B N DDN J —B X N N N B NN N N INNEN &&& N RN TRORRUU TRITRNNNNUN, 88 B N N 8 8 NUN 8* N N N N &&& 8 N NL N WB N NINE INN N \ RTANONUNINNNLUNNRQQUV VB N 8 & — N N NN — * N IRQ N N N N N & N IN NUN N —B IN . N N W R SINN N N B N NEN S W NUN NN i N N NN W N TIONEN NR X N N — er & INT RN N N S NN B&& N N B& B N W 8 BB BBBBR B8 NN NN N R& N N N NUN —RM N B N NÜÜÄN B N N NÜN & AN N RU UN N BB B W N N NN N N RUN INNEN RAR NN B& B N RN N RAN NN 8 B RN & N R& NN N IN AN N W NN N — BR f — MeD-" / i = er Ani) VE —— — — RE ar ne Ed ner — 4 % ‚ * —* 12, * ER Br D % Br, is —— » #. rs FR BA ‘ ei n ” Tempus, Atla, veniet, tua quo spoliabitur auro Arbor. — — ld metuens, sölidis pomaria clauserat Ale — Moenibus. 2 N ee, * — 14 Rs - BR Ovid. Metam, L, IV, * ’ r m * # inhalt des dritten Hefts. Birnen. AD a aa Vale add 4 Geworaue nueee Geite 3 Stube Sıhweißerbergamotte 2... 0.2.10 Sleine gelbe Maudelbiiene . 2. 2.0. 197 Grüne Sommermagdalene a mo 22 Große Sommerbergamotte - > 2 3311 Sommerdechantsbirne en er Kleiner, grüner Sfambert ML aR 66 Rothgraue Kchmeßsßßee 688 punetirter Sommerdon . wi 67 Die gute Graue, La grüse bonne 65 Selbe Sommerberenbirne . - 7. 2. 7 Deutiihe langſtielichte Weißbbirne, Blanquette „7 EEPTTEREE Gelbe. Hesbenbirne cp 66 Robere’Ss Mufcatelebiine - + 38 Koch punctirte Liebeebirne, Ahmon Dieu . . & x Parfumirte Auguftbirne, Parfum d’Aoüt . . 10 | Braunrothe Sommertouffelt ,„— » 21121 Große Sommerfirene, laSirene . . 2.19 Rothe langftielichte Konigbirne ELTERN PETE RE Te en — *) Diefe Birne ift aus Verfehen in diefe Elaffe gekom— men. Sie gehdrt in die vierte, nu ee ee u ee ee Iv Claffe ıı Zweimal blühende und zweimal tragende Birne ©. 1351 Malehefer Birne . : . N. - rn. 18 Mefpenbirne, Bonrdon musud 20.148 Meisner Liebihensbirne N Wr FRE Gelbe Pomeranzenbirne, Orange jaune rat 3 Königliche Mufcatelierbirne, Muscat royal . . 166 Goldgelbe Pabftbirne, Poire dePape „ .„ .,ıqzı Königlihe Weikbirne, Blanquette royale „ . 17 Große Sommerprinzenbirne 2 6 Kleine gelbe Heffenbirne 2 2 0.2.19 Englifche Winteraporheferbirne © » *. . . 19 € ( af ken Wilde Herrnbinrnren. g9 Kleine gelbe Frühbirne, Hätiveau jaune ;„ « 205 Neufpille’s Zuderbine -» nn 208 Lange gelbe Bifhoffebime . , en. 28 Gelbe lanaftielichte Mantbirne - “u... 218 a Er TE ur wen ME. Grüne Sontmer » Mufcatellerbirne, Muscat vert d’ Ete . Pr . . . . . . 225 Deſſauer Weißbirne, — — — — Elaffe VI I Großer franzöfiicher Katzenkopf, Catillac RE Spare Wiutergoldbirne, Franc real . . Habichtsbirne + [3 * . [3 k — * Erfte seite Erayte: Butterhbaft ſchmelzende, fehr geſchmackvolle Birnen, die fi im Kauen geräuſchlos in Saft auflößen. ul, Beft, Birnen, A — DIENT — a einer ſyſtematiſchen Beſchrei— bung in Deutſchland vorhan— dener Kernobſtſorten. * Claſſe J. Ordnung J. Geſchlecht J. Die gelbgraue Rofenbirne *) *"). Ganz beſtimmt finde ich diefe Kofenbirne bei feinem Pomologen. Die Befchreibung der Frucht bi Du Hamel trifft genau I *) Sch erhielt diefe Birne alt Poire d’eau rose, on le Caillot rosat von ©. N. Marechal in Me$. Alfo ganz falfıh. **) Unter der ziemlich anfehnlichen Familie von febr guten und fehlechten Rofenbirnen herrſcht eine große Verwirrung, und viel Widerfprecheudes, wie anh ShonManner richtig bemerft. Dusamel erwahnte auch, dag viele Gartner die Poire de Rose oder Epine Pioose mit Caillot Rosat verwechfelten. Diefes find zu unferer Zeit nur Die zwei von die— Y .2 4 mit der unfrigen zu, aberdie Vegeta— tion des Baums gar nicht. Merlet hat bei zwanzig Sorten. Rofenbirnen angeführt. — Knoop und Zinf haben gar feineRofenbirnen. — Üiller nah Du Hamel. — Duintinye hat nur zwei, als Caillot rosat, Pera del Campo, oder Eau Rose und laPoire Rose, | wovon lebtere die unfrige feyn könnte *). Garthbaufe nnd Du Hammel. — Chrift pomol, Wörterbuh S. 207. ver; wechfelte Duintinye’e und Du Ha; mel’s fehr verfihiedene Poire de Rose oder Epine Rose mit Caillot rosat oder Eau Rose. — Auch Dahuron’sCaillot fem Bomologen befchriebenen , und in den Edelfchu: len fortgepflanzten Sorten. Um aber Du Hamels KRofendorn von der unfrigen zu unrerfcheiden , habe ich fie bloß —gelbgraue Rofenbirne genannt. | *) Er fagt Tom. f. p. 298.— „‚LaPoire rose est assez „ £rosse? plate et ronde, la queue en est fort „, longue et fort memue, et la chair cassante, ** welches letztere nicht wahr ift. 5 / rosat fiheint die Poire Rose zu feyn, da fieeine gelbgraue Farbe haben foll. — Mayer’s Poire Rose oder Epine Rose Tab. XXII Nro, 28 ift gar feine wahre Rofenbirne. *) Fine fchöne, mittelmäßig große, fehr gute Sommerbirne für die Tafel; Schade nur, daß fie fo gerne taig wird. Ihre Form ift platt, fäsförmig, vollfommen bergamottartig, fo dag fie Du Hamel fehr richtig nad) ihrem Anfehen mit einer Bergamotte Crasanne **) vergleicht. Der Bauch fist gern etwas über der Mitte nach dem Kelch Hin, um den fi *) Der allgemeine Charakter der wahren KRofenz bienen beftehe darinnen „daß fie Afterberaa: motten und alfo plattrund, Fasformig find, Unter diefe Familie gebort auch die Zwiebelr birne, Oignonnet n. a..m. — Alle zuſammen aber in die Elafie ver Mascatellerbirnen. **) In den neuern Zeiten haben die Franzofen auch eine Crasanne d'Eté, die fie auch la Vallee nennen. Zwei ſolche Pyramiden aus Bari haben bei mie noch nicht getragen. Sn manchen andern franzöfi- fhen Baumfchulen heißt fie auch Bergamotte rouge 5, Heft I. Crasanne d’EtE, 6 die Frucht plattrund zumölbt, fo daß fie auf der Keichfläche breit aufjigt, nah dem Stiel ‚nimmt fie aber etwas, flach und ftumpfipis, wie die Crasanne ab. — Sin ihrer vollkom— menen Größe ift fie 23 Zoff breit, oft etwas mehr, und nur 2% Zoll hoch *). Der ziemlich ſtarke Kelch ift in feiner Form verichoden, bald gefchloffen , bald halboffen, und fist in einer ſchoͤnen, jedoch nicht tiefen Einfenfung, die gewöhnlich mit einigen flachen Beulen befegt ift, und, auch über die Seuche Hin, bemerft man öfters bauchichte Erhabenheiten. — Der Stiel ift anſehnlich ſtark, von Farbe gelbgrün, mit einem orlean: farbigen Häutchen überzogen, anderthalb Zoll lang, und figt in einer oft an: ſehnlich tiefen Grube, in der er ge: woͤhnlich mit einigen Falten umgeben iſt. Die Grundfarbe der rauh anzufuͤhlenden Schale iſt gelbgruͤn, welches mit der vollen *), Du Hamels Nofendorn iſt 3 Linien höher als breit! 7 Zeitigung nur etwas hellgelblicher wird, Dabei fieht man auf der Sonnenfeite einen leichten, meiftens nur flammenars tigen Anflug von einer erdartigen Roͤthe, der aber bei den mehreften Früchten gänzlich fehlt. Won der Grundfarbe befommt man aber oft nur wenige Stellen, die manch— mal kaum einen Drittheil der ganzen Ober; fläche ausmachen, zu fehen; denn ein bräunlicher Roſtuͤberzug überdedt den arößten Theil der Schale, und dieſer iſt dabeinoch mit fehr ſtarken hellbrauner ausſehenden Pune— ten überfäet, welche ſehr ins Auge fallen. Sn der Grundfarbe felbft find diefe Puncte weit feltener, oder ganz undeut: lich, fo daß bei diefer Frucht der Noftüberzug mit dDiefen Puncten, nebft dem langen Stiel das Cha: racteriſtiſche ift. Die Frucht hat in der vollen Zeitigung einen feinen, nicht fehr merfbaren, ange: nehmen Serudh, und welkt nicht. "8 Das Fleiſch ift fchön weiß, koͤrnicht, um das Kernhaus etwas fleinicht, faftvoll, im Kauen fih ganz auflöfend, und von einem feinen, angenehmen muscatellerartigen, wah— ven Bergamottgeſchmack. Das Kernhaus hat eine große, hole Achfe und ift breit herzförmig. Die Kammern find enge, und enthalten ziemlich viele, fchöne, fiarfe, ganz hellcoffeebraune, oder ſchwaͤrz— lich weiße, Häufig aber auch viele taube Kerne. Der Baum wächft lebhaft, Fommt hoch: ſtaͤmmig fehr gut fort, und ift ausnehmend fruchtbar, da die Früchte, wiebeider vothen Dergamotte * oder der Chafferie n. a. ın. büfchelweife zufammenhängen. Die Sommertriebe find nicht lang, aber ftarf, fajt mit feiner Wolle bedeckt, lederfarbig **), und mit fehr wenigen ganz feinen Puncten befeßt, die nicht in das Auge fallen. Das *) S. Heftl. 6.33, * Du Hamel ſagt —„röthlich braun, ins Dunkel; „violette fallend.“ 9 Blatt iſt mittelmäßig *) groß, ſchoͤn elip— tiſch, mit einer auslaufenden ſcharfen Spitze. Es iſt 3 Zoll lang, 13 Zoll breit, dünne und weich von Gewebe, unten gar nicht wollicht, fein geadert, hellgruͤn, wenig glaͤnzend von Farbe, und am Rande ganz ſeicht mit ſehr feinen, vielen ſpitzen Zaͤhnchens beſetzt. Der duͤnne Blattſtiel iſt ı Zoll lang, an den unterften Blättern viel länger, und hat feine Afterblätter., Die Augen find ſtark, kegel— förmig, von Farbe braun, fiehen etwas ab, und fisen auf ſtark vorfiehenden Augenträgern. Die Frucht zeitigt in dem erften Drittheil, oder aegen die Hälfte des Septembers, muß aber bald verzehrt werden, fonft wird fie taig. Dom erften ang. *) Bei Du Hamel’s Rofenbirn ift das Blatt groß, am Stiel fehr breit Calfo herzförmig), die Zahnuug ſeicht, ieregulär, und weit von einander ftehend, "10 Claſſe J. Ordnung I. (TI) Geſchlecht 1. Die frühe Schweitzerbergamotte ). La Dergamotte suisse hätive. J Ueber dieſe Birne herrſcht viele Dunkelheit, und ſie ſcheint noch ſelten zu ſeyn. Sie iſt eine wahre Sommerfrucht, die vom Baum gefpeißt wird. Merlet, Duintinyeund Du Hamel haben gar nichts von ihr. Da nun die. im erftien Heft S. 49 befchriebene, und bei allen alten franzöfifhen Pomologen fich vorfins dende Herbfibergamotte, nur höcft; felten, ſelbſt nicht am Spalier bei uns ” 36 erhielt diefe Sorteaus der herrſchaftlichen Baum⸗ fchule ın Weilburg, wohin fie höchftwahrfiheinlich aus Holland gekommen ift, da ſich damals (757) - in diefer Baumfchule mehrere Holländifche Sorten befanden, von denen wohl jetzt manche leider wieder anzgeaangen feyn mögen! 11 ſogar, im October zeitigt, ſondern der November und December ſelbſt in Frank— reich ihre wahren Reifmonate ſind, ſo halte ich die von Knoſop Tab. II., und im Teutschen Obstzärtner B. VIT, No. XXXV, als Schweitzerhoſe abgebildere Frucht, Die im balbenSeptemberreifen foll, für die unfrige.e Hirfchfeld hat nur die wahre Schweiterhofe HeftI ©.126, und die frangöfifche alte Schweigerberga: motte, ebend. & 46. — Als Epitomator von Du Hamel hat er bei Bergamotte Crasanne panachee g8 überfehen, daß ſich das Wort panachee bloß auf die Blät— ter bezieht, denn in der Definition der Frucht heißt es: Pyrus foliis per lym- bos albis, fructu e viridi cine- reo. — Ber der Schweikerbergamotte ſteht iegen Pyrus fructu taenııs fa- vis, viridibus et sanguineis virgato, Fine ſehr fchöne, ziemlich große, vortreff— liche Sommerfruht für die Tafel, von ı2 butterhaft fchmelzendem Fleifh. In ihrer Form ift fie etwas unbeftändig, und öfters fait etwas birnförmig länglicht *. Ihre Haupt: + form ift aber diefbauchicht Ereifelförmig, nie aber wahrhaft beraamortförmig, obgleich ihr Fleifch und die Vegetation ganz dahin gehören. Der Baud) fit, wie bei allen Freijelförmigen Früchten, ftark nad) dem Kelch hin, um den fi) die Frucht fchön abnehmend kugelfoͤr— mig-abrundet, nad dem Stiel aber biegt fih der erhabene Bauch fchnell ein, und endigt ſich mit einer Eurzen, abgeftumpften Spitze. — Hat aber die Frucht ein lang; lichtes Anfehen, fo befteht diefes blos darz innen, daß ſich die Spitze vom Bauche kegelfoͤrmig verlaͤngert. — In ihrer Vollkommenheit iſt fie 24 Zoll breit, und *) Wenn ich das ganzliche Stillſchweigen aller franzo- fifchen Pomologen, feldft der Obfiverzeichniffe neue: rer Zeit in Betracht ziehe, fo bın ich nicht ungeneigt, diefe Birne für eine vielleicht bolandifche neue Kernfrucht zu halten, die von den Kernen der Schweis- zerbergamotte, befrurhtet von einer langen Som— merbirne, entſtanden ift? 13 auch eben fo doch. Aber nicht felten if fie auch einen halben Zoll länger. Der ſtarke, langgefpiste Kelch ift weiß angelaufen, offen, liegt haufig fternförmig auf der Frucht, und ſteht mehrentheils auf derfelben ohne alie merfbare Einſenkung. Erift mit einigen feinen Falten umgeben, und auch über den Bauch hin bemerfe man häufig einige Erhabenheiten, die oft fogar die Form entfiellen. — Der Stiel ift characteriftifch lang, denn gewöhnlich beträgt derfelbe 2, oft aber auch 2# Zoll. Er ift gelb und röthlich von Farbe, und fißt oben auf der finmpfen Spige mit Falten und feinen Fleifchbeulen umgeben. Die Farbe der feinen, glatten, nicht fetz tigen Schale iſt am Baume gelblich Hellgrün, und alsdann fiehbt man mebrere ſchoͤne Bandftreifen, die abwech— felnd bald gelb, bald Hellgrün find, Bei der vollen Zeitigung wird aber die Schale ſehr ſchoͤn citronengelb, und mit diefer Farbe verfhwinden dann auch alfe 14 Dandftreifen. Manche Früchte haben dabei num noch auf der Sonnenfeite einen leichten Anflug von Nöthe, der aber beiden mehrefien Früchten ganzlich fehlt. Die Puncte find über die ganze Schale fehr zahlreich, wie überfäer, dabei ſtark, und theils gelbgrau, theils geun ausfehend, wozu fih noch häufig feine Roftfiguren, und oft wahre Anflüge von gelbgrauem Roſt gefellen. Die Frucht hat nur einen feinen, fanften, angenehmen Geruch und welft nicht. Das Fleifch ift ungemein ſchoͤn weiß, fehr faftvoll, feinförnicht, butterhaft fchmelzend, und von einem gewuͤrzhaften, füßfäuerlichen, wahren Bergamottgeſchmack. Das Kernhaus ift Flein, fleifchicht, oft wie ganz mit Mark angefüllt. Die Kam: mern find Elein, und enthalten oft gar Feine, ‚selten einige vollfommene Kerne. Der Baum wächlt fehr Tebhaft und ftark, und geht wie die ſpate Schweizerber: gamotte mit einem prachtvollen pyramis dafifchen Wuchs in die Luft, Die Aefte gehen | 109 %“ deshalb gerade in die Luft und bilden keine wahre Krone. Er fest frühzeitig Fruchtholz an, und ift fehr fruchtbar, wobei er das Eigne hat, daß oft eine Menge feiner Blüthen prachtvoll groß, und halb: gefüllt find, nehmlich zwei Reihen DBlumenblätterhaben, wie die befannte alte Winterbivne, welche deshalb Poire & fleur double, nah Du Hamel aber, als wahrem Naturforicher, Pyrus flore semi- pleno genannt wird. — Die Früchte hängen oft in Büfcheln beifammen. — Die Som: mertriebe find lang, ftarf, und dabei ſtuffig; fie find von einem Dunfelroth bis ins gelblihe Hellroth, etwas ſtreifenartig abwechſelnd ſchat— tirt, nur nach oben mit etwas Wolle bedeckt, nach unten hier und da mit einem Silberhaͤutchen gefleckt, und mit ſehr vielen, ſtark ins Auge fallenden, weißen, bald länglichen, bald run; den DPuncten bejegt. Das Blatt if etwas eliptifch, unregelmäßig in feiner Form, a6” nach vornen mit einer kurzen ſcharfen Spike, Es ift nur 3 Zoll lang und 13 bis 2 Zoll breit, fteif, fpröde von Gewebe, fein geadert, un: ten ganz glatt, dunkelgrün und wie lackirt glänzend von Farbe, und am Rand mit faum bemerfbaren, ſehr ſeichten, ſpitzen Zaͤhnchens beſetzt. Der duͤnne Blattſtiel iſt ı bis 13 Zoll lang, und hat feine Afterblätter. Die Augen find ſehr ftark, bauchicht lang, ftehen ftarfab, und fißen auf glatten, nur vanftig vorfiehenden Augenträr gern. - Die Frucht zeitigt Ende Auguſt, und hält ſich, nach und nach gebrochen, drei Wochen. Vom allererfien Rang. NB, Verdient die häufigſte Anpflanzung, * kommt auf der Quitte ſehr gut fort, und giebt ungemein ſchöne Zwergbäume. .17 ——— Claſſe J. Ordnung II. Sefchlecht I. ' — —— — Die kleine gelbe Maucfelbirne. *) Beſtimmt findet fich diefe alte deutſche Frucht bei feinem Pomologen. Gehört aber wohl unter die fihon von Cordus in Hefien gefundenen Eierbirnen, welche aus der Schweiz niche unwahrſcheinlich abſtammen ſollen. — Iſt es Zinks Strasburger Sommerberga— motte Tab. III. Nro, 27. Hat wenig; ſtens viel Aehnlichkeit damit: N Rn ’ ’ I * Man findet von diefer Birne um Gießen und and ber ung fehr alte, große Bäume von ungemeiner Frucht: barkeit. Sn Rodheim bei Gießen heißr fie Mandel: birne; vrelleihe von Maulbirne entlebne? Manche fuchen vielleicht eine Derfeßerung von .Mouille - bouche darinnen. Es giebe noch eine größere Gattung davon mit einer rörheren Sonnen: feite. . 11, Heft. Birnen. B 18 Eine kleine vortrefflich Septemberbirne von lieblichem Anſehen, und von einem ſehr angenehmen butterhaft ſchmelzenden Fleiſch, bei der nur zu bedauern, daß ſie ſo kurze Zeit dauert. — Ihre Form iſt ſchön rund eifoͤrmig, manchmal ſogar faſt etwas kreiſelfoͤrmtg. Der Bauch ſitzt ſtark uͤber der Mitte nach dem Kelch hin, um den ſich die Frucht plattrund zuwoͤlbt, ſo daß dieſelbe ſchoͤn und etwas breit aufſitzt. Nach dem Stiel macht ſie keine Ein— biegung, ſondern erhebt ſich etwas und endigt mit einer ziemlich abgeſtumpften Spitze. — In ihrer gewoͤhnlichen Groͤße auf Hochſtamm iſt fie 13 bis 2 Zoll breit, und 2 bis 23 Zoll Hoch, oft aber auch ebenfo breit als hoch. Der anfehnlich ftarfe, lederartige Kelch ift offen, und fist in einer flachen, felten nur etwas tiefen Einſenkung, welcheeben ift, oder dach nur einige flache Ungleichheiten um fich herum hat. Auch die Frucht ſelbſt iſt in ihrer NRundung ungemein ſchoͤn und eben. — Der etwas dünne Stiel iſt orleanfarbig, ſitzt oben gerade auf der Fleinen, fiumpfen Spitze auf, 19 if mi kaum bemerklichen, ganz feinen Fält chens umgeben, und ift 3 bie Z Zoll lang, Die Farbe der glatten gar nicht fet: tigen Schale iſt ein blaffes Hellgrün — Seladon —, dag aber mit der vollen Zei: tigung fchönes Citronengelb wird, doch aber gerne hier und da etwas Grünes beinemifcht behält. Dabei ift dann noch die ganze Son: nenfeite mit einem ſchwachen Koth nur jo leiht verwaſchen, daß das: felbe bei der gelben Farbe nur vöchlich goldartig zu ſeyn ſcheint, und bei befchatteten Früchten gänzlich fehlt. Die Duncte find fehr zahlreich, wie dar: auf gefäet, aber fehr fein, gelbgrau, und deshalb wenig ine Auge fallend. Außerdem findet man noch jehr Häufig feine Roftfiguren und auch wahre Eleine Anflüne von Roft. Die Frucht hat einen müskirten Geruch und welkt nur fehr wenig. Das Fleiſch ift ſchoͤn weiß, fein, riecht fehr ſtark muͤskirt, iſt voll Saft, butterhaft ſchmelzend, und von einem fehr angenehmen, B 2- 20 gewuͤrzhaften, fein alants oder zimmtartigen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hole Achſe und iſt regelmäßig. Die Kammern find enge, und enthalten kleine, hell: coffeebraune Kerne, wovon indeffen die mehreften taub find. Der Baum waͤchſt ſtark, wird groß und ſehr alt. Er bildet eine hohe, in die Luft gehende Krone, ſetzt eine Menge Quirlholz an, und liefert dadurch ungemein reichliche Erndten. Seine Belaubung iſt ſtark und dicht. Die Sommertriebe find lang, ſchlank, nur nach der oberen Spige mit Wolle bekleidet, von Farbe graugelb, oder lederfarbig, und mit nicht vielen, gelblich) grauen Puncten befegt. Das Blatt ifi Elein, fehön eiförmig, oder rund eiförmia, mit einer fehönen, icharz fen Spike. Es iſt 24 Zoll lang, 13 Zoll breit, dünne von Gewebe, unten glatt, fehr fein geadert, heligrün, ungemein glänzend von Farbe, und am Rand nicht merk; bar gezahbnt; nur die Anfänge von feinen Spißen fühle man De 21 dünne Stiel ift ı bis 14 Zoll lang, und hat nicht immer Afterblätter. Die Augen find groß, Fegelförmig, dickbauchicht und fehr fpis, fohwarzbraun von Farbe, ſtehen vom Zweig ftarf ab, und fißen auf Eleinen, platz gen Augenträgern. Die Frucht zeitige im halben, oft fchon im Anfang des Septemberg, hält fich aber nicht über acht Tage, fondern wird bald taig. Vom erften Rang. NB, Muß etwas grün abgethan werden, wo fich dann die Frucht 14 Tage hält. — Iſt zu Lattwerge und zum Welken eine herrliche Frucht, und zum rohen Genuß bei ſchnellem Verkauf ein fehr einträg: fiher Baum, der ber Städten häufig angepflanzt zu werden verdient, 22 Claſſe J. Ordn. I. I.) Geſchlecht J. — —— — Die grüne Sommermagbalene, Die Magdaleinenbirne, -La Poire Madeleine *), Merlet, Magdaleine, ou Orange musguee, Zrennt mit allem Recht die Citron des Carmes davon. — Quintinye, la Foire *) Sch erhielt diefe Frucht in einer Poramide aus der Enrehaufe in Paris. Das man des Cordus feine Margarethen: birne mit der Magdalenmenbirne verwech felte, bat bei den Pomologen viele Verwirrung vers anlage. Man fehrieb nur nad) , und dieſes nody big auf den heutigen Tag, ohne felbit zu unterfuchen ; uud fo kamen mehrere frühzeitige, fpaar nach ihren Tamilien ganz verfhiedene Sorten unter einen Rab: men. Schon Dahuron unterfchied die Carme- litercitrone, als eine Mufcateller von der wahren Magdalene. Manger ©. 88. kannte * 23 * Magdalein⸗ ou Madaleine Tom, F. pag. 275 *). Hat nicht einmal den Nahmen Citron des Carmes, — Du Hamal Tom, IH. pag. g. Madeleine. Iſt die ganz ächte, und die unfrige. Diefer Po⸗ molog iſt der erſte, welcher, vielleicht durch Cordus verführt, dieſer Frucht auch als Synonym den Rahmen Citron des Carmes fälfchlich beilegte, und ſeitdem fehrieben diefes alle Pomologen nach. — Dahuron ©. 666. Magdeleine, „Iſt mehr grün „als gelb und faft rund; fie dauert nicht, fie nicht, fonft hätte er, ſchon nad feinem Formenfyftem, nicht Cordus Margarethe bei der Maadalene anführen können. Man verwechfelte hauptfächlich zwei Birnfamilien , unter die fie nicht einmal gebörte, damit, nebnlih die Mufceartelz lers und Pomeranzenbirnen. Anter die er: fieren gehört Cordus Margarethe, unter die leß— teren die Carmelitercitrone. l. e. est une assez grosse poire verte, et assez tendre, approchant beaucoup dela figure des Bergamottes etc, Elle est fort sujette & tromper, si on attend à la prendre, qu’elle commence à jaumir etc, 24 9, und wird auf dem Baum fihon weich und „mehlicht““ —. Knoop Tab, I. Ste Magdalene, Ganz ächt, muß aber bei dem Kupfer heigen Jul, Aug, — giebt ihr aber noch die falfchen Beinahmen — Im- peratrice, Keiserin, Fiansche Keizerin, Citron des Carmes, — Zink Tab, I. Nro 2. Margarethen; oder Magdalenen; birne. — Rah Kupfer und Tert ganz falfd- — Miller Citron des Oliusesi Green Chissel, Tom. III, S. 714. Sehr wahrſcheinlich die unfrige. Aber; crombie &, do. Green Chissel Pear. — £ueder hat die Verwirrungen getreu hin; zugefeßt. — Die Carthaufe, Hirfdhs feld u. v. a. bloß nah Du Hamel. — Ehrift’ 5 Magdalenenbirne, pomol. Wör; terbuch S. 292. kann die unfrige nicht feyn. — Mayer Tom, III, Magdalenen; Birne Tab, XXIX, Nro 40. Nach dem Kupfer fehr getreu. Der kurze Tert bloß Ercerpt nad Quintinye, weshalb er fie quch unter die Familie der Bergamotten 25 bringe, mit denen fie gar nichts gemein hat, alönur etwas ähnliches in der Form. — Teutſcher Obfigärtner Tom, J. Nro, V, die Magdalenenbirne. — Iſt die wahre nicht, denn ihr Fleisch iſt bei uns ebenfo ſchmelzend und faftvoll wie fe Quintinye und Du Hamel befchreiben,, auch reift fie ftets bei uns im Fulius. — Rraft Tab. 75. Fig.ı. Wenn es nicht bloß Kopie von Du Hamelift, fo hat er die wahre Magdalene befeffen- Fine nur mittelmäßig große, aber Eöftliche, butterhafe ſchmelzende, ſehr faftvolle, frühe Sommerbirne für die Tafel, und ohne Wider vede die allerbefte von allen Suliusbirnen, welcher auch Duintinye, der in diefem Stüc fo ferupulös wählte, mit allem Recht eine Stelle unter feinen guten Birnen an: wie. — Die vorangefchickte Literatur zeigt aber auh, bei einer genauen Kritif, wie fehr diefe Birne von den Pomologen ift verwechfelt, und wie fehe ihr Nahme ift miß— 26 braucht worden *). — Sin ihrer Form ift fie etwas abwechfelnd, aber nad) ihrer wahren und bauptfächlichften ift fie ziemlidy eiförmig, verlängert fid) aber doch oft auch etwas nach dem Stiel, fo daß fie faft Eugelförmig und wohl einen halben Zoll länger als breit wird. — Der Baud) figt bei regelmäßigen Früchten in der Mitte, und woͤlbt ſich um den Kelch ſchoͤn plattrund zu. Dach dem Stiel macht fie feine Einbiegung, fondern endigt fi) mit einer erhobenen Linie ftarf abgeftumpft. — In ihrer Vollkommenheit ift diefe Birne 2 Zoll breit und nur etwas, häufig aber ZZoll höher. Manch; mal aber beträat die Länge faft einen 4 Zoll mehr als die Breite. Der etwas Feine, oft unbedeutende Kelch ift hellgruͤn, aefchloffen, und fist auf der oberen Fläche, worauf die Frucht felten ſtehen kann, gerade auf, oder nur in einer ganz *) Der Glaube, mwie.bei Manger, daß Boden, Elima u. f. w. folche Ausartungen bewirken Fönnte, har vielen Schaden gethan. Man könnte alfo leicht nnächtes für ächtes geben. 27 Eleinen Einſenkung, die meiftens mit einigen feinen Falten umgeben ift. Ueber die Frucht feldft bemerkt man aber nichts unebenes, fon; dern der ganze Umfang des Bauchs von einer wohlgebilderen Frucht iſt fchön und ganz eben, — Der ziemlich fiarfe Stiel fißt auf der abge— ftumpften Spige etwas eingefenft, oder fcheint nur eingefteeft zu feyn. Er iſt 13 bis 2 Zoll lang, und ift mit feinen Falten, oder äleifchs wärschens umgeben, Die Farbe der zarten, dünnen, nicht fet: tigen Schale, welche abgerieben fhön glänzt, ift ein fehönes Hellgrün — Sela; don —, weldes bei der vollen Zeitisung ein gelblihee Hellgrün, und erſt bei der Veberzeitigung hellgelblich wird, wo aber die Frucht alsdann ſchon paffire und taig iſt. — Recht frei haͤngende Früchte haben „dabei auf der Sonnenfeitg oft etwas von einem vöthlihen Anflug, welches aber bei den allermehreften gänzlich fehlt, und manchmal nur in Eleinen, vothen Kreischeng befteht, die fih um die grauen Puncte herumziehen. 28 Gewoͤhnlich iſt aber die Schale über: all einfarbig. Die Puncte find zwar häufig, aber aͤußerſt fein und kaum bemerkbar, meiſtens gruͤn, oder grau in den rothen Kreischens, wozu ſich in manchen Jahren gerne feine gelb⸗ graue Roſtflecken, und um den Stiel herum etwas von einem feinen Roſtanflug geſellen. Die Frucht hat keinen ſtarken, aber in ihrer vollen Zeitigung einen ungemein ange— nehmen, feinen, etwas muͤskirten Citronen— geruch, und welkt nicht. Das Fleifch riecht muskatellevartig, ift matt, oder etwas gelblichweig von Farbe, feinkörnicht, überfließend von Saft, butterz haft fchmelgend wie die Herbſtbutter— Birne, undvon einem erhabenen, fein fäuerz lich zueferartigen Muscatellergefhmad *). Das Kernhaus ift Elein und gefchloffen. *) Nach der sanzen Begetation gehöre der Baum gar nicht unter die Bergamotten, noch weniger unter die Pomeranzenbirnen, fondern unter die wah: ren Butterbirnen — Beurzsds, 29 Die Kammern find fehr enge, und enthalten meiftens nur Eleine unvolllommene, oder taube fchwarze Kerne. Der Daum wächft felöft auf der Quitte fehr ſtark und lebhaft. Er geht jchön in die Luft, Hänge ſich aber mit den vordern Zweis gen, wie die weiße Derbfibutterbirne wieder gerne herab. Er wird früdzeitig und ungemein fruchtbar, fest viele Fruchtſpieße an, und trägt, beſonders an Spalieren feine Früchte in Buͤſcheln beifammen. Die Sommertriebe find in der Jugend lang und? ſtark, gehen ungemein gerade in die Höhe, haben nur ganz oben an der Spiße etwas Wolle, fein Silberhäuthen, rundher um ungemein jchön violettartig dun— kelroth und glänzend von Farbe *), was ſie ſehr kenntlich macht, und mit zwar vielen, aber ſehr feinen, roͤth— lich grauen, nicht ins Auge fallenden Punc— ten beſetzt. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, *) „Die Triebe find braunroth, in? Violette fallend, „mit fehr Eleinen Puncten getüpfele. “ DuHamel. 50 fang eliptifch, nad) vornen mit einer kurzen, fharfen, auslaufenden Spige. Es ift 3 Zoll fang, ı3 bis 2 Zoll breit, flattert im Winde wie die Pappeln, ift dünne und weich von Gewebe, fein geadert, ‚unten ganz glatt, ſchoͤn dunkel grasarün von Farbe, und am Nande nicht tief mit feinen, feharfen Zähnchens befegr. Der dünne Blattſtiel if 14 Zoll lang, und hat lange fadenförmige Afterblätter, Die Augen find fhön, herzfoͤr— mig, rothbraun, liegen faft feſt an, und ſitzen auf ſehr ſtark vorſtehenden, in der Mitte mit einer Spitze verſe— henen Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt Ende Julius, am Spalier oft ſchon im halben, und hält ſich, etwas vor der Zeitigung abgethan, 14 Tage, Sie muß genofjen werden „ wenn fie gelblich wird, Dom allererftien Rang. NB. Sollte in der fleinften Obftfammlung nicht fehlen. Ich gebe ihr die erite Stelle unter allen frühen Sommerbirnen. Elaffe I. Ordnung II. Gefhlecht 1. Die große Sommerbergamotte *). La Bergamotte d’Ete. M erlet la Beuvriere, Bergamotte d’Ete ou „ ordinaire, hält fie für vortrefflih. Quin- tinye la Milan de la Beuvriere ou Berga- *) So ſehr auch Ddiefe in Deutfchland ftark verbreirete Birne jedem wahren Pomologen bekannt feyn follte, fo verſuche man es nur, was für manıherlei Sorten man unter diefem Nahmen aus den Baumſchulen erhält. Die Urfache der Verwechslung der mancher: lei Gattungen von Bergamorren ift wohl, DaB Du Hamel nur die von Duintinye gefchäßten Früchte — einige Winterbergamoteren ausgenom— men — befchrieb , und dieCarthauſe Feine andere erzog. Merlet hatte aber fhon 16 Sorten, diefe wurden doch auch bier und da fortaepflanzt, und nun verfief man in den franzöfifhen Baumſchulen bald diefe, bald jene Sorte unter den von Du Hamel und der Carthbaufe bloß angeführten - Nahmen, daher die Verwirrung. 