re = - 5 N i if E ri: = 5, ; i N SEN 19 \NISO N 7 A a7 WE en ö . ng 3 / Fo [NN 4 —u). IE \ BEN AEE ptem 61899 ) (mr en: Be uni y® 12 Y Rn un” k. 5 En Y D tl» KR Re) MERAN ha v Mu WANNA, N NUTZPFLANZEN ÖSTERREICHS. VERSUCH EINER AUFZÄHLUNG DER PHANEROGAMISCHEN NUTZPFLANZEN ÖSTERREICHS UND IHRE VERBREITUNG LIBRARY NEW YORK OTANICAL er Bun RDE LIEF Y WIEN. AUS DER KAISERL. KÖNIGL. HOF- UND STAATSDRUCKEREIT. 1857. vi >.“ v un‘ N a ER 4 Fit 58 Lich Kr ap ne | air. URL EIER RES vb vu ee im; Pi Y)) Em ra BN ur HERE; Minh, oe Sana is e N. Al Sn al RR arte An 30. März wurde ich von Herrn Dr. F. W. Freiherrn v. Reden eingeladen, die nachfolgende Arbeit zusammenzustellen. Nachdem ich mir den Ueberbliek über die unvollständige dabei aber ausserordentlich zersplitterte Literatur verschafft, auch die Meinungen von ausgezeichneten Fachmännern eingeholt hatte, schien es mir, da das ganze bis Mitte April druckfertig dastehen sollte, unmöglich, irgend etwas Namhaftes leisten zu können, und ich sagte ab, obwohl es mir leid that, eine so schöne nicht oft wiederkehrende Gelegenheit unbenützt vorübergehen zu lassen. Einer am 3. April erfolgten freundlichen Aufforderung des Herrn Sectionsrathes W. Haidinger, meines hochverehrten Vorstandes und Directors der k.k. geologischen Reichsanstalt, konnte ich nieht niehtentspreehen, und was ein guter Wille, beseelt vom aufriehtigen innigen Gefühle der Dankbarbeit in der kurz zugemessenen Zeit von einem halben Monate zu leisten vermochte, findet sich in dem Nachfolgenden niedergelegt. Es war mir nicht möglich, der Kürze der Zeit wegen, die ganze Literatur voll- ständig durchzunehmen, ich musste mich begnügen, Hauptwerke zu benützen. ‚ Der Aufzählung der Nutzpflanzen Oesterreichs habe ich das natürliche System zu Grunde gelegt, und lasse die einzelnen Pflanzen ganz in der von Dr. J. C. Maly in seiner „Enumeratio plantarum phanerogamiearum imperii Austriaei universi“ gewählten Ordnung nach einander folgen. Die Hauptsache über die Art und Weise der Benutzung und des Vorkommens der Pflanzen habe ich entlehnt in: Okens allgemeine Naturgeschichte für alle Stände, Band III, Abth. 1, 2, 3. Erwin Kolaczek. Lehrbuch der Botanik für Landwirthe und Forstmänner. Brandt und Ratzeburg. Deutschlands Giftpflanzen, und Otto Sendtners Vegetationsverhältnisse Südbayerns. Doch fand ich viele sehr werthvolle Andeutungen auch in den nachfolgenden Werken. In Hinsieht der Verbreitung der einzelnen Arten in den verschiedenen Kronlän- dern habe ich benutzt: A. Neilreichs Flora von Wien und die Nachträge zu dieser Flora. Dr. Carl Sehiedermayr. Versuch einer Darstellung des Vegetationscharakters der Umgebungen von Linz (in Haidingers naturw. Abhandl., Band II, Seite 73). R. und 3. Hinterhuber. Prodromus einer Flora des Kronlandes Salzburg und 6 angrenzenden Ländertheile. — F.Fr. v. Hausmann. Flora von Tirol. i Dr. J. C. Maly. Flora styriaca. 4% A D. Stur, E. Josch. Flora von Kärnten (im Jahrb. des naturhistor. Landesmuseums von «ärnten, II, II). A. Fleischmann. Uebersicht der Flora Krains. Lud.R. v. Heufler. Die immergrünen Einöden von Pola (aus dessen italieni- sehen Briefen). Dr. J. Sw. und Dr. €. B. Presl. Flora Öechiea. A. Pokovny. Die Vegetationsverhältnisse von Iglau. Rohrer und Mayer. Vorarbeiten zu einer Flora des mährischen Gouvernements. Dr. Alex. Zawadsky. Flora von Lemberg und dessen Enumeratio Plantarum Galliziae. Darstellung derLandwirthschaftund Montanindustrie desHerzogthumesBukowina (aus den Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik des k. k. Handelsministeriums). Franz Simiginoviez. Zur physischen Geographie der Bukowina (aus dem Pro- gramme des Özernowitzer Obergymnasiums). Dr. Gustav Reuss. Kvetna Slovenska. A. v. Fenyes. Statistik des Königreiches Ungarn (und viele andere statistische Werke). E. A. Bielz. Handbuch der Landeskunde Siebenbürgens. Cesati. Saggio sula geografia botaniea e su la Flora della Lombardia. J. A. Pirona. Florae Forojulensis Syllabus (aus dem Programma dell’ imp. reg. Ginnasio Lieeale di Udine 1855). Cyrus Pollinius. Flora Veronensis. Nur zum geringsten Theile war es mir der Kürze der Zeit wegen gestattet, die Schriften des zoologiseh-botanischen Vereines in Wien, und des sehr viel reichliches Materiale enthaltenden österreichischen botanischen Wochen- blattes zu benutzen. So unvollkommen auch diese Aufzählung der Nutzpflanzen Oesterreichs und unvollständig sie ist, so wird doch auch ein nur flüchtiger Ueberbliek derselben eine angenehme Ueberraschung gewähren. Wie das Nothwendige überall vorhanden und ver- theilt ist; wie der Mangel an einem, in irgend welchem der Kronländer, durch den Ueberfluss an mehreren anderen anderwärts selteneren nutzbaren Gewächsen reichlich ersetzt ist; wie ferner Alles, was das Pflanzenreich im kalten Norden und in den heissen Gegenden des Südens Nützliches und Angenehmes bieten kann, in unserem Va- terlande in reichliehem Masse und grossem Ueberflusse vereiniget sich vorfindet, und wie endlich auch in dieser Beziehung das grosse Oesterreich ein zusammen- hängendes, unzertrennbares, unabhängiges Ganze bildet. Wenn diese Arbeit überdiess im Stande wäre, den lebhaften Wunsch nach einer besseren vollständigeren derartigen Aufzählung zu erregen und rege zu erhalten, so ist der Hauptzweck derselben erreicht. Möge dieser Versuch ein erster, roher, unbehauener Stein sein, über welehem ein vollkommenes nützliches Gebäude aus sorgfältig behauenen und aneinander ge- fügten Theilen aufgeführt werden solle! ee I, Nutzpflanzen Oesterreichs. 5 Monocotyledonen. B Gramineae. Gräser. Hordeum vulgare. L. Vierzeilige oder kleine Gerste. Nahrungs- pflanze: seltener als Brod, meist als gerollte Gerste und zur Bereitung von Bier, auch Gerstensehleim, ferner zur Mästung verbraucht, das Stroh wird verfüttert. In allen Kronländern angebaut. In Oesterreich und Salzburg besonders in den gebirgigen Theilen z. B. im Gasteiner Thale. In Tirol vorzüglich auf Gebirgen. In Vorarlberg nieht häufig bis 3000’ MH. Um Kitzbüchl selten, im Thale aber fast aus- schliesslich in den hohen Alpenthälern Zillerthals, z. B. in der Gerlos. Um Brixen sel- ten, im Pusterthale bei Meransen bei 4—5000’ MH. Im Ober-Vintschgau bei Mals. Im Etschlande: selten um Botzen, häufiger in Ueberetsch, am Ritten gemein bis 5000’ MH. Nahezu oder eben so hoch steigt der Anbau der Gerste in Steiermark, Kärnthen, Krain und im Görzischen; bildet in den gebirgigen Theilen vonBöhmen, Mähren und Schlesien, Galizien und Bukowina, und im nördlichen Ungarn den Hauptnahrungszweig; wird in Siebenbürgen in grösserer Menge im Kronstädter und Marienburger Bezirke erzeugt und verhält sich ganz in derselben Weise auch in Istrien, Croatien, Dalmatien, inder Lombardie und im Venetianischen. Die Gerste wird noch bei 6300’ MH. gebaut. Hordeum hexastichon. L. Sechszeilige Gerste. a wie die vorige. Vorzüglich in Salzburg, Tirol: in Vorarlberg bis an die Alpen, im Etschlande viel seltener, in Steiermark, Kärnthen, selten in Krain und im Görzisehen, in der Lombardie und im Venetianischen gebaut; in Mähren wird sie nur mit der folgenden zugleich gesät. Hordeum distichon. L. Zweizeilige Gerste. Nahrungspflanze,, wie die vorige. Sehr häufig in Oesterreich und Salzburg, dureh ganz Tirol; in Vorarl- berg bis an die Voralpen; Stubai: bei Tefles, Innerschmirn; Etschland: häufig auf den Gebirgen umher, am Ritten bis 5000’ MH.; im Gebirge um Roveredo;; in Steier- mark, Kärnthen, Böhmen, Mähren: allgemein und vorzüglich, in Schlesien, Galizien und Bukowina, in Dalmatien und in der Lombardie. Hordeum Zeocriton. L. Reis-Gerste. Nahrungspflanze, nach Angaben nur in Salzburg, Steiermark und Kärnthen eultivirt. Secale cereale. L.Roggen, Korn. Nahrungspflanze, auch zur Branntwein- Erzeugung, das Stroh zu Geflechten verwendet. Wird noch dort gebaut, wo Weizen und Gerste nieht mehr vorkommen, und daher ist seine Verbreitung eine ausserordentliche. In Oesterreich in der Ebene. Im Salz- burgischen in Lungau bei Tweng am Fusse des Radstädter Tauerns (3499 MH.) wird der Winter-Roggen als die sicherste Frucht betrachtet, auch noch im Kötschacher- und Böcksteiner-Thale bei Gastein bis 3500‘ MH. In Tirol vorzüglich im deutschen Antheile und mehr auf Gebirgen: in Vorarlberg seltener; im Oetzthale, um Innsbruck, in Stubai, Sehmirn; um Brixen bis 5000’ MH. die vorherrschendste Getreideart ; imEtsch- . lande seltener, im Thale gemein, auf Gebirgen kaum über 5000’ MH.; Val di Sol, in Fassa 6 D. Stur, bis Canazei, Fleims. Ebenso allgemein verbreitet ist der Anbau des Roggens in Steier- mark, Kärnthen bei St. Johann am Hohen Pressen in 3822’ MH., im Möllthale um Heiligenblut von 4016—5000‘ MH., in der Asten bis 5288° MH.; Krain z.B. in der Wo- chein um Kopriunik von 3217—4000° MH. und im Görzischen, in der Umgebung von Tolmein bei Rauna in 2980‘ MH., bei Deutschruth in 2720‘ MH. und nördlich von Kirchheim bis 3143° MH. In Böhmen, Mähren und Schlesien ist der Roggen der Hauptgegenstand der Getreideeultur, ebenso inGalizien, inderBukowina hauptsäch- lieh imPruththale. InUngarn wird Roggen vorzüglich im nördlichen Theile, aber auch in einigen Sandgegenden, als im Szaboleser, Somogyer, Pesther und in dem gebirgigen Zalader und Wesprimer Comitate am meisten gebaut. In Siebenbürgen verhältniss- mässig am stärksten im Szt. Györgyer, Kozmäser, Csikszeredaer, Gyergyo-Szent-Mikloser und Fogarascher Bezirke eultivirt. Ganz allgemein ist der Anbau des Roggens auf den Feldern Croatiens und in Dalmatiens gebirgigen Theilen, seltener im Venetiani- sehen und in der Lombardie. In den Alpen wächst das Stroh viel höher, bis 8'3’ Länge. Der Roggenbau gedeiht noch bei 6300’ MH. Triticum vulgare. L. Gemeiner Weizen. Nahrungspflanze, liefert ein feineres und weisseres Mehl, wird zur Bereitung des Stärkemehles verwendet; Stroh zu Geflechten. In Niederösterreich am häufigsten im Marchfelde, in Oberösterreich besonders südlieh von Linz und in Salzburg (auch noch im Gasteiner-Thale) häufig gebaut. In Tirol vorzüglich im südliehen Theile. In Vorarlberg um Bregenz seltener. Ebenso in Oetzthale und um Innsbruck. Um Kitzbüchel meist nur Sommerweizen. Um Brixen nieht häufig. Gemein im Etsehlande als Winterweizen, am Ritten bis 4000’ MH., höher hinauf bis 4800’ MH. Sommerweizen. Sehr hoch steigt der Anbau des Weizens inSteiermark, inKärnthen, namentlichan den südlichen Abhängen der Saualpe bis zu 3600’ MH., in Heil. Blut bis über 4400’. Etwas niederer ist die Grenze des Weizenanbaues in Krain und im Görzisehen, wo der Ackerbau überhaupt über 3500’ nieht höher reieht. Allgemein ist der Anbau des Weizens in Böhmen, Mähren und Schlesien, besonders in Galizien in der Bukowina vorzüglich im Süden. In Ungarn gedeiht der Weizen, wenige Gegenden ausgenommen, überall vortrefflich. Am stärksten gebaut wird der Wei- zen in den Comitaten: Torontal, Temes, Baes, Szerem, Arad, Bekes, Csanäd, Csongräd, Bihar, Heves, Borsod, Abauj, Pesth, Stuhlweissenburg, Comorn, Baranya, Wieselburg, in den Gegenden am Repeze-Fluss, in dem sogenannten Räbaköz, Szamosköz, um Peter- wardein, in Gross-Cumanien u.s.w. Am theuersten bezahlt wird der Banater Weizen, nach diesem der im Baeser, Szeremer, Baranyaer, Stuhlweissenburger, Bekeser, Csongräder Comitate erzeugte. Im Arader und theilweise im Temeser Comitate ist der sogenannte Wechselweizen (er wird wechselweise einmal im Herbste, einmal im Frühjahre aus-. gesäet) sehr im Gebrauche, und aus diesem bereitet man das im Handel bekannte Arader Mehl. In Siebenbürgen als Hauptgetreide der Deutschen wird der Weizen vorzüglich im Hermannstädter und Kronstädter Kreise, dann in den deutschen Bezirken des Bistritzer Kreises gebaut. Ebenso allgemein ist der Anbau des Weizens in Croatien, Dalma- tien, inder Lombardie und im Venetianischen. Der Weizen wird auch noch bei 3400’MH. gebaut. Nutzpflanzen Oesterreichs. 7 Tritieum polonicum.L. Polnisceher Weizen. Nahrungspflanze, wie die vorige. Nach Angaben nur im Norden von Galizien und Bukowina, in Ungarn selten, und noch seltener in der Lombardie und im Venetianischen gebaut. Triticum Spelta. L. Spelz, Dinkel. Nahrungspflanze, liefert das feinste Mehl, auch als Pferde-, Schwein- und Geflügelfutter verwendet. Nach Angaben inSalzburg, Tirol in Vorarlberg (seltener als der gewöhnliche), Kärnthen, Ungarn häufiger, in Siebenbürgen besonders an den Kockeln gebaut, auch in Croatien, in ganz Dalmatien, in der Lombardie und im Venetiani- sehen. Bis 2500’ MH. gebaut, beobachtet. Triticeum monococeum. L. Einkorn. Nahrungspflanze, besonders reich an Stärkemehl. In gebirgigen Gegenden Ungarns, Dalmatiens, in Tirol, inderLombardie und im Venetianischen gebaut. Triticum repens. L. Quecken-Weizen. Als Unkraut gefürchtet und ver- folgt, jedoch sind die kriechenden Aeste des Queekenweizens reich an Stärkemehl, nicht nur zum Pferde- und Rindfutter verwendet, sondern auch hungernden Menschen waren sie schon oft ein willkommenes und gesuchtes Nahrungsmittel. Als Wiesenpflanze für san- dige Wiesen unschätzbar. Auch eine Arzeneipflanze: als schleimiges, gelinde abfüh- rendes Mittel. Auf sehleehten Wiesen und Aeckern, in Weingärten dureh dieganze Monarchie ganz allgemein verbreitet. Bis 5000’ MH. beobachtet. Lolium perenne, L. Ausdauernder Lolch, englisches Raygras. Eine vorzügliche Futterpflanze für Weiden und Wiesen. Auf Wiesen und Weideplätzen, an Wegen und Rainen durch die ganze Monar- ehie wild; inder Lombardie vorzüglich gebaut. Lolium temulentum. L. Taumelloleh. Das Stroh soll Kälber tödten; die Samen gehören zu den narkotisch entzündlichen Giften; bei Thieren scheinen sie hef- tiger zu wirken, als beim Menschen, vorzüglich auf Pferde, Rindvieh und Schweine. Unter der Saat, besonders in den Sommergetreidesaaten, mehr oder minder häufig, dureh die ganze Monarchie. Festuca ovina. L. Schaf-Schwingel. Eine anerkannte Futterpflanze, be- sonders für Sehafweiden, auch trockene Weiden und Wiesen. Auf trockenen Wiesen und Weiden, auf trockenen Hügeln von der Ebene bis in die Alpen hinaufsteigend durch die ganze Monarchie verbreitet. Festuca elatior. L. (pratensis Huds.) Wiesen-Scehwingel. Futter- pflanze für trockene Wiesen. Auf Wiesen durch die ganze Monarchie gemein. Bromus mollis. L. Weiche Trespe. Futterpflanze für trockene und sandige Wiesen, Auf Wiesen und Grasplätzen durch die ganze Monarchie gemein. Bromus erecetus. Huds. Aufreehte Trespe. Eine beachtenswertheste Futterpflanze für Wiesen. Auf Wiesen, Hügeln durch Oesterreich, Salzburg, Tirolund Steiermark, Böhmen, Ungarn und Siebenbürgen, Dalmatien, Lombardie und Venedig. 8 D. Stur, Dactylis glomerata. L. Knäulgras. Eine der vorzüglichsten Futter- pflanzen für Wiesen. AufWiesen, Weiden, an Wegen und Rainen sehr gemein durch die ganze Monar- chie. Sie ist bis 4500’ MH. beobachtet worden. Bryza media. L.Zittergras. Futterpflanze für trockene Wiesen. Auf Wiesen durch die ganze Monarchie gemein. Bis 5300’ MH, beobachtet. Glyceria spectabilis. M. K. Ansehnliches Süssgras. Eine ausge- zeichnete Futterpflanze für Wiesen, die öfters unter Wasser gesetzt werden. An halbausgetrockneten Lachen, Bächen, Gräben und Sümpfen durch die ganze Monarchie stellenweise häufig. G@lyceria fluitans. R. Br. Fluthendes Süssgras. Wie die vorige. An Weiechheit, Süssigkeit, Saftreichthum steht dieses Gras über allen Gräsern. An Lachen, Bächen, nassen Gräben durch die ganze Monarchie verbreitet. Bis 4600' MH. beobachtet. Poa annua. L. Jähriges Rispengras. Eine das ganze Jahr blühende und grünende Weide- und Wiesenpflanze. Von den Meeresufern an bis in die höchsten Alpen verbreitet, überall vorkommend. Poa trivialis. L. Gemeines Rispengras. Eine ausgezeichnete Futter- pflanze für Rieselwiesen. Auf etwas feuchten Wiesen und feuchten Grasplätzen gemein, durch die ganze Monarchie verbreitet. Poa pratensis. L. Wiesen-Rispengras. Eine ausgezeichnete Futter- pflanze für trockene Wiesen. Auf Wiesen und Triften eines der gemeinsten Gräser durch dieganze Monarchie verbreitet, im Gasteiner Thale bis 3500‘ vorkommend. Arrhenatherum avenaceum. Pol. de Beauv. Französisches Ray- gras, Glatthafer. Eine vorzügliche Futterpflanze für trockene Wiesen. Auf Wiesen durch die ganze Monarchie häufig. Wurde bis 3800’ MH. wach- send beobachtet. Avena sativa, L. Gemeiner Hafer. Nahrungspflanze, die Frucht vor- züglich als Pferdefutter verbraucht, das Stroh verfüttert. In Niederöstereich, Oberösterreich vorzüglich im gebirgigen Theile nördlich von Linz und in Salzburg z. B. bei Gastein häufig gebaut. Kommt durch ganz Tirol vor, aber mehr in Gebirgen und in den kälteren Seitenthälern: in Vorarl- berg bis in die Voralpen gebaut; um Innsbruck im Thale selten; um Brixen nicht häufig; im Pussterthal bei Meransen bis 5000’ MH. Im Etschlande, namentlich in Gebirgen am Ritten, etwas über 5000’ MH. In den Seitenthälern von Steiermark und Kärnten, wo in der Umgebung des Millstädter Sees der Laufenberger Hafer als eine vorzügliche Qualität bekannt ist; inKrain und im Görzischen häufiger vorkommend. Häufig wird der Hafer inBöhmen, Mähren und Sehlesien, in Galizien und Buko- wina besonders im Sereth- und Suezawa-Thale gebaut. In Ungarn wird in den nörd- licheren Comitaten aus Ungunst des Klima und des Bodens der Anbau des Hafers dem der Gerste vorgezogen; dann wird aber der Hafer im Biharer und im Heveser Comitate, im Banate und im Baeser Comitate der Pferdezucht und des Handels wegen auf ausgebrei- Nutzpflanzen Oesterreichs. 9 teten Strecken Landes ausschliesslich gebaut. InSiebenbürgen wird Hafer vorzüglich in der Nähe von Klausenburg, dann im Leschkirehner und Agnethler Bezirke in bedeu- tender Menge erzeugt. Weniger der Ueberfluss, vielmehr der Mangel nöthiget auch die Bewohner der gebirgigen Theile von Istrien, Croatien, Dalmatien, der Lombardie und Venedig zum Anbaue des Hafers zu greifen. Der Hafer kann noch bei 5500’ MH. gebaut werden. Phragmites communis. Trin. Schilfrohr. Zum Brennen, Dachdecken, insbesondere aber auch zum Verrohren der Zimmer behufs des Anwurfes, zu Weber- kämmen u. s. w. verwendet. An Flüssen, Sümpfen, Teichen, Wassergräben: in Oesterreich und Salzburg besonders auf den Inseln der Donau und der Salzach; in Tirol am Inn, die Möser zwischen Meran und Trient im Etschthale überziehend; in Steiermark an der Enns, Mur und Drau; an den Seen in Kärnthen; an den Meeresufern des Küstenlandes, in den Sümpfen Böhmens, Mährens und Schlesiens, in Galizien und Buko- wina; in Ungarn an den Sümpfen der Donau und der Theiss, wo auch die ausge- breitetste Benutzung dieser Pflanze zum Brennen und Dachdecken stattfindet; in Siebenbürgen wächst sie vorzüglich in der Mezöseg, und ist auch in Croatien und Dalmatien, in der Lombardie und in Venedig sowohl an den Küsten, als auch im Inneren des Landes häufig verbreitet. Agrostis alba. Schrad. Weisses Straussgras. Auf kräftigem, feuchtem leichtem Boden eine vortreffliche grossen Heuertrag liefernde, vom Rindvieh geliebte, und im ersten Frübjahre verfütterbare Pflanze. Auf Wiesen, Hügeln, Grasplätzen, an Rainen und Waldrändern nicht häufig , aber über die ganze Monarchie verbreitet. Oryza sativa. L. Gemeiner Reis. Dient ungefähr der Hälfte aller Menschen als Hauptnahrungsmittel; kann zur Bierfabrieation benutzt werden, auch wird durch Destillation desselben mit Zucker der Arrak erzeugt. Wird im Küstenlande um Aquileja und Strassoldo, im Venetianischen um Verona, Vieenza, Padua und Rovigo (Polesine), am häufigsten und ausgebreitet- sten aber in der Lombardie (Mantua, Ostiglia), auf natürlichem oder künstlichem Sumpfboden gebaut. Man hat den Reisbau auch im südlichen Ungarn mit Erfolg versucht. Alopecurus pratensis. L. Wiesen-Fuchsschwanz. Eine ausgezeich- nete Futterpflanze für Wiesen auf Lehmboden. Auf fruchtbaren Wiesen dureh die ganze Monarchie verbreitet. Seltener im Gebirge, oft gemein im Flachlande. Phleum pratense. L. Wiesen-Lieschgras. Eine geschätzte Futter- pflanze, besonders für trockene Wiesen. Auf Wiesen durch die ganze Monarchie verbreitet und bis in die Alpen hinauf vorkommend. Phalaris arundinacea. L. Rohrartiges Glanzgras. Futterpflanze, besonders für Wiesen, die öfters unter Wasser gesetzt werden. An sumpfigen Wiesenstellen, Ufern, Gräben: in der Ebene und durch die Haupt- thäler der ganzen Monarchie häufig vorkommend. 