zur CH An AA R “ u‘, ar Kr AR A; ar A a A Ai A An; Apı WR { Fr m falalı VY An a a A u a Ar N ai £ zZ A Nr alle AR TE, L. = Al U Jalı N FA m un nt RB R YARARADMÄRnAAAN Y4 ww AAAAaAR DR in AR AaA ! 1A A An j . A N AR nA ’ Mr MEER nr KR AST 3 AV : | 1’, 1, En KRIRn N PAR .T RT sa AN ey AN A RE en y AAN LAN VE V-lcla PN LANE ar AND FE SIE FEDER ET 0 Baar VAN BL N RAN ang non er Ahr NETER WAR A ie a Aa ANY ? PET, 3 | areeee Wi AR: 4 EINE. v. nal Tran RAAAARAA AG A FFRN N N ae WER Srar BRIAN ARE AAN a) VE y YES OT RNA AAN» ANA en ANA AAN AR, RA ” MT} '. a E f f > Er u A Nalal.lai,y\ maR ala u. A „AA. er 4, N . Anz RRRORAAn N IR roh za an An MANNAREN? AA, re ENTE MAN \ BR . Vor N ar ot NAT „ . ars AnA N A aan, Yard T RA RUM EER RENT NN ” \ N, Ahr Apr 2 NaRAR, AAAAR Ar NE An? INN AA os As 2 Mir ‚a ER IE NA ale X GBR AN, 5 % IRRE ıahada Ana An Er ÖF Vibrarp of tbe Museum | | COMPARATIVE ZOÖLOGY, | AT HARVARD COLLEGB, CAMBRIDGE, MASS. Hounded by private subscription, in 1861. Ar DEN. ) PB = >. Kur en 1, Ben) 7 | vs | Bez Vor i62| 2-3 | 7783| 6 Ihu-6:| /63-204 00-14 | (JE ri Day 207-238 14-17| _/768 | 2 1 Ah mm, 239-274 JE-R/\ 1770| / PUB \ 22-281 17% ER | Apar8l 26-29| 1732 ee 12-58. 30-33, 1773 174 | Ö-# | Ee JY4-36. 7773 Pa 7, 47-162. Es 70 179% be. [y- Y-7%| | /63- 226 GEH 170 | / 14- I | /-66 \ 47-So| 17737 IA I | 8% 800 J BEIN SAN SS-SEl 7/8083 Br 4 n (47 57-62. /Fog | i — ’ Zn we ne nn na BED En OLERTITE, Farce VERSUCH NATURGESCHICHTE KRABBEN vs» KREBSE NEBST EINER SYSTEMATISCHEN BESCHREIBUNG IHRER VERSCHIEDENEN ARTEN voN FOHANN FRIEDRICH WILHELM HERBST - PREDIGER gey DER MARIENKIRCHE ZU BERLIN, ORDENTLICHES MITGLIED DER ‚ RER 2 BERLINSCHEN GeEsELLSCHAF NATURFORSCHENDER FREUNDE UND MEHRERER = SOCIETATEN, a ser ei m Pe ’ I nt = ERSTER BAND mit XXI Kupfer-Tafeln und Regifter. BERLIN uno STRALSUND, BEr GoTrTrTrrızs Avuvgcvst Lance "1790 ( v x N Sn > SEN x N‘ ‘ % 5 r € 5 fi N > P‚ \ ö 3 re E $ - S E y - R N f J » 2 Le -- A ’ ‘ 5 5 er m’ u) rn = - -r - 2 Niere ei „ we > x m s h 2 E \ - 2 x i i Lurt 7 4‘ r _ L ” * 4 RG « B ” si , Y Z . - x = - b _ r ' * * ‘ s u } 5 R L ; = - f / } 4 = 2 Min 1 Say * > > \ x B - 5 { 4 S r 5 es - x ! F , - x es = Zn v - R ss“ . > > x - 3 R % = - { I e 2 - N }. R N 7 = ‚ = < S N . a - z Se 2 x x = Ö * 7 ” 3 % x ” 2 w x + \ E > > K u Br. | VERSUCH | . NATURGESCHICHTE | DER "KRABBEN vo KREBSE- - NEBST EINER SYSTEMATISCHEN BESCHREIBUNG IHRER Br" ‘ VERSCHIEDENEN\ ARTEN, 3 w. . VON PR: ° JOHANN FRIEDRICH WILLHELM HERBST, e R Garnifon-und Kadetten - Prediger in Berlin; Mitglied der Churfürftl. Baierfchen pr „eeconomifchen Gefellfchaft "zu Burghaufen, der Berlinifchen Gefell- &' fchaft uatukforfchenädk Freünde, und der Hallifchen H naturforfchenden Gefellfchaft. v ERSIESCHEFT: ’ ‘ | i ‚ZURICH BEY JOH. CASPAR FUESSLY ı732. L. ir " BE ie j I“ N Ele n r n wi: x . Bis, ? bn Bin es" | te F “_ nr Fi Er «N E en en ... Be u ee Be 2 ee SEEN. DER © PREISWÜRDIGEN GESELLSCHAFT NATURFORSCHENDER FREUNDE | ZU BERLIN INGLEICHEN DER- F VORTREFLICHEN CHURFÜRSTLICH-BAIERSCHEN SITTLICHEN usp OECONONMISCHEN DESIELLSCHAFT ZU BURGHAUSEN UND DER VEREHRUNGSWERTHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT u ZU HALLE EHRERBIETIGST GEWIDMET VON IHREM : GEHORSAMSTEN FREUNDE UND MITGLIEDE. EL Fi Fu IR 5 h nn ax RE + # ae Pe a / ge . ? .. AB” ’r ch . v 4% Vorerinme run 2- aturgelchichte nichts gefchickter fey, als wenn alle einzelne Theile derfelben eh und nach forgfältig und gründlich bearbeitet werden, Mit je mehrerm Fleifs diefes gefchieht, je mehr hiebei ein jeder die befondern Gelegenheiten und vortheilhaften.Umftände zu nutzen fucht, die fich ihm darbieten, und 'es ihm leichter als andern machen, diefes oder jenes Feld der Naturgefchichte zu bearbeiten j defto eher wird es auch möglich feyn, jedes einzelnes Glied, der grofsen Kette kennen zu lernen, wodurch alle gefchaffne Dinge auf Er- e. den gie 6 VORERINNERUNG. den gleichfam in ein Ganzes verbunden find. Diefer allgemein bekannten Wahrheit häben wir fo viele zum Theil prächtige Werke zu danken. Mit wie vielem Fleifs ift nicht fchon das zur Erforfchung neüer Wahrheiten font eben nicht fehr fruchtbare Fach der Conchyliologie bearbeitet? und die Infek- ' tenwerke, infonderheit über die Schmetterlinge, machen fchon allein eine kleine und koftbare Bibliothek aus. Andre Theile der Naturgefchichte hin- Besei vornemlich diejenigen, die nicht fo fchön in die Augen fallen, find bisher ziemlich vernachläfsiget. Selbft von denen nutzbarften Gefchöpfen , nemlich den Fifchen, haben wir erft jezt etwas vollkommenes, und gründli- ches dem Fleifs des gefchikten D. Blochs zu danken. Auch von den Krebfen haben wir bis jezt wenig zufammenhangendes und gründliches aufzuweifen. Auffer des Sachs vox LEWENHEINB Gammaro- logia , “ein Buch, welches zu unfern Zeiten wenig mehr zu brauchen ift, wüfste ich kein Werk, welches ganz eigentlich von Krebfen handelte. Es fehlt uns zwar freilich nicht an Abbildungen; Allein fehr wenige find mit Ge- nauigkeit dargeftellet, ie doch fchlechterdings nothwendig it, um fie in eine fyftematifche Ordnung zu bringen, und jede einzelne Art genau zu be- ftimmen. Die Abbildungen des Seba find zwar gröftentheils der Natur fehr getreü; allein theils find die Befchreibungen fehr mager, oft gar falfch, theils ift diefes ein zu koftbares Werk, als dafs es von vielen genutzt wer- den könnte. Hingegen die Befchreibungen in Rumpns Amboin. Raritäten-Kam- zuer, find gröftentheils gut, aber die Zeichnungen theils nicht genau, theils gehö- VORERINNERUNG,. 7 gehören fie nicht zur Befchreibung, fondern find von einem andern als Rumph felbft, nur hinzugefügt. Des Jonstons Hif. natur. de Exfanguibus ift wenig oder gar nicht brauchbar. Alles, was man fonft von den Krebfen findet, ift in fo vielen Werken und Reifebefchreibungen zerftreüet, dafs wenige füh eine fo koftbare Bibliothek anfchaffen können, um alles beyfammen zu ha- ben, was über diefen Gegenftand bekannt gemacht ift. Mit natürlichen Far- ben abgebildete Krebfe, haben wir noch gar keine, auffer denen wenigen im Catesby und Sıdzer, und die elenden Schmierereien des Renard. In denen Naturfyftemen des Ritters Lirmeus und Prof. Fabricius finden wir zwar fchon eine beträchtliche Anzahl von Krebsarten, aber theils erlauben die engen Gränzen des Syftems keine vollftändige Naturgefchichte, theils fehlt auch fo viel, dafs alle Synonymen genau berichtiget, oder die Citationen richtig wä- ren, — welches wegen der fehlerhaften Abbildungen auch nicht möglich war — dafs wohl gewifs nirgends mehr Verwirrung gefunden wird, als eben bey diefen Krebfen. Um diefes Chaos zu entwickeln, wird in der That eine unermüdete Gedult, vieljährige Arbeit, und ein Zufammenflußs von Hülfs+ mitteln erfordert, worauf wenige fich Hofnung machen können. Ich hoffe daher, dafs es keinem Kenner tadelnswerth oder überflüßig fcheinen wird, dafs ich diefe befchwerliche Arbeit übernommen habe, die Naturgefchichte und Befchreibung der Krebfe und ihrer verfchiedenen Arten fo genau und gründlich zu bearbeiten, als es meine Kräfte und die Gelegenhei- ten erlaubt haben, wodurch ich hauptfächlich zu diefem Vorhaben veranlaffet mr worden “s ri ” a > Ei ı R 'g j Bein - # un a "VORERINNERUNG. worden Kin is wäre [chon Verdienft genug, wenn ich auch nichts weiter ‚gethan, als dafs ich die fchon bekannten Krebsarten genau und richtig abge- bildet, die wielen verworrenen Citationen berichtiget, und die Synonymen ergänzt hätte, welches in der That eine fehr verdrießsliche Arbeit ift. Allein ich habe auch das Linneifche Syftem über zwey Drittel vermehrt, indem ich sicht nur aus vielen feltenen und koftbaren Werken und Reifebefchreibun- gen @lles zufammengetragen habe, was diefen Gegenftand betrifft, fondern ich habe auch viele ganz nelie Species hinzugefügt, welche bisher noch nir- gends befchrieben und nech weniger abgebildet find. Die Hülfsmittel, wel- che mir diefe Arbeit erleichterten, find theils meine eigene Sammlung, die aus 6o. bis 70, verfchiedenen Arten befteht, theils die grofsmüthige Unterfützung vieler Naturfreünde. Durch Vermittlung der Herren Chewiirz und Spengler in | "Coppenhagen, habe ich von einem gefchickten Mahler die in den Coppenhagen- ‘fchen Cabinettern befindlichen und mir fehlenden Originale mit vielen Koften _ xbmahlen laffen. Der Herr Prof. Fabricius in Kiel fchickte mir alle feine auf feinen Reifen gefammelte Krebsarten, in Natura, die ich, fo. gen felbft a N F das genauelte gezeichnet und ausgemahlt habe. Hr Hr. Spengler und Hr. Fuefsly fchenkten mir ihre Doubletten, felbft zum Theil ie meini- ndre, z E. alles was fie hatten, mit freündfchaftlichfter Großmuth. Nicht mur die hiefi- gen Naturfreünde erlaubten mir einen freien Gebrauch ihrer Bibliotheken, fondern auch auswärtige fchickten mir die verlangten oft koftbaren Werke auf ihre Koften und auf ihre Gefahr einer auf weitem Tranfport fo leicht zu beförchtenden Befchädigung , von welchen ich den Herrn Amtmann Honkeny zu Golm zu nennen mich. nicht enthalten kann. Es hat zwar niemand mei- Fe. 3 ® nen Är VORERINNERUNG. 5 nen .offentlichken Dank gefordert, allein ich halte mich dazu verpflichtet, um alle Naturfreünde zu einer folchen gemeinfchaftlichen und gegenfeitigen Un- terffützung zu ermuntern, die, fo wie die würdigfte Nachahmung der all- gemein wohlthätigen Natur, alfo auch das kürzefte und kräftigfte Mittel zu Vervollkommung der Naturgefckichte it, Es würde mir leicht gewelfen feyn, die in diefem Werk befchriebene Krebsarten noch mit vielen zu vermehren, wenn ich alle diejenige hätte hin- zufügen wollen, welche ich in denen ältern Schriftitellern, z. E. im Bellonius , Rondelet, Gefner, Jonflon, und andern gefunden habe. Allein die Befchrei- bungen find zu unbeftimmt, diefe Schriftfteller in Anfehung der Benennun- sen fo widerfprechend und verwirret, dafs es beffer ift, diefe Arten fo lange der Vergeffenheit zu übergeben, bis man durch Erblickung mehrerer Origi- nale im Stande ift, diefe Verwirrungen zu entwickeln. Ich habe daher auch obige Werke nur fo viel genutzt, als ich in denfelben folche Arten gefun- ‚den habe, wobey ich die Natur felbft vor Augen haben konnte, oder welche in neüern Schriftfteliern berichtiget find. -Villeicht würde es auch vielen lieb gewelen feyn, wenn ich von einer jeden befchriebenen Species eine Abbildung gegeben hätte, um dadurch alle übrige zum Theil koftbare Werke entbehr- lich zu machen. Allein ich hätte alsdann vieles abcopieren müffen, für des- fen Zuverläfsigkeit ich nicht ftehen kann; und fo wie dem Naturforfcher nicht damit gedient feyn kann, was nicht zuverläßig ift, fo wird auch da- durch mehr Verwirrung als Aufklärung verurfacht. Nur wenige Abbildungen habe ich aus dem Rumph, Seba, Pennant, Pallas und aus einigen Reifebefchrei- B bungen 10 VORERINNERUNG. bungen entlehnt. Einige unbekannte Arten fand ich in einem koftbaren Ma- nufcript des berühmten Paters Plumier, unter dem Tittel: Zoographia Ameri- cana, pifces E59 volatilia continens, authore R. P. Car. Plumier. Diefes Manu- feript, welches der Hr. Dr. Bloch in feiner Bibliothek aufbewahret, ift voll von faubern Zeichnungen, welche diefer fcharffinnige Naturforfcher auf fei- nen Reifen mit eigener Hand verfertiget hat. Sollte ich, woran ich nicht zweifle, in der Folge noch mehrere Krebs- arten zu Geficht bekommen, oder von denen jezt nicht abgebildeten Origi- - nale oder richtige Zeichnungen auftreiben können, fo werde ich nicht unter- laffen, diefelben als einen Nachtrag zu diefem Werk, oder als einen zwey- ten Theil, denen Freünden der Natur mitzutheilen, und, damit alsdann alles beyfammen fey, auch diejenigen Krebsarten hinzufügen, welche man felten, oder oft niemals anders als in Verfteinerungen antrift. Wenn diejenigen Naturfreünde, denen es um Vollftändigkeit zu thun it, in ihren Sammlungen folche Krebsarten finden follten, oder nachzuwei- fen wellsten); welche in diefem Werk nicht befindlich find, fo bitte ich fie hiemit Öffentlich, nicht nur in meinem Namen, fondern im Namen aller, welche gern alles beyfammen haben möchten, was zu einem gewiflen Theil der Naturgefchichte gehört, mir diefelben entweder im Original oder durch richtige Zeichnungen freündfchaftlich mitzutheilen; indem ich heilig verfpre- che, . ihnen ihr Eigenthum unverfehrt mit herzlichftem Dank wieder zuzu- ftellen. Ueberhaupt werde ich, da es mir nur um Wahrheit und Aufklärung \ zu VORERINNERUNG. 11 zu thun ift, eine jede zuverläßige Nachricht, eine jede Berichtigung mit aufrichtigftem Dank erkennen und benutzen. Wer da weils, was für eine undankbare Mühe es ift, die unzähligen Synonymen fo vieler Schriftfteller mit einander zu vereinigen, der wird, wenn er hie und da einen Irrthum finden follte, nicht hönifch fpotten, fondern durch liebreiche Zurechtwei- - fung verbeffern. Berlin den 24. Jun. 1781. 7 N N ON KUTAUN EEG, UL \7 Inhalt des erflen Heftes. ı. Einleitung. 2. Allgemeine Naturgefchichte der Krebfe. BD ao se a tn >$ ww N [Ba Be Be AM EN O 17. . Ihr Name. . Ihr Standort im Syftem. . Ihr Aufenthalt, . Ihre Nahrung. . Ihre Gröfse und Stärke: . Ihre Farbe. . Ihre Zeügung und Fortpflanzung. . Ihre Reprodudtion der verlornen Glieder. . Das Abwerfen der Schaale. . Von den Krebsfteinen. .. Von monftröfen Theilen.. . Ihre Feinde und was ihnen fchädlich, ‚ Ihr Alter. Ob der Mond Einflufs auf fie habe. . Von der Art fie zu fangen. . Ihr economifcher Gebrauch. Ihr medicinifcher Gebrauch. 3. Befchreibung der einzelnen Arten. ı. Cancer Curfor. 2. Cancer Caninus. 3. Cancer faratan. 4. a. Cancer Vocans minor. b. C. Vocans major. s. Cancer rhomboides. 6. Cancer angulatus. as I T uy- I» \V Underbar ift Gott in allen Werken der Schöpfung, von welchen er die einzige ewige — Urfach. it. Alles was da it, es fey in jenen unermefslichen Höhen des Eirmaments, oder in. den verborgenften Tiefen der Erde, oder in. den unzugänglichen Abgründen des Meers , das alles giebt uns einen Beweis, von der Weisheit, Macht und Güte des unendlichen. Schöpfers, und.ermuntert uns, dies Wefen aller Wefen zu preifen. Die ganze fichtbare Schöpfung ift für den Menfchen ; er foll fie genieffen oder betrach-- ten. Es kann etwas Jahrhunderte hindarcht der ganzen vernünftigen Welt verborgen: bleibeır,. {fo verliert es dadurch feine Beftimmung nicht: So bald’ es aus der Verborgenheit: Hervorge- zogen wird, hat der Menfch das Recht, es zu gebrauchen, und. die Pflicht‘,, feinen. Schö-- pfer darinn zu. erkennen‘, zu bewundern und zu verherrlichen: Die Bemühung, die Natur in allen ihren: Theilen Kennen’ zu lernen, die aus derfelben: überall’ hervorleüchtenden Strahlen der Gottheit, der Welt zu zeigen;' fie auf die unendliche: Mannigfaltigkeit der Dinge, und der immer gleich groffen. Ordnung.und Kunft. eines: jeden. aufmerkfam zu: machen ,- ift: wahrer Gottesdienft.. Man brauekt nicht. eine Welt voll Gefchöpfe vor Augen zu haben, um die Allmacht- und Weisheit ihres Urhebers zu. erblicken. Dies Licht if zu ftark für unfer fchwaches Ge- ficht; es blendet und betaübt. Ein jedes einzelnes Gefchlecht predigt laut genug die Gföfse des Herrn. Jedes einzelnes Thier, jede Pflanze, fchon ein Sandkorn verfenkt den Forfcher: in ein Meer von Betrachtungen: Einleitung, 14 EINLEITUNG. Zu einer gründlichen Kenntnifs der Natur ift nöthig, dafs jede einzelne Gattung von Gefchöpfen befonders vorgenommen, alle dazu gehörige Arten gefondert, und mit einander verglichen werden. Dies wird nicht nur ein Leitfaden zur Erforfchung der innern Haushaltung einer jeden, fondern es fchafft auch ein unnennbares Vergnügen, die unmerklichen Abweichun. gen und die unbefchreibliche Mannigfaltigkeit zu bemerken, und dafs nichts ohne Urfach if, fondern ein jedes gerade darum von dem andern abweicht, weil es feine befondere Lebens. art fo erfordert. Ich habe in gegenwärtiger Schrift die Naturgefchicht eines Thiergefchlechts abzuhandeln erwählt, wobey noch viele Dunkelheit und Verwirrung herrfcht, welches fehr viel eigenes hat, und auf welches bis jezt die Liebhaberey nicht fehr gefallen ift. Ich werde glauben nicht umfonft gearbeitet zu haben, wenn meine Bemühungen etwas dazu beytragen werden, mehr Deutlichkeit und Ordnung über diefe Thiergattung zu verbreiten, die Naturfreünde aufmerk- a auf diefe Gefchöpfe zu machen, und irgend jemand zur ftillen Berrubiknn und An- bettung des weifen und gütigen Gottes zu erwecken. 2. So gewils es ıft, dafs zu unfern Zeiten die Kenntnifs der Natur fo wohl richtiger, als auch ausgebreiteter it, wie bey unfern Vorfahren, fo wäre es doch auch ficherlich ein fehr eitler Stolz, und eine noch gröffere Undankbarkeit, wenn wir ihnen alle Einfichten in der Naturgefchichte abfprechen, und’fie einer gänzlichen Unwiffenheit befchuldigen wollten. Es it wahr, wir finden in ihren Schriften fehr viel fabelhaftes; fie geben von manchen Er- fcheinungen in der Natur folche Erklärungen, die uns höchft lächerlich vorkommen. Sie glaubten die Natur zu entehren, wenn fie nicht ihren Wirkungen das Anfehen des aufleror- dentlichen und wunderbaren gäben. Allein follten wir nicht manches nur darum für Fabeln halten, weil es fich mit unfern Hypothefen nicht reimen will? Man braucht nicht ein blin- > Eee 23 > Pr EINLEITUNG. 15 der Verehrer und Anbetter der Alten zu feyn, um ihnen die Gerechtigkeit wiederfahren zu laffen, dafs dasjenige, was fie uns aus der Naturgefchichte oft fo umftändlich und zuverficht- lich ale | darum nicht gleich für Märchen zu halten fey, wenn es gleich nicht mit un- fern Bemerkungen überein kommt. Es fehlt auch nicht an Beyfpielen, - wie oft wir ihnen durch ein folches unrühmliches Vorurtheil Unrecht thun. Denn, um nur eines anzuführen 3 wie oft hat man fich fchon über den von unfern Vorfahren behaupteten Schwanengefang luftig gemacht? Jeder Anfänger, der kaum einen Blick in die Natur gethan hatte, bedauerte die Einfalt der Alten mit verächtlichem Mitleiden; und doch lehren uns die neüeften Beobachtun- gen, dafs diefe Meynung nicht ganz ungegründet gewefen if. Die Neüerungsfucht ift keiner Wiffenfchaft fchädlicher, als der Naturgefchichte, und es ift Pflicht für jeden, der die Natur gründlich ftudieren will, dafs er nicht blofs bey denen neüeften Entdeckungen ftehen bleibe , fondern dafs er auch die Meynungen der Alten mit zu Rath ziehe und fich von ihnen zu man- cher Entdeckung leiten laffe, die ihm fonft villeicht unbekannt geblieben feyn würde. 3. Wenige Theile der Nabe sekchiehte fcheinen den Alten völlig unbekannt gewefen zu feyn. Wenn fie auch von manchen Dingen in ihren phyficalifchen oder medicinifchen Schri£, ten nichts erwähnen, fo finden wir doch oft in ihren moralifchen, philofophifchen und poeti- fchen Schriften folche Anfpielungen und Gleichnifse aus der Natur, die uns mehr Kenntnifs derfelben errathen laffen , als wir ihnen zugetrauet hätten. Auch was den Zweig der Natur- gefchichte betrift, deflen Zergliederung ich in diefer Schrift vornehme, fo hatten unfre Vor- fahren fchon viele und richtige Beobachtungen davon gemacht. 4. Unter die Schriftfteller der ältern Zeit, die auf die Naturgefchichte der Krebfe aufmerk- —— ® ; s Schriftitel- fam gewefen find, gehöret vornemlich ARISTOTELES, der Altvater der Naturgefchichte. ö © i 16 EINLEITUNG. Man findet Beobachtungen von ihm, fowohl in feiner Hifloria animalium, dis auch in feinen Abhandlungen de generatione, de partibus, de refpiratione. Puinius hat gleichfalls in feiner Naturgefchichte die Krebfe nicht übergangen. In des Euıaxı hiforia animalium finden wir unter den fabelhaften auch manche gute Bemerkung. ATHENEUS, fein Zeitgenofle, hat in [ä. nen fo genannten Zibris DeipnoJophiftun auch manches Gute von den Krebfen gefagt. Von den Schriftftellern der mittlern Zeit, welche uns bald mehr, bald weniger von den Cruftaceis berichten, will ich nur folgende, als die merkwürdigften anführen: nemlich aus dem ızten Jahrhunderte: VINCENTIUS in feinem fpeeulo naturali. Aus dem ıötea Jahrhun- derte: CAKRDANUS de rerum varietate. SCALIGER Exercitationes adverfus Cardanım. Scak- ger Comment. in Ariftot. bift. Animal. Petr. BELLONIUS de »atıra ageatilium. H. SaLvıamı de pijeibus. BARTHOLINUS de matura. RONDELETIUS de pifeibus. GESNERUS bifler. ani. malium,; diefer kat falt alles gelammelt und zufammengetragen, was er bey feinen Vorgän- :gern gefunden. Ein gleiches that im ızten Jahrhundert J. Sachs vor Lewenrbeimb in feiner Gammarologia. Francof. 1661. Diefes Werk würde nutzbarer feyn, wenn es nicht nach da- maligem Gebrauch, um yiele Belefenheit und Gelehrfamkeit zu zeigen, fich zu oft und zu ‚Jange ‘bey Nebendingen aufgehalten hätte, die gar nicht dahin gehören, und wodurch auch der gedultigfte Lefer ermüdet und verdriefslich gemacht werden mufs. Noch gehören in die- fem Jahrhunderte: ALDROVANDI Trad. de animalibus exfanguibus. NIERENBERG de mira- culofis naturalibus terre promiffe: F. SPERLINGII Zoologia phyfica. JoH. DE LET in fei- ner Befchryvinge van Weftindien. Leiden. 1633. fol. Als darauf GEORG MARGGRAF ein holl. Arzt mit W. Pıso, der auch ein holländifcher Arzt war, nach Brafilien gieng, um die Na- turgefchichte diefes Landes zu unterfuchen, Marggraf aber 1644 in Africa ftarb, To gab Joh. ‚de Let deffen hinterlaffene bifloriam rerum naturalium Brafiie zu Amfterdam 1648 in folio heraus, welche nachher weit vermehrter nebft des Pifozis medicina Braflienfi mit Job. Bon- £ii Anmerkungen, unter dem Tittel: Ga. Pifonis de Indie utrinfgue re naturali & medica Libri EINLEITUNG. 17 Libri quatuordecim. Amjterd. 1658. in fol. herausgegeben worden if. SCHWENKFELD The. riotropheum Silefie , befchreibt nur den Flufskrebs. MENTSCHEL Diff. de Cancris. 1661. Li- Bavıus Di]. de Gammaris. 1610. MUkALTO Anatomia Aftaci in feinem Vadem. anatom. 1677. Da des HARVEII Generatio Cruftatorum verloren gegangen ift, To lälst fich deffen Werth nicht beurtheilen. So wie überhaupt das ı$t° Jahrhundert der Naturgefchichte viele Aufklärung ertheilt hat, fo hat auch die Kenntnifs der Krebfe an derfelben ihren Antheil bekommen. Die Hab- fucht, welche fonft allein die Menfchen in fremde Länder trieb, war befriediget, oder viel- mehr fie Auen nicht mehr fo gefchwind befriediget werden, da man der Natur ihren lang- gelammleten Vorrath mit unerfättlicher Gierigkeit entriffen hatte. Man mufste nun theils auf diejenigen Naturproducte aufmerkfamer werden, die man bisher, weil fie keinen gefchwinden Reichthum verfprachen , verachtet hatte; theils war auch der Begriff des Wunderbaren all- mählig verraucht, womit die Phantafie bisher die Köpfe derer, welche neüe, unbekannte Länder auffuchten, erfüllt hatte, und wodurch die Kenntnifs der Wahrheit fo fehr aufgehal- ten wird. Man wollte denen übertriebenen und fabelhaften Erzählungen nicht fo recht mehr trauen, womit die Reifebefchreibungen ausgefchmückt waren. Leüte von gefeztem Gemüthe, und die beffer mit Wiflenfchaften und Naturkenntnifs ausgerüftet waren, wagten es, fich den Gefährlichkeiten auf der See, und denen gleich grofien Gefahren eines ihrer Natur zu wenig angemeflenen Clima’s auszufetzen, nicht um Schätze zu fammeln, fondern um Kraüter zu fuchen, Vögel zu fchieflen und Fifche auszutrocknen. Diefer edle Eifer für die Naturgefchichte bereicherte nicht nur unfere Kerntnifs mit unzähligen neüen Gegenftänden aus fremden Welt- theilen; fondern ee wurden zugleich diejenigen, welche nicht felche gefährliche und koftbare Reifen unternehmen konnten, aufmerkfamer auf die Naturproducte ihres eigenen Vaterlandes. Die menfchliche Aufmerkfamkeit will erft durch etwas aufferordentliches und wunderbares rege gemacht werden. Je mehr man nun bey aller Verfchiedenheit der Naturkörper nach. Befchaf- fenheit des Climat’s doch auch immer eine gewifle beftändige Gleichförmigkeit in der Natur C u.” ng 18 | EINLEITUNG. wahrnahm, defto mehr reizte das zu neüen und forgfältigern Unterfuchungen; bis endlich die Naturgefchichte das Lieblingsftudium unfrer Zeit geworden if. In vielen Theilen derfel. ben herrfchte zwar immer noch viele Verwirrung , je forgfältiger man aber die Körper in be- ftimmte Olaffen und Ordnungen brachte, defto mehr entwickelte fiıch ihre Mannigfaltigkeit, defto leichter wurde es, fie zu überfehen, und die Seele bekam immer mehr Stoff zu Be- trachtungen und zur Bewunderung des Schöpfers. Es würde zu weitlaüfig und auch überflüßsig feyn, alle die Schriftfteller anzuführen, ° bey welchen ich hie und da zerftreüte kleine Bemerkungen über die Krebfe gefunden habe; A . es fey genug, einige der vornehmften Schriften anzuführen. 2 Unter denen, worinn Abbildungen von Krebfen gefunden werden, rechne ich folgen- de: J. Jonston’s Hiftoria naturalis de exfanguibus agquaticis; dies Werk it wenig brauck- bar, denn die Abbildungen find gröftentheils nur aus dem Rondelet, Gefzer und andern äl. tern Werken copirt, wobey die Unterfcheidungskennzeichen fo unkenntlich und unbeftimmt find, dafs fich aus denfelben fchlechterdings keine fyftematifche Kenntnifs hernehmen läßt, daher auch weder der Ritter Zirzne noch andre Syftematiker ihn anführen; auch ich habe ihn nur da citirt, wo ich meiner Sache gewifs war. Rumruıı Amboinifebe Raritäterkammer. Amft. 1705. ift eines der beften und nützlichften Werke über diefen Gegenftand; da er aber kein Naturfyffem kannte, fo find auch die Kennzeichen der einzelnen Arten nicht deütlich genug angezeiget. SEBE Thefaurus animalium T. Ul. ift in Anfehung der Abbildungen das befte Werk, -was man bisher über die Krebfe gehabt hat, nur Schade dafs der Text fo we- nig der Schönheit und Genauigkeit der Kupfer entfpricht. KnoRR in feinen Delieiis zature hat einige wenige Krebfe mit Farben abgebildet; auch findet man einige ausgemahlte in des CATESBY Imag. Pifcium. fol. Norimb.; dem Tittel nach verfpricht am meiften L. RENARD poiffons, ecreviffes & crabes de diverfes couleurs & figures, que Pon trouve autour des Isles Molncques & fur les cötes des zerres auflrales. & Amfterd. 1754. fol. Allein fchon der bloffe 7 a e. EINLEITUNG. | 19 Anblick zeigt das abgefchmackte, buntfcheckigte und erdichtete diefer Abbildungen, dafs es nicht einmal verdienet angeführt zu werden. Noch findet man einige Krebfe mit natürlichen Earben in RÖSELS esknbelafitiunzen, T. IH. und in SuLzers Gefchichte der Infecien, fo wie mit {chwarzen Kupfern in Hans SLOANE’S voyage to Jamaica. fol. Lond. 1725. BARRE- LII Zcones rariores. BONANNI biftor. rerum natural. Rom. 1773. GRONOVII Zoophylacium. fol. Amft. 1763. ROCHEFORT hiftoire des Antilles. J. PLANCUS de Conchis minus notis. Ve. net. 1739. PANTOPPIDANS ac selchichte D. Ne. Kop. 1754. PENNANT Briti/b Zoo- logy. Vol. IV.. Lond. 1777. PHIPPS Reifem. VALENTYN Muf. Mufeorum. Frank. 1704. BASTER Opufeul. fubcefiva. Harl. 1759. Pauuas Jpieil. Zool. Berol. 1774. T. I. Star. Mül- LERS Ueberfetzung des Linneifchen Naturfyltems. Brown bifl. of Jamaica. Zu den Schriften, in welchen die Krebfe anatomifch unterfucht find, gehören: Bra- SIUS Anatome animalium ; Rörer, T. II. Portius in den Sammlungen der Kaiferl. Aca- demie der Naturforfcher. SWAMMERDAMS Bibel der Natur. Mıwası Differiazione [al tim. panetto del® udito fcoperto nel Granchio Paguro © falla bizarra di Ini vita. Napoli. 1778. 8. Endlich fo findet man Nachrichten ohne Kupfer von den Krebfen in fo vielen Schrif- ten, dafs ich nur die wichtigften anführen kann. LInNE' Syffema Natur. Linn. Fauna fueci- ca. Linn. Muf. Lud. Ur. Fagrıcl fyfl. Entomolog. Fabric. Reife nach Norvegen. Ejnfd. Species infedlorum. T. ı. O. Fabricii Fauna Grenlandica. H. STRÖMS phyfiske och «cono- miske Beferiv. over Sondmör. Sore. 1762. Ada Hafnienf. Ada Nidrofienffa. MÜLLER pro- drom. Zool. Dan. 1776. FORSKAL Defcriptiones animalium. 1775. Ada Helvetica.a OLDEN- DORPS Gefebichte der Mifion. LABAT ae aux Isles de PAmerique. Kaums Reifen nach Nordamerica. 1754. BRÜNNICHII Ichthyologia Mafflienfis. Hafn. 1768. &c. I Kap ww. f: DITAMEITITEZRTEN ERW LT 1 TV PEOTERERLREE FIR "Zn _ . ° u . wi PP ". EINLEITUNG. ” Ich habe der Ordnung am beiten gemäfs gefunden, diefes Werk in Abfchnitte einzutheilen. io u ' h Ra, ..: Der erfie Abfchnitt foll die allgemeine Naturgefchichte der Krebfe enthalten. Pi Br ° + " | er Der zweyte die Befchreibung der verfchiedenen Arten. Ru. 2 Me Der dritte endlich die anatomifche Zergliederung einiger Atem TR ‚R ‚ı fhie ann HinaH N a; 7 3 N ar a a ni “ u Sy 4 23 x z 2 u Fr 2 Pix Pi i 2 “ a a ale, . + ‚ t je; a ar Erfter Abfehnitt. Allgemeine Naturgefchichte der Krebfe Io D. deütfche Wort Krebs heifst im Niederfächfifchen Krever „ fchwedifch Aräfweta, 22 ERBEN a zer rersie. eng)! Brsuice,, Huzkiz, ) Esneoife..n Ob alle diela un. Name. ter einander ähnliche Benennungen vom Griechifchen Kapxwes herkommen, das überlafle ich andern zu entfcheiden. Auch will ich es nicht ausmachen, ob die Griechen diefes Thier darum fo genannt haben, weil es einer mit krummen und geraden Zafern befezten Wurzel gleicht, oder ob: man die Wurzel nach, dem Krebs genannt. So viel ift gewifs, dafs es Wur- zein giebt, die fehr viele Achnlichkeit mit einem Krebs, oder Krebfe, die fehr viele Achn- 2 22 Erfter Abf[chnitt. lichkeit mit einer Wurzel haben. Man betrachte nur die hier fig. A. abgebildete Paffinak- Wur- zel, welche D. Berniz in Pohlen gefunden, und in den Mifeellaneis $. R. I. Acad, Natur. Cur. An. I. Dec. I. Obf. 98. p. 173. befchrieben hat. So hat auchidie Rad, ferpent. vulg. yubra eben um ihrer krebsförmigen Geftalt willen den Namen Krebswurzel eriilehe an 1 wünfcht, dafs das Wort KREBS deütfchen Urfprungs feyn mögte, der wird es eitweder vom Niederdeütfchen KRUPEN (repere) herleiten müffen, weil fich diefes Thier durch feinen rück. wärtskriechenden Gang = andern drei, oder vom Niederfächlifchen gripez, greifen , weil diefes Thier alles mit feinen ‚Scheeren ergreift und fefthält. Einige Erymologen geben dem Wort Krebs einen gleichen Urfprung mit Krabbe, angelf. CrDeeyeniehrred, Krabba , ‚griech. Kogußos, engl. zbe Krab, franz.-Crabe, holl. Krabbe, ital. Gambaro,; und leiten es hıer vom krabbeln, welches eigentlich ein iterativum und diminutivum von krazen it, und entweder als ein Neutrum mit dem Hülfsworte fayz fo viel heifst als, auf Händen und Füllen mühfam kriechen, oder als ein Adtivum die Bedeütung hat, mit den Spitzen der Finger lecker begreifen oder fanft kratzen, wie das italiänifche grappeggiare. Auch braucht man im Nieder. fächfifchen das Wort krabbeix, wenn ein Thier mit vielen Füffen, oder wenn mehrere Thiere hurtig und dicht unter einander herum kriechen. In allen diefen Benennungen fcheint eine Aehnlichkeit mit dem Umherkriechen diefes achtfüfsigen Thieres zu liegen, daher fie fat in allen lebendigen Sprachen beybehalten find. Im Syftem pflegt man nur diejenigen Krebsarten Krabben zu nennen, welche kleine kurze Schwänze haben, die fie unter ver Leib feft anzu- legen pflegen; und da der Rückenfchild bey vielen hinten etwas breiter wird und herunter- hängt, wodurch er die Geftalt einer Tafche bekommt, fo hat man, um diefer Aehnlichkeit willen, denen Krabben auch oft den Beynamen Tafchenkrebfe gegeben; doch beflimmt man auch hiemit oft nur eine gewifle einzelne Art, wie unten angezeigt werden wird. Im Lateini- fchen heiffen die Krabben gewöhnlich Cazcrö, und die langgefchwänzten Afaci, obgleich auch diefe Benennungen von vielen in einem bald allgemeinern bald eingefchränktern Sinn ge- braucht werden; fo wie Zinneus das Wort Cancer fogar zum Gefchlechtsnamen gemacht hat, welches aber leicht Mißverftand verurfachen kann. Erfter Ab[chnit:, 23 Für diejenigen, welche etwa die Japonifche Nomenclatur lieben, will ich noch diefes Bihahfägen; Ihr allgemeiner Name, womit fie diefes Gefchlecht bezeichnen, ift Jebi. Ihre Verfchiedenheit wird durch gewifle Beyworte, die hinzugefügt werden, ausgedrückt. „Jebifako ift der ei kleine Krebs, der an den Küften des balthifchen Meeres im Ueberflufs ge- funden wird. Der Si- Jebi ift nicht fehr von dem gemeinen Krebs verfchieden; der Dekma- ‚Jebi gleicht auch dem gemeinen Krebs, und lebt blos im füffen Waffer, wird auch nach uch jährlichen Alter fchwarz. Der Kurnum- Jebi hat die Länge eines Fufses, der Schwanz ift fchwarz, und verurfacht Bauchfchmerzen und Kolic. Der gewöhnliche Flufskrebs heifst Koni. Eine andere Art, vermuthlich der €. caxcrinus heilst Kabzlogani oder auch Urkiu , und hat am Kopf ein fpitziges, langes, zackigtes Schwerdt. Der Sinzcigani oder eingekerbte Krebs ift überall voll Warzen, aufler nicht an den Hinterfüffen, welche glatt und beynahe walzenförmig find. 2 So wie man beynahe unter allen Claffen der Thiee Amphibien findet, das heifst, fol- che, die fich in mehrern als in einem Element aufhalten, und fich bald in diefes bald in jenes begeben, fo könnte man auch die Krebfe wohl unter folche Amphibien zählen, indem wenigftens einige Arten derfelben fich gröftentheils auf der Erde in Höhlen und Schlupfwin- keln aufhalten, und nur zu gewiflen Zeiten das Waffer fuchen; andre auch wieder die mei- fte Zeit im Wafler leben, und nur dann und wann ans Ufer fleigen. Allein we ift denn nun eigentlich im Naturreich der Ort, wohin fie zu ftellen find ? An welche zwey Glieder der groffen Kette der Natur find fie geknüpft? Wenn uns wirklich Ichon ein jedes einzelnes Glied diefer unermefßslichen Kette bekannt wäre, [o würde es auch ‚ nicht fchwer werden, einem jeden Thiergefchlecht feinen Rang zu beftimmen. Allein wäs find alle unfere Naturfyfteme und Stufenfolgen mehr als abgeriffene Theile derfelben, die wie in eine bald mehr bald weniger fcheinbare Ordnung zufammenknüpfen, und ohne Aufhören Ihr Standert im Syftem. 24 Erfter Abf[chnitt. neüe Glieder dazwilchen Ichieben,, oder fie anderswo verfetzen. Auch bey diefer Gattung der Creaturen, zeigen fich die Schranken unfers Willens, Man hat die Krebfe bald unter die Schaalthiere, bald unter die Fifche, bald unter die Infecten gefetzt. Diejenigen, welche das erfte thun, theilen die Schaalthiere in Orzxftacea, oder wie Plinius fie nennet, Uruflata, und in Teftarea ;, die erften find die Krebfe, die andern die Conchylien, und man fetzet die Cruftacea zwifchen die Molufca und Teftacea, denn mit jenen haben fie das gemein, dafs fie von auffen mit einer obgleich weichen und zerbrechlichen Rinde umgeben find, däher fie auch im ‚Griechifchen woranosreura genennet werden. Diefe Rangordnung "hat etwas gefallendes; und fie ift der Natur gemäfser, als wenn viele fie unter die Fifche gefetzt haben. Ihre Schaa- 'le hat in Anfehung der Glätte und Farben fehr viel ähnliches mit den Schneckenhaülern; fie leben mit den Schnecken gemeinfchaftlich, und ihre Nahrung ift groffentheils diefelbe, Allein dem ohngeachtet find die hart und weichfchaaligten Thiere in Anfchung der meiften Stücke zu welentlich von einander verfchieden, als dafs fie fo nahe zufammen ftehen könnten. Denn ‚die aüffere Schaale ift bey denen Conchylien nicht eigentlich ein Theil ibres Körpers, fondern nur ihre Wohnung ; fie felbft hingegen haben einen fehr weichen und fchleimigten Körper. Die Schaale der Krebfe hingegen ift gewiffermaflen ihre eigene Haut, die das Fleifch ein. fchliefst; oder man könnte auch fagen ihre Knochen, die bey ihnen aufferhalb, bey denen übrigen Thieren aber innerhalb find. Und überhaupt ihr ganzer Bau, ihre Lebensart, die doch auch in der Gefchlechtsordnung mit in Betrachtung gezogen werden follte , entfernt {ich fo weit von denen mollufeis und zeffaceis, üals die Natur fich hier einen Sprung erlaubt haben mülste, der nicht wahrfcheinlich ift. Dies brachte fcharfinnige Naturforfcher auf die Gedanken, denen Krebfen andere Nachbaren im Naturreich aufzufuchen, und man mufste natürlicher Weife dabey auf die Infecten fallen, indem ihr ganzer Bau, und felbft ihre Oe. sonomie mit diefen fehr viel gleichförmiges hat. Denn äa es ein wefentliches Kennzeichen der Infecten ik, dafs ihr Körper durch verfchiedene Einfchnitte getheilt it, und bald der Kopf von üer Bruft, oder diefe vom Hinterleib, oder alle Ärey von einander abgefondert, nd nur durch einen bald hreitan 'baid engern Canal mit einander verbunden find, fo findet Erfter Abfchnitt. 05 man auch bey den Krebfen einen ähnlichen Einfchnitt, wodurch die Bruft vom Hinterleib ge- wiffermaflen abgefondert wird. Sieht man zugleich auf den Bau ihrer Füffe, auf das denen Infecten allein eigene der Fühlhörner, auf ihre Lebensart, fo bleibt wohl kein Zweifel übrig, dafs die Krebfe wirkliche Infecten find. Man könnte auch das öftere Ablegen der Haut als ein Kennzeichen anfehen, dafs fie zu den Infecten gehören, wenn nicht dies auch einigen andern Thieren, z. E. denen Schlangen eigen wäre. Weit gröffere Schwierigkeiten aber macht es, denen Krebfen im entomologifchen Sy- ftem einen fchicklichen Platz zu geben. Es ift bekannt, dafs der Ritzer LinnE'us alle Infe- cten welche keine Flügel haben in eize Claffe zufammengebracht hat. Da fiehet man denn nun freylich ae Infecten neben einander, wo doch gar kein Uebergang von einer Art zur an- dern zu finden it. Dem erften Anfchein nach, fcheint zwar eine Spinne und eine kleine Krabbe noch fo ziemlich zufammen zu gehören, allein welcher Sprung ift nicht zwifchen ei. nem Hummer und einer Kreüzfpinne, und wer kann glauben, dafs der Schöpfer diefe beiden Thiere auf der groffen Leiter der Natur auf die zunächft neben einander ftehenden Sproffen geftellt habe ? Da in denen bisher bekannten Infectenfyftemen die hartfchaaligten Infecten,, ( Coleopte- ra) die erfte Ordnung ausmachen, deren Körper , Kopf, Bruf und Hinterleib mit einer horn- artigen Haut bedeckt ift, die man gewiflermaffen für die Knochen des Thieres halten kann, weil die Muskeln in diefelbe eingepflanzt find, fo fcheinen mir die Krebfe hierinn fo viel übereinftimmendes zu haben, dafs ich es für eine nicht ganz unfchickliche Stelle hielte, die Krebfe und einige aedere Aptera gleich voran unter die Coleopztera zu letzen. Man dürfte nur gleich diefelben in zwo Claflen theilen, nemlich ohne Flügel und mit Flügeln. Der Moluk- kifche Krebs ( Monoculus polyphemus Linn.) würde denn alfo etwa das erfte Infect feyn, und: indem er mit der Schildkröte manche Aehnlichkeit hat *), fo könnte durch ihn das Infecten- nm nn nn nn nn nn *) Infonderheit auch diefe, dafs der Krebs fo gut als die Schildkröte ein Amphibium kann genannt werden. D 26 Erfter Ab[chaitt. > reich mit dem übrigen Thierreich verbunden werden, Unter denen Coleopteris mit Flügeln, müfsten alsdann diejenigen zuert kommen, deren Oberfügel fo zufammengewachfen find, dafs fie gewiffermaffen: nur eine Schaale ausmachen, und auch keine Unterflügel haben. Schon die Gröfle der Krebfe fcheint es zu fodern, dafs fie voranftehen. Ich geftehe es gerne, daß auch hiebey manche Schwierigkeiten obwalten, welche aber doch groffentheils dadurch ge- mindert werden, wenn man die Gefchlechter vervielfältiget, und manche Infecten von ein- ander bringt, die Linxeus unter ein Gefchlecht geferzt hat, als welches noch aus mehrern Urfachen nothwendig zu feyn fcheinet. Doch da es eigentlich hier nicht der Ort it, dies aus einander zu fetzen, fo behalte ich mir es bey einer andern Gelegenheit vor, und will ‚das bisher gefagte blos als eine Meynung oder als einen Vorfchlag angefehen wiflen, der fcharfinnigen Naturforfchern Gelegenheit zum Nachdenken geben kann. 3. ——— In allen Gegenden der Welt, wo Gewäffer find, pflegt man auch Krebfe zu finden , Ihr Aufent- halt auffer nur in Siberien hat man bisher noch keine finden können. Dem ohngeachtet ift ihr Aufenthalt fehr verfchieden, und richtet fich nach der ihnen fchon von der Natur gegebenen Anweifung. Denn: einige wohnen auf dem Lande, andre im Wafler. Von denen, welche auf dem Lande wohnen, lieben einige trockne Oerter, und pflegen fich gern auf den Bergen aufzuhalten, wo fie fich, wie die Kaninchen unter der Erde ihre Höhlen machen. Andre lieben mehr fumpfigte Gegenden, und diefe wählen fich gemeiniglich die Ufer der Gewäfler zum Wohnplatz, und halten fich entweder in den falzigen Sümpfen am Neer felbft auf, oder fie machen fich Höhlen unter den Wurzeln der Baüme und Geftraüche und unter den Steinen, doch fo, dafs das Wafler zur Fluttzeit fie erreichen kann, und fie befpühlt. An- dre fuchen on Felfenritzen zu Schlupfwinkeln auf, und gehen gemeiniglich nur des Nachts auf ihre Nahrung aus. Doch haben alle Landkrebfe eine geheime Neigung zum Wäl- fer, und find daher für wahre Amphibien zu halten, daher fie auch nicht unterlaffen, we- Erfter Abfchnitt. 27 nigftens einmal im Jahr fich in diefem Element zu erquicken. Alle Landkrebfe können auch in fo fern Seekrebfe genannt werden, weil fie fich niemals blos mit füffem Wafler begnügen, auch nicht ihre Eyer demfelben anvertrauen, fo nahe es ihnen ug feyn mag , fondern fie überüemen lieber ‚die gröften Mühfeligkeiten, um nur die See zu erreichen. Die Waflerkrebfe halten fich entweder im füffen oder im falzigen Waffer auf. Unter jenen it uns allein hier zu Lande der Flufskrebs bekannt, und einige kleine Garneelaffel- arten; ob es gleich in andern Welttheilen noch einige andere, ja auch Krabbenarten giebt, die in Flüffen wohnen. Der Flufskrebs hält fich entweder in Strömen auf, wo er fich an den Ufern tiefe Höhlungen zu machen pflegt, oder in 'Teichen, wo fie aber, es mülsten denn die Teiche ausdrücklich für fie befiimmt feyn, nicht gern gelitten werden, weil fie die junge Fifchbrut verzehren, und Löcher in den Damm wühlen, die das Wafler immer gröffer fpühlt, wodurch er mit der Zeit wandelbar wird; oder fie leben in Bächen und unter Steinen, da- her man fie Steinkrebfe zu nennen pflegt, diefe letztern Iind gemeiniglich etwas kleiner, auf dem Rücken fchwärzer, unten hingegen weifler, allein fie Iind am Gefchmack allen an- dern vorzuziehen, weil fie in den Bächen das reinfte Wafler, und von denen vielen kleinen Fifchen und Fröfchen die befte Nahrung haben , und diefelbe beffer hafchen können. So arm aber die füflen Waller an Verfchiedenheit der Krebsarten find, einen fo viel gröffern Reichthum ernährt die See. Und unter diefen lieben einige die Tiefen, andre aber finden unter und zwifchen dem Schilf und Seemoos ihren liebften. Aufenthalt. Einige lieben die Wärme, andre aber die firengfte Kälte, und nähern fich den Polen, es fey nun aus wirklicher Liebe zur Kälte, oder weil Ge dafelbft am meiften die ihnen gemäfle Nahrung finden. Beym Gewitter bleiben die Flufskrebfe nicht gern im ‘Wafler, fondern bemühen fich, aufs Land zu kommen, daher fie alsdann oft mit Laternen oder Fackeln am Ufer aufgelucht werden. Ueberhaupt fteigen alle Krebfe des Nachts gern aus dem Waller, und fuchen fich Kraüter und Würmer. D2 * 28 Erfter Abfchnit& ES Wer follte es glauben, wie es uns doch fo viele Alte verfichern, mit deren Namen Ihre Nah- an ich einen ziemlichen Platz ausfüllen könnte, wenn ich meine Belefenheit auskramen wollte , wer follte es glauben, dafs die Krebfe fo gefchickte Chymici wären? Sollten nicht alle die. jenigen, welche um das Gold aufzulöfen, und zur Nahrung dienlich zu machen, ihr ganzes Vermögen im Rauch auflöfen, follten, fage ich, nicht diefe billig bey den Krebfen in die Schule gehen? Ja, die Krebfe find die groffen Weltweifen, die den Stein der Weifen ken- nen. Sie fuchen aus dem Sande auf dem Boden der Flüffe und Bäche die kleinen Goldkörner ' hervor, und genieffen dadurch täglich eine eben fo köftliche Speile, wie Antonius nur ein- mal aus den Händen feiner geliebten Cleopatra zu koften empfieng. Ihr Magen ift der rechte chymifche Ofen, in welchem fich das Gold vermöge ihrer kalten und phlegmatifchen Leibes- befchaffenheit auflöfet, und fich in ihre eigene Subftanz verwandelt. Es ift daher gewifs eine fehr undankbare Vergeflenheit, dafs man die Krebfe nicht längft zu einer Univerfal- Arzney vorgefchlagen hat; zumal da fie gar nicht fo geheimnifsvoll mit ihrer Kunft find, wie unfre Goldmacher. Diefen fieht man es gewifs nicht an ihren Kleidern und übrigem Anzug an, dafs es nur auf fie felbft ankommt, reicher wie Croefus zu feyn. Die Krebfe hingegen zeigen ei. nem jeden, wer es nur wiffen a, an denen röthlichen Goldfiecken, welche überall auf der Schaale hervorkommen, dafs ihr ganzes innerftes aufgelöstes Gold feyn müfe. Um aber nicht diefe armen Krebfe einer gar zu graufamen Nachftellung auszufetzen, kann ich meine Lefer verfichern, dafs auch die Forellen um diefes Geheimnifs wiffen, wie wir folches deüt- lich aus denen rothen Flecken fehen, womit fie befprengt find. Sollte dies aber dennoch je- nıanden unglaublich vorkommen, dem mufs ich verfichern, dafs ich von einem gleichen Un- glauben angefteckt bin. Weniger unwahrfcheinlich, aber doch noch nicht bewiefen genug, ift die Behauptung, dafs einige Seekrebfe fich mit Ambra nähren. Indeflfen wäre dies nichts auflerordentliches, da derfelbe von mehrern Thieren genoflen, und felbit oft in dem Magen der Wallfifche gefun- Erfier Abfchnitz 29 den wird. Dafs aber der Ambra, die einzige und beftändige Nahrung einiger Krebfe feyn follte, ift nicht zu glauben. Eben diefe Bewandnifs hat es auch mit der Neynung, dafs die Flufskrebfe im Win- ter ohne alle Nahrung blieben, fich wie mehrere Infecten in ihren Höhlen zu einem langen W/interfchlaf bequemten, und während diefes Schlafes durch Kin balfamifches Centralfalz er- nährt würden, welches fie aus der Erde an fich ziehen follen. r denen Cisonden! wo die Krebfe haüfıg find, und wo fich alfo auch am beften Erfahrungen machen lafler, weils man, dafs fie auch im Winter Nahrung zu fich nehmen. Indeflen if es gewifßs, dafs fie alsdann weit weniger Nahrung finden, und auch weit weniger brauchen. Denn da fie fchon an fich felbft von kalter Natur find, und alfo wenig ausdünften,, To leiden fie unter dem Eife, bey ‚zugefrornen Flüffen, noch weniger Abgang durch die Ausdünftung, und können fich daher auch viele Tage lang mit fehr weniger Nahrung behelfen. Die allgemeinfte und gewiffefte Speife der Krebfe if Fieifch. Ich verflehe aber hierun- ter alle thierifche Körper; es fey nun Aas von Thieren, oder in der See ertrunkener Men- chen, oder Fifche, Fröfche, Infecten, Würmer, Mufcheln, Wafferfchnecken ; ja felbf ihr eignes Gefchlecht wird nicht von ihnen verfchont, welches von einer auflerordentlichen Gefräßsigkeit zeügt, da fonft die Natur aus gütigen Abfichten denen meiften Thieren, einen natürlichen Abfcheü gegen die Leichname ihres eigenen Gefchlechts eingepflanzet hat. Ja den Krebfen lüftert fogar nach dem Fleifch lebendiger Menfchen, und nicht felten haben fie eine Zehe des im Wafler watenden Fifchers abgezwickt; doch will ich zu ihrer Entfchuldigung vermuthen, dafs dies mehr aus Selbftvertheidigung als aus Gefräfsigkeit gefchieht. Dafs es zwifchen den Hebridifchen Infeln groffe Hummer geben foll, die wirkliche Menfchenfreffer find, und einen Menfchen, der fich in aller Unfchuld badet, ergreifen, mit fich in die Tiefe ziehen, und erwürgen, das gehört unter die Verleümdungen, wodurch man meine Lieblinge verächtlich zu machen fucht, wenn es gleich ein Olazs Magnus verfichert, und ein Gefzer in einem faubern Holzfchnitt fürchterlich genug vorgeftellet hat, 30 Erfter Abf[chnitt. Indelfen ift doch das Fleifch der Thiere nicht ihre einzige Nahrung, fondern fie Finden auch eben fo viel Wohlgefchmack an Pflanzengewächfen und Früchten. Sie fchleichen in die Gärten, und mäften fich mit Eıbfen und Tobakspflanzen; fie klettern auf die Baüme, und ftehlen Früchte; fie beiffen die Cocusnüfle auf, und laben fich an ihrer Milch. Kön- nen fie aber alle diefe Leckerbiffen nicht haben, fo find fie auch mit Gras, Neffeln und War. zeln vergnügt. Ja felbft die Fettigkeit des Bodens und manche Unreinigkeiten dienen ihnen zur Nahrung. Man kann leicht glauben, dafs diefe Verfchiedenheit der Nahrungsmittel, auch ihren ‚Gefchmack fehr abändern müffe. So hat man in Schlefien ‚Krebfe gefunden, die ‚einen fehr bittern obgleich nicht unangenehmen Gefchmack haben, und welches daher rühret, weil fie fich von den Calmuswurzeln nähren, womit das Ufer des Waflers .befetzt ik. Ja fie werden ‚oft ein Gift für den Men[chen, wenn fie von giftigen Kraütern gefreffen haben. Es finden alfo die Krebfe in dem Pflanzen-und Thierreich einen fo groffen Ueberfluß an Lebens. mitteln, dafs fie wohl nicht Urfach haben, den Goldfand aufzufuchen, oder dafs ihnen alle ärey Reiche der Natur zu Gebotte ftehen müfsten, welches allein ein Vorrecht der Menfchen äft. % ————m Es ift wohl unter allen Gattungen der Thiere nicht leicht eine, deren einzelne Arten Ihre Gröffe und Stärke. fo verfchieden wären, wie man es bey den Krebfen findet. Und diefe Verfchiedenheit rührt nicht etwa nur däher je nachdem fie mehr oder weniger ausgewachlen find, fondern es if ihnen diefelbe eigenthümlich eigen. Es giebt Krabbenarten, welche niemals gröfler werden, wie eine kleine Erblfe; und dagegen giebt es wieder andre von einer folchen Gröffe, dafs zwölf bis. fechzehn Perfonen fich an einer einzigen fatt efen können. Und wie viele Arten mögen uns noch unbekannt feyn, deren Gröffe uns noch in weit gröffere Verwunderung fetzen : würde. So kaufte Hr. Kämpfer in Japon ein Hinterbein von einem Krebfe, welches eben fo grofs und lang war, wie ein Menfchenbein. Und fo kann auch diejenige Krabbe nicht klein Erfter Abfehnies. 7 gewelen-feyn, vom welcher Rumpb erzählt, dafs fie lebendig auf einem. Schiffe an einem Stricke aufgchänget war,. und unter ihr eine lebendige Ziege fland,. die an dem Maft befeftl get werden: Ehe man es fich aber verfahe, erreichte die Krabbe mit einer. ihrer Scheeren das: Ohr diefer Ziege, und zog auf diefe Art das ganze Thier an fich, fo: dafs: es fchon ven dem Boden aufgehoben: war, und man eilen mufste, ihr diefen Raub wieder abzunehmen., welches nicht anders als mit gewaltfamer Zerbrechung der Scheere gefchehen konnte.. Man kann fich. leicht von: ihrer Stärke einen Begriff machen‘, da. fie im Stande find‘, eine Cocus- nufs ohne viele Umfände zu zerqustfchen,, die wir nun mit gröfter Mühe mit einem. Stein auffchlagen. können.- 6. In Anfehung der Farbe find die Krebfe fehr verfchieden, und’ es ift fo wohl fchwer als unficher, ein. beflimmtes Merkmal und Kennzeichen ihrer Verfchiedenheit daraus herzunehmen. Denn wer fich nicht an der See und. auf der See aufhält, der wird felten Gelegenheit haben, fie lebendig zu Geficht zu bekommen. Nach dem Tode aber verlieren die meiften ihre natür- liche Farbe, und nehmen faft durchgängig in den: Cabinettern eine hellgelblichbraune Farbe an; wenigftens verlieren die Farben viel von ihrer natürlichen Lebhaftigkeit und Schönheit. Nur unter den Krabben behalten einige ihre fchönen bunten Zeichnungen. Die meiften lang- | gefchwänzten Krebfe, haben im Leben eine grünlich fchwarze Farbe, welche hie und da bald’ mit braunroth,, bald’ mit blau untermifcht ift; und diefe pflegen im Kochen bald ftark, bald nur ganz. blafsroth zu werden. Die Krabben hingegen find theils auf dem Rückenfchilde mit eben folchen fehönen und abwechfelnden Farben geziert, wie die CGonchylien, und ihre Zeichnungen. find oft fo regelmäfsig, als wenn fie ein Spielwerk der Kunft wären. Einige werden im Kochen roth, andre behalten ihre Farbe, und einige werden gar fchwarz, wel. ches man für ein Zeichen hält,, dafs fie giftig find. Diejenigen Krabben „ welche mit einem rauhen, wolligten, oder moosartigen Welen überzogen find, haben gemeiniglich eine ein- en Ihre Farbe. 32 Erfter Ab[chnitt, förmige braune Farbe; wenn man aber diefe Rauhigkeit abfchabt, fo pflegt die darunter ver- borgene Schaale gemeiniglich ua ziemlich rein weifs mit untermifchten pfirfchblüäthroth zu feyn. Einige wenige Arten haben fchon im Leben die fchöne rothe Farbe, "welche andre nur erft durch die Gewalt des kochenden Waflers erhalten. Selb unter denen gemeinen Fluß. krebfen foll es im Solothurner Gebiet eine Art geben, welche im Leben von Natur roth ik, und welche man daher oft aus Scherz unter die gefottenen Krebfe mit auf die Tafel fezt. *) Vermuthlich if diefe Röthe denen Beftandtheilen des Waflers beyzumellen. Weberhaupt aber äft die Farbe bey dem männlichen Gefchlecht der Krebfe gemeiniglich lebhafter und färker als bey dem weiblichen, und diefen Vorzug behält es auch im Kochen. Die Natur fcheint fich im ganzen Infectenreich nach dieler Regel gerichtet zu haben, 7: m Die Begattung der Krebfe gefchieht gemeiniglich im Frühling, und fie unterfcheidet fich N von denen übrigen Thieren auf keine andre Weife, als in fo ferne es etwa die befondere Fortpflan- [age ihrer Zeügungswerkzeüge nothwendig macht. Das Merkwürdigfte, fo die Krebfe bey zung. .diefem Zeügungsgefchäfte vor allen übrigen Thieren voraus haben, ift wohl diefes, dafs beyde Gefchlechter doppelte Zeügungswerkzeüge befitzen, und da diefe unten, bey der Einlenkung der Fülle ftehen, nemlich bey dem Männchen am vierten oder lezten, und bey dem Weibchen am zweyten Fufspaar, fo ift es natürlich, dafs fich bey der Begattung das Weibchen auf den Rücken legen mufs, und auf folche Art vom Männchen beftiegen wird. Herr Spallarzani **) glaubt zwar, die Zeügungswerkzeüge wären bey den Krebfen fo ange- bracht, dafs fie fchwerlich eine wirkliche Paarung zulieffen, fondern dafs villeicht wie bey den Fröfchen die Eyer, welche das Weibchen fahren läfst, mit der Saamenfeüchtigkeit des Männ- *) Siche J. J. Wagner Helvetia curiofa. #*) Siehe die Vorrede des Hrn. Spallanzani zu Bonnets Betrachtungen über die Natur. Erfier Abfchnitt. 33 Männchens befprätzt wörden. Allein theils kommen während der Paarung nicht die Eyer Aus dem Weibchen, lern bleiben noch lange Zeit am Eyerftock, theils haben aufmerkfame Verfuche überzeügend gelehrt, dafs fie fich wirklich wie andere Thiere begatten,, auch das Männchen mit-einer dazu erforderlichen Ruthe verfehen ift. Zur Paarungszeit findet man die Saamengefäffe des Männchens , welche zu andrer Zeit kaum fichtbar find, dergeftalt aufge- fchwollen, und voll von einer weiffen, zähen,, kalkartigen Matetie, dafs fe einem in einan- der gefchlungenen , weiflen, dünnen Zwirnsfaden nicht unähnlich fehen. Die Tetknugehe. nung des Weibchen hingegen ift zu diefer Zeit auswendig mit einer ährlichen weiffen Materie überzogen, welche mit gutem Grunde für Saamen entweder des Männchens oder des Weib- shens zu halten if. Die Structur diefer Theile, und wodurch fich fonft noch die Bildung beyder Gefchlechter unterfcheidet, ift in dem anatomifchen Theile zu fuchen. “ Bey deppelten Zeügungsgliedern, und da das Weibchen auch noch aufferdem zwey Eyerfiöcke hat, ift denk auch eine fo viel gröffere Fruchtbarkeit zu vermuthen, die in der That Myriaden ausmacht. So hat z. E. Herr Baffer unter dem Schwanz eines Hummers 12444 Eyer gezählt, aufler denen, welche im Leib zurückgeblieben oder beym Zählen herunterge- fallen find. Herr Harmers in Coppenhagen fand N einer Krabbe über eine Million Eyer, und Zezrwerhoeck glaubt behaupten zu können, dafs von einem Paär Krebfen jährlich an zwey Millionen Eyer kommen. Jedoch begnügt fich das Männchen nicht mit einem Weib. chen, fondern es fucht fich noch mehrere auf, welches denn oft zu einem harten Krieg Ge- legenheit giebt, da fie nicht nur wie die Hirfche oder Böcke mit ihren Köpfen gegen einander ftoffen, fondern es kommt oft zu einem fo ernfthaften Gefecht, dafs fie fich einander Arm und Bein zerbrechen. Der Stärkfte geniefst die füffen Früchte des Sieges, und begiebt fich zu dem Ende mit feinem erfrittenen Weibchen an einen ruhigen und fichern Ort, um in den Armen der Liebe von feinem Kampf auszuruhen. Alles übrige, was noch von der Fortpflanzung der Krebfe zu fagen ift, gehet freylich nur zunächft die Senöknlichien Flufskrebfe an, da bey denen übrigen Arten das Element der weitern Unterfuchung Ciäinehe fetzet; es ift aber doch wohl zu vermutben, dafs die ftets E 34 Erfter Abfchnitt. einfache Natur fich auch hier nur geringe und unbedeütende Abweichungen erlaubt haben werde. So lange die Eyer im Leibe der Mutter find, haben fie eine gelbe Farbe; doch be- kommen diejenige, welche nun bald gelegt werden follen, fchon eine röthliche Farbe, die völlig braunroth wird, fo bald fie ausder Mutter kommen. Das erftemal, da ein Weibchen Eyer leget, pflegt die Brut nur geringe zu feyn. Ein jedes Ey hängt an einem befondern zarten Faden. So bald es nun aus der Oefnung kommt, und noch an diefem Faden hängt, krümmet der Krebs feinen Schwanz dergeftalt, dafs das erfie Paar der kleinen Schwanzfüffe diefes Ey faffen kann, und da diefe mit Haaren und Fäferchen ftark beferzt find, fo bleibt das etwas klebrichte Ey mit feinem Faden leicht daran hangen. Damit aber auch für die fol. genden Eyer Platz fey, fo wird diefes Ey wieder von dem zweyten Paar Schwanzfüffe aufge- ‚nommen, weiter gebracht bis zum dritten Paar, und fo geht die Arbeit ungehindert fort, bis alle Eyer dergeftalt unter dem Schwanz vertheilt find, dafs ein jeder Schwanzfufs eine Verhältnifsmäfsige Anzahl Eyer zu tragen hat. Wenn nun die Eyer noch einige Wochen unter dem Schwanz zur völligen Reife ge- bracht, oder gleichfam bebrütet find, fo kriechen ohngefehr im Junio oder Julio die Jungen aus, welche fo grofs wie Rofs-Ameifen find, aber fchon alle Theile des ausgewachfenen Krebfes haben. Wenn man fie zu diefer Zeit durch ein Vergröfferungsglas betrachtet, fo wird ihre zarte und proportionirliche Geftalt gewifs die Bewunderung eines jeden Beobachters erwecken. Die Mutter wird aber jezt ihrer Bürde noch nicht entlediget, indem die jungen Krebfe wenigftens noch 14 Tage fich an denen Fäferchen des Schwanzes fefthalten, bis fie mehr Stärke bekommen und fich felbft weiter forthelfen können. Man will nn haben, dafs wenn die Mutter bisweilen fill fitzet, oder fich bey ihrer Nahrung aufhält, es die jun- gen Thierchen wagen, fie auf einige Augenblicke zu verlaffen, hie und da herum zu fchwim- men, und fich nach gerade daran zu gewöhnen, ohne Leitung der Mutter zu feyn; fo bald fich aber einige Gefahr zeiget, oder auch nur das Wafler auf eine ungewöhnliche Art bewegt wird. welches für die im Waffer lebenden Thiere [chon genug Warnung ift, um auf ihrer Erfter Abfchnitt. 3, Hut zu feyn, fo weifs die Mutter durch eine befohdere Bewegung‘ des Schwanzes ihren Kin- dern ein folches Zeichen zu geben, dafs fie alle in größter Gefchwindigkeit herbeyeilen, fich ‚unter der Mutter in einen Klumpen zufammen fetzen, welche denn mit diefer fanften Laft an ficherere Oerter eilet. | So bald die weiche Schaale der kleinen Krebfe die Härte bekommen hat, die zu ihrem Schutz nöthig ik, fo werden fie nach und nach ihrer Mutter untreü, und verlaffen fie. Als. dann pflegen fie fich an den Ufern an kleinen Zäferchen und Baumwurzeln feft anzuhängen , und fich gewiflermaffen in diefelben einzuwickein und zu verbergen, bis fie fo gtofs und ftark find, dafs fie fich den Fluten ficher überlaffen können. Die Seekrabben haben nicht fo viele Sorgfalt für ihre Jungen, wie der Flufskrebs. Sie pilegen ihre Eyer ‚entweder felbfi am Ufer in den Sand zu legen, oder fie überlaffen es dem Meer, die demfeiben anvertrauten Eyer ans Ufer zu fpühlen, wo fie denn bald darauf durch die Sonne ausgebrütet werden, und das ihnen angemeflene Element wieder fuchen. Diefe gleichen alfo auch in diefem Stück den Amphibien. Die Landkrabben finden es doch nöthig, ihre Eyer nach der See hinzutragen, wo das Weibchen fie von ihrem Schwanz abfpühlt, und von der See ans Ufer werfen läfst, wofelbft die Sonnenwärme fie gleichfalls ausbrütet. Niemals vertrauen fie ihre Eyer den Flüflen an, fo nahe hen dielben auch feyn an: Die ausgebrüteten Jungen nehmen fie entweder felbft mit in die benachbarten Gebüfche und Wälder, ‚oder fie überlaffen es ihnen ‚„. ob und wenn fie.ihnen zu den Gebirgen nachfolgen wollen. Einige behaupten, dafs die Krebfe befondre Familien und Stämme unter fich haben, dafs jeder Stamm feinen befiimmten Ort habe, das Futter zu fuchen und ihre Jungen auszu. brüten, und dafs kein Stamm mit dem andern in Gemeinfchaft oder Verbindung lebe. Man hat zu dem Ende die Schaale eines Krebfes gezeichnet, ihn darauf einige Meilen weggebracht, und. dafelbft zwifchen andre Krebfe gefetzt, allein er hat den Weg nach feiner Heimath wieder gefunden, und ift an eben dem Orte wieder aufgefifchet worden , wo man ihn das erfte mal gefangen hatte. “Wenn gleich diefe Muthmafsung nichts unwahrfcheinliches enthält, E23 36 Erfter Abf[chnirs, indem dies auch von mehrern öckuee Weise linie wid, fo ift doch eine einzige folche Probe zu vielenvZufälligkeiten unterworfen, als dafs fich etwas zuverläfsiges daraus hernehmen lieffe.: es wäre daher zu wünfchen,, dafs hierüber mehrere Verfuche gemacht würden. Wenn bey der aufferordentlichen Bruchtbarkeit der Krebfe doch ihre Anzahl eben nicht fo haüfig it, fo kommt es daher , „weil die meiften Eyer und jungen Krebfe ein Raub der Fifche werden. So hängt alles in der Natur in der weifelten Ordnung zufammen, und eines mufs dem andern dienen. Die Fifche müflen Nahrung haben, daher müffen fich die Krebfe fo aufferordentlich vermehren; und der Krebfe müffen nicht zu viel werden, daher müffen die Fifche fie verzehren. | Von einer auffergewöhnlichen Hervorbringung der Krebfe etwas zu erwähnen, halte ich für fo viel überflüfsiger, da alle dergleichen Arcana, längft als phyficalifcher Aberglauben aus der Naturgefchichte verbannet find. Sollte aber wirklich noch jemand im Stande feyn zu glauben, dafs man aus dem Kopf eines Widders Krebfe machen könne, der darf nur den Sachs, Helmont, Kbunrath und andere darüber nachfchlagen, wo er eine fichere Anweifung dazu finden wird. Es wird behauptet, dafs einige weibliche Krebfe gänzlich unfruchtbar feyen, und nie- mals Eyer ereen, ob fie gleich fonft fett, wohlgeawchfen und ungemein fchmackhaft zu ef- fen feyn follen. Diefe nennt man. Spiefskrebfe. $ —— Unter allen bekannten Erfcheinungen in der Natur, ift nicht leicht eine, welche mehr Reprodu&ion der verlor- nen Glieder. Scheeren und Füflfe bey den Krebfen. Wäre es uns nicht zu fehr bekannt, weil wir es von das aüfferfte Erftaunen eines jeden erwecken mufs, als das Wiederwachfen der verlornen Jugend auf gehört haben, wodurch uns auch das Seltfamfte gleichgültig wird, fo würden wir es kaum glauben, wenn wir es auch mit eignen Augen fähen. Indeflen bleibt diefe Repro- Erfter Abfchnisk 37 üstion der verlornen Theile gewifs jederzeit für den beobachtenden Naturforfcher eiiier der | wichtigften Gegenflände, worauf er nur feine Aufmerkfamkeit richten, und woran er feinen Schasffinn üben kann. Wären wir im Stande, fie ganz zuverläfsig zu erklären, fo würde dadurch ein groffes Licht über die Lehre der Erzeügung verbreitet werden: Ehe man die Po- Iypen kennen lernte, und ihr wunderbares Vermögen, die abgefchnittenen Theile wieder zu ergänzen, ja felbft aus jedem abgefehnittenen Theile ein. ganzes Thier wieder herzuftellen , da war der Krebs faft das einzige lebendige Gefchöpf,. vom welchem: disfe Reproducdtionskraft bekannt war. Zwar behaupteten fchon unter den. Alten einige, dafs auch bey andern Thie- sen, ja felbft bey den Menfchen folches-, obgleich felten, gefchähe. *) Ich könnte viele alte Schriftteller als Zeügen darftellen, wenn ich meinen Lefern einen Dienft damit zu leiften glaubte,. dafs diefem und jenem Menfchen die abgefchnittene Nafe, andern die verlorne Zun- ge, andern die abgehauenen Finger, wieder denachlen feyn follen. Ja eine zahnlofe achtzig- jährige Frau foll in einer Nacht beyde Reihen Zähne wieder bekommen haben. Allein wenn ich auch den Falacotius.,, Bojanus,. und. wie die Herren. alle heiffen, zu Zeügen auffordern wollt@, würden es meine: Lefer darum eher glauben, und. würden fie nicht dem allen ohnge- achtet doch dem bekannten Sprichwort: es wachfen die Hände nicht wie die Krebsfcheeren, mehr Glauben beymeffen ? 27 - Von den Krebfen hingegen it es bekannt genug, dafs fie das Vermögen haben, ihre Fühlhörner, Scheeren und Füfle wieder hervorzubringen, wenn fie abgebrochen End: ja fie werfen fie zum Theil felbt von fich, wenn fie ihnen einige Ungelegenheiten machen. Wie fie diefes Abfprengen Fr Beine verrichten, davon kann fich ein jeder felbft überzeulen. Man nehme einen Krebs, oder welches noch befler ift, eine Seekrabbe, lege fie auf den Rücken, und‘ zerquetfche mit einer Zange das diitte oder vierte Gelenke eines Heihes fo mm nn *%) Zu diefer Reprodu&ion mufs nicht das Wiederwachfen der abgefchnittenen Haare, oder der verlor- nen Nägel an Händen und Füllen gerechnet werden, als welches aus ganz: andern Urfachen herzu- leiten if. Fi Erfter Ab[chnitk dafs die Schaale zerbricht. Gleich nach der Verwundung fängt der Krebs an zu biuten, und ‚der Schmerz zwingt ihn mit dem Beine hin und her zu zucken. Bald darauf aber hält er das verwundete Bein ganz gerade, ohne es mit irgend einem Theil feines Leibes zu berühren, Mit einemmal fpringt alsdann der zerquetfchte Theil des Beins mit einer ziemlichen Schnell kraft am zweyten Gelenke vom Körper ab; allzeit aber in dem weicheften Theil des Gelenks, To dafs der Rand der Schaale unverfehrt bleibt. Es geht auch an diefer Stelle am leichteften an, theils weil die Glieder der Fülse in den Gelenken am dünneften find, theils weil fie auch ‚dafelbft eine kleine runde Vertiefung haben. Auch ift zu merken, dafs diefe Reproduione- kraft nur alsdann fich befländig zeigt, wenn der Fuls im gten oder ten Gelenk abgebrochen wird, befonders im gen Gliede gehet das Wiederwachfen anı beften von ftatten; nicht aber, Pen er im erften, zweyten oder dritten Gliede gebrochen wird, wenigftens gefchieht dies {ehr felten; vielmal fieht man durchgängig, dafs wenn ihnen der Fufs an dem aüfferten Ge. lenk abgebrochen wird, fie fich felbft den übrigen Theil bis ins vierte Glied abbrechen, weil fie alsdann gewifs find, dafs fie wieder einen neüen Fuls bekommen werden. Der wiederge- wachfene Theil ift dem abgenommenen ‚ganz ähnlich, nur zuerft noch viel kürzer, mit der Zeit aber bekommt er die völlige Gröffe des vorigen. Auch wenn ein folcher junger Theil wieder abgebrochen wird, fo wächfet noch einmal ein neüer; wie weit fich aber diefer Ver. {uch treiben laffe, davon fehlt die Erfahrung. Zwar wachfen auch die kleinen Füffe und Bärte wieder, aber doch weit langfamer und feltener; fie find nicht einer fo grofien Gefahr ausge- fetzt, und die fparfame Natur thut nichts umfonft. Im Sommer geht diefes Wiederwachfen am gefchwindeften, und wird oft in wenigen Wochen geendigt, weil der Krebs zu diefer Zeit bey mehrerer Nahrung auch mehr Lebensfäfte hat. 2 ? Niemand hat mit mehrerm Scharflinn und mit gröfferer Genauigkeit diefes Wiederwach- fen der Krebsbeine beobachtet, als der Hr. v. Reaumur ; und ich hoffe, es wird meinen Lefern lieb feyn, wenn ich diefen groflen Naturforfcher felbf reden laffe. *) *) Siehe Me&moires de l’Acad&mie Royale des Sciences, 1712. Erfter Abfchnir 38 „ Zur Zeügung folcher neuer Fülle wird keine gewifle Zeit erfordert. Sie wachfen, 4; wie die Pille gefchwinde oder langfamer, nachdem die Jahreszeit ift; in den heiffe: fen Tagen gehet es am gefchwindeften. Auch der Ort des Bruchs verzögert oder befchleü- niget das Wachfen. Jeder Fufs hat 5 Gelenke; diefe find nicht mit einer Schaale , fon- dern nur mit einer pergamentartigen Haut bedeckt. Wenn man das aüfferfte Ende des Fuf- fes vor das erfte Gelenk hält, und von hier an gezählt am vierten Gelenke den: Fufs bricht, fo wächft er am leichteften wieder. Und hier breshen auch die Füffe natürlicher Weile, und nirgends anders, wenn es nicht mit Gewalt gefchieht. Doch bricht der Fufs nicht im Gelenke felbt, denn dies ift mit einer ftarken Haut bezogen. Die Schaale aber ec dem vierten Gelenke zwifchen diefem und dem dritten: befteht aus etlichen Stücken.- Man fiehet hier. wohl drey Näthe, und in diefen, fonderlich in der Mitte, bricht der Fufs.. ‚Die Stücken Schaalen find dafelbft nur fchwach zufammengefügt , und dem bloffen Anfehen nach nicht merklich in einander eingezahnet.. Es braucht nicht viel Gewalt den Fufs hier „, zu brechen. Neben den andern Gelenken find re iehen Näthe nicht; der Fufs it gröf- » fer, und bricht da nicht; und gelchieht dies mit: Gewalt, fo wächft er nicht fo bald wieder. Merkwürdig ift es, dafs nichts als dem abgebrochenen Theile ähnliches wieder wächft. Die Natur giebt dem Thiere alles wieder, er es verloren hat, aber nichts mehr, Ein oder zwey Tage nach dem Bruche zeigt fich,, dafs eine etwas röthliche Haut das Fleifch unmittelbar am Ende des abgefchnittenen oder gebrochenen Gliedes bedecket. *) Seine Fläche it ganz eben, wie wenn man ein leinen Tuch über eine Röhre fpannet. Das Ende des Fuffes fieht alsdann einer Röhre von Schaalen ähnlich. (Tab. I. Fig. 2.) Vier „ oder fünf Tage nachher, nimmt eben diefe Haut eine etwas erhabene Fläche an, wie das » Stück einer Kugel. Nach noch etlichen Tagen verwandelt fich die Kugelgeftait in eine ke- *) So bald das Bein abgebrochen ilt, Metzt fich an dem Stumpfe des Gelenks eine Gallert welche das Blut fillet; nimmt man aber diefe Gallert weg, fo verblutet fich das Thier, und Rirbt. $. den Arzt. T. HL. S. 351. Tab. I. Fig. 1. Tab. I. Fig. 3. Fig. 4 Fig. 5. Fig. 6. Fig. 7- 2) ” n» ” PR) _ ige: | B . 40 Erfter Abfch n itE geiförmige, die Haut verlängert fich fo, dafs fie fich in der Mitte mehr ausdehnet und ei. nen kleinen Kegel macht, deffen Grundfläche aber doch nicht die ganze Ründung einnimmt. Oft ift diefer Kegel nur gene Linie lang. Die Grundfläche bleibet einerley, die Länge aber nimmt zu. Nach. ıo Tagen beträgt fie oft 3 Linien; die Farbe der Haut, die ihn macht, wird weils: Was am Ende soth war, gehet ab. 5 Man darf aber nicht glauben, diefer kleine Kegel fey hohl, ob wir ihn gleich nur als aus Haut ‚gebildet befchrieben haben. Diefe Haut it eine Decke von Eleifch, und ent. hält fchon einen, zwar fehr kleinen Theil des Fufles,, ‚der aber doch dem, welchen man dem. Krebfe ‚geraubet, ähnlich ift. Sie it eine Gebählluntter, oder dasjenige, was bey der Frucht das innere und obere Haütlein it. Die Haut dehnet fich aus, indem der kleine Fufs wächft. Sie it fo dick, dafs man, um das Füfslein zu fehen, fie auflchneiden muß. Denn von auflen fiehet es nur einem kegelförmigen fleifchigen Auswuchfe gleich, was in ihr ftecket. Nach ı2 oder 14 Tagen ändert fich diefe Figur ein wenig. Das Kegelcken krümmt fich gegen den Kopf des Thieres. Einige Tage darauf krümmet fich diefer Reifchig- te Körper noch mehr. Die Ellbogen nimmt zu, und bekommt die Geftalt des Fuffes von einem todten oder filliegenden Krebfe. Der kleine fleifchige Theil liegt auf der Schaale, ohne daran zu kleben. Er fcheint zu keiner andern Bewegung als einer fchwachen federar- tigen gefchickt zu [eyn. Denn, wenn man ihn beüget, oder aus feiner Lage bringet, nimmt er die vorige und natürliche unvermerkt wieder an. Diefer zu aller Tkätigkeit un. tüchtige Theil wird in einem Monate oder in fünf Wochen, fechs bis fieben Linien lang. Weil Men sin Haut, die ihn bedeckt, durch ausdehnen dünner wird, und zugleich alle , Theile des Fuffes kenntlicher werden, fo kann man alsdann, wenn man alles in der Nähe befiehet, erkennen, dafs es nicht blos ein Stück Fleifch it; man bemerket etliche Gelen- ke daran. Sonderlich ift das’ erfte deütlich. Auch zeiget fich, wenn man ihn ans Licht hält, eine Linie, welche die beyden Zangen der Scheere abfondert, dsen Enden die Spitze des-Kegels oder des Fleifchklümpleins machen. \ „ Alsı tig Erfter Abfchnitt. Al '„ Alsdann ift der Fufs fertig, und bereit hervorzuftehen. Vom vielen ausdehnen reiffet ’ die Haut. Der Fufs er aus diefer feiner Decke, die ihm nun befchwerlich ift, heraus. » Er ift noch weich. Nach etlichen Tagen aber bekommt er eine fo harte Schaale als des „, alten Fuffes feine ift. Es fehlet ihm nur Gröffe und Dicke, die er erft mit der Zeit et- „ langt. Jezt, da er hervorbricht, ift er ohngefehr halb fo lang, als der Theil, der abge- „ riffen war. So Klein er aber it, fo kann er doch eben die Bewegungen machen. Es ift „ auch fogar mit dem Vergröfferungsglafe nicht zu erkennen, was bey dem Anfange der Bil. „ dung vorgeht. Die Theile find zu weich, und ungemein zart. Man kann das Wachsthum „ erft nach.etlichen Tagen bemerken. „ Ein gleiches Wiederwachfen erfolget, wenn man die kleinen Füffe und Hörner ab- , bricht; nur der Schwanz wächft nicht wieder, und der Krebs, dem man folchen abge- ss fchnitten, lebt nur wenige Tage nach der Operation. „ | Diefes wundervolle Reprodudtionsvermögen der verlornen Glieder, ıft den Krebfen ge- wifs aus fehr weifen Abfichten von dem Schöpfer verliehen. Denn da fie fehr raubbegierige Thiere find, und fich unter einander auch oft angreifen, l[o gefchieht es fehr leicht, dafs der eine mit feinen Scheeren die Beine des Feindes ergreift, welche er fehr feft hält. Diefer fein Feind kann fich alfo nicht beffer aus der Sache ziehen, als dafs er jenem das Bein fchenkt, welches er gefaffet hat, um nicht ganz ein Raub deffelbigen zu werden. Denn was liegt ihm grofs an einem Paar Beine? Die Natur elle ihn mit neüen. Infonderheit hat man angemerkt, dafs denen Landkrabben die Beine fehr lofe fitzen. Kaum faflet man fie bey einem Fufs fe, fo bricht fie fich denfelben ab, und laüft davon; mit gleicher Grofsmuth giebt fie noch mehrere Beine Preis; indeflen je weniger fie alsdann noch zu verlieren hat, _ defto fchwerer ift fie auch daran zu bringen, fich noch mehr zu verftümmein. Es wird wohl jederzeit eine der fchwerften Aufgaben in der Naturgefchichte bleiben , zu erklären, wie es mit diefer Reprodudtion zugehe. Einige unfrer Vorfahren *) fagten, es F *) Z. E. Sperlingii Zool. Phyf. L. V. c. 17. p. 432. 42 Erfter Abfchnite. käme daher, weil die Scheeren und Füffe nicht durch den männlichen Saamen entftanden feyen, fondern nur aus dem Ueberflufs der Säfte, fo wie bey den Baümen diefer Ueberfiufs der Säfte Blätter, und bey den Vögeln Federn hervortreibe. Ich mufs gefehen, dafs ich in diefer Erklärung nichts befriedigendes finde; nicht zu gedenken, dafs fie fich auf einen ganz unerwielenen willkührlich angenommenen Satz gründet, dafs die Scheeren und Füffe nicht fchon im Keim befindlich wären, da doch die eben aus dem Ey gekrochenen Krebfe fchon alle diefe Theile haben. Andre, worunter auch in der neüern Zeit der fonft berühmte Hartfoeker gehört, fchreiben diefes Wiederwachfen der plaftifchen Natur zu, weil fie es dem Mechanifmo nicht zutraueten, folche Naturwunder hervorzubringen. Sie nahmen daher zwey Seelen an; die vernünftige, und die plaftifche oder bildende, wachsthümliche Seele, und diefe letzte beforge die ganze thierifche Haushaltung, den Umlauf der Säfte, die Ernährung, das Wachsthum, ja felbft die befländige Bewegung des Herzens; und fie fey in dem orga- nifchen Körper gerade das, was im Ganzen die allgemeine Weltfeele fey. Eine folche Art zu philofophiren ift freylich fehr bequem, und'man kann einer folchen Seele getroft alles auf- bürden, was man nicht weiter zu unterfuchen Luft hat. Denn da man fchlechterdings nicht beweifen kann, wie weit die Kräfte diefer bildenden Seele reichen, fo ift auch in der gan- zen Natur keine Schwierigkeit fo grofs, auf welche man nicht einen fehr gelehrt fcheinenden Befcheid geben könnte. Allein ewig fern fey es von unferm denkenden Jahrhunderte, zu die- fer alten, baufälligen Efelsbrücke wieder unfere Zuftucht zu nehmen, wodurch allen weitern Unterfuchungen und Erfahrungen eine nicht zu überfchreitende Gränze gefetzt wird. Villeicht wird es meinen Lefern lieb feyn, auch hierüber den fcharfünnigen Reaumur zu hären: ,, Dörfen wir uns unterfangen, fagt er, zu erklären, wie diefe Reprodudtionen „ gefchehen ? Freylich können wir höchftens nur einige Muthmaflungen wagen. Doch wer „ wird unfern Muthmaflungen glauben, wenn es darauf ankumihe Begebenheiten zu erwei- „ fen, deren Unmöglichkeit klare Vernunftfchlüffe darzuthun fcheinen. Man könnte wohl » fagen, es gienge zu dem abgefchnittenen Theile vieler Nahrungsfaft; und fo viel, dafs 3, neües Fleifch gezeüget werden könnte. Wo finden wir aber die Urfache, die diefes Fleifch » 23 PP) Erfter Abfchnit:. 3 in Glieder und Gelenke theilet, und darinn Nerven, Maüslein und Sehnen machet? Das bequemite und villeicht vernünftige wäre, dafs man annähme, die kleinen Fülle, die wir entftehen fehen , wären jeder in kleinen Eyern eingelchloffen, und, nachdem man ei- nen Theil des Fuffes abgebrochen, würden eben die Säfte, die zur Nahrung und zum Wachsthum diefes Theils dieneten, dazu angewendet, dafs fie. den kleinen Keim des Fus- fes, der in dem Ey enthalten fey, entwickeln und hervorbringen hälfen. s; So bequem indeflen diefer angenommene Satz it, fo werden fich doch wohl weni- ge ihn anzunehmen entfchlieffen. Man müfste neben ihm ferner annehmen, im Fuffe des Krebfes fey keine Stelle, da nicht ein Ey läge, das einen andern Fufs einfchlieffe; oder, welches noch wunderbarer it, einen Theil des Fufles, der demjenigen von dem Orte an, wo das Ey lieget, bis zum Ende des Fuffes ähnlich fey; dafs alfo an alien Orten des Fus. fes ein Ey fey, das einen andern Theil des Fuffes, als das Ey drüber oder drunter ent- halte. Die Eyer, z. E. am Urfprunge jeder Scheere werden nur eine Scheere, die Eyer am Ende der Scheere nur Enden der Scheere in fich halten. Villeicht würde man lieber glauben wellen, jedes Ey beherberge einen ganzen Fufs. Würde es aber nicht noch fchwe. rer werden, die Urfache anzugeben, warum aus jedem kleinen Fuffe nur ein dem abge- brochenen Stück ähnliches hervorkomme? Man würde auch nicht einmal mit eizem Ey an jedem Orte des Fuffes auskommen, fondern deren noch mehr fich einbilden müffen. Und wer kann fagen, wie viele? Bricht man den neüen Fufs ab, fo wächfet an deflen Stelle wieder ein anderer. Man mülste alflo zugeben, jeder nzüer Fufs fey, wie der alte, mit unzähligen Eyern .angefüllt, die jedes zur Herftellung des einft weggenommenen Theils dienen könnten. „ Villeicht hat der Krebs in jedem Fuffe nur eine gewiffe Anzahl Füffe oder Theile von Füflen; wie die meiften jungen Thiere unter jedem Zahn noch einen. haber. Wenn man ihnen alfo einen ausreifst, wächfet gleich ein anderer. Verliert fich aber der auch, fo kommt keiner wieder Man mögte wohl wiffen, ob die Krebfe auch in jedem Theile des Fufles einen beftimmten Vorrath von Theilen des Fufles hätten, der fich es. Fa 44% Erfter Abf[chnitt. Eb} » b) ww he} vw b) be >» ® [v7 ms lieffe. Villeicht haben fie Verforgung auf einige Jahre. Schwerlich werden wir über diefe Materie ein helles Licht bekommen, weil fie neben ihren befondern Schwierigkeiten auch alle die allgemeinen hat, die man bey der Zeügung der Frucht findet. So dunkel fie aber „if, fo wird fie uns doch villeicht in der Zeügung der Thiere einiges Licht geben. Zum wenigften reichet fie uns fehr flarke Einwürfe gegen eine fehr finnreiche Meynung, die von vielen Erfahrungen unterftützt wird, dar: nemlich, gegen die, dafs alle Thiere aus den \Würniıern gezeügt werden, die man in ihrem Saamen zu taufenden antrift, Die Krebsfüf- fe, oder ihre Theile, entftehen gewifs nicht aus einem ganzen Wurme, oder einem Theile des Wurmes. Die Zeügung eines Fufles oder der ganzen Mafchine, beydes ift gleich fchwer. Wenn der Fuls wirklich von neüem hervorgebracht wird, oder aus einem Ey ent- fteht, warum follte das ganze Thier nicht daraus entftehen? Mit einem Wort: ein Fuß, oder Theil eines Fufles, ob er gleich zu vielen unterfchiednen Bewegungen gefchickt ift, kemmt vermuthlich nicht von einem Fuffe oder Theil eines Fufles her, der von Anfang der Welt Bewegungen gehabt hat. Warum will man denn den Krebs aus einem Thiere herleiten, das von Anfang der Welt Bewegungen gehabt hat? Eines ift nicht nochwendiger als das andere. „» Dafs die Baüme nahe bey den abgefchnittenen Zweigen Spreffen treiben, fcheint zwar diefer Wiederhervorbringung bey den Krebfen ähnlich zu feyn; doch ift der Unter. fchied bey genauer Erwägung grofs. Jeder Sprofs ift felber eine ganze Pflanze; die Theile aber, die an den Krebfen wiederwachfen, find nur den abgenommenen ähnlich. Sie neh. men eben den Platz ein; die Sproffen aber kommen nahe an dem behauenen Orte her- aus. Es ift leicht zu fchlieffen, dafs Boxzet, diefer groffe Philofoph, der fich ein Haupt- gefchäft daraus gemacht hat, diefe Reprodudionskraft einiger Thiere zu ftudiren, auch die- fes Wiederwachfen der Krebsfcheeren nicht werde übergangen haben. Nur die Art, wie er fich hierüber erklärt, ift etwas dunkel, welches villeicht daher rühret, da er fie bald aus diefer, bald aus einer andern Hypothefe zu erklären fucht. Zuvörderft nimmt er an, dafs h 5 ' a. » ar -.n Erfter Abfchnitz 45 diefe Reprodudion durch die Keime verurfachet werde, welche überall in dem ganzen Körper zerftreiet find, *) Alle diefe Keime wären von fich felbft fruchtbar, und bedürften zu ihrer Entwickelung nur einige zufällige Umftände. Unter diefen Keimen verfteht er den Grundrifs und das Modell von dem organifirten Körper, *”) der fchon im Kleinen alle wefentlichen Theile des Körpers in fich faffe. Von diefen Keimen muthmaflet er nun, dafs fo lange das Thier ganz if, fie entweder gar keine Nahrung empfangen, ***) oder wenn das ja gefchieht, die Wirkung davon durch den Widerkand oder durch den Druck der nächft daran ftoffenden "Theile gehindert wird. Die erfte Wirkung des Schnitts oder Bruchs, des fich reproducirenden Körpers fey alfo, dafs dadurch derjenige Theil des Nahrungsfaftes,_ der fonft zur Nahrung und zum Wachsthum des Ganzen verwendet wäre, nach dem Keime zugeleitet wird, der dem Schnitte am nächften liest; es werde aber auch zugleich dadurch das Aufbrechen und die Verlängerung des Keims erleichtert, indem ihm ein freyer Ausgang verfchafft wird. Nur der abgebrochene oder abgefchnittene Theil des Körpers werde von dem dafelbf# liegenden Keim entwickelt, das übrige werde verlöfcht; derjenige Theil des entwickelten Keims, wodurch nun die Reprodudion gefchehen, wachfe mit dem übrigen Körper durch ein wahres Pfropfen zulammen, indem die Gefäffe von einerley Art fich mit andern ihres gleichen zufammenfü- gen, fo dafs zwifchen ihnen ein gemeinfchaftlicher und unmittelbarer Kreislauf entfteht. In der Folge aber nimmt Hr. Bonmet wieder eine andere Hypothefe an, ****) nemlich, dafs zu einem jeden Theil des Thiers ein befonderer Keim da fey; und diefe Hypothefe fcheint ihm weniger Schwierigkeit zu haben, als jene, da ein Theilchen des Keims erlöfchen follte. Nach diefer Hypothefe fucht er nun auch die Bord der Krebsbeine zu erklären. Nem- lich, das neüe Bein fey als ein organifches Ganzes anzufehen, ****) davon der Keim in mn nt En a ee nn ”) S, Bonnets Betrachtungen über die Natur, IX, Theil. ı. Hauptftück, ) 8. ejufd. Betrachw über die organifirten Körper. 35ten Artikel, ”r) Ss. sten Artikel. rn) 5, 255ten Artikel. ver) S, 262ten Artikel. er 46 Erfter Abfchnitk, dem Stammftücke des alten Fuffes exiflirte,; da nun felbiger zerbrach, fo wurde eben da. durch die Entwickelung des Keims veranlaffet, indem die Säfte, die fonft andern Theilen zu. geführt wären, nunmehr ihm zum Vortheil abgeleitet worden. Die hiebey entfiehende Schwie. tigkeit, dafs, man mag den Fufs abfchneiden, wo man wolle, doch der neüe wiederge- wachfene Theil dem alten vollkommen ähnlich fey, es mag nun ein ganzes Bein, oder eine Hälfte, ein Viertel u. f. w. feyn, fucht er gleichfalls nach diefer Hypothefe zu erklären. Kann, fägt er, die Reproduction eines ganzen Beines nicht nach einer gehörigen Mechanik gefchehen, fo kann auch darnach das Wiederwachfen eines Stücks eben fo wenig erfolgen. Folglich mufs das Wiederwachfen fchon urfprünglich im Kleinen da gewefen feyn. Warum könnte man nicht in jedem Krebsbein eine Reihe Keime annehmen, welche im Kleinen fchon dergleichen Theile in fich faffen, als die Natur wieder erfetzen will; fo dafs der an der Wurzel des alten Beins liegende Keim ein ganzes Bein, oder 5 Gelenke, der unmittelbar darauf folgende nur ein Bein von 4 Gelenken enthält, und fo weiter. So fcharffinnig diefe Hypothefe des Herrn Bomnet it; fo hebt fie doch bey weitem nnoch nicht alle Schwierigkeiten. Denn zuvörderft würde hieraus folgen, dafs fich nur einmal das ganze Bein reproduciren könnte, weil nur eöz Keim zu fünf Gelenken da ift. Gefetzt aber, man wollte auch annehmen, welches auch villeicht die Gedanken des Hrn. Bonnet ge- wefen find, dafs ein jedes Gelenk ganz voll von folchen Keimen fey, welche die auf diefes Gelenk folgenden Theile des Fufles enthalten, fo liegt doch hierinn noch kein HBIEN, wa- rum fich der Krebs lieber das Bein bis auf das vierte Gelenk abbrechen follte, da doch in denen übrigen Gelenken auch Keime zur Wiederherftellung des verlornen liegen. Darf ich es wagen, eine neüe Hypothefe vorzutragen, für welche ich eben nicht fte- hen will, ob fie nicht noch baufälliger fey, wie die vorigen, wenn fie von einem Bonzet- [eben Geift beurtheilt wird? Ich will wenigftens die vornehmften Züge derfelben entwerfen ; und ich behalte es mir vor, bey einer andern Gelegenheit fie gründlicher auszuführen. Man könnte nemlich mit dem Herrn Borzzet annehmen, ein jeder organifcher Körper entftehe aus Erftier Abfchnite, / 47 einem Keim. Diefer Keim enthalte wirklich den ganzen Körper im Kleinen in fich, oder viel- mehr \ er fey der Körper felbft. » Sein Wachsthum fey nichts, als eine Ausdehnung oder Ent. wickelung ! Er felbft, diefer Körper, den man einen elementarifchen Körper nennen könnte, fey gewiffermaffen wie ein Netz, oder wie ein Mafchenwerk, welches fich dadurch ausdeh- nen läfst, wenn fich fremde Theile dazwifchen fetzen. Durch den Nahrungsfaft werden im- mer mehr irdifche Theile kinzugeführt, welche fich zwifchen diefe Mafchen fetzen; dadurch wird er nicht nur gröffer, das ift, er wächft, fondern er wird auch immer irdifcher und gröber. Bey einem ausgewachfenen Menfchen oder Thiere, ift alfo der Elementarkörper zur färkften Ausdehnung gebracht; er felbk in diefem ganzen Körper ausgefpannt; er ift, wie der Geifterfeher Schwederborg ihn nennen würde, der innre Menfch; durch ihn kann die Seele auf alle Theile des groben thierifichen Körpers wirken; er ift zugleich unzerftöhrbar und unzertrennlich. Was würde nun gefchehen, wenn ein Theil des Körpers abgebrochen wird ? nur das Grobe, Irdifche geht verloren; der in diefem Stück gewefene Theil des Elementar- körpers zieht fich bis dahin zurück, wo die Verfiümmlung gefchehen. Daher kommt es, dafs ein Menfch den verlornen Arm noch immer zu fühlen und feine Finger bewegen zu kön- nen glaubt. Nun kommt es auf die innre Organifatien an, ob die Nahrungsfäfte wieder im den Stand gefetzt, oder herbeygeleitet werden können, den fich zurückgezognen und gewil- fermaffen zufammengefallenen Theil des elementarifchen Körpers von neiem auszudehnen , als- dann: wird eine Reprodudion gefchehen; und die neügewachfnen Theile müffen denen ver- lornen gleich leyn, weil es noch eben derfelbe und auf gleiche Art wieder ausgedehnte Theil des elementarifchen Körpers if. Die Anwendung hievon läfst fich leicht auf die Krebfe machen. Da dem Krebs ein geheimer Naturtrieb fagt, dafs fich die Nahrungsfäfte vermögs feiner Organifation beym vierten. Gelenk am leichteften und gefchwindeften zur neüen Ausdeh- nung herbeyfchaffen laffen, fo bricht er fich den Fufs bis dahin ab. Eben fe leicht laffen fich hiedurch die übrigen Erfcheinungen erklären, die beym ‚Wiederwachfen einzelner Glie- | der vorkommen; Nur das Zerfchneiden der Polypen, da aus jedem Theil ein Ganzes wird, ift meiner Hypothefe ganz zuwider. Allein es ift auch nicht nöthig, dafs diefe bewunderns- ' ng h Br. 48 Erfter Abfchnitb. würdige Kraft der Natur mit jener, nur einzelne Theile wieder zu ergänzen, einerley Urfach haben, oder nach eben denfelben Gefetzen gefchehen müßte. 9. BR Mit dem Wiederwachfen der verlornen Glieder fcheint das jährliche Abwerfen der A Schaale in einiger Verbindung zu ftenen, obgleich diefes letzte nach ganz andern Gefetzen gewirket wird. Da die Schaale der Krebfe eine beträchtliche Härte hat, und daher nicht wachfen kann, zumal wenn diejenigen Anatomici Recht haben, welche behaupten, die Epi- _ dermis der meiften Thiere fey nur ein dicker Saft, der zum Wachfen untauglich it, und alflo von Zeit zu Zeit abgelegt werden mufs, fo fieht fich der Krebs genöthigt, diefen ihm zu enge werdenden Panzer abzulegen. Diefes fogenannte Maufern, welches mit der Haütung der Raupen viele Aehnlichkeit hat, gefchieht bey den Männchen gemeiniglich im May und Junio; bey den Weibchen hingegen im Herbft, doch felten nach dem September. Einige Tage vorher unterwerfen fie fich, wie die Raupen, einem ftrengen Faften; es fey nun dafs fie fich krank fühlen, indem bey allen Infecten diefe grofle Revolution in ihrem Körper mit einer Krankheit verbunden ‘zu feyn fcheinet, die vielen das Leben koftet; oder dafs fie von der Natur belehret werden, durch den Hunger ihre Circumferenz etwas kleiner, und alfo das Abziehen der Schaale leichter zu machen. Es kann auch feyn, dafs da fie durch den Hunger etwas mehr zufammen fallen, fich dadurch die innere weiche Haut von der harten Schaale abfondert. Man kann es daher wirklich fühlen, ob fich der Krebs bald maufern wird, weil fich alsdann der Rückenfchild viel leichter eindrücken läfst. Das Fleifch unterftützt die Schaale nicht mehr, daher weicht fie auch dem gelindeften Druck. Selb im Wafler giebt der Krebs “durch fein ganzes Betragen die baldige Veränderung feines Zuftandes zu erkennen. Er macht viele unruhige Bewegungen; legt fich bald auf den Rücken, bald auf den Bauch; die Füfle reibt er oft und ftark an einander; bald bläket er fich auf, bald zieht er fich zufammen. "Wie diefes Ausziehen der Schaale fufenweife gefchehe, hat niemand forgfältiger beobachtet, wie un Erfier Abfchnitt. 49 wie Reaumur ; *) und ich weils es nicht beffer zu befchreiben,, als mit feinen eignen Wor. ten. „ Einige Stunden , fagt er, ehe der Krebs fertig ift, fich der Schaale zu entledigen, b>} n bp] >} 2 hat er die Scheeren an einander gerieben, fich nicht von der Stelle gerührt, aber jede befonders bewegt, fich auf den Rücken geworfen, den Schwanz an fich gezogen, ihn aus- geftreckt und feine Hörner bewegt. Lauter Bewegungen, die jedem Theile in feiner Schei- de eine befondere kleine Bewegung geben follen. Darauf blähet er feinen Körper auf, wo- durch die Haut, welche den Rückenfchiid oder Helm mit dem erften Schwanzgelenke ver- bindet, zerreifst. Der Körper des Krebfes erfcheint. Er ift dunkelbraun; die alte Schaale it braungrün. ‘An diefer letzten Farbe kann man die, welche noch nicht gemaufert haben, erkennen; je mehr fe fo braungrün ausfehen, defto mehr nähern fie fich dr Verände- rung. Nach diefem erften Bruch liegen fie eine Zeitlang fülle. Dann fangen fie an die Scheeren und alle andre Theile wieder zu rühren. Endlich kommt der Augenblick, da fie glauben, eh unbequemes Kleid ablegen zu können. Sie blähen die von dem Helm bedeck- ten Theile mehr als gewöhnlich auf. Der Helm hebt fich, entfernt ich vom Urfprung der Scheeren;: die Haut, die ihn an den Rändern des Bauchs hielt, zerreilst; er bleibt nur in der Gegend des Mauls: befeftiget. Rund umher fticht der Theil des Körpers vor, der erft damit bedeckt war. Von diefem Augenblicke an bis zu dem, da der Krebs ganz na- | ckend ift, vergeht im Fluffe kaum eine Viertelftunde; in au Stube aber vergehen wohl einige Stunden, weil er dafelbft nicht fo viele Bequemlichkeit hat. Wenn der Helm bis “auf einen gewiffen Punkt aufgehoben it, fo entfernt fich fein Rand vom erften Schwanzge- lenke. Der Krebs zieht alsdann feinen Kopf zurück, machet die Augen aus ihrem Behält- niffe los, und die andern Theile des Vorderhauptes ein wenig frey. Die Scheeren felbft werden etwas zurück gezogen; fie folgen dem Körper. Denn über dem Helm hinaus find nur ein Paar Gelenke. Endlich blähet er fich etliche mal wieder auf, ziehet den Körper zurück, und entblöfst eine von den groffen Scheeren, oder alle Füffe auf der einen Seite, G Memoires de l’Academie Royale des Sciences. 1712. so Erfter Abfchnits, ” bb} eb} 1 w >) » bp) 9 be „» BD) Pb} 3) Pb} bp] 3) „ 3 » oder einen Theil derfelben. Zuweilen ziehen fie fich auf beyden Seiten zugleich heraus , denn es gehet nicht bey allen auf einerley Art zu. Es wird nicht allen gleich leicht, ähn- lich ftehende Füffe herauszuziehen. Manchem hält es fo hart, und fie find in ihren Schei. den fo feft, dafs fie drinn bleiben und abbrechen, Es ift eine faure Arbeit für diefe Thie. re. Viele, fonderlich die Jungen, fterben davon. Ihre Bewegungen find auch nicht einer. ley. Einige bewegen die Füfle fanft, andre reiben fie ftark an einander; alle aber krüm- men den Schwanz oft. Einige liegen währender Arbeit auf der Seite, diefe werden bald fertig; andre liegen auf dem Bauch; andre auf dem Rücken; und diefe IRRE fterben meiftens. Wenn die Füffe los find, fo ziehet der Krebs den Kopf und die andern Theile, die der Helm bedeckt, darunter hervor; bewegt fich vorwärts, ftrecket den Schwanz jäh- ling aus, und ziehet ihn wieder ein. Durch diefe letzte Bewegung verläfst er fein ganzes altes Gehaüfe. Nach diefer muthigen Handlung verfällt er in eine gänzliche Mattigkeit, Alle feine Füffe find fo weich, dafs fie fich, fonderlich in den Gelenken, an der Luft, wie naffes Papier beügen laffen. Wenn man indeffen den Krebs unmittelbar darnach, dafs er heraus it, anfühlet, fo findet man feinen Körper weit härter, als er von Natur if, Es ift nicht eine Härte, wie der Schaale ihre, die ganze Maffe des Fleifches ift hart. Die heftige Verzuckung, darinn die Maüsiein noch find, kann die Urfach dieler Härte feyn, If übrigens der Helm einmal aufgehoben, und die Krebfe haben ihre Füffe loszumachen angefangen, fo ift nichts vermögend fie aufzuhalten. Wenn man fie auch in diefem Augen- blick im Weingeift wirft, fo werfen fie doch noch gemeiniglich die Schaale völlig ab. Die abgezogne Schaale ift fo vollkommen, dafs man fie für einen vollen Krebs halten follte, indem der Helm, der in der Gegend des Kopfes noch feft fitzt, wieder auf feinen erften Platz zurückfällt. Selbft die Haare an der leeren Schaale find nur Scheiden andrer Haare, die man am Krebfe findet, fo bald er fich losgemacht. Einige haben auch Haare auf der Schaale der Füffe; und auch hier ift jedes Haar das Behältnifs eines Haares, das an dem Krebfe felbft fitzen bleibt. Es ift gewifs fchwer zu begreifen, wie fich alle diefe Theile los geben. Wie kommen fie aus ihren Büchfen, in denen fie fo feft ftecken? Die Natur br » Erfter Abfchnitt. sı weifs Mittel zu allem, die wir oft nicht leicht wahrnehmen, Hier fondert fie die Theile von einander ab, die fich löfen follen, ehe der Krebs daran arbeitet, Zwifchen der alten ‚, und neien Schaale fetzet fich eine fchleimige Materie, die fo hell als Waffer it, die Thei- le, die fich trennen follen, von einander abgefondert hält, und es ihnen leicht macht, ‚über einander wegzugleiten. — Wie die Hörner und alle andre Theile aus der Schaale, die fie umgiebt, kemmen, das kann man fich wohl einbilden. Nicht wohl aber, wie es die Füffe, Scheeren und andre Theile halten, die elöder als das Loch find, dadurch fie heraus follen. Doch ift es ganz einkältig. Das grofle Ende der Scheeren wird immer brei- ter, je weiter es hinten kommt. An den Stellen, wo diefe Gelenke find, fiehet man Haü- te, die gleichfalls zerriffen werden können. Das fchwerfte it bey den Theilen zwifchen 'zwey Gelenken. Hier ift die Scheide eine Schaale. Die zwifchen dem zweyten und dritten Gelenke ift die engfte, fchmalfte und längfte. Die Schwierigkeit rührt daher, dafs man fich diefe Schaalen vorftellet, als wären fie aus ezzem Stück, und durchaus von einförmi- ger Materie. So läffet es ihnen auch, wenn der Krebs lebt. Indeflen ift doch jede Schaa- lenfcheide, daraus der Fufs beftehet, aus zwo faft gleichen Hälften zufammengefetzet. Die ,„ Schaale ift der Länge nach getheilet, beyde Stücken find fo feft zufammengefügt, dafs fie nur eins zu machen fcheinen. Zur Zeit des Mauferns aber, wenn ihnen der Krebs Gewalt anthut, öfnen fich diefe Röhren ein wenig, und erlauben dem Ende des Fuffes herauszu- gehen. Nachher aber fchlieffen fich diefe aus einander getriebenen Stücke wieder vermöge ihrer Federkraft, und die fchleimige Materie leimet fie, fo dafs nicht mehr zu fehen ift, wo fie fich geöfnet hatte. Nun ift der Krebs mit einer fehr weichen Haut bedeckt, die aber nach 2 höchftens 3 Tagen die völlige Härte der vorigen Schaale hat. Nur die Farbe ift anfangs mehr röthlich, zumal wenn fie am hellen Mittage bey heiffem Wetter abwer- fen. „ Zugleich mit diefem Abwerfen der Schaale gehet noch eine Veränderung mit dem Krebs vor, die gewils eben fo fonderbar und merkwürdig ift, nemlich dafs er auch feinen alten Magen ablegt, und diefer geht mit den Gedärmen los; auch die aüfferlichen Haüte der Ein- G23 52. Erfter Abfchnitt. geweide folgen nach, fo dafs der Krebs wohl das einzige bekannte Thier it, welches fich nicht nur aüfferlich, fondern auch inwendig verhaütet. Das erfte Gefchäft des neüen Magens ia „ dafs er den alten und die Haüte der Eingeweide nach und mach verzehrt, und es ahmer allo der Krebs hierinn einigen Raupen nach, welche auch die alte abgeftreifte Haut begierig auffreflen. Wenn man daher zur Mauferzeit Krebfe aufmachet, fo findet man anftatt drey Zähne oft fechfe im Magen. Denn, wie bekannt, fo hat der Magen des Krebfes drey Zähne, wel. che von 3 Knorpeln unterftützt werden, weil eine einzige Haut dazu nicht ftark genug ge- wefen feyn würde. Findet man nun 6 Zähne, fo find drey weils, und fiehen auf weiflen Knorpeln, welche vom Grunde des Magens einen Theil ausmachen. Die drey andern Zähne find fchwärzlich, oder braun, und nicht am Grunde des Magens befeftiget. Oft hängen diefe noch an einem Stück gelber Haut, oft find fie ganz von einander abgefondert; diefe fchwar- zen Zähne find die alten, die oft noch an der Haut des alten Magens hängen, und welche nun von dem neüen Magen und von den neüen Zähnen verzehrt werden, daher man beyde neben einander findet. Die Haut, welche anfangs blos die Krebsfteine an dem alten Magen einfchlofs, nimmt rings um denfelben immer zu, fchliefst ihn ein, verftärket fich, und der alte wird in dem neüen endlich als in einem Moder aufgelöfet, und entweder ausgeworfen , oder zum Theil in die weiche, gallertartige Materie verwandelt, davom das neüe gezeügt werden foll, zum Theil zur Nahrung angewandt, Ein Krebs kann alfo nur fehr langfam wachfen; denn er wächfet nur jedes Jahr fo viel, als, die neüe Schaale gröffer it, wie die alte. If dem Zeügnifs der Fifcher zu glauben, fo ift ein Krebs von 6 bis 7 Jahren nur noch von mittelmäfsiger Gröffe. IO: suem—— Noch eine merkwürdige Erfcheinung zeigt fick bey denen Krebfen zu der Zeit, da Re Von den K . _ die alte Schaale abwerfen, nemlich die Krebsfteize. Sie werden oft fchr uneigentlich Krebs- rebsfteinen. Erfter Äb[chnitt. Be. augen genannt, indem fie nichts weniger als Augen find, fondern kleine, weiffe, halbkugel- förmige Steine. Diefe Steine befichen aus einer kalkartigen Materie, die in gewiflen Lagen oder Lamellen über einander liegt. Sie find auf einer Seite platt, auf der andern convex, weifs von Farbe, oft mit einer blaülichen oder röthlichen Beymifchung. Einige haben diefe Steine für eine Krankheit gehalten; andre für eine dem Krebs zur Zeit feiner Haütung von der Natur gefchenkte Arzney, die er während feiner Magenkrankheit braucht. Wiederum andre glauben, fie dienen dem Krebs zur Nahrung während dem langen Faften zur Zeit des Mauferns. Auch in Anfehung des Orts, we fie fich erzeügem, ift man nicht einig. Die Acl. tern 2. B. Gefner, Bellonius, Agricola, geben diefen Steinen den Sitz im Gehirn. Zwar Helment hat zuerft wahrgenommen, dafs fie fich im Magen behindern, ihm: wurde aber ohne weitere Unterfashung blos darum nicht geglaubt, weil er in manchen andern Stücken fich verdächtig gemacht hatte. Seine Bemerkungen laufen darauf hinaus: der Krebs fey vor der Haätung 9 Tage lang matt und gleichfam todt , zu diefer Zeit, glaube a entftehe die neüe Haut, welche den Magen umgiebt; zwifchen beyden trete auf beyden Seiten eine milchigte Feüchtigkeit aus, die fich in Stein verwandie.. Diefe neüe Haut entftehe aus dem milchigten Saft fo, wie fich auf heiffer Milch: eine Haut zu fetzen pflegt; diefe werde der neüe Magen, und der alte, der inwendig ift, löfe fich mit der übrigen Feüchtigkeit und dem Stein felbf nach und nach auf, und diene dem Thier 27 Tage lang zur Nahrung, weil er in diefer Zeit nichts effe, und man auch keine Speife im Magen finde, Geofroy, der, die Helmontfchen Verfuche wiederholet, hat einige Beobachtungen ge- macht, die mit jenen übereinkommen, und diefe beftehen im folgenden. *) Die abgehende Schaale war fehr dünne, und die inwendige Haut, de fie zu bekleiden pflegt, nicht mehr daran feit, fondern fie machte eine neue Schaale. Ein gleiches fand fich auch bey den Schwän- zen und Scheeren; man kann alfo fagen, dafs wenn der Krebs feine Schaale abwirft, die inwendige Haut fick vollkommen losgiebt, dicker und fefter wird, und die Schaale macht. *) Memoires de l’Academie des Scienses. 1709 54 Erfter Abf[chnitt. Diejenigen Krebfe, welche ihre Schaalen zu ändern anfiengen, und die inwendige Haut ziemlich dick hatten, zeigten die gröften und vollkommenften Steine. Diejenigen, welche erft die Veränderung anfıengen, hatten anftatt des Steins ein weifles Plättlein, das mitten in einem Schleim fchwamm, und vermuthlich der Anfatz zum Stein war. Diefer Stein, nebft dem klebrigen Saft, lag in einem kleinen, hautigen und dünnen Sack. In andern waren die Steine ganz fertig; der Magen war dichte, und voll brauner, pechiger, und ftinkender Feüchtigkeit. Unter dem Sack, in dem die Steine liegen, fand er ein hautiges, plattes Bläslein, deffen Nutzen unbekannt if ‚ und welches, wenn kein Stein mehr da ift, mit kla- rem, füffem Wafler angefüllt it, und eben den Raum einnimmt, als der Stein. Bey andern waren die Steine grofs, und nebft dem Magen in eine neüe, fehr feine Haut gehüllet. Nach- dem man diefe Haut aufgehoben, unterfchied man ganz vollkommen drey neüe Zähne, die denen im altef' Magen ganz ähnlich waren, fo, dafs man nicht zweifeln kann, diefe Haut werde mit der Zeit der wahre m In den Krebfen, die eine neüe Haut hatten, war der Magen voll braunes Saftes. Die Haut des Magens war zart. Keine zähe oder klebrige Materie, noch Spur des alten Magens war zu finden. Die Steine waren fehr klein geworden, und gleichfam von einem auflöfenden Welen angegriffen. Sie lagen in einer fehr feinen Haut, welche die einzige Scheidewand war, die fie von der Gefangenfchaft des Magens abfonderte, In andern Krebfen, die ihre neüe Schaale fchon längft trugen, fand er ihre Steine nicht an der gewöhnlichen Stelle, fondern völlig im Magen, und mit den hohlen Seiten verbunden, Bey andern, deren neüe Schaale faft ganz hart war, fahe er da, wo die Steine zu liegen pflegen, nur einen weiffen Fladen, der nichts anders, als die beyden Haüte des Bläsleins war, das den Stein einfchlofs ; die Haüte waren zufammengefallen. Der Magen war voll gelbes Saftes und Frafs, ohne Spur eines Stein. Ja er fand in demfelben Stücken von Schaalen andrer Krebfe.. Der Raum, den die Steine einnehmen, wär nen durch eine andre Blafe voll Waflers angefüllt, wovon oben geredet if. Aus allen diefen Betrachtungen fchlief- fet er, dafs die Steine nicht im Gehirn, fondern im Magen liegen; dafs die neüe Schaale nicht aus ihnen gezeügt wird, weil fie noch da find, wenn die Schaale fertig it; dafs fie Erfter Abfchnitt. sy in den neuen Magen eingehüllet werden, wo fie nach und nach abnehmen, bis fie gänzlich vergehen; und dafs fie allo dem Thiere in feiner Kraikhett zur Nahrung gereichen, Diefe Schlüffe, welche Geofroy aus feinen Beobachtungen macht, find aber noch nicht fo vollkommen bewiefen,, dafs fich keine Einwendung dagegen machen lieffe. Wenn er auch wirklich die Steine im Magen gefunden hat, fo folgt daraus noch nicht, dafs fie beftändig im Magen liegen, und dem Krebs zur Nahrung dienen. Die Krebsfleine fetzen fich nicht im Magen, fondern zwälcheh dem Haütlein des neüen und alten Magens an den bucklichten Theilen, und zwar als ein Milchfaft, welcher fich erft in einen Stein coagulirt, und fich nachmals wieder auflöfet. Da die innern Beftandtheile der Schaale und der Krebsfteine von einerley Art find, fo fcheint es mir viel wahrfcheinlicher , daß die Steine den Zweck haben, die neüe Schaale hart zu machen, zumal, wenn man bedenkt, dafs fonft nichts da if, was diefe Schaale hart machen könnte. Denn die blofle Luft ift hiezu nicht hinreichend ; fchneidet man die neüe, weiche Schaale ab, und legt fie in die Luft, fo wird fie wohl tro- cken, aber nicht hart. Hingegen findet man felbfi bey den gekochten Krebfen, dafs die | neüe Schaale, welche nur noch eine bloffe Haut ift, inwendig mit einer weiflen Materie überzogen ift; diefe ift nichts anders, als ein Theil der aufgelöften Krebsfteine, welche erft im Magen aufgelöfet werden, fich darauf als eine fchleimigte Materie an die innre Fläche der en Haut fetzen, zwifchen die Poros derfelben eindringen, und durch die Ausdünftung des Flüfsigen fich verhärten, wodurch die Schaale die Feftigkeit erhält. Herr Hanov hat noch | folgende Bemerkungen gemacht, deren Richtigkeit ich unentfchieden laffe. *) Im Heümonat fand er die Steine nicht oben zur Seite des Magens, fondern vorne unter demfelben am Mun- de. Sie fahen aus, wie ein halb entzweygetheilter Schotenkern, nur etwas dunkler an Farbe. Auch waren fie mit keinem merklichen Haütlein umgeben. Die Materie ift alsdann noch wie ein Teig, der fich mit der Zunge und Fingern faft unvermerkt zerdrücken läfst, und hat kei- nen andern Gefchmack als die Leber, und was fonft umher liegt. Er fand diefe Anfänge der ”) 8. Hanov’s Seltenheiten der Natur. a) Erfter Abfchnitt. Krebsfteine theils in folchen, die fchon eine neüe nicht mehr einzudrückende Schadle erhälten hatten, (follten dies auch wohl Anfänge oder nicht vielmehr Ueberrefte der Krebsfteine gewe- fen feyn?) theils in folchen, die noch die alte Schaale um fich hatten, aber fchon eine neüe weiche Haut anfetzten,, und voll folcher weichen Materie waren, daraus die neüe Schaale entfteht. Die Materie, woraus die neüe Schaale entfteht, war bey einigen unter der alten Schaale erft anzufehen, als ein weilslich teigiges Welen, das weder Härte, noch hautartige | Befchaffenheit hatte. Bey andern hatte fie unter der alten Schaale fchon eine röthliche Haut- geftalt und Zähigkeit angenommen. Noch bey andern, weiche die alte Schaale fchon abge- worfen hatten, und deren neüe zwar etwas Härte hatte, aber doch noch einzudrücken war, hatte fich unter diefer neüen Schaale, die andre frifche Lage fchon angefetzt, welche entwe- der noch weils und teigigt, oder auch fchon röthlich und haütig auffahe. Je mehr fick von - diefer Materie an der Schaale angefetzet hatte, defto weniger fand man von der weißlichen Materie, die um den Magen, Leber, &c. herum fich fonft zeigte. In denen, welche die alte Schaale noch hatten, waren auffer diefen Urfprüngen der neüen Steine, die unterwärts lagen, und auf das künftige Jahr fich härten follten, noch die vorigen weiffen Steine anzu- treffen, welche zur Seite oberwärts am Magen in einem Haütlein eingefchloffen, aber kaum halb fo dick waren, wie fie fonft zu feyn pflegen. In einem groflen Krebs, der eben die Schaale abgeworfen hatte, fand er die Steine im Magen, fie fahen aus, wie reife Hafelnuß fchaalen, und fchienen fchon etwas abgezehrt zu feyn. So wie die neüe Schaale an Härte zunahm, wurden die Steine kleiner. Dies alles fcheint meine Meynung zu befätigen, daß die im Magen aufgelöften Steine mit zu der Härte der neüen Schaale vertheilet und angewen- det werden; .ob ich gleich hiemit nicht laügnen will, dafs die fparfame Natur dem Krebs zu- ‚gleich diefe aufgelöften Steine auch zur Stärkung und Erhaltung ertheilt haben kann. Die dun- kelbraune oder fchwarzgrünliche gleichfam medernde weiche Materie, die man um die Steine oder fonft im Magen findet, fcheinet das natürliche Mittel zu feyn, dadurch fie nach und nach aufgelöfet werden: die grünliche Farbe diefer Materie läfst vermuthen, dafs fich zu diefer Zeit die Galle ergieffe, und nicht wenig zur Zerfreffung und Auföfung der Steize beytrage. — Röfel Erfter Abf[chnitt. 7 Röfel glaubt, die Steine hätten gar keinen Nutzen für den Krebs, fondern wären nur als eine durch die Haütung fich gefammelte, abgehende unnütze Materie anzufenen, welche der Krebs nachher wegwerfe; welcher Meynung ich aber nicht beypflichten kann. Oft haben die Krebsfteine eine blaue Farbe, und diefe werden im Kochen mehr röth- lich wie die andern. Einige wollen dies für die Wirkung einer befondern Krankheit halten ; obgleich dies eben fo leicht von andern zufälligen Urfachen entfteken kann. An denen Orten, wo die Krebfe fehr haüfıg find, wirft man diefelben zu groffen Hau- fen aufs Feld oder in Graben, und läfst fie dafelbft faulen; da man denn nachher blos die ebstteine auffuchet. Infonderheit ift dies in Polen und Rufsland am Fluffe Doz fehr ge- braüchlich. In der Tartarey und Ukraine zeritoflen fie die Krebfe, fammein fie in groffe Gru- ben, und begeben fich den Winter über ganz aus diefer Gegend weg, um nicht durch den abfcheülichen Geftank Schaden zu leiden; im kommenden Frühjahr walchen fie alsdann das Rückftändige vermittelt eines Siebes aus, und behalten die Steine zurück, Tr: Es ift eine fehr bekannte Sache, dafs die Krebfe oft fehr ungeftaltete Scheeren haben. = Von monfttö- fi Nicht etwa nur, dafs eine Scheere viel gröffer ift wie die andere, denn dies ift theils eini®,.. Theilen, gen Arten von Natur und befländig eigen, theils eine Folge einer vorhergegangenen Verftüm- melung, wie oben fchon gefagt it; fondern man findet oft ganz unförmliche mit mehrern Spitzen verfehene Scheeren, oder auch Auswüchfe an der fogenannten Nafe, die ihnen ein fehr monftröfes Anfehen geben. Ich könnte hievon fehr viele und fonderbare Abbildungen ge- ben, wenn ich es der Mühe werth hielte. Man darf nicht glauben, dafs folche Verunftal: tungen denen Krebfen, bey welchen man fie findet, natürlich find, fondern fie find Folgen einer Verletzung, welche fie zu der Zeit erlitten haben, da die Schaale noch weich war. Es findet fich bey dem Wachsthumstrieb des Krebfes einige Aehnlichkeit mit dem Trieb der Ge- wächfe ; und fo wie Verletzungen am Stamm eines jungen Baums gewöhnlich Auswüchfe nach H 58 Erftier Abfchnit:. fich ziehen, fo treibt auch bey den Krebfen das Fleifch durch den verletzten Ort gleich her- aus, die Säfte drängen fich immer mehr dahin, und daraus entftehen dann folche Unförmlich- keiten, welche bey allen nachfolgenden Verhaütungen unverändert bleiben. Wie aber folche Auswüchfe gleichfalls eine harte Schaale bekommen, das weils ich nicht anders zu erklären , als dafs jederzeit im Körper ein Vorrath von den hartmachenden Beftandtheilen der Krebsfteine fey, um damit fogleich eine jede Verletzung wieder zu heilen, I2. nn So wie die Krebfe faft jedermanns Feind find, fo haben fie felbft auch dargegen fehr en viele Feinde. Nicht nur die gröffern Seethiere, z. E. die Seehunde, Hayfifche und mehrere nen fehäl- \erfchlingen fie, fondern auch kleinen Thieren müffen fie zur Nahrung dienen. Die kleinen Seekrebfe verwickeln fich oft in die Fafern und Bärte verfchiedener Mufcheln, und werden ihnen ein fchmackhafter Biffen. Die Flufskrebfe finden an den Aalraupen und Quappen fehr fchädliche Feinde; denn fie freffen nicht nur die jungen Krebfe, fondern fie fuchen auch die alten, wenn fie zur Mauferzeit weich find, aus ihrem Löchern hervor. Infonderheit aber wird die junge Brut der Krebfe fehr von den Fifchen mitgenommen, wodurch viele taufende zu Grunde gerichtet werden. Auch unter den Vögeln giebt es einige, welchen nach Krebs. fleifch lüftert. Eine gewiffe Art Weftindifcher Vögel, welche man auch defshalb Krebsfreffer nennet, lauren am Meeresufer auf die kleinen Krebsarten, und auch die Waflervögel un- fers Landes finden an den jungen Krebfen etwas wohlfchmeckendes. Allein der gefährlichfte Feind der Krebfe ift der Menfeh. Nicht nur brauche er fie zu feiner Nahrung, denn dies if secht, und der Zweck ihres Dafeyns, fondern er verdirbt auch fo viele taufende, wie fchon oben gefagt ift, blos um der Steine willen. Ja welches noch unverantwortlicher it, und wos durch auch die Krebsnutzung am meiften gefchwächt wird, felbft die Mutterkrebfe werden nicht verfchont, indem fie noch die Eyer unter dem Schwanze haben. Dadurch gehen jähr- lich über hundert taufend Schock verloren, und daher follte die Wegfangung derfelben ernf- "a Erfter Ab[chnitt. 9 licher von der Obr'gkeit verboten werden; zumal da hiedurch die leckre Zunge nichts ver- liert; denn die Krebfe find zu diefer Zeit nickt nur mager, fondern auch von einem fchlech- ten morafligen Eelehmask: So wie auf einer Seite die Gefräfsigkeit der Menfchen die Krebfe vertilget, fo geht auch auf der andern Seite durch groffe Ueberfohwemmungen, eine unzählige Menge verloren; zumal wenn dadurch die Sandufer der Flüffe mit fortgerifflen werden. Denn von diefem abge- siffenen Sande werden ihre Löcher verftopft, wedurch Alte und Junge vergraben werden. Wer in feinen Teichen die Krebfe erhalten will, der hat fich zu hüten, dafs er die- jenigen, welche ausgefifcht und noch nicht für tauglich erfunden werden, nicht wieder ins Wafler werfe, weil fie durch den fchnellen Druck der Luft erflicken und fterben; fondern fie müffen ans Ufer gefetzt werden, da fie denn fchon felbfi ihr Element wieder fucken. Sollen die Krebfe in den Flüffen oder Gräben erhalten werden, fo mufs man diefelben son Sägelpänen, fcharfen Farbenwafler, Loch-und "Weilsgerberkalk forgfältig rein erhalten, weil diefes alles fie entweder tödtet oder desh vertreibt. Auch flarke Gewitter, ja felbft der Knall der Canonen ift ihnen fchädlich, zumal wenn hie aufler dem Wafler find. Dafs die Krebfe eine folche Antipathie gegen die Schweine haben fellen, wie Helmont fagt, fo dafs fie flerben, wenn nur eine Sau bey ilınen vorbey gehet, oder dafs man fie alle am Morgen todt finde, wenn ein Schwein die Nacht unter dem Wagen weggelaufen fey, auf welchem fie geflanden,, dies gehört ohnftreitig zu den Helmontifchen Fabeln. We. nigftens findet fich diefe Antipathie nicht im umgekehrten Fall, wenn Plutarch Recht hat, dafs wenn die Schweine krank find, fie in den Bächen und Flüffen fich Krebfe auffuchen, und davon wieder genefen, welches aber wohl eben fo wenig bewiefen werden kann; ob es gleich in einigen ökonomifchen Schriften als ein Mittel vorgefchlagen wird, dafs, wenn ein Schwein von einer Schlange geftochen worden, man ihm Krebfe zu effen geben foll. Die Hummer haben noch einen groffen Feind an dem Steinbeiffer, der feine gröfte Luft daran findet, wenn er feine Zähne an etwas hartem üben kann. Hz Ihr Alter. 60 Erfter Abf[chnitt Wenn dem einftimmigen Zeügnifs vieler Reifebefchreibungen zu trauen it, fo muls dan Krabbenarten felbft die aüflere Luft fehr fchädlich feyn; denn fie melden, dafs um die Infel Ainan in China Krebfe gefangen werden, die fo bald fie an die Luft kommen, zu einem Stein erhärten. Sicherer ift es, dafs in heiffen Sommern viele Krebfe fterben, wenn das Waffer we- gen Dürre das Ufer verläfst; denn fie folgen nicht allzeit dem Strom des Waflers; fondern bleiben in ihren Löchern, wo fe erflicken und umkommen. 13. Ob fich gleich unmöglich zuverläfßsig beftimmen läfst, was für ein hohes Alter die Krebfe erreichen können, fo ift es doch leicht zu fchlieffen, dafs fie mit unter diejenigen Thiere gehören, welche das menfchliche Lebensziel wo nicht übertreffen, doch erreichen. Wenn die Bemerkung richtig ift, welche dochgals allgemein und ent/chieden angenommen wird, dafs das Lebensalter eines Thieres mit der Zeit feines Wachsthums im Verhältnifs fte.- he, fo dafs, je langfamer ein Thier wächft, ein defto höheres Alter es auch erreichen könne, wenn, fage ich, diefes gewifs ift, fo mufs ein hundertjähriger Krebs gar nichts feltenes feyn. Denn ein Krebs kann wegen feines harten Panzers gar nicht eher wachfen, als in der kur. zen Zeit feines Mauferns. Dies dauret nur wenige Tage, und der Fortgang feines Wachfens kann nicht beträchtlich feyn; denn da die neüe Schaale unter der alten lag, fo ift er gleich nach Abwerfung derfelben im Grunde kleiner, .wie vorher, und wie viel kann er alfo durch die Ausdehnung gewinnen ? Ein Krebs, der erft aus dem Ey gekommen, ift höchftens 3 Linien lang, und fein Wachsthum kann kaum eine halbe Linie betragen. Bey fehon gröffern Krebfen mag man nach jedesmaliger Haütung auch 3 Linien an Länge zugeben, welches wohl das gröfte Maas ift, was man annehmen kann, fo ift leicht zu berechnen, wie viele Jahre erfordert werden, ehe ein Thier von 3 Linien Länge, die Gröffe eines halben Schuhes erreicht. Eine Raupe wächft Erfier Abfchnitt. $ı zwifchen den Haütungen, denn die Haut läfst fich ausdehnen. Ein Schmetterlingsflügel wächft in wenigen Minuten, denn er entwickelt fich nur; beyde Fälle aber finden bey den Krebfen nicht fat. Will man nun noch annehmen, welches doch bey allen Fhieren gefunden wird, dafs auch bey den Krebfen eine Zeit des Stillftandes fey, da fie nicht mehr wachfen, dafs diefe Zeit vier bis fünfmal fo lang fey, als die Zeit des Wachfens, fo kann wirklich der Krebs mit dem Elephant ums Alter ftreiten. Ich bel einen Seekrebs, deflen blofler Leib anderthalb Fufs lang it, da doch das Ey, aus welchem er gekommen, nicht über 3 Linien im Durchfchnitt gehabt haben kann, follte diefer nicht leicht einige kundert Jahre alt gewefen, feyn ? 14 Die Alten haben es durchgängig geglaubt, dafs der Mond Einflufs auf die Krebfe habe, — 5 P Y N \ Vom Einflufs Nicht verftehe ich darunter die Zeit der Haütung, und des daraus entflandenen Sprichworts , 1.5 Mondes. ‚ dafs der Krebs in den Monaten am beften fchmecke, die kein R in ihrem Namen haben, oder: Menfis in quo non eff R tu debes comedere Eher: denn dafs die Krebfe zu diefer Zeit am beften ftiheekien, it keine Wirkung des Mondes, fondern weil die Krebfe zu die- fer Zeit am meiften ihrem Futter nachgehen, auch fich nicht paaren, und defshalben am fet- teften und fleifchigften find. Sondern die Alten behaupteten, der Krebs fey bey zunehmen- dem und vollem Mond fchmackhafter und voller, bey abnehmendem hingegen werde er leer und mager. Ä#lan, Plinius, Moretus und mehrere nahmen dies als eine ausgemachte Wahr- heit an, und ihnen haben es wieder andere nachgefprochen. So wie man aber überhaupt zu unfern Zeiten mit gutem Grunde die Wirkungen des Monds auf unfrer Erde fehr eingefchränkt hat, fo glaube ich auch Gründe genug zu haben, obige Meynung gänzlich zu verwerfen, indem fie aller Erfahrung widerfpricht. Da, wo die Krebfe haüfig find, und wo man ( alfa auch allezeit haben und eflen kann, da weifs man auch, dafs man bey allen. Mondsverände- zungen fette und magere Krebfe in der Schüffel beyfammen findet, je nachdem fie reichliches rn RE —— Von der Art die zu fan- ‚gen. 02 Erfter Abfchnitt. ‚oder fparfames Futter gehabt haben. Aldrovandus wollte bemerkt haben, dals es in Indien ‚gerade umgekehrt fey, und dafs die Seckreb[e bey abnehmendem Mond ein volleres und füf. feres Fleifch hätten, als im zunehmenden Monde; auch Nierezberg behauptet es, allein fo wiel Achtung ich auch für das Alterthum habe, fo kann ich ihnen doch in diefer Sache nicht aneinen Glauben fchenken. 15. Die Arten, wie die Krebfe gefangen werden, find fehr mannigfaltig, und richten fick nach der Verfchiedenheit ihres Aufenthalts. Die Landkrabben ergreift man, wo man fie fin- det, oder man gräbt fie aus, wenn man ihre Löcher kennet. Den gewöhnlichen Flufskrebs fängt Br im Winter mit einer geflochtenen Scheibe, indem man ein Loch ins Eis hauet, ‚die Scheibe an 2 Stäben oder Schnüren auf den Boden des Fluffes am Ufer herabläfst, nach- ‚dem man auf die Mitte derfelben einen fchweren Stein gelegt, und einige Stücke Fleifch auf derfelben feft gebunden hat. Diefe Scheibe darf man nur einige mal des Tages mit denen {ich darauf verfammelten Krebfen aufheben, und fie abnehmen. Im Sommer fängt man fie ‚bald mit den Händen, indem man am Ufer in ihre Löcher greift, und fie herauszieht, wo- bey man aber oft wacker gekneipt wird; bald mit Ketfchern, Diefe werden alfo gemacht: ‚erftlich wird ein eiferner Ring, wie eine Federfpuhle dick, und fo weit wie ein Teller ver- fertiget;; hierinn wird ein Garn von gutem Bindfaden geftrickt, auch befeftigt man drey En. .den ftarken Bindfaden an den Ring, mit welchen man ihn gerade aus dem Wafler in die Höhe ziehen kann. Alsdann legt man einen abgezognen Frofch in das Netz, und läfst es an folchen Gegenden, wo fich die Krebfe aufhalten, ins Waffer. Diefe kommen bald aus ihren Löchern nach diefer Aefung, und fetzen fich aufs Netz, welches man alsdann fanft in die Höhe ziehen kann. Die Seekrabben werden zum Theil mit Fackeln, oder mit dem dortigen angefteckten Kienholz gefangen; denn fo bald fie das Licht gewahr werden, ftehen fie fill ; da fie denn mit einer hölzernen Gabel geklemmt und heraus gezogen werden; doch fterber Erfter Abfchwirt. 63 fie leicht davon, wenn man fie zu fefte anfaffet. Die Hummer fängt man auf verfchiedene Art. Oft zerfchneidet man nur Fifche oder andere thierifche Körper,. und wirft fie bey ftil- lem Wetter des Abends an: feichten Orten hin, wo man weiß, dafs fich die Hummer auf- halten. Des Morgens darauf rudert man: vor Sonnenaufgang hin,. wo man die Hummer als« dann auf der Waiferfäche ganz ftill liegend findet. Sie‘ werden alsdann mit Zangen genom«- men, weil fe jetzt ganz ficher zu feyn glauben.. So bald aber die Sonne aufgeht, fo ver- ziehen he nicht länger, und man Kann alsdann keine mehr bekommen. Wenn der Hummer auf dem Boden: liegt, und ihn nur aa berühren will, fo fchiefst er eben in dem Augen« blick, da: man ihn zu erhafchen: denkt, wie der Blitz weg. Die gewöhnlichfte Art fie zu: fangen , it mit Hummerkörben. Diefe find von: fchmalen Birkenzweigen: gemacht, und fehen aus, wie ein Cylinder; fie find gewöhnlich $ Ellen: lang, und der Durchmeffer hat eine Elle. An beyden Seiten ift ein Eingang von Holz, und am der Seite ein Loch, um die Hummer dadurch herauszunehmen. Man legt in denfelben Fifchgedärme zur Lockfpeife. Sie werdem mit einen Stein zu Boden gefenkt, und. ein: Strick geht vom ihnen auf zur Wafferfläche , wofelbft an diefem Strick ein Bret gebunden ift, welches auf dem Wafler fchwimmet,. um: dadurch: den Ort zu erkennen, wo: der Korb Hegt.. Um die gefangenen Krebfe zu erhalten, bedient man fick folgender Mittel. Die Hum- mer bringt man entweder in durchlöcherte Fifchkaften, da: man aber alsdann ihnen die Schee-- ren erft feft binden: mufs:, weil fie fonft fich unter einander verletzen‘, oder man: bindet jeden: Hummer am Strande mit: einem dicken Baden: feft,. der am Fufs geknüpft it; auf folche Art läfst man fie in der See fo lange herum fpatzieren, bis man fie brauchen: will, und füttert fie mit Köpfen und Eingeweiden von Fifchen. Den Flufskrebs kann man gleichfalls in: Fifch-- kaften erhalten, wenn man ihm gehackte Leber,. Kalbfleifch oder Wildpret vorwirft.. Oder man thut fie auch in: ein grofles Gefäfs, und’ bedeckt fie mit Brennefleln und’ Gras.. Man be- giefst fie täglich mit Bier, oder, welches: noch befler if, mit füfler Milch ,. ren fte (ehr: zunehmen, und’ auf folche Art ordentlich gemäftet werden können, Nur darf man fie ja niche: mit Wafler begieflen, weil fie fonft bald abfterben.. 64 Erfter Abf[chnite, in feichten Gewäffern bedienet man fich oft zum Krebfen dünner Ruthen, die etwa fechs Fufs lang find, man bindet an ihr Ende ein Stückchen frifches Fleifch, oder Fifch, und läfst folche unweit des Landes ins Wafler. Wenn fich nun die Krebfe dahin verfammelt haben, hebt man die Ruthe gelind in die Höhe, und fährt mit einem kleinen Hahmen da- runter. In Siam fängt man die Krabben ‚oft mit der Angel, und wenn die Krabbe angebiffen hat, fo ziehet man diefelbe nicht eher ganz aus dem Wafler, bis man einen kleinen Korb unter der Krabbe hergezogen hat, denn fo bald fie die Luft verfpürt, läfst fie den Angel los, und fällt wieder in die See. So fabelhaft es auch lauten mag, fo mufs ich dock deflen hier erwähnen, was Zlia- aus, Gefner, Sachs, und mehrere erzählt haben, dafs man, auch ohne Orpheus zu feyn, die Krebfe durch Mufik fangen könne. Das dazu verfertigte Inftrument, haben fie Phetiugium genannt; und wenn die Fifcher auf demfelben liebliche Töne hören lieffen, fo kämen die Krebfe nicht nur aus ihren Schlupfwinkeln hervor, fondern fie verliefen fogar das Waffer, und kämen, wiewohl rückwärts, angekrochen. Auch noch in neüern Zeiten ‚bat man diefe Fabel aufgewärmt, und wer Luft hat, der kann in den Brefslauer Sammlungen y. J. 1720. fogar die Noten gezeichnet finden, nach welchen die Krebfe herbeyeilen follen. Ich könnte noch mehrere anführen, welche behauptet haben, man könne fie durchs Pfeifen ans Land locken. Am beften wird es feyn, ein jeder mache felbft die Probe; nur merke man noch dabey, dafs das Waffer ganz helle und klar feyn muß. Ich könnte noch weit mehrere Arten, die Krebfe zu fangen, anführen, wenn ick nicht den Raum fchonete; die meiften find nur unbeträchtliche Abänderungen der obigen, je nachdem das Bedürfnifs oder der Witz dazu Anlafs gegeben. Wer fich aber nicht mit den erwähnten behelfen will, der kann in den woblbewährtee Fifchgeheimniffes Nürnb, 1758. fick mehreres Raths erholen. 16. Erfier Abf[chnit:. ' 65 16. Der wichtige und nutzbarfte Gebrauch der Krebfe ift ohnftreitig zur Nahrung und Spei. =——— fe der Menfchen. Er ift aber zu bekannt, um deflelben zu erwähnen. Aufferdem aber hat a der Witz der Menfchen, verbunden mit denen in der Natur gemachten Erfahrungen, auch brauch, noch allerley Mittel ausgedacht, die Krebfe nützbar zu machen; und von diefen will ich ei- nige anführen. So weils man fie als ein Mittel zu gebrauchen, Kaninchen damit zu fangen. Ein Zufall hat hiezu Gelegenheit gegeben. Beym Krebfen hatte fich ein Krebs in ein Kanin- chenloch verfteckt. Einige Zeit darauf kam das Kaninchen aus feiner Höle, an deffen Schen- kel fich der Krebs eingezwickt hatte. Dies brachte den Einfall zuwege, es zu verfuchen, ob man auf folche Weife die Kaninchen fangen könne. Man läfst den Krebs hinein, und zieht ein Kaninchennetz vor das Loch. Man mufs freylich dabey etwas Gedult haben, weil der Krebs nur langfam feine Jagd anftellet; allein mit der Zeit gelanget er doch. ans Ende des Lochs, ‘kneipt das Kaninchen, und bleibt daran hängen, da dann das Thier mit dem Krebfe davon laüft, und fich im Netze fängt. Da auch die Fröfche denen Fifchen in Gewäflern groffen Schaden zufügen, indem fie nicht allein den Laich der Fifche verfchlingen , fondern auch die in der Brutzeit matten Fifche auffreffen, fo räth man, dafs man einige Krebfe in folche Waffer fetzen foll, die, als ab. gelagte Feinde der Fröfche, fie befländig verfolgen, und endlich gar vertilgen. Nach mei- nem geringen Urtheil- aber heilst dies, den Bock zum Gärtner Tetzen. Wiederum fchlägt man fie als ein Mittel vor, die Kohlraupen zu vertreiben, wenn man nemlich hie und da einige Krebfe zwifchen die jungen Pfänzchen vergräbt, welche, wenn fie faulen, durch ihren durchdringenden Geruch die Kohlraupen abhalten follen; aber wie ich fürchte, auch zugleich den Gärtner und den Eigenthümer aus dem Garten treiben. Die Art, die Krabben und Krebfe zum Effen zuzubereiten, ift fehr mannigfaltig, und sichtet fich fowohl nach den verfchiedenen Landesgewohnheiten, als auch nach der Verfchie- I | nn tn Ihr medicini- __ fcher Ge- brauch. 66 Erfter Abfchnith, denheit der Krebsart [elbft. Bey der Befchreibung der ver[chiedenen Arten felbf foll hie und da etwas davon erwähnt werden, das übrige aber mufs man in einem Kochbuch [uchen. In Norwegen brauchen die Bauern die Hummerklauen zu Schnupftobacksdofen. Eben fo gut könnte man auch Pulverhörner, und ähnliche Sachen davon machen. Arme Leüte be. dienen fich derfelben anftatt der Laternen, indem fie ein Licht hinein ftecken, und damit in den Viehhaüfern und fonft überall herumgehen. Das Licht leüchtet durch diefe Klauen, weil fie halb durchfichtig find, und der Wind kann doch das Licht nicht auslöfchen. Einige wollen die Krebfe als ein Mittel wider die Kornwürmer anpreifen. Man foll nemlich lebendige Krebfe fo tief in die Kornhaufen ftecken, dafs fie (ich nicht wieder heraus. wickeln können. Nach ein bis zwey Tagen follen fie von den Kornwürmern gänzlich aufge. zehrt, die Schaalen aber mit todten Kornwürmern angefüllet feyn. Das Mittel wäre leicht, wenn nur deflfen Kraft entfchieden wäre. . 17. Es würde mir leicht feyn, ganze Bogen mit Recepten anzufüllen, wenn ich alle die Wunderkräfte anführen wollte, welche die Alten den Krebfen beylegten. Indeflen it es nicht zu laügnen, dafs fie wegen des groffen Ueberfluffes an flüchtigem und laugenhaftem Salze in dem menfchlichen Körper allerley Wirkungen hervorbringen müflen. Perfonen, welche viel Saüre haben, mufs das laugenhafte des Krebfes nützlich feyn. Befonders auch hectifchen und ausgezehrten Perfonen, wenn fie noch gute Verdauungskräfte haben, find die Krebsfuppen dienlich, wegen des gallerthaften Wefens, das aus den Krebfen auskocht, und welches feb- nähret und ftärket. Den gröften Nutzen in der Arzney leiften wohl die Krebsfteine, die faft zu einer allge- meinen Hausarzney geworden find. Sie beftehen aus einer Menge laugenhafter Erde, und aus ein wenig klebrichter Gallert, wovon man fogleich mit Sch:idewaffer die Probe machen kann; denn wenn man fie da hineinwirft, löfet fich die Saüre der irdifchen Theile mit yjelem Ge- saüfch auf, die Gallert aber bleibt unverändert, ohne ihre Geftalt oder Farbe zu verlieren. Erfter Abfchnitt. | 67 Die Menge der Erde sl fich zur Gallert wie 7: 1. Da nun alfo die Krebsfteine von der Saüre aufgelöfet werden, fo läfst fich leicht fchlieffen, dafs fie die Saüre des Magens däm- pfen müffen, daher fe mit Nutzen dagegen gebraucht werden. Wenn man fie ver dem Ge- brauch mit Saüren auflöfet, fo erhalten fie die Natur an irdifchen Salzes, und können als ein gelindes auflöfendes Mittel mit vielem Nutzen angewendet en Einigen Perfonen hingegen find die Krebfe fchädlich » fowohl wegen ihrer innern Be- Randtheile als wegen ihrer fchweren Verdauung. Ich felbft habe von dem jedesmaligen Ge- aufs derfelben fehr unangenehme Empfindungen zu erwarten. Nicht allein bekomme ich eint- ge Stunden nachher ein heftiges Jucken auf dem Leibe, fondern es kommen auch überall ‚groffe mit Waffer angefüllte Blafen zum Vorfchein. Auch erzählt Geoffrah von einer Perfon, dafs fie nach dem Genufs der Krebsfteine über das ganze Geficht von einem Rothlauf ange- griffen worden, wodurch das Geficht und der Hals aufgefchwollen, und fie am Schlucken gehindert habe. Auch diejenige, deren Säfte zur Faülnifs geneigt find, haben fich vor dem Genufs der Krebfe zu hüten, weil fie -fehr gifehiind in Failhifs übergehen, und durch ihr öligtes, Aüchtiges Salz die feften Theile zu flark reizen, den Umlauf des Blutes vermehren, und alfo der Faülnifs der Säfte beförderlich find. Uebrigens werden es mir mes Lefer gern verzeihen, dafs ich mich auf keine umfländlichere Anzeige ihres medicinifchen Gebrauchs ein- laffe , weil ich glaube, es fey hier nicht der Ort dazu. - Um doch aber auch etwas von ihrem fympathetifchen Gebrauch zu erwähnen, fo will ich noch seine dafs die Bauern in Upland und in diefen Gegenden, auch in Oftgoth- land, dem Vieh, werk es die rothe Ruhr hat, Formentillwurzel, roth Lack, Theer und Liebftöckel mit einander vermifcht, eingeben, und ihm dabey eine Hummerklaue um den Hals hängen. Die Krebsfchaalen zu Afche gebrannt, mit Honig und Entian vermifcht, foll ein Mit- tel wider den tollen Hundsbifs feyn. Man glaubte fonft überhaupt, dafs der Krebs ällem Gift widerftehe, und was Stich oder Bif$ giftiger Thiere heile, fowohl im aüfferlichen Gebrauch, als wenn man fie zerftoffe, und mit Milch zu fich nähme. Iz 68 a— a und — Zweyter Abfchnitt. Befchreibung der einzelnen Artem D. es unendlich weit leichter fey, alle bekannte und befchriebene Gefchöpfe in ein or- dentliches Syftem zu bringen, als ein jedes einzelnes vor fich habendes Gefchöpf mit einem folchen Syftem zu vergleichen, und den in demfelben ihm beftimmten Namen zu finden, das wird ein jeder erfahren, der beydes verfucht. Denn nicht des groffen Zeitverluts zu geden- ken, wenn man ein folches Individuum oft mit einigen hundert Befchreibung:n vergleichen mufs, um zu wiffen, ob es fchon bekannt und benannt fey oder nicht, fo find auch die im Syftem angeführten Kennzeichen oft fo kurz, und fo unbeftimmt, dafs man immer im Zwei- fel bleibt, ob man: wirklich das Gefchöpf vor fich habe, welches der Syftematicus in Gedan. ken ER g Die Nachweifungen auf andre Schriftfteller oder Abbildungen, find, da fie ek nicht einmal von dem gefchehen, der das Syftem machte, oft fo widerfprechend, mit der Befchreibung fo wenig übereinfimmend, dafs fie mehr verwirren als deütlicher machen. Oft findet man auch im Syftem folche Namen, die von andern Schrififtellern ganz verfchiedener.. Arten gegeben find. Diefe Schwierigkeiten habe ich auch ganz vorzüglich bey den Krebfen gefunden. Eine englifche Gedult hat es erfordert, einen Gefzer, Rondelet, Jonfton, Rumpb &e. mit dem Linneifchen Naturfyftem zu vereinigen. Selten fand ich fie von dem Ritter ci- tirt; ihre Abbildungen find zum Theil fo fchlecht, die wefentlichen Kennzeichen fo undeüt- lich vorgeftellt, die Namen fo verfchieden, die Befchreibungen fownvollftändig, dafs ich fie lieber insgefammt ungebraucht gelaffen hätte, wenn es nicht zu einer vollftändigen Naturge- “ i “ Zweyter Abfchnits, 69 fchichte notwendig wäre, fie wenigftens in fo weit anzuführen, als es mit Gewifsheit ge- fchehen kann. | | PIE NR, I der Ritter Linne diefe Schwierigkeiten eingefehen, und daher viele im Jonfton , Rondelet &c. abgebildete Kıeble lieber ganz aus feinem Syftem weggelaffen. Noch. mehr. wird die’ Auseinanderfetzung der mannigfaltigen Krebsarten vor allen andern Infekten da- durch erfchweret, dafs die Krebfe nicht wie die übrigen Infekten:, in ihrem- vollkommenen Zuftand gleich: ihre beflimmte Gröffe haben; fondern- von Jahr zu. Jahr gröffer werden; und dafs die verletzten oder abgebrochnen Glieder wieder wachfen,. br (elten die Gröfle der vers lornen erhalten. Wie verfchieden müflen alfo. nicht die Befchreibungen ein und eben derfel- ben Krebsart ausfallen; und was: für Verwirrung mufs es nicht verurfachen, wenn der eine die Gröffe von en Linien angiebt, die der andre nach Zollen beffimmt ; der eine die rechte, und der andre die linke Scheere als gröffer angiebt; der eine dem Krebs lange, dicke breite Scheeren „ der andre, fchmale Ku und dünne Scheeren beylegt?. Ja die Natur bin- det fich hier fo wenig nach ihren Regeln, dafs ich noch nie zwey Krebfe oder Krabben von einer Art gefehen habe, die nicht merkliche Verfchiedenheiten gehabt hätten. Die Schwierigkeiten, welche man. findet, wenn man eine Sammlung. aus diefem odes jenem Theil der Naturgefchichte' nach einem Syftem ordnen: will, werden gar fehr dadurch vermindert, wenn man in demfelben fo viele Unterabtheilungen macht, als es: ich thun laß fen will. Die gütige Natur felbft fcheint hier unferm fchwachen Verftande liebreich zu Hülfe zu kommen.. Denn wenn wir diejenigen Gefchöpfe , die wegen ihrer wefentlichften Kennzei- chen zu einem Gefchlecht gehören, unter fich vergleichen, fo. werden wir an ihnen wieder folche Verfchiedenheiten entdecken, ‚wodurch. diefes eine Gefchlecht fich. wiederum. in mehre- ze Claffen ordnet; und. fo- geht denn diefe Verfchiedenheit immer flufenweife bis zu den ein. zelnen Arten hinab. Mit je mehrerm Scharffinn diefe Verfchiedenheiten bemerkt werden, und je leichter fie wahrzunehmen find, defto vollkommener wird das Syftem feyn. | Bey den Krebfen ift es, da fie nicht fo klein, wie andre Infekten, find‘, auch nichs fchwer, folche Verfchiedenheiten, zu finden, wodurch fie fich in Unterabtheilungen erdnem u ia. u Ki, ı 2 w ”o Zweyter -Ab[chnitt, 1laffen. Denn einige haben kurze, andre kahle, und andre lange fchuppichte Schwänze) Im Linneifchen Naturfyftem find fie auf folgende Art beftimmt und benannt: vn I. BracHyurı, Krabben. Diefe haben einen kurzen Schwanz, den fie'unter den Bauch felt anzulegen pflegen. 1. PARASITICT, Iirebskrabben,, deren Schwanz kahl ift, daher fie ihn mehrentheils in leeren Coniehiykienfckanfen verbergen. . II. Macrour1, oder bey andern AsTacı, eigentliche Krebfe; mit langen Schwän- zen. Die Alten machten beynahe eben diefe Abtheilung. Schon Aräfoteler theilte die weich- . fchaaligten Thiere in Zocuflas, Gammaros und Squillas. Scaliger theilte alle Krebfe in ge- fchwänzte und runde, welche Eintheilung auch Jonfloz beybehalten hat. Fabrieius, diefer fcharfinnige Entomologe, macht 5 Abtheilungen. ı.) Cascer; mit 4 Fühlfpitzen, die den Mund bedecken, und 4 fadenförmigen Fühlhörnern, deren hinterfte am Ende ein gefpaltenes Glied haben. 2.) Pagmus ; 4 geringelte ungleiche Fühlhörner, wovon das vorderfte Paar bor- ftenartig, das hinterfte fadenförmig, und deren letztes Glied gefpalten if. 3.) Scylarus ; zwey fadenförmige Fühlhörner, deren letztes Glied gefpalten ik; anftatt der Fühlhörner zwey ftachlichte zweymal gegliederte Schuppen. 4.) Aftacus ; 4 Fühlhörner, wovon das erfte Paar lang und borftenartig, das hinterfte Paar gefpalten ifl. 5.) Gammarus; 4 einfache aus rund- lichen Gliedern beftehende Fühlhörner, wovon die vorderfte kurz und ipitzig, die hinterften Bereanktie find. Da aber diefe Kennzeichen, die gröftentheils nur von den Fühlhörnern her- genommen find, nicht fo in die Augen fallen und bey ungeübtern nicht fo verfländlich find, auch die meiften von ferne kommende Krebfe bereits ihre Fühlhörner verloren haben, fo wird | die Linneifche Abtheilung, als die leichtefte, auch von den meiften vorgezogen werden, und diefer bin ich daher auch gegenwärtig gefolgt. Ar 4 } EN Zweyter Abf[cherits 73 + Erfte Abtheilung. ' Krabben, oder Tafchenkrebfe. BRACHYURL Di diefe erfte Claffe der Krebfe die zahlreichfte und von fehr verfchiederrer Bildung ift, fo hat der Ritter es für nöthig befunden, folgende fünf Unterabtheilungen zu machen, deren Kennzeichen hauptfächlich von dem Hockenfehid: hergenommen find. A. Krabben mit glattem Rückenfchilde, deffen Rand nicht eingefchnitten it. Da er aber doch einige hierunter zählet, deren Bruftfchild zwifchen den Augen einge. kerbt it, fo hat man hiebey hauptfächlich auf den Rand an.den Seiten von den Augen an bis hinten herum zu fehen. En B. Mit glattem Rückenfchilte , aber an den Seiten eingekerbt. Diefe Gattung pflegt .gemeiniglich hinten breite Schwimmfäffe zu a Von beyden ift noch zu merken, dafs wenn fıch gleich rel einige vertiefte Züge und Erhöhungen _ auf dem Rückenfchilde Behnden,, fie doch hieher zu rechnen find, wenn fich nur keine Stacheln oder Höckern darauf zeigen. j Das Bruftfehild bey beyden Ar- ten pflegt auch bey denen meiften flach zu feyn, doch nicht allzeit. C. ‚Mit einem rauhen haarigen Meckeneilde. welcher oft Stacheln hat. D. Mit einem dornigten oder ftachlichten Rückenfchilde, aber ohne Haare. E. Mit einem höckerigen Rückenfchilde, Man könnte noch mehrere oder auch andre Abtheilungen machen, zumal, wenn man mehr auf den ganzen Bau, infonderheit aueh der Füffe, aufmerkfam feyn wollte, um fo viel mehr, da die Anzahl der Dornen etwas unzuverläfsiges zu feyn fcheint. Ich will indeffen diefe Eintheilungen nur in fo weit abändern, als es die ganze übrige Structur der Krebfe ge- 72 Zweyter Abf[chnite. wiffermaffen nothwendig macht, damit nicht folche Arten in E Ciaffe zulammen kommen , die villeicht ein einziges Kennzeichen mit einander gemein haben, aber fonft übrigens welent- lich verfchieden find. Unter denen, weiche ich kenne, fcheint mir folgende Verfchiedenheit won der Natur gemacht zu feyn: A. Krabben, deren Leib meift viereckig und dick if. Bey diefen ftehen durchgän. gig die Augen auf vorzüglich langen Stielen; die Schenkel pflegen meiltentheils fehır breit zu feyn, fo wie die Füffe überhaupt platt find. B. Krabben, deren Leib faft kugelförmig rund ift, gemeiniglich laüft er in eine ftum- pfe breite Schnauze aus; alle von diefer Art find nur klein, und entweder if der Rückenfchild ganz platt, alsdann pflegen die Gelenke der Füffe auf beyden Seiten eine Erweiterung zu haben; oder der Schild ift körnigt, auch wohl mit einigen ftumpfen Spitzen befetzt, aisdann find. die Scheeren, infonderheit die Finger, aufferordentlich lang. C. Krabben, deren Rückenfchild cylindrifch oder walzenförmig it. Hievon if nur erft eine Art bekannt. D. Krabben, deren Leib und Schild platt gedrückt ift; die Form ift halb und halb viereckig, ‚aber die Ecken find abgerundet. Zwifchen den Augen pflegt der Schild lappig herunter zu hängen, und das zweyte und dritte Fufspaar ift das breitefte und längfte. E. Krabbe mit einem etwas gewölbten Rückenfchild, welches nach vorne zu fat einen halben Cirkelbogen macht, und an den Seiten eingekerbt ift; einige der- felben haben ‘breite Hinterfüffe zum Schwimmen. _ Ä E. Krabben, deren Bruftfchild einige Vertiefungen hat, die ein Gelicht vorftellen ; und deren 2 Paar Hinterfüffe kurz find, und auf dem Rücken fitzen. G. Krabbez mit einem dicken ovalen Leibe, deffen Schild an den Seiten Dornen kat; diefe haben auflerordentlich lange Fühlhörner, Hl. Krab- Zweyter Abf[chnitt, a H. Krabben, deren Rückenfchild hinten breit zulaüft oder erweitert ift; diefe pfle- gen breite, oben wie ein Hahnenkanım eingekerbte Scheeren zu haben, und die Füffe werden vom Schilde bedeckt. 1. Krabben, deren Rückenfchild herzförmig it, fo dafs die Spitze nach vorne zu in einen Schnabel auslaüft; diefe find überall mit Stacheln befetzt, oder doch fehe höckerig, und pflegen mit einem rohen moosartigen Wefen überzogen zu feyn; bey den meiften find die Vorderfüffe fehr viel länger, und werden nach hinten. zu immer kürzer. Wollte man recht genau gehen, fo würden noch mehrere Tlafflen zu machen feyn; ich "mögte aber nicht gern von dem einmal bekannten Linneifchen Syltem zu {ehr abgehen, oder durch zu viele Unterabtheilungen die Sache erfchweren. Ich hoffe dagegen eine jede ein- zelne Art fo genau zu befchreiben, dafs nicht leicht Zweifel oder Mifsverftand übrig bleiben wird, 74 Zweyter Abfchnitt. ? I. DER Laurer. Cancer curfor. CANCER brachyurus, thorace lzyi integerrimo, lateribus poftice marginato, x fifilibus, cauda reflexa. Zinn. Syft. nat. No. ı. Pallas apiel). Zool. fafc. 9. p. 83. C. Crratopkabalıs , thorax fobguadratus, Br uns. medio oculifere, chelarum dextra major. Rumpb Amb. Rar. p. 12. C. Caxerinus. Jonfton Hift. nat. de exfanguibus. ©. Zgwer. % & Haffelguißß It. C. Anomalus. A Tab. I. Fig. 8. 9. Der Ritter hat diefe Krabbe nach der Befchreibung, die Hafelgauiff in feinen Reifen von demfelben gegeben, in fein Syftem aufgenommen, denn felbft hat er fie vermuthlich nicht gefehen, weil fonft feine Befchreibung in einigen Stücken geändert feyn würde. Ich will alo erft die umftändliche Befchreibung des Hafelguift herfetzen, und alsdann rtbeil davon _ fagen. Er nennt fie Cancer aromalus, und fagt von ihr folgendes : ; En Der Leib ift viereckig, unten und oben etwas gewölbt, und hinten etwas herabhan- gend convex. Die Seiten gleichlaufend, ungleich, mit einer erhabenen fchiefen Linie, die in der Mitte an , er Seite an da obern Rand des Körpers mit einem, fpitzigen Winkel an- fängt, und unten neben dem Anfang des vor dem letzten Beins aufhört, fo dafs der zwifchen diefer Linie und dem obern Rand des Schildes liegende Raum ein Dreyeck bildet. Der vor. dere Rand der Schaale hat eine erhobene ausgebogene Linie, und in der Mitte zwifchen den Fühlhörnern verlängert fich der Schild und hängt faft bis zu den Zähnen herab. An jeder Ecke oben verlängert fich gleichfalls der Schild, und bildet ein fcharfwinkligtes Dreyeck mit dem Körper. Das Einlenkungsglied der Fühlhörner iR kurz, dick und glatt, der obre Theil gefpalten, und bis auf die halbe Länge der Fühlhörner mit vielen Haaren befetzt. In der Zweyter Abfehnitt. no; Mitte der Fühlhörner fitzen de on ‚„ und nehmen deren halbe Länge ein, fo dat; fie vom Anfang der Haare bis unten zum dicken Binlenkungsglied fich ausdehnen. Sie find länglich eyrund; und ftehen mehr auf der auswärtigen Seite der Fühlhörner, fo dafs fie auch dafelbft r gewölbter find, als auf der hintern Seite nach dem Körper zu, wo die Augen noch einen kleinen leeren Raum übrig laffen. Vorne am Kopf zu beyden Seiten find 2 kleine Höhlen von "der Gröffe und Geftalt der Augen, welche genau hineinpaffen, wenn die Fühlhörner zurück», gelegt werden. Der Mund fteht unten vorne am Kopf; die Kinnbäcken find knöchern und m ‚eifslich. Vom Munde bis auf die Hälfte des Bauchs geht eine Spalte, und zu jeder Seite | derfelben fteht ein kleiner gleich langer krulfsiniiger und an dem innern Rande mit Haaren ee befetzter Theil. ki Diefe Kinnhe hat ı2 Füffe, auf jeder Seite 6; das erfte Paar ift das kleinfte, und fitzt mitten am Bauch unten an den 2 knöchernen Tkeilen des Mundes; fie find an der untern Fläche ra an der obern glatt; Sie beftehen aus 5 Gliedern; das erfte Glied ift das breitefte,, länglich eyrund, zweymal fo lang als das zweyte, unten breiter als oben; das zyene ift faft viereckig, wird nach oben zu etwas enger; das dritte aid vierte ift länglich ‚und , das obere etwas länger ; das fünfte und letzte ift länglich rund, fo lang wie die bey- a nn vorigen, und an der Spitze Hase fo wie alle Glieder am innern Rande. Das zweyte Paar fleht zur Seite des Bauchs, if fcheerenförmig, und befteht aus ; ‚Gliedern ; das erfte am Bauch we ift das kürzefte und ungleich; das zweyte knotig und macht unten einen fpitzigen Winkel Isar dritte ift das gröfte, faft dreyeckig, auf der Oberfeite wie ein Meffer zugefchärft, unten platt? da die beyden Ränder etwas erhoben und gezähnelt find; das vier- te Glied ift mehr a, oben gewölbt und breit, unten zufammengedrückt und enger, die * hintre Hälfte des aüflern Randes gewölbt, die aüffere fcharf gezähnelt; das fünfte ift länger ‚als die übrigen, auf beyden Seiten gewölbt, der aüffere Rand etwas länger und gezähnelt; von den beyden Spitzen oder Zangen ift die aüflere unten fchr breit, geht fpitz zu, | an dem inwendigen Rand fiehen Zähne, und an der aüffern kleine Zacken; die inwendige Spitze if krumm, beweglich, und hat gleichfalls am innern Rande Zähne. Das 3te bis ste Paar Füfle Kz ar a x \ ”. 76 Zweyter Abfchnitk haben gleiche Structur ;. alle haben 6 Glieder, das unterfte ik das kürzefie, das dritte.das längfte und [ehr breit, oben gewölbt, unten platt; die breite Fläche hat am obern Rande der Länge nach eine Linie, und if in die Quere fchwach eingekerbt. Das vierte Glied if kurz und ungleich; das fünfte ift halb fo lang als das dritte, platt, in die Mitte geht der Länge nach eine tiefe Linie, oben ift es ftumpf und unten fchief abgefchnitten; das 6te oder die Klaue ift etwas kürzer als das vorige, krumm und zugefpitzt, beynahe fechseckig, und am innern Rande haarig. Das Verhältnifs diefer 4 Paar Fülle it folgendes; das erfte Paar it ein Glied lang kürzer als das zweyte, diefes ift das längfte, das dritte zwey Linien kürzer, und das letzte das kürzefte von allen. Der Schwanz ift länglich am Ende zugefpitzt, und befteht aus 8 Schilden, wovon die beyden erften die kürzeften, aber breiteften, das dritte länger, das 4te und ste viereckig, das 6te an den Seiten etwas convex, und länger als die übrigen, das letzte aber zugefpitzt und mit Haaren befetzt it. Sonft befteht der Bauch aus 5 Schilden, die insgefamt feft an . den Leib fchlieffen. — Die Farbe ift aus dem braunen violet; der Schwanz in der Mitte und an den Seiten weiflslich, fo auch die unterften Glieder der Füffe; die Augen find grau; die Fühlhörner an der Seite violet, die Spitze oder die Haare weils. Die Länge und Breite des Körpers ift 4 Zoll; die Länge der kleinften Füffe 5, der Scheerenfüffe ı # Zoll, der längften Füffe 2 : Zoll, die Länge des Schwanzes ı Zoll, die Breite $ Zoll, der Fühlhörner : Zoll. Dies Thier hat die feltene Eigenfchaft, dafs es zu Abendzeit nach Untergang der Sonne aus dem Meere, worinn es fich aufhält, herauskommt, und in grofler Anzahl auf dem fandigten Ufer mit aüfferfter Gefchwindigkeit herumlaüft. Auch ift es merkwürdig, dafs es am Schwanz zwey Anhängfel hat, die an deflfen Wurzel feftfitzen, übrigens aber frey hängen, und die Länge des Schwanzes haben. Ferner find die Fühlhörner und die Augen in denfelben fonder- bar. Sie hält fich im Grunde des Meers an den Mgyptifchen und Syrifchen Ufern auf; ich fieng fie im May, am Ufer bey Alexandrien. Br ze Zweyter Abf[chnits 77 * So weit geht die fehr genaue umfländliche Befchreibung, die Haffelguift von diefer Krabbe gegeben, und die ich noch in etwas abgaskürzt habe. ! Da ich diefe Krabbe felbft aus Oftindien E habe, und alfo obige Befchreibung da- mit vergleichen konnte, fo mufs ich geftehen, dafs fie auf das forgfältigfte und genauefte ab- gefafst ift, ausgenommen die ı2 Füfle, und ich bin auch ganz gewils überzeügt, dafs Haf- felgeiß® Ach hier geirret hat; denn keine Krabbe hat ı2 Füde, am wenigften folche, die noch näher als die Scheeren nach vorne zu oder gar unter dem Bauch Banden Diefe kurze, unter dem Bauch nahe am Munde ftehenden Theile; welche Haffelguif? für Füffe hält, find die gtoffen am Maul ftehenden Frefsfpitzen, welche beynahe alle Krablbenkhabe, Dafür erkennet fie auch Pallas, welcher eben diefe Krabbe in feinen Spiclegiis Zoologicis. Fafeic. 9. Tab. V. Fir. .W8 abgebildet, und fie CaucER Osratopbtbahmos nennet, er fagt hiebey, Yoet habe fe ihm unter dem Namen Hordskrabbe zugefchickt; wenn ich nun diefe Hoxdskrabbe CANCER caninns im Rumpb nachfchlage, fo finde ich gerade obige Befchreibung ganz genau paffend; Rumpb fagt, fie werde wegen ihrer Gefchwindigkeit auch EZgues oder Hippos genennt, und wenn ich darüber den .‚Jorflors wieder befrage, fo fagt-diefer, der CANCER Zgxes werde auch font Curfor genannt, welches gerade die Linneifche Benennung ift. Hieraus folgt alfo ganz zuverläfsig, dafs CANcER Ourfor Lin. anomalaus Haffelouift. Ceratophthalmos Pallas. Cancer eaninus Rumph.. Egzes Jonfton. Hippos Ariftoteles. Dromoz Hefych, Dromia Mlian. ein und eben diefelbe Krabbe fey. Bey allen trift auch der Umftand überein, dafs die Augen in den Fühlhörnern fitzen. Und nun will ich noch das übrige zur Befchreibung nöthige hinzu- thun. Diefer CANCER Curfor allo, oder caminms , Bopılıkrahbe „ MNalab. Cattam Andi ; Amboi. Leitim „ welche Benennungen von ihrem fchnellen Lauf hergenommen find, oder auch Yu Maitaean, wegen ihren rothen Augen, auch wohl Kaxaris Kraker, Eiln Maolo Yal ifk in Fig. nach der Natur abgebildet. Sie if blos von der Abbildung in den Spieil. Zool. da» xinn unter[chieden, dafs bey diefer die rechte, bey meiner aber die linke Scheere gröffer it, 7 Zweyter Abfchnitt. welches mit der Rumphifchen Befchreibung übereinkommt; Pallas hätte daher nicht @ ganz zuverläfsig beftimmen follen, dafs allezeit die rechte Scheere gröffer wäre. Auf dem Rücken wird, wie Rumpb richtig anmerkt, durch vertiefte Linien ein H gebildet, und unter dem. felben ftehen noch 2 vertiefte röthliche Punkte, beydes ift in der Abbildung des Pallas etwas undeütlich. Die natürliche Farbe derfelben in den Cabineitern ift braungelb etwas fcheckig. Rumpbh fagt von ihr, fie fey efsbar, habe viel Fett, und vergrabe fich in den Sand. Wer kann begreifen, warum diefes Thier allemal nach dem Untergang der Sonne hau. fenweife aus dem Meer ans Ufer fpringt, und wann um eben diefe Zeit die Delphine und fliegende Fifche fich über die Fläche des Waflers emporheben. Sie alle haben vermuthlich - einerley Triebfeder, die uns aber unbekannt it. Als ich, erzählt Haffelquit, an einem Abend zwey Stunden lang dem Ufer folgte, fo hatte ich beftändig das Vergnügen zu fehen, wie diefer kleine Krebs bey hunderten aus dem Mcer ans Ufer lief. Ich erhafchte einige, um zu fehen, ob fie etwas zur Nahrung trügen, aber ich fand nichts. Keine Kreatur kann auf ih. ten Füffen fo gefchwinde laufen, als diefe. In dem Augenblick, da man fie 3 bis 4 Ellen weit vom Ufer entfernt fieht, fieht man fie umwenden, und wieder zurück feyn. Sie fcheint mehr zu fliegen als zu laufen. Die Abbildung Tab. I. Fig. 8. 9. ift nach der Natur. 2. Die Hundskrabbe. CancER camimms. Digfes ift nun eine andre vom Ritter nicht angeführte Hundskrabbe, von welcher Rumpb fagt, dafs fie der vorigen fehr ähnlich fey: die Kennzeichen aber, welche er von ihr an- giebt, find doch zu fehr von den vorigen verfchieden, als dafs fie eben diefelbe Art feyn könnte, zumal da das eigenthümliche der Fühlhörner, was obige hatte, bey diefer nicht be- merkt it. Und da ich bey der vorigen die Linneifche Benennung beybehalten, fo mag nun * Zweyter Abfchnit: 79 diefe die eigentliche Hundskrabbe feyn. Rumpb befchreibt fie folgender Geftalt: Sie ift zwey Zoll lang, etwas weniger breit, etwas viereckig, nach hinten zu fchmaler, dick von Leib ,. mit glatten Ecken, lebend fchwarzbraun, gekocht röthlich. Acht Füffe, wovon .die zwey vorderften Glieder haarig und an den Ecken gezackt find. Die Augen find am vordern Ende roth mit weils umgeben, und an der Seite den schildes ift fie auch weifslich. Die Scheeren find kurz, dick und ftark, oben glatt. Die Zangen weils, die linke ift an dem Weibchen gröffer als die rechte. Am Kopf it fie auch glatt, mit einigen kenntlichen Haaren, und der Mund wird an jeder Seite mit 2 breiten Pfoten bedeckt. Der Bauch ift glatt, und bedeckt fehr viel Fleifch und vornemlich viel Fett unter dem Eyerftock; auf der Bruft hat fie einen Fleck von kleinen Haaren, wie Sammt. Sie hält fich fowohl auf dem Lande als im Wafler auf, doch am meiften unter den Klippen, und wenn man ihr zu nahe kommt, verbirgt fie fich in den Sand. Sie laüft fchnell und ift efsbar, doch wird fie nicht fo geachtet, wenn fie fich lange auf dem Lande aufgehalten hat, als wenn man fie bey abgelaufenem Waffer unter den Klippen findet. In den Scheeren hat fie folche Stärke, dafs fie eine Kararyaufs aufknacken kann. Sie klimmt auch auf den Kalappusbaum , und weifs ihre Nüffe abzuwerfen, die fie nachher durchbohrt, und den Marks herausholt. Sie macht hohle Gänge unter die Wohnhaüfer, da fie dann des Nashts auskriecht, und einen groffen Lerm macht. Sie kriecht auch nach die Hühner, fafst fie bey die Füffe, und fchleppt . fie in ihre Höhle, daher man oft des Nachts in den Hühnerhaüfern ein gewaltiges Gerafel hört. Wenn man heifs Wafler in ihre Höhlen giefst, fo müflen fie heraus. Auf unbewohnten Eilanden, infonderheit auf Zuflapinjoe find diefe Hühnerkrabben fehr grofs, haben ein dickes gewölbtes Schild, rauhe eine Hand lange Scheeren, wovon das vor- derfte Glied rund und gekörnert ik, halten fich gröftentheils auf den Pandangftraüchen auf, und find nicht efsbar; = « i . k . n * - ” * iR 3 ’ ” “n 80 Zweyter Abjchuitt. 3. Der. Saratan. Cancer Saratan. di ©, Brachyurus, thorace levi, integerrime, fubquadrate, margine caiunto., chelis verrucofis, margine carinato ferratis, Forskael. Diefe im Linn£ifchen Naturfyftem nicht vorkommende Krabbe i& in des Hrn. Prof. Fors- %KAEL Deferiptione Animakum p. 88. allo benannt und befchrieben worden. Die Farbe Ri; rofh- gelb, wie halbgekochte Krebfe. Die Augen find elliptifch rund, und zwilchen ihnen ragt eine $tumpfe Spitze hervor. Das Schild ift fak viereckig, voll erhabener Punkte, eines Daumens breit, am obern Rande fcharf, und an den Seiten mit einer Ausbucht, die nach hiatenzu fchief herunter geht. Der vordre ‘Theil it fehr aufwärts gekrümmt und raget zwifchen den Augen in eine fiumpfe Stirn hervor. Die Scheeren find etwas platt, haarig, voll Warzen, am Rande und an der Scheere gezähnelt. Bey dem einzigen Exemplar, welches er gefehen hat, war die rechte Scheere kleiner, daher es noch ungewifs ift, ob dies ein ficheres Merk- mal, oder nur ein ohngefehrer Zufall it. Das zunächft folgende Gelenk if rhomboidalifch convex, voll Warzen, am innern Rande, und unten aufferhalb gezähnelt. Die Hüften über demfelben find dreyeckig, an den untern Winkeln gefäget. Die Hüften der übrigen Füffe find dreyeckig und zufammengedrückt; die Finger zugefpitzt, ohne Daumen. Der Schwanz unter. gefchlagen, gerade aus und zugefpitzt. Die Geftalt des Körpers kommt zwar mit der in Rumpbs Muf. tab. ıo. f. E. befindlichen Abbildung (Caxcer vocans) überein, allein die übrigen Merk- male treffen nicht zu. Er wird im Arabifchen Saratan genannt, und man findet ihn beym ablaufenden Waffer am Ufer auf der Oberfläche des Meeres fpielend, fa bald man aber nahe kommt, fliehet er in feine Schlupfwinkel. Da die meiften bey diefer Art angegebenen Kennzeichen mit dem No. ı. befchriebenen ©. Curfor überein kommen, fo mufs er demfelben fehr ähnlich fehen. Der #* Zweyter Abf[chaitt. 8r Der Arabifche Name Saratan mufs dafelbft mehrern Arten beygelegt werden, weil Gef zer von der dafelbft im füffen Waffer lebenden Flufskrabbe gleichfalls fügt, fie heiffe dort «Saratan ; da doch diefe ficherlich nicht eben diefelbe mit jener ift., 4. a.) Der kleine Winker. Cancer vocans minor. Linn. Syft. nat. No. 14. C. thorace inermi quaürato, latetibus Ankice prominulis, chela ältera magna. Linn. Amen. Acad. 6. 414. 96. Fabric. S. E. No. 7. Fabrie. Spec. Inf. Marggraf. brafıl. Maracoani, TCicoi Ete. Brafil. Cranguer finho des Manges. Jonfton Hift. nat. de exfang. Tab. IX. fig. 7. Ciecie Panema. fig. ı2. Maracoani. Pifo brafil. 77. tab. 78. Rumpb Anıb. Rar. tab. 10. E. Cancer vocans. Gronov. Zooph. 965. Canc. quadratus., thorace lato, mutico, Tzvi, chela altera tho- race majore, altera miriima. Petiv. Gazoph. tab. 78. f. 5. C. quadratus, parvus. Luzon. Bunycan. Sloan. Jam. C. paluftris, cuniculos fub terra agens. Plumier Zool, Americ. MSC. Cancer minor paluftris, heterochelos. Tab. I. Fig. Es giebt von dem C. vocans 2 Arten; die gegenwärtige um die Hälfte kleinere Art if die Linneifche. Die in der Müllerfchen Ueberfetzung des Linneifchen Naturfyftems a 34. fig. 2. 3. gegebene Abbildung hat den Fehler, dafs der Schild hinten zu fpitz zulaüft, da er doch faft viereckig il. Die Rumphifche Abbildung if befler, nur it die groffe Scheere zu L “r 92 Zweyter Abf[chnitt. ftark gekörnt, die doch bey diefer kleinen Art faft glatt ik. Der Bruftfchild ift fat noch ein. ‘ mal fo breit, wie er lang it, zumal am obern Rande; dafelbft laufen auch die beyden aüf. fern Seitenecken in eine ziemlich fcharfe Spitze aus; übrigens ift der Rand ringsherum P ’ fo wie auch die ganze Oberfläche. Zwifchen den Augen laüft der Schild, wie bey EB. ie. fer Gattung, in einen ziemlich langen ftumpfen Schnabel aus, der aber feft an dem Leib an. liegt, und fich faft bis zum Maule herunter bieget. Die ganze vordre Seite des Schildes hat einen etwas aufgeworfenen Rand; von diefem an erweitert fich der Schild vor der Brut, und bildet eine breite glatte tiefe Rinne, in welcher fich die auf langen Stielen ftehenden Augen hinein legen und verbergen können; der untre hervorftehende Rand diefer Rinne it fauber gezahnt; die Farbe ift überall fchwarzgelb. Das wunderbarfte an diefer Krabbe ift die Pe - Scheere, welche gröfler ift, wie die ganze Krabbe, und dies ift nicht zufällig, fondern ihr jederzeit eigen; fie ift überall glatt; der unbewegliche Finger geht faft gerade aus, ift am Ende dick und mit zwey Spitzen hinter einander befetzt; ein gleicher ftumpfer Zahn fteht in der Mitte, und einer meift bey der Einlenkung, die übrigen Zähne find kleiner und fchwach; der bewegliche Finger gehet krumm und fpitz zu, wie eine Klaue, und har nur fchwache Zähnchen. Unten ift die Scheere an der inwendigen Fläche etwas erweitert ? und dafelbf ift der Rand gezahnt. Das Handgelenk hat auch an der innern Schärfe einige Zähnchen. Das Armgelenk ift dick, faft rund und gekörnt. Die linke Scheere ift hingegen kleiner, wie die Füffe, und die Spitzen ihrer Finger find platt, dünn, und biegen fich fo herum, dafs fie gewiffermaffen eine löffelähnliche Aushöhlung bilden. Die Füffe find wie bey allen diefer Gat- tung ziemlich breit und platt, vornemlich die Hüften. Das hinterfte Paar it das kleinfte, und die beyden mittelften Paare find die gröften. An denen unterften Gelenken ftehen hin und wieder einige Härchen, fo wie an den Fingern der kleinen Scheere. Die Farbe if überall gelbbraun, mit einigen violetfchwarzen Schattirungen. Die Abbildung ift nach der Natur. Zweyter Abfchnitt. 83 4. b.) Der groffe Winker. Cancer vocans major. Seba Tom. II. tab. ıg. fig. 8. Uca Una. Catesby Carol. 