32 motte d’Ete, douzitme Aout; halt fie für eine mittelmäßige Birne. Aber das thut er auch bei der fo allbeliebten Doyenne (Beurre) blanc; DuHamel, Tom, III. No. XLV; Bergamotte d’Ete, Milan de la Beuvriere. Knoop hat fie nur im Negifter; im Text finde ich fie weder in der deutfchen, noch in der holländifchen Ausgabe. Zink hat fie bei feinen fehr verunglüdten Kupfern von Bergamotten vielleicht gar als Bergamotte rouge d’Ete Tab. 2. No,16, vorftellen wollen? Miller, Tom. III, - No. 31. Bergamotte d’Ete, Hambden’s Bergamot. Abercrombie, Summer Bergamotte Pear, Henne, ©. 184. die Sommerbergamotte; befchreibt Die ächte. Kraft-No, 97., die Sommer, bergamotte; das Küpfer paßt zur Befchreir bung — Pyrus turbinata — gar nicht. — Teutscher Obstgärtner N0.7.3.ı., die ‚runde GSommerbergamotte; feheint die wahre nicht zu feyn, denn diefe iſt nie brei; ter als hoch, ſondern wie Du Hamel | richtig 35 richtig fage, Freifelförmig, und nad » feiner Angabe 2 Linien höher als breit. Scheint fich auch länger als die unfrige zu halten, und vor ihr zu zeitigen. Chriſt Handbuch S. 584. No, 151, Sommerber; gamotte, Bergamotte hätive, zeitigt An— fang Auguſt. Sf die unfrige nicht. Deffen Wörterbuh ©. 157, runde Som: merbergamotte, bloß nach dem T.O.G. Bei den übrigen Pomologen ift diefe Birne noch weniger genau beſtimmt. Eine anſehnlich, oder doch immer mittel— maͤßig große, ſchoͤne vortreffliche September— frucht, ſowohl fuͤr den rohen Genuß, als auch für die Deconomie. — In ihrer Form ift fie ſchoͤn kreiſelfoͤrmig, jedoch ohne Einbiegung nach dem Stiel — Der Bau fist Hoch oben nad) dem Kelch, um den fid) diefelbe bald flahrund, bald etwas erhos ben zuwoͤlbt. Nach dem Stiel hin macht fie feine Einbiegung, fondern endigt ſich mit einer etwas erhabenen Linie ziemlich I. Heft. Birnen. C ) 54 abgeftumpft, mit einer freifelförmigen Spitze, die fogar bei etwas kleinen Früchten faft kegel— förmig abgeftumipft iſt. Ueberhaupt hat dieſe Frucht mit der wahren Herbfiberga: morte*) viel Aehnlichkeit; ; nur ift fie gewoͤhn⸗ lic) größer. — In ihrer aewöhnlichen Größe ift fie auf Hochſtamm 24 Zoll breit, und aud) eben fo Hoch, Häufig aber & Zoll Höher als breit. — Auf jungen Bäumen, oder am Spalier Fann fie 3 Zoll breit werden. Der etwas kleine Kelch ift bald offen, bald etwas verdrängt, und fißt in einer Eleis nen, etwas engen Einfenfung, die bald ganz glatt und eben, bald mit feinen Beulen um; geben ift. Der Bauch hingegen ift oft durch breite beulenartige Erhabenheiten etwas ver: unftaltee, und fehr Häufig bemerft man bei diefer Frucht, auf einer Seite derfelben, vom Kelch bis zum Stiel, eine Art von Nath oder Rinne, wie beiden Pflaumen, und der Colmar **). Der Stiel ift ſehr ſtark, S. Heft 1. S. 88. 4) S. Heft. S. 98. 55 im Anfang fleifhicht, viel dicker als nach vornen, und fißt oben auf der fleinen abgeftumpften Spitze, meiftens ohne alle Einſenkung *), iſt gelbbraun von Farbe und in feiner Länge verfchieden * *), denn er iſt oft Eurz, oft fogar 13 Zoll lang. Die Farbe der dünnen nicht fettigen Schale, die fih) in manchen Jahren mehr, oder weniger rauh anfühlen läßt, ift ein blaffes Hellgrün, welches nur bei der vollen Zeitigung blaffes Srüngelb wird; denn ift die Schale endlich hellgelb, fo iſt die Frucht fhon pajfirt, und taig. Dabei ift denn die Sonnenfeite mit einem etwas unanfehnlichen, bräunlich : erdartigen Roth verwaichen, das aber bei etwas befchatteten Früchten nur in einem leichten Anflug beſteht, und bei manchen gänzlich fehlt. *) Du Hamel fagt: in einer Fleinen Aushölung. **5) Henne feßt den Stiel aud in eine Eleine Höle, und daß er fo Eur; fen, dag man die Birne ſelten dabei anfallen könne. € 2 t 36 Die Puncte find bei diefer Frucht faſt characteriftifh; fie find fehr zahl: veich, ftarf, von Farbe hellgrau, im Roth fehr ins Auge fallend, und dazu gefellen ſich noch an jeder Frucht, mehr oder weniger feine, dünne Anflüge von Roſt, und oft wahrelledergüge davon. Nofts flecken dahingegen find felten. Die Frucht hat einen fehr angenehmen, müsfirten Geruch, und welkt nicht. Das Fleifch riecht fehr angenehm, ift gelb: {ich weiß, fein, faftvoll, butterhaft fehmel; zend, und von einem zucferartigen, erhabe: nen, fein musfatellerartigen, wahren Berga— mottgeſchmack. Das Kernhaus iſt klein. Die Kammern ſind enge, und enthalten nur wenig hellbraune vollkommene Kerne. Der Baum waͤchſt in der Jugend lebhaft, wird aber doch nur mittelmaͤßig, aber in gutem tiefgehendem Boden auch recht anſehnlich groß. Er liebt durchaus kein duͤr— res Land, iſt ſehr dauerhaft, und ſelbſt in der 87 Bluͤthe nicht empfindlich. Er geht mit feinen Aeſten hoch in die Luft und bildet eine etwas breite Kugelkrone, die jährlich ihre Erndten liefert. Die Sommertriebe find nicht lang, ftuffig, ſtark mit Augen befeßt, are Wolle, von Farbeledergelb, kaum etwas roͤth— licher auf der Sonnenfeite, manchmal hier und da etwas ruficht, und mit nur wenigen, nicht ins Auge fallenden Puncten befegt, die nur etwas heller als die Farbe der Schale ausfehen. Das Dlatt ift nur mittelmäßig groß, eiförmig, Öfters eliptiſch, mit ‚einer kurzen Spige. Es ift 5 Zoll fang, 13 Zoll breit, fteif von Gewebe, nicht ganz fein gea= dert, unten ganz glatt, hellgruͤn von Farbe, und am Rande mit ganz feinen, ſehr ſeichten, fpißen Zaͤhnchens beſetzt. Der duͤnne Blattſtiel iſt ı bis ı% Zoll lang, und hat keine Afterblaͤtter. Die Augen find dickbauchicht Herzfürmig, anjehnlich ſtark, ſtehen etwas vom Zweig ab, find ſpitz, ſchwarzbraun von Fakbe, und 58 fißen auf dreieckigten, ſtark vorfte: benden Augenträgern, Die Frucht zeitiat Anfangs September, oft ſchon Ende Auguſt, und hält fi, etwas grün abgenommen, ı4 Tage. Weber: haupt muf man auf ihre Neifzeit fehr wohl acht haben, wenn fie nur gelblich werden will, fonft wird fie mol. Dom erſten Rang. NB. Eigentlich gehört dieſe Birne nur für Hochftamme ; ald Zwerg wird fie zu ſchnell taig. — Diefe Birne bleibt mir immer eine meiner angenehmften Ermnerungen, da ich mit ihr ın meinem eilften Jahre meine erfte Probe ım Pfropfen machte, und Diefer Baum fieht nod. Claſſe I. Drdnung I. Gefchlecht I. — — — Die Sommer-Dechantsbirne *). Le Doyenne d’Ete. Beurre blanc d’Ete. Finder fih beſtimmt Lei feinem einzigen Pomologen in beftimmter Aehnlichkeit angegeben. Bei Du Hamel und Zinf findet man feine Spur davon. — Iſt ed eine neue Frucht? woher ſtammt ſie? x » Da ich diefe Birne ſchon öfters anaetroffen habe ‚fo ift es zu vermundern, das fie keinen allgemein be: kannten charaeteriftiichen Nahmen bat. Sie fleht 3. D. als ein alter Spalierbaun au? der Baumfchule des Heren Reichert in Weimar zu Schaumburg. Sie ſteht hier im herrfchaftlichen Garten, und Herr Regierungsrath von Günterode fendete fie mir als Beurr€ blanc d'Eté. Sie ift alfo verbreiter und nicht felten. 40 St es Quintinye’s Bouchet *), die Mayer Tom. I, ©. 256 mit Knoop's Ananasbirne für eins hält? — En oop's Figur hat etwas Ahnlicheg. Aber auch deffen Grande Bretagne fönnte man in An; ſpruch nehmen. Höchftwahrfcheinlich kömmt fie in Obfiverzeichniffen unter mander; lei andern Nahmen por, 4. B. ale Berga- -. motte d’Ete, als Beurre Romain, die im Yuguft zeitigt, aber bei mir noch) nicht getragen hat. — Da fie eine wahre Butterbirne, und der weißen Herbfibutterbirne ähnlich iſt, fo habe ich fie die Sommerdedhants: birne genannt. *,Nn uintinye ſagt von feiner Poire du Bouchet, ein Rahme, den Merler nicht bat: „Elle est ronde,, grosse et blanche à peu pres comme un Besidery, quelques -uns du meme arbre res- seınblent a de mediocres Bergamottes, et d’au- tres a de grosses Gassolettes. La chaire en est belleettendre, et Peau sucr&e, le bois semblable a celui demonDien, Elle mürit à la mi- Aout, “ Alfo wo nicht die unfrige, doch fehr ähnlich. 41 Eine oft anſehnlich, oder doch ſtets mittel: mäßig große, koͤſtliche, burterhaft fchmelgende Auguft: oder Septemberbirne für die Tafel von einem recht fehr angenehmen Geſchmack. Sn ihrer Form hat fie mit feiner. Frucht fo viel Aehnlichkeit als mir dem Wildling von Montigny *), deffen Frucht aber erſt im October reiftt — Ihr Anſehen iſt dick: bauchicht, und etwas oder oft vollkommen kreiſelfoͤrmig. Der Bauch ſitzt indeſſen nur etwas uͤber der Mitte nach dem Kelch hin, um den ſich die Frucht ſanft abnehmend kugel— foͤrmig zuwoͤlbt, und nur eine kleine Flaͤche bildet, auf der die Frucht noch kaum aufſitzen kann. — Nach dem Stiel macht ſie, wenigſtens auf einer Seite, eine ſanfte Einbiegung, und endigt ſich etwas ſchnell mit einer kurz abgeſtumpften kegelfoͤr— migen Spitze. — Sin ihrer wahren Voll; fommenbeit ift diefe Frucht 24 Zoll breit, und auf der niedrigen Seite auch eben fo *”,5.DuHamel Tom. Ill. Tab- XLIV, Nro, 6, JE 42 hoch, bi der andern aber NAAR und oft einen 4 .Z30ll höher. ** Kelch iſt meiſtens langgeſpitzt, ſtark, halb offen, und ſitzt in einer ziemlich tiefen Einjfenfung, die mit feinen eulen, oder Falten beſetzt iſt, und aud überdie Frucht feldft Hin ſieht man fehr deutlich mehrere, mand: mal ftarfe, beulenartige Erhaben— heiten, welhe oft die Rundung unaleih mahen. Der Stiel ift ı Zoll fang, ſtark, dickfleiſchicht, gruͤnlich von Farbe, mit einem lederfarbigen Oberhautchen bekleidet, und ſitzt auf der ſtumpfen Spitze bald in einer kleinen engen Vertiefung, oder er ſitzt gerade auf, und iſt mit einigen Fleiſch— beulen umgeben. Die Farbe der duͤnnen, glatten, gar nicht fettigen, ſondern wegen den vielen Puncten fein rauh anzufuͤhlenden Schale iſt ein blaſſes Hellgruͤn, wahres Seladon, welches mit der vollen Zeitigung nur gelb; ich grün wird, und wobei auf der 43 Sonnenfeite gar feine Röthe zu bemerken ift. Auf der Schattenfeite bleibt die Schale, auch bei voller Zeitigung, meiftene noch hellgruͤn. Die vielen ſtarken, bräunlidhen Duncte, womit die ganze Schale uͤberſaͤet ift, find characterifiifh, und wozu fich faft immer bald Koftfiguren, bald Noftflefen, und in manchen Sahren, au) wahre, oft große Noftüberzüge gefellen. Die Frucht hat einen fehr unbedeutenden, faft nicht zu bemerfenden Geruch, und welkt nicht. Das Fleiſch if ſchoͤn weiß, wohl riehend, fein, faftvoll, butterhaft fehmel: gend, und von einem erhabenen, feinen, füßfäuerlihen Muscatellergeſchmack. Das Kernhaus iſt Elein und gefchloffen. Die Kammern find enge, platt, und enthal: ten nur wenig vollfommene Kerne. Der Baum wächft ſtark, wird aber doch nur mittelmäßig groß, und ift frühzeitig und fehr fruchtbar, Hat dabei das Eigene, * 44 daß, beim Verderben der erſten Bluͤthe, gerne Nachbluͤthe auf lan— gen Stengeln erfolgt, die kleine unvollfommene Früdte liefern. Seine Krone ift breit Fugelförmig, und die Kefte hängen fich gerne etwas. Die Sommer: triebe find anfehnlich lang, fuffig, mit vieler, feiner, weifgrauer Wolle befleider, ohne Silberhäutchen, vundhberumvonfarbe olivenfarbig, nach der Schattenſeite mit etwas Gelb vermiiht, und mit fehr vielen, ffarfen, runden und läng: lihten, bellbraunen Duncten be: fest. Das Blatt ift groß, lang eiförmig, oft auch etwas eliptifh, nach vornen mit einer gerade auslaufenden Spitze. Es ift 53 bis 4 Zoll lang, 24 Zoll breit, fchiffförs mig rückwärts gebogen, auf der Ober; flähe feinwollicht, etwas ſtark geadert, unten glatt, lederartig von Gewebe, blaßgrün und nicht glänzend von Farbe, und am Rande fehr feicht, unregelmäßig, und oft nur wie mit angedeuteten Zähnen befeßt, Der dünne EG 45 Dlattftiel ift ı bis ı& Zoll lang, und nicht jeder hat lange fadenförmige Afterblätter, Die Augen find fehr ſtark, bauchicht, kegel— förmig, wolliht hellbraun, ftehen fehr vom Zweigab, und fißen auf unge: mein wulftigen ungerippten Au: genträgern. Die Frucht zeitige gegen Ende Auguft, und hält fi), etwas vor der Zeitigung ge; brochen, über 14 Tage, zeitigt auch an dem Baum nicht auf einmal. | Vom allererften ang. NB. Berdient allgemeine Anpflanzung. Macht die fchönften Spaliere und Pyrami— den, welche den fharfen Schnitt erfordern: 46 Claſſe I. Ordnung IH. Gefchlecht LI. — — Der kleine grüne Iſambert *). L’Isambert petit **). Schon bei Merler finden wir das Wort Isembert al$ Synonym für Beurre rouge, Nach Quintinye iſt es eine Mormän— niſche Benennung, und da er an feine Geſchlechtsverſchiedenheit bei feiner Beurrô glaubte, fo Hielter auch Isambert mit der *) Sch befiße diefen Baum von Ihro Hochfürftlichen Durkhlaucht, dem regierenden Herren Füriten von Solmö in Braunfels, Höchftwelche für das Land eine vortreffiihe Baumſchule unterhalten Laien. O! wie fehr verdiente Diefes eine allgemeine Nach: ahmung! *x) Ich babe zwar auch den großen Iſambert, bin aber noch nicht gewiß, da dieſer bei mir noch nicht getragen hat, ob nicht der Boden allein die Verſchiedenheit der Größe verurſache. Jetzt ſtehen beide Bäume neben einander. 47 Beurre gris für einerlei *), — Knoop Tab, VII. S. 5ı. hält den Sfambert auch für die Beurre rouge, — Zink Tab. V, Nro. 46. fleiner Sfamber, Zeitig im October, und haltbar 5 Monarh. Sicher ein grober Irrthum; denn fo giebts feine einzige Frucht. Mayer Tom. III, führe den Nahmen Isambert ber feiner rothen Butterbirne an. — Alle übrigen Pomologen haben nur diefen Vorgängern nachgefchrieben. ine mittelmäßig große, Föltliche, buttev; haft fehmelzende ſpate Herbſtfrucht für die Tafel, von dem angenehmften Geſchmack. — Sie gehört durchaus in die große Familie der Butterbirnen, und unter diefen in die Abthei; fung der langen Grünen, Vertes lon- *) Das Weitere hierüber babe ich ſchon Heft l. S. 139 und Heft U. ©. 19, angeführt. Das Fernere wird nım noc bei der wahren Eöftlichen rothgrauen Herbſtbutterbirne, Beurré £ris rouge im nächſten Hefe vorkommen. ji gues, mit deren ihrer Vegetation der Baum Die größte Aehnlichkeit hat, — In ihrer Form iſt dieſe Frucht veraͤnderlich, bald ziemlich birnfoͤrmig, etwas rundbauchicht, bald iſt ſie etwas kreiſelfoͤrmig, haͤufig aber faſt eifoͤrmig. — Um den Kelch nimmt ſie breit ab, und bildet oft eine ſchoͤne Kelchfläche, auf welcher die Frucht ſtehen kann. Der Bauch ſitzt aber faſt bei allen Formen doch ziemlich in der Mitte. Nach dem Stiel hin macht ſie nur eine ſanfte Einbiegung und verlaͤngert ſich mit einer etwas abgeſtumpften kegelfoͤr— migen, bald kurzen kreiſelfoͤrmigen Spitze. — In der gewoͤhnlichen Groͤße auf Hochſtamm iſt dieſe Frucht 22 bie c# Zoll breit und 2% bis 23 Zoll lang; fo daß Breite und Länge felten mehr als & Zoll verfchieden find. Der hartfchalige Kelch, mit oft unbedeus tenden Einjchnitten ift offen, und fißt in einer fleinen, feichten, oder nur etwas tiefen Einfenfung, um die ſich eine, zwei, bis drei, mehr oder weniger ftarfe Erhabenheiten befinden, wodurch die Kelch— | fläche 49 fläche Häufig fehief ſteht. Aber über den Bauch der Frucht bemerkt man nichts beulenartiges. — Der ziemlich ſtarke Stiel fist oben auf der Eleinen, ſtumpfen Spitze, ſcheint gleichſam aus dem Fleiſch herauszugehen, iſt mit meh— reren Falten umgeben, und ſtark ı Zoll lang. Die Farbe der etwas fein rauh anzufüh: (enden Schale ift anfänglich ein fchönes Bras: grün, und wird bei der vollen Zeitigung nur etwas gelblih gruͤn; ohne daß man gewöhnlich nur das .allergeringfte von irgend einer Nöthe auf der Sonnenfeite bemerkte, als nur fehr felten einen leichten Anflug davon. Die Puncte find Sehr undeutlich, weiche fein und bräunlich von Farbe find, wozu ſich aber noch Häufig braune, oder fhwarzliche Roſtflecken, und oft Eleine Anflüge von Roſt gejellen. | Die Frucht hat feinen Geruch und welft auch nicht, wenn fie zu vechter Zeit gebrochen. wird. | Das Fleiſch ift gelblich weiß, und das Kernhaus Eörnicht, oder etwas fteinicht, fehr: 11, Heft. Birnen, D 50 ſaftvoll, butterhaft ſchmelzend, und von einem erhabenen, zuckerartigen gewuͤrzhaften, nur durch eine kaum merkbare Weinfäure erhoͤheten Geſchmack. | Das Kernhaus ift Hein, und hat eine Hole Achſe. Die Kammern find enge, und enthalten wenige volllommene Kerne, welche coffeebraun, lang und fhön zugefpist find, | | Der Baum waͤchſt ſtark, wird anjehnlic groß, wenn er in gutem, tiefem Boden fteht, und if bald und fehr fruchtbar. Er belaubt ſich ungemein ſchoͤn, bildet eine fein holzichte hohe Krone und tommt ſo gut auf der Quitte, wie auf dem Wildling fort. — Die Sommer; triebe find lang und ſtark, rundherum slivenfarbig, ohne Silberhäutchen, mit £einer Wolle bekleidet, und mit ſehr vie— len, anfehnlid ſtarken, ſehr ins Auge fallenden Puncten beſetzt. Das Blatt iſt lang eifoͤrmig, mit einer auf: Saufenden Spige. Esijt 3 Zoll lang 13 Zoll breit, dünne und fpröde von J fein "51 geadert, unten ganz glatt, schön grasgrün glänzend von Farbe, und am Rande jehrfeicht, etwas unregelmäßig, mit kleinen, ſtumpf— fpigen Zähnchens beſetzt. Der dünne Blatt; ftiel ift ı bis ı& Zoll lang, und hat feine Afterblätter. Die Augen find klein, herzfoͤr— mig, voth. von Farbe, liegen feft an, und fisen auf vanftigen, ungerippten Augen: trägern. Die Frucht zeitige Ende October und reift nad) und nad) den ganzen November hindurch, Vom erfien Rang. NB, Da diefe Frucht auf Hochſtämmen fo guf geräch, und fo fehr fruchtbar tft, auch in fehon etwas rauhen Gegenden gut fortfommt, fo verdient fie allgemein ver: pflangt zu werden. — Der Baum erfor; dert aber einen leichten, warmen tiefges henden Boden; denn in naßfaltem bekommt das Fleiſch viele Steine, der Saft nichts erhabenes, die Schale viele Roſtflecken und Roſt. — Vortrefflich zu Spalieren und Pyramiden. * D» 2 — 52 zZ Staff: I. Ordnung TIT. Geſchlecht J. Die roibgraue Kirchmeßbirne *). Findet ſich beſtimmt bei keinem Pomologen. Iſtes Cordus Kirchmeßbirne, die derſelbe in Heſſen fand? Ich habe ſie zum Unter— ſchied von andern dieſes Nahmens die roth— graue genannt. Eine ziemlich große frühe Herbſt⸗ oder - fpate Sommerfrucht, von einem nicht gefaͤl⸗ ligen Aeußeren, aber recht guten Geihmad, fo daß fie ſowohl zum rohen Genuß, als aud) für die Deconomie ſchaͤtzbar iſt — Sie gehoͤrt in die Familie der grauen Butter— 2) Ich fand ſelbſt dieſe Birne.noch nirgends als in der Defiifhen Lahngegend , befonder& um Lollar, Uden⸗ heim u. a. D. mo man fie theild Grobbirne, sheils Kirmeßbirne, nad ihrer Reifzeit nannte. cs 55 / Birnen, ift vielleicht von einem Kern dev: felben entfprungen, und hat wirklich oft mit derfelben im Aeußern ziemlich viel Aehnlich— keit. — Ihre Form iſt lang, kegelfoͤrmig, oft faſt birnfoͤrmig, aber durch Beulen mei— ſtens etwas unanſehnlich entſtellt. Der Bauch iſt oft ſtark erhoben, doch immer wenigſtens ausgezeichnet, und ſitzt gegen & der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch Hin’, um den ſich die Frucht mit einer Eleinen Fläche zurundet, auf welcher diefelbe noch kaum auffigen fann. Nach dem Stiel macht fie eine Einbiegung, und endigt ſich mit einer ftarf abgeftumpften, fegelförmigen Spige, deren Verlängerung die Frucht vollkommen bienförmig machen würde, In ihrer gewöhnlichen Sröße auf Hochftamm ift fie 23 Zoll breit und 54 Zoll lang, Der harte Tederartige und nicht lang gefpiste Kelch ift offen, und figt meiftens in einer feichten Einfenfung, die nur zuweilen etwas tief und enge iſt, ohne daß man etwas unebenes in derſelben bemerkt. Der Bauch hingegen iſt meiſtens durch feine, 54 beulenartige Erhabenheiten in feiner Form verdorben, und nur wenige Früchte haben eine vegelmäßige Run— dung. Der Stielift fehr ffark, flei: ſchicht, etwas uneben, orleanfar; big, und fist auf der ſtumpfen Spiße wie eingeſteckt, bald gerade in die Höhe, bald durch einen Fleifchwulft Ichiefftehend gedruckt, Die Grundfarbe der fein rauh an— sufühlenden Schale, ift ein blaſſes Hell grün, das mit der vollen Zeitigung gelblich grün wird, wovon man aber nur hier und da bei manchen Früchten Eleine Stellen rein erblickt, ‚bei den mehrften aber gar nicht, denn ein brannlih arauer, oft fiel: lenweife giemlih rauher Roſt über; zieht die ganze Schale, wodurch dann die gelblich grüne Farbe nur sdurchfchillert, und wobei. man auf der Sonnenfeite einen Anflug von: bräunlicher Roͤthe bemerkt, die gleichfam unter dem Roſt verſteckt zu feyn ſcheint, der aber bei den mehrſten Früchten gänzlich fehlt. 55 Wahre Puncte bemerkt man nur in den reinen Stellen der Grundfarbe, welche ſtark und von der Farbe des Roſtes find. Die Frucht hat bei voller Zeitigung einen etwas fein fäuerlichen Geruch, und welkt, wenn fie vor ihrer wahren —— wird, | Das Fleifch ift gelblich grün, — . ſehr ſaftvoll, im Munde ganz ſchmelzend, und von einem ſuͤßſaͤuerlichen, — duſcatellergeſchmack. int Das Kernhaus hat eine hole u Die Kammern jind faſt herzförmig ‚geräumig; und enthalten viele mau den tn Kerne. Der Baum wachſt ſtark und wird groß; Er macht vieles Holz, ſetzt frühzeitig viele Fruchtipieße an, und wird dadurch jährlich fehr fruchtbar, : Die Sommertriebofind ſtark und ſtuffig, mit keiner Wolle bekleidet, ohne Silberhaͤutchen, rundherum erdfahl leder— farbig, und mit zwar ziemlich vielen, aber ſehr feinen, graulichen, nicht ins Auge 56 fallenden Puncten beſetzt. Das Blatt ift Hein, Schön herzförmig,noft breitrund ‚mit einer. fehr kurzen aufgefegten Spitze. Ce iſt 2Zoll fang, 12 breit, ſteif und: fpröde von Gewebe, . fein geadert, unten ohne Wolle, und ganz 'glatt, dunkelgruͤn ſehr glänzend von Farbe, und am Rande zwar feicht, aber regelmäßig mit kleinen, Schönen Zaͤhnchens befegt: Der’ dünne Blartftiel iſt 14 Zoll lang, und hat: feine Afterblätter, — Die unterften Blätter an den Sommertrieben find etwas. oval herjförmig, ſtark 2 Zoll breit, 24 Zoll lang, und die Blattſtiele find über 2 Zoll lang. — Die Augen find etwas Klein, dickbauchicht herzfoͤrmig, ſtehen nicht ſehr ab, und ſitzen * ranftigen, ungerippten Augen; trägern. “6% Die Frucht geitige it im: ee September, Hält ſich aber, wenn ſie nicht etwas gruͤn gebrochen wird, kaum über acht Tage. Noch om erſten Rang. Claſſe J. Ordnung II. Geſchlecht I, ‚Der punctirte Sommerdorn ”). non L’Epine d’Ete pointee. Wer auch nur im Man ger nachſchlägt, wird ſchon finden, daß das Wort Epine bei ſehr verſchiedenen Birnen iſt gebraucht worden. Merkwürdig iſt, daß Quintiny e nichts bon einer Epine d'Eté hat, da doch Lud⸗ wig der XIV. dieſelbe gut gekannt hat. Vielleicht Fommt diefe Birne an andern “4 6) Ih erhielt die Drrataide 1790 als Epine d’EteE von N. Simon in Meg, gerrane mir aber doch nicht zu,behaupten, daß ‚fie ganz die nehmliche des Du Hamels ift, da er bei der feınigen nixhrs von dem ſtarken Stiel und den fo characteriſtiſchen Puncten erwahnt. — In neueren Zeiten bat man nun auch eine Epine rouge d’EteE, diefe aber und die alte Epine d’Ete, welche ich beide aus der Carthauſe in Paris erhalten, haben noch nicht getragen. 58 Drten als Mouille bouche por? Miller und Abercrombie Haben nichts von einem Sommerdorn. Fine fhöne, anſehnlich große, für die Tafel ſehr ſchaͤtzbare, ſchmelzende, aͤußerſt faftvolle Septemberbirne, die das große Verdienſt noch außerdem hat, daß ſie nicht ſchnell paffivt oder taig wird. — Sie gehört durchaus in bie natürliche Familie der Butterbirnen, und kommt in der Form der langen grünen Derbfibirne *) ziemlih nahe, Sie if lang und abgeftumpft £egelförmig, dabei in ihrer Ausbildung ‚gerne etwas unregelmäßig oder uneben wie dBieHermannesbirne — Der anfehnlide Bauch firt mehr als 3 der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelh Hin, um den fih die Frucht fanft abnehmend, mit einer Fläche zumölbt, auf der diefelbe noch ziemlich gut aufftehen fann. Nach dem Stiel | hin macht fie wenigftens auf einer Seite eine S. Heft J. &, 28, 59 Einbiegung, und gewöhnlich dann aegenüber eine Erhebung, und endigt fich mit einer meiftens ſtark abaeftumpften Fegelförmigen Spitze, welche fchief zu ftehen feheint. Syn ihrer fchönften Vollkommenheit ift diefe Birne 5 Zoll lang und nur 2E breit. Der lange und feingefpiste Kelch, Tiegt fternförmia auf, ift offen, und fißt in einer ganz unbedeutenden Einfenfung, oder dev Frucht aanz gleich, ift aber nicht felten mit einiaen flahen Unebenheiten umgeben. — Der Stielift ſehr ftark, fleiſchig, befonders im Anfang feines Auffigens, und fteht auf der abgeſtumpften Spitze wie einge: ſteckt, gewöhnlich von einem Fleifchbeul be; gleitet, und ſteht fchief. Die Farbe der feinen, glatten, nicht PER TR etwas ftarken Schale, ift ein fhönes blaffes Hellgrün, das mit dervollen Zeitigung bellgelb wird, wobei aber doc noch immer, etwas von der grünen Farbe beigemifcht bleibt, die auch feldft bei der Ueberzeitigung kaum verſchwin⸗ 60 bet. Oft macht diefes Hellgrün und Gelb vor der Ueberzeitigung, oder in der wahren vollen Zeitigung ein etwas gefleeftes oder marmorirtes Anfehen. Nöthe hat diefe Frucht garı nicht, und ein leichter Anflug davon gehört unter die Ausnahmen. | Die Puncte find außerfi zahl: veich, ſehr ins Auge fallend, ſtark, von Farbe braunlih grau, und dazu gefellen fih nocd bei jeder Frucht gleichfarbige Anflüge von Roſt, und fleine Koftfiguren, befonders um die Kelchwoͤlbung herum. Die Frucht hat einen ſehr ſchwachen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt ſchneeweiß, fein, uͤberfließend von Saft, butterhaft ſchmelzend, und von einem ſehr angenehmen, ſuͤßen, fein muſcatellerartigen Geſchmack, der aͤußerſt viel aͤhnliches mit dem der beſten Birne *) hat. ©, Heft 1, &, 188, 61° Das Kernhaus ift gefchloffen. Die Kam; mern find ſehr groß, und enthalten ziemlich viele, fehr große, hell coffeebraune Kerne. Der Baum wächft fehr fchön und unge: mein ſtark, wie es weniae giebt. Er macht fehr viele Aefte, die pyramidenfürmig gerade in die Luft gehen, fich dadurch ſtark belauben, aber nicht fchnell Frucht anfegen. Als Spalierbaum muß man ihnfluͤchtig fhneiden, wenn er nicht verwil; dern Soll, Die Sommertriebe find fehe lang und fiarf, nur oben an der vörhlichen Spise mit etwas Wolle bekleidet, auf der Schattenfeite etwas bräaunlich roth, gegen: über ofivengrün, und mit jehr vielen flarfen, weißgrauen, fehr ing Auge fallenden Puncten beſetzt Y. Das Blatt ift Hein, von Form eliptiich, mit einer fchönen, auslaufenden, fharfen Spike. Es ift 23 bis 5 Zoll lang, ..*) Die ganze Vegetation des Baums, befonders Die Sommertriebe, haben mit der langen grünen Serbſtbirne die größte Aehnlichkeit. 62 1#30ll breit, dünne und fpröde von Gewebe, hellgruͤn glanzend von Farbe, fein geadert, unten glatt, und am Rande mit ganz Eletnen, fehr feichten,, ſpitzen Zähnchens befeßt. Der dünne Dlattftiel ift ı Zoll lang und hat nur felten Afterblätter. Die Augen find groß, lana, coniſch, ſehr fpis, fie: ben ab, find von Farbe braunvoth, und fißen auf fehr wulftigen cha: racteriſtiſch dicken Augenträgern, wie es wohl leicht wenig ſtaͤrkere giebt. Die Frucht zeitigt im halben September, und haͤlt ſich, etwas vor ihrer Zeitigung gebrochen, volle drei Wochen. Vom alleverften Rang. NB. Da der Baum ſo ſchöne und geſunde Hochſtämme macht, ſelbſt auf der Quitte ſehr ſtark wächſt, ſo verdient dieſe Frucht häufig angepflanzt zu werden. 63 Staffel. Ordnung III. Geſchlecht J. Die gute Graue. Die graue Sommer: Butterbirne *). La grise Bonne **). Merlet, la grise bonne, ou de Forest d'Eté . — Duintinye hat fie mwohl nicht gefannt, er hätte ihr fonft ficher eine Stelle unter feinen guten Birnen ange wiefen. Er befchreibt fie nirgends und hat nur ihren Nahmen bei den mittelmäfigen Birnen, giebt ihr aber noch die Beinah⸗ men Crapaudine. Ambrette d’Ete. — *) Diefen Nahmen, da er der Frucht, ihrer Form und Farbe nah, fo angemeſſen ift, follte man für die: felbe fanetioniren,, da der Nahme Grise bonne ja blos ein ganzes Geſchlecht bezeiihnet. **) Ich erhielt die Pyramide 1792 aus der Parifer Carthauſe. Fand aber diefe Birne noch nirgendg, zum Beweiß, das fie wenig verbreiter if. Man finder ihren Nahmen auch in den allermehrfen franzöfifhen Dbfivsrzeichniffen nicht, 64 Du Hamel befchreibe folhe zuerſt Tom. III, pag. 92, aber ohne Abbildung *). Manger ©. 1:4. Nro. CXXI, fagt, daf fie ihm nicht: befannt ſey. Mayer Tab. XLVI, Nro, 55, gutegraue Sommerbirne, die Waldbirne, der graue Degen, rude Epee, — Die Form der Frucht ift in der Abbildung wohl gerathen, nur ift die Farbe zu gelb, das Noch zu grell, da doch felbft im Tert *) So kurz aub Du Hamel fie befchreibt , fo wird man doch fehr Leiche finden, daß die unfrige ficher die von ihm befchriebene ift. Er fügt von ihr — „dieſe Birne ift von mittelmaßiger Größe, lang, „etwas kürbisförmig, 228inien breit, 2300 „ſechs Linien hoch. Der Kopf ift vollkommen rund, „end das Auge fieht der Frucht gleich Gegen den „, Stiel wimmt fie berrächtlich- an Die ab, und „, endige ſich mit einer zugeitumpften Spitze. Der „ Stiel ift die, neun bis zwoif Linien lang, und »,fteht in einer Eleinen Aushölung. Die Haut ift „graugrün, und mit weißlichen Puncten fehr ſtark „getüpfelt. Einige Plage find röthlich gefärbt. Das Fleiſch it zergehend, etwas ſchmelzend, und wird bald melbig. Der Saft iſt gezuckert und erhaben. Sie reift zu Ende des Auguſts.