ee en ar: one n ® « he . ag? SB a re Bint ow a, ES a ’ a arr fy NZ WES SV: 1 | LIBRARY JT => seren Gärten noch nicht hinlänglich umfassten Fa- ‘milien, welche den Hauptgegenstand der Brown’- schen Schriften ausmachen, anzuwenden. Meine Noten sind mit etwas grösserer Nötenschrift ge- druckt und am Schluss mit A. d. U. bezeichnet; die Noten, welche von dem Hen Verfasser selbst seinen Werken hinzugefügt worden sind, lassen sich XII an der kleineren Notenschrift und an dem feh- lenden Zusatz, der die Hand des Uebersetzers ver- rath, erkennen.’ Hie und: da habe ich’ auch’den Noten des’ Originals kleinere Bemerkungen zwi- shen. Klammern, mit oder ohne die bezeichnenden Buchstaben, angehängt. _ Die Noten .der “Mitarbeiter sind mit den An- fangsbuchstaben ihrer. Namen bezeichnet. Ueber diese habe ich mich nun noch zu er- klären und meinen hülfreichen Freunden, Herrn Dr. Ernst Meyer zu Göttingen, Herrn Regierungs-Rath, Dr. Pauls zu Coblenz, Herrn Dr. Ehrenberg, jetzt in. Egypten, und | | Herrn Rector Dr. Kapp zu Hamm, für ihre Theilnahme an dieser Herausgabe, die ich aus; Mangel eigner Musse ohne ihre Beihülfe schwer- lich würde zu Stande gebracht haben, hiemit ‘at fentlich meinen Dank abzustatten. Bei dem In- haltsverzeichniss werde ich den Uebersetzer jeder einzelnen Abhandlung nennen , und will daher hier nur noch im Allgemeinen dieses hinzufügen, dass ich den Text der von meinen Herren Mitar- XIII beitern besorgten Uebersetzungen zwar sorgfältigst revidirt, aber doch nur insofern mir Aenderungen in demselben zu machen erlaubt habe, als nöthig schien, um eine gewisse. Gleichförmigkeit des Tons und Styls über das Ganze zu verbreiten. Möglich- ste Treue und ein strenges Wiedergeben des Ori- ginals suchten wir mit der nicht ‚selten wider- strebenden Aufgabe, alles Fremdartige zu vermei- den und dem deutschen. Leser die Uebersetzung so wenig wie möglich fühlbar zu machen ,,ın Ueber- einstimmung zu bringen, iad müssen für solche Stellen, wo uns dieses weniger gelungen ist, um Nachsicht bitten. Man wird eda: dass wir in manchen Fällen dem Autor selbst dergleichen schuldig waren, wenn sich nämlich der Sinn des-. selben nicht ohne einige Opfer von Seiten der Sprache ganz vollständig übertragen liess. Dieser erste Band, welcher die pflanzen-geo- graphischen Abhandlungen, oder doch Beiträge . zur Florenkunde verschiedener Gegenden der Erde enthält, besteht aus den Anhängen, welche Herr Robert Brown zu mehreren berühmten Reisebe- schreibungen geliefert hat. Wir haben sie unmit- 5 XIV telbar aus den grossen Werken über. jene Reisen geschöpft und diese dabei citirt, auch die Seiten- zahlen des Originals am Rande unseres Texts hin- zugefügt , obgleich einige dieser ‘Abhandlungen nachmals in gesonderten Abdrücken erschienen sind, die aber auch auf diesem Wege nicht sehr verbreitet wurden. Der zweite Band, welcher einen grössern Um- fang erhalten und diesem in wenigen Monaien nach- folgen wird, soll die monographischen Abhandlun- gen unsers Verfassers, die bis auf diesen Tag ans Licht getreten sind, umfassen, und wir tragen kein Bedenken, auch diejenigen vollständig darın auf- zunehmen, welche seit ihrem Erscheinen theils von systematischen Werken benutzt wurden, theils in Zeitschriften abgekürzt erschienen sind. Der Zweck einer Sammlung wie die unsrige, die des Autors Werke vollständig und für jede Bezugnahme auf dieselben brauchbar, in die Hände der Botaniker bringen sollte, schien dieses Verfahren unbedingt zu gebieten, und wir glauben zudem in allen Fäl- len bemerkt zu haben, dass unsere Uebersetzung doch Vieles noch mit aufzunehmen fand, was zum XV rechten Verstindniss des Brown’schen Geistes we- sentlich nothwendig ist, aber von keinem frühern, für andere Aufgaben eingerichteten Werke berührt werden konnte. | Die Kupfertafeln, womit mehrere der hier übersetzten. Abhandlungen in dem Original ge- schmückt sind, haben wir nicht mit aufnehmen können, weil wir unsere Arbeit nebenbei auch durch Wohlfeilheit zu empfehlen wünschten. Aber auch selbst wenn diese Absicht und das für die- selbe gewählte Octavformat einer Aufnahme jener ' Kupfertafeln weniger enigegen gewesen waren , wirde schon die Aufgabe eines Nachstichs selbst fast unüberwindliche Schwierigkeiten dargeboten haben. Die Kupfertafeln zu Robert Brown’s Schrif- ten sind nämlich grösstentheils nach Zeichnungen | a Bouse durch die besten Englischen Kunstler dieses Fachs in Kupfer gestochen, und daher in ihrer Art vollendete Meisterstiicke und Muster der Pflanzen-Darstellung, die den reichen Inhalt des durch sie erläuterten Texts auf die wür- digste Weise ausschmücken, und an deren N achbil- | dung sich folglich nur die ausgezeichnetsten Kup- a A XVI ferstecher ungestraft wagen dürften: ein Aufwand, der mit der übrigen Einrichtung unseres; Buchs zu sehr im. Missverhältniss gestanden hätte. Möge denn diese Uebersetzung ihre Leser fin- den und Nutzen stiften ! | Bonn, den 31. December 1824. Dr. NEES v. ESENBECK. I, 11, dem Herausgeber . I, Inhalt des ersten Bands. Allgemeine geographische u. systematische Bemer- kungen über die Flora Australiens. Aus Flinder’s Voyage to terra Australis. -London. 1814: ar Bd. Anhang n. Ill. von p. 5353. — 615. | Ueber- setzt von Herrn Regierungs - Rath Dr. Pauls zu a a a EN eae ype Reh eae een ek ET Systematische und geographische Bemerkungen über die von Herrn Professor Christian Smith in Seite 166. der Nachbarschaft des Congo-Stroms gesammelten Pflanzen. Aus: Narrative of an expedition to explore the river Zaire, usually called the Congo, in south Africa, in 1816 under the direction of’ Capitain J, K. Tuckey. R. N. Lond. 1818, An- hang n. V. von p. 420 — 489. Uebersetzt von Verzeichniss von Pflanzen, welche an den Küsten der Baffin’s-Bay zwischen 70° 30' und 76° nördl. Breite an der Ostseite, und der Possessions - Day IV. bei 73° nördl. Breite an der Westseite , gesam- melt worden sind. Aus: 4 voyage of discovery, "made under the ordres of the Admirality in His Majestys Ships Isabella and Alexander , for the purpose of a northwest passage. By John Ross , R. S. C.R. Nuetc. London. 1819. Anhang v. S. XLI. — XLIV. Uebersetzt von Herrn Dr. Ernst Meyer zu Gottingen . ee Ot Verzeichniss der Pflanzen, welche von den Offi- cieren der Engl. Expedition zur Entdeckung einer nordwestlichen Durchfahrt auf der - Mel- ville’s- Insel gesammelt wurden; nebst den Cha- rakteren und Beschreibungen der nenen Arten, ı ala 748 aaa XVIII Seite, Aus dem Supplement des Anhangs zu Captain Parry's voyage for the discovery of a northwest | passage. London. 1824. Von p. CCLXI.—CCCX, Uebersetzt von Herrn Dr. Ernst Meyer zu Göt- tinsen‘-..... 70.399. — 464. V, Botanischer Anhang. zu 1 Capitain Franklins Be- richt von einer Reise nach den Küsten des Arke« tischen Meeres, von Dr. John Richardson, Chirur- gen der Expedition. Mit Nachträgen von A, Brown. Aus: Narrative of a Journey to the sho- res of the Polar Sea, by Captain Franklin. Lon- don. 1823. Von P- 729 — N Vom Heraus- geber : Hirnellia (Syn. Inulees) ib, p. 47, WNesceis: (Syn. Se- ; necionces) ib. p. go, Humulium (Syn. Helianihees, — (Flora Australiens.) | 61 ausgedehntesten von allen unter den Dicotyledonen, sind schon über 2500 Arten beschrieben worden. Verbesina alata Lin.) ib. ı75 ; Intybellia (Syn. La= ciucées) 1821, p. 124, Jurinea (Syn.-Carduinées) ib, p. 140, Ixeris (Untergattung von Zuraxacum) ib. ps 175; Leptinella (Syn. Anthemidees) 1822. p. 127. Ferner Zusätze, erläuternde Arten u. s. w. zu den Gattungen: Henricia (Syn. Asterées), IZymenanthe- rum (Syn.. Tagetinees),, Diglossus (Syn. Tagetinees) und Goniocaulon (Syn. Centauriées) 1818. p. 183; zu Piqueria 1819. p. 127, zu Üoleosanthus (tiliae- folius) ib. p. 157, zu Fimbrillaria (tubifera) ib. p. 158; zu Echenais (nutans) 1820. p. 4, zu Carlowitzia(co- rymbesa) ib. p- 125, zu Chryseis (odorata, Centau- rea moschata var. ß. Lin,, C. Amberboi Lam., C. sua- veolens /Villd.) ib. p. 140, zu Cuspidia ( castrata, Gorteria spinosa Lin.), Gaertn, ib. p. 171; zu Kaul- - fussia N. ab E, Charieis Cass., Euxenia Chamisso, © Osiera Cass., Eleutheranthera. Cass, :1821,. 9.12; Dimorphanthes (procera. und stipulata, Syn. Asterees). ib. p. 175, Heliopsis, (platyglossa) ib. p. 187.3 Eu- | patorium (microstemony.1822. p. 143 und Buphthal- mum (longipes) ib> p. 144.. Methodische Anordnung der Lactuceen 1821. p. 188, der. Inuleen ı821. p. ı26., endlich physiologische. Betrachtungen : über die. Samenausstreuung, der, Synanthereen 1821. p. 92, über. Monstrosititen der Blüthen von Cirsium pyrenaicum 1822, p. 156, u, s. w. Die meisten neuen Genera nnd Species sind zwar von dem Hrn. Verfas- ser inden Bänden des Dictionnaire des sciences natu- relles mitgetheilt worden ; wir glaubten aber, den Dank unserer Leser zu verdienen, indem wir ih- nen hier eine genaue Zusammenstellung der Abhand- ‘lungen des berühmten Bearbeiters dieser Familie, be- 62 (Flora Australiens.) Bis jetzt hat man ın Australien etwa “Boo Arten ge- funden: sie stehen aber zu den dortigen Dicotyledo- nen in einem weit geringeren Verhältniss , als im Allgemeinen das Verhältniss der ganzen Familie der Compositae zu den Dicotyledonen zu seyn pflegt: ja dieses ist in Australien kaum halb so stark, als es in der Flora von Süd- Africa gefunden wird. Auch ist diese Familie an Arten weniger zahl- reich als jene der Leguminosen , und es scheint zweckmässig, sie wie diese als eine Classe zu be- trachten, welche mehrere natürliche Familien in sich begreift. Von diesen Familien sind die Cicho- raceen und Cinarocephaien vergleichsweise in 4u- stralien sehr selten, denn man hat bis jetzt von bei- den nicht mehr als 10 Arten gefunden. Diese Classe besteht also dort vorzugsweise aus der Familie der Corymbiferen, welche allge- mein verbreitet ist, zwar bedeutend schwächer in- nerhalb der Wendekreise, dagegen aber, wie es sonders zum Gebrauch des Bulletin de la Societe philomatique, in die Hand geben. — Als eine Haupt- Arbeit über diese Familie, die wir in unserm zweiten Band der Brown’schen Schriften mittheilen werden, ist hier noch anzuführen : Some observations "on the natural Family of Plants called Compositae,, by Robert Brown, Esq. etc. Transact. of the Lin. Soc. Vol. XW. P. ı. p. 76. ff. , womit zu verglei- chen: Observations sur la Famille naturelle des plan, tes appelées Composées , par Robert Brown. Tra- duites de UAnglois, et annotées par Henri Cassini. Journ. de Physique. Vol. 86. p. 317 und 397. Anm. d, U.) (Flora Australiens.) | 63 scheint, ihr Maximum erreichend auf Yan Die- men’s - Insel. Man kann die Corymbiferen in verschiedene Sectionen abtheilen, und die meisten Gattungen , welche Australien eigenthümlich sind, fallen alsdann in die Unterabtheilung der ER loideen und treten entweder innerhalb der Haupt: parallele oder in den höheren Breiten hervor. Die ganze Classe der Compositae kommt in zwei merkwürdigen Stücken des Baus der Blumenkrone überein, und diese Merkmale, wenigstens beide zusammengenommen, tragen viel zur Bestimmung der Grenzen dieser Classe bei. Das erste ist die klappige Knospenlage, welche ihr jedoch mit an- deren Familien gemein ist, das zweite Merkmal hin- gegen scheint mir dieser Classe eigenthümlich , bis- her aber ganz unberücksichtigt geblieben zu seyn. Es. besteht in der Vertheilung der Gefässbündel oder. Nerven , welche bei ihrem Ursprung im Allgemei- nen an Zahl mit den Abtheilungen der Blume übereinstimmen, anstatt aber diesen Einschnitten gegenüber zu stehen, und durch ihre Achsen zu ge- hen, wie in anderen Pflanzen, mit denselben alter- niren ; jedes Gefäss theilt sich nämlich am Ende des Rohrs in zwei gleicie Aeste, welche längs den Rändern der Kronabsdınitte weglaufen und sich an deren Spitze wieder vereinen. Man kann diese Gelässbünde! , da sie in der ganzen Classe vor- kommen, und in dem grössten Theil derselben die einzigen sichtbaren sind die Hauptstämme nennen. “In einigen Gattungen kommen jedoch noch. andere Gefässbündel ‘vor, weche mit den Hauptstäm- } | ‘| -| 64 “(Flora Australiens.) men abwechseln und die Achse der Blumenkron- Abschnitte einnehmen : diese Nebenstämme könn- te man, da sie in einigen Fällen in den Ab- schnitten der Krone am sichtbarsten sind, und um so schwächer werden, je tiefer sie an dem Rohr hinabsteigen , für rückgehende Gefässe ansehen, welche ihren Ursprung aus den an der Spitze der 559 Abschnitte vereinigten Aesten der Haupts!ämme neh- men; doch ist in andern Fällen, wo sie am Grun- de des Rohrs eben so deutlich sind, diese Annah- me unzulässig. Mit diesem Bau ist nothwendig eine einblättrige, sich nicht bis zum Grunde "spaltende Krone verbunden: auch scheint er vorzüglich gün- stig für den den Compositae eigenthümlichen dichten Blüthenstand, indem die Gefässbüundel der Krone und die Staubfäden vereint und so gestellt sind, dass sie durch Druck nicht leicht leiden können. Da diese Anordnung der Gefässbündel auch in den Gattungen Ambrosia und Xanthium gefunden wird , so kann man beide nicht, wie Richard *) vorgeschlagen, von den Cormpositae trennen. Weil sie aber bei Brunonia nicht vorkommt, so rechne ich diese Gattung zu den Goodenovien, mit wel- chen sie in der besondern Hülle der Narbe über- einstimmt **), * GoovenovraE**), Früierhin habe ich geglaubt, *) Ann. du. Mus. 8. p._ 184. **) Mehreres über diesen Grgenstand findet man im 2. Theil der Brown’schen Schriften unter der Abhandl. über die Compositae. A..d. Ug a ***) Prodr. Flor. Nov. Holl. 373. (Flora Australiens.) 65 wegen des eigenthumlichen häutigen Bechers, der die Narbe umgiebt, und wegen einer gewissen Un- regelmässigkeit in der Blumenkrone, diese: Fami- lie von jener der Campanulaceen irennen zu müssen, besonders da jene unterscheidenden Merkmale von andern Verschiedenheiten begleitet sind, die mir von Wichtigkeit zu seyn scheinen. Ich habe die Gattung Lobelia von den Goodenovien ausgeschlos- . sen, ob sie gleich ebenfalls eine unregelmässige Blumenkrone hat, und e wenn aueh der eigen- thümlichen Narbenhülle entbehrend , dennoch an deren Statt mit einem, die Narbe umgebenden Büschel oder Pinsel von Haaren versehen ist, - Jus- sieu und Richard haben diese Bildung in einer nene- ren, sehr gründlichen Abhandlung über diesen Ge. genstand *) als ein der Narben-Hülle der Goo- denovien analoges Organ betrachtet , und dem ge- miss nicht nur die Gattung Lobelia dieser Fami- lie beigezählt, sondern auch den Namen derselben von jener eben so zahlreichen , als allgemein be- kannten Gattung entnommen. Ich trage Bedenken ; der Ansicht dieser Schriftsteller beizutreten, und zwar vorzüglich aus folgenden Gründen: 1. Bei den Goodenovien befindet sich die tie= fere Spalte des Blumenrohrs auf seiner inneren oder oberen Seite, wie man sich davon leicht bei den- _jenigen Arten vergewissern kann, welche in einfa- chen Aehren blühen. Dagegen findet sich bei -der Gattung Lobelia die entsprechende Spalte an der ") Ann. du Mus. Fol. XVII. p, 1... Anm. d. U. T. | | 5 560 66 (Flora Australiens.) äusseren oder unteren Seite: eine Thatsache 3 welche jedoch nur vor dem Aufblühen der Blumenkrone ermittelt und festgestellt werden kann, da die Blu- men bei den meisten Arten nach ihrer Entfaltung ‘sich umkehren, was man früherhin übersehen zu haben scheint. Das Verhältniss der Blumenkrone nicht nur, sondern auch jenes des Kelchs und der Staubfäden, zu der Achse des Blüthenstands ist dem- nach in beiden Familien verschieden, 2, Bei den Goodenovien wird der grössere Theil des Blumenrohrs durch die Verbindung von fünf Lappen gebildet, deren deutlich eingebogne Randez in den meisten Fällen bis nahe an ihre Basis sichtbar''sind: in andern Fällen sind diese Abschnitte unverbunden, wie z. B. bei Diaspasis, und noch auffallender bei Cyphia, welche wirklich fünfblättrig ist.. Eine solche Bildung habe ich bei den Lobelien nicht gefunden. 3. Um die Zeit, wo die Staubbeutel aufzusprin- gen pflegen, ist bei den Lobelien die Narbe fast völ- lig entwickelt und fähig, von’ dem Bluthenstaub der- selben Blume befruchtet zu werden; die Bestim- mung des sie umgebenden Pinsels ist also dieselbe, . wie jene der Haare, welche ebenso in vielen Arten der Classe der Compositae, besonders der Cinaro- cephalen, vorzukommen pflegen. Dagegen ist um jene Zeit bei den Goodenovien die Narbe noch kaum sichtbar und gewiss unfähig, vom Blithenstaub ihrer eigenen Blüthe befruchtet zu werden; sie wird daher entweder durch die Staubbeutel anderer Blu- men befruchtet, oder auch bei weiterer Entwicklung (Flora Australiens.) 67 in manchen Fällen durch den Blüthenstaub ihrer ei- genen Antheren, welcher unter dieser Voraussetzung in der Narbenhülle bis zur Reife der Narbe ge- sammelt und aufbewahrt wird *). | Za diesen Gründen für die Ausschliessung der Lobelien von dieser Familie kann ich noch anführen, dass bei den meisten Arten der Goodenovien mit auf- springender Frucht die Scheidewand mit den Klap- pen der Kapsel parallel läuft, in welcher Hinsicht sich. diese eben so sehr von den Lobelien, als von den Campanulaceen mit Kapselfrucht unterscheiden ; end- lich, dass verschiedene Arten von Lobelien sowohl, als von Campanulaceen, Milchsäfte führen, wovon bei den Goodenovien keine Spur angetroffen wird, Will man demnach den, die Narbe bei Lobelia ur- gebenden Pinsel, und die Unregelmässigkeit der Blu- menkrone, welche jedoch bei einigen Arten kaum merklich ist, als hinreichende Unterscheidungsmerk- male betrachten, um diese zahlreiche Gattung von den Campanulaceen zu trennen, so möchte vielleicht die erstere eine besondere Familie bilden, welche *) Nach unseren Beobachtungen erfolgt die Befruchtung bei allen Goodenovien schon vor der Entfaltnng der ~Blumenkrone. Die Narbe ist um diese Zeit ange- schwollen und mit Feuchtigkeit überzogen, und die geschlossene Narbenhülle voll Blumenstaubs; nach dem Aufblühen findet man dagegen auf dem nun- mehr verlängerten Griffel die Narbe vertrocknet und kleiner, die Hülle derse!ben flach zusammengedrückt und geneigt, sich zu öffnen, A.d. U, 56 _ 68 (Flora Australiens.) wieder zu verschiedenen Unterabtheilungen Gelegen- heit giebt, | Ich habe früher **) bemerkt, dass bei zwei Gat- tungen der Goodenovien, bei Euthales und Velleia, der Grund der Blumenkrone mit dem Fruchtknoten zusammenhänge, während der Kelch ganz frei bleibt. Ich hatte diese Bildung als beiden Gattungen eigen- thümlich dargestellt, und sie als eine theilweise Ent- kräftung eines der Beweise von Jussieu betrachtet, womit dieser darzuthun meinte, dass das Perianthi- um der Monocotyledonen vielmehr als Kelch denn als Krone angesehen werden müsse, Auf diese Beobachtung scheint aber Herr Richard kein Gewicht zu legen, wenn er in dem bereits angeführten Aufsatze **) das- jenige, was bisher. bei Velleia Kelch genannt wur- de, als Blumendeckblätter betrachtet: eine Ansicht, welche bei denjenigen Arten dieser Gattung, die einen dreiblättrigen Kelch haben, scheinbar richtig seyn mag, deren Wahrscheinlichkeit aber schon bei den Arten mit fünfblättrigem Kelche schwächer wird und noch mehr bei Euthales verliert, wo der Kelclı sogar röhrenförmig ist. Ein wichtigerer Beweis aber, dass der, bisher Kelch genannte, ‘Theil in diesen Gattungen auch wirklich der Kelch sey, lässt sich aus verschiedenen Arten der Gattung Goodenia her- leiten, von denen man nicht läugnen kann, dass hier sowohl ein Kelch, als eine Blumenkrone, vorhanden sey, und bei welchen, obgleich beide Blüthendecken *) Prodr. Flor. Nov. Holl. 580. **) Annal. du Mus. 18. p. 17 ( Flora Australiens.) Ä 69 mit dem Fruchtknoten verwachsen sind, dennoch jede für sich bis zu ihrem Grunde verfolgt werden kann, indem die gefärbie Blumenkrone überall durch die Zwischenräume des blattartigen Kelchs hervorscheint. Die Familie der Goodenovien erreicht übrigens ihr Maximum in der Hauptparallele von Neu_Hol- land, und beschränkt sich beinahe, doch nicht ganz, auf Australien ; die einzigen bekannten Ausnahmen hievon bilden die Gattung Cyphia, welche Africa eigenthüm- lich ist, und vorzüglich am Vorgebirge der guten Hoffnung vorkommt, einige Arten der Gattung Scae- vola, die innerhalb der Wendekreise gefunden werden, und die Goodenia littoralis, welche zwar auf den Küsten von Justralien und Neu - Seeland einhei- . misch ist, aber, nach Cavanilles, auch auf den entgegengesetzten Küsten von Süd-America wächst. STYLIDEAE *), Ich habe früher diese, aus Sty- lidium , Leeuwenhoekia und Forstera bestehende Familie von den Campanulaceen getrennt, und zwar wegen der verminderten Anzahl der Staubfäden und wegen der merkwürdigen und innigen Vereinigung derselben mit dem Griffel, nach der ganzen Länge dieser Organe. Auch unterscheidet sie sich sowohl von den Campanulaceen als von den Goodenovien durch die deckende Knospenlage der Blumenkrone, deren Abschnitte in der Art ihrer Unregelmässigkeit nicht gleichförmig sind. In dem Verhältniss, worin die Theile der Blume in dieser Familie sich zu der Achse des Bliithenstands befinden, und in der *) Prodr. Fior. Nov. Holl. p. 565. 562 ‘70 (Flora Australiens.) parallelen Scheidewand der Kapsel kommt-sie eben so mit den Goodenovien überein, als sie sich da- durch von den JLobelien unterscheidet, mit denen sie in mancher anderen Hinsicht wieder näher ver- wandt ist *). | Einige französische Botaniker haben von den Geschlechtsorganen dieser Familie, und besonders von den weiblichen, sehr abweichende Beschreibungen gegeben. Nach Richard sind die Seitenanhänge der Lippe bei Stylidium die eigentliche Narbe; er betrachtet demnach den Griffel als mit dem Rohr der Blumenkrone zusammenhängend , und die Säule als aus blossen Staubfäden bestehend. Diese An- sicht verdient besondere Aufmerksamkeit, und zwar nicht bloss aus Achtung für den Schriftsteller, wel- cher sie hegt, sondern auch weil Jussiew sich zu derselben bekennt *%), dessen Gründe fur diese An- nahme, und gegen die bisherige allgemeine Meinung, sich auf folgende drei zurückführen lassen : ı) bei der gewöhnlichen Ansicht bleibt es schwer zu begreifen, wie in zwei so nahe verwandten Familien, wie Campanulaceen und Stylideen, eine so *) Humboldt, Bonpl. und Kunth vereinigen (Nov. Gen. ei Sp. ZII.p.500. Kunth Syn, II. pi 558.) die Sty- lideen und Goodenovien mit den Campanulaceen und Lobeliaceen unter eine Familie, welche sie Campanu- laceen nennen. Sprengel ( Anl. I. p. 298.) stellt die Stylideen zwischen die Orchideen und Aristolochien, worin er wohl schwerlich Nachfolger finden wird, A.d. U, **) dnnal, du Mus. 18. p. 7- (Flora Australiens, ) 71 ausserordentliche Verschiedenheit in dem, was er die Einfügung der Staubfäden nennt, statt finden könne; hiezu kommt 2) das angeführte N yorhanaeema der Narbe , welche nach früheren Beschreibungen die Säule enden sollte; endlich, 5). das wirckliche Vorhandenseyn eines ande- ren Blüthentheils, welcher sowohl nach seiner äus- seren Gestalt, als nach seinem angenommenen Ur- sprung, für geeignet gehalten wird, das Geschäft der Narbe zu. versehen. | | Gegen diese Gründe lässt sich einwenden: dass der wirkliche Ursprung der Staubfäden in beiden Familien derselbe ist, und dass der scheinbare Un- terschied nur daher rührt , weil bei den Stylideen die Staubfäden mit dem weiblichen Geschlechtstheil verwachsen sind, wozu bereits bei den Lobelien ei- nige Neigung sich zu verrathen scheint. Dass man die Narbe, welche bei Stylidium die Säule endet, nicht enidecken konnte, muss seinen Grund in der Unvollkommenheit der Exemplare gehabt haben, die zur Untersuchung gebraucht wurden; denn im fri- schen Zustande, wo dieses Organ wirklich noch deut- licher vorhanden ist, als bei den Goodenovien zur Zeit des Aufspringens der Staubbeutel, könnte es einem so aufmerksamen Beobachter, wie Richard, nicht entgangen seyn. Wäre die Narbe aber auch bei Stylidium undeutlich, so würde ihr Vorhanden- seyn doch hinreichend bewiesen werden durch die strenge Analogie dieser Gattung mit Leeuwenhoekia, — deren Narbe, am Ende des Säuichens, aus zwei lan- 72 (Flora Australiens.) gen haarförmigen Stücken besteht, welche in keinem Moment des Wachsthums durch die Staubbeutel ver- deckt werden. Was nun den Theil betrifft, den Richard für die Narbe ansieht, so habe ich schon früher bemerkt, ‚dass er in einigen Arten von Stylidium verkümmert, in anderen gar nicht vorhanden ist *), und dass sich hei forstera sicher keine Spur davon findet, Der grössere Theil der Australischen Stylideen kommt am westlichen Rande der Hauptparallele vor; verschiedene Arten finden sich aber an der östlichen Grenze derselben, und wenige andere hat man in- nerhalb der Wendekreise und auf Yan Diemens-In- sel angetroffen. Ueber Australien hinaus sind nur wenige Pflanzen dieser‘ Familie entdeckt worden. König fand zwei Arten von Stylidium, welche mit den tropischen Neu- Hollands sehr übereinkommen, auf Ceylon und Malacca, und von den allein bekannten heiden Arten von Forstera ist die eine auf Neu-See- ‚land, die andre auf dem Feuerland und der gegen- über gelegenen Küste Patagoniens zu Hause ***), 563 RUBIACEAE ***), So wie diese Familie nun *) Bauer illustr. tab. 3. **) Unter den Pflanzen des Hänkeschen Herbariums, welche das Museum za Prag besitzt, beiindet sich eine neue Gattung der Siylideen aus Chili, welche auf eine Verwandtschaft dieser Familie mit Lopezia und den _ Onagren hinweisst, Aa; ö erty Jussieu. gen. p. 196. — (Ann. du Mus. Fol. X. p. 313. Mem. au Mus. Fols VE p. 367., eine ausführliche Darlegung der (Flora Australiens.) : 73 gebildet ist, halte ich es für unmöglich, sie durch Merkmale, welche bloss von den Befruchtungswerk- zeugen hergenommen worden, von den Apocyneen zu unterscheiden ; und selbst, wenn man die Stellaten oder Asperuleen ausschliesst, und die ausgezeich- nete Afterblattbildung ihrer übrigen Unterabthei- lungen mit in Rechnung bringt, so wird man viel- leicht auch dann kaum eine Charakteristik liefern können , welche keine Ausnahme gestattete. Man wird übrigens auch, wie ich glaube, zugeben müs- sen, dass Rubiaceen, Apocyneen, Asklepiadeen, und gewisse Gattungen, die man jetzt noch zu den Gentianeen rechnet, alle nur eine natürliche Classe bilden. In dieser Classe sind die Blätter durchaus einfach , vollkommen ganz, und, mit wenigen Aus- nahmen bei den Asklepiadeen und Apocyneen, ge- genüberstehend , während in den Blüthentheilen kaum einige Merkmale sich finden, welche nicht Abweichungen darbieten ; ausgenommen jedoch die einbliitrige, regelmässige Blumenkrone und die mit den Blumenkron - Absehnitten wechselnden und sie an Zahl nicht überschreitenden Staubfäden. + Die Familie der Rubiaceen, so angenommen, wie sie gegenwärtig bestimmt ist, gehört hauptsäch- lich in die Aegainoctialgegend der Erde In Zu- stralien fällt ihr Maximum innerhalb der Wende- ~ kreise, doch ist sie dort nicht zahlreich : und der merkwürdigste Australische Aniheil an dieser Fa- hieher gehörigen Gattungen, wobei aber Opercularia und Po- max nochmals ausgeschlossen bleiben. Anm, d. Ü.) 74 ' (Mora Australiens.) > milie, nämlich die Gattungen Opercularia und Po- max , werden vorzüglich in der Hauptparallele ge- funden. Jussieu ist sehr abgeneigt, diese beiden Gattungen unter die Rubiaceen aufzunehmen, und will sie, hauptsächlich wegen ihrer eineiigen Fruchtknoten , lieber für eine besondere Familie halten. Zum Beweiss aber, dass dieses Merk- mal allein nicht hinreichend sei, um auf den Grund desselben Pflanzen in verschiedene natür- liche Familien zu trennen,. brauche ich nur an die Proteaceen, Amaranthaceen und Epacrideen zu erinnern, unter welchen allen Gattungen mit einem Samen, mit zwei Samen und selbst mit Samen von unbestimmter Zahl vorkommen: und da die Gattung Opercularia mit manchen Gattungen der Rubiaceen in andern Stücken des Baus der Befruchtungswerk- zeuge, im Habitus, und besonders in ihrer wesent- lichen Afterblattbildung durchaus übereinstimmt, so kann es, meiner Ansicht nach, keinem Zweifel un- terliegen, dass sie zu derselben Familie gezählt wer- den müsse, wo sie dann auf den Grund ihres ein- eiigen Fruchtknotens, und wegen des eigenthümli- chen Aufspringens ihrer. zusammengesetzten Frucht, eine besondere Abtheilung einnehmen mag. ATOCYNEAE *). Ich habe bereits bemerkt **), 564 dass diese Familie mit jener der Rubiaceen und Gentianeen nahe verwandt ist, indem erstere sich *) Prodr. Fl. Nov. Holl. 465. Apocynearum pars. Jussieu, gen, 143. — (Ann. du Mus. Vol. V. p. 261. Vol. XV. p. 345. A.d. U.) **) Werner. soc. transact, 1. p. 12. (Siehe den 2, Theil dieser Sammlung S, 350. Anm. d. U.) (Flora Australiens.) 75 % bloss durch ihre eigenthümlichen Afterblätter , letz- tere aber durch die Kleinheit des Embryo von ihr zu unterscheiden scheint. Nimmt man diese Cha- rakteristik an, so werden entweder gewisse Gattun- gen aus Neu-Molland , welche ich zu den Gentia- neen gezählt habe, zu den Rubiaceen hinüberge- bracht werden , oder man wird sie, nach meinem frühern Vorschlag *), zu einer besonderen Mittel- familie zwischen den Rubiaceen und Apocyneen machen müssen. Diese Familie oder Abtheilung , welche man Loganeen nennen kann, wird enthalten: Logania, Geniostoma, (von Jussieu’s Anasser nicht ver- schieden ,) Usteria, Lamarck’s **) Gaertnerg , die Pagamea Aublet ***), und vielleicht noch Fagraea, von welchen aber nur die Gattung Logania Neu- Holland angehört , wo man den grössten Theil ih- rer Arten in der Hauptparallele findet. In dieser Gattung, welche jedoch Unterabtheilungen zulässt, scheint die Wichtigkeit der Afterblattbildung gänz- lich verschwunden, denn sie enthält Arten, welche hierin ganz mit den Aubiaceen übereinstimmen, an- dere, bei welchen die Afterblätter seitlich und getrennt sind, und wenigstens eine Art , bei wel- cher sie ganz fehlen. Es herrscht eine augenfällige Verwandtschaft zwischen gewissen Arten von Logania und Mitras- *) Prodr. 455. 3 air **) Illust. Gen. tab. 167. er Gaerinera Lam. und Pagamea_ Aubl. werden von 76 (Flora Australiens.) acme, welche Gattung ich demzufolge unter die Gentianeen gerechnet hatte. Mitrasacme ist in Au- stralien ziemlich allgemein verbreitet , ihr Maxi- mum aber fällt innerhalb der Wendekreise: sie ist nicht ausschliesslich auf Neu-ZJolland beschränkt , denn ich habe in dem Sherard’schen Herbarium zwei von Hrn. Cunningham zu Cheusan gesammelte Arten gefunden. Unter den ächten Apocyneen Neu-Hollands , welche sich vorzüglich innerhalb der Wendekreise finden , ist die bemerkenswertheste die Gattung Alyxia, in welcher das Eiweiss und der Embryo mit denselben ‘Theilen in der durchaus verschiede- nen Familie der Z/nnonaceen übereinkommen. * ) ASCLEPIADEAE ““). Diese Pflanzen unterschei- den sich von den Apocyneen nur durch eine eigen- thümliche Bildung der Geschlechtstheile, ein Unter- scheidungszeichen jedoch , das mir völlig hinrei- chend scheint, ihre Trennung zu rechtfertigen, Sie sind nicht zahlreich in Neu-Holland, und kommen vorzüglich innerhalb der Wendekreise vor, auclı habe ich keine einzige Pflanze dieser Familie in einer höheren Breite als 54° südlich angetroffen. EPACRIDEAE ***) Der Rei-hihum dieser Fa- —— Jussieu (Mem. du Mus. Vol. FI, p. 404.) unter die Genera Kubiaceis aflınia gestellt, A. d, *) Fr. Nees von Esenbeck in d. Arch. d. Apotheker Vo im nördl. Deutschl. 4tr. Bd. p. 95. u. 7tr. Bd. p.220, c. tab. A.d.U.) “*) Werner. soc. transact 1. p. 12. Prodr. Fl. Nov. Holl. 458.(Siehe den 2, Theil dieser Sammlung, S. 349. ff., und die Citate von Jussieu aus den Annales und Mémoires du Museum d’his- toire naturelle zu der vorhergebenden Familie, A. d, U. ““*) Prodr. Fl. Nov. Holl. 535. Ericearum genera, Jussieu gen. 160, — Cinn, du Mus. Vol. V. p. 422.) ¢ Flora Australiens.) 77 milie in Australien macht eine der Eigenthümlich- 565 keiten der dortigen Vegetation aus *). Man hat schon ungefähr 140 Arten, meist innerhalb der Hauptparallele, wahrgenommen ; aber auch gegen das Süd-Ende von Van Diemen’s- Insel. herrscht diese Familie in zahlreichen Arten , und man trifft dort auf Gattungen, welche anderwärts nicht vor- kommen: innerhalb der Wendekreise wurden nur wenige Arten entdeckt, worunter keine einzige mit Kapselfrucht. Die Epacrideen, mit Ausnahme von zwei Ar- ten, weiche auf den Sandwich- Inseln gefunden wurden , sind ganz auf die südliche Halbkugel be- schränkt ; einige Arten wurden auf Neu- Seeland, wenige auf den Gesellschafts - Inseln und einige selbst auf den Molukken entdeckt. Die einzige Art mit Kapselfrucht, welche innerhalb der Wendekrei- se aufgefunden wurde, war Dracophyllum - verticil- latum, welches Labillardiere auf Neu-Caledonien sammelte. Die einzige Pflanze dieser Familie aber, von der es bekannt ist, dass sie in America vor- kommt, ist eine unbeschriebene Gattung, ebenfalls mit Kapselfrucht, welche Banks auf der Feuerlands- Insel entdeckt hat. | *) Schouw (Pflanzengeographie , S. 519.) bezeichnet da- her die Neuholländische Flora, mit Ausschluss jedoch der eigentlichen Tropen-Flora dieses Landes, — die er der Indischen ähnlich erachtet, vielleicht nar für eine Provinz des Indischen Pflanzenreichs. gelten lassen möchte, — als das Reich der Be deen und Eucalypten. 73 (Flora Australiens. } Die Unterabtheilungen , worein ich diese Fa- milie zerlegte , unterscheiden sich von einander durch zwei merkwürdige Verschiedenheiten des Baus. Die Stypheleen, wie man sie nennen kann , haben eine klappige oder , jedoch sehr selten , eine faltige Knospenlage der Blumenkrone, und Samen in be- stimmter Zahl, während’ die eigentlichen Epaeri- deen bei einer unbestimmten Zahl von Samen und einer Kapselfrucht eine Blumenkrone mit deckender Knospenlage zeigen, Ich habe schon früher *) angegeben, dass die natürliche Unterabtheilung dieser Section mehr von der Stellung der Blätter, als von Merkmalen, wel- che man aus den Befruchtungswerkzeugen herleiten ‚könnte, abhängt. Die LABIATEN und die VERBENACEEN **) scheinen mir eine natürliche Classe zu bilden, de- ren beide Familien allmählig in einander übergehen. Australien enthält einige bemerkenswerthe Gattun- gen beider Familien, vorzüglich innerhalb der Haupt- parallele. Die ausgezeichnetste unter den Verbe- naceen ist die Gattung Cloanthes **), da sie neben der Frucht djeser Familie ganz den Habitus der Labiaten zeigt. Westringia und Prostanthera, und die mit *) Prodr. Fl. Nov. Holl. 536. 7 *) Vitices et Labiatae. : Juss. gen. p. 106.u. 110. Ann, du .Mus. Vol; V. p. 254. Vol. VII, p. 63. Vol. XIV. p. 592. — Mirbel Ann. du Mus. Vol, XV. p. TER ave A. d, U. “*) Bauer illustr. tab. 4. ? ( Flora Australiens.) 79 diesen beiden zunächst verwandten Gattungen, ver- dienen unter den Labiaten vorzüglich einer Er- wähnung: sie sind auf Australien beschränkt und kommen hauptsächlich in der Hauptparallele vor, doch sind /Festringia und Prostanthera auch auf Van Diemen’s- Insel häufig, und zeigen sich, obwohl im abnelimenden Verhältniss, auch in entgegengesetzter Richtung verbreitet, nämlich bis zum Wendekreise hin. Prostanthera zeichnet sich durch die Anhänge ihrer Staubbeutel, durch die Bildung ihrer Frucht, und durch die Reste von Eiweiss in den reifen Samen mehrerer ihrer Arten aus. /¥estringia und die damit verwandten Gattungen Microcorys und Hemigenia unterscheiden sich von den übrigen der Familie durch ihren sternförmigen Blätterstand, von einem grossen Theil derselben durch den Bau ihrer Antheren, und besonders durch die Reihenfolge, in welcher diese Organe verkummern. V/Vestringia hat nach Hrn. Dr. Sırith eine verkehrte Blumen- krone. Damit kann im vorliegenden Fall keine blosse Umkehrung der Form der beiden. Lippen ' gemeint seyn; denn eine solche ist nicht vorhanden: soll es aber einen absoluten Wechsel in dem Ver- hältniss ihrer Theile zu denen des Kelchs oder zu den innern Blüthentheilen bezeichnen, so kann diess meines Erachtens, weder in dieser noch in einer anderen Gattung dieser Familie zugegeben werden. Die Thatsache, welche ich schon früher *) gegen die Umkehrung der Krone bei den Labiaten ange- *) Prodr. Fl. Nov. Holl, 499- ° 566 = 80 (Flora Australiens. ) führt habe, ist die Gleichförmigkeit der Knospen- lage in dieser Familie, wo stets die untere Lippe von der oberen gedeckt wird. Denjenigen, welchen dieser Grund nicht Genüge thun sollte, legen wir folgende, aus einer anderen, ebenfalls allgemeinen Eigenschaft des Baus hergenommene Bemerkung vor, welche vielleicht mehr Beifall finden wird. Bei den Zabiaten sowohl, als bei verschiedenen anderen Familien mit unregelmässigen Blumen, be- steht die Abweichung von der gewöhnlichen fünffa- chen Eintheilung des Kelchs und der Blumenkrone der Dicotyledonen nicht in einer absoluten Unter- drückung, sondern bloss in einer Verschmelzung von Theilen; und diese Behauptung wird durch die Lage der Gefässe angezeigt und dargethan ; so ist die obere Lippe der Blumenkrone, welche in die- ser Familie allgemein aus einem einzigen, ganzen, oder mehr oder weniger tief zweispaltigen Stiick besteht, Stets mit zwei Längsnerven, in gleicher | Entfernung von der gefässlosen Achse der Lippe, versehen, während jeder der drei Abschnitte, wel- che gewöhnlich die Unterlippe bilden, einen einzi- gen, durch die Achse laufenden, Nerv oder Gefäss- stamm zeigt. Die obere Lippe ist demnach, selbst wenn sie ungetheilt erscheint, als eine aus zwei Abschnitten zusammengewachsene zu betrachten: und wenn man diese Probe als entscheidend annimmt, und sie auf die Blumenkrone derjenigen Gattungen von Labiaten anwendet, worin man dieselbe für umgekehrt hält, so wird man stets diese letztere Meinung ungegründet finden. | (Flora Australiens. ) 81 MyorortnaeE*). Die vorzüglichsten Merkmale in den Befruchtungstheilen dieser Familie, wodurch sie sich von jener der /erbenaceen unterscheidet, sind die Gegenwart des Eiweisses im reifen Samen, und die Richtung des Keims,, dessen Würzelchen immer gegen die Spitze der Frucht gerichtet ist. ".*, Das ‘erste dieser Merkmale ist jedoch nicht durchgängig vorhanden, und keines derselben kann vor der Reife des Samens untersucht werden: denn -vor der vollständigen Entwicklung des Keims ist das flüssige Eiweiss, oder der Liquor amnii, in bei- den Familien auf die gleiche Weise vorhanden, und obgleich alle Gattungen der Verbenaceen einen Keim haben, dessen Wurzelchen gegen den Grund. der Frucht gerichtet ist, so haben doch viele derselben hängende Samen, und demzufolge ein vom Nabel entferntes Würzelchen. Deshalb sollte die Gattung Avicennia, welche ich früher zu den Myoporineen rechnete, an die Familie der Verbenaceen zurück- gegeben werden, mit welcher sie auch im äussern Habitus besser übereinstimmt. Die Myoporineen sind, mit Ausnahme von Bontia, ‚einer Gattung des aequinoctialen America, und zweier Arten von Myoporum, welche auf den Sandwich- Inseln vorkommen, bisher nur auf der südlichen. Halbkugel angetroffen worden. Sie finden sich weder in Süd- Africa, noch in Süd- America ausserhalb der Wendekreise. Ihr Maxi- *) Prodr. Fl. Nov. Holl. p. 514. | I. ‘ ? 6 82 (Fi lora Australiens, ) mum liegt offenbar innerhalb der Hauptparallele von Australien, in deren beiden 'Theilen sie vor- kommt: in den südlichern Theilen Neu-Hollands, und selbst auf Van Diemen’s- Insel, ist sie häufiger, als innerhalb der Wendekreise. Man findet die Gattung Myoporum auch auf Neu- Seeland, aufder Norfolk _Insel, auf Neu- Caledonien und auf den Gesellschafts - Inseln. PROTEACEAE. *) Ich habe bereits in einem frü- hern Aufsatze **) verschiedene Beobachtungen über einige der vorzüglicheren Puncte in dem Bau die- ser Pflanzenfamilie mitgetheilt, und beschränke mich daher hier auf die Anfuhrung einiger wenigen, jedoch wichtigen Thatsachen, diese ai Gegen- stände betreffend. Die Proteaceen sind hauptsächlich Kinder der südlichen Hemisphäre , wo sie am zahlreichsten in einer Parallele zwischen dem 52° und 35° vor- - kommen, sich aber bis zum 55° südlicher Breite erstrecken. Die wenigen, in der nördlichen Hemi- sphäre entdeckten Arten kommen innerhalb der Wendekreise vor. Man kennt jetzt schon über 400 Arten dieser Fa- milie, die mehr als zur Hälfte Zustralien angehören, wö sie eine der auflallendsten Eigenthümlichkeiten der Vegetation darstellen. Beinahe vier Fünftheile *) Prodr. Fl. Nov. Holl. p. 518. (Juss. Gen. p. 98. Ann. du Mus. Vol. V. p. 224. et Vol. VII. p. 480, A.d,.U.). **) Linn, soc. transact. 10, p. 15, (Siehe den 2ten Band dieser Sammlung p. 53. ff. ) Wi (Flora Australiens. ) 83 der australischen Proteaceen gehören zu der Haupt- parallele, wo jedoch ihre Verbreitung sehr ungleich ist, indem sich die Anzahl der auf der westlichen Grenze vorkommenden zu denen auf der östlichen wie 2 zu ı verhält, während, was noch merkwür- diger ist, selbst die Anzahl der östlichen Arten zu jenen in der Mitte der Hauptparallele wenigstens noch in dem Verhältniss wie 4 zu ı steht. Von der Haupt- parallele an ist die Verminderung der Familie an Zahl der Arten in beiden Richtungen beinahe gleich: wäh- rend man aber innerhalb der Wendekreise keine 568 einzige Gattung antrifft, welche nicht auch in der Hauptparallele gefunden würde, — wenn man nicht etwa die Section der Gattung Grevillea mit holzi- ger Kapsel *) fur eine solche Gattung: halten will — kommen an dem südlichen Ende von Van Die- mens-Insel verschiedene, dieser Gegend eigenthiim- lich scheinende Gattungen vor. Keine australische Art dieser Familie ist bisher in irgend einem andern Strich der Erde entdeckt worden, ja auch alle Gattungen derselben beschrän- ken sich ‘auf jenen Welttheil, mit Ausnahme der Gattung Lomatia, von welcher verschiedene Arten in 'Süd-America angetroffen wurden, und der Gattung Stenocarpus, deren Original-Art auf Neu - Caledo- nien einheimisch ist. Die Australischen Gattungen, welche sich am meisten dem Sud-Africanischen Antheil an dieser Fa- | *) Cycleptera. Linn; soc. transact. 10. p. 176. Prodr. Flor: Nov. ‘Hail. 380: IN 8 4 ( Flora Australiens. ) milie nähern, finden sich innerhalb der Hauptpa- rallele, und vorzüglich auf ihrer westlichen Grenze. Diejenigen, welche sich an den Americanischen Theil der Familie anschliessen, herrschen dagegen entwe- der an der östlichen Grenze derselben Parallele, oder auf Yan Diemens - Insel. Keine Art von Proteaceen kommt auf beiden, der östlichen und westlichen Küste von Neu- Hol- land zugleich vor, und es sind gewisse Gattungen auf einer Grenze der Hauptparallele vorherrschend, während sie auf der andern verhältnissmässig nur ‘spärlich erscheinen, oder auch ganz fehlen. Ich habe bereits früher bemerkt, dass man in dieser Familie kein Beispiel einer Abweichung von der vierfachen 'Theilung der Blüthendecke beobach- tet hat: eine Thatsache, welche um so bemerkens- werther erscheint, als dieses Vorkommen selbst eine Abweichung von der vorherrschenden Fünfzahl in der Blüthendecke der Dicotyledonen ist. Bei einigen Gattungen der Proteaceen: Simsia, Conospermum und Synaphea, findet sich eine Ei- genheit in dem Bau der Staubfäden, indem nämlich diese Organe so unter einander verbunden sind, dass die verwachsenen Fächer (lobi) zweier verschiede- nen Staubbeutel nur Ein gemeinschaftliches Fach bilden. Eine andere, eben so merkwürdige Anomalie tritt ebenfalls bei Synaphea ein: die Abschnitte des sterilen 'Trägers sind hier so innig mit der Narbe ver- wachsen, dass sie sich ganz in die Substanz derselben verlieren, während der Griffel und der nicht gespal- u (Flora Australiens.) 35 tene Theil des Trägers vollkommen frei geblieben sind. | SANTALACEAE. Ich habe an einem andern Ort *) versucht, eine Charakteristik dieser natür- lichen Familie zu geben, zu deren sehr hervorste- chenden Merkmalen auch dieses gehört, dass ihr ein- fächriger Fruchtknoten mehr als ein Eichen, aber immer eine bestimmte Anzahl von hängenden und an der Spitze eines. Central- Samenhalters befestigten Eichen enthält. Dieser Samenhalter, welcher seiner Gestalt nach in den verschiedenen Gattungen ver- schieden ist, indem er in der einen fadenförmig er- scheint, in anderen beinahe die Hälfte des Frucht- knotens ausfüllt, ist früher bei keiner einzigen Pflanze dieser Familie berücksichtigt worden. Der grösste Theil der Santalaceen Australiens findet sich innerhalb der Hauptparallele, auf welche verschiedene Gattungen, wie Leptomeria, Corethrum und Fusanus, beinahe beschränkt sind; Santalum da- gegen findet sich fast nur innerhalb der Wende- kreise. : BR Ich habe die Gattungen Zxocarpus und An- thobolus in diese Familie aufgenommen, weil sie mit verschiedenen Gattungen derselben im Habitus, und in manchen Theilen des Baus, sowohl der Blume *) Prodr. Flor. Nov. Holl. 350. (Die Elaeagni Juss, Gen. p. 25. Div. I. kommen am nächsten. Vergl. Ann. du Mus. Vol. V. p. 222. — Spr. Anl. I. p. 320. mit Ausschluss von Olax, Nyssa und Hamiltonia , und Uebertragung der Gattung Exo- carpus, Welche bei ihm unter den Coniferen steht, Anm. d. U.) 569 86 (Flora Australiens. ) als der Frucht, übereinstimmen : sie sind aber von den übrigen Gattungen der Familie leicht durch ih- ren obern Fruchtknoten zu unterscheiden, auch mö- gen sie wohl in dem innern Bau dieses Theils von einander abweichen , was jedoch noch nicht hin- reichend ermittelt ist. Die Gattung Exocarpus ist am zahlreichsten innerhalb der Hauptparallele und der südlicheren Theile von Australien; sie ist jedoch auch innerhalb der Wendekreise nicht ganz selten. Exocarpus cu- pressiformis ist nicht nur die gemeinste Art der Gattung, sondern auch überhaupt der verbreitetste Baum in Australien, der sowohl auf allen Puncten der Hauptparallele, und an allen besuchten Plät- zen auf Ven Diemens-Insel, als auch innerhalb der \Vendekreise angetroffen wird. Ich kenne in diesem Lande nur drei Pflanzen von einer solchen Ausbreitung , nämlich Anthistiria australis, das schätzbarste Gras sowohl, als die verbhreitetste Pflanze von ganz Australien; Arundo Phragmitis, weniger häufig als die vorige, dennoch aber vom südlichen Ende der Van Diemens - Insel bis zur Nordküste von Neu - Holland herrschend ; und Mesembryanthemum aequilaterale , welches fast überall auf den sandigen Küsten beider Inseln vorkommt. Exocarpus ist nicht ausschliesslich auf Austra- lien beschränkt, denn Herr Bauer hat eine merk- würdige Art dieser Gattung entdeckt, welche ihre Blu- men auf den Rändern breiter, blattartiger Aeste, ähnlich jenen der Xylophylla trug: und Xylophylla (Flora Australiens.) 87 longifolia, welche Linne von Rumph *) aufnahm, dürfte sowohl nach der Beschreibung als nach der Abbildung bei diesem Schriftsteller aller Wahrschein- lichkeit nach zu Exocarpus gehören. : Es herrscht eine so grosse Aehnlichkeit zwischen dem erweiterten fleischigen Fruchtboden von Exo- carpus und der 'Taxusbeere, dass verschiedene Bo- taniker dadurch verleitet worden sind, diese Ge- wächse auch in anderer Hinsicht zu vergleichen. Frei- lich würde aber auch eine. vollständige Ueberein- stimmung dieser Gattungen in dem Bau dieses Or- gans eben so wenig die Verwandtschaft derselben beweisen, als sie die Verwandtschaft zwischen Exo- earpus und Anacardium und Semecarpus beweist, mit welcher man jene Gattung ebenfalls verglichen hat. | Um aber ihre Uebereinstimmung selbst in die- ser Hinsicht gehörig beurtheilen zu können, ist es nothwendig , dass man den Ursprung der Taxus- beere kenne, über welchen mancherlei gar Verschie- ‚denes geschrieben morgen, | Nach Lamarck **) besteht diese Frucht aus dem erweiterten Fruchtknoten selbst, der von dem Samen gleich nach der Befruchtang durchbohrt wor- den; Mirbel dagegen ***) betrachtet sie als aus den = ~ *) Xylophyllos ceramica. Herb. amb. 7. p, 19. &. ı2. **) Encyclop. bot. 3. p, 228. “r) Nouv. Bull. des sc. 3. he 73. — (Elem. Lp. 34%) 88 (Flora Australiens. ) Schuppen des weiblichen Kätzchens gebildet, und un- mittelbar das Organ umgebend , welches er Cupula (Bechernectarium ) nennt, und von dem er glaubt, dass es das Pistill einschliesse, während die meis- ten andern Schrifsteller es für das Pistill selbst an- sehen. ‘Meine Untersuchungen haben mir von die- sen beiden Ansichten ganz abweichende Resultate geliefert; denn wenn ich die weiblichen Geschlechts- ‘organe des Taxus vor der Befruchtung untersuche, finde ich die Anfänge der künftigen Beere, welche tm diese Zeit aus einem schmalen fleischigen, nur die Basis des Mirbel’schen Bechernectariums umgebenden Ring besteht, ähnlich dem untern, ringformigen Nectarium mancher Blithe. ‘Wire nun dieses Be- chernectarium der Stempel selbst, so würde die Taxusbeere einen dem Nectarium der Gattung Ba- lanites **) analogen Ursprung haben, wie Letzteres noch unlängst von Mirbel beschrieben worden. Von ‘einer andern Seite könnte man, wenn die Ansicht dieses Schriftstellers von den weiblichen Geschlechts- theilen des Taxus, und überhaupt der Coniferae, angenommen wird, die Taxusbeere gewissermaassen mit dem. äussern Bechernectarium von Dacrydium vergleichen, wovon wir weiter unten nähere Kennt- niss nehmen wollen ; doch würde sie sich immer von letzterem sowohl im Bau, als darin, dass sie in der ersten Entwicklungszeit die Cupula nicht umschliesst, hinlänglich unterscheiden ; in keiner Voraussetzung *) Delile Mem. surl’Egypte, 3. p. 326. Ximenia Aegyptiaca Linn. = (Mid: en. Fhe) P39) | (Flora Australiens.) | 89 aber käme ihr Ursprung mit jenem der Beere von Exocarpus überein , welche vielmehr in einiger Hinsicht mehr dem fleischigen Fruchtboden von Podocarpus ähnlich ist. Ich habe zwar *) die Gattung‘ Olax den San- — talaceen beigefügt, nicht aber, als ob ich dieselbe vollkommen zu dieser Familie rechnete, sondern nur, weil sie in einigen wichtigen Momenten damit 57: übereinkommt , besonders hinsichtlich des innern Baus des Fruchtknotens, des Samenbehältnisses und des Samens. Da aber in der Gattung Olax eine dop- pelte Blüthendecke vorhanden zu seyn scheint, da die fruchtbaren Staubfäden mit den Abschnitten der inneren Blüthendecke alterniren, und der Fruchtknoten weder mit der einen noch mit der anderen Blu- thendecke zusammenhängt, so sind hinreichende Gründe vorhanden, sie mit Mirbel ***) als eine ge- sonderte Familie zu betrachten, Wiel CASUARINEAE. Die Gattung Casuarina kann zuverlässig in keiner der bis jetzt aufgestellten na- my Prodr. Fior. Nov. Holl, 357. **) Olacineae, Mirb. Bull, de la soc, phil. 1813, p.377:> A Juss. Mem, du Mus, Vol. II, p. 438. (Aurantiorum Sect. II. Juss. Gen. p. 260). DeC. Prodr. I. p. 551. Von den Aurantien durch das grosse Eiweiss, das einen kleinen Embryo einschliesst, hinlänglich abgetrennte Gattungen, sind: Olax L., Spermaxyrum Labill,, Fissilia Comm., Heisteria Lin., Ximenia Plum, mit Heymasoli Aubl.und Gela Lour., Pseudaleia Du Pet.-Th., Pseudaleioides Du-Pet.-Th., Joacina Adr. de Juss.? und Acronychia Forst. Vergl. Blume Hort. | Buitenzorg,. p. 27, und Juss. Gen, p. 552. pO ooh de 90 (Flora Australiens. ) türlichen Pflanzenfamilien untergebracht werden; und da man gegenwärtig ihren Bau leidlich genau kennt, so ist es: zweckmässig, sie nach Mirbe?s An- regung *) als eine Familie für sich zu betrachten. Das ‚Maximum der Casuarineen scheint inner- halb der Grenzen von Australien vorzukommen, wo sie der Vegetation eine eigenthümliche Physio- gnomie geben. Man hat bereits dreizehn Australische Arten entdeckt, welche fast alle in der Hauptpa- rallele, und dort überall fast gleich zahlreich ver- breitet sind. Auf Yan .Diemen’s - Insel ist diese Gattung weniger häufig, und innerhalb der Wen- dekreise ist sie verhältnissmässig sogar selten; auf der nördlichen Küste von Neu-Holland hat man nämlich noch keine andere Art, als die Casuarina equisetifolia, entdeckt. Ausserhalb "Australiens ‘hat man nur zwei Arten gefunden, nämlich Casuarina equisetifolia, welche auf den meisten Inseln des südlichen stillen Oceans zwischen den Wendekrei- sen, auf den Mollukken und auf dem festen Lande Ost- Indiens vorkommt , und Casuarina nodiflora, welche auf Neu-Caledonien wächst. Ich finde in den männlichen Blüthen aller Ar- ten von Casucrina eine vierklappige Blüthendecke, wie Labillardiére bereits bei einer Art bemerkt hat, welcher er darum den Namen C. quadrival- vis beilegte. ***) Da aber die beiden Seitenklap- pen dieser Hülle die beiden anderen im unent- _ *) Ann. du Mus. Vol. XVI. p. 45% _ **), Plant. Nov. Holl. 2. p. 67. t..2%8, : (Flora Australiens.) 91 falteten Zustande decken, und einer besonderen Reihenfolge anzugehören scheinen, so bin ich ge- neigt, sie für Deckblättchen zu halten. In dieser Voraussetzung, welche ich jedoch nicht mit völliger Ueberzeugung gebe, würde die Blüthendecke nur aus der hinteren und vorderen Klappe bestehen, welche an ihren Spitzen fest zusammenhängen, und durch die Antheren, sobald die Staubfäden sich zu verlängern anfangen, mit in die Höhe gehoben wer: den *), während die Seitenklappen, oder Deckblät- ter, stehen bleiben. Es folgt hieraus denn auch, dass in den weiblichen Blüthen keine sichtbare Bluthen- decke zugegen seyn könne, und die merkwürdige. Einrichtung der Seiten-Deckblätter kann vielleicht als eine Bestätigung der Ansicht, welche wir hier von der Natur dieser Theile aufgestellt haben, be- trachtet werden, vielleicht auch dazu dienen, die Gattung Casuarina der Familie der Coniferae, wo- mit sie früher verbunden war, in gewissem Maasse wieder zu nähern. | WER Die äussere Rinde des Samens, oder der: Ca- ryopsis, besteht bei Casuarina aus einer sehr fei- nen Membran, von welcher der End- Flügel allein gebildet wird. Zwischen dieser Membran und der rindenartigen Decke des Samens befindet sich eine Lage von Spiral- Gefässen, welche Labillardiére, der sie nicht genau genug beobachtete, als ein »integumentum arachnoideum« beschrieben hat; end- lich zeigt sich innerhalb der rindenartigen Samen- ‘a Mirb. Elem. tab. 33, Ft 6. Ay aU: 572 | u 92 (Flora Australiens. ) decke, ganz enge um den Keim herum, ein feines ei- genthümliches Häutchen, das von Labillardiere gänz- lich übersehen wurde, Die Anwesenheit von Spiral- Gefässen, besonders in solcher Menge, und, soviel man an trocknen Exemplaren beobachten konnte, so ohne Begleitung anderer Gelässe *), ist zum wenigsten eine sehr ungewöhnliche Bildung in dem Samen- balg, oder der Caryopsis, in welcher sie nur äus- serst selten sichtbar sind; und gewiss sind sie an diesem Organ noch nirgends in solcher Menge an- getroflen worden, als in dieser Gattung, wo sie bei allen Arten ohne Ausnahme gefunden werden. ConIFERAE. **) Da die Bildung der weiblichen Befruchtungstheile bei den Coniferen bis vor Kur- zem so wenig verstanden wurde,: und verschiedene Eigenthümlichkeiten dieser Theile noch nicht be- schrieben worden sind, so werde ich den wenigen Bemerkungen, welche ich über den Australischen Antheil dieser Familie vorzutragen habe, einige allgemeine Beobachtungen über jenen Gegenstand vorausschicken. In den neuesten Abhandlungen Mirbe?’s und Schubert’s über die Coniferae ***) wird derjenige Theil der weiblichen Geschlechtsorgane, den man früher für den Stempel mit durchbohrtem Griffel, genommen hatte, als ein besonderes, den Frucht- *) Gestreckter Zellen, die aber doch hier kaum ganz fehlen möchten, A, uU, ‚**) Jussieu Gen. 411. Lambert Description of the genus Pinus, Lond. 1803. Fol. A. d. U. “*) Nouv. Bull. des se, 3, p. 73., 85 et 12%. a (Flora Australiens.) | 93 knoten, und meist auch die Narbe einschliessendes Or- gan beschrieben. Dieses Organ, welches die Herren Verf. Cupula genannt haben, halten sie vielmehr für eine Art von Hülle *), als für ein Perianthium, das nach ihnen ebenfalls vorhanden, aber mitdem Kör- per des Fruchtknotens innig verwachsen ıst. Ich kann zwar dieser letzteren Behauptung nicht durch- aus beistimmen, doch glaube ich, dass die Befruch- tung in der That so vor sich geht, wie diese Herren sie beschreiben. Ihr Haupt-Beweis ist von der Gattung Ephedra entnommen, bei welcher sowohl die Narbe, als ein bedeutender Theil des Griffels, über das Bechernectarium hervorragen, ohne mit dessen Oeflnung zusammenzuhänrgen. Man kann noch, als eine fernere Bestätigung dieser Ansicht, bemerken, dass ich ein ähnliches Hervorragen der Narbe, obgleich in weniger auffallendem Verhält- niss, sowohl bei der Gattung 4gathis,**) als bei ei- ner Art der Gattung Podocarpus beobachtet habe. Zu dieser Entdeckung, insofern sie sich auf die Coniferae im engern Sinne des Worts erstreckt, machte der genaue Beobachter Schkuhr =%*) einen bedeutenden Schritt in seiner Beschreibung der Pinie. Dieser Schriftsteller gab nämlich zuerst eine *) Bechernectarium, Cupula. Vergl. Mirb, Elem. TI. 2 277. t. 55. f. 3 B. und 5 B. — Nees v. Esenbeck | Handb. d. Bot. II, p. 206 vergl. mit p. 382, A.d.U. . Salisbury in Linn, soc. transact. 8. p. 311. Pinus Dammara Lamb. Pin. p. 61. t. 38. s+) Bot. Handb. 3. p. 276. t. 308. 94 : _ (Flora Australiens. ) genaue Charakteristik und Abbildung der Cupula ‘dieser Gattung, betrachtete dieselbe aber als das Ovarium selbst, und die beiden Anhänge ihrer Oefl- nung als Narben. Hr. Salisbury scheint Schkuhr’s Beobachtungen ‘nicht gekannt zu haben, als er wenige Jahre spä- ter *) sich zu derselben Ansicht bekannte, welche auch bis auf die bereits angeführten Abhandlungen von Mirbel und Schubert allgemein angenommen . wurde. Diese Schriftsteller haben aber wohl nicht be- merkt, dass gewisse Pflanzen der gedachten Fami- lie mit doppelten Bechernectarien versehen sind. Diess fällt nämlich besonders bei der Gattung Podo- carpus in die Augen, wo die Steinfrucht aus der äusseren Cupula besteht, deren Oeffnung sich aber nicht an ihrer Spitze, sondern nahe an ihrem‘ Grunde, das heist, an der Stelle ihrer Anheftung befindet, Die innere Cupula sieht man bei dieser Gattung in jedem Moment des Wachsthums vollständig von der äusseren umschlossen, und auf dieselbe Weise umgekehrt. Dass dieses der wahre Bau von Podocarpus sey, scheint sich durch die Structur der nahe ver- wandten Gattung Dacrydium zu bewähren, die man bis jetzt so unvollständig begriffen hat. Diese Gat- tung hat ebenfalls eine doppelte Cupula, wovon die äussere in der ersten Entwicklungszeit die in- nere umschliesst, die aber beide um diese Zeit die- \ *) Linn. soc: transact, 8 p: 308. Flora Australiens. 95 é ) | selbe umgekehrte Lage haben, wie bei Podocarpus. Die innere Cupula nimmt indessen bei einem mehr vorrückenden Alter eine fast aufrechte Stellung an, indem sie die äussere auf einer Seite zerreisst, welche letztere, da sie nicht in gleichem Maasse, wie jene, fortwächst, endlich einen Becher bildet, der die reife Frucht nur am Grunde umgiebt. In Australien finden sich drei Arten von Po- docarpus, wovon zwei in der Colonie von Port- Jackson, die dritte auf der Spitze des Tafelbergs der Van Diemens-Insel angetroffen wird. Podocarpus asplenifolia Labillardiere *) gehört zuverlässig nicht zu der Gattung Podocarpus , sondern bildet entwe- der eine Gattung für sich, wie bereits Richard ver- muthet hat **), oder kann etwa auch als Art zu der Gattung Dacrydium gezogen werden: ‘ich bin indessen nicht im Stande, eine dieser Voraussetzungen ~ festzustellen, da ich. niemals so glücklich war, die weiblichen Geschlechtstheile dieses merkwürdigen Baums zu sehen. | Die Gattung Callitris Ventenat ***%) gehört 574 Australien eigenthümlich an, Sie ist allgemein ver- breitet, wird aber doch vorzüglich innerhalb der _ Hauptparallele gefunden. Sie enthält verschiedene Arten, welche sich von einander hauptsächlich durch die Gestalt. der Frucht unterscheiden. . _ Araucaria excelsa, welche zuerst auf der’ Nor- *) Plant. Nov. Holl. 2. p. 71. t. 221. .**) Ang. du Mus. 16. p. 299. . ***) DeC. gen. nov. 10. 4 96 ( Flora Australiens. ) folk-Inseln und auf Neu - Caledonien entdeckt, wurde, findet sich auch auf der Ostküste von Nex-Holland unmittelbar unter dem Wendekreise, Sie bildet hier aber nur einen Baum von sehr mittelmässigem Wuchs, und wird nie von jener ungeheueren Höhe angetrof- fen, die sie gewöhlich auf der Insel Norfolk erreicht. ORCHIDEAE *). Die bis jetzt bekannten Au- stralischen Arten dieser Familie belaufen sich auf 120; viele derselben kommen indessen nur sehr sel- ten vor, und keine einzige Art scheint in Ueber- fluss zu gedeihen. | Das Maximum der Familie findet sich inner- halb der Hauptparallele ; ein beträchtlicher Theil wächst auf Van Diemens- Insel, und nur wenige Arten ziehen sich bis unter die Wendekreise.. Der grösste Theil besteht aus Gattungen, wel- che Australien ganz oder fast ausschliesslich ange- hören, und viele dieser Gattungen fallen unter jene Abtheilung der Familie, welche einen mehlartigen Blüthenstaub und einen zwar eingelenkten aber nicht abfallenden Staubbeutel hat, der entweder der Narbe parallel ist, oder auf der Spitze des Säulchens | aufsitzt. Die beiden Sectionen dieser Abtheilung mit parallelen, und mit auf der Spitze stehenden Antheren, | gehen in Neu-Holland allmählig in einander über, und verschiedene Gattungen der Ersteren sind in jener Gegend durch die Grösse der Seitenlappen *) Prodr, Fl. Nov, Holl, 309. (Dieser Sammlung zweiter Theil p- i. aus Aiton’s Hortus Kewensis. Richard, Mém. du Mus. Vol. IV. Aub. du Pet.- Thouars Histoire des Plantes Orchi- dees. Paris 1822.) ' (Flora Australiens. ) 97 des Säulchens ausgezeichnet. Ich halle diese Seiten- -Jappen fur unfruchtbare Staubfiden, welche, wie jene der Gattung Philydrum, zuweilen, doch in der That selten, mit Anfängen von Staubbeuteln ver- sehen sind. Dieser Bau, so wie der von Cy pripe- dium, wo die Seitenlappen Staubbeutel tragen, wih- rend die Mitte der Säule ohne Staubbeutel ist, nähert die Bluthen der Orchideen dem, was man den Typus der Monocotyledonen nennen “könnte, das heisst, einer regelmässigen Blume mit dreizähli- ger Abtheilung der Blütheudecke, drei Staubfäden, und drei Fächern oder Samenhaltern der Frucht. Ich habe eine ähnliche Vergleichung bei den wahren Scitamineen * } versucht, bei denen die den Fruchtknoten krönenden Fortsätze,. gewöhnlich zwei an der Zahl, die Staubfäden ergänzen, Die Maranteae, oder Canneae***), eine Familie, welche gegenwärtig zu den Scitamineen gerechnet wird, kann ebenfalls auf diesen Typus zurückge- fuhrt werden. Sie unterscheidet sich jedoch von den Scitamineen durch das gegenseitige Verhältniss ihrer unfruchtbaren und fruchtbaren Staubfäden un- gefähr in der Art, wie sich Cypripedium von den übrigen Gattungen der Orchideen unterscheidet ; nur mit der Einschränkung, dass der Mangel in ie Maranteen ‘ grösser ist, indem nur ein einziges Läpp- chen des einen Seitenstaubfadens die Gestalt einer Anthere hat und Blüthenstaub hervorbringt. .*) Prodr. Fl. Nov. Holl. 305. ##)1b.:307. I. 7 fon, Fi 98 Nevin (Flora ‚Australiens. ) “Bs verdient bemerkt zu werden, dass so sehr “venige Orchideen Australiens zu der Abtheilung der Familie mit eckigem elastischem Blumenstaub und angewachsener Anthere gehören , da diese Ab- theilung nicht bloss in Europa die herrschende ist , sondern auch in gleichem Verhältniss, obwohl auf eine eigenthümliche Weise modificirt, auf dem Vor- gebirg der guten Hoffnung vorkommt. Man findet in Neu-Holland auch noch verschie- dene , vorzüglich zu Dendrobium gehörige, Arten einer andern Abtheilung dieser Familie, welche sonst zu der Linne’schen Gattung Epidendron gezählt wurde, und von der die meisten Pflanzen, obgleich keine eigentlichen Parasiten , auf Baumstämmen wachsen. In der nördlichen Hemisphäre hat man sehr wenige auf Bäumen wachsende Pflanzen dieser Abtheilung jenseits des Wendekreises bemerkt. Die einzige Ausnahme hievon, welche mir bekannt ist, machen zwei Arten einer mit Dendrobium ver- wandten Gattung, welche Hr. Buchannan in Ober- Nepaul gefunden hat, nämlich Dendrobium monili- forme*), das Kaempfer und Thunberg bei Nangasaki in Japan beobachteten , und Epidendrum conopse- um ’®*), welches nach William Bartram in Ost- Florida unter 28° N. Breite wächst. In einigen Theilen der südlichen Hemi- ' sphäre scheint diese Abtheilung eine ausgedehntere *) Epidendrum praecox und Epidendrum humile. Smith exot. bot, tab. 97-98. "*) Hort. Kew. ed. 2. vol. 5. p. 219. (Diese Samml, 2tr, Bd.ip, 48.) ( Flora Australiens. ) ? 99 Verbreitung erlangt zu haben. Man findet auf der östlichen Küste New- Hollands wnter 34° Südlicher Breite verschiedene Arten von Den- drobium und Cymbidium. Diese ‚Breite scheint aber in jenem Himmelsstrich die südliche Grenze. dieser Abtheilung zu seyn, denn man trifft. sie auf keinem. einzigen Puncte der Sudküste. ‚Doch hat ' man sie in einer bei weitem ‚höheren. Breite gefun- den, nämlich auf Neu- Seeland, auf dessen nördlich gelegener Insel Herr Joseph Banks verschiedene .Ar- ten gesammelt hat, und Forster’s Epidendrum au- tumnale wächst in der Nachbarschaft von Dusky- Bay über 45° südlicher Breite, Ich kenne die Grenze nicht, welche diese Abthei lung in Süd-America erreicht; in Süd-Africa aber , am Vorgebirg der guten Hoffnung, hat man bis jetzt noch keine Art, wenigstens von denen, welche als Schmarotzer-Pflanzen sich auf Bäumen finden, .ent- deckt. ASPHODFLEAE *), Ich ziehe zu dieser Familie deu grössern ‘Theil von ‚Jussieu’s Asphodeleen und Asparageen **), welche nur ‘durch ‘den Bau und das Aufspringen der Frucht von einander verschie- den sind. Solche Verschiedenheiten. aber., welche Stypandra von Dianella, und Eustrephus von Zu- zuriaga trennen, können höchstens nur zur Bestim- mung des Gattungscharakters benutzt werden, Ich bekenne mein Unvermögen, ‘fir diese Fa- *) Prodr. Fl. Nov, Holl. 274. | **) Gen, p. jo und 51. A, 4. U. | é \ .1009 - (Flora Australiens.) - milie genügende Unterscheidungsmerkmale aufzustel- len; ich habe indessen in meiner Beschreibung der- selben zwei Umstände bemerkt, von denen zwar keiner dieser Familie ganz eigenthümlich ist, wel- ‘che indessen durch alle Gattungen und Arten durch- zulaufen scheinen: nämlich ı. die Verminderung der Staubfaden von 6 auf 5, welche zuweilen eintritt, beruht stets auf der Unterdrückung derer, welche der äusseren Reihe der Blüthendecke gegenüberste- hen ; 2. der Samen zeichnet sich durch seine schwarze Samenschaale, oder Aussenhaut (testa), aus. Es ist aber wohl möglich, dass ich auf diesen letztern Umstand zu viel Gewicht gelegt habe, da ich zum "Theil bloss deshalb Gattungen vereinigte , welche so weit von einander abstehen, wie Anthericum, Xanthorrhoea und Astelia. _ Xanthorrhoea , welche ich mit den Aspho- deleen verband, ist in ihrem Habitus eine der aus- gezeichnetsten Gattungen 4ustraliens, und giebt der Vegetation der Gegenden, wo sie häufig vorkommt, einen eigenthümlichen Charakter. Sie findet sich sehr zahlreich innerhalb der Hauptparallele , aber sie erstreckt sich noch bis zum Süd-Ende der Van Diemen’s-Insel und wird auch innerhalb der Wen- dekreise gefunden. a Beim König - Georg’s Sund trafen wir in be- deutender Menge eine Pflanze von einem, den Xan- thorrhden sehr ähnlichen Ansehen , mit welcher Gattung sie auch in dem Wurzelstock und in den Blät- tern übereinkommt, sich aber durch einen sehr ab- weichenden Blüthenstand unterscheidet; die Befrach- (Flora Australiens.) 101 tungsorgane waren indessen schon so verschrumpft und unvollkommen,, dass es mir unmöglich! war, den Bau weder der Blume noch der Frucht zu bestimmen.. Herr Westall hat diese Pflanze in seiner Ansicht von König-Georg’s Sund (Capitain Flinder’s Beschreibung seiner Reise Vol. I. p. 60 zur Rechten. )' abgebildet. Ich hatte auch die Gattungen Hypoxis und Curculigo zu ‚den Asphodeleen: gezogen , hauptsäch- lich wegen, der Aehnlichkeit der Samenschaale ; sie unterscheiden sich aber wieder’ von dieser Familie durch andere Merkmale ihres. Bau’s, und. von den Amaryllideen sowohl dadurch und durch den eigen- thiimlichen Nabel ihres Samens, als auch.idurch ih- ren äussern Habitus; daher -es besser ist ,; sie: dls - eine eigene Familie für sich zu betrachten. Von dieser Familie , welche man Hyroxı- DEAE *) nennen kann, sind nur fünf. Arten‘ in Ju- siralien ‚gefunden. worden , ‚nämlich 4 unter Ay- poxis gehörige, welche Gattung. meist ausserhalb der Wendekreise vorkommt , und eine Curculigo, ganz der Osi-Indischen ähnlich. | Parmae. Nur sechs Arten dieser Hamilie wur- den auf Neu-Holland gefunden, und von zweien derselben sind die beiruehinngsorenge bis jetzt noch nicht bekannt. | : =) Hy poxideae, Perianthium superum + limbo sexpar- tito regulari , aestivatione imbricata. Stamina sex, \imis laciniis inseria. Ovarium 3 - loc. loculis poly- spermis. Capsula evalvis, nunc baccata ,. polysperma. Semina umbilico laterali rosteiliformi: testa alra cru- stacea, Embryo in axi albuminis carnosi: radicula vaga. Pl 102 (Flora Australiens.) Die Palmen Neu-Holland’s kommen hauptsäch- _ ich innerhalb der Wendekreise vor; eine Art der- selben fand sich jedoch unter 54° südlicher Breite. Dieses scheint aber ungefähr die südliche Grenze der Familie in diesem Lande zu seyn, indem man auf den Südküsten nirgendwo eine Palmenart an- getroffen hat. Auf Neu-Seeland hat Hr. Joseph Banks eine Areca unter 58°. südl. Breite entdeckt, welche Breite 'währscheinlich ungefähr die Grenze der Pal- men auf der südlichen Halbkugel ist. Auf der nörd- liehen Hemisphäre ist ihre Ausdehnung nicht we- sentlich hievon verschieden: in Nord- America scheinen. die Palmen nicht jenseits des 56° der südl. Breite zu gedeihen, in Europa aber reicht Cha- maerops humilis bis in die Nachbarschaft von Nizza. Es ist merkwürdig, dass keine einzige Palmen- Art im Süden von Africa gefunden wird; auch hat Lechenault **) keine auf der /Vestkiiste von Neu- Holland angetroflen, selbst nicht innerhalb der Wen- dekreise. Ae JUNCEAE. Wir sind gegenwärtig im Besitz so vieler Glieder, welche die’ monocotyledonischen Familien mit regelmässigen -Blumen untereinander verketten, dass wir bei dem Versuch, einzelne gu beschreiben, oft genöthigt sind, auf Unter- schiede zu bauen, von welchen viele nur eine sehr untergeordnete Wichtigkeit zu haben scheinen, und zum Theil auch kein höheres Gewicht besitzen. Von *) Inn. du Mus 17 p. 87, (Flora Australiens.) 103. dieser Art sind denn auch wohl die Merkmale, wo- durch ich versucht habe, die Junceen von den Asphodeleen zu trennen: nämlich die Verschiedenheit in der Textur der Blüthendecke und der Samen- schaale, in der Consistenz des Eiweisses , und in der Folge, nach welcier die Staubfäden zurücktre- ten; indem diese nämlich, wo sie auf drei reducirt werden, jedesmal den drei äussern Blättern der Blüthendecke gegenüberstehen. Dadurch, und durch das wichtigere Merkmal der verschiedenen Lage des Embryo, unterscheiden sich die Junceue auch von den Restiaceen , denen sie sonst im. Aeussern sehr nahe kommen. Drei sehr merkwürdige Gattungen, welche ich zu den Junceen rechne, sind Australien eigenthim- lich ; von diesen bestehen Calectasia und Dasypo- gon jede nur aus einer einzigen Art. Eine Be- schreibung und Abbildung beider ist dieser Abhand- lung angehängt. Von der dritten Gattung, Xerotes, sind be- reits 24 Arten bekannt. Sie ist innerhalb der Hauptparallele häufiger, als anderwärts; verbreitet sich indessen über ganz Australien , und findet sich mehr innerhalb des Wendekreises als auf Jan Die- men’s - Insel. Die Gattung Xerotes hat in der Structur, und Form ihrer Blumen und in der Textur des Eiweisses eine grosse Aehnlichkeit mit den Palmen ; es fehlt ihr aber das eigenthümliche Merkmal des Samens und vorzüglich der Wuchs dieser ausgezeichneten Familie. | OX SI ' Flagellaria, welche Gattung ich shenfal ZU. . ‘ CO 104 (Flora Australiens.) den Junceen hinzugefügt habe, unterscheidet sich von Xerotes vorzüglich durch die Blüthendecke , und durch die Form und das Verhältniss des Em- bryo zum Eiweiss, welches letztere auch in seiner Textur verschieden ist: in allen diesen Rücksich- ten nähert sie sich den Cyperaceen , und kommt auch mit einigen Gattungen derselben in Ansehung des ganzen Wuchses ziemlich überein. Man hat diese Gattung sonst nur innerhalb der Wendekreise angetroffen; in Neu-Holland aber erstreckt sie sich bis zum 55° südlicher Breite. Philydrum, eine Gattung, zu den Junceen rechne, ist mir immer als eine welche ich gleichfalls isolirte Bildung vorgekommen. Obwohl man sie in- dessen zu keiner der bis jetzt aufgestellten natürli” chen Familien bringen kann, so kann man sie doch in mancher Hinsicht mit einigen derselben verglei- chen. Nach der Bildung ihrer Staubgefässe könnte man sie in einer Hinsicht in die Mitte zwischen. die Scitamineen und Orchideen stellen: im Bau der Frucht, und selbst des Samens, hat sie einige Aehn- lichkeit mit den Orchideen ; in jeder andern Hin- . sicht aber ist sie durchaus von beiden verschieden. Im ganzen Aussehen zeigt sie viele Üebereinstim- mung mit Cartonema, welche Gattung zu den Comme- lineen gehört. In einigen Stücken ihres Bau’s könnte man sie mit Xyris, und vielleicht mit der Gattung ‘ Burmannia vergleichen , welche ich auch zu den Junceen gezogen habe, deren wahre Verwandtschaf- ten aber ebenfalls noch im Dunkeln liegen. Phylydrum pyginaeum unterscheidet sich in ~so (Flora Australiens.) | 105 mancher Hinsicht von Philydrum lanuginosum, dass man es künftig wohl für eine besondere Gattung anerkennen wird. Noch ein geringer Zuwachs zu ‚dieser Pflanzengruppe, und man würde berechtigt seyn, sie zu einer eigenen Familie zu ‚erheben. ReEsTIacEAE. Das Haupt - Unterscheidungs - Merkmal dieser Familie von der der Junceen und Cyperaceen besteht in'dem linsenförmigen Embryo, welcher an dem dem Nabel entgegengesetzten Ende des Samens liegt. Von den Junceen unterscheidet sie sich auch noch durch die Folge in der Unterdrückung der Staubfäden, welche, wenn sie bis auf drei ver- mindert sind, den innern Lappen des Kelchs ge- genuberstehen ; die meisten Gattungen unterschei- -den sich ferner von diesen beiden Familien sowohl, . als von den Commelineen, durch ihre einfachen und einzelligen Staubbentel. Mit Ausnahme von Eriocaulon, Tonina und Xy- ris scheint diese Familie auf die südliche Hemisphäre beschränkt zu seyn. Auf Australien findet sie sich am häufigsten innerhalb der Hauptparallele verbrei- tet, setzt sich aber bis zur südlichsten Spitze der Van Diemen’s - Insel fort, wo sie sogar in gros- ser Anzahl gefunden wird; ualıch kommt sie auch, obgleich spärlich, innerhalb der Wendekreise vor. , Die Familie der Restiaceen ist übrigens auf dem Vorgebirg der guten Hoffnung eben so reichlich hervorgebildet, als innerhalb der Hauptparallele von Neu Holland; auf Neu- Seeland wurde bisher nur eine Art beobachtet, in Séd- America aber noch gar keine. _ x 106 | (Flora Australiens.) CYPERACEAE.*) “Diese Familie ist auf Austra- lien sehr ausgedehnt, und besteht bereits aus mehr denn 200 Arten. Sie zeigt indessen wenigere Eigen- thümlichkeiten des Bau’s, als verschiedene andere Familien, die lange nicht so zahlreich sind. Ihre grösste Verbreitung scheint in die Hauptparallele zu fallen. Doch beträgt die Anzahl derjenigen’ Arten, welche man nur unter den \Vendekreisen gefun- den hat, mehr als 1/; der ganzen Familie. Die Cyperaceen sind in mancher Hinsicht mit den Ae- stiaceen nahe verwandt und lassen sich, wenn sie mit einer wahren Blüthendecke versehen sind, von den einsamigen Gattungen jener Familie nur durch die verschiedene Lage des Embryo im Samen un- terscheiden. Bei dem grössern Theil der Familie ist aber entweder gar keine Bluthendecke | vorhan- den, oder sie ist bloss borstenförmig. Fuirena, Lepidosperma, und Oreobolus, alle Eingeborne Neu-Hollands, sind fast die einzigen Gattungen, in welchen die Blüthendecke ungefähr das gewöhn- liche Aussehen hat. Was ich früher bei Carex, Diplaerum und Schoenus nemorum Kelch genannt habe, muss viel- leicht richtiger als ein inneres, seitliches Afterblätt- chen bezeichnet werden, gleich denen bei Lepyro- dia, bei den Jrideen, und vielleicht auch entspre- chend der oberen Klappe in der inneren Hülle der Gräser. | > * Juss, Gen. p, 26, Kunth Mem. du Mus. Fol, II, p. 147. A, d. UV. 7 (Flora Australiens,) 107 ’ Ich habe schon früher bemerkt, dass das Pe- rianthium von Z/ypaelyptum, wie bei Kyllinga, bloss aus den Schuppen eines Aehrchens besteht, welche hier aber auf zwei Klappen reducirt sind. | GRAMINEAE. *) Diese Familie begreift wenig- stens ein Viertheil aller Monocotyledonen, und steht in Australien , wo man bereits über 200 Arten ent- deckt hat, zu jener Haupt-Abtheilung im gleichen Verhältniss. Ich habe früher **), als ich die Australischen Gattungen der Gramineen ordnete, versucht, klar zu machen, warum ich glaubte, die ganze Familie der Gramineen in. zwei grosse natürliche Stämme (¢ribus) unterabtheilen zu können. Man scheint in- dessen die Gründe, welche mich zu dieser Abthei- lung bestimmten, entweder nicht recht verstanden, oder für zu hypothetisch gehalten zu haben. Um daher diese vermuthete Dunkelheit wegzuräumen, 580 und meinen früheren Gründen mehr Festigkeit zu ge- ben, erlaube ich mir, dem, was ich hier über diese “familie zu sagen habe, einige Bemerkungen voran- zuschicken, welche sich auf beide Stämme beziehen. Der natürliche, oder allgemeinste, Bau der Gramineen besteht darin, dass ihre Geschlechtsor- gane von zwei LBluthendecken umgeben sind, deren *) Juss. Gen. p. 28. Pal. de Beaw. Agrostogr, Par. 1812. Kunth Mem. du Mus, Vol, II. p. 62. Turpin sur linftorescence des Graminees. Mem,. du Mus. Vol. V. p. 426. ff. Bull. de la soc. phil, 1819. p. 78. Trinius Fundam. Agrostographiae, Vien, 1820, A. d.U, **) Prodr. Fl. Nov. Holland. 105 i | (Flora ao sa . jede gewöhnlich aus zwei getrennten Kishi be- steht; beide Hüllen aber sind in verschiedenen Gat- tungen dieser Familie verschiedenen Graden von Ver- kummerang, selbst von theilweiser Austilgung, ün- terworfen. ; Die äussere Decke, ER bei Jüssieu *), ent- hält in vielen Fällen mehrere Blüthen mit getrenn- ter, oft entfernter, Anheftung an eine gemeinschaft- liche Achse, und kann daher nur als eine den Deck- blättern oder Hüllen der übrigen Pflanzen analoge Bildung angesehen werden. Die Neigung zum Verkümmern scheint in der äusseren oder unteren Klappe des Balskelchs grös- ser zu seyn , so dass man bei jedem einklappigen Balgkelch annehmen kann, dass hier die äussere oder untere Klappe unterdrückt worden sey. In gewis- sen Gattungen mit einfacher Aehre, wie z. B. Lo- lium und Lepturus, zeigt sich dieses klärlich durch den Bau des Endblüthchens oder Aehrchens, welches dann die naturliche Anzahl der Theile beibehält: bei andern Gattungen aber, welche einen solchen directen Beweis nicht zulassen, lässt er sich durch die Betrachtung einer Reihe von Arten führen, an wel- chen die gradweise Stufenfolge der Verkiimmerung zu Tage liegt, z. B. bei denjenigen Arten von Pa- *) Ueber das hier Gesagte verdient die oben angezeig- te Abhandlung von Zurpin in den Mem. du Mus. mit Aufmerksainkeit verglichen zu werden, Anm. d. U, (Flora Australiens.) 109 nicum, welche diese Gattung mit Paspalum ver- binden. Bei der inneren Decke, oder dem Kelch, Ca- lyx bei Jussieu *), hebt dagegen die Verkiimmerung Or 8r mit der inneren, oder oberen Klappe an. Da aber diese Klappe, statt eines Centralnerven, zwei von ihrer Achse gleich weit abstehende Nerven hat, so betrachte ich sie als aus zwei zusammenfliessenden Klappen bestehend, wie wir diess an dem Kelch und der Blumenkrone mancher unregelmässigen Blumen andrer Classen finden, und man mag diese Verwach- sung als den ersten Schritt zur Verkümmerung an- sehen, die endlich in vielen Arten von Panicum > Andropogon Pappophorum, Alopecurus, Tricho- dium und manchen anderen Gattungen zur Vollen- dung kommt. In Hinsicht auf diese Beschaffenheit der inne- ren, oder eigenthumlichen Blüthendecke der Gräser bitte ich zu bemerken, dass die hier gegebene An- sicht von ihrem Bau, wodurch ihre Theile, auf die gewöhnliche Dreizahl der Monocotyledonen zurück- geführt werden, einen neuen Grund abgiebt, sie für ein ächtes Perianthium zu halten. Doch ist dieser Grund keineswegs entscheidend ; denn auch die in- nern Seiten -Nebenblätter des grössten Theils der Irideen pflegen zu verwachsen, und mit diesen scheint — *\ Gluma corollina Linn.*Stragulum Pal. de Beauv. Glu- mella, Spathella Anderer; vergl. Nees von Esenbeck ‚Handb. d. B. I. p. 89, mit Rücksicht auf p. 66, ‚Anm, d, U, 110 (Flora Australiens.) diese eigne Blüthendecke der Gräser nach der re- Vaio Einfügung ihrer Klappen mehr übereinzu- stimmen, als mit einem wahrhaften Perianthium, Nimmt man diesemgemäss die innere Decke der Gräser als ein Gebilde aus blossen Deckblättern, (richtiger Scheiden, Spathae,) so muss man das eigent- liche Perianthium der Familie in den kleinen Schup- pen suchen, welche bei den meisten Gattungen der- selben die Geschlechtsorgane unmittelbar umgeben. Dieser Schuppen *) sind in den meisten Fällen nur zwei vorhanden, welche einseitig innerhalb der unteren Klappe der eigentlichen Blüthendecke stehen. ‚In ihrer wahren Stellung aber wechseln sie mit den Klappen dieser Blüthendecke, wie solches offenbar bei Ehrharta und einigen andern Gattungen der Fall ist; auch kann man ihre seitliche Annäherung als eine Neigung zu jener Verschmelzung ansehen, welche allgemein bei den, die obere Klappe der eigenen Blüthendecke bildenden Theilen statt findet, und welche selbst zwischen diesen beiden Schuppen in eini- sen Gattungen, wie Glyceria und Melica, eintritt, Bei anderen Gattungen, wie Bambusa und Stipa, kommt noch eine dritte Schuppe hinzu, welche der Achse der oberen Klappe der eigentlichen Blüthen- decke, oder, um bei der von dem Bau dieser Theile bereits gegebenen Ansicht siehen zu bleiben, der Ver- einigungslinie ihrer beiden Bestandtheile , gegenüber *) Lodieulae Pal, de Beauv, Paleolae H, et K. Squamae- hypogynae, Periphyllia Link. etc. A, d. U. (Flora Australiens.) 111 ‚steht. Bei den dreimännigen Gräsern wechseln die Staubfäden mit diesen Schuppen, und diese stehen folglich. den Theilen der eigentlichen Blüthendecke gegenüber, das heist: ein Staubfaden entspricht der Achse ihrer unteren oder äusseren Klappe, und die zwei übrigen den beiden Nerven der oberen Klappe. Wenn man demnach die innere Blüthendecke als aus Deckblättern gebildet betrachtet, und die hypogyni- schen Schuppen als Glieder des Perianthiums, so scheint aus dem Verhältniss, worin diese Theile zu 582 der Achse des Blüthenstands stehen, zu folgen, dass die äussere ( concentrisch gedachte ) Reihe des Perianthiums fehle, während die ihr entsprechenden Staubfäden vorhanden sind, und dass dagegen die ganze innere ( mit jener alternirende ) Reihe, oder ein Theil derselben, sich ausbilde, während die die- ser entsprechenden Staubfäden in der Regel fehlen *). Sa *) Wir müssen hiebei noch einer anderen Beobachtung erwähnen , die unseres Wissens vordem noch nicht berührt worden ist, und welche nicht wenig dazu beitragen kann, über die Herrschaft, wie über den Verkümmerungsgang, der Dreizahl in dieser Familie einiges Licht zu verbreiten, Wir fanden nämlich im Sommer (es Jahrs 1824 in dem botanischen Garten zu Bonn bei Schoenodorus elatior Pal, de Beauv. in meh- reren Aehrchen einzelne Blümchen dreiweibig. Die Schüppchen, welchebei dieser Grasart aus einer eiförmi- _ gen drüsigen Basis in eine ganze pfriemenförmige Spitze auslaufen, waren in den dreiweibigen Bliithchen brei- ter und zerschlitzt, standen aber dennoch nur einseitig — und zu zweien, wie bei‘den übrigen, Drei Staubfäden me (Flora Australiens. ) Diess mag nun wohl wirklich der Fall seyn. Da es aber wenigstens jeder Analogie bei Monoco- waren ebenfalls vorhanden. Das Merkwürdigste nun war der Fruchtknoten von ungewöhnlicher Grösse, der aus dem Verkehrt-Eiförmigen kugelförmig und durch drei tiefe Furchen in drei Höcker getheilt, auf jedem dieser Hicker, oder Jobi, einen be- sondern Griffel mit 2 Narben von gewöhnlicher Ge- stalt trug. Von den drei Höckern des Fruchtkno- tens lagen 2 nach aussen, der dritte aber an der Achse des Aehrchens. Sie waren sich unter einander an Grösse gleich und bildeten so die Anlage einer kreisständigen, nach der Dreizahl der Familie ein- getheilten Frucht, Auf dem Queerdurchschnitt er- schienen in der bleicheren zelligen Masse drei grü- ne, mit ihren Schenkeln zusammenstossende Bogen, welche den Fruchtknoten in drei Fächer abzuthei- len schienen. Vergleichen wir nun hiemit den nor- malen Bau des Fruchtknotens desselben Grases, so finden wir diesen verkehrt-herzförmig, mit zwei Grif- » feln gekrönt, nach der Achse zu etwas flach und der Länge nach ein wenig ausgetieft, daselbst aber am untern Ende mit einem lanzetförmigen grünen Fleck versehen, dem, gegenüber auf der äusseren’ oder ab- gekehrten Seite ein grösserer eiförmiger grüner Fleck die Stelle des Shildchens (Vitellus, Hypoblastus) be- zeichnet. Der Queerdurchschnitt zeigt einen halb- mondférmiger, mit der Höhlung der Achse zugekehr ten , grünen Bogen, der bei jüngern Fruchtknoten enger, der Achse genähert, fast in einen nierenför- migen Fleck übergeht, beim Heranwachsen zur Reife aber immer schmäler und weiter wird. Wir glauben solchemnach annehmen zu dürfen, dass der normale (Flora Australiens.) 113 tyledonischen Pflanzen entgegen wire, so wird es in einem gewissen Grade wahrscheinlich, dass die innere oder eigentliche Blüthendecke der Gräser, Jussiews Calyx, der Anheftung ihrer Klappen auf verschiedenen Höhen ungeachtet, doch wirklich die äussere Reihe des wahren Prianthiums bilde, die innere Reihe aber aus jenen kleinen Schuppen be- stehe, deren nie mehr als drei vorhanden sind, und bei welchen im Allgemeinen eine, zum Theil der äus- seren Reihe analoge Unregelmässigkeit herrscht. Es ist nothwendig, auf die Neigung zum Er- löschen einzelner Theile zu achten, welche, gleich- sam in engegengesetzter Richtung, in den beiden Bluthendecken der Gräser vorwaltet, wenn man die wahre Structur mancher unregelmässigen Gattungen dieser Familie begreifen, und die Grenze kennen lernen will, wo sich die beiden grossen Stämme irennen, in welche, nach meiner Meinung, die ganze Familie zerfällt. Fruchtknoten der Gräser aus der Verschmelzung von zwei Theilen eines ursprünglich dreifachen Frucht- knotens hervorgehe , wobei der dritte oder äussere Theil gänzlich verschwindet. Jene grünen Bogen aber möchten als die Spuren eines an der Achse des (voll- ständigen) Fruchtknotens liegenden dreilappigen Sa- menhalters (Trophospermium) zu betrachten seyn, daher denn, wenn ein Fach des Fruchtknotens die übrigen gleichsam verschlingt, an dieser Stelle häufig eine Grube oder Furche zurückbleibt, wie wir sie bei den Samenbälgen vieler Grasarten, z.B, des Wei- zens, wahrnehmen. A.d. U. I. . 8 er | 114 (Flora Australiens.) Einer dieser Stämme, welchen ich den der PA- NICEAE nennen möchte, begreift: /schaemum, Hol- cus, Andropogon, Anthistiria, Saccharum, Cen- chrus, Isachne, Panicum, Paspalum, Reimaria, _Anthenantia, Monachne, Lappago, und verschie- dene andere nahe verwandte Gattungen. Ihr we- sentlicher Charakter ist, dass alle ein zweiblüthiges Aehrchen haben, in welchem das untere oder äussere Blümchen, stets unvollkommen, entweder männlich oder geschlechtslos, und in diesem letzten Fall nicht “selten nur einklappig ist. Ol Ischaemum und Isachne sind Gattungen die- ses Stamms, welche den Charakter desselben am. vollkommensten ausgeprägt zeigen. Von diesen sind Anthenantia, Paspalum und Reimaria, in Folge. der Unterdrückung verschiedener Theile, am auf- fallendsten abweichend: so weicht 4nthenantia, (wel- che von Palisot de Beauvois nicht genau beschrieben ist,) von jenen Arten von Panicum, deren ‘unteres Blüthchen geschlechtslos und zweiklappig ist, darin ab, dass ihr dieäussere Klappe des Balgkelchs fehlt. Pas- palum unterscheidet sich von Anthenantia durch den Mangel der inneren Klappe der geschlechtslosen Blüthe, und von denjenigen Arten von Panicum, deren äusse- res Blüthchen einklappig ist, durch die Abwesenheit der äusseren Klappe des Balgkelchs ( Gluma). Reima- ria unterscheidet sich von Paspalum dadurch, dass sie überhaupt keinen Kelch (Gluma) hat. Dass aber dieses der wahre Bau dieser Gattungen sey, lässt sich . durch eine Reihenfolge von Arten darthun, welche jene unter einander, und Panicum mit Paspalum verbinden. EEE TEN (Flora Australiens.) 115 Der Stamm der Paniceen erreicht. seine höch- ste Verbreitung innerhalb der Wendekreise. In den nördlichsten Theilen von Europa, und in den höhe- ren südlichen Breiten kommt er nicht vor. Neun- undneunzig Arten dieses Stamms wurden in Austra-. lien gefunden; davon 79 innerhalb der Wendekreise, und 66 der letzteren zzr innerhalb derselben. Es giebt keine rein Australische Gattung dieses Stamms als Neurachne und Jlemarthria , welche jedoch nicht auschliesslich den Wendekreisen angehören, Der zweite Stamm, welchen wir den der Poa- CEAE nennen wollen, ist zahlreicher als der der Paniceen, und begreift sowohl den grössten Theil der Europäischen, als verschiedene weniger ausge- dehnte Gras-Gattungen , welche den Aequinoctial- Gegenden eigen sind. Er erstreckt sich zugleich bis auf die höchsten Breiten, wo noch phänogami- sche Gewächse gefunden werden; sein Maximum scheint er aber in den gemässigteren Zonen, beson- ders jenseits der Wendekreise, zu erreichen. Das Aehrchen kann bei diesem Stamm aus einer, aus zwei oder aus mehreren Blüthchen ‚bestehen; die zweiblithigen Gattungen aber unterscheiden sich von den Puniceen darin, dass hier dass äussere, oder untere Blithchen stets vollkommen ist, indem. näm- lich der Gang: der Verkummerung in den Aehrchen bei diesen beiden Stämmen eine ganz entgegenge- setzte Richtung hat. Dem gemäss steht bei den Poaceen die äussere Klappe der eignen Blüthen- decke ( Corolla Lin.) bei den einblüthigen Gattun- gen innerhalb der äusseren Klappe des Balgkelchs, 116 (Flora Australiens. ) bei den vielblüthigen Aehrchen aber sind die oberen Blüthen häufig unvollkommen. Es treten übrigens mehrere Ausnahmen in dieser Folge von Verkümme- rungen ein, namentlich bei 4rundo Phragmitis, bei Campulosus, und einigen anderen Gattungen, wo auch die äusseren Bluthchen verkummern; da aber diese alle mehr als zwei Bluthchen in ihrem Aehrchen tragen, so sind sie noch immer leicht von den Pa- niceen zu unterscheiden, Die Australischen Poaceen belaufen sich auf 125 Arten, von welchen 69 ausserhalb des Wen- dekreises, und von diesen wieder 63 nur ausserhalb desselben angetroffen wurden: von den 52 Arten, welche innerhalb der \Vendekreise gefunden wur- den, gehören 49 zu Gattungen, welche nicht ausser- halb jener Kreise vorkommen; von den übrigen 5 Ar- ten aber sind zwei, nämlich Zrundo Phragmitis und Agrostis Virginica, allgemein verbreitet und zugleich Wasserpflanzen. Die Verbreitung dieses Stammsin 4u- stralien ist also der in den übrigen Welttheilen gleich. Finices *). Nahe an tausend Arten dieser Fa- 584 milie sind in dem fünften Band von Willdenow’s Ausgabe der Species plantarum beschrieben. — In Hinsicht auf geographische Verbreitung unterschei- den sich die Farrnkräuter von allen andern krypto- gamischen Gewächsen, indem sie ihr Maximum in geringeren Breiten, wahrscheinlich unter den Wen- dekreisen oder doch nur wenig ausserhalb derselben, erreichen. So bringt z. B. die Norfolk-Insel, unter *) Prodr. Fl. Nov. Holl, 145. a a2 (Flora Australiens.) 117 29° südl. Br. und bei einem Umfang von wenigen Mei- len, eben so viele Arten dieser Familie hervor, als in Hrn. Dr. Smith’s Flora Britannica aufgezählt werden. Weil indess Schatten und feuchter Boden wesentliche Bedingungen des Fortkommens für den grössern Theil der Farrnkräuter sind, so hat man in dem Aequinoctial-Theil Neu-Hollands, welcher bis- her durchforscht wurde, nur wenige Arten derselben gefunden. Demungeachtet ist die Anzahl der in den verschiedenen Strichen Australiens gesammelten Farrnkraut- Arten bereits auf mehr denn hundert‘ angewachsen, von denen jedoch beinahe ein Vier- tel auch in andern Ländern vorkommt. Unter den Australischen Farrnkräutern ist keine einzige Gattung ausschliesslich auf dieses Land be- schränkt, etwa Platyzoma ausgenommen , welche 'Gattung aber vielleicht nicht von‘ Gleichenia ge- irennt werden sollte. Man hat nur zwei baumartige Farrnkräuter in 4z- stralien entdeckt: die eine Art in der Colonie von Port Jackson, die andere, Dicksonia antarctica, häufig auf Fan Diemens- Insel, in deren nördlichen Gegenden der Stamm derselben nicht selten eine Höbe von ı2 bis 16 Fuss erreicht. Eine baum- artige Farrnkrautart von derselben Gattung wurde von Forster auf Neu-Seeland in der Dusky- Bay fast unter 46° südl. Breite gefunden, der höchsten, im wel- cher nach den bisherigen Beobachtungen Baumfarrn vorkommen. Es verdient bemerkt zu werden, dass, obwohl die Baumfarrn eine so weite Verbreitung in der südlichen Hemisphäre haben, man noch keine 115 (Flora Australiens.) derselben jenseits des nördlichen Wendekreises an- getroffen hat: eine Verbreitung auf den beiden Halb- kugeln , welche einige Aehnlichkeit mit derjenigen hat, welche oben von den Orchideen, die parasitisch auf Baumstämmen wachsen, angegeben wurde, Ich habe früher, wo ich die Asplenien Neu- Hollands beschrieb, erwähnt, dass die Gattung Coe- nopteris von jener Gattung nicht sowohl in der re- lativen Lage ihrer Hüllen (/ndusia) zu der Achse des Laubs oder seiner Fiederblättchen abweiche, als vielmehr lediglich darin , dass das Endfieder- blättchen tiefer eingeschnitten ist, und eine oder zwei Hüllen an jedem Abschnitt hat, die sich dann nothwendig gegen die Ränder derselben hin öffnen müssen; es kommen daher die Unterschei- dungszeichen beider Gattungen nicht selten an dem- selben Laube vor, und werden oft sogar durch die- selbe Hülle dargestellt, wenn nämlich letztere zufäl- lig sich bis unter den Ursprung der Abschnitte er- streckt. Ich habe auch an demselben Ort gezeigt, dass, 5 wenn bei Asplenium die Hülle von dem innern Ast einer Haupt-Vene entspringt, welches gewöhn- lich der Fall ist, sie sich dann einwärts, oder ge- gen die Mittelrippe des \Vedels hin, von welcher die Vene herkommt, öffnet, dass sie sich aber, wenn sie von. dem untern oder äussern Zweig einer Vene entspringt, nun nach aussen, also in entgegengesetz- ter Richtung, ablöst. Beispiele hievon kommen bei vielen Arten dieser Gattung vor, vorzüglich bei sol- chen, welche einfaches Laub haben, \ ( Flora Australiens. ) 119 Auf demselben Gesetz beruht auch der eigen- thiimliche Charakter von Scolopendrium , wo die Hüllen paarweise stehen, so nämlich, dass in jedem Paar die eine Hülle von dem ‘untern Ast einer Vene, die andere aber von dem obern Ast der unmiltelbar unter derselben auslaufenden Vene ent- springt, wodurch sie sich demnach in entgegengesetz- ter Richtung und gegeneinander öffnen. Dieses Ge- setz. behauptet sich übrigens bei splenium nur da, wo die Vene wenige Aeste hat; denn wo diese zahlreich sind, und vorzüglich wo die Vene wegen der grösseren Menge der Zweige einen deut- lichen Hauptstamm oder eine Achse hat, da öffnen sich die Hüllen aller ihrer Zweige gegen diese Achse, Der merkwürdigste hieher einschlagende Fall fin- det sich bei denjenigen Arten dieser Gattung, wel- che die Schriftsteller davon getrennt, und mit dem Namen Diplazium belegt haben, wo aber noch eine andere Eigenthümlich eintritt, welche auf demselben Gesetz beruht. Diese Eigenthümlichkeit besteht ‚darin, dass der innere Ast der Vene, oder der- jenige, welcher der Mittelrippe zunächst liegt, ein Verhältniss zu haben scheint, nicht nur zu der Achse der Vene, sondern auch zu jener des Fieder- blättchens oder Laubes selbst, zu welchem die Vene gehört: ein Verhältniss, welches sich durch das Vor- handenseyn zweier Hüllen ausspricht , von denen die eine sich gegen die Achse der. Vene, die andere ‚gegen die benachbarte Mittelrippe öffnet. Diese doppelte Hülle macht den Charakter von Dipla- zium; da sie sich aber bloss auf den innern Ast i 90 ( Flora Australiens.) beschränkt, (alle übrigen Hüllen sind nämlich ein- fach, und öffnen sich gegen die Achse der Vene), so scheint dieser Grund nicht hinlänglich, um diese Gattung von 4splenium zu trennen. Ich betrachte die gekrümmte Hülle von Aspidium Filix Jemina , welche nur auf diesem innern Ast der Vene ent- springt, als etwas der doppelten Hülle von Dipla- zium Analoges : aus einem anderen Gesichtspunct angesehen, kann man sie jedoch auch als eine An- näherung zu dem Bau von Nephrodium betrachten, wohin man diese Pflanze mit Unrecht gezogen hat. 586 Es giebt noch einige andere natürliche Pflan- zen-Familien in Australien, über welche, entweder weil sie ausgezeichnete und eigenthümliche Gattungen, oder weil sie zahlreiche Arten enthalten, sich ähn- liche Bemerkungen, wie die bisherigen, machen lassen würden; da ich indessen bereits die, dem gegenwär- tigen Aufsatze gezogene Grenzen überschritten habe, so will ich denselben nunmehr mit einigen allge- meinen, zunächst aus den hier aufgestellten ‘Thatsa- chen herfliessenden Betrachtungen, und mit einer flüchtigen Vergleichung der Vegetation Australiens mit der Vegetation anderer Länder beschliessen. Ich habe im Eingang dieses Aufsatzes bereits bemerkt, dass beinahe die Hälfte der Australischen Pflanzenarten, welche bis jetzt bekannt sind, in einer Parallele zwischen dem 55° und 55° südl, Breite ac Bi ( Flora Australi ens.) 1 21 gesammelt worden sind, auch hat sich aus den in dem Bisherigen mitgetheilten Beobachtungen über verschiedene natiirliche Familien ergeben , dass der grössere Theil der Eigenthümlichkeiten der Austra- lischen Flora innerhalb desjenigen Strichs vorkommt, welchen ich eben deshalb die Hauptparallele ge- nannt habe, dass sogar manche Familien beinahe auf diese Parallele beschränkt sind, Diese Eigenthum- lichkeiten finden sich aber nur vorzugsweise auf ihren westlichen und östlichen Enden, und nehmen bedeutend in dem mittlern Theil, welcher zwischen dem 155° und 158° östl. Länge liegt, ab. Von der Hauptparallele an nehmen die meisten der charakteristischen Stämme ( Tribus) sowohl an Zahl der Arten , als der Individuen, ab; doch nicht in beiden Richtungen gleichmässig, sondern in weit höherem Maasse nach dem Aequator hin. Auf Van Diemens-Insel bleibt im Allgemeinen der Ausdruck der Vegetation derselbe; von den natürlichen Familien aber, welche den eigenthümlichen Charakter der Hauptparallele ausmachen , sind manche an Zahl bedeutend schwächer, keine ist stärker geworden, und die wenigen Stämme, welche in ungefähr glei- chem Verhältniss zur Bildung der dortigen Flora beitragen, sind Eucalyptus, die blattlosen Acacien und etwa die Epacrideen. Innerhalb der Wende- kreise, wenigstens auf der östlichen Küste, -ist die Abweichung von dem Australischen Charakter noch weit auffallender, und es tritt eine vorwaltende An- näherung zu dem Indischen Vegetations - Charakter ein. Mehrere der eigenthimlichen Familien und aus- 587 122 (Flora Australiens.) gedehnten Gattungen der Hauptparallele sind hier bedeutend vermindert, und nur Eucalyptus und die blattlosen Acacien haben ungefähr das gleiche Verhältniss beibehalten. Diese beiden Gattungen haben in Zustralien nicht allein die weiteste Verbreitung , sondern sie sind auch die artenreichsten und ausgedehntesten. Man hat bereits über hundert Arten von jeder der- selben beobachtet, und wenn man diese zusammen- nimmt, und hinsichtlich ihrer vegetabilischen Masse, berechnet nach der Grösse und der Zahl der Indi- viduen, vergleicht, so dürften sie ın dieser Hin- sicht beinahe allen übrigen Pflanzen jenes Landes gleichkommen. Wirklich stimmen sie auch, ob- gleich zu sehr verschiedenen Familien gehörend, in einem Puncte ihres Bau’s überein, welcher etwas zu dem eigenthiimlichen Charakter der Australischen Wälder beiträgt ; nämlich darin, dass ihre Blät- ter, oder diejenigen Theile , welche Blattfunction verrichten, , vertical stehen, d. i. ihren Rand, aber nicht ihre Oberfläche, gegen den Stengel richten, wo- — durch also heide Oberflächen” dasselbe Verhältniss zum Lichte erhalten. Diese Einrichtung, welche bei den Acacien ebenfalls durchgängig statt findet , ist dort die Folge der verticalen Erweiterung des blatt- förmigen Blattstiels , während sie bei Hucalyptus, wo sie zwar sehr allgemein, aber keineswegs ohne ‘Ausnahme eintritt, von einer Verdrehung des Blattstiels abhängt. | Die bis jetzt bekannten Pflanzen Australiens belaufen sich auf 4200 Arten, und lassen sich, wie N (Flora Australiens. ) ot ae wir bereits angegeben haben, unter 120 natiirliche Familien bringen ; aber gut die Hälfte aller Arten gehört nur zu eilf Familien. Von diesen sind die Leguminosen, Euphorbia- ceen, Compositae, Orchideen, Cyperaceen, Gra- mineen und. Farren die ausgebreitetsten und all- gemeinsten Stämme , welche jedoch in Australien nicht zahlreicher als in manchen andern Ländern sind. Ebenso stehen die Leguminosen und Compo- sitae , welche zusammengenommen ein Viertheil aller Dicotyledonen ausmachen , und die Gräser, welche allein einen eben so grossen Theil der Mo- nocotyledonen umfassen, beinahe in demselben Ver- “haltniss zu diesen Hauptabtheilungen in der Flora Australiens. Die vier übrigen Familien sind die Myrtaceen, Proteaceen, Restiaceen und Epacrideen. Von die- sen haben die Myrtaceen, obgleich auch sie. weit verbreitet sind, ‘doch offenbar ihr Maximum in 4u- stralien , da man bereits in diesem Lande mehr Arten als in allen übrigen Ländern der Erde ge- funden hat; die Proteaceen und Restiaceen, welche fast allein auf die südliche Halbkugel beschränkt sind , und innerhalb der Hauptparallele Neuw-Hol- land’s am häufigsten vorzukommen scheinen, treten zugleich sehr zahlreich am Vorgebirg der guten Hoffnung auf. Die Epacrideen endlich , gleichfalls auf die südliche Hemisphäre verwiesen, finden sich mit sehr wenigen Ausnahmen nur allein in Zustralien.. Auch andere, weniger ausgedehnte natürliche Familien erreichen in diesem Lande ihr Maximum; 588 124 (Flora Australiens. ) hierhin gehören vorzüglich die Goodenovien , Sty- lideen, Mioporineen, Pittosporeen, Dilleniaceen , Diosmeen und Halorageen; die einzigen Familien aber, welche Zustralien ganz ausschliesslich eigen zu seyn scheinen, sind die Z’remandreen und Stak- houseen, zwei ganz kleine Gruppen, welche manche Botaniker wohl eher fur Gattungen, als für eigene Familien, zu halten geneigt seyn dürften. Ein grosser Theil der Gattungen Australiens ist diesem Lande eigenthimlich , und eben so eine bedeutende Zahl von Arten solcher Gattungen, die man auch in andern Ländern antrifft. Unter den Arten, welche jetzt die Flora Au- straliens bilden, sind kaum mehr als 400, oder ein Zehntel der ganzen Anzahl, in andern Theilen der Welt gefunden worden. Mehr als die Hälfte die- ser 400 sind Phaenogamen, von denen der grössere Theil auch in /ndien und auf den Inseln des stil- len Oceans zu Hause ist ; einige jedoch gehören mit zu der Europäischen Flora und ein noch klei- nerer Theil kommt zugleich in dem tropischen America vor. Von den kryptogamischen Pflanzen ist bei weitem der grösste Theil auch in Europa ein- heimisch. Wenn man die Flora der Hauptparallele von Neu-Holland ganz im Allgemeinen mit der von Swd- Africa vergleicht, so findet man, dass verschiedene natürliche, die australische Vegetation auszeichnende Familien, wie Proteaceen, Diosmeen, Restiaceen , Polygaleen, desgleichen die Büttneriaceen — wenn man nämlich Mahernia und Hermannia als da- (Flora Australiens.) 125 hin gehörig betrachtet — fast in derselben Fülle auch am Vorgebirg der guten Hoffnung vorkommen ; andere werden dort durch analoge Familien ersetzt, z.B.die Epacrideen durch die Ericeen ; manche an- dere Gattungen aber, welche einen bedeutenden Theil der Eigenthümlichkeiten Australiens ausmachen , wie die Dilleniaceen , die blattlosen Acacien und Eucalyptus , fehlen in Sud-Africa gänzlich. Auf der anderen Seite fehlen in Australien ganz, oder doch beinahe, verschiedene Familien und zahl- reiche Gattungen, welche Süd- Africa’s" Flora cha- rakterisiren. So kommen die Jrideen , die Arten von Mesembryanthemum, Pelargonium und Oxalis, wel- che am Vorgebirg der guten Hoffnung so häufig sind, nur spärlich in New - Holland vor, während da- selbst die Süd-Africanischen Gattungen Aloe, Sta- pelia , Cliffortia, Penaea und Brunia ganz und gar nicht gefunden werden. Wenige Arten sind beiden Ländern gemein, und unter diesen ist Os- munda barbara die einzige, welche zugleich aus- schliesslich der südlichen Halbkugel angehört. Es fehlt uns an hinreichendem Stoff, um eine befriedigende Vergleichung der Flora der höheren Breiten Siid- America’s mit jener der südlichen Theile Australiens anstellen zu können. Dürften wir aber wagen, nach denjenigen Thatsachen, die uns vorliegen, zu urtheilen, so sollten wir meinen, dass der allgemeine Charakter der Süd-Americani- schen Vegetation von dem der Australischen weit mehr abweiche, als letzterer von jenem von Sud- 4 % A 4 Africa. Es kommen indessen auch Fälle yor, dass 126 | (Flora Australiens.) 