1 0 D. Stur, Panicum sanguinale. L. Bluthirse, Blutfennich. Nahrungs- und Futterpflanze. Vorzüglich in Polen, Böhmen und in Steiermark am Pettauer Felde gebaut, und wild in der ganzen Monarchie anzutreffen. Panicum miliaceum. L.Hirsen-Fennich, gemeine Hirse. Nahrungs- pflanze, auch den Schweinen und Hühnern gefüttert. Wird in Oesterreich und Salzburg, in Tirol: in Vorarlberg, um Lienz, um Cavalese, und im Süden des Landes gebaut. Auch in Steiermark, Kärnthen: besonders vom Ausflusse des Werthersees bis Lavemünde, und in Krain als ein beliebtes Nahrungsmittel häufig eultivirt. Seltener ist der Anbau der Hirse in Böhmen, Mähren und Schlesien, in Galizien und Bukowina. In Ungarn wird die Hirse am häufigsten nur in den Neubrüchen angewendet, wird aber besonders im Pesther und Baeser Comitate und um Debreezin gewonnen. Auch in Siebenbürgen kommt die Hirse vor mit der grössten Erzeugungsmenge im Hermannstädter Kreise, dann besonders in der Gegend von Kronstadt. Am verbreitetsten ist der Anbau der Hirse in Croatien und Dalmatien. Die Hirse ist übrigens auch verwildert in allen Kronländern Oesterreichs zu treffen. Selaria italica. P.B. Kolbenhirse. Nahrungs- und Futterpflanze. Wird als Mohär zur Grünfutter- und Heugewinnung in Ungarn, Siebenbürgen und anderen südlichen Ländern, und der Körner halber in vielen Gegenden der österrei- ehisehen Monarchie angebaut. Sorghum saccharatum. Pers. Zuckerhirse. Die Samen als Grütze gegessen, sind ein gutes Futter für Schweine und Vögel. Die Stengel zur Bereitung von Besen verwendet. .Auch Zucker kann daraus erzeugt werden. Wird in Tirol bei Roveredo, in Steiermark, im Venetianischen und in Dalmatien eultivirt. | Sorghum vulgare. Pers. Gemeine Moorhirse. Seltener als Brotfrucht, mehr zur Fütterung der Schweine und des Geflügels, gebaut im südlichen Tirol bei Margreid und Salurn, im Nonsberge; in Steiermark, Krain: im Wipbach-Thale; im Görzischen; in Ungarn, Siebenbürgen, Croatien, im gebirgigen Theile Dalmatiens, inder Lombardie und im Venetianischen. Zea Mays.L.Gemeiner Mais, Türken, türkischer Weizen, Kukurutz. Eine der wichtigsten Nahrungspflanzen; als Polenta am häufigsten gegessen, wird zur Bereitung von Stärkemehl verwendet. Aus dem Safte des Halms kann Syrup bereitet werden, aus dem Halme selbt Papier. Als Futterpflanze zur Grünfütterung verwendet; in neuerer Zeit werden auch noch die entkörnten und in einer Maschine verkleinerten Kolben als ein sehr gutes Viehfutter empfohlen. In Oesterreich ist der Anbau des Mais seltener, am häufigsten noch im March- felde und in der Umgebung von Baden. In Salzburg kommt der Mais so zu sagen nur in den Gärten vor. In Tirol ist der Mais in allen Hauptthälern, besonders im südlichen Theile, häufig: in Vorarlberg bis 2000‘ MH.; in Innsbruck und Hall allge- mein; in Stubai, im Oetzthale, Zillerthale (nicht um Kitzbüchel), um Lienz im Drauthale, im Etschlande im Thale die vorherrschende Getreideart und ein Begleiter des Wein- stockes in den Weinbergen, an den südlichen Abhängen am Ritten bis 2500‘ MH. höher hinauf noch als Grünfutter gebaut. In Untersteier wird Mais allgemein gebaut; in N x Nutzpflanzen Oesterreichs. 11 Kärnthen ist der Anbau desselben im Lavantthale, Drau- und Möllthale bis Winklern in 3000‘ MH. (im Gurkthale kommt der Mais nicht vor), dann im Gailthale ebenso allgemein wie inKrain und im Küstenlande. Böhmen, Mähren und Schlesien erzeugen verhältnissmässig eine geringe Quantität Mais, dafür nimmt aber in Galizien und Bu- kowina der Mais unter allen Culturpflanzen den ersten Platz ein. In Ungarn ist der Maisbau dureh Klima und Boden ungemein begünstiget. Die 6 nördliehen Comitate und manche Gegenden der Karlstädter Grenze abgereehnet, wird der Mais überall, auch im Marmaroser Comitate, am meisten aber in den östliehen und südöstlichen Theilen des Landes angebaut, weniger in der Mitte und im Westen des Landes verbreitet. In Sie- benbürgen ist der Kukurutz die am meisten gebaute Getreideart, hauptsächlich aber im Deeser Kreise und dem nordwestlichen Theile des Bisztriezer Kreises. In Croatien und in Dalmatien gedeiht der Mais besonders in den gebirgigen Gegenden. Sehr beträchtlich ist aber in der Lombardie, um Mailand, Pavia, Lodi, Cremona, und vor- züglich im Venetianischen der Ertrag der grossartig ausgebreiteten Maiseultur. Der Mais wird bis 2500° MH. mit Erfolg gebaut. Colchicaceae. Zeitlosenartige. Veratrum album. L. Weisser Germer. Giftpflanze, die Wurzel insbe- sondere hat narkotisch scharfe Eigenschaften, die sie dem Menschen und Vieh sehädlieh machen; sie ist in der Mediein gebräuchlieh. Auf sumpfigen Wiesen und feuchten Orten in den Alpen und Voralpen (3—5000' MH.) verbreitet und bis in die Ebenen herabsteigend, in allen Kronländern der österreichischen Monarchie häufig zu treffen. Colchieum autumnale. L. Herbst-Zeitlose. Giftpflanze, besonders die Samen und die Zwiebel heftig wirkend; sie ist auch oflieinell: als ein den Auswurf befördernder scharfer Stoff. Auf nassen Wiesen, besonders gebirgiger Gegenden in der ganzen Monarchie verbreitet; wird in Siebenbürgen durch das C. pannonieum Grieseb. et Schenk., in Dalmatien durch C. Bivonae Gusson (am Velebith und Biokowo) ersetzt. Wäehst noch bei 5000‘ MH. Liliaceae. Lilienartige. Seilla maritima. L. Gemeine Meerzwiebel. Giftpflanze und Arznei- pflanze: erregend auf den Körper wirkend. Auf sonnigen Felsen um das Castel Andreis bei Sebenieo, auf der Insel Lissa, bei Dance unweit Ragusa, um Cattaro und Budna, nur in Dalmatien. Allium Schoenoprasum, L. Schnittlauch. Küchenpflanze, wird überall in den Gärten eultivirt, und kommt auch in Tirol, Steiermark (auf den Juden- burger Alpen), in Kärnthen (auf der Saualpe und am Eisenhut), im mährisch- sehlesisehen Hochgesenke und in Siebenbürgen wild vor. Allium Porrum. L. Der Porre. Küchenpflanze, soll auf den Alpen in _ Bukowina wild vorkommen, und wird in Gärten®) aller Kronländer der Mo- narehie eultivirt. *) Die Flora der Bauerngärten in Deutschland, ein Beitrag zur Geschichte des Gartenbaues von Dr. A. Kerner (Verhandl. des zool. hot. Vereines in Wien, Band Y, Abh. Seite 787). | 2 D. Stur, Allium sativum. L. Knoblauch. Küchenpflanze, kommt in Sieben- bürgen (nach Baumg.) unter der Saat wild vor, und wird in Gärten aller Kron- länder der Monarchie gebaut. Allium Cepa. L. Der Sommerzwiebel, und n Allium fistulosum. L. Der Winterzwiebel. Küchenpflanzen, werden in allenKronländern theils in Gärten, theils auf Feldern gebaut. In grösseren Mengen werden Zwiebelgewächse in Ungarn um Kaloesa und Kapuszina im Baeser Comitate, und in Bukowina im Dniester Bezirke, ferner von den Colonisten zu St. Onufri erzeugt. Allium ascalonicum. L. Schalottenzwiebel. Küchenpflanze, wird nach Angaben in Niederösterreich, Steiermark, Ungarn, Siebenbürgen (sel- ten), Dalmatien und Venedig eultivirt. Asparageae. Spargelartige. Paris quadrifolia.L. Einbeere. Giftpflanze, auch offieinell: als scharf- narkotisches Mittel. In schattigen feuchten Wäldern der Ebene und des Gebirges in der ganzen Monarchie verbreitet. Asparagus officinalis.L. Spargel. Küchenpflanze; ihrer jungen Spros- sen wegen in Gärten und Weinbergen häufig eultivirt, kommt aber auch in allen südlieheren Theilen der Monarchie, namentlich in Dalmatien um Stagno und Narenta sehr häufig wild vor. Irideae. Schwertelartige. Iris germanica. L. Deutsche Schwertlilie. Die Wurzel, vorsichtig getrocknet, riecht nach Märzen-Veilchen; aus den Blüthen bereitet man mit Kalk eine Farbe Verde d’Iride (Liliengrün) für Maler. Auf Felsen, steilen, sonnigen Abhängen in: Oesterreich, Tirol (Brixen, Botzen, Trient), Kärnthen, Krain (Adelsberg), Küstenland, Böhmen, Mähren, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Croatien, Dalmatien, Lombardie und Venedig (in Carnia) zerstreut. Trocus sativus. L. Echter Safran. Wird zum Gelbfärben und auch als Gewürz in Speisen benutzt. Wird in Niederösterreich zwischen Glaubendorf und Meissau im Bezirke Ravelsbach eultivirt und ein ausgezeichnetes Produet geliefert; dann um Krems, so- wie im Bezirke Mölk und Herzogenburg in nennenswerther Ausdehnung. In Tirol, an Weinbergsrainen und hügeligen Grasplätzen um Botzen als verwildert vorkom- mend, wird wenigstens gegenwärtig nirgends eultivirt. Auch in Istrien kommt der echte Safran (nach Biasoletto) hie und da wild vor. In Ungarn wurde der Safran- bau in den Comitaten Tolna, Bihar, Zala, Baranya, Heves eifrig betrieben. In Croa- tien und Dalmatien (ob eultivirt?), namentlich um Salona und auf dem Berge Marian, unweit Spalato, kommt der Safran ebenfalls verwildert vor. In der Lom- bardie wird derselbe eultivirt. Nutzpflanzen Oesterreichs. 13 Amaryllideae. Amaryllisartige. Agave americana, L. Gemeine Agave. Die Fasern der Blätter geben die dauerhaftesten Seile; der Saft ist in der Mediein verwendbar. In Tirol um Botzen verwildert und eultivir. Am Gardasee im Veronesischen (Venedig) und Breseianischen (Lombardie) bei Limone, Gargano, S. Vigilio, Tuseu- lano, Isola Leechi, verwildert. In ganz Dalmatien auf den Inseln und längs der Küste vorkommend, wo sie auf den Inseln häufiger zur Blüthe kommt, als auf dem Continente. Orchideae. Knabenkräuter. Orchis Morio. L. Triften-Knabenkraut. Die Knollen sind offieinell als ein sehleimiges Mittel. Auf troekenen Wiesen durch die ganze Monarchie verbreitet, mitunter sehr gemein. Bis zu 4000° MH. vorkommend. Najadeae. Najadenartige. Zostera marina. L. Gemeiner Wasserriemen. Als Seegras vorzüglich zum Verpacken und zum Ausstapfen der Strohsäcke, auch zum Dachdecken und als Dünger gebraucht. Am Grunde des Meeres, in der Nähe der Küsten ganze Wiesen (unter dem Meeresspiegel) bildend, häufig längs den Küsten des adriatisechen Meeres. Aroideae. Aronartige. Arum maculatum. L. Gefleekte Aronswurz. Giftpflanze, beson- ders die Wurzel und die Blätter sind scharf, die Wurzel ist offhieinell. In Auen, Holzschlägen, an schattigen Wäldern: in Oesterreich zahlreich in den Donauinsen; um Salzburg in der Josephs-Au; in Tirol: um Bregenz in Vorarl- berg, bei Schwatz und Ebbs, am Monte Baldo; in Steiermark: auf dem Murberge bei Gratz, in Auen bei Radkersburg, bei Admont im Ennsthale; in Krain häufig; in Böhmen; Mähren (im Paradiese bei Brünn); in Sehlesien (im Teschner Kreise); in Galizien und Bukowina (in Wäldern, bei Czernauka, Horeeza, am Ceeina); in Ungarn (häufig um Pressburg, Eperies); in Siebenbürgen; in Dalmatien (um Umljanovich prope Dernis, und bei Cattaro); im Venetianischen (in Friaul um Fagagna) und in der Lombardie. Acorus Calamus. L. Gemeiner Calmus. Die lange, kriechende, knotige Wurzel riecht sehr gewürzhaft und ist offieinell als ein gewürzhaft bitteres Mittel. In Sümpfen, Lachen, Moorbrüchen: in Niederösterreich bei Moosbrunn selten; in Oberösterreich auf den Donauinseln und um Mondsee; in Salzburg im Seekirchnersee, Mattsee, Zell am See, bei Mittersill im Pinzgau; in Tirol: Vorarlberg um Bregenz gemein, im Unterinnthal, im Pusterthal, bei Lienz; in Steier- mark gemein; in Kärnthen in der Klagenfurt; in Krain auf dem Laibacher Moraste. In den Sümpfen Böhmens; in Mähren bei Lelekowitz, Iglau; in Schlesien bei Palhanetz und um Teschen; in Ungarn an der Donau und der Theiss, auch längs der Waag; in Siebenbürgen in der Mezöseg; in der Lombardie und im Vene- tianischen um Campalto, Mestre. In Dalmatien fehlt er. 1 A D. Stur, Typhaceae. Rohrkolbenartige. Typha angustifolia. L. Schmalblättriger Rohrkolben. Die langen, schmalen Blätter werden zu Geflechten verarbeitet, und bei Fassbinderarbeiten zum Ausfüttern der Dauben verwendet. In stehenden Wässern, Sümpfen; nach Angaben: in Oesterreich, Salzburg, Tirol, Krain, im Küstenlande, Böhmen, Mähren und Schlesien, Ungarn, Siebenbürgen, in der Lombardie und im Venetianischen vorkommend. Typha latifolia. L. Breitblättriger Rohrkolben. Wie der vorige. verwendbar. In stehenden Wässern und Sümpfen durch die ganze Monarchie häufig ver- breitet. Dicotyledonen. Coniferae, Nadelhölzer. Taxus baccata, L. GemeinerEibenbaum. Ein 30—40' hoher Baum, das harzfreie Holz ist sehr fest, röthlieh braun, nimmt einen sehr glatten Hobelstrich an, wird aber stellenweise auch als Bau- und Zimmerholz, häufiger zu Drechslerwaaren (zu Fasspippen am Gmundner See vorzüglich benutzt) verarbeitet. Liefert Rebpfähle, die an Dauer selbst die des Kastänienbaumes übertreffen. Der Saft der Rinde und der Blätter ist giftig, narkotisch wirkend, offieinell; das süssliehe Fleisch der Frucht aber wird von Kindern ohne Schaden gegessen. In Wäldern höherer Berge, besonders der Voralpen: In Oesterreich und Salzburg auf Voralpen wirklich wild (in Niederösterreich), bei der Ruine Schratten- stein, auf der Mandling, auf dem Trauchberge in der Schwarzau, am Fusse der Gries- leiten in der Prein, hier noch am häufigsten. In Tirol bei Bregenz, Imst, Innsbruck (bei Sonnenburg und in der Klamm), Unterinnthal (am Kaiser), bei Lienz (hinter dem Rauchkofl), um Botzen, Salurn, am Ritten, Val di Non, Roveredo, und Gebirge um Ala, am Baldo. In Steiermark auf der Krebenze bei St. Lambrecht ein ganzer Wald, im Sellagraben am Fusse der Stubalpe, auf dem Gaisberge und am Buchkogl bei Gratz. In Kärnthen auf der Petzen und auf der Saualpe nieht häufig. In Böhmen in den Wäldern Naläowiee, Sumawa. im Böhmerwalde als grosse Seltenheit. In Mähren am Kalkgebirge der Raitzer Herrschaft. In Schlesien im höchsten Gesenke selten, auf der Machowa-Gora im Teschner Kreise. In Ungarn besonders heimisch auf der Kra- lowa-Hola, im Gömörer, Säroser, Marmaroser, Bereger Comitate und in den höheren Karpathen; gegenwärtig in der Zips und in Liptau fast ganz ausgerottet, nur in Arva bei Welkawes ohnweit Also-Kubin in einigen Wäldern häufiger. In Siebenbürgen bildet der Eibenbaum stellenweise ganze Wälder und wird als Bauholz verwendet. In Croatien auf dem Velebith-Gebirge; in Dalmatien auf dem Monte Santo. Im Vene- tianischen um Timau und Sappada in der Carnia. Kommt bis 4500’ MH. vor. Juniperus communis. L. Gemeiner Wachholder. In den Küchen werden die Wachholderbeeren, vorzüglich aber zur Branntweinbrennerei (Waechholder, Kranawett, Borowicka, Fenyöviz) und als Rauchwerk für Fleischwaaren verwendet. Nutzpflanzen Oesterreichs. 1 5 AnBergen, Heiden, unfruchtbaren steinigen Hügeln, durch die ganzeMonarchie verbreitet; steigt bis 5000° MH. und wird in den höheren Regionen bis 7000‘ MH, ersetzt vom Juniperus nana. Willd. Zwerg-Wachholder. Juniperus macrocarpa, Sibth. Grossbeeriger Wachholder. Harz- pflanze, ob sie zur Branntweinbrennerei benutzt werden kann, und ob sie wohl auch das Sandarac-Harz ausschwitze, sollte durch verlässliche Versuche nachgewiesen werden (v. Heufler). In Istrien von Pola bis Rovigo in den Wüsteneien sehr häufig. Juniperus Oxycedrus. L. Spanischer Wachholder. Die haselnuss- grossen Beeren können wie die des gemeinen Wachholder verwendet werden; aus dem Holze wird im südlichen Frankreich durch Destillation das Oel „Huile de Cade“ gewonnen, Auf felsigem Boden im Küstenlande, in Croatien und Dalmatien sehr häufig. Juniperus phoenicea, L. Phönieiseher Wachholder. Harzpflanze. Das Harz derselben wurde schon von den Alten als Weihrauch benutzt. Auf steinigen Hügeln, felsigen Orten auf der Insel Cherso und Osero im Küsten- lande und von da durch ganz Dalmatien bis Ragusa verbreitet. Juniperus Sabina.L. Stinkender Wachholder, Säbenbaum. Gift- pflanze, zu den scharfen Giften zu zählen, offieinell. Wird vereinzelt in verschiedenen Gegenden der Monarchie an Bauernhäusern eultivirt; kommt aber in Salzburg auf der Gerloswand in Pinzgau, im Murwinkel in Lungau, in Tirol auf dem Wege von Windischmatrei nach Virgen, im Oetzthale bis 7200' MH., im Zillerthale, in Kärnthen beim Jungfernsprung unterhalb Heiligenblut im Möllthale, im Venetianisehen bei Timau in der Carnia, in Dalmatien am Fusse des Velebith im Walde Paklenieza und auf dem Biokowo wild vor. Pinus sylvestris.L. Gemeine Kiefer, Weissföhre, Forche. Forstge- wächs, 30—100' hoch, wird als Bau- und Zimmerholz, Werk- und Nutzholz gebraucht; das Holz ist unter allen das harzreicehste, desshalb namentlieh unter Wasser sehr dauer- haft. Die Rinde wird zum Gerben benutzt. Aus verwundeten Stellen (dureh das Böckeln) des Stammes fliesst der Terpentin reiehlich, wird gesammelt, aus demselben durch Destillation das Terpentinöl gewonnen; der Rückstand dieser Operation gibt das Geigenharz (Colophonium); durch trockene Destillation des Holzes wird der Theer erzeugt; durch Abdampfen des Theers das schwarze Pech; durch Verbrennen des Destillationsrückstandes der Kienruss. Auf steinigen Bergen oder auf Sandfeldern der Ebene: In Niederöstereiech in der Ebene bei Stammersdorf, Wagram, Gänserndorf; im Rohrwalde, auf dem Bisam- berge und Kahlenberge; bildet auf den tertiären Hügeln der nördlichen Bucht des Wiener Beekens, sowie auf höheren Kalk- und Sehieferbergen aueh geschlossene Be- stände, steigt aber in der Regel nieht über 3000‘ MH.; in der Kalksburger Clause, auf dem Anninger. In Oberösterreich nördlich von Linz in den krystallinischen Gebir- gen gruppenweise, im Süden bis in die Alpen hinauf. In Salzburg in der Ebene und niedrigen Gebirgen sehr oft Wälder bildend, auf Voralpen seltener und sehr selten bis 5000‘ MH. steigend. In Tirol grosse Wälder bildend vorzüglich aufSandboden vom Thale 1 6 - D. Stur, bis an die Alpen; Vorarlberg nieht häufig um Bregenz; Oberinnthal, Wald bildend zwischen Silz und Haimingen; bei Imst, Zirl und Telfs; gemein um Innsbruck, Schwaz; Pusterthal um Lienz, in Teffereeken, bis Brixen; Vintschgau; Sterzing; Botzen, gemein. in den Auen, der gemeinste Waldbaum auf den südlichen Abdaehungen um Botzen, geht am Ritten bis 5000° MH.; Val di Non; im Thale des Avisio; am Baldo gegen den Garda- see. Die Weissföhre bildet den grössten Theil der obersteierisehen Waldungen, und ist in Kärnthen, Krain und im Görzischen häufig zu treffen. In den grossen Wal- dungen Böhmens, Mährens allenthalben, vorzüglich häufig um Blansko, sowie an den nördlichen und östlichen Grenzgebirgen, um Iglau in neuerer Zeit besonders beliebt und gehegt, in grösseren Beständen an den Rändern der grösseren Waldungen. In Sehle- sien im Mittel- und Hochgebirge des Troppauer und Teschner Kreises. In Galizien und Bukowina im Moldawa-Thale bei Breasa, in der Luezina, am Monezel. In Ungarn in den nördlichen Comitaten, auf dem Sandsteingebirge der Karpathen aber selten, auf den anliegenden niederen Hügeln der Tatra, südlicher aber bis 3000° MH. steigend; in Siebenbürgen bei Talmaesel und am Oitozer Passe. In Croatien in den Wäldern des Velebith-Gebirges; in Dalmatien auf der Insel Crappano. Im Venetianischen am Fusse der Alpen um Moggio, Villa und Amaro in der Carnia; und in der Lom- bardie. Wurde bis 5000‘ MH. wachsend beobachtet. Pinus Mughus, Scop. Zwergföhre, Krumm-, Knieholz. Grösstentheils als Brennholz auf den Alpen in den Sennereien verwendet; aus den Sprossen destillirt man das angenehm rieehende Krummholzöl, welches wie Terpentinöl gebraueht wird. Aus den Zweigen siekert im Frühjahre der sogenannte ungarische Balsam aus. Auf Alpen, Voralpen bis in die Thäler herab (nach Sendtner: Pinus Mughus Seop. auf Kalkalpen, Pinus Pumilio Hänke in Hochmooren) durch die ganze Monarchie ‚zwisehen 1400’—7000° MH. verbreitet. Pinus Laricio. Point. Schwarzföhre, österreiehisehe Föhre (Kiefer). Forstgewächs 30—100‘ hoch; das Holz ist wie das der vorigen sehr harz- reich; der Gebrauch wie bei der vorigen. | An sonnigen Bergen in lichten Waldungen, oft in die Spalten der nacktesten Felsen dringend, häufig gebaut. In Niederösterreich auf Kalk- und Dolomitfelsen der Berg- und Voralpen-Region von Kalksburg bis an die Raxalpe (bis 3000‘ MH.), kommt jedoch in der Prein und am Semmering nicht mehr vor. Gepflanzt auf dem Steinfelde. In Steiermark kommt dieser Baum nieht mehr vor (Neilr. Fl. v. Wien), in Kärnthen im Loibler Thale nieht häufig. In Ungarn, Siebenbürgen, in Croatien, im Küstenlande auf der Insel Cherso, in Dalmatien auf den Inseln Brazza und Lesina. | Wurde bis 3000° MH. wachsend beobachtet. Pinus Pinaster. L. Strandfichte. Liefert den reineren Terpentin von Bordeaux. In Wäldern: in Dalmatien auf den Inseln Brazza, Lesina, Curzola, in der Lom- bardie und im Venetianischen am Tagliamento unweit Latisana (soll auch in Ungarn vorkommen?). | Nutzpflanzen Oesterreichs. 