2. Tab. 35. Canc. Aremarius. Tab. 1. Big. IL. Ob diefe gröffere Art eine Varietät des vorigen, oder eine ganz befondere Art fey, en ich nicht entfcheiden, da ich diefe nie in der Natur gefehen habe. Es fcheirt auch, dafs viele fie mit dem Canc. Uca verwechfeln, wie Seba gethan hat, welches doch eine eigne, obgleich diefer etwas ähnliche, Art if. Der Unterfchied diefer Krabbe mit der vorigen befteht fowohl in der Gröfle, als in der Farbe, welche bey diefer meift fchwarz mit weiffen Pünktchen ift. Auch find die Kneipen der groffen Scheere allzeit ven andrer Farbe, wie die ' Scheere felbft, welche flark mit Körnern befetzt it. Die Schenkel find fchwach und voller Härchen. ‚Beyde Arten wohnen am fandigten Ufer, und beym ablaufenden Waffer fieht man fie die groffe Scheere über dem Kopf fehwenken, als wenn fie die Leüte winken oder rufen wol- le; kommt man aber nahe, fo vergräbt fie fich fo gefchwind in dem Sand, dafs man fie kaum durch ausgraben erhafchen kann. Frägt man, wozu ihr die groffe Scheere diene, en welcher man glauben follte, fie müfle ihr eine wahre Laft feyn, und es ihr kaum erlauben , fich von der Stelle zu bewegen; fo kann ich zwar hierüber keinen gewiflfen Befcheid geben; ich glaube aber, fie habe en den Zweck, wozu der C. Diogenes feine groffe Scheere braucht; nemlich, dafs fo wie diefer die Oefnung feines Haufes damit verfchliefst, fo, fey auch bey diefer Krabbe die groffe Scheere gleichfam die Thür, womit fie ihre kleine Höhle, wenn fie fich in diefelbe verbirgt, zufchliefst, um vor ihren Feinden fo viel ficherer und verborgener zu feyn. Wenn hie fortgeht, fo hebt fie entweder die grofle Scheere in die Hö- Ei. 2 34 Zweyter Abf[chnitt. he, oder fie bedeckt damit den Hintertheil der Schaale; auch macht fie im Gehen einiges Geraüfch. Weil fie fich im Sande verbirgt, wird fie auch oft Sandkrabbe genannt. Malaba- rifch heifst fie Cattam Pangel, holländifch Sabeireutertje. Man findet fie auf den Bahamifchen SE we Infeln, und an mehrern Amerikanifchen Ufern. Sie foll zwar gut von Gefchmack feyn, al £ je lein wegen ihrer Kleinheit wird fie nicht fehr gefucht. Eine defto wohlfchmeckendere Speife 2 u i ift fie für die Endten, welche fich nicht die Mühe verdrieffen laffen, auch die kleinften aus Ft dem Sande hervorzufuchen. Olıngeachtet ihrer groffen Scheere foll fie fo gefchwind laufen, ix dafs man fie kaum einholen kann. Die Abbildung ik aus dem Seba '5, Das Würfelfchild. Cancer rhomboides. Einn. Syfl. N. n. 17. Cancer thorace toto Ievi, lateribus antice unifpinofis, fronte truncata. Fabrie. S. E. n. 19. Barrel Icon. rar. Tab. 1286. fig. r. 2. tab. 1287. hg. r. Sulzers Gefchichte der Infekten. Tab. XXXI. fig. 2- Tab.. I. Fig. 2. Die deütfche Benennung ift nach dem Müller. Der Rückenfchild ifr r Zoll breit, und ı Zoll lang; etwas weniges laüft er hinten fchmaler zu. Zwifchen den Augen ift der Schild etwas verlängert, und endigt fich in eine ftumpfe Breite. Am den aüffern Ecken oberhalb laüft der Schild in eine ziemlich flarke Spitze zu. Die Farbe ift auf der vordern Hälfte röth- lich, auf der hintern Hälfte weils. Die Augen ftehen, wie gewöhnlich, auf langen Stielen, Das merkwürdigfte diefes Thiers find die Scheeren; denn diefe find von einer aufferordentli- chen Länge. Das erfte Glied, oder der Arm ift meift z Zoll lang, ift nach auflen zu ge- Zwey rer Abfehnirt. 85 krümmt, meift rund, und wird nach oben zu etwas dicker. Auf der Oberfläche deffelben , etwas mehr als die Hälfte nach oben zu, fteht ein Dorn. Die Handwurzel ift nicht fehr Ba, meilt oval, platt, und. Hat am innern Rande eine unmerkliche Spitze. Die Hände find 2 = Zoll lang, wovon die Finger einen Zoll betragen; die linke ift etwas dicker, beyde meift eylindrifch rund‘, und werden nach den Fingern zw etwas dicker; fie haben: weder Ecken noch Spitzen. Bey dem unbeweglichen Finger erweitern fie ich etwas an der untern Schärfe, Die Finger find platt gedrückt. Der bewegliche Daumen ift am Anfang röthlich gelb, wie die ganze: Scheere, wird aber bald: dunkel rothbraun „ bis meift. an der Spitze, welche wieder weifslich ift. Beyde Finger find mit kleinern und gröffern ftumpfen Zähnen befetzt. Die Höf ten der 8 Füfle haben. am aüflern Rande meift oben einen fshwachen Dorn. Man. findet diefe Art im Mittelländifchen Meere, und am Spalatrefifchen Ufer. Die Abbildung ift nach der Natur, 6 Das Viereck. Cancer Angulatus. Pennant Britt. Zoology. No. ro. Cancer thorace oblongo , lateribus: antice duofpinofis,, fronte truncata. ‘Tab. I. Fig. 13. Diefe Krabbe ift der vorigen fehr make verwandt; fie unterfcheidet fich blos dadurch, dafs der Bruftfchild nicht nur, wie bey der vorigen arm den aüffern Ecken in eine Spitze zu laüft, fondern es fleht unter diefer noch ein’ andrer Dorn. Hingegen der Dorn auf den Armen der Scheeren fehlt. Der Daumen ift gleichfalls gröftentheils fchwarz; Villeicht find obige Un- terfcheidungszeichen nicht, einmal Kinreichend, eine eigne Art daraus zu machen. Man findet fie am Englifchen Ufer. Die Abbildung ift nach dem Pennant. 86 Zweyter Abf[chnite. 7. Der Schnitter. Cancer me[pr. Forskael Defeript. Animal. N. 35. C. meffor brachyurus thorece redtangulo lzvi [pinula utringue pone oculum, wmanuum chelis fubinermibus, carpis & femoribus intror- fum lerratis. Was zu der Benennung Anlafs gegeben, weifs ich nicht. Die Farbe diefer Krabbe if dunkel afchgrau mit [chwarzen Wolken; der Bruftfchild ohngefehr Daumens breit, nicht völ. lig recht winklicht, weil er nach hinten zu etwas fchmäler wird; er it überdem ziemlich platt mit fcharfen fchieflaufenden Runzeln; hinter den Augen an beyden Seiten fteht ein klei- ner Dorn. Die Scheeren find dunkel violet, unten fchiefrunzlicht, und innerhalb etwas we- niges höckerich, übrigens unbewafnet. Die Handwurzel und Hüften find innerhalb fägeför- mig. Die Hüften insgefamt in die Quere runzlicht. Man findet diefe Art kaüfıg zu Sues un- ter den Steinen. Zur Zeit der Ebbe kommen fie herver, und nagen den an den Steinen felt- fitzenden Bodenfatz des Meeres zu ihrer Nahrung ab. Gedruckt bey Emanuel Thurnzy/as. Zweyter Abfchnößt. 87 B. Krabben, mit kugelförmigem Leibe. Diefe Arten find gemeiniglich nur klein, und man Könnte von ihnen wieder Unterab- tBeilurfgen machen; denn wenn der Schild völlig glatt it, To pflegen die Scheeren kurz, die Finger zweyfchneidig, die Füffe kurz, und an den unterften Gelenken an beyden Seiten etwas erweitert zu feyn; hat aber der Schild einige Spitzen, fo find die Scheeren, und vornemlich die Finger, aufferordentlich lang, und auch die Füffe haben eine beträchtlichere Länge. Und wieder eine andere Art kugelförmiger Krabben ift etwas mehr platt, und zeich- net fich infonderheit durch weit längere Fühlhörner aus, als wie die Krabben gewöhnlicher Weife zu haben pflegen. Da aber bey künftiger Entdeckung mehrerer Arten, wieder Ausnah- men hievon möglich wären, fo wird es ficherer [eyn, beyde Arten unter eine einzige Ab- theilung zu fetzen. 8. Die Nufskrabbe. Cancer ueleus. Lin. Syft. Nat. 2. 1042. 20. CANCER zucleus thorace ler globofo antice utrinque. unidentato, poftice roftroque bidentato. | Fabric. Syft. Ent. 404. 23. Fabric. Spec. Infedt. Tom. I. pag. soo. 24. Sulzers Gefchichte der Infecten. Tab. XXXT. Fig. 3. Gefreri hiftoria animalium. III. pag. 186. C. MACROCHELOS. Jonftor hift. nat. de Exfangu. Aquat. Tab. VIL Fig. 16. Tab. II. Fig. 14. : Diefe Krabbe ift vom Ritter unter diejenigen Arten gefetzt, deren Schild an den Seiten eingefchnitten ift, allein fie kann auf keine Weile darunter gefetzt werden. Mit mehrerm M 88 Zweyter Abf[chnitt. Recht könnte fie unter denen ftehen, deren Schild mit Dornen befetzt ift,. aber der ganze übrige Bau läfst diefes nicht zu. Sie kann auch nicht Eichelkrabbe genennt werden, wie Müller fie genannt hat, indem fie mit einer Eichel keine Aehnlichkeit hat, vo aber mit einer welfchen Nufs, womit auch der Ritter fie verglichen wiffen will. Der Leib diefer Krabbe ift faft kugelförmig rund; zwifchen den Augen laüft der Schild in zwey ftumpfe kegelförmige Spitzen aus. Hinter den Augen an den Seiten erweitert fich der um den Leib feft herumlie. gende Schild etwas, und geht dafelbft in eine unmerklich ftumpfe Spitze aus, welche aber nichts weniger als ein Einfchnitt ift. Unter jeder Augenhöhle ftehen drey kleine Spitzen. Hin- “ten über den Schwanz endigt fich der Schild in zwey abgerundete Lappen. Ueber dem hinter. ften Fufspaar tritt aus dem Schilde ein ziemlich ftarker nach auswärts gekehrter Dorn heraus. Die Oberfläche des Schildes ift überall chagrinartig, und die Farbe der ganzen Krabbe braun. gelb, die nach der Schnauze zu etwas mehr ins dunkle, fo wie an den Scheeren und Füffen etwas blaffer fällt. Die Arme find lang, befonders nach der Einlenkung zu mit groffen runden Körnern dicht befetzt. Die Handwurzel ift glatt. Die Hand völlig fo lang als der Arm, und mehr als die Hälfte ihrer Länge nehmen die Finger ein. Unten ift die Hand breit, und laüft bey der Einlenkung an beyden Seiten in eine ftumpfe Spitze aus; nach cben zu wird fie ziemlich fchmal, und ift überall glatt und rund. Die langen Finger find etwas nach innen zu gekrümmt, beyde find von ‚gleichei Länge und Dicke, rund, und werden am Ende nur etwas weniges dünner. Die Spitzen krümmen fich gegen einander, wie eine Zange; beyde Finger find mit feinen Zähnchen dicht befetzt, und follen auch bey lebendigen Krabben rauchhaarig feyn. Beyde Scheeren find von gleicher Gröffe. Die Füffe find ziemlich lang, die erften 3 Paare faft von gleicher Länge, das hinterfte Paar aber fehr viel kürzer. Alle Glieder find glatt und rund. Die Klauen find pfriemenförmig und etwas gekrümmet. Diefe Krabbe wird nicht felten am Ufer des mittelländifchen Meeres gefunden. Die Abbildung ift nach der Natur. Zweyter Abfchnmitt. 89 9. Die Punktkrabbe. Cancer pundatus. Linn. Syft. Nat. 2. 1045. 36. CANCER pundates, thorace ovato crenato poftice tri« dentato. Ä | Fabric. Syft. Ent. 467..4o0. Fabric. Spec. Inf. Tom. I. pag. 504. 44. Rumpb Mul. Tab. X. Fig. C. Cancellus anatum tertius. | Browne Jamaic. Tab. 42. Fig. 3. The three. thorzed Crab. C. minor macricrurus pun: | @tatus, fcuta fubrotunda fpinis tribus majoribus terminata. Tab. II. Fig. ı;. 16. | 'Diefe Krabbe gehört ganz offenbar mit der vorigen unter eben diefelbe Abtheilung, da fie gar nur wenig von derfelben verfchieden ift, An der Ritter fie Be eine andere Ab- eng gebracht hat. Der Leib ift gleichfalls meift kugelrund. Vorne laüft der Schild in eine ftumpfe Schnauze aus, die zwifchen den Augen etwas rund abgefchnitten und fchwach gefpal- ten ift. Auch hinter den Augen an den Seiten ift er zweymal etwas weniges rund ausgefchnit- ten, wodurch an jeder Seite eine ftumpfe Ecke entfteht. Der Seitenrand des Schildes ift fau- ber gekörnt, fo wie die ganze Oberfläche chagrinartig it. Hinten über dem Schwanze endigt Jich der Schild in 3 ziemlich lange Dornen, von welchen der mittelfte etwas höher fteht. Die Scheeren find auflerordentlich lang, und ziemlich dünne; ‚die Arme mit runden Körnern dicht befetzt. Die Hand ift wenig dicker, wie der Arm, und foll roth pundiert feyn, welches zu obiger Benennung Anlafs gegeben; bey meinem Exemplar aber He % wie die ganze Krabbe weils ‚ vermuthlich weil fie in Spiritus gelegen hat. Die Finger find lang und dünne, und haben auf der inwendigen Gehrke viele fpitze Zähnchen. Die vier Paar Füffe nehmen nach hinten zu immer mehr an Länge ab; die Glieder derfelben find insgefamt rund und glatt, die Klauen aber auf beyden Seiten mit Härchen befetzt. Die Farbe der Krabbe foll braunroth feyn. | Me „ke 90 Zweyter Abf[chnitt. Man findet diefe Krabben fowohl in Oftindien als in America, vornemlich in Jamaica and Carolina. Die Abbildung ift nach der Natur. ı0. Die Kugelkrabbe. Cancer globus. Fabrie. Syft. Ent. 401. 6. C. globus thorace lzvi, fubcrenato cauda bafı binodi, brachis fcabris. Fabric. Spec. Inf. Tom. I. pag. 497: 6. Von diefer Krabbe weils ich keine weitere Nachricht zu geben, als was Fabricius von ihr gefagt hat, nemlich dafs fie klein und meift kugelförmig ift; Der Schild it glatt und überall fchwach gekörnt; Die Arme find fcharf anzufühlen, und die Finger find fadenförmig, woraus ich vermuthe, dafs diefe Krabbe zu diefer erften Art der kugelförmigen Krabben ge- hört. Der Schwanz hat unten an der Wurzel oder Einlenkung zwey Knoten. König hat diefe Art an den Malabarifchen Küften gefunden, ı1. Die Hirnfchaalkrabbe. Cancer ceramolaris. Linn. Syft. Nat. 2. 1041. 15. Canc. thorace levi, integerrimo, ovato, glabersimo, manibus ancipitibus lsevibus. “ Linn. Muf. Lud. Ulr. 43r. Fabric..Syft. Ent. 402. 8. Fabrie. Spec. Inf. Tom. I. pag. 497: 7. Petiv. Gazoph. Tab. 9. Fig. 3. Seba Muf. III. Tab. 19. Fig. 4. 5. Rumpb‘Muf. Tab. ro. Fig. 13. Canc. anatum fecundus. Tab. II. Fig. ı7. Zweyter Abf[chnitt. 9r Diefe Krabbe gehört nun zur zweyten Art der kugelförmigen Krabben, "deren Scheeren kurz und zweyfchneidig find. Die Abbildung des Seba auf beyden Seiten ift gut, aber die vom Fabrieius auch citirte Fig. 10. ı1. gehört ehe hieher, fondern ift eine eigne Art; auch hat er die Rumphifche Abbildung Tab. ıo. Fig. A. bey diefer Art angeführt, obgleich Rumpb mit Recht fie für eine von Fig. B. verfchiedene Art ausgiebt. Diefe Krabbe ift nur. klein, der Schild umgemein glatt, wie Porcellain, und laüft vorne in eine ziemlich lange Schnauze zu, welche am Ende abgeftutzt ift, und dafelbft drey kleine Zähnchen hat, wovon der mittelfte ein weniges gröffer if. Die Farbe fälle ins blaüliche mit durchfcheinendem gelb; An den Seitem über den Armen laüft der Schild etwas fpitz zu. Auch nach dem Schwanz zu verengert er Sich, Rund herum hat er einen gekörnten Rand, welcher über den Füffen fich etwas lappenförmig erweitert. Die Scheeren find von gleicher Gröffe, und auf der Oberfläche ungemein glatt. Die Arme haben an beyden Seiten einen grobgekörn- ten Rand ; die Handwurzel ift kugelförmig und: glatt; die Hände laufen an den Seiten der engel in eine ffumpfe Spitze aus, und haben an der innern Schärfe einen gekörnten Rand. Die Finger find platt, "ziemlich breit, zweyfchneidig, am Ende hackenförmig gegen einander gekrümmt, und inwendig mit Zähnchen von -ungleicher Gröffe dicht befetzt. Die Füffe nehmen nach hinten zu immer mehr an Länge ab. Alle Glieder derfelben, felbft die Klauen, haben an beyden Seiten einen ftark erweiterten Rand mit einer gekörnten Einfaflung, daher die unterften-Glieder faft fo breit als lang find; die Klauen gehen grade aus, und find lanzetförmig. Der Schwanz ift fchmal, und hat nur 3 Glieder, wovon. das letzte nur klein it; er bildet ein fehr fpitziges Dreyeck. Diefe Krabben kommen bey niedrigem Waffer mit Pitken auf den Sand, und fonnen fich, da fie denn mit ihren glatten Schilden und hellrothen Füffen in der Ferne wie ein Stein glänzen. Sie laufen fehr gefchwinde, und wiffen fich bey drohender Gefahr gefchwind in den Sand einzugraben. Oft fieht man eine groffe Menge beyfammen , allein in der Zeit, dafs man an fie herankommt, haben fie fich alle längft in dem Sande verborgen. Will man fie greifen, fo mufs man fie hurtig mit einem Befen umkehren, ehe fie in den Sand kommen; 02 Zweyter Abf[chnitt, doch kann man fie auch ausgraben, wenn man fich die Stelle merkt, wo fie in den Sand lerochen. Ob fie gleich wegen ihrer Kleinheit zum Effen unbrauchbar (ind, fo werden fie doch den Einwohnern mützlich, indem fie die Endten damit füttern, welche PB viele und groffe Eyer legen follen. Man findet diefe Krabben in Oftindien, vorzüglich auf der Infel Amboina. | | Diefe und die’ zwey folgenden Arten werden oft auf Tranquebar verfeinert gefunden ; nicht dafs fie’in eine andere Stein-oder Thonmafle eingehüllet wären, fondern ganz frey, wie in ihrem lebendigen Zuftande, obgleich felten an allen Theilen vollländig; fie haben alsdann aufferhalb eben die Glätte und Zierlichkeit, als wenn fie lebten, nur ift die Farbe dunkler, und röthlich braun; auch find fie ziemlich hart, fo, dafs man kaum mit dem Mel. fer etwas abfchaben kann. Schlägt man fie aber von einander, fo findet man die inwendige Hölung mit einer gelben, thonartigen Materie ausgefüllet. Diefe fonderbare Art fich zu wer- fteinern, ohne in etwas eingehüllet zu feyn, hat vielleicht zu der noch nicht bewiefenen Be- hauptung Gelegenheit gegeben, dafs einige Krabben die Luft nicht vertragen könnten, fon. dern fich verfteinerten, fo bald fie aus dem Wafler gezogen würden. Die Abbildung ift nach der Natur. ı2. Die Porcellankrabbe. Cancer porcelianeuss .Seba T. II, Tab. 19. Fig. ı1. 12. . C. thorace levi, globofo, integerrimo, glaberrimo, brachiüs rotundatis, crenatis, . digitis ancipitibus, lxyibus. Tab. II. Fig. 18. Diefe, vom Seba ziemlich gut abgebildete Krabbe, it von Zinme und Fabricius zur vorigen Art gerechnet worden.. Da ich aber von beyden mehrere Stücke habe , fo kann ich auch ficher behaupten, dafs fie zwey verfchiedene Arten find. Der Schild laüft nicht in eine Zweyter Abf[chnitt. R BR: ;; fo lange Schnauze aus, wie bey der vorigen ; diefe aber ift dagegen viel breiter, und ohne Zähnchen am Rande derfelben. ° Der Schild geht nicht fo fpitzig über den Scheeren zu, fon- dern it miehr kugelförmig ; auch hinten ift er runder, und es fehlt ihm der über den Füflen erweiterte Rand; fonft ift er übrigens auch eben fo glatt, fo wie die ganze Krabbe das An: fehen hat, als wenn fie von Porcellain gemacht wäre. Rund herum hat der Schild einen ge: körnten Rand. Die Scheeren art etwas länger, wie bey der vorigen Art. Die Adie find nicht fo platt, haben auch nicht an beyden Seiten den gekörnten Rand, fondern find völlig eylindrifch rund, fauber gekörnt, vornemlich unterwärts. Auch die Hände haben keinen ge- körnten Rand, fondern find überall glatt, etwas platt gedrückt. Die Finger find meflerför- mig, zweyfchneidig, an der Spitze gegen einander gekrümmt. Die Füfle find ungemein glatt, die Glieder ziemlich breit, tundlich, haben nicht einen fo erweiterten Rand, wie bey der vorigen Art. Die Klauen find lanzetförmig, breit, und nur fehr wenig gekrümmt. ‘Man findet diefe Art gleichfalls in Oftindien, wo man fie auch verfeinert antrift. Die Abbildung ift nach der Natur. - 13. Die Endtenkrabbe. Cancer anatam. 'Rumpb Muf, Tab. X. Fig. A. CANCER thorace l&vi, globofo, crenato , integerrimo, manibus brevibus ,. digitis ancipitibus. Tab. II. Fig. 19. . Diefe Krabbe ift von der vorigen wenig unterfchieden; nemlich nur darinn, dafs bey diefer Art der Schild nicht glatt, fondern fchwach gekörnt ift, und die Scheeren und Füffe find nach Verhältnifs des Schildes viel kleiner und kürzer. Ja es ift möglich, dafs diefe das Weibchen der yorigen Art ift, denn alle diejenige, welche ich von diefer Art bee haben breite Schwänze, und alle von der vorigen Art haben fchmale fpitzige Schwänze. Der Rand 94 Zweyter: Abfchuitt. des Schildes it flärker gekörnt. Die Farbe des Schildes it braünlich. Die Scheeren find fehr kurz, röthlich, die Arme rund und ftark gekörnt. Die Füffe haben kurze, glatte, braünliche Glieder, und die Kiauen find lanzetförmig. Der Schwanz it fo breit, wie der ganze Körper, und befteht nur aus einem Gliede, oder aus einer platten ‚Schaale, die die ganze Unterfläche der Krabbe bedeckt, und ungemein glatt it. Rumph nennet‘diefe, fo wie die vorige C. Craniolaris, den Endtenkrebs, (Canc. azatum) weil die Endten fie mit gröfter Fertigkeit aus dem Sande heraus zu holen wiffen, und fie fo ganz herunterfchlucken, Die Abbildung if nach der Natur. 14. Der Zwerg. Cancer Caucellus. Muf. Herbfi: CANCER thorace levi, crenato, pedtore margine crenato prominente, manibus ancipitibus, brachiis crenatis. Tab. IL Fig. zo. Diefe Krabbe ift mit denen vorigen nahe verwandt, am meiften dem Canc. anatum ähnlich, von welchem fie fich vornemlich dadurch unterfcheidet, dafs die Bruft fehr erweitert hervortritt, infonderheit unter den Augen: Sie hat dafelbft einen ftark gekörnten Rand, und ift in der Mitte zwifchen den Augen einigemal eingekerbt, woraus 3 fumpfe Spitzen entfte- hen. Der Schild it zwifchen den Augen etwas gefpalten, wodurch zwey abgerundete Spitzen gebildet werden. Auch ift der ganze Schild etwas platter, wie bey den vorigen Arten, hat von der Mitte an bis am Schwanz, zwey fchwache furchenähnliche Vertiefungen, ift mit Körnern dicht befetzt, und hat auch ringsherum einen ftark gekörnten Rand. Der Schild if nicht gröffer, wie ein kleiner brandenburgifcher Pfenning; doch ift diefes kein zuverläßsiges Kennzeichen, weil das einzige Stück, welches ich hievon befitze, villeicht eine noch nicht ausgewachlene Krabbe ift. Die Arme find cylindrifch und ftark gekörnt; die Schesren ziem- lich lang und fchmal , mit langen, zweyfchneidigen, platten, etwas einwärts schien Fingern Zweyter Abfchnitt. 1 95 Fingein. . Die Füffe find ungemein dünne, und werden nach hinten zu immer kürzer. Die Farbe ift überall weifslich. Der Schwanz ift fo breit, wie der Leib, ungemein glatt, und ftärker gewölbt, wie die Oberfläche. | | | Man zieht diefe Krabbe haüfig mit dem Seetang aus dem Meere heraus. Die Abbildung ift nach der Natur. ı5. Der Erbfenfchild. Cancer Difem. Linn. Syft. Nat. CANCER thorace orbiculato, l&vi, integerrimo , obtufo; cauda corporis amplitudine. Fabric. Syft. Ent. got. 5. Fabric. Spec. Inf. Tom. I. pag. 497. 5. Pennaxst Brittish Zool. 4. Tab. 4. Fig. 1. Tab. II. Fig. 21. Die Gröffe diefer kleinen Krabbe wird vom Linn zwar nur mit einer Erbfe verglichen, und hieraus der Grund feiner Benennung hergenommen, da ich aber von diefer Art einige habe, we die Breite des Schildes einen halben rheinländifchen Zoll beträgt, fo it dies ein neüer Beweis, wie unficher es bey den Krebfen ift aus ihrer Gröffe ein en herzu- nehmen. Der Schild ift glatt, und da die vorigen eine fehr harte Schaale hatten, fa ift hin- | gegen bey diefer Art der Schild fehr -dünnfchaalig ; übrigens völlig rund, gewölbt, ohne Schnabel oder irgend eine Kerbe, Spitze oder Zähnchen. Der Schwanz ift fo breit wie der Schild, und bedeckt dergeftalt die Unterfeite , dafs man kaum wiffen würde, was oben oder unten ift, wenn man es nicht aus der Einlenkung, der Füffe fähe. Indeffen an gleich auch i bey meinen Exemplaren, diefes vom Ritter beftimmte Kennzeichen eintrift, fo if es doch noch zweifelhaft, ob diefe Breite des Schwanzes diefer Art befländig, oder nur dem weibli- chen Gefchlecht eigen ift. Die Scheeren find von gleicher Gröfe, ° der Gröffe des Leibs 06 Zweyter Ab[chnitt. angemeflen. Was aber von niemandem angemerkt ift, obgleich es viel zur Kenntnis diefer Art beyträgt, ift; dafs die Handwurzel an der innern Seite meit unten einen farken Zahn hat. Die Füffe find ziemlich lang, am meiften das zweyte und dritte Paar, das letzte hin. gegen ift viel kürzer, und fteht falt auf dem Rücken; die Glieder der Füfle find glatt, rund, an den Seiten mit kleinen Härchen befetzt, und die Klauen gr gekrümmt und fcharf zuge- fpitzt. Die ganze Geftalt diefer Krabbe fieht einer dicken Spinne ähnlich. Pewnant verwech. felt diefe Krabbe mit dem Pinnophylax, und giebt ihr die Mufcheln zur Wohnung. Man findet fie im mittelländifchen Meere, und nach Branders Zeugnils auch in der Barbarey. Die Abbildung ift nach der Natur. 16. Der Furchenfchild. Cancer fülcazus. Forskael Defcript. Animal. N®. 48. CANCER thorace globofo, antice & fupine parte atque lateribus fulcis labyrinthi-formibus, obliquis. Nur Forskael allein giebt von diefer Krabbe Nachricht. Sie ift nach feiner Befchreibung nur halb fo grofs, wie eine Hafelnufs, und von dunkelrother Farbe. Die Augen ftehen wi- der die Gewohnheit diefer Abtheilung auf langen fadenförmigen Stielen, und find an der Spitze ftumpf und fchwarz; die Fühlhörner kurz und pfriemenförmig. Der Schild ift fat kugelför- mig, mit verfchiedenen fchieflaufenden, krummen, und in fich felbft zurückkehrenden Fur. chen, wie ein Irrgarten, vornenlich vorne an der Bruft. Die Scheeren find oval, glatt, unbewafnet, und auf beyden Seiten von gleicher Gröft. x | Man Endet OEL Art unzählig zu Sues im Sande bey abgelaufenem Wafler; fo bald fie aber Gefahr merken, eilen fie in ihre Schlarfrinkel ” ” [N Zweyter Abfchnies, 97 "17. Der Hifterreicher. Cancer Hifrie. Scopoli Entem. Carn. 1132. C. brachyurus, thorace fuborbiculato levi, utrinque bi. dentato, apice inter oculos dentibus tribus, medio majore. Diefe Krabbe wohnet im Liburrifchen Meerbufen. Das Exemplar, nach welchem die Befchreibung gemacht ift, hatte eine Schaale, die etwas gröffer war, als eine Bettwanze ; die Farbe ift dunkelroth, der Leib weder haarig noch höckerig,, der Schild fehr glatt, nicht fehr ftark gewölbt, der aüflere Umrifs cirkelförmig, hinten gerandet, vorne rund, an- 8 - den Seiten, wo fich die Schaale Be ftehen zwey Zähne; der vordere ift gröfler, absehaze gezahnt. Das Bruftbein ift rund, nicht an der Wurzel ausgehölet, hat parallele Queerfurchen,, wie ein Gaumen. Der Schwanz ift kurz, faft kegelförmig. Die Arme find viel dicker, als die Füffe; das erfte Glied endigt fich in einen groffen Zahn, das zweyte hat unten zwey Zähne. Die Hand ift lanzetförmig, länger als der Arm, zufammengedrückt, faft zweyfchneidig, pundtirt; Die Finger find grade, der Ber liche ift etwas länger. Das letzte Glied der Füffe if unten durch Dornen gezahnt, die Klaue klein. 18. Die Scopolifiche Krabbe. Cancer: Scopolinus. Scopoli Ent. Carn. 1133. CANCER zzıtrix, thorace fubrotundato e levi, füpra con. vexiufculo, antennis capillaceis. Scoroli nennet diefe Krabbe rutrix, vermuthlich weil fie eine Speife der Auftern ilt; da ich im Deütfchen kein angemefflenes Wort finden konnte, fo habe ich fie naeh ihrem _ Entdecker benannt. Es vermuthet Scopoi zwar, dafs fie der C. hbexapus Linn. fey, weil er an diefer Artauch nur fechs Füffe wahrgenommen; da er aber nichts von langen Fühlhörnern N 2 98 Zweyter Abf[chnite, erwähnt, auch im übrigen die Befchreibung nicht genau zutrift, fo halte ich fie für eine eigene Art. Wenn fie ausgebreitet ift, hat fie ohngefähr die Länge, wie die Breite des Na- gels auf dem Daumen; wenn aber der Schwanz unter dem Bauch liegt, ift fie kaum halb fo lang, und fafk rund. Der Schwanz if länger als der übrige Leib, länglicht rund, hat fechs Glieder, wovon die mittelften länger und breiter find; innerhalb derfelben fiehen fechs Bor. ften, wovon die unterften die längften find. Der Schild ift falt rund, glatt, oben gewölbt, fo grofs wie eine Linfe. Man hat nur drey Paar Füffe wahrgenommen. Die Scheeren find aufgeblafen, an der innern Seite nach unten zu haarig; die Finger faft von gleicher Gröffe, an der innern Seite nahe am Winkel, mit einem Zahn befetzt. Diefe Krabbe foll denen gröffern Auftern zur Nahrung dienen, indem fie diefelben in ihre geöffnete Schaalen aufneh. men. Man findet fie im Adriatifghen Meere. u 77 ı9. Der Sechsfuß. Cancer bexapıs. Linn. Syft. Nat. en VE 4 7. CancER bexapus thorace orbiculato, lzvi, integro, pedibus fenis, antennis corpore longioribus. Fabric. Syk. Ent. 403. u Fabric. Spec. InfAlRom: I. pag. 498. 14: Bafter Opufc. fubfec. 2.26. Tab. 4. Fig. 3. Cancer ee levi orbiculato fubdepreflo, chelis validioribus, antennis longiflimis, pedibus pofticis minutioribus. Tab. I. Fig. 22. Es wäre fonderbar , wenn würklich einige Krabben nur fechs Füffe haben follten, da fich doch die Natur bey keiner Thierart die Freyheit erlaubt, die Zahl der Füfe, der zu ei- nem Gefchlecht gehörigen Arten, nach Willkühr zu vermehren oder zu vermindern. Selbft bey den Vielfüflen ift es noch unentfchieden, ob fich nicht die Anzahl ihrer Füffe mit dem Zweyter Abfchnitz. | 99 Alter vermehre, nd hieraus die Verfchiedenheit derfelben entftiehe. Dem fey indeflen wie ihm wolle, diefe Krabbe hat würklich acht Füfle, obgleich das hinterfte Paar nach Verhältnifs fehr klein iff, welches bey mehrern Gere wird, wie wir im.der Folge fehen werden. Diefe und die folgenden Arten gehören num zu der dritten Gattung der kugelförmigen Krabben, welche das eigene haben, dafs ihre Fühlhörner fehr lang: find, da man bey den vorigen die Fühlhörner kaum wahrnehmen kann. Der Schild ift glatt, rund ,„ und etwas platt; die Scheeren find nach Verhältnifs ziemlich ftark. Man hat diefe Art Tröch nicht viel gröffer, als ein vierthel Zoll im Durchfchnitt gefunden , obgleich fie am Holländifchen Strande gar nicht felten ift. \ Die Abbildung if aus Baffers Opufe. fubfec. entlehnt. 20. Das Langhorn. Cancer longicormis. Linn. Syft. Nat. 2. 20406. 10. CANCER longicornis thorace orbiculato Ixvi , chelis minore , antennis longiflimis. i Fabrie. Syft. Ent. 403. 14. Fabric. Spec. Inf. Tom. ]. pag: 498. 13. Gronov. Zooph. 968. Ada Helvetica V. 363. Tab. V. Fig. 447- Seba Muf. III. 42. Tab. ı7. Fig. 1--4. Cancri juniores, Pennant Britt. Zool. 4. Tab.-I. Fig. 3. Tab. II: Fig. 23. Der Schild diefer kleinen Krabbe, welche nicht viel über zwo Linien an Gröffe hat; ift fcheibenförmig rund, vorne abgeftutzt, und dafelbft mit drey fehr fchwachen Spitzen be- fetzt, übrigens glatt; die Seiten find etwas weniges gedrückt. Die fadenförmigen Fühlhörner find länger als der Schild. Die Scheeren find vorneher etwas ausgerändet, und hie und da 100 Zweyter Ab[chnitt. mit kleinen Spitzen befetzt. Oft it die rechte, oft die linke Scheere gröffer; die Hand if oval, und gröffer wie der Schild; die Finger von gleicher-Gröffe, und mit Zähnen befetzt. Die Füffe halten * Mittel zwilchen Schwimm-und Lauf-Füffen, find etwas platt, pfriemen- förmig, nur halb fo lang, und dreymal fo dünne, wie die Scheeren. Die Farbe iß überall zöthlich. Der Aufenthalt ift ‚am Seeländifchen Strande. Bey diefer und bey der ale Art ift vom Ritter und von Fabricius ein und ebendie- felbe Bafterfehe Abbildung citirt, welches doch nicht Statt finden. kann, wenn nicht beyde eine einzige Art ausmachen follen,,- da fie doch felbft zwo verfchiedene Arten daraus gemacht haben, Die Abbildung ift aus Pezmant Brit. Zoology. o1. Der Schwammbewohner. Cancer antennatus. Forskael Defer. Animal. N®. 38. C. brachyurus, thorace fubovato, antennis triplo longioribus, chelis cuneiformibus. Da diefe Krabbe in den Löchern des violetten ofhicinellen Schwammes wohnt, fo habe ich fie hiernach benannt, fo wie Forskael, .welcher allein fe befchrieben hat, nach den langen Fühlhörnern. Sie ift der vorigen nahe verwandt, kürzer, wie der Nagel eines Fin- gers, afchgrau, Pehwarz gewölkt. Die Fühlhörner find fadenförmig, röthlich, dreymal län. ger als der Bruftfchild. Die Stien. it ftumpf und breit, die Augen find kurz und ftumpf; der Schild it etwas platt, eyrund, hinten abgeftutzt; die Scheeren gedrückt, unbewafnet, unten röthlich mit dunkeln Punkten; die Arme find länger als die Hüften, innerhalb zwey- mal gezähnelt.- Der Schwanz ift eyrund, eingebogen, fo breit wie der Schild, zu beyden Seiten etwas ausgezackt und mit Haaren befetzt. Man findet diefe Krabbe hauptfächlich zu Sues, Zweyter Abf[chnitt. 101 22. Der weifle Mielsmufchelbewohner. Cancer mytilorum albus. Bafter Opufe. fubfec. 26. Tab. 4. Fig. 1. a. A. Cancer thorace levi, orbiculato, pedibus hirfutis. | "Tab. II: Fig. 24. - Diefe und die folgende Art, find vom Fabricius beym Cancer minutus ee angeführt worden; allein theils find beyde zwo unter fich verfchiedene Arten, theils kann keiner von beyden der Cancer minutus feyn, welcher unter eine ganz andre Abtheilung gehört. Diefe Krabbe ift klein, hat kaum 3 Linien im Durchfchnitt,; der Schild if rund und glatt, die Füffe aber rauchhaarig: fie hat bald eine weiffe bald eine röthliche Farbe, und man findet fie in den Miefsmufcheln. Die Abbildung ift aus dem Bafter entlehnt. . » 23. Der braune Mielsmufchelbewohner. Cancer »yzilorzm Fafeus. Bafter Opufe. fubfec. 26. Tab. 4. Fig. 2. a. A. CANCER thorace lzvi orbiculato , maculato, roftro paulum acuminate, pedibus hirfutis. \ E; | Tab. II. Fig. 25. Diefe Krabbe unterfcheidet fich nicht nur von der vorigen, durch :die Farbe, welche afchgrau mit braunen Flecken oder Strichen auf‘: den Schilde ift, fondern fie ift rn etwas platter, und laüft zwifchen den Augen mehr in. eine Spitze oder Schnauze aus. - Die Augen 102 Zweyter Abfchnitt find feuerfarbig roth, und die Füfle mit vielen fehr langen Haaren befetzt. Sie wohnt gleich- falls in der Miefsmufchel. Die Abbildung ift aus dem Bafter entlehnt. 24. Die runde Krabbe. Cancer orbiculu. - Fabric. Syft. Ent. 402. 13. CANCER thorace osbiculato ‚lzvi, plano, roftro tricufpi- dato, Fabric. Spec. Inf. Tom. I. pag. 498. ı2. Diefe Krabbe hat Hetr Fabricius in dem Bankifcben Cabinett zu London. gefehen; fie ift kleiner als die obige longicoruis ; (der Schild meift rund, etwas platt gedrückt, und laüft oben in einen hervorragenden, kurzen, dreyfpitzigen Schnabel aus. Der@Rand des Schildes ift ringsherum glatt, der Schwanz kegelförmig , und legt fich, wie gewöhnlich, unten um den Leib herum. Die Füße vnd Scheeren find glatt. Ihr Vaterland ift Neü- Seeland. 25. Die Breitfcheere. Cancer ‚Platycheles. Pennant Brit. Zool. 6. Tab. 6. N. 12. CANcER thorace levi, orbiculato, integer- simo, chelis planis fubtus ciliatis, antennis longifkmis. ie Tab. IL. Fig. 26. \ Die Stirn diefer Krabbe ift dreymal gezahnt; der Schild an den Seiten glatt. Die Schee. ren find nach Verhältnifs fehr breit, platt, und auf der untern Seite ftark mit Haaren befetzt. Die Füflfe find pfriemenförmig; der Leib “ gröffer , wie eine Bohne, und meift rind. Die Fühlhörner find fehr lang, und drehen fich in eine Rundung, welches fonft nicht ge- 2 wöhnlich Zweyter Abfchnitt. 103, wöhnlich it. Man u tiefe Krabben an den Küften von Engelland und den Hebridifchen Infeln zwifchen dem Meergrafe. Die Abbildung ift aus Pernant Brit. Zool. 26. Der Steckmufchelwächter. Cancer Pinnotheres. Zinn. Syft. Nat. 2. 1040. 9. C. glaberrimus, thorace lzvi, lateribus antice planato, caudz medio nodulofo- carinato. Fabric. Syft. Ent. 402. ı1. Fabric. Spec. Inf. Tem. I. pag. 479. 10. Hafelquift It. 450. Forskael Defcr. anım. N. 36. C. brachyurus glaberrimus, thorace levi, lateribus an- tice planato, caude carina media lata, obtufe convexa, flavefcentibus manibus. Bellor. aquat. 401. Die vom Fabricius bey diefer Krabbe angeführte Abbildung in des Jonfloa Exfanguib. Tab. 20. Fig. 3. gehört ganz offenbar nicht hieher; denn der dafelbft vorgeftellte Krebs ift gar'keine Krabbe, fondern gehört zu denen Krebfen, welche lange, weiche Schwänze ha- "ben, und fich defshalb in leere Schneckenhaüfer verbergen. Der wahre Pirznotheres ift eine runde Krabbe, deren Schild glatt, unbewafnet und platt ift. Die Seiten find etwas gedrückt, und die Gröffe des Leibes kommt en ar Bohne, oder, wie Forskael fie befchreibt, mit einem Taubeney überein; der Schild ift etwas weich, und von grauer Farbe. Der Schwanz it in der Mitte durch eine Reihe Knötchen keilförmig erhöhet, hat gleiche Breite mit dem- Bruftfchilde, und ift röthlich weißs. Die borftenartigen Fühlhörner find kurz; die Scheeren unbewafnet, gelblich, und etwas krumm ;' die Augen kugelförmig und fiehen dicht am Maule. "Sie wird in dem mittelländifchen und afiatifchen Meere beynahe in allen Steckmufcheln gefunden. 104 Zweyter Abf[chnite. 27. Der Pinnewächter. Cancer Pinmophylaxc. Linn. Syft. Nat. 2: 1039. 5. C. thorace orbiculato, inzquali, ciliato, be. . dor- falibus quatuor. | Ejufd. Amoen. Acad. 6. 415. 97. m : Fabric. Syft. Ent. 402. ı2. Ejufd. Spec. Inf. Tom. I. pag. 498. ıı. Rumpb Muf. cap. 25. Vofmaer. Noto-Gaftopus in den Memoires de Math. & de Phyf. pref. & [ Acad. Roy. T. W. Rondel. pag. 569. Gefzer de Aquatil. pag. 187. Cancer parvus. Jonfton Exfangu. p. 30. Tab. 7. Fig. 3. Sachs Gammarol. Tab. 6. Onomatol. hift. nat. T. 2. pag. 513. Tab. II. Fig. 27. Die Befchreibungen, welche man von. diefer kleinen Krabbe giebt, fliimmen nicht mit einander überein; es fey nun, dafs bloffe Abweichungen dies verurfachen, oder dafs es würk- lich mehrere befondere Arten hievon giebt, welche noch nicht hinreichend bekannt und mit einander verglichen find; ja es fcheinen fogar einige fie mit den weichgefchwänzten Krebfen zu verwechfeln. Der Linneifche Pinnewächter ift rund, etwas rauhhaarig, ungleich, und die zwey letzten Paar Füffe ftehen auf dem Rücken, die Scheeren find grade, und haben an der Seite drey Punkte. Zwegter Ab[chnitt. 105 Einen andern Pinnewächter befchreibt Forskael, von dem er nicht weils, ob er eine varietät des vorigen, oder eine andre Art ıft; er hat eine braune ins blau faitihde Farbe, und die Finger der Scheeren find unten mit ftarken Borften befetzt,; die Hände find etwas ein- werts gekrümmt, und haben obige drey Seitenpunkte nicht. Er rechnet auch noch einen an- dern hieher, den er Cx/los nennet, welches aber ein langgefchwänzter Krebs if. Der Rumpbifche Pinnewächter ift gemeiniglich fo lang, wie zwey Glieder eines Fingers, weich und dünne von Schaale; gemeiniglich feürig roth, mit weiffen Punkten geftippelt , oft auch hellblau und halbdurchfcheinend, wie Eis. An jeder Seite fehen drey dünne Füfle, und nahe am Munde noch zwey kleinere. Die Scheeren find vorne fehr fpitz, [charf, und krümmen fich in eine Klaue, womit er fcharf kneipt, fo dafs er fich lieber die Scheere ab- reifen läfst, als dafs er loslaffen follte. Den’ Schwanz krümmet er unter den abe, wie alle Krabben. An demfelben fitzen kleine Floffen, womit er die Eyer bedeckt. Man findet ihn niemals blos für fich, fondern allezeit in der Pizza, oder Obama fguamata. Doch findet man allezeit nur einen Wächter darinn, der fein Haus nicht verläfst, fo lange die Schnecke lebt, fo bald fie aber todt ift, zieht er auch aus feiner Wohnung aus. Der Pinnewächter des Rondelet, Gefner und’ Jonfton ift fo groß wie eine kleine Bohne, überall weils, aller dafs der Schild vorne in der Mitte etwas ins röthliche fällt. Von der Erzeügung und’ Lebensart diefes Thieres wird viel fabelhaftes erzählt. Schon Ariftoteles zeügt, es entfiehe aus eben dem Saamen, woraus die Schnecke ihren Urfprung habe; fie hänge fich an das Maul der Schnecke, und wachfe zugleich mit ihr; welches aber fchon Gefaer mit Grunde bezweifelt. Das merkwürdigfte, was man von diefer Krabbe erzählt, it: dafs fie der Pinma zur Erhaltung des Lebens beförderlich, ja felbft unentbehrlich fey. Denn fie gebe derfelben durch ihr fanftes Ziiteken Tfogleich Nachricht , wenn etwas zur Nah- ‘zung dienliches in die offenftehenden Thorflügel ihres gemeinfchaftlichen Haufes herein gekom- men, damit fie diefelben zugleich zufchlieffen könne; da fie denn die erhafchte Beüte freünd- fchaftlich unter. einander theilen. Und eben fo gebe auch die Krabbe durch ihr ftärkeres Zwi- cken ihr zu erkennen, wenn ein gefährlicher Feind , etwa -eine Sepia in der Nähe fey, damit 02 106 Zweyter Abfehnitt. fie ihre Thore weislich verfchlieffen könne, Diefe Erzählung ift eine der älteften aus der Na- turgefchichte. Sie war fchon bey den /Egyptiern und Griechen bekannt; fo daß, wie es Horogalo * bezeüget, eben defshalb die FEgyptier diefe Pinna unter ihre Hieroglyphen aufge- nommen haben, um damit .einen Menfchen anzuzeigen, der ohne fremde Hülfe nichts thun könne. Ariftoteles erzählt ebenfalls von der Pinna, dafs fie ohne diefe kleine Krabbe nicht leben könne. Es ift leicht zu vermuthen, dafs die Behauptung eines [o groffen Naturforfchers von vielen ohne weitere eigne Unterfuchung für wahr und ausgemacht wird ausgegeben feyn. Es haben auch würklich, Plnius, Athbeneus, ZElian, Tbeopbrafi, Chryfippus, Cicero, Ar- temidor , Plutarch, und mehrere, obige Erzählung einftimmig behauptet, ohne dafs villeicht ein einziger es der Mühe werth gehalten hat, eigene Beobachtungen hierüber anzuftellen. Oppianus hat zwar diefe Fabel fehr fchön befungen, aber defswegen it er doch kein gültiger Zeüge der Wahrheit. Auch im ı4ten Jahrhunderte wurde fie von M. Pbiles in feinem Buche de Animalium proprietate als zuverläfsige Wahrheit behauptet. Auch Aldrovandus, Bellonius und Scaliger nehmen fie als ausgemacht an. Kordelet und Gefzer, der zu feiner Thiergefchichte hauptfächlich von den Alten den Stoff hernahm, führt zwar auch obige Erzählung an, allein er erklärt fie doch gerade zu für fabelhaft, und vermuthet dagegen, dafs diefe Krabbe fich das Haus der Pirna zu einem Zufluchtsorte erwähle, weil fie eine fehr dünne Schaale hat, indem man wohl zehen Pinnen ohne Wächter gegen eine mit demfelben finde. Unter den neüern Naturforfchern fcheinen auch viele an der Wahrheit obiger erzählten Eigenfchaft diefer Krabbe nicht zu zweifeln, Rumpb, Haffelquif, ja Linneus felbft, erzählen wenigftens die Sache fo, dafs man glauben mufs, fieinehmen fie als Wahrheit an. Doch fehlt es auch nicht an Zweiflern, welche Verdacht gegen diefe Erzählung verrathen. Bozanni, Statius Miller , und Pennant gehören zu diefen. Es ift nun wohl nicht zu laügnen, dafs in einigen Mufcheln, infonderheit in der Pınna marixza, oft diefe kleine Krabbe gefunden wird; allein theils kann dies oft zufälliger Weife gefchehen, etwa, dafs fich diefe Krabbe in die Bärte oder Seide *) C£. Pier. Yaleriani hieroglyphica. Lib. XXVII. p. zoı. Bafil, 1567. Zweyter Abfchnitt. 107 der Mufchel verwickelt, theils kann diefe zarte weiche Krabbe villeicht gar der Mufchel zur Nahrung: dienen. So viel ift gewißs, ‚dafs man: eben fo oft die Pirna lebendig olıne einen Blenen Wächter findet, dafs alfo derfelbe zu ihrer Erhaltung nicht nöthig feyn mufs. Wer fich noch weitlaufiger von der Unwahrfcheinlichkeit eines folchen Gefährten der Steckmufchei überzeügen will. der lefe die Abhandlung des Herrn Chemnitz über diefen Gegenftand im, zoten: Stück des Naturforfchers. Halle. 1777. Es wird aber hiemit die Würklichkeit des Krebfes nicht gelaügnet, wenn ihm gleich. das befchwerliche Amt’ eines Wächters abgenommen wird. 28. Das Waizenkorn. Cancer pranarius. M. i Slabbers microfcop. Wahrnehm. von Nahe un Landthierchen. Nürnb. 178r. Tab. XVII. Fig. ı. ei C. minutiffimus „ thorace levi, fuborbiculato-, integerrimo , fronte cufpidato, an- tennis longis. Tab. II. Fig. 28. a. A: Die Gröfle diefer kleinen Krabbe ift faft wie ein Waizenkorn.. Sie ward mit dem Netz herausgezogen. Der Schild if! oval, kommt der viereckigten Geftalt nahe, und hat zwey Rarke Furchen. Die Köcher oder Röhren, worinn die Augen ftehen, find nach Verhältnifs Enge grofs und cylindrifch. Die Fühlhörner find lang, und haben wider die Gewohnheit folche Glieder ,„ wie die Coleoptera;. am Ende aber laufen fie doch ineine fteife Häscboitte aus. Die Vorderfeite ift ziemlich bewafnet, denn fie har auffer der langen Spitze in der Mitte, noch an jeder Seite eine kleinere bewegliche, welche fie an de Unterleib niederfchlagen kann; auch ftehen noch: zu beyden Seiten einige fteife Haarborftet. Der Schwanz der Krabbe ift wie gewöhnlich. Die Scheeren find kurz und glatt. Ueberall ift das Thier mit fcharfen Hätchen unregelmäßig befetzt. Die Farbe ift durchgängig gelblich. weis. - 108 Zweyter Abf[chnitt. Zu diefer Abtheilung würden noch folgende Krabben zu zählen feyn, wenn ihre Befchreibung und Abbildung befimmt 4 und zuverläfsig genug wäre. 1. Rondelet de Pifc. p. 566. Cancer flavus five undulatus. Gefner de Aquat. p. 185. Jonfon Tab. VL Fig. 6. 2. Rondelet pag. 569. Cane. cordis figura. Gefier pag. 187. Jonfton Tab. VII. Fig. 4. 3. Jonfton de Exfang. Tab. V. Fig. 3. Care. Anonymus. 4. Jonfton de Exf. Tab. VI.-Fig. 9. 10. Araneus erufta. Fig. rı. Araneus alius. $. Jonfton Tab. IX. Fig. 2. Guaja alia fpecies. C. Krabben mit cylindrifchem Leibe. Diefe Krabben haben mit den vorigen ziemlich viele Aehnlichkeit; auch ift der Leib. eigentlich kugelförmig, nur dafs der Schild fich an den Seiten in zwey ftarke Cylinder erwei- tert. Von diefer feltenern Gattung ift nur erft eine einzige Art entdeckt. 29. Die Walzenkrabbe. Cancer cylindrieus. Fabric. Gen. Inf, Mantiffa. 256. C. cylindrıs, thorace bifulcato, lateribus dilatate cylindricis apice fpinofis, Zweyter Abf[chnitz. N 200 Eiufä. Spec. Inf. Tom. I. pag. 502. n. 35. Mufeum Herb. Tab. II. Fig. 29. jo. Zr. Ich habe den Namen, den Fabricius gegeben, etwas ändern müäffen, weil unten noch ein andrer C. cylindrus vorkommen wird. Diefe Krabbe ift ohnftreitig eine der feltenften und fonderbarften unter allen bekannten Arten. Man kann fie auch unter keine Linnzifche Abthei- lung bringen, fondern fie macht eine ganz eigene Gattung nn. Man wird fich von ihrer Ge- ftalt einen beflern Begriff durch die Abbildung machän., als es durch die genauefte Befchrei- bung möglich ift. Es ift bey keinem Schriftfteiler weder von diefer , noch von einer ähnlichen Art Nachricht gegeben. Fabricius fahe zuerfi ein unvollkommenes Exemplar derfelben bey dem Hofapotheker Kappel in Coppenhag:n, und führte darauf diefelbe in feiner Mantiffa unter dem Namen cylindrus an. Ich bekam darauf zwey vollftändige Exemplare aus Oftindien, und nach diefen if die Abbildung gemacht. Der Leib ift rund und kugelförmig, verlängert fich aber zu beyden Seiten in einen runden dicken Cylinder; diefer geht grade aus, ift bey- nahe fo lang, als die ganze Breite des Schildes, am Ende zugerundet, und auf der Mitte diefer Rundung fteht ein fpitziger Dorn. Nach vornen zu verengert fich der Schild etwas, bekommt hinter den Augenhölen einige Falten, und endiget fich zwifchen den Augen in zwey abgerundete Spitzen. Die eine Falte hinter der Augenhöle zu beyden Seiten erweitert fich zu einer fehr tiefen breiten Furche, welche zwey Furchen der Länge nach herunter laufen bis zum Schwanze , fo dafs der mittlere erhöhete Theil des Schildes faft die Geftalt eines Kreüzes hat. Die Farbe ift überall röthlich-gelb; die Cylinder find mit rothen Körnern dicht befetzt, und am aüflerften Ende der Cylinder verftärkt fich die Farbe immer mehr, bis zum fchönften Carminroth. Die Scheeren find ganz ungemein dünne, Tue glatt; die Arme etwas krumm gebogen; die Hände find unten bey der Handwurzel am breiteften, laufen aber bald fehr dünne zu; die Finger find von gleicher Länge und Dicke. Eben fo zart find auch die vier Paar Füffe, welche faft eine gleiche Länge, und glatte, etwas. weniges gedrückte Glieder. haben. Der Schwanz befteht nur aus einer Platte, welche fo breit ift, wieder ganze Körper, 110 Zweyter Abfchnitt. und fich feft am Bauch anfchliefst. Ueber die Mitte deflelben laufen zwey Furchen, wodurch der mittlere Theil eine keilföürmige Erhöhung bekommt. Am aüffern Umfang ift er kark mit Körnern befetzt. Die Farbe der untern Fläche ift gelblich, Die Abbildung it nach der Natur, und Fig. 31. zeigt die Krabbe, wie fie von vorne ausfieht, etwas vergröffert. D. Krabben mit plattem falt viereckigtem Schilde. 30. Die Kleinkrabbe. Cancer minutus. Linn. Syk. Nat. pag. 1040. 8. C. brachyurus, thorace lzvi integerrimo fubquadrato: margine acutiufculo, antennis .breviflimis. Muf£. Adolph. Frid. I. pag. 8. It. Weftgoth. 137. Tab. 3. Fig. 1. a. b. Canc. Cantonenfis. Fabric. Syk. Ent. 402. 9. Spec. Inf. Tom. I. pag. 497. 8. Sloane Jamaic. 2. Tab. 245. Fig. 1. Cancellus marinus minimus, quadratus. Gro»ov. Zoophyl. N®. 962. C. thorace fubquadrato, imermi. antice fulco tranfver- ° fali, manibus =qualibus , levibus, brevioribus quam pedes. NP. 963. C. thorace fubquadrato,, integerrimo, margine acutiufculo, manibus =zqualibus, minimis, pedibus compreflis curforiis. N®. 964. C. thorace late quadrato, lzyi, integerri- mo, manibus inzqualibus minimis, pedibus curforiis compreflis. _- Scopoli Ent. Carn. 1133. Cancer nutrix. Kalm iter 2. p. 143. Miller prodrom. Zool. Dan. 2336. f Tab. II. Fig. 32. Von Zweyter Abfchnitt. 111 Von diefer Krabbe fagt St. Müller, es gebe zwey Arten, die eine fey rund, habe haarigte Füffe und rothe Augen, und halte fich in den Auftern auf; die andere Art aber fer viereckig; beyde können doch unmöglich ein und eben diefelbe Art feyn; Jene wird ver- muthlich mit unter N®. Cancer Mytilorum zu zählen feyn.” Villeicht wurde er hiezu ver-. leitet, weil inne und Fabricius beym Canc. minutus des BAST. opufc. fubf. 2. 26. Tab. 4. Fig. ı. 2. citiren, allein auch diefe Abbildung gehört nicht hieher, wenn auch die Sloanfche Abbildung den C. mizutus vorfellen foll; und dies if auch der wahre C. Be _hiemit kommt auch mein Exemplar überein; ich habe daher die Bafterfchen zwey Abbildungen als eigene Arten unter N°. und befchrieben. Grozovizs hat auffer dem C. minutus No. 962. auch noch zwey andere Krabben N°. 963. und 64. angeführt, da aber die ganze Belchreibung auch auf diefe Kleinkrabbe paffet, fo halte ich fie auch nicht für verfchiedene Arten, fandern nur für unerhebliche Abweichungen; denn dafs bey einer die rechte Scheere gröffer ift, das ift wohl ein fehr unficheres Kennzeichen einer verfchiedenen Art. Es hat diefe Krabbe ohngefehr die Gröffe einer groffen Kreüzfpinne, nicht völlig einen halben Zoll Breite. Der Schild ift meift viereckig, gehet aber doch nach hinten etwas fchmä- ler zu; der Rand ift ringsherum glatt. Zwifchen den Auge hängt der Schild, welcher vorne abgerundet ift, lappenförmig herunter, welches den meißen diefer Art eigen ift; hinter den Augen geht der Schild auf den Ecken in eine fcharfe Spitze aus. Auf der Oberfläche ftehen runzelähnliche Vertiefungen von etwas blaugrauer Farbe. Die tiefe Querfurche, welche vor- nen an der Schnauze ftehen follte, finde ich nicht. Die Arme find, wie bey allen. diefer Art, ‘in die-Quere gekerbt, und haben am innern fcharfen Rande fünf fägenförmige Zähn- chen. Die Handwurzel hat am innern Rande oberhalb einen Dorn. Die Scheeren find gleich. grofs, glatt, und die Finger haben inwendig kleine runde Zähne; die Füffe, infonderheit die Hüften, find, wie es diefer Gattung zukommt, fehr breit, infonderheit am zweyten. und dritten Paare, und haben viele faubere Querfurchen; das dritte Gelenk hat, welches auch allen diefer Gattung gemein ift, an der innern Schärfe 3 bis 4 Dornen, und die Klauen find auf beyden Seiten mit krummen Dornen befetzt; überdem haben die Füffe an beyden Schärfen 1% 112 Zweyter Ab[chnits, 'kleine Haare. Der Schwanz beitcht aus 6 breiten, plattgedrückten, mit Haaren eingefafsten Gliedern, m . Fabrieins fand diefe Krabbe haüfıg bey Tromvigen im Wafler am Strande, auch wird fie in der Oftfee oft mit dem Meergrafe herausgezogen; in Indien, an der Nordfeite von Ja- maica-ift fie auch nicht felten. Als CoLumgus diefe Krabbe auf dem Meergrafe fand, fchlefs & daraus, er müfle nicht weit vom Lande feyn. Oft hüpft fie auf der Oberfläche des Waf- fers herum. *Ihre Nahrung befteht aus Seemoos, und aus kleinen Würmern, die fie mit den Scheren zerfchneidet. Sioane vermuthet, dafs diefe Krabbe die Carara una der Brafilianer fey, mit welcher fie freylich der Form mach überein kommt; allein wenn die Joxflonfchbe Abbildung diefer Krab- be Tab. IX. Fig. 5. richtig it, fo kann fie nicht hieher gerechnet werden, weil dafelbft der Schild zwifchen den Augen als fägenförmig eingekerbt vorgeftellt wird; — beym C. minstus hingegen ift er glatt, verlängert, und fchliefst feft am Leibe an. Die Abbildung ift nach der Natur. } 31. Das Kind. Cancer pufillus. J. C. Fabric. Syft. Ent. 402. ıo. Spec. Inf. Tom. I. pag. 497. 9. C. thorace lzvi integerrimo fubquadrato, tarlis unidentatis. Von diefer Krabbe weifs ich keine weitere Nachricht zu geben, als was Fabricius von ihr fagt, nemlich: dafs fie dem vorigen C. zninutus fehr ähnlich feye, nur aber den vierten Theil ihrer Gröffe habe. Die Krabbe ift überall blafs, der Schild glatt, ohne Einfchnitte, nähert fich der viereckigten Geftalt, ift oberhalb platt, das letzte Glied des Fufles it einmal gezahnt. ua ee ee Zweyter Abfchnitr. 1r3 Fa 32. Die Dünnfchaale. Cancer zennierufasus. Muf. Herbf. C. thorace fubquadrato, depreffo, fronte lobis 4; lateribus pone ocu- ? los unidentatis, oculis pellucentibus, cruribus unguibufque fpinofis, chela finifta majore. Seba Muf. III. Tab. 18. Fig. 5. 6. Cancer marinus, levis, fulcatus, Tadaons orien« talis, rariffimus. Gronov. Zoophyl. C. thorace inermi, retulo, poftice arcuate, latiore, manibus gequalibus, brevioribus quam pedes curforii. Tab. III. Fig. 33. 34. Diefe und die folgende Krabbe, C. Grapfus, find;nahe verwandt. Ja ich würde beyde für eine Art halten, wenn nicht der Grapfzs drey Zähne an den Seiten haben follte; auch wird die Grundfarbe als gelb angegeben, die aber bey diefer allzeit milchweils itt. Die Gro- novifche Befchreibang, welche der Ritter beym Grapfis citirt hat, flimmt ganz genau mit diefer Dünnfcbaale, aber nicht mit dem Linneifehen Grapfas überein. Ich habe fie die Düzn- febaale genannt, weil fie unter alien mir bekannten Krabben die zartefte Schaale hat, nicht ftärker, wie eine Eyerfchaale, daher man auch fehr felten unbelchädigte Exemplare davon fehen wird. Ich habe nirgends eine Befchreibung oder Abbildung von diefer Krabbe gefehen, als die oben angeführte Seba’fche Zeichnung. Zwar, wird diefe vom Linne, und nach dem- felben auch vom Fabricius beym C. Grapfas citirt; aber die Befchreibung diefer Krabbe trift weit genauer mit der gegenwärtigen, als mit dem Grapfus überein, und dies mufs allzeit mehr gelten als das Citatum. “ Die Grundfarbe diefer Krabbe it ein fchönes Weis , mit den feinften rothen Pünktchen und hieroglyphifchen Zeichnungen überall geziert. Man findet fie von der Gröffe eines Vier- tel Zolles, aber auch von der Gröffe, dafs der Schild anderthalb Zelle, in der Breite und | Pz 114 Zweyter Ab[chnite. Länge hat; die Kleinen haben wenigere und fchwächere rothe Zeichnungen. Der Schild hält die Mitte zwifchen rund und viereckig, ift aber hinten am Schwanze zu beyden Seiten fark ausgefchnitten ; ‚oberhalb meift platt, nur wenig gewölbt. Der Rand ift an den Seiten glatt, nur hinter den Augen einmal eingekerbt, woraus zwey Zähnchen entfiehen; von diefem Ein- £chnitte laüft eine Furche bis meift zur Mitte des Schildes. Zwifchen den Augen endigt fich der Schild in 4 Lappen, oder abgerundete Spitzen, jede Kerbe verlängert fich in eine Furche, die meift bis nach der Mitte zulaüft. Mit diefen 4 runden Spitzen endigt fich aber der Schild ‚ noch nicht, fondern nun biegt er fich faft gerade herunter, bedeckt faft die ganze Bruft, if in der. mittlern Fläche etwas vertieft, unten abgerundet, und hat am Ende einen fchwach gekörnten Rand. Das fchönfte an der Krabbe find die Augen, welche völlig klar und durch. fichtig find, wie eine Glaskugel, fehr grofs, und ftehen auf weiffen, runden, dicken, aber nur een Stielen. Von dem Rande der Seiten laufen fchief herunter faubere Furchen bis nach der Mitte zy, wo fie fich verlieren, auch fteht noch in der Mitte eine tiefe Linie in die Quere, und.alles diefes trägt zur Verfchönerung der Krabbe bey. Die Scheeren find nach Verhältnifs nur kurz. Die Arme dreyeckig, auf der Oberfläche fauber in die Quere ge- furcht; die inwendige obere fcharfe Ecke hat zwey Zähnchen, defsgleichen die untere. Die Handwurzel hat nach der Hand zu aufferhalb etwas unten einen breiten ftarken Zahn, und noch auflerdem auf der Oberfläche einige ftumpfe Spitzen. Die Scheeren felbft find auf der Oberfläche durch einige brennend rothe Flecken gezieret, welche fich allmählig in das Weiffe verlieren. Der aüffere Rand derfelben ift fehr fchwach gekerbt; der innere Rand hat drey bis vier ftumpfe Erhöhungen ; oben bey der Einlenkung des Daumens fteht ein Zahn; die Finger find kurz, dick und wenig gekrümmt. Von der Spitze des Fingers laüft eine erhöhete Linie der Länge nach herunter, und unten, wo der Finger und Daumen zufammen kommen, fteht noch eine Parallellinie. So wohl der Finger als der nn welche beyde gleiche Dicke haben, find an der Spitze löffelförmig ausgehöhlt, an ihrem obern Rande ftehen einige runde "Zähnchen. Die Füffe find lang und grofs,* die Hüften aufferordentlich breit und platt; die beyden mittelften Paare find die längften und breiteften. Die Hüften haben an der auswendig Zweyter Abfchnite. I1$ gekrümmten Seite einen erhöheten Rand, der fich oben in einen Zahn endigt: die inwendige Schärfe it ohne Rand, etwas dicker, und hat oben zwey Zähnchen ; die ganze Oberfläche it durch Querfurchen zierlich gerippt. Das Zzweyte Gelenke. hat der Länge nach zwey ver- tiefte Furchen. Das dritte Gelenke hat an der aüflern Schärfe wieder einen erhöheten Rand: einen gieidhen auch an der innern Schärfe, und an beyden Seiten deffelben flehen braune fpitzige Dornen. Die Klaue felbft hat auf beyden Schärfen zwey Reihen brauner, langer, fcharfer Dornen, und endigt fich in eine Baie gekrümmte Spitze. Bey groffen Exemplaren ftehen auf der Stirn einige körnerartige Erhöhungen , die bey dem Sebaifchen wie kleine ‘ corallenrothe Perlen ausfehen. Die Unterfeite ift ganz milchweifs, und der Schwanz gehet fpitz zu. 1 | Die Abbildung ift nach der Natur. 33. Die Stumpfnafe. Cancer f apfns- { Linn. Syft. Nat. z. 1048. 53. C. thorace frigis lateralibus, fronte retufa. Ameen. Acad. 4. pag. 1252. Tab. IM. Fig. 10. Ge) Fabric. Syft. Entomol. 406. 33. C. thorace l&vi, utringue tridentato, füubrugofo , corpore variegato. , Spec. Inf. I. pag. 5o2. N. 34. Petiver Gazophyl. Tab. 75. Fig. ı1. C. carolinianus, rugofus elegans. Catesby Pifc. Tab. 36. Fig... Pagurus maculatus. _ | Es kann diefe Krabbe von der vorigen nur wenig unterfchieden feyn, indeflen ift es doch der Genauigkeit wegen: gut, fie von jener abzufondern. Der Schild ift gleichfalls an den Seiten in die Quere gefurcht; die Stirn zurückgebogen , ob fie aber vierlappig fey, wie die vorige, hat niemand angemerkt. An jeder Seite follen drey fcharfe Zähne ftehen. ' Die Füffe find mit langen fteifen Härchen befetzt, die Seheeren breit, und die Arme dreyeckig, am 116 Zweyter Abfchnitt, Rande ftachlicht, und inwendig kammartig gezackt, Die Farbe wird von einigen als hochroth, 'von andern als braun mit gelb marmorirt angegeben. Man findet fie im Of.und Wefindifchean, wie auch im mittelländifchen Meere. 34. Die Milchkrabbe. Cancer ladarıs. | Linn. Syft. Nat. 2. pag. 1042. N. 21. C. brachyurus, thorace lzvi, utrinque Terra. 2 to-quadrilobo, manibus ovatis, lsvibus. Linn. Muf. Lud. Ulr. 435..N. 6. Auch diefe Krabbe äft mit der vorigen dünnfchaaligten fehr nahe verwandt. Der Schild diefer Linneifchen Milchkrabbe ift fat rund, ungleich, und roth mit weifs gefleckt. Hinter den Augen ftehen vier erweiterte Dornen oder Läpplein, wovon die vorder- ften am breiteften find. Zwifchen den Augen ift der Schild lappig, und in der Mitte faft ausgerändet. Die Arme find kurz, die Scheeren oval und glatt, die Finger grade, braun. Die Hüften zweyfchneidig platt und breit. Die Klauen pfriemenförmig, am aüffern und in. nern Rande fehr rauh. Das Vaterland ift Indien. . 5 35. Die ftumme Krabbe. Cancer mutus. Linn. Syf. Nat. 2. pag. 1039. N. 3}. C. thorace Izvi, integerrimo, margine antice ‚tranfverfo, brunneo. Fabric. Syft. Ent. 400. 2. Spec. Inf. Tom. I. pag. 496. N. z. Zweyter Abf[chnitt. 117 Von diefer Krabbe it wenig zu fagen, ja ich kann nicht einnral gewils beflimmen , ob fie unter diefe von mir gemachte Unterabtheilung gehört , da die im Syke hievon gege- bene Befchreibung zu urbeflimmt, und keine weitere Nachweifüng von ihr gegeben ift.. Der Schild it: ringsherum glatt, ohne‘ Einfohnitte a Spitzen ; der vordere Rand deflelben geht in die-Quere, als wenn der Schild dafelbft feumpf "abgefchnitten wäre; diefer Rand ift von brauner Farbe. Die Scheeren find glatt, aber ee räben unten eiiee Zähnchen. ' Diefe Krabbe wird im mittelländifchen Meere gefunden. 36. Die platte Krabbe. Cancer depreffns. Fabric. Syft. Ent. 406. 32. Spec. Inf. Tom. I. pag. 502. N. 33. €. thorace füblevi utrinque quadridentato, femoribus unidentatis , uaägthun fubtus femalis- Muf. Herbft. | Tab: Ill. »Figssusjaıbz 'Diefe fchöne Krabbe if zuerft vom Zabriesus beföfrieben. Die Farbe derfelben ober- halb ift fchön röth mit gelben Tropfen und Flecken; oft fällt die rothe Farbe ins braun, oft etwas ins violette ; unten ift fie einförmig gelb. Der Schild hält wie bey allen diefer Art die Mitte zwifchen rund und viereckig , ift ziemlich platt, doch mehr gewölbt wie kann 34. Bey der Einlenkung de Hinterfüffe ik er; v wie ‚bey ‚jener, ftark ausgelchnitten. Die Augen, ftehen fehr weit aus einander, auf kurzen Stielchen. Die Stirn zwifchen den Augen ift ei- -gentlich‘ dreylappig „ aber die mittelfte breitefte ift wieder ein wenig eingekerbt; villeicht hat :defshalb' Fabricins hie als quadrifhida angegeben ; . alle drey Lappen. gehen fpitz zu, und find :gleichfam ausgehöhlt , weil fie einen hohen außiewärfenen Rand haben ; auf der mittelften fte- hen zwey kleine Spitzen. Der aüffere Seitenrand ift zwar nicht eingekerbt, aber er hat doch vier nach vorne zu gerichtete Zähne, die fehr fpitz find, und wovon die zwey vorderften 118 Zweyter Abf[chnitt. größten gleichfalls einen aufgeworfenen Rand haben. Die Oberfläche des Schildes hat lauter fchuppenähnliche Erhöhungen. Nur kurze Scheeren hat diefe Krabbe, Die Arme find drey- eckig, haben an der obern Schärfe einen Dorn, und drey andere am obern Rande bey der Handwurzel; diefe it rund und einiger mafsen gekörnt. Die Hände haben der Länge nach gekörnte Furchen, rothe Finger, und find von gleicher Gröffe. Die Füffe haben, wie alle die- fer Abtheilung, fehr breite Hüften; der aüffere Rand derfelben ik doppelt, erft ein gekörm- ter und zuletzt ein glatter Rand, der fich mei oben in einen breiten Dorn endigt;- der Rand oben bey der Einlenkung des zweyten Gliedes hat einige ftumpfe Spitzen; die inwen- ' dige Schärfe der Hüften hat auch eine fchwache Furche, und ift mit Haaren befetzt; die zwey folgenden Glieder find in die Länge einigemal gefurcht; aus einer, oft aus zweyen folcher Furchen ne eine Reine langer fteifer Haare, welche feft und dicht an einander geklebt find. Die Klauen find unten breit, laufen aber in eine fehr fcharfe, dünne, ge- krümmte Spitze aus, und find noch aufferdem inwendig mit 5 bis 6 fcharfen Stacheln bewaf. net. Die Einlenkung jeder Hüfte am Leib wird durch einen kleinern einigemal ausgezackten Schild befonders bedeckt. Der Schwanz ift rund, fo grofs wie der ganze Leib, den er be- deckt, und an den Seiten mit Haaren befetzt. Die Abbildung ift nach der Natur. Zu diefer Abtheilung würden noch folgende Krabben zu zählen feyn: u ee 1. Jonfl. Tab. IX. Fig. 5. Carara una. | 2. Jonft. Tab. IX. Fig. -ıı. Aratu & aratu pinima. Sachs Gammarol. Tab. V. 3. Rroygıi Jamaic. 420. Canc. ı. minimus glaber, fcuta fubquadrata ventrale latiflime, 4. Browsz Jamaic. 421. C. 2. minor feuta fubquadrata nitida variegata, margine ad angulos anteriores denticulo gemino utringue armato. Tab. XLII. Fig. ı. E. Krab- Zweyter Abfehnitt. Ii1g “u E. Krabben, deren Schild vorne fat wie ein halber Cirkel abgerundet , und größentheils eingefehnitten if. „Diefe Abtheilung enthält eine fehr zahlreiche Menge von Krabben, und hieraus ift leicht zu fchlieffen, dafs auch viele Abweichungen unter denfelben gefunden werden müffen, welche fich nicht ganz genau zu obigen Kennzeichen fchicken wollen. 'Indeffen kann man füglich von diefer Claffe folgende Unterabtheilungen machen. | | a Krabben, deren Schild nich eingekerbt, fondern glatt it; diefe find auch di ‚cker, und mehr gewölbt; die Füffe rund, die Scheeren dick. b. Krabben, deren Schild fägenförmig eingefchnitten, oder doch höckerig if; diefe find platter; die Scheeren meiftentheils fachlicht ,_ die Füffe meflerförmig breit, auch haben viele hinten Schwimmfüffe, 3078 Die Landkrabbe. Cancer ai Linn. Syft. Nat. 2. pag. 1040. n, ıı. C. brachyurus , thorace l&vi, integerrimo , ‚antice retufo, pedum articulis ultimis, penultimifque undique fpinofis. ‚Fabrie.. Syke. Ent. gor. 4. Ir -Spec. In£. Tom. L pag. 496. n. 4. Co thorace levi integro, pedum primo arti- culo fpinofo, fecundo tertioque fafeiculato pilofis. | Degeer Mem. pour fervir A P’hiftoire des A Tom. VII. 417. ı. Tab. XXV. Fig. ı. C. thorace levi antice bidentato, pedibus depreflis, articulis tribus ultimis fpi- nofis „ fetis nigris. Q 120 Zweyter Abf[ehnitt, Hans Sboane’s Voyage tho Jamaica Vol. I, Tab, 2. Fewill Peruv. 3. p. 237- Brown Jam. 423. the Black or Mountain ‚Crab. C. ruricolus, fcura fubkotunda vio- lacea vel flava articulis ultimis atque penultimis aculeatis. Catesby Carol. 2. p. 32. Tab. XXXII. Canc. terreftris, cuniculos fub terra agens. Seba IIL.. Tab. XX. Ne. 5. pag. st. Canc. fulcatus terreftris, five montanus, ame- sicanus. | Pifo Ind. utriufque res natur. p. 77. Guanhumi,. Jonflon Tab. IX. Fig. ıo. Rochefort Antill. p. 254- aiph Muf. p. 14. Bomare Di&. d’hift. nat. T. III. p. 447. Crabe de Terre. Encyclopedie Litt. C. Tab. LVII. Fig. 4. Labat Voyage T. II. p. 146. Tourlouroux. Leske Anfangsgründe der Naturgefch. Tom. I. pag. 491. r. Oldendorps Mifsionsgefchichte T. I. p. 130. Die fchwarze Landkrabbe. Bancroft Naknizefch. v. Guiana. p. 123. Mannigfaltigkeiten zte" Jahrgang. p. 560. [q. Onomatologia hift. nat. pag. 520. fg. Tab. III. Fig. 36. Tab. IV. Fig. 37. _ Da ift alfo eine groffe Anzahl von Schriftftellern, welche von diefer Krabbe gefchrie- ben haben: und ich hätte ihre Summe noch um ein vieles vermehren können, allein die Verwirrung würde alsdann nur noch gröfler geworden feyn. Es wird fchon Mühe genug ma- chen, diefe angeführten mit einander zu vereinigen. Da diefe Krabbe in ihrer Lebensart fo viel eigenes hat, fo mufste nothwendig ein jeder Reifender aufmerkfam auf diefelbe gemacht werden; nur wurde fie nicht von einem jeden mit Kenneraugen betrachtet. Zweyter Ab[chnitt. ı21 Von den vorhandenen Abbildungen diefer Krabbe ift diejenige, welche man im Seb« findet, die befte. Nach diefer if die Abbildung in den Mannigfaltigkeiten (loc. cit.) ziem- lich gut copirt. Diejenige, welche man im Shane findet, ift zu viereckig.: Die. Zeichnung im Pifo it kaum zu erkennen; nach diefer ift die Jowflonfehe eben fo fchlecht copirt. Die Abbildung in der Axcyclopedie it auch nicht genau. Noch viel weniger Eer inend ift die Befchreibung aller diefer Schriftfteller, wel- ches faft nicht anders leyn kann, da die Krabbe felbft fo verfchieden ' von Farbe ift. Roche- fort fagt, es gebe diefer Landkrabben drey Arten, die, an Gröffe und Farbe [ehr verfchieden feyen. Eben dies fagt auch der Pater P/umier “in feinem hinterlaffenen Manufcript (S. die Vorrede.) Die kleinfte Art nennet man eigentlich Tourlouroux ; und diefe habe ich Tab. II. Fig. 36. nach der Natur abgebildet. Sie ift überall Purpurfärbig roth; hat nicht viel Fleifch,, foll aber dech angenehm zu effen feyn, und die Kraft haben, den Stuhlgang zu befördern. Die zweyte Art ift weils; ihr Aufenthalt an dem Fuffe der Baüme, und an den Ufern der See, wo fie, wie die Kaninchen, fich ihre Hölen macht. Sie ift die gröfte von diefen drey Arten, fo dafs man oft eines Hünereyes grofs Fleifch aus einem einzigen Fufs hervor- bringen kann. " Sie kommt nur des Nachts aus ihrer Höle, und man fängt fie alsdann mit Fackeln. Sie liebt hauptfächlich den Paratuvebaum und moraftige Plätze. In ihrer Höle fitzt fie immer mit halbem Leibe im Wafler. Diefe Art fcheint mir faft des Sloans CANCER PA- LUSTRIS, CUNICULOS SUB TERRA AGENS, zu (eyn, welche Marcgraf MARACOANI nennt, Villeicht ift auch der Cancer Uca eben diefe Art, woraus Zinne eine eigene Species ge- macht hat. Me“ ! Die dritte Art ift die fchön gezeichnete, und von mir Tab. IV. Fig. 37. abgebildet; “In Anfehung der Gröffe hält fie die Mitte zwifchen obigen zwey Arten. Nach Verfchiedenheit der Infeln, wo fich diefe Krabben aufhalten , find fie auch mit verfchiedenen der lebhafteften Farben geziert. Einige find ganz violet mit weils gezeichnet, andere fchön gelb mit vielen kleinen purpurfärbigen Körnerchens und Zügen, die vom Kopf herab fich über den Rücken fchlingen. Andre find auf einem braungelben Grunde mit roth, gelb und grün beftrahlt, und Qz La 122 Zweyter Abf[chnitt. die Farben find fo lebhaft und glänzend, als wenn fie mit einein reinen Glanz. Firnifs über. zogen wären. Andre find wieder ganz fchwarzg doch werden diejenigen, welche helle Far. ben haben, für die beften und wohlgefchmackteften gehalten, Diefe dritte Art ift eigentlich die Lixneifehbe,; ob die zwey erften nur Spielarten, oder für eigne Species zu halten find, kann ich nicht eher beftimmen, als bis. ich alle drey Ar. ten in Natura zu fehen Gelegenheit habe. » Der Schild diefer Landkrabbe ift vorne etwas ftumpf, ringsherum glatt, oben gewöl. bet, mit einer herzförmigen Vertiefung, über drey Zoll breit, und auch falt fo lang, nach hinten zu .etwas fpitz zulaufend. Die Schaale if zwar dünne, aber doch ziemlich hart. Die Scheeren find glatt, von, gleicher Gröffe, und beyde Finger gegen einander über gezahnet. Labat fchreibt zwar, .dafs die linke Scheere allezeit kleiner fey, als die rechte; die übrigen Schriftfteller aber verneinen diefes. Die vorderften Füffe find 4 Zoll lang, und die folgenden BARS. RAR etwas an Gröffe ab. Die zwey letzten Gelenke aller Füffe find ringsumher mit Dornen befetzt. Nach Fabricius Bemerkung follen nur die jüngern an denen drey letzten Fufsgelenken vier Reihen Dornen haben, die bey denen erwachfener in fchwarze Haarbüfchel übergehen. Diefe Dornen dienen ihnen hauptfächlich , um fich damit feftzuhalten, wenn fie fteile Berge hinanklimmen. Die Augen ftehen tief unter der Schaale, fie find fchwarz; und hart, wie Horn, und PRFOG auf weiflen, ziemlich langen Stielen. Man findet diefe Landkrabben auf den bahamifchen Infeln, und in denen zwifchen j der Sonnenwende liegenden Ländern fo haüfig, dafs fich bey ihrem Forckriechen die Erde’ zu bewegen fcheint. -Eine kleine Infel ift fo voll davon, dafs man ihr den Namen Krebs- Infel gegeben hat. Eben fo haüfig ift fie in etlichen Gegenden von Jamaica und auf einigen Carai. bifchen Infeln. Auch zu St. Croix war fie haüfig; nachdem aber fo viele Wälder .dafelbft niedergehauen, und fo viele taufend Krabben gefangen worden, hat ihre Anzahl fehr abge- nommen. Gemeiniglich fchlagen fie ihre Wohnung in dem Gebirge auf, welches felten weni- ger als eine Meile, aber nicht leicht über drey Meilen vom Ufer entfernt liegt. Am zahl. seichften findet man fie des Abends und Morgens unter den Baümen. Wenn man ohne Stock, Zweyter Abf[chnitt. 123 oder fonft etwas in der Hand zu haben, zwifchen ihnen geht, fo nahen fie fich mit aufge. habner Scheere gleichfam deahendiy als wenn fie een Anfall thun len Hat man aber einen Stock oder eine Ruthe in der Hand, und flöfst fie damit, fo weichen fie zurück , doch ohne ihrem Verfolger den Rücken zuzukehren , und befchützen ikea Leib mit den Scheeren; auch fchlagen fie diefelben von Zeit zu Zeit an einander, um ihren Feinden Schrecken ein- zujagen, und in folcher Stellung fuchen fie ihre Höle wieder zu gewinnen, welche oft in Felfen und unter verfaulten Baümen ift,; auch höhlen fie fich mit den Scheeren an den Ber- gen tiefe Löcher zur Wohnung. | Die Eyer der ‘Weibchen hängen fo an einander, wie die Krebs-und Fifch-Eyer, und werden im Kochen roth. VERe fie aus dem Leib kommen, und fich an die Schwanzbärte hän- gen, findet man fie im Leibe in zwey Klumpen, die durch ein dünnes Haütchen von einan- der gefondert, und mit einer dicken Materie überkleidet find, welche durchs Kochen weifs wird. Die Männchen haben anftatt der Eyer eine andere grünliche Materie, die man Tuz- malin nennet, und zur Tütfche dienet, wenn man fie iffet. Diefer grüne Saft verändert fich mit dem Zuftande des Körpers; denn fo lange diefer mager ift, enthält er eine fchwarze, bittere, unangenehme, flüfsige Materie, die nach eben dem Verhältnifs abnimmt, ‘nach welchem das Thier fetter wird, bis fie endlich zu einem fchmackhaften, gelben Saft wird. Die Gröffe ift verfchieden : die gröften find 6 Zoll breit. Sie gehen, wie die See- krebfe, weder gerade aus noch rückwerts, fondern von der Seite; das Männchen unterfchei- det fich auch bey diefer Art durch die Geftalt des Schwanzes, welcher bey dem Männchen fchmal, bey dem Weibchen aber breit ift. Sie geben ein vortrefliches Elfen , und find eines der vornehmften: Nahrungsmittel für die Einwohner. Sie fetzen fie drey. bis vier Tage auf ein Feld, welches mit Erdtoffeln befäet ift, damit fie fich mäften, und alsdann follen fie noch von en weit beffern Gefchmack feyn. Indeffen wann gleich der Caraiben oder Neger Ma- gen fie vertragen kann, fo wollen fie doch ak Eirdhaenn nicht allezeit bekommen , indem fie viele kalte und hypochondrifche Feüchtigkeiten verurfachen, fo ads man felbft das träge ‚melancholifche Wefen der Caraiben daraus herleiten will. 124 Zweyter Ab[chnitt. Unter die befondern Merkwürdigkeiten der Tourleuroux gehört, dafs fie ihre Glieder fo leicht verlieren. Faflet man fie an ein Bein, oder an eine Scheere, fo laflen fie es in der Hand, und entflieben. Es gehen die Beine fo leicht von ihren Gelenken los, daß man fie nur für EN halten follte. Indeflen bekümmert fich die Krabbe nicht fehr um diefen Verluft, zufrieden, wenn fe nur den Rumpf zu erhalten hoffen darf; denn bey der folgen. den Haütung bekommt fie mit einer neüen Decke auch das verlorne Glied wieder. Wenn es gegründet ift, fo haben diefe verftümmelten am meiften von ihrem Gefchlecht zu fürchten, indem fie mit gröfter Begierd diejenige auffreffen, welche durch den Verluft ihrer Glieder und Waffen wehrlos geworden find. Im Februar fangen fie an die tiefern Gegenden zu fuchen. Im Merz und Aprill befin- den fie fich fehr oft aufler ihrer Höle. Dies fcheint die Zeit ihrer Befruchtung zu feyn, in- dem man fie alsdann öfters un einander hängen fiehet. Von diefer Zeit an verlieren die Männ- chens nach und nach ihre Saftigkeit nebft ihrer fchönen gelben Farbe. Das merkwürdigfte bey diefer Landkrabbe if ihre jährliche Wanderung wie die Lem. mings oder norwegifchen Maüfe. Alle Jahr 'nemlich,, im May, welches die Regenzeit if, ziehen fie in groffen Heerden nach der See, um fich zu wafchen und ihre Eyer in diefelbe zu legen. Alle Wege und Bäche find alsdann von ihnen angefüllt, und es ift in der That ein fehr bewundernswürdiger Naturtrieb, den der Schöpfer ihnen gegeben hat, dafs fie die Spuhr davon haben, gerades Wegs nach demjenigen Theil der Infel zu gehen, wo Sandplätze und Abhängungen find, von welchen fie am leichteften kom See kommen können. Es kann ihnen auch nichts hinderlich feyn, den graden Weg nach der See fortzukriechen; denn fie gehen über alles hin, was ihnen nur vorkommt, es mögen Zaüne, Haüfer, Kirchen, Ber- ge, Klippen feyn, .fo gehen fie doch immer grade zu über alles weg, und klettern lieber mit Lebensgefahr hinauf, als dafs fie einen Umweg nehmen follten. So follen Ge zum Bey- fpiel des Nachts zu einem Fenfter herein gekrochen, und in die Better gekommen feyn, da fie denn die Leüte, die fie nicht ‘gefehen, durch ihr groffes Geraüfch in ein nicht geringes Schrecken gefetzt haben. Hat eine Krabbe das Unglück, herab zu flürzen, und ihre Glieder Zweyter Abfehnitt. 125 zu verletzen, fo wird fie fogleich von den übrigen aufgefreffen. Es foll ein fehr wunderbarer Anblick feyn, wenn man fie die Berge herunter kommen fieht.» Ueberall kommen fie aus den hohlen Baümen , verfaulten Stämmen, Me den Felfen, und aus unzähligen Löchern hervor. Die Felder find von ihnen fo bedeckt, dafs man fich Platz machen, und fie vor fich her ja- gen mufs, wenn man ohne fie zu treten, einen. Fufs auf die Erde fetzen will. Man denke fich die ins Unendliche gehende Mamigfaltigkeit ihrer Zeichnungen, und ihre glänzenden Farben, ihren fchiefen Gang, ihre Gefchwindigkeit, fo weifs ich beynahe keinen Anblick , der hiemit zu vergleichen wäre. Wenn Rich die Einbildungskraft ihren Marfch verfchönert hat, fo foll ihre Reife mit folcher Ordnung gefchehen,, als wenn’ fie einen fehr erfahrnen Anführer hätten. Sie follen fich nemlich in drey Haufen theilen. Der erfte befteht aus lauter Männchen ; diefe machen den Vortrab aus, und brechen einige Tage eher auf; werden aber auch oft aus Mangel des Regens aufgehalten und gezwungen, fo vielmal Halte zu machen, als neie Veränderungen in der Euft vorgehen. Indeffen hält fich das $anze Hauptheer, wel- ches gröftentheils aus Weibchen befteht, in dem Gebirge verfchloffer,, bis zu dem groffen Regen. Alsdann. bricht es auf, und macht groffe Baraillons‘, oft San aeıchalb Meilen lang, und vierzig bis funfzig Schritt breit, und fo dicht, dafs man kaum die Erde davor fehen kann. Einige Tage darauf folgt der Nachzug, welcher aus Männchen und Weibchen befteht, in eben der Org und Anzahl als die orig Auffer diefen groffen Heeren, welche dem Lauf der Flüffe und Regenbäche folgen, damit fie fich in frifche Oerter begeben können, wenn der Regen fällt, und um fich vor der Hitze zu fiehern, find noch alle Ge- hölze voller Maroden, und fo auch die Ositep) .wo die Heere durchgegangen find. Sie mar- fchiren fehr langfam 2 und nur alsdann bey Tage R wenn es regnet, weil fie fich nicht gerne der Sonne blosftellen. Gemeiniglich ziehen fie allo des Nachts weiter, und liegen während der groffen Tageshitze ftill im Gehölze. Wenn fich jemand dem Hauptheere nähert, und es in Schrecken fetzt, fo ziehen fie fich vorwärts zurück, und halten flets ihre Scheeren, als ihre Waffen in die Höhe und offen, um zur Gegenwehr befländig fertig zu feyn; fie können auch fo kneipen, dafs fie ganze Stücker Fleifch herunter reiflen; gemeiniglich brechen fie \ ) \ Zn 126 Zweyter Abfchnitt. alsdann gleich die Scheere ab, welche noch wohl eine Minute nachher mit unglaublicher Stärke zu zwicken fortfährt. dhr Zug macht ein folches Geraffel, dafs man .glauben follte, man höre das Geraüfch von den Harnifchen eines Cuirafsier- Regiments. Wenn der Regen unter währendem Herabzuge ganz aufhört, fo machen fie eine allgemeine Halte, und bereiten fich ihr Quartier fo gut fie können unter hohlen Baümen, ‘oder felbftgegrabenen Hölen, da fie die Erde dergeflalt aufwühlen, dafs man überall, wo der groffe Haufe fich gelagert hatte, bis über die Waden hineinfinket. Es giebt Jahre, wo fie wegen Unterbrechung des Regens zwey bis drey Monate auf diefer Reife find; "da fie font zur Regenzeit diefelbe in zehen Tagen endigen. Zu diefer Zeit find fie ziemlich fett und von gutem Gefchmack; die Männ-. chen voll Fleifch, und die Weibchen voll Eyer. Allein die Einwohner thun fich auch auf ihre ikolen viel zu gute. Kaum ift eine Hütte, wo man nicht des Tages über hundert tödtet; ja man ift alsdann fo lecker r dafs man den ganzen Leib wegfchmeifst, und blos die Eyer iffet, welche felit nahrhaft und von gutem Gefchmacke find. Wenn fie nun endlich das Ufer erreicht haben, fo laffen fie fich einigemal vom Seewafler befpühlen, und kriechen darauf unter Büfche und Hölen, um auszuruhen. Die Weibchen kehren bald zum zweyten- male zus See, und nachdem fie fich einigemale gewafchen haben, öffnen fie den unter dem Bauch feftanliegenden Schwanz, und fpühlen die daran hangenden Eyer ab; darauf kehren fie zu ihren Hölen zurück. Die Eyer werden durch die See auf den Sand geworfen, und nachdem fie eine Zeitlang von der Sonne erwärmt find, fo kriechen die jungen Krebfe aus, die denn bey taufenden fich an die Felfen hängen, bald darauf das Waffer verlaflen „ und fich unter die erften Kraüter und Büfche begeben, welche fie antreffen, bis fie ftark genug find, ihren Müttern zu folgen. i Ehe fie ihre Rückreife zu ihren alten Wohnungen antreten, fchicken fie fich an, ihre alte Schaale abzulegen. Zu dem Ende füllen fie ihre Hölen mit Blättern und Kraütern an, welche fie theils zu ihrer Nahrung brauchen, theils fich in diefelben einwickeln. Darauf ver- ftopfen fie den Eingang der Höle feft mit Erde, damit man die Oeffnung nicht gewahr werde, und die Luft ihnen nicht ankomme, welche fie in ihrem nackenden Zuftand nicht vertragen können. Zwepyter Abfchnitt. 127 können. Während diefer Zeit, die ohngefähr 6 Wochen währet, find fie fo matt, als wenn fie todt wären. Da fie aber eben zu diefer Zeit am fetteften und vom beften Gefchmack find , fo ift leicht zu vermuthen, dafs der gierige Menfch fie nicht ficher in ihrer Ruhe laflen werde. Sie„werden daher fieilsig mit einer Spate ausgegraben. Die neüe Schaale ift "Anfangs nur fo weich, wie eine Haut, oder = nafles Pergament; x fie nach und nach die Härte der vorigen bekommt. Diefe pergamentähnliche Haut fcheint mit einer Menge röthlicher Adern durchwebt zu feyn. Während diefer Veränderung erzeügen fich auch in diefer Art einige Steine, felten weniger als zwey, oder mehr als viere, welche anfänglich zunehmen‘, hernach aber fich nach dem Verhältnifs aufiöfen, wie fich die neüe Schaale bildet und härter wird. Die alte Schaale findet man fo voilkommen mit allen Gliedernr, dals man fich kaum überreden kann, dafs fie nicht das Thier felbft feyn follte. Es ift kaum zu begreifen, wie fie fich von fo- vielen Gelenken haben losmachen können, ohne eines zu zerbrechen, oder fich felb wehe zu thun. Nur unter dem Bauche, wo die Beine eingelenkt find, findet man bey forgfältiger Unterfuchung eine Spalte, die fich nur, wenn man einige Gewalt braucht, öffnet, und fogleich wieder zufammenfpringt. Zabat Tagt $ diefe Krabbe werde in diefem Zuftande, nachdem fie eben gemaufert hat, Beutelkrabbe (Crabes bourfieres) genannt. "Es mus aber dies entweder ein Irrthum feyn , oder es mufs diefe Benennung von denen Einwoh- nern mehrern Arten gegeben werden r weil die eigentliche Beütelkrabbe ,. wie wir unten hö- ren werden, eine ganz andere und eigene Art if. Nachdem nun die neüe Schaale die gehörige Härte erreicht hat, fchicken fie fich zur Rückreife an, begleitet von ihren herangewachfenen Kindern. Aber fie find alsdann fo fewacht dafs fie genöthigt find, auf den erften Feldern auszuruhen , ehe fie die Berge hinanklimmen. Die Art, fie zu fangen, ift, dafs man des Nachts um die Zuckerröhre und Gehölze mit einer Fackel geht. Denn da fie nur des. Nachts aus ihren Löchern kommen, um Kraüter zur Nahrung zu fücheh, fo werden fie leicht durch das Licht der Fackel entdeckt. Man fafst fie am Rücken, und fleckt fie in einen Sack. Zuweilen aber kehren fie fich in dem Augen- ; R 128 Zweyter Abfihnitt. blick um, da man fie greifen will, und halten ihre Scheeren vor. Alsdann faffet man fie bey den Hinterbeinen, oder kehrt fie wieder um, j Die gewöhnliche Art fie zum Effen zu bereiten ift folgende: man nimmt den Rücken- fchild ab, und fammelt den in dem Männchen befindlichen grünen- Saft, oder Tazmalim, nebft dem Fett. Darauf läfst man die Leiber im Wafler kochen, unter diefer Zeit mifcht man etwas Wafler und Citronenfaft unter den Taumalin, damit er zergehe, thut Salz und geftofflenen Piment dazu, und läfst es zufammen aufwallen. Wenn nun die Krabbe gut ilt, nimmt man das Fleifch heraus, und tunkt es in die Brühe. Oder man nimmt auch wohl das gekochte Krabbenfleifch, wendet es in gebrannter Butter um, mit ganz klein gehackten Zwiebeln und Peterfilie, wozu man noch feine Kraüter thun kann, nebft Pfeffer, Pome- ranzenfchaale und ein wenig Mufcaten. Der Gefchmäck diefer Krabbe ift zwar oft etwas bit- ter, aber eben dadurch wird fie noch angenehmer und leichter zu verdauen. Nur kann es oft kommen, dafs, weil diefe Krabbe von Blättern, Wurzeln und Früchten lebt, fie oft von einer giftigen Pflanze gegeflen hat. ‘Dies erkennet man leicht an dem Tazxmalin,, welcher bey denen, die vergiftet find, 'fchwarz it. Vornemlich mufs man fich vor denjenigen hüten, die unter dem Manfchonillenbaum und unter den Blättern der Senfitiva gefunden werden. Es ift leicht zu vermuthen, dafs es noch mehrere Arten von Erdkrabben geben werde, die nicht als Spielarten der gegenwärtigen, fondern als eigene Species anzufehen find, und welche auch in ihrer Lebensart abweichen. So findet man Krabben auf den Felfen und an den Seeküften, welche viel platter, von dickerer und härterer Schaale, kleinern Scheeren, fehr mager und ohne Fleifch find, und gewöhnlich Kirickez (Ciriques) genennet werden. Allein ihre Unterfcheidungs - Kennzeichen find zu wenig bekannt, als dafs fie ins Syftem auf- genommen werden könnten. 38. Die Moraftkrabbe. Cancer Uca. Linn. Syft. Nat. 2. 1041.13. Cancer thorace lavi, cordato, littera H impreflo, pedibus fubtus barbatis, brachiis muricatis. Zweyter Abfchnitt, 129 Fabric. Syft. Ent. 403. 16. Spec. Inf. Tom. I. pag. 498. 15. Pifo Hift. nat. pag. 76. Uca Una. Femella Cunuru. Sachs Gammarol. Tab. V. Uca Una. Jonfton de Exfangu. Tab. IX. Fig. 9. Marcgraf Brafil. 184. | Fermin -Befchreib. v. Surinam. pag. 258. Canc. albicans. Oldendorp Gefchichte der Miflion. Tom. 1. R 132. Die Mangelkrabbe. Brown Jamaic. 422. C. ı5. The Mankrove Crab. C. major albidus, fcuta fubrotun- da, articulis pedum ultimis aculeatis, penultimis hirfutis, pilis fafciculatis peni- illiformibus. ia Diefe Krabbe ift mit der vorigen C. ruricola und mit der folgenden C. cordasas Tehr nahe verwandt, und wvilleicht find alle drey nur Spielarten: und wenn fich diefe gleich in Moräften aufhält, fo mufs fe doch eigentlich unter die Landkrabben gezählet werden. Ich habe .von diefer keine Abbildung gefunden, als in Maregrafs Gefchichte von Brafilien, von welcher die Abbildungen des Pifo, Sachs und Jorflon copirt find. Alle aber fchienen mir nicht richtig genug, um Be nech einmal abzucopiren. Im Seba Tom. Il. Fig. 8. ıft zwar eine Krabbe vorgeftellet, welche Uca zıma genannt wird; allein die gehört zum C. vocans, wie ich fchon oben gefagt habe; und entweder müffen die Einwohner mehrern Landkrabben den Namen Uca geben, oder $eba hat fich geirret. In Rumphs Ambein. Rarit. Tab. X. N°. ı. wird eine Krabbe vorgeftellet, und Canc. Era genannt, welche villeicht hieker gehört, wenigftens ihr fehr ähnlich ift, da fich aber diefelbe in Flüffen und Strömen aufhalten foll, fo habe ich doch Bedenken getragen, fie für gegenwärtige Uca auszugeben. Fermin nennet diefe C. albicans, und fagt von ihr » fie habe ro Füffe, welches aber wohl ein Irrthum feyn mufs, weil keine Krabbe zehen Füffe hat; auch zeigt die Pifonfche Abbildung nur acht Fülle. _ Der Bruftfchild ift herzförmig , glatt, ftumpf, und in der Mitte des Schildes ift die Form des Buchflabens H eingedrückt, welches fie mit mehrern gemein hat. Unten ift fie Ra 130 Zweyter Abfchnitt. rauh, die Arme und Scheeren find unten ftachlicht; Die Farbe des Schildes it oft weiß, oft gelb und roth, oft olivenfarbig, nach unten zu gelblich. Das Männchen if nicht fo rauh, und gröffer wie das Weibchen, welches Cunuru genannt wird. Auf jeder’Seite fiehen vier Füffe, welche rauh und caftanienbraun find. Die Augen find gelblich, cylindrifch, die rechte Scheere ift gröffer, und innerhalb fchärfer, wie die linke. Sie hat viel Fleifch, und ift von gutem Gefchmack , daher fie auch eine gewöhnliche Speife der Neger if. Diefe Krabben halten fich zwar auch auf dem Lande auf, aber doch nicht weit von der See, in fumpfigen Gründen, wo Salzlacken ftehen, vornemlich an niedrigen Plätzen, unter den Mangelbaümen. Der Eingang ihrer unterirdifehen Wohnungen ift nach einer krum- men Linie angelegt. Vor derfelben fieht man fie oft mit in die Höhe gereckten Scheeren, wie Schildwachen, ftehen, und fchnell hinein fahren, fo bald man ihnen nahe kommt. Es it keine Krabbe fo fehr der Vergiftung unterworfen, wie diefe, weil fie oft die Früchte oder Blätter des giftigen Manfchonillbaums zur Nahrung wählt, der jederzeit am Ufer der See fieht. Diefer Genufs if zwar ihr felbft nicht fchädlich, aber fie wird dadurch ein Gift für die Men. fchen, die fie zur Speife brauchen. Wenn es [eine Richtigkeit hat, dafs die ungelunden bey der Zubereitung inwendig fchwarz werden, fo könnte man fich leicht davor hüten. | Um diefe Krabben bey Tage zu fangen, bedient man fich folgendes Mittels: weil fie nemlich an fumpfigten Orten am Ufer des Meeres wohnen, fo gehen fie oft aus ihren Löchern, um frifche Luft zu [chöpfen, oder auch fich an einen höhern trocknen Ort zu begeben, wenn fie merken, dafs fie von den Meereswellen überfchwemmt werden. Man merkt alsdann den Ort, wohin fich die Krabbe begiebt, und fteckt einen Stock vor das Loch, fo dafs fie nicht heraus kann, wenn das Meer fteigt. Fällt es nun wieder, fo nimmt man nur den Stock weg, wo man denn die Krabbe bey der Oeftnung erftickt findet. Da, wie ich oben gefagt habe, mehrere Arten der Landkrabben von den Einwohnern _Uca genannt werden, fo ift diefe Art vom Marcgraf zum Unterfchied Uca Una benannt, Zweyter Abf[chnitt. 131 39. Die Herzkrabbe. Cancer cordarns. Einn. Syft. Nat. z. 1039. N®.4. Cancer thorace levi, undato, integerrimo , chelis {ubtus aus, muricatis.- Fabric.. Syft.. Ent. 400; N®. 3. Spec. Inf. Tom. I. pag. 496. N. 3. Einn. Ameen: Acad. 6. a 97. St. Mullers Naturfyt. T. V. z. Bd. Tab. XXXIV. Fig. r. Seba T. IH. Tab: XX. © 4. €. pagurus‘, hirfütus,. americanus: Tab. VI. Fig. 38. Diefe Krabbe mufs nicht mit dem Canal cordis figura im Rondelet, Gefner, Sachs und ‚Jozflon verwechfelt werden, welcher unter die zweyte Abtheilung gehört. Die Sebaifche Abbildung ift zwar weder vom Zinne noch, vom Fabricius hiebey angeführt, allein fie gehört doch ficher hierher. Diefe Krabbe: it mit der vorigen fo nahe verwandt‘; dafs ich beyde kaum für verfchie- dene Arten halten kann. Die Breite des Schildes erreicht dritthalb Zoll, und’ die Vorderfüfle ‘haben einem halben rheinländifchen' Fufs Länge. Mitten auf dem Rücken flehen einige Ver- tiefungen, welche, wie bey mehrern Arten, gewiffermaffen ein H bilden. Die Scheeren find untenher gezähnelt, und haben kleine kegelförmige Wärzchen.. An den Füffen ftelit eine Reihe feifer Borften.. Man findet diefe Art -vornemlich in Surinam 5 und’ im Spanifchen Weftindien, und fie foll einen‘angenehmen Gefchmiack Kaben. Man’ nennete fie ehedem pa- gurus , weil fie gleichfalls in fumpfigten' Gegenden wohnet , allein diefer Name wurde meh- rern Arten gegeben : auch heifst fie bey einigen Kaburi. | Dafs die rechte Schere gröffer feyn Toll , fcheint ‚nicht allezeit ein ficheres Merkmal zu feyn. Wenn gleich die natürliche Farbe gelb mit rothen Zeichnungen ift, fo verändert fich diefe doch bald in den Kabinettern in ein einfärbiges braungelb, welches oft etwas ins grünliche fällt. Die Abbildung ift nach dem Seba. 132 | Zweyter Ab[chnitt, 40. Die Blumenkrabbe. Cancer floridus. Linn. Syft. Nat. 2. pag. 1041. N°®. ı2. C. brachyurus, thorace levi, mutico, ma. culato, margine crenulato, manibus criftatis. Amoen. Acad. vl. 414. 98. Knorr Delic. Tab. IV. Fig. 3. Seba Muf. JIL Tab. XIX. Fig. 18. Canc. incomparabilis, elegantiffime pi&us. Tab. IH. Fig. 39. Es wird diefe Krabbe fehr oft mit and inr ähnlichen Arten verwechfelt, am haüfig- ften aber mit dem nachfolgenden C. corallinus. Da fie ihre Benennung von den blumenähn- lichen Zeichnungen auf dem Schilde erhalten kat, fo halten viele gleich defswegen eine Krabbe für den C. foridus, weil fie auf ihrem Schilde folche Zeichnungen finden, da doch diefes mehrern Arten eigen ift. ER defshalb haben auch viele fie mit dem C. rwricola und Uca verwechfelt. Der Linneifche C. floridas hat ein Schild, welches zwar nicht fägeförmig eingekerbt it, allein es ift doch hie und da etwas ausgebogen. Die Länge deffelben it zwey, und die Breite dritthalb Zoll. Die Scheeren follen oberhalb etwas kammartig feyn, welches aber wohl nicht im firengften Verftande zu nehmen ift, fonft würde die Krabbe unter die achte Abthei- ‘ lung zu bringen feyn, womit aber ihr ganzer übriger Bau nicht übereinftimmt; es wird aber diefes Be nur durch Höckerchen verurfacht, womit fie befetzt find. Die Sebaifche Abbildung Tab. XIX. Fig, ı8. fcheint mit dem Linneifches floridus am meiften überein zu kommen, und gerade fo ift auch mein Exemplar, aber ich befitze nur die bloffe Schaale. Der Schild it an den Seiten viermal eingekerbt; da aber hiedurch nicht fpitzige Zähne, fon- dern nur runde Ausbuchten gebildet werden, fo kann er eben fo gut unter diefe, als unter ‚die folgende zweyte Unterabtheilung gebracht werden. Uebrigens ift der Schild durch Vertie- fungen, fo zierlich wie Bildhauerarbeit ausgearbeitet. Die Farbe it nach dem Seba blafs orangegelb, und die Vertiefungen fcharlachroth; bey der meinigen aber ift die Farbe weifs, Zweyter Ab[chnitt. 133 mit mattrothen Flecken: eben fo find auch die Füffe und Scheeren. Die zwey erften Paar Füffe follen fcharf und etwas haarig, die übrigen aber platt und rauh feyn; alle haben fcharfe Klauen. Der Aufenthalt diefer Krabbe ift im Oftindifchen Meere, und auch bey Carolina. Die. in den Syftemen hiebey citirte Rumphifche Abbildung kann wegen des ganz glatten einmal gezahnten Schildes nicht hieher gezogen werden, fondern gehört zur folgenden Art. 4r. Die Corallenkrabbe. Cancer Corallinus. Fabric. Syft. Ent. 403. 17. eideti Aoridus. Spec. Inf. Tom. ]. pag. 498. N®. 16. C. thorace Ievi, wunidentato , maculato : - fronte triloba. Runmpb. Muf. Tab. VII. Fig. 5. und Cap. 16. Canc. noxius. Seba Muf. III. Tab. XIX. Fig. 2. 3. Canc. flofculofus. Phrmier Zool. Amer. Mferpt. C. corallinus. Herb Muf. Tab. V. Fig. 40. Diefe Krabbe wird von vielen für C. foridus gehalten. Selbft Fabrieius nennet ihn fo, zweifelt ir doch, ob es der Linneifche fey, weil der Rand diefer Krabbe nicht gekerbt, ui die Scheeren nicht kammartig find. Noch ein Umftand kommt hinzu, .nemlich diefe Krabbe hat an beyden Seiten unterwärts einen flarken Zahn, wovon Linneus nichts erwähnet, da doch dies ein Hauptkennzeichen ift, welches er gewifs nicht übergangen haben würde; der Linneifche Roridus er "5 keine dreylappige Stirn,. und Seba, der beyde Arten hat, giebt fie auch als zwey verfchiedene Arten an. Da ich diefe Krabbe felbft befitze, fo kann ich auch ficher behaupten , dafs fie nicht der Linneifche floridas , fondern eine eigne Art ift, und dafs die vom Ritter citirte Rumpbifebe Abbildung nicht zum foridus, fondern zu diefer Art gehört. Ich habe fie corallinus genannt, weil Plumier in feinem Manufeript ihr diefen “ Namen gegeben hat, der ihr auch wegen ihrer. rothen Farbe fehr wohl zukommt. 134 Zweyter Abfchnitt. Man findet diefe Krabbe von verfchiedener Gröffe: die meinige hat einen Schild, wel. cher 4 Zoll breit, und über drey Zell lang ift. Obgleich der Schild einen ftarken dicken Zahn an den Seiten hat, fo gehört fie doch nicht unter die oben angezeigte zweyte Unterab- theilung, denn diefer Zahn wird nicht durch einen Einfchnitt, fondern vielmehr durch eine Erweiterung verurfacht, auch ift Ge weit dicker und gewölbter, wie diejenigen zu feyn pfe- gen, deren Schild gekerbt ift; fo find auch bey diefer die Scheeren und Füffe glatt. Die Stirn zwifchen den Augen hat drey abgerundete Ausbuchten, wovon die mittelfte die gröfte, und gewiflermaflen wieder zweylappig ift. Die Augen ftehen nur auf kurzen Stielen. Die Farbe des Schildes ift ein blaffes Roth mit vielen fcharlachrothen Flecken, zwilchen welchen wieder weiffe und gelbliche -gefchlängelte Zeichnungen ftehen; vorne und hinten it die Grundfarbe weils, Br roth eingefalsten Zirkeln und Strichen, wie folches am beften aus der Abbildung zu erfehen ift. Die Scheeren haben ein blafferes Roth, find dick aufgeblafen, ringsumher glatt; die Finger fchwarz, und die rechte ift noch einmal fo grofs, als die linke. An der rechten Scheere hat der Daumen inwendig einen fehr dicken ‚breiten Zahn, und die Finger haben zwey kleinere Zähnchen. An der linken Scheere aber haben beyde Finger aur kleine ftumpfe Zähnchens. Die $ Füffe haben dicke aufgeblafene glatte Glieder, die Klauen find fehr lang, haben der Länge nach einige Furchen, und die unterfte Spitze it gewilfermaffen wieder abgefetzt, hornartig, und von braunrother Farbe. Unten ift die Farbe ein reines selbliches Weils. Die Abbildung ift nach der Natur. - Hieher fcheint auch der C. moxius des Rumpbs zu gehören, und feiner Befchreibung nach ift es gerade eben diefe Krabbe. Sie heifst zoxizs, weil fie feht fchädlich, ja tödtlich ift. Eine Frau, die blos eine Scheere gebraten und davon gegeflen hatte, fiel fogleich in einen Schlaf, und blieb todt, und auch ihre Tochter, _ welche mitgegeflen hatte, farb da von. Zum Glück kriecht fie nur auf dem Grunde der See, und kommt nicht ans Ufer. Sie heifst dort Caztam Pamali, oder Lilu- Umali, d. i. Canc. änfazftus. Zweyter Abf[chnitt. 135 r 42. Der Fleckfchild. Cancer maculatns. Linn. SyR. Nat. 2. pag. 1042. N®. 18. C. thnorace levi, maculis fanguineis, rotun- dis, lateribus unidentatis, fronte triloba. | Muf. Lud. Ule. N. 4. p. 433. Fabric. Syft. Ent. 404. 21. Spec. Inf. Tom. I. pag. soo. N®. z2ı. Gronov. Zoophylacium 971. C. thorace lzvi, lato, cenvexo, dente Iaterali utringue folitarie mutico f maculis fanguineis rotundatis. Rumpb Muf. Tab. X. Fig. ı. Cancer ruber.. Petiver Amboin. Tab. I. Fig. 8. Seba Mu. II. Tab. XIX. Fig. ı2. Canc. faxatilis e rubre maculatus Americanus rarior. Walentyrn Ind. Vet. & nov. Vol. III. n. 290. Fig: 290. Katan Batiris fangat, fterk gedruppelde Krabbe, Bi Tab. VI. Fig. ar. Diefe Krabbe ift mit der vorigen fehr nahe verwandt: die Form des Schildes if völlig einerley mit derfelben. Ich habe weder die Krabbe felbft, noch eine Abbildung derfelben gefehen, an welcher Scheeren und Füffe gewefen wären ; überall findet man nur den bloflen Schild. Meine Abbildung it in Ermanglung eines Originals aus dem Rumpb entlehnt. Der Schild if glatt, ohngefähr vier Zoll lang, und fünf Zoll breit, -und unter allen am dickften und flärkften. Zwifchen den Augen an der Stirn ftehen 4 ftumpfe abgerundete Lappen, und an den Seiten in der Mitte ein dicker fumpfer Zahn, alles wie bey der vori- gen, Die Augen find dick, kugelförmig; die Scheeren und Füffe von gleicher Länge, glatt; die rechte Scheere dick aufgeblafen, glatt, eyrund, und viel gröffer als die linke. Die S 136 Zweyter Ab[chuitr. Finger der rechten Hand find dick, haben nur einen Zahn, und die Spitzen find dick und abgerundet; die Finger der linken Hand find grade, kaum EFNE und gehen fehr fcharf zu. Die übrigen Füffe find glatt, pfriemenförmig, zum Laufen eingerichtet, und endigen fich in eine braune Klaue. Die Farbe ift röthlich, und die rothen Flecken [cheinen nicht allezeit eine gleiche Anzahl und Lage zu haben. Nach dem Kumpb ftehen die drey gröften Flecken auf dem Rücken, drey kleine beym Schwanze, oft auch vier, und vier bey den Augen, nemlich hinter jedem Auge zwey. Einige behaupten, fie fey fchädlich zu eflen, andere aber halten fie für efsbar. Ihr Aufenthalt ift im Amboinefifchen Meere, und fie heifst in Amboina 7x Sarijfa, und auf Malabarifch Cattam Salifa. o 43. Die fcheckigte Krabbe. Cancer variegazus. Gronov. Zoophyl. N. 972. C. thorace latiufculo rugofo, antice utringue obfolete trilobo , manibus pedibufque zqualibus rugofis, .(upra carinato- compreflis. Der Schild diefer nur allein vom Grozovius befchriebenen Krabbe, ift dem vorigen fehr ähnlich, hat gleichfalls an jeder Seite einen einzigen ftumpfen Zahn, allein zwilchen diefen und den Augen ift der Rand fchwach dreylappig, und oberhalb durch verfchiedene Falten rauh; hinten geht der Schild enger zufammen, und ift abgeftutzt. Die Scheeren und Füffe find von gleicher Länge, welche der Breite des Schildes nahe kommt. Die Scheeren find fehr dick, auflerhalb durch Falten runzlich, innerhalb glatt, oben fteht eine glatte Rinne. Der Arm hat am obern Rande über der Handwurzel eine breite ftarke Spitze. Die Finger find dick, kurz, fchwarz, glatt, von gleicher Gröffe, mit wenigen ftarken Zähnen bewafnet. Die Füffe find zum Laufen , platt, gedrückt, oberhalb etwas ausgehöhlt, auffer- ‚halb runzlich, an den letzten Gliedern mit Haaren befetzt, und mit einer rothen, pfriemen- Zweyter Ab[chnitt. 137 förmigen fehr fcharfen Klaus verfehen. Die Farbe ift Afchgrau, und durch faffrangelbe Punkte fcheckig. - Ihr Aufenthalt ift im Indifchen Meere. 44. Die Verborgne. Cancer occaleus. Grozov. Zoophyl. N. 969. C. thorace brevi, lato, integerrimo, pedibus curferiis tenuiffimis, chela altera inflata, altera cylindrica, thoracem fubzquantibus. Ich habe diefer Krabbe obigen Namen gegeben , rail fie kaum drey Linien an Gröffe erreicht, und es daher wohl fchwer fallen würde. fie in dem Indifchen Meere aufzufuchen, Ich vermuthe, dafs fie mit unter diefe Abtheilung zu zählen feyn wird » weil fie breit, am vordern Rand gebogen ift, und hinten enger wird, welches allen diefer Abtheilung gemein it; die übrigen vom Gronovius gegebenen Kennzeichen find zu unbeftimmt, um fie unter irgend eine "Abtheilung mit Gewifsheit fetzen zu können. Der Schild ift glatt, wenig ge- wölbt, vorne breiter als hinten. Die rechte Scheere if! gröffer, dick aufgeblafen, und fo grofs, wie der Schild, glatt und ohne Höcker; die Finger find ‚kurz, mit fehr zarten gleich groffen Zähnchen befetzt. Die linke Scheere ift zarter, cylindrifch , länglicht, glatt, und ziemlich rund; die Finger find kurz, und haben auch gleich groffe zarte Zähne. Die vier Paar Lauffüffe find dünne, kürzer als der Schild, zugefpirzt, und die hintern werden immer etwas kürzer. Die Farbe fälle ins rothe, ausgenommen die Fingerfpitzen, welche | wi fchwarz find. 138 | Zweyter Abf[chnitt, 45. Die Verfteckte. Cancer abfconditus. Grorov. Zooph. N. 970. C. hirfutus, thorace brevi, lato, mutico, manu altera majore, thorace anguftiore, pedibus curforiis longiore. Petiver Preregr. 'Americ. Tab. XX. Fig. 6. Cancellus Barbadenfis rugofis pedibus. Der Grund der Benennung erhellt aus deg, nd ‚„ denn diefe Krabbe ift nicht gröf fer, und wird fich daher leicht im Weltmeere vor unfern Nachforfchungen. verfecken kön- nen. Ob fie gleich rauh ift, fo kann fie doch nicht unter die Linneifchen Rauhfchilde ge- zählet werden, denn der Schild ift kurz und breit, platt gedrückt, und ohne Stacheln; lauter Kennzeichen, die fie unter gegenwärtige Abtheilung bringen. Sie ift der vorigen an Geftalt gleich; nur durch fchwärzliche, borftenähnliche, fteife Haare rauh, welches auch von den Scheeren und Füffen gilt ; ‚von jenen ift die rechte gröffer, aufgeblafen , nicht viel kleiner, wie der Schild ; die kurzen Finger find mit Zähnchen befetzt. Die kleinere linke Scheere hat die Gröffe der übrigen Füffe, welche fo lang find, wie der Schild, zum Laufen a B & & eingerichtet, und zugefpitzt. ” £ EZ a » .46. Das Rothauge. Cancer rubris oculis. . n pres - r © Rumpb Muf. Cap. ı2. Canc. thorace levi, integerrimo, flofeulofo, oculis rubris , chelis pundis digitifque nigris. ’ Es gehöret diefe Krabbe, wie es Rausmpb berichtet, unter die Landkrabben. Der Schild it länglicht rund, an den Seiten ungezackt, glatt, mit blafsgelben Blumen geziert. Die Augen find, wenn die Krabbe lebt, fo roth wie Rubinen. Die Scheeren find dick, zund, glatt, mit kurzen Fingern , welche am aüfferften Ende etwas fchwarz find; fo wie Zweyter Abfchnitt. | 139 die Scheeren überall mit fchwarzen Punkten geftippelt find. Die acht kurzen, dünnen Füffe haben fehaore Klauen. Es ro diefe Krabbe zwifchen den Klippen, "und heifst in Amboina Leytim, wird auch aurteileh gegellen , welches aber oft Krankheiten nach fich zieht. Das gewöhnliche Gegenmittel gegen alle fchädliche Krabben ift gefchabtes fchwarzes Accarbabar ;, auch die Wurzeln von Siriboppar , oder Piffang Swangi, welche ein Brechen verürfachen , und diefe fchädliche Koft wieder wegfchaffen. 47. Die Armadillkrabbe. Cancer Armadillus. Muf. Spengleri. C. thorace lzvi, inzquali , margine crenulato, manibus fquamofis. Tab. VI. Fig. 42. 43. Diefe Krabbe, welche fich im Spenglerfchen Cabinette befindet, ift noch nirgends be- fchrieben. Der Bruftfchild ift dem Cancer Aoridas ähnlich, nur etwas mehr gewölbt; an den Seiten zwar nicht eingefchnitten , aber doch aus-und eingebogen. Die Oberfläche hat viele Buckeln oder Erhabenheiten; die Stirn laüft etwas weniges fpitz zu : und die Farbe ift‘ gelb und roth gefleckt. Das merkwürdigfte bey diefer Krabbe find die Scheeren, welche überall fchuppicht oder gepanzert find, [o wie der Schild felbft hievon etwas ähnliches hat, und wodurch alfo obige Benennung gerechtfertiget wird. Der Schwanz und Bauch ift auch mit fchuppenähnlichen Körnern befetzt. Das Vaterland ift Franancba | Die Abbildung ift nach der Natur, 140 Zweyter Abf[chnitt. 43. Die gewölbte Krabbe. Cancer convexus. . Forskaol Defeript. Animal. N. 134. C. thorace tranfverfo ovali, concavo pundate utroque latere, levi, integerrimo, pone dimidium impreflione laterali obligua Tuperne. Wenn Forskaol bey diefer Krabbe Rumpb Muf. Tab. VI. Fig. ı2. anführt, welcher fie ähnlich feyn foll, fo mufs er nicht gelefen haben, dafs diefe an den Seiten 6 Zähne hat, da doch bey feiner der Rand glatt it, und allo auch nicht beyde ebendiefelbe Art feyn kön- nen. Der Schild diefer Krabbe ift glatt, und hat auf beyden Seiten hohle Punkte. Forskaol hat fie zu Lobaia gefunden, allein feine Befchreibung it ziemlich mangelhaft. b. Krabben, deren Schild fägenförmig eingefchnitten oder doch höckrig ift. Diefe find platter, die Scheeren groflentheils ftachlicht, die Fülle mehr breit als rund; bey vielen find die hintern - Schwimmfüfle, 49. Die Vollmondskrabbe. Cancer Iamaris. Forskaol Defcript. Animal. N. 44. C. Zumaris. Brachyurus, thorace lzyi, utrinque medio latere unifpinofo, frontis lobis tribus medio marginato. Rumpb Muf. Cancer lunaris. Tab. VI. Fig. S. Seba Muf. Tab. XX. Fig. 10. ıt Zweyter Abf[chnitt. 141 Muf. Herbft. Browne’s Jamaic. 422. C. 7. C. medius, fcuta fubrotunda variegata, aculeo unico utrinque armata. Tab. VI. Fig. 44. Diefe Krabbe mufs Zinne nicht gekannt haben. Die Rumphifche Abbildung und Be- fchreibung ift vollkommen gut; auch die Sebaifche Abbildung ift gut. Sie heifst Vollmonds- ‚krabbe, weil fie gemeiniglich beym Scheine des Vollmondes gefangen wird, da man einen Maulwurf auf den Strand fetzt, nach welchem die Krabben haufenweife hinzukriechen, fo dafs man fie im Sande unter den Füffen kriechen fühlet. Sie heifst bey den Malabaren Cat- tam Bulan, auch Cattam Bulan Trang, und zu Amboina Yu Hulamı Rita oder Yulam Rita. Die Farbe ift weifslich grau, mit en purpurfarbigen ins Blaue fallenden Wolken, und mit feinen violetten Pünktchen überall befprengt; unten ift fie weifs.. Die Stirn ift dreylap- pigt, wovon die mittelte am meiften hervorfteht. Die Augen ftehen auf ziemlich langen _ dicken Stielchen. Der Schild ift beynahe rund, geht aber beym Schwanze etwas fpitzig zu. Auf der Oberfläche ftehen einige fchwache Höcker, und in der Mitte der Länge nach zwey _ kleine Furchen. In der Mitte des Randes fteht zu beyden Seiten ein langer etwas nach hin- ten zu gebogener Zahn oder vielmehr Dorn. Zwifchen diefen und dem Auge ift der Rand verfchiedene mal fchwach und ungleich eingekerbt, wodurch fechs und mehrere Zähnchen . von ganz ungleicher Gröffe entfliehen. Hinter dem Dorne ift der Schild an den Seiten etwas ausgehöhlt. Alle Glieder der Scheeren find völlig dreyeckig, fo dafs fie oben eine Schärfe "haben. Der Arm ift ungemein kurz; die Handwurzel ift faft fo lang, wie der Arm, .und .hat oben bey der slenkuhe der Hand einige fchwache Spitzen. Die Hand ift an der inwen- digen Fläche etwas ausgehöhlt, an der auswendigen gewölbt, und geht hinten und unten ‚breit zu; die obere Schärfe hat hinten einen breiten und vorne zwey kleinere Zähne; neben demfelben auf der Oberfläche ftehen zwey Reihen ftumpfer Spitzen. Mitten auf der Ober- fläche, nicht weit von def Einlenkung fleht ein groffer Dorn, hinter und vor und neben demfelben eine kleinere Spitze. Die Finger find unten breit, an der inwendigen Fläche, w 142 Zweyter Abf[chnitt. wie die Hand, ausgehöhlt,; der Daumen ift fehr gegen den Finger zu gekrümmet ; beyde haben inwendig 5 Zähne, die untere Schärfe der Scheeren ift fägenförmig gezackt. Diefe Krabbe ift die einzige unter allen bekannten, welche vier Paar Schwimmfüffe hat. Die Hüf- ten haben an der Unterfläche kleine Dornen; das dritte Gelenk if meflerförmig platt, und hat an der inwendigen Schärfe einen Zahn. Das letzte Glied, welches bey andern die Klaue it, ift gleichfalls breit, platt, dünne, geht fpitz zu, und hat der Länge nach eine breite kielförmige Erhöhung. Diefe Krabben werden fehr zum Effen gefucht. Man finder fie am Strande des Meeres zur Zeit der Ebbe, wo fie fich unter den Klippen aufhalten. Auch verbergen fie fich unter dem Sande, wo fie fich aber felbft verrathen, indem man slcigh unter den Füllen ihr krie. chen wahrnimmt, wenn man auf fie tritt. v Bi Die Abbildung if nach der Natur. 50. Der Plattichild. Cancer planazus. Fabric. Sylt. Ent. 403. 18. Spec. Inf. Tom. I. pag. 499. N°. 19. C. thorace orbiculato Izvi, Iateribus 4 unidentatis, fronte tridentata. Diefe vom Fabricius angeführte, und voB Ihm im Bauksfchen, Cabinette gefundene Krabbe ift nur klein; die Stirn ohne Schnabel hat drey kleine fpitzige Zähne. Der Schild if cirkelförmig rund, platt, glatt, mit einem etwas erhöheten Rande. An den Seiten fteht in der Mitte ein ftarker fpitziger Zahn. Der Schwanz ift groß, rund, gekrümmt; die Füfe glatt, und haben Klauen. Diefe Krabbe ift in Terra del Fuego zu Haufe. si. De Zweyter Ab[chnitt. 143 | 51. Der Held. Cancer vidoer.- Fabric. Spec. In. Tom. H. append. pag. 5o2. C. thorace levi, lateribus crenatis, medio dente longiflimo, fronte emarginata. ' Das Vaterland diefer Krabbe ift unbekannt; fie it nur klein, der Schild faft rund, vorne abgeftutzt und ee vorne find die Seitenränder gekerbt, in der Mitte ftehet ein langer, ftarker, fpitziger Zahn; hinten if fie unbewafnet. Die Farbe ift blafsgelb , ober- halb voller rofffarbiger Punkte und Striche. Da dem Exemplare, welches Hr. Fabricius vor fich hatte, die Füffe fehlten, fo kann man auch davon keine Befchreibung geben. - 52. Der Zweyzahn. Cancer bidentazus. Forskaol Defcr. Anim. N. 42. C. thorace levi,- utrinque bidentato, femiorbiculato, chelis glabris, femoribus anticis introrfum ferratis. Dafs diefe Krabbe nicht gröffer werden follte, als wie Forskaol fie befchreibt, nemlich kleiner als der Nagel eines Fingers, daran zweifle ich, weil fonft die Krabben diefer Abthei- lung eine anfehnlichere Gröfle zu erreichen pflegen. Sie ift gelbroth, glatt, ziemlich platt, vorne ftumpf und ausgebreitet, hinten rund. Die zwey Zähnchen zu beyden Seiten ftehen der eine hinter dem ke ,„ der andre in der Mitte des Randes. Die Scheeren find gedehnt, zufammengedrückt, glatt, und länger, als der Schild. Die Arme find unten gezahnt, auf. ferhalb rauch, innerhalb fcharf ausgehöhlt, und fägenförmig. Man hat diefe Krabbe zu Sues zugleich mit Conchylien ausgefifchet. 144 Zweyter Abfchnits. 53. Der Zweydorn. Cancer bifpinofus. Muf. Herbfl. C. thorace levi, fronte quadriloba , lateribus fpinis duabus, chelis dentatis, muricatis. Tab. VI. Fig. 45. Diefe oftindifche Krabbe ift noch nirgends befchrieben. Die Seiten des Schildes find zwar nicht fägeförmig eingefchnitten, fondern mit zwey Stacheln beferzt, auch ift der Leib viel dicker, als es bey diefer Abtheilung gewöhnlich ift, allein ich hätte von ihr eine eigne Abıkeiline machen müffen, ‘wenn ich fie nicht unter diefe bringen follte, welcher fie am- nächften kommt. Der Schild ift vorne halb cirkelförmig rund, die Oberfläche glatt, und da bey den übrigen Krabben diefer Art der Schild horizontal zu liegen pflegt, fo fteht bey diefer das Vordertheil in die Höhe, und hängt hinten herunter. Die Stirn hat vier kleine lappenförmige, abgerundete Spitzen; eine ähnliche fteht am untern Rande der Augenhöhlen, und tritt hervor; diefer ganze untere Rand ift gekörnt. Die Seite des Schildes hat in der Mitte zwey Dornen; näher nach den Aukeh zu fieht man noch eine kleine Erhöhung, gleich als wenn dafelbft noch ein dritter Dorn N wolle. Die Arme find dreyeckig; die obere Schärfe hat oben zwey ftarke Dornen; die aüffere Fläche hat einige fcharfe fpitzige Körner; die aüffere zweyte Schärfe hat oben einen breiten runden Zahn; die dritte innere Schärfe it mit Haaren befetzt. Die Handwurzel if fehr breit und dick, am aüffern Rande auf der Oberfläche mit einem Badiän Dorn und vielen kurzen Spitzen befetze; am innern Rande ftehen oben zwey ftumpfe Zähne, auch ift hier der Rand mit Haaren befetzt. Die Schöeren find breit und dick aufgeblafen, unten bey der Einlenkung fteht in der Mitte ein zunder Zahn; die obere Schärfe hat warzenähnliche Erhöhungen; ‘die aüffere Fläche der Hände ift vornemlich nach unten zu mit vielen fehr fpitzigen Körnern befeizt. Die gegen- einander gekrümmten Finger haben dicke rende Zähne. Die 8 Füflfe find ziemlich lang; Zweyter Abf[chnite. 1af etwas platt, die Hüften am obern Rande fcharf elle: die übrigen Glieder und pfriemen- förmigen Klauen find auf beyden Seiten mit braunen Haaren befetzt. Die Farbe ift überall braünlich gelb, hie und da mit etwas roth vermifcht, die Fürfe haben infonderheit eine pfirfchblütröthliche Einfaflung. Die Arbildung, ik maclı der Niue, 54 Der Dreyzahn. Cancer zridentatns. Forskaol Defer. Animal. N..43. C. thorace fubrotundo, parum inzquali, utrogque latere tridentato. Diefe auch nur vom Forskaol allein befchriebene Krabbe , Toll die Gröfe und Gefalt eines Reifskorns haben, nur dafs der. Schild platter it. Die Farbe ift afchgrau mit dunklern Wolken, die Stirn #umpf, ausgebreitet, die Augen klein, die Fühlhörner kurz. Der Schild hat zu beyden Seiten drey Zähnchen ; die Scheeren find unbewafnet, glatt, und faft ey- rund, die Handwurzel ift halbkugelrund,, innerkalb einmal gezahnt, auch der Arm hat an der innern Seite einen Zahn. Er ift felten, und hält fich zu Sues in dem violetteg Schwamme auf. 55. Die Strandkrabbe. Cancer Menas. Linn. Syft. Nat. 2. pag. 1043. N®, 22. C. brachyurus, thorace l&vi, utrinque quin- quedentato, manibus ovatis, carpis dentatis, pedibus pofticis fubulatis. - _Muf. Lud. Ulr. 436. Fauna Suecica. 2026. Iter Weftrogothicum. C. mianibus ventricofis, Ixzvibus, wnicoloribus. Ta Zweyter Abfehnite Fabrie. Syf. Ent. 405. 24. ‚Spec. Inf. Tom. J. pag. 500. N®. 25. Muller Prodr. Zool. Dan. N. 37. Dan. Krabbe. Norw. Garnat. Gronev. Zoophyl. N. 955. C. thorace l&evi, antice dentato, poftice contradtiore, pedibus natatorio-curforiis, manibus »qualibus longitudine pedum. Ada Helv. Tom. V. pag. 361. N®. 444. Scopoli Entomol. Carniol. 1123. Thorax glaber, & bafı ultra BR dilatatus demum _ convergit, latere fingulo convergente quinquedentato, antica parte obiter triloba. Matthioli Diofc. p. 226. 227. Rondelet pifc. mar. lib. 18. cap. 21. Cancer anonymus. Gefrer Hiftor. aquatil. pag. 174. Cancer Bir Bellonii. Jonfton Hift. nat. de exfangu. Tab. V. Fig. 10. Cancer Rondeletii. Petiver Amboin. Tab. I. Fig. 5. Cancer marinus fulcatus. Seba Muf. Tom. III. p. 44. Tab. XVIII. N, 9. Ciri Apoa, feu Aratu pinima Brafil. Baßer Opufc. fubfec. Tom. II. lib. r. p. ı9. Tab. II. Fig. 1—s. Cancer littoralis. Rumpb Muf. Tab. VI. Fig. O. Canc. marinus fulcatus. Pennant Brittish Zoology pag. 3. Tab. II. Fig. 5. Mi Tab. VH. Fig. 46. Diefe fehr bekannte Krabbe hat mit dem folgenden C. depzrator eine fo grofle Aechn- lichkeit, dafs man fie beyde für.eine einzige Art halten würde, wenn nicht das hinterfte Fufspaar bey diefer Lauffüffe , bey der folgenden aber Schwimmfüffe wären ; es fcheint auch, dafs beyde Arten von den ältern Schriftftellern oft mit einander verwechfelt worden; denn der Sebaifche Ciri Apoa hat Lauffüffe, und wäre alfo C. mzenzar, der Pifoifche hingegen und Jonitonfche hat Schwimmfüfle, und ift alfo depzrator. Seba fagt, er heiffe in Brafilien Arası Pinima, welches aber wieder eine ganz andre Art if. In Amboina heifst diefer C. menas, Cattam Caju, das ift fo viel als Blockkrabbe, weil fie fich fleißig in alten verfaulten Blöcken, die die See herumtreibt, aufzuhalten pflegt. In Hamburg nennt man fie Tafchenkrebs; hol. Zweyter Abfchniti. 147 ländifch Zeekrabbe; malabarifch Uccz mars oder Hühnerkrabbe, weil ihr Gefchmack dem Hühnerfleifch nahe kommt. Bellonizs nennet fie C. marinus. Gefner fagt, fie heiffe auf Griechifch xuguwos, welches aber der allgemeine Gefchlechtsname ift; in Venedig heiffe fie Granceoloe, zum Unterfchied des grofflen Tafchenkrebfes, welcher Grazciporro heiffe ; in Ferrara nenne man die Männchen Grazcos, und die Weibchen Graxcellos. Auch wird fie Granci genennt. Der Schild ift ziemlich ftark gewölbt ; die Stirn tritt auch etwas zwifchen den Augen hervor, und ift dreymal ausgefchweift; der Seitenrand von den Augen an bis auf die Mitte it 5 mal eingekerbt,, oder hat 5 fägenförmige Zähne; vom letzten Zahn gehet eine gektümmte, vertiefte, durch runde .weifle Flecke punktirte Furche faft bis auf die Mitte des Schildes, und laüft von da bis zum Schwanze herunter. Die Oberfläche des Schildes if ftark gekörnt, gelblich von Farbe, mit einigen fchwafzbraunen Zeichnungen, die fich aus der Abbildung am beften erkennen laffen ; diefe Zeichnungen verlieren fich entweder, wenn fie lange im Cabinette gewefen find, oder fie find nicht allezeit auf‘ dem Schilde, weil ich einige habe, die völlig einfärbig gelblichbraun find‘, zum Beweife, wie wenig man fich auf die bloffe Farbe verlaffen kann. Beym Leben aber Haben fier eine graulich dunkelgrüne Farbe, und im Kochen werden fie roth, Vom letzten Zahne bis nach hinten zu hat der Schild einen gekörnten Rand. Die Scheeren find von gleicher Gröffe. Die Arme find dreyeckig, und ha- ben öben einige Erhöhungen ; die Handwurzel hat eben an. der inwendigen Seite einen her- vorftehenden Zahn; die Scheeren haben oberhalb einen flark gekörnten Rand, der bey der Einlenkung des Daumens in eine kleine Spitze auslaüft; an den Fingern ftehen aneinander- ‚hangende ungleiche Zähnchen. Die Füfle find glatt, an beyden Seiteri mit Haaren befetzt ; die Klauen gehen meilt gerade, find pfriemenförmig, mit einigen Furchen der Länge nach. ‚Am hinterften Paare ift das Glied vor dem letzten etwas breiter, und fo auch die Klave ift platt, und hält sowie das Mittel zwifchen Eauf-und Schwimmfüffe. Es ift diefe Krabbe die gemeinfte efsbare Art in der Nordfee; fie laüft fehr ee aber nicht ee aus, fondern feitwärts. Sie lebt vom Raube, und man trift fie oft an, dafs fie von Medufis, oder auch von Tang, Brofine, Blennius Gunellus zehret. Sie komms 148 "a Zweyter Abf[chnite, niemals weiters auf das Land, als am Strand, zur Zeit der Ebbe. Auch in 2. und im mittelländifchen Meere werden fie gefunden, fo wie auch im Adriatifchen Meere. Man fängt fie auch mit Zugnetzen, weil fie fehr zur Speife gebraucht werden. Doch hat man auch bar diefer Art das wahrgenommen, was mehrern Arten gemein it, nemlich dafs man fich oft nach ihrem Genufs fehr übel befindet. Wenn Forskaol nicht felbft die Rumphifche Abbildung hiebey citirt hätte, fo würde ich aus feiner Befchreibung unmöglich erkannt haben, dafs er unter [einem C, pellitus den Menas verfiehe, denn diefe kommt fchr wenig mit der Rumphifchen Abbildung überein. * Die grüne Krabbe. Cancer viridis. Muf. Spengleri. Simillimus Men®, fed viridi colore. Tab. VII. Fig. 47. Ich getraue mich nicht, diefe Krabbe für eine eigne Art zu halten, weil fie der vo- rigen gar zu ähnlich ift. Nur allein in der Farbe weicht fie ab, denn diefe if ein fchönes Grasgrün, welches fie auch nach dem Tode noch behält. Dies kann aber leicht durch einen Zufall verurfachet feya. Hr. Spengler hat fie aus Hamburg erhalten. Herr Nepperfcbmids da- {felbft , der fich mit der Zubereitung der Krebfe für die Cabinetter befchäftiget, hat mir zwar verfichert, es fey diefe Krabbe eine eigne feltene Art; aber die grüne Farbe allein kann dies doch nicht beftimmen. 56. Der Breitfuß. Cancer depurator. ai Lina. Sylt. Nat. 2. pag. 1043. N. 23. C. thorace lzvi, utringue quinquedentato , manibus apice compreflis, pedibus pofticis ovatis. Zweyter Abfchnite 249 ‚Fabric. Syft. Ent. pag. 405. N. 25. Spec. Inf. Tom. I. pag. sor. 26. Lian. Muf. Adolphi Fridr. I. g5. Cancer caninus. Seba Muf. HI. Tab. XVIH. Fig. 9. Müller Prodrom. Zool. Dan. N. 237% Einn. Muf. reg. fuec. p. 85. C. chelis angulatis, pedibus pofticis ovatis, thorace ferrato. u Pennant Brittish Zoology. pag. 4. Tab. II. Fig. 6. Gronov. Zoophyl. N. 958. C. thorace leyi, antice dentato, poflice contradiore , pedibus natatoriüs , Be altera majore. Ada Helv. V. pag. 443. Forskaol Defeript. Animal. 47. C. pellitus, thorace hirto, inzquali, utringue quin- quedentato, fronte obtufe dentata, plantis pofticis membranaceis, ovatis ciliatis. Janus Plancus Conch. 34. Tab. Ill. Fig. 7. ' Barrelier Icon. rar. 1287. Fig. 2. Rondelet Pifc. 565. Cancer latipes. Gefrer de Aquatil. 184. Onomat. Hift. Nat. II. pag. 508. Scopo4 Entomol. Carn. 1124. Fermin Befchreibung von Surinam. pag. 258. Leewwenhoeck ateana natur Tom. 1. pag. 496. Fig. A. Tab. VII. Fig. 48. “ Es war diefe Krabbe den Alten fchon bekannt, wenigftens hält Zinne fie für den Jarz- pes des Rondelet. Indeflen fcheinen beyde doch etwas verfchieden zu feyn; Pernant macht daher auch aus ihnen zwey verkluene Arten; Jan. Plancus fagt, der /atipes des Rordelet fey gewölbter und kleiner, fo dafs er felten eine welfche Nufs an Gröffe übertreffe. Dem fey nun wie ihm wolle, fo werden doch beyde für einerley Art gehalten. 150 ‚ Zweyter Abf[chnite. In Hamburg nennet man diefe Krabbe den Fäegenkrebs ;, Sie hebt ihre hinterften Beine über die Schaale in die Höhe, und fo bald man fie ins Waller fetzt, weils fie fich mit den Ruderfüffen ziemlich gefchwind von einem Ort zum andern zu fchwingen. Wegen ihrer rei- nen, fchönen und glänzenden Farbe heifst fie auch oft die Porcellankrabbe. Die Stirn diefer Krabbe hat fünf Zähnchen, und der Seitenrand hat auch fünf fügen förmige Zähne, Die Farbe ift röthlich und glänzend. Die Arme find dreyeckig, und ihre innere Schärfe ift mit Haaren befetzt. Die Handwurzel hat am innern Rande einen fehkr lan- gen, fpitzigen Dorn. Die Hände find ee ‚„ das heifst, es laufen der Länge nach fünf erhöhete Linien herunter, wodurch auch fo viele Seiten gebildet werden; die innerfte Linie verlängert fich oben in eine kleine Spitze. Die Finger haben auch einige Furchen. Die Fe erften Paar Füffe find glatt, haben einen erhöheten Rand, und find an beyden Seiten mit Haaren befetzt. Bas hinterfte. Paar find Schwimmfüffe; nemlich das Glied vor dem letz- ten ift breit, und platt, und das letzte, welches die Klaue feyn follte, ik eine breite owale Scheibe , auf beyden Seiten mit Haaren befetzt. Schon dem Ariftoteles war -diefe Krabbe bekannt, und fie wird auch faft in allen Mee- ren gefunden; doch mögen auch manche Verfchiedenheiten dabey N. RR fo wie Pex- nant Tab. IV. A. eine folche Verfchiedenheit abbildet, deren Schild gewölbter und höckerich- ter it; oft foll er auch fchön marmorirt feyn. Sie hält fich gewöhnlich am Ufer im Sande auf, doch fo, dafs fie vom Wafler befpühlt wird. Sie frilst todte Fifche und andere am Ufer zurückgebliebene Unreinigkeiten, fo dafs fie das Ufer von allem Aas und Koth reiniget, den die See ee und es ift mir wahrfcheinlicher, dafs eben dieferhalb Zinn? diele Krabbe depurator nennt, als wegen ihrer reinen Schaale, wie St. Müller glaubt. J. Planeur redet noch von einer gröflern Art, welche Macinette genannt wird, und diefe hält er für die Ariftotelifebe , weil fie im ‚Jonifchen Meere aufferordentlich haüfıg it; Pexzant macht aus diefer breitfüßsigen Krabbe des Ariffazeles eine eigne Art, die er C. Velusiuns nennet. 57. Die Zweyter Abf[chnitt. 151 57. Die Sammetkrabbe. Cancer Velntinns, Pennant Brit. Zool. pag. 5. Tab. IV. Fig. 8. C. thorace quinquedentato, tefta pilis £ufeis, mollifimis hirta, carpis dentatis, pedibus pofticis natatoriis. Tab. VII. Fig. 49. Pennant fondert diefe Krabbe von dem C. depzrater ab, und ihre aüferliche Geftalt ift auch freylich verfchieden. Der an den Seiten smal fägenförmig gezahnte Schild ift mit kurzen fanımetartigen, braunen Haaren befetzt. Auf den Scheeren fiehen kleine Höcker, oder Körner, und die Handwurzel it am obern Rande rund herum fein gedornt. Man findet fie an der weftlichen Küfte von Engelland, und Pexnant hält diefe Krabbe für den eigentlichen Breitfufs des Ariftoteler. 58. Die Runzelkrabbe. Cancer‘ corrugazns. Pennant Brit. Zoology p. 3." Tab. V. Fig. 9. Canc. thorace quinquedentato , trans- verfe corrugato, Tab. VII. Fig. 50. _ Auch diefe Krabbe fondert Peunant von dem depurator ab. Der Schild it zwar auch fünfmal fägenförmig eingefchnitten ,. allein er ift auf der Oberfläche fehr ftark in die Quere gerunzelt. Die Scheeren haben nur eine einzige Spitze am erften und zweyten Gelenke; die Finger find gezahnt, und das hinterfte Paar Füffe find Schwimmfüffe, und haben ovale Glie- . der. Sie wird am englifchen Ufer gefunden, 152 | Zweyter Ab[chuite. 59. Die rauhe Krabbe. Cancer Zurzellus. Linn. Syft. Nat. 2. pag. 1045. N. 32. C. brachyurus, thorace hirto, utrinqgue quin- quedentato, manibus extus muricatis. Faun. Suec. N. 2029, Müller Prodr. Zool. Dan. N. 2341. Pennanrt Brittish Zool. p. 6. Tab. VI. Fig. ır. Brünniche Spol. mar. Adriat. Cancer brachyurus, thorsce fubhirto antice fpinofo, utrinque 5 dentato, manibus extus muricatis, apice atris. Rondelet Pifc. 568. cap. 23. Gefner Aquatil. 186. Tab. VII Fig. gt. Es wird zwar diefe Krabbe vom Zinne unter diejenige Abtheilung gebracht, welche ftachlichte und rauhe Krabben enthält, allein die fägeförmigen Einfchnitte an den Seiten, und die aüffere Form zeigt hinreichend, dafs fie unter die gegenwärtige Abtheilung gehöre; die bloffen Haare auf dem Schilde, beftimmen hiebey nichts, weil dies faft allen Krabben in ihrem natürlichen Zuftande gemein it, und im übrigen wird ja der Schild diefer Krabbe vom Ritter felbft als glatt ausgegeben, dafs alfo keine Stacheln oder Dornen auf dem Schilde find, und fie daher mit mehrerm Recht hieher gehört. Diefe Krabbe ift nicht grofs, rundlich, ohne Stacheln, am Seitenrande fünfmal ge- zahnt; die Stirn hat viele kleine Spitzen. Die Scheeren, vornemlich die rechte, find auf- ferhalb durch viele kleine Stacheln rauh, und die Finger fchwarz. Die Hinterfüffe find fpitzig und rauh, und die ganze Geftalt diefer Krabbe kommt dem C. zıerzas nahe. Man findet diefe Krabbe fowohl am englifchen Ufer, als auch fehr haüfıg am Ufer der Infel Brazza. Die fchwarzen Fingerfpitzen werden von den Dalmatiern für dienlich gegen das Fieber gehalten, pulverifirt und eingenommen. Zweyter Abfchnitt. 153 Rondelet giebt von diefer Krabbe drey verfchiedene Arten an, welche aber hauptfäch- lich nur in der Gröfle verfchieden find, auffer noch, dafs einige keine fchwarzen Finger» fpitzen haben. 60. Der Sechszahn. Cancer Jexdenzatns. Muf. Herb. ‘C. thorace lateribus fexdentato, fronte o&iodentata, chelis fpinofis,. muricatis, pedibus pofticis natatorüis. Rumph Muf. Tab. VI. Fig. p. Tab: VII. Fig. 52. und Tab. VIII, Fig. 53. Von diefer fchönen Krabbe finde ich eine Abbildung im Raumph Tab. VI. Fig. p. wel- che mit der meinigen ganz vollkommen übereinflimmt, daher ich fie auch mit Grunde für eben diefelbe halte. Sie wird zwar vom Linne beym C. feriatus citirt, da aber diefer nur fünf Zähne an den Seiten haben foll, die Rumphifche aber, fo wie die meinige, fechs Zähne hat, fo kann es auch nicht eben diefelbe feyn. i Die Seiten des Schildes haben fechs fägeförmige Zähne; die Augen ftehen etwas weit aus einander, und die Stirn zwifchen denfelben if achtmal eingekerbt. Die Oberfläche ift etwas höckrig, und hat einige erhöhete Linien in die Quere. Die Arme find durch erhöhete fcharfe Körner rauh, und haben an der innern Seite drey Dornen. Die Handwurzel hat am obern Rande vier Dornen, und noch einen weiter auf der Mitte, auch ift die Oberfläche mit fcharfen Körnern befetzt. Die Hand it mit ftarken Körnern dicht befetzt, und hat an der inwendigen Schärfe vier Dornen, wovon immer zwey neben einander ftehen. Auch die Finger find etwas gekörnt, der Länge nach tief gefurcht, und von blutrother Farbe. Die Füffe find ohne Dornen, haben aber der Länge nach breite vertiefte Furchen. Die Hinter- füffe haben ovale Glieder zum Schwimmen, und find durch verfchiedene breite Vertiefungen fchön geziert; der Rand aller Füfle ift mit Haaren befetzt. Die Farbe ift gelb, mit röthli- Us Tu 154 Zweyter Ab[chnit:. chen Schattirungen. Das Weibchen hat glattere Scheeren, welche nicht mit Körnern fo reich- lich befetzt find. Das Vaterland diefer Krabbe ift Oftindien. Die Abbildung ift nach der Natur. Hiezu mufs ich noch eine Art rechnen, von welcher ich nicht genau beftimmen kann, ob fie wirklich diefelbe, oder eine andre Art ift, indem ich blos den Schild einigemal aus Oftindien erhalten habe. Diefer it wohl dreymal fo grofs, wie bey der vorigen, aber die Einfchnitte find eben diefelben, nemlich am Seitenrande ftehen fünf, und vor der Stirn acht Zähne. Die Farbe ift ungemein fchön, gelblich weils, und hellroth geflammet , oben in der Mitte wird ein regulares weifles Kreüz gebildet, wie aus der Abbildung Tab. VIIL Fig. ;3. zu erkennen ift. 61. Die Spiefskrabbe. Cancer bafatns. Linn. Syft. Nat. 2. 1046. N®, 39. C. brachyurus, thorace rugofo nudo, margine utrinque ocdtodentato, poftico maximo, palmis pofticis oyatis. Fabric. Syft. Ent. pag. 404. N®. 22. Spec. Inf. Tom. I. pag. 5oo. N®. 23. C. thorace lzvi, lateribus odtodentatis, poftico maximo, manibus angulatis. Muf. Dm. Banks. Diefe Krabbe wird zwar vom Linze unter diejenigen gefetzt, welche einen dornigten Schild haben, allein fowohl die ovalen Schwimmfüfle , Ri auch der lange Seitendorn, wo- durch diefe Krabbe dem C. pelagiczs ähnlich wird, machen es nothwendig, fie auch mit demfelben unter EINE Abtheilung zu bringen. Der Schild ift glatt, ohne Stacheln, obgleich xunzlicht. Der Seitenrand hat 8 Zähne, wovon der hinterfte fehr lang und fpiefsförmig ik. Die Enden find eckig, und die Hinterfüfle haben ovale Glieder. Diefe Art ift nicht grofs, und fie hält fich im Adriatifchen Meere auf. Zweyter Abfchnitk. 155 62. Der Siebenzahn. Cancer fepzemdentatus. Gronov. Zoophyl. N, 957. Cancer thorace lzvi, latiufculo, fubconvexo , fhargini« bus anticis utrinque ferratis, pedibus natatorio- curforiis. Nur Gronovius giebt von diefer Krabbe Nachricht, und er befchreibt fie folgender Ge- ftalt. Der Schild ift glatt, breiter als lang, am vordern Rande bogenförmig, welches allen diefer Art gemein ift, und an den Seiten mit fieben fcharfen Zähnen, wie eine Säge, be- fetzt; hinterwärts verengert er fich ; die Oberfläche ift glatt, gewölbt, und glänzend. Die Augen ftehen weit aus einander; die Fühlhörner find kurz, pfriemenförmig, dünne, und ftehen auf der innern Seite der Augen. Der eingekrümmte Schwanz ift breit, und hat nur ein Quergelenke nahe an der Soie ; (vermuthlich ein Weibchen.) Die Scheeren find von gleicher Länge und Dicke, ohngefehr fo lang, wie der Schild. Der Arm ift dreyeckig, und hat am Vorderrande zwey bis drey Spitzen. Die Handwurzel ift klein, aufgeblafen, und oberhalb mit einem groffen ftarken Stachel befetzt- Die Hand ift platt, auf beyden Seiten etwas gewölbt, am obern Rande, nahe bey der Einlenkung des Fingers mit einem Stachel bewafnet.° Die Finger find rund, grade, von gleicher Gröffe, der Länge nach gefurcht, mit fehr fcharfen Spitzen und flarken Zähnen von gleicher Gröffe bewafnet. Die übrigen Füffe find fo lang, wie die Scheeren, platt, pfriemenförmig, halten die Mitte zwifchen Lauf-und Schwimmfüffen, und find am innern Rande mit Haaren befetzt. Die Farbe fällt ins Röthliche. | Diefe Krabbe hält fich im Weltmeere, zwifchen den Wendecirkeln an den -America- nifchen Ufern auf. .r 156 Zweyter Ab[chnitt 63. Der Schwarze. Cancer ziger. Forskaol Defer. Anim. N. 40. C. thorace izvi, utroque latere pone oculos tuberculis | quingue, Die Farbe diefer Krabbe ift fchwarz, die Stirn zwifchen den Augen fa gerade, durch eine Furche gerändet. Der Schild ift fingerbreit, aber doppelt fo kurz, platt, vorne bogen- förmig, hinten ftumpf dreyeckig; fünf fiumpfe Zähnchen ftehen am Seitenrande, auch ik der Schild an den Seiten runzlich; die Scheeren find etwas rauh, unbewafnet; die Hände inwendig mufchelartig ausgehöhlet; die Finger der rechten Hand einmal gezahnt, an der linken bald glatt, bald mit einem Zähnchen. Auch die Arme und die Hüften des erften Fuß- paares haben innerhalb einen Zahn. Man hat diefe Krabbe zu Djida zwifchen den Corallenäften gefunden. 64. Die Feftkrabbe. Cancer feriazus. . Lian. Syft. Nat. 2. pag. 1043. N®. 25. C. thorace levi, utringue quinqguedentato, manibus multangulis, ovatis, carpis unidentatis. Fabrie. Syft. Ent. pag. 405. 27. Spec. Inf. Tom. I. pag. zor. N. 28. Lisn. Muf. Lud. Ulr. e Petiv, Amb. Tab. I, Fig. 6. Bey diefer Krabbe wird zwar vom Ritter die Rumphifche Abbildung Tab. VI. Fig. p. citirt, allein diefe fimmt gar nicht mit der Linneifchen Befchreibung überein; denn nach diefer fol] der €. feriatus an der Stirn 5 Zähne, und eben fo viele an den Seiten haben, Zweyter Abfchnitk. 257 da doch die Rumphifche Krabbe 9 Zähne an der Stirn, und fechfe an den Seiten hat, da- her ich fie auch bey meinem €. fexdeztatus mit mehrerm Recht angeführt habe, Diefe Feftkrabbe nun, welche fo heifst, weil fie fo wohlfchmeckend ift, dafs fie al- lein Ichon für eine Eee ahleen nalen kann, foll, wie Linne fagt, dem Canc. Menas fo ähnlich feyn, dafs man fie kaum von diefem unterfcheiden kann. Ich mufs faft glauben, dafs Zinne hier aus Irrthum die Namen verwechfelt, und anftatt Menas eher hat deparator fagen wollen; denn der Menas hat keine Schwimmfüffe, wie doch der feriatus haben foll, wohl aber der depurator. Aber hier ift noch eine Schwierigkeit; er fagt, der feriatzs unter- fcheide fich vom Menas ı) dadurch, dafs er kurze Arme und Scheeren habe; — er kann afo um fo viel weniger der Rumphifche feyn, "dein diefer hat viel ee Ärme und Schee- ren, als der Mamas. 2.) Dafs feine Arme nicht ftachlicht find; — allein dies find fie beym Menas auch nicht, und eben fo wenig beym depurator ; hingegen der Rumphifche hat Sta- cheln. 3.) So foll der feriatus auf der Mitte der Stirn einen Tcharfen' Stachel haben; — dies hat aber der Rumphifche nicht. 4.) Soll der feriatus nur 5: fägeförmige Zähne an den Seiten haben, welche fich nicht nach hinten zu in Dornen verlängern ; aber eben dies ift auch weder beym Menas noch. beym depurator zu finden, und foll auch nach des Ritters eigner Befchreibung bey beyden nicht feyn; und alfo weils ich nicht, welche Krabbe der Ritter unter dem Menas im Sinne gehabt hat, mit welcher er den feriatus verglichen ; aber das weils ich, dafs der Rumphifche auf keinerley Weile der Einneifche C. ferzatus feyn kann. Der Schild diefer Krabbe ift gewölbt, etwas rauh und; ungleich, hinten enger, hat fünf ftarke unter fich gleiche fägenförmige Zähne an den Seiten, und’ fünf’an der Stirn, von welchen die an den: aüffern Enden: ‘etwas kleiner find. Die Arme find kurz, unbewafnet; die Handwurzel hat einen Zahn, die Hand hat oben am Finger auflerhalb einer Zahn; die Finger find gerade. Die Füffe find: unbewafnet, ven den: erften drey Paaren find die Klauen pfriemenförmig, etwas platt; vom hinterften Paare aber haütig und: breiter. Der Schwanz hat fünf Glieder, wovon die erfien zwey kurz find, das dritte aber den Buchftaben- T vor- ftellet. .Beym Weibchen. aber ift der Schwanz breit und oval... Sie it in Indien zu Haufe. 158 Zweyter Abf[chuitt. 65. Die Warzenkrabbe. Cancer verrucofus. Forskaol Defcr. Animal. N®, 49. C. verrucpfus, thorace lzvi, utrinque fexdentate , fronte multidentata, manibus verrucofis, apice nigris. Diefe nur vom Forskaol befchriebene Krabbe foll dem C. pagwrus ähnlich feyn. Der ‘Mund ift breit, die rechte Scheere glatt und oft gröffer, die Spitzen der Finger fchwarz , die Handwurzel voller Warzen. An den Füffen find die Hüften und Schienbeine durch Haare rauh. Der Schild hat an den Seiten fechs Zähne; an der Stirn zwifchen den Augen ftehen viele kleine Zähne in verfchiedenen Reihen. Sie heifst in der Türkey Pavuri. Wenn man fie lebendig in ein Gefäls thut, fo giebt Ge einen ftarken Ton von fich, und läfst Luftblafen aus dem Munde kommen. 66. Der Ochtodes. Cancer Ochtodes. Muf. Herbfi. Cancer thorace lzvi, lateribus verrucofis, fronte biloba, brachiis, carpis, manibus, digitilque verrucofis. Tab. VIII. Fig. 54. Ich hätte diefe noch nirgends befchriebene Krabbe gern die Warzenkrabbe genannt, - weil ihr diefer Name: weit eher gebührt als der vorigen, allein Forskao/ hatte fchon diefe Benennung gebraucht, es blieb daher kein andrer Ausweg übrig, als der, eine gleich viel fagende Benennung anzunehmen. Der Schild ift glatt, mit einigen fchwachen Vertiefungen auf. der Oberfläche, Der Seitenrand hat einige warzenähnliche ungleiche Buckeln, gemeinig- lich viere. Die Stirn verlängert fich in einen Schnabel, welcher durch eine tiefe Furche ge- fpalten it, fo dafs er die Geftalt zweyer vorne abgerundeter Lappen hat. Die Arme find drey- 2; Zweyter Abfchnitt:. 159 dreyeckig, kurz und dick; der obere Rand ift mit fechs bis lieben runden Knöpfen oder Warzen befetzt, welche nach hinten zu immer kleiner werden. Die ziemlich breite gewölbte Oberfläche der Handwurzel ift etwas bucklich, und hat oben am innern Rande zwey grofle runde Warzen. Die Hand ift oval, auf der aüffern gewölbten Fläche mit vielen fchwächern Warzen befetzt; defto gröffer aber find die beyden, wovon an jeder Seite bey der Einlen- kung an der Handwurzel eine fleht, und mit fünf ähnlichen ift der Oberrand der Scheere befetzt, wovon die oberfle am Finger die gröfte, und gewiffermaffen doppelt ift; die in- wendige Fläche der Hand ift glatt. Der obere Finger hat auch noch einige Warzen, die nach der Spitze zu immer kleiner an Beyde Scheeren find von gleicher Gröffe. Die Füfle find alt ,„ nicht fehr gedrückt; der obere Rand der Hüften hat einige fcharfe Körner, und die fpitzigen, meift geraden Klauen find flark mit Haaren befetzt ’ das-letzte Paar Fülle ift etwas kürzer. Die Farbe ift afchgrau, hie und da mit roth fchattirt. Ich habe diefe Ktabbe mit mehrern aus Oftindien erhalten. Die Abbildung ift nach der Natur. - = 67. Die Stachelkrabbe. Cancer pelagicus. JS, Linse. Syft. Nat. 2. 1042. 19. C. brachyurus, thorace lzvi, utrinque unifpinofo , fronte fexdentata, manibus multangule-prifmaticis. Muf. Lud. Ulr, 434. | Fabric. Syft. Ent. pag. 404. 21. TC. thorace levi utrinque unifpinofo odtodentato , fronte fexdentata , manibus multangulo - prifmaticis. Spec. Inf. Tom. I. pag. 500. N. 22. Gronov. Zoophyl. 956. C. thorace lzvi antice dentato, lateribus utrinque cufpide validiore, pedibus intermediis natatorio-curforüis, pofticis natatoriis, x 169 Zweyter Abf[chuitt. Degeer Inf. VIL pag. 427. 3. Tab. XXVl. Fig, 8. C. thorace kato utringue unifpi- nofo , lateribus utringue odtodentatis, fronte dentata, manibus elongatis multan- gulis, pedibus pefticis dilatato - foliaceis. Seba Muf. III. Tab. XX. Fig. 9. .... Romph" Muf. Tab. VIL Fig. R. Pagurus. Reidjingam. Stekelkrabbe. Brovon Jamaic. 421. Tab. XLL Fig. 2. Cancer minor, pedibus & chelis longifhimis tenuiflimifque , fcuta antice ferrato-dentata, in aculeum maximum utrinque deli. nens. Osbeck It. 307. C. manuum articulis omnibes dentatis extimo heptagono, Palentin Ind. vet. & nov. Vol. IIL pag. 4ı7. N. 226. Katbam Sulcham , Keizer- krabb. Forskaol Defer. Animal. N. 37. Tab. VIII. Fig. 55- Da diefe Krabbe nicht allezeit ganz genau gleich gezeichnet ift, fo verurfachet dies auch einige Verfchiedenheit in den Befchreibungen. Der Schild ift mehr breit als lang, et- was gewölbt, vorne a Ton wie alle in diefer Abtheilung, nach hinten zu etwas fpitzig. Die Stirn hat 6 Zähne, von welchen die zwey mittelften diekleinften‘, und die aufferften an den Augenhöhlen etwas abgerundet find. An dem Seitenrande ftehen 9 Spitzen, welches aber nicht, wie bey den vorigen, fägenförmige Einfchnitte, fondern vielmehr wirk- liche Stachein find; der letzte oder neünte it wohl viermal fo lang wie die übrigen, und etwas nach vorne zu gekrümmet; die Oberfläche ift nicht nur etwas höckerig, fondern es ftehen auch auf derfelben viele kleine gekörnte Striche, welche gewiflfermaffen Figuren bil- den. Die Augen find fchwarz, und die Stielehen weißlich. Die Scheeren (ind nach Verhält- nißs der Gröffe des Leibes ungemein lang gedehnt. Die Arme find lang und breit, am auf. fern Rande kielförmig erweitert, am innern Rande mit vier Stacheln befetzt, welche faft gleich weit won einander ftehen. Die Handwurzel it nicht gar groß, und hat am obern Rande in der Mitte und an jeder Seite einen Dorn. Die Hände find fehr lang geftreckt, fat Zweyunen Abfchment. , 161 cylindrifch oder vielmehr prifmatifch, weil fie’ durch fechs bis acht erhöhete Linien. eckig en: an der inwendigen Schärfe ftehet oben und etwas drunter ein Dorn. Die Finger find dünne, laufen meift gerade, und fmd flark gefurcht. Die drey eıften Paar Füffe lind halbe Schwimmfüfle, haben dünne platte Glieder, find unbewafnet, und an den Seiten mit Haaren befetzt; das letzte Paar find ganze Schwimmfüfle, mit.breiten, platten, ovalen Gliedern, deren Ränder gleichfalls mit Haaren befetzt find. Die Farbe it braünlich , mit rothen Schattirungen. Wenn die Abbildung in Browrs Jamaic. richtig ift, To mufs diefe Krabbe oft Tehr lange Hände, und ganz anilererdenmieh lange Finger haben, denn nach diefer Abbildung find die Finger zweymal fo lang, wie der übrige Theil der Hand, auch hat der Seitenrand des Schildes überhaupt nur acht Zähne. | | Auf Arabilch heifst diefe Krabbe Abi djalambm, oder Abu mochas; Malabarifch , Reidjungan, auch Rindu rindu; auch Cattam balar; Amboinifch, Zeytim Yatallan. Ihre Gröffe ift fehr verfchieden; die gröften haben ohngefehr drey Zell Breite, und anderthalb Zoll Länge. Ihr Aufenthalt ift im Ocean. Sie verftecke® fich gern im fchwimmenden Moofe. Die Einwohner bereiten fich N eine köftliche Mahlzeit, indem fie felbige bald kochen , bald mit Butter und Zwiebeln braten. Die Abbildung if nach der Natur. 68. Der BlutHleck. Cancer janguinolenzus. Huf. Herbfi. Cancer thorace lzvi, fronte fexdentata, lateribus novemdentatis , poftice maculis tribus rotundis fanguineis, chelis dentatis, digitis macula rubra , pedibus natatorio-curforiis, pofticis natatoriis. | Tab. VII. Fig. 56. 57- x2 162 Zweyter ‚Ab[chuitt, ! Rumpb fagt: der Cancer pelagious habe oft drey grofie blutrothe Flecken, und darunter ainichı Er zuverläfsig diefe Krabbe. Allein ich habe Gründe genug, he für eine eigene Art zu halten; denn nicht zu gedenken, dafs fie oft ganz genau auf einerley Art gezeichnet if, fo unterfcheidet fie fich auch vornehmlich vom Pelagicus durch folgende Stücke: Der Schild ift nach Verhältnifs der übrigen Theile viel gröffer, die Spitzen an den Seiten find mehr Einfchnitte, und bey weitem nicht folche fcharfe Stacheln; der letzte lange Dorn geht ge- zade; die Oberfläche ift ganz glatt und eben, weit fchöner gezeichnet. Die Scheeren find nach Verhältnifs nicht fo lang; der innere Rand der Hände hat nur einen Zahn, dagegen fteht an dör innern Fläche bey der Einlenkung des Fingers ein fchoner blutrother Buckel, Im übrigen aber kommt fie dem Pelagicus [ehr nahe. Die Farbe des Schildes ift gelblich, zund herum etwas ins Grünliche fallend; mitten über den Schwanz fteht ein groffer runder blutrother Fleck, mit einem weiffen Kern, an beyden Seiten ein ähnlicher; bey einigen ftehen auch gegen den’Seitenrand zu einige verwifchte rothe Flecken. Eben fo fchön roth ift ‚die Wurzel des Stachels an der Hand, dicht über der Handwurzel. Mitten auf dem beweg- lichen Finger fteht ein grofler other Fleck, und innerhalb bey der Einlenkung ein rothes Knöpfchen. Die Finger find ungemein fchön gezahnt, fo wie die ganze Krabbe ein fchönes glänzendes Anfehen hat. Die Klauen der Vorderfüffe haben eine angenehme pfirfchblüthrothe Farbe. Unten ift die Farbe des Leibes braun. Das erfte, und noch mehr das zweyte Glied des Schwanzes find fehr kielförmig erhöhet. 69. Der Sägelchild. Cancer ferrasus. .Forskaol Defer. Animal. 41. C. thorace levi, femiorbiculato, utringse novemden- tato, fronte fexdentata. | Wenn Forskao/ nicht diefe Krabbe von dem Cancer pelagieus abgefondert hätte, fo würde ich fie für eben diefe gehalten haben, welcher fie ungemein nahe kommen muß. , Zweyter. Abfchnitt. 163 Die Augen find kugelförmig, und gröffer, wie die Stielchen, auf welchen fie ftehen. Un- ter jedem Auge geht ein breiter Zahn aus der Stirn heraus. Die Fühlhörner find bürflenartig und fehwarz. Die Farbe des Thieres felbft afchgraubraun,, unten weifslich.\ Der Schild ift . gewölbt, ohngefehr drey Zoll breit, und zwey Zoll lang. Der fägenförmigen Ein- fchnitte find an beyden Seiten neün, und zwifchen den Augen fechs.: Da er nichts davon erwähnt, dafs der hinterfte Seitenzahn fpiefsförmig lang fey, fo wird fich eben hiedurch die Krabbe am meiften vom C. es unterfcheiden. Die Scheeren mangelten bey feinem Exemplare ; ehrorerfähide Paar Füffe haben- glatte Hüften, etwas platt, die zwey letzten Glieder find auf beyden Seiten mit Haaren befetzt. Am letzten Fufspaare find die zwey letzten Glieder oval, breit, platt, mit Haaren befetzt, und alfo Schwimmfüfle. Der Aufenthalt diefer Krabbe it im rothen Meere, 70. Die Kupferkrabbe. Cancer zueus. Einn. Syft. Nat. 2. pag. 1048. N. 54. C. brachyurus, thorace rugofifimo obtufo utrinque quadrilobo. Muf. Lud. Un. Pp- 451. Fabric. Syft. Ent. pag. 406. N. 31.- Spec. Inf. Tom. I. pag. 5o2. N. 32. Rumpb Muf., Tab, U.- Fig. 4. x Tab. X. Fig. 5$. Es hat zwar der Ritter diefe Krabbe unter feine fünfte Abtheilung gebracht, die folche Arten enthält, welche ein höckerigtes Schild haben; allein dies Höckerigte allein macht es nicht aus, wie denn der Ritter felbft fehr oft von diefer Regel abgegangen ift; fondern es kommt auf die ganze Form der Krabbe an, und da darf man nur die Rumphifche Abbildung 164 Zweyter Abfchnitt. betrachten, um fogleich zu fehen, dafs fe unter die gegenwärtige Abtheilung,, oder nach dem Linneifchen Syftem unter die zweyte gehört. Es hat Zinn diefe Rumphifche Abbildung fo wohl bey diefem C. «news, als auch beym C. pagurws citirt, wodurch er ja felbt am. zeigt, dafs beyde Arten einander in der Geftalt ähnlich feyn müffen, und alfo auch unter eine Abtheilung gehören. Die Rumphifche Abbildung ftellet aber keineswegs den Pagurm vor, welches ein jeder beurtheilen kann, der diefe Krabbe gefehen hat; auch feblen ihr die Kennzeichen des Pagurus, nemlich die 9 Einfchnitte an den Seiten des Schildes; ob- gleich Fabricius die Rumphifche Kupferkrabbe blos bey dem c. Pagurus angeführt hat, wo fie aber nicht hingehöret. Der Schild diefer Krabbe ift, wie bey alten diefer Abtheilung, vorne bogenförmig rund, und geht hinten enger zufammen ; auf der Oberfläche ftehen verfchiedene gewölbte Erhöhungen ; an den Seiten ftehen vier lappenförmige Ausbuchten. Die Stirn zwifchen den Augen ift ftumpf, und ausgerandet. Die Hand ift runzlicht, unbewafnet. Die Finger von gleicher Gröffe, braun, oft fchwarz, innerhalb gezahnt: der Daumen hät oberhalb zwey Furchen. Die hinterften und breiteften Pfoten liegen mit dem hinterften und breiteften Theile auf dem Leib, und bedecken ihn. Sie ift, wenn fie aus dem Wafler kommt, kupferfarbig, ganz kahl von Haaren über den ganzen Leib, aufler einigen wenigen Härchen an den Pfoten. Der Schild ift dicht marmorirt durch braune augigte Flecken; doch in der Gegend des Schwanzes ftehen drey recht rothe Flecken, wovon der mitteifte viereckig, und die an den Seiten länglich find. Sie ift felten, und zum Effen untauglich; über den ganzen Leib ik fie glatt, und glänzet wie Porcellan. Unbegreiflich ift es mir, wie Linze fagen kann, es fey diefe Krabbe villeicht nur eine Verfchiedenheit des ferupofss ; und von diefem fagt er weiter, er fey dem Calappa {ehr ähnlich; nun darf man nur feinen Calappa und feinen Pagurzs vergleichen, um Wi- . derfprüche und Verwirrungen zu Enden, die fchlechterdings nicht zu entwickeln find, und mich beynahe bewogen hätten, bey diefem Krabbengefchlecht eine ganz neüe Nomenclatur einzuführen. re A Zweyter Abfchnitt 165 71. Der Tafchenkrebs. Cancer Pagarus. kinn. Syft. Nat. 2. pag. 1044. N. 27. Cancer thorase. utrinque nevemplieato , ma nibus apice atris. ’ Faun. Suec. 2028. Muf: Adolph. Fridr. I, 85. Eronov. Ada Helv. T. V. p. 362. N. 446. Zoopb. 967. Canc. thorace lavi, kto, antice obtufe dentato, pedibus fubhirfutis, eurforis, manibus infatis, brevi= bus, digitis atris. Ä Bradiet Nat. 106. 3. Fig. 4. Peunant Brit. Zool. Tab. III. Fig. 2. Muf. Besler Tab. 18. Bellon. Aquat. 368 ‚Schönfeld 30. C. oflicinarum. Ada. phyf. med. Acad. Cef. nat. Bloß Wei, I. 315. Tab. X. b: Fig. 1. Canc. m» zinus rotundus major variegatus. Minafı Diff. fw de’ timpanetti dell’ udito faoverti mel Granchio. paguro, &c. 8. Na- poli 1775. Fig. 2. 4.. Thorax. plano-quadratus, kevis, integer, utrinque obtufe novemplicatus — roftrum brevifliime emarginatum —- Brachia pedibus longiora , dextrum finiftro. zquale ; carpi: unidentati, manus ovatz, l&ves; digiti ambo introrfum: dentati, inferiori. blefo, fuperiori tantum mobili. — kettres fur YHiftoire naturelle de VIsle d’Elbe &c. par Ch. H. Keftlin. 8. Vienne 1780. pag. 119. fgg; i Tab.. IX. Fig. sg Es if leicht zu vermuthen, dafs, da diefe Krabbe fü gemein, und am meiften eß- bar if, diefelbe auch nicht von denen Naturforfchern werde übergangen feyn, Aber dem 166 Zweyter Abf[chnitt. ohngeachtet find die Befchreibungen derfelben fo verfchieden, dafs es gewils eine nicht geringe Mühe macht, fie zu vereinigen. Ich bin fehr geneigt, die Rondeletfebe Krabbe C. maeas pifc. mar. 18. cap. 14. p. 560. Gefizer aquat. 178. ‚Jonft. Exf. Tab. 2. Fig. 3. 4. hier- her zu ziehen; die Abbildungen treffen zwar nicht genau überein, allein dies ik auch aus den damaligen Zeiten ehren erwarten. Der Name Maear fchickt fich auch gut für diefe Krabbe, weil fie eine der gröften ift; hingegen der Linneifche Name Pagrrus wurde einer ganz andern Krabbe gegeben, ja man begriff mehrere Arten äsitide Die Abbildungen des Bradiet und Besier habe ich nicht gefehen, und kann alfo ihre Richtigkeit nicht beurthei- len. Die Permantfche Abbildung ift unter denen, die ich kenne, die befte und genauefte. Die Abbildung in den Ad. Natur. Curiof. (loc. cit.) würde gut feyn; allein der Seitenrand ift nur 7 mal eingekerbt, und die Fühlhörner fcheinen nur ein Zufatz des Malers zu feyn; denn fie find fehr lang, und noch dazu borftenartig, ehne Gelenke und Ringe, wie die Blatt haben, welches doch bey den Krabben was unerhörtes if. Den Fabricium habe ich bey diefer Krabbe nicht anführen wollen; denn da er den Pagurus befchreibt: thorace lzvi utrinque quadridentato, fronte fifa, fo kann ja diefe ohnmöglich einerley Krabbe mit dem Linneifchen Paguro feyn, wenn er gleich den Zinne dabey citirt. Sollte Fabrieins nicht den gemeinen Tafchenkrebs kennen, der in Hamburg zu Markte gebracht wird? Oder hat er fich blos durch das falfche Linneifche Citatum des Rumpb Tab. Il. Fig. 4. verleiten laf- fen, da doch diefe nichts als die fchwarzen Finger mit dem Paguro gemein hat, welches aber mehrern Arten eigen it? Die Befchreibung des Scopoli vom C. paguras flimmt ganz und gar nicht mit der Linneifchen überein. Minafi Befchreibung weicht nur in dem einen Stücke ab, da er fagt: die Seirn fey fehr kurz ausgefchnitten,, (emarginata) da fie doch 6 ftumpfe Zähne hat. Was mag die Urfache folcher Verfchiedenheiten in den Befchreibungen feyn ? In Holland heifst diefe Krabbe vorzüglich Zeekrab, in Engelland £be Pxxger, auch Black claued, auch die grofle Pferdekrätiheh in Schweden Paltaska, in Italien Graxciporro, oder Granchio paguro, vor Alters Porrozi, auch Cancharo di Barbaria. In Deütfchland heifst fie Tafchenkrebs, in Hamburg die Tafobe. Die Zweyter Abf[chnitt. | | 167 Die gewöhnliche Breite des Schildes it zwifchen 6 und 7 Zoll, und die Länge an Zoll. Die Stirn zwifchen den Augen hat 6 fiumpfe Zähne, von welchen die beyden inner- ften die kleinften find. Die untere Seite der Augenhöhlung raget auch mit einigen fumpfen Zähnen hervor, von welchen de innerfte der gröfte it. Am Ende deflelben find auch die beyden aüflerften Fühlhörner eingelenkt. In der Mitte unter der Stirn find 2 groffe Höhlun- gen, in welchen die zwey inwendigen Fühlhörner auf breiten Wurzeln eingelenkt find; fo dafs die Krabbe 4, und nicht, wie Grozovizs fagt, nur 2 Fühlhörner hat. Der aüflere Rand des Schildes ift ringsherum .neünmal gefalten, oder gekerbt, doch nicht fo, dafs da- durch Zähne verurfacht würden; auf die fchon ziemlich fchwache hinterfte Fake folgt noch ein fchwächerer Abfatz, daher man auch wohl, wie Grozovius gethan hat, zehen Falten angeben könnte. Von diefem letzten Abfatze laüft ein erhöheter körnigter Rand hinten quer über den Schild, mit dem aüffern Rande parallel, verliert fich aber gegen die Mitte zu. Dagegen kommt unter diefem Rande von den Seiten ein andrer gekörnter Rand, der quer über den Schild laüft. Die Oberfläche des Schildes i% ziemlich gewölbt; in der Mitte ftehen z Ver- tiefungen, die ein H bilden würden, wenn nicht der Querftrich fehlete. Der Schild pflegt oft mit kleinen Aufterfchaalen, Balanis und Wurmgehaüfen befetzt zu feyn. Die Scheeren find glatt, dick und aufgeblafen, gemeiniglich ift die linke gröffer. Die Spitzen der Finger find fehwarz, und behalten auch diefe Farbe-im Kochen ; „und alfo ift dies nicht allzeit ein Zeichen ihrer Schädlichkeit, wie die Indianer es von alien Krabben mit fehwarzen Fingern glauben. In diefen Scheeren hat die Krabbe eine grofle Stärke; fie ergreift damit Bleyge- wichte, die fchwerer find, wie fie felbt, und laüft damit weg. Auch kann fie den Fi. fchern leicht einen Finger oder eine Zehe abzwicken. Die 4 Paar Füffe find nach Verhält- ‘ nifs der Gröffe des Schildes nicht lang, und die hintern werden immer kürzer. Die Hüften find ziemlich platt, auf beyden Schärfen körnigt, und voll kurzer ftarker Haare, wie auch am obern Rande. Das zweyte Glied ift dick, hat einige fcharfe erhöhete Linien, die der Länge nach herunter laufen, und mit kurzen groben Haaren befetzt find. Das dritte Gelenke N 108 Zweyter Abfchnitt, P7 it dick, und etwas breit, hauptfächlich am obern aüffern Rande der Länge nach ‚herunter mit ftarken groben Haarbüfcheln dicht befetzt, Das letzte Gelenke hat in der Mitte eine tiefe Furche, endigt fich in eine dicke fchwarze Klaue, und ift der Länge nach herunter mit vielen Reihen grober Haarbüfchel dicht befetzt. Der Schwanz ift breit, hat 7 Gelenke, wo- von das fechtte das gröfte it; in der Mitte laüft der Länge nach eine kielförmige Erhöhung, und ‚der aüffere Rand ift mit Haaren befetzt. Bey dem Männchen if, wie gewöhnlich , der Schwanz viel fchmäler., Am haüßgften if diefe Krabbe in der Nordfee, ‘und wird zu Hamburg und andern Seeftädten, befonders im September und October, als zu welcher Zeit fie am beften if, reichlich zu Markte gebracht. Auch im Atlantifchen Meere, vornehmlich zu Gothenburg if fie haüfig, fo wie an den felligten Küften Engellands. Man hält fie für eben fo wohlfchme- ckend, wie die Hummer, zumal wenn fie viel Rogen bey fich haben. Sie hält fich gemei- aiglich in fumpfigten Geandien und fchlammigten Boden auf, auch wohl auf fandigem Grun- de, aber auf bergigtem Grunde bekomnit man fie felten. Man glaubt, dafs diefe Krabbe unter allen bekannten Thieren nach Verhältnis ihrer Gröffe die meifte Stärke habe. Sie nähret fich von Kraütern, Infekten, Patellen, Tritonen, Balanen, und andern lebendigen und todten Thieren. Sie ift ihrer Natur nach ein Amphibium, und kann bis an den vierten Tag ohne Speife leben. Bey Tage verbirgt fie fich gern, vornehmlich des Mit- tages; des Abends beym Untergang der Sonne kommt fie aus dem Meere, und laüft aufs Land, raubet in den benachbarten Sümpfen, und in den Löchern trockner Klippen, was fie dafelbt an Würmern und fich eingenifteten Infekten findet, ohne dafs fich ihre Ge. fıäfsigkeit mit den todten Leichnamen begnügen lieffe, die fie auf der Erde und im Wafler antrift. Sie führet mit allen Krieg, felbft mit ihres gleichen. Sie filcht im Grunde des Mee- res, indem fie fich auf die hinterfien Füffe Rellet, und die Arme mit den aufgefperrten Scheeren in die Höhe hebt. Minafi fahe fie zwifchen den abgebrochenen Steinen des Capo Pafci, wie fie fich mit einer fchwarzen Schlange halsftarrig fchlug, ohne fich jemals zwifchen ihre krummen Schlingen drucken zu laffen, oder von ihrem weiten gefräfsigen Schlunde ein- Zweyter Abf[fchnitt. 169 gefchloffen zu werden; vielmehr kneipte fie diefelbe dergeftalt, und zerfleifchte fie mit den | fpitzigen Klauen ihrer Füffe, dafs fie ganz mit Blut befleckt, weit von ihr, voller Scham, Er allzeit aufmerkfam, der Krabbe Zeit liefs, fich zu entfernen, welche denn An der Stel. lung na der zum Streit bereit ift, fich von der Seite gehend ans Ufer begab, und als fie den Rand erreichte, die offenen Arme zufammenlegte, und fich ins Meer untertauchte. Mattheus Randazzo , ein fehr fleifsiger Naturforfcher auf feinem Landgute zu St. Gregorio bey Scilla, hat einen ‚gleichen Kampf einer Krabbe mit einer Viper mit angefehen, wo das giftige Thier gleichfalls das Schlimmfte davon trug, und das Wetzen ihrer krummen Zähne gegen den Bruftharnifch der Krabbe nichts helfen wollte; ja er nahm wahr, dis die Krabbe auffer ihren natürlichen Waffen fich auch von Zeit zu Zeit durch den Genufs einer gewil- fen Art von Wohlgemuth (origanum) ftärkte, welches auf dem Schlachtfelde wuchs, und alsdann muthiger ihrem ftolzen Gegenftande entgegen gieng. | 'Bewundernswürdig ift ferner ihre eercnlhaigkent‘ mit welcher fie auf dem Sande lauft, oder auf die Steinklippen kriecht; treibt man fie dafelbft in die Enge, fo fpringt fie gefchwinde ihs Meer, und verbirgt fich in das erfte das befte Loch. Sie hat dies mit dem Curfor , gomias gemein, und vermuthlich ift es eine von beyden Arten, von welchen Zar erzählt, dafs wenn fie an einem gewiflen Bufen des Bofphorus Thracicus den Eingang nicht erreichen können, oder durch widrigen Lauf des Waffers im Kreis herumgetrieben werden, fo vereinigen fie fich alle in einen Haufen, und alsdann, agmine fadlo, fpringen fie ans Land, da man denn auf dem Wege ihre Fufsftapfen fieht. Ihr Lauf ift allzeit fchief, weil, wie fchon Arißoteles es erklärt, die Biegungen und Glieder ihrer Füffe und Arme fchief find. Sie gehen aber auch Hornet vornehmlich, wenn fie unter fich Stirn gegen Stirn ftreiten, oder fich mit andern Feinden herumfchlagen. Auch laufen fie mit eben der Gefchwindigkeit rückwärts, wenn fie lich fürchten. Es hat alfo die Natur diefe Cerfaren des Meeres, und Banditen des Landes mit der Befchwindigkeit gut verforgt. Nicht geringer it die Empfindlichkeit, wie fich auch das geringfte Geraüfch von ferne ihnen darftellet, fo dafs, wenn man bey finftrer Nacht und bey ruhigem Meere ans Ufer Ya 179 Zweyter Ab[chuitt. geht, um fie mit angezündeten Fackeln aufzufuchen, fo darf nur ein Fifcher sedem, oder fonft ein Geraüfch machen, indem fchon ein andrer die vom Lichte geblendete Krabbe er- hafchen wfl, fo flieht fie von der Seite, und fpringt ins Meer. Minafi erzählt, er habe oft in der Höhle einer Klippe des Scillifchen Ufers gefianden, um zu beobachten, wie diefe liftige Krabbe auf die Patellen paffet, welche, wenn fie die Krabben fehen, fich fo- gleich feft an den Ort ankleben, wo fie laufen; aber kaum wurde anderswo ein Lerm, oder Getöfe gemacht, fo gab fie ein Zeichen einer furchtfamen Empfindung von fich, in- dem fie fich gefchwind mit dem Bayche an den Ort feft andrückte, wo fie auf der Wache ftand, um eine Patelle zu hafchen, felbt wenn diefe fich fchon erhoben hatte. Ja den Glockenfchlag einer benachbarten alten Kirche ‚hörte fie eher, als der Beobachter. Um noch gewifler zu feyn, ob die Krabben hören. können, fetzte er einige in fein Zimmer, doch in ein irdenes Gefäfs eingefchloffen, damit fie bey der oflenen, mehr elaftifchen Luft nicht fo bald fterben mögten. Bey Tage waren fie fill, und nur beym Untergang der Sonne fiengen fie an, mit ihren Füffen Geraüfch zu machen, indem fie heraus zu kriechen [uchten. Aber fo bald fie die Glocke hörten, waren fie fo fill, wie die Mönche, wenn der Prior kommt, ohne auch nur einen Fufs zu bewegen. Kaum aber war ihre Zelle verfchloffen, und der Prior gleichfam weg, fo gieng es in ihrer Claufur auch wieder heftig her. Er nahm eine befonders in ein offenes Becken, löfchte das Licht aus, und fie machte eben einen folchen Lerm, wie die übrigen; er näherte fich ihr ganz fachte mit langfamen Schritten, aber kaum war er ihr nahe, fo war fie ganz ftille; er argwohnte, dafs fie ihn etwa im Finftern gefe- hen, oder ihn Athem holen gehört hätte, und bedeckte daher das Gefäls mit einem groflen Folianten; fie fieng bald von neüem an zu lärmen, aber wurde glich fill; wenn er re- dete, oder huftete, oder wenn die Glocke fchlug. Es fcheint mir auch wirklich nothwen- dig, dafs die Krabben den Sinn des Gehörs haben müffen, wenn man gleich den Fifchen denfelben abfpricht. Die Fifche ftehen vermittelt ihrer Flofsfedern im Waffer gleichfam all. zeit im Gleichgewicht , das heifst, fie können den geringften Eindruck, den eine Bewegung macht, um ihren ganzen Leib herum, als den Mittelpunkt der Bewegung fogleich empfin- Zweyter Ab[chnitt. 