589 die nämlichen , oder doch nahe verwandte Gat- tungen, welche der südlichen Hemisphäre ; eigen- thiimlich sind, zugleich in Australien und Sud- America wachsen, während sie am Vorgebirg der guten Hoffnung fehlen. So hat die Pavonia, oder Laurelia, aus Chili ihre nahe verwandte Gattung Atherosperma auf Van Diemens-Insel, wo da- gegen eine Gattung, die ich Z’asmania nennen wer- de, die Stelle der Sud- Americanischen /Yintera ver- tritt, von der sie sich hauptsächlich durch ihren einfachen Fruchtknoten unterscheidet... Eine Art von Araucaria aus Chili findet sich in Neu - Hol- land sowohl, als auf der Norfolks - Insel und auf Neu-Caledonien; mehrere Lomatien trifft man in-Sid-America an; eine Art von Astelia wächst auf dem feuerlande, und Goodenia littoralis von den südlichen Küsten Justraliens wird nicht nur auf Neu-Seeland, sondern auch auf den gegenüber- liegenden Küsten von America gefunden. Verschiedene, Süd-Africa und Australien ge- meinschaftlich angehdrige , und in diesen beiden Ländern fast in gleicher Fülle vorkommende Pflan- zenstimme, werden in Süd- America entweder nur sparsam verbreitet, oder gar nicht angetroflen. An- dere, welche in Süd-Africa im Ueberfluss gedei- hen, und in 4ustralien verhältnissmässig selten sind, fehlen in Süd- America gänzlich, und ich kenne keinen Pflanzenstamm, welcher Süd-4/rica und Sud- America gemeinschaftlich wäre und zugleich in Australien fehlte, ausser den Compositae mit zwei- lippiger Blumenkrone. (Flora Australiens.) 127 Der Charakter der Neu-Seeländischen Flora, wel- che wir vorzüglich nur aus den von Sir Joseph Banks gesammelten Materialien kennen, ist in einem hohen Grad eigenthümlich, doch hat er immerhin eine gewisse Verwandtschaft mit jenem der beiden gros-: sen Continente, zwischen welchen diese Insel liegt, nähert sich aber mehr dem Australischen, als dem Sud-Americanischen. | Bei der Vergleichung der Flora von Austra- lien mit jener von Europa werde ich mich haupt- sächlich darauf beschränken, die Arten, welche beiden Erdstrichen gemeinschaftlich sind, anzuführen, da die- ser Gegenstand bis jetzt noch wenig Gelegenheit zu allgemeinen Bemerkungen an die Hand giebt. Man darf indessen nicht übersehen, dass keine der gros-: sen natürlichen Familien Europas in Australien durchaus vermisst wird; dass'einige derselben, wie die Compositae, die Leguminosen, Gramineen und Cy- peraceen, fast in gleichem Verhältniss dort vorkom- men, ‘während andre, wie die Cruciferen, Ranun- culaceen, Curyophylleen, Rosaceen und Ericeen, auf sehr wenige Arten beschränkt sind, und dass verschiedene der weniger ausgedehnten Europäischen Familien, nämlich die Saxifrageen, Cistineen, Ber- berideen, Resedaceen, Fumariaceen, Grossularinen, Valerianeen, Dipsaceen, Pelemonideen, Globularien, Elaeagneen und Equisetaceen, in Australien gar nicht vorkommen. Die meisten Australischen Gattungen, mit Aus- 590 nahme der Acotyledonen, sind von den Europäi- _ schen verschieden; doch giebt es ein’ge wenige 128 (Flora Australiens. ) Europäische Gattungen, wie Utricularia, Drosera und Samolus, welche sogar ihr Maximum in .Australien erreicht zu haben scheinen. Ich habe von dem nachstehenden Verzeichnin der Australien und Europa gemeinschaftlichen Ar- ten sorgfältig alle diejenigen ausgeschlossen, welche, wenn sie gleich gegenwärtig in den verschiedenen Nie- derlassungen gefunden werden mögen, doch offenbar, oder wahrscheinlich, dort eingeführt worden sind, und ich bin gewiss, dass keine eingeführte Pflanze im Verzeichnisse sich befindet, ausser vielleicht Cy- nodon Dactylon. Ich habe ferner gewisse Pflanzen, wie z. B. Elatine Hydropiper, Geum urbanum, Oxalis cor- niculata, Lycopus Europaeus und Zypha angusti- folia, davon ausgeschlossen , welche, obgleich sie in mancher Hinsicht von denselben Europäischen Arten abzuweichen scheinen, doch wahrscheinlich nicht specifisch von denselben verschieden sind; und wenn man unter den aufgenommenen Phänogamen vielleicht hie und da noch einen Zweifel an der Identität der Europäischen und der Australischen Art hegen möchte, so dürfte diess etwa nur bei 4renaria marina, Zapania nodiflora, Atriplex Halimus, Po- tamogeton gramineum, Cyperus rotundus und Hlol- cus Gryllus der Fall seyn, Die erste Bemerkung, welche bei der Ueber- sicht dieses Verzeichnisses auflällt, ist, dass die rela- tiven Verhältnisse der drei Haupt - Abtheilungen des Gewächsreichs, verglichen mit der Flora Austra- liens, umgekehrt erscheinen: denn von 2900 Dico- (Flora Australiens.) 129 tyledonen der Flora sind nur 15 in Europa einhei- misch, während von 860 Monocotyledonen 50, und von 400 Acotyledonen mehr als 120 in ck, Ver- zeichniss erscheinen. Die phänogamischen Pflanzen des Verzeichnis- ses sind, mit sehr wenigen Ausnahmen, auch in Nord- America einheimisch, und mehrere derselben finden sich auch in andern Theilen der Welt. Es findet sich in dem sichtlichen Bau und der Einrichtung der so weit entfernten Ländern ange- hörigen dicotyledonischen Pflanzen nichts Besonde- res, woraus sich ihre allgemeinere Verbreitung er- klären liesse: obgleich manche derselben in nassem sumpfigemBoden angetroffen werden, so sind doch nur sehr wenige eigentliche Wasserpflanzen ,. und der einzige Umstand, worin sie alle übereinkommen, ist in der’ Bildung des Samens der, dass das Federchen — des Keims nicht entwickelt ist. Von den Monocotyledonen besteht im Gegentheil eine bedeutende Anzahl aus wirklichen Wasserpflan- zen, und der grösste Theil derjenigen , die es nicht. sind, gehört zu den unregelmässigen Stämmen, bei denen man einen einfachen Bau vermuthet. pg Unter den acotyledonischen oder kryptogamischen Familien ist bemerkenswerih, dass hier nur eine 5gı einzige Farrnart in. dem Verzeichniss steht, obgleich - die Flora Australiens deren mehr als 100 zählt, von welchen 28 Arten auch in andern Ländern gefun- den werden. Noch verdient bemerkt zu werden, dass - von den Algae submersae nur ein Sechstheil der ganzen gefundenen Zahl in dem Verzeichniss sich be- i un 4 9 130 (Flora Australiens.) findet: während von den Moosen und Lebermoosen ein Drittheil, und von den Flechten zwei Drittheil der entdeckten Arten auch in Europa einheimisch ‘sind. Das Verhältniss der in der Flora Australiens be- sriffenen Europäischen Pflanzen scheint, wenn es gleich nur ein Zehntheil der entdeckten Pflanzen aus- macht, dennoch grösser zu seyn, als in der Flora von. Süd-Africa, und die Vegetation am Vorgebirg der gu- ten Hoffnung ist nicht nur an Zahl der ihr eigenthüm- lichen Arten, sondern in ihrem Gesammtcharakter, welcher wieder von dem der ausgedehnten Gattungen cder Familien, welche jene Flora bilden, abhängt, so weit von jener des nördlichen Theils desselben Continents und des Südens von Europa’ verschieden, als: die Vegetation der entsprechenden Breiten Au- straliens von der Flora Indiens und Nord-Asiens. Wir haben nur ungenugende Mittel, um über das Verhältniss der Europäischen Arten in der Flora Siid- America’s ein Urtheil zu fallen: wahrscheinlich ist es noch niedriger, als in der Flora Sud-Afri- ca’s: indessen ersehen wir aus den Sammlungen von‘ Sir Joseph Banks, dass an der Südspitze von Ame- rica gewisse Europäische Pflanzen, wie Phleum al. pinum, Alopecurus alpinus und Botrychium Lu- naria, vorkommen, und dass zugleich eine’ bedeu- tende Aehnlichkeit in dem Hauptcharakter der Flora des Feuerlandes mit der des gegenüberliegenden Endes von America und des nördlichen Europas statt findet. a (Flora Australiens.) 131 Verzeichniss der zugleich. in AUSTRALIEN und in Europa einheimischen Pflanzen. DICOTYLEDONES. POLYPETALAE. Potentilla anserina. Linn. Aphanes arvensis, Linn. Lythrum Salicaria, Linn, Portulaca oleracea. Linn. . Arenaria marina, Smith, Brit. 480, Nasturtium amphibium, Hort. Kew. ed. 2. IV. p. 110. Hydrocotyle vulgaris, Linn. MoNnOPETALAE. | "Sonchus oleraceus. Linn. | Picris hieracioides. Linn. Zapania nodiflora. Prodr.514. | Verbena officinalis, Linn. Prunella vulgaris. Linn, ‘Calistegia sepium. Prodr. 489. Samolus Valerandi. Linn. APETALAE. Atriplex Halimus. Lion, MONOCOTYLEDONES. HYDROCHARIDEAE.. Valisneria spiralis. Linn. Lemna minor. Lion. —= trisulca. Linn. ALISMACEAE. Potamogeton natans. Linn, — perfoliatum. L. — crispum, Linn. 'gramineum.Linn, Alisma Plantago. Linr, AROIDEAE. Caulinia oceanica. Prodr. 334. Zostera marina, Lion. _ | - JUNCEAE. Luzula campestris. De C.El,Fr. 592 132 Juncus maritimus. Smith, Brit. 375. — effusus, Linn. CyPERACEAE. Carex Pseuto - Cyperus, Linn, — caespitosa, Linn. Cladium Mariscus, Prodr. 256. Scirpus maritimus. Linn. — triqueter, Linn. — mucronatus, Linn. — lacustris. Linn. Isolepis setacea. Prodr. 222. — fluitans, Prodr, 221. Cyperus rotundus. Linn. GRAMINEAE, Glyceria fluitans, Prodr. 179. Arundo Phragmitis, Linn. Cynodon Dactylon. Prodr. 187. Panicum Crus galli. Linn. Pennisetum glaucum. Prodr. 195. Imperata arundinacea, Prodr. 204. Holcus Gryllus. Prodr. 199. ACOTYLEDONES. MAaARSILEACEAE. ‚ Marsilea: quadrifolia, Linn. Fırıcrs. Hymenophyllum tumbridgense. Smith. Brit. 1141, ‚ Musci. Hypnum recognitum, Hedw. spec. musc. 261. ( Flora Australiens. ) Hedw. Leskea. complanata, spec. musc. 251, Hookeria lucens. Smith, in Linn. soc. transact. 9. P.275. Neckera pennata, Hedw. spec. musc. 200, — heteromalla.ibid. 202. Bryum capillare. ibid. 182. — argenteum ibid. 181. Bartramia pomiformis. ibid. 1604. Funaria hygrometrica, ibid. 172, Barbula unguiculata, ibid. 118, Trichostomum canescens, ibid. | BEL, — polyphylium.ib, suppl, 153. Cynontodium capillaceum, H. spec. muse, 57. Fissidens exilis. ibid, 152. Dicranum purpureum, ibid. 156. "ag flexuosum. ibid, 145. ? — scoparium. ibid, 126. Encalypta vulgaris, ibid. 60. WV eisia controversa. ibid. 67. Grimmia pulvinata, Dicranum pulvinatum, ib. suppl. I. p. 189. — apocarpa. Hedwig. sp. musc. 76, Gymnostomum pyriforme. ib. 38. , EEE oe}. 2% ne nt on ve Se eee) ee - ER ( Flora Australiens.) . . .y. s bd :*% Anictangium ciliatum. ibid. 4o. Phascum muticum. ibid. 25. Sphagnum capillifolium. ib.25. HEPrATICAE. Jungermannia tomentella. Hoo- ker Iungerm. 56, | Tamarisci.Linn, complanata. L. bidentata, Linn. pingüis Linn, Hoo- ker Iungerm, byssacea, 12. furcata. Linn. Targionia hypophylia, Linn, ~~ — Marchantia polymorpha. Linn, _ hemisphaerica, L. Anthoceros punctatus. Linn. Riccia glauca, Linn. nalans, Linn, — fluitans. Linn, LIcHENOSAE, Lecidea geographica. ‘Achar. - Lichenograph. 165. — confluens. ibid. 174. — parasema, ibid. 175. luteola, ibid, 195. lurida. ibid. 219. Gyrophora —— polyphylla. G. heteroidea ß. ibid. 219. 220. _ Calicium claviculare. ib, 255. Verrucaria nitida, ibid. 279. proboscidea, ibid. 133 - N Endocarpon hepaticum. ibid. % 298. Thelotrema lepadinum, ib. 512. Lecanora atra. ibid. 344. fusco-atra, ibid. 359. — — Ze tica, ibid. parella. ibid. 370. subfusca, ibid. 595. ventosa, ibid. 399. sulphurea. ibid. 399. decipiens. ibid. hoo. lepidgsa. ibid 417. — microphylla. ibidem fe Da ES gelida, ibid, 428. lentigera. ibid. 428. brunnea, 6, nebulosa. ibid. 419. Roccella fuciformis. ib. 440. Evernia prunastri. ibid, 442. Sticta crocata. ibid, 447. _— pulmonacea. ibid. 449? scrobiculata, „ıbid. 453. Parmelia caperata. ibid. 457. olivacea. ibid. 462. ‘pariétina. ibid. 463. plumbea, ibid. 466. stellaris. ibid. 476. conspersa. ibid. 486. physodes., ibid, 492. Peltidea canina. thid. 517. ew — — —— Cenomyce pyzidita. , ib, WL — coccifera, tb, 557. cornuta, ibid. 545, 6. dendri- # ~ deformis. ibid..538. 594 134 Cenomyce rangiferina. ib, 564. vermicularis, ibid. 566, Stereocaulon paschale. ib. 581. Sphaerophoron coralloides. ib. | 585. compressum ih, 586. Ramalina fraxinea, ibid, 602. | fastigiata, ibid. 602. Cornicularia spadicea. ib. 6tt. lanata, ibid. 615. — — — pubescens. 1b.616. Usnea florida, ibid. 620, Collema nigrum. ibid, 628, — fasciculare, ibid. 659. tremelloides. ib. 655. Lepraria flava. ibid. 663. incana. ibid, 665. Achar, — —— —- botryoides, meth. 6. ~ Fvuscı. Rhizomorpha setiformis. Pers. ~ Syn. Fung. 705. Tubercularia vulgaris. ib, 112. Sphaeria ophioglossoides, ib. 4. Clavaria pistilarıs. Linn. (Flora Australiens.) Clavaria coralloides, Linn. Peziza scutellata. Linn, Boletus igniarius, Linn. Agaricus alneus. Linn. muscarius. Linn. — campestris. Linn. ALGAE. Conferva ebenea, Dillwyn brit. conf. rot. — ericetorum. ibid. 1. Ulva plumosa. Huds. Angl.571. — Lactuca, Linn. Fucus articulatus. Turner, faci. 2.'p. 93. 6 106. obtusus. ibid, r. p. 44. 1.214 pinnatifidus. ibid, 1.p. 40. t. 20. corneus, Engl. bot. 1970. — plicatus. Turner, faci 3. Pp. 109.8, 18047 palmatus, ibid, p- 117. 1, ta, rubens, ibid. 1, p. 89. t. 42. sinuosus. ib, 1, p. 74. t. 55. \ (Flora Australiens. ) | 135 Beschreibung der im Atlas abgebildeten Pflanzen. FLINDERSTIA. Ord. nat. Cedreleae. | Syst. Linn. Pentandria Monogynia, inter Gedrelam et Calodendrum. Cuar. GENER. Stamina decem, dorso urceoli hypogyni inserta; alterna sterilia. Capsula 5 - partibilis : segmentis singulis divisis , dissepimento longitudinali, demum libero ulrinque dispermo. Semina erecta, apice alata, FLINDERSIA AUSTRALIS. Tab. I. Ein Baum von missigem Umfang, entdeckt im Septem- ber 1802, sowohl in der Bliithe als mit .reifen Samenkap- seln, in den Wäldern. und Gebüschen nahe bei der Spitze von Broad- Sound, auf der östlichen Küste Neu - Hollands, ungefähr unter 23° südl. Breite. Da die Untersuchung des Broad-Sundes gleichzeitig durch Capitän Flinders beendet worden war, so habe ich zum Andenken an seine Verdien- ste diese Gattung aus der grossen Zahl derjenigen gewählt, welche auf dieser, unter seiner thätigen und geschickten Leitung gemachten Reise entdeckt worden sind. Deser. Arbor, trunco pro ratione altitudinis mediocris 595 erasso, coma irregulari, ramis patulis, ramulis teretibus um- bellatis cortice fusco-cinereo rugoso, gemmis foliorum api- 596 136 (Flora Australiens. ) cibusque ramulorum gummiferis. Folia alterna, ad apicem ramuli conferta, exstipulata, petiolata’, composita , ternata vel cum impari opposite - pinnata, 2-5-iuga: foliola ob- Jongo-elliptica (in ramulis sterilibus quandoque lanceolata), integerrima, glaberrima, plana, pellucido-punctata, interdum 2-3 uncias longa 12-15 lineas lata, Petiolus communis an- gulatus, mediocris : partialium laterales brevissimi, termina- lis foliorum inferiorum 5-4 lineas aequans. Paniculae ter- minales, confertae, ramis ramulisque alternis patentihus, pube brevi instructis : Bracteis parvis subulatis, Flores par- vi, albi, odore debili haud ingrato, Calyx brevis, 5-fidus, ex- tus pubescens, laciniis aequalibns semiovatis acutis, persi- stens. Petala 5, sessilia, oblongo-ovata, obtusa, plana, extus tenuissime pubescentia, basi disci staminiferi inserta, aesti- vatione imbricata. Stamina decem, infra apicem disci hypogy- ni extrorsum inserta, petalis breviora, Filamenta 5 antherifera cum petalis alternantia, prope basin disci inserta: 5 steri- lia petalis opposita, breviora, disco paullo altius imposi- ta: omnia glabra, compresso- filiformia , conniventia: An- therae connivenies, ovato-cordatae, acuminatae, glabrae, fla- vicantes, iuxta basin affixae, loculis appositis longitudinaliter dehiscentibus: Pollen flavum, globosum, laeve, Discus hypo- gynus ovarium laxe circumdans, brevis, glaber, cyathiformis, decemplicatus, subcrenatus, Ovarium liberum, sessile, de- ‚presso-globosum, viride, tuberculis confertissimis obtusis un- dique tectum, villisque rarioribus tenuibus pubescens, 5-locu- lare: Stylus simplex, erectus, glaber, obtuse 5-gonus. Stigma peltatum, alte-5-lobum: Capsula lignea, oblonga, obtusa, fere 3 - uncialis, basi calyce minimo persistenti subtensa, undi- que’echinata processibus suberoso - ligneis confertis subco- nicis, 5 - partibilis, segmentis cymbiformibus, tandem ab apice semibifidis et siccatione saepe transversim fissis, basi- bus ante dehiscentiam adnexis axi centrali brevi, demum libero et persistenti. Placenta centralis, longitudinaliter alte 5 - loba, efformans dissepimenta quinque longitudine capsu- lae, cum segmentis alternantia ideoque eorum cavitates bi- , pr / (Flora Australiens.) N 137 % partientia, ante dehiscentiam margine interiori connexa, de- mum soluta, dimidiato - oblonga, plana, spongioso-lignea, versus dorsum obtusum sensim crassiora, margine interiori in aciem attenuata, utrinque disperma, et insignita lineis duabus alternis, a margine interiore arcuatim descendenti- bus et paullo intra dorsum desinentibus. Semina erecta, funiculo brevi compresso paullo supra basin marginis ex- terioris inserta, plano-convexa, apice in alam membrana- ceam planam uninervem ipso nucleo subovato sesquilongio- rem desinentia, Integumentum simplex, coriaceum, basi la- teribusque spongioso-incrassatis, Albumen nullam. Embryo dicotyledonens, albus : Cotyledones transversae, crasso- folia- ceae, aveniae. Radicula prope medium marginis interioris seminis transversa, brevissima, sinu baseos cotyledonum in- clusa, ab umbilico remota, Anmerkung. Es kann kaum einem Zweifel "unterliegen, dass Arbor Radulifera des Herbarium Amboinense (5. p. 201. t. 129.) zu der Gatttung Flindersia gehört, und zwar nicht bloss nach der äusseren Gestalt der Samenkapsel der Radulifera, wie sie die Figur darstellt, sondern auch nach der Beschreibung, welche Rumph von der Art ihres Aufspringens giebt, und nach der eigenthümlichen Beschaffenheit ihrer Scheidewände und der Bildung des Samens, | Die Verwandtschaften dieser Gattung sind nicht ganz im Klaren. Ich habe sie den Cedreleen ange- reiht, einer Familie, von welcher Jussieu verschie- dene Gattungen zu den Meliaceen rechnet, die ich aber von dieser Familie hauptsächlich wegen der Ge- stalt ihrer Frucht und wegen, ihres gefliigelten Sa- mens getrennt habe. _ 597 138 (Flora Australiens, ) Uebrigens stimmt Flindersia mit den übrigen Gattungen der Cedreleen weder in der Insertion der Samen, noch in der Dehiscenz ihrer Kapsel überein, und scheint sich zugleich sehr merklich durch ihre beweglichen Scheidewände von den übrigen abzu- sondern. Da man aber diese Scheidewände als Ab- schnitte eines gemeinschaftlichen Fruchtbodens be- trachten kann, so würde sich dieser Theil, ausser seiner eigenthümlichen Gestalt, in anderer Hinsicht eben nicht wesentlich von jenem der Cedreleen un- terscheiden. Flindersia weicht ausserdem auch noch von allen übrigen Gattungen der Familie dadurch ab, dass ihre Blätter mit durchsichtigen Drüsen pun- ctirt sind, und verbindet durch dieses Merkmal die Cedreleen mit den Hesperideen, ja, ungeachtet der Abwesenheit der Kernmasse, selbst mit den Dios- meen. | EUPOMATIA Ordo nat. Annonaceae ? Syst. Linn. Jcosandria Polygynia vel Monadelphia Polyandria. Char. Gen. Operculum ‚superum, integerrimum, deci- duum (integumentis floralibus praeterea nullis), Stamina numerosa: exteriora antherifera : interiora sterilia, petaloidea, imbricata, Ovarium multiloculare, loculis indefinitis (nu- mero et ordine) polyspermis, Stigmata: areolae tot quot loculi, in apice planiusculo ovarii, Bacca polysperma. ~ (Flora Australiens.) 139 EUPOMATIA LAURINA. Tab. II. In Wäldern und Gebüschen der Colonie von Port-Jack- son, besonders in den gebirgigen Gegenden, und längs den Ufern der Hauptflüsse, Blüht im December und Januar. Descr. Frutex erectus, ramosus, glaberrimus, 5-10 pedes altus, tranco gracili, ramulis teretibus subporrectis. Folia alterna, in ramulis bifaria, petiolata, exstipulata, impunctata, coriacea, utrinque nitida, nigro-viridia, integerrima,, plana, oblonga, acumine brevi, basi acuta aequali, circiter 5 uncias longa sesquiunciam lata, Pedunculi axillares, uniflori, folio hreviores, ramuliformes, foliis 5-4 alternis nanis instructi, Perianthium superum, limbo iuxta basin transversim dehi- scente : Operculo caduco semielliptico, paullo ante dehiscen- tiam albo-virescenti, e calyce et corolla concretis forsan conflato. Stamina margini persistenti limbi perianthii in- serta, multiplici serie, basibus connatis: exieriora anthe- rifera, numerosa, patula vel arcte reflexa; filamentis e basi dilatata subulatis; antheris ochroleucis linearibus adnatis apici filamenti in mucronulum ultra prodacti, bilocularibus Jongitudinaliter dehiscentibus; polline globoso laevi: inte- riora sterilia, petaloidea, arcte imbricata multipliei serie, basi invicem et antheriferis connexa simulque decidua, in- terioribus sensim minoribus arctiusque imbricatis, Ovarıum turbinatum , multiloculare, loculis sparsis nec verticillatis, polyspermis, ovulis ellipticis angulo interiori loculi inser- tis, Stigma sessile, planiusculum, integrum, areolis subro- ‘tundis numero loculorum notatum, acca turbinato- obo- vata, glabra, basi angusta limbi persistentis perianthii coro- nata, apice truncato-areolato, Semina solitaria vei quando-. que geminatim inclusa cellulis clausis, mutua pressione varie angulata, circumscriptione subovata, glabra, impresso-pun- -ctata, altera extremitate , saepius obtusiore, affixa, chorda -yentrali ab umbilico parvo ducta ad extremitatem oppositam ibique in chalazam, integnmento interiori adnatam, desinen- te: Integumentum duplex; exterius membranaceum, intus / 568 \ 140 (Flora Australiens.) undique emittens processus breves inter rugas albuminis de- missos, et secundum chordam ventralem processum conti- nuum altiorem nucleum semibipartientem ; interius. tenuis- simum, albumini arctissime adnatum: Albumen semini con- forme, carnosum, lobatum.. Embryo in regione umbilici, albumini 5-6-ies brevior, dicotyledoneus, albicans: Cotyle- dones lineares, foliaceae : Radicula teres, recta, longitudine . cotyledonum, Anmerkung. Diese Gattung gewährt einen un- erwarteten Zuwachs zu den Annonaceen, wo sie ei- ne besondere Abtheilung ausmacht, die sich durch ihre deutlichen Stamina perigyna und durch die Ver- wachsung des Kelchrohrs mit dem Fruchtknoten aus- zeichnet. Sie hat demnach ungefähr dasselbe Ver- hältniss zu den übrigen Gattungen, wie Nymphaea zu fydropeltis, und die Verwandtschaft wird in bei- den Fällen hauptsächlich durch die Form des Samens begründet. Der Deckel der Eupomatia, in welchem keine Spur einer Längstheilung zu sehen ist, kann be- trachtet werden als gebildet entweder aus dem Kelch allein, oder aus der mit dem Kelch verwachsenen Blu- menkrone; Letzteres scheint wenigstens in verschie- denen Arten von Eucalyptus der Fall zu seyn. “ Etwas Auffallendes in der Bildung der Eupoma- tia sind die innern, unfruchtbaren, blumenblatt- ähnlichen Staubfäden , welche durch ihre Menge und Stellung jede Verbindung zwischen den Narben und den Staubbeuteln abschneiden. Diese Verbindung scheint indessen wieder hergestellt zu werden durch gewisse kleine Insecten, welche jene blattartigen Staubgefässe (Flora Australiens.) ; 141 wegzehren, während die vollkommenen Staubfäden, welche entweder ausgebreitet oder rükwärts gebogen sind, und selbst ein wenig reitzbar su seyn scheinen, unverletzt bleiben. Ich habe wenigstens die unfrucht- baren Staubfäden auf diese Weise wegräumen sehen, und da alle Staubfäden am Grunde fest verwachsen ‘sind und zusammen abfallen, so ist es schwer, ir- ‚gend eine andere Art zu ersinnen, wie der Blüthen- staub zu der Narbe gelangen könnte *). EUDES MIT A. m Ord. nat. Myrtaceae, inter Eucalyptum et Angophoram, ‚Syst. Linn. Polyadelphia Polyandria. Cuar. cen. Calyx superus, 4 - dentatus. Petala arcte connata in operculum 4 - striatum deciduum. Stamina in phalanges quatuor polyandras, cum dentibus calycis alter- nantes, basi connata. Capsula 4 - locularis , polysperma, \ apice dehiscens, EUDESMIA TETRAGONA. Tab. III. Auf freien, wüsten Plätzen in der Nähe der Küsten, in der Nachbarschaft der Zucky-Bay auf der Siid-Kiiste von Neu-Holland, unter 34° südl. Breite und 123° östl. Länge eingesammelt mit Blüthen und Frucht im Januar 1802, *) De Candolle (Regn. veg. I. p. 464.) trennt diese Gattung von den Annonaceen, und stellt sie vor der Hand unter die Genera in- certae sedis. Aa OU 599 l 142 (Flora Australiens.) Descr, Frutex 5-5 pedes altus, ramis patentibus, ramu- lis 4- gonis angulis marginatis. Folia opposita, quandoque subopposita, petiolata, saepius aversa, lanceolata vel oblon- ga, coriacea, compacta, integerrima, marginata, glauca, resi- noso -punctata, venis vix emersis anastomosantibus, 3-4 uncias longa, 14 - ı6 lineas lata. Urnbellae laterales pau- ciflorae, pedunculo, pedicellisque ancipitibus. Calyx tur- binatus, obtuse 4-gonus, cum ovario cohaerens, angulis api- ce productis in dentes breves subinaequales, duobus oppo- sitis paullo maioribus, Operculum depresso-hemisphaericum, muticum, glandulosum, albicans, striis quatuer cruciatis pa- rum depressis dentibus calycis oppositis notatum, quasi e petalis qaatuor conflatum , caducum. Stamina plurima: fi- lamenta in phalanges quatuor petalis oppositas approximata, capillaria, glabra, alba, interiora sensim breviora: Antherae ovato-subrotundae, incumbentes, ochroleucae, loculis lon- gitudinaliter dehiscentibus. Ovarium inclasum tubo adhae- renti calycis, 4- loculare. Stylus 1, cylindraceus : Stigma obtnsum. Capsula inclusa et connata tubo aucto turbinato oblongo ligneo calycis, apice 4 - fariam dehiscens, Anmerkung. Ueber die Verwandtschaft die- ser Gattung kann gar kein Zweifel obwalten; sie gehört den Myrtaceen an, und unterscheidet sich von Eucalyptus nur durch den gestreiften Deckel in einem deutlich gezähnten Kelch, und dadurch, dass ihre Staubfäden in Bündel verwachsen sind. Der Deckel der Gattung Eudesmia scheint, wenn man die Natur seiner Streifen und deren Verhältniss zu den Zähnen des Kelchs betrachtet , seine Entstehung ausschliessiich den verwachsenen Blumenblättern zu verdanken: wogegen der Deckel von Eucalyptus, der weder gestreift noch in einem deutlichen Kelch (Flora Australiens.) | 143 enthalten ist, in vielen Fällen wenigstens, wahr- scheinlich aus den beiden vereinten Blüthendecken zusammengesetzt ist. Man hat aber auch bei man- chen Arten von Eucalyptus einen doppelten Deckel angetroffen, in welchen Fällen wahrscheinlich der dussere, der sich beständig in einer früheren Epo- che ablöst, wie in Zudesmia, allein aus dem Kelch, der innere aber aus der Blumenkrone gebildet wird. Diese Ansicht von dem Bau dieses Organs gewinnt wenigstens an Wahrscheinlichkeit, wenn man Euca- Iyptus Globulus betrachtet, wo man die Narbe, wel- che. der abgelöste äussere Deckel zurückgelassen hat, deutlich sehen kann, und wo der innere Deckel eine offenbar verschiedene Gestalt hat. Jussieu scheint in einem Aufsatze, welchen er kürzlich (Annales du Museum XIX. p. 452.) über diesen Gegenstand bekannt gemacht hat, anzuneh= men, dass der Deckel von Eucalyptus aus zwei zusammengewachsenen Deckblattchen entstehe, wie diess offenbar bei der Calyptra von Pileanthus, und 600 einer damit nahe verwandten Gattung derselben na- turlichen Familie, der Fall ist. Diese Ansicht vom Ursprung des Deckels bei Eucalyptus verträgt sich aber kaum mit dem doldenförmigen Blüthenstand dieser Gattung , indem die Blüthenstielchen einer Dolde niemals Deckblättchen haben , und da bei Fucalyptus Globulus, wo die Blüthen einzeln stehen, zwei deutliche Deckblättchen neben einem doppelten Deckel vorhanden sind, Es kommt aber auch bei den meisten Arten von Eucalyptus eine Calyptra, fast von derselben Art, wie bei Pileanthus , vor, . ‘i 144 ; (Flora Australiens. ) sie wird aber von den der ganzen Dolde ge- meinschaftlichen Hüllen gebildet , und fällt früh- zeitig ab. GC. EP: A DOO aes. Ord. nat, Rosaceae, Syst. Linn, Dodecandria Hexagynia. Cuar. cen, Calyx coloratus, 6-fidus, aestivatione val- vata. Petala 0. Stamina 12, perigyna: antherarum dorso glanduloso, Ovaria 6, distincta, monosperma, ovulo erecto. Styli terminales. CEPHALOTUS FOLLICULARIS. Tab. IV, Cephalotus follicularis. Labillardiere Nov. Holl, 2. Ds 7. Gs 148, Aufsumpfigem Boden in der Nachbarschaft von König. Georg’s Sund , besonders in der Nähe der Küsten um Princess-Royal Hafen , unter 35° südl. Breite und 118° östl. Länge, Blüht gegen Ende December. Descr. Herba perennis, Caulis abbreviatus, vix uncia- lis, demersus, saepe sub terra divisus, Folia in apice vix emerso caulis conferta quasi radicalia, numerosa , pe- tiolata, exstipulata, elliptica, integerrima , enervia, cras- siuscula, plana, glabra, pilisve raris instructa, viridia , 8 - 16 lineas longa. Petiolus folio vix brevior , semiteres , basi param dilatata. : Ascidia foliis intermista, petiolisque similibus porre- ctis parumve deflexis insidentia, in orbem circa folia di- gesta, respectu petioli dependentia, quoad propriam ca- 601 vitatem erecta, subovata, operculata, uncialia: Extus or- nata costis tribus, ab ore cristato ortis, valde elevatis et (Flora Australiens.) 145 saepius apice longitudinaliter depresso latiusculo, margin ~ bus acutis pilosis ; lateralibus obliquis dorsum yersus ten- dentibus sensim declinantibus et prope medium lateris de- sinentibus in lineas cursum oblique anlicam servantes paul- loque supra basin ventris coalescentes ; ventrali elevatiori recta longitudine ascidii, apice semper latiusque depresso: Intus nitentia, et e maiore parte nigro - purpurea, paullo infra annulum costatum oris aucia margine prominulo integerrimo. Ore plusquam semiorbiculari , paullo infra marginem extus cincto annulo tenui, ortum praebente processubas numerosis Cr9- 25) navaltelis costaeformibus adnatis, extremitate -interiori soluta brevi incurva acuta. Operculo e petiolo derivato et postico lateri oris ascidii lata basi inserto, foliaceo orbiculato-obovato emarginato planiusculo viridi, venis nigropurpureis latis ramosis apice anastomosantibus picto, extus pilosiusculo, intus glabro. Scapus simplieissimus, erecius, pedalis, sesquipedalis , villosus pilis simplicibus acutis, instructus bracteis nonnullis alternis remotis deciduis, dimidio inferiore quandoque an- gulato, superiore semper tereti. Spica terminalis, erecta, biuncialis, composita spiculis numerosis, superioribus con= fertis, inferioribus sensim remotioribus, omnibus peduncu= latis 4-5-floris, floribus subcorymbosis ebracteatis. Bra- cteae pedunculos spicularum subtendentes subulato - lineas res, deciduae. Flores parvi. Calyx albus: alte 6-fidus simplici serie, regularis, aequalis, extus pube adpressa sim= plici, laciniis ovato - lanceolatis patulis apice denticulo in- teriore auctis; basi intus incrassata pilisque capitatis bre= vissimis hispidula. Stamina margini tubi calycis inserta, eiusdem laciniis breviora ; sex laciniis alternantia longiora et praecociora: Filamenta subulata, erecto-conniventia, glabra, purpurascentia: Antherae conniventes, subrotundae, didy= mae, lobis appositis pupurascentibus longitudinaliter de- hiscentibus, connectivo subgloboso fungoso celluloso albo adnatis: Pollen flavum. Pistilla 6, approximata, staminibus minoribus breviora: Ovaria cum laciniis perianihii alter T. | | 10 602 146 (Flora Australiens. ) nantia, subovata, parum compressa, glabra, margine ven- trali truncato, dorsali rotundato, monosperma: Ovulo ere- cto, magnitudine fere loculi et intra testam membrana- ceam continente saccalum magnitudine cavitatis testae, pen- dulum: Styli terminales, teretiuscali: Stigmata simplicia. Fasciculus villorum laxus, albus, centrum receptaculi intra ovaria occupat. Anmerkung. JLabillardiére, welcher diese Gattung zuerst entdeckte, rechnet dieselbe zu den Rosaceen , mit welchen sie auch, ihres farbigen Kelchs und der Abwesenheit der Blumenblatter un- geachtet, die nächste Verwandtschaft zu haben scheint. Da uns indessen die Frucht dieser Pflanze noch unbekannt ist, so sind wir ausser Stand, der- selben ihren eigenthümlichen Platz nach der natür- lichen Methode mit Genauigkeit anzuweisen. Nach der Form des Keimbläschens, selbst im unbefruch- teten Zustande , zweifle ich gar nicht, dass das Würzelchen des Keims gegen den Nabel des Sa- mens , also abwärts, gerichtet sey: ein Umstand, welcher diese Gattung von dem grössten Theil, doch nicht von allen Gattungen der Rosaceen unterschei- den würde ; sie scheint übrigens zu keiner bisher er- richteten Unterabtheilung dieser Familie zu gehören. In der Form der Schläuche kommt sie mit Nepenthes überein , mit welcher Gattung sie jedoch in allen andern Puncten nichts gemein hat. Die Ascidia oder Schläuche von Cephalotus wurden gewöhnlich zur Hälfte mit einer wässrigen Flüssigkeit erfüllt gefunden , worin man oft eine grosse Menge kleiner ertrunkener Ameisen antraf. (Flora Australiens.) 147 DieseFeuchtigkeit, von mattsüsslichem Geschmack, mag vielleicht zum Theil aus dem Schlauche selbst aus- schwitzen; wahrscheinlicher aber besteht sie aus blos- sem Regenwasser, das sich darin gesammelt und er- halten hatte. Der Deckel des Schlauchs war bei vol- lendetem Wachsthum entweder fest auf die Oeffnung gedrückt, und verschloss dieselbe völlig, oder er stand aufgerichtet und liess die Mündung ganz offen, und es ist daher nicht unwahrscheinlich , dass die Rich- tung des Deckels von dem Zustand der Atmosphäre, oder auch von anderen äusseren Ursachen bedingt werde. ANTLARES. Ord. nat, Urticeae , inter Brosimum et Oimediam. Syst. Linn, Monoecia Tetrandria, Cuar. cen, masc. Involucrum multiflorum, basi orbicu- lata florifera , apice multifido. Calyx 4- phyll. Stamina 4. Cuan. Gen, rem, Jnvolucrum uniflorum, urceolatum, apice multifidum, Calyx o. Ovarium cum involucro co- haerens, monospermum, ovulo pendulo. Siylus bipartitus. Drupa ex involucro aucto formata. Semen exalbuminosum. Embryonis radicula supera. ANTIARIS MACROPHYLLA, Tab. V. Ein Strauch, oder sehr kleiner Baum, an diirren stei- nigen Plätzen an den Ufern der Gesellschafts-Inseln in der Nähe von Arnhem’s Land, an der Nordküste Neu-Hol- land’s, ungefähr unter 12° südlicher Breite. Blühte und trug reife Früchte zugleich im Februar 1803. | 603 148 (Flora Australiens.) Desen, Frutex orgyalis, ramosissimus, glaber, lactescens. Ramuli teretes. Folia alterna, petiolata, stipulata, oblonga cum brevi acumine, basi inaequali subcordata, glaberrima, integerrima, coriacea , supra nigro - viridia nitida subtus viridiora , venis fere rectangulis iuxta marginem anasto- mosantibus, venulis divaricatis, sex circiter uncias longa, ul- tra tres uncias lata, Petioli teretiusculi, cinerascentes, sem- unciales, Stipula intrafoliacea, conduplicata, lanceolata, acu- minata, foliacea: Pedunculi axillares, solitarii, brevissimi, androgyni, pedicellis 6-8 alternis, infimo femineo prae- cociore , reliquis masculis, Mase, Involucrum subcyathiforme apice multifido, la- ciniis imbricatis acutis ciliatis conniventibus, demum expan- sum, orbiculare, marginibus reflexis , diametro 5 - lineari. Flosculi numerosi, dense conferti, sessiles. Calyx 4 - phyll. foliolis subspathulatis apice conniventibus. Corolla. 0, An- therae biloculares : Pollen album. Nullum rudimentum pistilli. Fem. Jnvolucrum uniflorum, ovatum, parvum, glabrum, viride, apice multifidam, laciniis numerosis lanceolatis ci- liatis conniventibus, nonnullisque dorsalibus sparsis simi-. libus, Calyx o. Stamina o. Ovarium accretum et inclu- sum ventre involucri, monospermam, ovulo pendulo: Sty- lus profunde bifidus, laciniis filiformibus elongatis albi- cantibus glabris: Stigmata acuta. Drupa ex involucro aucto efformata, ovalis, glabra, magnitudine pruni domestici mi- noris, nigro-sanguinea, substantia carnosa crassa lacte- scente intus flavicante laete alba: putamine ovato crustaceo tenaci laevi fusco. Integumentum seminis praeter putamen nullum. Albumen nullum, Embryo dicotyledoneus, albus: Cotyledones maximae , amygdalino-carnosae, ovatae, plano- convexae; Radicula supera, brevissima. Anmerkung. Als ich diese Pflanze auf der Nord- Küste von Neu - Holland sammelte und be- (Flora Australiens. ) | 149 ‚schrieb, hatte ich keinen Grund, zu vermuthen, dass dieselbe mit Upas Antiar, oder dem Giftbaum von Java, wovon uns erst kürzlich Herr Leschenault eine befriedigende Nachricht gegeben hat, verwandt seyn könnte. Es kann aber keinem Zweifel un- terliegen, dass die Neu- Holländische Pflanze wirk- lich zu einer und derselben Gattung mit der Antia- ris toxicaria dieses Schriftstellers“), gehört, wenn gleich unsere Nachrichten von der Beschaffenheit der männlichen Blüthe etwas voneinander abweichen. Ue- ber Letzteres habeich nur zu bemerken, dass mei- ne Beschreibung nach lebenden Pflanzen gemacht worden, und dass sie hinsichtlich ihrer Genauigkeit eine hinreichende Bestätigung durch die Zeichnung erlangt hat, welche später Herr Bauer nach getrock- neten Exemplaren, und ohne meine Arbeit zu ken- nen, davon lieferte. Antiaris gehört offenbar zu den Urticeen, und muss in der natürlichen Reihen- folge zwischen Brosimum Swartz und Olmedia Flor. Per. einrucken, da sie mit der Letzteren in der Form ihrer männlichen Bluthen, mit dem Erste- ren aber in den weiblichen Blüthen und in der Frucht ubereinkommt. FRANKLANDIA, Ord. nat. Proteaceae. Syst. Linn. Tetrandria Monogynia, *y Annales du Museum. 16. p. 478. t. 22. | 604 150 (Flora Australiens. ) Cuar. arw. Perianthium hypocrateriforme, limbo qua- dripartito deciduo, aestivatione induplicata : tubo persisten- ti. Antherae inclusae , perianthio accretae. Squamae 4. perigynae, in vaginam 4-fidam connatae. Ovarium mono- spermum, Caryopsis fusiformis, pedicellata, apice dilatato pappose. FRANKLANDIA FUCIFOLIA. Tab. VI. Franklandia fucifolia, Linnean soc. transact, ı0.p. 157. Prodr. Fl, Nov. Holl. 370. Auf feuchten Haide - Plätzen in der Nähe der Ufer von König-Georg’s-Sund, auf der Südwestküste von Neu-Holland, wurde dieser Strauch im December 1801 blühend und reife Frucht tragend entdeckt, Discr. Frutex erectus, ramosus, 2-3 pedes altus, gla- ber, glandulis pustuliformibus aurantiacis undique consper- sus. Rami teretes, striati, epidermide tenui cinerea, Folia alterna, triuncialia, filiformia, basi per spatium semunciale indivisa, dein dichotoma, laciniarum apicibus fastigiatis , ultimae dichotomiae ramulo altero bifido altero simplici. ‚Spicae axillares, solitariae, simpiicissimae, rarae, pedunculatae, erectae, foliis param longiores: pedicellis alternis basi uni- bracteatis: bractea ovata obtusa concava sesquilineam longa post lapsum perianthii fructiferi persistenti. Perianthium luteum, fere biunciale, extus conspersum pustulis rufescen- tibus. Ungues in tabum cylindraceum cohaerentes, supra me” dium, pappo caryopsidis se expandente, solubiles et decidui, inferne arctius connati, indurati, persistentes: Laminae tubo breviores, aequales, lanceolatae, disco plano, marginibus adscendentibus param undulatis vividiusque coloratis , ‚sab aestivatione induplicatis. Stamina 4. inclusa, antherarum apicibus faucem semiclaudentibus : filamenta medio tubo perianthii quasi inserta, laciniis opposita et iisdem longi- tudinaliter arcte cohaerentia: Antherae lineares, dimidio su- periori filamenti, in mucronulum ultro producti, adnatae, (Flora Australiens.) r 151 loculis appositis longitadinaliter dehiscentibus: Pollen fla- vam, subglobosum, obsoletissime trigonum, laeve. Vaginula dimidio inferiore tubi perianthii arctissime adnata, ita ut quasi ad eandem altitudinem, ac filamenta, ascendat, superne soluta, quadridentata, demurn increscente caryopside quadri- fida, laciniis subulato-linearibus cum staminibus alternanti- bus. Ovarium teretiusculum, monospermum: dimidio infe- riore barbato pilis strietis copiosis, tenuiore et in pedicel- lum sensim angustato; superiore fusiformi glabro striato : apice coronatum Pappo sessili capillari, e pilis strictis acu- tis formato, ipsum ovarium aliquoties superante. Stylus fi- liformis, erectus, altitadine staminum, lanatus apice glabro. Stigma turbinatum, indivisum, glabrum, apice depresso. Ca- ryopsis crustacea, dimidio inferiori persistenti indurato tubi perianthii inclusa, striata, apice dilatata in vaginuiam bre- vem subcyathiformem extus pappigeram intus glabram. WSe- men fusiforme; membrana propria tenuissima, apice chalaza fusca insignita, Albumen nullum. Embryo erectus, subcy- lindraceus, albus. Cotyledones brevissimae, semiorbiculatae : Radicula maxima, elongato-turbinata, teres, acuta: Plumula inco nspicua. Anmerkung. Wenn gleich die Gattung Frank- landia augenscheinlich zu den Proteaceen gehört, so ist sie doch von der Gesammtheit dieser Fami- lie durch wenigstens drei Puncte ihres Bau’s ver- schieden, von denen jeder als das charakteristische Merkmal dieser Familie angesehen werden kann. Diese drei Puncte bestehen darin: 1) dass die Staub-. beutel ihrer ganzen Länge nach an den Abschnitten des Kelchs angeheftet sind, 2) dass die mit den’Staub- fäden alternirenden Schuppen: an ihrem Grunde so fest mit der unteren Hälfte des Kelchs zusammen- hängen, dass sie aus dem obern Theil desselben 605 152 (Flora Australiens) ~ zu entspringen scheinen, 5) dass die Abschnitte des präsentirtellerförmigen Kelchs eine eingefaltete Knos- penlage haben. In letzterer Hinsicht bietet diese Gattung eine Ausnahme dar von demjenigen Charak- ter, welchen ich früher als den beständigsten und ausgezeichnetsten dieser Familie betrachtet habe; doch schwächt sie denselben nicht so sehr, als eine | Abweichung zu irgend einer anderen Form der Knos- penlage gethan haben würde. Denn die eingefal- tete und die klappige Knospenlage gehen schon durch die blosse Ab- oder Zunahme der erhobenen Fänder der Kelchstücke in einander über. Beispie- le vom Zurücktreten solcher erhabener Ränder in Familien, wo sie übrigens allgemein vorhanden sind, finden sich bei den Goodenovien und Convolvulaceen, und ein Beispiel von ihrer Zunahme, wie bei Frank- gandia, kommt, obgleich weniger deutlich, bei Chu- guiraga vor, einer zu den Compositae gehörigen Gattung, in welcher Familie die klappige Knospen- lage der Blume eben so allgemein ist, wie bei den Proteaceen. Man kann die Knospenlage von Franklandia anführen, um die Ansicht, dass die Blumenhülle der Proteaceen eine Blumenkrone und kein Kelch sey, zu unterstützen, indem, wie ich glaube, nirgends ein Beispiel von einer ähnlichen Knospenlage bei einem ächten Kelch vorkommt, wenn man das Perian- thium der Nyctagineen nicht für einen solchen halten will. Aber noch einen strengern Beweiss , dass die- ser Theil hier wirklich Kelch sey, liefert noch Frank- landia selbst, indem hier der Uebergang von dem 5 (Flora Australiens.) 153 Blüthenstiel zum Kelche so stufenweise statt hat, dass er äusserlich nicht wahrgenommen und weder durch eine Umbildung, noch durch eine Unterbre- chung der Oberfläche bezeichnet wird. Der scheinbar gleiche Ursprung der Staubfä- den und der Schuppen bei Franklandia liefert einen neuen Grund zusätzlich zu demjenigen, wodurch ich früher“) schon dargethan habe, dass jene Schuppen für unfruchtbare Staubfäden zu halten seyen, und wir können uns darauf gefasst machen, achtmännige, zu dieser Familie gehörige, Gattungen zu entdecken, während die Dauer und die Verhärtung der unteren Hälfte des Kelchs in dieser Gattung, so wie die aus der Mitte des Kelchs entspringenden Schuppen, wel- che bei anderen Gattungen dieser Familie auf dem Fruchtboden stehen, es nicht unwahrscheinlich ma- chen,dass man in der Folge Pflanzen entdecken werde, 606 bei welchen der Kelch durchaus mit dem Fruchtknoten | verwachsen ist, und die man dennoch aus innerer Nothwendigkeit wird zu den Proteaceen rechnen müssen. Die Elaeagneae, bei welchen die Neigung zum Verwachsen des Kelchs mit dem Fruchtknoten noch deutlicher, als bei Franklandia, hervortritt, nähern sich den Proteaceen in den meisten Rücksichten, und die einzige Verschiedenheit in den Befruchtungs-Or- *) Zinn. soc, transact. to. p. 159. — Unsere Uebersetz. IJ. Th. p- 252. A.d. U. 154 (Mora Australiens.) oe ganen , welche zwischen diesen beiden Familien statt findet, dass nämlich bei der Letzteren die Staubfä- den den Kelchstücken gegenüberstehen, während sie bei der Ersteren mit ihnen wechseln, ist kein un- übersteigliches Hinderniss ihrer Vereinigung: denn auch Drapetes, welche Gattung offenbar zu den Thy- meleen gehört, hat, ganz im Widerspruch mit den übrigen Gattungen dieser Familie, Staubfäden, welche mit den Abschnitten des Perianthiums alterniren. ook N A PH BA, Ord. nat. Proteaceae. Syst. Linn. Triandria Monogynia. Cuar, cen, Perianthium tubulosum, 4 - fidum, ringens, Antherae tres, inclusae: inferior didyma cum lateralibus di- midiatis primo cohaerens in vaginam bilocularem, lobis pro- ximis vicinarum loculum unicum constituentibus. Stigma filamento superiore sterili connatum, Nux. SYNAPHEA DILATATA. Tab. VII. Synaphea foliis' apice dilatatis trilobis: lobis inciso-den- tatis, petiolis spicisque villosis, stigmate bicorni. Zinn. soc. transact. 10. p. 156. Prodr. Fl. Nov, Holl. 370. _ Conospermum reticulatum, Smith in Rees Cycloped. (Flora Australiens.) | 155 An freien öden Stellen in der Nähe der Ufer von Kö- nig-Georg’s Sund; gesammelt mit Blüthen und Früchten im December 1801. Descr. Fruticulus procumbens, teres, crassitie pennae corvinae, sabramosus, villis patulis mollibus tomentoque appresso cinereus, Folia alterna, elongato-petiolata, adscen- dentia, cuneata, basi valde attenuala, apice dilatato trifido, lobis incisis, segmentis brevibus acutis mucronulo sphace- lato, trinervia, nervis lateralibus margini approximatis sim- plicissimis et infra apicem folii desinentibus, nec in lacinu- las extimas productis; medio trifido, ramis lateralibus sub- alternis, utrinque pulchre reticulata, areolis minutis subtus magis conspicuis; adulta glabrata, novella villosa. Petziolz teretes, basi dilatata oblongo-lanceolata scariosa. Spicae axillares, solitariae, simplicissimae, erectae, 5-4- unciales, fo- lia vix aequantes, basiflorae, rachi tomentosa, floribus alter- nis sessilibus unibracteatis; bracteis cucullatis ovatis acutis persistentibus. Perianthium coloratum, flavum, deciduum. Ungues inferne connati in tubum demum 4- partibilem: Za- minae in limbum bilabiatum dispositae, lanceolatae, dor- sali labium superius constituente latiore: anticarum media lateralibus angustiore. Stamina tubo inclusa, supra me- dium unguium inserta: filamenta quatuor, brevia: superio- re sterili apice cum stigmate connato: religua antherifera: Antherae laterales dimidiatae, inferior didyma, lobis cum lis lateralium longitudinaliter connexis, ita ut lobus singu- lus inferioris cum respondenti laterali loculum unicum tan- dem bivalvem constituat, nullo vestigio dissepimenti: Pollen triangulare. Squamae hypogynae nullae: Ovarium turbina- tum, pubescens apiceque ornatum pilis brevibus crassis pel- lucidis strietis, monospermum : Stylus curvatus, glaber, sur- sum incrassatus, deciduus: Stigma dilatatum, obliquum, hinc apici filamenti arctissime connatum, inde desinens in cor- nua duo parallela distantia subulata. Nux crustacea, obo- vata, striata, pilosa, apiceque coronata pappo eek e pilis strictis crassioribus formato. 607 = 156 ( Flora Australiens.) Anmerkung. In meinen allgemeinen Bemer- kungen über die Proteaceen *), habe ich zwei aus- gezeichnete Charaktere der Gattung Synaphea her- vorgehoben , nämlich die Verwachsung des un- fruchtbaren Staubfadens mit der Narbe, welche dieser Gattung eigenthümlich ist, und die Form und Verbindung der Antheren, worin sie mit Co- nospermum übereinstimmt. Es verdient aber be- achtet zu werden, dass beide so nahe verwandte Gattungen in der Stellung ihrer fruchtbaren und unfruchtbaren Staubfäden gegen den Kelch verschie- den sind, da doch gewöhnlich Pflanzen einer und derselben natürlichen Familie in der Folge der Ver- kümmerung oder Unterdrückung dieser Organe übereinstimmen ; doch giebt es allerdings Ausnah- men von dieser Regel und wir haben bereits eine solche bei Drapetes angeführt. Die Gattung Synaphea scheint auf die süd- westliche- Küste von Neu-Holland beschränkt zu seyn, denn es ist mehr als wahrscheinlich, dass das Polypodium spinulosum bei Burmann (Flor. Ind. 235. £.67. f. 1.), welches ich in einer früheren Ar- heit **) zu dieser Gattung gezählt habe, und das 4di- _-antum truncatum desselben Autors, welches üubri- — gens von Dryander längst als eine Acacien-Art be- ‚stimmt worden ist, von jener Küste durch hollän- *) Vergl. unsere Uebersetzung Th, II, S. 76. A, d. U. **) Lin. trans. ı0. p. 155. — Unsere Uebers. II. p. 248. A.d.U- (Flora Australiens. ) 157 dische Schiffer, vielleicht durch Vlarning, nach Ba- tavia gekommen und nicht auf Jaya zu Hause sind,‘ 608 woher sie Burmann erhielt. DA 8 Yu PR OG. Om Ord, nat. Junceae, inter Xerotem et Calectasiam. Syst. Linn. Hexandria Monogynia, post Xeropbytam. Cuan. cen. Perianthium duplex: exterius tubulosum, tri- fidum: interius triphyllum foliolis semipetaloideis cochleari- formibus. Stamina 6,imo perianthio inserta: Ovarium su- perum, uniloculare, trispermum, ovulis erectis. Stylus su- bulatas ; Stigma simplex. Uiriculus monospermus, tubo in- durato aucto-perianthii exterioris inclusus, DASYPOGON BROMELIIFOLIUS. Tab. VIII. Dasypogon bromeliifolius. Prodr. Fl. Nov. Holl, 263, . An den Kiisten von Kénig-Georg’s Sund,, mit Blithen und Früchten im December 1801. _ Deser. Planta suffruticosa, sesquipedalis, bipedalis, ha- bitu peculiari, ad Xerotem aliquatenus accedente. Caulis simplicissimus, teres, foliatus, pilis strictis brevibus copiosis „denticulatis reversis tectus, Folia graminea; radicalia con- -ferta; caulina sparsa superioribus remotis, breviora‘, semi- amplexicaulia: omnia mucronata, glabra, marginibus denti- culato-asperis. Capitulum terminale, solitarium, sphaericam, magnitudine nucis iuglandis vel pruni minoris, bracteis non- nullis patulis foliiformibus involucratum. Flores sessiles, conferti, paleis e dilatata basi lanceolatis margine denti- | 158 ( Flora Australiens.) culatis distincti, aliisque angustioribus intermistis, Perian- thium exterius 3- partitum, extus pilis longis strictis den- ticulatis barbatum ; unguibus in tubum subovatum leviter cohaerentibus; Jaminis distinctis ovatis concaviusculis in- ferne pallidis, superne nigricantibus ibique intus pube te- nuissima: Jnterius longitudine exterioris, glabrum: ungui- bus angustis distinctis approximatis concaviusculis hyali- nis glabris; Zaminis ungue paullo latioribus subellipticis ci- liatis hyalinis, carina nigricanti apice pubescenti. Stamina ipsi basi perianthii inserta eoque fere duplo longiora: fila- menta aequalia, filiformia, alba, glabra, apice incrassato sub- clavato cum apiculo brevi setaceo antherifero. Antherae oblongae, pallide flavae, incumbentes, infra medium affıxae, biloculares, loculis appositis approximatis longitudinaliter de- hiscentibus. Ovarium subovatum, trigonum, glabrum, albicans, ovulis oblongis: Stylus strictus, glaber, albus, inferne ob- solete trigonus, superne teres, Utriculus membranaceus, in- clusus tubo perianthii exterioris incrassato nucamentaceo nitido-fusco glabrato, Semen subglobosum , integumento simplicissimo connato: Albumine carnoso semini conformi. Embryo — — — OA Eee PAS BTA, Ord. nat. Junceae. Syst. Linn, Hexandria Monogynia. _ Cuar. gen. Perianthium inferum, tubulosum, hypocra- teriforme, persistens: limbo petaloideo 6- partito, aestivatione imbricata, Stamina 6, fauci inserta: Antheris conniyenti- bus poro duplici apicis dehiscentibus. Ovarium uniloeu- (Flora Australiens. ) 159 lare, trispermum, ovulis erectis. Stylus filiformis. Stigma simplex. Uvriculus monospermus, tubo indurato perianthii inclusus, CALECTASIA CYANEA. Tab. IX. Calectasia cyanea. Prodr. Fl. Nov. Holl. 264. Auf unfruchtbaren Hügeln in der Nähe der Küsten von König-Georg’s Sund; blühte im December, Descr. Fruticulus ramosissimus, erectus, caespitem effor- mans, pedalis sesquipedalis, glaber: caule inferne tereti, ba- sibus persistentibus foliorum squamoso. Folia e basibus dilatatis semivaginantibus imbricatis patula, acerosa, ancipitia, rigida, semuncialia, mucrone brevi pungenti terminata, gla- bra, ramea patula, ramulorum modice patentia, confertiora. Flores ramulos breves ultimos terminantes, solitarii, sessiles, foliis floralibus minoribus confertissimis, intimis albicanti- bus, inferne cincti. Perianthium tubo angusto-infundibuli- formi subcarnoso viridi striato, extus villosiusculo, in- tus glabro, limbo stellatim patulo, laciniis lanceolatis bre- vissime mucronulatis immerse neryosis parum concavis vi- vide-coeruleis disco extus villosiusculo. Stamina 6: Jila- menta fauci perianthii inserta, limbi laciniis opposita, con- niventia, curvata, coerulea, glabra: Antherae approximatae, li- berae, oblongo - lineares, obtusae, basi emarginata affixae, inferne quadriloculares, superne biloculares, poro duplici apicis dehiscentes, _Ovarium subcylindraceum, utrinque at- tenuatum, dilate viride, glabram, longitudine tubi perianthii, uniloculare, trispermum, ovalis erectis: Stylus filiformis, glaber, coeruleus, basi pallidiore paulloque crassiore, pariter ac filamenta curvatus, staminibus paullo longior: Stigma acutum, Diriculus tubo indurato perianthii inclusus, te- nuis, iuxta basin transversim abscedens margine lacero, ca- lyptra apicem seminis maturescentis tegente. Semen uni- cum, maturescens elongato-pyriforme, teres, tenuiter stria- 160 | | (Flora Australiens. ) tum, basi caudata funiculo capillari affixum, Integumentum simplicissimum, nucleo arcte cohaerens , apice area fusca notatum, Albumen semini conforme, dense carnosum, al- bum, apice insculptum cavitate superficiali, area fusca in- crassata integumenti repleta. Embryo — — — 610 COR YSAN THES. Ord. nat. Orchideae. | . Syst. Linn. Gynandria Monandria. Perianthium ringens; galea magna: labium inferius 4 - partitum, nanum, occultatum labello maximo cucullato vel tubuloso. Anthera terminalis, unilocularis, semibivalvis, persistens: Massae pollinis 4, pulvereae. CoRYSANTHES FIMBRIATA. Tab. X Corysanthes fimbriata. Prodr, Fl. Nov. Holl. 528. An schattigen Stellen, vorziiglich unter Felsen und grossen Steinen, in der Nähe von Sidney, und in andern Theilen der Colonie von Port-Jackson. Descr. Bulbus solitarius, pisiformis , radicem longam teretem, fibris nonnullis alternis simplicissimis instructam, terminans. Folium unicum, quasi radicale, sed caulem brevissimum demersum, basi sqaama unica semiyaginanti subovata acuta instractum, terminans , subrotundam mucrone brevissimo, basi alte cordata, lobis posticis rotundatis altero alterum equitante, explanatum, horizontale, viride subtus dilutius, diametro subunciali, venosum, venis dichotomis crebre ana- (Flora Australiens.) 161 stomozantibus in nervum margini approximatum et paralle- lum desinentibus. Flos solitarius, pro ratione plantae mag- nus, purpureus, ovario intra folium subsessili postice bra- ctea semilanceolata erecta subtenso. Perianthium petaloi- deum, sexpartitum, ringens: foliola tria exteriora, quorum galea hyalina maculis crebris purpureis inaequalibus , e basi erectiuscula arcuata angustiori superne dilatata, ob- ovata, magis concava, porrecta, apice incurvo, marginibus longitudinaliter nudis ; duo aniica cum lateralibus interio- rum labium inferius descendenti - porrectum efformantia, subulata, plana, alba, immaculata, ipsis basibus invicem’con- natis: tria interiora , quorum duo lateralia anticis exterio- rum similia, e basi brevi porrecta, adscendentia. Labellum maximum, unguiculatum, indivisum: ungue brevissimo erecto albo; laminae dimidio inferiori adscendente galeae basi ap- presso, marginibus nudis inflexis tubum completum effor- mante, intus nigro-sanguineo sursum dilutiore, paullo in- fra apicem albo-virescenti rugoso subglanduloso; superiori dilatato ovato concavo deflexo dilute purpureo maculis nu- merosis confluentibus rufo-sanguineis, disco intus paullo infra apicem glandulis sessilibus sparsis ornato marginibus inflexis fimbriatis, lacinulis, subulatis aequalibus. Columna fruciificationis inelusa, brevissima, adscendens, alba, carnosa, basi parum coarctata, apice postice trifido, dentibus lateralibus erectis subulatis, intermedio antherifero, Anthera mobilis, ovata, membranacea, purpurascens, apice se- mibifido , unilocularis, apici columnae incambens, Massae pollinis 4, per paria cohacrentes, farinaceae, apicibus affixae glandulae communi, emarginaturam stigmatis operienti. Ova- rium oblongum: Stylus cum basi columnae conferrumina- tus: Strgma solutum, horizontale, subrotundum, antice con- cavum, apice plica duplici coarctatum, antherae subpa- rallelum. | | ; Anmerkung. Die drei. „Arten » aus welchen diese Gattung bis jetzt besteht, kommen. unter sich I. | 11 162 (Flora Australiens.) in der nach dem Aufspringen einzelligen Anthere, in dem eigenthümlichen relativen Verhältniss der Theile des Perianthiums, und endlich im allgemeinen Aus- sehen überein, weichen aber auch wieder in ande- ren Stücken, welche bei dieser Pflanzenfamilie von allgemeiner Wichtigkeit sind, auffallend von einan- der ab, und zwar vorzugsweise in der Form der Lippe, welche bei einer Art sogar mit einem dop- pelten Sporn versehen ist. Man kann deshalb die Gattung Corysanthes als einen Beweiss ansehen — und es liessen sich deren mehrere beibringen — dass bei den Orchideen gewissen Modificationen der Anthere ein grösseres Gewicht zukomme, als den 'Modificationen der Lippe. AAO LA Ord. nat. Marsiliaceae. Syst. Linn. Cryptogamia, Filices. Cnar. cen. Flores monoicı, Masc, . gemini, involucro clauso monophyllo mem- branaceo inclusi, (nunc solitarii, femineum stipantes), ovati, biloculares, membrana exteriori transversim dehiscente: lo- culo superiori corpusculis 9 vel 6 angulatis, circa axin per- foratum,'apice demum apertum, insertis: loculo inferiori “sphaerico clauso, sub duplici membrana materia fluida (de- mum pulverea ?) repleto, Fem. in diversis alis eiusdem frondis solitarii, (nunc. masculo inferiori stipati), ‘ Znvolucrum duplex , utramque clausum , membranaceum+ exterius marium ‘simile: interius } (Flora Australiens. ) 163 ovatum, evalve, includens capsulas numerosas evalves, 6 - 9 - spermas, affixas pedicellis capillaribus, e receptaculo communi baseos involucri intgpioris ortis, Semina angulata, radiculis exsertis, AZOLLA PINNATA. Tab. X. A. fronde circumscriptione triangulari pinnata et semi- bipinnata, foliolis superioribus papulosis , radicibus lon-- gitudinaliter plumosis, Prodr. Fl. Nov. Holl. 167. In Sümpfen und Teichen, häufig in dem Gebiet der Colonie von Port - Jackson. Descr. Plantula natans, facie Iungermanniae. Radices axillares, solitariae, perpendiculares, hyalinae, primo aspecta simplicissimae, per lentem plumosae ,- novellae calyptra glabra subulata tectae. Frons semuncialis: ramis, distichis alternis approximatis parallelis teretiusculis; infimis haud raro pinnatis; superioribus saepe instructis gemmulis ra- mulorum nonnullis axillaribus teretibus. Folia alterna, undi- que imbricata: in Jlatere superiori frondis trapezoideo- ovata, crassiuscala, cellulosa, viridia, passim rubicunda, margine exteriori submembranaceo , supra convexiuscula papuloso -scabra, subtus laevia: in latere inferiori tenuiora, laevia, subconformia, vix tamen angulata, Perichaetia in superficie inferiori frondis prope basin pinnae solitaria, ‘ Anmerkung. Herrn Bauers sehr befriedigen- de Abbildung dieser Pflanze, und die von uns an- gegebenen Gattungsmerkmale entbinden uns grossen- theils von der Verpflichtung, eine ausführlichere Be- schreibung des sonderbaren Bau’s dieser Gattung mit- zutheilen ; doch scheint es nöthig, einige wenige Be- merkungen darüber hinzuzufügen, : Wenn wir annehmen, dass unsere Darstellung der Befruchtungsorgane richtig sey, so ist es nicht 612 164 (Flora Australiens.) leicht zu begreifen, auf welche Weise das männliche Organ auf das weibliche einwirken möge. In einem Fall war die trübe Flüssigkeit, welche gewöhnlich die Hülle des untern Fachs des für das männliche geltenden Organs füllt, in ein Pulver verwandelt, und es ist wahrscheinlich, dass diese Verwandlung zuletzt überall statt findet, wo jenes Organ zu sei- ner Vollkommenheit gelangt. Man kann nun ent- weder annehmen, dass dieses Pulver, durch das seit- liche Zerreissen der doppelten Wand des dasselbe einschliessenden Fachs hervorgetrieben wird, oder, dass sich zuletzt zwischen diesem Fach und der röhrenförmigen Achse der oberen Höhle, welche letztere nach Abstreifung ihrer äusseren Haut an der Spitze offen ist, eine Verbindung eröffne , in welchem letztern Fall die Auswerfung des Blüthen- staubs, oder auch eines flüssigen Stoffs, durch den Druck oder die Thätigkeit der eckigen festen Kör- per, welche diese Achse umgeben , unterstützt und die Ausbreitung desselben durch den vermehrten Umfang der getheilten Spitze des obern Fachs er- leichtert werden kann. Mag man indessen über die innere Einrichtung dieser Theile urtheilen, wie man will, so scheint 6:3 mir, nachdem man in einer andern, im Wesentli- chen gleich gebildeten, Art dieser Gattung, einen nur wenig modificirten Bau, nämlich nur sechs der- - gleichen eckige Körperchen in dem obern Fach, gefunden hat, kaum noch ein Zweifel zu bestehen, dass dieses wirklich das männliche Organ sey. | - ( Flora dustraliens.) 165 Die Gattung Azolla wurde yon Lamarck nach Exemplaren Süd-Americanischer Arten gebildet, denen alle Befruchtungswerkzeuge abgiengen , und es scheint, als ob /Filldenow später nur die Ueber- bleibsel derselben gesehen habe , da er sie als eine « capsula unilocularis polysperma » beschreibt. Erklärung eines Theils der Tafel. X. AZOLLA PINNATA. ı. Eine Pflanze in natürlicher Grösse. 2. Dieselbe vergrössert. 3. Blatt vergrössert. 4. Männliche Blüthenhülle, zwei Blumen umfassend, vergrössert, F . Dieselbe, leer. . Eine männliche Blüthe, nach ihrer Länge aufgeschnitten. . Dieselbe, von ihrer Calyptra (9) entblösst, 10, Unteres Fach der männlichen Blithe. | 11. 12, Verschiedene Ansichten von dem Innern des obern Fachs, : 13, Längsdurchschnitt des obern Fachs, _ 14. Innere weibliche Hülle. | 15. Capseln, welche mit ihren Stielen aus dem Boden der 3 Hülle hervorwachsen. © _ 5 6. Zwei männliche Blüthen. 7 8 166 (Flora Australiens. ) 16, Eine stark vergrösserte Capsel. 17. Dieselbe im Queerdurchschnitt, um die Lagerung des Samens zu zeigen. 18. Dieselbe ‘leer, 19, Die Samen, SYSTEMATISCHE UND GEOGRAPHISCHE BEMERKUNGEN UBER DIE VON HERRN PROFESSOR CHRISTIAN SMITH IN DER NACHBARSCHAFT DES CONGO-STROMS GESAMMELTEN PFLANZEN. ee ( Narrative of an Expedition to explore the river Zaire, usually called the Congo, in south Africa, in 1816 under the direction of Capitain J. K. Tuckey, R. N. London 1818 Appendix N. V. pag. 420 —485.) De Ä nn ee WES ¢ ( Pflanzen vom Congo. ) 169 Das Herbarium , welches der verstorbene Pro- fessor Smith, und sein Gehulfe David Lockhard , an den Ufern des Congo sammelten, wurde bei seiner Ankunft in England bei Herrn Joseph Banks nie- dergelegt, unter dessen Aufsicht es geordnet wurde. Die wichtigsten Arten wurden bestimmt und die gan- ze Sammlung in so weit untersucht, als die sehr beschränkte Zeit, welehe man diesem Geschäfte wid- men konnte, gestattete. In dem Folgenden sind nur die allgemeinsten Resultate dieser Untersuchung zusammengestellt wor- den’, indem man die Beschreibungen der neuen Gat- tungen und Arten einer künftigen Mittheilung vor- behielt. i In der Darlegung dieser Resultate werde ich. fast denselben Plan befolgen, wie in dem botanischen Anhang zu Capitain Flinders Reise nach Australien. Ich werde ON | I. dasjenige berühren, was sich auf die drei Hauptabtheilungen des Pflanzenreichs bezieht, Ä II. dasjenige, was mir in den verschiedenen naturlichen Familien, woraus die Sammlung besteht, vorzüglich bemerkenswerth scheint, hervorheben, und an 170 “(Pflanzen vom Congo.) III. zum Schluss eine allgemeine Vergleichung der Vegetation um den Congo-Strom mit der ande- rer Aequinoctial-Gegenden anstellen. I. Die Zahl der Arten, die sich in dem Her- barium befinden, steigt etwas über 600, von wel- chen mehrere nur in sehr unvollkommnen Exem- plaren vorhanden sind ; doch lassen sich alle mit Sicherheit auf die Hauptabtheilungen des Gewächs- reichs, und, mit sehr wenigen Ausnahmen, auch auf ihre natürlichen Familien zurückführen. Nach den Hauptabtheilungen betragen die: Dicotyledepens je "a now Dh 450 die Monocotyledonen -.».... ==»... 115 von Zcotyledonen, mit Einschluss der Farrnkräuter, finden sich nur... 55 Arten. In besonderer Hinsicht auf den ersten Theil meines Gegenstands muss ich vor Allem zu be- stimmen suchen, ob dieses Herbarium, welches in einem Zeitraum von nicht mehr als zwei Monaten und in einer etwas ungünstigen Jahreszeit gesam- melt wurde, einen sichern Schluss auf die Verhält- nisszahlen der drei Hauptabtheilungun, oder der wich- tigsten natürlichen Familien in jenen Gegenden, aus welchen es herstammt, begründen könne. Sein Werth muss in dieser Hinsicht von dem Verhältniss abhän- gen, in welchem es annehmbarerweise zu der Ge- sammtvegetation des untersuchten Landstrichs steht, und von der Wahrscheinlichkeit, dass die Umstän- de, unter denen es zusammengebracht wurde, die fraglichen Verhältnisse nicht wesentlich berühren. _ (Pflanzen vom Congo.) . 171 Sein wahrscheinliches Verhältniss zu der voll- ständigen Flora der untersuchten Gegend kann für jetzt bloss durch eine Vergleichung mit Sammlungen aus verschiedenen 'I‘heilen derselben Küste des tro- pischen Africa’s beurtheilt werden. Das erste bedeutende Herbarium von dieser Küste ist, unseres Wissens, dasjenige, welches von Adanson an den Ufern des Senegal während eines Aufenthalts von fast 4 Jahren gebildet wurde, Adan- son selbst hat den vollständigen Inhalt seiner Samm- lung nicht bekannt gemacht; da er aber die darin befindlichen neuen Arten auf 500 *) anschlägt , so kann man, wie ich glaube, annehmen, dass es im Ganzen sich nicht über 600 Arten erstreckt, sonach kaum so viel, als das vom Congo, enthalten habe — So beschränkt auch die hier angenommene Ausdeh- nung des Adanson’schen Herbarium’s erscheinen mag , so beruht unsere Schätzung doch auf dem ' mässigsten Calcul des Verhältnisses, in welchem die neuen Arten dieses Theils des tropischen Africa’s , welchen Adanson zuerst in botanischer Hinsicht un- tersuchte, zu dem Ganzen jener Vegetation wahr- scheinlicherweise stehen können , wobei zugleich auf die von -ddanson in seinem Reisebericht an den Tag gelegte Neigung, die Pflanzen, welche er beob- achtete, auf die nahe verwandten Arten anderer Gegenden zurückzuführen, Rücksicht genommen worden ist. *) Fam. des plantes I. pag. CXVL % 472 | (Pflanzen vom Congo.) Aus dem Herbarium und den handschriftli- chen Notizen in. der Bibliothek des Herrn Joseph Banks geht hervor, dass sich die Zahl der von Herrn Smeathman in Sierra Leone bei einem Auf- enthalt von mehr. als zwei Jahren gesammelten Pflanzen - Arten auf 450 beläuft. Auf gleiche Weise finde ich, dass das Herba- rium, welches von Herrn William Brass, einem kundigen Sammler, in der Nachbarschaft von Cap Coast gebildet wurde, nur aus 250 Arten besteht. Endlich habe ich Grund zu glauben, dass die ausgedehnteste und wichtigste Sammlung, welche je von der Westküste des tropischen Africa’s zurückge- bracht wurde, nämlich die von Herrn Professor Afzelius während seines mehrjährigen Aufenthalts in Sierra Leone gebildete, nicht über 1200 Arten hinaussteigt, obgleich dieser berühmte Naturforscher im Verlauf seiner Untersuchungen einen weit grös- sern Landstrich durchforscht haben muss, als der war, den die Expedition nach dem Congo be- rührte *). *) Wir können hiebei noch diejenigen Nachrichten an- führen, welche Herr Professor und Ritter Hornemann in einem Programm (Anniversaria in Memoriam Rei publicae sacrae et literariae, cum universae, tum Da- nicae nostrae, restauratae, celebranda indicit Regiae Universiaiis Rector cum Senatu Academico. Prae- missa de indole Plantarum Guineensium prolusione, Scripsit Janus Wilken Hornemann. Havniae 27 pp.4-) vom Jahr 1819 mit besonderer Rücksicht auf unsers Herru Verfassers Bemerkungen zu den am Congo ge- (Pflanzen vom Congo. ) 173 Nach diesen Thatsachen, den einzigen, welche ich in Hinsicht auf die Zahl der in verschiedenen 422 sammelten Pflanzen mitgetheilt hat. Die in den Sammlungen zu Koppenhagen befindlichen Herbarien aus den Dänischen Besitzungen ın Africa wurden von drei geachteten Botanikern gesammelt: von Jsert, der auf seiner zweiten Reise dahin starb, von O, Haaslund Smith, welcher ebenfalls in diesem Lande sein Grab fand, und von Thonning, welcher letztere fast drei Jahre in Guinea verweilte und nicht nur eine ansehnliche Pflanzensammlung, sondern auch vortreffliche, nach dem Leben entworfene Beschrei- bungen aller von ihm gesammelten Pflanzen, wovon schon in Fahls Enumeratio aus den ersten Linné’schen Classen Poben vorkommen, mit zuriickbrachte. Man darf einer Bekanntmachung dieser handschriftlichen Flora Guineensis durch H, Professor Schumacher entge- gensehen. Die Zahl sämmtlicher, auf diese Weise ver- einter Pflanzen der Dänischen Colonieen in West- Africa, welche vorzüglich aus den Gebieten von Ga oder Akra, Adampi, Aquapim, Kuahu, Volta Krepeh und Fida herstammen, steigt, mit Einschluss der Krypto- gamen, auf 556 Arten, und wir erfahren zugleich, was den Charakter der hier genannten Gegend an- belangt, dass ausser den Flüssen Volta (der im Sep- tember seine Fluren überschwemmt,) Sakumofyo und Tojeng noch verschiedene sehr grosse Seeen, wie der dugna Songo, in diesem Bezirk vorkommen, Aqua- pim hat Berge, die aber nicht einmal die subalpine Region erreichen, sondern bis zum Gipfel mit Pal- men bewachsen sind; Ga und das westliche Adampt sind etwas hüglich, das östliche Adampi aber, Volta Krepeh und Fida sind flach und niedrig. Die gebir- gigen Theile des Landes sind mit weit ausgedehnten - 174 ie aan (Pflanzen vom Congo.) Theilen dieser Kiistenstrecke gesammelten Pflanzen- arten auflinden konnte, bin ich geneigt, anzuneh- men, dass das Herbarium vom Congo einen hin- länglich grossen Theil jener ganzen Vegetation ent- hält, um nach demselben , wenn auch nicht mit voller Zuversicht , die Verhältnisszahlen sowohl der Hauptabtheilungen, als auch der wichtigsten natür- lichen Familien des untersuchten Landstrichs , be- stimmen zu können, und dieses zwar um so mehr > da sich eine merkwürdige Uebereinstimmung zwi- schen diesen Verhältnissen in dem gedachten Her- barium und in dem Smeathman’schen aus Sierra Leone findet. Ich will hier bemerken, dass es so- wohl nach dem sehr geringen Umfang der oben aufgezählten Pflanzensammlungen, als nach dem be- schränkten Maass unserer Kenntnisse von der Nord- kuste Neu-Holland’s, und ich glaube hinzusetzen zu dürfen , auch von der Flora Indiens , scheinen könnte, als wenn die relativen Zahlen der Arten ‚auf gleichen Flächenräumen innerhalb der Wende- dichten Wäldern bedeckt, und die Vegetation über- haupt ist in höheren Lagen üppig und kräftig, in den Niederungen aber, die die See- Winde treffen, schwächer. Die Temperatur ist bei Tag und im Schatten 22 — 27° R., in der Sonne bis zu 42° R., am Morgen 19 — 21° R., am Abend 20 — 25° R. Wir werden in dem Folgenden, wo es uns der Sache angemessen scheint, aus Herrn Hornemanns Angaben dasjenige, was sich auf die Verhältnisse der Haupt- _ Abtheilungen und der einzelnen Familien bezieht, : in Noten einschalten. Anm, d. U, (Pflanzen vom Congo.) 175 kreise und in den niederen Breiten ausserhalb der- selben nicht mit Correctheit angesetzt seyen,. und dass folglich das grosse Uebergewicht , welches Herr Baron von Humboldt, wahrscheinlich nach den von ihm selbst in America angestellten Beobachtun- gen, in die Verhältnisszahlen der inneren tropischen Region legt , schwerlich auf andere tropische Ge- genden möchte ausgedehnt werden können, In Africa wenigstens und in Neu-Holland scheint die grösste Artenzahl auf einem gegebenen Flächenraum nicht unter die Wendekreise , sondern fast in die Pa- rallele des Vorgebirgs der guten Hoffnung zu fallen. In meinem Versuch über die Flora von Neu- Holland eröffnete ich zuerst die Untersuchung in Betreff der Verhältnisse der Hauptabtheilungen des Pflanzenreichs nach ihrem Zusammenhang mit dem Klima, und ich wagte damals die Behauptung, dass «vom Aequator bis zum 50° der Breite, wenig- stens in der nördlichen Hemisphäre, die Arten der dicotyledonischen Pflanzen zu den monocotyledoni- schen sich ungefähr wie 5 zu ı verhalten, in eini- gen Fällen dieses Verhältniss beträchtlich überstei- gen, in einigen wenigen etwas unter dasselbe fal- len, dass aber in den höheren Breiten eine stufen- weise Verminderung der Dicotyledonen eintritt , bis diese endlich unter 60° nördlicher und 55° süd. licher Breite kaum noch die Hälfte jenes unter den Tropen herrschenden Verhältnisses erreichen *) » *) Flinders voyage to terra australis II. pag 538. Unsere Uebers. | 18413. 433 176 (Pflanzen vom Congo.) "Seit der Bekanntmachung jenes Versuchs, aus welchem ich diese Stelle gezogen, hat der beruhm- te Reisende, Herr Baron von Humboldt, welchem jeder Zweig der Botanik, und insbesondere die Pflanzengeographie, so viel verdankt, diesen Gegen- stand weiter verfolgt, indem er die Untersuchung auf die natürlichen Pflanzenfamilien ausdehnte. Er hat dabei in der vortrefllichen Abhandlung, die er sei- nem grossen botanischen Werke“) vorausschickte, das- selbe Tropen - Verhältniss der Monocotyledonen und Dicotyledonen, welches ich in dem oben erwähnten Aufsatze eingeführt habe, aufgenommen, daher es mir scheint, dass er dasselbe durch sein eignes gros- ses Herbarium bestätigt gefunden habe. Nun hatte ich in dem erwähnten Versuche be- merkt, dass die Verhiltnisszahlen dieser 2 Haupt- abtheilungen in dem Tropenstrich Neu-Hollands be- trächtlich von denjenigen abzuweichen scheinen , welche ich als die allgemein herrschenden der Tropen betrachtete, indem dort die Dicotyledonen zu den Monocotyledonen sich wie 4 zu ı verhalten; jetzt aber ergiebt sich, dass eben dieses Verhältniss, wie es in der Neuholländischen Flora auftritt, sehr nahe mit dem in den Sammlungen vom Congo und aus Sierra Leone übereinstimmt, **) und aus einer Untersuchung *) Nova genera et species plantarum, quas, in peregrinatione or- bis novi collegerunt etc, Amat. Bonpland et Alexander de Hum-" boldt. Ex sched, autographis in ord. digessit. C. S, Kunth, Pa- risiis 1815. **) In der Koppenhagner Sammlung (so wollen wir die eben aus Hornemanns Schrift angeführten Isert’schen, ( Pflanzen vom Congo.) 177 der Materialien zu Hrn. Doctor Roxbourgh’s nocli ungedruckter Flora Indica, welche ich früher für ein blosses Register von Gattungen und Arten ge- halten hatte, muss ich schliessen, dass dasselbe Verhältniss selbst: auf den Küsten Indiens herrscht. Obgleich nun dieses das allgemeine Verhältniss auf den Küstenländern und auf Landstrichen von fast ebener Oberfläche innerhalb der Tropen seyn mag, so scheint doch zugleich aus Hrn. Baron von Hum- boldts ausgedehnten Sammlungen und aus dem, was wir von der Vegetation der Westindischen Inseln wissen; Smith’schen und Tonningschen Herbarien der Kürze wegen künftig bezeichnen) ist das Verhältniss der Monocotyledonen zu den Dicotyledonen noch höher gerückt, indem sich die Letzteren zu den Ersteren wie 571: 107, d. i. wie 3, 47:1 verhalten. Wir müssen jedoch bemerken, dass wir in der erwähnten Schrift beim Zusammenzählen der am Kande beigesetzten besondern Arten -Zahlen aller einzelnen Familien eine nicht unerhebliche Abweichung von Herrn Horne= imanns summarischen Angaben (p. 26, des Progrämms,) nämlich ein Verhältniss von 589 Dieotyledonen zu ‘108 Monocotyledonen, gefunden haben, welches dei Zahlen 5, 6: 1 entspricht. Immer bleibt aber noch zuGunsten der Monocotyledonen der Koppenh, Samm: ein Ueberschuss, der sich verkält wie 4: 40=1: fo Der Grund ‘dieses Unterschieds liegt in der Melirzaht der Gräser, deren hier unter etwa 500 Phanerogatien 48, dort; unter 600 Phanerogamen, nur 45 Arten vöf- kommen, auch sind die Cyperaceen, 28 Arten, 8e= sen die 52 Arten vom BR noch in einigem Vebef- gewicht: Ba | | ig . 178 RB N (Pflanzen vom Congo.) als wahrscheinlich hervorzugehen, dass in dem tropi- ‚schen America auf Strecken, die einen beträchtlichen Theil von Gebirgsland einschliessen, das Verhältniss der Dicotyledonen zu den Monocotyledonen wenig- stens wie 11 zu 2, oder vielleicht nahe an wie 6: zu ı steht. Ob nun aber dasselbe oder ein etwas vermindertes Verhältniss der Dicotyledonen in ähnli- chen Regionen andrer Aequinoctial- Gegenden fest- -stehe, können wir in Ermanglung des erforder- lichen Materials noch nicht bestimmen. Demungeachtet sollte es nach den schon vor uns liegenden ‘Thatsachen scheinen, dass das Ver- hältniss der beiden Hauptabtheilungen der phäno- gamischen Pflanzen selbst unter den Tropen durch Umstainde, die gewiss in einem bestimmten Maasse mit der Temperatur zusammenhängen, beträchtli- chen Veränderungen unterworfen werde. Es fehlt dagegen aber auch nicht an Thatsachen. welche es wahrscheinlich machen, dass diese Verhältnisse nicht allein vom Klima abhängen, wie sich denn schon er- geben hat, dass das Verhältniss der Pflanzen in der Sammlung vom Congo, welches zugleich auch das der ‘Tropen-Gegend von Neu-Holland ist, nicht weniger inNord - und Süd- Africa, desgleichen auf - Van-Diemens-Insel und in dem südlichen Europa eintritt. Es ist zwar ausgemacht, dass ungefälir vom 45° bis zum 6o°® oder vielleicht bis zum 65° nördlicher Breite ein stufenweises Sinken der relativen Zahl der Dicotyledonen erscheint; aber es folgt daraus keineswegs, dass in noch höheren Breiten eine fort- (Pflanzen vom Congo. ) 179 schreitende Verminderung dieser Hauptabtheilung statt finden müsse; im Gegentheil scheint es viel- mehr nach Ritter Giesecke’s Verzeichniss der Pflan- zen von der Westküste Grönlands ”*),,wo er sich an verschiedenen Puncten vom 60 bis zum 72° der Breite mehrere Jahre aufhielt, sehr wahrscheinlich, had dass die relativen Zahlen der beiden Hauptabtheilun- gen phänogamischer Pflanzen sich in den mehr nörd- lichen Theilen dieser Küste **) gegeneinander um- | kehren, indem sich in dem angeführten Verzeichniss die Dicotyledonen zu den Monocotyledonen unge- fähr wie 4 zu ı, oder nahe bei wie an den Küsten der T'ropenlander verhalten; und dieser Umkehrung gemäss scheint esauch, als wenn auf entsprechenden Alpenhöhen, sowohl in temperirten als in. kalten Zonen, das Verhältniss der Dicotyledonen fortwäh- rend im Steigen begriffen sey. Die acotyledonischen oder kryptogamischen Pflanzen der Sammlung vom Congo verhalten sich zu den phänogamischen ungefähr wie 1 zu 18, wobei *) Art. Greenland, in Brewster’s Edinbourgh Encyclopaedia: **) Dass eine Verminderung solcher Art auf dieser Kiiste statt finden miisse; hatte man vielleicht schon aus einer Stelle in | Hans Ezede’s Beschreibung von Grönland schliessen können; wo es heist, dass, obgleich vom 60° bis zum 65° der Breite noch ziemlich reichlicher Wiesenwuchs sey, doch in den nörd- lichen Theilen «die Einwohner nicht so viel Gras finden kön- nen, als sie in ihre Schuhe legen müssen, um die Füsse warm zu halten, daher sie genöthigt seien, dieses in den süd- lieheren Gegenden zu kaufen« (Engl. Uebers, pag 44 ü: 47.) 180 (Pflanzen vom Congo. ) jedoch auf die der Einsammlung solcher Pflanzen gewiss ganz besonders ungiinstige Jahreszeit Ruk- sicht genommen werden muss; denn es ist nicht wahrscheinlich, dass Smith, der sich die kryptogami- schen Gewächse zu einem besondern Studium ge- macht hatte, sie bei dieser Expedition vernachlässigt haben sollte, und der Umstand, dass die wenigen sehr unvollkommenen Exemplare von Moosen, wel- che die Sammlung besitzt, sorgfältigst bewahrt und. einzeln in Papier eingewickelt sind, scheint uns die Aufmerksamkeit zu beweisen, die er ihnen ge- schenkt, und folglich die grosse Seltenheit wenig- stens dieser Familie der Kryptogamie in jenen Ge- genden. Uebrigens ist dieser Grund nicht erhebli- cher, als dasjenige, was wir früher in Rücksicht auf einige Theile der Nordküste Neu-Hollands vor- geiragen haben *). “Ich habe an derselben Stelle angenommen, dass die Acotyledonen des tropischen Neu Hollands wahr- scheinlich nur ein Vierzehntheil der ganzen dortigen Pflanzenmasse ausmachen, während das allgemeine Tropenverhältniss derselben muthmaasslich zu einem Sechzehntheil angesetzt wurde. Dieses allgemeine Verhlätniss ist indess zuverlässig überschätzt, ob- gleich es wahrscheinlich eine Annäherung zu diesem - Verhältniss in solchen Tropengegenden, welche ei- nen beträchtlichen Antheil von Gebirgsland enthal- ten, ausdrückt. Innerhalb der Wendekreise scheinen demnach die Verhältnisse der Acotyledonen zu den ~ =) Flinders Voyage Il. pag. 539. (Unsere Uebers, I. S. 15.) (Pflanzen vom Congo, ) 181 phänogamischen Pflanzen von 1 zu 15 auf 1:5 zu schwanken, von denen das Erstere für eine Annähe- rang zu dem Gesetz ihres Vorkommens auf den Kiis- tenländern, das Letztere aber zu ihrem Vorkom- men in gebirgigen Gegenden gelten kann *). *) Die Acotyledonen der Koppenhagner Sammlnng (Hornem. I, c. Pegs 8.) bestehen, mit Einschluss der Farrnkräuter, in 59 Arten, und verhalten sich dem- nach zur Gesammtzahl aller Pflanzen wie 1: 9, 4., ein Verhältniss, welches zwischen dem oben für die Gebirgstropen und tropischen Küstenländer angenom- menen (=1:15 und ı :5,) gleichsam in der Mitte liegt, ungeachtet das Gebiet, auf welchem diese Samm- lungen gemacht wnrden, mehr von dem Charakter der Küstenländer und Ebnen, als von dem der tropischen Gebirgslinder an sich trägt. Der Grund dieser rela- tiven Zunahme der Acotyledonen liegt vor Augen in der ansehnlichen Menge von Pilzen, welche das Isert’sche Herbarium aufweist, und dieser Grund dürfte wohl künftig überall eingreifen und andere Aus- drücke für das Verhältniss der Acotyledonen in der Tropenvegetation herbeiführen, wo diese Gegenden mit der nöthigen Neigung für die Mykologie und mit der gehörigen Sachkenntniss nicht ohne Muse unter- sucht worden sind, oder untersucht werden: die kleineren Formen der Xylomyceten, Coniomyceten , Mucoroideen werden, wo nur nicht zu viel Trocken- heit herrscht, ins Unbestimmte anwachsen, und selbst an den eigentlichen Fungi, besonders aus den Gat-. tungen Boletus, Polyporus etc., fehlt es wohl keiner Tro- pengegend so sehr, als es bisher den Anschein hatte Das Koppenhagner Herb, enthalt 20 Pilze, worunter eine Peziza, 1 Scleroderma, ähulich dem Scl. pistil- 425 92) ( Pflanzen vom Congo.) II. Das Herbarium vom Congo besteht aus 87 natürlichen Familien und enthält ausser diesen noch einige wenige Gattungen, welche zu keiner der bestehenden Familien gerechnet werden können. Mehr aber als die Hälfte aller Arten fallen unter die 9 Familien der Farrn, Gräser, Cyperaceen, Convol- lare, einige Aecidien, 5 Agarict, 6 Boleti (wohl meist Polypori), 1 Helvella, ı Peziza, 1 Clavaria, und einige Schimmel- Arten. Herr Professor Schumacher erklärt die meisten dieser Arten für neu, und wir selbst fanden bei einer nicht unbeträchtlichen Sammlung Javanischer Pilze, die wir zu untersuchen Gelegenheit hatten, einen nicht minder scharf bezeichneten Formenkreis für die Pilze der wärmeren Erdgürtel abgesteckt, als dieses bei den andern Hauptabtheilungen des Ge- wächsreichs der Fall zu seyn scheint, indem sich ‘die Tropenformen aus America, Asien, und Africa einander entsprechen, die Annäherung an ähnliche . Gebilde der temperirten und kalten Zonen aber oft nur scheinbar ist, oder darauf beruht, dass diese Gewächse sich überhaupt durch minder hervorste- chende und in ihrer Wichtigkeit nur nach langer Uebung des Blicks zu heurtheilende Merkmale un- terscheiden. Die Zahl der Algen, deren ebenfalls bei unserm Herrn Verf. keine Erwähnung geschieht, beläuft sich in der K. S. auf 12. Zaubmoose sind, ziemiich übereinstimmend mit den obigen Resultaten, nicht mehr als 4 Arten vorhanden, wozu noch 2 Lebermoos- Arien kommen. Diese Familien scheinen also im jenen Gegenden Africa’s wirklich selten zu seyn. Von Flechten finden wir 5 Arten erwahnt. Der ‚Farrnkräuter (18 Arten) werden wir unten ge- ‚denken, | (Pflanzen vom Congo. ) ‘ 183 vulaceen, Rubiaceen, Compositae, Malvaceen, Le- guminosen und. Luphorbiaceen, welche insgesammt ihre grésste*Artenzah! in den niederen Breiten, und einige innerhalb der Wendekreise, erhalten. Ich will nun über die oben aufgezählten Fa- milien, und über diejenigen unter den anderen Fa- milien der Sammlung, welche in Hinsicht auf ihre geographische Verbreitung oder auf ihren Bau et- was Merkwürdiges darbieten , einige Betrachtungen anstellen, und zwar mehr ins Einzelne gehend da, wo diese Letzteren neue Verwandtschaften entweder begründen oder aufdecken; ' hierbei werde ich sie fast in derselben Ordnung vornehmen, welche ich in dem botanischen Anhang zu Capitain Flinder’s Reise befolgte. ANONACEAE. Die Sammlung enthält nur drei Arten aus dieser Familie *). Eine derselben istdie Anona Senegalensis ”**), deren Gattungsrechte selbst _ / ~ z *) Aus dem Koppenhagner Herbarium werden 4 Arten von Anonaceen angeführt (a. a. O. p. 21), nämlich 2 Arten von Anona, die nicht näher bezeichnet und. daher vermuthlich für neu za halten sind, so dass also schon drei in Africa eirheimische Anonen als bekannt anzunehmen seyn dürften, — dann Unona macrocarpa Dun. und eine Uvaria V., die vielleicht von Guateria rufa Dun. nicht wesentlich verschieden sey. Es wären demnach, die Anonaceen der africa- nischen Inseln nicht mitgerechnet, schon 6 — 7 Arten dieser Familie aus diesem Küstentheil bekannt. | Bed. #*\. Delessent tC: Stled: f,, G0. 3 Ard: U, ~ 184 (Pflanzen vom Congo.) noch von Herrn Dunal in seiner neuesten, schätz- baren Monographie dieser Familie *) bezweifelt worden sind. Es erhellt aber aus dem Exemplar mit reifer Frucht, welches sich in der Sammlung befindet, dass sie wirklich zur Gattung Anona ge- hört, und diese Art ist daher merkwürdig als die einzige bis jetzt bekannt gewordene dieser Gat- tung, welche nicht in dem tropischen America ein- heimisch ist; Anona Asiatica, von welcher Linne, als er sie zuerst unter diesem Namen auffihrte , kein Exemplar in seinem Herbarium hatte, ist nach den Original-Synonymen nichts weiter, als Anona muricata, und Anona obtusiflora, von welcher Hr. | Tussac **) vermuthet, dass sie aus Asien nach den Americanischen Inseln eingeführt sey, scheint nicht verschieden von Anona mucosa Jacg., welche be- kanntlich von der Insel Martinique herstammt. Die zweite Pflanze aus dieser Familie in der Samm- lung ist sehr nahe mit dem Piper Aethiopicum der Material-Handlungen, der Unona Aethiopica iinet yerwandt, und vielleicht von Unona aromatica Du- nal nicht verschieden f). Diese bildet mit eimi- gen anderen schon bekannten Arien eine eigene Gat- tung, welche, wie Anona, America und Africa ge- meinschaftlich zukommt , aus welcher aber noch keine Asiatische Species bekannt geworden ist. *) Monographie de la Famille des Anonacees, pag 76. — (De C. Regn. Veg. I. p. 463. Prodr. I. p. 83. Anm. d, U.) **) Flore des Antilles FE pag. 193. *#EY Dunal Monogr, p. 113, A. d. U. tT) Anonac. p. 113. et 112. (Pflanzen vom Congo.) 185 Von den MALPIGHIACEAE *), einer Familie, wel- che vorzugsweise dem tropischen a: eigen ist, liegen auch drei Arten vom Congo vor **), Die eine von Fun ist Banisteria Leona, wäh _ zuerst von Cavanilles ***) nach Smeathman’s Exem- plaren beschrieben wurde, wobei dieser aber seiner Figur die Frucht einer ganz verschiedenen Pflanze beifügte und das Herbarium des Herrn von Jussieu als Autorität für diese auch aus America kommende Species anführte, welches, wie ich glaube, ebenfalls ein Missgriff war. Die beiden übrigen Malpighiaceen in der Samm- lung bilden mit einigen hinzukommenden Arten von verschiedenen Theilen der Küste eine neue Gat- tung, welche zwar die Frucht von Sanisteria, aber in den Blüthentheilen genügende Unterscheidungs- charaktere hat, und sich noch besonders durch wech- selständige Blätter auszeichnet f). In dieser Stellung *) Juss. Gen. pl. p.. 252. Ann. du Mus. XVIII. p. 479. De C. Prodr. p. 577. Ad **) Das Koppenhagner Herbarium enthält, wenn ma — die eine darin befindliche Species von Erythroxylon zu der eignen Familie der Erythroxyleen versetzt, nur 2 hieher gehörige Arten, nämlich eine Malpighia? foliis alternis, welche wahrscheinlich za der unten angedeuteten neuen Gatlung gehört, und Hiraea odorata, die in der Sammlang vom Congo zu fehlen scheint. : Berane: el en) IR ***) Dissert. 424. t. 247. / 426‘ +) De Candolle (Prodr, I. p. 592.) stellt disse Gattungen als 186 NUN (Pflunzen vom Congo. ) der Blätter, worin die hier erwähnte Gattung von allen anderen, entschieden zu dieser Familie gehö- renden Gattungen, abweicht, liegt ein neuer Grund, die Gattung Wittmannia nach dem Vorschlag des Herrn du Petit- Thouars *) zu den Malpighiaceen zu ziehen, und zugleich wird dadurch die Ver- wandtschaft, wenn auch vielleicht nicht die absolute Verbindung, der Gattung Erythroxylon mit dersel- ben Familie bestätigt. Es scheint hier nicht unpassend , einer sehr merkwürdigen Abweichung von dem gewöhnlichen Blätterbau der Malpighiaceen zu erwähnen , welche bei einer Pflanze aus dem tropischen Africa, näm- lich bei Flabellaria pinnata Cav. ( Hiraea pinnata Wilid.) vorkommen soll. Man darf nämlich fur ge- wiss annehmen, dass die Abbildung, welche Cava- nilles von dieser Species gab, von zwei sehr ver- schiedenen Gattungen abstammt , indem das gefie- derte Blatt zu einem noch unbeschriebenen [tero- carpus gehört , die Fructification aber zu einer Art von Hiraea, welche einfache gegenuberstehen- zweite Abtheilung: foliis alternis, unter die Hambolilt- und Kunth’sche Gattang Zeteropteris und .vermuthet, dass seine A, Smeathmani : foliis alternis ovali - oblon- gis acuminatis integerrimis glabris, petiolis eglandu- losis, fructibus introrsum exappendiculatis, aus Sierra Leone, eben die hier von unserem Verfasser ange- deutete Species sey. Dieselbe Species ist wohl auch in dem Koppenhagener Herbarium durch Malpighiae spec. foliis alternis angedeutet, A, d, U, *) Nov. gen. Madagasc. n. 46. (Biporeia). (Pflanzen vom Congo.) 187 de Blätter hat *). Der Beweiss für diesen Missgriff, ‘welchen Herr Dryander zuerst entdeckte , findet sich in dem Herbarium des Herrn Joseph Banks. Bei den Malpighiaceen ist das Eichen an seiner Spitze, oder doch beträchtlich über der Mitte, an- geheftet und das Würzelchen des Keims ist durch- gängig nach oben gerichtet. Die Gattung Banisteria bietet auch in diesem Stück keine Ausnahme von dem allgemeinen Bau der Familie dar , obgleich Gärtner das Würzelchen als abwärts gerichtet be- schreibt und Herr von Jussieu sich slats über die sen Punct nicht ganz zu genügen scheint **), Herr Richard hingegen hat die Beständigkeit in der Rich- tung des Keims bei dieser Familie anerkannt ***), HippocrRATICEAE. Herr von Jussieu hat vor kurzem diese Pflanzengruppe, aus welcher sich zwei Pflanzen in der Sammlung befinden, als eine eigene Familie in Vorschlag gebracht +). Die eine der er- wähnten Pflanzen ist eine Hippocratea, die andere gehört zur Gattung Salucia. . _ Bei den Hippocraticeen sind die Ei’chen ent- weder unfern der Basis oder in der Mitte angehef- ; das Würzelchen ist bei allen abwärts gerichtet, nd sie weichen folglich in diesen Punsten des Bau’s, welche Herr von Jussieu unberührt liess, yon den *) Hiraea odorata. DeC. Prodr. I, p. 585. A. dei VU: **) Annal, du Mus. @hist. nat. XVII. p. 480. **) Mem. du Mus. d’hist. nat. IT. p- 4oo. 7) Annal. du Mus. dhist. nat. XVIIT, p. 183. — (Hippocrateaceae. H. B. et Kunth. Nov. Gen. Am. V. p- ı33., DeC. Prodr. 1. p- 567. Ad, U.) 427 188 (Pflanzen vom Congo.) Malpighiaceen ab, neigen dagegen eben dadurch zu den Celastrineen, mit welchen sie ungeachtet der Verschiedenheit in der Einfügung und der Zahl der Staubfäden und in dem Mangel des Eiweisses einen hohen Grad von Verwandtschaft haben, ins- besondere mit Elaeodendrum , wo das Eiweiss kaum sichtbar ist, und mit Ptelidium du Petit-Th.*), wo dieses nur noch als eine dünne Membran erscheint. SAPINDACEAE. Nur 4 Pflanzen aus dieser natürlichen Familie, welche fast ganz tropisch ist, finden sich in dem Herbarium **): zwei derselben snd neue Arten von Sapindus ; die dritte ist wahr- scheinlich von Cardiospermum grandiflorum der westindischen Inseln nicht specifisch verschieden , und die vierte ist so nahe mit Paullinia pinnata von der gegenüberliegenden Americanischen Küste verwandt, dass sie nur mit Mühe davon unterschie- den werden kann. Herr von Jussieu ***), wel- cher wahrscheinlich dieselbe Pflanze im Sinne hatte , als er die Paullinia pinnata für eine Bewoh- nerin des tropischen Africa’s ausgab, hat auch noch eine zweite Art vom Senegal beschrieben } ). Es *) Hist. des veget. des iles de VAfrique, p. 34. **) Die Koppenhagner Sammlung enthält 8 Sapindeen, worunter sich auch die unten berührte Paullinia, »pin- natae similis« und 2 von Cardiospermum grandiflo- rum ond Halicacabum schwer zu unterscheidende Pflanzen bemerklich machen. Von Ornitrophe wer- den 5 neue Arten angeführt. A, d. U. **) Annal. du Mus. d’hist, nat. IV. p. 347. +} docs’ ct. p.. 348. é (Pflanzen vom Congo.) P 489 ist dieses die einzige Art dieser Gattung , welche nicht in dem tropischen America vorkommt. Denn Paullinia Japonica Thunberg gehört wahrscheinlich sogar zu einer anderen natürlichen Familie. Die Species vom Congo scheint übrigens auf dieser Küstenstrecke ein sehr allgemein verbreitetes Ge- wächs zu seyn, denn sie wurde auch von Drass bei Cap Coast, und von Park an den Ufern des Gambia gefunden. Bei den Sapindaceen finden wir nicht dieselbe Beständigkeit in der Einfugung des Ei’chens und die entsprechende Richtung des Keims, wie in den bei- den vorhergehenden Familien ; denn obgleich in: dem bei weitem grössten Theil dieser Familie das Ei- chen aufrecht und das Würzelchen des Keims ab- warts gerichtet ist , so umfasst dieselbe doch mehr als eine Gattung, bei welcher sowohl der Samen als der Keim umgekehrt sind. Diese Thatsache scheint Herrn vor Jussieu unbekannt geblieben zu seyn *), und er hat gewiss nicht bemerkt, dass er in seiner letzten Abhandlung uber Melicoeca ***) Pflan- zen zu dieser Gattung gebracht hat, welche sogar in diesem wichtigen Punct ihres Bau’s von einander abweichen. Piste TiniaceagE ***), Es ist merkwürdig, dass sich e *) Annal. du Mus. dhist. nat. XVIII. p. 476. **) Mem. du Mus. d’hist. nat. III. p. 179. wt) Juss, Gen. p. 290. ~ Kunth, Maly, etc. p. 14° Nov. Gen. Amer. PV. p. 354. Decand. Prodr. “a p. 503. A. d. U. 428 . “ 190 (Pflanzen vom Congo.) unter g Arten *) aus dieser Familie in Smith’s Herbarium 5 befinden, welche eigene, noch unbe- schriebene Gattungen bilden müssen. Die erste von diesen neun Gattungen ist ein Strauch, welcher in mancher Hinsicht mit Spar- mannia verwandt ist, und so wie diese Gattung im Umfang der Staubläden eine grosse Menge staub- beutelloser Träger führt; in dem Bau der Frucht nähert sie sich aber mehr der Gattung Corchorus. Die zweite Gattung stimmt ebenfalls in der Frucht mit Corchorus überein, weicht aber von der- selben weit genug ab in: der Form und Dehiscenz der. Staubbeutel, so wie in dem kurzen Stielchen, das, wie bei Grewia, die Staubfäden und den Stempel trägt. Die dritte Gattung, von welcher nur Exemplare mit Früchten, doch glücklicherweise bekleidet mit der bleibenden Blume, vorhanden sind, zeichnet sich durch einen dreilappigen Kelch bei einer funf- blättrigen Blumenkrone aus; die Staubfäden sind von unbestimmter Zahl und die Frucht besteht aus 5 einsamigen, nur am Grunde verbundenen Kapseln. ‚In dem Mangel der Symmetrie, oder des regelmäs- sigen Verhältnisses in der Theilung des Kelchs und der Blumenkrone, gleicht diese Gattung eben so wie Oncoba Forskael und Ventenatia Palissot de #) Die Koppenhagner Sammlung enthält (a. a. O. p. 21.) ebenfalls 9 Tiliaceen, nämlich ı Triumfetta, 3 Corchori, eine Oncoba, (vielleicht die im Text ‚erwähnte dritte neue Art), Flacourtia flavescens FV, und 2 neue Gattungen A.d. U. et % (Planzen vom Congo. ) \ r 191 ' Beauvois*) den Chlenaceen du Petit - Thouars’s ***), und ‘die Entdeckung dieser neuen Gattung, entschieden zu den Tiliaceen gehört ‘und dabei welche eine auffallende Aehnlichkeit mit /entenatia hat, deren Stelle in dem System zwar noch nicht be- stimmt ist, die aber fast das äussere Ansehn der Gat. tung Rhodolaena trägt, scheint einigermaassen Hrn. du Petit-Thowars’s Annahme einer naken Verwandt- schaft der Chlenaceen mit den Tiliaceen zu bestätigen, obwohl Hr. von Jussieu, indem er sie zwischen die Ebenaceen und Rhodoraceen stellt ”**), eine ganz verschiedene Ansicht von ihren Verwandtschaften ‘an den Tag zu legen scheint. 'MALVACEAE 7). Aus dieser Familie wurden an den Ufern des Congo 18 Arten gefunden jr). Sie bilden demnach ungefähr ein Vierunddreissigstiheil der phänogamischen Pflanzen der Sammlung, und über- steigen sonach einigermaassen das Tropenverhäliniss *) Flore d’Oware.I. p. 29. £. ı7. “) Hist. des veget. des iles de l’Afrique. p. 49. ***)_ Mirbel. Elem, de Phys. veget, et de Bot. II. p. 855. 7) Vergl. S. ı$. dieses Bandes. 77) Die Koppenhagner Sammlung aati 26 Malva- ceen (im weitern Sinn, wie hier, als Classe genom- men) die den 2oten Theil aller Phanerogamen der- selben ausmachen , mithin das Verhältniss der Mal- vaceen in der indie vom Congo um mehr als 1/3 übersteigen. Sie sind aus den Gattungen Melo- chia (1) Urena (1) Gossypium (2) Waltheria (2) Sida (6) Hibiscus (9) Adansonia (1). Sterculia (2) und Bombax 2.) oh) Pavel. La 429 192 | (Pflanzen vom Congo.) dieser Familie, wie es in Hrn. v. Humboldts Werk *) aufgestellt' ist , stimmen aber in demselben Verhält- niss fast ganz mit der ostindischen Flora nach Hrn. Doctor Roxbourgh’s noch ungedruckter Flora Indica überein. Der grössere Theil der Malvaceen unserer Sammlung gehört zu den Gattungen Sida und Hi- biscus, und gewisse Arten aus diesen beiden Gat- tungen finden sich auch in Indien und America. Urena Americana und Malachra radiata, die man bisher nur für Bewohner America’s hielt, sind eben- falls in der Sammlung enthalten, und der höchste Baum endlich, den man an den Ufern des Congo erblickte , ist eine Species von Bombax, welche, soweit sie nach dem sehr unvollkommenen Exemplar in dem Herbarium bestimmt werden kann, sich nicht von Bombax pentandrum aus America und Indien unterscheidet. Ich habe früher bemerkt **), dass die Malvaceen, Tiliaceen, Hermanniaceen , Büttneriaceen und sSterculiaceen eine natürliche ' Classe bilden, deren Familien, meiner Ansicht nach, unter sich so nahe verbunden sind, als die verschie- denen Abtheilungen der Rosaceen untereinander. In diesen beiden sowohl, als in mehreren andern Fäl- len, die noch erwähnt werden sollen, scheint es unumgänglich nöthig, natürliche Classen aufzustellen, denen man eigne, von den bekanntesten Familıen *) Prolegomena pag, XVIII. De distributione geographica planta- rum p. 43. =*) Flinders Voyage I, pag. 540. Unsere Uebers. I. S. ı8. (Pflanzen vom Congo. ) 193 abgeleitete; und vielleicht in den Endigungen anders modificirten Namen beilegen könnte. Es ist anzunehmen, dass der allgemeinste Cha- rakter, welcher die verschiedenen Familien der hier vorgeschlagenen Classe, die nach ihrer Haupfamilie, als die der MALVACEEN bezeichnet werden kann, ver- bindet, in der klappigen Knospenlage des Kelchs besteht; denn von den Gattungen, die jetzt noch zu den Tiliaceen gerechnet werden, möchten wenigstens mehrere, bei welchen sich dieses Merkmal nicht findet, wahrscheinlich auch aus andern Gründen von dieser Familie auszuschliesen seyn, und so sind auch die Chlenaceen, wenn gleich nahe verwandt, doch vielleicht nicht streng mit der Classe der Malvaceen zu verbinden, von deren übrigen Familien sie sich unläugbar sehr durch den Habitus unterscheiden. LEGUMINOSAE *). Nach Herrn v. Humboldt :**) macht diese Familie, oder wie ich sie lieber be- zeichnen möchte, diese Classe, unter: den Tropen ein Gwolftheil der Phänogamen aus. In Smith’s Herbarium ist aber ihr Verhältniss weit beträchtli- cher; denn es befinden sich g6 hieher gehörige Arten in demselben, welche fast ein Sechstheil der ganzen Sammlung betragen ”%*). Nimmt man nun Rücksicht auf die späte Jahreszeit, worin diese *) Man vergl. in dem Waheed die Note zu S. 45. | **) loc. cit. “**) In dem Koppenhagner Herb. befinden seat 8: Arten dieser Familie, welche ebenfalls t.der. Phaneroga- ¥; | 13 194 (Pflanzen vom Congo. ) Sammlung gemacht und durch welche die Zahl die- ser Familie wahrscheinlich weniger, als die mancher anderen, beengt wurde, so darf man wohl gelten lassen, dass die Leguminosen an den Ufern des Congo ein Achttheil der phänogamischen Pflanzen bil- den. In Ostindien beiragen sie wahrscheinlich ein Neuntheil, und dieses ist auch beinahe ihr Verhält- niss zu den phänogamischen Pflanzen in den Tro- pen-Gegenden Neu-Hollands. Ich habe früher die Leguminosen in drei Fa- milien abgetheilt *), Aus der ersten dieser Fami- lien, MımosEae, finden sich nur acht Arten vor, 430 von welchen sieben zur Gattung Acacia, wie diese jetzt bestimmt ist, gehören. Die 8te ist eine sen- sitive stachliche Mimosa, sehr nahe verwandt so- wohl mit Mimosa aspera aus Westindien, als mit Mimosa canescens Willd., welche von Jsert in Guinea entdeckt wurde, und vielleicht nicht ver- schieden von derjenigen Art, deren Adanson als einer an den Ufern des Senegal häufig vorkommen- den Pflanze gedenkt. Aus der zweiten Familie: CAESALPINEAE, enthält die Sammlung 1g Arten, unter welchen sich 4 neue Gattungen befinden. Eine derselben ist Erythro- phleum Afz., — der Roth-Wasserbaum von Sierra. men betragen (= ı : 6,12.) nämlich 7 Mimosen, 10 Cassieen, wovon aber einige eingeführt zu seyn schei- nen, und 64 Papilionaceen, worunter 5 mit un- verbundenen Staubfäden. A,d. U. *) Flinders Voyage H,-551. Deutsche Uebers. I, S. 45. ff " (Pflanzen vom Congo. ) 195 Leone, eine Gattung, zu welcher als eine 2te Spe- cies die Gerichtspflanze oder Cassa der Eingebor- nen vom Congo gehört. Guilandina Bonduc und ° Cassia occidentalis ’*) befinden sich ebenfalls in dem Herbarium; die erstere kommt nach meiner Ansicht diesem Landstrich ohne Widerrede gemeinschaftlich mit Indien und America zu, ob aber Cassia oc- cidentalis in Indien und dem tropischen Africa, in welchen beiden Ländern sie nun wenigstens ein- gebürgert ist, wirklich ursprünglich einheimisch sey, ist vielleicht noch zweifelhaft. ef Unter den PAPILIONACEAE, welche in dieser Sammlung den grössten Theil der Leguminosen aus- machen, befindet sich nur eine einzige Pflanze mit ganz freien Staubfäden , und diese decandrische Species bildet eine von allen bekannten wesentlich verschiedene Gattung**), zu welcher noch Podaly- antun ria bracteata Roxb, ***) zu zählen ist. Die Gattun-. gen, zu welchen die Papilionaceae der Ufer des Congo gehören, haben im Ganzen eine weit grös- sere Uebereinstimmung mit den Ostindischen, als ”) Hornemann hat a. a. O. Guilandina Bonduccella und Cassia occidentalis. Ann. d, U. **) Dieselbe Pflanze führt auch Hornemann in dem - Verzeichniss der Koppenhagner Sammlung muth- maasslich als Podalyriae spec. nova foliis simplicibus an. Er nennt aber ausser dieser noch Sophora osci- dentalis und Tamarindus Indica (als cultiyirt); wenn man diese letztere Gattung hieher rechnen will, was aber kaum anzunehmen seyn dürfte. A, d. U. “**) Coromand. Plant. P. 3, & 259. 196 \ (Pflanzen vom Congo ) mit denen des tropischen America’s: doch findet sich eine sehr merkwürdige Ausnahme von dieser Regel; denn von den beiden Arten von Pferocarpus, den einzigen in dieser Sammlung, lässt sich die eine von Pterocarpus Ecastophyllum *) aus Ja- maica nur schwer durch den Mangel des kurzen *) Ecastophyllum Brownei Pers. — Die beiden hier erwähnten Pterocarpi , desgleichen Abrus precatorius und eine von Hrn. Hornemann nur als: spec. He- dysaro trifloro affinis angegebne Art, finden sich auch in dem Koppenhagner Herbarium, dessen Pa- pilionaceen zu folgenden Gattungeu gehören : Ptero- carpus , lunato affinis (als‘neue Gattung betrachtet), — Pt. Ecastophyllum, Abrus (1.), Erythrina (1.), Arachis hypogaea (angebaut), Crotalaria (4, worun- ter 5neue), Dolichos (4.), Phaseolus vulgaris (angebaut), Styzolobium urens, Glycine (8 Arten, worunter Gi, subterranea Willd. allgemein angebaut wird. Eine neue, zwischen Dolichos und Phaseolus in der Mitte stehende Gattung, die sich durch ihren gespornten Kiel und durch dünne Hülsen unterscheidet (2 Ar- ten), Robinia (4.), Ormocarpus ventricosus Beauv,, Emerus (2.), Cytisus Cajan (cultivirt), Tephrosia (4., worunter linearis Pers: , die übrigen neu), Aeschyno- mene (t.nova), Stylosanthes spec, a St. erecta Beauv, non nisi caule procumbente diversa, Hedysarum (7, worunter rugesum et pictum FVilld., die übrigen neu), Zornia diphylla Pers., Indigofera (13, wor- unter tetrasperma Pers., pulchra Willd., ferruginea Willd., hendecaphylla Jacq, und nigricans Fahl., dann sp. novae: fol. simplicibus ı. fol. ternatis 5. und fol. pinnatis 4., worunter eine der tinctoria ähnliche. Anm, d. U. (Pflanzen vom Congo.) 