“ fieht, 65 ſteht, graulih, grünlid, kaum merflih roch, — Carthause, la grise-Bonne, ou la Poire de Forest, Crapaudine, Ambrette d’Ete, la rude Epee. Iſt länglicht, ganz grau, fihmel; zend butterhaft, Miller, Ubercrom; bie, Knoop, Zink haben diefe Birne niht. Kraft Tab, gı, Fig J., die gute Graue, bat Du Hamel copirf, aber das Maaß nicht beobachtet, Teutscher Obstgärtner Nro, XXXII Tom, VI 1796. Iſt wohl die unfrige nicht, zumal fie fih vier Wochemn Halten foll, da doch fhon Du Hamel über ihr baldiges Mel; bigwerden leider mir Recht Elagt, Chrift nach dem T. O. G, Eine ziemlich große, und auf Zwergbaͤumen oft wirklich anſehnlich große, koͤſtliche Auguſt— oder Septemberfrucht fuͤr die Tafel von but— terhaft ſchmelzendem Fleiſch, und von dem angenehmſten Geſchmack. — Sie gehoͤrt in die wahre Familie der grauen Butterbirnen. 11, Heft. Birnen. € 66 In ihrer Form iſt fie etwas unvegelmäßie, oft conifch, jedod) immer etwas birnförmig dabei, und ſtark hochbauchicht. Der Bauch figt 2 der ganzen Sruchtlänge nad) dem Kelch hin, um den fich die Frucht ſchoͤn plattrund zuwoͤlbt, und eine kleine Flaͤche bildet, auf der ſie manchmal nur noch eben ſtehen kann, ‚öfters aber nicht. — Nach dem Stiel iſt fie bald ſtark abgeftumpft, bald wieder länger von Anfehen, Eegelförmig, fo daß fie fich der wahren Birnform etwas nähert. Weberhaupt hat diefe Frucht in ihrer Form viel Unregel— maͤßiges, wie alle Birnen, die nad Du Ham el flaſchenkuͤrbisartig genannt werden. In ihrer gewoͤhnlichen Vollkommenheit auf Hochſtamm iſt ſi ſie 03 bis 3 Zoll lang, und 2# Zoll breit *) Der oft fehr langgeſpitzte und dann ſtarke Kelch iſt offen, und ſitzt manchmal auf der obern Flaͤche ganz eben auf, aber mehrentheils *) Mir dieſen Durchmeſſern die bei Mayer voll fommen gleich, und die dee Du Hanıels, nach dem franz. Fuß, nur fehr wenig Eleiner. 67 doch in einer Fleinen Einfenfung, die häufig mit einigen Beulen umgeben ift, und dieſe Früchte Haben dann aud) über den Bauch hin beulenartige Erhabenheiten, die oft die Form ſtark entftellen, und die Durchmeffer ungleich machen. — Der Stiel ift did, bald ı, bald auch 13Zoll lang, immer fchief, ift mit einer dunfelbräunlichen Haut überzogen, und fist bald auf der Fruchtſpitze gerade auf, mit ftarfen leischfalten umgeben, bald wie eingefteeft, und dann auch nicht felten wieder in einer Eleinen etwas engen Grube. Die Srundfarbe der etwas feinranf anzufühlenden Schale ift ein fchöneg Grasgruͤn, das mit der vollen Zeitigung gelblich grün wird, wobei man an manıhen Früchten, auf der Sonnenfeite, einen trüben, erdartig rothen, oft faum bemerfbaren Anflug davon Sieht. Characteriftifch hierbei it, daß bei allen Früchten die Scale, über und über, mit einem feinen, graubraunen Roſt wie angeſpruͤtzt ift, denn felten eye + 68 | ii bildet diefer NKoft eine Art von sufammen; hängenden Ueberzug, als nur um die u wölbung herum. Außer diefem Noft fieht man noch fehr deutlich fehr viele fiarfe Puncte, welche hellgrauer als der Kofi find. Die Frucht hat einen nur fehr fchwachen, kaum bemerkbaren Geruch, und mwelft nicht, Das Fleifch riecht angenehm, ift mattweiß von Farbe, Eörnicht, überfließend von Saft, butterhaft fchmelzend im Munde, und von einem ſehr angenehmen, etwas bergamotts ähnlichen Zuckergeſchmack, mit einer kaum bemerkfbaren Mufcatelleriäure vermifcht. Das Kernhaus hat eine hole Achfe. Die Kammern find Tänglicht, mufchelförmig, enge, und enthalten meiftens nur taube Kerne, Die Kelchröhre ift flach. Der Baum wäcft fehr lebhaft und wird groß. Er trägt feine Aefte abftehend, gerne flach, und bildet eine breite Krone, die fich jedocdy mit einem fett ausfehenden Laub fchön bekleidet. Er fee viel ſperrhaftes Fruchtholz SE [2 _ "ig an, und wird fehr fruchtbar. Die Sommer; triebe find lang und ſtark, rundherum etwas gelblich vorh, nach der Schattenfeite mit etwas Grün vermifcht, mit feiner weißer Wolle überdeckt, und mit ziemlich vielen, weißgrauen, nicht ſtarken Puncten befest. Das Dlatt ift etwas Elein, lang eiförmig mit einer langen, auslaufenden fharfen Spige Es iſt 5 Zoll lang, 13 bis ı3 Zoll breit, ſtark und ſteif von Gewebe, dunkelgrün und nur wenig glänzend von Farbe, fehr fein geadert, unten gar nicht woliht, und am Nande fehr feicht, mit feinen ftumfipigen Zaͤhnchens befest. Der Blaͤttſtiel ift 3 Zoll lang, und hat feine Afterblätter. Die Augen find ftark, Fegelförmig, fpis, fiehen etwas we; niges vom Zweig ab, find fchwarzbraun von Farbe, und fiehen auf ranftigen, vorftehen; den Augenträgern, die nur alle ein Dlatt haben. Die Frucht zeitigt meiſtens erft mit Ans fang September, in fpaten Sommern erſt af 70 gegen den ı2ten, hält ſich, etwas grün abge; nommen, volle ı4 Tage, fault aber alsdann gerne, oder wird taig. Dom allererfien Rang, und eine der beſten in dieſer Jahrszeit. NB. Da die Frucht ſo ſehr gut hochſtämmig geräth, dadurch haltbarer, auch bei uns nicht ſo ſchnell taig wird wie in Paris, ſo kann dieſe Sorte nicht genug angepflanzt werden. ” Claſſe I. Ordnung IL. Gefchlecht 1. Die gelbe Sommerherrnbirne *). Bei aller Mühe, habe ic für diefe Frucht feinen einzigen Pomologen auffinden kön⸗ nen, der fie nur etwas beftimmt ange geben hätte- Am nächſten unter allen kommt ihr Mayer Tab VII. Nro. 15. b. große Waſſerbirne— Grosse Aqueuse, aber der Text dabei iſt viel zu kurz, um etwas zuverläſſiges daraus ab; zunehmen, und die Vegetation fehlt, wie faft immer gänzlich. — Knoop und Zink haben nichts ihr entfprechendes. — ) Ich erhiele diefe Sorte unter dem bloßen Nahmen der Herenbirne, deren es aber mehrere giebt, von meinem fchaßbarften Freund, Deren geheimen Cammerratb Frensdorff in Dillenburg. Sch habe fie zum Unterfchied von andern die gelbe Sommerherrnbirne genannt. 72 Bei allen andern fucht man fie verge: bens. — Sit fie eine deut ſche ruht? — Kommt fie wohl in Baumfchulen als eine große Weißbirne — grus Blanqueı — por ? Sc vermuthe es faft! (Sine anfehnlich große, ungemein ſchoͤne, vorrreffliche frühe Septemberfrucht für die Tafel, von fehr ſchmelzendem, faftvollem Sleifh. — Ihre Form ift fchön birnförmig fang, mit einem regelmäßig erhobenen Bauch, fo daß fie in ihrer Bildung mit der rothen Pfalzgarafenbirne *) erwas ähnliches hat. — Der Bauch fist 2 der ganzen Fruchts länge nad) dem Kelch Hin, um den fich der Kopf, ſanft abnehmend, fchön zurunder, fo daß die Frucht kaum auf der Kelchfläche ftehen fann. Mac) dem Stiel hin macht der Bauch, gewöhnlich nur auf einer Seite, eine Einbiegung, und endige fich meh: rentheils mit einer Fegelförmigen Spitze, *)5.Maner Tom, III, Tab. LVII. Nro, 73, a. 73 Auf der andern Seite der Frucht, der Ein— biegung gegenüber, erhebt fich dieſelbe etwas bogenfoͤrmig, und dadurd) find die mehreften Srüchte mit der Spitze etwas auf die Seite gebogen. — Eine recht volllommene Frucht ift 53 Zoll lang, und >z Zoll breit, aber die gewöhnlichen find ſtark 4 Zoll an Höhe und Vreite Eleiner. ‚Der kurzgeſpitzte Kelch ift offen, und ſitzt in einer fehr feichten Einſenkung, die aber manchmal auch kaum bemerkbar ift, und die ganze Frucht ift gewöhnlich fehön rund und eben. — Der ftarfe Stiel ift in feinem Anfang fleifhig, mit Falten bes ſetzt, und feinen Beulen umgeben, fist oben auf der kleinen, fiumpfen Spitz auf, oder dieſe verlauft ſich gleichſam m ihrem Fleiſch in denſelben. Er iſt ı bis ı8 Zoll lang. Die Farbe der feinen, fehr glatten, nicht fettigen Schale, ift ein blafles Hellgrün, das mit der vollen Zeiti— gung ein ungemein [hönes Citro— 74 nengelb wird, wobei man dann auf der Eonnenfeite einen leichten Anflug von einer fanften Nofenröthe bemerkt, der aber oft das Gelbe nur goldfarbig made, und bei den allermehreften Früchten gänzlich fehit. | | Die Puncte find ungemein zahlreich, theils fein, theils ſtark, und meiftens nur jhön hellgruͤn von Farbe, womit fih aber faft am jeder Frucht hier und da feine, bellgraue Roftfiauren nod) verbinden. Die Frucht hat, bei ihrer vollen Zeitis ging, einen ungemein fanften, muͤskirten Geruch, und welkt nicht. Das Fleifch ift ſchoͤn weiß, faftvoll, unge: | Bein fhmelzend im Munde, und von einem füßen feinen Roſengeſchmack. Das Kernhaus ift Elein, gefchloffen, und liegt in zartem Fleifh gleihfam vergraben. Die Kammern find Klein, enge, und enthalten jchöne, vollfommene, hellbraune, mehr aber noch taube Kerne, 73. Der Baum wächft ganz ungemein lebhaft, ſtark, und wird groß. Er geht ungemein fhön pyramidalifch in die Luft, und, wenn er in der jugend etwas vertobt, wird er jährlich und ausnehmend fruchtbar. Die Sommertriebe find fehr lang und fehr ſtark, rundherum Schön, glänzend hell; braunroth, nur nad unten auf der Schat; tenfeite etwas grünlich, oder olivenfarbig, nah oben mit etwas ganz feiner Wolle bedeckt, und mit fehr vielen, ſchoͤn ins Auge fallenden, theils längs lichen, theils runden Puncten be; fest. Das Blatt ift Hein, faft rund oder rundeiförmig, etwas fchiffförmig gebogen, und nad) vornen mit einer fehr Eleinen, aufgeſetzten ſcharfen Spitze. Es iftz Zoll lang, 13 Zoll breit, oft noch Breiter, far und fpröde von Ge— webe, fehr fein geadert, unten fein wollicht, ungemein jchön glänzend grasgrän von Farbe, und am Nande ganz feichte, mit feinen, ſpitzen Zaͤhnchens beſetzt. Der dünne Stiel ift 3 Zoll lang, und hat — — After blätter. Die Augen find anſehnlich groß, herzförmig, roth, fichen etwas ab, und fißen auf fehr breiten, ſtark vorfiehenden, fchön gerippten Yugenträgern, und haben viele Dlätteraugen. F r Die Frucht zeitigt Anfangs September, und ſchmeckt am befien, wenn fie noch grün: lich gelb ift. a 72 Vom erften Nang. | NB. Berdient häufig angepflanzt zu werden. * | Claſſe T, Ordnung IH. Geſchlecht I. Die deutfchelangftielichte Weißbirne”). Blanquet -hätif a longue queue, Es würde eine ganz veraebene Anftrengung fenn, bei allen von den Pomologen foge: nannten Weißbirnen — Blanquets — Ötejenigen Sorten richtig beftimmen zu wollen, die fie darunter verftanden hätten. Dazu fehlt uns alles. — Man hat Birnen als Blanquetten getauft, welche es gar nicht find. — Es hält jetzt fhon fehr fchwer, nur die von Quin— *) Ich fand dieſe Birne ſchon ſehr oft, ſelbſt ſtehen mehrere Bäume bier in Dietz; beſonders häufig kommt fie auf den Obſtmarkt in Mainz, Coblenz u. a. 0. O. zum Beweis, daß fie bei uns fehr ver: breitet iſt. -8 | / tinye und Du Hamel ächt beſtimmten Urforten wieder aufzufinden, wie wir dieſes ın der Folge fehen werden. — Die » unfrige erhielt ich noch nie aus Frankreich, und halte fie deswegen für eine deutſche Frucht, die aber am Güte den frangöfifchen völlig gleich kommt. (Fine Fleine, ſehr frühe Juliusfrucht von butterhaftem Fleiih und angenehmem Ge: fhmac für den rohen Genuß, und eine vor: trefflihe Frucht für den Obftmarkt,. — Sie gehöre nad) Frucht und Vegetation des Baums durchaus unter die wahre Familie der Weißbirnen Sn ihrer Form tft fie eiförmig. Der Bauch fist fiark über der Mitte nach dem Kelch hin, um den fich die Frucht, fanft abnehmend, ſchoͤn zus rundet. Nach dem Stiel madıt fie Feine bemerf: bareEinbiegung, und endigt mit einer abge: ftumpften Kegelipige. Ihre gewoͤhnliche Größe auf Hochſtamm beträgt in der Länge 24 Zoll, und in der Breite oft nicht ganz 13 Zoll, 79 Der etwas breitblättrichte Kelch ift anfehn: lich ſtark, und fist ohne Einfenfung auf der abgerundeten Fläche, ift aber mit fehr vielen Falten dergefialt ein: gefhürt, Dafer indie Breite lauft, und in der Mitte wie abgetheilt ift, weldhes zur Characteriftif die: fer Frucht gehört *. Die Frucht ſelbſt iſt aber ſehr eben und rund. Der Stiel iſt ungeheuer lang, und laͤnger als die Frucht ſelbſt, denn nicht ſelten iſt er 24 bis 3 Zoll lang. Er ift anfehnlich ſtark, am Anfang etwas fleiz ſchig, hellgruͤn von Farbe, und die eine Seite davon ift mit einem DOrleanhäutchen bedeckt, Die Farbe der fehr glatten, nicht fertigen Schale ift ein fehönes Hellgrün — Sela: don — und wird nur bei der vollen Zei: tiaung etwas gelblich grün, wobei * *) Von einem ähnlichen Kelch har bekanntlich eine ſehr mittelmäßige Sommerbirne den Nahmen, die Zweiköpfige. a 60 man nicht den geringften Anflug von Nöthe auf der Sonnenfeite gewahr wird, Puncte hat diefe Frucht zwar fehr viele, die aber nur in grünen Fleckchens befiehen, in denen der araulichte Mittelpunct kaum fihtbar ift, wobei man aber öfters hier und da kleine, feine Roͤſtflecken bemerkt. | Die Frucht riecht nur wenig, und erſt überzeitig etwas muͤskirt, und welft nicht. Das Feiſch ıft Eörnicht, etwas ſteinicht um das Kernhaus, von Farbe faft grünlich mattweiß, faftvoll, butterhaft ſchmelzend, ſich im Kauen ganz aufloͤſend, und von einem feinen, roſenartigen, ſuͤß-weinſaͤuer— lichen Geſchmack, ohne jedoch erhaben zu ſeyn. Das Kernhaus iſt klein und geſchloſſen. Die Kammern ſind enge, und enthalten nur wenig vollkommene Kerne, welche ſchmal und lang ſind. | Der Baum wächft zwar in der Jugend ſehr lebhaft, wird aber doch nur mittelmäßia gro 81 groß. Er geht ſchoͤn in die Luft, die Aeſte haͤngen ſich aber mit den vorderen Zweigen wieder herab, wobei ſich die etwas ſperrhafte Krone doch ſtark belaubt, und nicht nur jaͤhr— lich, ſondern ausnehmend fruchtbar iſt, da er die Fruͤchte buͤſchelweiſe haͤngen hat. Die Sommertriebe find lang, anſehnlich ſtark, ohne Silberhaͤutchen, mit keiner Wolle bedeckt, auf der Sonnenſeite etwas braͤunlich roth, gegenüber olivengruͤn, und mit vielen, fchönen, braunröthlihen Puncten befest. Das Blatt iſt anfehnlich groß, eiförmig, doch Häufig nach dem Stiel etwas fTumpf zus geipigt, mit einer nach vornen fiarfen, aus— laufenden Spise. Es ift 5& Zoll lang, und foft 22301 breit, dünne von Gewebe, unten gar nicht wollicht, fehr fein geadert, gras: ‚ grün, ſchoͤn glänzend von Farbe, und am Rande zwar fehr feiht, aber mit venelmäßigen, feinen, ſpitzen Zaͤhnchens befegt. Der fehr dünne Blattſtiel ift ı bis 12 Zoll lang, flattert deshalb im Wind wie die Pappeln, M. Heft. Birnen. 5 — Fu; und hat feine Afterblätter. Die Augen find fiar&, groß, bauchicht, Fegelfürmig, ſtehen vom Zweig ab, und figen auf flachen Augens frägern. Die Frucht zeitige Ende Julius, und hält fi) vierzehn Tage, wenn fie nicht zu ſpat gebrochen wird. | Wegen Früdgeitigkeit noch vom erſten Rang. NB, Gehört nur für den Wildling zu Hoch⸗ ſtamm, und verdient häufig angepflanzt zu werden, wo man Obftmärfte hat. 3weite Elaffe. — — Saftreiche, geſchmackvolle Bir— nen, deren Fleiſch im Kauen etwas, oder ziemlich rauſchend iſt, ſich aber Doch ganz auflößt. 85 Claſſe H. Ordnung I. Gefchlecht 1. Die gelbe Hecfenbirne *), Finder fich beftimme bei feinem alten deutfchen Pomologen, hat aber Aehnlichkeit mit J. Bauhin's Zellernbirne, und in wirthfihaftlicher Hinfiht mit Hen— ne's Gernröder. sa Eine kleine wohlgeformte Septemberbirne, für den rohen Genuß zu fiharf fchmedend, aber eine zum Welfen, Wein, Eifig und Honig ſehr beliebte Frucht, die offenbar eine aͤchte Originaldeutſche iſt, da der Baum Eichengroͤße erreicht, und nur ein Jahr um das andere ſtupend voll traͤgt. Ihre Form *) Man findet diefe Birne häufig in der Lahn und Mheingeaend, wo fie alferlei Nahmen führt, aber om häufigſten He ckenbirne heißt, 66 ift kreifelförmig, mit einem fehönen, platt: rund erhabenen Bauch, welcher faſt 3 der Sruchtläange nach dem Kelch hinfist, um den fih die Frucht ungemein plattrund zuwoͤlbt, fo daß diefelbe breit auf dem Kelch auffikt. Nach dem Stiel nimmt fie ſchnell, ohne Eins bieaung ab, und endigt mit einer ſtark abae: ftumpften Spige. Ihre gewöhnliche Breite betragt 2 Zoll, und die Höhe iſt g Zoll niedriger. Der kleine, fcharfgefpiste Kelch ift offen, liegt etwas fternförmig auf, und fit in einer weitgefchweiften, fihönen, nicht tiefen Eins fenfung, welche ungemein eben ift, und auch der Bauch diefer Frucht ift fchön rund, Der fiarfe Stiel ift holzbraun von Farbe, in feinem Anfang etwas fleifchicht, 13 Zoll lang, und fist in einer fleinen Grube, deren fehöner Rand ihn wie ein Wulſt umgiebt. Die Farbe der wie etwas fein rauh, und gar nicht fertigen Schale ift hellgruͤn, welches erft mit der vollen Zeitigung nur gelblich grün wird, wobei ftark befonnte Früchte auf der 07 Sonnenfeite einen etwas braͤunlich-rothen Anflug Haben, der aber bei den meiften Fruͤch— ten gaͤnzlich fehlt. Die fehr vielen Buncte, womit die Scale überfäet ift, find braunlich von Farbe, wozu fich noch viele Anflüge von Roſt— figuren, und wahre Noftüberzüge um die Keſchwoͤlbung herum gefellen, und, mit den ‚vielen Puncten, characteriftifch bei diefer Frucht find. Die Frucht hat einen fanften Mufrateller: geruch, und welkt nicht. Das Fleiſch iſt weiß, ins Gruͤnliche ſpie— lend, etwas grobkoͤrnicht, ſehr ſaftvoll, im Kauen ſich aufloͤßend, und von einem etwas einſchneidenden, weinſaͤuerlichen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hole Achſe. Die Kammern find ſchoͤn, und enthalten viele ftarfe, Schwarze Kerne. Der Baum wird fehr groß, dauerhaft und alt. Er geht Hoch in die Luft ,- belaubt ſich ſtark und bilder eine kugelfoͤrmige Krone. Die Sommertriebe ſind lang und ſtark, nur 88 nad) oben mit Wolle bedeeft, ohne Silber; häutchen, vörhlich : orleanfarbig, oder von bräunlicher Lederfarbe, und nur mit weni: gen, kaum bemerfbaren, feinen, fahlgrauen Puncten befest. Das Blatt ift klein, elip— tiſch, fo abnehmend nad) dem Stiel ale nad) | vornen, mit einer kurzen, ſcharfen Spiße. Es ift 23 Zoll lang, 13 Zoll breit, fteif und fpröde von Gewebe, fein geadert, unten ohne Wolle, hell grasgrün, fehr glänzend son Farbe, und amNande mit vielen, feinen feinen, fpigen Zaͤhnchens befeßt. Der dünne Blattſtiel ift 2 bie 1 Zoll lang, und hat feine Afterblätter. Die Blattftiele an den Frucht: augen jind oft 2. dis 24 Zoll lang. Die Augen find klein, ſchwarzbraun, liegen feft an, und fisen auf fchönen, ſtark vorfiehenden Augen; trägern. Die Frucht zeitig vor dem halben Sep— tember, und hält ſich 14 Tage. Vom dritten Hang. NB. Berdient nur an Wegen und in das Feld gepflanzt zu werden. 89 — — or Claſſe I. Ordnung II. Geſchlecht I. Robert's Mufcatellerbirne *%). Le Muscat Robert, Merlet Muscat Robert. Quintinye Tom. I, p, 265, Muscat Robert, autrs- ment Poire a la Reine, Poire d’Ambre, Pucelle de Xaintonge et. Du Hamel Muscat Robert, Poire a laReine, Poire d’Ambre, Knoop Tab, IV., Muscat Robert, grand Muscat, gros musqué, Poire a la Eine de France, Gezegende Peer, Poire d’Ambre, la Princesse, Pu- celle deXaintonge, Zink’s MuscatRo- — Te nn — — *) Ich erhielt meinen erſten Baum davon aus dem deutfehen Hausgarten in Marburg, und Kerr Forft: meifter Hartig in meinem GeburtZort, der ein großes Berdienft um Obitanpflanzunaen hat, befaß einen aroßen Hochſtamm davon, die mir al3 Knabe mächtig anftanden, 90 bert Nro, 8 Tab. I,, offenbar falſch. — Sft eg Miller’s Petit Muscat Nro. 5? Wahrfcheinlih. Abercrombie ift nicht gut hier zu verfiehen. Er begeht wie fein Landsmann Miller den Fehler, daß er bei der Kobine die Beinahmen von der RobertsMufcatbirneanführt, welche beide doch fchon fo fehr bloß durch die Reif— zeit verfchieden find. TeutscherObst- gärtner 3. I. ©. 180 Nro, IV., die Noberts Mufcatellerbirne. Iſt die wahre nicht, die, wie auh Duintinye, Du Hamel, Snoop, Mayer u a.m. ausdrüudlich fagen, nie Köthe har. Es iſt die englifche Muscat de Chio, Chrift Handbuh und im Wörterbuh ©. 198. unrichtig nach dem T. O.G, Mayer Tom III, Nro. 8,, Roberts Mufcateller; birne. Iſt viel zu groß, und die Nöthe an dem einen Eremplar nur durch Kunft am Spalier erzeugt, wie er felbft fagt- Aber wozu eine ſolche Abbildung? Kraft Tab. 72. Fig. 1., Robertus Mufcateller. 91 Der Königin Birn. Ziemlich gut abge; bilde Dieſe Literatur beweißt, daß, fo alt diefe Birne auch ift, fie doch in ihrer Aechtheit nicht allgemein *) befannt ift, und man fie mit andern frühen Mufcatellerbirnen verwech: ſelt hat. Die wahre Robert's Mufcatbirne ift eine kleine, fehr frühzeitige, oder wahre Aufinsbirne, die als eine Kauptforte unter diefer großen Birnfamilie auftritt, in die fich auch fo manche Baftarde eingefchlichen haben, Sie hat zwar ein einfarbiaes, aber fehöneg Aeußere, begleitet von dem ſtaͤrkſten Geruch, und von einem vortrefflichen Geſchmack, fo daß fie in ihrer Neifzeit unter die beften Tafelbirnen gehört. — Sin ihrer Form ift *) Sch habe fhon Heft I, S. 154 erwähnt, wie ſchwer ed fey, in diefer weitläufigen, verworrenen, und mit Nahmen uüberhauften Familie, die Urforten berauszubeben, und die andern übergangenen, ode verwechfelten mit richtigen Benennungen aufjuftellen, * 92 ſie am haͤufigſten rundbauchicht kreiſelfoͤrmig, oft iſt ſie aber auch etwas bauchicht kegelfoͤr⸗ mig. Der Bauch ſitzt immer ſtark uͤber der ditte nach dem Kelch hin, um den ſie ſich ſchoͤn zurundet, nach dem Stiel aber endigt ſich der Bauch bald mit einer kurzen, Ereifel: förmigen , bald mit einer etwag fegelförmigen Spitze. In ihrer gewöhnlichen Größe auf Hochſtamm beirägt die Breite 12 Zoll, und die Höhe ebenjoviel, oder öfters ftarf 4 Zoll mehr, Nur an Spalieren befommt fie die Sröße nah Du Hamel, nehmlid eine Breite von 25, und eine Länge von: 25 Linien, tft aber alsdann, wie er felbft fagt, lang, birnförmig, am Stiel fpitzig. Der meiftens Halb offene, ſcharf und langgefpiste Kelch) ſteht auf der obern Frucht⸗ woͤlbung gleich auf, und iſt oͤfters mit einigen Fleiſchwaͤrzchen umgeben, aber die Frucht ſelbſt iſt ziemlich rund und eben. — Der duͤnne Stiel hat die Farbe der Frucht, und ſteht oben auf der Spitze gerade auf, und iſt Led 93 häufig mit einigen feinen Fleiſchhoͤckern um: zingelt. Die Farbe der dünnen, nicht fertigen Schale ift mit der vollen Zeitigung ein ſehr fchönes gelbliches Grün, welches abgerieben ſchoͤn glaͤnzt, und nur bei der Ueberzeitigung hellgelb wird, wobei aber doc) oft nod) erwas grünliches beigemifcht bleibt *), Auf der Sonnenfeite bemerft man dabei nie das geringfle von irgendeinem Anflug von Röthe, fondern die ganze Schale ift durchaus einfarbig. Die Frucht hat einen ungemein angeneh— men, ſtark müstirten Geruch, und welft nicht. Das Fleifh ift mattweiß, feinkförnicht, fehr vol Saft, im Kauen fein vaufchend, ſich jedoch faft ganz auflößend, und von einem erhabenen, gewürzhaften, füßen Mufens tellergeſchmack. *)Du Hamel ſagt: „Die Haut iſt glatt, fein und etwas gelblich hellgrün. Fleiſch weder ſchmelzend noch brüchig«“* * 94 Das Kernhaus ift gefchloffen. Die Kam; mern find weit, und enthalten fchöne, grofe, meiftens vollfommene Kerne. Der Baum wählt auf dem Wildling ungemein ſtark, fommt aber auch gut auf der Duitte fort. Auf erfierem fann man den Daum gar nicht in Zwergform zwingen, alles wird wild an ihm, Hat er ausgetobt, fo liefert er Sehr veichliche und alljährliche } Erndten. Er if, wie Mayer mit Recht fagt, an feinem gang gelben Holze fehr Eenntlich. Die Sommertriebe find ſehr lang, dabei ſchlank, gehen zwar gerade in die Luft, hängen fich aber nachher gerne, und bilden verworrene Aefte. Unten und auf der Schattenfeite find fie fhön gelb, aber nad oben auf der Son: nenfeite hellroth, nah Du Hamel's Ausdruck Aurorafarb, und in dei Noch vorzüglich mie vielen, fehr deut lichen, weißen Duncten befegt. Das Dlatt it ſehr groß, fehön eiförmig, nad) vornen mit einer ungemein fiharfen langen Spitze. 95 Es ift 4 Zoll lang, 2% Zoll breit, ſtark von Gewebe, fein geadert, fehr glänzend hellgruͤn von Farbe, und am Rande mit fchönen, regelmäßigen, fcharfen Zähnen beiegt. Der Blattſtiel ift ı Zoll lang, und bat lange pfriemenförmige Afterblätter. Die Augen find anfehnlich, herzförmig, liegen feſt an, und fisen auf flarfen, etwas dreieckig— gerippten Auaenträgern. Die Frucht zeitigt im halben Julius, haͤlt fich aber faum & Tage. Dom eriten Rang. Claſſe I. Ordnung I. Gefchlecht 1. Die rotbpunctirte Liebesbirne *). “ * ” Ah mon Dieu, Poire d’Amour. Merlet De Mont Dieu, Jargonelle d’Au- tomne ; fchildert fie als eine fchöne Birne von mittelmäßiger Güte. Quintinye Tom I, p- 516., feßt fie unter die fchlechteften , was vielleicht in feinem Berfailler fumpft: gen Waldboden bei feiner. übertriebenen *) Ich erhielt meinen erftien Baum von J. Pecheur irn Le Beau St. Martin bei Meß als Jargonelie d’Au- tomne. Woher der Nahme Ah mon Dieu kommt, ift zweifelhaft. Merfet und Duintinye fihrei: ben auch De Mont Dieu. Dieſes ſtimmt auch am beften damit überein, dag man fie bei einer Abtei, Nahmens Mont Dieu, oder wie die Garthäufer fchreiben, !Mondieu entdet habe. — Daß ud: wig der XIV. bei dem Anblie eines fo voll han— genden Baums Ah mon Dieu! foll gefagt haben, rechtfertigt die Schreibart des Du Hamels. Delica⸗ 97 Delicateffe wahr fenn Fonnte. DuHamel _ Tom, III., würdigt fie nach, ihrem Werth. Ber ihm heißt fie Ah mon Dieu, Poire d’Amour, Ob Knoop’s gezegende Peer Tab.VT, die er auch Mont Dieu, und Jargo- nelle d’Automne nennt, die wahre obige Ah mon Dieu des Du Hamel fen, tft noch fehr su bezweifeln. Zink Tab. V. Nro, 47. die Lieb: Birn. Wenn es die unfrige feyn follte, fo ift die Abbildung gang verfehlt. Mayer bemerft auch, daß diefe Zins fifhe Liebbirn in Würzburg befanne fey und die Jägerbirne heiße. Eng: liſche Pomologen haben fie nihe. Man; ger hält fie für die deutfche Haber— birne, tft uns aber den Beweis davon fhuldig geblieben. Teutscher Obst- gärtner®, 17. ©. 371. Nro, LXXXXV, Die Eiebesbirne ift eine ganz andere Frucht als die des Du Hamels. An Form und Degetarion durchaus verfhieden. Chriſt Wörterbuh ©. 180, die Haberbirne, Nah Manger, — Mayer Tom, II, U, Heft, Birnen, : & 98 Tab. LXXI. Nro, 96. Die Herbft: jargonelle, Poire de Mont Dieu; die Abbildung ift ziemlich ‚gut. Das Colorit fehr Natur. Kraft Tab, 05. Fig, 2. die Ah mein Gott, die Liebesbirne ; elende Form. Fine mittelmäßig große, anmuthig fchöne Septemberfrucht, angenehm zum vohen Ge; nuß, aber, wegenihrer ganz ausneh— menden Fruchtbarkeit, für die Oeco— nomie wahrhaft fchäßbar. In ihrer Form nähert fie fich etwas einer wahren Bienform , die aber doc) noch mit der Kreifelform fehr vermifcht ift. Der Bauch iſt ſehr rund erhoben *), und fist ſtark über die Hälfte nach dem Keldy hin, nad) welchem die Frucht auch ſtark abnimmt, und durch die characteriftifche Einfaffung um den *) Keine Abbildung kommt diefer Frucht näher, ale diejenige bi DusHamel Tom. 11, Tab. XV1, von der Schmalzbirne von Brefi, denn beide Früchte haben im Aeußern ſehr viel ähnliches. 99 Kelch) fo zugefpigt wird, daß fie nicht auf die; fer Fläche fiehen kann. Nach dem Stiel macht der Bauch eine ſanfte, regelmaͤßige Einbie— gung, und endigt ſich mit einer ſchoͤnen abge— ſtumpften Kegelſpitze, die, wie Du Hamel ſagt, wenn ſie ſpitzer waͤre, der Frucht eine wahre Birnform geben wuͤrde. — In ihrer gewoͤhnlichen Groͤße auf Hochſtamm iſt ſie ſtark 2 Zoll breit und nicht ganz 2% Zoll lang. Me Der Kelch ift bei diefer Birne ganz cha; vacteriftifch. Er ſelbſt ift in feiner Form lang gefpist, geldgrüän, unregelmäßig und ver; fhoben, und für die Größe der Frucht anfehn; lich groß, aber um ihn herum bilden feine Beulen und Fleifhperien gleid: fam einen Kranz; — Roſette — welche ſich über die wahre Keld: wölbung in die Höhe heben, und dadurch der Frucht ein ſtumpf zuges fpißtes Anfehen geben. Der Stiel iſt anfehnlich ſtark, hellgrün von Farbe, faft fo fang als die Frücht, doch gewöhnlich G 2 N 4 N J Kin * Vor Pi —— 100 — nur 13 bis 2 Zoll lang, ſitzt oben auf der flumpfen Bauchſpitze, iſt im Anfang fleifchig, und mit Falten umeingelt. Die Farbe der glatten, dünnen Schale ift anfänglich gelblich Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung ſchoͤnes Citronen— gelb wird, dabei ift denn die halbe Fläche, oder die ganze Sonnenfeite mit einem etwae trüben, erdartigen Roth leicht verwafchen , oder diefes Roth erfheint nur flammenartig, und fehlt bei befchatteten Früchten ganz. — Die Puncte find ſehr zahiveich, fein, im Roth hellgrau, und mit vothen Kreishen umgeben, die um fo fihtbarer find, jefhwäder die Roͤthe ifi, fo daß die Punéete als: dann roth fheinen *. Sin dem Gelben find diefelben grünlich. Alle andere Abzeichen find felten. *) Um die Frucht von allen Riebesbirnen, da Du Hamel auc eine Pfundbirne die Poire d’Amour nennt, zu unterfiheiden, babe ih dad Beiwort rothpunctirt binzugefeßt. ai 101 £” Die Frucht Hat nur einen ſchwachen, etwas angenehm muͤskirten Geruch, und welkt nicht. | Das Fleifch if weiß, etwas abknackend, ſich aber doch ganz im Munde auflößend, faft: voll, und das Kernhaus etwas ffeinicht, und von einem fehr füßen, etwas pyarfümirten Zueergefchmack, | Das Kernhaus ift Hein. Die Kammern find enge, und Sure ſchwarzlichweihe Kerne. | Der Baum wächft ganz ungemein ſtark, und geht pyramidenfärmig in die Luft. Seine Belaubung ift etwas Licht, trägt aber fehr frühzeitig, und ungeheuer voll, wobei die Fruͤchte büfhelweife Hängen. Die Sommertriebe find fehr ſtark, und ſehr lang, mit feiner, weißlicher Wolle uͤberzogen, rundherum roͤthlich dunkelbraun, — roufſeletfarbig — und mit ſehr vielen, weißgrauen, [hönen, fei: nen und fiarken, meiftens laͤng— 202 tihten Puncten beſetzt. Das Blatt ift Flein, eliptifch, fo abnehmend nad) dem Stiel als nach vornen, mit einer Heinen ſcharfen Spitze. Es ift 3 Zoll lang, 13 Zoll breit, ftarf von Gewebe, dunkelgrün und wenig glänzend von Farbe, fein und fchön geadert, unten ganz fein wollicht, und am Rande mit einzeln fiehenden, feinen, ſehr Eleinen, ſcharfen Zähndens befegt. Der Blattſtiel ift 3 bie ı Zoll lang und Hat lange, fadenförmige Afterblätter. Die Augen find ‚ziemlich ſtark, zugefpist, herzförmig, liegen feft an, und fiehen auf Ihön vorfichenden, ſtark gerippten Augenträs ‚gern. Die unterftien Uugen an den Sommer: trieben find meiſtens Blätteraugen, oft von vier Dfättern. | Die Frucht zeitigt im halben September, wird auf dem Baum nicht mit allen zugleich veif, bäle fi aber, wenn fie veif ift, nicht über acht Tage. Eine der erfien vom zweiten Rang. 103 NB. Der Baum erfordert durchaus trocdenen Boden, und dann ift für die Deconomie feine Birne einträglicher, denn die Fruchte hängen gedrängt, und wie Zwiebelgebunde beiſammen. | 204 Elaffe I. Ordnung IL Geſchlecht 1. — — Die parfumirte Auguftbirne *%). Le Parfum d’Aoüt. Merlet Parfum d’Aoust, ou de Berny. Quintinye hat eine Parfum d’Ete, zeitig im Julius; und Parfum de Berny, zeitig den 25. September. Alfo beide feine bon der des Du Hamels. Du Hamel Tom, III, Nro. XX,, Parfum d’Aoüt; zeitig in der Hälfte des Auguſts. Ohne Abbildung, aber fehr richtiger Befchreibung- Knoop Parfum d’£te, die er auch Par- fum de Berny nennt, iſt nicht die des Du ») Ich erhielt den Baum 1780 von Meß. Diefe Birne iſt fonft in den franzöfifhen Baumſchulen wenig anzutreffen. Wahrfiheinlih ıf Quintinye’s Parfum de Berny die von Andern fogenannte Parfum de Scptembre, 105 Hamel’s. Bielleicht die erfie des DI uins tinye. Miller Poire de Parfum Nro 23, kann die unfrige fehr wohl feyn. Aber- crombie Nro, ı5. Perfumer Pear. Manger fiheint die ächte nicht gefannt zu haben, und hält fie falfchlich für eine deutfche Birne. Carthause le Parfum d’Aoüt, ganz die des Du Hamels. Mayer Tom, II, Tab. IX, Nro. 14a, garfümirte Sommerbirne Hat aber viel zu wenig Roth, auch alle Rabs men zufammen gefchmolen. Kraft Tab. 81. Fig. 2., die wohlriehende Yugufdbirne Chrift Wörterbugp ©. 