171 “den; ihnen ift alfo das Gehör nicht fo nothwendig. Aber die Krabbe kriecht auf der Erde wenigftens auf 8 bis ro Ruhepunkten, und kann alfo weder jede Bewegung gleich empfin- den, noch mit dem einzigen Sinn des Gefichts alle die Gefahren vermeiden, die ihr bey ihrer umherfchweifenden Sehens vorkommen müflen. Mizaf will auch wirklich Gehörwerk. zeüge entdeckt haben, allein er hat fich in gar keine genaue Befchreibung derfelben einge» laffen, dafs man alfo wenig Belehrung von ihm erlangt. Er fagt: der Hr. Prof. Murray in Upfala habe ihm gefchrieben, dafs er auch an den Flufskrebfen Gehörwerkzeüge wahrgenom- ' men; aber auch von ihm ift nichts weiter bekannt. Ich werde im anatomifchen Theile mei- ne eigne Entdeckungen weiter bekannt machen. Wenn es alfo gewifs ift, dafs die Krabben hören ‚können, fo wird die Erzählung #lians weniger unwahrfcheinlich, die man fonft für einen phyficalifchen Roman hält, dafs diefe Krabbe die Mufik liebe, auf den Ton der Pfeife aus feiner Höhle hervorkomme, und ganz von der Harmonie entzückt das Meer verlaffe, und dem: Pfeifer , der immer weiter ZU« rück geht, auf das Land folge, und alfo wie durch einen magifchen Gefang angelockt, ge« fangen werde *. Obgleich die meiften Krabbenarten fich 5 Monate lang verbergen, wie fchon Arifloteles und Plinius verfichern; fo kommt doch diefe Krabbe in den hellen Wintertagen bey unter. gegangener Sonne, und zur Zeit des Vollmonds , ans Ufer, und durchfucht die Felfenhöh- len. rn nn u) FELIAN. de natur. Animal. Lib. 6. Cap. 30. Paguros mufıca illecebrs machinatione Pifcatores capiunt; his enim in lati- bula abditis , slli modular: incipzunt infirumento Qurıyyio yavı dvop.oide ogyava TETO» gmod cum andierint Pagu- ri, flatim tanısam amatorio quodam ad exeundum non modo sndncuntur e latebra, verum etiam voluptate alledi extra mare egrediuntur, hz quidem retro ad tibiam canentes, ılli autems [egwentes in arido comprehenduntur. Won diefem In- firument fagt Aihenaus lib. 4. p. 275. Juba, AHoyptios feribit afferere monanlon ab Ofiride inventum fuilfe, & quem Photinga vocant, ffulis oblignis confrufum ( ID.oysouAov. ). Und feine Commentatores fetzen hinzu : 944 ‚obliqua tibin efl. Tale srganum muficum efl, auod kodss Cornu wocant. Erwas ähnliches erzählt Atheneus von einer gewiffen Art Fifche, Thriffs genannt, und vo Linne Tyinche, welche am Rande des MBgyptifchen Pfuhls zur Beüte kom- men, und Zeflarum crepitu & confenante cantu apud Maream lacum capiuntur ab Egyptiis, 172 Zweyter Abfchnitt. Vom Anfang des Frühlings bis zum Solftitio legen diefe Krabben die alte Schaale ab. Wie fie es machen, ift fchwer zu fagen, weil eine folche Handlung nicht gut ton ftatten zu gehen pflegt, wenn fie vor dem menfchlichen Auge gefchieht. Doch kann man in der Naturgefchichte oft richtig aus der Analogie fchlieffen. Die Spinnen find in vielen Stücken den Krabben ähnlich. Wenn diefe zur Zeit der Haütung fich erft recht fatt gegeffen haben, verftecken fie fich in verborgene Ritzen, wo fie 2 Wochen lang ruhig fitzen, bis fie von einem gewiffen Schimmel ganz bedeckt zu feyn fcheinen,; wenn fie fich nun diefen abgekratzt haben, fo fangen fie an, fich gleichfam mit einem wütenden Verdrufs in einen Kreis herum. zudrehen, um zuerft ihr Bruftfchild heraustretend zu machen, weil fie alsdann leichter die Zangen heraus ziehen können. Alsdann hängen fie fich mit den Füflen feft an einem Faden an, ziehen die Füffe ganz fachte aus der alten Schaale heraus, bis fie baumeind und rück. lings die “ganze Haut abgeftreift haben; nun bleiben fie noch wohl eine Stunde an dem Fa- den hangen, und fchütteln langfam ihre Füffe, bis die Luft alles abgetrocknet hat. Alsdann gehen fie fchwach und zitternd in einen verborgnen Winkel, ganz ihrer alten Hitze beraubt, und es gehen noch viele Tage hin, ehe fie wieder Netze weben, oder fich um die vorkom- mende Beüte bekümmern. Auf gleiche Weife ik von den Krabben zu vermuthen, dafs fich der Schild erft an den Seiten iöfen wird, nebft der Stirn und denen daran feftfitzenden Glie- dern; etsdani wird fie fich ein wenig zurückbiegen, damit der Rücken ‚herauskommt, da- rauf zieht fie ihre Arme und Füflfe gleichfam wie aus Stiefeln heraus, und alsdann verbirgt fie fich im Sande, oder an einem andern Ort, wo fie wenigern Zufällen und Gefahren aus- gefetzt if. Das alte Gerippe findet man haüfig in den Steinritzen, zwifchen den Klippen und unter dem Sande. Das Fabelhafte, was Plizius von diefen Krabben erzählet, nemlich dafs fie in Scor- pionen verwandelt würden, übergehe ich *. 4Alizaf fucht diefe Meynung zu erklären, aber, wie mich deücht, fehr gezwungen. *) Sole Cancri fignum tranfeunte, & ipforum cum exanimati fint corpus transfigurari in fcorpiones narratur. Pliniur. Zweyter Abf[chnitt. 173 € Wenn man gleich oft die kleinen Krabben unter dem Kies und Sand hervorkriechen fieht, fo darf man darum nicht glauben, dafs die Mutter dafelbft ihre Eyer fogleich nieder. gelegt habe. Sie trägt, wie der Flufskrebs, die durch eine oder mehrere Paarungen befruch- tete Eyer ohngefehr 3 Monate lang im Leibe; wenn fie darauf durch die beyden Eyergänge gleichfam gebohren werden , überträgt fie diefelben den knorplichten Fafern der kleinen Schwanzfüffe ; Uafelbft leimt fie diefelben feft in Geftalt der Weintrauben. Auf folche Weife - trägt fie diefelben überall mit herum, brütet und wärmet fie zwanzig Tage lang. Endlich reifst fie diefelben mit allen Fafern der Schwanzfüffe ab, Ä und legt fie unter den Sand, oder "in Steinritzen nieder, wofelbft die Jungen in einer Zeit von 14 Tagen auskriechen. Daher kommen fie auch groffentheils wegen der Ungemächlichkeit der zweyten Wiege um. Doch handelt darum die Natur nicht fliefmütterlich gegen fie; denn follten alle junge Krabben aufkommen, fo würden fie allein das Meer anfüllen, und alle junge Fifche und Würmer würden von ihrer Gefräfsigkeit ausgerottet werden. ! Diefe Krabbe hat einen groffen Feind an dem Aal, der fie auch überwindet, indem er fich um ihre Scheeren und Klauen fchlingt, dafs fie nicht kneipen kann, da er fie denn als einen Leckerbiffen auffanget. Einen noch gefährlichern Feind findet fie an den groffen und überaus liftigen Meerpolypen , fo wie die Zocuffa, von welcher Ariffoteles erzählt, dafs fie fchon vor Furcht flerbe, wenn fie denfelben wahrnimmt. Indem diefe Krabbe am Ufer des Meeres fich in ihr Lager verbirgt, und von hinten zu auf die Patelle lauret, um fie, fo bald fie fich aufhebt, zu erhafchen, fo fchleicht fich der liftige Polype hinter ihr, weil er auf keine andre Weife zwifchen ihren Armen durchbrechen kann. Oft, fehr oft wird fie eine Beüte 'deflelben ; fo hat fehon die Natur Raub und Strafe mit einander verbunden ; da- her das Italienifche Sprichwort: Dormi Patela, ch’ il granchio vegia, um dem Raache zu drohen, der nicht darnach zu fragen fcheint; fo wie auch diefes: gaardati granchio ch’ il Polpo viene, um anzuzeigen, dafs wer Böfes zu thun gewohnt ift, ein gleiches von andern zu erwarten hat. Oft entflieht fie auch der Gefahr. Ja oft erwartet fie auch nicht die lang- fame Raache einer andern lifligen Krabbe des Jupiters, die im Kriege zwifchen den Fröfchen 174 Zweyter Abfchnitt. und Maüfen den einen fowohl als den andern die Füffe und Schwänze abfchnitt; fondern wenn fie merkt, dafs diefer Ifmael der Natur über fie kommt, fo läßst Ge die fich verfteckte Patelle in ihrem verftellten Schlaf, und geht ihrem gefräßigen Feinde entgegen, welcher . allzeit argwöhnifch in feinen Handlungen kaum einige Cirren feiner Arme, die gewöhnlichen Erforfcher einer aüfferlichen Gefahr, aus der Oeffnung des Mauls heraus fticht, fo kneipt die Krabbe gefchwind eine oder mehrere diefer Spitzen mit den Scheeren ab ‚ und eilt da. von, zufrieden, nicht nur den geftörten Raub erfetzt zu fehen, fondern auch die Nieder. lage gerächt zu haben, welche der Polype mit diefen Cirren unter feine junge Brut zu ma- chen pflegt, die in den Ritzen und Höhlen trockner Steine fchläft. Doch verbirgt fie in ihrer Bruft den Vorfatz einer noch ärgern Niederlage, und des gänzlichen Unterganges ihres verhafsten Feindes, wenn feine Kräfte erfchöpft find, und er zum Schwimmen ungefchickt ‚ift. Denn das Männchen des Polypen ift fo unbändig in feiner Wollut, dafs er nicht nur ganz fchwach und entkräftet liegen bleibt *, fondern er ftirbt auch noch eher als in 2 Jah- ren diefes Lafters wegen an der Schwindfucht; an eben diefer Krankheit firbt auch das Weibchen, nachdem es eine unzählige Menge kleiner Polypen zur Welt gebracht *. Wenn nun in diefem Zuftande dem Polypen das Leben zum Verdrufs it, da er fchon in die Fail. nifs übergehet, fo erlaubt die Natur den Krabben alle Bequemlichkeit, fich zu rächen, und fich felbft mit dem Fleifche ihres Feindes zu fättigen. Es ift gewifs ein fchönes Schaufpiel , ganze Haufen er Fifche, Krabben und Krebfe nach den ftinkenden Polypen hin- eilen zu fehen, und wie bey der Niederlage eines gemeinfchaftlichen Feindes fich taufend andre mn u nn m nn nn nn *) Elian. de nat. Animal. Lib. VI. C. 28. ex pifeibus lipidineffimum polypum eatenus flagranti Veneris cupiditate in. cendi ferunt, dum & omnibus corporis viribus exhauftis debiktatus, & ad natandum & cibaria inguirenda tantopere infirmus fatus fuerit, ut poftea aliis pr=da efliciatur. *«) Plinius hilft. n. lib. 9. fec. 48. ultra bimatum non vivunt, pereunt tabe femper , feminz celerius, & fere & parzu. Polypus in venereo complexu extremum fpiritum effundit, non enim dehiftit coire, priufguam membrorum robore de- fetum humi firatum, quivis qui ad eum approguinquat, five Gt is cancellus, five cancer, five alii pilces, quos ante devorabat, ipfum tamdiu membratim decerpunt & lacerant, dum yitam amilerit. Gälius ex Oppiams. Arifotel. Genus polyporum magna ex parte biennio vivere aon potelt, fui enim natura tabi ebnoxium et. Zweyter Abfchnitt. 175 andre herumfchlagen. Der Unglückliche fpritzet zwar eine fchwarze Materie aus, wenn er gebiffen wird , niellätehteenn feine Feinde zu blenden, denen er nicht mehr entfliehen kann ; er verändert auch Geftalt und ‚Farbe, aber da er fchon feiner natürlichen Kräfte beraubt if, fo helfen ihm feine_alten Künfte und Betriegereyen nichts mehr; auch verfucht er, feine graufamen Feinde mit den Armen zu faflen, oder mit dem krummen hornartigen Schnabel zu verwunden; aber alles ift vergebens, weil er bald hie bald da von feinen verfchiedenen unruhigen Henkern gezerret und zerfleifcht wird. So kommt er nach einem billigen Gefetz der Natur durch fein eignes Lafter um *, und dienet andern zum Raube, da er vermöge feiner Gewalt und Lift ein gefräfsiger Zerftörer aller war. Diefe Krabben werden fehr haüfg gegefflen, und man eignet ihnen, fo wie allen See- krabben, eine nährende Kraft zu. Die Völker an den Küften von Calabrien, Siciliien und den anliegenden Infeln effen fie ron, To lange fie im mittlern Alter find, und kochen fie nur, wenn-fie alt und grofs find. Man hält fie auch‘ für ein gutes Gegenmittel gegen die Peft. Als im Jahr 1743 die Peft in Sicilien wütete, fand Pen viele armfelige und halbver- ae Menfchen abgefondert an den Ufern der Meerenge von Sicilien, die fich mit diefer Speife vor diefer Geiffel des göttlichen Zorns befchützt hatten. ! Linne in feiner Materia me- dica fagt von diefer Krabbe: Ufus: Hypochordriafis, Wariole, Peftis. Aldrovandus giebt das Pulver verbrannter Krabben mit der Rad. Gentiana vermifcht für ein kräftiges Mittel gegen den Bifs toller Hunde an; und beruft fich auf viele angefehene Aerzte des Alterthums. Man brennet die Krabbe in einer eifernen vder"kupfernen gut gereinigten Pfanne, ftöfst fie zu Pulver, nimmt daven 2 Theile nebft ı Theil rad. Gentian. mit Wein vermifcht, und giebt fie dem Kranken in Gefalt kleiner Kuchen in Wein getunkt, eder wenn er fchon ei- nen Widerwillen gegen alles Naffe hat, läfst man fie ihn trecken herunter fchlucken. Andre Z S — *) Auch die Spinnen fterben an der Luftfeuche in ihren Netzen, daher David fehr fchön fagt: Pf. 38. 12. propter inzi- quitaten corripuifli hominem, 5 tabefcere feciffi fiont araneam animam ejus, wobey er vermuthlich auf diefes unter den Juden herrfchende Lafter zielet. \ 176 Zweyter Abfchnitt. nehmen ı Theil Weihrauch, 5 Theile rad. Gentian, ıo Theile Krabbenpulver, und eine Unze Peterfilien ; auch legt man diefes Pulver mit Honig eingeknetet auf die Wunde felbk. Wenn man diefer Krabbe einen ihrer hinterften Füffe in den Leib hinein treibt, fo ftirbt fie gleich mit Zuckungen; eben fo auch, wenn man fie zwifchen die hohlen Punkte mitten auf dem Schilde fchlägt. Wenn daher obige verzweifelte Schlange mit ihr flreiter, erhebt fie fich über die Hälfte von der Erde, und fucht mit ihrer Schnauze auf diefe [chwa- chen Theile’ der Krabbe zu ftoffen, weil fie fich dafelbft den glücklichften Erfolg verfprechen kann, und felbft dabey am wenigften Gefahr zu fürchten hat; daher Pliwius fehr fchön fagt: Callent in boc cunda animalia, feiuntque non fua modo commoda, verum & boflium adverfa ; norunt fua tela, norunt occafiones, parte/que dimicantium imbelles. Lib. 8. fee. 38. Man findet gemeiniglich, dafs die Thiere, welche in Gefellfchaft leben, fchwächer, diejenigen aber, welche eine RUE umherfchweifende Lebensart führen, viel_ver- wegner und ftärker find. Diefe Krabbe daher, fo bald fie an Alter und Stärke zunimmt, fondert fie fich von ihres gleichen ab. Erft gehen die jungen Krabben haufenweife unter den Sand, und auf die Felfen; bald darauf fangen fie an, fich um einige geraubte Infekten zu zanken, und endlich wegen der oft wiederholten Beleidigungen und Feindfchaften fondern fie fich von einander ab, leben einfam und wild, in beftändiger Furcht vor ihres gleichen und vor ihren ungleichen Feinden. Bey ihren Angriffen find die Weibchen gewöhnlich weni- ger fiegreich, als die Männchen, welche daher auch wegen des mehrern Raubes fich mehr zu mäften und gröffer zu werden Gelegenheit‘ haben. Die Graufamkeit, welche jedem Thiere anhängt, welches in der "Wildheit gebohren ift, oder in diefelbe geräth, zeigt fich wohl bey keinem Thiere mehr, als bey diefer Krab- be, indem fie fich nicht nur mit Feinden herumfchlägt, die viel mächtiger find, wie fie, fondern fie beifst, verflümmelt und zerftückt auch die kleinern und fchwächern ihres eigenen Gefchlechts. Selten wird man eine groffe Krabbe finden, die alle ihre Glieder vollkommen gefund hätte. Und wer ein graufames Schaufpiel zu fehen Luft hat, der darf nur viele die- fer Krabben in ein gläfernes Gefäßs fetzen, und fie unter das Wafler bringen, oder ein “ Zweyter Abf[chnitt. 177 wenig dem Lichte ausfetzen ‚ fo wird- man bald ein graufames Metzeln der Augen,. Arme, Füffe und Schaalen wahrnehmen. Und diefe gegenfeitige Graufamkeit it zur Zeit der Paa- tung noch viel heftiger, als bey der Speife. Wo alfe diefe Krabben zu einer auflerordent- lichen Gröffe gelangen, da können fie dem Menfchen wirklich gefährlich werden. So erzählt D. Tebr nach dem Chufius: dafs Franeifeus Drack, da er Ao. ’ı6e5 mit bewafneter Hand auf die Krabben-Infel gegangen fey, fo fey er fogleich von folchen groffen Beftien angegriffen und gefreffen worden; doch will ich für die Wahrheit diefer Gefchichte nicht fliehen. Endlich fo ift bekannt, dafs man diefe, und keine andre Krabbe haüfg an dem Halfe des Bildniffes der Diana von Ephefus angehängt findet. Auch findet man eben diefe Krabbe auf einem Arm- bande von Kupfer ausgegraben, welcher in dem feltenen und koftbaren Mufeo Hercolaneo zu Portici aufbewahret wird. Einen noch gröffern Armband von gegeflener Bronze mit dem Bildniffe diefer Krabbe findet man in dem Mufeo Farnefiano, in dem Königl. Pallaft zu Capo di monte in dem Schrank voll kleiner Götzenbilder, und fe mögen noch mehrere anderswo ‘aufbewahret werden. Gefzer glaubt: man habe das Bild diefer Krabbe als ein Symbolum der Klugheit gebraucht; indem man es ihr zur sroffen Klugheit anrechnet, dafs fie zur Zeit der abgelegten harten Schaale ihre fchwachen Kräfte kennet, und fich defshalb verbirgt. Mir ift diefe Erklärung nicht genugthuend; denn theils befitzen auch alle übrige Arten von Krab- ben eben diefe Klugheit, theils ift diefes ein bloffer Naturtrieb, dem auch mehrere Thiere, z. B. die Schlangen, Spinnen, und andre folgen. Wer viele und gelehrte Muthmaffungen zur Auslegung diefes Symboli lefen will,“ der findet fie in Fridr. Ubaldinus zten Theil der griechifchen Altertbümer durch Gronevium, pag. 373. edit. Venet. die man aber alle eher auf das ganze Gefchlecht , als gerade auf didke einzige Art anwenden kann. So fagt er: dafs fo wie die Mythologen unter dem Bilde des Löwen die Sonne erkannt hätten, fo hät- ten auch die FEgyptier Under dem Bilde des Krebfes den Mond vorgeftellet, aus der Urfache, , Z2 Geiner T. II. de Aquatilibus pag. 181, ’ du Pr 178 Zweyter Abfchnitt. weil fie glaubten, bey der Schöpfung der Welt fey zugleich die Sonne mit dem Löwen, und der Mond mit dem Krebfe entfanden. Aber, könnte man mit Recht Giaschi uahe wel. cher Art von Krebfen ift der Mond ans Licht geiommen? Warum allein mir dem Paguno ? Weiter heifst es: der Krebs hat auch nicht weniges mit dem Gefirn des Mondes gemein; denn: fo wie diefer kalter, nafler, wäflrigter, nächtlicher und weibifcher Natur it, fo auch jener. Aber haben nicht die 4 erften Eigenfchaften auch alle Fifche? und in Anfehung des Weibifchen könnte man die Krabbe auch eben fo gut männlich nennen, da das- Männchen doppelte Zeügungsglieder hat. Ferner heifst es: eine Krabbe mit ausgebreiteten Scheeren fey dem Monde "mit feinen Hörnern ähnlich, und folle ihn defshalb fymbolifch vorftellen. ri Sollte man aber in der Natur nichts ähnlicheres haben finden können? Sollten die Erbimi ‚nicht weit gattilichen den Vollmond, und die Scorpionfcheeren den abnehmenden Mond ab- bilden ? Ferner: weil der Krebs Hörner habe, fo habe man ihn dem gehörnten Monde ge. widmet. Aber diefe Krabbe hat keine Hörner, und dazu würde man unter den gröflern Thieren,,, oder auch unter den Miftkäfern weit beflere Gegenflände gefunden haben, ohne bey dem Paguro. ftehen zu bleiben, der weder in der Natur, noch in oben genannter Bild- hauerarbeit dergleichen Hörner fehen läfst. Ferner fagt der Antiquarius: fo wie der Mond wegen feines gefchwinden Laufes zu gehen fcheint, fo it auch der Krebs unter allen Schaal. thieren das einzige, welches nicht blos fchwimmet, fondern auch gehet. Hätte aber nicht der Canc.. czrfor weit beffer den gefchwinden Lauf des Mondes angezeigt, als der Pagurus? Endlich , fagt Ubaldinas: die vornehmfte Urfache ift: weil der Mond eine ftarke Wir- kung auf die Krebfe hat, indem fie bey zunehmendem Monde voller und wohlfchmeckender find, als. beym. abnelimenden. Und fo wie der Mond wieder aufzuleben fcheinet, fo auch die Krebfe nach abgelegter Schaale. So pflegen auch die Krebfe beym Mondfchein am lieb- fen hervorzukommen und: ihre Nahrung zu fuchen, und fo harmonire alfo der Mond in | vielen Stücken: mit den Krebfen, daher fie auch ein fehr finnreiches Sinnbild deflelben wä- ren. Wenn gleich diefe Erklärungen etwas vernünftiger find, wie-die vorigen, fo bleibt doch immer noch die Einwendung. übrig, warum man diefen allgemeinen vermutheten Ein- Zweyter Abfchnitt 179 fiafs des Mondes auf die Pfanzem und Thiere blos auf diefe einzige Krabbenart angewendet habe. Die Diana kam duch A en dem Urtheile der alten Poeten,. allen Geburten und Re- onen der Dinge zu Hülfe, und bewies auch ihre Gewalt auf das Leben der unglück- lichen Frauen, dafs alfo vermöge des Einfluffes des Mondes nicht blos das Mauterm der Krebfe ihr heilig feyn konnte, Doch genug von diefem: antiquarifchen Wuft. Mir fcheint nichts natürlicher, als folgende Muthmaflung: Aus dem, was ich oben von der Lebensart diefer Krabbe gefagt habe, erhellet, dafs fie fowohl ein tapfrer Jäger, als auch ein liftiger Fifcher fey; fie durchfucht das Land, und raubet im Meere, und zeigt die gröfte Gefchick- lichkeit, fowohl wenn fie raubt, als wenn fie dem. Feinde entfliehet. Wer weifs aber nicht, dafs die alten Jäger und Fifcher die Diana als eine kluge Göttin Anteteten , die vornehmlich der Jagd und Fifcherey vorftand, und diefe Gewerbe unter ilirem Schutz hatte. Dazu war nun der Paguras wegen feiner liftigen Lebensart ein fehr gefchicktes Symbolum, um die eben erwähnten zwey vornehmften Eigenfchaften der Diana Ephefia anzuzeigen. Dafs ferner diefe Krabbe aueh unten an; der Statue gedachter Diana zwifehen anderm Zeichen des Thier- kreifes: abgebildet iff, foll vielleicht dem fchiefen Lauf des Mondes nach dem Zeichen des Krebfes oder dem Sommerfolfitio anzeigen, worinn er den fchiefen: Gang diefer Krabbe nach- ahmet;. er umlaüft die Erde bis zum Zeichen. des Steinbecks oder dem Winterfolflitio, und diefen Lauf thut er 3 mal im Jahre; daher kam die Platonifche Meynung, dafs die. menfch- lichen Seelen: durch: die Thür des Krebfes in die menfchlichen Körper hineingelaffen. würden, und durch die Thür des Steinbocks wieder heraus giengen,. und diefe Platonifche Meynung hat man: vielleicht durch die Figur des Paguri auf dem: Ringe von: gegoflener Bronze fymbo- lifch vorftellen. wollen. Und fo: foll diefe abgebildete Krabbe auf dem: Armdande vielleicht an- zeigen, entweder dafs der Soldat dadurch: der Feinde zu verftehen geben will, er fey rechts und links ,, fo wie diefe Krabbe beyde Scheeren von gleicher Gröffe hat, und mit gleicher Gefchicklichkeit zu gebrauchen weils; oder dafs er gegen feinen Feind mit ebeır der Stärke Lanze und Schild: anftrengem wolle, wie diefe Krabbe: mehr als jede andre fich zur Wehre fetzt. Bey den Brutiern endlich war der Kopf der Diana zu einer befondern Zierde mit einer 180 PN | Zweyter Ab[chnitt. Krabbenfchaale gefchmückt; wie man folches auf vielen ihrer Münzen fiehet. Die Antiqua- rii fagen: fie hätten dadurch anzeigen wollen, dafs ihre Stadt an der See gelegen fey. Aber follte es nicht wahrfcheinlicher feyn, das fie dadurch haben zu verftehen geben wollen, fie wären, fo wie diefer Paguras, gleich gefchickt, fo wohl auf dem Lande als zur See zu fireiten? Doch dies Wenige mag genug [eyn, zu zeigen, dafs die Naturgefchichte auch dem Studio der Alterthümer nützliche Dienfte leiten kann. 72. Die träge Krabbe. Cancef feenis. Forskaol Defer. Animal. N. 45. C. thorace levi, utroque latere novemdentato Ik fronte quatuordentata. Der Schild ift in die Quere eyrund, eine Spanne breit, aber nicht fo lang, die Farbe oben dunkelgrün, wolkigt, unten weifs. Die Fühlhörner borftenähnlich, fchwarz, kurz. An der Stirn zwifchen den Augen vier aufgerichtete Dornen, etwas ftumpf, an unter jedem Auge noch ein flärkerer. Die Stielchen der Augen rund, grün, die Augen halbkugelförmig, glänzend, dunkelroth mit weiflen Flecken, und liegen tief im Kopfe. Die Scheeren grün- lich blau, an der Spitze. weils. Die Finger inwendig gezahnt; unter der Einlenkung des Daumens ftehen zwey ech vorne zu gerichtete Dornen, und unten bey der Handwurzel ober- halb ein ftarker kugelförmiger blauer Dorn mit einer roftfarbigen Spitze. An der Handwurzel ftehen aufferhalb zwey Dornen, und innerhalb ein längerer und flärkerer. Die Hüften find platt. Das zweyte und dritte Paar ift mehr rund, mach der Spitze zu platter, glatt, mit einer pfriemenförmigen Klaue. Das vierte Paar ift dicker, das dritte und vierte Glied breit, haütig, dünne, mit Haaren befetzt, und alfo Schwimmfüffe. Der Schwanz ift breit, weils. lich, mit roth untermengt. Diefe Krabbe hält fich im rothen Meere auf ,„ und ihr Gang ift langfagı. F. Po Zweyter Abfchnitt. 181 73. Der Eilfzahn. Cancer sındecimdentatus. Muf. Herbfi. C. thorace granulato, lateribus utringue undecimdentatis, fronte fe ptemdentata, manibus granulatis, fpinofis, digitis atris, pedibus villofis. Tab. X. Fig. 60. ‘Von diefer amerikanifchen Krabbe ift meines Wiffens nirgendwo etwas erwähnt. Der Schild it vorne noch mehr wie halbeirkelförmig gebogen, und geht alsdann mit einemmal hinten enger zufammen. Die Oberfläche hat einige nicht flarke Buckeln, und ift mit fchwa- _ chen Körnern befetzt; die Farbe weifs und rothı marmorirt. Die Stirn hat fieben Zähne; die drey mittelften find die kleinften, ftehen aber etwas mehr heryor, darauf folgt an jeder 7 Seite ein breiter, und dann folgt am obern Rande der Augenhöhlen noch ein kleinerer. Der untere Rand der Augenhöhlen hat ganz feine Spitzen, und in der Mitte tritt ein flärkerer Zahn Bevor und noch a ärkerer, runder, inwendig am Ende der Höhlen; neben diefen find die aüflern dicken, längern Fühlhörner, und zwifchen diefen beyden die zwey kleinern Fühlhörner eingelenkt.‘ Der Seitenrand ift eilfmal eingelchnitten, wovon aber der hinterfte nur fehr fchwach if. Die hiedurch verurfachten Zähnchen gehen fpitz zu, und ihre Seiten- . zänder find sl mit kleinen Spitzen befetzt; dies gilt auch von den Zähnen an der Stirn; vom letzten fchwachen Einfehnitt an laüft ein ftark gekörnter Rand bis faft auf die Mitte über ‘ den Schwanz, und unter diefer laüft En ein gekörnter Rand quer über. Unter dem ge- ‚zahnten Seitenrande bis zum Schwanz ift der Schild mit langen Haaren befetzt. Die Schee- ren find fehr breit. Der Arm ses platt gedrückt, fehr breit, kurz, glatt, am obern Rande mit Haaren befetzt. Die el it lang, dick, rund, auf der aüflfern Fläche mit fcharfen Körnern befetzt, die zum Theil zu kleinen Spitzen werden; oben nicht weit “von der Einlenkung der Hand fteht ein fpitziger Dorn, und hinter demfelben einige fchwä-- chere, Der obre Rand ift vornehmlich oberhalb mit ftarken Borften befetzt. Die Hände find 182 Zweyter Ab[chnitet. fehr breit » etwas platt, die aüffere Fläche it mit Körnern befetzt, von welchen einige, die faft kleine Spitzen werden, reihenweife der Länge nach herunter Br. Die obere Schärfe ift mit Haaren befetzt, und hat oben bey der Einlenkung des Fingers einen ftarken Dorn, und faft auf der Mitte einen ähnlichen. Drey fchwächere fliehen diefen beyden zur Seite, etwas auf der aüffern Fläche. Die Finger find gekörnt, an der Spitze fchwarz, und der bewegliche ift oben mit langen Haaren befetzt. Die Füffe find nicht lang, werden nach hin. ten zu etwas kürzer, und find reihenweife mit langen Haaren dicht befetzt. Zweyter Abfchnitn 133 f 74. Die Flußskrabbe. Cancer Auviasiks. 4 Plasmier Zool. Americ, Mfcpt, Gefzer Aquatil. 161. Rondelet 208. Sachs Gammarol. Tab. TV, Onomatol. hift. Nat. 2. 506. Tab. XI. Fig. 61. Es wundert mich, dafs Linne diefe Krabbe übergangen hat ,„ da es doch die einzige unter denen bekannten it’, welche im füffen Wafler lebt, Meine Abbildung ift aus dem Piumier entlehnt. Sie it zwar den Seekrabben der Geftalt nach ähnlich „» aber die Schaale foll weit dünner feyn. In Arabien heifst fie Sarataz ; wermuthlich aber, ift diefer Name mehrern Arten gemein. ' Die Augen ftehen ziemlich weit aus einander, die Stirn dazwifchen ift einmal einge- kerbt, EN die daraus verurfachten zwey abgerundeten fchwachen Ausbuchten find ganz fein gezahnt. Eben fo ift auch der Seitenrand ganz dicht und fein fägeförmig gezackt. Die Arme find etwas platt , und die obere Schärfe durch fpitzige Körner reihenweife in die Quere ge- rippt ; der untere Rand ift fägeförmig gekerbt. Die Handwurzel it am innern Rande mit ftumpfen Spitzen befetzt. Die Hände find lang und breit, oben glatt, an der untern Schärfe bey der Einlenkung etwas gezackt. Die langen Finger laufen fpitz zu, ı ad mit Zähnen befetzt. Die Hüften find oberwärts gewiffermaflen in die Quere gekerbt, und die Barden letzten Glieder haben zwey Reihen kleiner Stacheln. ” Er N K ” 52 184 Zweyter Ab[chnitt. 75. Die Zerftümmelte. Cancer murilates. © Muf. Herbfl. Cancer thorace oblongo, l«vi, lateribus fex dentatis, fronte bilobata. Tab. XI. Fig. 62. Die Geftalt diefer Krabbe fällt etwas mehr in das länglichte; der Schild ift vorne nicht fehr viel breiter, wie hinten ; der Leib ift etwas dicker, und die Schaale dünne. Die Säen ift zweylappig , und hinter den Augen ftehen 6 fägeförmige Zähne ; fie find aber nur klein, zumal die hinterften. Die Farbe ift afchgrau , braünlich , fchwarz geftippelt. Da mein Exemplar weder Scheeren noch Füffe hat, fo wird dadurch obige Benennung gerechrfertiget. 76. Die Kronenkrabbe. Cancer coronatus. Seba Muf. II. Tab. 22. Fig. 6. Canc. thorage fulcis multis inzquali , lateribus nodofis. Tab. XI. Fig. 63. Warum Linneus diefe im Seba abgebildete Krabbe nicht in fein Syftem aufgenommen, weils ich nicht. Daich, fo wie Seba, nur den Schild diefer Krabbe bifitze, fo kann ich auch nur von diefem eine Befchreibung geben. Die Stirn hat zwey kleine runde Spitzen. Der Seiten- sand wird durch vier warzenähnliche Knoten oder Beülen gewilfermaflen eingekerbt. Die Ober. fläche ift durch tiefe breite Furchen ziemlich wie Bildhauerarbeit ausgearbeitet, und fowohl diefes, als die ganze Form geben dem Schilde eine Geftalt, die einer Krone nicht unähnlich if. Da ich diefe Krabbe erft zu Geficht bekam, nachdem die meiften Zeichnungen und Be- fchreibungen fchon fertig waren, fo konnte ich fie auch nicht mehr an die gehörige Stelle einrücken, und alfo will ich hier nur noch erinnern, dafs fie im Syftem gleich neben dem Canc. floridus ftehen mufßs. } Zweyter Abfchnitt. 185 77. Die Verfteinerte. Cancer lapideus. Huf. Herb. Cancer thorace fubrugofo, lateribus quatuor dentatis, fronte trilobata. Tab. XI. Fig. 64. Die Gefalt diefer Krabbe ift der vorigen ungemein ähnlich; der Schild hat eben fol- che blumichte Zierrathen, nur find die Furchen nicht fo tief, und die Zierrathen find ein- facher. Die Stirn ift meift ftumpf , nur durch zwey ganz fchwache Ausfchnitte etwas weniges dreylappig- Der Seitenrand hat Aufer der fcharfen Ecke der Augenhöhle noch drey Spitzen , die aber mehr dornartig , als fägeförmige Einfchnitte find. Ich habe von diefer Krabbe blofs den Leib verfteinert aus Tranquebar erhalten, und kann alfo von den Scheeren und Füffen nichts fagen. Auch diefe Krabbe mufs im Syftem neben dem C. floridus ftehen. 73. ‚Die Stachelftirn. Cancer SDinifrons. Muf. Herbf. Cancer thorace lateribus 6 fpinofo „ fronte multis dentibus obfita , manibus verrucofo - fpinofis , digitis omnibus obfcure caftaneis. Tab. XI. Fig. 65. Der ganze Bau diefer feltenen Krabbe macht es nothwendig , fie unter diefe Abtheilung zu bringen, obgleich die Seiten des Bruftfchildes nicht eigentlich eingefchnitten, fondern mit folchen. Zähnen befetzt find, die faft in Dornen übergehen. Der Schild if wie bey allen diefer Abtheilung halb mondförmig rund. Die Stirn ift in der Mitte gefpalten ; jede Seite derfelben hat fünf zugefpitzte Zähne ; über denfelben fiehen noch drey kleinere zu beyden Seiten. Die Augenhöhlen find ringsherum mit eben folchen fpitzigen Zähnen eingefafst , fo wie die Bruft unter den Augen auf jeder Seite vier folche Zähne und eine grofle Menge fpi- Aa2 186 Pr er Abfchnite. “ f “ tziger Körner hat. Die Fühlhörner find ziemlich lang , und haben drey Gelenke. Die Augen find gelblich , glatt, und tehen auf kurzen dicken Stielchen. Jede Seite des Brußichilden.,;, . hat 6 nach vorne zu N fpitze Zähnchen , die nach hinten zu immer kleiner wer- den ; hinter dem Istzien Zahn ftehen noch einige kleine Spitzen und gekörnt fo.wie deren me auf der Oberfläche nach vorne zu zu finden find ; Bi, fchen ra ders zwifchen dem zten und zten Zahn etwas oberwärts zwey Spitzen, und Kai ihnen noch zwey Paar kleinere. Alle diefe Zähnchen haben eine braune Spitze. Die Arme find fehr breit und kurz , der innere Rand derfelben ift mit fpitzigen Körnern ea Die Handwor- zel ift breit, hat am obern Rande inwendig vier ziemlich,ftarke Dornen , und auf der Ober- fläche mehrere Warzen, die vornemlich oberwärts FRETRR find. Die Scheeren oder Hände find dick, aufgeblafen, und find überall mit warzenähnlichen Erhöhungen beferzt , auf wek chen zum Theil braune Ba ftehen. Die Finger find dunkelbraun „ und die inwendigen Zähne dick und oben weils. Bey meinem einzigen Exemplare ift die linke Scheere gröffer, welches. ‚aber darum noch nicht zu einem fichern Kennzeichen dienen kann. Die Füffe find faft von gleicher Gröffe, ftark und grofs, . etwas breit und platt, unbewafnet ; das Klauen- glied ift lang, und mit einigen Reihen fleifer brauner Borften befetzt ; die aüflerfte Spitze if, braun und hornartig. Das Vaterland diefer Krabbe ift mir unbekannt. 79. Die gezahnte Krabbe. Cancer denzatns. Muf. Herbfl. Cancer thoräce Iateribus inzqualiter dentato, fronte truncata, fiffa. Tab. XL Fig. 66. Es it Schade, dafs ich von diefer fchönen und höchft feltenen Krabbe nur die bloffe Schaale befitze. Der Schild ift blutroth , etwas durch Erhöhungen ungleich, in der Mitte ftehen zwey gegen einander gekehrte krumme Vertiefungen , die-inwendig weifslich find, fo wie auch auf jeder Seite vier bis fünf vertiefte Puncte von weifler Farbe. Die Stirn if in \ nel 0 47 Ver * - ,Zweyter "Abfchnisn.s 187 der Mitte gefpalten , gerade abgeftutzt , vor den Augen an jeder Seite eingekerbt, auch die Augenhöhlen find aufferhalb und unten eingekerbt. Die Augen find kurz , rund und weiß; die Seiten And eigentlich mit vier nach vorne zu gekrümmten ftarken Zähnen befetzt, allein die Zwifchenraime haben minder fchwächere Zähne von ungleicher Gröffe. Unterwärts if die Schaale gelblich weifs. Ihr Vaterland ift unbekannt. he 'g0. Die Steinkrabbe. Cancer faxazilis. Rumph. Muf. cap. 6. Tab. 5. M. Cattam Batu. C. thorace levi, Iateribus novem derhdis ‚„ fronte fexdentata. | Da die Rumphifche Abbildung nicht genug mit feiner Befchreibung nimm > SD habe ich fie auch .nicht copieren wollen. Der Schild diefer Krabbe ift faft einen halben Fufs breit, dünne und zerbrechlich , an den Seiten neünmal eingefchnitten „ und ern it fechsmal gekerbt ; der Rücken etwas bucklicht und glatt. . Die Scheeren find grofs und ftark, glatt und dick , die Finger haben breite Zähne, wie Bockzähne. Der Leib enthält eine wäfferigte braune Materie, wie Blut. Am Bauchblatte hängt etwas Faferichtes zähes Fleifch , welches nicht zu eflen ift; doch fitzt an den Seiten etwas gelbliches efsbares Fett. Das befte Fleifch aber ift in den groffen Scheeren und Füffen. Sie heifst Steinkrabbe, weil fie im Leben eine dunkelgraue Steinfarbe hat; gekocht aber wird fie hellroth. Sie foll nur bey wachfendem Monde voll Fleifch feyn. Sie hält fich auf moraftigen Plätzen auf, wo klei- .ne Steine und grobes Sand gemifcht liegen ,„ vornemlich neben den Wurzeln der Mangi-. baüme beym Ausgang der Flüfe „ fowohl in als auffer dem Waffer, doch ift fie von Ge- fchmack fehr verfchieden ; denn diejeniger, die einzeln im Moraft wohnen ;„ fchmecken nicht fo gut , als die, welche fich am flieffenden Wafler auf fteinigten Plätzen aufhalten. Man kann fie mit Händen fangen, oder fie mit Forcken ftechen ; am häufigften fängt man fie mit einer Art Netze, welche Teiang Keiffen „ auf eine ähnliche Art, . wie die Hammer. 188 ns 2 ae a DR : Pr 217 su A ce) * Fr Bi vwi Ey Be Zweyter Abfchnits Hs fcheint diefe Krabbe der Befchreibung nach viele Aehnlichkeit mit dem C. pagurus zu haben. 91. Die Blutkrabbe. Cancer fangaineus. Linn. Nantifs. Diefe Krabbe foll dem gemeinen Tafchenkrebs ähnlich feyn. Das Bruftftück ift glatt} mehr breit als lang , auf beyden Seiten in der Mitte mit zwey fägeförmigen Einfchnitten fchwach gezeichnet. Die Bruft ift ein wenig rund, die Stirn gerändelt, und fehr fchwach vierlappig. Die Scheeren find glatt, kaum gezähnelt, und haben fchwarze Finger, die an ‚der Wurzel rückwärts zwey Zähnchen führen. Alle Füffe haben blafsfärbige Knie, mit einer fcharfen fpitzigen Klaue. Die Farbe ift blutroth. Sie hält fich im groffen Weltmeere , vornemlich an der Infel Afcenfion auf. Zu diefer Abtheilung find noch folgende nicht deütlich genug befchriebene Krabben zu u Ge 8 9. zählen. . Rumph Muf. Tab. 6. N. Cancer marinus levis. » Gefner aquatil. 182. Pagurus Gefn. Jozft. Tab. V. Fig. ı2. . Gefzer aquatil. 187. Lupus marinus. . Pifo hift. nat. Ind. 75. Jozfl. Tab. 9. 3. Sachs Gammar. Tab. 6. Guaia Guacu. . Pifo pag. 76. Eiri. Jonfl. Tab. 9. 8. . Jonfton Exlangu. Tab. V. Fig. 2. C. marinus. . Jonft. Exf. Tab. V. Fig. 8. Crabe, Tab. VII. Fig. 6. Jonft. Exf. Tab. VI. Fig. 3. 4 Jonft. Tab. IX. Fig. 4. Guaia Miri. 10. Seba Muf. IN. Tab. XIX. Fig. 6. 7. ı1. Seba Muf. III. Tab, XVII. Fig. 4. 12. Brown Jamaic. 421. C. 7. the large long - (hanked Crab with a variegated fhell. C, Zweyter Abfchnitt. 189 feuta tenui fubrotunda, lineis rubris variegata , denticulo uno vel altero poft - oculos utringue armata. — Vermuthlich eine Erdkrabbe , weil man oft die leere Schaale im Sande findet. 13. Brown’ Jam. 422. C. 10. the Creole - Crab. C. minor, fcuta utrinque ferrata, cro- ribus aculeatis, plano exteriori utriusque chele zquali nitido - fplendente, 14, Brown Jam. 422. C. 13. the larger hairg Creole -Crab with prikly claws. C. ville fus, fcuta ferrato . dentata & varie areolata, chelis fpinofis. F. Krabben , deren Schild folche Vertiefungen hat , die einem Fratzengefichte glei. chen. Die hinterften zwey Fufspaare find nur klein und ftehen auf dem Rücken : der Schild ift vorne faft fo breit wie hinten, 82. Der Wollenfchild. Cancer lanatus. Linn. Syft. Nat. n0. 29. Cancer thorace hirto , \ rugofo , wtrinque dentato, zoftro bidentato, ? | Fabric. S. E. 409. 35: —— — Spec. Inf. 503. 37. | Tab. XI. Fig. 67. Es hat zwar Linne diele Krabbe unter diejenigen Arten gebracht , welche einen rau. hen oder ftachlichten Rückenfchild haben; allein ihr ganzer Bau hat fo viel befonders , dafs man ihn wohl unter eine eigne Abtheilung bringen kann , zumal da ich noch mehrere ähn- liche Arten hinzufügen kann. Der Schild hat einige Runzeln und folche Züge, die nicht undeütlich Ein Eraisengehche vorftellen. Vorne it er etwas fchmaler wie hinten ; die Au- genhöhlen erweitern fich an den aüffern Winkeln in einen ftarken Zahn , auch inwendig bilden fie eine ftumpfe Spitze. Zwey ähnliche Spitzen hat die Stirn, welche in der Mitte vertieft it, Die Fühlhörner find ziemlich lang. Der Seitenrand hat in der Mitte einen 190 | Zweyter Abfchnite, B > R fcharfen Dorn , wodurch fich diefe Art von den folgenden am meiften unterfcheidet, Der Arm ift behaart „ auf der obern Schärfe mit einigen kleinen krummen Spitzen befetzt. Die Handwürzel ift klein und rauh. Die Scheeren find von gleicher Gröffe ; die Finger lang, „meift gerade „ inwendig fein ni ‚„ überall durch fcharf erhöhete Linien der Lähge nach gefurcht. Die groffen Füffe haben auf den Hüften am innern Rande von oben bis unten „eine Reihe fcharfer in die Höhe gerichteter kleiner Dornen , wodurch fich diefe Art gleich- falls en der folgenden unterfcheidet ; hinter derfelben fteht eine Reihe fteifer Haare. Die Farbe ift zwar weils, aber gemeiniglich ift die Krabbe überall mit einem braungelben, rau- % hen, fchmutzigen Wefen überzogen. - x #” Man findet fie im mittelländifchen Meere. % Die Abbildung ift nach der Natur. 83. Der Maulaffe. Cancer Facchino. Muf. Herbft. Cancer thorace lzvi , integerrimo,, antice odto- dentato, Janus Plancus conch. pag. 36. Tab. V. Fig. 1. Tab. XI. Fig. 68. r Der Schild diefer Krabbe ift mit folchen Furchen gezeichnet, welche nicht undeätlich ein Fratzengelicht vorftellen , zumal wenn man die zwey hinterften Paar Fülle für einen Zwickelbart annehmen will ; daher wird diefe Krabbe auch in Italien’ Facchino genennet. Der Rand des Schildes ift ringsherum glatt. Vorne ift der Schild zwifchen den Augen ein. gekerbt „ wodurch zwey Zähne gebildet werden , welche fpitz find. An der aüffern Seite derfelben ftehen noch zwey kleinere Zähne, über den Augenhöhlen , und unter den Augen ragen auch noch zwey ftarke Spitzen hervor. Im natürlichen Zuftand mag vielleicht der Schild mit Haaren befetzt feyn , diejenigen aber , welche ich belitze,, find olıne Haare. Die Zweyter Abfchnitk. 191 Die Scheeren find kurz ,„ ohne Spitzen ; auf den obern Schärfen find fie mit Haaren befetzt. Die Finger find faft zweyfchneidig, gefureht, und inwendig mit kleinen Zähnen von glei- cher Gröffe befetzt. Die zwey erften Paar Füfle find lang, platt , dünne, ganz glatt, auf | der inwendiger Schärfe mit weichen Haaren dicht befetzt : die Klauen find lang a) zweyfchneidig ,„ der Länge nach laüft eine erhöhete Linie, fo dafs , wenn fie nicht krumm wären, fie einer dreyeckigen Degenklinge völlig gleichen würden. Die zwey hinterften Paar Füffe haben kaum den vierten Theil der Länge von. den vordern, und find am erften und zweyten Gliede des Schwanzes eingelenkt , fo dafs fie gleichfam auf dem Rücken ftehen. Die Glieder derfelben find nicht platt, fondern meift rund. Das Glied vor dem letzten hat unten bey der Einlenkung eine ee kleine Spitze, gegen welche fich die runde fehr fpitze Klaue krümmt, wie die beyden Hacken einer Kneipzange. Das erfte Glied des Schwan. zes ift fehr fchmal: die übrigen nehmen immer mehr an Breite zu, und haben in der Mitte eine lad: kielförmige Erhöhung. Es foll diefe Krabbe eben fo gut auf dem Rücken laufen können , wie auf dem Bau- che, welches ihrer Bauart nicht widerfpricht. “Wenn gleich ihr Gefchmack nicht unange- nehm if, fo at man fie doch wenig fuchen, fo lange man Fifche und Auftern hat. :- Man findet fie fowohl am mittelländifchen Meere, als an den oftindifchen Küften. Die Abbildung ift nach der Natur. 84. Der Mafcarell. Cancer Mafcarone. Muf. Herbft. C. thorace larvato, lzvi, margine integerrimo , antice 6 dentato. Sulzer. Gefch, der Inf. Tab. XXXI. Fig. ı. Cancer planatus. Tab. XI. Fig. 69. Der Schild diefer Krabbe hat gleichfalls folche Furchen, welche ein Fratzengeficht bil- den , und wodurch obige Benennung gerechtfertiget wird. Sie ift der vorigen fehr nahe ver- Bb 192 Zweyter Abfchnitt. wandt , aber doch nicht diefelbe Art. Der Schild ift viel fchmaler, und nach Verhältnils länger. Zwifchen den Augen laüft er in zwey weit mehr hervorftehende lappenförmige Spi- tzen aus , auf deren jedem zwey runde Dornen ftehen. Die bey obiger Art unter den Augen ftehenden Spitzen fehlen hier, und die Augen ftehen auf weit längern Stielchen. Die aüffern Ecken verlängern fich gleichfalls in fpitzen Zähnchen. Die Vorderfüfle find nicht platt, wie bey der vorigen Art, fondern meift rund, glatt, ohne Haare. Die Klaven laufen fehr fpitz zu. Die zwey hinterften Paar Füfle haben doch die halbe Länge der vorigen: die Glieder find auch rund: das Glied vor dem bilhee ;„ hat nicht den Anhang , den es bey der vorigen Art hatte ,. und die Klauen find fehr kurz : fie ftehen gleichfalls auf dem Rücken. Szwlzer fagt ; die rechte Scheere fey gröffer als die linke: allein bey feiner Abbildung ift die linke Scheere gröffer, welches auch mit meinen Exemplaren übereinftimmt. Wie aber Sulzer diefe Krabbe vielleicht für eine Varietät des C. vocantis halten kann , ift mir ganz unbegreifich, und mufs es einem jeden feyn, der meine beyden Abbildungen mit einander vergleicht. Es hält fich diefe Krabbe in dem Meere bey Neapel auf, und die Farbe ift überall braunroth., Die Abbildung ift nach der Natur. 85. Das Fratzengeficht. Cancer Frafcone. ‚Muf. Herbff. Cancer thorace fublarvato , nodofo, lateribus integris, antice lobato, dentato. Tab. XI. Fig. 70. Es ift diefe Krabbe den beyden erften diefer Abtheilung fehr ähnlich, nur ift die Ober- fläche nicht glatt, fondern mit Knoten oder Beülen befetzt, wodurch auch die gefichtsähn. lichen Züge unkenntlicher gemacht werden. Die Stirn ift gewiffermaffen vierlappig, und die Seitenecken laufen gleichfalls in Zähne aus. Die erften Füffe find, wie bey der erften Art, Zweyter Abf[fchnitt. 193 platt und dünne , überall mit Haaren befetzt : und fo ift fie auch in den übrigen Stücken der Verften Art ziemlich gleich. Sie hält fich an den oftindifchen Ufern auf. Die Abbildung ift nach der Natur. G. Mit dickem ovalem Leibe, und fehr langen Fühlhörnern. Obgleich von diefer Gattung mir nur erft eine einzige Art ficher bekannt it, fo kann fie doch unmöglich unter eine der übrigen Abtheilungen mit Grunde recht werden, oder man könnte mit eben dem Rechte alle Krabben unter eine einzige Abtheilung bringen. Will man aber einmal Eintheilungen machen , je nachdem man findet , dafs diefe und jene verfchiedene Kennzeichen mit einander gemein haben, fo verdient diefe Krabbe fo gut, une eine jede andre, von den übrigen wegen ihrer Befonderheiten abgefondert zu werden, zumal da es leicht möglich ift, dafs in der Folge noch mehrere mit diefer verwandte Arten ent- deckt werden können ; wie ich denn felbft noch eine, vielleicht verfchiedene , Art hinzu- fügen werde. 36. Die Maske. Cancer perfonazus. Linn. Syft. Nat. 37. C. thorace hirto inequali utringque quinquedentato ,„ roftro quadridentato. D. Schulzen’s Characterifierung einer kleinen Art von Tafchenkrebfen, deren Rücken- \ fchild ein Menfchengelicht vorftellet. Hamburg. Tab. XII. Fig. yı. Wenn der Hr. Dr. Schzlz glaubt, diefe Krabbe fey vom Lirzze und feinen Nachbetern unter dem Namen biriellus benannt und befchrieben „ fo irret er fich fehr. Und eben fo fallch ift es, wenn er fagt; der Cancer perfonatus Linn. fey beym Jar. Planc. Conch. tab. V. Bbz 194 Zweyter Abfchnitt, Fig. ı. abgebildet : denn diefes ift der obige Cancer Jawatus Linn. Vielmehr ift die vom Dr. Schulz befchriebene Krabbe der gegenwärtige Cancer perfonatus Linn. ,„ und eben we- gen feines Menfchengefichts alfo von ihm benannt. Nichts wundert mich mehr, als dafs der Ritter nichts von den langen Fühlhörnern erwähnt , wodurch fich diefe Krabbe von allen übrigen unterfcheidet : vielleicht waren fie bey feinem Exemplar abgebrochen. Der Schild diefer Krabbe ift eyrund, röthlich , mit fehr feinen etwas dunkler röthlichen Körnerchen befetzt ; durch einige Vertiefungen wird ein nicht undeütliches Kalmuckengeficht mit einer breiten Nafe gebildet. An der Seite find eigentlich nur vier Dornen, der eine fteht oben an der Ecke der Augenhöhlen , die zwey folgenden an den Seiten nach der Mitte zu, und der eu an den Seiten unten nicht weit vom Ende. Hinter dem zweyten Dorn fteht noch eine kleine Erhöhung „ die aber kein Dorn genannt werden kann. Die Stirn ift gefpalten, woraus zwey Zähne entftehen , und die innre Ecke der Augenhöhle tritt auch etwas hervor, wefshalb Lizze vielleicht die Stirne als vierzahnig angiebt. Das merkwürdigfte bey diefer Krabbe find die Fühlhörner , die ganz wider die Gewohnheit der Krabben fehr lang, und auch ganz anders gebildet find. Sie find noch länger, als der Schild, borftenähnlich, und laufen fehr fpitz zu: das unterfte Gelenk ift fehr breit, wie bey den langgefchwänzten Krebfen ,„ platt, am obern Rande fein gezahnt ; das zweyte Glied ift eben fo lang, aber fchmaler „ auf beyden Seiten mit Haaren befetzt: das dritte Glied ift eben fo lang, aber zunder, mit Haaren befetzt : die Borfte felbft befteht aus lauter cylindrifchen Gliedern,, die auf beyden Seiten mit langen Haaren eingefafst find. , Unter den Fühlhörnern am Maule en. digt fich.. der Schild in eine 6 mal gezahnte Spitze. Die Scheeren find beym Weibchen nicht lang : die Arme find faft dreyeckig, doch oben etwas mehr rund: oben bey der Handwur- zel fteht auf beyden Seiten ein Dorn , und an der innern Schärfe noch einer unter dem obigen. Die Handwurzel hat oben an der inwendigen Seite einen langen Dorn, und weiter unter demfelben einen kleinern, die Oberfläche hat hie und da Körner : die Hand ift ziem- lich breit und platt gedrückt : die oBere Schärfe ift mit Haaren und drey Dornen befetzt : die aüffere Fläche hat der Länge nach eine gekörnte Linie, wovon die Körner hie und da Zweyter: Abfchnien. 193 fich in kleine Spitzen verlängern, vornemlich fteht unten am Ende derfelben, noch ein Dorn. Beym Männchen find die. Arme faft noch einmal fo lang, infonderheit ift ‘die Hand fehr geftreckt, im übrigen aber, eben auf folche Weife, wie beym Weibchen , mit Dornen befetzt. Die Füffe find: nicht lang, werden nach hinten zu immer kürzer : die Hüften find platt, die Klauen meift gerade, pfriemenförmig , an der Spitze faft hornartig durchfichtig , alle Glieder auf beyden Schärfen find mit langen Haaren befetzt. Das hinterfte Paar Füffe if beynahe über dem dritten Paare eingelenkt. Der borftenähnliche Fortfatz an der Schaale bey der Wurzel des Schwanzes an jeder. Seite, deffen Einne erwähnt, ift an meinen Ex- emplaren nicht zu finden. Vielleicht ift der C. perfozatus des Ritters wirklich noch eine von diefer verfchiedene Art, weil auch die übrigen Kennzeichen nicht ganz genau paflen. Es hält fich diefe Krabbe in. der Nordfee auf. KRondelet belchreibt pag. 565. eine Krabbe, welche er Aavus feu undaulatus. nennet. En und welche fowehl.der langen Fühlhörner „ als der langen Scheeren wegen , diefem C. perfonatus fehr ähnlich ift. Allein die Oberfläche des Schildes hat. Dornen ; die Füffe find fehr lang’und dünne, die Farbe ift ganz verfchieden, und er fagt, dafs fie grofs werde: aus allen diefen Gründen mufs fie ficherlich für. eine andere, mir noch unbekannte Art gehalten. werden. Die Abbildung ift nach der Natur, 87. Der Caflivelaunus. Cancer Caffvelaunns: Penmant British Zoology 6. Tab. VII. Fig. 13. C. thorace ovato, fronte bifurc ata: lateribus bifpinofis, antennis longitudine thoracis xqualibus.. | Tab. XIT. Fig. 72. Diefe Krabbe ift der vorigen dem ganzen Anfehen nach fo gleichförmig , dafs man zweifelhaft wird, ob man fe für eben diefelbe oder für eine eigene Art halten foll. Aus folgenden Gründen habe ich fie zu einer eigeneir Art gemacht : — Nach Peznant’s Befchrei- 196 Zweyter Abfchnitb. bung ftehen an den Seiten des Schildes nur zwey Dornen, da die vorige derfelben vier hatte: auch find in feiner Abbildung die Scheeren nicht gedornt. Eben dies fagt auch D. Schulz bey Gelegenheit feiner Befchreibung der vorigen Krabbe, er habe eine ähnliche aus Indien gekommene Krabbe gefehen ,„ mit ungedornten langgeftreckten Armen, welches ver- muthlich die gegenwärtige ift. Im übrigen ift fie der vorigen gleich, und bedarf alfo keiner unftändlichen Befchreibung. Die Verfchiedenheit der Länge der Arme bey beyden Gefchlech- tern findet man auch bey diefer Art. Sie wird aus der Tiefe des Meeres mit ausgefifcht. Zu diefer Abtheilung fcheint mir noch die von Browz in feiner nat. hiftory of Jamaica Tab. XLII. Fig. 2. abgebildete Krabbe zu gehören , indem die ganze Form mit obiger über- einkommt , nur fehlen die langen Fühlhörner : er nennet fie tbe Mamma Shrimp , und befchreibt fie folgender Geftalt: C. minor, fcuta oblonga variegata nitida, margine ante- riori (aus der Abbildung erhellet, dafs er darunter den Seitenrand hinter den Augen ver- fteht) aculeata, articulis ultimis fagittatis, Ventrale longiori & angultiori. H. Krabben, deren Schild hinten breiter wird, und die Scheeren find gemeiniglich oben wie ein Hahnenkamm gezackt. 38. Die Cocoskrabbe. Cancer Calappa. Linn. Syfl. Nat. Cancer thorace ftrigis fubimbricato gibbo , antice trilobo. Muf. Lud. Ulr. 449. Fabric. Syft. Ent. 406. 30. Spec. Inf. 502. 31. C. thorace Izvi, crenulato , angulis poflicis dilatato integerrimis, manibus criftatis. Rumphb Muf. cap. 20. Canc. Calappoides. Tab. Il. Fig. 2. 3. Seba Muf. 3. Tab. XX. Fig. 7. 8 Zweyter Abf[chnitk E97 "Petiver Gazoph. Tab. LXXV. Fig. ı1ı. Gronov.. Zooph. 959. €. thorace brevi tuberculato mutico , convexo , latiffimo:, poftice dilatato pedes contegente , manibus fuperne criftatis.. Fab. XII. Eig. 73, 74. Man hat diefer Krabbe obige Benennung gegeben, weil ihre Schaale einer halben Cocosnufs , die in Indien Kalappus heifst, ungemein ähnlich fiehet. Sie ift ohngefähr vier bis fünf Zoll breit, und nur zwey Zoll lang, flark gewölbt. Der. Schild. erweitert fich. hinten, und’ hängt zu beyden Seiten lappig herüber „ fo dafs er unten. meift hohl if. Die Oberfläche ift etwas grubicht ,„ bucklich, mit einigen Querftreifen: die Schnauze zwifchen den Augen ift kurz und zweyzahnig. Die Hände find fehr breit‘, platt, und oben wie ein Hahnenkamm Be Die Füffe find glatt, gerade;: die Klauen pfriemenförmig gefurcht.- Die Krabbe ftreckt die Scheeren niemals recht aus, kann: fie aber mit den Füflen fo unter dem Schilde verbergen, dals man von oben nichts davon fehen kann. Sie befteht faft aus lauter Schaale, hat wenig Fleifch, und: ift daher zum effen untäuglich. Wenn: fie beym: Mondfchein am Strande laüft, kann man fie wegen des glänzenden Schildes bald erkennen ; denn fonft hat fie eben die bleiche Farbe wie der. Band), und diefe Farbe behält fie auch: im Eochieis Man fängt fie blos ihres Schildes und ihrer Scheeren wegen , die man: als Sek tenheiten aufbewahrt. Ihr Aufenthalt ift in dem oft-und' weftindifchen: Meere: Wenn gleich die vom Gronovius angegebene Befchreibung bey dem C. grannlatuy angeführt zu werden pflegt, To gehört fie doch ficherlich hierher, welches fchon daraus zu. erkennen ift, dafs er die oben angezeigten. Abbildungen des Rumpb und Seba hiebey an. führt. Allein die zugleich angezeigten Abbildungen des Catesby , Marcgrau und Jonftor: gehören nicht hieher. Gronovius in feinen Anmerkungen zum gt®R Buch des Plinii hift. animal. hält diefe Krabbe für den €. heracleoticum des Ariftoteles:,. deflen: Benennung von' der berühmten Stadt Heraclea am fchwarzen Meere herrühret, Es möchte aber wohl fchwer 198 Zweyter Ab[chnitt werden, genau zu beftimmen, welche Krabben Arifoteles und Plinius unter dem Canc, berackoticos verftanden : wie ganz verfchieden ift nicht der Canc. beracleoticus des Bellonius “und Rondelet. 89. Die Leberkrabbe. Cancer bepazicus. Linn. Syf. Nat. sı. C. brachyurus , thorace verrucofo, gibbo , femiorbiculato , margine ferrato. Muf£: Lud. Ulr. 19. Linne hält diefe Krabbe faft nur für eine Varietät von der vorigen: da aber die Lappen an den Seiten des Schildes eingefchnitten find, die bey der vorigen Art hingegen völlig glatt waren , fo ift fie doch wohl für eine eigene Art zu halten. Auch find die Run- zeln des Schildes weit färker, und erheben fich bis zu kleinen Hügeln. Der Schild if überall uneben ,„ voller Höcker , am Rande überall eingekerbt , ausgenommen die hintre Seite, welche fcharf it. Der Schnabel zwifchen den Augen if fehr kurz und ausgefchnit- ten. Auch die Arme find kurz , wie bey der Calappa platt, höckrig, am obern Rande durch fieben bis acht Zähne kammartig. Der Finger geht in einen breiten Winkel aus : der Daumen ift kurz und an der Wurzel knotig. go. Die Buckelkrabbe. Cancer ferupofus. Linn. Syft. Nat. 55. Cancer brachyurus thörace tuberculato, planiufculo margine aculeato, chelis margine inferiore criftatis. Muf. Lud. Ulr. 23. Auch Zweyter Abfchniti. 199 Auch diefe Krabbe ift, wie Zinnd fagt , der Calappa ähnlich , und unterfcheidet fich veitiäinlich dadurch : die Scheeren find nicht vorne, fondern hinten gezackt ; der rechte Daume hat an der Seite keinen Anhang; der Schild ift platter, und hat einen fcharfen breitgedrückten Rand, und das ganze Thier fieht ‚häfslich und wie ein Foflile aus. Der Schild it in die Queere eyrund, durch Erhöhungen ungleich, durch Höcker rauh. Der Rand ift platt, fcharf, ungleich gezahnt. Statt des Schnabels fteht eine Narbe, wie ein fauler, wurmftichiger Knochen. Der ganze Leib ift durch Grübchen ausgehöhlt. Die Arme find dreyeckig , die Winkel gezahnt; die Hände platt, breit, hinten am Rande ge- zahnt und kammarfgig. Die Füffe find breit und gezahnt, und fo auch die Klauen. 91. Die Schamhafte. Cancer pudibundus. Grozov. Zoophyl. 950, C. thorace latiufeulo convexo , levi, undique emarginato crenato poftice contradtiore, pedes non contegente, manibus criftatis. An Gefzer Aquatil. p. 177. & 1265. Gallus marinus ? Diefe Krabbe heifst zu Martinique, wo fie zu Haufe ift, Crabe honteufe, oder Crete du Cocg. Sie kommt in der Geftalt und Verhältnifs ganz genau mit der Calappa überein , von welcher fie am meiften dadurch abweichet, dafs der Schild unten nicht fo erweitert ift, dafs dadurch die Hinterfüffe bedecket würden: er ift alfo hinten enger, und durch eine Einbucht | ausgehöhlt : oberhalb gewölbt, glatt, hin und wieder mit erhöheten Punkten befprengt, vorne gebogen, überall etwas ausgerandet und gekerbt. Die Scheeren find von gleicher Gröfle höckrig, und oben wie ein Hahnenkamm ausgezackt. Es fcheint mir fallt, dafs Gefzers Gallus marizus hierher gehöre; doch kann ich es nicht zuverläflig befiimmen ; wenigftens en fich beyde fehr ähnlich fehen. Bellonius hält diefe Krabbe für den C. beracleoticum des Arifloteles, und fagt, dafs, als er die Städte Cc 200 Zweyter Abf[fchnitr v Heracleas, wovon eine am Pontinifchen, die andre am Propontifchen Ufer liege, gefehen, habe er fich leicht überführen laffen, dafs von diefen die Krabbe den Namen bekommen; den Grund giebt er nicht an, vermuthlich, weil diefe Krabben dort fehr haüfıg waren. Sie werden auch in Rom auf dem Fifchmarkte verkauft, 92. Das Körnerfchild. Cancer granulazus. Linn. Syft. Nat. 26. €. thorace fubnodofo, crenato, angulis pofticis dilatato- quin- ausdehkakie” manibus criftatis. Fabric. Syft. Ent. 406, 29. Spec. Inf. 5o1. 30. Catesby Car. 2. tab. 36. C. chelis craflifimis. Grozov. Zoophyl. 961. C. thorace brevi bifulcato rugofo latiffimo , poftice dentato dilatato pedes contegente, manibus fuperne criftatis. Aarcgr. Brafil. lib, 9. c. 19. p. ı8. Guaja Apara. Pif Hift. Ind. p. 75. Sachs Gammarol. Tab. V. Jonfton Exf. Tab. IX. Fig. 1. Brown Jamaic. 421. Canc. 7. the trunck-Crab. C. maximus fubverrucofus, chelis majoribus compreflis dentatis. Tab. XII. Fig. 75. 76. Linne hat zwar diefe Krabbe unter die zweyte Abtheilung gebracht, und die Calappa unter die Haufe ‚ allein der Bau von beyden ift [o gleichförmig, dafs fie nothwendig beyfan- men ftehen müflen. Grozovius giebt zwar die Krabbe, welche er in der oben angeführten Befchreibung erklärt, für eine Verfchiedenheit des granzlatzs an: allein fein granularus if, wie ich fchon oben gefagt habe, der C. Calappa, und ich finde in feiner Befchreibung nichts, >“ Zwey ter Abfchnitt. 201 was fich nicht auf diefen granulatus anwenden lieffe.. Von denen ältern Befchreibungen des Maregraf, Pifo &c. will ich nicht ganz 'gewifs behaupten, ob ihr Guaja Apara diefer gra- nulatus oder vielleicht eine ähnliche Art if. Der Schild der Krabbe ift bald ganz mit Körnern befetzt, oder chagrinartig : bald voller groflen und kleinen warzenförmigen Erhöhungen; der übrigen Gleichheit wegen mögte ich bey: de nicht für zwey verfchiedene Arten halten. Von der Stirn bis nach hinten zu laufen viele blutfarbige Striemen, und wenn der Schild durch Warzen höckrig ift, fo haben diefelben runde rothe Flecken. Die hintern Seitenecken breiten fich weiter aus, und haben fünf Zähn- chen : ganz hinten hat der Schild noch einige fchwache Ecken und Ausfchnitte , und ift alfo nicht fo gerade abgeftutzt , wie er in Catesby vorgeßtellet it. Auf der Mitte .des Schildes ftehen zwey die Länge herunter laufende Vertiefungen: der Seitenrand ift bald ganz fchwach, bald gar nicht gekerbt. Die Stirn hat 2 ftumpfe abgerundete Zähne. Die Scheeren find un-- gemein breit und ftark, durch grobe Körner rauh, oben wie ein Hahnenkamm , an der lin- ken fechsmal und an der rechten fiebenmal gezackt. Die Arme haben auflerhalb einen brei- ten viermal ahnen und mit Haaren befetzten Rand. An der Unterfläche der Hände fteht bey der Einlenkung ein ftarker Zahn. Der bewegliche Finger der rechten Hand hat einen gewaltig flarken Anhang, der bis zum andern Finger herunterhängt, und oben fteht noch eine lappenförmige Erweiterung , wie aus der Abbildung bey Fig. 76. am Behen erkennt werden kann. Die Füfle krümmen fich unter dem Bauch zufammen, und find ek platt , glatt: die pfriemenförmigen Klauen haben fehr fcharfe, braune , hornartige Spitzen. 93. Der Hahnenkamm. Cancer lophos. . Muf. Herbfi. Canc. thorace bifulcato,, crenato, angulis pofticis, dilatato - quatuorden- tatis, margine pofteriore 6 dentato granulato, manibus criftatis, Tab. XII. Fig 77. Cc z 202 Zweyter Ab[chnitt. Es ift zwar diefe Krabbe dem vorigen C, granulato fehr ähnlich, aber ich muls fie doch aus vielen Gründen für eine eigene Art halten. Der Schild it fark gewölbt, hat in der Mitte der Länge nach zwey fehr ftarke Vertiefungen , übrigens if er röthlich weils, woller kleiner Hügelchen : diefe find aber kleine Körner , vielmehr ift die Oberfläche glatt und gläizend. Die Stirn gehet in zwey Spitzen aus: der Rand der Augenhöhlen it ringsherum gezähnelt ; die Augen ftehen dicht neben einander. _ Der aüffere Rand it bis an die Erwei- terung ganz fchwach gekerbt, aber jede Vertiefung hat einen purpurrothen Fleck. Die Er. weiterung der untern Ecke hat nur 4 Zähne, da die beym grawulatus fünfmal gezahnt ik: der erfte Zahn ift nur kurz und. ftumpf, die zwey folgenden find fehr ftark, fpitz, und nach vorne zu gekrümmet : der letzte ift wieder etwas fchwächer : alle find an den Schärfen mit langen, borftigen Haaren befetzt ; in jedem Einfchnitte feht ein breiter purpurfarbiger Strich „ fo wie die ‘ganze gelbbraünliche Schaale mit feinen purpurfarbigen Punkten dicht befetzt if: die Erweiterung ift viel breiter als beym C. graxzslato, und alle Zähne länger und fpitziger. Die Arme find kurz , dreyeckig, haben auflen einen runden erweiterten Rand, der mit Haaren und mit zwey Dornen befetzt if. Die Handwurzel ift pyramidalifch oder kegelförmig, die obere Schärfe verlängert fich unten bey der Einienkung in einen ftumpfen Zahn. Die Hand ift aufferordentlich breit, und wegen der fchief abgefchnittenen Handwur- zel unten faft noch einmal fo lang als oben, ganz platt, oben wie ein Hahnenkamm fieben- mal gezahnt , aber an der linken Scheere nur & mal: an der untern Fläche ftehen der Län. ge nach zwey [ehr ftark gekörnte Linien, die unten am Ende zufammenfoffen , - Raum zwifchen ihnen ift ausgehöhlt: auch fteht noch unten, nicht weit von der Einlenkung, ein ftarker Dorn : die aüflere Fläche hat noch einige Buckeln oder fchwach hervortretende Zähne. Der bewegliche Finger an der rechten Hand hat unten bey der Einlenkung einen dicken krummen Zahn oder Anhang, der fich nach dem andern Finger hinbiegt, welcher gleichfalls einen. dicken flumpfen Zahn. hat, und überhaupt kurz, aufferordentlich dick , inwendig fchwach gezahnt it, und in eine gekrümmte Spitze auslaüft; der bewegliche Finger if oben fcharf gekörnt , und: mit langen Haaren.befstzt. An der linken Scheere fteht über dem be- es 2 Zweyter Abfchnite 803 weglichen Finger eine runde lappenförmige Erweiterung: die Finger felbft find viel dün- ner, ftärker und feiner gezahnt, mit Kötnern befetzt, die dicken Zähne fehlen : die obere Schärfe ift gleichfalls mit Haaren befetzt. Beyde Scheeren find mit purpurfärbigen Flecken -» und Sprenkeln fchön geziert. Die 8 Füffe find glatt, unter der Schaale verborgen , platt: die Klauen pfriemenförmig, gefurcht. Der Schwanz des Männchens ift fchmal und. hat & Glieder : bey dem Weibchen ift er breit mit 8 Gliedern, Das Vaterland ift Ofiindien. 94. Der Zähncelafter. Cancer phrlargnss Einn. Syft. Nat. 16. C. thorace Ixvi integerrimo‘ convexo „ poftice quindecim- dentato.. | Da Linnens diefe Krabbe vielleicht nur für eine Verfchiedenheit der Calappa hält, fo weifs ich nicht, warum er fie unter eine ganz andre Abtheilung gebracht hat; und es wird dadurch beftätiget, wie unficher es iff, die Thiere blos nach einem einzigen Kennzeichen zu claflificieren, oline zugleich auf den ganzen übrigen Bau zu fehen. Der Schild ift ge- wölbt, glatt, vorne tund mit fchwachen Einfchnitten ; oben gehen der Länge nach zwey Vertiefungen bis nach hinten zu. Hinten wird der Schild breiter „ und hat dafeibfi 15 Zähn- chen. Der Schnabel zwifchen den Augen ift fehr- ftumpf und’ ausgerandet, der Schwanz ein- gebogen. Die Scheeren. find: fehr breit ,‚ platt gedrückt ‚ unten an der Wurzel‘ mit einem: Zahne bewafnet, oben ganz platt, mit 8 Zähnehen), wie ein Hahnenkamm, Der Daumen: it an der Wurzel knotig,. und biegt fich fehr krumm nach dem ftumpfen: mit Zähnen. be+- fetzten Finger.. | Das Vaterland. ift Afien. Es mufs diefe Krabbe der. vorigen fehr. nahe kommen:. N RR a u R2 By EHEN) Bar BER ‘ A . 29% Zweyter Ab[chnivs. 95. Der Höckerfchild. Cancer Zubercularus. m den. Muf. Herbfl. Cancer thorace nodofo , multidentato , angulis poflicis crenato - tatis, manibus criftatis. ii Tab. XIII. Fig. 78. Diefe fehr feltene Krabbe kommt aus dem ftillen Meere: fie it aus dem Bankifchen " Cabinet, und ich habe fie der Güte des Herrn Profeflor Fabricius zu verdanken. Dem C. Calappa kommt fie der Geftalt nach am nächften. Der Bruftfchild it durch groffe und kleine Warzen höckrig. Auf der Mitte ftehen zwey vertieft Längs-furchen. Der Seitenrand if " ganz fein gekerbt und gekörnt, und die Erweiterung hat fünf umpfe Ecken. Die Stirn hat zwey ftumpfe Zähne. Die Farbe ift braünlich.- gelb, mit röthlichen Flecken, und fchwach röthlichen faft netzförmigen Zügen. Die Arme der Scheeren find glatt, kurz, der Vorderrand fo wie bey den vorigen Arten fehr erweitert, aber nicht gezahnt. Die Handwurzel ift kno- tigt, dreyeckig, laüft oben fpitz zu, und der obere fcharfe Seitenrand ift gekörnt. Die Hände find fehr knotigt, breit, oben durch 5; Zäkne kammartig : die innre Fläche if glatt, mit einem groffen rothen Flecken in der Mitte; die Finger find kurz, an der linken Scheere hat der en ftumpfen dicken Zahn; der Daumen ift länger , eingekrümmt ‚ und hat an der Wurzel einen langen, dicken, krummen Zahn. An der rechten Scheere find die Fin. ger innerhalb fägeförmig, ohne eigentliche Zähne. _ » o 06. Die Rüffelkrabbe. Cancer forzicatus Fabric. Spec. Inf. T. II. Append. pag. 502. Cancer thorace inzquali, angulis pofti- cis dilatatis , crenatis, roftro depreflo acuto, manibus dentato- criftatis. Tab. XIU. Fig. 79. 80. - Zweyter Abfchnitk 20 Eine fehr feltfame, und aüflerft feltene Krabbe, die auch nicht eigentlich mehr un. ter diefe Abtheilung gebracht werden kann , aber noch weniger zu irgend einer andern Ab. theilung gehört. Die ganze Krabbe ift fehr platt, und thürmt fich nur in der Mitte des Schildes dreyeckig in die Höhe : diefes Dreyeck ift, wieder in der Mitte tief, und der ' erhöhete Rand ift abgerundet, und hat vier Hügelchen,, einen oben unter dem Rüffel ,„ und drey an der Bafıin. Der Rüffel felbft ift breit, laüft dreyeckig zu, und ift in der Mitte aus- gehöhlt. Der eigentliche Umrifs und die Geftalt des Schildes kann nicht deütlich durch Wor- te ausgedrückt werden, fondern if am beften aus der Abbildung zu erkennen: der aüffere Rand ift ganz flach und dünne, gerippt und eben dadurch fein gekerbt, wodurch runde und fpitzige, kurze und etwas längere Zähnchen entftehen. Die Arme find ganz platt, hinten ganz dünne, vorne etwas dicker, faft dreyeckig; der innere Rand gekerbt, und mit ab- wechfelnden längern und kürzern fehr fpitzigen Zähnen befetzt; der Hinterrand hat fehr kleine , feine Spitzen. Die Handwurzel ift klein und erweitert fich oben in eine platte Spi- tze. Die Hände find lang, dreyeckig , die Flächen ausgehöhlt, und von denen daraus ent- ftehenden drey fcharfen Rändern hat der aüffere drey , der obere fechs Zähne, und der un- tere ift blos gekerbt. Die rechte Scheere ift gröffer. Die Finger find auferordentlich kurz, am Anfang. breit, und laufen gleich fehr fpitz zu. ° Unten ift der Schild ausgehöhlt. Der Leib ift aufferordentlich klein, und fo auch die 8 Füffe , deren Ränder ringsherum einen gekörnten Rand haben. | Diefe Krabbe kommt aus Tranquebar, und ich habe.fie vom Hrn. Profeffor Fabricius erhalten. 8 Zu diefer Abtheilung würden noch folgende zu zählen feyn : ah nk Exf. tab. V. fig. 9. :C. heracleoticus. 2. Jonftor Exf. tab. VII. fig. 2. 4. C. heracleoticus hirfutus, vielleicht auch De: 3, Brown Jam. 421. C. 3. the Comb clawed Crab. Maximus chelis vagjnatis. Die Schee- ren find auf einer Seite tief eingefurcht , und auf der andern Seite gezahnt, fo dafs fie einem Kammfutteral, in welchem der Kamm fteckt, ähnlich Sehen follen, ne 206 | Zweyter Abfchnitt. ‚ I. Krabben mit ftachlichtem Rückenfchilde, Diefe letzte Abtheilung enthält wieder eine beträchtliche Anzahl, welche insgefammt diefes mit einander gemein haben, dafs der Schild, oft auch die Scheeren und Füffe, mit Dornen befetzt, oder ‘doch wenigftens fehr uneben , höckrig und knotig, viele auch noch auffer dem rauhhaarig find. Indeflen ift ihr ganzer Bau doch nicht völlig gleichförmig , fon- dern man kann mit gutem Grunde wenigftens noch folgende Unterabtheilungen machen. ı. Der Leib ift rund, kugelförmig, die Vorderfüffe find fehr lang. “2. Der Schild ik fat oval und mehr platt. 3. Der Schild ift herzförmig, fo dafs deflen Spitze nach vorne zu fteht; diefe find zum Theil mit ftarken Stacheln , zum Theil aber auch nur mit Höckern, Knoten und Warzen befetzt. 4. Der Leib ift dick, rund, höckrig, mit Haaren befetzt, die Hinterfüffe fiehen auf dem Rücken. 5. Der Leib it rund, die Scheeren find fehr lang und breit. Ich will, fo viel es möglich, diefer Ordnung folgen, da aber nicht alle Schriftteller “obige Verfchiedenheiten genau beftimmt haben, fo kann vielleicht diefe und jene Art nicht genau am rechten Orte flehen. | ı) Der Leib rund, kugelförmig, die Vorderfüffe fehr lang. % 97. Die Spinnenkrabbe. Cancer araneus. Linn. Syf. Nat. 30. C. thorace hirto ovato TEN roftro bifido, manibus ovatis. Faun. Su. 2030. Muf. Lud. Ulr. 439. It. Scan. 312. Klöluus. C. brach. hirfutus, roftro bifido connivente. - Fabric. Syft. Ent. 407. 36. Spec. Inf. 503. 40, Ström. 1. 180%, 0. 4 Peunant. Zweyter ae... "207 Pennant Brit. Zool. p 7. tab. 9. f. 16. Seba Mut, zStab. ı7. f. 4. | (02 Falskch Faun. Groenland. p. 223. C. Bnce hirfüto” Tubowäto tuberculato , roftro bifido connivente acutiufculo, manibus ovatis, cum pedibus mediocribus tereti- bus, Be rikusı Ä \ Brown Jam. 421. C. 5. the Spider Crab. minimus corpore fubrotundo, cruribus omnibus longiflimis & tenuiflimis. | Tab. XIII. Fig. gt. Die in den Syftemen Kiabe angeführte Jonftonfche Abbildung tab. 5. fig. 13. gehört N hicıher, denn dicle Krabbe foll keine Dornen haben, womit doch die Jonftonfche sings um den Schild befetzt it. Wenn gleich der Schild für eyrund ausgegeben wird, fo ift er doch mehr kugelrund, und geht vorne zwifchen den Augen in einen ziemlich langen , fpi- .tzigen , gefpaltenen Schnabel aus, Hinter den Augen fteht eine ftarke gedrückte Falte, die Oberfläche it durch Erhöhungen ungleich, die ganze Krabbe ift mit einem braunen wollig- ten Wefen überzogen ; an den Seiten ftehen auch einige Warzen. Die Arme find unbewaf- net, rund; die Hände nicht grofs, nicht ftark aufgeblafen, haben unten zwey Zähne. Die Finger find gerade, glatt. Die Füffe find lang, vornemlich das erfie Paar, rund, rauh, die Klauen pfriemenförmig, röthlich. | Bey diefer Krabbe herrfcht viele Verirrung ; keine einzige Befchreibung kommt mit ein- ander genau überein ; und da diefe Arten fehr viele Aehnlichkeit unter einander haben, fo kann vielleicht ein jeder eine andre Art Far den C. Ban Ki Es ift auch möglich , dafs | der Meinige nicht der eigentliche Linn£eifche it ; da-aber öigaien der Name nichts zur Sache thut, fo kann diefer ‚„ der dar durch die Befchreibung und Abbildung deütlich genug beftimmt ift, eben fo gut künftig der C. araneus feyn. Dd 208 | Zweyter Abf[chnite. 2 a 98. Der Rauhrücken. Cancer chabras. « Liun, Syf. Nat. 34. C. thorace hirto fuborbiculato mutico, manibus ovatis muri. catis. Muf. Lud. Ulr. 438. Fabric. Syft. Ent. 407. 34. Spec. Inf. 503. 36. Diefe Krabbe wird von Linne fo undeütlich beftiimmt, dafs ich zweifelhaft bin, ob fie zu diefer Abtheilung oder zu denen mit fägeförmigen Einfchnitten gehört. Der Schild if meift rund , platt, hat die Gröffe einer Eichel, und ift mit kurzen roftfarbigen Haaren be- deckt. An den Seiten hinter den Augen ftehen 4 fcharfe, ftarke, nach vorne zu gekehrte fägeförmige Zähne. Der Schnabel zwifchen den Augen ift fehr kurz, mit drey Dornen von gleicher Gröffe befetzt, von denen der mittelfte etwas platt und abgerundet it. Die Arme find kurz, ftachlich ; die Hände find oval, gefurcht, ftachlich, mit kleinen Höckern. Der Daumen ift gerade. Die Hüften find oval, platt, vorne Tägeförmig; die Klauen haben zwey Reihen Stacheln. u j x # Ihr Aufenthalt it in Indien. 3 ; 69. Die Blutfcheckigte Krabbe. Cancer crzenzatms. Zinn. Syt. Nat. 5o. C. thorace tuberculofo fanguineo ,„ roftro lineari truncato. Brünnich. Spol. mar. Adriat. p. 104. Scop. Carn. ı134. C. tefta triangulari , tubercule acuminato „ antice proferens ro- ftrum lineare obtufiufceulum „ latere fingulo bidentato ; pedes teretes , lines res , teftatriplo longiores. Zweyter Abfchnitt. 200 Es foll diefe Krabbe, welche fich im mittelländifchen Meere aufhält, dem C. araneo ähnlich feyn, fowohl der Gröffe als der Schaale nach. Diefe if oberhalb [ehr knotig, und voll ungleicher Höcker, die auf der Spitze weils gefleckt find ; die Grundfarbe des Schildes ift blutroth, hinten dunkeler, vorne blafler; vorne endigt er fich in einen gleich breiten gerade abgeftutzten Schnabel, an deffen Wurzel zu jeder Seite ein Zähnchen fteht. Die Scheeren find länglich, glatt, und am Körper mit zwey rückwärts flehenden Zähnchen be- fetzt. Die Finger find einwärts gekrümmt, zugefpitzt, punktirt, hinten haben fe eine mit Haaren befetzte Furche;,; inwendig an der Wurzel fteht ein dicker Zahn, und auffler dem noch einige kleinere. Die Fühlhörner find haarig. Die Füffe find gleichfalls höckrig. Es pflegt diefe Krabbe gemeiniglich mit Litophyten faft wie incruftlirt zu feyn. Man hat fie ohnweic Tergeft im Meere gefunden. 100°. Der Bock. Cancer Zircus. Fabric. Spec. Inf. 503. 39. C. thorace lanato tuberculato , roftro bifido, chelis levibus. Muf. D.' Banks. Diefe Krabbe foll dem C. araneo ähnlich feyn, nur dreymal kleiner. Der eyrunde Schild ift mit dichten Haaren bedeckt, und mit Höckern, die faft zu Dornen werden. Der hervorftehende Schnabel ift- gefpalten , mit fcharfen Spitzen. Die Scheeren find glatt, doch auf dem Rücken der Arme etwas gezahnt; die Finger find an den Spitzen weils; die Füffe rauh, mit einer gekrümmten, fcharfen, weiflfen Klaue. Wenn diefe Krabbe jung it, fo it fie überall wolligt mit buchftabenähnlichen Höckerchen. Ddz 210 Zweyter Ab[chuitt. ı01. Das Schaaf. Cancer ovis. 4 L/ “ Muf. Herb. C. thorace orbiculato, bifulcato, nodofo, lanato, lateribus utringue quatuor fpinofis, fronte quatuor fpinofa, roftro bifido, manibus lzvibus, pedi- bus anticis longiflimis. “ Tab. XIIL. Fig. $z. iz Diefe Krabbe, dem C. araneo ähnlich, ift fo wie diefe, mit einem ee wolligten _Wefen überall dicht befetzt. Wenn man diefes abfchabet, wie es in der Abbildung gefche- hen ift, um die Kennzeichen deütlicher zu erkennen, fo ift die Schaale weils ‚ in der Mitte braun, hie und da ins röthliche fallend. Der Länge nach laufen zwey bogigte höckrige Fur- chen; der Schnabel ift gefpalten, und endigt fich in zwey Spitzen. Die Stirn unter dem. Schnabel und unter den Augen hat vier Dornen, von welchen je zwey weils über einander unter jedem Auge ftehen; an jeder Seite ftehen vier ftarke Dornen, von welchen der erfte faft unter den Augen, noch unter den zwey Dornen der Stirn ftehet; zwifchen diefem und dem zweyten, der nicht weit von ihm fteht, kommt noch eine ftumpfe Spitze hervor. Der zweyte und dritte Dorn ftehen am weiteften von einander, und der vierte nicht weit vom dritten. Die Augenhöhlen haben gleichfalls an der‘ aüffern Seite eine dornähnliche Spitze. Weiter nach hintenzu fieht man auf jeder Seite eine röthliche Warze; auch ftehen dicht hinter dem Schnabel zwey warzenähnliche Erhöhungen, und noch mehrere auf dem Rücken. Die Arme find rund, glatt, werden nach oben zu dicker, und haben oben an jeder Seite eine heraustretende Höhlung ; die runde glatte Handwurzel hat dafelbft zwey Spitzen, welche in diefen Höhlungen ruhen, und fich bewegen, wie eine Nufs in ihrer Schaale. Die Schee- ren find. glatt, oft etwas aufgeblafen, oft aber auch nur klein und faft rund, an beyden Seiten von gleicher Gröffe. Die Finger find inwendig in der Mitte ausgebogen, und mit runden Zähnchen befetzt. Die Füffe haben lauter runde Glieder; die Hüften haben oben Zweyter Ab[chnits. STE: gleichfalls folche Höhlungen, in welchen fich die Spitzen des zweyten Glieds wie eine Axe. bewegen, wie es bey: den Armen gefagt ifl. Das erfte Paar Eüffe ift aufferordentlich lang‘, ‚die folgenden nehmen immer ab, fo dafs das letzte Paar kaum noch die halbe Länge des. erften hat.. ‘Die Klauen find pfriemenförmig. Bey noch nicht alten Exemplaren find die Füfle. pfirfchblüthroti, vornemlich.an der Spitze; diefe Farbe verliert fich aber mit. der Zeit,. und: die Spitzen der Klauen. werden braun. Es fcheint falt, dafs die Weibchen eben fo lange Füffe haben. Der Schwanz hat in der Mitte der Länge nach eine kielförmige, etwas knotige Erhöhung; diefe Knoten find hauptfächlich auf dem Zweyten und dritten. Gliede bey. denen: Weibchen fehr ftark. Das Vaterland ift Oftindien, + 102. Der Stachelrücken. Cancer muricasus:: Muf. Herbf.-. C. thorace orbiculato, lanato, nodofo, roftro bifido,,. lateribus fpinis- quatuor, longitudine tergi fpin®. odo, inter quas & laterales. utringue fpine | duo, Tab. XIV. Fig. 83. Es-ift diefe Krabbe der vorigen’ nahe verwandt, hat eben die Bauart‘, und ift gleichs- falls mit einem wolligten. Wefen überzogen. Der Schnabel der Stirn: ift breit, er. wenig an: der Spitze eingekerbt. Unter dem: Schnabel neben. den: Augen fteht an jeder Seite ein Dorn, und unter demfelben am unterften Rande zwey kleine Spitzen. Ueber die Mitte des Schildes: laufen gleichfalls zwey Furchen mit aus-und eingebogenen Krümmungen, und’ ihr aüfferer: Rand ift mit dicken Warzen befetzt. Gerade über die Mitte vom Schnabet-bis zum Schwanze: fteht Fe Reihe Dornen, derer gewöhnlich achte zu feyn pflegen, die zunächfi am Schnabel find. die kürzeften,. und der, welcher dicht: mitten über dem Schwanze fteht, pflegt eben der längften zu feyn ;: an jeder Seite ftehen. vier. Dornen,. und zwifchen diefen und denen: . 212 Zweyter Abf[chnitt. Dornen auf dem Rücken ftehen noch auf der Oberfläche zwey Dornen an jeder Seite, und überdem ift der ganze Rücken voller Warzen. Bey jungen Krabben find diefe Stacheln nach Verhältnißs länger. Die Scheeren find klein, und eben fo gebildet, wie bey der vorigen Art, und eben dies gilt auch von den Füffen. Auf dem dritten Gelenke des Schwanzes ftehet fo. wohl bey dem Männchen als bey dem Weibchen an beyden Seiten eine auflerordentlich dicke runde Warze, 103. Die Würfelkrabbe. Cancer cubieus. Forskael Defcr. anim. 39. C. thorace aculeato fubcubico, aculeis antrorfum majoribus multifque, manibus hifpidis, craflis. Nicht ganz genau kann ich es beftimmen , ob diefe Krabbe gerade unter diefe Unterab- theilung gehört. Der Schild ift mit Haaren befetzt, vorzüglich vorne, faft viereckig, ftach- lich; die vorderften Stacheln find gröffer und haüfiger. Die Scheeren find zweymal fo dick, als die übrigen Füffe, fehr rauh und dornich. Inwendig ift die_Scheere platt und haarig, unten dornicht. Die Finger find fehr zufammengedrückt, eingebogen, am innern Rande fcharf und fchwarz. Der Daume hat‘unten einen einzigen ftumpfen Zahn. Alle Hüften haben am obern Rande Dornen, und die Schienbeine find platt, am innern Rande dornig und mit Haaren befetzt. Man findet diefe Art bey Marfeille. 104. Die graue Krabbe. Cancer izcanns. Forskael Defer. animal. 46. C. totus hirfutus, cinereus, chelis fubtus albis, apice nudis, forcipe fufca. Auch von diefer Krahbe will ich nicht entfcheiden, ob fie hier am rechten Orte ftehe. Wenn die Füffle mitgerechnet werden, ift fie ohngefehr 6 Zoll breit. Die Stirn ift unbewafnet, Zweyter Abfchnitr. 215 die Seiten des Schildes haben 3 Zähne, die fich aber eher fühlen als fehen lafflen, wegen der ftarken afchgrauen Haare, womit der Schild und auch die Füffe bedeckt find. Die Schee» ren find unten weißs, an den Spitzen kahl, und die Zange ift braun. 105. Die Mooskrabbe. Cancer mufcofüs. Linn. Syft. Nat.34. C. thorace villofo utrinque- tridentato, roftro bidentäto lateribus unidentato. Diefe kleine Krabbe hat die Gröffe einer Eichel, und wurde von Brander im mittellän- difchen Meere gefunden. Der Schild if. faft. rund, mit fehr ln gekraüfelten Haaren dicht befetzt, daher es das Anfehen hat, als wäre er mit feinem Moofe dicht bewachfen. Vorne geht der Schild in einen Schnabel aus, der aus zwey. pfriemenförmigen parallelen Spi- tzen beftehet. An jeder Seite des Schnabels ftehet noch ein platt gedrückter Zahn. Die Sei- ten des Schildes find mit drey fpitzigen Dornen befetzt. Die Klauen find krumm, pfriemen- förmig, und an der innern Krümmung mit Spitzen befetzt.. Die Scheeren find glatt, ed förmig, die Handwurzel hat. zu beyden Seiten einen ftumpfen rückwärts gekehrten Zahn.. 106. Die Zotenkrabbe. Cancer caphaus. Linn. Syft. Nat. 33% C. thorace villofo ovato antice obtufe, poftice tridentato., Mu; Lud. Ulr.. 440. Da das Linndifche Exemplar keine Scheeren hatte, fo kann ich auch nicht gewifs be- fimmen, ob diefe Krabbe hierher gehöret, oder vorne unter die zweyte Abtheilung , wohin fie zu fetzen wäre, wenn die vom Ritter hiebey angeführte Rumphifche Abbildung Tab. 10, 214 Zweyter Abf[chnitt. fig. D. ganz gewifs diefe Krabbe wäre, allein der Ritter ift felbft hierinn ungewifs. Der Schild hat die Gröfle einer Nufs, an den Seiten fteht eine erhöhete, kaum merklich ftachliche Linie; vorne ift der Schild rauh, und hinten mit 3 Zähnen befetzt, wovon der mittelfie der größe ift. Der Schnabel ift ftumpf, und hat an jeder Seite der Wurzel einen ftumpfen Zahn. Die Füffe find glatt. Der Aufenthalt if in Indien, und am Vorgebürge der guten Hoffnung. - 107. Der Zwölfdorn. Cancer dodecos. Linn. Syft. Nat. 38. C. thorace pubefcente, fpinis duodecim, roftro bifido. Fabricius ift ungewifs, ob diefe Krabbe nicht fein Canc. longiroftris fey; allein fo- wohl die Form des Rückenfchildes, als auch die Anzahl der Stacheln felbt, if bey beyden {ehr verfchieden. Bey diefer ift der Rückenfchild eyrund. Ein Dorn fteht unten, einer in der Mitte, vier ftumpfe an jeder Seite, und noch ein kurzer am Rande. Der Schnabel ift dünn und zweyfpitzig, die Augen find weit hervorftehend ; der Schwanz ift eyrund, rauh . &h P und ftumpf. Die Scheeren find länglich oval, auf beyden Schärfen mit Haaren befetzt. Sie wohnt in Spanien. Linne fagt von diefer Krabbe, fie fey ohngefehr fo groß, wie eine Haus- grille; allein die Gröffe allein kann bey den Krabben nichts entfcheiden, weil diefe nach dem Alter auch verfchieden feyn mufßs. [ 2 2. Der Schild faft eyrund und mehr platt. 103. Der Squinado. Cancer Syuinado. Muf. Herbft. Canc. thorace ovato, inzquali, granulato, fronte bifpinofa, lateribus utrinque fpin& fepten valide hirfutz, pedibus hirfutis, Gronor. Zweyter Abf[chnitt. 215 Gro»ov: Zoophyl. 975. Canc. thorace tuberculato, margine aculeis fubulatis, anibns öreilfhr magnitudine Bean curforiorum. Scopol Ent. Carn. 1126. \ Thorax oyatus, undique aculeis muricatus, ruber, villo- fus, antice biroftris / dentibus lateralibus utrinque 7 ä .pedes corpore longiores, teretes, villis hifpidi. Brachia pedibus fimilia A manibus cylindricis, imberbi- bus, digitis fubulatis, levibus, fubzqualibus, ex livido fufcis. Rondelet lib. 18. cap. 15. p: 561. C. Pagurus. Gefner Aquatil. ı8r. | £ Aldrov. lib. 2. p. 184. Cancer Mea alius plurimis fpinis horrens, Jonfton Exf. tab. 5. fig. 5. C. Maja. =. $eb. Muf. 3. tab. ı8. fig. 2. 3. C. Maja. Petiver Gazoph. 1. tab. 155. fig. 2. The great Spider Crab. Mem. Cur. 1909. p. 3. Tab. XIV. Fig. gg. —85. u Zwifchen diefer Krabbe und dem Eine Maja und bovridus des N herrfcht eine folche Verwechfelung , a kaum zu entwickeln it, und wobey die befte Gedult ermüden mufs. Ich fetze hier voraus, dafs der Linneifche Canc. Maja die groffe Norwegifche Teüfels- krabbe = 5 mit derfelben kommt auch feine Befchreibung des Canc. Maja in der Fauna Suecica ganz genau überein; denn können aber die Oben angeführten Abbildungen des Rozzdelet , Gefrner und Jorfton nicht der Maja feyn, obgleich Liz»e fie dabey anführet. Scopoli hat diefen. Canc. Yes für den C. Maja gehalten, wie feine oben hergefetzte Befchreibung es ausweifet. Die Grozovifche Befchreibung ftimmt auch genau mit diefer Krabbe überein, welche zwar Linne bey dem C. criflatus anführt, aber, wie Fabrieins mit Recht bemerkt, gar nicht dahin paffet. Die Sebaifche Abbildung tab. XXI. fig. 2. 3. wird zwar vom Fabricio, fo wie fig. 1. bey Canel borridus citirt , die; ganz falfch; denn fig. ı. ift Canc. Maja, und fig. 2. 3. ift, eine ganz andre Krabbe, nemlich diefer Sguinado. : Rondelet nennet diefe Krabbe Pagurus ; aber ich fürchte, dafs auch er fich geirret, und dafs fie nicht der Pagurus der Alten fey. In der Provence heifst er Sgzinado, auch Gritta, Squaranchon , Crhmpele ; in Spanien Chabro. ; Ee 216 Zweyter Abfchnitt. Es giebt von diefer Krabbe zwey Arten, die ich wegen ihrer groffen Aehnlichkeit nicht gern für zwey verfchiedene Species halten mögte. Die eine ift die kleine und von mir ab- gebildete Art. Der Schild ift eyrund, platter, wie bey der vorigen ‚Abtheilung. Die Ober- fläche hat in der Mitte Erhöhungen, an den Seiten Vertiefungen, und ift mit Höckern und Körnern dicht befetzt; nur faft in der Mitte fteheß» zwey glatte blauliche Flecke, wie kleine Spiegel. Die Stirn hat zwey fehr ftarke Stacheln, welche fo, wie alle übrige Dornen, ja der ganze Schild mit gelben gekraüfelten Haaren befetzt find. Die Augenhöhlen erweitern fich oben in eine lappenförmige Ründung, die in einen gekrämmten Dorn auslaüft. Unter derfel. ben ftehen die Augen, weit aus einander, nicht nach vorne zu, fondern ganz feitwärts ge- sichtet; ihre Strucktur ift etwas verfchieden , und die Stielchen find lang und behaart. Unter den Augenhöhlen fteht ein flarker Dorn, zwifchen welchem und der Stirn das erfte Paar Fühl. hörner eingelenkt ift.. Der Seitenrand ift etwas aufgeworfen; auf demfelben ftehen 6 ftarke Dornen, noch ein kleinerer zwifchen dem erften diefer Dornen und der lappenförmigen Er- weiterung ; und zwey kleine dicht über den Schwanz. Die Scheeren find lang; die Arme find zund, "und haben. auf der Oberfläche fpitzige Körner; die Hände find lang gedehnt; von gleicher Gröffe, cylindrifch, die Finger inwendig ganz fchwach gezahnt. Die 8 Füffe haben zunde Glieder, und find zwar glatt, aber überall mit ‚gelben kraufen Haaren befetzt; das hinterfte Paar ift fehr viel kürzer. Ihre Eyer find roth „. Knallen im Feüer, und führen ftark ab, daher man fie nicht effen mufs. Ihr Fleifch ift weich Gaed füfs.. Die zweyte Art ift-von Seba tab. XXI. fig, 2. 3.. fehr gut abgebildet, daher ich fie, um nicht die Kupfer anzuhaü- fen, nicht noch einmal nach der Natur habe abbilden wollen. Dem erfien Anblick nach fcheint fie zwar von. der erften. abzuweichen, welches aber wohl nur ihrer Giöffe wegen kommt,. wodurch fich die einzelnen Theile oft etwas verändern. Alle wefentliche Stücke hat fie mit der erften. gemein, aber fie ift fehr viel gröffer; die Länge des Bruftfehildes hat wohl 8 Zoll’, die Dornen find etwas ftumpfer, die Körner auf der Oberfläche find kleine-Spitzen , die blauen Spiegelflecke fehlen, auch findet man überall nichts von: den gelben gekraüfelten Haaren, vielmehr ift fie. überall. rein. Reifchfarbig; die Arme haben kleine fpitze Dornen, au Zweyter Abfichnitr. 217 und die Füffe braune hornartige Klauen. Alle diefe Verfchiedenheiten können aber leicht durch “ den mehrern Wachsthum verurfachet werden. 109. Die Bärenkrabbe. Cancer zrfas. Muf. Herb. Cancer thorace ovato fafciculato hirfutiffimo , chelis levibus., Tab. XIV. Fig. 86. ' Herr Banks hat diefe Krabbe aus der Südfee mitgebracht, Sie if eigentlich überall ' durch braune zottigte Haare rauh; damit man aber ihre eigentliche Geftalt befler erkennen könne, habe ich vom Rückenfchilde diefes rauhe Wefen abgekratzt,, und denn findet man die Farbe fchmutzig weifsgrau, mit braunrothen unordentlichen Flecken. Die Stirn hat Zwey ftumpfe, breite Spitzen. Die Seiten haben acht bis neün ftumpfe Zähne, von denen immer 3 und 3 feft an einander hangend find. ‘Der Schild felbft ift eyrund, voller kleiner und gröf- ferer Knoten, welche a rlithen Zuftande mit langen büfchelförmigen Haaren überzogen find. Die Scheeren haben keine Haare; die Arme find rund, und haben oben drey Dornen. Der Daumen hat einen Lahn. Di Füffe find rund, die Klauen fpitz und hornartig, und alles voll fteifer brauner Haare. Die aüflern Fühlhörner find etwas länger, wie gewöhnlich ; und die Glieder derfelben an den Spitzen. mit Haaren befetzt. ııo. Die Hörnerfchnautze. Cancer cormutus. Linn. Syft. Nat. 45. C. horace aculeato, roftro fpinis corniformibus barbatis, ma- nibus rotundatis. Muf. Lud. Ulr. 445. Fabric. Syft. Ent. 407. 41. Spec. Inf. 504. 45. Forskael Defer. An. 48. An Gallorum renaife de la mer? kez 218 Zweyter Abfchnitt. Beynahe in allen Stücken kommt die Linneifche Befchreibung diefer Krabbe mit der vorigen überein, aber wegen gewiffer Verfchiedenheiten mufs ich fie doch für eine andre Art halten. Der Schild it eyrund, mit fcharfen fpitzigen Punkten befprenget. An jeder Seite ftehen fechs ftarke behaarte Dornen ; auf der Fläche drey Dornen in der Queere, und einer mehr vorne, alle find aufgerichtet, und denen übrigen gleich; noch zwey kleinere ftehen unten am Ende des Schildes. Anftatt des Schnabels ftehen zwey Dornen, welche gröffer find, wie die übrigen, fcharf, auswärts gebogen, unten haarig. Der Schnabel unter diefen Dornen ift fpitz, aufwärts gebogen, und neben den Augen ftehen noch zwey vereinigte Dornen. Die Arme find rund, glatt, kahl. Die Hände kleiner als die übsigen Füffe, auflerhalb zweymal gezahnt. Die übrigen Füffe find überall haarig. ııı. Der Chinefer. Cancer Sinicus. Linn. Mantifl. C. thorace ovato, cemprefliufculo, fpinofo, manibus pedibufque fpinofis. Der Schild diefer Krabbe ift eyförmig, etwas platt gedrückt, mit 32 Stacheln befetzt, davon am hinterften Rande an jeder Seite drey ziemlich ftarke ftehen, vorne am Rande an jeder Seite vier, vorne in der Mitte 9, wovon der mittelfte gröffer, und an jeder Seite noch zwey kleinere. Auf dem braungefleckten Rücken ftehen 5; bis 6 erhöhete lärgliche Punkte. Die Scheeren find glatt, am ee indie durch 3 Dornen fägeförmig gezahnt. Die 8 Füfle haben auch untenher einige Dornen, und eine lange fpitzige Klaue mit einer Furche. Das letzte Paar Füfle ftehet krumm ä ift mit Haaren befetzt, und die Klaue ift fpiefsförmig, flach, am hintern Rande haarig. Der Schwanz ift ohne Blätter, und die Gelenke En 3-{chwache Zähnchen. Das Vaterland ift China, Zweyter Abfchnirt. 219 3. Mit herzförmigem Schilde, deffen Spitze nach vorne zu gekehrt ift. ‚112. Die Teüfelskrabbe. Cancer Mäoja. Lan Syft. Nat. 41. C. thorace aculeato, manibus ventricofis fpinofis, digitis pe» nicillato hirfutis. Faun. Suec. 2031. It. Scan. 327. Seba Muf. 3. tab. 18. fig. ı0. tab. 22. fig. r- Pantoppid. Norw. T. 2. p. 333. Fabric. Syft.. Ent. 409. 46. Spec. Inf. sos. 51. Canc. thorace aculeato, manibus ventricofis fpinofis, digitis sale hirfutis. Grozov. Zooph. 976. C. fpinofus thorace cordato, mucronato , pedibus tantum utrinque tribus li chelis io equaliltus pede minoribus. Hanaus Seltenheiten der Natur. Tab. XV. Fig. 87: Diefe Krabbe wird fehr oft mit dem ©; horrido verwechfelt, wie folches Fabricius ge- tharı hat, indem er die fehr fchön gerathene Sebaifehe Abbildung beym €. borrido citirt, die doch ganz offenbar die groffe Norwegifche Teüfelskrabbe if. Auch wird von ihm hiebey Gro- »ov. Zooph. 973. angeführt, deffen Befchreibung doch in keinem einzigen Stücke auf den C. Maja paflet. Allein Grozov. Zooph. 976. Sehhörh zuverläfsig hierher, welche falfch beym C. borridus angeführt if. Hingegen führt er bey dem Canc. Maja Jonfl. Tab. 5. Fig. 5. an, die von der Norwegifchen Krabbe himmelweit unterfchieden ift, und auch nie zu einer folchen Gröffe gelangt. Auch Pernart citirt ganz falfch den Seba und Gronov. beym ©. borridus, wel- che beyde zum €. Maja gehören. Es heifst diefe Krabbe. in Norwegen Faufe., oder Trold- kıabbe, Teüfelskrabbe, wie fie die Fifcher nennen, weil fie nicht gefpeifet wird, Bey den. 229 | Zweyter A bfchniet, adriatifchen Fifchern wird fie Grancevoli genannt. Wenn $t, Miller fagt: die Alten haben | das Weibchen Maja genannt, fo zweifle ich, dafs dies diefelbe Krabbe feyn follte, vielmehr haben fie unter Maja die vorige Krabbe C. Sguinado verftanden „ welche doch gewifs nicht das Weibchen von diefer if. Auch wird fie wohl die Seefpinne genannt. Sie erreicht eine anfehnliche Gröffe, fo dafs der Schild zwifchen By: und vier Zoll breit, und an fünf Zoll lang zu feyn pflegt; die Füffe haben beynahe einen Fufs Länge. Die Form des Schildes ift herzförmig , hinten breit, und vorne fpitz. Der Schnabel endiget fich ‚in ein langes Horn, welches nicht nur an der Spitze gefpalten it, fondern auch zwey Ne. benäfte an jeder Seite hinter einander hat, und auf der Oberfläche mit noch le Stachel befetzt if; unten tritt an der Wurzel des Horns zwifchen den Augen noch ein langer in die Höhe gekrümmter Dorn heraus. Die Augen ftehen unter dem Horne fo dicht an einander, dafs ihre Stielchen unten zufammenftoffen, in einer gemeinfchaftlichen Höhle, die an beyden Seiten durch einen ftarken Dorn gefchützt wird. Der Rand des Schildes ift ringsherum mit vier und zwanzig ftarken Dornen von ungleicher Gröffe befetzt; die längften find über einen halben Zoll lang, und alle etwas nach vorne zu gekrümmet; zwifchen denen meifen diefer groffen Dornen fteht noch ein kleinerer. Auf der Mitte des Schildes ftehet in der Queere eine tiefe Grube, und über den Blden derfelben noch eine tiefe Höhle, fo wie auch der ganze Schild dicht hinter dem aüffern Rande ringsherum vertieft, und der Rand felbft etwas aufge- worfen ift. Die ganze Oberfläche ift mit Dornen und fcharfen Körnern von ungleicher Gröffe dicht befetzt; doch haben die längften kaum den vierten Theil der Länge von den Seitendor- nen. Die Farbe ift überall röthlich, die kleinen Körner aber pflegen gelblich weifßs zu feyn, fo wie die ganze Unterfläche. Auch der Schwanz ift mit Dornen verfchiedener Gröfle dicht bieten Die Scheren find zwar von gleicher Länge, aber die rechte ift faft noch einmal fo dick ; beyde find mit ftarken Dornen befetzt. Die Finger find breit, dick, inwendig ausge- “höhlt, auf dem aüffern Rande an der rechten Hand mit wenigen dicken, an der linken Hand mit vielen kleinen Zähnen befetzt; Alle Finger haben ringsherum braune dicke Haarbüfchel. Merkwürdig if es, dafs diefe Krabbe nur 6 Füffe hat; und noch merkwürdiger, dafs bey Zweyter Abfchnite. 7 881 groffen Exemplaren noch ein Paar ganz kleine Füffe unter dem Schwanze verborgen liegen „. die bey kleinern gänzlich fhlen. Diefe fechs Füffe find faft von gleicher Länge, breit, etwas: platt, mit ftarken Dornen dicht befetzt. Die Klauen find lang, dick, an der Wurzel ausge- höhlt,. und die Spitze ift fchwarz und hornartig, Die zwey kleinen Füffe find ganz glatt,. platt, haben nur drey Glieder ohne Klaue, und find. mit Haaren beie® Unter den Augen: ftehen il Paar Fühlhömer in einer Reihe neben einander, und aufferhalb an der Wurzel: der aüffern ftehet ein Dorn. M. H. Schackt fagt von diefer Krabbe, dafs fie durch. die Verän- derung: ihrer Birbe die bevorftehende Veränderung des Wetters anzeigen foll; ,, rarum certe „ eft nature fpectaculum, in: quo hoc peculiare deprehendimus fepius, gqtod cum ftatus celi = pluvius & madid& venöfum:. procelle ingruant, ex omni: tum: parte nigrefcat tefta tanquam: 3» Pice- obdudta, ferenitate autem eilt siiante ,„ in rubedinem & quidem- miniatam,, dilutam » vergat.. Quoties itaqgue Hanc teflam colores mutare videmus, ut fafli tam certi' non fint,. „in: dubio cceli ftatu indicando, quam didum in kae tefta indicium. Allein: fo ficher ift diefes. Kennzeichen nicht,,. da fie oft eine fchwarze fette Materie ausfchwitzt,. wie Pech, wenn man: fie an de Sonne hängt, und doch pflegt man: das: gutes Wetter zu nennen, wenn die Sonne fcheint;. z13. Die fcharfe Krabbe. - Cancer feaber: A Gronov. Zooph. 973.. C. thorace ovato‘, fcabro:,. antice produdto, pedibus longifh-- mis cylindraceis’ euren, manibus teretibus zqualibus breviffimis. Man: vergleiche die Befchreibung: diefer Krabbe’ mit der vorigen C. Maja, ob fie auch: nur in- einem: einzigen Stücke übereintreffen.. Gronovius hat zwar bey diefer den Rozdelet: und: Gefker citirt;. hieraus folgt nun fchon, dafs feine Krabbe fo wenig der Einneifche Maja feyn- kann, fo wenig es diefe beyden Abbildungen find ; allein diefe Gronovilche Krabbe ift auch: nicht die Rondeletifche ,. welches ein: jeder gleich wahrnehmen wird,. wenn er: diefe Befchreibung; 222 . Zweyter Abf[fchnitt. mit dem obigen Canc. Squinado vergleichen will. Der Schild it etwas gewölbt, eyrund, ungleich, ‘und rauh, hie und da bucklich, doch unbewafnet, vorne in einen ftumpfen Schna- bel auslaufend. Zwey kurze pfriemenförmige Fühlhörner ftehen dicht unter dem Schnabel ; die Augen gleich an den Seiten deffelben. Die Scheeren find fehr kurz, kaum fo lang wie der Schild , rund, dünne, glatt, unbewafnet; die Hände kurz, bauchig, glatt, die Finger kaum gezahnt, Die vier Paar Füffe find länglich, dünne, rund, pfriemenförmig, eylindrißh, glatt, noch halbmal fo lang, wie der Schild, die Klaue gekrümmt, fpitz. Sie wohnt im mittelländifchen Maas auch hie und da an den holländifchen Ufern, und erreicht oft die Gröffe eines Fuffes. . Gronovius vermuthet in feinen Anmerkungen über das g'* Buch des Plzii Thiergefchithte ; diefe. Krabke fey der. Hiepor den, Aröflatels Kb, kin. anna ich aber, wie ich glaube, mit mehrerm Rechte, für den gleich anfangs befchriebenen Canc. Curfor halte, ı14. Die Schreckliche. Cancer borridus. Linn. Syf. Nat. 43. C. thorace obtufe aculeato, manibus ovatis, cauda cariofa. Muf. Lud. Ulr. 442. Fabric. Syft. Ent. 409. 46. Spec. Inf. 505. 51. C. thorace aculeato nodofo, pedibus fenis , »cauda cariofa. Rumph Muf. tab. 9. fig. 1». Rotskrabbe. Petiver Gazoph. 1. Append. tab. ı. fig. 7. Great warty Crab. Tab. XIV. Fig. 88. Ich habe fchon oben beym C. Maja gefagt, dafs diefe Krabbe mit dem C, horridus gemeiniglich verwechfelt werde, woran vielleicht ein einziges falfches Citatum des Liz Schuld ift. -Denn fonft find beyde leicht von einander zu unterfcheiden, weil diefer borridzs nach der Zweyter’ Ab[chnit:. 223 der Linneifchen Befchreibung keine eigentliche Dornen haben foll ‚ womit der Maja fo reichlich befetzt if. Das Citatum Gronov. Zooph. 976. gehört nicht "hierher, fondern zum C. Maja. Der Schild diefer Krabbe hat die Gröffe einer Fauft, viele ungleiche Eindrücke, ift überall warzig, und voll Iphdiger Grbleicher Höcker. Die Stirn hat einen tief zurückgebogenen Schna- bel. Der Schwanz ift fehr grubicht, ja faft wie durchfreffen. Die Arme find durch Spitzen rauh, welche denen auf dem Schilde ähnlich find. Die Hände find eyrund, on etwas eckig, gewölbt, warzig, an der Wurzel mit ie hinterwärts gebogenen Zähnen. Der Fin- ger ift meift gerade. Die Füffe find überall mit fftumpfen Dornen umgeben. Auch diefe Krabbe _foll, wie Linneus fagt, nur 6 Füfle haben; und fo flinnmt es auch mit der Rumphifchen Abbildung überein, aber nicht mit feiner Befchreibung,, in welcher ihr 8 Füffe beygelegt wer- den. St. Müller fagt: ganze Exemplaria hätten 8 Füfle, die aber alle noch einmal fo kurz find, als die Arme, oe die Scheeren fitzen; was er hiermit fagen will, weifs ich nicht ; denn wenn auch ein Exemplar nicht vollfländig ift, fo ift es doch fehr leicht wahrzunehmen , ob die Krabbe 6 oder 8 Füffe hat; und je feltener es ift, dafs Krabben nur 6 Füfle haben, defto eher ift es dem Ritter wohl zuzutrauen, er werde hierauf fehr aufmerkfam gewelen feyn, und es genau unterfucht haben. Und die Füfle follen kürzer feyn, wie die Arme; foll das heifflen wie die ganzen Scheeren, oder wie das unterfte Glied derfelben, welches eigentlich nur der Arm heifst? “> Bei Der Ritter giebt noch eine Verfchiedenhieit von diefer Krabbe an; deren Schild ift herz- förmig dreyeckig, fehr ungleich ,„ voller Gruben, Höcker, ausgehöhlter Punkte, Knoten und Warzen. Die Stirn hat faft keinen Schnabel,‘ Farldern if£ durch eine Höhlung zurückgebogen.; Der eyförmige fiebenmal gegliederte Schwanz hat viele Warzen und Aushöhlungen ; das fechfte Glied ift. doppelt fo breit, wie die übrigen. Die Hände find gewölbt, ohne Ficken! {ehr ungleich , an der inwendigen Seite kammartig, mit einem breiten Finger. Sie hat g Füffe, ohne Warzen. Aber eben defshalb halte ich fie für eine ganz verfchiedene Art, .+ Pf 224 Zweyter Abf[chnitt. 115. Der Satuak. Cancer faruak. _ 0. Fabricii Fauna Groenlandica, p. 234,214. Cancer Phalangium; TC. brachyurus, thorace obcordato tuberculato, marginibus laterum aculeatis, roftro bifido patente obtufiufculo,, chelis teretibus fubmuricatis & pedibus longiflimis, fubcompreflis, keviufeulis. H. Egede Groenl. sr. Cranz Hift. von Grönl, 130. .. Olaffsfeus Island. 306. 996. Marg faetla. Leems Beskriv. over Finmark. 328. Suobba Bomare 4. 455. ‚ Regekrabben. Adelung Gefch. der Schifffahrten. 378. Meerfpinne, “© Orto Fabricius hat in feiner Fauna Bank diefer Krabbe den Namen Phalanginm gege- ben; da aber fchon Perznant und Fabricius diefen Namen gebraucht haben, und es leicht zu Verwirrungen Gelegenheit'giebt, wenn mehrere Artem eben denfelben Namen führen, fo habe ich diefer Krabbe ihrenBrönländifehen Namen gegeben; denn dafelbft heifst das Männ. chen von diefer Krabbe Sarzak, auch Sarztlyoak , PR vo Weibchen Tefiok. Es hat Fabri- cius bey diefer Krabbe den Cancer Maja des Jonflons citirtt, welcher aber nicht hierher gehö. set, wie er auch felbft hierinn zweifelhaft ift. Wenn Fabrieius fagt, dafs diefe Krabbe bekannt fey, fo wundert es mich, dafs die- felbe in keinem,Syftem zu finden ift. Vielleicht rühret es daher, weil, wie er fagt, diefe mit dem €. Maja oft verwechfelt wird, indem der Unterfchied zwifchen Stacheln und Dornen nicht deütlich genug angezeigt ift. Der C. Maja ift dornicht, diefe aber ftachlich, und unter- fcheidet fich noch in mehrern Dingen. Sie gehört unter die Gröften; denn der blofle Leib ift oft 4: Zoll lang, und 4: Zoll breit; die Füfle aber haben ıı Zoll, und’die Scheeren 9 Zoll der von der Wurzel der Fühlerchen rings um die Schaale laüft, ift vorne glatt Zweyter Abfchnitr. 2% _ an Länge. Das Männchen ift viel gröffer, als das Weibchen. Der Schild ift faft herzförmig , hinten breiter, rund, mit einer leichten Krümmung über den Schwanz; vorne geht er in einen kurzen, ftumpfen, gefpaltenen Schnabel mit von einander ftehenden Spitzen aus. Der etwas ‚platte Rücken ift ungleich, und bildet bey genauer Bemerkung in der Mitte die eingedrückte Geftalt eines Bechers mit einem Fußs. Nach hinten zu gehet er etwas abhängig, fo dafs er vorne und an den Seiten höher ift. Uebrigens ift er durch viele Höcker rauh, und am Sei- tenrande ftachlich. Die hervorragende Augen find fchwärzlich. Vier kurze Fühlhörner, die unten mit Haaren befetzt find. Der Seitenränder find gewiffermaffen viere; der oberfte unei- gentliche, der vonder Augenhöhle hervorgehet, ik warzig, und endiget fich vorne in einen Herschchkiden Stachel; der zweyte, unter jenem, ift gewölbt, kaum länger wie der IRopE, voll kleiner Stacheln; der dritte, welcher vom Munde bis nach dem hintern abhangenden Theile laüft, hat gröffere Stacheln, vornemlich die 6 hinterften,; der vierte unterfte endlich | 5 hinten dop- pelt und fägeförmig. Die Glieder der Scheeren find prismatifch, aber die rundlichen Hände dreyeckig, mit fcharfrauhen Ecken, übrigens glatt; die glatten Finger an den Spitzen find weils, gekrümmt, am innern Rande ERZEUDE» der Daumen ift etwas weniges länger. Die etwas platt gedrückten Füffe find glatt, eben und unten A das vierte Glied. auf der Ober- fläche voller Grübchen, das fünfte an den Seiten gefurcht. Der en vanz betchet aus fieben Gliedern. Hie und da fitzen Haare. Diefe Krabbe wohnet in tiefen le und fie kommt im Frühling näher ans Ufer, um fich zu paaren. Alsdenn fi ehet man, wie das Männchen das Weibchen mit feinen Armen umfaflet, und auf dem fitzend, ziemlich gefchwind herumgehet. Ihr Gang ift zwar langfam, doch Be: fie die Beüte mit unglaublicher Gefchwin- digkeit zu Hehrdlben, Sie wird mit ‚Fifchergabeln gefangen, und ift gekocht denen Grönlän- dern eben fo fchmackhaft, wie der gemeine Tafchenkrebs, obgleich die Einwohner von Kiofar Syflel in Süder Island fie für unefsbar halten. Er it vornemlich in Island am Weftlande fehr haüfig, und wird von den Dänen dafelbft unter dem allgemeinen Namen Tafchenkrebs begriffen Am meiften wird er von den weiffen Strandmeren gefucht und gegeffen. Ff3z3 236 Zweyter Abf[chnitt. 116. Die Kammfchnautze. Cancer criflatus. Einn. Syf. Nat. 44. C. thorace aculeato, roftro bifido, criftato, manibus teretibus. Muf. Lud. Ulr. 443. Fabric. Syft. Ent. 407. 33. Spec. Inf. 503. 43. C. thorace aculeato, rofiro porredto &h, bifido criftato, pedibus aculeatis. Mit Recht fagt Fabricius, dafs die Linneifche Synonymen bey diefer Krabbe kaum hier- her gehören können. Gronov. Zooph. 975. habe ich fchon oben beym Canc. Sguinado ange- führt, weil feine Befchreibung genau dahin paflet, aber bey diefer Krabbe kein einziges Kenn- zeichen eintreffen würde. Ferner hat Linz des Rumpb Canc, fpinnfum tab. 8. fig. ı. bey die- fer Krabbe angeführt, allein die Linneifche Befchreibung fimmt mit der Rumphifchen Abbil- dung gar nicht zufammen. Der Canc. criffatzs foll eine kammartig gezackte Schnautze haben, da doch der C. /pizofus des Rumpbs eine ausgefchnittene Stirn, und gar keine Schnautze hat. Mehrere Widerfprüche wird ein jeder finden, der beyde.mit einander vergleicht. Diefe Krabbe alfo, welche im Afiatifchen Meere wohnet, hat gewiffermaffen einen ey- förmigen Schild, ‘der vorne fpitzer zugehet. Es ftehen auf demfelben viele Dornen, vornem- lich auf dem aüflern gewölbten Umrifs; zwifchen diefen Dornen ftehen -fehr viele kleine Sta- cheln, fat von gleicher Gröffe. Die Augen find mit zwey erweiterten kammartigen Dornen umgeben. Der Schnabel ift halb gefpalten, etwas breit, herabhangend. Die Arme find cylin- drifch, die Hände länglich rund, mit erhabnen Punkten, an der Wurzel fliehen zwey rück. wärts gebogene Zähne. Die Füffe find cylindrifch, an der Spitze fchwach dreyzahnig, mit erhöheten Punkten befprenget. k Zweyter Abf[chnirt. O2 u 117. Der Stachelwimper. Cancer fapercilofns. Linn. Syft. Nat. 45. C. thorace aculeato, fpinis ocularibus ramofo - trifidis ,, manibus. teretibus. Muf. Lud. Ulr, 444: 15.. Seba. Muf. 3. tab. 18, fig. ı1.. Tab. XV. Fig, 99 Diefe Indifche Krabbe hat fehr viele Achnlichkeit mit dem voriger €. eriffatus.. Der Schild ift eyrund, länglich, Klein, wird: vorne fchmäler, und ift fehr ungleich oder warzig.. Am Rande auf beyden Seiten ift er mit 4 bis $ BR nenlenigen, ftumpfen,, gerade aufge- richteten Dornen. sehen ;. zwey aber ftehen noch auflerdem auf der Höhe des Rückens. Vorne gehet der Schild in drey Aefte oder Zacken aus; deren mittelfter ift platter, einwärts gebogen, länglich, halbgefpalten, und dehnet fich zum Schnabel aus; die Seitenäfte find bis zur Hälfte dreyzackig, ftumpf, cylindrifch, und unter diefen ftiehen die Augen. Von denen Schwanzgliedern ift das vierte bucklich. Die Arme find unbewafnet, die Hände etwas und, einfach, glatt, und haben an der Wurzel zwey rückwärts gebogene flumpfe Dornen.. Die Füffe find glatt, mit wenigen Haaren befetzt, und die Hüften find an. der Spitze gewiß fermaflen dreyzahnig ;; die fcharfe Klaue ift pfriemenförmig. ı18. Die Schnautzenkrabbe. Cancer roflratus: Linn. Syit. Nat. 37. C. thorace pubefcente obcordato;,. dorfo fpinis- duabus eredis;, manibus oblongis compreflis. Faun. Suec. 3027. Fabr. Syft. Ent. 407: 37..Spec. Inf, 503. 41. -Pennant Brit.. Zool. p. 8. tab. 9. fig. 17: C. phalangium. 228 Zweyter Abfchnits, Jonft. Exf. C. minutior. tab. 6. fig. 13. a Rondelet p. 575. Aranea cruftata. Gefzer aquat. p. 95. Ada Helv. T. 5. p. 464. n. 449. in‘ Tab. XV. Fig. 90. Obgleich Pennant in der Befchreibung und Abbildung feines C. phalang. keine Stacheln auf dem Schilde angiebt, fo habe ich doch, um die Arten nicht eher zu vermehren, als wo ich meiner Sache gewils bin, diefelbe wegen der groffen Aehnlichkeit mit hierhergezogen, zumal da, wie bekannt, Pennant kein fehr genauer Beobachter it. Die vom Gronov. befchrie- bene Krabbe in den 44. Helv. loc. eit. fcheint hierher zu gehören, eher als bey dem Canc. longipes, wie er dafür hält. Bey diefer hat zwar auch der Schild keinen Stachel, allein fein Exemplar war auch nur klein, und alfo konnten auch die nicht groffen Dornen leicht unmerk- lich feyn. Der Leib diefer Krabbe ift klein, herzförmig, und gewiffermaffen kegelförmig rund. Der Schild hat vier Buckeln, oder gewölbte Erhöhungen, die eine nimmt den ganzen Vorder- theil ein; auf diefer ftehen drey Spitzen in einem DreyecK, die unterfte ift die längfte, und faft ein Dorn zu nennen ; zwey Buckeln nehmen die beyden Seiten ein, auf der Mitte jeder fteht ein fpitziges Körnchen ; die vierte Buckel ift über dem Schwanz, auf deren Mitte fteht ein gerade aufgerichteter Dorn. Der Schnabel laüft ziemlich lang in eine ftumpfe Spitze aus, welche zwar nicht ganz durchgefpalten ift, aber doch wegen einer tiefen Furche wie gefpalten ausfiehet. An diefem Schnabel fitzen die Augen nach auswärts gekehrt auf ziemlich langen Stielchen. Ueber den Augen ftehen die Fühihörner, welche ziemlich lang find, weit über den Schnabel wegreichen, und mit Haaren befetzt find. Die Scheeren find mehr als zweymal fo lang, wie der Schild; die Arme haben die Länge des ganzen Schildes, find meift rund, haben am obern Rande drey ftumpfe Zähne, und auf der Oberfläche einige fcharfe Körner. Die Handwurzel ift nach Verhältnifs fehr lang, rund, mit einigen Körnern, und oben mit einem flumpfen Zähnchen befetzt, inwendig haarig. Die Hände find ziemlich lang, etwas platt, haben bey der Einlenkung an jeder Seite ein fumpfes Zähnchen, und auf der obern Zweyteorwabfcohnitk 229 Schärfe einige Körner. Die Finger find ziemlich breit, faft überall gleich dick ; der bewegliche Finger hat inwendig unten einen breiten, und m der Spitze viele kleinere Zähne, fo wie auch der unbewegliche. Die Füffe find fehr dünne und lang, werden nach hinten zu immer kürzer, fo dafs das erfte Paar viertehalb, und das letzte Paar drittehalbmal fo lang ift, wie der Schild, wenn die Schnautze mitgerechnet wird ; fie find insgefammt mit Haaten befetzt. Die Klauen find krumm , und nehmen nach Verhältnifs der Füffe auch an Länge ab. Diefe Krabbe ift -in der Nordfee fehr gemein, und man ziehet viele mit einemmal in verwickelten Klumpen aus dem Walffer. s 119. Das Borftenhorn. Cancer fezicornis. Slabber mikrofcop. Wahrnehm. tab. 18. fig. 2. Canc. thorace cordato inzquali, roftro in feta longiflima exeunte, manibus pedibusque longiflimis. Tab. XV. Fig. 91. Diefe Krabbe kommt der Geftalt nach der vorigen fehr nahe, der Rückenfchild hat & Zoll, und laüft vorne in einen Schnabel aus, der endlich fo fein wird, wie ein Pferdehaar.: Untenher if er bis zur Hälfte mit feinen Härchen befetzt. Die Schnautze hat unten einen Bauch, in der Geftalt eines halben Eyes, welcher fich gegen dem runden Rückenfchild endi- get. Die Wurzeln der Füffe ftehen wie ein Kranz rund um den Schild. Die Scheeren haben fünf Glieder; am Ende des dritten flehen zwey fcharfe Dornen. Die Finger find rauh, inner- halb fchwach gezahnt. Die Füfle find fehr lang. Die ganze Krabbe ift ungemein zart; unten ift die Schaale, welche den eentlichen Leib bedeckt, nur ein zartes Haütlein, welchen; wenn es trocken ift, bis an die Füffe durchlichtig if. Die Farbe it lichtbraun, 230 | Zweyter Ab[chnitt. ‚120. Der Langfchnabel. Cancer longiroflris. Fabric. Syft. Ent. 408. 42. Spec. Inf. 504. 46. C. thorace aculeato porrefto adlcen. dente, roftro acuto bifido, pedibus longiflimis. Tab. XV. Fig. 92. Ich habe fchon oben beym C. dodecos gefagt, dafs Rubricius zweifelhaft fey, ob fein C. longiroftris nicht der Canc. dodecos Linn. fey. Ich habe oben die Gründe gefagt, warum ich nicht. diefer Meynung bin. Der Schnabel diefer Krabbe hat zwey lange gabelförmige Spi- tzen, und wie Fabricius bemerkt, hat diefer Schnabel oft faft die Länge des Schildes. Ueber den Augenhöhlen erweitert fich der Schild, und laüft in einen ftarken Dorn aus. Unten if der Rand der Augenhöhlen gleichfalls mit einer Spitze befetzt; auch die aüffern Seiten der Augenhöhlen laufen in eine ftumpfe, ausgehöhlte Spitze aus. Der Schild hat auf der Ober- fläche fünf Wölbungen; die oberfte nimmt den ganzen Vordertheil des Schildes ein; auf der- felben ftehen verfchiedene ftumpfe Erhöhungen und fpitzige Warzen. Die zweyte und dritte Wölbung nehmen die Seiten ein; auf jeder ftehen einige ftumpfe Spitzen, und ein langer Dorn. Die vierte Wölbung fteht unter der erften faft in der Mitte zwifchen der zweyten I dritten, und ift meift glatt; die fünfte fteht unten über dem Schwanz, und hat einen aufge- richteten Dorn; zwifchen diefer und denen zur Seiten tritt noch bisweilen, aber nicht allzeit, auf jeder Seite eine Spitze hervor. An jeder Seite hinter den Augenhöhlen fteht noch ein ftar- ker Dorn. Der untre Rand des Schildes ift hie und da etwas ausgefchweift, am meiften in der Mitte über dem Schwanz. Ueberhaupt ift hier zwifchen groffen und kleinen Exemplaren, in „Anfehung der Anzahl und Lage der Dornen und Erhöhungen, manche Verfchiedenheit, Die Scheren find ziemlich lang; die Arme unten dünner, und laufen nach oben breiter zu; fie find rund, oben, meift an der Wurzel ftehen zwey Dornen, und einer inwendig bey der Einlenkung ; der Rand unter der Handwurzal ift dreylappig, jede Lappe laüft in einen kleinen Dorn Zweyter Abf[chnitt. 231 Dorn aus. Die Handwurzel ift höckrig, die Hände find glatt. Die Füffe find rund, hie und da mic ftumpfen Körnern befetzt ; die hintern werden immer kürzer. Im natürlichen Zuftande it diefe Krabbe mit einem wolligten Wefen überzogen. Sie lebt im mittelländifchen Meere. ı21. Der Langfuls. Cancer longipes. Linn. Syft. Nat. 47. C. thorace aculeato, manibus ovatis fcabris, pedibus pofterio- ribus en Muf. Lud. Ulr. 446. 17. Fabric. Sykt. Ent. en 49. Spec. Inf. 506. 56. Rumpb Muf. tab. 8. fg. 4) i Da der Ritter bey diefer Krabbe den Rumph loc. cit. anführet, fo habe ich es auch ge- than, obgleich feine Befkhräißutig nicht genau mit jener Abbildung überein kommt. Denn die Arme diefer Krabbe follen dick, kurz, ftachlich, die Hände eyrund, bucklich, ftachlich feyn; bey der Rumphifchen Abbildung aber find die Arme und Hände lang, ganz fadenförmig dünn, überall von gleicher Dicke, ohne Stacheln und Höcker. Uebrigens ift der Schild herzförmig, bucklich, fo grofs, wie eine Pflaume; auf dem Rücken ftehen vier aufgerichtete Dornen; ein fcharfer Dorn hinter den Augen; der Schnabel ift gefpalten und fpitz. Die Füffe find lang, rund, unbewafnet, die Klauen pfriemenförmig und etwas rauh; Line fagt: pedibus pofte- rioribus longiffimis; foll dies heiffen, wie es Sr. Müller überfetzt hat, dafs die hinterften Fülle die längften find ? dies ffimmt aber nicht mit der,Rumphifchen Abbildung überein, und noch weniger mit der Analogie, weil bey allen langfüfligen Krabben das vorderfte Paar das. _ längfte it; und einen folchen merkwürdigen Umftand follte denn doch der Ritter in der weit- laüfigern Befchreibung diefer Krabbe im Muf. Lud. Ulr. nicht übergangen haben. Allein oft werden auch die Scheeren Füffe genannt, und im Gegenfatz mit diefen werden oft alle übri- gen Füffe pedes pofteriores genannt; es kann alfo der Sinn des Ritters feyn, dafs die Füffe überhaupt fehrlang, und länger als die Scheeren find. Gg 232 Zweyter Abf[chnitt. Tab. XVI. Fig. 93. Ich bin immer noch ungewils, ob diefe Krabbe des Linn longipes fey, oder nicht; in vielen Stücken kommt fie demfelben näher, als die Rumphifche Abbildung, aber in vielen Stücken kommt fie auch nicht mit der Befchreibung überein. Auf dem Schilde fliehen nicht vier, fondern zwey beträchtliche und viele kleinere Spitzen. Die Arme und Scheeren find nicht kurz zu nennen, auch nicht höckrig noch ftachlich; die Füfle hingegen find mit einem Dorn bewafnet. Um indeflen die Arten nicht zu vervielfältigen, will ich diefe Krabbe fo lange für den Linneifchen C. lorgipedem halten, bis die Erfahrung mich eines andern belehren wird. Der Schild diefer Krabbe hat wie die vorigen fünf Hauptbuckeln, zwifchen welchen noch einige kleinere ftehen. Die erfte nimmt den ganzen Vordertheil ein; auf demfelben ftehen fieben kleine Spitzen in folgender Ordnung: oben drey neben einander, unter diefen zwey neben einander, und unter diefen zwey etwas ftärkere hinter einander. Die zweyte Buckel ift unter der erften, auf diefer fteht, ein ftarker Dorn; die dritte fieht unter diefer dicht über dem Schwanz, und hat auch einen ftarken Dorn; die übrigen zwey nehmen die beyden Seiten ein; und jede hat vier kleine Spitzen; auf denen kleinern dazwifchen liegenden Buckeln ftehen auch hie und da kleine Spitzen. Der Schnabel ift ziemlich lang, breit, in die Höhe gerichtet, oben gefpalten, und über die Mitte deffe.ben laufen zwey erhöhete Linien herunter, fo wie auch die aüffern Seiten deflelben einen erhöheten Rand haben. Die Augen fiehen dicht an der Wur- zel des Schnabels; die Auzenkehlen dehnen fich in die Höhe, fat bis an die Mitte des Schna- bels; dafelbft endigen fie fich in einen hervorftehenden Zahn; hinter diefen find die Fühlhör- ner eingelenkt, welche fo lang find, bis an die Spitze des Schnabels. Ringsherum find die Ränder der Augenhöhlen eingekerbt, und haben vier Zähne. An der Bruft, gerade über die Einlenkung der Arme fteht ein flarker Dorn. Die Arme haben die Länge des Schildes bis an den Schnabel, find rund, gehen oben dicker zu, und haben bey der Einlenkung der Hand- wurzel zwey ftumpfe Zähnchen. Die Handwurzel ift rund, etwas aufgeblafen. Die Hände find lang, cylindrifch, glatt, unten bey der Handwurzel treten über diefelbe zwey runde ftumpfe Zähnchen vor. Die Finger find an der inwendigen Seite etwas ausgehöhlt, än der Zweyter Abf[chnitt. 233 obern Schärfe fein gezahnt, und mit einigen Haarbüfcheln befetzt. Das erfte Paar Füffe ift dreymal fo lang, wie die Scheeren, oder fünfmal fo lang, wie der Schild, den Schnabel mit- gerechnet ; die Bern Füffe nehmen immer mehr an Länge ab, fo dafs das letzte Paar nicht viel mehr als die halbe Länge des erften hat. Alle Glieder find rund; die Hüften find das | längfte Glied, und haben oben am Rande eine kleine Spitze. Sie find zwar mit einem fchmu- tzigen fandartigen Wefen überzogen, wenn man aber diefes abfchabet, fo ift die Schaale un. . gemein glatt, fchön weils, mit pfirfchblüthrothen Banden und Klauen. Ich habe diefe Krabbe aus Oftindien erhalten. 122. Der Stachelträger. Cancer JBinifer. ! P, Linn. Syft. Nat. 48. C. thorace poftice uniaculeato inzquali, pedibus fecundi paris longiffimis.' Muf. Lud. Ulr. 447. Fabric. Syft. Ent. 409. go. Spec. Inf. 506. 57. Von diefer 'afiatifchen Krabbe ift wenig zu fagen. Der Schild ift eyrund, ungleich, etwas rauh, und endiget fich hinten mit einem in« die Höhe gerichteten Zahn; auch fteht ein folcher Zahn an jeder Seite ohnweit der Bruft. Der Schnabel ift fadenförmig, an der Spitze gefpalten. Die Arme find fadenförmig, glatt, das zweyte Fufspaar ift das längfte; allein im -Muf. Lud. Ulr, erklärt fich der Ritter anders, nemlich: er verftehe unter dem zweyten Fufspaare das erfte Paar von den acht Füflen. Wie a der Ritter hiebey Rzmpbh. Muf. tab. 8. fig. 3. anführen kann, begreife ich nicht, da er felbft die dafelbft abgebildete Krabbe für das Männ- chen des C. /ongimani ausgiebt. Gg23 234 Zweyter Ab[chnitt. 1253. Der Achtdorn. Cancer zribulus. Linn. Syk, Nat. 35. C. thorace fpinis odto, pedibus filiformibus, roftro bifido. Fabric. Syft. Ent. 407. 38. Spec. Inf. 503. 42. Der Schild ift herzförmig, gewölbt, und hat vier Buckeln, zwey ftehen an den Sei. ten, zwifchen diefen ein kleinerer, und einer mehr vorne auf dem Rücken; auf jedem ftcht ein gerade in die Höhe gerichteter Dorn; aufferdem ftehen noch zwey Dornen hinten, und zwey am Schnabel; diefer ift gefpalten; die Füffe füind fadenförmig, lang, unbewafnet. Sie hält fich im mittelländifchen Meere auf. 124. Das Haarfchild. Cancer ?uber. Linn. Syft. Nat. 40. C, thorace rugofo villofo utringue quinquedentato, palmis pofticis ovatis. Fabric. Syk. Ent. 408. 44. Spee. Inf. 504. 49. C. thorace hirto cordato utringue quinquedentatos ‚manibus unidentatis apice nigris. Ich zweifle fat, dafs der C. Buber des Linne und Fabrici? eine, und eben diefelbe Krabbe fey. Ja ich bin zweifelhaft, ob der Linneifche C. pxber hierher gehöre, oder nicht vielmehr zu denen, welche Schwimmfüffe haben. Hier ift indeffen feine kurze Befchreibung. Der Schild ift runzlich, rauhhaarig, an beyden Seiten fünfmal gezahnt, und die Hinterfüffe find unten oval, Sie lebt im adriatifchen Meere. Zweyter Abf[chnitz | 235 125. Die Vierzackfchnautze. Cancer zesraodon. Pennant Brit. Zool. 7. tab. 8. fig. 15. Canc. thorace cordato inzquali, fpinofo ; roftro quadrifido. Diefe vom Penmant abgebildete Krabbe hat eine vierftachlichte Schnautze, wovon die zwey mittelften Dornen die längften find. Der Schild ift herzförmig, flachlich, uneben; die Schenkel find lang, und die Beine dünne, Sie bewohnt die Infel Wigke Da die Abbildung in feinem Werke nicht deütlich, und die Unterfcheidungskennzeichen nicht beflimmt genug ausgedrückt find, fo halte ich es für überflüffig, fie noch einmal zu copiren. 126. Der Dornrücken. Cancer dorfetzenfis. Pennant Brit. Zool. 8. tab. 9. fig. 18. c. thorace cordato, dorfo fpinofo , pedibus anticis longiffimis, Der Schild diefer Krabbe ift herzförmig, rauh, und gekrämmet, voll feiner Dornen, fehr dick; die Klauen lang, die Beine fehr dünne, und das vorderfte Paar ift länger, als die übrigen. Diefe Pennantfche Befchreibung it fehr unbeftimmt, fo wie auch die folgenden ; und die Zeichnungen find nicht deütlich genug, und würden durch das abermalige Abcopiren noch unkenntlicher werden. 236 Zweyter Abfchnite 127. Die Höckriche. Cancer tuberofas. Pennant Brit. Zool. 8. tab. 9. fig. 19. C. thorace tuberculato, lzvi, roflro parum bifido, pedibus brevibus. . Der Schild ift höckrig, der Rücken glatt, die Schnautze etwas weniges gelpalten ; die Scheeren fchmal, die Füffe kurz. en | 128. Die Rauhe. Cancer afper. Pennant Brit. Zool. 8. tab. 9. fig. 20. C. thorace cordato, fpinofo, villofo, roftro bifido, manibus pedibufque brevibus. Der Schild herzförmig , die Schnautze gefpalten, die Füffe und Scheeren kurz, diefe und der Schild rauh und dornig. 129, Die Langnafe. Cancer zafutıs. \ Fabric. Spec. Inf. 503. 38. Iter Norw, 2o. Jun. Der Schild ift überall ftachlich, die Schnautze gefpalten, unten fteht ein einziger Zahn, und oben zwey. Sie hat die völlige Geftalt der Spinnenkrabbe, ift kaum doppelt fo grofs, i wie eine Erbfe. Die Augen find fchwarz. Der Schild und die Füffe und Arme find überall mit gerade ftehenden ftarken fpitzigen Dornen bedeckt. Die Scheeren find eyrund und dornig. Zweyter Abf[chnitt, 237 130. Die Scorpionkrabbe. Cancer feorpie» Fabrie. Spec. Inf. 504. 47. It. Norw. d. 9. Aug. C. thorace pubefcente fpinis qua- tuor eredtiis, pedibus anticis longiflimis. Der Schild ift bärtig,. mit 4 aufgerichteten Dornen, das erfte Fufspaar it das längfte.. Er ift klein, und wohnt an norwegifchen Ufern. ‚Er ift kleiner , als C. phalangium , deffen völlige Geftalt er hat. Der Schnabel ift kurz, Rumpf, dreyfpitzig durch drey gleiche Zähne 5 ein nn unten fichender ik er viel kürzer. Der Da neben den Augen ift gerade und ftark. Der Schild ift röthlich, hat vier aufgerichtete ftarke Dornen, zwey gröffere auf dem. Rücken. Die Hände find kurz, fadenförmig, glatt, das erfte Paar Füffe ift das längfte; die Farbe ift an den Füflen roth, mit weils punktirt. 131. Die Erdfpinnenkrabbe. Cancer phalangium. Fabric. Syft. Ent. 408. 43. Spec. Inf. 504. 48. €. thorace pubefcente antice fpinis tribus eredtis acutis, poftice tuberculis obtufis, roftro bifido: Der Schild ift bärtig, vorne mit drey gerade aufgerichteten. fcharfen Dornen, hinten voll ffumpfer Höcker, die Schnautze gefpalten. 238 Zweyter Abfchnitt. ..; 132. Die Zipperleinkrabbe. Cancer gonagra. Fabric. Spec. Inf. 505. 53. C. thorace antice nodulofo dentato, manibus nodulofis. Die Gröffe ift fehr verfchieden. Der Schild ungleich, vorne voller erhabener, ftumpfer Knoten, am Rande zu beyden Seiten fiebenmal gezahnt. Anftatt des Schnabels ift die Stirn vorne gefpalten; die Arme find glatt, die Handwurzel und Hand oberhalb voller Knoten ; die Finger ftumpf gezahnt, braun. Die acht Füffe platt und haarig. Man findet fie zu Ja- maica. 133. Die Knotige. Cancer nodulofus. Fabric. Spec. Inf, sog. 54. C. thorace undique nodulofo crenato , pedibus digito fpinofo, Sie hat die Geftalt der vorigen ; anftatt des Schnabels ift der Schild vorne ausgefchnit. ten, oberhalb überall mit ffumpfen hohen Knoten bedeckt; der Rand gekerbt. Die PER find kurz, die Hände knotig, die Finger fchwarz. Die 8 Füffe find kurz, auf dem Rücken mit Haaren eingefalst, die Klauen fchwarz, mit vielen aufgerichteten ftarken Dornen be. fetzt. 134. VERSUCH BEINER NATURGESCHICHTE KRABBEN uno KREBSE &-.- VvoN $0HANN FRIEDRICH WILHELM HERBST &e. &r. ANCHERWEAE. SH H EFT. Taf. XVII — XXL HT Nm: Diefes Heft koftet mit illum, Taf. 2 Rthlr. 18 Gr. ERS — — fchwarzen Taf. ı Rthlr. 12 Gt, BERLIN uno STRALSUND, BEY GorruLırs Auscust Lance ah: 7 90. yı PER WER De mo a Be “ gt ar een B A - t E + k ‘ N a Be en Nachricht an den Lefer. RB, haben viele Freunde der Natur, und die zum Theil gütige Beförde- rer diefes Werks gewefen find, über die langfame Fortfetzung deflelben gegründete Klagen geführt. Ich glaube hiebei völlig gerechtfertigt zu feyn, wenn ich verfichere, dafs daffelbe fchon im Manufeript fertig war, ehe ich es im Verlag gegeben habe, Der felige Füesly in Zürich bat mich fehr, ihm die Herausgabe deffelben anzuvertrauen. Vermuthlich hinderten feine verwickelten Gefchäfte und häuslichen Unruhen fowohl die fchleunigere Betreibung deflelben, als auch die forgfältige Auf- ficht, die bey folchen Werken fo nöthig ift, daher man in den letzten Heften eine groffe Vernachläßigung bey den Abbildungen wahrnimmt. Durch feinen Tod blieb die F ortferzung deflelben gänzlich liegen, da die Handlung diefelbe bald zu übernehmen verfprach, bald wieder zu- rückzog, und endlich den ganzen Verlag an den hiefigen Buchhändler Herrn Langen verkaufte. Dafs die Fortfetzung diefesWerks durch diefe _ Veränderung des Verlegers fehr gewinnen werde, ift nicht ohne Grund zu hoffen, da, wie bekannt, derfelbe feinen Verlagsbüchern gern die möglichfte Vollkommenheit zu geben fücht, und da befonders auch die Kupferftecher und Mahler nun beftändig unter meiner Aufficht arbei- ten, welches vorher bey der großen Entfernung nicht möglich war. Ich hoffe, der letzte Heft diefes Theils werde fchon hiervon eine ficht- bare Probe geben. Ueber das, was bisher zum Lobe oder Tadel die- fes Werks gefagt ift, kann ich mich hier nicht einlaßen. Das Werk mag felbft für fich reden, und die fchiefen Urtheile derer, die fchon in ihrem Tadel fo viele Blöffen geben, die da zeigen, dafs fie nichts von “5 vv. | Nachricht an den Lefer. der Sache verftehen, können demfelben nie nachtheilig werden. Wer da weils, was für Schwierigkeiten man findet, wenn ınan fich in ein faft noch ganz unbearbeitetes Feld einläfst, zumal wenn man die Gefchöpfe gar nicht inihrem natürlichen Zuftande beobachten und auffuchenkann, der wird gewifs kleine Unvollkommenheiten gern überfehen. Mit diefem erften Bande ift nun die Befchreibung der eigentlichen Krabben geendigt. Sollten mir in der Folge noch neue Arten vorkommen, fo werde ich fie noch zu Ende des Werks anzeigen, Der zweite Theil wird nun die langgefchwänzten Krebfe enthalten, der aber wegen der weit wenigeren Arten nicht die Stärke des erfteren haben wird. Einige bemerkte Druckfehler, ‚welche leicht Verwirrung machen könnten, finde ich noch anzuzeigen für nörhig. Seite 173 Zeile 16, auffauget, lies ausfauget. u A 5, tab. XV, lies XIV. - 228 - 4, tab. XV, lies XVI. - 229 .- 12, tab. XV. lies XVI. "230 4, tab. XV, lies XVI. 241 von hier an bis zu Ende des Bogens läuft die Seitenzahl um zwey Zahlen vor, da fich der Bogen Hh eigentlich mit 239 anfangen follte. 248 Zeile I, 145 follte 144 feyn, und fo läuft bis zu Ende des Bandes die Nummer um eins vor. Auch ift unter der dritten Zeile Tab. 19. Fig. 104. ausgelaffen, - 254 Zeile 6, 141, lies 149. Andere geringere Druckfehler bitte ich zu überfehen. HERBST. Zweyter Abfchnitt, Bl ‘ x 134. Die deutfche Krabbe. Cancer germanns. Linne Syf?. Nat. No, 49. €. thorace inaequali, fpinaaltera frontis, altera fupra caudam. Fabric. Syfl. Ent, 409. 51. Spec, Inf. I. 506, 58. Ei Man. 1. 326. 89.. Man findet diefe Krabbe am Strande der Nordfee, bei der Infel Farroe. Der. Leib ift nicht viel gröfser wie eine Laus; die Stirn zwifchen den Augen tritt etwas hervor durch ein be- haartes eyrundes ausgehöhltes Blättchen, welches fich oben in einen fchwachen Dorn endigt. Die Fühlhörner find etwas länger, als die mit Dörnen befetzte Stirn. Der Schild ift ungleich, .und auf der Mitte deffelben fteht ein horizontaler Dorn, der fich bis nach den Schwanz ausdehnt. Der Schwanz ift rund, und befteht aus fünf kugelförmigen Gliedern. Die Scheren find eyrund und glatt. 135. Die geöhrte Krabbe. Cancer auritus. Fahric. Sy. Ent. 410. 52. Spec, Inf. 1.506, 59. Ej. Man. I, 326. 90. Sie it auch nur klein; die Fühlhörner find fehr kurz, der Schild hat vorne hinter den Augen einen kurzen gerade Fukichenden fpitzigen Dorn, der Rücken ift eingedrückt und etwas weich, die Arme haben unten und oben einen Dorn, und der Daumen ift einmal gezahnt. 136. Der Dornfufz, Cancer foinipes. Plumier Zoolog. Amer. Manufer. C. thorace cordato villofo, margine fpinofo, brachüs femoribusque valde fpinofis, manibus nodofis, digitis excavatis denticulatis. Tab. XVII. Fig. 94. Der Schild dıefer chinefifchen Krabbe ift herzförmig, überall haarigt ; die Stirn hat nur zwey kleine fumpfe Spitzen; der Seitenrand ift mit fpitzigen Dornen beferzt, unter welchen der Hh vr Bei; Zweyter Ab[chnitte. dritte vonhinten an gerechnet der längfte it. Die Arme haben vier Reihen Dornen; die Hand- wurzel ift rund, und hat oben am innern Rande zwey abgerundete Spitzen. Die Hände find mit Knoten befetzt, die breiten vorne runden Finger find ausgehöhlt, und haben am äuffern erhöhe- BR Rande einige zarte Zähne. - Die Füfse werden nach hinten zu immer kleiner; die Häften find fägeförmig mit Dornen befetzt, ja am vorderften Pagre ftehen zwey Reihen derfelben, und bey diefem hat auch das zweytc Glied viele Dornen, Der Leib und die Fülse find fehr haarigr. 137. Die Krötenkrabbe Cancer bufo. Muf; Herb. C.thorace cordato rugofo nodulofo, roftro bifido, pone oculos dente craffo manibus pedibusque teretibus. Tab. XVII. Fig. 95. Diefe Krabbe ift eine der bekannteften in der Nordfee, und es würde mich daher fehr Aindein, dafs derfelben vom Zinne und Fabricius nicht erwähnt feyn follte, daher es zu‘ vermu- then ift, dafs ihr Cancer araneus eben diefe Krabbe ift; da aber von ihnen auch die Sebasche Ab- Sluene eitirt wird, die dochvon diefer zufehr abweicht, als dafs beyde einerley Art feyn könnten, fo habe ich oben bey No. 97. den Cancer araneus nach dem Seba befchrieben und abgebildet, und ich fondere diefevon jener mit Recht ab; und da fie in ihrem natürlichen Zuftande, wenn fie mit einem fchmutzigen moosartigen Welen überzogen ift, einer Kröte nicht unähnlich fieht, und des- halb auch in Hamburg.der Krötenkrebs genannt wird, fo habe ich darnach die Benennung derfel- ben eingerichtet. Sie erreicht eine anfehnliche Gröfse, ihre Geftalt ift herzförmig, nach der Stirn zu etwas langgeftreckt, die Oberfläche des Schildes ift runzlicht, und überall mit grofsen und kleinen zum Theil fpitzigen Knoten beftreut. Sie hat oberhalb vier gewölbte Erhöhungen, nehm- lich zwey groffe an den Seiten, die dritte nimmt faft die vordere Hälfte ein, und die vierte klein- fte fteht über dem Schwanze. Die Stirn zwifchen den Augen geht in einen dreyeckigen gefpalte- nen Schnabel aus, an deffen Wurzel zu beyden Seiten die Fühlhörner ftehen, und noch über den Schnabel weggehen; das zweyte kürzere Paar fteht in der Mitte unter dem Schnabel in groffen Zweyter Abfchnitr. Age Höhlen. Die Augenhöhlen find grofs, und die Augen haben ihre Richtung nach auswärts hin; nach dem Seitenrande zu werden die Höhlen durch einen breiten flumpfen ausgehöhlten Zalın ge- fchloffen. Die Arme find rund, auf der Oberfläche etwas knotigt, am obern Rande tritt an bey- den Seiten eine ausgchöhlte Spitze gleich einer Schaale heraus, in welcher die untern Spitzen der Handwurzel fich wie ein Charnier bewegen. Die Handwurzel ift dick, rund und etwas uneben. Die Hand ift bey grofflen Exemplaren ziemlich aufgeblafen, meift und, glatt, mit zwey abgerun- deten Spitzen an den Seiten der Einlenkung über der Handwurzel. Die Finger find krumm, etwas gefurcht, mit eingeftochenen Löchern, in welchen gemeiniglieh Haarbüfchel ftehen, und die innere Schärfe ift fein gezahnt. Das vorderfte Fufspaar ift etwas läntser als die Scheren, die übrigen aber nehmen an Länge ab. Alle Glieder find rund, durch feine Körner etwas rauh, die ftarken krummen Klauen endigen fich in eine braune hernartige Spitze. Diefe Krabbe wird nicht segeflen, denn fie hat eigentlich kein Fleifeh, fondern nur ein weiches wälsrigtes Welen in fich. Gemeiniglich ift fie mit fchwärzen Schleim ms andern Unreinigkeiten überzogen, und hält fich auch im fehlammigten unreinen Grunde auf. Wenn fie abgeputzt und getrocknet ift, bekommt fie eine röthliche Farbe, die aber im Alter ein fchmutziges’Gelb, wird. Sie ift aufferdem gemeinig- lich mit balanis und andern Wurmgehäufen fehr reichlich befetzt. 138. Die Gicht-Krabbe, Cancer chiragra. Fahric. Syft, Ent. 409.47. Spec. Inf, I. yo2, 52. Mantif], I, 326, 85. C. thorace nodofo ‚inaequali, roftro plano retufo, pedibus o&to nodulofis. Tab. XVII. Fig. 96. Es wird diefe Krabbe auch wohl die Steinkrabbe und Felfenkrabbe genannt, ie. ihr ganzes Anfehen einem Steine ähnlich ift. Der Schild hat in der Mitte vier [ehr ftark erhöhete abgerun- dete höckericheHügel, und hinterwärts an den Seiten grofle warzenähnliche Erhöhungen. Die Augenhöhlen ragen in abgerundeten Spitzen hervor. Der Schnabel der Stirn ift fehr breie, fehwach gefpalten, am Ende platt abgeftutzt, und dafelbft auflerhalb in eine in die Höhe gerich- 2 Elm. 2 nn zyr 44 Zweyter Abfchnitt. \ tete Seitenfpitze erweitert. Ueber dem Schwanze fteht ein doppelter Knoten. Die Arıtıe find (ehr knotigt, die Hände aber glatt. Die Füffe find viel kürzer als die Scheren, und die hinteren wer- den immer kürzer; fie find überall mit Knoten oder Warzen beferzt. Die Farbe zieht fich biswei- len in Purpur, biwktleit aber ift fie fleifchfarbig mit dunklern Zeichnungen. Die untereSeite und der Schwanz haben viel Knoten. Ihr Aufenthalt ift im mittelländifchen Meere, und fie ift gemei- niglich dergeftalt mit Wurmgehäufen, Corallen, Seemoos und Sehlamm überzogen, dafs fie kaum At erkennen ift, oder für ein lebendiges Gefchöpf gehalten werden würde. Der oben befchrie- bene Cancer cruentarus mufs in Anfehung des Schildes der gegenwärtigen Krabbe ähnlich feyn, aber da bey derfelben die Füflfe fo vielmal länger als der Bruftfchild feyn follen, und an der Wurzel des Schnabels ein Zähnchen, fo wie an den Scheren zwey rückwärts gebogene Zähnefind, fo find doch beyde als zwey verfchiedene Arten anzufehen. 139. Die Pipa-Krabbe. Cancer pipa. Seba muf. 3. Tab, 18. Fig.7. C.thorace fubcordato inaequali nodulofo, fronte obtufa, manibus pedibusque fubtilibus horrentibus aculeis. Tab. XVIT. Fig. 97. So wie die Pipa ihre Eyer auf dem Rücken trägt, fo mufs auch diefe Krabbe eine ähnliche Lafttragen, nur find es nicht ihre eigenen Eyer; fondern die Eyer von einem Seehifche; doch will ‚ich hiemit der Meinung des Herrn de la Lande nicht beypflichten, dafs diefe Krabbe gerade den Be- ruf hätte, diefe Eyer auszubrüten. Sie ift der vorigen fehr ähnlich; der Schild ift gleichfalls herz- förmig, uneben, höckricht und mit Körnern beftreut; die Stirn tritt in eine ftumpfe abgerundete eingekerbte Spitze vor. Die Scheren find nicht lang, rund, mit feinen Stacheln befetzt, und die Finger find weifs; auch die erften zwey Gelenke der Füfe find mit Stache'n befetzt. Die Farbe ift rörhlich, am Bauche und an den Füffen fchwärzlich. Dafs alle Krabben diefer Art foiche Fifch- eyer auf dem Rücken tragen follten, wie Seba zu glauben feheint, ift weder erwiefen noch wahrfcheinlich. 2 4. 140, Die Stirnlappe. Cancer bzlobus. Muf, Herbfl. C. thorace ovato fpinofo, antice truncato, fronte dependente biloba. _ Rumph. Muf. Tab, 8. Fig. 1. Cancer fpinofus. Tab. XVII. Fig. 98. Diefe feltene Krabbe gehört zwar nicht genau in diefe Familie, fondern unter die zweyte Abtheilung der Krabben mit ftachlichtem Rückenfchilde, indem die ganze Geftalt des Schildesdem 2 Zweyter Abfchnitt. ra oben unter No. 108 befchriebenen Cancer Squinado ähnlich if. Die Geftalt des Schildes nehmlich | ift eyrund, doch fo, dafs fie vorne breit, oder gerade abgeftutzt ift, obgleich dafelbft kleine Sta- cheln fiehen. Der Vorderrand nehmlich ift in der Mitte etwas ausgefchnitten, und ftehen dafelbft as kleine Stacheln, .an deren Seiten aufferhalb ein breiter lappigter mit Se befetzter Theil vortritt, der zugleich die eine Hälfte der Augenhöhle ausmacht; die andere Hälfte derfelben wird gleichfalls durch einen hervortretenden lappigten und mit drey ftarken Dornen eingefafzten Theil gebildet, der vom vorigen nur durch eine Spalte abgefondert ift.- Die Stirn felbft oder der Theil, wo der Vorderrand ausgefchnitten ift, hängt ganz perpendiculair herunter, und endigt fich in a lappenförmige Theile, deren Rand rings herum mit Dornen befetzt ift; ich habe dies in der Abbildung fo gut als möglich vorzuftellen geiucht. Der Seitenrand ift ebenfalls mit ftarken fpitzen Dornen befetzt, fo wie die ganze Oberfläche mit feinen Körnern und hie und da dazwi- fchen ftehenden in die Höhe gerichteten ftarken Dornen beftreut it. Die Scheren find nur kurz und glatt, die Fülse aber find viel länger, zumal das erfte und zweyte Paar; fie haben runde, feingekörnte Glieder, und endigen fich in ftarke krumme Klauen mit einer-hornartigen Spitze, Im natürlichen Zuftande ift diefe Krabbe überall mit einem ‘rauhen wollichten Wefen überzogen. Sie ift nicht e[sbar, weil fie nur eine fchmutzigbraune Feuchtigkeit in fich enthält, Man finder- fie zu Amboina bey abgelaufenem Wafler am Strande unter den Klippen, Hh za zu 4 -246 Zweyter Abfchnitt. ı41. Die Knorrhand. Cancer condyliatus. Muf, Herbfl. C. thorace cordato aculeato lateribus utringue quatuor fpinofis, roftro bifido, manibus fpinofis nodofis, pedibus teretibus. Fabrie, Mant, I, 324. 65. C. thorace ovato aculeato fupra caudam fpinis tribus erelis, chelis munxicatis. Tab. XVII. Fig..99. A,B, Von diefer fchönen Krabbe finde ich nirgends einige Nachricht, denn die Befchreibung deffelben vom Fahricius in feiner Mantiffa hat er erft aus meinem Manufeript hergenommen, als er meine Krebsfammlung befah. Der Schild ift herzförmig, oberhalb durch mehrere gewölbte Erhöhungen bucklieht, und durch zwey Vertiefungen, welche der Länge nach gebogen herun- ter gehen, ift er gleichfam in drey Theile getheilt. Der erfte Theil nimmt den ganzen Vorder- theil und die Mitte des Rückens bis zum Schwanze ein, und hat hinterwärts noch zwey kleinere Buckeln. Auf der vordern Wölbung ftehen drey Spitzen neben einander, und unter der mittel- ften noch eine vierte; auf den zwey kleinern Buckeln hinrerwärts fieht man einige vertiefte Puncte und kleine Spitzen, und am Ende dicht über dem Schwanze drey bis vier kleine Dornen neben einander. Die beyden andern Wölbungen des Schildes nehmen die beyden Seiten ein, und find mit kleinen Spitzen beftreuet. Am Seitenrande ftehen vier ftarke Dornen, und unter denfelben noch viele kleinere; fo ficht man unter dem erften grofsen Seitendorne noch drey kleine neben einander, Die Stirn geht in zwey kegelförmige Spitzen aus, welche an der innern Seite ° mit Haaren befetzt find, und aufferhalban ihrer Wurzel ftehen die Fühlhörner, hinter welchen man noch einen ftarken Dorn und neben demfelben noch einen kleinern findet, welcher den untern Rand der Augenhöhlen ausmacht. Aufferhalb werden die Augenhöhlen von einer etliche- mal gezahnten Spitze umfchloffen. Die Scheren find nach Verhältnifs fehr lang, auch ziemlich dick; die Arme find rund, auf ihrem Rücken ftehen vier ftarke Dornen, und aufferdem noch viele Zweyter Ab[chnitt. u "ftark erhöhete Knoten, Die runde Handwurzel ift mit folchen Knoten, die wie kleine Pi’ze aus- fehen, dicht befetzt. Die Hand ift lang, aufgeblafen, glatt, nur auf ihrem Rücken ftehen einige Reihen pilzenähnlicher Knoten, . Die Finger haben bey diefen und einigen andern Arten fehr was eigenes, welches-fich beffer fehen als befchreiben läfst, Ge find nehmlich am Ende gewiflerma- fsen fchief ausgehöhlt, der äuffere Rand erhöhet, und mit kleinen faubern Zähnen dicht befetzt; der bewegliche Finger hat Kweiie nach ınten zu einen einfachen fehr breiten dicken Zahn. Die Füffe find kürzer als die Scheren, und die hintern nehmen immer mehr an Länge ab. Die Glie: der find rund, fcharf, auf den Hüften der zwey eıften Paare fiehen unterwärts einige kleine _ Dornen; die Klauen find kurz, unten fehr diek, und inwendig haarigt. Die Farbe ift nach Be- fehaffenheit des Alters verfchieden; bey fehönen Exemplaren ift fie faft blutroth, und die Fülfe find mit purpurfarbigen Binden geziett. Der Aufenthalt diefer Krabbe ift im mittelländi- "fehen Meere. n 142. Der Dornträger. Cancer hifpidus, Mnuf. Herbfl. C. thovace cordato, lateribus [pinofis, fronte bifida, pedibus brachiisque hifpidis, manibus laevibus, Tab. XVII. Fig. 100. Diefe fchöne und feltene Krabbe erlangt eine anfehnliche Gröffe, indem ich Schilder von ihr befitze, die meift einen halben Fufs im Durchfchnitte haben. Ihre Geftalt kommt mit der vo- rigen etwas überein; die eigentliche Stirn Hat zwey abgeftutzte Dornen, allein die Asgenliöhlen ‚haben gleich am Anfange oben und unten einen ftarken Dorn von’ eben der Länge, fo dafs die Stivn wie fechsmal gedornt ausfieht; der übrige Rand der Augenhöhlen if mit kleineen Spitzen eingefafst. _ Etwas hinter den Augen erhebt fich eine Furche, die in einer fchiefen Richtung bis nach der Mitte des Schildes hinläuft, wo. diefe von beiden Seiten herkommende Furche in eine sunde Wendung zufammenläuft. Der Seitenvand ift ee fünf ftarken Dornen befetzt, von. denen ‚die zwey eıften fich in eine doppelte Spitze theilen; unter diefer Reihe Dornen ift die Fläche des zu6 -248- Zweyter Abfchnitt. Schildes, die unterhalb den Leib umfchliefst, mit vielen fpirzigen Stacheln von ungleicher Gröffe befetzt. Die Oberfläche des Schildes ift bey kleinen Exemplaren meift glatt, und nur hie und da kommt nach den Seiten eine kleine Spitze zum Vorfchein; bey groffen Exemplaren aber ift die ganze Oberflächemit blatterähnlichen Erhöhungen beftrenet, die auf der Mitte kleinere und gröffere Spitzen haben. Die, Fühlhörner,ftehen unter den mittelften Stirnftacheln dicht BER einander in einer gemeinfehaftlichen Höhle, die durch einen zurückgebogenen Dorn bewafnet if. Die Arme find meift rund, und mit ftarken Dornen befetzt; die Handwurzel ift kugelförmig, etwas platt, und ganz glatt; die Hände find ebenfalls glatt, und die Finger vorne abgerundet, inwen- dig ausgehöhlt, und ohne alle Zähne. Die Füfle haben runde Glieder, die mit Dornen reihen- weile befetzt find, nur das Klauenglied ift ohne Dornen; die hintern Füfle werden etwas kürzer. Bey groffen Exemplaren findet man in Anfehung der Lage und Geftalt der Dornen einige Ver- fchiedenheiten. Die Farbe ift bey den gröfleren blafzröthlich, bey kleineren fahl purpurfarbig, fo wie auch die unterften Gelenke der Füffe auf einem fahlen braungelben Grunde purpurfarbig “fcheckig find; nur Schade, dafz alle folcl:e Farben im Alter verlöfchen. 143. Der Zweyfleck. Cancer bimaculatus. Muf. Herbft. C. thorace ovato, lateribus 6 fpinofis, fronte aculeisz, utringue macula magna rubra, pedibus pofticis natatoriis. Tab. XVII. Fig. 101. Diefe (ehr fehöne und höchtt feltene Krabbe, kommt aus Amboina. Sie gehört zwar nicht zu denen, welche eine herzförmige Geftalt haben, weil der Schild oval ift, aber fie kann doch nir- gends fonft wo gut untergebracht werden. Der Schild ift eyrund, vorne gerade, die Stirn geht in eine dreyekigte an den Seiten mit Dornen befetzte Spitze aus. Die Augen ftehen auf langen eylindrifchen Stielen; die Augenhöhlen haben unten einen ftarken Dorn, der Oberrand aber be- fteht an der inwendigen Seite aus den Dornen der Stirn; die auswendige Seite hat auch noch einen Dorn, und der äuffere Seitenwinkel geht in einen ftarken breiten Dorn aus, der zugleich Zweyter Abfchnitt. 247 die Augenhöhlen von diefer Seite befchützt. Der Rand des Sehildes zwifchen den Dörnen ift ge- Kent. Die Oberfläche ift etwas höckricht, vorne fein gekörnt, auf der Mitte fteher den Länge nach eine Reihe von fünf ftumpfen Erhöhungen, auch fehen noch einige dergleichen an ed Seite. Der äuflere Seitenrand hat drey ftarke Dornen, und eier den erften und der obern Feldpize fiehen noch zwey kleinere. Die Grundfarbe if ganz hellröthlichgelb mit etwas dunkler rothen verworrenen netzförmigen Zügen. Am auffallendften find zwey grofse zirkelrunde zinno- berrothe Flecken, wovon an jeder Seite nach dem Auffenrande zu einer ftehet, und auf.der Mitte eines jeden fieht man eine kleine fiumpfe Spitze ‚gleich einem hervorwachfendem Dorne; beym Männchen ift die Farbe überhaupt etwas flärker und lebhafter. Die beyden erften Schwanzge- ftehen unter dem Schilde hervor, und haben in der Mitte einen Dorn. Die Geftalt der Scheeren weicht fehr von den übrigen diefe: Abtheilung ab, und ift denen ähnlich, deren Schild an den Seiten fägeförmig eingefchnitten if} Die Arme find dreyekig, die obere Schärfe hateinen ftarken Dorn und ift mit langen Haaren eingefafst; unten fteht nach auffen zu gleichfalls ein ftar- ker Dorn; die Handwurzel ift rundlich, und hat oben drey Dornen; die Scheeren find ziemlich breit, platt, fichelförmig und inwendig fein gezahnt. Die Füfse find Aha denen mit gekerbtem Bruftfchilde ähnlich; die Hüften find meift ihrdlaren. doch etwas platt, am obern Rande fteht ein Dorn, jede ift mit drey verlofchnen rothen Bändern geziert; das zweyte Glied erweitert fich etwas durch einen aufgeworfenen Rand ; das dritte Glied ren: und platt, und wird an den hintern Füfsen immer breiter; das letzte Klauenglied ift dreyeckig, pfriemenförmig, mit feharfen Rändern; die Seitenränder aller Glieder find mit langen Haaren befetzt; das oe und dritte Fufspaar find etwas länger als das erffe und vierte. _ Das hinterfte Paar find Schwimmfüfse, deren letztes Glied breit, platt, eyrund und unten zugefpitzt ift; hierdurch kenne fich diefe Krabbe von allen übrigen, deren Schild mit Dornen befetzt ift, und fo macht auch hier die Natur alle fyftematifche Regeln zu Schanden. | Ueberhauptfcheint diefe Krabbe einen fehicklichen ihr gang zu machen von denen, die einen eingekerbten Bruftfchild haben, zu denen, deren Schild mit Dornen befetzt ift. Ohnftreitig ift diefe Krabbe eine der fchönften und (eltenften, die nur in wenigen Cabinettern gefunden wird; mu 248 Zweytör 'Abfchnitt. 145. Die Stachel-Krabbe. Cancer aculeatus. Muf. Herbfl. C. thorace fubcordato aculeato granulato, pedibus brachiisque fpinofis, digitis excavatis laevibus. Eine fehr feltene americanifche Krabbe. D4 Schild ift meift kugelförmig, doch geht er nach vorne etwas fpitzer zu, fo dafs er wohl herzförmig genannt werden kann, Die Stirn hat vier ftarke Stacheln, deren Spitzen etwas einwärts gekrümmt find. Die Augenhöhlen find mit fechs Doınen eingefafst, von denen der, welcher oberhalb zunächft an der Stirn ftehet, Pi gröfste if. Die Seiten des Bruftfchildes find mit Dornen befetzt, von‘ denen die oberlten paar- weile oder vielmehr büfchelweife ftehen, weil fie zum Theil wieder Nebenäfte haben. Die zwey vertieften Furchen, welche bey allen Krabben diefer Abtheilung von der Seite der Länge herab über den Bruftfchild zulaufen, und etwas unter der Mitte eine Ründung zu bilden pflegen, find | auch bey diefer Art fehr Rark. Die ganze Obeifläche des Schildes ift mit groffen runden, gröfßs- tentheils platten Körnern fo dicht befetzt, dafs-fie faft ein fchuppigtes Anfehen haben; viele diefer Körner aber Eichen fich, auch zu Knoten, die vornehmlich an den Seiten fpitzig werden, und viele laufen auch wirklich in flarke Dornen aus. Die runden Arme find mit grofsen und kleinen Dornen dicht befetzt, und eben fo auch die Handwuızel, nur ift es fonderbar, daß hier alle Spitzen abgerundet find. Die Hände find glatt, nur fiehen am Anfange derfelben aufihrem Rücken vier bis fünf knotenförmige Spitzen, Die Finger find wie bey der vorigen Art glatt, am Ende abgerundet, und löffelförmig ausgehöhlt, nur haben fie bey diefer Art gar keine Zähnchen. Die Füfse find nicht lang, und die hintern werden immer wer alle Gelenke find rund, und mit Domen beferzt, zuüfthen welchen die Oberfläche mit einem kurzhaarigtem wolligtem Wefen überzogen ift; aber ihre Unterfläche ıft glatt und ohne Stacheln, fo wie auch das Klauenglied deren keine hat, und fich in eine hornartige Spitze endigt. Die Farbe ift überall bräunlich und fchmutzig, und das Weibchen hat einen runden breiten Schwanz, der den ganzen Unterleib - Zweyßer Abfchnirt. 2.249 ecke. Ich befitze eine Scheere, die eneder von diefer öde doch von einer ihr ähnlichen Art herrührt, und die ich deshalb bey B abgebildet habe. Sic ift grofs und dick, die Arme find rund mit vielen abgerundeten Spitzen‘ befetzt, die Handwurzel ift rund, dick, und hat viele Aumpfe Dornen. Die Hand ift fehr lang, breit, etwas platt, ohne Ecken, bey der Einlenkung tritt an beyden Seiten ein dicker runder Zahn über die Handwurzel hervor, und auf dem Rücken der Hand ftehen unterwärts fünf ungleiche runde Spitzen; die Finger find dick, rund, glatr, gekrümmet, und werden vorne breit und ganz rund. Sie find gewiffermafsen wie ein Löffel aus- gehöhlt, der am vordern und äuffern Rande mit kleinen runden Zähnen, die den Menfchenzäh- nen ähnlich find, befetzt it. Etwas weiter nach unten fteht inwendig noch ein: einziges rundes Zähnchen. Der bewegliche Finger hat meift unten noch einen breiten oben zierlich an Backenzahn. Noch eine andre Scheere ift in meinem Cabinette, die zwar diefer fehr ähnlich ift, aber doch von einer andern und fehr grofzen Krabbe herrühren mufs, denn fie ift viel gröffer und infonderheit - und platter, röthlich, auf der Oberfläche gekörnt, auf der innern Seite nahe bey der Einlenkung ftehen zwey knopfähnliche Warzen, und auf dem Rücken noch weit mehr dicke runde Warzen wie bey der vorigen. 146. Die feidenartioe Krabbe. Cancer holofericens. Fabric. Mant. I. 326. 86. C.thorace cordato pubefcente utrinque fex dentato, fronte o&todentata, manibus fpinofis, Diele Krabbe ift nach Fabricii Befchreibung nur klein; der Schild ift mit kurzen Archres Haaren überzogen, wodurch e ein feidenartiges en bekommt ; er ift herzförmig, und hat an der Stirn acht Zähne ; der Seitenrand hat an jeder Seite fechs flarke fpitzige Stacheln. Die | Scheeren find dick, die Arme dreymal gezahnt, die Handwurzel en: zwey Zähne, und die Hand. vier Dornen. Man findet diefe Krabbe an den Ufern von Nerholland. Tie 250 Zweyter Abjchnitt. 4. Der Leib dick, hökricht, mit Haaren befetzt, die Hinterfüfse ftehen auf dem Rücken. 147. Die Gift-Krabbe. - Cancer dormitator. Lim. Syfl. Nat. 24. Cancer Dormia, C. hirfutus thorace utringue dentato, pedibus pofli- eis, unguibus geminis. Linn. Amoenit. acad, 6, 413. 96. Fabr. Syft. Ent. 405.26. Spec. Inf. I. gor. 27. Mant. I. 320, 42. Cancer dromia, Seba Muf, 3. tab, 18. Fig. r. Cancer lanofus calvatus. Rumph. Muf. tab. ır, Fig. r. Catesby Carolin. tab. 37. C. marinus chelis rubris. Tab. XVII. Fig. 103, Ob die Catesbyfche Abbildung gewifs hierher gehöre, will ich nicht behaupten, doch ver- muthe ich es; denn wenn gleich nicht alle Kennzeichen bey ihr eintreffen, fo ift auch bekannt, . dafs diefe Abbildungen überhaupt nicht allezeit der Natur getreu find. Die in Fabrici Syftem noch angezeigte Abbildung, Seba tab. 18. Fig. 3. gehört gar nicht hierher, fondern nur Fig. I. Linne hat diefe Krabbe ganz unrecht unter die Familie gebracht, deren Schild fägeförmige Ein- fchnitte hat; denn nicht nur ift Ban gar nicht an diefer Art zu finden, fondern auch ihr ganzer Bau kommt nicht damir überein. Auch Fahricius fetzt fie ganz unrecht neben den Cancer depurator. Sie ift ungemein dick, falt kugelförmig, ohngefähr eineFauft grofs, doch foll fienoch gröfser werden. Da ihre Füfse nur kurz find, fo fieht fie einer Kröte Ziemlich ähnlich, und ihr ganzes Anfehen if fehr widrig. Zwifchen den Augen läuft die Stirn in eine kurze ftumpfe Spitze aus; auch ftchen vier folcher ftumpfen Spitzen an den Seiten, und eine ähnliche unter den Augen, doch find dies keine Einfchnitte. Auf der Oberfläche hat zwar der Schild Vertiefungen, da er Es überall mit einem braunen rauhen moosartigen Wefen überzogen ift, fo find diefelben nicht fehr merklich. Die Scheeren find kurz und dick, und die Spitzen der Finger find das einzige, Zweyter Abfchnittr. 251 was an der ganzen Krabbe kahl ift; fie fallen ins pfirfichblüthrothe, welche Farbe überhaupt die Schale hat, wenn das Rauhe abgekratzt wird. _Diefe Farbe wird faft überhaupt bey allen denen Krabben gefunden, die mit einer folchen Rauhigkeit überzogen find. Die Handwurzel har oben bey der Einlenkung der Scheeren zwey Buckeln. Die Füfse find kurz und dick, am mittelften Gliede etwas krumm gebogen; die zwey eıften Paare find von gleicher Länge, und endigen fich in eine kurze fcharfe Vogelklaue; die zwey hinterften Paare find unter dem Schwanze eingelenkt, fo dafs es Eane, als wenn fie auf dem Rücken ftänden; fie find viel kürzer als die erftern, infon- derheit das letzte Paar, welches das kürzefte ift; fie find nicht fo dick, aber breit und platt; das letzte Paar hat am Ende eine doppelte ungemein fpitzige fcharfe Klaue, wie ein Scorpionfchwanz, mit welcher fie kneipen kann; gegen diefe zwey Klauen über fteht noch eine dritte kleinere; bey einigen foll man auch an den Vorderfüfsen eine doppelte Klaue finden. Alles trägt dazu bey, die- fer Krabbe ein widriges und fchrecklichesAnfehen zu geben, vielleicht um die Menfchen von ihrem Genufle abzufchrecken, indem fie {ehr giftig if, Sie hat nicht viel Fleifch, fondern ift mit einer fchwarzen Feuchtigkeit angefüllt, die das Waffer fchwarz färbt, wenn man fie kocht; doch follen einige Indianer, infonderheit die Einwohner von Bonoa und Serva das Fleifch von diefen giftigen fchwarzen Schleime reinigen, auf Kohlen braten und ohne Schaden effen. Sie ift nicht fchr häu- fig, und man findet fie in den Tiefen des indianifchen Meers. Ihr Genufs foll Schwindel und Be- täubung verurfachen, worauf auch Vermutlich die Linneifche Benennung Dormia anfpielt, wenn es nicht etwa ein Druckfehler ift, wie der Herr Prof, Herrmann es dafür hält, (üiehe Beckmanns öconom. Bibl. bey Beurtheilung des Fabricii Syh. Entomol.) und glaubt, es folle dromia heiffen, obgleich diefe Krabbe nichts weniger als fchnell im Laufen ift, und daher nicht mit dem Cancer Curfer. oder dem Cancer Dromon des Plinüi verwechfelt werden darf, Fabricius hatte fie in feinem Syftem such dormia genannt, aber vielleicht durch obige Beurtheilung bewogen, in feinen nach- herigen Schriften diefen Namen mit Dromia vertaufcht, Vielleicht aber wollte auch Linn fie dor- mita genannt wiflen, welches doch wenigftens ein lateinifches Wort if, und wodurch ihre ein- fchläfernde Kraft angezeigt wird, und aus diefem Grunde habe ich fie auch dormitator genannt, | denn dromia kann fie ihrer ganzen Natur nach nicht heifsen. Oft ift fie aufler dem wollichten li 3 252 Zweyter Abf[chnitt. Wefen noch mit Seegewächfen bedeckt, die fich auf die rauhe Schaale feftfetzen, wodurch ihr Au- fehen noch fürchterlicher wird. Auf malabarifch heifst fie Carran Bifa, das ift, giftige Krabbe, und in Amboina Yu Teku Harta, d. i, moostragende Krabbe, 148. Der Neunzehndorn, Cancer zovemdecos, Sulzers Gefch. d. Inf. p. 265. Tab. 31. Fig.5. C.thorace fubquadrato villefo antice fex- dentato, lateribus bifpinofis, in medio thoracis [pinae novem, pedibus pofticis fub tergo. In wie fern Sulzer glauben kann, diefe Krabbe fey vielleicht der Cancer Maja Linn‘, kann ich nicht begreifen, wenigftens hat feine Abbildung gar keine Achnlichkeit mit derfelben, die überhaupt fo undeutlich ift, dafs ich fie nicht habe copiren wollen. Sie ift dornicht, und die Hinterfüfse ftehen aufdem Rücken, daher habe ich fie unter diefe Familie gebracht, obgleich ihr Bau nicht mit der vorigen überein kommt, denn der Schild ift faft viereckigt, vorne etwas abge- rundet, und rauh; vorne ftehen fechs Dornen, und auf jeder Seite zwey, deren erfter der gröfste ift; auf der Mitte des Schildes ftehen noch neun Dornen. Die Arme find rauk und gedornt, die Ränder der Scheeren bürftenartig behaart. Sie hat lange, erwas breit gedrückte zottige Beine, von welchen das hinterfte Paar fehr viel kürzer ift, auf dem Rücken fteht, und fich in eine ftarke krumme Klaue endigt. 5. Der Leib rund, die Seheeren fehr lang und breit. 149. Der Langarm. Cancer longimanus. Linn. S. N. 42. C.thorace aculeato manibus corpore longioribus, digito patulo, pollice curvato. Muf, Lud. Ulr. ız Fabr. S, E. 409, 48. Spec. Inf. 1. 506. 55. Ej.Mant.r. 326. 86. P eriv, Amb. tab. 2. Fig. 15. Two-leg’d thorney Crab. Zweyter Abfchnitt. 253 Seba Muf: 3. tab. 19. Fig. ı. vielleicht auch Fig, 8. Cancer nderadtien Rumph. Muf. tab. 8, Fig. 2. femina Fig. 3. mas. N Tab. XIX. Fig. 105. 106. N In A fern Linne Recht hat, wenn er die Ramphifche Abbildung tab. $. Fig. 3. für das Menuchen von der bey Fig. 2. abgebildeten Krabbe hält, mufs ich unentfchieden lafsen; denn es ift nicht zu glauben, dafs er etwas behauptet haben follte „ woven er nicht überzeugt gewefen wäre; aber befremdend ift es doch, dafs er diefes vermeintliche Männchen nachher wieder bey einer andern Art, nehmlich beym Cancer fpinifer anfühnt. . Rumph giebt auch beyde nicht für verfchiedene Gefehlechter, fondern für wirklich verfchiedene Arten an, Ich will indeflen die Meynung des Ritters auf fein Anfehen fo lange für wahr annehmen, bis che Erfahrungen es beftätigen oder widerlegen. Wenn aber im Syftem hiebey Seba 3 tab. 20. Fig. 12 au ruhke wird, | ‘ fo mufs dies ein Irrthum feyn, weil die dafelbft abgebildete Krabbe gewifs nicht mit der Rumphi= fehen einerley it. Weit cher kann Seba tab. 19. Fig. 1. und vielleicht much Fig. $. hierher geh ven; daker ich auch beyde oben mit angeführt habe, | Das Männchen alfo hat einen breiten eyrunden ungleichen Schild, der mit hohlen Punkten beftreut iß ; auf dem Rücken fteht an jeder Seite ein grade aufgerichteter fiumpfer Di ;. der Sei- tenrand ift ftumpf gekerbt, die Stirn hat eine ftumpfe ausgchötilte fchwach fägeförmig gerandete Spitze. Auf der Mitte des vor dem letzten Schwanzgliedes fteht ein Dorn. Die Arme find eckigt mit ‚kegelförmigen Dornen befetzt; die Hände find zweymal fo lang wie der ganze Leib, und die Finger gekrümmt. Er unterfcheidet fich vom Weibchen dadurch, dafs & brrken und nicht Sta- cheln hat, dafs der Schwanz nicht an ift, und dafs der Schild ausgehöhlte Punkte hat. Das Weibchen ift überall mit warzenförmigen Dornen befetzt, die Stirn geht in einem platten gezahn- ten Schnabel aus. Die Arme find etwas eckigt, mit pfriemenförmigen Stacheln befetzt; die Hände find zweymal länger wie der Leib, die Finger innerhalb knotigt, der Daumien gekrümmt, die Füße meift rund, er Verhältnifs a8 Körpers klein, und die Klauen haarigt, Dir Leib gleicht einem Spinnenkopf, und ift-mit Moos und Schlamm bedeckt; die Farbe ift grau, und wird auch im kochen ‚nicht roth, 254 Zweyter Abfchnitt, Es hält fich*diefe Krabbe gröftentheils auf dem Grunde des Meeres auf, daher fie felten gefangen, und nur zufällig mit Netzen heraus gezogen wird. Man findet fie oft fo grofs, dafs die ausgeftreckten Scheeren mehr als eine Elle lang find; die Schiffer haben einen folchen Abfcheu dafür, dafs fie fie gemeiniglich wieder über Bord werfen. Die Abbildung ift aus dem Rumph entlehnt. 141. Die Langfcheere. Cancer macrochelos. Muf. Herbfl, C. thorace cordato, fulcato, granulato, lateribus dentato, manibus longif- fimo dentatis granulatis. Seba Muf, 3. tab. zo. Fig, ız. Tab. XIX. Fig. 107. Wenn gleich Linne diefe Krabbe mit dem Cancer longimanus für einerley hält, fo ift fie doch für eine andere Art anzunehmen, wie Seba auch mit Recht gethan hat. Wer die Sebafche Abbildung mit der Natur vergleicht, der wird finden, dafs fie fehr fchlechr gerathen if. Die Geftalt des Rückenfchildes ift zwifchen rund En dh die Sturm läuft in einen breiten, hoh- len, an den Seiten gezahnten Schnabel aus. Von der Stirn geht zu beyden Seiten eine fehr tiefe Furche über den Schild weg bis zum Schwanze zu. Die Oberfläche ift mit fpitzigen Körnern - von verfchiedener Gröfse dicht beferzt, und der Seitenrand mit fpitzigen Zähnen zierlich einge- fafst. Die Scheeren find fehr lang und breit, auf der Oberfläche voll fpitziger Körner, und an den Seiten mit Zähnen eingefafst. Die Hände find dreyekig, oben an den Fingern am breiteften, und an den fcharfen Ecken mit groffen breiten wechfelsweife langen und kurzen Zähnen befetzt, welche wieder durch kleinere Spitzen und Körner gezähnt werden. Die Füfse haben an den Rän- dern fchwache Körner, und find roth punktirt. Die ganze Krabbe ift blafsrorh, und die Finger fallen ins hochrothe. Der Aufenthalt diefer Krabbe ift im neapolitanifchem Meere. Die Abbildung ift nach der Natur. EN Zweyter Abfchnite. | 255 151. Die Meerigelkrabbe. Cancer echinatus, Muf, Herb, C. thorace cordato, yerrucofo, aculeato, brachis manibusque echinatis, pedibus muricatis. Tab. XIX. Fig. 108. 109. Diefe fchöne und fehr feltene Krabbe mufs nicht mit der vorigen verwechfelt werden, ob- gleich fie ihr ähnlich ift. Der Schild ift herzförmig, und geht vorne in einen dreyeekigen ausge- höhlten an den Seiten gedornten Schnabel aus. Von demfelben laufen zwey fehr tiefe breite Fur- chen nach dem Schwanze zu. Auf der Oberfläche ftehen fehr viele hohe. warzenförmige zum Theil zugefpitzte, zum Theil felbft wieder mit Körnern beftreute Knöpfe, und nach hinten zu auf jeder Seite zwey ftarke Dornen, die wieder mit unzähligen feinen Dornen befetzt find, und fo ift auch der Seitenrand mit dornigten Spitzen befetzt. Die Scheeren find dreyeckig, und haben auf der Oberfläche yiele Dornen und Knöpfe, und an ‚den Rändern ftarke vielfältig gedornte Spitzen, am innern untern Rande aber eine Reihe pilzenähnlicher Knoten. Die Finger find röthlich, an der Spitze braun, und überall durch Körner und Stacheln rauh. Die Füfse find zart, und haben viele Reihen langer aber ganz feiner Dornen, die ihnen ein fehr zierliches Anfehen geben. Die Klauen find rothbraun, Der Schwanz ift eyrund, und gleichfalls überall höckricht und körnigt. Es kommt diefe Krabbe aus Tranquebar, | . Die Abbildung ift nach der Natur. Zu diefer letzten Abtheilung, welche die Krabben enthält, die einen ftachlichten und höck- sichten Schild haben, würden noch folgende nicht deutlich genug beftimmte Arten zu zäh- len feyn. 1. Seba Muf. 3. tab. 19. Fig. 5. Araneus marinus eriftatus, 2. Scba Muf, 3. tab. 22, Lienz. h Kk 256 Zweytör Abfchnirt, i 3. Rundelet. Pifc, p, 563. Cancer heracleoticus. — Gesner Aquat, 177.