197 Spitzchens der Blätter unterscheiden, die ate Art - aber stimmt mit Linne’s Original - Exemplar des Pterocarpus lunatus aus Surinam überein, und scheint auf der Westküste des tropischen Africa’s nichl sel- ten zu seyn, indem sie von Hrn. Professor 4/ze- lius in Sierra Leone und wahrscheinlich von Jsert in Guinea **) gefunden worden ist. Es ist dagegen noch kein Pierocarpus, der mit einer von diesen beiden Arten ‘verwandt wäre, bisher in Ostindien bemerkt worden. Noch kommen Abrus precatorius und Hedysarum triflor&um in der Sammlung vor, die sonach den Africanischen Tropen gemeinschaft- lich mit dem tropischen Asien und America zuzu- schreiben sind. TEREBINTHACEAE. Diese Familie, wie sie Hr. von Jussieu aufgestellt“) hat, scheint mir aus mehre- *) Reise nach Guinea p. 116. "") Gen, pl. p. 368. Kunth Terebinthacearum Genera etc., in septem Familias : divisa, (Ann. des sc. nat. 1824. Tome 2. p. 333. fF) Wir wollen eine Uebersicht dieser vortrefflichen Ar- 2 beit, welcher der von unserm Verfasser angedeu- tete Begriff der Terebinthaceen als einer Classe zum Grunde liegt, und die auch in den entsprechenden Familien fast, ganz mit diesem Vorgänger überein- stimmt, hier einschalten, Fam. I, ‘Teresintuaceart Kunth. (Cassuviae Juss. Ana- cardeae R. Br. Wir möchten den letztgenannten Na- men vorzienen, um den Namen der Classe nicht weiter unter die Familien zu mischen.) 198 © (Pflanzen vom Congo.) ren, einander nahe verwandten Familien zusammen- gesetzt zu seyn, ausser diesen aber noch manche Gattungen zu enthalten, die nur geringe Verwandt- schaft zu irgend einer derselben verrathen. Dieses | Genera: Anacardium Jacg., Rhinocarpus Bertero , Mangifera Lin., Cambessedea Kunth (aus Ostindien), Semecarpus Schreb., Rhus Lin. , Buchanania Spreng., Mauria Kunth (aus Peru), Pistacia Lin., Schinus Lin., Duvaua Kunth (ein Baum aus Chili), 4stronium Jacq., Comocladia Lin., Sorindeia Aub. du Petit-Thouars (?), Fam. II. Juctanprar Ach, Richard, Genera: Juglans Nutt,, Carya Nutt., Pterocarpa Kunth (Juglans pterocarpa Mich.) Genus affine: Decostea Ruiz et Pav. Fam, III. Büunrseraczar „ (Amyridearum genera Rob. Brown.) Genera: Elaphrium Jacq,, Boswellia Roxb., Bal- samodendrum Kunth, (Amyris Opobalsamum, 4A. Ka- taf, A. Kafal Forsk,, u. A. Zeylanica Retz,), Icica Aubl., Protium Burm. (Amyris Protium Lin, Mant.), Bursera Jacq., Marignia Commers., Colophonia Com- mers. , Canarium Lin, und Hedwigia Swarts, Fam. IV’. Amyniveae. art | Genus Amyris Lin. (A, elemifera, toxifera , bal- _ samifera und sylvatica Lin., A. maritima Jacq. u. A. diatriba Spreng, mspt, Fam. V. Preıeaczar, : Genera: Ptelea Lin., Blackbournea Forst., Tod- dalia Juss., Cneorum Lin. Genera affinia: Spathelia Lin., Ailanthus Desf. Fam. VI. Cosaraczar, R. Brown. dean Genera: Cnestis Juss., Rourea Aull, Connarus Lin: (Pflanzen vom Congo.) 199 mag auch wohl der berühmte Verfasser der Genera 45, plantarum selbst geahnet haben, es fehlten ihm aber, wie es scheint, die NN FW Hülfsmittel ,- um sich über die Unterscheidungscharaktere aller dieser Gattungen ins Klare zu bringen , und er zog daher vor, diese Familie ungefähr so zu lassen, wie sie ursprünglich im Jahr 1759 von Bernard de Jussieu aufgestellt worden war. | Die Eine von diesen, mit in die Terebintha- ceen eingeschlossenen Familien, welche Herr von Jussieu schon selbst unter dem Namen CassuvIAE absondert*), besteht aus den Gattungen Anacardium, Semecarpus, Mangifera, Rhus und Buchanania, mit ‚einigen anderen noch unbeschriebenen Gattun- gen, In zweifelhaften Fällen kann man die peri- -gynische Einfügung der Staubfäden bei den Cassu- vien (oder Anacardeen) der Analogie nach gelten lassen, da eine neue hieher gehörige Gattung eben- falls ein Ovarium inferum hat. -Das Ovarinm. aber, obgleich es in allen Fällen einfächerich ist und nur ein einzelnes Ei’chen enthält, mag dennoch wenigstens bei denjenigen Gattungen, wo der Grif- fel getheilt ist, so betrachtet werden, als vereinige es in seiner Substanz die unvollkemmenen Oyarien, Genera affinia: Brunellia R. et. Pav. Brucea Mill. | Fam. VII. SponDiackaAr, Genera: Spondias Lin. und Pop Commers. ) (R. Brown verbindet diese Gattung mit Bursera.) AL age Us *) Gen. p. 368. Div. I, excl. gen. Connaro. A, d. UL” 200 (Pflanzen vom Congo. ) welche durch die Theilungen des Griffels angedeu- tet sind, und welche nun bei Buchanania wirklich gesondert und in sich vollständig hervortreten. Die einzige zu dieser Familie gehörige Pflan- ze in dem Herbarium ist eine Art von Rhus mit einfachen sternständigen Blättern, die sich in ihrem allgemeinen Aussehen sehr nahe an zwei noch unbe- schriebene Arten dieser Gattung vom Vorgebirg der guten Hoffnung anschliesst. Den AMYRIDEAE, einer anderen unter den Tere- binthaceen' mitbegriffenen Familie, zu welcher der grösste Theil von Jussieu’s zweiter Abtheilung der- selben gehört, können, wie der vorigen Familie, in allen Fällen perigynische Staubfäden zugeschrie- ben werden, da dieser Bau in einigen Gattungen nachgewiesen ist. Die Sammlung enthält zwei Ar- ten von Amyrideen. Die Eine, eine) mannliche Pflanze, ist wahrscheinlich eine Species von Sorin- deia *); die andere, welche von den Einwohnern Safu genannt und um ihrer Frucht willen angebaut wird, lässt sich wegen der Unvollständigkeit des Exemplars nicht bestimmen, gehört aber wahr- scheinlich zu Poupartia oder Bursera }) **), .*) Aubert du Petit-Thouars nov, gen. Madagasc. n. 80. — (Kunth, Annales des sc. naturelles 1824, tome 2. p. 542. zieht diese Gattung zu seinen Terebinthaceen oder Cassuvien. A, d. U.) +) Diese Gattung gehört zu Herrn Kunths dritter Fa- milie, Burseraceae. A.d. U. Die Koppenhagner Sammlung enthält 4 wahrschein- (Pflanzen vom Congo.) 201 Die CoNNARACEAE, eine dritte Familie, welche ich von den Terebinthaceen abzusondern habe, be- stehen aus den Gattungen: Connarus Lin., Cnestis Juss., Rourea Aublet oder Robergia Schreber. Die Einfügung der Staubfäden ist bei dieser Familie un- bestimmt; da diese aber bei einer Cnestis-Art vom Congo aus dem Stielchen der Ovarien enspringen, oder wenigstens fest mit demselben zusammenhängen, so können sie vielleicht in allen diesen Gattungen eher für hypogynisch, als für perigynisch angenom- men werden. — Der wichtigste Unterscheidungscha- rakter der Connaraceen liegt darin, dass die beiden seitlichen Ei’chen jedes Fruchtknotens nahe am Grunde, angeheftet sind, während das Würzelchen des Keims in der oberen Extremität des, stets nur in einfacher Zahl vorhandenen, Samens liegt. Bei . Connarus ist nur ein Fruchtknoten vorhanden, und dem Samen, (den Gartner unter dem Namen Ormpha- lobium abbildete), fehlt das Eiweiss. tourea oder Robergia hat immer 5 Fruchtknoten , obgleich ge- wöhnlich nur einer zur Reife kommt; dem Samen fehlt auch hier, wie bei Connarus, das Eiweiss und der Kelch hat eine deckende Knospenlage. Von Cnestis finden sich mehrere neue Arten lich hiehergehörige Arten, nämlich‘ Amyris anisata Milld., Spondias lutea, oder doch eine dieser ähnlı- che Pflanze, und 2 Arten einer wahrscheinlich neuen Gattung aus Decandria Pentagynia mit einer einklap- = 432 pigen einsamigen fleischig-lederartigen Frucht. Ad.U 202 ( Pflanzen vom Congo. ) in Smith’s Herbarium *). Diese Gattung hat eben- falls 5 Fruchtknoten, welche häufig zlle zur Reife kommen; das Eiweiss macht einen beträchtlichen Theil des Samenkerns aus, und .die Knospenlage des Kelchs ist klappig. Die Gattungen dieser Fa- milie unterscheiden sich also von einander durch den einfachen oder mehrfachen Fruchtknoten, durch die Gegenwart oder die Abwesenheit des Eiweisses und durch die deckende oder klappige Knospenlage des Kelchs: Charaktere, deren jeder für sich haufig von einer mehr als generischen Wichtigkeit ist, die aber hier alle zusammengenommen kaum hinreichend scheinen, um Cnestis von Connarus zu trennen. Fragen wir nach der Stelle, welche die Conna- raceen im System einnehmen müssen, so finden wir sie einerseits sichtlich verwandt: mit den Legumino- sen, von welchen sich Connarus lediglich durch das Verhältniss der Theile seines Keims zu dem Nabel des, Samens unterscheidet ; andererseits scheint mir aber die Gattung Cnestis auch zu Averrhoa hin- "über zu neigen, welche mit ihr im äussern Ansehen und in mancher Hinsicht auch in dem Bau der Blu- men und des Samens übereinstimmt, sich aber doch wieder durch die Verwachsung ihrer fünf Frucht- knoten, durch die grössere Anzahl der Ei’chen in jedem Fach, durch die sehr abweichende Textur ihrer Frucht und einigermaassen auch durch die La- ge des Nabels am Samen unterscheidet. *) Die Koppenhagner Sammlung hat nur eine Species von Cnestis, und einen Connarus: foliis pinnatıs, aufzuweisen, (Bilähzen vom Congo.) 203 a Averrhoa aber stimmt in allen wichtigen Pun- eten ihres Blüthenbau’s und grösstentheils in ihrem Samen mit Owalis überein. Dagegen unterscheidet sich die Gattung Oxalis von Averrhoa durch die Textur der Frucht und in mancher Hinsicht auch in dem Samenbau, noch viel mehr aber im äussern Ansehen des grössten Theils ihrer Arten. Demungeachtet ist der äussere Unter- schied von Oxalis und Averrhoa bei einigen Arten der erstgenannten Gattung noch lange nicht so gross, als z, B. der ist, welcher selbst zwischen den Oxa- lis-Arten mit gefiederten, und sogar zwischen denen mit dreizähligen Blättern aus dem tropischen Ame- rica und zwischen den Arten jener natürlichen Ab- theilang der Gattung hervortritt, welche die Oxalis sensitiva enthält *), und aus welcher 2 Arten in dem Herbarium vom Congo vorkommen. | Diese letztere Abtheilung der Gattung Auer SN) 433 stimmt auch darin mit 4verrhoa Carambola ***) über- ein, dass ihre Blättchen sich auf einen Reiz zurück- schlagen und herabhängen , welches zugleich ihre Lage im Zustande der Ruhe oder des Schlafs bei allen Arten beider Gattungen ist. Der natürlichen Familie, welche die Gattun- gen Oxalis und Averrhoa bilden, kann man den \ %) DeCandolles Gattung Biophytum, vor der Hand nur noch die beiden Arten: B, sensitivum und dendrot- des H. B. et Kunth enthaltend. A. d.U, **) Herba sentiens Rumph. amboinens. V. p. 301. ; ‘*k 1 Bruce in Philosophical transactions 75, p. 356. 204 i ( Pflanzen. vom Congo.) Namen OxALIDEAE beilegen, der vor der Benen- nung: sSensitivae, unter welcher Batsch *) zuerst die Zusammenstellung dieser beiden Gattungen zu veranlassen und ihre Uebereinstimmung in der Reitz- barkeit der Blätter dadurch anzudeuten versuchte, den Vorzug verdient **), Herr von Jussieu en in einer vor Kurzem er- schienenen Abhandlung ****) vorgeschlagen, die Gat- tung Oxalis von den Geraniaceen, welchen er sie früher zugesellt hatte, zu trennen , und mit den Diosmeen zu verbinden. Sie scheint mir aber eine noch weit nähere Verwandtschaft zu den Zygophyl- leen +) zu haben, obwohl sie gewiss weniger eng mit dieser Familie, als mit Sverrhoa, verknüpft ist. _Es ist mir zwar nicht unbekannt , dass Herr Correa de Serra, einer der tiefsinnigsten und phi- losophischsten Botaniker unserer Zeit, die Gattung Tab. affın. p-. 23. me Unter diesem Namen hat nun auch DeCandolle (Prodr. I. p. 689.) diese Familie, welche bei ihm die Gattungen Averrhoa, Biophytum, Oxalis und Ledocarpum Desf. (Mém, du Mus. IV. p. 250., Balbisia verticillata Cav.) enthält, aufgestellt. — Das Koppenhagner Herbarium enthält keine Oxalidee. A, d. U. #%) Mem, du Mus. d’hist, nat. III. p. 448. — (Vergl. Mem. du Mus. Vol. V. p. 250., wo die Oxalideen für sich doch nur als Anhang zu den Geraniaceen “ betrachtet werden. Eben so auch noch bei Zumb. B. et Kunth, N, pl. Gen. F. p. 254. und Aunth, Syn. RE, ps 2284 Acid. U.) ) 7) Flinders Voyage II. p. 545. Deutsche Ueb. I, S. 34. (Pflanzen vom ‘Congo. ) 205 Averrhoa als nahe verwandt mit den Rham- neen *), oder vielmehr mit den Celastrineen, be- trachtet; ich finde aber, dass sie von diesen Fami- lien in der Zahl und Einfügung der Staubfäden und hauptsächlich in der relativen Richtung des Keims gegen das Pericarpium wesentlich abweicht. In allen diesen Charakteren aber stimmt da- gegen Averrhoa’ mit Oxalis überein , und diese Uebereinstimmung wird noch vermehrt durch den Nabelanhang des Samens oder die Samendecke (4ril- us), deren Modificationen in diesen beiden Gattun- gen den Verschiedenheiten ihrer Pericarpien zu entsprechen scheinen. CHRYSOBALANEAE **). Die Gattungen, welche diese Familien bilden, sind Chrysobalanus, Mo- quilea, Grangeria, Coupea, Acioa, Licania, Hir- tella, Thelira und Parinarium, welche jetzt sämmt- lich von Herrn vor Jussieu zu den Rosaceen, und zwar grösstentheils zu seiner siebenten Abtheilung | dieser Familie, den Amygdaleen, gerechnet werden. Wenn nun die Rosaceen nur als eine einfache Fa- milie betrachtet werden, so können diese Gattungen eine besondere Abtheilung bilden, welche die Rosa- ceen mit den Leguminosen verknüpft. Wenn aber nach meinem früheren Vorschlag diese beiden weit- *) Annal. du Mus, d’hist. nat. VIII. p. 72. **) Humb. B. et Kunth. N. Gen. et Sp. VI. p. 244. Kunth Syn, III. p. 485. — Die Humboldtsche Flora enthält nur 4 Chrysobalaneen, nämlich Chrysobala- nus Icaco und 3 Hirtellae, A.d. U. 206 | ’ (Pflanzen vom Congo. ) läufigen Familien als zwei natürliche Classen aner- kannt werden, so werden sie dann eine eigene Fa- milie ausmachen müssen, welche sich von den Amyg- daleen sowohl im Bau der Befruchtungstheile und im äussern Anschen , als in ihrer geographischen ' Verbreitung hinlänglich unterscheidet. 7 Der Hauptunterscheidungscharakter der Fru- ctificationstheile der Chrysobalaneen besteht darin , dass der Griffel vom Grunde des Fruchtknotens ent- springt, und dass die Ei’chen, deren , wie bei den Amygdaleen , ursprünglich zwei vorhanden sind, sammt dem Embryo, ebenfalls wie bei den Amyg- daleen , aufrecht stehen. 454 Die Bluthen ‘sind bei den meisten Chrysobala. neen mehr oder weniger unregelmässig, und diese Unregelmässigkeit beruht auf der einseitigen Ver- bindung des Fruchtknotenträgers mit dem Kelch, auf welcher Seite der Blüthen denn auch eine grös- sere Zahl von Staubfäden, oder doch Staubfäden von vollkommnerer Ausbildung, hervortreten. Das Smith’sche Herbarium enthält nur zwei Gattungen dieser Familie, nämlich Chrysobalanus und Parinarium *). Eine Art der erstgenann- ten Gattung lässt sich kaum von Chrysobalanus Icaco aus America unterscheiden , und ist wahr- scheinlich auf der Westküste Africa’s eine sehr ge- meine Pflanze, da des Jcaco sowohl von Jseré **) *) Jussieu genera 342. Parinari Aublet Guian, 514. Petrocarya Schreb. gen. 629. **) Reise nach Guinea, p. 54. (Pflanzen vom Congo.) | 207 als eines Bewohners von Guinea, als von Sdan- son *) in seiner Reise nach dem Senegal gedacht wird **). | Von Parinarium haben wir nur eine Art vom Congo, welche in der Zahl und Stellung der Staub- fäden mit dem vorhandenen Gattungscharakter über- einstimmt. .Herr von Jussieu ***) beobachtete in dieser Hinsicht bei den zwei von Adanson am Se- negal gefundenen Arten eine Abweichung , und be- merkt noch ausserdem , dass ihr Fruchtknoten mit dem Kelchrohr verwachsen sey. Bei derjenigen Art aber, welche in Sierra Leone am häufigsten vorkommt und die wahrscheinlich eine von denen ist, welche Herr von Jussieu untersuchte, finden wir den Fruchtknoten selbst völlig frei; sein T'rä- ger aber, der, wie bei den meisten Gattungen dieser Familie, und bei einigen Caesalpineen , fest mit dem Kelche zusammenhängt , mag die ange- führte Behauptung veranlasst haben. Ich kenne überhaupt unter den dicotyledonischen Pflanzen kein einziges Beispiel von einer Verwachsung eines einfachen Fruchtknotens, wofur ich den der Chry-_ sobalaneen halte, mit dem Kelchrohr. Die vollständige Scheidewand zwischen den bei- den Ei’chen von Parinarium, welche vor der Be- “) Voyage au Senegal 175. **) Auch die Koppenhagner Sammlung Ba eine Chry- sobalani sp., ad Ch. Icaco accedens, sed forma foliorum parum diversa (Hornem. 1. c. p. 22.), welche wahr- \ scheinlich zu der im Text erwähnten gehört. A.d.U. “) Gen. plant. 342. 208 (Pflanzen vom Congo.) fruchtung vorhanden ist , ist ein ungewöhnlicher Bau bei einem einfachen Fruchtknoten; doch finden wir einige Analogie in der beweglichen Scheidewand von Banksia und Dryandra und in der vollständi- gen, obwohl minder regelmässigen, Abtheilung der Fruchtknotenhöhle , welche bei einigen Arten von Persoonia *) nach der Befruchturg eintritt. MELASTOMACEAE **), Nur vier Pflanzen aus dieser Familie kommen in der Sammlung vor. Die erste ist eine Art von Tristemma , sehr nahe verwandt mit Tristemma hirtum Palisot de Beauvois ****), 435 Die zweite ist vielleicht von Melastoma decum- bens desselben Schriftstellers +) nicht verschie- den tt). Die dritte und vierte sind neue Arten, welche, nach dem Charakter , den Ventenat ttt) *) Transact. of the Lin, Society X. pag. 35. — Uns. Uebers, II, S.84. **) Melastomeae Juss. Ger. pP. 522, = Don, Edinb, Philos. Journ, J. 1823. p. 180. ff. Jack in Lin. soc. transact. 14, p. 1. — H, B.et K.N. Gen, et Sp. pl. VI. p. 153. ff. Kunth. Syn. ZII. p. 427. A.d. U, *++) Flore d’Oware I. p. 94. t. 57- +) Op. cit, I. p. 69. t. 49. u Gerade diese beiden erstgenannten Arten, das Tristemma, welches dem Tr. hirtum Paliss. (Tr. invo- lucrata Herb, Vahl. Hornem. l. c. p. 22.) verglichen wird, und eine, der Melastoma decumbens Pal. zu vergleichende Melastome, befinden sich in der Koppenhagner Sammlung, der aber die mit Ahexia verwandten Arten fehlen. A. d..U. ++) Mem. de Vinstitut des scienc, physiques 1807, J. semestre. p. 11. ( Pflanzen vom Congo) | 209 von der Gattung ARhexia aufgestellt hat, obwohl nicht nach dem Linne’schen, zu dieser Gattung ge- bracht werden können ; sie unterscheiden sich übri- gens in mancher Hinsicht von den Arten, die bis jetzt dazu gerechnet wurden und welche alle in Ame- rica einheimisch sind. Bei der Originalspecies von Tristemma *) lie- gen in dem obern Theil des Kelchrohrs zwei kreis- förmige, gewimperte, häutige Fortsätze , von wel- chen der Namen der Gattung abgeleitet wurde, in- dem man den Saum des Kelchs selbst als den drit- ten Kreis betrachtete. Die beiden: kreisförmigen Membranen werden auch bei Tristemma hirtum als vollständig dargestellt, Bei der Species vom Congo aber, welche Tri- stemma incompletum heissen soll, ist nur ein hau- tiger Kreis vorhanden, mit einer Spur des Zweilen auf der einen Seite: Die Anlage zu einer inneren Membran bei die- ser Art erklärt uns das Verhältniss der scheinbar anomalen Anhänge des Kelchs bei Tristemma zu den gewimperten Schuppen , welche bei Osbeckia un- regelmässig über dessen ganze Oberfläche ausge- streut sind , indem die Analogie durch eine Zwi- schenform an einer noch unbeschriebenen Pflanze dieser Familie aus Sierra Leone in Herrn Joseph Banks Herbarium ermittelt wird, wo die fast ganz — ähnlichen Schuppen, obwohl getrennt, doch schon in einen einfachen, vollständigen Kreis gestelit sind, | *) Tristemma virusana Vent, Choiz de plantes, 35. i. bh 14 - 210 (Pflanzen vom Congo.) und durch Melastoma octandra Lin,, wo nur vier dergleichen auftreten, welche mit den eigenen Ab- schnitten des Kelchs alterniren. | Die beiden hier, obwohl uneigentlich, zur Gat- tung Rhexia gebrachten Arten, stimmen mit einem grossen 'T'heil derjenigen Arten, welche Herr Bon- _pland in seiner Monographie dieser Gattung be- "schrieben hat, wie auch mit einigen anderen Gat- tungen dieser Familie, in der eigenthümlichen Weise überein , wie ıhr Fruchtknoten mit dem Kelchrohr verbunden ist. Diese Verbindung ist nämlich, statt sich gleichförmig über die ganze Oberfläche zu er- strecken, hier auf 10, gleich weit von einander entfernte, Längslinien oder häutige Fortsälze, die dem Anschein nach von der Oberfläche des Frucht- knotens entspringen, beschränkt, die Zwischenräume aber, welche eine röhrenförmige Gestalt haben und nach unten allmählig enger werden, sind ganz frei. Die Function dieser röhrenförmigen Zwischen- räume ist eben so merkwürdig, als ihr Vorkommen. Bei den Melastomaceen sind nämlich die Spit- zen der 'lräger vor der Entfaltung der Blumen- krone einwärts geschlagen und die Antheren hän- gen, parallel dem untern oder aufrechten Theil des Trägers, herab, wobei ihre Spitzen entweder die Linie der vollständigen Verbindung des Kelchs und des Fruchtknotens, wo diese vorhanden ist, be- 456 ruhren, oder, wo diese Verbindung nach meiner obigen Darstellung nur partiell ist, sich in jene röhrenför- migen Zwischenräume einsenken und so bis zum Grunde des Fruchtknotens hinabreichen, Aus die- (Pflanzen vom Congo.) € 211 sen Scheiden, welche ganz für einen solchen Zweck gebildet sind, scheinen die Antheren erst in Folge der ungleichen Verlängerung der beiden ‘Theile des Trägers befreit zu werden, indem die Ausdehnung des eingekrümmten Theils schon früher stille steht, während der unter der Krümmung liegende noch fortfährt, sich beträchtlich zu verlängern, bis end- lich bei dem Aufblühen der Blume die vollständige Entwicklung des Staubfadens erfolgt. Es muss auffallen, dass diese Art der Verbin- dung zwischen dem Fruchtknoten und Kelch bei gewissen Gattungen der Melastomaceen, und die da- mit verbundene, gleich merkwürdige. Knospenlage der Staubbeutel, ganz allgemein , und selbst von dem neuesten Monographen dieser Familie, Herrn Bonpkınd, übersehen ‚worden ist, da doch dieser Bau, und die ihm enisprechende Einrichtung, zu- verlässig bei mehreren, ja wahrscheinlich bei den meisten Arten, welche dieser Schriftsteller unter Rhexia abgebildet und beschrieben hat, vorkommen. Ueber die Grenzen, die Structur und Gattungs- eintheilung der Melastomaceen habe ich Folgendes zu erinnern: 1) Memecylon.( wie bereits Herr du Petit- Thouars gezeigt hat *), und Petaloma Swartz **) gehoren beide zu dieser Familie, und verbinden diese *) Melanges de botanique. Observations adressées a Monsieur La Marck, p. 57. \ | **) Flor. Ind. occ. II. p. 831. t. ı% 212 | ( Pflanzen vom Congo.) mit den Myrtaceen, von welchen sie sich nur durch die Abwesenheit der durchsichtigen Drüschen auf den Blättern und auf andern Theilen , welche sich bei allen genuinen Gattungen dieser ausgebreiteten Familie finden, unterscheidet. 2) Es giebt nur wenige Malastomaceen, wo der Fruchtknoten nicht wenigstens einigermaassen mit dem Kelchrohr zusammenhängt, und Meriana, im engern Sinn, ist vielleicht die einzige Ausnahme. In den meisten andern Fällen aber, wo die Frucht frei ist, obwohl der Fruchtknoten mit dem Kelche verwachsen war, beruht dieses auf der Zer- reissung der oben beschriebenen verbindenden Fort- satze. | 5) Die Gattungseintheilung der ganzen Fami- lie bedarf einer neuen Umarbeitung. Wenn man nämlich die Originalarten der Linneischen Gattungen Melastoma und Rhexia genauer untersucht, so wird man, wie ich glaube, finden, dass diese Gattungs- merkmale enthalten, die sie hinlänglich von dem grössten Theil derjenigen Pflanzen entfernen, welche ihnen nachmals von verschiedenen Schriftstellern beigesellt worden sind. In Folge dieser Zusammen- häufungen wurde aber ihre Naturgeschichte so sehr vernachlässigt, dass bis jetzt wahrscheinlich noch nicht eine genuine Species von Melastoma, und zuverläs- sig keine von Rhexia in der prächtigen und schätz- baren Monographie dieser beiden Gattungen von Herrn Bonpland vorgekommen ist. ‘457 Von den RHIZoPHOoREAE *), wie ich früher *) Flinders Voyage II, p. 549, — Deutsche Uebers. S. 42, (Pflanzen vom Congo.) - 213 diese Familie bestimmt habe, nämlich von den Gat- tungen Rhizophora, Bruguiera und Carallia, ent- hält die Sammlung nur eine Pflanze, welche eine Art von Rhizophora ist, der Mangelbaum ( Man- grove) des untern Flussgebiets, und wahrscheinlich der ganzen Küstenstrecke, aber sehr verschieden so- wohl von der Americanischen, als von der Indischen oder von der irgend einer anderen Tropengegend, die wir kennen *). Es findet sich aber noch eine Pflanze in der Sammlung, welche, obgleich nicht streng zu dieser Familie gehörig, doch einige Bemer- kungen über ihre natürliche Verwandtschaft anregt. Ich zog Carallia ”*) wegen der Uebereinstim- mung im Habitus und im Blüthenbau zu den Ahı- zophoreen ; denn wenn es gleich noch nicht ausge- macht ist, ob dem nierenförmigen Samen dieser Gattung das Eiweiss fehlt, so scheint mir doch die Abwesenheit desselben kein wesentliches Erforder- niss zu seyn, um über die Verwandtschaft dieser Gattung mit den übrigen der Familie zu entschei- den, insofern nämlich Pflanzen, welche in der merk- würdigen Eigenthümlichkeit ihres Keimens mit Rhi- zophora übereinstimmen, sowohl zu Familien gehö- ren können, denen das Eiweiss fehlt, als zu sol- chen, die damit versehen sind. Die Pflanze vom Congo nun, von welcher hier _ *) Dieselbe Species enthält auch das Koppenhagner Herbarium, und ausser derselben kein Glied dieser Familie. A. d: U, » **) Roxbourgh Coromandel. III. p. 8.t. 211. 214 (Pflanzen vom Congo.) die Rede ist, kann fur eine neue Art von Legnotis gelten, mit “Blumenblittern, die weniger, als bei der Originalspecies dieser Gattung, eingeschnilten © sind, und mit nicht mehr als zwei hängenden Ei’chen in jedem Fache des Fruchtknotens. Die Gattung Legnotis aber stimmt mit Carallia im Aeussern, vor- züglich in den gegeniiberstehenden Blättern mit Zwischen-Afterblättern , in der klappigen Knospen- lage des Kelchs und in verschiedenen andern Pun- cten des Blüthenbau’s überein. Sie weicht dagegen ab durch die zerschlitzten Blumenblätter, durch die grössere Zahl der Staub- fäden, die jedoch in einem einfachen Kreise stehen, und durch ihren freien Fruchtknoten, und ist da- her immer zunächst mit Richeia du Petit-Thouars) verwandt, von welcher sie vielleicht nicht einmal generisch verschieden ist. Da nun die Eigenthüm- lichkeiten, welche Carallia **) mit den Rhizopho- reen verbinden, wohl nicht leicht streitig zu machen seyn dürften, und da andererseits irre Verwandt- schaft mit Legnotis, besonders mit unserer Art vom Congo, sehr in die Augen fällt, so haben wir be- reits eine Reihe von Bildungen ‚gewonnen, welche die Gattung Rhizophora einerseits mit gewissen Gat- tungen der Salicarien , namentlich mit Antherylium (obgleich dieser Gattung die Zwischen - Afterblätter fehlen), und andererseits mit den Cunoniaceen ****), *) Nov. gen. Madagasc. n. 84. % “*) Oder Barraldeia du Petit- Thouars nov. gen. Madagasc. n. 82. aie Flinders Voyage II. p- 548, Deutsche Uebers, S. 40. ( Pflanzen vom Congo. ) | 215 vorzüglich mit der einfachblättrigen Species von Ce- 438 ratopetalum, verbinden. — Loranthus und Viscum ~ aber, welche Hr. v. Jussieu mit Rhizophora zu- sammenstellt, scheinen eine ganz verschiedene Fa- milie auszumachen, welche sogar eine von jener weit entlegene Stelle in dem System einnehmen muss. HoMALINAE. In der Sammlung vom Congo kommt eine Pflanze vor, die mit Homalium offen- bar verwandt und vielleicht sogar dieser Gattung beizuzählen ist, von welcher sie sich nur durch die grössere Zahl der mit den Staubfäden abwechseln- den Drüsen, und durch die in Folge dessen dop- pelt zusammengesetzten :Staubfadenbündel, indem nämlich der innere Staubfaden eines jeden Bündels von den beiden äussern durch eine der hinzukommen- den Drüsen getrennt wird , ‘unterscheidet. Diese Pflanze wurde zuerst von Herrn Park an den Ufern des Gambia gefunden, und ich habe mich Curch dessen Exemplar ‚belehrt, dass der Keim in einem fleischigen Eiweiss liegt. | Derselbe Samenbau kann, nach sehr nahe een Verwandtschaften, angenommen werden bei Astran- thus Lour. — womit vielleicht Dlackwellia ‘Com- mers. verbunden werden muss, — bei Napimoga Aubi., — wahrscheinlich nicht verschieden von Zo- malium, — und bei Nisa *), einer Gattung, welche Unterabtheilungen zulässt, und die von Herrn du Petit- Thouars zu den Rhamneen gerechnet wurde; alle diese Gattungen aber scheinen mir von den Ro- ®) Nov. gen. Madagase. N. 81. 216 (Pflanzen BR Congo.) saceen, zu welchen sie Herr v. Jussieu gebracht hat’), wie von jeder anderen, bis jetzt aufgestellten Pflanzenfamilie, wesentlich verschieden. Sie bilden vielmehr eine eigene Familie, deren Unterscheidungscharaktere sind: die Abschnitte des Kelchs stehen in zwei Kreisen, oder bei gleicher Zahl derselben, fast in einem Kreise; die Blumen - blätter fehlen; die Staubfiden, in bestimmter Zahl, stehen dem innern Kreise der Kelchabschnitte, oder, wo diese in einen einfachen Kreis zu fallen schei- nen, den wechselnden Kelchabschnitten gegenüber ; der einfächrige Fruchtknoten, (der gewöhnlich :et- was mit dem Kelch zusammenhängt ), hat drei \Vän- desamenböden mit einem , zwei, oder selbst mit einer unbestimmten Zahl von Ei’chen ; die Samen endlich ha- ben, nach der Gattung vom Congo zu urtheilen, Eiweiss. Die Verbindung des Fruchtknotens mit dem Kelch- rohr ist, obwohl sie in verschiedenem Grade bei allen oben aufgezählten Gattungen statt findet, doch wahr- scheinlich bei den Homalinen nur ein Charakter von untergeordneter Wichtigkeit, denn eine noch unbe- schriebene Gattung, welche Commerson auf Mada- gascar fand, und die in allen übrigen Rücksich- “ten mit dieser Familie übereinstimmt, hat ein ger- men superum, und eben diese Gattung scheint zu- gleich zwischen den Homalinen und gewissen Gat- tungen, die entweder entschieden zu den Passifloreen gehören, wie Paropsia du Petit-Thouars **), oder *) Gen. p. 343. **) Hist. des veget. des iles de l’Afrique. 5g. - (Pflanzen vom Congo.) 217 die doch, wie Erythrospermum, (eine Gattung, die 439 von eben diesem vortrefflichen Botaniker * ) sehr gut beschrieben und abgebildet worden ist), sich den Passifloreen sehr annähern, eine tiefere Verwandt- schaft zu begründen. Die vermehrte Zahl der Staubfäden bei Ho- malium, und besonders hei der Gattung vom Congo, scheint mir, weit entfernt, einen Einwurf gegen die- se: Verwandtschaft zu enthalten, diese vielmehr zu "bestätigen ; denn ich muss hier an zwei Gattun- gen erinnern, nämlich an die noch unbeschriebene Smeathmania aus dem tropischen Africa, welche im. Habitus, . im Perianthium und in der Frucht mit Paropsia übereinstimmt, und an Ryania Vahl **), welche mir mit jener zu einer Familie zu gehören scheint; diese Gattungen sind zu den Passifloreen zu zählen , unter welchen sie eine eigene Abthei- lung bilden müssen, ungeachtet sie eine weit grös- sere, ja eine unbestimmte Zahl vollkommner Staub- faden besitzen ***), Mu ioe: ext. 65, **) Eclogae I. p. 51. 2.9 ***) Kunth: Malvaceae, Büttneriaceae , Tilaceae etc. ad- dita Familia nova Bixinarum.. Paris. 1822. p. 17. H. B. et K. N. Gen. et Sp. pl. V. ip. 552. Syn. III. p. 284., hat diese zwischen den Homalineen und Passi- floreen in der Mitte stehenden Formen sehr scharf- sinnig an seine neue Familie Bixinae angeschlossen welche gegenwärtig aus den Gattungen: Bixa L., Ba- nara, Aubl,, Laetia Lin., Prockia Browne, Ludia Comm., 218 (Pflanzen vom Congo.) Bei den Passifloreen stehen die Staubfäden , wenn ihre Zahl, wie bei allen bisher dahin gezoge- nen Gattungen der Fall war, eine bestimmte ist, dem äussern Kreise der Blüthendecke gegenüber: ein Charakter , der, ob er gleich von allgemeiner Wichtigkeit, und hier zur Unterscheidung von den Homalineen von besonderem praktischem Nutzen ist, sich noch in keiner der zahlreichen Abbildungen oder Beschreibungen, die wir von Pflanzen dieser Fami- lie besitzen, ausgedrückt findet. Die Passifloreen und Cucurbitaceen werden von Hrn. ». Jussieu, während sie nun schon allgemein als besondere Familien anerkannt werden, noch immer zusammengestellt, und die Blüthendecke in beiden Patrisia Rich. (Ryania V.) und Abatia R, et P. mit7 Ame- ricanischen Arten besteht, und zu der auch wahr- scheinlich die ‚Gattung Smeathmania zu rechnen seyn dürfte. Von den Homalineen unterscheiden sie sich durch ihre unbestimmte Zahl von Staubfäden auf dem Fruchtboden und durch den freien Kelch, dessen Knospenlage deckend, oder auch, wie bei Abatia und Ryania, klappig ist. Von den Passifloreen weichen sie ebenfalls durch die unbestimmte Zahl der Staubfäden, durch deren Anheftung in Form eines aus dem Kelch heraufsteigenden und dem Fruchtknotenträger angewachsenen Rohrs und durch den Arillus der Samen ab. Man vergleiche über die Charaktere der Familien der Cucurbitaceen und Passifloreen: Aug. de St. Hilaire, Mem. sur les Cu- curbitacees et les Passiflorées. Mem. du Mus, Vol. P, p- 504. — 550. und Vol, 1X. p. 190. — 221. (Pflanzen vom Congo.) 219 als ein Perianthium oder Kelch, dessen Abschnit- te in zwei Kreise geordnet sind, betrachtet *). Diese Ansicht von dem Bau und der Verwandt- schaft der gedachten Pflanzen wird gewissermaassen durch die Homalinen bestätigt, bei welchen zugleich Genera mit freien ünd mit verwachsenen Frucht- knoten vorkommen , und wo bei einer Gattung, Blackwellia , die Abschnitte der Blüthendecke , ob- wohl die volle Zahl derselben im Verhältniss zu den ~ anderen Gattungen der Familie eintritt, doch alle von gleicher Textur und Gestalt sind und beinahe in einem einfachen Kreise stehen. Wenn also die wechselseitige Beziehung dieser drei Familien auf einander anerkannt wird, so kan man sie als Glieder einer , zwischen den Poypel talae und Apetalae in der Mitte stehenden Classe betrachten, deren Hauptcharakter in dem doppelten Kreise der Kelchabschnitte und in dem Mangel der Blumenblätter liegen wurde, und deren. verschie- dene Familien unter sich in dem Bau ihrer Samen und ihrer Fruchtknoten eine sehr grosse Ueberein- stimmung zeigen. | Die Bildung einer solchen Classe aber, welche einerseits mit den 4petalae dureh die Samydeen ***), N. a ° und andererseits (doch, wie es mir scheint, weniger eng) mit den Polypetalae durch die Violeen in Ver- bindung stünde, würde indess mit keiner der bisher *) Ann. du Mus. d’Hist. nat. VI. p. 102. ™) Ventenat in Mem. de Vinstitut des sciences phys. 1807. 2 sem, Pe 142. 220 (Pflanzen vom Congo,) versuchten Anordnungen der natürlichen Familien ver- einbarlich seyn. Zugleich würde auch die Annahme einer Blüthendecke , die ganz Kelch wäre, und einer Verwandtschaft dieser Classe zu den Violeen sich mit Herrn De Candolle’s scharfsinniger Hypo- these, dass die Blumenblätter in allen Fällen ver- wandelte Staubfäden seyen, nicht! wohl vereinigen lassen. | VIOLEAE *). Diese Familie scheint mir mit den Passifloreen nicht so nahe verwandt zu seyn, als Herr Du Petit- Thouars annehmen möchte ; denn sie hat nicht nur eine wahre vielblattrige , dem Blamenboden eingefugte Blumenkrone, sondern ihre taubbeutel weichen auch in ihrem Bau wesentlich b und ihr einfacher Kelch ist bis auf den Grund getheilt. Die Unregelmissigkeit der Blumenblatter und Staubfaden bei den Grundgattungen der Familie: Viola, Pombalia**), und Hybanthus, obwohl Charaktere von bedeutender Wichtigkeit, sind doch nicht in allen Fallen mit so wesentlichen Verschie- denheiten im Gesammtausdruck verbunden, dass sie ihre Vereinigung mit gewissen Gattungen von regel- mässigem Blüthenbau , welche man ihnen vor Kur- zem beigesellen wollte, ganz unzulässig machten. *) Juss. Gen. 295. Ventenat Malmaison 27. (Jonidia.) — DeC. Fl. Franc. 4. p. 801- Juss. Ann. du Mus. AVIIL p. 476. Gingins, Mem. de Geneve. I. A.d. U. **). Vandelli, Fascic. Plant. .p. 9. t. 1. Ionidium Ventenat Malmaison 27. (Pflanzen'vom Congo.) ' 221 Die Sammlung vom Congo enthilt zwei zu der Abtheilung der Violeen mit regelmiissigen Blumen gehörige Arten *). Davon gehört eine offenbar zu Passalia, einer noch unbeschriebenen Gattung in Herrn Joseph Banks’s Herbarium, die in Solan- ders Manuscript nach einer, von Smeathman in Sierra Leone gefundenen Pflanze beschrieben ist, welche sich. vielleicht nicht specifisch von der am Congo entdeckten, oder von Ceranthera dentata der Flore d’Oware, unterscheidet. Die Gattung Ceranthera **) aber, welche Herr de Beauvois, unbekannt mit ihrer Frucht , in die Familie der Meliaceen gestellt hat, unterscheidet sich nicht we- sentlich von Alsodeia , einer etwas früher und. nach vollständigern Materialien von Herrn Du Petit- Thouars **) aufgestellten und zu den Violeen ge- zählten Gattung. Dieser letztgenannte Gattungsna- men muss folglich angenommen werden und kann auch mit einer veränderten Endigung (Alsodinae) *) Statt dieser erwähnt Hornemann in seinem Bericht von der Koppenhagner Sammlung zweier Arten aus der Familie der eigentlichen Violarien, von denen eine zwischen Viola linearifolia Vahl, (etwa V. lina- riifolia Vahl. Ionidium ‘strictum Vent.?) und der Viola arborea Forsk, (aus Yemen) in der Mitte stehen, die andere aber eine corolla resupinata haben soll. 3 A. d, U. z **) Flore d’Oware.- 2. p. 10. "™) Hist. des veget. des iles. de l'Afrique. 55. 299 (Pflanzen vom Congo.) die Abtheilung dieser Familie mit regelmässigen Blu- men bezeichnen. helfen *). ) Die hier angedeutete Abtheilung ist neuerlich ebenfalls von mehreren Schrifstellers berührt und verschiedentlich beurtheilt worden. Auguste de St. Hilaire, (sur les plantes , auxquelles on attribue un placenta central libre , Mem. du Mus. IT. p. 120. und sur le Sauvagesia, les Violacees et les Frankenices, Mem, du Mus. II], p. 215.), und nach ihm #, B, et Kunth (vergl. Kunth. Syn. LI. p. 297.) bringen die Violaceen in drei Abtheilungen , nämlich: I ei- gentliche Violaceae mit unregelmässiger Elumenkro- ne, If. Alsodineae mit regelmässiger Blumenkrone und einem Bauchsamenboden, und iil. Frankeniaceae mit regelmässiger Blumenkrone und an den Klap- penrändern ‚hängenden Samen. Kunth tritt, auch darin unserm Verf. noch bei, dass er unter Conoria (Alsodeia dub. du Petit- Thouars.) die übrigen Aub- letschen Gattungen: Zinoria, Pasura, Riana und Piparea, desgleichen Ceranthera Beauv, oder Passa- lia Soland, zusammenfasst, nach welchem Maassstabe wohl füglich mehrere, in der ersten Abtheilung der ächten Violeae bloss auf graduelle Differenzen in der Unregelmässigkeit der Blume gestützte Gattnu- gen, wie wir dieses schon bei einer anderen Gele- genheit bemerkt haben, ebenfalls hätten eingehen sollen. In der neuesten und vollständigsten Auf- stellung der Familie der Violaceen von DeCandolle (Prodr, J, p. 287.) finden wir aber diese Familie, mit Beibehaltung der Grundeintheilung in drei Stämme: Violeae, Alsodineae und Sauvageae, nach Gingins (a. a. O.) wieder in mehrere Gattungen ‘ ausgedehnt. Die erste Abtheilung der Violeae begreift Calypirion Gingins oder Corynostylis a Mart. N. Gen, II., vor- ziiglich durch die holzartige Kapsel unterschieden, — (Pflanzen vom Congo.) | 223 Die Gattung Physiphora des Banks’schen Her- bariums , welche von Herrn Banks selbst’ in Bra- % mit 6 Arten aus dem tropischen America, worunter Viola Hyhanthus Aubl. — Noisettia H, B. et Kunth mit 5 ebenfalls Americanischen Arten, Glossarrhen a Mart. Nov. Gen. JI. p. 21. t. 15., welche Gattung sich von Viola nur durch ein sehr ungleiches Ver- hältniss der verkleinerten seitlichen und obern Blu- menblätter, und durch einen sehr langen Sporn der beiden untern Staubfäden unterscheidet, mit ı brasil, Art, (wozu noch eine 2te, in den Nov. Act, Acad. N. Cur, Vol, XII, P. 1. p. 46. t. 8, näher beschrie- bene Art aus demselben Lande kommt), Viola, mit 10> Arten unter 5 Abtheilangen und einem Anhang, Solea Ging. ı Art aus Pensylvanien, Pigea DeC, mit 4 Arten aus den Südseeländern, Jonidium Vent. mit 29 meist Americanischen - und einigen Ost-Indischen, dann Hybanthus Jacq. und H. B.et Kunth, mit 2 Americanischen Arten, zusammen also 152 Arten, die zum grössten Theil in America, nächstdem in Europa einheimisch sind. Unter den Alsodineae finden wir die Gattungen: Conohoria DeC. (Conoho- ria, Passoura und Riana Aubl.) mit 3 Arten‘, Ri- norea Aubl. mit 2 Arten, Alsodeia du Petit-Thouars mit 6 Arten, Ceranthera de Beauv. (Passalia Banks.) mit 2 Arten , Pentaloba Lour. mit 1 Art, Lavradia Vandelli mit 2 Arten, Physiphora Solander mit ı Art, Hymenanthera Banks wit 2 Arten, zusammen 18 Arten unter § Gattungen *), so dass dieses bei *) Das tropische America hat aus dieser ersten und zweiten Abtheilung, (die Gattung Piparea mit zu dieser letzten gerechnet, und mit Einschluss der von Herrn St, Hilaire beschriebenen Arten, wodurch ihre = | 238 | (Pflanzen vom Congo.) silien entdeckt worden, unterscheidet sich von Also- deia nur durch die am Grunde kaum verbundenen einer Vergleichung mit der ersten Abtheilung wohl zu der Betrachtung führen mag, dass hier wieder zu viel und auf unbestimmte Angaben hin getrennt worden sey, was Drown schon früher in seiner in- Gesammtzahl auf 194 steigt,) 8r Arten, wohin fast die meisten Genera der ersten Abtheilung und mehrere Fi- olae gehören, welche letztere Gattung sich in alle Welt- theile ausstrent. Das tropische Asien, womit wir Nepal verbinden, um gegen die vielen Gebirgsländer des tro- pischen America’s einige Ausgleichung, (die beson- ders in dieser Familie nöthig wird,) zu finden, zählt ı5 Arten. Das tropische Africa hat nur 5 Arten, 2 wachsen aber auf den Canarischen Inseln und eine in Arabien. Australien hat 8 Arten, die aber nicht alle tropisch sind. Die temperirte und kalte Zone der alten Welt, Europa ‘und das russische Asien und Japan, haben zusammen 58 Arten, alle aus der einen Gattung Viola. Nordamerica nährt 54 Arten, eben- falls bis auf eine oder zwei aus der Gattung Viola. Die Südspitze von Africa, das Vorgebirg der guten Hoffnung, hat 5 Arten, Madagascar aber 7 (meist Alsodeien). Die Südspitze von America hat3, und die Insel Staatenland eine Art. Die Violarien der aus- sertropischen Regionen verhalten sich also zu den tropi- schen wie 108 : 86= 1:0, 79.., oderbilden etwas we- niger als 2/3 der ganzen Abtheilung. In der neuen Welt ist das Verhältniss der aussertropischen zu den tropi- schen ‚Arten wie 58 : 81, oder wie 1: 2,19, In der alten ‘Welt finden wir dasselbe Verhältniss, wenn wir die der Canarischen Inseln den Tropen zuthei- (Pflanzen vom Congo. ) >25 + Staubfiiden und durch die Gestalt und Textur der Kapsel, welche häufig und wie der Name sagt, aufgeblasen ist. nigen Beziehung auf einen Gattangscharakter nach- gewiesen hatte, und dass. die Verfolgung dieses Princips bis in die erste Abtheilung leicht in der- selben eine noch grössere Vervielfältigung herbei- führen könnte. — Die dritte Abtheilung, Sauvageae (Frankeniae. Aug. de St. Hil, sp.), umfasst bloss die Gattung Sauvagesia mit 7 Arten, ‘und anhangsweise wird noch Piparea Aubl. mit 2 Arten beigefügt, so dass also sämmtliche Fiolaceae aus diesen drei Fa- milien zusammengenommen 179 Arten betragen, zu welchen nun noch 22 von Hrn. ‘St, Hilaire in Bra- len, wie 48:19 = 1:0,59... In der neuen Welt überwiegen also -die tropischen — in der alten -die aussertropischen Arten. Die südliche Hemisphäre hat gegen die nördliche grossen Mangel an Violaceen, denn, selbst die Neu-Holländischen mit zugezogen, - verhalten sich die aussertropischen Arten der südl. Hemisphäre zu denen der nördlichen wie .22 : 72 oder wie. 1:3, 27. Von 06 entschieden tropischen Arten betragen die Americanischen (= So: 96) kaum etwas weniger als 4/,, die Asiatischen (=13 : 96) etwas über 1/7, die Africanischen. aber vom festen Lande 1/37, Unter den Alsodineen findet sich keine einzige Europäische Art, sondern grösstentheils tro- pische: 8 Americanische, 2 aus Africa (Oware), 5 aus Madagascar, 1 aus Cochinchina, 2 aus Neu -Holland. Die Sauvagesien sind, mit Ausnahme einer Art aus Madagascar, alle im tropischen America einheimisch, { A. d. U. I N 15 226 (Pflanzen vom Congo.) In Aublet’s Naturgesichte der Pflanzen von Guia- na kommen fünf Arten vor, die zu dieser Abthei- silien entdeckte Arten hinzukommen und so die Summe aller Violaceen auf 201 erheben. Wir ha- ben in unserer Berechnung die Zahl der beiden ersten Familien für sich, d. i. zu 194, angenommen, die noch zweifelhafte Gattung Sauvagesia aber aus- geschlossen. Gegen, diese dritte Abtheilung der Vio- laceae und gegen die Zusammenstellung der zweiten bemerken aber die Herren v. Martius und Zuccarini (Nova Genera et Species, Fasc. IJ. p.28. und 51.), dass zu den Violaceae nur die Gattungen staminibus appendiculatis, et seminibus raphe laterali vertice in chalazam terminata notatis, gehören können, daher sie denn sowohl die Gattung Lavradia fl. c. p. 35. t. 22. und p.53. t.25.,) als auch die Gattung Sauva- gesia (l.c..p. 54. ff. t. 24. f. 1. u. 2.) von den Vio- laceae trennen und zu den Droseraceae stellen: eine Stellung, über welche sich schon Hr. Aug. de St. Hilaire a. a. O. geäussert, und die in Bezug auf Lavradia auch noch dieses gegen sich hat, dass hier doch wirklich eine sich in die am Scheitel des Sa- mens befindliche Chalaza verlierende Nath (raphe) vorkommt, mithin der Unterschied nur auf den freien nicht mit Anhängen versehenen Staubfäden beruhen würde, worüber schon unser Verfasser in dem Obi- gen seine Ansicht mitgetheilt hat. In Hinsicht auf Sauvagesia findet zwar, wie es scheint, eine grössere Abweichung im Bau des Samens statt, (obwohl auch hier in der Darstellung auf Tafel 24. Fig. 8. eine Raphe angedeutet zu seyn scheint,) aber die Anhef- tung der Samen an den Klappenrändern streitet nicht weniger gegen den Bau der Droseraceen, wo ' (Pflanzen vom Congo.) 227 lung der Violeen gehören, und jede wird dort als eine eigene Gattung aufgestellt ; es sind indess yon ebenfalls trophospermia ventralia herrschen, als ge= gen den der Violaceen, des abweichenden Aeussern nicht einmal zu gedenken. Neuerdings hat endlich Hr. Auguste de St. Hillaire (Mem, du Mus. Vol. X, und Indication abregee des plantes de la Flore du Bresil meridional, qui. apparliennent au groupe des Droseracees, des Violacées, des Cistées et des Frankeniees, in den Annales des sciences naturelles 1824. Tome II. Jun, p. 248.) die ven ihm in dem tropischeu Brasilien entdeckten Violaceen - Arten durch Diagnosen kenntlich gemacht und so nicht nur die Zahl der bekannten Arten aus jenen Gegen- den um 22., d.i. beinahe um ein Drittheil, vermehrt, sondern auch noch zwei neue Gattungen hinzugefügt, von denen die erstere, aus der Abtheilung der äch- ten Violarien, Anchietea (a, a. ©. p. 252.), mit Noi- settia in der aufgetriebenen Kapsel und (nach v. Martius in den JV, G.) in dem gerandeten Samen, wie in der Kleinheit der obern Blumenkronblätter und in dem am Grunde nicht verlängerten Kelch überein- stimmt, und sich hauptsächlich nur durch die fast bis zur Spitze verwachsenen Staubfäden und durch das untere am Grund nur höckrige (gibboso-calcara- tum) Blumenblatt unterscheiden würde. Sollte aber die Humboldt’sche Gattung, wie in dem 5ten Band der Nov. Gen. et Sp. von H, B. u. Kunth und in der Synopsis des Letzteren Vol. III. p. 504. vermu- thet, auch durch die Darstellung der unreifen Sa- men von Noisettia frangulaefolia auf Tab, 499. b. fig. I. noch wahrscheinlicher wird, die ungerandeten Samen von Viola haben, so käme dann freilich noch zu dem Gattungscharakter von Anchietea St. - (228 | ( Pflanzen vom Congo.) dreien dieser Gattungen, nämlich Cononoria, Rhi- norea und Riana, nur die Blumen beschrieben , von den heiden anderen, Passura und Piparea, wa- ren ihm allein die; I’ruchte bekannt. 2 Ich habe mich aber durch die Untersuchung der Blüthen an „Zublet’s Originalexemplaren der drei ersteren Gattungen in Herrn Joseph Banks Herbarium , und der Frucht von Conohoria , wel- che ganz mit der von Passura , und im Wesentli- chen mit der von Piparea übereinstimmt, überzeugt, dass diese fünf Pflanzen , ungeachtet einiger Ver- schiedenheiten in der Stellung ihrer Blätter, wirk- lich zu einer und derselben Gattung gehören, und da sie nun mit Physiphora in jeder anderen Hin- t Hil, als ein mehr entscheidendes Merkmal der häu- tige Rand der Samen hinzu und Woisettia pyrifolia, Mart. et Zucc. Nov, Gen. 1. p. 23. tab. 16. wäre wo nicht die Anchie:ea salutaris St. Hil. selbst, doch sicher ein Glied dieser Gattung. Wir müssen übri- gens bekennen, dass uns ,, bei der grossen Ueber- einstimmung im Aeussern zwischen JVoisettia frangu- laefolia H. B. et K. und pyrifolia Mart. et Zucc. Zweifel aufsteigen, ob hier der häutige Rand der Samen und die mehr aufgetriebene Frucht Charak- tere von generischer Wichtigkeit seyen, da bekannt- lich jede Familie nur aus sich selbst, aus dem, was sie, so zu sagen, intendirt und aus sich besonders hervorbilden möchte, beurtheilt werden kann. Eine zweite Gattung aus der Gruppe der Alsodineae, Spathularia, mit einer neuen Art, wird von dem - Hrn. Verf. ebenfalls in den Mem. du Mus. Vol. X. näher charakterisirt, A, da U. (Pflanzen vom Congo.) 229 "sicht, nur nicht in der Textur und Form der Kap- sel, und mit der Gattung Passalia aus Sierra Leone und vom Congo bis auf die fast oder ganz getrenn- ten Staubfäden übereinstimmen, so glaube ich, dass alle diese Gattungen unter Alsodeia vereinigt wer- den müssen. Ich habe ferner in Herrn Joseph Banks Herba- rium ein Exemplar von der Pentaloba sessilis der Flora Cochinchinensis, welches unter diesem Namen von Loureiro selbst gesandt worden, untersucht, und gefunden, dass es in allen wesentlichen Puncten , selbst in der Zahl der Wandesamenhalter, mit Alsodeia übereinstimmt. Nun beschreibt zwar Loz- reiro allerdings die Frucht seiner Pentaloba als eine fünfklappige, fünfsamige Beere, und die Gat- tung müsste also, wenn diese Angaben richtig sind, für sich bestehen ; wenn aber dennoch, was nicht gerade unwahrscheinlich ist, die Frucht wirklich eine Kapsel seyn sollte, so a sie offenbar zur Gattung Alsodeia gebracht werden , mit deren Ar- ten aus Madagascar und von der Westkuste des tropischen Africa’s sie in der deutlichen Verbindung ihrer Trager übereinstimmt. Es hat also den Anschein, als wenn diese zehn hier aufgezählten Gattungen , und vielleicht auch Lavradia Vandelli , mit vollem Recht auf, eine einzige zurückgeführt werden könnten , und sie ge- hören wenigstens alle offenbar zu derselben Abthei- lung der /ioleer, obgleich sie gegenwärtig in sehr verschiedenen , und zum Theil sehr weit voneinan- der entfernt liegenden , Familien gefunden werden. 230 | ( Pflanzen vom Congo.) Herr v, Jussieu hat, indem er Zublet’s unrichtige Beschreibung der Staubfäden von Rhinorea und Conohoria aufnahm, diese beiden Gattungen zu den 442 Berberideen j) gestellt, welchen er auch noch +) Die Gattungen, welche die Familie der Berberideae *) aus- machen, sind: Berberis (wozu Ilex Japonica Thunberg ge- hört), Leontice (mit Einschluss von Caulophyllum , vergl. ) Linn. Society Transact. XII, p. 145.), Epimedium und Diphyl- leia Michaux, Jeffersonia **) unterscheidet sich vielleicht *) Juss, Gen, p. 286., die drei ersten Gattungen. Mem, du Mus. p. 259.- Vent. tabl. 5, p.85. — De Cand. heen.. Veg IE pn Prodr. I. p. 105. H.B. et Kunth, N G, et Sp, V. p. 68. Kunth Syn. III, p. 153. Diese Familie begreift jetzt die Gattungen Berberis, Mahonia, Nandina, Leontice, (Vergl. unsern Verf. über Leontice. Linn. Transact, Vol. XII. p. ı45, Deut- sche Uehers. II.) Caulophyllum und Epimedium, Wir rechnen noch die Gattung Millingtonia Roxb, Coromand, ITT, tab, 254., Meliosma Blume Hort, Bui- tenzorg. p. 10,, hieher, deren Staubfäden zwar schein- _ bar mit den Blumenblättern abwechseln, aber hin- ter sich ein kleines Blättchen , welches wir als ein kleineres Blumenblatt betrachten, zeigen, und, mit demselben oft verwachsend, in einigen Arten da- durch gezähnte Träger erhalten. Die Blumenkrone, ‘ welche aus 5 grössern und gleichen Blittchen be- steht, ergänzt sich auf solche Weise durch zwei, die Staubfäden vor sich tragende kleinere Blätt- chen. Der Mangel des Eiweisses und der umge- kehrte Embryo mit faltig-geknaulten Cotyledonen scheint indess diese Beziehung wieder in etwas zu beschränken, Ade DIR *) Die Gattungen Jeffersonia und Podophyllum bilden ( Pflanzen vom Congo,) 231 Riana zugesellt, und fragt , ob Passura nicht zu derselben Gattung gehören könne? Mit Herrn de von den wahren Berberideen eben so sehr durch die innere Structur ihres Samens, als durch ihren Arillus, stimmt aber in den drei Hauptcharakteren ihrer Blüthen , nämlich in den den Blumenblättern gleichzähligen und gegenüberstehenden Staubfäden, in der eigenthümlichen Dehiscenz der Staub- beutel und in dem Bau des Fruchtknotens mit denselben überein, Podophyllum schliesst sich an Diphylleia durch den 44a Habitus und durch die im Stengel ohne Ordnung zerstreuten Gefässbündel, noch .wesentlicher aber durch die Blüthen- decke und durch den Bau des Fruchtknotens an; auch sind die Staubfäden bei dieser Gattung zwar zahlreich, aber dennoch nicht wirklich von wnbestimmter Zahl, sondern "scheinen vielmehr ‘ein bestimmtes Verhältniss, sowohl in Hinsicht der Zahl als der Einfügung, zu den Blumenblät- tern, zu behaupten; nur in der Dehiscenz der Antheren und vielleicht auch im Bau des Samens weicht sie von dieser Familie ab, welcher sie demungeachtet angehängt werden kann, Auch die Gattung Nandina muss unter die Berberideen ge- stellt werden, denn sie nimmt nur durch ihre zahlreicheren und dicht übereinanderliegenden Deckblätter, die einen fast unmerklichen Uebergang zum Kelche und selbst zu den Blu- menblättern machen, und durch die Dehiscenz der Staub- beutel, einen fremdartigen Schein an, mit Achlys DeC., Cabomba Rich. und Hydropeltis Mich, die Familie der Podophylleae (Regn. veg. IT. p. 31. Prodr. I. p. ı11.), weiche sich von den kraut- artigen Berberideen vorzüglich durch die in 2 Längs- ritzen aufspringenden Staubbeutel unterscheiden. Sie stehen gleichsam zwischen diesen und den Ra- nunculaceen in der Mitte, von denen sie durch ein- warts, nicht auswärts , gerichtete Antheren abwei- chen. Die Gattungen Cabomba und Hydropeltis deuten auch eine Verwandtschaft mit den Nymphaea- 239 (Pflanzen vom Congo.) Beauvois stellt er Ceranthera zu den Meliaceen und bringt auch Pentaloba Loureiro zu derselben Familie“). Inden Genera Plantarum wird Piparea, mit Viola, den Cistineae angehängt , und diesem- nach am richtigsten gestellt, obgleich der Bau dieser Letzteren unter allen jenen angeblichen Gattungen noch am wenigsten bekannt ist. Eine noch unbeschriebene Neu- Holländische Gattung in Herrn Joseph Banks Herbarium, wel- che ich Hymenanthera genannt habe, kommt mit Alsodeia im Kelch, in der Einfugung, Ausbreitung und schiefen, deckenden Knospenlage der Blumen- blätter, noch wesentlicher aber in dem Bau der An- theren überein, welcher sich hier noch mehr dem der Fioleen im engern Sinne nähert. Sie unterscheidet sich indessen von dieser Familie durch fünf mit den Blumenblättern abwechselnde Schuppen , und insbesondere durch die Frucht, welche eine zwei- fächrige Beere ist, mit einem einzigen hängenden Samen in jedem Fache, dessen innerer Bau zugleich mit dem Samenbau der Violeen und der Polygaleen übereinstimmt ; daher ich denn geneigt wäre, diese Gattung zwischen diese beiden Familien in die Mitte zu stellen. CHAILLETEAE, Die Gattung Chailletia wurde ceen und Papaveraceen an, sind aber für sich wie- der in manchen Stücken von den übrigen Gattun- gen gesondert, Ad: U; *) Mem. du Mus. d’hist. nat. III. p. 44o. % # (Pflanzen vom Congo. ) 233 durch Hrn. DeCandolle**) nach einer durch Martin in der französischen Guiana entdeckten Pflanze gebil- det, welche nach Exemplaren in Hrn, Joseph Banks Herbarium schon mehrere Jahre vorher von van Rohr, der sie in derselben Gegend gefunden hatte, Patrisia genannt worden war. Noch früher aber hatte Solander in seinem handschriftlichen Nachlass, der sich in der Banks’schen Bibliothek befindet, diese Gattung nach Exemplaren, welche Smeath- man in Sierra Leone gesammelt hatte, unter dem Namen Mestotes beschrieben, zu welcher Gattung mir auch, nach der Untersuchung von Originalexem- plaren, die beiden Gattungen Dichapetalum und Leucosia du Petit-Thouars ==) zu gehören scheinen. In dem Smith’schen Herbarium findet sich wenig- stens noch eine neue Art von Chailletia, die sich von der aus Sierra Leone unterscheidet. Von den beiden Gattungsnamen, die Herr du 443 Petit- Thouars, und zwar etwas früher, als Herrn De Candolle’s Abhandlung erschien, aufstellte, wird der Name ZLeucosia wahrscheinlich verworfen wer- den müssen, weil er schon früher von Fabricius einer Gattung von Crustaceen verliehen worden ist, und gegen Dichapetalum liesse sich vielleicht ein- wenden, dass er von einem Charakter hergenommen sey, der bei der ganzen Gattung nicht existirt, in- dem er voraussetzt, dass die Blumenkrone hier wirklich vielblättrig sey. Es scheint mir daher *) Ann. du Mus, d’hist, nat, XVII. p. 153. ™) Nova Gen. Madagasc. n. 78, u.7 # 234 (Pflanzen vom Congo. ) zweckmässig, den von DeCandolle vorgeschlagenen Namen beizubehalten, um so mehr, da Herr De- Candolle diese Gattung in der angeführten Abhand- lung vorzüglich gut entwickelt hat. Nach meiner Ansicht bilden nun Chailletia, eine neue, ihr nahe verwandte Gattung mit Kapselfrucht aus Ostindien, und Tapura Aublet (Rohria Schreber) eine von allen bekannten wesentlich verschiedene natürliche Familie, deren Hauptcharakter sich aus DeCandol- le’s Figur und Beschreibung von Chailletia entneh- men lässt, diesem aber noch beigefügt werden muss, dass die Fächer des Fruchtknotens , zwei oder drei an der Zahl, stets zwei seitliche, hängende Ei’chen enthalten, und dass bei den Gattungen mit regel- mässigen Blumen sich innerhalb der blumenblatt- ähnlichen Körperchen, und denselben entgegengesetzt, eine gleiche Zahl von Drüsen befindet, welche von Hrn. du Petit Thouars bei Dichapetalum beschrieben, bei Leucosia hingegegen, wo sie doch ebenfalls ge- genwärtig, nicht beruhrt worden sind. Es mag vielleicht widersprechend scheinen, dass wir diesen Gattungen die Zapura Aublet’s mit un- regelmässiger, scheinbar einblättriger, dreimänniger Blüthe zugesellen. Doch dieser scheinbare \Vider- spruch des Bau’s wird gemildert werden, wenn wir die blumenblattähnlichen Körperchen, welche bei allen Gattungen dieser Familie nahe bei, oder gänz- lich indem Kreise der Staubfäden stehen, als unvoll- kommne Staubfäden betrachten: eine Ansicht, welche Herr DeCandolle in Bezug auf Chailletia ergriffen und welche Herr Richard lange vorher in Bezug (Pflanzen vom Congo.) 235 auf Tapura ausgesprochen hatte *), So dürfen wir denn auch erwarten, dass wenigstens Herr DeCun- dolle die hier vorgeschlagene Zusammenstellung bil- ligen werde, um so mehr, da seine Chailletia ses- siliffora mir nur ein unvollständiges Exemplar von Tapura Guianensis zu bezeichnen scheint, Die Gattungen, denen sich die Chailleteae am meisten nähern, scheinen mir Aguilaria Lamarck **) und Gyrinops Gartner; aber diese beiden Gattun- gen selbst, welche sich mit keiner der schon be- gründeten Familien vereinigen lassen, müssten ent- weder als eine besondere Familie für sich beträch- tet werden, oder könnten vielleicht, um die allzu- grosse Vermehrung der Familien zu vermeiden, als eine Abtheilung der gegenwärtigen angesehen werden, für welche ich dann in dieser Beziehung statt der Benennung Chailleteae den Namen .AQUILARINAE vorschlagen möchte, Die Gattung Aquilaria selbst wurde von Ventenat zu den Samydeen gerechnet, von denen sie sich je- doch nicht nur durch den Bau ihres Fruchtknotens und ihrer Samen, sondern auch durch den Mangel aller Drüsen _auf ihren Blättern auffallend unter- scheidet, indem bei den Samydeen die Drüsen nicht - *) Diet. element, de Botanique par Bulliard, revu par. L. C.. Richard. 1802, p. 34. | ny Oder Ophiospermum der Flora Cochinchinensis , wie ich durch Vergleichung eines Originalexemplars yon Loureiro selbst ge- funden habe, 444 236 ( Pflanzen vom Congo.) nur in sehr grosser Menge vorkommen , sondern auch aus einem so eigenthümlichen Gemisch von runden und linienförmigen durchsichtigen Flecken bestehen, dass sich diese Familie dadurch von allen anderen *), mit welchen sie einigermaassen verwech- selt werden könnte, hinlänglich. unterscheidet. ‚Herr James Smith) hat vor Kurzem dienahe - Verwandtschaft der Gattung /guilaria mit den Eu- phorbiaceen zu erweisen gesucht; ich muss aber be- kennen, dass sie mir von dieser Familie wenigstens eben so weit, als von den Samydeen, abzuliegen scheint, und ich möchte, so paradox es auch viel- leicht klingt, annehmen, dass es leichter seyn wer- de, ihre Verwandtschaft mit den Z’ıymelaeen, als ‘mit einer von jenen beiden Familien, zu vertheidi- gen: ein Punct, der indess zu viele einzelne Aus- führungen erfordern würde, als dass ich ihn in die- ser Abhandlung weiter verfolgen könnte. An EUPHORBIACEEN ***) enthält die Sammlung zwanzig Arten, welche ein Achtundzwanzigsttheil aller *) Die einzige Gattung, bei welcher ich noch ausserdem eine ähnliche Mannigfaltigkeit der Form in den Drüsen der Blätter wahrgenommen habe, ist Myroxylon, (wohin auch die beiden Gattungen Myrospermum und Toluifera gehören), bei deren Arten insgesammt dieser Charakter sehr’ in die Augen fällt, doch so, dass die durchsichtigen Linien hier weit länger-als bei den Samydeen erscheinen, “*) Transact. of the Linn. Soc. XI. pag. 230. **#)- Vergleiche die Abhandlung » über das Gewächsreich in Neu-Holland« in diesem Bande S. 55.ff. Die Kop- penhagner Sammlung enthält 19 Euphorbiaceen, oder (Pflanzen vom Congo.) 237 ” ‘ihrer Phänogamen betragen, und dieses Verhältniss ist etwas höher, als Herr von Humboldt das in- nere 'T'ropenverhältniss dieser Familie angiebt, da- gegen aber fast noch geringer, als dasselbe Ver- hältniss in Indien oder an den nördlichen Theilen yon Neu- Holland aufiritt. Die merkwürdigsten Euphorbiaceen in dem Herbarium yom Congo sind: Eine neue Art der Americanischen 4/chornea, eine Pflanze, die sich von Aegopricon, einer ebenfalls Americanischen Gattung, vorzüglich nur durch ihre Kapselfrucht unterscheidet; zwei neue Arten der Gattung _ Bri- delia, welche bisher ausschliesslich in Ostindien vor- gekommen war, und eine noch unbschriebene Gat- tung, auf die ich mich früher schon berufen habe *), insofern sie gewissermaassen den wahren Bau der Gattung Euphorbia aufschliesst, und es demnächst durch ihre Betrachtung wahrscheinlich wird, dass X 4/9) der ganzen Sammlung, worunter sich aber keine der unten als bemerkenswerth angeführten Gattungen findet, es müsste denn jene strauchartige neue Gat- tung seyn, die Caoutchouc liefert. Die Sammlung zu Koppenhagen besteht aus folgenden Gattungen: 8 Arten von Phyllanthus, fast alle neu; 5 Arten von Euphorbia, worunter E. Chamaesyce L. und 4 neue; Acalypha, 2 Arten, darunter eine vielleicht nicht von A. ciliata Forsk, verschieden; die 2te bildet vielleicht eine neue Gattung; Croton trilobatum Forsk.; Jatro« pha Curcas und Manihot, wahrscheinlich eingeführt, . Tragiae spec,; Ricinus communis. A. d. U. "*) Flinders Voyage II, p. 557. Uns, Uebers. I. S. 58. 238 (Pflanzen vom Congo.) das, was man bisher als die Zwitterblüthe dieser Gattung betrachtete, eigentlich ein engverbundener Blüthenbüschel ist *). Aus derselben Art dieser neuen Gattung soll in Sierra Leone eine Substanz gezogen werden, welche mit dem Caoutchouc Aehn- lichkeit hat. Nach Hrn. Lockhart sah man eine strauchar- tige Species von Euphorbia , ungefähr acht Fuss 445 hoch, mit walzenförmigem Stamm und Aesten, bei mehreren Dörfern auf den Gräbern der Eingebor- nen 'angepflanzt, und es ist dieses wohl dieselbe Pflanze, welche Kapitain Twckey in seinem Bericht **) Cactus quadrangularis genannt hat; es findet sich aber kein Exemplar davon in dem Herbarium. ComposiTaE ***). Ich halte es hier nicht für nothwendig, mich auf die Frage einzulassen, ob diese Familie, von welcher man schon über 5000 Arten kennt, als eine Classe , oder nur als eine natürliche Familie, zu betrachten sey, da der Haupt- punct dieser Frage, die Nothwendigkeit, sie in Un- terabtheilungen zu bringen und diesen eigne Na- men heizulegen , schon überall Eingang gefunden hat. Die Unterabtheilungen, oder Stämme, welche Herr Cassini in seiner schätzenswerthen Abhand- lung über diese Familie aufgestellt hat , scheinen } ’ *) Transact. of the Linn. Soc. XII. p. 99. Unsere Uebers. II, 4 **) Narrative etc. pag. 115. ***) Man vergleiche in dem Vorhergehenden S. 60 ff. A.d. U. (Planzen vom Congo.) 239 der Natur am meisten zu entsprechen , obwohl sie bis jetzt noch nicht genugend charakterisirt sind. Die Sammlung enthalt nur 24 Compositae *), von denen mehr als die Hälfte zu den Heliantheae und Vernoniaceae Cassini gehört. Es sind gröss- tentheils neue Arten, und darunter 5 neue Gattun- gen. Die bekannten Arten gehören zu anderen Ab- theilungen , und sind vorzüglich in Ostindien zu Hause; doch ist eine derselben, Ageratum cony- zoides, auch America und Ostindien gemein, und das Struchium (oder Sparganophorus) der Sammlung scheint mir von dem WVestindischen nicht verschie- *) Die Koppenhagner Sammlung enthält 16 Composi- tae, oder beinahe 1/3; des Ganzen, welches noch ein geringeres Verhältniss ist, als dasjenige, das in der Sammlung vom Congo bemerkt wird, wo die Compositae sich auf!/,; belaufen. Zwar kommen auch in der Koppenhagner Sammlung viele Heliantheen und Vernoniaceen vor, doch treten auch andere Slim- me ein, wie aus folgenden Angaben hervorgeht: La- ctuca taraxacıfolia Schum. (Sonchus Willd.) , Bidentis sp., Cacaliae sp., Eupatorii sp., Senecionis sp., Chryso- comae sp. 2 novae, Erigeron stipulatum Schum, (Co- nyza guineensis VV.) et sp. altera, Eclipta punctata et sp, nova habitu Spilanthi uliginosi, Verbesinae sp., affinis Verb. dichotomae, Buphthalmi sp, n., Verbe- sinae facie, ope petiolorum scandens, Wedelia afri- cana Beauv., Sphaeranthus Africanus, Cryphiospermum repens Beauv. od. Caesulia repens FV.: das Periclinium ist vierblättrig und was Herr Palisot de Beauvois Spreublättchen nannte, ist vielmehr ein besonderer einblättriger zweitheiliger Kelch. A.d. U. 240 (Pflanzen vom Congo. ) den. Endlich gehört Mikania chenopodifolia, eine auf dieser Küsteristrecke sehr allgemein verbreitete Pflanze, obwohl sie selbst vielleicht auf dieselbe beschränkt ist, zu einer Gattung, deren übrige Arten alle ohne Ausnahme nur in America gefun- den werden. Herr v. Humboldt nımmt an *), dass die Com- positae unter den ‘Tropen ein Sechstheil der Phä- nogamen ausmachen, und dass ihre Zahl in den hö- heren Breiten allmählig abnehme, bis sie zuletzt in den kalten Zonen auf ein Dreizehntheil herabsinke; aber in dem Herbarium vom Congo, betragen die Compositae nur ein Vierundzwanzigsttheil und in Smeathman’s Sammlung aus Sierra Leone sowohl, als in Roxbourgh’s Flora Indica, machen sie einen noch kleinern Theil der phänogamischen Pflanzen aus. In den nördlichern Theilen von Neu- Holland betragen sie ein Sechzehntheil, und in ei- nem handschrifilichen Verzeichniss von Pflanzen des tropischen America in der Banks’schen Biblio- thek finden sie sich ungefähr in demselben Ver- hältniss. Um nun den relativen Werth dieser verschie- denen Materialien zu beurtheilen, muss zuydrderst erinnert werden, dass, obgleich das Herbarium vom Congo in der trockenen Jahreszeit gesarnmelt wurde, in diesem Umstande doch kein Grund liegen kann, weshalb wir das Verhältniss dieser -Pflanzenfamilie uk pi 30, (Pflanzen vom Congo.) 241 dadurch insbesondere für wesentlich, oder in einem bedeutenden Maasse, herabgesetzt halten dürfte, und 446 dieser Einwurf kann eben so wenig auf die Sammlung aus Sierra Leone angewendet werden, wo die Zahl der Compositae verhältnissmässig noch geringer ist. Was nun aber die Compositae in Roxbourgh’s Flora Indica anbelangt, so dürften diese vielleicht noch einen bedeutenden Zuwachs erhalten können, | theils darum, weil er selbst dieser Familie offenbar eine geringere Aufmerksamkeit ‘schenkte, und noch weit mehr, weil seine Correspondenten, deren Bei- träge einen beträchtlichen Theil jener Flora aus- machen, sie offenbar im hohen Grade vernachläs- sigt haben. Bei einem solchen Zusatz aber würde nun das Verhältniss dieser Familie in Ost- Indien, von dem in Neu-Holland herrschenden, nach mei- ner eigenen Sammlung, die, wie ich glaube, unter günstigern Umständen gebildet worden ist, und wahrscheinlich eine Annäherung zu den wahren Zah- lenverhältnissen der Pflanzen in der untersuchten Gegend darbietet, nicht mehr wesentlich verschie- den seyn. Nun ist aber Herrn v. Humboldi’s Her- barium, obgleich an und für sich grösser, als ir- gend ein anderes, auf welches man sich in dieser Hinsicht beziehen kann, dennoch in Vergleichung mit der ungeheuren Landstrecke, deren Vegetation es darstellt, weniger ausgedehnt, als das von der Nordküste Nev-Hollands , oder selbst das vom Con- go, und da es in der That in eben dem Maasse die Flora der Andes, als die der Kisten des innern tropisciien America’s bezeichnet, indem es Familien I. 16 242 (Pflanzen vom Congo.) enthält, die an den Küsten unter den Wendekrei- sen beinahe oder gänzlich fehlen, so lässt sich er- warten, dass es manche von denjenigen Familien, welche allen solchen Gegenden gemein sind, und unter diesen auch die Compositae , in einem sehr abweichenden Verhältniss enthalten müsse. Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass die relative Zahl dieser Familie im tropischen America grösser seyn dürfte, als in ähnlichen Strecken anderer innerer Tropen-Gegenden, während dagegen manche Grün- de eintreten, dasselbe Verhältniss auf der Westküste Africa’s beträchtlich geringer anzuschlagen, und die- ses verminderte Verhältniss im tropischen Africa würde noch um so bedeutungsvoller erscheinen, da im Gegentheil wahrscheinlich kein ‘Theil der Welt die Compositae in einem so überwiegenden Maasse besitzt, als das Vorgebirg der guten Hoffnung. RUBIACEAE *). Von dieser Familie finden sich 45 Arten in der Sammlung, die ungefähr ein Vier- zehntheil ihrer phänogamischen Pflanzen ausmachen, und ich habe keine Gründe, zu vermuthen, dass dieses Verhältniss hier grösser sey, als in andern Theilen des tropischen Africa’s, vielmehr findet es sich gerade eben so in Smeathman’s Sammlung aus *) Man sehe in dem Vorhergehenden S, 72. ff. und ver- gleiche noch besonders in Hinsicht auf die beiden Africanischen Gattungen Oxyanthus und Cuviera Hrn, De Candolle’s Abhandlung in dem IX. Bd. der Ann. du Mus. p. 116 — ı22. x (Pflanzen vom Congo.) 243 Sierra Leone“). Wenn nun Herr von Humboldt das Tropenverhältniss der Rubiaceen zu den phäno- gamischen Pflanzen wie ı zu 29 annimmt, und zwar so, dass diese Familie sich gegen die Pole hin stu- fenweise in Hinsicht ihrer relativen Zahl vermin- dere, so muss hiebei nicht übersehen werden, dass ‘diese Familie aus zwei Abtheilungen zusammenge- setzt ist, die in einem sehr verschiedenen Verhält- niss zu dem Klima stehen. Die Eine nämlich, mit 447 gegenüberstehenden, oder seltener mit sternständi- gen Blättern und Zwischenafterblättern, auf welche, *) 55 Rubiaceen der Koppenhagner Sammlung bil- den dort ein Fünfzehntheil aller Phanerogamen, und kommen sonach nahe mit dem Verhältniss der Samm- lung vom Congo überein, Herr Professor Hornemann (a. a. ©. p. 18.) bestimmt diese Gattungen mit ihren Arten folgendergestalt: Hedyotis virgata Willd. und- 3 neue Arten; Spermacoces n. sp.; Genera duo nova eiusdem tribus, alterum habitu Spermacoces , capsula circumscissa, alterum calyce octodentato; Oldenlan- dia pentandra Willd; Diodiae 3 species novae ; Ixorae vel Pavettae sp. nov., alia spec, eiusd. gen, et tertia, quae forte P. leita, Lin .; Nauclea Africana Willd., Genera duo nova facie Naucleae et Psychotriae (siehe unten); Psychotriae sp. 8. novae, et quidem distinctissimae, quarum una caule repente, (etwa Coc- cocypsili sp.?) et binae stigmatis structura aliena; Ucrianae sp. n., Musaendae sp. 3 novae; Gardeniae 2. sp. novae, quarum una affinis G. Thunbergit Lin. ; Coffea occidentalis Lin. colitur. Die eigentlichen Siel- latae (10) verhalten sich in dieser Sammlung beinahe wie 1: 5. A. d, U 244 | ( Pflanzen vom Congo.) obgleich sie die grösste Masse der Familie ausmacht, dennoch der Namen Rubiaceae nicht angewendet werden kann, ist vorzugsweise tropisch, während die andere, die Stellatae, mit sternständigen oder sehr selten mit gegenüberstehenden Blättern und immer ohne Zwischenafterblätter,, ihr Maximum in den gemässigten Zonen erreicht, und unter den Tropen kaum anders, als auf grossen Höhen, gefun- den wird. Darum müssen wir also wohl das Minimum in der Zahl der Arten der ganzen Familie vielleicht nicht in der kalten Zone, sondern, wenigstens in gewissen Lagen, nur einige Grade jenseits der Wendekreise suchen. | Ganz dieser Regel gemäss enthält Delille’s schätz- bares Verzeichniss der Pflanzen von Yegypten *) keine einheimische Art aus der T'ropenabiheilung dieser Familie, und nur 5 Stellatae, d. i. kaum ein Hundertsechzehntheil der phänogamischen Flora. Eben so bilden in Herrn Des Fontaine’s Flora At- lantica die Rubiaceen, aus ı5 Stellatae und einer einzigen Art der Tropenabtheilung bestehend, noch nicht ein Neunzehntheil der Phänogamen: ein Ver- _ hältniss, das noch etwas niedriger steht, als selbst in der Lappländischen Flora. In ‘Thunbergs Flora Capensis, wo sich die Rubiaceen zu den phänogamischen Pflanzen unge- *) Flor. Aezypt. Illustr. in Descript. de Egypte. Hist. nat. Vol. II. p. 49. (Pflanzen vom Congo. ) 245 fähr wie 1 zu 150 verhalten, ist die Familie übri- gens auf eine andere Weise zusammengesetzt, in- dem die Tropenabtheilung durch das Hinzukommen der, dem südlichen Africa eigenen, Gattung Antho- spermum die Stellatae etwas an Zahl übersteigt; und auf Neu-Holland, unter derselben Breiten-Pa- rallele, wird die relative Zahl der Stellatae noch mehr heruntergesetzt durch das Vorwalten der Gat- tung Opercularia , welche nur in diesem WVelttheil gefunden wird und die durch ihr Hinzutreten das Verhältniss dieser ganzen Familie zu den phänoga- mischen Pflanzen in dieser Flora um Vieles steigert. Mehr als die Hälfte der Rubiaceen vom Congo gehört zu wohlbekannten Gattungen, hauptsächlich zu Gardenia, Psychotria, Morinda, Hedyotis und Spermacoce. Von en übrigen müssen einige neue Gattungen bilden. Die erste derselben ist nahe mit Gardenia ver- wandt , welche Gattung selbst Unterabtheilungen zu fordern scheint *). Die zweite steht in der Mitte zwischen Ronde- letia und Danais, und schliesst wahrscheinlich Ron- deletia febrifuga Afz. mit ein **), Die dritte hat die Inflorescenz und den Blü- *) Auch die Koppenhagner Sammlung hat eine neue Gardenia. Vergl. Bot. Z. 1814. zum Hortus Buiten- zorgensis. A. d. U. **) In herbar. Banks. Dieses ist die »neue China-Sorte ‚« deren Afzelius in seinem Bericht pag. 174 erwähnt, und wahrsche in- lich auch die Bellenda , oder africanische Rinde, in Winter- bottom’s Account of Sierra Leone Vol. II. pag. 243. 448 246 ’ (Pflanzen vom Congo. ) thenbau von Nauclea, aber ihre Fruchtknoten und Pericarpien fliessen so zusammen, dass das gan- ze Köpfchen eine zusammengesetzte, kugelförmige fleischige Frucht bildet *); welches vermuthlich die Landfeige (Country figue) von Sierra Leone ist, deren Afzelius gedenkt **). - Die vierte ist eine zweite Art von Neurocar- paea, einer Gattung, welche ich in dem Verzeich- niss Abyssinischer Pflanzen, das Herrn Salt’s Rei- se *<) angehängt ist, benannt, aber nicht be- schrieben habe. *) Zu dieser und der vorhergehenden Gattung gehören höchst wahrscheinlich die beiden neuen, mit Psycho- tria und Nauclea verwandter rattungen, deren Herr Professor Hornemann aus der Koppenhagner Samm- lung gedenkt. A,d. U. “*) Sierra Leone report for 1794. p. 171. n. 32. ***) Voyage to Abyssinia. Append. p. LXIV. +) 7) Wir fügen diesen Anhang, da er aus Browns Feder geflossen, hier bei, und lassen auch die kurze Ein- leitung, die ibr der Verf. vorausgeschickt hat, zur Erläuterung an ihrer Stelle. Appendix IV. zu Salt’s Reisen nach Abyssinien, (London 1814 gr. A) von pag LXII. — LXV. Verzeichniss neuer und seltener Pflanzen, während der Jahre 1805 — 1810. in Abyssinien gesammelt, geordnet nach dem Linneischen System. Die mit Br. mss, bezeichneten Pflanzen bilden neue Gattungen, beschrieben in Herrn Brown’s Manuscripten, Der Güte desselben verdanke ich dieses Verzeichniss, wel- ches derselbe nach einer Sammlung getrockneter und durch ( Pflanzen vom Congo.) 247 Die fünfte Gattung steht in der Mitte zwischen den Rubiaceen und Apocyneen , und stimmt mit mich nach England gebrachter Exemplare gemacht hat, die sich jetzt in Sir Joseph Banks Besitz befindet. Die Arten ohne Citat betrachtet Herr Brown als neu; den wenigen bereits beschriebenen Arten sind abbrevirte Citate solcher Werke beigefügt, in denen sie vorkommen, als Willdenow Species plantarum, Forskäl Flora Aegyptiaco- Arabica, Vahl Symbolae botanicae, und Appendix zu Herrn Bruce’s Reise. Diıanperıa. Jasminum abyssinicum. Hypoéstes Forskaelii, (Justicia Forskaelii Willd. sp. pl.) Justicia cynanchifolia. bivalvis Willd, sp. pl. Meisarrhenatomentosa Br. mss. — Salvia abyssinica. Stachytarpheta cinerea. TRIANDRIA. Geisorrhiza abyssinica, Commelina hirsuta, — acuminata. Cyperus involutus, —— laxus. — scirpoides, — melanocephalus. ee Cenchrus tripsacoides. Pennisetum villosum. ©: Aristida ramosa. Eleusine? stolonifera, ~ Panicum ovale, TETRANDRIA. Pavetta congesta, — reflexa. Canthium lucidum. _ Buddlea acuminata ( Umfar Bruce.) : foliata. Nuxia congesta. = “ — dentata. Dobera glabra (Tomex glabra Forsk.) : F usanus*alternifolius. ‘ PENTANDRIA. Heliotropium gracile. — cinereum. — ellipticum, -— ?dubium. Lithospermum? ambiguum, Anchusa affınis. Ehretia obovata. LXlV | 248 (Pflanzen vom Congo.) den ersteren im allgemeinen Aussehen, hauptsäch- lich aber in den Zwischenafterblittern, wie auch Ehretia abyssinica. Cordia ovalis — abyssinica (Manzey Bruce.) Plumbago eglandulosa, Convolvulus cirrhosus, —— congestus, — pilosus. Neurocarpaea lanceolata Br. mss, (Mannettia lanceolata Vahl ) Solanum cinereum, — uncinatum, Erythraea compar. Stroemia longifolia. — farinosa Willd. sp. pl. rotundifolia Willd. sp. pl. Rhamnus inebrians, (in Tigre — »Sadao« genannt.) ‘Celastrus serrulatus, — glaucus. Impatiens tenella, Paronychia sedifolia. Saltia abyssinica Br. mss. Carissa abyssinica, | edulis Willd. sp. pl. Kannahia laniflora ( Asclepias _laniflora Willd. sp. pl.) Pentatropis cynanchoides Br. —— mss, Petalostemma chenopodii Br, mss. Breweria evolvuloides. Taxanthemum attenuatum. Crassula puberula, HEXANDRIA. Loranthus laetus. —_ congestus, calycinus. OcTANDRIA, Combretum ovale, — molle, Amyris gileadensis Willd. sp. pl. u Kataf Willd. sp.pl. Polygonum sinuatum, —— DEcANDRIA. Cassia pubescens, Peterolobium lacerans Br. mss. (Kantuffa Bruce.) Fagonia armata. Terminalia cycloptera, Dianthus abyssinicus. DODECANDRIA. Calanchoe pubescens. Sterculia abyssinica. Reseda pedunculata, (Pflanzen vom Congo.) 249 in der Einfügung und Structur ihrer Samen, wel- che aufrecht stehen und den Keim in einem horn- IcosAnDr1Aa. Rosa abyssinica, Rubus compar, PotyanDalA, Corchorus gracilis. Dipynamia, Nepeta azurea. Satureia ovata. — punctata. Ocymum einereum, _ monadelphum. Leucas quinquedentata. — affinis, Moluccella integrifolia. — scariosa. — repanda, Linaria gracilis. — hastata. — propinqua. Büchnera orobanchoides. Dunalia acaulis Br. mss. Bignonia discolor, Sesamum pterospermum. Barleria brevispina. — macracantha, — eranthemoides, — grandiflora, — — mollis. — parviflora. \ Acanthus tetragonus. Thunbergia angulata, Lantana polycephala. Clerodendrum myricoides. TETRADYNAMIA. Matthiola elliptica. Cleome Siliquaria (Siliquaria glandulosa Forsk, aegypt. 78.) — Roridula (Roridula Forsk. aegypt. 35) — parviflora. — paradoxa, MOonADELPHIA, Pelargonium abyssinicum. Geranium compar. Sida acuminata. — gracilis, — pannosa, Hibiscus parvifolius. — erianthus. Urena mollis. — glabra. DrapELruta. Polygala linearis, — abyssinica. Erythrina tomentosa, Crotalaria Saltiana. — propinqua, — fareta, 250 (Pflanzen vom Congo.) _artigen, die Masse des Kerns bildenden Eiweiss ent- halten, — mit den Apocyneen aber in ihrem ganz freien Fruchtknoten überein. Die Frucht ist eine Kapsel, die in der Gestalt und Dehiscenz ganz der von Dursaria gleicht. Die Existenz dieser Gattung enthält nun die Bestätigung dessen, was ich früher einmal über den Mangel genügender Unterscheidungscharaktere für diese beiden Familien behauptet habe, indem ich nachzuweisen suchte, dass sie beide zu einer natür- lichen Classe gehören. Das ovarıum superum nä- hert nämlich unsere Pflanze den Apocyneen, wäh- rend sie durch die Zwischenafterblätter und den Sa- menbau , meiner Meinung nach, immer noch inni- ger mit den Rubiaceen verknüpft wird. Die Gründe welche Herr von Jussieu an- führt *), um die Ausschliessung der Gattung Us- teria von den Rubiaceen, und die Vereinigung der- Onobrychis simplicifolia, Monoec1A. Indigofera albicans. Euphorbia propinqua. ee diffusa. Dalechampia tripartita. EEE EAN Croton acuminatum, Bracheilema paniculatum Br. Drorcra, mss, Cissampelos nymphaeaefolia. Trichostemma fruticosum Br, Portcawin mss. : is Acacia laeta, Cacalia abyssinica, onan — fasciculata. Pulicaria involucrata. My ti acer CryPTocamia. z— aromatica. Cheilanthes leptophylla. *) dnn. du Mus, d’Hist. nat. X. p. 323. (Pflanzen vom Congo. ) 251 selben mit den Apocyneen zu rechtfertigen, liegen in ihrem ovarium superum , in der unregelmässi- gen Blumenkrone, in dem fleischigen Eiweiss und in dem einzelnen Staubfaden, weil kein Beispiel von einer Verkümmerung in der Zahl der Staubfäden bei den Rubiaceen , ( worunter Opercularia und Pomax von Herrn vor Jussieu nicht mitgerechnet werden), wohl aber eine solche Verminderung bei der männlichen Bluthe von Ophioxylum, einer zu den Apocyneen gehörenden Gattung, vorkomme. Durch eine ähnliche Schlussfolge entscheidet er zugleich über die Verbindung der Gattung Gaertne- ra La Marck *) mit den Rubiaceen, obwohl er dieser ein ovarium superum zugesteht, weil doch ihre Blu- men regelmässig, ihr Eiweiss stark und hornartig, und der Keim aufrecht sey. Da sich nun alle diese Charaktere eben so in der neuen Gattung vom Congo finden , so müssen wohl diese beiden Gattungen nebst Pagamea Aublet, Usteria, Geniostoma For- ster. (Anasser Jussieu), und Logania **), ver- möge ihrer genauen Uebereinstimmung in der La- ge des Fruchtknotens, einen Mittelstamm zwischen den Rubiaceen und Apocyneen bilden, obwohl die- ser Stamm nicht ganz natürlich erscheint, und nach der Analogie der Hauptabtheilung der Rubiaceen so- wohl, als nach der äusseren Gestalt, eine weitere Auflösung in wenigstens vier Unterabtheilungen for- dern wurde. Hier genügt uns übrigens die Folgerung, / *) Hlustr. gen. t. 167. **) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p. 455. 449 252 (Pflanzen vom Congo.) dass das einzige verknüpfende Merkmal dieser Ab- theilungen , das ovarıum superum , auf dieser Stufe nur für die Bildung der Gattungen Werth hat, und dass auf die Gegenwart oder den Mangel der Afterblätter bei Logania *) hier noch weniger ein grosses Gewicht gelegt werden dürfe. ArocyNnEAE**). Nur sechs Pflanzen der Samm- lung gehören zu dieser Familie. Die erste bildet, mit einigen anderen Arten aus Sierra Leone, eine noch unbeschriebene Gaitung , deren Frucht im Aeussern viele Aehnlichkeit mit der von Cerbera hat, sich aber durch ihren innern Bau wesentlich von derselben unterscheidet, indem sie vielsamig ist. Die Raamfrucht (Cream fruit) von Sierra Leone, deren Afzelius erwähnt ***), gehört wahrscheinlich zu dieser Gattung, von der man sich einige Vor- stellung machen kann, wenn man sich ihre Blüthe denkt gleich der von Vahea , welche von La Marck +} abgebildet, aber nicht beschrieben *) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p- 455. **) Vergleiche in dem Vorhergehenden S.74. ff — Es ist merkwürdig, dass die Koppenhagner Sammlung unter 4 Arten, nämlich Sirychni sp., Carissae sp, quae Car. eduli Vahl similis, Echitis sp. und Neru sp., weder die unten erwähnte Raam-Frucht, noch die, unter den Asklepiadeen vorkommende neue Periploca zu enthalten scheint, es müsste denn die erstere unter der Spec. Carissae verborgen liegen, Ay do; ) Sierra Leone Report. 1794. p. 173. .m. 47. ERE 7) dlustr. gen. t. 169. (Pflanzen re Congo. ) 253 worden ist, ihre Frucht aber wie bei Voacanga Du . Petit- Thouars *), von welcher auf Madagascar Vo- gelleim gewonnen wird, oder wie bei Urceola Rox_ bourgh **}, welche das Caoutchouc von Sumatra liefert. | Die zweite gehört zu einer Gattung aus Sier- ra Leone, die Herr Professor 4/fzelius entdeckt und Znthocleista genannt, aber noch nicht beschrie- ben hat. Diese Gattung unterscheidet sich übri- gens von Potalia Aublet ( Nicandra Schreber ) bloss durch ihre vierfachrige Beere, welche bei Potalia von Aublet und Schreber dreifächrig angegeben wird, nach meinen eigenen Beobachtungen aber nur zweifächrig ist. Herr von Jussieu hat die Gattung Potalia seinen Gentianeen angehängt, und dieses vielleicht zum Theil darum, weil sie als krautartig beschrieben wird ; die Anthocleista vom Congo ist aber nach dem Bericht, den mir Herr Lockhart, der Gärtner der Expedition, darüber mitgetheilt hat, ein Baum von beträchtlicher Höhe, und ihre natürliche Sıelle ist offenbar neben Fagraea. Ob aber diese Gattungen mit den Apocyneen vereinigt, oder nur in ihrer Nähe als eine fünfte Abtheilung des eben vorgeschlagenen Zwischen- stamms aufgestellt werden müssen, ist mir selbst noch zweifelhaft. In der vollkommenen Zwitter- blüthe der Apocyneen findet sich keine Ausnahme weder von der funffachen Theilung der Blüthen- 450 *) Nov. gen. Madagasc. n. 32. **) Asiatic. Researches. V. p. 169. J 954 - (Pflanzen vom Congo.) decke und der entsprechenden Zahl der Staubfäden, noch von dem zweifächrigen oder doppelten Frucht- knoten, und bei den Asklepiadeen, welche in der Regel von den Autoren zu derselben Familie ge- stellt werden, lässt sich eine gewisse Nothwendig- keit des Zusammenhangs zwischen dieser relativen Zahl der Staubfäden und Stempel, und der eigen- thiimlichen Art der Befruchtung in diesem Stamm, erkennen. Bei Potalia und Anthocleista aber tritt eine merkwürdige Vermehrung der Zahl der Staub- fäden und Blumenkronabschnitte, zugleich mit einer Verminderung in den Abtheilungen des Kelchs, ein; doch stimmt der Stempel bei Potalia, wenn meine Angaben über denselben anders richtig sind, in Hin- sicht seiner Theilung mit dem der übrigen Apocy- neen überein, und die Abweichung von dieser Thei- lung bei Anthocleista ist nur scheinbar, da hier der _ Fruchtknoten, nach der Ansicht, welche ich anders- wo von diesem Organ aufgestellt habe *) » immer aus zwei verbundenen Fruchtknoten zusammenge- setzt ist, deren jeder selbst wieder durch Foartsätze des Samenbodens abgetheilt wird , doch so, dass jede von diesen Unterabtheilungen oder besondern Fächern nur eine Hälfte eines vollständigen Samen- halters enthält, welche demnach auch nicht von ihrem innern Winkel entspringt , wie dieses der Fall seyn würde, wenn der Fruchtknoten aus vier zusammenfliessenden Organen erwachsen wäre *) Transact. of the Linn. Society. XII, p. 89. (Ueber die Com- positae. Unsre Uebers, II.) (Pflanzen vom Congo.) ' 255 Von ASKLEPIADEEN *) finden sich nur sehr wenige Arten in der Sammlung, und darunter keine von besonders merkwurdigem Bau. Die Periploca des tropischen Africa’s, worauf ich in meinem Versuch über diese Familie hinwiess **), war eine der ersten Pflanzen, welche Herr Professor Smith an der Mündung des Flusses sammelte, und eine Art von Oxystelma, welche sich kaum von dem Ost- indischen Oxystelma esculentum ****)) unterscheidet, wurde, wie es scheint einheimisch, an mehreren Stellen seiner Ufer gefunden. Die ACANTHACEEN****) der Sammlung, welche aus ı6 grösstentheils neuen Arten bestehen, haben eine weit nähere Verwandtschaft zu dem Ostindi- schen, als zu dem .Americanischen Antheil dieser Familie. Es befinden sich darunter verschiedene Arten von Nelsonia 7) und Aypoéstes ji), eine neue Art von 4etheilema {ii ), einer Gattung, von * Das Koppenhagner Herbarium hat 7 hieher gehörige Arten, nämlich (nach der Linne’schen Eintheilung) 3 Arten von Cynanchum und 4 von Asclepias. A.d.U. **) Mem. of. the Wernerian society, I. p. 40. (Deutsche Uebers. I. £ ***) Periploca esculent« Roxbourgh, Coromandel. I. p. 13. t. 11. wet) Acanthi Juss, Gen. p. 102. Ann, du Mus. Vol. V.p. 251. Vol. IX. p. 251. Vol. XIV, p. 590.— Prodr. Fl. Nov. Holl. I. p. 472. H. B. et Kunth, N. Gen. et Sp. pl. II. p. 251. Kunth Syn. II. p. 29. Spreng. Anl. 2. p. 407. A. d. U. #) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p. 84. Fh) lc. L p. 47h Ht) . ¢. LT. p. 478. rt 956 ( Pflanzen vom Congo ) welcher vielleicht Phaylopsis Willd. nicht verschie- den ist, obgleich ihre Frucht von //endland *) als eine Hülse, und von Willdenow, eben so unpassend, als eine Schote beschrieben worden ist; ferner eine Pflanze aus einer Gatiung, die ich schon frü- her mit Bezug auf Auellia uliginosa und Ruellia balsamea ***) angedeutet habe , und endlich eine neue Art von Silepharis, Alle diese Gattungen kom- men auch in QOstindien vor, und keine derselben wurde noch in America gefunden ”**), CONVOLVULACEAE fF ). Das Smith’sche Her- barium enthält 22 Arten aus dieser Familie, unter \ *) Micranthus Wendl. Botan. Beob. 38, **) Prodr. Flor. Nov. Holl. l. c. *#*) In der Koppenhagner Sammlung finden sich nicht einmal halb so viele Pflanzen aus dieser Familie, als in der vom Congo, nämlich nur 7 Arten, wel- che (l. c. p. 14.) angegeben werden als: £lytraria marginata Vahl,, Justicia opaca Vahl. , J. plicata Vahl und J. hypocrateriformis Vahl., Ruelliae sp., quae non nist bractearum numero a Ruellia intrusa Forsk, | ex Arabia felict discrepat, Barleriae sp., B. longifo- liae admodum similis, und eine Blepharis (vermuth- lich die im Text erwähnte), welche mit Acanthus maderaspatanus, nach dem von Forskäl in Arabien gesammelten Exemplar, völlig übereinstimmen soll. AUT, +) Convolvuli Juss. Gen. p. 132. Ann. du Mus, Fol. V p. 257. Vol. XV. p. 559. — Prodr. Fl. Nov. Holl. I. p. 48t. Spreng. Anl. 2.'p. 460. H. B. et Kunth Nov. Gen. et Sp. pl. III. p. 94. Kunth Syn. II. p. (Pflanzen vom Congo.) 257 welchen sich aber keine einzige befindet, die in ihrem Bau irgend etwas Merkwürdiges darböte, Der bei weitem grössere Theil gehört zu /pomoea, der Rest zu Convolvulus. Es findet sich auch eine einzige Species von //ydrolea, nahe verwandt mit Sagonea palustris Aublet, in dem Herbario, welche von Hrn. v. Jussieu ebenfalls zu dieser Familie ge- zählt werden wird; mir aber scheint die Gattung Alydrolea *), zusammen mit Numa, eine eigene Fa- milie ( Hydroleae ) zu bilden, die sich mehr den Polemoniaceen als den Conyolindanag nähert **), SCROPHULARINEAE ***), Die Sammlung enthält nur 10 Pflanzen aus dieser eae und 2 derselben 211. — Die Koppenhagner Sammlung hat mit Ein- schluss einer Hydrolea (siehe die nächste Note) 15 Convolvulaceen, nämlich: Convolvulus azureus Vahl, n. sp., und 13 Arten von Convolvulus und Ipomoea, worunter 7 neu sind. A. d. U. *) 1.c.p. 482. **) Diese Familie ist nun auch von Z. B, et Kunth. Nov. » Gen. et Sp. pl. III. p. 125. Kunth Syn. II. p. 234., mit den Gattungen: Zydrolea Lin., Wigandia R, et P. und Nama Brown. aufgenommen, Die ange- führte, mit Sagonea palustris verwandte, nach Hor- . nemann a. a. ©. S. 15. aber gar nicht von derselben. verschiedene, Art findet sich auch in der en hagner Sammlung, A.d, U. *++) Scrophulariae Juss. Gen. p. 117. Ann du Mus, vi ol, V. p. 254. Vol. XIV. p. 392. — Prodr. Fl, Nov. Holl, I. 2.455. H. B, et Kunth. N. Gen, et:Sp. H. p. 543. Kunth, Syn II. p. 110. Personaten Spreng. Anl, I, ay 258 ( Pflanzen vom Congo.) bilden neue Gattungen, deren Charaktere haupt- sächlich auf dem Bau der Staubbeutel, und auf der Form der Blumenkrone beruhen. Dis LABIATAE *) des Herbariums bestehen in 7 Arten **), von welchen drei zu Ocymum gehören, einer Gattung, die dem tropischen Asien und Afri- ca gemein ist, sich aber nicht auf America aus- ‘dehnt. Eine gleiche Zahl von Arten gehört zur Gattung Z/yptis, die vorzüglich in America einhei- misch ist und noch nicht in Ostindien bemerkt wurde; die siebente ist eine Art von Hoslundia , welche Gattung bisher nur auf der Westküste von Africa gefunden wurde und sich in ihrer Inflore- scenz und in den sternständigen Blättern einer ihrer Arten der folgenden Familie annähert. 2. p. 390. — Die Koppenhagner Sammlung hat nur 5 Scrophularineen, nämlich Schwenkia Americana, oder doch eine dieser ähnliche Art, Gerardiae SP, der tenuifolia Vahl verwandt, Scoparia dulcis , Utri- cularia n. sp., der U. inflexa ähnlich. Die fünfte wird nicht genannt. A. d, U. *) Ueber diese und die folgende Familie siehe oben = ae A. d. U. **) Die Koppenhagner Sammlung zählt fast das Doppelte der Arten vom Congo, nämlich 13 Arten, oder 1/35 der Phanerogamen, darunter 8 Ocyma, wahrschein- lich alle neu, wobei eine Art dem O. sanctum Lin, ähnlich, und wie dieses in Indien, so hier bei den Ne- gern heilig gehalten, eine andere in der Form des O. pilosum Filld., eine dritte wie O. polystachyum Lin.; dann Hoslundia opposita Vahl. (vielleicht die im Text ( Pflanzen vom Conz=o. ) ¥; 259 / Die VERBENACEAE bilden zusammen mit den Labiaten eine natürliche Classe *), für deren beide Familien es bereits schwer hält, genügende Unter- scheidungscharaktere aufzufinden. In dem Herbarium vom Congo haben wir sie- ben Verbenaceen ***), bestehend in drei schönen Ar- ten von Clerodendron, zwei neuen Arten von Vitex, der Stachytarpheta Indica Vahl, und einer neuen Art von Zippia, welche durch ihren Wuchs und Bau die von Hrn. Richard***) an die Hand gegebene Verbindung der Gattung Zapania mit Lippia be- stätigt. Diese Art vom Congo hat folia verticillata terna und fast denselben Wohlgeruch wie Verbena triphylia, deren Verwandtschaft mit Lippia, un- geachtet der Differenz im Kelch und Blüthen- stand, durch eine, nur bei Zippia und Lantana angedeutete), ein Bysiropogon, dem pectinatus ver- wandt; Zyptis sp. foliis lanceolatis; 2 Arten von Phiomis. : FRE *) Flinders Voyage II. p. 565. Deutsche Uebers, S. 78. ff, **) Aus der Koppenhagner Sammlung werden (a. a. O, p- 14) ebenfalls 7 Verbenaceen angeführt, näm- lich Clerodendron capitatum, (Volkameria capitata Willd.), Viticis species duae, (wie in unserm Texte,) davon die eine der V. leucoxylon Lin. ahnelt, Stachytarpheta Indica, Premnae sp., Lantanae sp., der L. aculeata ähnlich, und Avicennia Africana Pal. de Beauv. Hier leuchtet also eine sehr grosse Uebereinstimmung beider Herbarien hervor. A. d. U, ***) In Michauz Flor. Boreal, Amer. II. p 15. - eat ~ 552 260 | (Pflanzen vom Congo. ) vorkommende, Eigenthumlichkeit in der Knospen- lage der Blumenkrone noch näher bestätigt wird. OLAcınAE *), Das Herbarium enthält eine Art von Olax, die von allen, bis jetzt zu dieser Gat- stung gebrachten Pflanzen, sich durch ihren Kelch unterscheidet, welcher nach der Befruchtung nicht fortwächst, sondern in seiner ursprünglichen Ring- form die reife Frucht nur am Grunde umgiebt; die- se Art, welche, mit den Neu-Holländischen, und mit Fissilia Commerson in fünf bei ihr vorhande- nen Blumenblättern und in ihren ungetheilten ste- rilen Staubfäden übereinstimmt, während sie sich in ihrem ganzen Bau näher an die Grundarten der Gattung, an Olax Zeylanica und Olax scandens Roxbourgh, welche beide ich untersucht habe, an- schliesst, scheint meinen frühern Vorschlag **), alle diese Pflanzen in eine Gattung zu vereinigen, sehr zu unterstützen. Als ich zuerst Fissilia zu dieser Gattung rechnete, vermuthete ich bloss nach so manchen andern Momenten der Uebereinstimmung, dass sie auch denselben Bau des Fruchtknotens ha- ben werde, von welchem mir nicht nur der gene- rische Charakter von Olax, sondern auch die Ver- wandtschaften dieser Gattung in hohem Maasse ab- zuhängen scheinen. Da nun aber Herr Mirbel den *) Die Koppenhagner Sammlung zeigt von Olacineen, wie diese Familie jetzt begründet ist, nur die ein- zige Ximenia Americana (p. 20. unter Aurantiae.) A. d. U, ™) Prodr. Flor. Nov. Holl. I, p. 357. (Pflanzen vom Gong».) 261 Fruchtknoten von Fissilia als dreifachrig beschreibt *), so kann ich diese Angabe mit meinen eigenen Be- obachtungen nicht anders vereinigen, als durch die Annahme, dass er seinen Ausspruch auf eine An- sicht des Queerschnitts desselben gegründet habe; denn bei der Untersuchung nach einem von Com- merson's Exemplaren der Fissilia disparilis, welches ich von Hr. v. Jussieu mitgetheilt erhielt, fand ich den Fruchtknoten, wie bei allen Arten von Olax, völlig einfächrig, indem der centrale, säulenförmige Samenboden, an dessen Spitze die drei hängenden Ei’chen befestigt sind, durchaus keinen Zusammen- hang mit den Wänden der Fruchtknotenhöhle hat. Eine solche Uebereinstimmung zwischen Olax und den Suntalaceen gerade in diesem merkwürdi- gen, und wie ich glaube eigenthümlichen Bau des Fruchtknotens, war es hauptsächlich, was mich be- stimmte, nicht zwar ihre absolute Verschmelzung zu einer Familie, aber doch ihre Annäherung in der natürlichen Reihenfolge der Familien, in Anregung zu bringen, wobei ich zugleich **) aber auch alle Einwürfe berührte, welche Herr ». Jussieu seit- dem dieser Verwandtschaft entgegengestellt hat ***), Von diesen Einwürfen gründen sich die beiden wichtigsten auf die doppelte Blüthendecke und auf den obern Fruchtknoten bei Olax, im Gegensatz *) Nouveau Bulletin. III. p. 387. **) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p. 351. Flinders Voyage Hf. p. 571. Deutsche Uebers. S. 8g. “**) Mem, du Mus, d’Hist. nat. II. p. 439. a 262 (Pflanzen vem Congo.) mit der einfachen Blüthendecke und dem untern Fruchtknoten der Santalaceen. Der- erste dieser Einwürfe aber verliert viel von seiner Wichtigkeit, nicht nur durch die Erwä- 2 4 ® iy . . . —“~ . . gung, dass Quinchamalium, eine Gattung, die in jeder anderen Rücksicht der Gattung Thesium ähn- lich ist, eine äussere, den I’ruchtknoten umgebende Blüthendecke von noch weit mehr kelchartigem An- sehen, als die entsprechende Blüthendecke von Olax, besitzt, sondern auch durch einen Blick auf die all- gemein für zulässig erkannte Zusammenstellung von Loranthus und /iscum, von denen doch die erst- genannte Gattung mit Kelch und Blumenkrone ver- sehen ist, die letztere aber, wenigstens bei ihrer männlichen Blithe, nur mit einer einfachen Blu- thendecke , die noch dazu der Blumenkrone von Loranthus analog ist *). Der zweite Einwurf scheint ebenfalls durch die augenscheinliche Verwandtschaft der Santala- ceen wit Exocarpus geschwächt zu werden, welche Gaitung nicht nur ein ovarium superum hat, son- dern wo auch der fleischige Fruchtboden, gleich dem von Taxus, dem erweiterten Kelch mancher Arten von Olax vollkommen ähnlich ist und demselben auch einigermaassen analog seyn dürfte. Herr ». Jussieu hat zwar diesen Einwürfen noch einen dritten hinzugefügt, der, wenn er ge- gründet wäre, meiner Ansicht weit furchtbarer, als *) Prodr. Flor. Nov. Holl, I. p. 352. (Pflanzen vom Congo.) 263 alle übrigen seyn würde , den nämlich, dass der Fruchtknoten der Santalaceen eineiig sey *); ich muss aber glauben, dass diese Behauptung ihm nur aus Uebereilung entschlüpfte. URTICEAE **), Die Pflanzen aus dieser Fa- milie, die wir hier im weitesten Sinne nehmen und vielmehr" als Classe, denn als Familie, betrachten; gehören in der Sammlung hauptsächlich zu Ficus ****), von welcher Gattung sieben Arten darin vorkom- men. Eine derselben ist sehr nahe mit Ficus reli- giosa verwandt, und wie jene in Ostindien, so wird dieser Baum an den Ufern des Congo für heilig gehalten. Ein merkwürdiger Baum, bei den Eingebornen Musanga genannt, unter welchem Namen er auch mehrmals in Hrn. Professor Smith’s Tagebuch vor- kommt, bildet eine zwischen Coussapoa Aublet und Cecropia in der Mitte stehende Gattung, die der letzteren im äussern Ansehen sehr nahe kommt, und sich hauptsächlich durch den Bau und die Anord- nung ihrer einmännigen männlichen Bluthen und ‘ durch die Form des weiblichen Kätzchens von ıhr 2 *) Mem. du Mus. d’hist. nat. II. p. 439. **) Urticae Juss, Gen. p. 400. Spreng. Anl. 2. S. 553. ***) Die Koppenhagner Sammlung enthält unter 7 Urti- ceen 5 Arten v. Ficus, nämlich F, umbellata V., lutea V., ovata V., calyptrata V., and microcarpa V., dann 2 neue Genera, das eine aus Monoccia, das.andere aus Dioecia, welches letztere vielleicht die in dem Verfolg unsres Texts erwähnte Mu- sanga ist. Hh heed. U. 264 (Pflanzen el Congo.) unterscheidet. Diese Musanga schliesst sich aber in der Inflorescenz und selbst in dem Bau der männli- chen Blüthen sehr nahe an die Gattung Myrianthus Palissot de Beauvois *) an, der sie auch in ihrem ganzen äussern Ansehen gleicht, und nur die Frucht von Myrianthus, wie sie in der Flore d’Oware dar- gestellt wird, ist ganz verschieden, und dieses zwar in Vergleichung mit der männlichen Blüthe so auf- fallend, dass man eine nähere Kenntniss der weib- lichen Blithe wünschen musste, um sich einen be- stimmten Begriff sowohl von dem Bau, als von den Verwandtschaften, dieser Gattung entwerfen zu können. Diesen Wunsch hat aber die Expedition nach dem Congo nicht erfüllt, indem Herr Profes- sor Smith nur die männlichen Blüthen von Myrian- thus beobachten konnte. 454 Bei den Zrtiocarpeae, zu welchen Musanga gehört, und bei den Urticeen im engern Sinn, ist das, hier immer einzelne, Ei’chen aufrecht, der Embryo aber ist verkehrt oder hängend , und diese Charaktere sowohl, als die 'I'rennung der Geschlech- ter, unterscheiden sie leicht von denjenigen Gattungen der CHENOPODEEN *“) und der einsamigen ILLECE- *) Flore d’Oware I. p. 16. t. ıı u. ı2. *“*) Die Koppenhagner Sammlung enthält eine einzige Chenopodiacee, nämlich Chenopodium Guineense Jacq., aber 13 Amaranthaceen, alle zu bekannten Gattun- gen (Mollia, Achyranthes, Celosia, Jllecebrum , Gomphrena und Amaranthus) gehörig. A. d, U. ( Pflanzen vom Congo.) 265 BREEN *), denen das Eiweiss entweder gänzlich fehlt, oder wo es doch nur einen kleinen Theil der Masse des Samenkerns ausmacht. Daher müssen auch Celtis und Mertensia ***), beide mit hängen- den Ei’chen, von den Urticeen, denen sie kürzlich von Herrn Kunth zugesellt worden sind, ausge- schlossen werden. Derselbe Charakter des auf- rechten Ei’chens und umgekehrten Keims bezeich- net zwar auch, wie ich schon vor langer Zeit be- merkt habe, die Polygoneen, und findet sich fer- ner bei den Piperaceae und selbst bei den Conife- rae, wenn meine Vorstellungen von dieser wichti- gen Familie richtig sind; die Urticeen lassen sich aber von allen diesen Familien leichtlich durch an- dere in die Augen fallende und wichtige Abweichun- gen des Bau’s unterscheiden. | PHYTOLACCEAE. In meiner Beschreibung der Chenopodeen in dem Prodromus Florae Novae Hollandiae hatte ich zunächst im Auge, die Gat- tungen Phytolacca, Rivina****), Microtea und Peti- # *) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p. 405. 413. u. 416. Paronychiarum Sect. II. Jussieu in Mem. du Mus. d’Hist. nat, II. p. 388. **) Nov. Gen. et Spec. plant, orb. nov. II. p. 30. ***) Ueber die hei dieser Gattung mit den Chenopodea- ceen übereinstimmende doppelte Anheftung des Sa- mens, nämlich an der Stelle des eigentlichen Na- bels und an der im Ei’chen ihr gegenüberstehenden, nachmals bei manchen Gattungen dieser Familie durch Krümmung dem Nabel sich mehr oder weni- er nähernden des Micropylus, vergl. Aug. de St, Bs sur les Paronychiees (Mem. du Mus. Vol. IE p- 269. und 270.) A.d. U 266 (Pflanzen vom Congo.) veria davon auszuschliessen , weil ich sie schon da- mals für eine abgesonderte Familie hielt, als welche ich sie hier zum erstenmal in Vorschlag bringe. Bei den Chenopodeae übersteigen die Staubfä- den niemals an Zahl die Abschnitte der Blüthen- decke, welchen sie entgegengesetzt sind. Bei den Phytolaccae hingegen finden wir sie entweder von unbestinmter Zahl, oder sie haben, wenn sie an Zahl den Abschnitten der Blüthendecke gleich sind, gegen dieselben eine abwechselnde Stellung, Wäh- rend nun diese Anordnung der Staubfäden bei den Phytolacceen in der That Gattungen verknüpft, de- ren Früchte so sehr von einander abweichen, wie die von Phytolacca und Petiveria, würde es jedem erwünscht scheinen, in derselben Familie noch einen Bau aufzufinden, welcher den vielfächrigen Frucht- knoten der erstgenannten Gattung, und den einsa- migen mit der seitlichen Narbe der Letzteren, durch sein Dazwischentreten verknüpfte. Wirklich helfen uns zwei Pflanzen in dem Her- barium vom Congo diesen Uebergang vermitteln. Die erste ist eine Art von Phytolacca, der Phytolacca Abyssinica verwandt, deren fünffächrige Frucht so tief getheilt ist, dass ihre Lappen nur noch in ihrem innern Winkel zusammenhängen und, wie ich glaube, sich zuletzt von einander trennen. Die zweite ist eine Art von Giseckia *), einer | y *) Auch die Koppenhagner Sammlung enthält eine Gi- (Pflanzen vom Congo. ) ih Gattung, bei welcher die fünf Fruchtknoten ganz gesondert sind, und die zwar von Herrn ». Jussieu den Portulacaceen zugesellt wird, die aber sowohl 455 wegen der bisher noch gar nicht beachteten , wech- selsweisen Stellung ihrer Staubfäden gegen die Ab- schnitte der Blüthendecke, als wegen der Einfügung derselben, mit einem weit näheren Recht der Ver- wandtschaft zu Phytolacca *) gestellt wird. Dabei wird aber die Gattung Petiveria noch immer dürch ihre seitliche Narbe, durch die spi- ralförmig gewundenen Samenlappen und durch den Mangel des Eiweisses von den übrigen Phytolacceen etwas weiter abgerückt, und zugleich der Gattung Seguieria genähert, mit welcher sie auch den Knob- lauchsgeruch aller ihrer Theile gemein hat. Diese Verwandtschaft der Gattung Seguieria , die bisher unbestimmt geblieben war, leiten wir hier aus der Untersuchung von drei vor Kurzem in Brasilien entdeckten Arten ab, deren eine ganz seckia : folüs linearibus (vielleicht die im Text erwähn- te), ausser dieser aber noch eine Rivina. A. dU, *) Nach Herrn Kunth (Nov. Gen. et Spec. plant. orb. nov. II. p. 186) gehört die Gattung Ancistrocarpus zu den Phytolacceen, obgleich ihre Staubfäden den Kelchabschnitten gegenüber stehen sollen: und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Gattung Miltus Loureiro (Flor. Cochinch. p. 302.), die nach der Beschreibung den äussern Ausdruck von Giseckia hat, von welcher Gattung sie sich ungefähr eben so unterscheidet, wie Ancistrocarpus von Microtea, oder wie Rivina octandra von den übrigen Arten ıhrer Gattung, ebenfalls zu dieser Familie ge- höre. 268 ( Pflanzen vom rn ) das äussere Ansehen der Rivina octandra hat, und die insgesammt sowohl mit dieser Pflanze, pe mit mehreren anderen, die zu dieser Familie gehören, in den sehr kleinen durchsichtigen Pünctchen ihrer Blätter übereinstimmt. Petiveria nnd Seguieria mö- gen daher eine Unterabtheilung der Phytolacceen bilden; eine andere Unterabtheilung dieser Familie aber, deren beide Gattungen sich in der Zahl ihrer Staubfäden eben so auflallend, wie Petiveria und Seguieria, von einander entfernen, begegnet uns in Neu-Holland *). Die erste unter den monocotyledonischen Fa- milien, über welche ich einige Bemerkungen mitzu- theilen habe, ist die der %) Die von unserm Herrn Verf. nicht berührten Fami- lien, deren Hr, Professor Hornemann in seinem Ver- zeichniss der Koppenhagner Sammlung noch er- wähnt, sind: Elaeagneae 1., Thymeleae ı., Lau- rinae ı. (nämlich nur die problematische Cassytha), Nyctagineae 2., Plumbagineae ı., Lysimachiae ı., Pedicularinae 5., Jasmineae ı., Solanaceae ı5., Do-, ‘ ragineae 5., Bignoniaceae 5., Sapoteae 2., Gualaca- nae2.,Goodenoviae ı., Caprifoliae2., Papaveraceae ı., Capparideae ı0., Portulacaceae 2., Sapindeae 8., Guttiferae ı., Acerineae ı., Aurantiaceae 5., Melia- ceae 2., Viteae 5., Ochnaceae 2., Rutaceae ı., Ca- ryophyllaceae 3., Sempervivae ı., Ficoideae ı., Ona- (Pflansen vom Congo.) | 269 PALMAE *), obwohl die Sammlung von keiner Pflanze dieser Familie hinlänglich vollständige Exem- plare enthält, ausser von Elaeis Guineensis ®* ), der Maba oder Oelpalme der Eingebornen, welche längs dieser ganzen Küstenstrecke gemein zu seyn scheint. Da in Smith’s Tagebuch bemerkt wird, dass nur ein einzelner Stamm der Maba-Palme ***) ge- fällt worden sey, von welchem, nach Herrn Lock- harts Versicherung, sowohl die männlichen als die weiblichen Kolben, die sich in der Sammlung he- finden, genommen wurden, so scheint hierdurch völlig entschieden zu seyn , dass Elaeis einhäusig ist, wie schon Jacquin, der Begründer dieser Gat- tung, obwohl aus wenig genügenden Gründen f), grae 5., Myrtaceae 2., Rhamneae.2., Cucurbitaceae ‘9.» Passifloreae t., Amentaceae 2. A. d. U. *) Vergleiche in dem Vorhergehenden S.1o1. A, d, U. **) Die Koppenhagner Sammlung enthält 4 Palmenarten, nämlich die hier erwähnte Elaeis Guineensis, eine Hyphaene, wohl ebenfalls dieselbe, welche unser Autor weiter unten für eine Corypha zu halten ge- neigt ist, endlich Borassus flabelliformis und eine ' stachlige Art von Phoenix, A. d. U, ”**) Maba ist wahrscheinlich vielmehr der Name der Frucht, als des Baums selbst, da nach Merolla Emba der Name für die einzelne Nuss ist, und Cachio für den ganzen Frucht- bündel; für die Palme selbst hat er keinen Namen. Siehe Piccardo Rilaz. p. 122. }) Hist. stirp. American, p. 281. 