198. führt den Parfum d’Aotit bei einer langen großen Sommer: Muffas tellerbirne an, wobe Du Hamel angeführt wird, der aber feine Muscat a longue queue d’Ete hai! Nachher fieht &. 214, die parfumirte Sommers birne, aber Du Hamel hat feinen Parfum d’Ete. 206 Kr den! alferwenigfien Baumfchulen wird mar Du Hamel’s parfumirte Auguftbirne ächt anrreffen, und viele haben nicht einmal den Rahmen R zumal da man, wie Kraft zu das Worte parfumirt auf den Geruh, und nicht auf den Geſchmack deu: tete. — Bie gehört durchaus in die große Familie der Mufcatellerbienen. — Es ift eine fchöne, Eleine, vortrefflihe, Ende Au: guft bei uns erfi meiftens reifende Sommer: birne, fehr gut zum rohen Genuß, und für die Küche ungemein fchägbar. — Ihr naͤch— fier Anverwandter ift die Robine *. — Sn ihrer Form if fie Ihn rundbauchicht, treifelförmig, ungemein gleich und eben in ihrer Rundung Der Bauch fist in der Mitte, von da füch die Frucht nach dem Kelch hin fchön plattrund zuwoͤlbt, nad) dem Stiel hingegen endigt fich diefeibe, ohne Einbie: gung, in einer flachen Bogenlinie, mit einer ”)&. Heft I. ©. 83. 107 kurzen kegelfoͤrmigen Spitze. — Sin ihrer gewöhnlichen Größe ift die Frucht nur ıE 300 breit, und auch gerade eben fo hoch, Der Kelch ift offen, und häufig etwas verfchoben. Er ift ftarfblättricht, ſteht der Fruchtwoͤlbung gleich, und ragt deshalb her: vor, auch ift er zuweilen mit einigen Fleiſch— wärzchens umgeben. Die Frucht feldft ift aber ungemein fchön, eben und vund, Der ſtarke, etwas fleifchig, ausfehende Stiel fißt auf der kurzen Spiße auf, vder wie etwas eingefteeft, hat gewoͤhnlich eine, oder einige ganz feine Fleifcherhöhungen neben fih, und ift ı% bis ı% Zoll lang. Die Grundfarbe der glatten, nicht ferti: gen Schale ift ein grünliches Gelb, welches mit der vollen Zeitigung hellgelb wird, im manchen Jahren aber auch gelblih grün: bleibt; dabei ift aber die Frucht, wenn fie ganz der Sonne ausgeſetzt ift, auf der einen Seite mit einem trüben, erdartigen Roth üÜberwafchen, welches nach dem Stiel hin öfters etwas 100 ffreifenartig wird, und feldft die Schat: tenſeite überzieht alsdann noch ein flecfenar; tiges North, zwifchen dem die Grundfarbe nur durchbricht. Bei etwas befchatteten Früchten ift aber die Schattenfeite reiner, und mit vielen röthblihbraunen Fleckchens befegt, die aber flets einen wahren, obgleich undeutlichen Punct in der Mitte haben. j Die wahren Puncte find nur fehr deutlich) und häufig im North, aber fein und grau. Die Frucht hat an und für ſich gar feinen Geruh, und welkt nur, wenn fie zu früh abgebrochen wird. Das Fleiſch it etwas grob, weiß, faft: voll, etwas abknackend und raufhend im Kauen, aber von einem fehr gewürzhaften, ſtark parfümirten Zuckergeſchmack. Das Kernhaus hat eine kleine hole Achſe. Die Kammern ſind geſchloſſen, geraͤumig und enthalten viele, ſchoͤne, vollkommene Kerne. Der Baum waͤchſt ſehr lebhaft, Bilder eine ſchoͤne, etwas licht belaubte Krone, iſt 109 jährlich, fruͤhzeitig, und ausnehmend frucht— bar, da er häufig mehrere Früchte auf einem. Mutterfuhen beiſammen fisen hat. Die Sommertriede find lang, ſtark, und gerade In der Jugend, nachher werden fie ftuffig, mit einer feinen weißgrauen Wolle dicht über- deckt, fo daß Du Hamel bildlich vecht guf jagt, fie wären gleichfant mit Mehl beſtreut; an Spalieren auf der Schattenfeite helivdth? lich, im Sreien aber cundherum dunkel: violetbraunroth, nad) unten mit einem Silberhaͤutchen überzogen, und bald mit ziemlich vielen, bald mit wenigen, übers haupt niht ins Auge fallenden Punsten beſetzt. Das Blatt iſt Elein, fhmal, bald eifdimig, bald auch eliptifch, nach vornen mit einer ganz Eurzen, ſehr feinen Spitze. Es ift 23 Zoll lang, 13 Zoff, manche fogar nur ı Zoll breit, dünne und etwas fpröde von Gewebe, ziemlich) fein gea— dert, unten und oben ganz fein wol: licht, deshalb etwas düfter, nicht glänzend, matt hellgrüin von Farbe, und meiftens — 110 gar nicht gezahnt, oder eine ſeichte Zahnung iſt nur wie angedeutet. Der Blattftiel iſt nur F bis 2 Zoll lang, und hat Eleine fadenförmige Afterblätter. Die Au: . gen find meiftens in der Mitte diekbauchicht,, fegelförmig, fchwarzbraun von Farbe, ſpitz, ftehen ftarf ab, und auf ftarf vorfichenden, fajt gar nicht gerippten, fondern glattrunden Augenträgern. Die Frucht zeitigt gegen den 20. Auguft, meiftens erft Anfang September, und hält fih) 14 Tage. Vom zweiten Wang. NB. Verdient für den Obſtmarkt häufig angepflanzt zu werden. 111 Claſſe II. Ordnung II. Geſchlecht J. Die braunrothe Sommerrouſſelet *). Findet ſich beſtimmt bei keinem Pomologen. Ich halte fie für die von Weber ange— führte Sommerrouffelet, die zu Ende des Auguſt zeitigt. Du Hamel hat fie nicht, und feine Rousseler hätif zeitigt volle 4 Wochen früher ald obige. Mans ; *) Der Baum von diefer fehr auten Frucht ſteht in dem biefiaen herefchaftlichen Garten als Hochſtamm. Wir haben bisher fhon mehrere Rouſſeletten, wovon Du Hamel nur 4Sorten befchrieb, ange führe, und mehrere werden noch in der Folge vor; - fommen. Merlert beichrieb fhon 3 Sorten, obne die engliichen, deurfihen, 35. DB. die Stuttgardter zu Eennen. Die große Familie der Roufelerten, die felbit mehr als die Bergamotten ausgezeichnet tenntlich find, verurfachte eine folhe Verwirrung, dag felbit die erſte von allen, die Rouffelet von Rheims, nie einmal in vielen deurfchen Baum: fchulen exiſtirt. 112 ger fcheint gar Feine Kouffeletten gefannt zu haben. Iſt ed die im H errn— häuſer Obſtverzeichniß angeführte Rousselet, non celui de Rheims? Die meinige dorther hat noch nicht getragen. Die Rousseler hätif wird auch angeführt. Chriſt hat fie nicht. Fine Eleine, Tieblihe, ſehr gewürzhafte, faft ſchmelzende Auguſtfrucht, fo vortrefflich für die Tafel als für dieDeconomie. — Sie gehört zu den wahren, eigenthümlichen Rouf: feletten, und ift mit derjenigen allgemein. berühmten von Rheims *) fehr nahe ver: wandt, ihr an Form und Farbe fehr ahnlich, aber durch Meifzeit und Vegetation mwefent: lich verfchieden. In ihrer Form hat fie mit einem ftark abaeftumpften, etwas Ereifelförz migen Kegel viel ähnliches. Der Baud) fißt hoch oben nach dem Kelh, um den fid die Frucht plattrund zumwölbt, fo *) ©. Heft I. ©. 175, daß 113 daß diefelbe flach aufſitzt. Nach dem Stiel macht fie feine Einbiegung, fondern erhebt fich vielmehr, genau betrachtet, etwas bogenförmig, und endiat fih mit einer etwas ſtark abgeſtumpften Spitze. Ihre gewoͤhnliche Groͤße auf Hochſtamm iſt eine Breite von ı& Zoll, und eine Hoͤhe von 13 Zoll. Manchmal giebt es aber auc Früchte, die noch etwas langer find. Der Kelch iſt characterifiiich. Er ift ganz befonders dick und hart, leder artig, gewöhnlich weißgrau, wie beftaubt, liegt faft immer platt auf, in der Rundung unregelmäßig, bald offen, breit und nicht lang geipist, und fißt in einer etwas engen, bald flahen, bald etwas tiefen Einfenkung, welche eben ift, oder nur auf dem obern Rande einige flache Beufen hat. Der Stiel ift für diefe Eleine Frucht farf, mit einem orleanfarbigen Haͤutchen überzogen, und 33 Zoll lang, oder häufig eben fo lang als die Frucht, figt oben auf der ſtumpfen Spike 1. Heft, Bienen. a 114 wie eingeſteckt, und iſt mit einigen Falten, oder Fleiſchbeulen umgeben. Die Farbe der feinen, fehr elatten, gar nicht fettigen Schale iſt ein ſchoͤnes Hell: ‚grün, das mit der vollen Zeitigung nur gelblih grün wird: denn wird es hell: gelb, fo ift die Frucht ſchon paſſirt und taig. Diefe Farbe erftreckt fih aber nur auf die halbe Seite, denn die andere Hälfte der Frucht gegen die Sonnenfeite ift mit einem trüben, abgerieben oft [hin glänzenden erdartigen Dunkelröth ftark vers wafchen. | x Die Puncte find. ungemein zahlreich, fehr fein, im Roth graubraun, auf der Schatten: ſeite grün, umd dazu gefellen fih noh, an jeder Frucht, feine zerfprengte An: flüge von Roſt und Roftfiauren. Die Frucht hat nur einen fchwachen, feinen Geruch, und welkt nicht. Das Fleifch ift mattweiß, abaebiffen. ing Selbiiche fpielend, voll Saft, etwas grob; koͤrnicht, um das Kernhaus fteinicht, etwas * - 119 x abEnacfend, doc) fait ganz im Munde fchmel; gend, und von einem erhabenen zucferfüßen Geſchmack. Das Kernhaus iſt klein. Die Kammern find enge, und enthalten nicht viel vollkom— mene Kerne. Der Baum wächft nicht fehr ftarf, und wird nur mittelmäßig groß, aber ausneh— mend fruchtbar, und hat die mehrften Früchte büfchelweife beifammen, zu 2, 3 und 4 Stuͤck. Er belaubt fih gut, und bilder eine etwas Eugelförmige Krone. Die Som; mertriebe find ziemlich ſtark, mit feiner Wolle bedeckt, auf der Sonnenfeite bräaunlich vorh, gegenüber lederfarbig, und mit ziemlich vielen, feinen, weißgrauen Puncten beſetzt. Das Blatt iſt klein, eifoͤrmig, oft eliptiſch, ja faſt immer nad) dem Stiel etwas ſpitß abnehmend,, und nach vornen mit einer furzen Spitze. Die unterftien Blätter find groß und rundlicht, Die erften find 5 Zoff lang und 2 Zoll breit. Die legteren 34 Zofl lang, 24300 breit, Es ift fteif von Eewebe, 2 2 116 fein geadert, glatt, fehr glänzend und hell grasgrän von Farbe, und am Nande gar nicht gezahnt, oder hat nur hier und da ganz feine Spischens. Der Blattftiel an den mittleren Blättern ift 3 bis ı Zoll, der an den unterften oft 2 Zoll fang, und Hat felten Afterblätter. Die Augen find conifch, ſpitz, ſchwarzbraun, ſtehen ſtark ab, und ſitzen auf ſtark vorſtehenden Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt Ende Auguſt, manch— mal erſt Anfang Septembers, und muß bei ihrer gruͤngelblichen Farbe gegeſſen werden. Noch vom erſten Rang. NB. Verdient häufig angepflanzt zu werden. 117 Claſſe I. Ordnung m. Geſchlecht I. Die große Sommerfirene *). La ‚grosse Sirene d’Ete. Bir finden den Nahmen Citron de Sirene nur bei Snoop Tab. V. Die aber mit der unfrigen nichts gemein hat, als die goldgelbe Farbe, und die Zeit der Reife. Hhre Form und Größe iſt aber ganz ver; ſchieden, weshalb ich die obige, die große genannt habe, — Komme fonft bei feinem einzigen Pomologen vor. Eine uͤberaus ſchoͤne, ziemlich große, * Auguſtbirne, von einem ungemein gefaͤlligen *) Ich erhielt dieſe Sorte als Citron de Sirene aus dem Haag'von meinem lieben Freund, Herr In: mwelier Sagen. — Esift alfo wahrfiheinlih eine hollandifche Frucht, und kommt wohl in andern Verzeichniſſen unter andern Nahmen vor. Moer- beck bat auch eine Citron de Sirene, 110 Aeußern, das aber leider ihrer innern Güte kaum zur Hälfte entfpricht, obgleich fie zum rohen Genuß nod) recht gut ift. — In ihrer Form ift fie fehr erhaben, dickbauchicht, und wahrhaft birnförmig. Denkt man ſich bei ihr die Stielſpitze hinweg, To haben viele Früchte davon ſehr viel Aehnlihes in Form und Farbe mit einer diefbauchichten Citrone. Dei diefen fist auch der Bauch in der Mitte, bei vollfommen birnförmigen aber weit mehr nad) der Kelhwölbung, um die ſich manche Früchte fehön zurunden, viele aber auch fo fiarf abnehmen, daß fie eine abgeſtumpfte Spige bilden. Nach dem Stiel biegt ſich der Bauch ba'd ichnell ein, und bildet dann eine kurze fegelförmige Spiße, oft aber nimmt auch der Bauch, fanfter ab, und die Frucht gewinnt alsdann eine wahre Birnform. Sn ihrer fchönften Vollkommenheit ift pe 2 Zoll breit, und faft 5 Zoll lang. Der Kelch ift langgeſpitzt, Hell: gruͤn gelb, bald offen, bald verdrückt, liegt fternförmig auf, und fist faſt 112g gleih, oder in einer kaum merklichen Ein: fenfung, ift aber bei abgeftumpften Früchten mit einigen, aber nur flachen, feinen Erhoͤ— Hungen umgeben; auch iſt bei dieſen der Bauch in feiner Rundung gewoͤhnlich etwas ungleich, oͤfters doch auch ſchoͤn rund. Der Stiel iſt ſtark, ſcheint mehren: theils nur die Fortſetzung der Frucht zu ſeyn, daher am Anfang ſtark fleiſchig, wulſtig, und oft der ganzen Laͤnge nach nicht holzig. Er iſt gelbgruͤn von Farbe, mit einem orlean— farbigen Haͤutchen uͤberdeckt, und 15 bie 34 Zoll lang, | | | Die Farbe der ſtarken, aber ſehr glatten, gar nicht fertigen Schale, welche abgerieben ſchoͤn glänzt, ift ein fchönes gelbliches Gruͤn, dag aber mit der vollenZeitigung ein ganz ungemein [hönes Citronengelb wird, aber wo auch, wie bei fo vielen Kouffeletten, die Frucht gewöhnlich auch ſchon taig ift. — Diefe fehr Schöne Sirenen: farbe hat diefelde dann rundherum, ohne irgend einen Anflug von Nöthe, und fehr viele Früchte find fo vein, daß auch fein einziges anderes-Abzeichen an ihr zu fehen iſt, als nur eine fehr große MenaefeinerPuncte,welde grün find, oder fo ausfehben; denn mei: fiens haben fie doch einen fehr feinen, graulihen Mittelpunct. — Iſt aber die Frucht ganz citronengelb geworden, fo vers ſchwindet auch alles Grüne von den Puncten. Die Frucht hat einen ungemein angench: men, erhabenen Geruch), und welkt nicht. Das Fleifh ift ſchoͤn weiß, eiwas grob⸗ koͤrnicht, voll Saft, im Kauen etwas vaus fohend, ſich aber doch ganz im Munde auf; fößend, und von einem etwas wäflerichten, fein vofenartigen, und mit einer ſchwachen Säure vermifchten Geſchmack, der allerdings der Schönheit diefer Frucht nicht entfpricht, und deshalb den Nahmen einer Sirene verdient. Das Kernhaus hat eine hole Achfe und lauft in die Breite, Die Kammern find klein, aber doch aeraumig, und enthalten fchöne ı21 vollfommene Kerne, die nur etwas fhmwärz: lich find, Der Baum-wächft lebhaft, geht fchön in die Luft und ift ausnehmend fruchtbar, da er feine Früchte häufig büfchelweife liefert. Die Sommertriebe find lang und ftuffig, nur nad) oben etwas mweniges wolliht, rundherum dunfel lederfarbig mit etwas Grün vermifcht, und mit ziemlich vielen, ſtarken, weißgrauen, meiftens länglichten Puncten befegt. Das Blatt ift anfehnlich groß, lang eiförmig, dadurch etwas fchmal, und nad) vornen mit einer fchönen, lana auslaufenden Spitze. Es ift 5 bis 52 Zoll lang, nur 13 Zoll breit, dünne von Gewebe, fein gendert, unten gang glatt, hellgrün, glänzend von Farbe, und - am Rande ganz glatt und gur nicht gezahnt. Der dünne Blattſtiel ift 3 bis ı Zoll lang, und hat keine Afterblätter. Die Augen find ſtark, dick fegelförmig, ſpitz, rothbraun mit Grau ſchattirt von Farbe, fiehen vom Zweig ab, und fißen auf glatten, ſtark ‚ vorftehenden Augenträgern, 122 Die Frucht zeitigt Anfangs Auguſt, und haͤlt ſich, etwas gruͤn abgethan, 14 Tage. Vom zweiten Rang. NB. Intereſſirt nur den Liebhaber und den Pomologen. — — — Claſſe U. Ordnung II. Geſchlecht J. Die rothe langſtielichte Honigbirne ). Findet ſich beſtimmt bei keinem einzigen Pomologen, ſcheint aber eine alte deutſche Birne zu ſeyn, da man davon am Rhein uralte Bäume antrifft. Hat wohl ihren Nahmen theils wegen ihrem aefchäßten Werth, um Honig davon zu bereiten, theils weil fie fo füß wie Honig if. — Zinks Honigbirne Tab, II. Nro. 22 ift es fhwerlih, da der characteriftifche lange Stiel wohl nicht zu überfehen war, fonft *) Diefe Birne ift am Rhein häufig. — Es giebt der Honigbirnen fehr viele, die wahren aber müſſen eine ausgezeichnete Süße baben, und dann muß der Syſtematiker ihre fpezififhe Difrerens durch wefentlihe Kennzeichen anaeben, P 104 ift die Form, Neifzeit und Fleiſch ihr fehr ähnlich. Eine nur mittelmaͤßig große, ſchoͤne, von dem Landmanne zum rohen Genuß ſehr ge— ſchaͤtzte, für den dconomilchen Gebrauch aber wirklich vortveffliche Frucht. Sie gehört in das natürliche Geſchlecht der Nouffeletten, mit denen fie auch der Form nach überein; fommt. — Diefe ift bei unferer Hontgbirne ziemlich birnförmig, dabei aber doch auch etwas coniſch und bauchicht. Der Bauch ſitzt ſehr hoch und eigentlich mehr als 3 über die ganze Fruchtlänge nach dem Kelch hin, um den ſich der Kopf faſt immer etwas ſchief und unregelmäßig plattrund zuwölbt, fo daß die Frucht wegen der fihiefen Kelchfläche eben: falls oft fehr ſchief auffieht. Nach dem Stiel madıt fie eine kleine Einbiegung, und endigt fih mit einer dicken, kegelfoͤrmigen, abaeftumpften Spiße. — Sin ihrer gemwöhn: lichen Größe ift fie auf Hochſtamm ” Zoff breit und 24 Zoll lang. 125 Der Kelch iſt anſehnlich ſtark, Tederartig, faft immer unregelmäßig in feiner Form, fchief, halb offen, und fteht auf der fchiefen Dberfläche in einer etwas engen, gewöhnlich nicht tiefen KEinfenfung, die mit feinen, öfters auch höckerartigen Beulen umgeben ift, und die nur felten fehlen. Auch der Bauch an diefer Frucht ift ungleich, und oft uneben, ja öfters unregelmäßig und beulenartig. Der Stielift durch feine Länge characz teriffifch und ift dabei anſehnlich ſtark. Er ift fo lang als die Frucht, oft noch länger, hellarün, lederfarbig uͤberkleidet, krumm gebogen, ſitzt auf der abgeſtumpften Spitze der Frucht auf, und iſt mit um ihn herumlaufenden, faſt etwas ringelfoͤrmigen Falten umgeben. Die Farbe der glatten, gar nicht fettigen, und etwas uneben anzufuͤhlenden Schale iſt ein truͤbes Hellgruͤn, das mit der vollen Zeitigung gelb wird, wobei aber die Schale oft über Z ihrer Oberfläche, gewoͤhnlich aber nur zur Hälfte mit einem etwas düfteren, 126 blutartigen, oder erdfarbia dunklen Roth far verwajchen ift, das erft bei dem Selbwerden der Frucht hellrorh wird. Die Puncte find im Roth fehr zahl: reich, fein und braun. Auf der grünen Schale find fie aber undeutlich, dabei ift diefe noch mit vielem grauem Noff angefprengt, der aber im Roth weniger ins Auge fällt, oder ganz fehlt. Die Frucht hat faft feinen Geruch und welft nicht. Das Fleiſch ift mateweiß, im Kauen rau— fchend, nur etwas abknackend, ſich aber doch | faft auflöfend im Munde, und von einem gan ungemein füßen, zimmetartigen Geſchmack, nur ift das Fleiſch grobkoͤrnicht. | Das Kernhaus ift fehr Elein, faft mit feinem oder zartem Fleiſch angefüllt. Die Kammern find enge, und enthalten nur einige Fleine ſchwarze Kerne. ’ Der Baum wächft ſehr fchön, lebhaft und bildet eine etwas breite Krone, Er belaubt ih ſchoͤn, und trage frühzeitig und veichlich. 197 Die Sommertriche find anfehnlich ſtark, nach oben mit weißer Wolle beſetzt, auf der Son: nenfeite trüb erdbraunrorh, nad der Schatz tenfeite braun mit Grün vermifcht, und mit vielen flarfen, roͤthlichen Puncten befegt. Das Dlatt ift groß. Die unterften am Triebe find eiförmig, die oberen find eliptiſch, mit einer fcharfen gleichaus fortlaufenden Spiße. Die unterften find 4 bis 44 Zoll lang, 24 Zoll dreit. Der dünne Dlateftiel ift faft 2 Zoll lana. Die oberften Blätter find 54 Zoll lang, nur 13 Zoll breit. Es iſt ſtark, lederartig von Gewebe, unten fein wollicht, die Rippen find etwas fiarf, dunfel etwas trübgrün von - Farbe, und am Rande ganz glatt, oder beit manden Blättern nur vornen nad der Spitze mit einigen feinen Zaͤhnchens befegt, Die Blatt: ftiele Haben Feine Afterblätter. — Die Augen. find groß, lang, fiehen oft ſtark ab, bald liegen fie wieder an, find rothbraun von Farbe, und haben häufig —— von drei Stuͤck. 128 Die Frucht zeitigt Anfangs Septem— ber, oft erſt im halben, und haͤlt ſich drei Wochen. Vom zweiten Rang. NB. Verdient als Hochſtamm für die Oeco— nomie die häufigſte Anpflanzung. Dritte Dritte Elaffe. Saftreiche, oder Doch faftige, sefhmacvolle Birnen,, deren Fleiſch im Kauen abfnadt, und fi nicht, oder nicht ganz aufloͤßt. & I, Heft. Birren, Bi % * — N * 4 FR FE w ” 151 Claſſe IT. Ordnung IL Geſchlecht 1. Die zweimal blühende und zweimal tragende Birne. — Die Zwei— trächtige. Deux fois Yan *). Nach allen Unterfuhungen iſt diefes eine deutſche Birne, denn feiner der — franzöſiſchen Pomologen erwähnt ig ? Sranzofen kennen nur die fpate B terbirne mit balbgefullter Blu; the, die auch Du Hamel Tom, III, Tab. XXVIIT, in einfacher und gefireifter *) Sch erhielt meinen Baum 1790 zuerif von meinem theureften Freund, Heren Pfarrer Chriſt in Kron— berg. — Falfchlich gab man ihm zur größeren Ver: wirrung den franzofifiben Nabimen; „Double leur et fruit, welches bei diefer Frucht gar feinen Sinn hatte, und das Segentheil vermuthen ließ: Ru 132 Art abgebildet hat, und die aud in der Folge vorfommen werden *). — Els— holz ©. ı88, erwähnt zuerfi einer zweiträhtigen Birne, ob es aber die obige ift, ift deshalb ungewig, da es mehrere Arten giebt, wovon ung Knoop Tab, IV. mit feiner Engelschen Konigin der Beweis ift, welche durchaus eine andere Birne ıft, wie aus unferer Befhreibung deutlich erhelfen wird. — Zink bildete die unfrige Tab. II. Nro, 23, ab, Tieg aber die Herbfifrucht hinweg , und nannte falfch genug double fleur ſtatt deux oix florissante, wenn doch, lächerlich ‚genug, eine Deutfche franzöfifch getauft werden folltel — Manger fannte feine, fonnte alfo auch Feine Auffchluffe geben. — Zuerft genau befchreibt fie der Berfaffer in Krünitzens dconom, Encyclop. B.6. ) Oben bei der frühen Schweitzerbergamotte iſt ſchon angeführt worden, daß auch dieſe oft ſehr viele halbgefüllte Blüthen habe. J 153 S. 44 ). — Mayer Tom HI, Tab, LXXXT. Nro, III, und 112. — So fehr ähnlich aber auch die Sommerfrucht *) Double Aleur et fruit, Englifhe Sönigim. „Dieſer Baum bar für allen andern das Befondere, »daß er zweimal im Jahr blüher, und reife „, Früchte bringe: Wenn die erfte Blüthe, wie fonft „gewöhnlich, aus ordentlichem Tragholz zum Vor— „bein gekommen, abgefalten und angelegt, fo „kommt die andere auf der Spiße der Schößlinge, „die im Frühjahr getrieben, auf eben den " „ameigen —aber nicht auf Tragholz — zum Nor: „ſchein, und feßt au. Die erfte Frucht har die „Form einer proportionirlichen Birne, wird zu », Anfang des September: reif, dauert aber nicht „lange, und ift von recht gutem, derbem, kör— „richten und milden Fleiſch, reichlichem Saft und „, Delicatem Geſchmack. Die andere Frucht folge im „October, ift ziemlih aroß, von etwas „länglihter, bauchichter Form, wie „eine Gurke, nach dem Stiel zu mird fie etwas „dünner, läuft aber nicht fpiß zu. She Aug iſt „nicht tief, und ihr Stiel mittelmäsig lang; „jedoch fallen die Frühte an dem nehmlichen „Baum theils Eürzer, theils langer aus. Wenn „fie reif geworden, hat fie eine glarte eitronen— „gelbe Schale, welhe blaß zimmetfarbis „getüpfelt, und auh wohlhiernund da „geflede if.“ 134 J it, fo ganz verfehlt iſt die Herbſt— frucht; oder iſt dieſes wieder eine ver— ſchiedene Art von Baum? — Teutscher Obstgartner B. 17. Nro. 93, S,1ı65. Die doppelt tragende Birne. Liefert von der Herbfifrucht Feine Abbildung. Chrift, Handbuch Nro. 66,— ' Wörterb. ©. 171. Der doppelttragende Birnbaum. Halt Knoops Englifhe Königin für einerlei? — Alle andere Pomologen reden nur von der wirklich doppelt blühenden befannten Winterbirne. Sin wegen feiner ausgezeichnet verfehiedenen Vegetation von andern feines Geſchlechts wirklich merfwärdiger, und felbft für den Phytonomen wichtiger Baum, der für fich auch entblättert ſchon fehr kenntlich iſt, welches aber nicht hierher gehört. —- Die Sommerfrucdt. Don diefem Baum erhält man nur eine ſehr mittelmäßig große, oft etwas Eleine, von u 2 a, f J u | pr #2 4 * 135 außen fchöne Sommerfruht, und auch zum rohen Genuß noch recht angenehm. — Ihre Form ift Ereifelförmig mit einem jchön erha— benen Bauch. Dieſer ſitzt ſtark über der Mitte nach dem Kelch hin, um den ſich die Frucht ſanft abnehmend bald ſchoͤn zurundet, bald auch etwas platt abwoͤlbt. Nach dem Stiel hin macht der erhabene Bauch eine, wenigftens auf einer Seite, ſtarke Einbie: gung, und endigt fich mit einer fchönen Frei felförmigen Spige. — Sin ihrer gewöhns; lichen Sröfe ift diefe Sommerbirne 2 bis 24 Zoll breit, und auch eben ſochoch, oder fie ift auch oft etwas höher, Der meiftens ftarfe, Tanggefpiste Kelch ift offen, und: liegt oft ſternfoͤrmig auf der Frucht, ohne alle Einfenfung, gerade auf, oder öfters ift auch die Einfenfung fehr deut: lich, ja manchmal fogar tief. In derfelben findet man oft Eleine Unebenheiten, oder Fleiſchperlen, aber häufig find die Früchte durch beulenartige, oft ftarfe Erhabenheiten in ihrer Form verunftalte, Manche find 156 indeffen auch regelmäßig geformt, — Der Stiel ift 1% bis 13 Zoll lang, arün, mit einem olivenartigen Häutchen befleidet, und fist oben auf der Freifelförmigen Spige der Frucht auf, ift häufig auf die Seite gedrückt, und ſtets mit Fleifchfalten, KHöckern oder feinen Beulen beſetzt. Defters ift der Stiel ſelbſt auch in feinem Anfang fleifchicht. Die Farbe der glatten, nicht fettigen Scale ift ein ſchoͤnes Hellgrün, das mit der vollen Zeitigung bellgelb wird, und wobei man denn auf der Sonnenfeite einen leichten Anflug vom einer erdartigen Röthe bemerkt, der aber auch bei nur etwas befchatteten Früchten fehle. Die Puncte find ungemein zahlreich, gran und grün von Farbe, und damit verbinden ſich nicht nur feine Roftanflüge um die Kelch⸗ wölbung herum, fondern auch über die Frucht felöft, die in manchen Jahren fogar ſtark find. Die Frucht hat nur in der vollen Zeitigung einen etwas angenehmen Geruch und welt wicht. 197 * Das Fleiſch iſt ſchoͤn weiß, grobkoͤrnicht, ſaftvoll, abknackend, im Kauen rauſchend, ſich nicht ganz aufloͤſend, und von einem recht ſuͤßen, feinen, roſenartigen Geſchmack. Das Kernhaus iſt klein und feſt geſchloſſen. Die Kammern ſind ovalrund, klein, platt, und enthalten nicht viele vollkommene Kerne, welche ſchwarzbraun und laͤnglicht herzfoͤrmig find. Die Kelchroͤhre geht ceylin— driſch bis auf das Kernhaus herab, Diefe Frucht bluͤht mit allen Birnen zu gleicher Zeit, und ihre Blüthe entwickelt ſich aus den Fruhtaugen, welche wie bei ‚den übrigen Arten, vollfommen ausgebildet, Eegelförmig, bauchicht, ſpitz und trüb heil; braun find. — Sie erfcheinen in Menge an kurzen Fruchteuthen und Fruchtfpießen, die deshalb ein langes quirrlichtes Fruchtholz bilden. An diefem nehmlichen Holz, nie an den vorjaͤhrigen Sommer: trieben — Branches tirantes — entwif; keln fic) gegen Johannis, oft früher, wie; der neue Dlüthen, welche trauben: 9 4 * 150 ’ förmig, auf einem vier bis ſechs 3011 langen neuen Sommertrieb, auf Art wie die Allerheiligenfirfche, an dem Daum über das Laub, wie Guir— landen, herabhaͤngen, und einen überrajchen: den neuen Blüthenmai gewähren. An diefer neuen ährenförmigen Bluͤthe wachft nun die Herbſtfrucht. Dieſe iſt lang, von verſchiedener Groͤße, Form und Farbe. Oft ſitzen 5, 4, d Fruͤchte an einem gemeinfchaftlichen langen Stengel vertheilt, haufig nur eine, öfrers aber Doch zwei, und bangen an dem langen Mutz teritengel, mit ihren eigenen langen Stielen feltfam herab. — Iſt es ein heißer, trodener Herbſt, wie die von 1800, 1801 und 1802 bei uns waren, fo veift diefe ruht auf dem Baum, verbreitet einen ſehr ffarfen Mo— ſchusgeruch um fidh ber, und dann find fie die wahre Lieblingsfpeife der Weſpen. Werden fie aber auf dem « 159 Baume im Detober nicht zeitig, dann ift es eine elende Frucht. In ihrer From find fie ſehr verfchieden, alle haben aber doch etwas Fegelförmigeg, oder wirklich walzenförmiges *), wie die Surfen, oder jie find wirklich birnförmig. Die Eleinen haben oft die Geſtalt von wahren Seinen. Aber die großen, die oft 32 Zoll lang, aber nur a2 Zoll dick find, haben eine ſtark abgeftumpfte Kegelform, wirkliche Aehnlichkeit mit manchen Gurken, und find in ihrer Rundung felten anders alg uneben, höcericht, und faft nie rund, Ihre Grundfarbe iſt bei voller Zeitigung fchöneg Eitronengelb, auf der Sonnenfeite goldgelb, manchmal fogar mit etwas Roth vermifcht, und mit fehr vielen zimmetfarbigen, roth— braunlichen Puncten befest, wozu ſich oft *) In ihrer Form haben die aroßen Früchte, und aud felbft in ihrer Fa ungemein viel Aehnlichkeit mit der Certean musque, f, Heft I. ©. 