17 Pinus Pinea.L. Pinie. Forstgewächs, bis 50° hoch. Die nussartigen Samen schmecken fast wie Mandeln, und werden unter dem Namen Pineolen wie Haselnüsse gegessen und in den Apotheken zu Emulsionen gebraucht. In Wäldern bei Coritti auf der Insel Meledo in Dalmatien wild; in Tirol um Botzen (bei 1300‘ MH.), im Görzisehen um Görz (?), in der Lombardie und im Süden vom Venetianischen eultivirt. PinusCembra.L.Zirbelkiefer,Zirmbaum, Forstgewächs, über 100’ hoch, ‘ das weiche, leiehte, angenehm riechende Holz zu Schnitzwaaren vorzüglich geeignet. Auf den höchsten Alpen: In Niederösterreieh wird nur in der Nähe der Bauernhäuser auf Voralpen, z. B. am Semmering, eultivirt. In Oberösterreieh im Salzkammergute auf demDachstein-Plateau in 6290’ MH. In Salzburg auf dem steiner- nen Meere in 6260’ MH., auf der Reitalpe, am Radhausberge, Raurisergoldberge, in den Lofer Alpen. In Tirol von den Bewohnern des Grödnerthales verarbeitet, kommt vor im Oetzthale bis 6850’ MH., im Langtauferer Thale bis 7220’, am Wormser Joch bis 7330’, bei Botzen am Ritten bei 5000’ beginnend, bis 6600’ reicehend, Co! di Lana bei 6665 MH. In Steiermark auf den nördliehen Abhängen der Alpen in Obersteier- mark, auf dem Dachsteinkalk-Plateau südlich vom Hochmölbing nordwestlich von Lietzen im Ennsthale, ein ganzer Wald von abgestorbenen bereits entrindeten und ver- faulten Stämmen ohne Nachwuchs beiläufig in 6000° MH. In Kärnthen auf den nori- schen Alpen, meist am Ende der Waldregion, am Eisenhut, auf der Voralpe. InKrain auf den Alpen Sedlo und Grintouz gegen Kärnthen. In der Flora von Iglau, in Gärten bei der Burg Lippnitz nächst Deutsch-Brod in Böhmen tragen die Bäume reichlichen Samen. Im Gebiete der Karpathen in Galizien und Ungarn kommt sie immer einzeln, nie in Beständen vor, vorzüglich in den Central-Karpathen zwischen den obersten Tannen bis 4800’, die höchsten verkrüppelten bis 6000’ MH. Ueberdiess wird sie noeh in Siebenbürgen und in der Lombardie angegeben. (Siehenach in Sendtners Veget. Verhältn. Südbayerns, Seite 530, $. 218). Pinus Larix.L.Lerchenbaum. Forstgewächs, 20—100’ hoch dessen Holz im Wasser die grösste Dauerhaftigkeit besitzt. Er liefert den sogenannten venetiani- schen Terpentin; faule Stämme, oder solche, die durch einen Waldbrand stark erhitzt werden, schwitzen in Sibirien statt Harz das arabische Gummi „Orenburgisches Gummi”. In südlichen Ländern schwitzt daraus im Sommer die sogenannte Manna von Brianeon. Vorzüglich im Hochgebirge in der Voralpen-Region, aber auch tiefer herab und beiläufig bis 6000’ MH. steigend, bald einzeln, bald in grösseren oder kleineren Bestän- den, und auch künstlich gezogen, durch die ganze Monarchie verbreitet. Abies pectinata D.C. (Pinus Picea. L.) Weiss-, Edeltanne, Tanne. Forstgewächs, 100—180' hoch. Das Holz der Tanne ist harzlos, vortrefflich geeignet zu Spaltwaaren, ebenso wegen seiner Elastieität und seines feinen Gefüges zu musikali- schen Instrumenten. Die Tanne liefert das reinste und ganz weisse Harz und den fein- sten sogenannten deutschen oder Strassburger Terpentin (Terebinthina argentoraten- sis). Sonstige Benutzung wie bei der Kiefer. In Wäldern höherer Berge und der Voralpen: In Oesterreich auf Kalk-Vor- alpen selten in geschlossenen Beständen, sondern meistens mit A. exeelsa vermischt; steigt jedoch bis an die Grenze desKrummholzes. Häufig dagegen in der montanen und 2 m 1 8 D. Stur, subalpinenRegion des krystallinischen Schiefergebirges und daselbst oft hoehstämmige ausgedehnte Wälder bildend. InOberösterreieh im Gebirge nördlich von Linz vereinzelt, ebenso auf der Welser Heide und im südlichen Gebirge. In Salzburg besonders in Voralpen eine Höhe von 160—180’ erreichend und bis auf 4200" hinauf- steigend. In Tirol: in Vorarlberg bei Bregenz; Ober-Innthal bei Imst, Zirl und Telfs 3000—5000’ MH.; Innsbruck, gemein um Kitzbüchl bis 4000’ MH.; im Pusterthale zerstreut; Gebirge um Botzen mehr auf der Schattenseite bis 4200’ MH. Val di Non, M. Baido. In Steiermark kommt die Tanne in Bergwäldern zerstreut vor, bildet den reichsten Bestand der Waldungen in Kärnthen, Krain und im Görzischen um Idria, in der Wochein. Mit der vorherrschenden Fichte bildet die Tanne die grossartigen Wälder Böhmens. Man findet davon in Urwäldern des Böhmerwaldes *) wahre Riesen- bäume, bis 200’ hoch (fast die halbe Höhe des Stephansthurmes) im Durehmesser (in Brusthöhe) 9'/, Wiener Fuss, im Umfange 30 Fuss, zu 30 Klaftern 30zölligen Brenn- holzes geschätzt. In Mähren und Sehlesien ist die Tanne ebenfalls nur eingesprengt in den Fiehtenwaldungen, ebenso in Galizien und Bukowina, und reicht in den subalpinen Wäldern im Norden von Ungarn, in den schönen ausgedehnten Waldungen des Marmaroser, Liptauer, Arvaer und Zolyoner Comitates und Siebenbürgen bis 3000’MH. Auch in den Waldungen der Lombardie und in der Carnia des venetia- nischen Gebietes trifft man sie an. Abies excelsa, D. C. (Pinus Abies L.). Rothtanne, Fiehte. Forst- :gewächs, 100—120’ hoch. Benutzung wie bei der Pinus sylvestris. Ist der gemeinste Waldbaum in der Bergregion und in den Voralpen, bildet oft die ausgedehntesten Wälder, in denen die anderen Forstgewächse gewöhnlich als untergeordnet auftreten, kommt in geschlossenen Beständen bis 6200’ MH. stellenweise vor, und ist dureh die ganze Monarchie verbreitet. Im Bakonyer Walde in Ungarn fehlen die Nadeihölzer gänzlich und nur um Zirez wurden sie in neuerer Zeit angepflanzt. Betulineae. Birkenartige. Betula alba. L. Weisse Birke. Ein 50—70' hoher Baum, das Holz ist weiss, ‚langfaserig, zähe, vorzüglich für landwirthschaftliche Geräthe, Wagnerarbeiten geeig- net, auch ein gutes Brennmateriale. Die Rinde dient zum Gerben, besonders zur Bereitung des Juchtenleders; der zuckerige Saft, frisch und gegohren, ist ein alkoho- liges Getränk; die Aeste zu Fassreifen, die Zweige zu Besen; die Blätter, die keiner Viehart munden, dienen zur Darstellung des Sehüttgrüns (mit Alaun), des Schüttgelbs (mit Kreide); die Kohle ist eine gute Zeiehnenkohle und wird auch zur Drucker- ‚schwärze verwendet. \ Auf Bergen sowohl einzeln als in ganzen Wäldern: Dalmatien, wo sie zu fehlen scheint, ausgenommen, durch die ganze Monarchie verbreitet. Sie kommt bis 4600’ MH. vor. Alnus incana. D.C. Graue Erle, weisse Erle. Für den Niederwald geschaffen, auch zum Kopfholzbetriebe geeignet; das Holz ist leicht, spröde, brennt gut, lässt sich auch gut hobeln und abdrehen. *) Die Urwälder des Böhmerwaldes von Dr. F. Hochstetter im Jabrbuche der k.k. geologischen Reichs-Anstalt, Jahrgang VI. Seite 170. Nutzpflanzen Oesterreichs. 19 Auf den Anschwemmungen der Flüsse und Bäche in Thälern bis in die Voralpen, dureh die ganze Monarchie häufig. Noch bei 4000’ MH. vorkommend. Alnus glutinosa, Gärtn. Klebrige, schwarze Erle. Wie die vorige. Be- freundet sich leichter mit moorigem, sumpfigem Stande. Mit der vorigen, bald vorwiegend, bald seltener, durch die ganze Monarchie ver- verbreitet. Bis 2500’ häufig, seltener bis 3800’. Salicineae. Weidenarlige. Salix fragilis. L. Bruchweide. Liefert viel und gutes Kopfholz, ein gutes Brennmateriale, und wächst sehr rasch. Sie wird bis 30’ hoch. Die Rinde besitzt zusammenziehende Eigenschaften und ist gebräuchlieh. Salix alba. L. Gemeine oder weisse Weide. Bis 60’ hoch, liefert das beste und meiste Kopfholz; ist jedenfalls die vortreflliehste Baumweide; ihr Laub getrock- net ist ein vortreffliches Futter für Schafe, Ziegen und Rinder, wie jedes andere Weidenlaub. Salix viminalis. L.Korbweide. Bis 20’ hoch, eignet sich vorzüglich als Buschholz zu den Zwecken der Uferbefestigung, und wird beinahe ausschliesslieh zu Korbruthen und Reifstäben benutzt. Salix caprea. L. Sahlweide. Bis 30 hoch, liefert ebenso wie die ersten zwei ein vortreffliches Brennmateriale. Unter den angeführten Weiden die letzte, liebt mehr Vorberge und Anhöhen, die drei ersten aber ziehen die Niederungen, die Ufer der Bäche, Flüsse, überhaupt feuch- tere humose Stellen vor. Sie sind an den angegebenen Standorten durch die ganze Monarchie verbreitet, und sind besonders für Gegenden, die an Holzmangel leiden, von unschätzbarem Werthe. Populus alba, L. Weiss- oder Silberpappel. 80-100’ hoher Baum; als Werk-, Nutz- und Brennholz vielfältig nützlich. In den Auen der ‚grösseren Bäche und Flüsse durch die ganze Monarchie verbreitet. Populus tremula. L. Zitterpappel. 20—60' hoher Baum; das Holz ist weich, zühe, leicht, weisslich, weniger als Brennmateriale werthvoll, als zur Anfertigung von Mulden, Trögen u. s. w. gesucht. In Vorhölzern, Wäldern, auf steinigen Hügeln, in Berggegenden in der ganzen Monarchie gemein. j Populus pyramidalis. Rozier. Die Pyramidenpappel. Bis 80’ hoch, wird wie die vorhergehenden benutzt. Sie kommt bei uns nur eultivirt vor, ist aber als Alleenbaum ganz allgemein verbreitet. Populus nigra. L. Schwarzpappel, Wasserpappel, wächst bis 60' hoch, das Holz ist gelblich, imKern bräunliech, zähe, schwer spaltbar, von geringer Brenn- güte und ziemlich gesucht zu Trögen, Mulden, Tellern, Löffeln ete! In den Niederungen in Auen, an Büchen zerstreut durch die ganze Mo- narchie. 20 D. Stur, Cupuliferae. Becherfrüchtige. Ostrya carpinifolia. Scop. Gemeine Hopfenbuche. Das Holz dieses Baumes ist eines der schwersten und härtesten, und ist ein sehr gutes Brennmateriale, wächst dabei schnell und lang. Kommt in Wäldern vor: im südlichen Tirol gemein um Botzen, am Ritten bis 3500° gehend; in Steiermark am Wotsch in Untersteier; in Kärnthen im Kainach-Thale, bei Garnitz, Maria-Rain, Hollenburg, in den Waldungen um Bleiberg häufiger; in Krain bei Idria, Wipbach, Oblack und Zirknitz; im Küstenlande, Ungarn, Croatien, Dalmatien um Zara, Sign, Vergoraz, Ragusa; in der Lom- bardie und im Venetianischen bei Faedis am Tagliamento. Carpinus Betulus. L. Gemeine Hainbuche. Forstgewächs, 60—80° hoch. Liefert ein Brennholz erster Güte, auch als Werkholz besonders wegen seiner grossen Härte anwendbar. Bildet im Gebirge ausgedehnte Waldungen und ist durch die ganze Monarchie häufig verbreitet. Bis 2700‘ MH. vorkommend. Carpinus Carpinizza. Host. Wie die vorige; aber bisher nur aus Sieben- bürgen bekannt. Carpinus Duinensis. Scop. Orientalisehe Hainbuche, kommt eben- falls in Siebenbürgen vor, ist aber auch häufig im Küstenlande und in Dal- matien, und ist besonders wichtig für die beiden letzten Kronländer, Corylus avellana.L.Gemeine Haseinuss. Schalobst, als Forstgewächs im Schlusse liefert sie in ihrem Ausschlage gerade Stangen, die als Reifstäbe sehr ge- sucht sind. Da die Anzucht der Haseln aus Samen in der Regel von gutem Erfolge gekrönt ist, so sollte diese Staude als Schutzwehr benützt, bei der Anzucht neuer Wälder (Aufforstung), besonders im Karste, wo sie sehr häufig vorkommt, von besonderem Nutzen sein! In Gebüschen, Hecken, Vorhölzern und Waldungen durch die ganze Monarchie ganz allgemein und häufig verbreitet. Bis 5000° MH. hinaufsteigend. Corylus tubulosa. Willd. Lambertnuss. Die in Ungarn, Siebenbürgen, Dalmatien und in der Lombardie vorkommt, und die Corylus Colurna. Türkische Haselnuss, die auf den Bergen im Banate (nach Rochel) wild wachsen soll; eignen sich besser für Gärten zur Samennutzung. Quercus sessiliflora. Smith. Trauben-,Stein-, Wintereiche. Forstge- wächs, über 120'hoch. Das feste, dabei elastische Holz, besitzt die grösste Dauer in allen Verhältnissen und Medien. Die Rinde ist ein Gerbemittel, und auch eben so wie dieEicheln offieinell: als zusammziehende Mitteln. Das Eiehenlaub wird von Rindern, Schafen und Ziegen sehr gern genossen. In Niederungen, Berggegenden, bis an die Voralpen. In Niederösterreich vorzugsweise auf dem tertiären Hügellande der nördlichen Bucht des Wiener Beckens; mehr zerstreut in bergigen Gegenden. In Oberösterreich und Salzburg an etwas feuchten Orten zerstreut kaum über 3000‘ MH. steigend. In Tirol sel- tener in nördlichen Theilen, gemein um Botzen am Ritten bis 4000‘ verkrüppelt noch Nutzpflanzen Oesterreichs. 2 1 bei 4300‘ (die Früchte werden nur bis 3500‘ reif). In Steiermark um Gratz mehr zerstreut, aber ganze Wälder bildend in Untersteier. Zerstreut in Kärnthen, häufig inKrain umLaibach, Zagor, Zirknitz, Reifnitz, grosse Waldungen bildend. Im Küsten- lande hie und da noch ganze Wälder bildend. In den Wäldern Böhmens, zerstreut in Mähren und Schlesien mehr in höheren bergigen Gegenden; in Galizien und Bukowina immer seltener werdend. In Ungarn ist die Steineiche allgemeiner verbreitet, bildet ganze Wälder bis an die Voralpen; in Siebenbürgen istsie eben- falls in der Ebene und im Vorgebirge, am seltensten noch im südwestlichen Theile des Landes. Croatien und Slawonien insbesondere besitzen grossartige Eichenwälder, und die Urwälder dieser schätzenswerthesten Holzpflanze sind hier häufiger alsin Deutsch- land gewöhnliche, zusammenhängende Bestände von einiger Ausdehnung (Kolaezek). Die Steineiche ist in ganz Dalmatien, in der Lombardie am Garda-See, im Ve- netianisehen um Gemona, Faedis, Brazzano verbreitet. Die Steineiehe ist bis auf 4300‘ MH. beobachtet worden. Quercuspedunculata.,Ehrh.Sommereiche,Stieleiche.Forstgewächs, 100—180‘ hoch. Vorzüglich als Bau- und Werkholz auch Brennholz benutzt; liefert die vorzüglichsten Knoppern. Die Rinde ist ebenfalls ein Gerbemittel; auch offieinell als zusammenziehendes Mittel. In Niederungen und Berggegenden mit der vorigen gemischt und ebenfalls über die ganze Monarchie verbreitet. Am häufigsten ist sie verbreitet in den trefllichen Eichenwäldern Ungarns, in den Comitaten: Szerem, Veröcze, Posega, Baranya, Somogy, Zala, Arad, Bihar, Szathmär, Bereg, Ung, ebenso in Neograd, Wesprim, Hont, Gömör, Borsod, Abauj, von wo aus die meisten und vorzüglichsten Knoppern ausgeführt, über- diess ganze Heerden von Schweinen gefüttert werden. Quercus pubescens. Willd. Flaumige Eiche. Forstgewächs, bis 60‘ hoch; Benutzung des Holzes und der Rinde wie bei den vorhergehenden. Mehr der Ebene und dem Hügellande angehörig, ist sie bald seltener, bald häu- figer: wie namentlich in Ungarn im Matra-Gebirge im Neutraer Comitate, am Rande des Bakonyer-Waldes manchmal in reinen Beständen, dann an der mährisch-sehlesisch-un- garischen Grenze, durch die ganze Monarchie verbreitet. Quercus Esculus. L. Süsse, essbare Eiche, liefert Holz und Nahrung, indem die Früchte derselben wie Kastanien schmecken. In den Wäldern Ungarns, in Syrmien trifft man sie, auch in den Wäldern der Lombardie. Quercus Cerris. L. Zerr- un Nebst Holz, das beinahe ebenso gut wie das der vorigen ist, liefert dieser bis 60° hohe Baum auch die besten Galläpfel, die in der Schwarzfärberei und bei der Tintenerzeugung verwendet werden. In Bergwäldern viel beschränkter in ihrer Verbreitung als die gemeinen früher angeführten Arten. In Niederösterreich kommtsie vorherrschend nur aufdem Sand- steine und den tertiären Auflagerungen des Kahlengebirges vor, steigt auch nicht über 1500‘. In Steiermark wird sie (in Maly Enum.) angegeben. In Krain soll sie bei Reifnitz und Zirknitz vorkommen. In Istrien bildet sie mit den gemeinen gemischte Wälder (es ist zweifelhaft, ob die Galläpfel in Istrien gesammelt werden, v. Heufler), In Ungarn im Bakonyer-Walde vorherrschend und Siebenbürgen ist sie im Süden 22 D. Stur, häufig, im Norden zerstreut. In Dalmatien tritt sie in den Wäldern des Velelith-Ge- birges, bei Kruppa unweit Obbrovazzo, oberhalb Verlika, am Berge Vissosnizza und um Spalato auf. Auch in der Lombardie kommt sie vor. Quercus Suber. L. DieKorkeiche, besonders zur Korkgewinnung benutzt. In Istrien auf den Inseln und in den unteren Meeresbezirken; bei Pola ist ein ganzer Wald, der auch zur Korkgewinnung benutzt wird. In Dalmatien ist diese Eiche ebenfalls allgemein verbreitet. n Quercus coccifera. L. Kermes-Eiche. Auf den Blättern lebt die Kermes- Schildlaus, deren erbsengrosse rothe Weibehen als Kermesbeeren in den Handel kommen. Auf den Hügeln im südliehsten Istrien, auf der Insel Osero und um Neresi und Sabbioncello n Dalmatien. Fagus sylveatica. L. Gemeine Buche. Forstgewächs, bis 130‘ hoch. Das Holz ist als bestes Brennholz anerkannt: Die Buchnüsse sind eine gute Mastung für Schweine und werden auch zur Erzeugung des Buchnuss-Oeles verwendet. | Vorherrschend in Bergwäldern, häufig reine und ausgedehnte Bestände bildend, einzeln in Voralpen bis auf 4300‘ MH. hinaufsteigend, durch die ganze Monarchie häufig verbreitet. Castanea vesca. Gärtn. Gemeiner Kastanienbaum. Ein 50—60' hoher Baum, der Früchte wegen gehegt und gepflegt, sein Holz ist zu Werkholz, seiner Dauer- haftigkeit wegen besonders zu Rebpfühlen sehr geeignet. In manchen Gegenden eine wiehtige Nahrungspflanze. In Oesterreieh, Böhmen (um Komotau) und Mähren, kommt die Kastanie nur eultivirt, selten wild, und immer nur vereinzelt vor. In Tirol im Etsehlande bildet die Kastanie ganze Wälder, geht am Ritten bis 3300’ MH.; ebenso in Judiearien, in Valsugana, bei Trient. In Steiermark um Gratz, in untersteierischen Weingebirgen fast waldartig allenthalben anzutreffen; ebenso in Unterkrain um Seissenberg, Neustadtl. Ganze Wälder von Kastanien findet man in Ungarn in den Comitaten: Szathmär, Bihar, Neo- grad, Hont, Pressburg, Eisenburg, Zala, Somogy, Baranya, hauptsächlich in der Oeden- burger, Veröezer, Posegaer Gespanschaft. In Siebenbürgen nur in einigen Gegenden des nördlichen Theiles vom Deeser und Szilagy-Somlyoer Kreise in grosser Menge erzeugt. In Croatien werden in reichen Jahren die Kastanien sogar zur Schweinemast verwendet. In Dalmatien kommt die Kastanie bei Zara vor, bildet das Wäldehen Kostanjeza und oberhalb Stoliwo, in Canale di Cattaro häufig. Ebenso findet man sie in der Lombardie, im Venetianischen, namentlich bei Brazzano, Faedis, Gemona, ganze Wälder bildend. Juglandeae. Wallnussartige. Juglans regia. L. Gemeiner Wallnussbaum. Ein äusserst nutzbarer Baum. Holz für Tischlerarbeiten sehr geschätzt; aus den Nüssen wird Oel gewonnen; die Schalen der Nüsse geben eine schwarze Farbe, der Absud der Blätter wird zum Braunbeitzen von Holzwaaren und Färben der Wolle verwendet. Der Nussbaum ist in der ganzen Monarchie, wie verwildert, bald vereinzelt, bald in kleinen Wäldehen, besonders in Ungarn und Siebenbürgen anzutreffen; die Nüsse wer- den aber vorzüglich in Steiermark, Tirol, im Banate, in Croatien, in der Lom- bardie (in grösster Menge) und in Venedig zur Oelerzeugung benutzt. \ Nutzpflanzen Oesterreichs. 