456 970 ; ( Pflanzen vom Congo.) muthmaasslich angenommen hat. Früher war sie von Gärtner als zweihäusig beschrieben worden, unt diese Angabe wurde wahrscheinlich ohne eigene Un- tersuchung von Schreber, /Filldenow und Persoon aufgenommen. | In Herrn Joseph Banks Sammlung aber, aus welcher Gartner die Früchte die er beschrieb und abbildete, erhielt, und woher er auch wahrschein- lich seine übrigen Originalnotizen über diese Gegen- siönde geschöpft haben mag, findet sich keine An- deutung, dass die männlichen und weiblichen Spadices von Elaeis Guineensis zu verschiedenen Individuen gehören sollen *). Gärtner hat aber in Hinsicht auf den Bau der Frucht von Elaeis einen noch bedeutende- ren Missgriff gethan, da er in seiner Beschreibung ‚die Oeffnungen der Schale, nach der Analogie mit denen der Cocosnuss, an den Grund des Sa- mens versetzte, während sie sich doch in der That an der Spitze desselben befinden. Wahrscheinlich gehört auch Alphonsia oleifera H. B. und Kunth zur Gattung Elaeis und ist vielleicht nicht einmal ver- schieden von unserer Africanischen Art. *) Nach Herrn Professor Hornemanns Bemerkung (a. a. Of peop.) bestatigt Tonning durch seine Beschreibung der Elaeis Guineensis Gärtners Angaben, nach wel- chen diese Palme als zweihäusig betrachtet wird, weicht aber sonst in manchen Stücken des Blüthen- und Fruchtbau’s sehr von Gärtners und Willdenows Ansicht ab, A. d. U (Pflanzen vom Congo.) 271 Eine merkwiirdige Thatsache in Hinsicht auf die geographische Verbreitung der Palmen ist, dass Elaeis Linn., von der man allgemein, und ich glaube mit Recht, annimmt, dass sie von den West- küsten Africa’s in die westindischen Colonien einge- führt sey, und Cocos Indica, welche ohne Zweifel auf den Küsten des tropischen Asiens und seiner Inseln einheimisch: ist, die beiden einzigen Arten einer ausgebreiteten und sehr natürlichen Abtheilung die- ser Familie sind, die wir nicht auf America be- schränkt finden. Dieser Abtheilung, deren Hiaitchaeabiog in der ursprünglich dreifächrigen Schale besteht, deren Fächer , wenn sie fruchtbar sind, auf der ER Sitz des Keims gegenüberliegenden Seite ein Loch füh- ren, wennsie aber unfruchtbar sind, an dieser Stelle nur blinde Oeffnungen oder Grübchen, wie bei der Cocosnuss, zeigen, sollte man eigentlich den Namen Cocoinae beilegen, obgleich dieser Name schon von Herrn Aunth *) auf eine noch weitere und weniger naiurliche Gruppe angewendet worden ist, welche alle Palmen mit dreifächrigen Fruchtkno- ten und mit Früchten, deren Oberfläche nicht mit - übereinanderliegenden Schuppen bedeckt ist, in sich begreift. Ich füge nur noch die Bemerkung hinzu, dass bloss von den Früchten der Cocoinae, wie ich hier die Grenzen dieser Abtheilung gezogen habe , das Oel, welches die Pflanzen dieser Familie ge- währen, gewonnen wird, Ie *) Nov. Gen, et Sp. orb. nov. p. 241. _ \ 272 (Pflanzen vom €ongo ) | Herr Professor Smith erwähnt an mehreren Orten seines Tagebuchs öfters einer Art von ZIy- phaene, worunter er oflenbar die Palme versteht, die er zuerst häufig an der Mündung des Flusses, und nachmals hie und da in dem grössern Theil seines Verlaufs, besonders in der Nähe der Banza’s sah, wo sie wahrscheinlich um der Weinbereitung willen angepflanzt wird. Nach den Berichten des Gärtners ist diess eine Palme von missiger Höhe mit fächerförmigem Laub und einem ungetheilten Strunck, und gehört daher aller Wahrscheinlichkeit nach eher zur Gattung Co- rypha, als zu Gärtners Hyphaene, von welcher Gattung die Cucifera Delile, oder die Dumpalme aus Ober-Aegypten, eine Species ausmacht, die zwei- te Art aber, Hyphaene coriacea, auf Melinda und wahrscheinlich auf Madagascar wächst, beide vor allen ausgezeichnet durch ihren dichotomischen oder wiederholt gabelförmig getheilten Strunk. Da die Palme auf den Ufern des Congo nur in Frucht gefunden wurde, so ist es nicht schwer, zu errathen, warum Herr Professor Smith sie lieber zu Ayphaene, als zu Corypha, bringen wollte. Gärtner beschrieb rämlich den Embryo der letzte- ren als an der Basis der Frucht liegend, weil er diese wahrscheinlich, wie er bei Elueis gethan zu haben scheint, umkehrte; es ist dagegen aber aus- gemacht, dass wenigstens bei Corypha Taliera *) *) Roxbourgh Coromandel. III, Tab, 255 u. 256. (Pflanzen vom Congo. 2373 auf dem festen Lande Ostindiens, welche sehr nahe mit Corypha umbraculifera verwandt ist, der Keim, wie bei bei Z/yphaene, an der Spitze liegt. Das Tagebuch erwähnt auch noch einer Art von Raphia, welche wahrscheinlich Raphia vinifera Pa- lissot de Beauvois *), der Sagus Palma - Pinus Gartner , ist. | Die Sammlung enthält endlich noch das Laub einer Palme, ähnlich dem von Calamus secundiflo- rus Palissot de Beauvois =), welche Palme auch in Sierra Leone von Afzelius gelunden worden, und’ | endlich einen männlichen Kolben, welcher dem der — Elate sylvestris aus Ostindien sehr ähnlich ist. Die Cocosnusspalme wurde nirgends im Umfan- ge des Flusses bemerkt. | Es scheinen also in Allem nur fünf Arten von Palmen auf den Ufern des Congo gesehen worden zu seyn. Auf dem ganzen festen Lande von Afri- ca finden sich aber, mit Einschluss derer vom Con- 80,.18 Arten, welche zu Gattungen gehören, die entweder auf dieses Continent und seine Inseln aus- schliesslich beschränkt sind, oder auch in Indien vorkommen, deren keine aber noch in America ge- funden worden ist, es sey denn vielleicht Zlaeis, wenn sich nämlich ergeben sollte, dass die Alphon- sia oleifera Humboldt wirklich als eigene Art zu dieser Gattung gehöre. — *) Flore d’Oware I. p. 55. t. 44, 455 46. a) lace crt... p15. £ Gi, 16: 3 18 274 - (Pflanzen vom Congo.) CYPERACEAE. *). Die Sammlung enthält 52 Arten aus dieser Familie, welche sonach ein Acht- zehntheil ihrer phänogamischen Pflanzen beträgt **), — ein Verhältniss, welches sehr von dem angenom menen Tropenverhältniss dieser Familie abweicht, aber zwischen dem in den nördlichen Theilen Neu-Hol- lands gefundenen, wo es nach meinen eigenen Ma- terialien wie 1:14 zu seyn scheint, und dem in Ostindien herrschenden, wo es nach Dr. Roxbourgh’s Flora wie 1:25 steht, in der Mitte liegt. *) Vergl. in dem Vorhergehenden S. 106, A.d.U. “=) Hiemit stimmt auch die Koppenhagner Sammlung überein, welche 28 Cyperaceen, (um ein Geringes weniger, als '/;g der ganzen Sammlung,) enthält, and zwar diese in demselben Verhältniss der Arten, wie sie in unserm Texte angegeben werden, nämlich eine vorherrschende Zahl von Cyperus- Arten, (13, die bis auf 2, dem C, rotundus und paniculatus zu ver- gleichende, schon von Vahl beschrieben sind,) wor- unter sich aber weder der von unserm Herrn Ver- fasser erwähnte C. Papyrus, noch C, articulatus be- finden, wohl aber C. ligularis genannt wird; dann Fuirenae sp., umbellatae aff., vermuthlich die im Text berührte, und Zippaelyptum filiforme Wahl., vielleicht ebenfalls die im Text genannte Species; die übrigen namhaft gemachten Gattungen sind: Scirpus antarcticus Lin., Sc, filamentosus Vahl., obtusiflorus Link., und hispidulus Vahl.; Fimbristylis pilosa Vahl. und eine zweite, von Vahl. nicht aufgefiihrte Art; Abildgaardiae sp., tristachyae similis ; Mariscus alter- nifolius Vahl. Kyllingia squamulata Vahl, und 2 noch unbeschriebene Arten; Scleria verrucosa Willd. A. d. U. (Pflanzen vom Congo.) 275 In andern Tropenländern mag dieses Verhält- niss immer noch geringer seyn, ich kann aber den- noch weder das von Herrn von /umboldt wie ı: 60 angesetzte allgemeine "Tropen - Verhältniss dieser Familie anerkennen , noch ihm zugeben , dass das Minimum dieser Familie unter die Tropen falle. Denn die Cyperaceen zerfallen, gleich den Rubia- ceen und vielen anderen natürlichen Familien, in Stämme oder umfassende Gattungen von sehr ab- weichenden klimatischen Beziehungen, und die Masse ihres 'Tropenantheils besteht z. B. aus Cyperus und Fimbristylis , zweien Gattungen, die jenseits der heissen Zone sehr spärlich vorkommen , . während der Antheil der kalten Zone und einiger der gemäs- sigten Zonen durch die noch ausgedehntere Gattung Carex beherrscht wird, welche kaum unter den T'ro- A pen, es sey denn auf sehr grossen Flöhen, vorkommt. | Daher wird wenige Grade jenseits des nördlichen Wendekreises, wenigstens auf dem alten Continent, das Verhältniss der Cyperaceen augenscheinlich ver- mindert, wie dieses nach Herrn Delilles schätzba- rem Verzeichniss *) in Aegypten der Fall ist; und das Minimum wird wahrscheinlich in Des. Fontaines Flora Atlantica und in Herrn Dr. Russel’s Ver- zeichniss der Pflanzen von Aleppo **) zu finden seyn. Es ist jedoch noch nicht ausgemacht, dass das tiefste Verhältniss dieser Familie in America unter *) Flor. degypt. Illust. in descript. de VEgypt. Hist. nat. II. p- 49. “*) Natural History of. Aleppo. 2e., edition, Vol. II. p. 242. 276 : (Pflanzen vom Congo.) dieselbe Breite falle, und in der entsprechenden Parallele der südlichen Hemisphäre , auf dem Vor- gebirg der guten Hoffnung und zu Port Jackson, wächst dasselbe durch das Hinzukommen von Gat- tungen , die entweder ganz verschieden von den Cy- peraceen-Gattungen anderer Weltgegenden sind, oder hier eine grössere Ausdehnung als anderswo gewin- nen, beträchtlich an. Unter den Cyperaceen des Herbariums vom Congo befinden sich 15 Arten von Cyperus, worun- ter auch Cyperus Papyrus zu seyn scheint, und Hr, Professor Smith berührt in seinem Tagebuch mehr- mals das reichliche Vorkommen dieser merkwurdi- gen Art, vorzüglich um die Mündung des Flusses ; nach dem einzigen fructificirenden Exemplar in der Sammlung lässt sich aber dessen Uebereinstimmung mit der Aegyptischen und Sicilischen Pflanze, so wahrscheinlich sie auch ist, doch nicht mit Zuver- lässıgkeit bestimmen , ja ich finde vielmehr einen kleinen Unterschied in den Scheiden (ochreae) der Strahlen der gemeinschaftlichen Dolde, welche in der Pflanze vom Congo nicht so eckig und nicht so gerade abgestutzt sind, wie bei den Aegyptischen ; in anderer Hinsicht scheinen übrigens diese beiden Pflanzen übereinzustimmen. Den Cyperus laxiflo- rus, den Du Petit- Thouars auf Madagascar ent- deckt hat und der mit Cyperus Papyrus bis auf die Scheiden der besonderen Doldchen übereinstimmen soll *), habe ich noch nicht selbst gesehen. *) Encyclop. method. Botan. Vol. VIL. p: 270. ( Pflanzen vom Congo ) 277 Unter den Arten von Cyperaceen in der Samm- lung haben die weiteste Ausbreitung: Cyperus ar- ticulatus, welcher America, Indien und Aegypten gemein ist; Puirena umbellata und Eleocharis ca- pitata *), die beide zugleich in America , Indien und Neu-Holland gefunden worden sind, und Cy- perus ligularis, welcher auch in andern Theilen von Africa und America einheimisch ist. Alypaelyptum argenteum, eine von Vahl nach Exemplaren aus Ostindien und vom Senegal beschrie- bene und seitdem auch von Herrn vor Humboldt im tropischen America aufgefundene Art, befindet sich ebenfalls in der Sammlung. _ Der Namen Hypaelyptum, unter welchem ich früher die Gattung, welche Hypaelyptum argen- teum **) enthält, beschrieb, wurde von Yahi ohne eine Frage nach seinem Ursprung angenommen. Er ist aber wahrscheinlich verdorben aus Hypoelytrum *****), unter welchem Namen Herr Aichard , wie er mir selbst versicherte , eigentlich eine andere Gat- tung mit scheinbar ähnlichen Charakteren aber von sehr verschiedenem äusserem Ansehen, (woraus sich eine Art bei Vahl unter Aypaelyptum beschrieben findet), verstanden, den Charakter derselben aber so ausgedrückt hat, dass sie beide Gattungen umfassen kann. Vor Kurzem hat nun Herr Kunth das Hypae- *) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p. 225. Scirpus capitatus Willd. spec. plant. I. p. 294. excluso synon. Gronovit. **) Prodr. Flor. Nov. Holl. I. p. 219. ) Palissot de Beauyois Flore d’Oware 1. pag. 4r. t. 2% (Pflanzen vom Congo.) 297 Herrn. Prof. Smith’s 'Tagebuch unter dem Namen Cassa gedacht, und der in Capitain Tuckey’s Be- richt irrig für eine Art von Cassia ausgegeben wird, ist entweder der Rothwasserbaum (Red- water -tree) aus Sierra Leone *) und von der Goldküste selbst , oder gehört doch wenigstens zu derselben Gattung. Eine Art der Raam-Frucht ( Cream - fruit), deren Herr Prof. A/zelius gedenkt **), und die darum merkwürdig ist, weil sie, obgleich zu den Apocyneen, einer im Allgemeinen so giftigen Familie gehörig, doch einen gesunden und wohlschmecken- den, zuckrigen Saft giebt, womit die Eingebohrnen von Sierra Leone ihren Durst stillen, ward auch am Congo gefunden. | Auch die Gattung Sarcocephalus desselben Schriftstellers =), wahrscheinlich dasselbe Ge- wächs, dessen er unter dem Namen der Landfeige von Sierra Leone erwähnt =“ ), kam an den Ufern des Congo vor und scheint dort nicht selten zu seyn. a) Anona Senegalensis, deren Frucht, obgleich kleiner, als die der cultivirten Art dieser Gattung, dennoch nach Herrn Lockhart einen weit angeneh- mern Geschmack hat, wurde allenthalben , beson- ders oberhalb Embomma, angetroffen und scheint längs der ganzen Ausdehnung der Küste sehr ge- mein zu seym. *) Winterbottom’s Sierra Leone I. p. 129. ™) Sierra Leone Report for 1794, p, 173. n, 47. “**) In Herbario Banksiano, Fe ty ree Du» LER 7° 468 298 (Pflanzen vom Congo.) Desgleichen wurde Chrysobalanus Icaco, oder eine dieser sehr nahe verwandte Art, welche vom Senegal bis zum Congo gleich häufig wächst, auch reichlich an der Mündung des Stroms bemerkt. Ich will hier meine Betrachtungen über die essbaren Pflanzen, sowohl über die angebauten als über die einheimischen , welche längs der ganzen Westküste sich überall sehr ähnlich sind, einschalten, und schöpfe meine Kenntniss derselben hauptsäch- lich aus den Tagebüchern von Capitain Tuckey und. Herrn Prof. Smith, und aus Herrn ZLockharts mündlichen Mittheilungen. An den Ufern des Congo, so weit sich längs denselben die Expedition erstreckte, bestanden die Hauptnahrungsmittel aus dem Pflanzenreich in /n- dianischem Korn oder Mais (Zea Mays), in Cas- sava (Jatropha Manihot), sowohl der süssen als der bitteren , in zwei Arten von Hiulsenfruchten, welche allgemein angebaut werden, nämlich Cytisus Cajan Linn. und einer unbestimmten Art, die aber wahrscheinlich zu Phaseolus gehört, endlich in der Erdnuss (Arachis hypogaea Linn). Die : schätzbarsten Früchte , welche man er- blickte, waren Pisang (Musa sapientum), Pa- paya (Carica Papaya), Kürbisse ( Cucurbita Pepo), Limonen und Orangen (Citrus medica et Auran- - tium), Ananas (Bromelia Ananas) , die gemeine Tamarinde ( Tamarindus Indica) und Safu, eine Frucht von der Grösse einer kleinen Pflaume, die aber noch nicht reif war. Eine der wichtigsten Pflanzen, nicht allein am anzen vom Congo.) 299 Congo, sondern auf der ganzen Küste, ist Elaeis Guineensis, oder die Oelpalme, von welcher auch die beste Art des Palmweins bereitet wird. Aber auch noch zwei andere Arten von Palmen, wahr- scheinlich Raphia vinifera und unsere vermeint- liche Corypha, die Herr Prof. Smith für eine Hy- phaene hielt, liefern Wein. Von den übrigen Nahrungs -Pflanzen, welche theils minder wichtig, theils nicht hinlänglich be- kannt sind, will ich noch anführen : den strauchi- gen Holcus, dessen Capitain Tuckey erwähnt *), den gemeinen Yam, den Herr Lockhart nach seiner Versicherung nur bei Culu (Cooloo) sah, und eine andere Art von Dioscorea, die man nur wild fand, und die weit unter dem Yazn steht, in- dem sie nach dem Bericht, » vier Tage lang ge- kocht werden muss, um sie von ihren schädlichen Eigenschaften zu befreien«. Nach demselben Zeugen sah man zwei Sorten von Zuckerrohr bei Embomma, und Kohl um Banza Nocki; eine Art von Capsi- cum oder spanischem Pfeffer und Tabak wurden beide allgemein angebaut gefunden, und ich sehe in dem Herbarium ein Exemplar von dem Malaguet- ta Pfeffer, d. i. eine von den Amomum- Arten, die unter dem Namen /momum Granum Paradisi mit einander verwechselt werden. Herr Lockhart glaubt , dass noch eine zweite Art von Erd-Nuss oder Erbse dort vorkomme, wel- ‘ches diejenige seyn mag, die von Merolla unter *) Voyage p. 138. 300 (Pflanzen vom Congo.) dem Namen: Jncumba *) angeführt wird, und vielleicht die zweite Sorte in Proyart’s Nachricht 469 von Loango **), welches wahrscheinlich Glycine subterranea Linn. ist, die Foandzeia du Pelit- Thouars ”***), oder Voandzou, von Madagascar, wo sie allgemein angebaut wird 7). - Von den einheimischen wurden bereits, als über die ganze Küstenstrecke allgemein verbreitete Frucht- Bäume, angeführt: MAnona Senegalensis, Sarcoce- phalus, eine Art von Raamfrucht und Chrysobala- nus Icaco. Noch wurde von Hrn. Smith eine Art von Xi- menia gefunden, die er für Ximenia Americana zu halten geneigt war und deren Frucht, nach seinen Berichten gelb, von der Grösse einer Pflau- me, und von einem säuerlichen, aber nicht unan- genehmen Geschmack, in den oberen Gegenden des Flusses Gangi genannt wird. Es ist dieses wahr- scheinlich die Ogheghe, deren Lopez gedenkt ff), die er mit einer gelben Pflaume vergleicht, von dem Baum aber, der sie trägt, versichert, dass er allgemein angepflanzt werde. tit) *) Piccardo Rilaz. del Viag. nel Regno di Congo p. 119, #*) p. 18. #**) Nov, gen. Madagasc. n, 77. +) Flacourt. Madagasc. p. 114 und 118. I+) Pigafetta in Hartwell’s Uebersetz. p. 115. +47) Hornemann a, a. O, p. 20. nennt ausdrücklich Arme- nia Americana unter den Africanischen Pflanzen der Koppenhagner Sammlung. Herr De Candolle scheint (Pflanzen vom Congo. ) 301 Noch findet sich auch ein Antidesma in dem Herbarium, wahrscheinlich diejenige Art, von wel. cher, A/zelius berichtet, dass sie eine Frucht von der Grösse und dem Geschmack einer Johannisbeere bringe. — | Es verdient hier besonders unsere Aufmerksam- keit, dass der grösste Theil der Pflanzen , welche von uns, als an den Ufern des Congo angebaute, aufgezählt wurden, und unter diesen fast alle die wichtigsten und bedeutendsten Arten, wahrschein- lich aus andern Welttheilen eingeführt worden sind, und dem festen Lande von Africa nicht ur- sprünglich angehören. So kann man mit Zuversicht behaupten, dass der Mays, der Manjoc oder die Cassava und die Ananas, mit grosser Wahrschein- lichkeit aber, dass die Papaya, das Capsicum und der Tabak, aus America herübergebracht wurden, während die Bananen oder Pisangs, die Limonen und Orangen, die Tamarinden und das Zucker- rohr für asiatischen Ursprungs zu halten sind, In einem frühern Theil dieses Versuchs habe ich angedeutet, dass eine sorgfältige Erforschung der geographischen Verhreitung der Gattungen in manchen Fällen dahinführen könne, das wahre Vaterland solcher Pflanzen, die jetzt überall ver- breitet sind, zu entdecken. Der eigentliche Werth aber ın diese Bestimmung noch einen Zweifel zu setzen, da er bloss America und dessen Inseln als das Vaterland jener Art anführt, (Prodr. I. p. 533.) A. d. U. 470 302 ( Pflanzen vom Congo.) des Gewinns, der aus der angegebenen Quelle her- zuleiten wäre, würde nämlich darauf hinauslaufen, dass man in zweifelhaften Fällen, wo alle übrigen Gründe gleich wären, es für wahrscheinlicher hal- ten müsste, dass eine fragliche Pflanze derjenigen Gegend ursprünglich angehöre , in welcher alle anderen Arten derselben Gattung zuverlässig einhei- misch sind, als derjenigen, wo sie die einzige be- kannte Art derselben ausmacht. Diese Schlussweise scheint mir nun auch mit Vortheil angewendet wer- den zu können, um das Vaterland mehrerer der hier aufgezählten Pflanzen, namentlich der Bana- nen, der Papaya, des Capsicum und des Tabaks zu bestimmen. Die Banane oder der Pisang wird allgemein als ein ostindisches Gewächs betrachtet; doch hat neuerlich Herr von /Jumboldt die Vermuthung ge- äussert *), dass wahrscheinlich verschiedene Arten von Musa unter dem gemeinschaftlichen Namen Pisang oder Banane verborgen liegen, und dass einige dieser Arten wohl ursprünglich in America einheimisch seyn könnten. In wie fern nun die all- gemeine Sage, die sowohl in Mexico, als auf Ter- ra firma verbreitet seyn soll, und die Behauptun- gen von Garcilasso de la Vega in Bezug auf Peru die Thatsache feststellen können, dass die Musa schon vor der Ankunft der Spanier auf dem neuen Continent angebaut worden sey **), will ich zwar '*) Nouvelle Espagne Vol. II. p. 360. **) Humboldt l, c. p. 561. Man muss jedoch bedenken, dass die- — | (Pflanzen vom Congo.) 5 303 jetzt nicht näher untersuchen, aber ich muss doch, im Widerspruch mit der angeführten Vermuthung> hier vorausschicken, dass sich in dem Bau der Ba- nanen oder Pisangs, welche in Ostindien oder auf den Inseln des tropischen Asiens “gezogen wer- den, in keinem ihrer Zustände irgend ein Merk- mal findet, welches uns hindern könnte, sie insge- sammt als blosse Varietäten einer und derselben Art, nämlich der Musa sapientum, zu betrachten, und dass dieseihre Beziehung auf eine einzige Art selbst durch die Menge der vorhandenen Spielarten *) be- stäligt wird, die fast grösstentheils keinen Samen. bringen, dann aber auch noch durch die Existenz einer, auf dem festen Lande von Indien ursprüng- lich einheimischen Pflanze **), welche vollkomm- se Sage nicht in allen Theilen des festen Landes von Süd- america herrscht; denn so versichern z, B. Marcgraf und Piso, in Hinsicht auf Brasilien, dass dort die Banane und der Pisang beide als eingeführte Pflanzen - betrachtet würden, von denen die letzte wahrscheinlich vom Congo herüber. gekommen sey. (Marcgraf p. 137. und Piso Hist. nat. Bra- sil, ps 154.) *) Musa sapientum. Roxbourgh Coromandel. t. 275. **) Herr Desvauzx ist in einer Abhandlung über die Gattung Musa (Journal de Botanique appl. Vol. 4. pag. 1.) zu denselben Resultaten über das Vaterland der jetzt cultivirten Bananen gelangt, und glaubt ebenfalls, dass iire zahlreichen Varietä- ten von einer einzigen Art abzuleiten seyen. In dieser Ab- ‚handlung stellt er aber eine ihm ganz eigene Ansicht von den Blüthendecken der Gattung Musa auf. Das Perianthium die- ser Gattung wird nämlich gewöhnlih so betrachtet, als be- stehe es aus zwei ungleichen Abschnitten oder Lippen, deren eiue, die an der Spitze in fünf oder seltner in drei Abschnitte 471 304 (Pflanzen vom Congo.) nen Samen bringt, und von der solchemnach alle jene Spielarten wohl entsprungen seyn mögen. Zu diesen Einwürfen gegen die Hypothese von einer ur- sprünglich grösseren Zahl der Bananenarten mag sich nun auch das oben berührte Argument für den Beweis ihres asiatischen Ursprungs gesellen: Wir kennen nämlich bereits wenigstens fünf bestimmte Ärten von Musa aus dem tropischen Asien, während noch keine andere Art dieser Gattung in America gefunden worden ist, und die Spielarten der Bananen, wel- che auf dem neuen Continent angebaut werden, scheinen sich eben so bequem, als die Ostindischen, zerspalten ist, die andere unzertheilte und zärtere, mehr blumenblattartitg gewebte und in der Form abweichende umbüllt. Herr Desvaux betrachtet nun den umhüllenden Abschnitt als den Kelch, den innern als die Blumen- krone. Mir aber scheint es dagegen klar, dass die Abwei- chung von der mehr regelmässigen Form einer monocotyie- donischen Blume bei Musa auf dem Zusammenfliessen der drei Abschnitte des äussern Kreises der Blüthendecke be- ruhe, welcher zugleich mehr oder weniger innig mit den zwei Seitenabschnitten des innern Kreises zusammenhängt, wäh- rend der dritte Abschnitt dieses Kreises, analog dem Label- lum der Orchideen , zu der inneren Lippe der Blume wird. Diese Ansicht scheint schon durch die mannigfaltigen Modifi- cationen, die man bei den verschiedenen Arten von Musa selbst, namentlich bei Musa superba Roxbourgh (Planıs of Coromandel III. t. 223.) und bei der von Plumier (Nov. Gen. t, 34.) abgebildeten Blume von Musa wahrnimmt, ihre Bestätigung zu erhalien; noch weit mehr aber durch die Gattung Strelitzia, wo sich die Unregelmässigkeit bloss auf den innern Kreis beschränkt, und durch die mit Sirelitzia zu derselben natürlichen Familie gehörende Gattung Ravenala (oder Urania), bei welcher sich eben diese innere Reihe der Blumenabschnitte wieder der Regelmässigkeit nähert, (Pflanzen vom Congo. ) | 305 auf Musa sapientum zurückführen zu lassen; end- lich ist nirgends nachgewiesen, dass die Grundformen von irgend einer der angeblichen Americanischen Bananen- Arten irgendwo, wildwachsend und reife Samen hervorbringend, seyen beobachtet worden, | Für gleich wahrscheinlich halte ich es nun auch, Ayı dass die jetzt im tropischen Africa angebaute Bana- ne ursprünglich aus Ostindien herkomme, obgleich eingewendet werden kann, dass die Ensete bei Bruce *) vielleicht eine eigene, nur in Africa ein- heimische, Art dieser Gattung sey. Nach einer ähnlichen Art zu schliessen muss da- gegen der Americanische Ursprung der Papaya (Carica Papaya) anerkannt werden, da wir meh- rere deutlich verschiedene Arten dieser Gattung in diesem Continent wild finden, während keine einzi- ge Art, ausser der cultivirten Papaya, ja, nicht ein- mal. eine dieser seltsamen Gattung irgend nahe ver- wandte Pflanze, weder in Asien noch in Africa bekannt geworden ist. In dem gegenwärtigen Fall ist aber die Unterstützung durch den angeführten Grund vielleicht ganz zu entbehren, da der Um- stand, dass eine so merkwürdige Pflanze, wie die Papaya, nicht einmal einen Sanscrit-Namen hat **), schon allein dafür entscheidet, dass sie nicht in Ost- -indien einheimisch seyn könne, wobei noch die, nach Rumphius ****) unter den Einwohnern des Malayi- *) Travels Vol. V. p. 36. | **) Flemming in Asiatic Researches. XI. p. 161. ***) Herbarium Amboinense. I. p. 145. ae | 20 472 306 (Pflanzen vom Congo. ) schen Archipelagus herrschende Meinung in Anschlag gebracht werden muss, dass diese Frucht von den Portugiesen bei ihnen verbreitet worden sey. Dieselben Gründe lassen sich auch auf die Gat- tung Capsicum ausdehnen, von welcher alle bekann- ten Arten wahrscheinlich dem neuen Continent an- gehören ; denn die einzige wichtige Ausnahme, die man dem vollständigen Americanischen Ursprung dieser Gattung entgegenstellen könnte, nämlich Capsi- cum frutescens , scheint schon allein durch die Na- men T'schilli und Laedae (Lada) Tschilli, welche diese Pflanze auf den Malayischen Inseln führt, ge- hoben zu werden, indem Z'schıilli allein, oder in Zusammensetzung, der mexicanische Namen. für alle Arten und Spielarten dieser Gattung ist *). Alle Arten von Nicotiana scheinen Americani- schen Ursprungs, mit Ausnahme der Nicotiana Australasiae ( Nicotiana undulata Ventenat und Prodr. Flor. Nov. Holl., aber nicht der Flora Peruviana), welche gewiss in Neu-Holland einhei- misch ist. | Diese Ausnahme entkräftet aber den obigen Schluss im Wesentlichen keineswegs, denn Nicotiana Australasiae unterscheidet sich so sehr von den übrigen Arten, dass sie einen besondern Abschnitt dieser Gattung bilden muss. | Dasselbe Argument liesse sich vielleicht auch noch auf mehrere Gewächse zweifelhaften Ursprungs ”*) Hernandez rerum medic. nov. Hisp. Thesaur. p. 134. und Nie- remberg Historia natural. p. 363. (Pflanzen vom Congo.) 307 anwenden, z. B. auf Canna Indica, welche dadurch aus America hergeleitet werden würde *). ‘ *) Neuere Entdeckungen haben uns belehrt, dass es sich mit der Anwendung des von unserm Herrn Verf. hier so scharfsinnig angedeuteten Gesetzes auf die Gattung Canna gerade ebenso verhält, wie er selbst in Bezug auf die Gattung JVicotiana zu einer Beschränkung desselben geführt wurde. Wenn näm- lich eine Gattung in scharf geschiedene Abtheilungen zerfällt, mögen diese sich auch nar auf einige weni- ge Merkmale gründen und den Gesammtausdruck des ganzen Bau’s unberührt lassen, da finden wir nicht selten diese Abtheilungen eben so bestimmt an verschiedene Welttheile gebunden, als dieses sonst mit ganzen Gattungen der Fall zu seyn pflegt. leder Welttheil hat sich gleichsam die Gattung da- durch zu eigen gemacht, dass er ihr einen eignen Stempel aufdrückte, Betrachten wir nun aus diesem Gesichtspunct die Arten des Blumenrohrs (Canna), so finden wir bei den Ostindischen den innern ‚Saum der Blnmenkrone, den wir Nebenkrone nennen, in. der Regel zweitheilig, und nur ausnahmsweise mit einem dritten hinzukommenden Abschnitte vermehrt; dabei sind diese Abschnitte stets gerade, schmal, et- was straff und an der Spitze deutlich eingeschnitten oder zweizähnig. Von dieser Form kennen wir Canna coccinea Milld. (die neuerlich, wir wissen nicht aus welchem Grande, iin dem Bot. Reg.n. 772. unter dem Namen C. occidentalis, gerade im Widerspruch mit ihrer eigentlichen, durch Rumph und Roxbourgh erwiesenen Herkunft „ abgebildet worden ist,) C. lutea, _C. Nepalensis, C. limbata u, C, Chinensis (patens FWilld.), zu welcher letzteren 308 (Pflanzen vom Conso ) Es ist indess nicht unsere Meinung, diese Art zu schliessen in allen Fällen und im Widerspruch mit allen andern augenscheinlichen Gründen anwen- vielleicht das Citat aus Rumph (Herb. Amb. V’. p. ı77. t. 71. f. 2.) gehört, und die wir unter dem Namen Sebee aus Java erhielten. Bei den Americanischen Arten dieser Gattung aber: C. variabilis Willd. (schon bei Piso Bras. p. 116. abgebildet,) C. crocea Lag., C. gigantea DeC, etc. sind dieser Abschnitte der Nebenkrone stets drei vorhanden, welche sich nach der Spitze hin mehr oder weniger erweitern und stets, auseinanderstrebend, auf verschiedene Weise zu- rückschlagen: eine Bildung, die dann bei einer neuen Art aus Brasilien /C. reflexa), bei C. iridiflora, glauca und flaccida ihr Maximum erreicht und zugleich mit der Vergrösserung der allmählig der Irideenform sich annahernden Blumenkrone und mit dem vorherrschen- den bleichern Gelb ihrer Farbe über die Tropen- region hinaus rückt. Eine Brasilische Art, die wir unter dem Namen C, macrophylla nach trockenen Exemplaren beschrieben haben, scheint zwar durch eine gerade zweitheilige Nebenkrone eine Ausnahme von dieser Regel zu machen, wir müssen aber, da diese Exemplare ziemlich unvollständig waren und wir nie Gelegenheit hatten, diese Pflanze lebend zu beobachten, aufrichtig bekennen , dass wir jene Bestimmungen nicht für ganz zuverlässig halten und daher gegen so viele, uns ganz vor Augen liegen- de Fälle, welche für die erwähnten Abtheilungen und deren geographische Verhältnisse sprechen , kein besonderes Gewicht auf jene Bestimmung le- gen können, | Aa. 0. -~ ( Pflanzen vom Congo.) ‚309 den zu wollen, und es kann gerade unter den Nah- rungspflanzen Fälle geben, wo dieselbe keineswegs Genüge leistet: so ist zum Beispiel die Cocosnuss zwar wahrscheinlich auf den Küsten und Inseln des tropischen Asiens einheimisch, aber auch zugleich die einzige Art ihrer Gattung, welche nicht aus- schliesslich America angehört. Cytisus Cajan mag wohl aus Ostindien nach Africa eingeführt worden seyn. Diese Pflanze, wel- che in der Nachbarschaft des Congo überall ange- baut wird, ist vermuthlich der Voando, von dem Capitain Tuckey erwähnt, dass er im October reife; und da Herr Lockhart von den Eingebornen er- fuhr, dass Cytisus Cajan drei Jahre hintereinander Frucht bringe, so ist er auch wahrscheinlich Mirol- la’s Ovvando, von welehem dieser Aehnliches be- richtet *). Ob Arachis hypogaea sinken oder einge- bürgert sey, lässt sich jetzt kaum mit Sicherheit ausma- chen. Diese merkwürdige Pflanze, deren seltsamen Bau und Wachsthumsart Hr. Poiteau ***) zuerst richtig be- schrieb, und welche man, soweit man den Lauf des Stroms verfolgte, allenthalben im Ueberfluss erblick- te, scheint auf der ganzen \Vestküste von Africa einen wichtigen Culturzweig abzugeben, und wahr- ache ich auch auf der Ostküste, wo sie von Lou- reiro***) auf verschiedenen Puncten gefunden wur- *) Piccardo Elan. p. 120. **) Mem. de l’inst, des sc. phys. Sav, etrang. I. p. 455. ***) Flor. Cochinchin, 430. — (Ed. Willd, I. p. 522., + 310 | ( Pflanzen vom Congo.) de. Nach demselben Schriftsteller wird diese Pflan- ze auch in China und Cochinchina allgemein an- gebaut. Von China wurde sie wahrscheinlich nach dem festen Lande von Ostindien, nach Ceylon und auf den Malayischen Archipelagus gebracht, wo sie zwar jetzt allenthalben angebaut wird, aber schon nach dem Namen, den sie daselbst führt, nicht für ein- heimisch gelten kann. Ich finde es auch nicht sehr unwahrscheinlich, dass sie von Africa aus nach ver- schiedenen 'T'heilen des tropischen America’s gelangt sey, obwohl man in einigen der frühesten ı Be- richte über diesen WVelttheil, namentlich über Peru und Brasilien, ihrer schon erwähnt findet, Nach Herrn Professor Sprengel *) wird sie von Theophrastus als eine in Aegypten angebaute Pilanze aufgefürt; es scheint mir aber nicht aus- gemacht , dass unsre rachis in der angeführten Stelle des Theophrastus gemeint sey, denn sie wür- de, wenn sie ehemals in Aegypten angebaut worden wäre, auch jetzt noch immer in diesem Lande ange- troflen werden, findet sich aber weder in Forskäls Verzeichnis, noch in der ausführlicheren Flora Aegyptiaca von Hrn. Delille. Es liegt nun. zwar keine absolute Unwahrscheinlichkeit in der Annahme, dass rachis hypogaea zugleich in Asien, Africa wo die Asiatische und Africanische Pflanze als ver- schiedene Arten, Ar. Asiatica und Africana, aufge- stellt werden, Aa: *U, *) Hist. rei herb, I, p. 98. (Pflanzen vom Congo. ) | 311 : und in America einheimisch sey, sollte sie aber ur- sprünglich nur einem dieser Welttheile zugeschrie- ben werden müssen, so ist es viel wahrscheinlicher, dass sie aus China durch Ostindien nach Africa ge- bracht worden sey, als dass sie sich in der, entge- gengesetzten Richtung verbreitet habe. Glycine subterranea, welche in Africa, auf Madagascar und in verschiedenen 'Theilen des tropi- schen America’s häufig angebaut wird, ist wahr- scheinlich Sfricanischen Ursprungs ; man weiss we- nigstens aus Marcgrafs und Piso’s Berichten, dass sie aus Angola oder Congo nach Brasilien einge- führt worden ist *). Der Holcus, den Capitain Tuckey anführt, und von welchen sich Exemplare in dem Herbarium befinden , die aber nicht hinreichen, um danach zu bestimmen, ob sie zu einer eignen Art, oder nur zueiner Spielart von Holcus Sorghum. oder saccha- ratus gehören, kann als einheimisch, oder wenig- stens als Africanisch angesehen werden, denn er wurde nach Hrn. Lockhart überall wild gefunden, und wird nur einmal als angebaut berührt. Seine Cultur mag aber in früheren Zeiten, wie die ande- rer Hirsenarten, allgemeiner verbreitet gewesen seyn, bis er späterhin durch den Mays verdrängt wurde, der wahrscheinlich zugleich einen reichlichern und einen gewissern Ertrag gewährte. 7 *) Mandubi d’Angola. Marcgraf Hist. nat. Bras. 43. Mandobi Piso Hist. nat. Bras. p. 256. 47 . IN - 312 (Pflanzen vom Congo.) Die Dioscorea oder die bittere Yam, welche ein- mal im wilden Zustand gefunden wurde, mag für eine einheimische Art gelten können, und wenn sie ja angebaut worden ist, so lässt sich vermuthen, dass sie eben so durch den Manjoe oder die Cassava verdrängt worden sey, wie das Sorghum durch den Mays, Den Safu *), den die Eingebornen gegen Hrn. Lockhart als eine ihrer ~ geschitztesten Fruchtarten rühmten, sah er überall um ihre Dörfer her, vor- zuglich oberhalb Embomma, angepflanzt und sorg- fällig gegen die Vögel geschützt; seine Wichtigkeit beruht aber vielleicht zum Theil darauf, dass er erst im October reift, wo. wahrscheinlich einiger Mangel an andern vegetabilischen Nahrungsmitteln einzutreten anfängt. Es lässt sich übrigens wohl als ausgemacht betrachten, dass dieser Baum, dessen wahrscheinliche Stelle in dem System ich in meinen Bemerkungen über die Amyrideen angegeben habe, auf der Westküste von Africa ursprünglich einhei- misch sey. Elaeis Guineensis, deren Oel schon im Anfang des sechszehnten Jahrhunderts von Da Ca da Mosto in seinem Bericht vom Senegal”) genau beschrieben wurde, ist eben so zuverlässig auf dieser ganzen Küstenstrecke ~einheimisch, als Raphia vinifera, deren ausgezeichnete Frucht gleichfalls sehr früh die *) Wahrscheinlich der Zaffo einiger friihern Berichte vom Congo. Siehe Malte-Brun Precis de la Geographie. V, p, 9. **) Ramusie I. pag. 104. Gryn, Nov. Orb. 28. 4 (Pflanzen vom Congo.) 313 Aufmerksamkeit auf sich zog *), und als die muth- maasslich ängenommene Art von Corypha. Ich will noch einige der wichtigsten Nahrungs- pflanzen erwähnen, die in der bereisten Gegend we- der angebaut noch einheimisch sind, die aber doch der Westküste des tropischen Africa’s gewiss, oder angeblich, angehören, ohne an den Ufern des Con- g0 bemerkt worden zu seyn. | Unter diesen befinden sich der Cocosnussbaum und der Reis, von denen der erstere nach den Aus- sagen der Eingebornen in dieser Gegend gar nicht gefunden wird. Die Abwesenheit dieser beiden wich-_ tigen Pflanzen ist um so auffallender , da die Cocos- nuss in dem benachbarten Königreich Loango vor- kommen soll, und da man, nach Horn. Capitain Tuckey, an den Ufern des Flusses ein für den An- bau des Reises, der in einigen frühern Berichten vom Corgo unter den dort cultivirten Gewächsen vorkommt, sehr gut vorbereitetes Stück Land be- merkte. Auch die süsse Batate, ( Convolvulus Batatas), deren die Portugiesischen Missionaire gedenken, wur- de nicht bemerkt. , : Auch nicht der Butter- oder Talgbauin des Herrn Professors Afzelius, der eine neue zu den Gutliferen gehörende Gattung bildet zer), noch die Sammt-Tamarinde aus Sierra Leone ( Podarium *) Palma- Pinus Lobel. Advers. p. 450. **) Genus novum,ad Polyandriam Monogyniam pertinens, stylo quinquepartito. Hornemann I. c.p. 20? A.d.U, 314 | (Pflanzen-vom Congo. ) acutifolium *), noch der Affenpfeffer , oder Piper Aethiopium der Materialhandlungen ,»( Unona Ae- thiopica Dunal), welche auf manchen andern Thei- len der Küste gemein sind, wurden hier wahrge- nommen. 475 Zwei merkwürdige Pflanzen, die Akee **) und die Muscatnuss von Jamaica, oder die Americani- sche Muscatnuss ***), welche nun in den Westin- dischen Colonien angebaut werden, und yon denen die erstere ganz ohne Zweifel, die letztere aber wahr- scheinlich’, durch die Neger aus Africa dort einge- führt worden sind, wurden weder hier an den Ufern des Congo gesehen, noch finden wir sonst auf irgend einem andern Punct der Westküste ihre Spur. P7 *) Afzelius gen. plant. Guineensium. P. I. p. 23. Codarium niti- dum Vahl. I. p. 302. *#) Blighia sapida König. in Annals of Bot. I. p. 571, Hort. Kew, ed. II. Vol. II. p. 350. (Tussac Flore des Antilles I. p. 66. A.d. U.) In dem Augenblick, als diese Blätter in die Druckerei gesandt wurden, erhielt Hr. Joseph Banks eine kleine Samm- ‚ lung getrockneter Pflanzen und Pflanzenabbildungen , welche von der letzten Gesandtschaft nach Cummazee (Commasih), der Hauptstadt der Aschantis, beobachtet wurden, und unter diesen eine Abbildang der Frucht und der Blätter einer Pflanze, die dort Aitwih oder Atzuaeh (Attueah oder Attuah) genannt wird, und welche ohne Zweifel die Akee (ahah) ist, deren Vaterland hiedurch nun ermittelt wäre. “") Monodora Myristica. Dunal Anonacede, p. So. den DeCand, Sy- stema natur, regni veget. I. p. Arm. (Prodr, I, p. 87.) Anona My- ristica Gaertn, de. fr. et sem, II. p. 194. t. 125. Lunan Hortus Jamaic, II. p.ıo. Diese merkwürdige Pflanze wurde von Herrn Dunal in seiner Monographie der Anonaceen mit vollem Recht ( Pflanzen vom Congo. ) ' 315 Es fehlt uns an Hülfsmitteln, um das Verhalt- niss der Vegetation auf den östlichen Küsten des tropischen Africa’s zu dem auf der Westküste hier näher zu bestimmen; denn die wenigen Pflanzen, vorzüglich aus der Nachbarschaft von Mozambique, welche in Zoureiros Flora Cochinchinensis vorkom- men, und eine kleine Sammlung, die Herr Salt auf demselben Theil der Küste machte, gewähren keinen hinlänglichen Stoll zur Vergleichung. z yon dnona getrennt und als eine eigene Gattung betrachtet. Der Charakter aber, den er dieser neuen Gattung beilegt, ist nicht ganz genügend, da Hrn. De Candolle’s Beschreibung, aus welcher er entsprungen ist, wahrscheinlich nach einem Exemplar gemacht wurde, das dieser Gelehrte nicht durch- greifend untersuchen durfte, Beide Schriftsteller haben auch noch die Arona microcarpa Jacq. (Fragm. bot. p. 40. t. 44. f 7.)» welche Herr von Jacquin nach der Frucht meiner Car- gillia ausiralis (Prodr. Fler. Nov. Holl. I. p. 527.) aufstellte, zu dieser Gattung gerechnet; -sie gehört aber zu der sehr weit entlegenen Familie der Ebenaceen. 7) ' Long hat in seiner History of Jamaica (Vol, III. p. 735.) unter dem Namen der Americaniscken Muscatnuss die erste Nachricht von Monodora Myristica geliefert, und nimmt da- , bei an, dass sie wahrscheinlich aus Stidamerica dort einge- führt worden sey; nach anderen Nachrichten soll sie dage- gen von der Mosquito-Küste kommen. Die Vermuthung, dass sie durch die Neger aus irgend einem Theil der West- küste von Africa nach America hinübergebracht worden sey, behält hiebei aber doch immer noch die grösste Wahrschein- lichkeit, +) In dem Prodr. Syst. nat. Regn. veg. I. c. hat Hr De Candolle nunmehr diese zweite Species aus der Gat- tung Monodora entfernt. Kan d. U. 7 316 | (Pflanzen vom Congo.) DR Der Charakter der Sammlung Abyssinischer Pflanzen in Herrn Joseph Banks Herbarium, wel- che Herr Salt auf seinen beiden Reisen zusammen- brachte, und die sich auf ungefähr 260 Arten be- laufen, rückt etwas über die Tropen hinaus, und zeigt nur geringe Verwandtschaft mit der Vegetation auf der Westküste von Africa. Zu der Flora Aegyptens verräth die vom Con- go noch geringere Verwandtschaft, weder in der Zahl noch in dem Verhältniss ihrer natürlichen Familien; 476 doch enthält sie einige Arten, welche auch in, Aegyp- ten vorkommen, wie Nymphaea Lotus, Cyperus Pa- pyrus und articulatus, Sphaenoclea Zeylanica, Gli- nus lotoides, Ethulia conyzoides und Grangea Ma- _ deraspatana. Von den vielen merkwiirdigen Gattungen und Familien, die die Vegetation von Swd-Africa aus- zeichnen, findet sich keine Spur in dem Herbarium vom Congo, und dieses verdient um so mehr an- geführt zu werden, da sogar in Abyssinien einige wenige Ueberreste, wenn ich so sagen darf, dieser charakteristischen Stämme angetroffen werden, wie z. B. Protea Abyssinica *), welche Bruce beobach- tete, und Pelargonium Abyssinicum und Geisor- rhiza Abyssinica ***), welche Herr Salt entdeckte. Unter den Pflanzen, welche Herr Professor Smith auf der Insel St. Jago sammelte, und denen in dem Herbarium vom Congo zeigt sich nur eine *) Gaguedi, Bruce’s Travels, V. p. 52. “*) Salt’s Travels in Abyssinia. Appendix, p, LXIH. und LXV. (Uns, Uebers, T. S. 249.) (Pflanzen vom Congo.) | 317 sehr geringe Verwandtschaft ; die meisten Fami- lien und Gattungen sind verschieden , und nur drei Arten, worunter Cassia occidentalis, sind beiden gemein, so dass man nach dieser Sammlung von St. Jago vermuthen sollte, die Vegetation der Cap- Verdischen Inseln stehe in Hinsicht ihres Charak- ters zwischen der des benachbarten festen Landes und der der Canarischen Inseln , deren Flora na- turlich noch weniger mit der vom Congo zusam- menhangt, mitten inne. | Man hätte vielleicht erwarten sollen, dass die Untersuchung der Nachbarschaft des Congo einiges Licht auf den Ursprung , wenn ich so sagen darf, der Flora von St. Helena werfen würde; diess war aber keineswegs der Fall, denn es wurde weder eine einzige dort einheimische Pflanzenart, noch selbst eine der Haupigattungen, welche die Vege- tation jener Insel auszeichnen, an den Ufern des Congo, oder auf irgend einem andern Theil dieser Africanischen Küste, bemerkt. Dagegen ergiebt sich einige Verwandtschaft zwischen der Vegetation der Ufer des Congo und der von Madagascar und Isle de France und Bour- ben, die jedoch mehr in einer gewissen Ueberein- stimmung in Hinsicht mancher natürlicher Familien und ausgebreileter oder merkwürdiger Gattungen , als in gemeinschaftlichen Arten liegt, deren nur we- nige vorzukommen scheinen. Die Flora vom Congo kann ferner verglichen werden mit den Floren noch weiter entlegener Tro- pengegenden. 318 ( Pflanzen vom Congo. ) / Mit der Ostindischen harmonirt sie nicht nur in den Verhältnissen mancher ihrer Hauptfamilien, oder in dem, was man das Tropenverhältniss an sich nennen könnte, sondern auch , bis auf einen gewissen Grad, in den ausgedehnteren Gattungen , 477 die zu mehreren dieser Familien gehören; und man findet sogar gegen 40 Arten, die diesen beiden ent- legenen Regionen untereinander gemein sind. Mit der Vegetation des Zropischen America’s steht sie offenbar in weit geringerer Verwandtschaft, doch kommen einige Gattungen, welche bisher we- der in Ostindien noch in Neu-Holland bemerkt wor-. den sind, in diesem Theil von Africa und Ame- rica *) gemeinschaftlich vor, und man findet über- haupt in dem Herbarium vom Congo einige dreis- sig Arten, die zugleich auch auf den gegenüberlie- genden Küsten Brasiliens und der Guiana einhei- misch sind. Da die specifische Uebereinstimmung der Arten, vorzüglich aus der Hauptabtheilung der Dicotyledo- nen, welche dem tropischen America mit andern Tropenländern gemeinschaftlich zukommen , schon oft in Frage gestellt worden ist, so habe ich hier zwei Verzeichnisse von Pflanzen aus dem Herba- *) Nämlich Elaeis Jacq. Rivina Zin, Telanthera Nob, (Alternan- therae Pentandrae ) Alchornea Swartz. Blechum Prodr, Flor. Nov. Holl. (Blechi spec. Juss.), Schwenckia Lin. Hystis. Jacq. Vandellia Linn. Anona Lin. Banisteria Nob. (Banisteriae sp, Lin.) Paullinia Juss, (Paulliniae sp, Lin.), Vismia Ruiz et Pav, Conocarpus Lin. Legnotis Swartz (Cassipourea Aublet), Chaille- tia DeCandolle, ( Pflanzen vom Congo.) 319 rium vom Congo entworfen , von denen das erste solche Arten enthält, welche diesem Landstrich zu- gleich mit America und Ostindien gemein sind, die zweite aber solche, die ausserdem nur noch in. America gefunden werden. | Ein drittes Verzeichniss enthält diejenigen Ar- ten, welche zugleich am Congo und in Ostindien vorkommen , aber. noch nicht in America gefunden worden sind. Endlich habe ich noch ein viertes hinzugefügt, welches zweifelhafte Pflanzen enthält, denen ich in- zwischen die Namen derjenigen Arten beigelegt habe, welchen sie am meisten ähnlich sind und zu denen sie auch vielleicht wirklich gehören, ohne jedoch dadurch ihre Identität für ausgemacht erklären zu wollen. I. VERZEICHNISS vor PFLANZEN, welche in dem tropischen Africa, Asia und America zu- gleich einheimisch sind, Gleichenia Herrmanni Prodr. Fl. Noy. Holl. Mertensia dichotoma Willd, Agrostis Virginica L. Cyperus articulatus L, “4 i ead, sp. — niloticus Vahl. Sy, Lipocarpha argentea Nob. | Hypaelyptum argenteum Vahl. Eleoacharis capitata Prodr. Flor. Noy. Holl. Fuirena umbellata L. fil, Pistia Stratiotes L. Boerhaavia mutabilis Prodr, Flor. Nov. Holl, - 320 f Pflanzen vom Congo.) Ipomoea Pes Caprae Nob. — Convolvulus Pes Caprae L. y — brasiliensis L. rents Ipomoea pentaphylla Jacq. Scoparia dulcis L, Heliotropium Indicum L. Sphenoclea Zeylanica Gärtn. 478 Ageratum conyzoides L. Waltheria Indica L. — Americana L. ead Ri Hibiscus tiliaceus-L. Sida periplocifolia L. Cassia occidentalis L. Guilandina Bonduc L. — | Bonduccella L. reat Abrus precaiorius L. Hedysarum triflorum L. I. VERZEICHNISS ver PFLANZEN, die dem tropischen Africa und America gemein, aber nicht in Ostindien einheimisch sind, Octoblepharum albidum Hedw. *) Acrostichum aureum L, Eragrostis ciliaris Poa ciliaris L. Cyperus ligularis L. Schwenckia Americana L. Hyptis obtusifolia Nob. | Struchium (Americanum) Br. Jam. 312. Sida juncea Banks et Soland. mss. Brasil. *) Wir besitzen Exemplare aus der Insel Java, wo dieses Moos nicht selten ist, A. d. U, (Pflanzen vom Conga.) s 321 Urena Americana L. — reticulata Cavan. Oe Sp Malachra radiata L. Jussiaea erecta L. Crotalaria axillaris Hort. Kew et Willd. Pterocarpus lunatus 1 #4 II. VERZEICHNISS ver PFLANZEN, die zwar im tropischen Africa und in Ostindien, aber nicht - in America vorkommen, Roccella fuciformis Achar. Lichenogr. 440. Perotis latifolia Soland. in Hort. Kew. Centotheca lappacea Beauy. Eleusine Indica Gärtn. Flagellaria Indica L, Gloriosa superba L, Celosia argentea L. ar margaritacea L. ead. sp. — albida? Willd. | a Desmochaeta lappacea DeCand. Grangea (maderaspatana) Adans. Lavenia erecta Sw. Oxystelma esculentum Nob. Periploca esculenta Roxb, Nymphaea Lotus L. — pubescens Willd, Hibiscus Surratensis L. Leea sambucina L. . Hedysarum pictum L. Indigofera lateritia Willd. Glinus lotoides L. zt 3 21 322 (Pflanzen vom Congo.) IV. VERZEICHNISS ver PFLANZEN, welche nicht hinlänglich bestimmt werden konnten, Acrostichum alcicorne Sw. — ., stemaria Beauy. | Imperata cylindrica Prodr. Fl, Noy. Holl. Panicum Crus-galli L. Typha angustifolia L. *). Giseckia pharnaceoides L. 479 Cassytha pubescens Prodr. Flor. Noy. Holl. Celtis orientalis L. Cardiospermum grandiflorum Sw. Paullinia pinnata L. Hydrocotyle Asiatica L. Hedysarum adscendens Sw. Hedysarum vaginale L. Pterocarpus Ecastophyllum L. Zu diesem Verzeichniss habe ich noch einige Betrachtungen hinzuzufügen. 1) Die Zahl der Arten in den drei ersten Verzeichnissen zusammengenommen beträgt wenig-. stens ein Zwölftheil der ganzen Sammlung; das Ver- hältniss dieser Arten aber zu der Gesammtmasse der Vegetation an den Ufern des Congo ist wahrschein- lich um Vieles geringer, denn man hat keinen *) Gehört vielleicht hieher Typha australis Isert, (Hör- nem. l.c. p. 9.), von welcher a, a. ©, vermuthet wird, dass sie von Z'ypha Domingensis Pers. nicht verschie- den sey? A. d. U. (Pflanzen vom Congo. ) 323 Grund, zu vermuthen, dass irgend eine dieser Arten, etwa Cyperus Papyrus und Bombax pent- andrum ausgenommen, dort sehr häufig vorkom- men, ja die meisten scheinen nur in den unteren Gegenden des Flusses bemerkt .worden zu seyn. 2) Die relativen Zahlen der Arten aus den Hauptabtheilungen verhalten sich in den Verzeich. nissen wie in dem ganzen Herbarium, und weichen nicht wesentlich von den Zahlen - Verhältnissen des- selben ab, indem sich die Dicotyledonen zu den Monocotyledonen ungefähr wie 5 zu ı, und die Acotyledonen zu diesen beiden Abtheilungen zusam- mengenommen kaum wie ı : ı6 verhalten, daher auch die phänogamischen Pflanzen dieser Verzeich- nisse allein ungefähr ein Dreizehntheil der ganzen Sammlung ausmachen. Die hier angegebenen Verhältnisse weichen nun sehr von denjenigen ab, die aus den von mir auf- gestellten Verzeichnissen solcher Pflanzen, welche Neu-Holland und Europa mit einander gemein ha, ben *), hervorgehen, und in welchen die Acoty- ledonen ein Zwanzigstheil, die phänogamischen Pflan- zen aber nur ein Sechszehntheil des aussertropischen Theils der Flora ausmachen, während unter den- selben die Monocotyledonen zu den Dicotyledonen in dem Verhältniss wie 2 : ı stehen. Das grosse Uebergewicht der dicotyledonischen Pflanzen in den hier aufgestellten Verzeichnissen, *) Flinders Voyage II. p. 592. Unsere Uebers. I. p, 131. \ ome (Pflanzen vom Congo.) und hauptsächlich in den beiden ersten , in welchen beiden Americanische Arten vorkommen, steht auf- fallend mit der ziemlich allgemein herrschenden Meinung im Widerspruch, dass man kein wohlbe- gründetes Beispiel von einer dicotyledonischen Pflan- ze aufweisen könne, die den Tropen der alten und der neuen Welt gemein sey. 5) Der bei weitem grösste Theil der in den Verzeichnissen enthaltenen Arten ist streng tropisch; doch wurden auch einige wenige derselben in der temperirten Zone bemerkt, nämlich: Agrostis Vir- ginica, die, wie der Name besagt, in /irginien wächst, und auch in einer noch höheren Breite auf den Küsten der van Diemens- Insel gefunden wur- de, Cyperus Papyrus und articulatus, Nymphaea 480 Lotus und Pistia Stratiotes, welche aus Aegypten abstammen ; Glinus lotoides aus Aegypten und der Barbarei, und Flagellaria Indica, die auch auf del Ostküste Neu-Hollands in einer Höhe von 52° südl. Breite einheimisch ist. 4) Man könnte vielleicht in Bezug auf diese Verzeichnisse einwenden, dass sie Pflanzen enthal- ten, oder vielmehr hauptsächlich nur aus solchen bestehen, die während des beständigen, seit mehr als Soo Jahren zwischen Africa, America und Ost- indien waltenden Verkehrs, entweder absichtlich oder zufällig aus einer dieser Gegenden in die an- dere gebracht worden seyen, und daher nur als wahre Bürger desjenigen Welttheils, aus welchem sie ursprünglich herkommen, betrachtet werden können. (Pflanzen vom Congo.) 325 Dagegen scheint es mir aber, als wenn sich keine Pflanze in einem dieser Verzeichnisse befände, ‘von welcher man füglich voraussetzen dürfte, dass sie absichtlich von dem einen Continent zu dem andern geführt worden sey, es seyen denn vielleicht Chrysobalanus Icaco und Cussia occidentalis , welche beide etwa durch die Neger, die erstere als eine essbare Frucht, die letztere als ein Arznei- mittel, von der Westküste Africa’s nach America hätten gebracht werden können, und die wenigstens wahrscheinlicher in dieser Richtung ausgewandert seyn möchten, als in der entgegengesetzten. Wobei ich jedoch bekennen muss, dass mir selbst in Be- zug auf diese beiden Pflanzen die hier zugestandene Art der Einführung nicht sehr wahrscheinlich dünkt; denn beide sind in Africa wie in America gleich allgemein verbreitet, nnd doch wird Chrysobalanus Icaco durchgängig nur als eine Frucht von sehr geringem Werth betrachtet, und in Bezug auf Cas- sia occidentalis, die auch in Ostindien wächst , ~ müsste dann auch noch fur diese Richtung ein zweiter Weg der Mittheilung aufgesucht werden. Dagegen kann man von mehreren Arten der Verzeichnisse muthmaasen, dass sie zufällig ver- pflanzt worden seyen , weil sie mit Nahrungsmitteln oder Handelsgegenständen gemischt waren, oder diesen anhiengen; es sey nun vermöge der Beschaf- fenheit der Oberfläche ihrer Samenbehiltnisse, wie Desmochaeta lappacea, Lavenia erecta, Ageratum conyzoides, Grangea Maderaspatana, Boerhaa- via mutabilis und Hyptis obtusifolia, oder wegen 481 326 (Pflanzen vom Congo.) der Kleinheit ihrer Samen, wie Schwenckia Ameri- cana, Scoparia dulcis , Jussiaea erecta und Sphe- noclea Zeylanica. Dass aber die hier angeführten Pflanzen wirklich auf die gedachte Weise ausge- streut worden seyen, bleibt immer nur eine Ver- muthung, und die Annahme ist keineswegs noth- wendig, da mehrere dieser Arten, wie Lavenia erecta, Scoparia dulcis und Boerhaavia mutabilis, auch in den tropischen Gegenden von Neu - Holland einheimisch sind, wohin sie auf keinem der hier an- g nommenen Wege verpflanzt worden seyn können. Aber auch die Wahrscheinlichkeit dieser Art von Uebertragung aus einem Lande in das andere, mit Bezug auf die erwihnten Pflanzen und auf andere von ähnlichem Bau, zugegeben, so würde doch noch immer der grössere Theil des Verzeichnisses übrig bleiben, für dessen Verpflanzung wir nun andere, in der Natur gegründete oder wenigstens mit der menschlichen Betriebsamkeit nicht zunächst ver- knüpfte Ursachen würden hervorsuchen müssen; und die Nothwendigkeit , die Wirkungen solcher Naturursachen zu Hülfe zu nehmen, gründete sich wieder lediglich auf die Annahme jener ‘Theorie, nach welcher jede Pflanzenart ursprünglich nur an einer einzigen Stelle hervorgegangen ist, von wel- | cher aus sie sich dann allmählich weiter verbreitet hat. Ob nun diese Ansicht die einzig wahre oder die wahrscheinlichste sey, an die man sich halten könnte , will ich jezt nicht untersuchen; ich darf aber, als einen, ihr nicht eben ungüstigen Um- stand anführen, dass sehr viele der dicotyledoni- (Pflanzen vom Congo.) 327 schen Pflanzen dieser Verzeichnisse in ihren Samen einen sehr entwickelten Keim führen, der zugleich durch die Textur der Samendecken vorzüglich gut geschützt ist. Diess ist der Fall bei den Malvaceen, Convol- vulaceen, und insbesondere bei den Leguminosen, welche letztere die artenreichste Familie in den Ver- zeichnissen ist, aus der mehrere Arten, wie Gui- landina Bonduc, und Abrus precatorius, die bei- den Bedingungen , — Entfaltung und Bedeckung des Keims, — in einem so hohen Grade in sich vereini- gen , dass ihre Samen nach meiner Ueberzeugung ihre Lebenskraft selbst in den Strömungen des Oce- ans *) oder in den Verdauungsorganen von Vögeln und. andern T'hieren, den einzigen scheinbaren Wegen, auf welchen die Uebertragung derselben von einem Continent nach einem andern bewirkt werden könnte, eine sehr lange Zeit hindurch zu erhalten vermö- gen, — und es verdient gewiss unsere Aufmerksam- keit , dass diese beiden Pflanzen - Arten auf allen Küsten der 'Tropengegenden am weitesten verbreitet gefunden werden. *) Herr Joseph, Banks erzählte mir, dass er vor einigen Jahren die Abbildung einer Pflanze erhalten habe, die, wie sein Correspondent versicherte, aus einem an der Westküste Irlands ausgeworfenen Samenkorn erzogen worden war, und diese Pflanze sey unstreitig Guilandina Bonduc gewesen, Auch Linne scheint mit ähnlichen Fällen bekannt gewesen zu seyn, wo Samen, die an die Norwegische Kiste. geworfen wurden, dort gekeimt hatten. Vergl. Caloniae Plantarum p.3 in Amiga, Acad. Vol, 8, 482 328 | (Pflanzen vom Congo.) Die dicotyledonischen Pflanzen unserer Ver- zeichnisse, welche zu anderen Familien gehören, haben zwar, dem Anschein nach, einen weniger entwickelten Keim, doch befindet sich derselbe auch hier noch immer auf einer bedeutenden Stufe der Ausbildung , welche durch den gänzlichen Mangel oder doch durch das sehr beträchtliche Zurücktre.- ten des Eiweisses angedeutet wird ; und die einzige Ausnahme hievon macht die Gattung Leea, wo das-Eiweiss den Embryo oft an Grösse überwiegt. Bei den monocotyledonischen Pflanzen, die aus Gramineen, Cyperaceen, Gloriosa, Flagellaria und Pistia bestehen, hat dagegen der Keim im Verhält- niss zu der Masse des Samens, welche von dem ge- wöhnlich mehligen Eiweiss gebildet wird, nur einen sehr unbeträchtlichen Umfang. Man darf aber auch nicht übersehen, dass in dieser Familie die Gegenwart eines reichlichen Eiweisskörpers nicht, wie bei den Dicotyledonen, zugleich einen geringeren Grad von Lebensentwicklung des Keims bedingt, sondern dass solches vielmehr als der natürliche Bau dieser Haupt- abtheilang des Pflanzenreichs betrachtet werden muss, indem Samen ohne Eiweiss nur allein bei ge- wissen Gattungen der zweideutigen 4roideen, und bei einigen monocotyledonischen Familien , welche grösstentheils aus Wasserpflanzen bestehen , vor- kommen, 5) Man kann endlich noch Zweifel an der Iden- tität einzelner Arten in Anregung bringen. Ueber diesen Punct muss ich erinnern, dass für jeden Irr- thum, der etwa in diesen Verzeichnissen entdeckt ( Pflanzen vom Congo. ) \ 329 werden mag, ich allein verantwortlich bin, indem ich die Aufnahme jeder Pflanzenspecies , die sie ent- halten, auf eine Vergleichung von Exemplaren aus den verschiedenen Gegenden , in welchen sie nach jedem besondern Verzeichniss einheimisch seyn sol- len, gründete. Die einzige Ausnahme hievon macht Lipocarpha argentea, von welcher ich zwar keine Americanischen Exemplare gesehen habe, deren ur- sprüngliches Vorkommen in jenem Continent aber durch die Autorität der Herren von Humboldt und Kunth hinlänglich sicher gestellt wird. In meinen Bemerkungen über die natürlichen Familien habe ich bereits meine Zweifel über ver- schiedene, in diesen Verzeichnissen vorkommende, Arten angedeutet, und werde hier noch einige Er- | innerungen ähnlicher Art in Bezug auf andere, bei denen es nöthig scheint, hinzufügen. Acrostichum aureum Linn. wurde mit Ameri- canischen Exemplaren verglichen und übereinstim- mend gefunden; daher ich es denn in das zweite - Verzeichniss eintrug, ohne deshalb entscheiden zu wollen, ob die Pflanzen, die ursprünglich mit Aero- stichum aureum verbunden waren, nun aber davon getrennt worden sind, fur Arten, oder für Spiel- arten gelten müssen. | Fuirena umbellata Linn. fil. vom Congo hat etwas weniger zertheilte Dolden, als die America- nische Pflanze, oder als die vom festen Lande Ostindiens; dieses Merkmal möchte aber, nach Exemplaren von den Nicobar-Inseln, zu den wan- delbaren gehören, | 330 (Pflanzen vom Congo.) Gloriosa superba Linn., welche längs der gan- zen Westkuste von Africa sehr gemein zu seyn scheint, wird von Herrn La Marck als eine Spiel- art der Ostindischen Pflanze betrachtet. Diese Afri- canische Spielart aber hat wohl ohne Zweifel die Aufstellung einer zweiten Art dieser Gattung, Glo- riosa simplex, veranlasst, welche Linne von Mil- ler aufnahm‘), Miller selbst aber auf die Notiz grün- dete, die ihm von Hrn. Zichard aus dem Garten zu Trianon zugleich mit dem Samen einer soge- nannten neuen, durch Adanson vom Senegal gebrach- ten Gloriosa mit blauen Blumen zugekommen war. Miller hatte keine Gelegenheit, die Richtigkeit die- ser Notiz zu beurtheilen; denn obgleich die Samen keimten, so starb doch die Pflanze vor der Blüthe. Er fügte aber einen Charakter hinzu, der nicht übel auf Samenpflanzen von Gloriosa superba passt, 485 nämlich den Mangel der Ranken. Nun erwähnt zwar Adanson selbst einer Gloriosa vom Senegal, die er für eine neue Art halte **), sagt aber nichts von der Farbe ihrer Blumen, welches er wohl schwer- lich versäumt haben wurde, wenn diese blau ge- wesen wiren; dass seine Pflanze ubrigens nicht ohne Ranken gewesen sey, lisst sich sowohl daraus schliessen, dass er sogar nachmals dieses Merkmal in den Gattungscharakter aufnahm ***%), als aus Hrn. La Marck’s Beschreibung seiner Varietas ß von *) Gloriosa II. Miller Dict. Edit, 7. **) Nouv. Espéce. de Metonica. Hist, nat. du Senegal, p. 137. *+#) Mendont. Fam. des Plantes, 11. p. 48. ( Pflanzen vom Congo. ) ER: 331 Gloriosa superba *), welche derselbe nach Hrn. Adanson’s Exemplaren gemacht zu haben scheint. Da nun seit dieser Zeit niemand weiter eine Art dieser Gattung, weder mit blauen Blumen, noch mit Blättern ohne Ranken, gesehen haben will, so kann die Gloriosa simplex, welche schon lange als eine zweifelhafte Art betrachtet worden ist, fuglich aus allen künftigen Ausgaben der Species plantarum weggelassen werden. Uebrigens mag die Gloriosa superba dieser Küste, die sich von der Ostindischen Pflanze durch die grössere Länge und den mehr gleichförmigen Durchmesser ihrer Capsel unterscheidet, doch wohl eine eigne Art seyn, ob ich gleich vor der Hand noch geneigt bin, sie nur für eine Spielart gelten zu lassen. Sphenoclea Zeylanica Gaertn. Ich habe diese Pflanze vom Congo mit Exemplaren aus Ostindien, Java, China, Cochinchina ***)\, vom Gambia, aus Demerary und von der Insel Trinidad verglichen. Eine Zeitlang war ich geneigt, zu glauben, die Sphenoclea möge als eine Begleiterin des Reises, unter dem sie gewöhnlich wächst, anzusehen seyn, und könnte demnach mit demselben ursprünglich aus Ostindien in die verschiedenen Gegenden, wo sie jetzt gefunden wird, eingewandert seyn. \Venn *) Encyclop, method. Botan. IV. p. 134. **) Die Rapinia herbacea der Flora Cochinchinensis (p. 129) ist zuverlässig die Sphenoclea Zeylanica, wie aus einem Exem- plar erhellt, das Herrn Jos, Banks von Loureiro selbst zuge- sandt wurde, | 332 : (Pflanzen vom Congo.) aber auch diese Hypothese vielleicht die Existenz dieser Pflanze in den Reisfeldern Aegyptens *) er- klärt, so muss dennoch diese Vermuthung nun- mehr aufgegeben werden, da man sie schon an Orten bemerkt hat, wo schwerlich je Reis gebaut worden ist. Hibiscus tiliaceus Linn. stimmt mit der ostin- dischen Pflanze überein, bis auf einen sehr gerin- gen Unterschied in der Zuspitzung des Blatts; die Americanischen Exemplare haben aber einen ver- hältnissmässig längern äussern Kelch. Sida periplocifolia Linn. entspricht den Ame- rıcanischen Exemplaren; die Exemplare in ZJerr- manns Herbarium, nach welchen diese Art aufge- stellt wurde, haben länger zugespitzte Blatter ; in anderer Hinsicht finde ich aber keinen Unter- schied. 48h WFaltheria Indica Linn. Ich halte die Walthe- ria Americana für eine Spielart dieser freundlichen Species, welche allen 'Tropenländern gemein zu seyn scheint. Urena Americana Linn. und Urena reticulata Cay. halte ich nicht für specifisch verschieden; die Pflanze vom Congo aber stimmt ganz mit den west- indischen Exemplaren überein. Jussiaea erecta Lin. vom Congo gleicht den ‚ westindischen Exemplaren in den linienförmigen Blät- tern; aber ein Exemplar aus Millers Herbarium, wel- ‚ches mit dem der Linne’schen Sammlung verglichen *) Delile Flor, Aegypt. illust. in op. cit. (Pflanzen vom Congo.) 333 worden ist, und diesem entsprechen soll, hat elli- ptische Blätter. | Chrysobalanus Icaco Linn. hat Blätter, welche an der Spitze tiefer, als an allen mir bekannten Ame- ricanischen Exemplaren, eingedrückt sind, passt aber in dieser Hinsicht auf Catesby’s Abbildung. | Guilandina Bonduc Linn., von welcher Gui- landina Bonduccella in keiner Hinsicht verschieden zu seyn scheint, ist eine der gemeinsten Pflanzen auf den Küsten der Tropenländer. Pterocarpus lunatus Linn. Ich habe die Pflan- ze vom Congo mit einem authentischen Exemplar aus dem Linne’schen Herbarium verglichen und ge- funden, dass der Schein einer rostgelben Pubescenz in der Rispe, deren in Linne’s Beschreibung ge- dacht wird, diesem Exemplar bloss darum zukommt, weil es in Weingeist gelegen hat. _. Manche von denjenigen Pflanzen, welche das vierte Verzeichniss enthält, möchte ich bloss für Varietäten der Arten halten, zu welchen sie dort gezogen sind; ich habe sie aber dennoch unter die übrigen, mehr zweifelhaften Pflanzen dieses Ver- zeichnisses gestellt, weil ihre Abweichungen stand- haft und von der Art zu seyn scheinen, dass sie sich definiren lassen. Eine von diesen ist Cardio- spermum grandiflorum Swartz, dessen Exemplare vom Congo im Blüthenstande etwas von den West- indischen abweichen. _ | Paullinia pinnata Linn. unterscheidet sich noch auffallender von der Americanischen Pflanze durch die Gestalt ihrer Fiederblättchen, welche sich dem Keil- 334 _ (Pflanzen vom Congo.) förmigen nähern, oder nach der Spitze zu breiter werden; ich kann aber keinen weitern Unterschied bemerken. Pterocarpus Ecastophyllum Linn. unterscheidet sich bloss durch den Mangel des sehr kurzen Spitz- chens, oder der Verschmälerung an der Spitze der Blätter, welche ich standhaft bei allen Westindi- schen Exemplaren, die ich untersuchte, gefunden habe. Giseckia pharnaceoides Linn. vom Congo hat fast linienförmige Blätter; ich habe aber Exemplare von König gesehen, deren Blätter eine Zwischen- form zeigen. | Ich will diesen Versuch, .der sich bereits sehr über meinen ursprünglichen Plan ausgedehnt hat, mit einer allgemeinen Uebersicht des Verhältnisses der neuen Gattungen und Arten in Hrn. Professor Smith’s Herbarium schliessen. 485 Die Gesammtzahl aller Arten der Sammlung ist ungefähr 620. Da aber die Exemplare von unge- fähr 50 derselben so unvollständig sind, dass sie sich nicht auf ihre Gattungen, und einige nicht einmal auf ihre natürlichen Familien zurückführen lassen, so kann man ihre Zahl im Ganzen auf 5go herab- setzen. Von diesen sind 250 ganz neu; fast eine gleiche Zahl findet sich auch auf verschiedenen Thei- len der Westküste des tropischen Africa’s, und nicht in anderen Gegenden, von welchen jedoch der gröss- te Theil noch unbeschrieben ist ; ungefähr.70 sind (Pflanzen vom Congo.) 335 auch anderen Tropen-Regionen gemein. Von noch unbeschriebenen Gattungen befinden sich 32 in der Sammlung; darunter sind zwölf ganz neue ; drei aber, die zwar schon auf andern Puncten dieser Küste des tropischen Africa’s bemerkt worden wa- ren, hatte man doch noch nicht in einem so voll- kommen ausgebildeten Zustande gefunden, dass man ihren Bau gründlich erforschen konnte. Zehn gehö- ren verschiedenen Theilen derselben Küstenstrecke an, und sieben finden sich auch in anderen Ge- genden. Es ergiebt sich aus diesem Herbarium weder eine völlig neue natürliche Familie, noch hat man bisher überhaupt eine Familie entdeckt, die dem tropischen Africa ausschliesslich eigen wäre. Der Umfang der Smith’schen Sammlung beweisst nicht nur den Eifer und die Thätigkeit meines be- weinten Freundes, sondern auch seine grosse Er- fahrung in dem Zweig der Wissenschaft, dem er sich vorzugsweise gewidmet hatte, und dem er bei der unglücklichen Expedition nach dem Congo im ungemässigten Verfolgen seiner Nachforschungen zum Opfer fiel. | | Wäre er nach Europa zurückgekehrt, so würde er zuverlässig einen weit vollständigern und allge- mein interessantern Bericht von seinen Entdeckun- gen geliefert haben, als der ist, den ich hier ver- suchte; und die zahlreichen Beobachtungen über 336 (Pflanzen rn Congo.) den allgemeinen Ausdruck, den Bau und den Nutzen der wichtigsten und merkwürdigsten Pflanzen, wel- che er ohne Zweifel hätte mittheilen können, wür- den ihn wahrscheinlich veranlasst haben, einen von meinem gegenwärtigen ganz abweichenden Plan zu verfolgen. . Es bleibt mir nun noch übrig, der rühmlichen 'Thätigkeit des botanischen Gärtners, Hrn. David Lockhart’s, zu gedenken, des Einzigen, der, wie ich glaube, den Streifzug zur Untersuchung des Stroms oberhalb des Wasserfalls an jenem verhäng- nissvollen Tage, der über das Schicksal der Reise entschied, überlebte. Von Herrn Lockhart habe ich schätzbare Be- lehrungen über manche, in dem Herbarium befind- lichen Exemplare, desgleichen über die essbaren Pflanzen, welche an den Ufern des Congo beobach- tet wurden, erhalten. + of 7 VERZEICHNISS VON PFLANZEN, ,,, welche an den Küsten der Baffin’s- Bay zwischen 70° 30° und 76° nördlicher Breite an der Ostseite, und der Possessions - Bay bei 70° nördlicher Breite an der Westseite gesammelt worden sind. (Aus: 4 Voyage of discovery made under the orders of the Admirality , in His Maiesty’s ships Isabella and Alexan- der, for the purpose of exploring Baffin’s-Bay, and inquiring into the probability of a northwest Passage. By John Ross, R. 8. Captain Royal Navy. London. John Murray , Albe- marlestreet, 1819.in 4to. vy, S. XLI— XLIY. Erste Ausgabe *}. (Deutsche Uebers. Leipzig bei Fleischer. 1820, p. 145. ff.) s *) Wir geben dieses Verzeichniss aus der ersten Auf- lage der oben genannten Reise, da uns die zweite, abgeht, und erinnern daher, dass auch die Seiten- zahlen am Rande nur auf jene zu beziehen sind. ‘ Aus den Citaten unsers Herrn Verfassers in dem An- hang zu Capitain Parry’s Reise ergibt sich, dass nicht nur die Seitenzahlen in dieser zweiten Aus- gabe verschieden sind, sondern dass auch der Text einige Zusätze erhalten haben muss, da Campanula uniflora, welche Hr. Brown aus der zweiten Ausgabe anführt, in der ersten Ausgabe fehlt. Andere Ab- weichungen aber, als die genannten, lassen sich aus jenen Citaten nicht entnehmen. u: ; : 22 vi vr +4 : ta RL. In \ i 4, +. uf tim x re 4 Ni) a u‘ ae et x r en “ i , £. ‘i RB ABT Du" ur Mile, B. pdaiv Sal NETTER ER ; Kar a 2 Fh ~~ m a cx ty) k Toy ( Pflanzen von der Bafjin’s-Bay. ) 339 Dieses Verzeichniss ist vornämlich gebildet aus der Sammlung des Capitain Ross; eine bedeutende An- zahl hinzugekommener Arten, welche mit ($.) be- zeichnet sind , sammelte Capitain Eduard Sabine; und einige mit (F.) bezeichnete erhielt ich von Hrn. fisher, Chirurgus auf dem Alexander *), TRIANDRIA. Eriophorum polystachyon, Linn. : Alopecurus alpinus, Smith Flor. Brit. III. p, 1586. URN. Agrostis algida, Phipps’ Voy. p. 200. Wah- lenb. lapp. p. 25. £. 1. (S.) Gramen sui generis. Agrostis paradoxa, nov. sp. Vix huius, for- san proprii generis. Poa laxa, Willdenow. sp. pl. Z. p. 586. *) Folgendes Pflanzenverzeichniss verdanke ich der Güte des Herrn Robert Brown, E., Bibliothekar bei Sir Joseph Banks, weichem die Admiralität sehr weislich die von den verschie- denen Officieren der Expedition gesammelten Pflanzen hat übergeben lassen. (Bemerkung von Herrn Ross.) . ..340 (Pflanzen von der Baffin’s-Bay. ) HEXANDRIA. Rumex digynus, L. Distinctum genus ( Do- NIA nob.) efformat. DECANDRIA. Andromeda tetragona, L.. Pyrola rotundifolia, L.? Absque floribus haud determinanda. — XLII Saxifraga oppositifolia , L. — — propinqua, nov. sp., S. Hirculo, cui proxima, minor et diversa praesertim calycibus nudis et petalis inappendiculatis. — — /flagellaris, Sternb. Saxifr. p. 25. t. 6. S. setigera, Pursch. Amer. J. p. 512. (F.) — — ftricuspidata , Willdenow. sp. pl. LZ. p. 657. (S.) | — — caespitosa, L. Notis nonnullis dif- Jert, forsan distincta. — — petiolaris, nov. sp., proxima S. ri- vulari. (S.) . — — cernua, L. Silene acaulis, L. Lychnis apetala, L. — — itriflora, nov. sp. ($.) Cerastium alpinum, L. IcOSANDRIA. | Potentilla pulchella, nov. sp., P. sericeae affinis. : (S.) — — Groenlandica, nov. sp.? nimis affinis T. frigidae et Braunianae (S.) Dryas integrifolia , Vahl. in Flor. Dan. 1216. u (Pflanzen von der Baffin’s-Bay) 341 PoLYANDRIA. Papaver nudicaule, L. Ranunculus — — , sulphureus forte vel gla- cialis ; e fragmentis non determinanda species. (F.) DIDYNAMIA. Pedicularis hirsuta, L. TETRADYNAMIA. Draba muricella , Wahlenb. Lapp. p. 174. ¢. X1f 2? (S) — oblongata, nov. sp. (S.) — corymbosa, nov. sp.? praecedenti val- de affinis et ambae D. rupestri (Hort. Kew. 17: P- 91-) proximae. (S.) \ Cochlearia fenestrata, nov. sp. A C. et Danica, quibus valde propinqua, differt valvulis subaveniis et dissepimenti elliptico - lanceolati axi dehiscente. SYNGENESIA. Leontodon Taraxacum , L.? varietas nana? vix species distincta. am MoNOECIA. Carex compacta, nov. sp. C. pullae affinis. (F.) DIOECIA, Empetrum nigrum, L. Salix arctica, nov. sp. — specimen mancum dubiae speciet , Wirken cedenti proximae. XLII j 342 (Pflanzen von der Baffin’s-Bay ) POLYGAMIA. Hierochloe alpina Br., Holcus alpinus Wah- lenb. Lapp. p. 51. (S.) CRYPTOGAMIA. Lycopodium Selago, L. (S.) | Polytrichum iuniperinum, Hooker and Taylor, Muse. Brit, p. 25. Orthotrichum cupulatum , Musc, Brit, p. 72. ? Trichostomum lanuginosum , Musc. Brit. p. 60. XLIV Dicranum scoparium, Musc. Brit. p. 57. Mnium turgidum, Wahlenb. Lapp. p. 551. Bryum — absque capsulis. | Hypnum aduncum, L. Jungermannia — fructificatione nulla. Gyrophora hirsuta, Achar. Syn. p. 6g. ($.) — — erosa, Achar, Syn, p. 65, (S.) Cetraria Islandica, Achar. Syn. p. 229. — — nivalis, Achar. Syn. p. 228. Cenomyce' rangiferina, Achar. Syn. p. 277. — — fimbriata, Achar, Syn. p. 254.? Dufourea? rugosa, nov. sp. *) Cornicularia bicolor, Achar. Syn. p. 501, Usnea? — nov. sp.? absque scutellis, Ulva crispa, Lightf. Scot. 972. ? ALGARUM GENUS ?? Confervis simplicissimis et Tremellae cruentae (Engl. Bot. 1800) quodam- *) Vielleicht unsere Dufourea tortuosa Hor. Phys. Ber, p. 43. AK ä Pflanzen von der Baffin’s-Bay, ) | 343 modo affine?? Kleine Kügelchen , die färbende Materie des rothen Schnee’s , welcher bei 76° 25’ nördl. Breite und 65° Länge in ausgedehnten Fle- cken gesehen wurde * ). *) ANMERKUNG DES UEBERSETZERS. Die hier nur in der Kürze berührte Beobachtung hat seitdem zu einer Reihe der interessantesten Forschun- gen Anlass gegeben, deren Zusammenstellung uns auf den Ursprung der Elementarformen der organi- schen Reiche und auf die an den Gränzen der infu- soriellen Welt zwischen Thier und Pflanze unent- schieden schwankende Bildung zurückführt, auf ein Schwanken, welches wenigstens auf der Seite des ve- getativen Lebens sich auch noch bis in die nächsten Gebiete, in die Kreise der Algen und Flechten, fortsetzt und die streng gezogenen Grenzen des Systems im wechselnden Einfluss entweder der Luft oder des Wassers verrückt. Wir wollen mit weni- gen Worten den Gang dieser uns höchst erfreulich und lehrreich erscheinenden Arbeiten der würdig- sten Gelehrten verfolgen, : Zuerst gab Herr Francis Bauer, der sich schon auf die ihm yon Herrn Ross mitgetheilten‘ Proben des’ rothen Schnee’s vorläufig negativ dahin erklärt hatte, dass derselbe nicht animalischen Ursprungs sey, im VII, Bande Nr. XIV. des Quarterly Jour- nal of literature, sciences and arts p. 222. t. 6. eine ausführliche Beschreibung und vortreffliche Abbil- dung der yon ihm in dem Wasser des rothen Schnee’s, welchen Capitain Ross auf seiner Expedition ge- sammelt hatte, gefundenen organischen Körper- chen, die man mit Grund als die Ursache der ro- then Farbe des Schnee’s betrachtete. Er schildert 344 h ( Pflaitzen von der Baffin’s-Bay ) sie als kleine, rothe, mit einem kurzen Stielchen versehene Kügelchen , in der Mitte dunkler und gleichsam körnig, im Umfang lichter, welche sich, nachdem sie einige Zeitin Wasser gelegen, in Häuf- ‚chen auf einer gallertartigen weissen Unterlage von gegliederten Flocken festsetzten, Wegen der gros- sen Aehnlichkeit der Form dieser Kügelchen mit gewissen Formen des Brandes Uredo ( Caeoma) rechnete Herr Bauer diese Körperchen unter die Pilze, und nannte seine Species Uredo nivalis. Herr Professor Zooker aber erkannte sie für eine Art von Palmella. So schwankte unter den Englischen Botanikern das Urtheil zwischen dem Pilzreich und dem tiefsten Gebiete der Pflanzenwelt, der Algenfamilie, Die vortrefflichen Meister auf diesem, Gebiete der Naturforschung im Norden leitete eine andere Untersuchung auf denselben Gegenstand. Herr Baron Wrangell lieferte in der Ersten Hälfte des Jahrgangs 1823 der Verhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Stockholm S5.42. »Bemerkungen über Byssus Iolithus Linn,« (An- märkningar, rörande Byssus Jolithus Linn. af Frede- ric Anton WWrangel), worin er auf zwei, durch rothe Farbe und Veilchengeruch ausgezeichnete Krypto- gamen aufmerksam machte, die ihm unter dem ge- meinschaftlichen Namen Byssus Jolithus von Linne verwechselt zu seyn schienen. Das eine Gewächs: stenglig, confervenartig, auf Kieselgestein; das andere: aus kleinen mehlartigen Körnchen krustenartig auf Kalksteinen angelegt. Ersteres sey der Jolithus Schwenckfeldii der Deutschen, die Byssus Iolithus der meisten Autoren, nach Micheli N. Gen. t. 8g. f.3., und zugleich der späteren Schriften Zinne’s, die j (Pflanzen von der Baffin’s-Bay.) 345 ‘aber auch in Schweden gefunden werde, das Letz- tere aber habe Zinne zuerst in der Oeländ’schen Reise S. 7. vor Augen gehabt, als er von demselben be- merkte: dass die Byssus, welche bei Kolmarden das Gestein roth färbte, nicht »wie die ausländische aus Fäden, sondern aus mehlartigen Theilen be- stehe«. (Worüber zu vergleichen: Starke in Schra- ders Journal für die Botanik 1. Bd. S. 540.) Hieher möge auch die Pflanze gehören, deren in der /Vest- gothischen Reise S. 257. als einer »das Wasser in Blut verwandelnden« gedacht wird, Herr Baron Wrangel fand auf einer Reise im September des Jahrs 1820 bei Baldurstad in der Nähe von Kolmarden auf Kalksteinen ein schorfartigesGewächs, welches ge- nau mit jenen Angaben Linne’s übereinstimmte, u. das er daher für die von Linne ursprünglich gemeinte, später aber unter Byssus Jolithus mit den Citaten der stengligen Form verlorne, oder aufgegebene Byssus der . Oeländ’schen - und Westgoth’schen Reise a.a. O. an- erkennen zu müssen glaubte; auch möge Lepraria (Verrucaria Flörke) rubens, insofern sie nach Hrn, Flörke auf Steinen wachsen soll , hiehergehören. Diese Aehnlichkeit mit einem annoch zu den Flech- ten gestellten Gewächs berechtigte vor der Hand, diese wieder aufgefundene Art als: Lepraria kerme- sina zu bezeichnen, _ Lepraria (kermesina ), crusta late effusa pulve- rulenta e granulis sphaericis nitide-glaberrimis liberis aut conglomeratis kermesinis composita, pulvisculis vel sorediis minutissimis albidis rarius appositis. Wrangel l. c..p. 52. tab. III. fig. I, et II. Die stenglige Byssus Jolithus Lin, ist Hr, Baron Wrangel geneigt mit Sprengel zu den Pilzen, unter Monilia oder Dematium, zu stellen. 346° (Pflanzen von der Bafjin’s-Bay,) {In den sich zunächst anschliessenden Abhand- lungen zweier der grössten jetzt lebenden Kenner auf dem Gebiet der Algen , Flechten und Pilze, Agardh und ‘Fries, a. a. O. S. 55. u. 62., auf wel- che S, 65 noch eine »nachträgliche Erklärung« des Herrn Barons FVrangel folgt, wird theils die Linne- sche Synonymie, theils und vorzüglich aber die na- türliche Stellung der beiden, zur Sprache gehrach- ten Organismen weiter beleuchtet. Herr Professor Agardh ist der Meinung, Linne möge doch wohl in der Oeländ’schen Reise das stenglige Gewächs vor Augen gehabt haben, was zunächst schon aus der Localität, dann aber auch aus dem Umstand hervor- gehe, dass Linne sich selten auch nur des einfachen Mikroskops bedient habe, folglich einen angeriebnen Ueberzug der gemeinhin sogenannten Byssus lolithus leicht habe für staubartig halten können, Dagegen liege aber in der Westgoth’schen Reise, wo von Wasser, das in Blut verwandelt worden, die Rede sey, die sicherste Andentung der Lepraria kerme- sina Wr. Was die Stelle in den Gebieten des Ge- - wächsreichs anbetrifft, stimmen Agardh und Fries einmüthig darin überein, dass beide Organismen nicht zu den Pilzen gehören, weil sie, auf kah- lem Gestein wachsend , nicht aus »dem Untergang einer früheren höheren Organisation hervorgehen können« Beide Naturforscher geben ihnen eine Stelle unter den Algen, und Herr Professor Agardh bemerkt, dass er, so wie er bereits dem stengligen Byssus Jolithus Linn, unter diesen eine Stelle ange- wiesen habe (Conferva Zolithus Ag. Syn. Alg. Scand. p. 75.)*) eben so auch für die zweite körnig-rindige Form *) Conferva Iolithus Lyngb. Hydrophyt. Dan. p. 165. Conferva aurea 8, Zolithus Roth, Cat. bot, Ill, p, (Pflanzen von der Baffin’s-Bay,) 347 an der Stelle, die man ‘mit dem Jnfusoriengebiet im Thierreich vergleichen könne, eine Gattung bereit wisse, von ihm durch; Vesiculae minutissimae, san- 219. Trentepohlia‘aurea Mart, Fl. Erl. crypt. p, 551. — Uns scheint sie vielmehr unter den Flechten eine eigene Grenzgattung gegen das Al- gengebiet darzustellen, die wir früher mit dem Namen Amphiconium bezeichnet haben: Rupestre vel lignicolum, Fila erecta vel ascendentia, cae- spitosa , conferta, simplicia vel ramosa, pseud- articulata , rigidiuscula » granulis demum per superficiem erumpentibus aspera, apicibus vel ramulis lateralibus (quorundam) in fructum tu- mentibus. Die aufrechten , straffen, mehr oder weniger gablig getheilten Faden haben im Ver- haltniss zu ihrer Länge eine beträchtliche Dicke, ihr Rohr ist weniger durchscheinend als das anderer Conferven, von einer stärkeren Membran gebildet , ungleich gegliedert und ‘dusserlich, wie dieses bei den Flechten vorwaltend eintritt, uneben und mit kleinen Kornchen bestreut, welche aus dem Innern hervorzuwittern scheinen und der Oberfläche fest anhängen, sich aber doch unter Wasser nach und nach ablösen, Der Inhalt des Rohrs besteht aus zerstreuten ziemlich groben Körnern. An der Spitze oder seitlich hervortretende knospenartige, aus einem an- schwellenden Glied gebildete Fruchtbehältnisse geben diesen Gewächsen eine nahe Ueberein- stimmung mit der Gattung Ectocarpus Lyngb. I. c. p. 155. t.44. D., von deren wasserbewohnen- den Arten sie sich aber durch das Krautartige ihrer gekörnelten Fäden unterscheiden ; auch sind ( Pflanzen von der Baffin’s- Bay ) guineae , aggregatae bezeichnet, zu welcher, nebst einigen anderen Arten, auch die vielbesprochene Ure- do nivalis Bauer gehöre, Herr Fries erklärt, von glei- chen Grundsätzen ausgehend, und mit Hinweisung auf mehrere Stellen seines Systema mycologicum (J, p. die erwähnten Fructificationen bisher nur bei ‚einer einzigen hieher gehörigen Art, der Con. ferva aurea Roth (Ectocarpus aureus Lyngb. a. a. O.), gefunden worden, Alle Glieder dieser Gat- tung lieben zwar Feuchtigkeit und ziehen schnell die Nässe an sich, sind aber Bewohner yon Fel- sen oder von Holzwerk, und gehen unmittelbar über in Formen, wie wir sie bei Collema pan- nosum und ähnlichen Lichenen erblicken, auch stand wenigstens eine hieher gehörige Species früher schon unter den Flechten. Wir rechnen Folgende hieher. 7 Apicibus vel ramulis laterali- bus incrassatis capsulam constituentibus: Ceramium aureum Agardh Syn. Alg. Sc. p. 68. Iyngb. a a. O. ++ Fructificationibus nullis vel adhuc la- tentibus: Conferva Jolithus 4g. !. c. p. 75, in saxis syeniticis nascens, Violam spirans , Conferva odorata Lyngb. l.c. p, 164.1.57. D; Amphic. rupe- stre nol., Amph, Iolitho affine, sed inodorum, ienuius, in saxis calcareis crescens; Conferva ebenea dg. Syn. p. 74; Conferva Acharii Ag. l. c. p. 74. (Parmelia (!) velutina Ach. meth); Amphie. molle nob, et Amphic, thallodes nod, , beide letztere auf Rinden oder Hölzern wachsend, mit kürzern Fäden, die bei dem erstern am Grunde nur einfach gespalten, bei dem zweiten ganz unzertheilt sind. Mehr hievon an einem andern Ort, A, d. U. (Pflanzen von der Baffin’s-Bay. ) 349 XX. bis AXIZ. vergl. mit II. p. 255. u. 27n.), die Lepraria kermesina FVrangel für eine unter die Algae Nostocinae Agardh, gehörige Gattung, die er Curoro- coecum nennt, und wohin er die Lepraria botryoi- des Ach., (Palmella Lyngb. vergl. S. 544!) die Tre- mella cruenta E. B.t. ı800, und die Uredo nivalis Bauer etc. rechnet. So auf das tiefste Gebiet der Algenformation hin- abgeleitetund von dem scharfsinnigen Agardh an die Infusorienwelt im Thierreich erinnert,. fühlen wir uns nun aufs angenehmste befriedigt durch die nach- folgende Abhandlung des Hrn. Baron /Vrangel »über die Entwicklung der Lepraria kermesina und deren Uebereinstimmung mit dem. sogenannten rothen Schnee« (Microscopiska och Physiologiska undersökningar rö- randa utvecklingen af Lepraria Kermesina och dess likhet med den sa kallade röda ‘snin. Tilidgg till Anmärkningarne rörande Byssus Iolithus. Lin.) a. a- O. p. 77. ff. Der Herr Verfasser legte Kalksteine, die mit der Lepraria kermesina. überzogen waren, in Wasser und setzte sie dem Sonnenlichte aus, Bald löste sich die rothe Kruste, sonderte sich in rothe grössere Körner und in vielmal kleinere‘ yon weiss- licher oder gelblicher Farbe, welche in einer tiefe- ren ‚Schichte jenen zur Unterlage gedient zu haben schienen. Nach drei Tagen waren diese Körner in- fusorisch belebt , schwammen umher, wurden oft von hinzukommenden Raubinfusorien (Paramaecium Au- reola Müll. t. 12. f. ı - 14.) verfolgt und verschlun- gen, sanken endlich wieder als schleimig erschei- nende Bodensätze nieder, wobei sich die kleing Körner zu Fäden aneinander zu reihen schienen ; die rothe Farbe zog sich ins Braune, die Fäden neig- ten in Grün, Später neugesammelte Steine aus der- selben Gegend, wo die ersten gefunden worden waren, 350 ( Pflanzen von der :Baffin’s-Bay. ) hatten auf der der Erde zugekehrten Seite einen sammtgrünen flockigkörnigen., auf der Lichtseite ei- nen rothen schorfartigen Ueberzug, welche beide im Wasser sich gleich verhielten. Beim Austrocknen des Wassers giengen die Körner wieder mehr oder weniger in die Form der Lepraria kermesina über; neues Wasser belebte sie. Mit Schnee gemischt, vervielfältigten sich die rothen Körner in grössere und kleinere, nahmen eine lebhaftere rothe Farbe an und verloren dieselbe auch dann nicht, als der zum Theil geschmolzene Schnee mit den Körnern wieder zu Eis sefroren war. Unter diesen fand der Herr Verfasser, als er sie nach dem Aufthauen durch das Mikroskop betrachtete, auch einige wenige, die mit einem kleinen Stielchen versehen zu seyn schienen. Der Verfasser sah ferner ım Wasser schwimmende in- fusorische Kugeln der grösseren Art aneinanderstos- sen, platzen und Körner der kleineren Art aus ihrer. dunkleren Mitte hervorsenden; aber den Stiel, den Herr Bauer bei Uredo nivalıs sah, fand er nur in dem eben angegebenen Fall, da das Wasser zuvor zu Eis gefroren war, und lässt es folglich dahin gestellt seyn, ob beide Gebilde zu einer Art verbunden oder ob sie als differente Arten einer Gattung betrachtet werden sollen. Soviel ist genügend durch die Er- fahrang, vermittelst einer Reihe von Beobachtungen, die vom 14, Mai 1822 bis zum 2. Jan, ı825 fort- lief, nachgewiesen : dass die Lepraria kermesina Wr., durch Wasser von Steinen gelöst und so einem tiefern Schneefeld im Herabfliessen beigemischt, eine Entstehungsweise des rothen Schnee’s begriin- den könne. Die Erinnerung aber an manche Be- richte von Blutregen und die in denselben ge- fundenen Infusorien eröfinen zugleich noch eine weitere und allgemeinere Aussicht, die, wie so man= (Pflanzen von der Baffin’s-Bay.) 2 351 ches Bedeutsame in der Naturkunde, auf unsern Lichtenberg zurückweist, wo dieser nämlich bei der Beobachtung eines mit beweglichen rothen Körper- chen erfüllten Blutregen-Wassers auf die Idee der Lurtzoorurten geräth. Obgleich nicht wesentlich für unsern Zweck, möge doch dieyEntwicklungsfolge der Leprara ker- mesina, wie sie Herr Baron /Vrangel, von diesem allgemeinsten Ursprung ausgehend, darstellt, hier wie- derholt werden, ohne dass wir eben darauf mehr Gewicht legen wollen , als Herr Bar, Wrangel selbst, welcher ausdrücklich bemerkt, dass die Wahrheit sei- ner Folgerungen aus der Erfahrung nicht beein- trächtigt werde, wenn auch vielleicht jenes erste Glied der Reihe, (das wir der mythischen Periode der Geschichte vergleichen möchten ‚) wegfallen sollte. i. Durch den Einfluss der Luftelektrizität geweckt, bilden sich in der Gewitter - Atmosphäre die Luft-Infusorien mit dem sie umhüllenden Schleim und fallen im Gewitterregen nieder. Anm. Der Verf. erfuhr, dass sich auf Akerö in Südermanland, nach dem Einschlagen des Blitzes in einen Berg, die dadurch entstandenen Risse mit demselben rothen Niederschlag, den er bei Baldurstad gefunden, überzogen hatten. 2. Die in diesem Schleim enthaltenen Infusorien . (Molecules animées Buffon) schwimmen einige - Zeit frei in dem Wasser umher, bis sie endlich je nach ihrer verschiedenen Grösse in verschie- denen Fristen, (nämlich die. kleinern früher, die grössern später,) auf das Gestein nieder- fallen 52 3. » (Pflanzen von der Baffin’s-Bay.) als ein Niederschlag, dessen Beschaffenheit auf den verschiedenen Graden der Einwirkung des Sonnenlichts beruht: er ist a) grün, gleich der sogenannten Priestleyschen Materie, b) hellröthlich, und \ c) hoch- oder karmöilihroth! bestehend aus grössern Kügelchen , welche kleinere, gelbliche oder farblose Kügelchen theils enthalten, theils von denselben, als von einer Unterlage, ‚umgeben sind. Dieser Niederschlag ist, wenn er zu einem Schorf austrocknet, die Lepraria kermesina. Derselbe Schorf aber löst sich, wenn er nach- mals wieder unter Wasser gesetzt wird , aber- mals in Form eines Schleims ab, und die von . einander getrennten Körner gelangen, unter hinlänglichem Einfluss des Sonnenlichts, wieder auf die Stufe des thierischen Lebens und zu freiwilliger Bewegung, bis sie endlich ~ theils durch die Vereinigung (vielleicht auch wohl nur Dehnung? d. Uebers. ) der kleineren Körnchen Fäden bilden, theils aber, in der Ku- gelgestalt .beharrend, zuletzt die in ihnen ent- haltenen kleinern Körnchen ausschütten und hierauf ganz durchsichtig oder doch in der Mitte leer und nur im Umfang gefärbt er- scheinen. Milchweisse, punctförmige oder etwas längliche Massen, aus mehreren Körner-Atomen zusam- / (Pflanzen von der Baffin’s-Bay.) 353 mengeflossen, bilden sich oft im vierten, beson- ders häufig aber gegen das Ende des sechsten Stadiums, Diese sind der Schluss der alten und zugleich der Ausgangspunct einer neuen Ent- wicklungsreihe ähnlicher Organismen, so dass . man aus voller Uebereinstimmung mit Vaucher (Hist, des Conferves d’eau douce p+ 212.) aus- rufen muss: Mais quelle idee peut-on se faire de cette force puissante et toujours active qui hate incessamment les accroissemens des Ctres organises, et qui reproduit la vie et la jeunesse du sein méme de la viellesse et de la mort! So weit unser Verfasser, dem wir nur noch die Bemerkung nachschreiben wollen, dass die kleineren Körnchen der Lepraria kermesina, als Infusorien, zu Monas Lens Mill., die grösseren aber höchst wahr- scheinlich zu dessen Gonium pectorale gehören, und dass wir solchemnach dieselben organischen Elemen- te schon aus den Ueberlieferungen von Linne und einem seiner nahen Zeitgenossen zugleich in den beiden organischen Welten des Thier- und Pflan- zenreichs kennen gelernt haben, Wie mit dem Regen, so mag sich auch wohl mit dem fallenden Schnee eine ursprüngliche Infu- sorienbildung vereinbaren, ja, nach Herrn Baron Wrangels Beobachtungen, sogar dadurch. in gestei- gerter Röthe vervielfältigen können, wodurch denn auch die Entstehung des rothen Schnee’s auf zwie- fache Weise erklärlich wird, wenn nicht etwa selbst die verschiedene Form der Uredo nivalis Bauer , und der Lepraria kermesina Wrangel, in einer sol- chen Verschiedenheit ihres Ursprungs gegründet ist. Endlich hat nun auch Herr Professor Agardh die Geschichte des rothen Schnee’s mit besonderer ‘ I 25 354 ( Pflanzen von der Baffin’s-Bay. ) Rücksicht auf den am Nordpol gefundenen ( Nova Acta Acad. Caes, L. C, Natur. Cur. Vol: XII. P. 2.) einer nochmaligen Prüfung unterzogen und mit einer neuen geistreichen Ansicht ausgestattet. Nach- dem er einen Blick auf mehrere Derichte von Schwefel-und Blutregen geworfen, zeigt er, dass auch das Phänomen des rothen Schnee’s schon von De Saussure im Jahr 1760 auf den Alpen der Schweitz entdeckt worden sey, und errinnert an die Artikel des Giornale di fisica, Nov. e Dec, 1818, welche sich auf einen blutrothen Schnee beziehen, der im März des Jahrs: 1808 an vielen Orten Italiens, wie auch in Krain, Tyrol etc., in einer Nacht gefallen seyn soll, Der rothe Schnee, welcher auf der Expedition nach dem Nordpol gefunden wurde, unterscheidet sich von diesen frühern Beispielen ähnlicher Art nur durch seine weite Erstreckung (über 8 engl, Meilen) und durch seine auf solcher Breite mit dem Schnee selbst fixirte Dauer. Als die Ursache der Färbung erkannte Herr Professor Agardh, wie schon erinnert wurde, eine Alge der tiefsten Stufe, die er oben bezeichnet hat, und für welche er hier den Namen Prorococcvus KER- MESINUS ausspricht. Er hatte Gelegenheit , im Jahr 1825 zu Stock- holm die färbende Materie des von Capitain Ross gesammelten rothen Schnee’s in einer mit Schnee- wasser gefüllten Flasche, welche von Herrn /Vol- laston an Herrn Professor und Commandeur Berze- dius gesandt, und bis dahin uneröffnet geblieben war, mikroskopisch zu untersuchen, und mit Original- Exemplaren der Lepraria kermesina des Herrn Baron Wrangel zu vergleichen, und erklärt nun beide Körper für vollkommen identisch, indem er auch an ( Pflanzen von der Baffın’s-Day ) 355 den Körnern der Uredo nivalis Bauer keinen Stiel ent- decken konnte. Was aber ihren Ursprung anbelangt, so ist der gelehrte Verf, der Meinung, dass man nicht eben nöthig habe, den rothen Schnee mit den ihn fär- benden Organismen aus der Atmosphäre herzuleiten, oder durch eine Auflösung und Zuflössung der Le- praria kermesina zu erklären, sondern dass schon die Wirkung des Sonnenlichts auf weissem lichtem Grunde, wie z. B. auf Schnee, weissen Kalksteinen u.s,w., in den elementarischen Organismen der Algen wie der Infusorien, eine höhere Färbung hervorzuru- fen vermöge, indem, was den Schnee anbelangt, inund mit der Lösung desselben durch den Einfluss des Lichts und der Wärme jener zur Vegetation neigende ursprüngliche T.ebensprocess beginnen, bis zu einer gewissen, endlich dem Auge kund werdenden Höhe anschwellen, und auf der bestehenden Unterlage des Schneefeldes fixirt werden könne, eine »Blume des Schnee’s«e im hohen Norden und auf Alpenhöhen, i aber unter besondern Umständen, (nur minder be- harrlich, wie der Schnee selbst), auch in tieferen und wärmeren Gegenden bildend. Wie Blumen sich auf weissem Kalkgrund höher färben und ins Rothe nei- gen, so lenchtet auch hier diese Farbe aus dem tiefern Bildungsact hervor, und man muss gestehen, dass Herr Professor Agardh seinem Gegenstand eine neue Seite abgewonnen hat, die den denkenden Natur- freund um so mehr ergötzen wird, je mehr sie mit den bereits angeführten Ideen anderer verdienstvoller Naturforscher, und besonders mit Herrn Baron Wran= gels Beobachtungen und Versuchen zum Einklang strebt, ja sogar, ohne eine derselben auszuschliessen, für alle zugleich das Moment der Lichtthätigkeit zur Stütze herbeiruft, R. Brown aber hat das Verdienst, ‘ u 356 (Pflanzen von der Baffin’s-Bay.) auch hier mit dem ersten Blick dasjenige ergriffen za haben, worauf die genanesten Beobachtungen später die genannten Kenner und Meister des Fachs zurückführten, dass er nämlich das Princip des ro- then Schnee’s für eine Alge erkannte und mit Tremella cruenta E. B. in Beziehung brachte. VERZEICHNISS DER PFLANZEN, welche von den Officieren der Englischen Expe- dition zur Entdeckung einer nordwestlichen Durchfahrt auf der Melville’s Insel gesam- melt wurden; nebst den Charakteren und Beschreibungen der neuen Arten. (Aus A Supplement to the appendix :of Captain Parry’s voyage for the discovery of a northwest passage. Jn the years 18i9 — 1820. Containing an account of the subjects of natural history. London: John Murray, Albermarle-Street. 1824. 4°. Appendix XJ, Botanik von p. CCLXI — CCCX.) VRR NN 5 12 a DEE a ‘ Senet wae ik ot wan 46d. Fete ayelieed Hr rh RN oa sy N A Yor N IR si mu ey : Aal Ka Mp Pag ae [8 CG A Wa war Ba at Yo N 277 7 ‘ a te x i ah ¥ ne aa HOY (Flora der Melville’s Insel.) 359 Folgendes Verzeichniss der auf der Melville’s In- CCLX1 sel, vornehmlich in der Nähe des Winterhafens , heobachteten Pflanzen ist zusammengetragen aus den Herbarien des Kapit. Sabine, Hrn. Edwards, Hrn. James Ross, Kapit. Parry, Hrn. Fischer und Hrn. Beverley ; deren Namen hier nach der Grösse ihrer Sammlungen geordnet sind. Dem Kapt. Parry, Hrn. Edwards, Hrn. Fischer und Hrn. Ross. verdanke ich vollständige Reihen von Exemplaren aus ihren respectiven Sammlungen; und dem Kapt. Sabine habe ich meine Verbindlich- keit dafür zu bezeugen, dass er mir freiwillig ge- stattete, sein ausgedehnieres Herbarium durchzu- sehen und zu behalten, bis 'er im October 1821 im Begriff war, England zu verlassen, um welche Zeit das Ganze, seinem Verlangen gemäss, ihm wieder zugestellt worden ist. Die Verzögerung, welche bei der Bekanntma- chung des gegenwärtigen Aufsatzes statt gefunden hat, entsprang zum Theil aus dem Zustand meiner Ge- sundheit während eines beträchtlichen Theils der Zeit, welche verflossen ist, seitdem die Sammlun- gen mir übergeben wurden. Auch habe ich bei Be- stimmung mancher Arten, entweder in der ausser- ordentlichen Unbeständigkeit derselben, oder in dem CCLXII 360 (Flora der Melville’s Insel.) unvollständigen Zustande der in den Sammmlungen befindlichen Exemplare, oder in dem Mangel authen- tischer Exemplare aus anderen Gegenden, mit denen es nothig war, jene zu vergleichen, weit grössere Schwierigkeiten gefunden, als ich erwartete. Als eine dritte Ursache der Verzögerung darf ich auch noch den grössern Umfang meines ursprünglichen Plans anführen, welcher Bemerkungen über den Be- stand und die gegenseitigen Verhältnisse der Haupt- abtheilungen und natürlichen Familien, welche in dem Verzeichniss enthalten sind, ferner eine Ver- gleichung mit der Vegetation in Gegenden ähnlicher Klimate, und endlich Beobachtungen über die Reihe derjenigen Arten, welche der Melville’s Insel mit andern Theilen des Erdkreises gemeinschaftlich zu- kommen, in sich schloss. In der Ausführung dieses Plans hatte ich ansehnliche Fortschritte gemacht; allein eine genügende Behandlung einiger dahin ge- höriger Gegenstände würde mehr Zeit erfordert haben, als ich ihr zu widmen im Stande war, und in vielen Fällen bessre Materialien, als ich bisher erhalten konnte. Ich habe es daher nöthig gefunden, diesen Theil meines Plans *) für jetzt aufzugeben und mich *) Nur eine einzige Bemerkung über die gegenseitigen Verhältnisse der beiden Hauptabtheilungen phäno- gamischer Pflanzen will ich hier mittheilen. Aus meinen frühesten Beobachtungen über die- sen Gegenstand hatte ich die Folgerung gezogen, dass das Verhältniss der Dicotyledonen zu den Mo- (Flora der Melville’s Insel.) 361 selbst auf ein systematisches Verzeichniss zu beschrän- ken, welchem nur noch die Charaktere und Be- ccıxnı nocotyledonen vom 45° bis zum 60°, oder vielleicht bis zum 65° nördl. Breite, allmählig abnehme. (Flin- ders Voyage II. p. 558. Unsre Uebers. I, S. 13.) Allein bei einer später angestellten Untersuchung des von Hrn. Professor Giesecke gegebenen Verzeich- nisses Grönländischer Pflanzen (Artikel Greenland in Brewster's Edimburgh Encyclopedia), so wie auch nach dem, was ich über die Vegetation alpinischer Gegenden zu sammeln im Stande war, habe ich es für nicht unwahrscheinlich gehalten, dass in noch höheren Breiten, und auf entsprechenden Höhen über der Oberfläche des Meers, die relativen Zah- len dieser beiden Abtheilungen sich abermals um- kehren ( Zuckey’s Congo, p. 425. Diese Samml. I. p- 179); denn in dem angezogenen Verzeichniss Grönländischer Pflanzen verhalten sich die Dicotyle- donen zu den Monocotyledonen wie vier zu.eins, ‚oder fast so wie unter dem Aequator; und in der Vegetation auf Spitzbergen, soweit diese nach den bisher gesammelten Materialien aufgefasst werden kann, scheint das Verhältniss der Dicotyledonen noch mehr | zu wachsen. | Es fand sich, dass diese Umkehrung in den er- wähnten Fällen wenigstens eben so sehr von der Verminderung des Verhältnisses der Gramineen, als von der Vermenrung gewisser dicotyledonischer Fa- milien, namentlich der Saxifrageen und Cruciferae, abhänge. Die Flora der Melville’s- Insel dagegen, welche, was die beiden Hauptabtheilungen phänogamischer | Pflanzen betrifft, wahrscheinlich eben so zuverläs- 362 (Flora der Melville’s Insel.) schreibungen der neuen oder unzulänglich bekann- ten Gattungen und Arten beigefügt sind. Die ein- zige Spur, welche meine frühere Absicht, einen oder den andern der genannten Gegenstände zu behan- deln, übrig gelassen: hat, besteht in der grösseren Menge von Citaten, als für gegenwärtiges Verzeich- niss durchaus nothwendig gewesen wäre, welche aber mein ursprünliches Vorhaben wesentlich er- forderte. Mit diesem beschränkten Plan und mit dieser Ausführung, wenigstens was die Bestimmung meh-' rerer Arten betrifft, bin ich so wenig zufrieden, dass, wenn die Bekanntmachung von mir allein abgehan- gen und nur gegenwärtigen Versuch betroffen hätte, ich sie noch weit länger, wahrscheinlich bis zur Zuruckkunft des Kapit. Parry von der schwierigen Unternehmung, zu der er sich jetzt eingeschifft hat, würde verschoben haben. sig ist, ‘als irgend ein anderes bisher bekannt ge- machtes Localverzeichniss, führt anf sehr verschie- dene Resultate. Die Dicotyledonen verhalten sich in gegenwärtigem Verzeichniss zu den Monocotyledo- nen wie fünf zu zwei, und stehen folglich hier in einem so geringen Verhältniss, wie noch nirgends beobachtet worden “st, indem- das Verhältniss der Gräser ., anstatt verringert zu seyn, beinahe dop- pelt so gross ist, als es in irgend einer ‘Gegend der Erde gefunden worden ( s. Humboldt im Diet. des Sciences Nat. tom. 18. die Tafel zu Seite 416.) ; denn diese Familie bildet hier ein Fünftheil der gesamm- ten phänogamischen Vegetation. (Flora der Melville’s Insel.) i 363 ' Dem ungeachtet muss ich mein Bedauern dar- über zu erkennen geben, dass der bereits stattge- fundene Verzug das Erscheinen der schätzbaren Ab- handlungen aus andern Fächern der Naturgeschichte, welche längst zum Druck fertig waren, aufgehalten und auch die Botaniker noch länger der trefflichen "Abbildungen beraubt hat, welche den Bau der zum Stich gewählten Pflanzen wundersam erläutern und von welchen ich nicht umhin kann, ausdrücklich zu ruhmen, dass ich sie der Freundschaft des Hrn. Bauer verdanke. Ada. W. DICOTNYL-E DONE S. CCLXIII RANUNCULACEAE. 