311. Ich halte ZinE’5 Beurr€ gris monstruenx Tab VII, Nro. 67, für diefe Certeau, 240 gleichfarbige dünne Koftanfläge geſellen. — Der Kelch fist oben auf der Frucht, iſt offen und liegt fternförmig auf. Manchmal fehlen ihm die Einfchnitte. Der eigene Stiel der Birne, womit fie an dem aemeinfchaftlichen anhaͤngt, ift 13 Zoll lang. — Iſt die Birne vollfommen, fo hat fie oft ein regelmäßiges Kernhaus, mit fchönen, vollfommenen eiför; migen, hellbraunen Kernen, wovon die eine Seite ganz platt, die andere ſchoͤn gewoͤlbt ift, Oft hat eine Frucht 6 bis folher Kerne. Bei unvollflommenen Früchten find die Kammern ein und leer, oder nur angedeutet. Der Baum wählt etwas breit und fehr fruchtbar, fo daß felten eine Sorte von feinen Früchten fehle *. Die Sommertriebe find lang und ſtark, ohne alle Wolle, nad) unten hier und da mit einem Silberhäutchen bedeckt, auf der Sonnenfeite ſchoͤn glaͤn— send hellroth, gegenüber gelblichgrün, *) Iſt das Frühjahr fchlecht, fo giebt es Feine Som: merbirnen ; iſt's der Sunius, fo giebted , wie diefes Sahr, Feine Herbfibirnen. ı4ı und mit fehr vielen ffark ins Auge fallenden, weißen, meiftens länglichten Puncten befeßt. Das Blatt ift Elein, vund eiförmig, lauft aber doch ſtumpf zugefpigt nach dem Stiel, nach vornen aber mit einer ftarken, fchön auslaufenden Spige. Es ift 23 Zoll fang, 13 Zoll breit, ſteif von Gewebe, etwas ſtark geadert, unten fehr fein wollicht, dunkelarasgrün von Farbe, und am Rande fehr ſeicht, aber doc) meiftens mit fehr deut: lihen, feinen jpigen Zaͤhnchens befegt. Der dünne Blateftiel ift 3 Zoll lang, und hat nur bier und da lange, pfriemenförmige Afterblätter. Die Augen find lang Feaelförz mia, ſehr fpis, fiehen ſehr ftarf vom Zweig ab, find Ichwärzlich braun mit Grau fchattirr, und firen auf ungerippten, nur fchön vanf; tigen Augenträgern. Die Sommerfrucht zeitige Ende Auguſt und hält ſich kaum 5 Tage. Dom zweiten Rang. Die Herbfifrucht zeitige Ende September, oder halben October am Baum, und hat 142 dann einen ſtarken mäsfirten Geruch und fehr fügen, müsfirten Geſchmack. Zeitigt ſie nicht am Baum, ſo ſchrumpft fie bald ein und iſt elend. + Vom zweiten Rang. NB. Gehört nur auf Pyramiden, da fie auf der Duitte fehr gut fortfommt, für den fiebhaber und Pomslogen. Niemand wırd ſich wohl einfallen laſſen, es ſey dann in Luſtgebüſchen, eine Stelle mit Hochſtamm damit zu verderben. — * Claſſe II. Ordnung II. Geſchlecht J. Die Maltheſer Birne *). La Poire de Malthe. Quintinye Tom. I. p. 315 erwähnt einer im November zeitigenden Poire de Malthe, 5 die er unter die ſchlechteſten Früchte ſetzt. Du Hamel beſchreibt fie nicht. Knoop, Zink, Mayer, Miller, Aber— crombie u. a Pomologen haben nichts von einer MaltheferBdirne Chrift Beiträge Nro. 178. Wörterb. ©. 192. Die Maltheferbirne Manger Nro, XX, fannte fie nicht, und brachte fie fälſchlich als Abart” bei die Caillot Rosat, * ") Ich befiße dieſe Sorte von meinem ſchätzbaren Freund, Herren Pfarrer CE hrift in Sronbere. w 44.‘ Eine nur mittelmaͤßig große, gute Herbſi⸗ frucht, vorzüglich für die Küche, zum rohen Genuß aber in derjenigen Zeit ihrer Neife, von zu vielen koͤſtlichen Tafelbirnen, verdrängt. Ihre Form iſt kreiſelfoͤrmig, zuweilen auch etwas kegelfoͤrmig. — Sie hat eine ausneh— mend große Aehnlichkeit mit der vergohde— ten Junker Hansbirne in Form und Farbe. — Der Bauch ſitzt ſtark nach oben gegen den Kelch hin, um den ſich die Frucht ſchoͤn zurundet, und eine Flaͤche bildet, auf welcher dieſelbe recht gut aufſteht. Nach dem Stiel hin macht ſie keine Einbiegung, ſondern endigt mit einer kurzen kreiſelfoͤrmigen Spitze, die mehr oder weniger abgeſtumpft if. — Eine vollkommene Frucht iſt 24 Zoll breit, und in ihrer regelmäßigen Bildung auch eben To hoch. Kegelfürmige find aber oft ſtark £ Zoll höher. Der Kelch ift hornartig ftarf, anfehnlich groß, offen, liegt oft flernförmig auf, und fist in einer bald flahen, bald anſehnlich tiefen Einfenkung, welche mehrentheils eben + 4 - 149 ift, und auch über den Baud Bin fiehbt man, beiregelmäßigen Fruͤch— ten, feine Unebenheiten, fondern fie find fchön rund und eben. — Der Stiel ift ſtark, oft ſehr ſtark und dick, fißt oben auf der Kleinen ſtumpfen Spise auf, ift oft mit feinen Fältchens umgeben, und ı bis ı# Zoll lang. Die Grundfarbe der fein rauh anzuführ lenden Schale ift gelblich grün, wird aber mit der vollen Zeitigung ganz gelb. Von diefer Srundfarbe fieht man aber felten einen Fleet rein, denn die ganze Schafe ift mit einem wahren zimmetfarbigen duͤn— nen NRoftüberzug befleider, wo: durch die Grundfarbe nur dürch— ſchillert. Auf der Schattenfeite iſt dieſer Ueberzua fo dünne, daß er oft die gelbe Farbe nur trüb zu machen ſcheint. — Nie bemerkt man aber dabei einige Roͤthe auf der Som: nenjeite, Die Puncte find characterififch, denn die Schale ifi damit überfäer, 11, Heft, Birnen, | K 346 welche fehr deutlih ins Auge falz Ten, und hellgelblicher als der Ueberzug find Alle andere Abzeichen find felten. Die Frudt hat feinen — und welkt nur ſehr wenig, wenn fie ſpat abgethan wird, Das Fleisch ift weiß, grobkoͤrnicht, faft: veich, feſt, im Kauen abfnacend, vaufchend, und von einem fehr gewärzhaften, feinen, füßfäuerlichen, etwas rofenartigen Geſchmack. Das Kernhaus ift Elein. Die Kammern find enge, And enthalten nicht viel vollfoms mene Kerne, welche ſchwarz und glänzend find. Der Baum waͤchſt ungemein ftarf und gerade in die Luft, die Belaubung ifi aber etwag düfter. Er fest frühzeitig Fruchtſpieße an, und liefert jährlich veichliche Erndten. Die Sommertriebe find ftarf und fiuffig, ohne Silberhäutchen, mit nur fehr weniger Wolle befleider, rundherum lederfarbia, und mit ziemlidy vielen, vunden, mweißgrauen Puncten befegt. Das Blatt iſt anfehnlich 147 groß, eiförmig, nad) vornen mit einer kurzen Spitze. Es iſt 3 Zoll lang, 23 Zoll breit, fteif, lederartig von Gewebe, ziemlich ftarf geadert, etwas fein wollicht auf der Ober fläche, blaßgruͤn, wenig alangend von Farbe, und am Nande mit außerfi vielen, un; gemein feinen, an den oberen Dlättern nicht bemerfbaren Zaͤhn— hens beſetzt. Der Dlattfliel ift an den mittleren Blättern ı Zol lang, an den unteren faft 2 Zoll, und hat lange pfriemen: förmige Afterblätter, Die Augen find fehr ſtark, fegelförmig, ftehen weit vom Zweine ab, find fchwarzbraun von Farbe, und ſtehen aufrunden, wulftigen, nicht gerippten, ftar£ vorftehenden Augenträgern. Die Frucht zeitigt halben November, und hate fih, kuͤhl aufbewahrt, wohl über 6 Wochen, wo fie alsdann taig wird, Vom zweiten Rang. | NB, Zum Däampfen eine vorzüglihe Frucht in diefer Jahrszeit. Claſſe II. Ordnung II: Gefchlecht 1. — — — Die Weſpenbirne *%, Le Bour- don musque, Merlet, le Bourdon. Quintinye hat diefen Nahmen nicht. Du Hamel Tom, III. Nro. XXVII. Bourdon musque, Dhne Abbildung. Knoop Tab. V. Bour- don.musque. Gros Muscat rond. Die Abbildung ift ziemlih gut. Miller Tom, III, Nro, 15. Musked Drone *) Sch erbielet meine erfte Pyramide davon 1783. von Nicolas Simon in Meß Durchließt man die Autoren, fo wird man baid gewahr, daB fie unter der Wefpenbirne nuht einerlei Sorte verfrehen , und fie deshalb bald unter die Mufcatellerbirnen, bald zu den Pome— ranzenbirnen redhnen, wie Du Hamel, der fie auch deshalb am beiten nach ihrem innern Werth gewürdigt hat, se 149 . er Pear, Manger fannte fie nicht. Chrift Handbuch Nro, 96, Wörterb. S. 220, die Wefpenbirne, Mayer Tom, II. Nro, 10, die müsfirte Burdiner Birn *). Krafı Tab, 79. Fig, 2 die Pilgerbirne, Eine kleine, ſchoͤn geformte, ſehr gute Julius- oder frühe Auguſtbirne von dem erha— benften Geruch), und einem recht angenehmen Geſchmack. Sie gehört in die wahre Familie der Pomerangenbirnen, fo daß fi Du Hamelmit Recht eine frühe Orange nennt. In ihrer Form hat fie viel ähnliches mit einer Kobine, die aber faft vier Wochen fpäter zeitigt, und auch im Colorit verſchieden iſt. *) Ss iſt unbegreiflich, wie ſich Ma yer duch Mans ger, der fie nicht kannte, und folalich ihre Eis genfchaft, daß ihr die Wefpen fo nahftes hen, nicht beobachtet hatte, verleiten har laſſen, nad) der Form der Frucht die Aehnlichkeit zu weit zu fuchen , daß Bourdon hier den Knopf eines Pils gerftabs bedeuten ſollte, da doch fchon die Englan— der Bourdou mit Drone— We fpe— überfegten: 190 Eine wohlgebildete Wefpenbirne ift voll: kommen freifelförmig, und fie ift unter ſich nur durch die Fürzere, oder längere Spike des Kreifels verfchieden. Der Bauch ſitzt ſtark über der Hälfte nach dem Keldy hin, um den fich die Frucht Ichön Eugelförmig zurundet. Nah dem Stiel nimmt fie fehnell ab, und endigt fih mit einer bald etwas abgeftumpf; ten *), bald einer ziemlich fhönen Spike, In ihrer Vollkommenheit it fie 2 bie 24 Zoll breit, und auch) eben fo hoch, oft auch etwas höher. | Der langgefpigte, Tederartige, ziemlich ftarfe Kelch ‚fteht mit feinen Ansfchnitten in die Höhe, iſt offen, und fißt in einerges raäumigen, anfehnlih tiefen, faf fhüffelförmigen Einfenfung, weldhe eben ift, oder nur etwas flach erhabenes andentet, und auch die Rundung der Frucht ift fchön und eben. — Der Stiel ift anſehnlich ſtark, 4 . +) Die Figur bei Mayer ift fo breit abaeftumpfr, dag ich fait glaube, Maner meine eine andere Frucht. 151 weißgelb von Farbe, mit einem olivenfarbi; gen Häutchen bededt, ı% bis 13 Zolt lang, und fist oben auf der Kreifelfpige auf, ift aber mit feinen Balten, die öfters etwag beulenartig find, umgeben. Die Farbe der glatten, und bei ihrer vollen Zeitigung etwas gefchmeidig anzuführ lenden Schale, iſt ein fehönes Hellgrün, und das, faft erft bei der Leberzeitigung, nur etwas gelblich grün wird. Mur ſehr felten bemerft man dabei auf der Sonnenfeite einen ganz leichten Anflug von einiger Roͤthe, der etwas flammenartig zu fenn feheint. Die allermehrſten Früchte find aber nur einfarbig, fo daß der Anflug von Nöthe faft zu den Aus: nahmen gehört. — Aber wie bei vielen PDomeranzenbirnen if es auch bei diefer Gattung der Fall, daß fie öfters hier und da wie einanedrückte Stellen in der Haut haben, welches wegen den Steinchen von einer ungleichen Vertheilung des Wachsthume herruͤhrt. ı52 Die Puncte find ungemein zahlreich und fehr deutlich, fein, anfangs grün, oder grau, und bei der Ueberzeitigung werden fie gelblich. Seine Anflüge von Roſt, felbft Roſtflecken, oder Hoftfiguven find noch nebenbei fehr gewöhnlich. Die Frucht hat bei voller Zeitis gung einen Außerfi angenehmen, ungemein ffarfen parfümirten Ge— ruch, und welft nidt. Das Fleiſch ift mattweiß, grobförnicht, fehr voll Saft, vor der Weberzeitigung abknackend, im Kauen rauſchend, läßt im Munde Diark zurück *), und von einem fehr füßen, angenehmen, feinen Mustatellerge; ſchmack. *) Mehrere von den oben angeführten Pomologen geben die Weſpenbirne als ſchmelzend im Geſchmack an. Sicher baben dieſe ſtatt der Bourdon eine wahre Muſcatellerbirne vor fih gehabt. Du Hamel Tage ausdrüdiih: „das Fleiſch if „weiß, grob und brüchig.“ a» 153 Das Kernhaus hat eine hole Achfe. Die Kammern find enge, und enthalten viele, fhwarze, vollfommene Kerne. Der Baum wählt ausnehmend lebhaft, macht viel Holz, und geht pyramidenförmig in die Luft, Er belaubt fich fehr fehön, und bringt fraͤhzeitig, und viele Früchte. Die Sommertviebe find lang und nicht ſtark, fehr deutlich an jedem Auge eingebogen, mit feiner Wolle beffeidet, ohne Silberhäutchen, auf der Sonnenfeite etwas bleichröthlich: or; leanfarbig, gegenüber grünlich gelb, und mit vielen, weißgrauen Puncten befegt. Das Dlate iſt aroß, Schiffförmig gebogen, lang eiförmig, ‚mit einer furzen, fcharfen Spitze. Es ift 34 Zoll lang, 2 Zoll breit, ſtark geadert, unten ganz glatt, ſteif und fpröde von Gewebe, hell grasgrän, glänzend von Farbe, und am Rande faft gar nicht, nur nach vor; nen mit etwas bemerfbaren Zaͤhnchens beſetzt. Der Blartfliel ift 1 bie ı& Zoll lang, und . hat lange pfriemenförmige Afterblätter. Die Augen find ſtark, Fegelförmig, fpiß, ftehen A 104 ſehr ſtark ab, und auf fehr ſtark vors fiehenden, wulftigen, in der Mitte, und auch oft auf den Seiten fpigen Augenträgern, Die Frucht zeitigt Anfangs Auguft, oft fhon Ende Julius, wird aber bald taig. Nom zweiten Rang. NB, Empfielt fih fehr auf dem Obftmarft- J ı55 Claſſe IT. Ordnung II. Gefchlecht I. / Die Meißner Liebehensbirne *). Teutscher Obstgärtmer, B. 19. ©. 192. 1805. — Heißt auh um Meisen fogar die Jungfernbirne. Ber den Lands leuten gewöhnlich die öbchensbirne. — Dieſe Frucht bei andern Pomologen aufzu— ſuchen, wäre wohl vergebliche Arbeit. — Hat aber wohl mit Cordus kleiner Jungfrauenbirne etwas ähnliches? Eine kleine, etwas ſpate Sommerfrucht, die aber nur für die Deconomie ihren Werth hat, da fie, bei ihrer Neifzeit, mit zu vielen *) Ich verdanke diefe Sorte meinem mwertheften Freund, Heren Beyer in Meißen. — Um fie von allen, ähnlichen Nahmens, zu unterfcheiden, habe ich das Beiwort Meißner binzugefegt, 196 vortrefflihen Tafelbirnen in Collifion fommt. ” Shre Form ift beinahe birnförmig, mehr aber Schön rundbauchicht Eegelförmig, und manche nähern ſich faft einer etwas eiförmigen Bil; dung. Der Bauch) figt ftarf über der Mitte nad dem Kelch) hin, um den fich die Frucht ſchoͤn zurundet, und eine Fleine Fläche bilder, auf der die Frucht doch noch gut aufftehen fann. Nach dem Stiel madıt fie feine Ein; Biegung, ſondern endigt fih mit einer ſchoͤ— nen, fegelförmigen, nur etwas abgeftumpften Spitze. — Ihre gewöhnliche Groͤße iſt eine Breite von ı5 Zoll, und eine Länge von 23 Zoll. Der Eleine, lederartige Kelch iſt offen, und ſitzt bald in einer etwas ſeichten, bald in einer etwas ſchoͤnen Einſenkung, welche eben iſt, oder nur zuweilen einige kleine, feine Beulen um ſich hat. Der Bauch iſt aber ſchoͤn eben und rund. Der dünne Stiel iſt 15 bis 13 Zoll lang, und fißt oben auf der Kleinen, ſtumpfen Spitze gerade auf, wo ihn einige feine Falten umgeben. 157 Die Grundfarbe der feinen, nicht fettigen Schale ift ein ſchoͤnes Citronengelb, welches man nur vein auf der Schattenfeite antrifft, denn die ganze Sonnenfeite fieht fehr lebhaft, und abgerieben ftarf glänzend feuerroth aus. Diefes Roth iſt aber eigentlich nicht verwafchen, fondern genau betrachtet, beftehe es Aus unzähligen vothen Kreischen, welche die grauen. Puncte umgeben, und jo an vielen Stellen zufammenfließen, wodurd) eine rothe Fläche erfcheint, bei der aber dod) das Selbe der Grundfarbe noch durchichillert. Dei etwas befchatteten Früchten wird diefes Eolorit fehr deutlich, denn bei dielen fiedt man faſt nichts als die unzaͤh— ligen feinen grauen Puncte, womit die ganze Schale ebenmäßig über; fäaet ift, und die dann auf der Sonnenfeite mit einem ftarfen, nach) der Schattenfeite aber in der Grundfarbe mit einem aanz feinen rothen Kreischen eingefaßt find, welches diefer Frucht fin fehr ausgezeichnetes, bunteg, ſtark gerüpfeltes Anjehen giebt. — Außer 158 diefem tft aber noch characteriftifch, daß nah der Stielſpitze hin das Roth fireifenartig wird, welches aber nicht fo [ehr am Roth, als an den gelben feinen Streifen, welche von der Grundfarbe hervorfdei; nen, bemerft wird *), Außer diefen überfäeten Puncten zeigen fih auch noch feine, dünne Anflüge von Roſt, die in dem einen Jahr häufiger ale in dem andern find. Die Frucht Hat fait feinen Geruh und welft nicht. Das Fleifch ift mattweis, etwas ins Gelb: liche fpielend, grobförniht, um dag Kern: haus jteiniche, im Kauen abknackend und vaufchend, fich aber doc ziemlich auflöfend, nicht faftvoll, und von einem rein füßen Sefhmad. *) Diefes charaeteriftifche Streifenattige der Röthe, und das auch die Grundfarbe überau getüpfele iſt, fehls im Kupfer des T. O. G. 159 Das Kernhaus ift gefchloffen. Die Kam: mern find aeraumig, mujchelförmig, und ent: halten fchöne, fchwarzbraune, lange, voll: fommene Kerne. Der Baum wird nur mittelmäßig groß, und bildet eine etwas breitgewölbte Krone, und liefert nur ein Jahr um das andere feine Erndten. Die Sommertriebe find lang, ziem; lic) ftark, auf der Sonnenfeite hellroth, gegen: über olivengrün, mit vielen, weißigranen Puncten beſetzt. Das Blatt ift mittelmaßig groß, oval, manche faft rund, rınnenförmig gebogen, alänzend hellgrün von Farbe, und am Rande ſehr feicht gezahnt. Der lange Blattſtiel hat nur hier und da Afterblättchen. Die Augen find groß, fchwarzbraun von Farbe, und ftehen ftarf ab. Die Frucht zeitige Anfangs Septembersg, und hält fi vier Wochen, wenn fie nıct auf einmal gebrochen wird. Vom zweiten Nang. NB. Berdiene nur als eine öconomiſche Frucht angepflanzt zu werden." 169 Claſſe III. Ordnung IT. Sefchlecht 1: Die gelbe Pomeranzenbirne *). L’Orange jaune. Findet fih bei feinen Pomologen, Darf mit der Orange musquee nicht vermwechfelt werden, mit der fie fehr nahe verwandt ift, aber von diefer an Güte übertroffen ‚wird. Iſt es vielleicht unter den vielen Pomeranzenbirnen des Merlet's deffen Orange commune ? Eine etwas Eleine, oder doch nur fehr mit: telmaͤßig große, wohl allgemein am Rhein *) Sch erhielt vor 12 Sahren von Mat hi ot in Me den erften Baum als Orange jaune, fand aber auch hier einen fehr alten Baum davon, zum Be; weis, daß es Eeine neue Frucht iſt. 101 verbreitete Septemberbirne, die zum rohen Genus vom Landmanne allgemein fehr geliebt, "und für die Deconomie, befonders zur Latt: werge, aͤußerſt gefhägt wird, zumal der Baum finpend tragbar if. — Ihre Forin iſt ſtark abgeſtumpft freifelförmig. Der Bauch figt oben nach dem Kelch, um den ſich die Frucht Schön plattrund zumölbt, fo daß diefelbe gut und breit auffist. Nach dem Stiel nimmt fie ftarf ab, und endigt fich mit einer etwas breit abgeflumpften Spike. — Ihre gewöhnlihe Größe auf Hochſtamm ift 2 bis 25 Zoll breit, und aud) eben ſo bodh. | Der. oft langgeſpitzte Kelch iſt meiftens offen, und, figt in einer fehr geräumigen, anfehnlich tiefen, öfter aber auch faft flachen Einfenfung, welche eben ift, oder in der man nur felten einige Unebenheiten bemerkt, und wenn auch der Dauch nicht ganz rund ift, fo hat derſelbe doc, Feine unregelmäßige Erba: benheiten. — Der Stiel ift ı bis 14 Zoll lang, und fißt auf der ſtark abgeftumpften M. Heft. Birnen. L 162 Stielfläche in einer breiten Grube, welche mit feinen beulenartigen Erhoͤhungen beſetzt iſt, und wovon ſich eine meiſtens erhebt, an den Stiel anlegt, und ihn auf die Seite druͤckt. Die Farbe der glatten, gar nicht fettigen oder geſchmeidigen Schale iſt anfangs ein gruͤnliches Gelb, welches bei der vollen Zeiti— gung hellgelb wird, wobei aber doch noch gerne etwas gruͤnliches zuruͤckbleibt. — In der Regel hat dieſe Frucht gar keine Roͤthe, und ein leichter Anflug davon gehoͤrt unter die Ausnahmen. | Die Puncte find fehr zahlreich, aber fein, und bräunlich, wozu fich noch häufig feine Koftfiguren und wahre hellbraͤunliche Roft: fleefen gefellen. | Die Frucht richt fehr Fark müs— fire und welkt nicht, | Das Fleiſch ift weiß, ins Gelbliche pie; lend, grobkoͤrnicht, abknackend, im Kauen rauſchend, ſehr ſaftreich, und von einem ſuͤßen, parfumirten Mufcatellergefchinack, 163 Das Kernhaus ift Flein. Die Kammern find geräumig, und enthalten fchöne, ſchwarze Kerne, Der Baum wird fehr groß und gefund. Er bildet eine hoch in die Luft gehende breit gewoͤlbte Krone, belaubt fich ſehr ſchoͤn, und iſt ausnehmend fruchtbar. Die Sommer; triebe find lang und flarf, nur nach der Spise hin mit Wolle bedeckt, ohne Silber häutchen, auf der © onnenfeite gelbröthlich, gegenüber lederfarbig, und mit ziemlich vielen, feinen, fahlgrauen, nicht ins Auge fallenden Puncten befeßt. Das Blatt ift anfehntich groß, ſchoͤn eiförmig, nad) vornen mit einer fehr kurzen, fcharfen Spike. Es ift 5 Zoll fang, 24 Zoll breit, dünne von Ge: webe, jehr fein geadert, unten ganz glatt, heil grasgrün, fehr glänzend von Farbe, und am Rande mit feichten, ſtumpfſpitzen Zähncheng beſetzt. Der dünne Blattſtiel ift ı$ Zoll lang, und har nicht immer Afterblätter. Die Augen find Klein, ſchwarzbraͤunlich, liegen feft an, und fisen auf ſchoͤn vorſtehenden Augenträgern, 2.2 164 Die Frucht zeitigt Anfangs September, und hält fich feine ı4 Tage. Dom zweiten Nang. NB. Muß etwas vor der Zeitigung gebrochen, und ehe fie ganz gelb wird, genoffen werden. 165 Claſſe IH. Ordnung I. Gefchlecht I. Königliche Mufcatellerbirne. Der Ko: nigsmuſcateller. Le Muscat Royal *). Iſt es Merlet’s petit Muscat gris? — Er zähle fie mie Recht unter die mittels mäßigen. — Duintinye hat fie nicht. — Du Hamel Tom, HIT, Nro. 2. Muscat Royal, Ohne Abbildung **). Bei den englifchen Pomologen findet man fie *) ch erhielt dieſe Sorte mehrmalen aus franzöfifchen Baumfchulen, und einmal von Saarbrücken fogar al& Amire Jeannet! ”*) Dffenbar ift die Zeitigung bei Du Hamel ein Druckfehler, fo wie falfchlih auf der Kupferplatte ftatt Muscat Robert, Muscat royal fteht. Er fhaltere auch ſicher deshalb diefe Fruche zwifchen Muscat Robert und Petit Muscat ein, da m nach der leßteren jeitiger, 166 nicht beſtimmt angegeben — Knoop und Zink haben fie nicht. Mayer Tom, III. Tab, III, Nro. 2. Königliche Mufcatbirne, zeitigt Ende Juli. — Hält fie auch mit petit Certcaun H’Ete für einerlei, welches aber falſch iſt. — Chrift Handbuch Nro. 99. Mörterb. ©. 197. Königliche Mufcatellerbirne. Ber den Land; leuten Balfambırne — Iſt ſicher nicht die des Du Hamels, Fine Heine, fehr muͤskirt ſchmeckende Zu: liusbirne, die aber fchäßbarer für die Küche als zum toben Genuß if. — Dffenbar ift auch diefe Mufcatellerbirne mit vielen andern verwechfelt worden, und das fönigs lich mag hierzu viel beigetragen haben, ein. Nahme, den fie gar nicht verdient, wie fihon aus der Vefchreibung eines Du Hamel hätte erhellen follen, In ihrer Form: ift fie, wie alle Muſcat⸗ birnen abgeſtumpft kreiſelfoͤrmig. Der Bauch ſitzt faſt 3 der ganzen Fruchtlaͤnge oben nach 167 dem Kelch hin, um den ſich die Frucht platts vund zuwöldt, fo daß fie breit aufſitzt. Nach dem Stiel macht fie, wenigflens auf einer Seite, eine fanfte Einbiegung, und endigt ſich mit einer kurzen, mehr oder weniger abdger ftumpften Spige. — Sn ihrer gewöhnlichen Größe beträgt die Breite etwas über 13 Zoll, und die Höhe auch eben fo viel *), manchmal aber ift fie etwas länger. Der fchöne, langgeſpitzte Kelch ift offen, tiegt etwas fternförmig auf, und fist bald in einer ganz flachen, bald in einer mäßig geräus migen Einfenfung, welche eben ift, und auch uͤber den Bauch der Frucht hin bemerkt man keine Unebenheiten. — Der Stiel iſt fuͤr dieſe kleine Frucht ſtark, etwas gebogen, von Farbe hellgruͤn, mehrentheils mie einem orleans farbigen Häuschen bedecdt und 13 Zoll lang. Die Farbe der etwas fein rauf anzufuͤhlenden Scale ift anfänglich u f u f i ” Bei Du Hamel haben ebenfaßs beide Durchnieffer neunzehen Linien, 168 hellgruͤn, wird aber mit der Zeitigung gruͤnlich gelb, und auf der Sonnenſeite ſchoͤn Zitro— nengelb, wobei man alsdann einen leichten Anflug von einer ganz bleichen Roͤthe bemerkt, die aber haͤufig gänzlich fehle, und überhaupt nicht in die Augen fällt. — Charactes viftifch ift aber hierbei, daß die Schale ftarf, und oft in großen Stellen bei befonnten Früchten, bei befcharteten aber doch auf eine zerfireute Art, mit einem feinen, gelblich grauen Roft bekleidet iſt, wodurch eben die Frucht rauh anzufühlen it *). Die Puncte find häufig, deutlich, be: Balten aber lange ein arünliches Anfehen, und find nur vorzüglid auf der Sonnenfeite bemerkbar. | | Das, Fleifh iſt ſchoͤn mattweiß , voll Saft, etwas grobkoͤrnicht, um das Kernhaus *) ,, Die Hant ift etwa? rauh, von grauer Farbe, der „, Baur vom Fenonillet-Apfel ſehr ähnlich.“ Du Sammel 169 fteinicht, im Kauen abfnacend, und von einem füßen, gewürzhaften Minfcatellev; geſchmack *). | Das Kernhaus ift Flein und figt hoch oben nach dem Kelch. Die Kammern jind enge, enthalten aber große, vollfommene Kerne. Der Baum wächft lebhaft und ſtark. Er geht fehr fehön in die Luft und ift ausneh— mend fruchtbar. Die Sommertriebe find ſtark und lang, nur nad) der Spitze etwas ganz weniges wollicht, auf der Sonnenfeite mit einem Silberhäutchen bedeckt, rundherum gelblich lederfarben, und mit ziemlich vielen, ftarfen, weißgrauen Puncten befeßt, Das Blatt ififehr Elein, eliptifch, nad) vornen mit einer ganz Eurzen fcharfen Spitze. Es ift 23 Zoll fang, 13 Zoll breit, ſteif von Gewebe, etwas ftarf geadert, unten fein wollicht, hellgruͤn, ſehr glänzend von Farbe, und am ande. fehr feicht, meiftens nur nad) vornen *) „Das Fleifih ift weiß, balbfihmelsend, etwas grob „und von einem fügen Muſcätellerſaft.“ Du Samel, 170 „mit Fleinen Zaͤhnchens beſetzt. Der dünne Blattſtiel ift 2 Zoll fang, und hat lange, fadenförmige Afterblätter. Die Angen find _ ſtark, Dick fegelföürmig, braun von Farbe, und ſitzen auf glatten, vanftigen, ſchoͤnen Yugenträgern. Die Frucht zeitige im halben Julius, hält ſich aber nicht, und muß deshalb etwas vor der vollen Zeitigung genoſſen werden. Vom zweiten Rang wegen Fruͤhzeitigkeit. — — v Claſſe un Ordnung II. Gef chlecht J. — Die goldgelbe Pabftbirne *), Poire de Pape. rin Wörterb. ©. 200, Die Pabſt— birne. Poire de Pape, Franc Sureau, Brutte-bonne, Merlet und Quintinye haben eine Pabftbirne,. die erfterer hoch Franc Sureau, letzterer aber la Brune bonne, nicht Brutte bonne nennt, und (hen den zwanzigſten Auguft zeitigen laßt. — Es iſt deshalb ungemwiß, ob diefer Pomologen ihre Pabfibirne die unfrige ıft, weshalb ich einftweilen noch das Gold gelb zum Unterfchied beigefügt habe, — Quintinye feßt fie unter die mittel; 4 #) Ich beſitze dieſe Sorte von meinem wertheſten Freund, Herrn Pfarrer Chriſt in Kronberg, der mir die Pfropfreißer davon zuſendete. 