— TFonflon Exfang. tab, 5. Fig. 4. ır. . Petiv. gazophyl, ı, tab, 155, Fig. 5. Heraclea Crab. 4. Rondelet Pifc. p. 565. Cancer favus feu undulatus. Gesner aquar. 195. Fonflon Ex- fang. tab: 6, Fig. 6, Petiv. gazoph, ı. tab, ı5y5. Fig. 37. The gellow Crab, 5. Rondeler Pifc. p. 565 Cancer varius feu marmoratus. Gesner Aquar, 186. Fonfliom Exfang. tab, 6, Fig. 5. | 6. Rondelet. Pife. p. 568, Cancer brachychelos. Gesner Aguat. 186, Jonfton Exfang, tab. 6, Fig. ız. 7. Gesner Aguatil, 179. Cancer Maja femina. onflon Exfang. tab. 5. Fig. 13. 8. Fonfton Exfang. tab, 5. Fig. 6. Hippocareinus, 9. Fonfton. Exfang, tab, 6. Fig. », Pagurus femina, 10. Junfton Exfang. tab, 6. Fig. 2. Cancer Maja. 11. Jonfton Exfang. tab. 6. Fig. 7.8. Araneus marinus. 12. Fonfton Exfang. tab, 6. Fig.ız, Cancer brachyochelos. 13.: Seba Muf, 3. tab, 19, Fig. 16, 17, Aufferdem gefchieht noch hie und da einiger Krabben Erwähnung, wobey es fich nicht beftimmen läfst, zu weleher Abtheilung fie zehören, als, z. B, I. Osbeks Reife nach Oftindien und China. Roftock 1765. p. 389. Cancer Adfeen- fionis. Eine Krabbenart mit weifsen Punkten auf den F üfsen; fie laufen an den " Seeufern zwifchen den Steinen herum, und find fchwerlich zu hafchen, denn fobald man fie verfolgt, fpringen fie mit der gröfsten Behendigkeit unter die Steine. 2. Ebendaf. p. 288. Cancer Oryzae. Kleine rauhe Krabben, welche in den Reisfel dern herum kriechen, Zweyter Abf[chnitt, 257 ERSTE MANTISSE ZU DEN KRABBEN. So wie es bey allen Senken in al Natutgefchichte zu gefchehen pflegt, dafs man Zufitze zu nöthig hat, weil die unerfchöpfliche Natur unter der Zeit, dafs man folche Werke .zu fchreiben anfängt, immer Ba Körper darbietet; fo find mir auch feit der Zeit, dafs ich die Naturgefchichte der Krebfe zu fchreiben anfing, mehrere Arten der Krabben in’ die Häindegekom- men, die zu denen Familien gehören, welche fchon befchrieben waren, und die ich hier alfo nach- holen will, um diefem Werke die möglichfte Vollftändigkeit zu geben, Zur erften Familie oder Abtheilung: Krabben mit viereckigem Schilde. 152. Die viereckige, Krabbe. Cancer guadratus. ‚Fabr. Mant. ı. 315. No. 5. C. thorace quadrato laevi, lateribus rar, manibus fcabris. - . Es ift diefe Krabbe dem unter No. 1. befchriebenen Cancer Curfor ähnlich, nur ftehen die Augen nicht in den Fühlhörnern wie bey jenem, fondern find nur einfach, wie gewöhnlich. Die Geftalt ift der Bandkrabbe (Cancer ruricola) ähnlich, aber gröfser. . Die Sn ift eingebogen, und ohne Zähne. Die Augen ftehen fehr nahe an einander auf Stielchen,. find eyrund, und die Au- genhöhle am untern Rande ift eingekerbt. Der Schild.ift viereckigt, glatt, die Seiten find zuge- fpitzt und gekerbt. Die Scheeren find kurz, die Arme auf beyden Seiten gezahnt, die Hände durch erhabene Körner rauh, die Füfse find haarigt. Es if diefe Krabbe in Jamaica zu Haufe. 153. Die vierfeitige Krabbe.. Cancer tetragonon. Muf. Herbft, C.thorace quadrato laevi fronte cufpidata manibus brevibus. Tab. XX. Fig. 110. Der Schild diefer Krabbe hat viele Aehnlichkeit mit dem oben unter No. 5. befchriebenen Cancer Rhomboides, nur ift bey jenem die Stirn zwifchen den Augen breit und Place abgeltutzt, Kk 2 258 Zweyter Abfchnite bey diefem aber (ehr fchmal und geht in eine ziemlich lange dreyeckigte Spitze aus, an deren Sc- ten die Augen eingelenkt find, fo dafs diefelben bey diefer Art fehr dicht an einander ftchen. Sie liegen auf fehr langen hinterwärts gekrümmten Stielen, und die Höhlen, welche rinnenförmig find, nehmen die ganze Vorderfeite ein.. Ihr unterer Rand ift fein gekerbt, und der obere, der zugleich der Vorderrand des Schildes ift, geht an den Seitenecken in einen zugefpitzten Zahn aus. Die Oberfläche des Schildes ift ganz glatt, und die Seiten find abgerundet, Die Scheeren find bey diefer Art fehr kurz, und die Finger haben eine fonderbare Geftalt, die man am beften löffel- förmig nennen könnte, weil fie am Ende breit, eyrund, und inwendig ausgehöhlt find. Die Füfse find glatt, und die Klauen haben fchwarze Spitzen. Die Farbe ift gelbbraun, an den Füfsen aber und am meiften an ‚den letzten Gliedern purpurfarbig gefprenkelt. Das Vaterland ift mir unbekannt. Die Abbildung ift nach der Narus, Zur zweyten Abtheilung: Krabben mir kugelförmigem Leibe. 154. Die Igel-Krabbe, Cancer Erinaceus. Muf. Herbfl. C. thorace globofo undique fpinofo fpinis marginalibus longioribus denta- tis, brachiis aculeatis manibus fAiliformibus. Fabr. Mant. 1.325, 71. Tab. XX. Fig. III. Die ganze Bauart diefer Krabbe ift dem obeni unter No, 8. befchriebeten Cancer Nucleus {ehr ähnlich, Die Stirn geht gleichfalls in zwey Spitzen aus, aber die ganze Oberfläche, die bey jenem glatt war, ift bey diefem mit Dornen ganz dicht befetzt, und daher kann diefe Krabbe mit einem Igel fehr gut verglichen werden, Diefe Dornen find ungemein fpitz, und von verfchiede- ner Länge, hauptfächlich aber find fieben Dornen fehr viel länger als die übrigen; von diefen fte- hen an jeder Seite zwey, und drey über dem Schwanze in einem Dreyeck. Diefe fieben Dornen Zweyter Abfchnirs, 259 find auch wieder mit kleinern Dornen befetzt. Die Scheeren haben gleichfalls die Eigenfchaft, die ich ick anfangs bey den Krabben mit kuigelförhigen ftachlichtem Schilde angegeben habe, nehmlich, dafs die Hände und Füfse vorzüglich lang find. Die Arme und Handwurzeln find mit Stacheln beferzt; die Hände nur am Anfange, übrigens find fie aber glatt, die Finger find fadenförmig. Die Füfse find gleichfalls mit Stacheln befetzt, übrigens wie bey allen diefer Ab- theilung rund, dünne, fadenförmig; und die hinteren werden immer kleiner, Diefe Krabbe kommt aus Ofindien. Die Abbildung ift nach der Natur, 155. Der Siebendorn, Cancer /eptemfpinofus. Muf/ Herbfl, C. thorace utrinque fpina elongata acutisfima, poftice quinquefpinofo, chelis filiformibus, Fabr, Manr. 1. 325. 75. Tab. XX, Fig. 112, Wenn gleich der Schild diefer Krabbe gedornt ift, fo gehört fie doch ihrer ganzen Geftalt nach zu der von mir.beftimmten Abeheiltinb mie kugelförmigem Leibe. Es ift diefe Krabbe nur klein, der Schild kugelförmig und glatt; die Stirn geht in zwey abgerundete Lappen aus; an den Seiten erweitert fich der Schild in einen fehr langen zugefpitzten und etwas nach vorne gekrümm- ten Dorn, der an der Wurzel gekörnt if, Hinten geht gleichfalls der ann Sa nenn cken Dorn aus, der an beyden Seiten noch zwey kleinere flarke fpitzige Dorneri neben fich hat. Die Scheeren find lang,. fadenförmig, an der Wurzel gekörnt, und die Finger find fehr zart, lang, und etwas einwärts gekrümmt. Die Füfse find ungemein fein, zart und glatt, Es wird diefe Bee Indien gebracht, | Die Abbildung ift nach der Natur, er Kk 3 20 Zweyter Abfchnite. Zur vierten Abtheilung: Mir platten fafß viereckigem Schilde, 156. Die fchuppige Krabbe. Cancer fquamofus. Muf. Herbfl, C., thorace laevi integerrimo fubquadrato utrinqgue quadridentato fronte tıiloba femoribus unidentatis, Tab. XX. Fig. 113. Es ift diefe ganz vortiefliche Krabbe dem oben unter No. 36. befchriebenen Cancer de- prefjüs ungemein äbnlich, nur if fie in Anfehung der Farbe verfchieden, Die Grundfarbe ift keit, überall mit fchönen rohen Puncten auf das zierlichfte befprenget. Der Schild if fchup- pigt, und es kann faft kein Ichönerer Anblick gedacht werden, als wenn man diefe Schuppen durch ein Vergröfferungsglas betrachtet, da man alsdann finder, dafs jedes Schüppchen am Rande mit braunen fteifen Borften auf das zierlichfte eingefaßt ift, Auf der Mitte des Schildes fteht eine etwas erhöhete blumenähnliche Figur, die an den Seiten einen fchönen rothen Fleck hat. Nach vorne zu fteht in der Queere eine Reihe kleiner warzenähnlicher Erhöhungen. Die Augen find klar und durchfichtig wie Glas. Die Stirn gehet in drey Lappen aus, wovon der mittelfte breit und dreyeckig rund iftz auch ift er ın der Mitte durch eine Furche wie gefpalten. Der äuflere Rand biegt fieh in die Höhe, und ift aufferhalb mit kleinen runden Zähnen zierlich ausgefchnitten; die andern beyden Lappen find zugefpitzt, und haben einen ähnlichen Rand. Unter der Stirn tritt der Schild kielförmig hervor, und hat einige bogigte Ausfchnitte, Die Seiten des Schildes haben vier nach vorne zu gerichtete Zähne, wovon der oberfte am gröfseften ift, und zugleich die Aa bildet, Die Füfse haben rothe Banden und Flecken, und auf den Hüften fteht un Längsbinde, die an den Seitenrändern blumenförmig ausgezackt ift, und das Anfehen von Bild- hanerarbeit hat; fie wird eigentlich durch zwey kieine breite erwas vertiefte Furchen oder Streifen gebildet, die wegen der kleinen Härchen, womit fie überzogen find, eine graue Farbe bekom- men. Der innereRand derHüften hat eine kielförmige Erweiterung, die oberhalb in einen fpitzi- Zweyter Abfchnitt. 261 gen Zalın ausläuft, Die Klauen haben innerhalb drey bis vier Dornen. Die Scheeren find nur kurz, ihre Arme find an den Seiten gezahnt, die ne) hat eine in eine Krümmung gezo- gene vertiefte Furche, deren Geftalt aus der Abbildung erkannt werden mufs. Die Hände haben oben einige Furchen, deren erhöhete Ränder mit kleinen Knöpfen und Spitzen befetzt find. Die Finger find kurz, dick und ftumpf, und hie und da mit Körnern beftreut. Ueberhaupt kann die Schönheit diefer Krabbe weder befchrieben noch durch den Pinfel ausgedrückt werden. — Das Vaterland ift Ofindien. - Die Abbildung ift nach der Natur. 157. Die marmorirte Krabbe. Cancer marmoratus: Muf, Berbfl, C. thorace fupblicato utrinque tridentato, fronte crenato- emarginafa, brachiis apice dilatatis dentatis, __ Fabr, Mant. I, 319. 38. Tab, XX. Fig. 114. | tiefe Krabbe hat der Geftalt nach. mit der vorigen viele Aehnlichkeit, Der Schild ift faft viereckigt, und ziemlich platt; an den Seiten ftehen drey fägeförmige Einfehnitte, und die Zähne, welche nach vorne zu gerichtet nat find fehr fpirz. Oben auf ift der Schild an beyden Seiten durch erhöhete Queerlinien wie gefalten; die Stirn zwifchen den Be ift fehr breit, faft ganz | srade abgeftutzt, und nur in der Mitte ift eine Kerbe; hinter derfelben ftehen vier ftark erhö- hete Buckeln. Die Arme find faft dreyeckigt, innerhalb lappenförmig; erweitert und gezahnt; die Handwurzel iR glatt, und hat am'obern Rande einen Dorn; die Hände find ziemlich breit und glatt. Die Füfse find breit und platt, infonderheit die Hüften, welche oben an beyden Schärfen einen an haben; die Klauen find ihnerhallı gedornt. Die Krabbe hat ein ungemein fchönes Anfehen, die Farbe if überall Por violett, und mit gelben Flecken marmorir ts „Das Vaterland if mir belsen Die Abbildung ift nach der Natur, 262 Zweyter Abfchnitt, 158. Die glatte Krabbe. Cancer glaberrimns. Muf. Heryfl. C. thorace plano, integro, glaberrimo, fronte truncato-ferrata, pedibus laevibus, Brown Jam. sab. 43. Fig. 5. Tab. XX. Fig. 115. Wenn gleich diefe Krabbe nicht eigentlich zu diefer Abtheilung gehört, weil fie in vielen Stücken ganz anders gebildet ift; fo weifs ich fie doch unter keine andre Abtheilung zu bringen. Sie ift ganz platt und ungemein glatt, ihre Geftalt ift fat herzförmig, der Seitenrand ganz glatt und abgerundet; die Augen ftehen fehr weit aus einander und daher ift die Stirn fehr breit, faft gerade, aber mit unzähligen fehr feinen und zierlichen Zähnen fägeförmig gekerbt. Von.den Scheeren ift die linke die gröfste, die Arme find kurz, faft dreyeckig, inwendig lappenförmig er- weitert und gezahnt, im übrigen [ehr glatt, fo wie auch die Handwurzel und die Hand, welche ziemlich lang if, und krumme Finger hat, Die Füfse find nur kurz; und die hinteren werden immer kürzer, Sie find breit, platt und glatt. Die Farbe der ganzen Krabbe ift braun mit eini- gen blauen faft durchfcheinenden Opalflecken, und wegen der ungemeinen Glätte bekommt die Krabbe ein porzellanähnliches Anfehen. Das Vaterland ift mir unbekannt. Die Abbildung ift nach der Naxur. Zur fünften Abtheilung: Krabben, deren Schild vorne faß? wie ein halber Zirkel abgerunder, und gröftentheils eingefchnitten if, ZuNo. 37. Die Land-Krabbe. Cancer zuricola. Tab. XX. Fig. 116. Ich habe diefe Krabbe oben genau befchrieben, und zwar auch Tab. III. Fig. 36. abgebil- det; daich aber damals diefe Krabbe nicht befafs, und fie als Copie von einer andern Abbildung Zweyter Abfchnitt. 263 darftellen konnte; fo wird es den Freunden der Natur lieb feyn, dafs ich wenigftens den Schild noch einmal nach der Natur bey Fig. 7 habe nbbilden lafsen, da die Zeichnung deffelben fchon an fich fo fonderbar ift. Es ift nehmlich fchon oben erwähnt, dafs die Zeichnungen diefer Art un- endlich venfehleden find, fo dafs man auf die Farben allein nicht Rückficht nehmen darf. Diefe abgebildete Art hat eine gelblichweifse Farbe, aber auf der Mitte fteht ein grofser purpurfarbiger Fleck, der mehr als die Hälfte des ganzen Schildes einnimmt. Von diefem Flecke laufen nach den Seiten zu flammigte purpurfarbigte Striemen von verfchiedener Dicke und Länge, und hinten fte- hen noch einige bläffere Züge, die aus der Abbildung erkannt werden müffen, \ 159. Die morgenländifche Krabbe, Cancer orientalss. Muf: Herbf£, C.thorace laevi, lateribus carinatis crenatis. Tab, XX. Be 117. Die Geftalt diefer Krabbe ift der unter No, 40 befchriebenen Blumenkrabbe (Canc. floridus) völlig gleich, nur ift die Oberfläche nicht mit blumenähnlichen Erhöhungen geziert, fondern glatr, und nur hie und da durch einige fchwache buckelförmige Erhöhungen uneben. Der Seiten- rand ift glatt, aber kielförmig erhöhet, fo dafs dicht hinter der Einfaffung eine kleine Rinne fort- läuft, auch fieht man drey oder vier fehr fchwache Kerben. Die Stirn zwifchen den Augen ift eben fo, und in der Mitte gekerbt. Die Arme find kurz und dreyekig, die Handwnızel ift groß und glatt, der obere Rand kielförmig erhöhet und meflerförmig gefchärft; die Finger find fchwarz. Die Füfse werden nach hinten zu kürzer, und alle Glieder deffelben find breit, platt und glatt. Die Klauen find braun, und an der Spitze hornartig. Das Vaterland ift Offindien, Die Abbildung ift nach der Natur, | Zu No. 42. Der Fleckfchild. Cancer maculatus. Tab. XXI Fig. 118. Da ich üben p. 135 von diefer Krabbe nur eine fehr unvollftändige Abbildung: aus dem Rumph auf unfrer fechsten Tafel. Fig. 41. habe geben können, fo will ich jezt eine beffere nach Li 264 Zweyter Abfchnitt. der Naturliefern. Wenn man blofs auf die Geftalt des Schildes fehen wollte, fo würden dief= und die folgende nur für Varietäten des oben p- 133. N. 41. befchriebenen Cancer Corallinus zu halten feyn. Da aber die Zeichnungen von einer jeden Art immer diefelben bleiben, fo find fie mitRecht auch als befondre eigene Arten anzufehen. Ich hab«viele Schildervon dieferKrabbe, aber dieLage, Gröfse und Geftalt der Flecken ift bey allen ganz genau einerley. Die Grundfarbe des Schildes ift rörh- lichweifs, ganz auf der Mitte ftchen drey grofse eyrunde zinnoberrothe Flecken; über denfelben am Auffenrande an jeder Seite ein grofser eyrunder Fleck, und über demfelben an der Augenhöhle ein kleinerer. Vier eyrunde kleinere Flecken ftehen neben einander über dem Schwanze. Die Abbildung ift nach der Natur. 160. Die gefprenkelte Krabbe. Cancer adfperfus. Muf; Herbfl. C. thorace laevi unidentato, fronte quadriloba, maculis adfperfis rubris. ‚Tab. XX1. Fig. 119. | Auch diefe Krabbe ift der Geftalt des Schildes nach der vorigen völlig gleich, und fie un- verfelteidtee fich blefs durch die Zeichnung, die, weil fie auch bey diefer Art ftandhaft ift, auch wohl als ein Kennzeichen einer eignen Art angenommen werden kann. Die Grundfarbe ift blafs- roth; und überallmit dunkelrothen gröfsern und kleinern Flecken gefprenkelt; bisweilen find die- fer Flecken mehrere und zufammengelaufen, wodurch alsdann der Schild wie marmorirt erfcheint. Zu No. 40. Die Blumen-Krabbe, Cancer foridus. Tab. XXI. Fig. 120. Ich konnte bey der Befchreibung diefer Kralıbe dick: blofs eine Abbildung des Schildes auf der dritten Tafel Fig. 39 Be! Da ich nach der Zeit ein vollftändiges Exemplar bekommen habe, fo halte ich es zuc Vollkommenheit diefes Werks für Pflicht, eine Abbildung davon nachzu- nn, Da aber diele Krabbe oben fchen umftändlich befchrieben ift, fo will ich das hier nicht wiederholen. Zweyter Abf[chnitt. 265 161. Die ausgefchnitzte Krabbe. Cancer ex/eulptus. Muf, Herb. C. thorace floriufeulo exfculpto, margine dentato, digitis atris.. Tab. XXT. Fig. 121. Beim erften Anblick feheint wohl diefe Krabbe mit dem €. floridus einerley zu feyn, aber fie hat doch wefentliche Verfchiedenheiten, denn nicht allein die einer Bildhauerarbeit ähnlichen Erhöhungen und Vertiefungen auf dem Schilde find ganz anders, fondern auch hauptfächlich die Füße find bey diefer Art ganz anders geftaltet, Man fieht allo auf dem Schilde viele gröfsere ‚und kleinere Buckeln, die nur durch tiefe Furchen von einander abgefondert find. Mitten auf dem Schilde fteht eine Erhöhung, die einer Krone fehr ähnlich if. Der Seitenrand ift zwar ei gentlich glatt, aber es treten doch vier kleine Bukeln wie kleine Zähne hervor, Die Stirn ift zwey- lappig. Die Arme find dreyeckig, glatt und klein; die Handwurzelift fehr grofs, und auf der äuffern Fläche knotig. Die Schedvch find klein, durch Erhöhungen uneben, und die Finger find fchwarz, wodureh fie fich vom C. floridus unterfcheidet. Die Füfse find Re kurz, hauptfächlich die hinterften, und alle Glieder find durch Knoten uneben. Das Vaterland ift mir unbekannt. Die Abbildune: ift nach der Natur, 162, Die geperlte Krabbe. Cancer perlatus. Muf, Herb?, C. thorace manibusque perlatis, pedibus aculeatis, Tab. XXI. Fig. 122. Es ift diefe Krabbe ohnftreitig eine der allerfchönften. ’ Die Farbe ift abet viblerhea der Schild mit lauter perlenähnlichen Bingen ganz dicht befetzt, der Aeemdnd ift durch eine Reihe etwas zugefpitzter Knötchen fehr fein und dichte gezahnt, und die Stirn hat zwey. kleine hervorftehende abgerundete Spitzen. Die Scheeren find auf der. äuffern Fläche ebenfalls Ll 2 266 Zweyter Abjchnitr mit folchen Peilen befetzt, und die Spitzen der Finger find fchwarz. ‘Die Füße find nur kurz, und die hinteren werden immer kürzer; die Glieder find breit, auf den Rändern mit Dornen und langen Haaren befetzt, und auf den Flächen gekörnt. Das Vaterland ift unbekannt. Die Abbildung ift nach der Natur, 163. Die löffelfingerige Krabbe. Cancer cochlearis, Muf, Herbft. C.thorace laevi, lateribus fuleatis, digitis cochlearibus. Tab. XXI. Fig. 123. Das Exemplar, welches ich von diefer Krabbe befirze, it nur klein, und ich weifs nicht, ob fie eine anfehnlichere Größe erreicht. Die Oberfläche ift glatt, mit einigen Furchen in der Mitte, an jeder Seite ftehen drey Furchen, welche am Rande zugleich Einfchnitte werden, wo- durch der Seitenrand drey abgerundete zahnähnliche Hervorragungen bekommt. Die Scheeren find nur klein, und von gleicher Größe, und die Finger haben das befondere, dafs fie rund find, am Ende fich erweitern, und anftatt der Zähne eine löffelförmige Aushöhlung haben. Die Füßse find nur klein, glatt und ungemein zart. Das Vaterland ift unbekannt. Die Abbildung ift nach der Natur. 164. Der Waflerfreund, Cancer hydrophilus. Muf, Herbfl. C. therace laevi lateribus trifidis, digitis rufis. Tab. XXI. Fig. 124. Die Obeıfläche des Schildes ift glatt, von den Augen geht eine bogenförmige Furche bis nach der Mitte zu, die Seiten find dreymal gefpalten, und die dadurch verurfachten vier Zähne find zwar tumpf kan rund, aber gehen doch am Ende in eine kleine Spitze aus, Die Scheeren find nach Verhältnifs des Körpers ziemlich Be glatt und ohne Zähne. Die Finger find ftark und N Die Füfse find kurz, die Glieder breit, an den Rändern mit Haaren befetzt, und die Klauen hornartig und braun. Die Farbe der Krabbe ift gelbbraun, und ein röthlicher Flecken Zweyter Abfchnitt. 267 ftcht hinter der Stirn, welche faft gerade abgeftutzt, und in der Mitte gefpalten ift. Das Vater- land ift mir unbekannt. Die Abbildung ift nach der Natur. ® 165. Die dreyzahnigte Krabbe. Cancer tridens. | Muf. Herb. C. thorace laevi depteffo, lateribus tridentatis | Tab. XXI. Fig. 125. Auch dicefe Krabbe ift nur klein, der Schild oberwärts ganz glatt, gelbbraun, an den Sei- ten nach oben zu ftehen drey Zähne, und die Farbe ift dafelbft dunkelbraun. - Die Stirn ift abge- rundet, und in der Mitte etwas eingebogen, hinter derfelben ftehen zwey Knoten. Die Scheeren find ziemlich grofs, die Arme dreyeckig, und inwendig gezahnt, die Hände dick-und aufgebla- fen. Die Fülse find zart, die der erften Paare gleich grofs, das lezte aber kleiner. . Die Glieder find platt und glatt, und die Klauen hornähnlich. Das Vaterland ift unbekannt. Die Abbildung; ift nach der Natur. 166. Die breitfüßige Krabbe, Cancer latipes. Muf, Herb@. C. thorace laevi, lateribus emarginatis quadridentatis, fronte fpinofa. Rondeler.. Cancer latipes. Tab. XXI. Fig. 126. . Ich habe oben beym Cancer depurator den Cancer latipes des Rondelet als ein Synonim mit angeführt, nach der Zeit aber habe ich diefe Krabbe felbt bekommen, und finde, dafs Be keines- weges mit dem depurator einerley ift, zu welchem Irrthum imich Pennant verleitet hat, der diefe Krabbe abgebildet und fie für den des Rondeler ausgegeben hat. Sie unterfcheidet fich hauptfächlich durch die Geftalt des Schildes, welcher nicht fo breit, wie bey den ähnlichen Arten, fondern mehr in die Länge gezegen, und an den Seiten nach hinten zu ftark ausgefchnitten if. Oberhalb find die Seiten fehr fchwach viermal fägeförmig eingefchnitten. Die Stirn fteht her- L13 268 Zweyter Ablchnwitr. vor, und geht in vier ziemlich lange Zähne aus. Die Oberfläche des Schildes ift glatt. Die Schee- ren find klein und glatt. Die Füfse find kurz, die Glieder erwas breit, und das hintere Paar find Schwimmfüfse, Das Vaterland ift der Ocean, Die Abbildung ift nach der Natur 167. Die roftfarbige Krabbe. Cancer ferrugineus. ’ Muf: Herbfl. C. thorace globofo ferrugineo lateribus quadridentatis, fronte truncata. Tab. XXI. Fig. 127. Bei diefer Krabbe ift der Schild mehr Keen wenigftens viel dicker und gewölbter wie bey den übrigen diefer Abtheilung. Da aber doch der äuffere Umrifs mit diefem die meifte Aehnlichkeit hat, fo mufs ich fie unter diefe Abtheilung bringen. Der Schild ift zwar glatt, aber nach vorne zu doch mit feinen fpitzigen Pundten beftreut. An den Seiten ftchen vier Zähne, welche aber nicht durch Einfchnitte verurfacht werden, wie bey den übrigen Arten, fondern fie treten als wahre Zähne aus dem Schilde heraus. Die Stirn ift abgeftutzt und in der Mitte ge- fpalten. Die Scheeren haben durch kleine fpitzige Körner eine rauhe Oberfläche, und die Hände aufferhalb einen Zahn. Die Füfse find zart, ziemlich rund, hie und da mit kleinen Spitzen be- “ fetzt, und die Hinterfüfse find etwas kürzer. Das Vaterland ift unbekannt. Die Abbildung ift nach der Natur. ee Be 2 „ = Voerzeschntts 269 der im erften Bande befehriebenen Krabben. } Erfte Familie. Krabben mit einem vierekigen dicken Leibe. T. eurfor. Tab.'r. Fie. 8.9. II. 12. 13. 14. 15. 16 17. 18. 19, 20. aI.- 22. 22. 24. eanınus Saratan vocans minor. Tab. I. Fig. 10. vocans major. Tab. 1. Fig. 11. rhomboides. Tab. 1. Fig. 12, ‘ angulatus Tab. ı. Fig. 13. mefsor. quadratus. tetragonon. Tab. 20. Fig. 110. Zweite Familie. Krabben mir kugelförmigen Leibe. nucleus. Tab. 2. Fig. 14 pundatus. Tab. 2. Fig. ı5. 16. globus. | craniolaris. Tab. 2. Fig. 17. - porcellaneus. Tab. 2. Fig. 19. anatum. Tab. 2. Fig. 19. . cancellus. Tab. 2. Fig. 20. pifum. Tab. 2. Fig. 21. Sulcatus. hiftriae Scopolinus hexapıs. Tab. 2, F.an. longicomis. Tab. 2, F. 23. antennatus Seite 74 78. -..80 A: - 8 Sur -..85 = 86 - 257 2 27 IR 87 221,89 - 90 - 090 - 92 22,293 = 94 2.395 ..096 2,97 2.97 a 98 “98 - 100 270 Verzeichnifs. 25. Cancer mytilorum albus. Tab. 2. Fig. 24. 26, 34 35- 36. 37: 38 39. 40. 4I. 42. 43. 44- #5. 46. 47° mytilorum fufcus. Tab. 2. Fig. 25. orbiculus, platycheles. Tab. 2, Fig. 26. pinnotheres pinnophylax. Tab.2. Fig. 27, granasrius, Tab. 2. Fig. 28. a. A. Erinaceus. Tab. 20. Fig. III. Septemfpinofus. Tab. 20. Fig. 112. Dritte Familie. Krabben mit walzenförmigen Leibe. Cylindricus. Tab. 2. Fig. 29. 30. 31. Vierte Familie, Krabben mit plattem faft viereckigem Schilde, minutus. Tab. 2, Fig. 32 pufillus. tenuicruftatus. Tab, 3. Fig. 33. 34. grapfus. laltatus. ınutus. depreflus. Tab. 3. Fig. 35. a. b. Squamofus. Tab. 20. Fig. 113. marmoratus. Tab, 20. Fig. 114. glaberrimus. Tab. 20. Fig. 115 Fünfte Familie, Krabben deren Schild faft wie ein halber Zirkel abgerundet ift, Erfte Abtheilung: der Seitenrand nicht eingekerbr, ruricola, Tab.3. Fig. 16. Tab. 4. Fig. 17. Tab, 20. Fig. 116. Uca. Cordatus.- Tab. 6. Fig. 38, Seite 101 101 102 102 103 104 107 25% 259 108 1209 128 u A ag 2 Vi re Ei Verzeichnifs. 271 48. Cancer Floridus. Tab. 3. Fig. 39, Seite 132 Teb. 21. Fig. 120, ’ - 264 49. - Corallinus, Tab. 5. Fig. go. - 13% 50. - Maculatus, Tab, 6. Fig. 4r. - 135 Tab, 21. Fig. ı1$. - 263 “R - Variegatus. - 136 52. - Oeceultus. ee, 33. 0.% ) Abfeondinis, > - N ae - 138 54. rubris oculis. Br \ - 139 Bu = Armadillus. Tab. 6. Fig. 42.43. - 139 36. =... "Convexus. x - 140 87.0 - Orientalis. Tab. 20, Fig. 117. - 263 58. - adfperfus. Tab. 2ı. Fig. 119. - 264 Bg. - exfculptus. Tab. 21. Fig. 121, - -.265 60. - perlatus, Tab. 21. Fig. 122. - 265 61. - cochlearis. Tab. 21. Fig. 123. - 266 Zweite Abtheilung: der Schild an den Seiten fägeförmig eingefchnitten, 62. = JIunaris. Tab. 6. Fig. 44. 2747 62. - planatus. | { az | 64. -- viätor. ä - 143 65. - bidentatus, > 2 743 66. - bifpinofus. Tab. 6. Fig. 45. : - 144 nom tridentatus. s - 145 68. - Moenas. Tab.7. Fig.46. - 146. - viridis. Tab. 7. Fig. 47. BER z ; 48 69. - depurator. Tab. 7. Fig. 48. - 149 79. \,- velutinus. - Tab. 7. Fig. 49. ca Ze corrugatus. Tab, 7. Fig. 50. - 151 72. » . histellus. Wab.7. Fig. 5ı. = 152 73: - Sexdentatus. Tab. 7. Fig. 52. Tab. $. Fig. 53- - 153 ZA Nie haftatus. 0254 73. - Septemdentatus. a - 0155 20.) =, umieer. un - 157 DA re Feriatus, DR s ’ - 157 272 Verzeichnifs 78. Cancer verrucofus. 79- 80. 81. 82. 83. 34 85. 86. 87- 88. 89: 90. 91. 92. 93. 94: 95. 96- 98- 2 100. IOoI. 102, 103. 104. Ochtodes, Tab. 8. Fig. 54. pelagieus. Tab. 8. Fig. 55. Sanguinolentus. Tab. 8. Fig. 56. 57. fervatus. aeneus. Tab. Io. Fig. 58. pagurus, Tab, 9. Fig. 59. Segnis. undeeimdentatus. Tab. Io. Fig. 60. fluviatilis, Tab. ıı. Fig. 61. mutilatus. Tab, Iı. Fig. 62. coronatus. Tab. 11. Fig. 63. lapideus. Tab. ıı. Fig. 64. Spinifrons. Tab. ıı. Fig. 65. dentatus, _ Tab. ıı. Fig. 66. Saxatilis. Sanguineus. hydrophilus. Tab. 21. Fig. 124. tridens. : Tab. 21. Fig. 1235. latipes. Tab. 2ı. Fig. 126. ferrugineus, Tab. 21. Fig. 127. Sechste Familie. auf dem Schilde gefichtsähnliche Züge. lanatus. Tab. ı1. Fig. 67. Facchino, Tab. 11. Fig. 68. Mafcarone. Tab, ıı. Fig. 69. Frafcons. Tab. 11. Fig. 70. “ - Siebente Familie. Krabben mit dickem ovalen Leibe und langen Fühlhörnern. perfonatus. Tab. 12. Fig. 71T, Caflivelaunus. Tab. 12. Fig.72. Seite 158 — 159 160 161 162 163 165 180 181 133 184 184 185 185 186 187 188 266 267 267 268 189 190 191 192 193 195 Verzeichnifs. | 273: Achte Familie. h Krabben deren Schild hinten eier wird, und die Scheeren wie ein Hahnen- kamm gekerbt find. 105. Cancer Calappa. Tab, ı2. Fig. 73. 74. | Seite 197 196... - hepaticus. \ h - 198 107.«..% Serupofus, ..... - 198 109, - pudibundus. 3 - 199 109. - granulatus. Tab, 12. Fig. 75. 76. | 7 * 21008 TIo,'. .- lophos. Tab. 13. Fig. 77. ; - 201 ir - philargus. ! - '203 i 312. - tuberculatus. - Tab. 13, Fig. 78. | - 204 222. fornicatus. Tab. 13. Fig. 79. 80. - 204 Neunte Familie. Krabben mit ftachlichtem Schilde. ee a. der Leib rund, kugelförmig, die Vorderfülse fehr lang, 14 - aranens. Tab. 13. Fig. gr. "207 #15. - chabrus. - 208 116. - Cruentatus, Br - 208 117. - hircus - 209 118. - ‚ovis. Tab. 13. Fig. 82. .- 210 119. - Muricatus. Tab. 14. Fig. 83. ; - 21 120. - eubicus. 4 - 212 Sn 121. - incanus. - | = 212 122. - mufcofus. - 213 123. - euphaeus. _ >» 213 124. - .dodecos. “ ? - 214 b. der Schild faft eyrund, und mehr platt. \ 125. - Squinado. Tab.ı4. Fig. 84. 85. . all 126. - Uıfus. Tab. 14. Fig. 86, - 217 1 Cornutus. > - 217 128. - Sinieus, f = 218 en c. mit herzförmigen Schilde. Ne u 129. - Maja. Tab. 15. Fig.g97. - I - 219 a 130. - Scaber. - 22L 13l. - horridus. Tab, 14. Fig, 88. ©. 0002 132. = =Satuak. i - 224 % 133. - cxiftatus. \ N - 226 134. - Superciliofus, Tab, 14. Fig. 89. = 227 274 Verzeichnifs 135. Cancer roftratus. Tab, 16. Fig. 90. 136. 137: 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 152. 154: r, 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164- 165. 166. 167. Seticornis, Tab, 16. Fig. gr. Longiroftiis. Tab. 16, Fig. 92. longipes. Spinifer. tribulus, puber, tetraodon. dorfettenfis. tuberofus, afper. nafutus, Scorpio, phalangium. gonogra. nodulofus, germanus, auritus. Spinipes. Tab. 17. Fig. 94. bufo. Tab. 17. Fig, 95. chiragra. Tab. 17. Fig. 96, pipa. Tab. 17. Fig. 97. -bilobus. Tab, 18. Fig. 98. Condyliatus. Tab, 18. Fig.99. A.B, hifpidus. Tab. 18. Fig. 100 bimaculatus, Tab. 18. Fig. 101, aculeatus. Tab. 19. Fig. 104. holofericeus. d. der Leib dick, höckrig, die Hinterfüßse ftehen auf dem Rücken dormitator, Tab. 18. Fig. 103. novemdecos, e. der Leib rund, die Scheeren fehr lang und breit. Longimanus, Tab. 19. Fig. 105. 106, Macrochelos. Tab. 19. Fig. 107. echinatus. Tab, 19. Fig, 108. 109, tat Date a Seite 227 = 229 - 230 = 23I 333 - 234 - 234 - 235 - 235 - 236 - 236 - 236 7; 7 - 238 - 238 - 241 - 241 -24I - 242 243 - 244 245 = 246 ET an nn sin un VERSUCH NATURGESCHICHTE DER KRABBEN uno KREBSE NEBST EINER SYSTEMATISCHEN BESCHREIBUNG IHRER VERSCHIEDENEN ARTEN, JOHANN FRIEDRICH WILHELM HERBST, PREDIGER BEx DER MARIENKIRCHE ZU BERLIN, ORDENTLICHES MITGLIED DER BERLINSCHEN GESELLSCHAFT NATURFORSCHENDER FREUNDE, UND MEHRERER SOCIETETEN. or ZWEYTER BAND | mit XXV Kupfer-Tafeln und Regitßer, Ru Ru BenB. I1S!E. m nn En Ten Fan re TEE en nun = x IE Es ana roEe a So THama a ame — 132 BERLIN un STRALSUND, sex Gorrtrrızes Aucvust Lanse, s#1796. men nn 2— 1 3 4 5 6 7 BD - HMO KON aM. w Inhalt Du © un ZEwIey te n Bandes Zweyter Abfchnitr. zZ wie y.t.e Ab Halbe u u Enter raninus. Tab, 22. Fig. I, dorfipes. Tab, 22. Fig. 2. teftudinarfus. Tab. 22. Fig. 3, emeritus. Tab, 22. Fig, 2 t t adactylus fcaber variolofus Deo wre Ab Weichfchwänze.' Bernhardus. Tab, 22: Fig, 6, Diogenes. Tab, 22, Fig. 5, miles Tab, 22. Fie, 7. clibanarius. Tab, 23, Fig. 1. elypeatus. Tab. 23. Fig. z, A. B. Sclopetarius. Tap. 23. Fig. 3. oculatus, _Tab, 23. Fig, 4. tympanifta, "Tab, 23. Bi 5, übieen, ab, 23. Fir, 7 hungarus, Tab, 23. Fi, 6. emerita tubularis caput mortuum alatus araneiformis Scaevola »% Da Mwn.c Hippa. hr.'e'ı 1: © Parafitici. n 5 IV. 17 18 19 zo 2I HONG ABRWD Fi [e) Inhalt des zweyten Bandes, Cancer ambidexter Seite 29 lagopodes - 29 tinctor - 30 Bahamenfis - 30 excavatus, Tab, 23, Fig. 8. - 31 Vierte Abtheilung,. Langgelchwäinzre Krebtfe Afrazz Erfte Familie, mit ordentlichen Scheeren, latro. Tab, 24. - 34 aniculus - 37 aftacus, Tab, 23. Fig. 9. - 38 gammarus, Tab, 25. . 42 capenfis. Tab, 26. Fig. I. - 49 ftrigofus. Tab. 26. Fig. 2. U norvegicus. Tab, 26. Fig. 3. ei {quilla. Tab, 27. Fig. 1. | jamaicenfis, Tab, 27. Fig. 2. a Bamffius. Tab, 37. Fig. 3. - 58 carcinus., Tab. 28. Fig. I. - 58 narval. Tab, 28. Fig. 2. - 61 innocuus. Tab, 28, Fig. 3. - 62 pennaceus - 62 aculeatus - 6 carinatus - 64 rugofus - 65 gregarius - 65 cancharus - 66 fublucanus - 66 acanthurus - 67 carabus -» 67 amplectens - 68 coerulefcens - 69 fulgens - 69 kerarhurus -» 70 Zweyte Familie, mit, ungleichen Fingern. Elephas. Tab, 29. Fig. 1. -» 7ı boreas. Tab. 29, Fig. 2. -» 7 erangon. Tab, 29, Fig. 3. 4. = varius u; ne. Ka Inhalt des zweyten Bandes, 31 Cancer hiftrio 322 - tettigonus 3 - malabaricus 34 - grönlandicus Dritte Familie, mit gezahnten Blättern anftatt der Scheeren, 35. arctus. Tab, 30. Fig, I. 6 - urfus major, Tab, 30, Fig, 2. 37 - urfus minor. Tab, 30, Fig, 3, 33 - _aufealis Vierte Familie, mit ftarken Fühlhörnern anftatt der Scheeren, 2 - homarus,. Tab, 31. Fig. I. 4 = longipes. Tab. 31. Fig, 2 4 = polyphagus. Tab, 32. Neptuni ESS D ß Fünfte Abtheilung, Squillen oder Gefpenftkrebfle, Mantis. 43 - digitalis, Tab. 33. Fig, 1. 4 > arenarius, Tab, 33. Fig. 2. 45 - feyllarus. Tab. 34. Fig. 1. 46 - .chiragra. Tab, 34, Fig. 2. 47 - vitreus 45. - ciliatus 49 = falcarus 0 = glacialis Sechste Abtheilung, Garneelaffleln Onifci gsammarelli. Erfte Familie, mit ungetheiltem Bruftfchilde, 5 - . fetiferus. Tab. 34. Fig. 3. | 2 - chinenfis 53 = pedatus 4 >» armiger, Tab. 34. Fig, 4. Bm oculatus. Tab, 34, Fig. 5, 6, 6 - bipes. Tab, 34. Fig, 7. 57.“ trixapus : sg =» homari gg =» harangum 66 - flexuofus, Tab. 34. Fig. 8, 9. V Seite „8 106 107 107 109 110 Il 112 113 114 114 vı Inhalt des zweyten Bandes, Zweyte Familie, mit gegliedertem Rückenfchilde. 61 Cancer ampulla. Tab, 35. Fig, I. 168 169 170 171 172 173 nugax. Tab, 35. Fig. 2. paludofus, Tab, 35. Fig, 3. 4. 5, podurus, Tab, 35, Fig. 6, mutilus, Tab. 35. Fig. 7, ftagnalis. Tab, 35. Fig. 8 — 10, grofsipes. Tab, 35. Fig. Ir. cancellus. Tab, 35. Fig, 12, locufta, Tab. 36, Fig. 1. gammarellns, Tab. 36, Fig. 2, 3. _ pulex. Tab, 36. Fig. 4. 5. arenarjus. crafsicornis, ftrömianus fpinicarpus, Tab. 36. Fig. 6. 7. fedentarius, Tab. 36, Fig. 8, cicada Serratus medufarum corniger abyflinus linearis. Tab. 36, Fig. 9. 10, A, B, ventiicofus falinus cylindrieus efca Zweyte Mantiffe. TIL e. de Rai a. Zur erften Familie, hifpanus, Tab, 37. Fig. r. b. Zur zweyten Familie mediterraneus, Tab, 37. Fig, 2. H excifus mirabilis, Tab, 37. Fig. 3. c, Zur. fünften Familie, feulptus. Tab. 37. Fig. 4. fpectabilis. Tab, 37. Fig. 5. € n, Seite 116 - 117 - 118 - 119 - 120 -. IH - .123 - 125 - 127 - 129 - 131 -. 08 - 134 ” 136 ER: ; | - 135 ... 37 - 138 - 139 - 1341 - 141 - 143 - 14 “ vEE - 146 - 146 - 150 - 150 - 151 - 152 - 125 "2. Inhalt des zweyten Bandes, 174 Cancer decorus, Tab. 37. Fig. 6, 275 176 177 178 179 180 181 182 133 134 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 22 87 88 89 % 90 gL 92 93 princeps, Tab. 38, Fig. 2. navigator, Tab, 37, Fig, 7. cruciatus, Tab, 38. Fig, 1. natator, . Tab. 50. Fig. Tr. . olivaceus. Tab, 38. Fig. 3. cedo nulli, Tab, 39, defenlor armiger gladintor forceps variegatus pygmaeus parvulus lancifer flammeus, Tab, 40, Fig, 2. inconfpectus, _Tab, 40, Fig, 3. carnifex. Tab, 41. Fig, I. hydrodromus, Tab, 41. Fig. 2, heros. Tab, 42. Fig. I. praedo. Tab. 42, Fig. 2. barbatus, Tab. 42, Fig, 3. opilio feptemipina vefpertilio quadridens hiftrix far = pıanfor, Tab. 4r. Fig. 2. 2, Zu den Weichfchwänzen, arıolor, Tab. 43, Fig. ı. R 3, Zu den Langfchwänzen, fulvus planatus eylindrus ferratus modeftus, Tab, 43. Fig. 2. pulchellus, Tab, 43. Fig. 3. nautilator. Tab, 43, F,4. A. B, vu Seite 154 - 154 zu. 155 12155 - 156 SINE SZ! SR 137 - 158 - 158 - 159 "159 - 159 = 160 « 160 - 160°: = 1I6I - 162 - 163 - 164 -» 165 -» 165 - 166 - 167 -» 168 -» 168 - 168 - 169 - 169 - 170 - 170 - 171 - 172 - 172 1730 = 123 RL, m E73 vuır Inhalt des zweyten Bandes, 4. Zu den Garneelaffeln, 36 Cancer pedunculatus, Tub, 43, Fig, 5. Seite 176 D ri Hie£ wir SA DA ET a Anatomie der Krebfe, 1. Der Krabben. Tab, 44. - ı 2. - halben Langfchwänze. Tab, 45. Fig. ı — 11. E Bi: 3. - Weichfchwänze. Tab, 45. Fig. 12 — 19, - 199 4, - Langfchwänze - 202 - I. Der erften Familie. Tab. 45. Fig. 20 — 27. -= 203 Tab. 46. Fig, 1 — 24. - 203 2. - zweyten Familie — — Fig. 25. - 210 3, - dritten Familie, — — Fig, 26. 27. - 211 4, - vierten Familie, — — Fig. 28. 29. - 2ıı 5. - fünften Familie, — — Fig. 30 — 39. - 212 Gammarologifche Bemerkungen - 215 Regifter über das ganze Werk, - 219 Bemerkte Druckfehler Ehe ae ich, nachdem ich im erften Bande die Befchreibung der Krabben geendigt habe, num zu der zweiten Familie übergehe, nehmlich zu den eigentlichen Krebfen, fo finde ich nörhig, vorher noch etwas von der fyfematifchen Eintheilung aller zu diefer Gattung: gehörigen Ge- fchöpfe zu erwähnen. Anfänglich müflen dergleichen Eintheilungen unvollkommen bleiben, weil man noch zu wenige Naturkörper vor fich hat ; aber jemchr Fleifs al Koften man anwen- det, feine Sammlungen zu bereichern, deftomehr erkennt man las Baufällige und Unvollkommne .der erftern Syfteme, Da Linne kaum achzig zu diefer Gattung gehörige Arten kannte, fo mufste die fyftematifche Eintheilung derfelben, die für diefe bekannten Arten fehr deutlich und befimmt war, unficher und unvollkommen werden, nachdem Fabricius fo viele neue Arten hinzu fügte ; und die Claffification des letztern mufste wieder mangelhaft werden, nachdem das ganze Krebs- gefchlecht von mir fat um die Hälfte Heimnaie: worden ıft. Arifoteles, und nach ihm Plinius und mehrere der ältern Naturforfcher , brachten alle Krebsarten unter drei Hauptabrheilungen, nehmlich: Caneri, Afzaci, und Sullae, Linne machte auf gleiche Weife drei Familien, die er un. ter die eine Hauptgattung Cancer brachte, nehmlich:: 1. Krabben, Brachyuri, das heifst folche, die nur-einen kleinen unter dem Bauche feftliegen- den Schwanz haben. 1. Krebskrabben, Parafitici, die einen weichen nakkenden Schwanz haben, den fie deshalb in Höhlungen verbergen, ! a UI, Krebfe, Macronri, die einen langen mit harten Schildern verfehenen Schwanz haben. Pallas fonderte wieder von diefen letzten diejenigen kleinen weichen Arten ab, die mehr als acht Füfse haben, und brachte diefe unter eine eigne Gattung die er Garneelafeln nennt. Fabricius hat diefe F amilienabtheilung gänzlich verworfen, und alle zu den Krebfen gehörigen Ar- ten unter mehrere eigne Gattungen vertheilt, die er, je nachdem er mehrere Krebsarten einaae lernte, auch in feinen neuern Schriften vermehrt hat, In feiner letzten Mantiffe hat er folgende Gattungen feltgefetzt. I, Cancer. Vier kurze fadenförmige Fühlhörner, deren letztes Glied gefpalten if, (Antennz qua- tuor breves filiformes articulo ultimo bifido, ) A II, Pagurns. Vier ftielförmige Fühlhörner, wovon die vordern borftenförmig, die hintern faden- förmig, und am Ende gelpalten find, (Antennz quatuor peduneularz *) anticz fetacez po- fticz Aliforımes articulo ultimo bifido,) It Hippa, Zwei ftielförmige Fühlhörner, welche borftenförmig und mit dichten Haren befran- zet find. (Antenne duz peduneulatz fetacez pilis denfis cilisrz.) IV. Scyllarus, Zwei fadenförmige Fühlhörner, deren letztes Glied gefpalten ift, und zwei gebo- gene Schuppen anftatt der innern Fühlhörner hat. (Antennz duz filiformes artieulo ultimo bifido, fquamz-dux arcuarz loco pofticaruım,) V. Aftacus, Vier ftielförmige Fühlhörner, wovon die vordern fehr lang und borftenförmig, die hintern gefpalten find, (Antennz quatuor pedunculatz anticz elongatz fetacez pofticz fiffe,) VI. Sguilla. Vier faft gleiche Fühlhörner, die vordErn ftielförmig , und borftenförmig, die bin- tern borftenförmig, gefpalten und der ftielförmige Theil viergliedrig, ( Antennz quaruor fubzquales anteriores pedunculare feracex, pofticz pedunculatz, peduneulo quadriarticulato, fetacer, file.) VI, Gammarus, Vier einfache ftielförmige Fühlhörner, wovon die vordern kurz und pfrie- menförmig, die hintern borftenförmig find. (Antennz quatuor fimplicifimz peduneulatz, anticz breves fubulatz, poftiez feracex.) Diefe Eintheilung ift nun freilich fchon viel vollkommner, da aber die Kennzeichen blos von den Fühlhörnern hergenommen find, und weiter gar keine Rückficht auf die ganze Gefalt des Thiers genommen if, fo fehe ich mich genörthigt, hierein an einige kleine Veränderungen vorzunehmen , und das ganze Krebsgefchlecht unter folgende Gattungen, oder wenn mans lieber fo nennen will, Familien, zu bringen, | I, Krabben oder Kurzfchwänze, diefe find im erften Bande befchrieben, ’ 11. Halbe Langfebwänze, diefe machen den Uebergang von denen mit kurzen Schwänzen zu de- nen mit langen Schwänzen, Ph, Weichfchwänze, diefe haben zwar einen langen aber von Schildern entblöfsten Schwanz. F ;* IV, Eoifebnniee , deren Schwanz wie bey den gewöhnlichen Fiufskrebfen befchaffen ift. V Gefpenfkrebft , diefe haben einen fehr langen Schwanz und kurze Bruft, die Scheeren haben nur einen Finger, der bald einfach, bald mehrere mal gefpalten ift. VI. Garneelaffeln, diefe haben mehr als acht Füfse, und oft gar keine Scheeren, Nach diefer Abtheilung werde ich die nun noch übrigen Krebsarten befchreiben, *) Was Fabricius mir dem Worte pedunculatus eigentlich fagen will, weifs ich nicht; ich habe _es fo überfetzt, \ wie es in der Botanik-genommen wird, fo wenig paffend ich es auch finde, —_ x Zweiter kbrhenlun g:. Halbe Langfchwänze D: ab der zu diefer Familie gehörigen bekannten Arten if, nicht grofs, und deshalb laffen fich auch noch nicht fo ganz ficher beftimmte Familienkennzeichen angeben, Ihre Geftalt if von den Krabben eben fo weit verfchieden als von den Krebfen; fie haben viel längre Fühlhör- ner als die Krabben, aber fie find ganz andeıs geftaltet als bey den Krebfen, find auf einer Seite gemeiniglich fehr ftark behaart, und eich nach auswärts zu gekrümmt, me die Hörner RR Bocks. Der Bruftfchild hat mehr die Form der Krebfe als der Krabben, er ift nehmlich lang gedehnt, aber feine Geftalt ift vorne wieder ganz anders Der Schwanz ift bey weiten nicht fo lang als bey den Krebfen, aber auch ganz anders geftaltet wie bey den Krabben, denn das letzte Gelenk ift viel länger als alle übrige zufammen ‚und hat falt die Geftalt eines Vogelfchna. | bels. An der Einlerkung deffelben ützt ein Paar kleiner Füfse; die Füfse felbft find gar nicht Ehercnförmis , auch fehlen die Scheeren gänzlich, fondern fie find wie Sehwimmfüfse und ganz dünne und platt. Einige Arten haben vorne etwas ähnliches mit den Scheeren, aber doch nur mit einem einfachen Finger. Das Vebrige wird fich am beften bey der Befchreibung jeder einzelnen Aıt fagen laflen, weil jede von diefen hierin Verfchiedenheiten hat, ı. Die Frofchkrabbe. Cancer vamimuns. Lim.Syf. Nat, 1039. 2. Cancer, thorace lzvi, integerrimo, oblongo oyate, antice trun- cato dentato, > Linn. Muf, Ludov. Ulric. 130. - Fabric. Syf?, Ent, 400, 1. Species Inf, 496. 1. Mant. I, 314. T, Rumpf, Muf, Tab, 7. T, U, i A2 4 Zweiter Ab[chnitt, Periver Anl Tab. 22. Fig. 37, Porılocks und Dickfons Reife um die Welt, Anhang Seit. 309, Tab, 1. 2. | Tab, XXI, Fig. 1. Es bıingen zwar Linn und Fabricius diefen Krebs gleich unter die erfte Art der Krabben mit glatten Schildern, alleizı die ganze Form kommt gar nicht mit den übrigen in diefer Familie überein, vielmehr macht er fehr gefchickt den Uebergang von den Krabben zu den halben List fehwänzen, Mit den Krabben hat er noch die Fühlhörner und Scheeren gemein ; mit den halben Langfchwänzen aber die ganze Geftalt und die Fülse. Es heißt diefer Krebs auf malabarifch Car- amcodoc, und in Amboina Hyu Allaac. Der Schild if vier Zoll lang, vorn drey Zoll breit, und er verengert fich nach hintenzu immer mehr in einer eyförmigen Rundung, Vorne zwifchen den Augen geht er in einen dreymal gezackten Schnabel aus, von demfelben an bisnach den äuffern Winkel hat der Schild vorne an jeder Seite drey ftarke Einfchnitte, woraus drey breite Spitzen entftchen, de- ren jede wieder zweymal figeförmig eingefehnitten ift, und dadurch drey Zähne bekommt. Die Oberfläche des Sehildes ift überall mit kleinen kegelförmigen nach vorne gerichteten Stacheln be- fetzt; der Seitenrand ift mit Haaren eingefafst. Die Scheeren find kurz und platt, der Arm ift dreyekkig, und hat oben rauhe Querrunzeln; die Handwurzel ift gekörnt und hat oben zwey Stacheln; die Hand hat innerhalb viele Querrunzeln; auf dem äuffern Rande ftchen zwey Zähne, der untere Rand hat fünf ftarke fägeförmige Einfehnitte, Der Finger dehnt fich fehr weit hori- zontal aus, und der Den ift an beiden Seiten mit Stacheln befetzt. Die erften zwey Paar Füfse find wie bey den Krabben, doch ift das lerzte Glied fchon mehr platt und herzförmig, und wie ein Blatt; die hinterften zwey Paar find Schwimmfüfse, breit, platt, mit langen Haaren an den Rändern befetzr, und das letzte herzförmige Glied ift aufferhalb etwas ausgefehnkten und aus- wärts gebogen, auch find diefe zwey Fufspaare nicht am Bauche fondern am Schwanze eingelenkt; unter der Schale aber find Höhlungen, worin fich die Füße verbergen können; und da der Krebs feine Scheeren gleichfalls unter den Leib zu ziehen pflegt, fo fieht er alsdann einer Kröte nicht unähnlich; der Schwanz ift hiche fo ftark eingebogen wie bey den Krabben, weil an demfelben die Hinterfüfse befeftigt find; er endigt fich in eine fchmale Spitze, und ift mit langen Haaren be- Zweiter Abfchnitt. - 5 banfer. Die Augen fiehen auf ziemlich langen etwas einwärts gekrümmten Stielen, und das Maul ift mit Bärtchen beferzt; die Fühlhörner find kurz und am Ende gefpalten. Die Farbe des Krebfes ift braun, dunkler Senn er lebt, als in den Cabinettern. Ob er efsbar fey , ift nicht be- kannt; die Einwohner find wenigftens zu furchtfam, ihn zu nutzen. Man findet diefen Krebs zu Amboina am fteinigten Strande, häufiger in den Sandwich - Eylanden, 2. Die Seelaus. Cancer dorfipes. . Lin. Sy. Nat. 71. ©, fubbrachyurus, thorace rugofo, ovali, antice (errato-ciliato, pedi- bus pofticis dorfalibus. ; Muf, Lud, Ulr, 452, Fabric. Mant.- 1. 329. 3. Hippa dorjfipes, thorace glabrö, antice truncato feptem dentato, manibus compreffis, pollice falcato. A N i Petiv, Amb. tab. 6. Fig, 2. Rumph. Muf, tab. 10. Fig. 3. Fotock, Valentin Muf. Mufeor. T, 2. p. 172. Tab. XXI. Fig, 2. ' Diefer feltene und wunderbar gebildete Krebs ift noch bey weiten nicht fo bekannt, und fo genau befchrieben, als er es verdient. Ob meine Abbildung ganz gewifs der linneilche Dorfi- " pes fey, will ich nicht entfeheiden, weil feine Befchreibung nicht in allen Stücken genau mit dem Meinigen übereinkommt. Es fcheint aber faft, dafs der Ritter diefen Krebs nicht felbft gelchen, fondern feine Befchreibung nur nach der Rumplufchen Abbildung gemacht habe, daher erwähnt er auch nichts von den Augen und Fühlhörnern, welche beym Rumph fehlen. Ich will alfo mei- nen Krebs fo lange für den C, Dorfipes Lin, halten, und befchreiben, bis ich einen andern finden werde, der der Rumphifchen Abbildung näher kommt, und für welchen fich alsdenn auch fchon ein andrer Name finden wird. | | Diefer feltene Krebs wird in Banda Fotock und vom Rumph pediculus marinus genannt, weil er einige Achnlichkeit mit einer Laus fand, die ich aber nicht finden kann, Die Gröfse ift N 3 6 | 0 Zweiter Abf[chnitt, verfehieden; ohngefehr anderthalb Zoll pflegt der Schild lang und einen Zoll breit zu feyn; vorne ift er etwas breiter als hinten; an den Meinigen ift der Schild nicht runzlicht und voller Knoten, wie Linn€ fagt, fondern platt, voll fchwacher wellenförmiger Queerftriche, als wären fie mit ei- ner Nadel gezeiehnet. Am Vorderrande ift in der Mitte ein kleiner halbzirkelförmiger 7 fcbnitt, wodurch zu beyden Seiten deffelben auf der Ecke kin Zähnchen entfteht, fo wie in der Mitte diefes Ausfchnittes ein Zähnchen ift; unter diefem Ausfchnitte find die Augen eingelenkt, Von demfelben an ift der Schild zu beyden Seiten etwas bogigt, und auf das fauberfte fägeför- mig eingefchnitten, fo dafs von den Augen an bis an die Ecke an beiden Seiten 11 bis 12 Zähn- chen ftehen, nicht aber 6 Dornen, wie Linn und Fabricius fügen, An den Seiten ift der Schild _ glatt; nur oben, wo der Bauchfchild an dem Rückenfchilde anfchliefst, fteht ein feiner Dorn, Hinten ift der Schild gleichfalls tief eingefchnitten, in welchem Einfchnitte das eifle Gelenke, des Schwanzes paffet. Die Augen haben viel eigenes; fie ftehen auf langen, piramidalifchen ganz dünnen platten Blättchens, die, wie in meiner Abbildung, bey den Männchen viel breiter und auswärts bogenförmig, bey dem Weibchen aber fpitziger find, Die Augen felbft find nicht ku- selförmig und in dem Stielchen beweglich, wie bey den übrigen, fondern fie liegen auf der Oberfläche der äufferften Spitzen der Stielchen wie fchwarze Pünktchen, die man kaum ohne Ver- gröflerung fehen kann. Unter den Augen ftehen’ die Fühlhörner ; diefe find ganz platt und breit, infonderheit die erften Gelenke, Die Bruft felbft tritt in zwey breite Lappen hervor, an welchen die Fühlhörner firzen. Das erfte Gelenk derfelben ift das breitefte, wird nach eben zu fchmäler; das vaste ift von gleicher Länge, aber fchmaler, an der obern Schärfe mit Haaren befezt; das dritte ift Ai eigentliche Borfte, diefe ift nicht rund, fondern breit, platt, fo lang wie der Schild, befteht aus lauter kleinen Gliedern, und ift auf beyden Schärfen mit langen Haaren befezt. Vorne an beyden äufferen Ecken der Bruft ift eine Fühlfpitze eingelenkt, die aus zehn Theilen befteht; das unterfte endigt fich oben aufferhalb jn einen Dorn; das zweyte ift ovalund dick, das dritte etwas länger, fchmäler, neben deflen Einlenkung treten noch oben und unten . zwey bewegliche Enden oder Spitzen hervor, von welchen die obere längfte diefes dritte Gelenk \ an Länge übertrift, Das vierte Gelenk ift noch fchmäler und kürzer, und die übrigen 6 find faft ‚ Zweiter Abfchnitt, 7 von gleicher Länge, werden aber immer fchmäler, und find an beyden Seiten mit Haaren befezt, platt und Mreir, wie faft alle einzelne Theile diefes Krebfes. Bey der Einlenkung diefer Fühlfpi- tzen tritt de Leib aufferhalb in einen Bogen hewvor , auf deffen Mitte ein kleiner Dorn fteht, Et- was unter dem Maule find noch zwey gröfsere Fühlfüfse eingelenkt, die man für wahre Füfse hal- ten könnte, weil fie nur wenig kleiner md, wie die übrigen; vornemlich das unterfte Glied, als das längfte und dickfte; die übrigen 3 Glieder nehmen immermehr an Breite und Länge ab. Mit- ten unter dem Bauche ftehen die Scheren, und alfo fehr viel niedriger, als fonft; da gewöhnlich diefelben vorne an der Bruft ftehen. Sie haben drey Glieder; -der Arm ift unten fehr dick und breit, läuft aber bald fchmäler zu; die Handwurzel ift ziemlich lang und platt ; die Hand ift fehr breit, ganz dünne, platt, vorne grade abgefluzt, an der Schärfe mit langen Haaren befezt, aber nicht mit Körnern beftreuet, wie Linne fagt, fondern glatt. Vorne an der obern Ecke der Hand ift der krumme fichelförmige bewegliche Finger eingelenkt, denn diefer Krebs hat nur einen Finger an den Scheren; er kann fich feft an den vordern Rand ‘der Hand anfchliefsen, wie ein Tafchen- meffer in feine Sale: auf der obern Schärfe des Fingers ftehen Habe, fo wie der Vorderrand der Hand behaart ift, und fieh, gegen die Spitze des Fingers zu in eine kleine gekrümmte Spitze in die Höhe biegt, Die Er folgenden Paar Füfse ftehen dicht unter der Schere, und da diefe fchon fo weit zurück fitzet, fo kommen die Füßse gar fchon unter den Schwanz zu ftehen; fie find kurz, breit, platt, viergliedrig ‚das lezte Glied ift ein breites Läppchen. Die folgenden zwey Paar Füfse find viel kleiner ‚ und fcheinen faft über die erften eingelenkt zu feyn, fo dafsfie beynahe Auf den Ben ftehen. Der Schwanz befteht aus 7 Gelenken; das erfte fchmale kleinfte | paflet grade in den Einfchnitt des Schildes; die folgenden find fo breit wie der Schild, eldin. . aber immer fchmäler. Das zweyte und dritte Glied foll 4 parallele Dornen, das vierte einen =inzi- gen und das fünfte auch einen kleinen Dorn haben, wie Linne fagt; allein bey den Meinigen find alle Glieder glatt, Dei Schwanz fchliefst fich , wie u den Krabben, unter den Leib an, und xeicht bis an das Maul, Der Aufenthalt diefes Krebfes ift in Afıen, Oftindien und Anıboöins: In Banda findet man eine gröfsere Art, welche daher auch mehr gefucht, und wie Garneelen gekocht werden, Sie g Zweiter Abfchnite. “ kriechen auf dem Sande, den Schwanz hinterwärts geftreckt; fo bald man fich aber nähert, ver- bergen fie fich in den Sand, woraus man fie aber doch leicht graben kann, 3. Der Schildkrötenkrebs. Cancer refludinarius, Mufeum Herb@, C. thorace ovato, laevi, fronte 4 dentato manibus nullis, pedibus feeun- dis paris longioribus, ‚Gronov, Zoopli. zoor, Emerita thorace depreflo, laevi, utrinqgue emarginato, erenato, in- tegerrimo, antennis longioribus. | Tab, XXIL Fig, 3, Der Schild diefes Krebfes ift eyrund, etwas platter und breiter, wie bey der vorigen Art; auf der Oberfläche ungemein fein fchuppenförmig gekerbt, an den Seiten ift ein aufgewortener Rand, deffen Höhlung fchwach gekerbt ift, Nach der Stirn zu verengert fich der Schild ‚und hat vorne vier Zähne, Hierin weicht mein Exemplar von der Gronovifchen Abbildung ab, wo die Stirn abgerundet if. Die zwey Fühlhörner find etwas diek, und haben eine pfriemenförmige Bor- fte; wo dies nicht gleichfalls nur die innren Fühlhörner find; an meinem Exemplare find fie alle - abgebrochen, ich finde aber Spuren, die es mir wahrfcheinlich machen, dafs die äuffern Fühlhör- ner gleichfalls lang und den vorigen ähnlich find, welches fchon die Analogie vermuthen läfst, Der Schwanz ift eben fo, wie bey der vorigen Art, Das erfte Fufspaar ift nur kurz, und hat am Ende eine Klaue. Das zweyte Paar ift das längfte, und hat ziemlich runde Glieder. Die 2 folgen- den find kürzer, glatt, das lezte Glied gekrümmt. Das fünfte Paar noch kürzer, runder. Das lezte Paar fitzt am Schwanze, welcher eben fo fchnabelförmig zugefpizt ift, wie beym vorigen. Es hält fich diefer Krebs bey Martinique im Sande auf, 4. Der Invalide. Cancer emeritus. Lin, Syft, Nar. 79. C. manibus nullis, pedibus utrinque quinque natatoriis. Fabric, Syfl. Ent. 416, Spec, Inf; 1, 5ız. 16, Mantif, 1. 332. 18. Zweiter Abfchnitt. 9 Gronsv. Zooph. z000. tab, ı7. Fig. 8. 9. Emerita thorace fubcompreffo, levi, margine lo- bato, antennis breviflimis. | Petiv, Preregr. Amer. tab, 20, Fig. 9, Squilla barbadenfis ovalis, Tab, XXI. Fig, 4 Wegen diefes Krebfes find die Naturforfcher felbft zweifelhaft gewefen, ob er zu den Lang- oder Kurzfchwänzen gehöre, weil fie keine Mittelgattung annahmen. are fagt: Er hat das Anfehen einer Krabbe; Fabrieius: forte potius Pagurus; und Gronovius: proximum genus ad Caneros: akben hierdurch wird meine Eintheilung noch mehr gerechtfertigt. Da diefer Krebs ungemein felten, und noch viel (öleener vollftändig gefunden wird, fo find auch alle Befchreibun- gen deffelben mangelhaft. ‚Gronovius fagt: die Fühlhörner wären fehr kurz; vielleicht hielt er ‚die inneren Fühlfpitzen für Fühlhörner, weil die wahren abgebrochen waren, Seine Citation des Potiquiquixa im Pifo und Jonfton Exf, tab, 9. Fig. 14. gehören ganz ummöglich hierher, fondern .zumC. urfis, i Es hat diefer Krebs in der That fehr viel eigenes und feltenes. Der Schild ift nicht breit, wie Linne fagt, fondern eher oberhalb walzenförmig rund, wie eine Eichel, und geht vorne söikis enger zu, er ik fchuppenförmig fein in die Queere gerippt, weilsgelb, und ungemein dünne. Der Vorderrand, der mit Haaren befetzt ift, bekommt durch bogiste Ausfchnitte drey faubere fägeförmige Zähnchen; .der Leib tritt vorne noch etwas unter dem Schilde hervor, Unter dem mittelften Zähnchen des Schildes ftehen die inneren Fühlhörner oder Fühlfpitzen; fie find etwas platt, und ftehen auf ziemlich ftarken Wurzeln. Auflerhalb ftehen zu beiden Seiten die | eigentlichen Fühlhörner, «Gronov fagt: fie wären fehr kurz und zart; entweder fie müffen bei feinem Exemplar abgebroehen gewefen feyn, oder fein Emerita ift nicht der Meinige, denn die Fühlhörner find eine! fehr grofs. Sie fehlen auf drey Gliedern, deren oberfles einen ziemlich ftarken Zahn hat; ir Borfte ift köernieh fans faft überall gleich breit, etwas platt, nur am Ende etwas fpitziger, fehr dicht geringelt, und an ihrer auswendigen Seite find fie mit fehr langen Haaren befranzet, Sie haben das ganz eigene, das fie wie die Hörner eines Widders fchnürkel- förmig gebogen find, Die Augen ftehen unter den innern Fühlhörnern, auf langen, fehr dün- B 10 Zweiter Ab[chhitt. R nen Stielchen, und find fchwarz, Die Frefswerkzeuge werden durch”zwei breite Blättchen völlig bedeckt, Der Schwanz ift [ehr fonderbar; das erfte Glied ift fo breit, wie der Schild, und kurz; das zweite nicht länger, aber fchmäler; die drei folgenden eben fo lang, aber kaum ein Drittel fo breit, wie das erfte; das folgende eben fo fchmal,, aber dreimal länger; das letzte noch fat fchmäler, aber länger als alle übrigen Glieder zufammengenommen; diefer Schwanz ift ganz dünne, unten ausgehöhlt, wenn er trocken ift, fo krümmen fich die Seiten einwärts; zugleich ft er meift unter den Leib gebogen, und wie ein Vogelfchnabel zugefpitzt, gerander und mit Haaren eingefafst. Der Füfse find fünf Paare; Gronovius giebt noch ein Paar mehr an, welches, ich aber nicht finden kann, Das erfte vertritt die Stelle der Scheeren ‚und ift daher gröfler, als die übrigen; das unterfte Glied ift ungemein‘ breit, glatt, gewölbt; das zweite endigt fich in einen Zahn; das dıitte ift dreieckig, und nicht gröfser als das zweite; das vierte ift plart, breit, und geht etwas gekrümmt fpitz zu; alle Glieder find mit Haaren befetzr; die drei folgenden Paar Füfse find kürzer, von gleicher Länge, und haben breite platte Glieder; das’lezte Paar ift kaum halb fo-grofs, und an dem lezten längften Gliede des Schwanzes eingelenkt; hat auch nur drei Glieder, und ift denen kleinen. Füfsen ähnlich, die an den Schwänzen der Weichgefchwänzten i Kıebfe firzen; fo wie alle Füfse für Schwimmfüfse zu achten find. Oberhalb unter dem Schwanze fitzen mehrere Fafern, wie die Krebfe haben , an welchen die Eier kleben, 5. Der Ungefingerte, Cancer adadylus. Fabric. Mant. ı, 329. no, ı, Hippa adattyla thorace lzvi, manibus adattyls, Diefer Krebs fcheint mit dem vorigen Emerirus nahe verwandt zu feyn, Von den Sechs Frefsfpitzen find die äuffern dreigliedrigt, und bedecken das Maul; ihr erftes Glied ift fehr breit, platt, an beiden Rändern mit Haaren befezt;. das zweite ift walzenförmig, innerhalb behaart, das dritte gekrümmt, pfriemenförmig zugefpitzt. Die mitleren Frefsfpitzen find gefpalten, beide _ Theile gleich lang, Re innere platt, auf beiden Seiten behaart, dreigliedrig, die untern Glieder unter fich gleich, das letzte Glied tumpf , abgefturzt, das äuffere Glied einfach, wenig länger, Zweiter Abfchnitt. no I pfriemenförmig. Die Kinnlade ift Ku e der Spitze abgeftuzt, gezähnt, Die Lippe ift drei- fach, die äuffere gefpalten, die Enden hohl, ander, auf beiden Seiten behaart. Die mitlere ift einmal gefpalten, die Enden gleich, die äuffern gebogen, die innern kurz, behaart, Die zwei Fühlhörner find ieikoneig, borflig, mit Haaren dicht befezt. Der Leib ift eyrund, glatt, der Rand platt; der Schwanz eingebegen, das eıfte Glied deflelben fo lang wie der Schild, die folgenden fünfe dünner, kürzer, das lezte langgezogen, pfriemenförmig,, eilt beiden Seiten behaart, Der Füßse find fünf Paare; die vordern find länger als die übrigen, ohne Finger, mit einer breiten haatigten Binde; die übrigen find kürzer, zufammengezogen, das lezte Glied fichel- förmig , behaaıt; das lezte Paar ift am Sellwarze eingelenkt, Das Vaterland ift die Südfee, 6. Der Rauhe. Cancer feaber. Fabric. Mant. 1.330. 4. Hippa feabra, thorace ovato antice truncate, multidentato, mani- bus compreflis utrinque dentatis, Der Schild diefes Krebfes ift grofs, eyrund ‚ durch längliche erhobene Punkte rauh, vor- ne abgeftutzt, vielmal gezahnt, an den Seiten gekerbt, Der Schwanz if fehr kurz, umgebo- ‘gen, behaart. Die Scheeren find eingebogen, die Acme und die Handwurzel haben am Ende einen Zahn. Die Hände find zrofs, rauh, platt, am obern Rande zweimal gezahnt, am un- ‚ tern ne ;. die Finger find gleich , innerhalb gezahnt, oberhalb und der Daumen fäge- förmig. Die acht Füfse find platt, behaart, das lezte Glied oyrund, Biehfsemig , zugefpizt, unbewafnet. - Das Vaterland ift die Südfee, u Zweiter Abfchnitt. 7. Der Ungleiche, Cancer variolofus. Fabr. Mant. 1. 330. 5, Hippa variolofa thorace antice variolofo dentato, pedibus apice falcato. Er ift von mittlerer Gröfse; die Stirn kurz, fiebenmal gezahnt, Der Bruftfehild hat vorne "angleiche eingedruckte Punkte, und fieben ftumpfe unter fich verfchiedene Zähne; hinten it er A und hat nur an der Seite eine fchiefe Runzel, der Schwanz beftehr aus fieben kurzen an den Seiten behaarten Gliedern, Die Hände find glatt, die Scheeren innerhalb auf beiden Seiten gezahnt. An denFüfsen find die Handwurzeln kegelförmig erhoben, lang, mit Haaren eingefalst, ftumpf; die Finger find langgezogen, hornartig, fichelförmig. Das Vaterland ift das Indianifche Meer, Zu diefer Abtheilung gehören noch folgende nicht genau genug beftimmte Arten. 1, Brown Jam, 425. Emerita ı, parva agilis, e nigro plumbea, The dark Emerita, Arie. » 25. Emerita z. major viridis, The large green Emerita, 3. = = 426, Emerita 5. minima fubfufca, maculis albis rorundis variegata. The fall fpotted Emerita. K} Beste. Abtheilune, Weeichfchwänz.e D. Krebfe, welche zu diefer Familie gehören, laffen fich fehr leicht von allen übrigen durch ihren weichen von der Schaale entblöfsten Schwanz unterfcheiden. Fabricius hat zus ihnen eine eigene Gattung gemacht, die er Pagurus nennt, Und er giebt folgende Gattungskennzeichen an: Vier auf Stielen ruhende Fühlhörner; die vordern borftenförmig, die hinten fadenför- mig, und das lezte Glied gefpalten, 0} Da er den entblöfsten Schwanz gar nicht als ein Kennzeichen angiebt, fo kommen auch einige un- ‚ter feiner Gattung vor, die ich unter eine andre Familie zu fezen genötigt bin, Eine Haupteigenfchaft diefer Familie ift es, dafs da diefe Krebfe wegen ihres nackten Schwanzes allerlei Unglücksfällen im Meere ausgefezt feyn würden, fo verbergen fie denfelben in. Schneckenhäufer, daher man fie felten ohne diefelben antrifft, St haben daher am Ende des Schwanzes She hartfchaaligte doppelte Klaue, womit fie fich in das unterfte zugefpizte Ende des Gewindes fo feft halten, als wenn fie daran feftgewachfen wären, welches daher von Sea auch geglaubt ift, Dafs eine jede Art der Schneckenhäufer auch eine eigene Art diefer Be zum Bewohner habe, wie einige behaupten, will fich noch nicht mit Sicherheit beffimmen laffen, Sicherer ift es, dafs die Verfchiedenheit des Beriides, ob es nemlich rechts oder links gewunden ift, die Urfache ift, dafs einige diefer Krebfe entweder die rechte oder linke Scheere viel gröfser haben, obgleich ich auch einige befitze, bei welchen beide Scheeren gleich grofs find. Das übri- ge, was noch zu erinnern wäre, wird cas am beften bei der Befchreibung der Arten felbft fagen laffen, um alle unnütze Wiederholungen zu vermeiden, B3 14 Zweiter Ab/[chnitr, 1. Der Bernhardus. Cancer bernhardus. Lin, Syfl. Nat. 57, C. macrourus parafiticus, chelis cerdatis muricafis, dextra majore, Muf: Lud, Ulr. 454. Faun. Su, 2032, Fabric. Syf?, Ent, 410. 2, Spec, Inf, 506. z. Mant, ı, 327.3. Degeer Inf. 7. 405. 4. tab, 23. Fig, 5. 6. Aftacus Bernhardus cauda molli recurvata, tho- race laevi, pedibus chelisque muricatis fcabris, dextra majore, Gronov, Zooph. 982. Aftacus trunco fubnudo molli, thorace laevi, mienihide pedibusque verrucofis, fcabris, Bafter Op. fub. 1. 75. tab, 10. Fig.3.4. Aftacus trunco fubrotundo molli, thorace laevi, manibus pedibusque fubverrucofis fcabris, Leske Anf. Gr. d. Nat. Gefch. p. 492. Lang gefchwänzt, mit ftachlichen herzförmigen Scheeren, davon die rechte gröfser ift, als die linke. Rondelet. Pife. 553. Cancellus . Gesner aquat, p, 161. lib, 4. Sonf, Exf. tab, 7. Fig. 6. Sachs Gammarol, tab. 7. Fig. 6.7.8. Pennant Brit, Zool, 23. tab, ı7, Fig. 38. Catesby Carol, tab. 33. Sulzers Gefch. d. Infekten, tab, 31. Fig. 5. Brown Famaic. 424. Afl. 5. The common Soldies, minor glaber, cauda fubnuda molli, chela dextra majori. Fedhe Muf, Reg. tab, 1. n. 36. 37. Cancellus-in nautilo. Margraf. p. 188. Paranacare Brafil. Olaffens Reife durch Island, tab. ı1. Fig. ı. s. Kofnuga - Krabbe. Scopoli Entom, Carn. 1130, Zweiter Abfchnitt, | 15 Spettacle de In na. T, III, p. 226. Fig. fi g. Math, Diofe. p. 239. Cancelli, Schwammerdam Bibl, Nat. SR im Finn, 2, Reaumur Mem. de } Acad, 1710, tab, 10, Fig. 19, 20. Miller Zool, Dan, Prodr. no. 2343. S : Gr, Hughes natural hiftory of Barbados Tone‘ 1780, The Soldies Crab. ; Tab, XXIL. Fig. 6, Es it nicht leicht etwas über die Krebfe gefchrieben, wobei nicht auch diefes Krebfes Er- wahnung nahe: allein in Anfehung der Synonymen felbft findet man doch viele Unrichtigkei- ten. Viele haben alle Krebfe, die fich in Schneckenhäufet verbergen, ohne Untelch ed für den Bernhardum gehalten. Linne felbft hat, wie'Baffer und Gronovius or. diefen und den folgenden Diogenes mit einander verweehfelt; denn der Bernhardus ift der im europäifchen Meere fo bekannte Krebs, deflen rechte Schere Erle Rondelet fagt, er habe niemals einen Schuh den, deflen linke Schere url: fey; Reaumur will zwar folche gefunden haben; allein es ift die Frage, ob er nicht dei folgenden Diogenes dafür gehalten hat, In den Syftemen werden zwar die Jonftonfchen Abbildungen von Fig, 6 bis ı2 hierher gezogen, allein diefe ftellen nicht alle eine einzige, Art vor, fondern blos Fig. 6. gehört zu diefer A Die Abbildine im Catesby tab. 33, wird zwar vom Linne bei der folgenden Art angeführt, da aber bei derfelben ie rechte Scheere gröfser it, fo gehört fie hierher, u _ Der Name Bernhardus zielt auf den Einfiedler gleiches Namens. In Schweden heifst er Kryp- Kong; die übrigen Namen kommen mehr dem ganzen Gefchlecht, als diefer einzelnen Ne zu, Die Farbe diefes Krebfes ift röthlich,, ‘hie und da mit zinnoberrothen behakkiunpeh ,_vor- nemlich läuft in der Mitte über die Scheeren der Länge nach ein breiter rother Strich, Der Schild ift oben, fo weit er hart ift, glatt. Die Augen ftehen vor der Stirn auf ziemlich dicken, langen runden Stielchen. Neben denfelben ftehen die Fühlhörner; auf dem erften Gliede der- felben tritt einwärts noch ein fadenförmiger, fpitzzulaufender Theil heraus, der faft bis an die " ar: ; ner, Zweiter Abfchnitt, Borfte reicht; das zweite Gelenke der Fühlhörner ift rund und dick; das dritte faft noch einmal fo lang und etwas platt; die Borfte ift ohngefehr fo lang, wie der ganze Krebs; in der Mitte unter den Augen ftehen die kleineren platten Fühlerchen, deren Länge bis an die Handwurzel der klei- nen Scheere reicht; neben denfelben ftehen die gröfseren; diefe find faft noch einmal fo laug, und etwas runder; alle beftehen aus vier Gliedern, deren leztes fich in eine krumme Klaue eu- digt, und fie find auf beiden Seiten mit Haaren beferzt. Die grofse Scheere ift’noch einmal fo grofs, als die kleine, der Arm ift rundlich dreieckig, mit fchuppenförmigen Erhöhungen beferzt; am obern Rande fein gezahnt. Die Handwurzel ift grofs, breit, rund, mir fpitzigen Körnern zum Theil reihenweife dicht befetzt, Die Hand ift fo breit, wie die Handwurzel, überall gleich breit, oben etwas platt, hat aufferhalb einen gekörnten Rand, ift auch mit FERSE fcharfen Kör- nern dicht beferzt; desgleichen auch die Finger, welche kurz, dick, mit einigen Haaren, und inwendig mit glatten Zähnen beferzt find. Die linke Scheere ift der rechten völlig gleich, nur mehr als die Hälfte kleiner., Die erften zwei Füfse find lang; die Hüften find breir, platt, auf den fcharfen Seiten voll fchuppenförmiger Erhöhungen ; das zweite Glied ift oben glart ‚ander obern Schärfe aber mit kleinen Spitzen befetzt; das dritte Glied ift gleichfalls gekörnt; das vierte, oder die Klaue, ift das längfte vor allen, ziemlich dick, rund, und an der äufferften Spitze horn- artig. Der Hinterrheil des Schildes it eine halbdurchfichtige Haut; am Ende deflelben ftehr das dritte Paar Fülse, .und am erften Gelenke des Schwanzes das vierte Paar, Sie haben kaum den fechften Theil Länge der vorigen; die vier Glieder find fchmal, etwas platt, ftark mit Haaren be- fetzt; das lezte Glied ift platt, ae der bewegliche Finger krümmt fich fehr über den "unbeweglichen hinweg. Der breite Schwanz ift häutig, bis auf die unterfte Spitze, welche wie- der hart it, und an beiden Seiten zwei kleine Klauen hat, die aus zwei Gliedern beftehen, und mit Haaren befetzt find; die Farbe des Schwanzes ift im Leben blaulich üeifchfarb, mit einer wei- chen Haut überzogen. Es hält fich diefer Krebs in allen europäifchen Meeren auf; ihre Gröfse ift fehr verfchie- den, ja es foll fich auch die Form ihrer Scheere nach den verfchiedenen Arten derer Schnecken- häufer richten, welche fie fich zur Wohnung erwählen, Sie kriechen, die Schaale auf dem Zweiter Abf[chnitt. 17 Rücken habend fehr gefchwind, und ziehen in felbige bei beverftehender Gefahr hinein, flrecken aber ihre gröfsere Scheere heraus, und zwicken damit fchr hefüg. Das Weibchen trägt unter dem Schwanze, dichte am Bruftfchilde, viele kleine runde röthliche Eyer in einem Häufchen, an eben folchen Fäden, wie der Flufskrebs, Diefe Art habe ich allzeit nur in den einen (Buceinis) gefunden. DOlaffen bemerkt in feiner Reife nach Island, er habe einmal in einer kleinen Bugt am Seeufer das Seewafler ganz blutroth und dick wie geronnenes Blut gefunden ; bei genauer Betrachtung deffelben fand er, dafs es voll kleiner Krebfe war, welche die junge Brut diefer Krebskrabbe waren, die jetzt noch ohne Haus, ganz weich, und nur zwei bis drei Linien lang waren, 2. Der Diogenes. Cancer Diogenes. Lin, Syf2. Nat, 58. C. macrourus parafit, chelis muricatis, finiftra majore. Fabric, Syfl. Ent, 410, 3. Spec. Inf 507. 3. °C. chelis kevibus, pubefcentibus, finiftra ma- jore. Mant. 1. 327.3. Gronov, Zooph. 983. Aftacus zrunco fubnudo molli, manibus pedibusque villofis. Bafter Opufe. fub. 75. Aftacus, trunco fubnyudo molli, manibus pedibusque pilofis, finiftra ‚majore. Rumph, Muf, tab, 5. K.L. Modderman, Petiver Gazoph. 1. tab, 154. fie. 6. Hermit Crab, Kümpfers Befchreibung von Japan, tab. 13. fg. 7. :Gaini na al Koona,; Tab. XXI. Fig, 5. Auch bei diefem Krebfe herrfcht in Anfehung der Synonimen viele Verwirrung, Linne eitiert den Catesby hiebei, da doch en Krebs die rechte Schecre gröfser hat, und alfo zum vorigen gehört, Auch in Anfehung der Rumphifchen Figur bin ich fehr zweifelhaft, da die obere Seite gleichfalls die rechte, die untere Seite aber die linke Scheere gröfser hat, die ganze C 18 Zweiter Abfchnitr, Form aber mehr mit dem vorigen überein kommt. Ferner wird von allen die Scheere als glatt angegeben; follte fich diefes wirklich fo verhalten, fo müfste diefer Diogenes eine mir ganz unbekandte Art feyn; denn derjenige Krebs, den ich für den Diogenes halte, hat eine mir vielen Stacheln befezte Scheere; vielleicht ift diefer auch wirklich eine andre neue Art, weil ich nirgends eine Abbildung davon gefehen habe, und die ich für fehr Selten halte, Indeffen will ich fie jezt unter dem Namen Diogenes befchreiben, weil fie in den meiften Stücken mit den angegebenen Kennzeichen übereinkommt, Die Farbe ift überall fleifchfarbig. Der Bruftfchild ift, fo weit er hart ift, mit fchwachen Körrern befezt, und von dem hintern weicheren Theile durch eine von beiden Seiten nach der „Mitte fchief herunterlaufende Furche gewiffermaffen abgetheilt; und von da, wo diefe Furchen unten zulammenkommen, läuft noch ein fchmaler dreieckiger harter Theil bis meit zu Ende des weichen Bruftfchildes hezunter, ‘naeh Art des kleinen Schildleins bei den Käfern. Das übrige des Bruftfchildes bis an den Schwanz ift weich, wie eine Haut, bräunlich, durchfichtig. Vorne if der Schild in der Mitte etwas ausgefchnitten, und in diefem Ausfchnitte find die beiden fchwarzen Augen auf dünnen runden Stielchen, die nach Verhältnifs viel länger find, wie bei der vorigen Art, eingelenkt, zwifchen deren Wurzeln noch ein kleiner lappigter Theil ficht. Da bei der vorigen Art die Fühllörner nur drei Glieder nebft der Borfte hatten, fo finder man an diefer viere, ohne ae Wuszelgliede; das erfte ift das breitefte, platt; das zweite fchmäler, kürzer, auch platt, läuft an beiden Ecken in eine Spitze aus, wovon die äuflere die längfte ift; das dritte Glied ift rund, fo lang, wie das erfte; das vierte ift fchmäler, länger, rund, glatt; die Borfte ift bei weiten nicht fo lang, wie bei dem vorigen, erreicht kaum die Länge des Schildes. In der Mitte unter den Augen ftehen die. inneren kleineren Fühlfpitzen; diefe find fehr viel länger, aber auch viel Zataer und fchmaler, als bei dem vorigen; fie haben drei platte Glieder; das unterfte reichet bis an die Augen, das zweite ift von. gleicher Länge, das dritte kaum halb fo lang, geht fpitz zu, Unter diefen ftehen die gröfferen Fühlerchen; fie find viel dicker, aber kürzer, wie jene. Der Arm der linken grofsen Scheere ift fehr breit und diek, dreieckig, auf der Oberfläche ftehen viele fcharfe Körner, und der obere Rand ift mit den feinften Zähnchen ungemein fauber befezt; am Zweiter Abfchnitt, 19 inneren Rande laufen zwei Reihen Körner bis unten fechief herunter, und ftoffen dafelbft zufam- * men., Die Handwurzel ift bei weiten nicht fo grofs, wie bei der vorigen Art, überall auf der Oberfläche mit fauberen Zähnchen befezt, die ‚oberhalb ftärker find; am innren Rande laufen zwei grade Reihen Zähnchen parallel herunter; auf der Unterfläche äft fie chagrinartie, Die Hand ift breit, aufgeblalen, auf der Oberfläche mit zierlichen Stacheln dicht befezt; den fehönften An- ‚blick giebt der bewegliche Finger, auf deflen Oberfläche von unten an bis nach Oder Spitze zu \ zwei parallele Reihen der fauberften Stacheln herauflaufen; innerhalb ftehen noch drei einzelne Stacheln; die Unterfläche hat viele fcharfe Körner. Die kleine Scheere ift überall (fchwach gekötnt, aber mit langen gelben Haaren dicht befezt. Die erften zwei Paar Füfse find fat von gleicher Gröfßse; die Hüften breit, platt, fehwach gekörnt, Das zweite Glied ift etwas dicker, gekörnt, am obern und inneren Rande mit zarten Zähnchen befetzt, und voll langer gelber Haare, Das dritte Gelenke ift, wie der bewegliche: Finger, mit drei graden Reihen der zierlich- ften Spitzen geziert, und voll gelber Haare. Die Klaue ıft das längfte Glied, krumm, hat am äuffern Rande eine Reihe feiner Zähnchen , eh ift innerhalb und unten ftark haarig. Von den kleineren Füfsen hat das erfte Paar drei Glieder und einen beweglichen Finger; das zweite Paar har vier membranöfe Glieder; alle find etwas haarig. _ Der weiche Schwanz hat nichts merkwürdiges; am Ende fitzt eine dreifache harte Klaue, Das Vaterland diefes Krebfes it Oftindien; da ich ihn _ aber allzeit ohne fein Haus bekommen habe, fo kann ich auch nicht beftimmen, in welchen - Sehneckenhäufern er feine Zuflucht nimmt, 3. Der Soldat. Cancer miles. Muf, Herbfl. C. macrourus parafiticus, chelis granulatis, villofis, finiftra majore, ungui- bus longiffimis, Fabric. Mant. 1, 327. n.6, Tab, XXU. Fig, 7. Diefer unbefchriebne Krebs hat einige Aehnlichkeit mit dem vorigen, hat doch aber auch fehr viel echinlichet s Bi vielen Stücken, die ich befitze, ift doch. keiner gröfser, als dafs G2 20 Zweiter Abfchnmitt, der Schild ohngefiehr einen Zoll Länge hat, Die Struktur der Augen und Fühlhörner it wie bei der vorigen Art, Die linke Scheere ift allzeit zweimal fo grols, wie die rechte, Die Handwurzel ift kurz, dick, faft dreieckig, oberhalb gekörnt, am innren Rande mit Haaren, und am obern mit feinen Zähnchen befetzt. Die Handwuızel ift größer und runder, wie der Arm, am innren Rande in einem abgerundeten Dreieck erweitert, mit Körnern, und auf der Erweiterung mit Haaren und feinen Zähnchen befezt. Die Hand ift etwas platt, auf der Oberfläche glatr, an den Rändern aber mit fpitzigen Körnern und langen gelben Haaren befezt; der bewegliche Finger hat drei Reihen fpitziger Körner. Die rechte kleine Scheere ift körnigt und haarigt, Die breiten Hüften der erfien zwei Paar Füfse haben Körner und am äuffern Kande eine Reihe zarter fpitziger Zähnchen, fo wie auch das zweite Glied ; das dritte ift rund, und fchwach chagrinartig, die Klaue ift fo lang, wie die zwei vorigen Glieder zufammen, platt, der Länge nach gefurcht. Die kleineren Füfse find wie bei der vorigen Art. Die Farbe diefes Krebfes ift verfchieden; bald über- all röthlich, bald gelblich mit violetten Bändern und Flecken. Das Vaterland ift Oftindien. Auch diefen Krebs habe ich allzeit ohne fein Haus erhalten, 4. Der Küraffier, Cancer chbanarius. Muf. Herbfl, C, parafiticus, thorace rugofo, brachiüs lzvibus, triangularibus, carpis ma nibusque muvricatis, zqualibus, pedibus penicillato hirfutis, Tab, XXIH. Fig. 1, Es ift diefer Krebs einer der gröften und ftärkften unter den Weichfchwänzen ; die Farbe ift überall dunkelroth, hie und da ins gelbe durchfcheinend. Die Länge des Schildes ift über zwei Zoll, nicht breit aber dick; die oberfte Hälfte ift völlig hart und etwas runzlich; die untre.Hälfte verliert fich immer mehr in eine halbdurchfichtige braune Haut, Die Augen ftehen auf aufferordentlich langen runden glatten mit einigen Haaren befetzten Stielchen, und find durchfichtig klar und weifs, Das Wurzelglied hat innwendig eine lappenförmige Verlängerung auf welcher fünf Zihnchen ftehen, Die Fühlhörner ftehen auf den Ecken neben den Augen, das Zweiter Abf[chnitt, a1 unterfte Glied ift das breitefte, kurz, auswendig etwas länger, und oben auf beiden Ecken fteht din kleines weifses Zähnchen; das zweite Glied ift gewifiermaffen in der Mitte ausgehöhlt ; die untre Seite deffelben ift kurz und abgerundet, die ebre aber verlängert fieh in eine lappenförmige Spitze, dir am innern Rande fechsmal gezahnt und mit Haaren befezt ift; das dritte Glied fitzt in der Höhlung des zweiten, ift kurz, rund, und wird von der gezakten Spitze des zweiten Gelenks gänzlich bedeckt; das vierte Glied ift das längfte und eylindrifch rund ; auf diefen fitzt die Borfte, welche etwas länger als der Bruftfehild ift. In der Mitte unter den Augen ftehen die kleineren Fühlerchen ; die zwei erften Glieder find lang, platt, roth, voll langer gelber Haare , das lezte Glied ift weiß, kurz, krumm zugefpitzt, und befteht aus vielen kleinen dicht, übereinander fitzenden Ringen. Die gröfsern Fühlfpitzen ftehen unter den vorigen, und beftehen, wie bei den gewöhnlichen Krebfen, aus vier platten mit Haaren befezten Gliedern. Die Schesren find von gleicher Gröfse; die Arme breit, dreieckig, glatt, an den Rändern mit fpitzigen Körnern - befezt. ‘Die Handwurzel ift nicht grofs, voll kegelförmiger Spitzen und am innren Rande ftehen ‚drei Dorner, Die Hand it dick, breit, ziemlich rund, geht vorne fehmäler zu, und ift mit Starken, kegelförmigen Spitzen dicht befezt, zwifchen welchen oberhalb noch braune Haarbüfchel ftehen; die Finger haben anftatt der Zähne einen fehwarzen erhöheten Rand, Die erften zwei Paar Füfse find lang und dick, glatt, aber überall mit gelben Haarbüfcheln befetzt; die Klaue wird an der Spitze hornartig fchwarz. Das dritte Paar Füfse ift über zwei Drittel kleiner; .das lezte Glied ift breit, platt, halb feheerenförmig; der bewegliche Finger hat wie die grofsen Schee- ‚ren einen fchwarzen erhöheten Rand, der unbewegliche ift kürzer, braun, gewillermaffen porös, und der ganze Fufs an den Seiten mit langen gelben Haaren befetzt; das lezte Paar Fülse ift etwas länger ‚ aber dünner; das lezte Glied ift einfach, Rumpf ‚ zund und an der Spitze weich, häutig. überall mit Haaren befezt, Der Schwanz ift fehr dick und breit, weich, die lezten zwei @lieder find mit einer harten Schaale bedeckt; an diefen fitzen drei klauenähnliche Theile; fie beftehen aus einem breiten mit Haaren befeztem Gliede, der unterfte aber hat einen beweglichen Finger. An.den Seiten des Schwanzes fitzen noch einige Floflenähnliche Membranen, Von diefem oftindi- fehen Krebfe kann ich gleichfalls nicht beftimmen, in welchen Sehueckenlankın ex wohnet, 3 22 | Zweiter Ab[chnitr, 5. Der Schildträger, Cancer clypeatus. Muf. Herbft, Canc, thorace levi, integerrimo, lateribus compreffo, chela finiftra majore, magnitudinem thoraeis fuperante, macula magna eyanca, pedibus pundis purpurgis adfperfis. Fabric. Mantif], 1. 378. 7. Pag, parafitieus thorace levi integerrimo compreilo, chela üni- ftra majore pedibusque pundtatis, - Tab. XXI, Fig,2. A. B. Diefer (ehr fonderbare Krebs ift noch nirgends befchrieben. Der Schild ift oben ganz glatt, etwas gewölbt, durch eine Querfurche in zwei Theile gerheilt; der obre Theil wird oben etwas {chmäler, und verlängert fich an den Ecken in einen kleinen ftumpfen Zahn; der untre Theil har in der Mitte ein durch zwei Furchen gezeichnetes Dreieck, wie der kleine Schild der Käfer; und die Seiten find unten blumenförmig ausgefchnitten, faft wie die franzöfifche Lilie. Die Seiten des Leibes find platt gedrückt, und glatt, Die Augen ftehen auf ziemlich langen, dicken, eylin- drifchen Stielchen , und ‚nehmen den ganzen Vorderrand des Schildes ein; zwifchen den Augen ftehen zwei Blärterförmige Spitzen. Die Fühlhörner, welche fonft bei den übrigen neben den Augen vorne am Schilde eingelenkt find, ftehen an den Seiten meift unter den Augen. Sie befie- hen aus vier Gliedern und der Borfte; das lezte Glied hat faft die Länge aller übrigen; fie ind ins- | . gefammt glatt, ziemlich breit, aber ganz platt; die Borfte felbft it etwas platt und ohngefchr fo lang, wie der Bruftfchild, Die kleineren Fühlerchen find von einer ganz fonderbaren Struktur; fie ftehen unter den Augen, und find faft fo lang, wie die Fühlhörner; die Glieder derfelben {ind ungemein platt; die unterften drei Glieder glatt, hie und da mir Härchen befezt; das oberfte Glied ift röthlich braun, da die übrigen blaugrau find; es ift auch platt, oben abgerunder, und ingelförmig gekerbt, bei der Einlenkung deflelben tritt noch ein Nebenäftchen heraus, der aus Techs bis ch aha Gelenken befteht, wie die Fühlhörner der kleinen Käfer, und aus jedem Gelenke kommt ein Haar heraus. Unter diefen langen Fühlerchen ftehr das andre Paar, welches zwar breiter aber viel kürzer ift, wie das vorige; die Glieder find auch ungemein platt, und übri- ME Zweiter Abf[chnitt. 23 gens denen kicinen am Maul een Füfsen des gemeinen Krebfes ähnlich. Die linke Scheere it gröfser, wie der ganze Leib; der Arm kurz, dick, glatt, dreieckig; die Handwurzel oben ge- wölbt, innerhalb etwas ausgehöhlt, auf der Oberfläche mit purpurfarbigen Punkten befprenget, Die Hand if vorzüglich grofs, faft fcheibenförmig rund, auf der Oberfläche ftark gewölbt, glatt, auf der Mitte fteht ein.grofser himmelblauer Fleck, auch überall purpurfärbige Punkte; innerhalb ıft fie etwas ausgehöhlt ; die Finger find fehr kurz, dick, purpurfarbig gefprenkelt, inwendig gezahnt, Die rechte Scheere hat kaum den dritten Theil der Gröfse von der linken, ift unge- mein A an den Rändern mit Haaren befetzt, die Finger etwas länger, Die erften zwei Paar Füfse find auch fonderbar gebildet; denn da fonft die Hüften die ftärkften und breiteften Glieder zu feyn piecen, fo find fie hier grade die kleinften und fchwächften;. ungemein platt und dünne; das dritte Glied ift das flärkfte, dick, breit, innwendig et e die Klaue ift rund, dick, endigt fich in eine feine, braune, hornartige Spitze; das zweite Paar Fülse ift etwas länger Ka ftärker, als das erfte Paar; Es der linke Fufs it weit fkärker und dicker, als der rechte; „alle aber find fehr einwärts gekrümmt, fehr unbiegfam, überall auf der äufferen Fläche mit pur- purfärbigen Punkten beftreuet. Gemeiniglich ift die Grundfarbe weifslich, manchmal aber auch röthlich braun, -Ich kenne keine diefer Akt ‚ deren Schild über ann halben Zoll lang wäre. Das Vaterland ift Oftindien. Zu mehrerer Dentlichkeit habe ich diefen Krebs auch vergröfsert vorge- ftell. Da der weiche Schwanz auch bei der gröften Mosfi cht allemal zerbrochen ift, fo habe ich ihn nicht abbilden können. Diefe Art habe en fowohl in den Stachel- als Se heliehnekey: % häufern, ja auch noch in Mehsesen Arten gefunden, 6. Der Musketier. Cancer felopetarins. Muf. Herbfl. C. thorace lzvi, integerrimo, manibus zqualibus, granulatis, femoribus fecundi paris comprefhis. | Tab, XXI. Fig. 3. | Der Schild diefes Krebfes ift glatt, durch eine Querfurche in zwei Theile getheilt, am Vorderrande glatt, Die Farbe ift überail bräunlich roth; die Stielchen der Augen ziemlich lang 24 Zweiter Ab[chnitt. und von blaulich grüner Farbe. Die Fühlhörner ftehen neben den Augen, und haben nebft der Borfte vier Glieder; das dritte endigt fich aufferhalb in eine kleine Spitze, Die Scheeren find von gleicher Gröfse; die Arme etwas platt, die Handwurzel und Hand mit grünlichen Körnern be- fprenget und vornemlich an den Fingern mit Haaren befezt. Die eıften zwei Paar Füfse find fich im übrigen gleich, nur find die Hüften des erften Paares runder, des zweiten aber platt gedrückt; über alle Glieder läuft der Länge nach ein fächfifch grüner Streifen, 7. Der Dragoner, Cancer oculatus. Muf. Herbfl. C. thorace integerrimo,, pundlis excauatis rugofo, roftro fimplici, manibus zqualibus granulatis, articulo fecundo et tertio primi paris pedum dentatis, Fabr. Mant. ı, 328. n. 10, Pag. parafit, chelis muricatis zqualibus, oculorum pedunculis longitudine thoracis. Tab, XXIII. Fig, 4. Diefer Krebs ift dem vorigen Canc. clibanar. ähnlich. Der Bruftfchild ift zwar glatt, hat aber doch hie und da vertiefte Punkte; vorne an der Stirn zwifchen den Augen endiger er fich in einen fpitzen Schnabel, der ‚wie die ganze Vorderfeite einen erhöheten Rand hat, Die Stielchen der Augen find fehr lang, rund, dünne, die Augen fchwarz, das Wurzelglied har innwendig eine verlängerte Spitze, Die Fühlhörner ftehen neben den Augen, und ihr zweites Glied verlän- gert fich in eine lange viermal gedornte Spitze. Die kleinern Fühlfpirzen ftehen unter den Au- gen, und ihr se Glied ift gleichfals geringelt, Die Scheeren find faft von gleicher Größe, doch finde ich die linke ein wenig gröfser. Die Arme find dreieckig, nach der innren Seite zu ftark gekörnt, und am ober. Rande fein gezahnt. Die Handwurzel und Hand find überall ftark cha- grinartig, der aunbewegliche Finger ift fehr breit und an der Spitze fchwarz. Das zweite und dritte Glied des erften Fufspaars hat am äuffern Rande krumme fpitze Dornen, die übrigen Glieder find chagrinartig, platt, vornemlich die unterften Glieder; die Klaue it krumm, am Rande mit Haaren befezt, die Spitze ift weifs, und hinter derfelben ftehr ein blutrothes Band; auch die Arme find oberwärts blutroth, da fonft übrigens die Grundfarbe ein fchwächeres Roth ift, Diefe Art habe ich in den Stachelfchnecken (murices) gefunden. Zweiter Abfchnitr, 25. 8. Der Trommelfchläger. Cancer tympanijta. Muf. Herbfl, C. thorace lzvi, integerrimo, pedibus ftriatis, unguibus marmeratis, Tab, XXI. Fig. 5. Da nun einmal die weichgefchwänzten Krebfe mit Soldaten verglichen Bl, fo verdient diefer wegen feiner buntfcheckigen Kleidung obigen Namen. Der Schild ift glatt, geht vorne etwas enger zu, ift an den Seiten gedrückt, und die Farbe ift blau, mit vertieften rothen Punk- ten. Die fchwarzen Augen ftehen auf langen rothen Stielen. Neben ihnen ftehen die Fühlhör- 3% deren zweites Glied fich einwärts in eine Spitze endiget; fie find roth, aber die Borfte weils. Die Scheren fehlen an meinem Exemplar, doch aus dem Wurzelgliede zu Bien müflen fie von gleicher Gröffe feyn. Die Füffe find lang, platt, an den Seiten ‚mit Haaren befetzt, roth, mit vielen afchgrauen Streifen der Länge nach; die Klauen find weifs, mit einem überaus fchönen roth marmorirt, fo wie auch die Spitze des Gliedes vor der Klaue bluthroth ift. Die unterfte Spitze der Klaue ift hornartig und braun, 9. Der Pfeifer. Cancer tıbicen. Muf, Herbfl. C, thorace lvi, integerrimo, chela finiftra majore, manibus pedibusque caftaneis apice albidis. Tab, XXHI, Fig. 6, 7 Der Schild diefes feltenen Kleinen Krebfes in platt, kaftanienbraun, wird- aber hinten gelb, vorne ift er gerade abgefchnitten; die Augen ftehen auf langen, gelblichbraunen Stielchen, Die linke Schere ift die gröfte, glatt, fein chagrinartig, dunkelbraun, etwas ins Purpur fpie- lend, der. bewegliche Finger it noch einmal fo dick, als der unbewegliche, beide find an der Spitze gelblich weils. Die Füffe find braun, chagrinartig, glatt, an der Spitze des vor dem lez- ten Gliedes gelblich weifs, auch ift diefes Glied an den zweitem Paare auf der Oberfläche der D 26 Zweiter Abfchnitt, Länge nach rinnenförmig ausgehöhlt; das Klauenglied ift gelblich weifs, mit einem braunen Bande, die Spitze ift wie eine Vogelklaue krumm, nicht nur abgefetzt, fondern fie fcheinet auch ı noch ein eigenes bewegliches Gelenke zu haben. Die zwei Paar Schwanzfüffe find gelb, fo wie der Schwanz felbft, Ich habe diefen Krebs ohne Gehäufe erhalten, ıo. Der Hufar. Cancer hungarus. & Muf. Herbft, Canc, thorace kevi, chela d:xtra majori, manibus pedibusque villofiffimis apice atris. Fabric. Mant, I, 727. 4. Pag. paraüit, chelis hirtis apice atris, dextra majore corpore rubro fafciato. Tab, xx. Fig. & Dice Grundfarbe diefes Krebfes ift röchlich, mit dunklen rothen Flecken und Banden, Der Schild ift ringsherum glatt. Die Stielchen der Augen find lang und fehr dick und breit, mit drei rothen Banden. Das zweite Glied der -Fühlhörner verlängert fich inwendig in eine lange behaarte Spitze. Nie rechte Schere ift noch einmal fo grofs, wie die linke, und vornemlich find die Hände mit rothen, fteifen, langen Haaren dicht befetzt; die Spitzen der Finger find fchwarz, die Handwurzel har am äufferen Rande vier rothe Spitzen, und auf der Oberfläche einige rohe Wärzchen, auf welchen Haare ftehen; ingleichen haben auch die Arme am inwendigen Rande einige kleine Zähnchen. Eben fo find auch die lezten beiden Glieder der röthlichen, mit dunkel- rothen Banden gezierten Füffe mit folchen fteifen rothen Haaren dicht beferzt; das lezte Glied endigt fich in eine kurze fchwarze hornartige Spitze. Oft findet man auch diefen Krebs ohne folche lange fteife rothe Haare; und schen find fo wohl auf den Händen als Füflen lauter fchuppenähnliche Erhöhungen, und die Furchen find mit ganz kurzen gelben Härchen ausgefüller; im nee ift diefe lezte Art der andern haarigten dem ganzen Bam nach fo ähnlich, dafs ich nicht Grund genug finde, eine eigne Art daraus zu machen. Man findet ihn im Meer bey Neapel Zweiter Abfchnitr, 27. ı1. Der Eremit. Cancer eremita. Lin. Syf. Nat. 59. - Fabric. Syf, Ent. gır, 4. Spec. Inf, 507. 4. C. chelis fcabris fubzqualibus, pedibus fex anterioribus pollicatis. Von diefem Krebfe kann ich wenig Nachricht geben, da ich ihn weder in natura noch aus ‘einer Abbildung kenne. Die Scheren follen rauh und faft von gleicher Gröffe feyn; was Müller damit fagen will, dafs die Scheren vorne fechs Soitzen haben follen, verftehe ich nicht; nach dem Fabricius haben die fechs erften Füffe einen Daumen. Er wohnt im Italienifchen Meere, ı2. Die Röhrenkrabbe, Cancer tubularis. Lin. Syft. Nat, z. 1050.60. Canc. tub. macrourus parafıt. ‚Fabric. Syfl. Ent, gıı, 8. Spec. Inf 508. 8. parafiticus, fubeylindrieus, tefta pundtis s.excavatis, Di-fer Krebs hat faft die Geftalt der Affelwürmer oder Taufendbeine. Der Schild ıft kurz, etwas eyrund, voller ausgehohlter Punkte, Vorne an beiden Seiten ftumpf; die erften vier Paar - Füffe haben fcherenförmige Spitzen, das fünfte ne ift ohne Kiaue, und von den übrigen find nur wenige Spuren fichtbar, Der Schwanz ift lang und weich. Sein Aufenthalt pflegt in den Ge- häufen der Röhrenfchnecken im Mittelfändifchen Meere zu feyn. 13. Der Todtenkopf. Cancer caput mortuum. Lin. Syft, Nar. 61, Fabric, Sf. Eur. 411, 9. Spec. Inf, 5a$. 9. C. tomentofus, obtedus pileo hemifpherico fuberofo. | S Von (diefem Krebfe hat man fonft keine Nachricht, als die Brander gegeben, der ihn bei Algier gefunden, und folgende Befchreibung macht: Sie ift fonderbar von Anfehen, etwas D 2 28 Zweitey Alfchnitt. cheikte, weil fie einem lange begrabenen Todtenkopfe ähnlich fieht; doch ift der Körper nur ohngefähr fo grofs, wie eine Kaftanie, grau oder (chmutzig von Farbe, ganz wollicht, weil fie mit kurzen Haaren dicht befetzt ift, ausgenommen die Spitzen der Scheren. Der Schnabel zwi- fchen den Augen ift ftumpf, kaum etwas ausgerander. Die Finger find von gleicher Gröffe; der Schild hat keine Spitzen, Ein fehr fonderbares Anfehen bekommt er durch eine halbrunde Kappe, die das Anfeben hat, als ob fie aus Thon, oder aus alten Leder gemacht wäre; fie ftehr vom Leibe ab, und bedeckt den ganzen Körper bis zu den Augen; diefe Kappe geht vom lezten Fufs- paar aus, welches über den Rücken gebogen ift, und fich in diefe Kappe endiger. 14. Der geflügelte. Cancer alarıs. Fabric. Syf?. Ent. gı1. 6. Spec. Inf, 507. 6. parafiticus manibus lzvibus, trialatis, dextra majore, König fand diefen Krebs in den Isländifehen Blafenfchnecken. Er ift klein, Die Handwaur- zel ift fcharf, die Hand glart und har drei hervorragende fpitzige Flügel, Die rechte Schere ift gröffer, j ı5. Der fpinnenförmige. Cancer araneiformis. Fabric. Sy}. Ent, 411.7. Spec. Inf. $o7. 7. parafiticus, chelis fcabris, cauda apice villofa unguiculata, Er ift klein, dunkelafchgrau; der Rand hat unter den Augen zwei kleine Dornen. Die Scheren find eyrund, fcharf. Die, vier hinterften Füffe find kurz, ftumpf, zurückgebogen, mit einer kurzen Klaue, Der Schwanz ift cylindrifch, weich, am Ende hart, rund, mit Klauen be- fetzt, Er wohnt am Edimburgifchen Ufer zwifchen den Felsritzen In den Mond- und Schnirkelfehnecken, Zweiter Abfchnitr. 29 16. Der linke, Cancer fesezola. Forskäl Defer, animal, p. 93, n. 50. C. feaeuola macrourus, parafiticus, chelis muxicatis, finiftra majore, albida, latere interiore barbato, oculis oblique cuneatis, pedicellis comprefhis. Die Scheren find ftachlicht, und die linke gröffer, am innren Rande voll weiffer Haare, die Augen find fchief keilförmig, und die Stielchen platt, Er lebt zu Djida zwifchen den Corallen. ı7. Der Komikom. Cancer ambidexter. Forskäl Defer. animal, 93. 51. C, macrourus, parafiticus, cauda fetacea, aphylla, manu utraque zquali. Die deutfehe Benennung ift aus den arabifchen entlehnt, weil fich die lateinifche nicht gut | mit einem Wort ausdrücken läfst; es foll nemlich damit angezeigt werden, dafs beide Scheren gleich groß find. Man findet ihn häufig zu Djida zwifchen Corallen, ingleichen im Archipelago an den Ben, wo er die leeren Schaalen der Schnecken bewohnt, _ Es wäre zu wünfchen, dafs die Forfkälfche Befchreibung genauer und beftimmter wäre. ı8. Das Gelbhorn. Cancer Jagopodes. Forskäl Defer. animal, 93. 52. C. cinereo fufceus, pedibus hirfuto-hifpidis, chela finiftra majori. : Die Augen find fchwarz , halbkögelkirtiie, die Stielchen rund, blafs afchgrau, aufferhalb etwas dicker; die Fühlhörner gelb. Der Schild länger wie ein Zoll, voll blauer Striche und | Adern, weifs punktirt; die Füffe durch borftenartige Haare rauh; die borftigen Scheren find an der Spitze gelblich, höckrig, und in den Gelenken der Finger weils. Er wohnt im rothen Meere in verfehiedenen Arten Schneckenhäufer, die linke Schere it gröffer, D3 e; 39 Zweiter Abfchnitr, ı9. Der Färber. Cancer tindor. Forskäl Defer. animaı, 93. 53. C, chelis muricatis, finiftra majore, rufefcente, forfic interius tuberculato, violaceo, Diefer Krebs ift nur einmal von Niebuhr im rothen Meere nahe am Ufer gefunden, da er fich in dem ftrombo gallo verborgen hatte. Die Augen find halbkugelförmig, erwas dick, dun- kelgrün, oben nach hintenzu ausgerandet, mit wenigen borftenähnlichen Haaren bekleider, Die Stielchen find einen halben Zoll lang, grade, oben und unten etwas platt, weißlich, mit einem braunrorhen Ringe in der Mitte, Die Fühlhörner afchgrau, borftenähnlich, länger wie der Schild, das Sn Glied ift grofs, rund, durch Borften rauh; das zweite ift fchmäler, glatt, lanzenförmig, breit und vorne ftumpf. Der Schild und Schwanz zulammen haben ohngefähr drei Zoll. Die linke Schere ift fehr viel gröffer, die obre Hälfte höckrigt, die untre glatt, am äuffern Rande aus- gehöhlt und eingekerbt, am innren Rande ftachlicht, und unten mir einen BREI, Fleck, Der Daumen ift aufferhalb voll violetter Körner, innerhalb auch höckrig und violet, Die Hand- wurzel und der 'Arm find dreieckir mit einem gezahnten Rande, oben fchmutziggoldgrün. Die rechte Schere ift viel kl&iner und voller borftiger Haare. Die zwei erften Paar Füffe find fehr rauh, und am Ende pfriemenförmig; das dritte Paar hat kleine Scheren, das vierte ift an der Spitze einfach. 20. Der Bahamenfer, Cancer Beahamenfis. Catesby Carolin. p. 34. Tab. XXXIY, Es wird diefer Krebs acht Zoll lang; die'Augen haben, wenn fie ganz in die Höhe getrie- ben werden, die völlige Länge eines Zolles. An jeder Seite der Augen ift ein kurzes Horn. Zwei Paar Fühlhörner, wovon das eine Paar kürzer, und auf beiden Seiten gefpalten it. An jeder Seite des Mundes ift ein Paar kurze Scheren, auch hat er noch zwei grofle fchuppigte Seheren, die an Gröffe und Form einander gleich find, und deren jede drei Gelenke hat, Der Bruftfchild ift Zweiter Ab[chnitt. 31 kurz, und mit fechs nach der Länge auslaufender Ribben verfehen. Ein kleiner halbrunder Schild gehet da, wo fich der fchaligte Theil mit dem zarten vereiniget, queer über den Körper, unter welchen auf dein Rücken zwei kurze Füffe hervorwachfen, deren jeder vier Gelenke hat, die am Ende gefpalten find. | Etwas über diefen fteht noch ein Paar kleinere Füffe von drei Gelenken. Die'zwei Paar groffen Füffe von fünf Gelenken find mit Borften en Der fleifchigte Theil des Körpers ıft durch zehn häutige Ringe in eilf Gelenke abgetheilet. Der Schwanz geht fpitz zu, ift am Ende wieder mit einer Schale bedeckt, aus welchen drei krumme mit Haaren befezte Klauen heraus gehen, womit fich der Krebs in dem Schneckenhaufe fefthält, indem er fich damit an die kleinen hohlen Windungen derfelben anhängt. An einer Seite diefes fleifchigten Schwanzes ftehen vier Büfchel Haare, die einigermaffen Federn vorftellen, und deren jeder an ni Zoll lang ift; an der andeın Seite aber ftehen zehn bis zwölf kurze Büfchel Haare, Diefe Krebfe wohnen in dem Aueeino magno variegato Lifter. 359. no, ı2. Sie halten fich in den feichten Gegenden der See auf, au den Küften der Bahamifchen Infeln; treiben aber nicht die Schnecken aus den Schalen, fondern fuchen nur die leeren Häufer auf, 21. Der ausgehöhlte, Cancer excavasus. Muf! Herbft, Canc, chela dextra majori bis excavata, digito mobili chelaque finiftra excavatis, Tab, XXIII. Fie. 8. Dicfer fehr feltene und fonderhare Krebs ift von allen übrigen leicht zu unterfcheiden. Die rechte Schere ift mehr als noch einmal fo groß, er die Linke, und zweimal fehr tief rinnen- förmig ausgehöhlt, in der gröfsten Aushöhlung ift der unbewegliche Finger ne mit begriffen; durch diefe Aushöhlungen entftehen auf der Obeıfläche drei fcharfe erhöhete Ränder; der beweg- liche Finger ift gleichfalls oben ganz tief ausgehöhlet; die Aushöhlungen find innwendig ganz . glatt, das übrige der Schere ift durch feharfe Körner rauh,; eben fo auch die Handwurzel, welche fehr lang it, Die linke Schere ift nur einmal bis an die Spitze des unbeweglichen Fingers ausge- ih a. $; höhle; der bewegliche Finger ift fchmal und fpitz gekörnt, da er a ehr breit ik, Die Fülle find gleichfalls Stark ee lang, mit einer braunen Spitze. Die Prdasu Theile hake 99 men der Krebs zu tief in feinem Haufe verborgen legt, und ich ihn een 2 zerb che nr - eG lu Om eispaoFnanp ln A BIUTFTH FE “ne E 7 VRR RE HET u 7% BEER r." Krchiet) - YY I rd >“ . % Gr; VE DRee- a ir 9% “1 a en air 0 Eden vie ‚usa NW) vr \ a ‘ vr ET BRUT IE: LT) BR DREe 5 2r een es Al P EL CDr, . 2 ! 4 j" 5 > I ) # 4 iR Hi 9 A rd h ) hä i % PZ r, 7% an 4 | i : , i = By: R yon \ BF os .} Mi ir & Tor &i 13 aa D y > in \ r- au ra 3 br. BEER L ar # 1; h 3 > . a er R ü r u 2 Mais he a BEE. DA Aue er wu 4 unTa RuTEtee” T ErE: ud Kar Re BR ih; a rG ELDER EN 7 2 yi Tarıer wi; i I = 3 aa) IN a" RE Br ‚ ki ht sah ri 2 A LAU er‘ A 9 Er 6 K 0Pr. .ı 270 ee u rg FR TER R u. 7 ; Rn Di MIT 06 e) \ I] u nn en ee ILL Vierte Abtheılune 8. Langgefchwänzte Krebfe (Aaez). D« Abtheilung enthält nun die eigentlichen Krebfe, welche zwar in ihrer Lebensart vieles mit den Krabben gemein haben, aber in Anfehung ihrer Struktur fehr von jenen abweichen: Ihr vornehmfter Unterfchied befteht in den een und vielen Fühlhörnern, in einem cylindrifchen fat grade ausgehenden Bruftfchilde, und in einem langen, grade ausgehenden, unten mit fünf Floffen befetztem OR Dies find die welendlichen Kennzeichen der langgefchwänzten Krebfe, und eben deshalb Baheh die Feder - oder Schwanenkrebfe (mantis) gar nicht hierunter gerechnet wer- | den, wie Linne gethan hat, Fabricius aber mit Recht fie davon abfondert. Der Be nemlich macht von diefer feiner dritten Abtheilung wieder folgende Unterabtheilungen ; 1. Mit glattem Rückenfchilde. 2. Mit höckrigem Rückenfchilde. 3. Mit dornigem Rückenfchilde. 4. Mit länglichem Rückenfchilde, ohne Finger. 5., Mit kurzem Rückenfchilde ohne Finger, | Allein diefe Eintheilung hat viele Schwierigkeiten, und ift überhaupr nicht dem Baue diefer Thiere recht gemäs. ‚Es fcheint mir mehr mit der Natur übereinzuffimmen, wenn die Garneel- affeln und Squillen (inantes) ganz von den langgefchwänzten Krebfen.abgefondert werden, indem fie zu viel eigenes haben. Und die eigentlichen Langlchwinze könnten alsdann am füglichften fol- gende Unterabtheilungen leiden, I, Krebfe mit ordentlichen Scheren, deren Finger von gleicher Länge find, 2. Krebfe, deren Scheren nur einen einzigen eigentlichen Finger haben, 3: Krebfe nur mit einer Klaue, und an der Stirn. zwey Blätter. E 34 Zweiter Avfchnitr. 4. Krebfe, welche anftatt der Scheren zwey lange ftarke Fühlhörner haben, Nach diefer Ordnung will ich denn nun auch die folgenden Krebfe befchreiben, ® 1. Krebfe mit ordentlichen Scheren, 1. Der Beutelkrebs. Cancer (Aftacus) Jarro. Lin. Syft. Nat, 56. _C, fubmacrourus, thorace futuris quadrifide, ‚sauda fimplici fubrus . ventricofa, { Fabric. Syfl. Ent. 410. ı. Spec. Inf. 506. 1. Maus, 1. 32. 1. ‚Rumpb, Muf. Hab; 7. Fig, 4. C. erumenatus, _ se _ Rochefort Antill. ı, c.21. Bourfieres. Seba Muf. 3. tab. 21. Fig. ı. z, Petiver, Gazupb. ı, a tab, ı Fig, 2. Purfekrab. | » Tab, XXIV. | Diefer Krebs macht gewiffermaffen den Uebergang von den weichgefchwänzten zu den | Langfchwänzen. Linne und Fabricius haben ihn unter die Krebskrabben gefetzt; allein theils wohnt er nicht wie diefe in einem Schneckenhaufe, welches doch ein wefentliches Kennzeichen derfelben ift; theils hat er auch gar nicht den Bau derfelben; denn der Schwanz ift eben fo geglie- | dert, wie bey den Zangfchwänzen, und fowohl die Floffen an den Seiten, als die unterften drey Klauen, welche am‘Ende des Schwanzes der Krebskrabben ützen, und womit fie fich inden Win- dungen der Schneckenhäufer fefthalten, fehlen diefem Ktebs gänzlich; er hält alfo gewiflermaflen die «Mitte zwifchen‘dieler‘und der vorigen Abtheilung, nähert fick aber doch mehr der gegen- wärtigen. ©. ‚anheis are ndslana indie | deal Es wird diefer Krebs larro genannt, weil er des Nachts auf die Coces-Bäumefleigt, und die Nüffe ftielt;. Sonft heifst er Crumenarus, wegen des unter den Schwanz fitzenden Beutels; | holländ. Beurskrabbe, ' Malab, Catram' Calppa, auch Cartam Canarg, 'Cattam Mulana, von der Infel gleiches Namens an der Südfeite von’ Uliaflar , die voller Klippen und unbewohnt it, und wo Zweiter Abfchnitt, s5 diefe Krabbe häufig zu finden ift. ‘Amboin:' Carraeus und Ararurte, Man findet-ihn am Strande, wo fteile Klippen find, und wo Calappusbäume ftehen; als auf der Infel Meilana, Nubfetello, die drey Brüder, auf der Stidfeite von Leitimor, bey-dem fteinigten Vorgebirge von Enca, auf den unbewohnten Infeln von Luffapinje, Tafuri, Biiaw: Hiri , auf Banda und Ternate, Scherz weife nennet man ihn auch wohl Don Diego im Harnifch, weil er auf den Rücken liegend einem gehar- nifchten Manne ähnlich fieht, Der Bruftfchild befteht aus vier Stücken, wovon die drey gröften an einander feftfitzen, das vorderfte und kleinfte macht den Kopf aus, und endigt fich, wie bey den Krebfen, in eine kurze Spitze, Unter derfelben ftehen die Augen dicht neben einander; an deren Seiten zwey Bärt- chen, die aus zwey Glieder beftehen, wovon das unterfte und kürzefte breit und zackigt ift, das zweyte dünne, bildet mit dem erften einen Winkel, Unter diefen zur Seiten der Mund fteht noch ein längeres Paar folcher Bärtchen, welche aus vier Gelenken beftehen, am oberften Gelenke tritt noch ein Nebenaft heraus, der fich kugelförmig endiget. Der Unterrand des Hinkerleibes ift . mit Haaren befetzt, Das mittelfte Stück ift eigentlich der Leib, die andern beyden find zwey runde Lappen, die an den Seiten herunterhängen; daher wird der Hinterleib faft anderthalb hän- debreit, und auch eben fo lang; darauf folgt der dicke runde Schwanz, der aus fünf Ringen be- fteht; unter diefen ift der dicke runde Sack wie ein aufgeblafener Beutel ‚ der zur Benennung Ge- legenheir giebt. Die Scheren find gewaltig ftark, die köchig gemeiniglich kleiner; fie find in die Quere gerippt, und auf den Rippen ftehen kurze Borften. Die fechs Füffe find grofs, das hinterfte Paar ift fcherenförmig, auf den Spitzen der Finger und Klauen ftehen Haarbüfchel. Die Lappen an den Seiten des Schildes find fchuppig,; der Schild hat oben ein Grübchen, Die Farbe ift oft ko- rallenroth, oft blau mit weiffen Flecken, und unten gelb, Das Fleifch in den Beinen und Scheren ift weifs und hart; in den Lappen ift ein weiffes Mark wie Fett, Der Beutel ift voll von einer fchmierigen Subftanz, wie weiche Butter. Diefe ift der befte Biffen an diefer Art, weshalb man ihn fängt, Vom Kopf an läuft durch den ganzen Leib eine fehwärzliche Ader, die der Darmcanal ift, und fich unten am Schwanze endiget, Ne- | ben: dielen läuft noch eine andre feine Ader, wie ein weiffer Drat , diefe mufs man (o wig jene vor E2 \ 36 Zweiter Abfchnitt, deın Effen herausnehmen, infonderheit aus dem Schwanze, weil ihr Genufs fchädlich feyn würde, das übrige kann man ohne Schaden efleıı. | Es lebt diefer Krebs blos auf dem Ende, ohne jemals ins Waffer zn Bey Tage kommt er wenig aus, und ruher in den Höhlungen der Klippen, nur bey Nacht und Mondfchein verläfst er fein Lager, um Nahrung zu fuchen. In den Scheren haben diefe Krebfe eine grofle Krafft, fo dafs, wenn fie damit anpacken, fie fich lieber die Scheren abbrechen laffen, als dafs fie lofslaffen follter ; die Schale ihrer Scheren ift fehr dick, Willman, dafs fie das angepackte los- laffen follen, fo darf man fie nur unter den Schwanz kitzeln; ja fie werden davon fo böfe, dafs fie fich felbft in den Schwanz kneipen, und davon fierben. Eine Cocusnufs, die man kaum mit einen Stein auflchlagen kann, wird ohne Mühe von ihnen aufgeknackt, und der Kern verzehrt, Hicmie werden fie auch gefangen. Man binder nemlich einen Kern an einen Stock, reichr damit in ihre Höhle, da fie denn fo feft daran halten, dafs man fie damit herauszichen kann.‘ Man darf nicht mehrere zufammenfetzen, ohne erft die Scheren feftzubinden, fonft tödten fie fich unter einander felbfl. Man mäfter fie oft mit Cocosnüffen, und brisge-fie lebendig mach Batavia. Sie werden ganz gekocht, alsdanı öfner man den Schwanz, und nimmt beyde Adern forgfältig her- aus; das Weiche wird mit Pfeffer und Citronenfaft vermifchr, und das Fleifch aus den Scheren und Füffen hinzugethan, Dies ift ein Leckerbiffen,, infonderheit für die Chinefer, fo dafs man ih willen vor diefe Speife, sc der Genufs fchädlich ıft, BE nicht die Adern forgfälug herausge- nommen werden ; alsdann bekommtman leicht Angft und Schwindel, ob mangleichnicht davonftirbt. nen für einen groflen Krebs ein Quart Reifs geben mufßs, Viele hingegen haben einen Wieder- Als es Gegenmittel nimmt man die Wurzel vom Papajabaume oder vom Siniboppar, diefe wird mit Waffer gerieben, und mit fchwarz. Calbabaor vermifchr, wodurch ein ftarkes Erbrechen ver- So bald man diefen Krebs in füffes Waffer thut, flirbt er, Man hat ofr-fälfchlich urfachet wird. geglaubt, dafs wenn die Landkrabbe (suricola) fich mietert, fo fey fie während diefer Zeit die- fer Beutelkrebs (vid. Rochefort Antill.) welches aber ein groffer Irrthum ift. Die Abbildung ift nach dem Seba, - Vermuthlich ift es diefer Beutelkrebs, den Dampier tom, 4, pag- 200 Soldat nennet, aber Zweiter Abfchnitt. i 37 doeh fagt, 'er habe einen kleinen Beutel unter dem Maule, worin er einen kleinen Speifevorrath verbirgt, und einen andern Beutel im Leibe, der voller Sand it, und den man wegnehmen mufs, ehe man ihn iffer. Sein Schwanz iftein delikates Elfen, man würde ihn für Marks halten. Man fticht mehrere zufammen auf einen hölzernen Spiels, und brater fie, nachdem man den Vorder- theil, der nicht zu eflen ift, abgefchnitten hat, Das Ochl von ihm wird als ein Univerfalmittel gegen Verrenkungen angefehen, Die Indianer bedienen fich deflelben mit groffem Nutzen, aueh gegen Contufionen, Es ift gelb wie Wachs, und hat die Dicke des Palmoehls, 2. Der Aniculus. Cancer anıculas. _ Fabr, Mant, 1, 327. n. 2. Pag, parafit. thorace ovato, lateribus ciliatis, pedibus rugo- fis hirtis,- Diefer Krebs if in feiner Art fehr groß; das Maul ift rauh, der Schnabel gefpalten, mit en fpirzen Zähnen befetzt. Die Augen find walzenförmig, lang vorgeftrekt. Der Bruftfchild ift eyrund, glatt, hinten weich, die Seiten mit Haaren befetzt. Der Schwanz ift weich, blafen- ähnlich, am der-Spitze ftehen an beyden Seiten zwey dreygliedrige Anhängfel, die an der Wurzel zufammengewachfen ‚ an der Spitze platt und fchwarz find, der hintere ift nur halb fo lang. Die "Scheren find grofs, in die Quere runzlich, die Runzeln raub. Die Hände find eyrund, die Fin- ger haben einige Büfchel rother Haare, die Klauen find Aumpf und fchwarz. Das zweyte und dritte Fußspaar ift lang, runzlicht, haarigr, die Hüften platt, Die Finger find mit einigen rothen Haarbüfcheln befetzt; die Klauen fcharf und fchwarz. Das vierte Paar Fülfe if das kürzefte, platt, das lezte Gelenke eyrund mit einer flach aufliegenden Eee , die rund und fchwarz ift. Das fünfte Fufspaar ift kurz, fadenförmig, mit einer fchwarzen Klaue, Das Vaterland ift die Südfee, Fabricius hat diefen Krebs mit unter feine Paguren gefezt; da er aber gewifs nicht unter die Weichfchwänze gefezt werden kann, welches die Füffe beweifen, fo habe ich ihn neben den N C. latro geftellt, wie auch Fabricius felbft es gethan hat. E 3 8 Zweiter Ab[chnite, 3. Der Flufskrebs. Cancer zflacus, Lin. Syft. Nat. 63. C, macrourus antennis poftieis bifidis, thorace Iaevi, roftro lateribus dentato, bafi deute urringue unico. _Faun, Suec, 2034. Mul. Ad, Fr. ı, 87. Muf, i ...teB. P- 87. | Fabric, Syft, Ent, 413. 2. Spec. Inf. 509. z, Aftacus fluviatilis. ’ Degeer Inf. 7. 365. 1. rab, zo. Fig. ı. Aftac, fluv. thoraee lzvi, roftro fupra dentato, bafi utringue dente unico, chelis maximis papillofo feabris, Geoff. Inf, 2. 666. 1. C. macr. roftro fupra [errato, bafı utrinque dente fimplici, thorace integro, j Gronov. Zooph. 977. Ada Helv. 4.451. Aftacus laevis, pedibus utringue tribus anticis cheliferis, prioribus maximis fubzquantibus papillofo [cabris, Röfcl Infeötenbeluft. 3. tab. 54. 55. Sulzers Kennzeich. tab, 23 Fig. 151, Pennant Brit. Zool, 13. Fonfton. Exf. tab. 4. Fig. 1. Gesner aquat, T. III. p. 120, Rondeler, 210. C. fluviatilis, Sachs Gammarol. Sperling. Zool. 431. Franzii hiff. animal III, p. 3074. Schwenkfeld Theriorrupb, Silef. 416, - Müller Prodr, Zool. Dan. 2345, h - Scopoli Ent, Car, 1128. Tab. XXI. Fig. 9, R Unter allen Krebsarten ift diefer gemeine Flufskrebs der bekanntefte und nuzbarfte, Seine Benennungen find folgende. Auf Altgriechifch heifst er Kammaros, jezt aber in Griechenland Zweiter Abfchnitt, _ 39 Bug; lat, Gammarus fluviatilis ’ auch wohl uneigentlich Cancer, ingleichen Aftacus fluviatilis; franz. Ecrevifle; Engl. Creyfifch,, holl, Rivierkreeft. Die Gröffe deffelben ift, wie bekannt ‚ {ehr verfchieden, und diefe Verfehiedenheit wird nicht nur durch das Alter gewirkt, fondern auch durch den Unterfchied der Länder und ihres Auf- enthalts. Die Farbe ift gewöhnlich dunkelbraun, hie und 34 mit mehrern Roth vermifcht; oft fällt das braune mehr ins fehwarze, und oft fpielet auf dem Rücken ein fchönes Blau. Der Bruft- fehild ift glatt, fchwach chagrinartig, durch eine tiefe halbmondförmige F urche gewiffermaflen in die Quere getheilt; vorne endigt er fich in einen Schnabel, der bis zur Hälfte breit ift, in der Mitte eine fehwache kielförmige Erhöhung hat, fo wie an den Seiten einen etwas flärker erhöhe- ten Rund , der fich oben in einen Dorn endiget, unten aber fich allmählich auf dem Bruftfchilde verliert; alsdann läuft der Schnabel in der Mitte noch weiter in eine lanzenförmige Spitze zu, wel- che an der unten Schärfe glatt und etwas rund gekrümmt , an der obern aber durch fünf Zähne gekerbt if, An der Würzel’des Schnabels fteht zu beyden Seiten eine ziemlich ftarke Spitze, und etwas hinter derleiben eine andre fat unmerkliche. An den Seiten ift der Schild etwas ftärker ge- körnt; manche Körner hinter der Querfurche werden falt zu kleine Spitzen. Dicht unter den - Schnabel fichen die beyden Augen auf beweglichen Stielchen in tiefen Höhlen. Neben den Au- gen find ein Paar fpitzige Theile, wie Kiefern, eingelenkt, deren eigentlicher Nutzen noch nicht recht bekannt ift; vermurhlich aber gehören-fie zu.den Frefswerkzeugen; unten bey dem C. Ca- ninus werden wir diefe Theile fehr grofs finden, Sonderbar ift es, dafs der Hummer fie nicht hat, der doch fonft dem Flufskrebs fo nahe kommt, Es beftehen diefe Theile aus zwey Gliedern; das unterfte oder die Wurzel ift breit, höckrig, und es endigt fich nach auflen zu in eine Spitze. Das zweyte Glied, welches hierauf eingelenkt ift, fo dar Eaklıch in horizontaler Richtung aus- wärts und einwärts biegen läfst, erreicht faft die Länge des Schnabels; es ift faft dreyeckig, und wird am Ende fehr fpitz; unten ift es breit, platt, und an der untern Fläche ausgehöhlt. Inwen- dig zwifchen diefen beiden Seitenfpitzen ftehen die kurzen Fühlhörner; fie beftehen aus drey run- den Gelenken und einer doppelten Borfte, Schwenkfeld glaubt, fie dienten dazu, um die kleinen Fifche damit anzulocken, Unter ihnen find die zwey groffen Fühlhörner eingelenkt, welche 40 Zweiter Abfchnitt, gleichfalls dvey Gelenke, aber eine einfache, lange, ftarke Borfte haben, Ganz unten fteht der Mund mit feinen Zähnen. An den Seiten derfelben ftehen die zwey groffen fufsähnlichen Freß- fpitzen; fie haben’vier Gelenke, und eine Klaue;. das unterfte Glied har beynahe die Länge aller übrigen, welche immer mehr an Länge und Breite abnehmen; alle aber find mit ftarken Haaren befetzt. Unten bey der Einlenkung ftehr auswärts noch ein dünner, beweglicher, fadenförmi- ger Theil, der drey Gelenke hat, und deffen Nutzen noch unbekannt if. Unter den Frcklpinten haben die groffen Scheeren ihre Einlenkung, Sie beftehen auffer der Wurzel aus drey Gelenken, Die Arme find platt, werden nach oben zu immer breiter und runder oder vielmehr faft dreyeckig. An der untern Fläche fteht oben ein ftarker Dorn, und hinter denfelben zwey Reihen kleiner Sta- ‚ cheln. Oberhalb fteht an jeder Seite eine ftumpfe, runde, ausgehöhlte Erhöhung, in welcher eine Spitze der Handwurzel genau paffer, und darin ‚wie eine Nufs in ihre Schale fich bewegt. Die obre Schärfe des Arms hat einige fpitzige Körner, und der obre Rand ift auch mit folchen Spi- tzen befetzt, „Die Handwuırzel ift hökrig, rund, doch etwas gedrückt, und wird nach oben zu breiter; fie ift mit fpitzigen Körnern befezt, ‘die an den Rändern zu Zähnchen werden , auch fteht eine Spirze oberhalb an der untern Fläche. DieScheren felbft find von gleicher Gröffe, am obern Rande fägeförmig gezahnt. Der Finger ift einwärts in der Mitte eingebogen, endigt fich -in eine gekörnte Spitze, und ift inwendig mit kleinen Zähnchen befetzt. Der bewegliche Daumen if durch fpitzige Körner raub; endigt fich in eine gekrümmte Spitze, und hat inwendig gleich- falls Zähnchen von ungleicher Gröffe, Von den vier-Paar Füflen ift das erfte das dickfte, und breitefte, daszweyte das längfte, das dritte etwas kurzer, das vierte das kurzefte, Die erfien zwey Paar haben am Ende Scheren, die mit Haarbüfcheln befetzt find, die zwey hintern haben nur eine einfache Klaue, Der Schwanz befteht aus fechs Gelenken; das erfte ift klein und fchmal, das zweyte das breitefte und längfte, die übrigen werden immer kleiner, das lezte it zwar das {chmälfte, aber etwas REN und hat am untern Rande zu beyden Seiten einen kleinen Dorm alle laufen an den Seiten fpitz zu, Am Ende des Schwanzes ftehen fünf Floffenfchuppen ; daran die mittelfte die breitefte am Ende abgerundet ift; fie hat in der Mitre ein Gel:nk, und am untern Rande des oberften Gelenks fteht zu beiden Seiten ein.kleiner Dorn, Die beiden Seitenfoffen | Zweiter Ab[chnitt. 4ı haben ein gemeinfchaftliches Wurzelgelenk, welches fich über der innnern Floffe in zwey Spitzen endigt; die eine Floffe felbft hat in der Mitte eine kielförmige Erhöhung, die unten nahe am Rande in eine Spitze ausläuft. Die äuffere Floffe hat wieder zwey Gelenke; das oberfte if grade abgefchnitten und mit feinen Zähnchen dicht befezt; das unterfte if Ku Ende abgerundet. Unter dem Schwanze ftehen kleine Bauchfüffe; das Männchen hat drey Paar, das W Ehen fünf; jenes hat dagegen am erfien Schwanzgelenke zwey Paar fufsähnliche Theile, die fich in} cine Klaue en- digen; das hinterfte hat noch einen fadenförmigen Körper neben bei, der am zweyten Gliede ‚fitzt, und achtzehn kleine Gelenke hat. Die Bauchfüffe find pergamentartig, platt, fchmal, be- ftchen aus zwey Theilen; der erfte ift breit, der andre gefpalten, die Enden geringe: und laufen Ipitzig zu, | Es ift diefer Flußskrebs nicht nur überall in Europa zu finden, fondern auch in Indien, Die gröffern Arten nennt man auch wohl edle Krebfe, fo wie diejenigen, die fich in fteinichten _ Bächen aufhalten Steinkrebfe. Diefe find nicht nur kleiner, fondern auch unten weiffer, oben fchwärzlicher, und fie tieilen im Kochen fahlroth. Eine ähnliche Art findet man in den Dawıj- fchen Gewäflern , die nieht über einen Finger lang werden, und etwas elakscı find, als die ge- wöhnlichen. In fumpfigten Boden des Faik hingegen findet man Krebfe von auflerordentlicher Gröffe; fie find aber leer, mager und Yan fchlechtem elemnck, und fie bekommen im Kochen nur eine gelbbraune Farbe. Vom Faik an findet man in ganz Sibyrien keine Krebfe. Die Wol- guifchen Krebfe find zwar grofs, aber fchlecht von Gefchmack, und das gemeine Volk dafelbft hat einen Abfcheu dagegen. Die Kapfchen Flufskrebfe weichen fehr ab, daher ich fie als eine eigene Art angenommen habe. In einigen Gegenden Deutfchlands find die Krebfe ungemein häufig; doch werden fie immer feltener, je weniger man die Eierkrebfe fchont, und je mehr die Flüffe durch Dämmungen eingelchränkt und reiffender gemacht werden, In den benachbarten Flüffen des Senegals findet man eine entfezliche Menge Krebfe, die fich von den europäifchen nur dadurch unterfcheiden follen, dafs fie dicker und wohlfchmeckender find. Aus der Mauve, einem kleinen Flufs in Orlean fifcht man blaue Krebfe. Man glaubt, dafs die Subftanz ihrer Schaalen fo fein fey, dafs das blaue Häutchen , welches unter der Schaale fitzt, F 42 Zweiter Ab[chnittr, äurchfeheine, und diefe blaue Farbe verurfache. Doch findet man auch dunkelbfaue Krebfe, Auch hier zu Lande fpielt bei einigen die Schaale ins blaue, In Chili find die Flufskrebfe nur fehr klein, und werden daher auch wenig von den Men- fchen gegeffen, fondern dienen nur den Flufsfifchen zur Nahrung. | Der Dauurifche Krebs, weichen Pallas in feinen Spicileg. Zool, Fafe. 9. p. 87. befchreibt, wei- chet fehr von dem gemeinen Flufskrebse ab. Der Schild ift glatter, und die vertieften Punkte auf demfelben find feltener; neben und an dem Schnabel find gar keine Dornen, fondern er ift dreyeckig zugefpitzt und glatt, doch hat er der Länge nach die erhobne Linie; die Scheren und Arme find nicht fo rauh, und der Dorn gegen die Handwurzel ift nicht fo groß; diefe it glatr, mit wenigen eingedruckten Punkten befprenget; an der Mitte des innren Randes und nahe beym Gelenk der Schere fteht ein ftärker Dorn, jener ift gröfler, als beym gemeinen Krebs, und der andre_ fehlt diefen gänzlich, Die Hände find glatter, am innren Rande und auf den Fingern > BERN ol g "alle find viele eingedruckte Punkte, die auf dem beweglichen Finger reihenweife ftchen; der Hügel ame) unten am Gelenke ift ftärker; die Fühlhörner find etwas dicker, und die groffe Borfte der kleinen Fühlhörner ift unten deutlich fägeförmig; noch andre kleinere Verfchiedenheiten übergehe ichz die angeführten wären fehon genug, um eine eigene Art daraus zu machen. 4. Der Hummer. Cancer (Aftacus) gammaruns. Linn. Syf?. Nat. 62. C, macrourus thorace laevi, roftro lateribus dentato, bafı fapra den- te duplici, Faun, Suec. 20, 33. Muf. Ad. Fridr, 97. It. Welftg. 174. Fabric, Syfl. Ent. 413. ı. Spec, Inf. 5og. r. Aftecus marinus, It. Norw, 358. Mant. r. 331, no. I, | Orr. Fabric. Faun. Groenl, p. 236. Ström Sondm. 1. 147. Bomar, ı1, 549. Zweiter Abfchwitt, 43 K Leems Befkriv, ou» Finumark, 328, x j Olaffens It, Humar. Pantopp. It. 325. Hummer. Möller prodrom. Zool, D. ». 44. Kalms Is. 137. 5 Bafter Opufe. fübfec. T, II. ib. 1. p. 5. tab, 1, F. r. s. Pesnant Zool. Britt, p, 9. tab. X. 21. Seba Muf, III, tab. 17. F. 5, Fonfton Exf. tab, 2. F, z. Gesner aquat, III. p. 114. A&a Helv. IV, a: 450. Aftacus laevis, pedibus utrinque tribus anticis cheliferis, prioxi- bus maximis inaequalibus, laeviflimis, compreffis, margine inferiore denticulato, Shan Voyag p, 271. Sea Lobfter, Long Oyfter, ‚Scopoli Ent. Carn, 1127, Longitudo et latitudo humani brachii; thorax produätus in roft- en fupra fulcatum, lateribus (ubquadridentatis, fubtusrillofum, baf utrinque dente dupliei. Manus fpinis quatuor. | Matth. Diof. p. 228. Aftacus, Bellon, de aquat, Edit, 1553, pag. 355. Brookes the Art, of Angling Lond, 1766, p. 233. Tab. XXV. Die vorzügliche Gröfle und Menge diefer Krebsart mufte nochwendig die Aufmerkfamkeit nicht nur des Naturliebhabers, fondern felbft auch derer, die ir nichts weiteres als auf ihre Nah- ung denken, auffich ziehen, daher denn derfelbe bey Alten und Neuen bekannt genug ift, Die lateinifche Benennung Gammarus kommt vom Grichifchen z@’pagos; in Italien heißt er Gambaro di mare, bey den Venetianern Aßafe, bey den Illyrern laranzhola; franz, homar, in der Schweiz lang- ront; fpanifch Camaron, engl, Lobfer, Dän, Hummer, Grönl, Pekkuk, die kleineren Perkungwer, .. — die groffen Pekkuir und Perkarkfoir; holl. Zeekreft, rürk. Liczuda, Fa 44 Zweiter Abfchnitt, So wenig zu unfern Zeiten eine Verwechfelung mir diefem Krebse zu fürchten it, fo oft haben die Alten denfelben mit andern Arten verwechielt, Plinius erwähnt eines Krebfes, den er Elephas nenner, welches vermuthlich diefer Krebs ift. Bellonius hält diefen Elephas für einerley mit dem C. Leo, woraus aber Rondelet zwey verfchiedene Arten macht. Dem fey indeflen, wie ibm wolle, genug ein jeder weils jezt, welches der walıre Hummer ift. { Der Rückenfchild ift glatt, und voll kleiner vertiefter Punkte; über die Mitre deffelben lauft der Länge nach eine vertiefte Furche herunter, hinten hat er einen breiten Rand; faft in der Mitte des Schildes geht eine Furche quer dureh, und fchlängelt fich an den Seiten nach vorne zu. Hie und da blicken unter der fchwarzbraunen Farbe einige röthliche Flecken durch. Zwifchen den Au- gen endigt fich der Schild in einen breiten Schnabel, deffen Spitze rund und abgeftutzt ift; an jeder Seite deffelben ftehen drey ftumpfe Spitzen; an der Wiuzel hinrer den Augen fteht gleich- falls ein ftumpfer Dorn, und ein ähnlicher an jeder Seite hinter der Wurzel der groffen Fühlhör- ner. Die Augen find nicht aufferordentlich grofs, und kugelrund. Ef denfelben flehen die zwey kurzen Fühlhörner, welche drey Glieder haben; das erfte ift das breitefte, das BEER. ger aber fchmäler, beyde find am obern Rande mit Haaren beferzt; das dritte ift noch fchmäler, und auch kürzer; auf diefem ftehen zwey Borften dicht neben einander, von welchen die äuffere die dickfte ift; beyde haben. die doppelte Länge der untern drey Glieder. Die Aufferen groflen Fuhlhörner ftehen den vorigen zur Seiten, und ruhen gleichfal!s auf drey Glieder; das unterfte ift das breitefte, läuft nach auffen zu in eine lange Spitze aus; das zweyte ift eben fo lang aber fchmäler, und endiget fich aufferhalb gleichfalls in eine Spitze; das dritte ift rund, glatr, und faft länger als das vorige; auf due fteht die fehr dicke etwas platte Borfte, welche der ganzen Länge des Krebfes gleich kommt, Unter dem Munde itehen eıft zwey grofle Fühlfüffe, welche vier {ehr dicke ftark mit Haaren befetzte Gelenke haben, Der Mund felbft hat Kinnladen und Fühlerchen. Die Scheren find fehr grofs, doch die rechte gröffer, als die linke. Die Arme find breit, faft dreyeckig, an der äuffern Seite dicker, runder, an der innren fcharf zulaufend; alle ürey Ecken endigen fich oben bey der Handwurzel in einen Dorn, woyon der äuffere der längffe, Zweiter Abfchnitt. 45 dickfte und ganz ftumpf ift. Die Handwurzel ift dick, verlängert fich oben bey der Schere ir wendig in eine runde Spitze; auf der Oberfläche faft unten ftehen zwey Zähne, an der äuffern Seite drey, und inwendig faft unten einer, Die rechte Schere iff etwas breit, aufferhalb bogigt und etwas erweitert; an der inwendigen Schärfe ftehen vier ftumpfe Zähne in einer Reihe, dicht unter den dıitten noch einer, ein ähnlicher oberhalb bey der Einlenkung des Daumen; diefer Daum ift dick, hat unten nach aufen zu einen Zahn, inwendig zwey fehr dicke Backzähne und einige kleinere, endigt fich in eine gekrümmte ftumpfe Spitze. Der Finger ift fehr breit, nach dem äuffern Rande zu ausgehöhlt; inwendig fteht meift unten ein fehr dicker Backzahn, an der Spitze ein etwas kleinerer, und mehrere ganz kleine, Die linke Schere ift fchrmaler,, die Finger länger, mehr gradezu laufend; die Finger find nur an den Spitzen hackenförmig gekrümmt, und inwendig mit fehr fchwachen Zähnchen befetzt; unter den vier Zähnen am innern Seitenrande fichen noch zwey andre, da an der rechten Hand nur einer ftand. Von den acht Füflen find die drey erften Paare von gleicher Länge, das vierte etwas kürzer. Die erften zwey Paar Füfle endi-. gen fich in kleine mit fteifen Haaren befetzte Scheren; die hinterfien zwey Paare aber haben nur eine einfache mir Haarbüfcheln beferzte Klaue, Der Schwanz hat fechs Gelenke; das erfte ift das kürzefte und endiget fich bald an den Seiten in eine runde Spitze. Die übrigen fünf Gelenke find faft von gleicher Gröffe, nur gehen fie immer etwas fchmäler zu, nern an den Seiten her- unter, und endigen fich in eine nach hinten zu gekrümmte Spitze. Am lezten Gliede fitzen die fünf Floffen, die eben wie bey den Flufskrebs befchaffen find. Unter dem Schwanze fichen vier Paar Rudeıfüffe, deren jeder zwey Floffen hat. Der Hummer ift in der Nordfee fehr gemein, fo wie auch in der Offfee, Anden engli- fchen Küften findet man ihn am allen fteinigten Ufern, doch vornemlich wo Tiefen im Waffer find; auch im klaren Waffer am Fufs der über die See hangenden Felfen. In Caernarvonfhire hält fich eine gewiffe Art Hummer auf, die fchmaler, und blos durch die Gröffe verfchieden ift, und im Sande in Löchern wohner, Man bringt auch viele Hummer von den Orkney-Infeln und von den öftlichen Küften Schottlands nach London auf den Markt ; jährlich werden allein von der F 3 %“ 46 Zweiter Ab[chnitre, Nachbarfchaft von Montrofe fechzehn bis fiebzehn hundert Stück in Nachen nach London gebracht. Am häufigften aber werden fie in Norwegen gefangen, befonders bey Grömfladt, Im Frühling geht die Paarung an, und fährt den gröften Theil des Sommers fort, Ihre Fortpflan- zung ift ungemein zahlreich; man hat unter den Schwanz eines einzigen Hummeıs zwölf taufend vier hundert vier und vierzig Eyer gezählt, auffer denen, die noch vielleicht im Leibe gefeffen haben. Sie legen ihre Eycx in den Sand, da fie denn durch die Sonne ausgebrüret werden. Am liebften hält fich der Hummer auf bergigten und fteinigtem Grunde auf, ingleichen zwifchen den Spalten und Ritzen der Klippen, vornemlich wenn dafelbft eine gewifle Art Meergrafs mit fehr breiten Blättern wächft, welches er vielleicht mit zu feiner Nahrung braucht; an fchlammigten Stellen aber trift man fie gar felten an. Die beften Hummerplätze bey Norwe- gen find Skudesmäs, Akra, Präftenhorn, Wange, Hirdingsör, Tanan und Tananger, Der Handel mit dem Hummer ift fehr beträchtlich; allein im Amte Stavanger bringt er jährlich über zehn taufend Reichsthaler u Land. Doch halten viele diefen Handel für Norwegen fchädlich, weil durch die häufige Wegfifchung des Hummers verurfacht wird, dals die Fifche gänzlich das norwegifche Ufer verlaffen. Damit die fremden Fifcher fich nicht durch eine frühzeitige Fahrt den beften Nutzen erfchleichen, fo mufs bey jedem Hummerplatz erft ein nordifches Schiff voll geladen werden, ehe man Erlaubnifs hat, etwas an die Fremden zu verkaufen. Die Einwohner zu Zirkfon in Holland haben diefen Handel zuerft angefangen, und fich fehr dadurch bereicheıt; bis nun auch die Engelländer unter Hittland viele Hummer fangen. Jährlich kommen dreyflig bis vierzig Hummerfchiffe von Amfterdam und London nach Norwegen, und in jeden haben zehn bis zwölftaufend Stück Hummer Platz; und bieraus kann man auf die Anzahl derer, die gefan- gen werden, und auf ihre Fruchtbarkeit fchlieffen. Im Anfang des Frühlings gerathen die Reifen am beften, ehe es zu warm wird, wovon der Hummer leicht ftirbt. Kommt eine Ladung glück- lich an Ort und Stelle, fo ift fie fehr einträglich; denn ein Stück, was in Norwegen für zwey Dänifche Sehillinge eingekauft ift, wird in Engelland mit einer Krone bezablt; dies ift der feftge- fetzte Preis, wenn der Hummer acht Zoll und drüber lang ift, welches Maas durch die Policey Zweiter Abfchnitt, 47 ae if. If der Hummer Klein oder fehlt ihni eine Schere, fo bezahlt man nur einen Schilling, Zweymal des jahrs, nemlich fpät im Herbft, und zeitig im Frühjahr kommen die Fifcherfahrzeuge von Holland, fahren längft herauf an den Seekanten, und kaufen alle Hummer auf, legen fie in ihre Fahrzeuge, welche wie andre Fifchkaften gemacht find, nemlich voller klei- ner Löcher, damit das Seewaffer aus- und einlaufen kann, Auf folche Art werden fie ohne Speife nach Holland und andern Orten geführer; die Fifcher befiaupten, dafs fich ein Hummer in folche ‚Kaften oder Körbe Jahr und Tag ohne Speife behelfen könne, und halten dafür, dafs der Koth und Schlammn, der überall im Meerwaffer gefunden wird, während diefer Zeit feine einzige Nah- rung fey; dahingegen ein Tafchenkrebs kaum acht Tage ohne Speife aushalten kann. Von Oftern bis Johanni ift der Hummer am volleften und beften, denn hernach nimmt er ab, weil feine Mietherzeit angeht. Das Weibchen wird für beffer am Gefchmack gehalten, welches man daran erkennet, dals es oben am Ende des Schwanzes breiter, das Männchen aber fchmal if, Der Hummer hält fich nicht zu allen Jahrszeiten in einer gleichen Tiefe auf. In der Mitte des Sommers nähert er fich am meiften dem Lande, und läfst fich alsdann in, einer Tiefe von fechs Faden finden. So wie fich die Sonne entfernt, geht er auch immer weiter in die See, fo dafs er im Auguft in einer Tiefe von acht bis zehn Faden, und im Herbft an vierzehn bis funfzehn Faden tief gehifcht wird. Wenn er auf den Boden liest, und man ihn berühren will, fo fchieft er in dem Augenblick, da man ihn zu erhafchen denkt, wie der Blitz weg; dies gefchieht, indem er den Schwanz krümmet, und durch deffen Druck rückwärts zurück {[chiefst. \ Der Donner ift dem Hummer fehr fchädlich, und ex fchlägt bey jedem Knall mit lautem Geräufch mit den Scheren an einander, Ein gleiches thut er beym Knall des Gefehützes. Beydes ift ihm nachtheilig; wenn daher die Hummerführer viele Gewitter auf ihrer Reife auszuflehen ha- ben, fo ftehen fie in Gefahr, ihre ganze Ladung zu verlieren. Vermuthlich ift es eine Fabel, was Pantoppidan erzählt, fo wie er auch felbft die Wahrheit in Zweifel zieht, dafs es unter den Hummern einige Störjer oder auflerorden tlich grofle und ftreit- bare Individua gäbe; wie es ihm denn glaubwürdig berichtet ift, dafs bey Udvör, im Kirchfpiel 48 Zweiter Ayfchnitt., 7 Evenrig von den Fifchern oft ein veimachlaner Hummer gefehen werde, der fo großs und fo fürch« terlich ift, dafs es niemand wagen will, ihn anzugreifen; und fie fagen, die Weite zwifchen fei- nen Klauen betrage wenigftens einen Klafter, woraus man auf die Gröffe feines Körpers fchlieffen kann, obgleich fie ihn nie vollkommen zu fehen bekämen, indem er gemeiniglich von Seegrafs bedeckt fey. Vermuthlich gehört dies mit dem Kracken zu den Narurproducten des Norwegifchen Aberglaubens, Die Arten, wie man den Hummer fängt, find mancherley, Ehemals fafste man ihn mit einer langen hölzernen Kneipzange an, und zog ihn auf folche Weile aus dem Waller heraus, Dies geht aber nur zur Sommerszeit und bey ftillem Wetter des Abends an, Man wirft an feich- ten Orten, wo man weils, dafs fich Hummer dafelbft aufhalten, zerfchnittene Fifche hin, Des Morgens zudert man vor Sonnenaufgang aus, und findet die Hummer auf der Wafferfiäche ganz ftille liegen, da man fie alsdann, weil fie ficher zu feyn glauben, mit der Fass faflen kann. So- bald aber die Sonne aufgeht, verziehen fie nicht länger. Man hat aber bemerkt, dafs die Hum- mer dies Drücken mit der Zange nicht gut vertragen können, und in wenigen Tagen abfterben. Die gewöhnlichfte Art, wie man fie jetzt zu fangen pflegt, ift in Täner oder Teiner; oder wie fie auch fonft genannt werden: Hummertienen, und ich habe dies fchon im erften Bande Seite 43 befchrieben. In Chili giebt es auch Hummer, die fich in Flüffen aufhalten, und diefe werden dafelbft mehr gefucht und gefchätzt, als die Scehummer. Sie find aber nur etwas über eine Spanne lang, und laffen fich leicht mit einen Fifcherkorbe und etwas Fleifch fangen, 5. Der Ne. un ee VERSUCH EINER NATURGESCHICHTE KRABBEN uno KREBSEs«s- vVoN $0HANN FRIEDRICH HERBST%.c.&.. ZWEN TER BAND ZWEYTES HEFT Taf. XXVI-—- XXX G--K Diefes Heft kofter mit illum, Taf, 2 Rthlr, 12 Gr, = — — — fchwarzen Taf, ı Rthlr, 12 Gr. UWE WII ESSENER EEE SEES EEE e en ——_—_ ——— —_ —————— — —— BERLIN uno STRALSUND, Bey GorTtrrzıes Autdusrt Lanse, M1792 | { h1: Pi | 3 iM A ai a DL | u ER 1 HORDE 7 Ne ee nr Bw Hr il Mi e. & i Be a N Pu Rh Be ui ae ya a, . D z 4 = Saas \ 2 ö [ri . 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Be -. hi re f - FRE. ._ ‚ % > \ RE - J 2 et L) h $ Zweiter Abfchnitt. 49 5. Der kapfche Fiufskrebs. Cancer (Aftacus) capenps. ' Mufeum Spengler. Aftacuis Aliformis thorace lzvi, manibus villofis, margine cıenato, pedi- bus omnibus chelifexis, Tab. XXVI. ie. ı. Diefer fchöne Krebs hält fich auf dem Kap in folchen Flüffen auf, die fich auf den Bergen befinden. Er hat zwar viele Aehnlichkeit mir unfern gewöhnlichen Flufskrebfen, aber feine Geftalt ift viel geftreckter, fchmal und faft überall von gleicher Breite, Die Farbe if corallroth, und er hat einen herrlichen Glanz, die dem Carniol gleicht, Ob dies aber feine natürliche Farbe fey, oder ob er diefelbe eıft durchs Kochen erlaust, kann ich nicht entfcheiden, Die Arme find nach Verhältnifs klein. Die Handwuızel ift fall gröffer wie der Arm, und ftark gekörnt; die Hände find grofs, aufferhalb mit einem fehr zierlichen erhabenen und gekerbten Rande eingefafst, auch überail mit langen, gelben, durchfichtigen Haaren überzogen. Die Füfle haben insgefammt fchee- renförmige Spitzen, da bey den gemeinen Flußskrebs nur die erften zwey Paare dergleichen haben. 6. Der gerippte Krebs. Cancer (Aftacus) fPrigofas. Lin. Syjt. Nat. 1052. 69. C. thorace antrorfum zugofo fpinis ciliato, zoftro acuto feptem- dentato, Muf. Ad. Friedr. 87. C, macrourus thorace chelisque angulatis hifpidis, Eu fu: 495. 2036. | Eaheit Sk, Es. 412.10, Spec. Infet, go8. re. Pagurus frigofus. Manz. 1.332. 19. Degeer. Inf: 7. 393. 2, Tab. 23, Fig. ı. Aft. ftigofus thorace depreffo rngofo lateraliter aculeato, roftro acuto (eptermdentato, chelis fpinofifimis, pedibus poflieis filiformibus. Gronsv, Zooph, 980, | G 50 Zweiter Abfchnitt. Alta Helvet. 4.23. Tab. ı. Fig. 1.2. Aftacus thorace depreffo fuperne rugofo inermi late - raliter aculeato, chelis manuum latifimis, compreffis, villofis, dentisulatis, Pennant, Brit. Zool, 18, Tab. 14, Tig, 26. Sulzer Gefch, d. Inf. Tab. 32. Fig, ı, Barrel, Icon, rar, 1288, Fig. ı. Aftacus minor, villofis chelibus, pediculi marini facie alter, Fab, Colum, aquat. 8. Tab. 6. Aftacus marinus, $eb. Muf: 3. Tab. 19. Fig, 19. zo. Aldrov. p. 1231. Aftacus fimilis pediculo marino, Rondelet aquat. C, Leo. Gesner aquat, 196. Fonft, Exfangu. Tab, 2. Fie. 7. Müller Zuol, Dan. prodr. 2348. Petiver Gazoph, ı, Tab, 154, Fig, 4. Small red, Lebfer. Die Abbildung ift fchlecht, Mem, Cur, 1078. p: 8. Tab. XXVIL, Fig, 2, Es ift dies ein ungemein fchöner und feltener Krebs, und feine Gröffe, wie bey allen, fehr verfchieden. Der Leib wird doch faft nicht länger als ein Finger. Die Abbildungen des Rondeler, Gesner und Fonf. find [ehr fchlecht; die übrigen find Ziemlich gut, und die Pennantfche ift die befte, Warum Fabricius diefen Krebs unter die weichgefchwänzten fetzt, da er doch gräde fo wie der Flufskrebs gebaut ift, weifs ich mir nicht zu erklären. Der Bruftfchild ift eyrund, hinten abge- flurzt und etwas ausgefchnitten; oberhalb etwas platt, und befteht aus lauter übereinandergefcho- benen fchuppenähnlichen Lamellen, deren obere Ränder mit feinen gelben Haaren dicht befetzt find. Dies gehört eben fo nothwendig zum Auszeichnenden diefer Krebsart, als die Stacheln, welche Degeer für das einzige charakteriftifche hält. An der Seite hat der Eruftfchild 8 näch vorne zu gerichtete Dornen, und mehrere kleinere vorne auf der Oberfläche, Der Schnabel ift fehr breit, gerade ausgeftreckt, etwas ausgehöhlt, und hat drei bis vier groffe Dornen an jeder Seite, auch endigt er fich in einen langen Dorn, Die Augen find fchwarz, kugelförmig, ftehen auf nicht lan- Zweiter Abfehnitr, 51 gen S tielen, und unten ift die Augenhöhle dreymal gedornt. Die Fühlhörner ftehen sarnz an den Seiten, wo die Augenhöhlen aufhören, etwas unter denfelben; fie beftehen aus drey gröffern Glie- Mn. von denen das.unterfte das gröfste und an beyden Seiten gedornt ift, Auf dem dritten klein- ften ftehr die Borfte, = nieht fo lang ift als die Scheeren, Der Schwanz befteht aus fünf Schil- dern, die gleichfam fchuppenförmig in die Quere gerippt, und auf den Rändern mit feinen Haaren befetzt find; am Ende ftchen fünf Floffen, deren mittelfte die breitfte, und gewiffermaffen dop- pelt if; auf ihrer Oberfläche liegen yiele blumenähnliche Schuppen. Von den Seitenfloffen ift die innere Hälfte glatt, und die äuffere fchuppig, und diefe Schuppen find mit feinen Dornen beletzt; der äuffere Rand ift durch Haare befranzt. Die Scheeren find länger als der ganze Krebs und beyde von gleicher Gröffe. Die Arme find nicht lang; rund, nach unten zu fchmaler, mit langen gel- ben Haaren befetzt; innerhalb: ftehen drei ftarke Dornen und mehrere kleinere; auf der Oberfläche nach auffen zu fteht auch eine Reihe nach vorne zu gerichteter Dornen; auch ift.der obere Rand fehr ftachlicht. Die Handwurzel ift nach Verhältnifs lang, behaart, und überall voller Dornen, die nach vorne zu gerichtet find: am innern Rande find fie am ftärkften. Die Hand ift faft fo lang wie beyde vorige Glieder zufammen, platt, an den Seiten etwas ausgehöhlt, weil die Ränder in die Höhe treten. Die Oberfläche ift mit vielen Haaren und feinen Stacheln befetzt, Die Ränder haben viele feine nach vorne zu gerichtete Dornen. Die Finger find auch erwas platt, von gleicher Länge, behaart und gedornt; inwendig fein gezahnt und mit ffachelähnlichen Borften befetzt; nach der Spitze zu gegeneinander einwärts gekrümmt. Es ift ein ungemein fchöner Anblick, eine fol- che Scheere durch ein Vergröfferungs- Glas zu befehen; man fieht alsdann, dafs die fchuppenför- migen Erhöhungen, womit fie dicht befetzt ift, an ihren obern Rändern fehr fauber gezahnt, und ‘dazwifchen mit kleinen Härchen befetzt find, zwifchen welchen hie und da ein kleines Spitzchen hervorkommt, Die Dan find an den Wurzeln aufs feinfte gekörnt, nach den Fingern zu wer- den die Schuppen immer kleiner, und gehen zuletzt in chagrinartige Körner über. Der Fufspaare zählen einige drey, andre vier. Diefer Unterfchied kommt daher, weil das hinterfte Paar unge- “mein klein und dünne ift, leicht abbricht, und daher den meiften Exemplaren mangelt, Die vor- dern drey Paare find nach Verhältnis der Gröffe des Leibes fchr dick, breit und ziemlich lang; G2 52 Zweiter Abfehnitr. j die Oberfläche fchuppig und mit Dornen befetzt, befonders an den Seitenrändern ; die letzte Klaue ift breit, inwendig gedornt, un endigt fich in eine hornartige Spitze, Das hinterfte Paar ift fehr dünne und fadenförmig‘, ganz glatt, ohne Stacheln, es hat fünf Glieder von unglei- cher Länge; das letzte Glied ift unten abgerundet, und mit dicken Büfcheln langer Haare beferzt, Die Forbe des Krebfes ift rörhlichgelbbraun, hie und da mit blau marmorirt, hauptfächlich fteht auf dem Schwanze eine Reihe eingedruckter blauer Striche an jeder Seite, Die Scheeren find dunk- ler roth. Gronovius giebt die Farbe als caftanienbraun mit rothen Streifen an; es [cheint alfo, dafs fie nicht immer gleich ift. Man findet diefen Krebs fowohl im norwegifchen als mittelländifchen Meere. =, Der Buchftabenhummer. Cancer (Aftacus) Nortzegicus. Linn, Syft, Nat. 73. c ımacrourus antennis pofticis triidis, thorace antrorfum neuleato, manibus prifmatieis, angulis fpinofis. Faun. Suec. 2039. Muf. Lud. Ulrici 456. 'Mu£f, Ad. Fridrie, 1. 88. — It Scan. 307. C., Czlfareus, Kaiferhummer. Ada Upf. +736.P.39.n.9. C. cauda exferta chelis anzulatis. In Norwegen Trälbummer, Fabric. Syfl. Ent. 216. ı2. Sp. Inf. s. ı2. 17. Aftacus norvegieus. Mant. 1. 332. 19. Deeger Inf‘ 7.398. 3. Tab. 24. Fig. ı. Aft,.norv. thornce convexo, capite aculeato, Che- lis prifmaticis elongatis, feriebus quaternis fpinofis, ‚Gronov. Zuoph. 979. Aftacus pedibus utrinque tribus anticis cheliferis, primoribus maxi- mis teretibus angulofis, marginibus denticulatis, Pennant-Zool. Brit. 4. 17. Tab, ız. 24. O. F. Müller Prodrom. Zoo. D. n. 2348, Hummer Konge, Bogftav Hummer, O. Fabr,. Faun. Groenl p. 232. ?. 219, Ström. Sondm, ı. ı75. Spraeke. Brünnichii fpol. Mar. Adr. 105. Arganelo. Seba Mufe. 3. Tab.zı. Fig.z3. Aftacus maximus norvegicus, , Zweiter Abfchnitt, 53 Pantopp n, 175. “ Charleron onomaft. Zool,n. 4. Aftacus litteratus. Ol, Wormii Muf, 249. Aldrov, Cruf. lib, 2, p. 113. Aftacus medi magnitudinis prior. Tab, XXVI. Fig, 3. Dies ift denn nun der bekannte Buchftabenhummer, ‚Zwar behauptet Müller in feiner Ue- berfetzung des Lin. Nar, Syf. dafs der Ritter unter diefem Cancer norvegicus nicht den Buchfta- benhummer verftanden wiffen haben wolle, fondern eine kleine den Garneelen ähnliche Krebsart. Allein dies ift ganz gewifs falfch; denn feine ganze Befchreibung ftimmt aufs genauefte mit dem- felben überein. Auch würde er gewifs den in Schweden fo gut bekannten Buchftabenhummer nicht aus feinem Syftem weggelaffen, noch einer andern Art einen Namen gegeben haben, den man fchon längft diefem Hummer beygelegt hat. Der Herr Paftor Geerze citirt in der Uebeif. des Deegerfehen Weiks, T. 7. p. 154. bey diefemKrebs den Cancer boreas, in Pbips Reifen Tab. 6, Fig. r. wen aber gewils eine ganz eigne Art ift, In Grönland nennt man diefen Krebs Naularnak, Hummerkönig. Er ift von einer langge- dehnten und an den Seiten etwas gedrückten Geftalt, Der Leib erreicht die Länge einer Spanne. Der-Bruftfehild it durch eine Querfurche in zwey Theile getheilt. Die vordre Hälfte ift mit klei- nen Stacheln befetzt, die nach vorne zu gerichtet find, und nach vorne zu immer gröffer werden. Der Schnabel ifteinen Zoll lang, hat zwey kielförmige Erhöhungen, die fich auf dem Vordertheil des Bıuftfchildes ausbreiten und allmählig verlieren. An jeder Seite des Schnabels find drey bis vier Dornen, und er felbft nal fich in einen flarken Dorn, _Die Hinterhälfte äp Bruftfchildes hat oben in der Mitte drey kielförmige Erhöhungen. Unter dem Schnabel ftehen die Augen, ganz dicht neben einander; fie find fehr grofs und nierenförmig , und ruhen auf kurzen und breiten Stielen, Unter den Augen ftehen die innern Fühlhörner; fie beftchen aus drey dicken, breiten, behaarten Gliedern,, und einer doppelten nicht langen Borfte. Neben diefen Fühlhörnern nach anffen zu ftehen die bey einigen Krebfen befindlichen kieferähnlichen Theile; diefe find nicht £onderlich grofs; das Wurzelglied felbft läuft aufferhalb in einen Dorn aus; der obere fehuppigte 63 54 Zweiter Abfchnitt. Theil if zugefpirzt und am innern Rande mit langen Haaren befranzt. Unter ihnen und in eben demfelben Wurzelgliede eingelenkt ftehen die äuffern Fühlbörner; fie beftehen aus drey dicken behanrten Gliedern, und einer Borfte, die fo lang wie die Scheeren it. Die Scheeren find unge- mein £fchön, viel länger als der ganze Leib; die Arme find nur kurz, unten ganz platt gedrückt, oben am Ende meift rund, und gehen dafelbft aufferhalb in einen langen, dicken, ftumpfen ro- then Zahn aus; aufihren Rücken ftehen drey nach vorne zu gerichtete Dornen hintereinander. Die Handwurzel ift länglich, meift rund, und geht oben in einen fehr breiten am Ende abgerun. deten, platten Zahn aus, der an beyden Seiten an [einer Wurzel einen nach vorne zu gerichteten Dorn hat; auch ftehen auf der rothen Oberfläche mehrere Reihen nach vorne zu gerichteter gröf- ferer und kleinerer Dornen. Die Scheeren felbft find fehr lang, von gleicher Gröffe, prismatifch, fo dafs durch vier derLänge nach lauffende Aushöhlungen mehrere kielförmige ensftehen, deren Schärfen miteiner oder auch zwey Reihen nach vorne zu gerichteter abgerundeter Zähne beferzt find, die faft wie Perlreihen auf denScheeren liegen; die Aushöhlungen find mit einem rauhen, wolligtem Wefen überzogen. Der Finger ift dick und breit, am Ende einwärts gekrümmt, auf der Ober- fäche in der Mitte etwas ausgehöhlt und rauhaarig, innerhalb mit einer Reihe dicker, runder Zähne von verfchiedner Gröffe befetzt. Der Finger der rechten Scheere ift wie bey allen Hummer- arten fchmaler, fadenförmiger, nur die Spitze gekrümmt und inwendig mit wenigen kleinen Zäh- nen befetzt, Der Daum der rechten Scheere ift gleichfalls gerader, fadenförmiger und inwendig faft unbewafnet, Der Daum der linken Scheere ift unten dieker, oben mehr gekrümmt, kürzer und inwendig mit dieken runden Zähnen beferzt, Zwifchen den Scheeren und Fühlhörnern am Maule fitzen drey Paar Frefsfpitzen; das innre Paar ift (ehr lang und hat fünf breite haarigre Glie- der; die andern beyden Paare find nur kurz, häutig, dreygliedrig und behaart. Der Fäffe giebt es vier Paar, von denen das erfte das längfte und diekfte ift, die folgenden nehmen immer an Gröffe ab, Die erften beyden Paare find platt, viergliedrig, und am Ende fcheerenförmig; die zwey hinterften Paare find sunder und haben am Ende nur eine einfache haarigte Klaue, Der Schwanz ift länger als die Bıuft, eylihdhäfeh an den Seiten etwas gedrückt, und beftehr aus fechs Gelenken, welche an den Seiten dreyeckig herunter hangen. Auf der Oberfäche derfelben Zweiter Ab[chnitt, 55 fieht man verfchiedene vertiefte Züge, welche mit einem braunen wollichten Wefen angefüllt find, Diefe Züge haben etwas ähnliches mit der alten Mönchsfchrift, und das hat dazu Gelegenheit ge- geben, diefen Krebs den Namen Buchftabenhummer zu geben, . Am Ende ftehen 5 grofle breite Floffen, die auf der Oberfläche gleichfalls ee erhöhte Züge haben, die fich gemeimglich mit einem kleinenDorn endigen, Am Auffenrande find fie mit Haaren befetzt. Die Farbe diefes Kreb. fes it im Leben gelb, mit rothen Flecken, hauptfächlich auf den Scheeren. Die Spitzen der Fin- “ ger find weifs, und der Bruftfchild gemeiniglich purpurfarbig, in den Kabinetten aber verändern fich diefe Farben in ein einfachss Gelb, Man findet diefen Krebs an den fchwedifchen und nor- wegifchen Küften, wie auch an den gothenburgifchen Ufern. Ueberhaupt gehört er unter die etwas feltenen Arten, vornehmlich in der Gröffe unferer Abbildung, dergleichen gewifs noch we- nig nach Deutfchland gekommen find. Man kann nicht fagen, dafs diefer Krebs groffen Nutzen hätte, ob wohl einige ihn zu effen verfucht haben; fein Fleifch foll etwas füffer feyn, als das der gewölinlichen Hummer. 8. Der Squillenkrebs. Cancer (Aftacus) quelle. Lin. Syf2. Naz. 66, C, antennis poftieis trifidis thorace laevi, roftro fupra Serrato, fubtus tridentato manuum digitis aequalibus. Faun. Suec, 2037, Ad, Upf, 39.5. Cancer cauda exferta, roftro fuperne [errato, Fabric. Sy. Ent. 416. 13, Spec. Inf. 813. 18. Bafter op. fubf. 2. 30. tab. 3. Fig. 5. Squilla fusca, Seb. Muf; 3. Tab. zı, Fig, 9. ı0. Gron. Zooph. 986. AB. Heo.IV.n. 454. Aft. roftro fupra ferrato, fubtus tridentsto,, pe- dibus utrinque anticis duobus cheliferis, utrinque aequalibus, fecundo pari longiffiime levi, Belgis Steuerkrabbe. Pennant Brit. Zool, 19. %. 28. f 29. Serratus, : Rondeler. Pifc, 549. Squilla gibba, Gesner aguat 1099, Jonft. Exf) Tab, 4. Fig, 13. 56 Zweiter Ab[chniit, O, Fahric. Faum, Groenl, 237, 216, O0, Müller Prodrom, 2346, Igede Grönl, 5r, Raege. Panropp, ı1, 287. Ström. Sondm. ı. 196. Olaff: 6og. tab, X. Fig. ır, Marthvare, Kalm. It. ı., 64. Raekor, Bomar, 3. 106, Chevrette, Salicoque, Bontii hift, nat. 29, I. p. 81, Charler Onomaff, Zoik, Prawns, Shoan Jam. 271, 10, Squilla roftrata major, Scop, Ent. Carn, 1129, Bellon de aquat. 358. Gambarella, Petiver Gazoph. I, tab, 155. Fig. 6. Mem. Cur, 1708. p.9. 1709. p.3. Tab, XXVIL Fig, 1. Diefer Krebs ift die überall bekannte Squille, oder wie die Holländer fie nennen, Störkrab- ben; Engl, Prawns, Franz, "Che etes auch Saulterelles, Saillicognes, Ihre gröfte Länge if ohngefähr 3 Zoll, doch find fie gemeiniglich kleiner. Der Schild ift olatt, halb durchfichtig und geht in ein breites Horn aus, welches von den Augen an faft die Länge e:s Schildes hat, die obere Schärfe ift fechsmal gezahnt; auf den beyden Flächen läuft der Länge nach eine flark erhöhte Linie bis zur Spitze. Bisweilen ift das Horn gerade, bisweilen eingebogen, Die Augen find fchwarz, und ftehen dicht neben dem Schnabel; unter ihnen die innern Fühlhör- ner, die ich aber nur zweyfpaltig finde, ob fie gleich im Syftem als dreyfpaltig angegeben werden; ihre Wurzel if fehr breit und häutig, Neben ihnen ftehen die halbdurchfiehtigen Kiefern; die langen Fühlhörner find einfach und haben mehr als die doppelte Länge der obern. Der Fühlfpi- tzen find wie gewöhnlich 2 Paare ‚ wovon das äuffere Paar noch ein halbmal fo lang ift als das innere, Die Glieder der Scheeren find rund, dünne, fadenförmig; die Hand ift etwas aufgeblafen, Zweiter Abfchnitt. 57 die Finger gerade, dünne, und von gleicher Länge. Die drey Paar Fülle find fadenförmiz, rund, dünne, haben eine einfache Klaue, und werden nach hinten zu immer länger. Der Schwanz hat oben einen-Bukkel, und endigt fich in eine kegelförmige Spitze, die an jeder Seite zwey behaarte Floflen von gleicher Länge hat. Man findet diefen Krebs häufig in der Nordfee, und im baltifchen Meere, 9. Der jamaicenfifche Krebs. Cancer (Aftacus) Famaicen 15. Gronov. Zooph, 987. Aftacus roftro fupra ferrato, fubtus tridentate, pedibus utrinque duobus cheliferis, fecundo pari maximo muricato. in Sloan Famaic. II tab, 245. Fig. 2, Aftacus fluyiatilis major, chelis aculeatis‘ tab, 245. F,2. n Tab, XXVII, Fig. 2, | Man findet diefen Krebs zu Jamaica in Flüffen. Der [Bruftfchild ift glatt, und geht in einen nicht langen platten Schnabel aus, der wie eine hohe kielförmige Erhöhung bis auf ein drit- tel des Schildes herunterläuft, und bis an die Spitze des Schnabels figeförmig gezahnt ift; auch die untre Schärfe des Schnabels ift gezahnt. Am Vorderrande des Bruftfchildes fteht an jeder Seite ein nach vorne zu gerichteter Dorn, und hinter demfelben ein zweyter, Die Augen liegen dicht .an den Seiten des Schnabels, find groß und kugelförmig. Unter ihnen liegen die inneren Fühlhörner; fie beftehen aus drey dicken rauhen Gliedern und einer doppelten nicht langen "Borfte. An den Seiten ftehen zwey grofle kieferähnliche Theile, unter welchen die groffen Fühl- hörner eingelenkt find, die auf drey dicken Gliedern ruhen, und eine lange Boıfte ausmachen, die fo lang ift, als der Leib. Die Scheeren find ungemein grofs, länger als der ganze Krebs. Die Handwurzel ruhet Aut einem langen Einlenkungsgliede; beyde find mit kurzen feinen bräun- lichen Stacheln befetzt, Die Handwurzel ift länglich, rund, oben viel dicker als unten, und ift ‚mit feinen Stacheln dicht befetzt. Die Hand ift fehr lang gezogen, in der Mitte etwas aufgebla- Ä fen, und fie läuft in zwey lange, fadenförmige, einwärts gekrümmte Finger aus, ift auch überall bis an die äufferfte Spitze derfelben mit feinen Stacheln dicht beferzt. Die rechte Scheere ift viel H 58 Zweiter Abfchnitt. dicker, als die inke. Der bewegliche Finger hat innerhalb in der Mitte einen ftarken Zahn, und der unbewegliche gleichfalls, der aber weit tiefer herunter fteht. An der linken Scheere find diefe Zähne weit kleiner. Ein paar kleinere Scheeren ftehen am Munde, deren Glieder lang, glatt, fadenförmig find, und die Scheere ift mit fteifen Borften befetzt, Aufferdem find noch zwey Paar Frefsfpitzen am Munde. Hinter den groffen Scheeren ftehen drey Paar Füffe, deren Glieder erwas glatt und gekörnt find, und am Ende eine einfache Klaue haben, Der Schwanz ift glatt, fo wie die Floffen am Ende, und hat nichts befonders, 10, Der Bamfhuus. Cancer (Aftacus) Bamfhus. Pennant Britt. Zool, Tom. IV, p. ı7, Tab. 13.n, 25, C., thoracis fronte trifpinofa, mani- bus longifimis. Tab, XXVII. Fig. 3, Wenn Pennant hierbey den Leo Rondeler, p. 42 eitirt, fo irrt er fich fehr, weil diefes der C. frigofus, und fehr von feinem Bamfius verfchieden ift. Diefer ift vielmehr dem C. Carcinms ähnlich, nur fehlet ihm das lange Horn; an deflen Statt hat die Stirn drey fcharfe Dornen; die Scheeren find 63 Zoll lang, fehlank und rauh; die Kneipen enge; die Hüften fchwach und borftig; - die Fühlhörner ichlank, 24 Zoll lang, 2: ganze Leib hat 5 Zoll, 'ır. Die Langfcheere. Cancer (Aftacus) Careimus. Zinn. Syf?. Nat. 64, C, antennis pofticis bifidis, thoface laevi, manibus teretinfeulis, bra- chiis hifpido - aculeatis, Fabric, Syft. Ent. 414,4. Spes, Inf. 510,4. Maut, 1, 332. Zweiter Abfchnitt, 59 Rumph. Muf, Tab. 1. Fig. B. Seb. Muf, 3. Tab. zı, Eig.4. Sloan Fam, 2.271. Tab, 245. Fig. 2. Aft, fluviatilis major, Chelis aculeatis, Tab. XXVII, Fig. ı, Diefer Krebs, der einer der fchönften ift, hält fich fowohl in America als in Oftindien auf, Er ift ein Flufskrebs, fcheint aber doch auch bisweilen die See zu befuchen, Die Rumphifche Ab- bildung ift is aber ohne Befchreibung. Ueberhaupt fcheint diefer Krebs wenig bekannt zu feyn, und eft mit andern verwechfelt zu werden. -Zwey Dinge find fchon beim erften Anblik auffallend, Das fchöne lange Horn am Kopfe, und die aufferordentlich langen fonderbaren Schee» ren, Beydes ift vom Ritter, ja (elbf von dem genauen Fabrieius übergangen; um fo vielmehr verdient er eine genaue Befchreibung. Die Länge des Krebfes vom Schwanze bis an die Augen pflegt von acht bis zehn Zoll zu feyn. Die Schale ift überall ungemein glatt, ziemlich dünn, und von Anfehen wie Porcellan. Faft von der Mitte des Brußifchildes an erhebt fich aus deffen Mitte eine kielförmige Erhöhung, welche alsdann zwifchen den Augen zu einem Horn fertläuft, welches fich am Ende krumm in die Höhe beugt ; diefes Edin ift.länger, wie der Schild felbft; denn wenn der Schild 2% Zoll lang it, fo it das Horn von feinem Entftehen an, bis zur Spitze Ber 33 Zoll lang, ganz platt gedrückt, und auf beyden Schärfen fägeförmig gezähnt; zwifchen diefen Zähnen ftehen auf der untern Schärfe noch feine Härchen. Mitten durch dies Horn läuft noch vom Ende des Schildes an eine kielförmige Erhöhung, die fich in der Spitze verliert. Die Farbe des Schildes ift milch- weils, mit fchwachem Blau verwafchen, an den Seiten mit einigen braunen Vertiefungen gefleckt. Die Zähne des Horns find oberwärts, befonders am Anfange, dunkelblau. Dicht an den Seiten des Horns ftehen die Augen auf kurzen runden Stielchen. Neben den Augen nach auswärts zu läuft der Schild in einen ziemlich ftarken Dorn aus, und hinter diefem fteht noch ein fchwächrer. Unter den Augen ftehen die innern Fühlhörner, deren Wurzel zwey ziemlich dicke runde Glieder hat. Jedes Fühlhorn befteht aus zwey Borften, die äuffertte ift die längfte, fo lang wie der Krebs, weifslich, und hat nicht weit von, der Einlenkung noch einen kleinen Nebenaft, von ohngefähr 12 60 Zweiter Abfehnitt. zwey Zoll Länge. Die innre Borfte ift einige Zoll kürzer, wie die äuffre, und von bräunlichblauer Farbe. Neben diefen zwey Fühlhörnern find die aufferordentlich groffen Kiefern eingelenkt; fie find aufferhalb dick, bläulich; nach innen zu werden fie ganz dünne und durchfichtig, wie eine Fifch(chuppe. Unter diefen fliehen die äufferen langen Fühlhörner; fie find einfach, gelblich, ohn- zefähr noch einmal fo lang wie der Krebs. Alle Borften find ungemein zart und fauber gerin- gel. — Unter den Fühlhörnern zunächft am Maule ftehen zwey Paar Fühlfpirzen, die mar aber eher kleine Füffe nennen könnte; die innren find eigentlich ein Paar kleine Scheeren, und foll- ten billig dafür gelten, Man hat aber nun einmal die Benennung angenommen, alle Fufsähnli- chen Glieder, welche innerhalb der Scheeren nahe am Munde fteben, Frefsfpitzen zu nennen, Die innren alfo find noch einmal fo lang, als die äuffere, auch länger wie die eigentlichen Füfle, Sie beftchen aus vier Gliedern, deren letztes eine kleine Scheere, und an den Fingern mit fteifen Haarbüfcheln befetzt it. Das äuffere Paar hat nur drey Glieder, wovon das unterfte nach Ver- hältnifs fehr breit, das letzte aber eine einfache Klaue ift; alle find mit Haaren befetzt. Die eigentlichen Scheeren find fehr merkwürdig. Ihr ganzer Bau weicht fehr von den gewöhnlichen Krebsfcheeren ab, indem alle Glieder faft cylindrifch rund find; gerade ausgehen, und die Hände find gar nicht aufgeblafen. Ihre Länge übertrift weit den ganzen Krebs, denn ich habe Scheeren die zwanzig Zoll lang find, da doch der Krebs nur eilf Zoll in der Länge enthält. Ihre Farbe ift dunkelblau, und überall find fie mit fpitzigen Dornen dicht befetzt. Das unterfte Glied ift das kürzefte, etwas platt, hinten gelblich, Der Arm ift etwas länger, rund, faft überall gleich dick; die Handwurzel ift noch länger, nimmt aber immermehr an Dicke zu; inwendig bey der Einlen- kung ift eine gewiffe Vertiefung; die Hand ift noch länger, walzenförmig rund, von gleicher Dicke, das Blaue ift mit Gelb vermifcht. Die Finger find lang, meift gerade, nur die Spitzen ‚find gegeneinander über gekrümmt. Der Daum ift mit einem braunen wollichten Wefen überzo- ‚gen; wenn man dies abfchaber, fo findet man ihn ungemein fauber pundirt, und inwendig läuft der Länge nach eine erhöhte, meflerartig zugefchärfte Linie, auf welcher unten zwey ziemlich lange dornähnliche Zähnchen ftehen, und der Finger hat gleichfalls eine erhöhte zugefchärfte Linie. Das Verhältnifs der Glieder ift folgender Geftalt, Zweiter Abfechnitt. GL Das unterfte Glied if - - 34 Zoll lang; DeiAumih une ENT OR 1 Die Handwurzel . - u Die Hand bis an den Firigm 4 — Der Finger - - - 33 — — 20 Zoll. Diejenigen Krebfe, wie ich fchon oben 'gefagt habe, welche Dillernaen zwey Paar Scheeren haben, haben dagegen nur drey Paar Füffe.' Dies gilt denn auch von diefer Art. Die drey Paar Füffe find ungemein fchlank, haben vier Glieder, und eine einfache behaarte Klaue; der Schwanz hat fechs Gelenke, und die Farbe ift gelblich weifs, mit blau und roth hie und da vermifcht, und glänzend, wie Porcellan. Von den 5 Blättern am Ende ift das mittelfte kegelförmig, geht fpitz zu, und ift gewölbt, Die vier Seitenfloffen haben anfangs die Härte, Dicke und Farbe der Schaale, unten aber werden fie dünn, braun und halb durchfichig. Unter dem Sehwanze ftehen fünf Paar zweylappige, fauber gerippte Schwimmfüffe, 12, Der Narval. Cancer (Aftacus) Naroal. Fabric, Mant. 1, 331.5. A. antennis poftieis bifidis roftro longifimo adfeendente com- preffo urrinque ferrato, Muf: Herbf. Tab. XXVIIL, Fig. 2. Die Benennung ift von dem Einhornfifch gleiches Namens- genomnlen, Diefer Krebs ıft | beynahe das im Kleinen, was der vorige im Groflen:war. ; Er ift nicht viel gröffer, als die ge- meine Garneele. Das Horn ift nach Verhältnifs noch viel länger wie bey dem vorigen , und von feinem Urfprung an dreimal fo lang, als der Rückenfchild, und auf beyden Seiten ganz fein und ‚dicht gezahnt; ich habe auf der obern Schärfe fiebenzig Zähnchen gezählt. Die Scheeren find auch lang, und nebft den Füffen aufferordentlich dünn. Eine merkwürdige Ausnahme meines 43 62 | Zweiter Abf[chnitt. vorigen Satzes findet bier Statt, dafs nehmlich diefer Krebs zwey Paar Scheeren, und doch vier Paar Füffe hat; fo wenig kann man in der Naturgefchichte allgemeine Sätze behaupten! Die Scheeren find glatt, die beyden Kiefern lang, fchmal, mit Haaren beferzt. Der Schwanz macht wie bey der Garneele einen hohen Buckel, Im Uebrigen ift diefer Krebs dem vorigen gleich, und fein Aufenthalt im mittelländifchen Meere, 13. Der Unfchädliche, Cancer (Aftacus) Irnocous. Gronov,. Zooph. p. 231. n. 988. Aft, thorace mutico compreflo, lzvi, pedibus urrinque binis cheliferis muticis, breyibus, chelis edentulis, ‚ Tab. XXVII, Fig, 3. Diefer von Gronov allein befchriebne Krebs hat einen glatten unbewaffneten etwas zufammge- drückten Bruftfehild; er geht oberhalb grade aus, ift rund und vorneftumpf ; der Fühlhörner find fechs; die vier inneren find gleich und fehr kurz, und die beyden an den Seiten find etwas länger als der Biuftfchild. Der Schwanz ift etwas länger als der Bruftfchild, zufammengedrückt, der Rücken gebogen, nach hintenzu abhangend; er hat fechs bewegliche Einfchnitte, deren untere Enden abgeftutzt und gradlinig find. Der Füffe find zwanzig, woyon die fünf vordern Paare dünne, rund, auf beyden Seiten gleich, länger als die übrigen, und auch etwas länger als der Bruftfehild find, Die zwey erften Paare haben Scheeren, welche durch eine Nufs am Arme be- weglich find; dies findet fich bey keiner andern Art, Die Arme find rund, die Scheeren dünn, zweyfingrig, unbewaffnet, ohne Zähne, doch haben die Finger nach der Spitze zu unten fehr viel lange, weiche, parallele, nach vorne zu gerichtete Borften; indefs find die Scheeren dem Krebs zur Vertheidigung fehr wenig dienlich, Die drey folgenden Paar Füffe find Lauffüffe, und die übrigen, welche unter dem Schwanze ftehen, Schwimmfüffe, Das Vaterland ift unbekannt, 14. Der Federkrebs, Cancer (Aftacus) Penmacens. Linn. Syf. Nat, 65, 'C. thorace lzvi, cylindrico, roftro enfiformi, margine fuperieri ferrato, Muf, Ad, Friede. p. 87. —— u en. 2 Zee Zweiter Abfchnitt, 63 >) Fabrie. Spec. Inf. 513. 