1. RANUNCULUS NIVALIS, foliis radicalibus eloR- gato-petiolatis dilatatis lobatis: lobis subovatis ; cau- linis subsessilibus palmatis, caule erecto subunifloro, petalis obovatis integerrimis longioribus calyce hir- sutissimo, stylis rectiusculis ovaria glabra aequan- tibus. _ . Ranunculas nivalis, Wahlenb. lapp. pag. 156, Schlechtend, ranuncul, sect. post. p. 14. B. folia radicalia basi cuneata, vix ad medium lobata, lobo medio semiovato, basi latiore. Petala orbiculato-obovata , calyce hirsutissimo sesquilon- giora. Ranunculus nivalis, 8 FVahlenb. lapp. pag. 157. ceacl, syn. Martens Spitzb.) ) Ranunculus sulphureus. Soland. in Phipp’s voy, p. 202. (fide speciminis unici biflori absque foliis ra» 364 (Flora der Melville’s Insel.) dicalibus, in Herb, Banks.) DeCand. syst. nat. p. 274. (excl. syn, Martens Spitzb., Laxmanni, Willdenowii et Smithii), Br. Spitzb. pl. in Scoresby’s arct, reg. J. Append, p. 75. *). Richardson in Franklin’s Journ. pag. 742. *) Unser Verfasser citirt dieses Pflanzenverzeichniss in seinem Anhang zu dieser Reise beständig als von ihm selbst aufgestellt. Scoresby aber hat Robert Brown’s Namen nicht genannt; worüber man sich um so mehr verwundern muss, als die Namen anderer Naturforscher, welche andre Theile des Werks be- arbeitet haben, nicht nur bei diesen Theilen ge- nannt, sondern noch überdiess in der Vorrede dank- bar erwähnt worden sind. Wir hielten es dennoch fiir. zweckmässig , das ganze Verzeichniss hier einzuschalten. E. M. VERZEICHNISS IN SPITZBERGEN GEFUNDENER PFLANZEN fF), (Aus an Account of the Arctic Regions, with a History and Description of the Northern WWhale- Fishery, By W. Scoresby Jun. F. R. S. E. Vol. I. Edinburgh, prin- ted for Archimbald Constable and Co. ı820,, 8. Ap- pendix Nro. V.) HEXANDRIA, Luzula campestris, Iuncus campestris L. 7) Dieses Verzeichniss umfasst, mit Ausnahme der grösserm Fuci, alle Pflanzen, welche ich von drei oder vier Be- suchen an den Küsten um King’s-Bay und Cap Mitre zu- (Flora der Melville’s Insel.) 365 Y. folia radicalia basi subcuneata v. transversa, alte lobata, lobo medio cuneato-oboyato basi an- gustiore, DECANDRIA, Andromeda tetragona Linn. Saxifraga oppositifolia L. cernua L. var. nivalis L, caespitosa, 8 Groenlandica Wahlenb. lapp. 119. Cerastium alpinum, a hirsutum Wahlenb, lapp. 136, IcosanDRIA. Dryas octopetala L. PoLyANDRIA, Papaver radicatum Rottb. Fix diversum a P. nudicauli L. Ranunculus sulphureus Soland. in Phipp’s Voyage. Dipynamia, Pedicularis hirsuta L. TETRADYNAMIA. Cochlearia Groenlandica? Vel C. Anglica, Wahl. lapp. Cardamine bellidifolia L, Draba alpina L. Dioecıa. Salix polaris Wahlenb. lapp, 261. CRYPTOGAMIA. Trichostomum lanuginosum. Hypnum dendroides ? rufescens ? a? riickgebracht habe. Da einige Exemplare unvollständig oder ohne Fructification waren, so konnte die Art dersel- ben nichtimmer bestimmt werden. Anm, d. Hrn. Scoresby. 76 ' 366 (Flora der Melwille’s Insel.) Obs. Varietas y., (cuius exemplaria duo tantum a nobis visa), proxime accedit a, quae, in Insula Melville haud obseryata, sequentibus nolis dislin- guenda est: Bryum ventricosum Smith brit, ligulatum ? Dicrani species ? Ulva ? Fucus forsan nova spec. alato propinqua , sed absque fructificatione, plumosus, sinuatus. Conferva ? nigra ? Cenomyce furcata Achar. syn. 276. Pocillum, Idem 253. Solorina crocea. Idem 8. Alectoria iubata, B chalybeiformis, Idem 291, Lecanora murorum , var, Id. 181. Lecidea atrovirens, Id. 24. Gyrophora hirsuta. 1d. 69. erosa. Id. 69. proboscidea, Id. 64. Endocarpon sinopicum. Id. 99. Sphaerophorum coralloides. Id. 287. Parmelia stygia. Id. recurva, Id. 206, ? sp. nov.? sed absque fructificatione. ' Peltidea canina ? Cetraria nivalis. ld. 228. Cornicularia aculeata,. B spadicea. Id. Soo. Usnea? affinis Usneae melaxanthae, Id. 503. Stereocaulon paschale. Id, 284. ( Flora der Melville’s Insel.) 367 a. folia radicalia reniformia, alte lobata, lobo medio cuneato-obovato basi angustiore. Rananculas nivalis, DeCand, syst. nat, I. p. 275, exclus, cit- ad Sw, in act, holm, 1789. p. 47., quae R. pygmaeus, et syn. Martens Spitzb., ad var. ß per- tinente. AR. nivali differt R. frigidus /Villden. foliis radicalibus minus alte incisis lobulis pluribus, peta- lis obcordatis venis anastomozantibus, quae in R. nivali distinctae , et statura paullo maiore. 2. RANUNCULUS SABINII, foliis radicalibus elon- gato - petiolatis tripartitis: lobis ellipticis: lateralibus semibifidis; caulinis sessilibus tripartitis linearibus, calycibus hirsutis petala retusa subaequantibus. Obs. Planta inter R. nivalem et pygmaeum me- dia in Herb, D. Sabine exstat, ulterius examinanda, forsan haud distincta a R. nivali, cuius cfr. icon Flor. Dan. 1699, ubi petala retusa et folium radi- cale pinnatifidum. 3. RANUNCULUS HYPERBOREUS, foliis petiola- tis trifidis: lobis divaricatis obtusis: lateralibus sub- bifidis, medio integerrimo, caule repente, acheniis laevibus stigmate sessili apiculatis. Ranunculus hyperboreus. Roitb. in act. Hafn. 10 p- 458. t. 4. n. 16. Flor. Dan. 331. Zoeg flor. Island. in Olofs Reise 2. p. 237, Willd, spec. pl 2. p. 132. Pers. syn. 2. p. 104. FVahlenb. lapp. p. 158. DeC. syst. nat. I, p. 272. Schlechtend, ranuncul. sect. post. _ pag. 12. : Ranunculus foliis subrotundis trilobis integerri- ccxr, mis, caule repente. Gmel. Sib. 4. p. 204. t. 85. b. i 368 (Flora der Melville’s Insel. ) Descr. Herba pusilla, glabra. Folia elongato- petiolata, alte trifida, lobo medio ovali saepissime indiviso, lateralibus saepius bifidis lobulo exteriore minore, nunc indivisis, rarissime trifidis. Petioli filiformes, basi vaginantes. Pedunculi oppositifolii , petiolum subaequantes, saepius pilis sparsis adpres- sis. Calyx tetraphyllus, nunc triphyllus, (an un- quam 5 - phyllus? ) foliolis concavis pilosiusculis. Petala 5, calyce manifeste longiora; lamina obo- vata, intus nitenti trinervi; wngue lineari, apice foveola anguste marginata. Stamina 15 — 18, pe- talis breviora; filamentis inaequalibus; antheris ova- libus. Achenia (5o circiter) in capitulum ovatum congesta, stigmati brevi mucronulata. 4. RANUNCULUS AFFINIS, foliis radicalibus pe- dato-multifidis petiolatis; caulinis subsessilibus digi- tatis; lobis omnium linearibus, caule erecto I- 2- floro cum calycibus ovariisque pubescentibus, fructi- bus oblongo-cylindraceis, acheniis rostro recurvo. Obs. R. auricomo proxima species. 5. CALTHA ARCTICA , caule repente, foliis reniformibus crenato-repandis obtusis, folliculis (12- 16) imbricatis, stigmate persistente adnato apice re- curvo, antheris linearibus viginti pluribus. Obs. Affinitate C. radicanti accedit: figura foli- orum et caule repente convenit cum C. natante, quae facile distinguenda pistillis stamina longitudine et numero superantibus, in capitulum sphaericum dense: congestis, -stigmatibus rectis simplicibus sub- sessilibus, antheris ovalibus, floribus albis foliisque aliquoties minoribus, et facie diversissima. (Flora der Melvilie’s’ Insel.) 369 „PAPAVERACEAE. 6. PAPrAVER NUDICAULE. Linn. sp. pl..ed. 2. p. 725. Flor. Dan. 41.:Willden. sp. pl. 2: p. 1145. Pers. syn. 2. p. 62. Br, in Ross. voy. ed. 2. vol..2. p. 195. (Uns. Uebers. p. Ban ) Hooker in ae Greenl. p: 4153. Papaver nudicäule y. Ile; De -Cand. syst. nat. 2. p. 70. | Papaver radicatum. .Rottb. in. act. Hafn: 10. p. 455. ¢..8. p. 24. Br. Spitzb. pl. in Scoresby’s arct.reg. 1, append. p. 75. (u.\Ueb. p. 565. ), CRUCIFERAE. | 7.. Drusa arrına. Linn. sp. pl. ed. 1. p. 642. ed, 2. p. 896. Willd. sp. pl. 3. p. 425. Pers. syn. 2. p. 190. W ahlenb. lapp. p- 175. DeC. syst. nat, 2. p. 558. a. siliculae glabrae. _ Draba alpina Herb. Linn. B. siliculae pilosae. Draba alpina. Br. Spitzb. pl. in Scoreshy’s arct. reg. r- append. p., 75. .(365.) 8. Drasa PAUCIFLORA, scapis aphyllis. REN CCLXVI lisque pilosis , foliis lanceolatis integerrimis pilis fur- catis simplicibusque, petalis (flavis) spathulatis caly- cem hirsutum vix superantibus, ovariis glabris. _ Obs. Dubia species, Dr. alpinae proxima, cuius exemplar unicum in, Herb. D. Sabine vidi. a se LAPPONICA. De. _ Ane ‘nat. 2. pi gggiber . eifol, ; otge “°Draba? androsdcea’ Biralenb, PER p- ashe tou f. 5. exclus. syn. a | 24 370 (Flora der Melville’s Insel.) Descr. Radix. fusiformis, fibris nonnullis longis simplicibus, multiceps. Cuules breves, divisi, basi reliquiis petiolorum emarcidis albis squamati, partia- les semunciales, dense foliati. Folia lanceolata v. oblongo-lanceolata, acutiuscula, plana, integerrima, venis alte immersis anastomozantibus, marginibus ciliatis pilis patentibus simplicibus paucissimisque fur- catis, paginis adultorum glabris, novellorum pube brevi ramosa substellata conspersis. Scapi unciales sesquiunciales, saepissime aphylli, nunc folio unico lanceolato-lineari instructi, glaberrimi, laeves. Co- rymbi 5-6-flori, pedicellis glaberrimis patentibus , inferioribus flore saepe longioribus. Calyx: foliolis concavis ovalibus extus vel pilis nonnullis simplici- bus conspersis vel saepius glaberrimis. Petala alba, calyce duplo longiora; ungue brevi; /amina oboyata venosa. Stamina tetradynama, calyce longiora, pe- talis breviora; filamentis edentulis; antheris unifor- mibus subrotundis ochroleucis. Ovarium sessile, ova- tum, glabrum. Stylus brevissimus. Stigma capitato- bilobum, style manifeste latius. Siliculae racemoso- corymbosae, lanceolato - ovatae, glabrae, stigmate subsessili apiculatae, pedicellis patentibus paullo lon- giores, polyspermae. sSernina biseriata, immargi- nata. 10. ÜCOoCHLEARIA FENESTRATA, silieulis elliptieis ovalibusve, valvis subaveniis, dissepimento elliptico- lanceolato axi saepius fenestrato, foliis radicalibus cordatis integerrimis: caulinis spathulato - oblongis subdentatis. (Flora der Melville’s Insel.) 371 Cochlearia fenestrata. Dr. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 195. (341.) *) De. Cand. syst. nat. 2. p, 267. Descr. Species polymorpha. Folia radicalia re- niformi-cordata, cito decidua; caulina sessilia, in- ® tegra vel paucidentata. Calyx saepe purpurascens. Petala alba, obovata, calyce longiora. Antherae subrotundae. Stylus brevis. Stigma capitatum, Sili- cula obtusa stylo brevi cum stigmate apiculata. Val- vae ventricosae, venis alte immersis, Dissepimentum nunc ellipticum, nunc oblongum vel angustato-ob- longum e lamellis duabus tenuissimis facile separandis ; loculi polyspermi. Funiculi umbilicales basibus con- nexi ope membranae angustae dissepimento parallelae, Semina contraria, h. e. cruribus embryonis invicem septoque parallelis, ovata, reticulata, immarginata. Obs. In exemplari unico Siliculas passim trilo- culares trivalves, dissepimento pariter fenestrato, observavi. ‘3 | PLATYPETALUM. Cuar. Gen. Silicula ovalis, polysperma, valvis. convexis, Cotyledones incumbentes. Stylus brevissi- mus. Calyx subpatens. Petalorum laminae dilatatae. } Habitus fere BRAYAE, guacum structura flo- _ CcCLXxyII. riscotyledonibusque incumbentibus convenit ; satis di- versum pericarpii forma. Affine quoque SUBULARIAE > *) Wir werden die Seitenzahlen unserer deutsehen Sammlung der Brown’schen Schriften, wo diese un- ter den Citaten vorkommen, zwischen Klammern einrücken, | A,d U, 372 “(Flora der Melville’s Insel: esse videtur, quae ob cotyledones angustas bicru- res in embryone: tantum bicruri ab eadem tribu minime removenda. Notis fructificationis pluribus accedit etiam STENOPETALO nob., quod calyce clau- so, petalis subulatis! glandulis receptaculi: et habi- tu diversissimum, nec revera affine. 11,, PLATYPETALUM PURPURASCENS, stigmate bilobo patenti, stylo manifesto, scapis nudis unifo- liisque pubescentibus, siliculis glabriusculis. Descr. Radix perennis , fusiformis , saepe mul- ticaulis. Caules breves, indivisi, basi denudati, su- perne dense foliati. Folia lanceolata, obtusiuscula , integerrima, rarius dente uno alterove instructa, crassa, avenia, laete viridia, apice pilis nonnullis al- bis acutis simplicibus rariusve furcatis plerumque obsita ; petioli basi dilatati , membranacei., pallidi. Seapi terminales , saepius aphylli, vix unciales, basi nunc glabrati. Corymbus 4-6- florus, ebracteatus. Ca- - lyx modice patens; sepalis ovatis concayis subaequa- libus, extus fusco-purpureis, limbo angusto albo, api- ce saepe pilosiusculis quandoque glaberrimis, tardius deciduis. Petala alba, purpura diluta tincta, unguicula- ta; laminis dilatatis latioribus quam longioribus integris obtusissimis ungues lineares superantibus. Glandulae receptaculi quatuor, per paria approximatae , latera filamentorum breviorum stipantes. Stamina tetra- dynama; filamentis edentulis distinctis , antheris uni- formibus ‚subrotundis ochroleucis. Ovarium sessile ; ovale, pubescens pilis acutis simplicibus. numerosis albis. Stylus brevissimus, tamen manifestus. Stig- (Flora der Melville’s Insel.) 373 ma: lobis patentibus obtusis papulosis. Silieulue corymbosae, ovales, stylo brevissimo cum stigmate patenti apiculatae, biloculares, polyspermae, valvis modice concavis, dissepimento completo. Semina im- marginata, fusca. 12. PLATYPETALUM DUBIUM, stigmate indiviso subsessili, siliculis scapisque pubescentibus. Obs. Ob flores ignotes dubiae generis planta , cuius exemplaria tria in Herb. D. Sabine exstant. Cotyledones certe incumbentes et lineares, basibus tamen crus radiculare embryonis vix occupantibus. EUTREMA. CHAR. GEN. Siligua (abbreviata) anceps, valvis carinatis, dissepimento incompleto! Cotyledones in- cumbentes. | Herba fabitu omnino Brayae et Platypetali, quibus maxime affine genus, distinguendum ta- men facile siliqua ancipiti, dissepimento incom- pleto, et seminum funiculis. & 13. Evrruma Epwarpsit — ( Tab. A.) Descr. Herba perennis, glabra, 2-5- uncia- lis. Radix fusiformis, crassa, biuncialis, striis trans- versis tenuibus saepe subannulata, fibrillas numero- sas exserens , multicaulis. Caules simplicissimi, erecti, pauciflori. Folia radicalia elongato - petio- lata, ovato-lanceolata , integerrima rarissime pauci- Ä dentata, crassiuscula, plana, uninervia, venis alte. 'immersis crebro anastomozantibus inconspicuis., CCLXVUL a 574 (Flora der Melville’s Insel.) glaberrima , petiolis folio 4-5-ies longioribus , li- nearibus membranaceis albicantibus adversus lucem trinerviis ; caulina radicalibus conformia, inferiora brevi - petiolata, superiora subsessilia. Corymbi 7 - 10-flori, densi, folio florali sessili saepe subtensi, caeterum ebracieati. Calyx glaber ; sepalis aequa- libus ovatis obtusis modice concavis trinerviis extra medium purpurascentibus insertione parum inaequa- libus. Petala alba , calyce sesquilongiora; wngues breves; laciniae obovatae (vel ex ovali obovatae ), obtusae , integerrimae , planae, obsolete uninerviae, vix manifeste venosae. Glandulae receptaculi qua- tnor, per paria approximatae, latera filamentorum breviorum stipantes, parvae. Stamina tetradynama. Filamenta subulata, glabra, edentula ; duo lateralia paullo breviora, basi aversa (acie nec superficie plana ovarium spectanti.) 4ntherae uniformes , ovato- sub- rotundae, incumbentes, infra medium affixae, locu- lis parallelo- contiguis , longitudinaliter dehiscenti- bus. Pollen flavum, sphaericum, simplex *), quan- *) Sehr auffallend ist, dass Franz Bauer bei der Abbil- dungsowohl dieser Pflanze, als auch der Parrya arctica und Sieversia Rossii, das Pollen nicht einfach, son- dern zusammengesetzt dargestellt hat, obgleich un- ser Herr Verf. allen drei Pflanzen einfaches Pollen zuschreibt, und sogar vom Pollen der Parrya arctica ausdriicklich sagt : pollen simplex (nec compositum, quantum observare licuit per lentem 114-ies augen- tem.) Zwar hat Hr, Franz Bauer der Angabe nach sich einer stärkeren, nämlich 2oofachen, Vergrösserung ‚bedient; indessen ist die Zusammensetzung des Pol- ( Flora der Melville's Inset.) 375 tum obseryare potui per lentem, centies augentem. Ovarium sessile , glabrum, oblongo-ovatum, uni- loculare, placentis duabus parietalibus polyspermis. Stylus brevissimus , vix manifestus. Stigma capita- tum, indivisum vel semibilobum , stylo vix amplius. Siliquae ( siliculosae ) racemosae, erectae, lineari- lanceolatae , ancipites, glaberrimae, vix trilineares, stigmate obtuso indiviso subsessili apiculatae. Val- vae carinatae, carina manifesta , venis immersis , cortice demum ad margines solubili, in disco ar- etius adherenti; replum cortice pariter separabilı. Dissepimentum , praeter basin apicemque, ubi sae- pius completum, plerumque marginis ad instar per- angusti in utroque latere decurrit angustiori proces- len bei allen drei Abbildungen so stark ausgedriickt, dass sie, wenn sie wirklich so in der Natur wire, schon bei roofacher Vergrösserung mit Bestimmtheit zu erkennen seyn miisste. An ein blosses Verzeich- nen oder Versehen wird hier bei der Arbeit des ersten oder mindestens zweiten Pflanzenzeichners uusrer Zeit (wenn ja der Bruder, Ferdinand Bauer, noch grösser seyn sollte) niemand zu denken wagen. Es bleibt daher nichts übrig, als die Vermuthung, dass einem der beiden Beobachter, welcher es sey, eine optische Täuschung begegnet sey, die wohl nicht zu den allgemein bekannten und leicht zu ver- meidenden gehören kann, und deren Veranlassung zu erforschen von grosser Wichtigkeit seyn würde. E. M. — Vielleicht könnte auch eine Alters-Verschieden- heit der beobachteten Pollenkörner hichei in An- ‚schlag zu bringen seyn? d. Herausg. 376 ( Flora ‚der Melville’s Insel. ) su membranaceo, e quo funiculi umbilicales brevis- simi crassi. papillaeformes oriuntur. Semina. immar- ginata, fusca , laevia. Cozyledones incumbentes, lineari-oblongae , plano-convexiusculae, basi atte- nuata brevi in crure radiculari sita. . Obs. . Ich widme diese Art Herrn EDWARDS, Chirurgus auf dem Hecla, dessen ausgedehntes und wohlerhaltenes' Herbarium mir bei. Aufstellung dieses Verzeichnisses. grosse ‚Dienste geleistet hat, und alle vollständigen Exemplare mit reifen. Erüch- . ten des Eutrema Edwardsii darbot. ExpLicATIo TABULAE — A. Eutrema Epwarpsı. — 1. Planta florida, et 17. fructifera, utraque magnitudine naturali, Sequentes magnitudine auctae: 2. flos integer; 5, petalum; 4. flos, petalis orbatus; 5. sepalum (foliolum calycis) ; 6, stamina et pistillum, integumentis floralibus avulsis; | 7. stamen longius; 8. stamen brevius; g. pollen ad augmentum 200; 10, pistillam receptaculo insidens, a facie visum; 11. idem;duplo auctias ; 12., eiusdem portio, transverse secta; 15, idem valvis avulsis; 14, pistillum, a latere visum; 15. idem valvis. avulsis; 16, placentae parietalis portio cum ovalis; 18, siliqua matura dehiscens, a facie visa; 19. siliqua matura clausa, a latere visa; 20, eadem, valvis orbata; 21, eadem duplo auctior;« 22. semen; 25...idem, trans- verse sectum; 24. idem, longitudinaliter sectum; 25. embryo. ae PARRYA. CHAR. cen, Siligua lato-linearis , valvis ve- CCLXIX nosis. Semina biseriata, testae epidermide laxo cor. rugato, Cotyledones accumbentes. .. Stigmata ap- 9 (Flora der Melville’s Insel. ) 377 proximata, basibus connatis in stylum (brevissimum) decurrentibus: Filamenta edentula. | Herbae perennes , glabrae, subacaules. Folia radicalia integerrima v. dentata, crassiuscula, opa- ca, venis immersis inconspicuis, petiolorum basi- bus dilatatis scariosis semivaginantibus. Scapi ra- dicales, aphylli, ebracteati. Flores purpurei. Ca- lyx subpatens. Glandulae hypogynae 4, filamenta longiora extus stipantes. Obs. Affinitate proximum genus Arabidi, diver- sum siliquarum figura, structura seminum et stigma- tis, et denique habitu. Diese Gattung ist benannt zur Ehre des Ka- pütains‘ Parry, des ausgezeichneten Commandeurs der Expedition, bei welcher sie entdeckt wurde‘, und dessen Herbarium sehr vollständige Exemplare der hier beschriebenen Art enthält. 14. Parrya arctica — Tab. B. P. siliquis lineari-oblongis, antheris ovalibus, foliis (fere omnibus) integerrimis., pedunculis gla- berrimis. ) . Descr. Herba humilis, perennis, glaberrima. Radix perpendicularis, crassa, sublignea, striis trans- versis, tenuibus notata, saepe multiceps. Caules bre- vissimi, dense foliati. Folia petiolata, lanceolata passimve spathulato-lanceolata, integerrima, non- nulla rarissime paucidentata , crassiuscula, - opaca, immerse uninervia, venis alte immersis inconspicuis. Petioli. dimidio superiori angusto-lineari textura la- 378 (Flora der Melville’s Insel.) minae, inferiori dilatato semivaginanti scarioso albi- canti. Scapus caulem abbreviatum terminans vel saepe axillaris, aphyllus, ebracteatus, glaberrimus, florifer foliis saepe duplo, — fructifer triplo-quadru- plove longior. Flores corymbosi , pedunculis pa- tentibus glaberrimis. Calyx glaber, modice patens, deciduus: sepala ovalia, obtusa, concava, insertio- ne parum inaequalia, immerse nervosa, nervis pas- sim oblique connexis. FPetala quatuor , aequalia , unguiculata, purpurea, rarius alba, calyce duplo longiora ; zngues lineares ; laminae obovatae, uni- nerviae, venosae, venis apice dichotomis. Stami- na 6, tetradynama. Filamenta edentula; 4 longiora latiora, altero latere extra medium paullo angustiora. Antherae uniformes, ultra medium affixae , oblon- .go-ovales, ovhroleucae, basi cordata lobulis appro- ximato - parallelis , connectivo perangusto. Pollen sphaericum , simplex ( nec compositum , quantum observare licuit per lentem 114-ies augentem ). Glandulae hypogynae quatuor , filamenta longiora extus stipantes. Ovarium sessile, glabrum, bilocu- lare, polyspermum, ovulis numerosis, Stylus brevis- simus. Stigma bipartitum, lobis placentis oppositis obtusis mutuo saepius appressis, basibus confluenti- bus et quasi in latera styli decurrentibus. Siliquae racemosae, erectae, nonnullae quandoque pendulae, pedicellis patentibus , intra cicatrices floris sessiles , Jineari- oblongae, passim siliculiformes , utrinque obtusae. Valvae planae, uninerviae, venosae. Dis- sepimentum completum (rarius fenestratum foramine wiagno v. paryo), arachnoideo-areolatum, axi quan- m P} ( Flora der Melville’s Insel.) ~ 379 doque opaciori paullo incrassatq lineisye duabus opacioribus axi approximatis. Funiculi umbilicales marginati, latiusculi, dimidio inferiori septo cohae- rentes. Semina 6-8 in singulo loculo , saepiusque biseriata; epidermis testae laxa, tenuissima, alba, ul- tra ipsam testam in limbum latiusculum extensa , su- pra nucleum rugosa; testa ipsa, ‚demto epidermi- de, crasso-membranacea, e duabus lamellis invicem ccıxx arcte cohaerentibus conflata; membrana interna nul- la nisi lamella interior testae. Embryo curvatus, plumbeus. Cotyledones ovali-obovatae, planiuscu- lae, accumbentes, aveniae, Radicula teres, acuta. Obs. Parryae altera species est P. MACROCAR- + PA, siliquis lanceolato - linearibus utrinque acutis, inter semina saepe constrictis, antheris linearibus , pedicellis floriferis hispidiusculis , foliis incisis den- talisque; quae Cardamine nudicaulis Zinn. sp. pl. ed, 1. p. 654. fide speciminis unici fructiferi absque a aa herbarii. Cardamine etc. Gmel. sib. . p. 273. n. 43. Cardamine articulata Pursh. amer. 2. p. 439. De Cand. syst. 2. p. 268. Arabis nudi- caulis De Cand. syst. 2. p. 240. ExPLICATIO TABULAE — B. Parrya arctica. — 1, 2, et 3. Plantae floridae et 21. planta fructifera; omnes magnitudine naturali. Sequentes magnitudine auctae: 4. flos, integer; 5. petalum; 6, flos, petalis orbatus; 7. sepalum; 8. ge- nitalia, integumentis floralibus avulsis; 9. stamen longius, antice 1o.’idem postice visum; 11. stamen . brevius; 12, pollen, 200-ies auctum; 13. pistillam receptaculo insidens, a facie visum; 14. idem duple - 380 !(Flora der Melville’s Insel. ) auctius; 15. idem, valvis avalsis; 16. eiusdem (14) sectio transversalis; 17. pistillum, a latere visum; 18. idem, valvis avulsis, ovula exhibens loculi alterius; 19. eiusdem (17) sectio transversa; 20. placentae por- tio cam oyulis et funiculis eorum; 22. siliqua matura dehiscens, a facie visa; 25. siliqua matura clausa, a latere visa; 24. eadem, valvis orbata, exhibens dis- sepimentum et semina loculi alterius; 25, placentae portio cum seminibus duobus, epidermide laxo rugoso arilliformi tectis; 26. seminis maturi integumentis ambobus instructi sectio transversa; 27. semen, epi- dermide arilliformi orbatum; 28. eiusdem sectio lon- gitudinalis ; 29. embryo situ naturali; 30, idem, coty- ledonibus arte expansis; 531, semen abortivum. 15. CARDAMINE BELLIDIFOLIA. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 915. Flor. dan. t. 20. Wahlenb. lapp. p. 179. De Cand. syst. nat. 2. p. 249. Br. in Scoresby’s arct. reg. 1. append. p. 75. (565.) Cardamine foliis simplicibus ovatis petiolis lon- gissimis Linn. lapp. p. 214. n. 260. (cum figura re- spectu habitus bona, quoad flores pessima, tab. 9. f. 2.) exclus. syn. Clusii et Gerardi, ad Arabidem bel- lidifoiiam pertinentibus, monente D. Smith in Flor. Japp. ed. 2. CARYOPHYLLEAE. 16. LyoHnis APETALA. Linn. sp. pl. ed. 2. p: 626. Flor. Dan. 806. Willden. sp. pl. 2. p. 810. Pers. syn. 1. p. 520. Wahlenb. lapp. p. 155. t. 7. Br.in Ross’ voy. ed. 2. p. 192. (340.) Richardson in Franklin’s journ. p. 738. Cucubalus caule simplicissimo unifloro, corolla ~inclusa,. Linn. lapp. 143. n. 181. t. 12. fo, (Flora der Melville’s Insel.) . 381 17. CERASTIUM ALPINUM. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 628. Willden. sp. pl. 2. p. 874. Pers. syn. 1. CCLXXI p. 521. Smith. brit. 2. p. 500. Engl. bot. 472. Hooker scot. p. 144. et 280. Soland. in Phipp’s voy. p: 202. Br. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 192. (540.) Spitzb. pl. in Scoresby’s arct. reg. 1. append. p. 75. (365.) Hooker in Scaresby’s Greenl. p. 415. _Cera- stium latifolium. Lightf. scot. 1. p. 242. t. 10. Obs. Species polymorpha, cuius tres varietates sequentes in Insula Melville observatae : a. folia oblonga rariusve breve ovalia, pedun- culi dichotomi rarius uniflori, pili pedunculorum plerique glanduloso - capitati, capsulae ablauzas; ca- -Iyce duplo fere longiores ; 8. folia late ovata, pedunculi dichotomi pilis plerisque acutis, calycis foliola interiora glabriuscula ; y hirsuta, folia elliptica v. lanceolata, peduncu- li divisi et solitarii, pilis plerisque acutis, capsulae calyce paullo longiores. Hg 18. STELLARIA EDWARDSII, foliis ovato-lan-. ceolatis integerrimis enerviis nitidis, pedunculis termi- nalibus unifloris trifidisve, petalis bipartitis calyce immerse trinervi longioribus, antheris purpureis. Obs: Duplex varietas: In « (cuius exemplaria plurima in 1 Insula Mel. ville, et aliqua anno 1792. ad Fretum Chesterfield lecta vidi), folia ovata, acuta, v. ovato- lanceolata, pedunculi solitarii , trifidi, lateralibus. _saepissime unifloris, altero ee abortiente, tum solitarii ebra- cteati, tum divisi bibracteati, bracteis ‚semifoliaceis ; 382 (Flora der Melville’s Insel.) margine membranaceo ciliato, pedicellis lateralibus pariter bibracteatis. Caulis et folia saepius glaber- rima, nunc caulis villosiusculus et folia basi ciliata villis tenuibus laxis. 8., (cuius exemplaria duo , quorum alterum multicaule), folia ovato-lanceolata, apice subatte- nuata, nitidissima, pedunculi saepius uniflori, Cau- les et folia glaberrima. - In utraque fructus desideratur, qui exstat in S¢. Edwardsii, Richardson in Franklin’s Journ. p. 758. In hac vero, quae forsan distincta species, antherae ochroleucae minimae et polline destitutae, styli elon- gati et stigmata manifestiora, caules et folia glaber- rima, capsula erecta calyce fere duplo longior, se- misexvalvis, semina reniformia, laevia, fusca, De Stellaria nitida Hooker in Scoresby’s greenl. pe Ali om secundum auctorem folia lanceolata siccitate subtrinervia, flores subpaniculati et anthe- rae flavae, incertus sum. 19. ARENARIA QUADRIVALVIS, foliis subulatis acu- tis glaberrimis trinerviis, pedunculis unifloris elon- gatis pubescentibus, calycibus acutissimis trinerviis petala elliptica superantibus capsula quadrivalvi (nunc 3-5-valvi) saepius brevioribus. Alsine rubella , Wahlenb. lapp. p. 128. t. 6. forsan haud distincta est; sed secundum auctorem capsula 5-valvis, petala rubella et in icone sub- spathulata, basi valde attenuata. Descr. Herba ı-2-uncialis. Radix peren- nis, descendens, Caulis a basi ramosissimus, caespi- (Flora der Melville’s Insel.) | 383 tem densum efformans, inferne vaginis petiolaribus ' emarcidis nervisque foliorum denudatis obsitus, su- perne dense foliatus. Folia opposita, basi connata, subulata, acuta, mutica, supra concaviuscula, subtus convexa, trinervia, marginibus nudis. Pedunculi terminales solitarii, uniflori, prope basin bibractea- ccıxxt1. | ti; bracteis lanceolatis semifoliaceis margine mem- | branaceo, pubescentibus pilis brevibus porrectis glan- duloso capitatis numerosis, Calyx 5- partitus, se- palis lanceolatis acutissimis vix acuminatis conca- viusculis trinerviis viridibus nunc fusco - purpureo . tinctis margine albo membranaceo, extus pilis non- nullis brevissimis minute capitatis conspersis, per- sistens. Petala 5, integerrima, alba, calyce paullo breviora, ovali- oblonga v. elliptica, integerrima, basi parum attenuata, persistentia. Stamina decem, margini disci brevissimi subcarnosi, dubiae originis, perigyni potius quam hypogyni, inserta. Filamenta subulato - filiformia, glabra. Antherae ochroleucae, subrotundae, loculis approximatis appositis longitu- dinaliter dehiscentibus. Ovarium sessile, ovatum, glabrum, uniloculare, polyspermum. Stigmata qua- tuor (passim 3 et 5 ), filiformia, alba, intus longi- tudinaliter hispidula. Capsula calyce persistente ap- presso saepius paullo longior , nunc eundem subae- quans, quadrivalvis, passim 5- et 5-valvis, valvis vix omnino ad basin distinctis. Receptaculum seminum centrale, longitudine fere capsulae, cum apice cavi- tatis primo connexum, mox solutum. Semina re- niformia, laevia, fusca, funiculis umbilicalibus cum receptaculo communi persistentibus. 384 "(Flora der Melville’s Insel.) 20. Arznarıa Rossu, glaberrima, foliis tri- quetro - subulatis obtusiusculis muticis enerviis flo- rem vix aequantibus, pedunculis unifloris elongatis, petalis oblongis calyces obsolete trinervios parum su- perantibus. Descr. Herba pusilla, glaberrima. Caules ra- mosissimi, caespitosi, dense foliati. Folia opposita basibus connatis, carinata. Pedunculi foliis aliquo- ties longiores. Calyx 5- partitus, purpurascens ; sepala aequalia, ovata, acutiuscula, modice conca- va, obsoletissime trinervia, marginibus’ membrana- ceis nudis. Petala 5, angusto- oblonga, obtusa, in- tegra, alba, calyce paullulum longiora. Stamina io. Filamenta disco scutelliformi subcarnoso potius pe- rigyno quam hypogyno inserta, e latiore basi filifor- - mia, glabra, alba. Antherae ovales, ochroleucae. Ovarıum ovatum, sessile, uniloculare, glabrum, po- lyspermum. Stigmata 3, filiformia. Obs. Arenaria Rossii, Richardson in Frank- lin’s Journ. p. 758. parum diversa est statura ma- iore, foliis calycem longitudine superantibus minus crassis neque adeo obtusis internodio saepius brevio- ribus, calycis foliolis duobus exterioribus parum bre- vioribus, nervis lateralibus omnium manifestioribus , petalis longitudine calycis. In hac capsula triyalvis calycem aequat. | | Alsine stricta Wahlenb, Lp p. 127. ab“ Are- natid’ Rossii Richards. 1. c. differt’ statura duplo -maiore, foliis longioribus acutis aliisque notis. * (Flora der Melville’s Insel.) 385 SAXIFRAGEAE. SAXIFRAGA. Linn. Cuar. GEN. Stamina 10, antheris didymis. Petala indivisa. Styli 2. Capsula (v. adhaerens v. libera) bilocularis, birostris v. biloba, foramine inter rostra ipsisve lobis intus longitudinaliter de- hiscentibus, polysperma. Semina: testa nucleo sub- conformi. Obs. Characterem in paucis mutatum, stru- cturam antherarum et seminum respicientem, propo- sui ob genus maxime affine (Leptarrhena nob., ccuxxiit — Saxifraga amplexifolia Sternb. saxifr. suppl. p. 2. t. 2. Saxifraga pyrolifolia Don. in Linn. soc. trans.“ 13. p. 58g.), cui antherae uniloculares, bivalves, septo imcompleto parallelo, et semina (capsulae alte bilo- bae) scobiformia, testa utrinque ultra nucleum ova- lem elongata, subulata! 21: SAXIFRAGA oppositirouia. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 575. Willden. sp. pl. 2. p. 648: @. Smith. brit. 2. p. 450. Engl. bot.t. 19. Wahlenb. lapp. p. 115. Carpat. p. 118. Soland. in Phipp’s voy. p. 204. Br. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 192. (240). Spitzb. pl. in Scoresby’s- arct, reg. 1. append. p. 75. (565). Don in Linn. soc. trans. y. 15. p. 400. 22. Saxirraca Hırcvuvs. Linn. sp. pl. ed. 2. p.576. 8, petala obovata ungue nudo, caulis uniflorus. Saxifraga propingua. Dr. in Ross’ voy. ed. 2 v. 2. pP. 192. (340). | Hirculus propinguus Haw. saxifr. enum. p. 41. I. 25 386 (Flora der Melvilie’s Insel.) Obs. Petala quandoque, saepius forsan, appen- diculata et calyces ciliata; ideoque a S. Hireulo vix differt, nisi petalis plerumque obovatis, ungue nudo nec ciliato, caule fere semper unifloro et statura minore. Haec varietas solum in Insula Melville observata est. 25. SAXIFRAGA FLAGELLARIS, flagellis filifor- mibus, caule erecto simplici ı - 5 -floro calycibus- que glanduloso- pubescentibus, foliis radicalibus cau- ‚linisque inferioribus obovato-spathulatis eilialis; su- perioribus villosiusculis, petalis persistentibus capsula semisupera longioribus. Saxifraga flagellaris, Sternb. saxifr. Pos: et. 58. 1.6. Steeven in Mem, soc, nat. cur. mosq. 4. p. 79. Marschall v. Bieberst, flor. taur.-caucas. 3. p. 291. Br. in Ross’ voy. ed, 2, vol. 2. p. 192. (340.) Don in Linn. soc. trans. 13, p. 373. Saxifraga setigera. Pursh, amer. ı.p. 312. Descr. Radix perpendicularis, fibras longa® subsimplices dimittens, elevans Cau/em unicum sim- plicissimum 2-4 -uncialem foliatum pubescentem, pilis brevibus strictis purpureo - capitatis sursum erebrioribus, basi demum glabratum, Folia in- divisa, radicalia et caulina inferiora confertissima, patentia, superiora sparsa: radicalia cuneato -obo- vata et subspathulata, acutiuscula, plana, basi angu- stata in petiolum brevem latiusculum, immerse ner- vosa, nervis lateralibus dichotomis, ramis exterioribus in extimum, margini folii approximatum desinentibus, apicibus mox infra apicem folii confluentibus, ubi folium callo subovali in pagina superiori parum ele- yato tumet, marginibus longitudinaliter ciliatis, pi- (Flora der Melville’s Insel.) 387 lis subulatis strictis rigidulis brevibus albicantibus, ‘ capitulo glanduloso- purpurascente demum deciduo apiculatis , terminali dilatato pariter apiculato ; caulina inferiora conferta, radicalibus figura sub- similia ciliis marginalibus et paginis glabris; sue periora sparsa, paullo minora, oblonga, acutiu- scula, basi vix attenuata, subsessilia, utraque pagina marginibusque pilis brevibus , glanduloso - capitatis iisque calycis et caulis similibus vestita. - Flagella ex alis foliorum radicalium et inferiorum caulis so- litaria, filiformia, 5-5 uncias longa, angulata v. anguste marginata, arcuato- deflexa, pilis glandulosis rarissimis conspersa, aphylla, apice sobolifera: ccLxXıV gemmula parva, turbinata, e foliolis nanis numero- sis conniventibus arcte imbricatis oboyatis acutiu- sculis immerse nervosis glabris marginibus ciliis non- nullis brevibus ornatis, et in ipsa basi radiculis 2= > simplicibus singulis e vagina (coleorhiza) mem- branacea, primo clausa dein lacerata, erumpentibus praedita. Flores 1- 3, pedunculati, erecti; medius praecocior, ebracteatus; laterales bractea unica nunc duabus alternis lato-linearibus sessilibus foliaceis. Ca- lyx basi adhaerens, dimidio libero 5- partito; laci- niis ovatis obtusiusculis extus pube glandulosa folio- rum instar conspersis, intus glaberrimis, nervis alte immersis, Petala 5, aurea, calyce duplo longiora: ungue brevissimo ; lamina obovata 5-7- nervi sae- pissime inappendiculata quandoque squamula obsole- ta extra nervos extimos aucta. Stamina decem, ca- lyce param longiora, petalis breviora. Filamenta subulata, subaequalia. Antherae uniformes, corda- 388 ( Flora der Melville’s Insel.) tae, flavae, loculis contiguis medio ( margine ) lon- gitudinaliter dehiscentibus. Pollen flavum. Ova- rium basi brevi turbinata adhaerente, dimidio libe- ro bifido, biloculare, polyspermum. Styli vix ullı. Stigmata suborbiculata, depressa, papulosa, nec om- nino glabra. Capsula plusquam semisupera, bilocu- laris, biloba, calycis laciniis erectis cincta, et peta- lis persistentibus (vix emarcidis) longioribus occul- tata, lobis brevibus crassiusculis longitudinaliter fere ad stigmata persistentia usque dehiscentibus. Sem- ra non nisi in cavitate biloculari indivisa prove- nientia, lobis vacuis, minuta, laevia, cylindraceo- oblonga, castanea; testa mémbranacea. dlbumen semini conforme, album, farinoso- carnosum. Em- bryo rectus, axilis, teres, longitudine’ fere dimidii albuminis. Cotyledones radicula breviores. 24. Saxirraca tricuspipata. Rottb. in act. Hajn. 10.,p.. 446! 1.6, n.. 21. Gunn. norv.:2. p- 189. 2. 1046. Flor. Dan. 976. Willden. sp. pl. 2. p. 657. Pers. syn. 1. p. 490. Sternb. saxifr. p. 54. Pursh. am. 1. p. 512. Giesecke Greenl. in Edinb. Encyclop. Br. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 191. (540.) Don. ‚in Linn. soc. trans. 15. p. 440. Richardson in Franklin’s Journ. p. 757. | Obs. In planta Insulae Mellville , quae statura humilior , folia radicalia passim, et caulina omnia, indivisa. 25, SAXIFRAGA HYBERBOREA , foliis glaberrimis: radicalibus palmatis elongato-petiolatis, caule lanato (Flora der Melwille’s Insel.) ~ 389 subhifloro ,. bracteis oblongo-linearibus sessilibus, petalis uninerviis, capsulis semiinferis. Obs. Proxime accedit S. rivulari Linn. et eius- dem est forsan varietas. 3. rivularis autem differt bracteis duabus saepius, inferioribus semper sulipe- tiolatis obovatis, caule inferne minus lanato. Ab utraque distincta est S. petiolaris (Br. Ross’ voy. ed. 2. v. 2. p. 192. [540.]) foliis omnibus glandulis sub- sessilibus conspersis ; radicalibus scapum aequanti- bus vel superantibus , folio florali lobato, petalis tri- neryils. 26. SaxirraGa UNIFLORA , foliis radicalibus ag- gregatis trifidis; caulinis linearibus indivisis distan-- tibus, caule unifloro ovarioque infero viscidis: pube glandulosa brevissima, calycibus Bm petalis obo- vato - oblong's. Saxifraga caespitosa, Br. in Ross’ voy. ed. 2. v. 2. p. 192. (340.) 4 Saxifraga venosa Haworth enum, saxifr.p.23? CCLXXV Obs. Nimis affinis S. caespitosae Linn., et vix distincta species. 27. Saxırraca Nivauis. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 575. Willden. sp. pl. 2. p..645. Pers. syn. 1, p. 488. Smith. brit. 2. p. 449. Engl. bot. 440. Wahlenb. “APP. p- 113. a. corymbus multflorus, ee pedun- culis mferioribus trifloris. B. corymbus nn, pauciflorus. Zinn. Dame 3. 5. SPE 390 (Flora der Melville’s Insel.) Obs. Varietas 8. dimidio minor, pube caulis et pedicellorum parciore breviore stricta (nec, ut in a, laxa decumbente lanam brevem referente) ; in utra- que petala persistentia. Saxifraga longiscapa Don. in Linn. soc. trans. 13. p. 588. a varietate B vix dif- fert nisi scapo longiore. 28. SAXxIFRAGA FOLIOLOSA , .foliis radicalibus cu- neatis subdentatis , scapis divisis: ramis apice uniflo- ris infra tectis foliolis nanis fasciculatis, calycibus inferis oboyatis, petalorum laminis cordato-lanceo- latis. Saxifragae stellaris var. Zinn. Saxifraga caule nudo simplici, foliis dentatis coma foliolosa, Linn, lapp:. pt ary.) tab. De fs 8. , Saxifraga stellaris ß. comosa. /Villden, sp. pl. 2. p. 644. : Obs. Distincta videtur a S. stellari Linn., (quae in Insula Melville haud observata est), scapo dense foliolato , floribus paucissimis (v. nullis), calycibus obovatis, et praesertim petalorum aequalium lami- nis bası cordatis. 29. SAXIFRAGA CERNUA. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 577. Bor. Japp. n. 172. -.t. 2. £. 4. Willden. sp. pl. 2. p. 652. Pers. syn. 1. p. 489. Smith. brit. 2. p. 455- Engl. bot. t. 664. Flor. Dan. 22. Wahlenb. lapp. ‘p: 116. Hooker scot. p. 150. Gmel. sib. 4. p. 162. n. 74. Sternb. saxifr. p. 18. t. 12. f. 2. Soland. in Phipp’s voy, p. 202. Br.in Ross’ voy. ed. 2. v. 2. p. 192.(340.) Spitzb. pl. in Scoresty’s arct. reg. 1. append. - (Mora der Melville’s Insel.) 391 p- 75. (365.) Don. in. Linn. soc. trans. 13. p. 564. Richardson in Franklin’s journ. p. 757- Obs. Variat rarius caule ramoso, ramis uniflo- ris, quae S. cernua Gunn. nor. n. 528. t. 8. f. 2. et Saxifraga bulbifera? Flor. Dan. 590. Zoega pl. island. in Olafs Reise. 2. p. 256. 30. ÜCHRYSOSPLENIUM ALTERNIFOLIUM. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 569. Willden. sp. pl. 2. p. 657. Pers. syn. 1. p. 487. Smith. brit. 2. 455. Engl. bot. 54. Hoo- ker. scot. p. 128. Wahlenb.'lapp. p. 111. carpat. p- 116. Marschal. caucas. 1. 5135. Richardson in Franklin's journ. p. 737. ROSACEAE. 31. Dryas wrecriroua, foliis integerrimis pas- simque infra medium inciso-crenatis venis subtus in- conspicuis ; novellis semisiccatisque marginibus re- volutis. Dryas integrifolia, Vahl, in act. soc, hist. nat., hafn. vol. 4. pars 2. p. ı7ı. Flor. Dan. 1216. CCLXXYI Pers. syn. 2. p. 57. Br. in Ross’ vay. ed. 2. vol. >. p. 193. (340.) Richardson in Franklin’s journal — p. 740. | Dryas tenella, Banks mss. (fid. speciminis e Terra Nova , ubi primum an. 1766 a D. Banks detecta.) Pursh. am. ı. p- 350. Obs. effinisD, octopetalae, quae differt statura saepissime maiore , foliis semper longitudinaliter in - eiso-crenatis, subtus costatis venis prominulis. 392 (Flora der Melville’s Insel.) SIEVERSTA. SIEVERSIA, Willden. in Mag. der Gesellsch. na- turf. Fr. zu Berlin 5. Jahrg. (1811) p. 597. cha- raciere emendato. CHAR. GEN. Calyx decemfidus, laciniis alternis accessoriis, Petala 5. Stamina indefinite numerosa. Ovaria indefinita, ovulo adscendente. Styli termi- -nales, continui. Achenium stylo toto persistenti ari- statum. Zmbryo erectus. Habitus fere, nec omnino, Gei, quod differt stylis geniculatis, articulo superiori dissimili sae- plusque deciduo, Ab utroque genere distinguendum Geum poten- tilloides (Coturta nob.) ob stylum basi cum apice ovarii articulatum deciduum et achenia (glandulosa) tubo elongato turbinato calycis inclusa. Sieversiae species sunt Geum montanum et .reptans Linn., radiatum Michaux, Peckii et triflo- rum Pursh, glaciale Adams, S. humilis, congesta et dilatata nob, et Geum anemonoides WVillden. sp. pl., quae Dryas pentapetala Linn, , cui certe styli terminales, nec laterales, ut perhibet Willdenow in charactere generis Sieversiae, pro sola hac specie ab illo instituti. 32. Sırversia Rossi, aristis nudis, foliis radi- -calibus interrupte pinnatis glabris: pinnis trilobis; accessoriis imisque nanis indivisis, caule unifloro subdiphyllo, petalorum venis omnibus distinctis. Descr. Herba perennis, 2-6-uncialis, glabra. :Caudex demersus, radiciformis, squamis scariosis (Flora der Melville’s- Insel.) 393 fuscis (petiolorum reliquiis) tectus, infra medium fibras descendentes simplices fibrillosas erassiusculas proferens. Folia radicalia numerosa (4-7), glabriu- scula , petiolata, interrupte pinnata , exstipulata , pinnis circumscriptione ovatis cuneatisve, trifidis vel bifidis (lobo superiori lateralium deficiente,) basi inae- quali inferne in rachin decurrenti; superioribus ap- proximatis nanis indivisis interpositis inter medias ; imis ipsis minimis integerrimis. Petioli infra medium dilatati ibique scariosi , pallide fusci. Scapi ex alis foliorum radicalium vel squamarum superiorum cau- dicis emersi, inferne nudi, extra medium foliis saepius duobus alternis sessilibus pinnatifidis exstipulatis in sta- tu florescentiae: (cum scapi folia radicalia vix aequant) y invicem apicique scapi approximatis, in fructiferis folia radicalia aliquoties superantibus, ab invicem et ab api- ce saepe distantibus; teretes, pubescentes, pube de- scendendo sensim parciore. Flos solitarius, erectus, ebracteatus. Calyx extus pubescens, decemfidus, tubo brevi turbinato; laciniis quingue maioribus interio- ribus late semioyatis acutiusculis, quinque alternis dimidio minoribus ovalibus petalis oppositis. Petala 5, obovata, integerrima, venosa, aurea, sinubus CCLXXVII laciniarum maiorum calycis inserta iisque sesquilongi- ora. Stamina fauci calycis inserta, indefinita, 3o plura. Filamenta subulata, glabra. Antherae ovatae, flavae, basi semibifidae, loculis, parallelo- approxi- matis longitudinaliter dehiscentibus. Pollen globosum, simplex. Ovaria indefinite numerosa, receptaculo subeylindraceo imbricato inserta, breve pedicellata, ab apice pedicellorum solubilia, hirsuta pilis acutis 394 ( Flora der Melville’s Insel. strictis, monosperma, ovulo adscendente. Styli ter- minales, filiformes, subulati, glabri, stricti. Stig- mata dilatata, obliqua, retusa, papulosa. Obs. Diese Art ist benannt zur Ehre des Lieu- tenants James Ross, in dessen wohlerhaltner Pflanzen- sammlung mehrere in den übrigen Sammlungen nicht enthaltene Pflanzen gefunden wurden. ExpLicATIo TAB. C. SIEVERSIA ROSSII. 1,2, Planta florida, magnitudine naturali. Sequentes auctae: 3 et 4, flos, antice et po- stice visus; 5. flos, petalis et staminibus orbatus; 6, petalum; 7..portio calycis cum staminibus responden- tibus, eiusdem basi insertis; 8. 9. stamen, antice et postice visum; 10, pollen, 200- ies auctum; tl. pi- stillum; 12. idem, longitudinaliter sectum; 15, pistilla, receptaculo insidentia; 14. receptaculum commune pistillorum cum pedicellis; 15, achenium fere matu- rum; 16. idem, longitudinaliter sectum ; 17. idem, trans- verse sectum; 18. semen; Ig. embryo. 33. PorentırLa putcne ta, foliis pinnatis biiugis supra villosis subtus sericeis, foliolis pinnatifidis pari inferiori minore: lobis omnium lanceolato - lineari- bus, caulibus paucifloris (uniflorisve ), stylo basi glanduloso-dilatato. Potentilla pulchella Br. in Ross’ voy, ed. 2. vol. 2. p. 193. (340.) Potentilla sericea? Greville in Mem. Vern, soc. 3. p. 450. fide speciminis in herb, Groenlandico D_ Jameson. Obs. Potentilla sericea Zinn. facile distingui- tur foliis 5-5-iugis et lana elongata receptaculi, quod (Flora der Melville’s ingen) 395 in P. pulchella pube brevi ovaria vix aequante in- structum. Nostra planta affinitate propius accedit P. niveae, haud obstante huius divisione ternata fo- liorum, quae nunc, rarissime quamvis, addito folio- lorum pari nano similiter pinnata evadunt. 54. Porenrura nivEa. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 915, Rottb. in act. Hafn. 10. p.451. £.7.n. 22. (op- tima figura var. a.) JWillden. sp. pl. 2. p. 1109. Pers. syn. 2. p. 56. Wahlenb. lapp. p. 146. Nest- ler potent. p. 73. Lehman potent. p. 184. a. folia supra villosiuscula viridia, subtus niveo tomentosa ; | ß. folia utrinque villosiuscula, paginis concolo- ribus ; Potentilla nivea 6. /Yahlenb. lapp. p. 147. Potentilla Groenlandica, Br. in Ross’ voy. ed, 2. vol. 2, p. 195. ( 340.) Potentilla frigida? Greville in Mem. Fresh. soc. 3. p. 430. sec. exempl. in herbario D. Jameson. Potentilla verna, Hooker in Scoresby’s Greenl. p- 415. Obs. Polymorpha species, cui nimis affinis CCLXXVIII est Potentilla Vahliana Lehm. potent. p. ı72., quae P. hirsuta Flor. Dan. t. 1590 , secundum exemplar Groenlandicum, a Dr. Giesecke rica ine, et P. Iameso- niana Greville in Mem. Wern. soc. 5, p. 417. t. 50. fide exempl. a Dr. Iameson traditi; nec diversa vi- detur P. macrantha Zedeb. secundum specimen, ex Unalaschka a Dr. Fischer missum, 396 (Flora der Melville’s Insel.) PAPIELONACEAE 55. AstraGatus arpınus. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 1070. Flor. lapp. p. 218. n. 267. t.g. f. ı. Flor. Dan. t. 51. Gmel. sib. 4. p. 45.n. 59. Pall. astrag. p- 41.82.52. Willden. sp. pl. 3. p. 1297. Wahlenb. lapp. p. 190, 2. 12, f. 5. ( fruct.) helv. 151. carpat. 225. Pursh. am. 1. p. 472. Phaca astragalina, DeCand. Astrag. p. 52. Pers. syn. p. 531. Richardson in Franklin’s Journ. D- 749. | | 06. Oxyrropis arctica, subacaulis, sericea, sti- pulis petiolaribus, foliolis oppositis alternisque ovali- oblongis, capitulo subumbellato paucifloro, legumi- nibus erectis oblongis acuminatis calycibusque ni- gro-pubescentibus. Descr. Radix lignea, parpendicularis , longis- sima, crassa, subramosa, multiceps. Caules brevis- simi, dense foliati et basi stipulis villosissimis per- sistentibus imbricatis tecti. Folia conferta; foliola 11-17, novella utringue villoso-sericea, adulta su- pra glabriuscula, ovalia v. oblonga, saepius obtusa raro acutiuscula. Stipulae membranaceae, infra pe- tiolo adnatae, apicibus solutis semilanceolatis acutis- simis. Scapi foliis longiores, teretes, villosi, villis albo-cinereis, nunc cinereis nigrisque intermixtis, nunc omnino nigris. flores maiusculi. Capitulum 2 -5-florum, pedicellis brevissimis.. Bracteae linea- res, aculae, patulae, calyce breviores, extus pube nigricante. Calyx villis nigris subadpressis copiosis tectus, dentibus erectis brevibus. Corolla coeruleo- \ (Flora der Melville’s Insel.) 397 violacea, calyce duplo longior (9- ı0- lin. aequans. ) Vexillum obcordatum lateribus reflexis ; lamina basi attenuata absque callis auriculisve.. Alae vexillo breviores, obtusissimae apice dilatato oblique retuso, prope basin lateris auriculatae, intus plica elevata, hine auriculo mediocri. Carina alis paullo brevior, obtusa cum mucrone. brevi acutiusculo, Stamina inclusa, ı-9-fida; antheris uniformibus. Legumen erectum, calyce hinc longitudinaliter fisso infra au- cium, oblongum, acuminatum, sutura superiore in- irusa intusque septifera, septo incompleto bipartibi- li, funiculis adnatis parallelo-striato. Semina re- niformia, in singulo loculo 7-9, funiculis apice so- lutis e margine quasi dissepimenti ortis. Obs. Species proxima O. Uralensi, quae di- versa floribus leguminibusque spicatis, foliolis nume_ rosioribus et semper acutissimis , calycibus legumini- busque cinereis, pilis nonnullis atris pluribus albis. COMPOSITAE. 57. LEONTODON PALUSTRE, Smith. brit. 2. p. 567. Hooker. scot. p. 227. Flor. Dan. 1708. “Dy chardson in Franklin’s journ. p. 746. Leontodon lividus, Waldst. et Kit. pl. rar. ccouxxix hung. 2. p. 120. t. 115. Willden. sp. pl. 3. p. 1545. Marsch. taur.- caucas. 2. p. 246. vol. 3. p. 551. Leontodon taraxacum? Dr. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 194. (541.) | Leontodon taraxacum ß. Wahlenb. carpat. 258. upsal. p. 257. Obs. Nimis affinis Z. Taraxaco L. videtur. 398 (Flora der Melville’s Insel.) 58. ARNICA MONTANA P. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 1245, Willden. sp. pl. 3. p. 2106. Pers. syn. 2. p- 455. Wahlenb. lapp. p. 210, Arnica angustifolia, Vahl, in Flor. Dan. 1524. fide exempl. Groenlandici , a D. Giesecke relati. Doronicum foliis lanceolatis, Zinn. lapp. 241. n. 505. Obs. Planta nostra Groenlandica saepius humi- lior (2-4-uncialis), cum exemplaribus nonnullis, a D. Richardson prope littora maris arctici lectis, quadrans, vix specie distinguenda ab Arnica montana &., cuius insuper varietates sunt Arnica plantagi- nea et fulgens, Pursh. am. 89. CINERARIA CONGESTA , capitulo lanato, foliis lineari-lingulatis undulatis, caule simplicissimo. Descr. Herba 5-4- uncıialis, lanata. Radix fasciculato - fibrosa. Folia radicalia et ima caulina numerosa, indivisa, lingulata, obtusa, undulata, de- mum glabriuscula, viridia; caulina superiora 2-5, alterna, lana decumbente. Caulis erectus, simpli- cissimus, lana implexa tardius decidua tectus. An- thodia in capitulum terminale subsphaericum ebra- cteatum dense congesta, lana copiosa semiinyoluta, radiata, Jnvolucrum (calyx communis ) simplici se- rie polyphyllum , lana decumbente copiosa, e villis longis implexis articulatis, dense tectum. Ligulae numerosae; foemineae lamina oblongo-lineari integra 2-5 nervi. Flosculi hermaphroditi perfecti. Zu- bus gracilis. ‚Limbus infundibuliformis , semiquin- quefidus, decemnervis, laciniis semilanceolatis triner- ’ (Flora der Melville’s Insel. ) 399 Viis nervis axilibus tenuioribus. Antherae semiex- sertae, basibus muticis, appendicibus apicis lineari- bus acutis. Ovaria glabra, subcylindracea. Stigma- ta intus canaliculata , apice subtruncata. Pappus ses- silis, filiformis, able 4 radiis numerosis longitudina- liter denticulatis. Obs. Distincta species videtur, attamen non longe distat a C. palustri, statura et inflorescentia insigniter yariabili, 40. ‘TusstLaco conymBosa, corymbo femineo la- xo paucifloro: corollulis ligularibus nervosis, mas- culo congesto, foliis cordatis sinuatis inaequaliter dentatis subtus tomentosis. Descr. Radix repens. Folia radicalia longius petiolata, cordata, nunc sagittato-cordata, sinuata, saepius ad 1/, nunc ad '/2 fere radii, lobis inaequa- liter dentatis, dentibus mucronulo eglanduloso ter- minatis, adulta supra glabra cum tomento aliquo in nervis venisque primariis, subtus lana brevi alba implexa, diametro sesquiunciali usque 2'/2 uncias ae- quante. Scapi 4-8- unciales, adulti tomento par- co obsiti, bracteis (petiolis dilatatis) amplexicauli- bus , saepius. foliolo nano dentato terminatis. 4n- thodia polygamo- dioica. Mas. Corymbus coarctatus, pauciflorus: anthodiis radiatis; ligulis femineis la- mina oblonga ; flosculis hermaphrodito-masculis, ceLxxx | infundibuliformibus , stigmatibus hispidis incrassatis exserlis. Frm. Corymbus simplex, 5-8-florus: pedunculi involucro longiores, bracteis nonnullis li- nearibus acuminatis pilis articulatis pubescentibus. 400 _ (Flora der Melville’s Insel.) Involucrum (calyx communis) simplici serie poly- phyllum , foliolis acutis extus pubescentibus pilis ar- ,ticulatis brevibus. Corollulae omnes ligulatae, fe- mineae , praeter 2-5 centrales hermaphrodito -ma- sculas. Femineae involucro longiores, ligula 2-3- nervi indivisa; stigmatibus patulis; stylis extra tu- bum hispidulis. Obs. Proxima species 7’. frigidae, quae differt praesertim thyrso femineo multifloro congesto de- mum fastigiato, masculo laxiore, foliis minus alte sinuatis. 41. ANTENNARIA ALPINA, Br. in Linn. soc. trans- atl. 12. p. 125. (Uns. Uebers.'vol. 2.) Gnaphalium alpinum. Linn. sp. pl. ed. 2.p. 1199. lapp. n. 501. Willden. sp. pl. 5. p. 1885. Pers. syn. 2. p. 421. Wahlenb. lapp. 202. helv. p .ı4g. carpat. in obs. ad p. 259. Pursh. am. 2. p. 525. Richard- son in Franklin’s Journ. p. 747. | Obs. Planta feminea tantun in Insula Melville lecta ; mascula a nobis nondum visa (nisi huius for- san varietas pusilla ex Unalaschka allata et nullibi, quantum scio, observata! CAMPANULACEAE. 42. CampanuLta UNIFLORA. Zinn. sp. pl. ed. 2. p. 563. Japp. n. 166. t. 1. f. 4. Willden. sp. pl. 2. p. 607. Pers. syn. 1. p. 480. Flor. Dan. 1050. Pall. ross. 2. p. 56. t. 75. f. 4.. Wahlenb, lapp. p. 200. Br. spitzb. pl. in Scoresby’s arct. reg. 1. appenlix p. 75. Ross’ voy. ed. 2. v. 2. p. 192. Richardson in Franklin’s Journ. p. 757. | (Flora der Melville’s Insel.) 401 SCKOPHULARINAE. *) 44. Pepicvrarıs arctica, caule simplici lanato, foliis pinnatifidis lobis suboyatis dentato -incisis: adul- tis glabris; caulinis petiolo dilatato, calycibus quin- quefidis lanatis,, galea obtusa trunéata bidentata, fila- mentis longioribus hirsutis. Deser. Radix fasciculata, fibris crassis carnosis: Caulis simplex, foliatus, 2-5- uncialis, lana alba implexa tardius nec omnino decidua. Folia circum- scriptione linearia, pinnatifida lobis saepius appro- ximatis dentatis, primo lanata , adulta glabriuscula; petioli omnium, radicalium praecipue, lanati. Spica multiflora, densa, florida sesquiuncialis, fructifera 2 -5- uncialis ; bracteae foliaceae, pinnatifidae. Ca- lyx lanatus lana copiosa alba implexa persistenti, CCLxxxt semiquinguefidus ; laciniis inaequalibus semilanceo- latis integerrimis vel obsoletissime dentatis. Corolla purpurea , glaberrima: galea leviter falcata, ob- tusa, antice apice_oblique truncata et ad truncatu- rae basin utrinque dente unico acuto brevi quando- que brevissimo praedita. Stamina inclusa: Fila= menta duo longiora extra medium hirsuta, duo bre= viora longitudinaliter glabra: A/ntherae uniformes ; imberbes , basi bifidae. Stigyna subcapitatum, sae- pius exsertum. Capsula calyce persistent duplo lon- gior, ovata, acuminata, inaequilatera, margine in- feriore rectiusculo superiore modice arcuato, bilocu- laris, bivalvis, valvis medio septigeris, septi dimi- dio inferiori placentifero. Semina oblonga , teretiu- *) Die Nummer 43 ist hier übersprungen, A. a. U. I. 26 402 (Flora der Melville’s Insel.) “scula, altero latere margine perangusto aucta, utra- que exiremitate areola nigricanti 'notata. Obs. Species proxima P. sudeticae /Villden. sp. pl. 5. p. 209., quae differt statura maiore , caule glabro, foliorum lobis linearibus inciso - pinnatifidis, caulinorum peticlis haud dilatatis, corollae labio in- feriori manifeste dentato. P. sudetica Richardson in Franklin’s journ. p. 742. a P. sudetica vera vix di- versa est nisi corollae labio superiori breviori, den- ticulo longiori, caule subunifolio, nec species di- stincta videtur. POLYGONEAE. 45. PoLyGonum vıvırarum. Linn. sp. pl. ed. 2. p- 516. 7. dapp. n. 152. Gmel. sib. 2. p. 44.'n. 34. 6.9. J. 2, HF den. sp..pl 2. D. cin Tees syn. 1. p. 459. Smith. brit. 1. p. 428. Engl. bot. 669. Flor. Lond. new ser. 1, t. 81. Wahlenb. lapp. 99. Flor. Dan. 13. Svensk. bot. 336. Marsch. taur.-causas. 1. p. 501. Pursh. am. 1. p. 271. Gi- secke Greenl. in Edinb. encyclop. Hooker in Sco- resby’s greenl. p..410. Richardson in Franklin’s journ. p. 797. | Natter Wurtz. Martens Spitzb. lb. 3. cap. 7. a ae OXYRIA. Oxynia, Hill. veg. syst. 10. p. 24. (genus om- nino artificiale, fill. l.c.) De Cand. fl. france. 5. p- 379. (Rumicis subgenus). Lr. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 192. (540) (genus distinctum). _ Camp- dera, rumex, p. 155. Hooker scot. p- 99: (Flora der Melville’s Insel.) 403 Cuar. Gen. Perianthium tetraphylium (duplici serie.) Stamina 6. Styli 2. Stigmata penicillata. Achenium lenticulare, membranaceum, utrinque ala- tum, perianthio infra cinctum. Embryo centralis. Obs."Genus propius accedens Rheo, quam Rix mici, ab utroque satis distinctum. A Rheo differt numero. binario perianthii et stylorum, stigmatibus penicillatis, (quae in Rheo capitata sublobata, ) et textura achenii: convenit nu-_ mero proportionali et situ staminum (quae gemina- tim nempe foliolis exterioribus et solitarie interio- ribus perianthii opposita) pericarpio semidenudato alato , et embryone centralı. -_ Rumex ab Oxyria diversus est numero terna- | rio omnium partium floris, situ staminum, quae sex tantum et geminatim foliolis exterioribus perian- thii opposita, fructu. nucamentaceo aptero foliolis interioribus mutatis perianthu tecto, embryone la- terali: convenit fere stigmatum divisione. Ä Ovuli insertionem et Radiculae embryonis situm inter notas genericas haud introduxi: Semen ccıxxxif enim erectum cum Embryoneinverso, uti, characterem ; totius ordinis, (incluso certe Calligono contra asser- tionem Campderae 1. c.),;, eundem a Chenopodeis optime distinguentem, in Prodr. fl: nov. holl: p: 419: primus proposui. Inter ordines apetalos similem structuram seminis in Urticeis et Piperaceis, aliis notis distinguendis, invenies, dum Embryo inversus cum ovulo pendulo characterem essentialem CHLORAN- | 404 (Flora der Melville’s Insel.) THEARUM (Br. in Bot. Magaz. 2190. Nov. 1821.) ef- format *). *) Wir wollen die hier angeführte Stelle so mitthei- len, wie sie von dem Herausgeber des Botanical Ma- gazine’s nach unseres Autors Angaben a. a. O. über- liefert worden ist, und müssen zu dem Ende auch dasjenige noch mit hinzufügen, was sich auf die dort beschriebene Species, welche diesen Zusatz veran- lasste, bezieht, CHLORANTHUS MONOSTACHYS. MONANDRIA MONOGYNIA. * Flores apetali. GENERISCHER CHARAKTER, Anthera /ateri ovarü insidens (indivisa, bilocularis; vel triloba 4.-locularis). Ovarium monospermum : ovulo pen- ‚dulo, Stigma capitatum. Drupa. Brown. SPECIFISCHER CHARAKTER. Carorantaus monostachys; untheris incurvis trilobis in- divisisye , spicis solitariis, floribus alternis. Ba. Vaterl. China. Im natürlichen System betrachtet Jussieu die Gattung Chloranthus als nahe verwandt mit Viscum, und hat sie zu seiner Familie der Loraniheen gebracht, so wie dieselbe in den Ann. du. Mus. Vol. 12. p. 299. aufgestellt ist. Hr. Brown hingegen macht sie zum Typus einer neuen Fa- milie — Chlorantheae, dereu Definition wir von ihm, viel- leicht im nächsten Bande der Transact. of the Linn. soc. , erwarten dürfen, Zu dieser Familie gehören Ascarina For- ster und Hedyosmum Swartz ( Tafalla Ruiz et Pav.) Ihre Stelle im System wird neben den Piperaceen und Urticeen seyn, mit denen sie übereinkommt in der dem Nabel ent gegengesetzten Richtung des Wiirzelchens des Embryo, und (Flora der Melville’s Insel.) 405 46. Oxyrıa renxırormis, Zooker scot. p. ı11. | Scoresby’s greenl. p. 410. Oxyria digyna Campdera, rumex, p. 155. Rheum digynum Wasilend. lapp. 101. tab. g. (fructus.) helv. p. 74. carpat. p. 114. Rumex digynus Linn. sp. pl. ed. 2. p. 480. /l. lapp. n. 132, Obs. B. illden. sp. pl. 2. p. 238. Pers. syn. 1. p. 395. Smith. brit. 1. p. 395, Engl. bot. t. gio. Flor. Dan. 14. *\ 47. Sauıx arctica, ovariis subsessilibus to- mentosis, stigmate quadrifido stylum subaequante, im einsamigen Ovarium; yon denen sie jedoch abweicht vornemlich durch das hängende Ovulum und durch den Habitus, | ‚Auf Herrn Brown’s Veranlassung haben wir Chloran- ‘thus in die erste Linne’sche Classe gestelit, obgleich dersel- be bemerkt, dass nur eine einzige bekannte Art (Chl, mon- ander Br.) wirklich und zugleich auch beständig einmän- nig sey; denn bei Chl, inconspicuus und elatior (Br.) ist die dreilappige vierzellige Anthere, welche seither als ein antherentragendes Petalum betrachtet worden, nach seiner ' Ansicht zusammengesetzt ans drei zusammenfliessenden An- theren, von denen nur die mittlere vollkommen oder zwei- zellig ist, entsprechend der Anthere des Chl. monander, die beiden seitlichen nur halb ausgebildet ( dimidiatae) oder einzell'g sind ; bei Chl. monostachys hal man endlich beide, einfache und zusammengeseizte Antheren, in derselben Aehre gefunden. Anm. d. Uebers. . *) Im Original fehlt hier die Angabe der Familie. Da unser Hr. Verf. sich noch nirgends darüber erklärt 406 (Flora der Melville 5 Insel.) squamis orbiculato-obovatis , foliis integerrimis ova- libus obovatisve: adultis supra glabris subtus villo- siusculis. | | 1 FOR Salix arctica, Br. in Ross’ voy. ed. 2.) Pp 194. (541.) Richardson in Franklin's journ. p. 752. Salix no. 57. Hooker in Scoresby’s greenl, p.414- secundum specimen , aD. Scoresby communicatam, Salix, Greville in Mem. Wern. soc. 3. p. 432.5 fide speciminis in herb. Groenl. D Jameson. Descr. Frutex depressus; radice lignea crassa longa. Rami decumbentes, floriferi omnes et steri- lium nonnulli adscendentes, adulti glabri. Folia sparsa, petiolata, elliptico-oboyata v. obovata, in- tegerrima, obtusa, quandoque retusa, novella supra glabra, subtus villis longis laxis decumbentibus ve- stita, adulta utrinque glabra, venis subtus parum emi- nentibus, venulis anastomozantibus. -dAmentd ulrius- que sexus ramos breves villosos foliatos terminantes. Squamae orbiculato -obovatae, saepe retusae, fusco- nigricantes, villosae. Masc. 8 - 10 lin. longa, densa, Stamina 2-5, forsan saepius 2, filamentis distin- ctis. Syuamulae (Nect.) duae, interiore paullo maiore, uiraque apice incrassato. fem, Squamula unica, interior. Ovarium brevissime pedicellatum, pedi- cello diametram transversum capsulae vix aequante, dense tomentosum, cinereum. sSiylus longitudine varians, nunc stigmata aequans nunc fere dimidio brevior, hat, welche Stelle er der Gattung Salix anweist, so haben auch wir hier eine Lücke gelassen. E.M. (Flora der Meiville’s Insel.) 407 NONOCOT.YLEDONES. FUNCEAE. 48. Euncus sicuumis. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 467. Montin in, Amoen. acad. 2. p. 266. t. 5, f. 3. Flor. Dan. 120. Zoeg. pl. island. in Olafsen’s Reise 2. p- 235. Fahl in act. soc, hist. nat. hafn, 2. pars ı. p. 58. Willden. sp. pl. 2. p. 216. Pers. syn. ı. pe 585. Smith. brit. ı.p. 982. Engl. bot. 898. Bicheno in Linn. soc. trans. ı2. p. 520. Hooker scot. p. 106. CCLXXXHI *) 49. LuzuLa HYPERBOREA, Spicis multifloris sub- umbellatis pedunculatis sessiibusque (nunc omnibus sessilibus), bractea umbellae folracea; partialibus omnibus fimbriatis, capsulis obtusis perianthia acuta subaequantibus , caruncula basilari seminis obsoleta, foliis planis. Luzula campestris, Dr. in spitzb. pl. in Scoreshy’s arct. reg t. append, p. 75. ( 364.) er arcuatus Ber in an. greenl. p. 4ı0. secundum exemplar, aD. Scoresby allatum. luncus campestris Solander in Phipps’ voy. B: 201. fide exempl. in Herb. Banks. Obs. Vix distincta species, et potius ad JZ. campestrem, mire varıantem, quam ad §. arcua- *) Von hier bis zu p. CCXCVIII. ist im Original darch- gängig eine falsche Seitenzahl , indem ein C ver- gessen worden. Obige Zahl ist also CLXXXIIL u. 5x; fs E.M: 408 (Flora der Melville’s Insel.) 7 tum referenda; praesertim ob bracteam umbellae saepissime, non vero semper, foliaceam, et folia plana. L. arcuatae 8. (Wahlenb. lapp. p. 88., cuius fig. in Fior. Dan. 1586. sed excl. syn. Villars. , } tamen accedit inflorescentia, spicis multifloris lon- gius pedunculatis quandoque etiam arcuato-recurvis, bractea umbellae nunc, quamvis rarissime, squama- cea, partialibus- omnibus fimbriatis , et caruncula seminis obsoleta. Haec autem forsan distincta a L. arcuata a. Wahlenb. lapp. p. 87. t. 4. Hooker fl. lond. n. ser. t. 151.,cui spicae longius pedunculatae, pau- ciflorae et semina, ni fallor, absque caruncula. In Luzulis omnibus, quas examini subieci, ex- cepta S. pilosa, observavi funiculum umbilicalem e filis spiralibus (decompositione partiali funiculi denudatis ?) compositum. | €YPERACEAE. 50. Carex MISANDRA, spicis (4-6) peduncula- tis oyalibus pendulis: terminali basi mascula, reli- quis femineis, fructibus lanceolatis acuminatis biden- tatis margine denticulatis squama ovali longioribus, stigmatibus 2-9. Deser. ( exemplarium quatuor incompletorum eum spicis fructiferis et parte culmi, in herbario D. Ross.) Folium supremum breve, lineare, margini- bus longitudinaliter denticulatis, Spicae vy, umbel- latae y. alternae, fructiferae ovales v. oblongae pen- dulae, pedunculis viridibus laxis angulatis spica lon- (Flora der Melville’s Insel.) 409 gioribus, Bractea umbellae communis vaginans, _ basi atro-fusca, supra viridis, in folium breve subu- lato-lineare planum marginibus denticulato - asperis producta, includens nonnullas partiales, quarum ima communi subsimilis, foliolo breviori terminata, nunc exserta. Squamae ovales, obtusiusculae, laeves, gla- brae, nigro-fuscae, apice limbo angusto albo. Fru- ctus circumscriptione lanceolatus, acuminatus, basi attenuata, fusco-ater, ore ipso albicanti emarginato marginibus acuminis et dimidii superioris denticula- tis, caeterum laevis. Achenium intra cupulam breve pedicellatum, obovatum, ventre plano, dorso, cum stigmata duo adsunt, modice convexo, dum tria, an- gulato. Obs. Nimis affinis C. fuliginosae Sternb. et Hoppe in act. soc. bot. ratisb. 1. p. 149. t. 3., vix distincta species. 51. Carex CONCOLOR, spicis sexu distinctis : mascula unica; femineis 2-5 erectis subsessilibus squamis omnibus obtusis axi subconcolori, bracteis basi auriculatis, capsulis laevibus ovalibus mucro- nulo brevissimo integerrimo , stigmatibus 2, culmis laevibus. Obs. C. caespitosae proxima et vix dif- ccLxxxıv fert , nisi statura minori (2 - 4-unciali), squamis (nigro-spadiceis) axi saepius marginibus semper conco- loribus , foliis utrinque viridibus et culmis laevibus. An revera distincta species ? | r 410 _ (Flora der Melville’s Insel.) 53. ERIOPHORUM' CAPITATUM. ' Host. gram. austr. ı. p. 50. t. 38. Schrad. germ. 1. p. 151, Wahlenb. lapp. p. 18. Smith comp. ed. 2. p. 11, Engl. bot. 2587. Hooker scot. p. 20. | | 53. Ertopnorum ancustirourum. FHillden. sp. pl. rt. p. 513. Smith. brit. 1. p. 5g. Engl. bot. 564. Schrad. germ:'ı. p.' 155. Hooker. seot. p. 21, ** Eriophorum polystachyon, /ahlenb. lapp. p. 18. Obs. Plantae nostrae, quasi mediae inter -E. angustifolium et polystachyon, forsan ab utroque distinctae, duae varietates adsunt: a. pedunculis laevibus ; ß. pedunculis scabris, denticulis. crebris minutis. Haec ab E. gracili, Roth catalect. 2. add. et Wahlenb. lapp. p. 19., fide exempl., ab ipsis aucto- _ribus traditi, in Herb. Banks. diversa statura hu- miliori, foliis latioribus, squamis enerviis omnino ni- gricantibus acutioribus, et acheniis oblongo - obo- valis. GRAMINEAE 54- ALOPECURUS ALPINUS, Spica ovata, arista perianthii glumam sericeam lateribus villosissimis ' subaequante, vagina suprema ventricosa folio suo plano lanceolato duplo longiore. Alopecurus alpinus. Smith. brit. 3. p. 1586. Engl. bot. 1126, Hooker scot. p. 22. Roem et Schult, syst. 2, p. 272. Br. in Ross’ voy. ed. 2. v.2.\p. 191+” S39.) - (Flora der Melville’s Insel.) , x 411 Hooker in Scoresby’s greenl. p. 410. Richardson in Franklin’s journ. p. 731. Alopecurus ovatus Änapp gram, brit, ı5. Hornem. in Flor, Dan. 1565. ; Alopecurus antarcticus, Gisecke Greenl. in Brew- ster’s edinb, encyclop. Obs. Species (quam primus in scotiae monte Loch ny Gaar anno 1794 legi) variat culmo, qui saepius adscendens, erecto, spica oblongo - cylindra- cea, arista nunc gluma duplo longiore, rarius nulla. A. antarcticus Vahl. symb. 2. p. 18. Willd, sp. pl. 1. 557. ab ‘A. alpino differt spica saepius cy- lindracea , arista glumam bis superante, folio su- premo lineari apice attenuato yaginam suam supe- r ranie v. aequante. A. pratensis L. disinguitur spica cylindracea , glumis acutis latere tantum villosiusculis, arista glu- mis duplo longiore, vagina suprema laxiuscule-cylin, dracea folium suum lineare multoties superante. Prippsta. Me Sen DOG J _ Phippsia (subgenus Vilfae) Trinius in Spreng. neue Entdeck. 2. p. 37. ( Gr. unifl. et sesquifl. p. 121.) CHAR. GEN. Gluma uniflora, abbreviata, inae- quivalvis. Perianthium muticum, obtusum, imberbe ; valvula superiore nervis sursum divergentibus. Lo- dieulae 2. Stam. 1-3. Stigmata 2, sessilia. Ca- ryopsis libera, teres, exsulca. 412 (Flora der Melville’s Insel.) Gramen pusillum, aquaticum vel in inundatis nascens. Culmi basi divisi. Folia plana; vagina integra, ipso apice tantum fisso. Panicula coarcta- ta, ramis semiverticillatis. Glumae enerves, infe- riore minori. Stamina 1-5, Stigmata persistentia. Obs. E graminibus unifloris proxime accedit Filvae et Colpodio, affinitatem etiam quandam ha- bet cum Schmidtia Trattin. ( Coleanthus Roem. et Schult. syst. 2. p. 11.), cui certe gluma nulla, et perianthium bivalve, probante valvula superiore bi- nervi. Inter genera locustis bifloris Phippsia affinis est Catabrosae , conveniens glumis abbreviatis , perian- thiis obtusis concavis et foliorum vaginis apice tantum fissis: differt locustis unifloris , caryopside tereti, nec lateraliter compressa. 55. Pmiprsia ALGIDA. Agrostis algida, Soland. in Phipps’ voy. p. 200. cum descriptione accurata. /¥ahlenb, lapp. p. 25. t. ı., ubi perianthium pro gluma, omninc praeter- visa, depictum, et lodicula, perperam indivisa et aucta, pro perianthio univalvi. Flor. Dan. 1505., structuram eandem exhibens, ac in Wahlenb. J. e., Lr. in Ross’ voy. ed. 2. v. 2. p. 191. (55g9.) (Gra- men sui generis). — (Vilfa algida Trin. |. c. p 15g.) Trichodium algidum, Svensk. bot. 545. f. 2. ab ic. Wahlenb. mutuata. Aoem. et Sch, syst. 2. p.\ 282, (Flora der Melville’s Insel.) 413 Descr. Gramen biunciale, glaberrimum, cae- spitosum. Culmi ipsa basi divisi ibique vaginis sca- riosis tecti. Folia linearia, obtusiuscnla, laevia; l- gula brevis, obtusissima, indivisa; vagina laxiuscula integra, ipso apice tantum fisso, Panicula coarctata, ramis semiverticillatis paucifloris laevibus, Locustae uniflorae. Gluma nana, bivalvis, inaequalis; val- vulae muticae, obtusiusculae, concavae, haud carina- tae, integrae, membranaceae; inferior minor, ener-, vis; superior plus duplo maior, ipso perianthio tri- plo eirciter brevior, obsolete uninervis; ambae sae- pissime post Japsum perianthii cum rächide persi- stentes, inferiore quandoque decidua. Perianthium intra glumam brevissime pedicellatum: valvula infe- rior concava, ovato-lanceolata, trinervis, nervorum dimidio inferiori hispidulo; superior eiusdem fere longitudinis et latitudinis, sed diversae figurae, obtu- sa, 5-4-dentata, binervis, nervis hispidulis, a basi sursum paullo magis divergentibus, ipsa basi subap- proximatis. Lodiculae 2, subovatae, membranaceae, indivisae, glabrae. Stamina 1-5. Stigmata 2, ses- silia, longa, hyalina, ramulis simplicibus. Caryopsis ovali-oblonga, teres, exsulca, stigmatibus emarcidis diu coronata. Embryo caryopside quadruplo brevior. Obs. Haec ad specimina ex Insula Melvil- ccıxxxyi le; species autem variat perianthii nervis laevibus, staminibus 2, et quandoque unico, nervo alteri val- vulae superioris perianthii opposito. *) ys ‘ *} An huius loci: Vilfa monandra Trin. |. c., a Cha- - missone ad Sinum St, Laurentii lecta. Beds 0% 414 (Tlora der Melville’s Insel. ) In Terra Tschutski a Dav. Nelson in tertio it. Cook. lecta est varietas (? )insignis, duplo maior, culmis ramosis, foliis laxioribus aliisque notis diver- sa: vix tamen species distincta. COLPODIUM. Colpodium. Trin. agrost. p. 119. f. 7. subgenus Vilfae Trin. in Spreng. neue Entdeck. 2. p. 57. eek peel.) ‘CHar. GEN. Gluma uniflora, subaequivalvis, mutica. FPerianthium gluma longius, submuticum, obtusum, apice scarioso; valvulis subaequalibus in- tegerrimis, superiore exserta binervi, lateralibus pa- rallelis. Dodiculae 2. Styli 2. Stigmata plumo- sa. Caryopsis. — — — Gramen glabrum. Culmi erecti v. adscenden- tes. Folia plana, ligula indivisa imberbi folio la- tiore, vagina longitudinaliter fissa. Panicula coar- ctata, ramis semiverticillatis. Locustae oblongae, glabriusculae cum v. absque rudimento, saepius se- tuliformi, flosculi secundi. Obs. Gramen hocce habitu vere peculiari, pri- mo intuita Poae propius accedens quam Agrostidi s. Vilfae, affinitatem quodammodo etiam cum Dupon- tia et Deschampsia habere videtur. Cariopside au- tem ignota genus haud stabilitum est et de eiusdem affinitate cum Colpodii speciebus Trinii, praesertim cum C. Stevenii et compresso, incertus sum. 56. ÜCoLPoDIuM LATIFOLIUM , panicula coarctata lanceolata, foliis planis late linearibus. (Flora der Melville’s Insel.) 415 Agrostis paradoxa, Br, in Koss’ voy.ed, 2. v. 2. p. 192. (359.) Descr. Gramen robustum, spithameum-pedale, glabrum. Culmus e basi decumbente y. radicante ad- scendens, nunc erectus, teres, laevis, foliatus, basi vaginis scariosis tectus. Folia plana, lineari-lan- ceolata, acuta, stricta, utrinque et ad margines re- trorsum scabra: vaginae scabriusculae, ad basin us- que fissae, suprema folio proprio longior ; ligula of- tusa, imberbis, erosa, denticulata, folio latior. Pa- nicula coarctata, angusto-lanceolata, fusco- purpu- rea , perianthiorum apicibus albis , sesquiuncialis v. biuncialis, ramis brevibus semiverticillatis appressis inferioribus demum modice patentibus; pedunculis pedicellisque pauci- denticulatis strictis apice vix di- latato cum locusta cortinuo. Gluma uniflora, bi- valvis, mutica, herbaceo- membranacea , glabra: valvulis subeppositis concavis vix carinatis, obtusiu- sculis y. acutis, integris semitrinerviis; zmferiorz paul- lo breviori nervis lateralibus brevissimis ; superio- ri acutiori nervis lateralibus magis manifestis sed longe infra apicem evanescentibus. Perianthium in- tra glumam,. qua haud duplo longius, breyissime pedicellatum, cum pedicello crasso articulatum, basi obliqua, herbaceo- membranaceum, textura fere glu- mae, muticum , per lentem pube brevissima con- spersum, intra. glumam e maiore parte viride, su- pra eandem fusco -purpureum , apice scarioso- albi- cantı. Valvulae concavae, textura omnino similes , longitudine subaequales, inferior nervo centrali ma- nifesto saepius apicem muticum attingente, nunc in 416 (Flora der Melville’s Insel.) ccıxxxvıı setulam dorsalem brevissimam altitudinem valvu- lae subaequantem desinente, lateralibus utrinque duo- bus obsoletis infra apicem prorsus evanescentibus ; valvula superior obtusior, integerrima, dorso angusto planiusculo vel leviter convexo lineari binervi , nervis parallelis tenuibus nudis, lateribus dorso ali- quoties Jatioribus parallelis marginibus nudis. Lo- diculae duae , subcollaterales, membranaceae, semi- bifidae dentibus acutis, imberbes, longitudine ovarii. Stamina 3; filamentis capillaribus, antheris fusco - stramineis utrinque bifidis. Ovarium ovatum, acu- tum, glabrum, exsulcum. Styli brevissimi, appro- ximati, vix manifesti. Stigmata hyalina, dense plu- mosa, apicibus acutis. Obs. In exemplaribus plerisque nullum certe rudimentum flosculi secundi, quod tamen in nonnul- lis ex Insula Melville atque in exemplari, ex Pos- session Bay adest, setuliforme, hispidulum. In spe- cimine unico, ex Insula Melville allato , locustas nonnullas bifloras, scilicet flosculo secundo pedicel- lato perfecto, observavi. 57. Poa ancustata, panicula simplici coarctata lineari - lanceolata, locustis 4-5- floris, gluma infe- ricre dimidio minore, perianthiis apice erosis: val- vula inferiore basi elanata lateribus glabriusculis, foliis angusto - linearibus. Deser. Gramen 4-6-unciale , glabrum, ere- ctum ; radice fibrosa. Culmi foliati, basi quandoque divisi, laeves. Folia angusto-linearia, plana, acuta, u ‘(Flora der Melville’s Insel.) — | 417 glabra , laevia ; vaginae subeylindraceae , laeves, suprema folio proprio longior ; omnes ipsa basi in- tegra; ligula subquadrata, tam lata quam longa, apice. dentato dente medio paullo longiore. Panicu- la erecta, angusta, circumscriptione lineari - lanceo- lata, ramis paucifloris; pedicellis denticulatis stri- ctis viridibus apice aliquantum dilatato, cum locusta haad omnino continuo. Locustae oblongae, colora- tae, saepius quadriflorae. Glumae hyalinae , gla- berrimae , uninerviae, cum pedicellis persistentes: valvula inferiore fere dimidio minore ; superiore duplo latiore et fere duplo Jongiore obtusiore pe- rianthio dimidio circiter breviore, nervis Jateralibus obsoletis. Serianthia separatim decidentia, rachi locustae glabra: valpula inferior. oblonga, concava, acutiuscula apice scarioso eroso-denticulato, quin- guenervis,. lateribus infra medium pube rara in ner- vis extimis crebriore instructis, ipsa basi absque lana’ implexa;. superior. paullo brevior, binervis. nervis viridibus denticulatis, lateribus complicatis. Lodiculae 2, hyalinae, imberbes, semibifidae. Sta. mina 5, 58. Poa ABBREVIATA, panicula .simplicissima coarctata suboyata , locustis 4 -5-floris, glumae val- vulis subaequalibus acutissimis perianthia basi lanata lateribus pubescentia aequantibus, foliis involuto- setaceis, | Descr. Gramen 5-4-unciale. Culmi foliati , basi saepe divisi, laeves. Folia involuta, subseta- cea, retrorsum scabra: vaginae fere ad basin usque a cae A AL, - N 418 ( Flora der Melville’s Insel.) fissae, cylindraceae, Panicula vix semiuncialis, ramis alternis subbifloris strictis laeyibus vix denticulatis. Locustae oblongae , coloratae. Glumae acutissimae: valvulis longitudine subaequalibus carinatis glaberrimis: inferiore manifeste angustiore paullulum breviore uninervi; superiore basi trinervi. Perianthia glu- mas paullo superantia: valvula inferior ipsa basi la- na implexa parca instructa , carina a basi ad duas tertias partes longitudinis sericea, linea pariter sericea CCLXXXYII utrique margini approximata, a basi ad eandem fere altitudinem attingente, interstitiis pubescentibus subsericeis ; superior binervis nervis pectinatim den- ticulatis, lateribus induplicatis latiusculis. Lodicu- lae 2. Stamina 5; antheris stramineis. Ovarium im- berbe. Stigmata 2, subsessilia, ‘plumosa , hyalina. 59. Poa arctica, panicula effusa: ramis paucifloris capillaribus laevibus locustisque coloratis ovatis 3-4- floris , glumis subaequalibus , perian- thii valvula inferiore basi lanata carina lineaque sub- marginali sericeis: interstitiis pubescentibus, foliis linearibus: ligula subquadrata erosa. Poa laxa, Br. in Ross’ voy. ed. 2.052. Dy 192, (539.) Hooker in Scoresby’s Greenl. p. 410. non Willdenovii. | Descr. Gramen 5 -8-pollicare. . Culmi erecti v. adscendentes, basi quandoque divisi, graciles, laeves, foliati. - Folia radicalia angusto -linearia , canaliculata, culmo aliquoties breviora; culmea paullo latiora, plana, marginibus laeyibus, denticu- ( Flora der Melville's Insel. ) F 419 lis obsoletissimis; vaginae strictae,, striatae, laeves, ipsa basi integra; Zigula subquadrata, nunc paullo longior quam lata, apice eroso-inciso. Panicula saepius elfusa, nunc rara, nunc minus effusa, ra- rissime subcoarctata, rachi ramisque fuscis, ramis 5-4 semiverticillatis 1 - 2- floris capillaribus laeyibus. Locustae oyatae v. oblongo-ovatae, fusco- purpureae, apicibus valvularum stramineo - fuscis ipsoque marzi- ne albo, 5-4- florae cum rudimento minuto scarioso longius pedicellato quarti v. quinti; rachi articulatim solubili, per lentem scabriuscula. Glumae subae- quivalves, carinatae , acutae, fusco - purpureae, glaberrimae, carina extra medium odsoletissime den- ticulata: inferiore angustiore, nervis lateralibus ob- soletioribus, altero obsoletissimo ; superiore vix lon- giore, nervis lateralibus manifestioribus. Perian- thii valvula inferior oblonga, subcarinata, ipsa basi, v. potius ex apice articuli racheos, lana longa con- tortuplicata flosculos subnectente, carina a basi ad duas ‘tertias partes longitudinis sericea villis brevi- bus, supra obsoletissime denticulata, lateribus a basi ad eandem circiter altitudinem ac portio sericea carinae pubescentibus, linea intramarginali sericea; valvula superior inferiore paullo brevior, binervis, nervis viridibus pectinato-ciliatis pilis brevibus, Jate- ribus induplicatis axin fere attingentibus, Lodieulae 2, cuneiformes, semibifidae dentibus acutis, hyalinae, imberbes, ovario breviores. Stamina tria; anthe- ris stramineis. Ovarium oblongum, imberbe. Styl 2, brevissimi, Stigmata hyalina, laxe plumosa, ra- mis denticulatis, 490 (Flora der Melville’s Insel.) Obs. Exemplaria nonnulla statura maiore, lo- custis acutioribus, glumis acuminatis perianthia in. feriora subaequantibus, foliis latioribus. Poa laxa Willden. sp. pl. 1. p. 486., quam ex eodem monte Silesiae, ubi a b. /Jaenke primum in- venta est, habeo, a D. Trevirano communicatam, differt statura minore, panicula eoaretata, rachi ramisque ‘paniculae et glumis infra medium viridi- bus, perianthiis acutioribus lana baseos parciore, lo- custae rachi laevi. Poa flexuosa Host gram. austr. 4. p.15. t. 26., quae similis esse videtur P. arcticae quoad paniculam effusam et locustae colorem figuram et pubescentiam, differt paniculae rachi ramisque viridibus magis di- visis scabris, glumarum carinis longitudinaliter den- ticulatis. CCLXXxIx 60. FESTUCA BREVIFOLIA, racemo subsimplici erecto, flosculis teretibus supra scabriusculis arista duplo longioribus, foliis setaceis vaginisque laevibus, culmeo supremo multoties breviore vagina sua laxiu- scula. Obs. Figura et statura fere F. ovinae, inter quam et #. Ilalleri media; priori forsan nimis affinis. 61. FESTUCA VIVIPARA. Obs. Nullam observationem habeo de exemplari unico Festucae cuiusdam viviparae, olim viso in her- bario D. Sabine ulteriusque examinando. (Flora der Melville’s Insel.) 421 PLEUROPOGON. CHAR. GEN. Locustae uniflorae, cylindraceae. Gluma abbreviata, inaequivalvis, mutica. Perian- thit valvula inferior mutica, obtusa, concava, ner- vosa, apice scarioso: superior nervo utroque latera- liter biseto! Zodiculae distinctae. Styli 2. Stig- mata plumosa. Caryopsis libera, lateribus com- pressis. ‘ Gramen elegans. Folia plana, angusta, va- gina integra, ipso apice tantum fisso. Facemus simplex, locustis cernuis purpureis nitentibus. Glu- ma valvula inferiore acuta, superiore latiore ob- tusa. Perianthia distincta, valvula inferiore 5 -7- nervi, superiore lanceolata emarginata , pari su- periore setarum brevissimo. . Obs, Genus Glyceriae proximum, quacum lo- custis teretibus, perianthiis obtusissimis et vaginis foliorum integris convenit; differt praesertim setis lateralibus nervorum valvulae superioris perianthii, lodiculis distinctis, stigmatibus haud decompositis, caryopside lateraliter compressa et inflorescentia. Character fere essentialis in nervis valvulae su- perioris perianthii latere setigeris; analoga structura enim vix, quantum scio, in ullo alio gramine ob- tinet, nisi in Uniola latifolia Mich. amer, ubi equidem hanc, nullis aliis differentiis accedentibus, pro, charactere specifico tantum habendam esse censeo. 62. PLEUROPOGON SABINIT. — Tab. D. Descr, Gramen triunciale usque spithameum, glabrum. Culmi erecti, foliati, striati, laeves, sim- ; 422 (Flora der Melville’s Insel.) plices. Folia radicalia angustiora, longiora; culmea linearia, plana, brevia, laevia: vaginae paullulum compressae, striatae, glabrae, laeves, fere ad apicem integrae, ipso apice fisso, marginibus scariosis, su- prema folio proprio longior: ligula brevissima, ro- tundata, emarginala. Spica racemosa, simplicissima ; rachi striato - angulata laevi viridi; pedunculis late- ralibus glumam vix superantibus recurvis laevibus indivisis alternis distantibus. Locustae subeylindra- ceae, cernuae v. pendulae, semiunciales, purpureae, nitidae, per lentem tenuissime pubescentes. Gluma bivalvis, nana, inaequalis, membranacea, purpurea, cexc mutica: valvula inferiore ovata acuta; superiore obovata obtusissima, duplo latiore paullo longiore. Perianthia alterna, distincta: valvula inferior obo- vato-oblonga, obtusissima, concava, quinquenervis, exius pube brevissima appressa conspersa, apice mar- ginibusque ab apice ad medium albis scariosis, ner- vis omnibus infra apicem desinentibus , medio in mucronulum brevissimum, marginem valvulae vix attingentem, producto ; valvula superior longitudine fere inferioris, manifeste angustior , elliptico-lanceo- lata, apice profunde emarginato, lateribus indupli- catis, binervis, nervis brevissime ciliatis , singulis bisetis , setis lateralibus per paria oppositis; quarum duae inferiores infra medium valvulae ortae, subu- lato-filiformes, strictae , modice patentes, denticu- iatae , longitudine circiter dimidii totius valvulae ; duae superiores paullo supra medium valvulae or- tum ducentes, brevissimae , denticulatae , mucroni- formes, altera quandoque obsoleta. ZLodiculae 2, (Flora der Melville’s Insel.) 423 / collaterales, approximatae, brevissimae, truncatae, basi leviter cohaerentes, sed absque laesione sepa- randae. Stamina 5; filamentis capillaribus ; anthe- ris linearibus utrinque semibifidis. Ovarium ova- tum, imberbe. Styl 2, glabri. Stigmata laxe plu- mosa, hyalina, ramis denticulatis , superioribus vix breyioribus. Caryopsis libera, lateraliter compressa, ventre angusto-lineari leviter canaliculato, axi lon- gitudinalier saturatiore. Embryo caryopside duplo brevior. Obs. Duplex varietas: a. elatior, subspithamea, antheris stramineis. Tab. D. f. 1-7. B. 3-4 - uncialis , antheris purpureis. Tab. D. f. 8- 10. Der specifische Namen wurde dem Herrn Ca- pitain EDUARD SABINE zu Ehren gewählt, in des- sen Herbarium, dem reichsten , welches auf der Reise gesammelt worden , zahlreiche Exemplare von beiden Varietäten dieses merkwürdigen Gra- ses sich finden. | EXPLICATIO TABULAE — D. Prevrorocon sabinu. 1. Varietatis &. planta mag- nitudine naturali; 2. eiusdem locusta cum pedunculo et portione racheos, magis aucta; 5. perianthium clau- sum, articulo racheos insidens, auctius; 4. id., expan- sum pariterque auctum ; 5. valvulasuperior perianthii, a facie visa ad id. augment,; 6. pollen; 7. flosculas, peri- anthio orbatus, exhibens stamina, pistillum et lodicalas, 424 (Flora der Melville’s Insel. ) ‚auct. uti 4 et 5.*) 8. Varietatis 8. planta magn; natur.; 9. eiusdem locusta cum pedunculo ad augm, id. ac 2.; 10, perianthium expansum, genitalia et lodicula- rum alteram exhibens ad augm. n, 4. DUPONTIA. CHAR. GEN. Gluma subaequivalvis, scariosa, concava, mutica, locustam 2-3-floram subaequans. Perianthia mutica, scariosa, (basi barbata), .altero pedicellato; valvulis integris, inferiore coneava. Lo- . diculae 2». Ovarium imberbe. _ Stigmata subsessi- lia. Caryopsis. — — — Gramen .glabrum, erectnm, Folia linearia, plana, vaginis semifissis, basi integra. Panicula simplex, coarctata, fusco et purpurascenti varia , pedicellis cum locustis continuis, perianthiis sepa- ratim solubilibus. CCXCL Obs. Ad Deschampsiam proxime accedit hoc- ce genus: distinguitur perianthiis muticis, valvulis integris nec dentatis, Cum Catabrosa, facie diver- sissima , convenit pluribus notis, differt glumis lo- custam subaequantibus, perianthiis basi breve-bar- batis. A Poa diversum locustis haud compressis , glumis perianthiisque concavis nec carinatis, Ad confirmandum genus caryopsis desideratur. Diese Gattung ist Herrn Dupont zu Paris ge- widmet, dem Verfasser eines schatzbaren Aufsatzes *y Auf der Tafel selbst stellt f, 7. das Pollen und f. 6. - die Blume ohne Perianthium dar, “ E. M, (Flora der Melwille’s Insel.) 425 über die Blattscheide der Gräser, und interessanter Beobachtungen über die Gattung Atriplex. 65. Durontiıa FISCHERI. ; Descr. 'Gramen 6- 10- unciale, erectum. Cul- mi simplices, foliati, laeves, glaberrimi. Folia ra- dicalia et inferiora culmi canaliculata , angusto-li- nearia, acuta, laevia, 2-3-uncialia, vaginis strictis scariosis vix ad medium fissis ; witha 1-2; supe- riora breviora, plana, laevia, vaginis propriis laxi- usculis foliaceis ultra medium fissis longiora; ligula mediocris, obtusa, subtruncata, imberbis. Panicula coarctata, spiciformis, basi quandoque interrupta, purpureo-fusca, nitens, sesquiuncialis-biuncialis, ra- mis subgeminatis paucifloris pedicellisque laevibus cum locusta continuis. .Loeustae ovatae, biflorae, cum rudımento . clavato setuliformi tertii flosculi, nunc triflorae flore tertio completo, nunc biflorae absque tertii rudimento. Gluma bivalvis, subaequa- lis, mutica, glaberrima, purpurascens, subnitens, mar- gine pallido scarioso longitudine locustae. Valpulae concavae nec carinatae, oblongo-lanceolatae: infe- rior paullo angustior, acuminata v. acutissima, uniner- vis ; superior semi-trinervis, nervis medio paullo infra apicem, lateralibus longe intra marginem evanescen- tibus. Perianthia subconformia : inferius intra glu- mam subsessile, a pedicello brevissimo separabile ; superius cum apice paullulum dilatato pedicelli bre- ‚vis articulatum, facile solubile; utriusque valvula in- Jerior ovata, mutica, obtusa, vix unquam acuta, "integra, concava, ipsa basi pilis brevibus strictis al- 426 € Flora der Melwille’s Insel.) bis barbata, et a basi fere ad medium pilis brevio- ribus strietis subadpressis subsericea, trinervis, ner- vis lateralibus intra marginem evanescentibus, me- dio paullo infra apicem desinente ; szperior longi- tudine inferioris, manifeste angustior, lineari-oblonga, glaberrima, binervis, nervis brevibus, interstitio li- neari concaviusculo.: Lodiculae duae, distinctae , collaterales, membranaceae, hyalinae, subovatae v. cuneatae, apice eroso-dentato, ovario longiores. Sta- mina 3; filamentis distinctis capillaribus; antheris fusco - purpureis linearibus utrinque bifidis. Ova- rium ovale, glabrum. Stigmata 2, subsessilia, hya- lina, dense plumosa, ramis apicem versus brevio- Tribus. Der specifische Namen ist nach Herrn Fischer gewählt, dessen Herbarium die vollständigste Reihe von Exemplaren dieses Grases enthält. 64. DESCHAMPSIA BREVIFOLIA, panicula co- arctata lanceolata: pedicellis laevibus, locustis 2 - 5-‘floris, arista stricta valvulam subaequante, foliis 'involutis: caulinis abbreviatis. ..n.;Deser. Gramen 5-5- unciale, glabrum. Culmi simplices, erecti, foliati. Folia inferiora involuto- subulata, stricta, uncialia-sesquiuncialia; vaginis stri- ctis folio brevioribus, ipsa basi integra , ligula ob- longa, lacinulata ; supremum brevissimum ,. vagina elongata laxiuscula, ligula breviore. Panicula co- arctata, lanceolata v. oblonga, fusco-purpurascens, sca- riosa, ramis semiyerticillatis. Locustae biflorae, rare \ (Flora der Melyille’s Insel.) 427 : triflorae, semper cum rudimento pedicelliformi ccxcu flosculi alterius. Glurma subaequivalvis, mutica, acuta, valvulis lanceolatis concavis acutissimis scariosis, disco purpurascenti, limbo pallido, uninerviis locusta paullo brevioribus. Perianthia subuniformia , scarioso- membranacea, separatim solubilia: inferius sessile ; valvula inferior ipsa basi barbata pilis brevibus stri- ctis albis, caeterum glabra concava, subquinquener- vis, nervis omnibus laevibus obsoletis, apice eroso- multidentato, dorso saepius infra medium arista se- tacea recta denticulata valvulam ipsam’ vix vel paullo superante; superior longitudine inferioris, angustior, binervis, apice bidentato quandoque semibifido. Lo- dieulae 2, collaterales, hyalinae, imberbes, acutae, ovario longiores. Stamina 3 ; antheris purpureis utrin- que bifidis. Ovarium glabrum. Stigmata 2, sessi- lia, hyalina, dense. et ‘breve plumosa. Flosculus superior pedicello barbato, quocum articulo coniun- gitur, paullo minor, arista valvulae inferioris dorso medio vel supra medium dorsi inserta. Rudimentum flosculi tertii setula est-extus longitudinaliter barba- ta, clayula scariosa minutissima terminata. ‚8. Perianthia mutica. Huius: quatuor exemplaria tantum visa, a va- rietate «. forma paullulum diversa, folio supremo longiori. TRISETUM. ‘Triseti species Palis. agrost. p. 88. charactere reformato.: . >. 7 je tae x 428 (Flora der Melville’s Insel.) CHAR. GEN. Locustae 2- 5- florae, ancipites. Gluma carinata, membranacea, subaequivalvis. Pe- rianthit valvula inferior carinata, apice bidentata v. biseta, dorso (supra medium) aristata. Caryopsis libera, exsulca, lateraliter compressa. | Gramina caespitosa ; vaginis longitudinaliter fissis. Panicula saepe coarctata, aristis arcuato-pa- tulis. Obs. A Deschampsia differt locustis ancipiti- - bus, glumis carinatis, perianthii valvula inferiore carinata, apice attenuato-bidentato vel biseto, ca- ryopside lateraliter compressa. Ab Avenis plerisque glumis perianthiisque carinatis ; ab omnibus caryo- pside exsulca et a latere compressa. 65. Triserum susspicatum. Palis. agrost, p. 88. Trisetum airoides, Roem. et Sch. syst. 2. p. 666. excl. syn. Wulfen. et Host. Richardson in Frankl. journ. p. 791. ’ Aira spicata, Linn. sp. pl. ed. 2. p. 95. jl. lapp. n. 47. Flor. Dan. t. 228. mala, Gunn. norv. n. 422. MWahlend. lapp. p. 93. Aira subspicata, Linn. syst. nat. ed. 12, v. 2. p-:9n Willden. sp. pl. 1. p. 577. Pers. syn. 1. p- 77. Zoeg. pl. island. in Olafsens Reise. 2. p. 234. Giesecke Greenl. in Brewster's Edinb. encyel. HiEROCHLOE, Hierochloe Gmel. sib. 1, p. 100. Br. prodr. fl. nov. holl. p. 208. Trin. agrost. p. 150. (Flora der Melville’s Insel.) 2 429 Hierochloa et Toresia , Palis. agrost. p. 62 et 65. CHAR. GEN. Gluma subaequivalvis locustam cexcnı trifloram aequans. Perianthia bivalvia, lateralia mascula, triandra, terminale hermaphroditum, di- andrum. ys Obs. Relationem veram Anthoxanthi ad Hie- rochloen, in Prodr, Flor. Nov. Holl. p. 209. primum indicatam, optime confirmat planta Javanica interme- diae structurae,a D. Horsfield detecta; in hac enim perianthiorum Jateralium inferius masculum bival- ve, superius univalve neutrum, ferminale hermaphro- ditum. Huius novi generis (Ataxia) habitus potius est Anthoxanthi, quocum etiam gluma inaequivalvi convenit. | ant | Cum MHierochloé characteribus nonnullis con- venit Arthrochloa nob. ( Holcus Palis., Trini et Wahlenb., non Lin. gen. et sp. pl. ed. prima, nec Schreberi nec Gaertneri ), quae tamen facile distin- guitur ab isto genere, uti et ab Aira et Arhena- thero, gluma cum apice pedicelli articulata et una cum locusta decidua, 66. HriERocHLOE ALPINA. Roem. et Sch. syst. p- 515. Br. in Ross’ voy. ed. 2. vol. 2. p. 194. (342). Richardson in Frankl. journ. p. 731. Holcus alpinus, Swartz in Schrad. n. Journ. 2. st. 2. p. 45. t. 3. HWahlenb. lapp. p. 51. t. 2. Svensk bot. 458. Flor. Dan. 1508. Giesecke Greenl. in Brewster’s Edinb. encyclop. | 430 (Flora der Melville’s Insel.) 67. NHlIEROCHLOE PAUCIFLORA, Tacemo simplici , flosculo masculo superiore brevissime setigero, foliis culmi brevissimis; radicalibus involutis. Descr. Gramen 5-5-uncjale. Radix repens. Culmi erecti, inferne foliati superne nudi, striati. Fo- lia radıcalia subulata marginibus involutis, culmo ali- quoties breviora; culmea abbreviata, late subulata marginibus inflexis, vaginis suis laxiusculis multoties breviora. tucemus erectus, simplex vel subsimplex, pauciflorus, .pedicellis laevibus. Locustae oyatae, triflorae. Glumae bivalves, scariosae, ovatae, con- cavae, acutiusculae , glabersimae, locustam subae- quantes ; valvula inferiore manifeste minore. Flos- culi laterales masculi, triandri, bivalves, chartacei: valvula inferior ovata, concava, marginibus infra medium nudiusculis superne omnino nudis ; flosculi superioris mox sub apice emarginato-setigera, seta brevissima stricta valvulam vix superante; fl osculi inferioris mutica v. perobsolete setigera; utriusque valvula superior angustior, linearis, binervis , semi- bifida. Flosculus mini bee dian- drus, muticus : valvula inferior concava, quinque- nervis, extra medium dorso lateribusque pilosiuscu- lis, chartacea, fusca, apice scarioso; superior li- nearis, hyalina, glabra, acuta, indivisa, uninervis. Lodieulae 2, collaterales, lanceolatae, acuminatae, hyalinae, ovario longiores. Ovarium glabrum. Styli 2. Stigmata alba, dense plumosa. (Flora der Melville’s Insel.) 431 ACOTYLEDONES | CCXCIV MUSCI. 68. PoLyTRICHUM PROPINQUUM, caule simplici | elongato, foliis margine serrulatis dorso_laeyibus. Obs. Species absque fructificatione haud de- terminanda, a Polytricho communi satis diversa vi- detur. 69. POoLYTRICHUM HYPERBOREUM , caule ra- moso, foliis piliferis marginibus induplicatis discum (totum lamelliferum) operientibus , capsula tetragona apophysata. Descr. Caules saepius ramosi, ramis fastigia- tis, nunc simpliciores innovatione una alterave di- visi. Folia e dilatata semivaginante basi subulata, madore patula, siccitate appressa, disco toto lamel- lifero , marginibus latis induplicatis integerrimis membranaceis, a basi dilatata usque ad apicem alte- ro alterum equitante; pilus apicis hyalinus , folio » aliquoties (2-5-plo) brevior, per lentem denticu- latus, strictus. Masculi flores disciformes , in di- stincto individuo saepe minore. Sefa nitens, caulibus procerioribus (biuncialibus) subsimplicibus brevior , caules fastigiato-ramosos superans v. aequans. Cap- sula erecta v. inclinans, tetragona, angulis in aciem attenuatis ; appophysis angulata angustior. Opercu- lum hemisphaericum cum mucronulo brevi. Peristo- mium dentibus 64. Epiphragma;:demum separabile. Calyptra exterior e villis dense implexis. 432 (Flora der Melville’s Insel.) Obs. Duplex varietas: a, caulibus fastigiato - ramosis setam vix aequan- tibus ; 6. caulibus innovando subramosis seta longio- ribus. A Haec species P. pilifero proxima,, ab eodem differt caulibus elongatis innoyando ramosis, _pilis folio aliquoties brevioribus. 70. POLYTRICHUM BREVIFOLIUM, caule ramo- so, foliis serrulatis muticis madore erectis siccitate appressis, capsula inclinata obovata exapophysata, Descr. Muscus sesquiuncialis.. Caules divisi ramis fastigiatis. Folia e basi dilatata semimembra- nacea subulata, extra medium serrulata, acuta, mu- tica, disco toto lamellifero, dorso laevi. Seta lae- vis, pallida. Capsula laevis, cernua, inaequilatera. Operculum conico -hemisphaericum, rostro subulato recurvo diametrum baseos vix aequante. Peristomii dentes 40, aequidistantes , interstitiis angustiores. Epiphragma crassiusculum. Calyptra exterior e villis arcte implexis. | Obs. Muscus, cuius tria tantum exemplaria in herbario D. Ross a nobis visa, nimis forsan affınis P. alpino L. cexcv 71. POLYTRICHUM SEPTENTRIONALE. Swartz. in act. holm. 1795. p. 270. musc. suec. P. 107. t. 9: f. 18. Menzies in Linn. soc. transact. 4. p. 82. te ef 5. Obs. In herbario D. Fischer absque fructifica- tione visum , ideoque dubium. Yu | ( Flora der Melville’s Insel.) . 433 72. PotytTricnum «LAEYIGATUM. _Wahlenb. lapp. p. 549. t. 22. JJooker. musc. exot, t. Sh _ Catharinea laevigata , Bridel. mant. R...202.5 Catharinea glabrata, Hooker. isl. 2. p. 540. et 1. p. 24. | | ; Obs. Peristomii déntes saepius, quantum de- terminare potui, 16, quandoque 52, lineares, acu- tiusculi, hyalini , per lentem longitudinaliter striati, striis saepius parumper flexuosis , in hemisphaerium conniventes; dum 16, approximati, interstitiis angu- enh? parum inaequales, latioribus nunc bidenta- s; dum 52, aequales, interstitiis manifestis. Epi- BE hyalinum , diametro longitudinem dentis vix aequante. Membrana interior capsulae exteriori approximata, intus laevis absque processubus plicis- ve. Columella libera, angulata, longitudine fere cap- sulae. .Capsula_ per lentem modice augentem mani- feste areolata. 73. HYPNUM NiTENS. Hedw. sp. musc. p. 255. Smith. brit. 5. p. 1516. Engl, bot. 1646. Muse. brit. p- 100. Wahlenb. lapp. p. 581. 74. Hyrsum CORDIFOLIUM. . Zedw. stirp. crypt. 4. p. 97. t. 57. Sp. muse. p. 254. Smith. brit. 3.p. 1518. Engl. bot. 1447. Muse. brit. p. 107. „5. Hydnom ’anımcum. Linn. sp. pl. ed. 2. p. 1592. Smith. brit. 5. p. 1527. Hedw. stirp. crypt. 4. p. 62. t. 24. Sp. muse, p. 299. 76. LESKEA RUFESCENS, Schwaegr. suppl. 1. sect. post. p. 178. t. 86. 28 lf 434 (Flora der Melville’s Insel.) Hypnum rufescens, Dicks. crypt. fase. 5. p. g. t. 8. f. 4. Smith. brit, 3. p. 1316. Engl, bot: 2296. Muse. brit. 99. | 77. Mxıum turcwum, Wahlenb. lapp. p. 251. t. 25, Schwaegr. suppl. 1. sect. post. p. 125. t. 77. Br. in Ross. voy. ed. 2, vol. 2. p. 194. (542.) Ri- chardson in Franklin’s journ. p. 756. 78, ‘TIMMIA MEGAPOLITANA. Hedw. stirp. crypt. 1. p. 83. t. 31. Sp. muse. p. 176. Schwaegr. suppl. 1. sect. post. p. 84. Richardson in Frank- lin’s journ. 756. 'Timmia cucullata. Michaux arm. 2. p- 904. 79. ‘Bryum ROSTRATUM. Schrad. spicil. p. 72. Smith, brit. 3. p. 1569. Engl. bot. 1745. Muse. brit. p- 126. t. 30. Mnium rostratum, Schwaegr. suppl. 1. sect. post. p. 156. t. 79. Obs. Muscus hicce , nec non sex proxime prae- cedentes, absque fructificatione tantum visi sunt. _ ccxvı 80. Bryum CALOPHYLLUM, foliis ovatis obtu- sis concavis marginibus simplicibus integerrimis , cap- ‘sulis obovatis pendulis. Descr. Caespites densi. Caules innnovationibus continuis divisi, 2-5- unciales , vetusti tomento radicali copioso et foliis emarcidis tecti. Rami an- notini fastigiati, basi tantum tomento radicali parci- ore instructi, supra glabri. Folia uniformia, sparsa, -approximata, ovata v. subovalia, modice concava, obtusa, mutica, marginibus simplicibus nec incuryis (Flora der Melville’s Insel.) | 435 nec incrassatis ; areolis subrotundis üniformibus, "ner: vo valido apicem folii attingente absque mucronulo excurrente, Saepius purpurea, quandoque viridia, ma- dore patenti-erecta, siccitate appressa et paullulum undulata. Seta terminalis, ramos annotinos supe- rans, castanea , laevis , apice arcuato.