172 mäßigen, und deshalb glaube ich, daß die feinige eine befjere Frucht iſt, und die auch früher zeitigt. — Manger führt nur den Nahmen an. (Fine Außerft, anſehnlich große September: birne, von einem allerliebften Anfehen, und eine wahre Sirene, da ihr Sinneres dem Aeußeren fo wenig entfprichr: denn zum rohen Genuß ift das Fleiſch zu huͤlſig, fo daß fie blos eine öconomifche Frucht ift. In ihrer Form ift fie vollkommen birn; förmig, ja manche Stüde find ein deal von wahrhafter Birnform, nehmlich lang von Anfehen, nach dem Stiel zugefpist, mit einem fanft erhobenen Bauch. Dieſer ſitzt über 3 der ganzen Fruchtlänge nad) dem Kelch hin, um den fich die Frucht fchön zurunder, und oben eine Fläche bilder, auf der manche Stuͤcke noch fo eben ſtehen koͤnnen, viele aber auch nicht, und diefe find breitftumpf zuges ſpitzt. Nach dem Stiel hin macht der Bauch eine ſanfte Einbiegung, und endigt ſich mit 175 einer fchönen Fegelförmigen Spitze, die aber bei manchen, zumal geoßen Früchten, etwas abgeftumpft ift. — In ihrer wahren Voll; kommenheit auf Hochſtamm ift fie 53 Zoll lang und z4 Zoll breit. Der etwas Eleine, und ziemlic in die Höhe fiehende Kelch ift offen, und figt in einer bald fehr feichten, bald ziemlich tiefen Einfenkung, welche gewöhnlih fhön und eben iſt, und auch über den Bauch Hin bemerkt man keine vorfiehende Erhabenheiten. Der anfehnlic, ftarfe Stiel fißt oben auf der Fruchtſpitze, it in feinem Anfang fleifchig , mit Falten und oft mit Sleifchbeulen umgeben, etwas krumm sebogen, gelblid) grün, mit . holzfarbigen Häuschen bedeckt, und 3 bis 2 Zoll lang. Die Farbe der glatten, dünnen n Schale iſt ſchon am Baum ein ſchoͤnes Citro— nengelb, das bei der vollen Zeitigung nur noch goldgelber wird; dabei iſt denn die Sonnenſeite mit einem ſchoͤnen, hellen Blut— roth — Incarnat — leicht verwaſchen, 174 welcher die Schönheit ungemein erhöht, Aber aud) nur etwas befchättete Früchte haben faum einen Anflug von diefer Roͤthe, und viele find durchaus nur gelb. Die ungemein vielen PBuncte find characsteriftifch; denn die Schale ift damie rundherum, gleidhver; theilt, wie überfäer. Sie find fein, im Roth fehr ins Auge fallend und gelb, auf der Grundfarbe aber gruͤnlich, womit fich nicht felten noch feine Roftfiguren, und ran Roftanflüge verbinden, Die Frucht har einen fehr — parfumirten Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt mattweiß, grobkoͤrnicht, ſehr ſaftvoll, abknackend, im Kauen rau— ſchend, laͤßt im Munde viel Huͤlſen zuruͤck, und hat einen ſuͤßſaͤuerlichen, etwas vojens artigen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hole Achfe, Die Kammern find mufchelförmig, geräumig, und enthalten mehr taube, als vollkommene Kerne. \ 175 Der Baum wächft lebhaft und ftark, geht ſchoͤn in die Luft, belaubt ſich etwas leicht und iſt frühzeitig fruchtbar, Die Som: mertriebe find lang und ziemlich ſtark, nur nach der Spige mit etwas Wolle bekleidet, auf der Sonnenfeite hellbraun roth, gegen: über roͤthlich arin, und mit fehr vielen, weißgrauen Puncten beiegt. Das Blatt ift Hein, fchön eifürmig, öfters auch etwas herzfoͤrmig, ein-wenig ſchifffoͤrmig und häufig vücwärts gebogen, mit einer fiharfen aus: laufenden Spige. Es ift 3 Zoll lang, 2 Zoll breit, dünne von Gewebe, unten nicht mwollicht, bla hellgruͤn glänzend von Farbe, fhön und fein geadert, und am Nande gar nicht gezahnt. Nur die oberfien Bläts ter haben eine Andeutung von Zahnfpigen. Der Dlattftiel ift 3 Zoll lang und hat feine Afterblätter. Die Augen find Elein, herz— foͤrmig ſpitz, liegen feft an, find braun von Farbe, und ſitzen auf platten Augens trägern. | 176 Die Frucht zeitigt im halben September, und wird, wenn fie auf dem Baum zeitigt, bald taig, hält fich aber, etwas wor der Zeis tigung abgenommen, über 14 Tage, Vom zweiten Rang. NB. Sf blos für die Deconomie, Claſſe h 127 - Efaffe III. Ordnung IT, Geſchlecht I. Die königliche Weißbirne. Die Ko: nigsblanquette, La Blanquette royale *). Nach aller Anftrengung habe ich für diefe Srucht, bei feinem Pomologen, auch eine ihr nur ähnliche auffinden Fonnen,. Iſt es Merlet’s Double Blanquette, ou Damasıin ? Fine anfehntic große, ungemein fchöne, vortreffliche Septemberbirne von dem feinften Geſchmack. — Sie gehört zwar zu der Familie der wahren Weißbirnen, ift aber auch *) Sch verdanke diefe Sorte meinem lieben Freund, Heren Kunſtgärtner Stein, der mir folkhe al® Blanquette royale au? Harlem fendete, al, Heft, Birnen, M > 178 mit den Pomeranzen- und Mufcatellerbienen eben fo nahe verwandt. — Sin ihrer Form ift fie ausnehmend venelmäßig, länglicht, ſtark abgeftumpft kegelfoͤrmig, und oft von Anfchen etwas walgenförmig. Der Bauch fist faft der ganzen Fruchtlänge nad) dem Kelch Hin, um den fich die Frucht fanft abnehmend, Fugelföürmig zurundet, und dadurch eine Flähe bildet, auf der die Frucht nicht ſtehen kann. Nach dem Stiel macht ſie keine Einbiegung, ſondern lauft, ſanft abnehmend, faſt in gerader Linie bis zum Stiel, wo ſie ſich ſehr breit abſtumpft. — An ihrer Vollkommenheit iſt fie 24 Zoll breit, und 5 Zoll lang. ” Der dünnblättrichte Kelch ift weit offen, und fist in einer weiten Einfenkung, die bald schief ſteht, und mit einigen feinen Beulen befeßt, bald aber aud) ganz gleich und eben ift. Auch über die Frucht hin find die Erhabenheiten fo flach und ſeicht, daf fie die Schöne Form derfelben nicht verderben, Kr 179 und erft genau betrachtet, bemerkbar werden, Der Stiel ift ziemlich ftarf, gelblich grün, mit einem orleanfarbigen Käutchen bedeckt, 14 Zoll fang, und fißt in einer Eleinen, engen Grube, oft auch bloß nur wie ein: gefteckt, und ift in feinem Anfang mit fleifchigen Salten umgeben, - Die Farbe der glatten, gar nicht fet: tigen, und abgerieben [hön glaͤn— zenden Schale, ift anfanglid ein ganz blaffes Hellgrän, dag mit der vollen Zeitigung nur ein weiß; lihes Hellgelb wird, oft aber noch auf der einen Seite etwas Grünes beigemifcht behält. Bon irgend einer wahren Roͤthe bemerkte man faft gar feine Spur, fondern zuweilen nur einen leichten Anflug davon, der oft die Sonnenfeite nur noch goldgelber macht. | Die Puncte find ungemein zahl: veih, und die Schale ift Damit wie überfäet; fie find aber fehr fein, und theils weißgrau, theils grün, wobei man Mm 2 1080 noch bier und da einzelne feine Noftfiguren fieht. | Die Frucht hat nur in Gefellfehaft einen ſchwachen, aber einzeln einen kaum bemerf: daren Geruch und welkt nicht. Das Fleifch it fchön weiß, ſaftvoll, etwag grobkoͤrnicht, im Kauen abknackend, rauſchend, fich aber doc, ziemlich auflögend, und von einem recht angenehmen, fügen, fein tofenartigen Geſchmack. Das Kernhaus ift Hein. Die Kammern find enge, und enthalten wenig vollfommene Kerne, welche fchwarzbraun find, Von der Kelchröhre geht ein linienartiger, ſchwarzer Strich herab. Der Baum wählt, wie faft alle Blan: yuetten, in der jugend ungemein lebhaft und frech, wird aber doch nur mittelmäßig groß. Er ift auch eben fo frühzeitig tragbar und hängt fich voller Früchte. Die Aefte gehen fchön in die Luft, und bilden eine eiförmige Krone. Die Sommertriebe find lang und dick, nach vornen mit feiner weißer 181 Wolle bekleidet, auf der Sonnenfeite lederfarbig, auf der Schattenfeite aber nod) mit etwas Grün vermifcht, und mit ziemlich vielen, aber fehr feinen weißgrauen Puncten befegt. Das Blatt ift mittelmäßig groß, etwas rundeiförmig, und oft etwas ſpitzer nah dem Stiel als nad vornen auslaufend. Es ift 8 Zoll lang, 24 Zoll breit, fteif und fpröde von Gewebe, ſchoͤn dunkelgrün glängend von Farbe, fein und glatt geadert, unten gar nicht wollicht, und am Rand mit Eleinen, fcharfen Zahnchens vegelmäßig befegt. Der Blattftiel ift Z Zoll fang, und hat lange fadenförmige Afterblätter. Die Augen find groß, lang, berzförmig, vöthlich braun von Farbe, fiehen ab, und fisen auf ſtark vorſtehenden Augenträgern. Die Frucht zeitige im Anfang des Sep: tembers, und hält ſich 14 Tage, dann wird fie taig, und muß genoflen werden, wenn fie gelblich werden will. \ 182 { Eine der erften vom zweiten Rang. NB. PBerdient ſowohl zur Tafel als für die Deconomie fehr angepflanzt zu werden. Erfordere warmen Boden. 1085 — — — Elaſſe III. Ordnung III. Geſchlecht 1. Fr Die große Sommerprinzenbirne *). Zink Tab. U, Nro. 2ı. Poire de Prince d’Ete. — Was Miller Prince’s Pear und andere Pomologen Prinzenbirnen nennen, ift nicht auf zu beftimmen Keine möchte aber wohl fo groß als die unfrige feyn, deshalb ich fie die große nenne, Eine große, oft wahrhaft große, ungemein ſchoͤne, Septemberbirne, die, wenn ſie auch ſchon nicht koͤſtlich von Geſchmack iſt, doch mit ihrer Schoͤnheit auf jeder Tafel prangt. In ihrer Schoͤnheit hat ſie viel aͤhnliches mit der Sommerapothekerbirne **). Sie *) Sch verdanke diefe Sorte meinem ſchätzbarſten Freund, Heren Profeffor Erede in Marburg, *") S. Seft il. ©. 240, 184 ift birnförmig, und nach oben ſtark bauchicht. Ihre größte Dicke hat fie ohngefähr F von ihrer ganzen Länge unterhalb dem Seid), nad) welchem die Wölbung fchön und etwas platt zugerundet if. Vom Bauch abwärts lauft fie, nad) einer geringen Einbiegung, in eine flarfe, ftumpfe Spitze aus, die auch oft bei Eleinen Früchten wirklich bivnförmig fpis iſt. — In ihrer Vollkommenheit ift fie 25 Zoll breit, und 54 Zoll lang. Der Eleine oft unbedeutende Kelch ift offen, und fteht in einer ebenen, geräumigen, oft faft etwas feichten Einfenfung, in der man nur zuweilen einige feine Falten, oder am Nande einige Unebenheiten bemerkt. —. Der ſtarke, oft etwas fleifchige Stiel jteht oben auf der fiumpfen Spitze, die oft fehr unregelmäßig geformt ift, oder doch einige Sleifhwülfte hat. Er ift in feinem Anfang meiftens fleifchig und 2 Zoll lang. Die Farbe der glatten und abaerieben ſchoͤn glänzenden, nicht fettigen Schale, ift bei der Zeitigung ein fehönes Zitronengelb, 185 wobei aber die Sonnenfeite oft mehr als die Hälfte des ganzen Umfange mit einem etwas erdfar— bigen Roth fhön verwafhen ift. Sind die Früchte aber nur etwas befchattet, fo fehle oft diefe Roͤthe gaͤnzlich. Die Puncte find häufig, fein, im Noth grau, im Gelben braͤunlich, wozu ſich noch oft feine Anfluͤge von Roſt oder Roſtfiguren geſellen. Die Frucht hat einen ſehr angenehmen muͤskirten Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt weiß, feinkoͤrnicht, ziemlich ſaftreich, im Kauen abknackend, rauſchend, und von einem ſehr ſuͤßen roſenartigen Ge— ſchmack, der etwas muskatellert. Das Kernhaus iſt regelmaͤßig und ſchoͤn geformt. Die Kammern ſind klein und flach, und enthalten kleine, platte, oft auch rund— liche, coffeebraune Kerne. Der Baum waͤchſt ſtark, wird anſehnlich groß und iſt ſehr fruchtbar. Die Sommer— triebe find ſtark und ſtuffig, ohne Silber: 186 häutchen, mit feiner Molle bekleidet, vund: herum iederfarbig und mit fehr vielen, flar: fen, weißgrauen Puncten befest. Das Blatt iſt groß, ſchoͤn eiförmig, nach wornen mit einer auslaufenden ſchoͤnen Spitze. Es iſt 33 Zoll lang, 2 Zoll breit, lederartig von Gewebe, hellgrasgruͤn und fchön glänzend von Farbe, etwas ſtark geadert, unten ganz glatt, und am Rande äuferft feicht, mit oft kaum bemerfbaren, Eleinen Zahnchens befeßt. Der dünne Blaͤttſtiel ift ı Zoll lang und hat feine Afterblätter. "Die Augen find jtarf, fpiß Fegelförmig, braun von Farbe, fliehen etwas ab, und fisen auf vanftigen, unge: tippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt Anfangs, öfters erft in der Mitte des Septembers, und Hält fich 14 Tage. | Eine der erfien vom zweiten Nang. NE. Berdient fowohl, da der Baum hochſtäm— mig die fchönften Früchten liefert, häufig für den rohen Genuf, ald auch befonders für die Deconomie angepflangt zu werden. Claſſe IIT. Ordnung TIT. Gefchlecht J. — —— — Die kleine, gelbe Heſſenbirne *), Iſt wohl fiher nicht Cordus Heffens birne, der die feinige zu fehr rühmt. — Von Zink's Heffenbirne Tom, VI. Nro, 54, durch Größe, Reifzeit und befieres Fleifch ganz verſchieden. Fine Eleine, fchön geformte Septemberbirne, bei dem Landmanne zum rohen Genuß nod) beliebt, aber für die Deconomie zum Welken vorzüglich geeignet. — Sie gehört unter die natürliche Familie der Blanquetten. — ‚ Sn ihrer Form ift fie ſchoͤn birnförmig, mit *) Sch fand diefe Birne noch nirgends als im nörd— lihen Helen, aub um Eolms, wo man fie lan mehreren Drten die Seffenbirne nannte, Im Waldeckiſchen ift fie haufig. 188 einem fanft erhobenen Bauch. Diefer fist z von der ganzen Sruchtlänge nad) dem Kelch Bin, um den fich die Frucht Schön abrundet. Mach dem Stiel macht derfelbe eine Fleine Einbiegung, die oft kaum bemerkbar ift, und endigt ſich mit einer Fegelförmigen ſchoͤnen Spitze. — Sn ihrer gewöhnlichen Größe ift fie 23 Zoll breit und 24 Zoll hoc). Der Eleinaefpigte Kelch ift offen, und fist auf der oberen Fruchtwölbung gleich auf, und ift mit gar feinen Falten umgeben. Auch der Bauch ift ungemein jchön eben und regel: mäßig. Der Stiel ift ſtark 2 Zoll lang, anfehnlih ftarf, am Anfang di, und fcheint eine Verlängerung der Bauchfpise zu feyn, Die Farbe der dünnen, glatten, gar nicht fettigen Schale ift anfänglich ein nelbliches Hellgrün, dag mit der vollen Zeitigung fchönes Citronengelb wird. Diefe Farbe hat die Frucht rundherum, ohne daB man in der Regel nur irgend etwas von einem Noch bemerfen könnte. 189 Die Puncte find zwar fehr zahlreid,, aber ungemein fein, und deshalb wenig ins Auge fallend, wobei man, aber nur zuweilen, hellgraue Roſtflecken bemerkt. Die Frucht hat nur in Maffe. beifammen einen angenehmen, parfumirten Geruch und welkt nicht. Das Fleisch ift Schön weiß, grobkoͤrnicht, im Kauen abfnacend, nicht voll Saft, ſich aber doch faft ganz im Wunde ‚auflöfend, und hat einen füßen, etwas vofenartigen Geſchmack. Das Kernhaus iſt regelmaͤßig. Die Kammern find klein, und enthalten kleine, ſchwarze, fpise, vollfommene Kerne. Der Daum wird nur mittelmähia groß, it aber ausncehmend fruchtbar; Die Som: mertriebe find ſchmal und nicht lang, nur an der Spitze mit etwas Wolle bekleidet, ohne Silberhäutchen, von Farbe erdfarbig mit etwas Roth vermifcht, und mit nur wenigen, fehr feinen, nicht ins Auge fallen: den Puncten beſetzt. Das Blatt ift Elein, 190 fhön eiförmig, nach vornen mit einer fchönen auslaufenden Spige. Es ift 54 Zoll lang, 13 Zoll breit, dünne von Gewebe, hell gras: grün glänzend von Farbe, fein geadert, unten ganz glatt, und am Rande mit ungemein vielen, fehr feinen, Eleinen Zähnchens regel— mäßig befest. Der. dünne Blaͤtſtiel it 3 bis ı Zoll lang, und hat feine Afterblätter, Die Augen find ſtark, dickbauchicht kegel— förmig, fiehen ftart vom Zweig ab, und ſitzen auf fhönen, vanftigen, an den Seiten gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt Anfangs September, und hält fih 14 Tage gut. Vom zweiten Wang. „ NB. Verdient eigentlih nur für die Deco; nomie angepflangt zu werden. 191 Claſſe III. Ordnung III. Geſchlecht II. Engliſche Winterapothekerbirne *). Bon Chretien d’Angleterre. ‘ch finde diefe Birne nur juerfi von Dahu- ron S. 674. angeführt. Er fagt, »fie fey ganz ſchwarzbraun, und fehr mürbe: Ihr Saft zuckerſüß.“ Alles diefes ift fie auch wirflich, wenn fie an einer recht heiß; fen Mauer erzogen wird. Sn einer jeden andern Lage bleibe ſie aber fehr mittelmäßig: Merlet, Duintinye und Du Has mel haben nichts von ihr. Auch nicht die englifhen Pomologen? — Manger blog nah Dahuron. Ehrift bat fie nicht angeführt. Darf durdaus ”) Sch erhielt davon 2 Pyramiden 1790 von Nicolas Simon in Meß. Sie ſteht überhaupt nur in den Obſtverzeichniſſen der Franfen neuerer Zeit, 192 mit der Angleterre d’hiver, engliſcher Butterbirne, die im nächſten Heft vorkommen wird, nicht verwechfelt werden. Eine anſehnlich große, recht gute ſpate Win— terbirne fuͤr die Kuͤche, zum rohen Genuß bei uns mehrentheils zu grobkoͤrnicht. In ihrer Form hat fie mit der Winterchri— fienbirne *) ziemlich viel Aehnlichkeit, ift aber regelmäßig gebaut, nicht fo groß, weit grobförnichter im Fleifhe, und befonders durch ihren fehr langen Stiel davon fehr unterfchieden. In ihrer wahren Form ift fie conijch, mit einer breiten Kelchflähe. Der ftarf erhobene Bauch figt ftarf 3 der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch hin, um den fich die Frucht breit zuwoͤlbt, und eine Fläche bildet, auf der diejelbe gut, aber meiſtens fchief auffteht. Nach dem Stiel macht fie nur auf einer Seite eine Einbieguna, und endigt ſich mit einer ſtark abgeftumpften, gegen ı Zoll S. Heft iL, S. 169, langen, 193 langen, Fegelförmigen Spike. — In ihrer gewöhnlichen Größe iſt fie 23 Zoll breit, und 34 Zoll lang. | Der oft ſehr langgeſpitzte Kelch ift gefchloffen, und fist in einer etwas engen, anfehnlicd) tiefen, oft recht tiefen Ein; fenfung, welche mit mehr oder weniger flachen Erhabenheiten bejegt ift, fo wie man auch über die Frucht hin, oft ſtarke beulen; artige Erhabenheiten fieht, welche die Form nicht felten ſtark entftellen. Der ftarfe Stiel ift Holzbraun, gebogen, ift 2 bis zZ Zoll lang, und fißt fchief in einer Fleinen Grube, da fich auf der einen Seite ein ſtarker Fleifch: wulft erhebt, und den Stiel auf die niedris gere Seite drückt. Die Farbe der rauh anzufühlenden Schale ift ein blafes Srün — Seladon — welches erft im Winter gelblich geün, und gegen das Frühjahr hellaelblic, wird, wo; bei auf Dee Sonnenfeite aud feine Spur von Röthe zu bemer; fen if. IM. Heft, Birnen. N 4 94 Die Duncte find bei diefer Frucht characteriftifh. Die ganze Schale ift damit überfüllt, welche ftarf und ſchwarzbraun find, wozu ſich noch eine Menge Hoftfiguren, und wahre Anflüge von Roſt gefellen; ja, im manchen Sjahren ift diefe Frucht, befonders am Spalier, faft über und über mit einem fohwärzlich braunen Roftüber: zug bedeckt, welcher aber im Freien. wenig bemerkt wird. Die Frucht befommt erjt negen das Frühr jahr einen ſchwachen, parfumirten Gerud). Das Fleisch riecht angenehm, ift matt: weiß, Eörnicht, und das Kernhaus fteinicht, abfnadend, fid) im Munde nicht ganz auf: fößend, fehr faftvoll, und von einem fehr füßen Zuckergeſchmack. Das Kernhaus ift jehr Elein. Die Kama mern find enge, und enthalten nur felten einige Kerne, Der Daum wächft nicht Tebhaft, und wird nur mittelmäßig groß, auf der Quitre bleibe er fogar Elein, und ift leichte zu 195 ſchneiden. Er fegt aber frühzeitig Quirlholz an, und liefert jährlich viele Früchte, Die % Sommertriebe find kurz und fluffig, mit einer ſchmutzig-ſchwaͤrzlichen Wolle bekleidet, einem undeutlichen Silberhäutchen bedeckt, trüb lederfarbig, oder gruͤnlich gelb von Farbe, und mit fehr wenig ins Auge fallen; den, oder düfteren Puncten befest, Das Blatt ift eiförmig, oft auch etwas eliptifch, nach vornen mit einer bald auslaufenden, bald aufgejesten Spitze. Es ift 3 Zoll lang, 33 Zoll breit, lederartig von Gewebe, fchön geadert, bellgrün von Farbe, unten ganz glatt, und am Rande nur fehr feicht, oder oft faft gar nicht gezahne. Der Blattftiel ift 1 Zoll lang, und hat nur kurze Afterfpigen, die etwas heraufwärts von feinem Anfag fiehen. Die Augen find ftarf, ſpitz kegel— förmig, braun und weißgefchuppt von Farbe, ſtehen ad, und fisen auf fiarf geranften, und deutlich aerippten Augen; trägern, 196 Die Frucht zeitige im Jenner, oder Februar, und hält fich bis in den Sommer. Vom zeiten Rang. NB. Gehört nur ans Spalier, wenn fie gut sverden fol. Muß fo lange hängen, bis fie von felbft abfällt, und fühl aufs bewahrt werden, fonft welft die Frucht zu fehr, Vierte: Ekaffe, Hinreichend faftige Birnen, mit marfihtem, oder etwas ſchmie⸗ rig :fchleimichtem Fleiſche, jedoch gewürzhaft, und im Munde fchmelzend, aber ohne erbabenen Geſchmack. rs 2 ——— J * — —— 199 Claſſe IV. Drdnung II. Geſchlecht J. Die wilde Herrnbirne *). Sicher eine fehr-alte deutfche Originalfrucht, deren Baum faft fo groß wie eine Eiche wird. Weder bei Cordus noch Bei Bauhin paßt etwas auf die unſrige. — An Form und Größe gleicht ihr ziemlich Zink's lächerlich genug ſogenannte Gros Blanquet Tab, VII. Nro. 65, hat aber fonft nichts mit ihr gemein. (Sine anfehnlich große, und für die Wirth: Schaft recht brauchbare, von dem Landmanne zum Welken und Lattwerge fehr geluchte Septemberbirne, von der fih der Baum *) Diefe Frucht it an dem Fuß des Werterwaldes ſehr angebaut, befonders auf dem Gut des Frevherrn son Erath in Waldmannshaufen. ( % ‘ . * durch ſeine Groͤße, reichliches Tragen, und daß er auch in rauhen Gegenden ſehr gut fortkommt, empfiehlt. — Ihre Form iſt vollkommen kreiſelfoͤrmig mit ſtark aufgetrie— benem Bauch, welcher etwas hoͤher nach dem Kelch fißt, um den fih die Frucht platt; rund zul lt. Nah dem Stiel macht diefelbe eine Einbiegung, und endigt fih mit einer kurzen, etwas Abgeftumpften Kegel: fpiße. — Die aewöhnlide Breite auf Hoc): ftamm beträgt 223 Zoll, und die Höhe auch eben fo viel; oder fie ift nur zuweilen etwas weniges höher. . Der unbedeutende, meiftens verdrückte Keld) fit bald der Fruchtwoͤlbung gleich, oder iſt nur ein wenig eingeſenkt, in der ſich etwas beulenartiges zeigt, das aber erſt an dem Bauch der Frucht recht deutlich wird, und dadurch ein unebenes, oft ſehr deutlich hoͤckerichtes Anſehen bekommt, wie bei den Früchten der Apothekerbirne. — Der Stielift characteriftifch, faft fo lang als die Frucht hoch iſt, und “ 201 Hat felten weniger als dritthalb Zoll, wobei er in feinem Anfang mit einem Fleiſchwulſt umgeben ift, mit dem er aufder ftumpfen Fruchtſpitze in einer kleinen Vertiefung fheint aufgefegt zu feyn, und ift nebenbei faft noch immer mit einigen beulenartigen Erhöhungen umgeben, Die Farbe der etwas fein rauh anzufüh: lenden Schale ijt ein ſchoͤnes Hellgrün, dag bei der vollen Zeitigung geldgrün, ja zuweilen Schönes Helbgelb wird, bei welher Farbe aber audb die Frucht fhon gerne taig iſt. Auf der Sonnenfeite fieht man dabei einen mehr oder weniger flarfen Anflug von einer bräunlichen, erdartigen Möthe, die beim Gelbwerden heller wird, und bei befchatteten Früchten gänzlich fehlt. Die Puncte find fehr häufig, welche fein und weißgrau find, ſich mit ihrer Farbe aber erft im Roth deutlich auszeichnen. Außerdem fieht man auf der Schale noch häufig graue Noftfiguren und wahre Roſtflecken. * 202 Erſt in ihrer vollen Zeitigung hat dieſe Frucht einen ſtarken Mufcatellergerucd) , wie die Sommerapotheferbirne, und welkt nicht. Das Fleiſch ift ziemlich feinförnicht, riecht angenehm, ijt nicht faftreich, fchön weiß von Farbe, im Kauen fchmelzend fehmierig, und von einem füjen, etwas feinen Nufcateller; geſchmack. Das Kernhaus iſt ſehr klein und geſchloſſen. Die Kammern ſind von feinen Steinen meiſtens verdrängt, und enthalten feine, oder nur felten einige Kerne. Die Frucht zeitigt im halben September, und, etwas grün abgerhan, Hält fie fich 14 Tage. | Dom dritten Rang. | NB ®erdient in rauhen Gegenden und in Feldern, ftatt der elenden Holzbirnen, ver breitet zu werden. — — 205 Claſſe Iv. Ordnung IL Gefchlecht I. Die Fleine, gelbe Frühbirne *). Hätiveau jaune, Henn es nicht die von Du Hamel allein angeführte, aber nicht abgebildete Sapin, Tannenbirne felbft if, fo hat fie wenigftens fehr große Nehnlichfeit damit — Merlet bat nicht einmal den Nahmen, und bei Duintinye findet man die Sapin nirgends. — Chrift in feinem Mörterb. S. 216, befchreibt die Tannen; birne blos nah Du Hammel, (Fine Eleine, fehr frühzeitige Juliusbirne, die aber weniger für den rohen Genuß, als für die Deconomie zu erziehen werth ift. In *) Sich erhielt diefen Baum als Pyramide 1790 aut Me von Nicolas Simon, % + 204 ihrem Aeußeren hat fie an Form und Größe mit Roberts Mufcatellerbirne viele Aehnlichkeit. — Ihre Form ift kreifelförmig. Der Bauch fist 2 der ganzen Fruchtlänge nad) dem Kelch hin, um den fich die Frucht platt: vund zuwoͤlbt, fo daß fie breit aufſitzt. Nach dem Stiel macht fie eine Faum merkliche Ein: biegung, und endigt ſich mit einer bald ftark, bald nur wenig abgeftumpften Spiße, — In ihrer gewöhnlichen Sröße ift fie 14 Zoll breit, und 12 bis 13 Zoll hoch. k Der Kelh ift groß, weit offen, liegt ffernförmig auf der Frudt, und ſitzt in einer fo feichten Einfenfung, daß er über die Frucht Hervorrag.. — Der Stiel ift dünne, bleibt bei der vollen Zeitigung noch Hellgrün, und ift bald z bis zu 1% Zoll lang. Er figt dabei bald oben auf der Spige mit Falten umgeben, bald ift_er auf der abgefinmpften Spitze wie eingefteckt. | Die Farbe der alatten, glänzenden, ge⸗ ſchmeidigen Schale iſt anfanglich gruͤngelblich, 205 und wird mit der vollen Zeitigung ſchoͤn hellgelb, wobei aber doc) noch hier und da, befonders um die Puncte herum, etwas Srüngelbliches übrig bleibt. Diefe einfache Farbe Hat die Schale rundherum, und man fieht auf der Sonnenfeite, in der Negel, felöft wenn der Baum auf der Quitte ſteht, feine Spur von irgend einer Roͤthe. Die Puncte find häufig, fallen aber nicht in das Auge, find fehr fein, theils grünlich, theils hellgrau, und viele Früchte haben fonft feine anderen Abzeichen, manche aber einige kleine, hellgraue Roſtfleckchens. Die Frucht hat nur einen ſchwachen etwas muͤskirten Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt mattweiß, grobkoͤrnicht, hat wenig Saft, und ein ſuͤßes ſchmieriges Fleiſch, das ſogleich nach der Zeitigung, wenn die Frucht gelb iſt, melbicht wird *). *2 Du Hamel beſchreibt Tom, III. Nro. 112. feine Sapin £ur; folgendermaßen: — „Diefe Birne „iſt Elein, birnformig, und amı Kopfe breitge: „drückt. Das Auge if Elein, und flehe in einer 206 Das Kernhans ift Flein und gefchloffen. ‚Die Kammern find enge, und enthalten ziem— lih viele, vollfommene, bald nur Ichwärzlich weiße, bald ganz hellbraune, Eleine Kerne, deren Spiße meiftens halbmond— förmig gekruͤmmt ift. Der Baum wächft fehr lebhaft, macht viele lange etwas fchlanfe Aefte, die fi vornen hängen, aber ungemein viel Früchte bringen. Die Sommertriebe find lang und nicht ſtark, mit Feiner Wolle befleider, nad „weitausgeſchweiften, glatten und mittelmäfig „tiefen Einſenkung. Gegen den Stiel uimmt fie „regulär an Die ab, und endigt fich mit einer „etwas zuaeitumpften, oder etwas abgekürzten », Spiße. Der Etiel ift die, eilf bis zwölf Linien „lang und ſteht faft der Frucht aleih. Die Haut „it grün, und wird mit der Zeitiaung gelb. Das „Fleiſch ift weiß und ziemlich grob. Der Saft it „nicht baufia, wenig erbaben, aber doc etwas „ Barfumirt. Die Kerne find volfonmen. Sie „reift zu Ende Julius, und ift für eine Fruhbirne „nicht zu verachten.“ — Hierauf erbellet, das Selb, Sinſenkung und Stiel, die Verſchie— denheiten von der unſrigen ſind. Denn nicht abge— ſtumpfte Früchte find auch birnförmig. 207 unten mit einem erdfarbigen Häutchen bedeckt, nad oben braunroth, gegenüber roͤthlich grün, ur mit fehr vielen weißen Puncten beſetzt. as Blatt iſt klein, aber vet durch feine runde Form, mit einer febr fleinen furs sen Spitze. Es ift 2 Zoll breit und auch 2 Zoll Hoch, fteif, fpröde von Se: webe, geasarün jeher glänzend von Farbe, ziemlich ſtark geadert, unten ganz glatt, und am Rande mit vielen, feinen, fpisen Zähnchens regelmäßig beſetzt. Der dünne Dlattftiel iſt Zoll lang, und hat nur hier und da lange, fadenförmige Afterblätter, Die Augen find ſtark, fpis kegelfoͤrmig, roth— braun von Farbe, ſtehen etwas ab, und fißen auf ſchoͤn vorftehenden, 2 Augens trägern. Die Frucht zeitigt im halben Julius, hält ſich aber nicht, und muß ſraͤhzeitig verbraucht werden. Vom zweiten Rang. 206 Claſſe Iv. Ordnung II. Geſchlecht J. Neufoille's Zuckerbirne ). Suyker Peer van de Neufville, Sindet fich bei feinem Pomologen befchrieben. Snoop hat fie nicht, aber in ihrer Form und Farbe hat fie ungemein viel Nehnlichfeit mit deffen Citron de Sirene Tab, v. * Scheint erſt eine in den neuern Zeiten bekannt gewordene holländiſche Birnſorte zu ſeyn Eine kleine roſtfarbige Auguſtbirne, bei uns _ zwar von einem etwas trockenen, aber doch gewürzhaften angenehmen Fleiſch. Ihre *) Ich verdanke diefe Sorte meinen Heben Freund, Seren Stein, der mir fie aus Harlem fendere. Man finder diefen Nahmen nur in den neuern hol: fandifiben Obfiverzeiihniffen, 3. DB. eines Paulus etSimonMoerbeck, eines M,vanEeden, wo fie auch als Sommerbirne ftehr. Form 209 Form ift Ereifelföürmig, und hat in dieſem Stuͤck, fo wie auch in der Größe viel Aehn— liches mit der vorhergehenden. Der Baud) ſitzt mehrentheils ſtark oben nach dem Kelch, bei manchen aber auch faſt in der Mitte, und rundet ſich ſchoͤn um den Kelch ab. Nach dem Stiel macht ſie nur eine ſanfte Einbiegung, und endigt mit einer bald ſtark, bald ſehr wenig abgeſtumpften Spitze. — In ihrer gewöhnlichen Größe beträgt die Breite 13 Zoll, und die Höhe eben foviel, doch felten einen Diertels Zoll mehr. Der Eleıne Kelch) ift ziemlich offen, dürre, und fist der Frucht gleich in einer feichten, ganz flachen Einjenfung, welche ganz eben ift, fo wie auch die Frucht über den Bauch ‚hin feine Unebenheiten hat, fondern fehön rund ifl. — Der Stiel ift dünne, bräunlich grün, und figt bald auf der abgejtumpften Spise in einer Kleinen Grube, bald aber auc gerade auf. Die Grundfarbe der fein rauh anzufuͤh— Ienden Schale ift hellgruͤn, wird aber mit 2, Heft. Birnen, 2 210 der vollen Zeitigung helles Citronen: gelb, aber dabei ift öfters die ganze Schale rundherum mit einem gelb: grauen, feinen Roſt dergeftalt überzogen, daß die geibe Grundfarbe nur in Eleinen Stellen rein erfcheint. Bei etwas befchatteten ift aber diefer Roſt nur zeriprengt vertheilt, und die Grundfarbe ift dann freier, und nimmt in diefem Falle oft die Hälfte der Oberflache swifchen dem Roſt ein. Roͤthe hat dieſe Frucht auf der Sonnenseite gar nicht, wohl aber wird das Gelb aledann etwas goldartig,. Wahre Puncte findet man wegen dem Noſt nicht, aber dagegen ſieht man in der gelben Grundfarbe, gruͤnliche punctartige Fleckchens. Die Frucht hat einen ſehr ſchwachen, faſt etwas unangenehmen Geruch, und welkt nicht, Das Fleiſch iſt ſchoͤn weiß, „fer, wenig faftvoll, faft erwas trocken *), lößt *) Sollte wohl diefe Frucht in dem feuchten Clima und Hoden von Holland fafrreicher werden ? Sie würde dann sine fehr gure Birne ſeyn. — Sollte fie dieſes — 211 fich aber im Kauen ganz auf, und hat einen angenehmen alantartigen Geſchmack. Das Kernhaus ift duch feine Rleinheit characterififch,. Die Kammern find fehr Elein, enge, und enthalten oft nur taube, oder nur einige Fleine, durch ihre Weiße noch ungeitig fcheinende Kerne, Der Baum wächft lebhaft, feheint indefjen nicht groß zu werden, iſt aber frühzeitig und ausnehmend fruchtbar, Die Sommertriebe find anfehntich ſtark, auf der Sonnenfeite etwas lederfarbig, vöthlich, gegenüber gelbgrün und mir ſchoͤnen Puncten befest. Das Blatt ift Elein, etwas eliptifch, oft eben fo abneh: mend nach) dem Stiel als nad) vornen, mit einer fihönen Spitze. Es ift 22 bis 5 Zoll lang, 13 bis 13 Zoll breit, dünne von Se: webe, ſchoͤn geadert, unten ganz glatt, und am Nande mit feichten, oft kaum bemerf; baren Zähnen beſetzt. Die unterjten Blätter werden , wenn ein Spalierbaum an die Abendfeite, oder ein Hochſtamm in dienehmliche Lage in Fühlen Hoden gefeßt würde ? 