19. Manr, ı. 333. 21. _Aft. antennis poftieis trifidis, thorace levi, roftro porrecto fupra ferrato, fubtus levi, digitis elongatis filiformibus. Der Name Federkrebs wird oft_überhaupt den Mantis Arten gegeben, und mufs man fich alfo dadurch nicht irre machen laffen. Fabricius hielt erft feinen Hifßrio für den linneifchen Pennacens, nachher aber feinen Af.locufßa. Der Linneifche hat einen glatten eylindrifch runden Rückenfchild, die Schnautze ift degenförmig, und am obern Rande fägeförmig gezahnt, Das Maul hat an jeder Seite eine zurückgebogene fadenförmige Floffe, Der Krebs felbft hat zehn runde, cylindrifche Füffe, wenn man die Scheeren mitrechnet; die erften drey Paar haben enge, glatte Scheeren; bey den vordern find die Hände von den gröflern Scheeren nicht deutlich abgefondert. Der Schwanz hat fieben Glieder, deren hinteren oben fcharf gerandet find; das letzte ift pfriemförmig mit einer Furche und einem fcharfen Rande. — Er lebt in warmen Ländern, 15. Der ftachlichte Krebs. Cancer (Aftacus) aculeatns. Ort, Fabric. Fauna Groenl, 239, n. 217. C. macrourus thorace antrorfum aculeato , roftro acuto fupra infraque bidentato,, aculeis quamplurimis verfüs inferiora flratis, manuum digitis zqualibus. Groenl, Naularnak, Diefer Krebs ift dem folgenden C, Carinatus Brusmich s Spol. mar, Adriat. 16. ähnlich” Die sewöhnliche Gröffe erreicht drey Zoll, indem der Rückenfchild ı2, der Bauch ı, und der Schwanz z Zoll hat. Er ift der Squille ähnlich, Der Rückenfchid ift dicker, hat einen Rand; | am Vorderrande, wo er etwas ausgebogen und el ift, ftehen drey Dornen; der ausge- höhlte vorne ftachlichte Rücken hat vier ftaıke Stacheln, Der Schnabel ift zweydrittel länger als der Schild, endigt fich in einen Stachel, und hat auch oben und unten dergleichen zwey. Die obern Fühlhörner find kürzer als der Schild, haben an der Wurzel oberhalb einen krummen Sta- chel, in der. Mitte aufferhalb einen kleineren, und endigen fich in zwey lange weiche Borften, wovon die obere kürzer, geringelt, unten äh kleine Blätterchen fchaıf, an der Spitze weils, die untre länger, dünner, weicher, weifs mit braunen Ringeln. Die zwey Kiefern haben oben 64 Zweiter Ab[chnitt, an der Wurzel zwey Stacheln. Die unteren Fühlhörner find fehr lang, weniger fcharf, weifs mit braunen Ringeln. Die Scheeren find braun mit weiffen Ringeln. Von den vier Paar Füffen ift das cıfte glatt, hie und da mit Haaren beferzt, das zweyte Paar ift länger, als die übrigen, die Schienbeine ftachlicht, die Klaue an den Spitzen fchwarz; die zwey folgenden werden immer kürzer, Die Seitenlappen des Schwanzes haben am zweyten Gliede, am vierten und fünften einen Stachel. Von den fünf Floffen ift die Mittelfte gewölbt, an der Spitze runder, endigt fich in einen Dorn, und der Rand an beyden Seiten hat eine dornichte Rinne. Von den fünf Paar Schwimmfüffen fitrzen drey an den drey Gliedern des Bauchs, und zwey an den zwey erften Glie- dern des Schwanzes; das vorderfte Paar ift das kürzefte, doppelt mit fpitzigen Flofen, wovon die äuffefe breiter ift ; die vier hinterften Paare find blättrig, an der Spitze einfach, rund, am Rande behaart; zwifchen jedem Paar fteht ein Stachel unten in der Höhle des Bauchs, Die Farbe ift braun, au den Seiten blaffer, hie und da mit weiffen Flecken, einige find mehr marmorirt, als andre. Oft iftauch der Schnabel kürzer, ja faft gar keiner, oft fehlen auch Fühlhörner und Füffe. Diefer Krebs wohnt nahe am Ufer des Meeres zwifchen dem gröften Rohr, und kann nur allein bey der gröfsten Hitze unter den Steinen und Wurzeln des Rohrs mit Händen gegriffen werden; Von den Einwohnern wird er fleiflig gekocht zur Speife gebraucht. 16. Der Kahnkrebs. Cancer (Aftacus) Carinatus. Fabric,Syfß. Inf, gı2. 13. Aft, antennis pofticis bifidis, thoracis carina dentata, roftro brevi recuruo apice tiidentato. Mant. I. 332, 15, Muj. Banks. Brünnich, jpol, mar, Adr, 102, C, carinatus carina dorfali longitudinaliter eleuata ferratus ultra caput in formam ferre produfta, Der Rückenfchild hat eine fehr erhobne viermal gezahute Rinne, welche fich in einen kur, Zen, zurückgebogenen, an der Spitze abgeflutzten, dreyzahnigen Schnabel endiget, Der Vor- derrand des Schildes ift einmal.gezahnt, und ein fpitziger Dorn fteht zu beyden Seiten faft in der Zweiter Abfchnitt, 65 Mitte des Schildes. Der Leib har eine vorne und hinten dornigte Rinne. Von den fünf Floffen ift die Mittelfte fpitzig. Die Finger der Schere find von gleicher Länge. Die Fühlhörner lang. Er hat die Gröfse und Geftalt der Squilla, und heifst auch in Dalmatien Squilla, 17. Der Runzelkrebs. Cancer (Aftacus) vugofius. Fabric. Syf. Ent. 412. pagur. 11, Spec, Inf. go8. ır. Pagurus thorace rugole, antice ciliato, - Spinofo, roftro tridentato, manibus filiformibus, Mant, 1, 328. 15, Fabric. Ir. Norweg. 325. 381. ? Es hat Fabricius diesen Krebs unter die Krebskrabben gebracht; da er aber nicht in Schneckenhäusern wohnt,. keinen weichen Schwanz bat, vielmehr dem C, ftrigofo ähnlich ift, fa gehört er nach meiner Eintheilung hierher. Er ift nach Fabricii Urtheil vielleicht nur eine Varietär des _C, ftrigofi. Anftatt des Schnabels ftehen drey fpitzige Zähne, wovon der Mittelfte der längfte ift, am Grunde ftehen zwey aufgerichtete ftarke Zähne; der vordere Rand des Schildes ift dornig; die Hände fadenförmig. Er wohnt im mittelländifchem Meere. Der Schild hat fchwache en und ift vorne auf beiden Seiten mut fpitzigen Dornen eingefafst. Der Bauch ift eingekrümmt , der Schwanz befteht aus vier kurzen ftumpfen Blättern, Die Arme find dornig. Die Farbe ift weils, die Augen braun, alle Füfse an der Spitze weifs; die Fühlhörner länger als der Leib. Man findet ihn auch in Norwegen, aber dreymal kleiner, ! 18. Der Patagon. Cancer (Aftacus) gregarıns. Fabric, Syft. Ent. 412. 12. Spec, Inf. 508. ı2, Pagurus thorace rugojo, ciliate, roftro tri- dentato, palpis anticis elongaris. Man. ı. 328. 16, Muf. Bankianum, 66 Zweiter Ab[chnitt. Er hat die Geftalt des vorigen, aber kleiner; die vorderften Fühlfpirzen find fo lang, wie die Fühlhörner, und die Glieder derfelben find herzförmig, faft konifch, Der Schnabel if kurz, dreymal gezahnt; der Schild gezahnt, haarig, runzlich; die Runzeln find am Rande mit Haaren befetzt. Die Scheren find rauch, etwas keulförmig. Die Farbe blutroth, mit einem grofsen braunen Flecken auf den Rücken. Er ift im Amerikanifchen Meere an den Patagonifchen Ufern zu Haufe, und fo zahlreich, dafs das Meer dadurch oft eine blutrothe Farbe bekommt. Vielleicht ift diefes diefelbe Art, welche Dampier bei den Infeln de fibble de Wart fand, und die eine Meile im Umfang durch ihre Menge das Meer rorh machten. Es waren diefe nicht gröfser, als die Spitze des kleinen Fingers, hatten aber grofse Scheren; man fing über zehntaufend mit Körben, 19. Die Stachelfcheere. Cancer (Aftacus) Cancharus. Linn, Syf, Nat, 72. C. macrourus thorace rugofo-ovali, manibus compresfis, margine fpinofis. Muf. Lud. Ulr. 4s5. Der Schild ift eyrund, in die Quere etwas gerunzelt, hinten abgeftutzt, an den Rändern mit {pitzigen nach vorne zu gekehrten Dornen reihenweile befetzt. Der Schnabel ift lanzenför- mig, platt, zugefpitzt, an jeder Seite mit 3 Dornen befetzt. . Der Schwanz hat 5 Glieder, und jedes an! der Seite einen Rand. Die 5 Floffen find an den Rändern mit Haaren befetzr, in der Mitte ausgerandet. Die Arme find dornicht, die Scheren länglich, zufammengedrückt, an beiden Seiten mit fcharfen Zähnen eingcfaßt; die Finger von gleicher Gröfse, grade, innerhalb haste‘ Die Füße glatt, nur am Knie ftchet ein einziger Dorn. Die Klauen find pfriemenförmig und rauh. 20, Der Schwarzrücken. Cancer (Aftacus) frblucanus. Forfkäl Defer. animal 94. 55: C. macrourus, incamatus, dorfo nigro, thorace com- preslo , antice fpina oculis longiore. Zweiter Abfchnitt. | 67 Er ift ohngefähr 6 Zoll lang, überall platt zulammengedrückt, die Fühlhörner fchwarz, kürzer wie der Leib... Die Schilde des Rückens und Per kommen unten fo zufmmen, dafs die Seiten dadurch bedeckt werden, Die Scheren find länglich ‘oval, etwas platt gedrückt, an den Seiten braun punktirt, an den Spitzen ftehen Borften; die Rechte ift gröfser; der Schwanz ift oben fchwarzbraun, mit gelblichen Haaren. Eine Varietät hat unterbrochen weiffe Linien der Länge nach; der Rücken ift heller, der Körper kleiner, 21. Die Bärenklaue, Cancer (Aftacus) Acanthurus. Forfkäl Defer. animal, 94. 57. C.Hayicans, thorace apice urrinque carinato, cauda medio latiore, feutis urrinque feta audtis. Er ift kaum einen Zoll lang, die Fühlhörner und Hinterfüfse weils; der Rückenfchild vorne enger, oben nach der Spitze zu auf beiden Seiten eine erhobne Rinne, der Rand mit Haaren befetzt, Die Scheren find von gleicher Grölse und haarig; der Schwanz länglich eyrund, etwas platt, breiter wie der Rückenfchild; in der Mitte leuchtet eine braune Ader durch, Er lebt mit dem Vorigen zu Djidda, 22, Der Löwenkrebs. Cancer (Aftacus) Carabus. Lim, Syf. Nat. 6. C. macrourus, thorace ftrigis imbricatis oblongiufenlo antice cileato, Ä roftro bidentato mobili. Diefer Krebs heifst in Holland die Löwenkrabbe (Leeuwkrab), die Gröfse ift wie das vorderfte Glied des Daumens. Die Schale ift rinnenartig gerunzelt, und am Vorderrande mit feinen Zähnchen wie mit Härchen befetzt. Die Schnauze hat zwey gleichweitige, bewegliche, etwas niedergedruckte Zähnchen. Die Fühlhörner find länger, als der Körper, und an den Seiten mit Faferchen befetzt, Die Scheren find fehr breit, herzförmig, vorne abgeftutzt, rauh- 12 68 Zweiter Abfchnitt. haarig; an den Fülsen firzen krumme Klauen. Der Schwanz beftcht aus drey breiten und drey fchmalen Gelenken; das letzte ift eyrund und klein, an der Wurzel deffelben ftiehen ein Paar kleine Füfschen, und hinten einige borftenartige Fafern von vorzüglicher Länge. Herr Brander har fie im mittellindifchem Meere entdeckt. Es ınufs diefer Krebs nicht mit dem C, Carabus des Ariftoteles verwechfelt werden, welchen Gronovius für den gewöhnlichen Hummer hält; welches aber nur alsdann wahr feyn kann, wenn wirklich der Cane. locufta der Alten unfer Hummer ift, wovon bey C, Elephas ein mehreres gefagt werden wird. Ich kann mich aber nicht über.eden, der Meinung des Gronovii beyzupflichten, da ja Plinius ausdrücklich fchreibr, dafs der C, carabus hauptfächlich in Anfehung des Schwanzes von den übrigen Krebfen abweiche, welches man vom Hummer nicht fagen kann. Ferner fagt er: dafs er in Phönicien Hippo& genannt werde, und fo fchnell im Laufen fey, dafs man ihn nicht erreichen könne. Dies follte faft vermuthen laffen, dafs der Carabus Plinii der Cane. curfor fey. Welche Verwirrung! Noch mehr wundert es mich, dnfs Gronovius, der den Text des Plinii erklären und verbeflern wollte, diefen Carabum Plinii, von welchen diefer fagt, er fey der Hippo@ der Phönicier, für den Hummer halten konnte, da er doch gleich darauf diefen Hippo& für feine-im Zoophyl. Nro. 973 befchriebene Krabbe hält, die ich im 3ten Heft Cancer fcaber genannt habe. Sollte denn Plinius nicht haben eine Krabbe vom Humsner unterfcheiden können? Arthenaeus fagt: die Alten hätten den C Carabum bald für die locufta marina, bald für den Hummer angenommen. 23. Der leuchtende Krebs. Cancer (Aftacus) ampledens. Fabric. Syff. Ent. 412. ı3. Spec. Inf. 508, 13. Pagurus thorace lzyi, roftro breuiffimo ale pedibus intermediis longiffimis. Mant, ı. 328. 17. Er wohnt im Atlantifchem Meere, am Brafilianifchen Ufer, und leuchtet des Nufle Der Leib ift Ken weifslich; halb durchfeheinend, mit kleinen rothen Punkten befprenger. Der Schild. ift glatt, unbewafnet, hinten abgerunder, breiter, vorne enger, endigt fich in einen ganz u: Zweiter Abfchnitt, 69 kurzen Schnabel, der kaum hervorraget, und ausgerandet if, Die vordern Fühlhörner find borftenartig, länger wie der Leib; die bintern find kurz, dreygliedeiich, fadenförmig, Der Leib hat 5 Einfchnitte, Von denen fünf Floffen am Schwanze ift die mittelfte wie eine Zunge geftaltet. Die Scheren find kurz, und von den vier Paar Füffen ift das zweyte und dritte Paar länger als die übrigen, 24. Der Himmelblaue, Cancer (Aftacus) coerulefcens. Fabric. Syf. Ent. 414. 5. Spec Inf, sıo. h Aftac, antennis pofticis bifidis, coerulefcens, thorace l&vi, roftro porre&to fubulato bidentsto. Mant. 1. 332. 7. Muf. Banks. Man findet ihn häufig im Meere zwilchen den Wendezirkeln. Er ift klein, und fchön himmelblau; der Rückenfchild länglich,, faft cylindrifch, glatt, vorne an der Wurzel des Schna- bels fiehen zwey kleine Zähne, Det Schnabel ift wenig kürzer, als der Schild, pfriemenförmig, hat zwey fehr kleine Zähnchen. Die vordern Fühlhörner haben die Länge des Körpers; die hintern find kaum länger, als der Schnabel, nee Der erfte Abfehnitt des Leibes ift der gröfste. Der Schwanz hat 5 Blätter, wovon der elite ausgerandet ift,. Die Arme find kurz, vund, .die Scheren klein. Die acht Füffe find fadenförmig , rund. 25. Der glänzende, Cancer (Aftacus) fulgens. Fabric. Syfl. Ent. 415.6. Spec. Inf; 510. 6. Aft. antennis pofticis bifidis, roftro breuisfimo, fubulato, pedibus fimplieibus, Mant. 1, 332. 8, Muf' Bauks. | Er ift’klein, weifslich, halbdurchfcheinend. Der Schild faft eylindrifeh , hinten abgeftutzt, vorne endigt er fich in einen kurzen, pfriemenförmigen Schnabel. Die acht Füfse find einfach, der Schwanz hat 5 Blätter, Er leuchtet des Nachts, und ift in Brafilien zu Haufe, 13 ”o Zweiter Abfchnitt, 26, Der Kerathurus, Cancer (Aftacus) Kerathurus. Forfkäl Defeript. animal. 95. n. 58. C. macrourus, roftro enfato, fuperne ferrato, fub- tus unidentato, thorace fupra canalibus tribus, Er ift faft eine Spanne lang, dicker als ein Finger; die Fühlhörner 6 mal länger als der Leib, Die Scheren klein; die Farbe des Körpers grau mit roftfärbigen Punkten; der Schwanz roth, an der Spitze himmelblau; das Horn hat unten einen Zahn, ift rund, nicht geflügelt, Auf den Rücken des Schildes find drey Rinnen, deren Mittelfte fich an der Wurzel des Horns endiget. An jeder Seite fteht eine fchiefe Furche. Durch diefes alles unterfcheider fich diefer Krebs hinreichend von der Squilla, welcher er fonft der Geftalt nach ähnlich it. Er ift zu Smirna und Alexandrien, Zu denen nicht deutlich genug befchriebenen Krebfen diefer Familie gehören folgende: 1. Abt Vidaure Gefchichte des Königreichs Chile. Hamburg 1782. Der Xaive, Apancore und Santolle. Alle diefe haben 1o Füfse, unter denen die zwey 'eıften zwey grofse Scheren bilden, Ihre Schalen find fat ganz rund. Des Xaive Rücken ift über 4 Zoll breit, und die Schale ift ringsum zackigt; der Apancore ift noch gröfser, und ift entweder ganz glatt, oder unten rauh, und eine andre Gattung feines Gefchlechrs ift oben gekörnt; aber feine Schale ift nicht ringsum mit fpitzigen Zacken verfehen. Zweymal fo grofs und fchmackhaft als die Apancoren find die Sanrollen, Ihre Schale ift ringsum mit zolllangen Stacheln bewafnet, welche beym Feuer leicht ausfallen, Ihr Fleifch bleibt alsdann mit einer rothen Haut bedeckt, welche fich leicht abfchälen läfst, Ihre Scheren find größer, als jene der andern Gattungen, und find anftatt der harten Schale mit einer weichen Haut bedeckt, 2, Periver Gazoph: Tab. 154. Fig.]1. Thorney Lion Lobfter,. Locufta marina flava, brachiis longiffimis. Rondelet, p. 542. Jonfton tab, 4. Fig. I. Mem, Cur, 1708. p. 6. Zweiter dbfchnitt, 71 2. Krebfe, deren Scheeren nicht zwey gegen einander über ftehende Finger von gleicher Länge haben, Diefe zweyte Unterabtheilung enthält folche Krebfe, welche zwar in Anfehung ihrer gan- zen Geftalt denen vorigen gleichförmig find, allein an den Scheren merket man eine grofse Ver- fehiedenheit. Sie haben gewiffermafsen nur einen Finger; diefer ift eine bewegliche Klaue, welche gemeiniglich keine Zähne hat, fondern fie legt fich an den Vorderrand der abgeftutzten Hand wie die Klinge eines Tafchenmeflers in feine Schale. Gewöhnlich pflegt diefer Klaue gegen- über ein kurzer Zahn zu ftehen. s 27. Der Elephant. Cancer (Altacus) Zlephas. Muf, Herb. Canc, thorace aculeato, granulato, fronte bicorni, -manibus dentatis late- ribus ferratis, pedibus lzvibus. Fabric. Mant. ı. 331. 4. Aftac, antennis pofticis bihdis, thorace muricato antice [pinis quatuor intermediis majoribus dentatis. Tab, XXIX. Big. Schon Plinius hat den Namen Elephas unter die Krebfe aufgenommen, und er verficht. darunter eine gewifle fchwarze Art Seeheufchrecken (locufta marina). Gesner aber glaubt, Plinius könne feiner Befchreibung nach unter den Elephas nur die grofsen ausgewachfenen Hummer verftehen. Er glaubt ferner mit dem Bellonius, dafs vermöge der Befchreibung‘, welche Aclianıs -vom Canc, Leo gibt, bey den Griechen der Leo und Elephas einerley gewefen fey. Gronovius ift eben diefer Meinung, in feinen Anmerkungen über das gte Capitel des Plinüi; ja er glaubt gar, dafs Plinius an diefem Orte, wo er den Elephas für eine Art Locuften ausgibt, unter Locufta die Cıuftacea überhaupt verftehe, Sollte dies nicht zu weit Besansen feyn? Ich will indeffen den jezt zu befchreibenden Krebs nicht eben für den Elephas der Alten ausgeben, ober 72 Zweiter Abfchnitt. gleich wirklich eine Art Ben Tour ift, und wegen feiner Gröfse obige Benennung wohl verdienet; ja ich bin faft geneigt, diefen Krebs für die wahre locufta marina der Alten zu halten, wenn ich nemlich der Gesnerfchen Abbildung pag. 573 trauen foll, welche viel genauer diefen Krebs vorftellet, als den folgenden Canc, homarus, welcher durchgängig für die loeufta marina angenommen wird. Der Leib von den Augen an, bis zur Spitze des Schwanzes ift ı Fufs und 4 Zoll lang; die Breite des Bauchs ift 5 Zoll. Der Rückenfchild hat eine fehr breite, glatte, rinnenförmige Vertiefung, welche quer über den Rücken geht, an den Seiten aber fich in 2 Aefte theilet; der eine läuft etwas gekrümmt an den Seiten herunter, der andre breitere aber läuft nach vorne zu, und endiget fich hinter den Augen, Der ganze Rückenfchild ift mit grofsen und kleinen nach vorne zu gerichteten Stacheln und fpirzigen Körnern dicht beferzt; an der Stirn ftehen zwey grofse, breite, zugefpirzte, am innern Rande dreymal gedornte Hörner, und in der Mitte, wo fie zufammen kommen, fteht ein Dorn, und hinter ihnen ftehen noch 4 ftarke Dornen hinter einander; auch fteher noch an jeder Seite des Vorderrandes ein breiter, ftarker Zahn, und einige kleinere hinter einander. Die Farbe des Schildes ift violet, hinten und an den Seiten in gelb übergehend, Die Augen ftehen zur Seiten unter den grofsen Hörnern; die Stielchen find violet und gelb marmonirt, die Augen felbft braun. Unter ihnen ftehen die grofsen Füllhörner, die denen ähnlich find, welche die Krebfe tragen, welche keine Scheren, fondern an deren ftatt lange ftachliche Fühlhörner haben, nur gehen fie bey diefern Krebs in grader fleifer Richtung fort, da fie bey jenen in eine lange gekrümmte Borfte übergehen. Die Wurzel der Fühlhörner befteht aus drey breiten mit ftarken Dornen befetzten Gliedern; fie find violer und gelb mar- morirt. Unter ihnen ftehen die kleinern Fühlhörner; diefe beftehen! aus drey kunden Gliedern, wovon das unterfte länger, als beyde übrige zufammen ift, und einer doppelten Borfte. Die Scheren find aufserordentlich ftark, und haben in ihren Bau weniges mit den gewöhnlichen Krebs- fcheren gemein. Der Arm ift breit, geht oben fcharf zu; der obere Rand ift fägeförmig gezahnt, und hat oben einen ftarken Dorn; am Unterrande innwendig fteht oben ein noch weit flirkerer Dorn, und unten vier kleinere; der äufsere Unterrand hat oben bey der Einlenkung der Handwurzel gleichfalls einen ftarken Dorn. Die Handwurzel hat der Länge nach auf dem Zweiter Abfchnitt, A 3 Rücken einen gezahnten Rand, der fich oben in einen ftarken Dorn endigt. Die Hand [elbft har der Länge nach einen doppelten gezähnten Rand, unten am Ende einen Dorn, und oben anftatt des Fingers einen fehr breiten flarken Dorn; der bewegliche Finger ift eine icke grade ausge- hende, konifche Klaue, die auf dem Rücken gezahnt ift, und hie und da einige Haarbüfchel hat, Die Farbe ift violet mit gelblichen Rändern und Flecken. Von den vier Paar Füffen find die zwey Een viel länger, und von gleicher Gröffe; das vorderfte Paar ıft das kleinfte; fie find insge- fammt ftark, dick, rund, glatt, die Klaue mit fteifen, ftachelähnlichen Haaren befetzt. Die Farbe ift violet mit gelben Rändern, Der Schwanz ift dick und breit , hat fechs Glieder; die vier mittelften haben in der Quere eine rinnenförmige Aushöhlung, die aber oben in der Mitte nicht zufammenftöfst; übrigens find fie glatt, violet, an jeder Seite mit einen gelben vertieften Fleck, An den Seiten hängen fie lappenförmig herunter, endigen fich in einen ftarken, nach hinten zu gekehrten Dorn, und find auch am hintern Rande gezahnt, Das letzte Glicd hat einige Veıtiefun- gen und kleine Spitzen, Die fünf Floffen find gelbbraun, gerippt, und auf jeder Rippe fteht eine Reihe kleiner Dornen, die am Ende immer unmerklicher werden, ‘und fich zuletzt ganz verlieren. Man findet diefen Krebs im mittelländifchen Meere, und man findet ihn oft fehr fchöu violetroth mit gelben Flecken gezeichnet, In Italien wird er Langufino genannt, ‚häufig gegeffen, und auf den Märkten verkauft, 28. Der Boreas. Cancer (Aftacus) Boreas. Fabric. Spec. Inf. 1, gır. ız, Af. antennis poftieis bifidis, thorace acnleato, pedibus easmen tertiique paris filiformibus, Mant. 1. 332, 14, “ Pbipps Reifen 190, tab. 12, F. 1. Canc, boreas macreurus thorace carinato aculcato, manibus levibus pollice fubulato incurvo, Rn Otto. Fabric, Faun. Groenl, 41. 218. Canc, Homaroides macrourus thorace antrorfum aculeato fubprismatico, roftro, planiufculo apice triangulari fubtus hamato, manibus fubadactilis. K 74 Zweiter Ab[chnitt, Tab, XXIX. Fig..2. Diefer Krebs heifst in Grönland Umikrak, Tr erreicht die Gröflz eines kleinen Flufskreh. fes, Der Bruftfchild hat der Länge nach zwey Aushöhlungen, daraus entftehen drey kielförmige Eıhöhungen; die eine if oben in der Mitte, welche drey nach vorne zu gerichtete Dornen hat, Die andern beyden find an jeder Seite, und haben zwey Dornen; vor der vorderften ift eine Ver- tiefung, weil fich der Bruftfchild dafelbft verlängert, und an der Seite in eineu fpitzigen Dorn ausgcht. ‚Der Schnabel ift breit, hat an jeder Seite eine mit dem Rande parallele Farche, geht am Ende eıft ftumpf zu, und dann zuletzt in eine kleine Spitze, unten aber erweitert er fich noch in einen längern Dorn, Die Oberfläche ift gekörnt und runzlich. Die innern Fühlhörner ruhen auf drey grolfen Gliedern, und haben eine doppelte Borfte, die nicht lang if, Die äuffern ruhen gleichfalls auf drey Gelenken, und haben eine einfache Borfte von der Länge des Bruftfchildes, Bu dem groffen Einlenkungsgliede ift aufferhalb zugleich der kieferförmige Theil eingelenkt, welcher ziemlich grofs und mit Haaren befranzer if, Die Frefsfpitzen find länger als die Schee- Tan ‚viergliedrig; das letzte Glied ift ganz platt, breit, mit Haaren belaine und floffenariig; am Ende abgerundet, ..Die Arme find nicht lang, dreyeckig, unten plart. Die Handwurzel ift faft rund. Die Hände find faft eylindrifch, doch etwas platt, ganz glatt, laufen innerhalb in einen ftarken Dorn aus; aufferhalb firzt eine gekrümmte fehr fcharfe Klaue, die fich am Vorderrande der Hand wie ein Tafchenmefler anfchlieffen kann. Die erften zwey Paar Füffe find ganz dünn, fadenförmig; die andern zwey Paare find dicker; alle haben eine einfache Klaue, Der Hinterleib hat fechs Glieder, die auf der Obeıfläche gekörnt find, auch haben fie auf dem Rücken eine kiel- förmige Erhöhung, die auf den zwey erften Ringen oben in eine ftumpfe Spitze ausläuft. Das letzte Glied hat auf dem Rücken eine rinnenförmige Aushöhlung. Am Ende deffelben ftehen fünf Floffen. Die mittelfte ift dick, oben gefurcht, faft überall gleich breit, gekörnt, am Ende ficken drey kleine Spitzen. Die andere Floffen find häutig, etwas gerippt, am Ende abgerundet, und der Rand mit Haaren eingefafst. Es lebt diefer Krebs gemeinfchaftlich mit der Squilla zu Grönland, wird auch von den Ein- wohnern häufig gegeflen. [ Pe ı Zweiter Abjchnitt, 29. Die Garnäle. Cancer (Aftacus) crangon. 25 Linn. Syf. Nat. 67. C. antennis pofticis trifidis,, thorace lzvi, roftro brevi integerrimo, manuum pollice longiore, Faun, Suec, 2038. Ada, Upf. 1736. p. 39.n, 6. Cancer cauda exferta, roftro integerrimo, Fabric. Syfl. Ent, 417. 14. Spec. Inf, 513. 20. Mant. ı. 333. 22. Basıer opnfe. Subf, 2.27. tab. 3. Fig. ı ad 3" Squilla.marina bataua, Seb. Muf. 3. tab, zı. Fig, 8. Röfel luf/ 3. tab. 63. Fig. 1, 2. Knorr Delic. tab. F, VI. Fig. ı. Grenov. Zuoph, 985. AG. Helv. IV. n. 453. Aft. thorace fubdepresfo, utrinque mono- cantho, manibus thorace breuioribus, Pennant Brit. Zool. 20, n. 30. Shrimp. Rondeler Pife, 541. Gesner aqnar, 1088. Fonf. Exf, tab. 4. Fig, 6. Petiver Gral: 1. tab, 155. Fig. 7. Common Shrimp, Tab. XXIX, Fig. 3. 4. Ka Dies ift denn nun die bekannte Garnäle, oder, wie die Holländer fie nennen Garnaal, Gar- nat, Engl. Shrimp. Franz. Langufiin, Squille, Caramote, Ital, Sparnochia u. Cammerugia, Seine Gröfle erreicht felten 3 Zoll, Der Schild ift glatt, endigt fich zwifchen den Augen in eine kleine Spitze, die äuffere Ecke der Augenhöhlen ift gleichfalls eine breite Spitze, und auch an jeder Seite fteht vorne ein kleiner Dorn. Die et Fühlhörner find kurz und gefpalten, die äuffern find fo lang, wie der Krebs, die Kiefern ziemlich lang, am Rande behaart, Die Scheeren find kurz» mit einer krummen beweglichen Klaue und einen gegenüber ftehenden Dorn. Von den 4 Paar Füffen find die erften zwey Paare ungemein zart, dünn, fadenförmig, die hintern zwey Paar eıwas, ftärker; alle. werden nach hinten zu immer länger, Der Schwanz hat fechs Glieder, und 76 Zweiter Abfchnitt. fünf Floflen, woron die mittelfte gewölbt, zugefpitzt, die übrigen an den Rändern mir Haa- ren befetze find. Dice fünf Paar Schwimmfüffe find einfach und mir Haaren beferzt, Diefer Krebs wird faft in allen Meeren gefunden, Sie halten fich gemeiniglich am Strande an feichten Orten, felten aber in der Tiefe auf. Man fängt fie in kleinen Körben, auf einen Klafter tief, Sie werden nicht nur gegeffen, fondern auch zum Köder für die Fifche gehackt; auch hängt man fie zu gleichem Zweck an die Angel. Sie fcheinen vom Schöpfer kauptfächlich zum Futter für Eiieisen Arten von Butten beftimmt zu feyn, welche fich langfam bewegen, meiftens auf dan Sandgründen liegen, und von dergleichen kriechenden Thieren leben. Da fie im Leben halb durchfichtig find, fo haben fie die Farbe eines blauen Eyes, werden aber im Ko- chen roth. Bey Fig. 4 habe ich eine fcheckigte Art abbilden laffen, die ich häufig aus Langue- doe erhalten habe; fie ift ungemein fchön braun und gelb marmorirt, im übrigen aber nicht in ihrer Struktur verfchieden. Ihre Nahrung befteht in kleinen jungen Schnecken und Mufcheln, und es fcheint, dafs fie fich faft zu allen Zeiten begntten, Wenn gleich diefe Garneele von den Franzofen auch Languffin und Caramote genannt wird, fo zweifle ich doch, dafs fie diefelbe Art fey, welche oft in den Reifebefchreibungen unter den Namen Langofinos und Camerones verkommen, aber nirgend deutlich befimmt find. D. A. de Ulloa in feinen Nachrichten von Amerika Leipz. 1781. p. 167 macht zwey verfchiedene Arten von ihnen, die fich im Misffippi häufig aufhalten, und ihre Eyer überall ausgeftrenet zu haben fchei- nen, indem fie fich in gröfster Menge und Gefchwindigkeit verbreiten, und faft ohne Zahl ver- mehren. Eine jede dicfer beyden Gattungen kat ihre eigene Zeit; man fängt fie in fo grofser Menge), dafs ınan fie dort insgemein das Manna des Landes zu nennen pflegt, weil fie in der That die Bedürfniffe der Einwohner erfetzen, und fowohl zur Nahrung, als zum Vergnügen dienen, Durch den im Sommer fallenden fehr häufigen Regen werden die unebenen Gegchlie mit Waffer über[chwemmt, und die Löcher, wo Erde ausgegraben worden, mit demfelben angefüllet, die man alsdann ganz yoll von einer groflen Menge Langofinos findet. Wenn aber kein Regen mehr fällt, und daher das Waffer abnimmt, wird die Gegend wieder trocken, und man merkt nichts weiter von diefen Thieren, Dies ift offenbar keiner andern Urfach zuzafchreiben,, als’dafs die Zweiter Abfchnitt. ; 77 Eyer, und die junge Brut diefer Gefchöpfe mit dem Waffer des Fluffes, wenn es bey feinem An- fchwellen über die Ufer austritt, oder durch die Canäle und Waflergraben, die der Mühlen wegen angelegt worden, verbreitet und ausgeführt /worden.' Wenn fie alsdann auf dem Lande verbrei- tet find, fammeln fie fich in den kleinen ftehenden Wäffern, pflanzen fich darin in kufakı Zeit fort, und vermehren fıch gar fehr, Es ift dort zu Lande gewöhnlich, dafs man erft gegen Abend ausgeht, die Langoftinos zu fifchen, die zur Abendmählzeit gebraucht werden follen. Jede Fa- milie fchickt einen von ihren Sclaven dahin , und diefe bringen den nöthigen Vorrath zufammen. | Man bemerkt niemals, dafs während der Zeit, da es gewöhnlich welche giebt, ihre Menge ver- mindert würde, fobald aber diefe Zeit vorbei ift , laffen fich keine weiter, als erft im folgenden Jahre‘ wieder fehen. Wenn die gewöhnliche Zeit der Langoftinos vorbei ift, fängt die Zeit der Camerones an, die nicht weniger häufig, als jene anzutreffen find. Es finden fich zwar diefe Gat- tungen in veifchiedenen andern Provinzen, und in den Flüffen von Perz, aber nicht fo häufig, als in Zuifrana, 30, Der Ungleiche, Cancer (Aftacus) varins. Fabric. Spec. Infi sı2. 15. Aftacus antennis pofticis bifidis, thoracis margine unidentato, roitro utrinque ferrate, cörpore variegato. Mant. I, 332.17. Fabric, Ir. Norweg, | Er hat die völlige Geftalt der Garneele, nur find die vorderften Fühlhörner zweyfadig, län- ger als der Leib, roth mit vier weiflen Flecken, Der Rückenfehild ift glatt, walzenförmig, über den: Augen an-den Seiten fteht cin ftarker, fpitziger Zahn. Der Schnabel ragt hervor, ift oben und unten ee ‚ an der Spitze gefpalten. Der afchgraue Bauch hat viele braune fchiefe Binden. Von den fünf Floffen ift die Mittelfte pfriemenförmig, fpitz. Eine feltene Verfchieden- heit hat einen platt gedrückten, oben und unten unbewaffneten Schnabel, Diefer Krebs lebt in der See bey Norwegen. K3 ”g Zweiter Abfchnitt. 31, Der Hiftrio. Cancer (Aftacus) hifrio. Fabric, 8, E. 415. 8. Spec. Inf; sır, 16. Mane. 1. 332. ı2. Aftacus antennis poflicis bifidis, thoracis margine bidentato, voftro lanceolato, [errato, corpore wariegato, Es hat diefer Krebs die Geftale der Garneele, und daher fetze ich ihn unter diefe Familie, obgleich Fabricius nichts von den Scheeren fagt, Die Fühlfpitzen find an der Spitze dornigt, der Schnabel ift nach vorne zu geftreckt, unten in der Mitte erweitert, einmal u oben fäge- förmig. Der Bruftfchild it cylindrifch, am Vorderrande dreymal gezahnt. Der Leib ift roth und afchgrau fcheckigt. Der Schwanz‘ hat fünf Blätter oder Floffen, von welchen die Mittelfte zwey bedornte Linien hat. Das Vaterland it Grönland, 32. Der Tettigon, Cancer (Aftacus) tettzgowus. Fabric. Syfl. Ent, 417.15. Spec. Inf; $13,.27. Aft, antennis pofticis triidis, thorace fpi- nofo, pedibus quatuor antieis filifformibus, Mant. 1. 333. 23. Diefer Krebs ift ein Isländer, und dem C, boreas ähnlich, Der Schnabel ift kurz, eingebe- sen, zweymal gezahnt, Der,Rückenfchild hat eine zweymal gezahnte Wölbung; der Rand ift ein gezahnt; die Hände find halb-eylindrifch, und haben wie alle diefer Abtheilung nur eine fichelförmige, bewegliche Klaue, und einen gegenüberftehenden flarken Dorn. Bey einer Ver- fchiedenheit ift die Wölbung des Rückens unmerklich dreymal gezahnt, VERSUCH EINER NATURGESCHICHTE KRABBEN uno KREBSEs«s« vonN JOHANN FRIEDRICH HERBSTE..E.e ZWEWIEER DAND DRITTES HEFT PEIXXK NK Ban Diefes Heft kofter mit illum. Taf, 2 Rth!r. 12 Gr. — — — — fchwaızen Taf. ı Rıhlr, 12 Gr. As ‚dm nm nn nn nn DEI LA mn nn mm nn ann BERLIN uno STRALSUND, wEr Gorrırss Aucusr Lines Er om 179% FE 4 Ad ya a a U van y ’ an re - ’ b \ ’ e n R u . L ie f e ’ f . ‘ Ä it 9); ya PP h L Ads a EEE r f . v Ne h ” ww 0 I ' - \ BR mm Y f = = ) v.% - ki Ir x - S u , N “ nd = ’ 3 Air u en ’ “ - 2 - > x « 5 A r er r E D 5 P; t EG © Ss Zweiter Abf[chnitt. 9 33. Der Malabar. Cancer (Aftacus) malabaricus. Fabr. Syf. Enz. gı5. 9. Spec. Inf. 1,gır, ır. Mantiff.r, 333. 13. Aftacus antennis pofti- eis bifidis, thorace levi inermi, chela dextra major, pedibus Aikokmibus. Der Doktor König hat diefen Krebs an den Mulabarischen Ufern entdeckt, Er hat die Ge- ftalt der Garneele, ift aber etwas kleiner, der Schild ift cylindrifch, glatt, der Schnabel abge- kürzt, zwifchen den Augen zugefpitzt. Die rechte Scheere ift dicker als die linke, der Finger Eiawätte gekrümmt; an der linken Hand ift fie länger und fadenförmig, fo wie auch die acht Füfle fadenförmig find, 34. Der Grönländer. Cancer (Aftacus) grönlandicus. Fabric. Syf?. Ent,-416. 10. Spec: Inf. 1, 512.14, Mant. 1.332, ı6. Aftacus antennis po- fticis bifidis, thorace margine antice roftroque’dentatis, palpis apice fpinofis, cor- pore fufco, Sein Aufenthalt ift im Grönländifchem Meere, Der SeTinabel ift vorwärts geftreckt, oben drey- und unten zweymal gezahnt, Die vordern Fühlfpitzen find an der Spitze mit Dornen ein- gefafst; die vordern Fühlhörner find fehr lang, weis und roth marmorirt. Der Vorderrand des Bruftfehildes ift dreymal gezahnt, der Rücken kielförmig erhöhet und mit vier Zähnen befetzt. Die Abfchnitte des Hinterleibes find ungleich, und endigen fich an beyden Seiten in einen Dorn, Der Schwanz hat fünf Floffen, deren mittelfte zwey gezahnte Linien hat, Fr. so Zweiter Abfchnitt, 3. Krebfe, die anftatt der Scheeren zwey übereinander gehende gezalınte Blätter an der Bruft haben, r 35, Der Bärenkrebs, Cancer (Aftacus) arus. Lin, Syß. Nat. 75. Canc, thorace antrorfum aculeato, fronte diphylia, manibus fuba- Aus) Fn, Su, 2040, Fabr. Syf£. Ent. 413. Spec. Inf; 1, $09. Mant. 1, 351. Seyllarus, x, Darrel, icon, rar. 1288. Fig. z. Rumph Muf. tab, 2, Fig, C, D. Rundelet, pife. 545. Squilla lata, feu Cicada Aclian, Gesner aquat, 1086, Fonftoen Exfitab. 4. Fig, 4. Potiquiquize. Petiver Gazoph. ı. tab. 154. Fig. 8. Great bread warly prawn, Brewn. Jam, 424. tab. 44. Fig. 2. tbe Mother Lehfler. Altacus depresfus major, tuber- culatus et variegarus, defenforibus compresäis articnlatis fubrotundis, Müller Prodr, 2349. Grönl. Umiktak, | ©. Fabric. Faun, Groenl. 243.0. 220, Sloan Vuy, t, Famaic. p. 271. Bellon aquat, 345. Urlu caftvara, : Tab. XXX. Fig. r. Fabricius hat diefer Familie einen eigenen Gattungsnamen gegeben, den er ScyHarus nenner. Man hat bisher mehrere hiezu gehörige Arten unter eine einzige zulammengefafst, vermuthlich weil man fie nicht felbft gefchen, fondern fich mur nach den unvollkommenen Abbildungen rich- tete. Doch hat Gesner fchon den groflen und kleinen Bär von einander unterfchieden. Man hat darum diefen Krebs mit einem Bären verglichen, weil er im natürlichen Zuftande vorne fehr rau Zweiter Abfchnitt. 81 haarig if, Die Alten nannten ihn Urfa und fquilla lata,- Im Malabarifchen heißt er Udang Lous Leber; Amboin, Uhas, zu Leitimor Mijuuhat oder Cartam goncffo, zu Java: Ulang Bladsck, in Groenland Pillekroutelik. Er wird oft wohl einen Fufs lang, ift vorne fehr breit, und geht hinten ziemlich fchmal zu, und ift, wenn er lebt, mit einem graucn wollichten Wefen überzogen. Der Verderrand des Bıuftfchildes it etwas bogenförmig ausgefehnitten, und die Seitenecken biegen fich etwcs in die Höhe. Der Bruffchild ift zwar Aach, aber doch in der Mitte kielförmig erhöhet, und darauf ftehen drey Dornen, einer in der Mitte, der andere höher hinauf, und der dritte oben am Vor- derrande. Die ganze Oberfläche ift mit rorhen Körnern beftreuet. Auf der Mitte des Feldes fteht nach jeder Seite zu eine krumgehogene Furche. Die Scitenecken am Vorderrande gehen in einen auf der äufferften Spitze gefpaltenen Zahn aus, hinter welchen noch an der Seite herunter zwey andre ftehen. Vorne vor dem Vorderrande ift in der Mitte ein neuer Theil eingelenkt, der in der Mitte in zwey von einanderftehende breite platte Dornen ausläuft; unter ıhm find die Fühl- hörner, und an feinen Seiten find die blätterähnlichen Scheeren eingelenkt. Die Fühlhörner be- ftehen aus vier etwas platt gedrückten Gliedern, die fat von gleicher Länge find, das unterfte aber ift viel dicker; am Ende des letzten fteht eine doppelte kurze Borfle. Die Schecren beftchen aus zwey Blätter, deren Geftalt am beften aus der Abbildung zu erkennen ift, Das unterfte Blatt, weiches-oben in einen ftarken Dorn ausläuft, ift aufferhalb rund und dreymal gekerbt, worsus zwey srofle und hinten ein kleiner Zahn entfichen, die in eine dornaıtige Spitze auslaufen; am non Rande ift das Blatt fark rund ausgefchnitten, und am Rande mit Haaren und feinen Dor- nen befetzt. Unten an demfelben ift das zweyte Blatt auf einem ihm eigenen Wurzelgliede cinge- lenkt; es ift diefes-Blatt dreyeckig rund, am Auffenrande mit dornartigen Zähnen, und an allen Rändern mit Haaren eingefafst, Unter den Seitenecken des Bruftfchildes ftehen die Augen, fo dafs bey keinem einzigen bekannten Infekt die Augen fo weit auseinander ftehen. Unten anıder Bruft find fünf Paar Füffe eingelenkt, wovon das erfte Paar das kürzefte it, Sie beftehen aus dıey runden Gliedern und einer ftarken Klaue, die eine braune hornartige Spitze hat, Die ([echs Ringe des Schwanzes find fehr dicht und zierlich gekörnt, jedes hat in der Mitte eine breite gebogene tiefe Querfurche, das fünfte hat am Hinterrande einen ftarken Dorn, Die fünf eiften hängen an E.2 82 Zweiter Abfehnitr, "den Seiten in dreyeckige Lappen herunter, die fcharf zugefpitzt und am Hinterrande ftark ge körnt, der letzte gar grdornt if, Am letzten Ringe fünd.die fünf Schwanzfloflen mit ihren Wur- zelgliedern eingelenkt, Diefer Krebs, den die Neapolitaner Moffacara nennen, ift felten, vermurhlich weil er fich / gemeiniglich nur auf dem Grunde des Meeres aufhält, und langfam kriecht; die Fifcher ftechen ihn mit einem dünnen Harpun oder Widerhacken. Er hat ein weiffes, hartes, fäfsliches Fleifch, welches beffer an Gefchmack ift, als das Pleifch des Hummeıs. - 36. Der grofse Pär.. Cancer (Aftacus) urfus major. Muf; Herb, Cancer thoracg, granulato, fronte fubtiliter dentato, fquamis multo ferratis. Rumph. Muf: tab, 2. Tig. C. ‚Seb. Muf. tab. 20. Tig. ı. Tab. XXX. Fig. 2. | Es hat diefer Krebs wohl viele Aehnlichkeit mit dem vorigen, ift aber doch gewifs eine eigene Ast, Frift nicht fo Nach, wie der vorige, Der Vorderrand des Bruftfchildes ift fein fage- förmig gezahnt. Am meiften untericheider er fich von jenem durch die Lage der Augen, die hier a, am äufferften Winkel ftehen, fondern etwas mehr nach der Mitte zu in eigenen dazu befind- lichen Ausfchnitten, Auf der Oberfläche ftehen weder kielförmige Erhöhung, noch Dornen, noch Furchen, aber defto zahlreicher und gröber find die Körner, womit er beferztift. Der Ser tenrand ift von oben bis unten fägeförmig gekerbt, woraus (ehr viele zugefpitzte Zihne entftchen. Eben {vo find auch die Blätter rings herum ftark und zahlreich fägeförmig gekerbt. Die fünf Paar Füffe und die Fühlhörner find wie beym vorigen. Eben dies giltauch vom Schwanze, nur ift auf jedem Ringe unten, wo eran dem folg:nden ftehr, an beyden Seiten ein groffer, rother run- der Fleck, Das Vaterland itt Japan. re Zweiter Abfehmitr, 83 37. Der kleine Bär. Cancer (Aftacus) wrfas minor. Muf Herbfl. Cancer eylindricus, thorace fpinofo fquamafo, caula variegara, Suizer Gefch. der Inf. tab. 32, Kieg. | i Gesner nomenclat, aguazil. p. 217. Urlaminor, 5 Rondelr, Squilla c&lata, | Tab. XXX, Fie. 3. - Man verwechfelt diefen Krebs fchr oft mit den vorigen, denen er doch wenig ähnlich ift. Seine Geftalt ift faft eylindrifch, das heifst, er ift ziemlich gewölbr, und vorne nicht viel breiter, als hinten. - Der Bruftfchild ift doch aber breiter, wie der Schwanz. Am Vorderrande hat er zwey grofle und mehrere kleine Dornen, oder eigentlich hat er drey runde Ausfchnitre, woraus vier ftarke vorfpringende dornartige Spitzen enıftehen, deren zwey äuflere die Seitenecken ausma- chen, und die ausgefechnittenen Ränder mit kleinen Spitzen befetzt find. Hinter den zwey äul- “ fern ‚Ausfchnitten find zwey groffe runde Höhlen, worin die Augen liegen. Diey kielförmige Erhöhungen laufen von vorne nach hinten zu, auf welchen drey auch wohl mehrere Stacheln fte- ben, die nach vorne zu gerichtet find, Dic Zwifchenräume zwifchen diefen Erhöhungen find et- was ausgehöhlt, Die Obeıfläche ift zwar hie und da gekörnt, aber die Körner find ganz platt, und etwas fehuppenähnlich. Die Seitenränder find meflerförmig gefchärft, und oftmals gekerbr. Die Fühlhörner ftehen mitten vor der Stirn dicht neben einander. Das erfte Glied ift dick, eylin- drifeh, die zwey folgenden find dünn, fadenförmig; das letzte if kugelich zugeipitzt, fein ge- ringelt, mit einer längeren, gegliederten, und inwendig behaarten Seitenborfte, \on den blätt- rigen Scheeren ıft das unterfte Blatt dreyeckig, ftark zugefpitzt, und von der Spitze lauft eine ftarke kielförmige Erhöhung durch die Mitte; der äuffere Seitenrand hat drey , der innere meh- rere kleinere und gröffere Spitzen; das zweyte Blatt iff abgerundet, mit fechs abgerundeten Spal- ten, Der Schwanz beftcht aus fechs Ringen, die an den Seiten in abgerundete, ganz flumpf zu- gelpitzte Lappen herunter hangen,; in der Mitte hat der Schwanz eine kielförmige Erhöhung L3 84 Zweiter Abfchnitt, Durch faubere Züge bekommt der Schwanz ein allerliebftes Anfchen; indem von der Spitze jedes Lappens eine gefchlängelte Hauptader nach der kielförmigen Erhöhung zuläuft, von_welcher feinere Aeclte, und von diefen wieder feinere Nebenäfte fich überall ausbreiten, welches das An- fchen des fchönften Dendriten giebt, denn die Züge find fchwärzlich, da die Grundfarbe gelb mit röthlichen Schattirungen if. Die Füffe find wie bey den Vorigen, Man findet dielen Krebs im Mittelländifchem Meere, 38. Der Südländer, Cancer (Aftacus) auffralis. Fabr. Spec. Inf. 1. 509.2, Mant, 1.331.2. Seyllarus, antennarum f[quamis laeyibus - votundatis, Es läfst fich von diefem Krebs keine vollftändige Befchreibung geben, da Fabricius nur ein ein- ziges nusgetrocknetes, übel erhaltenes Exemplar vor fich hatte. Er hat die Geftalt des erftern, it aber vielenger. Die Blätter find zweygliedrig, glatt, anftatt der hintern Fühlhörner zugerunder, Der Bruftfchild ift ungleich, und nicht gedornt, der Rand gekerbt. Die zehn Füffe haben eine einfache Klaue, Man hat ihn im Südmeer gefunden, 4. Krebfe, welche anftatt der Scheeren lange ftarke Fühlhörner haben, 39, Die Seeheufchrecke, Cancer (Aftacus) homarus. Lin, Syß. Nat. 74. C. antennis pofticis bifidis, thorace antrorfum aculeato, fronte bi- corni, manibus adattylis, Muf. Lud, Ulr. 457. Fabric. Syf?. Ent. 444. 3. Spec. In]. jıo. 3. Mant. r. 331.3, Seb, Muf.g. tab. 21. Fig. 5, Zweiter Abfchnitt, 85 Rumpbh. Muf, tab. ı. Tig, A. BT | Petiv, Amb, tab, 6. Fig. r. Squilla retrograda. Müller Ueberfeiz, des linn. Nat. Syffem.tah. 35. Fir r. Gronov, Zooph. 981. Alt. thoraee aculeato;, pedum pari priore chelifero minime edentulo fequentibus fubulatis curforiis, antennarum bafi aculeatis. Brown, Fam. 424. x. Aftacus cornurus major feuta undique aculeata, Chuf; Cur. pofl. p. 48° Squilla verficolor. Margraf Brafil, z45. tab. 246. Potiquiquiya. Rochefort Antill. cap. 19. Fonftoen Exf: tab. 9. Fig. 13, Sachs Gammarol. T, z. F.r, Bellon de aquar. Edit 1553. p. 351, Ligumbaule Maßsilienfihus, Lombardo Genuenfibus, Aftafe Venetis, Lupagaut incolis Liguriz, Rondeler pife. 535. Locufta marina, Gesner aquat. 573. Charleten »nomaft, Zoicen. lecuffa marins, Minafı Disfert. fü de timpanerti dell udite nel Granchio paguro Napol. 1775 tab, Fig. r. : 5.6, Petiver Gazoph. 1. tab. 154. Fig. 5. Thornback Lobfler, App, Amboin, tab, 6. Fig. r, Tab. XXXI Fig. r, . Diefer Krebs wird für die eigentliche loexffa marina der Alten gehalten, allein ich zweifle, dafs dies richtig fey. So fehlecht auch die Abbildungen des Rondekr, Gesner Ve, find, fo erkennt man doch, dafs bey der löcufla marina die zwey groffen Hörner auf dem Kopf inwendig ausge- zackt find, dafs die langen Fühlhörner grade ausgehen, und vorne abgeftutzt find, und befon- ders, dafs er zwey groffe klauenförmige Scheeren hat; dies alles ift bey diefem C. homarus nicht 3 wohl aber trifft es genau mit dem oben von mir befchriebenen €. Elephas ein, daher ich auch den- felben für den währen loeuffa marina der Alten halte. Im übrigen har diefer mir jenem viele Achn- lichkeit, und wer nicht beyde in der Natur kennt, kann fie leicht mit einander verwechteln, und für eins halten. Es hat auch diefe Verwechfelung nicht viel auf fich, theils weil die groffe Achn- 86 | Zweiter Abfchnitt. lichkeit ihres Baues es vermuthen läfst, dafs auch ihre Oekonomie fehr gleichförmig feyn werde; rheils weil es wahrfebeinlieh ift, dafs die Alten durch den Namen locuffa mehr eine ganze Gattung, als eine einzelne Art verftanden haben. Daher kommen dann ihre beftändigen Verwechfelungen der Namen, und dafs fie diefen Krebs bald locufa, bald Elephas, leo, Carabus, u. f. w, nennen, Vielleicht ift dies aber auch die Schuld der neueren Ausleger, die, weil fie nur eine einzige Art von locufa maria kennen, alle Bela nen auf diefelbe anwenden, Amboin. heifst diefer Krebs Mitta Soa, das heifst fo viel als [quilla rerrograda, Malab, Udang Onder, denn mit Udang benennen fie alle Krebfe und Garnälen, Er erreicht falt die Gröffe der Hummer, fo dafs fein Leib an 12 bis 15 Zoll lang wird. Die Farbe des Schildes if blau, nach unten zu gelb. Er ift überall mit gelben, nach vorne zu gekehr- ten Stacheln befitzt, die falt reihenweile ftchen; zwifchen denfelben finden fich noch gelbe erhö- Me Punkte, Der Kopf it gewiffermaffen durch eine Querfurche vom Bruftfchilde abg-fondert, Vorne am Kopfe ftehen zwey grofle, glatte, nach vorne zu gekrümmte, blau und weis marmo- vierte Hörner. Die Augen find dick und nierenförmig. Dicht unter den Augen ftehen die innern kleinen Fühlbörnerg fie beftehen aus drey Gliedern, und einer doppelten Borfte, woyon die äuf- (ere kürzer ift, als die innere; fie find purpurfarbig violer mit gelben Banden. Die groffen flarken Fühlhörner, welche Bed Scheeren dienen, ruhen auf drey breiten, mit Stacheln befetzten, blau und gelb punktirten Gliedern; die breite ftarke Borfte ift etwas platt, fein geringelt, mit kleinen Stacheln beferzt, die fich oben allmählig verlieren; fie find fall noch einmal fo lang wie der Krebs, purpurfarbig, oben Junkler, und werden zuletzt ungemein fein und fehr biegfam, Nicht weit von dem Maule an beyden Seiten, etwas unter der Einlenkung der groffen Hörner fteht eine kleine glatte runde Warze, mit einer Oeffuung-in der Mitte, über “welche eine dünne Haut ausgefpannt ift. Minafı hält dies für Luftlöcher, Vielleicht könnten es aber gar die Gehörwerkzeuge feyn. Jedoch hievon ein mehreres im anatomifchen Theile. Von den 5 Paar Füllen ift das erfte das kürzefte und dickfte , und vertritt die Stelle der Fühlfüffe des Flußkrebfes; die drey folgenden Paare find faft von gleicher Länge; das hinterfte Paar wieder kürzer; alle find glatt, blau und gelb bandieıt, und endigen fich in eine ftumpfe mit braunen Haaren befetzte Klaue. Der Schwanz befteht aus 6 Gliedern, welche ungemein glatt find, und nn De Zweiter Abfchnitt, . 87 fich an den Seiten in eine nach hinten zu gekrümmte Spitze endigen, Die Grundfarbe ift blau mit gelblich weils gefprenkelt; die erften Glieder haben auf dem Rücken ein grellich mit Purpur eingefafstes Feld, und oben bey der Einlenkung jedes Gliedes fteht an jeder Seite ein gelber, dun- kelblau eingefüßter Fleck. Die fünf Floffen find fein gerippt, braungelb, halbdurchfcheinend, und jede Rippe #t oberwärts mit einer Reihe feiner Stacheln ‚befetzt, die fich unten verlieren. Neben jeder Floffe ift ein kleiner eingliedricher Fufs, mit einer feheerenförmigen Klaue eingelenkt, Im Kochen wird der Krebs roth. Das Männchen ift allzeit ftachlichter, wie das Weibchen, und wenn es ein folcher Krebs gewefen ift, mit welchen, wie Sneronius Ichreibt, der Kaifer Tiberius dem armen.Schifler den Bart hat reiben laffen, als er ihn unvorfichtiger Weife bey der Infel Caprea auf die Klippen führte, fo mufs ihm das Angeficht wohl ziemlich gefchunden feyn. Es hat diefer Krebs viel weiffes, hartes, fehr füffes Fleifch, und ift daher kein groffer Leckerbiffen , zumdhil da man von einem Krebfe eine ganze Schüffel voll haben kann. Plinius fagt: fie haben ein flüfiges Fleifch, wenn fie nicht lebendig in fiedendes Wafler gekocht werden; fie haben keine Schwärte, (callum) ; eine folche verhärtete, dicke Haut können fie auch nicht haben, weil fie gar keine Haut haben; daher Gronovius vermuthet, man müffe hier unter Callum vielmehr Cartilago, Knorpel ver- ftehen, dafs diefe Thiere ein weiches flüffiges Fleifch ohne Knorpel haben, Das innre im Leibe braucht man nicht; doch mufs es den Alten wohlfchmeckend gewefen feyn, da Bellonins fchreibt: dafs man die locufa lieber koche als brate, weil fie fonft die Unreinigkeiten (mutis) ausfpeye; auch pflegt in Spanien [chon der gemeine Mann Sprichwortsweife zu fagen ; de la langufla, meglior la merda, que la grufa, Es wohnt diefer Krebs in offener See, und auch am Ufer, kriecht auch gern in die Fifcher- körbe, und wird auch mit Netzen gefangen. Lebendig kann man ihn nicht anfaffen, wenn man ihn nicht erft mit einem Harpun geftochen hat. Er hat eine folche Stärke in feinem Schwanze, dafs wenn er mit demfelben beym Herausziehen einen Stein packt, man ihn fehr fchwer davon losma- chen kann; wenn er mit dem Schwanze an einen Felfen anfchlägt, hänget er fich fo fefte, dafs er kaum herunter zu bringen ift, Im Waffer geht er vorwärts, doch, wie Plinius fchreibt, ift fein Schwimmen oder Gehen nur mehr ein Kriechen, feine Hörner find zu beyden Seiten ausgebreiter, wenn er fein Futter fucht, und kein Gefchöpf feiner Gröffe ift [fo kühn, dafs es ihm entgegen zu M 2 88 Zweiter Abfchnitt, kommen wagte; kommt ihm aber etwas vor, dafs ihn flutzig macht, fo kriecht er zurück, und ftreckt die Hörner voraus; eben dies ılmmr er auch, wenn manihn snfaffen will; er fchneller auch oft vorwärts, und Alöfst mir den Hömern. Er ift fo kühn, dafs wenn er ringsum mit einem Netz - umgeben ift, und er keinen Ausweg ficher, fo klettert er-bis an den obern Rand des Netzes, und fucht zu entfpringen, Die Filcher fehen ihn nicht gern im Netze, denn, wenn er in Norb if, zerfetzt er alle Fifche im Netze. Es leben diefe Krebfe an fteinigten ‘Oertern. Im Winter fuchen fie folche Ufer, die den Sonnenftrahlen ausgefetzt find, Sie verbergen fich faf fünf Monathe lang, weil fie die Kälte nicht vertragen können, und vergraben fich wie die Maulwürfe am Ufer in die Erde und den Schlamm, Im Frühling und Herbft werden fie fert. Die Zocafa lebt fehr lange, wie fchon Arifloteles berich- tet, welches Plinius, der dielen unnachabmlichen Naturforfcher oft nicht ohne Verluft der Wahr- heit ins kurze zulammnengezogen, ganz falfch von allen Krebfen ohne Unterfchied fagr. Obgleich die /ocnfa nichr folche Bauchfüffe har, wie der gewöhnliche Flufskrebs, dem der Schwanz doch-dem äufferlichen nach fo nahe kommt, fo laffen fich doch die Männchen fehr leicht von den Weibchen unterfcheiden, vornehmlich durch folgende drey Kennzeichen, welche fchon Arifkoreles angiebt, und die ich, da ich beyde Gefchlechter befitze, völlig beftätiger finde, Bey denn Männchen har das hinterfte Fufspaar eine einfache Klaue, bey den Weibchen aber eine zwey- fache, welches Plinius ganz falfch von allen Krebfen fer. Minafi giebt zwar dem Weibchen eine dreyfache Klane,- aber, was er für die dritte hält, ift nur eine verlängerte ftumpfe Spitze des inn- ren Winkels oben an dem vorhergehendem Gliede, an welchen die Klaue eingelenkt ift; indeffen kanıı man diefe Spitze gleichfalls mit zum Kennzeichen des Weibchens annehmen, weil fie dem Männchen fehlet. Der Grund, warum das Männchen diefe doppelte Klaue hat, ift wehl, um da- mit die Eyer anzufaflen, und unter den Schwanz zu bringen, oder auch, fie von den Fafern unter dem Schwanze abzureilsen, Zweytens, bey den Männchen find die Schwanzfoflen von glei cher Gröffe, ;und viel kleiner, als die Schwanzfloflen des Weibchens; bey diefem ift das erfte Paar doppelt, ‘die übrigen nebft denen daran hängenden kleinen fcheerenförmigen Füllen viel gröffer, und breiter, Drittens, fo hat das hinterfte Fufspaar unten an der Wurzel bey dem Männchen eben die blafenförmigen Ocffnungen,, welche der gewöhnliche Fiufskrebs har, und dic fein Zeugungs- i Zweiter Abfchnitt, 89 Glied, oder wie Arifloteles fagt, die männlichen Sporen (calcaria) find, bey dem Weibchen aber folien fie nach deffen Ausfpruch kleiner feyn; ich kann aber mit dem Minaf behaupten, dafs fie dem Weibchen gänzlich fehlen, Keiner aber hat es bemerkt, dafs am dritten Fufspaare des Weibchen, von hinten an gerechnet, unten an dem Einlenkungsgliede eben die kleine Oeffnung ift, die das Weibchen des Flufskrebfes hat, und alfo auch ohne Bedenken für die Geburtsglieder angenommen werden können, Es kann allo Bellcnins wohl nicht Recht baben, wenn er die Ocf- nung unten am Schwanze, woraus der Krebs die Unreinigkeiten läfst, bey den Weibchen für die Yulva und bey den Männchen für das Sarsrenbehaltnif hält. Er fagt auch, dafs bey der Paarung das Weibchen den Untertheil des Schwanzes herausftrecke, und das Männchen den feinigen daran feft mache; welches mir fo wenig glaublich ift, als wenn Minaf fagt, dafs fie fich wie die Hunde paaren, da doch die ganze Lage ihrer Zeugungs - Glieder faft keine andre Art der Paarung übıig läfst, als dafs die Bäuche zufammenftoffen, und fie fich in diefer Lage umarmen, wie die Flußs- krebfe, ob liegend, oder aufgerichter, und gleichfam auf dem Schwanze ftehend, wie der Caxc, pagurus, davon fehlen Beyfpicle, doch ift das letzte vermöge der Analogie wahrscheinlicher. Die Weibchen werden für wohlfchmeckender gehalten; drey Monathe lang, vom May bis Julius, trägt es die Eyer im Leibe, und alsdann, wie der Flufskrebs, unter dem Schwanze. Obgleich diefer Krebs fonft nirgendwo verletzt werden kann, als unter dem Schwanze, fo hat er doch einen fehr gefährlichen Feind an, den Polypen, weicher die lifligfte Stellung zu neh- men weils, wo er diefen Krebs, der febr fleifchfreflend it, mit den feinen Spitzen feiner Arme an fich lockt, bis nahe an der groffen Oeffnung feines Maules, und alsdann ergreift und umfchlin- ger erihn mit feinen dickeren Armen, bis er ihn gequerfcht und getödter har. Die vom Fabricius hiebey angeführte Pennantfche Abbildung tab. 11, Fig. 22. gehört zum oben befchriebenen €, Elephas, Auf den Küften der Fernandes Infeln findet man die Secheufchrecken in groffer Menge, Die Art, fie zu fangen, if dafztbft fehr leicht. Zur Zeit der Fluch freuen die Fifcher Stücke Fleifch auf das Ufer, und zichen fie hiedurch in folcher Menge von allen Seiten her dahin, dafs jene kaum hinreichend find, fie mit Stecken vom Meere abzufchneiden. Darauf fchneiden Ge ihnen nur dic Schwänze ab, welche getrocknet ohngefähr ı Fuß lang, und 2 bis 3 Zoll dick M 2 . 90 Zweiter Abfchnitt, ‘find. » Sie find eine fehr, nahrhafte Speife, die beffer (Schmeckt, als ein jeder andrer gedörre- ter Fifch. 40. Der Langfufs. Cancer (Aftacus) longıpes. Seba Muf. tab, 21. Fig. 6. 7. Squilla groenlandica thorace aculeato, cauda gibba. Tab. XXXI Fig. 2. Es ift diefer Krebs dem vorigen fehr ähnlich, aber kleiner, und er unterfcheider fich haupt- fichlich durch die an der Bruft firzenden langen Kiefen, wie der Flufskrebs und einige andere Arten fie haben, und die dem vorigen fehlen. Er hat fehr lange dünne Füffe, die fünf Glieder und eine Klaue haben, die an den drey erften Paaren einfach und haarıg, an den hintern fchee- venförmig find. Der Bruffchild hat viele fpirzige Dornen. Die Kiemenähnlichen Theile find _ haarig. Der Schwanz ift bucklig eingekrümmt, und har 8 Glieder, die nach dem Ende zu fchmahler werden. Ihr inwendiges hat wenig Fleifch. Das Vaterland ift Grönland. 41. Der VielfraS. Cancer (Aftacus) polyphagus. Mu«f. Herbfl, Canc, thoraee fublypinofo, pedibus eoeruleomarmoratis. Tab, XXX Es hat diefer Krebs mir dem C. bomarus [ehr groffe Ashnlichkeit. Er ift gröffer, und glatter. Der Rückenfchild ift blafsblau mit untermifchtem gelb, die Stacheln auf demifelben find nur ganz fchwach und bıaun, die zwey groffen krummen Hörner vor der Stirn find nach Verhältnifs viel kleiner. Die Füffe find unordentlich blan und gelb marmorirt, und die Klauen find mit Stacheln beferzt. Der Se ift fahlgelb, breit, ftaık gewölbt, glatt, die Ringe an den Gelenken röth- lich, und haben unten eine weiffe Einfaffung; auch find fie überall mit vertieften Punkten beftreuet. Das Vaterland ift Oftindien, . Zweiter Abfchnitt, gr 2. Der Neptunus. (Cancer) Aftacus weptum. Lim. Append, Canc, macrourus thorace antice pofticeque trifpinofo, Diefer Krebs ift nicht gröffer wie eine Schnecke, und er hält fich auf dem fchwimmenden Seemoos oder Tang auf. Er ift langgefchwänzt, und der Bruftfchild hat vorne und hinten drey Dornen, Ich bin zweifelhaft, ob der Krebs zu diefer Familie gehöre. nn ———— Fünf e. Ach Liber Gefpenfikreb[e oder Sgquillen. IB: hat diefe Krebfe mit zu den gewöhnlichen langgefchwänzten Krebfen gezogen, wohm fie aber auf keine Weile zu zällen find, da ihr ganzer Bau denfelben uoch unälinlicher ift, als dieKrabbe einem Krebfe. Weder die Fühlhörner, noch die Scheer:n, noch der Rückenfchild, noch der Schwanz, noch die Floffen find dem Krebfe ähnlich, fondern fie machen eigentlich ein ganz eigenes Gefchlecht für fich aus; und wenn nur gleich erft wenige Arten bekannt find, fo ift doch zu glauben, dafs noch mehrere in der Folge entdeckt werden, welche diefes Gefchlecht zallrei- eher machen, 43. Der Fingerkrebs. Cancer (Mantis) digitahs. Linn. Syfl. nat, 76. C, manibus adattylis compresfis falcatis ferrato dentatis. Faur. Suec, Fabric. Sy. Ent. 417. 16, Spec. Inf. 514. Squilla ı. Mant. 1.333. 1. Deeger If: 7. 533. 8. tab. 34. Fig. ı. Squilla mantis marina corpore elongato, shorace angulato, cauda lata deprelsa fpinofa, pedibus antieis chelatis, dentatis. Sulzer Inf. tab, 32. Fig. 2. Sch, Muf. 3. tab. 20. Fig. 2.3. Squilla arenaria marina, Gesner aguat, 1089. Squilla mantis. Fonfon Exf. tab, 4. Fi ig. 9. Rondeler sst, Marcgr. Brafi. p. 187. Fig.» Tomam-zuarw, Zweiter Abfchnitt- 93 Gronov, Zospb. 984. Aft, thorace brevi, pyıamidato inermi, manibus monodadtylis denticulatis. Valenin Ind. Ver. et nov. vol. 3. p.348. n, z. Fig, 2. Lokki Koening Djantan, kleine Lokko Krecften, Maller Zool, Dan, prodr, 2350, Seupol. Ent. Carn. 1135. Frezier Reife nach der Südiee, hamb, 1728. tab, 6 Aldrovand. Crufdae. p. 156. 158,Squilla mantis, Feuillee Befchreib, amerik, Pflanz. Nürnb, 1758. Squilla fonga variegars, Tab. XXXIIL. < Fig. r. Da ich diefer ganzen Familie den Gattungsnamen Mantis gegeben, fo habe ich diefen Namen nicht diefer einzelnen Art geben können, wie in den Syftemen gefcheben ift, Ich habe den Na- men von den Fingerähnlichen Scheeren hergenommen. Ich glaube, dafs diefer Krebs mit ähnli- chen Arten oft verwechfelt wird; fo wird in den Syftemen die Rumphifche Abbildung zab 3. Fig, E, mit hiebey angeführt, die doch ficherlich eine andre Art ıft, und in ihren Bau fehr von der gegen- wärtigen abweichet. Der Rückenfchild diefes Krebfes ifl gewiffermaflen piramidalifch,, nehmlick er wird vorne enger; der Länge nach gehen zwey breite Furchen, wodurch alfo drey kielförmige Erhöhungen entftehn; über die Mitte der mittelften läuft der Länge nach eine erhöhcze Linie, die oben und unten doppelt wird; eine andere läuft durch die Mitte jeder Furche, wieder eine und eine abgebrochene über die Seitenwölbungen, und endlich fo iftauch der Seitenrand mit einer erhöheten Linie eingefafst. Unten find die Seitenecken abgerundet, und in der Mitte des Untersandes er- hebt fich eine kleine Spitze. Oben endigen fich die Seitenecken des Schildes in einen Dorn; in der Mitte verlängert fich der Schild an fatt des Schnabels in einen abgerundeten Lappen, der an der Wurzel ein Gelenk zu haben fcheint. Unter demfelben ftehen einige hervortretende beweg- liche Theile, welche der gemeinfchaftliche Grund beider Augen find, welche oben auf demfelben dicht neben einander eingelenkt find, Die Augen find nierenförmig, und wie Fiiegenangen ge- girtert, Neben ihrer Wurzel find die Kiefern eingelenkt, welche von einigen mit unter die Fühl- hörner gezählt werden. Sie rulıen auf zwey breiten Aarken Gliedern, und fie felbfi find lang, 94 Zweiter Alfchnitt, fchmal, oben rund, mit langen Haaren am Rande rings herum, dünn, häutig. Zwifchen ihnen und den Augen ftchen die äufleren kurzen Fühlliörner, fie haben De runde Glieder, und eine ganz fein zulaufende Borfte, Unter den Augen ftchen die längeren Fühlhörner, fie beftehen aus drey langen runden Gliedern, uud einer dreyfachen nach auflen zu gekrümmten Borfte, wovon die äufferfte die kürzefte ift, Das merkwürdigfte an diefem Krebfe find die Scheeren, deren Bau fich nieht wohl befchreiben läfst, fundern aus der Abbildung erkann« werden mufs, Der Arnı ift breit, und har am innren Rande eine überaus glatte grüne Aushöhlung mit erhöhetem Rande, deren Zweck ich nicht errathen kann; auswendig ift gleichfalls oben ein gebogener Ausfehnitt mir erhöhetem Rande, Die Handwurzel ift fchr klein, runzlich, und hat am innren Rande zwey Zähne, Die Hand befteht aus einem gleichbreiren platten Streif; der inwendige Rand ift mit ungemein feinen gleichen Stiften dicht beferzt; hinter denfelben ift eine Rinne, in welcher fich A Finger wie ein Tafchenmeffer in feiner Schale einfchliefsen kann; auch ftehen noch unten zwey lange bewegliche Dornen hinter den Stiften. Der Finger ift nur einfach, aber fünf bis fechsmal gezahnt; er hat eine Weiffe und Glätte, als wenn er aus Elfenbein auf das fauberfte aus- gearbeitet wäre, Unten ift der Schild wie ein Kahn ausgehöhler; in diefer Höhlung ift der Mund init [einen Freiswerkzeugen; neben denfelben firzen zwey Fühlfüffe von aufferordentlicher Länge, fie haben 6 Glieder, die grade fo gekrümmt find, als es die Höhlung erfordert, das letzte Glied if rund, und wie die übrigen mit Haaren befetzt. Unter dem Munde fichen drey Paar Fülle; fie find platt, breit, häutig, und endigen fich in eine Scheere mit einfacher Klaue, welche fich gleichfalls wie ein Tafchenmeffer in den runden, fcheerenähnlichen, platten, inwendig mit lan- gen braunen Haaren beferztem Theil einfchliefst, Unter den zweyten bis vierten Gelenk des Hin- terleibes ftehen noch drey Paar Füfle, diefe find länger, dünne, rund; das zweyte Glied hat noch einen dünnen, fadenförmigen Nebenaft, der fein eigenes Gelenke hat; das lerzre Gliedift vorne abgekürzt, mit einem langen Haarbüfchel Baba und har auch am innren Rande eine Reihe langer fteifer, brauner Haare. 2 Der Hinterleib it oben fo breit, wie der Bruftfchild,, wird aber unten allmählig breiter, er befteht aus eilf Gelenken; das erfte ift ungemein fchmal, die drey folgenden ein wenig länger, unter fich an Breite gleich; die fünf folgenden find noch länger, und unter fich gleich, das fol- gende Zweiter Abfchnitr, | 65 gende. wieder kürzer, und das lezte das längfie von allen; der ganze Hinterleib ift oben “ eylindsifch und, der Länge nach laufen 6 kielförmig erhöhete Linien, die fich an den vier lezten Gliedern unten in einen fpitzigen Dorn endigen; auch die Seiteniänder haben folche erhöhcte Linien; nur nicht das lezte breitefte Glied, welches eigentlich die Stelle der mittet- ften Schwanzfloffe bei den Krebfen vertritt, es ift nur eine platte Schale; in der Mitte fteht der Länge nach eine ftarke kielförmige Erhöhung, die fich unten in einen Dorn endiget; unten ift fie abgerunder, und mit 4 ftarken Dornen befeizt; die Zwifchenräume find unge- mein fauber gcekerbt; an jeder Seite endigt fich der. crhöhete Rand in zwey Dornen; die Oberfläche ift durch vertiefte Punkte geziert. Der Seitenfloffen find an jeder Seite zwey; die innwendige ift nur ein einziger langer, Ichmaler, oben abgerundeter, membranöfer Lappen, der ringsherum fauber gekerbt, und mit langen braunen Haaren eingefafst if, Die äuffere Schwanzfloffe hat eine breite, ftarke, dicke Wurzel mit einigen erhöheten Linien und einen Stachel am Vorderrande, darauf verlängert fie fich an der innwendigen Seite in eine breite, platte Schale, die an der innwendigen Seite einen flark erhöheten Rand hat, der fich in e inen langen Dorn endiget, auch am der äuflern Seite läuft fie in einen langen, krummen Dorn aus. An der äufferen Seite der Wurzel it die Schwanzfloffe eingelenkt; diefe befteht aus zwey Gliedern; das erfte ift dick, breit, hat der Länge nach zwey Vertiefungen, ift an den innwendigen Rande mit Haaren befetzt, und an den äuffern Rande mit 9 etwas gekrümmten beweglichen Dornen, die nach vorne zu immer gröfser werden; das zweyte Glied ift eine ovale, halbdurchfichtige Membrane, deren Rand ringsherum mit lengen Haaren beferze if. Unter dem Schwanz ftehen 5 Paar Schwimmfüfse, die aus membranöfen, fein gerippten, mit langen Haaren eingefafsten Lappen beftchen, Ich könnte mich noch lange bei Befchreibung diefes Thiers aufhalten, wenn ich nicht die Gedult meiner Lefer zu ermüden fürchtete; denn faft jedes Glied diefes Thiers ift fo merkwürdig, fo vortrefflich von der Natur bearbeitet, dafs ich ein ganzes Buch davon fchrei- ben könnte, wenn ich alles auseinander ferzen wollte, was an diefemThierehen Stoff zur .N 96 Zweiter Abf[chnitt, Bewunderung giebt. Die Farbe ift gelblich, hie und da mit fchwachen fpanngrün untermifchr, Das Vaterland it Oflindien; auch findet men ihn häufig im Adriatifchem Meere, und im Liburnifchen Meerbufen, wofelLft er Canochia genannt wird. Wenn es nicht etwa noch eine verfchiedene Art ift, die Frezier befchreibr, fo find im Leben die äufferen Schwanzfloffen auf das fchönfte Blau mit goldfarbigen Haaren eingefafst, und fo auch die Füffe, welche Scheren haben, die Schale fieht wie Mufcus aus, und die andern Füfle find fleifchfarbig, Weder Ariftoteles, noch Athenaeus, Oppianus oder Plinius ıhun dieler Krebsart Erwäh- vung, daher man fie als eine Entdeckung der neueren Zeit anfchen kann, Bellonius nennet fie Cicada marina; Gesner hat fie zuerft Mantis genannt, weil er eine Achnlichkeir zwifchen diefem Krebs und dem wandelnden Blste, welches Mantis heilst, finden will. Das Fleifch deflelben foll weich, füfs und wchlfchmeckend feyn, und gut nähren, 44. Die Sandfquille..e. Cancer (Mantis) arenarins. Rumph. Muf. tab. 3. Fig. E, C. thorace fub rotundo, laevi, manibus falcatis oo dentatis, Linn. Muf: Adolph. Frid. pag. 86. Canc, arenarius macrouius, chelis monodadtylis com- prefüis falcatis ferrato- dentatis. Tab. XXXIIL. Fig. 2. Diefe Rumplifche Sguille arenaria zerrefßris wird gewöhnlich für die oben befchriebene gehalten, allein man. daıf nur beide Abbildungen mit einander vergleichen, fo wird man finden, difs fie fehr von einander verfchieden find, und norhwendig als zwey verfchiedene _ Species angefchen werden müffen. Der Bruftfchild ift faft fcheibenförmig rund, und nur hin- Zweiter Abf[chnitt, 97 _ ten etwas ausgefchnitten; vorne abgeftutzt, mit einem lappenförmigen, zugefpitzten Schnabel, der oben eingelenkt ift; der Finger ıft 8 mal gezahnt; der Arm hat vor der Biegung einige bewegliche Stacheln; der Hinterleib hat ır Glieder, wovon die erfien ah find, ift völlig glatt; das lezte Glied, oder die Schwanzplatte hat keine Stacheln, doch hat der Rand an jeder Seite zwey Spitzen; die Wurzel der äufferen Schwanzfloffe hat nicht an der innwendigen Seite die mit Dornen befetzte Verlängerung, überhaupt ift die ganze Struktur und Gelftalt anders, welches fich durch Vergleichung befler wahrnehmen, als befchreiben läfst, Die Schale diefes Krebfes ift fehr dünne, und fat nur bäutig; man kann ihn daher nicht gut trocken im Kabiner haben, weil er ganz zufammenfchrumpft. In Spiritus ift er faft fo dünne, wie eine Blafe, und auch etwas durchfichtig. Deflen ungeachtet haben diefe Squillen in den Scheren eine grofse Kraft, nicht nur damit in den Grund zu bohren, Stein und Sand damit wegzuwerfen, fondern auch kleine Fifche damit zu fchlagen,, dafs fie fterben, welche der Krebs alsdann in Stücken fchneidet, und mit den kleinen Scheren an den Mund bringt, Auch kann er den, der ihn anfallen will, fehr damit quetfchen, indem er zugleich mit den Schwanz um fich fchlägt; man kann ihn alfo lebendig nicht wohl anfaffen. Er hat weiffes Fleifeh, das gut zu eflen ift, wenn er an fandigten Orten gefunden wird, hingegen an fumpfigten Orten fchmeckt er eckelhaft, Rolı ift er hell bräunlich gelb, mit dunkelblauen Binden und Flecken; gekocht ift er blafsrorlı, an den Scheren weils, bald mehr, bald weniger roth gefprenkelt, Malab, heifst er Udanglaus, aba. Loki und Loe, Eine kleinere Art, die nicht länger wird, wie ein Finger, heifst Miterna, holl. Knyper. Er. wohnt am Strande, auf fandigen Ufern, oder beym Ausgang der Flüffe, wo man viele aufgeworfene Hügelchens fieht, wie Maulwurfs- haufen; unter diel.n hat er fich 3 _bis 4 Fufs unter den Sand vergraben, bis dafs er einen: harten Steingrund finder. Des Nächts, zur Ebbezeit, kommt er heraus, um feine Nahrung zu fuchen, die er alsdann nach feiner Höhle fchleppt. Will man: ihn fangen, fo- räumt man die aufgeworfene Erde fo tief weg, bis man feine Höhle fieht. Ueber diefe Höhle legt man eine Schlinge von einem Strick, der aus zäher Materie, z. B. aus Pferdehaaren Beltehe, damit er ihn nicht fo leieht zerfchneiden kann; diefer Strick if} in die Quere- eines Stocks befclti- N. 2: 98. Zweiter Abfchnitt, A x get; alsdeiP 1egt man etwas Aas zur Seiten, wozu er nicht anders kommen kann, als durch ‚ die Schlinge; indem er nun dadurch kommt, zieht man fie zu, und der in der Quere lie- gende Stock macht, dafs er-nicht in die Höhle zurück kann; kommt man aber nieht bald dazu, fo ichneidet er doch den Strick mit den Scheren ab, Die Einwohner effen ihn meift gebraten; die Scheren verwahrt man unter die Seltenheiten, wegen ihres fonderbaren Baues, Zu Venedig und Ankona wird er Granvcchia genannt, Vermuthlich ift diefes diefelbe Art, wovon Baifsler in feinen Reifen pag. 915 fchreibt, dafs fie zu Ancans Nocchia, auch fyulla arenaria genannt werde; er fagt, fie haben ein zartes und wohlfchmeckendes Fleifch; die Weibchen tragen ihre Eyer längft dem ganzen Leibe, und finden fich folche in der Früh- lingszeit an ihnen, VERSUCH NATURGESCHICHTE KRABBEN und KRE BSE &c.&e. "$0HANN FRIEDRICH HERBST%..&e. WW BEMTER BAND VIERTES HEFT Tar. XXXIV — — XXXVI oO— -T Diefes Heft koftet mit illum. Taf, 2 Rthlr, 12 Gr, nr ZT fchwalzen Taf, ı Rthlr, 12 Gr. NE. Das folgende fünfte Hefe wird dıefes Werk befchliefse» J BERLIN uno STRALSUND, Ben GO TTLELTEn AUS UST LAN S E Sm E 1795 rc#3 . re F zZ 2 > N 5 IR D 7 „s ee Ze u £ RUE PS * 4 oe. a - - Baer pe! r “ fi i-—- ” BEE 7) 70 hi nr ur -. + — “ #T aan ; r Bere > 3% 2.38 Zweiter Abfchnitt, 99 45, Der Scyllarus. Cancer (Mantis) feyllarus. Zin. Syf?, Nat. 77. C. manibus adaftylis ventricofis reltis angulatis introrfum triden- nie. Muß: Bud Ur. ap Muß Ad. Erin 86, -C, micchili. | Fabric, Syft, Ent, 417. 4. Spec. Inf; sı5. Squilla 2. Man. 20.333.) % Seb. Muf, 3. tab. zo, fig. 6. | Verhandlingen witgegeven door de holl, Maatsfchappge d, Weetenfch, T. XX. 2 S. p. 347. Kuypende Kreefis, | Tab. XXXIV. Fig. 1. Der Geftalt nach ift diefer Krebs dem vorigen erften diefer Art etwas ahnlich. Der Bruftfchild ift breiter, vorne. etwas fchmaler. Die Fühlhörner find wie bey der crften Art, Die Scheere ift dicker, grade, elatt, an der innern Seite mit 3 Zähnen bewafnet. Der Hin- HE hat zehn Glieder, wovon das ıfte, 2te, 3te, ge an den Seiten gar nicht zugefpizt find; das gte und Iote ift erhoben und runzlich, das zehnte hat auch fechs Zähne, Sein Aufenthalt it in Indien. Linne rechnet. zu diefer Art die Squilla arenaria des Rumphs, Tab, 3, Fig. F, woraus aber Fabricius eine eigne Art macht. Er unterfcheidet fich vom Schwanenkrebs dadurch, dafs die Glieder auf den Rücken nicht rund und glatt, fondern hökrig und gedornt find, 100 Zweiter Abf[chnitt. 46. Das Seegefpenft. Cancer (Mantis) chiragra. Fabr, Spec, Inf. 515. Squilla chiragra, manibus adactylis fubulatis bafı nodofis rufis, Rumphb Muf: tab. 3. fg. F. Squilla arenaria marina. Muf: Banks, Kaislers Reifen, p. 915. Nocchia, Tab. XXXIV, Fig. 2. Wenn man die Rumphifche Abbildung mit der vorigen des Seba vergleicht, fo follte man faft gezwungen werden, beyde für eineiley Species zu halten; auch hat Linne die Rum- pkifche Abbildung bey dem vorigen Sceyllarus citiert; da aber nach feiner Befchreibung der Daumen des Scyllarus dreymal gezahnt feyn foll, Rumph aber fagt, feine Squilla aren, ma- sina habe einen ganz glatten ungezahnten Finger, wie dies auch bey allen Exemplaren, die ich felbft befitze, eben Io ift, fo hat Fabrieius die Rumphifche Abbildung zu diefen Krebs gezogen, den er im Bankifchen Cabinet in natura gefchen. Ich befitze hievon zwey Ver« fchiedenheiten; die eine, die ich abgebilder habe, ift klein, und überall grün; die andre if dreymal gröffer, und fchmuzie! gelb. Da fie aber in ihrem Bau fich ganz gleich find, fo nehme ich fie auch nur für einerley Art an. Er hat die völlige Geftalt des erften, aber ift dreymal kleiner; die Fühlhömer find gleicher Gröffe, die unterften dreyborflig. Der Schild ift platt, zweymal gefurcht, und das bewegliche Blättchen am Vorderrande dreymal gezahnt, der mittlere Zahn ragt hervor und ift fchr fpitz, Der Hinterleib hat eilf Abfchnitte, welche glatt und abgerundet find, das zehnte hat 6 erhobene dreyeckige, glatte Eıhöhungen. Das lezte Glied bat folcher Erhöhungen drey, und einen breiten platten Rand, der durch Ein- fchnitte viermal gezahnt ift; auf jedem fteht Er ftarke kielförmige glatte Erhöhung. Der Schwanz unter dem zehnten Abfchnitte hat zu beyden Seiten 3 Blätter, das äuflerfte beitchr Zweiter Abfchnitt, 101 aus drey Gliedern, das zweyte hat 2 erhöhete Linien, das lezte ift platt, häutig, mit Haaren befranzt. Am Auffenrande des zweyten Gliedes fteht eine Reihe kleiner Dornen auf eige- nen Gelenken, wie bey den vorigen Arten. Das innerfte ift lanzetförmig, und mit Haaren eingefafst; das mittelfte iff platt, an der Spitze gefpalten, die Zipfel find fehr fpitzig, der innre eyrund und mit Haaren befetzt. Der Füffe find 14, die vorderften zwey haben dicke Hüften, unten find fie vorne ausgehöhlt; die Schienbeine kurz, platt, an der Spitze etwas dicker und blau. Die Hand hat unten aufferhalb einen rorhen Knoten, der Finger ift pfrie- menförmig, fpitz. Die 6 folgenden Füfle find am Ende platt, mit einem gekrümmten beweg- lichen Finger. Die übrigen Füffe find fadenförmig, die Schwimmfüfle rund, zweyblättrig. Diefer Krebs wohnt in der Südfee, und kann mit feinen Händen ftark verwunden. Er ift fchön gezeichnet mit Dunkelgrün weifs und blau über den ganzen Leib gefleckt, und an den Enden der Pfoten roth, Das vorderfte Glied der Scheere, oder dee Finger, ift roth, daher eine abgebrochne Scheere einen kleinen Schwan mit rothem Schnabel nicht übel vor- ftellet. Gekocht wird er nicht roth, fondern grün, und fein Fleifch ift fchmackhaft. Er hält fich am Strande an folchen Orten auf, wo grofle Steine und Sand untereinander liegen, und vom Seewafler überfchwemmt werden. Er ift felten, und noch fehwerer zu fangen, weil man fo genau die Ebbezeit wahrnehmen mufs. Er ift ein Mörder unter den Fifchen, obgleich feine Scheren klein und fchwach- fcheinen, fo kann er doch damit stoffe Fifche ver- wunden, und die kleinen kann er wie mit einem Mefler glatt von einander fchneiden, daher er, wenn er in Fifchbehälter kommt, groffen Schaden anrichtet. Man nennet diefe Art gemeiniglich Schwanenkrebs, weil die abgebrochne Schere einem kleinen Schwan ähnlich ficht, 102 Zweiter Abfchnitt, 47, Das durchfichtige Gefpenft. Cancer (Mantis) vitreus. Fabric, Syft. Ent. 417, 18. Spec, Inf, sı5s. Squilla 4, Mant. 1. 334. m. 5. C.thorace laevi carinato, angulis fubulatis, manibus falcato fubulatis integris, Muf, Banks, Diefer im Atlantifchem Meere befindliche Krebs ift klein und durchfichtig, fchr klar | and häutig; der Rückenfchild länglich viereckig, die Winkel pfriemenförmig fpitz; der Hin- terleib verlängert, keulförmig, der Schwanz groß, eyrund, fechsmal gezahnt, auf beyden Seiten ftehen drey kleine Blätter, wovon das mittelfte abgcefturzt und gefpalten it. Fünf Paar Füfle; das ‚erfie am Kopfe ift einfach, fo lang, wie der Bruftfchild, das zweyte ift dicker, länger wie der Schild, das Glied vor dem lezten ift platt, innerhalb ausgehöhlt, damit der pfriemen- und fichelförmige, an der Spitze eingebogene Finger darin liegen kann; diefer Finger ift nur einfach. Die übrigen Füffe find diefem gleich, aber viel kürzer, 48, Der Befranzte. Cancer (Mantis) cilaras. Fabr. Mant. 1. 333. 3. Squilla manibus adactylis falcato compreffis tridentatis, abdo- minis fegmentis duobus ultimis fpinofo ciliatis, ü Er hat die völlige Geftalt des eıftern C. digitalis; aber nur die Gröffe des C. chiragra. i Der Bruftfchild ıft rund, glatt, der Lappen am Vorderrande ift rund, und nicht ausgefchnit-# ten. Der Bauch hat 10 glatte Abfehnitte, und nur die beiden lezten find mit zwey farken langen Dornen eingefafst. Die Scheeren find kurz, die Arme platt, glatt; die Hände find u a A Zweiter Abfchnitt. 103 "fichelförmig, platt, weifslich, und haben an der Spitze drey Zähne, Die übrigen Füffe find fadenförmig. Der Schwanz hat vier Blätter, die an der Spitze dormigt find, Man findet ihn im Indifchen Meere, 49. Die Sichelhand. Cancer (Mantis) felcatns. Forfköl Defer, animal. 96. m, 60. C. macrourus, manibus falcatis, edentulis, balı extus gibbis. Der tanzen Befchreibung nach fcheint diefer Krebs zu diefem Gefchlecht zu gehören; er ift faft überall gleich breit, zwey und einen halben Zoll lang, und einen halben Zell breit. Die Farbe ift grün, unten gelblich, Der Leib hat 9 Abfchnitte, welche nach hinten Zu etwas. breiter werden, Der Schild ift rechtwinklich, etwas platt, hat der Länge nach zwey Furchen, und wo fich diefe vorne endigen, da bildet der Schild gleichfam ein Dach, das die Arme bedeckt, Die Arme find ziemlich dick, innerhalb platt, oben ausgehöhlt, aufferhalb convex; fie haben eine weiffe, weiche Höhlung, in welcher fich die Hand veıber- gen kann, welche platt, an der Spitze breiter, mit einer Rinne; der Finger ift pfriemenför- mig, eingekrümmt, an der Wurzel aufferhalb bucklich, fleifchfarbig. Der Schwanz hat ein Querfchild, mit fechs erhobnen Linien, welche fich hinten in eine Spitze endigen; der gröfte Schild am Ende ift halbrund, platter, an den Seiten mit einen erhobnen Rand, auf den Rücken fcharf, hinten ftachlich; auf der Mitte fteht ein erhobner , halbkugelförmiger Buckel, und 5 erhöhete Linien, die fich in Stacheln endigen. Unter diefem Schilde ftehen an jeder Seite zwey mit Haaren Ennerfähre Blätter und zwey knochenähnliche Theil. Man fand ihn zu Djida zwifchen Corallenftauden. 104 ' Zweiter Ab[chnitt. 50, Der Eifskrebs. Cancer (Mantis) glacialis. Lin. Manrifs, 842. C.totus fubeylindricus, pedibus antieis fimplieibus, pofticis bifidis, Müller prodrom, Zool. D, 2353. femicylindrieus, corporis fegmentis 8 fubaequalibus. Linne will diefen Krebs unter die Mantes gezählt wiffen, Er ift nicht gröffer, als eine Laußs; der ganze Körper halbeilindrifch, ohne gemeinfchaftliche Schale, und hat fieben bis acht gleiche Einfchnitte. Die Fühlhörner find fo lang, als der Körper; die. vier Paar Vorderfüfle find einfach ohne Scheeren, die hintern vier Paar endigen fich in zwey Spitzen; das lezte Paar am Schwanze ift etwas länger, mehr vorgeftreckt, und macht gleichfam einen zweyfpitzigen Schwanz aus. Der hintre Theil des Körpers it mit den Füffen unterwärts gekrümmt, nur ift das äuffere der lezten Paar Fülle rückwärts gekehret. Er hält fich im Eifsmeer auf, 105 a Elan Dam er nun DT en rennen — I m nn a LT See ce hist eV Ar bt. ve i-hu mg. =. % Garneelalfeln. Onifei gammarelli. A diefe Krebsarten find vom Linne unter die langgefchwänzten Krebfe gebracht; obgleich fie fich von denfelben merklich unterfcheiden, Sie machen gewiffermaffen den Uebergang von den Krebfen zu den Afleln; mit jenen haben fie die äuffere Struktur, die Fühlhörner, das Maul, und den gegliederten, untenher geblätterten, am Ende mit Schuppen geendigten Schwanz, und auch die Lebensart gemein; allein durch die mehreren Füffe, und durch den gegliederten Rückenfchild, fo wie durch die gröftentheils unbeweglichen Augen fondern fie fich von den Krebfen ab, und werden den Affeln ähnlich. Es hat daher fchon Fabricius in feinem Syftem fie unter eine eigene Abtheilung gebracht, und ihnen den Ge- fehlechtsnamen Gammarus gegeben. Pallas aber in feinen Spicileg, Zool. Fafe. 9, giebt ihnen den Namen Onifi gammarelli, welchen Namen ich beybehalten habe. Man kann aber diefe kleinen Krebfe noch in zwey Abtleilungen bringen, %. Einige haben noch einen ganzen, aus einer Schale beftehenden, Rückenfchild, zum Theil auch noch auf Stielchen ftehende Augen, aber fie haben mehrere Füffe, als die gewöhnlichen Krebfe, gröftentheils auch keine durch Gröffe fich auszeichnende Scheeren; diefe machen die erfte Stuffe von den Kıebfen zu den Affeln, 2, Andre haben einen aus mehreren Eliederh beftehenden Bruftfchild, gröftentheils feß- fitzende Augen und 7 Paar Füffe; und diefe machen die zweyte Stuffe, 106 Zweiter Ab[chnitt. 1. Garneelaffeln mit ungetheiltem Bruftfchilde, 51, Der Borftenträger. Cancer (Gammarellus) feriferus. Lin, Syf. Nat. 78. C. manibus ingroffatis nullis, pedibus utringue fex didactylis, antennis longiffimis. Seba Muf. 3. tab. ı7. fig. 2. Aftacus fluvistilis americanus,' Tab, XXXIV: Fig 3. Dieier Krebs erreicht eine Länge von 8 bis g Zoll, und if alfo in diefer Familie ein Riefe in Vergleichung mit den übrigen, Seine Farbe foll auch im Leben röthlich feyn; feine Fühlhörner haben eine aufferordentliche Länge, nemlich noch einmal fo lang, wie der ganze Leib und fehr dünne, Der Rückenfchild ift glatt; von der Mitte deffelben bis an den Vor- derrand gehet eine fägeförmige Erhöhung, die in einen langen Schnabel, der auf beyden Seiten fägeförmig gekerbt ift, fortläuft. Die Augen find fchr grofs, |nierenförmig, und suhen auf dicken 'Stielen. Unter den Augen ftehen die kürzern Fühlhörner auf drey dicken Gliedern; fie beftehen aus einer doppelten Borfte, wovon die eine wieder gefpalten ift, Neben den Fühlhörnern aufferhalb ftehen zwey grofse kieferförmige Theile, wie fchon oben bey mehreren Arten bemerkt ift; fie find bey diefem Krebs fat noch länger, wie beym C. Carcinus. Unter ihnen am Maule ftehen zu beyden Seiten zwey gekrümmte Borften, die mit langen Haaren sehr dicht befranzet find, An jeder Seite ftehen 6 Paar Fülse; die vier erften Paare haben am Ende eine kleine Scheere; die zwey letzten Paare eine pfrimenför- mige Klaue; das vierte Paar ift ein merkliches länger, als die übrigen; das zweyte Paar ift das kürzefte, Der Schwanz ift an den Seiten platt gedrückt, oben bogenförmig gekrümmt; er befteht aus fieben Gliedern; das fünfte und fechste ift oben meflerförmig gefchärft; das fiebente ift lanzenförmig, und endigt fich in eine fehr fcharfe Spitze; an jeder Seite deflel- ben Zweiter Abfchnitt, 107 Ben ftehen zwey lange glatte häutige Schwanzfloffen, Unter dem Schwanze ftehen 6 Paar gefpaltene Schwimmfüfle, Es lebt diefer Krebs in den Amerikanifchen Flüfen, und er fol fehr fett und wohlfchmeckend feyn, 52, Der Chinefer. Cancer (Gammarellus) chinenfrs. Osbeck Reife nach Oftindien und China, Roft. 1765. ps 151. Canc. pellucidulus, roftro octies [errato. Der Leib diefes Krebfes ift, den Kopf und Schwanz ungerechner, fechsgliedrig. Der Schnabel an der Stirn it oberhalb mit 8, unten mit 4 Sägeeinfchnitten, | Die Augen ftehen hervor auf Stielchen, Der Körper ift hell und faft durchfichtig, eine/Querhand lang. An den Seiten der Augen ftehen zwey Blätter, Die Seiten find lappigt, gekerbt. Dar Schwanz hat 4 ovale Blätter, aufler einem mittleren, welches gespitzt, hohl und walzenförmig it, Die 5 Paar Hinterfüffe find roth, und nach innen am Rande mit Härchen befetzt; die 5 Paar Fordertüffe find fcheerenförmig; anfatt der allerforderften find 2 Paar zweytheilige, gchederte, 53, Das Wallfifchaas. Cancer (Gammarellus) Pedatus. Or, Fabric, Faun. Groenl, P. 243. %, 221. C, macrourus, thorace laevi compreife, fronte praerupta, pedibus pectoris duplici ferie, manibus adactylis, cauda tereti vecta, apice aculeato tetraphylio. | | Egede Grönl, 39. Hualaas. Cranz Grönl, 144. Wallfifchaas, 108 ‘ Zweiter Abfchnitt. Anmerk. zu Cranz, Grönl, 141, Itlarket, Grönl, Jllacrak, Es mufs diefer Krebs nicht mit den Gamm. pedat. Müller Zool, Dan, $. 33, verwech- felt werden. Er gehört zu den kleinen, indem er kaum einen Zoll lang, und eine Linie diek if, weich, gedchnt, faft linienförmig, mit einer dünnen Haut überzogen, Der Schild beftcht aus einem Stück, ift platt, glatt, nimmt ein Drittel der ganzen Länge ein, hängt nicht fehr an den Seiten herunter, ift hinten und vorne abgeftutrzt, ohne Schnabel, Die Augen find nach Verhältnifs groß, kugelförmig, fchwarz, ftehen auf einen langen sunden Stiel; ein Paar Fühlhörner fteht unter den Augen, diefe find borftig, auflerhalb gekrümmt; innerhalb fiehet ein anderes Paar; diefe find zweyfadig, die äuffere Borfte ift lang, innerhalb fteht ein Dorn, Auch hat diefer Krebs die zwey blätterähnlichen Theile, welche rings herum mit Haaren beferzt find. Unter der Biuft ftehen die Fü in eiier doppelten Reihe; die innre Reihe. enthält zu beyden Seiten fechs Lauffüffe, diefe find fadenförmig, etwas platt, werden nach hintenzu etwas kürzer, find unten durch weiche Zähnchen fägeförmig , und endigen fich in eine nach vorne zu gekehrte weifle Klaus, Die äuflere- Reihe befteht aus fechs unter fich gleichen Schwimmfüffen; fie find borftenartig, dreygliederig, mit einem kleinen blättrigten Anhang an der Wurzel, welche fich nach hinten zu biegen. Vor den Füffen unter dem Kopfe fliehen zwey fehr kurze Arme, die nach hinten zu gekehrt find, die Glieder find etwas dicker, die Hand breiter, etwas platt, endiget fich in eine dünne krumme Klaue; der untere Rand ift zweymal gezalınt, Aufferdem find noch zwey kurze, haarigte, nach vorne zu gekehrte Fühlfpitzen, Der Schwanz ift grade, rund, fchmaler wie der Schild, - wird hinterwärts noch dünner, hat fieben Glieder, das erfte ift das kleinfte, die fünf folgen- den gröffer, a fich gleich, das fiebente ift viel länger, endiger fich in der Mitte mit zwey kurzen Dornen, die an der Wuuzel zufammen ftehen, und an jeder Seite ftehen zwey längere, lanzenförmige, behaarte Floflen, davon die innere kürzer if. Die Farbe ift blafs, die gelben Eingeweide fcheinen durch; auch geht eine fchwarze Linie quer durch den Schild, die vicle zarte, krumme Nebenäfte hat, Hinten auf dem Schilde ftehen zwey ichwarze Stern- Zweiter Abfchnitt, / 109 ehen, und auf jedem Schwanzgliede einer; die Wurzel des Schwanzes, der Stirn und dee. Blätter find auch fchwarz punktist, Unter den fechs erften Schwanzgliedern ftehen auch noch fechs Paar kurze, zweygliederichte, fpitze, fadenförmige Theile, Sein Fleifch ift bloffes Fett. ‘Man findet diefen Krebs in unzähliger Menge auf der Oberfläche des Grönländifchen Meeres, felten aber am Ufer und auf dem Grunde, Die Schwimmfäffe find in beftändiger Bewegung, die Lauffüffe unbeweglich; ‚wenn er vorwärts geht, fo fpringt er oft, wie die Squillen, So klein diefes Thier ift, fo nutzbar ift es doch, denn es ift die vornehmfe Speife des Grönländifchen Wallfifches, 54. Der Waffenträger. Cancer (Gammarellus) ermiger. Muf, Herb. Canc, voftro longifimo fubulato ferrato, pedibus duodecim, Tab, XXXIV, Fig. 4. - Er hat die Geftalt und Gröffe einer groffen Garneele, etwas über zwey Zoll lang, Der Bıuftfchild ift ziemlich ftark aufgeblafen , und läuft zwifchen den Augen in ein lange gekrümmtes pfriemenförmiges auf beyden Seiten fägeförmig gekerbtes Horn aus. Die Augen find grofs und fichen auf Stielen. Die Fühlhörner find meilt fo lang, wie der Leib, und ftehen auf Stielen; die innern find doppelt. Auf jeder Seite find fechs Paar Fälle; das erfte und dritte Paar, welches das längfte ift, hat Scheeren. Der Schwanz ift ziemlich rund, glatt, in der Mitte etwas in die Höhe eh und gekrümmt, wie faft alle diefer Bawmilie, das lezte Glied läuft in. eine lange Spitze. aus, und hat an jeder Seite zwey lange Schwanz- offen. Unter den Fühlhörnern fliehen zwey lange kimenäbnliche Theile, 110 Zweiter Abfchnitt, 55. Das Grofsauge. Cancer (Gammarellus) ocwlatus. Orr. Tabric. Faun, Grönl, 245. n, 222. C. macrourus, thorace laevi teretiufculo, fronte rotundata, pedibus pectoris dupliei ferie, manibus vix ullis, cauda tereti Alcxuofa, mutica, tetraphyla, Grönl. Irfitugak. z Tab. XXXIV, Fig. 5. 6. Diefer Krebs ift. dem vorigen C, pedatus ähnlich, die Länge enthält 14 Linien, die Breite anderthalb Linien; der Bruftfchild ift rund, länglich, hinten fchmäler; zwifchen den Augen raget er mit einer Rundung vor, hinter welcher er einen fchwachen Einfchuitt hat, 4 wenn dafelbft ein Gelenk wäre, Die Augen find fehr grofs, fchwarz, oval, von einander abftehend, auf Stielen, und ruhen auf den Fählhörnern, Diefe find insgefammt nach vorne zu aufgerichtet; die obern firzen unmittelbar unter den Augen, haben eine dünne Wurzel, find an der Spitze doppelt, wovon die äuffere Beifte die längfte it; unter diefen ftehen die blärrrichten _ Kiefern, die ıings herum mit Haaren eingefaßst find; unter diefen ftehen die langen borfligen Fühlhörner. Arme find gar nichr zu finden. Unter der Bruft ftchen fechs Paar Lauffüffe, und unter dem Schwanze fechs Paar Schwimmfüflfe, die nach hinten zu gekehrt-find.. Der Schwanz beträgt zwey Drittel der ganzen Länge; er ift rundlich, und unten gefurcht; vom Bruftfchilde an bis zum fünften Gelenke biegt er fich herunter, darauf geht er grade aus; die erften zwey Gelenke des Schwanzes find klein, und werden faft vom Bruftfchilde bedeckt; die vier folgenden find etwas länger, und faft von gleicher Gıöfle; das Iezte aber if länger, und endigt fich mir 4 parallelen länglichrunden am Rande behaarten Blättern, wovon je 8: ie liegen, und wovon die unteren die längften find; Domen aber bemerkt man nicht; die Farbe ift überall afchgrau, Diefer Krebs lebt mit dem vorigen Zweiter Abf[chnitt. IT zufammen, tind hat auch eben den Nutzen. Fig. 5 zeigt feine natürliche Gröffe von der Seite, Fig. 6 etwas vergröffert vom Rücken, a Der Bruftfchild, hier Schnabel, c das Auge, d die oben zwey borftigen Fühlhörner, e die kimenähnlichen Theile, hr die untern Fühl- hörner; g die Lauffüffe, 5 die Schwimmfüfe, ö der herunterhangende Theil des Schwanzes, k der grade Theil, / die befranzten Schwanzfloffen, 7» die kleineren, 56, Der Zweyfuß. Cancer (Gammarellus) bipes. Orr. Fabric, Fam. Grönl, 246. mn, 223. C, macrourus, thorace laevi, roftro (fubulato, pedibus 2 anticis praeter Io pofticos natatorios, cauda recta tereti bifeta. Tab, XXXIV. Fig, 7. Fabricius ift zweifelhaft, ob dies nicht eben C, cmeritus Lin. fey, allein er hat mit demfelben nicht die geringfte Aehnlichkeit, wie aus Vergleichung beyder Abbildungen leicht zu erkennen if, Dicfer ift kaum acht Linien lang, aber die Höhe des Bruftfchildes beträgt zwey Linien, Der Schild, der, den Schnabel mitgerechnet, ohngefähr die Hälfte der ganzen Länge einnimmt, ift fehr zufammengedrückr, glatt, und befteht nur aus einer dünnen Haut, welche am Rande ringsherum glatt ıft, und faft wie bey dem Monoculo an den Seiten herab- hängt, Die Stirn if erwas niedriger, und hat einen faft kegelförmigen, kurzen, graden, membranöfen, glatten, oben und unten gewölbten Schnabel, An der Wurzel deflelben fichen zwey braune, kugelförmige, einfirzende, doch bewegliche, nicht in der Schale feftgewachfene Augen, Unter den Schnabel kommen zwey kurze, dreygliederichte, an der Wurzel runde und dickere, am Ende borftemartige Fühlhörner hervor. Vorne am Biuftfchilde ftehe an jeder Seite ein nach hintenzu gekchrter einziger Tußsz er if! fo lang, wie der Bruffchild, borffenartig, und befteht aus vier Gliedern. Zwar Achen mitten unter der Buff noch einige Paar, aber fie find fo kurz, dafs Ge kaum mie den Füllen herverfcheinen, und find alfo nur Afterbeine, a: 112 Zweiter Ab[chnitr, Unter diefen verwahrt er feine Eye, Nach dem Schwanze zu ftehen unter der Höhle des Bauchs zu beyden Seiten fünf nach hintenzu gekehrte Schwimmfüffe, die nach hintenzu unmerklich länger werden; fie beftehen aus zwey Gliedern, werden an den Spitzen gefpalten, und find an den Seiten mit Härchen befetzt. Der Schwanz ift rund, grade, fchmaler als der Bruftfchild, befteht aus fechs Gliedern; die drey vorderften find kurz, die drey übrigen drey- mal fo lang, au fich gleich, er endiget fich an beyden Seiten mit einem einfachen zwey- gliederichten Stiel, auf deffen Spitze eine Borfte fteht, Die Farbe ift blafsroth, bey einigen grünlich, das braune Eingeweide fcheint der Länge nach du, und endiget fich im dritten Gliede des Schwanzes, Er wohnt, obgleich felten, auf fandigten Ufern, vormemlich beym . Ausgang der Flüffe, Die Eyer haben gleiche Farbe mit dem Schilde, und man finder fie den ganzen Winter hindurch; im Aprill fängt man an die Organifation zu unrerfcheiden, und im May findet man die lebhafte Brut an der Mutter hängen, diefe aber ift halbtod, Mit den Hinterfüffen pflegt fie vorwärts zu fchwimmen, mit den vordern aber fich ftill zu halten, übrirens ift er nicht fehr lebhaft, In der Abbildung zeigt a den Bruftfchild, b den Schnabel, c das Auge, d die Fühlhörner, e die Lauffüffe, / die Afterfüle, g die Schwimmfüffe, b die < Abfchnitte des Schwanzes, z die Stielchen am Schwanze, k das durchfcheinende Eingeweide, - 57, Der cafpifche Krebs. Cancer (Gammarellus) trixapus. Pallas I. T. 2. p. 477. ®. 83. C, thorace laevi, pedibus 8 parium antrorfum verfis, natatorlis, | Es ift diefer Krebs der Garnäle ähnlich, aber nur doppelt fo grofs, wie der C. pulex; der Bruftfchild ift kurz, hinten tief ausgefchnitten, auf beyden Seiten an den Augen mit einer kleinen Spitze verfehen, oben glatt. Die Augen find groß, und ftehen dichter bey- fammen. Die Glieder der kleinen Scheere find platt, und linienartig, die Fühlhörner borftiz, . Zweiter Abf[chnitt. 113 die untern viere haben die Länge des Körpers. Man findet acht Paar nach a zu gekehrter Schwimmfüffe, fie find dünne, das Wurzelglied eylindrifch, das äuffere borflig und rauh, Der Schwanz ift länger, als der Körper, cylindrifch, binten dünner, und endigt fich mit vier länglichen, rauchhaarigen Blättern, .die noch ein fpitziges, kurzes in der Mitte haben. Das Weibehen führet ihre Eyer in einen gallerartigen Ballen an der Wurzel des Schwanzes mit fich herum. Man findet diefe Art häufig in dem cafpifchen Meerbufen, in den Mündungen des Jaik, der Wolga-und andrer Flüffe. 58, Der Hummeraat. Cancer (Gammarellus) homari. Fabric, Spec. Inf, sır. 7. Aftac. antennis pofticis bifidis, corporis fegmentis do:ıfo fübfpinofis, cauda fafciculata, fiylis fervatis. It. Norwag, Mant. 1. 332, 9. Fig. 2 — 8. Ström Acta Hafn. 10. pag. 5. Tab. 2. Cr dorfo carinato ferrato, Müller Zool, Dan, 197. 2358. C. macrourus articularis, doıfo carinato ferrato, fpinis caudae bifidis. Grönl, Arkfegianfoak. Bey diefem Krebfe haben die Abfchnitte des Schwanzes auf dem Rücken einige fchwache Dornen, auch ift er kielförmig erhöhet ; Am Ende fichen Büfchel und gefpaltene Dornen. Die hintern Fühlhörner find doppelt. | Man findet ihn im, Norwegifchen Meere, 114 Zweiter Abfchnitt, 59. Der Heringsaat. Cancer (Gammarellus) karangum. Fabric, Ic. Norw, d, 18. Iul, Spec, Inf. x. gır. 8, Mantiffa 1. 332. 10. Aflac. antennis pofticis bifidis porrectis, roftro füubulato, oculis globofis prominentibus, Der Bruftfchild geht in einen pfriemenförmigen Schnabel aus, und die Augen fichen wie groffe Kugeln vor; die hintern Fühlhörner find gefpalten, und vorwärts geftreckt. Bey “den REN hat das eırfte und zweyte Glied der Stielchen, worauf die hintern Fühlhörner ruhen, an der Spitze unterhalb eine Klaue; Fabricius vermuther, daß dies vielleicht die Zeu- sungsglieder feyn könnten, 60. Der Biegfame. Cancer Pexuofus. O. Müller Zool. Dan. p. 34. Tab. LXVI, Cancer macrourus pedibus pectoris duplice ferie, abdominis membranis quinque utrinque branchialibus, Müller Prodrem, 2352. | Tab. XXXIV. Fig. &. 9. Er ift durchfcheinend, glänzend von Farbe und fchön gemahlt. Seinem Bau nach verdiente er wohl mit dem obigen C, pedatus und oculatus eine eigene Gattung auszumachen, Der Leib ift lang, rund, und etwas gebogen, weich und kaum noch fchaaligt zu nennen; vorne ift er verengert, hinten zugefpitzt, weis, und auf dem Rücken hat er eine Reihe ftraligter Sterne. Die Augen ftehen fehr hervor, find fchwarz, unten umgekehrt kegelförmig, weifs, und mit durchfcheinenden braunen Adern gezierr. Unter den Augen fichen vier Fühl- hörner Zweiter Abfchnitt, 115 hörner von der Länge des Leibes, auf einer zweygliederichen kurzen Wurzel; das untere Glied an den obern Fühlhörnern ift rund, das zweyte nach der Spitze zu erweitert, worauf 'zwey lange Borften ftchen, deren äuffere die längfte il. Bey den untern Fühlhörnern find die Wuuzelglieder gleich, rund, und endigen fich in eine einzige Borfte, die aber länger it, als die obern. Jede Borfte befteht aus fehr kleinen Gliedern. -Zwifchen den Fühlhör- nern fliehen die zwey kiefenähnliche Lamellen, welche fadenförmig, weils, aım.Winkel der äuffern Spitze gedornt, am innren Rande mit hellrorhen Haren gefäumt find. Die Freß- fpitzen find den untern Fühlhörnern ähnlich, aber nur halb fo lang. Die Hände beftehen aus fünf dicklichen Gliedern, ohne Finger und Klaue.. Auf jeder Seite ftehen jneun Füffe; wovon die drey erften Paare Schwimmfüffe find, beftehen nur aus zwey Gliedern, deren unteres faft ringförmig, das äuffere dreimal länger it, an der Spitze ausgelchnitten, worauf eine lange gegliederte haarigte Borfte ftieht. Die fechs hintern Paare find Lauffüffe, vierglie- drigt; das Wurzelglied esweitert fich etwas, das zweyte ift fichelförmig, das dritte länglich, das vierte verlängert, fich in eine Klaue, Zwilchen diefen Füffen hängt beym Weibchen ein gekrümmter Eierftock an der Bruf, Unter dem Balsche fteht eine Reihe von fechs häutiger Schwimmfüffe. Der Schwanz hat fechs längliche Floffen, die Ränder find mit parallel lie- genden Härchen befranzt, und oben mit Sternchen gezeichnet. Man findet ihn fehr felten im Meerbufen zwifchen Falfrien und Laland, 116 Nur Zweiter Abfchnits, 2. Garneelaffeln mir getheiltem oder gegliedertem Rückenfchilde, 61, Der Flafchenkrebs. Cancer (Gammarellus) ampulle. x Phipps Ir. pag. ror, tab, ız. fig. 3. C. en ee artieularis, corpore ovali, pedibis quatuordecim fimplieibus, laminis femorum poftici paris oyato - fubrotundis, Fabric. Spee. Inf. sı5. Gammar, r, C, manibus adactylis, pedibus quatuordecim, femo- ribus pofticis compreffo dilatatis, Mantifs, 1, 334. no, 2. Tab. XXXV, Fig. r. Diefes fonderbare Thier wurde aus dem Magen eines Seehundes genommen; er if länglich eyrund, er etwas punktiert, beftcht aus vierzehn Gliedern; das erfte davon ift der Kopf, die fieben folgenden machen den Brufifchild aus, und die fechs lezten bedecken den Schwanz, Der Schild des Kopfs verlängert fich zwifchen den Fühlhörnern kegelförmig, und hängt fpitz herunter. Die vier Fühlhörner find pfriemenförmig, gegliedert, einfach, zehnmal kürzer, wie der Leib, Die vierzelm Füffe find einfach, haben ER Klaue. Die Hüften des hintern Paares find hinten fpitz, und haben eine halbrunde, ganze, groffe, vier Linien lange Platte. Der Schwanz hat fechs Blättchen, die am lezten Gliede gelpalten find, die Zipfel find lanzenförmig, fpitz. Der Schwimmfüfe find zwölfe, doppelt, pfriemenförmig, mit langen Haaren eingefaßst, die hinreren find hinterwärts gekehrt. Die Größe diefes Kırebfes it fehr verfchieden, man finder ihn bald einen, bald auch wohl zwey Zelle lang, Der Leib ift grofs, aufgeblafen,, wie eine Flafche, und fat weifs. | Das en ift die Nordfes, ” Zweiter Abfchnitt, : 117 02% Der Sonderling. Cancer (Gammarellus) nugax. { Phipgs Is. Bor, 102, tab, ı2, fg.2. C. nugax, macrourus, artieularis, pedibus quatuor- decim fimplieibus, laminis femorum 6 pofteriorum dilatatis (ubrotundo - cordatis, Muf! Banks. Fabric, Spec, Inf, 516. Gammar. 2. manibus adactylis, pedibus quatuordecim, femoribus fex pofticis compreflo dilatatis, Mantifs, 1, 334. no. 2. Tab, XXXV, Fig. 2. Diefes Thier wurde nicht weit von der Infel Moffea aus der See gezogen, Es if länglich, an den Seiten platt gedrückt, auf den Rücken rund, glatt, anderthalb Zoll lang, befteht aus vierzehn Gliedern, das erfte ift der Kopf, fieben machen den Rückenfchild, und fechs den Schwanz aus. Die vier Fühlhörner find pfriemenförmig, vielmal gegliedert, die obern fechsmal kürzer, als der Leib, gefpalten, mit on groffen gemeinfchaftlichkem Wur- zelgliede, der innre Zweig ift nur halb fo lang, als der äuffere, Die unteren find einfach, doppelt länger, als die oberen. Die vierzehn Füffe find einfach, haben eine Klaue, die etwas krumm ift. Die Hüften der fechs Hinterfüffe haben eine halbrunde, herzförmige, uingsherum glatte, groffe, drei Linien lange, blätterartige Platte. Der Schwanz | hat an der Spitze zwey längliche, fumpfe, kleine Blättehen; der Schwimmfüffe find zwölfe, doppelt, lanzenförmig, . die hinteren rückwärts gekehrt, dafs man fie leicht für Anhänge des Schwanzes halten könnte, Das Vaterland ift die Nordfee, @2 118 Zweiter Abfchnitt, 65. Der Pfützenkrebs. Cancer (Gammarellus) paludofus. ©. Müller Zool, Dan, p, ro. tab. 48. fig. r — 8. Cancer corpore carinato, pedibus branchialibus, cauda filiformi, ovariis filiquofis. Tab. XXXV. Fig 3, 4. 5. - Diefer Krebs ift dem C, ftagnalis fehr ähnlich, auch kommt er in vielen Stücken mit den C. falinus überein. Der Kopf it kuglicht, und hat oben zwey borftige Fühlhörner, welches in den Vergröfferungen Fig. 4 und ; leicht zu fehen ift, Zwifchen denfelben ftehen auf der Scheitel zwey fchwarze Punkte dicht nebeneinander, als wären es Ozellen. Die Augen an den Seiten treten aus einer Röhre hervor, Aus der Stirn erheben fich zwey Hörner, die nicht bey beyden Gefchlechtern gleich find. Das Wurzelglied it bey beyden RR: und abgeftutzt; aber die Spitze hat beym Männchen einen gebogenen Rand, eine Reihe ‚Seitenzähne und. eine lange RR Klaue; beym Weibchen fehlen die Zähne und die Klaue ift ‚fehr klein, Der Leib ift beichaalt,- durchfcheinend, platt, gebogen, hat zwölf Abfchnitte auffer. den Hals und der Wurzel des Schwanzes. Der Schwimmfäffe giebt es eilf Paare, die aber nicht wie beym C, ftagnalis aus drey häutigen gleichen Lamellen zufam- mengefetzt find, fondern jeder befteht aus vier ungleichen Lamellen, die in einem kleinen Knochen eingelenkt find, und bey der Wurzel auf einander liegen. Das erfte Glied am Bauche ift meift rund, am Rande durch kleine Zähne fägeförmig, die eine lange Borite haben; das zweyte ift eyrund, unbewafnet; das dritte fteht diefem zur Seite, it gıöffer, dreyeckig, am Vorderrande gebogen fägeförmig, ohne Boıften, am Hinterrande unbewafner, unten aber hat es ftarke Borften, deren vier mit kleinen Zähnen bewafnet find; das vierte 1 endlich it eyrund, gröffer als das zweyte, alle Ränder find mit Zähnen und’ langen Borften I befetzt, Die eifte Lamelle ift weils, die übrigen find braun. Innerhalb den F üfen fichen Zweiter Abfchnitt, 119 beym Männchen Fig. 4 zwey häutige Werkzeuge vor, die an der Spitze breiter, etwas bogigt abgeftutzt find; zwifchen den Häuten fcheinet ein gabelförmiges Knöchlein durch. Beym Weibchen Fig. 3 hängen an deren Stelle zwey längliche röhrenförmige platte hülfenförmige Eyerföcke hervor; fie beftehen aus einer durchfcheinenden Membrane, zwifchen welcher bey den meiften fieben fphärifche Eyer in einer Reihe liegen. . Der Schwanz ift faft länger als der Leib, fadenförmig, rund, gegliedert, biegfam, überall gleich, dunkel, an der Spitze scfpalten, die Stränge find pfriemenförmig, .an den Seiten mit Borften befetzt. Man findet ihn in Grönland in Sümpfen. "64. Der Poduruskrebs. Cancer (Gammarellus) podurzs. Müller Zool. Dan. p. 59. tab. 116. fig. ı — 6. Gammarus corpore als duodecim, manibus quatuor adactylis, pedibus octo, ah duobus caudae penuluimis fpinofis, Tab. XXXV. Fig. 6. 5 Der Kopf ift vorne verengert, unterhalb am Hinterrande fteht ein rother Fleck. ‘Die Augen find in die Guere eyıund. Der Leib ift cylindrifch, etwas zufammengedrückt, und hat zwölf Ringe, auf jeder Seite des fiebenten, achten, neunten und zehnten Ringes fteht ein roher Fleck. Die vier borftenähnlichen Fühlhörner ftehen auf Stielchen, und endigen fich in eine federartige Borfte; die hinteren find kürzer, Die Arme haben Scheererr ohne Dau- men, fie find eyrund, am innrew Rande behaart, am Ende fteht eine kurze Klaue. Die vier Paar Füfle find rückwärts gekehrt, vorne und hinten hasrig. Der Schwimmfüffe fliehen fünf Paar unter dem Schwanze; die drey erften Paare beflelien aus einem kurzen Gliede und einer doppelten federartigen Borfte, wie bey den verwandten Aıten. Die hinterm vier Paar find unter den zwey vor den lezten Gliedern eingelenkt, ar der Spitze ahgeflutzt, die zwey vor a3 120 Zweiter Abfchnitt, dem letzten Gliede find am Hinterrande mit Haaren eingefafst; das letzte hat zwey fußsähn- liche Anhänge, die dem letzten Gliede des letzten Schwimimfuffes ähnlich find, Er ift im Seemoos im Oberfundfchen Mecıbufen gefunden, 65, Der Verftümmelte. Cancer (Gammarellus) mutilus. Müller Zool, Dan. p. 60. tab, 116, fig. r — ı1, Gammarus corpore articulis decem, brachiis quatuor, fecundo pari chelato, pedibus octo, Tab, XXXV, Fig. 7. Der Kopf wird vorne fchmaler; hinten und unten am Seitenrande fteht ein rother Fleck. Die Augen find wie ein fchwarzer Punkt. Die vier Fühlhörner find etwas mehr als halb fo lang wie der Leib; die hintern Fühlhörner find etwas kürzer; an der Wurzel der gröffern Borfte ift eine kleinere angehängt, wie beym C. pulex. Der Leib ift eylindrifch, an den Seiten platt gedrückt, in zehn Abfehnitte gerheil, Am hintern Rande eines jedem, die beyden letzten am Schwanze ausgenommen, fieht ein rorher Fleck. Das erfte Paar der Arme ift ohne ‘Scheeren, gleichlam wie verffümmelt, Frefsfpitzen ähnlich, aus drey behaarten Glie- dern beftehend, wovon das Mittelfte am innern Rande fägeförmig, Das zweyte Paar der Scheeren hat eine Klaue ohne Daumen. An den Seiten ftelien vier Paar Füffe, die erften zwey Paare find kürzer und nach vorne zu gekehrt; die hintern zwey Paar rückwärts. Der After- fälle ind fünf Paar; die erften zwey Paar haben en einziges [chr kurzes Glied, und endigen fich in eine doppelte federartige Borfte, Von Men hintern drey Paaren ift jedes Pers geftaltet, alle find zweygliedrig ; das obre Glied beym erften Paare ift einfach, das andre hat zwey Lamellen, die länglich und am Hinterrande gezahnt find. x Beym zweyten Paare if das obre Glied hinten zweyzahnig, unten wie beym vorigen, Am dritten Paare ift das eılte Zweiter Abfchnitt, 327 Glied einfach, fehr kurz, und endigt fich in zwey anı Rande behaarte Blätter, Der Schwanz ift finmpf, die vier letzten Glieder find am Rande domigt. Man hat ihn am Ufer der Farroe Infel gefunden. 66, Der Sumpfkrebs. Cancer (Gammarellus) fagnalis. Lin. Syft. Nat, 87. C. macrourus artieularis, manibus adactylis, pedibus patentibus, cauda cylindrica, bifida, “Faun, Suec, 2043, Fabric, Syff. Ent. 419. 5. Spec. Inf, 518, 10, Mantifs, 1. 335. 9, 10, Müller Prodr, 235r. Pennant Brit, Zool, 36, ©. Fabric,-Faun. Grönl‘ 247. n. 224, Schäf, Monogr. Apus. Der Fifehförmige Kiefenfußs, Tab. XXXV. Fig. 8 bis 10. Diefer kleine Krebs heifst in Grönland Teizfım - illaerkei, Linne äuflert den Zweifel, ob er vielleicht die Larve eines Tagthierchens fey; allein mehrere Bemerkungen habem gezeigr,, dafs: er wirklich zum Krebsgefchlecht gehöre. Er fichet einem kleinen Fifch nicht unähnlich» und wird deshalb vom Schäfer der fifchähnliche Kiefenfufs genannt. Die Länge ifi fa eim Zoll. Der Kopf ift platt gedrückt, doch an a Seiten etwas gewölbt, Die Augen firhen zur Seiten unter den Fühlhörmerm auf kleine ıunde rörhliehe Stielchen ‚, und find. braun, die Fühlhörser haarförmig, fichen horizontal vor der Aumpfer Strm Vem Kopf bis nacht dem' Munde hängen zwey kurze, an der Wurzel weich:, am der Spitze borfenartise, röhren- förmige Stielchen perpendikulär herunter Neben dem: Munde fichen- zwey fehr kurze Füh- leschen, Der Leib if fals fadenförmig, dicker, wie der Schwanz, zumal vorne. Eı befichtr aus zwölf Gliedernz; unter dem eilf erfierm Ache unter jedem. ein. Paar Füffe, die aus zwey 122 / Zweiter Abfchnitt, Gliedern beftehen; das unterfte ift etwas platt, und das zweyte oder die Spitze ift gefpa'ten, wovon der innre Theil rauch und Liätterartig, der äuffere länger und bodleiie ift; der Rückenfchild ift gewölbt, Am zwölften Gliede des Leibes ftehen unten zwey kleine weiffe Kügelchen, zwifchen welchen der runde Eierltock fich nach hintenzu erfireckt, Der Schwanz ift ohngefähr halb fo lang, als das Thier, befteht aus fechs Gliedern, wovon die vier erfien unrer fich gleich, die zwey letzten aber erwas länger find; er endigt fich in zwey Borften. In der Gegend des Hinteren fieht man . Kugelchen von der Gröffe eines Senfkorns, wel- ches roth, goldglänzend, an den Seiten aber gelb ift. Vielleicht ift dieles . weibliche Zeu- gungsglied, da man bey .dem Männchen anftatt deffelben ein angelförmiges Glied, und auch keinen Eierftock finder. Das Weibchen ift kleiner, Er fchwimmt auf dem Rücken, wie die Wafferwanzen; auf Teichen, die von der Sonne befchienen werden, findet man ihn häufig auf der Oberfläche des Waflers. Oft läffer er fich in die Tiefe herab, kommt aber gleich “ wieder in die Höhe, fo bald er den Boden berührt hat, Im Schwimmen -bewegt er alle feine Füffe zugleich. Im Auguft findet man die Eierltöcke voll weiffer, eich Moleculorum, Er ift die gewöhnliche Speile der Endten. Die Farbe der Stirn ift rörhlich, mit einem fchwar- zen Punkt; der Rücken ift braun, der Bauch blutroch, die Füffe und Borfien des Schwanzes find weifslich, | Um fich eine recht deutliche Vorftellung von diefem Thierchen zu machen, fo zeigt Fig. 9. ein vergröffertes Männchen auf dem Rücken liegend. a ift der Kopf, 5b die auf Stielehen ftehenden Augen, c ein heller Kreis um den Augen, d zwey kurze fühlhornähn- liche Borften, e zwey gröffere Borften oder Fühlhörnmer, f hörnerartige Zangen, wie fie in der Mitten eine Dakrifhiken haben, am Ende aber breit und in eine Gabel auslaufen, g zwey dreyeckige Körper, die aus der Wurzel der Hörner hervorkonmen, kb ein rundliches Schild. chen, i ein Schnabel oder anfcheinender Rüffel, ii vier darunter liegende Körper, die das Maul ausmachen, k eilf Paar Kiefer oder Schwimmfüffe, wovon das erfte Paar / nur zwey- lappig, die übrigen dreylappie find; das ‚letzte Paar m ift viel kürzer, » der Schwanz, o die zwey erften Schwanzringe, die gröfler find, als die folgenden, p die kleine Höhlung am Anfange Zweiter Abfchnitt. 123 Anfange des Schwanzes, q kleine 'Gefäffe.am Männchen, die Tfich in ein doppeltes Gefchlechts- glied r endigen; Schäfer vermuthet, dafs es die Saamengefäffe find, s die rochgelben Schwanz- floffen, £ die Federchen, womit fie eingefafst find. Fig. 10. zeigt einige vergröfferte Bauch- ringe des Weibchen; @a die Ringe, b ein Säckchen .oder :Gebährmutter, .c die Oefnung deffel- ben, die eine Zufchliefsmuskel hat, .d die Eierfäckchen. Mau findet ihn in. Europa auf ftilltehenden Waflern, 67. Der Dickfuß. Cancer (Gammarellus) grofizes. Lin. Syfl. Nat. 80. Aftac, muticus pede antico fubulato, edentulo, longiffimo, craffiffimo. Fabric. Spec. Inf: 816.4. Gammar, longicornis, Iver Norweg. 258, manibus adactylis, an- tennis corpore longioribus, cauda obtufa, Mantif, 1,334. n. 4. Gronov. Zooph. 989. tab. ı7. fig. 7. Pallas Spicileg. Zool. Fafe. 9. 59. tab. 4. fig. 9. Onifcus volutator, Pantopp. le. T. 2. p. 334. Räger, Hopper, Fabric, Gen. Inf; Append. Gammarus craflipes. Tab, XXXV, Fig. ı1. Auch diefer Krebs hält die Mitte zwifchen den Krebfen und Affeln, Gronovius fand ihn zwar ohnweit Leyden in ftehenden Graben, allein- fein Aufenthalt it doch eigentlich in der See. Er wälzt fich auf eine bewundernswürdige Weife auf der Oberfläche des Waflers, indem er über Kopf fchiefst, und mit feinen langen Fühlhörnern hinter und vor fich fchlägt, Daher kann man ihn ganz fchicklich volutator, gyrator oder natator nennen, Rajus hat diefe Garneelaflel in feiner hift. Inf, p. 43. fehr deutlich befchrieben, und ihn die gehörnte Seelaus venannt. Es ift auch nicht zu zweifeln, dafs der Onifeus bicaudatus Linn. eben diefer Krebs fey, da er, vielleicht bey einem Böckenen Exemplar, die langen Fühlhörner für Schwänze R 124 Zweiter Abfchnitt. gehalten hat, Gronovius hat nachher in feinen Zoophyl, Fafe, U, p. 232, n, 989, noch ehe die Mifeell. Zoolog, des Hin, Pallas herauskamen,‘ diefen Krebs genauer befehrieben, und ihn nach einem von Hrn, Pallas bekommenen Exemplar abbilden laffen. Diefen hat denn nachher Linn€ unter dem Namen C, groflipes in fein Syftem einverleiber, Der Leib diefes Krebschens ift nicht gänzlich einen halben Zoll lang, etwas gedrückt, linienförmig, oben etwas gewölbt, befteht aus fieben Abfchnitten, wovon die hinteren allmäh- lig gröffer werden, auffer den fiebenten, welcher kürzer ift, Der etwas unter fich gekrümmte Schwanz läuft fchmal zu, hat fechs Abfchnitte, wovon die zwey erften von gleicher Gröffe find, der dritte ift etwas länger, und diefe drey haben unten kleine Schwimmfüffe; von denen drey übrigen kleiner werdenden Gliedeın, haben die erften zwey an jeder Seite einen gabelförmigen, und das das letzte Glied einen einfachen Stachel, Alle diefe Spitzen find mit ‚dem Schwanze felbft wie abgefchnitten. Der Kopf ift etwas breiter, als der Leib, und trägt zwey Tühlhörner, die länger, als das ganze Thier, auch aufferordentlich ftark gebildet find, Das eıfte und zweyte Gelenk deifelben find ganz kurz, aber fchr dick, oben nach der Länge dunkelgün und weils gefleckt, Das dritte it leng und dick, meift rund, hat oben eine braune Binde mit einem blaflen Rande, in welcher verfchiedene fchiefe, blaffe Punkte ftehen. Das vierte Glied ift dünner, oben ganz grau, und zw äufferft fulgt eine pfriemenförmige Spitze, die wie eine Lerchenklaue geftaltet it. Zwifchen -diefen groffen Fühlhörnern ftehen- noch kleinere, die halb fo lang find, wie der Leib, Eu aus zwey Gelenken und einer dün- nen Borftenfpitze beftchen. Es find fieben Paar Füffe vorhanden. . Die vier vordern Paare find parallel, vorwärts gekehrer, das erfte Paar ift kleiner, das zweyte dicker, als die übri- gen; die drey hinterften Paare find nach auffen, und hinterwärts ER werden allmählig gröffer, auch find fie auf der rechten Scite gröffer, als auf der linken, welches auch an den Squillenähnlichen obgleich RRRSEIA EN wahrgenommen wird, Die Farbe ift obenher grau- gelb und dunkel gemifcht, unten weißlich;. die Schwanzfioffen find [chwärzlich; die Länge des Körpers beträgt drey, des Schwanzes zwey, und der Fühlhörner fechs Linien, i Man findet ihn im Europäilchen Meere, Zweiter Abfchnits, 125 68, Das Krebfchen. Cancer (Gammarellus) cencellus. Fabric, Spec, Inf 516. 3. Gammar. manibus quatuor monodaetylis, pedibus fedecim, Mant. 1. 334. N. 3. Pallas Spicileg. Zool, Tafc. 9. 53. tab. 3. fig. ı 5. Onifeus cancellus; und in der deutfchen Ueberferzung Onifeus muricarus, | Tab, XXXV. Fig, 12, Diefes fchöne Thierchen if auffer Sibirien nirgends gefunden, wenigftens von nieman- den bemerkt worden, Man findet es im öftlichen Sibirien im Lenaflufs; am häufgften und gleichfarm einheimifch ift es in der Angara und im See Baikal, woraus die Angara Aliefst, ‚So bald das Eis aufgeht, fieht man diefe kleinen Krebfe in folcher Menge, dafs die Forellen und Enten ihre überflüffige Nahıung daran finden; am meiften findet man alsdann die Magen der Forellen davon angefüllet; hingegen fetzen fie fich auch dafür wieder an ihre Kiefern, und nagen daran, Auch fetzen fie, fich an alles Aas, auch an das Leder, was die Gerber an) wäflern. Steller-fagt zwar, dals fie auch von den Menfchen gegeflen werden, allein dies if wohl eine Verwechfelung mit den Garneelen, Gekocht werden fie gelbroth, in Brantewein etwas blaffer- Pallas hat fe in der Angora noch im Julio, obgleich fparfamer, gefunden: gegen den Herbft verlieren fie fich immermehr. Steller nennet fie fguillam fInviarilem oder phryganeam fluvii Angara, Sie fchwimmen wie die Wafleıflöhe auf der Seite, und Kriechen, wenn fie fich an etwas anhalten, oder anf das Ufer gerathen, mit untergekrümmten Schwanze; fpringen auch, wenn man fie berührt, ziemlich hoch, und find überhaupt unter den Gar- neclaffeln die ftärkften und rüftigften, Die Gröffe hält die Mitte zwifchen der Garnäle und dem Waflerfioeh, mit dem fie die gröfte Achnlichkeit-hat, Der Kopf ift glatt, mit einer Dornfpitze auf jeder Seite unter dem Auge; diefe find mondförmig und klein, an den leben- R2 136 |), Zweiter Abf[chnitr, den fchwärzlich, und ftehen dicht an den groffen Fühlhörnerm, Diefe gröffern, dicht anein- ander ftehende Fühlhörner haben aufler der aus zwey und zwanzig Gliedern beftehenden bor- ftenähnlichen Spirze noch drey Gelenke; wovon das: unterfte am dickften if. Die darunter ftehender kleinen Fühlhörner find viel kürzer, und haben ebenfalls drey flärkere Gelenke und die Borfte, die nur aus zehn Gliedern zufammengefetzt ift; am unterften Gelenke fteht unten noch eine kleine ftumpfe Spitze, und zwifchem den Fühlhörnern if der Kopf felbt zugefpitzt. Am Maul flehen' zwey kleine Fühlfpitzen und. ein: Paar Klauenfüfschen. Der Körper ift an den: Seiten: platt, und: beftehr aus: fieben: Einfchnittem oder Schalen, die em Rande etwas eckig, auf jeder Seite mit einer kegelförmigem Dornfpitze verfehen, und am Bauch mit einer abgefonderten: rundlichen: Schuppe gerandet find.. Am: fünften: Abfchnitte find die Dornfpitzen gröffer,, und ftehen etwas höher; am: vierten: find: die Seitenfchuppen am gröfsten, an dem drey fo'genden: kürzer, an den vordern aber fchmäler, Der Schwanz befteht aus fechs Ein- fchnitten;,. die zwey erften haben: Dornfpitzen, wie die Schalen: des: Leibes, aber keine abge- fonderte Seitenfehuppen;, die übrigen: fallen: immer kleiner, und die drey letzten haben die Schwanzftacheln: an fich; Die vordern vier Paar Füffe find vorwärts gerichter, und am Bauche felbft innerhalb der Seitenfchuppem eingelenkt, Davon find die erften zwey Paar mit anfehn. lichen: einklauigtem Fangfcheeren,. wie: bey. den Garneelen, verfchen, an welchem die Klaue gegen einen: fein. gezahnten Rand anfchliefst. Die drey Paar Hinterfüfe find an den Seiten" fchuppen: befeftiger und: rückwärts gekehrer; die Binteren werde immer gröffer ; ihre Schen- kel find platt und: länglich, in der Mitte mit einer Schwiele, wie ein Blatt, gezeichnet. Alle Füfe, die ohne Fangfcheeren: find,, endigen fich mit einer einfachen Kleue,. und dienen zum Kriechen., Unter dem: Schwanze find drey Paar dünne Floßbarte, am Ende har derfelbe drey Paar Stacheln: oder lange. Gabelfpirzen, wovon: zwey Paar aus einem: langen Gliede mit icharfen Kanten: und zwey daran: eingelenkten- Spitzen beftehen, Jie am: letzten Schwanzgelenke aber find’ am: kürzeften: und: einfach, und fitzen. unter einer doppelten: fpirzen Schwanzfchuppe. i Die Schale: des: ganzen: Infekts ift mit kleinen vertieften Punkten: geftippele, die auf den Seiten am: häufigften: find. Die: Farbe: il bey Lebendigen: weilsgrau, zuweilen: ins grünliche fpielend;. Zweiter Abf[chnitr. a in Weingeift werden fie gelbroth, Die Länge beträgt ohne die Fühlhörner vom Kopf bis zur Spitze des Schwanzes bey recht ausgewachfenen ohngefehr einen Zoll, acht und eine halbe: Linie Die Fühlhörner meffen fieben Linien,. die kleineren fünf und eine halbe Linie, der: Schwanz allein acht und zwey Drittel Linien, das Gewicht geht. bis. auf. ein halbes Quentchen:. Man findet ihn in den Sibirifchen: Flüffen.. 69,.. Die Heufchreckengarnäle. Cancer (Gammarellus) /ocuf«: Fabric.. Spec. Inf, 516. 5.. Gamm, manibus quatuior- adactylis, pedibus: quatuordecim; femoribus fimplieibus, Manz, 1. 334. 5. Pallas Spicileg, Zool. 9. 56. tab. 4. 8. 7.- Gesner aquatil. 894.. Tab. XXXVI, Fig. r. “ Diefe Gattung ift Bellons, Mouffers und Gesners_Seefloh, bey Ray hiß. Iaf 43.,. und wird von Linne mit. dem gemeinen Waffeıfloh der teutfchen Flüffe unter die Krebfe gezähle.- Im Linneifchem N. Syft.. har er. beyde Gattungen: durch die Zahl: der Füffe unterfcheiden: wol-- len,. und legt derjenigen Art, die er: loeufa: nennet,. achtzehn Füfle bey, die vier Fangfüfle: mitgerechnet, welche: vermuthlich: durch: eine. Irrung 'entftändene- Anzahl man: noch bey keiner" einzigen 'verwandten: Gattung hat: entdecken: können,. Noch-unrichtiger find die dafelbft bey’ der locuffa angeführten: Schriftfteller; denn die dabey citiert® Röfelfche Abbildung T. 3. Tab. 62. ftellet: doch: offenbar den: C. pulex: vor, fo wie auch: Frifch 7: Tab. 18:5; ja in der" zwölften: Ausgabe ift die Röfelfehe Abbildung fo gar bey: beyden;. nemlich bey locufta: und’ pulex: ange- führt, und eine’ Art kann fie doch nur vorffellen;: fo wie: auch die’ citierte Abbildung; in’ Sulzers Kennz. Tab. 23: Fig; 152; ebem: den: Röfelfchen C,-pulcx: vorftellet;- Die: fehlechte- Abbildung und Befchreibung de Klein: im feiner: Dub; circa: Lin; claf,. quadr,. ex: amphib;. | ur Bo ar 128 Zweiter Ab[chnitt, p. 36. tab. fig. 8. «. Z. könnte zweydeutig fcheinen, weil man aber in der Oftfee nur den pulex nicht aber locuffa häufig bemerkt, fo wird auch die Kleinfhe Abbildung auf pukx gehen ımüflen, fo wie die in Klein biß. pif. Mif. V. p.9, tab. 4. A, B,C. Folglich bleibt kein einziges Linnäifches citatum für locufa übrig; er mufs allo entweder die in der See gröffer fallende Pulexarren für Locufa gehalten, oder eine ganz unbekannte Zocufa gemeint haben. Ich befchreibe alfo hier unter den Namen Locuffa nicht die Linnefche, fondern die in Pallas Spicileg. Zool. Taf. 9. befindliche, und vom C, pulex wirklich verfchiedene Art; derer kein Schriftfteller erwähnt, als etwa Ray bif. inf, p, 44; der eine Seewaflerioh von der im füffen Waffer unterfcheider, und eine Abbildung beym Dadsnaeus pemptad,. p. 4. 76. eitiert, Diele Art hat Pallas nirgends als an den Holländifchen Secküften, felten in den Holländifchen Ka- nälen und bey Leyden im Rhein wahrgenommen, Am Seeftrande üeht man ihn vom cıften Frühling an in Menge zur Ebbezeit auf dem Sande bh hüpten, und fich unter das Seegras/und allen Unrath, den die See auswirft, verkriechen, Er ift gemeiniglich erwas oröffer, als die Süfswaflerfoh, hat einen dicken Kopf, und nicht fo fchlanke Geftal. Die ziemlich groffen Augen find weils. Die äuffern Fühlhörner find oft nicht viel kürzer, als der Leib, und beftehen nur aus zwey gröfferen Gelenken, und einer Borftenfpirze von dreyßig Gliedern. Die mittlern Fühlhörner find defto kleiner, und haben doch auffer der Borfte drey Gelenke, Am Munde fiehen zwey ziemlich dicke Fühlärmchen; der Leib befteht ans fieben, und der Schwanz aus fechs Ringen, und hat am Ende auf jeder Seite zwey Ga- belfpitzen, und in der Mitte zwey kleine einfache Spitzen. Der Füfle find fieben Paar, die vorderften find nach vorne, und die hinterften drey Paar EUER gekehrt. Das vorderfte Paar ift etwas flärker als die übrigen, doch obne Fangklauen; das zweyte Paar ift ganz klein, dünne, und wie gewunden, mit) einer ftumpfen Spitze. Die folgenden zwey Paare find dem vorderften gleich, nur etwas kleiner, und unter den Hinterfüffen ift das erfte Paar das kürzefte, . Bey jedem Fuffe fitzt ein kleiner länglicher Theil, nur am zweyten Fufspaar ift derfelbe zugefpitzt. Flofsbärtchen find unter dem Schwanz vorhanden, Die Farbe des Thiers ift im Leben grauweifslich mit einer dunkleren Rückenlinie; auch in Weingeift bleibt es weifslieh, Zweiter dbfchnitt, 129 70, Die Gammarelle. Cancer gammarellus. Pallas Spicileg. Zool. fafe. 9. 57. tab. 4. fg. 8. Gronov. Zooph. 999. Squilla cauda fubulata, bifida, pede utrinque antico chelifero, tribusque utrinque ultimis natatoriis. Bafter opufe. fubf 2. 31. tab. 3. fg. 7. C. pulex. Scop, Ent. carnivl, gır, m, 1136, Tab. XXXVL Fig, 2. 3. Mit Recht fondert Herr Pallas diefe kleine Garneelaffel vom C, pulex ab, obgleich fie von obigen Schriftftellern dafür ift gehalten worden; ihr Hauptunterfchied befteht darin, dafs diefe Art nur ein Paar Fangklauen, der Pulex aber zwey Paar hat, Pallas hat fie an den . Küften von Holland etwas feltener, als den C. locufa und pulex bemerkt, Gronovius pflegte fie jährlich im Februar in feinen Garten bey Leyden unter denen auf der Erden liegenden Planken zugleich mit dem Onif. afell. zu bemerken, obgleich der Garten anders nicht bewäf- fert ift, als dafs er am Kanal liegt. Die Gröffe ift wie C, Eulen, und die Geftalt flehet zwifchen C, pulex und locufa in der Mitte; er if fchlanker, wie diefer, und kürzer wie jener. Der Kopf ift kleiner wie beym Palex, die äufleren Fühlhörner find gröffer, als an beyden, und ihr zweytes Gelenke ift befonders anfehnlich, vierkantig, an der Obesfeite rauh punktiert; die mittlern Fühlhörner find fo klein, wie beym C. locußa; da fie hingegen beym Pulex nicht viel kleiner als die äuffern find, Unter den fieben Paar Füffen ift das vorderfte nur ganz klein, das zweyte Paar allein. hat groffe Fangklauen, wie der Wafleıfloh an vier Vorderfüffen hat. Das vierte Paar ift das kürzefte, und mir den folgenden,. die an Gröffe immermehr zunehmen, rückwärts gekehrt. Diefe Hinterfüffe haben eben folche platte Schen- kelblätter, als die Garneelaffein mit Dornfpitzen, Der Schwanz hat zwey Paar Gabelfpitzen, 130 Zweiter Abfchnitr, und ein Paar einfache Stacheln, auch dünne Flofsbärte, wie die übrigen. Lebendig if er grau n im Weingeilt wird er weifsgelblich, ‚getrocknet aber wird er fo roth, wie gekochte Garneelen, Fig. 2. zeigt die natürliche Gröffe. Fig. 3. die Vergröfferung. 71. Der Seefloh. Cancer (Gammarellus) pulex. Lin, Syf. Nat. 81. C, macrourus articularis, roftro acuto manibus adactylis, cauda _ attenuata fpinis bifdis, | Faun. Suec. 2041. Jr. Scan. ı25. auch Canc, locufa, Syf. mar. 82. Faun, Suec. 2042. Fabric, Syfl. Eur, 418. 2. Spec. Inf. 5ı7. 6. Mant. ı. 334. n. 6, Gammar. quatuor manibus adactylis, pedibus decem, | Degeer Inf. 7. 525. 4. tab. 33. fg. ı. 2. Squilla pulex aquatica, corpore compreflo, pedibus quatuor anticis chelatis, cauda fetis fex bifureis rerminata, O. Fabric, Faun, Grönl, 254. n. 237. Onifcus pulex cancriformis, compreflus extremi- tatibus attenuatis, pedibus quatuor anticis chelifermibus laevibus, antennis fummis longioribus, caudae dorfo {pinofo. Müller prodrom. 2366. Röfel Inf. 3. tab. 62. Sulz.. Keunz. tab. 23. fig. ı52. Frifch. Inf. 7. tab. 18. fg. 1. Klein bif. pife. Mif. 5. tab. 4. fig. A. B. C. Pennant Brit. Zool. p. zı. n. 33. Sıröm Sondm. ı, 188. Marfiue, Bomare V, 235. ; Zweiter Abfchnitt, | 131 Olaff. Ze. Il, T. r. p. 324. Maıflo. Scopol, Ent. Carn. 1137, Tab. XXXVL Fig. 4. 5. Diefe Garneclaflel kann leicht mit andern verwechfelt werden, wie Linne, Gronasins und mehrere es gerthan haben, um fo viel nöthiger ift es, dafs er genau befchrieben werde, Er erreicht oft die Giöfle einer Squille; gemeiniglich aber ift er an neunzehn Linien lang, und zwey Linien hoch. Der Leib it an dem Seiten platt gedrückt, oben etwas gewölbt, und da die Seitenlappen unten etwas abftehen, fo wird er dadurch vorne und hinten fchmä- ler. Auffer dem Kopfe und Schwanze hat er zehn häurige Glieder, die an den Seiten durch Seitenlappen, verlängert find; die one vier Glieder find die kleinten, von gleicher Gröffe, haben längliche Lappen, die zum Theil an den Hüften feftlfitzen; die Lappen der drey folgenden immer ein wenig an Gröfle zunehmenden Glieder find kurz, rund, vom Leibe abgefondert, und an den Hüften feftgewachfen. Die drey letzten gröften, unter fich gleichen, Glieder haben groffe, an ihnen feftfirzende, vorne runde, hinten eckige Lappen, Der Kopf ift ein wenig länger, als das folgende Glied, verengert fich vorne in eine runde Sin ohne Horn, hat auch keine Seitenblättchen, “Die zwey mondförmigen fchwarzen Augen fitzen an der Wurzel der Fühlhörner in der bloffen Schale fefl. Die vier Fühlhörner ftehen in die Höhe; die zwey obern find länger, faft fo lang, als fieben Glieder des Leibes, beftehen aus drey allmählig dünner werdenden runden Gliedern und einer feinen Borfte, an deren Wurzel noch eine feinere Nebenborfte ftcht; die zwey unteren find kürzer, aher dicker, mehr krumm, ihnen fehlt die Seitenborfte, dagegen haben fie an der Wurzel einen fehr kurzen Stachel, Das Badkıiek Maul unter dem Kopfe ift hinten und vorne mit zwey länglichen, an der Wurzel vereinigten Fühlerchen beferzt, an jeder Seite ftehen noch vier’ kleine zugefpitzte, unter denen die zweymal gezahnten Kinnbacken ftehen. Vom Maule geht der Schlund bis zum Darm, der wie eine fchwarze Linie auf dem Rücken durchfchei- net, und fich am zehnten Gliede endiget. | Sieben Paar Füffe ftchen- unter den fieben eıften Gliedern; die erften zwey Paar find fcheerenförmig, kürzer und dicker, als die übrigen S 132 Zweiter Abfchnitt, ’ haben drey runde, mit Haaren eingefalste Glieder, und eine eyrunde glatte Hand, die am hintern Rande fpitzig, mit Haaren eingefafst it, und einen beweglichen Finger hat; das erfte Paar ift nicht fo lang, und die Hand nicht fo dick, als das zweyte, und die Arme ftehen faft unter den Kopfe, Die zwey folgenden find wahre Füffe, länger, dünner, platt, mit Haaren eingefafst, viergliederich, mit einer fpitzen rückwärts gekrümmten Klaue; das fünfte und fechste Paar -find diefen ähnlich, nur werden fie allmählig länger und dicker, aber fie krümmen fich zurück, und haben gıoffe, platte, mit Haaren eingefafste Hüften, auch haben die zwey letzten Glieder zwey Stacheln, und eine weiche, weniger fpirze, am Rande nach der Spitze zu borftige Klaue, daher diefe Füffe wie zweyfadig ausfchen. Das fiebente Paar ift diefen ähnlich, nur kürzer, Unter den drey folgenden Gliedern fichen drey Paar am Bauche feftliegender, rückwärts gekehrter, zweygliedericher, dünner, fpitzer, glatter Schwimmfüffe; und hinter den lezten ift unten der Hintere. Zwifchen den Armen ftchen unten am Bauche zwey kleine Häutee Der Schwanz har drey Glieder, wovon die zwey erftch auf dem Rücken etwas gedornt find, unten haben fie an jeder Seite eine gabel- förmige Spitze, die am zweyten Paar kürzer ift; das dritte, letzte Glied ift länger, fchmaler, oben platt, an jeder Seite fteht eine kleine Spitze, und unten gleichfalls anftart dem gabel- förmigen Theil der zwey eıften Glieder; er endigt fich in der Mitte mit zwey lanzenförmi- gen behaarten Blättern, an deren Seiten ein gröfferes, zweygliederiches, an der Spitze ge- \ fpaltenes fteht, deren äufferer Zipfel länger if. Die Farbe diefes Thiers ift fehr verfchieden nach Befchaffenheit des Grundes, einige find dunkel grün, die meiften aber find braun, an- dere bräunlich ne blafs blau, wenige weifs, allzeit aber nur von einerley Farbe. Er hält fich fo wohl am Ufer des Meeres, als in Flüffen und Gräben auf, wo der Grund fan- digt if, Er fchwimmt bald auf den Seiten, bald auf dem Rücken; er bewegt feine Fülle und Floffen ungemein gefcehwinde ; ofs läfst er fich auch auf den Grund herab; w:nn die See ftürmifch if, verbirgt er fich haufenweife unter die Steine, Er frifst alles, was ihm vorkommt, vornemlich todte Fifche, Aas und Häute; auch greift er andre Seeinfecten an, und man fieht ihn oft feinen Raub herumtragen ; ja er veilchonet fo gar nicht fein eigues Zweiter Abfchnitt, 133 und andre verwandte Gefchlechter, und der gröflere frifst den kleineren, wenn er nichts anders hat. Er trägt, wie die Squillen, feineEyer unter den Schwimnmfüflen, und leot fie im Frühling. Er felbft dienet den Endten, Fifchen, Seeigeln, und andern Mollufeis zur Speife, auch foll zwifchen ihn und den gelbgefäumten Waflerkäfer eine Anthipathie feyn, daher die Ä s Grönländer in ein Wafler, wo diefer Käfer ift, einige Secflöhe werfen, da fie fich denn ge- meinfchaftlich aufreiben, Im Netze fieht man ihn nicht gern, denn er verdirbt daffelbe, wenn es nach den Forellen und Rödmagen nahe an dem Ufer geftellt wird, und frifse die darin gefangenen Filche. Macht man aber die unterften Mafchen aus Pferdehanren, fo foll er diefelben nicht zernaxen. Ob der Cancer pulex des Lime einerisy mit dem C. pulex des Scopoli fey, daran ift mit Recht zu zweifeln, weil der letzte allzeit im füllen Waffer lebt. 72. Die Sandgarneele. Cancer (Gammarellus) zrenarıns. Orr, Fabric, Fauna Grönl, 259. N. 234. Onifeus eancriformis, antice depreffiusculus, poftice carinato-fubferratus, pedibus quatuor anticis cheliformibus laevibus, anten- - nis fubaequalibus. Acta Hafn. X. 5. tab, 2. fg. 2 — 8. Diefe Garneelaffel hat viel ähnliches mit en C. pulex, und heifst in Grönland Kin. guk, Kingufak, Die Farbe ift afchgrau, die Länge hat acht Linien, die Breite ein und eine halbe Linie... Der runde Kopf endigt fich zwifchen den Fühlhörnern in eine kleine Spitze; die fschs erften Glieder, welche unter fich gleich und kürzer find, find oben etwas platt ge- wölbt, weder kielförmig noch fägeförmig, fondern die Schale alles ift fchwach ausgehöhlt; aber auf den fünf leenden Gliedern ift ein Rückenkiel merkwürdig, welcher, da er über jedem foigenden Gliede etwas vorfteht, eine kleine Säge bildet; es find auch ir Schalen diefer Glieder am hintern Seitenrande gebogen ; auf dem fiebenten Gliede des Leibes ift der So ; 134 Zweiter Abfchnitt, ftärkfte Hügel; auch find die Seitenlappen merkwürdig, die am vierten Gliede it die gröfste, herzförmig, am fünften ift der Unrerrand winklich, Die Augen find fchwarz, und mond- förmig, und die Schenkel find vorwärts gekehret. Er wohnt an fandigten Ufern, vornem- lich wo Schilf fteher. Sein Betragen kommt mit dem C, pulex überein, nur ift er nicht fo fehädlich, 73. Das Dickhorn. Cancer (Gammarellus) creficormis. Fabric. Sy. Ent. 415. 7. Spec. Inf. sır. 9. Aft. antennis pofticis bihdis, thorace arti- eulato, pedibus fexti paris longiffimis, Manr, 1. 332. ır, . Muf; Banks. Diefer Krebs ift in dem amerikanifchen Ocean zu Haufe; der Leib ift klein, und röthlich; der Schild ift länglich, halbeylindrifch, auf den Rücken gewölbt, vorne abgefturzt «hne Schnabel, gegliedert mit acht faft gleichen Gliedern. Die vordern Fühlhörner find län- ger, als der Körper, borftenartig, etwas dick. Der Bauch ift enger und hat fünf Glieder, Auf jeder Seite find acht Füffe, alle einfach ; das fechste ift doppelt fo lang, und die Hüfte fägeförmig, Der Schwanz hat fechs grade ausgeftreckte fadenförnige Stielchen. = 74. Die Strömifche Garneelaffel.. Cancer (Gammarellus) Prömianus. Ort. Fabric, Fauna Grönl. 261. n. 235. Onifceus cancriformis compreffus, pedibus qua- tuor anticis cheliformibus fubdentatis, antennis (ummis breuifümis. Zweiter Abfchnitt. 135 Act. Hafn. 9. 588. rab. 8. C. macrourus articularis, manibus adactylis, femoribus pofti- cis orbicularibus, fpinis caudae bifidis. Müller prodr. 2357. Diefe Garneelaffel hat den Herrn Ström zum Entdecker, und ift daher auch nach, m fo genannt; im Grönland heifst er Kingurkfoak- Tungiortok; Kingupik, | Er ift dem C, pulex fchr ähnlich, gememiglich aber gröffer und violet. Seinen Unterfchied hat Srröm in den Act, Hafın, 1, c, weitläufig gezeigt, Er ift etwas felten, 75. Die Dornhand. Cancer (Gammarellus) fpinicarpus. O. Müller Zool, Dan. p. 66. zab. 119. fg. ı — 4. Gammarus brachiis quatuor chela- tis, in fpinam productis, Tab. XXXVI. Fig. 6, 7. Er ift nur acht Linien lang, daher ift er bey Fig. 7. vergröffert vorgeftell, Der Leib ift platt, hat zwölf Ringe, wovon die vier letzten. zum Schwanze gehören, Die Ein- lenkung der Arme und Füfle wird von auffen durch acht Seitenfchuppen bedeckt. Die vier Fühlhörner find kurz, einfach, ftehen auf Stielchen, die Borften der hinteren find ein wenig länger. Die Augen find platt, fchwarz, punktirt, Er hat vier Arme; am erften Paare find die Scheeren fadenförmig, am innern Rande fägeförmig, ‚und endigen fich in eine beweg- liche gekrümmte Klaue, _ Innerhalb ift der Leib in einen Dorn verlängert, der länger ift, als die Scheere, Das zweyte Paar ift bauchigter; und. endigt fich in einen angelförmigen beweg- lichen Daumen, Er hat zehn Füffe, wovon die zwey erften Paare vorwärts die drey lezten Paare icewälls gebogen find, Unter dem Schwanze fichen acht Afterfüfle, die fich in eine zugefpitzte, doppelte, am Rande mit Haaren eingefafste Lamelle endigen, Das lezte Glied des Schwanzes verlängert fich in einen unten ausgehöhlten Stachel, | Man hat ihn am mitternächtigen Ufer der Infel Siäland gefunden. S3 136 | Zweiter Abfehnitt. 76, Der Mönch. Cancer (Gammarellus) fedentarins. Forfkäl Defc. animal. n, 59. C. fedentarius macrourus, artieularis, manibus adaetylis, Tab, XXXVI, Fig. $. Die Farbe ift glafsfarbig, gelblich; der Kopf falt kegelförmig, grade, vorne erwas platt, neben der Scheitel ausgerander, an den Seiten des Mundes fteht ein kleines, augen- ähnliches Kügelchen, und über diefes ein grader Cylinder, der ein Auge trägr; follre dicfes Thierchen vielleicht zwey Paar Augen haben? Die borftenäbnlichen Fühlhörner haben nur die Länge der Cylinder, und ftehen an ihren vordern Rand. Der Bruftfchild ift oval, und fie- benmal gegliedert; der Schwanz geht fchmäler zu, ift zufammengedrückt, und hat dıey runde abgeftutzte Glieder, die auf jeder Seite einen Dorn haben. Zwey fchmälere Glieder, die an den Spitzen zweylappig und fcharf find, bilden die Spitze. Er hat zelın Paar Füffe; unter jedem der fieben Glieder des Biuftfchildes fichet ein Paar, welche keinen Finger haben, ausgenommen das fünfte Paar, welches viel dicker und länger it, als die übrigen, mit platt gedruckten Hüften, die an der Spitze einen Dorn haben; Die Handwurzel if keulförmig, die Scheeren meift eyrund, etwas aufgetrieben, die Finger fchr krumm, inner- halb mit einem Zahn verfehen. Das letzte Glied der erften vier Paare ift borftenähnlich, ge- krümmt, End länger als bey den letzten unter der Bruft ftehenden Füffen, obgleich diefe immer an Gröffe zunehmen, und unten eine fpitze, dreyfache, ovale Schwimmhaut haben. Unter den drey Schwanzgliedern ftehen die übrigen drey Paar Füfle, die nach. der Spitze des Schwanzes zu immer kleiner werden, und an üch kurz find, Eh ovalen hmtähnlichen Hüften und krummen ausgehohlten Schienbeinen. Der Aufenthalt it im mittelländifchem Meere. Es ift diefes Krebschen befonders merkwürdig wegen der Geftalt der Augen, und Anzahl der Füfle. Auch ift fein Haus von fonderbarer Struktur, etwas würflich, aufgetrie- ben, runzlich, gallertartig, an beyden Enden ofien, In diefem fitzt er in gekrümmter Stel- Zweiter Abfchnitt. .. -137 lung, verändert oft feinen Ort, legt auch feine Eyer gleichfam in diefe Wiege ab, die Jun- sen aber werden herausgetrieben, 77, Die Cicadengarneele. Cancer (Gammarellus) cicada. Os, Fabric, Faun. Grönl, 258. m. 223. Onife. cancriformis, compreffus fere linearis manibus quatuor [puriis, antennis fummis breuioribus, caudae dorfo laevi, Dicfer heifst in Grönland Kingungoak - aukpilarrok, Die gewöhnliche Länge ift fünf Linien, und eine Linie dick; er ift dem C. pulex ähnlich, doch ift der Leib vorne breiter. Die Farbe ift überall fchön röthlich, die Augen find blutroth, und der über !den Rücken herunterlaufende durchfcheinende Darın ift dunkel, Die vier aufrechssgehenden Fühlhörner haben drey Gelenke, nemlich die Wurzel, und die borftige Spitze; die obern zwey Fühlhör- ner find. kürzer, und unten dicker. Die drey vordern Glieder des Leibes find gleicher Gröfle, das vierte ift gröfler, die drey folgenden noch giöffer, unter fich gleich. Die vier- zehn Füffe find insgefammt glatt, etwas gedrückt, nicht haarig, auffer die fechs Schwimm- füffe unter dem Schwanze, Die vorderften zwey Paar Fülfe find die kürzeften, fiehen zwar an dem Ort, wo fonft die Hände fichen, aber fie find fehr dünne, fadenförmig, platt und kurz; das erfte Paar ift das kürzefte, am Ende ftumpf, mit einer kleinen Klaue, das zweyte Paar ıft dünner, länger, am Ende mehr wie eine Scheere aufgeblafen, mit einer beweglichen Klaue. Das dritte und vierte Paar ift länger, haarförmig, an der Spitze mit einer kınmmen Klaue. Die drey folgenden Paare find nach hinten gekehrt, haben breite etwas runde Hüf- ten, find dicker und mit einer, fchärfern Klaue verfehen, Die drey erften Schwanzglieder find länger, wie die Glieder des Leibes, aber fchmaler, und unter fich gleich. Das vierte Glied ift auch glatt, ohne Dornen oder Haare, Das letzte ift klein, eylindrifch, glatt, und endigt dich in zwey zweygliederiche Theile, wovon das letzte Glied kurz, zugefpizt und 138 | Zweiter Abfchnitt, mit Haaren befetzt it. Unter den äuffern Theil des Schwanzes ftehen noch vier gefpaltene Theile, welche den Schwanzblättern ähnlich, nur etwas länger find, Eine gröffere Varietät, deren fchwarze Augen einen blutrorhen Bogen haben; die Fühlhörner find fich faft gleich, doch find die obern etwas kürzer, und haben drey Glieder, die untern aber haben derer vier, im übrigen ift fie dem obigen gleich, Er wohnt in der offnen See, felten unter Seemoos, am häufigften em Ausflufs der Bäche auf dem fandigten Grunde, doch findet man ihn nicht häufg. Er pflegt, wie die vorigen, auf der Oberfläche des Wäflers zu fchwimmeı , und wenn er untertauchen will, fo liegt er ruhig, da er denn durch feine Schwere herunterfinkt. Zuweilen findet man zwey an einander, auf der Obeifläche des Waifers, Mit dem C, pulex, der fein Feind ift, gefeller & fich nicht gern, Allein gegen einen andern Feind ift er nicht fo vorfichtig; denn der Bero@ kommt ihm fehr nahe, und erhafcht ihn mit feinen Fühlfpitzen, Er liebt vor allen das Blut, denn wenn ein Phokas getödter it, und fein Blut am Ufer fliefst, fo verfammlen fich dafelbft diefe Thuerchen fo häufig, wie die Miftkäfer beym frifchen Pferdemift. 78. Der Sägerücken. Cancer (Gammarelkus) ferratus. ; 2 w Ott. Fabric. Faun. Grönl. 262. n. 237. Onifeus cancriformis ventricofus, dorfo cari- nato-ferratus, roftro corniformi deflexo, manibus duobus fpurüs, antennis fummis fublongioribus. Grönl, Kingungeak - kappinartolik. Diefer ift vier Linien lang, zwey Linien breit, und eben fo dick. Die erften fieben Glie- ‚der, welche den Rückenfchild ausmachen, find an den Seiten bauchig, der hintre Theil aber ift zufammengedrückt, und der Rücken kielförmig erhöhet, an den vier erften Gliedern glatt, aber Zweiter dbfchnitt, 19 an den lechs folgenden fteht eine heise nach hinten zu gebogene Spitze, fo. dafs der Reken fägeförmig erfeheint. Der kleine Kopf endigt ich an der Stirn in eine fchwache Spitze, die doch aber etwas länger ift, als die auf dem Rücken, und fich zwifchen den Fühlhörnern etwas herun- ter biegt. Die vier Fühlhörser, von welchen die obern etwas länger find, Kan allmählig dün- ner, und endigen fich in eine Borfte, Die Augen fehen aus wie zwey ethobne fchwarze Punkte, “und firzen in der Schale feft. Die Schale’des Leibes ift etwas härter, wie bey den übrigen Arten, und fie fchliefsen fo feft auf einandeg, dafs man fie für eine einzige halten follte, Die drey erften Glieder find klein; die kurzen Arme halıen falfche Scheeren, und da fie fehr unter dem Leibe zu- rückgezogen find, To ift nur die Spitze ee ziemlich groffen Klaue fichtbar. Die zwey folgenden Paar Füffe find etwas länger, dünner, und endigen fich in eine Klaue. Die drey folgenden Paare find etwas dicker, kürzer, und nach hinten zu gekehrer. In der Gegend des Mundes ftehen unten zwey ausgehohlte hautförmige Theile; die fechs Schwimmfüffe unter dem Schwanze find fpitz; die erften zwey Schwanzglieder find auf dem Rücken weniger kielförmig erhöhst, aber jedes ift an den Seiten mit zwey Spitzen bewafnet, Die Floffen am Ende des Schwanzes find Seht fpitzig. Der ganze Leib ift weils, und faffrangelb bandiert, die Spitzen anf dem Rücken find weils; die weiffen Fühlhörner haben am Ende einen gelben Gürtel; die Vordeifüfle find weils, die hintern "und der Mund gelb, fo dafs er ein fchönes Anfehen hat. Er wohnt in der Tiefe, macht artige inge im Wafler, fchwimmt auch een vorwärts, da er dann die Fühlhörner und Füfle ganz unter den Leib zu verbergen pflegt, fo dafs man nichts als den Leib und die Stacheln des Rückens fieht, daher man ihn beym eıften Anblick für eine Mufchel halten follte, 79, Die Medufenaflel. Cancer (Gammarellus) medafarım. Fabric, Spec, Inf, 518. 12, Gammar, manibus quatuor monodactylis, capite obrufilfimo. Ir. Norweg. p. 326. Manı. 1.335. 13, Ström Sundm, ı, 15. tab. x, fig. 12. 13. Marflne under goplen. pulex cancriformis, | T 149 Zweiter Abfchnitt, Miller Zosl. D. prodrom, 2355. C. antennis breuiffimis, corpore latiore, Ott. Fabric, Tauna Grönl, 257. n. 232. Onife, caneriformis, comprefiiufeulus, fronte obtufa antennis brevilfimis nutantibus, manibus quatuor compreflo incifs. Domar. V, 235. - N Grönl, Urkfunfuk, Der Leib ift klein, kaum zehn Linien lang, aber vier Linien loch, etwas eingekrümmer, auch nicht fo platt gedrückt, wie C, pulex. Vorne ift er mpf, und dicker als hinten, ober- halb etwas gewölbt und glatt. Der ftumpfe Kopf kann w feiner Breite viereckig genannt wer- den, unterhalb ift er etwas enger, und hat drey bewegliche Fühlfpitzen am Munde, welcher vorne mit einer unbeweglichen Kinnlade umgeben if. Die Stirn ift eingedrückt, an weicher zwey kurze herabwärts hangende haarförmige und bis ans Maul reichende Fühlhörner ftehen, und unter ihnen fiehen noch zwey ganz kleine neben dem Munde, Die zwey gebogenen Augen find blafs himmelblau, ziemlich grofs und an den Seiten der Stirn angewach[en, Die Farbe ift überall gelblich weifs, nur läuft vom Kopfe bis zum Schwanz eine fchwarze Linie, welche vermurhlich der durchfcheinende Darnıkanal if, Der leere Leib ift faft wie eine Blafe, und heftehr aus fieben kleinen olekhan Gliedern, Von den vierzehn Fäffen find die acht vorderften nach vorne zu, die übrigen nach hinten zu gebogen. Die zehn hinterften Füffe find unter fich gleich, haben drey Glieder, nemlich die platt gedruckte Hüfte, das dünnere runde Schienbein, und die längere, ge- krümmte, fiharfe Klaue. Die vier vorderften Füffe find für Hände oder Scheeren zu halten, fie iind kürzer, zweygliederig, das zweyre Glied it platt gedrückt, am innern Rande zweymal ein- gefchnitten, und endigt fich in eine "bewegliche Klaue. Der Schwanz har fünf längere Glieder, unter den vier erftien fliehen acht zweygliederiche Schwimmfülle, das lezte Schwanzglied endigt fich in zwey Seitenfloffen, mit einer kürzeren fpitzeren in der Mitre. Unter diefen’ ftehen noch zwey doppelte Blätter, die man oben nicht fehen kann, Der Eyerftock it fchwarz. Er wohnet zwifchen den Armen der harigten Medufa, und da man ihn fonft nirgends finder, fo ift er ver- muthlich derfelben Speife, Zweiter Abfehnitr, 141 80, Der Hornträger. Cancer (Gammarellus) corniger. Fabric, Spec. Inf, 517. 7. Gammar. manibus adactylis, roftro ineuruo fubulato, thorace Ia- teribus cornu duplici, Ir. Norwag. p. 383. Mant. 1. 334. 7. Er hat die mittlere Gröflt ° Arten; die vr Fühlhörner find von gleicher Länge, fa- denförmig, einfach, weils. Der Schnabel ift kurz, pfriemenförmig, fpitz, zwifchen den Fühl- hörneın eingebogen. Die Augen find grofs, fitzen fefte, find zinnoberrorth, Der Leib hat eilf kurze, weifle, am Rande blutrorthe Abfchnitte, die letzten fünfe find auf dem Rücken sewölbt, dornig. Unter den Seiten des Schildes ftehen zu beyden Seiten zwey ftarke, an der Wurzel zu- fammengewachfene, pfriemenförmige, fpitze, vorne gebogene Hörner. Der Schwanz if durch mehrere Stielchen gefpalten, Er wohnt in der See bey Norwegen, $ı, Der Abyfliner. Cancer (Gammarellus) abyfnns. © Ott. Fabric. Fauna Grönl, 261. n. 236. Onife. cancriformis fubeylindrieus, pedibus quatuor anticis cheliformibus, dente unico, antennis fübaequalibus fetiferis margine bafeos in- teriore [erratis, Grönl, Kingungoak, f Diefer ift unter allen der fchlankefte, denn er if nur eine halbe Linie breit , auch nicht dicker, und vier Linien lang, Er if ganz glatt, fadenförmig, faft cylindrifch, doch an den Sci- ten ein wenig zufammengedrückt; der Kopf ift wie beym C, arenario, die Augen find etwas braun, länglich, an der hintern SL etwas gebogen, und in der Schale feftgewachfen. Die vier Fühl- hörner find etwas länger, als der halbe Leib, falt von gleicher Gröffe, und beftehen aus drey T.3 142 | Zweiter Ab[chnitt. eylindrifchen Gliedern,, die allınählig kürzer und dünner werden, ur an der innren Seite gezackt find, und dann fo'gt noch die lange Borfte. Die vier vorderften Füffe find fcheerenförmig,, aber fehr kurz, und beftchen aus zwey Gliedern, das erfte ift kurz und cylindrifch, unten an "ra Spitze gezahnt, und das andere ift eine etwas dickere Hand mit einem beweglichen Finger, der fich nach den Zahn des erften Gliedes beugt; das erfte Paar ift etwas kürzer, als das zweyte, Die uhren Füffe find länger, runder, und haben eine fchwache Klaue. Der Schwanz endigt fick im der Mitte mit einer kurzen, fcharfen, zungenförmigen Fl deren beyden Seiten zwey län- gere mit Haaren eingefafste ftichem, Die Schwimmfüffe hd Schwanze find wie gewöhnlich gefpalten, Die Farbe ift gelblieh mit einer dunkleren Rückenlinie, wie bey den übrigen, manch- mal geht auch in die Quere eine fchwarze Binde, Er wohnt in der Tiefe zwifchen dem Rohr, und kommt felten ans Ufer. - Sein Habitus ift wis bey den verwandten Arten, 82. Der Fadenkrebs.. Cancer (Gammarellus) linearis. Lin, Syf?; Nat. n. 83. C. macrourus Änearis, articularis, pedibus decem mediis majoribus. Auch n. 84. Canc. atomos, lineäris artieularis, manibus adactylis pedibus decem, Fabric, Syf?. Ent. 419. 3. Spec. Inf. 517.8. Ganmimar. linearis. Mant. 1, 334. 9. 8. Pennans brirt, ‚Zoo, P- 20, m. 32. atomos. Müller prodrom. 2359. Squilla lobata pallids pellucida, lobis intermediis quatuor, pedibus decem unguiculatis. Ort, Fabric, Faun, Grönl, 248. 1..225. Squilla SWErR filiformi pedibus decem unguiculatis, lobis interniediis quatuor. Pallas Spicileg. Zool, fafc. 9. P- 112. tab, 4. f 15. ABC. Onifus feolopendroides, Martin Spizberg. tab. B, fg, 1. p. 115, Granat. Grönl, Napparfariaks x “ Ber 1 Zweiter Abfchnitt, 143 Bafter opufe. fübfec. . 24: 92.4 B €: Müller Zool, Dan. p.zı, tab, LVI, Sguilla quadsilobata mas, gammarus quadtilobatus, tab, CXIYV. foem, anteced, | Tab, XXXVI. Fig 9. A. 10.B. Pallas hält den Canc. linearis und atomos Linn, für ein und eben daffelbe Thier, eich nur an Jahren verfchieden fey. Auch wundert er fich, wie der Ritter diefes Thier unter die Krebfe habe zählen können, da es dgglı die völlige Structur des Onife, ceti hat, fo dafs man die- fen, wenn er noch jung ift, kaum VOR ehem unterfcheiden kann, Er fcheint von den Röhrenpo- lypen, oder von ihren Exerementen zu leben, weil man ihn allezeit in ihrer Naechbarfchaft finder. Er trägt auch eben wie der Onifcus ceti feine Eier mitten unter dem Leibe in eine kleine Haut eingefchloffen herum, fo dafs Bafter unrichtig die kleinen ıunden Körper an den mittlern Füllen für Eier hält, obgleich zwifchen ihnen die Haut hängt, welche die Ei in fich fchliefst. Die gewöhnliche Länge diefes Thiers it einen Finger breit, felten einen Zoli lang, doch meinet ©. Fabricius, er mögte zuweilen zwey Zoll lang feyn, Der Leib if fadenförmig, lelten eine Linie dick, hat fieben Glieder, die hinteren werden allmählig dünner. Am eıften firzt der Kopf, ift etwas kürzer, als die folgenden, und vorne dicker und ftumpf;” das zweyte ift das längfte von allen, in der Mitte etwas dicker; die zwey folgenden find fich gleich, kürzer dicker, eylindrifch, das fünfte ift faft von gleicher Länge, vorne enger, hinten dicker; das fechste ift klein und höckrig, das lezte etwas länger und dünner. Am Kopfe fitzen die Augen feltgewach- fen wie zwey fchwarze Flecke. Unter den vier Tühlhörnerman der Stirn find die obeın länger, ‘ohne die Borfte ohngefähr ein Drittel fo lang, als der Körper, haben dtey eylindrifche Glieder, wovon das mittelfte dicker ift, und eine haarförmige Spitze harz die zwey untern find im übrigen diefen gleich, nur um die Rälfte kürzer, und haben auch nur zwey cylindrifche Glieder, Unten ift das Maul mit fechs klauenförmigen Fühlerchen befetzt, Die zehn Füffe haben drey Glieder und eine halbmondförmige Scheere mit einer beweglichen Klaue; das eıfte kleinsre Paar fteht unter dem Kopfe, das zweyte Paar unter dem andern Gliede if länger, und für Hände zu halten, weil .. . ‘ 2 1 ai IE es vor. den übrigen eine diekere und am gekrümmten Rande gezackte Scheere hat, und gegen * T3 144 Zweiter Ab[chnitt, über fieht ein Zalın. Das dritte und vierte Paar fichr unter dem fänften und fechsten Gliede, und ift etwas länger, als das erfte. Das fünfte Paar fleht unter dem lezten Gliede, if das längfte von allen, und zwifchen ihm fteht der blofle After. Die drey hinterften Paare find nach hinten zu, und die zwey eıften nach vorne zu gekehret. Unter dem dritten und vierten Gliede des Lei- bes ftehen vier häutige kugelförmige Theile, die zu gewilfen Zeiten aufgetrieben und voll körnig- ter Feuchtigkeiten find, und unter diefen find bey den Weibchen (man fche Fig. 10, und B.) zwey | zarte Blätter, welche mit diefen blafenähnlichen Eiertrage Theilchen in Verbindung ftehen, Die Farbe ift verfchieden, bald braun, rorh, greis, Bi. Ki der Maftdarm fcheint gewöhn- lich über den Rücken vom Kopf bis zum Schwanz dunkler durch, fo wie das ganze Thhier weich, and halbdurchfcheinend ift. „Er wohnt zwifchen Schilf und Seemoos, fo wohl in der Tiefe, als am Ufer, Inı December pflegen die vermutblichen Eierftöcke voll zu feyn, vielleicht find alsdann die Eier aus den Leib durch einen Canal in diefe Kügelehen getreten, Die Vögel freflen diefe Thiere als ihre liebfte Speife, und halten fich häufig an denen Orten auf, wo man fie finde. Man trifft fie aber vornemlich in den Häfen zwifchen und unter den Steinen im Waffer, und auch in des Wallfifches Saamen an, der auf dem Waffer treibt. 83, Der Bauchichte. Cancer (Gammarellus) ventricofus. O. Müller Zool, Dan. p. 20. tab. 56.f.r — 3. Squilla ventricofa rubra deprefla, pedibus quatuordecim fetaceis fecundo pari clavato, Müller Zool. Dan. prodr. 2360, Acta helv. 4. p. 39. tab. 4. f. 8. 9. ro, Squilla ecaudata pedibus äerle 5. p. 368. Squilla cauda nulla, pedibus omnibus longiflimis. Tab. XXXVI. Fig. ı1. AB, Diefer Krebs, der nur klein, und nur in feiner Vergröflerung bey AB deutlich zu erken- nen ift, it fadenförnig, etwas gedrückt, fchmutzig roth, und hat auffer den Kopf fünf gleiche Zweiter Abfehnitt, 145 Glieder. Der Kopf iftlänglich, hinten enger, vorne breiter; die Augen ftelien etwas hervor, Die vier Fühlhörner find haarig, das Wurzelglied der obern etwas ftärker, Die dünnen Füffe find lang, die Schienbeine des zweyten Paars keulförmig; die übrigen find borftenähnlich mit verlän- gerten Gliedern; am fünften und fechsten Paare find die Fußsblätter eirund, Die Abfchnitte des Leibes find oh oben platt; der zweyte ift erweitert, unterm Bauche mit einem groflen Eierfäck befchwert; das lezte it fchr kurz, Er wird fehr felten im Seemoos gefunden. Fig. A. zeigt ihn vergröffert von unten, Fig, B, von oben, ‚84. Die Salzgarneele. Cancer (onifcus) falinus. Fabric. Syft. Ent. 419. 4. Spec. Inf 517. 9. Gammar, pedibus viginti patentibus, cauda fabulata. Man. 1. 335. 9. Maty diar. brit. 1756. Penmant Brit. Zool, 22. n, 35. " Pallas Lin. T, II, N Es giebt, Bach Fabricii Ausfage, zwey Verfchiedenheiten diefer Art; die eine mit kugel- förmigen, fchwarzen, hervorftehenden Augen, und einen ovalen Eierflock an jeder Seite, die andre ift blind, mit ausgeftreckten fcheerenförmigen Vorderfüffen; und dies könnte vielleicht ein Monoeulus feyn, Beyde haben zwanzig Füffe, und einen ern Schwanz. Es kobull diefes Thier in Engelland in den Limingtonianifchen Salzgruben; auch in Rufsland in Salzfeen Ber Iferkifchen Provinz, wo es eine mit Koch- und Bitterfalz noch weit flärker gefättigte Sole ver- trägt, und fich darin unglaublich vermehret. Pallas nennet fie fchmale hochrorhe Wafferfcha- ben, inch Wafferaffeln; die Ufer find mit den Eiern diefer Thiere, die wie ein Sandkorm großs,. und eben fo grau find, faft fo häufig, als mit Sand bedeckt, 146 / Zweiter Abfchnitt, 85. Die Cylinderaffel. Cancer (onifcus) eylindrieus. Lin. Mantiß. Diefes Thier it von dem C. filiformis wenig verfchieden; der Körper ift oval und glarr, und hat fieben längliche eylindrifehe Glieder, Die Fühlhörner haben ein Fünftel der Länge; das erfte Gelenke ift glatt, das zweyte und dritte wollig, das vierte befteht aus verfchiedenen kleine- ven Gelenken, welche borftenartig und haarig find, Die folgenden Fühlhörner find um die Hälfte kürzer, und haben drey etwas haarige Gelenke, Die ganz kurzen Fühlerchen haben an der Spirze eine einfingeriche Scheere, die etwas dick it, und am Ende eine bewegliche Klaue hat. Die vier Scheeren unter dem erflen Gliede find etwas dicker, oval, und einfingerig. Die Klaue am Ende ift krumm, fpitzig, und beweglich, Unter dem dritten und vierten Gliede befinden fich vier Bläschen und gröffere Scheeren. Der Schwanz ift nackt, und gegliedert, und beftelir aus dem fünf. ten, Sechsten und fiebenden Gliede, 86, Der Heringsfreund. Cancer (onifcus) e/ca. Fabric. Spec. Inf. 518. ır. Gamm. efca manibus adactylis, cauda articufata fubulata apice fifa. Ir. Norwag. p. 249. 286. Er ift den übrigen diefer Familie fehr ähnlich; die Hände haben keine Finger, der Schwanz ift gegliedert, pfriemenförmig zugefpitzt , und am Ende gefpalten. Man finder ihn im Norwegi- fchem Meere, wo er den Heringen eine fehr angenehme Speife itt. A ——— ——___— VERSUCH EINER NATURGESCHICHTE KRABBEN uno KREBSEasc VON FJOHANN FRIEDRICH HERBSTYE:..E.. ZINSEN TER BAND FÜNFTES HEFT Br Box... U... x Diefes Heft kofter mit illum, Taf, 2 Rth!r, 12 Gr. — .— —_ .