- recurvo: Capsula obovata, basi acutiuscula , vix attenuata , laevis. Operculum ‘concolor’, 'hemisphaericum , pa- pilla minuta, © Peristomium duplex: exterius denti- bus 16 rufescentibüs acumine ‘pallidiore,: transver- sim strialis; interivs album, e membrana lata le- viter cafinata ‘terminata ciliis 16 imperforatis, cum dentibus exterioris alternantibus ‚"interstitiis subden- ticulatis. Obs. Peristomii structura Pohliae accedit. A 81; PoHLIA BRYOIDES,, foliis ovato-lanceola- tis acuminatis integerrimis margine recuryis, capsu- lis pyriformi - oblongis „ operculo.conico, floribus masculis capitato - discoideis. "Deser. : Caespites densi. Caules innovatione continuo-ramosi , infra tomento radicali castaneo = rufo reliquiisque foliorum tecti. Folia laete viridia, ovato-lanceolata, acuminata, nervo valido in acu- men excurrente, marginibus integerrimis augustissi- me recurvis ; areolis parvis oblongo - trapezoideis, Masculi Flores monoici, ramos annotinos terminan- tes, gemmaceo-discoidei, foliis perigonialibus exte- rioribus erectis, intimis nanis. Antherae numerosae, ’ cylindraceae’, brevissime pedicellatac, . Paraphyses filiformes, articulatae, Foeminei Flores terminales ; 436 ( Flora der Melville’s Insel.) vaginula capsulae maturae pistillis abortivis numero- sis paraphysibusque fere ad apicem truncatum stipa- ta. Seta mediocris , laevis , fusca, apice arcuato. Capsula pendula, fusca, laevis, oblongo-pyriformis, basi attenuata in apophysin obconicam ipsa theca bre- viorem. Operculum hemisphaerico-conicum , capsn- la quandogue paullo saturatius. Z/nnulus latiusculus , striatus. Peristomium duplex: exterius dentibus 16 ‘acuminatis integerrimis transversim striatis fusco - rufescentibus acumine pallido; interioris membrana ix carinata, ciliis 16 cum dentibus exterioris alter- nantibus absque intermediis minoribus, cum exteri- ore diu coharens sed demum liberum. 82. Pourita arctica, foliis (viridibus) ovato- lanceolatis acuminatis : marginibus integerrimis re- curvis, capsulis pyriformi oblongis, operculo hemi- sphaerico, floribns hermaphroditis. Obs.: Muscus per singula fere puncia praece- denti simillimus, praeter flores hermaphroditos et operculum hemisphaericum, ambo forsan ad unam eandemque speciem polygamam pertinentes. Flores gemmacei , terminales, foliis perichaetialibus interi- oribus nanis. Antherae numerosae , pistillis vix paucioribus intermistae , et cum his abortientibus paraphysibusque filiformibus vaginulae capsulae ma- turae fere ad eiusdem apicem insidentes. Peristomi- CCXcVII um interius structura praecedentis pariterque cum exteriori diu cohaerens, demum vero liberum et in omni statu separabile. Huic et praecedenti valde affinis videtur Ptychostomum compactum Hornschuch, -(Flora der Melville’s Insel.) 437 (Sylloge Ratisb. p. 62.) Schwaegr. suppl. 2. sect 1. p. 56. t. 115 , cui peristomium interius cum exteriore arctius cohaeret. Huius generis’? alteram speciem ar- cticam habeo, PTYCHOSTOMUM PULCHELLUM, capsula sphaerico-obovata, operculo hemisphaerico mutico, dentibus peristomii exterioris apice liberis, basi me- diante membrana (peristomio interiore)cohaerentibus, foliis ovato-lanceolatis acuminatis integerrimis. 83. POoHLIA PURPURASCENS, foliis ( purpura- scentibus ) ovato-lanceolatis acutissimis: marginibus integerrimis recurvis, capsulis pyriformi -oblongis , operculo hemisphaerico obtuso, floribus herma- phroditis. | Obs Praecedentis forsan varietas, vix distin- guenda nisi notis supra datis. Propter peristomii interni structuram hance cum duabus praecedentibus ad Pohlias retuli, facies tamen’ earum potius Dryi est, et omnes Dr. caespititio quam maxime affınes. 84. T'RICHOSTOMUM LANUGINOSUM. Hedw. stirp. crypt. 5. p- 5. t. 2. Sp. musc. p. 109. Schwaegr. suppl. 1. sect. 1. p. 149. Smith brit. 5. p. 1240. Engl. bot. 1548. Turn. musc. hibern. p. 58. Muse. brit. p. 60. t. ıg. Hooker. scot. pars 2. p. 154. Wahlenb. lapp. p. 529. Richardson in Franklin's. journ. p. 755. ( Hornsch. Fl. 1820 p. 517.) Racomitrium lanuginosum , Brid. mant. p. 79. Obs. Specimina manca et absque fructificatione. 438 (Flora der Melville's «Insel. ) 85. DipyMmoDoN. CAPILLACEUM: . Schrad. spi- cil. p. 64... Sw. in act. holm, 1795. p. 237. Muse. suecs p.. 28. « Roth. germ. 5. p.1gg. Web. et Mohr. Tasch. p, 155. Sehkuhr Deutschl. Moos, p..66. t. 29. VW ahlenb,. lapp. p: 514. carpat. p. 536. Voit musc. ‚herbip. p. 54: Muse. brit. p. 67. t..20, Brid. mant. p. 100. . looker scot; pars 2, p. 156... Ri- chardson in Franklin’s journ.. p, 755. lot Swartzia capillacea, Hedw. stirp. crypt. 2. p. 72, t. 26, | "Cynontodium capillaceum, Hedw, sp. muse. p. 57.. Schum, saeland. p. 4o, Apacs capillaceum, Schwaegr. a 26 1, SE 2.8. TTA; TOE capillaceum , Smith. brit. 3. p. 1256, Engl. bot, 1152, Turn. Muse. hibern. p. 35. Bryum capillaceum , Dicks. crypt. fasc. 1. p. 4. 3.8.0: Bryum tenuifolium , Villars delph, 4. p, 868, Bryum n. 1806. Hall. hist. 5. p. 44. t. 45. FT. Obs. Duas varietates ex Insula Melville habeo, quarum | @. statura et foliis laxiusculis cum D, capilla- ceo europaeo conyenit, paullulum differt capsulıs ovalibus nec oblongis ; | er 8,-statura humiliore , foliis strictioribus et bre- vioribus, media quasi inter D. capillaceum vulgare et D, subulatum Schkuhr Deutschl. Moos. p. 69, t. 28., quod ad eandem speciem pertinere videtur. cexeviis In utraque varietate atque a 2: capillaceo Ri- chardson I. c. flores monoicos; masculis gemmilor- (Flora der Melville’s Insel.) | 439 mibus-alaribus prope apicem eiusdem rami cum fe- mineo gemmiformi, nec non annulum manifestum, in D. capillaceo iamiam a Voitio |. c. notatum, et den- tes peristomii 16 bipartitos cruribus transversim con- nexis, observavi. 86. BARBULA LEUCOSTOMA , caule subsimplici, foliis ovato - lanceolatis mucronulatis integerrimis , capsula cylindracea erecta , operculo conico,, peri- stomii dentibus obliquis apice tortis, Descr. Muscus caespitosus, semiuncialis. Cau- _ les breves, dense foliati, saepius indivisi, quandcque parum ramosi. Folia mucrone brevissimo, minute areolata, marginibus anguste revolutis, nervo vali- do, siccitate adpressa et parum torta. Seta caule longior, laevis, fusca. Capsula laevis, aequilatera. Operculum 52. YV.arenosa: foliis mferioribus subrhombeis .obsolete sinualo-dentatis pube stellata canescentibus, caulibus teretibus basi suffruticosis, -silicula pube- ‚scente. je Radix fusiformis. Folia radicalia plurima, erecta, elli- (744 )16 plica, parce obseleteque sinuato-dentala vel non raro rhom- boidea, acuta, in petiolum ipsa lamina sesquilongiorem al- tenuata, ulringue pube stellata adpressa dense tecta, supra flavescenli-vieidia subtns canescentia. Cuules patentes aut - \ ® \ — . (Richardson’s Flora der Polar-Lénder, ) | ..499 ascendeutes, firmi, palmares, simplices, erubescentes, tere- tes, pilis stellatis vestiti foliisqae paucis magis vel minus linearibus, nunc sessilibus nunc in petiolum attenuatis~ in- stracti. Aacemi terminales. Pedicelli flores longitudine ae- quantes. Pubescentia calycis pedicelloramque ut in foliis, Petala flava, obovata, in unguem attenuata, calyce sesquilon- giora. Stamina edentula. Stylus filiformis, stigmate capitato. Germen pilosum. Stliculam maturam non vidi. Floret Maio. Hab. Auf den sandigen Ebnen um den Saskatchawan. 253. Drabaalpina: Dec. Syst. 11. p. 558. Wahl, Fl. Lapp. p. 175.t.X1. £. 4. (Br. Parr. voy. p. 569.) (B.) 254. D. muricella : Decand. Syst. Il. p. 540. Brown. App. Ross’s Voyage (541.) (B.) 255. D. hirta a inferalpina: Wahl. Fl. Lapp. p. We te) be £25. | Decand Xl." p. 040. (Be) 256. D. glabella: Pursh. Il. p. 454. (B.) 257. D. lutea ß. longipes? Decand. Syst. II. p, 351. (W) a 258. Capsella Bursa pastoris: Decand. Syst. I. P. 985. CW.) Notorhizeae. Decand. 259. Sisymbrium canescens ? Decand. Syst. I. p- 475? Nuttall Gen. Amer. Il. p. 68? (W.) 260. S. brachycarpon: foliis bipinnatisectis : lobis obtusis integris vel parciter incisis, petalis calyce ma- ioribus , siliquis linearibus subtetragonis pedicello brevioribus. (W.) i Facies S. Sophiae, at facile distinguitur siliquis duplo brevioribus, Caulis bipedalis, simplex aut superne corym- | boso-ramosus, glandulis paryis pedicellatis munitus, Folia 300 (Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) pinnata, pinnis pinnatifidis , lobis oblongis lanceolatisve, extimis maioribus,, glabra aut pube glandulosa munita, Pe- tala obovata, pallide flava, calycem sataratius flavum parum superantia, Siliqua erectiuscula, pedicello patenti brevior vel interdum eidem fere aequalis, terctiuscala, sed propter lineam elevataın inaxı valvularuım subtetragona, stigmate or- biculato terminata, 4 lineas longa, lineam lata. 261. $S.Sophia? Var. Decand. Syst. I. p. 474? (B.) Lobis foliorum latioribns obtusis et notis aliis forsan ‚species diversa? 262. Erysimum cheiranthoides : Decand. Syst. 1. p- 498. Pursh. WW. p. 456. (C.) 263. Lepidium ruderale: Dec. Syst. Il. p. 540. (H.) MONADELPHIA. 264. Geranium Carolinianum ? /Villd. III p. 711. Pursh. II. p. 449. {W.) DIADELPHIA. 265. Corydalis glauca: Pursh. 1. p. 465. (W.) 266. C.aurea: ibid. Il. p. 465. (W.) 267. Polygala paucifolia: /Filld. Ill. p. 880. Pursh. Il. p. 464: (S.) 268. P. Senega: ibid. p. 894. Pursh. Ill. p. 446. (H.W.B.) (745) ı7 269. Lupinus perennis? Var. foliis magis aculis et cum caule pilosioribus: ibid. p. 1022? Pursh. Il. p- 467% (B.) RER aro. Lathyrus pisiformis? Varietas? stipulis fo- » tantum aequantibus semisagittato-cordatis , basi ( Richardson’s Flora der Polar-Länder, ) 501 angulato-dentatis, caeteris similis. //illd. III. p. 1092? (S.) | >71. Pisum maritimum: ibid. p. 1071. Pursh. 1. p. 470. (A.) | 272. Vicia Americana: ibid. p. 1096. Ibid. p. ‘~ 4nr. (W.) 275. Hedysarum alpinum: did. p. i207. a H. alpino Michaux diversum. 274. Hedysarum Mackenzii: caulescens, decum- bens, foliis pinnatis , foliolis oblongis utrinque cane- scenti-pilosis, stipulis vaginantibus, articulis lomenti transversim rugosis pilosis. (B.) Caulis ulnaris, decumbens, parce ramosus, angulatus, superne pilis mollibus brevissimis adpressis teetus. Folia pin- natacum impari, palmaria, fere sessilia , rachide, trilaterali adpresso-pilosa: foliolis 5-7-iugis petiolatis suboppositis aequalibus sesquipollicaribus cblongis vel ovatolanceolatis obtusis, utringue pilis brevibus incanis, venis paucis cur- vis ramosis obscure transparentibus. Stipulae coalitae, vagi- nantes, parvae, membranaceae, acuminatae, pilosae. Pedunculi axillares, foliis duplo longiores, caulem crassitudine aequan- tes, superne villosi, Racemus 7-10-florus, pedicellis sericeis calycem aequantibus bracteisque suis membranaceis subula- tis brevioribas. Calyx membranaceus, pilosus, mox erube- scens, bractea setacea adpressa utringue fulcratus, 5-fidus: la- ciniis subulatis, superioribus sina obtusiori separatis, Co- rolla magna, speciosa, kermesino-rubra purpurascensye. Ve- axillum obcordatum, carinam obtusissimam aequans calyce- que quintuplo longius, 4/ae calyce triplo longiores, Legu- men 5-7 articulis compressis transversim rugosis et pilis bre- vissimis adpresis vestitis, Semina reniformia, Dieses ist die Siissholz-Pflanze, deren Hr. Alexander M’Kenzie in seiner Reise nach dem Arkt. Meere gedenkt. \ 502 ( Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 275. H. boreale ? caulescens, erectum, foliis pin- natis, foliolis ellipticis obtusis supra glabris subtus ca- nescenti-pilosis, stipulis vaginantibus, articulis lomen- ti glabris. Nuttall’ Amer. II. p. 110? A H. Mackenzii, cui valde simile, diversum foliolis su- pra glabris minoribus omnino aveniis et proportionibus peta- Joram relativis. Caulis erectus, flexuosas, glaber, brachia- lis et ultra, Folrola pollicaria, plerumque elliptica interdum ovato-lanceolata, obtusa. Flores magnitudine et colore’ prae« ‘ cedentis. Carina vexillo longior, calyce triplo longior. Alae lineari-oblongae, obtusae, vexillo breviores, calyce plus duplo longiores. Ovarium glabram , ovulis sex, Fru- cium maturam non vidi. 276. Phaca frigida: /Filld. TI. p. 1253. Wahl. Lapp. p. 188. Flor. Dan. t. 856. (W.) | or. Ph. astragalina: Dec. Astr.p.52. Astr. alpinus: Pursh. I. p. 472: (Br. Parr. voy. p. 596.) (H.W.B.) 978. Oxytropis oxyphylla: Pall. Astr.t.74? Pall. un AVL. tee si 22 VV.) arg. O.deflexa; Decand. Asir. p. 96. Astragalus parviflorus : /Vilid. III, p. 1278. (W.) 280. O. campestris: Decand. Astr. p. 74. Astr. campestris: /Filld. III. p. 1517. (B.) 981.200. argentata: Pursh. 11. a 475, Asir ar gentatus: Pall. Astr. p. 69. t. 48. (C.) (746) 18 289. O. uralensis: Decand. Astr. p..Bg. Astr. uralensis: Hort. Kew. IV. p. 570. Phaca sordida: Wahl. Flor. Lapp. p. igo. (A.) 283. Astragalus melanocarpus : Frazer’s Catalo- gue. A. Missouriensis: Nuttall 1. DOO SORCTS, syn. Purshii. A. seltosus : Pursh. ined. Herbar. Lamb. (C.)- ‘ ( Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 503 284. A, vaginatus: Pall. Astr. p. 76.t. 356. (B.) 285. A. aboriginorum: suffruticosus, erectus , ca~ nescens, foliis sessilibus , foliolis 6-iugis Janceoja- to-linearibus, racemis axillaribus Jaxis foliis longiori- bus, (C.) ‘Praecedenti similis. Radix teres, longa, flavescens, Gly- eyrrlizae similis, e qua surgunt caules plures, pedales, suffru- ticosi, erecti, graciles, simpliciusculi, pilis. mollibus canescen- tes. Folia sessilia, pinnata, pube canescenti ut in caule sed Jongiori et densiori: rachide bipollicari filiformi; foliolis plerumque 11 pollicaribus sessilibus linearibus lanceola- tisve obtusiusculis basi attenuatis utrinque concoloribus nunc alternis nunc oppositis rariusve verticillatis: stipulis cauli- nis: inferioribus connatis ovatis acutis; superioribus magis distinctis acuminatis, Pedunculi axillares, foliis duplo lon- 5 erectis, calyce et bractea subulata pilosa brevioribus. Calyx nigrescenti-pilosus, laciniis quinque snbulatis aequalibus: snperioribus sinu obtuso separatis, Corolla albida caerule- scensve, carina eminente caerulea. Vexillum ungue lato ho- rizontali calyce breviori, limbo obcordato erecto. Alae ve- xillo breviores, carina paullo longiores; ungue tenui lineari, _ limbo oblongo emarginato ad basin lobo lineari obovato au- cto. Carina obtasa, calyce tertia parte longior. Legumen im- maturum oblongum, pilis canis adpressis tectum, pedi- cello longitudine calycis sustentatum , stylo brevi incurvo capitato terminatum. Semina 14. Die Cree’s und Stein-!ndianer ( Stone Indians ) sam- meln dessen Wurzeln im Frühling als ein Nahrungsmittel, 286. A. hypoglottis > //illd. III. p. 1285. Nutt. Amer. XI. p. gg. ($.) 287- A. succulentus: caulescens, decumbens, gla- briusculus, foliolis ovalibus obtusis, stipulis giabris | giores, pilosi. Racemus erectus, Jaxus, 15-20-florus, pedicellis ~\ 504 © ( Richardson’s Flora der Polar-Länder.) | friangularibus, spicis pedunculatis folio ‚brevioribus. (C.) | | | Herhaceus, spithamaeus, glabriusculus vel pilis’adpressis vix conspicuis deciduis munilus.' Caulis decumbens, suban- gulatus, superne crassior, Folia sessilia, rachide bipollicari subtrilaterali superne attenuata, foliolis 21 trilinearibus ovalibus obtusissimis aveniis brevissime ciliatis, supra glabris subtus pilis sparsis inconspicuis munitis; foliolis exterioribus paullo minoribus; sirpulis caulinis triaygularibus integerrimis glabris viridibus, basibus infra petiolam connatis. ibique costis tribus decarrentibus munitis. Folia basin versus cau- lis breviora foliolisque minoribus, Pedunculi foliis' breviores, axillares, crassi. Spica subdecemflora, conferta. Flores magni, ochroleuci , carinae apice purpurascenti, bracteis membranaceis suffulti. Calyx subsessilis, cylindricus, ınem- branaceus, pallescens, inferne glaber, superne pilis sparsis munitas, dentibus subulatis, sinubus obtusis separatis. Ve- gi- natum, Jateribus replicatis, #lae carina tertia parte, calyce xillum alis quarta parte Jongius, oblongum, acute emar duplo longiores, ungue tenui, limbo lineari-oblongo inte- gerrimo obtaso inferne lobo brevi obtuso aucto. Germina I = PNA Bee glabra, polysperma, stylo longo ad apicem incurvo acumina- ta.. Fructam maturum non vidi. SYNGENESIA, 288, Leontodon palastre : Smith Flor. Brit. il. p, 825. Zingl. Bot. t. 555. (Br. Parr, voy. p. 597.) (W.B.) 289. Troximon glaucum: Pursh. II. p. 505, (S.) 290. Hieracium prenanthoides: //illd. UL. p. 1590. Nuttall Gen. Am. Fi, 11. p.125. exclus. syn. Purshii. (B.) 291. Crepis? nana: glaberrima, foliis ovatis in- tegerrimis, pappo sessili, (B.) (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 505 Herba glauca, sesquipollicaris, multiflora. Hadix fusi- formis, simplex, caules plures brevissimos dscumbentes alens. Folia radicalia confertissima, ovata, integerrima, trinervia , glaberrima, supra olivaceo-viridia, subtus rubescenti-viridia, petiolis caules pedunculosque superantibus, Caules reliquüs foliorum obtecti, in pedunculos vel ramos corymbosos uni- floros foliis paucis linearibus mnnitos divisi. “Calyx gracilis, cylindricus, calyculatus, pedunculo vel ramo suo longior; squamis exterioribus brevibus linearibus adpressis diversae al- titudinis : interioribus aequalibus carinatis glaberrimis, F’/o- sculi saturate flevi, calyce altiores, lineares, 5-dentati. Se- mina linearia, superne parum attenuata, pappo sessili sim- plici scabriusculo coronata. Hab. Am Kupfer-Minen-Fluss. 19 (747)- 292. Saussuria multiflora? Decand. An. du Mus. tom. XVI. p. 199 ? exclus. synon. Lin. (B.) 295. Sonchus Sibiricus: /illd. III. p. ı522. (W.) 294. ‘Tanacetum paucifloram : foliis bipinnatis vil- losis sessilibus, caule simplici foliis longiore subuni- floro, flosculis omnibus hermaphroditis. J/s. in Her- bar. Banks. (S.) Ulnaris. Felia bipinnata et tripinnatifida, laciniis an-. gustis obtusiusculis. Flos plerumque unicus terminalis, in- _terdam alter e suprema axilla. 295. Artemisia virgata: frutescens, sericeo-incana, ramis erectis gracilibus, foliis capillaceis bipinnatifi- dis: floralibus simplicibus calyce hemisphaerico villo- so longioribus. _ (W.) | Odor Art. Abrotani, cui habitu similis, sed foliis duplo minoribus, 296. A. campestris: Willd. 11. p. 1827. Pursh. I. p. 521. (W,) 506 ( Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 297. A. borealis: /Vil/d. WV. p. 1859. Pall, Itin. Hi. p.755. t.H.h. f. 2. A. spithamaea? Pursh. II. pP, 322210) 298. A. vulgaris: ibid. p. 1845. Pursh. I, p. 522, (B.) | agarı "ah, Intepfifölia : tbid. p. 1846. Gmel. Sibir. CURSES EB) Peres il! a Gore. (AW) 500. Gnaphalium plantagineum: Pursh. II. p. 525. G. plantaginifolium: /7%lld. II. p. 1882. (W.) 301. G. dioieum : ibid. p. 1882. (W.) 502. G. alpinum: ibid. p. 1885. Pursh. II. p. 524. (Antennaria alpina Br. Parr. voy. p. 400.) (B.) 503. Erigeron pulchellum : Mich. Am. II.p. 224. E. bellidifolium : Pursh. II. p. 552. E. serpentaria: Herb, Banks. Mss. ($.) 504. FE. purpureum: /Villd, III. p.1958. Pursh. op. ooe CS.) 505 E. Philadelphicum: ibid. p. 1957. Ibid. p. 533. CW.) 306. E. glabellum: Nuttall 4m. Ti. p. 147. (W.) 507. EH. uniflorum : /Villd, Ut. p. 1960. Engl. 108. 1.2440. (A) 508. Senecio pauciflorus: Pursh. II. p. 529. (S.) 509. S.gracilis: ibid. p. 529. (W.) 510. §.balsamitae: /Filld. III. p. 1998. Pursh. 11. 9.500. . CW.) 511. - 9. aureus ; ‚ibid,..p. 1098. "ibid. II. pin. (W.) 512. S.Iugens: tomentosus, foliis integris glan- duloso-dentatis : radicalibus subspatulatis:; caulinis linearibus acutis, caule simplici, corymbo denso- (B_) (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 507 Herba pedalis, ubique parce lanosa. Caules plures ex 20 eadem radice, simplices, costati, erubescentes. Folia adeo crassa, ul venae nullae transpareant, plana, nec ullo mo- do ensiformia, nihilominus costa erubescenti valida sub api- ce evanida munita: radicalia primordialia palmaria, spatn- lata et obtusissima ; möx exsurgunt alia versum apicem elli- ptica vel lanceolata et acuta, basibus tamen semper angustis et nil nisi costas alatas exhibentibus : caulina minora, re- mota, sessilia, semiamplexicaulia, lanceolato-linearia, acu- minata, acuta, summa in bracteas sensim diminuta : omni dentata, dentibus nunc raris et ex glandulis parvis aculis omnino formatis, nunc frequentioribus et ex substantia folii constructis, sed tune etiam glandulis apiculatis, Folia iu- niora interdum revoluta sunt. Corymbus terminalis, circi- ter 1o-florus, pedunculis calyce vix duplo longioribus to- mentosis, bracteis linearibus acuminatis suffultis, Calyx cy- lindricus, squamis paucis laxis minoribus calyculatus. Squa- marum apices nigerrimae. Flosculi disci calyce longiores, antheris stigma superantibus. Flosculi radii patentes, calyce duplo longiores, limbi laciniis lanceolatis integerrimis -vel emarginatis. Pappus simplex, sessilis. Receptaculum nudum. Hab. Zu Bloody Fall, wo die Esquimaux von den Nord-Indianern , die Hearne ‘begleiteten, niedergemetzelt wurden ; daher der specifische Namen. 515. Cineraria integrifolia: //illd. III p. I Pursh. II. p. 528. (H.) ™- C. palustris: ibid. III. p. 2080. (H.W.A.) 515. C. frigida: deciduo-tomentosa, foliis ovatis obsolete dentatis : radicalibus petiolatis, caule ascen- dente unifloro. (B.) Radix repens, Caulis palmaris et ultra, simplex, stria- tus, uniflorus, tomento laxo deciduo vestitus. Folia plerum- que ovata, obtusa, remote obseleteque dentata, 5-vel 5-ner- vosa, marginibus subrevolatis ; subradicalia minora , glabra, ‘ (748) 508 ( Richardson’s Flora der Polar-Länder.) in petiolum longum altennata ; caulina media maiora, to- mento ut in caule vestita ; caulina suprema minora, linearia, Flos luteus. Calyx simplex, pilis glanduliferis villosus, laei- niis linearibus acutis longitudine disci, Flosculi radii calyce duplo longiores, 5-dentati. 316: C. Lewisii: Erigeron compositum : Pursh. 14 04898.. CB) 517. Aster ? exscapus: foliis radicalibus lineari- lanceolatis appresso pilosis flore sessili altioribus. (C.) Radix fusiformis, superne in caudices breves crassos re- liquiis foliorum obtectos divisa. Folia radicalia sesquipolli- caria, angusta, acuta, deorsum sensim attenuata, integerrima, utrinque pilis adpressis vestita, Flos magnus, albidus, in summo caudicis sessilis foliisque paullo brevior. Calyx ad- presso-imbricatus, laciniis angustis lineari-subulatis acutis marginibus membranaceis ciliatis. Flosculi disci calyce panlio longiores, pappo breviores. Fl. radii calyce plus duplo lon- giores, angusti, lineares, apice dentibus 5 conniventibas. Hab. Bei Carlion-House. 318. A. salieifolius: Willd. III. p. 2050. Pursh. Il. p. 549. (W.) 319. A. graminifolius : Pursh. Lisp: 54 i 320. A. paludosus: //illd. Ill. p. 2095 IL 2.551. (H.) Ub. | 351. A paniculatus: ibid. III. p. 2055. Jbid. D. p- 551. (W.) 399. A. cordifolius : ibid. VII. p. 2056. Jbid. U. Base WW.) 323. A. salsuginosus: caule unifloro, foliis linea- 5.’ (Hu) | s/t. A t ri-oboyalis acutis subintegerrimis venosis, calycıbus (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 509 laxe imbricatis linearibus acutis disco vix duplo radio plus triplo brevioribus. (W.) ‘Herbaceus. Caules plures ex eadem radice, dodrantales, erecti aut ascendentes, firmi, simplices, purpurei sed pilis brevissimis subincani. Folia sessilia, lineari- obovata lan- ceolatave, plerumque acuta, integerrima vel ad apicem den- tibus raris munita, venosa, utrinque concolora, supra gla- bra, subtus pilis brevibus patentissimis vestita, Flos mag- nus, terminalis, infra quem caulis parum incrassatus est et villosus. Calyx laxiusculas, pilis breyibus canis obtectus, laciniis linearibus acntis, marginibus purpurascentibus. Flo- seuli disci calyce fere duplo longiores: radii triginta, sesqui- unguiculares, disco duplo longiores, lineares, subemarginati. Germina hirta, pappo simplici dentato fuscescente discum aequante coronata, "Hab. Auf den Salz-Ebnen in der Athabasca, 324. A.montanus: radice repente, caule ramoso subbifloro ad apicem dense tomentoso , foliis late oblongis remote dentatis subius breviter pilosis, ca- lycibus squarrosis , flosculis radii numerosis angustis. (B.) Radix repens, Caules plures, spithamaei, ascendentes, simplices vel ramosi, firmi, sulcati, villoso-canescentes; ramis plerumgue sterilibas. Folia sesquipollicaria, apicem versus remote dentata, subtusque pilosa, varia, modo late lanceo- lata acuta, modo lineari-oblonga obtusa sed costa excurrente apiculata, Flos magnitudine Erigerontis alpini, terminalis, prope quem caulis incrassatus est et tomento incano den- sissime obtectus. Calyx villosus, laciniis lineari - lanceolatis acutis imbricatis squarrosis, interioribus purpurascentibus radium subaequantibus. Flosculi disci calyce breviores; ra- dii subtriginta, angusti, lineares, subemarginati, calyce paullo longiores. Germina pilosa, pappo simplici dentato fusce- 21 (749) 510 (Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) scente disco longiori. Specimen huius plantae e Sibiria in herbario Pallasii, nunc Lambertiano, sub nomine falso Erige- rontis alpini conservatum est. Asteris species, propter caly- cem, potius quam Erigerontis. — 325 Solidago tenuifolia: Pursh. II. p. 540. (H.) 326. S. Virga aurea: Willd. Ill. p. 2065. Pursh. IL. p. 542. (W.) 527... 9. stricta: zbid. p. 200%" Tbid.'p. BAO. (AV) 528. $. iuncea: ibid. p. 2060. Ibid. p. 558. (W.) 329. S. procera: ibid. p. 2055. Ibid. p. 535. (H.) 330. S. lanceolata: ibid. p. 2062. Ibid. p. 540. 331. S. humilis: Pursh. II. p. 543. (W.) 532. Arnica montana: //illd. Ill. p. 2106. Nutz. Gen. Am. 11. p. 164. (W.B) 3533. Grindelia squarrosa: Brown, Lin. Trans. v. XII. p. 102. Donia squarrosa: Pursh. I. p. 559: Hab. Auf den Salz-Ebnen in der Athabasca. 554. Tussilago palmata: /Villd. III. pag. 1972. Pursh. I. p. 531. (W.) 555. -T. frigida: ibid. p.1968. Jbid. p. 531. (A.) 56.. ıL. sagittata: Pursh. I. p. 591.038) 57. Chrysanthemum integrifolium : pilosum, fo- liis linearibus integerrimis, caule subaphyllo unifloro. Radix gracilis, perennis. Folia radicalia conferta, fere pollicaria, linearia, obtusiascula, integerrima, pilosa, Caulis simplicissimus, digitalis, superne incrassatus, pilis mollibus pa- tentissimis dense tectus et interdum folio uno alterove fere se- taceo instructus. Flos pro ratione plantae magnus, Calyx hemisphaericus, imbricatus, squamis elliptico-obovatis ap- pressis viridibus, marginibus membranaceis laceris umbri- no-fuscis. Flosculi radii albi, magni, late elliptici, 5-den- ~ r (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) ll tati; disci lutei. Receptaculum pilosiusenlum, C. gramini- folio Lam, ill. t. 678. f, affine. Hab. Auf den Kupfer-Bergen. 358. Achillea ptarmica: Willd. III. p. 2191. Pursh, II. p. 562. (W.B.) 339. A. Millefolium: ibid. p. 2208. Ibid. p. 563. (W.B.) GYNANDRIA. 340. Habenaria obtusata: Orchis obtusata: Pursh, II. p. 588. (H.) | 541. H. hyperborea: Brown, Hort. Kew. V. p. 193. Orchis hyperborea: Pursh. IL. p: 588. (W.) 542. H. rotundifolia, Orchis rotundifolia: Pursh. If. p. 588. (W.) | >43. Neottia cernua: Willd. IV. p. 75. Pursh. II. p. 589. «(B.) | AR 544. Corallorhiza innata: Brown, Hort. Kew. V, p. 209. Nuttall Gen. Am. 11. p. 197. (W.) 345. Cypripedium parviflorum: Willd. IV. p. 143. Pursh. 11. p. 594. (W.) Eu a 346. 0. pubescens 2 1b1d. «pP: 249. Ibid. p- 594. (W.) | Ka 347. C. humile: ibid. p. 144. Ibid. p. 595. (W.) MONOECIA. 348. Chara translucens : Engl. Bot. t. 1855. (B.) 349. Typha latifolia? Pursh. I. p. 534? -(W.) 350. Kobresia scirpina : Willd. IV. p. 205. (B.) th Carex. 1. Spicis dioicis. = 351 (w.) .. ©. dioica: Willd. IV. p. 207. 22 (750) 512 (Richardson’s Flora der Polar-Länder, ) 552. C. scirpoidea: Mich. dm. 11. p. ı7ı. Pursh. I. p. 54. C. Wormskioldiana : Zornemann Fl. Dan. 1.7528. CVV.) 2. Spica androgyna simplici, arista stricta (vel exserta vel inclusa. ) 555. C. filifolia: Nutt. Am. II. p. 204.. (C.) r 3. Spica androgyna simplici mutica. 554. C. affinis: spica androgyna simplici superne mascula, stigmatibus tribus, squamis lanceolatis acu- tis muticis; infima aristata. Brown, Ms. (W.) Obs. Proxima C, polytrichoidi, Br, 355. C. attenuata: spica androgyna simpliei : su- perne mascula densa : femineis paucioribus alternis, squamis omnibus obtusis. Drown. Ms. (B.) 4. Spicis androgynis pedunculatis. 556. C. media: spicis androgynis ternis brevis- sime pedunculatis sessilibusve approximatis basi ma- sculis, stigmatibus tribus, capsulis ovatis rostellatis glaberrimis squama ovata obtusiuscula longioribus. Brown, Ms. (W.) | Prope C. bicolorem. Dr. 387.. C. fuliginosa: Sternb. et Hoppe. in Act. Soc. Bot. Ratisbs 1. ~ 199: 1.5‘ (B.) 5. Spieis androgynis sessilibus alternis. 358. C. scoparia: Willd. IV. p. 250. Pursh. |. DB 37. (W.) 839...C. loliacea : tbid. p. 297. (MV) 360. C. remota: ibid. p. 259. Pursh, I. p. 57. (W.) (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 513 = - ’ ’ _6.. Spieis sexu distinctis, mascula solitaria, Je 23 (751) mineis subsessilibus, scapo nudo bracteisque . membranaceis vaginatis. 561.. C. Richardsonii: spica mascula pedunculata, femineis binis alternis subsessilibus exsertis multiflo- ris, stigmatibus tribus , fructibus obtusis pubescen= tibus, © Bröwn, Ms: (W.)' 7. Spicis sexu distinctis , mascula solitaria , fe- ' mineis sessilibus s.. incluse pedunculatis. 362. C. concinna.: spica mascula sessili cylindra- cea, femineis.ternis subsessilibus approximatis , bra- cteis semimembranaceis, stigmatibus 3, capsulis trigo-. no-obovatis brevissime ‚rostellatis pubescentibus duplo fere longioribus squamis .obovatis , foliis caulinis su- perioribus abbreviatis. Brown, Ms. , (W.B.) Affinis C. marginatae , quae diversa spica mascula ma- A iori, femineis. binis brevioribus, squamis obtusiusculis cap- - ; sulam subaequantibus, Br. | RN 363. C. varia: Willd. IV. p. 259. Pursh. I. p. 4os (C.) | Ke NE 364: ,, GC. compacta: Brown, App. Ross’s Voyage. Obs. Prope .C. saxatilem:: Br, 365. €. lupulina : Willd. IV. p. 266. Pursh. I. p. 41! (W.) “erh | 8. Spicis sexu distinctis, mascula sohtaria, fe- miners superioribus sessilibus vel ıncluse pe- ,.. dunculatis, inferioribus pedunculatis. 566. C. mutica: spica mascula squamis obtusis ; femineis tribus distantibus subexserte pedunculatis I: 33 514 ( Richardson’s Flora der Polar-Länder..) erectis raris, stigmatibus binis, capsulis ovalibus mu- ticis laevibus squama ovata mucronata longioribus , foliis bracteisque planis. Brown, Ms. (W.) 367. C. oligocarpa: Willd. IV. p. 279. Pursh. EB pan? (WiB.C.) g. Spicis sexu distinctis, mascula solitaria, femineis omnibus pedunculatis. 368. C. capillaris: Willd. IV. p. 290. (W.) 369. C. limosa: ibid. p. 595. (W.) 370. C. podocarpa : spica mascula solitaria, fe- mineis bin:s pendulis oblongis, stigmatibus tribus , fructibus ellipticis brevissime rostellatis integris lae- vibus acheniisque pedicellatis , foliis caulinis inferio- ribus brevioribus lanceolatis. Brown, Ms. (B.) 10. Spicis sexu distinctis, masculis pluribus. 371. C. pellita: Willd. IV. p. 502. Pursh. 1. p- 44. (W.) 372. C. ampullacea : ibid. IV. p. 508. (W.) 373. C. aristata ; spicis femineis ternis quater- nisve cylindraceis distantibus breve pedunculatis, stig- matibus 3, capsulis glaberrimis nervosis rostro lon- gissimo alte bifido laevi: laciniis patentibus , squa- mis omnibus aristatis, foliis subtus vaginisque villo- sis. Brown, Ms. Inter C, bullatam et lacustrem. Dr. 374. Alnus glutinosa: Willd. IV. p. 454. Pursh. WEB. 622: (A.W -H-) „,d. Urtica gracilis: ibid. p. 356. (W.) 7 | ( Richardson’s Flora der Polar-Lünder. ) 915 376. Myriophyllum spicatum : Willd. IV. p. 406. Pursh. J. p. 274. (W.) 577. Corylus Americana? ibid. p. 471? Ibid. U. 44 (752) p. 634? (S.) 578. Betula papyracea: ibid. p. 464. Ibid. p. 621. (W.) 379. B. glandulosa: ibid. p. 466. Ibid. p. 622. (H.W.B.A.) 380. Calla palustris: zbid, II. p. 290. bid. I. p- 399. (W.) 581. Pinus balsamea : ibid. IV. p. 504. bid. IL. pP. 639. (W.) 382. P. nigra: Lambert. Monogr. p. 41. t. 27. Pursh. il. p. 640. (W.) Sie wurde in sumpfigen Gegenden bis zum 65. Grad nördl. Breite gefunden, wo sie zugleich mit Betula papy- racea verschwindet. 383. P. alba: ibid. p. 39. t. 26. Ibid. p. 641. Der Meenahic der Cree’s ist der nördlichste Baum, der uns vorkam. Um den Kupfer-Minen-Flass, zwanzig Meilen landeinwärts von dem Arktischen Meere, erreicht er eine 3 Höhe von zwanzig Fuss und darüber. Sein Holz wird in der ganzen Gegend allgemein zu Zimmerwerk gebraucht, und seine schlanken Wurzeln, welche man WVatapeh nennt, sind beim Bau der Kähne unentbehrlich, um die Streifen von Birkenrinde damit zusammenzunähen. Das Harz, wel- ches er ausschwitzc, dient, die Ritzen der Kähne zu ver- pichen, und häufig werden Kahne zu kurzem Gebrauch aus seiner eignen Rinde verfertigt. Es ist dieses der ein- zige Baum, dessen die Esquimaux von dem Arktischen Meere in seinem frischen Wachsihum habhaft werden kön- nen, and sie bedienen sich seiner, um artige straffe Bogen 516 ( Richardson’s Flora der Polar-Lünder.,) daraus zu bereiten, indem sie mehrere Stücke seines Holzes zusammenfügen, 384. P. Banksiana: Lambert. Monogr. p. 7. t.3. Pursh. II. p. 642. Dieser Baum bedeckt sandige Landstriche, wo er alle andere gänzlich ausschliesst. Er hat mit seinen langen, aus- gebreiteten, biegsamen Aesten, die in der Regel mit auf- gesprungenen krummen Zapfen von verschiedenem Alter besetzt sind, ein angenehmes Aussehn. In günstigen La- gen wird er vierzig Fuss hoch und höher, aber der Durch- messer seines Stamms ist im Verhältniss zur Höhe stär- ker, als bei anderen Fichtenarten dieser Gegend. In sei- ner natürlichen Lage schwitzt er weit weniger Harz aus, als Pinus alba. Das Canadische Stachelschwein nährt sich von seiner Rinde , und sein Holz wird wegen seiner Leichtig- keitund wegen der Straffheit und Dichtigkeit seiner Fasern zum Zimmerwerk für Bote sehr geschätzt. Die Canadischen Reisenden nennen ihn Cypresse, die Cree’s Ooshartawuc- ahtic. Auf unserm Wege trafen wir ihn nur bis zum 64 Grad nördl. Breite, er soll aber auf den sandigen Ufern des Mackenzie-Flusses eine noch höhere nördliche Breite erreichen. 385. P. microcarpa : Lambert. Monogr. p. 56. t. 37. 'Pursh. Il. p. 640. Hab. In sumpfigen Gegenden von Yorck Factory bis Pont-Lake unter 65 Grade nördl, Breite ; in der zuletzt- genannten Gegend sehr zwergig, selten über sechs bis acht ‚Fuss hoch, Bei den Reisenden führt er den Namen Epi- "nette rouge, und bei den Colonisten “ von der Hudson’s- Bay, Wachholder. Sein Name in der Cree + Sprache ist: Wagginawgan (der gebückte Baum, Krummholz ?) 386. Thuja occidentalis: Willd. iV. p. 508. Pursh- 11: p. 646+ (S.) (Hichardson’s Flora der Polar-Länder.) 909 DIOECIA. 387. Salix purpurea: Smith, Flor, Brit. I. p. 1039. (W.) 588. S. rubra: ibid. p. 1042. (W.) 389. S. decipiens: Engl, Bot t.1937. Pursh. II, p. 617. (W.) 390. S. fragilis: Smith, Flor, Brit, Ul. p. 1051, Engl. Bot. t. 1807. (W.) 591. 53. cordata; Pursh.U. p. 615. (W.) 592. -S, myrsinites: Wahl, Flor, Lapp. p- 262. Pursh. 11. p. 617. (B.) 393. $. myrtilloides : ibid. p. 266. (W.) 594. $. Ammaniana: Willd. IV. p. 663? (W.) 595. S. reticulata: ibid. p. 685. Pursh, Il. p. 610. (B.) 596. S. arctica: Brown’s List of Plants , Ross’s Voyage, p. CCLXXXI. (405.) (B.) Diffusa. Folia elliptico-obovata, integerrima, pilis seri- ceis vestita, mox glabra subtusque glauca venosa, (W.) | 424. Woodsia ilvensis: Pursh. HII. p. 660. Ne- ‘phrodium rufidulum : Mich. Am. II. p. 269. fide exempl., a D. Reichard tradidi. 425. W. glabella: frondibus erstehen: bus) pinnatis glaberrimis, pinnis triangularibus pin- natifidis: imis dilatatis; laciniis ‘cuneiformibus, ra- ‘chi nuda, stipite squamato. “Brown, Ms. (W.) 426. Athyrium fragile: Aspidium fragile: //cld, V.p. 280. (W.) 427. Nephrodium fragrans : Aspidium fragrans: ibid. p-253. (C.W.B.) 428. Pteris gracilis? Willd. V. p. 316 28 Pursh. Il. p. 668%?) CW.) ‘Var ? nana, fronde Ties ® Pia om- nibus indivisis. ” _ 429. ‚‘COryptogramma acrostichoides : fae cee bi- pinnatifidis , sterilium pinnulis ovalibus crenatis, fer- tilıum demum explanatis., soris:linearibus discum totum occupantibus, Brown ad finem Catelogi: (W..) MUSCI. 450. Sphagnum squarrosum: Sehwaegr, Muscor. Frond, Suppl. I. pars 1. p. 49. Hooker et Taylor, Muscol. Brit. p. 4. (W.B) - a3 431. $. acutifolium: Schwaegr. Suppl. 3. 1. p. +5. Musc: Brit. p. 4... (W.B.) A @ rufescens. (W.B.) | 522 ( Richardson’s Flora der Polar.Lander.) y tenera. (W.B.) 432. Anoectangium ciliatum: Schwaegr. Suppl I. a. p. 58. Musc. Brit. p. 14. (W.B.) 433. Tetraphis pellucida: ibid. p. 39. Mich. Fl. Am. p. 287. Musc. Brit. p. ı6. (W.) 434. Andreaea alpina: Schwaegr. Suppl. 1.1.p. 42. Muse. Brit. p. 1. (B.) (755) 2% 435. Splachnum mnioides: Schwaegr. Suppl. 1. p. 48. (B.) Hab. Sehr gemein auf den Barren Grounds, in Rasen, deren Warzeln stets die Knochen irgend eines kleinen Thiers einschliessen. | 436. S. angustatum: ibid, p. 48. Musc. Brit. p. 20. (W.) 437. $. Brewerianum: ibid. p. 49. S. mnioides: Engl. Bot. t.786. (B) 6. minus. (B.) 438. S. urceolatum : ibid. p. 49. (B.) 439. $S. vasculosum, var., minima: ibid. p. 51. Muse. Brit: p. 21. (B.) - 440. $. luteum: ibid. p. 55. Wahl. Fl. Lapp. p- 308. (B.) 441. Encalypta pilifera : ibid. IL, t. 26. Funk. in Sturmii Flor. Germ. Crypt. 15. (W.B.) 442. Weissia cirrhata: ibid. I. 1. p. 75. Muse. Brit. p. 46. (W.) : 443. Grimmia ovata: ibid. I. p. 85. t. 24. Ibid. p. 39. (B.) 444. G. sudetica: ibid. I. 1. p. 87. (B.) 445. G. apocarpa: ibid, p. 95. (W.B.) 446. Barbula unguiculata : ibid. p. 123. Tortula unguiculata: Muse. Brit. p. 35. (W.) ( Richardson’s Flora der Folar-Länder. ) , 923 447: Tortula ruralis : Schwaegr Suppl. 1. 2 p- 137. Muse. Brit. p. 31. (W.B.) 448. 'T'richostomum lanuginosum : ibid. p. 149. Ibid. p. 60. (W.B.) 449. Dicranum scoparium : ibid. p. 162. t. 42 Mich. Flor. Am. p. 297. (W.) 450. D. polysetum: Schwaegr. Suppl. 1.1. p. 165. Mich, Fl. Am. p. 297. D. undulatum: Muse. Brit, p. 57. (W.) 451. D. Schraderi: var. maior: Schwaegr. Suppl. I. 1. p.166. (B.) ; 452. D. fuscescens: Turner, Musc. Hiber. p. 6o. Ge 2 CB) =. 453. D. elongatum: Schwaegr. Suppl.].ı. p. 171. = Hab. Auf den Barren-Grounds. Diese und andere Arten von Dicranum bilden auf den Barren-Grounds dich- te Rasen, die den Fussgängern sehr beschwerlich fallen, und bei den Indianern den Namen Weiber-Köpfe führen, weil sie, wie sie sagen, nicht aus dem Weeg gehen, wenn man sie mit dem Fuss stösst. 454. D. polycarpum: ibid. p. 179. Muse. Brit. p- 57. (B.) 455. D. purpureum: ibid. p. 185. Mich. Flor. Amer. p. 298. (W.B.) 456. D.strietum: Schwaegr. Suppl.1.ı.p. 188. (B.) 457. D, virens: ibid. p.ıg4. Muse. Brit. p. 54 (B.) 458. Dicranum strumiferum: ibid. p. 194. Ibid. -p. 54. (B.) ß. praelongum. (B.) 459. Fissidens taxifolius: ibid. I. 2. p. 10. Ibid. p. 54. (B.W.) | | : 460. Didymodon capillaceum: Muse. Br. p.67. (B.) % 524 (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 461, Orthotrichum obtusifolium ; Schwaegr. Suppl. i ae Py ile 1,83. (Be) SS 462: ©. rupestre: Schwaegr. Suppl. I. 2. p. 27. t. LIII. (B.) | 463. ©. cupulatum : ibid. p. 55. t. L. Musc. Brit. p. 72. (W.B.) (756)28 464. O. anomalum: Schwaegr. Suppl. I. 2. p. 57. Muse. Brit. p. 72. (B.W.) 465. O.Hutchinsiae: Musc. Brit.p.73.t. XXI. (W.) 466. O. speciosum: Flor. Germ. Sturmii. (W.) 467. QO. elegans: Schwaegr. ined. (W.) 468. Bartramiaithyphylla: Schwaegr. Suppl. 1. 2. p- 51. Muse. Brit. p. 86. (B.) 469. Webera pyriformis: ibid. p. 66. Mich. Fl. fin. »: 303.” (WV: ) | 470. W. nutans: ibid. p. 67. Bryum Autans : ibid. p. 123... (B.) | | 471. W. alpina; ibid. (B.) 472. Funaria hygrometrica: ibid. p. 75. Jbid. p- 69. (W.) 473. Meesia uliginosa : ibid. p. 82. Bryum tri- choides: ibid. p. 116. (B.) 474. Timmia Megapolitana: ibid. p. 84. T. cu- cullata: Mich. Flor. Amer. p. 504. (B.) 475. Bryum carneum, ß: ibid. p. gı. (B.) 476. B. pulchellum, atro-purpureum: Wahl. Fl. Lapp. p. 360... (B.) 477. B. caespititium: Schwaegr. Suppl. 1. 2. p. 109. Muse. Brit. p. 121. (W.B.) 478. B. ventricosum : Muse. Brit. p. 124. (W.B.) ( Richardson’s Flora der Polar-Lander. ) 925 479. B. pallens: Schwaegr. Suppl. I. 2. p. 111. (W.) 480. Mnium palustre: Schwaegr. Suppl. I. 2. p. 122. Mich. Flor. Amer, p. 505. (W.) 481. Mn. turgidum: did. p. 123. Wahl. Flor. Lapp. p. 551. (W.) 482. Mo. crudum: zdid. p. 127. Bryum crudum: Muse. Brit. p. 119.. (W.): 485. Mn. cuspidatum : zbid. p. 152. Bryum cu- spidatum : zbid. p. 127. (W.), 484. Mn. rostratum: ibid. p. 156. Bryum ro- stratum: ibid. p. 126. (W.) 485. Climacium dendroides : ibid. p. 241. Leskea dendroides: Mich. Flor. Amer. p. 509. (W.) 486. Neckera pennata: ibid. p. 144. Ibid. p. 907. (W.) | 487. Leskea polyantha: ibid. p. 17%. (W.) . 488. Hypnum denticulatum: ibid. p. 187. Var. a Muse. Brit. p. 92. (W.B.) | oh ae 489. H. stramineum: ibid. p. 213. Ibid. p. 97. (W.) 490. H. Schreberi : ibid. p. 227. Ibid. p. 96. (W.) | | 491. H. nitens: ibid. p. 228. Ibid. p. 100. (W.) 492. 4H. abietinum: ibid. p. 252. Mich. Flor. Amer. p. 516. (B.) | 495. H. splendens : ibid. p. 237. Ibid. p. 517. (W.B.) 494. H. lutescens: ibid. p. 237. Muse. Brit. p. 100. (W.) 495. H. striatum: ibid, p. 238. Jbid. p. 106. (W.). 496. H. plumosum: ibid. p. 244. (W)) 526 | ( Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 497. H. serpens: Schwaegr. Suppl. I. 2. p. 260. Muse. Brit. p. 94. (W.) (757)29 498. H. Crista castrensis: ibid. p. MR Mich. Fl. Amer. p. 514. (W.) 499. H. scorpioides: ibid. p. 295. Musc. Brit. p. 112. (W.) 500. H. rugosum: ibid. p. 301. H. rugulosum: ibid. p. 212. (W.) 501. H. uncinatum: ibid. p. 504. bid. p. 111, (Ww) 502. H. fluitans: ibid. p. 304. Ibid. p. 98. (W.) HEPATICAE. 503. Jungermannia tamariscifolia: Schwaegr. Pro- drom. p. 14. Hook. Jung. t. VI. (B.) 504. I. bidentata: ibid. p. 18. Jbid. t. XXV. (B) 505. I. pulcherrima : ibid, p. 21. I. ciliaris: ibid. t. LXV. (W.) 506. I. setiformis: ibid. p. 21. Ibid. t. XX. (B.) 507. I. complanata: ibid. p.22, Jbid. t. LXXXI. (W.) 508. I. nemorosa: ibid. p. 23. Jbid. t. XXI. 50g. I. Sphagni: ibid. p. 24. Ibid. t. XXXIL. et Suppl. t. 11. (B.) 510. J. emarginata: ibid. p. 27. Ibid. t. XXVII. (B.) 511. I. saxicola: Schrader, Schwaegr. Prodr. p- 27+ (B.) (Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 927 512. I. bicornis: Schwaegr. Prodr, p. 27. 313. I. bicuspidata: ibid. p. 28. Hook. Jung. t XXI (B.) 514. I. exsecta: ibid. p. 29. Ibid. t. XIX. (B.) 515. I. quinquedentata: ibid. p. 29. I. barbata: Ibid. t. LXX. (B.) 516. Marchantia polymorpha : ibid. p. 52. Mich. Fi. Am. p. 227. (W.B.) 517. M. conica: ibid. p. 34. Engl. Bot. t. Bod, (W) 518. Riccia natans: ibid p. 58. Lbid. t. . (W.) LICHENES, 519. Arthonia astroidea, B radiata: Ach. Syn. p- 6. (W.). 520. Spiloma versicolor: ibid. p. 2. Engl. Bot. t. 2076. (W.) | 521. Solorina crocea: ibid. p. 8. Lichen croceus : ibid. t. 498. (B.) 522. Gyalecta bryophila: ibid. p. 10. et 957. Fl. . Dan. t. ı35ı. f. 2. (B.) 523. Lecidea atro-alba : ibid. p. 11? (B.W.) 524. L. fumosa: ibid. p. 12. Lichen athroocar- pus: Engl. Bot. t. 1829. (W) © 525. L. lapicida: ibid. p. 13. Mühl. Cat. p. 105. (W.) 526. Ls confluens: ibid. p. 26. igh Bot. t. 1964. (W.B.) 527. L. parasema: ibid. p.17. Ibid. t. 1450. Mühl. Catal. p. 105. (W.) is 528. L. sabuletorum : ibid. p. 20. (W.) 528 (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) (758)50 529. L. atro-virens: Ach Syn..p. 21. (W.B.) B geographica ; ibid. p. 21, Lichen geogra- phicus: Engl. Bot. t. 248. (B.) re 550. L. Oederi: thid. p. 22. . Lichen Oederi : ibid. t. 117. (B.) | eS ee 551. L. uliginosa: ibid. p. 25°? Ibid. t. 1466..? (BJ) | | 532. L. rivulosa : ibid. p. 28: JIbid. t.. 1757. (B.) | 533. L. abietina: ibid. p. 30. (W)) 554. L..vernalis: «bid. p. 56..,(W.), 535. L. decolorans ß, granulosa: ibid. p. 38. Engl. Bot. t. 1185. (W.) 556. L. luteola : zbid. p. 41. Lichen vernalis : ibid. t. 845. (WW. re | 557. 1. fusco-lutea; Lichen fusco-luteus: Engl. Bot. t. 1007. Lecidea fusco-lutea: Ach. Syn. p. 152) dB); ou a re 558, L. anthracina: Ach. Syn. 2.45? (W) 559. L. icmadophila: ibid. p. 45. Mühl. Catal. p. 105. (B.W.) 540. L. Ehrhartiana, polytropa: ihid. p. 47. Li- chen polytropus: Engl. Bot. t. 1264. (B) 54: L. lucida : ibid. p. 48. . Lichen lucidus : ibid. t. 1550. : (B.) | | 8. theyotea: ibid. p. 48. Auf abgestorbnen Hölzern. (B.) | / | 542. L. luteo-alba: ibid. p. 49. Lichen luteo- albus : Engl. Bot. 1.1426. (W) 543. L. Wahlenbergii: ibid. p. 50. Meth, Lich. t.-a7, fia. rk) BE | (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 529 544. L. candida; Ach. Syn. p. 50. Lichen can- didus: Zingl. Bot. t. 1158. (B.) 545: L. vesicularis: ibid. p. 51. Lichen coe- “ ruleo-nigricans: Engl Bot. t. 1159. (B.) 546. L. decipiens: ibid. p. 52. Lichen decipiens: ibid. t. ı5oı. (B.) 547. Calicium tigillare: ibid. p. 55. Lecidea tigil- laris: Wahl. Fi. Lapp. p. 468. Engl. Bot. t. 1530. (W.B.) 548. C. chlorellum, ß trabinellum : ibid. p. 60. Lichen trabinellus : ibid. t. 1540. (W.B.) 549. C. debile: Engl. Bot. t. 2462. (W.) 550. C. claviculare: Ach. Syn. p. 57. (W.) 551. Gyrophora proboscidea, B arctica: ibid. p. 65, jbab. XXX. fig, 4. Thallus monophyllus, umbilicatus, orbicularis, tenuis, in ambitu plerumque lacerus; supra rugis umbilicam ver- sus maioribus reticulatus, concavus vel convexus et nisi ex rupto margine planus, semper medio umbonem vel umbili- cum ostendens ; sabtas pedicello brevissimo centrali saxo affixus, glaber, ambitum versus levissime lacunosus, quan- doque punctis depressis notatus et rarissime fibrillis quibus- dam instructus, Thalli color brunnescenti-niger et aliqnan- do quasi pulvisculo suffuso fere cinereus: subtus sordide flavescenti- brunneus interdum cinerascens: utrinque opa- cus. In aqua totus pallet. Apothecia sessilia, orbicularia, rarius angulata, disco plano vel convexiusculo, plicis con- centricis pulcherrime notato et margine proprio elevato cincto, | Expl. iconis. a. Superf. supina, D. Superf. prona. magn, nat. c. Apothecium et portio thalli, sub lente visa: . Hab: An Felsen auf den Barren-Grounds; gegen das Arktische Meer za noch häufiger, als die folgende Arty’ I: 54 3 530 (Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 552. G. hyperborea: Ach. Nov. Act. Holm. XV. t. 2. f 2. Ach. Syn. p. 66. ' Tab. XXX. fig. 3 Thallus lacerö-laciniatus, supra densissime purpureo- rugosus, subtus magis aut minus reticulato-lacunosus, gla- ber. Apothecia difformia, angulata, eonvexa, plicis utplu- rimam circinatis notata, Praecedenti affinis et fortasse va- rietas senilis. ıB.) Expl. iconis eadem ac in praecedenti. 5553. G. Pensylvanica: Ach. Syn. p. 67. Mihi. Cat: 'p.109.' "Tab. 50. fig. 2. | - Thallus tenuis, umbilicatus, irregulariter expansus, fle- xuosus, passim erosus, in ambitu lacero-laciniatus, supra um- brino- brunneus, plerumque prope umbilicum materia qua- dam crustacea canescens , papulis elevatis oblongis vel co- noideis obtusis sparsis discretis, saccis paginae adversae respondentibus, munitus; subtus lacunosus, punctis crebris elevatis scaber, brunnescenti-niger ambitum versus palli- dior; utringue opacus, Madefactus aliguantulum paliet et supra olivaceus vel aeneo-fuscus evadit, Apothecia simplicia, adpressa , orbiculata vel flexuosa angulatague, disco opaco, plano vel concaviusculo , aequa- bili interdum ostiolo centrali impresso et margine proprio elevato nitidiusculo cincto. Apothgcia aliquando in discis suis alia minora ferunt vel cum aliis confluunt, quibus mo- dis formatur apotheciam satis magnum disco planiusculo irregulariter plicato margine communi ‘flexuoso et angula- to cincto. Sunt quoque in thallis quibusdam, fortassis ve- tustioribus, apothecia dissimilia, parva, discreta aut conferta, discis depressis et marginibus granulato-crenulatis rugosis inflexisque. Apothecia vetustiora utriusque generis in am- bita a thallo elevata sunt, Thallus interdum, locos humidos opacos habitans, fla- vescenti-cinereus fit. (B.) | ( Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 931 Expl. iconis:: ‚a, ‚superfhicies thallı supina,,.b. saperf, prona, magn. nat.,..c, apothecium et portio thalli,exsecti, sub lente visa, ,., be 554. G.. Mühlenbergi: ch. Syn. p. 67. Mihl, Cat. p. 105. Thallus huius quam trium praecedentiun paullo cras- sior, plerumque polyphylius, hepatico-brunneus, extrorsum fere nigricans, oblique. ambilicatus, , flexuosus , prope um- bilicum ,capillaceo-branneus, corrugato-plicatus, plerumgue irregulariter expansus, margineque lacero, hic illic pertu- sus erosusque; supra glaber,, nitidimsculus, foveolis ab apo- theciis impletis ambitum versus praecipue impressis; sub- tus sordide flavescenti-brunneus, minute verrucosus, at fis- suris eribriformibus nigrescentibus fere obtectus, Apothecia maiuscula yix unquam orbiculata, fere ‘semper angulata, et non raro pulchre stellata, convexa, densissime plicata, non semper in sacculis immersa sed etiam in ‘plana superficie thalli sessilia. Dantur quoque in eodem thallo apothecia alia parva fere orbicularia , disco depresso et margine gra- nulato rugosoque inflexo. | Expl. iconis. a. superficies thalli supina, D. superfi- cies partis thalli prona, magn. nat. c. pars thalli cum apo- thecio exsecta, et sub lente visa. } Hab. Diese und die drei vorhergehenden Arten fan- den sich in grösserer oder geringerer Menge an allen felsigen Stellen, durch welche wir auf unserer Reise ge- -langten. Wir bedienten uns dieser vier Flechten zur Nah- rung; da wir aber die, Mittel nicht besassen, das bitire Princip derselben auszuziehen, so erwiesen sie sich hei: Manchen aus der Gesellschaft schädlich , indem sie hefti- ge Leibschmerzen erregten. Die Indianer benutzen , alle anderen verwerfend, nur die G. Mühlenbergü, und diese ‘gewährt in der That, wenn sie mit Fisch-Rochen ‘oder an- deren thierischen Sloffen gekocht wird, ein angenchmes ’ / 532 ( Richardson’s Flora der Polar-Lénder. ) Nahrungsmittel. In den Barren-Grounds ist diese Flechte selten, und wir waren genöthigt, unsere Zuflucht zu den drei anderen zu nehmen, welche zwar dienten, unsern Hun- ger zu 'slillen, aber wenig geschickt waren, unsere ver- lornen Kräfte wieder herzustellen. 555. G. vellea: Ach. Syn. p. 68. Umbilicaria vellea: Mich. Fl. Amer. 11. p. 353. Thallus erassiusculus, molliusculus, saepe latitudine sesquipedalis , sordide flavescenti-griseus, (sub Jente verru- cosus,) pertusus erosusque, in ambitu subrotundato-loba- tus lacerusque ; subtus fibrillis densis brevibus furcatis nigris hirsutus, 4pothecia nunquam inveni. Hab. Auf schattigen und feuchten Felsen, vorzüglich üppig in Wäldern. Diese Art ist weit angenehmer zur Speise, als irgend eine der vorhergeherden ; wir fanden sie aber in den Barren-Grounds nur sehr selten. 556. Opegrapha macularis : ibid. p. 72. Mühl, Catal. p. 105. (W). (760)32 557. O. epipasta , B. microscopica : ibid. p. 75. O. microscopica. Engl. Bot. t.ıgıı. (W.) 558. Verrucaria epidermidis: ibid. p. 89. (W.) 559. V. Stigmatella : ibid. p. 89. Engl. Bot. t. 1891. Mühl. Catal. p. 105. (W.) 560. Endocarpon complicatum : ibid. p. 102. Ibid. t. 503. (B) 561. E. viride ( absque scutellis): Ach, Lich. univers. p. 900. (B.) 562. Thelotrema lepadinum : Ach. Syn. p. 115. Lichen inclusus : Engl. Bot. t. 678. 563. Variolaria communis, g. aspergilla: ıbid. p. 151. Jbid. t. 2041. Mühl. Catal. p. ı05. (B.) ( Ruchardson’s Flora der Polar-Länder ) 533 564. Urceolaria cinerea: Ach. Syn.p. 140. 1 Pl. Lich. t. 20. f. 2. (B.) 565. Lecanora atra: ibid. p. 146. Lichen ater: Engl. Bot. t. 949. Mühl. Cat. p. 105. (B.) 566. L. oculata: ibid. p 148. Lichen oculatus: Ibid. t. 1833. (B.) 567. L, periclea: ibid. p. 150. (W.B.) 568. L. badia: /bid. p. 154. Lichen piceus : Dicks. Crypt. Fase, 4. t: ı2: f£. ı. (B.) 569. L. epibryon: ibid. p. 155. (B.) 570. L, sub-fusca : ibid. p. 157. Engl. Bot. t. 2109. Mühl. Catal. (W.B.) | 571. L. ventosa : ibid. p. 159. Ibid. t. 906. (B.) 572. L. glaucoma: ibid. p. 165, Jbid. t. 2156. (B.) 573. L, parella, y Upsaliensis: ibid, p, 169. Li- chen Upsaliensis. Jbid. t. 1634. (B.) 5r4. L. tartarea: ibid. p. 172? Lichen tarta- reus. Jbid. t. 156? (B.) | 575. L, cerina: ibid. p. 175. Lichen cerinus : ibid. t, 627. Mühl. Catal. p. 105, ai 576. L. erythrella: ibid. p. 175. | 577. L. citrina ; ibid. p- 176. Engl. Bot.t. 1795. (w.) 578. L. straminea : ibid. p.180. Wahl, Flor. Lapp. t. 28. f. ı. (B.) | 579. L. miniata; ibid, p. 182. Mühl, Catal. p. 105. (B.W.) 580, L. elegans: ibid. p. 182. Lichen elegans: Engl Bot. t. 2181. (B.) Bi 534 ( Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 581. L. cervina: Ach. syn. p. 188. Lichen squa- mulosus : Engl. Bot. t. 2011. (bad.) (B.) 582. L. liparia: ibid. p. 190. (B.) ß. rubina : ibid. p. 190. (B.) 583... .2. wirella,: "zbid. p. ıg1. Engg) Due 1696. (B.) 584. L. candelaria: ibid. p. 192. Lichen can- delarius : Zbid. t. 1794. (W.) ß. polycarpa : ibid. p. ıg92. Lichen polycar- pus: Jbid. t. 1795. (B.) 585. L. hypnorum: ibid, p. 195. .Lichen hy- pnorum: Jbid. t. 740. (B.) 586. L. brunnea : ibid. p. 195. Lichen brun- s: Ibid..t. 1246. (B.) (76:)55 587. Parmelia caperata, b. cytisphora: cid. p. Soho Mira: “Cae. 3 AV.) 588, P. herbacea : ibid. p. 198. Lichen laete virens: Engl. Bot. t. 294. (W.) 589. P. olivacea : ibid. p. 200. Lichen olivaceus: Ibid. t, 2180. Mühl. Cat. . (W.B.) 590. P. saxatilis : ibid. p. 205, Jbid. t.60%. Mühl. Cat. p- 4105. -(W.B:) | 591. P. fahlunensis: ibid. p. 204. Engl. Bot. t. 653. (B.) | Boo. P. stygia: ibid. p. 205. Lichen stygius: ibid. t. 2048. (B.) 593. P. ambigua: ibid. p. 208. (B) 594. P. conspersa : ibid. p. 209. Mahl. Catal. Engl. Bot. t. 2097. (W.B.) | 595. P. muscigena, f. lenta: Ach" syn. p. 215. ay (Richardson’s Flora dur Polar-Länder.) 935 596 P. pulverulenta : Ach. syn. p. 214. Engl. Bot. t. 2065. Mühl. Catal. (W.) 597- P. aipolia: thid. p. 215. Mühl. Catal. (W.) 598. P. stellaris: ibid. p. 216. Mühl. Cat. (W.) 599. P. cycloselis: ibid. p. 216. (W.B.) Goo. P. physodes : ibid. p. 218. Mühl. Catal. (WY. B.) | y. platyphylla: ibid. p. 218. absque scutellis. (B.) 601. Borrera ciliaris: ibid. p, 221. Miuhl. Cat. (W.B.) | | | 602. B. tenella: ibid. p. 221. (W.) 603. Cetraria iuniperina: ibid. p. 226. Mühl. Catal. p. 106. (B.) | ß. Pinastri: zbid. p. 226. (B.W.) 604. C. sepincola: ibid, 226. (W.B.) 605. C. nivalis: ibid. p. 228. (B.) 606. C, cucullata: ibid. p. 228. (B.) 607. C. Islandica; ibid. p. 229. Hühl. Catal. - p; 106.7 B}) | | | 608. C. Richardsonii: (Hooker, Ms.) thallo brun- neo omnino libero: laciniis dichotomis linearibus , — apotheciis marginalibus flavescenti-brunneis, (B.). _ Thallus coriaceus, prostratus , angustifolius, divaricato- bipinnatifidus aut dichotome sinuato-bipartitus, supra con- vexus rubescenti-brunneus nitidus, subtus canaliculatus opacus pallidior fere canescens, sed maculis magnis irregu- laribus eiasdem substantiae colorisque ac pagina superior inspersus, Laciniae omnes, praeter ultimas, eiusdem latitu- — dinis sunt et stellatim extrorsum expansae: ultimae angustio- res plerumque divaricato-farcatae sunt aut tantum emargi-_ -natae. Margines thalli integerrimi aut sparsim granulato- dentati, etiam in siccorevoluti, in lumidoita conniyent, ut 536 ( Richardson’s Flora der Polar-Lünder, ) a lacinias tubulosas reddant; exsiccatione iteram evolvuntur, Apothecia in margine thalli sparsa, in initio concava mar- gine inflexo, mox ampla, subpedicellata, flexuosa, margine- que irregulariter reflexo; supra lamina proligera flavescenti- brunnea nitida, margine thallode eam non excedente sub- cincta, subtus e pagina thalli superiori formata. Ambitus apotheciorum granulatus, repandus aut etiam fissus, semper valde irregularis et modo Cetrariarum subliberus. Thallus in sicco fragilis vix tamen rigidus, madefactus pallet totus et eius apices interdum olivaceo-virides fiunt, Sunt quo- que specimina, quorum apices colorem viridem etiam in sicco conservant, In nuda terra late pulvinatim expansas est, sed nulla radice humo affixus, Rarius fructificat. Fab. In den Darren - Grounds, meist in Rennthier- Spuren. Siidlich vom Grossen Sklaven-See kam sie nicht vor. 609. Peltidea scutata: Ach. Syn. p. 257. Engl. Bot. t. 1854. Mihi. Catal. (W.) 610. P. aphthosa: ibid. p. 258. Mühl. Cat. (W.B.) 611. Nephroma polaris: ihid. p. 241. (W.B.) Gia. N. resupinata: ibid. p. 241. (W.) 615. Evernia Prunastri: ibid. p. 245. Engl. Bot. 1, 859. Mühl. Cat. (W.) 614. Dufourea arctica: thallo sulphureo-flavo ni- tido flstuloso , apotheciis hepatico-brunneis; D. ru- gosa: Brown, Ross’s Voyage? (542.) (B.) E thallo vetusto fistuloso prostrato surculi subulato - yentricosi exsurgunt, saepe caespitosim sese inter muscos erigentes: thallo primordiali destructo, hi sarculi thallos erectos fere palmares sulphureo- flavos, ad basin flavescenti- brunneos, saepissime simpliciusculos efficiunt, nunc tamen rımum unum vel alternm edunt aut furcati extant, inter- Ans apicibus casu excisis, ramnlı excrescunt po- detia Cenomycium quarundam simulantes, Thallus membra- (Richardson’s Flora der Polar-Länder.) 937 naceus, extus nitidiusculus, obsolete lacunosus, saepe punctis obscure brannescenti-rubris maculatus, intus laeviusculus, niveo-albus, opacus, absque septis; nunc integerrimus, nunc uno vel altero foramine perforatus, Apothecium e lamina proligera plana nitida castaneo-vel hepatico - brunnea in apice rami posita, margineque obsoletiori subcrenulato e thallo corrugato facto cincta, formatum. Humiditate lamina proligera melleo-flava fit, 615. Cenomyce cervicornis: Ach. Syn. p. 251. Engl. Bot. t. 2574. (B.) 616. C. pyxidata : ibid. p. 252. Mühl. Catal. (W.B.) 617. C. fimbriata: ibid. p. 254. Engl. Bot. t. 2458. (B.W.) f prolifera: ibid. p. 256. (W.B.) 618. C. gonorega , A. polypaea: ibid. p. 260, Mühl. Catal. (W.B.) 619. C. ecmocyna, a. gracilis: ibid. p. 261. (B). 620. C. oxyceras: ibid. p. 264. (B.) | B. cladonioides: ibid. p. 264. (B.) 621. C. deformis : ibid. p. 268. Engl. Bot. t. 1934. Mühl. Catal. (W.B.) | 622. C. coccifera: ibid. p. 269. Ibid. t. 2051. Mühl. Cat. (W.B.) 4 623. C. parecha: zbid. p. 272. Fil. Dan. t. 1356. f- 2. Mühl. Cat. (W.B.) | 624. C. rangiferina: ibid. p. 277. Mühl. Catal. p- 106. (W.B.) | 6. pungens : ibid. p. 278. Lichen pungens : Engl. Bot. t. 2444. (W.B.) > 625. €.? vermicularis: ibid. p.: 278... (B.) 538 ( Richardson’s Flora der Polar-Lünder. ) 636 Stereocaulon paschale: Zch. Syn. p. a Mühl, Catal. (W.B.) 627. SER Hr are ibid. p. 287. (B.) 628. Alectoria iubata : ıbid. p. 291. Engl. Bot. t. 1880. Mühl. Catal. (W.) 0. chalybeiformis : ibid. p. 293. (B.) 629. Ramalina fastigiata: ibid. p. 296. Engl. Bot. t. 1890. Mühl. Catal. (W.B.) 630. R.farinacea: ibid. p. 297. Engl. Bot. t. 889. (W.B.) 631. Cornicularia tristis: ibid. p. 299. (B.) 652. C. divergens: ibid. p. 300? Lichen diver- gens: Wahl. Fl. Lapp. p. 459? (B.) 33. ©. ochroleuca: ibid. p. 501. Cumscutellis, (B.) 654. C. pubescens: ibid, p. 502. Engl. Bot. t. 8. (B) | 635. Usnea florida: ibid. p. 504. Mühl. Cat. (W.) 656. U. plicata: ibid. p. 305. Engl. Bot. t. 257. Mihi. Catal. p. 106. (W.) y. hirta: ibid. p. 505. Ibid. t. 1554. Mühl. Catal. (B.) (763) 355 6957. Collema nigrum: ibid. p. 508. | Lichen ni- ger: Engl. Bot. t. 1980. (B.) 638. C. saturninum: ibid. p. 320. Ibid. t. 1980. (B.) 639. Lepraria chlorina: ibid. p. 529. Ibid. t. 2038. Muhl. Catal. (W.B.) | BRUNGI, 640. Sphaeria concentrica: Pers. Syn. Fung. p. 8. Mühl. -Catal. (W.) (Richardson? s Flora der Polar-Länder. ) 539 641. 8. disciformis: Pers. Syn. p. 24. Mühl. Cat. S. depressa: Sowerhy. Nemaria disciformis: Gray. Nat. Arr. Brit. Plant. (W.) 642. Hysterium Pinastri : Pers. dddend. p. XXVIIL. (W.) 645. Lycoperdon pratense: Pers. p. 142. Mühl. Cat. (W.) | 644. L. perlatum, var.: ibid. p. 145. (W.) 645. . Schizophyllum commune: Fries Syst. Myc. I. p. 530. Agaricus alneus: Pers. p. 485. Mühl. Catal. (W.) | EN 646. Daedalea serpens: Fries. I. p. 540. (W.) 647. Polyporus varius: ibid. p. 552. Boletus num- mularius: Pers. p. 555. (W.) | 648. P. betulinus : ibid. p. 358. Boletus betuli- nus: ibid. p. 555. | 649. P. velutinus: ibid. p. 568. Boletus veluti- nus et lutescens: ibid. p. 559. Mühl. Cat. (W.) 650. P. abietinus: ébid. p. 570. Boletus abie- tinus: iid. 541. (W.) 651. P. cinnabarinus : ibid. p- 571. Boletus cin- nabarinus : ibid. 540. (W.) 652. Hydnum fagineum ? ibid. p. 473. (W.) 653. Thelephora purpurea: Pers. p. 571. (VV). 654. Th. amorpha: Greville. Peziza amorpha: Pers, p..697. (WV.) BM | 655. Tremella mesenterica: Pers. p. 622. Mühl. Cat. (W.B.) 656. Peziza sarcoides: ibid. p. 655. Mühl. Cat. .p. 108. (W.) | Bar. P: populnea : ibid, p. 672. (W.) 340 (Richardson’s Flora der Polar-Länder. ) 658. stig betulae: Greville, Ed. Phil. Journ. v. 6. p. 77. t 5. f.ı. (W.) ALGAE. 659. Oscillatoria muralis : Agardh. Syn. Alg. Scand. p. 108. (B.) 660. Conferva glomerata: ibid. p. 89. Mühl. Cat. (W.) 661. Ulva crispa : ibid. p. 43. Lightfoot, Flor. Scot. p. 972. (W.) 662. U. montana: Engl. Bot. t. 2195. (exclus. Syn. Palmellae alpicolae Lyngbye ). Palmella ru- pestris: Lyngbye , Hydrophytolog. Dan. (exclus. Tremell. sab. et Ulv. rupestri Engl. Bot.) 663. Fucus ceranoides : Wahl. Fl. Lapp. p. 490. (A) Ausser einer Conferve und dem Bruchstiick einer Flo- ridea (Lam.) war dieses die einzige Alge, die wir im Arkti- schen Meere beobachteten. \ NACHTRÄGE Von ROBERT BROWN, FRS. EUTOCA. Brown, Syst. Linn, Pentandria Monogynia, post Hydrophyllum. CHAR. Gen. Calyx 5-partitus, persistens. Co- rolla subcampanulata : membranulae tubi decem, per paria filamentis alternantes. Stamina exserta. Stylus bifidus. Capsula polysperma, unilocularis , bivalvis , valvis indivisis medio placentiferis. Orv. Nat. Hydrophylleae, ( Brown in Prodr. Flor. Noy. Holl. Ae) Bot, Regist: 242. post Pha- celiam. CHAR. Gen. Calyx quinquepartitus , sinubus edentulis. Capsula polysperma, Herbae annuae, pubescentes, eglandulosae, Fo- lia alterna , saepius pinnatifida , nunc indivisa ! Racemi terminales et quandoque e summis alis, se- cundi, ebracteati, novelli spiraliter revoluti. 56 (764) 542 (R. Brown’s Nachträge zu Richardson’s Polar-Flora. ) Obs. Ad hoc genus, a coordinatis (Hydrophyllo, Ne- mophila, Ellisia, Phacelia) diversum ovulis placentae sin- gulae numerosis (unde nomen), pertinent E, Menziesit, (ere- cta, foliis linearibus integerrimis nonnullis quandoque in- cisis, ovalis p'acentae singulae viginti pluribus, ) quae forsan Hydrophyllum lineare, Pursh. Am. I. p. 154; et E. parviflora (diffusa, foliis pinnatifidis trifidisve; superioribus quandogue indivisis lanceolatis, ovulis placentae singulae 6 -8,) quae- Phacelia parviflora, Pursh. dm. J. p. 140, Po- lemonium dubium Zinn. EUTOCA FRANKLINIL Tab. 27. . Eutoca erecta, foliis pinnatifidis bipinnatifidisve, ovulis placentae singulae viginti pluribus. Hab. Waufig. unter vom Feuer zerstörten Baumstäm- men an den Ufern des Flusses Missinippi. | Herba annua, erecta, pubescens, 6-10 -uncialis. Radix descendens, subramosa. Caulis simplicissimus, teres, cavus, crassitie pennae columbinae, fuscus, pilis acutis tenuibus patalis pubescens, Folia radicalia conferta, caulina alterne ; omnia peticlata, exstipulata, pinnatifida, (in plantis procerio- ribus bipirnatifida, ) circumscriptione lanceolata , laciniis lanceolatis integerrimis , inferioribus quandoqae dentatis incisisve, plana, utrinque viridia, pilisque caulinis similibus pubescentia. Petioli foliis breviores, supra canaliculati, basi parem dilatata semiamplexantes. Spicae racemosae, breves, secundae, ebracteatae, novellae arcuato-racurvae, approxi- matae, terminales et e summis alis. Calyx monophylius, aequalis, quinquepartitus, sinubus edentulis, foliaceus, persistens: laciniae lineares, acutiu- sculae, planae, trinerviae, nervis lateralibus 'margini ap- proximatis medio ’venose, ‘hirsutae pilis acutis strictis, mar- ginalibus erebriozibus longioribusque, - (R. Brown’s Nachträge zu hi ig Polar-Flora.) 943 Corolla monopetala, hypogyna, regularis, subcampa- nulata, calyce sesquilongior, glabra limbo extus pube rara consperso, caerulea immaculata, siccatione saepius albe- scens , decidua. Tubus intus nervis 15, ternatim cum sta- minibus alternantibus ,lateralibus ternationis singulae in- fra, medium auctis membrannla lineari imberbi apice sub- truncato medium fere tubi attingenti, basi ad ortum fila- menti respondentis producta et cum eodem fere confluenti, versus nervum medium connivenli. Faux nuda, Zimbus tubo brevior, 5-partitus , "aequalis, patens, lobis subro- tundis integerrimis’ planis venosis, venis anastomosanti- bus, aestivatione imbricatis gemma obtusa. Stamıina 5, 57 (765) epipetala, aequalia, limbum corollae paullo superantia, Filamenta prope basin ‘tubi inserta, cum limbi laciniis alter- nantia, filiformia, basi parum dilatata, pilosiuscula pilis lon- giusculis sparsis in ipsa dilatata basi crebrioribus , aestiva- tione induplicata, Antherae ovali-oblongae, imberbes, in- cumbentes, basi semibifidae lobis approximatis, localis paral- lelo contiguis medio longitudinaliter dehiscentibus. Pollen ' sphaericum, simplex, laeve, in cumulo albicans. - Pistillum altitudine staminum, Ovarium liberam,, - ses- sile, ovatum, pilosum , basi auctum disco annulari adnato, uniloculare, placentis duabus parietalibus semiseptiformibus cavitatem fere bipartientibus polyspermis, lateribus ovulife- ris ventre plano nudiusculo: ovulis. plurimis (50 pluribus) in singula placenta confertim nec utrinque seriatim affixis, Stylus 1, filiformis, pilosiuscnlas, semibifidus, laciniis f- liformibus aequalibus modice patentibus glabris, Stigmata obtusa, papulosa, ipsis apicibus laciniarum styli paullo cras- siora, ‘ . Capsula. calyce persistenti parum aucto cincta eoque paullo brevior, ovata, modice ventricosa, pilosa, unilocu- laris, bivalvis, valvis indivisis ımedio placentiferis, placentis adnatis longitadine fere loculi, lateribus semiriferis, ventre‘ nudiusculo. Semina numerosa, in singula placenta. viginti 544 ( R. Brown’s Nachiräge zu Richardson’s Polar-Flora.) 4 plura maturescentia , parva, circumscriptione ovalia , tri- gona angulis anguste alatis, areolata, fusca, nucleo oyali, TABULA 27. EXPLICATIO. Evtoca Franxutnu , magnitudine naturali cum foliis duobus sepäratis, quorum alterum bipinnatifidum ad pro- cerius, alterum ad nanum exemplar pertinet. Sequentes omnes ad lentem auctae; a. eiusdem Calyx apertus cum Pistillo. b. — Corolla aperta, exhibens pariaquinque mem- branularum tubi et Stamina, cum iisdem alternantia. c _ Anthera cum portione filamenti. d. — Ovarii sectio transversalis, exhibens placen- tas duas parietales polyspermas. — Capsula haud penitus matura, e. f- —_ Capsulae sectio transversalis. 8- _— Semen, ı. Evtocart Menzistt Capsula matura aperta. 2, Eius- dem Capsulae valvula altera, exhibens placentam, seminibus denudatam. 5. Eiusdem Semen, 4, Idem, testa remota. 5. Sectio longitudinalis Albaminis, Embryonem ostendens. HEUGHERA, Linn. Pentandria Digynia. Flores pentapetali, superi, capsü- dares, cum Vahlia. Cuar. Gen. ' Caps. unilocularis , placentis Bl parietalibus adnatis polyspermis. Calyx 5-fidus (nunc inaequalis), aestivatione imbricata. Orv. Nat. Saxifrageae inter Tellimam et Vahliam. CHAR. Gen. Calyx 5-fidus, aestivatione im- bricata. FPetala indivisa. Stamina 5. Ovartum uni- . (R. Browns Nachträge zu Richardson’s Polar-Flora.) 545 loculare, placentis duabus adnatis polyspermis. Styl 2. Capsula semi-infera , flore emarcido coronata, birostris, inter rostra dehiscens. Herbae perennes , saepius acaules. Folia ra- dicalia conferta, elongato-petiolata, cordata, sub- lobata lobis serrato incisis; stipulis lateralibus in- fra adnatis apicibus distinctis: caulina, dum ad- sunt, alterna, minora, brevius petiolata. Scapi paniculati , pedunculis trifidis basi unibracteatis, divisuris bibracteatis. | Obs. I. In ordine Saxifragearum locus Heucherae est inter Mitellam grandifloram Pursh. (Tellimam), conyenien- tem capsulae unilocularis birostris dimidio supero flore persi- stente tecto, diversam staminibus decem, petalis laciniatis ; et Vahliam Zhunb. (cuius certe species genuina est Oldenlan- dia pentandra Retz., quae Oldenlandia Smith.in Rees, Cyclop.); similem floribus pentandris, petalis indivis, et capsulae uni- locularis dehiscentia, distinguendam placentis ab apice ca- vitatis pendulis solutis, aestivatione valvata calycis et ha- bita diversissimo. | | Obs. I. A Saxifrageis transitus haud difficilis ad Rides, structura floris et ovarii admodam simile Heucherae , di- versum stylo semibifido , fructu baccato, albumine den- siore, funiculis umbilicalibus longis ad chalazam usque li- beris! et habitu. Attamen vel in eadem prorsus familia cum Ribe includenda, vel in proximo ordine (Escalloneae) disponenda Escalonia Mutis. (Stereoxylon Auiz et Pavon.) et nonhulla genera inedita Novae Hollandiae, nee non Ano- pterus Labuill. (et Prodr. Flor, Nov. Holl. 457.), cuius petala distincta calyci inserta, et ovarii capsulaeque bases adhae- rentes, Sed Anopteri cum Saxifrageis affinitas, mediante Heu- chera,in fructificatione saltem obvia, obstante quidem ha- bitu, omnino cam Escalloneis, neque vero cum Cunoniaceis. neque cum Saxifrageis conveniente, I. | er a 38 (766) 546 (R. Brown Nachträge zu Richardson’s PAar-Flora.) HEUCHERA RICHARDSONII Tab, 29. Heuchera, calycis limbo inaequali obliquo. Hab. An den felsigen Ufern der Fliisse vom 54 bis zum 64 Grad nördl. Breite, Descr. Herba acaulis, perennis. Folia radicalia con- ferta , elongate -peliolata, cordata, diametro sesquipollicari, semiseptemloba , lobo medio maiore, omnibus inaeqnaliter -serrato -incisis, supra scabra subtus laevia, secundum nervos venasque primarias pubescentia pilis brevissimis acutis, eglan- dulosa, Petiolus foiio longior, triuncialis, pilosiusculus, scaber, antice canaliculatus. Stipulae laterales, infra adna- tae, apicibus ligulatis scariosis subciliatis. Scapus simplex, erectus, pedalis -sesquipedalis, gracilis, teres, striatus, pi- losiusculus, dimidio inferiori pilis acutis divaricatis glandu- lisque intermixtis paucissimis , superiori pube brevissima glanduloso-capitata copiosa pilisque acutis rarioribus, Pa- nicula laxe thyrsoidea, angusta, ramis alternis, bractea lineari apice bi-trifido subtensis, trifidis, pedicellis lateralibus 1-2- floris medio unifloro praecociore,, divisuris singulis bibra- cteatis, bracteolis lineari-subulatis glanduloso-pubescentibus. Calyx monophyllus, campanulatus, irregularis, persi- stens : extusglandulis subsessilibus parvis copiosis tectus: lim- bus obliquus, 5-fidus, laciniis obtusis obovatis magnitudine subaequalibus sed ob faucis obliquitatem altitudine inaequa- libus, duabus altioribus paribus, impari demissiori ; omnibus quinquenerviis nervis venosis, aestivatione imbricatis, dua- bus altioribus reliquas equitantibus. | Petala 5, ipsis sinabus calycis inserta, unguiculata, in- divisa, breve ciliata, vix calycis lacinias superantia, persi- stentia, altiora lamina cuneato-obovata, demissiora sublan- ceolata, omnia trinervia nervis extus venosis, unguibus an- zustis linearibus. MR. Brown’s Nachträge zu Richardson’s Polar Flora.) - 347 Stamina 5, summo tubo calycis inserta, eiusdem laci- niis opposita , petala vix superantia, persistentia, Iilamen- ta subulata, glabra, laciniis calycis altitudine respondentia, Antherae incumbentes , breve ovales, -obtusae, loculis pa-, rallelo - contiguis longitudinaliter dehiscentibus. Pollen lateritium, Pistillum : Ovarium semiinferum , uniloculare , placen= tis duabus parietalibus longitudinaliter adnatis prominulis ; cum stylis alternantibus , polyspermis: ovulis indefinite nu- merosis confertis superficiem ventralem lateraque placentae operientibus. Styli duo, subulati, glabri, altitudine stami- num, Stigmata obtusa, imberbia, apicibus stylorum vix cras- siora. ae at Be Capsula semiinfera, dimidio supero breviore, calyce aucto persistente cum petalis vix emarcidis, et filamentis saepe an theris orbatis tecto ; stylis rostrato, apice bilobo lobis intus dehiscentibus, unilocularis, placentis-pro re nata auctis. Semina numerosä, sessilia, ovalia, punctis elevatis acu- tis longitudinaliter seriatis aspera; altera extremitate obtusio- re, Testa crasso-membranacea ,‚ fusca, facile separabilis; Membrana interna albumini arcte adhaerens absque chalaza rapheve manifesta. Albumen semini conforme, album, car- nosum, molle, oleosum, Embrf‘o minutus, subovatus, albus, ad albuminis extremitatem obtusiorem situs. Cotyledones brevissimae. Radicula processu capillari terminata ; cen- trifuga. ? ; “TABULAE. 299 ExPhicATio. 9 (767) Hevcnera Ricnarpsonir, magnitudine naturali, i. basis dilatata petioli cum stipulis ; infra adnatis. Figurae sequentes ad th plus mints auctae: a. Flos, plurimum auctas. b. Idem, hinc longitadinali- : _ ter apertus. c. Ovarium, ‚ longitudinaliter sectum , placentas parietales adnatas accurate, sed perperam stylos infra con- Hatos, exhibens. d: Idem ‚ transverse sectum, ¢. Capsula 548 (R. Brown’s Nachträge Zu Riehardsons Polar-Flora. ) matura, flore stylisque coronata, paullum tantum aucta. f. Eiusdem sectio transversalis. g. Semen, plurimum auctum, h, Idem, testa orbatum. CRYPTOGRAMMA, Brown. Orv. Nar. Filices. Gyratae (Polypodiaceae) inter Onocleam et Lomariam. CHar. Gen. Sori lineares ( v. subrotundi), ve- nulis costae (pinnulae) obliquis insidentes. Capsu- lae pedicellatae, receptaculo communi elevato nullo. Involucrum commune (pinnulae) marginale, conti- nuum, disco venoso , margine scarioso libero sae- pius induplicato ; partiale nullum. Filiculae glabellae. Frondibus caespitosis bi-tri- pinnatifidis: centralibus mutato-contractis fertilibus, exterioribus sterilibus. Involucris dorsum totum pin- nulae tegentibus, Capsulis breve pedicellatis , an- nulo incompleto. Sporulis obtuse trigonis laevibus. Obs. Typus generis est Cryptogramma acrostichoides, sed character constructus pro receptione Pteridis crispae Auctorr., quae dubia equidem species ob soros abbreviatos , potius subrotundos quam lineares , venulas terminantes, si- num fere involucri occupantes et cito confluentes , tunc aemulantes sorum linearem continuum costae parallelum Pte- ridis, cum cuius speciebus pinnulis angustatis involucro om- nino tectis, habituque bene satis convenit. C, acrostichoides habitu et sororum dispositione et forma Grammitidibus non- nullis, praesertim G. leptophyllae, analoga, diversa frondibus fertilibus distinctis et praesentia involucri, dorsum totum pin- nulae tegentis. His notis autem Cryptogramma conyenit cum Pteride thalictroidi Swartz. (a nobis tredecim abhine annis in Prodr, Fl. Nov. Holl, I. p. 154, uti genus distin- (R. Brown’s Nachträge zu Richardson’s Polar-Flora:) 549 ctissimum indicata.) In hoc genere (Teleozoma nob.) Capsu- lae sessiles, annulo completo latissimo , distinctae in serie simplici insident venis costae parallelis, utrinque vel solita- riis marginalibus, vel binis, altera superficiaria. Teleozoma insuper insigne est sporis in ordine naturali forsan, in tri- bu, quantum scio, maximis obtuse trigonis pulchre striatis , puncto unico opaciore. CRYPTOGRAMMA ACROSTICHOIDES. Cryptogramma, frondibus bipinnatifidis; steri- lium pinnulis ovalibus crenatis; fertilium demum ex- planatis, soris linearibus discum totum occupantibus, Hab. In schattigen felsigen Wäldern zwischen dem 56 und Go Grade nördl. Breite. (Zuerst von Herrn Jfen- zies am Nootka-Sund gefunden.) ~ Descr. Filix 4-8-uncialis , glabra, laete virens, frondi- bus caespitosis stipitatis crasso membranaceis opacis, venis vix advessus lucem conspicuis. Frl. exteriores caespilis sieriles, cireumscripticne lanceolatae , bipinnatifidae apice pinnatae, pinnis distinctis alternis brevissime petiolatis; pinnulis confiventibus ovalibus obtusis crenatis, inferioribus passim dentatis, omnium venis e costa vix prominula acutangulis distinctis simplieibus bii- disve intra marginem crenaturae desinentibus, Stipites pal- lidi, subtus semiteretes antice bisulci, infra medium con- spersi squamulis lineari-lanceolatis acuminatis disco fusco- atro limbo pallido, supra glabri. Rachis epaleata, angasta, compressa , colore et fere substantia frondis. Frondes cen- fo (768) trales fertiles, stipite sterilium longiore , alioqui simili, insi- dentes, bipinnatae: pinnae petiolatae; pinnulae omnes Sructi- ferae, distinctae, inferiores brevissime petiolatae; ante expli- cationem involucri lineares, limbo utrinque recuryo, ef- formante involucrum fornicatum discam totum operiens pal- lide viride venosum, margine scarioso avenio saepius indu- \ 550 (R. Brown’s Nachträge zu Richardson’s Polar-Fblora.) plicato; demum explanatae , angusto - oblongae, involucro quasi nullo: costa subtus particulis parvis flavis conspersa , venis costae obliquis alte bifidis fere bipartitis distinctis. Sori ramulos omnes venarum a basi fere ad apicem occupantes, lineares, distincti sed ita approximati, ut di- scus totus pinnulae explanatae capsulis maturis obtegatur et in hoc stadio filix species Grammitidis vel Acrostichi quasi evadat, | Capsulae breve pedicellatae, turgide lenticulares, annn- lo incompleto , altero lateri infra annali terminationem transversim dehiscentes, receptaculo communi elevato nullo sed venae parum incrassatae insidentes. Sporulae triangulares, laeves, absque striis manifestis vel puncto opaciori, in cumulo dilute flavae, separatim . hyalinae, Verzeichniss von Pflanzen von der östlichen Küste 585 Grönlands, mit einigen Bemerkungen von Dr. Hooker, Professor der Botanik zu Glasgow. (Aus: Journal of a Voyage te the northern FVhalefische- ry; including Rescarches and Discoveries on the eastern coast of West - Greenland , made in the Summer of 1822, in the Ship Baffin of Liverpool. By William Scoresby junior, Commander. Edinbourgh 1823, 8. Appendix Nro, 2. *). —_ 1. Feronica alpina. (Schr. p. 3.) T Pinguicula involuta : calcare recto longitudine reliquae corol- lae, corollae baciniis integris, foliis ovato-orbiculatis. Schr. p. 3. (Wir zweifeln sehr, dass dieses die Peruan’sche Species gleichen Namens sey.**). T Iris graminea Schr. Labr, p. 4. 2. Eriophorum vaginatum ? (ein sehr unvollkommenes Exemplar; wahrscheinlich einerlei mit dem folgenden, (A. a ++ Eriophorum vulgare (Schr. Labr. p. 4.) *) Da in dem Vorhergehenden mehrmals dieses lehrreichen An- hangs Erwähnung geschieht, so wollen wir denselben hier ein-. schalten, können uns aber in diesem Augenblick nur der deut- schen Uebersetzung von Hrn. Fr. Kries, Hamburg b. Perthes 3895:.; Bedienen, wo er sich von S, 385 bis 389 erstreckt. d.; U, **) Man vergleiche die folgende Note. **) Wir wollen, zur Vergleichung mit Richardsons Verzeichniss diejenige Arten, welche in demselben vorkommen, mit (R.) be-_ 552 (Hooker zu Scoresby’s Reise nach Grönland.) 5, Eriophorum capitatum. (Br. Parr, voy. ps 410.) 4. (24.) Poa laxa, nach Willd., Wahlenb, u.der Flor. scot. (P. arctica Br. in Parr, voy. CCLXXAVIIL. (4t8.) *). 'T Poa trivialis Schr., Labr. p. 6. + — compressa Schr. |. c. 4. Festuca vivipara, (Br. in Parr, voy. p. 420.) 5. Alopecurus alpinus, (Br. Parr. voy. p. 410.) (R.) Phle- um alpinum Schr, Labr. p. 4. | + Trichodium strictum Schr. Labr. p, 4. 3 + — — trichanthum Schult. Mant. 2. p. 157. Schr. l. e. + Aira melicoides a, 8, Y, Schr. L, e. p. 5. 6. Aira spicata, Linn, und Wahlenberg (Trisetum sub- spicatum , Br. in Parr. voy. p. 428. Tris. airoides Richards. in Frankl. voy, p. 731. (427.) 7 Avena es Schr. Labr, p. 7. Schult. Mant. 2. p. 373» + — squarrosa Schr. l.c. Sch. Mant. I. c, p. 375. + Calamagrostis sylvatica Schr. l. c. p. 8. (Arundo Calamgro- sts.) * — — Groenlandica Schr. l. c. Schult. Mant. 2. p. 288. 7. Juncus arcuatus (MW ahlenb. Luzula arcuata Hooker in Flora Londin.) + Uvularia amplexicaulis, (an puberula?) Schr. Labr. p. 14. zeichnen, damit sie indem Vorhergehenden nachgesehen wer- den können, Zugleich wollen wir aus einem iuteressanten Verzeichniss Labrador’scher Pflanzen von Herrn Geh. Rath von Schrank (Aufzählung einiger Pflanzen aus Labrador, mit Anmerkungen, in den Denkschriften derKönigl bot. Gesellschaft zu Regensburg 1818. S. 1— 30.) die entsprechenden Citate -mit Schr. und der Seitenzahl andeuten’, auch die weder hier noch in Herrn Richardson’s Verzeichniss enthaltenen Arten mit kleinerer Schrift einrücken, Die von Herrn von Schrank beschriebenen Pflanzen wurden von Herrn Kohlmeister , wahr- scheinlich einem Missionair auf den dänischen Besitzungen in Neu-Grönland, gesammelt, und befinden sich in dem Schre- berschen Herbarium bei der Königl. Akademie zu München, A. d, UV. *) Diese Species findet sich, wir wissen nicht aus welchem Grun- (Hooker zu Scoresby’s Reise nach Grönland.) | 993 8. Oxyria reniformis Hooker. Flor. Scot. (Br. in, Parr, voy. p. 402. Richardson in Frankl. voy, 481.) (Rheum digy- num F¥ahlenb. Fl. Lap. Rumex digynus Linn.) 9. Epilobium latifolium. (R.) 10. Polygonum viviparum, (Br. in Parr, voy. p. 402.) (R.) + Azalea Lapponica. Schr. Labr. p. 12. 11. Andromeda tetragona (schöne Exemplare) (R.) 12. Vaccinium pubescens, Flora Danica, *) Dieses stimmt genau mit denjenigen Exemplaren dieser Pflanze überein , die ich von Herrn Professor Hornemann erhalten habe. Es scheint mir aber nur ein zwergartiges Gewächs von Vacc. uliginosum za seyn, und auch Herr Hornemann vermuthet, dass es diess seyn möchte. Weder an meinen Exemplaren, noch an denen von Scoresby, kann ich das Wollige an den Blättern entdecken, das diese haben sollen. 7 Vaccinium fissum Schr. Labr. p. ı5. pedunculis racemosis , foliis glabris lanceolatis serrulatis apice fissis. é + Andromeda (Erica?) coerulea: foliis patulis sparsis lineartbus terminalibus, pedunculis subaggregatis terminalibus, corollis cylindri- cis. Schr, l. c. aus Greenland. 'T Ledum buxifolium Willd. Schr. Labr. p. 20. ; T Zpilobium pauciflorum Schr, Labr. p. 15. floribus regularibus terminalibus paucis , caule simplici, foliis alternis. T Zpilobium alpestre Pers. Schr. |. c. 13. Saxifraga nivalis, (Br. Parr. voy. p. 389.) (R.) 1h. Saxifraga cernua, (Br. Parr. voy. p.590.) zwei Exem- plare; (eine sehr veränderliche Art.) (R.) — 15. Saxifraga caespitosa, var. Groenlandica. nach Wah- lenb. und Hooker. (S, uniflora Br. in Parr, voy. p. 399.?) (S. Groenlandica R.) T Saxifraga rivularis Schr. Labr. p. 22, =” de, in unserer Uebersetzung unter Nr. 24. nach Papaver nu- dicaule aufgeführt, Ad: *) Vaccinium Canadense Richards. in Frankl. voy. 737. (483.) Vace. uliginosum Schr. Labr. p- 15? ; A.-4, U, 586 554 (Hooker zu Scoresby’s Reise nach Grönland.) 16, Saxifraga oppositifolia. (Br. Parr. voy. p. 585.) (R. Schr. Os 27;) | $ Saxifraga Aizoon Schr. Labr. p. aı. 17. Silene acaulis. (R.) 18, Stellaria nitida (nova spec.) caule inferne pubescente, foliis Janceolatis nitidis siccitate subtrinervibus, marginibus basi ciliatis, floribus subpaniculatis, petalis bipartitis calyce longioribus. ; Caules 5-4-pollicares, erecti, ramosi, tetragoni, basi subpurpurascentes atque pubescentes, superne glaberrimi, virides. Folia remotiuscula, erectiuscula, opposita atque basi connata, lanceolata, nitida, acuta, subrigida, siccitate obscure trinervia, margine inferne ciliata, Flores termi- nales, maiusculi , rarius solitarii, plerumque paniculati; Pe- dicelli glabri, quorum unus elongatus, reliqui magis minus- ve breviores, ad basin bracteis duabus ovatis concavis acu- tis viridibus vel purpurascentibus membranaceis, marginibus diaphanis, suffulti. Calyx pentaphyllus, foliolis ovatis ob- tusis viridibas uni-vel obscure trinervibus , margine lato diaphano albo sub lente ciliato, Petala calyce longiora, alba, bipartita, segmentis ovato-lanceolatis obtusis venosis. Stamina decem, inaequalia, petalis multo breviora , basi glandula annulari unita. Filamenta subulata, alba. Anthe- rae flavae, ovatae, Germen ovatum, viride. Styli tres, erecti, apicibus paullulum incurvatis. Capsulam maturam non vidi. Bei keinem Schriftsteller habe ich eine Art Stellaria fin- den können, die mit dieser übereinstimmte, welche ich zu- erst aus Exemplaren habe kennen lernen, die mir von dem ver- storbenen Dr. Vright in Edinburg mitgetheilt wurden, und die von seinem Neffen, dem Dr. /Villiam /Vright, in Grön- land aufgefunden worden waren; in welchem Theile die- ses interessanten Landes, kann ich jedoch nicht sagen. Un- ter den vielen Grönländischen Pflanzen, die ich von mei- nem Freunde, dem Professor Z/ornemann in Kopenhagen , (Hooker zu Scoresby’s Reise nach Grönland.) . 955 erhalten habe, und dievon /Vormskiold gesammelt worden sind, finde ich nichts Aehnliches; eben so wenig in der Flo- ra Danica, Mit der Stellaria Groenlandica in diesem Werke hat sie nur eine allgemeine (generische) Aehnlichkeit. Die Blätter dieser Art sind in der Gestalt und Beschaffenheit ganz von jener verschieden, und die Blumenblätter sind viel grösser und nur an den äussersten Enden zweispaltig. Un- serer Stellaria glauca , graminea und Holostea kommt sie in ihrer allgemeinen Beschaffenheit nahe, aber ihre geringe Grösse, ihre glatten steifen Blatter, gefranzten Ränder, breiten und tief eingeschnittenen Blumenblätter, anderer Kennzeichen nicht zu gedenken, unterscheiden sie hin- reichend *). r Sétellaria Labradorica Schr. Labr. p. 24. caule procumbente ramis erectis subunifloris, petalis calyce sublongioribus acute emar- ginatis, foliis anguste lanceolatis. Mit St. Groenlandica nahe ver- wandt, vielleicht dieselbe. T Lychnis apetala Schr. Labr. p. 25. (L. frigida.) 19. Cerastium latifolium. Genau so, wie ich es in der Flora Scot. beschrieben habe, und verschieden von. Cer. alpinum. 3 20. Cerastium — — an dem Exemplar fehlt die Blithe, aber ich denke, es ist Cer. alpinum, (Schr. Labr. p. 25.) + Sorbus Aucuparia Schr. Labr. p.25. (an S. Americana Pursh ?) T Crataegus coccinea. Schr. l, c. p. 26. . + Rubus arcticus Schr.,l. c. p. 26. 21. Potentilla verna, (Potentilla nivea B. Br. in Parr. voy. CCLXXVII. (595.) (R.) | + Potentilla aurea Schr, Labr. p. 27: VS a. et B. + — palustris Lehm. Pot. Comarum palustre Schr. Labr. p, 28. 22. Dryas octopetala , — an dem Rande der Blatter sehr stark gekerbt. (Dr. chamaedrifolia R. p. 491. Schr. Labr. p. *) Man vergl. Hrn. Brown’s Anm, zu Stellaria Edwardsii S 382. | A. d. U. 88 556 (Hooker zu Scoresby’s Reise nach Grönland.) 28.) Die Exemplare von Dryas , welche ich vordem aus Grönland erhalten habe, waren Dryas integrifolia. 25, Papaver nudicaule, (Br. Parr. voy, p. 569.) (R.) t T Viola Labradorica Schr, Labr. p. 12. caule erecto ramoso, pedunculis axillaribus solitariis elongatis bibracteatis, foliis orbicu- | lato - cordatis acuminatis. 24. (Hier stand Poa laxa. A. d, U.) 25. Ranunculus nivalis— Sehr schon. (Br. Parr. voy. p.363.) + Ranunculus Cassubicus. « et ß Schr. Labr. p, 29. An dist. sp. ? 2b. Pedicularis hirsuta — eine Lappländische Pflanze, die, so viel ich weiss, früher nicht in Grönland gefunden wor- den ist. (R.) 27. Draba hirta. \R. 255.) 28. Cochlearia Anglica, 29. Cochlearia Anglica ? vielleicht C, Groenlandica , aber es ist weder Frucht noch Blüthe au dem Exemplar. 30. Arabis alpina. | 51. Gnaphalium alpinum. (Antennaria alpina Br. Parr. voy. p. 400.(R. 302.) 32. Arnica angustifolia , unbezweifelt verschieden von Arnica montana, zu welcher Linné und Wahlenberg sie als eine Varietät (Yar.ß.) gerechnet haben. (Br. Parr. voy. p- 398) 553. Erigeron uniflorum. Diese Art weicht von unserm brittischen Erigeron uniflorum in der ausnehmend wolligen und purpurnen Hülle (involucrum) ab, und ist unstreitig die von Wahlenberg gemeinte Art. Ich bin jedoch noch un- gewiss, ob seine Merkmale hinreichend sind, um es als eine besondere Art von Erig. alpinum zu trennen. (R. 507.) 34. Carex — ist noch zu wenig ausgebildet, als dass ich mich getraute, die Art derselben mit Sicherheit zu bestim- men ; ich sollte indess glauben , es wäre C. saxatilis Linn. —. . Sie ist sehr verschieden von C. rigida der English Botany , ~ - ‘(Hooker zu Scoresby’s Heise nach Grünland.) 997 welche ich in der Flor, Scot. als eine Varielät von Car, caespitosa aufgeführt habe *). | + Carex panicea. Schr. Labr, p. 4. 35. (37.) Salix **) — zwei Pflanzen; ohne Zweifel die männliche und weibliche derselben Art, Allein ob sie gleich mit keinen Exemplaren, und keiner Beschreibung, deren ich habe habhaft werden können, vollkomınen über- einstimmen, so wage ich doch nicht, ohne mehrere Pflan- zen dieser Art, aus verschiedenen Zeitpuncten ihres Wachs- thums, aus Grönland vor Augen zu haben, sie als eine neue Art aufzuführen. Sie gehören zu der Abtheilung von Wahlenberg » Germinibus sessilibus« und zu der Unterab- theilung » Germinibus villosis;« und die Arten, welchen sie, nach der Flora dieses Botanikers, am nächsten kom- men, sind Salix glauca und S. limosa. Sie weichen von- beiden in der Gestalt und in der zoitigen Beschaffenheit der Blätter, und von der erstern noch mehr durch den langen Griffel, auf welchem die Narbe sitzt, ab. Auf die fol- gende Beschreibung lege man daher keinen Werth: Fru- tex parva, cortice pallide fusco nitido. . Folia obovata vel elliptica, non raro rotunda, utrinque pilosiuscula , iuniora valde pilosa, sericea; supra virilia, inferne palli- diora, subglaucescentia, minime tomentosa. Amenta ma- scula elliptica, Squamae rotandatae , subemarginatae, fuscae, pilosae, pilis longis sparsis sericeis, Stamina duo. Amenta feminea ovato-cylindracea. Squamae ut in mare, sed ma- gis nigrescentes rigidioresque , piloso-sericeae. Germina oblongo- lanceolata , pulcherrime sericea, squamis paullo longiora, Stylus germine dimidio brevior. Stigma bi- fidam, divaricatum, segmentis bifidis, Capsulae tres - qua- tuor lineas longae, Die weiblichen Katzchen, muss ich bemerken, haben ein sehr hübsches Ansehen , wegen des Abstichs zwischen *) Scheint Carex concolor Br, in Parr. voy. p. CCLXXXIII, (409.) - und CCCIX. (465.) A.d. U. ™) Sal. arctica Br, in Parr, voy. p. CCLXXXII. (405.) A. d, U. 558 (Hooker zu Scoresby’s Reise nach Grönland.) ‚ihren fast schwarzen Schuppen und dem reinen Silberweiss ihrer Fruchtknoten. T Salix vitellina u. glauca Schr, Labr, p. 4. 5899 36. Empetrum nigrum. (Schr. Labr. p. 9.) T. Alnus vulgaris Schr, Labr, p. 10. ‚ 37. Rhodiola rosea, masc. et foem. (Schr. Labr. p. 24.) 38. Stereocaulon paschale. (Br. Parr. voy. p. 458.) 39. Cetraria nivalis, (Br. Parr. voy. p. 456.) 40. Fucus aculeatus, 41. Bryum — — ? keine Bliithen- oder Fruchttheile, sondern wahrscheinlich kahle Schösslinge von B, carneum. 42. Trichostomum lanuginosum. (Br, Parr, voy. p. 437.) BOTANISCHER THEIL LU, ABEL’S REISE NACH CHINA, APPENDIX EB. enthaltend .die Charaktere und Beschreibungen von drei neuen Pflanzenarten. (Aus Narrative of a Journey in the interior of China, and of a voyage to and from that country in the years 1816 and 1817, containing an account of the most interesting trans« actions of Lord Amherst’s embassy to the court of Pekin, and. observations on the countries which it visited. By Clarke Abel. London 1818. 4. Appendix. Characters and descriptions of three new Species of Plants found in China-by Clarke Abel Esq. selected from a small. collection of specimens, the only part of his herbarium that escaped the Wreek of the Alceste. By Robert Brown, F. AR. ro ia von S. 374 - 579; auch einzeln erschienen unter obigem Titel, London, 1818. Printed by 4. Strahan, printers- eineer..): “). — *) „Ich verdanke meinem verehrten Freunde, dem Hrn. Professor Hooker zu Glasgow, eine mir in gar man- _ cher Hinsicht theure Abschrift dieses Anhangs zu ‚einem kostbaren, in Deutschland seltnen Werk aus der reichen englischen Reise-Litteratur. Gleichzeitig empfing ich auch durch die ausgezeichnete Gefällig- keit des Hrn. Professors DeCandolle zu Genf eine Abschrift des besonders erschienenen Abdrucks und endlich durch meinen Freund Äunth diesen Abdruck selbst lehnsweise, fast gleichzeitig aber ein Exemplar aus der geehrten Hand des Herrn Verfassers als ein mir sehr wehrtes Geschenk, wodurch ich denn un- ter den vielseitigsten wärmsten Verpflichtungen in den Stand gesetzt bin, die Seitenzahlen des Origi- nals auf zwiefache Weise anzumerken. Gerne ge- stehe ich hierbei, dass ich mich glücklich fühle, ja stolz darauf bin, die Namen solcher Beförderer meines Unternehmens hier dankvollst anführen zu können, (d. U.) HAMAMELIS. Zinn. 5 (504) SYST. LINN. TETRANDRIA DIGYNIA. Cuar. Gen. Petala 4, elongata, aeslivatione valvato-involuta ! Capsula semi-infera, bilocularis. Semina solitaria. Orv. Nat. HAMAMELIDEAE, Br. Cuar. Gen. Fetala elongata, aestivatione val- vato-involuta. Oxss.. Hamamelideae notis praesertim segenti= bus distinguuntur. los semisuperus , completus , tetrapetalus. Stamina antherifera quatuor, petalis alternantia. Antheris basi insertis, bilocularibus, lo- culo singulo dehiscenti valvula unica medio semi- septifera, et vel altera sutura incompleta persistenti, vel uirague solubili decidua. Ovarium biloculare , loculis monospermis, ovulis pendulis (v. appensis ). Siyli duo. Fructus semi-inferus, capsularis. Lm- bryo longitudine fere albuminis: radicula supera. Huic ordini, ad quem referenda Hamamelis Linz., Dicoryphe Zub. Du Petit-Thouars et Dahlia Thunb., forsan adiicienda, in distincta tamen sectione, Fo= E 56 | A 562 ( Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise. ) ' thergilla Lin., pericarpio, semine ® nec non habi- tu similis; petalorum defectu, staminibus numero- sis et dehiscentia antherarum diversa. Hamamelideae, hinc affines Bruniaceis, (or- dint, ad quem pertinent Brunia, Staavia, Linconia, Thamnea et Erasma), ab iisdem distinguuntur an- therarum insertione et dehiscentia , ovarii loculis monospermis, capsulae dehiscentia , floribus qua- drifidis et habitu; inde accedunt Corno, Marleae Roxb. (quae Stylidium Lour., fide exempl. ab ipso auctore, ) generibusque affinibus, et quodammodo Araliaceis, diversae structura antherarum, fructu capsulari aliisque notis. (575)4. HAMAMELIS CHINENSIS. Cum icone. Hamamelis, foliis integerrimis. Soland. Msc. in Biblioth. Banks. Arbuscula sinensis cisti minoris folio rigidiore, flores candicantes in 5 vel 6 lacinias longas angustas ad umbilicum usque divisos binatim plerumque fe- rens, fructu ovato parvo bivalvi villoso glandis ad instar calyculato. Cunningham in Pluck. Amalth. 52*., tab. 568. fig. 2., fide speciminum in Herbar. Pluck. Loc. Nat. China prope Nena D. Abel: Insula Cheusan, Cunningham. Descr. Frutex decumbens, ramosissimus, ra- mis ramulisque teretibus, ultimis cinerascentibus fur- furaceis pube stellari brevi. Folia alterna, breve petio- ( Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise.) 90: Jata, integerrima, subovata, acutiuscula vel obtusa, basi inaequali, uniuervia, supra avenia, subtus ve- nis anastomosantibus reticulata, utrinque pube stel- lari brevi, subtus copiosiore, cinerea, 8-10 lineas longa. Slipulae? caducae, Capitula 5-5-flora, pe- dunculata , ramulos breves terminantia v. axillaria. Calyx pube stellari cinereus , furfuraceus; limbo supero quadrifido , laciniis ovatis planis trinerviis, extus pubescentibus intus glabris, aestivatione im- bricatis deciduis. - Petala 4, aequalia, lacinlis ca- lycis alternantia, elongata , calycem aliquoties, ter quaterve, superantia, membranacea, glabra, plana, linearia, obiusa, integerrima passimque emarginata , trinervia, nervis ad basin usgue distinctis, inferne simplicissimis, superne divisis , medio ramosiore ; aestivatione e basi valvata, supra seorsim spiraliler involuta. Stamina antherifera quatuor, epigyna, aequalia, calycis laciniis opposita, brevia, aestiva- tione conniventia. Filamenta. brevissima , glabra, crassiuscula. Antherae stantes, ovato-quadratae, gla- brae, acumine subulato ascendente , ipsa anthera dimidio breviore, biloculares ; loculis lateralibus , medio longitudinaliter sulco, septum partiale in- dicante, insculptis , valvula unica medio semisepti- fera decidua. Squamulae (Stamina sterilia) qua- tuor, glabrae, abbreviatae, latiores quam longio- res, emarginatae v. semibifidae , staminibus alter= nantes. Ovarium inferum, breve turbinatum, di= sco epigyno nullo, biloculare, loculis monospermis, ovulis pendulis’ (appensis). Styli duo, brevissimi, distantes. Stigmata simplicia. Capsula semi-infera, 564 (Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise.) corticata , dicoeca , coccis semibivalvibus, contra- riis segmentis corticis bivalvis. Oss. Hamamelis Chinensis a Virginica differt valvulis antherae deciduis paullumque habitu ; an ita- que (sub nomine Loropetali) in proprium genus se- paranda ? (576) 5 TABULAE EXPLICATIO. Ramus florifer et Ramulus fructifer, uterque magnitu- dine naturali. Adalterum latus tabulae Flores magnitudine aucti, 1. Flos hine apertus et vi expansus. 2, Anthera ante dehiscentiam. 3. Eadem post dehiseentiam, valvulis iam delapsis. 4. Pars floris cum ovario, longitudinaliter secto. . Ostendens stylos duos et loculos monospermos. Ovulum, cicatrice umbilicali iuxta apicem, SD nr Capsnla magnitudine naturali. Pubes stellata, aucta. i | ABELIA. *) SYST. LINN. DIDYNAMIA ANGIOSPERMIA , POST LINNAEAM. Cuar. Gen. Pericarpium inferum, (abortione) monospermum, indehiscens, calyce foliaceo corona- — tum. J/nvolucrum 2-multiflorum, 6-polyphyllum. *) Die Darstellung der Gattung Abelia ist aus einer handschrift- lichen Abhandlung tiber die natiirliche Familie, zu welcher sie gehört, gezogen. (Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise, ) 365 Orv. NAT. CAPRIFOLIACEAE , Sect. 1. Juss. gen. 211. (Lonicereae B,) inter Linnacam et Sym- phoricarpum. CHAR. Gen. Calyx foliaceus. Corolla subin- fundibuliformis , 5-loba. Stamina 4, didynama. Ovarium 5-loculare : loculis duobus polyspermis abortientibus ! tertio monospermo fertili. Pericar- pium monospermum, indehiscens , calycis limbo fo- liaceo coranatum. IJnvolucrum bi- multiflorum , fo- liolis sex pluribusve. Frutices decumbentes vel debiles, glabri. Folia opposita , petiolata , dentato-crenata. Pedunculi modo axillares trichotomi vel trifidi, modo ter- minales indivisi. | Patria; China et Japonia. Oss. Linnaeae proximum genus , quacum convenit staminibus didynamis et structura ovarii ! diversnm fructu. hinc uninervi inde quinquenervi , coronato calycis limbo foliaceo persistente, nec non inflorescentia et habitu, | Symphoricarpus habitu paullo magis accedens 6 (377) Abeliae, ab eadem facile distinguitur inflorescen- tia, floribus pentandris , ovarii quadriiocularis lo- culis duobus monospermis fertilibus, duobus reli- quis polyspermis sterilibus ! Ä i Triosteum fructu calyce foliaceo coronato Abe- liae simile, abunde diversum est ovarii trilocularis loculis omnibus monospermis fer tilibus, floribus pent- andris et inflorescentia. 3 566 (Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise. ) ABELIA CHINENSIS. Cum icone. _ Abelia, involucris bifloris, pedunculis trichoto- mis, staminibus exsertis. Loc. Nar. Chinae provincia Kiang-si prope lacum Po-Yang. D. Abel. Descr. Frutex decumbens. Aamuli virgati, cinerascentes, pube tenuissima, per lentem solum obvia. Folia opposita, petiolata, exstipulata, vix -encialia, ovata, acutiuscula, plana, crenato-serrata, uninervia , venis anastomosantibus immersis, paginis subdiscoloribus , superiore pube rara brevissima simplici conspersa , marginibus per lentem ciliatis pilis acutis. JPedunculi e summis alis et terminales approximati , thyrsi speciem efformantes , tricho- tomi, quandoque tantum trifidi, divisuris bibracteo- latis. Z/nvolucrum biflorum , hexaphyllum, subae- quale, persisiens, abbreviatum , ovariis sessilibus aliquoties brevius. Calyx superus, limbo quinque- partito aequali ; laciniis spathulato-oblongis planis pa- tentibus uninerviis venosis, Corolla infandibulifor- mis, calyce duplo longior ; tubo quinquenervi, ner- vis quatuor approximatis quinto distanti: fauce im- berbi: diznbo quinquefido patenti, laciniis ovatis ob- tusis subaequalibus. Stamina quatuor (absque rudi- mento quinti): fllamenta dimidio inferiore tubo co- rollae adnata, eiusdem nervis quatuor approximatis primo intuitu subopposita, sed revera alterna; su- periore libera, filiformia, pilosiuscula , parum in- aequalia, apicibus exsertis: Antherae incumbentes, oblongo-lineares, loculis appositis, absque manifesto. ( Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise.) | \ 967 connectivo, medio longitudinaliter dehiscentibus. Ova- rium inferum, lineari-oblongum , modice compres- sum, tenuissime pubescens, hinc uninerve (fig. 2. ) inde quinquenerve (fig. 1.), apice in collum breve angustatum, basi acuta parum attenuata, trilocula- re (fig. 1. et 3.) (collo e divisione chordae pistilla- ris fenestrato), loculis duobus (interioribus?) poly- spermis, ovulis simplici serie insertis, supremo ere- cto! reliquis pendulis, omnibus constanter abortien- tibus ; loculo tertio in latere uninervi (exteriore ?) ovarii monospermo, ovulo ovato, reliquis aliquo- ties maiore, a margine inferiore fenestrae chordae pistillaris pendulo vasculoso, fasciculo dorsali! Sty- lus filiformis, glaber, longitudine staminum. Stig- 7 ma depresso-capitatam, indivisum, imberbe. Peri- carpium figura ovarii, eoque vix duplo maius, ca- lycis limbo, pro modo aucto, coronatum, monosper- mum, loculis duobus abortientibus ad alterum-latus pressis (fig. 4.), indehiscens , coriaceum, exsuccum. Semen (fig. 4. et 5.) subcylicdraceum, cavitatem evarii fere replens, prope apirem insertum funiculo brevi. Jntegumentum duplex; exterius membrana- ceum, laxiusculum ; zzterius tenuissimum, albumint arcte adherens. Albumen {fig.6.) figura et magni- tudine seminis, dense carnosum, album. Embryo (fig. 6. et 7.) axilis, rectus, albus, albumine aliquo- ties (fere quatruplo ) breyior. Cotyledones breves, radıcula supera. Anmerkung. Die Gattung ABErıA trägt diesen Namen zur Ehre ihres Entdeckers, Clarke Abel, Esq. der als Oberarzt im Gefolg des Lords Amherst die N 568 ( Chines'sche Pflanzen, zu Abels Reise. } letzte Gesandtschaft nach China begleitete. Die grosse Sammlung, welche dieser eifrige Naturfor- scher in China zusammengebracht hatte, ging zum srössten Schaden für die Wissenschaften fast gänz- lich in dem Schiffbruch der Alceste verloren. Alles, was ihm blieb, bestand in einer kleinen Auswahl von Exemplaren, womit er von China aus Herrn Georg Staunton ein. Geschenk gemacht hatte, und die ihm nach seiner Ankunft in England von dem Besitzer grossmüthig wieder zurückgegeben wurden. .EURIA. Thunb. Jap. p. 11. SYST. LINN. POLYGAMIA DIOECIA. Char. Gen. Hermaphr. Calyx 5 - partitus. Corolla monopetala, 5-partitı. Stamina 12-15. Ovarium superum, 5-loculare. Stylus 1. Stigma- ta 2-3. Mas. Cal. Cor. et Stam. ut in Hermaphr. Pistillum o. Fem. Cal. Cor. Hermaphr. Stamina o. Ova- rium 3-loc. Stylus 1. Stigmata 3, revoluta. Bacca pelysperma. | Orv. Nar. Tersströmmckier Mirbel , Nouv. Bullet. 5. p. 581. DeCandolle, Propr. Med. des Plan- tes, p. 209. (Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise.) 569 Cuan. GEN. Flores polygamo-dioici. Calyx 5- partitus. Petala 5, unguibus connatis. Stamina 12- 15, simplici serie. Ovarium 5-loculare, polysper- mum. Stylus 1. Stigmata 3. Bacca trilocularis, polysperma. Semina reticulata. Ozs. Proximum genus Frezierae ; distinctum floribus polygamis et petalis basi connatis. Evria Cnrinensis. Cum icone. 8 (379) Euria, foliis cuneato - ovalibus obovatisque , ra- mulis ultimis pubescentibus. Loc. Nat. Chinae provinciae Kiang-s et Quang-tong; in campis et collibus. Descr. Frutex bipedalis, ramosissimus, ere- ctus, ramis teretiusculis patentibus ; novellis pube simplici copiosa subappressa. Folia alterna, petio- lata, exstipulata, coriacea, sempervirentia, cunea- to-ovalia passimque oboyato-cuneata, serrata, noyella subtus pilis raris conspersa, vix uncialia, siccata sub- tus praesertim flavicantia. Flores parvi, axillares, 5-5 fasciculati, breve pedunculati, pedunculis api- ce bibracteolatis. Calyx foliolis ovatis, obtusiuscu- lis: duobus exterioribus oppositis minoribus, aestiva- _tione imbricatis. Corolla monopetala, subcampanulata, alba , calyce sesquilongior, e petalis quinque, un- guibus arcte connatis, lJaminis obovatis apice patu- lis, formata. Stamina circiter 12-15, hypogyna, sim- plici serie inserta, basi corollae leviter cohaerentia. Filamenta filiformia, glabra, antheris parum longiora. Antherae iuxta basin leviter emarginatam insertap, 570 ; ( Chinesische Pflanzen, zu Abels Reise. ) lineares , mucronatae , biloculares , loculis absque manifesto connectivo appositis, medio longitudinali- ter dehiscentibus. Ovarium sessile, disco nullo cin- ctum, ovatum, glabrum, triloculare, loculis poly- spermis, Stylus unicus, subulatus , glaber. Stig- mata tria, filiformia, obtusiuscula, stylo breviora. Masculi flores absque pistillo. _In femineis nulla rudimenta staminum. Oss. Quammaxime affinis Euriae Japonicae Thunb. Jap. 191., quae ramulis ultimis glaberri- mis foliisque ellipticis acutis distincta. NACHTRAG ZU DER ANMERKUNG auf S. 243. u. ff., den rothen Schnee betreffend, von dem HERAUSGEBER, "Auarosooas dt Lıadas zareyevev Eoade, maida piroy Tıuaßy — — | : Il. 8. 