22 212 find groß und rundherzförmig. Der dünne Dlattftiel ift 1% Zoll lang und hat nicht immer Afterblätter. Die Augen find herz; förmig, fiehen wenig ab, und fisen auf fhönen Auaenträgern. Die Frucht zeitigt im Anfang des Augufts, Hält fih 14 Tage, und wird dann ganz melbicht, | Vom zweiten Rang. Efaffe IV. Ordnung IT. Gefchlecht J. Die lange, gelbe Bifchoffsbirne *). De Bishop Peer. Sindee fich bei feinem einzigen Pomologen. Knoop hat nichts Ähnliches von ihr. — Kay in feinem englifchen Birnenvers geichniß hat auch eine Bishops Pear, führt fie aber unter den Kochbirnen an, alfo wahrfcheinlih eine Art Pfundbirne. Fine ungemein fehöne, -anfehnlich große, und fowohl für die Deconsmie als für den Landmann, oder für den nicht fehr ver: *) Ach verdanfe diefe Sorte meinem wertheften Freund, Herren Juwelier Hagen im Daac, der mir die Pfropfreißer 1791 unter obigem Nahmen fendere. —— Seitdem erhielt ich fie auch als Grosse Blan- quette aus einer ‚berubmten deutfihen Baum: fihule!!, und fand auch einen Baum Davon in der Baumſchule zn Weilburg. 214 wöhnten Gaumen, vecht fchäsbare Auauft birne. — In dem natürlichen Srftem würde man fie zu den Weißbirnen rechnen müffen. — Sin ihrer Form hat fie mit einer fhön geformten Hermannsbirne *) viel ähnliches. Der Bauch fist ganz hoch oben nah dem Kelh, um den fie ſich plattrund zuwoͤlbt. Nach dem Stiel hingegen nimmt fie, ohne Einbiegung, fegelförmig ab, und endigt mit einer ftarf abgeftumpften Spige.— In ihrer Volfommenheit beträgt ihre Breite 24 bis 23 Zoll, und ihre Länge 53 Zoll. Der ftarfe Kelch ift gefchloffen, und fißt in einer anjehnlich tiefen Einfenfung, welche meiftens fchief fteht, indem fich fehr Häufig die eine Seite der Frucht wulftförmig erhebt, und die Einfenfung unregelmäßig und fchief macht. Auch über die Frucht Hin fieht man öfters unregelmaßige Erhabenheiten, welche die Rundung verderben, und faft immer ift die untere Kegelfpige der Frucht etwas fchief *2) S. Heftl ©. 160, 215 gebogen. — Der ſtarke Stiel ift 14, oft bis 2 Zoll lang, und fieht oben auf der ſtumpfen Spiße wie etwas eingefteckt, mit Sleifchfalten und oft Kleinen Beulen umgeben, wobei derz felbe in feinem Anfang fleifchia ift, Die Farbe der ziemlich ftarken, glatten, nicht fettigen Schale iſt ein ſchoͤnes gelb; lihes Grün, dag bei der Ueberzei— tigung zum Theil hellgelb wird, Auf der Sonnenfeite bemerft man dabei, aber nur bei genauer Detrahtung, und nur bei vecht frei hängenden Früchten, eine Art Anflug von blaffem Roth, das oft etwas flreifenartig ift, aber bei den allers mehreften Früchten gänzlich fehlt. Puncte hat dieſe Frucht fehr viele, welche auf der Sonnenfeite weißgrau, fonft aber grün im-gelblichen Grund erfcheinen. Die Frucht hat nur einen fchwachen Geruch, der in einzelnen Früchten wenig bemerfbar ift, und welkt nicht. Das Fleisch ift Schön weiß, loder, nicht ſehr ſaftvoll, im Kauen fehmierig ſchleimicht, ai 216 und von einem angenehmen, füßen, fein rofenartigen Geſchmack. Das Kernhaus fit hoch oben nach dem Kelch und ift gefchloffen, vom Fleifch faft verdrängt. Die Kammern find enge, manche fehlen fogar, und enthalten nur felten einige volllommene Kerne. Der Baum wächft ſtark, lebhaft, und wird anfehnlich groß. Er bilder eine kugel⸗ foͤrmige Krone und iſt jaͤhrlich und ausneh: mend fruchtbar. Die Sommertriebe ſind lang und ſehr ſtark, nur nach oben mit Wolle bekleidet, nach unten mit einem Silber— haͤutchen bedeckt, auf der Sonnenſeite truͤb braunroth, gegenüber nur etwas roͤthlich gruͤn, und mit ungemein vielen, fehr ins Auge fallenden, mehren; theils länalidhten mweißgrauen Puncten befest. Das Blatt if charasteriftifh. Es lauft fpißer nach dem Stiel als nad vornen, wo es meiftens breit abgerundet iſt, mis einer oft Faum angeden: * — 1 217 teten Spige, Es iſt Klein, nur 23 Zoll fang, 24 Zoll breit, lederartig von Gewebe, ſchoͤn und etwas flarf geadert, unten gang glatt und gar nicht" wolliht, fchön Hellgrün und fehr glänzend von Farbe, und am ande mit ungemein regelmäßigen, ſcharfen Sägezähnen befegt. Der Dlattftiel ift ı Zoll lang, manchmal etwas länger, und hat feine Afterblätter. Die Augen find Schön, haben im Zweig eine kleine Biegung gegenuͤber, ſind herzfoͤrmig, braunroth von Farbe, liegen beinahe an dem Zweig an, und ſitzen auf ungemein wulſtigen, fein gerippten, in der Mitte ſtumpfſpitzen, ſehr ſtark vorſtehenden Augenkraͤgern. Die Frucht zeitigt Ende Auguſt, und haͤlt ſich, wenn ſie etwas vor der Zeitigung gebrochen wird, faſt 14 Tage, ſonſt wird fie bald taig. Vom zweiten Nang- NB. Muß verbraucht werden, wenn fie noch - gelbgrünfih iſt. Verdient in jedem Be: fracht reichlich angepflanze zu werden, 218 Claſſe IV. Ordnung III. Geſchlecht I. Die gelbe langftielichte Alantbirne *). Findet fih bei keinem Pomologen. Es | fcheint eine deutſche Frucht zu feyn und den Pheingegenden anzugehören. — or; dus, Bauhin und Weinmann haben nichts von ihr, das mit Farbe, Form und Zeitigung übere inſtimmt. *) Ich verdanke dieſe Sorte meinem lieben Freund, Herrn Kunſtgärtner Seidel, jetzt in Engers am Rhein, der noch ſtets auf das freundſchaftlichſte fortfahrt, die Schäße der Rheingegenden für mich zu ſammlen, und fich auf diefe Weife um die Bervoll: kommnung diefes Syſtems fehr verdient zu machen. Den Nahmer Alantebiruen, der von ihren Geſchmack herrührt, finder man nur bei den Deutz Then, und vorzüglich jeßt noch bei den Heflen , die daraus zum Dämpfen an manden Drten viel Weſens machen, da fie ſehr gewürzhaft find, 219 (Fine ungemein fchöne, anfehnlich große, zapfenförmige Septemberbirne, zum rohen Genuß zwar zu faftloß, aber Eöftlich zum Dämpfen und Welken. — Sie gehört in die natürliche Familie ver Zapfenbirnen — Ihre Form ift lang Eegelförmig, oder zapfens förmig, mit einem flach erhobenen Bauch, und hat im Ganzen mit der vorhergehenden etwas ähnliches. Der Bauch fißt wohl Z der ganzen Länge nach dem Kelch hin, um den fih die Frucht ebenfalls fanft abnehmend fumpfipisig zumölbt, fo daß fie gar nicht auf der Kelchfläche ftehen kann. Nach dem Stiel macht der Bauch nur eine fanfte Ein: biegung, und endigt fih mit einer langen fegelförmigen Spitze. — Su ihrer fchönften Vollfommenheit hat fie eine Breite. von 2 Zoll, und eine Länge von 53 Zoll. Der halboffene Kelch ift langgefpist, ftark, fieht etwas ftraußförmig in die Höhe, ift fein weißwollicht, wie die Frucht, gelb von Farbe, und fißt auf der oberen Fläche gerade auf, oder nur kaum bemerklich eingeſenkt. Der 220 ſchoͤne characteriftifde Stiel if anfehnlich ſtark, krumm gebogen, vrleanz farbig, kommt aus der Fegelförmigen Feuchtfpige hervor, ift in feinem Anfang etwas fleifchig, und 24 bis 23 Zoll lang. Die Farbe der dünnen, fehr glatten Schale ift bei dem Reifen rundherum ein ungemein fhönes Citronenz gelb, und in der Kegel hat diefe Frucht auch | nicht einmal einen leichten Anflug von einer Roͤthe. — Die Puncte find zwar häufig, aber fehr fein, nicht ins Auge fallend, und meiftens etwas grünlich ; dabei fieht man aber hier und da ganz dünne, gelbgraue Roſtfiguren. Die Frucht hat einen ungemein ſtarken müsfirten Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt weiß, etwas ins Gelbliche ſpielend, koͤrnicht, nicht ſaftreich, oft gerne etwas trocken, im Kauen ſchmierig, und von einem ſehr ſuͤßen, fein roſenartigen, mit etwas Alant vermiſchten Geſchmack. Das Kernhaus iſt klein, ſitzt faſt unter dem Kelch, und hat eine hole Achſe. Die 921 Kammern find länglicht, enthalten aber nur wenige vollfommene Kerne, welche dick und coffeebraun find. Der Daum wächft ungemein ſtark und, lebhaft, geht ziemlich fehön und gerade in die Luft, hängt aber dann feine Aefte wieder gerne. Er belaube fich jehr fhön, und iſt frühzeitig und ausnehmend fruchtbar. Die Sommertriebe find fehr lang und ſtark, mit feiner Wolle bedeckt, ohne Silberhäutchen, denen der langen grünen Herbſt— birne *) jeher aͤhnlich, rundherum uns gemein ſchoͤn dunfelolivengrüänvon Farbe, nach der Spige hin roͤthlich, und mit ungemein vielen, flarfen, mehrentheils länglichten, weißgrauen Puncten bejegt, welche fehr ins Auge fallen. Das Blatt ift groß, rund mit einer kurzen Spige, und auch nah dem Stiel etwas fpiß auslaufend, fo daß es manchen Lindens oder Epheubläts *) S. Heft 1. S. 116. 222 blaͤttern etwas ähnlich iſt. Ueber— haupt ein characteriſtiſches Blatt. Es iſt 23 Zollbreit, und, ohne die Spitze, auch eben ſo lang, ſtark, lederartig von Gewebe, ungemein ſchoͤn dunkelgruͤn — atlasgruͤn — und glaͤnzend von Farbe, fein geadert, unten gar nicht wollicht, und am Rande mit ungemein ſchoͤnen, regelmäßigen ſpitzen Zähnen be; fest, faſt auf Arc wie die Lindenblaͤtter, wobei es auch fait flach in der Luft fchwimmt, Der dünne Blattſtiel iſt ı Zoll lang, und hat nur hier und da lange, fadenförmige Afterblätter. Die Augen find fhön, ftehen etwas ab, find ſpitz fegelförmig, braun von Farbe, und figen auf dien, ſtark vorfte; henden Augenträgern, wovon die mehreiten 2 bie 3 Blätter haben. Die Frucht zeitint Anfangs September, and hält fich nicht lange, fondern wird taig. Dom zweiten Nang. NB, Nur zum Welten vortrefflich, Zünfte Elaffe. — — Birnen mit ſaftigem, oder trok— kenem Fleiſch, von Geſchmack aber fade, oder ſchlecht. 4 ra NE * * 225 Claſſe V. Ordn. IL. AD. Geſchlecht J. ee Die grüne Sommer + Mufcateller: birne*), LeMuscat vert d’Ete, Findet fich bei feinem Pomologen, Kann die Green Musk Pear des Hanbury nicht fenn, welche er als vortrefflich, dagegen Mame die feinige als von unbedeutendem Werth beſchreibt. Bekanntlich hat aud die Cassolerte den Nebennahmen Muscat vert, S. Heftl ©. 255. Fine Eleine, von außen vecht ſchoͤne, gelblich grüne Septemberfrucht, welche aber nur blos für die Deconomie noch Werth hat. — Sie gehört bei allem dem doc) in die natürliche ») Ich erbiele diefe Frucht, nebft vielen andern Sorten, von Berlin aus dem Foniglihen Garten zu Sarıs- Souci, . MM, Heft, Birnen P 2:6 Famitie der Mufcatellerbirnen. — Ihre wahre Form ift Eegelförmig, und einer langen grünen Herbftbirne, oder noch mehr einer grünen Herbſtzuckerbirne *) ähnlich, Manche nehmen aber vom Bauch etwas fehnell nac) dem Stiel ab, und dann gewinnen. diefe Früchte ein etwas Ereifelförz miges Anfehen. — Der Bauch fißt 3 der Fruchtlänge nach dem Kelch Hin, um den ſich diefe Birne plattrund zuwoͤlbt, fo das diefelbe, wenn die Kelchwoͤlbung, wie diefeg oft der Fall ift, nicht fchief geformt iſt, ſchoͤn auffist. Nah dem Stiel macht fie Feine Einbiegung, und endiat fih, wenn fie regel: mäßig iſt, ſchoͤn Eegelförmig mit einer abseftumpften Spike. — Sin ihrer wahren Größe iſt fie 2 Zoll breit, und 22 Zoll lang. Etwas freifelförmige Fichte Bingegen find nur 4 zoll länger als breit. Der Eurzgefpigte Kelch ift halboffen, bleibt meiftene grün, und figt in einer geräumigen, S. Seft J. ©. &. vr» 927 nicht tiefen. Einfenkung, auf deren oberen Rand man häufig einige flahe Beulen bemerkt, wodurch die Kelchwoͤlbung ſchief ſteht. Der Bauch ſelbſt iſt ziemlich regel⸗ maͤßig und eben. — Der anſehnlich ſtarke Stiel iſt gelblich grün, fise oben auf der ſtumpfen Spige mit Fleifchbeulen unıgeben, iſt oft durch einen Fleiſchbutz auf die Seite gedrängt, und ift ız bis ız Zoll lang. Die Farbe der feinen, fehr glatten, gar nicht fettigen, und abgerieben fihön glaͤn— zenden Schale, ift ein fchönes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung faum nur etwas gelblich grün wird, ohne daß man auf der Sonnenfeite nur irgend einige Nöthe bemerken fann, fo daß ein etwarger Anflug davon außer der Regel iſt. Mit Puncten iſt die Schale uͤberſaͤet, welche ſehr fein und grau von Farbe ſind, auf der Sonnenſeite oft rothbraun, und deren Einfaſſung vor der vollen Zeitigung ſchoͤn gruͤn iſt. Dazu geſellen ſich gerne feine Anfluͤge von Roſt, beſonders um die Kelchwölbung. DD a2 228 Die Frucht Hat einen ungemein angenehmen, ſtark muͤskirten Ge: ruch, und welkt nie, Das Fleifch richt Fark, ift weiß: ich, arobförniht, im Kauen abfnadend, faftreich, und von einem ziemlich herben füßs ſaͤuerlichen Geſchmack. Das Kernhaus iſt enge. Die Kammern ſind klein, und enthalten kleine, und nur wenig vollkommene Kerne. Der Baum waͤchſt ungemein lebhaft, belaubt ſich ſehr ſchoͤn und ſtark, bildet eine etwas breitgewoͤlbte Krone, und iſt fruͤhzeitig und ſehr fruchtbar. Die Sommertriebe ſind lang und anſehnlich ſtark, nur nach vornen mit etwas Wolle bedeckt, auf der Sonnen; feite bräunlich voth, gegenüber olivengrän, und mit ziemlich vielen, feinen, braͤunlichen Puncten befegt. Das Dlatt ift mittelmäßig groß, faftrund, etwas abnehmender nah dem Stiel als nad vornen, wo es fuft rund zulauft, mit einer fehr kurzen, fcharfen, aufacfesten Spise. Es ift 24 Zoff 229 lang, 2 Zoll breit, fteif und fpröde von Ge; webe, glänzend dunkelgrün von Farbe, mit ſchoͤnen hellgruͤnen Adern durchwebt, unten gar nicht wollicht, dabei ſehr glatt geadert, und am Rande bald mit fei— nen, bald etwas ſtarken, meiſt etwas unregelmäßig fiehenden ſehr ſpitzen Zaͤhnchens beſetzt. Der ſteif ſtehende Blattſtiel iſt 2 Zoll lang, hat nur ſelten fadenfoͤrmige Afterblaͤtter, und ſitzt auf ſtark vorſtehenden Augentraͤgern. Die Augen ſind ſchoͤn, ſtehen etwas ab, ſind faſt herzfoͤrmig, ſehr ſpitz, und braun von Farbe Die Frucht zeitigt Anfangs September, oder im erften Drittheil deſſelben, wird aber außerſt ſchnell moll, ſo daß man ſie gruͤn in der Kuͤche verbrauchen muß. Vom dritten Rang. NB. Dieſe Frucht intereſſirt nur den Syſte— matiker und Sortenliebhaber. t 2350 ! Claſſe V, Ordnung II, Gefchlecht I. Die Deffauer Weißbirne. Die Deſſauer Blanquette *). Es läßt ſich bei keinem Pomologen etwas ihr ähnliches auffinden Woher fie iſt, weiß ich nicht. Hat vielleicht einen Trivialnahmen. Fine nur fehr mittelmäfig große, vecht fhöne Sommerbirne für den Auguft, die aber weniger für den rohen Genuß als für die Küche geeignet if. Ihre Form ift ungemein fhön birnförmig mit einem perlförmigen Bauch erhoben, *) Herr Hofgarener Schulz, der viele Obftforten aus Deſſau, worunter manche fremde, die in der Folge vorkommen werden, erhielt, befam dabei auch obige Frucht ohne Nahmen. Sie ift eine wahre Blanquette, die ich deshalb, bis zu befferer Aufklärung, die Deffaner genaunt habe. 251 welcher Z der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch hin fist, um den fich die Frucht ſchoͤn abrundet. Nah dem Stiel hin macht die felbe eine ſchöne Einbiegung, und endigt mit einer regelmäßigen Eegelförmigen Spitze. — In ihrer Vollkommenheit iſt fie 2 Zoll breit und faft 22 Zoll lang. Der Kelch ift ziemlich ſtark, fleif, offen, und fißt oben auf der Fruchtwoͤl— bung ganz gleich auf, iſt aber mit Ihönen feinen Falten umgeben, von denen fich indeffen nichts über die Frucht hin verlauft, fo daß der Bauch faft immer fhön rund und eben if. Der Stiel ift gleihfam die Fortfeßung. der Ke; gelfpige, in feinem Anfang mit Falten umgeben, ziemlich ſtark, von Farbe gelblich) grün, und 13 bis 2 Zoll. lang. * Die Farbe der glatten, dünnen, und abge: vieben ſchoͤn glängenden Schale iſt anfänglid) ‚ein ſchoͤnes, blaffes Hellgruͤn, das aber mit der vollen Zeitigung ein fchönes angenehmes Citronengelb wird, und wobei die Sonnen; 232 feite mit einem erdartigen Roth, das aber, mit der ganz gelben Farbe, ein angenehmes helles Ziegelroth wird, nur leicht ver— waſchen iſt, welches deshalb auch an den allermehreſten Fruͤchten fehlt, oder nur in einem ganz unbedeutenden Anflug befteht. Die Duncte find fein, etwas weitläufig vertheilt und grün von Farbe, wozu fich denn nicht felten oft große, hellgraue Roſt— flee£en gefellen. Die Frucht hat fait feinen Geruch und welkt nicht, Das Fleisch iſt fchön weiß, fein, trocken, im Kauen fchleimig ſchmierig, und von einem blos Füßen Geſchmack ohne Gewürz. Das Kernhaus ift fehr Klein. Die Kam; mern find enge, und enthalten Kleine, ſchwarze, volllommene Kerne. Der Baum wächft ungemein fiark, geht fhön in die Luft, und belaubt fih ſtark. Er iſt frühzeitig, und ungemein fruchtbar. Die Sommertriebe find lang, ſtark, nur nad) vornen mit etwas Wolle bekleidet, gelblich [7 233 olivengruͤn von Farbe, und mit vielen weiß: grauen, ftarfen Duncten bejest. Das Blatt ift Elein, eiformig, mit einer Schönen, ſcharfen Spige, und vinnenförmig gebogen. Es ift — Zoll breit, kaum 5 Zoll lang, fteif und jpröde von Gewebe, fein geadert, unten gang glatt, ungemein fchön hellgruͤn glänzend von Farbe, und am Nande fchön regelmäßig mit kleinen, fpigen Zaͤhnchens befest. Der ſtarke Blattſtiel iſt Zoll lang, und hat feine ‚Afterblätter. Die Augen find mittels mäßig groß, herzfoͤrmig, vothbraun von Sarbe, liegen am Zweig an, und fißen auf breiten, flachen Nugenträgern. Die Frucht zeitigt Anfangs, oder im erften Drittheil des Augufts, wird aber dann auch bald gang melbicht und um das Kernhaus taig, weshalb fie etwas grün noch muß vers braucht werden. Wegen Frühzeitigkeit vom zweiten Rang. — — — * are wo vn —— BI | | * — Bone 47 Er 7 IN); we; 3 —— abe Sechſte Elaffe. Birnen, mit hartem, rübenars tigem Fleifch, zum rohen Genus unbrauchbar. 257 Claſſe VI. Ordn. NM. M. Gefchlecht II, | Großer franzöfifcher Kagenfopf *) **). Le Catillac. | Quintinye Tom. I. p. erwähnt nur einer- Poire de Livre, aber zu furg und unbe ſtimmt. Du Hamel Tom, III, Tab, h LVIII. Nro 4, Le Catilla, — ,,Die „Frucht ift fehr groß, gewöhnlich einem „Flaſchenkürbis ähnlich. Am Kopf fehr „dick und breit. Gegen den Stiel „ nimmt fie gleich an Dicke ab, und endet — ”) Diefe Birne kommt häufig bei und in vielen Gärten vor, da man fie zum Dämpfen ſchätzt, und der Baum hochſtämmig jährlich viele Früchte liefert. **) Das Wort Pfundbirne, das die Deutfchen allen von ihnen fo geliebten großen Birnen, bei: legten, bat eine große Verwirrung in diefer fo zahl: reihen Familie angerichter, deren ganzliche Auf: klarung jeße ſehr ſchwer ift, 238 „ſich mit einer zugerundeten Spike, — „, Mit der Zeitigung bleichgelb, auf der » Sonnenfeite braunroth.“ — Knoop Tab. VIII, Grand Monarque, Grote Mo- narch. Grote Tamerlan, Poire de Livre. Pond Peer, Gratiole ronde, Ronde Win- ter-Gratiole, Endegeester-Peer, Florus- hey-Peer, ' Ysbout Peer, — Man fieht zwar, daß Knoop viele Nahmen vermengt, aber feine Abbildung von diefer Frucht entfpricht gänzlich der unfrigen-— Mil- ler Tom. III, Nro. 74. Catillac oder Ca- dillac. Wie eine Duitte von Form. Gelb von Farbe, an der Sonnenfeite braunroth. Unter allen befannten Früchten am beften zu fohen. Der Baum trägt fiarf, und verdient in jeder Zruchtfammlung einen . Platz. — Kraft Tab, 162. Catillac, Glanzgbirne*. — Teutscher “) Wahricheinfih nad dem. franzöffhen Kunſtwort Catir, * Zeug einen Glanz geben. Maper leiter Catillac von Chat Sage, Audere von dem - Nehmen eines Ortes, wo fie gefanden worden, her. 259 Obstgärtner B.IV.Nro. 21, Scheint fiher die unfrige, oder die des Du Ha, mel’s zu feyn, da fie ſtets am Kopf breit abgerundet if. — Mayer Tab, CIV. Nro. 142. Le Catillac? Hat aber dann nicht Roth genug. — Chrift Wörterb. &. 165. Catillac nad dem T, 0.6. — Bei den übrigen Pomologen ift alles noch unbeftimmter, Eine felbft auf Hochſtamm große, und für die Küche zum Dämpfen vecht ſchaͤtzbare Wins terbirne, wovon der Baum jährlih und veichliche Erndten fiefert, auch felbft in der Bluͤthe gegen die Witterung nicht empfindlic) if. — Sn ihrer Form iſt fie befon: ders regelmäßig, und einem recht dickbauchichten Kreifelvollfommen ähnlich.‘ Der Bauch figt ſtark über der Mitte nach dem Kelch hin, um den fich die Frucht plattrund zuwoͤlbt, und eine Fläche bildet, auf der diefelbe fchön #ud breit auf: fist, Nach dem Stiel nimmt der ſtark erho— 240 bene Bauch fchnell ab, und endigt mit einer abgeftumpften Kreifelfpige. Denkt man fich diefe hinweg, fo ift diefe Birne plattrund. — Ihre gewöhnliche Größe auf Hochſtamm ift 52 Zoll an Breite, und 54 Zoll.an Höhe, oft aber ift fie 2 Zoll weniger hoc als breit. Der kurzgeſpitzte hartſchalichte Kelch ift offen, oder balboffen, und fißt in einer anfehnlich tiefen, fehönen Einfenfung, welche eben, oder nur öfters etwas verfchoben ift, auf deren oberen Rand man aber häufig einige flache Erhabenheiten bemerkt, und über den Bauch) hin fieht man deutlich Beulenartige Ungleichheiten, die aber doch die Nundung nicht viel verderben. Der ftarfe Stiel wird holzbraun, ift ı& Zoff lang, und fißt in einer oft ziemlich tiefen Grube, welche mit feinen Ftleifchbeulen umgeben ift, die aud öfters die Grube verdrängen. Die Farbe der faufen, etwas uneben anzufühlendem, gar nicht fettigen Schale, ift vom Daum ein mattes Hellgrün, faſt Weiß: rum, A 241 gruͤn, welches im Winter mit der vollen Zei— tigung ſchoͤnes, helles Citronengelb wird, und wobei die ganze Sonnenſeite mit einem duͤſteren braunen Roth verwaſchen iſt, welches aber mit der vollen Zeitigung hellroth wird, Diele Roͤthe nimmt diejenige halbe Seite der Krucht ein, welche gerade gegen die Sonne gekehrt ift, und nur fehr wenigen Früchten fehle diefes Noch ganzlich. i Die Punste find ausnehbmend zahl; veich, gleichmäßig über die ganze Schale vertheilt, fehr fein, und hellgrau von Farbe, wobei man noch um die Kelchwölbung einige Noftfiguren, oder Eleine Noftanflüge bemerkt. Die Frucht hat nur einen kaum bemerf: baren Geruch und welkt etwas, Das Fleifch riecht angenehm, iſt Schön, mattweiß, faftvoll, grobförnicht, und das Kernhaus fteinicht, im Kauen huͤlſig, und . von einem etwas herben, füßjauerlichen Muſcatellergeſchmack. | " 11. Heft. Birnen. Q 242 Das Kernhaus iſt gefchloffen, und für die Groͤße dieſer Frucht klein, und mit zartem Fleiſch angefuͤllt. Die Kammern ſind klein, plattgedruͤckt, und enthalten meiſtens nur taube Kerne. Der Baum belaubt ſi ch etwas licht und duͤſter, waͤchſt in ſeiner Jugend ſtark, wird aber nur mittelmäßig groß. Seine Aeſte breitet er ſtark abſtehend aus, und bildet eine offene, breitgewölbte Krone, in der fich ſehr gerne die Aefte unregelmäßig kreutzen, iſt aber ungemein fruchtbar. Die Sommertriebe find ſtark und ftuffig, mit dünner, ſchmutzig grauer Wolle bekleidet, keinem Silberhäutchen über: zogen, rundherum vötblich, Tederfarben, nur auf der Sonnenfeite etwas bräunlich roth, und zwar mit vielen fahlen, aber nicht ins Auge fallenden Puncten befegt. Das Blatt ift anſehnlich groß und in feiner Form characteriſt iſch. Es iſt rund eliptifch, fo abnehmend nach dem Stiel als nah vornen, miteiner lanaen fharfen Spitze. Es ift 52 Zoll lang, 24 bis — 245 N, 24 Zoll breit, dick, lederartig von Gewebe, auf der Oberflache fein weißwollicht, aud unten fein wollicht, fchön geadert, trüb und matt grasgrän von Farbe, und am Rande nur nah vornen mit ganz feichten, fpißen Zähndens beſetzt. Der dünne Dlattftiel ift ı Zoll lang, und hat fehr lange pfriemenförmige Afterblätter, die nicht nahe am Ende des Stiels, undaud nicht gerade genenüber fißen. Die unterften Blätter am Sommertrieb find oft faft rund, oder rundoval. Die Augen ſind ſehr groß, kegelfoͤrmig, bauchicht braun von Farbe, und ſitzen auf ſehr ſtark vorſtehenden Augentraͤgern. "Die Frucht zeitigt Ende November und dauert bis in den Sommer. Vom zweiten Rang. NB Zur Anpflanzung für die Küche eine der beften. D v Claſſe VI. Ordn. J. ID). Geſchlecht im. — —-- « Die fpate Wintergoldbirne *). Franc real. Fin or d’hyver. Merlet Franc real, Gros micet, ' D’Ouy. Fin or d’hyver, Quintinye pag. 277, 506. , Le Francreal. Fin or d’hyver, — 9», Une poire de grand rapport, grosse, „xtonde et jaunätre, tiquetee de petits „, points de rousseur, queue courte, le »;boix de l’arbre tout farineux. « Jan» vier, — Du Hamel Tom, II, Nro, LVII. Ohne Abbildung Franc real. Zeitig im October und November **), *) Sch erhielt die obige Frucht fchon dreimal als Frang real aus franzöfifhen Baumfchulen. **) Man darf nur Manger, der fie nicht Eannte, nahfeben, wie irrig die Pomologen über die wahre Franc zseal find, und ‚fiber ift fie nur in wenig — * 4 Er | Krünitz bconom. Encyclop. Th. 9. S. 465. Frane real, Tin or d’hyver. Die goldene Binterrinde N. — Carthaufe, Fin, Knoop u. a. m. haben fie nicht, — Kraft hat ſich auch wohl nicht getraut, ſie in der Einbildung getreu nachzubilden. — Chriſt Wörterb. S. 179: — "Mayer Tab. CXI. Nro, 146. Franc real, Regelbi r ne. Real fonnte von Regula, die Regel, her deutfihen und franzöfifhen Baumſchulen vorhanden. Nach der Reifzeit kommt die unfrige, mit der von Duintinye angeführten Äberein , und es fiheint, daß Du Hammel eine andere befchrieben bat, welches fo fehr aus der verfchiedenen Beifzeit erhellet. Merler har auch fchon vier Nahmen , die vielleicht nicht eine einzige Sorte trug. Die unfeige iſt wenigſtens ſicher nicht die Des Du Ha— mel’2, vonder er ſagt: — „Der Stiel ſteht der „Frucht faſt gleich. Die Haut iſt grünlich. Die „Kerne ſiud groß, platt und dunkelhraun. Sie „reift im October und November.“ — Ich habe bie unſrige deshalb, da ich auch die es Du Dar mel’s bald zu beigen hoffe, die ſpate wenannt. *) Soll nad dem Weberfeßer des Millers das aol- dene Winterende!! beißen. Auch ſteht Dabei der arobe Fehler, daß das Hol mürbe ſtatt mehlicht ſey. J a 246 kommen!! — Warum nicht von den fpanis * ſchen goldenen Reales?! — Hat mit der * unſrigen gar nichts ähnliches, und iſt ſogar grün, worauf denn doch Fin or nicht paffen würde. — R (Fine auf Hochftamm, wenn fie, wie gewoͤhn⸗ lich der Fall iſt, ſehr voll haͤngt, nur mittelmaͤßig große, an Spalieren aber anſehnlich große, ſehr ſpate Winterfrucht, zu Compoten ſehr gut und ſchaͤtzbar. In ihrer aͤußeren Form iſt fie nicht ſchoͤn, oder regelmaͤßig, ſondern uneben und etwas veraͤnderlich, aber eben fo auszeich—⸗ nend Eenntlid wie ihre Sommertriebe. — Sin ihrer Hauptform ift fie rund, oder etwas länglich rund, aber uneben und beulicht. Nur felten verlängert fie fi) etwas nach dem Stiel, wo fie dann ein ziemlich conifches breitabgeftumpftes Anfehen gewinnt. — De den regelmäßigen fist der Bauch in der Mitte, und nimmt nad) Stiel und Kelch gleichmäßig ab; ja nicht felten lauft fie abnehmender nach dem feßteren als nach erſterem. Ber: Say... änderlichfeit in ihrer Form ift ihr Character. — Auf Hochſtamm betragt ihre regelmäßige Größe in die Breite 24 Zoll, und die Höhe ift bald etwas geringer, ober eben jo hoch. Nur die conifchen find länger als breit. | Der Eurzaefpiste Kelch ift Bald gefchloffen, bald offen, und fißt in einer bald ſeich— ten, bald ziemlich tiefen KEinfenkung, welhe das Characteriftifhe Hat, | daß fie oft mit vielen Rippen bes ſetzt ift, und die auch deutlid, wenigftens über die obere Hälfte der Frucht, Hinlaufen, und dadurd diefe Birne ſehr aufzeichnen. Anger diefen Rippchen ift aber die Nundung ftets durch beulenartige Exrhabenheiten ents ftellt, fo daß man nie eine fihöne runde Frucht davon antrifft. — Der jtarfe Stid ift ı Zoll lang, oft etwas länger, und fißt in einercharacteriftifhen, anfehn: lichen, oft wahrhaft tiefen Hoͤle, wie man fie bei den Aepfeln antrifft. "248 Die Farbe der etwas uneben, und bei der Zeitigung geſchmeidig werdenden Schale, iſt vom Daum ein mattes Hellgrün, Blaß⸗ grün, dag im Winter erfi nach und nad ihönes Citronenaelb wird, mobei eine nicht große Stelle der Frucht, welhe gerade die Sonne trifft, mit einem ganz leihten Anflug von eineu erdan tigen, nachher ganz hell werdenden Roͤthe beſetzt iſt, der aber auch oft gänzlich fehlt. Die Puncte find ungemeinzahls reich und eharacteriſtiſch. Die ganze Schale iſt damit ebenmaͤßig uͤberſaͤet, welche ſtark, hellbraun von Farbe find, und krell ins Auge fallen. Dazu gefellen fich noch oft braune Roſtflecken, die mit der Zeitigung gelblich werden ‚und Roftfinuren, die aber auch an manchen Früchten gänzlich fehlen. Die Frucht dat einen fehr angeneh: men, ftarfen, parfümirten Gerud und welft faft nicht, wenn fie fpat abgethan und fühl aufbewahrt wird. * 249 Das Fleicch ift arobförnicht gelblich, von ſtarkem Geruch, faftreich, Hülficht, und von einem fehr aewürzhaften füßen Geſchmack. Das Kernhaus ift gefchloffen. Die Kam— mern ſtehen von einander entfernt, find geräumig, mufchelförmig, und enthalten fchöne, ſchwarze, vollfommene Kerne. Der Baum wähft zwar ſtark, belaubt fih gut, wird aber doch nur mittelmäßig groß. Er fest fehr frühzeitig an den Trieben eine Menge kurze Fruchtſpieße an, die fi voller Früchte Hängen, daß ein folcher Zweig oft wie ein Zwiebelgebund ausfieht. Die Sommertriebe find ausnehbmend kenntlich, und faft wohl einzig in ihrer Art. Sie find, befonders nad) oben, mit einer feinen weißen Wolle fo dicht bedeeft, als ob fie mit Mehl beſtreuet wären, ohne Silberhäutcen, vundherum violett braunroth von Farbe und mit unzähligen Puncten befegt, die wie angefprüßt ſcheinen, bald rund und ſehr fein, bald laͤnglich ſind, * * } 0250 Y ja oft die Form wie Eleine weiße ginienfirihe haben. Die Augen find herzförmig, braunroth von Farbe, platt, liegen ganz feft an, oder nah Du Ha: meLl’s gewöhnlihem Ausdruf, wie ange: leimt,: und fisen auf platten, gevippten, und in der Mitte mit einer Spike verfehenen Augenträgern. Die Frucht zeitige im Jenner und hält fich bie in den Sommer. Nom zweiten Rang. " NB, Muß fo fpat als möglich abgethan werden. — Snfofern e8 uns nun über; haupt im Frühjahr an Birnen für die Küche oft fehr fehlt, fo verdient diefe fo haltbare als reichlich tragende Frucht, in jedem Küchengarten eine Stelle. Ela fie * Claſſe VI.CV *). Ordn. IH. Geſchl. HL. Die Habichtsbirne **). Findet fich beftimme ber feinem einzigen Pos mologen, Gehört aber auch unter J. Bau⸗ hHin’s und Weinmanns angeführte mancherler Pfundbirnen. — Darf mit der Fauſtbirne Heft I. S. 521, nicht vers wechfele werden, mit der fie viel Aehn: liches hat, aber deren Größe nicht erreicht, und um ſechs Wochen fpäter zeitigt. Fine recht große, ſchoͤne Decemberfrucht, aber nur blos fuͤr die Kuͤche brauchbar, da *) Wird dieſe Birne in trocknen heißen Jahren zeitig, fo hat fie ein etwas ſchmieriges Fleifh, und gebört in die fünfte Elaffe. iu *25) ch erhielt diefe Sorte aus der paradiefifch geles genen Abtei Rommersdorf am Rhein, wo man wahre Sıhaße von Obſtreichthum, wie in der ganzen Gegend herum , antrifft, a1, Heft, Birnen, R 252 ihr Fleifh zum rohen Genuß zu fade iſt. — In ihrer Form iſt fie ungemein ſchoͤn lang und birnfoͤrmig. — Der Bauch) fit 2 der ganzen Fruchtlaͤnge nad dem Kelch hin, um den fi die Frucht bald fchön Fugelförmig abrundet, bald auch etwas ungleich und ‚ unregelmäßig abnimmt. Mad dem Stiel macht der Bauch eine Schnelle Einbiegung, wodurch der obere Theil der Frucht Eugel: fürmig wird, und endigt fih mit einer gebogenen fegelförmigen abgeftumpf: ten Spitze. *) — Sn ihrer gewöhnlichen Größe auf Hochſtamm ift fie 3 Zoll breit und 5 Zoll lang, fo daß die eigentliche Kegelipise, für fid) allein, oft 2. Zoll lang ift. Der ſchoͤne, langgefpiste Kelch ift braun, liegt oft ſchoͤn fternförmig auf der Frucht, und fist in einer etwas engen, bald feichten, bald ziemlich tiefen Einfenfung, welche bei *) Bon diefer ktummgebogenen Kegelſpitze hat dieſe Frucht, wegen der Achulichkeit mit einem Habichts— fehnabel, wohl ficher ihren Nahmen. 