23 Urticeae. Nesselartige. Urtica dioica. L. Die grosse Nessel. Lieferte in ihren Bastfasern einst den Stoff zu dem Nesseltuche, abgebrüht ist sie ein gutes Futter für Milehvieh, wird in. südlieheren Gegenden häufig als Gemüse gegessen. Auf Sehutt gemein und fast immer truppweise, Parietaria ereeta. M. K. Aufrechtes Glaskraut. Kann zur Erzeu- gung einer blauen Farbe, und mit der Rinde des wilden Apfelbaumes gemischt und mit. Alaun versetzt zur Erzeugung einer gelben Farbe verwendet werden (in Siebenbürgen besonders in den Szekler Bezirken in dieser Weise benutzt). In feuchten Hainen auf Schutt, wüsten Plätzen, insbesondere auf den Inseln der- Flüsse überall verbreitet, stellenweise sehr häufig. Im Küstenlande, in Croatien und Dalmatien, scheint es, fehlt sie. Parietaria diffusa. M.K. Ausgebreitetes Glaskraut. Kann wie die vorige benutzt werden. Sie ist eben dort, wo die vorige zu fehlen scheint, in Istrien, Croatien und Dalmatien am häufigsten. Cannabis sativa. L. Gebauter Hanf. Der Bast des Hanfes für Gespinnste,. dieSamen zur Oelbereitung, aueh alsFutter für Vögel verwendet; die Pflanze ist offieinell als ein narkotisches Mittel. Die Orientalen erzeugen daraus das berauschende Haschisch. Die Pflanze wird in allen Kronländern der österreiehischen Monarchie gebaut, und kommt auch häufig verwildert vor. In grösster Menge und in vorzüglieher Qualität wird der Hanf in Galizien und im Banate erzeugt. Humulus Lupulus. L. Der Hopfen. Bei der Bierfabrikation gebraucht: die Kätzehen, Schuppen und Blüthendeekblättehen, wie auch die Fruchtknoten sind mit gelben leicht lösbaren Drüsen besetzt, die das bekannte Hopfenmehl geben. Offieinell als narkotisehes Mittel. Die jungen Sprossen werden als wohlsehmeekendes Gemüse gegessen. An Gebüsehen, Hecken, an feuehten Orten wild durch die ganze Monarchie vor- kommend. Nur die weiblichen Pflanzen werden eultivirt. In Böhm en im Eggerer Thale namentlich in Auseha und in Saaz wird der beste Hopfen und in grösster Quantität er- zeugt. Sehr häufig eultivirt wird der Hopfen in der Lombardie, in Mähren und Sehlesien, Galizien und Bukowina, in Oberösterreich und Salzburg, in Steiermark; in Ungarn regelmässig gebaut in den Comitaten: Zolyom, Szepes, Pesth, Arva, Bereg, Arad u. s. w., in Kärnthen und Krain, Tirol und Vorarl- berg und in der Militärgrenze. Ficus Carica. L. Gemeiner Feigenbaum. Obstgewächs, frisch und getrocknet ein Nahrungsmittel. In kälteren Gegenden nur in Gärten, in wärmeren südlichen Theilen der Monarchie wild. In Tirol um Botzen, gepflanzt im ganzen südlichen Tirol, etwa bis 1600’ MH. um Trient. Im südlicheren Ungarn werden die Früchte reif. In Croatien, Dal- matien, in der Lombardie, im Venetianischen, vorzüglich um Verona, werden die Feigen eultivirt. | Morus alba. L. Weisser Maulbeerbaum. Als Nahrungspflanze der Sei- denwürmer von grösster Wichtigkeit. 2A D. Stur, Angepflanzt und verwildert ist der Maulbeerbaum durch die ganze Monarchie ver- breitet. Für die Seidenzucht wird er vorzüglich in der Lombardie, im Venetiani- schen, in Tirol, im Küstenlande und in der Militärgrenze in sehr grossem Massstabe eultivirt. Von weit geringerer Bedeutung ist die Cultur des Maulbeerbaumes zum Behufe der Seidenzucht in Ungarn, Dalmatien, in Niederösterreich (bei Reissenberg, Guttenbrunn), inBöhmen, Krain und Steiermark. Morus rubra, L. Rother Maulbeerbaum, und Morus nigra. L. Schwarzer Maulbeerbaum, werden hie und da in Gärten, Weinbergen, ihrer schmackhaften Beeren wegen eultivirt. Der Letztere eben so allgemein wie der weisse Maulbeerbaum verbreitet. Celtis australis. L. Zurgelbaum. Ein schöner Zierbaum, 40 —50' hoch, dessen Holz fast so hart wie das des Buxbaumes ist, und für Wagner, Böttcher, Drechsler und Instrumentenmacher, und zu vorzüglichen Heugabeln und Peitschenstielen sehr brauchbar ist. Die Früchte sind als wildes Obst nieht zu verschmähen. In den wärmeren Kronländern der Monarchie: in Tirol, Steiermark, Krain, Küstenland, Ungarn, Croatien, Dalmatien, in der Lombardie und im Vene- tianischen einheimisch, häufig gepflanzt (in Istrien auf jedem Kirchenplatze). Bis 2200’ MH. wachsend beobachtet. Ulmus campestris. L. Feld-Ulme, Feld-Rüster. Ein 60—80’ hoher Baum, dessen hartes und zähes Holz gut zu Achsen, Pressen, Mühlrädern verwendet wird. Die Rinde ist offlieinell: als schleimig bitteres Mittel. Meist einzeln und zerstreut, in Auen, Wäldern, an Strassen in allen Kronländern vorkommend. Bis 3850’ MH. in Tirol wachsend beobachtet. Ulmus effusa. Willd. Rispen-,rauhe Ulme. Wie die vorige verwendbar; und mit derselben zum grössten Theile auch, obwohl seltener, vorkommend: In Oesterreich und Salzburg, Steiermark, Böhmen, Mähren, Galizien, Ungarn und Siebenbürgen. Chenopodeae. Gänsefussartige. Salicornia herbacea. L. Krautiges Glassehmalz. Sodapflanze; lie- fert eine schöne Ultramarin-Farbe. | An trockenen salzigen Stellen an den Ufern der Seen und des Meeres; in Mähren am Kobily-See, in Ungarn am Neusiedler-See, bei Comorn; in Siebenbürgen; im Küstenlande bei Grado; in Dalmatien um Zara, Trau, Salona und in den Salinen Pago und Stagno, in der Lombardie, im Venetianischen. Salicornia fruticosa. L.,diein Dalmatien undim Küstenlande — und Salicornia macrostachya. Moricand., die inDalmatien auf der Insel Calogera vorkommt; können wie die erstere benutzt werden. Schoberia salsa. C. A. Meyer. Salzige Schoberie. Sodapflanze. In Ungarn an der Theiss, in Dalmatien auf der Insel Lissa. Schoberia maritima. C. A. Meyer. Meerstrands-Sehoberie. Soda- pflanze. In Küstenlande um Aquileja, Grado, auf der Insel Osero, in Ungarn am Neusiedler-See; in Dalmatien auf der Insel Lissa, bei Zara, Spalato, Trau, am Salzsee, Morinje bei Sebenico und in den Salinen bei Stagno. Nutzpflanzen Oesterreichs. >25 Salsola Soda. L. Langblättriges Salzkraut. Sodapflanze. Auf salzigem Boden am flachen Gestade, im Küstenlande, inDalmatien um Zara, Salona und Ragusa und an den venetianischen Küsten. Von diesen Pflanzen wird Salsola Soda und auch Salsola sativa L. in Salzsümpfe, "wo gewöhnlich alle die vorher erwähnten beisammen vorkommen, gesät, später werden die Pflanzen gemäht, wie Heu getrocknet, und in Gruben (wie Kalköfen) verbrannt. Die Sode oder Barilla ist dann steinhart zusammengebacken als Rückstand im Ofen; wird bei der Glas- und Seifen-Fabrikation verwendet. Beta vulgaris. L. Runkelrübe. Wird in mehreren Spielarten, und zwar als: Burgunder Rübe (Beta Ciela. Vietz. Abbild. IV. t. 325), auf freiem Felde als Futterrübe; Rothe Rübe (Beta vulgaris Vietz. Abbild. IV. t. 327), in Gärten zum Küchenge- brauche, auch der Farbe wegen gebaut; Zuekerrübe (Beta Ciela altissima. Vietz. Abbild. t. 327, b.), aus der man Zucker gewinnt, — eultivirt. | Die zwei ersten Spielarten werden durch die ganze Monarchie gebaut, die Zuckerrübe vorzüglich in Ungarn und Mähren. Polygoneae. Knöterichartige. Polygonum Fagopyrum. L. Buchweizen. Nahrungspflanze: die Frucht wird als Grütze und Graupe genossen und auch als Mehl verwendet. Der Buch- weizen wird auch als Grünfutter und Heu verfüttert. Wird gebaut grösstentheils als zweite Frucht. In Niederösterreich vorzüglich um Baden und auf dem Marchfelde; in Oberösterreich werden damit gewöhnlich die ersten Cultursversuche auf der Welserheide begonnen; in Salzburg wird Buch- weizen vorzüglich bei Bergheim, Lengfelden, Glanegg, auch im Gebirgslande gebaut. In Tirol um Innsbruck, im Zillerthale, bei Lienz; um Botzen überhaupt im Etschthale häufig am Ritten bei 3800 bis 4000‘ MH., höher hinauf nur mehr als einzige Frucht, verwildert bis 4500‘, Fleims, Roveredo. In Steiermark im Ennsthale auf den Feldern ‘an der Mur. In Kärnthen im ganzen Drau- und Möllthale. In Krain in der Ebene um Krainburg allgemein, und im Görzischen. InBöhmen, Mähren und Schlesien; in den nördliehen Comitaten Ungarns besonders im Turoezer Comitate, auch im Wie- selburger und Somogyer Comitate. InSiebenbürgen wird der Buchweizen im westli- chen Theile des Kronstädter Kreises, imBistritzer und Udvärhelyer Kreise am häufigsten, auch inCroatien,Dalmatien, inderLombardie und imVenetianischen (Friaul) gebaut. Der Buchweizen ist verwildert in allen Kronländern häufig anzutreffen. Polygonum tatarieum. L. Tatarischer Buchweizen. Wie der vorige mit geringerem Mehlgehalte. Wurde in Kärnthen auf einem Abhange der Petzen für sich allein gebaut, sonst als Findling im vorigen. Phytolaccaceae. Kermesbeerartige. Phytolacca decandra. L. Die Beeren enthalten in Menge einen rothen Färbestoff. Auf sandigem Meeresstrande in Dalmatien bei Almissa und Ragusa, und auch auf der Insel Lesina. In den übrigen Kronländern in Gärten häufig eultivirt. 2 6 D. Stur, Laurineae. l.orbeerartige. Laurus nobilis. L. Edler Lorbeer. Die Beeren und Blätter dieses einst dem Apollo geweihten von den Diehtern besungenen Baumes sind offieinell und werden auch in den Küchen verwendet. Wild in Dalmatien bei Trau, Castelli und auf der Inseln Brazza und Lesina; eul- tivirt in der Lombardie, am Lago di Como, bei Salö am Garda-See, im Venetiani- sehen um Verona, Venedig, Gemona in Friaul. Thymeleae. Kellerhalsartige. Daphne Mezereum. L. Gemeiner Kellerhals, Seidelbast. Zu den ätzend-scharfen Giftpflanzen gehörig; offieinel: als gewürzhaft-scharfer Stoff, Blasen ziehend. In feuchten Bergwäldern, Vorhölzern, bis in die Alpen in allen Kronländern der österreiehisehen Monarchie. Daphne Eaureola. L. Lorbeerblättriger Seidelbast. GIEHAMNER und offieinell. In steinigen Wäldern, Vorhölzern höherer Berge: In Niederösterreich, Tirol, Steiermark, Kärnthen, Krain, Küstenland, Siebenbürgen, Croatien, Dal- matien, Lombardie und Venedig (unweit Faedis in Friaul). Daphne alpina. L. Alpenseidelbast. Giftpflanze, und offieinell. Steinige felsige Hügel: In Tirol im Tridentinischen vorzüglich um Roveredo. In Steiermark im Stadtwalde bei Cilli und auf dem Wotschberge. In Krain auf den Felsen des Schlosses Adelsberg, am Eingange der Grotte sehr häufig, am Nanos. Im Görzisehen am Monte Santo. In Siebenbürgen, Croatien, Dalmatien im Vele- bith-Gebirge, am Berge Vissosniza bei Sign und auf dem Biokowo. In der Lombardie und im Venetianisehen am M. Cuch in der Carnia. Plantagineae. Wegerichartige. Plantago lanceolata.L.Spitzer,lanzettblättriger Wegerich. Eine vorzügliche Weidepflanze, besonders für schlechteren Boden geeignet. Auch offieinell. Auf Wiesen, Weiden, Grasplätzen durch die ganze Monarchie verbreitet. Plantago alpina. L.Alpenwegerich. Wie der Mardaun (Meum Mutellina) verdient diese Pflanze ihrer hohen Nutzbarkeit wegen als Milchfutter in Sennereien allgemein durch Cultur eingeführt zu‘ werden. (Sendtners ie Südbayerns, Seite 596.) Auf Alpen: In Tirol und Vorarlberg, auf der Dornbirner Alpe, im Lechthale, auf dem Gaishorn bei Tannheim, Kitzbüchl sehr häufig bei 5 bis 6000‘ MH., Schwatz, 'Schmirn, Vintschgau. Im mährisch-scehlesisehen Gesenke. In Siebenbürgen und in der Lombardie, ihr natürliches Vorkommen ist zwischen 2900 bis 6800‘ MH. Nutzpflanzen Oesterreichs. DT Valerianeae. Baldrianartige. Valeriana offieinalis. L. Gemeiner Baldrian. Offieinell, die Wurzel als aromatisches Mittel. An Ufern, feuchten und buschigen Orten bis in die Alpen in allen Kron- ländern der Monarchie vorkommend. Dipsaceae. Kardenartige. Dipsacus Fullonum. Miller. Weberdistel, Weberkarde. Zum Auf- kratzen der wollenen Tücher verwendet. Auf Feldern eultivirt: InOberösterreich bei St. Margarethen nördlich bei Linz, bei Ischl. In Salzburg um die Hauptstadt. In Steiermark bei Cilli und Stainz. In Kärnthen um Klagenfurt. InBöhmen, Galizien, Bukowina, Ungarn und Sie- benbürgen. Compositae. Korbblüthler. Eupatorium cannabinum. L. Gemeiner Wasserdost. Die Wurzel ist ofhieinell. An Gräben, Bächen, feuchten Waldstellen, im Thale, durch die ganze Monar- chie allgemein verbreitet. Tussilago Farfara. L. Gemeiner Huflattig. Wurzel und Kraut ist offieinell, als schleimig-bitterer Stoff. Auf feuchten Plätzen, an Bächen und den steileren Ufern derselben, auf Thon- böden überall gemein. Bis 5500‘ MH. aufwärts steigend. Inula Helenium. L. Wahrer Alant. Die Wurzel ist offieinell und gehört zu den gewürzhaft-scharfen Stoffen. Auf feuchten Wiesen, an Gräben und Ufern. In Mähren auf den Horniemezer und Jaborziner Wiesen. In Schlesien an vielen Orten des mittleren und höheren Gesenkes. In Ungarn im Borsoder, Saroser, Comorner Comitate, an der Theiss. In Croatien um Crapina, Warasdin. In Dalmatien unweit Verlika und Ragusa wild, und an Bauernhäusern in allen Kronländern gebaut. Helianthus annuus. L. Gemeine Sonnenblume. Die Früchte zur Oel- gewinnung verwendet, sind ein gutes Hühnerfutter, die Blätter an Ziegen und Schafe verfüttert, der Stengel verbrennt. Wird nur in Ungarn und in Istrien in grösserem Massstabe eultivirt und zur Brennölerzeugung verwendet; sie kommt aber in allen übrigen Kronländern in Gärten und häufig verwildert vor. Im Grossen eultivirt kann sie einen grossen Nutzen abwerfen. Helianthus tuberosus.L. Topinambour. Eine durch die Kartoffel ver- drängte Nahrungspflanze. Die Knollen liefern ein schmackhaftes Gericht, können auch als Schweinemast verwendet werden. 28 D. Stur, Der Topinambour gedeiht in der Bukowina ohne Pflege allerorts, wird gegen- wärtig auch in Steiermark, in Ungarn, im Venetianischen und in Dalmatien um Mioeich, Verlika und Qlissa eultivirt. Artemisia Absinthium. L. Wermuth-Beifuss, bitterer Beifuss. Offieinell, als gewürzhaft-bitterer Stoff. Das Kraut wird zu dem bekannten Wermuth- branntwein (Absinth) verwendet. An Rainen, Wegen, auf buschigen Plätzen zerstreut in allenKronländern der Monarchie. | Artemisia Dracunculus. L. Dragon, Essdragon. Küchenpflanze, als Gewürz unter dem Namen Dragun verwendet, schmeckt fast wie Anis und riecht ge- würzhaft-angenehm. ; In Galizien unweit Dukla soll sie wild vorkommen , sonst nur in Gärten eultivirt. Achillea Millefolium.L.GemeineSchafgarbe.Offieinell,alsaromatisches Mittel, eine gute Futterpflanze besonders für kühle und kalte Böden und feuchte Lagen. Auf nassen oder sumpfigen Wiesen, allenthalben in Menge bis auf die Alpen (mit rothen Blumen) hinaufsteigend in allen Kronländern häufig. Tanacetum vulgare. L. GemeinerRheinfarren. Offieinell, gewürzhaft- bitterer Stoff, als Wurmmittel gebraucht. In Auen, Holzschlägen, an Ufern in der ganzen Monarchie verbreitet. Anthemis tinctoria. L. Firber-Kamille. Die Blüthen dienen zum Gelb- färben. Auf steinigen sonnigen Hügeln, felsigen Bergplätzen durch die ganze Monar- chie verbreitet. Matricaria Chamomilla.L. Echte Kamillen.Die Blüthen sind offieinell: als aromatisches Mittel. Auf mageren Wiesen , Schutt, wüsten Plätzen: durch die ganze Monarchie gemein. Chrysanthemum einerariaefolium Trevir. Aschenblumblättrige Wucherblume. Liefert ein inseetentödtendes Pulver, welches in Ragusa in der Fabrik des Apothekers Dobraez, auch in Sebenieo erzeugt wird und in den Handel kommt. Der grosse Bedarf kann nicht gedeckt werden, da die Pflanze wild, nieht in grossen Mengen zu haben ist; daher wird dem echten Pulver noch gepulverte Anthemis Cotula, Anthemis arvensis und Spartium junceum beigemischt. Es ist zu wünschen, dass diese Pflanze im Grossen eultivirt werde. . Auf den Felsen Dalmatiens häufig. Arnica montana. L. Wolverlei. Offieinell; unter die scharfen Mittel ge- hörig ein viel gebrauchtes Wundmittel bei Quetschungen. ‘ Auf Wiesen und an Waldrändern der Voralpen bis in die Alpen hinauf in der Monarchie verbreitet. Cynara scolymus.L. Artitschoke. Gartengewächs: Der Fruchtboden oder der sogenannte Stuhl und die fleischigen Hüllschuppen werden gesotten und wie Spar- gel gegessen. Nutzpflanzen Oesterreichs. 29 Wird eultivirt: vorzüglich in Tirol (die besten Artitschoken sind um Sterzing und Sarnthal), Krain, Ungarn, in ganz Dalmatien, in der Lombardie und im Venetianischen. Lappa major. Gaert. Grössere Klette. Lappa tomentosa. Lam. Filzige Klette. Beide offieinell: als schleimige Mittel. An Wegen, Ufern, Zäunen, Hecken und wüsten Plätzen, die erstere gemein, die zweite seltener durch die ganze Monarchie verbreitet. Serratula tinetoria.L.Färber-Scharte. Farbenkraut; die Blätter fürben sehön gelb und mit Indigo grün. In Bergwäldern und auf nassen Wiesen der Ebene; durch die ganze Monar- ehie anzutreffen. Carthamnus tincetorius.L. Safflor, Zaffranone. Eine einjährige Farb- pflanze; die Blumen färben mit Wasser gelb, mit Weingeist scharlachroth, man braucht sie auch zur Verfälschung des Saffrans. Wird in Gärten eultivirt: in Tirol] (um Oetz in Oetzthale), Kärnthen, Krain, Ungarn (auch verwildert um Pressburg, Miskolez und hauptsächlich im Süden) und in Dalmatien. In Istrien könnte er bei einiger Düngung gedeihen, da er in den Gär- ten eultivirt vorkömmt. (v. Heufler.) Cichorium Intybus. L. Gemeine Ciehorie. Die Wurzel dient als Kaffee- surrogat, wird auch sammt Wurzelblättern als Salat gegessen; ist offieinell: als bitteres auflösendes Mittel. An Wegen, Rainen, wüsten Plätzen, sehr gemein bis in die Alpen in 4500’ MH. Cichorium Endivia. L. Küchenpflanze: in südlichen Gegenden als Salat sehr häufig gegessen. In Gärten vorzüglich: in Tirol, Steiermark, Kärnthen, Ungarn, Dalma- tien, Lombardie und Venedig eultivirt. Taraxacum officinale. Wiggers. Pfaffenröhrlein. Die Wurzel und Pflanze ist offieinell: als auflösend bitterer Stoff. Eine vorzügliche Wiesenpflanze, für leiehten durchlassenden Boden im trockenen Klima. Auf Wiesen, Weiden, Grasplätzen und Ackerrändern höchst gemein. Lactuca sativa. L. Gartensalat. Wird als Kopfsalat, Krausersalat, und Langblätterigersalat in Gärten aller Kronländer, vorzüglich aber im Norden der Monarchie eultivirt. Kommt noch bei 3450’ MH. vor. Lactuca virosa. L. Giftlattich. Giftpflanze, ist offieinell: als bitter-nar- kotischer Stoff. An Abhängen und felsigen Orten im Gebüsche: in Tirol um Botzen; in Krain um Wipbach, bei Tsehernembl und Mötting; imKüstenlande; in Ungarn um Press- burg, Miskolez und im Süden von Ungarn; in Siebenbürgen; in der Lombardie und im Venetianischen. Lactuca scariola. L. Wilder Salat. Giftpflanze und auch offieinell: nar- kotisch bitterer Stoff. > An Züäunen, Wegen, auf Schutt, wüsten Plätzen, gemein in allen Kronländern der Monarchie. 