459. — — éy d& xvdoiwor N Bpoe 20x20» Kporidns, xata d'tiyoSev Axev Eepoag ef 5 / 3% u J diwaty pwvdaréiag &§ aidepog — — Il. va 52 Te: 54. In unseren Nachrichten über die neuesten Un- tersuchungen der die Farbe des rothen Schnee’s be- gründenden vegetabilischen Körper haben wir absicht- lich jeden Rück- und Seitenblick , der uns dort hätte zu weit führen körnen , vermieden. Wir fühlen uns aber jetzt nochmals auf diesen Gegen- stand zurückgetrieben und wollen denselben etwas 972 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) weiter verfolgen, indem wir das von Herrn Baron Wrangel beriihrte meteorische oder atmosphärische Moment in der Erzeugung dieser fürbenden elementa- rischen Algengebilde aufs Neue in Anregung bringen. Hierbei müssen wir nun, rückwärts schreitend, zuerst noch einige der neuesten Aeusserungen über den Ursprung des rothen Schnee’s und über die Na- tur und Entstehungsweise der ihn färbenden Kör- per beibringen, die uns dann zu sicheren Beobach- iungen dieses Naturerzeugnisses, soweit unsere Da- ten reichen , hinübergeleiten mögen. Nach diesem werden wir nicht umhin kön- nen, auch der Nachrichten von rothen- oder Blut- Regen in chronologischer Ordnung kürzlich zu ge- denken. Und wenn sich nun ergeben sollte, dass häufig ein meteorisches Wesen nnd Wirken in bei- derlei Erscheinungen mit eingreift , so dürfte es uns wohl vergönnt seyn, auch noch auf diejenigen Erfahrungen Bedacht zu nehmen, nach welchen feurige Lufterscheinungen auf den Stellen, wo sie zur Erde gelangten, andere als mineralische Pro- ducte zurückliessen, um die Natur dieser letzteren mit der unseres Protococcus zu vergleichen und wo möglich eine tiefe und vielandeutende Beziehung dieses ganzen Kreises von Erscheinungen aus der Ferne herbeizuwinken. Die Angaben, welche wir hier beibringen wollen , schöpfen wir vorzüglich aus folgenden Werken, die wir an ihrem Orte mit den zwi- schen Klammern hinzugesetzten Abkürzungen anfuh- ren wollen. (Anhang ‚ über Meteor-Organismen, ) 573 Chladni über Feuer-Meteore, und über die mit denselben herabgefallenen Massen. Wien ı8ıg. 8. ( Chil. F. M. ). Gay-Lussac et Arrago Annales de Chimie et de Physique. (4.de Ch.) Gilberts Annalen der Physik , vorziiglich die neuesten Annalen, da Chladni das Frühere schon in sein reichhaltiges Werk aufgenommen haite). ( G, n. An.) GT. Ueber rothen Schnee und Hagel, Von welchem Schriftsteller könnten wir wohl, wenn wir eine neue Betrachtung wichtiger Natur- - erscheinungen anheben wollen, mit grösserem Ver- trauen ausgehen, als von Hrn. Alexander v. Hum- boldt? Und in der That müssen wir gestehen, dass uns die folgende Stelle aus der Feder dieses erha- benen Naturforschers zunächst und unmittelbar auf den Punct, von dem wir zu handeln gedenken, zu- rückgeführt hat. 4. de Ch. XXVII. p. 120. Jai deja rappelle ailleurs (A. de Ch. XIV. p. 42.) gu’au Paramo de Guanacos, ow le chemin de Bogota & Popayan passe 4 la hauteur de 2500 toi- ses, on a vi tomber, non de la neige, mais de la gréle rouge. Renfermait-elle ces mémes germes d’organisation vegetale qui ont eté découvertes au- de-la du cercle polaire ? = > . | 574 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) Nie stand vielleicht eine der wichtigsten Fra- gen, die sich die Naturforschung aufgeben kann, ihrer Entscheidung näher, als in dem Augenblick, da Herr v. Humboldt diesen gerötheten Hagel fal- Jen sah. Ware wirklich die Untersuchung dessel- ben erfolgt, und hätien sich in ilim dieselben ve- getabilischen Elementarformen , wie in dem rothen Schnee, gezeigt, so wurde man kaum mehr an einem meteorischen Ursprung infusorischer Gebilde, die in pflanzlichem Wachsthum er- sterben, und dadurch in das Gebiet der Al- genwelt eingehen , zweifeln dürfen. Denn wenn bei dem Vorkommen solcher Organismen auf einem Schneefelde noch im- mer der Zweifel gestattet ist, ob nicht vielleicht diese Körperchen von irgend einer Stelle der Erd- oberfläche selbst dahin gebracht worden seyen, und sich nur schnell daselbst. vervielfältigt ‚haben, oder ob sie sich aus dem Schnee, als solchem, an Ort und Stelle erzeugen *); so bliebe einem solchen Zweifel aller Zugang abgeschnitten, sobald ihm ein treuer Beobachter dieselben Gebilde in starren Hagelmas- sen nachwiese, in welche sie nur zugleich mit dem *) Die Alten nahmen an, dass aus dem sehr festgebali- ten und faulenden Schnee Pflanzen entstünden, von denen die ausgezeichnetste Flomus heisse, und dass alle diese bitter seyen. Auch entstehe dabei ein röthlicher träger Wurm, der seine Geburtsstilte nur kurze Zeit überlebe. Bacon. de Verul, Silv. Cent, FI. §. 646. | ( Anhang , über Meteor-Organismen. ) | 973 erstarrenden ‘atmosphärischen Wasser selbst überge- gangen seyn konnten. Dass sie aber von der Erde in. die Luft emporgehoben worden seyen, wird nicht leicht Einer einräumen, der da weiss, wie selten ähnliche Gebilde auf der Erde gefunden werden, und wie sie da, als Protococcus kermesinus, entweder dem Gestein oder dem Schnee fest anhängen. Man wür- de also gezwungen seyn, einen meteorischen Ur- sprung dieser kleinen Organismen anzunehmen. Aber die Zeit dieser entscheidenden Beobach- tung war noch nicht gekommen: Nach dieser einzigen Beobachtung rothgefärb- _ ten JHagels kommen wir noch einmal auf den von Hrn. Capitain Ross entdeckten rothen Schnee und dessen nachmalige Prüfungen zurück. *) Was Herr Professor Agardh als das Resultat *) Am 17. August 1818 unter 76° 25’ nördl. Breilte und 65° westl. Länge von Greenwich, in der Nähe des Meers auf einem Abhang von mehr als 600 Fuss Höhe und in einer Erstreckung von 8 engl. Meilen längs der Küste. Die kahılen Spitzen dieser Hügel‘, welche die Scharlach-Klippen (crimson cliffs) genannt wurden, zeigten einen vegetabilischen Anflug von grün - licher Farbe, der ins Gelbe und Braunrothe spielte. Inı Hintergrande lagen hohe Berge, deren Schnee farb- los zu seyn schien. Aber auch mehr landeinwärtt; und bis auf eine Entfernung von 6 engl. Meilen von der Küste, traf man auf rothen Schnee. 576 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) seiner Untersuchungen und der Vergleichung mit Herrn Baron //rangels Lepraria kermesina auf- stellt, wurde oben Seite 555. ff. schon ausführlich angedeutet. Wir nennen die Alge, von welcher hier die Rede ist, nach ihm Prorococcus KERMESINUS. Da zu dieser Gattung wahrscheinlich auch die (sattung Chlorococcum. Fries gehört , welche die Palmella botryoides Lyngbye ( Lepraria botryoides | Ich.) mit begreift, so ist Herr Professor Hooker völlig mit dem Schwedischen Algenforscher einstim- mig, wenn er dieses Wesen für eine Palmella er- klärt. Wir verdanken diese Bestimmung einer brief- lichen Mittheilung unseres gelehrten Freundes, und dürfen etwas Ausführlicheres hierüber in dem Theil von Capitain Parry’s Reise erwarten, welcher die noch nachzutragenden astronomischen Arbeiten die- ser Expedition enthalten wird. Auch Hr. DeCundolle erklärt in einer Mit- iheilung an die Königl. Akademie zu Paris (A. de Ch. Xli. p. 77. fl.) die in dem Wasser des rothen Schnee’s gefundenen Körperchen für algenartig, und mit Ulven und Nosiock verwandt, indem er scharf- sinnig andere Annahmen widerlegt. Wären diese Körperchen Pilze, so müssten sie zu den Brand- Arten (Uredo) gehören: dann aber mussten die Kügelchen gestielt seyn und aus einer fasrigen bleibenden Membran bestehen , welches die Beobachtung anders ergibt; die Membran ist völlig einfach und der Schein eines Stielchens wird er- zeugt, indem sich einige kleinere Kügelchen in einer (Anhang , über Meteor-Organismen. ) 577 Reihe an ein grösseres anhiengen. Noch widerspricht der Standort und das Bestehen derselben in Wasser, Den körnigen Inhalt der Kügelchen läugnet Herr De Candolle und will (durch Druck) nur eine öhli- ge Flüssigkeit aus denselben erhalten haben, was aber nun durch Herrn Baron //rangel’s oben an- geführte Beobachtungen widerlegt ist, oder viel- mehr bloss als Folge des angebrachten Drucks er- scheint. Gegen die Annahme, dass diese Kügelchen In- fusorien seyen, führt Herr De Candolle ihre Aus- dauer in Vergleichung mit der Vergänglichkeit der Infusorien , und ihre Kugelgestalt an. | Wir erinnern dabei , dass dieses zwar ganz streng auf die Infusorien überhaupt, nicht aber auf diejenigen passt, welche mit dem animalischen Todt das vegetabilische Leben der Algen gewinnen. Da kehrt nämlich das reproductive Bestehen in sie ein, und wie auf diesem Gebiet überhaupt reine Kugel- bildungen nichis Ungewéhnliches sind, so haben wir stets aufs deutlichste bemerkt , dass das von der Faucheria bursata ausgestossene Infusorium während seines animalischen Daseyns in elliptischer’ Form umherschwamm, dann aber als Kugel zur Ruhe kam, und die grüne Farbe anzog. Weniger bedarf die Vermuthung , "dass diese Kügelchen kleine Fischeier seyen, einer sorgfälti- geren Widerlegung, da schon die ungleiche Grösse, und die unverkennbaren Spuren des Wachsthums dieser Körper selbst hiemit in offenbarem Wider= spruch stehen. T; SU SI: 578 | ( Anhang , über Meteor-Organismen. ) Der sehr genauen Beschreibungen wegen wollen wir Herrn Franz Bauers mikroscopische Beobach- tungen des Protococcus kermesinus aus dem Qua- terly Journal of Literature, Sciences and Arts Vol. Vil. n. XIV. p. 222. ff., ins Französische übersetzt in A. d. Ch. XI]. p. 80. ff., nach Herrn Ernst Mey - ers Uebertragung aus dem Englischen hier vollstän- dig einrücken, wobei wir die Auslegung des beob- achteten Gegenstandes auf. eine Uredo als bereits widerlegt voraussetzen. 222 Mikroskopische Beobachtungen über den rothen Schnee. Von Franz Bauer, Mitgl. der Ein- neischen- und Garten- Societät, in einem Schreiben an V. T. Brande, Ritter, Secre- tar der Konigl. Soc. ete. Mein Herr! » Obgleich ich verschiedene Berichte und Mei- nungen über das merkwürdige Phänomen, den ro- then Schnee, (welcher während der letzten Nord - Expedition unter dem Commando des Capitän Ross entdeckt worden, gehört hatte, so hatte ich doch keine Gelegenheit, ihn zu sehen, bis ich endlich den 28. des verflossenen Februars eine viertel Bouteille voll des geschmoizenen Schnee’s erhielt, um (sofern diess (Anhang, über Meteor - Organismen. 57 9 durch mikroskopische Beobachtung geschehen könnte) auszumitteln , ob die rothfärbende Materie eine thie- rische oder ob sie eine vegetabilische Substanz sey. Ich wage es jetzt, Ihnen einen ausführlichen Be- richt über die Weise und das Ergebniss meiner Nachforschung vorzulegen. Nachdem die Flasche achtzehn Stunden gestan- den, fand ich bei ihrer Untersuchung, dass sie voll- een klares Wasser enthielt, welches einen Bo- densatz gemacht hatte, nicht völlig einen viertel Zoll dick (oder im Verhiltniss zum: Wasser wie ı zu 34.), der deutlich aus einem äusserst feinen Pul- ver von dunkelrother Farbe bestand. Nachdem ich die Flasche vorsichtig Beöffyer hat= te, ohne den Inhalt zu riitteln, tauchte ich ein diin- nes Instrument von Elfenbein in das klare Wasser , und legte einen Tropfen, welcher ungefähr den sechs zehnten Theil eines Quadratzolls bedeckte, auf ein flaches Glas; und als ich diesen unter das Mikro- skop brachte, fand ich, dass es reines Wasser sey , auf dessen Oberfläche etwa ı5 bis 20 äusserst kleine organische sphärische Körper oder Kügelchen von verschiedener Grösse, und vollkommen farblos und durchsichtig, umher schwammen. Ich wiederholte die- se Beobachtungen mehreremale und fand stets dic= selben Erscheinungen. | Darauf schüttelte ich die Flasche, um den Bo- densatz mit dem Wasser zu mischen, was sehr leicht bewirkt war, und dem garizen Inhalte eine helle Scharlachfarbe ertheilte. Nachdem ich ein Tröpf- chen dieses gefärbten Wassers auf einer Glasplatte 225 580 (Anhang , über Meteor- Organismen.) in das Sehefeld des Mikroskops gebracht, beohachte- te ich einige hundert einander ähnliche Kügelchen von verschiedener Grosse; die meisten derselben wa- ren beinahe undurchscheinend und von schöner dun- kelrother Farbe, welche alle bald zu Boden sanken, während die durchscheinenden und farblosen Kügel- chen sich auf der Oberfläche des Wassers schwim- mend erhielten. | Diese Kügelchen konnte ich mit nichts verglei- chen, als entweder mit dem Pollen einiger Pflanzen, oder mit den kleinern Pilzen der Gattung Uredo. Mit diesem Eindruck in der Seele untersuchte ich den Gegenstand genauer, und fand bald bei stär- kerer Vergrösserung einige Kügelchen noch an ihren Stielchen hängend, ganz so, wie ich es bei den mei- sten Arten von Uredo gefunden habe *), und wo- durch diese kleinen Pilze sich von dem Pollen eini- ger Pflanzen unterscheiden. Als das Wasser auf dem Glase unter dem Mi- kroskop allmählig verdunstete, beobachtete ich auch dieselbe körnig-klebrige Substanz, welche immer aus diesen Pilzen bei der Reife hervorkommt, und welche, wie ich glaube, ihre Samen enthält. Wenn *) Hierüber vergleiche man aus dem Vorhergehenden Agardh’s Beobachtungen, S, 354, und die Erinnerun- gen yon De Candolle S. 576, dass das scheinbare Stiel- chen nur durch einige dem grössern Kügelchen in einer Reihe anhängende kleinere, (vielleicht auch durch schon gebildete confervenartige Fäden der Un- * terlage, nach Herrn Baron /Vrangels Beobachtungen,) vorgespiegelt werde, | (Anhang , über Meteor - Organismen.) ' 551 das Wasser ganz verdunstet ist, und die Kügelchen vollkommen trocken sind, so kleben sie doch noch immer an, ganz auf dieselbe Weise, wie alle Arten von Uredo thun ; und in diesem Zustande ist unsere Pilanze durch Form und Farbe schwerlich von Uredo Joetida *) zu unterscheiden, Nachdein ich eine hinreichende Menge dieser Kiigelchen getroknet hatte, warf ich sie auf ein heis- ses Eisen, und der Geruch des Dampfes zeigte gleich- falls, dass sie vegetabilische Materie seyen. Obige Versuche wiederholte ich mit einer hin- reichenden Menge von Uredo foetida, und die Re- sultate waren ganz genau dieselben. Die reifen und ge- färbten Pilze sinken auf den Boden des Glases oder der Flasche , und bilden dieselbe Art von Bodensatz, die unreifen und farblosen Pilze bleiben schwim- mend, und werden sie, getrocknet, auf heisses Bi- sen geworfen, so ist der Geruch des Dampfes der- selbe, welchen die rothen Kügelchen hervorbringen. So weit war meine Untersuchung gediehen, und obige 'Thatsachen waren ausgemacht, als ich meine Meinung dahin abgab: die Substanz, welche dem Schnee die rothe Farbe ertheilt, sey nicht animali- schen Ursprungs, sondern ein Pilz aus der Gattung Uredo. Diess war am ersten des verflossenen März, *) Ureda Caries De€, Fl, Fr. 6 p. 78. 615°. Hooker Scot. 2. p. 16. Uredo sitophila Ditm. in Sturm’s Fl. 111. 3. t. 34. Carie, Tessier Mal. des gr. p. 217 — 294.. Pre= vost mem, sur. la cause immed, de la Carie. Montau- ban 1807. A. d. U.. 224 582 (Anhang, über Meteor - Organismen.) einige Wochen früher, als Capitain Ross seine Reise- beschreibung herausgab, und bevor ich wusste, dass irgend ein Anderer den Gegenstand untersucht ha- be, was ich erst erfuhr, als ich den Bericht zur. Bekanntmachung übergab. Doch hatte ich damals den Gegenstand schon weiter verfolgt und mich mehrerer Nehenumstände versichert, welche alle meine erste Meinung bestätigten. Zu der Zeit, als ich jene Meinung aussprach, hatte ich die Pilze nur in einem abgesonderten und losen Zustande ge- sehen (vergl. Pig. ı. 2. 5 und 4. auf der beigefüg- ten T'afel); allein den 14 März, als ich eine grös- sere Menge des Inhalts der Flasche ausgoss, bemerk- te ich einige Flocken einer gallertartigen weissen Sub- stanz mit mehreren daran hängenden ausgewachse- nen rothen Pilzen, welche sich unter dem Mikro- skop als dieselbe zellige oder gegliederte Wurzel oder Matrix (spawn) zeigte, die den meisien Arten von Uredo gemein ist (vergl. Fig. 5. 6. 7.8 und 10.) *) Den ı6. März goss ich eine beträchtliche Menge des gefärbten Wassers in ein grosses conisches Wein- glas, um mehr Bodensatz zu erhalten. Nachdem diess vier und zwanzig Stunden gestanden, fand ich %) Wir halten diese Bildung vielmehr für jene zwischen Ulven- und Conferven-Form schwankende Unterlage, welche sich aus den kleineren früher sinkenden und oft in Fäden auswachsenden Kügelchen im Entstehen der Pristley’schen grünen Materie; und, wie es scheint, überall, wo eine ursprüngliche Algenentwicklung anhebt, ja selbst noch im Keimacte der Moose, als ‚Boden der Fortbildung niederschlägt. A.d, U. (Anhang, über Meteor .Ofganismen.) — 583 bei der Untersuchung, dass, obgleich sich ein be- trachtlicher Bodensatz gebildet hatte, doch auch die innere Oberfläche des Glases, so weit das Wasser reichte , mit einer einfachen Lage der rothen Pilze vollkommen bedeckt war. Dieser Zustand währte unverändert bis zum vierten "Tage, wo ich bemerk-" te, dass die Pilze allmählig ihre Farbe verloren, und kleine Flocken der gallertartigen Matrix an mehreren Orten der innern Oberfläche des Gla- ses deutlich wurden, und nachdem das Glas noch drei Tage länger gestanden, fand ich, dass die Pilze ihre Farbe völlig verloren hatten , und die neugebildete Matrix beträchtlich gewachsen war. Als -ich nun eine kleine Portion dieser Substanz in „das Sehefeld des Mikroskops brachte, fand ich die weisse Matrix von Ansehen ganz so, wie ich sie 225 ursprünglich in der Flasche gefunden, und eine grosse Menge sehr kleiner farbloser junger Pilze wa. ren auf ihrer Oberfläche befestigt. Nachdem das Glas nach einige Wochen gestan- den, untersuchte ich eine andere Portion, und fand, dass die neue Matrix an Menge nicht sehr zugenom. men habe. Allein das Zeichen im Glase, wo ich die erste Portion weggenommen hatte, war beinahe -verschwunden, indem es mit neugebildeter Matrix überwachsen war; und die neuen Pilze hatten fast die Grösse ausgewachsener Pilze erreicht, waren aber noch immer völlig farblos (vergl, Fig, 6.) *) | wi Solehemnach also Fortbildung der Kügelchen im Was- ser, übereinstimmend mit Herrn Bar, Wrangels Be- < 584 (Anhang , über Meteor - Organismen.) Ich habe seitdem öfter den Inhalt des Glases untersucht, aber keine wesentlichen Veränderungen beobachtet. Das Wachsthum der neuen Pilze dau- erte noch ungefähr drei Wochen deutlich fort; seit dieser Zeit blieben die Zeichen am Glase, wo die Substanz zufällig entfernt war, sichtbar und unbe- deckt, und die Pilze, in grosse Klumpen zusam- mengehäuft, lösten sich selbst vom Glase, und san- ken auf den Boden, ohne dass einer die rothe Far- be angenommen hätte , obgleich die Substanz die letzten zehn Tage und Nächte über der offnen Luft ausgeseizt war. Es scheint demnach sicher, dass die neugebildeten Pilze nicht zur völligen Reife kom- men, und dass, wenn der Samen der ursprüngli- chen Pflanze erschöpft ist, das Wachsthum aufhört. Die ursprünglich rothen sowohl als die neuge- bildeten farblosen Pilze, bekommen beide, wenn man sie trocknen lässt, dieselbe bräunlich grüne Far- be (S. Fig. 7.); wenn aber die rothen Pilze noch frisch zerdrückt und auf die Haut der Hand oder des Gesichts gerieben werden , so bilden sie ein Pigment, wie die glänzendste Mennig- oder rothe Bleyfarbe., welches unverändert bleibt selbst über Nacht, und bis es mit Seife und Wasser abgewa- schen wird. Die Resultate der chemischen Analyse von Hrn. Dr. Wollaston, welche in des Capitain Ross’s Rei- obachtungen, und zum deutlichsten Zeugniss für die Algennatar derselben ,, aber ganz gegen die Ansicht, dass das Gewächs zu den Brandarten gehöre, A.d.U. ; | (Anhang, über Meteor- Organismen.) . 585 sebeschreibung bekannt gemacht worden, ‚stimmen auch in allen wesentlichen Puncten mit denen über- ein, welche Tessier bei seinen mit Uredo foetida und Uredo segetum angestellten Versuchen erhielt. (S. Traitd des Maladies des Grains, Par M.? Abbé Tessier, p. 225 — 255. ) Nachdem ich obige 'T'hatsachen sorgfältig ausge- mittelt, nehme ich jetzt nicht den geringsten An- stand, zu sagen, dass die Substanz, welche dem Schnee das rothe Ansehen ertheilt, eine neue Art Uredo ist, fur welche der specifische Name NIVALIS mir der allerpassendste zu seyn scheint. Es leidet keinen Zweifel, dass! diese neue Art von Uredo auf dem Schnee wächst, auf dem sie ge- funden worden. Denn es scheint unmöglich, dass die Substanz aus der Ferne her durch den Wind oder auf irgend eine andere Weise in so grosser Menge an jenen Ort gebracht worden sey, da es in Hrn Capitain Ross’s Reisebeschreibung heisst, dass die Ausdehnung der Scharlachklippen (crimson. cliffs) über acht Meilen betrage. Die Abhänge der Hügel, an denen sie gefunden ward, waren über sechshun- dert Fuss hoch; und das Commando, das ausge- sandt wurde, um von dem rothen Schnee zu holen, »fand, dass der Schnee bis auf den Fels, an vielen Stellen bis zu einer Tiefe von 10-12 Fuss, von der färbenden Materie durchdrungen war, und dass es den Anschein hatte , als ob er lange in diesem Zustande gewesen sey.« Doch wird nicht gemel-. det , an wie vielen Stellen das Commando zehn oder zwölf Fuss tief in den Schnee gegraben habe. 226 586. (Anhang, über Meteor-Organismen. ) In einem Tagebuch derselben Reise , welches ein Officier auf dem Alexander bekannt gemacht, heisst es in dem Bericht, der hier tiber den rothen Schnee gegeben wird, S. 65. »Diese Substanz, was sie auch sey, ist an diesem Theil der Küste sehr häufig, da der Schnee von ihr an verschiedenen Stel- len in einer beträchtlichen Ausdehnung bedeckt wird. Sie ist auflöslich im Wasser, welchem sie einetief ro- ihe Farbe giebt, doch wenn man das Wasser ein wenig stehen lässt, sinkt sie zu Boden und lässt das Wasser meist farblos.« '»Es verdient bemerkt zu werden, dass diese fär- bende Materie, sey sie, was sie will, nicht tiefer als einen bis zwei Zoll unter die Oberfläche des Schnee’s eindringt, etc.« Diess scheint in der That glaubhafter; indes- sen wird es besser seyn, die Ausgleichung dieser kleinen Differenz den respectiven Reisenden zu über- lassen. | | | Hr. Brown äusserte in einer sehr kurzen Note in Hrn. Capitain Ross’s Reisebeschreibung die Mei- nung, die Pflanze möge eine T'rremelle seyn, und eitirt die Tremella cruenta der English Botany, fig. 1800, Diese Pflanze habe ich zwar noch nicht in Natur gesehen, allein nach der citirten Abbildung sowohl als nach der Beschreibung zu urtheilen, bin ich fest überzeugt, dass sie keine Tremelle, sondern gleich- falls eine Uredo ist. *) *) Welches auch nach dem hier zugelassenen Begriff dieser Gattung ganz consequent ist. A. aw, ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) 4 587 Die Verfasser der English Botany sagen in ihrer Beschreibung dieser Pflanze : »Unter dem Mikroskop gesehen, zeigt sie sich als eine Anhäu- fung äusserst kleiner durchsichtiger kugelförmiger Körner, von ganz gleicher Grösse.« Sie schliessen ihre Beschreibung mit den Wor- ten: »Wir sehen wohl ein, dass sie nur so lange als Tremelle aufgeführt werden kann, bis weitere Beobachtungen über diesen Gegenstand gemacht worden sind. Es ist wahr, alle Arten von Uredo, die ich bis jetzt untersucht habe, und die von Persoon be- schriebenen , sind parasitische Bewohner anderer Vegetabilien ; doch beweisst dieses, wie mich dünkt, noch nicht, dass es keine gibt, die auf andere Weise wachsen. Ich kenne überdiess ein Beispiel, dass dieselben parasitischen Pflanzen auch auf anderen Substanzen, als auf lebenden Pflanzen, wachsen und ‘sich fortpflanzen können, und es wirklich thun. Denn im Jahr 1807, während meiner Untersuchungen über die Krankheiten des Getraides, legte ich eini- ge Gersten- und Haferähren, welche zum Theil von Brand (das ist Uredo segetum) ergriffen waren, in braunes Papier, um sie als Proben aufzubewahren, und als ich sie drei oder vier Monate später unter- suchte, fand ich, dass die Pilze nicht allein einige Aehren ganz | aufgezehrt, sondern auch fortgefahren hatten, auf dem Papier, auf welches sie von eini- gen Aehrchen in verschiedenen Strahlen ausgestreut worden waren, bis zur Länge yon zwei bis drei Zoll zu wachsen und sich zu vermehren; und die * - ; - . i 588 (Anhang , über Meteor-Organismen.) Menge der auf diese Art im Papier erzeugten Pilze ist mindestens dmal so gross, als die, welche die Aehren ursprünglich enthalten haben konnten, Diese Exem- plare besitze ich noch. Ich zweifle nicht, dass so wohl Uredo segetum, als Uredo foetida, auf gleiche Weise auf dem Boden vegetiren und sich fortpflan- zen, da es eine bekannte T'hatsache ist, dass das reinste Saatkorn, auf solches Land gesäet, welches einige Jahre zuvor diese Krankheit erzeugte, gleich- falls davon ergriffen wird, obgleich während der Zwischenzeit weder Weizen noch Gerste auf dem Grundstücke gebauet ward; und es ist nicht wahr- scheinlich , dass diese Pilze und deren Samen meh- rere Jahre unthätig in dem Lande gelegen haben sollten; nur macht es ihre ausserordentliche Klein- heit und ihre dunkle Farbe beinahe unmöglich, sie auf dem Lande zu entdecken. Vielleicht dass künf- tige Beobachtungen diese Thatsachen bestimmter fesistellen, Die Methode , deren ich mich bedient habe, die wahre Gestalt und Grösse dieser Pilze zu be- stimmen, ist die, welche ich nach dreissigjähriger Anwendung und Erfahrung für die einfächste und genaueste, und bei so ausserordentlicher Kleinheit der Gegenstände für die einzig anwendbare halte, nämlich vermittelst eines Glasmikrometers, in einem zusammengesetzten Mikroskop von Dollond. Das bei dieser Gelegenheit gebrauchte Mikro- meter war eine Linie lang, getheilt in 400 Theile, wodurch. der Quadraizoll in 160,000 Theile oder Quadrate getheilt wird. Bei der Untersuchung un- (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 389 oO? ier dem Mikroskop fand ich, dass vier ausgewach- sene Pilze in geschlossener Reihe genau die Länge von #35 Zoll einnahmen (s. Fig. 1.); demnach sind ı600 dieser Pilze erforderlich, um die ganze Län- ge eines Zolls auszufüllen. Folglich ist der wahre Durchmesser eines ausgewachsenen Pilzes von Uredo nivalis der eintausend sechshundertste Theil eines Zolls. | Auf der beigefügten Platte stellt Fig. ı. dar einen 30555 Theil eines Quadratzolls und zeigt, dass, um die ganze Oberfläche zu decken, ı6 Pilze erfor- dert werden; um die Oberfläche eines ganzen Qua- dratzolls zu decken, wurden folglich erfordert wer- den zwei Millionen fünfhundert und sechzigtausend solcher Pilze, Da obiger xzed000 Theil eines Quadratzolls in der Grösse eines ganzen Quadratzolls abgebildet ist, (Fig. ı.), so ist er folglich 400mal im Durchmes- ser oder ı60,000mal in der Fläche vergrössert, und alle Gegenstände in dem Quadrat sind mithin auch in demselben Grade vergrössert, nämlich vierhun- dertmal im Durchmesser, ein hundert und sechzig- tausendmal in der Fläche. | Die Form und Grösse der Pilze ist, wie be- reits gesagt worden, vermittelst des Glasmikrome- ters im durchsichtigen Zustande bestimmt, und ihre Farbe durch Auftragung auf weisses Papier und An- sicht derselben mit einer stark vergrössernden ein- fachen Linse im undurchscheinenden Zustande. Um Gelegenheit‘ zu unmittelbarer Vergleichung zu geben, habe ich auf der beigefügten Tafel zwei ~ 590 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) bekannte Arten von Uredo dargestellt, nämlich Ure- do foetida, welche innerhalb der Weizenkörner wächst und die Krankheit derselben ausmacht, welche un- ter dem Namen Schmierbrand (mut-balls oder pepper- brand) bekannt ist ( Fig. 10. 11.), und Uredo gra-. minis , welche auf den Blättern des Weizens und vieler Gräser wächst , und die Krankheit, die man Rost ( red rust ) nennt, verursacht, (Fig. 8. 9.). Diese Figuren sind in demselben Grade vergrössert, wie Uredo nivalıs. Franz Bauer: Kew -Green,. den 25. April 1819. ERKLAERUNG DER Tarer. (Tab. VI.) *) Fig. 1. Ein rs0605 Theil eines Quadratzolls, enthaltend 16 ausgewachsene. Pilze von Uredo ni- valis, 4oomal im Durchmesser, oder 1f0,000mal in der Fläche vergrossert. | *) Wir liefern auf der beigelegten Steindrucktafel zur Erlauterang eine treue Copie der wichtigsten Figu- ren aus Herrn Fr. Bauer’s Tafel, welche wir mit der oben angegebenen Bezeichnung versehen haben, und daher hier nur bemerken wollen, dass auf unserer (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 991 Fig. 2. Einige junge Pilze. Fig. 5. Einige ausgewachsene Pilze, doch grös- ser, als die gewöhnliche Grösse. Fig. 4. Ein stark vergrösserter Pilz im farblo- sen und durchscheinenden Zustande, in welchem zu sehen, dass dieser Pilz weder netzförmig noch zel- lig gebaut aber der körnige Inhalt wahrzuneh- men ist. Fig. 5. Ein Haufen Pilze von verschiedener Grösse auf ihrer Matrix; so in der Flasche gefunden. Fig. 6. Ein Haufen fast ausgewachsener farb- loser Pilze auf ihrer Matrix und vor kurzem in ei- nem offnen Glase im Hause gewachsen. Tafel die Figuren 4, 6, 8, ıo und 11. fehlen, die ‚Figuren aber, welche ganze Gruppen dieser Pilze darstellen, nur zum Theil aufgenommen worden sind, Diesem fügen wir noch aus Herrn Baron /Yrar- gel’s Abhandlung in den Kongl. Vetenskaps Acade- miens Handlingar von 1823. Tab. 5. die Abbildung der Lepraria kermesina /Vr, hinzu: Fig. 12. Kügelchen der Lepraria kermesina, durch die einfache Lupe gesehen, (a.a.0. Fig. I. 2.) Fig. 15, Dieselben, unter dem zusammengesetzten Mikroskop gesehen, nachdem sie sich unter Wasser von dem Stein abgelöst hatten. (a.a,O. Fig. Il. 1.) Fig. 14. Dieselben, nachdem sie mehrere Tage im Wasser gelegen und sich dadurch die grösseren wie _ die kleineren , ihre Unterlage bildenden, Körner nebst den Fäden vermehrt, entwickelt und angesam- melt hatten, unter gleicher Vergrösserung (a. a. O. Fig. II. 2.) d. U. 592 ( dnhang , über Meteor-Organismen. ) Fig. 7. Ein kleiner Haufen ausgewachsener Pilze im trocknen Zustande. Alle obige Figuren stellen Uredo nivalis’ dar. A Fig. 8 Ein Haufen derselben Pilze auf ihrer Matrix. Fig. g. Ein 355 Theil eines Zolls im Durch- messer, drei ausgewachsene Pilze von Uredo gra- minis aufnehmend. In diesen Pilzen ıst eine sechs- eckige Netzbildung wahrnelmbar. Fig. 10. Ein Haufen derselben Pilze , ver- schieden an Alter und Grosse, auf ihrer Matrix. Fig. 11. Bin goo Theil eines Zolls im Durch- messer, vier ausgewachsene Pilze von Uredo foeti- da aufnehmend. Alle Gegenstände dieser Platte sind vergrössert ‚4oomal im Durchmesser, und 160,ooomal in der Fläche ; und denkt man slch die Gegenstände als Körper, so sind sie 64,000,000mal vergrössert.« Gleichzeitig mit den Naturhistorikern wurde auch die färbende Substanz des rothen Schnee’s den ~ Chemikern zur Untersuchung übergeben. | Nach Herrn Wollaston (4. d. Ch. XII. p. os Vergl. Zhomps. Ann. of Philos. 1819. Jan. p. 74. und Phil. Magaz. 1819. Jan. p. 69., desgl. Ross Reise) schien der allein gefärbte Inhalt der an sich farblosen weissen und durchsichtigen Blase eines sol- chen Kügelchens öliger Natur. Er löste sich nicht (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 993 in Wasser, wohl aber in Weingeist auf. Bei der trocknen Destillation gaben die gesammelten Körn- chen ein stiniendes Oel und Ammoniak, (woraus Herr /Vollaston übrigens nicht auf eine animalische Substanz schliessen möchte, eingedenk des ähnlichen Verhaltens mancher Vegetabilien, z.B. der Tange. Eine den Kügelchen beigemischte, ja, mehrere derselben umwickelnde häutige Substanz verbrann- te im offenen Feuer schnell und hinterliess schon beim Rothglühen eine weisse Asche, woraus sich mit um so grösserer Sicherheit auf die vegetabilische Natur derselben und der mit ihr so eng verbun- denen Kügelchen schliessen liess. Die Kohle ent- hielt Spuren von Eisen, Kiesel- und Kalkerde, Aehnliche Resultate gab eine in Herrn The- nard’s Laboratorium durch Herrn Grouvelle unter- nommene Analyse derselben Substanz , die durch Herrn Capitain Sabine an Herrn Diot gesandt wor- den, aber, wie man aus der angegebenen hornartigen Consistenz und dem üblen Geruch derselben ver- muthen möchte, schon in einem faulenden Zustand begriffen war. Weder in kaltem noch in siedendem Wasser auflöslich , wurde sie schnell und vollstän- dig von siedendem Aikohol gelöst, wobei sich dieser hochroth färbte und nach dem Abdampfen einen rothen fettigen Rückstand hinterliess. | 7 Die trockne Destillation ergab viel braunes Oel ohne eine Spur von Ammonium, oder einem an- dern Gas, und liess eine schwammige Kohle zurück, die nur eine geringe Menge Asche enthielt. ı_ ree I. 38 \ 594 (Anhang, über Meteor-Organismen.) Auch die französischen Chemiker wurden hie- durch auf die Folgerung geführt, dass diese Sub- stanz vegetabilischer Art und zugleich von fettiger Beschaffenheit sey. (4. d. Ch. XII. p. 78.) Wir dürfen nunmehr auf die sehr ähnlichen Erscheinungen zurückgehen , welche der auf den Alpen Europa’s, und namentlich der Schweiz, gefun- dene rothe Schnee den Beobachtern darbot. De Saussure, ( Voyage dans les Alpes 11. $, 646.) fand im Jahr 1760 auf dem Brevern, dann auch auf andern Bergen, und besondeäs häufig im Jahr 1778 auf dem St. Bernhard, doch nie und nir- gends azf einer Höhe, die sich weiter als 1400 Toisen über die Meeresfläche erstreckte, einzelne Stellen des Schnee’s schön roth gefärbt, und zwar so, dass die Farbe in der Mitte solcher Stellen, die etwas ausgetieft waren, lebhafter erschien, als an den Abhängen derselben. Diese Farbe beruhte, nach seiner Untersuchung, auf einem feinen, dem Schnee beigemischten Staub, der 2-5” tief unter dessen Oberfläche eindrang. Die gedachte Substanz war schwerer als Wasser, verbrannte vor dem Löthrohr mit dem Geruch einer brennenden Pflanze, gab, mit Alkohol digerirt, eine goldgelbe Tinctur, die bei’m Abdampfen einen gelbbraunen ölig- wachsartigen Rückstand liess, und führte den scharfsinnigen Be- obachter zu der Annahme, dass sie pflanzlicher Na- (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 595 tur, vielleicht Blüthenstaub sey, so wenig er begrei- fen könne, woher dieser auf den Schnee gekommen seyn möge. Ja er muss hinzufügen, dass man wohl sagen möchte, es sey dieses vielmehr ein Product seines Schmelzens selbst , welches im Eindringen und Abwärtssinken des Wassers an der Oberfläche und unter derselben liegen bleibe. *) Ganz übereinstimmend sind die Beschreibungen des rothen Schnee’s, welche Herr Chladni ( F. M. p- 586. G.n A. 3. p. 45., 8. p. 556.) nach Hrn. ». Charpentier’s Bericht mittheilt. Herr v. Charpentier fand dergleichen Schnee im Jahr 1818 auf der Alpe Anceindaz bei Bex, und 6-7 Jahre früher hatte Herr T’homas ähnlichen ‚Schnee auf der Alpe Bovonaz 5 Stunden von Dex, an einer Stelle, Jes Planards genannt, gefunden. Auf dem frei gefallnen Schnee bildete die rothe Farbe Streifen von ı-20 Länge und 5 Zoll bis 4 Fuss Breite, theils rundliche unregelmässige Flecken von 5 Zoll bis 5 Fuss im Durchmesser. Da wo die Son- r *) On aurait dit, quelle était une production de la neige méme, un residu de sa fonte qui restait atta- che a sa surface, comme sur un tamis, lorsque les eaux, produites par sa liquefaction, la pénétraient et descendaient plus bas ; et se qui suggérait d’abord cette opinion, c’est que lon voyait cette couleur, ex- trémement faible sur les bords des espaces concaves , devenir par gradation plus vive en approchant des fonds ot lecoulement des eaux avait entrainé une plus grande quantité de résidu, (Saussure l. c. A. de Ch. XII. p. 73.) 596 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) nenstrahlen freier einwirken konnten, war die hoch- rothe Farbe in ein schmutziges Blutroth übergegan- gen, welches sich an noch mehr ausgesetzten Stel- len in eine licht-rötlichbraune Leberfarbe verlor. Selten drang die Farbe tiefer als ı-2 Zoll, nie über 6-8 Zoll in den Schnee ein. Herr v. Char- pentier erkannte staubartige Theilchen, die hie und da an der Oberfläche in kleine Jeberbraune Brocken zusammengiengen, dergleichen bei einem späteren ' Besuch dieser Stelle, im August desselben Jahrs, nach dem Schmelzen des Schnee’s die dort umher- liegenden Kalksteinblocke überzogen. Der schmel- zende Schnee liess auf dem Loschpapier, worauf ihn Herr v. Charpentier sammelte, seinen färben- den Stoff, als einen schön rothbraunen, ein wenig fettig anzufühlenden, und am Papier sehr fest anhän- genden Staub zurück, der seine Farbe beim Trock- nen in ein schmutziges bräunliches Grünlich - Grau verwandelte, *) Herr Professor Steinmann zu Prag und Herr Professor Ficinus zu Dresden fanden durch die che- mische Analyse in der ihnen mitgetheilten Substanz *) Das Gefühl des Fettigen bei der Berührung deutet wohl auf die runde und glatte Oberfläche der Kü- gelchen. Was Herr Chladni von erdigen Theilen, die er bei den trocknen Exemplaren gefunden ha- be, sagt, liegt zu tief in seine Hypothese verstrickt und ermangelt allzusehr der eigenen mikroskopischen Untersuchung , als dass man vor der Hand hierauf ein Gewicht legen könnte, ( Anhang , über Meteor-Organismen. ) 597 (die aber, F M. p. 589 , durch eingemengte Pa - pier- und Linnenfasern »etwas filzartig« geworden war) organische Stoffe, die theils in /lkohol, theils in Aetz- Ammoniak auflöslich, theils in diesem und in Wasser unauflöslich waren; dann Eisenoxyd, Man- ganoxyd, Kieselerde, Thonerde und Kalk; Herr Prof. Steinmann nech etwas Schwefel oder Schwe- felsäure, Herr Prof. Ficinus aber Talkerde Er- sierer verknüpfte mit seiner Anerkennung einer ve- getabilischen Natur dieser Substanz die scharfsinnige Idee, dass, wenn die Meteormassen Weltkérpern gleichen, oder. sich nach Art derselben im Weltraum bilden, wohl auch vegetabilische Bildung mit einge- hen, und bei dem zersplitterten Herabfallen solcher ~ Massen einzeln, und von dem steinernen Kern ge- sondert, umhergestreut werden könnten. (G.n. A. 8. S. 558.) Auf eine Reihe von Fragen *), den rothen Schnee betreffend, im Bulletin universel, antwortet der Prior eee *) Der Fragende bemerkt, dass er rothen Schnee auf dem Siint, auf dem grossen St. Bernhard, auf dem Col de la Seigne, auf dem Bonhomme gesehen habe. — Ramond fand ihn auf den Pyrenäen. (A. de Ch. Xll. p. 75. Ann..de Ulnstit. an XII. Scher, Journ, d. Ch. 4. S. 670. Voigts Magaz. ı2. S. 460. Schweigg. Journ. 6. S. 46. Er ist schwerer als Wasser und scheint die rothe Farbe durch eine vegetabilische Substanz zu erhalten), Wir müssen hierüber noch Folgendes ausziehen. Ramond fand diesen Schnee im Frühling bei starkem Thauwetter auf einer senkrechten Höhe von 2000 je \ . F . 598 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) Biselx auf dem grossen St. Bernhard (ebendas. Dec. 1819. G. A. 4. p. 518. ff): Der rothe Schnee fin- det sich immer auf denselben Stellen, am Fuss bis 2400 Meter. Der aus dem schmelzenden Schnee sich niederschlagende Bodensatz verbreitete , er- wärmt, einen Geruch bald wie von Opium, bald wie von Cichorienartigen Pflanzen, er blähte sich auf und brannte wie vegetabilische Substanzen, Nun fand Herr Ramond beim Entstehen aller kleinen Schneebäche Glimmerblättchen „ sehr hoch- roth und in einem besondern Zustand von Zersetzung. Diese Zersetzung ist aber keine einfache Oxydation, sondern eine vollständige Umänderung in eine rothe gallertartige Substanz, und Ramond glaubt, dass diese es sey, welche den Schnee roth färbt. Bei seinen ferneren Untersuchungen fand er überall rothen Schnee, wo die Gebirgsart Glimmer enthielt, und er glaubt daraus erklären zu können, warum de Saussure keinen rothen Schnee auf dem Montblanc fand. Aber die Gegenwart des Glimmers ist nicht die einzige Bedingung für diese Erscheinung. »Es gehören gewisse Epochen, ein gewisser Grad der Oxygenation im Schnee und die bemerkte Jahreszeit hinzu. Im Frühling um die Sonnenwende, wenn die africanischen Winde die Gipfel kehren, wenn sich die Temperatur der Alpen schnell zu der des Sommers erhöht, — wo schnell der farbenlose Rasen wieder grünt ... wo Erde und Luft voll Phänome- nen sind, da wächst die Energie jeder wirkenden Ursache durch die aller übrigen ... und selbst die härtesten Felsen scheinen weich zu werden und sich aufzulösen.«< »Die Umwandlung des Glimmers in ein Pilanzenartiges Pulver scheint der Betrachtung ein ( Anhang , über Meteor-Organismen. ) | 599 mit Schnee bedeckter Abhänge, sowohl auf der Süd- als auf der Nordseite. Anderer Schnee, der später fällt, pflegt ihn zu bedecken, und wird nicht durch ihn gefärbt. Nie findet er sich, wo nicht der Schnee in so ansehnlichen Massen liegt, dass er erst im Laufe des Sommers schmilzt. Nach heftigen Süd- und Süd- West-Winden kommt er häufig zum Vor- schein , selten aber vor der Mitte des Junius. Von da an nimmt er mit dem Fortschreiten der Wärme zu, zeigt sich am schönsten in den kleinen Rinnen weites Feld zu öffnen, welche Mittel die Natur an- wende, um den kleinsten Theilchen der rohen Ma- terie die organische Form aufzudrücken und die le- benden Geschlechter für den Tribut zu entschädigen, den die Auflösung dem Todte bezahlt.« — Wie gern verweilten wir länger bei diesen ahnungsvollen Er- güssen eines von den Geheimnissen des Lebens durch- leuchteten Naturforschers! Warum blieb diese An- deutung so lange unbeachtet ? Wer erinnert sich nicht hierbei an den Thon, den einige Americanische Völker zur Nahrung geniessen? Und wenn wir auch geneigt seyn sollten, die Sache umzukehren, im An- fang der Färbung des Glimmers ein Ablagern jener Elementarorganismen (»der bestimmten Oxydations- stufe des Schnee’s«), wie es auch de Saussure he- merkte, zu vermuthen, — wir finden uns doch bald wieder mit Herrn Aamond auf einem Puncte, auf dem nämlich, wo das Leben, als Flechte, pflanz- lich zehrend, in den schlafenden Fels eingreift und die Verwitterung herbeirufend, den Starren mit dem Trost berührt, dass auch. er dem Todt absterben könne, 600 ( duhang, über Meteor-Organismen. ) die das Wasser des schmelzenden Schnee’s bildet, vorzüglich aber da, wo der Schnee am 'Fusse be- schneiter Abhänge am längsten dem Schmelzen wi- dersteht. Auch Gletscher sah man, obwohl selten, auf solche Weise roth gefärbt. Weder in Chroniken, noch in Volkssagen, fin- den sich Nachrichten oder Urtheile über den ro- then Schnee, auch knüpft das Volk keine abergläu- bische Meinung daran. Niemand hat noch Schnee roth herabfallen sehen. Der Herr Verfasser leitet die Farbe des rothen Schnee’s von beigemischter eisenschüssiger Erde her, und folgert daraus auf die Uebereinstimmung der Erscheinungen beim Schmelzen des Schnee’s und auf die Ablagerung des färbenden Stofls in den Schnee- rinnchen und auf tieferen, länger beharrenden Schnee- strecken. | Herr Peschier zu Genf, der sich der Analyse des ihm von dem Prior #Biselx zu verschiedenen Zeiten mitgetheilten Färbestofls des rothen Schnee’s unterzog, fand eine wesentliche Verschiedenheit in demselben. Eine frühere Mittheilung, von mehr er- diger Beschaffenheit, gelblicher Eisenfarbe und aus mehr mechanisch zusammengemengten Bestandtheilen gebildet, ergab neben vielen steinigen Körnchen, und einigen, vielleicht zufällig beigemischten, Pflanzen- theilen, 21-51 p. C. Eisenoxyd, von welchem wahr- scheinlich in diesem Fall die rothe Farbe abzuleiten ist. Eine zweite Mittheilung bestand in Wasser von weit verbreitetem, schön rosenrothem, im Juny gesammeltem Schnee. Eine Quantität dieser Art, ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) 601 von der Ölierfläche eines Schnecfelds, dessen rothe Stellen schon wieder mit ungefärbtem Schnee bedeckt worden waren, hatte mit dem Aufthauen des Schnee’s alle. Farbe verloren und war bloss etwas trübe ge- worden. Es hatte den Geruch vegetabilischer im Zersetzen begriffener Materie; wurde mit Schwe- felwasserstoff- Ammoniak grünlich , mit Galläpfel- Aufguss nach einigen Stunden violett, und wirkte weder auf Lakmus- noch auf Curcumapapier. Es gab mit Barytsalzen keinen Niederschlag , wurde aber von sauerkleesaurem Ammoniak sehr getrübt. Es enthielt nur eine Spur kohlensauren Gases und hinterliess beim Abdampfen eine geringe Menge Ex- tractivstofls, der Feuchtigkeit anzog und auf glühen- den Kohlen brenzlich roch. 27. Unzen dieses Was- sers, welche Hr. Peschier erhielt, liessen auf dem Fil- trum nach dem Trocknen nur 68 Gran dieser pul- verigen, fettig anzufühlenden, äusserlich grünlich- violetten, innerlich lebhaft röthlich-violetten Sub- stanz zurück, die aber, an der Luft zerbrochen, sich bald ganz mit der Farbe der Oberfläche überzog. Einige vegetabilische Fasern waren eingemischt. Im Alkohol verhielt sich diese Substanz genau so, wie schon de Saussure angegeben. Der Rückstand nach dem Abdampfen des Alkohols war safrangelb, mit grunlichen Ramificationen durchzogen, von schar- fem Geschmack, unauflöslich im Wasser aber auf- löslich in Alkohol, Aether, Oel, Aetzkali und Chlo- rinwasser , welches letztere seine Farbe zerstörte. Bei dem Behandelu von 25 Gran mit Königswasser, ergaben sich folgende Bestandtheile : 602 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) Kieselerde. u... an. oe a Rothes Eisenoxyd . . . 3,25 — Thonende lu. 6.4) js). Ale. sie ‚Kalk. sl le ee Harz len Me Pflanzenkörpern an ER auflösliich . 1, 75 — 26, 48 Gr. Zunahme von 1,48 Gr. durch Wasser- anziehung. Ein anderer Vorrath solchen Wassers war von rothem Schnee , der sich an den Rdndern grosser Massen weissen Shnee’s befand, genommen worden. Minder lebhaft roth, als der vorige, veränderte da- gegen dieser Schnee im Schmelzen seine Farbe nicht. Die Materie, die dem Schnee beigemischt gewesen, bil- dete einen braunen Bodensatz ; sie wog, getrocknet, 48 Gran, und das Wasser war nach dem Filtriren hell- gelb. Es röthete das Lakmuspapier durch seinen Koh- lensauregehalt, gab mit den erwähnten Reagentien stärker gefärbte Flüssigkeiten, als in dem vorher- gehenden Fall, und bildete mit sauerkleesaurem Ammoniak einen stärkern Niederschlag. Der Rück- stand war braun, rauh anzufühlen, enthielt kleine Stücke Bergkrystall, wurde weder von Wasser noch von Alkohol merklich angegriffen , stiess auf Koh- len weder Rauch noch Geruch aus, nnd ergab durch die Behandlung mit Königswasser in 25 Gran (.{nhang , über Meteor-Organismen. ) 603 Mieseletde oe ho ea. Rothes Eisenoxyd . . . . 12, 59 — 0) ERE AES SG oh SO Be 0, 25 — Organische Körper u. Wasser 10, — 35,89 . Gr. Wo also das Schnee- Wasser durch Ort und Art der Einsammlung am reinsten war, und wo es von dem am höchsten gerötheten Schnee gewonnen wurde, da waltete sichtlich die pflanzliche Substanz in demselben vor, wie die erste der angeführten Analysen ergab. Mit dem Erlöschen des vegetati- ven Moments, und mit der Einmischung unorgani- scher Einflüsse, wurde der Eisengehalt überwiegen- der, der in diesem Fall, wenigstens zum Theil, wo nicht gänzlich, mit zu den Bestandtheilen des pflanz- lichen Wesens zu gehören oder aus demselben zu entspringen scheint. Eine solche Beziehung wird durch zwei gleichsam zwischen diesen beiden Extre- men in der Mitte liegende Stufen, welche Hr. Pes- chier aus zwei andern Proben rothen Schnee’s nachwiess , vermittelt. & I. und II. bezeichnen uns hier den ersten und zweiten im obigen angeführten Gehalt, 2. und 3. sind die Zwischenstufen, in welchen die Kieselerde allmählich gegen das Eisen zurücktritt, das Harz ver- schwindet; ein im Wasser Lösliches behauptet sich gleichmässig; mit dem anwachsenden Kalkgehalt, (dem Thierischen) weicht die Thonerde ( das Pflanz- liche.) 604 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) I. 2. a, II. Kieselerde. 55, 55 65, 50 20, — 5, 21 Eisenoxyd. 12, 27 91, 55° 31, 25 52, 08 Thonerde. 6, 61 you 4, 250 —— — Raley 9.0 oe —_— — 0, 90 o, 84 Harz ves .!.412'| 708 — = —_— — Unlöslicher organ. Stoff. 8, 5o — — 37, 50 { 42, 57. Löslicher organ. Stofl. 6, 61 6, 80 6, 58 Bei so deutlichen Anzeigen einer, dem roth ge- färbten Schnee der Alpen, unter verschiedenartiger Beimischung fremder Stoffe, eigenthümlichen, in ih- rer Mischung sich gleich bleibenden organischen und höchst wahrscheinlich pflanzlichen Substanz, kommt uns nun in dem Augenblick, da wir dieses dem Druck übergeben, folgende Nachricht auf’s erwünsch- | teste zu statten. Herr Peschier zu Genf erhielt im September dieses Jahrs (1824.) von Herrn Barras, Canonicus in dem Stifie auf dem grossen St. Bernhard, eine kleine Flasche mit Wasser, das aus dem’ Schmelzen des dortigen rothen Schnee’s entstanden war. Die- ses Wasser hatte einen Bodensatz von der Farbe einer feuchten Damm-Erde, der aber, wenn man die Flasche auf die Seite legte, in die rothe Farbe des Schnee’s spielte, wobei in Erwägung kam, dass, N (Anhang , über Meteor-Organismen.) 605 nach der von Hrn. Barras mitgetheilten Nachricht, der rothe Schnee des St. Bernhards mit dem stei- genden Sommer immer dunkler wird, und dass der- jenige, von welchem das mitgetheilte Wasser her- ruhrte, auf der Oberfläche ganz kaffebraun war, doch zwei Zoll tiefer, nachdem man das Obere hin- weggenommen, wieder eine völlig rothe Farbe ge- zeigt hatte. Hr. Peschier untersuchte gemeinschaft- lich mit den Herren Prevost und DeCandolle den erwähnten Bodensatz unter einem Mikroskop von Amici, und sie fanden bei einer 4oomaligen Vergrös- serung im Durchmesser, dass die rothe Farbe von kleinen kugelrunden hochrothen Körnchen herrührte, die mit einer gallertartigen, durchsichtigen gelblichen Membran umgeben waren und einen (scheinbaren) Durchmesser von 5-6 Millimeter hatten ; zuweilen legten sich mehrere dieser Körnchen in der Form von Schnüren aneinander, und Bruchstiickchen von Moosen , auch Staubkörner von den benachbarten Felsen, hatten sich darunter gemischt. Herr DeCandolle verglich diese Gebilde mit | den in seiner Sammlung befindlichen Rückständen des rothen Schnee’s, welche Herr Capitain Ross aus den nördlichen Polargegenden zurück gebracht hatte , | und erkannte beide für völlig identisch, so dass demnach die Farbe des rothen Schnee’s an beiden Orten der Entwick- lung eines und desselben pflanzlichen Wesens zuzuschreiben ist , 606 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) welches Herr DeCandolle nach bestem Ermessen, gleich Herrn Professor Agardh, für eine neue Pflan- zengattung anerkennen musste. (Bibl. Univers. Oct. 1824. p. 152. Bullet. universel des sc. et de Pin- dustr. Sc. nat. Janv. 1825. p. 65.) Hiemit wäre denn, was wir im Anbeginn unserer Arbeit als eine /ermuthung festhielten und fast unwillkührlich im Verlauf unserer Untersuchun- gen voraussetzen oder doch im Sinn tragen mussten, noch vor der Vollendung des Drucks durch die Sorg- falt der besten und unbefangensten Beobachter zur Evidenz erhoben und dadurch für alles Folgende ein beruhigender Grund gelegt worden. Dafür sey nun den würdigen Männern Dank gesagt. Gegen die Bemerkung des Priors Biselx, dass noch niemand rothen Schnee, als solchen, habe fal- len sehen, dient, zum Theil wenigstens, schon als Gegenbeweiss die aus dem Giornale di fisica 1818. p- 473. von Chladni (F. M.p. 582. G. n. A. 3. p. 40.) angeführte Nachricht, dass am ı5. April des Jahrs 1816 auf dem Berg T'’ozale und an andern Orten des nördl. Italiens und südlichen Deutschlands aus ro- then Wolken ziegelrother Schnee gefallen sey. Die- ser Schnee liess im Schmelzen ein (nach den Ver fassern ) erdiges Pulver, sehr leicht und fein, etwas fettig anzufühlen, von dunkelgrauer Farbe, thoni- gem Geruch und etwas salzigem und zusammenzie- hendem Geschmack, zurück, welches in 26 Granen, 8 Gr, Kieselerde, 5 Gr. Eisen, 5 Gr. Thonerde,. 1 Gr. Kalkerde, 3 Gr. Kohlensaure, = Gr. Schwe- (Anhang , über Meteor-Organismen.) 607 fel, 2 Gr. brenzliches Oel, 2 Gr. Kohlenstoff, und 2 Gr. Wasser mit 2% Gr. Verlust enthielt. | Vergleichen wir diese wichtige Beobachtung mit der Beschreibung, welche Hr. Peschier in der er- sten oben angeführten Analyse S. 602. von dem ihm durch den Hr. Prior Biselx mitgetheilten Stoff des rothen Schnee’s vom grossen St. Bernhard giebt, so müssen wir uns von der Uebereinstimmung so wohl in den physischen als in den chemischen Merk- malen beider Substanzen überrascht fühlen. Hrn. Eu 2427 Suhsiariz, Die vom Tonale. a) Aeussere Kennzeichen, Pulverig; desgl. Fettig anzufühlen ; desgl. Aussen an der Luft bald dunkelgrau. Man beden- ganz grünlich - vio- ke, dass grünlich - vio- leit. lett dem Dunkelgrauen hochst nahe liegt, auch musste doch die Sub- stanz, dasieden Schnee roth gefärbt hatte, noth-- wendig einmal roth ge- wesen seyn und in die- se Farbe spielen, so lange sie nicht durch zu starkes Trocknen ganz verändert worden war. Diese Farbenverände- rung deutetselbstaufei- ne organische Beschaf- 608 | ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) Hrn. Peschier’s Substanz. Die vom Tonale. fenheit , da erdige Nie- derschlige in den mei- | sten Fällen ihre Far- ben behalten. b) Chemische Bestandtheile. Kieselerde ( 5 — 57 pr. C. ) desgl. ( 32 pr. C. ) Eisenoxyd (49 — 15 pr. CG, ) desgl. (1a OS) Thonende C7) pr: Gy) desgl. (See eee 9) Kalk (04 — 08 pr. C. ) desgl. ( 4 — 43 Harz u. an- Kohlensäure ( 2 — ) dere pflanzl. Kohlenstoff ( 8 — ) Substanzen( 29 — 40 pr. C. ) (Brenzliches Oel (8 =e) Wasser (8) 2a 26 Verlusti.. DT 14 4o Abweichend sonach bloss Schwefel ( — 4 Gran) Bei solcher Uebereinstimmung wolle man uns nicht schelten, wenn wir nun auch auf den Zusatz: » dass dergleichen sich nur im Fruhling ereigne,« (welche Bemerkung doch wohl auf das Bekannt- seyn ähnlicher Fälle in jenen Gegenden hindeutet), — einiges Gewicht legen. Geschichtlich nachholend bringen wir noch Fol- gendes bei: *) Es wird nicht gesagt: ob als Oxyd, oder als Metall berechnet. (Anhang, über Meteor-Organ/smen.) 609 In dem kalten Winter des Iahrs 859—860, in welchem sich das Adriatische Meer mit Eis bedeckte und die Zufuhr nach Venedig erschwerte, wo in Italien der Schnee in den Ebnen 100 ‘Tage liegen blieb, und der Wein in den Fässern gefror , sah man rothen Schnee. (Schnurrer Chron. der Seu- chen 1. S. 178. nach Herm. Contr. Ann. Fuld.) Im Frühling und Sommer des Iahrs 859 hatte man wie derholte Erdstösse um Mainz verspürt. Im Jahr 1056 sah man in Armenien vor Son- nenaufgang die Erde überall mit rothem Schnee be- deckt, der in der Nacht gefallen war. (-Chl. F. M. p- 565. nach Matth. Eretz Arm. Chron. ) Desgl. 1678, den 19. Merz, bei Genua. (Chi. F. M. S. 568.) Und 1755, am ı4. October, auf den Al- pen einen röthlichen 6 Fuss hohen Schnee, während um Lucarrno und im südlichen Schwaben blutro- ther Regen fiel, | : (1805, in der Nacht vom 5. zum 6. Merz, auf den Bergen bei 7'olinezzv im, Friaul rother Schnee, während fast überall in Italien und um Wien aus finsterm schwarzrothem Gewölk mit heftigem Süd- ostwind röthlicher Regen und dann rother Staub nie- derfiel. In sSicilien war Blitz, Donner und Ha- gel damit verbunden. ( Chl. F. M. S. 576. aus Amo- retti Opusc. scelt. t. 22. G. A. 18. S. 552.) Ferner 1810, den ı7. Januar , desgleichen auf den Bergen bei Piacenza, besonders auf dem Centocroci; wobei merkwürdig genug scheint, dass der erste, mit weisser Farbe herabfaliende Sciinee Ir 39 610 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) nach einigen Blitzen und Donnerschlagen plötzlich roth erschien , worauf dann wieder weisser Schnee folgte. An einigen Stellen war er fleischroth, an anderen dunkelroth. Manche Theile waren dem Glimmer ähnlich schillernd. (Chl. F. M. p. 577. Ruh- land in Schw. Iourn. 6. 8.45) *) 1819 , in der Nacht vom ı15. Merz und am folgenden Tage, bei Arezzo in Toscana u. bei Tolmezzo im Friaul rother Schnee 2-5 Finger hoch, während in Calabrien und in Abruzzo aus einer rothen , von Südost kommenden Wolke rother Regen und Staub, und bei Cutro in Calabrien Stei- ne fielen. (Chl. F. M. S. 377. aus der Bibl. brit. Oct. 1815. p. 176. Avril 1814. p. 556. Journ. de Chim. 9. S. 217., 14. S. 130. Giorn. di fisica Dee. Il. Tom. 1. p. 28 und 469. Thoms. Ann. of phil. 1818. p. 466. Isis 1819. .1, Heft. S. 76. **) Der rothe Schnee wechselte einmal mit weissem. Es erschienen Blitze, ein Brausen ward in der Luft vernommen und der Wind blies heftig aus Norden. Der Bodensatz nach dem Schmelzen des Schnee’s war Nankingelb, geruch- und geschmacklos, un- verbrennlich (?), hing an der Zunge, ward vor dem Löthrohr ocherartig rothgelb, brauste mit Säuren, ward aber davon nicht aufgelöst. Die Bestandtheile *) Sollte dieses dasselbe Phänomen seyn, welches in dem Giorn. di fisica vom November und December 1808. berichtet wird? Damals fiel rother Schnee um, Cadore, Belluno, Feltri, Brescia, im Feltelin, in Krayn Vergl. Agardh in N. Act. Ac. N. Cur. Vol. ÄIL. P. 2.. p- 739. | **) Siehe unten den dritten Abschnitt, (Nachtrag tiber Meteor- Organismen ) 611 scheinen Kieselerde, Thonerde, Kalkerde, Eisen, Braunstein und ausser diesem ein Sto/f zu seyn, der | sich verkohlte, das Wasser verderben machte und also einen organischen Ursprung verrieth. Der an andern Orten gleichzeitig gefallene rothe Regen zeig- te, neben den genannten Bestandtheilen , 15,0 harzigen Stoffs (Chi. a. a. O, nach Fabroni aus Ann. de Chim: 83. p. 146.) | "Und so schliessen wir, wie wir begonnen, mit von Hurmboldt’s Beobachtung , » dass man auf dem Paramo de Guanaco ; 2500 Yoisen über dem Meer, rothen. Hagel habe fallen sehen, und fragen wie Er: ob derselbe: eben die Keime der vegetabilischen Organisation möge enthalten haben, die man un- ter dem Polarkreis entdeckte. = EE: Ueber rothen oder Blut- Regen, So gering auch an sich der Unterschied zwi- schen Schnee und Regen seyn mag , indem die Form beider auf blossen Temperatur - Verschiedenheiten beruht , so darf es doch nicht befremden, wenn wir - bei näherer Vergleichung der uns überlieferten Thatsachen auf weit erheblichere "Abweichungen ‚ stossen , als wir erwartet hatten.‘ Die sommerliche Atmosphäre grenzt sich von der winterlichen we- sentlich durch ihre Functionen ab, wie schon das Vorherrschen der Gewitter zur Sommerszeit darthut; dazu kommt noch, dass der Regen ‘sich leichter mit Substanzen mancher Art mischt, als der erstarrte 612 (Nachtrag „ über Meteor - Organismen.) Schnee, und dass der Conflict der Organisation mit der Atmosphäre im Wechselspiel der Athmungen und Dunstungen im Winter sehr beschränkt, ja theil- weise ganz zur Ruhe gebracht wird. Anders mö- gen daher wohl die Beobachtungen unter den im- mer warmen und, wenigstens örtlich, immer grü- nen Tropen ausfallen, anders in den wechselnden Jahreszeiten der temperirten und kalten Zone. Wir .wollen unsere Erwähnung der rothgefärb- ten Regen kurz fassen, indem wir sie unter drei Gesichtspuncte stellen, von denen aber, leider! der zuerst zu nennende, seines überwiegenden Inhalts ungeachtet, fast gar nicht ins Gesicht fällt. Ein vierter Abschnitt soll die uns bekannten Beispiele | von rothen Staubregen enthalten, die sich an den zweiten und dritten anschliessen können, wenn ein solcher Staub für sich, oder in Verbindung mit or- ganischen Gebilden, dem Regen beigemischt er- scheint. 1. Rothe Regen, von deren Natur gar nichts Näheres bekannt ist, Die Stellen, wodurch schon Homer zu verste- hen gibt, dass ihm die Vorstellung von blutigen Regen einwohnte, haben wir unter der Ueberschrift dieses Aufsatzes vorangehen lassen. Im Jahr d. St. R. 573. oder 181. v. Chr., unter den Consuln P. Cornelius Cethegus und M. Baebius Tamphilus, regnete es zu Rom auf der Area des Vulcans und der Concordia Blut. (Liv. Hist. I, 40. c. 19.) ' (Nachtrag , über Meteor - Organismen.) . 613 Im Jahr d. St. R. 585, oder doch um die- se Zeit, unter den Consuln Publ. Licinius Cras- sus und Caj. Cass. Longinus, muss, nach Livius, ein Blutregen gefallen seyn: Saturniae, nunciatum est, sanguine per triduum in eppido pluisse. ( Liv. Hist. I. 42. e+ 20.) Mehrere ähnliche Angaben findet man in den Geschichtbüchern Roms Zerstreut , die wir hier übergehen müssen. Plinius erwähnt eines solchen Regens, und zu- gleich eines Milchregens, vom Jahr der St. R. 640. unter den Consuln Man. Acilius und C, Porcius. (A. M. 2. Sect, 57. ed. Hard.) Cicero (de div. l. II.) gibt schon eine Aus- legung des Phinomen’s: Sanguine pluisse senatut nunciatum est; atratum etiam fluvium Jluxisse san- guine: Deorum sudasse simulacra. Num censes,, his nunciis Thalem, aut Anaxagoram, aut quemquam physicorum crediturum fuisse ? nec enim sanguis , nee sudor, nisi ecorpore est ; sed et decoloratio quae- dam ex aliqua contagione terrena maxime potest sanguinis similis esse , etc. etc. Hier würden wir aun zahlreiche Stellen aus den Alten, und noch längere Reihen von Angaben dieser und ähnlicher Art aus späteren Chronisten , Histo- rikern u. s. w. *) anführen können, wenn dieses unseren Zwecken förderlich schiene, _*) Z B. Dio Cassius, XL. 47, LX. 35, etc, (andere Stel- len sind unten angeführt); Julius Obsequens cap. 59 s ' 70, 704, gt, 96,99, 103, etc. Gemma Fristus, Cos- mogr. I. 2. c. a. a. dgl. 614 (Anhang , über Meteor-Organismen.) 869 *). Bei Brixen (Chl. F. M. p. 362.), wo- mit vielleicht, nach Chladni a. a. O., der blutrothe Staubfall unter dem Kaiser Michael Ill. in der Mit- te des g. Jahrh., und der von Kazwini und Elmazen berichtete Niederfall einer dem geronnenen Blut ähnlichen Substanz, welcher sich um das Jahr 860 unserer Zeitrechnung zu Balk ereignete, in Verbin- dung zu setzen wäre. Der oben gedachte Regen dauerte drei ‘lage. | 1009 rothe Tropfen am Palmsonntage ohne An- gabe des Orts. (Schnurrer Chron. der Seuchen ı. S. 201.) 1114., im dürren Sommer, Blutregen in Italien (in agro Aemiliano et Flaminio) Schn. Chr. d. S. 1. S. 252. nach Steind. Chron.) 1165. nach starkem Regen und Ueberschwem- mung, einem Meteorstein im August, Blutregen in England. (Schnurrer a. a. O. S. 247.) 1222. rother Regen in der Gegend von Viter- bo. (Chi. in G. 4.8. p. 550. nach alten Chronisten , . aus der Bibl. italiana 19. Sept. 1820. p. 461.) In diesem Jahr waren mehrere Erdbeben. 1335. in China. (Schnurrer a. a. O. S. 515.) 1406, desgleichen in Bohmen, 6 Meilen weit und breit. (Chi F. M. p. 563. aus Spangenbergs Mansfeldscher Chronik. ) Wahrscheinlich in demselben Jahrhundert; Fls- — *) Schnurrer Chron. der Seuchen 1, S. 181, giebt nach Königsh. Chron, das Jahr 874. an, (Anhang , über Meteor - Organismen.) 615 sigkeit , wie geronnenes Blut mit einem Stein, den ein feuriger Drache fallen liess, bei Luzern. (Chil. a. a.O. nach Cysat, Kircher und Scheuchzer.) 1501. Blutregen an vielen Orten (Chl. p. 564.) 1545. rother Regen in Westphalen, (Chi, a. a, O., Schweigg. Journ. 6. S. 44. ) 1548, Eine röthliche Flüssigkeit, wie geronne- nes Blut, mit einer Nachts zwischen ı und 2 Uhr von West nach Ost ziehenden Feurkugel, die mit Krachen und darauf folgendem: Brausen zerplatzte, worauf Feuer vom Himmel zu fallen schien, und jene Flüssigkeit an den Stellen, auf die es ou am folgenden Morgen bemerken liess. Wahrscheinlich im Mansfeld’schen (Chl. a.a. QO, nach Spangenbergs Mansfeld’scher Chron. ) 1557. zu Schlage in Pommern, blutiger Re- gen, mit Faustgrossen Stücken einer dem geronne- nen Blute ähnlichen Substanz gemischt, auf einer sechs Acker langen und breiten Strecke. (Chl. a. a. 0) “1560, (1568 od. 1571,) rother Regen nach vie- len feurigen Lufterscheinungen, 10-11 Meilen weit, zu Löwen und Emden, (Chl.a.a.O, Schweigg. Journ. 6. S. 44. auf das Jahr 1568.) *) 1560, den 24. Dec. um Mittag, zu Zillebonne im Departement der Nieder-Seine, Blutregen mit einem Feuermeteor, wobei ein Blitz, oder das her- abfaliende Meteor selbst, in das Pulvermagazin ein- *) An dem angez, Orte wird der Blutregen zu Emden von 1571. von dem zu Löwen ı568. gefallnen un- terschieden und als schr ausgebreitet bezeichnet, 61 6 (Anhang, über. Meteor-Organismen.) schlug und, wie 1548 im Mansfeld’schen, längere Zeit nachher Feuer in der Luft gesehen wurde. (Chl. a.a.O. nach Natalis Comes.) 1586. Aus Heinrich Salomons, Rathsherrn zu Bremen, Schreibkalender : »Den dritten December in der Nacht, wo der Frost aufhörte, hat es zu Ver- den gedonnert, und geblitzt, und ist auf Jost Berends Deiche, gleich an seiner Planke und Stacket, Blut gefallen , welches so häufig gewesen, dass es eines lingers Länge tief ins Eis gefallen ist. Ist unten schwarz gewesen, wie Drasch, hat auch die Planke verbrannt, als ob es Feuer gewesen. Dieses Blut ist auch zu Uchtenhausen gesehen worden.« ( Chi. p- 366.) 1608. Blutregen im Anfang des Monats Julius zu Aix. (Chl. F. M. nach Gassendi Vita Peire- seit lib. 11. p. 117. (ed. Quedl.) Id. in lib. X, Luerti.) *) —— *) Der hier erwähnte sogenannte Blutregen geliört, wie sich aus der treuen Darstellung desselben von Gas- sendus a.a.O. ergibt, zu einer sehr verschiedenen Classe von Erscheinungen, Zerstreute röthliche Tro- pfen an senkrechten Manern, an Steinen u. dergl., und zwar an solchen Stellen, die eher vor Regen geschützt , als ihm zugänglich geschienen hätten , — auf der Feidseite der Häuser, nicht aber auf der Seite nach der Strasse,— überhaupt nur bis auf eine gewisse mittlere senkrechte Höhe an den Wänden, nicht. aber bis zu den Pächern hinauf wahrzu- nehmen, schienen nothwendig eine Erklärung zu for- dexu, die das Herabfallen aus den Wolken aus- (Anhang, uber Meteor-Organismen ) 617 1618. Blutregen und Feuermeteor um die Mitte Augusts in Steiermark. (Chl. F. M.S 566.) # schlösse; und dieses um so mehr, da die Behauptung, als hätten Landleute diese Tropfen aus der Luft fallen - sehen, bei weiterer Nachforschung unerwiesen blieb.. Peiresc benutzte demnach die Beobachtung eines, in einer Schachtel bei ihm ausgekrochnen Schmetter- lings, der den gewöhnlichen Reinigungssaft von ro- ther Farbe zurückliess, um daraus jenes Phänomen abzuleiten, Etwas befremdend mag, aber immer die Menge der wahrgenommenen rothen Tropfen blei- ben, wenn wir nicht annebmen wollen, dass gerade in jenem Jahr gewisse Schmetterlings-Arten geselliger Brat, wie P. Urticae, Polychloros , oder vielleicht einige Spinnerarten, wie Gastropacha Neustria, sehr häufig gewesen seyen. Feiresc glaubte aus gleichen _ Ursachen auch jenen Blutregen, der nach Gregorius Turonensis zu Childeberts Zeiten zu Paris und an einem Hause bei Senlis, *) — ferner denjenigen, der unter dem König Robert gegen das Ende des Ja- nius gefallen seyn soll, herleiten zu müssen. Was bei dem zuletzt genannten Fall erwähnt wird, dass die auf die Haut, auf Kleider und Stei- ne gefallnen Tropfen nicht mit Wasser weggewa- schen werden konnten, wohl aber die, welche auf Holz fielen , fand Peirescius bestätigt. Es wäre zu untersuchen, ob sich dieses bei der rothen Reini- gung der Schmeiterlinge, (beı vielen hat diese eine *) Dieser Blutregen, welcher im Jahr 581 in Gallien fiel, und wobei rothe Tropfen an den Häusern erschienen, gehört wohl in die dritte Classe. Ein Komet ging vorher. (M. vergl. S. 622.) 618 ( Anhang, über Meieor-Organismen. ) 1625., den 14. August zwischen 4 und 5 Uhr Nachmittags’, Blutregen zu Strasburg, nachdem man vorher eine finstere, dicke, rothe Wolke gesehen hatte, ( CAL !G.'n: Ai 3.) 8. S5.5 Bi 1658. Rother Regen bei Turnholt und Duis- burg in Seeland, zwei und einen halben Tage an- haltend. (Chi F. M. 8, 567. Schweigg. Journ. 6. S. 44-) | 1643. Blutregen zu Vaihingen an der Enz, und zu Weinsberg. (Chi. G.n. A.3.8.3. F. M. a. a.O. nach handschr. Chronik.) 1645. desgleichen zu Zerzogenbusch. ( Chl. a. a. O.) 1669. röthlicher, dicker klebriger und stin- kender Regen bei Fere (Schweigg. Journ. 6.8. 45, ) milchweise oder graue Farbe) auch so verhalte , und auf welchem Bestandtheile derselben dieses be- ruhe. Hierher gehört auch noch eine Nachricht ähn- licher Art, die ich der freundschaftlichen Mitthei- lung meines Collegen , des Herrn Prof, Müllmann, _verdanke. 7. Lersners Chronik von Frankfurth a, M, Buch ı. Cap. 38. S. 526. meldet Folgendes : »Im Jahr 1691, den 10 Fehr., seyndt viele in den Gedanken gestanden, ob hätte es auf der Galgen-Gassen Blut geregnet ; nach Untersuchung aber befand sichs, dass die Bienen, so bei dem warmen Sonnenblick zum erstenmal ausgeflogen, sich gesäubert hatten, Einen ganz ähnlichen Fall, der sich im Jahr 1700 zu Manheim zutrug, erzählt Romberg in den Ephem. Ac. N. C. Dec. III. An, 9. et 10. 619 ( Aulens , über Meteor-Organismen. ) 1676... rother Regen zu Mittewayda. 1711., den 5. und 6. May, rother Regen bei Orsiöe in Schoonen. Viele Feuer-Meteore und Erd- beben fallen in dieses Jahr. (Chl. F. M. a.a. O. aus den Act. litt. Suec. — Hildebrand one ge (2?) in solchem Regen. Gehlens Wörterb, 5. S. 651.) 1712. desgleichen zu Delitzsch in Sachsen in einzelnen Tropfen auf den Pflanzen. (J. C. West- phal de pluvia sanguinea. Ephem. Ac. N. Cur. Cent. V. et VI. p. 282.) Der Verfasser erklärt dieses Phänomen aus den schweflig-öhligen Ausdun- stungen der Erde, die, in der Luft verdünstend und gleichsam destillirt, sich wieder in gefärbter Ver- bindung präcipitiren. 1721. Blutregen bei Stuttgardt: »dass man das Blut mit Händen auffangen konnte.« (Chl. a.a. O. Got. 4.5°8. 08.) oa 1744. rother Regen bei St. Pierre d’ Arena, unweit Genua. (Chi. F. M. p. 571. aus Hist. nat. de Pair etc. par Richard.) 1764, am g. October, rother Regen im Her- zogthum Cleve und bei Utrecht, auch in der Pi- cardie, nachdem man im vorhergehenden Jahr gar manche Feuerkugel gesehen. (Chl. F. M. aus dem Madrider Mercurio historico y politico, .Oct. 1764, p: 157. — Nach Bergman, Gehlens Wörterb. 5 S. 651.) aie, 1765, am-14. Nov., abermals in der Picardie. (Chi. a.a.O. nach der Hist. nat. de Lair et des metéores par Richard. V. ) 620 (Anhang , über Meteor- Organismen.) ı809, im April, rother Regen in der Ghiara d’4Jdda im Venetianischen. (Chi. F. M. p. 377. nach Luigi Bossi im Giorn. di phis. e chim. 1818: sec. bimestre. p. 109. G. n. A. 5. S. 40.) 2. Rothe Regen, gefärbt durch mineralische, im Wasser gelöste Stoffe. Ein räthselhaftes Phänomen dieser Art steht einzeln da in der Geschichte dieser bedeutsamen Regen. 1819, am 2. November gegen halb drei Uhr Nachmittags, fiel zu Blankenburg in Flandern, bei Westwind, bedecktem Himmel und ruhigem regni- gem Wetter, ungefähr eine Viertel-Stunde lang ein ziemlich starker Regen von dunkelrother Farbe, der bei fortdauerndem Regnen bleicher wurde und end- lich in die gewöhnliche Beschaffenheit des Regen- wassers überging. Die Herren Meyer und van Stoop zu Brügge stellten eine Untersuchung des aufgefan- genen Wassers an. Es war ganz durchsichtig, ro- senroth eiwas in violett spielend, wurde beim Ab- rauchen von 144 Unzen bis auf 4 Unzen ziegelroth, setzte aber beim Erkalten keinen Bodensatz “ab. Weder vor noch nach dem Abdampfen reagirte das Wasser sauer oder kalisch. Die weitere chemische Untersuchung ergab, dass dieses Wasser seine Farbe durch salzsauren Kobalt erhielt, also wircklich: eine sympathetische Dinte war. ( Borry de St. Vincent ann. des sciences phys, 3. p. 269. Wurzer in G. n- (Anhang, über Meteor - Organismen.) 621 4.5. 8. 250. und G. n. A. 4 S. 535. (aus den ann, des sc.phys.) Chl. in G. n. A. 8. S.554.)'*) Zu dieser Classe rother Regen scheinen die von Herrn Zimmermann *) in den Jahren 1821 bis 23 beobachteten Fälle braunröthlichen Wassers zu ge- hören, da dieser gründliche Beobachter S. 268 der unten angeführten Abhandlung, welche die erste mit voller Umsicht angestellte Reihe von Beobachtun- gen über die Beschaffenheit der Hydrometeore ent- hält, ausdrücklich bemerkt, dass der farbende Stoff jener Wasser chemisch mit denselben verbuuden gewesen sey, was bei der folgenden Classe nie der Fall seyn kann. Herr Zimmermann beobachtete übrigens vom 3. May 1821. bis zum 31. Dec. 1825 um Giesen sechs dergleichen Regen, nämlich am 8. Juny 1821, am 6. u. 11. Januar 1822, am 15. u. 14. Jan. und am 2. Februar 1823. Sie hatten die Farbe des rothen Ahrweins, und es ist merkwür- dig, dass die meisten dieser braunrothen Regen in die Wintermonate fallen. | Von der Auflösung einer vegetabilischen, dem ' Indigo ähnlichen Substanz erschien im Jahr 1800 der See bei Lubotin in Südpreussen an manchen Stellen roth gefärbt, welche Farbe bei durchfallen- *) Es darf nicht unberührt bleiben, dass die Herren Meyer und van Stoop 4 Tage nach dem Fall des Regens in dem von ihnen untersuchten Wasser mi- kroskopische lebende Thierchen schwimmen sahen. **) Kasıners Archiv iR die gesammte Naturlehre, Bd. Hft, 3. $:.257. 622 (Anhang, über Meteor - Organismen.) dem Lichte in Blau tiberging. Wir wollen diesen Fall, da er höchst wahrscheinlich von irgend einer in dem See wachsenden und durch Fäulniss zersetz- ten Pflanze herruhrt, also nicht meteorischen Ur- sprungs ist, hier nur anführen, und auf A/aproths Untersuchung dieses roth gefärbten Wassers, (Chem. Abhandl. S. 96.) verweisen. 5. Rothe Regen, die auf einen, dem oben. betrach- teten des rothen Schnee’s analogen Ursprung aus vegetabilisch- organischen Elementen schliessen lassen. Anm. So an der Schwelle der Vermuthung auch im Ausdruck zu beharren, gebietet die Un- vollständigkeit aller uns zu Gebote’ stehen- den Beobachtungen. Im Jahr 581 sah man in Frankreich einen Ko- meten ohne Schweif, der aus einem dunklen Hof her- aussah, als ‘wenn er Rauch verbreitete. Um Ostern erschienen zwei Lichtmeteore, welche nach 2 Stun- den zusammenflossen und mit einem lebhaften Schein verschwanden. Um Paris regnete es an drei Or- ten eine rothe, blutartige Substanz, die, wenn sie auf die Kleider fiel, diese gänzlich verderbte und ihnen einen unerträglich üblen Geruch mittheilte. Dieses deutet wohl auf einen organischen Stoff hin. Sehn. Chron. d. Seuchen. ı. 8. 141. nach Greg. Turin. VET) 1646, am 6. October Morgens um 7 Uhr, fiel zu Brüssel rother Regen in reichlicher Menge. Er (Anhang, über Meteor -Organismen.) | ! 623 hielt 7-8 Stunden an, war Anfangs sehr roth, her- nach weniger; das Wasser schmeckte sduerlich , ward, in verschlossnen Gefässen- bewahrt, ¢riibe und gab einen purpurfarbnen, an Geschmack und Ge- ruch dem Torf gleichenden Niederschlag. . Durch Destillation erhielt man eine säuerliche Flüssigkeit. ( Chl. F. M. S. 567. aus Marcus Marci a Kron- land philosoph. vetus restit. P. II. sect. 7. Wen- delinus de pluvia purpurea Bruxellensi. Bruxell. 1647. Gaum Samml. von Meynungen, die Blutre- gen betreffend. Ulm. 1755. Schweigg. Journ. 6. S. 45.) | 1755, am 14. October Abends um vier Uhr, Blutregen zu Lucarno. Bei einem ungewöhnlich warmen Winde füllte sich von 8 - 10 Uhr des Morgens die Luft mit einem rothen Nebel an, von dessen Wiederschein alle umstehenden Körper ge- färbt wurden. Abends um 4 Uhr fing der Regen an, der sich etwa auf 20 Quadratmeilen erstreckte, vollkommen blutroth war, und der, wenn man ihn in einem Gefässe sammelte, einen neunten Theil *), der etwas Röthliches hatte, am Boden liegen liess. In der Nacht war ein heftiges, 8 Stunden anhaltendes Gewitter mit heftigstem Regenguss, der aber nicht mehr roth gewesen zu seyn scheint. Während des rothen Regens fiel auf den Alpen 6 Fuss hoch ro- — ther Schnee. (Chil. F. M.S. 371. aus den Gott. *) Der rothe Schnee vom grossen St. Bernhard setzte aus seinem Wasser nur y35 als Niederschlag ab. S, oben Seite 601, 624 (Anhang , über Meteor-Organismen.) gel. Anz. 1756. 6tes St. vom ı2. Jan. S. 44. Schweigg. Journ. 6. S. 45. von Ruhland. ) Sah In eben diesem Jahr, am 15. Nov., rother Re- gen aus geröthetem Gewolk bei Ulm und zugleich am Bodensee , aber auch in Russland und Schwe- den. (Nach Rau in Nov, Act. Ac, N. Cur. 11. p. 85.) Das rothe Wasser, welches, besonders wenn es von den Dächern herabträufelnd gesammelt wur- de, einem klaren rothen Wein glich, (es fiel dabei auch Regen von hoch weingelber Farbe, ) schmeckte säuerlich und liess einen Bodensatz, welcher zum Theil vom Magnet gezogen wurde. Die Consistenz desselben war beinahe so locker, wie Schnee. ( Chl. F. M. S. 572.nach der Samml. uber Wunderregen. Ulm 1755. Schweigg. Journ. 6. S. 45.) Es verdient in Erwägung gezogen zu werden, dass gerade in diesem Jahr, am 1. Noy., das furchtbare Erdbeben zu Lissabon sich ereignete, von welcher Zeit an bis in den Frühling des folgenden Jahrs eine fast ununterbrochne Reihe von Bebungen sich durch ganz Europa zog, womit auch Raz a.a.O. die Erklärung dieses Blutregens in Verbindung brach- te, indem er erinnert, dass am 1. November alle — Quellen auf dem Jura trübe geworden seyen, und dass zugleich bei Mequinez in der Barbarei eine Quelle ausgebrochen sey, deren Wasser eine rothe Farbe gehabt habe. Mit Unrecht glaubt übri- gens Chladni, dass der Blutregen kei Ulm vom 15. November. mit dem am 14. October zu Lucarno gefallnen einer und derselbe sey. aw sagt aus- drücklich das Gegentheil, - [7 . - (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 623 Aus der von Rau angestellten Prüfung des ro- then Wassers mit Reagentien geht hervor, dass es einen pflanzlichen Extrativstoff enthielt; denn es nahm durch essigsaures Blei eine braune Farbe an und gab einen schwärzlichen Niederschlag... Es hin- terliess bei dem Abdampfen einen in Wasser auf- löslichen rothen Rückstand, der ohne Geruch war, aber einen scharfen empyreumatischen Geschmack hatte. Es wirkte weder auf Lakmuspapier noch auf Veilchen- Syrup. Als eine merkwürdige Erscheinung müssen wir aber noch dieses berühren, dass es durch Silberauflösung, indem es eine gelbe Farbe annahm, zugleich einen veilchenartigen und balsamischen Ge- ruch verbreitete, welcher Geruch sich nach einiger Zeit, zugleich mit der gelben Farbe, wieder verlor, ohne dass sich ein Niederschlag gebildet hätte, Auf welche Weise diese Veränderung auch zu erklären seyn mag, sie deutet sichtlich auf ein Freiwerden eines, vielleicht an eine durch die freie Salpeter- säure der, Silberauflösurg nun davon getrennte Ba- sis gebunden gewesenen, pflanzlichen Stoffs und er- innert an den Veilchengeruch des Protococcus ker=— ‘mesinus. Bei längerem Stehen setzte sich der rothfär- bende Stoff in dem verschlossnen Glase zu Boden, wurde grün, und ging in Priestley’sche Materie über, welche Verwandlung a. a. ©. gut beschrieben wird. 1805, in der Nacht vom 5. bis zum 6. März, rother Staub, theils mit, theils ohne Regen, in meh- reren Gegenden Italiens, bei Udine, Venedig, Tre- viso, Neapel, in Sicilien, um Wien; zugleich bei Tolmezzo im Friaul als rother Schnee. In Apulien LI > rar. A N 626 (Anhang , über Meteor-Organismen. ) ging ein starker Wind mit vielem Getöse voraus, dann folgte eine finstre, rothschwarze Wolke aus Südost, aus welcher zuerst ein gelblich rother Re- gen, dann ein rother Staubniederschlag fiel. Dieses dauerte den ganzen ’Tag bis’ Abends um 10 Uhr, und es zeigten sich noch den ganzen folgenden Tag die Spuren des Niederfalls. In Sicilien ‘war Hagel, Blitz und Donner bei Südostwind damit verbunden. Der niedergefallne Staub war nicht vulkanisch. (Chl. F. M. S. 576. aus Opuscoli scelti da C. Amo- retti 1. 22. Journ. de phys. 1804. Avril p. 516. Gat. 10.09.7002.) | : 1815, den 15 u. 14 März, bei Gerace in Cala- brien und Abbruzzo, wie auch an andern Orten Ita- liens, fast ganz mit denselben Erscheinungen, wie in dem vorhergehenden Fall, und gleichfalls bei Sudost- wind, rother Regen und Staub-Niederfall. Dabei in Toskana und im Friaul rother Schnee *), und in der Gegend von Cutro in Calabrien Steine. Man hat eine Untersuchung dieses Staubs von Sementini*™*), die wundersam mit den obenangeführ- ten Prüfungen der Materie des rothen Schnee’s über- einstimmt und nur auf eine grössere Beimischung freier erdiger Bestandtheile hinzuweisen scheint. ‚Der Staub war zimmtbraun, von erdigem, we- nig merklichem Geschmack, und fettig anzufühlen. Es befanden sich kleine, harte, dem Pyroxen ähn- liche Körner darunter, , die Hr. Sementini für 'zu- *) Siehe oben S. Gro, Oey Gr A, Bs: (San, (Anhang , über Metsor-Organismen ) x 627 fällig vom Boden, mit ‚hinzugekommne "Theile erklärt. Das spec. Gewicht, nach; Abzug dieser Körner, be- trug 2,07: Durch Glühen MER | die Farbe dieses Staubs ‚erst brauner, dann schwarz, endlich roth; und man sah nach.dem Glühen auch mit blossem Auge viele kleine, gelbe, ‚glänzende, glimmerartige Blättchen darin. , ir hatte; nun, ein, Zehntheil an Gewicht ver- loren und ‚brauste mit Säuren. ; Ein feines schwar- zes kohlenartiges Pulver, ‚das auf, dem 'Filtrum 'zu- rückblieb, löste sich. in, kochendem. Alkohol, den. es mehr. oder weniger. ‚grüngelblich färbte, und nach dem Abdampfen eine pechartige, gelbliche Substanz von scharfem , harzigem Geschmack zurückliess , welche nach dem Verbrennen einen kohlenartigen ‚Rückstand gab. So wurde denn folgende Zusammensetzung a ser farbenden Substanz erkannt = Laexelerien ii) unse sen re dorian Ghito mas ssh dar ee sade ide a 15,5 . Kalkerdei‘ moms. Gar ingly o iKeblensdime:. warn: hue Pgoeys Rn Harzige Substanz . . dia ae Man vergleiche hiemit die Analyse des rothen ‚‚Stoffs vom Schnee ‚des grossen St. Bernhard, (S. ‚604. ), und man wird bloss in. dem hier hervortre- tenden «Chrom \urd in den..quantitativen.. Verhält- ‚nissen der Bestandtheile eine bedeutsame Ahweichung 678 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) ahnen. ( Chl. F. M.nach den in dem Vorhergehen- den S. 610. angeführten Quellen. Berzelius Jahres- bericht; Kongl. Vetensk. Acad. Arsberättelser 1821. S. 109. Deutsche Uebers. von Gmelin. 1814, in der Nacht vom 27 auf den 28. Oct., bei Caneto im Thal von Oneglia an der Genuesi- schen Kiiste, langsam fallender Regen, der das Gras, die Dächer der Häuser und die Blätter der Bäume mit ziegelfarbiger Erde überzog und, nachdem am folgenden Tag ein milder Regen nach und nach die auflöslicheren und minder gefärbten Theile des Staubs weggenommen hatte, die Blatter, besonders der Kohlköpfe, wie mit geronnenem Blute besprützt zuriickliess. Die herabgefallene Erde, die leider im Ganzen und ohne die durch den Regen selbst an die Hand gegebene Sonderung des rötheren Theils von der auflöslicheren, oder doch leichter wegzuspülenden, daher wahrscheinlich fein- erdigen Beimischung, nur ganz oberflächlich untersucht wurde, fühlte sich sanft an, hielt das Wasser lange an sich und schien grösstentheils Thon zu seyn. Nach Wegspülung des feinsten Theils auf einem Tuch blieben weisse und schwarze Sandkörnchen zurück, die der Masse einen Schimmer gaben : diese weissen Körnchen — waren es auch, die die Masse mit Sauren zum Auf- brausen brachten. So deutet denn hier Alles auf die, gewiss auch in den meisten früheren Beobachtungen wohl zu be- herzigende Vermischung des Herabgefallnen mit ir- dischem, später hinzugekommenem Stoff. (G.n. 4. et Anhang. über Metsor - Organismen. 3 629 4. p. 33a. nach Lavagna aus dem Giorn. di fisica etc. 1818. Chl. ebend. 5. S. 40. F. M.S. 381.) 1821, den 5. May, Morgens gegen g Uhr, ro- ther Regen in und um Giesen, bei Windstille. Hr. Prof. Zimmermann fand bei einer vorläufigen Un- tersuchung in dem rothbraunen flockigen Boden- satze,, gleich seinem Vorgänger, Herrn Sementini, _Kieselerde, Eisenoxyd, Chromsäure, Kalkerde, Kol- lenstoff und mehrere flüchtige Theile , statt der Chromerde aber eine Spur von Talkerde. ( Chil. in G. n. A. 8. S, 356. Zimmermann in K. A. 1. 3. S. 267.) | | Weiter aber führen uns die vorhandenen Be- ebachtungen nicht. | Hier muss noch berührt werden , was Herr Zimmermann in Kastners Archiv 1. 3. S. 257. über die farblosen oder bloss trübenden Beimischungen ‘organischer Art, die er in der Reihe seiner Beob- achtungen fand , vorträgt. Denn hierdurch erhal- ten wir vor Allem ein Bild des reichen Gehalts der Erdatmosphäre an organischen Stoffen, sey’s nun, dass diese Stoffe, wie der Herr Verfasser anzunehmen geneigt scheint, nur durch die organischen Efflu- © vien in die Luft gelangen, oder dass sie zum Theil erst aus einer ursprünglichen Bildung in jenen Ho- ‘hen hervorgehen. In beiden Fällen bleibt die That- sache selbst von grosser Wichtigkeit und lässt uns ‘ 630 (Anhang, über. Meteor - Organismen,) einen unerwarteteten Blick ‘in das Leben und Re- gen der Atmosphäre unseres Planeten werfen. Wir bedauern, dass wir nur den ersten Theil dieser lehr- reichen Abhandlung benutzen konnten, da uns die Fortsetzung , welche genauere chemische Analy- sen verheisst, bis jetzt noch nicht zu Gesicht ge- kommen ist. Herr Zimmermann fand bei seinen sorgfältigen | Versuchen in dem an verschiedenen Orten um. Gie- sen gesammelten Meteorwasser *) in 229, binnen der oben angegebnen Zeit beobachteten, Hydrome- teoren eine organische Materie, die sich durch Far- be, Geruch, als Schleim, als Waser u. s. w. darstellte ; darunter kam 69 mal ein ansehnlicher 'Salzgehalt vor zer), in go Fällen uberwog die organische Ma- terie, in 60 Fällen trat sie mehr zuruck. In. 13 anderen Fällen enthielt das gefallene Wasser deutlich Meteorstaub. *) Von Regen, Schnee und Hagel durch aufgestellte, reine, vor Beimischungen von Aussen durch ihre Anordnung möglichst bewahrte Gefässe gesammelt. *") Schon Borrichius und Conradi ( Diss, de frig. nat. et effect c. ı2.) erhielten durch das Abdunsten des Schneewassers eubische Salze, und Lentilius (Ephem. A. Nat. Cur. Dec. III. An. 5 et Append. p. 94) führt an, dass der Schnee bei’m Abrauchen stets ein salzig - schmeckendes Pulver zurücklasse. | Borrichius, apud Barthol. Cent. 5. Epist. 97. et 99. bemerkt, dass man durch Destillation aus dem Schnee ein Salz und Oel erhalte, und gibt dadurch die schönste Andeutung des salinisch- organischen (‚inhang, über Meteor - Organismen.) 631 An dem kräftigsten Reagens für organische, im Wasser aufgelöste Stoffe , dessen volle Geltung der Herr Verfasser nachzuweisen bemüht ist, an dem salpetersauren Silber, das bei dem Daseyn einer organischen Zumischung im Licht ein Erröthen der Flüssigkeit, zu der es gesetzt worden, bewirkt, wur- Elements im Meteorwasser. FFestphal (Ephem. Ac, N. Cur, Cent. V. VI. p. 285.) erklärt das Experiment des Digbaeus, welcher die Sonnenstrahlen durch den Brennspiegel in einen rothen Staub verdichtet zu haben glaubte, durch eine Präcipitation der in der Luft enthaltenen salinischen und flüchtigen‘ Theil- chen vermittelst der Hitze der concentrirten Son- nenstrahlen, In welchem Maasse übrigens diese Sättigung und nachmalige Entladung der Atmosphäre mit Salztheil- chen statt finden könne, davon zeugt eine Beobach- tung, welche Herr Salisbury am 14 Januar 1808 auf seinem Landgut za Mill Hill bei London machte, Er fand nach einem heftigen Windstoss aus Osten die Einfassungen der Fenster-Oeffnungen nach aus- sen mit Kochsalz in Form eines weisslichen Stauls ° bedeckt, und dieser Staubniederschlag erstreckte sich sechs englische Meilen in der Runde über die. gan- ze Gegend, beschädigte viele Bäume, besonders Nadel- hölzer, Stechpalmen, Prunus Lusitanica u.s.w., und tödtete gar manche Küchengewächse. Ueberhaupt sollen Ostwinde mit Gewittern in England den Ge- wächsen schädlich seyn, und diese Wirkung möge vielleicht dem Salzgehalt solcher Gewitterregen zu- zuschreiben seyn. (Nouv. Bullet. de la Soc. philom. one. p. 187, und Ballenstedt: die neue oder die jetzige Welt, 2ter Theil 5.582.) - 632 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) den diese Feststellungen geprüft, und man darf sich auf diesem \Vege noch viele der wichtigsten Auf- schlüsse versprechen. | Erhitzt man die durch Gold- und: Silbersalze bewirkten rothen und dunkelveilchenblauen Nie- derschläge aus Wassern mit organischer Beimischung in kleinen Glaskölbehen, so entwickeln sich alka- lisch reagirende , nach brandigem Thieröl riechen- de Dimpfe, denen gelbliche, zu Oeltropfen' sich ver- dichtende, folgen. Eine Kohle bleibt zurück. Mit Salz verbundene Meteorwasser, die organi- sche Beimischung haben, verhalten sich eben so und verrathen ausserdem Salzsaures Kali. Diese organische Substanz löst sich, auf solche Weise ausgeschieden, leicht im Wasser, nicht aber im Weingeist, färbt diese Lösung im coneentrirten Zustande gelbbraun, und scheidet sich zugleich da- bei, so wie durch Frost, in Form gelbbrauner Flok- ken ab, die durch Säuren blassgelblich, durch Al- kalien aber dunkler, ins Grüne ziehend, gefärbt wer- den. Die Auflösung in Wasser kat einen Geruch, der an Russ- Rüben- und Birkenöl erinnert. Erhitzt, entwickeln sie den Geruch brennender Thiermembranen, und endlich beim Verglühen bei. ' nahe den der Blausaure. | | Durch diese Eigenschaften unterscheidet sich diese thierisch - vegetabilische Substanz sowohl von den extractiven Farben- und Bitterstoffen, als von dem ihr noch näher verwandten Pflanzen- und Thier- _ schleim. Der Herr Verfasser nennt sie daher, nach ihrem beständigen Farbencharakter, Pyrrhin, und (Anhang, über Meteor-Organismen. ) | 633 betrachtet sie als eine »von der organischen Ober- fläche der Erde aus mannigfaltigen verflüchtigten Stoffen entstandene Substanz, die, zu den noth- wendigen Bildungstheilen der niederen, mit dem or- ganischen Leben verbundenen, Atmosphäre gehörend, daselbst in dunstförmiger Gestalt waltet, von den Wolken aufgenommen und so der Oberfläche, gleich- sam als ein nährendes und erregendes Princip, wie- der zugeführt wird.« Aus ihr möge sich auch, im Bunde mit der Verwitterung, auf kahlen Felsenhö- hen der erste Anflug der Dammerde niederschlagen. Der bis zur Trockne abgedunstete , fixe-Inhalt eines solchen Meteorwassers zeigte, durch chemische Zerlegung auf verschiedenen Wegen, Eisen, Man- gan, Kalk, Talk, Salzsäure und organische Stoffe ; Ammonium erscheint als Product des zersetzten Pyrrhins ; Nickel kommt nur in einigen Meteorwäs- sern vor. Aus der Auflösung der gedachten Rückstände in Weingeist bildeten sich beim Verdunsten Kry- stalle von salzsaurem und kohlensaurem Kali, die solchemnach zu ihrer näheren Mischung zu gehören scheinen. Aus dem Angeführten erhellt nunmehr, wie diese ungefärbten Meteorwasser im Wesentlichen sich zwar ebenfalls den rothgefärbten, von denen hier zunächst die Rede ist, nähern, dass sie aber 634 (Anhang, über Meteor-Örganismen. ) doch sehr 'bedeutend durch den Mangel der Kiesel- und Thonerde, wie durch das quantitative Zurücktre- ien der erdigen und metallischen Bestandtheile über- haupt, dann aber noch ganz besonders durch die Einmischung des Kali ‚und der Salzsäure, von den- selben abweichen und eigentlich in ihrem Pyrrhin nur die Grundlage mitbringen, auf welcher sich je- ne durch fremde Zugaben und gleichsam durch ir- dische Ueberladung hervorbilden. Wenn wir uns hierbei erinnern, dass nach Beobachtung und Ana- logie mit der Priestley’schen grünen Materie, die Erzeugung eines organischen Antheils, auf den uns die Geschichte des rothen Schnee’s geführt hat, als eine meteorische Infusorienbildung beginnt, und dass die tiefere Atmosphäre in den durch Herrn Zim- mermanns Beobachtungen uns erst recht anschaulich gewordenen organischen Effuvien der Erde ihren schwebenden Gewässern alle Elemente einer reichen Infusion aneignet, so werden wir nicht umhin kön- nen, jenes Pyrrhin wo nicht als die Substanz der atmosphärischen Infusorien selbst, doch als die Basis oder den Grundschleim , der ihre Matrix ist, zu betrachten , wie solche nämlich vor einer chemischen Prüfung erscheint. Wir hätten gewünscht, dass Hr. Zimmermann mikroskopische Untersuchungen jener Meteorwasser veranstaltet hätte. Vielleicht fehlen diese aber auch nur in diesem ersten Theil der Abhandlung. ( Anhang , über Meteor-Organismen.) 635. Noch ist hier der Geschichte jenes färbenden Prineips zu gedenken, das durch die eigenthümliche Wirkung auf Silbersalze, deren Auflösung es röthet, ohne Niederschläge zu bewirken, der gegenwärtigen Untersuchung die Hand bot. Hermbstadt machte zu- erst diese Entdeckung in dem Meerwasser, das er hei Doberan‘ aufgenommen hatte, und schrieb die Wirkung einem flüchtigen Princip zu, weil es durch Destillation übergehe, und: folglich. die Farbenver- änderung nicht auf den fixen Bestandtheilen des Seewassers beruhen‘ köme. (Schweigg: n. J. 2. S. 289.) Aber nicht bloss das Seewasser hat diese Eigenschaft, sondern auch die über der See schwe- bende Luft (nach den bisherigen Beobachtungen zu uriheilen, wenigstens die Luft der Ostsee) hat das Vermögen, die Silbersalze weinroth zu färben , und theilt dem destillirten Wasser, womit sie geschüttelt wird, ihr Princip mit: — Spätere Untersuchungen (von Pfaff in Schweigg. n. J. ns R. Bd. 6. S. 68., 525 und 529.) schienen dieses Phänomen auf die in der Seeluft aufgelösten, salzsauren Salze zurück-' führen zu wollen, welche eine Trübung der salpeter- sauren Silberlösung verursachen können, worin nach- mals das Licht die violette Röthung bewirke; wenn aber Vogel (G. n. d.ı2.8. 277.) bemerkt, dass jedes auf der Erde vorkommende Wasser, sey esaus Quel- len oder aus Flüssen und Bächen, wenn es destillirt wird, ein Wasser gibt, welches, mit salpetersaurem Silber gemischt, im Sonnenlicht sich weinroth färbt *), *, *) Fand sich doch in dem von der Höhle einer Kugel 636 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) | so scheint wenigstens der Einfluss der salzsauren Salze bei dieser Erscheinung dadurch in den Schat- ten gestellt, und dem Licht wieder die Alleinwirk- samkeit zugeeignet zu werden, wogegen aber Krii- gers Versuche mit dem Seewasser, (Schweigg. n. J. 5. S. 579.), auch ohne den, Antheil der Lichtaction zu gleichen Resultaten führend, Hermbstddts An- nahme eines eignen Princips dessellien und der See- luft zu unterstützen scheinen. Ein -einfacher Versuch des unvergleichlichen Berzelius schliesst sich noch an. Auf einer Seefahrt in den letzten Tagen des Junius 1821 stellte er, in der Nähe von Rügen und etwa in der Entfernung einer Meile vom Lande, am Abend eines trüben Tages eine Auflösung von salpetersaurem Silber in destillirtem Wasser auf das Verdeck des Schifls: die Flüssigkeit wurde in wenigen Augenblicken an der Oberfläche schwach roth ; diese Farbe senkte sich allmählich tiefer, so dass die ganze Auflösung end- lich schwach violett und zugleich etwas trube wurde, ~ doch ohne eine Fällung zu erleiden. Es war also Far- bung das Ursprüngliche des Phänomens, nicht Prä- cipitation, und der Lichteinfluss war zugleich sehr gering. Wären salzsaure Salze der Grund, so müss- von thonigem Sphdrosiderit aus ursyeltlicher Zeit hermetisch umschlossnen Wasser, nach der Mitthei- Jung meines verehrten Freundes, des Herrn Prof. Bischof, eine solche Beimischung organisch - vegeta- bilischer Substanz , die sich mit Reagentien durch Färbung der Flüssigkeit verrieth. . ( -dnhang , über Meteor-Organismen. ) 637 ten Niederschlag und Farbe mit der Zeit zunehmen ; hier aber war in der ersten Viertelstunde die Wir- kung vollendet, und es wurde in 24 Stunden nicht mehr anders. Da fügt denn Herr Berzelius hinzu: »Es wäre möglich, dass der riechende Stoff im Meer- wasser, welcher von den darin zerstörten organi- schen Körpern herrührt, und den das Wasser un- aufhörlich an die Luft absetzt, um dort zerlegt zu werden, Theil an dieser Erscheinung habe.« ( Man sehe hierüber: Kongl. Vetenskaps Akad. Arsberät- telser etc. 1822 S. 68. und 1823. S. 75. Deutsche Uebersetz. von Gmelin Ster Jahrg. S. 68.) Führt uns nicht Alles auf jenes Emporstreben der irdischen Substanz und auf die Verflüchtigung der organischen Masse in den Dunstkreis zurück, den sie eben so zur feinsten Infusion steigert, wie sie die Wasser der Erde durchzieht und so im Un- tergang der Form einer neuen Hervorrufung in das Leben mitwirkend entgegen harrt ? | In J. C. Kundmann’s Seltenheiten der Natur und Kunst, Breslau und Leipzig 1757. S. 547., wird er- wähnt, dass bei der grossen Ueberschwemmung durch das Austreten der Oder und anderer Schlesischer Flüsse im Jahr 1736, wozu ein ununterbrochnes, von Ostern bis in die Mitte des Julius anhaltendes _ Regenwetter bei Nord- West- Wind (oder Nordmeer- Wind, wie der Verfasser sich ausdrükt) die Ver- (Anhang , über Meteor-Organismen. ) anlassung gab, das angelaufene Wasser ganz braun von Farbe aussah, Menschen, die darin wadeten , erst Erstarrung der Füsserund Reissen, worauf dann Blasen und rothe Flecken folgten, verursachte, den Pferden die Haare an den Beinen ausfallen mach- te, das Federvieh, das davon:trank‘, auch hie und da “Fische und Krebse , desgleichen. . Pfirschen ~ Kirschen- Apricosen- und. selbst Hollunderbäume .iödtele. Alle Fische hatten sum diese Zeit einen fan- ligen. Geschmack und sotten sich ‚weicher. »Bei’dem Verlaufen des Wassers bildeten sich auf «den: Pfü- tzen grosse Haute, die man nach. der) Beschreibung, deutlich fir die eintrocknende Priestley’sche Materie, mit 'Conferven verwebt, erkennen kann. Da das Wasser beim Abdampfen weder einen erdigen Nie- derschlag noch Spuren von Schwefelsäure oder Kup- fersalzen zeigte,» sondern nur »ein ‘solches -braunes Magma, als: wenn man faules‘ Heu oder: ‚Kräutig im Wasser hätte weichen und stinkend werden lassen; « so schliesst schon Kundmann auf das Daseyn eines zersetzten Pflanzenstofls, den er von der Menge des 'weggeschwemmten Heu’s, Flachses und anderer Ve- getabilien herleitet. Sollte man aber nicht an eine Entladung jenes Seedunstes- mit‘ seiner ‚organischen Beimischng , den der anhaltende ‚Seewind weit ins ‘Land trieb, denken dürfen %. yb Wie hier, so sah man ‘schon’ im: J..523. v..Chr. unter) den Consuln Flamin. Nepos und P. . Furius | ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) 639 Philus, einen Fluss in Picenum blutroth fliesen, und wer denkt dabei nicht an jenes Mosaische Wunder? Hier aber reiht sich noch gar manches Andere an, wo- bei vorzüglich bemerkenswerth scheint, dass in Aegyp- ten, wo es selten oder nie regnet, zur Zeit der Un- terjochung dieses Landes unter Octavianim J. 30. v. Chr., die Erscheinung des Regens mit der Blutfarbe verknüpft war. *) Auch im J. 1822 sah Salt nach starkem Regen in ‚Ober-Aegypten am (16. April einen rothen Strom, der aber durch. Erde ‘gefärbt war. Erwähnungen von Flüssen, deren Wasser roth ge- ‚färbt erschien, kommen noch sonst nicht selten vor. Gewöhnlich gingen Ueberschwemmungen und star- ke. Regen, ‘also sehr thatige Wieser hildeienatocess= in der Atmosphäre, vorher. | | Im Jahr 208 v. Chr. wurde zu Fidelio ( Tie. H. 1. 27. c. 25.) ein See roth gefirbt,, wobei man sich erinnert, wie im J. 1110 in der Provinz. Vas- — puragan in Armenien ein in den See Van stürzen- des Feuermeteor das Wasser desselben ganz roth _farbte. (Chl. F. M.S. 565 nach der drm. Chron. von Math. Eretz.) Bei dem Blutregen in Albanien, unter Nero 65 n: Chr. , flossen auch ‚Flüsse roth. ( Dio. Cass. LXVIII, 26.) a Im Jahr 586 unserer Zeitrechnung wurde nach einem höchst ‚regnigen Sommer ein fischreicher See *) "Ev ’Ayönto bce ody bag Bdati, EvSa unde epe- aoe mote, GAAG xal atuati.. Dio, Cass. L. LI. c. 17. p. 455. 610 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) im Venetianischen mit einer Lage von einer blut- ähnlichen Flüssigkeit einer Elle hoch bedeckt, von welcher Säugthiere und Vögel in ungemessner Zahl Tag für Tag begierig leckten *). ( Schnurrer Chron. d. Seuchen 1. S. 147. nach Greg. Turon. 8. 25.) Dasselbe geschah auch nach dem kalten Winter von 594-95 in Ober-Italien. Es regnete Blut und die Bäche verwandelten sich in Blutströme. (Scehnurr. a. a. O. nach Paul, Diac. de Gest. Longob. IV. 4.) Ungefähr um das Jahr 787 wurden nach einer heftigen Kälte im Mai, die selbst die Vögel tödtete, und nach einem tiefen Schnee in Italien manche Flüsse roth. ‘(Schnurrer a. a. O. S. 169. nach demselben Schriftsteller.) Sollte hier nicht die Polar- Tempe- ratur jene »Blüthe des Schnee’s« angeregt haben? Nach dem grossen Erdbeben, welches im Jahr 1548 das südliche Deutschland betraf , folgte ein heisser , feuchter Sommer, es regnete Blut und man- che Biche nahmen eine blutrothe Farbe an. Die Menschen erkrankten. (Schnurrer a. a. O. S. 521. nach Aventins Chron. S. 502. *) Hiemit ist in Verbindung zu bringen, was Livius (l. 3. c. 10) von einem Fleischregen berichtet, der im J, d. St. 291, 465 vw. Chr., nach grossen Feuer- erscheinungen am Himmel, woranf eine schwere Epi- demie folgte, gefallen seyn soll. Die Vogel hasch- ten die fallenden Stücke und frassen sie auf, was aber niederfiel, verbreitete selbst nach einigen Tagen noch keinen Gestank. Auch von dem Blutregen zu Rom vom J, 37. n. Chr. sagt Dio Cassius, dass ihn die Vögel weggetragen hätten, \ (Anhang, über Meteor-Organismen.) — 641 Noch sey aus dem obengenannten Schrifisteller 1. S. 22. eines Beispiels gedacht. In dem heissen Jahr 1816 hob sich das Wasser des Euphrats nach einem im April unerhörten Regen und grosser Hitze, in einer Nacht um 72 Fuss und nahm eine eigen- thumliche rothe Farbe an. Wenn wir bei solchen Beispielen von rothen Wassern, die sich plötzlich auf der Erde bildeten, auch an jene Fälle erinnert werden, wo die ins Zahllose vermehrten Heere von Daphnia Pulex, oder. wie Jgardh (N. Act. Ac. N. C. V. XI. P. 2. p 798.) richtig erinnert, vielmehr von Cyclops qua- dricornis Lair. , die Gewässer rötheten, so lässt man sich dieses nicht ungern gefallen, in Erwä- gung, dass hier sich kräftige Bedingungen der infusorienbildung vereinigen, und dass Herr Wieg- mann neuerlich durch angestrengte Versuche die Entstehung selbst der Entomostraceen aus dem Wechselspiel organischer Zersetzungen erwiesen zu haben glaubt. — Dass Nais tubifex den Schlamm roth färbt, in dem sie nistelt, liegt unserm Ziele weniger nah. Um so beziehungsreicher aber dürfte Folgen - des erscheinen. Am ı5. Julius des Jahrs 1790 fand Herr Kämmerer Weber zu Halle das Wasser im Teiche bei der Giebichenstein’schen Amts - Ziegel- scheune roth wie Blut gefärbt. In einem Glase 5. Al 642 (Anhang , über Meteor-Organismen.) glich es einer blassen Auflösung von Florentinerlack und setzte, nachdem es eine Viertelstunde ruhig ge- standen, einen dunkelrothen, dem schönsten Floren- tinerlack ähnlichen Niederschlag ab, über welchem dass Wasser ganz hell und farblos stand. Unter dem Mikroskop zeigte dieses Wasser bei einer Ver- grösserung von 400 im Durchmesser schön blassro- the, durchsichtige, an einem Ende mit einem schwar- zen Punct versehene Infusorien von der Gestalt ei- nes Weizenkorns, die sich sehr lebhaft in ihrem Wassertropfen bewegten. Diese Infusorien, deren Körperinhalt nach dem Maasse der Vergrösserung 64 millionenmal kleiner als der eines Weizenkorns war, und von denen sich über 1000 Individuen in einem Wassertropfen befanden , bildeten durch ihr Absterben und Niederfallen jenes schönrothe Sedi- ment, und erschienen nach dem Vertrocknen als ein dem Florentinerlack ähnlicher Staub. Vergleichen wir nun diese Beobachtung mit der nach Herrn Baron //rangel schon oben S. 549 angeführten lehrreichen Entdeckung, dass der Schorf der Lepraria kermesina aus wechselnd bewegten oder bloss vegetirenden Infusorien bestehe, so fin- den wir eine höchst bedeutungsvolle Ueberein- stimmung, ja wir müssen bei der weit geringeren Grösse der in dem Wasser bei Giebichenstein gefun- denen Infusorien uns hier auf eine noch einfachere und gleichsam rein elementarische Bildung des farbenden Elements hingewiesen sehen, das in die- ser Form selbst einem ätherischen Meteor einwoh- nen könnte. Wir wollen übrigens nicht unbemerkt (Anhang, über Meteor-Orgzanismen. ) 613 lassen, was der Berichterstatter zur Deutung der rothen Farbe jener Infusorien anführt; dass näm- lieh in den übrigens durch eigne Quellen genährten See auch ein Abzug der Stadt fliesse, welcher die Wohnung eines Färbers.und einiger Lohgerber be- rühre, (Wagner, Naturwunder und Ländermerk- würdigkeiten. 4. Th. S. 143.) 2 Nachträgliche Erwähnung von geröthetem Staub, der aus der Luft fiel. 929. Zu Bagdad rother Sand. (Chi, F. M. S. 562. ) | | -_ 1096. Ein Kreuzfahrer Heer wurde in Grie- chenland von einer Wolke eingehüllt, die in ihrem Vorüberziehen die Zelte und den Boden mit einer - röthlichen Substanz bedeckte. (Schnurrer Chron. d. Seuchen ı. S. 223. nach Helmoldi Chron. Slaw.) 1110. In Armenien rother Staub, mit einem Feuermeteor, das in den See Van in der Provinz Vaspuragan herabsturzte, die Fische tödtete und das Wasser des See’s blutroth färbte. (Chi. S. 563.) 1222. Rothe Erde fiel zu Rom einen Tag und _ eine Nacht, zur Zeit, als man zu Viterbo Blutregen hatte. (Schnurrer Chron, der Seuchen 2. 0. 272. nach RR Anon. Leob. ie = ai 2 ae N 644 (Anhang, über Meteor-Organismen. ) ı565. Mit einem Gewitter schwefelartiger Staub in Norwegen, der im Feuer sehr übel gerochen und mit Terpentinöl eine dem Schwefelbalsam sehr ähn- liche Substanz gegeben habe. (Chi. S. 568. G.n. AS OF.) 1689. Rother Staub bei Venedig, von salzig- saurem Geschmack, der den Gartengewächsen, auf die er gefallen, schädliche Eigenschaften mittheilte. Ihr Genuss verursachte Uebelkeiten, Durchfall u. s. w. (Chl. S. 569.) gu Feste‘ und trockne, vegetabilisch scheinende Massen, die aus der Luft fielen. ı686, den 31 Januar, fiel bei dem Gute Rau- den im Ambotschen in Curland mit Schnee und Sturm flockenweise eine schwarze papierartige Substanz in grosser Menge herab, so dass am an- dern Morgen eine grosse Strecke in der Nähe eines Teiches ganz damit überzogen war und Stücke von der Grösse eines Tisches fingerhoch über einander lagen. Ihr Geruch war anfangs fast wie Seemist, (ausgeworfene, zum Düngen gebrauchte See- Tange), ihre Consistenz wie Löschpapier. Die Biättchen liessen sich nicht zu Siaub reiben, sondern zeigten sich wie klebrige Häutchen, färbten, mit Speichel bénetzt, die Finger nicht. Sie brannten im Feuer ( Anhang , über Meteor-Organismen. ) 645 hell und glimmten wie Zunder, rochen dabei an- fangs wie verbranntes Papier, nachher mehr schwe- felartig, aber sonst eben nicht widrig, und liessen etwas Asche zurück. Verdiinnte Sapetersäure lös- te nichts davon auf, verwandelte aber die schwarze Farbe in Roth, Alkalien vermehrten die Schwarze. Finige Monate später fand man in derselben Ge- gend auf Aeckern schwarze Kügelchen von der Grösse einer Johannisbeere bis zu der einer Erbse, innen weiss und dicht, aussen schwarz und runz-. lich, von der Consistenz eines Schwamms und leicht za schneiden. (Chl. in G. n. A. 5. $. 