—— fchwarzen Taf. ı Rıhlr, 12 Gr. BERLIN uno STRALSUND, Bere GETRETEN AU aus LANGE a ® Sm 1794 Bern - N . [3 ’ i , ’ . in? ir er Par zn ee LS CH MM nern a a en ————:] — DL — I 7 Fette. MAancteı tt Dar eine Reife nach Kopenhagen, die hauptfächlich den Zweck hatte, die dortigen zahl- hen und vortrefflichen Natnralien - Kabinetter zu befehen, bin ich in.den Stand gefezt, noch einige neue Arten der Krabben und Krebfe hinzuzufügen, und dadurch diefem Werke noch einen kleinen Zuwachs an Vollkommenheit zu geben. Die freundfchaftliche Güte des Hrn, Gar- nifonprediger Chemnitz und des Hrn. Kunftverwalter Spengler munterte mich zu Raser Reife auf, und ihre mir dort auf fo mannichfaltige Weile bewiefenen Veibindlichkeiten, ihr Eifer, mir alles Merkwürdige zu zeigen, und ihre freigebige Mittheilung fo vieler Seltenheiten aus dem Reiche der-Natur, wird mir diefe Reife in der Erinnerung zeitlebens unausfprechlich werth machen, Sollte ich jezt erft diefes Werk zu fchreiben anfangen, fo würde es um ein gutes Theil vollkommener werden; denn felbft viele der bisher von mir befchriebenen Krabben und Krebfe fand ich in den dortigen grofsen und vortrefflichen Sammlungen des Herrn Kunfver- walter Spengler, des Hın, Juftizrath Lund und in dem fo prächtigen Univerfitätskabinet in einer weit gröfseren Schönheit und mit weit lebhafteren Farben geziert. Ich felbft habe von Zeit-zu Zeit weit fchönere und vollfändigere Exemplare aus Oftindien erhalten, als ich damals vor mir hatte, als ich die Befchreibungen machte, Auch durch die Güte des Herren Hofapotheker Meier in Stettin habe ich einige neue bisher ganz unbekannte Arten erhalten, deren Bekanntmachung, wenn fie auch gröfstentheils nur Fragmente find, doch.dem Naturfreunde fehr lieb feyn wird, Fabricius hat auch in feinem neuen Syftem mehrere neue Arten aufgeführt, die ich, wenn ich fie gleich nicht kenne, und alfo auch keine Abbildung derfelben geben kann, doch hier mit einzu- U2 150 Zweite Manti/fa. fehalten für Pflicht halte. Am meiften bin ich vom Herrn Miffionarius John in Tranqueber mit einigen ganz neuen feltenen Arten befchenkt worden, I. Nachtrag zu den Krabben. Zur erften Familie mit viereckigem Schilde 168. Cancer hifpanus. Muf, Herbftl, Cancer thorace laevi quadrato, fronte lobata emarginata glabra, Tab. XXXVIL Fig, 1. Es hat diefe Krabbe eine faft viereckige Geftalt, doch find die vordern Ecken hinter den Augen abgerundet; die Stirn hängt etwas lappenförmig zwifchen den Augen herunter, ift in der Mitte etwas ausgefchnitten, der Rand glatt, nach den Augen zu abgerundet, Die Arme find kurz, etwas fchuppich, und die obere Schärfe der Schuppen gekörnt; die Handwurzel ift eben- falls fchuppig gekörnt, inwendig erweitert fie fich in eine ftarke Spitze, die an der Wurzel ftach- lich ift. Die Hand ift auf der Oberfläche fchuppig gekörnt, aber ohne Stacheln. Die Finger find ziemlich lang, gekrümmt, und beyde inwendig gezahnt. Die Füffe find faft von gleicher Länge, platt, glatt, hie und da etwas gekörnt; die Klauen find platt und ftumpf, Es ift diefe Krabbe in Spanien zu Haufe, und wenn dem Naturalienhändler zu trauen ift, bey welchem ich fie fand, fo foll fie dafelbft in Flüffen leben. | Zur zweiten Familie, mit kugelförmigem Leibe, 169. Cancer mediterraneus. Muf. Herbft, Canc. thorace orbiculato granulato, rufomaeulato, poftice tridentato, fronte porrecta, brachis pedibusque teretibus, Tab. XXXVIL Fig 2, | Ich fand diefe fchöne und feltene Krabbe zu Bern in der Sammlung des Herrn Paftor Wyt- tenbach, der fie mir gütigft fchenkte. Sie hat die meifte Achnlichkeit mit dem im erften Bande Zweite Mantiffa 151 $, 89 befchriebenen, und tab, 2, Fig. 15, 16, abgebildetem Canc. punctatus, wer aber beyde mit einander vergleicht, der wird doch auch grofse Verfchiedenheiten finden. Nicht allein ift der Leib der jetzigen viel kugelförmiger, die 3 Spitzen am Hinterrande des Schildes find viel kürzer, fondern vorzüglich die Scheren haben eine ganz andere Geftalt, find breiter, platter, und nebft den Fingern bey weitem nicht fo lang gezogen, Der Leib und der Schild find ganz kugelför- mig, glatt, überall mit glatten Körnern beftreut, doch nicht fo dicht, dafs fie fich einander be- rührten, Vorne läuft der Schild wie in einen Hals aus, deffen Vorderrand in der Mitte ein wenig ausgefchnitten it, Am Hinterrande ftehen drey kurze Spitzen, und der Hinterrand felbft ift mit gröfsern Körnern befezt, Die Farbe des Schildes ift bräunlich gelb mit etwas verlofchenen rothen Flecken, die zum Theil in einander gefloffen find. Die Arme der Scheeren find rund, und mit sröfseren Körnern dicht Bee Die Elarchontzel ift kurz, glatt, und ziemlich dick. Die Hand ift platt, ganz glatt, hinten tritt an jeder Seite ein Zahn hervor, der an die Handwurzel an- fchliefst; die Finger find etwas einwärts gekrümmt, platt, glatt, innerhalb fehr fchwach ‚gezahnt, Die acht Füfse find glatt, die Hüften find rund, das dritte Glied etwas platt, die Klauen pfriemenförmig. Das Vaterland ift das mittländifche Meer, 170, UCaucer excifus Fabr, Ent. emend. 2. 442. 12. Canc, thorace orbiculato.laevi, manibus incurvis bafı excifis, | Er ift klein, der Bruftfchild rund, weich, glatt, weifslich, der Rand glatt; die Stirn zwifchen den Augen zugefpizt, die Augen ftehen lang vor und find oben fchief abgeftuzt, Der Schwanz ift eingebogen, dünne, .fadenförmig. Die Scheeren find kan als der Leib, die Ar- me dreyeckig zufammengedrückr, mit einem großen braunen Flecken 'an der Wurzel. Die Handwurzeln find 'glatt, an dem Ende erweitert mit einem Zahn, Die Hand if glatt, einwärts ' gekrümt, unten rund, gleichfam wie ausgefchnitten, fo dafs fie von der Spitze der Handwurzel weit abftebt, Die Finger find fadenförmig, der Daumen innerhalb einmal gezahut, Die acht \ 063 152 Zweite Mantiffa. Füfse haben zufammengedrückte Hüften, und auf beyden Seiten einen grofsen braunen Flecken an der Wurzel, ‘Das Vaterland ift das Südmeer, Zu Nro. 25, Cancer platycheles. Diefe vom Pennant befchriebene Krabbe habe ich nun felbft erhalten, und kann alfo die im erften Theil S, 102. Nro. 25. gegebene Befchreibung verbeffern. Die Abbildung ift ziemlich gut, Ahr die Farbe follte mehr hellröthlich feyn, Die Geftalt des Schildes ift fcheibenförmig und, oben wenig gewölbt. Die Scheeren find nach Verhältnifs der Gröfse der Krabbe fehr grols und breit; die Handwurzel ift innerhalb erweitert, und am Rande gezahnt; auch die Hand felbft hat eine feltfame erwas dreyeckige Geftalt, weilfie fich innerhalb unter dem beweglichen Finger erweitert. Das wichtigfte, was noch anzumerken und in der Abbildung fehlerhaft it, befteht darin, dafs fie nicht fechs, fondern aclır Füffe hat; aber das lezte Paar ift im Verhältnis der übri- gen nur fehr klein und dünne, und fitzt oben am erften Gelenke des Schwanzes, Die Fülse find behaart, und mit ftärkerem Roth gefleckt, 171. Cancer mirabilis. Muf, Herbft, Canc, thorace globofo granulato lateribus dilatatis feptem dentatis, Tab. XXXVIL Fig. 3. Von diefer feltnen Krabbe, die ich noch nie weder in-einer Sammlung noch in einer Ab- bildung gefehen habe, befitze ich leider nur den Schild, den ich inıder Sammlung des Hrn, Hof- apotheker Meier in Srerrin fand. Er gehört offenbar zu denen mit kugelförmigem Schilde, wenn er gleich an den Seiten fägeförmige Einfchnitte hat.” ‚Die Oberfläche hat runde Erhöhungen und ift Tehr fein-und zierlich gekörnt. Die Stirn hat eine kleine gefpaltene Spitze; die Augenhöhlen treten als zwei’ in einanderlaufende breite ftumpfabgerundete Spitzen vor. : Hinter denfelben ftiehen an den Seiten fünf Zähne, die nach hinten zu immer kleiner werden ; fie find nach vorne zu ge- tichtet, und bald ziemlich fcharf zugefpizt, bald mehr abgerundet. Ich wünfche nichts mehr, als diefe ungemein fchöne und zierliche Krabbe einmal vollftändig zu fehen, -Das Vaterland ift mir gänzlich unbekannt, Zweite Mantiffa. 153 Zur fünften Familie, deren Schild wie ein halber Zirkel abgerundet und an den Seiten gemeinig«- lich gekerbr ift.. 272. CGamcer'iculpeus. Muf. Herbft, Cane, brachyurus thorace laevi, fülcis regularibus exfeulpto, tuberculis ele- gantilfime granulatis, Tab. XXXVIL. Fig. 4, Es ift diefe Krabbe dem C, floridus ähnlich, indem der Schild fehr zierlich und regelmäßsig: durch Furchen wie Bildhauerarbeit ausgearbeitet ift; es find auch die Züge faft eben diefelben,, nur ift der Schild obeıhalb flacher. und die Erhöhungen, die bey jenem:glatt waren, find bey diefem auf das zierlichfte dicht gekörnt;: wenn die Vertiefungen mit Unreinigkeiten des Meers,, wie gewöhnlich, angefüllt find, fo blicken die Körner, wie weiffe Perlen. dazwifchen hervor, Die Scheeren und Füfse find nicht wie beym €, floridus auch duch folche Züge ausgearbeiter, fonderm glatt, die kurzen Scheeren find dick, dicht geköint, mit Haaren befranzt, die Finger find (chwarz Die Füfse haben kurze breite etwas gekörnte Glieder, die gleichfalls mit Haaren befranzt find. Im natürlichen Zuftande ift. die Farbe fchmutzig braun; wenn die Krabbe aber gereinigt und abge-- putzt ift,. fo bekommt fie in den Kabinettern. eine angenehme rörhliche Farbe, 173. Cancer fpectabilis Muf. Herbft, Cancer brachyurus thorace laevi tuberculis regularibus inaequali, punctis fanguineis [parfo., maculis croceis margine fanguineo picto, digitis fufcis, Tab. XXXVII. Fig. 5, Diefe vortreffliche Krabbe fand ich gleichfalls in der Sammlung des Hrn. Hofapotheker Meier in Stettin, Die Grundfarbe ift milchweifs, Die Geftalt des Schildes if wie beym C. flori- dus, nur find die Buckelm auf demfelben fchwächer, Der Aufsenrand ift glatt, bogenförmig aus- gefchnitten. Die Stirn ift in der Mitte ein klein wenig eingekerbt, übrigens nur unmerklich bo-, gigt ausgefehnitten. Auf der Oberfläche liegen grofse rothgelbe Flecken in einer regelmäfsigen Stellung, die aus der Abbildung am beften zu erkennen ift; fie find ringsherum blutroth einge- 154 Zweite Mantiffa. fafst; auch find aufserdem hie und da blutrothe Punkte auf der weiffen Grundfarbe gefprengt. Die Scheeren find glatt, gekörnt, haben auch rothgelbe rotheingefafste Flecken und rothe Spren- kel; die Hand ift oben kielförmig erhöhet. Beide Finger find braun, Die Füfse fehlen an mei- nem Exemplar, Das Vaterland ift unbekannt, 174. Cancer decorus. Muf. Herbft. Canc, brachyuru: thorace glabro, maculis rufis fufco marginatis pieto, mar- gine exteriori crenato, rotundato, granulato, | Tab. XXXVH, Fig. 6. Diefes ift wieder eine ganz vortreffliche Krabbe, von welcher ich aber leider nur den Rückenfchild habe. Er hat die Geftalt der vorigen, ift aber doch hinten flärker ausgefchnitten. Die Stirn ift etwas in die Höhe gehoben, und befteht aus zwey kleinen Abrundungen. Hinter den Augenhöhlen biegt er fich in einen ausgehöhlten Lappen herunter. Der Seitenrand ift fehr vielmal gekerbt, die dadurch verurfachten Zähnchen find abgerundet, und großentheils auf dem Rande mit runden Körnern befezt. Die Oberfläche ift mit vielen blafsblutrothen Flecken geziert, deren verfchiedene Geftalt und Lage am beften aus der Abbildung erkannt werden kann; fie find insgefammt dunkelroth, faft bräunlich eingefafst. Der Grund if gelblich weiß; auf der Stirn fieht man auch viele Körner. Das Vaterland ift unbekannt, 175. Cancer princeps. Muf, Herbft. Canc, brachyurus thorace fronte elevata, lateribus emarginatis, difco friis punctorum fanguineis, pedibus purpureo fafdiatis, Tab. XXXVIIL Fig: 2. Diefer äufserft [eltene Krebs ift in feiner Struktur und Geftalt dem vorigen fehr nahe ver- wandt. Die Stirn ift gleichfalls aufgehoben, und befteht aus zwei bogigten gckörnten Lappen. Hinter den Augenhöhlen ift der Schild faft fenkrecht heruntergedrückt, die Fläche dafelbf ausge- höblt, und der Rand ganz fein gezahnt. Der Seitenrand befteht aus eilf bis zwölf abgerundeten Zähnen, aber auf jedem ftehen wieder drey kleine rundliche glatte Erhöhungen oder Zähne; nach Zweite Manti/fa, 155 ‚nach hintenzu werden die Zähne immer stöffer. Die Farbe ift okergelb, aber die Fläche des Schildes hat viele rothe Punkte, die oröfstentheils in parallelen etwas gefchlungenen Reihen ftehen; hinten find die Punkte etwas gröfser, Die Scheeren haben viele warzenähnliche Körner auf der Fläche, die zum Theil in Reihen fiehen, und oben eine fein gezahnte Schärfe; diefe ift auf der Hand viel höher, und fägeförmig gekerbt. Die änfserfle Spitze der Finger ift braun, Die Fülse find lang, glatt, ftark, etwas platt, rothbandiert, die Klauen ftark, lang behaart, etwas ge- krümmt, pfiiemenförmig; die hinterften Füfse werden ein wenig kürzer. Das Vaterland ilt Ofindien. 176, Ganeer navisaror Muf. Herbft. Canc, brachyurus thorace tubereulato, fronte laevi, lateribus quatuor den- tatis, pedibus poflicis natatoriis, Tab. XAXVI, Fie, 7 Es hat dieler Krebs die Form derer, die an den Seiten fägeförmige Einfchnitte haben; die Erhöhungen aber auf dem Rückenfchilde find denen des C, floridus ähnlich, nur fchwächer und nicht in fo grofser Anzahl. Die Stirn ift faft grade abgeftutzt, und nur ein wenig gebogen, Die Augen find weit auseinander; hinter denfelben hat jeder Seitenrand vier nach aba hingerichtete zugefpizte Zähne, Die Scheeren find kurz, und der Oberwinkel der Handwurzel verlängert fich in eine Spitze, Die Füfse find glatt, die Glieder platt, das vorderfte Paar ift das kürzefte, das hinterfte Paar find Schwimmfüfse,. Die Farbe ift okergelb. Das Vaterland ift Oftindien. 177. Canver cnuciatus. Muf, Herbft, Canc thorace laevi lateribus fex dentatis ‚ fronte 8 denarz) maculis magnis fanguineis medio cruce favo, manibus marmoratis, pedibus pofticis natatoriis, Tab. XXXVIL Fig. r. Ich habe fchon im erften Bande bey Fig. 53. die blofse Schale diefer Krabbe abgebildet, und glaubte damals, dafs es vielleicht nur eine Varetät des Canc, fexdentatus wäre, Jezt aber habe ich einige grofse vollfländige Exemplare zus Oftindien erhalten, die es aulser Zweifel X 156 . Zweite Mantiffa. ferzen, dafs es eine eigne Art ift, Es wird diefe Krabbe grofs, die Geftelt des Schildes mit fei» nen Finfehnitten ift grade, wie beym C. fexdentarus, nemlich die Stirn ift achrmal gezahnt, und der Seitenrand fechsmal. Die Grundfarbe ift gelblich, aber von der Stirn an bis über die Mitte des Feldes it die Farbe blutroth, und darauf ftehr wieder ein gelbweilfes grofses Kreuz; an den Seiten laufen noch grünrsthe flammigte breite Streifen herunter, die fich allmählich in grau ver- lieren, Die Scheeren find fehr groß, die Arme breit, platt, am innren Rande fiehen vier iarke Zähne, die Farbe ift oberhalb roth und gelb marmorirt. Eben fo fchön ift auch die Handwurzel gezeichnet, die oben innerhalb einen ftarken Zahn, und aufserhalb zwei kielförmig erhöhete Li- nien hat, die oben am Rande fich in einen Dorn fortferzen. Die Hand ift fchr dick aufgeblafen, gelblich mit blutrothen Flecken und durch einander laufenden Zügen; fie ift prismatifch oder vielfeitig, und oberhalb fichen auf den erhöheten Seitenlinien einige ftarke Dornen, Die Finger find lang, inwendig mit abwechfelnden kleinen und grofsen breiten abgerundeten Zähnen befezt, die Endfpitze ift hornartig, braun, . Die Füfse find lang, gelblich mit verlofchenen rothen Zügen, breit, platt, die Klauen plart, lanzerförmig; das lezte Paar find Schwimmfülse, die Glieder fehr breit, roth marmorirt, die lezten werden immer dünner und membranös, r Das Vaterland ift Oftindien, 178. Cancer natator. Muf. Herbft. C. brachyurus thorace laevi, lareribus 6 dentatis rubro granulatis, fronte o&o dentara chelis aculeatis rubro granulatis, pedibus rubro flayoque punctatis, pofli- eis natatorüs, 1 Tab. XL. Fig. ı. Auch diefe Krabbe ift ihrer Geftalt nach dem €. fexdentstus völlig gleich. Nur ift die Oberfläche zwar glatt, geiblich, aber fie hat mehrere zum Theil abgebrochene erhöhete hochrorhe Querlinien. Die fechs Seirenzähne haben fchöne rorhe Körner, die Augenhöhlen und die Zähne der Stirn find roth eingefaßt, die Scheeren find rörhlich, die Arme find breit, rorh gefieckt, der innre Rand ift mit grofsen und kleinen ro:hen Dornen beferzt, auiserhalb nach eben zu if die Oberfläche roch gekörnt; die Handwurzel it dicht mit roihen Körnern befetz:, har innerhalb | | | Zweite Mantı/]a. 157 einen Sehr langen ftarken Dorn, und auferhalb einige kleinere, Die Hand ift gleichfalls mit hohen rotken Körnern belegt, die zum Theil in Dornen übergehen; oberhalb ftehen mehrere ftarke Dornen, Die Finger find dunkelroth, haben viele tiefe Furchen und eine braune Spitze, Die Füfse fürrd roth und gelbfleckig, platt, die hinterften find Schwimmfüfse, Das Vaterland ıft Oftindien. 179. ‚Cancer olivacens. Muf., Herbfl. Cane, brachyurus thorace laevi viridi, lateribus novem dentatis, fronte fex dentata, manibus pedibusque laevibus, pofticis natatorüs, Tab. XXXVIII. Fig. 3, Diefe fehöne Krabbe habe ich noch in keinem Kabinette gefunden, Sie it grofs, die Farbe olivengrün, der Bruftfchild glatt, an den Seiten neunmal gezahnt. Die Scheeren find Lehr srofs, ftark, dick, aufgeblafen, ganz glatt, grün, an den Seiten geht die Farbe in röthlich über; die Arme find breit, oben platt, am innren Rande ftehen drey Zähne, am äufsern einer, Die Handwuırzel hat gleichfalls innerhalb einen ftarken Dorn, Die Hand ift dick aufgeblafen, glatt; die Finger find fehr breit, dick und ftark, gekrümmt, inwendig mit breiten dicken Zähnen be- fetzt. Die Füfse find glatt, ftark, röthlich mit grünem Anflug, die Glieder etwas platt, das lezte Fufspaat find Schwimmfüfse. Das Vaterland ift Oftindien, - 8% Cancer cedonullt. Muf. Herbft. Canc, brachyurus viridis flavo maculatus, utrinque unifpinofus, lateribus utıinque octo dentatis, fronte quadrifpinofa, chelis elongatis multangulis, pedibus pofticis natatoriis. | | Tab. XXXIKX, Von diefer ganz vortrefflichen Krabbe habe ich nie in irgend einem Kabinette ein Exem- plar gefehen.- Sie hat ganz völlig die Geftalt des C, pelagicus, Sie ift grofs, der Schild ift etwas gekörnt, grün mit vielen grofsen und kleinen gelben Flecken, die eine dunkelgrüne Einfaflung ha- beu. Die Seiten find achtmal gezahnt, jeder Zahn geht in einen kleinen fpitzigen Dorn über, der neunte oder lezte ift ein fchr langer flarker Dorn. Die Stirn hat vier in Dornen übergehende x2 158 Zweite Mantiffa. r Zähne, Die Scheeren find fehr großs und lang gezogen, die Arme glatr, lang, breit, platr, un- ten violett, oben grün, mit gelben Flecken beftreuer, am innren Rande ftehen 3 krumme Dor- nen, aufserhalb am Oberrande ein Dorn, Die Handwurzel ift grün, purpur und gelb gefleckt, und hat innerhalb und aufserhalb einen ftarken Dorn. Die Hände find fehr lang gezogen, prifs- matifch, purpur, grün und gelb marmorirt, unten dicht über der Handwurzel flieht ein ftarker Dorn, die erhöheten Linien der Seiten cha gröfßstentheils oben auch in einen Dorn aus. Die Finger find fehr lang gezogen, gefurcht, gelblich, oben purpurfarbig, die Spitzen hackenförmig gekrümmt, inwendig mit grofsen und kleinen Zähnen befezt. ‘Die Füße find lang, glatt, breit, dünne, grünlich gelb mit rothen Schattirungen, die Klauen lanzetförmig; das letzte Paar find Schwimmfüfse, fchr breit und membranös, Das Vaterland ift Oflindien, 181, Cancer defenfor. Fabr, Ent. emend. H, 448. 32. C, thorace laevi urrinque [pinofo antice o&o dentato, fronte quadridentata, Die Geftalt diefer Krabbe ift dem C, pelagieus ähnlich... Die Stirn ift ftumpf, und hat vier Zähne, deren ie fehr kurz find. Die Seiten des Schildes haben acht Zähne und hinten einen fehr ftarken zugefpitzten Dorn. Die Arme find gedornt, die Hände eckig. An den Hin» terfüfsen it das lezte Glied eyrund, mit Haaren befranzt, durchlichtig, folglich Schwimmfülse,. Das Vateıland ift das Südineer,. 192, Cancer armiger. Fabr. Ent, emend. 2. 448. 34: C. thorace fublaevi urringue o&to dentato, fronte quinque- loba, brachiis ine dentaris, ’ Er hat ebenfalls die Geftalt der vorigen. Der Bruftfchild ift platt, ungleich, an den Sei» ten fehr fpitzig Schenal gezahnt, vorne ftumpf, fünflappig. Die Arme find platt gedrückt, an beyden Seiten gezahnt; die Hände find eckig, und die Finger vielmals gezahnt.. Das Vaterland ift das Südmeer, Zweite Mantiffa: 159 783. Cancer'oladiator: Fabr. Ent, emend, 2, 449. 35. Cancer thorace laevi, lateribus o&todentatis poftico maximo; manibus angulatis,. _ Fabr, Mant, I, 319, 34. Cancer haflatus, Diefe Krabbe hielt Fabricius fonft für einerley mir.dem C. haftatus, findet aber jetzt, dafs fie auf keine Weife der Linneifche C. haftatus feyn hönne. Der Brufifchild ift glatt, achtmal ge- zahnt, der hinterfte Zahn ift fehr grofs; die Scheeren find eckig. Die Vorderfüfse find zweyzah-- nig,. die hinten eyrund, Das Vaterland ift Nenbolland, 184. Cancer forceps Fabr. Ent. emend, 2, 449. 36. C, thorace laevi utrinque unifpinofo, anticeo&to.dentato, digitis longiffimis filiformibus, Er ift kleiner, als der C. haftarus;. der Brufffehild ift ganz platt, glatt, vorne achtmal ge- zalınt, und darauf folgt ein fehr langer Dorn, der fehr ftark und fcharf zugefpitzr it. Die Stirn ift gezahnt, Die Arme find fehr lang, innerhalb gezahnt; die Finger find ungemein lang, faden- förmig, innerhalb gezahnt. Die Hinterfüfse find Schwimmfüfse,. Er lebtim Ocean, 185, Cancer variegatus. Fabr. Ent, emend. 2. 450. 40. C, thorace plano laevi utrinque feidentato, fronte integerri- ma, pedibus variegatis, Er ift klein; der Leib oben platt, flach, glatt, rofffarbig, der Rand. hinter den Augen ift Boat gezahnt; der Rand zwifchen den Augen, oder die Stirn, ift glatt, zugefchärft. Die Füfse find insgelammt platt, feheckig, die Hüften haben an der Spitze an jeder Seite einen Zahn, Er lebt an den mittägigen americanifchen Infeln. X 3 160 \ Zweite Mantiffa. 186. Cancer pygmaeus. Fabr, Ent, emend, 2, 451. 42. C. thorace laeviufculo utringue quinque dentato, fronte integerrima, carpis unidentatis. Er hat völlig die Geftalt des C. moenas, aber erift klein, Der Brultfchild ift vorne glatt, an den Seiten fünfmal gezahnt, hinten verengert er fich, Die Scheeren find glatt, und die Finger haben keine Zähne, Er lebt an den englifchen Ufern. 187. Cancer parvulus. Fabr, Ent. emend, 2. 451. 43. C. thorace utringue tridentato fupra rivalofo, fronte integra, Er ıft klein, der Bruftfchild oben flach mit verfehiedenen vertieften Linien. Die Stirn ift glatt, die Seiten etwas fchwach dreymal gezahnt, hinten verengert; die Füfse find kurz, glatt, die Finger an der Spitze fchwarz. Er lebt an den mittägigen americanifchen Infeln, A #‘ 188. Cancer lancifer. ‘Fabr. Ent, emend. 2. 452. 48. C. thorace fubtuberculato, utringue unifpinofo, antice quadridentato, pedibus anticis lineatis, pofticis ovatis. Er ift von mittlerer Gröfse. Der Bruftfchild ift eyrund, hinten verengert, in der Mitte ftehen auf dem Röcken fechs-erwas erhobene Hügelchen. Die Stirn ift dreylappig, die Lappen find flumpf und glatt, Der Rand des Schildes hinter den Augen ift,vorne viermal gezahnt, inder Mitte fteht ein Dorn, und hinten eine erhöhete Linie oder Nath: auf der Mitte fteht ein kleiner fchwach in die Höhe gerichterer Zahn. Die Scheeren find kurz, die Hände haben ftachlichte Kno- Zweite Mantı/fa, ; 161 ten, Die Finger find innerhalb gezahnt. Die fechs erften Füfse haben Hüften, deren innrer Rand gezahnt ift, das vor dem lezten Gliede hat nicht weit von der Spitze einen fcharfen langen Zahn, der faft eine Schecre bildet, das lezte Glied il lanzetförmig und zugelpitzt. Das lezte Fufspaar hat glatte Hüften, das Glied vor dem lezten ift zugefpitzt; die Scheiben find rundlich, ftumpf, befranzt, das lezte Glied it eyrund, mit Haaren eingefafst. Die Farbe ift dunkel roftfarbig, Das land ift das ftille Meer, Zur achten Familie, deren Schild hinten breiter wird, und die Scheeren oben wie ein Hahnen- kamm eingekerbt find, 189, Cancer flammeus. Muf. Herbft, C. thorace antice verrucofa vittis fanguineis lammeis, poftice granulatis, an- gulis pofticis dilatatis fex dentatis, Tab. XL. Fig. >, N Es ift diefe Krabbe dem C, granulato und feinen verwandten Arten ziemlich gleich; der Schild hat vorne warzige Erhöhungen, die blutroth eingefafst find, auch find die Zwifchenräume “ roth punktirt; nach dem Hinterrande zu ift er mit feinen Körnern beftreut, Die erweiterten un- tern Seitenevken haben fechs bis fieben nicht ftarke Einichnitre, und die dadurch verurfachten Zähnchen find breit, kurz, und ihr Rand gekörnt. Der Hinterrand ift in der Mitte etwas ausge- bogen, gekörnt, aber glatt und nicht mit Zähnchen beferzt, Der Seitenrand ift gekörnt, und in gleichen Eötfernungen tritt immer ein Korn wie eine kleine Spitze heivor, Die Scheeren find wie gewöhnlich breit, Bloch marmorirt, die Fläche aufserhalb fein gckörnt, auch ftcht hie und da auf der Hand eine Warze; die Finger find ftärker gekörnt, roth gefieckt, an der rechten Hand mit einem ftarken Zahn aufserhalb, an der Linken ift der obre Rand des Fingers ftark behaatt, Die Füfse find glatt, platt, röthlich gefleckt, das Klauenglied gefurcht, fchaıf zugeipitzt, und ‘am Ende hormartig braun, Das Varerland it Ofüindien, en BE FU EL 3, e 4 . i f Tr. 162 Zweite Manti/Yn. 190, Cancer inconfpectus, ‘Mul. Herbfi, C. thorace laevi, verrucofo, fronte maculis dusbus fanguineis, margine ‚poftico valde dentato, chelis macula fanguinea. Tab, XL, Fig. 2. ‘Der 'Schild diefer Krabbe hat überall feine Rache Körner, und viele warzigte Erhöhungen von verfchiedener Gröfse; die gewöhnlichen beyden Furchen auf der Mitte find bey diefer Art fehr vertieft. Hinter den Augenhöhlen Steht ein blutrother Kreis. Der Seitenrand ift weit ffär- ker gekerbt, als bey der vorigen Art. Die untern Seitenecken find mehr erweitert, und die Einfchnitte find tiefer, wodurch vier ftarke Zähne verurfacht werden; wenn ich vom vi oder lezten Zahn den Hinterrand anrechne, fo ift derfelbe mit fieben ftarken Zähnen befezt, wo- ‚durch fich diefe Art von den übrigen fonft fo ähnlichen deutlich unterfcheidet. Denn dafs es blofs willkührlich oder zufällig fey, ob der Hinterrand gezahnt ift, oder nicht, wie einige dies be- haupten wollen, habe ich nie als wahr befunden; fo fchr im übrigen die Arten in einander über- ‚gchen, fo bleibt das gezahnte oder ungezahnte des Hinterrandes bey gewils verfchiedenen Arten auch immer ftandhaft; fo habe ich es wenigftens gefunden, fo viele Stücke von einer Art ich auch »oft gehabt habe. Die Scheeren find bey diefer Art oberhalb auch viel fiärker und regelmäfsiger gezahnt, als bey den übrigen, und hinter den beyden lezten Zähnen fteht-auf der äufsern Fläche ein grofser zirkelrunder blutrother Fleck; der Unterrand hat eine Reihe fcharfer faft ftachlichter ‚Körner, und nach obenzu fichen Warzen, die falt in Zähne hervortreten. An dem rechten Fin- ‚ger ift der eewöhnliche ktummgebogene hervortretende Zabn, und fo such am Daumen der dicke Knopf, an welchen fich der Zahn des Fingers felihält, Die Füfse find wie gewöhnlich bey diefer ‚Familie, Das Vaterland ift Oftindien, ıgı. Canc. Zweite Mantiffa, 163 191, Cancer carnifex. & ee k Muf, Herbft, C, thorace fuhquadrato rotundato, teftaceo, punctis ftriisque cohaerenti- bus numerofifimis nigris (cripto, chelis rufefcentibus, dextra majori, Tab, XLI. Fie, ı. Ich habe diefe fehöne Krabbe kürzlich aus Trankenbar erhalten. Der Schild hat eine abgerundete viereckige Gelftalt, Die äulsere Ecke der Augenhöhle geht in einen Zahn aus, und von da aus Ehre kihe erhöhete Linie an den Seiten herunter, die fich aber unter der Mitte verliert. Die Farbe des Schildes ift ockergelb, mit unzähligen durcheinander laufenden feinen fchwarzen Zügen und Punkten, die fich an den Seiten fo verdichten, dafs der Schild dafelbft fat ganz fchwarz erfcheint, Die Augenttiele find lang, dick, und oberhalb roch angelaufen, Die Schee- ren find grofs und dick, die rechte it noch wohl zweymal fo grofs, als die linke; die Arme find dick, dreyeckig, abgerundet, die obere Schärfe gekerbt, die Handwurzel ift breit, grols, glatt; die zwey gewöhnlichen Ecken oben am Ende fichen etwas vor, Die Hand ift fchr breit, dick, glatt, die Finger haben einige unbeträchtliche ftumpfe Zähne, und find an der Spitze fehwärzlich, Die linke Scheere ift, die geringere Gröfse abgerechnet, der rechten gleich. Die Grundfarbe der Scheere ift gelb, oberhalb roch angelaufen, hauptfächlich der Arm und die Hand- wurzel, Die Füfse find grofs, die Hüften find platr, der Oberrand fcharf, fein gekerbt, mei am Ende fieht ein Zahn; die Farbe ift gelb mit vielen fchönen purpurrothen Zügen und Punkten an der Spitze und dem rothen Oberrande, die fich nach hinten und unten zu allmählig verlieren, Die übrigen Glieder find etwas dicker, aber doch auch platt, gelb mit purpurrothen Sprenkeln und langen fenwarzen Borften. Das Klauenglied ıft lang, es "im übrigen meflerförmig, das heifst, aufserhalb ein breiter Rücken, und innerhalb zugefehärft; die beyden [charfen Ecken des Beckens find mit ftachlichten Zähnen befetzt. Die Stirn zwifchen den Augen hängt etwas herunter, ift faft grade abgefturzt, und hat einen erhöheten Rand, | Y BR once r 164 Zweite Manti/fa. 192, Cancer hydrodromus. Muf. Herbft. Cancer thorace laevi, marginz elevato pone oculos unidentato, carpis uni- Ipinolis, punetis rufis fparhis, Tab, XLI, Fig, 2. Er ift der Geftalt nach dem vorigen ähnlieh, aber fNacher, Der Schild if glatt, an den Seiten oberhalb fehr ER AERe, Der Seitenrand ift erhöhert, hinter den Augen einmal gezahnt; unter der Mitte verliert fich der Rand gänzlich, Die Stirn zwifchen den Augen ift breit, faft grade abgefturzt, fchwach gerandet, Die Stiele der Augen find kurz, Von den Seitenzähnen läuft eine vertiefte Linie gebogen bis auf die Mitte des Feldes, wo fich alfo beyde Linien gebogen vereinigen. Etwas hinter: der Stirn erhebt fich der Schild etwas, wie eine viermal bogigt ausge- fchnittene erhöhete Linie, die bis) an die vertiefte Linie reicht; bey kleineren Exemplaren ift dies fichtbarer,, als bey gröfseren, Die Scheeren find auf der Oberfläche glatt, der Arm ift dreyeckig, abgerundet, am Oberrande körnigt gekerbt, Die Handwurzel har am innern Rande oberhalb einen flarken Dorn, Die Finger haben ziemlich ftarke Zähne; am Deumen find zwey Zähne viel sröfser, als die übrigen, Die linke Scheere ift viel kleiner, die Finger find grader, und feiner gezahnt, Die Fülse find breit, platt, glatt; die Klauen haben an der inneren Schärfe einige Stacheln, Die Farbe ift überall okergelb, Bey einem kleineren Exemplare find die Seiten des Schildes fo wie die Scheeren weitläufig rothbraun gefprenkelt; der fcharfe Seitenrand biegt fich in der Mitte nach dem Felde zu, und dahinter ftehen noch einige erhöhete gebogene Linien, wie Falten, Wegen der übrigen Achn- ichkeit mögte ich ihn nicht für eine eigne Art halten, Das Vaterland it Trankenbar, Zweite Mantiffa, 165 Zur neunten Familie. Mit ftachlichem Schilde, r02,, Cancer heras Muf, Herbft. Cancer thorace cordato, antice granulato dentato, roftro bifido aculeato, Tab. XLI Fig. I, Ich habe auf der achtzehnten Tafel bey Fig. 102, den Schild einer Krabbe abgebilder, aber fie zu befchreiben vergeflen, Seit der Zeit bin ich fo glücklich gewefen, ein weit gröfseres und vollftändiges Exemplar diefer Krabbe zu erhalten, Die Farbe ift, wie gewöhnlich, röthlich, Der Schild ift eyrund, etwas herzförmig; vorne ftehen viele Körner, diezum Theil in fcharfe Spitzen ausgehen; der Schnabel befteht aus zwey langen hervörftehenden Dornen, die an der Wurzel oberhalb eine Reihe fpitziger Körner haben, und an der innern Schärfe lang behaart find. Die Augenhöhlen haben gleichfalls oberhalb einen langen zugefpitzten Dorn; und hinter den Augen- höhlen ftehen an den Seiten noch zwey ftumpfe etwas gekrümmte Spitzen hinter ee auf er Oberfläche find einige vertiefte Züge, die aus der Abbildung am beften erkannt werden, Die Scheeren find lang, ceylindrifch, und glatt; die Hand fehr lang gezogen; die Finger nicht lang, dick, vorne fchief abgeftutzt und fein gezahnt; der Daum hat unterwärts innerhalb noch einen dicken Zahn, Die Füfse haben runde glatte Glieder ; das Klauenglied ift fcharf zugefpitzt, und am Ende hornartig, Das Vaterland ift der Ocean, 294... .Cancer nracde: Muf: Herbft. Cancer thorace cordato lateribus aculeato, roftro bifido aculeato, | Tab. XLIL Fig, 2, Es ift diefe Krabbe der vorigen ähnlich, aber der Schild mehr herzförmig, mit einem fchmutzig grauen wolligtem Ueberzug. Auf der Oberfläche find mehrere kleine Erhöhungen, auf welchen zum Theil warzige Erhöhungen ftchen, die bisweilem in eine kleine Spitze ausgehen. Die Stirn hat zwey lange auswärtsgebogene Spitzen; eine andre lange Spitze bedeckt oberhalb Ya 166 Zweite Mantiffa, die Augenhöhlen, An den Seiten ftehen der Länge nach fcharfe, gekrümmte, nach vorne zu gerichtete Dornen. Die Arme find nach Verhältnifs dick, rund, mit ftachlichen Knoten beferzt, Die Handwurzel ift undlich, und voller Unebenheiten, Die Hände find breit und glarr; die Finger find gekrümmt, am Ende fchief abgeftutzt, und dafelbft fein gezahnt; der Daum har un- terwärts noch einen dieken Zuhn, der oben gekerbt it. Die Fülse haben runde knotigte Glieder; die Klauen find feharf, am Ende gekrümmt, und hornartig, Das Vaterland ift das mittelländilche Meer, 195. Cancer barbatus. Fabr, Ent, emend, 2, p. 460. n, 76. C, thorace quadrato hirto, antice fpinofifimo, an- tennis corpore longioribus, Tab, XLIL Fig. 3. Ich zweifle nicht, dafs die Krabbe, welche ich jetzt befchreiben werde, der C, barbarus des Fabricius fey, wenn gleich feine Befchreibung nicht in allen Stücken genau mit der meinigen übereinflimmt. Er fand fie in der Sammlung des Hrn. Profeffor Vahl in Copenhagen; und eben in diefer Sammlung fand ich auch die gegenwärtige; ein noch vollftändigeres Exemplar fand ich nachher in der herrlichen Naruralien- Sammlung der Univerfität, und von diefem habe ich meine Abbildung genommen. Der Rückenfchild ift faft viereckig. Die Palpen find lang, dick, und mit langen Haaren befetzt, Fühlhörner habe ich an diefem Exemplare nicht gefunden, vermuth- lich waren fie abgebrochen. Fabricius erwähnt derfelben vier, von welcher die vordern länger find, als der Leib; die beyden erften Glieder find fehr dick, lang, und das erfte ift an der Spitze einmal gedornt. Die Augen ftehen auf langen röhrenförmigen Stielchen; fie felbft find eyrund. Die Stirn läuft in eine oben gefpaltene Spitze aus. Auf dem Schilde felbft ftehen nach vorne zu viele in die Höhe gerichtete Dornen, die an der Spitze rötlich find; an den Seiten geht ein fehar- fer Rand grade heitinter, der noch mehrere dichtere, ferafze Dornen hat. Aufserdem har die Oberfläche mehrere knotige Eıhöhungen, und nach hinten zu einen rothen blumigten Fleck, s Zweite Mantiy)a 167 Am Ende hat der Schild an jeder Seite eine abgerundete Tatnailkı die mit Haaren eingefafst ift, und auf derfelben fteht ein ftarker Dorn zwifchen den Hinterfüfsen, Die Scheeren find lang gezo- gen; die Arme find lang, rund, ‚nach oben zu dicker, und haben drey Reihen fcharf zugelpitzer sother Stacheln. Die Handwurzel ift lang, mit einer Reihe Stacheln, von welchen innerhalb der eine gröfser, ftärker, und mit Haaren beferzt if, Die Hände find lang gezogen, glatt, mit einer Reihe dicker runder Knoten; die Finger find glatt, mit Haarbüfcheln bee Die Füfse haben dünne runde Glieder; auf dem Oberrande der Hüften ficht eine Reihe Dornen; das Klauenglied - ift lang gezogen; das vorderfte Paar Füfse ift das längfte; da hinterfts Fufspaar ift fehr viel kür-- zer, fteht gewiflermafsen auf dem Rücken, und ift ganz anders geftaltet, wie folches aus der Ab- bildung am beften zu erkennen ift. Es hat diefe Krabbe überhaupt ungemein viel eigenes, wo- durch fie von den meiften bekannten Arten abweicht, Es ift diefe Krabbe im Neapolitanifchem Meere gefunden, 196, Cancer opilio. Fahr. Ent, emend, 2. p. 458, n. 68, C. thorace aculeato, margine poftico tridentato, ma- nibus fublaevibus, Diefe Krabbe foll fich gleichfalls in der Sammlung des Hın, Prof, Vahl befinden; ich habe fie aber nicht darin gefunden, oder vermurhlich überfehen. Sie hat die Gröfse des C, araneus; dies ift aber freilich etwas unbeftimmt; denn ich habe neulich von C. araneus Exemplare erhalten, _ die (echsmal gröfser find, wie die gewöhnlichen, die man in der Nerdfee finder; allein die Gröfse entfcheidet auch bey dem Krabben gar nichts, Der Bruftfchild hat mehrere Höcker und Stacheln, | die grade aufgerichtet ftehen, und von welchen diejenigen auf dem Rücken ftumpfer, die an den Seiten länger und fchärfer zugefpitzt find. Der Schnabel ift kurz und gefpalten. Der Hinter- rand ftehr ein wenig in die Höhe, und hat drey Zähne, Die acht Füfse find glatt, und nur die Hüften haben oben an der Spitze drey Zähne, Die Arme find ftachlich, die Hände glarr, und Y3 168 Zweite Mantiffa. - nur auf dem Rücken ein wenig höckrig; der Finger hat viele Zähne, der Daumen aher hat nur einen in der Mitte, und drey an der Spitze, Er lebt im mittelländifchem Meere, 197. Cancer feptem fpina. Fabr, Ent. emend, 2, p. 462. 81, C., feptem fpinofus thorace utrinque fpina elongata acutiflima, poflice quinque fpinofo, chelis filiformibus, | Er ift nur klein; der Bruftfchild ih oben glatt, die Stirn vorne ausgefchnitten; an jeder Seite fteht ein fehr langer, rückwärtsgebogener, zugefpitzter Dorn. Hinten fihen fünf Dornen, viere davon am Rande, die fchr ftark und zugefpitzt find; der fünfte ficht vorne, ift länger, zu- rückgebogen und fehr fcharf, Die Scheeren find lang gezogen, und ganz fadenförmig, Er lebt im Indifchen Ocean. 198, Cancer vefpertilio. Fabr. Ent, emend, 2. p. 463. n. 85. Cane, thorace cordato hirfutifimo, fronte emar- ginata, Es foll [ich diefe Krabbe im Spenglerfeben Kabinet befinden, und mufs alfo von mir überfe- hen feyn, Der Leib ift klein, und überall mit afchgrauen Haaren dicht überzogen, ohne Dor- nen oder Zähnen aın Rande, Das Vaterland ift Indien, 199. Cancer quadridens. Fabr. Ent. emend. 2. p. 464. n. 88- Cancer thorace cordato depreffo hirto inaequali, cauda bafi quadridentata. Der Leib ift klein, platt, flach, herzförmig, ungleich, rauh. Die Stirn ift nicht vorge- ftreckt, vorne ausgefchnitten, Die Scheeren haben gekörnte Glieder, die Hände aber find glatt, Zweite Manti/fa. 169 Die eıften Paar Füfse find an der Spitze glatt, die übrigen zwey Paare find kürzer, raub, die Klaue gekrümmt, Der Schwanz ift klein, der erfte Abfehnitt deffelben hat Andy Zähne, der zweyte Abfchuitt hat nur einen, fie find ftark, ceylindrifch, und fcharf zugefpitzt. Das Vaterland ift Ofindien. Zu. N20..1743.. Cancer bimaculatus; Diefe Krabbe ift vom Fabricius in feinem neuen verbeflerten Syftem tom, 2, p. 465. n. 9I- C, mammillaris genannt, 380 Cancer hyfkrix Fabr, Ent, emend. 2. p. 467. n, 98. Canc. thorace utringue fpina longiffima, poftice quinque, manıbus filiformibus, Es ift diefe Kıabbe von mittlerer Gröfse, eyrund, glatt, vorne ausgefchnitten, Der Rand ift ungekerbt, auf der Mitte deflelben fteht ein langer, ftarker, zugefpitzter Dorn; hinten ftehen fünf Dornen, drey in der Mitte, welche viel länger find, ne an jeder Seite eın kleinerer. Die Füfse find fadenförmig , die Arme find glatt, und fadenförmig, Sie lebt im Indifchen Ocean. 2082, @aıneer Kar: Fab. Ent. emend. 2. p. 467. n. 100. Canc. thorace hirto, linea dorfali fpinofa, fpina- que utrinque laterali, pedibus longilfimis, Es ift diefe Krabbe ein wenig gröfser, als Canc. phalangium. Der Bruftfehild if.eyrund, höckug, mit or sellieehten,, gefpaltenen Schnabel, deflen zwey Spitzen fich auswärts biegen. Mitten über den Rücken ift eine Reihe Dornen, von welchen die zwey hinterften die gröfsten - find; aufserdem fteht an jeder Seite ein zugefpitzter Dorn, Die Hände find fadenforg, und der Finger rorh, Es Das Vaterland ıft Ofindien, 170 Zweite Mantiffa, 202.: Cancer pranfor. Muf, D. Lund. C, thorace eordato laevi lateribus dentatis, poftice fpina magna valida, manibus longiffimis dentatis, Tab. XLI, Fig. 3. Es gehört diefe Krabbe zu der lezten Abtheilung der ftachlichten Krabben, die (ehr lange breite Scheeren haben, . Sie unterfcheidet fich von den übrigen hauptfächlich dadurch, dafs der Schild zwar auch Unebenheiten und Erhöhungen, aber doch übrigens keine Körner oder Stacheln hat, fondern glatt ift; nur hinterwärts ftehen zwey lange, ftarke, nach hinten zu gerichtete Dor- nen, Der Seitenrand hat der Länge nach eine Reihe kleiner Spitzen, die nach hinten zu etwas ftärker werden, und am Ende fieht ein langer ftarker Dorn. Auch ftehen am Hinterrande fechs Dorn:n, Die Stirn geht in eine kleine Lanzenförmige Spitze aus, und hinter derfelben fteht noch ein kleiner Dorn. Die Scheeren find dreyeckig, und die Ränder find mit abwechfelnden kleine- ren und gröfseren Dornen beferzt. Die Fülse find klein, und die Hüften haben am äufsern | Rande kleine Bien, Ich fand diefe Krabbe fo wohl in Hamburg in einer Naturalierfammlung, als auch in Kop- . penhagen, in der vortrefflichen Lundfchen Infektenfammlung, ZU KRITEE RS APII cu Weichfchwänze. a, Of € er aLEeaitnr. Muf, Herbft, C. thorace plano, chelis pedibusque fuleis numerofis ornatis. . Tab. NL. Fie. ı. Diefer vortreffliche Krebs hat einen flachen ziemlich glatten Bruftfchild. Die Augenftiele find lang und dick, und haben drey rothe Binden, oben in der Mitte und unten, Die äufseren x Fühl- Zweite Manti/fa. 177 Fühlhömerh beftehen aus drey Gliedern und einer langen Borfte; das unterfte Glied verlängert fich innerhalb in eine Spitze; das zweyte Glied hat einen zugefpitzten, viermal fein gedornten Nebenaft. Die innern Fühlhörner find dreygliedrig; das obeıfte Glied ift zugefpitzt und Serin- gelt. Die Scheeren und Füfse haben ein ungemein fchönes Anfchen. Die Arme find dick, drey- eckig, haben am Oberrande eine rothe Binde; die Seitenränder find [charf, und fehuppenförmig gekerbt, Die Handwurzel iit kurz, dick, fchuppich, die Ränder der Schuppen find mit feinen Spitzen befranzt, und nach innen zu erheben fich diefe Schuppen zu kleinen Dornen, Eben fo find auch die Hände fchuppich, und der Rand der Schuppen hat feine Spitzen, innerhalb haben die Schuppen feine Dornen, die oberhalb braun find. Die Finger find kurz und dick, haben hinten dicke runde Zähne, und an der Spitze einen braunen hornartigen Rand, Die Hüften der Füfse find glatt mit einer rothen Binde oberhalb; die übrigen Glieder haben gleichfalls von bey- den Seiten [chief herunterlaufende Schuppen, die an den Rändern feine Spitzen haben, welches ihnen ein ren fchönes Anfehen giebt. Das Klauenglied ift lang und dick, hat fo wie das vorhergehende am innren Rande ftachlichte Borften, und eine braune hornartige Spitze, LDansleohwanze Fabricins in feinem neuen entomologifchem Syftem hat folgende neue Krebfe angefühıt: 87, Cancer (Adtacus) fulvus: Fabr. Ent. emend. 2. p. 480. n. 7. Aft. antennis poficis bifidis, thorace laevi, roftro brevi utrinque ferrato, manibus compreffis utrinque erenatis, | Er ift von mittlerer Gröfse; der Schnabel ift kurz, platt, vinnenförmig ausgehöhlt, an beyden Seiten fägeförmig gekerbr. Der Bruftfchild ift eylindrifch, glatt; die Arme find knotig; . die Hand ift eyıund, platt gedrückt, haarig, an beyden Seiten gekerbt, unten glatt, gelbroth; die Finger iind innerhalb gezahnr, Er lebt im Ocean, 172 Zweite Mantiffa. 88. Cancer (Attacus) planatus. Fabr, Ent, emend, 2, p. 482. n. 14. Aft, antennis poflicis bifidis, roftro hrevifimo fubu- lato, chelis elongatis, digito compreffo carinato, Er hat die Gröfse und Geftalt des Aft. Crangon; der Leib ift glatt, blals, ungefleckt, Die Hände find langgezogen, platt, glatt, oben röthlich, unten gelblich, mit einer einzigen erhö- heten Linie. Der Daum ift länger, gekrümmt, zugefpirzt. Der Finger ift platt gedrückt, kielförmig erhöhet, auf der Mitte fteht ein flarker Zahn, der ftumpf ift; die übrigen Füße find gelblich. Bey beyden Exemplaren, die Fabricius fahe, war die linke Scheere viel größer und dicker, Im brittifchen Mufeo, 89. Cancer (Aftacus) cylindrus. Fabr, Ent. emend. 2. p. 483. n. 15. Aft, antennis pofticis bifidis cylindrieus natatorüis conuatis rotundatis, chela finiftra thorace majore. Fabricius hatte nur ein verftümmeltes Exemplar diefer Krabbe vor fich. Die Fühlhörner find borftenförmig, die hinteren fcheinen gefpalten, zu feyn. Der Bruftfchild ift kurz, cylin- drifch, glatt, blafs, vorne abgerundet, ohne Schnabel, Der Hinterleib ift lang, cylindrifch, blafs, die Floffen rund, aneinander gewachfen, Der Schwanz hat drey Blätter, von welchen die Aufsern gröfser und rund find, Die Hände find ungleich; die Linke ift größer; glatt, weißlich, glänzend. Die Füfse find fadenförmig, Er lebt im Indifchen Ocean. Zweite Manti//fa, 173 0%, Qancer (Altaceus) ferrssusı Fabr, Ent. emend. 2, p- 486. n, 25. Aft, antennis poflicis bifidis, thorace laevi fub cari- nato, roftro utrinque Serrato, Er ift kleiner als Aftacus fquilla; der Schnabel ift vorwärts geftreckt, lanzetförmig gekerbr, an der Spitze glatt. Der Bruftfchild ift glatt, gleich, mit einer erhobenen Linie aufdem Rücken. Der Schwanz hat fünf Lamellen, Die Füfse find fadenförmig, Er lebt im Norwegifchen Meere, or Cancer modefrtus Muf, Herbft. C, thorace antice dentato poftice carinato, roftro fubulato lateribus denta- to, chelis granulatis, digitis comprefis, digito chelae finiftrae bafı dente longiori porrecto, Diefer ungemein fchöne und feltene Krebs hat beym erften Anblick viele Aehnlichkeit mit dem gewöhnlichen Flufskrebs. Der Bruftichild ift nach Verhältnifs etwas kurz, durch eine ver- tiefte ftark rund ausgefchnittene Linie gewiflermafsen in zwey Theile getheilt; der vordere klei- nere Theil ift fchmaler, rund, gewölbt, und hat vier Reihen kleiner nach vorne hingerichteter ftachlichter Zähnchen ; die äufsern Reihen beftehen nur aus zwo folcher Zähnchen hinter einander. Die Stirn läuft in einem grade fortgehenden Stachel aus, deflen Seiten etwas erhöher, körnigt und gezahnt find; hinten, wo er am breiteften ift, ftekt an jeder Seite ein gröfserer dornigter Zahn, Die hintere gröfsere Hälfte ift fein narbigt, und endigt fich hinten über den Schwanz in eine ftumpfe abgerundete Spitze, die eine kielförmige Erhöhung hat; zu beyden Seiten geht von der Spitze aus eine vertiefte Linie gebogen bis oben an den Seiten herauf, die am Ende neben der Spitze einen kleinen Buckel har. Der Schwanz ift fchmal, faft fadenförmig, und wird am Ende um etwas fchmäler. Er befteht aus fechs Gliedern; das erfte hat einige vertiefte Queerlinien wie 22 174 Zweite Mantiffa. Falten, und oben hinter der Spitze des Brufffchildes einen blumicht gebogenen Ausfchnitt, Die übrigen Glieder find glatt, aber fie erweitern fich an den Seiten in eine ftark eıhöhete zugefchärfte Linie, von da denn die Seiten, die gewöhnlich dreyeckig zugefpitzt find,. fat grade herunter hangen. Am Ende fiehen die gewöhnlichen Floffen. Die Mittelfoffe it in der Mitte flark bo- gigt ausgefchnitten, fo dafs der obere Theil etwas höher ift, und an dem ausgefchnittenen Rande acht Dornen hat; der hinterfte tiefer liegende Theil ift der Länge nach durch eine Vertiefung ge- theilt, Die innern Floffen haben in der Mitte eine erhöhete, am Ende fpitzzulaufende, mit Dor- nen befetzte Längslinie, Die abgerundeten Anfsenränder find mit langen Haaren befranzt, Von den Scheeren ift die rechte viel gröfser. Der Arm ıft kurz, gekörnt, dreyeckig, der obre Rand mit Dornen befetzt; am Vorderrande hinter der Handwurzel fteht aufserhalb nach unten zu eine weifse glatte, lappenförmige Spitze, Die Handwurzel ift ftark gekörnt, oben an den Seiten des Daumens fteht eine kleine lappenförmige Hervorregung. Der Daumen ift lang, großs, viel gröfser als der Finger, ganz platt gedrückt, gekörnr, hauptfächlich an der Wurzel; inwendig ftehen drey breite abgerundete Zähne, der hinterfte ganz nahe an der Wurzel, Der Finger ift viel kleiner, faft gerade, platt gedrückt, an jeder Seite läuft eine glatte erhöhete Linie bis zur Spitze hin; ee fteht eine Reihe runder Zähnchen, doch nicht bis zur Spitze hin; die bey- den Eckzähne find gröfser und fchärfer, als die übrigen. An der linken Scheere ift der Arm und die Handwurzel von gleicher Gröfse und Befchaffenheit, wie an der Rechten; aber die Hand ift viel kleiner, gekörnt; der Daumen ift fo großs wie an der rechten Hand, platt gedrückt; auf dem Rücken deffelben fteht eine Reihe Körner, und eine an der innern Schärfe; nahe an der Wurzel ftehen zwey ftumpfe Zähnchen; der Finger hat gleichfalls an der inneren Schärfe eine Reihe feiner zugefpitzter Körner, und nahe an der Wurzel einen langen Stachelähnlichen vorgeftreckten Zahn. Die Füfse find fehr zart und dünn, glatt, und nur das erfte Paar hat am Ende kleine Scheeren, Die Farbe des Krebfes ift weils, hie und da röthlich fchattirt; auf dem Schwanze läuft der Länge nach an jeder Seite ein hellrother Streif; die Finger der Scheeren find im natürlichen Zuftande mit langen fchwarzen Haaren beferzt. Das Vaterland ift Ofindien, Zweıte Mantiffa. 175 02. Cancer pulchellus Muf, Herbft. C. thorace carinato dentato, roftro fubularo, dentato, cauda folüs fulcis ornatis. | Tab, XLII, Fig. 3. Es hat diefer artige Krebs die Gröfse des C, Crangon. Der Bıuftfchild hat eine kielförmige Erhöhung, die fich zu drey fcharfen Dornen erhebt, darauf in einen 'platt gedrückten Schnabel fortläuft, deffen obere Schärfe auch drey Dornen hat; und an der Spitze ftehen auch noch einige dichter neben einander, Vorne aufserhalb hat diefer Krebs gleichfalls den floffenartigen Theil, den der C. carcinus und einige andre Arten haben; er ift bey diefer Art nach Verhältnis grofs, und fein gerippt. Von den fünf Paar Füfsen haben die zwey hintern aber nur eine Klaue, Die Schilder des Schwanzes haben gebogen vertiefte Züge, welches ihnen ein fchönes Anfehen giebt. | Die hintern Floffen haben einige zierliche erhöhete Linien. Das Vaterland ift mir unbekannt, 937 Ga rmeers;nautilator. Muf, Herbft. C, thorace carinato dentato, oculis albis, roftro fubulato dentsto. Tab. XLIT, Fig. 4. A, B. Die Farbe diefes Krebfes ift dunkel braun, die Augen find grofs und weifs; der Bruftfchild hat eine kielförmige gedornte Erhöhung, die in einen Schnabel ausläuft, der auf der obern Schärfe einige kleine Zähne hat, Aufserdem hat diefer Krebs einige Merkwürdigkeiten, die ich noch bey keiner andern Art ale nalen habe; deshalb ich ihn bey B, vergröfsert vorgeftellt habe, Da- hin gehört einmal ein ganz eigener Theil bb, der aus drey Gliedern befteht; das obere Glied ift häutig, hat an den Seiten lange Haarbüfchel, und oben, wo er abgerundet ift, fünf braune Dor- men aa find die zwey grofsen Floffen, die auch diefer Krebs hat, cc find die äufsern Fühlhör- 23 176 Zweite Mantiffa, ner. dd find die innern Fühlhörner, die auch merkwürdig find; erft haben fie die drey gewöhn- lichen Gelenke, alsdann einen langen, dickeren, zugefpitzten, fein geringelten Theil, an deffen Wuızel noch eine längere Borfte ee heraustritt, Von den fünf Paar Füfsen haben die zwey erften Paare Scheeren, die wit Haarbüfcheln befetzt find, Das erste Paar ff ift länger und dicker, und beftcht aus fünf Gliedern. Das zweyte Paar gg ift noch seltfamer, denn es hat zehn Glieder; denn unter der Hand ftehen ‚noch vier kurze Glieder; denn kommen drey lange, und denn wieder ein kurzes, und zuletzt ein längeres Einlenkungs- Glied, Die übrigen Füfse haben eine ftachliche Klaue, Der Schwanz befteht aus fieben Gliedern aufser den Endflofien. Unter den vier erften ftehen ein paar Schwimmfüfse, deren zweytes Glied eine doppelte mit Haaren befranzte Floffe ift. Ich habe diefen Krebs vom Hr, Profeflor Abilgaard in Kopenhagen zum Gefchenk erhalten, und mir ift alfo das Vaterland deffelben unbekannt, — Zur Techsten Abrheiluse Garneelaffeln, 36. Gammarellus pedunculatus. Muf, Heıbfl, C, thorace integro oculis maximis, pedibus trigintiquaruor, Tab. XLIX, Fig. 2. Ich habe diefen Krebs vergröffert vorgeftellt, weil feine natürliche Gröfse kaum einen Zoll lang if. Erift merkwürdig wegen der aufserordentlich grofsen Augen, Der Bruftfchild beftcht nur aus einem Stücke; unter demfelben find fechs Paar Schwimmfüfse, wovon jeder eine gefpal- tene Floffe hat. Der Schwanz hat fünf Gelenke, unter jedem ftehu ein Paar Schwimmfüfse; Pe befteht aus einem länglich eyrunden Häutchen, und daran eine doppelte mit Haaren eingefafste häutige Floffe. Am Ende ftehen vier behaarte Floffen, Ich habe diefen Krebs gleichfalls vom Hr. Prof. Abilgaard erhalten, | 177 Mritter Perehinter Anatomie der Krabben und Krebfe he wie die Naturgefchichte und die verfchiedene äufserliche Geftalt der Krabben und Krebfe einem jeden Naturforfcher fehr wichtig und unterhaltend feyn wird, fo verdienen auch gewifs die einzelnen Glieder und die inneren Theile derfelben genauer betrachtet und dargeftellt zu wer- den. Und wenn gleich jede einzelne Art auch Abänderungen in ihren einzelnen Gliedern hat, welche insgefammt anzuführen viel zu weitläufig feyn würde, fo kann doch eine allgemeine Ueber- ficht der einzelnen Theile niemanden überflüffig oder unwichtig fcheinen. Was 3 äufseren Glie- der betrift, fo habe ich diefelben felbft genau unterfucht, und fo getreu als möglich abgebilder, Was aber die innere Theile betrift, fo ift es bekannt, dafs diefelben in einem vertrockneten Zu- ftande weder richtig gefehen werden, und noch vielweniger richtig abgebildet werden können, fondern dafs diefe Zergliederung nur bey lebenden oder kürzlich geftorbenen Körpern vorgenom- men werden kann, Da ich aber nicht an der See wohne, und lebendige Krabben bekommen kann, fo habe ich auch über ihre inneren Theile wenige eigene Beobachtungen und Unteifüchungen an- ftellen können, obgleich ich auch hier fo viel es fich nur mit Sicherheit thun liefs, das, was ich ge- fehen, felbit abgezeichnet habe, Da, wo meine Beobachtungen nicht hinreichen ollien, habe ich, ohne den Vorwurf eines Plagiats zu fürchten, damit doch meine Lefer alles beyfammen has ben möchten, die Beobachtungen anderer benutzt, ja felbft wörtlich abgefchrieben, Hauptfäch- lich ift mir hiebey P, Carolin’’s Werk über die Erzeugung der Fifche und Krebfe ungemein belch- rend gewefen, dem ich daher auch da, wo ich nicht selbft schen konnte, faft allein gefolgt bin. 178 Dritter Ab[chnitt, Ich zeige dies hier ein für allemal an, um nicht alle Augenblicke die Befchreibungen durch An- zeige, welches meine eigenen, PR? welches Carolin’s Bemerkungen find, zu unterbrechen; nu da, wo wir nicht in unfren Beobachtungen übereinftimmen, werde ich es anmerken. Der Infekten- Körper überhaupt wird, wie bekannt, gemeiniglich in drey Abfchnitte ge- theilt, nemlich: der Kopf, der Bruftfchild nebft der Rruft, und der Hinterleib, Bey den Kreb- fen finder diefe Abtheilung nicht eigentlich ftatt, denn der Kopf und die Bruft find nicht von ein- ander abgefondert, oder vielmehr vorne an der Bruft fichen alle Organe der Sinne. Der zweyte “ Theil, nemlich der Bruftfchild follte bey den Krebfen der Leib heiffen, weil er den Magen, die Gedärme, und alles was zur Verdauung gehört, in fich enthält. Der dritte Theil, oder der Schwanz, ift bey den Krebfen und Krabben nicht das, was bey den übrigen Infekten der Hinter- leib it, fondern bey jenen ein dichtes Fleifch, durch welches nur der verlängerte Maftdarın geht; bey den Krabben enthält er gar nicht einmal Fleifch, fondern befteht nur aus platten dünnen hart- fchaaligten Lamellen, die fich übereinander fehieben laffen, und der Zweck defleiben fcheint haupt- "fächlich die Bewegung und das Rudern im Wafler und bey den Weibchen auch noch die Bewah- rung: und Bebrütung der Eyer zu feyn. Da die Krabben und die eigentlichen Krebfe in Anfehung des Gliederbaues größstentheils fehr verfchieden find, fo wird es nöthig feyn, die Zergliederung einer jeden Gattung befunders vorzunehmen, ı. Zergliederung der Krabben, Tab, XLIV. Am Vordertheile des Leibes, oben an der Stirn, fallen zuerft die Augen ins Geficht; es find deren zwey, jedes liegt in einer befondern Höhle, die ieh durch Dornen oder Zähne oder lange Haarwimpern befchützt werden, Bald ftehen die Augen ziemlich dicht neben einander an der Mitte der Stirn, bald mehr zur Seite, und oft auf der äufserften Ecke, und es kommt hie- bey gemeiniglich auf die Form des Rückenfchildes an; ift diefer vorne zu gefpitzt, fo ftehen die Augen dicht neben der Spitze; ber aber vorne breit, fo ftehen fie an den Seitenecken. Es mhen die Augen auf einem Stiele, der eine fchalichte Röhre ift, und unten an der Wurzel ein Gelenke hat; bisweilen ift der Stiel unten kuglicht, und ruhet in einer Schale, in welche er fich wie in einer Dritter Abfohnitt, 179 einer Nufs bewegt, Die Stiele find bald lang, fig, ı. bald kurz und dick, fie. 2, Bey einer ns ee bekannten Art find die Augen vier grofse Blafen, über aan fich noch ein langes etwas gekrümmtes Stielchen erhebt, fig. 3. der als eine Verlängerung: anzufehen ift; daher es ei- nigen fchien, als ftänden die Augen in den Fühlhörnern, Die durchfichtige Hornhaut des Auges liegt bey einigen fchräg an der Spitze des Stiels, bey andern ftehen fie als runde Kugeln vor; ge- meiniglich find die Augen dunkel von Farbe, wegen der fchwarzen adrigen Haut, die der Horn- haut gegenüberliegt; bey einigen aber find die Augen fo klar und durchfichtig, wie Glas. Unter dem Microfcop erfcheint die Hornhaut gegittert. oder facettiert, bey einigen fechseckig, bey an- dern find es rechtwinklichte Vierecke, Das ganze Auge kann in die Röhre getheilt werden, die die Nerven und die Mufkeln enthält, und in den Apfel, welcher hohl ‚und durch die Konkame- ration der Hornhaut gebildet ift, und die Feuchtigkeiten enthält, Nimmt man in der Röhre die gemeinfchaftliche äufsere Haut weg, fo wird man ein Bündel Mufkeln bemerken, welches fich da erhebt, wo fich das Auge beugen mufs; dicht an dem Bündel erhebt fich an der andern Seite der Nerve, welcher da, wo das Bündel Mufkeln aufhört, fo dick wird, dafs er die ganze Höhle der Röhren einnimmt, zieht fich darauf zufammen, dehnt fich endlich wieder aus, und läuft in einem Bündel oder Quaft aus, Ueber diefem Knoten (ganglium) breitet fich die Choridäa oder Braunhaut aus, Diefe ift an der Bafıs roth gefärbt, und wird nachmals in ihrer ganzen Dicke fchwarz, Sie füttert den ganzen Augapfel, und macht auf diefe Weife die durchfichtige Hornhaut dunkel. Der Augapfel enthält gar keine Feuchtigkeit, denn dies zeigt fich im kochenden Wafler. Bey diefem Baue des Auges ift es fchwer zu beflimmen, wie das Thier fehen kann, Schwammer- dam konnte es nicht erklären. Man nehme ein Auge, das fo zubereitet it, und trenne mit einem fcharfen Meffer die verfchiedenen Blättchen, welche die inkl ausmachen, bis man an das letzte kommt, das weich und nachgebend ift; auch dies werde weggenorimen, fo wird man fe- hen, dafs in dem Augapfel eine fchwarze weiche Subftanz ift. Diefe Subftanz, die eine dichte weiche Haut ift, nehme man ganz aus dem Auge weg, und lege fie auf ein ebnes Glas, dafs fie die innere rothe Seite zeigt, fo wird man auf derfelben einen Büfchel von weiffen Eileen Fäden fehen, die von dem Knoten des Schnerven, woran fie befeftigt war, getrennt if, Wenn man Aa 180 Dritter Ab[chnitt. auf die innere Seite der braunen Haut einen Waffertropfen fallen läfst, und ihn mit Nadelfpitzen bearbeitet, fo-werden fich diefe weiffen fehr dünne Faden, welche die Subftanz der braunen Haut durchdringen, erheben und fieh auf der obeın Seite in ein Büfchel endigen. Die obere Seite führt über einen fehr dichten Haufen durchfichtiger , kegelförmiger Stiele, die die Geftalt eines kleinen Kürbiffes haben, die mit ihrer Bafıs auf die braune Haut kommen, und fich mit der Spitze in die Mafchen der durchfichtigen Hornhaut fenken, Diefe Reihe Stiele kann man mit geringer Mühe mit Nadeln von der Seite der braunen Haur trennen; befieht man fie nun mit einer nicht zu fcharfen Linfe, fo wird man fie ganz mit weiffen Pünktlein geziert finden; jedes Pünktchen an der Bafis jedes Stiels,. Ein folches Pünktchen ift die befondre Netzhaut des Auges, wovon jeder Stiel die befondre kıyftallene Feuchtigkeit, und die Hornhaut die befondre Facette der ganzen Hornhaut ift, Der Fühlhörner giebt es bey den Krabben gemeiniglich 2 Paar, die aber in ihrer Struktur fehr verfchieden find, Die äufseren ftehen gemeiniglich dicht am innren Rande der Augenhöhlen, bisweilen in denfelben felbft, neben oder unter den Wurzeln der Augenftielchen, Sie beftehen fig. 4. EL einem grofsen uch ftarken Wurzelgliede, darauf folgt ein etwas kleineres, und alsdann folgt eine Art von Borfte, die aus fechzehn immer fchmaler werdenden Gliedern befteht, Das zweyte Paar Fühlhörner fteht viel tiefer, in der Mitte unter der Stirn, nieht weit von einander, in eigenen Höhlen, Sie find knieförmig gebogen, fig. 5. das unterfte Wurzelglied ift das gröfste, ftärkfte und längfte; das zweyte Glied ift eben fo dick, aber kürzer, und erweitert fich oben am Ende; alsdenn folgt ein ganz kurzes, breites, becherförmiges Glied, das gewiffermafsen nur wieder die Bafıs von lauter kleinen feinen Ringen ift; die unterften diefer Ringe find faft fo breit, als die Bafis, fie werden aber immer fchmaler, und laufen zuletzt wie in eine Borfte aus; inner- halb find fie mit langen Haaren befranzt. Neben der Bafis ift noch ein andrer borftenähnlicher Theil eingelenkt, der aus fechs Gliedern befteht. Beyde Fühlhörner, die äufseren und die inne- ren weichen aber auch oft in ihrem Bau etwas ab; fo zeigt Fig, 8. ein äufseres und Fig, 9, ein in- neres Fühlhorn von einer andern Krabben - Art ‚ die beyde ziemlich verfechieden find, So ift es mit den Fühlhörnern der meiften Krabben befchaffen , allein es giebt auch noch hiebey merkwär- Dvstkßeor Abfehnitt, | 181 digere Ausnahmen. Einige Krabben haben Fühlhörner, die kufserhafb der Augenhöhlen in einer eigenen mit jener verbundenen Höhle ftchen, und wie fig. $. geftaltet find. Sie find viel länger, wie gewöhnlich, haben unten drey gröfsere Glieder, und dann eine lange geringelte Borfte, Noch weicht eine einzige bisher bekannte Art wieder ganz ab; diefe hat nur zwey Fühlhörner, welche innerhalb der Augen in den Augenhöhlen felbft ftchen. Sie find länger, als der ganze Körper, Fig. 9, und haben unten ein grofses breites Glied, das am innren Rande einige ungleiche fägeför- mige Einfchnitte hat; das folgende Glied ift etwas kleiner, und das dritte noch kleiner; alsdenn - folgt eine lange gegliederte Borfte, die answendig mit langen Haaren befranzt ift, fo wie auch die gröfseren Glieder auf dem Rücken eine Reihe langer Haare haben, Was den Sinn des Gehörs betrift, fo fehlt es nicht an Beyfpielen, dafs die Krabben ein lei- fes Gehör haben, nur ift es äufserft fchwierig, die Gehörwerkzeuge mit befimmter Gewitsheit anzuzeigen. Minafi erzählt eigentlich blofs fakta, dafs die Krabben hören mäffen, weil fie fogar beym Schall einer entfernten Glocke einige Bewegung zeigten; er hat auch die Gehörwerkzeuge, obgleich fehr undeutlich, beym C, pagurus angezeigt, und fagt: dafs fie unter den inneren Fühl- hörnern fäfsen; es wären zwey, fie wären kürzer als die Fühlhörner, fchief beweglich, und die Ohrenöffnung fey mit einer Membrane überzogen. Allein ich mufs geftehen, dafs ich die ange- gebene Organe nicht finden kann, obgleich ich viele Paguren unterfucht habe, Auch Fabricius foll hierüber Entdeckungen und Zeichnungen bekannt gemacht haben, wovon mir aber nichts zu Geficht gekommen if, Meine eignen Muthmafsungen über die Gehörwerkzeuge der Krabben will ich hier anzeigen, Ich finde bey Krabben, fo verfchieden auch ihre Bauart feyn mag, unter den innern Fühlhörnern, mehr nach dem Maule zu, zwey runde Löcher, nicht weit von einander; i ' ihre Geftalt, Gröfse und Lage ift nicht bey allen Arten gleich, Ueber diefer runden Oeffnung ift ein Deckel oder Membrane, die zwar von eben der Materie ift, wie die übrige Schale, und bey trocknen Exemplaren völlig hart; aber beym Einweichen fchien fie mir doch biegfam zu werden, und fich niederdrücken zu laffen, Innwendig fieht man von’ diefer Oeffnung aus, eine kleine Röhre, die nach dem Gehirn hingehr, Ich wüßste fonf keinen Zweck, wozu diefe bedeckte Oef- ans mitten in der harten Schaale dienen könnte, wenn es nicht etwa das Organ des Gehörs ift, Aa2 a f 182 Dritter Ab[chnitt, Sonft habe ich bey den gröfsten Krabben - Arten nichts entdecken können, was Gehörwerkzeuge vermuthen laffen könnte, Zu mehrerer Deutlichkeit habe ich bey Fig, 10. die Unterfeite des Vor- dertheils vom C. araneus abgebildet, als bey welcher Art diefe vermutheten Gehörwerkzeuge vor- züglich grofs und deutlich find; aa ift die Spitze der Stirn, bb find die äufsern Fühlhörner, ce die Augen in ihren Höhlen; dd die innren Fühlhörner; ee die eigenen Höhlen für die innren Fühlhörner; ff die runden bedeckten Oeffnungen, die ich für die Organe des Gehörs halte; gg die grofsen Zähne, Ich glaube faft, dafs Carolini in Anfehung der Gehörwerkzeuge mit mir ein- flimmig ift; er hat fie beym C, phalangium unterfucht, eine Krabbenart, die ich nie felbft gefe- hen habe; und er fagt davon folgendes: Unter den Frefsfpitzen und über der zurückgebogenen Schale der Stirn erheben fich zwey Auswüchfe, über welchen man eine Scheibe finder, die mehr nach der innren Seite zu liegt. Wenn man fie hier mit der Spitze eines fcharfen Meflers in die Höhe zu heben fucht, fo wird der fpitze Theil der Scheibe fich heben, der ftumpfe aber falst als eine Artikulation in den Rand des Auswuchfes; die ganze Erhebung mag etwa eine halbe Linie betragen; der Raum, den fie zwifchen dem erhobenen Rande und dem Rande zeigt, wovon üe fich trennet, ift mit einer feinen Haut bedeckt, die an den Rändern befeftigt ift, und von einem gebogenen kleinen Knochen, der aus der Spitze der Scheibe kommt, und fich niederfenkt, ange- fchwollen und erhoben erfcheint. Diefe Häute, wovon fich die eine an diefe, die andre an jener Seite zwifchen den Rändern ausbreiten, find fehr fein, und laflen fich mit geringer Mühe zerreif- fen, Wenn fie ken , fliefst aus der Höhle, die fie mit der untern Scheibe bilden, etwas weni- ges Wafler, Zerfchneide ich die Hirnfehale nahe an dem Orte, wo fich die Pauke hineinfenkt, um den innern Bau zu fehen, fo finde ich, dafs diefe Häute mit ihrer Höhle von zwey kleinen Kno- chen eingefafst find, die aus den Enden der Scheibe kommen, und fich in der Spitze vermittelft einer Artikulation verengen, und fe mit der Scheibe, als mit der Bafis vereint, bilden fie einen Steigbügel, Aber in dem Augenblicke, da man dies Stück der Himfchale von dem Körper des lebendigen Krebfes abfondert, zeigt fich ein merkwürdiges Phänomen; nemlich diefer Steigbügel ift in einer konvulfivifchen Bewegung die einige Zeit fortdauert, Dies beweif’t, dafs viele Ner- ven zu diefem Mufkelgewebe gehen, die es fo reizbar machen. Die Pauke hat zwey Mufkeln; \ Dritter Alb[chnitt, 183 der eine macht den Ausgang der kleinen Trompete, kommt aus der Spitze des Steigbügels, und hängt fich an der Seite, wo die Erhebung gefchehen mufs; an die hohle Seite des Knochens; der andre kommt aus derfelben Spitze des Steigbügels, und hängt fich an die Beugung der Hirn- fchale; er-dient dazu, dies Organ nach inwendig zufammen zu ziehen, Um den Nerven kennen zu lernen, der nach erhaltenem Eindrucke diefen in den Sinneswerkzeugen des Krebfes fortletzt, verfahre ich auf folgende Art, Ich öffne einen Krebs, nehme den Magen heraus, ohne die Hirn- fchale zu verletzen, und beobachte den Knoten (ganglion), der fich von zwey Nerven, die an der Seite des Schlundes gehen, bildet. Aus diefem Knoten, der mitten in der Stirn liegt, kommt zuerft ein Nerve, der zum Hinterhaupte geht, um fich da in einen Büfchel zu vertheilen; ferner rt: das erfte Paar dicker kurzer Nerven, wovon jeder fich in der Röhre des Auges [enkt, Hierauf entfpringt weiter aus jedem Seitenlappen des Nervenknoten ein andrer Neıve, von jeder Seite einer, der an der Seite fortgeht, bis es auf den een der Hirnfchale ftöfst, wo er fich denn in mehrere Zweige zertheilt, Zulezt kommt noch aus dem unterften Lappen des Knoten, wo fich die beyden Nerven, die ihn bilden, hineinfenken, ein anderes Paar (ehr dünner Nerven, an jeder Seite einer, die grade in das Käftchen gehen, das die Gehörpauke bildet. Das Maul der Krabben liegt auf der Bruft in einem viereckigen Einfchnitte; es hat Kinnla- den, woran Anhängfel befeftigt find, und vier Frefsfpitzen, die das Gefchäft der Lippen verrich- ten, und unter ihnen ftehen zwey ftarke glatte Zähne gegen einander über, fo dafs ihre Schneie den fich berühren. Aufser diefen Zähnen hat das Maul fechzehn Theile, auf jeder Seite acht, wovon immer zwey und zwey eine gemeinfchaftliche Bafıs haben, doch fo, dafs alle acht Theile mit ihren Wurzeln unten zufammengewachfen find, ich will fie genau befchreiben, Der äufserfte gröfste Theil, oder vielmehr das äufserfte Paar, Fig. ı1., ift hartfchaalig;, breit, ziemlich dick; es hat eine gemeinfchaftliche hartfchaaligte Wurzel; von diefen beyden Theilen ift der innere als die eigentliche Banned anzufehen, der äufsere ift gleichfam nur ein Anhängfel, ift aber doch mit jenem dicht auf der Bafıs befonders eingelenkt. Der innre gröfsere und breitere Theil ift viergliedrig; das unterfte Glied ift gröfser, als die übrigen zufammen, breit, etwas ausgehöhlt, am innren gebogenen Rande mit gelbbraunen Enzeni dicht befetzt; das zweyte Glied ift kleiner, Aa3 184 Dritter Abfchnitt, dicker, ungleich; das dritte Glied ift noch kleiner, faft dreyeckig, glatt; das vierte ift das (chmal- fte, läuft fpitz zu, und if mit langen Haaren befetzt, Der äufsere Theil beftcht aus zwey Stücken; das unterfte ih fo lang, als das unterfte Glied des innren Theils, aber viel fchmaler, und wird nach oben zu fpitzig; auf diefem fiehr ein ganz fchmaler, häutiger, borftenförmig zu- gefpitzter Theil. Das zweyte Paar, Fig. ı2., hegt hinter dem vorigen, ift mehr häurig, und nur die Ränder find weifs und hart; es find zwey häutige Streifen, wovon jeder feine eigene Ein- fenkung auf der gemeinfchaftlichen Bafıs hat; jeder beftcht aus zwey Gliedern; das unterfie gröfste und längfte ift bey beyden faft gleich; das zweyte Glied des innren if länglich eyrund, etwas dick, und hartfchaaliger, der Rand ift rings herum mit braunen Haaren befranzt, Das zweyte Glied des äufsern Theils ift fo wie beym erften Paar ein fchmaler häutiger zugefpitzter Streif. Die andern vier Frefswerkzeuge Fig. 13. haben eine gemeinfchaftliche Wurzel, doch lie- gen die beyden inneren etwas hinter den äufseren; es find vier häutige Lappen oder Streifen, deren Ränder nur etwas hartfchaalig find; der äußerfte ift wie bey den vorigen zwey Paaren zweygliedrig, und das oberfte Glied ift borftenförmig- zugefpitzt; beym zweyten Streifen ift das zweyte Glied vorne breiter und gerade abgeftutzt; der dritte und vierte befteht nur aus einer eyrunden Membrane, deren innrer Rand mit Haaren befranzt ift; der innre ift kleiner, als der . äufsere. Bey Fig. 14. habe ich nun alle diefe Gliedmafsen, die die eine Hälfte der Frefswerk- zeuge ausmachen, fo beyfammen und hinter «einander dargeftellt, wie es fich in der Natur befin- det. Hinter allen diefen Theilen ftehen die zwey eigentlichen Zähne Fig. 10. gg. Fig. 15. Sie ftehen gegen einander über, find knochenartig,, und beftehen aus zwey Theilen; der unterfte Theil oder die-Bafis, Fig, 15. a, ift ‚kleiner als der obere, dick, platt, oberhalb breiter als an der he: der zweyte Theil b, oder der eigentliche Zahn hat eine.etwas dreyeckige Geftalr, fo dafs die Bafıs des Dreyecks die vordere Schneide ausmacht; auf der inwendigen Seite ift er etwas aus gehöhlt, ‚Oberhalb ift faft an der Wurzel nich ein Werkzeug eingelenkt, Fig. 15. c., welches aus drey Gliedern befteht; das unterfte Glied ift das längfte, und hat unten einen behaarten Saum; das zweyte Glied ift ganz kurz, das dritte zugefpitzt, am innren Rande mit Hasren eingefafst, Vermuthlich dient diefes Werkzeug mit zum Fefthalten der Speife, oder zum reinigen der Zähne, Dritter Ab[chnitt, 185 Bey andern Krabbenarten haben aber die Frefswerkzeuge wieder eine ziemlich verfchiedene Ge- ftalt; beym C, Maja ift das äufsere Paar wie bey Fig, 16, und das innere wie Fig. 17. und nur die übrigen Theile find ganz verfchieden, Hinter diefen Zähnen ift die Oeffnung des Mundes, von. welchen ein Kanal zum Magen geht. Nemlich die Oberfchale fehlägt fich in einen dreyeckigen Lappen von den Schultern aus herum, Fig, ıo, hh, Fig.18. hh. An diefen Lappen fchliefst innerhalb eine andre Schale dicht an, dd, Fig. 18,., welche da, wo fie fich anfchliefst, tief ein- biegt, und eine ftarke runde Aushöhlung macht; diefe erweitert fich in einen dreyeckigen Lap- pen ec, der durch den ftarken runden Ausfchnitt verurfacht wird, der die eigentliche Mundöft- nung ift, b. Bey aa find an diefer Schaale die ftarken Zähne eingelenkt, Der dreyeckige fich um den Leib biegende Lappen der Oberfchaale hh dient dazu, um die- felbe am Leibe feft zu halten, Sie darf nun aber auch nicht weiter gehen, als bis hierher, weil fie fonft den Füfsen hinderlich feyn wüıde; fie ift alfo von hier an ausgefchnitten, und fchliefst nun ferner blofs an den Seiten des Leibes an, ohne fich an die Unterfläche umzufchlagen, Der Leib hat alfo vom Maule an feine eigene hartfchaligte Bedeckung, die aus mehrern feft an einander fchliefsenden Schildern zu beftehen fcheint, An den Seiten derfelben find die Scheeren und die Füfse eingelenkt, | Der Scheeren haben die Krabben allzeit nur ein Paar; einige rechnen die Scheeren mit zu den Füfsen, Ihre Geftalt ift äufserft verfchieden ; ich würde viel zu weitläuftig werden, wenn ich alle Verfchiedenheiten anzeigen und abbilden wollte, da man nur die gegebenen Abbildungen _ der Krabben mit einander vergleichen darf. Sie beftehen allzeit aus drey Hauptgliedern; das un- . terfte Glied wird der Arm genannt, und ift vermittelft eines eigenen kleinen Wurzelgliedes am Leibe befeftigt. Diefer Arm ift bey einigen rund, bey andern platt, bey den meiften a oben zu dicker und dreyeckig, Das zweyte Glied ift gemeiniglich viel kürzer, dicker, rundlicher, und heifst die Handwurzel. Das dritte Glied ift die Hand oder, die eigentliche Scheere; diefe verlän- gert fich unten in einen Finger, der niemals ein eigenes Gelenk bat; ihm gegen über aber ift ein - zweyter Finger, den man den Daumen nennet, befonders eingelenkt. Die Geftalt der Finger fo wie der Zähne, mit welchen fie gröfstentheils am innren Rande befetzt find, ift idee äufserft verfchieden, 186 Driiter Abfchnitt. Diefe Bewandnifs hat es auch mit den Füfsen; ihre Geftalt, Gröfse und Befchaffenheit hat faft bey jeder Art etwas eigenes; f[elbft ihre Anzahl ift nicht allzeit beffimmt, Nach der Regel ha- ben die Krabben acht Fülse; einige Arten aber haben nur fechs Fülse; und unter diefen giebt es wieder einige, die noch einen kleinen Afterfufs von einer ganz anderen Befchaffenheit haben, als die übrigen find, und der gemeiniglich unter dem Schwanze hervortritt. Bey vielen Arten ift das lezte Fufspaar ganz anders befchaffen, als die übrigen, die Glieder find viel breiter und haupt- fächlich die lezten Glieder häutig; man nennt diefe Füfse Schwimmfüfe, Bey andern ift das lezte Fufspaar viel kleiner, und fitzt auf dem Rücken des Schwanzes; einige Krabben’ haben nur zwey Paar grofse Füfse zum Laufen, und zwey Paar viel kleinere und ganz anders gehauete Füße fte- hen oben an der Wurzel des Schwanzes, Die eigentlichen Füfse beftehen aufßser dem kleinen Ein- lenkungs - Gliede aus vier Gliedern; das unterfte heifst die Hüfte, das zweyte, gemeiniglich kurze und dickere hat keinen befondern Namen; ich möchte es das Knie nennen; das dritte heifst das Schienbein, und das vierte die Klaue, deren Spitze oft hornartig ift. Da die Gelenke der Fülse nicht nach vorne zu gerichtet find, fondern nach der Seite fchief herunter gehen, fo können auch die Krabben weder vorwärts noch rückwärts gehen, fondern ihr Gang ift [chief von der Seite ge- sichter, Auf der Unterfläche des Leibes zwifchen den Füfsen ift eine Höhle, grölser oder kleiner, nach Verfchiedenheit des Gefchlechts, Diefe wird vom Schwanze bedeckt. Man glaubt oft, .die Krabben hätten keinen Schwanz, allein er ift nur nicht fichtbar, weil er faft am Bauche anfchliefst, Aus der Geftalt des Schwanzes kann man leicht erkeunen, ob die Krabbe A Weibchen oder Männ- chen it. Der Schwanz des Männchen ift weit fchmaler, und befteht aus wenigeren aneinander gegliederten Lamellen, als beym weschen, wo er viel runder ift, und oft den ganzen Unter- leib bedeckt. Die Anzahl der Täfelchen, die. den Schwanz ausmachen, ift nicht allzeit gleich; beym Männchen find gemeiniglich vier, Fig, 19.; die zwey unterften breiteften find ganz kurz, das dritte nimmt faft den ganzen Schwanz ein, und hat nur noch eine klelne Spitze über fich; .d.r Schwanz des Weibchens hat fechs Gelenke, Fig. 20. Es giebt aber auch hier Ausnahmen; bey einigen befteht der Schwanz aus einer einzigen runden Tafel, die den ganzen Unterleib bedeckt, Wenn Dritter Abfchnitt, 187 ! ! . Wenn man den Schwanz des Weibchens in die Höhe hebt, oder ganz wegnimmt, fo fieht man den eigentlichen Unterleib, der gleichfalls mit einer Schaale bedeckt ift, und durch ganz feine Queerfurchen in mehrere Täfelchen getheilt wird; in der Mitte vertieft er fich der Länge | nach, wie in eine Furche, die nach den veifchiedenen’ Arten der Krabben Bald tiefer, bald Fächer , fchmaler oder weiter ift, Dicht neben diefer Fnrche, gegen das Gelenke des zweyten Fufspaars über, fteht auf jeder Seite ein kleines Loch, deffen Mündung aufserhalb einen kleinen ftumpfen Zahn hat; Fig. 21. aa. Carolini nennt dieß Löcher aufgerichtete fleifchige Auswüchfe; vermuthlich ift dies nur fo bey lebendigen Krabben, und das diefelben nach dem Tode vertrock- nen, und nicht fichtbar bleiben, Diefe Oeffnungen find die Gefchlechtstheile des Weibchens, aus welchen auch die Eyer hervorkommen, Unter dem Schwanze des Weibchens fitzen vier Paar Bauchfüßse, an den vier unterften Gelenken; Fig. 22, aaaa; jeder Bauchfufs befteht aus zwey Enden, die einen Winkel machen, und da, wo fie zufammenkommen, ein Gelenk haben, durch welches fie am Schwanze eingelenkt find. Das äufsere Ende a, Fig. 23., ift ein fchmaler fpitz- zulaufender häutiger Streif, der an beyden Seiten mit langen Haaren befranzt ift; es hat an der Wurzel ein eigenes Gelenk. Das innere Ende b ift fußsartig, gegliedert, häutig; das unterfte Glied ift am breiteften und längften, und hat zwey lange Haarbüfchel; das zweyte Gelenk ift faft eben fo lang, ein wenig fehmaler, an der Wurzel fteht auch ein Büfchel langer Haare; alsdann folgen fechs unter fich gleiche kleine, immer fpitzer werdende Gelenke, an welchen hie und da eine lange Borfte fteht, die gleichfalls aus mehreren zufammen gefetzt ift. Diefe Bauchfüfse find nicht bey allen Krabben von gleicher Befchaffenheit; die Befchreibung, die Carolini von ihnen macht, ift von der Meinigen ganz verfchieden. Auch find die Schwanzfüfse vom C. Maja ganz anders, Mit dem innren Ende nimmt die Krabbe die Eyer in Empfang, wenn fie aus der Oef- nung kommen, die fich alsdann an den langen Haarbüfcheln feft kleben; das äufsere Ende ift zur Bedeckung und Befchützung, der Eyer. Bey einigen find diefe Füfse fchaligt, bey andern häutig, und nur die Wurzel hat eine fchaligte Subftanz, "Wenn man den Schwanz des Minuchens in die Höhe hebt, oder wegnimmt, fo findet man die Vertiefung des Unterleibes gemeiniglich [chmaler und tiefer, Fig, 24, Unten an der lezten ; 'Bb 188 Dritter Ab[chnitt, Einlenkung des hinteren Fufspaares ift eine fleifchigte Warze aa, die der äufsere männliche Theil if. Bey trocknen Exemplaren find diefelben fchwerlich zu finden, wenigftens it alle meine Mühe bey den meiften Arten fruchtlos gewefen, fo viele ich auch deshalb zerbrach, Nach Caro- lini find diefe Zeugungsglieder nicht allzeit gleich; bey einigen Arten bemerkte er anftatt der wei- chen Warzen zwey fchalichte Cylinder, die an der Bafıs Gelenke haben, und an der Spitze weich find. Am allerlezten Schwanzgelenke ftehen in der Mitte zwey lange gebogene Glieder, welche Carolini Krallen nennet; auch diefe find fehr verfchieden; er fand fie bey einigen nach innwendig gebogen, und an der Spitze gleichlam eine halbe Lanze tragend; bey andern grofs, ftumpf und nit mehreren Gelenken verfehen, bey andern dick, krumm und fpitz. Ich fand fie beym C, moe- nas und araneus ziemlich gleich, Fig. 24. bb., unten breit, fchalig, nach einwärts gebogen, an der Spitze wieder auswärts gekrümmt; beym C, araneus, Fig. 25., länger, eben fo gekrümmt, oben ins Häutige übergehend, mit Härchen befetzt, unten vermittelft einer Membrane c an ein’ kurzes fchaligtes Glied a eingelenkt, welches wieder an ein grofses fchaligtes Glied b, deffen obe- rer Rand mit langen Haaren befranzt ift, befeftigt ift; diefer grofse platte dünne Theil liest dicht am Leibe an. Einige Schriftfteller, als Baffer, Minafi, haben diefe Krallen für die Zeugungsglie- der gehalten. Hinter ihnen ftehen noch zwey Krallen, die den erften zum in die Höhe zu richten dienen follen; fie find bald klein, ce, bald endigen fie fich in einem Gelenke wie in einer langen, fehr fpitzen, harten Borfte, Wenn man den Rückenfchild der Krabbe wegnimmt, um.die innren Theile zu unterfuchen, welches aber bey trocknen alten Exemplaren nur unvollkommen und mit Mühe gefchehen kann, fo fallen zuvörderft zwey fchr ftarke Nerven in die Augen, die vermittelft eines eigenen Gelenks an dem Wurzelgliede der ftarken Zähne des Mundes auf der innwendigen Seite eingelenkt Ei, Fig. 26.aa, Diefer ftarken Nerven hat bisher niemand Erwähnung gethan; fie gehen neben den beyden Seiten des Magens durch den Leib bis zum Rückenfchilde hin; hey bb, breiten fie fich in fehr viele feinere Nerven aus; ob fie dafelbft an der Rückenfchale befeftigt find, kann ich nicht fagen. Zwifchen ihnen hinter der Mundöffnung liegt der Magen, Fig. 27. Diefer ift häutig, blafenförmig,, aufgetrieben, kalbdurchfichtig, mit ftarken Nerven durchzogen; an derfelben ift ein Kanal, a, welcher zum Maule führt, Oeffnet man den Magen, fo finder man EN Te Dritter Ab[chnitt, 189 - darin drey ftarke Zähne; an jeder Seite einen, Fig. 28.; Börde iind fich gleich, knochenartig; vorne ftehen drey braunangelaufene Zähne, und etwas dahinter eine dunkelbraune oft gekerbte Erhöhung, ‚wie ein Kinnbacken voll Zähne anzufehen, b, ec find abgeriffene Häute des Magens, Der dritte Zahn fteht gegen den Magenmund über, Fig. 29.5 er ift auch knochenartig, wie eine gekrümmte Streife; oben fpringst der eigentliche Zahn vor, a, und ift an der Schärfe braun, an jeder Seite tritt noch eine Spitze vor, die oben braun ift; cc find abgeriffene Häute des Magens; da es fchwer ift, die eigentliche Befchaffenhei: des Zahns genau zu befchreiben, und vorzuftellen, fo habe ich ihn bey Fig, 30. von der Seite abgezeichner, wo feine eigentliche Geftalt befler in die Augen fällt. | Die Seiten des Leibes find dicke, fefte, ftarke, knochenartige Schaalen; man pflegt fie die Rippen zu nennen, Fig. 31. aa. Bey einigen Arten find fie von weit mehrerer Feftigkeit, als bey eh Ueber denfelben liegen vier doppelte, braune fafrigte Theile, bb, die den Fifchohren ähnlich find, und für die Lungen gehalten werden; Fig, 32. zeigt eines derfelben von der Seite, und Fig, 33. von vorne, wenn man die zwey zufammenfchlagenden Seiten von einander gebreitet hat, damit man fehen könne, dafs fie doppelt find. Die Anzahl diefer Kiefern fcheint nicht allzeit gleich zu feyn, ich fand beym C. moenas an jeder Seite vier Paare; Carolini giebt fieben an. Sie liegen in Höhlen, das heifst, fie find von der harten Rückenfchale, ven den Rippen und von einer '- dünnen Haut, welche die Eingeweide einfchliefst, umgeben, Für jede Höhle ift am Munde unter jeder Kinnlade eine ovale Oeffnung, an deren Eingange eine häutige Klappe oder Ventil liegt, die fich beftändig bewegt, und den Ein- und Ausflufs des Waffers mäffligt, obgleich Jer ie Theil durch die Verbindung der obern Schaale mit der untern bey den Rippen gefchicht, _ Mehre- ves habe ich bey trocknen Exemplaren nicht wahrnehmen können; dafs in der Z1£en Figur c der Magen, d die umgefchlagene Spitze des Schwanzes fey, datf kaum erwähnt werden, Alles übrige, was die innren Theile betrifft, ift gröfstentheils aus dem Carolini entlehnt, Er fast: die fieben Kiefern erheben fich aus der Bafis der Rippen; fie find von häutiger Subftanz , Kobeh eine piramis- denförmige Geftalt, und ruhen, wenn fie herab treten auf der Höhe der Rippen Fig. 31. a, b» Zwey häutige und befiederte Borften, wovon die eine mit der Bafis der Kinnlade aerikulitt ift, und x .. Bb2a 190 Dritter Ab[chnitt. fich bis unter die Kiefern eıftreckt, die andre neben den Kinnladen gelenkig ift, und über den Kiefern liegt, find für jede Kieferhöhlung in einer beftändigen Bewegung von oben nach unten, weil durch das Steigen und Fallen der Feuchtigkeit in den Kanälen die Kiefern leicht gerieben wer- den, Die Kiefern entftehen an der Bafis der Rippen und erheben fich in Geftalt einer vier oder fechseckigen Piramide, Da wo fie die Rippen berühren, haben fie einen weiten kegelförmigen Kanal und einen andern an der äufsern entgegengefezten Seite. Diefe beyden Kanäle gehen in die Bafıs. Die Seitenflächen der Piramiden beftehen # einer unzählbaren Reihe Blättchen, die im- mer kleiner werden, und wie die Blätter in einem Buche über einander liegen. Die Subftanz der Kiefern befteht aus einer harten fehr feinen Haut, Ihre Bildung läfst fich fo annehmen; man denke fich, dafs fich ich Bafıs der Kiefern eine einzige grofse kegelförmige Röhre erhebe, und ftelle fich vor, dafs die Seiten des Triangels, der den Kegel erzeugt, fich zufammenziehen, und wie die Axe felbft fallen, fo werden durch die Berührung der einen Oberfläche von der andern in der Axe zwey Kegel entftehen; gerade fo ift die Bildung der Kiefern, wie oft habe ich eine diefer Röhren mit Queckfilber angefüllt, das Queckfilber ift aber niemals durch die Spitze oder die Rinde der Seitentäfelchen in die entgegengefezte Röhre gegangen, fondern hat fich immer einen Weg geöffnet durch die Trennung der einen Obeıfläche in der Axe von der andern, bald an di:fem bald an jenem Ort der Fläche, die fich trennere. Jeder Kieferkanal, der die Rippen berührt, hat einen korrefpondirenden Bufen unter der Rippe, der durch zinen hohen Streifen bezeichnet wird, und einen Drittel der Breite der Rippe einnimmt, Jeder diefer Bufen öffnet fich unter der Spitze der Rippen unter dem Herzen, Alle äufseren Kanäle der Kiefern find mit einander durch einen groisen Bufen verbunden, der unterhalb ihrer Bafis inwendig in den Rippen fortgeht, Diefer Bu- fen ift der gröfste unter allen, und öffnet fich im Unterleibe. Wo die Kiefern aufhören, und der Beugung der Oberfchaale gegenüber ftehen, liegt in der Mitte das Herz. Die Rippen fchicken Fortfätze nach inwendig zu, und alle Höhlen, die fie bilden, find mit einer mufkelartigen Sub- ftanz angefüllt, die zur Bewegung der Füfse beyträgt. Wenn die Rippen fich fenken, fo laffen fie in der Mitte eine weite Höhle, worin das Herz die oberfte Stelle einnimmt, Das Herz ift ein weiffer halbdurchfichtiger Sack, von ebener viereckiger Geftalt, und hängt in der Mitte der erho- Dritter Albfchnitt, | 19r benen Rippen, Seine Bewegung durch Verengern und Erweitern dauert immer fort, und zieht fich ganz in fich felbft zufammen. Es hat gar kein Ohr. Die Subftanz deflelben ift fchleimig und ‚mufkelartig; das Inwendige ift eine hohle Blafe, die von Säulen von deıfelben Subftanz durch- kreuzt it, Das darin enthaltene Blut ift mehr eine Lymphe, fünf Kanäle gehören zum Herzen, drey gehen vorne und zwey hinten, Die drey vordern find ziemlich grofs, gröfser als die hin- tern, Sie gehen a aus dem Herzen, der mittlere läuft gerade; die beyden andern gehen jeder dicht an einer Seite des Magens weg, und vereinigen fich bey dem Knochen, der an den Zähnen befeftigt ift. Jeder theilt fich nun in drey Zweige, wovon der eine gerade nach der Mitte der Stirn geht, die beyden andern nach der Seite zu, Hinten trennen fich zwey andre Kanäle vom Heızen, der grölsere fenkt fich perpendikulär auf die Brücke, die an der untern Schaale ift, und wendet fich vorwärts, und nachdem er unter dem Gehirn weggegangen ift, theilt er fich in zwey Zweige, und gehet weiter vorwärts. Der andere kleine Kanal gehet gerade an der Seite des Dornes vorbey zum Schwanze, Willis hält die vordern Kanäle für die Aorta, die hin- teın für die Hohlader. | Am Ende des Kanals, den die Rippen in ihrer Mitte laflen, liegt das Gehirn, In diefer Lage hängt es mit dem Aufanie der äufsern Bauchhöhlille im erften Täfelchen zufammen, Das Gehirn ift mit feiner Haut gefüttert, und befteht gleichfam aus mehrern Lappen, die eine dop- pelte gekrümmte Geftalt bilden, Sechs Paar Nerven gehen aus dem Gehirn, fünf für die Seiten, die fich auch in den Rippen und’ dem Schwanze vertheilen, und ein Paar geht vorwärts, um zu den’ Sinnesorganen zu kommen, Diefes Paar, welches gerade nach dr Stirn läuft, der eine an diefer, der andre an jener Seite, läfst in der Mitte den Schlund, vereinigt fich wieder in der Stirn, und bildet mitten zwifchen den Augen einen Knoten, oder’ein zweytes Gehirn, einen aus meh- reren Lappen gebildeten Körper, der in eben der Haut liegt, welche diefe Nerven fürrert. Aus diefem zweyten Gehirn gehen drey Paar nicht kleiner Nerven, wovon das eine fich unmittelbar in die Röhre fenkt, welche das Auge ftüzt, und: den Dienft de Sehnervens verrichtet; das zweyte Pasr, welches unter diefem liegt, geht mehr feitwärts nach jeder See und zeriheilt fich; das dritte Paar geht gerade zu den Gehörpauken. Schneidet man den Magen weg, fo läfst fich der Bb3 192 Dritter Abfchnitt, Lauf der Nerven leicht beobachten, wenn man fie von den Häuten, worin fie gehällt find, zu unterfcheiden weifs, fie mit Nadelfpirzen in die Höhe hebt, und in Waffer, welches man tropfen- weile darüber giefst, [chwimmen läfst, j Die Leber bat den gröfsten Umfang unter den Eingeweiden, Sie hat die Geftalt eines in unendliche eylindrifche Franfen zertheilten Körpers. Sie nimmt die ganze Höhle ein, die an den Seiten des Magens ift, dehnt fich aus, und befeftigt fich durch ein Zollgewebe unter und an der Seite des Darmıkanals; fie dringt allmählig in den Boden der untern Schale, und erftreckt fich bis an den Anfang; des Schwanzes. Ihre Subftanz hat das Anfehen einer Mafle kleiner gelber Körper, die vermittelft einer andern Subftanz mit einander verbunden find; das Ganze ift von einer feinen Haut eingefchloffen, welche diefem Eingeweide eigenthümlich it, Arifoteles nannte dies zax«r, und hielt es alfo für Unrath, Es ift diefe Maffe eine glandelichte Subftanz, die in jedem Punkte durch einen geheimen Mechanismus die Galle zubereitet, die ihre Natur nicht allein durch den Littern Gefehmack zu erkennen giebt, fondern auch dadurch, dafs Ge mit Wafler vermifcht fei- fenartig ift, Beym Weibchen findet man nun nur noch die Gebärmutter, oder den Eyerftock, Diefe ift im Anfange wie ein Cylinder; zuerft ift er durchfichtig und klein, nachher wird er gröfser, färbt fich roth oder fchwarz ! und hat zwey Acfte, wovon jeder durch jede Seite der Stirn über der Leber geht. Diele beyden Cylinder gehen nach inwendig, vereinigen und verbinden fich am Anfange des Darmkanals; bald nachher trennen fie fich von neuen, und jeder derfelben fteigt bis zur Hälfte der Höhle herab, welche die Rippen bilden. Hier vertieft er fich fo fehr, dafs er die Fläche der untern Schale dicht an dem Punkt berührt, wo die fleifchigten Auswüchfe find, die £, die Schaam if, Fig. 21. as, Der Zweig, der fich gefenkt.hat, Fig. 34, b. m. hebt fich wieder, oder der gefenkte Stamm fchiefst einen Zweig, cd, der fich neben dem Darmkanal bis an den Anfang des Schwanzes exftreckt,. Wo diefe beyden Eyerftöcke vereint durch cm PER Gula hängen fie fich an einen grofsen ovalen Körper n, welches eine mit einer gewiflen weiffen gum- miartigen Subftanz angefüllte Blafe iff, die in eben dem Punkte mit dem befchriebenen Stamm des Eyerftocks, fich unter der Oefinung einer jeden Schaam endigt, Bey einigen Arten fehlt diefe - Diritter Abfehnitt; ; 195 Blafe, bey diefen mufs der Zweig des Eyerftocks in das Mufkelgewebe der Füfse diingen, um zur . Schaam zu kommen, Welche eine runde Oeflnung an der Bafıs des dritten Paares der Fülse ift. | Wenn die Eyer fchon ziemlich entwickelt find, nimmt der Eyerftock bald eine Purpur- farbe, bald eine braungelbe oder auch fchwurze Farbe an, Vor diefer Zeit ift er eine faft durch- Tichtige Schnur. Macht man mit der Spitze eines Meffers einen Einfchnitt, und bläfst mit einem Röhrchen hinein, fo fchwellt die Schnur an, und wird ein hohler Cylinder. Die ganze innre Fläche deffelben ift mit Braun verfehen, die als Maffen fehr durchfichtiger Bläschen erfcheinen, welches die Eycr find. Diefe entwickeln fich, und geben dem Eyerftocke die Farben. Die Bär- mutter hängt an den Seiten des Magens, Fig. 35. bb. vereinigt fich in d in einen Körper, und endigt fich alsdann in zwey Anhängfel in «, Die Eier in derfelben find wie Bläschen, von dunk- ler Farbe, mit einem Ringe umher, der die Schaale anzeigt; ihre Geftalt ift bald oval, bald rund; Fig. 36. zeigt folche au mit der zwifchen ihnen zerriflenen Haut des Eierftocks, Diefe Eier kön- nen nur bis zu einem gewiffen Grade der Entwickelung in der Gebärmutter bleiben, weil fie ihre völlige Entwickelung eıft aufserhalb des Körpers erhalten, wo die Schaalen verhärten, und die innre Subftanz fich zu kleinen Krebfen organifirt, Der Kanal, durch welchen die Eier aus dem Körper gchen, befteht aus zwey Zweigen des Eierftocks, .die fich fenken, um die fleifchigen Aus- wüchfe in der Bauchhöhle oder die Schaaım zu berühren, Diefe äufseren Geburtsglieder find ent- weder mit einer Klappe bedeckt, oder von einer Haut verfchloffen; jene mufs zur Zeit der Geburt fich in die Höhe heben, diefe aber zerreiffen. If gleich die O.ffnung enge, fo können doch die Eier, die jezt noch weich find, leicht heraus treten. Wenn die Mutter die Eier gebärt, find fie noch nicht befruchtet, deswegen find die Jungfernhäuschen noch ganz, zerreiffen nun aber, und heilen nachher wieder zufammen, So wie die Eier ans die Gebärmunter kommen, hängen fie fich an die Bartfafeın des Schwanzes, und find mit einer klebrigten Materie umgeben, die fie mit BE der Gebärmutter bringen; fie zieht im Waffer in Fäden, die fich um die Haare des innren Arms ‚der Schwanzfülse wickeln; Fig, 37 Die ganze uale die an diefen Füfsen befeftigt ift, wird fo wohl vom äufsern Arm derfelben als auch vom Schwanze befchüzt. Die klebrigte Materie und auch die Schaale des Eies verhärtet fich, bleibt aber doch durchfichtig; das Wachsthum des Eies 194 Dritter Alb[chnitt, ift nur geringe, Das innere ift im erften Zuftande eine unförmliche bisfigte Maffe, die fich im Waffer zertheil, Wenn die Schaale fich verhärter, läuft das Eian, und die Materie des Dotters erfcheint an einer Seite, wo die Entwiekelung des Förus anfängt, deffen Körper in der erften Zeit durchfichtig it. Es wird voraus geferzt, dafs nun die Eier [chon befruchtet find, wovon nachher neredet werden wird, Wenn das Ei an Ausdehnung zugenommen har, und den Schwanz nö- thigt, fich weiter vom Bauche zu halten, fo verändern die Eier ihre Farbe; man fieht auch zwey fchwarze Punkte, welches die Augen find. In diefem Zuftande zeigt das Mikrofkop folgendes; der Stiel a fig, 38., zertheilt fich ganz um dasEi, um hineinzudiingen; das Ei liegt in diefer Figur (o, dafs es die Seite des Fötus zeigt, die fich entwickelt, in b ift ein Auge, in ec der fchon entwickelte Theil des Körpers über,den Dotter n; in ne das Herz, das fich fchon durch eine durchfichtige Blafe unterfcheidet, die eben fo fchlägt, wie bey einem ausgewachfenen Thiere, Der entwickelte Theil c zeigt den erften Anfang der Füfse bis an den Schwanz in m, wo das Herz liegt, welches beynahe am Ende des Körpers ift, weil der Schwanz fich zurück beugt, um den Kopf zu berühren, wie Fig. 39. dies deutlicher zeigt. Der ganze Dotter n Fig. 38., ift über dem Rücken oder Körper des Thiers, und mufs fich in den überbleibenden Eingeweiden des Förus bilden. Sieht man das noch mehr entwickelte Ei von der Seite an, Fig. 40., die den Rücken des Thiers zeigt, fo fieht man in a den vordern Theil, oder die durchfichtige Stirn des Thiers, in bb, die fchwarzen Augen; von a bis c ift der Körper mit zwey dunkeln Schnüren gezeichnet. Ine eifeheise das Herz hell ‚ wie eine Blafe, die regelmäfsig fchlägt, in mm bemerkt man den Dot- ter, wie in zwey Lappen zertheilt; über dem Dotter oder in feiner Subfanz wird das übrige des Fötus entwickelt. Die Phänomene des Fötus in diefem Zuftande find, dafs fich der vordere Theil von a in c zufammen zieht, und wieder verlängert, So bald die Entwickelung des Eies vollftän- dig ift, und man die Schaale mit Nadeln zezbricht, tritt ein vollkommner Fötus hervor, Fig. 34. Diefer hat fehr große Augen, der Körper ift rund, und der Schwanz verhältnifsmäfsig fehr lang Der Körper hat. oben noch die Farbe des Dotters, weil hier die Entwickelung zuletzt gefehicht. Die innren Zeugungstheile des Männchens zeigt Fig. 4r. und 42. An der Bafıs des Ma- gens fangen zwey weifle freie Schnüre an, die am Endein fich zurücktretende Krümmungen machen Dritter Abf[chnıtt, 195 machen a; fie gehen hierauf einfacher, aber in einer Schlangenlinie oder wellenförmig weiter, “ erheben fich über die Leber, und laufen unter dem Herzen weg, jede längs einer Rippe, So‘ bald fie.am Ende der Rippen find, haben fie viele Anhängfel, die einen Knaul bilden, b, Hierauf fenkt fich der Stamm in das Mufkelgewebe des lezten Fufses, der mit der Spitze b der Rippe correfpondirt, und jede Schnur endigt fich in einem von den fleifchigen Auswüchfen uber unterften Gelenke des lezten Fufspaars. Diefe Schnüre find durch ihre verfchiedenen Krüm- mungen bey den verfchiedenen Arten auch oft verfchieden, bald einfacher, bald in mehreren Windungen. Der vordere Theil der Schnüre hat eine weifse Milchfarbe; der hintere, der nahe am Eingange in die Rippe ist, pflegt durchfichtig wie Eis zu feyn, Die fleifchigen Auswüchfe find in Ende verftopft, und laffen fich nicht öffnen, wenn man nicht mit einer Röhre, die in den innren Theil des Fufses gefenkt ift, durch den Kanal der Saamenfchnur bläf’t, Diefe Schnur scht in eine Oefinung, die mit dem Gliede des lezten Fufspaars correfpondirt, und läuft an dem Tä- felchen, das diefe Höhle und den andern Fufs theilt, hinweg, krümmt fich, und fenkt fich au auf in den fchaligen cylinderförmigen Auswuchs, welcher das äufsere Zeugungsglied it, In dem obern weiffen Theile diefer Schnüre findet man die Saamenmaterie, wie in kleinen Bläschen; un- ten ift fie gleichfam wie gefroren, daher mufs fie fich erft auflöfen, ehe fie ausgefpritzt wird. Die Saamenmaterie wird in diefen Schnüren zubereitet. Zerfchneidet man elne Schnur in ihrem Ur- fprunge, wo fie dunkelweifs ift, legt fie auf ein kleines ebenes Glas, und läfst einen Waffer- tropfen darauf fallen, fo tröpfelt bald aus der Oeffnung eine weiffe Materie, und zwar anhaltend, weil eine Kraft fie forttöfst, die in der häutigen Subftanz der Schnur felbf it, Unter dem Mi- krofkop zeigt es fich, dafs die ganze Materie aus einer Menge Bläschen befteht, die eine kernige Materie enthalten, wie die Saamen- Materie der Thiere; Fig. 38. A. Nimmt man diefe Materie aus der Schnur nahe am Eingange in die Rippen, fo findet man anftatt der Bläschen eine in Kerne B aufgelöfste Materie, die in Waffer zerfliefst. Der Kanal, der diefe Saamen - Materie enthält, ift eine fehr dünne durchfichtige Haut, Was denn nun die Befruchtung betrifft, fo find die Meinungen fehr gerheilt, ob bey den Krabben und Krebfen eine wirkliche Paarung, d. i, eine Einfenkung des männlichen Gliedes in die Gebärmutter ftatt finde, Im erften Bande habe ich dies mit mehreren behauptet ; allein eine Ce 196 Dritter Abf[chnitt, genauere Unterfuchung der Zeugungsglieder zwingt mich, dies zurückzunehmen, Denn da die Theile, die man fonft für das männliche Glied bielt, ilırer ganzen Bauart nach daffelbe nicht feyn können, weil an denfelben gar keine Oeffnung u Auslaffen des Saamens zu finden ift, und folg- lich fie vermuthlich blofs zum fefthalten bey der Paarung dienen, fo ift auch wohl nicht leicht eine eigentliche Paarung möglich. Schon Arifloreles vermuthet dies, da er fagt: „die Krebfe begatten fich miteinander von vorne, indem fie die mit Borften verfehenen Schwänze an einander legen, Zucıft fteigt das Männchen von hinten hinauf; dann legt fich das Weibchen auf die Seite, aber keiner fenkt irgend einen Theil in den andern.“ Wenn Grofe in feinem überfetzten Plinius fagt: die Krebfe begatten fich mit dem Munde, fo verräth dies eine grofse Unwiffenheit des Ueber- fetzers, da die Meinung des Plinius nur ift, mit dem Vordertheil des Leibes, oder von vorne, Man findet beym Männchen keine weitere eigentliche Zeugungsglieder, als die Warzen an der Bafıs des lezten Fufspaares, die höchftens nur zum Ausfpritzen des Saamens gefchickt find. Dies kann aber nur dann erft die Eier befruchten, wenn fie den Leib der Mutter verlaffen haben, und an den Schwanzborften hangen, da dann ihre weiche zarte Schaale von dem Saamen des Männ- chen benetzt wird, Bey den Langgefchwänzten Krebfen hat dies [chon Ariforeles, nachher Por- zius und mcehrere-beobachtet, fo wie diefe Befruchtung aufserhalb des Körpers auch bey den Am- phybien nichts ungewöhnliches ift, Man findet zu dem Ende die Krabben bey völliger Meeres- ftille im Frühling und Sommer oft in denen mit Meergras bedeckten Bufen umbhertreiben, fich aufrichten, die Arme ausbreiten, die Männchen umarmen die Weibehen, und Beyde hangen Bıuft gegen Bruft an einander feft, Zieht man fie in diefer Stellung heraus, fo fieht man kein Glied des Männchen, das in die Vulva des Weibchen gefenkt wäre, auch nicht die oben erwähn- ten-Krallen am Schwanze des Männchen, aber wohl, dafs das Männchen mit denfelben das Weib- chen feft hält. Freilich findet man auch wohl Krabben an einander hangen, von welchen das Weibchen keine Eier unter dem Schwanze hat; dies kann aber vielleicht der Wolluft wegen von Seiten des Männchen gefchehen. Zergliederung der halben Langfchwänze, Die Zergliederung diefer Krebsarten ift mit fehr vielen Schwierigkeiten verbunden, Denn theils find fie fo äufserft felten, dafs man fie nicht gern zeibricht, und fie auch felten vollländig Drsbter ÄAbfchauet, . 197 erhält, weil fie äufserft zart und zerbrechlich find, theils find die einzelnen Arten fo verfchieden unter fich, dafs man faft nichts allgemeines von ihnen fagen kann. Ich werde älfo nur die bey- den Hauptarten, den C, dorfipes und emeritus in fo weit zergliedern, als es fich bey trocknen Exemplaren thun lälst, Auf Tab, 45, Fig. 1, habe ich vom C. dorfipes die Stirn mit feinen Attributen etwas ver- gröfsert vorgeftell. Der Vorderrand des Schildes hat in der Mitte einen halbeirkelförmigen Aus. fehnitt a, der in der Mitte einen Zahn hat, Die Seiten des Vorderrandes find ungemein zierlich mit feinen Zähnchen belle bb, unter welchen lange Haare ftehen, Unter dem Ausfchnitte ftehen die Augen auf fchaligten Scheiben; diefe find beym Männchen fehr breit, an der innren Seite grade, an der äufseren.abgerundet; oben laufen fie in eine ftumpfe Spitze aus. Die Augen felbft find nicht, wie gewöhnlich, kuglich, fondern nur kleine fchwarze Punkte, die oben auf der Spitze liegen. Beym Weibchen find die Augenftiele fchmaler und pyramidalifch, Fig. 2. Neben den Augen ftehen die innren Fühlhörner; diefe find fehr grofs, Fig. ı, dd; fie haben drey breite grofse Glieder, und eine lange Berechte Borfte, die auf beyden Seiten mit fteifen Hanten befetzt ift, fo wie auch der innre Rand der unteren Glieder, Die äufseren Fühlhörner ee ftehen ganz aufserhalb an den Seiten; diefe haben unten zwey giofse Glieder, und dann zehn Klinse; die immer fchmaler werden, wie die Fühlhörner vieler Käferarten, Die Scheeren, Fig, 3, find feltfam; fie beftehen aus drey ganz platten Scheiben, die innerhalb etwas ausgehöhlt find) aufserhalb ein wenig gewölbt, und mit einigen erhobenen gehogenen Linien blumicht gezierr, Das dritte Glied oder die ee Hand, ift am breiteften, faft'herzförmig; am innren Rande ‘ mit langen Haaren befetzt, und oberhalb ift dafelbft ein krummer glatter Finger eingelenkt. Es haben alle Arten diefer Familie nur drey eigentliche Fufspaare, Bey diefer Art haben diefe Füfse vier plätte fcheibenähnliche Glieder; ihre Geftalt ift aber bey jedem Fufspaar verfchieden, wel- ches aus ihrer Abbildung am beften erkannt werden kann; Fig. 4 ift ein Vorderfufs, Fig. 5 ein Mittelfufr, und Fig. 6 ein Hinterfußs, Der Schwanz, Fig, 7, befteht aus fechs Gliedern; das erfte Glied ift das breitefte und längfte; das zweyte ift ein wenig fchmaler und viel kürzer; das dritte ift noch kürzer L und noch ein wenig fchmäler; das vierte ift zwar länger, aber nur ganz fchmal; das fünfte nimmt an Länge und auch oberhalb an Breite zu; an diefem ift ein kleines Cce2 198 Dritter Ab[chnitt, Paar Füfse eingelenkt, die aus zwey Gliedern beftehen, und mit Haaren befetzt find; das letzte Glied oder die Schwanzfpitze ift ziemlich lang, nicht breiter, als das vorige, und etwas ftumpf zugifpirzt. Uebrigens ift noch zu merken, dafs unter dem zweyten Schwanzringe noch ein Paar Afterfüfse eingelenkt ift, aa, die aber gewöhnlich unter den Leib zufammengefchlagen, und in meiner Abbildung nur hervorgezogen find; diefe haben drey Glieder, von welchem das lezte nur ganz kurz, ftumpf zugefpitzt ift, alle aber find behaart. Der C. emeritus, ob er gleich zu diefer Familie gehört, ift in feinen Theilen vom vorigen ganz verfchieden. Fig. 8 zeigt den Vordertheil des Bruftfchildes, welcher eine eylindrifche Geftalt hat. Faft der ganze Vorderrand hat einen zirkelförmigen Ausfchnitt, der in der Mitte ein fpitzi- ges Zähnchen hat, Die Augen aa ftehen auf fehr langen, dünnen, gebogenen Stielchen, die an der Spitze eine breitere becherförmige Geftalt annehmen, auf welchen ganz oben die Augen blofs als kleine (chwarze Punkte ohne Wölbung liegen. Zwifchen den Augen ftehen die innren Fühl- hörner bb; diefe beftehen aus zwey ziemlich grofsen Gliedern, auf welchen eine fehr dicke, ge- ringelte, am Ende zugefpitzte Borfte fteht, Aufserhalb der Augen ftehen die äufseren Fühlhör- ner; diefe beftehen aus drey grofsen Gliedern, und einer langen, dicken, geringelten, nach ‚auswärts gekrümmten Borfte, die an ihrer äufsern Seite mit langen braunen Haaren dicht befetzt ift; diefe Haare haben faft das Anfchen kleiner Lamellen, weil fie nicht rund fondern plate find, Aufserhalb diefer Fühlhörner ift noch am Bruftfchilde eine grofse [chaligte Spitze eingelenkt, dd, die an der Wurzel aufserhalb einen Zahn hat; auch fteht an der Spitze aufserhalb N. ein Dorn, Die Scheeren und Füfse haben auch bey diefer Art ganz platte fcheibenähnliche Glieder. Die Scheere, Fig. 9, kann nur uneigentlich fo genannt werden, weil weder eine Hand noch Finger da find, fondern fie ift blofs gröfser, als die übrigen Füfse; fie befteht aus vier platten Gliedern, die mit den Schwimmfüfsen einiger Krabben viele Aehnlichkeit haben. Das zweyte und dritte Glied laufen in eine Spitze aus, das lezte ift faft oval, am Ende zugefpitzt. Die übrigen Füße haben die Geftalt wie Fig, Io, und haben fechs Glieder, wovon das lezte ftumpf zugefpitzt und mit Haaren befranzet if, Der Schwanz ift fonderbar; er hat auch fechs Gelenke; das erfte ift das breitelte, die übrigen werden immer fchmäler, und das lezte ift länger, als die übrigen zufam- men, und wie ein Vogelfchnabel zugefpitzt; oben ift an demfelben ein Paar Afterfüße eingelenkt, Dritter Albf[chnitt, 199 die zweygliedrig und mit Haaren befetzt find. Unter den übrigen Gelenken find Fafern, an wel- ehe fich die Eier ankleben, Zergliederung der Weichfchwänze, Bey diefer Krebsgattung ift etwas mehrere Beftimmtheit, als bey der vorigen, und unter ihren einzelnen Theilen herrfcht eine ziemliche Achnlichkeit. Fig, ı2, Tab. XLV, zeigt die Stirn eines folchen Krebfes. Vor derfelben ftehen in der Mitte die Augen aa auf einem kleinen Einlenkungsgliede, welches bisweilen Spitzen hat. Die Augenftiele find oft fehr lang, oft etwas weniger, und dagegen dicker, oft mit rothen Binden und einzelnen fleifen Borften befetzt. Unter den Augen ftehen die innren Fühlhörner bb; diefe find ziemlich lang, haben zwey fadenförmige Glieder, und dann ein kegelförmiges dickeres geringeltes Glied, das aber noclı auf einer eignen Bafıs suhet, An den Seiten aufserhalb ftehen die äufseren Fühlhörner cc, an deren Wurzel fteht noch ein eigenes zugefpitztes oft ftachliches Glied dd, auf welchem noch ein fchimaleres fpitzzu- laufendes ee eingelenkt it. Auf einer Wurzel mit jenem ftehen die Fühlhörner, und jene fchei- nen zum Schutz derfelben zu dienen; die Fühlhörner haben drey grofse Glieder, und eine lange geringelte Borfte. An den Scheeren und den zwey Paar groisen Füfsen ift nichts merkwürdiges, was nicht fchon oben gefagt wäre. Am Aufange des Schwanzes find die zwey Paar Afterfülse eingelenkt; von diefen ift der vordere ftärker und dicker , Fig. 13, er befteht aufser dem Einlen- kungsgliede aus fünf Gliedern; das Tere oder Klauenglied hat eine braune gewölbte Fufsfohle a; diefe fcheint im lebendigen Zuftande weich zu feyn, und aus lauter kleinen Wärzchen zu befte- hen, die vielleicht zum Anfaugen dienen, dafs fich der Krebs damit fefthalten kann; neben der- felben ift noch eine kleine Klaue b eingelenkt, die gleichfalls eine folche braune Fufsfohle hat, Der zweyte Fufs, Fig. 14, ift viel einfacher, und befteht aus vier Gliedern, wovon das lezte gleichfalls eine folche braune warzige Spitze hat, Der Schwanz befteht aus einer blafenähnlichen Haut, an welcher hie und da einige behaarte Fafern hängen, an welchen fich die Eier feftkleben follen. Am Ende des Schwanzes find zwey, auch wohl drey fchaaligte Glieder, Fig, 15, a, b, c, wovon das lezte abgerundet, am Rande behaart und eingekrümmt ift. Am zweyten Gliede fitzen zwey kleine Afterfüfse oder Klauen, vermittelft welcher fich der Krebs in den Windungen des Schneckenhaufs fet hält, Die linke Klaue ift doppelt; fie beftcht nemlich aus zwey Glisdem 200 x Dritter Ab[chnitt, wovon das obere d bogigt abgerundet ift, und die Spitze deffelben, oder die Fufsfohle, ift eben fo, wie ich es von den Afterfüßsen gefagt habe, braun und warzig; am unterm Gliede ift ein eben folches kleineres wie d eingelenkt, e, welches auch eben fo befchaffen it, Im natürlichen Zu- ftande find diefe Klauen weit mehr gekrümmt; ich habe fie nur fo lang ausgezogen vorgefellr, damit man ihre Geftalt beffer erkennen kann. Die rechte Klaue f ift der linken ähnlich, sber nur einfach, und etwas kleiner, Degeer fagt, dafs am hinterften Schwanzgliede vier Lamellen fäßsen; diefe habe ich aber nie finden können, fo viele und grofse Exemplare ich auch unterfucht habe, Was die innren Theile diefer Krebsarten betrifft, fo habe ich felbft hierüber keine Unterfu- chungen anftellen können; ich will allo hier Schmammerdams Beobachtungen im Auszuge anführen, damit meine Lefer alles beyfammen haben. Bey der Oeffnung des Bauchs fieht man erft die Ober- haut mit dem drüfigen Fell, und darunter die fleifchigte Haut. Hat man diefe dann durchfchnit- ten, fo kommt man auf eine grofse Menge weiffer kleiner Faden, die in zierlicher Ordnung neben einer Menge fchön zugefchickter Theile, die Gedärmen gleichen, liegen, Verfolgt man diefe weifle Fäden bis zu ihrem: Urfprunge, fo fieht man, dafs es Blurgefäfle *) find, die weils, wie Spinnwebe, ausfchen, die fcheinbaren Gedärme find theils einzelne theils vielfälig vertheilte An- hänge, weifslich und wie Röhren; fie enthalten eine verdickte geronnene Feuchtigkeit, und neh- men den ganzen Bauch ein; fie hängen vermittelt der Blutgefälse an einander, und laufen in die gemeinen Gefälse Fig. 16, hh, die am Magen beym Pylorus entftehen; fie endigen fich in viele blinde Röhren ii. Vielleicht find fie die Magendrüfe, die bey vielen Fifchen auch fo geftalter ift. Zwifchen diefen Anhängen auf dem Grunde der Mufkeln des Bauchs ift das Eingeweide, das bey- nahe ohne Krümmung vom Magen an nach dem Schwanze zuläuft; ein kleines Stück davon ift Fig. 17 bey e vergröfsert vorgeftellt. Der Magen liegt von oben her im Rücken, von unten her in der Bruft, und ift theils häutig theils knochenartig; oben, unten, und an der Seite hat er ver- “ fchiedene Mufkeln, welche die Zihne des Magens zufammen halten und bewegen. Da, wo der Maftdarm angeht, ift der blinde Darm, ziemlich lang und zierlich gedrehet; Fig. 17, f. Ferner fieht man im Bauche zu beyden Seiten der Anhänge zwey gewundene Zeugegefäfle, Fig. 18, aa, die fich hie und da in Knäuel wickeln bb, dann weiter fortlaufen, und fich in einem engen Röhr- *) Sollten es nicht vielleicht Saamengefälse feyn, wie der fogenannte Zwirn bey den Krebfen? Dritter Abfchnitt, 201 chen ce endigen; vorne im Ausgange durchbohren fie das lezte Paar der kleinen Füfse im fünften Gliede d. Das innte derfelben ift voller kleiner Kügelchen, vermuthlich Eier, Oefnet man den Leib von oben, fo fällt gleich der Magen mit feinen Mufkeln in die Aagen, die merklich srofs find, und im Rücken liegen. Hinter dem Magen oben auf dem Eingeweide ift das Herz, Fig.18 aa, das als ein unregelmäfsig geftaltetes Stückchen Fleifch ausficht,; und ein wenig fpitzig zuläuft; es ift röthlich, unten und an den Seiten weils. Von oben her gehen vier Gefäfse aus demfelben hervor, b, und von unten zwey, c, davon das eine gröfser, weiter und dünner ift, das andre ift dicker, und läfst einige Nebengefäfse d von fich aus. Von aufsen fieht man einige Höhlchen im Herzen, und von innen ift es voller Fafern, wie beym Menfchen. Auch gehen vom Herzen die weifsen Gefälse aus, durch die obern und untern Theile des Leibes, und infonder- | heit nach den fogenannten Fifchohren hin, Diefer find an jeder Seite ı1 N und eben fo geftaltet, wie oben bey den Krabben befchrieben if. Nimmt man diefe Theilchen und Magen, Herz und ‚Gedärme weg, fo kommt das Rückenmark zum Vorfchein, welches im Grunde der Bruft liegt, _ ohne in einem Knochen eingefchloffen zu feyn. Es eıftreckt fich durch das Unterfte des Randes und Bauches bis in den Schwanz, in deffen Mufkeln es aufhört. Das Gehirn, Fig. 19, aa, aus welchen das Rückenmark entfpringt, liegt unter den Gelenken der Augen in dem fehr kurzen und mit der Bruft vereinigtem Kopfe, und ift in zwey Theile rechts und links vertheil. Oben über dem Kopfe laufen dem Anfehen nach die Gefichtsfehnen bb kreuzweife darüber hin nach den Augen zu. Unten aus dem Grunde des Gehirns fieht man zwey ftarke Sehnen hervorfchief- fen, e, die eigrentlich der Anfang des Rückenmarkes in der Bruft find, Sie ftehen ziemlich weit aus einander, um die Kehle, die fehr kurz ift, und grades Weges aus dem Munde nach dem Magen zugeht, durchzulaffen. Es liegt allo das Gehirn oben über der Kehle, und Kehle, Ma- gen und Eingeweide en von obenher fo wohl in der Bruft, als im Bauche auf dem Rücken- marke, Diefe zwey Häupter des Rückenmarkes laufen ein wenig weiter hinunter wiederum zu- fammen, und machen dann einen anfehnlichen Knopf aus, d, aus dem viele Sehnen ausgehen nach den mufkulöfen Theilen der Bruft, der Arme und der Füfse hin. Auf diefem Knopfe fieht man das Rückenmark wieder einfach, und ob man gleich feine zwey Theile genau fehen kann, fo iind fie doch fo dicht mit einander verknüpft, dafs fie wie ein einiger Theil ausfehen; hierauf 202 Dritter Albf[chnitt, folgen mehrere Knöpfe eeece; der lezte fchickt feine Sehnen den Mufkeln des Schwanzes zu, Die Schnen aus den Knöpfchen gehen meiftentheils in die Mufkeln des Bauchs, aber die aus dem Marke felbft ff nach den Eingeweiden zu, Es ift merkwürdig, wie die Sehnen krenzweife über einander binlaufen; man fielit hiervon ein Beyfpiel bey g. Die Gefichtsfehnen, nachdem fie das Gehirn verlaffen, dringen in die runde Schale des Auges h, erweitern fich in derfelben merklich, und laufen dann weiter fort nach dem Rande der Hornhaut zu, da fie fich in einer kuglichen Geftalt endigen. Man fieht im Auge keine Feuchtigkeit. Die Hornhaut if, wie bey den Infekten, netz- artig und fecheckig abgetheilt; alle Abtheilungen laufen fphärifch von obenher zu, Nimmt man die Hornhaut weg, fo ift darunter ein helles, durchfichtiges, fchön und regelmäfsig eingerheiltes gallertartiges Wefen, welches man in den Höhlen der fechseckigen Abtheilungen der Hornhaut fehen kann, Darauf folgt eine unzählige Menge Fäferchen, Fig. ıg, 1, auf welchen die Gallerte ruhen; fie hingen vermittelft einer Haut zufammen, die von innen fchwarz ausficht, und für die Tıaubenhaut gehalten werden kann. Uebrigens ift noch zu erinnern, dafs Schwammerdam in der Meinung ift, das Schneckenhaus, in welchem diefer Krebs wohnt, fey feine eigenthümliche Haut, und gehöre zu feinem Körper; - und dafs er den Rondeler ganz unbillig tadelt, der das Gegentheil behaupter harte, Eben deshalb facht er nun auch vieles in feiner Anstomie auf diefen Umftand hinzuziehen, welches aber ganz irrig ift. Wenn Bafter fagt, dafs nicht nur die rechte Scheere gröfser wäre, als die linke, fon- dern auch die übrigen Füßse, fo trifft dies nicht allzeit ein, Ueberhaupt ift bald die linke bald die rechte Scheere grölser, aber bey einigen Arten find beyde an Größe gleich. Nur das habe ich, bisher noch nie gefunden, dafs bey ein und eben derfelben Art bald die rechte, bald die linke Scheere gröfser wäre, wie dies wohl bey einigen Krabben- Arten gefunden wird, Zergliederung der langgefchwänzten Krebfe, Da die langgefchwänzten Krebfe unter fich wieder fo verfchieden find, dafs ich fie deshalb wieder in mehrere Familien habe vertheilen müff-n, fo ıft leicht zu fchliefsen, dafs auch die ein- zelnen Glieder oft grofßse Verfchiedenheiten haben werden. Ich will daher von jeder Familie das merkwürdigite anführen. Erfte Dritter Ab[chnitt, | 203 Erfte Familie, Krebfe mit ordentlichen Scheeren, deren Finger von gleicher Länge find. Bey diefer Familie, zu welcher der Flufskrebs, der Hummer, und miehrere Arten gehö- ren, ftehen die Augen auf nicht langen, aber dicken Stielen. Tab, XLV, fig.20, Das Auge ift wie eine fchwarze Halbkugel, mit einer netzförmigen glänzenden Haut überzogen; diefe Halbku- gel fitzt in einem cylindrifchen harten Futteral, und hat in der Mitte ihrer.Länge eine Vertiefung, am Grundtheile aber einen Wulf, An diefem unten ausgehöhlten Grundtheile fitzt ein Mufkel, der mit dem andern Ende in der Vertiefung des Kopfs hängt, und den der Krebs verlängern und verkürzen kann; er ift flark, und kann nicht leicht reifsen, und vermittelt deffelben kann fich das Auge nach allen Seiten drehen, Es bewegt fich alfo nicht die blofse Kugel, wie Röfel fagt, denn diefe ift an den Rändern der Kapfel feft angefchloffen. Das Auge und die Kapfel haben in- wendig eine gemeinfchafiliche Höhle, die mit einer fchwarzen klebrigten Materie angefüllt ift, Nimmt man diele weg, und wäfcht das Auge aus, fo findet man die Kapfelränder zwar dünner, doch hart und hornartig; und das Auge felbft if eine dünne durchfichtige Membrane, wie feine Gage. Zwifchen oder vielmehr dicht unter den Augen ftehen die inneren Fühlhörner fig. ar. 'Diefe beftehen beym Flufskrebs und einigen andern aus drey grofsen Gliedern abe, und einer doppelten geringelten Borfte d über einander; die untere fcheint mit der obern unten an der Wur- zel verbunden zu feyn, Bey andern, wie beym C. carcinus, ftehen diefe Borften neben einander fig 22, find fehr lang, doch HE die äufsere a viel länger, und hat am Grunde noch einen kleinen Nebenaft b. Beym C. Strigofus find die innren Fühlhörner denen der Weichfchwänze ähnlich; fie beftehen aus drey eylindrifchen Gliedern fig. 23, und einem kegelförmigen geringelten Theil, a, der noch einen kleinen Nebenaft b hat. Die äufseren Fühlhörner ftehen etwas unter den in- nern, und mehr zur Seite. Sie beftehen gleichfalls aus drey enlasr Gliedern Fig. 24.abc, die an den Rändern mit Haaren, bey einigen auch mit ftarken Dornen befetzt find; und einer langen geringelten Borfte d, welehe bey einigen Arten fehr lang ift. Ueber dem unterften Gliede der Fühlhörner ift bey einigen Arten aufserhalb ein grofses, hornartiges, zugefpitztes bewegliches plattes Stück eingelenkt, fig. 24. e, deflen Abficht ich fehlechterdings nicht errathen kann; beym Flufskrebs ift es, wie die Abbildung zeigt, dreyeckig zugefpitzt, am innern Rande dünner, mit Dd 204 Dritter Ab[chnitt. Haaren befranzet; der Hummer hat es gar nicht; beym C. careinus hingegen ift es aufserordent- lich grofs, aufserhalb fchalig, innerhalb häutig und halbdurchfichtig; fig. 25 zeigt es in natürli. cher Gröfse. Die Seiten des Rückenfchildes fo wie der Schnabel vor der Stirn und die Wurzel deffelben find oft noch mit Dornen und Spitzen beferzt. Tiefer unter den innern Fühlhörnern, nahe am Munde, fitzt ein Paar kleiner Fülse oder Fühlfpitzen, die ziemlich die Stärke der Füfse haben, Sie haben aufser dem Wurzelgliede fünf Glieder fig. 26; man fieht einen folchen Fufs hier auf der convexen Seite; denn die andre Seite ift hohl, am meiften das unterfte Glied, damit es fefter an den gewölbten Leib anfchlıefsen kann; das unterfte der Glieder ift das Fe) oben ausgefchnitten, fo dafs die Seiten als ftumpfe Spitzen vortreten; die übrigen Glieder nehmen immer mehr an Gröfse ab; die Ränder find mit Haaren befetzt. An der Wurzel des unterften Gliedes tritt ein Nebenaft hervor, der aber ein eigenes Ge- lenkglied hat; er befteht aus einem längeren fadenförmigen, und fünf kleineren Gliedern, a, b; das letzte hat am Ende einen Haarbüfchel, Beym C, carcinus und einigen andern Arten ftehen zwey folcher Füfse fig 27, die viel länger find ; der äufsere a ift kürzer, hat unten ein langes brei- tes ausgehöhltes gebogenes Glied; das zweyte ift kürzer und cylindrifch, das dritte kurz und kegelförmig, auch behaart, und faft einer Klaue ähnlich, Das innere Fig. 27. b ift viel län- ger, und befteht aus drey cylindrifchen Gliedern, von welchen das unterfte das kürzefte, das letzte länger als beyde übrigen if, und am Ende eine mit fteifen Haarborften und Büfcheln be- fetzte Scheere hat. Was die Scheeren und Füfse betrift, fo find diefelben bekannt, Ihre Form ift nicht gleich; oft find fie fehr lang gezogen, wie beym C, carcinus, oft fehr ftachlich, wie beym C. ftrigofus, oft (ehr aufgeblafen, wie beym Hummer; oft ift auch die linke Scheere anders und fchmaler, wie die rechte, wie beym Hummer, Immer haben fie drey Hauptglieder, den Arm, die Handwurzel und die Hand mit einem beweglichen Finger. Der Füfse find g>meiniglich vier Paar, die aus fünf Gliedern heftchen, Das erfte Fufspaar ift oft etwas dicker und kürzer, und das hinterfte Paar noch etwas kürzer und fchmächtiger, als die übrigen. Die erften zwey Paare haben bey einigen Arten N am Ende kleine Scheeren anftatt der Klaue, mit einem beweglichen Finger, Der C, ftrigofus Dritter Ab[chnitt, 205 hat nur drey Paar Füfe, aber hinten noch ein Paar kleinere fadenförmigere Afterfüßse, die fich unter den Leib zufammenfchlagen, Die Frefswerkzeuge beflehen bey den Krebfen aus eben folchen Theilen, wie oben bey den Krab- ben ift gezeigt worden, nur find fie hier etwas anders geftaltet; es find ihrer auch vier Paar, das äufscrfte Paar Tab, XLVI, fig. ı hat einen Nebenaft a, der oben viele kleine behaarte Glieder hat y das zweyte Paar fig 2, it häutig, und hat gleichfalls einen obengegliederten Nebenaft. Das dritte Paar fig, 3. befteht aus drey häutigen Blättern, und das vierte Paar fig. 4 ift gleichfalls eine blät- tıige Haut, Hinter diefer liegen die Zähne, die knochenartig, aufserhalb convex, innerhalb hohl find; die Schärfe ift einigemal eingekerbt, im übrigen den oben abgebildeten Krabbenzähnen ähn- lich, haben auch oberhalb einen folchen angehängten dreygliedrigen Theil, deshalb ich ihre be- fondere Abbildung für unnöthig halte, h \ Hinter den Zähnen fteht der Magen; diefer ift den Magen der Krabben ähnlich, theils bäutig, theils knochenartig, Ich habe bey Fig, 53 den Magen eines Hummeıs vorgeftellt, von welchem die eine Haut weggenommen ift, damit man innwendig hineinfehen kann, Der Mittel- zahn und die Seitenzähne geben einen artigen Anblick, und man vergleicht denfelben mit dem Pabft, der mit feinen Kardinälen im Chor fitzt. Der Mittelzahn a ficht einem in einer Kappe ein- gehülltem Geficht nicht unähnlich, zumal wenn man ein Paar Punkte für Augen, Nafe und Mund hinzufügt, wie man zu thun pflegt; er ift braun, zumal die Kappe; auch fieht die ganze Figur einer auf einem Poftument ftehenden Büfte nicht unähnlich; wo diefer Zahn unten fich er da ruhet er auf einem knochenartigen ftarken Reif, der durch den ganzen Magen läuft; die Sei- tenzähne bb, welche die Cardinäle vorftellen, find braun, und ftark Be Wenn man diefe Zähne von allem häutigen entblöfst, und nur das Kuochenartige beybehält, fo haben fie das An- fehen von fig, 6, 7, 8, wo fig, 6 der Mitrelzahn; und fig. 7 und $ die Seitenzähne find, Der Schwanz der langgefchwänzten Krebfe macht die halbe Länge des ganzen Thiers aus, und hat inwendig ein feftes wohlfchmeckendes Fleifch, Er ıft oben ftark gewölbt, und mit fechs Schildern bedeckt, die nach hinten zu an Breite abnehmen, an den Seiten herunterhangen ‚ und bald mehr bald weniger zugefpitzt , auch wohl hie und da bedornt find. Sie laffen fich über ein- Ddz 206 Dritter Ab[chnitt, ander fchieben, damit das Thier den Schwanz krümmen und ausftrecken kann, doch hängen fie mit membranöfen Häuten zufammen, Unten ift der Schwanz nur mit einer membranöfen Haut bedeckt, und jeder Ring hat in der Mitte eine knorpelartige gewölbte Queerhaut, Die Ränder der Schilder find mit befiederten Härchen befetzt. Am Ende des Schwanzes firzen fünf blätterähnliche fehaligte Floffen, die bey einigen durchweg fchaligt, bey andern aber am Ende häutig find, Die mittelfte Floffe ift bald platt, überall gleich breit, und am Ende abgerundet, wie beym Fluß- krebs, bey andern aber ftark gewölbt, und kegelförmig zugefpitzt, wie beym C. carcinus, Die beyden Seitenfloffen an jeder Seite fig. 9 haben ein gemeinfchaftliches Wurzelglied a; die äufsere Floffe ift am Ende abgerundet, über der Mitte durch cine Queerfurche, die eine Art von Gelenk ift, getheilt; der Vorderrand des hintern Theils hat eine Reihe feiner Zähnchen, und an jedem Ende einen kleinen Dorn; die innre Floffe ift einfach, und hat in der Mitte bald mehr, bald we- niger, eine kielförmige Erhöhung, Der äufsere Rand aller Floffen ift mit Haaren befranzt. Beym C, careinus und mehreren Arten hat die süfyere Floffe nicht die Furche, durch welche fie getheilt wird, und überhaupt finden hiebey viele Verfchiedenheiten ftatt. Unter dem Schwanze haben einige Arten unter jedem Ringe aufser dem letzten ein Paar Schwimmfüfse, Beym C. carcinus find fie grofs fig, 10, und beftehen aus einem fchaligten eylindrifchen Gliede a, an welchem zwey häutige fein gerippte Floffen bb hängen, Beym Flufskrebs und andern Arten find folche ähnliche Glieder, die aber weniger als Schwimmfüfse angefehen werden können; es find ihrer beym Weib- chen vier Be fie find nach vorne zu gerichtet, und ftehen an dem zweyten bis fünften Ringe, Sie find fich gleich, und jeder hat einen platten knorpelartigen Stiel fig. II a, mit zwey Armen, von welchen der äufsere b einfach ift, der innere c in der Mitte ein Gelenk hat; auch find beyde an ihrem Stiele beweglich; die Ränder find mit Haaren beferzt. An diefen Gliedern hängen fich die Eier feft, wenn fie aus der Gebährmutter kommen, und werden vom Weibchen fo lange ge- tragen, bis fie auskriechen. Das Männchen hat drey Paar eben folche Theile unter den dritten bis funftem ut unter dem zweyten Ringe aber fteht ein von diefen etwas verfchiedener Theil Fig. 12; denn der innere Arm c ift viel breiter, als der andre b, und bat ein längliches, knorpel- artiges, glattes glänzend weifles Stücke, deflen Ende gleichfam in der Länge zufammengerollet Dritter Ab[chnitt, | 207 ift; die Arme machen mit dem Stiel einen ftumpfen Winkel, Unter dem erften Schwanzringe des Männchen fteht noch ein Paar Theile fig. 13, die dem Weibchen fehlen; fie haben unten ein Gelenke, und find als ein Paar platte grade weifsblauliche knorpelartige Stiele anzufehen, deren Vorderhälfte wie eine Röhre krumm zufammengerollet ft; fie liegen im Ruheftande flach auf dem Leibe zwifchen dem hinterftem Fufspaare hinauf. Vermuthlich dienen fie zum Fefthalten bey der Begattung; einige haben fie für das männliche Glied gehalten, fie haben aber mit den Saamenge- fifsen keine Gemeinfchaft. Uebrigens unterfcheidet fich noch das Weibchen fehr leicht vom Männchen durch einen weit breitern Schwanz. Unter der mittelften Floffe, am Ende des Schwan- zes, fieht man eine ovale Oeffnung mit einem erhöheten Rande; dies ift der After; und der Maft- darm sche aus dem Leibe durch das Fleifch des Schwanzes auf dem Rücken bis zu diefer Oeff- nung hin, Um die innern Theile des Krebfes zu fehen, mufs man auf. dem Rücken die Schale zerbre- chen fig. 14, welches am beften Stückweife mit einer Scheere gefchieht, um nichts zu zerreifsen. Ganz vorne vor den Augen liegt das Gchirn unter den Schnabel, Dahinter fieht man an beyden Seiten eine grofse eyrunde Höhle ec; in diefe findet man zur Micterzeit die Krebsfteine, fonft heine grünliche bittere Materie. Hinter diefer Höhle’ ift an jeder Seite ein mufkeloles Stück Fleifch dd, welches einige die Schlafmufkel nennen, weil es wie diefe dem Krebs zum Kauen dient, an den ftarken Zahn im Maule befeftigt ift, und denfelben zur Bewegung dient, Einer derfelben ift in der Abbildung in die Höhe gezogen, damit man die Flechfe fehen kann, mit wel- cher er an den Zahn befeftigt if, Um diefen Mufkeln kest eine braungelbliche Materie, die faft den ganzen Leib-bis zum Schwanze anfüllet; fie wird für die Leber und das Gekröfe gehalten, und ift fehr wohlfchmeckend; bey ff fieht man ar jeder Seite eine nach der Queere lauffende Oeff- nung, und in diefer ein Blättlein, das in beftändiger Bewegung ift; an der untern Fläche, da wo fich dies Blätlein endigt, ift eine Oefnung, durch welche der Krebs Luft und Waffer in fich zie- hen und von fich geben kann; bey fig. 15 ift dies Blätlein befonders abgebildet, In der Mitte deffelben ift ein kleiner Knopf, vermittelft welches es dem Krebs eingelenkt ift, fo dafs es fich wie ein Perpendikel frey bewegen kann; an diefem Knopf hängen noch einige gefchlitzte Häute, Ddz 208 Dritter Ab[fchnitt, und am Ende des Blätchens ein paar feine Haare, Von diefer Oefnung f an liegen an den Seiten die fogenannten Fifchohren, und unter diefen eine zähe Haut, welches die Rippen find, Der Ma- gen ift mit einer braungelben Materie umgeben, und durch n.n, bezeichnet; er ift am Ende mit ei- nem fiarken Mufkel o verfehen, der die Kraft der Magenzähne fehr vermehrt, gg find zwey weiffe drüfigte Theile, die die Hoden des Krebfes feyn follen; ein dritter Theil ift verborgen. An diefen liegt nach dem Schwanze zu das Herz h, welches fich beym Leben des Krebfes durch feine Bewegung zu erkennen giebt, Esift weils, aut es gehen von demfelben vier Gefälse aus, wie (olches Fig. 16 deutlicher anzeigt; drey vorne, und eines hinten. Von jenen geht das mit- telfte grade nach dem Kopfe zu, die andern nach den Seiten, das hintere über den Maftdarm nach dem Schwanze zu. Aus demfelben Punkt, .aus welchen diefer Kanal geht, entfteht noch ein an- drer, der fenkrecht herabgeht, den weder Köfel noch Willis wahrgenommen haben, Um und hinter dem Herzen liegen beym Männchen die Saamengefäfse fig. 14 ii, die mit den Hoden gg in Verbindung ftehen, und richt allzeit gleich ftark aufgetrieben find, Beym Weibchen liegt-an deren flatt die Mutter, die oft mit unzäligen Eyern angefüllt ift, und anftatt der Hoden liegt der Eyerftock,. Vom Magen aus geht der Maftdarm bis zur Oefnung an der Mittelfloffe des Schwan- zes, wie folches fig. 17 deutlicher zeigt, Der Magen geht von n am Kopfe bis n hinten; o ift der ftarke Magenmufkel, p die Oeffnung des Schlundes; q ift eine runde Beule, wo der Maftdarm anfängt, Der Mafldarm geht von q bis r, über ihn ift eine zarte Ader ss, die Willis die hinauf- fteigende Hohlader nennet; unter das; Maftdarm ift eine andre Ader tt, in welcher verfchiedene Knoten find. Fig. 18 zeigt die braungelbe Materie unı und hinter den Magen, den Bellonius und Gesner Mutis nennen, und auch fchon für die Leber hielten. Willis fsgt von ihr, fie wäre drü- figt, voller Gefäfse und verwickelter Gänge, und ftellete gleichfam die dünnen Gedärme vor, die fich mit zwey immer fpitziger zugehenden Lappen bis in den Leib erftrecken, Es gehen aus dem Magen einige Oefnungen in diefe Gefäfse, fo dafs wenn man hineinbläst, die Luft hinein- deingt, und fie auftreibt. Sie ftehen auch mit kl Hoden und it dem Eierftock in Verbindung, und find nach der Paarung kleiner, als vorher, und könnten alfo such mit zur Fortpflanzung nö- tig feyn. Nimmt man fie heraus, und weicht fie in Waffer, fo verlieren fie ihre ebene Fläche, Dritter Abf[chnitt, 209 werden gefranzt, und fehen Puderquäften ähnlich, fig, 19, die zufammen verbunden find, und jeder einzelne hat das Anfehen von A, Um die zur Fortpflanzung nötigen Theile beffer zu erkennen, find bey fig. 20 die Theile des Männchens angezeigt. Die Hoden zeigen drey Abfonderungen; die zwey obern find mit aa angezeigt, und an Gröfse gleich; die dritte erftreckt fich hinterwärts, 'b ift gröfser und länger, und über derfelben liegt das Herz und die Saamengefälse, die in der Abbildung; der Deutlichkeit wegen weiter auseinander gezogen find. Hinter den beyden kleineren Theilen nehmen die Saa- _ mengefäfse aus einem gemeinfchaftlichen Punkte c ihren Urfprung, und find dafelbft fehr zart; fie werden aber bald dicker, hauptfächlich zur Paarungszeit, da fie mit einer weilsen, zähen, kalkartigen Materie angefüllet find; nach der Paarung aber find fie fo zart, dafs man fie kaum fe- hen kann. Ihre Länge mag ohngefehr acht Zoll betragen. Bey e gehen dicfe Gefäfse in die Wur- zel des hinterften Fufspaars, an welchen fich aufserhalb die beyden Warzen fi befinden, aus wel- chen bey einigem Druck der Saamen g heraustritt, Man hält die Saamengefäfse. oft ganz untich- ik für Würmer, wie Welfch es gelehrt hat. Beym Weibchen findet man anftatt der Hoden und Saamengefäfse den Eierftock fig, 21, der faft eben die Form hat, als die Hoden, und auch in drey Theile abgefondert ift; oben find zwey gleichförmige Stücke hh, und hinter denfelben ein grölseres mehr herunter hängendes i. Im Eierftock fieht man- die Eyer nach ihrem verfchiedenen Alter; die gröfsten und braunen find die zeitigften, und ihrer find nur wenige; zur zweyten Brut fieht man mehrere kleinere von gelbrother Farbe; und die Eyer zur dritten Brut find am kleinften und gelblich weifs. kk zeigt die Eiergänge von ihrem Urfprung an aus dem Eierftock bis zum blafenähnlichen Wärzchen zwifchen dem zweyten und dritten Fufspaare Il. Bey einem ältern Weibchen, das fchon öfter Eier geleot hat, findet man im December und Januar den Eyerftock voll grofser brauner Eyer fig, 22; eigentlich ift dies die Mutter, denn hinter diefen drey Eierklum- pen liegt noch der Eierftock voll kleiner Eyer fürs künftige Jahr. Bey o und q fieht man ein Ei im Eiergange, und bey r wenn es aus der Vulva kommt; alsdann bleibt es an einem Faden re gen f, bis das Weibchen bey ftarker Krümmung des Schwanzes es mit den Schwanzfüfsen em- pfängt, und fo alle Eier unter dem Schwanze vertheilt, Vermittelft diefer Fäden hängen fich die 210 Dritter Ab[chnitt, Eyer an den Fafern der Schwanzfüfse feft, wie folches fig 23 zeigt, In der 24flen F igur ift ein folches Ey vergröfsert vorgeftellt; der rothbraune Grund ift mit helleren Punkten be- fprengt; und aufser der Rinde it das Ey auch noch mit einer dünnen Haut umgeben, in wel- cher das Ey wie in einem Sack getragen wird, und dem oberen Theil den Faden ausmacht, Wohl einige Monathe bleiben die Eyer unter dem Schwanze, und pflegen im Junius auszu- kriechen, In den fogenannten Fifchohren halten fich bisweilen Würmer auf, die ihre Eier an die Franzen derfelben legen, Wie fie dahin kommen, ift noch nicht entdeckt; Röfel hat fie befchrie- ben und abgebildet, Zweyte Familie. Krebf, deren Scheeren nicht zwey Finger von gleicher Länge haben. Von diefen Arten ift wenig zu fagen, was von der erften Familie verfchieden wäre, Die Fühlhörner und die Scheeren machen allein einen Unterfchied, Die grofsen Fühlhörner find nach Verhältnifs der Gröfse des Leibes fehr lang und dick; fie ruhen auf drey grofsen ftachlichten Glie- dern; die Borfte geht grade aus, ift länger, als der ganze Krebs, am Anfang etwas mehr breit als rund, geringelt, und mit feinen Stacheln beferzt, Die Geftalt der Scheeren ift am beften aus der Abbildung Fig, 25 zu erkennen; die Glieder find mehr fadenförmig oder überall gleich dick, und infonderheit die Hand ift nicht aufgeblafen, Der Arm a ift an den Seiten etwas plart ge- drückt, auf der obern Kante fein gezahnt, mit einem grofsen Zahn oben am Ende; gegen über fteht unten gleichfalls ein folcher Zahn, oder vielmehr Dorn, mit einer hornartigen Spitze Die Handwurzel b hat gleichfalls oben eine gezahnte Schärfe, die fich oben in einen ftumpfen Zahn endigt. Die Hand c ift auch an den Seiten platt gedrückt, die obere Schärfe fein gezahnt, an der untern it oben ein breiter dicker Zahn d mit einer hornartigen Spitze, und diefer macht den Daumen aus, Der Finger e ift viel länger, reicht über den Daumen weg, ift kegelförmig, mit aid: hornartigen Spitze, uhd einem Knopf auf dem Rücken, nahe der Einlenkung, Die Füfse ad übrigen Glieder find den Flufskrebfen ähnlich; auf der Stirn ftehen zwey grofse,.breite, an der innern Schärfe gedornte Hörner, Dritte Dritter Albf[chnitt, 211 Dritte Familie. Anfatt der Scheeren fmd gezahnte Blätter, Von der feltfamen Geftalt diefer Krebfe will-ich nichts weiter erwähnen; man darf nur Tab. XXX. nachfehen, Ich habe es hier nur mit der Befchreibung der einzelnen Glieder zu thun, Und da finde ich hier nur die innern Tühlhörner zu bemerken Fig. 26, deren unterftes Glied a fehr breit und dick ift; das zweyte Glied ift dünner, und rund; das dritte noch runder, und an demfelben ift oben ein geringelter, kegelförmiger Theil mit einem Nebenaft, wie dies fchon oben beym C, carcinus eben fo befunden ift; äufsere Fühlhörner fcheinen diefe Arten gar nicht zuhaben. Das merkwürdigfte und feltfamfte bey diefer Familie find die Scheeren, Diefe befte- hen aus zwey fchaligten Blättern fig. 27, welche fich über einander fchieben. Das oberfte Blatt a hat am Oberrande fcharfe zugefpitzte Zähne mit hornartigen Spitzen; bey c ift es vorne vor der Stirn des Krebfes eingelenkt, Dicht unter denfelben liegt das zweyte Blatt b, welches auch am Oberrande, aber fchwächer, gezahnt ift; diefes ift unten am innren Rande des oberen Blattes bey d eingelenkt. Auf was Aıt diefe Krebfe folche Blätter gebrauchen, ıft wohl unmöglich zu beftim- men, da fie in Oftindien zu Haufe find, Die übrigen Glieder weichen nicht fonderlich vom Flufs- krebfe ab, dafs es einer befonderen Zergliederung bedürfte, Vierte Familie. Krebfe, welche zwey grofse Fühlhörner anflatt der Scheeren baben, Man fehe Tab, XXXII. Auch diefe find in den meiften Thheilen den Flufskrebfen ähnlich, Nur die innren Fühlhörner find ganz anders. Sie beftehen aufser dem kurzen dickeren Einlen- kungsgliede fig. 28 a aus dıey ftarken cylindrifchen erden ; und auf dem letztern fteht eine doppelte lange Borfte bc, von welchen die innere b noch viel länger ift, als die äufsere ce, Die äufseren Fühlhörner, die dem Krebfe anftatt der Scheeren dienen, find fehr ftark, und wohl zweymal fo lang, als der ganze Leib, auch ift die geringelte dicke Borfte mit vielen Reihen [char- fer Dornen befetzt. Aufser den vier Paar Füfsen ift vorne noch ein kürzeres aber dickeres Paar, welches wohl eigentlich die Stelle der Scheere erfetzen foll; allein es hat, wie die übrigen Füfse, Ee 212 Dritter Ab[chnitt, am Ende nur eine einfache Klaue. Als ein äufseres Gefchlechtskennzeichen kann bey diefer Fa- milie auch das hinterfte Fulspaar dienen; bey diefem endiget fich das letzte Glied oben in einen Stachel, fig. 29, a, der dem Männchen fehlt; und das Klauen-Glied b hat noch einen kleinen Nebenaft c, Auch die Borften oder Floffen des Schwanzes haben beym Weibchen innerhalb ge- lenkige, haarige Anhängfel. Nimmt man die Rückenichale weg, fo fieht man das fchlagende Herz, und aus dem Herzen gehen nach vorne drey Kanäle, die fich winden, und aus einander lauffen. Hinten ift ein weiter Kanal, der zwifchen den dicken Mufkeln des Schwanzes und über den Darmkanal weggeht, allenthalben Zweige abgiebt, und fich im Schwanze endigt. In demfelben Punkte des Herzens, aus welchen diefer Kanal geht, entfteht ein andrer, der loth- recht herabfleigt, wie bey den Flufskrebfen, Im übrigen find die innren Theile eben fo, wie beym Flufskrebs. Zergliederung der Gefpenftkrebfe, Diefe feltfamen Thiere, (man fehe Tab, XXXIIL.) weichen fo ganz von den übrigen Krebs- arten ab, dafs fie wohl als eine eigene Gattung angefehen werden könnten, Ich will hier nur die bekanntefte Art zergliedern, nemlich den C. digitalis, da eine jede Art ihre Eigenheiten hat. Die Augen ftehen auf die Mitte der Stirn, dicht neben einander; fie find nierenförmig Tab, 46 fig, 30, nnd ruhen auf kurzen dicken Stielen, Zwifchen den Augen ftehen die innern Fühlhörner fig. 31. dicht neben einander; fie haben drey gleich lange Glieder, nur werden die obern ein we- nig dünner; am Ende des dritten fteht eine dreyfache geringelte Borfte, wovon die beyden äufse- ren eine gemeinfchaftliche Wurzel haben. Die äufseren Fühlhömer fig, 32 ftehen aufserhalb ne- ben den Augen, fie find viel kürzer und zarter, als die innern, haben zwey’ cylindrifche Glieder, und eine einfache, nicht lange, geringelte Borfte, Diefe äufseren Fühlhörner find auf dem gro- fsen Wurzelgliede a der grofsen Floffen b eingelenkt, die auch diefe Krebsarten haben; es ift aber diefe Flofle hier viel zarter, dünner, fchmaler, und häutiger, am Rande mit Haaren eingefafst, Dritter Abf[cehnitt, "0213 Das feltfamfte an diefer Krebsart find die Scheeren fig. 33, die Arme a find ganz am Ende des Bruftfchildes eingelenkt; fie find fehr dick, und haben oben innerhalb bey b einen fehr glatten zierlichen Ausfehnitt mit einem erhöheten Rande; diefem gegenüber, doch etwas höher, fteht aufserhalb ein andrer Ausfchnitt c, der aber keine glatte Fläche hat, fondern he Oberfläche des Arms trift. Die Handwurzel ift kurz, rundlich, mit ftumpfen vortretenden Erhöhungen und ° Zähnen, Die Hand e ift ganz platt, flach, glatt; der innre Rand f ift ungemein zierlich mit fei- nen Zähnchen befetzt; hinter diefen Zähnchen ift eine Krinne, ın welche fich der Finger h wie ein Tafehenmefler in feinen Grif legen kann; deshalb ift auch für jeden Finger. nach Befchaffenheit feiner Länge in der Krinne ein Loch; am Anfang der Krinne fieht noch eine Spitze, die ihr eige- nes Gelenk hat, und fich in die Höhe heben und niederlegen kann ; eine ähnliche fteht neben ihr hinter der Krinne, und eine dritte etwas mehr nach oben zu, Der Finger h mit feinen fechs Zäh- nen ift ungemein fein und fauber, wie von Elfeinbein, ausgearbeitet, fo dafs man ihn nicht ohne Bewunderung anfehen kann, Bey einer andern Art, dem C, chiragra, hat die Natur 'nicht fo viel Kunft angewandt; der Arm fig. 34 a hat nur hinterwärts bey a einen runden Ausfchnitt ; die Hand hat am Rande der Krinne b keine Zähne; die Krinne nimmt unterwärts an Breite zu, und die Ränder find dafelbft ein wenig gekerbt. Der Finger c ift nur einfach, und hat innerhalb gleichfalls eine Krinne. Am Ende des Bruftfchildes unten in der Mitte hinter den Frefswerkzeu- gen find drey Paar Füfse eingelenkt von befonderer Befchaffenheit; fie haben fünf platte Glieder, Fig. 35. die an den Rändern mit Haaren befranzt find; das oberfte a ift das breitefte, innerhalb ein wenig gezahnt, und hat einen beweglichen Finger b, der fich gleichfalls wie ein Tafchenmeffer in die Hand einlegt, Ueber diefen drey Füfsen neben den Zähnen ift noch ein Paar Frefsfpitzen fig. 36 eingelenkt, die fo lang als die Fülse find; fie haben vier platte, an den Rändern mit Haaren be- fetzte Glieder; die zwey unterften find die längften, und ftark gekrümmt; das oberfte ift nur eine kleine, platte, auf beyden Seiten etwas ausgsehöhlte, behaarte Scheibe, An dem zweyten bis vierten Ringe des Hinterleibes find an dem herunterhangenden Seitenrande des Rückenfchildes drey Paar Füße eingelenkt, die fehr zart, dünne, fadenförmig find fig, 37. Sie haben vier Glie- Ee2 214 Dritter Ab[chnitt, der; das unterfte a ift das ftärkfte, und hat ein'Einlenkungsglied b, mit einer lamellöfen Erweite- rung. Das zweyte Glied c ift das kürzefte; das dritte Glied ift fo lang als das erfte, aber dünner; an der Wurzel deffelben ift ein kleiner runder fadenförmiger Nebenaft e cingelenkt, der fat fo lang ift, als das Glied; er hat fein eigenes Gelenke und Wurzelglied, ift oberhalb etwas körmig, A Ende etwas dicker, und hat dafelbft einige fteife Borften. Das letzte Glied f, welches die Klaue feyn foll, ift tumpf, und am Auffenrande mit langen Haaren befaıs, Ich kann nicht unbemerkt laffen, dafs es nicht ganz deutlich ift, ob das Glied c ein eigenes Glied ift, oder ob es mit d zu- fammengehört, weil die Füfse im trocknen Zuftande ihrer Zartheit wegen etwas runzlich werden, fo dafs die Gelenke nicht allzeit deutlich fichtbar find. Degeer hat diefen Füfsen nur drey Glieder gegeben, und dies fcheint mir faft wahrfcheinlich, weil eine andre Art, nemlich C, chiragra nur Füfse mit drey Gelenken hat, die ganz anders geftalten find, als beym C, digitalis; die Glieder find kürzer und breiter, fig, 38; an der Wurzel des äufserften Gliedes bey a ift ein kleiner Abfatz, und darauf einige fteife Borften; esift nicht deutlich, ob dies ein aus der Wurzel tretender Ne- benaft, oder nur ein Abfatz des Klauengliedes it. Der Hinterleib hat zehn Ringe, mit fechs er- höheten Linien, die am Ende jedes Ringes in’einen feinen Dorn auslaufen. Am Ende des Schwanzes ftehen die Floffen, die bey diefer Gattung ganz anders geftaltet find, als bey den ge- | wöhnlichen Krebfen, DieMittelfloffe ift eine harte fchaligte Scheibe fig. 39. a, die in der Mitte eine hohe dreyeckige kielförmige Erhöhung: hat; die Seiten haben abgefetzte erhöhere Ränder, von welchen jeder in einen fpitzigen Dorn ausläuft; der Hinterrand ift fehr zierlich fein gekerbt, erhöhet, und jede Kerbeläuft in cin feines Zähnchen aus; in der Mitte hinter der kielförmigen Erhöhung ftehen noch zwey Dornen, Neben diefer Platte ift am letzten Ringe des Schwanzes eine Flofle eingelenkt, fig. 39.b, deren unterftes Glied zwey ftark erhöhete Linien hat, und am Vorderrande in der Mitte einen Dorn; diefes Glied fetzt fich innerhalb noch fort, und geht am Ende in zwey Spitzen aus cd, von welchen die innerfte‘ viel länger ift, und eine ‚kielförmige Erhö- hung hat, die bis am Urfprung diefes Fortfatzes hinauf geht, Aufserhalb des untern Gliedes b ift ein zweytes e eingelenkt, das auf der Mitte eine kielförmige Erhöhung und darneben eine tiefe Dritter Abf[chnitt, 215 Falte hat}; am Aufsenrande diefes Gliedes ftehen acht nach hinten zu gerichtete gebogene Spitzen, die nach dem Ende zu immerlänger werden; jede diefer fchr fauberen Spitzen ift beweglich, weil | fie durch ein Gelenk an der Floffe befeftigt it. Am Ende diefes Gliedes ftent eine eyrunde etwas häutige Flofle f, die in der Mitte eine tiefe Furche hat, von ihrem Urfprung an bis jenfeit der Mitte; fie ift mit langenHaaren bebrämt. Bey andern Arten diefer Gattung find auch diefe Flof- fen etwas anders, Ueberhaupt liefse fich von den Merkwürdigkeiten diefer Gattung, ja felbft der einen jetzt zergliederten Art ein ganzes Buch fchreiben, und welche Worte, oder welcher Pinfel könnte alle Wunder, alle Zierraten ausdrücken, womit der Schöpfer diefe Thiere ausgefchmückt hat, die in der Tiefe des Meers verborgen, gröftentheils den Augen der Menfchen unbe- merkt bleiben, Gammarologifche Bemerkungen. Herr Miffionarius John in Trankenbar fchreibt mir: Vielleicht ift es Ihnen fchon bekannt, dafs diejenigen Krabben, welche oben auf dem Hintertheil des Rückens vier Füfse haben (Canc., lanatus, Facchino etc, Tom, I. tab. XI. fig, 67 — 70. p. 189.) diefelben gebrauchen, eine halbe zweyfchalige Mufchel damit feftzuhalten, und damit kleine Fifche zu ihrer Nahrung zu fangen, welches ich mit Vergnügen gefehen habe, da mehrere eine halbe Mufchel fefthielten, worin ein Fifchgen, Krebschen, oder anderes Thierchen eingefchloffen war. Ich hatte im erften Bande pag, 59 es für eine fabelhafte Erzählung der Alten erklärt, dafs die Krebfe bey Annäherung der Schweine fterben follten, Degeer e: zten Theile pag, 150 flimmt mir hierin bey; Hr. Paftor Götze aber fagt in der Nete: Die Sache ift nicht ganz Fabel, und beruhet auf unläugbare Erfahrung ; denn wenn gleich die Krebfe nicht ftarben, die Degeer den Schweinen auf dem Rücken fetzte ‚ fo fey ihnen doch der widrige Geruch ganzer Heerden und Schweinftälle tödtlic, Mehr als einmal habe er einen Kober mit Krebfen im Wagen gehabt, Eez orbN. Dritter Ab[chnitt. die auf der Stelle ftarben, wenn ihm Heerden Schweine begegneten, und zum Theil unter dem Wagen weg liefen. Einmal war er zu einer zahlreichen Gefelifchaft geheten; gegen Tifchzeit bat ihn der Wirth mit verlegenem Geficht, herauszukommen, und klagte ihm, dafs die Krebfe, die er im Brunnentroge reinigen laffe, alle Konvulfions bekämen, und ftürben; er fahe dies mit an, und alle Krebfe ftarben mit Zuckungen, fobald fie aus dem Keflel in den Trog gelegt wur- den. Eı erklärte fich dies bald, weil ihm, fo wie er auf dem Hof kamı, fchon der unangenehme Geruch der Schweinftälle entgegenduftete. Cavolini fügt vom C. phalangium, tom, I. p. 237. n. 131 er fey von Marhioli gut gezeich- net und Grancevola genannt; (fopra Diofcor. tom, I. p. 333 von Valgrifia) und mit Recht vom C. Maja verfchieden. Bey den neapolitanifchen Fifchern hat er den Namen Walkerkrebs, Gran- chio fullone, und wird um den Infeln Ponza und Pandataria in Menge gefangen. Er wohnt im- mer dicht am Ufer zwifchen bewachfenen Klippen, fein borftiger Rücken ift beftändig mit einer Menge Meergras und Korallenmoos bedeckt, deswegen nennen ihn die Fifcher Krautkrebs, (Granchio d’erba.) Obgleich diefer Krebs nicht zu den kleinften gehört, und feine Fülse fehr lang find, fo ift fein Gang doch langfam; er hat wenig Mufkelkraft in feinen Armen. Die Männchen find gröfser, und haben dickere Vorderfüfse, und die Finger der Scheeren find zackig, da hingegen die Weibchen runde und dünne Finger haben, 'Er treibt entweder einzeln zwifchen dem Kraute umher, oder viele liegen zufammen in ihrer Höhle auf der Ebene einer Klippe. Man . fängt fie mit eifernen Hacken oder in Reufen; die Neapolitaner eflen fie gekocht, Vom C. lana- tus (tom, 1..p. 189. tab, LI, £.67) den Cavolini ganz irrig für C, caput mortuum Lin, hält, fagt er: „die Hinterfüfse auf dem Rücken dienen ihm dazu, ein Stück Schwamm, Meergras, oder den .- Stamm einer Pflanze ‚ den er von einer Klippe abgeriffen, zu halten, vermuthlich alfo zu eben den Zweck, um Fifche damit zu fangen, wie ich oben bemerkt habe, dafs mein Freund in Ofin- dien mir dies von eben diefer Krabbe berichtet habe, Nur fetzt Cavolini noch hinzu, es diene ihm dies Halten fremder Körper auch dazu, den Verfolgungen der Sepia zu entgehen, dem er weder die Stärke feiner Scheeren, noch die Gefchwindigkeit im Laufe entgegen ftellen kann, Dritter Alb[chnitt, 217 Da die Krabbe in diefer Stellung zu fchlafen fcheint, fo wird er von den Fifchern Schlafkrebs, Granchio fonno genennt. Sein Fleifch ift fchleimig , und kaum ift er ted, fo riecht es übel. Er treibt zwifchen den Klippen am Ufer, und hält fich befonders in Höhlen und unter aufgeworfe- - ner Erde an den Klippen auf, Beym.C, pagurus tom, I.p. 165. habe ich gefagt, dafs die Befchreibung der Schriftfteller, felbft des Linn? und Fabricius, fo wenig auf diefe Krabbe paffen. Cavolini bemerkt, dafs Linn? diefe Art mit einer andern verwechfelt habe, der Sandkrebs, Granchio d’arena heifse. Der Pagurus wohnt an den Klippen am Ufer, und Yorzüstieh an folchen Klippen, welche im Meere lothrecht abgefehnitten hervorftchen, und befonders da, wo fie in diefer Richtung vom Meere befpühlt werden. Die Krabbe lauert in ihrer Höhle, mit Lift ihre Beute zu überrafchen. Mehr des Nachts, als bey Tage, geht fie aus ihrer Höhle, und klettert auf die Klippe ins trockene; ihr Gang ift nicht fehr fchnell, und wenn fie ihre Höhle oder Lager verlälst, wird fie faft immer von den Fifchern gefangen, So lange fie klein ift, nennen fie die Fifcher den Haarigen Krebs, granchio pilofo; wenn er grofs it, und das Haar an den Vorderfüfsen verloren hat, den Löcherkrebs, granchio di pertugio, Nach dem Walkerkrebs hat fie das befte Fleifch. Cavolini hält den C, depreflus tom, ı. p. 117. für einerley mit dem C, mefsor des Forfkal, ‘ woran ich fehr zweifle, da beyde Befchreibungen gar nicht mit einander übereinftimmen, Vom C, depreffus fagt er: Diefer Krebs ift an den Klippen unfers Meerbufens fehr häufig, und fcheint lieber im trocknen zu toben befonders wenn in der Hitze des Sommers das Waf- fer am Ufer warm wird, und fällt. Es nimmt fich fonderbar aus, wenn er. auf den be- een Felfen wie auf der Erde fitzt, und mit einer oder auch mit beyden Händen oder Scheeren die grünen Kräuter hält, und zum Munde .führt. Die Gefalt feines Körpers ift ab- geftumpft viereckig, feine Farbe dunkelgrün; er hat fehr wenig Fleifch, und dies ift aufser- dem fchleimig. Das alıbarde an ihm ift die Gefchwindigkeit im lauffen; man mufs fehr gefchickt feyn, um ihn zu fangen, fonft flieht er entweder auf’ die Klippe, oder ftürzt fich 218 | Dritter Ab[chnitt, ins Meer, oder verfteckt fich in der nächften Höhle; die Fifcher nennen ihn deshalb gran- chio fpirito. Aus Schweden und Norwegen werden jährlich in die Stadt Zirieya in Seeland fechs hun- dert und vier und zwanzig taufend Hummer eingebracht Ulloa in feiner Voyage en Peru 1, 56. Sagt, dafs der C. diogenes zuweilen mit feiner Schaale krieche, ein andermal fie an einem befondern Orte laffe, und der Nahrung nachgehe. So bald er Gefahr merkt, läuft er gefchwind naclı feiner Schaale hin, kriecht rückwärts hinein, und ftreckt die Scheeren zur Gegenwehr heraus, Sein Kniff foll nach zwey Tagen eben die Wir- kung thun, als der Scorpionftich. Alphabetifches m Alphabetifches Regifer . über Arc onditus, Canc. TI. d Abwerfen der Schale, wie die Krebfe es ma- chen, IT, = - A Abyllinus. Gammarell, II, Acanthurus, Aftac, II, Aculeatus, Canc, I. u Aftac, II. Adactylus, Hipp. I, Adfcenfionis, Canc, I, Adfperlus, Canc. I, = ‚Aclian, su - er Aeneus, Canc, ], = Alatus, Parafit. II, = Albicans, Canc. ıft Canc, uca, T, "Aldrovandus, I, = Alter der Krebfe, I. R Ambidexter, Parafit, IT, Amplectens, Aftac. II, Ampulla, Gammarell, II, Anatum, Canc, J, - Angulatus. C, I, I Aniculus, Afac. II, Anomalus Canc, des Haffelquifi ifi or, 1. - = Antennatus, Canc, I, Araneus Canc, I, = Araneiforınis, paral, II, Arctus Afiac, II = W-,e-rk, LI, 16, a 8 = an. zz € ne ——— 138 Arenarius, Mant, IT, — Gammarell, II. 48 Arifioteles, I. - 141 Armadillus. Canc, T,_ 67 Armiger, Gammar. II, 248 Arrof[or, Paral, Il, = 63 Afper. Canc, I. - Io Aftacus, Genus, II, 256 Alftacus, Flufskrebs. Bef[chreibung, 264 Aufenthalt, II, = I6, a7 Verfchiedenheit, II, 163 Wie er die Schale abwirft. I, 2 Vyie [eine Glieder wieder wachlen, I, 129 Anatomifche Zergliederung, II. 16 Athenaeus, J, - 60 Aufenthalt der Kreb[e im Allgemeinen, T, 29 Augen der Krabben, II, 68 — der halben Langfchwänze, II, 116 — der Weichlchvjänze, II, 93 — des Tlufskrebfes, II, 85 — der Gefpenfikrebfe. II. 37 Auritus, Canc, I, - C, cur- Aufiralis. Alla, I. - 27 129 BD. 206 28 Bahamenfis, paralıt, U. 30 Bamfius, Aftac, II, - FE 96 133 171 139 hdo)r) 170 236 31 sg, 220 Alphabetifches Regifter Cancer, Krabbe, Tafchenkrebs. I, zı, II, Barrelius, I. - - Bartholinus, I, = 2 Bafter, I, e - - 19, Bellonius, I. - - Bernhardus, parafıt. II. E Bidentatus, Canc, J, E Bimaculatus, Canc, I, - Bipes, Gammarell. II. - Bilpinofus, Canc. I. . - Blafus, I, - = . Bonanni, T, - 3 19, Boreas, Aftac, U - s Brachyuri, I, - 70, 71, 1. Brown, I, - - u Brunniche, T, - - Bufo, Canc, I, r = ©. Calappa, Canc, I, - - Cancellus, Canc, I. - - — Gammarell, IT, _ Cancer, Krebs. Schrififieller, die über die Naturgefchichte der Krebfe gelchrieben haben, I. = - Namen der Krebfle, T, - Ihr Standort im Syltem, I. Aufenthalt, J, - - Nahrung, I, - - Grölse und Stärke, I. BE Farbe, I, - = Zeugung und Fortpflanzung, I, 32, I. 19 16 101 31 195 Reproduction ihrer verlornen Glieder, I, 36 Abwerfen der Schale, I, 24 Krebsfteine, I, - 4 Monfixöfe Theile. I. = Feinde, I, - & ‚Alter, I. n = Zinflufs des Mondes, I. - Art, fie zu fangen. I, - Oekonomilcher Gebrauch, I, Medicinilcher Gebrauch, I, - 48 Cancharus, Aftac, II, - Caninus, Canc, I. 78, if C, curfor, T, Cantonenfis Cane, ifi C. minutus, J, Capenfis Aliac, II, = Caput mortuum paralit, II, Carabus, Aliac, II, - Carcinus, Altac, II, - Cardanus, J, - Carinofus. Aß, II. - Carnifex, Canc, U, - Callivelaunus, Cane, I, Catesby, TI, - Cattam batu, ift C, Saxatilis, I. Cavolini, JJ, e Cedo nulli, Canc. II, Ceratophtalmos, Hondskrabbe ; curfor, I, - Chabrus, Canc, I. - Chinenfis, Gammarell, JJ, Chiragra. Canc. ]J, - — Mant. IT, - Cicada, Gammarell, II, Ciliatus, Mant. II, - Clibanarius, Parafit. II, Clypeatus, Paral, II, - Cochlearis, Can, I, u Coerulefcens, Aftac, II, Condyliatus. Canc, I, Convexus. Canc. I, - Corallinus. Canc. I, Cordatus, Canc, I, E Corniger, Gammarell, II. Cornutus. Canc, I, - Coronaıus, Canc, F, Corrugatus, Canc, I, Crangon. Aftas. II, - Craniolaris, Canc, I. Crafficornis, Gammarell, Criftatus, Canc, I. » Cruciatus, Canc. II, - Cruentatus, Canc, I. Cancer 150 66 27 110 41 27 67 58 16 58 163 195 18 187 177 157 über das ganze Werk, Cubicus, Canc. I. 4 ae 212 Cuphaeus, Canc, I. - - 213 Curfor, Canc, T. - » 7A Cylindricus. Canc, T. - 103 — . Gammarell, II. - 148 Cylindrus, Aftac. II, = =, 172 D, Decorus, Canc, II, - - 154 Defenfor. Canc. II, - 158 Dentatus, Canc. TI, 1 - 186 Depreflus, Canc, T. 117, L, 217 Depurator, Canc, 7, - 149 Digiralis. Mant, II, - 92 Diogenes, Paraf, II, 2 17 Dodecos. Canc, I. - - 214 Dormitator, Canc. Z, - "250 Dorfettenfis, Canc, 7. - 235 Dorfipes. Hipp. II. - 5 Dromon des Helych, ift C, curfor, I, ge Dromia, C, ıfi, C, dormitator, 7, 250 E, Echinatus. Canc, I, ur 255 Elephas, Aftac. IJ, E 71 Emeritus, Hipp. II. _ - 9 Eques, Canc, des Jonfton, if C, cuxfor, I, 77 Eremita. Paraf, II. = 27 Erinaceus. Canc. ]J, _ = 258 Elca, Gammarell. /I. . e 146 Excavatus. Paralit, IZ, N 32 Excilus., Canc. II. | - 151 Exfculptus, Canc, 7, - 261 v \ L, Fabriecius, Z, 19, II T.87) Facchino, Cane, Z, - 190 Falcatus, Mant, II. - 103 Fermin, 7, - - 129 Feriatus, Canc. I. _, Ferrugineus. Canc. Z, Flammeus, Canc, ZI. Flexuofus. Gammar. IJ, Fliegenkrebs, ift C, depurator, J, Tloridus, Canc. 7. Fluviatilis. Canc, Z, Forceps. Canc, II, Fornicatus, Cane, I, Forskäl, 2. ei Fulgens, Aftac. IT. Fulyus. Aftac. II, G. Gammarellus, Gam, II, Gammarologia. I. A Gammarus. Altac, IT. Gammarus, Genus. ]. Germanus, Canc, I, Gesner, 7, r Glaberrimus, Canc, I, Glacialis, Mant, II, Gladiator. Canc, II. Globus, Canc. 7. Gonagra, Canc. TI, sn Granarius,; Canc, 7. Grapfus, Canc, Z, Granulatus, Canc, Z, Gregarius. Aftac, II. Groenlandicus, Aftac. II, Gronovius. 7. Grofsipes, Gammar, II, A, £ Harangum, Aftac, II, Harvejus. Z, 2 Haffelquifi. 7, = Haftatus, Canc, I, - Hentfchel. I, 5 Hepaticus, Canc, 7, Er> 132. 19, 137, 222 Heracleoticus, if C, Calappa, 7, Heros, Cance, II, Hexapus, Canc, H Hippos. Canc. des Arifioteles, ift Canc, cur- lot, . Hircus, Canc., I, = Hirtellus, Canc, I, Hifpanus, Canc. IL. Hifpidus. Cane, 7, Hiftrio. Canc, I, - — Aftac, II, Holofericeus, Canc, I, Ilomari. Altac, II, Homarus, Aftac, II, Horridus, Canc, I, Hungarus. Paraf, II. Hydıodromus, Canc, II. Hydrophilus, Canc, I, Hyfirix, Canc, II, T, Jamaicenfis, Aftac, IF, Incanus, Canc, I, - Inconfpectus, Canc, II. Innocuus. Altac, JI, Jonfton, I, . K, Kalm, I, - Keranthurus, A, II, Kuorr, 1. = & Krabbe. Cancer. I, Ihre Eintheilung, T. Anatomifche Zergliederung. II. Krabben mit viereckigem dicken Lei- be.’ T, - — mit kugelförmigem Leibe. I. _ mit walzenförmigen Leibe, 7. _ mit plattem viereckigrundem Schilde, Z, 197 165 98 150 178 108 ‚Alphabetifches Regifter Krabben mit halbzirkelrundem Schilde, 1. 120 _ miı gefichtsähnlichen Zügen, I, 139 — mit dickem ovalen Leibe und langen Fühlhbörnern. I, _ mit Hahnenkamm-Scheeren, 7, — mit fiächlichem Schilde, Z, Krötenkrebs, I, z PA Labat, I, - = Lactatus, Canc, I, Lagopodes, Paral, II. Lanätus, Canc, I, “ Lancifer, Canc, II. Lapideus, Canc. I, Lar, Canc, II. > Latipes. Canc, I, Latro. Aftac, I7, E Libavius, 7, - Linearis, Gammar., IT, Locufia, Gammar, J, Longicornis. Cane, I, Longipes. Canc., I. > E Afiac, II, Longimanus. Canc, I. Longiroftris, Canc. 1. Lophos. Canc. I, - Lunaris, Canc, I. IM, Macrochelos, Canc, I, Macrouri. I, - Maculatus. Canc. ]J, Maeas, Canc, ift C, pagurus. I. Maja, Canc. I, = Malabaricus, Aftac, II, = Maracaoni, Canc, ift C. ruricola, 7, Marggraf, 2, a Marinus, Canc, if Canc, Moenas, Malcarone, Canc, 1. = “über das ganze Werk. Mediterranexs, Canc, 1l, 5 Medufarum, Gammar, 11. - Meffor. Canc, 1, = E Miles. Paraf, 11. - - Minafi. I, = A Minutus, Canc, ], 2 Mirabilis, Cane, 11. a Modefius, Afac, 11, 2 Moenas. Canc, |], & = ; Müller, 1. - x Muralto, L, - a Muricatus, Canc. 1, 5 Mufcofus, Canc. ], = Mutilatus, Canc, 1. E Mutilus. Gammar. 1], R Mutus, Canc, 1, = % Mytilorum albus, Cance, 1. - — £uleus, Cane. 1, = N. Narvall, Aftac, U. - 2 “ Nafutus, Canc, 1, = & Natator, Canc, 1, . r Nautilator. Aftac, 11, - Navigator. Cauc. 1, - Neptuni, Afac, 11, " a Nierenberg, 1, =# & Nodulofus, Canc, 1, = Norwegicus, Aftac, 11, & Novemdecos, Canc., 1. & Noxius. Canc, ift Canc, Corallinus. 1, Nucleus, Canc, 1, - K Nugax, Gammarell. 1], a ® Nutrix, Canc, ift Canc, Scopolinus, H, O, Occultus. Cauc, 1, 'S Ochtodes, Canc, 1], = Oculaius, Parafis, 1], Ri — Gammarell. 11, e 19, Oldendorp, ], ® I Olivaceus. Canc, ]1l, = Opilio. Cane, 11, im - Orbiculus. Canc, 1. - Orientalis. Canc. ], - Orizae, Cane. ]. a N Ovis, Canc, 1, ur u En Pagurus. Canc. 1. I 165, 1. Pagurus, Krebskrabbe, 1. - Pallas, 1, = - Paludofus, Gammar, il. < Parafitici. Cancri. Krebskrabben, l, 70, Il, Parvulus, Canc, 1], - Pedatus, Gammar, 11, Pedunculatus, Gammar. Il. - Pelagicus, Canc. I, - Pennaceus, Aftac, 1, = Pennant, 1, - 19. Perlatus. Canc.L - = Perfonatus, Canc, 1, - . Phalangium. Canc. ], 237. 1, Philargus, Canc. 1. - Phipp, l. = = Pinnophilax, Canc, 1. 