3 0 D. Stur, Lonicerae. Sambucus nigra. L. Gemeiner Hollunder. Stamm bis 20’ hoch; das Holz zu Drechslerarbeiten, die hohlen Zweige zu Webespuhlen, die Blüthen sind offhieinell: als aromatisches Mittel; die Beeren werden gekocht gegessen. An Zäunen, in Wäldern, Dörfern, an Bächen, immer den menschlichen Wohnun- gen folgend, bis 4000’ MH. beobachtet. Viburnum Lantana. L. Wolliger Schneeball. Bäumehen bis 16’ hoch; das Holz zu verschiedenen Schnitzwaaren; aus der Wurzel wird Vogelleim ge- wonnen. An Wegen, Hecken, in Vorhölzern, auf steinigen Hügeln und Weinbergen in allen Kronländern der Monarchie vorkommend. Bis 4300’ MH. beobachtet. Stellatae. Sternblüthige. Gealium rubioides. L. Krappartiges Labkraut. Dient zur Erzeugung der rothen Farbe. Auf Wiesen und Waldrändern in Ungarn (häufig im Borsoder und Pressburger Comitate), in Siebenbürgen auf mehreren Orten, in Croatien. (Wird in Maly Enum. auch in Böhmen und Krain angegeben.) Galium verum, L. Gelbes, echtes Labkraut. Die Wurzel färbt gelb, gibt ein gutes Futter besonders für Schafe. Auf trockenen Wiesen, an Wegen, Rainen, in allen Kronländern verbreitet. Rubia tinetorum., L. Färber-Röthe, Krapp. Die ausdauernde Wurzel gedörrt, zu Pulver gerieben, in den Handel gebracht; dient zum Rothfärben, besonders zum türkischen Roth. Aus dem Krapp können fünf Farbestoffe isolirt werden: Krapp- Purpur, Krapp-Roth, Krapp-Orange, Krapp-Gelb und Krapp-Braun. Gegenwärtig in Oesterreich weniger häufig als ehemals gebaut: in Kärnthen, im Küstenland (verwildert um Monfaleone nach Fleischmann), in Ungarn (eultivirt, auch verwildert zwischen Pressburg und Theben), in Siebenbürgen (bei Kronstadt, Schässburg und im Hatzegerthale selten gebaut), in Bukowina, in Dalmatien (um Dernis, Putieanje, Ragusa, Cattaro, Xuppa). Rubia peregrina. L. Fremder Krapp. Die Wurzel gibt ein ausgezeich- netes Roth zum Färben der Schaf- und Baumwolle und der Leinwand; wird aus dem Oriente bezogen als Alerari di Levante. In Zäunen und Gebüschen im südlichen Istrien in grosser Menge (\v. Heufler), ebenso durch ganz Dalmatien. Asperula tinetoria. L. Färbender Waldmeister. Wurzelstock, färbt safrangelb. Auf steinigen buschigen Hügeln, an Wegen, Waldrändern: in Niederöster- reich (sehr häufig am Bisamberge, am Laaerberge), in Krain, Ungarn, Siebenbür- gen (bei Talmatsch an der Landskrone) und in der Lombardie. a Nutzpflanzen Oesterreichs. 31 Asperula odorata. |. Wohlriechender Waldmeister. Zur Bereitung des Kräuterweines (Waldmeister) auch offieinell. In sehattigen Wäldern: in Oesterreich und Salzburg, Tirol, Steiermark, Kärnthen, Krain, Böhmen, Mähren und Schlesien, Galizien, Bukowina, Ungarn und Siebenbürgen, Lombardie und Venedig (im Küstenlande, in Croatien und Dalmatien nicht angegeben). Oleaceae. Velbaumartige. Olea europaea. L. Europäischer Oelbaum. Das geaderte angenehm-rie- chende Holz für Sehreinerarbeiten verwendbar; die Früchte werden als Salat oder ein- gemacht gegessen, dienen aber vorzüglich im reifen Zustande zur Oelbereitung, und sind in dieser Eigenschaft eine Quelle reichliehen Ertrages. Das feine Olivenöl wird vor- züglich zu Salat, und in südlicheren Gegenden zu allen Speisen gebraucht. Das ge- wöhnliehe dient als Brennmatriale und zur Seifenfabrikation. Aus den Trestern macht man Ballen zur Feuerung. Die Rinde ist offieinell: als bitteres Mittel. Wird eultivirt und zur Oehlerzeugung verwendet: in Tirol am Garda-See; im Küstenlande, inDalmatien, in der Lombardie umLago di Como und Lago Sebino, bei Bergamo, bei Salö am Garda-See. Im Venetianischen gedeihen die Olivenbäume viel besser und kräftiger am Garda-See bei Bardolino als es auf der lombardischen Seite der Fall ist, und um Verona. In Tirol kommt der Oelbaum bis nach Botzen aufwärts, in Ungarn in Gärten vor, ohne aber zur Oelgewinnung benutzt werden zu können. Ligustrum vulgare. L. Rainweide. Zu Hecken vielfach benutzter, 4—6' hoher Strauch. Die mit dunkelrothem Saft erfüllten schwarzen Beeren mit Alaun versetzt geben eine grüne Farbe, mit Eisenvitriol eine schwarze Tinte. Das Holz findet ebenfalls zu Schnitzereien seine Anwendung. In Heeken, Vorhölzern, an Weinbergen, Zäunen, in allen Kronländern gemein. Fraxinus excelsior. L. Hohe Esche. Einer der nützliehsten Bäume, bis 400 hoch wachsend. Das Holz ist weiss, hart, zähe, vorzüglich zu Wagner- und Dreehslerarbeiten, zu Deiehseln, auch Reifen verarbeitet. Die Rinde als Gärbemittel gibt auch eine grüne Farbe. Auf dem Laube kommt die spanische Fliege vor. Für die Alpengegenden ist dieser Baum aber eine vorzügliche Futterpflanze, eine Baum- Wiese, deren Zweige allgemein als Viehfutter benutzt werden. In Wäldern, vorzüglich aufBergspitzen wild, in den Alpenthälern an den Wohnungen der Mensöhen überall angepflanzt: durch alle Kronländer der Monarchie verbreitet. Fraxinus Ornus. L. Manna-Esche. Bis 23’ hoher Baum. In der heissen Jahreszeit sehwitzt aus der Rinde, besonders aus Einschnitten, die sogenannte Manna ‘ (nach Fortis auch bei uns), ein gelinde abführendes Mittel. In Gebirgen: in Kärnthen in den Thälern der Karavanken; in Tirol Meran, Brixen, Botzen (am Ritten bis 2800’ MH.), Val di Non, Valsugana. Trient; in Steier- mark auf dem Donati-, Wotsch-, Burg-Berge in Untersteier; in Krain, inlstrien (in den heissesten Gegenden könnte die Manna sehr wahrscheinlich gewonnen werden [v- Heufler]); in Ungarn um Pressburg und längs der Donau abwärts, häufig in den Urwäl- dern des Bakonyer Waldes; in Siebenbürgen; in Croatienund ganz Dalmatien, ebenso wie auch in der Lombardie und im Venetianischen überall zu treffen. 32 D. Stur, Apocyneae. Hundstodartige. Apocynunı venetum. L. Hundstod. Giftpflanze: die ganze Pflanze voll von bitterem und scharfem, in grösseren Gaben brecherregenden Milehsaft. Auf Dünensand, bei Venedig und Monfaleone. Asclepiadeae. Schwalbenwurzartige. Uynanchum Vincetoxicum.R.Br. Schwalbenwurz. Zu den scharfen Giftpflanzen gehörig, die Wurzel als Brechmittel. Auf steinigen buschigen Hügeln in trockenen Wäldern in allen Kronländern gemein. - Gentianeae. Enzianartige. Gentianalutea.L.GelberEnzian. Die Wurzelistoffieinell: als bitteres Mittel. Auf Wiesen in Alpen und Voralpen; in Tirolin Vorarlberg, im Lechthale, im Oberinnthale, häufig im Zillerthale, am Baldo; in Kärnthen auf der Kühweger Alpe, am Eiskaar ober den Pleeken im Gailthale; in Krain am Nanos, auf den Steiner und Loibler Alpen; im Görziscehen westlich bei Caporetto ; in Ungarn auf den Karpathen, in Siebenbürgen, Croatien im Velebith-Gebirge, inDalmatien auf der Paklenieza und auf dem Biokowo; in der Lombardie und im Venetianischen auf dem Monte Verzegniss bei Villa, Monte Monticello bei Muggiec und Resiutta. Gentiana punctata. L. Punetirter Enzian. Die Wurzel wie die der vorhergehenden offieinell. Der bekannte Enzian-Branntwein wırd aus den Wurzeln dieser (vorzüglich), der vorhergehenden und noch folgenden gebrannt. Auf steinigen Grasplätzen der Alpen: in Salzburg, Tirol, Steiermark, Kärnthen, Krain, im Küstenlande, im mährisceh-sehlesisehen Gesenke, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Lombardie und Venedig. Gentiana pannonica. Scop. Pannonischer Enzian. Benutzt wie die vorigen. Auf Alpenwiesen: in Oesterreieh (Wechsel, Schneeberg, Rax, Schafberg), in Salzburg (Untersberg, Göll, Watzmann), in Tirol (Vorarlberg, im Unterinnthale bei Kitzbüchl, im Fassathale), in Steiermark (auf den Schwamberger Alpen, auf der Wildalpe in der Freien, Tonion-Alpe südlich von M. Zell), in Kärnthen (auf der Ortatscha), in Krain (auf den Steiner und Loibler Alpen), in Ungarn (im Tatra- Gebirge), in Siebenbürgen und in der Lombardie. Erythraea Centaureum. L. Tausendguldenkrauf. Offieinell: als bitteres Mittel. Auf sonnigen Wiesen in Holzschlägen, besonders gebirgigen Gegenden in allen Kronländern der Monarchie. Menyanthes trifoliata. L. Dreiblättrige Zottenblume. Offieinell: als bitteres Mittel angewendet. Auf sumpfigen Wiesen, in Wassergräben, Moorbrüchen: zerstreut durch die ganze Monarchie (in Croatien und Dalmatien nieht angegeben). | Nutzpflanzen Oesterreichs. 33 Labiatae. Lippenblüthler. Lavendula vera. Del. Echter Lavendel. Offieinell: als aromatisches Mittel; auch zur Erzeugung des Lavendelöles benutzt. Auf trockenen gebirgigen Orten: in Tirol um Trient; in Dalmatien um Torretta bei Spalato, um Clissa; im Küstenlande auf der Insel Össero; im Venetianisehen am Garda - See wild; und in Gärten aller Kronländer eultivirt. Mentha piperita. L. Krause - Münze. Offieinell: als aromatisches Mittel. An Ufern der Bäche: in Tirol, Croatien, Dalmatien und in der Lom- bardie wild, und hie und da in Gärten in allen Kronländern. Salvia offieinalis. L. Garten-Salbei. Offieinell: als zusammenziehendes Mittel. Auf felsigen Bergen: in Croatien, Dalmatien, im Küstenlande und in der Lombardie wild, häufig in Gärten aller Kronländer, bis 3800’ MH. hinauf. Origanum vulgare. L. Offieinell: als gewürzhaft-bitterer Stoff; dient auch zum Braunfärben der Wolle. An steinigen buschigen Orten, auf trockenen Hügeln, gemein durch die ganze Monarchie. Origanum Majorana. L. Majoran. Offieinell: als aromatisches Mittel; auch in den Küchen als Gewürz verwendet. Nur in Gärten, aber allgemein gebaut, auch überwinternd. Thymus serpyllum. L. Quendel, Feld-Thymian. Offieinell: als aroma- tisches Mittel; eine der gewürzhaftesten Pflanzen von ganz Europa. An trockenen Wiesen, Hügeln, an Rainen, Wegen, Waldrändern, in allenKron- ländern bis 6000° MH. aufwärts gemein. Satureja hortensis. L. Garten-Pfefferkraut. Offieinell: als aroma- tisches Mittel; in unseren Küchen angewendet. Im Gerölle der Bäche: in Tirol in Valsugana; am Garda-See in der Lombardie und im Venetianischen, auch am Natisone in Friaul, ferner inDalmatien um Trau, Spalato, und auf der Insel Lesina wild; in Gärten gebaut, oft als Unkraut, in allen Kronländern. Melissa officinalis. L.Gemeine Melisse. Offieinell: alsaromatisches Mittel. An waldigen Orten und an Zäunen: in Tirol, Val di Non; im Küstenlande auf der Insel Ossero: in Dalmatien um Zara, Trau, Spalato, Marasea, Ragusa, Cattaro, Verlika, und auf der Insel Lesina; in der Lombardie am Garda-See; im Venetiani- sehen um Udine in Friaul wild; und in Gärten häufig eultivirt. Hyssopus officinalis. L. Gemeines Ysop. Offieinell: als aromatiscl' es Mittel. An sonnigen Felsen: inSüd-Tirol, Krain, im Küstenlande, in Sieben- bürgen, in Croatien, Dalmatien (um Dernin, Obbrovazzo, Clissa, Ragusa), in der Lombardie, im Venetianischen (S. Daniele, Gemona in Friaul) wild, und in Gärten häufig gebaut. 34 | D. Stur, Nepeta Cataria. L. Gemeine Katzenmünze. Offieinell: als aromatisehes Mittel. An Wegen, Schutt, Mauern und Hecken, in allen Kronländern der Monarchie gemein. Betonica offieinalis. L. Gemeine Betonie. Offieinell: die Wurzel schmeckt eckelhaft, erregt Erbrechen und Purgiren. Auf steinigen Hügeln, Wiesen, am Rande der Weinberge, zwischen Gebüsch, in allenKronländern gemein. Bis 4500’ MH. hinaufsteigend. Marrubium vulgare. L. Gemeiner Andorn. Offieinell: als bitterer auflösender Stoff. An Wegen, Mauern, Erdabhängen, auf Sandfeldern, überall aber sehr zerstreut, in allen Kronländern. Teuerium Chamaedrys. L. Gemeiner Gamander. Offcinell: als gewürzhaft-bitterer Stoff. Auf steinigen Hügeln, an Wegen, Rainen, in allen Kronländern gemein. Teucrium scordium. L. Sumpf-Gamander. Der Absud färbt das Tuch grün; ist auch offieinell. Auf nassen moorigen Wiesen, in sumpfigen Gräben stellenweise, in allen Kronländern häufig. Vitex agnus castus. L. Gemeine Gewürz-Müllen. Offieinell: als aro- matisches Mittel. Auf Sand und am felsigen Meeresstrande: in Istrien (um Duino) und in ganz Dalmatien; häufig in Gärten. x Boragineae. Boretschartige. Anchusa tinctoria. L. Fäirber-Ochs enzunge, unechte Alcanna. Die Oberhaut der Wurzel ist blutroth, und wird vorzüglich zum Rothfärben von Salben und Oelen gebraucht. Auf Sandfeldern in Ungarn (auf Jahrmärkten in Pest Centnerweise verkauft), Istrien, Dalmatien undinder Lombardie. Lithospermum arvense, L. Acker-Steinsame. Die Wurzel fürbt roth. Auf Brachen, Grasplätzen und Rainen, bald häufiger bald selten in allen Kron- ländern verbreitet. Solaneue. Nachtschattenartige. Solanum nigrum. L. Gemeiner Nachtschatten. Giftpflanze; offieinell: zu den narkotischen Giften gehörig. Auf wüsten und bebauten Plätzen in allen Kronländern gemein. Solanum Dulcamara. L. Bittersüss. Giftpflanze, in grossen Gaben narkotisch vergiftend; die Beeren verursachen ein heftiges Erbrechen und Purgiren; offieinell. An Bächen, Gräben, in feuchten Gebüschen, fast überall aber ah zerstreut in allen Kronländern. Nutzpflanzen Oesterreichs. 35 Solanum tuberosum. L. Kartoffel. Nahrungspflanze: dient auch zur Er- zeugung von Stärkemehl, Branntwein und Zucker. Wird in allen Kronländern eultivirt; die erzeugte Menge ist am grössten; in Galizien, Böhmen und Ungarn. Lycopersiceum esculentum. Miller. Paradiesapfel. In den Küchen zu Brühen verwendet. In Gärten allgemein gebaut. Capsicum annuum. L. Reissbeere, Paprika, Pfefferoni. Offieinell, unreif in Essig eingemacht als Salat gegessen; getrocknet und gepulvert als Gewürz in den Küchen gebraucht. In Gärten, vorzüglich in Ungarn, Dalmatien und in der Lombardie eultivirt. Atropa Belladonna. L. Gemeine Tollkirsche. Giftpflanze; zu den stärksten und gefährlichsten narkotischen Giften gehörig. In Bergwäldern, Holzschlägen, zerstreut aber in allen Kronlän dern der öster- reiehisehen Monarchie vorkommend. Mandragora vernalis. Miller. Alraun. Giftpflanze; zu den narkotisch- scharfen Giften gehörig. Die Blätter werden in Dalmatien wie Tabak benutzt. Auf sonnigen Stellen des Thales Straveia in der Umgebung Ragusa’s in Dalmatien. Scopolina atropoides. Schull. Tollkrautähnliche Seopoline. Gift- pflanze; zu den stärksten narkotischen Giften gehörig; offieinell. An schattigen feuehten Orten, in Wäldern: in Steiermark im Cillier Kreise; inKrain bei Ober-Laibach, Loitsch, Planina, Zirknitz, Adelsberg, Idria, Gottschee; in Galizien, Bukowina in Wäldern am Ceeina im Bistritza-Thale bei Kirlibaba, und in Siebenbürgen. Hyosciamus niger. L. Schwarzes Bilsenkraut. Giftpflanze: zu den reinbetäubenden Giften gehörig; Kraut und Samen offieinell. Auf Wegen, Schutt und ungebauten Orten, aufwärts bis 3850‘ MH., in allen Kronländern vorkommend. Hyosciamus albus. L. Weisses Bilsenkraut, wie die vorige; aber nur in Istrien, Dalmatien, Siebenbürgen, in der Lombardie und im Venetiani- schen verbreitet. Nieotiana Tabacum. L. Gemeiner Tabak. Offieinell; von bekannter Anwendung. Wird gegenwärtig in Ungarn, Galizien, Siebenbürgen, am meisten in dem Maros - Vasärhelyer und Kronstädter Kreise, in dem Klausenburger und Szilagy- Somlyoer Kreise und dem südlichen Theile des Bistritzer und Deeser Kreises, in Tirol und Vorarlberg, in der Militärgrenze und im Venetianischen ceul- tivirt. Datura Stramonium. L. Giftpflanze: gehört zu den heftigsten narkotisch- scharfen Giften; offieinell. Auf wüstem und bebautem Boden, überall in allen Kronländern vor- kommend. PR 3 6 D. Stur, Scrophularineae. Braunwurzartige. Verbascum Thapsus. L. Grossblumiges Wollkraut. Offieinell: Blü- then und Blätter als schleimiges Mittel. Auf Bergabhängen, an Waldrändern, Ufern, fast überall aber sehr zerstreut in allen Kronländern der Monarchie vorkommend. Verbascum phlomoides. L. Phlomisartiges Wollkraut. Offieinell: wie das vorige. Auf wüsten, öden, sandigen Plätzen, an Ufern, Waldränden, seltener als das vorige, dureh alle Kronländer verbreitet. Gratiola offieinalis. L. Gemeines Gnadenkraut. Oflieinell: und als abführend-scharfer Stoff; Giftpflanze. Auf sumpfigen Wiesen, besonders niedriger Gegenden, in allen Kronländern anzutreffen. Digitalis purpurea. L. Purpurner Fingerhut. Giftpflanze; eine Arznei- pflanze zugleich: als seharf-narkotischer Stoff verwendet. | Nur in der Lombar die als wild angegeben, als Zierpflanze in Gärten allge- mein verbreitet und in allen Kronländern vorkommend. Digitalis grandiflora. L. Grossblüthiger Fingerhut. An Wirk- samkeit die vorige übertreffend, sehr giftig. An Waldrändern, Bergabhängen, in Schluchten, in allen Kronländern wild vorkommend. Bignoniaceae. Bignonien. Sesamum orientale. L. Sesam. Dient zur Bereitung des Sesamöles „Oleum Sirgelin“, welches sowohl in Speisen sehr schmackhaft ist, als auch zum Brennen und zum Einreiben gegen alle Art Schmerz verwendet wird. Von den Franzosen in ihrem mittelländischen Litorale mit Erfolg angebaut (v. Heufler), ist es um Triest bereits verwildert vorhanden (v. Tommasini), und könnte wahrscheinlich mit Erfolg auch in Istrien und Dalmatien eingeführt werden. Ebenaceue. Diospyros Lotus. L. Gemeine Dattelpflaume. Die gelbbraunen Früchte, kaum so gross wie die Kirsche, mit süsssäuerlichem Fleische, werden gegessen. An Felsen: in Croatien, in der Lombardie und im Venetianischen, auch in Tirol], verwildert und gepflanzt. ' Styrax offieinalis. L. Storaxbaum. In Syrien und Palästina (bei uns nicht?) fliesst durch Einschnitte der harzige Saft, welcher eingetrocknet unter dem Namen Storax als Räucherungsmittel benutzt wird. Um S. Giovanni, S. Pietro und Neresi auf der Insel Brazza und auch auf der Insel N Arbe. Nutzpflanzen Oesterreichs. 