37. nach Phil. Jac. Hartmann und. M. Georg. Krüger ın Mise Ac. Nat. Cur. Dec. 2. Ann. 7. Append. Chi. I’. M. 8. 368. G. n. A. 8. S. 3547 und 11. S. 3562. Herr Theodor von Grotthus, der Stucke dieses so- genannten fHimmelspapiers aus der hinterlassenen Naturaliensammlung seines Vaters untersuchte, fand merkwürdige Resultate *). Die äussere Form des- selben beschreibt Herr von Grotthus übereinstim- mend mit dem oben Angefuhrten. Hie und da schienen kleine schimmernde Körnchen, wie (Quarz oder Sandkörnchen , eingesprengt. Im durchgehen- den Licht erscheint die Substanz, wo sie am dünn- ro Schweigger und Meinecke N. Journ. f. Chemie und Physik, Bd. 26. H. 4. S. 332. Tab. 2, Fig, 1. a,b. und Bd. 50. H. 2. S. 169. NWN. Journ. n. R. Bd. 2. H..3., 8. 342. G. n. A. Bd. 7. S. 367. 8. S. 348. ıt. S, 362. Thoms, Ann, of Phil. Jul. 1820. S. 67. und Filloch’s Phil. Mag. Aug. 1820, p. 147. 646 (Anhang, über Mecteor-Organismen. ) sten, braungelb. Diese Blätter sind mdssig schwe- rer als Wasser, werden vom Magnet nicht gezo- gen, gehören zu den schlechten- oder Haibleitern der Elektricität. Wasser, Alkohol, Steinöl, selbst siedender Ka- lialkohol, wirken nicht darauf, sondern erweichen und durchnetzen sie nur. (Eine Eigenschaft, die sie pflanzlichen, besonders Algen-Körpern nähert.) Das ‚Verhalten im Feuer ist, wie oben angegeben. Doch scheint, ungeachtet des schwefelähnlichen Geruchs während des Verbrennens, der Schwefel zu fehlen. Salpetersäure und Salzsaure farben sie erst roth dann gelb, und lösen sie endlich in der Siedhitze auf, nachdem zuvor die Masse wie ein Schwamm ange- schwollen war. Es bleibt dabei ein weisses Pulver zurück, das aus einer besonderen brennbaren Sub- stanz, aus Kohle und Kieselerde zu bestehen scheint. Die Bestandtheile dieser papierartigen Meteor- masse im Ganzen sind: Kieselerde , Eisen, Nickel, Thon- oder Talk- Erde, Kalk, Kohlenstoff und Ein beim Brennen schwefelartig rie- chender Stoff. Abermals also die vollkommenste Analogie mit den oben berührten Bestandtheilen der das Wasser und den Schnee roth färbenden Körper, worauf denn Herr v. Grotthus in der oben angeführten (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 647 neuen Reihe des gedachten Journals, Bd.2. $.543., seine Betrachtung über diese, den vegetabilischen Körpern oder den Hydrocarbonaten gleichende Sub- stanz, mit den merkwürdigen Worten schliesst: » vielleicht gibt es wirklich Aérophyten, so wie es Aerolithen gibt, oder allgemeiner ansgedrückt, viel- leicht kommen zuweilen Nickelhaltige Aérophyten aus denselben Regionen, aus welchen Aérolithen fal- len, zu uns.« *) In dem Nachtrag zu seiner Abhandlung **) er- wähnt Hr. v. Grotthus der bei Gelegenheit jenes Papierfalls beobachteten bohnen - oder erbsenarti- gen Körperchen, die er mit einem Selerotium über- einstinmend fand, und mit Sci. compactum DeC. vergleicht. Auch der Geruch derselben beim Bren- nen deutet auf eine schwammartige Natur. Waren auch diese Körper nicht aus den Wol- ken gefallen, so mag doch ein atmosphärischer Ein- fluss ihr reichliches Hervortreten gerade um diese Zeit in der. freien Ackererde jener Nachbarschaft angefacht haben. Hartmanns Abbildung in den Misc. Ac, N. Cur,, die *) Die Sache umkehrend, könnte Einer fragen, ob nicht zuweilen, wär’s auch nicht immer, Aérolithen aus derselben Atmosphäre fallen, welche den Aero- phyten den Ursprung gibt ? **) ‚Schw. und Meinecke n. Journ. 50. S. 169 mit An- führung einer seltnen Schrift: Supplementum I, cu- rieuser und nutzbarer Anmerkungen von Natur - und Kunstzeschichten von Johann Kanold. Budissin 1726. 648 ( Anhang, über Meteor-Organismen.) ea: QO. ‚wiederholt wird, zeigt ein Stück dieses Himmelspapiers mit den anhangenden, rundlich- eckigen Körperchen,, die Hartmann für vegetabili- sche Körner und theils für Schwämme erklärte; ausser diesen aber noch besondere, schlangenartige, an die Lichtenberg’schen Figuren erinnernde Züge. Mit einiger Wahrscheinlichkeit mag auch noch hieher bezogen werden, was von dem Herabfallen Haar - und Seidenartiger Körper aus der Atmo- sphäre berichtet wird, z. B. zu Rockhausen bei Er- furt am 5. Juli 1582., wie Menschenhaare, mit ei- nem Gewitter, desgl. 1665. (Chi. FP. M.S. 565. G. n. A. 3. S. 34., 8. S. 549.); 1665 bei, Laucha un- weit Nuumburg , wie blaue Seide, woraus man Hutbänder und Schleifen getragen. (Chi. F. M. S. 368, G.n. A. 3. S. 36.,8.8.549.); 1820 bei Per- nambuco in Brasilien, seidenahnlich. Die Farbe wird nicht erwähnt; eine chemische Analyse fehlt; Arago erinnert an den fliegenden Sommer. (Chl. G. n. A. 8. S. 355. aus den Ann. de Chim. 15. p- 427-) (. 6. Schleim - und gallertartige Entladungen nach Feuer- Meteoren. Es bleibt uns noch übrig, der Fälle zu geden- ken, wo man nach feurigen Lufterscheinungen an (Anhang , über Meteor-Organismen.) 649 den Stellen, da sie niederzufallen schienen, grössere oder geringere Massen von weicher Substanz fand, und sich dadurch berechtigt glaubte, den Ursprung derselben auf jene Meteore zurückzuführen. 1718, am 24. Merz Abends 7 Uhr, sah man _ auf der Insel Zethy einen grossen feurigen Klum- pen herabfallen, und vernahm, als er die Erde be-_ rührte, einen Knall gleich einem Kanonenschuss. Der folgende Tag zeigte an der Stelle des Nieder- falls einen Haufen gallertartiger Materie, die fast wie Silberschaum glänzte. (Chl. F. M. S. 36g. aus Barchewitz Ostind. Reisebeschr. S. 427. G. A. 23. S. 101.) Die Erwähnung einer an der Stelle des Nie- derfallens einer Feuerkugel bei Coblenz gefundenen, grauen schwammigen Masse, aus den Comm. de re- bus in sc. nat. et med. gestis XXVI. p. 179. bei Chl. F. M. S. 575, ohne Jahr und Datum, mag hier nur berührt werden, da die Untersuchnng die- ser Substanz so viel Kali und Schwefel verrieth, dass man sie mit Hrn. Chladni für eine erloschene Leuchtkugel eines Feuerwerkers zu halten geneigt seyn dürfte. = Die Substanz, welche an der Stelle gefunden wurde, wo die am 8. Merz 1796 in der Ober-Lau- sitz, auch sonst im nördlichen Deutschland, beobach- tete Feuerkugel auf einer Lehde zwischen den Dörfern Storche, Krostwitz und Lausske in der Oberlausitz nach der Angabe ganz oder zum Theil niedergefal- Jen seyn. soll, — als ein weissgelblicher , öliger Schaum, klebrig um Heidekraut und dürre Gräser 650 (Anhang, uber Meteor-Organismen. ) gelaget, und nur da, wo sie am dicksten lag, nicht weit von der Mitte, die, Erde berührend, unter welcher die anderen Körper nicht versengt, sondern nur, »weil die untere Fläche etwas im Flusse gewe- sen seyn mochte ,« von dem öligen Wesen durch- zogen waren; an sich zwar Anfungs trocken, etwas klebrig, fast wie ein locker gebacknes Biscuit, da- bei leicht und nach Oelfirniss riechend, später an der Luft zerfliessend, wodurch sie die Consistenz und die Farbe eines dicken braunen Honigs annahm, und an Volum sehr verlor, — diese Schilderung führt uns auf die dadurch sehr nahe begründete Vermu- thung, dass das hier beschriebene Wesen nichts Anderes als Spumaria Mucilago Pers, oder noch wahrscheinlicher, 4ethalium flavum Link. gewesen sey. Dass diese Masse auf einem ovalen Platz von 10 Ellen Länge und 6 Ellen Breite gerade so ver- theilt war, wie sie vermöge der schiefen Richtung eines Meteors seyn musste, nämlich nicht in der Mitte des gedachtenRaums, sondern im ersten Drit- theil nach der Seite zu, wo das Meteor herkam, in grösster Menge angehäuft, dass sie sich sogar über ein Wagengeleis hinzog, wird dem Kundigen nicht als ein Einwurf gegen eine solche Deutung erscheinen. Ja, wer möchte wohl auf der unbe- dingten Behauptung fest verharren, dass Gewächse, wie Spumaria und Aethalium, nicht meteorischen Ursprungs seyn könnten? — diese Geburten des Au- genblicks, schnell und mächtig, oft in Massen von grossem Umfang hervortretend, wo man kurz vor- her nicht ihre Spur sah. (Anhang , über Meteor-Organismen. ) 651 Leider fehlt eine chemische Analyse der ge- nannten Pilze zur Vergleichung. Die Masse, von der wir hier handeln, wurde nur unvollkommen geprüft. Am Feuer entziindete sie sich leicht, brannte wie Kampher und hinterliess eine zarte Kohle. Sie liess sich, fast wie elastisches Harz, in ein klebrig- harziges Wesen schmelzen. Sie löste sich weder in Oel noch in Weingeist, zum Theil aber und mit Mühe in Terpentinöl auf. Durch Auflösung ın Schwefelsäure erhielt man eine braune klebrig-har- zige Substanz, und fällte aus der Auflösung durch Kali ein Pulver, welches, getrocknet, gelblich und der frischen Substanz selbst ähnlich war. (Chl. F. IM. S. 574. Gn. A. 5. S. 39.) Hieran möge sich folgende Erzählung reihen. Herr Apotheker Scherb berichtet, wie er im Julius des Jahrs 1811 Abends um 10 Uhr bei Heidelberg, wenige “chritte vor der Stadt, eine Feuerkugel hoch über derLandstrasse erblickt habe, die sich erst et- wa 20 Fuss aufwärts bewegte, dann platzte, min- der schnell in Gastalt einer ununterbrochen schei- nenden Feuer-Säule, die starke Funken sprühte, niedersank und etwa mannshoch über der Erde plötzlich verschwand. Es gelang dem Beobachter nicht, zur Stelle etwas an dem Punct, wo das Me- teor verschwunden war, zu finden. Am folgenden Morgen traf er an der wohl gemerkten Stelle zer-_ streute, vom Staub der Strasse beschmutzte, und mit länglichen sich durchkreuzenden Löchern ver- sehene Schleimstücke, die fast das Ansehen eines dickfasrigen Gewebes hatten, und erfuhr später, 652 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) dass ein Anderer, der das Phänomen der Feuerku- gel, gleich ihm, in jener Nacht gesehen hatte, am folgenden Morgen vor ihm dieses Weges wandernd, an derselben Stelle eine grosse Menge Schaums habe liegen sehen, wie er sich gewöhnlich auf stark flies- sendem trüben Wasser bilde, und dass er diesen mit einem Stock auseinander geschlagen habe. (G.n. A. 6.8. 529. Chi. ebend. 8. S. 350.) Von sehr seltsamer Art erscheint jene Substanz, die Rufus Graves, vorm. Lector der Chemie zu Dortmouth in New - Hampshire in Nord - America, untersuchte, und die mit einem Feuer- Meteor am 25. August 1819 Abends zwischen 8 und 9 Uhr im Garten des Professors Erastus Dewey zu Dortmouth, wohin sich die Lichtkugel zog, muthmaasslich nie- dergefallen seyn soll. Diese Masse war kreisförmig, und glich einer umgekehrten Saucen - oder Salat- Schaale von ungefähr 8 Zoll Durchmesser und ı Zoll Dicke. Ihre Farbe war Ledergelb, mit feinwolliger Oberfläche, darunter von weicher, markiger, einer guten Seife ähnlicher Substanz, die einen höchst widrigen, Uebelkeit und Schwindel erregenden Ge- ruch hatte, und an der Luft schnell aus der hellen Meran in die schwarzblau -braune, wie venö- ses Blut, überging. Sie zerfloss bald zu einer Art Schleim von der Consistenz und Farbe eines Stärken- Kleisters, und verdünstete hierauf, nachdem sie in einem Halb-Pintenglas 2 -5 Tage gestanden hatte, so weit, dass nur ein geringer dunkelfarbiger Rück- stand am Boden und an den Wänden des Glases zuriickblieb , der sich in ein geschmack - und ge- rn (Anhang ,„ über Meteor-Organismen. ) | 653 ruchloses grauliches Pulver zerreiben liess und so etwa einen Fingerhut gefüllt haben würde Eine, ähnliche, dünne und membranöse Substanz zeigte sich um diese Zeit an der Stelle, wo dieses We- ' sen zuerst gefunden worden war, auf der Erde ausgestreut. Salzsaure und Salpetersaure wirkten nicht auf diesen Körper. In concentrirter Schwefel- saure löste er sich aber unter heftigem Aufbrausen ganzlich auf. Weiter wurde diese Substanz nicht untersucht und niemand dürfte wohl, nach diesem Bericht , eine Vermuthung wagen, da so viel Selt- sames den Chemiker wie den Botaniker erschreckt. Ohne das Verhallen gegen Säuren zu beachten, möchte man annehmen, dass hier eines jener gallertarti- gen Schwammgebilde , dergleichen z. B. in den Gattungen Polyporus, Boletus und Hydnum vor- kommen, statt des Meteorniederschlags aufgegriffen und übel behandelt worden sey, (G.n. 4. 11. S. 554. aus Silliman’s Americ. Journ.) Von anderer Beschaffenheit mag jene gallertartige Masse von der Grösse des Kopfs eines Kindes gewesen seyn, welche nach Benzenberg’s Erzählung Berg- mann in Suchtelen bei Crefeld nach einem herab- fallenden Feuer -Ballen an dessen Stelle fand und die so schlüpfrig war, dass sie den Händen ent- glitt. (Chl. F. M.S. 576. aus G. 4.6.5. 255.) Sol- che Eigenschaften deuten vieimehr auf eine in Mem- branen verschlossene Schleimmasse, wie wir sie bei manchen Algengebilden antreffen. Folgende Beobachtung ruft uns noch auf be- stimmtere Weise bekannte Formen in’s Gedächtniss, - 654 (Anhang, über Meteor-Organismen.) Im Mai des Jahrs 1652 sah Christian Menzel auf ei- ner Reise zwischen Siena und Rom eine helle Stern- schnuppe ganz in semer Nähe niederfallen, die ihren Glanz bis an’s Ende behielt. Er fand an derselben Stelle eine durchscheinende klebrige Substanz, von der er eine Portion mitnahm und die nachher vertrock- nete und hart wurde. Sein Sohn, Churfürstl. Leib- arzt in Berlin, hat sie späterhin aufbewahrt. (Chi. F. M.S. 567. aus den Misc. Ac. Nat. Cur. Dec. 2. ann. 9. 1690. p. 120. G.n. A.5.S. 59.) Be Rückblick und Vermuthung. Die färbende Masse des rothen Schnee’s vom nördlichen Polarkreis und aus der Europäischen Alpenregion zeigt uns ein einfaches Algengebild aus der Familie der Nostocineae ; ein Bläschen mit schleimigem, körnerführendem Inhalt. Aus infu- sorischem Leben geht es hervor und sinkt bald in pflanzliche Ruhe. | Obgleich nicht von dem Botaniker untersucht, deuten die Stoffe, welche in der Geschichte der ro- | then Schneefälle und des Blutregens auftreten, mit grosser Uebereinstimmung in Hinsicht ihres chemi- schen Verhaltens auf eine gleiche Beschaffenkeit mit jenem einen bekannten Gliede hin, und ver- knüpfen sich dadurch nicht nur unter einander, son- ( Anhang , über Meteor-Organismen.) 655 dern führen auch weiter zu der Vermuthung: dass der Färbung der Wasserniederschläge aus der At- mosphäre im Ganzen Ein Prinzip zum Grunde lie- gen möge , Aérophyten - Bildung in infusorieller Form. Durch die Beobachtungen des geröthet fallen- den Regens, Schnee’s und Hagels wird der Zwei- fel niedergeschlagen, dass diese Stoffe von der Er- de aus dem Regen, Schnee oder Hagel beigegeben worden seyen; auch hat noch niemand gerade sol- che Stoffe auf der Erd-Oberfläche gefunden. *) | Gewitter-Erscheinungen, die sich mit vielen gefärbten Schnee- und Regen Schauern vereinten, — meteorische Steinfälle, die sich zu einigen gesellten, — lassen eine Verknüpfung dieser Phänomene in ihren höheren Ursachen ahnen. Mit dem Letzteren verwebt sich aufs innigste das von Chladni bis in die tiefste Einzelnheit verfolgte Hervorbrechen von Feuer-Meteoren, und besonders von Feuerkugeln ; obgleich keineswegs zu erweisen ist, dass alle Me- ieorsteinfälle unter der Form von Feuerkugeln er- *%) »Indessen kann nichtsdestoweniger zuweilen ein röthlicher, von Luftfetten erzeugter Schleim aus dem Luftkreise herabfallen. Allein, wenn sich auch dergleichen ereignete, so ist es so wenig bewunde- rungswürdig , dass es vielmehr zu bewundern seyn würde, wenn dergleichen Begebenheiten nie erfolg- ten.« Joh. Chrisostomus Cantor Gesch, der merk- wiirdigsten Natarbegebenheiten etc. 1804. 1, S. 321. . 656 (Anhang, über Meteor - Organismen.) folgen müssen, oder dass alle Feuerkugeln Massen zur Erde senden. Finden wir aber mit dergleichen Meteoren ein Niederfallen von schleimigen gelatinösen Substanzen nach glaubwürdigen Berichterstattern in Verbin- dung gebracht, erinnern uns besonders die Beob- achtungen von Bergmann nach Benzenberg, und die ältere von Menzel, an eine mit Tremella No- stoc Lin. , oder Nostoc commune Ag., verwandte Algenform, (wenn sie nicht vielmehr geradezu die- ses Gewächs andeuten,) so dürfen wir uns wohl dabei gestehen, dass das Nostoc eigentlich nur ein grosser Protococcus sey, eine nicht ganz straff ge- füllte, daher faltig un grubig einsinkende Blase, in sich tragend einen Schleim, der mit oscillatorischen gegliederten Fäden durchwirkt ist. Das concen- trirtere Phänomen des Meteors (die feurige Luft- erscheinung ) ist mit dem grössern — das mehr zer- splitterte, in Wolken gebrochne, des Regen- Schnee und Hagel-Falls, ist mit dem kleinern aber verviel- fältigten Organisations-Act verknüpft; — Anfangs- und Endpunct der Untersuchung reichen sich die Hand. Gleich jenen Kügelchen des Protococcus, liegt das Nostoc ohne Anheftung frei auf kahlem Sand, auf Wegen, auf Grasplätzen, die nicht mit hohem Grase bedeckt sind, auf öden Angern und Kleeäckern. Ein kurzer Regenguss, Gewitter im : Nachsommer und im Anfange des Herbsts, streuen es gleichsam über jene Stellen schon ganz entwickelt aus, da man doch vor dieser Zeit oft keine Spur desselben dort entdecken konnte, Dürfen wir also auch nicht mit (Anhang, über Meteor Organismen.) 657 dem Volksglauben diese Algenbildung von Stern - schnuppen, als deren Abwurf, herleiten, so bleibt uns doch immer ein Fingerzeig zurück auf den le- benerregenden Einfluss der Atmosphäre in die Erd- oberfläche, der um so grösser seyn muss, je mehr die elektrische ‘hatigkeit in ihr durch eine höhere, kosmische Spannung gesteiger* ist, wobei aber kei- neswegs immer gewaltsame Ausbrüche zum Vor- schein kommen müssen. Gewiss deutet manche Be- engung und Schwüle an Regen- und Gewittertagen auf etwas Ahnungsvolles solcher Art hinüber. Wie die Alchimie das Nostoc behandelte, ist bekannt. Man lese des Grafen Bernhard poetische Schilderung des grünen Quells. In Zuckergläsern ruhig an der Sonne hingestellt, oder durch das con- centrirte Licht eines Brennspiegels ‘beleuchtet und zugleich erwärmt, löst sich das gesammelte Nostoc ganz in eine grünliche, fast geruchlose , an der Oberfläche etwas schaumige Flüssigkeit auf, die keine Spur der membranösen Bildung mehr verräth. Bald klärt sich der ganze Inhalt des Glases, ohne dass sich ein Niederschlag bildet. An der Sonne 'gehal- ten, geht das Grün der Flüssigkeit allmählig durch verschiedene Stufen in das dunkelste Purpurroth über. Nun beginnt ein weisslicher Niederschlag, leicht, wie ein feines Pulver; zugleich verwandelt sich die Purpurfarbe in Gelb, welches allmälig die Sättigung des schönsten Goldgelbs eines alten Rhein- ‘weins annimmt. Jahrelang wird die Flüssigkeit von den Liebhabern der geheimen Kunst so gehalten, fleissigst derSonne ausgesetzt, mit dem ältesten der AH, 42 658 (Nachtrag , über Aleteor - Organismen,) neuerzeugten Vorräthe aufgefüllt, wobei von Zeit zu Zeit die gelbe Farbe wieder in Purpur zurück - sinkt. Fortwährend wächst indess der Bodensatz heran, der, nach vieljähriger Arbeit im Feuer ge- gluht, das vielgesuchte Metall aus sich erschliessen soll. Der Herausgeber hat das mehr als hundert- jährige Tagebuch solcher Beobachtungen, das in ei- ner Familie vom Vater auf den Sohn zugleich mit dem noch nie vernachlässigten, uralten, immer wie- der aufgefrischten Stofl übergegangen war, vor Au- gen gehabt, und den Farbenwechsel der Nostoc-Flüs- - sigkeiten verschiedenen Alters nicht selten bei die- sen gedultigsten und demüthigsten aller Adepten gern betrachtet. Merkwürdig schien es ihm aber, zu hören, dass eine Messerspitze voll jenes Nieder- schlags, nach dem Glühen einem Kranken: gereicht, diesen in die heftigsten Znfalle gestürzt habe ; wor- aus er zwar unter starken Schweissen zugleieh mit der Befreiung von seiner Krankheit wieder zu sich gekommen sey, doch seyen die dabei überstandenen Zufälle von so abschreckender Art gewesen, dass die Familie beschlossen habe, fortan weder unter sich, noch an Andern, eine innerliche Anwendung dieses gewaltsamen Heilmittels zu versuchen. Diesen Bericht theilen wir aus dem Munde dessen mit, der das Mittel selbst gereicht hatte, und von desse -Wahrheitsliebe wir eben so überzeugt seyn können, wie von seiner durch einen leichten Hang zum Adep- ten unangefochtenen Urtheilskraft. Wenn man nun ungern annehmen mag, dass diese organischen Atmosphärilien darum kosmischen band ‘ Cae “7 ' . a4 (Anhang, über Meteor -Organismen.) 659 Ursprungs seyn müssen, weil uns die Bewegung der Jallenden Sterne und Kugeln bei der sonst,wöhl möglichen Herleitung der Meteor- Massen aus der Erdatmosphäre, mittelst einer ursprünglichen Bildung aus den gasförmigen Bestandtheilen derselben durch allgewaltige Elektricitäts - Einflüsse, in unbequeme Schwierigkeiten. verwickelt, so sieht man sich gern nach einem Puncte um, der, indem er die Beziehung aller hier erwähnten Erscheinungen auf ein Gemein- sames, Höheres zu retten verspricht, die Erdat- mosphäre selbst als die Vermittlerin des kosmischen und des tellurischen Bildungsprocesses betrachtet. So könnte man denn, etwas vorlaut, sich das stoffbildende, oder richtiger, stofwandelnde Meteor denken als das zusaimmengeseizteProduct einer kos- mischen Action, (durch Constellation, Kometen-Nähe u. Ss. w. angeregt oder auszusprechen), und der da- durch bedingten Gegenwirkung der Erde, — beide zur Erscheinung kommend in einer Metamorphose des- jenigen Puncts, in welchem sich die gegenseitigen Actionen, als in ihrem Product, begegnen und die- sem dadurch eine zusammengesetzte , theils) kosmi- sche, theils tellurische oder zum Fall neigende Be- wegung ertheilen *). Ja, vielleicht. sehen wir in. manchein Feuermeteor nur die Richtung der ent- *) Wir erlauben uns, dem hier Gesagten noch Etwas zurErläuterung hinzuzufügen. Unsere kosmo- telluri- sche Hypothese rulıt nämlich auf dem Princip, dass man nur das Bekannte, nach bekannten Gesetzen Wirkende, vorauszusetzen wagen dürfe, ~ Solle also 660 (Anhang , über Meteor- Organismen.) zündeten Bildungsaction, und es enthielt keinen ab- soluten Widerspruch, zu vermuthen, dass manche Meteorsteinmassen an dem Ort ihres sogenannten von dem Erscheinen neuer Formen der Materie an irgend einem Ort die Rede seyn, so dürfe das Da- seyn dieser Körper nicht vorausgesetzt, sondern es miisse nach der Entstehung derselben an sich gefragt werden. | So fällt demnach die Aufgabe der Hypothese in 2 Glieder auseinander: | 1) den Ursprung einer neuen Form der Substanz an einer Stelle, wo andere Formen derselben herr- schen , ahnen zu lassen; 2) die Bewegung der schon gebildeten nach un- serem Planetenkern mit den beobachteten Bahnen derselben in Uebereinstimmung zu setzen. tr. Was nun das Erste anbelangt, setzen wir zwei in ungewöhnlichen Conflict tretende feste Weltkör- per gleich zweien vollkräftigen Volta’schen Säulen , die, durch die allgemeine Centralverkettung ihres Sy- stems verbunden, die ungleichnamigen Pole einan- der zukehren und vermittelst derselben in ihren Atmo- sphären ebenso Veränderungen hervorrufen , wie die entgegengesetzten Elektricitäten in dem Wasser, das sie durchströmen. Der Erfahrung gemäss, werden diese Wirkungen zunächst auf Zersetzung gerichtet seyn; wir können aber die Erfahrung gleichfalls zu Hülfe nehmen, wenn wir die anfängliche Zersetzung nur als Vorbe- reitung nener, und durch gesteigerte Spannung ge- waltsamer, Zusammenselzungen betrachten, wie das aus dem Wasser getrennte Wasser- und Sauerstoff- gas Grand einer neuen Explosion zur Wasserbildung (Anhang, über Meteor - Organismen.) 661 Fallens selbst erst aus der Luft- und Erdsubstanz in diese Qualitäten und Mischungen neu zusammen- gegangen seyen. wird, oder wie das aus dem Kali hervorgelockte Metall nur am so heftiger nach dem Sauerstoff strebt, und indem es denselben .selbst solchen Basen ent- reisst, die ibn sonst gegen jeden Eingriff zu behaup” ten vermögen, ein wundersames Wechselspiel von Reductionen und Formwandlungen anregt. Also möchte auch, wenn wir die Gewalt eines unendlich höher gesteigerten electro - chemischen Processes in Er- wägung ziehen, dasjenige, was dem Gasförmigen unsrer Atmosphäre zum Grund liegt, gar wohl auf ein Festes, ja Starres reducirt und durch mancher- lei Mischungen in sich selbst wieder abg-ändert wer- den können , wobei denn doch die Verminderung der Atmosphäre durch die eintretende Verdichtung bald vor der Berechnung des ungehenren Volums - der Atmosphäre im Ganzen, verglichen mit dem des grössten bekannten Aérolithen, wieder verschwinden dürfte, falls wir nur nicht darauf beharren, dass diese Verdichtun erade in jenen höchsten Räumen 88s , von welchen aus wir so häufig die leuchtenden Me-- teore herabsteigen sehen, vollendet seyn müsse, Wir erblicken nämlich in der Lichterscheinung nur das Phänomen des Bildungsprocesses selbst, in dessen Verlauf die Substanz ihre Metamorphose vollbringt, und wie wir Kometen kennen, an deren verdichtetem Kern man zu zweifeln. berechtigt ist, so kann die materirlie Grundlage des Meteors leicht in höheren Regionen an Dichtigkeit der Dichtigkeit der Atmosphäre in denselben angemessen seyn, und entweder auf dieser Stufe beharren, oder fortschrei- tend und tiefer herabsinkend zu grésserer Consi- stenz gelangen. 662 (Anhang, über Meteor-Crganismen. ) Statt aber linger für Hypothesen Gegenhypo- thesen zu ersinnen, wollen.wir lieber, was das Ziel dieser Zusammenstellung ist, kurz andeuten. — Es kann ferner in jeder Höhe über dem einen oder dem anderen der in einander wirkenden Welt- körper jede mögliche Dichtigkeit und Form der durch die Grundlagen ihrer Atmosphären bedingten materiel- len Bildungen erzeugt werden. Es kann endlich der Bildungsprocess selbst in jeder Hohe über dem einen oder dem andern Weltkörper, ja selbst auf den tiefsten, den Oberflächen zunächt liegenden Pancten ihrer Atmosphären, ursprünglich seinen Anfang nehmen. | Damit wäre nun der erste Einwurf gegen den atmosphärisch-tellurischen Ursprung meteorischer Mas- sen , der von‘ den Höhen, worin sie als leuchtende Erscheinungen wahrgenommen warden , abzuleiten ist, berührt. Auch der dritte Einwurf, der auf einer durch ein Zurückprallen von der dichteren Atmospbäre er- klärbaren , hüpfenden Bewegung mancher Feuer- kugeln beruht, verträgt sich leicht mit der Annalı- me solcher Lichtmeteore,, deren Masse eine gerin- ge Dichtigkeit hat, und die daher nach dem ver- schiedenen Widerstand einer verdichteten oder be- wegten Atmosphäre , vielleicht auch im Wechsel elektrischer Anziehungen, bald gehoben, bald in ih- rem Fall beschleunigt werden können. 2. Wo aber auch in der gaslörmigen Atmosphäre ein fester Kern, und von welcher Dichtigkeit er dort gebildet werde, — er wird die Bahn seines Falls suchen müssen. | Nun hat man zwar giössere meteorische Massen sich in parabolischen Balınen bewegen sehen, ja, (Anhang „ uber Meteor-Organismen, ) 663 1. Es hat sich ergeben, dass wir, mit Ausnah- -me von zweien, am rothen Schnee gemachten bo- tanischen Beobachtungen, über alle anderen, hier aufgestellten, noch wenig oder gar nichts Belehren- des beizubringen wussten. man hat diese Bahven gemessen, und es ist klar, dass eine solche Bewegung nur-dann möglich sey, wenn dem fallenden Körper ursprünglich eine starke Seitenbewegung eingewohnt hat; hier zeigt un- streitig Chladni’s Hypothese ihre starke Seite, Aber man darf wohl erinnern, dass man nur die wenig- sten Feuer- (oder Licht-Meteo:e) in ihrer Bahn er- kannt, und dass man wieder bei denen, deren Bahn man beobachtet hat, nicht immer das Niederfallen und dessen Product erkannt habe, dagegen von sehr vielen Meteorniederfällen nicht berichtet, also auch. wohl nicht bemerkt wurde, in welcher Richtung sie gefallen seyen. Und könnte nicht auch das Meteor in manchen Fällen bloss die kosmische Bahn der Action bezeichnen, durch welche da unten im Dunst- kreis sich Eiwas bildet? Ja, es würden selbst zwei entgegengesetzte Anziehungskräfte im Weltraume einem durch ihren Conflict neu gebildelen Körper eine Seitenbewegung einpflanzen und eine parabo- lische Bahn seines Falls einleiten, wenn die eine im schnellen Vorübereilen ihn nachzöge und dann, sich in weiter Bahn entfernend , ilın mit der ihm eingeprägten doppelten Bewegungsrichtang der Erd- schwere überliesse, Man muss gestehen, dass hie- bei nach den bekannten Verhältnissen der Welt- körper-Bahnen kaum eine andere, als eine dem senk- rechten Falle sehr nahe kommende Diagonalbewe- gung statt finden könne, Anders dürfte aber der Ein- 664 ie über Meteor-Organismen. ) 2. Davon trägt zum ‘Theil der Stand der Wis- senschaften in verschiedenen Jahrhunderten die Schuld, zum Theil die Neuheit einer Vorstellungs- weise, die auch den elementarischen Lebensformen einen Ursprung in der Atmosphäre, ja über dersel- ben, gern gönnen möchte. 5. Weil wir nun den Einflııss der Chladni’- schen, nur auf mineralische, oder doch chemische Bil- dungen dieser Art hinführenden Hypothese fürch- ten, wollten wir einige Beachtung solcher Erschei- nungen veranlassen, die auf jenes Streben zur Er- zeugung eines organischen Products in höheren Luft- regionen hinweisen. | Wir wollten bitten, diesen Theil der Meteoro- logie jeder Aufmerksamkeit zu würdigen; was aber in solcher nicht mineralischen Art als aus der Luft- gefallen künftig vorkommen dürfte, zuerst einem Naturliistoriker, besonders einem Botaniker, der die Kryptogamenwelt und den innern Pflanzenbau hin- länglich kennt, so schnell, so frisch, so gut ver- -wahrt, wie möglich, vorzulegen, nicht aber zuerst dem Chemiker. Dieses scheint uns bisher stets ver- fehlt worden und ein Grund unseres Stillestehens beim Anfang zu seyn. Für den hier empfohlnen umgekehrten Weg haben wir aber einen sehr ein- fachen und natürlichen Grund darin, dass man einen —— u fluss eines vorüberziehenden Kometen wirken, und lässt sich wohl behaupten , dass alle in die Erdnähe gelangenden Kometen uns sichtbar seyn, oder von uns bemerkt werden müssen ? ( Anhang , über Meteor-Organismen.) 665 Körper, den der Zoologe, oder der Botaniker, un- ter dem Mikroskop betrachtet hat, nachmals gar füglich noch einem Chemiker zur Auflösung und Einäscherung übergeben kann, dass aber im Gegen- theil der Zoologe und Botaniker an dem, was die Chemie einmal zerstört hat, nichts mehr zu erken- nen vermag. Nachlese zu dem Vorhergehenden. Während des Drucks der voranstehenden Ab- handlung sind uns einige Mittheilungen über ver- schiedene darin berührte Gegenstände bekannt ge- worden, die wir hier nachtragen wollen. Zu S. 629. f. An Herrn Zimmermanns Nach- richt von wässrigen Meteorniederschlägen reihen sich einige Beobachtungen von Herrn Dr. Wit- ting zu Höxter *), Herr Witting glaubt sich durch seine Versuche berechtigt , die Erscheinung des Rothwerdens von reinen Meteorwässern durch den Zusatz des salpetersauren Silbers, ohne dass dabei *) Ueber einige zufällige fremdartige Bestandtheile der atmosphärischen Luft und ihre Ausmittlung. Archiv des Apotheker-Vereins im nördl. Deutschland 4. Bd. 2, und 5. Heft S. 215. Abhandlung über die Mi- schungsverhältnisse der atmosphärischen Luft, hin- sichtlich der fermdartigen Beimischungen, wie der Säuren, Salze, auch metallischer Stoffe etc., welche darin vorkommen, Ebend. 11, Bd. ı. Hft. S. 68, ff. N ‘ 666 (Anhang, über Meteor-Organismen.) ein Niederschlag entsteht, von einer Verbindung des Kohlen-Hydrogens (welche Art der Verbindung des Kohlen- und Wasserstoffgases man sich hier zu denken habe, wird nicht näher ausgeführt ) mit die- sen Wassern herzuleiten, d.h. er drückt in den Ele- menten des Kohlen- und \WVasserstofls, mit und ne- ben dem Sauerstoff des Wassers und der Luft, das- selbe vegeto-organische Princip aus, welches Herr Zimmermann mit dem Namen des Pyrrhin’s be- zeichnet. Im Hagel zeigte sich dieses Princip bei 26” 11", -Barom,, o R. Therm. und N. W. Wind sehr reichlich, und bildete mit dem salpetersauren Silber eine schöne Purpur-Farbe. Es war dabei” keine Säure- oder Salz-Beimischung zu bemerken. Im Schnee (5-8°R.) fand Herr Witting bei zwölf Versuchen nie jenes Princip, und nur eine Spur freier Salzsäure, die aber auch gänzlich fehlte, wenn das Schneien erst einige Tage angehalten hatte. Das Re- genwasser war unter zwölf Versuchen siebenmal völlig ohne Beimischung ; zweimal, nach vorherge- gangenem JHlöherauch, fand Herr Witting freie Salzsäure in demselben; einigemale ergab sich ein geringer Gehalt salzsauren Kalks, und zu verschie- denenmalen die von Herrn Filing angenommene Kohlen-Hydrogen-Verbindung. Nie fand der Herr Verf. metallische Substanzen im Regenwasser, — Der T’hau ergab, in sechs Versuchen, Salzsäure, Kohlensäure und eine geringe Spur des Kohlen- Hydrogens, wobei der Herr Verf. auf seine Ver- suche über die Exhalationen der (Gewächse ver- weisst, die wir in dem Folgenden berühren wollen. (Anhang, über Meteor-Organismen. ) 667 Zu S. 655. f. Herr Witting *) stellt nach seinen Beobachtungen den Satz auf, dass vor dem Ausbruch eines Regens die fremdartigen Beimischun- gen der Atmosphäre mit denen, welche der. erste *) A.a, O, und übereinstimmend mit demselben Herr Wiegmann »Ueber das Vorkommen von Salzen, Säu- ren, Erden, Metallen und anderen Substanzen, in der Atmosphäre, und in den atmosphärischen Nieder- schlägen. In dem angeführten Archiv 7. Bd. 2. Hft. S. 199. ff. Desgleichen Fitting über die Verflüch- tigung der Salze, Desoxydationskraft der Wasser- dämpfe, wie auch Verhalten des salpetersauren Sil- bers auf verschiedene Substanzen, in dem gen. Ar- chiv 4. Bd. S. 108, 3 In dieser Abhandlung gibt Herr Witting zuerst eine Uebersicht der Behauptungen und Versuche, welche durch Hermbstädts Entdeckung, dass das Ost- seewasser , in einer pneumatischen Geräthschaft er- hitzt und mit einer Auflösung von salpetersaurem Silber in Verbindung gesetzt, diese. weinröthlich färbe, herbeigeführt wurden. Seine eignen Versuche, - welche er darauf folgen lässt, dienen, zu erweisen, dass sich die salzsauren Salze weder durch die Sied- hitze verfliichtigen, noch dass sich die Säure durch Glühen von denselben theilweise abtrennen lasse. Dagegen bestätigen andere von Herrn /Vitting an- gestellte Versuche die von Pfaff angeführten, nach welchen Wasserdimpfe, in salpetersaures Silber ge- leitet, durch theilweise Desoxydation des Silbers eine aus dem Gelben in das Violettröthliche übergehende Färbung der Silbersolution bewirkten. Es könne also die Réthang, welche Hermbstädt entdeckte, auch wohl durch solche Dünste entstanden seyn. Aber "auch Versuche mit Wasserstoffgas, welches mit Wus- 667 (Anhang , über Meteor-Organismen. ) Regenguss darbietet, übereinstimmen. Er fand als die gewöhnlichen Beimischungen: Spuren von freier Salzsäure, — — salzsaurem Kalk, Kohlensäure und im grössern Kohlen - Hydrogengas Verhältnisse , aber keine metallischen Stoffe. Auf einer Höhe von ı400° (dem Kotterberg ) war der Kohlenhydrogengehalt der Atmosphäre sehr beträchtlich; auf der Ebene fand man eine geringe Spur desselben, und dagegen viele Kohlen- säure. Merkwürdig ist noch die Beobachtung, dass die atmosphärische Luft bei einem Zöherauch, mit erhöhtem Barometerstand, nicht nur freie Salzsäure in beträchtlicher Menge, sondern auch Phosphor- saure, aber weder Kohlensäure, noch eine Kohlen- hydrogenverbindung enthalte. Da indess der Be- ser verbunden worden war, ergaben durch Silber- auflösung eine gelbe Färbung, worauf nachher ein violetter Niederschlag folgte. Kohlenoxydgas be- wirkte eine weingelbe Färbung ohne Niederschlag. Wenn diese Versuche den Hrn. Verf. darauf führ- ten, eine -Kohlen - Hydrogenverbindung als die Ur- sache der oftgedachten Farbenveränderungen vor- auszusetzen, so kann man nicht läugnen , dass seine Annahme noch weit genauerer Nachforschungen be- darf, indem schon die weingelbe Färbung, der nach- mahlige Niederschlag u.s.w. auf ganz andere Stoffe und deren Ineinanderwirken hinzudeuten scheinen. Man vergleiche hiemit nur den in dem Vorherge- henden (S. 636,) angeführten Versuch von Berzclius. (Anhang, über Meteor-Organismen.) 669 richterstatter die Gegenwart dieser Säure nur aus der Wirkung von Reagentien erschliesst, ohne sie in den Niederschlägen selbst näher dargestellt zu ha- ben, so muss diese Annahme vor der Hand noch als unausgemacht betrachtet werden. Richtig aber scheint uns der Schluss, dass, wenn diese Säure wirklich bei Höherauch in der Atmosphäre vorkommt), ihr Ur- sprung nicht etwa aus dem Aufsteigen derselben bei Moorbränden, noch von den phosphorsäurehaltigen Ausdünstungen mancher Gewächse hergeleitet wer- den könne; wie schon daraus hervorgehe, dass sie nur bei einem Hoherauch bemerkt wird, noch mehr aber aus des Hrn. Verf. Versuchen über die Aus- dünstungen der Gewächse, wobei zwar die tropf- baren Niederschläge an den Gefässen, nicht aber die darüber ruhende Zuft Phosphorsäure zeigten *) Man müsse demnach eine Bildung der Phosphor- säure, und wahrscheinlich auch der frei gefundnen Salzsäure, in der Atmosphäre selbst annehmen, wo- hei der Einfluss der Elektrizität zu berücksichti- geh sey. *) Phosphorsäure fand sich in der Ansdiinstung ‘von Allium Porrum, Berberis vulgaris, Pisum arvense, Vicia Faba, Brassica oleracea, orientalis und Napus, Primula _ Auricula, officinalis und elatior, Iris sambucina und Germanica; Salzsaure bei Brassica oleracea und Na- pus; Apfelsäure bei Berberis vulgaris, Ribes alpinum und rubrum; Kohlensäure bei allen Pflanzen, mit denen Versuche angestellt wurden. ge 670 ( duhang , über Meteor-Organismen.) Zu S. 657. 2. 15. und S. 656. Hieher gehört ein früher von Märklin *) gesprochenes Wort: »Jedem anfangenden Gewitterregen geht eine ‚plötzliche Abnahme der früher empfundenen Wärme voraus; — -— in dem Augenblicke verdichten sich die Wolken, und mit ihnen die Stoffe der Organismen, welche mit dem Wasser verdünstet sind. Ihr Zustand ist nun ganz jenem gleich, in welchem die in. den Wissern unserer Erde sind; alle Elemente, welche zu ihrer organischen Ausbildung er- fordert werden, sind im Uebermaasse vor- handen, sie eignen sich also zu , was. sie nöthig haben. Was auf der Erde nur lang- sam ‘geschieht, entsteht hier, vielleicht durch den Einfluss der Elektrizität, ‚plötzlich; Ge- rinnen und Formen sind gleichzeitig, und in diesem Augenblicke senken sie sich mit dem Regen hinab.« | Da wir:in unserer Abhandlung überhaupt nur in den Fussstapfen Anderer einhergingen , da wir uns dabei nie und nirgends das Verdienst eigener Entdeckung zuschreiben wollten , so kann uns eine ausgelassene Stelle dieser oder ähnlicher Art richt zum Vorwurf gereichen. Als Hauptaufgabe betrach- teten wir die Zusammenstellung der Beobachtun- gen, und nur an diese sollten sich Vermuthungen über die Resultate, zu denen sie führen dürften, *) Ueber die Urformen der niederen Organismen 1823. Seite 57. / ( Anhang , über Meteor-Organismen. ) 67 { anreihen. Wie der Geist, beschaulich, speculirend . oder auch dichtend, das Mühsaal der Einzelnheiten schon durch manchen unserer Mitbrüder überflügelt, — wie er uns in tiefen Aussprüchen das Beste, das auf unserm Wege zu finden seyn möchte, ja, weit mehr, als das auf solehem Wege zu Erschlei- chende , längst vorweggenommen haben werde, — diese Erwägung durfte uns nicht anfechten. Wir durften uns also auch nicht: an die Philosophen und nicht an die Hypothesen der aiisdeutenden Syste- matiker halten, um dort bequemen Rath zu holen, sondern wir mussten die Erfahrung, an der es uns selbst gebrach, von ‚den Berichterstattern borgen ; und diese waren es auch, deren beiläufige Aeusserun- gen uber das Beobachtete, gleichsam als Verlautbarun- gen der Natur selbst, an Ort und Stelle vernom- men und nachgesprochen, von uns zugleich mit dem Berichte aufgenommen wurden. - 3 ' Man kann bei einem Verfahren, wie dasjenige ist, dessen wir uns hier bedierien mussten , nicht sorgfältig genug auf seiner Huth seyn, das man der vorleuchtenden und voreilenden Idee nicht mehr Rechte einräume, als sie sich mit jedem Schritte durch die bis dahin zusammengestellten Beobachtun- gen erworben hat. Dadurch, dass sie, in ihrer Ganz- heit, auf jedem dieser Anhaltspuncte durch die vor- handenen Thatsachen der Erfahrung nur unvollkom- men dargelegt und nur theilweise ergänzt wird, wird die Forschung stets weiter getrieben, —- Neues, Anderes muss verglichen und in Verbindung gebracht. werden, bis endlich eine solche. Verknüpfung der 672 ( Anhang, über Meteor-Organismen. ) Einzelnheiten erwächst , die, ihrer Unvollständig- keit und Unzulänglichkeit ungeachtet, dennoch, als ein endliches Abbild der Idee, diese für die abso- lute Erfahrung zu repräsentiren vermag und dem bis dahin gezügelten Streben des vollendenden Den- kens die Freiheit gewährt, als Erfahrung mitzu- sprechen. Der umgekehrte Weg ist häufig versucht worden; er genügt dem, der nicht im Erfahren be- griffen ist, aber er hat keinen Erfahrungsgehalt, so lange er nicht um der Erfahrung willen verlassen und diese selbstthätig und mit dem Bewusstseyn eines allgemeinen, aber fur sie noch namenlosen FAR zu ihm hinüber geleitet worden ist. Ich kann nicht schliessen, ohne meinen Freun- den Nöggerath und G. Bischof meinen lebhafte- sten Dank auszudrücken für den Beistand, den sie mir im Verfolg dieser vergleichenden Zusammen- stellung durch ihre ausgebreitete Belesenheit ge- leistet haben. REGISTER. (Die cursiy gesetzten Wörter bezeichnen natürliche Familien oder Stämme; f bedeutet: folgende Seiten.) Abatia 218, Abelia RB: Br. 564. — chinensis R, Br. 566, Abildgaardia 274. Abroma 19, 21. Abrus: 196. — 197; 320, 27 Abyssinische Pflabzen 246 ff, SS Acacia W. 46. A, fascicula- ta, laeta 250 ; Acaciae aphyllae 121 ff. 125. Acalypha ciliata 237. Acanthaceae 255. precatorius AcanthusMaderaspatanus 256; er tetragonus 240. Acer saccharinum 520, Acerinae 268. Achillea Millefolium, Ptar- mica 5rı, Achlys 25r. Achyranthes 264. Acioa 205. Acotyledoneae: Verhältn. u, Anzahl im Allgem. 15, — in Australien 14 ff, wi schen den Tropen 180, ‘am Congo 179 » 285. — Arten: mehrerer Weltth. 132 ff. 319 — 22; — des arkti- schen N. Amer, 342, 464. II. Aér ophyten f gemeinschaftliche und folgende Seite, /f:, und 520; — der Melville’s- Insel 43T; se Spitzbergen 365; v. Grönland 530, 35 Acronychia 89. Acrostichum alcicorne s. Ste- maria 284, 83; 3522 ; au- reum ebd. u, 320, 2.9. Actaea brachypetala Agı. Actinotus 59. Ädansonia 20, IQI, 296. Adenandra os 3 Adenanthera 46. Adiantum 283; — Africa- num, Capillus Veneris , - tenerum 287; trancatum Burm, 156, _ Adoxa moschatellina 485. Aegiceras 292, Aegyptische Pflanzen 316. Aegopricon 257. _ Nickelhaltige 647, in infusorischer Form 655 Aérolithen, obsie alle aus den höchsten Regionen fallen 647. Aeschynomene 196. Aethalium flavum Link, ei- ne diesem ähnliche Mas- se an der Stelle, wo ein Feuer - Meteor niederge- fallen, deren chemische Analyse 650. 45 674 Aetheilema 256. Agarici spece, 459; A. al- neus 194, 559; campe- stris, muscarius 154. Ageratum conyzoides 259 , 420); 33: Agrostideae 281. Agroslis 281; — algıda 559, Aı2;.laxiflora 472 ; para- doxa 559, 415; Virginica 116;:319, 24- Ailanthus 198. Aira 280; — aquatica 472; melicoides 552; spicata s, subspicata 428, 72, 552. Aken, (Akih) afrıc. 514. Alchornea 237., 319. .. Alectoria iubata 538; 8. cha- lybea 566 , 558. Algae 134, 82; — der Polar- länder 342—56; 540, 558. Alisma Plantago 151. Alismaceae 282. Allium angulosum, Schoeno- prasum 479. — Almeidea 51. Alnus glutinosa(vulg. Schrk.) Aik, 300... iy Aloe 125. Alopecurus 109; — alpinus 150,*359, 410, 471 5 592; antarcticus Gis. 411; an- tarct, Vahl. 411 ;.aristula- tus s. subaristatus 472 ; ovatus, pratensis 411. Alphonsia oleifera 270, 79. Alsinerubella 382; stricta584. Alsodeia 221. f. 223 f. Alsodinae 221 ff. 225. Alternanthera 518. Althaea 20. Altheria 2t. Alyssum arcticum 497. Alyxıa 76. Amaranthaceae 74, 264. Amaranthus 264. Ambora 50: ' Ambrosia 64, Amentaceae 269; — d. Polar- länder 405; 514, 17, 19, 57. | Amomum Granum Paradisi 2.99. Ampelopsis 2093. Amperea 55, Amphiconium 347; — loli- thus 547 £.; molle, rupe- stre, thallodes 348. Amygdaleae 205. Amyrideae 198 (2mal), 200. ‚Amyris anisata 198, 201; bal- samifera, diatriba, elemife- ra 198; Gileadensis 248; 'Kafal 198; Kataf 198, 248, marilima, Opobalsamum , _ Protium, sylvatica, Zeyla- nica 198. Anacardieae 197, 99. Anacardium 87, 108 £ Anagyris foetida 49. | Anassera 75, 251. Anchietea 227; — salutaris 228, Anchusa affinis 247. Andreaea alpina 522. Andromeda calyculata, 484; coerulea 555; poliitolia 484; tetragona 540, 65; 484; 553.. + Andropogon 109, 14, 280; — contortus, hirtus, di- stachyos 280, Androsace elongata, septen- trionalis 475. Anemone borealis Richds. , 492; Hudsoniana R., (mul- tiida § Hadsoniana dC, ), Huds. 3 sangu, 495.; Lu- doviciana s. Nuttalliana , parviflora 4gr ; pensylva- nica 495 ; ranunculoides 492. Anoeetangium (Anictangiam) ciliatam 133, 522. Anoda 20. Anona 318; — Asiatica 184; ' microcarpa 515; mucosa, muricata, 184; Myristica 314; obtusiflora 184; Sene- galensis 185, 297 ff. Anonaceae 140 f., 183 (2m.,) Anopterus 545. Antennaria alpina 400; 506, 56, | Anthenanthia 114. Anthericum 100. Antherylium 214. Anthistiria 114; — australis BD. = 5 Anthobolus 85. Anthoceros punctatus 155, Anthocleista 255, 96. Anthospermum 245. Anthoxanthum 429. Antiaris 147; — macrophyl- - la 147. Antidesma 3o1, Apetalae 219. Aphanes arvensis 131. Aplodon R. Br. 442, 51. — Wormskioldii 443 , 64. Apocyneae 75,76, 250 f. 252, Apocynum androsaemifolium 478. Aponogeton 282, Aquilaria 255. Aquilarinae 235. Aquilegia vulgaris 491. ~ Arabis alpina 556; bellidifo- lia 580 ; hispida, lyrata 498; nudicaulis 379; pe- traea 408; sagittata 497. Arachis 48; — Africana , Asiatica 310; hypcgaea 196, 298, 309 f. Araliaceae 562. Aralieae 56. 675 Araucaria 126; — excelsa 95. Arbor Radulifera von Amboi- na 157. Arbutus alpına, Uva ursi 484. Ardisia 292. Ardisiaceae 291. Areca 102. Arenaria lateriflora 487 ; ma- rina 128, 31; peploides, propinqua 487; quadrival- vis 582; Rossii 384, 487. Aristida 281; coerulescens 281; ramosa 247. Arnica angustifolia, monta- na 598, 510, 556. Aronia ovalis 488. Aroideae 328. , Arrhenaterum 429. Artemisia Abrotanum 505; borealis 506; campestris 505; integrifolia, spitha- maea 506; virgata 505;; vulgaris 506. Arthonia astroidea 6 rad. 527. Arthrochloa R. Br. 429. Artocarpeae 264. Aruba Aubl. 352, Aruba N, et M. 31. Arundinaria maritima 281. Arando, Calamagrostis 552; Canadensis 472; Phragmi- ‚tes 86; 116, 52; stricta 472, Ascarina 404. Asclepiadeae 73, 76, 255. Asclepias laniflora 248. Asparageae 99. Asparagus 282. Asphodeleae gg, 109. Aspidium 283; — Filix fe- mina 120; fragile, fragrans or Fy Asplenium 118, f. Assonia 21. Astelia 100, 126. Aster cordifolius, exscapus, graminifolius 508; monta- - [4 676 nus Rchds. 509; paludosus, paniculatus , salicifolius , salsuginosus Achds. 508, Astragalus aboriginum Rehds. 505; alpinus 396; hypo- glottis 503; melanocarpus, Missouriensis , setosus 5o2. succulentus , vaginatus 505, s. a,: Oxytropis, Astranthus 215, Astrapaea 21. Astronium 198. Ataxia 429. Atherosperma 50, 52 (2m.), 126. Athyrium fragile 52r. Atherospermede 50. - Atriplex Halimus 128, 31. Aurantiaceae 89, 268; s, a. Hesperideae. Australien: welche Theile Hr. R. Brown selbst be- suchte 5, Australiens Flora im Allg, 11, 120. vergli- chen m. and. Weltth. 124 ff.; gemeinste Gewächse 86, Avena flexuosa, squarrosa 452; striata 472. Avenaceae 280. Averrhoa 202 f. 204 f.; — Carambola ebds. Avicennia 81;e-— Africana 2509. Ayenia 21. Azalea Laponica 553; nudi- caulis479; procumbens 476, Azolla 162, 285; — pinnata 165. Badiera 27, . "Bäche, rothgefärbte, 639, 640. Baeckea og, Baeohotrys 292. | Baeomyces paschalis , ver- micularis 458. Balanites 88. Balbisia verticillata 204. Balgkelch (gluma luss., teg- men P. deB.) 108, 14.- Balsamodendrum Kunth. 198. Bambusa rio. Bananen 35or ff. Banara 217. Banisteria 187, 318; — Le- ona 185. Banksia 208. Barbaraea praecox 479. _ Barbula 439, 40; — leuco- stoma439, 60; ruralis 440; unguiculata 132, 522. Barleria 256; — brevispina, eranthemoides, grandiflora, macracantha, mollis, par- viflora 349. Barraldeia 214. Bartramia ithyphylla 524; pomiformis 152. Bartsia pallida 496. Baryosma 53, Batschia conspicua Rehds, 474; longiflora 475. Bauera 41 (2m,) Beaufortia 38. Bechernektarium 88, 09. Beckmannia crucaeformis473. Begonia 290. Begoniaceae 289 f. Bellenda, (afric.) 245. Berberideae 127, 250. Berberis 230, Betula glandulosa , papyra- cea 515, Bidens 239. Bignonia discolor 249. Bignoniaceae 268, — Billardiera 25. Biophytum 203 f.— dendroi- des, sensitivam 203. > Biporeia Pet. Th, 186, Bixa 217. Bixinae 19, 20, 217, Blaekbournea 198. Blackwellia 215, 19. Bladhia 292. Blechum 518. Blepharis 256. Blighia sapida 514. Blutregen, s. Regen. Boerhaavia mutabilis 25 f, Boldea 51. Boletus igniarius 154; s. a. Polyporus. Bombax 21, 191 f ; — pen- tandrum 192, 296, 323. Bonplandia 31, 34. Bontia $ı. Boragineae 268. Borassus flabelliformis 269. Boronia 53, 55. | Borrera aurantiaca 455, 60; 319, ciliaris 555 ;» flavicans 456; — tenella 555. Bossiaea 5o. Boswellia 198. Botria 294. Botrychium Lunaria 150. Bracheilema paniculatum 250. Brassica oleracea 299. | Braya 371, 75; — glabella 497- Bredemeyera 27. Breweria evolvuloides 248. Bridelia 237. | Bromelia Ananas 298, 3oı. Bromus purgans 473. | Brucea 100. Bruchia Schwaegr. 452 f. — Vogesiaca 453. Bruguiera 42, 215, Brunellia 52, 199. Brunia 125, 562. Bruniaceae 562, Branonia 64.” Bryum argenteum 132; cae- spititium 457 , 524; calo- phylium 454 ; capillaceum 677 ‘ Dicks, 438; capillare Hdw. 152; carneum 524, 58; ligulatum 566; nutans 524; pallens 525; pulchellum 524; rostratum 434; tenui- folıum 438 ; trichoides, ven- tricosum 566 , 524; — 5, a. Mnium. Bucco 53. Buchanania 198 f. 200. Büchnera orobanchoides 249. Bucida 40. Buddlea acuminata , folrata 247. Buphthalmum 23955 lon- gipes 61. Barmannia 104. Bursaria 25, 26, Barsera 198, 09. Burseraceae 199. Burtonia 25, Büttneria 21. | Büttneriaceae (nat. Klasse) 18, 19, 24, 59, 124,-192. Büttnerieae (nat. Fam.) 2t. Byssus Iolithus Lin, 544; — - Iolithus Auct. 344. Bystropogom 259, Cabomba 251. 4 Cacalia 259 ; — Abyssinica 250. Cacoucia 40, Cactus quadrangularis 237. _ Caesalpinieae 47, 194 (2m.); 207. Caesulia repens 239. Calamagrostis Canadensis472; _ Groenlandica 552; purpu- rascens R. Br., stricta 472; sylvatica 552. . Galamus secundiflorus 273. Calanchoé pubescens 248. Calectasia R. Br. 105 , 58; — cyanea 159. Calycium chlorellum ß trab, 678 529; claviculare 133, 529; debile , tigillare 529. Calligonum 403. Calistegia sepinm 151, Calla palustris 515, Callistemon 38. Callitriche 45 f. 44. Callitris 95. Calodendron 32. Calothamnus 38. Caltha arctica 368; , natans 368, 495; palustris 495. Calycomis 41, | Calyptrion 222. Calyx (Juss.) der Gräser 109. Cambessedea 198. Campanula rotundifolia 476 ; uniflora 400, 76. Campanulaceae 65, 69 f. Campulosus 116, Canarium 198. Cantharellus lobatus 459. Candollea 25 (2m.), 24. Canna 507; — Chinensis, coc- cinea 507 ; — crocata , flaceida, gigantea, glauca 308; Indica 307; iridiflora 508; lutea, Nepalensis 307; macrophylla 508; occiden- talis, patens 507; reflexa, variabilis 308. Canneae 97. Canthium lucidum 247. Capparideae 268. Caprifoliaceae 569. Caprifolieae 268. Caprifolium parviflorum 268. Capsella Bursa pastoris 499. Capsicum 299, 3ot f. 306; — frutescens 506. Carallia 42, +215. Cardamine articulata 579; bel- Jidifolia 565, 80; digitata, hirsuta 498; nudicaulis 579; ‘pratensis 498, Cardiospermum 188; — gran- 7 difloram 168 (2 m.); 322, 35; Halicacabum 188. Carex 106, 275; — affinis R. Br. 512; ampullacea , ari- stata 514; attenuata R. Br, 5123 bullata, capillaris 514; caespitosa 152; 409, 63, compacta R, Br. 541, 513; concinna R, Br. 513; con- _color R. Br. 409, 63; 557; dioica 511; filifolia 512; fuliginosa 409, 512; limo- sa 514; loliacea 512; lupu- lina, marginata 513; me- dia R. Br, 512; misandra R. Br. 408, 62; mutica R, Br. 513; oligocarpa , pel- lita, podocarpa R. Br, 514; polytrichoides 512; Pseu- docyperus 132; remota 512; Richardsonu R. Br. 515; rigida 556; saxatilis 513, 56; scirpoidea, scoparia 512; varia 513; Wormskiol- diana 512, Cargillia australis 315, A Carica Papaya 298,.5o1 f.505. Carissa 252 ; — Abyssinica, edulis 248. Carie (franz.) 581. Carlowilzia corymbosa 61. Carolinea 20. Cartonema 104. Carya 108. sa | Caryophylleae 127, 268, nor- dische 540, 80; 486; 555. Cassa, (afric.) 195, 297- Cassia 48; — oceidentalis 195, 317, 20,25; pube- scens 248. Cassieae s, Caesalpinieae, Cassipourea 318. Cassuviae 197 , 99. Cassytha 268, 89 ff; — pu- bescens 291 , 322, Casuarina 89 ff, — egquise- tifolia, nodiflora, quadri- valvis go. Casuarineae 89. Catabrosa 412, 24. _ Catharinea glabrata, laevigata 435. Caulinia oceanica 151. Caulophyllum 250, Ceanothus 52 f. Cecropia 263, 96. Cedreleae 137, 289 ff. Celastrinae 53, 188. Celastrus glaucus, serrulatus 248. Celosia 264; — albida, ar- gentea s. margaritacea 521. Celtis 265; — orientalis 322. Cenchrus 1 14 , 280; —tripsa- _ coides 247. Cenomyce cervicornis 557; eoccifera 155,557; cornu- ta 133; deformis 133, 537 ; ecmocyna 557; fimbriata . 342; furcata 366; gonore- gah., oxyceras et 8 clad., parecha 557 ; Pocillum 566; pyxidata 155, 458, rangiferina 154, 342, 557 ; vermicularis 154, 458, 537. Centaurea Amberboi 61 ; mo- schata 8 L. 61; suaveolens 61. Centotheca lappacea 521. Cephalotus A, Br. 144; — follicularis 144. Ceranthera 221. f. 225, 32; — dentala 221, Ceramium aureum 348. Cerastium alpinum 540, 65, 81, 555; arvense& 487; la- tifolium 555; viscosum HOT. 2 Ceratopetalum 41 (2m.), 215. Cercis 48; 19. Cetraria cucullata 456, 555; — Sıliquastrum | + 679 Islandica ha, 456, 535; — Aunıpefing 456, nivalis 342, 66; 456 ; 555, 58; odontella 457; Richardsonii Hook., _ sepincola 555; vermiculas ris 458. | Chailletia 252, 318; liflora 255. Challetieae 232. Chamaerops humilis 102, Chara translucens 511, Charieis Cass. 6r, Cheilanthes leptophylla 250, Cheirostemon 21. Chenopodiaceae 264, 403. Chenopodium Guineense 264 Chlenaceae 18, 19f.; 191, 99. Chlorantheae 403, f, | Chloranthus 404; — elatior, inconspieuus, monander, 405; monostachys 404. ; Chloris 281 ; — penicillata, simplex 281, ; Chlorococcum 349, Choisya 35, 54. Chondrachne 37% Chorisia 21. Chorizandra 279. Chrysanthemum Rehds. 570. Chryseis ae Cass. 61. Chrysobalaneae 205. Chrysobalanus Icaco 205 ft. 500). 3253, Zus Chrysocoma 239. Chrysosplenium alternifoli- um 391, 485. Chuncoa A (2m.). Chuquiraga 152, | Cichoriaceae 62, 60. Cicuta maculata, virosa h78. Cineraria congesta 598, 462; frigida Rchds., integrifo- lia, Lewisit : Achds. 507 5 : palustris 462, 507. Cirsium PIFeBAIENIE 61. —. sessi- | RISSE a: 680 Cissampelos nymphaeaefo- lia 250. Cissus 299. Cistinae 127. Citrus 293; — Aurantium, medica 298, 501. Cladium Mariscus 152, Cladonia subuliformis 458; — s. übrig. Cedomyce. Classen, natürliche, 16, 192. Clayaria coralloides , pistil- larıs 134. Clavija 292. | Cleome paradoxa , parviflo- ra, Roridula, Siliquaria 249 _ Clerodendron 259; — capi- tatum 259; myricoides n, Sp. 249. Cliffortia 125. Elimacium dendroides 52). Cloanthes 78. Cneoram 198. Cnestis 198, 201, f. Coccocypsilum 349. Cochlearia Anglica 556; fe- nestrata 341, 70; Groen- landica 565, 556. Cocoinae 27%. Cocos Indica 271, 315. Codarium acutıfolium 315. Codia 41 (2m.). Coffea occidentalis 245. Colbertia 23. Coleanthus 412. Coleosanthus 61. Collema fasciculare, nigrum 154, 558; saturninum 558; tremelloides 154, Colletia 52 f. Colophonia 198. Colpodium 412, 14; — la- tifolium 414. Coluria R. Br. 592. Gomandra livida Achds., um- be!lata 477. Comarum palustre 4gt, 555. Comasperma 27. ‘Combretaceae 39. Combretum fo; ovale 243. Commelina acuminata, hir- suta 247. Commelineae 105, 282. Commersonia 19, 21; — Fra- seri 21. Comocladia 198. Compositae 60 ff. 66; 123, 27,52, 85; 258, 599 ; nor- dische 504, 56; — ihre geogr. Vertheilung 240 fl. Conchocarpus 51. | Conferva Acharii, aurea 548; aurea ß lolithus 546; ebe- nea 154, 348; ericetorum 134; glomerata 540; loli- thus 546, 48; odorata 548. Coniferae 88, gı, 92 f., 265. Connaraceae 198, 201: f. Connarus 198, 201. f. Conocarpus Grin. fo, < Co- nocarpus Jcq. 4o. Conohoria 222, 25, 28, Conoria Kunth, ibd. Conospermum 84, 156; — reticulatam Sm. 154, Convallaria bifolia , trifolia A480. Convolvulaceae 152 ,82; 256 Loa. Convolvulns azureus 257; Batatas 3135; Brasiliensis s. Pes caprae 520; conge- -stus, eirrhosus, pilosus n. spp. 248. Conyza Guineensis 249. Corallorrhiza innata 5ır. | Corchorus 190 (2m.); gra- cilis 249. Corethrum 85. Cordia Abyssinica, ovalis 248. Cornicularia aculeata ß spa- dicea 366 ; divergens 558; — molle, 4 lanata 154, 457; ochroleu- ca 457, 558; pubescens 154, 558; spadicea 154. tristis 558. Cornus 562, Cornus alba 474; Canaden- sis 475. Correa 55, 53, Corydalis aurea, glauca 5oo. Corylus Americana 515. Corymbiferae 62, 60. Corynostylis 222. Corypha 269, 72, 99, ne Taliera .272. Corysanthes A. Br, 160; — fimbriata 161, Coupea 209. Coussapoa 265. Crassula puberula 248, Crataegus coccinea 555. Crepis nana Rehds, 504. Cristaria 20, Crotalaria 196; — axillaris 321; farcta, propinqua, Sal- _ tiana n. spp. 249. Croton acuminatum 250; tri- lobatum 237, Crowea 55. Cruciferae 127; nordische 34t 61, 65. 497, 556. Cryphiospermum repens 239, Cryptandra 52 f. Cryptodon A. Br. 450, 51, Cryptogamae s. Acotyledoneae, Cryptogramma A. Br. 548; — acrostichoides 521, 48, 49. Cucifera 272. Cucurbitaceae 218, 69. Cucurbita Pepo 208. Cunonia 41, (2m.) Cunoniaceae 40, 42, 214,545. Cupula: bei Taxus 88 ; bei den Coniferae 99 Ri; ; dop- pelte 04. Curatella 23. (2m.) Curculigo ıo1ı. I. 681 Cusparia 5a, 34. Cusparieae 31 f., 34, Cuspidia castrata Cass. 61, Cycadeae 289. Cycleptera 83. Cyclops quadricornis Latr., röthet das Wasser 641. Cymbidium 99. Cyminosma 32. Cynarocephalae 62, 60. Cynodon Dactylon 128, 32. Cynodontium 132, (Cynonto- dium Hedw.); — capilla- ceum 458, Cynontodium , s. Cynodon- tium. Cyperaceae 104, 6, 25, 27, 82; 274: 328. Arten: A- byssinische 247; des Ark- tischen Nord-Amer. 462 f., 471; 511; von Grönland 552, 57; d. Malville’s -In- sel 408; gemeinschaftliche mehrerer Welttheile ı52,. 319 ff. Cyperus 294 f. — al. "tus 274, 77; laxiflorus 275; ligularis 274, 775 320; ni- loticus 319; Kopien. 274, 76; 316, 22, 24; rotundus 128, 52; —densus, involu- tus, ‘Rugs, melanocephalus, scirpoides n, spp. (Abyssin.) 247. Cyphia 66, 69. Cyrtodon AR. "Br. A42. Cypripedium 97. — humile, parviflorum, pubescens 511, Cytisus Cajan 196, 298, 50g. Dacrydium 88, 94. Daedalea serpens 559. Dahlia Thunb. 561. Dalecham pia tripartita 250, Daphnia Pulex , röthet das Wasser. 641. 44 682 Dasypogon R, Br. 103,57; — bromeliifolius 157. Davilla 23. Decostea 198. Delima 25, Dendrobium 98 f. — moni- liforme 98. Deschampsia 414, 24, 28; — brevifolia 426. Desmochaeta lappacea 521, #5, Dianella 99. Dianthus Abyssinicus 248. Diaspasis 66, Dichapetalam 253. Dicksonia antarctica 117. Dicoma 6o, Dicoryphe Aub. Du Petit- Thouars 561. | Dicotyledoneae: Verhältniss im Allgem. 12, 175 ff; — in Neu-Holl, 15 ; am Congo 176; im tropischen Amer. 178; im hoh, Norden 561 f. — Geschichte d. Verbrei- tung 326 ff. Saamen 527. — Arten, gemeinschaftliche mehrerer Weltth, 151 ff., 319 — 22. Dicranum elongatum 523; flexuosum 152, fuscescens, polycarpum , polysetum 523; pulvinatam 132; pur- pureum 152, 525; Schra- deri (var.) 525; scoparium 132, 342, 525; strictum, strumiferum c. var. 525. Dictamnus 32 (3m.), 34. Didymodon 439; — capilla- ceum 438, 523; subulatum 438. Digitaria 280. Diglossus 61, _ Diglottis 31, 52. a ay 23; — procumbens 33, Dilleneae Salish. 23. Dilleniaceae De C., R. Br, 22, 24, 124 f. Dimerostemma 6o, Dimorphanthes 6r. Dioscorea 299, 512. Diodia 243. Diosma 54, 33. Diosmeae 51,55 f., 124. Dipbylleia 230 f. Diplacrum 106, Diplasia 279. Diplazium 119. f., 285. Diplolaena 35, 53. Dipsaceae 127, Ditrichum 60, Dobera glabra 247. Dodecatheon integrifolium 475. Dolichos 196. Doliocarpus 25. Dombeya 21. Dombeyaceae 21. Donia 540 (vgl. Oxyria); — squarrosa 510, Draba alpina 565, 69; 499; androsacea Wahlenb. 369; corymbosa R. Br. 341; gla- bella 499; hirta 499, 556; Lapponica 369; ‘lutea 8. 499; muricella 541, 499; oblongata 341 ; pauciflora 369 , 460. Dracocephalum parviflorum 9. Dracophyllum verticillatam 77° Drapetes 154. Drosera 127. Droseraceae 226, Dryandra 208. Dryas chamaedryfolia 4gr, vgl. 555; integrifolia 540, 91; 491; 556; octopetala 565, gt; 555; pentapetala 392; tenella 3g1. Dufourea arctica Hook. et ' Richds. 542, vgl. 556; ru- gosa ebds.; tortuosa 542. Dum-Palme 272. Dunalia acaulis R. Zr, 249. Dupontia AR. Br. 424; 414, 60; — Fischeri 425, 60. Durio 21. | Duvaua 198. Ecastophyllum Brownei 196, Echenais 61, Echites 252. Eclipta 239 ; — punctata 239, Ectocarpus 547; — aureus 348. Ehretia Abyssinica 248; obo- vata 247. Ehrharta 110. Elaeagneae 85; 127,53; 268, Elaeagnus argentea 474. Elaeis 269 ff. 275, 318; — Guineensis 269, 96; 312, Elaeocarpeae 22. Elaeocarpus 22. Elaeodendrum 188, Elaphrium 33, 198. Elate sylvestris 273. Elatine Hydropiper 128. Eleocharis capitata 277, 319 ; palustris 471. Eleusine Indica 321; stolo- nifera 247. Eleutheranthera 61. Ellisia 542. Elymus Canadensis, mollis R. Br. 473. Elytraria marginata 256, Embelia 292. Emerus 196. Empetram nigrum 341, 518, Empleurum 33, (2m.) Enalcida 60, | Encalypta ciliata 441; pili- fera 522; vulgaris 132. Endocarpon complicat. 532 ; 683 hepaticum 133; sinopicum 366; viride 532, Endoleuca 60. | Ensete, ( Bruce’s,) 305. _ Epacrideae 74, 76 ff. 121 ff, Ephedra 93, Epidendron L, 98; — au- tumnale 99; conopseum, humile, praecox 98. Epilobium alpestre 553; an- gustifolium 482; latifolium 482, 553; palustre 483; pauciflorum 553; tetrago- num 483, Epimedium 230, Equisetaceae 127, | Equisetum arvense, palustre, scirpoides, sylvaticum, um- brosum, variegatum 520, Eragrostis ciliaris 520. Erasma 562. — Erdnuss 298, 99. Erica coerulea 453. Ericeae 127. Erigeron 259; — alpinum 556 ; bellidifolium 506 ; compositum 508; glabel- Jum 506; Philadelphicum, | pulchellum, purpureum, Serpentaria 506; stipulatum 239; uniflorum 506, 56, Erineum betulae 540. Eriocalia 59. Eriocaulon 105. Eriodendron 21, Eriolaena 21. ‚ Eriophorum angustifolium 410,71. s. a. (polystachyon) 359; eapitatum 410, 552; gracile 410; latifolium s, vulgare 410, 551, 539 (poly- stachyon ); strictam Ä. Br. 471; tenellum 471; vagi- natam 471, 551. Eriostemon 35. (am ), 33. 634 Erysimum cheiranthoides 500; praecox 497. Erythraea compar 248. ne 196; — tomentosa 249, Erythrochiton 51, (2m,) Erythrophleum 104. Erythrospermum 217, Erythroxyleae 185. Erythroxylon 185 f, Escalonia 545. Escalonieae 545, Ethulia conyzoides 316. ‘Eucalyptus 57, 77, 121 f.; 125, 42; — Globulus 37, 143. Euchaetis 53. Eudesmia R, Br. 141; tragona 141. Eu dadea Sahara: 3:82} — te- Eupatorium 259; — micro- stemon 61. Euphorbia 55, (2m.) 56, 237; — Charhaesyee 2575 pro- pinqua 250. Euphorbiaceae 55; 256. Euphrasia officinalis 496. 125, 85; Eupomatia R. Br. 158; — lau- rina 150. Eurya Thunb. 568. — Chinensis A, Br. 569. — Japonica Thunb. 570, Eustrephus gg. Euthales 68, Eutoca A. Zr. 541; — Frank- lini 476, 542; Menziesii, parviflora 542. Eutrema A. Br, 575, 461; — Edwardsii 375, br, Euxenia 6r, Evernia prunastri 133, 536, Evodea s, Enodea. Exocarpus 85 (amal) ff., 262, Facelis 60. 'Färbendes Princip der Ost- seeluft 635, aller Erdge- wässer überhaupt ib.; Ber- zelius Versuche darüber 656, — in dem in der. Höhle eines Sphärosiderits eingeschlossenen Wasser 655. Fagara 32. Fagonia armata 248. Fagraea 75, 253, Familien, natürliche 16 f: Faujasia 66: Festuca brevifolia R. Br. 420, 65 ; elatior 111; Halleri 420; ovina 420, 79; vivi- para 420, 552. Ficoideae 268. Ficus 265; — calyptrata, lu- tea, microcarpa, ovata, re- ligiosa, umbellata 263. Filago L. 60. Filago Cass, ebend. Filices 116, 25, 82 (2mal); 283; — des Arktischen N.- America’s 526 ; — gemein- schaftl, mehreren Weltth. 132. 319M Sam, Fimbrillaria 61. Fimbristylis 275; — pilosa 274. Fissidens silts 152; taxifo- lius 525. Fissilia 89, 260 f.; — dispa- rilis 261, Flabellaria pinnata Cav. 186, Flacourtia flavescens 190. Flagellaria ross 528; — In- dica 321, 24. Fleischregen 640. Flindersia R. Br. 155; — Au- stralis 135. Florideae 540. Flüsse in Schlesien roth ge- färbt, 657. — dergleichen bei Picenum, in Aegypten, in Albanien, in Italien u. Deutschland 659, 640. Fornicium 60. Forstera 69, 72. Fothergilla Lin. , 56r. Fragaria Canadensis 489. Frankenieae 222, 25. s. Sau- vageae, Franklandia A, Br, facifolia 150. Fraxinellae 31, Freziera , quibus differt ab Eurya 569. Friesia peduncularis De C. 22, Fuchsia 43. Facus arcticus 134; ceranoi- des 540; corneus, obtusus, palmatas, pinnatifidus, pli- catus hs plumosus 566; rubens 154; sinuatus 366; sinuosus 154. Fugosia 20; Fuirena 106, 274; — umbel- lata 277; 519, 29. Fumariaceae 127. | Funaria hygrometrica 152 , ony | Fungi 181; — der Polarlän- der 538 ff.; 459; gemein- 149; — schaftliche mehrerer Welt- theile 154. Fusanus 85, 247; — alter- nifolias 247. Gaertnera Lam. 75, 251. Galipea Aubl. 51 rnit, i34. Galipea DeC. 132. Galium boreale 475; tincto- rium ebend, ~ Gardenia 243, 45. Garuleum 60. -Geisorrhiza Abyssinica 247, 316. ' Gela 8g. Geniostoma 75, 251. 685 Gentiana Amarella, crinita, propinqua, rotata 478. Gentianeae 73, 75. Geranium Carolinianum’ 500; compar 249. Gerardia 258. Gerichtsbaum 206. Geum anemonoides //., gla- ciale, montanum, Peckii, potentilloides Zi; ah ‘ tum, reptans 592; stri- ctum 491; triflorum 592 , 491, urbanum 128, Gifola Cass. 60. Gimbernatia 40. (2m.) Giseckia266; — pharnaceoi- des 522, 554. Gleichenia I see _ Hermannt BOO fs | Glinus RER 516, 21, mii Globularieae 127. Gloriosa 528; — simplex 350; 5 superba 321; 50. | Glossarrhen 225. Glossostemon 21, Glama ( Juss.) der eles 108; Gl. corollina ZL. tog. . Gluta 21. Glyceria_ 110, 421; tans 152. Glycine 196; —_ subterranea 1250 ,. SEE Gnaphaloideae: (tribus) 65. Gnaphalium . alpinum 400 ; 506, 56; dioicum , planta- gineum s, plantaginifolium 506. | Gnephosis 60. Goethea 21, Gomphrena 264. . Goniocaulon 61. Gonium pectorale (Infuso- rium ) 555. Gonocarpus 45. ei 68 ; dag oes 69, oy ; — Aui- ; 686 Goodenovieae 64 (2m,) ff., 70; 124, 52; 268. Gorteria spinosa 61, Gossypium 20, I9gI. Gouania 52. Gramineae 107, 23, 27, 773 82; 279; 328, Er 62; '— des hacken Nord-Ame- | rica’s 410; 465, 71 ff.; Grön- land’s 552; Abyssiniens 247; — gemeinschaftliche meh- rerer Weltth. 132; 319 - 22. Grarnmitis 548; — leptophylla 548. Grangea Maderaspatana 316, 21525. Grangeria 205. Grevillea 83. Grewia 190. Grimmia apocarpa 152; ea ovata 522; pulvinata 1325 sudetica 522, Grindelia squarrosa 510, Grönland’s Pflanzenverhält- nisse 361; Pflanzen-Arten 55L, Grossularinae 127 ; (vgl.545.) - Guajacanae 268. Guateria rufa 183, Guazuma 21. Guichenotia 21. Guiera 4o, Guilandina Bonduc et Bon- duccella 320, 27 (2mal), 955. Guttiferae 268, 89 ff. Gyalecta bryophila 527. Gymnostomum 442; — obtu- sifolium 441 , 60; pyrifor- me 152. Gyrinops 235. Gyromium proboscideum 455. Gyrophora erosa 342, 66; 455; hirsata 542, 66; hyperbo- rea}53o ; Mühlenbergii 331; Pensylvanica 550; “probo- scidea 366, 455; prob. B. arctica Hook: et Rchds, 529; vellea Ach. 532, Gyrostemon 22. Habenaria hyperborea, obtu- sata 511. Hagel, rother 503. Halorageae 42, 124. Holoragis 43, 44 f. Hamamelideae 56r, Hamamelis Zin, ibid. . — Chinensis 562. — Virginica 564. Hamiltonia 85, Hamulium Cass. 60, Haupt - Parallele : welchen Strich von Neu - Holland Hr. R. Br.darunter verstehe 13. Hedwigia 198. Hedyosmum 404. Hedyotis 43, 245; virgata 245. Hedysarum adscendens 322; alpinum 501; boreale 502; Mackenzii Achds. 5or f.; pictum 196, 321; rugosum, triflorum 196, Zn vagi- nale 322. Heisteria 89. Heliantheae 239. Helicteres 20. Heliopsis platyglossa Cass, 61, Heliotropium cinereum, du- bium, ellipticam, gracile n. spp. 247. Indicam 320. Helvella membranacea 459. Hemarthria 115. Hemigenia 79. Hemistemma 23, (2m.) on Henricia 61, Hepaticae 182; — der Polar- Lander 455, 526; mehreren Welttheilen gemeinschaft- liche 133. Heritiera 21. Hermannia a1, 124. Hermanniaceae Juss, 18. Hermannieae De C. 21, 192. Hesperideae 138, 289 ff. : — s. a. Aurantia. ; Heteropteris 186; — Smeath- mani 186. Heuchera AR. Br. 544, 45; — Richardsonii 478, 546. Heymasoli Aubl. 89. Hibbertia 25, (2m.), 24. Hibiscus 20, 191 f.; — erian- thus , parvifolius n. spp. 249; Suratensis 321 ; tilia- ceus 520, 52. Hieracium prenanthoides 504. Hierochloé 428 ; — alpina 342; 429,72; fragrans 472; pauciflora 450. Himmelspapier, s. Papier. Hippaelyptum 274. Hippocratea 187. Hippocrateaceae 53, 187. Hippophaé Canadensis 520. Hippuris 45, (2m.), 44; — tetraphylla, vulgaris 470. Hiraea odorata ı85, 87; pin- nata 186. Hirnellia 60. Hirpicium ibid. Hirtella 205 (2m.) Holeus 114, 299, 311, 429; — alpinus 542; 429, 72; fragrans 472 ; Gryllus 128, 52; saccharatus, Sorghum 289, 5ır. — s.a, Hiero- chloé. Homalinae 215 f.; 219 f. Homalium 215 ff, Hookeria lucens 132. _ Hordeum iubatum 473. Hos] undia 258; - opposita 258. Hovea 5o. | Hovenia 52. Hudsonia ericoides 487. 687 Hugonia a1. Hybanthus 220, 22. Hydnum fagineum 539. Hydrocharis 282, Hydrocotyle Asiatica 522; vulgaris 151, Hydrolea 257. Hydroleae ibid. Hydrometeore, deren Natur, organische u. salzige Mi- schung 629 ff. Hydropeltis 251. Hydrophylleae 54ı £. Hydrophyllum 542; — lineare 542. Hygrobiae 43. Hymenanthera. Bhs. 225, 32. Hymenantherum Cass, 61, Hymenophyllum Tunbridgen- se 152. Hypaälyptum 107, 277; — argenteum 277, 319; fili- forme 274. Hyphaene 269, 72, 99; co- riacea 272. Hypnum abietinum 525; ad- uncum 542, 455; cordifo- lıum 455 ; Crista castrensis 526 ; denticulatum 525; den- droides 565; fluitans 526; lutescens 525; nitens 455, 525; plumosum ibid.; re- cognitum 152; rufescens 356, 434; rugosum s. ru- gulosum, scorpioides, ser- pens 526; Schreberi, splen- dens, stramineum, striatum 525; .uncinatum 526. _ Hypoölytrum 277 f. Hypoéstes 255; — Forskalii 247. Hypoxideae 101. Hypoxisibid. ~ Hyptis 258 f., 5:8; — obtu- sifolia 320, 25. Hysterium Pinastri 559. 658 Icica 108. Ifloga Cass. 60. Ilex [aponica Zhb, 230, Jllecebreae 264, Illecebrum ibid. Imbricaria 59. Impatiens tenella 248, Imperata arundinacea 132; cylindrica 322. Incumba (afric. ) 500. Indigofera 196; — albicans, diffusa n. spp. 250; ferru- ginea, hendecaphylla 196; lateritia 321; nigricans , pulchra, tetrasperma 196, Ingenhoussia 20. Intybellia 61. Inula: s. Pulicaria, Jolithus Schwenckfeldii 344. Jonidia: s. Violariae. Ionidium 220, 22; strictum 221, Ipomoea 257; — pentaphylla, Pes caprae 320. Jrideae 106, 9, 25. Iris graminea 551. Isachne 114. Ischaemum ibid. Isolepis fluitans, setacea 152, 'Ixeris Cass. 61. Ixora 243, Jacquinia 202. Jambolifera 52, 53. Jasmineae 268. Jasminum Abyssinicum 247. Jatropha Curcas 237; Mani- hot 257, 98; 3or. Jeffersonia 230 (2m.) Juglandeae 108. Juglans ibid.; — pterocarpa ibid. Junceae 103,57 ff.; 282; 131 f.; — nordische 4o 80 Bann Bin Juncus affinis 480; arcuatus 407, 8; 552; bicornis 480; biglumis 407; castaneus , echinatus 480; effasus 132; filiformis 480; glaucus 481; maritimus 152; ‚triglumis 480; — s. übrige: Lazala. Jungermannia 342; — bi- cornis 455, 527; bicuspi- data ibid.; bidentata 153, 526; byssacea 133; compla- nata ibid. , 526 ; emarginata 526; exsecta 527; furcata 153 ; nemorosa 526; pin- guis 153; pulcherrima 526; quinquedentata 527; saxi- cola, setiformis, sphagni 526; tamariscifolia 133, 526; Tomentella 135. Juniperus communis, pro- strata 519, Jurinea 61. Jussiaea erecta 321, 26, 52. Justicia bivalvis, cynanchifo- lia, Forskolii n. spp. 247 ; hypocrateriformis, opaca, plicata 256. Kalmia glauca 484. Kannahia laniflora R. Zr. 248. Kantuffa: (Zruce’s), 248. Kaulfussia 6r. Keim: Entwicklungsgrad 527 i Kelch der Gräser 109. Kennedia 50, Keraudrenia 21. Kitaibelia 20. Kleinhovia 21. Kobresia scirpina 5rr. Krameria 27, 28, Kydia 21. Kyllinga 107, 278; squamu- lata u.a, 274. Labiatae 78, 258; Blamen- bau 80; — Arten: ı3ı; Abyssinische 249; nordi- sche 493. Ki actuca taraxacifolia 239. Laetia 27. Laguncularia 4o, Lagunea 20. Lantana 259 (2m.); — poly- cephala 249. Lappago 114. Lasianthera 294. Lasiopetaleae 21. Lasiopetalum 19, 21, 22. Lasiostemum 352. Lathyrus pisiformis 5oo. Laurelia Juss, 51, 52, 126, Laurinae 268, 289 ff. Lavatera 80, Lavenia erecta 521, 25f£. Lavradia 225, 26, 29. Lebretonia 20. Lecanora atra 133, 553; ba- dia 555; brunnea 133, 554; candelaria et 8. polyc. 584; cerina 555 ; cervina 554; elegans, epibryon, erythrel- la 555 ; fusco-atra et 8. den- drit,, gelida 153; glauco- ma 555; hypnorum 554; lentiginosa, lepidosa 133; liparia 8, rub. 554; micro- _phylla 135; miniata 555; murorum 566; oculata 555; Parella c. var. ı55, 533; straminea , subfusca 553; sulphurea 155; tartarea 555; ventosa 155, 553; virella 534. Lecidea abietina 528; anthra- cina ebd.; atro-alba 527; atro- . virens c. var. 366, 528; can- Gida 529; confluens 155,527; decipiens 529; decolorans 6. gran. 528; Ehrhartiana: polytropa ibid, ; famosa 527; fusco-Intea 528; geographi- ca 153; icmadophila 528; I. 689. lapicida, lucida et 8, theyo- tea 528 ; larida 133; lateo- alba 582; luteola 133, 528; Oederi 528; parasema 133, 527; rivulosa 528; sabule- torum 527; tigillaris 529; uli- ginosa , Wahlenbergii 582. Ledocarpum 204. Ledum buxifolium 553; la- - tifolium, palustre 484. Leea 328; — sambucina 321, Leersia ciliata 441, Leeuwenhoekia 69, 71. Legnotis 214, 318. Leguminosae 45; 123, 27,85, 95; 202, 5; 327 — Arten: Abyss. 249; nordische 396, 500 ; mehreren Welttheilen gemeinschaftl. 320 ff. Lemna minor, trisulea 131, 470. Leontice 250, . Leontodon lividus s. palustris 397, 504; Taraxacum 341. Leontopodium 60. | Lépeyrodia 278. Lepidium ruderale 500. Lepidosperma 106, Lepraria botryoides 154, 3549; chlorina 538; flava, incana 154; kermesina 545 ff., 549 ff.; rubens 345. Leptarrhena 385. . Leptinella 61. Leptomeria 85. Leptospermum 59 (2m.) Lepturus 108, Lepyrodia 106: Leskea complanata 152; den- droides, polyantha 525; ra- fescens 453. Leucas affinis, quinquedenta- ta, n. spp. 249. Leucolaena 59. Lencosia 235, Licania 205 45 690 Lichen aphthosus 457; athroo- carpus 527; coeruleo-ni- gricans 529 ; cucullatus 456; geographicus 528; la- natus 457; nivalis 456; Normodricus 457; ochroleu- cus, odontellus 457; pa- schalis 458; piceus A, Br. 553; polycarpus 534; po- lytropus E. B. 528; pun- gens 537; ramulosus 458; squamulosus E. B. 554; tra- binellus 529; vermicularis 458; vernalis £. B 528; s. iibr, Cetraria, Lecanora, Le- cidea, Parmelia u.a. Lichenes 182; — der Polar- länder 455, 527 ff. 558; ge- meinschaftliche mehrerer Welttheile 133, 32i. Liliaceae 282. Liliam Philadelphicum 479. Linaria gracilis, hastata, pro- pingua n. spp. 259. Linconia 562. Linnaea borealis 497, quibus differat ab Abelia 565, Linum perenne 479. Lipocarpha 275 f.; — argen- tea 319, 20. Lippia 259. Lithospermum ambiguum 247. Lobeiia 65 ff. 71. Lodiculae der Gräser 110. Logania 75, 51 f£, Loganieae 75. Logfia Cuss, 60. Lolium 108. | fomatia 83, 126. Lomentaceae 47. Lonicera involucrata 477; 8 a. Caprifeliam, Lopezia 72. Lopimia 20. Lorantheae 404. Loranthus 42, 43; 215, 62; — calycinus, congestus, lae- tus n. spp. 248. Ludia 217. Luft, färbendes Princip der- selben, 555. I.uft-Zoophyten 35r. Lupinus perennis 500. Luzula 408; — arcaata 407 f., 552; campestris 131, 364, 480; vgl. 407; hyperborea 407; melanocarpa 480; pi- losa 408. Luzuriaga 89. Lychnis apetala 540, 80; 487 ; 555; triflora 540. Lycoperdon perlatum 539; pratense 459, 559. Lycopodiaceae 284. Lycopodium alpinum, anno- tinum, complanatum, den- en 520; Selago 542, 20%. | Lygodium 284. Lysimachia thyrsiflora 475. Lysimachieae 268. Lythrum Salicaria 131. Maba-Palme 269. Magnoliaceae 24, 289 ff. Mahernia 21, 124. Malachra 20; — radiata 192, Salz Malope 20. Malpighia 185. Malpighiaceae 185. Malva 20. Malvaceae , natiirl. Classe , 18,55, rot f.; 527; — na- türl. Familie d. N. 18, 192. Malvaviscus 20. Mandubi, (afrie.) 3rr. Manettia lanceolata 248. Mangifera 198. Manisuris 280. Maranteae 97. ——_-- -_-_ = Marchantia conica 527 ; ; he- misphaerica 133; po!ymor- pha 153, 527. Marignia 108. Mariscus alternifolius 274. Marlea Roxb.(StylidiumLour.) 562. Marsilea 283; — quadrifolia 152, Massen, trockne, die aus der Luft fielen, papierartige 644; seiden- und haarférmige 648; schleim- und gallert- artige, s. Sch'eimmassen. Matisia 20. Matthiola elliptica 249. Mauria 198. Meesia nliginosa 524. Meionectes 45, 44 f. Meisarrhena tomentosa AR.'Br. 29. Melaleuca 38. Melanthiaceae : s. Junceae. Melastoma 212; — decum- bens 208, octandra 210, Melastomaceae 208 ff. Melhania 21. Meliaceae 1357; 268, 89, 93. Melica 110, Melicocea 189. Melicope 33 (2m.) Melochia 21, ıgr. Memecylon art. Menianthes trifoliata 475, Mentha Canadensis 405. Meriana 212. Mertensia 265; — dichotoma FV’. 284, 319. Mesembryanthemum 125; — aequilaterale 86, Mestotes 253. Meteore,als Phanomene neuer . Bildungen von Substanzen 659; sind das Produet ei- ner zusammengesetzten , _kosmisch- tellurischen Ac- 691 tion ebend. , Gegenbemer- kungen gegen Chladni’s Hy- pothese von einem rein kos- mischen Ursprang der Me- teormsassen, 55g ff. Note. Meteorische Niederfälle, Vor- schläge za deren künftiger Behandlung 663, Metrosideros 38. Micranthea 55. Microcorys 79. Microtea 265. Mikania chenopodifolia 259. Mimosa 46, 194; — aspera, canescens 194, Mimoseae 46, 194. Mitella grandiflora 545; nuda Gm. s. prostrata s. renifor- mis 485. Mitrasacme 75. Mniam cradum, cuspidatum, palustre 525; rostratum 434, 525; turgidum 342, 434, 52 Modecca (Rheede’s) agı. Mollia 264. Moluccella integrifolia, re- panda, scariosa, n. spp. 249. Monachne 114. Monas Lens 555. Monimia 50, Monimieae 50, 52: Monnieria 31 (2m.), 34 (2m,) Monnina 27, 28. Monocotyledaneae 528: —Ty- pus 97, 109. — Verhältniss im Allgem, 12, 175 ff. diese im hohen Norden 36: f., in Australien ı5, am Con- go 177.-— Arten: Nordische 4o7 tf (auch zerstreut 470 f. 479 F.,511 fl); gemeinschaftl, mehrerer Weltth. ea fx 319 — 22. Monodora Myristiea 514. Montezuma 20, 692 Moquilea 205. Morinda 245. Mundia 27. Musa 502 ff.; — sapientum 298, 5or ff.; superba 504. Musanga (afric,) 263, (2m.), _ _ 296. Musci 182; — des arktischen Nord-America’s 521 , 464; der Melville’s Insel 431 ff. 464; Grönland’s 558; — ge- meinschaftliche mehrerer ‚Weltth. 132, 320. Mussaenda 245. Myoporinae 81, 124. Myoporum 81. Myosotis Lappula 475. Myrianthus 264, Myrica Gale 57g. Myriophyllam 45, (2m,) 44 f.; —spicatam 515, 0 Myrobalaneae fo, Myrobalanus 4o, Myrodia 20. Myrospermum 256. Myroxylon 256. Myrsine 292. Myrsineae 289 ff. | Myrtaceae 57; 123; 212, 69. Nahrungspflanzen 298, 315. Naiades 282. Nais tubifex , Schlamm 641. Nama 257. Nandina >31. Napimoga 215. Narben-Hülle der Goodeno- vien 64, 65 ft. Nastartium amphibium 151 ; palustre 497. | Natürliche Classen 16, 192. Nauclea Africana 249. Neckera heteromalla 132; pen- nata £32, 525. Nelsonia 255. röthet den Nemophila 542. Neottia cernua 4S5rr, Nepeta azurea 249. Nephrodium 285; — fragrang Har. Nephroma polare, resupina- tum 556. Nerium 252. Nesceis 6o. Neurachne 105. Neurocarpaea R.Br. 246, 48; — lanceolata 248. Nicandra 255. | Nicotiana 299, Sor f., 506; — Australasiae 306; unda- lata Vent. ebd. Nisa 215. Noisettia 223, 27; — fran- gulaefolia 227 f.; pyrifolia 220. Nostoc commune, eine, die- sem ähnliche Masse an der Stelle, wo ein Feuer-Me- teor niedergefallen 655, wo eine Sternschnuppe gefal- len 654 — allgemeiner Cha- rakter 656, ist ein grosser Protococeus ebends., ihre Farbenveränderung nach dem Zerfliessen in Gefässen 657, ihr Ursprung aus Stern- schnuppen , ebds., alche- mistische Bedeutung der- selben, ebds., heftige Wir- kung des Niederschlags aus ihrer Flüssigkeit in Krank- heiten 658. Nostocineae, als Typus der infusorischen Meteor - Or- ganismen 654. ~ Nuphar lutea 4gr. Nuxia congesta, dentata A. Dr. 247. Nyctagineae 152, 268. Nymphaea Lotus 516, 21, 24. Nymphaeaceae 251, Nyssa 85, Ochnaceae 268, Ochroma 21, Ochroxylum 52, Octoblepharum albidum 520, Ocymum 258; — cinereum, monadelphum n. spp. 249; pilosum, polystachium, san- ctum 258. Oedera alienata Thb. 60. Ogheghe, (afric. ) 500. Ogiera 61, Olacinae 89, 260. Olax 85, 89 (2m.) 260; — scandens, Zeylanica 260, Oldenlandia pentandra 245, 545. | Oliganthes 60. Olyra 28r. Olyraceae ibid. Omalanthus 55. Omphalobium 2or, Onagrae 4o, 44, 72, 26% Oncoba 190. 'Onobrychis simplicifolia 250. Opegrapha epispasta ß, (s. mi- eroscopica E. B.), macula- ris 552. Opercularia 74, 75; 245, 51. Ophelus 20. Ophioglossam 285. Ophiospermum 235. Ophioxylum 251. | Orchideae 96, 98; 123, 62; 282; — parasitische 98; 118; nordische 511. Orchis hyperborea, obtusata, rotundifolia 511, Oreobolus 106. f Organische Beimischungenim Regen u. deren Natur 650. Organisches Element der Lutt 654, 657. Ormocarpus ventricosus 196. 693 Ornitrophe 188, Orthotrichum anomalum 524; cupulatum 342, 524; ele- gans, Hutchinsiae, obtusi- folium, rupestre, speciosum 524. Oryza 315. Oryzopsis asperifolia 473. Osbeckia 209. | Oscillatoria muralis 540. Osmunda barbara 125, Osmundaceae 285. Osteospermum coeruleum 60, Othera 292. 2 Ovvando, (afric.) 509. Oxalideae 204. Oxalis 125, 205 f.; — corni- culata 128; sensitiva 209. Oxycoccus palustris 483. Oxyria 402 ff. (vgl. 340. Ru- mex digynus) — (digyna s.) reniformis 405, 81; 555; 540. | Oxystelma esculentum 255, 321. Oxytropis arctica 396, 462 ; argentea, campestris, defle+ .xa, oxyphylla 502; uralene sis 597, 502. Pachynema 25, 23. Pagamea 251, Palavia 20. Paliurus 52. ne Paleolae (der Gräser) 110, Paleolaria 60. Palmae 101; 269, 96, Palmella alpicola, rupestris 540( andre Art 544, 49. . Pandanus Candelabrum 296. Paniceae 114, 280 f. Panicum 108, 9; — colonum 280; crus galli 152, 322; glaucum, giutinosnm, hir- tellam 280; ovale 247; tri- choides 280. 694 Panphalea 60. Papaver nudicaule 341 , 65, 69; 491; 556; radicatum 365, Papaveraceae 232, 68. Papilionaceae (< Legumino- sae, se auch diese) 48; 194, 96. Papierartige Substanz, die im Ambot’schen aus der Luft fiel 644, chemische Ana- lyse derselben 646, Pappophorum tog. Parinarium 205 ff. Parmelia aipolia 555; ambi- gua 554; caperata 133 ‚534; 'conspersa 153, 534; eyclo- selis 555; Fahlunensis, her- bacea, muscigena ß. lenta 554; olivacea 133,534; pa- rietina 133; physodes 153, 555; plumbea 155; pulve- rulenta 555; recurva 566; saxatilis re stellaris 133, 545; stygia 566, 554; ve- lutina 548. Parnassia palustris 479. Paronychia sedifolia 248, Paronychieae 265. Paropsia 216 f. Parrya R. Br. 5763 — arcti- ca 374, 77 f.; macrocarpa 35 7 Den 109, 14; 280; — Kora 280. sh 221 f,,,.22g: Passifloreae 316, 17 aan) {Bs 269, 89 ff Passura 222 f. 228, 31. Patrisia 218, 33. Paullinia 518; — Japonica Thb. 189; pinnata 188; 522, 35. Pavetta 245 ; flexa 247. Pavonia 20, 50, 51; 126, — congesta, re- Pedicularinae 268; vel. : Per- sonatae. Pedicularis arctica R. Br, for, 60 ; euphrasioides 8. Labr. 496; flammea 496; hirsu- ta 541, 65; 496; 556; Langs- dörkiken; ; Lapponica, ma- erodontis Achds. 496; su- detica 402, 60, 96; verti- cillata Pursh s. Nelsonii R. Br. 496. Peganum 34 (2m.) Pelargonium 125; — Abyssi- nicum n. sp 240, 316. Peltidea anbehboes 459, 536 ; canina 133, 366; scutata 537: Penaea 27, 125, Pennisetum 286; — glancum 132; villosum ay Pentaloba 223, 29; — sessilis 229. Pentapetes ar. Pentatropis: eynanchoides AR. Br. 248. Peperomia 290. Perianthium, der Gräser 110, ia, Periphyllia, der Gräser 110. — Berıploes 255; — esculenta Bas, da Periptera 20 Perotis latifolia 321, Personatae ; vgl. Scrophula- rinae. Persoonia 208. Petaloma 211. Petalostemma chenopodii X, Br. 248. Petiveria 265. Peumus 57. Peziza amorpha, populnea, sarcoides 539; scutellata 194. Pflanzen: Anzahl der entd, Arten im Allgem. 11; in Neu-Holland 11. — Ver- hältniss derselben 12 ff., 175 ff., in Norden 361 ff. — Familien, natiirliche 16 f,; herrschende in Aastra- lien 123, am Congo 182 ff, — Geschichte d. Verbrei- tung 326 ff. Pflanzen-Arten :seltene Abys- siniens 246, 316; ägypti- ‘ sche 316; in Australien 38, 77, 86, 122; im südl. Africa 316; d. Westkiiste von Africa 294, essbare da- selbst298; - amCongo 169, diese verglichen mit denen anderer Floren 315 ff, —im arktischen N.-America 461, 67 ff.: and. Baffins-Bay 559 - ff; auf der Melville’s In- sel 559 ff.; Grönland und Labrador 55: ff.; Spitzber- gen 564 f. — Chinesische ' 561; s. a. Physiognomie. _ Phaca astragalina 596, 502; | frigida 502. Phacelia 542; — parviflora "542. Phagnalion 60. Phascum 451, 52; — bryoi- des, curvicollum, flexuo- ‘sum 452; muticum 133, Phaseolas vulgaris 196. Phebalium 55, 55. Philotheca 55, Philydrum 97, 104; — lanu- ginosum 105; pygmaeum 104. Phippsia R. Br. Aıı; — al- gida 412. Phleum alpinum 130, 552. Phlomis 259. Phlox Hoodii Richds. 476. Phoenix 269. Phylica 52. _ Phyllanthus 257. 695 Physcia Islandica 457. Physiognomie einer Gegend bedingende Gewächse: in Australien 58, 77, 86, 100, 122; im westl. Africa 296. Physiphora 223 (2m.), 228. Phytolacca 265 ff. Phytolacceae 265 f, Picris hieracioides 131, Pigea 222. Pileanthus 143. Pilocarpus 31 f. 33. Pinguicula involuta Schrk, 551; vulgaris 470, Pinus alba, balsamea 515 ; Banksiana 516; Dammara 95; microcarpa 516; nigra 515; Pinea-93, Piparea 222 f. 225, 28, 32. Piper Aethiopicum ( offic. ) 314; Cubeba 290, Piperaceae 265, 89; 403 f. Piptocoma 60, Piqueria 61. Pistacia 198, en 528 ; — Stratiotes 319, 24. Pisum maritimum 5or. Pittosporeae 25, 123. Pittosporum 25, 26. Plagianthus 20, Plantago lanceolata, maior, montana Huds. 475. — | Platylobium 5o. Platypetalum A. Br. 371, 75; — dubium 572, 460; pur- purascens 372, 461. Platyzoma ıı7. Pleurandra 25 (2m.) 24. Pleuropogon. A. Br, 421; — Sabinii 421, | Plumbagineae 268, Plumbago eglandulosa n. sp. 248. ie Poa 280, 424; — abbreviata ‚ R. Br. 417, 65; angustata | 696 R. Br. 416, 63; alpina 475; arctica R, B. 418, vgl. 552; ciliaris 280, 320; compres- sa 552; crocata 475; tlexuo- sa Host 420; laxa 552,339 ; 418, 20; trivialis 552. " Poaceae R. Br. 115, 280 f. Podalyria bracteata 195. Podocarpus 89, 94 f.; —as- plenifolia 95. Podophylleae 231. Podophylium 2350 f, Pohlana 32. Pohlia arctica 456; bryoides 435; purpurascens 437, Polemoniaceae 127, 257. Polemonium dubium 543: Polygala 27; —- Abyssinica, linearis n. spp. 249; pauci- folia, Senega 5oo. Polygaleae 26, 124, 232; Polygoneae 265: Polygonum cilinode, erectum 485; — sinaatum 248; vi- viparum 402, 85; 553. Polypetalae 219. Polypodium 285; — Dryo- pteris, vulgare521; spinulo- sum Burn, 156; s. a. Wood- sia u.a, Hoya Polyporas abietinus , betuli- nus, cinnabarinas, varius, velutinus 559. Polytrichum alpinum, brevi- foliam 432; commune, hy- perboreum 451 ; iuniperi- num 342; piliferum 452; propinguum 451; septen- trionale 452. Pomaderris 52 f. Pomax 75, 74, Pombalıa 220. Populas balsamifera, trepida 519. Poranthera 33, Portulaca oleracea 151. Portulacaceae 268. Potalia 255. | Potamogeton crispus 151 ; gra- mineus 128, 31; natans 151; pectinatus 474; per- foliatus 131, 474. Potentilla Anserina 131, 489; arguta 489; aurea 555; bi- flora 490 ; coneinna n. sp. 489; frigida 395; fruticosa 489; Groenlandica R. Br, 540, 395; hirsuta 490; Ja- mesoniana, macrantha Led, 395; nivea 395, 490 vrgl, -555, Norwegica 489; palu- stris 491, 575; Pensylva- nica 489; pulchella 340; se- ricea 594 ; tridentata 490 ; Vahliana 395; verna 555, 595. Poupartia 199, 200. Pourretia 20. Premna 250. . Primula Egaliccensis , fari- nosa et ß. stricta, Horne- manniana 475. Prockia 217. Proserpinaca 44, 43. Prosopis 46. Prostanthera 78. Protea Abyssinica 516, Proteaceae 74, 82, 125 f.; git oye Protium 198. Protococcus Ag. 554. — als Typus der _meteorischen ‚Vegetation 656. Prunella vulgaris 151. Prunus Pensylvanica, Virgi= hiana 488. Pseudaleia 89. Pseudaleioides 89. Psychotria 245, 45. Ptelea 198. Pteleaceae 108, Ptelidium 188, Pteris 285; crispa 548; gra- cilis 521; thalictroides 548. Pterocarpa 198. -Pterocarpus 186, 196 (am.); — Ecastophyllum 196; 522, 54; lanatus 197, 521. Pterolobium lacerans R, Br. 248. Pterospermum 2r. Pulicaria.aromalica,, involu- crata, viscida n. spp. 250. Palmonaria maritima , pani- culata 475. | Pyrola asanifolsa, chlorantha, minor 485 ; rotundifolia 540, 485; secunda, uni- flora 485. Pyrus ovalis 438. Quinchamalium 262. Raamfracht 297. Racomitrium lanuginosum 457. Ramalina farinacea 558; fa- Pastas 154,538; fraxinea 154. Ranunculaceae 127, 231. Ranunculus affinis AR. Zr. 568, 460 ; „ mus 568, 460; Cassubicus 556; Cymbalaria et 8 min. 493; fistulosus 494 ;' Flam-: mula 405; glacialis 541; hyperboreus 567; Lapponi- cus. 495; 341, 65, 65,:675 — 7. 365 ff, ; ovalifolius 493; Pen- sylvanieus, Purshii Achds. 494; pygmaeus 567, 495; rn ta 493; Sabinii 7, 459; sceleratus, sul- Sher 495. Raphia vinifera 273, 96, 99; 312, ° I, arcticus 495; aurico-' nivalis 365, 75° 459; 556; — 8. sulphureus Rapinia herbacea 551. Raputia 5 IB Rauia 5>; ' Ravenala 504. Recchia 23, Redoutea 20. Regen, rother, a) von unbe= kanntem Ursprung, mehre- re Beispiele 612 ff. — durch Schmetterlings - "Reinigung 6:6, — durch Bienen 618: _ b) gefärbt durch die Auf. lösung mineralischer Stoffe 630) c) darch eine, der des rothen Schnee’s analo- ge Beimischung 622; — erste Analyse des Blütre- gens bei Ulm vom J. 1755 durch Rau 625; Sementini’s Analyse des im J. 1815 in Calabrien gefallnen 627; — des von Caneto628; — von Giesen 629; — Mischun- gen der Regen tiberhaupt, nach Zimmermann 629 ff.; Unterschied dieser unge- färbten von den nn 655. Reimaria ı A. Remirea maritima Aubl. 281, Reseda pedunculatä n.sp..248. Resedaceae 127. Restiacéaé 105, 5, 23 f.; 278, Rhamneae R. Br. 52, 269. — Rhamni Juss, 52, 55. Rhamnus 52; — alpina Aaa; inebrians nr. sp. ibid, Rheum 405; -— digynum Bo 553, (40): Rhexia 210, 12, Rhinanthus Crista alli 496, Rhinocarpus 198. Rhinorea: s. Rinorea. Rhizomorpha setiformis 134s Rhizophora 42, 213, Rhizophoreae ha, 212, AG 695 Rhodiola rosea 558. Rhododendron Lapponicum 484. Rhodolaena ıor. Rhus 1098 f. 200., Riana 222 f., 251 Ribes 545; — floridum, glan- dulosum, nigrum, oxyacan- thoides, rubrum 477. Riccia fluitans,. glauca 195; natans 199, 527. Richeia 214. Ricinocarpos -53. Ricinus communis 257. Riedleia 21. Rinorea 222 f,, 228, 90. Rivina 265. Robergia 201. Robinia 196. Roccella fuciformis 133, 321. Rohria 234. Rondeletia febrifuga 245. Roridula Forsk. 240. Rosa Abyssinica n. sp. 248, blanda 499. Rosaceae 127, 192, 205. Rother Schnee, s. Schnee. Rothes Wasser. s. Wasser. Rourea 198, 201. Rubiaceae 72, 185, 242; nor- dische 475. Rubus arcticus 555; Chamae- morus 489; compar 7. sp. 249; ldaeus 6, Canadensis, pistillatus , saxatilis B. Ca- nad, 489. Ruellia 256; — balsamea, in- trusa, uliginosa 250. Ruigm 213o4r," 53: Rumex 403; — acutus 481; digynus 340 ; 405, 81; 553; sanguineus , verticillatus AS1. Ruta 34, (2mal). Rutaceae 31, 4, 268. Ryania 217, 18. yo Saccharinae 280. / Saccharum 114; 280, 82, 99; 501; s.a.: Imperata. Safa (afric. ) 200, 295, 312. Sagonea palustris 257. | Sagus Palma-Pinus 275, Salacia 187, Salicaricae 214. Salix Ammaniana 5ı7; ar- ctica R, Br. 341, 405, 517, 557; arenaria macrostachys 518; candida c, var. 518; cordata, decipiens, deser- torum Achds., fragilis 517 ; glauca 518, 557 f.; limosa 518, 57; myrsinites, myr- tilloides 517 ; phylicifolia 518; polaris 565; purpurea, reticulata 517; rostrata 518; rubra 517; vestita 518; vi- tellina 558. Salomonia 27, 29.. Saltia Abyssinica R. Zr. 248. Salvia Abyssinica n. sp. 248. Samolus 127; - Valerandi 15r. Samydeae 219, 255. Santalaceae 85, 261 f. Santalum 85, 477. Sapindaceae 188, 268. Sapindus 188. Sapoteae 268. Sarcocephalus 297, 300. Sarracenia purpurea AgI. Satureia ovata, punctata n. spp. 249. 9 UL Saussuria multiflora 505. Sauvagesia 225 (2m), 226. Sauvagesieae (s, Sanvageae), 222, 25, Saxifraga 385; —aizoides 485; Aizoon 554 ; amplexifolia 385 ; bulbifera3g1; caespi- tosa L. ß. Groenl. 565, 485, 553; caespitosa R. Br. 540, 89; cernua 540, 65, 90; 485; 555; flagellaris 340, 86; foliolosa 391; Groen- | landica 485 ; 553; 365; Hir- culus 585, 485; hyperborea 588 ;. longiscapa 390; ni- valis 565, 89; 485, 555; oppositifolia 540, 65, 85; 485; 554; petiolaris 540; propinqua A, Br. 340, 55; rivalaris 589, 553; setigera 540, 86; stellaris 590; tri- cuspidata 540,88; 485; uni- flora 389, 462, 553; venosa 389. Saxifrageae 127, 561, 545; der Polarländer 540, 61, $5,° 485; 544,52. Scaevola 69. Schedonorus elatior ıır. Schinus 109. . Schizophyllum commune 154 (Agaric. alneus), 559. Schlamm, rother 641. Schleimmassen , die aus der Luft fielen 648; — algen- artige 652, 655; — pilzar- otige, G49; 652. Schmidtia 412. Schnee, rother 342 — 56; Nachtrag über denselben 571; — von Ross , 575; — Bauer über denselben 578; De Candolle 576; Wol- — lastons Analyse seiner Sub- stanz 592; — Grouvelle’s Analyse 595, — von den Alpen, nach de Saussure, 594; — nach Charpentier und Chladni 595; — Ana- lysen von Steinmann und Ficinus 596; — Biselx üb. rothen Schee 597; — ver- schiedeneFundörter dessel- ben ibid. — Ramond über rothen Schnee auf den Py- renäen undüber dasVerhal- ten des Glimmers zu dem- 699 selben 598; — Peschier’s Analyse des rothen Schnee’s vom gr. St. Bernhard 600; — Vergleichende Zusam- menstellung seiner Analy- | sen 604; die rothe Farbe des Schnee’s der Europäi- schen. Alpen rührt nach De Candolle, Peschier u. Pre- vost, gleich der des Polar- schnee’s, von der rothen Al- ge des Schnee’s, Protococ- cus kermesinus Ag., her 605; — Rother Schnee fällt in Italien und an andern Orten 606; — Analyse des erstern und Verglei- chung 607; — Fernere Bei- spiele von rothem Schnee Gog. Schoenodorus, s. Schedono- rus. Schoenus nemorum 106. Schousboea 40. Schwenckia 518; — America- na 258; ..920, 26.' Scirpusantarcticus 274; cae- spitosus 471; capitatus 277; filamentosus , hispidulus 274; lacustris 152, 471; ma- ritimus 132, 471; Inucro- natus 152 ; obtusiflorus 274; palustris, sylvalicus 471; triqueter ZL, 152, s. auch Eleocharis , Fimbristylis , Isolepis. Scitamineae 97, 282. Scleria verrucosa 274. Scolopendrium 119. Scoparia dulcis 258; 520, 26. Scottia 5o. | Scrophularinae 257 ; — Abys- sinische 257; nordische 4or, 496, 556. — Scutellaria galericulata 495. - Seeen, rothgefärbte, zu Bol- 700 ‘ sena, in Armenien, im Ve- netianischen 659, 640. Securidaca 27, 28. Seguiera 267. Sempennpe: 85,198 5 Semperviveae 268. Senacia (Senecia) 25, Senecio 259; — aureus, bal- samitae , gracilis 506; lu- gens Rehds. > panciflorus 506. Senra 20. Sensitivae (Batsch) 204. Seringea 21. Serpicula 45, 44. Sesamum pterospermum nx. sp. 249. Sida 20, 191 f. — acuminata, gracilis z. spp.249; iuncea 520; pannosa n. sp. 2493 periplocifolia 520, 32. Sieversia /V. 392; — con- gesta , dilatata 392 ; humi- lis 592,460; Rossii 974, 92; A60. Silene acaulis 540, 485. Siliquaria glandulosa Forsk. 249. Simsia 84. Sisymbrium amphibium 151; brachycarpon , canescens 499; palustre 497; Sophia : 499 Sisyrinchium anceps 471. Skousboea 4o. Smeathmania 217, 18, Smilacina bifolia, stellata, tri- folia 480. Smyrnium trifoliatum 479. Solanaceae 268. Solanum einereum, uncina- tum n. spp. 248. Solea 222. Solidago humilis, iuncea, lan- ceolata, procera, stricta, te- nuilolia, Virgaurea 516, Solorina crocea 566, 527. Sonchus alpinus 505; olera- ceus 131 ; taraxacifolius 259. Sophora occidentalis (95. Sorbus Americana 488, 555; aucuparia 555. Sorghum 511; — saccharatum Bir vulgare 518, Sorindeia 108, 200. Sparganophorus 259. Sparmannia 190, Spathelia 108. Spathella der Gräser HOD. Spathularia 228, Spergula nodosa 487. Spermacoce 245, 45. Spermaxyram 89. Sphaeranthus Africanas 239. Sphaeria concentrica 558; di- sciformis 559; ophioglos- soides 154. Sphaerophoron compressum 154, 538; coralloides 154, 566. Sphaerosiderit , Wasser in seiner Höhle 655. Sphagnum acutifolium 521; vgl. Sph. eapillifoliam 155; squarrosum 521, Sphenoclea Zeylanica 316, 28 „26, Sr Spiloma versicolor 527, Spiraea salicifolia 488. Spiranthera 51, 52. Splachneae 45t. Splachnum angustatum 445, 582; arabica R. Br, 446, 48, 49, 60; Brewerianum 522; exsertum A. Br, 448; Froelichianum 442, 45; longicollum 442; luteum 522; Magellanicum 445 ; mnioides ihn, 5o, 60; 522; Octoblepharum 445; para- doxum Ä, Br. 449, 513 pro- pinguum AR. Br. 447, 49; tenue 442 ; urceolatum 522; vasculosum 445, 522; Wormskioldii 443 ; Wal- fenianum 445. é Spondiaceae 199. _ Spondias 199; — lutea 201. Spumaria Mucilago, eine die- ser ähnliche Masse an der Stelle, wo ein Feuer-Me- teor niedergefallen , 650. Staavia 262. Stachys ambigua 405. _ Stachytarpheta cinerea n. sp. 247; Indica 259 (2m.) Stackhousia 54. Stackhousieae 54, 124. Stapelia 125. Statice Armeria 479. Staub, rother, der aus der Luft fiel 643. Staubfaden: Anzahl u, Stel- lung bei d. Gräsern ıtı. Stellaria Edwardsii 581; 461, 86; 555; glauca s. palu- stris, gracilis 486; grami- nea 486, 555; Groenlan- dica 555; Labradorica 555; laeta 486; nitida Hook. Eu 554 Stellatae 75, 243 f. Stenocarpus 595. Sterculia 21, 1915 — Abys- . sinica 259 ; acuminata 296. Sterculieae 21, 192. — Ster- culiaceae Vent. 18. Stereocaulon paschale 154, 366, 458, 538, 558. Stereoxylon 545. Sticta crocata , pulmonacea ~ serobiculata 135. Stipa 110; = Canadensis , iuncea 472, Stipaceae 281, Stizolobium urens 196. » Stroemia farinosa /V’. 701 Stragulum ( P.- B.), der Grä- ser 109. Strelitzia 304, ‚ longi- folian.sp., rotundifolia 248. Struchiam 239; — America- nam 320. Strychnos 252. Stylideae 69, 70, 72, 124, Stylidium Sw, 69. Stylidiam Zour. 562. Stylosanthes 196, Stypandra go. Styphelieae 78. Subularia 461, Swertia rotata 478, Symphoria occidentalis, ra- cemosa 477. Symphoricarpos, quibus dif- ferat ab Abelia 565. Synanthereae 60 ff, s. Compo- sitae. Synaphea R. Br, 84, 194; di- latata 154. Syntrichia mucronifolia 449; ruralis 450. Süssholz, arktisches, (M’ er zies) 5o1. Systylium 442, 51. Tafalla R. P. 404, Talgbaum 513. Tamarindus Indica 195, 208, 301, Tanacetum pauciflorum 505. Tapura 254; - Guianensis 255. _ Targionia hypophylla 153. Tasmania 126. Taxanthemum atfenualum R. Br. 248. Taxus 87; — Frucht 87 f Telanthera 318. Teleozoma R. Br. 549. Tellina 544, 45. Tephrosia 196 ; — linearis 196. | 702 Terebinthaceae nat. Cl. 197; Terebintheae nat. Familie 1972 | Terminalia 40 (2m.); — cy- cloptera n. sp. 248. Ternströmiaceae Mirb, 568. Terpnanthus 51, 52. Tetraphis pellucida 522. Tatracera 25. Tetratheca 29 f. . Thalictrum Cornuti, nellum 4or. Thamnea 562. Thlaspi Bursa pastoris 499. Thelephora amorpha, purpu- rea 559. Thelira 205. Thelotrema lepadinum 1553, 553 Theobroma 21. Theophrasta 292. ‘ Thermopsis rhombifolia 484. Thesium 262 ; — umbellatum ATT. Thespesia 20. Thomasia 21. Thuja occidentalis 516. Thunbergia angulata 249. Thymeleae 40, 268. Ticorea Aubl. 32. 34. Ticorea De C. 51. | Tiliaceae 18, 19 ff.; 189, 92. Timmia cucullata 454; Me- gapolitana 454, 524. Tofielda borealis 481; cocci- nea Achrds. 481. Toluiiera 256. Tomex glabra Forsk. 247. Tonina 105. Toresia 429. Tortula 440; — mucronifo- lia 440; ruralis 439 , 523. Trachyteria 25, Tragia 257. Trapa 45. Tremandra 29. cory- Tremandreae 29, 124. Tremella cruenta 342, 49, , 56; mesenterica 539. Tremella Nostoc, s. Nostoc. Trentepohlia aurea 347. Triachne 60. | Triehodium 109; — algidum 412; laxıflorum 472; stri- ctum, trichanthum 552. Trichomanes 283. Trichostemma fruticosum n. sp. 250. Trichostemum canescens 152; capillaceum 458 ; lanugi- nosum 342, 65; 437; 523, 58; polyphyllum 152. Tilia Europaea 8. Amer. 482. Triglochin maritimum, pa- lustre 481. | Tricoccae: s. Euphorbiaceae, Triosteum, ab Abelia distin- euéndam, 565. Triphaca 21. Trisetum ref. A. Br. 427 f.; — airoides s. subspicatam 28, 72,092 Tristania 58. Tristemma 208 f. — hirtum 208 (2m.)f.; invo!ucratum 208; incompletum, Viru- sanum 209. Triumfetta 190. : Trochetia 21, Troximon glaucum 504. Tschilli, (nıalay.) 506. Tubereularia vulgaris 154. Tarritis glabra, ovata 497. Tussilago corymbosa 399, 460; frigida 400, 460, 510; pal- mata, sagittata 5ro. Typha angustifolia 128, 522; Australis 282, 322; Domin- gensis 522; latifolia 511. Ucriana 245, Ulva crispa 342, 540; Lactuca | 134; montana 540; plumo- sa 194; rupestris 546. Umbelliferae 58 ff. ‘Umfar (Bruce’s) 247. Unona Aethiopica 184, 514; Asiatica 184, macrocarpa 185. Urania 504. Urceola 253. Urceolaria cinerea 555. Uredo nivalis Bauer 344 £, 549, 585. — foetida 581, — Caries ibid. — sitophila ibid. Urena 20, 191; — Americana s. reticulata 192, 321, 332; glabra, mollis n. spp. 249» Urtica gracilis 514. Urticeae 147, 263, 403 f. Usnea florida 154, 566? 558; melaxantha 459; ochroleu- ca 457; plicata 558; spha- celata 458. Usteria 75, 250 f. Utricularia 127, 258; — in- termedia 470. Uvaria 185. Uvularia amplexicaulis 552 ; puberula 480, 552. Vaccinium Canadense 483; fissum, pubescens, uligino- sum 555; Vitis Idaea 483. Vahea 252. Vahlia 544 f. Valeriana sylvatica Bks. 471. Valerianeae 127, Vallisneria spiralis 151. Vandellia 518. Variolaria communis ¢g. as- perg. 552. Velleia 68. Ventenatia 190 f. Ventilago 52. 703 Verbena officinalis 131 ; pri phylla 259. Verbenaceae 78, 81, 259. Verbesina 239; — alata 61, V ernoniaceae 239. Veronica alpina 551; pere- grina 470, Verrucaria epidermidis 532; nitida 135; rubens 545; stig- matella 552. Vesicaria arctica Achds., are- nosa Richds, 498. Viburnum edule, Oxycoccus 479. View Americana 5or, Vilfa 411 f., 414; — algida Aı2. Viniferae 299, 268 (Viteae). Viola 220, 22; — arborea 221; Hybanthus 225; Labrado- rica Schrk. 556; linearifo- lia 221. Violariae (und > Fioleae) ’ 909 f.; 222526, —'geoßgr- Vertheilung 224 f. Viscum 42, 215, 262, 404. Vismia 518. Viteae 268, 93. Vitellus, der Gräser 112. Vitex 259. Viticeae 78. Vitis 299. Voacanga 255. Voando (afric. ) 309. Voandzeia 5oo. Voitia 451; — hyperborea 451, 55, 64; nivalis 452, 54; Vogesiaca 452. Volkameria capitata 259. Wallichia 21. W allichieae 21. Waltheria 21, 191; — Ame- ricana, Indica 520, 32. W anzey, ( ( Bruce’s ) 248. Wasser, eines See’s, roth ge- 704 färbt durch pflanzlichen Färbestoff 621; — desgl. gefärbt-in Flüssen , Seeen, pale Ucbsthireienduhl gen, siehe Flüsse; rothes - Wasser durch Entomo- straceen 641; durch Infu- sorien ibid. Webera alpina, nutans, py- riformis 524. Wedelia Africana 239. Weinmannia 41 (2m.) Weissia cirrhata 522; con- troversa 132; splachnoides 442. Westringia 78. Wigandia 257. Wintera 126. Woodsia glabella R. Br. 1- vensis 521. Wormia 25 (2m.), 24. Xanthium 64. Xanthorrhoea 100. Xanthoxyleae 5 32, 54. Xanthoxylon 52, 55, 34. Xerotes 105. Ximenia 89; — Perla L. 88; Americana 260,500. Xylophylla 86; — longifolia L. 86 f. Xylosteum coeruleum 476 ; involucratum, villosum 477. Xyris 104 f, Yam 299, 312. Zapania_ 259 ;: — nodiflora 128, 31. Zea Mays 298, a SIT, Zieria 55, 35, 36, Zigadenus chloranbnne 482. Zizyphus 52 f. Zornia diphylla 196. Zostera marina 151. Zygophylleae 54, 204. Gedruckt bei C. F. Tuormann in Bonn, Seite. 10. 19. 25. 26. VE IL, ‚do 53. 102. 113, 185. 198. 222. 245. 243. 265, 2809. 290. 312: Sr. 357. 373. 55. 412. 429. 454. 436. 477. I. Are bt D bu PIAS MS vr ANS ANH Ln] Lo | Ll — Sure See cee -_ Verbesserungen und Zusätze. Zeile. .v. unten .1.d. Note. v. unten > a. Rande v. oben v. unten v. oben v. unten v. oben v. unten ate Col. v. unten v. oben v. unten v. oben v. unten v. oben v. unten Vv Vv „oben . unten —— v. oben — lese : Gewächse producta Senacia. 543 Rhinanthaceen N.etM. Cacoucia Zizyphus nordl, Perianthiums Gattung Connaraceae Rinorea 1824 Pterolobium der Micropyla Cycadeen 1823 Codarium Lepraria CCLXV ignotos 340 Vilfae Arrhenatero CCXCVI, Schkuhr Tod statt, Gewäsche. productas. Senecia. BADR Rhynanthaceen, N. et H. ‚ Cacousia. - Ziziphus, südl. : Prianthiums. Gattungen, Conaraceae, Rinoria, 1814. Peterolobium, des Micropylus, Cicadeen. 1813. Podarium, Leprara. CCXV. ignotes. 240, Vilvae. Arhenatero, CCXVI. Sehkuhr. Todt, 47 n. 316. Cineraria Lewisii adde: Erigeron composi- tum Hook. in Lin. Transact. vol. XIV. P. 2. p- 374. t. '2, | post n. 7. adde: Luzula hyperborea Hook. ].c. p. 588. l. ult. Saxifraga rivularis. Adde: Hook. 1. c. ante n, 13. inser, Saxifraga foliolosa Hook. 1. c. n, 16+,—17. inser, Arenaria rubella (A. quadrival- vis Br.) Hook. |. c. p. 586 et 568. Ä Lychnis apetala. Adde: Hook. |. c. | 26 — 27. inser. Draba alpina Hook, Lin. Transact, 1. e) p48); eb 369. ibid. inser. Draba micropetala Hoock, in Parry’s 2d, Voy. Append. Linn. Transact. I. c. p. 585 27. Draba hirta. Adde: V. 5. Hook. in Parry’s 2d. Voy. Linn. Transact Le, 29 — 5o. inser. Cochlearia Danica. Hook, ].c. p. 286, post lin. 2 inser. Salix polaris Wahlenb, Hook. |, c. 33 ¢ 587. hoes At. Polytrichum alpinum Lin. Hook.1. c. p, 588. Bryum caespititium Lin. Hook. 1. c. Zeile lese: statt. 17. v. oben sich sich Il. — besonders besondeis. 4. — Salpetersäure Sapetersäure. m. Einige Finige. 2. v.anten Bory Borry. §. ILI. §. 4. §. IV. ee? §. V. §. 6. 1. v. oben gelagert. gelaget. I. — Gestalt Gastalt, | §. VI. §. 7 9. i.d.Note sie die. it. v. unten dass das. 4 a Y “ oe } 43 j | } aa: ~~ nie) en as 5 R R \ 4 x: wt / en 74 > I Far a eed ew OB er Garden Library Bride (4 : x | 4 /# a Pie g ! . f TES “ f Fs ” F € 2 ‘ fi Pe) ** > 3 a h X % $ 4 ~~ DR F » 2 f + 2 ; 4 % E a « 4% : ee | fe ghey ad x * : ; | | : ' a; £ Fu & 4 Der x ap ae na 2 | nd - oan : ; | ; | s ta ig ‘ : : oo“ | | ; 2 : ; 1 | 3 g > 4 > £ Ri # an feo rece) era re et + ca ; a y “4 ; | - a - E .: r Pr A ‘ | i eo he "