5 Pinnotheres, Canc, |, = Pipa, Canc, 1, - = Pifo, 1. = = ü 16, Pilum. Canc; 1, . z Planatus, Canc, 1. e r — Aftae, Ill, 2 Planeus. 1, & z Plinius, ], = = Platycheles, Canc, 1. 103, 11, Plumier, 1, = 133, Podurus. Gammarell. 11, 5 Polyphagus, Aftac, 11, & Pontoppidan, 1, AM 5 Porcellaneus. Canc. 1, - Portius, 1, - - rFf3 224 Alphabetifches Regifter Praedo, Cane. 1l, - P 165 Schwenkfeld, ], P Pranfor Canc, 11. - - 170 Sclopetarius. Paral, 1], Princeps, Canc, ll, - 154 Scopolinus. Canc, 1, Puber. Canc. ], - - 234 Scorpio, Canc, 1, . Pudibundus, Cane, |, - 199 Scrupofus. Canc, ], . Pulchellus. Altac. 11, - 175 Sculptus, Cane, 11, Pulex, Gammarell, 11, . 130 Seyllarus, Mant. 1]. Punctatus, Canc, 1, „ 89 Seba. ]. . Pufillus. Canc, 1, - - 112 Sedentarius, Gammarell, 11. Pygmaeus. Canc. |, - 160 Seepolype fängt den C, pagurus. ], Segnis, Canc, |, OÖ, Septemdentatus, Canc, 1, Quadratus, Canc, 1. a 297 Semtem/[pinofus, Cane, ], Quadridens, Canc, 1, - ı68 Septemfpina,. Canc. ]l. Serratus, Canc. 1, - BR. — Aftaec, 1, i — Gammar. 11. Raninus, Hipp. D. hi 3 Seticornis, Canc. 1, - Renard, ], ’ r N ” Setiferus, Gammar, ll, Rhomboides, Canc. 1, - 84 Eorisntasme: Oase 1 Rochefort, 1. a 4 22 Sinicus, Ganc. ], = Röfel. 1. in - 19. Al. 203 FASTEN 5 Rondelet. 1. - - 16 Elan L . . Rofiratus. Canc, 1. - 227 Spectabilis, Canc, IL Rubris' oculis. Canc. 1. - 139 Sperling. 1. k Rugofus, Aftac. Il, - 65 Spinicarpus. Gammar. ll, Rumph. 1. = r 18 Spinifer, Canc. 1, Ruricola, Canc, 1, - - 0 Spinifrons, Cams, L k Spinipes, Canc, 1. - % Squamofus. Canc, 1. Salinus, Gammarell, 11, - 145 Squilla, Aftac. 11. - Salvianus, 1, - - 16 Squinado, Canc, 1, Sandkrabbe. 1. - - 84 Stagnalis. Gammar, 1], Sanguinolentus, Canc, ]. - 161 Steinkrabbe, ift C. chiragra, 1, Sanguineus. Canc, ], - 188 Strigofus, Aftac, U, Saratan, Canc. 1, - - go Ström, 1, i & Satuak, Canc. 1, = = 224 Strönsianus. Gammar, 1], Saxatiliıs. Canc, 1, - - 187 Sublucanus, Aftac, 11. Scaber, Canc, 1, - = 231 Sulcatus, Cauc, 1, - — Hip.ll. - - 11 Sulzer. ]. - Scaevola, Paral, 11, - 29 Superciliofus, Canc, 1, Sealiger, 1, = 16. 106 Swammerdam, 1, - T. Tenuicrufiatus, Canc. 1. Tefiudinarius, Hipp. 1, Tetragonon, Canc. 1, Tedraodon, Canc, ], Tettigonns, Aftac, 11, . Tibicen. Paraf. 11, Tinctor. Paraf, 11, Tribulus, Ganc, 1, Tridens. Canc. ]. » Tridentatus, Canc, 1, Trixapus, Gammar, 11, - Tuberculatus, Canc. 1, Tuberofus, Canc. 1. Tubularis, Paraf, 1], Tympanift, Paraf, 1, U. Ubaldinus. ], - Uca, Canc, |, - Undecim dentatus, Canc, 1, Urfus, Canc. 1. ER über das ganze Werk, = 113 - 8 - 257 = 235 - 73 - 25 a gie) = 254 - 207 = 145 - 112 - 204 " 236 - 27 n 25 = 177 - 128 - 181 - 271 Urfus major. Aft, 1, Urlus minor, Aft. 1, Valentin. 1. ER Variegatus. Canc, 1, —_ Canc. 11. Variolofus, Hipp. 1, Varius, Aftac. U, - Velutinus, Canc, ], Ventzicolus, Gammar, 1], Verrucofus, Canc, 1. Velfpertilio, Canc, 11, Victor, Canc., ], - Viridis, Cane, 1, z Vitreus, Gammar, 11, Vocans minor, Canc, |], Vocans major, Canc, 1, W, Walkerkrebs, 11, - \WVillis, 11, . 217 191 N hd 2 ce .- \ « ' 1 « ’ E > \ Ds ar A f' . BR war nm PU E & % = D 5 x x Jr‘ ji { wu ei n Bet, PATE “ u y : A ! Kr ! k - ®, 8 - ni \ 2 : 1 San Fre u % - + 7 2 -. fi , Er N £ h fi r N N - D 2 P. _ 2 & NR k E 2 Pi 4 * # 2 Pr} ER a7 =. im, r { % FE ; R ’ ; j > »i h ” [7 d PR N WR \ Rn N Re x \ N ar = ee “pr er “ s [2 ER TR vor 1 RR. 3 RENT ke Karen. A 9 x ‘ SE I 47 er ; ; » j Be ii } ei A A Wi; | | er N ne . 44% . Zr ET u N . Ba } Im erlen Binde W * # : ® Mi it Seite 173 7.16, Ra auffangen Mies aufge. | a er 00-29 2.5, 0. Tab XV. lies Tab, XIV. ei DA Hr — .248, nach Zeile 2 Tab, KIEFig nö en ß 931 0% I ana «allfys I % Je 71a I Im eweyten Bande. s N Scie a5, 2. 17, Fig 6. rind a % et ; ‚?, N 2 RE 26 2. 10, Fig. w, lies ww ö Be _ 177 2. 1 le lin am “ ME: - Ei \ We v4; r ag Geringere Druckfehler werden Sie beichig werden ke FR n W ® ” » 7 Br Ja rn, s u . By 6 > f 2 i i . ? fe 1 k An 29) Je, x - D Y v r + % Ä v ’ a " ; ‘ 3 N ar ’ ER. “ » X n i y Byn - u : r N { f ” ’ VERSUCH EINER NATURGESCHICHTE KRABBEN uxo KREBSE&«&« vVvoN ZeER RBRIEDR WILEH: HERBST. DRITTER BAND ERSTES HEFT et le Ey ae Diefes Heft koftet mit illum, Taf, 3 Rthlr. ı2 Cr, BERLIN uno STRALSUND, BEI GROITELMN LER AND. G US T EAN GE An 772,9 ET Be Eh PL TEE Fi Pe a. er ee nr A . . 4 “x ” “ u | u v , e 4 - 2. . ‘ = = Pr . “ 4 n ö » “ h ” 4 v = a & Be “ e. { n R a ws: £ 2 er „ = a * } ° AR » f ee D Lo we = * ” 2 Fr he a ee AN re dl 7 £ ’ n N . h u &> f 3 B n =$: PP DR, u , Rn . = € . - - u B Tan en Mn v_ x ” r \ _ ® I. diefem dritten Bande werde ich fowohl alle nach der Herausgabe des zweyten Bandes von mir und von andern gemachten neuen Entdeckungen den Freunden -der Natur bekannt machen, als auch das berichtigen, was in den vorigen Bänden unrichtig, oder nicht genau genug beflimmt war. Ich will zugleich eine firenge Kritik über das ganze Werk vortragen, und dabey die Kritiken anderer benutzen oder wiederlegen. je länger man feine Zeit und feine Betrachtungen einem beflimmten Theile der Naturgefehichte widmet, defto öfter findet man fich genöthigt, das wvorhergefagte zurückzunehmen, und je län- ger oa fammlet, je mehrere Exemplare einer einzelnen Art man bekommt, defto beflimmter und ficherer kann man die fpezififchen Kennzeichen angeben, Ich werde mich daher auch genöthigt fehen, von mancher abgebildeten Art eine neue Abbildung zu geben, wenn die erfte nicht richtig war, entweder weil das Exemplar, von dem fie genommen war, fchlecht, verdorben oder verftüm- melt war, oder weil die Künftler nicht Genauigkeit und Fleifs genug bewiefen hatten. - Dies würde nicht nöthig feyn, wenn ich hoffen könnte, das eine zweyte Auflage des ganzen Werks von mir verlangt würde; es würde dann diefes Werk vielleicht ganz umgearbeitet werden; und da ich jetzt weit beffere Künfler habe, als ehemals, die flets unter meiner Auflicht arbeiten, fo würde auch in Anfehung ‚der Genauigkeit und Schönheit der Abbildungen alies geleiftet Ungeflügelte Infekt, III, Heft. ‘ A 2 werden, was nur mit einigem Recht verlangt werden kann. Dies if aber nicht zu erwarten, weil Werke diefer Art felten fo viele Liebhaber finden, dafs dem Verleger nach einer neuen Auflage gelüften follte, 1. Ueber die fyftematifche Clafification der krebs- artigen Infekten. Wie bekannt, hatte Linn& alle krebsartige Infekten in drey Abtheilun- gen vertheilt, nemlich Brachyuri, Parafıtici, und Maerouri, oder Krabben, Weich fchwänze und Langfchwänze, die aber insgefammt den Gattungsnamen Cancer bekamen, Ich, behielt diefen allgemeinen Gattungsnamen bey, vertheilte aber alle dazu gehörigen Arten unter fechs Abtheilungen, nemlich Krabben, halbe Langfchwänze, Weichfchwänze, Langfchwänze, Gefpenfikrebfe und Garneelaflelm, Fabricius machte faft eben diefelbe Eintheilung, gab aber jeder Abtheilung einen ganz eigenen Gattungsnamen, nemlich: Cancer, Pagurus, Hippa, Scyllarus, Aflacus,;, Squilla und Gammarus. In feinem Supplement-Bande aber zu feinem neuen Infektenfyftem hat, er,. was die Krebfe betrift, nun fein ganzes bisheriges Syftem umgeworfen, nicht nur die Krabben und Längfchwänze' für eigene Gat- tungen angenommen, fondern fogar aus jedem eine eigee Klaffe gemacht, Die Krabben nemlich nehmen die ganze neunte Klaffe der Infekten ein, und er nennt diefelbe Kleiffagnara; nur noch die molukkifche Krabbe gehört zu diefer Klaffe; deren Kennzeichen if, dafs mehrere Maxillen außerhalb der Lippe das Maul umfchliefsen. Die zehnte Klaffe, wohin die übrigen. Krebsarten gehören, nennt er Exochnata, und ihr Kennzeichen ift, dafs mehrere Maxillen aufserhalb der Lippe von den Palpen bedeckt werden, ———————— 2. Von der Familienabtheilung der Krabben. Um der beffern Ueberficht willen werde ich jetzt nur erft blos von den Krabben reden, und das, was die übrigen Weich- und Langfchwänze betrift, ert dann bemerken, wenn ich dahin kommen werde, Ob ich gleich nach der Zeit fehr Malle neue Krabbenarten erlangt und gefehen habe, fo finde ich doch noch keinen Grund, die von mir angenom- menen Familien-Abtheilungen zu ändern, fondern höchftens nur einige einzelne Arten von der Familie wegzunehmen, wohin ich fie gebracht hatte, und fie entweder unter eine andere Familie zu bringen, oder ihnen eine eigene Familie anzuweifen, Da ich hiebey gar nicht auf kleine Verfchiedenheiten an den Frefswerkzeugen fehe, weil font, wie es das neue Syltem ven RFabricius” beweifet, Arten zufammenkommen, die in ihrem Körperbau ganz verfchieden find, und Arten ge- trennt werden, die ihres Unriffes wegen fich ganz nahe verwandt find, Yon- dern da ich blos auf die ganze Geftalt der Krabben fehe, weil die Aehnlich- keit der Geftalten auch gewifs Aehnlichkeit der Lebensart vermuthen läfst, und weil alsdann auch derjenige, der die Frefswerkzeuge zu unterfuchen weder Luft noch Kenntnifs genug hat, die ihm workommenden Arten doch gleich ohne mühfame Unterfuchunrg im Syftem auffinden kann, als welches doch der Haupt- zweck jedes künfllichen Syftems if, fo zweifle ich nicht, meine bisher‘ ange- nommene Familienabtheilung, die ich jetzt nur etwas genauer beflimmen und be- richtigen will, werde fich gewifs ihrer leichten Ueberficht wegen einem jeden empfehlen, der diefe Thiere zu beobachten oder gar zu fammlen Luft hat, Um ‚mieh noch deutlicher zu machen, will ich bey jeder Familie diejenigen Arten anzeigen, die! ich dahin rechne; doch kann ich dies nur von denen thun, die ich felbft befitze, oder aus Abbildungen kenne, oder deren Befchreibung wenig- A 2 4 ftens fo deutlich il, das kein Zweifel übrig bleibt, dafs fie gewils zu der Familie gehören; was die übrigen betrift, deren Befchreibung ganz unbeflimmt und fchwankend ift, fo mufs man fich vor der Hand mit dem begnügen, was von ihnen gefagt if, ohne fie nothwendig ins Syftiem hineinzuzwingen, Erite Familie, Krabben, mit einem dicken viereckigen Leibe. Ihre viereckige Geftalt fällt gleich in die Augen, dabey hat der Leib eine beträchtliche Dicke; die Seiten des Vierecks find aber nicht gleich, fondern die Breite übertrifft die Länge, Es giebt Krabben, deren Leib auch ziemlich vier- eckig ift, aber theils find fie weit flaeher und dünner, theils find fie einem gleichfeitigen Viereck ähnlicher, Um nicht die Familien zu fehr zu vervielfältigen, will ich diefe erite lieber noch in zwey Horden vertheilen, Erfte Horde. Der Leib dick, viereckig, die Scheeren groß, aber nicht lang, oft gekörnt, die Hüften etwas platt. Dahin gehört C. cerarophral- mos, wocans, fafsicularis, zerragonus. Zweyte Horde, Der Leib dick, viereckig, die Scheeren fehr lang, rund, die Augenfliele lang. C. rhomboides, angularus. Zweyte Familie. Mit flachen, dünnern, fat viereckigem Schilde, die Ecken abgerundet, die Seiten faft gleich. Diefe Familie unterfeheidet fich durch eine breite grade abgeflutzte und abgerundete Stirn, die auch bisweilen lappenförmig herunter hängt, und zwifchen den Augen einige beulenähn- liche Erhöhungen hat; die Hüften find breit und platt, C. grapfus, firigo- fus, litteraus, marmorarus, Dritte Familie, mit noch mehr abgerundetem flachen Schilde; die Stirn Pin ler, ausgehöhlt, die Seiten gezahnt, Deprefüs, /quamolss. 5 Vierte Familie. Mit flachen, glatten, hinten fich verengerndem Bruftfchilde; die Stirn ift auch breit, der Rand bisweilen gekerbt. C. glaberrimus, ru- fopuncruus. Fünfte Familie. Mit flachen faft runden, doch hinten fich verengerndem Schilde, an den Seiten ein ftarker Dorn, die Fülse haben. glatte dünne Endglieder, C. vicror planipes. Sechfte Familie Mit flachen fcheibenförmigrundem Schilde. Longicornis, pla- zycheles, hexapus, anasum, vefiduus, pifum, cancellus, Siebente Familie, °‘ Mit dicken kuglichtem Leibe. Erfie Hor de. Der Schild‘ ganz glatt, an den Seiten unbewafnet, die Hän- de etwas platt und glatt. Craniolaris, porcellaneus, globofus , mediterraneus.- Zweyte Horde. Der Schild glatt, an den Seiten unbewafnet, die Schee- ren lang, rund, fadenförmig, die Finger lang, C. Nucleus, punctatus, Dritte Horde. Der Schild an den Seiten mit einer flarken Spitze "bewaf- net. Septemfpinofus, cylindricus. | Vierte Horde, Der Schild überall mit Stacheln Bbefezt. Erinaceus, Fünfte Horde Der Schild etwas flacher, die Arme aufferordentlich lang; breit und ftachlich, Longimanus echinatzs, Becnler: Sechfte Horde. - Der Leib kuglich, die Seiten . gedornt, die Füfse rund, die Vorderfüfse die längften. Hifpidus, aculearus, araneus, “ovis; mmuricazus. Siebente Horde, Der Leib kuglich, die -Seiten gedornt, die zwcey hin- teren Fufspaare kurz, auf dem Rücken fitzend. Dromia, pifcaror, Achte Familie. Mit länglichrundem Leibe, Paederus. -Neunte Familie, Mit eyrunden Leibe, ° Squinado, urfus, bimacalarus, bilobus, perfonatus, 6 Zehnte Familie, Mit. flachen, länglichrundem Leibe, die zwey Paar Hinter- füfse kurz, auf den Rücken fitzend, Lanarus, Jachino, Mafcarone, Jrafcone, aftuins ; artificiofus. Eilfte Familie, Der Rückenfchild it vorne am breiteflen, und halbzirkelfär- mig abgerundet, Erfte Horde Der Leib ift dick, der Rand glatt, unberwafnet, Ruricola, carnifex, jenex., terricola, Zweyte Horde Der Schild hat an den Seiten nach hintenzu einen einzigen dicken Zahn, Corallinus, macularus, adfperfus, orientalis, glaber. Dritte Horde, Mit fchwach gekerbtem Seitenrande, Pagurus, fpectabilis, Vierte Horde Mit Erhöhungen auf dem Bruftfchilde wie Bildhauerarbeit, Floridus, perlarus, hydrophilus, exfculprus, feulprus, cochlearis, coronazus. Fünfte Horde. Der Seitenrand mit kurzen ftumpfen Zähnen befezt, Rum. phäi, Ochtodes. Decorus, latipes, zprinceps. Sechfte Horde, Mit eingekerbtem gezahntem Seitenrande. ı. Das binterfte Paar Schwimmfüfse, a, Ohne langen Seitendorn. Tranquebaricus, mataror, 6 demtarus, degwraror, Yelutinus, fajiarns, eruncatus, olivaceus cruciarus, uavigaror, b. Mit langem Seitendorn, Pontieus, haflarus, hafatoides, fengzinolentus, pe lagieus, cedo mulli, excellens. 2. Ohne Schwimmfüfse. Moenas, viridis, autumnus tridens, [pinifrens. sjehente Horde, Der Seitenrand mit Dornen befezt. Bifpinofus hirtellus, brafilienfis; ‚ferrngivens. Zwölfte Familie. Mit "herzförmigem Leibe, die Spitze nach vorne zu ge. kehrte Maja, horsidus, roflvarus, longipes, bufo, pipa, fewicormis, Jdongirofris, shiragra, bilobus, condyliarus; heros, praedo, barbarus, 7 Dreysehnte Familie, Der Rückenfchild it fehr grofßs, gewölbt, und. erwelr tert fick hinten, die Scheeren find breit, Erfte Horde Mit vorgeftrektem Rüffel, Pornicatus.: Zweyte Horde, Mit hahnenkammfcheeren, Calappa, lophos, granularus, 11° berculatus, flammeus, inconfpeczus, Diefe Familienabtheilung fcheint mir fehir natürlich und einfach zu feyn, und follte man in der Folge neue Arten von Krabben entdecken, die fich nicht bequem in: eins von diefer bringen liefsen, fo macht es weiter gar keine Schwierigkeit, ihnen eine eigne neue Familie anzuweifen,. Fabricius aber hat dagegen in feinem Supplementbande die Krabben in dreyzehn eigene Gattungen vertheil, und da er blos auf die Verfchiedenheit der Frefswerkzeuge fieht, wel- che oft fehr gering und unbedeutend if, fo kommen Arten zufammen unter eine Gattung, deren äufserer Bau ganz und gar verfchieden if, Dabey ift aber des Unterfüchens der Frefswerkzeuge gar Kein Ende, da darf man nie dem äufseren Habitus trauen, man mufs nothwendig bey jeder Art die Frefswerkzeu- ge auseinander nehmen, und da dies von denen wohl fchwerlich. erlaubt wer- den möchte, in deren Sammlungen man etwa eine neue feltene Art findet, fo bleibt es fo lange, bis man diefelbe etwa: einmal felbft bekommt, immer un- entfchieden, zu welcher Gattung fie gehört, oder man mufs doch am Ende zum äufseren Umrifs feine Zufucht nehmen.‘ jJch will indeflen hier die vom Fabricius angenommenen Gattungen und ihre Kennzeichen famt denen Arten herfetzen, die er zu jeder Gattung gezählt hat. Es foll, diefe ganze mühfa- me Auseinanderfetzung, der Frefswerkzeuge, und die darnach angenommenen Gat« tungen, von einem Herrn: Daldorf herrühren, welcher fich in. Oftindien . aufhält, 9. Klaffe. Kleiftagnata, Meherere Maxillen aufferhalb der Lippe umfchliefsen das Maul, Cancer. Das Maul hat Mandibulen, Palfpen und drey doppelte Maxillen, Die Au. fsere Maxille ift hornartig, bedeckt das ganze Maul, ift gefpalten; das im« nere Ende (lacinium) ift gröfßser, glatt, in der Mitte hat es ein Knie, ift dafelbft zufammengezogen, der innere Rand ift behaart, am Ende abgefluzt, et- was bogig ausgefchnitten, und der äufsere Winkel trägt die Palpe, Die Palpe ift zufammengedrückt, berftenartig, dreygliedrig, das erfte Glied it gröfser, etwas kugelförmig, einwärts gekrümmt; das zweyte ift kürzer, ku- gelförmig, das dritte länger, gebogen, behaart. Das äufsere Ende ift etwas kleiner, fat hornartig, peitfchenähnlich, der Stiel lanzetähnlich, gleichbreit, auf der Spitze die Palpe tragend, Die Palpe ift halb fo lang, als der Stiel, einwärts gekrümmt, borftenartig, vielgliedrig, das erlte Glied ift dicker, länger, eingebogen, die “brigen nehmen ab, find zahlreich und kaum deutlich zu unterfcheiden, Die zwey Palpen zwifchen den Maxillen find grade vorgeftrekt, 'gefpalten; das innere Ende ift kürzer, glatt, behaart, fünfgliedrig; das erfte Glied it kürzer, queerüberftehend; das zweyte ift das längfle, das dritte einwärts gekrümmt, das vierte breiter als lang, das fünfte rund, das lezte etwas häutig, Peitfchenähnlieh;5 des äufsern Endes erftes Glied ift glatt, länger, als boym innern Ende, das zweyte eyrund, eingebogen , die übrigen unzäligen find klein, behaart, und nehmen immer mehr ab, Die 9 Die zweyte Maxille il etwas hornartig, dreyendig, das innerfle Ende if fehr kurz, eyrund, behaart; das mittlere gröfser, erweitert, etwas sgewölbt, be- haart; das äufserfte ift das Jängfte, hautig, an der Wurzel zylindrifch, in der Mitte erweitert, behaart, an der Spitze abgeftumpft, Der Paipe ift hautig, peitfchenförmig, und hängt am der äufsern Balıs der zweyten Maxille, ilt verlängert, vielgliedrig; das erfle Glied ift gleichbreit, am längften, das zweyte eyrund, eingekrämmt, die übrigen zahlreich, abnehmend, behaart, kaum zu erkennen. Die dritte Maxille bedeckt die Wurzel der Mandibulen, if! hautig, vier- endig; das innre Ende ift abgefluzt, erweitert, gefpalten, wenig behaart, das zweyte klauenähnlich, hornartig, gebogen, zugefpizt; das dritte ift länger, we der Spitze zu behaart, fchief abgefluzt, erweitert; das äufserfie unten eyrund, am Ende gleichbreit, Die Lippe ift kurz, häutig, hängt dicht an den Mandibulen, Die Mandibule if knochenartig, an beyden Seiten ausgefchnitten, an der Spitze erweitert, gewölbt, trägt inwendig eine Palpe. Die Palpe ift an der äufsern Ecke der Mandibule eingelenkt, platt, bes haart, wiergliedrig, das erfte Glied ilt gröfser, das vierte länger, einwärts ge« bogen. Die vier Fühlhörner find faft gleich; die &ufsern ein wenig kürzer, borftenähnlich, vielgliedrig, ftehen unter .dem Rande der Stirn hervor, find an den Augen eingelenkt; das erfle Glied ift kuglich, das zweyte gröfser, eyrund, das dritte ‘zylindrifch, die übrigen zahlreich, fehr kurz. Die innern Fühlhörner find zufammengefalten, in einer Höhle unter dem Rande des Kopfs verborgen, dicht neben einanderftehend, viergliedrig; das orte Glied ift das kürzefte, kug« lich, das zweyte länger, etwas kuglich, das dritte noch länger, zufammenge- Ungeflügelie Infekt. III. Heft. B 10 drückt, innerhalb. rinnenförmig ; das vierte fichelförmig‘, hornartig, in der Rinne des dritten Gliedes fich einlegend, Diefe Gattung theilt der Verfafer nun noch in folgende Familien, 1, Der Leib dick, die Seiten ungleich. Pagurus, ız dentatus, maenas, tinctor, pietor, aeneus, Rumphii, feaber, parvulus, gonagra, nodulofus, ochtodes, 2 fpinofus, corallinus, floridus, macu- latus, vefpertilio, variolofus, fetofus, fpinifrons. 2, Etwas herzförmig, der Leib dick, die Seiten glatt, nur vorne gekielt. Ruricola, fenex, tridens, vocans, angulatus, = . Viereckig, der Leib dick, oben flach, der Rand überall gekielt. Tetragonus, quadratus ‚ rhomboides, 4. Der Leib dünne, oben flach, Grapfus, variegatus, litteratus, depreflus, pifum, minutus, pufiltus, plicatus, 9. Etwas in die Queere (obveri) der Bruftfchild glattrandig, hinten breiter, Sexpes, femicylindrus, auritus, Calappa. Das Maul hat Mandibulen, Palpen, und vier doppelte Masillen. Die äufsere Maxille ift knochigt, bedeckt den Untertheil des Mundes, fitzt - der Queere auf einem beinernen flachen, halbrunden Gliede, das unter den Schee- ren eingelenkt, halb bedeckt, und an beyden Seiten behaart ill; die untern Haare find zurückgebogen; fie ift gefpalten; das innre Ende ift viel gröfser, länglich lanzetförmig, etwas gewölbt, nach unten zu auflerhalb gebogen, über die Mitte knieföormig, am innren Rande gekerbt, befranzt, nach der Spitze zu Palpentragend, Ir Die Palpe ift kurz, hornartig, kann fich in der röhrenförmigen Aushöh- lung des Lappen verbergen, zweygliedrig; das erfte Glied ift breiter, das zweyte länger, inwendig röhrenförmig ausgehöhlt, Das äufsere Ende oder Lappen 'ift kleiner, dreyeckig linienförmig, nach der Spitze zu ein wenig enger, am Grunde fchwach knieförmig, an der Spitze ausgefchnitten, Palpentragend. Die Palpe ift peitfchenähnlich, häutig, berftig, halb fo lang, als der Lap- pe, das erfte Glied gröfser, eyrund, eingekrünmt; die übrigen find zahlreich, fehr kurz, immer abnehmend, Die Palpen zwifchen den Maxillen find vorgeltrekt, gefpalten, das innre Ende ift hornartig, kürzer, dicker, etwas beilförmig, fünfgliedrig; das erfle Glied kürzer, mehr breit als lang, das zweyte it das längfte, das dritte eyrund, eingebogen, das vierte viereckig, das fünfte rund, behaart; das äufsere Ende ift viel länger, dünner, häutig, peitfchenförmig, vielgliedrig, das erfte Glied ift das längfte, und fteht bis an den Augen vor, das zweyte eyrund, eingebogen, die übrigen find kürzer, zahlreich, immer abnehmend, und ruhen auf den Mandi- bulen, | Die zweyte Maxille ift dreyendig, das innre Ende ift das kürzefte, De artig, rund, behaart + das mittlere ift viel gröfser, erweitert, lb u nn nern Rande grader, behaart, und an der äufsern Seite ift eine fchiefe Reihe Borften; das äufsere ift verlängert, bis über die Mandibulen vorgeltreckt; glatt, beinern, in der Mitte häutig, lanzetförmis, ftumpf, in einer eignen Höhle an den Augen verborgen, aufferhalb am Grunde fteht dia Palpe, f | Diefe Palpe ift häutig, peitfchenförmig, vielgliedrig, das erfle Glied ift das längfte, bis zu den Augen vorgeftreck‘, das zweyte ift eyrund, einwärts: gebo- gen, die übrigen find zahlreich abnehmend, kaum kenntlich, B 2 12 Die dritte Maxille ift etwas häutig, dreyendig, das innre Ende if das dünnfte, cylindrifch, fumpf; das mittlere if gröfser, abgerundet, gewölbt, an der Spitze gefpalten; das äufsere Ende kürzer, dünner, hornartig, klauenförmig, Die vierte Maxille ift etwas häutig, gefpalten, das innre Ende an der Spitze erweitert, gewölbt, abgeflutzt, behaart; das äufsere Ende if länger, unten breiter, gewölbt, in der Mitte etwas knieförmig, an der Spitze enger, verlän- gert, zurückgebogen, pfriemenförmig. Die Lippe ift den Mandibulen dicht angedrückt, abgerundet, ungetheilt, im Winkel der innern Mandibule eingelenkt, Die Mandibule ift knöchern, an beyden Seiten ein Winkel, der obere trägt eine Palpe, der untre die Lippe, am Ende ift fie erweitert, gewölbt, die Ecke fcharf, Die kurze Palpe ift dreygliedrig, und kann fich im gewölb- ten Ende der Mandibule verbergen. Die vier Fühlhörner find fat gleich, die innern palpenförmig, vierglie- drig, das erfte; Glied ift gröfser, bucklig, das zweyte und dritte dünner, länger, zylindrifch, das letzte kurz, gefpalten; die äufsern find borftenförmig, das erlle Glied gröfser, eyrund, im Winkel unter den Augen eingelenkt, Zu diefer Gattung gehören vorzüglich diejenigen Krabben, welche fehr breite oben hahnenkammähnlich gezackte Scheeren haben; nemlich Caxc. fornica- us, zubercularus, granularus, marmorazus, crijlarus, lophos, anguflazus. Ocypode. N Das Maul hat Mandibulen, vierfache Palpen und Maxillen, Die äufsere Maxille ift hornartig, bedeckt das Maul, if zweyendig; das innre Ende ift gröfser, platt, länglich eyrund, hinter der Mitte hat es ein Knie, an der Spitze trägt es die Palpe, 23 » Die Palpe ift : hornartig,, zufammengedrückt, dreygliedrig, das erfte und zweyte Glied find kürzer, etwas kegelförmig, das dritte ift klauenähnlich, ge- bogen, fehr zugefpitzt, innerhalb gezahnt, Der innre Theil ift dreymal kürzer,, borftenförmig, fehr dünn, fleif, zugefpitzt, | Die Palpen: zwifchen den Maxillen find vorgeftreckt, etwas hornartig, ge- fpalten; das eine Ende ift breiter, viergliedrig, das erfte Glied ift fehr kurz, das zweyte ift das längfte, platt, innerhalb etwas erweitert, befranzt, das dritte it eyrund, eingebogen, das letzte ift rund, befranzt; das äufsere Ende ift viel länger, häutig, das erfte Glied. ift das längfte, verengert, etwas gebogen, ge- fpalten, davon der äufsere Theil pfriemenförmig, fpitzig, kurz, der innre eim wenig länger, boritenförmig, vielgliedrig, Die zweyte Maxille ift gefpalten, das innre Ende) ift das kürzefte, rund, hornartig, befranzt, das äufsere ift häutig, länger, eingebogen, gewölbt, an der Spitze abgeftutzt, befranzt, aufserhalb an der Bafıs fteht die Palpe, Diefe Palpe hängt an der Bafıs der Maxille, ift etwas länger, das_erfte Glied ift das längfte, häutig, das zweyte ift gefpalten, die Enden find kurz, gleich lang, das äufsere dicker, ftumpfer, das innre vielgliedrig, pfriemenförmig.. Die dritte Maxille ift dreyendig, das innre Ende ift häutig, erweitert, gewölbt, wieder zweyendig, fo dafs das eine Ende rund, das äufsere länger, ‚ an der Spitze erweitert, abgeltutzt it, Das zweyte Ende ilt kürzer, klauen- ähnlich, hornartig, gebogen, zugefpitzt; das äufserfte Ende ift kurz, häutig, rund, Die vierte Maxille bedeckt die Bafıs der Mandibulen, ift gefpalten, das innre Ende ift gewölbt, an der Spitze erweitert, fchief abgeftutzt, befranzt; das äufsere Ende ift aufserhalb rund, in der Mitte zufammengezogen , an der Spitze breit ausgefchnitten, Die Lippe ift kurz, häutig, und hängt dicht an den Mandibulen,. 14 Die Mandibule ift knöchern, an beyden Seiten winklig, an der Spitze gewölbt, rund, und trägt eine Palpe, Diefe Palpe ift in dem-innern Winkel eingelenkt, zufammengedrückt, drey- gliedrig, die Glieder find meift unter fieh gleich, das letzte ift rund, Die zwey Fühlhörner find fehr kurz, borftenartig, fiehen im innern Au« senwinkel, die erften zwey Glieder find dicker, länger, eyrund, die übrigen fehr zahlreichen find ganz kurz, borftenförmig, Zu diefer Gattung rechnet Fabricius folgende Arten: C, cerarophralmus, quadrams, rhombeus, laevis, minus, Leucofia Das Maul hat Mandibulen, und dreyfache Maxillen und Palpen. Die Aäufsere Maxille ift beinern, gefpalten, das innere Ende ift lanzet- förmig, über der Mitte knieförmig, an der Spitze länglich dreyeckig, vor der- felben palpentragend, am innern Rande rinnenförmig zur Aufnahme der Palpe, Die Palpe ift dünn, hornartig, borlienförmig, fünfgliedrig, und liegt in der Rinne des Randes der Maxille; das erfte Glied ıft kuglich, dicker, die übrigen find kurz, unter fich gleich. Das äufsere Ende der Maxille ift kleiner, fadenförmig, lanzetartig, an der Bafıs nie einem Knie, an der Spitze ftumpf, mit Haaren eingefafst, Die Palpen zwifchen den Maxillen find grade vorgeflreckt, gefpalten. Das innre Ende ift hornartig, breiter, platt, eingekrümmt, fait fichelförmig, fünfglie- drig; das erfle Glied ift kurz, in. die Queere; das zweyte ıft das längfte, das dritte if etwas eyrund, eingebogen, das vierte viereckig, das fünfte rund, be- haart; das äufsere Ende ift häutig, etwas peitfchenförmig, das erfle Glied ift 15 das längfte, platt, gleich breit, lanzetförmig, das zweyte ift eyrund, eingebo- gen, die übrigen find in grofser Anzahl, nehmen immer mehr ab, und find kaum zu kennen, Die zweyte Maxille ift dreyendig; das innre Ende ift klein, eyrund, in die Queere, etwas: behaart; das äufsere. it noch einmal fo Hang, platt, ° Keilformig, an der Spitze abgerundet, Die Palpe der zweyten Maxille hängt an ihrer Aufseren Bafıs an, if etwas peitfchenähnlich, das erfte Glied ift klein, das zweyte ift das längfie, zleich breit, die übrigen fehr vielen find kaum zu kennen, Die dritte Maxille hängt an den Mandibulen, und ift dreyendig; die beyden Seitenenden find gleich, länger, an der Bafıs zylindrifch, an der Spitze erweitert, abgerundet5 das mittlere Ende ift kürzer, klauenähnlich, hornartig, ge- bogen, zugefpitzt. | Die Lippe ift kurz, häutig, und bedeckt die Bafıs der Mandibulen. Die Mandibule ift beinern, an beyden Seiten ausgefchnitten, an der Spitze erweitert, gewölbt, innerhalb palpentragend, und in der Mitte mit einem fchae- fen Zahn bewafnet. Die Palpe ift zufammengedrückt, kurz, flumpf, und kann fich unter der Wölbung der Mandibule verbergen; fie hat drey gleiche Glieder, } Die zwey palpenähnlichen Fühlhörner find in len, Höhlen unter der vorra- genden Stirn verborgen , viergliedrig, die Glieder find cylindrifch, faft gleich, das letzte ift gebogen, zugefpitzt, hernartig, und gegen den .Borften über, Von diefer Gattung werden zwey Familien gemacht. ı) Mit eyrunden Scheeren: Scabrinferla, pilo, globofa, eraniolasis , Por- eellanea, planara, 16 #, Mit fadenförmigen Scheeren, Punctata, fugax, nmeleus, fertem fpi- nofus, erinaceus, «ylindrus, Parchesope. Das Maul hat Mandibulen, vierfache Palpen und Maxillen, Die äufsere Maxille bedeckt das Maul, ift beinern, zweyendig; das int- se Ende ift gröfser, innerhalb gewölbt, vor der Spitze knieförmig, der äufse- re Rand rinnenförmig, an der Wurzel länglich rautenförmig, aufferhalb rinnenför- mig, der innre Rand dünner, gekerbt, an der breiten Spitze faft viereckig, der äufsere Winkel der Spitze erweitert, abgerundet, gekerbt; der innre Winkel der Spitze ausgefchnitten, Palpentragend, der unterfte Rand rinnenförmig zur Aufnalı- me der Palpe; der innre Rand der Rinne ift mit Haaren befezt, Die Palpe ift beinern, dreygliedrig, das erfte Glied ift kurz, das zweyte gröfser, etwas kegelförmig, das dritte ift länger, etwas gebogen, zugefpizt, mit Haaren befezt. Das äufsre Ende ift kleiner, gleichbreit, beinern, an der Balıs ein um gnerkliches Knie, und ein vorftehender dreyeckiger Zahn vor der Spitze des äinnren Randes, an der Spitze fteht eine Palpe, Die Palpe ift peitfchenförmig, häutig, borftenähnlich, eingebogen, fehr zart, yielgliedrig, das erfte Glied ift gröfser, die übrigen nehmen ab, find kanm zu ‚erkennen. Die Palpen zwifchen den Maxillen find grade vorgeftrekt, zweyendig; das äinnre Ende ift hornartig, etwas zufammengedrückt, fünfgliedrig; das erfle Glied it kurz, zufammengedrückt, das zweyte ift das längfte, das dritte hinterwärts eyfermig, ‚ingebogen, das vierte fchräg, an der Spitze befranzt, das fünfte rund, - hefranzt; das äufsere Ende ift peitfchenähnlich, etwas häutig, das erfie Glied ift das 87 das längite, das zweyte eyrund, die übrigen vielen nehmen immer mehr ab, und find kaum .zu kennen, Die zweyte Maxille ift dreyendig, das innre Ende if hornartig, kurz, eyrund, befranzt, an ‚der Bafıs eingefehnitten, in der Mitte viel größer, erwei- tert, hornartig, gewölbt, befranzt, eine Reihe Borften flieht aufferhalb vor dem innren Rande; das äufstee Ende ift häutig, -am längften, slatt, nach der Spitze zu erweitert, dreyeckig, der obere und innre Rand befranzt, aufferhaib an der Bafıs fieht die Palpe Die Palpe ift häutig, peitfchenförmig, das erfte Glied ift das längfte, gleichbreit, das. zweyte eyrund, eingebogen, die übrigen vielen nehmen ab, und find kaum, zu erkennen; fie hängt am Rücken der Maxille, Die dritte Maxille if vierendig, das innre Ende ift eyrund, klein, be- franzt, das zweyte ift länger, hornartig, se Bi, gebogen, zugefpizt; das dritte ift viel länger, flach, aufferhalb breiter, an der Spitze abgefluzt, ‚befranzt, das äufsere Ende ift klein, undeutlich, eyrund, Die vierte Maxülle ift fall hornartig, dreyendig; das innre Ende ift fchmal, "dach, eingebogen, am Auffenrande befranzt; das mittlere Ende ift gröfßser, etwas gewölbt, aufferhalb breiter, an der Spitze fchief abgelftuzt, befranzt; das Ääufsere Ende ift ganz kurz, eyrund, befranzt. Die Lippe ift kurz, häutig, und hängt dicht an den Mandibulen; die "Mandibule ift beinern, auf beyden Seiten eingebogen, an der Spitze erweitert, gewölbt, innerhalb fteht die Palpe. Diefe Palpe ift zufammengedrückt, befranzt, wiergliedrig, das lezte Glied at das längfte, gebogen. Die vier Fühlhörner find fich faft gleich, die ÄAufseren find borftenähn- - lich, im Augenwinkel unter den Augen -eingelenkt, das erfle Glied ift fehr kurz Ungeflügelte Infekt. III. Heft. c 18 tund, das zweyte und dritte find! gröfser, verkehrt kegelförmig, die übrigen vielen find ganz kurz, borftenförmig. Die innren Fühlhörner find palpenähnlich, zufammengefaltet, und liegen in einer Höhle des Schnabels an der innren Seite deffelben verborgen; das erfte Glied if eyrund, kurz, das zweyte und dritte find länger, zylindrifch, das vierte kürzere if zweyendig; das innre Ende ik kurz, vielgliedrig, das äufsere ift gefpalten, die Enden find zugefpizt, Zu diefer Gattung werden N Arten gerechnet: fernicara, giraffa, bongimana, regina, horrida, lar, maja, dubia, Jnachus. Das Maul hat Mandibulen, dreyfache Palpen und Maxillem, Die äufsere Maxille ift beinern, bedeckt das Maul, ift gefpalten; das innre Ende ift gröfser, innerhalb etwas gewölbt, nach der Spitze zu ift ein Knie, mit einer fchiefen faf wellenförmigen Nath; der innre Rand der Wurzel ift dünner, einmal gefurcht, innerhalb gekerbt, auflerhalb befranzt; der äufsere Winkel der Spitze ift zugefpizt, der innre trägt die Palpe, der Rand ift breit, !innenförmig, zur Aufnahme der Palpe. Die Palpe verbirgt fich in diefe Rim- ne; fie ift borftenartig, kurz, viergliedrig; das erfie Glied it grüöfser, Ichräg, das zweyte eyrund, das dritte kegelförmig, das vierte kleinfle pfriemenförmig zugefpizt, Das äufsere Ende ift kleiner, lanzetförmig, zugefpizt, dreykantig, an der Spitze fteht die Palpe; Sie ift Peitfchenähnlich, borftenförmig, etwas hau- tig, etwas kürzer, als der Stiel, das erftle Glied länger, zufammengedrückt, die übrigen nehmen ab, find kaum zu kennen. Die Palpen zwifchen den Maxillen find vorgefirekt, gefpalten; das innre Ende ift hornartig, etwas zufämmengedrückt, fünfgliedrig; das erfie Glied if kurz, fchräg; das zweyte ift das längfte, das dritte unten eyrund, eingekrümmt, 19 das vierte fchräg, an der Spitze befranzt; das fünfte ik abgerundet, befranzt, Das äufsere Ende ift hautig, Peitfchenförmig, das erfle Glied ift das längfte, zufammengedrückt, innerhalb befranzt, nach der Spitze zu ‚verengert; das zweyte it eyrund, eingekrümmt, die übrigen vielen nehmen ab, find kaum zu kennen, Die zweyte Maxille ift .dreyendig; das innre Ende ift das kleinfte, ey- rund, befranzt; das Mittlere ift viel gröfser, hornartig, an der Spitze erweitert, etwas gewölbt, befranzt, und eine Reihe Borften fieht an der Auflnfeite am innren Rande, Das Äufsere Ende ift viel länger, hautig, an der Wurzel zy- lindrifch, in der Mitte zufammengezogen, an der Spitze erweitert,’ ‚dreyeckig, befranzt. Die Palpe hängt aufferhalb der Bafıs der zweyten Maxille; fie ift hau- tig, peitfchenförmig, das erfte Glied ift das längfie, platt, an beyden Seiten ift eine befranzte Membrane, an der Spitze nimmt es ab; das zweyte ilt eyrund eingebogen ; die übrigen vielen nehmen ab, find kaum zu kennen. Die dritte Maxille ift dreyendig, das innre Ende ift verlängert, an der Wurzel zylindrifch, an der Spitze abgerundet, gefpalten; das mittlere Ende if kürzer, hornartig, klauenförmig, gebogen, zugefpizt; das äufsere ift auflerhalb er- weitert, fchief abgeftuet, befranzt. Die Lippe ift kurz, hängt dicht an den Mandibulen, Die Mandibule ift knöchern, an beyden ir ein Winkel, an der Spitze erweitert, gewölbt, innerhalb fteht die Palpe, und Fi der Mitte ein vorgeftreck- ter fcharfer Zahn. Die Palpe ift zufammengedrückt, unter den Zahn der Mandibule einges lenkt, viergliedrig; die. drey _erften Glieder find unter fich gleich, das lezte längere ift ftumpf. Die vier Fühlhörner find gleich, 20 Die Aufseren find borftenförmig, innerhalb den Zahn des Schnabels eim gelenkt; das erfte Glied ift länger, eyrund, das zweyte ifl kleiner, unten ke gelförmig; die übrigen vielen find fehr kurz, kaum zu kennen, Die innren Fühlhörner find Palpenähnlich, verbergen fich in der Höhle ‚der untern Seite des Rüffels, find zufammengedrückt, dreygliedrig, das erfle Glied ift dicker, eyrund, eingebogen, das zweyte if kürzer, das lezte Scheerenförmig, der Daumen gebogen, am Ende eine Klaue, der Finger borflenförmig, fünfgliedrig. Die hieher gehörigen ' Krabben werden in zwey Familien vertheilt. ı. Mit mittelmäfsigen zylindrifchen Füßen. C, muricarus, hybridus, ovir, hir- cus, urfus, cornums, aranceus, opilio, condyliarus, aculearus, chiragra, majcare- nius, najutus, anguflarus, maja. 2. Mit langen fadenförmigen Füfsen. Scorpio, phalangium, longiroftris, longipen. fpinifer, lar. Jagirrarius, Dromiz Das Maul hat vierfache Palpen und Maxillen ohne Lippe. Die äufsere Maxille it zweyendig. Das innre Ende ift größer, ge ‘wölbt, in der Mitte ein Knie, am: untern Theile länger, enger, innerhalb fcharf gezahnt, oberhalb an der Spitze innerhalb ausgefchnitten zur Einlenkung der Palpe, Die Palpe ift hornartig, verlängert, rauh, dreygliedrig, das” erfie Glied und zweyte find eyrund, das dritte gebogen, klauenähnlich, befranzt, pfriemen- Kırmig, fehr fpitz. Das äufsere Ende ift Peitfchenähnlich, mit einem gleich graden Siiel, an der Bafıs fchwach gekniet, an der Spitze Palpentragend. Die Palpe ift verlängert, borftenähnlich, hautig, das erfe Glied ık lin get; dicker, eingebogen, die übrigen find fehr kurz, vielzählig, nehmen ab, Zi Die zwey Palpen zwifchen den Maxillen find’ vorgeftreckt, etwas häutig, zweyendig, Das innre Ende hat fünf Glieder; das erflie ift kurz, fchräg, das platt, innerkalb befranzt, das dritte ift eingebogen, das zweyte ıft das länglte, Das äufsere Ende ift peitfchenförmig, das vierte und fünfte find rund, befranzt. erfte Glied. ift das längfte, das zweyte eingebogen, die übrigen vielen nehmen ab, Die zweyte Maxille ift etwas 'häutig, dreyendig; das innre Ende ıft kurz, erweitert, 'gewölbt, befranzt, das- eyrund, rauh, das mittlere ift viel länger, äufsere ift noch länger, zufammengedrückt, an der Spitze, zylindrifch, ausgehöhlt zur Scheide für die Palpe, Die Palpe hängt aufserhalb an der Bafıs, if peitfchenförmig; das erfte Glied it das längfte, das zweyte eingebogen, die übrigen vielen nehmen ab; -find befranzt, Die dritte Maxille ift häutig, dreyendig; das innre Ende ift gewölbt, zweyendig, der innre‘ Theil if rund, befranzt,- der äufsere pfriemenförmig fehr zugefpitzt; das mittlere Ende ift: erweitert, keulförmig,, befranzt, gefpalten; das äufsere Ende ift gewölbt, an der Spitze beklauet, fehr fcharf. das innre Ende ift geringelt; Die vierte Maxille ift häutig, dreyendig, Ende ıff abgerundet, befranzt, das mittlere gewölbt, an der Spitze ungleich, das äufsere etwas grölser, an der Spitze erweitert, fchief abgeltutzt, befranzt; it an der: Wurzel gewölbt, in der Mitte ein Knie, an der Spitze dünnen, zufammengedrückt, hin und her gebogen, befranzt. Die Lippe ift häutig, Kurz, bedeckt die Bafs der Mandibulen, eyrund, befranzt. Die Mandibule ift knöchern, an beyden Seiten- bufenförmig ausgefchnitten, an der Spitze erweitert, gewöbt,. innerhalb fteht die Palpe. Diefe ift drey- 22 gliedrig, das erfie ‘Glied ift fehr kurz, das zweyte eingebogen, das dritte zu- {ammengedrückt, befranzt. Die vier Fühlhörner find ungleich, Die äufseren find länger, borfien- förmig, unter den Augen eingelenkt, das erfle Glied ift fehr kurz, das zweyte und. dritte find länger, zufammengedrückt, rauh, die übrigen vielen find fehr kurz. Die innern Fühlhörner find palpenähnlich, viergliedrig, das erfte Glied ift dicker, eyrund, rauh, eckig, innerhalb ausgehöhlt zur Aufnahme der übrigen, das zweyte und dritte find zylindrifch, das letzte it zweyendig; das innre Ende if grade, pfriemenförmig , vielgliedrig, das äufsere ift wieder zweyendig, das innre Ende ift @icker, eingebogen, das äufsere kurz, pfriemenförmig, Zu diefer Gattung werden folgende Arten gerechnet; Rumphii, aegogro- pila, artifciofa. Dorippe. Das Maul 'hat Palpen, Mandibulen und eine dreyfache Maxille, Die äufsere Maxille ift knöchern, zweyendig; das äufsere Ende ift klei- ner, fehmal, zugefpitzt, glattrandig; das innre Ende ift größser, etwas gewölbt, in der Mitte ein Knie, innerhalb unter der Mitte etwas gezahnt, an der Spitze palpentragend, tinnenförmig zur Aufnahme der Palpe, Die Palpe ift dreygliedrig, das erfte Glied eingekrümmt, das zweyte zylin- drifch, das dritte klauenförmig, eingekrümmt, zugefpitzt, haarig. Die Palpen zwifchen den Maxilien find vorgeftreckt, häutig, zweyendig, das “nnre Ende hat fünf Glieder, das erfte ift kurz, fehräg, das zweyte ift das längfte, platt, innerhalb befranzt, das dritte eingekrümmt, das vierte und fünfte find rund hbefranzt; das äAufsere Ende ift peitfchenähnlich, das erfte Glied it das längfle, das zweyte eingekrümmt, .ie übrigen vielen find kurz, werden immer kleiner. 23 Die zweyte Maxille ift hornartig, dreyendis; das innre Ende ift kuız, abgerundet, befranzt, das mittlere ift etwas länger, rund, gewölbt, befranzt, das äufsere ift lang, unten hornartig, platt, gebogen, aufserhalb palpentragend, az der Spitze knöchern, flach, kegelförmig, fpitzig, und reicht zwifchen den Fühl- hörnern hinauf, Die Palpe hängt unten am Rücken der Maxille, if peitfchenförmig, häu- tis, das erfte Glied it das Jängfte, das zweyte eingebogen, die übrigen vielen find kurz, und werden immer kleiner, Die - dritte Maxille it dreyendig, das äufsere Ende ıft gewölbt, an der Spitze erweitert, befranzt; das mittlere ift kürzer, klauenähnlich, hornartig, ge- bogen, zugefpitzt, Die Lippe hängt diehr an den Mandibulen, ift häutig, Die Mandibule ift knochigt,. kurz, an beyden Seiten ausgefchnitten, an der Spitze erweitert, gewölbt, palpentragend. Die Palpe, die in dem Winkel der Mandibule eingelenkt ift, ift kurz, ns. dreygliedrig, die Glie- des find gleich, befranat,. Die vier Fühlhörner find gleichh Die äufseren fitzen am Oberrande der Höhle fe, in welcher die innern .Fühlhörner eingelenkt find; fie find borften- föormig, haarig, zugefpitzt; das erfte Glied ilt das kürzefie, rund, das zweyte und dritte find länger, dicker, zylindrifch, die übrigen vielen find ganz kurz, Die innern Fühlhörner find palpenähnlich, in der Höhle unter den äußern ein- gelenkt, viergliedrig ; das erfte Glied ift kuglig, das zweyte und dritte zylin- drifch, länger, das vierte kürzer, gefpalten, das obere Ende eingebogen, pfrie- menförmig. Hierher werden folgende Arten. gerechnet: quadridens, aflura, callida, 24 Orichyjz Das Maul ‘hat Mandibulen, .dreyfache Palpen und Maxillen, Die äufsere Maxille ift krochigt, zweyendig, das innre Ende länglich, fach, befranzt, aufserhalb fchwach rinnenförmig, innerhalb etwas ausgehöhlt, in der Mitte ein Knie, an der Spitze palpentragend, Die Palpe ift platt, knöchern, borftenförmig, wenig befranzt, dreygliedrig; das .erfle Glied ift kurz, das zweyte länger, das dritte noch länger, gebogen, fpitz, Das äufsere Ende ift lanzetförmig, gebogen, glatt. Die übrigen Frefswerzeuge find noch nicht ‚genau unterfucht, Die vier Fühlhörner find gleich. Die äufseren find ganz kurz, borflen- förmig, im innern Augenwinkel eingelenkt; das .erlle Glied it das längfte, cyliu- drifch, ‚die ‘übrigen vielen find ganz kurz, Die innern Fühlhörner find falt länger, paipenähnlich, wiergliedrig, das erfie Glied if kurz, eyrund, das zweyte und dritte find länger, zylindrifch, das vierte ift ganz kurz, pfriemenförmig, zweyendig, das innre Ende ift, kürzer, Zu diefer Gattung il nur eine einzige Art gerechnet, nemlich mammillaris. Fortunus Das Maul hat Mandibulen, dreyfache Palpen und Maxillen, Die äufsere Maxille ift knöchern, bedeckt das Maul, zweylappig; das innee Ende äft gröfser, flach, wnter der Mitte ein Knie, der innre Rand be. franzt, aufserhalb an der Wurzel wellenförmig. an der Spitze abgerundet, wink- lich, palpentragend. Die Palpe ift knöchern, an .der. innern Spitze angewachfen, viergliedrig, das 25 das erfie Glied ift breiter, das zweyte it das kürzefle, undeutlich, das dritte zylindrifch, das vierte dünner, gebogen, gezahnt, zugefpitzt. Das äufsere Ende ift peitfchenförmig, der Stiel fadenförmig, an der Wur- zel fchwach knieförmig, am innern Rande rinnenförmig, an der Spitze ftumpf, palpentragend, Die Palpe ift häutig,. eingekrümmt, borflenähnlich, vielgliedrig, das erfta Glied ift dicker, länger, eingebogen, die übrigen vielen find kurz, kaum fıcht- bar, werden immer kleiner, | Die zwey Palpen zwifchen den Maxillen find vorgeftreckt, gefpalten; das innre Ende ift hornartig, zufammengedrückt, fünfgliedrig, das erfte Glied ift fehr kurz, das zweyte ift das längfle, das dritte ift eingekrümmt, das vierte an der obern Seite erweitert, behaart; das fünfte ift rund, behaart, das äufsere Ende it peitfchenähnlich, faft häutig; das erfle Glied ift das länglte, das zweyte eingekrümmt, die übrigen vielen werden immer kleiner, und find behaart, Die zweyte Maxille ik dreyendig, das’ innre Ende ift kurz, hornartig, eyrund, behaart, an der Wurzel eingefchnitten; das mittlere Ende ift. viel gröfser, erweitert, hornartig, etwas gewölbt, behaart, auch flieht am innern Rande eine Reihe Borften; das äufsere Ende ift das längfte, häutig, an der Wurzel 2y- liadrifch, an der Spitze innerhalb erweitert, behaart, Die Palpe, welche aufserhalb an der Wurzel hängt, if länger, häutig, peitfchenförmig; das erfte Glied ift das längfte, fadenförmig; das zweyte ift ein- wärts gekrümmt, eyrund; die übrigen vielen nehmen immer ab, find kaum fıcht- bar, behaart. Die dritte Maxiile bedeckt die Wurzel der Mandibulen, if häutig, vier- endig; das innerfte Ende ift gewölbt, an der Spitze erweitert, rund, gefpalten, wenig behaart; das zweyte ift hrzen, klauenförmig, hornartig, gebogen, ‚zuge. D 26 fpitzt; das dritte ift viel länger, gewölbt, an der Spitze fchief abgeflutzt; das’ äufserfle ill unten eyrund, am Ende zylindrifch, Die Lippe ift häutig, die Mandibulen find beinern, und haben imnerhalb die Palpe, welche platt und behaart ift, und vier kurze Glieder hat, Die vier Fühlhörner find: gleich; die äufseren länger, borftenartig, flehen unter der Stirn vor, in eigenen Höhlen, zwifchen den Augen und innren Fühl- hörnern; die zwey erften. Glieder find dick, eyrund, die übrigen vielen fin fehr kur, Die innern Fühlhörner find kürzer, palpentragend, viergliedrig; das erfie Glied ift rund, das zweyte und dritte find länger, zylindrifch; das letzte ft kurz, gefpalten, das äufsere Ende ift länger, zugefpitzt, an der Wurzel geknies Die hiezu gehörigen Krabben theilt Fabricius in zwey Familien, ». Der Brufffchild ift an beyden Seiten zweyzahnig. GC, vigil, a. Sechszahnig, j Crucifer, lucifer, annulatus, variegatus, holofericeus, truncatus, 3. Fünfzahnig, Puber, depurator, feriatus, lancifer, holfatus, 4 Neunzahnig. €, tranquebarieus, pelagicus, fanguinolentus, defenfor, haflatus, armigez, gladiator,. haftatoides, forceps, ponticus, Matuta Das Maul hat Mandibulen, dreyfache Palpen und Maxillen, Die äufsere Maxille ift knöchern, bedeckt fehr felt das Maul, und if# zweyendig, Die Palpe ift innerhalb unter der Spitze der Maxille eingelenkt. Die Palpen zwifchen den Maxillen find vorgeftreckt, zweyendig, 27 Die zweyte Maxille ift dreyendig. Die dritte Maxille bedeckt die Balıs der Mandibulen, Die Mandibule ift knöchern, an den Seiten ausgefchnitten, an der Spitze erweitert, gewölbt, Die Palpe fitzt in der Mitte der Höhlung des innern Ran- des der Mandibule. Die zwey kurzen Fühlhörner find palpentragend, liegen im Augenwinkel verborgen, find viergliedrig; das erfte Glied ift kuglich, das zweyte zylindrifch, eingekrümmt, das dritte. gleichfalls, ift aber feiner; das vierte ift kürzer, ein- gekrümmt, pfriemenförmig, gefpalten, das äufsere Ende ilt kürzer, Hiezu werden gerechnet C, vicror und planipes. Diefe Auseinanderfetzung der Frefswerkzeuge ift zwar äufserft mühfam, und umfländlich, aber fie fcheinte mir keinen verhältnilsmäfsigen Werth zu haben, Der ganze Gattungsunterfchied befteht nun oft blos darin, ob eine Kinnlade ein Ende mehr oder weniger hat, ob das Ende. kürzer oder länger, flacher oder gewölbter if. Diefer kleine Unterfchied trennt oft Arten von einander, die fich doch fo nahe verwandt find, dafs fie fat nur für Varietäten zu halten find. 28 3. Bemerkungen über die in den erften beyden Bänden befchriebenen Krabben. % Zur erfien Familie, Cancer curfor., (Erfter Theil, p. 74 n. 1. Tab. 1. Fig. 8. 9.) Die Linneifche Befchreibung diefer Krabbe ift zu kurz und unvollkän- dig, als dafs es [ich gewifs beflimmen liefse, ob die Krabbe, welche gemei- niglich jetzt dafür angenommen wird, und welche Pallas C. cerarophtalmus nannte, wirklich die Seinige fe. Er erwähnt nichts von der feltfamen Befchaffenheit der Augen, wodurch fich diefe Krabbe von allen bis jetzt bekannten Arten un- terfcheidet. Die ganze Vermuthung gründet fich darauf, weil Linn® des Haf- felquift Camc. anomalus eitiert; von diefem fagt Haffelquift: die Augen diefer Krabbe iäfsen in den Fühlhörnern; man hielt nemlich die Fortfetzung der Augenlfliele, die über die Augen wegreicht (Tab. 44. Fig. 3) eine geraume Zeit für Fühl- hörner, Die wahren Fühlhörnesr find nur klein, und beyde Paare find unter der Einlenkung der Augenfliele dicht neben einander eingelenkt, Wenn Fabri- eius auch noch in feinem letzten Supplementsbande den Linneifchen Cam. ca bey diefer Art anführt, fo kann er unmöglich beyde Arten mit einander verglichen haben. Ich kenne zwar den C, wca nicht, aber Linne fagt von ihm, der Schild fey herzförmig ,' da doch Fabricius felbft vom C., ceraroph- he fagt: der Schild fey viereckig, Linne legt dem C, uca eine Aehnlich- keit mit dem C. ruricola bey, die bey unferm C, curfor gar nicht ftatt finder, Mehrere Gründe giebt noch der Recenfent des neuen Syflems von Fabricius _ 1 Ai 29 in der allgem, Litter. Zeitung an, nemlich daß C www aus Amerika, C. ce rorophtalmus aber aus Oftindien fey; dafs €. uca unterwärts behaarte Fifse habe; dies fagt doch aber auch Fabricius in feinem Supplementsbande vom C. «= ratophtalmus, dafs nemlich eine aus Oftindien erhaltene rothe Varietät an den Vorderfüfsen behaarte Tarfen habe. Dafs er die Klaue am Ende der Füfse Tar- fen nennet, fcheint mir der Natur der oe gar nicht gemäfs zu feyn. Bey denen Exemplaren, die ich von Zeit zu Zeit aus Oflindien erhalten habe, find diefe Haare nicht zu finden. fen il bekam ich ein Exemplar, welches drey- mal gröfser if, als “die gewöhnlichen zu- feyn pflegen, und als‘ meine Abbil- dung im erflen Bande darftell.- Die Farbe deffelben ift weit lebhafter., hellgelb, mit breiten rothen Längsftreifen auf. den platten Hüften; jeder _ diefer Streifen ift aber an Geftalt und Gröfse verfchieden.. Bisweilen foll die gauze Krabbe roth feyn. Wenn obiger Recenfent fagt:: man habe noch keine genaue Abbil- dung diefer Krabbe, fo. wüfste ich. nicht, was der Meinigen an Genauigkeit, abginge, Cancer vocans. (Erfter Theil, pag. su m 4, tab, nm fig. 10, 1m.) Olivi Zool. adriat. p 44% Von der aus dem Seba entlehnten Krabbe Fig. ı1n, die ich EC. vo sans major nannte, habe ich“ noch kein Exemplar gefelien. Man hat es für unfchicklich gehalten, dafs ich einer Art die zwey ren major und minor gegeben habe; ich dein diefe Befiimmung un fo viel lieber zu- rück, da die Sebaifche Krabbe vermuthlich eine ganz verfchiedene Art ift.. Mein C, vocans minor mag alfo künftig allein vocans Hören, Ich habe bey diefer Art noch keine merkliche Verfchiedenheit in Anfehung der Gröfse gefunden, wohl aber, dafs bald die rechte, bald die linke Scheere die gröfe it; fe ift in 30 ihrem Bau von der ' kleinen Seheere ganz wverfchieden; beym Weibchen find beyde Scheeren klein, und beyde in ihrer Gellalt der kleinen Scheere des Männchen gleich. Er il im ‚adrialfchem Meere fehr gemein ohne Unterfchied des Mer. gesgr undes, Cancer rhomboides. (2 Th p 3. m 5 tab ı fg ı) Slıvi Zool, adrat. p. 4% Diefe Krabbe it im mittelländifchem Meere nicht felten, und Ge wird in der Ländesfprache Gafas genannt, Ich zweifle fall, dafs der C, amgulams, (Tom. u. n. 6) den ich aus Pemmams Zoob. bricae. entlehnt, ” wirklich vom C. skomboides fo verfchieden fey, dafs er als eine eigue Art angefehen werden könne. _ Es it wahr, in der Pennantfehen Abbildung fieht hinter der in‘ eite Spitze nn oberen Ecke noch ein Der, allein hbeym C. shombeides fieht das- kürzefte, und am Schwanze eingelenkt.. Der Schwanz ift gewölbt, wie bey den Langfchwänzen, er befteht aus fieben Schildern, von denen das erite ganz kurz ift, und unter dem : Bruftfchilde kaum eim wenig hervorblickt; der Bruftfchild hat über dem Schwanze einen runden Ausfchnitt; das lezte Glied ift zugefpizt, hat aber keine Seitenfloffen. Sonderbar it es, dafs durch die #ehr dünne Schale des- Bruftfchildes überall Luftbläschen durchblicken, Das Vaterland it Oflindien, 53 Neue Arte n- zur zwe yten Familie. Mit- Kugelförmigen- Leibe. 205. Cancer refiduus. Muf, Caefar, Viennenf,. Cancer. thorace fubrotundo, fronte utringue emar- ginata,- Tab. XLVIL. ig. I, Ich fand’ diefe‘ Krabbe im Kaiferlichen Kabinet zu Wien unter den Na- men Cancer pifum, den ich fchon im erflen Bande befchrieben habe, nach einem Exemplare, welches ich. felbft befitze, Da Olivi fagt, dafs er: von: C. pifum -Exempläre befitze, die viermal’ gröfser- find,. als die gewöhnlichen, fo gehören fie vielleicht zu diefer Art. Denn dafs fie nicht blos in der Gröfse, Tondern auch in- ihrem Bau von dem: gewönlichen C. pifum abweichen müf- fen, beweifet der Umfland, däfs er felbft‘ fagt, fie wären: in‘ ihrer Geltalt dem. C. pinnorheres ähnlich, Eine folche Vergleichung wäre ja ganz unnöthig: und überflüfsig, wenn fie blos in" der Gröfßse von dem gewöhnlichen C.. Ppifum abweichen, So viel If: indeflem' gewifs, dafs diefer C, refiduns ganz und gar vom GC, pifum: des: Einne- verfchieden if,- wie ein jeder aus: der Verglei- ehung beyder- Abbildungen‘ felbft‘ erkennen: kann, Die Farbe ift röthlich braun-. gelb, Die Geftalt: if ziemlich rund,. aber‘ nicht kuglich, fondern oberhalb et-- was flach: gewölbt,. Vorne hat der Rand’ an jeder . Seite einen bogigen Aus- fchnitt, daher. die‘ Stirn etwas ‚mehr abgerundet‘ verfteht,, Vorne und an den Seiten: ift der Schild‘ gerandet, und: aufserdem mit feinen braunen: Haaren be- franzt, Die. Fühlhörner find: feine‘ Borften, die auf einem dickeren Grundtheil euhen, Die Augen’ ftehen als kleine weifse Kügelchen vor,. aber nur auf kur- zen: Stielen,. Auf der Mitte des Schildes, der übrigens ganz glatt ift, 'ftehen zwey halbmondförmige Bogenlinien;. die fich den Rücken zukehren, wie dies fall. 54 ‘bey den ‚meiflen Krabben gefunden ‚wird, Die Scheeren [ind glatt, die Finger inwendig fein gezahnt, Die Füfse find kurz, am kürzeften das letzte Paar, welches am Schwanze eingelenkt ri; die Glieder [md glatt, und haben -eine grade lanzetförmige Klaye, Das Vaterland ift mir unbekannt, u Zyr vierten Familie, mit platten faft viereckigem Schilde, Neue Arten, 206. Cancer rufopunctatus. ‘Muf. Herbfl. Canc, thorace depreflo glabro rufopunctato, fronte 6 den« tata, “lateribns 'bidentatis, chelis pedibusque laevibus rufopunctatis, ‘Tab, XLVIL Fig. 6. Diefe Aufserft feltene und vertrefiche Krabbe fand ich zu Wien 'in der $ammlung des Herrn v, Bitoni, der die Güte hatte, fie .mie zu „‚fchenken, Sie ift Aufserfi glänzend ‚glatt, ‚und überall mit zinnoberrothen grofsen ‚runden Punkten dicht beftreuet. Die Grundfarbe ift weifßslich, Der Schild ift fiach, wenig gewälbt; die Stirn „hat fechs Zähne, von .welchen .die beyden mittelften klej- ner find, .und dichter „neben einander fliehen. Die hbeyden Ääufseren find brei- ter, abgerundet, ‚und machen die .innren Ecken der Augenhöhlen aus. Die äufseren Ecken .derfelben fpitzen fich gleichfalls zu einem Zahn. An der Mitte des Sei. senrandes fteht noch ein Zahn, ‚oder vielmehr ein kleiner runder, nach vorne zu gerichteter ‚Dorn. ‚Die Scheeren find von gleicher Gröfse; der Arm erhebt ch ;meit am ‚Ende am Aufsenrande zu einer flumpfen glatten Erhöhung; er iR ziemlich .breit, ‚auch gick; der innre Rand ‚tritt fehr fark meflerartig vor, 55 und hat dafelbit” fechs Zähne. Die Hindwurzel” ift wie gewöhnlich, am- innren Rande ift oben über der Hand: ein: ftumpf abgerundeter Zahn. Die Scheeren: find lang, überall’ gleich breit, am untern Rande hinter: den Daumen find: einige runde Zähnchen oder: Knoten, Die Finger find: gekrümmt,- gebogen, nicht roth punktirt; die Spitzen liegen kreuzweife über einander; der’ Daumen hat fechs bis acht runde- Zähne auf’ der hintern Hälfte des innren Randes; der bewegliche‘ Finger hat hinterwärts einem flärkeren- und einige kleinere Zähne, Die Füfse: haben nichts aufserordentliches, fie find: alle- von gleicher: Gröfse, nicht lang, plattrundlich,. die Klawe ift einfach, . nicht lang, etwas flumpf, und mit fteifen Haaren: befetzt, Auf der Unterfeite ift die Krabbe eben. fo roth: punktirt, wie: oben, Mein Exempiär ift ein Männchen. Das Vaterland: it mir: unbekannt.: 207. Cancer ftrigofus.. Muf, Herbfl. Canc: thorace laevi firigis lateralibus, marginibys acutis pome oeulos bidentatis,. röftro. deflexo ante apicem quadrituberculato, Tab, SLVIL.. Eis. 7, Es ift diefe Krabbe dem Canc; grapfas fehr nähe verwandt; und fall nor in Anfehung. der Färbe verfchieden.. Die Crmldfeirbe/ it fchön gelb, mit: vielen rothen® Zeichnungen; diefe‘ rothe Farbe fällt auch wohl ganz in pfrpur- braun; dann. fcheint auf dem Schilde die Grundfarbe purpurbraun mit gelben: _ Punkten wie mit: Staub beftreuet: zu feyn. Die Geflalt' des Schildes ift abge- rundet viereckig, flach, wenig gewölbt; die Seitenränder find zugefchärft, hin- ter den Augen: eingekerbt,. wodurch zwey Zähne. entfieben, der 'oberfe davon. 6 it der verlängerte zugefpitzte Winkel der Augenhöhle; -vom Seitenrande laufen erhöhete Linien bogigt nach der Mitte zu An der Stirn ift der Schild durch drey ‚furchenähnliehe Vertiefungen in vier Theile getheilt, die wie Beulen vor- fiehen, und durch fpitzige Körner köckrig find; von da "hängt der Schild wie ein ‘breiter abgerundeter Lappen herunter, .deffen Rand fein gekörnt, und etwas in die Höhe gebogen ill. Die ganze wvordre ‚Hälfte des Schildes ift durch erhöhete Queerlinien fchuppich. Die Augen ‘find braun. Die Scheeren find nicht -Jang; die Arme ‘haben am innern Rande eine Erweiterung, die mit vier bis fünf Dornen am Rande befetzt ift; "beym Grapfus ift diefe Erweiterung gerin- ger, und ‘hat nur ‚zwey Dornen, Die Handwurzel if kuglich, auf der Ober. Aäche fliehen ‚Körner, von ‚denen fich einige zu Spitzen mit weifsen Köpfen erheben; am ‘innern Rande fteht oberhalb ein flarker Dorn, ganz anders ge- flaltet, ‚wie ‘beym .C. grepfüs, wo es..mehr ein zufammengedrückter dicker Zahn it, Die Hand hat über dem Finger einen Stachel mit weifser Spitze, auch fliehen oberhalb mehrere kleine weilse Spitzen und Körner, Auch der bewegliche Fin- ger hat an der Wurzel fpitzige Körner, .inwendig find beyde Finger fein ge- zahnt, und ‘haben an »der Spitze eine braune ‚hornartige Einfaflung. Von dem ‚yier Eufspaaren ift das erfte das .kleinfie, das zweyte und dritte find die ‚gröfsten, :Die -Hüften ‘ind breit, platt, die Ränder find zugefchärft, der vor- ‚dere Rand erweitert fich, und .diefe Erweiterung endigt [ieh oben in einen ‚Zahn; .der hintre Rand "hat oben am Ende zwey kleine fpitzige Zähne; die ganze Oberfläche ift durch erhöhete Queerlinien fchuppig. Die Knie find pris- “matifeh durch erhöhete Linien, und oberhalb it der Länge nach «eine rinnen- förmige Vertiefung; neben derfelben läuft eine feine gezähnelte Furche, in wel. cher eine Reihe Haare ‘fteht. Eine eben folche behaarte Furche fleht auf den Schienbeinen; an beyden Seiten derfelben find vertiefte Punkte, aus welchen kurze 37 ze fchwache Stacheln hervorkommen; am ‘obern Ende find die Sehienbeine durch Einfchnitte‘ gezahnt; auf der Fläche laufen fchief von den Seiten erhöhete Linien herab, Die Klaue endigt fich in eine hkornartige Spitze, auch ift fie mit vier Reihen hornartiger Stacheln befetzt, jeder fcheint fein eigenes Gelenk zu haben; oberha!b lift noch eine mit Haaren befranzte Längsfurche, Der Schwanz des Weib- chens bedeckt den ganzen Unterleib wie seine gegliederte Scheibe, Das Vaterland ift Oftindien. 208. Tancer fabulofus. Muf. Caefar. Vienn. Canc. thorace plano depreffo pilofo, lateribus feptem« dentatis, ciliatis, pedibus pollicis fub tergp. Tab. XLVIII Be 252,36 Im Kaiferl. Kabinet fand ich diefe Krabbe unter den Namen €, capue mortuum. Allein, ob ich gleich die unter diefem Namen vom Linne& befchriebene Krabbe nicht kenne, fo kann ich doch verfichern, dafs beyde gar nieht zu- fammen gehören, Es ift diefe Krabbe Ääufserlft felten, und es ift fchwer, eine genaue Be- fchreibung von ihr zu geben, denn fie hat einen dichten Ueberzug von Sand, fo dafs man fie eher für einen Sandklumpen als für eine Krabbe halten follte, Wenn man fie gereinigt hat, fo findet man, dafs die ‚Schale äufserft dünn, zart, fat ‘nur häufig if. Die Farbe it mehr und weniger purpurroth, Der Bruft- fchild it ganz flach, glatt, mit Haaren befetzt, wie, der ganze Körper, häutig, auf der Mitte fieht ein herzförmiger Eindruck. Vorne ift der Bruftfchild abge- gundet, in der Mitte fall ein wenig ausgefchnitten; die Seitenränder haben fieben kurze, fcharfe, abftehende Zähne, da aber zugleich der Rand a braunen Haas Y H 58 ren dicht befranze. if) fo kanı ‘man diefe Zähne unten beffer als oben fehen, Die Bruft und der Unterleib find fehr haarig, und wie Chagrin gekörnt, Die Augen find klein, und gleich den Fühlhörnern fehr wenig fichtbar. Die Scheeren find etwas gebogen, länglich, gedornt; die Finger (ind inwendig rinnenförmig ausgeh“hlt, unter fıch gleich, an allen Rändern fein gezähnelt, weils, und faft wie beym €. dormia. Das erfle und zweyte Paar Füfse find oben glatt, aber mit Haaren befetzt, unten aber am erftien Gliede dornig, und an deffelben Anfang, gleich dem dritten Paare, mit einer eichelförmigen Erhöhung, die gekörnt ift, verfehen. Das letzte Glied, oder die Klaue, ift pfriemenförmig. _Das dritte und vierte Fufspaar hat eine bewegliche zweyfpitzige Klaue, deren Spitzen etwas krumm, einwärts gebogen, zum Theil kegelförmig und glatt find, und die eine Klaue ift allzeit kürzer, als die andre. Das vierte Fufspaar fitzt am Rücken. Der Schwanz ift zwar unter fich gekrümmt, aber er fleht doch fehr vor, er hat fieben Glieder, ifl glatt, mit Haaren befetzt, Das Vaterland it Afrika, 209. Cancer litteratus. Fabr, Supplem. entom, p. 342. n. 31. Canc, thorace littera H imprelfo, utrinque tridentato, unguibus compreflis ciliatis, Tab. XLVHI, Fig, 4 ‘In der Geftalt it diefe Krabbe dem C. grapfas und marmoratus ähnlich, flach, nicht dick, der Schild durch viele Vertiefungen uneben ; auf der Mitte ift der Buchttaben # deutlich eingedrückt; die Farbe fcheint beym erften Anblick bräunlich roth zu feyn, ift aber eigentlich gelb, fehr dicht roth gefprenkelt; aufserdem find die Ränder, fo wie die Scheeren und Füfßse mit hochrothen Punkten wie kleinen Blutstropfen hie un da gefleckt, Die Stirn ift breit vorgeftreckt, grade abgeftutzt. zugef-härft, in der 59 Mitte ein wenig ausgefchnitten, die Ecken abgerundet, der Rand sekörnt, Der Sei- tenrand in zweymal gekerbt, daraus zwey zugefpitzte Zähne entftehen, der dritte Zahn ift die in eine Spitze verlängerte äufsere Ecke der Augenhöhle. Vom: hinterften Seiten- zahn an geht eine erhöhete, gekörnte, rothgefleckte Linie rings um den Schild herum, Etwas hinter der Stirn fteht eine furchenähnliche Vertiefung bis meilt auf die Mitte, Die Scheeren find nur kurz, nicht ftark, roth tor und dunkler rot gefleckt. Die Arme find dreyeckig, und haben am innren Rande einige Zähne. Die Handwurzel ift kug- lich, und hat oben auf eine ftark erhöhete Linie, die am Oberrande in einen flarken Dorn ausgeht; auf der Fläche ftehen mehrere erhöhete fchwarze glatte Punkte. Die Hände find etwas zufammengedrückt, oben abgerundet, gekörnt, Die Finger find ziem- lich lang, etwas gekrümmt, innwendig gezahnt; der unbewegliche Finger ift an der Spitze etwas ausgehöhlt, der äÄufsere Rand der Höhlung fteht in die Höhe, ift glatt, und fcheint etwas hornartig zu feyn. Die Füfse find ziemlich breit, platt, roth gefpren- kelt, die beyden letzten Glieder mit langen braunen Haaren befranzt; das letzte Glied it lanzetförmig, an der Spitze gekrümmt, hornartig, Ich habe ihn aus Oftindien erhaltew, 210. Cancer aurantius. Muf. Herb Cancer thorace lateribus integris, antice retufo, fronte trum- eata emarginata, chelis glabris, pedibus compreflis. Tab. XLVIIM. Fig, 5, Diefe Krabbe hat in der Geftalt wohl einige Aehnlichkeit mit dem ©. ruricols, aber der äufsere Umrifs ift doch auch hinreichend verfchieden. Die Farbe des vor mir habenden Exemplars ift ein lebhaftes gelbroth, Der Seitenrand ift dick, abgerundet, doch läuft eine erhöhete Linie über denfelben weg, die oben nicht et von der Augen- H 2 60 böhle (ich in einen kleinen vorftekenden’ Zahn endigt. Von diefem Zahne geht eine erhöhete etwas gefchlängelte Linie ‚queer über den Schild; und diefe verurfacht, dafs der dadurch gleichfam abgefchnittene Vordertheil etwas tiefer liest, und die breite Stirm etwas lappenförmig herunterhängt; fie ift faft grade abgeflutzt, em wenig ausgefchnit- ten; die äufseren Ecken der Augenhöhlen ftehen in einer fcharfen Spitze etwas vor. Eine rinnenförmig vertiefte Linie geht yon den Seiten der erhöheten Queerlinie bis zur Mitte des Schildes, und biegt fich ‚dann wieder zurück nach den hintern Ecken; wo beyde Linien am nächften zufammenkommen, geht eine Queerlinie von der einen zur andern, wodurch auf .der Mitte des Schildes ein H gebildet wird. Die Augen fiehen auf nicht langen, dicken, runden Stielen. Von den Scheeren ift bey dem vor mir habenden Exemplare die rechte mehr als zweymal fo grofs, wie die Linke; durch ein Verfehen des .Kupferftechers ift diefe Krabbe verkehrt geftochen, fo dafs die ‚Linke die große ift. Im übrigen find fich beyde Scheeren gleich, die Arme find kurz und dreyeckig; die Handwurzel ift .auf der obern Fläche glatt, am innren Rande geht fie in eine dicke impke Spitze aus. Die Hand ift glatt, nicht lang, ziemlich ftark aufgeblafen; die Finger ıber find vorzüglich lang, der bewegliche ift flark gekrümmt; meift rund, ‚glatt; beyde inger haben am innern Rande kleine glatte Zähne, von welchen einige gröfser find, als die übrigen. Die Füfse haben nichts merkwürdiges, die zwey mittelften Paare find die längften, das letzte ift das kürzefte, Die Glieder find glatt, platt, die Hüften haben un- " beilimmte ‚purpurbraune Binden, das ‚Knieglied ift .etwas prismatifch durch erhöhete Li- nien, die Klauen find ziemlich lang, gekrümmt, .am äufsera und innern Rande gezahnt, gefurcht ; die letzten Glieder haben einen Purpurftreif, Ich habe diefe Krabbe aus Oflindien erhalten, [22 Diele Krsuhe ift Jer- Geftält nach ganz dem im zweyten Bande Pag. 164 Tab. 4a Eig. 2. befchriebenen C., hydrodromas „teich, nur ift diefer letzte kleiner, zarter, und rothgefprenkelss ‚diefer wurde ‚mir neulich unter den Namen C. Senex aus Oflindien ge- GL feltickt, und: unter diefen Namen hat ihn auch Fabrieius in feinem Supplementbande aufgenommen. Noch finde ich die Verfchiedenheit, dafs bey dem lezten die erhöhete Sei- tenlinie höher und fchärfer it, aber nach hinten zu bald fich nach der Oberfläche hin- biegt und endiget; auch find beyde Scheeren von gleicher Gröfse,. o1I. Cancer ocellatus Muf, de Block, Cancer thorace depreflo punctis ocellisque rufis, fron« te tridentata, lateribus quinque fpinofis, pedibus pofticis natatorlis, E ab XLIX,. Fig a, In der Geftalt ift diefe Krabbe dem C, depurasor fehr ähnlich, unter- fcheidet fich doch aber auch hinreichend fchon dadurch, dafs der Schild an den Seiten nicht durch Einfchnitte fägeförmig gekerbt ifl, fondern es find wirk- liche Dornen, die fehr fcharf zugefpizt find; an jeder Seite fünf, wenn der zugefpizte äuffere Winkel der Augenhöhlen mitgerechnet wird, Oberhalb ift der Schild ziemlich flach, durch zwey gebogene Eindrücke auf der Mitte uneben, weißslich, mit rothen Punkten und Ozellen dicht beftreuet, Die Stirn ifk drey- mal gezahnt, der mittelfte Zahn ift etwas länger und ein wenig mehr vorge- gerückt. Die Scheeren haben gröfsere rote Purpurflecken; die Arme haben am innren Rande eine Reihe kleiner Spitzen; die Handwurzel hat am innsen Rande einen langen flarken Dorn, aufferhalb einen ähnlichen, der nur kürzer und brei- ter il. Die Hände haben auf der Mitte der äuffern Fläche der Länge nach eine ftarke kielförmige glatte Erhöhung, am innren Rande fteht oben über den Finger ein Dorn, Die Finger find röthlich, der bewegliehe ift an der Spitze ftark gekrümmt, auch ift er durch erhöhete Längslinien prismatifch; beyde Finger find innerhalb mit grofsen und kleinen abgerundeten Zähnen disht befezt, Die 62 Fifse find glatt, die Schienbeine haben feine erhöhete Ränder, und die Klaue it lanzetförmig; das hinterfte Paar find Schwimmfüfse, das lezte Glied if ganz zirkelföürmig abgerundet. Das Vaterland ilt Long-Eiland bey Newyorck, 212. Cancer fafciatus. Muf, Herbfl,. Canc, thorace lateribus fex dentatis, fronte octodentato, pedibus fafciis purpurafcentibus, poflicis natatorüs, digitis coccineis. Tab, XLIX. Fig. % Diefe ungemein fchöne Krabbe ift der im erften Bande no. 60 befchriebenen fechs- zahnigen in der Geftalt völlig gleich, aber in der Zeichnung und Auch in einigen andern Dingen von ihr verfchieden Sie hat einen ungemein fchönen Glanz, und hat eine fo fanfte Mifchung von Farben, als wenn fie von Porcellan gemacht wäre, Die Farbe des Bruftfchildes ift ein blaffes violet, mit helleren und dunkleren Stellen, Die Seiten haben fechs nach vorne hingerichtete Zähne, und die Stirn hat deren acht; bey diefem zählen werden aber die zahnförmig vortretenden Ecken der Augenhöhlen auf beyden Seiten mit- gezählt: die Fläche des Schildes ift faft glatt, nur nach vorne zu find hie und da einige unmerkliche Vertiefungen, fo wie auch von der Mitte der Stirn eine furchenähnliche Ver- tiefung nach der Mitte hingeht. Beym Männchen findet man auch einige gekörnte Queer- linien, die beym Weibchen wenigftens fchwächer und glätter find. Die Scheeren find weifs, mit purpurfarbigen Zeichnungen, Sprenkeln, flammigen und netzförmigen Zügen. Die. Arme find platt, und haben am innren Rande drey bis vier lange fcharfe gekrümte fpitzige Zähne; ihre Spitze ift purpurfarbig; die Handwurzel ift rundlich, auf der Fläche platt, mit einer oder zwey kleinen Spitzen; beym C. fexdenzarus it fie mit vielen Dornen und fpitzigen Körnern befezt; am Oberrande ift innerhalb ein ftarker Dorn, mit rothbrau- ner 63 ner Spitze, Die Scheeren haben an der Oberfeite zwey Paar flarke Dornen; das oberfte - Paar fteht am Vorderrande über der Einlenkung des beweglichen Fingers, und ift bey wei- ten nicht fo ftark, als das line Nendei Innerhalb an der Bil des beweglichen Fingers, fteht gewöhnlich eine runde warzenähnliche Erhöhung; diefe it beym C. fex-- dentarus allzeit roth, bey diefem aber weils; auch hat bey diefem lezten der bewegliche Finger bey weiten nicht fo viele und tiefe Furchen, le bey jenem, fondern ift faft ganz glatt, fehr lebhaft roth an der Wurzel bis meift auf die Mitte, dann kommt eine gelbliche Binde, die Spitze ift bräunlich, doch ift das äuflerfie Ende wieder weifslich. Der Daumen. it an der Wurzel weils, dann aber lebhaft roth, doch an der Spitze wieder weifs, Die Füfse find ungemein glatt, etwas zufammengedrückt, weifs, mit blalfen Pfirfichblütrothen Binden. Das lezte Paar find Schwinwmfüfse, Das Männchen ift vom Weibchen nicht un- terfchieden. Beym Kochen wird die Grundfarbe ein wenig röthlich; die rothen Zeich- nungen werden lebhafter und heller, und faft zinnoberroth, Ich habe diefe Art aus Oftindien erhalten; die Abbildung ift nach der Natur. 213. Cancer Rumphii. Fabr. Suppl. entom, p. 336. Canc, thorace laeviufculo utrinque quin« quedentato, fronte tuberculata quadridentata chelis laevibus. Teb. XLIX. Fig. = Die Farbe diefer Krabbe ift ein röthliches Gelb mit ehloleihen rothen netzarti« gen Zügen, die man bey dem einzigen Exemplare, welches ich befitze nur durch die Lupe fehen kann; es an alfo feyn3 dafs fie auch wohl deutlicher find, Die Seiten des Schildes haben fünf kurze ftumpfe Zähne, von welchen nur die beyden hinterften deutlich, die übrigen drey aber nur fiumpfe Hervorragungen des Randes find. Die Stirn hat vier runde Zähne, von welchen die zwey mittelften noch einmal fo breit find, als die beyden 5 1 64 anderen; hinter diefeu zwey mittelllen flehen zwey eberr fo geformte beulenähnliche Er- höhungen; neben diefen an jeder Seite erhebt fich der innre Winkel der Augenhöhlen gleichfalls zu einer abgerundeten Spitze, Hinter diefen zwey Beulen fliehen wieder zwey flachere, und hinter diefen wieder vier kaum merkliche neben einander, Von der Mitte der Stirn geht eine furchenähnliche Vertiefung zwifchen den Beulen durch nach dem Fel- de zu; eine andere gebogne zu beyden Seiten von den Augenhöhlen am bis nach der Mitte des Schildes hin.“ Auch von dem hinterften Seitenzahn geht eine gebogene furchen- ähnliche Vertiefung aus, die dann in die jezt eben erwähnte fällt; in denfelben ftehen ei- nige dunkle fchwach vertiefte Punkte, Die Scheeren find dick, aufgeblafen, und ganz glatt Die Handwurzel hat oberwärts innerhalb eine flumpfe abgerundete Hervorragung. Die Hände find kurz, dick, glatt, die Finger fchwarzbraun, die äufferfte Spitze derfelben ift weils. Die Füfse find glatt, nicht breit, etwas platt, die beyden lezten Glieder voller Borften, die Spitze der Klauen hornartig, das hinterfte Paar ift etwas kürzer, Das Vaterland. it Oftindien, die Abbildung nach der Natur aus mei- ner Sammlung, 214. Cancer amoenus. Muf: Bar, de Block, Cancer lateribus undecim ferratis fronte tridentata, punctis numerofiflimis rubris adfperfus, Tab. XLIX Fig % In Anfehung der Geftalt ift diefe Krabbe dem int erften Bande pag. ı®r. n. 735. ab. 10, Fig. 60 befchriebenen Canc. undecim dentarus fehr ähnlich. Er ift überall mit fei- nen rothen Punkten dicht beftreuet, Die Seiten des Bruflfchildes haben eilf Zähne," die aber nicht fo fcharf zugefpizt find, wie bey jenem, fondern faft abgerundet. Die Stirn ift nur dreymal gezahnt; der mittelfte Zahn fteht ein wenig vor; die Augenhöhlen haben am oberen Rande keinen dornähnlichen Zahn, den man beym C, undecimdensarus dafelbit fin« 65. det. Auch die Scheeren unterfcheiden ihn; jener hat mehr zufammengedrückte oben faft zugefchärfte Scheeren, bey diefem aber find fie oben breiter, abgerundet, und durch erhö- hete gekörnte Linien faft prismatifch, Die Finger find nur an der Spitze ganz verlofchen: fchwärzlich, Die Füfse find nicht breit, aber doch etwas platt, auch roth gefprenkelt; die Klauen find pfriemenförmig, an der Spitze hornartig.- Das: Vaterland ift mir unbekannt, die Abbildung nach der Natur, Pu 215. Cancer reticulatus, Muf, Herbft, Canc. fliavus viridi retieulatus, lateribus novem fpinofis, fpinz poltica longiffima, fronte quadridentata, pedibus poflicis natatorliss T=b 'ıL Diefe Krabbe weicht von der im zten Bande p, 157 no, ı80; tab. 39 befchriebe- nen €. cedo nulli faft blos nur in der Zeichnung ab; die Geflalt it ganz diefelbe, nur blos haben die Scheeren nicht fo lange Arme. Die ee a Schildes ift blafs gelb, mit dun- kelgrünen Zügen: netzförmig durchzogen, die Mafchen von ungleicher Gröfse. Die Fläche ift fein gekörnt, Die Seiten haben acht gleiche in Dornen übergehende Zähne, der neun- te ift ein langer ftarker Dorn. Die Stirn zwifchen den Augen hat vier eben folche dorn- ähnliche Zähne, wie die an den Seiten find; die beyden äufferen machen die innren Ecken der Augenhöhlen aus, fo wie der erfte Seitenzahn die äuflere Ecke derfelben ausmacht; der Oberrand der Augenhöhle ift in der Mitte durch eine Furche getheilt; der äuffere Theil ift mit einem ganz kleinem und einen gröfseren Zahn befezt, Zwifchen den beyden Mit- telzähnen der Stirn ftehen noch zwey ganz kleine dicht neben einander; dicht unter ihnen ragt ein flarker Dorn hefvor, der zwifchen der Einlenkung der innern Fühlhörner fteht. Am Unterrande der Augenhöhlen fteht nach innen zu auch ein ftarker Dorn, der weit vor den Dornen der Stirn hervorragt, Die Scheeren find gtofs und fchön; die Arme find 66 breit, platt, oben flach, die grünen netzförmigen Züge gehen nach der Wurzedi zu in Pur purroth über; am innren Rande ftehen drey flarke vorwärts gekrümmte Dornen. Die Handwurzel‘ift eyrund, nach ‚oben zu dreyeckig; am innera und äuflern Rande mit einem ftarken Dorn bewafnet. Die Hände find falt cylindrifch, durch flark erhöhete Längslinien prismatifch; unten an der Wurzel dicht über der Spitze der Handwurzel fteht ein nach vornezu gerichteter Dorn; am Vorderrande über dem beweglichen Finger gehen zwey er- höhete Linien in einen Dorn aus; die netzförmigen Züge find purpurroth, Die Finger (ind lang, roth, an der äufferften Spitze hornartig, braun, durch tiefe Furchen gereift, am inn- ven Rande mit abgerundeten kleinen und dazwifchen fliehenden grofsen Zähnen befezt, Die Füfse find lang, die Glieder, platt, am innren Rande mit Haaren befranzt, nicht netz« förmig gezeichnet, fondern ‚einfarbig; .das Klauenglied ift lanzetförmig, roth, an der Spitze hornartig, braun, an den Rändern mit braunen Haaren befranzt. Das lezte Fufspaar find Sckwimmfüfse; ihre Glieder fınd breit, die drey erften nebft dem Einlenkungsgliede find etwas dick, flach, glatt, mit rothen Netzzügen; ‚die beyden lezten Glieder {ind ganz dün« ne, breit, glatt, einfarbig gelb, das lezte ift eyrund, mit Haaren befranzt. Das Vaterland ift Oftindien, die Abbildung nach der Natur, aus meine Sammlung. Im Kochen werden die grünen netzförmigen Züge zinneberroth, VERSUCH EINZIR NATURGESCHICHTE DER KRABBEN uno » KREISE &c. &ec. ZOO ERIEDR. WILLH HERBST DRITTER BAND ZWEITES . HEFT Tat LI =. EILV. Aa BERLIN uno STRALSUND, ri 1 ER Aa m ee a ra r E “ a ” = vie ; + \ B i 2 E B # 4 u, ® R 8 2 7 m’ » 8 Pi “ = KUHN Tr E r » Ä 4 he N e „ - H 1 r - % Be ) ;f @, % y = - s B ' e x P , r ” ‚ ei Er I i St TIER Pi We Fa eh $ Y .n BABAS De u ren nal Pe ‚ y* « b Kine TE FILE . Kerr wi ta Tata s Fortfetzung der Bemerkungen über die Krabben und Krebfe, welche in den beyden erften Bänden befchrieben find. Cancer floridus, perlatus, coronatus, exfculptus, lapideus, fculptus, hydrophilus. Da man mit dem eigentlichen Linneifchen Canc, floridus noch gar nicht ins Reine fey, ift fchon von mehreren bemerkt worden, Ich glaube nun völlig überzeugt zu feyn, dafs die Krabbe, die ich im erften Bande unter den Namen C. floridus befchrieben, und tab, 3. fig. 39. tab. 20. fig. 120 abgebildet habe, nicht die Krabbe fey, welche Linne unter den Namen floridus verftanden willen will, obgleich die Blumenähnlichen Zeich- nungen, die fich auf dem Bruftfchilde meiner Krabbe befinden, wohl obige Benennung verdienen, und mich leicht zu einer Verwechfelung verleiten konnten. Meine Gründe Sind folgende, Einmal, Linne würde, da er fonft den Seba fo oft anführt, ihn auch gewils beym c. floridus angeführt haben, in welchem Werke meine Krabbe fehr genau und richtig abgebildet ill; dagegen eitirt er die Abbildung im Rumph, Amb. tab, 8. fig. 5, welche aber eine ganz andere Krabbe als die Meinige vorftellt, und eher auf dem C, coral- Iinus paffen würde, Zweytens, fo giebt Linn& den Schild ausdrücklich als glatt an, da doch die Blumenähnlichen Zeichnungen auf dem Schilde meiner Krabbe grade durch buk- Ungeflügelte Infekt. III. Band. II. Heft. u A 2 liche Erhabenheiten und dazwifchen liegende tiefe Furchen verurfacht werden, und er alfo nichts weniger als glatt ift; auch foll der Seitenrand fein gekerbt feyn, (margine erem laro) der doch bey meiner Krabbe wohl einigemal bogigt ausgefchnitten, aber doch glatt if. Auch das, dafs Linn&@ bemerkt, der C. floridus fey vom C, macularus verfchieden, beweifet, dafs fich doch beyde Arten fehr ähnlich feyn müffen, fonft wäre diefe Be. merkung ganz unnütz; dies alles läfst fich fehr gut vom C, corallinus aber keinesweges von meinem vermeintlichen C, floridus fagen., Ich vermuthe daher, dafs der Linneifche C. floridus entweder mein C, corallinus oder doch eine diefer und dem C, macularus fehr ähnliche Art feyn müffe, Es kann fogar wohl feyn, dafs Linn& diefe Krabbe nicht ein- mal felbft vor Augen gehabt, fondern fie aus dem Rumph entlehnt hat, der fie auch fcbon eben fo benannte, Fabricius fcheint in Anfehung diefer Krabbe aüch noch nicht gewifs zu feyn. Bey dem allen bleiben aber doch immer noch grofse Schwierigkeiten übrig. Denn einen gekerbten Seitenrand des Schildes findet man weder an der Rumphi- fchen Abbildung, noch am C. corallinus, und macularus; an allen diefen Arten ift er glatt, dick und abgerundet, Noch bedenklicher it der Umftand, dafs die Hände oben kammartig gezackt feyn follen, (manibus criflatis), welches man doch weder bey obigen Arten noch bey irgend einer andern Art findet, die »ur eiulgermafsen zu diefer Familie gezogen werden könnte, Wie foll man diefe Wiederfprüche heben? Um doch aber einmal ins Reine zu kommen, fo ift es am beften, dafs man die Rumphfche Krabbe für den wahren floridus annehme, deren Befchreibung ich aus dem holländifchen überfetzt hier herfetzen werde, „Sie hat die Geftalt einer gemeinen Krabbe; der Schild ift lang geftreckt, kaum ",zwey Zoll lang, und drittehalb Zoll breit. Der Leib ift dick, der Schild mit „vielen Pünktchen en Rute. Farbe, und darüber durch gelbe Flecken „bemahlt, welche bey einigen Linien, bey andern Flecken und Blumen bilden, „An den Seitenrändern ift der Schild fcharf, (dies ift beym C, corallinus nicht we 3 „der Fall, als bey welchen er abgerundet und dick if), an jeder Seite mit einer „Ecke wie mit einem Zahn bewafnet. Die Scheeren find nach Verhältnifs des „Leibes dick, rund, doch kurz, mit Pünktchen oder Körnern befetzt, fo wie. „auch der Leib; die fcharfen Kneipen oder Zangen find kaftanienbraun, die acht „Füße endigen fich in fcharfe Ken? die gleichfalls braun und durch kurze „Haare rauh find, Man findet diefe Krabbe beym abgelauffenen Waffer am Stran- Re beym hohen Waller kriegt fie auf die trocknen Klippen, wo fie zuch ihre „alte Schale abwirft, die aan mit ihren Füfsen und Scheeren fo vollftändig fin- „det, dafs man nicht wifflen würde, ob das Thier noch drinnen if, wenn man „es nicht zwifchen dem Bauche und Schwanze gewahr würde, wo die ledige „Schale offen if, Ihr lateinfcher Name ift floridus; Maleiifch heifst fie Cattam „Bonga, d. i, Blumenkrabbe, weil fie unter allen Krabben den fchönften Schild „hat, der mit Blumen bemahlt Il. Die Ambonefen nennen fie Yu Nikimerten, „weil die Enden der Scheeren fchwärzlich find; .daher zählen fie diefelbe mit „unter diejenigen, die die Natur gezeichnet hat, damit man fie nicht effen Tolle, „Man ifst fie daher auch nicht, weil die Einwohner den Glauben haben, dafs „alle Krabben, deren Finger fchwarz find, nicht zum eflen taugen,“ Diefe alfo befchriebene Krabbe habe ich noch nie gefehen. Sie weicht vom C., co- sallinus durch den fcharfen Seitenrand des Schildes ab, und durch die Körner, womit der Schild und die Scheeren befetzt find, Der letzte Umfland ift gar noch zweifelhaft, denn das holländifche Wort Peukelzjes kann vielleicht nur Punkte bedeuten, die nur durch die Farbe hervorgebracht werden, welche man auch beym C, corallinus finde. In der Rumphfchen Abbildung find auch keine Körner angezeigt. Ob nun diefer C. floridus wirklich vom C. corallinus verfchieden, und ob diefe Verfchiedenheit blos in der Farbe und Zeichnung oder auch in der Geflalt felbft beftche, wird erft die künftige Zeit ent- icheiden, In den Amoenitaribus academicis tom, VI. p. 414. n.98 befchreibt Linn& eine Krabbe unter den Namen C, epheliricus, bey welcher er gleichfalls die Rumphfche Figur 5, tab. VIII, eitirt, Und in feinem Syftem weifet er beym C, floridus auf diefe Befchrei- bung, die ich alfo noch zu einer fo viel genaueren Berichtigung hierher fetzen will, Canc. ephelitieus brachyurus, thorace laeyi mutico maculato, margine crenulato, manibus criflatis, Tefta latior quam longa, convexa, fubaequalis, poflice anguflata flava maculis variis fulvis rubro margine picta; margo crenulatus, Roftrum ob- tufum, integrum, Chelae intus planae, extus convexae muricatae, margine fupe- riore criftatae. Die Schale ift mehr breit als lang, gewölbt, meift eben, hinten verengert, gelb, mit verfchiedenen gelbrothen Flecken, am Rande roth bemahlt, der Rand gekerbt. Die Stirn ftumpf, ungetheilt; die Scheeren innerhalb flach, aufferhalb gewölbt, ftachlich, der Oberrand Hahnenkammförmig gezackt. Von diefer Befchreibung ift das meifte bey meinem vermeintlichen C, floridus gar nicht anwendbar, und vieles davon läfst fıich auch weder vom C. corallinus noch von der Rumphfchen Abbildung fagen, Es bleibt alfo der Linneifehe C flaridus eine mir ganz unbekannte Krabbe, Mein vermeintlicher C. floridus ift alflo eine ganz verfchiedene Art, In wie fern der C, floridus Fabrici mit dem Linneifchen oder mit dem Meinigen zu vereinigen fey, vermag ich nicht zu entfcheiden. Ich habe vor kurzen mehrere Krabbenarten aus Oftindien er- halten, die zwar unter fich verfchieden find, aber doch alle darin überein kommen, dafs der Schild durch buklichte Erhöhungen wie Bildhauerarbeit ausgefchnitzt if. Sie machen alfo eine fehr gut ausgezeichnete gemeinfchaftliche Familie aus, die ich fchon Seite 6 die- fes 3ten Bandes als die vierte Horde der elften Familie zufammengeftellt habe, Da ich meinem vermeintlichen C. floridus doch nun einen andern Namen geben mufs, fo will ich auch die wenigen übrigen im erften und zweiten Bande befchriebenen Arten anders x 5 Benennen, und fie verbunden mit den neuen Arten diefer Familie mit dem Namen der Oceaniden belegen, da fie alle fich im Ocean aufhalten, I. Cancer Amphitrite; ehemals C, floridus, (Erfter Theil, pag. 132. n. 4I. tab. 3. fi 39, tab. 21, fig, 120.) Tab, LIIL, Fig. 1, Ob ich gleich von diefer Krabbe fchon zwey Abbildungen gegeben habe, nem- lich den Rückenfchild tab, 3. und die vollffändige Krabbe tab. 21. fo bin ich doch mit der letzten Abbildung fo wenig zufrieden, dafs ich eine neue Abbildung nach einem kürzlich erhaltenem Exemplar für gar nicht überflüfig halte, welches wegen feiner Gröfse und Vortreflichkeit mich auch in den Stand fetzt, die Befchreibung zu ergänzen. Er ift über dreimal gröfser, fals die Abbildung auf der 2ıften Tafel. Die Zeichnung, welche durch die Erhöhungen und vertieften Züge verurfacht werden, find immer gleich, aber die Farben find immer verfchieden; die Grundfarbe ift zwar immer blafs bräunlich gelb, aber bald lebhafter, bald matter, und fo auch die Gröfse, Lage, Ge- Nlalt, und Anzahl der rothen Flecke ift nie ganz übereinflimmend. _Das gegenwärtige Exemplar ift faft nur einfarbig bräunlich gelb, mit rundlichen Blattern Ähnlichen röthliche- ren Flecken beftreuet; diejenigen, die auf der Mitte des Schildes ftehen, find flach ge- wölbt, der Seitenrand des Schildes ift durch Einfchnitte gezahnt: von denen dadurch verurfachten Zähnen find die beyden vorderen völlig abgerundet, die beyden hinteren nehmen mehr die Geftalt eines flumpf zugefpitzten Zahns an; der letzte von beyden ift etwas umgebogen, und fein oberer Rand ift mit runden Knoten befetzt, Mitten auf dem Schilde ift eine Kronen- oder vielmehr Churhutähnliche Figur, welches faft allen verwandten Arten eigen ift, Die Arme find ziemlich flark; die äufsere ge- wölbte Fläche der Handwurzel hat eine tiefe wellenförmige Längsfurche, van welcher 6 viele Aefle als Queerfurchen ausgehen, wodurch zackigte Erhöhungen gebildet werden, Am obern Rande fteht innerhalb ein breiter, ftumpf zugefpitzter Zahn, Die innre Fläche der Hand ift durch wellenförmige flache Vertiefungen etwas ıfchuppicht; die äufsere Fläche hat tiefe Züge, wodurch theils knotige, theils zackige und gekerbte Erhöhungen entftehen, Die Finger find fehwärzlich braun; diefe Farbe zieht fich vom unteren un- beweglichen Finger wie eine breite Binde über die ganze innre Fläche der Hand bis zum flark kielförmig erhöhetem Oberrande hinauf, der doch aber nicht auch fchwarz davon gefärbt wird; diefer Oberrand ift völlig glatt, und keinesweges gekerbt, Beyde Finger haben innerhalb flach erhöhete, ftumpf abgerundete Zähne, hinter welchen nach innen zu eine Reihe brauner Haarbüfchel fteht, Der bewegliche Finger hat an der Ein- lenkung tiefe faltenähnliche Furchen, Die Glieder der Füfse find breit, plump, etwas platt; die äufsere Fläche hat breite zackige Längsfurchen, die das Anfehen von ge fchnitzter Arbeit geben; der obere Rand ift ftark erhöhet, platt gedrückt, gefchärftz hinter dem Rande fteht auf der innren Fläche eine Reihe langer, brauner, borftiger Haare, Das Klauenglied ift dick, rund, rauh, der Ei nach gefurcht, falt grade, die Spitze etwas mehr gekrümmt, braun und hornartig, Die Unterfeite des Leibes fe wie der Schwanz find gleichfalls durch vertiefte Züge wie mit Schnitzwerk geziert, Ich habe diefes Exemplar aus Oflindien erhalten, 2. Cancer Daira;5 ehemals _C. perlatus. (Erfter Theil, pag. 265.-n, 161. tab. 21. fig. 122.) Tab, LIII. Fig. 2. Es ift diefe Krabbe zwar fchon auf der zıften Tafel abgebildet, allein diefe Abbildung ift durch den groben Stich, und durch die Ungefchicklichkeit des Mahlers fo fchlecht gerathen, dafs denen, die Deutlichkeit lieben, und Gefchmack haben, eine 7 neue Abbildung fehr willkommen feyn wird, Ich habe von diefer Krabbe, die ich von einem holländifchen Namraienhändier kaufte, noch nie mehr, als ein einziges Exem- plar erhalten können, und auch nie in irgend einer Sammlung eines gefunden; fie fcheint ai felten zu feyn. Die runden Erhöhungen auf dem Schilde haben das Anfehen wie Warzen; auch find fie nicht alle rund, denn die, welche fich der Stirn nähern, dehnen fich etwas in die Breite aus; die, welche an den Seiten ftehen, find die gröfsten, und die nach dem Schwanze zu die kleinften. Die Churhuthähnliche Figur auf der Mitte des Schildes ift bey diefer Art nicht. Auf dem Rücken des beweglichen Fingers ftehen dicke dreyeckige Spitzen, die nach dem Ende zu immer kleiner werden, Am innren Rande der fchwärzlichen Finger, find einige kurze flumpf abgerundete Zähne, und in- nerhalb flehen einige Haarbüfchel, Ueber dem Schwanze ift der Schild grade abgeftutzt, und kinter dem Rande fteht eine Reihe feiner Körner, die einer Perlenfchnur ähnlich Sieht, Das Klauenglied der Füfse ift rund, und ringsherum mit Stacheln befetzt, Diefen Zufatz fand ich zu meiner im erften Bande gegebenen Befchreibung noch nöthig. Das Vaterland ift mir unbekannt. Der Camc. variolofas im Fabricii Supplementen fcheint diefer Krabbe fehr ähnlich zu feyn, 3. Cancer Meliffa5 ehemals C. exfculptus. (Erfter Theil. p. 265. n.161. tab. 21, fig. 121.) Tab ER, Bier - Die Abbildung diefer Krabbe auf der zıften Tafel ift zwar ziemlich gut, doch aber kann ich jetzt eine fchöne Varietät derfelben hinzufügen. Die Abweichung befteht nicht blofs in der Gröfse, fondern auch im folgenden: bey jener war der Seitenrand des Schildes glatt, und hatte nur drey durch Ausfchnitte verurfachte zahnähnliche Vor- fprünge; bey diefer Varietät ift der Seitenrand überall durch Ausfchnitte und dadurch 8 verurfachte glatte runde Spitzen gezahnt, und jene drey Zähne zeichnen fich BR den übrigen durch ihre Gröfse aus; auch ftehen zwifchen dem letzten und feinem Vor. gänger noch zwey kleinere, flachere, rundere, die das Anfehen zweyer auf dem Rande ftehender Warzen haben, Die Beulen Ähnliche Erhöhungen auf der Oberfläche des Schil-" des find ganz glatt. Die Scheeren find grofs, glatter als bey jenem; die Handwurzel hat am Oberrande innerhalb zwey flumpfe Zähne, Die innre Fläche der Hand hat eine breite braunfchwarze Binde, die fich gegen den Oberrand zu verenget. Die äufserfleu Spitzen der fchwärzlichen Finger find weifs. Die Glieder der Füfse find bey weiten nicht fo knotig, wie bey jenem, fondern faft ganz glatt, Bey dem allen kann ich doch diefa ‘Krabbe nur für eine Varietät des im erften Bande befchriebenen C, exfiulpens halten, Das Vaterland ift mir unbekannt, 4. Cancer Coryphe; ehemals C, Coronatus. (Erfter Band p,ı84, n.76. tab, XI, fig. 63.) Von diefer Krabbe ift mir noch nie mehr zu Geficht gekommen, als der oben befchriebene Rückenfchild, der fieh in meiner Sammlung befindet. 5. Cancer Xantho; vormals C. lapideus. (Erfter Theil. p.ı85. n. 77. tab. XI. f,64.) Da es überhaupt felten der Fall ift, die Originale von verfleinerten Körpern auf- zufinden, fo ift auch wenig Hofnung, jemals ein nicht verlteinertes Exemplar diefer Art zu erhalten, 6. Can- 6. Cancer Doris; ehemals C. fculptus, (Zweiter Theil. p. 153. n, #72, tab. 37. fig. 4.) Die Abbildung diefer Krabbe auf der fieben und dreifsigften Tafel ift fchlecht und fehr Sach vorgeftellt; um aber doch nicht die Abbildungen foleher Krabben zu verviel- fältigen, die fchon einmal dargeftellt find, denn im Grunde hätten fie es alle verdient, will ich die Mängel durch eine deflo genauere Befchreibung erfetzen. In der Zeichnung ift der Seitenrand des Schildes mehrmals bogenförmig ausgefchnitten, wie beym C. Am« phitrite; fo verhält es fich aber nicht. Nnr zweymal ift der Seitenrand nach vorne zu ein wenig eingekerbt, im übrigen aber glatt abgerundet, und mit Körnern, welche üich zu Spitzen erheben, befetzt. Am Ende fteht ein platter auf feiner Fläche gekörnter Zahn, Die Furchen auf der Oberfläche des Schildär: welche Figuren bilden, find zwar nicht fo tief, wie beym C. Amphitrite, aber doch tiefer, wie die Abbildung es anzeigt, wo es nur Linien zu feyn fcheinen, Die Stirn ift fehr flach abgerundet, in der Mitte ein wenig gekerbt, und diefe Kerbe endigt [ich in eine Furche, die nach der Mitte des Schildes hinläuft, wo auch bey diefer Art die Churhuth ähnliche Geftalt zu fehen if. Die Finger find nicht fchwarz, Iondern braun. Der unbewegliche Finger hat nur einen einzigen breiten dicken hökrigen Zahn nahe an der Wurzel; diefem gegenüber hat der bewegliche Finger drey 2 vier ganz kleine Zähne, Die Füfse find auf der Oberfläche hin und wieder gekörnt, mit fchmutzigen Haaren befetzt; das Klauenglied ift Bd, grade, haarig, und hat am Ende eine feine, etwas gekrümmte glatte, hernartige Spitze; das Knieglied hat an der Wurzel eine tiefe Furche, Das Vaterland ift Oftindien. Nat. Gefch. d. Krabben u. Krebse. III. Band. II. Heft. B en 10 Cancer Eudora; ehemals hydrophilus, (Erfter Theil, p.266. n, 164, tab, 21. f,124.) Tab, LI. Fig. 3, Auch von diefer Krabbe mufs ich eine beflre Abbildung geben, weil die im erfien Bande vom Mahler ganz verfehlt it; und da ich damals nur ein einziges unvoll- kommnes Exemplar befafs, fo ift die Befchreibung auch nur margelhaft, Jetzt befitze ich mehrere Stücke, Die Farbe des Schildes ift bald greisgelb mit verlofchnen röthlichen Flecken, bald hellröthlichbraun; bey kleinen Exemplaren ift der Schild fehr flach, bey gröfseren etwas mehr gewölbt, Der Seitenrand hat bald drey, bald vier zugefpitzte Zähne; bey grofsen Stücken tritt auch noch wohl zwifchen ihnen eine kleine Spitze hervor, Die Stirn fteht in der Mitte etwas bogig vor, und ift durch eine Furche ge- fpalten, an jeder Seite ein wenig ausgefchnitten, doch treten die Seitenecken wieder mit einem kleinen Zahn vor, neben welchen auch die innre Ecke der Augenhöhle wie eine kleine Rundung vorfteht. Dies alles fliefst bey kleinen Stücken undeutlich in einan- der. Nach vorne zu ftehen auf dem Schilde buklige Erhöhungen, die durch Furchen von einander getrennt find; auf der Mitte ift die gewöhnliche Kronenfigur; je gröfser die Krabbe ift, defto deutlicher. Die Scheeren find nach Verhältnifs grofs, meift glatt; die Handwurzel hat am Oberrande innerhalb einen ftumpfen Zahn, Die Fi find grofs, gekrümmt, und von der Wurzel an dunkelfchwarzbraun; diefe Farbe überzieht auch einen Theil des untern Randes der Hand; beyde Finger haben einige Zähne, Die Füfse {ind mäfsig grofßs, glatt, etwas platt, bisweilen an den Rändern mit Haaren be- franzt, Das Vaterland ift Oflindien, Da alle meine Exemplare Männchen find, fo weils ich nicht, ob und wie fern das Weibchen verfchieden if, Die übrigen Arten der zu 4 II diefer Familie gehörigen Krabben werden unten als neue Arten unter den Namen Calypß, ‚Hippo, Eurymome, Polydora, Electra, Tyche und Meris befchrieben, Cancer bifpinofus. (Erfier Theil, p. 144. n.53. tab, VI, fig.45.) Tab. LIV, Fig. ı.. Die Abbildung diefer Krabbe auf der fechften Tafel ift fo fchlecht gerathen, dafs fie falt kaum zu kennen ift; die Seitenzähne find zu grofs, und eine fchwache Furche auf der Mitte der Stirn ift gar nicht angezeigt, Eine treuere Abbildung ift alfo fehr nöthig, Der Seitenrand hat zwey Dornen, die fcharf zugefpitzt und nach vorne hin ge- sichtet find; der hintere ift etwas gröfser. Die Oberfläche des Schildes it porös, an den Seiten mit feinen Körnern beftreuet, Der obere fcharfe Rand der zen dicken ' dreyeckigen Arme ift mit braunen Haaren befranzt, auch etwas gekörnt. Die Finger ha- ben gekerbte Zähne, und die Fingerfpitzen find knochenartig weifs. Dafs Klauenglied der Füfse ift lang, etwas platt; der Länge nach find einige feine Furchen, in welchen braune Haare fiehen; diefe find oft ausgefallen, und dann fieht man die feinen Poren, in welchen fie ‚geftanden haben. Die äufserfle Spitze der Klaue if! ein wenig abgefetzt, braun und hornartig, Das Vaterland ift Oftindien. Cancer viridis. (Erfter Theil, p, 148, tab, VII, fig, 47.) Ich habe nachher mehrere Exemplare erhalten, die zum Theil dreymal gröfser find. So grofs wird der C. moenas nie, die Farbe ift nicht allzeit grün, fondern auch wohl Purpurgrau, oder gelb mit violetgrauen Flecken und Punkten, die nach hinten zu B2 12 kleiner und fparfamer werden, Es ilt diefe Krabbe weit gewölbter als der C. moenas, dem fie im Umrifs übrigens ganz gleich ill; die Furehenähnlichen Vertiefungen auf der Mitte, die ein H bilden, find weit tiefer; es geht von derfelben eine bogigte Vertie- fung nach dem hinterften Seitenzahn hin, in welcher eine Reihe kleiner runder gelber Flecken fteht, Dies alles fcheint aufser Zweifel zu fetzen, dafs diefe Krabbe wirklich eine vom C, moenas verfchiedene Art fey. Das Vaterland ift die Nordfee, Cancer Sexdentatus. (Erfter Theil. pag. 155. n.60. Tab. 7. F. 52.) Von diefer fchönen Krabbe habe ich jetzt mehrere vortrefliche Exemplare zus Oflindien erhalten, die mir Gelegenheit geben, die Befchreibung diefer Krabbe im erften Bande zu ergänzen und zu berichtigen, .Im Ganzen genommen bleibt fie \ich fowohl in der Farbe als in andern Kennzeiehen immer gleich, fo grofs auch die Verfchiedenheit der Gröfse feyn mag, denn ich belitze jetzt Exemplare von diefer Krabbe, die wohl vier bis fünfmal gröfser find, als die Abbildung auf der fiebenten Tafel. Wenn ich in der Befchreibung fagte, die Oberfläche des Schildes fey etwas höckrig, fo foll dies nur hei» fsen, er habe keine Spiegel-Glätte oder Ebene, fondern hie und da find fchwache Ein- drücke und anderwärts flache Wölbungen; dabei aber bleibt die Schale felbft völlig glatt, ohne Körner, Vom hinterften Zahn des Seitenrandes geht eine bogigte glatte kielförmige Erhöhung nach der Mitte hin, wo beyde in einander übergehen; mehr nach vorne zu geht eine zweyte mit jener parallel quer über die gewölbte Mitte, die ich an den Sei- ten verliert, Ferner ift zu merken, dafs beym Zählen der Zähne an den Seiten und an dem Vorderrande oder der Stirn allzeit die vortretenden Ecken der Augenhöhlen mit gezählt werden, weil fie ganz die Geftalt der übrigen Zähne haben, Die Seitenzähne | 13 Üind fägeförmig, nach vorne zu gerichtet, die kinterflen fpitzen fich immer ichärfer zu, fo dafs die Spitze dornartig wird. Unter den Zähnen am Vorderrande find die beyden mittelften ein wenig breiter und länger; ‘die ihnen zur Seite fiehen, am kürzeften und etwas zurückgebogen; yon allen ift die Spitze etwas abgerundet, Die Scheeren find {ehr grofs und ftark; die Arme find breit, glatt, aufserhalb narbigt, auch wohl etwas gekörnt, am innren Rande ftehen drey nach vorne zugeriehtete Zähne, bisweilen ein kleinerer vierter = der Wurzel zu; die die Geftalt derSeitenzähne desSchildes haben, fie find aber nicht fo platt zufammengedrückt, fondern dicker, und man kann fie wohl Dornen nen- nen, wie ich es in der Befchreibung gethan habe, weil fie eine kleine braune hornarti- ge fcharfe Spitze haben, Die Handwurzel ift uneben, auf der Fläche fiehen einige Längsreihen erhöheter Körner, die fich zum Theil zufpitzen, und auf der Mitte fteht ein flärkerer Baer Der Oberrand geht innerhalb in einen dickern langen etwas ge- krümmten Zahn aus, den. man wohl einen Stachel nennen könnte, wenn er nicht am Anfange zu breit wäre; nach aufsen zu ftehen am Oberrande drey Zahnähnliche Erhö. hungen. Die grofsen Hände find aufgeblafen, glatt, mit vier Längsreihen Körner; zwey Reihen fliehen oberhalb parallel neben einander, fie gehen am Oberrande in einen ftum-" pfen kielförmig erhöheten Zahn aus, der bisweilen dornartig wird, und eine braune hornartige Spitze hat; auf der Mitte einer jeden diefer beyden Reihen fteht ein ähnlicher noch ftärkerer, doch flehen beyde nicht grade gegen einander über; ein noch dickerer ftärkerer fteht an der Wurzel aufserhalb dicht an der Handwurzel, Die Finger find aufser- ordentlich ftark, lang, gekrümmt, innerhalb mit drey grofsen und mehreren kleineren Zähnen befetzt; die Grofsen ftehen nicht grade gegen einander über, fondern fallen in die gegenüberflehende Lücke ein; der bewegliche Finger ift der Länge nach tief ge- furcht, die Zwifchenräume find glatt und =. welches ihm ein fehönes Anfehen giebt, die Finger find lebhaft roth mit fchwarzen Spitzen. Der bewegliche Finger bewegt fich an jeder Seite wie in einer Nufs; er hat an jeder Seite der Wurzel eine Art von Axe, 14 die in einer runden gewölbten blutrothen Pfanne ruhet, und von, derfelben umfchloffen wird, Die Füfse find glatt, etwas platt, die Knie, Schienbeine und Klauen der Länge nach gefurcht; die Klauen haben keine hornartige Spitze, Das hinterfie Paar find Schwimmfüfse, deren Ränder mit braunen Haaren befranzt find; die Hüften diefes letz» ten Paars haben am Aufsenrande nach der Spitze zu einen flarken Dorn, Da alle meine Exemplare Männchen find, fo kann ich nicht beflimmen, ob die Weibchen beträchtlich von ihnen verfchieden find, Dafs der Cancer cruciarus nicht eine Varietät vom C, fexdentarus fey, habe ich fchen im 2ten Theile angezeigt, und ihn p. Is5. n. 177. befchrieben, und Tab,58. £.1, abgebildet, Diefen hat Fabricius in feinen Supplementen unter den Namen Forrunus erucifer aufgenommen, ohne meiner Befchreibung und Abbildung zu erwähnen, Den C, fexdensarus hat er in feiner Enromol, emend, aufgeführt, weil er ihn bey mir gefehen hatte, aber in feinen Supplementen wieder weggelaffen, Cancer Pagurus. (Erfter Theil. pag. 165. n.7ı. tab, LX, fig. 59.) Ich habe feit der Zeit einen C, pagurus aus Indien erhalten, der nicht nur eine weit anfehnlichere Gröfse hat,: wie der, welcher in der Nordfee zu Haufe if, fondern auch feine Form ift etwas anders, indem er: nach Verhältnifs Geh mehr in die Breite ausdehnt, im übrigen find fıch beyde völlig gleich. Sehr richtig bemerkt der Recenfent des Olivi zool. adriar. in der allgemeinen Litteratur- Zeitung Jahrgang 1795. n. III. dafs in meiner gegebenen Abbildung tab, 9, f, 9. die Finger der Krabbe inwendig ganz glatt, und nicht wie gewöhnlich mit dicken abgerundeten Zähnen befetzt find; und er vermuthet, dafs, weil ich hievon nichts er- wähnt habe, es vielleicht Unterfchied des Gefchlechts oder des Alters fey. Allein ich 15 fürchte, Balk es blofs ein Verfehen des Mahlers ift; diefe Zeichnung iit weder von mir felbft noch unter meiner Auflicht gemacht, fondern der Hr, Kunftverwalter Spengler in Koppenhagen hatte mir diefe Diet fo wie mehrere Abbildungen mir damals feh- lender und in feiner Sammlung befindlicher Krabben von einem dortigen Mahler beforgen laffen, von dem ieh mir viel verfprach, weil er eben der war, der die Konkhilien zur Chemnitzifchen Fortfetzung des Martinifchen Konchilien- Werks mahlte. Allein ob ich gleich für jede Abbildung 4 Dukaten bezahlen tape‘ fo fand ich doch nachher, dafs fie weder fchön, noch, da ich nach und nach die Originale felbft bekam, dafs fie treu gezeichnet waren. Um alfo nichts unwahres zu fagen, fchwieg ich lieber von den Fin- gern flill, Jetzt, da ich über 20 Exemplare befitze, ee ich verfichern, dafs die Finger diefer Krabbe allzeit mit abgerundeten Zähnen befetzt find, Olivi hat in feiner Zoologia Adriatica eine Krabbe unter den Namen Cancer fimbriatus befchrieben, und abgebildet, die meinem C, pagurus fo ähnlich ift, dafs man fich fall gezwungen fieht, fie mit jenem für ein und eben diefe Art zu halten. Gleich- wohl wage ich es nicht, hierüber etwas zu entfcheiden,. Denn Olivi hat den C, pa- gurus gleichfalls als einen Bewohner des adriatifchen Meeres aufgeführt, und dabey fich der Linneifchen Diagnofis bedient; er mufs alfo ‘doch den Linneifchen Pagurus gekannt, und ihn für verfchieden von feinem C. fimbriatus gehalten haben; nur wäre es zu wünfchen gewefen, dafs er die Unterfchiede deutlich angezeigt hätte, Ich kann alfo aus feiner Befchreibung des C. fmbriaeus nur das als Unterfchied beyder Arten angeben, dafs der C. fimbriarus einen gekörnten Eruftfchild haben foll, dies findet man beym C. pagurus zwar auch, aber nur felten, das meiltemal ift die Oberfläche zwar nicht polirt glatt, doch nicht eigentlich gekörnt; zum andern fo foll der Schild des C. fmbriatus nach den Seiten zu auch mehrere gröfsere Warzenähnliche Erhöhungen haben; DIES ie nun wohl Sn beflimmteres Unterfcheidungskennzeichen, wenn man nur gewifs wäre, dafs es beftändig fich fo verhielte, da aber diefe Krabbe wie Olivi fagt, nur ein einzigesmal 16 am Hafen zu Venedig herumirrend gefunden worden ill, wie !kann man von der Bellän- digkeit diefes Kennzeichens gewils feyn? Wer fich lange mit Beobachtung diefer Thiere abgegeben hat, wird wiflfen, dafs Beulen, Knoten, felbft Dornen auf dem Bruflfchilde der Krabben vielen Veränderungen unterworfen, bald mehr, bald weniger, bald gar nicht da find. Von C, Pagurus meldet Olivi, dafs er in den Spalten der Felfen und der Steine der Gebäude am Ufer wohne; das Männchen heifst dort in der Landesfprache . Granziporo, und das Weibchen Porefa. Cancer Spinifrons. (Erfter Theil, pag. 195. n,78.) Ich kann nun von diefer Krabbe das Vaterland angeben; ich habe nemlich dies felbe fowohl aus Oflindien, als vom adriatifchem Meere erhalten; beyde find fich völ- lig gleich, Fortfetzung der Befchreibung neuer Arten. ' Ich hoffe, meine Lefer werden es mir verzeihen, wenn ich bey der Befchrei- bung neuer Arten mich nicht genau nach der Folge der Familien richte, wie ich fie anfangs entworfen habe, Denn da diefes Werk nicht mit einemmal fondern Heftweife her- auskommt, ich aber in Jahresfrit immer wieder neue Arten erhalte, fo müfste ich mit jedem Heft wieder mit der erften Familie anfangen, Ich werde alfo die neuen Arten hinter einander weg befchreiben, und am Schlufs des Werks fie nach ihren Familien beflimmen, 216. Ca n- 17 216. Cancer Urania. Muf, Herbft. Canc, thorace laevi integerrimo globofo 'glaberrimo, antice por- recto rotundato, brachiis verrucofis, manibus laeyibus, Tab, LIN, Fig. 3, Der Geftalt nach ift diefe Krabbe der im erften Bande pag.90. n.ır, befchriebenen und tab,2. f. 17 abgebildeten C. craniolaris völlig gleich, Sie unterfcheidet fich aber theils durch die mehr als doppelte Gröfse, theils weil der Schild vorne in eine weit längere Spitze vortritt, die an den Seiten tief eingedrückt ift, theils am meiften, weil diefe Spitze nicht wie bey jener din Ende mit drey Zähnen bewafnet, fondern noch etwas mehr zugefpitzt und ftumpf glatt abgerundet if, Der Schild ift übrigens kuglig, ungemein glatt, wie Porcellan, die Farbe ift aus weifs, gelb, und grau zufammengeflöfst, mit röth- lich gelben durchfcheinenden verwifchten Flecken; von der Spitze der Stirn geht ein weifslicher Streif bis meift nach der Mitte hin. Die Scheeren haben eben die grünlich gelbgraue Farbe wie der Schild, die Ränder find mit hellroth verflößst; die Arme find an der Wurzel mit kleinen weifsen Warzen befetzt, die wie Perlen ausfehen, auch geht an jeder Seite eine Perlenreihe bis zum Oberrande herauf. Die Handwurzel ift kuglich, ungemein late, am obern Rande etwas bogig ausgefchnitten, und mit Mennigroth fchat- tiert. Die Hand ift zwar etwas platt gedrückt, aber doch bauchig, äufserft glatt; un- ten bey der Einlenkung flehen die Seitenecken in einen glatten weifsen Zahn vor, der an der Wurzel fo wie das Gelenk felbft mit Mennigroth fchattiert if. Noch flärker ift der Oberrand der Hand mit einem Iehhafren Roth verflöfst, Die Finger find ziemlich lang, knochenartig, weifs, ungemein glatt peliert, mit einer breiten hellrothen Binde an der Wurzel; der bewegliche Finger ift am Ende Hackenförmig gekrümmt, fcharf ußehicat, inwendig mit einer Reihe feiner weifser Zähne befetzt; der unbewegliche Finger ift am innren Rande etwas bogig, nach der Spitze zu ausgefchnitten, die Spitze felbft ein- Nat. Gefch. d. Krabben u. Krebse. ILL. Band. II. Heft. C wärts gekrümmt, der innre Rand mit feinen Zähnen befetzt, Der innre Seitenrand der Hand ift etwas erhöhet und gekörnt. Die Füfse find knochenartig weils, gJänzend glatt, die hinteren werden immer etwas kürzer; die Hüften find rund, auf der Mitte fleht eine breite hellrothe Binde, das Knie ift am Ende kuglich, an der Wurzel mit einer hellrothen Binde geziert; die Schienbeine find breit, würden fat rund feyn, allein der äufsere Seitenrand erweitert fich, und ift ganz platt zufammengedrückt; beym erften und letzten Fufspaar ift auch der innre Rand erweitert und platt; alle Schienbeine haben an der Wurzel eine breite hellrothe Binde, Das Klauenglied ift Spiefsförmig, das heifst in der Mitte der Länge nach gewölbt, die Seiten erweitert und platt. folglich wie zweyfchnei- dig; fie find übrigens grade, die äufserfle Spitze hornartigbraun; an der Wurzel fleht . eine fchöne rothe Binde, Beym Weibchen finde ich keinen Unterfchied, als dafs die rothen Farben theils fehlen, theils fehr matt find, die Farbe überhaupt faft nur einfarbig braungrau if, wel- ches aber Zufall oder Alter verurfacht haben kann, Die Arme find an der Wurzel reich- licher beperlt, und der innre Rand der Hände flärker erhöhet, und gekörnt. Das V= terland ift Oflindien, die Abbildung nach der Natur, Nach Fabricius im neuen Syftem gehört er zur Gattung Lescofim Y 217. Cancer Petraea. Muf. Herbfl. Canc, thorace laevi fufco flavo maculato, lateribus unidentatis, fronte fubtruncata, Tab. LL Fig. 4. Diefe Krabbe gehört zu denen, die wie der C. floridus, macularus, corallinur und mehrere einen dicken halbzirkelförmigen gewölbten Leib haben, und deren Rückenfchild an jeder Seite nur mit einem einzigen ftumpfen Zahn bewafnet ift, Alle diefe Arten haben 13 in ihrer ganzen Bauart fo was einförmiges und übereinfiimmendes, dafs fie faft nur durch Farben und Zeichnungen verfchieden find. Von diefer Krabbe habe ich nur erft ein ein- ziges Exemplar erhalten können. Die Stirn ift, wie bey allen diefer Art, etwas breit und dureh zwey Ausfchnitte dreylappig; bey diefem find die Ausfchnitte fo fchwach, dafs die Stirn grade faft wie abgeflutzt erfcheint, Der Seitenrand ift dick, abgerundet, glatt, mit eingeftochnen Punkten weitläuftig beftreuet. Die Oberfläche des Schildes ift ungemein glatt, der Grund ift röthlich braun, mit gelb fcheckig verflöfst, und darauf ftehen grofse ‚gelbe unregelmäfsige Flecke, fo dafs das Ganze einer gewiflen Art Marmor ungemein ähn- lich fieht. Der Seitenzahn fteht fehr weit nach hinten zu, und ift nur fchwach und ftumpf. Die Scheeren find nach Verhältnifs des Leihes grofs, dick, aufgeblafen; überall ganz glatt; die Finger find auch dick, rund, etwas gekrürnmt, in der Mitte ha. lich angelauffen, die Spitzen find weils. Auch bey diefer Art findet fich die Sonderbar- keit, die bey den eiflen von diefer Bauart angetroffen wird, dafs die Finger der rech« ten Hand ganz anders geftaltet find, wie die an der linken Hand; fie find nemlich weit dicker, plumper, mehr gekrümmt, und der unbewegliche hat innerhalb nach der Wur- zel zu einen fehr dicken, breiten abgerundeten, faft abgeftutzten Zahn; die Finger der linken Hand hingegen find grader, fchlanker, und faft gar nicht gezahnt; eben fo ift es auch beym C, corallinus und allen verwandten Arten, Die Farbe der Scheeren ift ein einfarbiges lebhaftes ins braune fpielendes rothgelb. Eben diefe Farbe haben auch die acht Fülse, welche fchlank, glatt, und etwas platt find; das Klauenglied ift ziemlich lang, rund, dünne, etwas gekrümmt, am Ende fcharf zugefpitzt und hornariig, Mein einziges Exemplar ilt ein Männchen. Das Vaterland ift Oftindien, die Abbildung nach der Natur, 30 218. Cancer Pitho. Muf, Herbfl, Cancer thorace laevi glaberrimo, lateribus unidentatis, fronte triloba, Tab, LI. Fig. 2, Diefe Krabbe ift ur vorigen in der Bauart völlig gleich; die Stirn ift durch flärkere Ausfchnitte auch fichtbarer dreylappig, wovon der mittelfte Theil etwas mehr vorfteht, und abermals ganz unmerklich ausgerandet ift, Die Seiten find ganz glatt, dick, abgerundet, und nach hinten zu fteht ein kleiner ftumpfer Zahn, Der Schild ift fark gewölbt, äufserfi glatt, die Farbe fchmutzig weifs mit etwas bräunlich gelb nach vorne zu fanft verlöfst; ich habe aber auch Exemplare, die ganz durchgängig weiß find, Die Scheeren find ganz, wie bey der vorigen Art, bey allen vor mir habenden Ezempla- ren ift die rechte Scheere faft noch einmal fo flark und dick, als die Linke, und auch von den Zähnen der Finger gilt eben das, was ich bey der vorigen Art gefagt habe. Die Füfse find nach Verhältnifs etwas länger und breiter, glatt, die Glieder etwas zu- fammengedrückt, Das Klauenglied ift lang, etwas platt, auf den Flächen flieht eine Längsfurche, auf den Rändern einige ftachliche Borflen; die Endfpitzen find hornartig, braun, fehr zugefpitzt. Auch von diefer Art befitze ich nur lauter Männchen. Das Vaterland ift Oflindien, die Abbildung nach der Natur, 219. »Cancer Ocyroe. ,.» Muf; Berbft. Canc. thorace laeyi fubtubereulato fufeo maculato, lateribus uni- dentatis, fronte fubtruncata medio fulcata, Tab. LIV, Fig. 2. Auch diefe Krabbe hat die Geftalt und Gröfse der beyden vorigen, doch gleicht fie noch mehr der im erften Bande fig, I17. unter den Namen C. oriemzalis abgebildeten und befchriebenen Krabbe; denn der Schild ift nicht ganz eben, fordern hat fchwache gewölbte Erhöhungen, und nähert fich dadurch denen, die wie Bildhauerarbeit gefchnitzt 23 Iınd, nur find die Buckeln und Züge noch nicht fo deutlich, dafs dadurch gewiffe Fi- guren verurfacht würden, ob man gleich fchon in der Mitte die Kronenähnliche Geflalt fchwach erkennen kann, “Die Farbe des Schildes ift röthlich; auf diefer Grundfarbe fte- hen grofse und kleine Flecken und Punkte, die aber eine fehr zufällige Lage haben, auf jedem Schilde anders (ind, auch wohl zufammen laufen, und alfo oe Flecken bil- den, Was aber diefen Flecken und Punkten ein überaus fchönes Anfehen giebt, ift, dafs jeder mit einer feinen weifsen Linie umzogen ilt, Der Seitenrand ift nicht fo dick und abgerundet, wie bey den vorigen beyden, fondern zugefchärft, und kielförmig erhöhet, auch einigemal ganz unmerklich eingekerbt; nach hinten zu fteht ein einziger kurzer ftumpfer Zahn, der das nen Sn zufammengedrückten Falte hat, weil er auf der Oberfläche kielförmig erhöhet ifl, Die Stirn ift fo flach abgerundet, dafs fie fat wie ab- geflutzt erfcheint; der Rand ift in der Mitte einmal gekerbt, und an jeder Seite ein- mal fehr unmerklich ausgefchnitten, Die Scheeren find von ungleicher Gröfse, nicht lang, etwas dick; der Arm tz kurz, die Handwurzel dick und groß, am obern Rande inner- halb Aumpf gezahnt. Die Hand ift etwas platt gedrückt; der obere Rand flark und fcharf erhöhet, Die Finger find kurz, fchwarz, der bewegliche glatt und fcharf zugefpitzt, der unbewegliche etwas dicker, a innerhalb fchwach gezahnt, Die Farbe der Scheeren it mit dem Rückenfchilde gleich, bisweilen findet man auf denfelben hie und da einen eben folchen Flecken, bisweilen aber zar nicht, Die Füfse find kurz, etwas breit, die hinteren werden ein wenig kürzer; die Glieder find etwas zufammengedrückt, der 5häre Rand der Hüften ift erweitert und platt zufammengedrückt oder kielförmig er- höhet; fo ift es auch bey dem Kniegliede; das Klauenglied ift kurz, etwas platt, an den Seiten behaart, die Spitze ift abgefetzt, braun, hornartig, fcharf zugefpitzt. . Die Farbe der Füfse il, wie die der Scheeren, Männchen und Weibchen unterfcheiden fich bey diefer Art nicht. Das Vaterland ift Oftindien, die Abbildung nach der Natur. 2% 220. Cancer Cymodoce, Muf. Herb. C, thorace plano depreffo fubquadrato, lateribus fpina unica, fronte fubtruncata, brachiis margine interori dentatis, carpis manibus- que laevibus, Tab, LI, .Fig. 3. Ich habe im erften Hefte .diefes dritten Bandes n, 205, eine Krabbe unter den Namen C. rufopunctarus befchrieben, die ich mit zur vierten Familie zog, welche einen platten fall viereckigen Schild haben, um nicht die Familien zu häufen, ob fie gleich im Anfehung der Scheeren fehr von den übrigen diefer Familie abwich, Jetzt habe ich wie- der eine Krabbe erhalten, die der obbenannten in ihrer ganzen Bauart völlig gleich ill; fie können alfo in der Folge füglich eine eigne neue Familie befiimmen, Die Farhe der ganzen Krabbe ift gelbroch etwas ins bräunliche fallend. Der Leib ift platt, der Schild fehr flach gewölbt, die vordere Hälfte hat ein etwas viereckiges Anfehen, die hintere Hälfte ift abgerundet, Die Oberfläche ift ungemein glatt; an jeder Seite ohngefähr in der Mitte fleht ein einziger dornähnlicher Zahn, und die äufsere Ecke der Augenhöhle geht gleichfalls in eine fcharfe Spitze aus; hierin ft er alfo dem C. sufopunctarus völlig gleich, aber die Stirn ift verfchieden, denn fie ift grade abgeflutzt, fehr platt zufammen- . gedrückt, mit einigen kaum merklichen Ausfchnitten, bey jenem war fie viermal gezahnt;; dies it auch aufser der Farbe faft das einzige Kennzeichen, wodurch fich beyde Arten von einander unterfcheiden. Die Scheeren find nach Verhältnifs fehr grofs, die Arme find breit, platt, am Aufsenrande fteht nach unten zu ein ftumpfer Zahn wie eine zus fammengedrückte Falte; der innre Rand ift fehr platt gedrückt, durch Einfchnitte fünf- mal gezahnt; auch die innre Hälfte des Oberrandes ift durch Einkerbe dreymal gezahnt, Die Handwurzel ift glatt, am innren und Oberrande ftehen einige flumpfe Hervorragun- gen, Die Hand ift lang gezogen, nicht fo prismatifch, wie beym C, rufopuncarus, fon- | e3 dern platter, innerhalb fieht an der Wurzel 'ein ftumpfer Zahn, im übrigen find die Scheeren ganz glatt. Die Finger find mittelmäfsig lang, glatt, gekrümmt, und inwen- dig ftehen nur fchwache ftumpfe Zähne, Die Füfse {ind nicht lang, etwas platt, ganz glatt, das Klauenglied ift etwas breit, platt, faft grade, mur die Spitze ift flärker ge- krümmt. Das Vaterland it Oftindien, Eine ganz neue Familie. 221. Cancer Polynome. Muf, Herbfl, Cancer thorace transverfim ovato. marginibus plicatis dentatis, fupra gibbofo antice medio canaliculato, fronte cariofa, chelis pedibus« que canaliculatis dentatis. Tab, LI. Fig, 4 & Diefe höchft feltene und feltfame Krabbe läfst fich unter keine der bisher ange- nommenen Familien Bringen; fie ift eine ganz neue feltene Entdeckung, und hat fo viel a. dafs fie eine umfländliche Befchreibung verdient, Ich habe zwey Exemplare erhalten, die aber dergeftalt mit Seerinden und Wurmgehäufen überzogen waren, dafs es viele Mühe Ba hat, fie gänzlich davon zu reinigen. Die Form des Schildes ift ih die Queere oval, und fo grofs, dafs er die Füfse und Scheeren faft gänzlich bedeckt, fo dafs nur die Spitzen hervorblicken ; die Farbe ift röthlich gelb mit einigen gefättigte- ren Schattierungen auch einigen unregelmäfsigen roftfarbigen Punkten, Der Seitenrand des Schildes bis an die Algen hat ein gefaltenes Anfehen, die Falten fiehen hoch, und verlängern fich in Soitaens zwifchen jeder Falte ift der Rand rund ausgefehnitten und mit Zähnchen’ befetzt, fo wie auch die Falten felbft: auf dem Rücken etwas höckrig find; 24 ‘die Abbildung wird es deutlicher machen, als Worte es ausdrücken können; einige fchwache Furchen gehen vom Rande aus, und endigen fich in Be Entfernung hinter demfelben in einen flark vertieften Punkt, Nach der Mitte des Schildes zu fiehen Buckel von ungleicher Gröfse; fie find auf ihrer Spitze fehr höckrig und zugleich porös, wie angefreflene Knochen, Die beyden flärkften Buckel flehen dicht neben einander nach vorne zu auf der Mitte; von ihnen gemeinfchafilich geht eine breite ausgehöhlte Rinne nach der Stirn zu, deren Ränder höckrig find; der breite Raum zwifchen den Buckeln auf der Mitte und dem Aufsenrande ift glatt und ausgehöhlt, weil nemlich der Rand in die Höhe gebogen if, Die Stirn fleht vor, und ift abgerundet, ihr Rand aber ift höckrig und wie Eeetrollener Knochen, Die Augen find fchwer zu finden; fie ftehen dicht an der Stirn in höckrigen Höhlen, die vom höckrigen Rande der Stirn bedeckt find, auch find ihre Stiele nur fehr kurz. Fühlhörner find gar nicht zu finden, Der Hinterrand des Schildes ift nicht fo ausgefchnitten, fondern Wulftförmig erhöhet, fehr fein gefalten, oder durch erhöhete Linien gerippt, die in kleine Spitzen vortreten; über dem Schwanze hat er einen flachen runden Ausfchnitt, Mehr kann ich von der Krabbe auf ihrer Oberfeite nicht fagen, Betrachten wir diefe Krabbe auf der Unterfeite, fo entdecken wir an ihr manche Schönheiten. Der Leib ilt flach, durch fein eingeftochne Punkte porös, durch runde erhöhete Punkte fauber gekörnt, mit lebhaften gelbrothen Punkten weitläuftig beflreuet, Die Frefswerkzeuge, die das Maul bedecken, liegen dicht und felt angefchloffen; über denfelben bis zur Stirn herauf liegen noch mehrere bewegliche Theile, die fich im Leben müffen öffnen können, fo dafs die Stirn wie zackig abgefchnitten erfcheint, und das An- fehen bekommt, als wäre fie felbft durch ein Gelenk beweglich, wovon man aber auf der -Oberfeite keine Spur findet. Die Scheeren haben eine fonderbare Geftalt, Die Arme find nicht lang, dreyeckig, die Fläche ift faft platt, die innre Fläche etwas ausgehöhlt, mit platten erhöheten Rändern, der innre Rand ift fein gezahnt, der äufsere Rand hat drey platte, - 25 platte, breite, zugefpitzte Zähne, von welchen der oberfte doppelt if; der dritte Rand ift fcharf erhöhet, platt und meift glatt, Der Arm ift vermittelft, eines grofsen ‚dicken abgerundeten Zapfens in das Wurzelglied eingelenkt, Der Vorderrand der Arme ift gleichfalls fcharf erhöhet und platt zufammengedrückt, uneben, die Ecken ftehen als unregelmäfsige Erhabenheiten vor, die Handwurzel ift klein, und fehaet abgeflutzt, ie fo, wie bey dem C. Colappa und feinen verwandten Arten, deren Scheeren grofs, breit, und auf dem Rücken . ein Hahnenkamm gezackt find, fo wie die ganze Scheere in der Bauart mit jenen viel ähnliches hat; fie ift fehr höckrig, und die Ränder find ge- zackt. Die Hand ift breit, wird nach vorne zu immer breiter ; die untre Fläche ift ftark gewölbt, mit grofsen und kleinen Körnern beftreuet, unter welchen auf der Mitte fich zwey der Länge nach ftehende Reihen durch ihre mehrere Gröfse und zugefpitzte Geftalt vorzüglich auszeichnen; der innre Seitenrand ift flark erhöhet, platt zufammengedrückt, durch Ausfchnitte gezahnt, die Zähne find in “es Mitte dicker und runder; diefer platte gezahnte Rand geht faft bis zur Spitze des Daumens hinauf, Die innre Fläche der Scheere it flach, ausgehöhlt, gekörnt, Der obere Rand ift flärk erhöhet, durch Ausfchnitte ftark gezahnt, und die Zähne find gleichfalls in der Mitte verdickt, Die obere Ecke, wo der Finger eingelenkt if, fteht als ein runzliger unregelmäfsiger Höcker vor, Der be- wegliche Finger it am Anfange breit, und fpitzt fich allmählig; er ift zufammengedrükt, die äufsere Fläche etwas gewölbt, die innre etwas hohl, fehr höckrig, und durch er- höhete Linien und Körner der Länge nach rauh, der innre Rand gezahnt, der äufsere höckrig, die Spitze etwas einwärts gekrümmt, dunkler und faft hornartig; der Daumen ift fehr breit, ‘ fpitzt fich ftumpf zu ; die äufsere Fläche ift gewölbt, höckrig, mit Rei- hen fcharf zugefpitzter Körner befetzt, der innre Rand gezahnt, der äufsere, wie fchon gefagt ift, platt zufammengedrückt, gezahnt, und mit dem Rande der Hand in Eins zufammenlauffend; die äufserfte Spitze ift gleichfalls einwärts gekrümmt; die innre Fläche des Fingers it hohl, und hat einige Reihen fcharfer Körner, Beyde Scheeren find fich Nat, Gefch. d. Krabben u. Krebse. III. Band. II. Heft. D Bd. völlig gleich, Die Füfse find nicht lang, aber grofs, breit und flark; die hinteren nehmen immer mehr an Länge ab, Die Hüften find gleichfalls durch dicke Zapfen in das Wurzelglied eingelenkt; fie find etwas platt; unten fliehen die Ränder vor, und bilden eine Rinne, in welche fich die übrigen Glieder, wie ein Tafchenmefler in feinen Griff, legen können; der innre Rand diefer Rinne ift platt, meift glatt, und hat nur nahe an der Wurzel einen Zahn; der äufsere Rand ift noch weit mehr erhöhet, auch ‚platt, und durch Ausfchnitte zweymal flark gezahnt. Der obere Rand der Hüften in flark meflerförmig erhöhet, und platt zufammengedrückt; die Geflalt der Hüften ift alfo fpitzig dreyeckig, fo dafs die beyden Seitenflächen meift glatt und fach, die Balıs aber oder die untere Fläche rinnenförmig ift, Das Knieglied if nicht lang, aber fall fo breit als die Hüfte, vorzüglich nach der Spitze zu platt zufammengedrückt, doch fo, dafs auf der Unterfeite eine Fläche bleibt, mithin gleichfalls dreyeckig; die Seitenflächen find fehr höckrig rauh, der Oberrand ift fehr ftark in’ die Höhe gehoben, und ganz platt zufam- mengedrückt, und durch Ausfchnitte flark gezahnt, vornemlich an den vorderflen Füfsenz an den hinterften find diefe Ausfehnitte nur noch unmerklich, Die Schienbeine find kurz, aber fehr breit, die Seitenflächen runzlich, aueh mit gröfseren und kleineren flachlichten Körnern befetzt. Eeyde Ränder, fowohl der innre als äufsere, find flark erhöhet, platt zu- fammengedrückt, und durch Ausfchnitte gezahnt. Am letzten Fufspaare ıft der innre Rand gewiffermafsen doppelt, und bildet eine Art von Rinne. Das Klauenglied if gleichfalls breit, zufammengedrückt, die beyden Ränder find ftark erhöher, ganz platt, und durch Aus- fehnitte flark gezahnt; aber auf jeder der beyden Flächen ftehen noch zwey Reihen flark erhöheter platter durch Ausfchnitte gezahnter Linien, Die äufserfie Klaue ift glatt, gebo- gen, ubrhanhe braun. Der Schwanz bey beyden Exemplaren ift ziemlich von gleicher Breite, und ER den ganzen Raum zwifchen den Wurzelgliedern der Füfse; es fchei- nen alfo beyde Weibchen zu. feyn; Die Glieder des Schwanzes find durch Rörner, und durch flark | 27 erhöhete und gekörnte Queerrunzeln, fo rauh und uneben, dafs man die Gliederabthei- lungen kaum erkennen kann. Das Vaterland diefer feltfamen Krabbe ift Olindien, Ich kann hiebei nicht unbemerkt laffen, daßs.Linne in feinem Syftem eine Krabbe “unter den Namen C, ferupofüs aufgeführt hat, die der Meinigen fehr ähnlich feyn mußs; man darf nur meine Befchreibung jener Krabbe im erften Theile pag. 198. n.90, mit der jetzigen zufammenhalten, fo wird man dies felbft finden, Nur manche kleine Umftände Wollen nicht paffen; fo fagt er, anftatt der Stirn wäre eine grofse Narbe, doch könnte er vielleicht die grofse rinnenförmige Vertiefung darunter verftehen; vielleicht war auch das Exemplar, welches er vor fich hatte, nicht fo von Seerinden, und anderen Seeunreinig- keiten gereinigt, und alfo alles.nicht fo deutlich. Hätte Linne nicht feinen C. ferupo- fas mit dem C. calappa verglichen, und ihn als fehr ähnlich mit diefem angegeben, da doch nur die Scheeren einige Aehnlichkeit haben, fo würde ich meine Krabbe ganz ohne Bedenken für den C. ferupofus halten. Die meifte Aehnlichkeit hat meine Krabbe mit dem im erften Bande befchriebenen C. fornicaıs, obgleich die Verfchiedenheit zwifchen bey- den noch fehr grofs ift, 222. Cancer Calypfo, Muf, Herbfl. Cancer thorace convexo inaequali tuberculis granulatis, lateribus tridentatis, fronte biloba granulata, chelis granulato hifpidis, pedibus laevibus fetolis, I Tab. LII. Fig. 4. Schon in den vorigen beyden Bänden habe ich einige Krabben befchrieben, die das mit einander gemein haben, dafs der Bruftfchild durch regelmäfsige Höcker oder Er- höhungen das Anfehen von ausgegrabener Bildhauerarbeit bekommt, Sie machen in der Dr2) 28 oben ıfles Heft pag.‘6. angezeigten neuen Familien-Abtheilung die vierte Horde der eilften Familie aus. Jetzt kann ich noch einen reichen Beytrag ähnlicher Arten liefern, die mit jenen zufammengenommen fehr füglich eine eigene Familie ausmachen können, Ich habe fie insgefammt kürzlich aus Oflindien erhalten, und da ihre Verfchiedenheit nur aus einer fehr genauen Darflellung und Befchreibung hinreichend zu erkennen ift, fo habe ich die Abbildungen etwas gröfser zeichnen Iaffen, als die Exemplare in meiner Sammlung find, Dies kann um fo viel weniger jemanden anflöfsig feyn, da die Stücke, welche ich befitze, wirklich noch ganz in ihrer Jugend gewefen zu feyn fcheinen, und ausgewachfene vier: leicht die Abbildungen noch in der Gröfse beträchtlich übertreffen; dies beweifet unter andern der auf tab. 53. f. ı. abgebildete Canc, Amphitrite verglichen mit der Abbildung eben diefer Krabbe auf der dritten Tafel des erften Theils, Die Krabbe, welche ich jetzt befchreiben will, unterfcheidet ich vom C. Amphürice fchon in Anfehung der Form. Er ift nemlich, was den Bruftfchild betrifft, bey weiten nicht fo breit, hingegen aber etwas mehr gewölbt. Die Farbe ift röthlich gelb. Durchs regelmäfsige Erhöhungen, deren Geflalt am beften aus der Abbildurg zu erkennen ift, be- kommt der Schild das Anfehen von Schnitzwerk. Diefe Erhöhungen find mit Perlenähn- lichen Körnern beftreuet, deren Farbe theils roth, theils weifslich if. Die Zwifchenräu- me der Erhöhungen find glatt. Die Seiten haben drey fägeförmige Einfchnitte; die da- durch verurfachten Zähne find auch gekörnt; die beyden hinterften haben eine weißsliche klare, durchfcheinende ftachelähnliche Spitze. Die äufsere Ecke der Augenhöhle erwei- tert und verlängert fıch auch in einen Zahn, und könnte alfo für einen vierten Seiten- zahn gelten, wie dies auch gewöhnlich beym Zählen der Seitenzähne zu gefchehen pfiegt, Der obere Rand der Augenhöhlen ift einigemal gekerbt, und mit Körnern befetzt, die fich zu kegelförmige Spitzen erheben. Die Stirn hat in der Mitte eine ziemlich weite Spalte, hängt lappenförmig herunter, ift fchief nach den Augen zu abgerundet, und ift mit Köm nern und kegelförmigen Spitzen befetzt; hinter ihr fleken zwey Paar Hügelchen parallel 29 hintereinander, die durch eine Fürche gerheilt werden, welche eine Fortfetzung der Spalte it; fie find gleichfalls mit Körnern befetzt. Die Scheeren find ziemlich ftark; bey denen Exemplaren, die ich befitze, iR bald die rechte bald die linke gröfser, ich weils es alfo nieht, ob auch wohl bisweilen beyde gleiche Gröfse haben. Die Arme find kurz, dreyeckig, die Ecken abgerundet; die Handwurzel ift dick, aufgeblafen, inner- halb glatt, auf der äufseren Fläche mit Körnern beftreuet, die nach oben zu kegelförmig zugefpitzt find, Die Hände find etwas platt gedrückt, die innre Fläche ift glatt und Nach, die äufsere mehr gewölbt, und mit kegelförmigen Körnern dicht befetzt, Die Finger find kurz, dick, gekrümmt, am der Wurzel mit kegelförmigen Körnern beftreuet, in der Mitte fchwärzlich, die äufserfte Spitze und die innren Zähne find weifs, Die Farbe der Scheeren if etwas gefättigter roth als der Schild, Die Füfse find daft von gleicher Länge, das letzte Paar ift ein wenig kürzer; die Glieder find ein ae zufammenge- drückt, breit, aufserhalb etwas mehr gewölbt, als innerhäll, ohne Körner oder Un- ebenheiten, mit einer haarigen Rauhigkeit befetzt, wozwifchen auch viele lange fchmutzig gelbe borftenartige Haare ftehen; die Spitzen der Klauen find faft etwas hornartig und glatt. Die Farbe der Krabbe ift ein röthliches gelbbraun, und die Körner, womit der Bruftfehild und die Scheeren beftreuet find, haben eine etwas mehr nöchliche Kacbe, Ich habe diefe Krabbe aus Trankenbar erhalten, 39 | 223. Cancer Hippo. Muf, Herbfl, Canc, thorace conyexo inaequali, tubereulis granulatis, inter- ‚jectis fetis fufcis, fronte fifa, lateribus quadridentatis, chelis pedibusque “ granulatis, digitis nigricantibus, Tab. LIL. Fig. ı, " ‘ Die Geftalt diefer Krabbe ift in Verhältnifs der Länge etwas breiter, wie die vo- tige, und fie hat die gewöhnliche Form, die diefer Familie eigen ill, Der Bruflfchild ift voller gekörnter Erhöhungen; diefe Erhöhungen haben eine ganz andre Lage und Geflalt, wie bey der vorigen, welches die Abbildung am beften erkennen läfst; die Körner ha- ben das Anfehen kleiner Perlen, und zwifchen ihnen flehen kurze braune fteife Borften; die Zwifchenräume der Erliöhungen find glatt, Die Seiten des Bruflfchildes (ind viermal ausgefchnitten; die dadurch verurfachten fogenannten Zähne find abgerundet, und mit Körnern dicht befetzt, Die Augenhöhlen find einigemal fchwach gekerbt, und dicht ge- körnt, Die Stirn ift durch eine glatte Furche gefpalten, und dadurch ih zwey Theile ge- theilt; diefe flehen vor, find abgerundet, nach den Augenhöhlen zu ein wenig ausge- fchnitten, mit Körnern beflreuet. Die Scheeren find nach Verhältnifs dick, bald von glei- cher Gröfse, bald die eine etwas dicker. Der Arm ift nur kurz, dreyeckig, glatt; die Handwurzel ift grofs, dick, aufgeblafen, innerhalb glatt, auf der äufsern Wölbung mit | Körnern und dunkelbraunen Borften dicht befetzt.-. Die Hände find kleiner als die Hand- wurzel, innerhalb glatt, flach, auf der äufseren Wölbung mit Körnern und braunen Borften befetzt. Die Finger find fchwärzlich, an der Spitze weifslich, nicht gekörnt, inet mit zwey und drey abgerundeten weifslichen Zähnen befetzt. Die Füfse find nur mäfsig lang, das letzte Paar ift etwas kürzer, die Glieder find etwas breit und zufammengedrückt, _ auf der äufseren Fläche mit einzelnen Körnern beftreuet, auch durch längere und kürzere borflige fchmutzige Haare rauh ; die Hüften find glatt, und nur am hinterften Paare ge- 31 körnt, Die Klauen find kurz, fcharf zugefpitzt, gekrümmt und hornartig, Die Farbe der Krabbe ift blafsröthlich, die Körner, womit fie beftreuet ift, find DR erh, theils weils, welches ihr ein fehr artiges Anfehen giebt, Das Vaterland ıft Oflindien.. 224. Cancer Eurynome. Muß, Herbft. Canc. thorace parum convexo inaequali, tuberculis pafım granu- latis, fronte fubtruncata filfa, lateribus quatuor fpinolis, chelis pedibus- que fpinofis, fetofis. Tab. En. "Tag: 7. Der Umrifs diefer Krabbe ift eben fo, wie bey der vorigen, der Bruftfchild ift aber weit flacher gewölbt; er hat gleichfalls regelmäfsige figurirte Erhößlingen, doch nicht fo viele und von ganz andrer Geftalt, wie bey den vorigen, auch find fie weit flacher, und wenn fie gleich auch mit Körnern beflreuet find, obgleich dies weit fparfa- mer und oft nur nach vorne zu gefchehen ift, fo haben diefe Körner doch gar nicht das fchöne Perlenähnliche Anfehen, fondern fie find nur flach, und mehr rar aha, Die Stirn ift flach abgerundet, fein gezahnt, durch eine glatte Furche getheilt, die dadurch verurfachten Innern Ecken verlängern fich in einen Zahn, der Vorderrand ift fein gezahnt, und der äufßere Zahn neben der Augenhöhle ift ein wenig länger. Der obere Rand der Augenhöhlen ift einmal gekerbt, und fein gedornt. Der Seitenrand hat fünf nach vorne hingerichtete Dornen, von welchen nie auf einem dickeren runden Erande ftehen; der zunächft an der Augenhöhle flehende ift der kleinfte, aber doppelt; zwifchen dem dritten und vierten blickt ein Dorn hervor, der etwas: nnter dem Rande feinen Standort hat; vor dem vierten Dorn fteht noch einer nahe am Rande auf der Oberfläche. Die Scheeren haben eine mäfsige Gröfse, der Arm ift kurz, dreyeckig mit abgerundeten Ecken; die Handwurzel ift beträchtlich grofs, aufserhalb gewölbt, und voll srofser warzenähnlicher 92 Körner, von welchen fich die meiften zu kegelförmigen etwas gekrümnten Stacheln erhe- ben. Die Hände find gleichfalls mit Warzen und kegelförmigen Stacheln ‚befetzt, fo wie mit einzelnen langen bräunlichen Haaren, Die Finger find fchwarz, am Ende weißlich, der bewegliche Finger ift nicht zugefpitzt, fondern löffelförmig abgerundet, und inwendig ausgehöhlt; auf dem Rücken deffelben flehen von der Wurzel bis über die Mitte hin zwey Reihen kegelförmiger Spitzen; beyde Finger haben auf der Mitte des innren Randes einen ftarken weifslichen Zahn. Die Füfse find mäfsig lang, das hinterfte Paar if etwas kürzer; die Glieder find ziemlich breit und fach zufammengedrückt, glatt, aber der äufsere Rand ift mit fcharfen Dornen befetzt; auch ftehen überall einzelne lange bräunliche dicke Haare; das Klauenglied hat am Ende eine kurze, etwas gebogene, hornartige, fall durfichtige Klaue. Die Farbe der Krabbe ift röthlich weifs, die Erhöhungen des Bruftfchildes find oth, mit weifslichen Punkten; die Scheeren find einfarbig roth, die Füfse weißslich, mit rothen Zügen und Binden, Das Vaterland ilt Oflindien. Bey einer kleineren Varietät ift die Stirn fo fein fägeförmig gekerbt, dafs dies nur bey einer fehr ftarken Vergröfserung fichtbar il. An den Seiten find anftatt der beyden letzten Dornen nur zwey fiumpfe Zähne; auch die Farbe ift einfarbig röthlich braungelb, 225. | 33 225. Cancer Polydora. Muf, Herbft. Canc. thorace inaequali fubconvexo tuberculis verrucolis ‚ chelis verrucofis digitis fufeis, pedibus verrucofo fpinofis, Tab. LI. Fig. 2. f Die Geftalt diefer Krabbe ift der vorigen ähnlich; der Brufffchild hat gleichfalls regelmäfsige erhöhete Verzierungen, welche wieder mit runden warzenähnlichen Erhöhun- gen beletzt find. Die Stirn ift fall grade abgeflutzt, ein wenig abgerundet, einigemal ein- gefchnitten, welches aber falt nur durch etwas vorflehende warzenähnliche Erhöhungen verurfacht wird; in der Mitte ift fie durch eine Furche gefpalten, Da die Stirn breit it, fo fteken die Augen etwas weit auseinander, Die Seiten find einigemal ausgefchnitten, voraus drey bis vier fogenannte Zähne entftehen, die gleichfalls warzenähnliche Erhöhun- gen haben, dadurch werden aber auch die Einfchnitte undeutlich und unbeflinmt. Auch kommt es beym Zählen der Seitenzähne immer darauf an, ob man die äufsere Ecke der Augenhöhle mitzählt, oder nicht, die faft allzeit in einen bald gröfseren bald kleineren Zahn vortritt. Die Scheeren find kurz aber dick; die Handwurzel und die Hand find auf der äufseren Wölbung durch grofse warzenähnliche Erhöhungen fehr uneben, welche aber oben nicht rund, fondern Rumpf zugefpitzt find. Die Finger find braun, an der Spitze © lieh; \der bewegliche Finger hat an der Wurzel aufferhalb einige flumpfe Spitzen, ‚übrigens ift er rund, etwas gekrümmt,. ftumpf zugefpitzt, und innerhalb anal, der unbewegliche Finger hat einige flumpfe Zähne, Die Füfse find nicht lang, platt gedrückt, faft von Becher Länge, voll warzenähnlicher Erhöhungen, der äufsere Rand if! mic dicken, kegelförmigen, ftumpf zugefpitzten Erhöhungen oder Spitzen befetzt; das Klauenglied hat eine gekrümmte glatte, fcharf zugefpitzte, hornartige Klaue. Der Bruftfchild ift über dem Schwanze grade abgellutzt, mit einer Reihe Warzen befetzt, an beyden na Hi eine flumpfe Spitze, Das einzige Exemplar, welches ich befitze, ift ein Männchen, Nat. Gefch. d. Krabben u. Krebse. III. Band. II. Heft. E 34 Die Farbe ift überall blafsröthlich gelbbraun, an den Füßen Geht man hie und da einen rothen Zug oder Punkt, Das Vaterland ift Oflindien, 226. Cancer Electra. Muf, Herbfl, Canc. thorace inaequali fubplano, tuberculis fubtilifime granulato punctatis, lateribus quinque dentatis, fronte quadridentata, chelis granula- tis, dentatis, digitis pallide nigricantibus apice rotundatis, Tab, LI, Fig. 6, Der Umrifs des Bruftfchildes weicht bey diefer Art von den vorigen ab; er ifl nach Verhältnifs der Länge weniger breit, Er hat gleichfalls regelmäfsig erhöhete Verzie- rungen, die äufserft fein und dicht mit erhöheten Punkten beftreuet find. Die Wölbung des Bruftfchildes ift indeffen nur fchwach, Die Stirn ift gekerbt, woraus vier Zähne ent- ftehn, deren Spitzen abgerundet find; auflferdem tritt die innre Ecke der Augenhöhlen gleichfalls in einen abgerundeten Zahn vor. Die Seiten haben fünf Zähne, die etwas Ber zugefpitzt find; ihre Ränder find durch feine Körner wie gekerbt; dicht vor dem erften Zahne fteht noch einer, welcher die äufsere Ecke der Augenhöhle if, Ueber dem Schwanze ift der Schild grade abgeflutzt, und einigemal fchwach ausgefchnitten. Die Scheeren find mäfsig lang, die Arme kurz, dreyeckig, glatt, ungezahnt. Die Handwurzel ift fein gekörnt, am oberen Rande hinter dem Handgelenke fliehen zwey fiumpfe Zähne, und etwas tiefer am Rande zu jeder Seite noch ein fchwächerer, Die Scheeren find nicht fehr aufgeblafen, auf der äufseren Wölbung fein gekörnt; am obern Rande fteht unten an der Einlenkung des Fingers ein ftumpfer Zahn. Die Finger find blafs fchwärzlich; FR bewegliche Finger hat an der Wurzel eine kielförmige gezackte Erhöhung; die Spitze ift erweitert, löffelförmig abgerundet und ausgehöhlt; inwendig fiehen drey abgerundete 35 Zähne; der unbewegliche Finger hat noch einige Zähne mehr, Die Füfse haben eine mittelmäfsige Länge, die Glieder find etwas platt, ziemlich breit, glatt, am äufsern Rande etwas gekörnt; das Klauenglied hat eine gekrümmte braune, hornartige Spitze. Das hin- terfte Fufspaar ift etwas kürzer, und bey dem einzigen Exemplare, welches ich befitze, ift die linke Scheere etwas gröfser. £ Die Farbe der Krabbe ift wie gewöhnlich bräunlich gelb, auf dem Bruftfchilde find hie und da einige purpurfarbige Punktflecken; auch die erhöheten Punkte find zum Theil purpurfarbig, fo wie auch auf den Scheeren, Die Füfse haben einige etwas verlo- fchene hellrothe Züge, Mein Exemplar ift ein Männchen, Das Vaterland ift Oflindien, 227. Cancer Tyche. Muf, Herb. Canc, thorace inaequali plano, tuberculis granulatis, fronte trun- cato rotundata, medio fifa; lateribus bidentatis verrucisque duabus truncatis. Tab. LI. Fig. 3, Die Geftalt diefer Krabbe weicht noch mehr von der der vorigen ab, und geht fat in eine fcheibenförmige Rundung über, Er ift flach, und nur wenig gewölbt, hat aber einige folche regelmäfsige erhöhete Verzierungen, die denen der vorigen Arten Ähnlich find; an den Seiten des Bruftfchildes und hinten find fie mit erhöheten Körnern. beftreuet, Abeh nach der Stirn zu glatt. Die Stirn ift vorftehend, flach, bogigt, abgerundet, am Vorder- rande gekörnt, von der Mitte aus geht eine tiefe Furche nach der Mitte des Schildes hin, An jeder Seite des Schildes ftehen zwey flumpfe zugefpitzte Zähne, die Ka die Körner, womit fie befetzt find, ein höckriges Anfehen bekommen, Nach den Augenhöhlen zu fte- hen neck an jeder Seite zwey feltfam geftaltete Erhöhungen, die ich nicht beffer zu ver- gleichen weifs, als mit Warzen, die aber auf der Spitze nicht gewölbt, fondern platt ge- E 2 6 drükt find, fo dafs die obere Fläche gröfser im Umfang ift, als das übrige, auch find auf derfelben mehrere vertiefte Punkte, Mit eben folchen feltfamen Erhöhungen find auch die Handwurzeln und Hände der Scheeren auf der Äufseren Wölbung befetzt, und haben fat eine Pilzenähnliche Geftalt, nur find fie oben nicht gewölbt, fondern ganz platt, Die Finger find weils, und der bewegliche Finger hat auf dem Rücken von der Wurzel bis zur Mitte herauf dicke runde Erhöhungen; innerhalb find beyde Finger gezahnt, Die Füfse find mäfsig lang, die Glieder platt gedrückt; fie haben einen fchmutzig rauhen Ueberzugf das Klauenglied hat am Ende eine kurze hornartige Spitze, Die Farbe der Krabbe ift weifslich, die mittelllen Erhöhungen auf dem Brufffchilde find röthlich, Da ich nur ein einziges Exemplar befitze, fo weifs ich nicht, wie viel hie» von auch von allen übrigen diefer Art gilt, Das Vaterland ift Oflindien. 228. Cancer Metis. Muf. Herbftl. Canc. thorace inaequali, tuberculis laevibus, fronte fifa, lobis duobus emarginatis, margine laterali quadridendata. Tab, LIv. Fig. 3. Der Bruftfchild diefer Krabbe hat die Geftalt, wie bey den vorhergehenden. Er ft nur flach, und hat gleichfalls erhöhete Verzierungen; diefe find gröftentheils glatt, und nur an den Seiten ein wenig gekörnt. Die Stirn ilt vorgeftreckt, durch eine Furche ge- theilt, jeder Theil oder Lappen ift am Vorderrande in der Mitte rund ausgefchnitten, wel ches zwey Zähne hervorbringt, welche abgerundet und von ungleicher Länge find, dena der zweyte zunächft der Augenhöhle ift kürzer, Die Ecken der Augenhöhlen treten auch etwas vor wie ia ftumpfer Zahn; am obern Rande find fie in der Mitte durch eine Furche, die nach der Mitte hinläuft, gekerbt, woraus aufserhalb ein flumpfer Zahn entfteht. Die Seiten des Bruftfchildes find viermal ausgefchnitten; hieraus entftehen vier nach vorne 37 hingerichtete ftumpf zugefpitzte Zähne; die Ränder der Ausfchnitte [ind fein gekerbt. Die Scheeren find nur kurz, Der kurze Arm if wie gewöhnlich, die Handwurzel ift ziemlich er und dick, auf der gewölbten Fläche etwas uneben, am obern Rande ftehen drey ftumpfe Zähne. Die Hand ift wie gewöhnlich, nicht gekörnt, nur ift die Oberfläche etwas uneben. Die Finger find nicht fchwarz, etwas dick, der bewegliche hat an der Wurzel eine ftumpfe zahnähnliche Erhöhung; die Spitze ik nicht zugefpitzt, fondern ftumpf löffel- förmig abgerundet; innerhalb haben beyde Finger einige kurze ftumpfe Zähne, Die Füfse find lang, das hinterfte Paar ift ein wenig kürzer, die Glieder find glatt, platt, das Klauen- glied hat am Ende eine kurze gekrümmte hornartige Spitze, Mein einziges Exemplar if ein Männchen, Die Farbe ift die gewöhnliche der Krabben, nemlich ein einfarbiges etwas bräunli- ches fchmutziges weifs. Das Vaterland ift Oftindien, Am nächften kommt diefe Krabbe dem oben befchriebenen C. graziofas, unterfchei- det fich aber doch hinreichend durch den nicht gekörnten Schild, durch die anders ge- zahnte Stirn, durch die nicht fo höckrigen Scheeren und weifsen Finger, wenn man auch auf die Farben der Krabbe felbfti nicht Rückficht nehmen wollte, 229. Cancer Dodone. Muf, Herbfl. Canc, thorace fubinaequali, fronte obtufa rotundata, lateribus compreflis yix emarginato dentatis, manibus pedibusque- carinatis, digitis atris, Tab, Lil. Fig. 5. Die Form des Bruftfchildes diefer Krabbe gleicht wieder mehr den erft befchriebe- nen. Der Bruftfchild ıft glatt, durch eingedrückte Vertiefungen ungleich, aber nicht mehr 38 durch regelmäfsige Erhöhungen wie Bildhauerarbeit ausgefchnitzt, Die Stirn zwifchen den Augen ift vorfiehend, flumpf abgerundet; in der Mitte ganz unmerklich gekerbt; etwas dahinter ift eine glatte rinnenförmige Vertiefung, die fich nach der Mitte des Schildes zu verliert. Der obere Rand der Augenhöhlen ift etwas in die Höhe gebogen, Die Sei- ten des Bruftfchildes find platt zufammengedrückt, fehr wenig dreymahl ausgefchnitten, woraus drey unbedeutende zahnähnliche Hervorragungen entftehen, die dadurch etwas bedeutender werden, weil hinter jedem Ausfchnitt eine eingedrückte Vertiefung fteht. Die Scheeren find zwar nicht lang, aber nach Verhältnifs dick, aufgeblafen. Der Arm ıft kurz, dreyeckig, die obere Ecke ift kielförmig erhöhet, Die Handwurzel ill kuglig ge- wölbt, narbigt, der ebere Rand ift innerhalb wulftförmig erhöhet; die Hand it auflerhalls gewölbt, narbigt, der obere Rand hat eine kielförmige Erhöhung, Die Finger find fchwarz, an der Spitze blaffer; innerhalb hat der bewegliche Finger auf der Mitte, der unbeweg+ liche über der Mitte, einen dicken runden Zahn; das Ende von jenem ift flark gebogen und zugefpitzt, Die Füfse find kurz, breit, platt, das hinterfte Paar ift ein wenig kürzer; der obere Rand aller Glieder it kielförmig erhöhet.,. Das Ende des Klauengliedes ift eine kurze, gebogene, hornartige, fcharf zugefpitzte Klaue, j Die Farbe der Krabbe ift bläulich greifs mit rothen Zügen und Punkten; die Scheeren find ganz blafsröthlich, die Füfse weifs mit rothen Flecken, Männchen und Weibchen find nicht unterfchieden, Das Vaterland ift Oftindien, 39 230. Cancer AÄcafe; Muf. Herbft, Canc. thorace fubplano glabro, fronte truncata medio crenata, lateribus crenatis poftice dentatis, -chelis laevibus digitis atris, Tab. LIV, Fig, 4, Der Brufffchild diefer Krabbe ift nur fehr flach gewölbt, und aufser der bogigten Furche, die von den Augenhöhlen nach der Mitte hingeht, und fich mit der dafelbft be- findlichen Queerfurche vereinigt, wie dies bey den meiften Krabben von diefer Geftalt zu finden ift,-if die Oberfläche ganz glatt. Die Stirn Nenhen den Augen ift fat grade ab- geftutzt, in der Mitte ift eine einzige kleine Kerbe, der Vorderrand ift etwas erhöhet. Der Seitenrand hat einige ganz fchwache Einfchnitte, die nur nach hinten zu fo ftark werden, dafs fie zwey kleine Zähne bilden, Die Scheeren find nach Verhältnifs ziem- lich grofs, und von gleicher Gröfse ; der Arm ift kurz und wie gewöhnlich; die Hand- wurzel ift aufgeblafen, glatt, am Oberrande flieht nach innen zu ein ftumpfer runder Zahn. Die Hand ift grofs, etwas zufammengedrückt, der Oberrand abgerundet, er endigt fich unten in einen abgerundeten Zahn; die Finger find rund, glatt, fahlfchwarz, der bewegliche ift an der Wurzel gefurcht; innerhalb ftehen nach der Spitze zu mehrere kleine, nach hinten zu drey gröfsere Zähne; der unbewegliche Finger hat an der Spitze zwey, und am Ende zwey flarke Zähne, in der Mitte einige kleine, Die Füfse find nicht lang, das hinterfte Paar ift etwas kleiner; die Glieder find glatt, platt, das Klauen- glied hat am Ende eine kurze hornartige Spitze, Die Farbe der Krabbe ift überall etwas fchmutzig okergelb, Das einzige Exem- plar, welches ich befitze, ift ein Weibchen, Das Vaterland ift Oftindien, 49 231. Cancer Panope. Muf, Herbft. Canc. thorace convexo granulato, fronte obtufa medio filfa, 1a- teribus quadridentatis, chelis granulatis digitis nigrofufeis, Tab, LIV, Fig. 5. Der Bruftfchild diefer Krabbe ift ziemlich flark gewölbt, der Umrifs ift etwas ver- fehieden von der vorigen, indem die Breite des Brufifchildes in Verhältnifs der Länge etwas geringer ill. Die Fläche ift eben, und hat keine Vertiefungen, als die beyden ge- wöhnlichen Furchen, welche von dem innern erhöhetem Rande der Augenhöhlen aus bogigt nach der Mitte 'hingeht, und fich dafelbft in zwey andre furchenähnliche Vertiefungen ver- jiert, die den Buchflaben H bilden, wie dies bey fehr vielen Krabben gewöhnlich ift, Von der Mitte ‘der Stirn geht gleichfalls eine rinnenförmige Vertiefung aus nach der Mitte zu; fie fpaltet fich aber bald, und läfst eine langgezogene Erhöhung zwifchen fich, die fich, fo wie die Vertiefung, fchon vor der Mitte des Brußfchildes verliert, Die Stirn fteht ein wenig ftumpf vor, ift in der Mitte durch eine Kerbe gefpalten, die Ecken fo wie der Vorderrand find abgerundet; letzterer ift etwas erhöhet, und mit Kör- nern befetzt. Der Oberrand der Augenhöhlen ift mit Körnern beftreuet, und innerhalb derfelben ift der Bruftfchild wulflförmig erhöhet. Der Seitenrand hat vier etwas flumpfe Zähne, deren Ränder gekörnt find. Die Vorderhälfte des Bruflfchildes ill, vorzüglich nach der Stirn und nach den Seiten zu, mit rothen perlenähnlichen Körnern etwas weit- läuftig befetzt, die hintre Hälfte ift glatt. Die Scheeren [ind zwar nicht lang, aber grofs; bey beyden Exemplaren, die ich befitze, von welchen das eine ein Weibchen das andre ein Männchen it, ift die linke Scheere noch einmal fo grofs, als die rechte; der Arm ift kurz, die Handwurzel fehr grofs, dick, aufgeblafen, ungezahnt, auf der äufseren - gewölbten Fliiche mit rothen einzelnen Körnern beflreuet, Die.Hand if auch ungezahnt, dichter gekörnt, die Körner find von verfchiedener Gröfse, glatt, perlenartig, Die Finger 41 Finger find fchwarzbraun, an der Spitze weifslich} der bewegliche Finger ift an der Wurzel gekörnt, ftark gekrümmt, innerhalb Rcht eine Reihe ftumpfer, abgerundeter Zäh- ne; der unbewegliche Finger Bar aufser kleineren auch in der Mitte einen dickeren Zahn, DieFüfse haben eine mäfsige Länge, fie nehmen von vorne nach hinten zu ftuffen- weife aber nicht fehr merklich ab; die Glieder find glatt, nicht fehr breit, platt; das Klauenglied hat am Ende eine hornartige, gekrümmte, fcharfe Spitze; der äuffere Rand der Glieder ift gekörnt, hie und da fleht auch eine Borfte, am zahlreichften ift das letzte Glied damit befetzt. Die Farbe ift bräunlich gelb, auf dem Bruftfchilde bald einfarbig, bald mit ver- fofchnen rothen Punkten beftreuet; die Körner auf dem Bruftfchilde und Scheeren find korallroch; die Füfse find gleichfalls dicht roth punktirt, fo wie auch der Schwanz, die Arme und die Handwurzel innerhalb. : Das Vaterland ift Oftindien, 232. Cancer Clymene. Muf. Herbft. Canc. thorace inaequali lateribus tuberculatis, fronte rotundata medio crenata, fulcata, margine laterali quadridentato, chelis dentatis, di- gitis atris, Tab. LII, Fig. 6, Auch bey diefer Krabbe ift der Bruftfchild mit regelmäfsigen Erhöhungen geziert; in der Mitte find diefelben nur ganz flach, an den Seiten ftehen höhere Beulenähnliche Erhöhungen; die Oberfläche des Bruftfchildes ift ganz glatt ohne Körner oder Spitzen. Die Stirn zwifchen den Augen ift flach aan in der Mitte einmal gekerbt, nach den Augen zu ift der Vorderrand noch einmal ganz flach ausgefchnitten; von der Kerbe an geht eine glatte Furche nach der Mitte zu, Die Augenhöhlen find am Oberrande "Nat. Gefch. d. Krabben u. Krebse. III. Band. II. Heft. E 42 ftark Wulflähnlich erhöhet, und einmal gekerbt, Der Seitenrand ift durch Ausfcknitte dreymal gezahnt, die Äufsere Ecke der Augenhöhle macht den vierten Zahn, Die Schee- ren haben eine mäfsige Gröfse, und find unter fich faft gleich. Der Arm ift ein wenig. länger, als bey den vorigen Arten, narbigt, und hat am innren Rande iin der Mitte einen Zahn. Die Handwurzel ift klein, glatt, und hat innerhalb einen flarken Zahn, Die Hand ift nicht fehr aufgeblafen, glatt; die Finger find ziemlich !ang, glänzend fchwarz, an der Spitze weifslich, löffelförmig abgerundet und inwendig ausgehöhlt; innerhalb ftehen einige ziemlich flarke Zähne. Die Füfse find mäfsig lang, das hinterfte Paar ift nur wenig kürzer; die Glieder find platt, ganz glatt; das Klauenglied hat eine kurze hornartige Spitze, Die Farbe der Krabbe ift blafs braunroth, die Scheeren find etwas dunkler braun, die Füfse dagegen weit blafser, mit einigen rothen Zügen und Punkten. Das Männchen unterfcheidet fich etwas vom Weibchen; nemlich die Einfchnitte an den Seiten des Bruftfchildes find weit fchwächer, und die Zähne gar nieht zugefpitzt, fondern, völlig abgerundet. Auch die Erhöhungen an den Seiten und vorne find etwas Bacher. Das Vaterland ift Oflindien, 43 233. Cancer Lylfianaffa. Muf, Herbft, Canc. thorace inaequali poftice attenuato, fronte posxrecta tri- dentata, lateribus quinque fpinofis, pedibus pofticis natatorüs, Tab. LIVv. Fig. 6. Es ift diefe Krabbe diejenige, von welcher ich bey Gelegenheit des C. depurator Pag. 46. des dritten Theils fagte, dafs .Olivi fie für den C. depuraror des Linn& gehal- ten; und ich fuchte durch Vergleichung beyder mit einander zu beweifen, dafs fie für eine eigne Art zu halten fey. Jezt kann ich dies ganz entfcheidend beflimmen, nachdem ich den wahren C. depurator aus dem Adriatifchen Meere erhalten. den auch vermuthlich Olivi vor Augen hatte, und von welchen auch das eintrift, was Olivi bemerkt, dafs der Rückenfchild weit unebener ift, als der C, depurator aus der Nordfee, Nur dafs die Stirn beym Weibchen ungezahnt und grade abgeftutzt feyn follte, wie es dem Olivi von feinem Freunde berichtet ift, trift nicht ein, da ich von beyden Gefchlechtern mehrere Exemplare befitze. Unfre jetzige Krabbe ift dem im erften Bande befchriebenen C, laripes in der Ge- ftalt gleich, nur dafs der Schild nicht eben, fondern durch Buckeln fehr uneben ift, Eine grofse breite bucklige Erhöhung fteht etwas entfernt hinter der Stirn; fie hat an jeder Seite eine kleinere und fchwächere neben fich; hinter denfelben auf der Mitte des Schildes ftehen wieder drey bucklige Erhöhungen von gleicher Gröfse neben einander, Endlich fteht hinter der mittelften 22, diefer noch eine, die fich bisweilen fpitz nach dem Hinterrande hinzieht, Die Stirn ift etwas vorgeftreckt, flach, und dreimal gezahnt, Der Seitenrand hat vier nach vorne hingerichtete Zähne, und die äufsere Ecke der Au- genhöhle macht den fünften Zahn aus. Nach hinten zu verengert fich der Schild {ehr. Der obere Rand der Augenhöhlen ift glatt, ungekerbt, Die Scheeren find kurz, die Arme F2 44 dreyeckig; die Handwurzel ift glatt, hat am Oberrande einen flumpfen Zahn, und die innere Ecke geht in einen längeren und fpitzeren Zahn aus, Die Hand ift glatt, etwas zufammengedrückt, der Oberrand ziemlieh zugefehärft, mit Haaren befetzt, und auf der Fläche find ein oder zwey ganz verlofchene abgefchliffene Längslinien kaum fichtbar, Die Finger find ziemlich lang, etwas zufammengedrückt, glatt, mit der Hand gleichfarbig, an der innren Fläche ift ein vertiefter Längsftrich, der innre Rand ift fein gezahnt. Die Füfse [ind etwas länger als: die Scheeren, von gleicher Länge, glatt, etwas platt ges drückt; das Klauenglied ift falt grade, lang, mehrmals geftricht, an der Spitze horm« artig. Das letzte Paar find Schwimmfüfse, deren Ränder mit Haaren befranzt (ind. Die Farbe ift verfchieden, gemeiniglich weifslich, der Rückenfchild hat dunkel» afchgraue Wolken; bisweilen it er und auch die Scheeren mit verlofchnen purpurfarbis gen Punkten beftreuet, Das Vaterland ift das Adriatifche Meer, | | a5 234. Cancer Callianaffa, Muf, Herbfl. C. thorace lateribus quinque dentatis fronte fexdentata, manibus fpinolis, pedibus poflicis natatoris, Tab. LIV. Fig. 7, Es find im erften und zweyten Bande fchon mehrere Krabben befchrieben, deren Seitenrand fünf, oder, wenn man die Ecken der Kosbehre mitzählt, fechs Zähne hat, Um alfo den Unterfchied zu erfahren, mufs man hauptfächlich auf die Form des Bruft- fchildes merken, welches am beflen durch Vergleichung der Abbildungen erkannt wird, Bey diefer Boabbe ift der Schild beträchtlich kürzer, als beym C, fexdentams, daher auch die Seitenzähne weit dichter hinter einander ftehen, Der Schild ift ziemlich ftark gewölbt, mit einer feinen Rauhigkeit überzogen. Auf der Mitte fliehen einige kurze erhöhete Queer- linien neben und hinter einander, die eine Reihe feiner flacher Körner haben. Auch vom hinterften Seiterzahn geht eine gebogene erhöhete Linie bis meift zur Mitte hin, die eine Reihe fo feiner flacher Körner hat, dafs fie wie fehr fein gezahnt erfcheint. Die Stirn hat abgerundete Zähne, von welchen immer zwey und zwey disch einen etwas tieferen Einfchnitt abgefondert find; die Seitenzähne find fehr fcharf zugefpitzt, und nach vorne hingerichtet. Die Scheeren find ziemlich lang und grofs; die Arme find platt, am innren Rande ftehen drey fcharf zugefpitzte gekrümmte Zähne, und zwifchen den hinterflen einige Körner; die Fläche ift durch kurze erhöhete Queerlinien fchuppig, auch find fie durch feine flache Körner wie fein gezahnt anzufehen; eben fo ift auch die Fläche der Handwurzel und der Hand geziert, nur find da die Körner gröfser und höher, Auf der Handwurzel flehen oberhalb rach aufsen zu drey fcharfe gekrümmte Dornen; die äufsere Ecke geht in einen noch flärkeren Zahn oder Dorn aus, und ein dreymal fiärkerer fcharf zugefpitzter Dorn fieht an der innren Ecke, Die Hand hat aufser den fchuppigen Erhöhungen auch noch aufserhalb und innerhalb mehrere Reihen glatter hoher 46 Körner; auf dem Oberrande fliehen nach oben zu zwey dornige Zähne hinter einander, und neben ihnen aufserhalb zwey kleinere. Die Finger find lang, gekrümmt, mit tiefen glatten Furchen der Länge nach; am Ende find fie weißs, flark zugefpitzt und einwärts gekrümmt; jeder hat am innren Rande vier gröfsere Zähne, welche kleinere neben fich haben. Die Füfse find lang, platt gedrückt, mit breiten flachen Furchen der Länge nach, welche mit einer feinen Rauhigkeit angefüllt find, Das Klauenglied ift lanzettförmig, fall grade, lang, platt, gefurcht, mit braunen kurzen Haaren befranzt, am Ende hornar- tig. Das letzte Paar find Schwimmfüfse, vlnr ir Länge nach breite flache Vertiefun- gen haben, die mit einer bräunlichen Rauhigkeit angefüllt find, Die Farbe ift einfarbig hellbräunlich, Das Vaterland ift Oflindien; die Abbildung nach der Natur, Die Fortfetzung folgt. VERSUCH EINER NATURGESCHICHTE DER N KRABBEN uno KREBSEs«.