3 7 _ Ericaceae. Heideartige. Arbutus Unedo.L.Erdbeerbaum. Die Früchte werden als Obst gegessen (Corbezoli), die Blätter zum Gerben verwendet, das Holz ist für Drechslerarbeiten brauchbar. An Küsten und auf den Inseln in Istrien und Dalmatien verbreitet. Vaceinium Myrtillus. L. Gemeine Heidelbeere. Der ganze Strauch dient zum Gerben, die Beeren werden gegessen und zum Violett-, Blau- und Purpur- roth-Färben gebraucht. In Wäldern, stellenweise massenhaft, in allen Kronländern verbreitet. Ledum palustre. L. Gemeine Porste. Giftpflanze; als narkotisches Gift bezeichnet; aueh ofhieinell. In Torfmooren: in Steiermark bei Admont, in Böhmen, in Mähren und Schlesien, in Galizien, Ungarn und Siebenbürgen. Umbelliferae. Doldenblüthige. Cicuta virosa.L. Wassersehierling. Giftpflanze, insbesondere die Wurzel sehr giftig; ofieinell. Ä An Gräben und Sümpfen; in Salzburg wird sie bei Fischhorn am Zeller-See im Pinzgau angegeben; in Tirol: in Vorarlberg gemein, im Pusterthale um Sillian, im Etschlande gemein auf den Mösern; in Steiermark bei Strass und Sicheldorf in Un- tersteier; in Kärnthen bei Kirschentheuer; in Krain am Laibacher Morast; in Mähren um Iglau; inSchlesien um Schwarzwasser im Teschner Kreise; inBöhmen, Galizien, Bukowina häufig, in Ungarn, Siebenbürgen, in der Lombardie und im Venetianischen. Apium graveolens. L. Sellerie. Die Wurzel und der Samen sind ofliei- nell; die erstere wird in den Küchen täglich verwendet. An Sümpfen und Gräben: in Tirol (im Vintschgau), in Ungarn, Dalmatien (um Nona, Zara, Obbrovazzo, Salona, Cattaro und auf der Insel Lesina), auch im Küstenlande (auf den Inseln Cherso und Ossero), im Lombardischen und Venetianisehen wild; und in Gärten allgemein in allen Kronländern eultivirt. Bis 3300‘ MH. beobachtet. Pelroselinum sativum. L. Gemeine Petersilie. Offieinell, und wird in unseren Küchen tüglich gebraucht. An Weinbergen der Insel Veglia im Küstenlande wild; sonst in Gärten allge- mein gebaut. Carum Carvi. L. Der Kümmel. Officinell, die Samen auch in den Küchen sehr häufig als Gewürz verwendet; durch Destillation erhält man daraus ein aroma- tisch-riechendes Oel. Auch bei der Branntweinbrennerei verwendet. Auf Wiesen, anRainen, Wegen bis in die Alpen hinauf in allen Kronländern gemein. Pimpinella Saxifraga. L. Gemeine Bibernell. Eine vorzügliche Weidepflanze. Auf trockenen Wiesen und Weiden, auf Hügeln, Erdabhängen, vom Thale bis in die Alpen hinaufsteigend und in allen Kronländern allgemein verbreitet. 38 D. Stur, Pimpinella anisum. L. Anis. Als Gewürz in Backwerk dann zur An- fertigung von Liqueuren und des offieinellen Oleum anisi verwendet. Wird im Grossen in Mähren, in der Bukowina (im Dniester Bezirke), auch in Ungarn; sonst nur in den Gärten hie und da eultivirt. Sium latifolium. L. Breitblättriger Wassermerk. Giftpflanze: unter die narkotiseh-seharfen Gewächse gehörig, offieinell, dem Viehe schädlich. In stehenden oder langsam fliessenden Wässern, Sümpfen: in Oesterreich, in den Donauinseln (bei Klosterneuburg); in Krain (auf dem Laibacher Moraste); in Böhmen, Mähren und Schlesien; Galizien; Ungarn (häufig, vorzüglich im Borsoder, Saroser und Gömörer Comitate); in Siebenbürgen; in Dalmatien (um Metkovich); in der Lombardie und im Venetianischen. Oenanthe fistulosa. L.RöhrigeRebendolde. Giftpflanze, auch offieinell. In Sümpfen, Lachen, Gräben: in Niederösterreieh (Laxenburg, an der Strasse von Achau nach Münchendorf am Lobenbache, Fisehamend); in Krain am Laibacher Moraste; in Schlesien, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Croa- tien, in der Lombardie und im Venetianischen. Aethusa Cynapium.L. Gartengleisse, Hundspetersilie. Giftpflanze, narkotisch-scharf, die Blätter desselben haben einige Aehnliehkeit mit der Petersilie, und wirken besonders heftig. Auf Sehutt und bebautem Boden, sehr häufig in Gärten und in deren Nähe vorkommend, und durch alle Kronländer verbreitet. Foeniculum offieinale. Ali. Gemeiner Fenchel. Offieinell; die Wurzel und Samen, auch das aus den Samen bereitete Fenchelöl. In Dalmatien bereitet man aus dem Samen einen eigenthümlichen Branntwein (Mistra). Wird im Norden seltener, im Süden häufiger eultivirt, und kommt auch manch- mal verwildert vor. Meum Mutellina. Gaertn. Alpen-Beerenwurz, Mardaun. Der Anbau dieser Milehfutterpflanze der Sennereien, auf Alpen, denen daran mangelt, dürfte sehr zu empfehlen sein (Sendtner, Veget. Verh. Südbayerns, Seite 595). Auf Alpentriften: in Oesterreich, Salzburg, durch ganz Tirol, in Steier- mark, Kärnthen, Krain, im Görzischen; Böhmen, Mähren und Sehle- sien, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen und im Venetianisehen. Kommt gewöhnlich zwischen 4—7000° MH. vor. Levisticum offieinale. Koch. Liebstöckel. Offieinell: Reizmittel, soll die Milch der Kühe vermehren. Soll im Venetianischen bei la Madonna del Monte di Cividale in Friaul wild vorkommen; wird aber häufig in Gärten der Landleute, vorzüglich im Gebirge eultivirt und kommt in der Nähe der Wohnungen verwildert vor; in allen Kron- ländern bis 3500‘ MH. vorkommend. Anethum graveolens. L. Gemeiner Dill. In den Küchen sowohl das Kraut als auch die Samen häufig im Gebrauche. Im freien Lande und in Gärten häufig gebaut: in Oesterreich, Salzburg, Steiermark, Krain, im Küstenlande, in Mähren und Dalmatien, wo sie auch um Sebenieco, Trau und Dernis wild vorkommt. Nutzpflanzen Oesterreichs. 39 Pastinaca sativa, L. Gemeiner Pastinak. Die Wurzel in den Küchen nur sehr selten gebraucht; die wenn sie alt geworden, giftig sein soll. Auf Wiesen, Hügeln, an Wegen, Rainen, in allen Kronländern gemein, auch in Gärten häufig eultivirt. Daucus Carota._L. Gemeine Möhre, Gelberübe. Die eultivirte Pflanze liefert eine essbare, sehr viel Zuckerstoff enthaltende Wurzel. Sie wird sehr häufig sowohl auf Feldern, als auch in Gärten (bis 3300‘ MH.) eultivirt, und kommt noch häufiger wild in allen Kronländern vor. Anthrisceus Cerefolium. Hofim. Küchenkerbel, Kerbelkraut. In Küchen häufig verwendet; an Hecken und Zäunen, im Gebüsch: wild, sehr gemein, und auch in Gärten gezogen. Conium maculatum. L. Gefleekter Schierling. Sehr giftig; auch offieinell. An Hecken, Zäunen, auf wüsten Plätzen, dureh alle Kronländer verbreitet. Coriandrum sativum. L. Gemeiner Koriander. Die Samen sind ofhi- einell, und werden als Gewürz in den Küchen häufig verwendet. Verwildert in Tirol, im Küstenlande, in Dalmatien (um Trau, Spalato, Ragusa und auf der Insel Lesina) und in der Lombardie; in Gärten aller Kron- länder gepflanzt. & Corneae. Hornstrauchartige. Cornus sangvinea. L. Gemeiner Hartriegel. Die Früchte zu Brennöl benützbar, das Holz zu Drechslerarbeiten und Schuhzwecken. In Auen, Vorhölzern, Heeken, in Waldungen (Forstunkraut), in allen Kron- ländern häufig. Cornus mas. L. Gelber Hartriegel. Das Holz des 10—15‘ hohen, baumartigen Strauches, ist zu verschiedenen Werkzeugen und Dreehslerwaaren seiner grossen Festigkeit wegen sehr gesucht. Die Früchte (Dierndin, Kornelkirschen) werden roh und mit Zucker eingemacht gegessen. In Vorhölzern, Auen, Waldrändern in allen Kronländern, besonders in Ungarn in den Auwäldern häufig. Loranthaceae. Riemenblumen. Viseum album. L. Weisse Mistel. Aus den Beeren dieser Pflanze wird der Vogelleim gesotten. Schmarotzend auf Nadel- und Laubhölzern stellenweise sehr häufig, in allen Kronländern vorkommend. Ribesiaceae. Stachelbeerartige. Ribes Grossularia. L. Stachelbeere. Obst: kann dureh Cultur sehr veredelt werden. In Gärten häufig eultivirt und auch überall verwildert zu treffen, BRibes rubrum. L. Gemeine Johannisbeere. Obst: auch offieinell; wird in allen Kronländern in Gärten und Weingärten cultivirt und kommt auch ver- wildert vor. AO D. Stur, Cucurbitaceae. Kürbisartige. Cucurbita Pepo.L.Gemeiner Kürbis. Die Früchte werden an Kühe und Schweine verfüttert, das innere weisse Fleisch gibt ein vortreffliches, zartes Gemüse (Kürbiskraut, besonders in Ungarn). Aus den Samen wird das Kürbiskernöl bereitet, die Samen sind offieinell. | In Gärten häufiger, auf Feldern als Unterfrucht in Maispflanzungen, besonders in Ungarn und Siebenbürgen, gebaut. Cucurbita Melopepo. L. Turbankürbis. Wie die vorige, aber eikkher gebaut. Cucumis sativus. L. Die unreife Frucht roh und eingemacht mit Essig als Salat gegessen. Wird in Gärten allgemein eultivirt. Cucumis melo. L. Melone. Die Frucht wird roh gegessen: als Netzmelonen, Cantalupen oder Preseott und glatte Melonen. Wird in Gärten, in wärmeren Gegenden auch auf Aeckern und in Weingärten, am häufigsten in Ungarn, eultivirt, wo sie im Süden eben so häufig, als im Norden der gemeine Kürbis, gebaut wird. Cucumis Citrullus. Ler. Wassermelone. Wie die vorige. Wird vorzüglich in Ungarn im Grossen gebaut; als die besten werden betrachtet die im Heveser und Csänyer Comitate dann die um Debreezin, Szaboles, Träzs und Hunyad (beide im Neo- grader Comitate), Szerem, und besonders die um Kisujszälläs und Kardszag gewach- senen. Ausserdem wird die Wassermelone in Siebenbürgen, Bukowina, in Dal- matien, besonders in den Küstengegenden, und in Friaul eultivirt. Bryonia alba. L. Schwarzfrüchtige Zaunrübe. Die Wurzel ist offi- einell: als abführend-seharfer Stoff. An Hecken, zwischen Gebüsch, bald häufig, bald seltener, zerstreut in allen Kronländern. Bryonia dioica. Jacq. Zweihäusige Zaunrübe. Die Wurzel ist offi- einell: als abführend#scharfer Stoff. An Hecken und Zäunen: in Niederösterreich sehr gemein; in Tirol im Südlichen ziemlieh häufig; in Galizien, Ungarn um Eperies und besonders im Süden häufig; Siebenbürgen, im Küstenlande und Dalmatien um Sebenieo, Verlika, Sign und Lesina; in der Lombardie und im Venetianiscehen. Ranunculaceae. Hahnenfussartige. Anemone Pulsatilla, L. Gemeine Külcieks EEE Giftig und offieinell; das Kraut gibt eine grüne Farbe. Auf sonnigen trockenen Hügeln, Waldrändern, in lichten Föhrenwaldungen: in Oesterreich undSalzburg, in Tirol, Kärnthen, Krain, Mähren undSchle- sien, Ungarn und Siebenbürgen, Lombardie und Venedig,auch in Dalma- tien (am M. Beljak unweit Prugovo). Anemone pratensis. L. Wiesen-Windröschen. Giftig und offeinell, als scharf-narkotisches Mittel. Auftrockenen sonnigen Hügeln, in allenKronländern, stellenweise sehr häufig. Nutzpflanzen Oesterreichs. A1 Anemone nemorosa.L.Busch-Windrösehen. Giftig, ehemals oflieinell. In Gebüsehen, Vorhölzern, Wäldern, besonders gebirgiger Gegenden, in allen Kronländern häufig. Ranunculus Flammula. L. Brennender Hahnenfuss. Giftig, be- sonders Schafen und Pferden schädlich. Auf nassen Wiesen, in Gräben, Moosbrüchen niedrigerer Gegenden, in allen Kronländern nicht selten. Ranuneculus acris. L. Scharfer Hahnenfuss. Giftig, soll oft Ursache von Schafkrankheiten sein. Auf allen Wiesen, oft nur zu häufig, in allen Kronländern. Banunculus seeleratus.L. Giftiger Hahnenfuss. Giftig, blasenziehend. In Gräben, Sümpfen, an Bächen, auf nassen Wiesen, niedrigen Gegenden, in allen Kronländern sehr häufig. Von solehen Wiesen, wo diese drei Hahnenfussarten häufiger vorkommen, sollte “man sich hüten, einen Schnitt zur Grünfütterung zu nehmen (Kolaezek). Caltha palustris. L. Sumpf-Dotterblume. Giftpflanze, soll dem Viehe, besonders wenn sie älter ist, schaden; jung wird sie von Ochsen gern gefressen. An Bächen, Sümpfen, Wassergräben, feuchten, öfters überschwemmten Wiesen, sowohl in der Ebene als im Gebirge, bis in die Alpen, stellenweise sehr häufig, in allen Kronländern verbreitet. Helleborus niger. L. Schwarze Niesswurz. Giftig und offieinell, als ätzend-scharfer Stoff. In schattigen Wäldern der Gebirge und Voralpen, stellenweise sehr zahlreich, durch die ganze Monarchie verbreitet (wird im Küstenlande und in Dal- matien nicht angegeben). Helleborus viridis.L.Grüne Niesswurz. Giftpflanze, dieWurzel ofücinell. An Bergbächen, Waldrändern, in Gebirgswäldern, seltener als die vorige, aber durch die ganze Monarchie verbreitet (wird in Dalmatien nicht angegeben). Helleborus purpurascens. W.K. Purpurne Niesswurz. Giftig und offieinell als ätzend-seharfer Stoff. | In Wäldern: in Galizien, in Ungarn im Matragebirge häufig, am Sajö und um Waitzen, in Siebenbürgen. Aconitum Anthora. L. FeinblättrigerEisenhut. Giftpflanze und offieinell, seharf-narkotisch. Auf Felsen und steinigen buschigen Abhängen in Voralpen: In Oesterreich, Steiermark, Tirol, Kärnthen, Krain, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen und Croatien. Aconitum Napellus. L. Wahrer Eisenhut. Giftpflanze und offieinell. Auf Triften der Voralpen und Aipen, häufig an den Sennereien, durch die ganze Monarchie verbreitet. Aconitum Lycoctonum.L. Wolfseisenhut, Wolfswurz. Giftpflanze, scharf-narkotisch und offieinell. In schattigen oder felsigen Wäldern höherer Berge und Voralpen in allen Kron- ländern vorkommend. 42 D. Stur, Paeonia offieinalis. L. Gemeine Gichtrose. Giftpflanze, offieinell, als bitter-narkotiseher Stoff. Kommt in Böhmen und in den anderen südlieheren Kronländern wild- wachsend vor und wird in Gärten häufig eultivirt. Berberideae. Sauerdornartige. Berberis vulgaris.L. Sauerdorn. Strauch bis 10’ hoch. Das sehöne gelbe Holz ist für feine Tisehler- und Drechslerarbeit, zu Schuhnägeln gesucht. DasHolz und die Rinde, besonders von der Wurzel, werden zum Gelbfärben auf Leder, Wolle und leinene Stoffe, mit Indigo zur Darstellung von Saftgrün, verwendet. Die Früchte und der Saft werden vielfach in der Kochkunst verwendet. In Hecken, Weingärten und Auen, auf buschigen Hügeln in allen Kron- ländern gemein. Leontice Leontopetalum. L. Gemeine Fiederprummel. Die seifen- artige Wurzel in der Flecksiederei, und gegen die Wirkung des Opiums der Opium- esser verwendet. Wird in Dalmatien angegeben (Ebel nach Maly Enum.). Papaveraceae. Mohnartige. Papaver Rhoeas. L. Klatsehmohn. Offieinell, der Extraet wirkt fast wie Opium; die Blätter geben eine rothe Farbe. Unter dem Getreide auf Aeckern und deren Rändern in allen Kronländern gemein. Papaver somniferum. L. Gartenmohn. Als Küchengewächs der öl- reichen Samen wegen gebaut; ganz jung als Gemüse ohne allen Schaden geniessbar; dient zur Erzeugung des Opiums, und ist daher vor dem Reifen der Samen als eine Giftpflanze zu bezeichnen. Aus den Samen wird ein Oel bereitet, das nach dem Oliven- öle das beste ist. Wird in allen Kronländern der Samen wegen, seltener zur Oelbereitung, eultivirt. Chelidonium majus. L. Gemeines Schöllkraut. Giftig, in grösseren Gaben betäubend, offieinell, als ätzend-scharfes Mittel. Auf Sehutt, Mauern und an Zäunen, in allen Kronländern gemein. Fumariaceae. Erdrauchartige. Fumaria offieinalis. L. Gemeiner Erdraueh. Offieinell, als auflösend- bitterer Stoff; eine gute Futterpflanze für Schafe. Auf Brachäckern, Weinbergen, bebautem Lande, in allen Kronländern gemein. Cruciferae. Kreuzblüthler. Brassica oleracea. L. Gemüsekohl. Die Hauptspielarten sind folgende: deren Blätter als Gemüse: Winterkohl, Blasenkohl (Kelch der Wiener), Sprossen- kohl, Kopfkohl (Sauerkraut). Nutzpflanzen .Oesterreichs. PS u Wurzelstock als Gemüse: Kohlrübe (Kohlrabi). Blüthenknospenals Gemüse genossen: Blumenkohl (Carviol). Die Spielarten werden überall in Gärten und zum Theile auch auf Feldern gebaut. Brassica Rapa. Koch. Rübenkohl. Die Samen werden zur Oelgewinnung benutzt, und die Spielart: die weisse Rübe, Wasserrübe, zu Viehfutter und Gemüse gebaut. In Oesterreich wird grösstentheils nur die weisse Rübe in Stoppelfeldern, Weingärten, auch Gärten gesäet. Brassica nigra. L. Schwarzer Kohl. Die Samen vorzüglich als Blasen- pflaster gebraucht, und als schwarzer Senf gegessen. Als Unkraut häufiger verbreitet, nur selten im. Grossen gebaut, in Nieder- österreich, in Ungarn im Heveser Comitate und an der Theiss und einigen ande- ren Gegenden. Brassica Napus. L. Repskohl. Die einträglichste Oelpflanze, deren Samen zur Oelgewinnung benutzt werden. Die Spielart derselben, die Steekrübe, wird zu Viehfutter verwendet. Wird gebaut. Repsöl wird in Oesterreich, Tirol, Steiermark, Kärn- then,Böhmen, Mähren und Schlesien, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Croatien, inder Lombardie und im Venetianisehen gewonnen. Sinapis alba. L. Weisser Senf. Die Samen als Senf gegessen, das Mehl (Senfmehl) zu Blasenpflastern und Fussbädern, das Oel gut zu Speisen verwendet. Auf Feldern gebaut und hie und da auch verwildert. Cochlearia officinalis. L. Gemeines Löffelkraut. Offieinell, als gewürzhaft-scharfer Stoff. In Moosbrüchen: in Oesterreich (auf den sehwingenden Böden bei Moos- brunn); in Ungarn in den Thälern des Tatragebirges, in der Welka Dolina häufig in 5459 MH. In Gärten hie und da eultivirt. Cochlearia Armoracia. L. Gemeiner Meerrettig, Krenn. Die Wurzel ist offieinell und als Gemüse bekannt, daher in Gärten und Feldern häufig eultivirt, hie und da verwildert. Comelina sativa, Crantz. Gemeiner Leindotter. Die Samen enthalten bis 28°, eines leicht ranzig werdenden Oeles. Als Oelpflanze anempfohlen für sandigen und humus-armen Boden, wo sie für die gegebenen Umstände einen beträchtlichen Nutzen abwirft. An Wegen, an bebauten und unbebauten Orten, zwischen Getreide in allen Kronländern wild, hie und da, z.B. in Unterkärnthen, längst der Drau in den sehleehten, sandigen, mit Steinen erfüllten Aeckern häufig. Isatis tinetoria. L. Färber-Waid. Enthält in seinen Blättern zwar nur eine geringe Menge jenes blauen Färbestoffes, den man Indigo nennt; ist aber zur Auf- lösung des indischen Indigo durch die Gährung nothwendig. In wärmeren Jahren und südliceheren Gegenden ist der Gehalt an Färbestofl grösser. An Wegen, Rainen, zwischen Gebüsch, unter dem Getreide auf Aeckern als Un- kraut; in Niederösterreich, Tiro] (angebaut auf Aeckern bei Aichholz nächst Salurn im Etschlande, soll sehr einträglich sein); Steiermark (in Untersteier), in AA D. Stur, Krain (Wipbach, Laibach, Neustadtl), in Istrien (wächst als Unkraut in Aeckern, Beweis genug, dass seine Cultur gelingen würde, v. Heufler), in Böhmen (gebaut), Mähren (um Brünn auf Feldern), Galizien, Ungarn (häufig wild), Siebenbür- gen (bei A. Rakos am Tepej, bei Solymos, und Maros-Nemethi nächst Deva u. s. w., aber noch nicht industriell benutzt), Dalmatien (selten eultivirt), und in der Lom- bardie. Crambe tatarica. Jüg. Russischer Meerkohl. Die süsse: fleischige Wurzel wird gegessen. Auf Hügelwiesen: in Mähren bei Czeitsch, Howoran und Scharlottenfeld; in Galizien, bis nach Bukowina verschleppt; in Ungarn im Pressburger Comitate. Raphanus sativus. L. Gartenrettig. Wird als Monatrettig und Winter- rettig in Gärten häufig eultivirt. Capparideae. Kappernstrauchartige. Capparis spinosa. L. Stumpfblättriger Kappernstrauch. Die Blüthenknospen und auch die Früchte werden in Essig eingemacht und als Gewürz unserer Brühen unter dem Namen Kappern in den Handel gebracht. In Klüften der Felsen, an Mauern: in Tirol um Botzen; in Istrien an alten Mauern und heissen Felsen in mehreren Gegenden der Meeresküste wild, das Gelingen seiner Cultur ist dadurch gesichert (v. Heufler); in Dalmatien auf den Inseln und längs der Küste; in der Lombardie bei Salö am Garda-See; im Venetianischen, vorzüglich auf den Stadtmauern von Verona, von wo aus die meisten Kappern auch in den Handel kommen. Resedaceae. Resedenartige. Beseda Luteola. L. Färber-Wau, Färber-Resede. Enthält einen gelben Farbestoff. An Wegen, Rainen, Erdabhängen, auf schlechten Wiesen: in Niederösterreich, Oberösterreich (bei Ischl, Ebensee), in Salzburg (bei Hallein, Golling an der Salzach), in Tirol (dureh ganz Vintschgau), in Steiermark, Kärnthen (bei Zwischenwässern), Krain, Böhmen, Mähren (um Brünn selten, bei Selowitz), Ungarn (allgemein verbreitet und eultivirt), Siebenbürgen (bei Mühlbach, Broos, Kronstadt, Schässburg, Deva, V. Hunyad u. s. w., und häufig wild), in Dalmatien (wild um Brano und Gionchetto bei Ragusa, und am Castellnuovo di Cattaro), in der Lombardie und im Venetianischen. Cistineae. Cistrosenartige. Cistus eretieus. L. Cretische Cistrose. Die Aeste und Blätter sondern das dunkelrothe und wohlriechende Gummiharz (Ladanum) ab, welches mit einem Instru- mente wie Rechen, an dem aber statt der Zähne lederne Riemen sind, bei grosser Hitze abgeschabt wird. Das Harz wird als auflösendes Mittel und zum Räuchern gebraucht. An felsigen Orten: in Istrien auf den Inseln Ossero und Cherso; in Dalma- tien auf der Insel Lissa. Nutzpflanzen Oesterreichs. A 5 Cistus monspeliensis. L. Könnte vielleicht in gleicher Weise benutzt wer- den, wie der vorhergehende (v. Heufler). An felsigen Orten: in Istrien um Pola, in Dalmatien bei Zara, und auf allen Inseln. Violariae. Veilchenartige. Viola tricolor. L. Dreifarbiges Veilehen. Offieinell: als scharfes Mittel, in grösseren Gaben Brechen erregend. Auf Aeckern, wüstem und bebautem Boden, zwischen dem Getreide, in allen Kronländern häufig vorkommend. Alsineae. Mierenartige. Spergula arvensis. L. Acker-Sparg. Als Futterpflanze schnellwüchsig, dem Vieh angenehm, nimmt in feuchteren Gegenden mit dem losesten Sandboden vorlieb. Auf Brachen, Grasplätzen, unter dem Getreide, bis in die Alpen hinaufsteigend inallenKronländern vorkommend. Sileneae. Leimkrautartige. Saponaria offieinalis. L. Gemeines Seifenkraut. Offieinell; die Wurzel ist schleimig und dient statt Seife zum Waschen. An Sandfeldern, im Kies der Bäche, in Auen, Gebüschen, in allen Kron- ländern häufig. Malvaceae. Malvenartige. Althaea offieinalis. L. Offieineller Eibisch. Die Blüthen sowohl als die Wurzel und die Blätter offieinell: sehleimiges Mittel. Auf feuchten Wiesen, an Gräben, zwischen Gebüsch: in Niederösterreich selten; in Tirol im Pusterthale, Vintschgau, Botzen, Salurn; in Steiermark, von Mureck angefangen dureh ganz Untersteier; in Krain im Kanker Thale, bei Laibach, Gottschee, Wipbach; im Küstenlande am Meeres-Strande; in Böhmen (an der Grenze unweit Freistadt); in Mähren (an der March bei Hradisch, und in der Flora von Iglau im Grossen gebaut); Ungarn und Siebenbürgen, Dalmatien (Salona, Narenta, Ragusa), Lombardie und im Venetianischen. Malva rotundifolia. L. Rundblättrige Malve. Die Wurzel, Blumen und Blätter sind offieinell: als sehleimiges Mittel. Auf Schutt, wüsten und bebauten Plätzen, an Zäunen in allen Kronländern gemein. Gossypium herbaceum. L. Baumwolle. Zu Gespinnsten verwendet. Versuchsweisein Ungarn im Torontaler Comitate, um Temeswar, Werschetz, Fünf- kirchen; in der Militärgrenze sind im Warasdiner Grenzregimente ebenfalls Versuche angestellt worden, die geerntete Baumwolle wurde für sehr brauchbar erklärt; auch um Verona; aber die unstäten Witterungsverhältnisse erlauben es nicht, im Grossen zu bauen. 