&< JOH. FRIEDR WILLH. HERBST. DRITTER BAND DIRAIE TI ES OH E/ET, WIE Lu LYiE ee EEE u EEE EEE a _ BERLIN uno STRALSUND, Fihleh u: 7 Eee u a > & e “ ur ff i [3 aa 7 Fa Zn be ie A # hm * ’ v 2) - =; u 7 Rt BI Nr rn \ e er E E) > Br 72 2 Fa. Sf ER y # %v r) % h m een x ’ » “ür ' A en ren - a (van ». . q . ; Br: an “ ’ ee . &., en - =, f ze % N ‘ “ 2 B ,, er r # erde: 5 2 = Ms br : a u Fu: \ ae u 5 . Er : ’ ” > = “ x Es - > — ie ir . ie ; re” Kir: r . * r E7 ie “ sw A < ns ne a HE nr ® . 3 RE ar ; | EST. = E F u > # IE i = 1 I» 5 = En: E a E 2% er Be . _. r „ j . PR : = 4 & rn! ’ - $ et Be \ ' er a a en a ee Be. 2 er r . ‘ ) - ‘# N. - D 3 * " % = N > Be. -- Fe a ww. ni ı , . u rn u; = % a P y £ - “ F . > er ; 7 nu a e k 5 It >= 3 . Er « \ , : < IE TEE. Ta * \ - E 2 3 - ” r 2 - . L) f a - ö ? 3 BR, e e E* = x “ s . - e r. - # 5 E F -- b- x Pr s 5 a « r ir ? Pr ee Br - 2m k « h = — { j a 2 D R Se ee Te . * E - r Ta --# ’ 5 > = ’ - n . pn ) x Bu ' = ; A er - at L E v „ “ . - = “ £ 2 = 5 . e 3 > r —. i 4 hi * - x > = x E „ N — h Ban" a = \ k D. 5 » Yo a im = ef Sy h nr , En az w £ ‘ ze 3 A a En H 2 € # j en l y RK R = * - i ; = ) x m. - ; r R ” ae m - te “ x ; -% £ B; f : = = - B he + - - u e 2 y r t »; Er EA N er 5 - De \ = =; y r u er Bu E £ Er u « 1: L 3 r F Pr > En ; - nei = A x r = Er 2. a = : u 4 - & - r = = = | a x "a x i en y N s e , Be = j 12% - % > P .' ’ j S Br : . i [2 v s z , u 3 5. : ae = y = r u ” 7 L, 14 3 F nn : = 7 2 - = » : . x ? = x m - ar ] = x FE 3 ö % eo i= x - 5 x N * Ei ur ö > 5 f - N £ “ 2 e ik : Er £ = = _ 2 k f E . + | > ‘ > . - E Er < ? T ’ « [2 > 2 - = re f = b x i ’ x b . F Sr 5 w i % f Fortfetzumg der Bemerkungen über die Krabben md Krehfe, welche in den erften zwey Bänden befchrieben find. Cancer corrugatus. (Erfter Theil, pag. 157. n. 58.-tab. Vil. f. 50.) #“ D. die Krabben, deren Rückenfchild an den Seiten fägeförmig eingefchnitten ift, fich in ihrem ganzen Bau fo fehr gleichen, fo war ich wirklich zweifelhaft, ob diefer vom Pennant allein befchriebene ©. corrugatus wirklich als eine eigene Art angefehen werden müffe, zumal da feine Befchreibung fo kurz und unbeflimmt ift, Jetzt aber befitze ich. diefe Krabbe felbfi; ich fand fie in Wien in einer Sammlung von Krabben, die zu Neapel am Mittelländifchen Meere gefammlet war, und ich kann daher jetzt eine beflimmtere und genauere Befchreibung derfelben geben, Sie ift von denen ihr ähnlichen Arten, vorzüglich vom C. depurator , gänzlich verfchieden, Die Harbo if überall bräunlich gelb, mit vielen kleinen und grofsen öde‘ etwas verflöfsten Flecken, Der Rückenfchild ift an den Seiten fägeförmig gekerbt; hieraus entftehen fünf Zähne; diefe find aber nicht, wie beym C., depurazor und zmoenas platt, wie die Zähne einer Säge, fondern fie runden fich an der Spitze, wie Dornen, find fehr fcharf zugefpitzt, und dafelbft hornartig braunroth, Die ganze Oberfläche des Schildes ift in die Quere fchuppicht gerippt; der Oberrand der Ungeflügelie Infekt. II. Band, III. Heft. A 2 ‚Schuppen ift ungemein fein und fauber iägeförmig gekerbt, und die Zähnchen find abze- sundet. Unter dem in die Höhe gerichteten Rande der Schuppen kommt eine Reihe brauner Haare hervor, die ein Sammetartiges Anfühlen des Schildes verurfachen, Die Stirn tritt in der Mitte etwas vor; fie ift abgerundet, und am Vorderrande etwas ausgefchnitten, Die Scheeren find unter fich gleich, und haben eine verhältnifsmäfsige Gröffe; der Arın ift dreyeckig, die innere Seite flach, etwas ausgehöhlt, in die Quere fchuppig gerippt; die äuflere gewölbte Seite hat Schuppen, die weit mehr in die Höhe gerichtet find, ihr Oberrand ift eben fo gezahnt und darunter mit einer Reihe Haare befetzt, wie der Schild, Auf der gewölbten Fläche der Handwurzel find die Schuppen noch mehr erhöher, falt etwas knotig, aber eben fo gezahnt und behaart, Auch der Oberrand der Handwurzel hat eine Reihe runder Zähne; er geht innerhalb in einen flarken etwas prismatifchen Dorn aus, deffen Ränder ebenfalls fein gezahnt find, die Spitze ift fcharf, braunroth, kornartig. Die Hand ift aufferhalb gewölbt, mit einigen erhöheten Längslinien, welche auch wieder fchuppig und die Schuppen mit runden Zähnchen befetzt find; eben fo ifl auch der innere Seitenrand, der noch aufferdem auf der Mitte einen fcharf zugefpitzten Dorn mit einer hornartigen Spitze hat; der Oberrand ift auf gleiche Weile gezahnt. Die Finger find ftark, gekrümmt, vorzüglich an der Spitze, die auch wie hornartig erfcheint; fie find der Länge nach gefurcht,; die dadurch verurfachten Längslinieh find fägeförmig gekerbt; innerhalb find die Finger dicht mit Zähnchen von ungleicher Gröfse befetzt. Die drey erften Fufspaare find unter fich gleich und von gleicher Gröfse, mit braunen Haaren befetzt, die Hüften find glatt, und ebenfalls fchuppig gerippt, die Ränder fein gezahnt; das Knie und die Schienbeine haben glatte erhöhete Längslinien, die Ränder find befranzt; das Klauenglied ift platt, lanzetförmig, faft grade, nur an der Spitze etwas gekrümmt, der Länge nach gefurcht, hieraus entftehen runde glatte erhöhete Linien, der innere Rand ift mit braunen Haaren befranzt,; die Spitze ift fcharf zugefpitzt, hornartig, braun. Das letzte ‚ Fufspaar find Schwimmfüfse; die Hüfte ift gleichfalis fchuppig, der Oberrand der Schuppen 3 it fein gezahnt und behaart; die zwey folgenden Glieder haben erhöhete Längslinien, das letzte Glied ift eyrund, platt, dünne, am,Ende zugefpitzt durch eine hornartige Spitze; die Seitenränder find mit Haaren befranzt, und durch die Mitte geht der Länge nach eine erhöhete Linie. Cancer hafatus, (Erfter Theil. pag. 154. n. 61.) Tab, LV, Fig, Io Von diefer im erften Bande befchriebenen Krabbe kann ich nun eine Abbildung und genauere Befchreibung geben, Der Cane, haflarus des Fabricius ift wahrfcheinlich nicht der Linn@ifche, wenn er diefe gleich dabey citiret, denn fein C, haflatus foll an den Seiten des Schildes 9 Zähne haben, da der Linn£ifche nur achte hat, auch giebt er die Amerikanifchen Infeln zum Vaterlande an, indem der Linnäifche im Adriatifchen Meere gefunden wird, Der Meinige ifl zwar nicht daher, fondern aus Oflindien, allein feine genaue Uebereinflimmung mit der Linnäifchen Befchreibung macht mich doch gewifs, dafs er derfelbe fey. Er ifl nicht grofs und fehr flach, feine Geftalt, worauf fehr viel ankommt, um ihn von ähnlichen Arten zu unterfcheiden, it am beften aus der Abbildung zu erken- nen. Auf der Mitte des Schildes ftehen einige Erhöhungen, die fich bey allen Exemplaren gleich find, und diefe find allein mit runden Körnern beftreuet, Der Seitenrand hat g Zähne, die aber nicht durch Einfchnitte verurfacht werden, wie beym C. depurator, fon- dern jeder fteht einzeln für fich allein und abgefondert;5 fie find fcharf zugefpitzt, aber doch nicht dornig, denn fie find an der Spitze nicht rund, fondern fo wie durchweg platt; nur der letzte achte macht eine Ausnahme, denn er verlängert fich nicht nur fehr, fondern wird auch dornartig, rund, feharf zugefpitzt; oben hat der Dorn eine abgerundete glatte kielföormige Erhöhung, die fich etwas bis auf die Fläche des Schildes fortfetzt, und A2 r dafelbft fchwach gekörnt if, Der Vorderrand des Schildes zwifchen den Augen ifı grade, und hat vier Zihne, wovon die beyden mittelflen viel kleiner find; beym C, haflaıus des Fabr. follen diefe Zähne unter fich gleich feyn. Der Rand der Augenhöhlen erweitert fich innerhalb in einen flumpfen, aufferhalb in einen mehr zugefpitzten Zahn; der Unter- rand der Höhlen hat noch innerhalb zwey Zähne, von welchen der innerfle weit gröfser if, Die Arme der Scheeren find platt, nach innen zu ftehen fchuppige Erhöhungen, die mit runden flachen Körnern befetzt find; am innren Rande ftehen vier fcharf zugefpitzte nach vorne hingekrümmte Dornen, davon zwey nahe an der Einlenkung hinter einander, der dritte meift in der Mitte, der vierte meift oben den Rand befetzen, Am äufseren Sei- tenrande ftehen zwey flärkere Dornen, der eine ganz oben, der zweyte etwas dahinter, Die Handwurzel ift nicht grofs, glatt, mit einigen Körnerreihen; nach oben zu fteht fo- wohl aufferhalb als innerhalb ein fehr fpitziger Dorn. Die Hände find etwas langgeflreckt, nicht aufgeblafen, prismatifch; die erhöheten Ränder find glatt, der obere innere Rand geht über der Einlenkung des beweglichen Fingers in einen fcharf zugefpitzten Dorn aus, am Auffenrande fleht dicht an der Handwurzel ein Ähnlicher Dorn. Die Finger (ind meih grade, nur an den Spitzen einwärts gekrümmt, der Länge nach gefurcht, inwendig mit Zähnen befetzt, die abwechfelnd gröfser und kleiner find, Die Füfse find ziemlich lang, die Glieder find zart, platt, an den Seiten mit Haaren befranzt, die drey letzten Glieder find gefurcht, in den Furchen fteht eine Reihe brauner Haare; !das letzte Klauenglied ifk a lanzettförmig, zugefpitzt, Das erfte Fufspaar ift etwas länger; das letzte Fufspaar | befteht aus Schwimmfüfsen, deren letzten Glieder fehr dünn und platt find, und auf der Fläche mehrere Furchenähnliche Vertiefungen haben; das letzte Glied ift eyrund, nicht zugefpitzt , befranzt, die breiten Seitenrärder find flach erhöhet, durch die Mitte gehen der Länge nach zwey flach sıhähes: Linien, die Vertiefungen find etwas rauh, Die Farbe der ganzen Krabbe ift blafs bräunlich gelb, | Die Abbildung ift nach der Natur aus meiner Sammlung, Cancer tridens. (Erfter Theil, p, 267. n, 16. tab. XXI. fig. 105.) Fabr. Supplem, Ent, p. 34c. n. 23. C., thorace laevi antice utrinque tridentat6, fronte transverfa integra, Das Erding , welches ich von diefer Krabbe befitze, if nur klein, und auch vom {Fabricius wird diefe Krabbe nur als klein angegeben, Die Farbe ift überall ganz blafs bräunlich weifs, nur an den Seiten des Schildes oberhalb wird die Farbe ein wenig bräunlicher, Die Stirn ift grade abgeflutzt, glatt, in der Mitte ein wenig ausgefchnitten, ein noch fchwächerer Ausfchnitt if an jeder Seite. Etwas hinter der Stirn fliehen auf dem Schilde zwey Beulenähnliche Erhöhungen. Die Seiten des Schildes find nach vorne zu zweymal eingekerbt, daraus entflehen zwey Zähne, von welchen der hinterfte viel kleiner ift; die zahnähnliche Hervorragung des Äufseren Randes der Augenhöhle macht den dritten Zahn; die Zähne find platt, dreyeckig, ftumpf zugefpitzt, nach vorne hin gerich- tet, Die Fläche des Schildes ift glatt, auf der Mitte fteht eine bogigte Querfurche. Die Arme der Scheeren find ziemlich dick, dreyeckig, glatt, die innere Fläche geht am Vor- derrande nach innen zu in einen ftumpfen kurzen Zahn aus, Die Handwurzel ift gewölbt, der Rand glatt, ungezahnt; Fabricius giebt ihr einen Zahn, der an meinem Exemplar nicht if. Die Hand ift glatt, die Finger find ziemlich dick, mäfsig lang, imerhalß mit Zähnchen befetzt. Die Füfse find glatt, etwas platt, das Klauenglied ift der Länge nach gefurcht, an der Spitze gekrümmt, hornartig braun; an Fabricius foll es fägeförmig feyn, bey dem Meinigen ift es glatt. Das letzte Fufspaar ift den übrigen gleich, nur etwas kürzer, Diefe Krabbe hat in der Geflalt die pröfßte Aehnlichkeit mit dem C, marimnoratus, und man würde fie für ein junges Exemplar deffelben halten, aber einige Verfchiedenhei- ten beflimmen fie zu einer eigenen Art, Hinter der Stirn ftehen nicht vier, fondern nur zwey Erhöhungen; die Seitenzähne find weit ftumpfer zugefpitzt; die Arme haben am 6 innern Rande nicht eine mit Zähnen befetzte Erweiterung, die Handwurzel hat keinen Dorn am innern Rande, ihre Fläche, fo wie der Rücken der Hand find,nicht gekörnt, die Hüften find nicht an den Seitenrändern nach oben zu gedornt, die Schienbeine nicht ftachlich, der Schild hat keine erhöhete Querlinien an den Seiten, und 'die Farbe ilt ganz einfach, Das Vaterland ift Oflindien, die Abbildung nach der Natur. Ich fand es für nö- ıhig, die etwas mangelhafte Befchreibung im erflen Bande zu ergänzen, Cancer decorus. (Zweyter Theil. p. 154. n. 174. tab, XXXVIL fig. 6.) Eine volllländige Abbildung diefer Krabbe, von welcher ich nür den Rückenfchild befitze, findet man in D, A. Parra Defriprion de differenzes piezas de hifloria narural. Havana Ao. 1787. Sie heifst zu Havana Cangrejo gallo, uhäi Die Scheeren und Füfse find ganz fo, wie bey meinem C, princeps tab, XXXVIIL. fig. 25 nemlich die Scheeren find aufgeblafen, glatt, die Arme find rothgefleckt; dis Füfse find dick, glatt, und haben eben folche rothe Querbinden, wie man es bey jenem finder, x | Cancer natator. 4 (Zweyter Theil. p. 156. n. 178. tab, XL. fig. 1.) Ich belitze jetzt von diefer-Krabbe viele Exemplare, vom allerkleinflen bis zu einer doppelten Gröfse, als die Abbildung zeigt. In der Geftalt, in der Anzahl der Zähne, Dor- nen, Körner u, d. gl. bleibt er fich in jedem Alter gleich, aber in Anfehung der Farbe weicht er fehr ab. Die ganz kleinen find faft nur einfarbig grau. Wenn fie größer werden, ift die Grundfarbe fchmutzig ‚greis, hie und da mit blafsroth fchattirt; auf dem i 7 Schilde find dunklere verflöfste rothe Punkte, auch die Körner auf den Scheeren find blafs- roth, die ‚Finger find lebhafter roth, ihre Spitze ift weifs, und dahinter fteht eine fchwärzliche Binde, Die ganz srofsen Exemplare find eine wahre Pracht; die Grundfarbe ift ein fehr lebhaftes röthlich gelb; die gekerbten Querlinien auf dem Schilde, fo wie die unzähligen fehr grofsen Körner, womit die Scheeren beftreuet find, haben eine Zinnober- rothe Farbe; fo auch die Finger, welche nur am Ende glänzend fchwarz find, doch if die äufserfte Spitze weifslich. Die Finger der rechten Band find anders gezahnt, als die der en; der bewegliche Finger hat zwey fehr dicke Zähne, der eine fteht über der Mitte, der andre an der Wurzel, mehrere kleinere liegen dazwifchen; am Finger der linken Hand fiud nicht fo grofse Zähne, aber gröfsere und kleinere wechfeln ab; fie find aber nicht dick und rund, fondern platt gedrückt, und flumpf zugefpitzt. Der unbewegliche Finger der rechten Hand hat vier dicke abgerundete Zähne, und einige kleinere, fie find aber nicht rund, fondern zufammengedrückt, und ftumpf zugefpitzt. Ueberhaupt ift die rechte Scheere etwas gröfser und aufgeblafener. Nur bey einem einzigen Exemplare ift alles, was ich jetzt gefagt habe, umgekehrt. Dies ift nicht Verfchiedenheit des Gefchlechts, denn ich habe Männchen und Weibchen, bey welchen die rechte Scheere gröfser und auf jetzt befchriebene Art gezahnt ift, Cancer olivaceus, (Zweyter Theil, p. 157. n. 179. tab, XXVIIL fig, 3.) Wenn diefe Krabbe noch jung ift, dann ift die Farbe nicht grün, fondern einfar- big gelbgrau. Ihre Geflalt, und die Anzahl der Zähne und Dornen ilt aber immer gleich, ui find die Dornen an den Scheeren nach Verhältnifs länger und fchärfer zugefpitat. Auch bey diefer Art ift die eine Scheere, gemeiniglich die linke, dicker aufgeblafener, und die Finger haben dicke breite runde Zähne, da fie an der andern Hand mehr zufammen- 8 gedrückt und flumpf zugefpitzt find, Eben dies mufs ich auch vom ©, 6 densarus fagen, welches ich oben vergeflen habe; bey diefem ift gemeiniglich die rechte Hand dicker, aufgeblafener, die Finger flärker gekrümmt, und mit breiten dicken [runden Zähnen befetzt, i Ich zweifle nicht, dafs nicht diefe Krabbe der Porzunus tranquebaricus Fabric, Suppl. P. 366, m. 13. feyn follte, wobey er bemerkt, dafs fie efsbar fey, welches auch ihrer Gröfge wegen wohl zu glauben itt. Cancer pelagicus. (Erfter Theil, p. 159. n, 67. tab, VIIL. fig. 55.) Es ift eine äufserft fehwierige Sache, den C, pelagicus von feinen verwandten Arten deutlich und beflimmt zu unterfcheiden, zumal da auch die grofsen Arten, fo lange fie noch klein find, ihm fo ähnlich fehen, und auch noch nicht die Farben und Zeich- nungen an [ich haben, wodurch fie im gröfseren Zuftande fich unterfcheiden. So befitze ich einen kleinen C, reticularus, der dein pelagicus|{beym erften Anblick ganz gleich ifl. Aus den äufseren Umrifs merkt man wohl die Verfchiedenheit der Artf, aber eben diefer Um- rifs läfst fich oft (durch Worte gar nicht ausdrücken. Ich will verfuchen, ob ich alle verwandte Arten gehörig beflimmen kann, 1) Der C, pelagicus hat eine bogenförmige Stirn, vier platte etwas flumpfe Zähne von gleicher Gröfse flehen in gleicher Weite von einander; die beyden an den Seiten find eigentlich nur die innren Ecken der Augenhöhlen, fie find breiter, haben eine andre Form, und find von den übrigen etwas abgerückt, Die Arme haben am innren Rande fechs ftarke, lange, nach vorne gerichtete Dornen, Je hinterfte it nur klein; die Handwurzel hat oben innerhalb einen langen Dorn, aufserhalb einen kurzen, die Mitte des Vorderrandes ift ein flumpfes Dreyeck. Die 9 Die Hand it lang, über den flumpfen Dreyeck der Handwurzel fteht ein nach vorne hin gerichteter Dorn; der obere Rand der etwas platt gedrückten Hand it erhöhet, hat über der Mitte einen fcharfen nach vorne hin gerichteten Dorn, und oben über der Einlenkung des Fingers ift eine ganz ftumpfe Spitze, Die Finger find langgeftreckt, gerade, nur an der Spitze gegen einander gebogen, der Länge nach gefurcht, e innren Rande dicht mit flumpfen Zähnen befetzt, die nach der Spitze zu immer kleiner werden, Die Seitenzähne des Bruftfchildes entftehen durch Einfchnitte, daher fchliefsen (ie an der Wurzel an einander, find platt, wie der Schild, und runden fich nur an der Spitze etwas; ihre Befchaffen- heit ift alfo im erflen Bande nicht richtig angegeben. 2) Der Cancer cedomulli (2. B. p. 157. n. 180. tab, XXXIX.) urfd CO, rerieularus (3, B. p- 65. n. 215. tab, L.) kommen, wenn fie noch klein find, dem C, pelagicus am nächften; die Seitenzähne des Schildes find eben fo, nur weniger nach vorne ' hin gerichtet, Durch die Stirn find fie hinreichend unterfchieden; diefe ift nicht bogigt, fondern grade, in der Mitte rund ausgefchnitten; nur bey grofsen Exem- plaren ftehen in diefem Ausfchnitte zwey ganz kleine fpitzige Zähnchen. Es find daher, die innern Ecken der Augenhöhlen mitgerechnet, nur vier gleiche Zähne vorhanden. In der Mitte des Ausfchnitts der Stirn kommt von unten her ein dicker ftumpfer Zahn zum Vorfchein, über welchen die zwey kleinen Zähnchen bey grofsen Exemplaren ftehen, Der Arm hat am innren Rande nur drey Dor- nen, welche kürzer aber dicker find, bisweilen zeigt fich noch ein Kleiner vierter Dorn, Die Hand ift prismatifeher, viereckiger, der obere Rand hat zwey fcharf erhöhete Linien, die hinter der Einlenkung des Fingers in zwey Dornen ausge- hen; beym C. pelagicus find diefe Dornen nicht; dagegen fteht ein einziger etwas niedriger. Ueberhaupt find die Hände nicht fo lang, die Finger nicht fo lang geftreckt, und etwas mehr gekrümmt. Naturgefchichte d. Krebfe. III. Band. III. Heft. ; B 3) Der Cancer fünguinoleneus (1. B. p. 161, n. 68. tab vr, fig. 56. 57.) ilt dem vorigen in Anfehung der Stirn falt gleich, nur find die beyden Mittelzähne der- felben gröfser, fall fo grols, wie die übrigen. Die Seitenzähne find mehr bo- gigte Ausfchnitte, die fich oben in eine kleine Spitze ausdehnen. Der Arm hat drey Dornen am innren Rande; die Hände find etwas mehr aufgeblafen, auf der Oberfläche zwifchen den erhöheten glatten Linien, wovon nur eine [ich am Vorderrande über den Finger in einen Dorn verlängert, etwas ausgehöhlt. Aufser- dein ift er durch drey Blutflecke auf dem Schilde hinreichend kenntlich; nur weifs ich nicht, ob diefe auch fchon im jungen Alter der Krabbe vorbanden find, 4) Der Canser haftatus (fiehe oben) unterfcheidet ich durch die gekörnten Erhöhun- gen auf der Mitte des Schildes, Die Seitendornen find dreyeckig, entfliehen nicht | durch Einfchnitte, fondern fliehen abgefondert von einander auf dem Rande | des Schildes, Die Stirn ift grade, die zwey mittelften Zähne find kleiner, die Ecken der Augenhöhlen find ftumpf abgerundet. Die Arme haben am Aufsenrande nach A zu 2 Dornen hintereinander, da der C. pelagicus nur einen nahe am Oberrande hat. Der erhöhete Oberrand der Hand geht oben nahe an der Eiulen- a kung des Fingers in einen einzelnen Dorn aus, Im übrigen [ind die Scheren “ wie beym C, pelagicas. 5) Beym C, ponticus (fiehe unten) ift die Stirn wieder bogigt, wie beym C. pelagieus, die 6 Zähne find aber mehr unter fich gleich; die Fläche ift gewölbter, hat hohe gebogene und gekörnte Linien und Hügelchen, die ER Vor En. der C, pelagicus nicht hat. Die Seitenzähne find nicht, wie beym C. haflatus, dreyeckig, fondern hinterwärts bogigt, vorne grade, falt etwas ausgefchnitten, daher fie fich mehr nach vorne hinzuneigen fcheinen. Die Arme der Scheren find gewölbter und unebener, und von den zwey Dornen oberwärts am Aufsenrande fteht der hintere weit mehr zurück, als beym C, haflarus, wo beyde dichter hin- iB) ter einander ftehen. Auf de erhöheten Längslinie auf der äAufseren Wölbung der Hand fteht nach oben zu ein Dorn, den der C, haflatus nicht hat. Im übrigen find fich beyde fehr ähnlich, 6) Der C. meneflho (hehe unten unter die neuen Arten) ift dem C. ponzicus in An- oe der Stirn gleich; die Seitenzähne find kürzer, runder, flumpfer, nach vorne etwas hin gerichtet; auf dem Schilde ift: ein rauher Ueberzug, die Erhöhungen haben eine andre Geftalt, die Arme find flacher, breiter; die erhöheten Längs- linien auf den Händen find nicht glatt, fondern gekörnt, fo wie die Finger und die innere Handfläche, Im übrigen ift er dem C, haflerus am äÄhnlichften, ” Die übrigen im erften Bande befchriebenen, dem C. Pelagicus ähnlichen, Krabben, nemlich C, ferrasus, fegnis, faxatilis, habe ich nie felbft gefehen, und deshalb kann ich ihre Verfchiedenheiten nicht anzeigen. Cancer lanatus, facchino, mafcarone, frafcone., Diefe Krabben find fich zwar in der Geftalt fehr ähnlich, aber dochauch hin- länglich verfehieden, dafs man fie nothwendig für eigne Arten halten muß, Wenn ich nach gröfseren und vollfländigeren Exemplaren, wie ich ehemals hatte, von diefen Krab- ben neue Abbildungen geben dürfte, fo ide man beym erften Anblick fie für verfchie- den erkennen; ich will aber doch wenigftens durch genaues Gegeneinanderhalten ihre Verfchiedenheit darzuftellen] fuchen, 1. Cancer lanarus. (1.Be p. 189. n, 82, tab. XI. fig. 67.) Diefe Krabbe, welche dem folgenden C, facchino am ähnlichften ilt, unterfcheidet fich von ihr darin, dafs der sehifa nach vorne zu fchmäler wird, als bey jenem, die beyden Zähne an der Stirn find dichter neben einander, kürzer, und weniger zugefpitzt; hinter dem Zahne, der die äufsere Ecke der Augenhöhle bildet, ift an der Seite. eine Reihe Körner, ‘die fich etwas nach der Fläche hinzieht, an den Seiten fteht et- B2 3 2, was über der Mitte ein nach vorne hingerichteter Dorn; die Erhöhungen auf der Fläche, die ein Fratzengeficht bilden, find höher, mit Körnern beflreuet, die Ver- tiefungen find tiefer; die Hüften der grofsen Füfse find länger, und fam innren Rande mit einer Reihe einwärts gekrümmter Dornen befetzt, Von den kleinen Füfsen ift das oberfle oder letzte Paar weit kleiner, als das vorhergehende, Cancer facchino, (t. B. p. 190. n, 83. tab, XI. fig, 68.) Diefe Krabbe heifst im Neapolitanifchen Rufela; zwifchen ihr und der vorigen könnte allein Zweifel ent- ftehen, ob fie verfchiedene Arten wären. Ich befitze von ihr viele Exemplare beyderley Gefchlechts, junge und ausgewachfene; alle find fich völlig gleich, und vom vorigen durch folgende Kennzeichen verfchieden: Die Stirn ift breiter, weil der Schild fich vorne weniger verenget; die Zähne an der Stirn find fchärfer zw gefpitzt, der Seitendorn fehlt, die Oberfläche des Schildes ift glatter, die Erhö- hungen find nicht gekörnt; der innre Seitenrand der Hüften ift glatt, ungedornt, die zwey Paar kleinen Füfse [ind an Gröfse gleich; ich könnte noch hinzufügen, dafs die rechte Schere dreymal gröfser, die Hand fehr breit und glatt ift, da beym vorigen beyde Scheren gleicher Gröfse und nur klein und fchmal find, allein die- fes Kennzeichen könnte trügen, 3. GC. mafcarone. (1. B. p. 191. n. 84. tab. XI. fig. 69.) Diefe Krabbe ift braun, fchmal, vorne faft eben fo breit als hinten; die Stirn hat in der Mitte zwey breite Lappenförmige Hervorragungen, die an beyden Ecken eine vortretende Spitze haben; die Seiten find glatt, die Erhöhungen und Vertiefungen auf der Fläche find auch ganz glatt ohne Körner oder Warzen; die Füfse find weniger platt, fondern runder, die Ränder find glatt. ‚4. C. frafcone. (1. B. p. 192, n. 85. tab. XI. fig. 70.) Diefe Krabbe, welche aus Oftindien kommt, unterfcheidet fich gleich durch die Form des Schildes, die dem vorigen ähnlich ift; er ift länger und fchmahler, als bey den erften; die Ober- 2 fläche ift viel unebener, voller Runzeln, Knoten und Falten; die Dornen an den oberen Ecken find viel länger und mehr auswärts hingerichtet, die Augen ftehen auf weit längeren Stielen; unter den Augenhöhlen tritt ein langer Dorn vor, der an feiner Wurzel auf der Unterfeite wieder mehrere Spitzen hat. Die Seiten ha- ben ‚gleich nach vorne zu drei bis vier kleine Spitzen, weiter nach hinten zu fte- hen der einige Spitzen, von welchen die hinterfte die längfte ift; mehr nach der Fläche zu, meift unten, ftehen an jeder Seite zwey Knoten, die fich fat zu Dornen erhöhen. Die grofsen Füfse find grofs und flark, oben ungedornt, das - Klauenglied ift lang, gekrümmt, an der Spitze hornartig. Die kleinen Füfse find auch ziemlich grofs, die Glieder find cylindrifch rund, glatt; das oberfte Paar ift ein wenig kleiner. Der Schwanz des Weibchen hat in der Mitte eine Reihe run- der knotiger Erhöhungen, jede hat an jeder Seite eine kleine Spitze neben fich ; ‘beym Männchen find diefe Knoten noch höher und falt ftumpfen runden Spitzen ähnlich, die auch warzenähnliche Knoten neben fich haben, Die Scheren find bey allen Exemplaren, die ich befitze, nur Mei, die Arme hie nnd da ftachlich gekörnt, die Finger platt gedrückt, etwas einwärts gebogen, und der ganzen Länge nach mit einer Reihe kleiner runder Zähnchen von gleicher Gröfse befetzt. Es wird unten noch eine neue Art unter den Namen C, aflurus vorkommen, die zu diefer Familie gehöret. Noch ift zu merken, dafs der C. guadridens des Fabricius, den ich nach ihm im zten Bd. p. 168. n. 199. befchrieben habe, von ihm in feinen Supplementen für den C, lanatus erklärt wird, und er fällt daher aus dem Syftem wieder weg. Von obigen vier Arten hat Fabricius nur den C., lanatus aufgenommen, er mufs alfo die übrigen 3 Arten entweder nicht gekannt, oder nicht genau genug eterfiche haben, Nach Olivi lebt der C. lanarus auch im adriatiichen Meere, ift dafelbft gemein, läuft fehr gefchwinde, und heifst in der Landesfprache Facchin piccelo, 14 Cancer perfonatus, Caflıvelaunus. (Erfier Theil, p. 193. n, 86 u. 87. tab, XII, fig. 7ı und 72.) Nachdem ich den C. Caflivelaunus felblt bekommen habe, mufs ich geflelen, dafs ich zweifelhaft bin, ob er eine eigene Art fey. Der wichtigfle Unterfchied müfste wohl der feyn, dafs er bey nicht gröfserem Leibe faft noch einmal fo lange und weit Nlärkere Scheren hat, als das Männchen des C. yerfonarus, der noch mehr als noch einmal fo lange Scheren hat, als das Weibchen, Noch bemerke ich, dafs bey jenem die Stirn etwas breiter ift, und dafs die zwey Zähnchen derfelben weit flumpfer find; auch die Seitendornen find weit fchwächer, der GC: perfonarus hat deren vier, diefer aber nur zwey, allein da, wo die andern beyden fehlen, find doch kleine ftumpfe Erhöhungen, So ift es auch mit den Dornen an den Scheren, fie find weit fchwächer, und zum Theil nur ftumpfe Erhöhungen, Fabricius hat diefe Krabbe in feinem neuen Syfllem Zippa dentara genannt, und in feinen Supplementen unter die Gattung Albunca gefetzt. Hier flieht fie nun neben dem C. dorfipes, mit dem fie aber nichts gemein hat, als etwa die langen Fühlhörner, Er fcheint aber felbfl zu bezweifeln, dafs fie hier am rechten Orte ftehe. Da er nirgends bey diefer Krabbe den C, perfonatus des Linn& anführt, fo fcheint es, als wolle er die- {es Synonim nicht gelten laffen, Allein fchon der Name perfonarus zeigt an, dafs Linn& eine Krabbe verftanden habe, auf deffen Schilde die Geftalt einer Larve fichtbar fey, wel- ches blofs von diefer Art gefagt werden kann; theils trift feine Befchreibung ziemlich gut mit meinem C, perfonarus überein, nur dafs er fünf Dornen an den Seiten 'angiebt, da der Meinige nur deren vier hat. Er erwähnt zwar nichts von den langen Fühlhörnern, die doch grade das merkwürdigfte find, vielleicht waren fie aber von feinem Exemplar abge- brochen. Die einzige Bedenklichkeit ift, dafs er fagt, am Anfange des Schwanzes folle an jeder Seite eine Borfte ftehen; diefe finde ich freilich bey allen meinen Exemplaren nicht. 15 Olivi erwähnt die’er Krabbe aıch unter denen, die im Adriätifchen Meere wohnen; fie heifst in der Landes/prache Scarpion di groira. Sie ift dort felten,. lebt auf kalkartigen Gründen und it gröfstentheils mit fchwammigten Körpern bedeckt, Cancer Calappa, granulatus, lophos, tuberculatus, flammeus, inconfpectus, . Die Familie, welche diefe Krabben ausmachen, ift fo genau von der Natur be- ftiimmt, durch ihre ganze Geftalt fo fcharf von den übrigen abgefchnikten, dafs man hie- . bey gar nicht irren kann. Sehr unnatürlich fcheint es daher, dafs in Fabricius Supple- menten der C, marmoratus mitten unter diefen Krabben zum Vorfchein kommt, da diefer doch in feiner ganzen Struktur von jenen ganz und gar verfchieden if. Er hat unter diefe Gattung, welche er Calappa nennt, noch eine Art gebracht, die er C: anguffata nennt, und die vermuthlich mein C. princeps if, (2. B. p. 154. n. 175. tab. XXX VII. fig. 2.) von diefer fagt er, ihre Statur weiche von den übrigen ab; dies fetzt voraus, dafs fich alfo die übrigen in der Statur ähnlich feyn müfsten; allein der C. marmoratus weicht noch unendlich mehr ab, ohne dafs dies. im geringften bemerkt wäre; Kie viele Schwierigkeiten und Verwirrungen müffen folche Unbeliene heiten verurfaehen! Auch der C, fornicazus, den ich im erften Bande mit unter diefe Familie brachte, um die Anzahl der- feiben nicht zu vermehren, mufs der Beflimmtheit wegen wieder davon weggenommen werden, und macht für fich eine eigene Familie aus. Noch habe ich unter diefe Familie gebracht C, hepaticus, ferupofas, pucibundus, philargus; diefe kenne ich blofs aus der Lin- neifchen Befchreibung, und ich vermuthe nur deshalb, dafs fie unter diefe Familie gehö- ren, weil Linne ihnen eine Aehnlichkeit mit dem C. Calappa beylegt, Da die einzelnen Arten diefer ih unter fich fo ähnlich find, fo hoffe ich, eine fehr genaue Beflimmung einer jeden Art und Vergleichung mit den übrigen, werde 16 jedem lieb feyn, der auf diefe Gefchöpfe feine Aufmerkfamkeit richtet, Da ich jetzt weit mehrere Exemplare befitze, wie ehemals, fo kann ich auch etwas Beflimmteres darüber fagen. Man kann die zu diefer Familie gehörigen Krabben der genaueren Beflimmtheit we- gen unter zwey Abtheilungen bringen; bey einigen nemlich ift der Hinterrand des Schil- des ungezahnt, bey andern gezahnt, A. Solche, deren Hinterrand nicht gezahnt ift. I. Cancer Calappa. (Erfter Band. p. 196. n, 88. tab, XII, fig. 73. 74.) Diefe Art kann am wenigften mit den übrigen verwechfelt werden; der Schild if faft am flärkfien gewölbt, hinten am meiften erweitert, herabhangend; die Erweiterungen haben einen ganz glatten Rand; auch der Hinterrand ift glatt, fiach bogigt; über dem Schwanze nicht ausgefchweift, Der Seitenrand von den Augenhöhlen bis zur Erweiterung ift fchwach gekerbt, woraus lauter kleine Bogen oder flach abgerundete Zähne entftehen, Die Stirn lt, wie bey allen, ein vortretendes Dreyeck, das in der Mitte tief eingedrückt if, und am Ende in zwey Zähnchen ausgeht; die Seiten des Dreyecks bilden die innren Ränder der Augenhöhlen, und find einmal gekerbt, woraus ein Zähnchen entfteht, der ei- gentlich die innre Ecke der Augenhöhle ift. Die Fläche hat nach hinten zu fchuppige Querfiriche, vorne fehr flache runde Erhöhungen, Der Rücken der Hand ift nur fchwach gekerbt, welches fünf nicht hohe flach abgerundete Zähnchen verurfacht, Hinter dem Hinterrande des Schildes läuft noch eine erhöhete fein gekerbte Linie, 2. Cancer 17 2, Cancer tuberculatus, (Erfter Band. p. 204. n. 95. tab. XIII, fig, 78.) Diefe Krabbe ift nicht fo felten, wie ich damals glaubte; ich belitze jetzt von ihr mehrere fchöne vollfländige Exemplare. Sie kommt dem C. Calappa am nächften; die Form ift eben diefelbe, die Wölbung ein wenig fchwächer; auch ift fie von jener leicht zu unterfcheiden, Die ganze Fläche ift dicht mit weifsen fekr flachen Körnern beftreuet, die von verfchiedener Gröfse find, und fich nicht berühren; auf der Mitte find der Länge nach zwey tiefe furchenähnliche Eindrücke, die auch alle übrige Arten haben, ‘nur blofs der Calappa nicht. Aufserdem hat die vordere Hälfte der Oberfläche viele grofse und kleine Erhabenheiten, die warzenähnlich find; einige der gröfseren auf der Mitte fpitzen fieh flumpf zu; die hintere Hälfte ift glatt, hat aber viele kurze abgebrochene Querlinien, die an den Seiten auf der Erweiterung etwas fchuppenartig erfcheinen, Der Seitenrand von den Augenhöhlen a bis zur Erweiterung it gekörnt, und mit ftumpf zugefpitzten Zähnen von ungleicher Gröfse befetzt; der Rand der Erweiterung hat erft drey bis vier ftärkere mehr zugefpitzte Zähne, und dann noch einige Kerben, welche ftumpfe Abfätze hervorbringen; auf dem Rücken derfelben, fo wie auf dem Rücken der gröfseren Zähne, ift eine Reihe Körner, Der Hinterrand ift gekörnt, zwar nicht gezahnt, aber doch auf je der Seite zweymal etwas eingekerbt, von der dadurch verurfachten Ecke geht eine ge. körnte Linie aus; über dem Schwanze ift der Hinterrand flach bogigt ausgefchweift, Die Arıne haben oberhalb einen breiten umgefchlagenen platt gedrückten Rand, den auch alle übrige Arten haben; nur beym Calappa ift er nicht; er ift mehrmals bogig gekerbt, der ‘ Rand gekörnt, auf der Mitte der äufseren Bogen fteht ein kleiner Zahn. Die Hände find auf der äufseren Fläche durch grofse und kleine runde Erhöhungen, die fich etwas nach dem Rücken hinziehen, uneben; der Rücken der Hand hat acht Zähne, die vorderen der- felben find fpitziger, die hinteren werden bogigt; fie find gekörnt; über dem Finger tritt Nasurgefchichte d. Krebfe. UI. Band. IL. Heft. fe | ı8 noch ein flärkerer Bogen vor, Der bewegliche Finger der rechten Hand hat an der Wurzel einen grofsen dicken 'herunterhangenden Zahn, der auch beym Calappa und bey allen übri- gen von diefer Familie gefunden wird; wenn ich im erften Bande diefen Zahn dem Fin- ger der linken Hand beylegte, fo gefchahe es, weil ich die Krabbe umkehrte, fo dafs die Scheren vor mir waren, weil man alsdann diefen Zahn allein fehen kann, 3. Cancer Gallus. Diefe neue Art wird unten genauer befchrieben und abgebildet werden; hier will ich nur ihre Verfchiedenheit von den vorigen anzeigen. Sie unterfcheidet fich vom vori- gen gleich beym erften Anblick dadurch, dafs die vordere Hälfte des Schildes weit mehr vorgeftreckt ift, daher der Seitenrand nicht bogigt, fondern als einmal ausgefchnitten er- fcheint; die Stirn ifl dick, vorgeftreckt, ungezahnt, ftumpf abgerundet; die Oberfiäche if dicht voll warzenähnlicher Erhöhungen; die hinteren Ecken find weit weniger erweitert, der Hinterrand ift auch über dem Schwanze bogigt ausgefchweift, und an jeder Seite zweymal gekerbt. Von allen übrigen Arten unterfcheidet fich auch diefe durch die fchwarzen Finger. Um nicht zu wiederholen, verfpare ich das übrige bis zu ihrer um- Niändlicheren Befchreibung unter den neuen Arten, B. Solche, deren Hinterrand gezahnt ift, S 4. Cancer granulatus. (Erfter Band, p. 200, n. 92. tab. XU. fig. 75. 76.) Die Abbildung diefer Krabbe im erflen Bande ftellt nicht den wahren C. gramularus vor, fondern den C, Janguineo guttarus, der unten unter die neuen Arten vorkommen wird, 19 indeffen bedarf es doch keiner neuen Abbildung. Auch die Verfchiedenheit, die ich in der Befchreibung mit hierher zog, ift eine andre Art, Der wahre C, granulaus erreicht eine anfehnliche Gröfse; die Oberfläche des Schildes ift ganz dicht gekörnt, die Körner find aber fehr Nach, nur nach dem Hinterrande zu eineibien fie fich mehr, und werden fichtbarer und fühlbarer. Die Seiten des Schildes find anfangs gar nicht gezahnt, fon- dern blofs gekörnt, nur nahe nach der Erweiterung zu werden fie fehr Kebmach gekerbt. Die Erweiterung dehnt fich nicht fehr in die Breite aus, ift viermal gekerbt, und die da- durch verurfachten Zähne find auf dem Rücken etwas erhöhet; die beyden letzten fpitzen fich zu einem runden Dorn, Der Hinterrand ıft gekörnt,. über dem Schwanze flach aus- gefchweift, an jeder Seite zweymal gekerbt; die Kerben [ind aber hier etwas tiefer, wie bey dem vorigen, daher die Kae: verurfachten Abfätze fchon eher Zähne genannt wer- den können, vorzüglich der äufsere, Die Stirn ift tief eingedrückt, geht in zwey ftumpfe Zähne aus, der innre Rand der Augenhöhlen ift einmal gekerbt. Der Rücken der Hände it fechsmal gezahnt, von welchen Zähnen, der zweyte, dritte und vierte fchmaler zuge- dpitzt find, 5. Cancer flammeus. (Zweyter Band, p, 161, n. 189. tab. XL, fig. 2.) Diefe Krabbe kann bey einer genaueren Vergleichung nur blofs als eine Varietät des C, granulasus angefehen werden, denn er unterfcheidet fich ganz allein durch die ro- then fammichten Züge auf dem Schilde, und durch die rotlien Flecken und Schattirungen an den Händen und Fingern, Man findet diefe Art auch in Amerika, und Parra hat lie Cangrejo gallo genannt, und auf der XLVIifien Tafel: flg. >. abgebildet, 29 6. Cancer fanguineo guttatus. Diefer wird unten unter die neuen Arten genauer befchrieben werden, hier wili ich nur feine Verfchiedenheit anführen. Er ift ganz dem C., granularus gleich, von wel- chem er durch folgende Verfchiedenheit abweicht; der Schild ift nur nach vorne zu ge- körnt, fehon nach der Mitte zu verlieren diefe runden fehr flachen Körner alle Erhabenheit, und werden nur runde weifse Punkte; viele. runde Erhabenheiten liegen wie Blutstropfen auf der Schale, aber nur auf der vordern Hälfte, und nach der Mitte zu werden fie wie zufammengefloffen; fie find völlig glatt, nur durch die Lupe fieht man, dafs fie dicht weifs punktirt find, Nur nach dem Hinterrande zu wird die Schale durch eine andre Art Körner rauh, die kleiner aber fpitzig find. Der Seiten- und Hinterrand ifl ganz wie beym C. granularus, Die Stirn ift tiefer eingedrückt, die beyden Zähne find etwas länger und dicker, der Oberrand der Augenhöhle erhebt fich innerhalb Beulenförmig in die Höhe, Die Scheren find gleichfalls mit runden glatten Blutstropfen befleckt; die Handwurzel ift auf dem Rücken nicht fo fcharf zufammengedrückt, und weniger gekörnt; im übrigen find die Scheren, wie beym C. granularus, Das Vaterland ift das Adriatifche Meer, 7. Cancer gallina, Wieder 'eine neue Art, die dem €. gramularus und auch dem vorigen nahe ver- wandt if. Sie unterfcheidet fich durch folgende Umflände, Die Schale ift vorne gar nicht gekörnt; durch die Lupe fieht man, dafs fie überall durch weilse aber glatte Kör- nerähnliche Punkte punktirt ift; nach dem Hinterrande zu ift fie auch durch fpitzige Kör- ner rauh, Der Seitenrand hat fehr fchwache Zahnäbnliche Hervorragungen; die Zähne der Erweiterung und des Hinterrandes find tiefer eingekerbt; deshalb länger, Die Stirn 21 it nur ganz flach eingedrückt, die beyden Zähne find kurz und ftumpf abgerundet. Die Hand ift nach vorne zu auf dem Rücken bey weiter nicht fo hoch in die Höhe gerichtet, und es ift daher von der Ecke an bis zur Handwurzel nur ein fanfter aber nicht ein fo jäher Abhang, wie bey den vorigen, aber die Anzahl der Zähne des fogenannten Hahnenkam- mes ift diefelbe. 8. Cancer lophos. (Erfter Theil. p. 201, n, 93. tab, XII, fig. 77.) Diefe Art zeichnet fich durch folgendes von den vorigen aus, Der Schild ift glänzend glatt, ganz ungekörnt, aber mit rothen Punkten dicht punktirt; auch am Hin- terrande flehen nur einige einzelne fcharfe Körner; nach vorne zu find auf dem Schilde mehrere flache Erhabenheiten, Der Seitenrand ift ungezahnt, aber runde rothe Flecke ge- ben ihm das Anfehen, als wenn er gezahnt wäre; die hintere Erweiterung hat eine fehr glatte OberHläche, und ift dreimal gekerbt, wodurch vier fcharf zugefpitzte Zähne gebildet wer- den, Der Hinterrand ift gekörnt, über dem Schwanze etwas ausgefchweift, welche bo- gigte Ausfchweifung aber an jeder Seite einen Zahn hat, und da aufserdem noch an jeder Seite zwey Zähnchen ftehen, fo hat der Hinterrand überhaupt fechs bogigte Zähne, die auf ihrer Mitte eine kleine fcharfe Spitze haben. Aus den Winkeln der Seitenzähne gehen. rothe Streifen über die Erweiterung bis zur Wölbung hin. Die Scheren haben auf der äufseren Wölbung rothe Punkte und Flecken, die letzteren haben bisweilen eine weifsliche Einfaffung; die innere Fläche hat viele rothe zufammengefloffene Züge; der Rücken der Hand hat fieben Zähne, von welchen die fünf vorderften fpitzig dreyeckig und unter fich gleich find. Die Stirn ift eingedrückt, aufser den.zwey gewöhnlichen Zähnen ift der Sei- tenrand, der fich um den Augenhöhlen herumzieht, mehrmals eingekerbt, wodurch Zäln- chen gebildet werden, fo dafs die innre Hälfte des Randes der Augenhöhlen drey, die 22 Aufsere zwey, der Unterrand ein Zähnchen hat; aufserhalb der Augenhöhlen flieht noch ein Zähnchen, init ein bis zwey unvollkommene auf dem Seitenrande des Schildes, Bey einer Varietät diefer Art fehlen die rothen Punkte auf dem Schilde, und die rothen Flecken auf den Scheren, die ganz weils (ind; ich kann fie aber darum nicht für eine eigene Art halten, 9. Cancer inconfpectus, (Zweyter Band, p. 162. n, 190. tab, XL, fig. 3.) Diefe Krabbe unterfcheidet fich von den vorigen am deutlichfien durch den Hin- terrand, weleher mit fieben flarken zugefpitzten gekörnten in gleicher Weite von einander ftehenden Zähnen befetzt ift; fie fliehen aber nicht auf dem Rande, fondern fie find der Rand felbft, der durch tiefe bogigte Ausfchnitte in diefe Zähnchen ausgeht, fo wie dies auch von der dreimal gezahnten Erweiterung gilt. Der $eitenrand ift durch kleine Aus- fehnitte Glvası gezahnt, die Oberfläche des Schildes ift gekörnt, die Stirn wenig einge- drückt, und fchwach gezahnt. An den Augenhöhlen fleht ein grofser hellrother Fleck mit einem weifsen Kern; ein grofser hellrother runder Fleck fleht nahe an der Balıs der Handwurzel auf der äufseren Wölbung, und ein gleicher auf der Hand, In der Abbildung find diefe Flecke ganz falfch braun dargeftellt, | Genauer laffen fich die Verfchiedenheiten jetzt erwähnter Arten unmöglich durch eine blofse Befchreibung verltändlich machen. 23 Cancer fquinado, (Erfter Theil, p. 214. n, 108. tab. XIV, fig. 84.) Tab, LVI, Auch bey diefer Krabbe ift man noch lange nicht ins Reine, und 'es it faft un- möglich, alle Widerfprüche zu vereinigen, 'zumal da diefe Krabbe fo fehr in der Gröfse werfchieden gefunden wird. Ich will mich bemühen, die Schwierigkeiten fo viel möglich zu heben, Gemeiniglich wird diefe Krabbe mit dem C, Maja verwechfelt, Linn hat unter den C. Maja diejenige Krabbe verftanden, die ich auch im erften Bande dafür an- genommen habe, und die unter den Namen der Norwegifchen Teufelskrabbe bekannt ift, die aber Pennant wieder für den C. horridus hält, Linn& citirt aber bey feinem C. Maja unrichtig den C. Maja des Scopoli, welcher diefer C. fquinado it, Fabricius ‚giebt nicht mehr Licht in der Sache, er folgt ganz dem Linne, und citirt bey feinem C. Maja den Seba, den auch ich dabey angeführt habe. Cavolini führt einen C. Maja an, der der Befchreibung nach vermuthlich unfer C, /quinado ift. Auch über den C. Maja des Olivi kin ich zweifelhaft, ob er nicht unfern C, /quinado verftanden habe, denn feine Diagnofis ift blofs aus dem Linneifchen Syftem abgefchrieben; auch führt er an, dafs es eine kleinere Abart gebe, die ganz dem C. [pinofus des Rumph. Amb, tab. 8. fig. r. ähnlich fey; dies trift beym C. /guinade völlig ein; nur ift die Rumphifche Abbildung | nicht der C, /quinado, fondern eine eigne Art, die ich im erften Bande len den Namen ‘©, fpinofus befchrieben habe, Dazu kommt noch, dafs meines Wiffens der wahre C, Maja gar nicht im Adriatifchen Meere zu Haufe if, fondern nur an den Norwegifchen und Schottifchen Küften gefunden wird, Die Entfcheidung wird alfo dahin ill, dafs der €, Maja des Scopeli, Cavolini und Olivi nicht der Linneifche, fondern mein .C. faquinado Tey, 24 Diefe Krabbe wird im Neapolitanifchen Defla genannt, auch von den Fifchern Granchio d’erba (Krautkrebs), weil fie ftets mit Moos bedeckt ift, Die Abbildung derfelt im erften Theil ift noch fo ziemlich erträglich, Ich habe fchon damals gefagt, dafs man fie gemeiniglich in der abgebildeten Gröfse, bisweilen aber auch fehr viel gröfser findet, Im erften Zuflande ift fie mit Seemoos und Korallinen fo dicht überzogen, dafs fie kaum zu kennen ill; die grofsen aber find ganz rein. Die kleinen find aufserdem mit Haaren befetzt, vorzüglich die zwey Stacheln an der Stirn find mit langen Haaren befranzt, die grofsen aber find gemeiniglich glatt, Im übrigen find die kleinen nicht beträchtlich vor den grofsen verfchieden, nur dafs fie auf dem Schilde nach vorne zu zwey runde glatıe Flecken haben, die den grofsen fehlen, auch find die Dornen fchärfer zugefpitzt, Oliri meint, dafs die kleine Art, die er auch für den C. fpinofus des Rumph hält, nur EN fo klein fey, weil fie fich an mageren Orten aufhalte, denn fie lebe in wenig bewohnten und unfruchtbaren Gründen; die Grofsen hingegen nehmen den Winter über ihre Woh- nung in kalkartiger Erde an dem öfllichen Ufer in der Tiefe des Meeres, im Sommer aber ziehen fie gegen Abend in’moraflige Gegenden. Sollte {ich dies ganz beftimmt fo verhalten, fo würde ich doch lieber die Grofsen bey aller äufserlichen Aehnlichkeir für eine eigene Art halten, als dafs blofs die Dürftigkeit ihres Aufenthalts fie fo klein erhal» ten follte. Ungewifs bin ich immer noch dieferhalb, weil, ob ich gleich diefe Krabbe häufig genug aus Italien erhalten habe, es doch immer nur die kleine oder die ganz grofse Art war, von den Zwifchenftuffen aber habe ich niemals welche gefehen, Ich wünfchte dafs diejenigen, die am Ufer des Meeres wohnen, ihre Unterfuchung hierauf forgfältiger richten mögten. Was die grofse Art betrift, fo findet man darunter eine fehr merkliche Verfchiedenheit. Bey einigen find die Scheren und Füfse viel länger als bey andern, auch find die Scheren weit länger als die Füfse; fie find daher im Verhältnifs der Theile der kleinen Art gleich, deren Scheren auch viel länger find, als die Füfse; die ganze Länge der Scheren beträgt eilf Zoll, davon hat die Hand fünf Zoll, die Handwurzel zwey ” ein =5 einen halben, und der Arm drey ein halben Zoll, Der Rückenfchild ift mit fpitzigen Körnern dan verfchiedener Gröfse dicht beftreuet, und auf der Mitte fteht der Länge nach eine Reihe Dornen von verfchiedener Gröfse und in ungleichen Endsunlgsn) von einander, An jeder Seite fleht eine Reihe von fechs weit gröfseren Dornen; der hinterfte von diefen ift mehr nach der Mitte des Schildes zu hingerückt; der vorderfte erweitert (ich an der Wurzel ungemein, und der zweyte fleht auf einer noch dickeren Erhöhung, auf welcher nach unten zu noch mehrere kleine Dornen flehen. Die Augenhöhlen find grofs, gewölbt, und der Oberrand derfelben erweitert fich aufserhalb in einen flarken etwas einwärts ge- krümmten Dorn; zwifchen diefem und dem erften Seitendorn if ein kleinerer hervorge- wachfen, deffen Wurzel aber mit jenen beyden nicht zufammenhängt, Die Augen ftehen von der Seite auf langen Stielen, fo dafs fie fat bis zum erften Seitendorn hinreichen. Die Stirn geht in zwey fehr flarke, breite, glatte, grade vor fich geftreckte Dornen aus. Der Arm und die Handwurzel, die beyde faft cylindrifch find, haben auf der äufseren Rundung viele Knoten, Spitzen, und fcharfe Punkte. Die Hand, welche etwas mehr platt ift, hat keine Dornen oder Spitzen, fondern nur auf dem Rücken ift fie fein gekörnt, wie Chagrin. Die Finger find lang, faft grade, rund, innerhalb ungezahnt, nur der bewegliche Finger hat nahe an der Wurzel eine ftumpfe Zahnähnliche Erhöhung, Beyde Scheren find gleich, Die Füfse find glatt, cylindrifch rund, nur die Handwurzel wird nach vorne zu dicker, und hat der Länge nach Vertiefungen; fie bewegt fich vermittelft einer Axe, die in zwey Pfannen ruhet, welche das erfte Gelenk oder die Hüfte hat, Das erfte Fufspaar ift das längfle, die übrigen werden immer kürzer, Das Klauenglied ift lang, rund, wenig gekrümmt, die äufserfle Spitze ift hornartig und fchwarz, Diefe fo befchriebene Krabbe ift ein Männchen, Nun befitze ich aber eine Verfchiedenheit, die fehr abweicht, und die ich, weil fie am wenigfien Raum einnimmt, auf der LVIften Tafel habe abbilden laffen, Der Leib ift dicker, gewölbter, aufgeblafener. Anftatt der Körner ift der Rückenfchild mit grofsen Naturgefchichie d, Krebfe. III. Band, III. Heft. D 26 und kleinen VRR dicht befetzt; auf der Mitte fift keine Reihe gröfserer Dornen. Die Augen flehen auf weit kürzeren Stielen; der Oberrand der Augenhöhlen /hat aufserhalb einen ganz in die Höhe gebogenen Dorn; die Scheren find kaum halb fo lang, "ja nicht einmal fo lang, als das erfte Fufspaar; der Arm und die Handwurzel find weit dornigter ; die Hand ifl gar nicht aufgeblafen, eylindrifeh, nicht auf dem Rücken gekörnt, hat aber einen grofsen rothen Fleck; die Finger find länger, grader,! glatter, und der bewegliche hat keine Zahnähnliche Erhöhung. Eben fo unterfcheiden fich auch die Füße; fie find kaum über halb fo lang, als beym obigen, aber noth einmal fo dick, und das Klauenglied hat eine weit längere fchwarze hornartige Spitze, die fehr fcharf zugefpitze ik, Diele Krabbe ift ein Weibchen. Ob diefe Verfchiedenheit des Verhältniffes der Theile nur Ge- fchlechtsunterfchied fey, bin ich zu entfcheiden nicht im Stande, doch bin ich um fe mehr geneigt, es zu glauben, weil ich bey der kleinen Art eine ähnliche Verfehiedenheit finde; die Weibchen find etwas dicker aufgeblafen, haben aber weit kürzere und dünnere Scheren. Das Männchen wird am Adriatifehen Meere Granzon genannt, und das Weibehen Granceola. Olivi erzählt eine fonderbare Art, die Weibchen zu fangen, die von einem feltfamen Naturtriebe diefer Thiere abhängt, Wann die warme Jahrszeit fie nicht mehr reitzt, fich an der Seekülte zu zerfireuen, fo verfammeln fie fich zu grofsen Haufen in der Tiefe kalkartiger Lagerflätten. Es ift nicht zu erklären, welches Bedürlinifs Ge alsdann treibt, fich dicht an einander zu fchliefsen, fie drücken fich zufammen, fie fetzen fich auf einander, und häufen fich in folcher Anzahl, dafs fie gleichfam Hügel bilden, die fich von der Tiefe aus oft achtzig bis hundert Fufs hoch bis an die Oberfläche des Waffers erheben. Alsdann nähern fich die Fifcher des Ifrifchen Ufers in zwey, vier oder fechs Barken, und umzingeln einen folchen lebendigen Hügel fo leife als nur möglich mit ihren Netzen, und fchliefsen ihn mit gröfster Schnelligkeit und mit einen Geräufch ein, da als. dann der gröfste Theil gefangen wird; der Lärm und die erfle Erfchütterung fetzt den 27 ganzen Haufen in Furcht; fie nehmen die Flucht, der Hügel geht aus einander, und die Bezauberung hört auf, Parra hat eine Krabbe abgebildet, welche ich für eben diefe halte, fie heifst zw Havana Cangrejo Efpinofo. Cancer Maja. (Erfter Band. p. 219. n. Iı2, tab, XV. fig, 87.) Ich wiil hier meine Lefer nur blofs hinweifen, was ich beym vorigen C, [gui- nado von diefer Krabbe gefagt habe. Cancer Seticornis, ‚(Erfter Band. p. 229, n, ıIg. tab, XVI, fig. 91.) LV, Tab, fig, =. Diefe Krabbe, welche ich aus Slabers microfcopifchen Wahrnehmungen ent- lehnte, ift fehr unrichtig gezeichnet, fo dafs fie eine beffere Abbildung nothwendig macht; auch die Befchreibung ift fehr mangelhaft, die ich jetzt, da ich diefe Krabbe nun felbft befitze, ergänzen kann, Ich glaube nicht zu irren, 'wenn ich fie für eben diefelbe halte, die Fabricius in feinem neuen Sollen unter den Namen C., fagittarius Befchriehen hat. Der Schild ift aber nicht eyrund, wie Fabricius fagt, fondern kegelförmig oder dreyeckig; der Schild hat wohl der Länge nach ik Eindrücke, ift aber übrigens glatt, ohne Stacheln; Körner, oder Erhabenheiten; er ift fehr dünn, und fcheint faft nur häutig zu feyn; er geht vorne in einen langen Schnabel aus, der mehr als noch einmal fo ae ift, DI2 28 wie der ganze Schild bis an die Augen, und fich immer mehr zufpitzt; er ift auf dem Rücken glatt, cylindrifch, unten aber ausgehöhlt; an den Seiten ficht eine Reihe nach vorne hingerichteter Dornen, die nach oben zu immer etwas mehr von einanlbfika fern: ftehen, An der Wurzel des Rüffels ftehen an den Seiten die Augen; diefe find Bi, kuglig, und ftehen auf kurzen dicken Stielen; etwas hinter den Augen flieht noch an je- der Seite ein kurzer grade aufgerichteter Dorn. Die Fühlhörner fliehen unten zwifchen den Augen in der Höhlung. - Die Scheren find fehr lang geftreckt und dünne, Der Arm ift cylindrifch rund, wird nach oben u ein wenig dicker, und ift innerhalb der Länge nach mit fünf bis fechs einzelnen Dornen befetzt, Am Oberrande erweitern fich zwey mit zwey Dornen befetzte Pfannen, in welchen die Axe der Handwurzel ruhet; diefe ift kurz, rund, etwas einwärts gekrümmt, aufserhalb ftehen drey Dornen hinrer einander, die fich nach vorne zu krümmen, und ein gleicher Dorn fleht innerhalb am Vorderrande, Die Scheren find lang, cylindrifch, unten dünne, nach oben zu werden fie immer dicker, inm- nerhalb find fie weitläufig gekörnt. Die Finger find nicht lang, rund, faft grade, glatt, innerhalb etwas haarig, und fhwdeht gezahnt. Die Füfse fmd fehr lang, die Glieder dünne, rund, die Hüften haben einzelne kleine Dornen ; das Klauenglied ift auch fehr lang, gebogen, am Ende fcharf zugefpitzt, und innerhalb flieht eine Reihe kurzer fleifer Borften; das erfte Fufspaar ift das länglle, die übrigen werden etwas kürzer. Nach Fa- bricius foll das eine Gefchlecht kürzere, weifs und rothfcheckige Füfse haben, die alle am Ende eine Schere führen; meine Exemplare find insgefammt Männchen; bey diefen findet fich dies nicht, und es wäre dies bey Krabben ein Fall ohne feines gleichen, Die Farbe ift fchmutzig bräunlich, e | Das Vaterland foll die Infel Guadelupe feyn; die Abbildung ift nach der Natur, —. .2___ 29 Cancer longiroftris. (Erfter Band. p. 230, .-tab, XVI._ fig. 92.)' Die Abbildung diefer Krabbe im erften Bande ift ziemlich gut, weil es aber meh- rere Arten giebt, die diefer fehr nahe kommen, fo mufs ich noch etwas zur Berichtigung hinzufügen, Die beyden langen Schnäbel, welche den Rüffel ausmachen, fchliefsen ge- meiniglich weit dichter an einander, Das rauhe Wefen,' womit das Thier überzogen ill, hat eine dunkelbraune Farbe; die Füfse find oft etwas länger, und die hinteren etwas dicker, wie in der Abbildung. Die Scheren find nicht allezeit gleich ; bisweilen klein, die Hände nicht aufgeblafen, faft cylindrifch; bisweilen aber find die Scheren viel gröfser, die Hände aufgeblafen, und dann find auch die Finger anders befchaffen; fie find alsdann ziemlich grofs und dick, flark gekrümmt, eckig, an der Spitze inwendig breit, und fchief abgeftutzt, fo dafs nicht nur die äufserlte Spitze, fondern auch diefe abgeftutzte und mit kleinen Zähnen befetzte Breite der beyden Finger dicht auf ander fchliefst; ‚hinter die- fer Abflutzung ift der unbewegliche Finger ungezahnt, der bewegliche Finger hat nahe an der Wurzel noeh einen einzigen Zahn. Wenn die Schere aber klein und nicht aufgeblafen ift, dann find die Finger zwar auch dick und eckig, aber faft grade, und von der Spitze bis an der Wurzel fimd beyde Finger dicht mit Zähnen befetzt, Diefe Verfchiedenheit kommt nicht vomGefchlecht her, denn ich befitze Männchen, die folche ganz verfchiedene Scheren haben, und. da ich mehrere Exemplare befitze, und bey allen die beyden Sche- ren jedes Individui von gleicher Gröfse find, fo kann diefe Verfchiedenheit ‚auch nicht wohl durch eine Verflümmelung und Wiederwachfen entftehen, Vielleicht aber find es wirklich zwey verfchiedene Arten, fo ähnlich fie fich auch im übrigen find. Um fich von der Befchaffenheit jener Scheren eine Anfchauung zu verfchaffen, darf man nur die Abbildung tab, XLIl. fig. 2. anfehen, weil der hier abgebildete C. praedo eben folche Sche- ren hat, aber doch im übrigen gewifs eine verfchiedene Art ift, 30 Noch ift eine Verfchiedenheit diefer Krabbe zu bemerken; auf diefer flehen die Hügel auf dem Bruftfchilde weit mehr in die Höhe, anflatt des Dorns über dem Schwanze flieht eine cylindrifche, dicke, oben flach abgerundete Spitze; auch der Hügel, der wor je- nem auf; der Mitte fteht, if viel höher, und ftumpf abgerundet; die Arme der Hand fo . wie die Füfse find weit knotiger, der Schild und die Füfse (find mit lebhaft rothen Flek- ken fchattirt. Im übrigen ift die Aehnlichkeit zu grofs, als dafs ich diefe Verfchiedenheit für eine eigne Art halten könnte. Cancer criftatus, bilobus. (Erfter Band, p. 226. n. 116. pag. 245. n. 140, tab, XVIII. fig. 98.) Ich hatte im erften Bande beym C. criflarus gelagt, dafs die Abbildung des Rumph von einer Krabbe, die er fpinofus nennt, nicht diefer C, ceriflarus feyn könne, obgleich Linn& fie bey demfelben eitirt. Jetzt, da ich mehrere Exemplare von diefer Krabbe befitze, fehe ich mich genöthigt, das gefagte zurückzunehmen, Die Linnäfche Befchreibung kann mit der Rumphifchen Abbildung fehr gut beftehen, und mein C, bilobus it eben diefe Krabbe, fo dafs diefer Name aus dem Syllem wieder weggenommen werden mufs. Ich kenne nun drey Krabben, die das eigene haben, dafs die Stirnfchnauze fenk- recht herunter hängt, nemlich diefe, und die unter den neuen Arten befchriebenen C, Thalia und Philyra; diefe drey machen alfo fehr gut eine eigene Familie aus, Cancer bufo. Pipa. (Erfter Band. p. 242. n. 137. tab. XVII. fig. 95.) Diefe Krabbe erlangt eine anfehnliche Gröfse,' die die Abbildung mehr als zwey- mal übertrifft ; ihre Form ift nicht immer gleich; bisweilen ift fie fchmächtiger, vorne - sı länger geftreckt, an den Seiten find die Eindrücke tiefer daher der Vordertheil an den Seiten bogigter erfcheint; auch die Scheren und Füfse find fchlanker. Der Cancer Pipa (1, B. p. 244. n. 139. tab. XVIL, fig. «7.) ift wahrfcheinlich eben diefelbe; ich hatte fie aus dem Seba entlehnt, aber fie mufs aus dem Syflem wieder weggellrichen werden, Cancer chiragra, (Erfter Band, p. 243. n, 138. tab. XVII, fig. 96.) Ich habe diefe Krabbe mehrmals aus dem Adriatifehen Meere erhalten; fie heißt im Neapolitanifchen Camafella. Olivi hat ihrer nicht erwähnt, Cancer bimaculatus. (Erfter Band. p. 247. nm. 143. tab. XVII. fig. 101.) Fabricius hat diefe Krabbe in feinem neuen Syftem mamillaris genannt, und ihr allein den Gattungsnamen Orithyia beygelegt; er giebt. das Indifche Meer zum Vater- lande derfelben an, - Sie ift die einzige unter allen denen, die einen flachlichten Bruft- [child haben, welche zum letzten Fufspaar Schwimmfüfse hat. Cancer aculeatus (Erfter Band. p. 248. n. 145.) Es ift im erften Bande vergeflfen worden, anzuzeigen, dafs diefe Krabbe Tab. XIX. fig. 104. abgebildet ift, Sie mufs fehr felten feyn, weil ieh fie in keiner Sammlung jemals gefunden habe. 32 Cancer dormitator. (Erfter Band, p. 250. n, 147. tab, XVIll, fig, 103.) Diefe Krabbe kommt fehr häufig, fowohl aus Oflindien, als aus dem Adriatifchen Meere; fie heifst in Neapel Sonn. Nach Olivi wird fie auch Facchino genannt, Fa- bricius hat den Linnäifchen fpecififchen Namen Dromis zum Gattungsnamen gemacht, und diefe fpecies D. Rumphii genannt, Sie wird beträchtlich grofs. Wenn man die braune Rauhigkeit, womit fie dicht überzogen ift, abkratzt, erfcheint der Schild fehr glatt, und mehr oder weniger mit rörhlichen oder auch violetten Flecken fchön gezeichnet; ihr fonft {fo häfsliches Anfehen ift nun ganz verfchwunden, Sie foll eben die Kunft verfiehen, wie der C. lanarus, mit den vier kurzen Hinterfüfsen eine Mufchel zu halten, fich in den Sand zu verbergen, um damit kleine Fifche zu fangen. Nach Olivi läfst fie fich eflen, und ft unfchädlich; fie lebt häufig auf kalkartigem Boden. Auch in Amerika findet man diefe Krabbe, und fie heifst zu Havana Cangrejo cargador. Cancer longimanus, macrochelos. Erfler Band, p. 252 n. 149. tab, XIX. fig. Io0. 106. Erfter Band. p. 254, n. 141. tab. XIX, fig. 107. Wenn die Abbildung des Rumph mit der des Seba einerley Art feyn foll, 'wie Linn& und Fabricius es zu wollen fcheinen, fo wäre wenigfiens die Rumphifzhe Ab- bildung fehr fechlecht etschen; die ich in der 105 und Ioöten Figur copirt habe, und dann fiele der Name macrochelos aus dem Syflem weg. Sie heifst im Neapolitanifchen Cormwafp, und fie foll im’ Adriatifchen Meere gemein feyn, Aus Oftindien habe ich von eben diefer Krabbe vortrefliche Exemplare erhalten, 33 Cancer echinatus. (Erfter Band. p. 255. n, 151. tab. 19. fig, 108, 109.) Fabricius hat diefe Krabbe in feinen Supplementen Par. glraffa genannt: Ich weils zu der Befehreibung im erften Bande nichts hinzuzufügen, als dafs ich jetzt weit gröfsere Exemplare befitze, wie die Abbildung ihn darftellt, Cancer pranfor. (Zweiter Band, p. 170. n. 202, tab, XLI. fig. 3.) Diefe Krabbe hat Fabricius in feinen Supplementen Par, regina genannt, Da ich damals, als ich fie befchrieb, fie nicht felbft befafs, fondern nur zu Kopenhagen in einer Sammlung fand, fo ift auch die Befchreibung nur flüchtig entworfen. Ich will alfo das Fehlende jetzt erfetzen. Die Geftalt it, wie bey den vorigen. Die Schale ift nicht gekörnt, Damals glatt; dach zwey tiefe breite Eindrücke ift der Schild der Län- ge nach in drey Theile getheilt; der mittelfte Theil ift kielförmig erhöhet, und hat auf feinem Rücken drey fpitzige Erhöhungen hinter einander; vorne verlängert er fich in ei- nen dreyeckigen zugefpitzten Schnabel, der hinter fich eine eyrunde eingedrückte Vertie- fung hat, feine Spitze biegt fich etwas in die Höhe, Der Unterrand der Augenhöhle ver- längert fich in eine lange inwendig ausgehöhlte Spitze, Der Seitenrand ift eingekerbt, daraus entfiehen fieben kleine Zähne, deren Ränder fein gekörnt find; fie werden nach hinten zu immer etwas länger; dann kommen zwey lange flarke etwas in die Höhe fıch biegende Zähne; der zweyte ift auf dem Ben kielförmig erhöhet; diefe Erhöhung zieht fich über die Seitenwölbungen des Schildes hin, die gleichfalls kielföormig erhöhet, und etwas uneben find, Am Hinterrande ftehen nun noch fünf Zähne, von denen die drey mittelften über dem Schwanze ftehen, und etwas kürzer find. Die Scheren find . dreyeckig, lang und dick; beym Arm ift die eine Fläche oben, fie ift in der Mitte der Waturgefchichte d, Krebfe, III. Band. III. Hefu E 34 Länge nach etwas knotig, der letzte Knoten an der Wurzel verlängert fich in eine Spitze, Der innere Rand des Armes hat eine Reihe kurzer fpitziger Zähne; der Aufsere Rand hat vier lange zugefpitzte Zähne, und zwifchen jedem fleht ein ganz kurzer, Die Handwur- 2 ift klein, ihr innerer Rand hat vier kurze Zähne, der äufsere drey lange, die im- mer einen kurzen zwifchen fich haben, Bey der Hand liegt die obere Fläche vertikal; fie wird nach vorne zu immer breiter; der oben liegende Rand hat auf der hintern Hälfte ohngefähr 8 kleine Zähne, auf der vordern fünf grofse; der äufsere Rand hat 6 grofse Zähne, zwifchen jedem ift ein kleiner; der innere Rand ift mit einer Reihe fpitziger Körner dicht befetzt. Die Finger find breit, glatt gedrückt, die Flächen find glatt, auf dem Rücken des beweglichen, Fingers fteht ein ganz kleiner und ein gröfserer Zahn. Die Füfse find etwas platt, die Ränder dicht zufammengedrückt, daher fie erwas vorflehen; fie find ganz glatt, von gleicher Gröfse; das Klauenglied an der Spitze hornartig, Das Vaterland ift Oftindien, die Farbe weifs, Cancer roftratus. (Erfter Band. p- 227. n. ııg. tab. XV. fig. go.) Man findet diefe Krabbe auch im adriatifchen Meere, und fie heilst in der Landes. fprache Zanzalaro; fie liebt, nach Olivi, einen felligten Boden, und lebt auf mam cherlei Produkten, Fortfetzung der Befchreibung neuer Arten. 235. Cancer Menelftho. Muf. Herbf.. Can. thorace tomentofo es 8 dentato, dente poflico majori, fronte truncata quadridentata, chelis fpinofis, Tabs LV. 16:9, Es hat diefe Krabbe einen Bruftfchild, auf deffen Mitte fich viele regelmäfsige Er- höhungen befinden, welche mit runden Körnern weitläuftig beftreuet find; wo keine fol- 35 che Erhöhungen find, da ift die ganze Schale mit einem Aach aufliegenden wolligten We- fen dicht überzogen, welches eben die Farbe hat, wie de Schale. Die Stirn fteht et- was zurück, ift grade und durch Einfchnitte viermal gezahnt; die beiden mittelflen Zähne find etwas kleiner, alle an der Wurzel mit rothen Körnern beftreuet. Der obere Rand der Augenhöhlen ift flark rund ausgefehnitten, und die Ecken ftehen auch wie Zähne vor; wer diefe alfo mitzählt, der findet die Stirn fechszahnig, und die Seiten neunmal ge- zahnt. Die Seitenzähne entftehen aber nicht durch Einfchnitte des Randes, Sondern fie fliehen auf dem Seitenrande weit von einander abgefondert, runden fich, und find am En- de nur ef zugefpitzt; nur der letzte Zahn, welcher noch mehr als noch einmal fo lang ift, ıft fcharf fpitig, etwas nach vorne zu gerichtet, und hat auf der Mitte eine kielförmige Erhöhung, welche fich nach der Mitte des Schildes hinzieht und gekörnt ilt; bey kleinen Exemplaren ift diefe Erhöhung mehr eine ftark erhöhete, gekörnte und bo- gigte ieh Den Hinterrand des Schildes umzieht eine rothe erhöhete Linie, die aus ei« ner Reihe Körner befteht, und die fich bis an die Spitze des langen Seitenzahns erftreckt; auch diefer Seitenzahn oder Dorn ift bey kleinen Exemplaren nach Verhältnifs etwas län- ger, als bey grofsen; bey diefen hingegen ift er an den Seiten mit ziemlich langen Haa- ren dicht befetzt, die an den kleinen nicht gefunden werden. Eine folche Haarreihe fteht auch unter den übrigen Zähnen, Die Scheren find ne Verhältnifs grofs und lang; die Arme find breit, auf der Oberfeite flach, nach innen zu ftehen blatterähnliche Er- höhungen, deren Vorderrand’ gekörnt if, Nach dem Aufsenrande zu ift der Arm der Länge nach etwas eingedrückt. Bey kleinen Exemplaren ifl; der Arm ganz anders; nach dem innern Rande zu ift er der Länge nach erhöhet, und auf diefer Erhöhung ftehen wieder Queer-Erhöhungen hinter einander; und durch die Vertiefung am Aufsenrande geht der Länge nach eine erhöhete Linie. Am innern Rande des Armes fteht eine Reihe von vier nach vorne fich hinneigender Dornen, die nach oben zu werden etwas gröfser; am Aufsenrande fteht ganz oben ein gleicher Dern; bey grofsen: Exemplaren fleht etwas E 2 36 hinter diefem noch ein zweiter von gleicher Gröfse, bey den kleineren ift dafelbft nur eine flumpfe Ecke; jeder innere Dorn hat an der Wurzel einen fchönen blutrothen Flek- ken, Die Handwurzel hat auf der obern Wölbung flache Erhabenheiten, die mit Körnern eingefafst find; an der auswendigen Seite hat fie eine erhöhete Linie, die oben in ei, nen Dorn ausgeht; auch innerhalb fleht nachı oben zu ein flarker Dorn, der an der Wurzel einen Blutfleck hat, Die Hände find lang, grofs, aufgeblafen, durch erhöhete Längslinien prismatifeh; auf der äufseren Wölbung ftehen deren drey, welche blutroth gefleckt find; dicht über der Handwurzel if ein Dorn; der obere Seitenrand it auch erhöhet, gekörnt, und hat meift oben am Finger einen flarken Dorn; die innere Fläche der Hand hat auch zwey erhöhete Linien, und ift, vorzüglich nach dem Unterrande zu, mit weifsen Körnern dicht beflreuet; bey kleinen Exemplaren fteht am obern Rande noch ein Dorn ganz oben hinter der Einlenkung des Fingers. Die Finger find etwas lang, ziemlich ‚platt, etwas einwärts gekrümmt, reihenweife weils gekörnt, nur an den Spi- tzen gegen einander über gekrümmt; der bewegliche Finger ift blutroth gefleckt, inner- halb find beyde Finger bis an die Spitze mit grofsen und kleinen Zähnen befetzt. Die drey erften Fufspaare find unter fich gleich, nur ift das eriie Paar etwas länger, als das zweite, und diefes länger als das dritte; die Glieder find etwas platt, vorzüglich die äußeren; übrigens find fie glatt, der Länge nach gefurcht, die Furchen mit einem rauhen Wefen angefüllt, der innere Seitenrand ift mit langen braunen Haaren befranzt; das Klauen- glied ift fat grade, platt, gefurcht, die Spitze hornartig. Das letzte Paar ift zum Schwimmen, die Glieder find breiter, und das letzte eyrund; mehrere ganz flache wei- {se erhöhete Streifen gehen der Länge nach, und verlieren fich in dem eben fo erhöheten Rande, die Vertiefungen find braun und etwas rauh. _ Die Farbe ift gelblich braun, die fcharfen Ränder find hie und da etwas roth angelaufen. Ich habe kleine und grofse Exemplare mit einander verglichen, weil ich beyde für einerley halte, ob fich gleich einige kleine Verfchiedenheiten zeigen. Die kleine Art Art wurde mir aus Oflindien unter dem Namen C. haflatoides gefchickt. Eben fo hat Fa- 37 brieius eine Krabbe nach Daldorf genannt, deren Befchreibung fich' ganz gut mit meiner Krabbe vereinigen läfst, nur foll derfelbe hinten an jeder Seite einen Zahn ha- ben; diefen finde ich bey allen meinen Exemplaren nicht, und es wäre gut, wenn der ‚Ort, wo er ftehen foll, genauer angezeigt wäre; denn ich finde wohl bey den gre- fsen hinten unter dem Aufsenrande an jeder Seite eine ftumpfe zahnähnliche Hervorragung, aber fie ift nichts weiter als eine etwas flark vorftehende Ecke des Ausfchnitts der Schale, in welchem das hinterfle Fufspaar eingelenkt ift; diefe findet fich aber bey mehreren Ar- ten, und ift bey diefer nur etwas flärker, aber fie kann doch nicht wohl ein Zahn ge- nannt werden, womit der Bruftfchild befetzt feyn foll, na noch weniger ein eigenes fpecififches Kennzeichen abgeben, 236. Cancer forceps. Fabr. Supplem, Entomol. p,368. n.2I, Port, thorace laevi utrinque novem dentato, dente poftico majore, digitis longiflimis filiformibus. Ent, emend, 2. 449. n. 36. Browne nat, hift, of Jamaica, p. 421. Canc. 4 minor chelis longifimis. Tab, 4ı. fig. 1. up. et St, Manj’s, Tab. LV. fig. 4 Diefe Krabbe, welche ich nicht felbft befitze, fand ich im Kaiferl. Naturalien- Kabinet zu Wien, wo ich fie auch abbildete. Sie ift, in Anfehung des Rückenfchildes, ganz dem €, pelagicus ähnlich; die Seiten nemlich find neunmal gezahnt, wovon der letzte Zahn länger und dornartig ifl, Die Stirn aber ift vierlappig und etwas gedornt, Am meiflen unterfcheidet fich diefe Art durch die Scheren; diefe find gar nicht aufgebla- fen, fondern ganz. fadenförmig; die Arme find lang, und haben am innern Rande vier Dornen. Die Handwurzel ift mittelmäßig lang, und hat aufserhalb zwey Dornen, der eine fteht in der Mitte, der andre am Oberrande, Die Hände find cylindrifch rund, nur kurz, aber fie haben fehr lange fadenförmige glatte Finger, die fo lang find, wie die ganze Schere. Auch die Füfse find nach Verhältnifs der Gröfse des Leibes fehr lang, zart, dünne, platt, ohne Zähne; das Klauenglied ift lanzettförmig, gefurcht, an der Spitze 38 hornartig; das letzte Paar find Schwimmfüfse, Die Farbe ift überall gelbbräunlich weils; das Vaterland ift das grofse Weltmeer; auch wird fie zu Havana gefangen, und Parra nennt fie Xaiva de horquilla; er hat fie auf der LI. Tafel, fig. 8. abgebildet, Wir finden in feinem Werke noch drey Abbildungen von Krabben, die dem C. pelagieus fehr ähn. lich find; er nennt fie auch Cangrejos Xaivos; fie feheinen unter fich nur in der Farbe verfchieden zu feyn, die eine ift blau, die andre roth, die dritte braun; er hält fie zwar für verfchiedene Arten, allein feine Befchreibung ift zu kurz, als dafs ich über ihre Aehnlichkeit oder Verfchjedenheit mit dem C, pelagicus etwas Bellimmtes anzeigen könnte. . 237. Cancer ponticus. Fabr. Supplem. Ent. pag. 368, n. 22, FPortunus ponticus, thorace rugofo utringue novem dentato, dente poflico majore, manibus filiformibus, digitis brevibus, Tab. Lv. fig. 5. Diefe artige Krabbe ift beym erften Anblick dem C. haflarus fehr ähnlich; der Leib aber ift dicker und die Oberfläche des Schildes gewölbter; auf der Fläche des Schil- des find grade und bogigte erhöhete Queerlinien, auf welchen eine Reihe runder Körner fteht; die Lage und Geflalt derfelben ift am beften aus der Abbildung zu erkennen, Der Seitenrand hat acht nach vorne fich hinneigende Zähne; die hinteren werden immer ein klein wenig länger, und runden fich auch immer mehr an der Spitze, die dadurch dorn- artig wird; der letzte Zahn ift noch einmal fo lang, als der vor ihm; und eine bogigte gekörnte und erhöhete Linie, die faft von der Mitte des Feldes ausgeht, iäuft auch über derfelben bis zur Spitze fort; an der Wurzel (ind alle Zähne gekörnt, auch fliehen hin- ter derfelben auf dem Schilde einige Körner zerflreuet. Der Vorderrand zwifchen den Aw gen ift bogigt, durch Ausfchnitte viermal gezahnt, die Zähne find abgerundet und von gleicher Gröfse. Der Rand der Augenhöhlen ift oberhalb flark rund ausgefchnitten, und äufserft fein gezahnt, die Zähnchen find ganz abgerundet; die Seitenecken der Augenhöh- ien ftehen als ftumpfe Zähne vor, am meiften der äufsere, der gröfser ift und mehr vor- Ki ’ 39 tritt; der untere Rand der Augenhöhlen hat nur innerhalb eine einzige fiumpfe Hervorra- gung. Der Arm der Scheren ift grofs, breit, flach, nr der innern Seite durch fchup- pige Erhöhungen, welche mit Körnern befetzt find, uneben, der innere Rand hat vier, bisweilen fünf Dornen. Der äufsere Seitenrand oder Rücken des Arms hat’ gleichfalls fchuppige gekörnte Erhöhungen und zwey fehr fpitzige Dornen, Der äufsere Seitenrand oder Rücken des Arms hat gleichfalls fchuppige gekörnte Erhöhungen und zwey {ehr fpi- tzige Dornen, der eine nahe am Oberrande, der andre über der Mitte, Die Handwurzel hat gekörnte Linien, und nach oben zu aufserhalb und innerhalb einen ftarken Dorn. Die Hand ift prismatifch viereckig, gar nicht aufgeblafen, lang gezogen; die zwey erhö- heten Längslinien, welche oberhalb ftehen, haben über der Mitte einen Dorn; am Vor- derrande hinter der Einlenkung des Fingers fteht eine flumpfe Erhöhung. Die Finger giebt Fabricius als kurz an, fıe find aber bey meinen Exemplaren eben fo (ade, als bey den übrigen ähnlichen Arten; fie find der Länge nach gefurcht; die Spitze des be- Seolilieh Fingers ift ein wenig rückwärts gebogen; innerhalb find fie mit runden Zähn- chen befetzt, von welchen einige etwas gröfser find, die aber nicht gegen einander über ftehen. Die Füfse find ziemlich lang, fchmächtig, platt, mit einigen Furchen der Länge nach, die Seiten find mit Haaren befranzt. Das Klauenglied it meift grade, platt, mit braunen Haaren befranzt, die äufserfte Spitze wird rund und hornartig; das erfte und zweyte Fufspaar find etwas länger, als das dritte, Das hinterfte Paar find Schwimmfü- fse, die beyden letzten Glieder find platt, die Ränder und eine Mittellinie erhöhet, die Tiefen etwas cu; die Seiten befranzt, das letzte Glied ift eyrund, nicht zugefpitzt. | Die Farbe ift bald weifs, bald bräunlich‘,. die Finger find bisweilen rotlı gefärbt. So ähnlich diefe Krabbe dem C, hafatus ift, lo unterfcheidet fie fich doch hin- reichend durch die gewölbtere Oberfläche des Schildes, deffen Erhöhungen auch ganz an» ders find, durch die Art der Seitenzähne, durch die nicht grade Stirn, und durch die andere Befchaffenheit der Scheeren, Das Vaterland ift Oftindien. 49 238. Cancer Admete. Muf. Herbfl. Canc. corpore depreflo, thorace plano, lineis transverlis erenatis, Jateribus quinque dentatis, quarto minimo, fronte truncata, pedibus pollicis nataterüs, Tab, LVIL Sig. ı. Ich befitze von diefer Art mehrere Stücke, die aber alle nur klein find, Der Bruftfchild ift flach gewölbt, glatt; vom hinterfien Seitenzahn geht eine erhöhete ge- kerbte Queerlinie bis zur Mitte hin, fo dafs beyde in der Mitte zuflammenkommen; hin- ter derfelben fteht eine andere, die aber nicht bis an die Seiten reicht; eine ähnliche fteht vor derfelben, die in der Mitte getheilt il; vor diefer fliehen zwey kurze an den Seiten, und noch mehr nach vorne etwas hinter der Stirn fliehen zwey Hügelchen dicht neben einander. Die Stirn it grade abgeflutzt, in der Mitte kaum merklich gekerbt, an jeder Seite ganz unmerklich ausgefchnitten, Nach den Augenhöhlen zu ift eine flärkere Kerbe, durch welche die Stirn von dem innern Rande der Augenhöhlen abgefondert wird, Die Seiten (ind, wenn die äufsere zahnähnliche Ecke der Augenhöhlen mitgerechnet wird, fünfmahl gezahnt; der vierte Zahn ift aber weit kleiner, als die übrigen, mehr dornen- artig, und hat das Anfehen, als fey er als ein junger zwifchen den beyden gröfseren hervorgewachfen, und fo findet er fich bey allen Exemplaren; der hinterte Zahn hat ei- ne braune dornartige Spitze. Die Scheren find nach Verhältnifs groß; der Arm ift drey- eckig, die Oberfeite fach, am inneren Rande ftehen nach oben zu zwey flarke Zähne hinter einander, und dahinter mehrere kleine abgerundete von ungleicher Größe; der Aufsenrand ift flark gekörnt. Die Handwurzel ift auf der äufseren Wölbung g Ada ja; “2 A ren ee een Ras] ‘ war . F , > [2 Ga, Saat, a; 4 “ h4 i ash KLEE h d + F . . 5 + Dyl ar 4 ra . Pre" ... ar 2 - . er sw 77 r i h 57 4,7 . fi ‘ | r, wi u ur Pr EZ pr 2 ar .., Pre — nur. \ % ’ u - ..* hu Br „wei 1377 ‚#1 44 «sa r ip > y e - 4 8 * . Mn x, KEEEIER RAR HUHN © ‘ re IR, + h ‚ # . = y fi N . ı TE FR w »i ? h . ” iE Ar: * z “ . i . B ea DE PETE ETERT PD van 252. Cancer vocator. Muf, Herbfl. Canc, thorace rugofo, chela dextra maxima, | "Tab. 59. Fig. I. D:« Krabbe it dem C, vocans ähnlich, weshalb ich ihr auch eine ähnliche Benennung gegeben habe, Sie ift größer als der C, vosans, aueh it der Rückenfchild nicht glatt, fondern uneben, und in der Mitte vertieft, auch ift derfelbe nach Verhältnifs nicht fo breit, die Stiele der Augen find nicht fo lang. Webrigens find die obern Ecken gleich- falls etwas zugefpitzt. Die rechte Scheere, welche viel gröfser ift, als der Leib, ift glatt, die Finger find gezahnt, aber der unbewegliche Bas hat nicht in der Mitte einen Aär- kern hervorftehenden Zahn, wie man allezeit am C. vocans findet. Der bewegliche Fin- ger hat gleichfalls nur Zähnchen ‚von gleicher Gröfse, indem der C, vocans Zune Zähne hat, einen in der Mitte, den andern nach- der Spitze zu. Die linke Scheere ift nur ganz klein und glatt, da ich aber nur ein ee Exemplar von diefer Art habe, so kann ich nicht eh ‚ob dies ae der Fall, oder ob, wie beym C. vocans, nicht bisweilen die kbefite Schere die kleine if, Die acht Füße find ungezahnt, die letzten Glieder etwas behaart, ehe Hüften nach Verhältnifs nicht fo breit als beym €. vocans, und von oben bis unten faft von gleicher Breite, Die Farbe des Leibes ist braun mit gelben Flecken, die äufserften Gelenke der Füfse find etwas heller. | Das Vaterland ift Amerika. Naturgefchichte d. Krebfe. III. Band. IV. Hefı. A a ern 728 ZUR b er BR y ei 253. Cancer plicatus: Muf. Herbfl. Canc, thorase PR medio elevato, lateribus emarginatis dentatis, chelis pedibusque lavibus, Tab, 59. Fig, 2, Es it fehr fchwer, von der feltfamen Geflalt des Rückenfchildes diefer Krabbe eine genaue Befchreibung zu geben, die Abbildung wird ihn am beflen deutlich machen, Er it in der Mitte etwas hoch, höckrig und gekörnt, und von ihm gehen fünf Falten aus, drey nach vorne hin, und eine nach jeder Seite hin, Die mittellle der drey erfien geht bis zur Stirn hin, welche eine ftumpfe runde Erhöhung ift, die = den Seiten die Augen hat, welche nur klein find, und auf ganz niedrigen Stielen ruhen. In einiger Ent- ferrung von diefer Falte ift an jeder Seite eine andere; der Seitenrand zwifchen diefer und der mittelften ift faft glatt und abgerundet, Die beyden Falten an den Seiten find etwas wellenförmig, am Anfange gekörnt; der Seitenrand zwifchen diefer Falte und der vorigen ist mehrmals ausgefchnitten, wodurch unter andern ein breiter dreyeckiger Zahn gebildet wird. Der Rand hinter den Seitenfalten ift auch mehrmals ausgefchnitten, wor- aus drey Zähne entftehen, einer in der Mitte über dem Schwanze, und einer an jeder Seite; dern der Mitte ift grade in die Höhe gerichtet, die andern beyden zwar auch, aber nicht fo fehr, auch find fie auf der Fläche ausgehöhlt, fo wie überhaupt die Fläche des Schildes zwifchen den Falten ganz ausgehöhlt erfcheint. Unter dem-mittelften Zahne über dem Schwanze ftehen noch zwey ftumpf abgerundete Zähne dicht neben einander, die gleichfalls auf der Oberfläche hohl find. Die Arme find zwar nicht gezahnt, aber doch die beyden Seitenränder scharf erhöhet und gekörnt; auch find fie ziemlich flach. Die Handwutzel ift etwas uneben, und die Erhöhungen find gekörnt. Die Hand if flach, faft überall gleich breit, der Aufsenrand gekörnt. Die Finger find kurz, haben er- höhete Linien, und am inneren Rande einige Zähnchen, Die Füfse find nicht lang, ziemlich glatt, das’ Knieglied hat zwey fcharf erhöhete lange Linien am Aufsenrande, und 3 der Raum zwifehen beyden Linien ist ausgehöhlt. Die hinterflen Füfse werden immer etwas kürzer. Die Krabbe ist nur klein. Das Vaterland ift Oftindien, 254. Cancer planiffimus. Muf. Herb. Canc. thorace planifimo lateribus quinque dentatis, fronte trifida aculeata, brachiis femoribusque margine interiori dentatis. Tab. 59. Fig. 3. Der Bruftfchild diefer Krabbe hat einen faft runden Umrifs, ift fehr fach, mit ei- nigen fchwach erhöheten Zügen, und mit einer Rauhigkeit überzogen; die Seiten find nach oben zu fünfmal fcharf und fpitzig gezahnt, wenn man die äufsere Ecke der Augen- höhle mitrechnet. Die Stirn ift dreylappig, die beyden äufsern Lappen find die innern Ecken der Augenhöhlen, diefe find am äufsern Rande dreymal gedornt. Die mittelfte Lap- pe ift die eigentliche Stirn; diefe ift verlängert, ausgehöhlt, und hat zwey Dornen am Ende, und zwey in der Mitte. Die Scheeren fınd klein; der Arm ift dreyeckig, am obern Rande ftehen 5 Dornen, und am innern unterhalb zwey, und oben einer. Die Handwur- ' zel ift rundlich, und hat auf der äufsern Fläche 5 Dornen in zwey Reihen, Die Hand ift glatt, die Finger find am Ende abgerundet, und innerhalb ausgehöhlt. Die Füfse find ziemlich platt, die Hüften haben auf der Oberfläche drey erhöhete Längslinien, die Zwi«- fchenräume find mit einer Rauhigkeit angefüllt, am äufsern Rande ftcht eine Reihe Bor- ften, die fich aber an die Rauhigkeit auf die Fläche anlegt. Am innern Rande fteht eine Reihe von 9— 10 Dornen, und aufserhalb derfelben auf der Fläche noch eine Reihe fpi- tziger Körner, die fich auf den hintern Paaren immer mehr verliehrt. Das Knieglied ist ziemlich rund, etwas der Länge nach geftreift, mit einer Rauhigkeit überzogen, und am äufsern Rande flieht eine Reihe Borften eben fo, wie an den Hüften. Das Schienbein ift glatt, mehr breit als rund, mit einer Reihe Borften, und zwey Reihen von der Rauhigkeit. A2 4 Das Klauenglied ift am Ende etwas gekrümmt, rund, feharf zugefpitzt, und innerhalb fle- hen noch aufserdem drey Dornen, fo wie oben auf eine Reihe Borflien. Die Farbe ift fehmutzig gelb, hie und da find rothe Sprenkeln, fo wie die Ränder der Dornen auf dem Bruftfchilde gröfstentheils roth find; der Oberrand der Augenhöhlen hat noch 6 kleine Zähne, ein gröfserer Dorn fteht am innern Winkel des Unterrändes. Das letzte Fufspaar it etwas kürzer, als die übrigen. Das Vaterland it Oflindien, 255. Cancer hirticornis. Muf, Herbfl, Canc. thorace cordato, inzquali, dentato, fronte fpinis daabus apprezimatis longioribus hirfutis, Tab. 59. Fig. 4, Diefe Krabbe unterfcheidet fich von denen ihr verwandten Arten durch eine ia zwey langen Dornen ausgehende Stirn, welche dicht neben einander fiehen, und aufser- halb ftark behaart find. An der Wurzel eines jeden fleht aufserhalb auch ein flarker Born, welcher die ganze Augenhöhle einnimmt. Der Rückenfchild it, wie es bey allen diefer Familie gewöhnlich ift, herzförmig, etwas höckrig, und die Höcker (ind theils zu- gefpitzt, theils tragen fie Dornen, welche etwas nach vorne hin gekrümmt find; die längften ftehen hinterwärts an den Seiten. Auch über dem Schwanze geht der Sehild in einem Dorn aus, der etwas in die Höhe gerichtet if, Die Scheeren find kurz, höckrig, die. Arme rund und bedornt, die Hand ift ziemlich glatt, und auch etwas weniger rund. Die acht Füfse haben runde etwas höckrige und behaarte Glieder, und das Klauenglied it etwas gekrümmt, fcharf zugefpitzt, und innerhalb mit flachlichen Borfien befetzt; das erfie Paar ift das längfte, und fie werden nach hinten zu immer kürzer, 24 Das Vaterland ift Oflindien, ( “ — 2 256. Cancer Dama, Muf, Heabfl. Cancer thorace ovato granulato, lateribus 7 fpinofis, fronte bifpinofa, fpinis triramofis, brachiis carpisque multifpinofis, Tab. 59, Fig. 5. Es hat der Rückenfchild diefer fchönen ee eyförmige Geftalt, und ift dicht gekörnt, An jeder Seite defielben fehen fieben ftarke Dornen, die etwas nach vor- ne hingebogen find; der erße, welcher die Augenhöhle von aufsen umfchliefst, hat in- nerhalb zwey Nebenäfte, fo dafs er dreyfach ifl. Der hinterfte Dorn ift mehr nach der Mitte des Schildes vorgerückt. Ueber dem Schwanze ift der Schild ausgebogen, an bey- den Seiten fleht ein kurzer, dicker, aber doch fcharf zugefpitzter, in die Höhe gerichteter Dorn, und der Hinterrand zwifchen beyden Dornen’ ift gekerbt. Ba der Stirn geht der Bruflfchild in zwey breite flarke Dornen aus, welche aufserhalb zwey Nebenäfte haben, Die Augen find ganz nach den Seiten hingerichtet, und die Augenhöhlen haben auf der Unterfeite innerhalb noch drey Dornen dicht neben einander, auch fteht auf der Mitte der Stirn unten noch ein kleiner Dorn. Die Arme find rund, und rings er eahie vielen 'Stacheln von ungleicher Gröfse befetzt. Der obere Rand ift in die Höhe gebogen, und dreymal gedornt. Die Handwurzel ift rund, und aufserhalb mit zugefpitzten Knoten be- fetzt. Die Hand ift glatt, fat rund, nur auf ach Rücken dicht bey der Einlenkung fteht ein einziger zugefpitzter Knoten. Die Finger fd mäfsig lang, rund, etwas gekrümmt, und einwärts gebogen. Der Daumen ’hat unweit der Einlenkung einen einzigen dicken Zahn; der unbewegliche Finger hat nach dem Ende zu innerhalb einen erweiterten ge- kerbten Rand; ein fchwächerer ift auch gegenüber am Daukled; beyde Scheren haben gleiche Gröfse, die vier Paar Füfse find rund, ‘nehmen nack hinten zu immer mehr an Länge ab; fie find mit einer Rauhigkeit überzogen, ohne Dornen, das Klauenglied ift lang, und endigt fich in eine ftarke braune Spitze, Ich habe diefe Krabbe aus Holland erhalten, und ich vermuthe, dafs Amerika ihr Vaterland ill 257. Cancer cornudo. Muf. Herbfl. ‘ Cancer thorace ovato inzquali lateribus 4 fpinofis, fronte quadrifpinof, fpinis binis interioribus longifüimis, chelis filiformibus, brachiis 4 fpinofis, pedibus inermibus. Parra Defcripcion de differ, piez. de hift. natural, tab, 50, fig. 3. Cangrejo cornudo, Tab. 59. Fig. 6. Der Schild dieser Krabbe hat eine eyrunde Geflalt; auf der Oberfläche deffelben find viele Erhöhungen und Vertiefungen, von welcher eine am merkwürdigfien it, welche an der Stirn hiuter den beyden langen Dornen fteht, und ganz rund ausgeböhlt it, An jeder Seite find vier fiarke Dornen, Ueber dem Schwanze fleht ein einzelner, der ganz in die Höhe gerichtet it; er hat noch eine kleine ftumpfe Spitze hinter fich, Die beyden Aufsern Dornen der Stirn findj‘eigentlich die Augenhöhlen, deren Oberrand innerhalb fehr erweitert ift, und fich in einen flarken Dorn verlängert. Aufserhalb haben die Augenhöh- len nur einen kleinen Zahn, Die Augen felbft (ind nur kurz, und flehen fehr wenig aus ihren Höhlen hervor. Die beyden innern Dornen der Stirn find fehr ftark und lang, fo dafs ihre Länge über ein Dritte! der Länge des ganzen Schildes beträgt; fie find grade vor fich geftreckt, und fliehen am Ende weiter aus einander. Die Scheren find rund, gar nicht aufgeblafen, fondern fadenförmig. Die Arme haben auf dem Rücken 4 Dornen hin- ter einander, und einen am Oberrande. Die Handwurzel ift rund und höckrig. Die Hand it fadenförmig, an den Seiten ein wenig gedrückt und gedornt. Die Finger find ganz kurz zugefpitzt, Die 8 Fülse find fat von gleicher Länge; die Glieder [ind rund, glatt, Pr) = e F un nn nn Ri er a gi IE En - ng = N a S € sr rs Pe 1 705 Fe BERN ra N T - das zweyte Glied hat der Länge nach eine Vertiefung; das Klauenglied it mäfsig lang, mit einer braunen Spitze, Das Vaterland ift Amerika, 258. Cancer marmarinus. Muf. Herbf. en thorace l&vi unidentato albo, rufo maculato, fronte trilöba, Tab. 60. Fig. I. Man hat von diefer Krabbenart fehr viele, welche in ihrem ganzen Bau fich fo gleichförmig find, dafs man fie für Llofse Spielarten halten follte.e Wenn man aber von einer jeden Art fehr viele beyfammen hat, fo findet man, dafs ihre Verfchiedenheit fehr regelmäfsig und beflimmt immer eben diefelbe if. Der Canc, corallinus, von dem ich fo viele Exemplare befitze, ift in allen Gröfsen immer fo gezeichnet, wie ich ihn abgebildet habe. Der Canc. macularus, der im ganzen Bau ihm vollkommen gleich ift, unterfcheidet fich befländig durch die rothen Bi die fich immer an 'eben derfelben Stelle befinden, Man thut daher unrecht, dafs man die Farbe und Zeichnung als etwas aufserwefentliches anfieht, und bey Beflimmung der Charaktere gar Keihe Rückficht darauf nimmt, So if es denn auch bey diefer Art; fie ift obigen beyden, was den Bau betrifft, vollkommen . gleich, und unterfcheidet fich blofs durch den ganz anders gefleckten Schild. Diefer ift weifs, mit vielen rothen verworren durch einander lanfenden Flecken. Uebrigens hat er, wie jene, einen einzigen flumpfen Zahn an jeder Seite, und ift an der Stirn dreylappig durch Ausfchnitte. Von den Scheren ift die rechte gröfser, dicker, die Glieder find glatt, | die Finger find dick, und der unbewegliche hat innerhalb einen dicken flumpfen Zahn, beyde find unweit der Spitze fchwarz angelaufen, Bey beyden Scheren fteht auf der Handwurzel ein grofser rother Fleck, und einer auf der Hand, Die 8 Füfse haben glatte Glieder, und das letzte Glied hat am Ende eine kurze hornartige Spitze, Das Vaterland ift Amerika, 259. Cancer maculatus, Tab, 60, Fig. 2. Von dem Rückenfchilde diefer Krabbe habe ich fchon zwey Abbildungen gege- ben; jetzt habe ich die ganze Krabbe mehrmahls erhalten, Sie it, die grofßsen rohen Flecke ausgenommen, dem vorigen, fo wie dem C, coralinus, vollkommen gleich, Von diefen Flecken [ind die meiflen befländig, nemlich drey auf der Mitte neben einander, von welehen der vorderfte den Aufsenrend der Augerhöhle berührt; nur fleht bisweilen noch ein Fleck hinter dem mittelften auf der Mitte des Schildes, der bey andern Ezem- plaren fehlt. Bey den Scheeren findet fich eben die Verfchiedenheit, wie beym vorigen, nur hat bey diefer Art auch der bewegliche Finger der rechten ‚Hand einen dicken Zahn. Auch die Füfse find ganz, wie beym Vorigen, Das Vaterland ift Amerika, 260. Cancer contrarius, Muf. Herbfl. €. thorace valde inzquali nodulofo, fpinofo, fronte porredia apice deflexa, ehelis muricatis pedibus Girftieithe rufo fafeiatis. Tab. 60. Fig. 3. Diefe Krabbe gehört mit dem C, echinurus, longimdeus und mehrern zu einer Pa- milie. Der Rückenfchlid ift fehr höckrig, voller Erhöhungen und Stacheln. Zwey flarke Vertiefungen auf dem Rücken theilen ihn in drey Theile, Der mittelfte Theil hat der mehrere Erhöhungen, die voller kleiner kurzer Spitzen find; gröfßsere Stachelu fiehen der Länge nach hinter einander, und vorne fliehen deren zwey neben einander, Auch die Augenhöhlen find rund herum mit Höckern befetzt. Die Stirn verlängert [ich in ein hervorhangendes Dreyeck, welches auch höckrig, und anfangs in der Mitte vertieft ift, Die beyden Seiten find gleichfalls dicht voller fpitziger Erkabenheiten, und auf der Mitte jeder Seite ftehen einige längere Stacheln, Hinten über dem Schwanze ift der Schild - Ä Dr Aue ln 9 Schild ausgefchweift, und voller gröfserer und kleinerer Spitzen. Die Hände find lang, dick und vielfeitig; die Arme find meift rund, mit drey Reihen Stacheln und kleinerer Spitzen. Die Handwurzel ift auf. der Aufsenfeite voller gröfserer und kleinerer Shit, Die Hände find lang, vierfeitig, auf der Äufsern Schärfe ftehen zwey Reihen Dornen, eine Reihe auf der innern Schärfe, und auf der untern eine Reihe warzenähnlicher Knoten; die Zwifchenräume find voll kleiner Spitzen. Nach den Fingern zu werden die Scheeren dicker. Der bewegliche Finger ift anfangs {ehr dick, uneben, knotig und ftachlich; am Ende ift er platt, fchwarz, inwendig gezahnt, Der unbewegliche Finger ift glatter, platt, am Ende ne inwendig ftehen einige breite Zähne. Die linke Hand ift fehmaler, die Finger nad weniger und fchwächer gezahnt. Die 8 Füfse find glatt, weifs, mit ro- then Binden, die zum Theil an beyden Seiten eine dunklere rothe Linie haben; das erfte Fufspaar ift das längfte, Das letzte Glied endigt fich mit einer kleinen hornartigen Spitze. Das Vaterland ift Oftindien, 261. Cancer brevis. Muf. Herbfl, Canc. tlıorace fubquadrato, Den plicato, lateribus tridentatis, | Tab. 60. Fig. 4 Diefe Krabbe ift nach Verhältnifs fehr in die Breite Bernpen, und dabey fehr kurz, Der Schild hat auf .der vordern Hälfte an beyden Seiten einige faltenähnliche Erhöhungen und Vertiefungen; er ift auch auf diefer vordern Hälfte an den Seiten dreymal gezahnt. Die Stirn zwifchen den Augen ift abgeflumpft und abgerundet, in der Mitte unmerklich ausgefchnitten, Die Augen ftehen auf langen dünnen Stielen. Der Arm ift nicht lang, auf dem Rücken gekörnt, innerhalb nach oben zu zweymal gezahnt, Die Same ift ziemlich lang, rundlich, glatt, auf der Mitte des Innern: Bandes einmal gezahnt. Die Hand ift nach Verhältnifs lang, überall gleich breit, nicht aufgeblafen, zufammen gedrückt, ‚Naturgefchichte d. Krebfe. 1II. Band, IV, Heft. B u rer -. 10 ganz glatt, am obern Rande fein gekörnt, Die Finger [ind kurz, es zufammen ge- drückt, der bewegliche Finger hat in der Mitte des innern Randes einen flarken Zahn, Ganz unten an der Hand ftelıt innerhalb ein einzelner Zahn; beyde Scheeren find gleich, Von den 4 Paar Füfsen ıfınd das 2te und 3te Paar die gröfsten, das vorderlie Paar ift kleiner, und das gte Paar hat kaum ein Drittel von der Gröfse der vorigen Paare, Die Glieder aller Füfse find glatt, platt gedrückt, das Klauenglied ift pfriemenförmig, Die Mitte des Schildes hat ziemliche Erhöhungen, von welchen die hintere gekörnt ilt, “Das Vaterland ift Oftindien. Zum Schlufs will ich nun noch der Volllländigkeit wegen alle vom Fabrizius in feinen neuen Schriften angeführten Arten der Krabben hier herfetzen, die mir aber fonft übrigens nicht bekannt find, 262. Cancer tinctor. Fabr, Supplem. entomol, p. 331. No, 4, C. thorace laeviusculo utringue quinquedentato, fronte filfa, | Diefe Krabbe foll die Geftalt des C. moenas haben, aber ein wenig kleiner feyn, Die Stirn ift in die Queere und in der Mitte gefpalten. Die Augenhöhlen find dreymal der Bruftfchild ift ziemlich glatt, und fünfmal an den Seiten gezahnt. Die Sche- En find kurz, die Handwurzel ift einmal gezahnt, die Hände find kurz, an der innern Spitze fchwarz, fo wie die längern Finger -fchwarz find, Das Vaterland it unbekannt. Es mufs diefe Krabbe nicht mit dem im zweyten Bande befchriebenen rindor verwechfelt werden. II 263. Cancer pictor. Fabr. Supplem. entom. pP: 335. No. 5. Canc, thorage laeyiusculo utringue quadridentato, fronte Alfa, Sie ift der vorigen ähnlich, aber doch verfchieden; die Stirn ift mehr zugerundet, in der Mitte gefpalten, Der Augenkreis ift in die Höhe gebogen und ungezahnt, Der Bruftfchild ift etwas kurz, an beyden Seiten vierzahnig. Die Scheeren find kurz, die Handwurzel ift zweyzahnig, die Hände find kurz mit erhobenem Rande, Die Finger find kurz, braun. Die Füfse find kurz, uhengedruckt, am Rückenrande rinnenförmig. Das Vaterland ifl unbekannt.. 264. Cancer fcaberrimüs. Fabr. Supplem. entom. p. 336. n. 8. Canc. fcaber, tlıorace laeviuseulo utrinque quinque- dentato, fronte crenata fiffa, manibus granulatis, Da fchon ein C, feaber im erften Bande befchrieben it, fo habe ich den Namen diefer Krabbe etwas verändert, Sie ift klein, die Stirn in die Queere, gekerbt, in der Mitte gefpalten. Der Schild ift ziemlich glatt, vorne gekörnt, an jeder Seite fünfmal ge- zahnt. : Die Augenhöhlen find gekerbt, unten zweymal gezahnt. Die Scheren find allzeit von ungleicher Gröfse, bald ift die rechte, bald die linke gröfser, ohne Unterfchied des Gefchlechts; fie find kurz, die Handwurzeln und Hände gekörnt; die Finger find kurz und fchwarz. Das Vaterland ift Oflindien. - 265. Cancer Setofus. Fabr. Suppl. entom, p. 339. n. IQ. Canc. thorace utrinque bidentato, tarfıs hirtis. Sie ift klein, ziemlich glatt, der Seitenrand fcharf zweymal gezahnt, Die Augen- B2 12 höhlen find nicht in die Höhe gebogen. Die Sceheeren find kurz, unbewaffuet, haarig.’ Das ‚Klauenglied der Füßse ift raul, Das Vaterland ift Tranquebar, 266. Cancer fenex. Fabr. Supplem, entom, p. 340. n, 22, C, thorace plica antica, carpis unifpinolis digitis ferratis. Sie ift klein, und vom C, ruricola beflimmt verfchieden, Der Schild ı glatt, mit einer einzigen Querfalte vor den Augen. Die Scheeren find kurz, die Handwurzel hat anderthalb flarke fpitzige Dornen, die Finger [ind lang. Die Füße find glatt, die Finger fägeförmig. Die Farbe des Schildes ift bald einförmig, bald fcheckig. Das Vaterland ift Oflindien, 267. Cancer plicatus. Fabr, Supplem. entom, pag. 344. n. 36. C. thorace. faevi utringue plicato antice quadri- dentato, fronte caiinata. Sie ilt klein, der Schild glatt, in der Mitte in einem doppelten Bogen zufammen- gedrückt, Die Stirn ift in der Queere, rinnenförmig, mit einem ungezahnten zugelfchärften Rande. Der Seitenrand ift vorne viermal gezahnt, hinten gefalten, Die Handwurzel hat einen Zahn, Das Vaterland ift China, 268. Cancer fexpes. Fabr. Supplem, entom, p. 344. n. 37. C, thorace laevi integerrimo, fronte emarginata, pedibus fenis. Sie ift klein, der Bruftfchild glatt mit 2 eingedrückten Linien in der Mitte; die 2 zn a a Lee J ; BE En Din En ee 5 A EEE Ben ı ppm. "Sen ; ; | f mr a) 7 I In e EB N Pr.‘ 13 Stirn ift niedergebogen, ausgefchnitten. ‚Sie hat nur fechs unbewafinete Füfse, Die Schee- ren find kurz und glatt, und eine derfelben ift gröfser, Das Vaterland ıft Ollindien, 269. Cancer femicylindrus, Fabr. Supplem. entom, p. 344. n, 38. C. thorace laevi integerrimo, fronte deflexa bifida. Sie ift klein, bucklich, glatt, iR der Mitte ift eine doppelte eingedrückte Linie. Die Stirn ift niedergebogen , zweyfpaltig, die beyden Lappen find abgerundet und behaart. Die Scheeren find kurz, unbewaffhet, die Hände find eyrund.und fehr glatt, Sie lebt im Indifchen: Ozean. 270. Cancer lophyros Fabr,. Supplem, entom. p. 346. n. 6. Calappa criftata, thorace fubplicato utrinque crena- to margine polflice feptem dentato angulogue poflico dilatato dentato. Da fchon ein Cane. en Syftem ift, fo habe ihn ins Griechifche überfetzt, ‚Diefe Krabbe gehört zu der Fabriziufffchen Gattung Calappa, worunter Krabben zufammen ftehen, deren Habitus äufserft Fekichieken if, Sie foll dem C. ee und granulatus ähnlich feyn, und fich dadurch unterfcheiden, dafs. fieben ane zugefpitzte Zähne am Hin- terrande dicht a einander ftehen. Der hintere Winkel ift fehr erweitert und dreyzah- nig. Die Hände find gezahnt und 'hahnenkammförmig. Das Vaterland ift China, 271. Cancer angufatus, Fabr, Supplem. entom. p. 347. n, 7. Calapp, auguft, thorace laevi utrinque crenato den- tato, poflice anguftato laevi. Fabrizius felbft glaubt, dafs diefe Krabbe nicht hierher gehöre, da ihre Geftalt £ EI. > Rn aD AA EN BE TE ı4 ganz abweicht, Der Schild ifl grofs, glatt, der Rand an beyden Seiten gezahnt, gekerbr, hinten verengert und glatt. Die Hände find eben, ' nur ‚wenig kammförmig gezahnt, Die Füfse find weifslich mit violetten Binden, Das Vaterland ill der Amerikanifche Ozean, uf 272. Cancer rhombeus. . Fabr, Supplem. entom, p. 348. n. 3. Ocypode rhombea thorace laeviusculo utringue uni- dentato, ] s | Der Körper ift klein, glatt, auf beyden Seiten geht die Ecke der Augenhöhle in einen fcharfen Zahn aus. Die Augen find groß. Die Stirn ift herunter gebogen, glatt. Die Arme find gekörnt, die Handwurzeln haben auf beyden Seiten einen Zahn, die Hän- de find meift glatt“ Das Vaterland ift unbekannt, 273. Cancer laevis. ‚ias Fabr. Supplem, entom. p. 348. 'n. 4. Ocypod. laevis thorace utringue unidentato, ches laeviffimis, dextra majore, | Der Leib ift klein, glatt, braun, der Schild hat an beyden Seiten einen Zahn. Die Stirn it abhängig, ungezahnt, Die Augen find bis zum Zahn des Randes vorgeftreckt, cylindrifch, Die Scheeren und Füfse find roflfarbig und fehr glatt. Die rechte Scheere it viel gröfser als der Leib, Ob diefe Krabbe nicht mein €. vocarer fey, kann ich nicht genau beflimmen. Das Vaterland ift der Indifche Ozean, - = 15 274: Cancer fcabriusculus. Fabr. Supplem. entomol. p. 319. n. I. Leucofia fcabriuscula thorace depreffo fcabro, fronte emarginata. Er ifl klein, platt gedrückt, afchgrau, durch kleine erhobene weifsliche Punkte rauh, Die Stirn it kaum as vorgeftreckt, ausgefchnitten, Die Scheeren find länglich, die Arme cylindrifch, rauh, die Handwurzel ift fehr kurz, die Hand ill eyrund und platt, Die Füfse find fadenförmig und platt. ‚Das Vaterland ift Oftindien, 275. Cancer pila. Fabr, Supplem. entom. p. 349, n. 2 Leucof. thorace globofo, ee elevato mar- ae crenato dentato, Der Leib ift klein, kugelförmig, glatt, in der Mitte fteht ein einziger flumpfer Zahn, Der Rand ift gekerbt, und mit mehreren gröfsern Zähnen umgeben, Die Stirn ift ftumpf oder vielmehr abgeftutzt, ungetheilt, Die Scheeren find kurz und glatt. ‘Das Vaterland ift der Indifche Ozean, 276. Cancer giraffa. Fabr,.. Supplem. entom. p. 352. n. 2. Parthenope giraffa thorace fpinofo, fpinis ramofis chelis iongiffimis {ubtus tuberculatis, Sie hat die Geftalt des C. longimanns. Der Schild ift fehr uneben, voller Dornen, welche hauptfächlich an den Seiten Nebenäfte haben. Die Stirä fteht fehr vor, ift flach, zugefpitzt, ungezahnt. Die Scheeren find fehr lang, die Dornen auf Kenfeiben haben Ne- benäfte, und unten flehen viele ftumpfe Erhöhungen, Die Handwurzeln find fehr kurz, die Hände lang, und der Daumen gekrümmt. Alle Füfse find fehr dornig, Das Vaterland ıft Oftindien, ea = 16 2797. Cancer regina. Fabr, Supplem, entom, p. 353. n. 4, Parthenop, thorace inzguali, margine fpinofo, che- lis longiffimis, angulis fpinofis, Sie hat die Geflalt des C. longimanus. Der Schild ift eyrund, auf dem Rücken ftiehen zwey eingedrückte Vertiefungen, der Vorderrand ift gezahnt, hinten ift er mit 9 ftarken langen Dornen umgeben. Die Stirn ift in der Mitte eingedrückt, und hät einen fcharf zugefpitzten unbewaffneten vorgeftreckten Schnabel. Die Scheeren find lang, drey- eckiz, die Winkel dornig. Die Füfse find zufammengedrückt und etwas fägeförmig. Das Vaterland ift Oftindien, 278. Cancer Lar. Fabr, Supplem. entom, p. 354. n, 6. Parthen, Lar thorace inzquali quadridentato, mar- gine fpinofo, chelis levibus, Den Namen Zar, den Fabrizius diefer Krabbe gegeben, hat fchon vorher eine andre von ihm bekommen. Der Leib ift klein und etwas eyrund, der Schnabel abge- ftutzt, und fteht kaum etwas vor. Der Bruftfehild ift uneben, und hat in der Mitte zwey Zähne, und zwey hinten erhobene und zugefpitzte ftehen auf einer Rückenlinie, Die Sei- tendornen, derer fich auf beyden Seiten viere befinden, find platt und zugefpitzt, die mitt- leren find länger. Die Scheeren find fehr lang und ganz glatt, Das Vaterland ift Indien, 279. Cancer dubitofus, Fabr. Supplem. entum, p. 354. n. 8. Parthenop. dubia thorace laeyi‘, manibus compreflis eiliatis, pedibus pofticis breviflimis dorfalibus, Sie ift klein, der Schild rund, flach!, glatt, der Seitenrand hat hinter den Augen zwey fcharfe Zähne, Die Stirn hat einen dreymal gezahnten Rand und keinen Schnabel. Die 17 Die Stirn hat einen dreymal gezahnten Rand und keinen Schnabel, Die Scheeren find lang, die Hand wurzeln grofs und dreyeckig, die Hände find noch gröfser, zufammenge- drückt, und aufserhalb mit Haaren befranzt, Das hinterfte Fufspaar ift fehr kurz, und ehe auf dem Rücken, Das Vaterland ift der Indifche Ozean, 280. Cancer hybridus. Fabr. Supplem. entom,' p. 355. n. 2. Inachus hybridus thorace hirto, \linea dorfali fpinis- que utringue duabus dorfalibus, marginalibus quatuor, pedibus apice nudis. Diefe Krabbe ift kaum von dem C. muricarus han der Leib ift nur grö- fser, die Rückendornen find kleiner, die Hände des Männchen gröfser, und find fo wie die Spitzen der Füfse ohne Haare, | net Das Vaterland ift Indien, 281. Cancer anguftatus. Fabr. Supplem, entomol. pag. 357. n. 14. Inachus anguflatus thorace antice attenuato Bymzculo, roftro Bonreit le emarginatoque. Sie ift klein, fehr länglich, oder vorne verengert, der Rüffel ift vorgeftreckt, cy- lindrifch , bärtig, an ee: Spitze ausgefchnitten. Der Schild ift ziemlich glatt, der Rand ungezahnt. Die Füfse find dornig, die Scheeren kurz, die Arme und Handwurzeln dornig, die Hände glatt. Das Vaterland ift Oftindien, 282. Cancer vigil. Fabr. Supplement. entomol. pag. 363. n. I. Portunus vigil thorace laeyi utringue biden- tato, brachüs fpinofis. . Naturgefchichte d. Krebfe. III. Band. IV. Heft. c rs . "ar ) Bitess BF i 18 t Sie ilt von mittlerer Gröfse, die Augen fliehen dicht neben einander ahıf {ehr lan- gen Stielen. DerSchild' ift in dieQueere, zweymal gezalınt, der vordere Theik ift viel Jän- ger, die Hinterfüße find Schwimmfüfse, Sie lebt im Iudifchen Ozean, R 283. Cancer lucifer. he Supplem, entoi:ol, pag. 364. n. 3. Portun, thorace fublasvi utrinque fexdentato, fronte octodentata, digitis rußs apice atris, Die Farbe des Schildes ift roth, mit vier grofsen weilsen Flecken, welche, fo lan- ge die Krabbe lebt, phosphoreeiren. Die Arme find dornig, Sie lebt im Indifchen Ozean, 284. Cancer annulatus. Fabr, Supplem. entomol. p. 364. 'n. 4. Portun. ‚aunulat, thorace laevi utringue 6 dentato, fronte odlodentata, pedibus violaceo annulatis, Er ift kleiner, als der vorige, glatter, und von dunkler Farbe. Die Scheeren find ftachlich, und die Finger roth, mit einer weilsen Binde in der Mitte, an der Spitze find fie fchwarz, aber die äufserfte Spitze weifs. Alle Fülse find weifs und violet fcheckig, | Sie lebt im Indifchen Ozean, Cancer truncatus. Fabr. Supplement. entom. p. 385. n. 7. Port. thorace cordato pubescente utrinque fex- | dentato, fronte truncata octodentata, Sie ift dem vorigen ähnlich, aber der Schild ift breiter, vorne abgeflutzt, und alle Zähne find kleiner und fiumpfer. Die Arme haben am innern Rande zwey geboge- ee a =. : \ a ee ein a hr m a 19 ne Zähne, die Hände find gekörnt und dornig, die Finger find gefurcht, weifs, an der ‚Spitze gekrümmt. Sie lebt im Indifchen Ozean. Cancer holfatus. Fabr. Supplem. entom, p. 366. n. 12. Port. thorace Be inschlo fronteque quingnedentato, Er hat die Geftalt und ‚Gröfßse des C. depurator, der Schild ift glatt, in der Mitte find zwey Eindrücke, und auf jeder Seite fünf gleiche Zähne. Die Stirn zwifchen den Augen hat fünf Zähne von faft gleicher Gröfse, ee Sie lebt im Europäifchen. Ozean, Cancer gladiator. Fabr. Supplem. entom. p. 368. n. 19. Portun. thorace tomentofo utringue novemdentato, dente poflico majore, manibus fanguineo maculatis, Er ift dem vorigen Ähnlich, aber kjeiner, der Schild ift etwas uneben, hie und da rauh; die Scheeren find blutroth gefleckt, die Fingerfpitzen und Zähne find weils, Sie lebt im Afıatifchen Ozean. Zweyte Abtheilung. Weichfchwänze. D: zu diefer Abtheilung gehörigen Krebfe hat Fabricius vom dem Namen Pagurus zufammengefafst. Er giebt folgende Gattungskennzeichen an, die ich der mehreren Kürze wegen lieber in Lateinifcher Sprache herfetzen will, Os palpis inferne tedtum mandibulis maxillaque tripliei, Palpi exteriores longiflimi, cornei, os obtegentes, bifidi;5 Iaciniis inzqualibus, interiore longiore, crafliore, fexarticulfata, articulis fubzqualibus, primo latiore, brevi, irregulari, fecundo angulato, angulo altero crenato, altero ciliato, tertio et quinto longioribus, compreflis, margine intereriori pilis longioribus eiliatis, quarto obconico, ineuruo, ulti- mo angufliore apice obtufo fasciculato, exteriore minore tenui, quadriarticulata, articu- lo primo brevi,‘crafliore, fecundo longiflimo, compreflo, tertio brevi, ultimo brevi truncato, fasciculato, | Palpi fecundi minores bifidi, laciniis fubaequalibus, interiore latiore, comprefla, fubfecuri- . formi, quinquearticulata, articulo primo brevi, transverfo, intus ciliato, fecundo longif- fiıno, intus ciliato, tertio brevi, obovato, incuruo, quarto quadrato; angulo fuperiori in- terne porredto pilis longioribus ciliato, quinto acuto, ciliato, exteriore tenuiore, mem- branacea, flagelliformi; artieulo primo breviffime, fecundo longiflimo, comprello, reli- “ quis numerofis, minutis, decerefcentibus, 21 Maxilla cornea bifida, lacinia interiore rotundata, oe latiore, intus ciliata, exterio- re plana, balı dilatata, intus feta acuta armata, in medio coarctata, apice bifida; pin- na interiore fubulata, acuta, exteriore longiore, cylindrica, } Maxilla fecunda cornea, trifida; lacinia interiore fffa; pinna interiore ciliata breviore, s exteriore fubulata, acuta, intermedia longiore, bifida; pinna interiore latiore, apice | ornreata, ciliata, fiffa, exteriore minore, conica, fubulata, ‘Mazilla tertia fubcornea bifida, lacinia interiore breviffima, rotundata, eiliata‘, exteriore ‘ Tongiore, bifida, pinna interiore apice dilatata, ciliata, exteriore brevi, acuta. Labium membranaceum, mandibulis ardte adhaerens, ol. integrum, Mandibüla offea, utringue finuata apice fornicata, dilatata, intus palpigera, Palpus triarticulatus, parvus, in mandibulae apicem excavatum recondendus: articule ulti- mo latiore, compreflo, Antennae quatuor inzquales, peduneulatz, transverfaliter dispofite: interiores breves, palpiformes, oculorum peduneulos vix fuperantes, articulis tribus, primo compreffo, fecundo longiori eylindrico, ultimo brevi bifido, Pedunculus uniarticulatus, gibbus, fpinofus. exteriores corporis Ibagteudine fetacez, multiertichlatze. - Pedunculus extra oculos ad-Iztera frontis fuperne infertus; articulo primo multo latiores irregulari fpinofo fpinaque rigida, bafı artieulata longitudine fere totius peduncnli exX- terne AR fecundo tet ovato; mutico, inflexo, tertiojlineari, longiffimo, compreflo. Die Krebfe, welche zu diefer Abtheilung gehören, find noch gar nicht fo genau e einander gefetzt, wie das Syftem es eigentlich erfordert. Ich glaube auch, dafs. es Yidka noch zu früh ift, da vielleicht .bey diefer Gattung noch die meiften neuen Entde- ckungen zu machen find, Ich könnte felbit noch viele Arten aus meiner Sammlung hinzu- fügen; da ich fie aber nur eineinzigesmal und nicht ganz vollftändig habe, fo mufs ich es der Zeit überlaffen, ob ich vielleicht in der Folge hierüber etwas mehr Licht verbreiten 22 kann, Jetzt will ich alfo nur die gewifs verfchiedenen neuen Arten aus meiner Samm lung anführen. 22. Cancer dubius. Muf. Herbfi. Cane, chelis fubglabris, finifira majore, Tab, 60, Fig. 5. Diefer Krebs fcheint mir der wahre C. Diogenes zu feyn, weil die Scheeren bey weiten nicht fo fachlich (ind, als bey dem, den ich im 2ten Bande unter dem Namen Diogenes befchrieben habe. Er ift demfelben ungemein ähnlich, und er unterfcheidet fich blofs dadurch, dafs die Scheeren nicht mit Stacheln befetzt, fondern in der Mitte ganz glatt, und an den Seiten nur gekörnt find. Eben fo ift es auch mit den Füßen; fie find ganz glatt, und nur die Ränder mit kleinen Dornen befetzt, Im übrigen geftehe ich es gern, dafs er vielleicht blos für eine Varietät des unter dem Namen Diogenes befchriebenen Krebfes zu halten ift, Das Vaterland ift Oflindien, 23. Cancer canaliculatus. Muf. Herbfl. Canc. carpis manibusque fupra canaliculatis marginibus elevatis dentatis, pedibus fafciculato pilofis, _ Tab. 60. Fig. 6. Der Bruftfchild diefes Krebfes ift wie gewöhnlich, aber durch die Scheeren zeich- net er fich vor allen übrigen fehr aus, Die Arme find kurz und etwas zufammenge- drückt; die Handwurzel ift oben ftark ausgehöhlt, fo dafs die Ränder fehr vorfiehen, und fein gezahnt find. Eben fo find auch die Hände auf der Oberfeite flark ausgehöhlt, und die Ränder mit Zähnen befetzt. Die Finger find kurz und fehr dick; der bewegliche Finger ift auf der Oberfeite platt, mit etwas gezähnten Seitenrändern. Die 4 grofsen Fü- a fsce find ziemlich gröfs, nicht bewaffnet, aber an den Seitenrändern mit Haarbüfcheln be- fetzt. Beym 'erftien Paare ift das zweyte und dritte Glied gleichfalls auf der Oberfeite breit, etwas ausgehöhlt, und die Ränder find gekörnt; das letzte Glied aller vier Füfse hat am Ende eine hornartige fcharf zugefpitzte Vogelklaue. Die Farbe ift weifs mit roth geflsckt, auf den Füfsen bildet die rothe Farbe einige Binden, Das Vaterland ift Oftindien, ‚24. Cancer Megifos. Muf. Herbfl. Canc, rufus maculis rotundatis albicantibus; carpis, manibus, pedibusque fpi- nofis, hirfutis, | Tab. 61. Fig, I. Unter der gegenwärtigen Gattung ift diefer Krebs der gröfste und auch von An- fehen der fchönfte. Der Rückenfchild it blafsroth, mit gelblich weifsen, grofsen und Kinder gröfstentheils runden Flecken dicht befetzt, jeder Flecken ift braun umzogen, auch befinden fich noch eben folche Punkte zwifchen den Flecken, Die vordre Hälfte des Schildes ıft an den Seiten mit borfligen Haaren befetzt. Die Augen flehen in der Mitte vor der Stirn dicht neben einander, Das Einlenkungsglied ift dunkelroth, der Ober- rand deffelben hat Dornen mit weifsen Spitzen; auf der Fläche fleht ein fchwärzlicher Fleck mit weifsem Kern, und in demfelben ein Haarbüfchel, Die Augentftiele find lang, {ehr dick und flark, und haben eine fehr fchöne lebhafte purpurrothe Farbe. Die Augen “felbft find fchmutzig weifs, Die äufsern Fühlhörner ftehen neben den Augen an den Sei- ten; das erfte Gelenke ift dick, roth, mit einigen weifsen Flecken; an jeder Seite des Oberrandes fteht ein weifser Dorn. Das zweyte Gelenke ift kleiner, rundlich, roth, und hat oben eine feine Spitze; neben deinfelben ift ein fchmalerer aber längerer Theil ein- gelenkt, welcher am Ende fcharf zugefpitzt if. Er hat in der Mitte und meift oben ei- nen Dorn, und ift roth mit einigen weifsen Flecken. Das dritte Gelenke ift viel fchmaler, 24 aber auch viel länger und einfarbig rotlı, Auf demfelben fleht die Borfle, welche weils it, und aus unzähligen Gelenken beflcht. Von den beyden Scheeren ift bey meinem ein- zigen Exemplar die linke Scheere fehr grofs. Der Arm ill kurz, dreyeckig, lebhaft rot, mit vielen weifslichen Flecken, und jeder Fleck Iat am Oberrande eine Reihe flachlicher Borften; zwifchen den Flecken flehen noeh dunkle Punkte, Die Handwurzel if fehr ; grofs, rund, oben fehräg abzeflutzt, lebhaft roth, voller fchwärzlicher Flecken ron unglei- cher Gröfse, in jedem fleht ein Stachel mit weifser Binde und fchwarzer Spitze; die Gröfse der Stacheln richtet fich nach der Gröfse des Fleckens; neben den Stacheln kom- men aueh fachliche -Borfien hervor ;'ı und eilt: die ‚zwifchen den: Hoc ee Punkte haben jeder eine kleine Spitze. Die Stacheln am innern Rande (ind die längflen, hauptfächlich nach oben zu. Die Hand ift felır dick, aufgeblafen, rund und ganz voller gröfserer und kleinerer Stacheln, zwifchen welchen flachliche Borflen hervorkommen; fie it roth mit kleinen weifsen Punkten. Größer, länger und dichter fiehen die Borften, zum Theil büfchelweife, an den Fingern; diefe (find nicht lang, fehr dick, fehliefsen in- wendig dicht auf einander, und haben dafelbft kurze weifßse Zähne; alle Borften find dun- kelroth. Die vier grofsen Füfse find gleichfalls roth mit gröfseren und kleineren dunkel umzogenen Flecken. Die Hüften find platt gedrückt und ohne Dornen. Die Knie find grofs, rund, etwas eckig, der obere Rand hat eine Reihe Stacheln, die braun umzogenen Ben Flecken find nach vorne zu erhöhet, und haben am Oberrande einen auch zwey “ braune Stacheln. Eben dies gilt auch von den Schienbeinen; diefe (nd ftark, rund, mit erhöheten braunen, in der Nitte weilsen Flecken, wovon jeder am Oberrande zwey Dor- nen hat. Das längfle Glied von allen ift das Klauenglied, es ift rund, fehr flark, dicht voller erhöheter Flecken, die nicht nur zwey Dornen, fondern auch einen Büfchel Rachli- cher brauner Borften tragen; es endigt [ich mit einer braunen glatten hornartigen Klaue, Die vier kleinen Füfse find wie gewöhnlich kurz, plattgedrückt, ro:h, mit weißen Fle- | ge’ ee 25 cken. Der Hinterleib ift dick, und hat oben fechs Schilder ;' diefe find blafsroth mit wei- fsen braun umzogenen Flecken; die doppelte Klaue am Ende ift wieder dunkelroth mit weifsen Flecken. Das Vaterland ift Oftindien, 25. Cancer ftrigatus. Mauf. Herbfl. Canc, thorace planato albido, manibus pedibusque rufis transverfe flrigatis, Tab, 61. Fig. 3. Diefer artige Krebs hat einen fehr platten weifsen Bruftfchild, welcher vorne gra- de zu abgeftu:zt ift; er ift ganz glatt, ohne Dornen, Die Augen ftehen auf langen Stielen, welche roth find, fie felbt find weifslich. Neben ihnen ftehen die Fühlhörner; ihre Struktur it wie bey den übrigen; fie find roth, die Borfte aber weifslich. Die Scheeren find beyde von gleicher Gröfse, flark roth, mit vielen purpurfarbigen Queerlinien, wovon jede in der Mitte eine Reihe kurzer Borften hat. Das Klauenglied ift flark, weils, a kurzhaarigen Queerlinien, und einer braunen hornartigen Klaue. Das übrige diefes Krebfes lt nicht fichtbar, da er in einem Schneckenhaufe verborgen ift, Das Vaterland ilt Ollindien, 26. Cancer pedunculatus. Muf. Herbfl. Canc. thorace plano, depreflo, pedunculis oculorum eraflis, chela (inifira ma- jore, inflato, muricato. Tab. 61. Fig. 2 Der Bruftfchild diefes Krebfes ift Sr flach, platt gedrückt, glatt; vorne ilt in der Mitte eine bogigte Furche, Der Vorderrand ift bogigt ausgefchnitten, und geht an beyden Seiten aufserhalb des Einlenkungsgliedes der Augenfliele in einen flarken Zahn Naturgefchichte d. Krebfe. III. Ban d,IY, Heft, D a 26 aus. Die'Augenfliele find grofs und fehr dick; ihr Einlenkungsglied ift von innen an fchräg, abgeflutzt, und mit drey bis vier Stacheln am Oberrande befetzt. Die Augeniliele felbft find etwas gedrückt, roth, mit einer weifsen Binde in der Mitte. Die Augen find grofs und fchwärzlich, Aufserhalb neben denfelben ftehen die Äufseren Fühlhörner, deren dreygliedrige Bafıs am Oberrande mit Stacheln befetzt if. Die linke Scheere ift fehr grofs, gröfser als der ganze Krebs, Der Arm ift breit, gedrückt, und am innern Rande gezahnt, Die Handwurzel ift dicker und grölser, als der Arm, prismatifch 5 hat am Ober- rande drey Dornen, und auf der äufsern Fläche viele gröfsere und kleinere knotenähnli- che‘ Erhöhungen, die zum Theil in Stacheln ausgehen. Die Hand ift gröfser als beide vo- rigen Gelenke zufanımen, aufgeblafen, etwas an den Seiten gedrückt, der Oberrand hat drey bis vier Dornen, neben welchen auf der äufsern Fläche ftachlichte Erhöhungen fle- hen; der übrige Theil der äufsern Fläche, fo wie die innere, find glatt. Die Finger find kurz und' dick, ‘gegen einander über gekrümmt, mit einigen Zähnchen am innern Rande, Die rechte’Scheere hat kaum den fünften Theil der Dicke der linken; der Arm ift platt, am innern Rande ungezahnt. Die Handwurzel ift etwas platt, am obern Rande fliehen 4 Dornen, und aufserhalb einige Knoten, _Die Hand ift nicht aufgeblafen, etwas platt, am Oberrande ftehen einige Dornen und flachliche Borften. . Die Finger find etwas gekrümmt, und mit Borften befetzt. Die vier grofsen Füfse find grofs, von gleicher Länge, die Glie- der glatt, platt gedrückt, die Handwurzeln haben oben am Aufsenrande zwey Zähnchen, Das Klauenglied ift lang, und endigt fich in eine hornartige braune Spitze. Die Farbe des ganzen Krebfes ift röthlich gelb; die Mitte des Bruftfchildes und die Augenfliele (ind flärker roth. | Däs Vaterland ift Oftindien, Nach: Fabrizius gehören noch folgende hierher, ei h ne et - => A ASS Bam \ + = Pd - " S j | a7 27. Cancer aniculus, 207.15. E90, 9.1468, n. 2. Pagur. paraliticus, thorace ovato, lateribus ciliatis, pedibus rugofis hirtis, | Diefe Krabbe ift Brofß, Das Maul ift rauh, der Schnabel gefpalten. Die Zähne find lang, fcharf. "Die Augen find eylindrifch, vorgeftreckt. Der Brufffchild ift eyrund, glatt, die Seiten behaart, hinten ift eriweich Der Schwanz ift weich ‚ blafenförmig, am Ende find auf beyden Beiten zwey Anhänge; diefe haben drey Glieder, die an der Wurzel zufammen gewachfen find, am Ende find fie flach und fehwarz; der Hintere ift hur halb fo grofs. Die Scheeren find grofs, in die Queere runzlich, die Runzeln find behaart, Die Hände find eyrund, die Finger haben einige Büfchel rother Haare; die Spitzen der Finger find flumpf, fchwarz. Die 2 Paar langen Füfse find lang, runzlich, haarig, die Hüften platt. Die ‚Finger Babe Haarbüfchel, welche roth find. DieKlauen find fcharf zugefpitzt, fcehwarz. Die 4 zen Füfse find platt, das erfte Glied ift eyrund, die Klaue ift platt, abgerundet, fchwarz. Das fünfte Paar Füfse ift kurz, fadenförmig, die Klaue fchwarz. Das Vaterland ıft das nördliche Weltmeer, 28. Cancer cuftos. Fabr. Supplem, pag. 214. n. 7. Pagur. parafiticus chela finiflra majore, manu laviuscula, pedum unguibus longiflimis Izvibus. Es ift diefe Krabbe dem im 2ten Bande befchriebenen C. miles ähnlich, von dem er fich blofs darir unterfcheidet, dafs der Körper nicht fo haarig ift, und dafs die Hände meift glatt, und auf keine Weife ftachlich find, auch find die Klauen kaum gekerbt. Das Vaterland ift Oftindien, 28 29. Cancer diaphanus. Fabr, Supplem. pag. 214, n. 7. Pag. parafıticus depreffus chela finiftra majore lzyiuscula carpis dorfo ciliatis. Er hat die Geftalt des vorigen, ift aber nur halb fo grofs und platt, Die linke Scheere ift gröfser, die Hand platt, am innern Rande fägeförmig, die Handwurzel ift falt ftachlich, der obere Rand erweitert, eckig; die Füfse [ind glatt, und die Klauen fehr glatt, Er lebt im Indifchen Ozean. 30. Cancer ophtalmicus. Fabr. Supplem. pag. 413. n, 14. Pag. parafiticus chelis «qualibus muricatis‘, pedibus fasci- eulato pilofis, oculis cloatis. Er hat die Gröfse und Geflalt des C. oculari, Die Augen find grofs und flehen auf einem kürzeren dünneren Stiel, der an der Bafıs eine kleine zugefpitzte Schuppe hat, Die Scheeren find kurz, von gleicher Größe, roth, rauh und fehr ftachlich, Die Füfse find büfchelweife behaart. Er lebt im Indifchen Ozean, Dritte Abtheilung. Lang gelchwänzte Krebfe, Ascı bey diefen hat Fabricius eine grofse Veränderung vorgenommen. Die von mir angenommenen Abtheilungen in Familien hat er verworfen, und lauter eigene Gattungen davon gemacht, . Ja er hat fie nicht einmal mit den Krabben unter eine Ordnung oder Klaffe gebracht, fondern eine ganz eigene Ordnung für fie beflimmt, welche er Exoehnata nennt, und ihr klaflifehes Kennzeichen ift, dafs diefe Krebfe mehrere Mazillen haben, welche aufserhalb der Lippe mit Palpen bedeckt find, Ich will feine hiebey an- genommenen Gattungen der mehreren Kürze wegen nur in der Lateinifchen Sprache hier- herfetzen« Claffis X Exochnata ; Maxile plures extra labium"zecte palpis, Albunea Os palpis, inferne teltum mandibulis maxillaque triplici, Palpi exteriores os obtegentes, majores, quinqueafticulati, comprefli, extus ciliati: articulo primo breviffimo, transverfo, trapeziformi, angulo interiori, obfolete geniculato, porrecto 309 fecundo reliquis longiore fubfornieato, feta rigida longitudine fere articuli, ad bafın olete geni externe j i BR mr obf. geniculata, exte fuffulto tertio minore comprefio, obeonico, infiexo, 'apice oblique truncato, finuato, quarto minore, ovato interne fub zpice tertii inferto, quinto minuto, ovato, Palpi fecundi porreeti, bifidi; lacinia interiore fecuriformi, latiore, comprefla, cornes, quinque articulata: articulo primo breyi futuris aliquot vbfoletis divifo, fecundeo longif- fimo, tertio obouato, incuruo, quarto quintoque minoribus, rotundatis, lacinia exteriore fetacea, flagelliformi, longiore, multiarticulata: articulo primo comprello, corneo, ad bafın latiore, fecundo ovato, reliquis numerofis, breviffimis, decrefcentibus. Maxilla porrecta, bifida: lacinia interiore multo breviore, cornea, fornicata, intus ciliata, bafı fubgeniculata, exteriore multo longiore, porreeta fupra mandibulas adfcendentes bafı membranacea, depreffa, apice cornea, dilatata, rhombea, extrorfum pilis longiori- bus ciliata, Maxilla fecunda minor trifida: lacinia interiore lineari, minore, fornicata, membranacea, intermedia longiore, fornicata, cornea, verfus apicem dilatata, ciliata, apice ipfo oblique » truncato, exteriore tenuiore, cornea, arcuata, acuta, unguiformi, Maxilla tertia fubcornea, trifida: lacinia interiore breviore, fornicata, apice rotundata intermedia longiore, apice dilatata, fornicata, truncata, ciliata, exteriori brevi, fornicata, rotundata, Labium mandibulis arcte adh&rens, membranaccum, rotundatum, Mendes offes, eylindrica dente uno alteroue obfoleto apice fornicata, fubdilatata, trun- cata, dentata, palpigera, Palpus in finu dorfi mandibul& infertus, brevis, ineuruus, quadriarticulatus: articulo primo brevi, fecundo longiore: medio exteriori dilatato fetigero, tertio apice exteriori dila- tato, acuto, quarto minuto, rotundato, Antennz quatuor pedunculatz, inzquales, I = PR: a — nen rn u EB | 3ı interiores longiflim«‘, porrecte, fetacex, comprefl«, interne bifarie ciliatz ‚ multiar- ticulatae. Peduncules compreflus, fornicatus, foueam fub oculis formans, quadriartieulatus: articulo quarto tenuiore; margine interiore carinato, ciliato, exteriores breviores, crafliores, compreff«, utrinque ciliatz len articulat®: articu- lo primo minuto, fecundo obouato, maximo, reliquis ae decrescentibus, Pedunculus fiffus articulo eommuni, majori, regulari impofitus, Jacinia inferiore majore, compreffa, pilis longioribus ciliata, triarticulata: articulo primo fecundoque multo latiori- bus, ovatis, tertio angufliore, obconico, antennifera, fuperiore minore, comprefla, pilislengio- ribusciliata, biarticulata: artieulo primo majore, irregulari, fecunda lineari, longiore, mutico Zu diefer Gattung rechnet Fabrizius folgende Arten: Symnifta, foutellara, dorfipes. fcabra, dentata, Scyllarus, Os palpis inferne tectum mandibula maxillaque duplici. Palpi exteriores oflei, angulati,. fexarticulati: articulo primo Eee transverfo, intus canaliculato, fecundo longiore, externe lamina offea, plana, Bnseolkts ‚ acuta bafı fuf- fulto, tertioe longiore, attenuato, fornicato, intus eanaliculato, extus carinato, quarto brevi, obconico, incuruo, cum fequentibuys in canalı precedentis recondendo, quinto longiore, triquetro, tenuiore, fexto brevi, triquetro, conico, Palpi fecundi minores, bifidi: lacinia interiore, fecuriformi , cornea, comprefia, latiore, quinquearticulata: articulo primo breviflimo, fecundo latiore, longiflime, interne ciliato, tertio brevi, incuruo, quarto latiore, quadrato, quinto minore, ovato, lacinia exteriore lineari, membranacea, inarticulata, plana, rotundata, ciliata. Maxilla bifida,,lacinia interiore minore, cornea, bifida: pinna anteriore unguiformi, bifi- da: pinnulis diftantibus, arcuatis, corneis, acutis: interiore fetigera, pinna exteriore multo majore, apice dilatata rotundata, fornicata, ciliata, lacinia exteriore majore, 32 membranacea, bilida; pinna interiore breviore, tenuiore, filiformi, ezteriore multo majore, dilatata, membranacea, apice rotundata, ciliata, Maxilla fecunda bifida: laciniis fubzqualibus rotundatis, Labium mandibulis ardte adhzrens rotundatum, integerrimum, Mandibulla offea, concava, utrinque finuata, apice dilatata, inzqualiter dentata, palpigera, Palpus brevis, planus, fobtufus, triarticulatus: artieulis fubequalibus in finu mandibulz infertus. Antenn&® quatuor inzquales, interiores paullo longiores, filiformes, quadriartieulatz: articulo primo erafliore, pe- “dunculum referente, fecundo tertioque fubaequalibus, longioribus, tenuioribus, ultimo breviore bifide, Exteriores breviores depreflae, planae, dilatatae, fpinofo ciliatae, quadriarticulatae: arti- culo primo tertiogue minoribus, fimplicibus transveriis, fecundo et ultimo majoribus dilatatis, planis, fpinofo ciliatis; fecundo fuperne carinato, acuto, quartimargine in- terno ineumbente, quarto fubtus carinato, convexo, Hiezu rechnet Fabrizius folgende Arten: Arctus, aequinoctialis, antarcticus, orien- talis, auftralis, 2 Palinurus, Os palpis inferne tectum, mandibulis maxillaque duplici. Palpi exteriores majores, elongati, os obtegentes, fexarticulati: articulo primo brevi la- tiore, fecundo et tertio longioribus, compreflo, triangularibus interne eoncavis, margine interiori ofleo ciliato, dentato, quarto et quinto minoribus ceylindricis, intus ciliatis, fexto tenuiore, longiore, fasciculato pilofo, Palpi fecundi minores, porrecti, bifidi: laciniis fubaequalibus, corneis, interiore fecuri- formi, crafliore, deprefla, fornicata: articulis quinque, primo difincto, brevi, latiore, fecundo 33 fecundo longiffimo „ intus eiliato, tertio incuruo, minuto, quarto transverfo, dilatato, perpendiculari, utrinque et-apice ciliato, quinto, tenuiori, brevi, rotundato exteriore multiarti- eulata: artieulo primo breviffimo, fecundo longiffimo, compreflo, reliquisbreviilimis, transyer- fis,, c:liatis. Maxilla prima cornea bifida: lacinia RR: muito majore dilatata, fornicata; margine interno 'recto, denfhifime ciliato, exteriore minuta, ovata, ciliata bafı exteriori pal- pigera, | Palpus mazille lacinia dup'o longior, ouatus multiarticulatus articulo prinıo longiffimo triquetro, fubtus carinato, fuperne late canaliculato, reliquis breviflimis, transverfis, nu- merofis ceiliatis. Maxilla fecunda cornea, trifida: lacinia interiore breyi, incurua, apice rotundata, ciliata, intermedia majore apice dilatata, rhombea: margine altero ciliato, exteriore breviflma, oblonga, ciliata, ; Labium mandibulis arcte adh&rens membranaceum, trifidum: laciniis lateralibus majori- bus, diftantibus, rotundatis, integerrimis, intermedia rotundata, minuta, integra. Mandibule magnae, craffae, concavae, obtufae fuperne dente magno acuto, fubulato, diff- miles: dextra in medio finuata, rotundata, obtufa, finiftra,- truncata. £ Palpus in dorfo mandibularum ad bafın dentis fuperioris infertus, brevis triarticulatus, compreflus linearis: articulo primo Poren fecundo longiore, tertio rotundato ciliato. Antennae quatuor inaeguales, pedunculatae pedunculo, longo, articulato, fimplici, interiores breviores, porrectae longitudine fere corporis fetaceae, bifidae: articulis numerofis, breviflimis, transverfis, decrefcentibus, Pedunculus muticus longior quam exteriorum, quadriarticulatus: articulis cylindricis, de- crescentibus; primo duplo longiore, fuperne ad balın bifarie ciliato. Naturgefchichte d. Krebfe. III. Band. IF. Hef. E 34 exteriores corpore duplo longiores, fetacex, aculeatz, ad balın compreffae utringue fubcanaliculatae: articulis numerofiffimis, brevifimis, transverfis, decrescentibus, Pedunculus triarticulatus, angulato depreflus, fpinofus: articulo primo majore, ultimo lon- giore,' Zn diefer Gattung werden von Fabrizius folgende Arten gerechnet: Homarus, or- natus, fafciatus, quadricornis, Palaemon, Os palpis inferne teftum, mandibulis maxillaque duplici. Palpi exteriores majores, oflei, porrecti os obtegentes quadriarticulati: articulo primo la- tiori, brevi, irregulari, fecundolongiffimo, compre/fo, fornicato margine interno ciliato, tertio paullo breviore, recto, inferne hirto, quarto breviore, cylindrico, hirto, Palpi fecundi latiores, fnbcornei, comprefli, fornicati, bifidi: laeinia interiore majore, fe- euriformi, fexarticulata, artieulis tribus inferioribus brevibus, transverlis, quarto minore transverfo, incuruo, quinto et fexto dilatatis perpendiculariter transverfis, exteriore minore membranacea, compreffa. Maxilla cornea bifida: lacinia interiore majore fornicata, rotundata, intus eiliata, exte- riore minore rotundata, Maxilla fecunda minor, trifida: laciniis exterioribus minoribus, membranaceis, oblongis, ciliatis; intermedia majore, fornicata, extrorfum dilatata apice truncata, ciliata, Lablum mandibulis arcte adhaerens membranaceum, triädum: laciniis lateralibus majoribus rotundatis integris, Mandibula magna, crafla, cylindrica, concava apice hifida, palpigera: lacinia interiore dentem molarem referente, quadrata, truncata, dentata, exteriore dentes incifores re- ferente, comprefia, fubfornicata, apice tridentata, Palpus compreflus, hirtus, triarticulatus, interlaeinias mandibulae infertus, Antennae quatuor pedunculatae, inaequales fe invicem fuper impolitas; fuperiores breyio- 35 res featceae: articulis numerofiffimis, vix confpicuis; trifidae; laciniis inaequalibus, ex- terioribus longitudine corporis, intermedia minore longitudine thoracis. Peduneulus craflus, triarticulatus: artieulo primo majore, depreffo, fuperne ad receptio- nem oculorum excavato, margine exteriore ofleo, antice producto, bifido: pinna inter- na ciliata, externa acuta, articulo fecundo minore fubcylindrico, apice interiore por- redto, ciliato, tertio longiore, tenuiore, obconico: apice inzquali antennifero. inferiores fetacex, fimplices, corpore multo longiores: articulis numerofiffimis, transverhis, breviffimis, “ Pedunculus craflus triarticulatus: articulo primo-crafliore, irregulari, apice externo dilata- ta, fquamifera: fquama oblonga, elongata, pedunculo duplo longiore, extus a hafı ad apicem oklique oflea, crafliore, ante apicem fpinofa, intus tenuiore, cornea, pellucida, fecundo tertioque inzqualiter cylindricis, brevibus, inermibus, Zu diefer Gattung gehören nach Fabrizius folgende Arten: Careinus, lar, longi- manus, brevimanus, coromandelianus, tranquebaricus, fquilla, locufla, ferratus, fucorum, Alpheus. Os palpis inferne te&tum mandibulis maxillague duplici. Palpi exteriores longiffimi, os obtegentes, offei, quadriartieulati : articulo primo brevifli- mo, latiori, fecundo longiffimo bafı fubfornicato, apice carinato: margine interiori crenato, exteriori lacinia tenui, membranacea, fetacea longitudine fera articuli aucto, tertio brevi, obouato, depreffo, oblongo lineari, utringue pilis longioribus ciliato. Palpi fecundi multo minores, bifidil, lacinia interiore cornea, fecuriformi, quinquearticu- lata: articulo primo breviffimo, feeundo longiffimo, fornicato, tertio minuto, incuruo, quarto perpenticulariter transverfo: capitulo parvo ciliato in apice exteriore, quinto transverfo, ciliato, lacinia exteriore nobis deficiente. Mazxilla bifida, laciniis inequalibus, interiore breviore, ovata, fornicata, exteriore ftriis E2 36 vel futuris varlıs exarata; margine interiore re£liore, "eiliato, lacinia exteriore duplo- longiore, tenui, membranacea, fetacea,! ! Maxilla fecunda fubcornea, bifida: lacinia interiore brevi incurua, tenuiore, fubpellucida, intermedia longiore, opaca, cornea, apice latiore, fornicata, oblique truncata, ciliata, exteriore minore angufliore, parum torta, Labium mandibulis arcte adherens, fubmembranaceum, bifidum: laciniis zqualibus, ovatis. Mandibula magna, crafla, cylindrica, apice bifida, inter lacinias palpigera: lacinia inte- riore craflfiori, quadrata, apice truncata, inaequali, exteriore longiore, comprel, for- nicata margine multidentato: dentibus minutis inaequalibus, Palpus brevis, hirtus: articulis tribus fubaequalibus, Antennde quatuor inaequales, pedunculatae, fetaceae, | interiores paullo altius infertae, breviores bifidae laciniis, fubaequalibus, multiarti- eulatis. Pedunculus ‘eylindricas externe fubcarinatus: articulis tribus inaequalibus, primo brevi fe- quentibus paullo crafliore, fuperne ad balın lamina ovata fubulatra, acuta, articulo ipfo brevioreacuto, fecundo reliquis duplo longiore, tertio minuto annulo ante apicem im- preffo. exteriores longitudine corporis fimplices, articulis numerofiffimis, transverfis, ulti- mis vix confpfcuis, Pedunculus eylindricus: articulis tribus inaequalibus, primo latiore, brevi, irregulari, api- | ce exteriori fquamifero, fquama longitudine totius pedunculi, lanceolata, margine exte- riori corneo, acuto, interiori membranaceo fupellucido, ciliato, fecundo longifimo inermi, tertio breyvi tenuiore, obconico. Fabrizius rechnet dazu folgende Arten: Avarus, tumulus, rapaxs, malabaricus. Alacus, Os palpis inferne tectum mandibulis maxillaque triplici, a 37 Palpi exteriores elongati, os obtegentes, offei, bifidi, lacinia interiore majere, fexarticula- ta: articulo primo ‚ latiore communi, transverfo, irregulari, fecundo.longiori, trique- tro: angulo altero multidentato, altero ciliato, tertio mutico, articulo tertio breviore, comprello, triquetro, flexo: angulo interiori acuto, ultimis tribus brevioribus, fubzquali- bus, eiliatis: lacinia exteriore multo minore, angufta, fetacea, verfus apicem membra- nacea, multiarticulata, articulo primo longiffimo, triquetro, reliquis breviflimis, nume- rolis, vix confpieuis. | Palpifecundi minores, cornei, bifidi, lacinia interiore majore, fecuriformi, plana, fubforni- cata, quinquearticulata, articulo primo breviffimo, teansverlan fecundo longiffimo, verfus apicem angufliore, margine interiori ciliato, tertio minuto, incuruo, quarto mul- to majore perpendiculariter 'transverfo, ciliato, quinto brevi, rotundato, ciliato, lacinia exteriore tenuiori, flagelliformi: articulo primo brevi, fecundo longilfimo, fubarcuato; reliquis numerofis, decrefcentibus, Maxilla majore, cornea trifida, lacinia interiore breviffima, craffa, ciliata, intermedia mul- to majore dilatata, fornicata, margine interno ciliato, fereque fetarum admarginem ex- teriorem, exteriore longiore, lanceolata, plana in medio geniculata, bafı exteriore pal- N p'gera. Maxillafecundo minor, cornea, trifida, laciniis, duabus interioribus fornicatis, apice dila- tatis, ciliatis, bifidis, pinnis introrfum fenfim deerefcentibus, exteriore longiore, plana, fubulata, externe ciliata. Maxilla tertia cornea bifida, lacinia interiore brevi, incurua, rotundata, ciliata, bafı lami- na brevi, ovata aucta, exteriore longiore, recta, fornieata, apice dilatata, oblique truncata, ciliata bafı exteriore palpigera. Dalpus flagelliformis: articulo primo brevi, transverfo, fecundo longiffimo, depreffo, api- ce, angufliore, tertio ovato, incuruo, reliquis numerofis, minutis, deerescentibus. 38 | | Labium mandibulis ardte adh»rens bifidum: laciniis Gimplicibus, reeuruis, intus dilatatis, ciliatis, Mandibula craffa, cornea apice bifida, palpigera: lacinia fuperiore compreffa, inermi, in- feriore intus dilatata, acuta. Palpus inter mandibul& lacinias infertus, compreffus, triartieulatus: articulo ultimo latio- re, ciliato, Antenn® quatuor pedunculatae, inzquales, fetacez, multiarticulatz, interiores breviores, bifidae: laciniis fubzqualibus, Pedunculus quadriarticulatus: articulo primo majore, depreflo, rotundato, fuperne plano, macula rotundata, fubpellueida, apice fpinis obfoletis, rarioribus coronata, reliquis tribus fubsqualibus eylindricis decrefcentibus, zpice” fetis rarioribus coronatis, exteriores longiores fimplices, artieulis numerofiflimis, transverlis, decrefcentibus. Pedunculus elongatus, quadriarticulatus, articulo primo majori, irregulari; apice exterio- ri longiore, fpinofo, fecundo fub apice inferto, brevi parum depreflo, tertio longio- re, interne carinato, ciliato, quarto minore, externe carinato, ciliato, Fabricius rechnet zu diefer Gattung folgende: Marinus, fluviatilis, Bartoniü, nor- wegicus, fcaber, fulvus, coerulefcens, fulgens. Penaeus. Os palpis inferne tectum mandibulis maxillague triplici. Palpi exteriores longiffimi, recti, rigidi, bifidi: laciniis inaequalibus, interiore majore, longiore, eraffiore: articulis fex; primo brevi, fecundo longifümo; reliquis brevioribus kitasgualibiie; festo breviore ovato, exteriore dimidio breviore, multiarticulata, com- preffa, utringuae ciliata, pennacea, articulo primolongiore, angufliore, cylindrico, dis- tincto, reliquis numerofiffimis, transverlis, vix confpicuis. Palpi fecundi breviores, bifidi: lacinia interiore breviore, fecuriformi, lata, deprefla: quinque articulata, articulo primo brevi, transverfo, fecundo longiffimo, latiore: mar- 39 gine interiore ciliato, tertio brevi, tenuiori, incuruo, quarto majore, perpendiculariter transverfo, fubquadrato, quinto minore, oblongo, dependente fub apice inferto exter- ne ciliato: lacinia exteriori duplo longiore, compreffa, attenuata, pennacea, vel utrin- quefciliata: articulis numerofiffimis; primo angufliore, difincto, oblongo, reliquis bre- viffimis, transverlis, Maxilla reliquis major, cornea, ovata, bifida; lacinia interiore minuta, ovata, exteriore margine Interno ciliato, fereque fetarum margini parallela, Maxilla fecunda fubcornea, bifida; lacinia interiore breviore, tenuiore, acuta, exteriore majore, apice dilatata, fubfornicata, oblique truncata, ciliata, filla, Maxilla tertia fimplex apice dilatata, ovata, intus ciliata, Labium membranaceum, bifidum: laciniis bafı cylindricis, apice ovatis, integerrimis, Mandibula eraffa cornea, obtulfilima, utrinque unidentata, dente fuperiore majore, - Palpus foliaceus latiffimus, mambranaceus, utrinque ciliatus, triartieulatus: articulo pri- mo breviflimo, fecundo brevi transverfo, tertio maximo, plano, foliaceo, magnitudine totius mandıbulae, Antennae quatuor inaequales, pedunculatae fe inuicem fuper impofitae, fuperiores, bre- viores porrectae, Basis: bifidae: laciniis aequalibus: inferiore bafı fubtus barbata, Pedunculus craffus conicus longitudine dimidia antennarum, triarticulatus: articulo primo maximo ad receptionem ocnlorum excavato, fecundo tertioque brevibus fubcompreflis mutieis, inferiores fimplices fetaceae, corpore multo longiores: articulis numerofiflimis brevifüimis, decrescentibus, Peduneulus triarticulatus fuperiorum pedunculo brevior, tenuior, triarticulatus: articulo primo eraffiore, irregulari, apice exteriori elongato fquamifero; fquama oblonga, elongata, pedunculo longiore, a medio ad marginem interiorem oblique ftriata, cor- nea, tenyiore, fubpellueida, amedio admarginem exteriorem crafliore, opaca; margine 49 1 'exterforl ipfo lamina lineari, offea ante apicem in (pinam elongata ‚ Suffelto, articulo feeundo cylindrico, inzequali, inermi tertio minore fubglobofe, Hiezu gehören nach Fabrieius: Monodon, menoceros, planicornis, } Crangon, Os palpis inferne tectum mandibulis mazillaque duplici, Palpi exteriores elonzati, es obtegentes, biidi: lacinia interiore multo major&, oflea, comprella, ciliata, fexarticulata: articulo primo transverfo, brevi, communi, feeundelon- gilfimo, reliquis fubxqualibus, exteriore multo breviore, angufliore, membranacea, mul. tiarticulata: articulo primo plano, longiffimo, reliquis brevilimis, eylindricis, degres- centibus innumeris, Palpi fecundi breviores, cornei, bifidi: laciniis inzqualibus, interiore latiore, plana ineu- ua quadriarticulata, artieulo primo brevi, transverfo, fecundo longiflimo, tertio ineu- ruo, quarto fornicato paullo latiore ciliato, exteriore RageNiformi multiartieulata: arti- culo primo brevi, fecundo longiflimo, reliquis breviflimis, innumeris, deerefcentibus, Maxilla membranacea, plana trifida: lacinia interiore minore, fubulata, media majori ro- tundata, exteriori fubulata longiffima, u Maxilla fecunda' nobis deeft. Labium breve, membranaceum, rotundatum, mandibulis arete adherens; Mandibula incurua cylindrica, apice tridentata, palpigera, Palpus inter dentes mandibul® infertus, brevis, planus, filiformis, triartieulatus: artieulis fubzqualibus. | Antennz quatuor pedunculatz, exteriores longiflimae, fetaceae pedunculo fquma exterio- re, ovato ciliata fuffulto, pofteriores breviores, hifidae: lacinia exteriore paullo lon- ‚giore, ciliata peduncule bafı dente acuto, valido armato, Hiezu gehören nach Fabricius folgende Arten: Boreas, vulgaris, marginatus, Galathea, _ qı Galathea Os palpis inferne tectum mandibulis maxillaque triplici. Palpi exteriores porrecti, os obtegentes, bifidi: lacinia interiore paullo longiore, crafio- re, ofiea, fexarticulata: articulo primo brevi, latiore, irregulari, fecundo longiore nn interiore fpina| una alterave armato, tertio longiore intus fpinofo, quarto breyi, incur- no obconico, apice interiori fetofa, quinto longiori, lineari, ultimo minori, arcuato, ciliato, lacinia exteriore tenuiore, flagelliformi: articulo primo breviffimo, fecundo lon- gifimo, comprello, parum arcuato, ni aaa incuruo, religuisnumerofis, brevifümis, vix decrefcentibus. Palpi fecundi minores, ap, porrecti, bifidi; lacinia interiori breviore, crafliore fub- fecuriformi quinquearticulata: 'articulo primobrevi, transverfo, intus ciliato fecundo lon- giflimo ibidemciliato, tertio brevi, obouato, inclinato, quartoquadrato, quinto lanceolato, ciliato, exteriore duplo longioread oculosporrecta, flagelliformi, fubmembranacea: articulo primobrevi, fecundo, longiffimo, oculosatıigente, compreffo abafı usque ad medium inter- ne barbato, tertio ovato, introrfum reclinato, reliquis numerofis, minutis, decrefcentibus, Maxilla fubcornea, trifida: lacinia interiore latiore, fornicata, intus ciliata, ad bafın inci- x fa intermedia longiore, angustiore apice elongata, fubulata, tertia multo breviore, . oblonga. Maxilla fecunda fubeornea, bifida, laciniis »qualibus fornicatis, extrorfum Ya Pıribus, api- ce truncatis, ciliatis; exteriore feta fubulata extus armata, Mazilla tertia fubcornea, trifida: laciniisinequalibus: interiore breviflima, latiore, rotunda- ta, apice oblique truncata, ciliata intermedia longiflima, apice latiore, fornicata, oblique truncata ciliata, exteriore unguiformi, tenui, arcuata, acuta. Labium mandibulis arcte adhxrens, bifidum, laciniis qualibus, membranaceis, rotundatis, integris. ’ Naturgejchichte d. Rrebfe. MI. Ban d, IV, Heft. F 42 Mandibula oflea, utrinque finuata, apice dilatata, fornicata, in finu fuperiore palpigera, Palpus intra mandubule cavitatem recondendus, compreffus, quadriartieulatus, artieulo ultimo majore, latiore, ovato, i Antennae quatuor pedunculatae, inaequales. interiores palpiformes, breves, triarticulatae: articulo primo et fecundo eylindricis fubaequalibus, ultimo brevi, bifido: lacinia inferiore breviere fetacea, multiartieulata, fuperiore majore falcata, Pedunculus brevis, BE fpinofus, triartieulatuss exteriores fimplices, fetaceae, corpore longiores, extra oculos infertae: articulis nu- merofis, minutis, Pedunculus fimplex, conicus, friartieulatus: artieulis fpinofis, deerefcentibus Hierzu gehören nach Fabricius folgende: Strigofa, rugofa, gregaria, amplectens, Squilla, Os palpis inferne tectum mandibulis maxillaque duplici, Palpi exteriores longiffimi, comprefüi, fexarticulati: articulo primo brevi, craifiore, apice inaequali, externe porrecto, fecundo longiflimeo lineari, arcuato, tertio parum breviore, apice incraffato, interne pilofo, quärto brevi, latiore margine interiore pilis longiori- bus eiliato, quinto dilatato, orbiculato: laterne exteriore pilofo, margine fuperiori canalicu.dto ad receptionem ultimi articuli, fexto brevi, arcuato, acuto, unguiformi, in canalem marginis articuli quinti recondendus, Palpifecundi breves, lati, os obtegentes, articulis quinque fubaequalibus, transverlis, me- dio canaliculatis, ultimo longiori, acutiusculo, ciliato. Maxilla bifida: lacinia inter’ore latiore fornicata, apice oblique truncata, eiliata ad bafın {quama tenui aucta, exteriore vix longiore, cylindrica, fubulata, Maxilla fecunda nobis deeft. 43 Labium breve, membranaceum, mandibülis arcte adhaerens, bifidum laciniis fimplieibus, quadratis, obtufis, diftantibus, Mandibula offea, crafla, concava, apice bifida palpigera; lacinia alterä porrecta, com- prefla, incurua, margine dentato altera, laterali, triquetra, recta, acuta, intus bifariam dentata, Palpus dorfo mandibulae snte bafın laciniarum infertus, filiformis, compreffus, fetis ter- hats, articulis tribus fubaequalibus, Clypeus concayus, membranaceus, mandibulas tegens. Antennae quatuor inaequales, fetäceae, pedunculatae, multiarticulatae, interiores longiores longiusque pedunculatae, trifidae laciniis fubaequalibus multiar- ticulatis, fetaceis, Pedunculus elongatus, muticus, triarticulatus, articulis cylindricis, fabzqualibus, decrefcentibus. exteriores breviores, fimplices: pedunculo bifido, Pedunculus craflas irregularis: articulo primo depreffo, Iato, arbiculato, fecundo depreflo lato transverfo, bifido, lacinia exteriore uniarticulata, ag, articulo minuto globufo, fquamae bafın efficiente, fquama oblongo lanceolata, plana, ciliata longitudi- ne totius antennae, lacinia interiore biartieulata, sntennifera, articulis eylindricis, pri- mo breyiore et latiore. Hierzu gehören nach Fabricius folgende : Maculata, mantis, raphidea, phalangium, ichneumen, feyllarus, eiliata, chiragra, vitrea. Pofydom, Os palpis telum, Paipi exteriores magni comprefli, femimembranacei, fecundum totam longitudinem' folia- cei, fapice unguiculati, Reliqua inftrumenta cibaria mihi ob fpecimina nimis intus pu- trefcentia, defunt. Antenne quatuor fetacex pedunculatz: pedunculis fimplicibus mutigis. et — er ee mn BE Dee FR 44 interiores breviores, bifide fubpilofe, Hierzu gehöret nach Fabrieius folgender: Cylindrus, Gammarus, Os palpis inferne tectum mandibulis maxillague tripliei, Palpi auteriores longiores, comprefli bifidi: lacinia inferiore quadriartieulata; artieulo ul- timo incuruo, exteriore breviore: articulo fecundo longifimo, reliquis breuiflimis, Palpi fecundi paullo breviores, bifidi; laciniis fubaequalibus; interiore triarticulata, exte- riore fubulata, acuta. Maxilla membranacea, bifida: laciniis fubaequalibus, linearibus, Maxilla fecunda membranacea, bifida: laciniis rotundatis, aequalibus, Maxilla tertia _membranacea, bifiıda: laciniis aequalibus rotundatis, extrorfum eraffioribus, Labium breve membranaceum, mandibulis arcte adhaerens, rotundatum, integrum, Mandibula brevis, cornea crafla, fornicata, obtufa, vix dentata, dorfo palpigera, Palpus hic brevis, filiformis, triarticulatus, compref[lus, Antennae quatuor imaequales, fimpliciflimae, anteriores breviores, fubulatae: pedunculo biarticulato, pofteriores longiores, fetaceae: pedunculo triarticulato, Hierzu gehöret nach Fabricius folgender: Homari, Ob fich nun diefe fyftematifche Eintheilung lange fo erhalten werde, wird die Zeit lehren. Ich werde meinem in diefem Werke einmal angenommenen Syflem treu blei- ben und nach diefem die hinzu gekommenen neuen Arten befchreiben. 45 Zur eriten Abtheilung, Kıebfe, welche ordentliche Scheeren, und Finger von gleicher Länge haben. 87. Cancer (Aftacus) anomalus, Tab, 62, Muf. Herbfl, Cancer thvrace brevi hispido, fupra fulcis duobus profundis, rofiro brevi conico excavato, chelis prismaticis, margine interiore dentato, cauda coarctata, utrin- que linea elevata dentata, Diefer Krebs gehört gewifs zu den allerfeltenfien, der weder irgendwo befchrie- ben ift, noch den ich in irgend einem Kabinette gefunden habe, als allen in der vor- treflichen Sammlung des Hrn. Baron v. Block zu Dresden, der die Güte gehabt hat, ihn mir zu fchenken. Die ganze Länge des Leibes beträgt bey dem vor mir habenden Exemplär meift 9 Zoll. Der Bruftfchild hat nur 3 Zoil Länge, und ift alfo nach Verhält- nifs nur kurz; dabey ift er ziemlich aufgeblafen, vorne verengert er fich fehr, und auch ganz hinten wird er wieder fehr viel enger. Oberhalb ift er flach; der Vordertheil, der ungefähr einen Zoll vom Ganzen ausmacht, ift durch eine tiefe Furche vom übrigen abge- theilt; diefe Furche ift oben auf dem Rücken fehr ftark bogigt. Diefer Vordertheil ift ganz glatt, gewölbt; der Rücken deffelben ift wieder von den Seiten durch eine gefchlän- gelte Furche abgefondert; vorne geht er in einen kurzen kegelförmigen Schnabel aus, der ausgehöhlt it, fo dafs die Seiten eine erhöhete Linie Ausnhchen » welche noch faft bis auf die Mitte der Fläche fortgefetzt wird in der Richtung, wie die zwey verlängerten Seitenlinien eines Dreyecks; daher kommt es, dafs der Schnabel etwas länger ausfieht, als er it, denn er ift wenig über drey. Linien lang; feine Ränder find etwas gezahnt, Nicht weit vom Schnabel ift an jeder Seite eine ftarke mefferförmig. erhöhete Linie, “r 46 welche vorne in einen kleinen Stachel ausläuft, An den Seiten flieht eine gebogene Rei- he kleiner Spitzen, und tiefer herunter bis ganz ans Ende ift die Schasle mit kleinen Spitzen dicht befetzt. Der zweyte Theil des Bruflfchildes oder der Hintertheil macht zwey Drittel des Ganzen aus, Er ift durch zwey breite tiefe Furchen der Länge nach in drey Theile getheilt, Der mittlere Theil oder der Rücken ift Nlark gewölbt, glatt, wird nach hinten zu fchmaler, und nachdem ein feiner vertiefter Strich queer über ilım wegze- gangen ift, wird er wie eine Falte zufammengedrückt, flark erhöhet; nun läuft noch ein- mal ein vertiefter Strich queer über ihn weg, und nun wird er vollends gefalten ‚ fo dafs er wie eine kielförmige Erhöhung an das erfte Glied des Schwanzes anfchließt, die falt wie ein Band ausfieht, vermittelt deffen der Schwanz am Bruflflücke befefligt #t, Die beyden Seiten find narbigt, und mit kurzen nach vorne zu gerichteten Dornen befetzt; au den Seiten find fie häufiger, aber kürzer, und zum Theil nur fcharfe Körner, Ueber der Furche, welche den Vordertheil vom Hintertheil trennt, und welche auf dem Rücken ganz glatt, breit, und ausgehöhlt if, tritt an den Seiten die Schale etwas vor, und hat auf dem Rande vier kleine Dornen; dann ift dieFurche auf einen Augenblick unterbrochen, wird dann aber tiefer, biegt fich nach hinten zu, ift dafelbft einem tiefen Loche ähnlich, das mit langen braunen Haaren angefüllt ift; der Rand der Schale über demfelben it mit kleinen Dornen befetzt, Hinten find die Seitenflücke gleichfalls gefalten, und die er- höhete Falte it mit Spitzen befetzt, Dicht unter dem Schnabel ftehen die Augen; fie find nur klein, ihr Stiel kurz, aber am untern Ende ift er eine grofse Kugel; jeder hat PR eine grofse Höhle. Unter den Augen flehen die inneren Fühlhörner dicht neben einander; ‘fie haben eine zweygliedrige Balıs, und dann eine doppelte geringelte Borfte, die aber kaum einen Zoll lang ill; beyde find von gleicher Länge. Nebeu ihnen fielen aufserhalb die äufsern Fühlhörner; diefe haben gleichfalls eine zweygliedrige Bafıs, und dann eine einfache geringelte Borfte, die kaum noch einmal fo lang ift, als es die innern Ge 47 find. Von den Scheeren ilt die linke über dreymal dicker,‘ als die rechte, ‘abet in der Länge und Geflalt find fie fich gleich. | Der Arm ilt dreyeckig, die Ränder haben fpitzi- ge Körner: der obere Rand hat am Ende zwey flarke Dornen hinges einander, die Fläche ift ganz glatt. Die Handwurzel ift auch glatt, nur nach unten zu gekörnt, auf der äufsern Fläche der Länge nach vertieft, innerhalb. ‚hat fie einen fehr ftark erhöketen gezahnten Rand. Die Hand ift grofs, prismatifch, fein gekörnt, hat oben zwey erhöhete ‚Längslinien, wovon die äufsere nur fh wiach gekörnt, ‚die innre ftark erhöhet, und flark gezahnt ift; die untern find gleichfalls gekörnt. Am obern Rande über dem Finger ftehen grofse, glatte, innerhalb ausgehöhlte Beulen, unter welchen die Gelenke des beweglichen Fingers liegen. Diefer Finger ift fehr dick, gekrümmt, auf dem Rücken flieht der Länge nach ei- ne Reihe grofser‘runder glatter Beulen oder Knoten; aufserdem ifl er an der Wurzel ge- falten, gekörnt, innerhalb kat er nur einen eigentlichen Zahn nach der Wurzel zu, die übrigen find nur kleine runde glatte Erhöhungen,, Der Daumen ift nur kurz, dick, und hat inwendig eine Reihe dicker, runder, glatter Zähne. Der Daumen ift an der rechten Hand noch viel kürzer, und hat nur feine, runde, glatte Zähne. er Schwanz diefes Krebfes gehört mit zu den vorzüglichen Merkwürdigkeiten deffelben, weil er feiner Geftalt ich mit dem Schwanze des! grofsen ‚Scorpiöns einige Aehnlichkeit hat, indem er nach Verhältnifs des Leibes fehmal ift, und die Gelenke nicht, wie fonft gewöhnlich , über- einander liegen, fondern weit von einander abgefondert find, Er befteht aus fieben Gelenken; das erfte it das fchmalfte, die übrigen nehmen etwas an Breite zu, das letzte fpitzt fich flumpf kegelförmig zu. Das erfte Gelenk ift von den übri- gen an Geftalt ganz kfenieden ‚ falt viereckig, auf der obern Fläche fehr vertieft, runz- lich, an den Seiten wie eine zufammengedrückte Falte in die Höhe gezogen und umge- fchlagen, hinterwärts gefaltet; die Seiten hängen grade herunter. Die übrigen fünf Ge«- lenke find unter fich gleich, eberwärts flark gewölbt, glatt; an jeder Seite it eine dicke Naturgefchichte d. Krebfe. II. Band. IF. Heft. G 48 flark erhöhete, LÄngslinie, wie ein Wulll; auf den beyden erflen Gliedern ift diefsr Wulft etwas gezahnt, auf den übrigen glatt, nimmt auch immer mehr an Höhe ab, fo dafs auf dem letzten Gelenke kaum noch eine fchwache Spur davon übrig ill; einzelne eingeftoche» ne Punkte find auf der glatten Oberfläche ausgeflreut, Vom Wulft an hängen die Seiten faft grade herunter; fie find lappenförmig, am Ende bogigt abgerundet, der Rand erhö- het und fein gezahnt, Das letzte Glied ifl kegelförmig, flumpf zugefpitzt, gewölbt, und ganz glatt, Anflatt der vier Floffen, die man fonft am Ende der langgefchwänzten Kreb- fe findet,. ftehen hier nur vier ganz.fchmale hartfchaligte Theile, Die innern an jeder Seite find eingliedrig, zugefpitzt, gekrümmt, glatt, und fehen wie ein langer Zahn aus; an der innern Seite find fie mit braunen Haaren befranzt. Die beyden äufsern find den innern zwar ähnlich, ruhen aber auf einem kurzen Einlenkungsgliede, fie find etwas fchlänglich gebogen, zugefpitzt, inwendig mit Haaren befranzt, Von den vier Paar Füfsen ift das erfle Paar ganz verfchieden von den übrigen, Sie find inwendig platt, faft etwas ausgehöhlt, aufserhalb gewölbt; der obere Rand, und auch der untere ift mit langen braunen Haaren befranzt, auch mit einigen fpitzen Kör nern befetzt. Die beyden erften Glieder haben nichts merkwürdiges, nur dafs fie nicht rund find, wie es fonft bey Krebfen gewöhnlich ift, fondern breit, Das dritte Glied aber it ganz aufserordentlich breit, unterwärts lappenförmig, ausgebogen, abgerundet, und en- digt fich in eine breite vorftehende inwendig fein gezahnte Spitze; diefer gegen über ift die Klaue eingelenkt, die man aber eher de Finger nennen könnte, weil fie ganz dem Finger der Scheeren ähnlich ill, einwärts gebogen, flumpf zugefpitzt, am innern Rande mit fehr feinen braunen Zähnchen befetzt, Die zwey folgenden Fufspaare find unter fich gleich, etwas länger, als das erfte Paar, aber auch fchmaler; die Hüften find etwas ein- wärts gekrümmt, breit, inwendig flach, aufserhalb gewölbt, der obre Rand ift mit fpitzi- gen Körnern, der untre mit fpitzigen Dornen befetzt; die beyden folgenden Glieder find rundlicher, auf beyden Rändern mit Dornen und Körnern befetzt. Die Klaue ift etwas 4 ei gekrümmt, inwendig mit Dornen befetzt, die braune Spitzen haben. Das letzte Fulspaar jeht nur darin ab, dafs die Glieder rundlicher find, vorzüglich die Hüfte, die auch nur wenige kleine Spitzen auf den Rändern hat. An den Frefswerkzeugen diefes Krebfes mag auch wohl noch manches merkwür- dig feyn; da ich aber nur ein einziges Exemplar befitze, fo habe ich fie nicht unterfu- chen können, da eine folche Unterfuchung allezeit mit Gefahr der Verletzung verbun- den if. Die Farbe diefes Krebfes ift eben die, welche die meiften Krebfe in den Samm- lungen anzunehmen pflegen, nemlich bräunlich weifs; auf-dem Rücken und an den Schee- ren ift die Farbe röthlicher. Das Vaterland diefes Krebfes ift völlig unbekannt, NER EARTH AM a) al Ne. Son. BA | 1 Rn ITE TR je en UST BIN LU RS 1 Me an ange 5 under: isch, ‚ll 7 vers hand | ar "Ai N he H har i} au A ”s Be arr ahn ie: mar Pi u “2 in i " Br k Fi Go PP. Ki er ei has Fr We, Er Pa: De BAR: By N die anilonin as Ih dans ann made dm Fr | A R & ’ Ener si‘ ir A al is Be wymet u; r ur wg et ’ f4 # . N; 7 2 re | ee Mäuksot N = | s FH Ar Fe i | SR ln Selle TR Di a ee “ang Kar ee na Hr i ri [a Be RL 4 rare neben. ach an Be! ’ AN I he 4; rn es Br re a x . 5 + f' £ - 4 a h ; } } | ae R Fe A an: Hs . & Ri ‘ ws h B PK L a PP’ rar Au DE. w ar 4 er a Y Er ut, EA se vor or Ber e ‘5 eo” “ BAR EN we ni ERIEN ac Mi nl a N ' Deus Hr m. N SEN A Ir h-} s JB = Sy Pr 7 )y nn A Y un 05 SR Ya Ö) RI EN SH PEST 7, Ty EL. . - IN ® LAK U KONTRA IH AT SIR \ DNS et IArsy: (\De) E h- N a „ ” N ) S e 5 N L, x OST AN 2% ANNE L > ” Re el a ( = NUr, $ se D< AN n= >4 r\ ( NO St 7 N 0 vs IPRS = LORESN 2 IN & h ERS: V. OARKEN a N ZB u \/ p \) () fl \ NY a‘ f ’ + 4 I a) Et r h } SG \ \ jA IR 8) {® Ai [4 u \ * y 4 ‘ ” IK. N Fi Ne K SQ - N N N A z A? Y “ es > X Var 1 Rd, SON OFEN UOHAR v. [ 2 R A EN > Ir ’ NR or D: SS SM 2 = BT ‘ / FOR SZ V KEN N « \% se £ „e ” pie 7 . . j A f AA! vJ Au Y NN, al, EUTIN f\ h Ir AMANINNA.NT £ AMN a \NAanrAN, Ai m" D Dee Se hen AA ANA AR u ” AM - i KRUFN N Bat Soil ı BER EN, ar 3 RR 13 fi Da Pi u A # \ - AA? } x ERRNN RR N yr ‚A > Fo N } x Ay N } | £ AA Annn’ A,t br ) anan: \f K N. x n [ Ki, a AIR ne Pr ER A 4a 2 A, a NT AMARM B N R ME f NaAA' AU ; AA: N Ana f R 3 Ma ISSN r ar AA \NARA ANNNN: A, ANA LANIANNNANN! AN, AA AN AAN a As een Bi NEM AN, „An? NA non ANE AR Fra NE 0 N fe Lim 5 u