46 D. Stur, Abutilon Avicennae. Gärtn. Avicenna’s Sammtpappel. Wird in China statt des Hanfes gebaut, wird übrigens wie Eibisch gebraucht. Verwildert: in Tirol um Botzen; im Küstenlande bei Aquileja; in Ungarn, Croatien, Dalmatien bei Narenta, auf der Insel Curzola, Veglia, am Lago di Blatta; in der Lombardie und im Venetianischen in Friaul, um Treviso. Tiliaceae. Lindenartige. Tilia parviflora. Ehrh. Winter-Linde. Baum, 60—80° hoch; das weiche weisse Holz zu Sehreiner-, Dreehsler- und Sehnitzwaaren, die wohlriechenden Blüthen werden häufig als Thee getrunken (offieinell), der schleimige Bast zu Binden und Matten. In Bergwäldern, in Dörfern und Alleen wild, und gepflanzt in allen Kron- ländern vorkommend. Bis 3800‘ MH. beobachtet. Tilia grandiflora. Ehrh. Sommer-Linde. Baum, 60—80‘ hoch; Be- nutzung wie bei der vorhergehenden. j Wild in Bergwäldern, auf Bergspitzen, häufig gepflanzt und kommt ebenfalls in allenKronländern vor. Hypericineae. Hartheuartige. Hypericum perforatum. L. Gemeines Hartheu. Offieinell, dient auch zur Erzeugung einer gelben Farbe. Auf Wiesen, Hügeln, steinigen Plätzen, in Auen, sowohl niedriger als gebirgiger Gegenden, in allen Kronländern vorkommend. Tamariscineae. Tamariskenartige. Myricaria germanica, Desv. Deutsche Tamariske. Strauch, 3—6 hoch, seine Aeste werden zu wohlriechenden Pfeifenröhren verwendet. An Flüssen in Auen; im Flugsande an den Ufern der Donau in Oesterreich, an der Salzach in der Josephs-Au bei Salzburg; in Tirol, in Vorarlberg, im Ober- innthale, in den Auen bei Kitzbüchel, im Pusterthale, um Botzen, Trient, Roveredo; in Steiermark an der Mur; in Kärnthen an der Gurk Drau; in Krain längs der Save; in Mähren und Schlesien, Galizien, Ungarn, Siebenbürgen, Croa- tien, inder Lombardie und im Venetianischen. Aurantiaceae. Pomeranzenartige. Citrus medicea. L. Citrone. | Citrus aurantium. L. Pomeranze. Beide kommen nur eultivirt vor und werden in Dalmatien und am Garda-See, in Tirol, Lombardie und Venedig in bedeutenderen Mengen erzeugt. Acerineae. Ahornartige. Acer Pseudoplatanus. L. Forstgewächs, ein bis 80‘ hoher Baum; das weisse Holz desselben wird von Instrumentenmachern zu Stimmstöcken, besonders für Forte-Piano, zu Sätteln, Spindeln, Tellern, Wanduhren, Löffeln u. s. w. verarbeitet. Nutzpflanzen Oesterreiechs. AT Der Stamm, im Frühjahre angebohrt, liefert einen süssen Saft. Die Rinde färbt zimmt- braun. Das Laub wird vom Hornvieh sehr gerne gefressen. In Wäldern und an Büächen höherer Gebirgsgegenden: in Niederösterreich immer einzeln ünd selten, am Leopoldsberg, Geissberg, in der Brühl, auf dem Anninger, Jauerling; in Oberösterreich ebenso, nördlich von Linz um Kirchschlag in der Gegend von Zwettl, südlich von Linz bis in die Voralpen; in Salzburg am Untersberg, im Pinzgau, Pongau und Lungau; in Tirol, in Vorarlberg selten, und der gemeinste schönste Feldbaum um Kitzbüchel, im Pusterthale, am Ritten, am Baldo; durch ganz Steiermark; in Kärnthen bis 4500° MH., des Laubes wegen sehr stark gehegt; in Krain, Böhmen, Mähren und Schlesien eingesprengt, auf den höchsten steinigen Kuppen vorkommend; in Galizien, Ungarn im Zipser Comitate der ganze Berg Jaworina damit bedeckt, auch in den Urwäldern des Bakonyer Waldes häufig, Sieben- bürgen, inCroatien im Velebith-Gebirge, in Dalmatien auf dem Biokowo, in der Lombardie und im Venetianischen um Tolmezzo, Gemona, Fagagna, Sauris. Steigt bis 5000’ MH. Acer platanoides. L. Spitzblättriger Ahorn. Ein 60—80' hoher Baum, dessen Saft zuckerreicher ist als der des vorigen. Der Nutzen wie beim vorher- gehenden. In Gebirgswäldern mit dem vorigen. Steigt nur bis 3300‘ MH. Acer campestre. L. Feld-Ahorn. Ein20—30', selten bis 60° hoher Baum. Das Holz wie das der beiden früheren benutzt; zum hainartigen Holzbetriebe geeignet, und erlaubt eine ausgedehnte Nutzung seines guten Futterlaubes. Aus den Wurzel- Masern werden die berühmten Ulmer-Pfeifenköpfe geschnitten. In Auen als Baum, auch an Waldrändern, an Strassen, in Hecken als Strauch, durch die ganze Monarchie gemein. Hippocastaneae. Rosskastanienartige. Aesculus Hippocastanum, L. Baum, 60—80‘ hoch, das Holz zu Schrei- nerarbeiten verwendet, die Rinde färbt braungelb, enthält viel Gerbestoft, und kann als ein Surrogat der Chinarinde dienen. Die Früchte können von ihrem bitteren Stoffe befreit, und dann mit Vortheil zur Nahrung von Menschen und Vieh benutzt werden. Ein vorzüglieher Allee- und Zierbaum. In Wien wurde von dem berühmten Clusius im Jahre 1576 der erste Rosskastanien- baum gepflanzt, den der k. Botschafter David Freih. v. Ungnad aus Constantinopel eingeschickt hatte. Gegenwärtig überall theils gepflanzt, theils verwildert. Polygaleae. Kreuzblumenartige. Polygala vulgaris. L. Gemeine Kreuzblume, und Polygala amara. L. Bittere Kreuzblume. Beide oflieinell: als bitte- res Mittel. Die erstere auf trockenen, die zweite mehr auf feuchteren Orten, beide bis in die Alpen hinauf in allen Kronländern der Monarchie verbreitet. A8 D. Stur, Celastrineae. Celasterartige. Evonymus europaeus.L.Gemeiner Spindelbaum. Dasgelbliche harte Holz ist gut für Drechsler, zu Spindeln und Schuhzwecken, vorzüglich zu Sehiesspulver- und Zeiehnenkohlen. Die Früchte genossen, verursachen Erbrechen. In Vorhölzern, Auen, Berg-"und Waldgebüschen, überall in allen Kronl: andern vorkommend. Rhamneae. Wegdornartige. Zizyphus vulgaris. L. Gemeiner Judendorn. Die Früchte roth, süss sehmecekend, als Obst, auch als Arzenei bei Brustkranken, offieinell. Getroeknet werden die Früchte aueh in Handel gebracht, und zur Erzeugung des Syrupus jujubinus angewendet. Gepflanzt im Küstenlande, in Dalmatien, im Lombardisehen und Venetianischen. ARhamnus Cathartica. L. Gemeiner Wegdorn, Kreuzdorn. Beeren wirken purgirend und breehenerregend; reif geben sie wie die Rinde eine gelbe Farbe, mit Alaun das Saftgrün, mit Thonerde das Sehüttgelb; überreif im Winter die purpur- rothe Farbe. Auf steinigen Bergen, buschigen Hügeln, in Vorhölzern in allen Kronländern gemein. Zthamnus tinctoria. W.K.Färber-Wegdorn. Die reifen Früchte geben eine gelbe Farbe, die auf obige Weise weiter benutzt werden kann. In Ungarn (am Leitha-Gebirge und bei Pressburg), Siebenbürgen und Croatien vorkommend. Rhamnus infectoria. L. Die Beeren heissen Körner von Avignon, werden unreif gesammelt, und zum Gelbfärben gebraucht; man macht auch durch Abkochen mit Bleiweiss eine grünlich-gelbe Farbe, welche im Handel unten dem Namen „Huile de grain“ vorkommt, eine Malerfarbe. Auf Felsen: in Croatien, in ganz Dalmatien, in Istrien vorkommend, und auch um S. Daniele in Friaul angegeben. Rhamnus alpina. L. Alpen-Wegdorn. Die jungen Zweige werden im grünen Zustande abgeschnitten, getrocknet, und als Winterfutter für das Vieh verwendet. Auf Voralpen in Tirol, Steiermark, Kärnthen, Krain, Siebenbürgen und Dalmatien. Rhamnus Alaternus. L. Immergrüner Wegdorn. Die Beeren als Ab- führmittel gebräuchlich; auch zur Erzeugung des Saftgrün verwendet. Auf Felsen in Wäldern: im Küstenlande und Dalmatien um Sebenico, und auf der Insel Pago. Rhamnus Frangula. L. Faulbaum. Rinde und Blätter färben gelb, das Holz gibt eine gute Kohle zu Schiesspulver. In Vorhölzern, Auen, auf steinigen Bergen in allen Kronländern gemein, Ampelideae. Rebenartige. Vitis vinifera. L. Weinrebe. Hauptsächlich des Weines wegen gebaut in 1400 verschiedenen bekannten Sorten, als Obst, Rosinen und Cibeben wird nur der Nutzpflanzen Oesterreichs. Ag geringste Theil genossen. Als Nebenproducte, Weingeist, Essig, Weinhefe, Weinstein und Weinsteinsäure, das Rebholz und die Trester, die verbrannt als Buchdrucker- schwärze oder zur Branntweinerzeugung benutzt werden können. Der Weinbau ist verbreitet in Niederösterreich von Vöslau über Baden, Pfafl- stetten, Gumpoldskirehen, Brunn, Mauer; Heiligenstadt, Nussdorf, Grinzing, Weidling, Klosterneuburg; Bisamberg, Stamersdorf, Langenzersdorf; zwischen Ernstbrunn und Falkenstein; von Rötz nach Stinkenbrunn, Mailberg; Stockerau bis Sitzendorf; Krems, Stein, Mautern, Langenlois. In Tirol wird der Weinstock gebaut in den Haupt- und grösseren Seitenthälern des südlichen Tirols, nördlich bis Brixen und Schlanders. In Vorarlberg um Feldkirch. In früheren Zeiten auch noch bei Innsbruck, jetzt allda und um Telfs nur mehr hie und da an den Häusern. In Steiermark ist der Weinbau von Gratz abwärts durch ganz Untersteier verbreitet, vorzüglicher Wein wächst um Radkers- burg (im Jerusalem), um Marburg (der Piekerer), um Luttenberg, Pettau, um Gono- witz (Gonowitzer und Brandtner), Pöltschach (Kersehbacher) und in den Gegenden südlich von Windiseh-Landsberg (Wiseller). In Kärnthen im Lavantthale bei Wolfs- berg und im Jaunthale bei Zittersdorf gebaut. In Krain im Wipbachthale und in den Umgebungen von Neustadt! (Marweine). Im wärmeren Istrien vorzüglich um Capo d’Istria, Pisano, Parenzo, Pola, Albona. In Böhmen um Melnik nördlich von Prag und Cernosek bei Leitmeritz. Im südlichen Mähren um Blattnitz, Bisenz, Poleseho- witz, Archlebau bis Znaim. Im südöstliehsten Theile von der Bukowina um Bosaneze und Chilischeni, aueh im Pruththale. In Ungarn um Pressburg (Ratzdorf, St. Georgen, Pösing, Modern, Oresan, Neustadtl an der Waag), am Neusiedler See um Rust, im Zalader Comitate um Nesmely (Badaesony , Szent-György), im Wesprimer Comitate der Sehomlauer, im Baranyaer Comitate der Villänyer, im Tolnaer Comitate der Szexarder; um Ofen (Adlerberger, Promontorer, St. Andreer, Pesther weisse Steinbrucher), der Visontaer bei Göngyös und der Erlauer, beide im Heveser Comitate, der Tokayer im Bezirke Hegyalja im Zempliner Comitate, Menyeser im Arader Comitate, Verseezer im Banate, Carlowitzer in Syrmien, der Weisskirchner in der Militärgrenze. Der meiste Weinbau in Siebenbürgen kommt im Hermannstädter Kreise vor, häufig ist er auch im Kreise Karlsburg und Szilägy-Somlyö, dann in abnehmender Ordnung in den Kreisen Maros-Väsärhely, Bistritz und Broos. Am besten gedeiht der Wein und die vorzüglich- sten Sorten liefern in den Thälern der Maros und der Kockeln die Orte: Bäbolna, Magyar-Igen, Särd, Borbänd, Czelna und Boros-Boesärd im Klausenburger Bezirke Bogeschdorf, Birthelm mit den umliegenden Orten Tobsdorf, Gross-Kopiseh, Reiehes- dorf und Mesehen im Mediaser Bezirke, dann Mühlbach, mehrere Orte im Enyeder und einige Orte des Blasendorfer, Diesö-Szent-Märtoner und Radnöther Bezirkes. Auch die Weine des Tasnäder Bezirkes im Szilägy-Somlyoer Kreise sind an mehreren Orten von ausgezeichneter Qualität. In Dalmatien wächst um Sebenieo der Maraschino e Tar- taro, der Vugava auf der Insel Brattia, der Moseato di Rosa bei Almissa, Malvasia um Ragusa, Moseato um Teodo bei Cattaro, Vino nero di Cattaro um Cattaro. In der Lombardie und im Venetianischen ist der Weinbau so allgemein verbreitet, dass man beinahe alle Orte derselben anführen müsste, wenn man ausführlich sein wollte. 50 D. Stur, Euphorbiacae. Wolfsmilchartige. Buxus sempervirens. L. Buxbaum. Das Holz ist sehr hart und schwer, zu Dreehsler- und Schnitzwaaren (zu Messerklingen) sehr gesucht. ‘ ‘An Abhängen und Hügeln: im südlichen Tirol, im Küstenlande, in Dalma- tien auf den Inseln, vorzüglich auf der Insel Arbe wild, in den übrigen Kronländern und auch in den genannten, häufig in Gärten gepflanzt. Kuphorbia palustris. L. Sumpfwolfsmileh. Vermöge der drastischen Wirkungen zu den scharfen Giften gehörig, welche von keinem Viehe, weder frisch noch getrocknet, benutzt werden. Auf feuchten Wiesen, an Gräben zwischen Gesträuch: in Niederösterreich, Krain, im Küstenlande, Böhmen, Mähren, Ungarn, Siebenbürgen, in der Lombardie und im Venetianischen. Euphorbia Cyparissias. L. Cypressus-Wolfsmilch. Wie die vorige. Auf Wiesen, an Wegen, Dämmen, Gräben, in allen Kronländern sehr gemein. Rieinus communis. L. Gemeiner Wunderbaum. Aus den Samen wird das oflieinelle: Oleum Rieini, ein abführend-sceharfer Stoff, der auch als kühlendes Mittel im Süden häufiger genossen wird, gepresst. Wird in Gärten eultivirt: in Krain, in Tirolals Zierde, im Venetianisehen um Verona, und in der Lombardie. | | Crozophora tinetoria. Adr. Juss. Gemeines Krebskraut. Aus den oberen Theilen der Pflanze wird das Tournesol erzeugt, das zum Färben grober Lein- wand und des Zuckerpapieres verwendet wird, und auch als feines Reagens auf Säuren. Auf Aeckern in Dalmatien um Zara, ‘Sebenico, Spalato, Ragusa, Budua. Terebinthinaceae. Terpentinbaumartige. Pistacia vera. L. Wahre Pistazie. Die Kerne der Pflaumen werden wie Mandeln unter dem Namen Pistazien gegessen; auch eingemacht wie Gurken in den Küchen verwendet. Wird auf der Insel Lesina eultivirt. Pistacia Terebinthus. L. Terpentinbaum. Aus verwundeten Stellen fliesst ein Saft, der unter dem Namen @yprischer Terpentin (Terebinthina vera de Cypro) bekannt ist. Auch können die auf den Blättern wachsenden hülsenartigen Gall- äpfel-Auswüchse, ehe sie ausgewachsen sind, gesammelt sammt den Früchten zum Färben der Seide benutzt werden ; ausgewachsen als falsches Johannisbrod (earobbe di Giudea) verwendet werden. An steinigen sonnigen Abhängen: im südlichen Tirol um Botzen, Trient, Rove- redo, in Istrien, Croatien, in Dalmatien an den Küsten, und in der Lombardie. Pistacia Lentiscus. K. Mastixbaum. Das Harz dieses Baumes, Mastix, sehwitzt von selbst aus Stamm und Aesten, wird jedoch vorzüglich dureh Einschnitte | gewonnen. Ist wohlriechend und wird gekaut, als Räucherwerk, Firniss zur Grundirung von Kupferplatten, und des Diamants verwendet. Das Holz zu eingelegten Arbeiten ver- braucht; Zahnstocher davon sind berühmt; die Blätter braucht man statt Summach zum Saffian; aus der Frucht presst man Oel, das dem Olivenöle vorgezogen wird. Bei uns liefert der Baum kein Harz. \ Nutzpflanzen Oesterreichs. 51 Auf Felsen: im südlichen Istrien wild in Menge (v. Heufler), ebenso in ganz Dalmatien, auch im Venetianisehen um Verona. Bhus Cotinus. L. Perrücken-Summach. Das Holz, als Gelbholz bekannt, färbt gelb, die Wurzel röthlieh und rothgelb, die Blätter dienen zum Gerben und Vor- “ bereiten der Seide vor dem Färben. Auf Felsen, Hügeln, Holzsehlägen: in Niederösterreich auf dem Pfaflstettner Kogel, und auf derHöhe der Pudsehandel-Lucke bei Baden; häufiger am Fusse der Looser Berge bei Vöslau; auch in Parkanlagen und in Gärten eultivirt. Für Tirol ist der Summach eine der wichtigsten Handelspflanzen. Sie gedeiht am Besten bei Vezzano und Roveredo, insbesondere bei Lizzand und S. Mareo; wächst aber auch bei Botzen, über- haupt im ganzen Etschlande und in den zwei italienischen Kreisen. Jährlich werden davon nach England und Holland 26,000— 30,000 Centner ausgeführt, und der Gewinn darf auf 80,000— 85,000 fl. R. W. angeschlagen werden (Staffler). In Steiermark häufig auf den Abhängen an der Sane gegen die steinerne Brücke bei Tüffer, und auf dem Wotseh- berge in Untersteier. In Krain, im Küstenlande (könnte der Summachstrauch wie in Tirol benutzt werden, v. Heufler). In Ungarn wächst der Summaebstraueh um Erlau am Egedberge, um Kesthely, um Warasdin und Peterwardein, vorzüglich aber auf den Sandhügeln im Banate wild, und wird auch in den Sandgegenden eultivirt. Kommt auch um Pressburg vor. Ebenso in Siebenbürgen im südwestlichen Theile des Landes, in Croatien, in ganz Dalmatien, in der Lombardie und im Venetianisehen, vor- züglich auf den Hügeln um Verona. Rhus Toxicodendron.|. Giftiger Summach. Giftpflanze, schon die Aus- dünstung des Strauches wirkt auf Menschen und Thiere schädlich, besonders bei trübem schwülem Wetter Entzündung, Anschwellen der Haut, Ausschlag und Fieber verursachend. Um Jungbunzlau in Böhmen wie verwildert angegeben; hie und da in Gärten (aus Nord-Amerika stammend). Rhus coriaria.L. Gerberstrauch. Man schneidet die ellenlangen Schösse des Strauches jährlich ab, trocknet und pulvert sie als Gerbemittel zur Bereitung des Saffıans und Corduans. : Auf Schutt an Mauern: in Dalmatien um Salona, Gravosa, Brano wild (wird aber doch das Gerbepulver aus Bosnien bezogen), auch in der Lombardie angegeben (Maly Enum.). Rhus typhina, L.Essigbaum. Früchte roth, sauer und herb, verstärken den Essig und dienen zum Sehwarzfärben der Hüte, die Blätter zum Gerben. In Gärten gebaut auch verwildert:: Vorzüglich in Oesterreich, Tirol, Steier- mark, Krain. Rutaceae. Rautenartige. Ruta graveolens. L. Gemeine Raute. Oflieinell : als aromatisches Mittel. An Abhängen, steinigen Hügeln: in Tirol, Meran, Botzen, Trient, Roveredo; in Siebenbürgen inWeingärten bei Mediasch und Schässburg; in Croatien im Velebith- Gebirge, Dalmaltien um Verpolje, Trau, Ragusa, Cattaro, Krivoseie, auf dem Mossor; auf den Inseln Pago, Lesina; in Istrien auf der Insel Cherso; in der Lombardie und im Venetianischen. Sonst allgemein in Gärten eultivirt und bis 3800’ MH. beobachtet A* 5 2 D. Stur, Peganum Harmala.D. Gemeines Harmelkraut. Die Samen geröstet und mit Schwefelsäure behandelt geben das berühmte Türkisehroth. Die Samen werden von den Türken auch gegessen, um sieh zu berauschen. Wird auf grasigen Hügeln und Bergen in Ungarn wachsend angegeben (Maly Enum.). Lineae. Leinarlige. Linum usitatissimum. L. Gemeiner Lein, Flaechs. Die Samen dienen zur Erzeugung des Leinöles und werden in Pulverform zu Umschlägen gebraucht, die Bastfasern des Stengels werden als Flachs in Gespinnsten verwendet. Wird gebaut:inNiederösterreichselten um Wien, häufiger in Voralpenthälern und in der Bergregion des Sehiefergebirges, z. B. im Klosterthale, in der Prein bei Glogenitz, Kirehberg, Trattenbach, Aspang; inOberösterreich, besonders nörd- lich um Linz, in den krystallinischen Gebirgen; in Salzburg allgemein eultivirt und häufig verwildert; in Tirol vorzüglich im Gebirge und in den Seitenthälern; häufig im Pusterthale, um Lienz, in Tefferecken; die vorzügliehste Sorte Flachs wird im Oetzthale und bei Axams nächst Innsbruck erzeugt; im Zillerthale, um Botzen, seltener am Ritten bis 4800’ MH.; im italienischen Tirol: Fleims, Val di Sole, bei Cavelese; in einzelnen Theilen von Steiermark, Kärnthen und Krain zur Grundlage umfangreicher Ver- arbeitung dienend. Am häufigsten in den Hügelgegenden von Böhmen, Mähren, Sehlesien, Galizien und Bukowina gebaut; in Ungarn im Zipser, Aryaer, Lip- tauer, Turöezer Marmaroscher, Gömörer und Eisenburger Comitate im Grossen gebaut; in Siebenbürgen, zu Gespinnsten bei Kronstadt, dann bei Karlsburg und Dees; der Oelbereitung wegen aber ausser bei Dees in der Umgebung von Klausenburg. Auch in Croatien und Dalmatien, im Venetianischen, am häufigsten aber in der Lom- bardie gebaut und zur Oelbereitung benutzt. Oxalideae. Sauerkleeartige. Oxalis acetosella. L. Gemeiner Sauerklee, ist oflieinell und dient zur Erzeugung des Kleesalzes. An schattigen Waldstellen in allen Kronländern häufig. Myrtaceae. Myrtenartige. Myrtus communis. L. Gemeine Myrte. Die Blätter zum Gerben ver- wendbar, "die Früchte als Gewürz in den Küchen; die rohen Früchte werden auch manchmal gegessen, der Genuss ist aber schädlich. Auf sonnigen Felsen in Istrien, Dalmatien, in der Lombardie und im Venetianischen. Punica Granatum.L. Gemeine Granate. Die ganze Pflanze zum Ger- ben verwendbar; die Fruchtschale als zusammenziehendes Mittel (Malieornium oflieinale) gebräuchlich, dient auch zum Gelbfürben; die Blumen geben eine rothe Tinte, die Früchte als Obst geniessbar. | Verwildert in Tirol bei Meran, Botzen, Trient, Roveredo , in der Lombardie,- im Venetianisehen am Garda-See:; in Istrien zwischen Duino und Monfaleone, auf der Insel Cherso; wild in Dalmatien bei Trau, Spalato, Ragusa und auf Lesina. \ Er 0 nn ‘ Nutzpflanzen Oesterreichs. 53 Pomaceae. Apfelfrüchtige. COydonia vulgaris. L.Gemeine Quitte. Strauch, 3—6’ hoch. Die Früchte als Obst, gekocht, mit Zucker von den Zuekerbäckern verwendet; in der Mediein wird gebraucht der Schleim der Quittenkerne. Gepflanzt und verwildert in allen Kronländern vorkommend. Pyrüs communis.L.Gemeiner Birnbaum. Stamm bis 40’ hoch, als Obst in unzähligen Spielarten eultivirt, als Holzbirne zur Most- und Essigerzeugung verwen- det; das harte röthlich gestreifte Holz der wilden Bäume wird .von Tisehlern und Dreehs- lern sehr geschätzt. In unzähligen Spielarten eultivirt; wild in Auen und Wäldern auf steinigen trocke- nen Ebenen, in allen Kronländern vorkommend. Obere Grenze des wilden Baumes 4800’ MH. Pyrus Malus.L. Gemeiner Apfelbaum. L. Wie der vorhergehende. Die unzähligen Spielarten eultivirt (bis 3000’ MH.); wild in Auen, Vorhölzern (bis 4300' MH. steigend) in allen Kronländern vorkommend. Sorbus domestica. L. Garten-Eberesehe. Ein bis 60° hoher Baum. Das Holz ist sehr hart, gut zu Drechslerarbeiten; die Rinde zum Gerben; das Obst wird gegessen, ist auch zur Most-, Essig- und Branntweinerzeugung verwendbar. In Weingärten und deren Umgebung: in den südliehen Kronländern (in Mähren und Schlesien, Galizien und der Bukowina nieht angegeben). Sorbus Aucuparia. L. Gemeine Eberesche, Vogelbeerbaum. Zier- baum, das Holz ist hart und zu Dreehslerarbeiten verwendet, die Wurzel und Rinde ent- halten Blausäure; das Laub ist als Gerbemittel brauchbar, die Früchte zur Essig- und Branntweinerzeugung. In Wäldern und Gebüschen in allen Kronländern (Dalmatien ausge- nommen) verbreitet und bis 5500’ MH. hinauf steigend. Mespilus germanica. L. Gemeine Mispel. Strauch ae Baum bis 12’ hoch, des Obstes wegen in allen Kronländern eultivirt und wirklich wild in Tirol, in Siebenbürgen, in der Lombardie und im Venetianischen. Crataegus oxyacantha. L. Gemeiner Weissdorn. Das Holz des bis 15’ hohen Baumes oder Strauches ist sehr hart und weiss, und wird zu verschiedenen Werkzeugen verwendet, sonst als Strauch zu Hecken gezogen. An Hecken, Wegen, Zäunen, in Auen und Wäldern durch die ganze Monarchie verbreitet. Sangvisorbae. Wiesenknopfartige. Poterium Sangvisorba. L. GemeineBecherblume. Eine vorzügliche Futterpflanze für trockene Wiesen und Weiden. Auf Wiesen, Hügeln, sandigen Plätzen, Rainen in der ganzen Monarchie verbreitet. Sangvisorba offieinalis. L. Gemeiner Wiesenknopf. Wie die vorige verwendet, auch von gleicher Verbreitung. 5 A D. Stur, Rosaceae. Rosenartige. Geum urbanum, L. Gemeines Benedietenkraut. Offieinell: als zusam- menziehendesMittel (Radix Caryophyllatae), enthält sehr viel Gerbestoft. m An Hecken, Zäunen, in Auen, liehten Wäldern in allen Kronländern gemein. Bubus idaeus. L. Gemeine Himbeere, und Rubus fruticosus. L. Gemeine Brombeere. Beide offieinelk die Früchte als Obst, auch zur Erzeugung von Syrupen, die als angenehmes und kühlendes Getränk mit Wasser dienen, verwendet. In Holzsehlägen auf buschigen Hügeln, an Waldrändern, beide in allen Kron- ländern gemein. Fragaria vesea. L. Wilde Erdbeere, Fragaria eollina. Ehrh, Hügel-Erdbeere, und " Fragaria elatior. Ehrh. Hochstengelige Erdbeere. Die Früchte als Obst sehr geschätzt. Alle drei Arten auf grasigen Hügeln, in Holzschlägen und an Waldrändern in allen Kronländern häufig. Potentilla Tormentilla. L. Tormentille, Blutwurz, Ruhrwurz. Offhi- einell: als zusammenziehendes Mittel; übrigens dient die Wurzel zum Rothfärben des Leders, und ist auch zum Gerben verwendbar. In Auen, Wäldern, auf feuchten Wiesen in allen Kronländern gemein. Spiraea ulmaria. L. Sumpf-Spierstaude. Kann zum Gerben verwendet werden. An sumpfigen Wiesen, an Waldplätzen in allen Kronländern gemein. d Amygdaleae. Mandelbaumartige. Amygdalus communis, L. Gemeiner Mandelbaum. Steinobst: Die Kerne der (x. sativa) süssen Mandeln werden in der Küche und zur Mandelmileh verwendet, die der (ß. amara) bitteren enthalten Blausäure. Beide oflieinell. In den südlieheren Kronländern angepflanzt, die Mandeln reifen nur in den wärmsten Theilen der Monarchie. Persica vulgaris. Miller. Gemeiner Pfirsieh. Steinobst: mit einer grossen Menge von Spielarten. Die Samen enthalten Blausäure; aus den Kernen bereitet man einen Liqueur (Persico). Theils in Gärten, theils in Weingärten in allen wärmeren Gegenden der Monarchie eultivirt. | Prunus armeniaca. L. Aprikose, Marille. Steinobst. In Gärten, seltener in Weingärten, in allen Kronländern eultivirt. Prunus spinosa. L. Schlehen-Pflaume, Sehlehendorn. Das harte Holz des bis 18’ hohen Strauches für Drechslerarbeiten verwendbar, die Rinde dient zum Rothfärben. An Wegen, Hecken, Ackerrändern, Hügeln in allen Kronländern sehr gemein. Prunus domestica. L. Gemeine Pflaume, Zwetschke. Steinobst: frisch und gedörrt mit einer Menge von Spielarten, auch zur Branntweinerzeugung K Nutzpflanzen Oesterreichs. 55 verwendet; aus den Samen kann ein fettes Oel gewonnen werden (Huile de marmotte). Das Holz des bis 30° hohen Baumes wird von Dreehslern sehr gesucht. Unter allen vorhergehenden am häufigsten eultivirt, und in allen Kronländern sogar bis 3900’ aufwärts vorkommend. Vorzüglich ausgedehnt ist die Cultur der Zwetschken in Ungarn, wo in allen Comitaten dernördlichen Hälfte des Landes besonders gedörrtes Obst in ausgedehnterer Weise, sowie auch in Syrmien, im Szathmarer und Bereger Comitate erzeugt wird. In Croatien werden die in grosser Menge gezogenen Zwetschken zum grössten Theile zur Erzeugung des Zwetschkenbranntweines (Sliwowitz) verwendet. Prunus Cerasus, \. Saure Kirsche, Weichsel. Steinobst: mit einer Menge Spielarten. In Dalmatien wird aus der Maraschiner Weichsel, der Rosglio dio Maraschino, auch Rosoglio di Zara, gebrannt; das Holz des kaum 50° hohen Baumes wird nur selten zu Tischlerarbeiten verwendet, häufiger die jüngeren Zweige zu wohl- riechenden sehr beliebten Pfeifenröhren. (Zu diesem Zwecke bei Baden im Grossen gezogen. Seltener als die Süsskirsehen gebaut. Nur bis 2600’ aufwärts steigend. ‚Prunus avium. L. Süsse Kirsche. Steinobst: auch zur Erzeugung des Kirschwassers angewendet; das Holz zu feineren Tischlerarbeiten sehr geschätzt. Wird viel häufiger als die vorige in vielen Spielarten bis 4722’ MH. eultivirt. Prunus Padus. L. Trauben-Kirsche. Das leichte Holz dieses oft als Zierbaum in Anlagen gepflanzten Baumes ist sehr geschätzt, vorzüglich zu Flinten- schäften, die Zweige zu Pfeifenröhren. Die Rinde enthält Blausäure. In Auen, Hainen, Vorhölzern, an Waldrändern zerstreut, in allen Kron- länd ern der Monarchie vorkommend. Prunus Laurocerasus. L. Lorbeer-Kirsehe. Aus den immergrünen Blättern dieses Bäumchens destillirt man das Kirschlorbeerwasser (Aqua Laurocerasi), welches seine Kräfte von der mit ätherischem Oele verbundenen Blausäure erhält und Taumel, Zuekungen, Lähmung und Tod verursacht, aber auch ein kräftiges Heilmittel ist. Die Blätter sind offieinell. Wird gepflanzt: inTirol, in Gartenanlagen selten; inderLombardie, am Lago di Como; im Venetianischen, um Verona auch benutzt, von wo aus Aqua Lauroce- rasi in den Handel kommt. Gedeiht auch in Istrien bei Pola, wird aber nieht benutzt. Papilionaceae. Schmetterlingsblüthler. Anagyris foetida. L. Gemeine Stinkkuhne. Offieinell: die Samen als Breehmittel; alle Theile des Strauches sehr stinkend und breehenerregend. An sonnigen Felsen unweit Trau und auf der Insel Bua in Dalmatien. Spartium junceum.L.Binsen-Pfrieme. Ein 4—6’ hoher kahler Strauch, kann wie Hanf verwendet werden (in Dalmatien in dieser Eigenschaft benutzt), die Blüthen geben eine gelbe Farbe. Nebstdem ist diese Pflanze als eine Honigpflanze und Futterpflanze für Schafe und Ziegen zu bezeichnen. Auf Hügeln und steinigen Abhängen: in Süd-Tirol; in Steiermark in der Gegend von Koschak bei Marburg; im ganzen wärmeren Istrien; in Croatien; auf den Hügeln in ganz Dalmatien, in der Lombardie und im Venetianischen vorzüglieh am Garda-See. 56 D. Stur, Genista tinetoria. L. Färber-Ginster. Dient zum Gelb- und Grünfärben. Auf Wald- und Bergwiesen, in Holzschlägen, in Vorhölzern in allen Kron- ländern gemein. Medicago saliva, L. Luzerner Schneckenklee. Eine sehr wichtige Futterpflanze. Allgemein gebaut und auf Wiesen, Rainen und Wegen wild. InUngarn, besonders im Bekeser Comitate, wird der Anbau in grösserem Massstabe betrieben, so dass von da Samen des Luzerner in Handel kommen. Gedeiht noch gut bei 2200’ MH. Medicago falcata. L. Sichelförmiger Schneekenklee. Eine vor- zügliche Futterpflanze, besonders für troekene Wiesen und schlechten steinigen Unter- grund besitzende Aecker, wo weder Luzerner noeh rother Klee anschlagen. Auf mageren Wiesen, an Wegen und Rainen in allen Kronländern gemein. Medicago lupulina. L. Hopfenklee. Eine vorzügliche Futterpflanze für Weiden, auch für Wiesen. Auf Wiesen, bebautem Lande, an Wegen,Rainen, inallenKronländern gemein. Melilotus offieinalis. L. Gemeiner Steinklee. Offieinell, ist auch eine gute Futterpflanze für steinige, geröllreiehe Abhänge an Strassen- und Eisenbahn- Böschungen, überhaupt auf schleehterem Boden anzuwenden. Kann wohl nur als Zusatz zu anderem Futter gebraucht werden. Auf Wiesen, anWegen, Rainen,Gräben, Flussufern, inallenKronländern gemein. Melilotus alba. L. Weisser Steinklee. Wie der vorige in gleicher Weise benutzbar, und von gleicher Verbreitung. x Trifolium pretense,. L Wiesenklee, Rothklee, Steiriseher Klee. Eine sehr wichtige Futterpflanze. Auf Wiesen, Triften, an Wegen in allen Kronländern wild und sehr häufig, auf Feldern im Grossen gebaut. Trifolium incarnatum. L. Incarnat-Klee. Eine Futterpflanze der südliceheren Gegenden, besonders für troekeneres Klima geeignet. Auf trockenen Triften: in Tirol;inIstrien (aufCherso und Veglia); inUngarn (auch in denKarpathen); inDalmatien (um Zara, Traü, Cattaro, Ragusa); inderLom- bardie und im Venetianischen; und in diesen Gegenden auch häufiger eultivirt. Trifolium alexandrinum. L. Futterpflanze für südliehere, wärmere und regenlose Gegenden empfohlen (Burger). Um Triest auf Wiesen verwildert. Trifolium montanum, L. Bergklee. Futterpflanze für troekene Höhen empfohlen. Auf Wiesen und sonnigen Hügeln bis 4500’ MH. EIER ER in allen Kron- ländern gemein. Y Trifolium repens. L. Kriechender Klee, Weissklee. Eine vorzüg- liche Weide- und Wiesenpflanze, besonders für feuchte Wiesen empfohlen. Auf Wiesen und sonnigen Hügeln, in allen Kronländern gemein. Trifolium hybridum. L. Bastardklee. Futterpflanze für feuchte Wiesen und Felder empfohlen. Auf feuchten oder sumpfigen Wiesen in allen Kronländern häufig Nutzpflanzen Oesterreichs. 5 7 Lotus eorniceulatus. L. Gemeiner Schneekenklee, Futterpflanze für Weiden und Wiesen. Auf Wiesen, buschigen Hügeln, an Wegen, Rainen, inallenKronländern gemein. Glyeirrhiza glabra. L. Gemeines Süssholz. Die Wurzel, als Süssholz bekannt, liefert durch Auskoehung und Eindiekung den Lakritzensaft (Bärendreck). In Istrien, Dalmatien, bei Albanesi, unweit Zara, in der Lombardie und im Venetianischen wild, in den anderen Kronländern in Gärten eultivirt. Glyeirrhiza echinata. L. Wie die vorige zur Erzeugung des Lakritzen- saftes und als Süssholz benutzt. In Ungarn, Siebenbürgen an einigen Orten, in Croatien, in Dalmatien in Valle-Naronitana, um Metkovieh und Fort’ Opus, und in Istrien wild; seltener in Gärten eultivirt. Robinia pseudoacacia. L. Unechte Akazie. Ein sehr nützlicher Baum: bis 40° hoch, Holz gelblich, hart, sehr brauchbar, die Rinde zum Gerben, der Syrup aus den Blüthen zum Gelbfärben, die Samen zur Erzeugung von Oel verwendbar. Leiehte Anzucht, rascher Wuchs, grosse Reproduetion sind die Eigen- schaften, die den Akazienbaum als werthvoll erscheinen lassen. - In Alleen, Gartenanlagen, gepflanzt und verwildert inallenKronländern häufig. Coronilla varia. L. Bunte Kronwieke. Eine Giftpflanze, die vom Viehe unberührt bleibt. Auf Wiesen, Hügeln, zwischen Gebüsch, an Hecken und Zäunen in allen Kron- ländern verbreitet. 1 Onobrychis sativa. Lam. Gemeine Esparsette. Futterkraut, auch auf den trockensten Stellen ohne Bewässerung fortkommend (Kalkgehalt des Bodens wird als nothwendige Bedingung des Gedeihens vorausgesetzt). Auf Wiesen, kräuterreiehen Hügeln, an Wegen bis in die Alpen hinauf in allen Kronländern verbreitet, und seltener im Grossen, als der Luzern und der Roth- klee gebaut. Cicer arietinum. L. Gemeine Kieher. Nahrungspflanze, für die heisseren Gegenden besonders wichtig, hin und wieder auch als Caffee-Surrogat gebraucht. Vorzüglich in Tirol, im Venetianisehen und in der Lombardie, dann in Ungarn, Steiermark, besonders um Marburg (Ziserln) und auch in anderen Kronländern, aber seltener eultivirt. Vicia sylvatica. L. Waldwieke. Futterpflanze, für troekene Wiesen empfohlen. InBerg-und Voralpenwäldern zerstreut, aber in allenKronländern vorhanden. Vicia faba.L. Saubohne. Die Benutzung der Samen erstreckt sich fast aus- schliesslich auf die Viehfütterung, seltener verwendet man sie zur menschliehenNahrung. Wird in allen Kronländern gebaut. Auf kräftigem Thon- und Schlammboden am besten gedeihend. Wieia sativa. L. Futterwieke. Futterpflanze, seltener verwendet man sie zur menschlichen Nahrung. Unter dem Getreide, an Wiesen, Ackerrändern, in allen Kronländern wild, als Futterkraut im Grossen häufig gebaut. *%* _ b . N 58 D. Stur, Nutzpflanzen Oesterreichs. | Ervum Lens. lL. Gemeine Linse. Das Kraut als Viehfutter, die Samen als Gemüse benutzt. ' Unter allen Hülsenfrüchten am meisten und allgemein verbreitet und in allen Kronländern am häufigsten gebaut. Bis 2200° MH. noch gut gedeihend. * Pisum sativum. L. Gemeine Erbse. Nahrungspflanze; sowohl die grünen Hülsen, als die reifen Samen als Gemüse. Mehrere Spielarten werden in allen Kronländern gebaut. ELathyrus sativus. L. Gebaute Platterbse. Die Samen als Gemüse, auch zur Mastung; auch als Futterpflanze auf Sandboden empfohlen. Auf Aeekern unter dem Getreide wild: in Niederösterreich, ım Küsten- lande, in Ungarn, Siebenbürgen, Dalmatien, in der Lombardie und im Venetianischen; in denselben Kronländern und noch in einigen anderen eultivirt. Lathyrus pratensis. \. Wiesen, Platterbse. Futterpflanze für Wiesen, wird besonders im trockenen Zustande begierig vom Viehe genossen. Auf Wiesen, an Hecken, zwisehen Gebüseh, inallenKronländern vorkommend. A Lathyrus tuberosus. L. Knollige Platterbse. Wird in Holland ange- baut wegen der Knollen, die nussgross sind und süsslieh wie Kastanien schmecken. Das Kraut als Viehfutter verwendbar. | Auf Aeckern, Erdäpfelfeldern, unter dem Getreide, in Weingärten, dureh die. ganze Monarchie verbreitet. | Orobus vernus. L. Frühlings-Walderbse. Die Samen sind für das | Federwild, besonders die Fasanen, ein gutes Futter. In Bergwäldern und Holzschlägen aller Kronländer gemein. Phaseolus vulgaris. L. Gemeine Bohne, Fisolen. Die Hülsem bevor | sie reifen, die Samen reif als Gemüse. N 1 In allen Kronländern häufig gebaut. | | Dolichos Catiang. L. Schmale Heilbohne. Die den unserigen gleichen Bohnen sind nach dem Reis die gemeinste Speise, sowohl in der Haushaltung, -als auf den Schiffen in südliehen Ländern. ; Wird auf Aeckern im Venetianisehen gebaut (Poll!). 7 Cercis Siliquastrum. L. Gemeiner Judasbaum. Die scharf-schme- R ekenden Blumenknospen wie Kappern gegessen; Holz für Schreiner und Drechsler; Rinde und junge Aeste geben eine rothe Farbe. 2 Auf steinigen Orten um Ragusa, hauptsächlich bei Gravosa in Dalmatien; in Tirol im Tridentinisehen, am Baldo in der Lombardie und im Venetianischen; in Ungarn um Pressburg an Wegen gepflanzt. Teratonia siliqua. L. Johannisbrod. Die Hülsen als Bockshörnchen gegessen, sind zugleich ein gutes Futter für Pferde, Maulthiere und anderes Vieh; das Holz hart, roth geadert, gut zu Sehreinerarbeiten, die Rinde, sowie die Blätter zum Gerben; aus dem Stamme schwitzt eine Art Manna, oftieinell: zu den milden Mitteln gehörig. AN In Istrien auf den Inseln im Freien; in Dalmatien auf den Inseln Bua, Lesina, Lissa. New York Botanical Garden Library Stur, Dionyz/Versuch einer Aufzahlung de "immm 1 23 5679 BE 6 h - — |