253 manchen Früchten eben, bei andern mit flachen Erhabenheiten beſetzt ift, und fo ift auch der Bauch Häufig fcehön rund, und dann wieder durch beulenartige Erhabenheiten vers unftaltet. Der lange, ſtarke Stiel iſt in feinem Anfang fehr fleifchig, und figt mit einem Fleifchwulft umgeben, oben auf der durch Fleiſchhoͤcker etwas ungleichen abge: fiumpften Stielfpige wie eingedrüdt, Die Farbe der etwas uneben, und bei der Zeitigung nicht fettig werdenden Schale, ift vom Baum ein fchönes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung wahres Eitronengeld wird, und wobei man anf der Sonnenfeite keine Spur von Röthe bemerkt, Die Puncte find duch ihre Menge charasteriftifch, Die ganze Scale ift damit ebenmaͤßig überfäet, welche fein und hellbraun find, wozu fih noch viele Roffiguren, und gewöhnlid um die ganze Kelhmwölbung herum ein brauner Roſtanflug gefellt. 054 Die Feucht Hat nur einen fchwachen, etwas dumpfigen Geruch und welft nicht, Das Fleiſch iſt mattweiß, grobförnicdht, ſaftvoll, huͤlſicht, und von einem faden, etwas ſuͤßen, und fluͤchtig En Se; ſchmack. Das Kernhaus iſt —— Die Kam— mern ſind lang muſchelfoͤrmig, geraͤumig, und enthalten lange, Schwarze Kerne, wovon aber die mehreften taub find. Der Baum wächft ſehr ftarf, wird groß, fehr fruchtbar, und tft in feiner Delaus bung Eenntlih. Die Aejte gehen quirrlicht fchön in die Luft, und bilden eine vieläftige Rugelkrone. Die Sommertriebe find lang und flarf, an jedem Auge fehr ftarf eingebogen, nur nach oben mit einer fhmusigen Wolle‘ bedeckt, ohne Silber: häutchen, auf der Sonnenfeite roͤthlich, fonft olivengrän, und mit fehr vielen weißgrauen, ſtarken, deutlich) ins Auge fallenden Puncten beſetzt. Die Augen find fehr groß, fpis fegelförmig, ſchwaͤrzlich braun von Farbe, 255 ftehen fehr weit vom Zweig ab, und ‚ fisen auf ſehr ſtark vorftehenden, kurz ger rippten Augenträgern. Die Frucht zeitige Ende November, oder im December, und welft nicht. Vom zweiten Nang wegen ihrer Größe. NB, Gehört nur für den Hochftamm, und muß gebrochen werden, wenn die erften anfangen zu fallen. Sie befhädigen ſich fonft zu fehr: Pr a. 4 Ei) Au Ä 102 nn — A zit ” J er Aria ale ar —* hai IR: Bu na wi AR RR — Ar; x e —— Na: * Du * Ag PN Se — EEE —6 Br, T5; ROSEN AND, 10, & J zZ Br A ? ER a; FE wei ww einee / hr ſyſtematiſchen Befhreibung in Deutfhland vorhandener Kernobftforten von Dr. Aug. Friede. Adr. Diel Fürſtlich Oranien-Naſſauiſchem Hofrath, Stadtphyſicuys in Dietz an der Lahn, Brunnenarzt zu Ems, der Konigl. Preuſſiſchen — Geſellſchaft zu Potsdam, und der Churfürſtl. Sächſiſchen Leipziger beonomiſchen Societät Ehrenmitglied Eilftes Heft oder Viertes Heft. Birnen. Frankfurt am Main in der Andreaifihen Buchhandlung — * Da ; m ‚a BV c r f u ch | einer fyjtematifchen Befchreibung in Deutfhland vorhandener Kernobſtſorten von Dr. Aug. Friedr. Ad. Diel Fürſtlich Oranien-Naſſauiſchem Hofrath , Stadephyficus in Dieß an der Fahn, Brunnenarzt zu Ent, der Königl. Preuſſiſchen ——— zu Potsdam, und der Churfürſtl. Sächſiſchen Leipziger Sconomifhen .- Societät Ehrenmitglied —— \ Diertes Deft. Birnen, - Frankfurt am Main in der Andreäiſchen Buhhandlung 180% ⸗ * = v e nr 7 u * — Pa , » m * J — A . s Es ſchwind't die flücht'ge Pracht der abgelebten ? Sloren, \ Doh Floren folge Pomona.nadh, Und jene wird von diefer neu gebohren; Dis Grabmal wird ein Brautgemad. raſtea VE 2602, a N — % ? Di wahre Winterambrette u ; R Die parfumirte Herbfibirne . T A TDolsduyn's grüne Herbſtzuckerbirne . N Die grüne Hoyerswerder a ge ; Hocher Sommerdorn . 2 4 — | . Zweite Elaffe, Runde Sommerpomeranzenbirne 3 s . hs Kleine Sommerzuckeratenbirne 4 — Große gelbe Weinbirne 4 F Franzöſiſche ſüße Muſcatellerbirne. Franse Soete Belle — R Große müskirte Zwiebelbirne. Gros Oignonnet musqut , u . —— — 2 Große Engelsbirne. Grosse Poire d' Age Langſtielige Geißhirtenbirne J u“ EIN A Fr a J 7 F iv RR 4 A x Seite Kleine Zimmtrouſſelet. Petit Rousselet musqus 80 Dünnfielige Sommerrouſſelet . s —* 87 Große Sommerrouſſelet. Gros Roysselet 9 oe \; . Aa Die Trompetenbirne, . R — — 100 Süße Sommerlahnbirne . ’ RUE 108 Große ſchöne Sungfernbirne. Belle Demoeiselle 111 Der Frauenſchenkel. Cuisse Madame . r 119 Franzöfifche Tangftielige Weißbirne. Blanquette a longue queue x 5 £ » 125 Rheiniſche HSerbftanorheferbirne .» — 155 ” DICK RER ET Platte Pomeranzenbirne . . . . 141 Dig Aurate. L’Aurate " ‘ ALLER 146 Sleine gelbe Sommermuscateller . . x 152 Die fhöne Müllerin . } . v “ 155 Die Kiöppelbirne . A . . . 161 Müskirte Winteramadot . . 0.166 Perlförmige franzofifihe Weißbirne, Petit Blanquet 174 Rothe Zuckerlache birne —— 1. ung . 180 Kleine Herbfisopfenbirne. Certeau petit , 183 Sie Junker Mareinebirne. Martin fire . ag = a - \ Y v ,- *,$üänfte Elaffe. Seite . Die Snabenbirne WW. . . F 203 Bolltragende itaftenifhe Winterbirne. Champ siche d’Italie . ’ > 2 h 206 Die Sommerwacdenime . . . h 211 Meiner lanattielige Feigenbirne » } s 216 Nothe Minterfappesbirne -» . . . 221 F Sedhfte Claffe. Gelber Löwenkopf. Rateau blanc x PRRBEL -", Rothe Winterfochbirne F . 2 — 38 Gelbe Donville. Donville 4 , 13 Die Kampervenus = J — 244 ° = . ad, FE v “ eu J Zuſatz zum zweiten Heft der Birnen. Seite 48, ſetze hinzu: Das Fleiſch iſt gelblich weiß, koͤrnicht, ſehr voll Saft, butterhaft ſchmelzend, ganz zerfließend im Mund, und von einem ſehr erhabenen, fügen Muſcaͤtellergeſchmack. Verbeſ erungen zum dritten Heft der Birnen. Seite 5 **) Zeile 2 von unten, lies aber, ſtatt fie * 26 Zeile 5 ſtatt kugelförmig, lies kegelförmig — 57 — 9 — gekannt, lies genannt — 02 — 6 — und, lies am — 105 — 4 — Perfumer, lies Perfumed - 154 .— ı lied und fißen ıc. — 159 — 2 — fiber nicht ꝛc. enee ——— Butterhaft ſchmelzende, ſehr geſchmackvolle Birnen, die ſich im Kauen geraäuſchlos in Saft aufloͤßen. IV. Heft. Birnen, % Berfug einer ſyſtematiſchen Befdrei: | bung in Deutſchland vorhan— dener Kernobfiforten. | Claſſe J. Ordnung J. Gefchlecht III. Die wahre Winterambrette Ambrette d’hiver. Merlet, Ambrette. Poire d’Ambre‘, ou le Reine. Ambre gris, Pezy de Quessoy, welches aber falfch ift, obgleich die wahre Ambrette an feine andere ın der Form und Farbe fo nahe angränzt als an dieſe. — — =) Sch erhielt meinen erſten Baum ächt aus der Pariſer Carthauſe, aber vorher ſchon ſehr oft ganz falſch aus den Lothringer und beſonders aus deut— ſchen Baumfihulen. Blos die ganziihe Vernach— laſſigung dee Studiume der Vegetation iſt Schuld, dag man fie fo häufig mit Winterdorn und der Chaſſerie verweshfelte, andere Sorten gar nicht A 2 4 Quintinye Tom J. p, 353. La Poire d’Ambrette, Trompe 'Valet, Er giebt ihr unter den Birnen die fünfte Stelle. Eben er iftaber auch Schuld, daß man fih die Verwandtſchaft zwifchen & der Ambrette und der Bezi de Chasserie fo groß dachte, ohnerachtet Duintinye fhon blos durch das dornichge, wilde Anfehen des Baums von dir Winter; ambrette fehr deutlih von dem gar nichts ähnliches habenden der Chafferie mit den Worten unterfchied: — à l’egard 3„, du bois des Arbres de Pun et de J’autre, s», il est tres different, en ce que particu- 3, lierement celui de la part des Ambrettes 9, eSt ex'rämement &pine ux et piquant « u. ſ. w. Wie Fonnte Manger nun eine . bon der andern als Spielart anfehen ? — RR —“ einmal zu erwähnen. So fehr mefentliche Verſchie⸗ denheiten, als ſchon die Früchte haben, fo ganz unahnlich it der Wuchs beider Baume, Da Die Ehafferie nichts wildes in +hrem Wuchs, und nie dornenartige Fruihtfprieße hat. Außerdem ware {born du2 einzige characterififce Sudtehben am Stiel der Ehafferie bins reichend, fiedavonzu unterſcheiden. 5 Er kannte die wahre Ambrette nicht Y. — Du Hamel Tom, III. Tab, XXXIL, Ambrette. Der Baum hat Dornen. — Knoop Tab, VII, Ambrette d’lıyver, Ambrette grise, Ambre gris, Belle G# briele? Trompe Valet. Etwas zu rauh gemalt, oder fie würde es nur in dem feuchten holländifchen Boden. — Miller Nro, 57. la Poire d’Ambrstte, — Da- h uron, Ambrette, grünlich grau, rund, ſehr fihmelzend. Muß ſpat gebrochen werden. — Henne fannte fie nicht. — Mayer Tom, III, Nro, "6, Ampbrette, Trompe coquin. Die Frucht ıft zu groß und bat zu wenig Rote — Kraft Teb. 140. Elend — Teutscher Obst gärtner, B. V. ©. 510. Nro. XXIX. Kann die wahre Winterambrette nicht feyn. Sie foll nicht einmal fo füß als die Verte longue feyn. Der Baum hat feine * Quintinye nennt unter den mittelmäßigen Sırnen eine Ambrette sans Epines, Wa? aber unfere neuere Pomologen dafür ausgeben wollen, ift haufig nur die wahre Epine d’hiver, und eim ktal erhielt ich foggr die Sucre verd dafür, % 6 ftachelartigen Fruchtfpieße, und die Frucht ift einen halben Zoll langer als breit. Mir fiheint es die Epine d’hiver zu fern, die in faltem Boden oft fehr fade if. — a Zink Teb, X. No. gı. Ambrette. Erbärmlih Wird auch nie im Dctober fHon reif. — Chrift, Beiträge, Nro. 162. Pomol. Wörterb. ©. 149. die Ambrette mit Dornen. Eine zwar etwas Pleine, aber ohnitreitig eine der Eöftlichften Tafelbirnen für den Wins ter, von butterhaft fchmelzendem Fleifch, und von dem erhabenften Geſchmack, wenn der Baum in Eeinem naffalten Boden fteht. _ Sin ihrer wahren Form ift fie rund von An; fehen, jedoch mehrentheilg etiwas abnehmender nac) dem Stiel als nach dem Kelch, welches indeflen bei manchen Stuͤcken auch gar nicht zu bemerken if. Der Bauch fist aber bei allen in der Mitte. — Sn ihrer fchönften Vollkommenheit, und der einenthümlichen Form, ift diefe Birne 23 Zoll breit, und 25 Zoll Hoch. Verlaͤngern fi) aber mande — * 7 Fruͤchte etwas nach dem Stiel, fo find ſie oft fo Hoch als breit, ſelten aber etwas höher als breit, Der offene, hartichalige Kleine Kelch Liegt meiſtens mit feinen Eleinen Ausſchnitten fterns förmig auf, und fißt in einer flachen oder feichten Einfenfung, welche eben ift, aber über die Frucht felbit Hin, bemerkt man falk immer etwas von breiten Erhabenheiten, welche die Rundung mehr oder weniger ent fiellen. — Der ftarke Stiel ift$ bie 13 Zoll lang, und fteht in einer Kleinen Vertiefung, welche mehrentheils mit einigen feinen Beulen beſetzt ift, Die Grundfarbe der fein rauh anzuführ enden Schale ift vom Baum ein helles Grün, welches mit der vollen Zeitigung ein grünliches Geld wird, wovon aber nad) dem Standort des Daums, der Sjahreswitterung, und unter den nehmlichen Früchten auf dem nehmlichen Baum, bald nur etwas weniges, bald fehr vielzu Sehen ift, je nachdem ein bald grauer, bald grau bräunlicher Roſt fich über die Schale verbreitet, der diefelbe oft fait ganz überzieht, | ’ 8 und auch manchmal faſt ganz fehlen kann, ſo daß man zweierlei Fruͤchte zu ſehen glaubt. — Nie findet man dabei eine Art von Roͤthe auf der Sonnenſeite, wo nur der Roſt zu— weilen roͤthlich braun ſchillert. Wahre Puncte findet man bei Früchten, die mit Roſt überzogen find, nicht; aber wenn fie faft eine glatte Schafe haben, ſo iſt dies ſelbe damit überfäet, | Die Frucht felbft hat keinen wahren © such, welkt aber gerne etwas. Das Fleifch riecht fehr angenehm. parfus mirt *), itgrünlich weiß von Farbe, überfließend von Saft, butterhaft ſchmelzend, und von einem aͤußerſt angenehmen, erha— ben zucferartigen Geſchmack. *) Non der Aehnlichkeit diefe? Geruchs mit der Cen- taurea moschata, die in Frankreich Ambrette, is Enaland Sweet Sultan Flower — wohlrie— chende Sultan2zblume beißt, fol diefe Hirn nah Miller ihren Nahmen haben. Wahr ſcheinlich ift 05 aber, daß fie nach ihrer Roftfarbe, di? dem grauen Amber ahnlich it, ihren Nahmen hat, denn fie heißt je auch Ambre gris. * \ ' 9 Das Kernhaus ift gefchloffen. Die Kam— mern find aeraumig, und enthalten oft wenige vollfommene Kerne, die aber alsdann groß, dick und lang find. Der Baum wächrt fehr lebhaft und madıt viel feines Holz, Die Eleinen Sruchtruthen find fein und fleif, die Fruchtfpieße unter diefen fiehen geradeaus und find fieif, dor; nenartig, fo daß dielesalles dem Baume ein etwas wildes Anfehen giebt. — Die Som; mertriebe find ſchlank, hängen fich gerne vornen herab, nur an der Spike mit etwag Wolle befest, ohne Silberhäutchen, auf der Sonnenfeite hell lederfarbig , fat Orleans *), auf der Schattenieite mit etwas olivengrün vermifht, und mit vielen, ſehr ſtar— *) Sin der Heberfeßung dei DuHamel’s wird ofr der grobe Fehler begangen, daß grıs de lin mit keins b lüt farbe! überſetzt wird. Das ware alſo blaf: ſes Hellblan; Grisdelin aber Flachsarau, eine bekanntlich ſehr unbeſtimmte Schattirung von Farbe zwiſchen Silberfahl, und röthlich gelb— Die Farbennüancen ſind ſchwer zu beſchreiben, getreu zu mahlen gar nicht. Io ‘fen, beltbräunlihen Puncten de; ſetzt. — Das Blatt iſt klein, herzs foͤrmiag, mit einer langen ſcharfen Spitze, tinnenförmig gebogen, und deshalb macht daſſelbe im Auflegen an der Spige und am Stiel eine Krempe. Es ift 23 Zoll lang, ı2 bis 2 Zoll breit *), dünne und weid) von Gewebe, ſchoͤn geadert, unten ganz glatt, hellarün, mattglängend von Farbe, und amRande garnicht gezahnt, oder du⸗ weilen iſt nur eine ftampfe, ganz feichte Zah: nung wie angedeutet, Der dünne Blatt— ſtiel iſt bis ı Zoll lang, und hat feine Afterblätter. — Die Augen find ſtark, kegel— foͤrmig und fehr ſpitz, flehen vom Zweig ab, find ſchwaͤrzlich braunroth von Farbe, und fisen auf wenig vorfiehenden, feicht geripp: | ten, in der Mitte etwas zugefpigten Augens trägern. ir 4 *) Die Blätter find von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 8 Linien lang, 22 Livien breit, ungezuhnt, rinnen⸗ förmig gebogen. Du Hamel. ‘ 11 ⸗ Die Frucht zeitigt Ende November und viele erſt im Januar und Hornung. Vom allererſten Rang. NB. Die Frucht muß ſehr ſpat abgethan werden, ſonſt welkt ſie zu ſehr, welches wohl in Obacht zu nehmen. Geräth hochſtämmig vortrefflich, wenn der Baum in warmem, tiefgehendem Boden ſteht. Am Spalier gegen Mittag fpringt die Frucht gerne auf, und dann iſt es eine unbrauchbare Frucht. — Der Baumſchnitt muß nicht fharf ſeyn, fonft giebt es zuviel Fruchtholz. 12 Claſſe J. Ordnung II. (III.) Geſchlecht I, — — — Die parfumirte Herbfibirne *) Le Parfum d’automne. Merlet bat nur einen Parfum d’Aoüt, rennt aber einen Parfam d’hiver auch Bouvart, welde letztere aber nah Quin—⸗ tinye einerlei mit Merveilie d’hiver feyn foll, Deſſen Parfum de Berny, reif den 25. September, foll nur eine mirtelmäß:g gute Birne ſeyn, da die obige doch köſtlich ift. Er hat leider nur den bloßen Nahmen angeführt. — Du Hamel hat nur den Perlum d’Aout, — Ma ayer Tom. 11I, Nro, 14. b. Parfum de —— Par⸗ N Ic verdanke dieſe ſehr ſchätzbare Frucht meinem verehrungswürdigſten Freunde, Herrn Nesierungss rath von Günterode ın Darmſtadt. | i — 10 fumirte Septemberbirne *). Etwas zu groß. Wohl eine ausgefuchte Spalter; frucht. Sie zeitigt zu früh. Das Kupfer it fonit fehr ähnlich. — Alle andere Pos mologen, ſelbſt Chrijt, haben fie nicht, es fey denn unter einem ihr gar nicht zu— gehörenden Nahmen. (Fine Schöne, etwas fleine, Föftliche Herbſt⸗ birne, von butterhaft ſchmelzendem Fleiſch, und deshalb eine ausgeiuchte Tafelfrucht. Cie gehöre durhans, felbft der Vegetation nah), in die natürliche Familie der Rouſſe— letten, und nicht wieder Auguftparfum— Heft UL. © 104 — unter die. Muftatellers birnen. — In ihrer Form ift fie dickbauchicht, fegelförmig, und wenn der Bauch nach dem Etiel eine Einbiegung machte, fo würde fie Ereifelförmig feyn. Der breite, *) Maper ſagt von ihr zwar ſehr wenig, aber das Wenige zeige fchon, daß feine parfumirte September: birne, die felten lanaer als den September dauern fol, niche die unfrige if. Die Sommertriebe fcheinen aber fehr ahnlich zu fenn. 14 erhabene Bauch fit 3 der ganzen Sruchtlänge nad) dem Kelch hin, um den fi die Frucht fhön zurundet, und eine Heine Fläche bilder, auf der die Frucht doch noch gut auffiehen kann. Dad) dem Stiel mad fie feine Ein: biegung, und endigt mit einer kurzen, abges fiumpften Kegelſpitze. — Sm ihrer gewöhn: lichen Größe ift fie 2 Zoll breit und 2Z Zoll hoch. , Der federartige, anſehnlich ſtarke Kelch ift Halb offen, und fißt in einer Eleinen, faft etwas engen Einferfung, auf deren Rand fih etwas feines beulenartiges erhebt, und dadurd Häufig die eine Seite der Kelchflaͤche Höher macht, aber die Frucht feldft über den Bauch hin ift gemöhnlic, eben, obgleich nicht rund. — Der Stiel iſt roͤthlich gelb, ziemlich fiarf, fist auf der abgeftumpften Spitze oben - auf, und ift mit feinen Falten umgeben. Er ift 13 Zoll fang. * Die Farbe der duͤnnen, zarten, ſehr glatten, und etwas geſchmeidig enzufüblenden Schale, welche abge⸗ d N 15 rieben ſchoͤn glaͤnzt, iſt vom Baum ein blaſſes Hellgruͤn, welches aber bei der vollen Zeitigung hellgruͤnlich gelb, oder blaſſes Hellgelb wird, ohne daß man auch nur eine Spur von Nöthe auf der Sonnenfeite bemerten Fönnte, fondern die Farbe ıfl rundherum ſich vollkommen gleid). Die Puncte find fehr zahlreich, wie überjäaet, aber fehr fein, und Hellgrün, und nur in der Kelcheinſenkung und um den Stiel fieht man etwas von einem feinen Anflug von Roſt. Andere Abzeichen find felten. Die Frucht hat einen’feinen, angenehmen Geruch, und welkt nicht, Das Fleiſch ift Fehr weiß, fein, vol Saft, butterhaft fehmelzend, fein, marficht, und von einem erhabenen, föftlichen, etwas roſenartigen Zuckergeſchmack. Das Kernhaus iſt klein und geſchloſſen. Die Kammern ſind enge, und enthalten wenig vollkommene, meiſtens nur taube Kerne. ı6 Der Baum wächft ungemein lebhaft. Er geht mit feinen Aeſten ungemein ſchoͤn in die Luft, und belaubt ſich fehr ſtark. Die Som: mertriebe find ungemein ſtark und lang, felbft nad) oben jehr finffig und am oberften Auge ab; aeftumpft auslaufend, mit einer feinen, leicht abwiichbaren, weißgrauen Wolle bedeckt, mit feinem Eilberhäutchen überlegt, vundherum fhön dunfelroeh und glänzend, etwas ins Violette fpielend, und mit febrvielen, ſtarken, hellgrauen Puncten befegt, welche fehr ing Auge fallen*. Das Blatt ift groß, auf feiner Oberflaͤche ungleich und wellenfoͤrmig gebogen, daß manmes ohne zweiKrem— ven nicht auflegen fann, dabei etwas ſchifffoͤrmig, mit einer ſtarken, auslaufenden Spitze. Es iſt 355 Zoll lang, 23 Zoll breit, ziem— lich eifoͤrmig, oft auch nach dem Stiel zugeſpitzt, 4 *) Mayer ſagt, die parfomirte Seotember— birne „habe ſchwärzliches, grau geſprenkeltes = Hol;, ” dick, \ 17 \ dick, Tederartig yon Gewebe, etwas grob geadert, auf der Dber: und Alnters fläche fein wollicht, hellgrasgrän, fhön glänzend von Farbe, und am Nande meiftens mit anfehnlih ſtarken, fageförmigen Zähnen befegt. Der ſtarke Blattſtiel iſt 3, ſelten ı Zoll lang, trägt das Dlatt jteif, und hat lanse, pfriemenz förmige Afterblätter.. Die Augen find mittels N mäßig groß, braun, herzfoͤrmig, liegen feſt an, ſind haͤufig Blatteraugen, und ſitzen auf breiten, gerippten, in der Mitte ſpitzig vor⸗ ſtehenden Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt im October mit der weißen Herbſtbutterbirne, wird aber nach vierzehen Tagen moll. Vom allererſten Rang. IV, Heft, Birnen. | B Claſſe J. Ordn. IL Geſchlecht II. Tolsduyn’s grüne Herbftzucferbirne, Suyker Peer van Tolsduyn *). Paulus en ——— ——————— groote Catalogus van de Allernieuwste en Fynste Soorten van Vruchtdragende Boomen, te Haarlem, — Poire de Tolsduyn, — Manger hat den Nahmen blos i im An; hang auch nah Moer beef angeführt. — Allen deutfchen Pomologen ift diefe Frucht noch unbefannt, und wir haben von ihr auch nichts Ähnliches aufzumeifen. > ie *) Sch verdankfe diefe Sorte, auser mehreren hollanz diſchen Nationalbirnen, meinem lieben Freund, Herrn Kunſtgartner Stein, der mir davon Die Reißer 1796 zuſchickte. Noch in diefem Heft Fommt _ von ihm die Franse sodte Belle, und künftig die vortreffliche Suyker Peer van Tertoolen vor. J 5 (Eine fhön geformte, nur mittelmäßig aroße, | vortreffliche, butterhafte Herbfifrucht für die Tafel, die wohl in Deutihland noch fehr wenig befannt iſt, es aber um ſo mehr zu werden verdient, da fie fi) in ihrer Reife über fehs Wochen, ohne taig zu werden, gut erhalt. Sie achdrr ganz im die Jamilie der Dechantsbienen. Sn ihrer Bildung nimmt fie gerne zweierlei Formen an; nehms Lich, fie ift bald ſchoͤn rundbauchicht, und faft Ereifelförmig, fo daß fie fo ziemlich einer Messire Jean gleicht, oder faft wie eine weiße Herbfibutterbirne augfieht, oder fie iſt abgeſtumpft kegelfoͤrmig und fommt dann der grünen Herbfizuders birne*) an Form und Größe ziemlich nahe, Der Bauch figt ftarf über der Mitte nad) dem Kelch hin, um den ſich die Frucht ſchoͤn abnehmend zurundet, und eine Flaͤche bildet, auf der ſie noch gut ſtehen kann. Nach dem Stiel nimmt ſie nun bald ſchnell ab, ohne BI TE N *) Seft 4. Seite 97, B 2 F a \ 20 57 eine: merkliche Sinbiegung, oder fie verläns gert fih in eine abgeſtumpfte "etwas Fegel: fürmige Spitze. Fruͤchte der erſteren Art find ' . 23 3oll breit, und auch gerade eben ſo hoch, die kegelfoͤrmigen hingegen find faft Zoll höher. Der etwas Elein geſpitzte, hartfchalige Kelch ift weimoffen, und ſitzt ge⸗ wöhnlih nur ineineretwasengen, nicht tiefen Einfenfung, wovon aber auch bei manchen Früchten gerade das Ge— gentheil Statt findet. Die Einfenfung hat £eine Erhabenheiten, und auch der Bauch ift fhön rund und regelmäßig. 4 Dir Stiel fieht -auf. der abgeftumpfien Fläche bald nur wie aufgediäcdt, und ift in feinem Anfange mit Fleiſch umringelt, oder er fißt in einer engen ziemlich. tiefen Köle, die auf einer Eeite oft höher ale auf der andern if. Die Farbe der ſtarken, eıwas wie fein rauh anzufühlenden Schale ift vom Daum ein ichönes helles Grasgruͤn, welches mir der vollen Zeitiaung fchön gelb wird, wobei aber Häufig noch fo viele grünliche, fleckenartige AR Stellen uͤbrig bleiben, daß diefe Farbe mit dem Gelb wie marmorirt ausfieht. Won irgend einer Nörhe bemerfe man daber auf . der Sonnenfeite nichts. Die Puncte find fehr zahlreich, ffark,vörhlih braun, und häufig dunkel— grün eingefaßt, wobei noch charackteriſtiſch iſt, daß faſt jede Frucht mit einem, den Puneten gleichfarbigen Roſt, mehr oder weniger angefprengt iſt, und der,:befonders um die Kelchwoͤl⸗ bung, oftgroße Strecken einnimmt. Die Frucht hat keinen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt mattweiß, dem Anſcheine nach grobkoͤrnicht, uͤberfließend vM Saft, in der vollen Zeitigung butterhaft ſchmelzend, und von einem ſehr angenehmen, zucker— artigen Muſcatellergeſchmack, der ſehr kuͤhlend auf der Zunge, und dem der grauen Heroſt— butterbirne fehr ähnlich ift. he Das Kernhaus iſt characteriſtiſch klein. Die Kammern find ſehr enge, und + Ar — 22 k 5 enthalten nur fehr wenige vollfommene Kerne, ‚welche eiförmig und hell gimmetfarbig find. Der Baum waͤchſt fehr lebhaft und ſtark. Er treibt feine Aefte ſchoͤn in die Luft, fegt frühzeitig Fruchtholz an, und trägt fehr reich: ih, oft mehrere Früchte beifammen. Die Sommertriebe find lang und nad) vornen ſchlank, nur an der Spitze mit etwas Wolle bedeckt, nach ohen auf der Sonnenſeite etwas roͤthlich, ſonſten rundherum dunkel leder⸗ farbig wie mit etwas Gruͤn vermiſcht, ſchoͤn glaͤnzend, und mit vielen, ſtarken roͤthlich braunen Puncten beſetzt. Das Blatt iſt durch ſeine Kruͤmmungen ſehr kenntlich. Es iſt lang elliptiſch, mit einer ſehr an Spige, und mit diefer iſt es ſtark unter ſich, und mit den Raͤndern auf— waͤrts gebogen. Es iſt 5 bis 55 Zoll. lang, 23 bis 23 Zoll hreit, dünne von Gewebe, fhön geadert, ‚unten ganz glatt, hellgras— grün, ſchoͤn glänzend von Farbe, und am ’ Rande nicht gezahnt, fondern nur ganz flach, faſt unbemerkbar, wie 05 | | BR a4usgekerbt. Nurtiah der Spise Hin fieht man oft feine , fpiße Zähnchen. Der dünne Blattftiel ift 15 bis 13 Zoll lang, und hat lange fadenförmige Afterdlätier. Die Augen find kegelförmig,-braun , fehr fpiß, fiehen ab, und ſitzen auf EN FaEn Augenträgern, Die Frucht zeitigt Afakhh November and hält fih 6 Wochen gut. Erſter Rang. . Beh Ordnung TIL OREEBL: Die * Hoyerswerder ne Da diefe Herrliche Sommerbirne, nad allen Nachrichten, zu Hoyerswerda in der Niederlaufig erft ın neueren, Zeiten aus einem Kern entſtanden fenn foll, fo wäre es vergebens, fir bei älteren Pomologen aufzufuhen — Chriſt, ſ. Handbuch S. 5668 Nto 87. madıte fie zuerſt bekannt, da fie in Sachſen ſchon ſehr verbreitet ift. Er nennt fiegdie grüne Sommer; zuderbirne von Hoyerswerda, a 4 *) Ich verdanfe mein erftes Bäumchen der freunds - fhaftliben Güte des Heren Hofcaffenfchreibers J. W. Müller in Dresden. Pfrorfreißer erhirle ich nachher noch von mehreren‘ fachfiichen Dbft- freunden, und da alle fters die nehmlixhen Baume ‚ elisfert haben, fo fiehbe man daraus, Daß viele, Frucht in Sachſen bis jegt noch Feine Berwechfelung erlirten bat. . 2 25 und glaubt, fie ſey von dem Kern einer Sucre verd entſtanden, mit der indeffen der Baum auch nicht die geringite Aehn— lichkeit hat, Eine nur mittelmaͤßig große, ganz * ne, koͤſtliche Auguſtbirne für die Tafel von buttev; haftem Fleiſch, und ohnſtreitig eine der beiten Fruͤchte zu ihrer Reifzeit — Syn ihrer Form it ſie ziemlich Fegelföürmig mir einer etwas adgeftumpfren Spitze, ſo daß ſie einer” grünen Derbfizuderbirne wirklich an Form, Farbe und Größe etwas ähnlich ift. Der Bauch ſitzt hüch oben, und wohl 3 der ganzen Sruchlange nad) dem Kelch hin, um den ſich dieſelbe ſchoͤn abrundet, und eine Flache bildet, worauf die Frucht gut aufſtehen kann. Nach dem Stiel macht fie, wenig? ſtens auf der einen Seite, eine Einbiegung, und endigt fich mit ciner abgeftumpften Re gelipiße. — In ihrer gewöhnlichen Größe iſt fie 2 Zoll Breit und 25 Zoll fang. Der oft ganz fehlende, meiftene aber unbedeutende, mit fehr Eleinen Einfchnitten 26 verfehene Kelch ift offen, und ſitzt in einer erwas engen, fchönen Einfenkung, welche zwar eben, aber haufig auf einer Seite niedriger iſt ſo daß die Frucht ſchief ſteht. Der nicht ftarfe Stiel iſt nur einen halben Zoll lang, und -fist in einer Eleinen Grube, aus der ſich oft ein Fleiſchwulſt erhebt, und an den Stiel anlegt. Die Farbe der glatten, gefchmeidigen > dünnen Schale ift ein fchönes Hellgrün, ein wahres Grasgrün, ohne daß man dabei auf der Sonnenjeite irgend etwas von einer Roͤthe bemerkt *). Characteriſtiſch ſind aber * vielen und meiſtens ſtarken Puncte von helibraͤunlicher — und die mit dunkelgruͤnen Kreischen umgeben find. Mit diefen DPuncs * — e, Jeder aufmerkffame Pomolog wird indeffen bemerfe haben, daß c5 Jahre giebt, in denen oft Früchte eine Rothe befonmen, die man fonft nie an ihnen bemerkt. So fahe ich dieſes Jahr zu Schaumburg an der Sommerdechantsbirne Heft UN ©. 59 eine ſchöne Röthe! f 7 ten ift bie Schale rundherum gleichmaͤßig überfäet, und wozu fich noch Fleine Anflüge von Roft um die Kelch— wölbung, und häufig auch um die Stielſpitte geſellen. J Die Frucht hat einen nur — ſchwachen, kaum bemerklichen Geruch, und welkt nicht. Das Fleiſch riecht fein und angenehm, iſt mattweiß, feinkoͤrnicht, um das Kernhaus etwas ſteinicht, ſehr ſaftreich, butterhaft ſchmelzend, fein ſuͤßweinartig, und von einem erhabenen, etwas muskirten Berga— mottgeſchmack. #4 Der Baum mwächft fehr lebhaft und ftark, Er hat fehe viel ähnliches mit der St, Ger- main, geht mit feinen Aeften fchon in die Luft, belaubt fi dicht, und fegt viele fteife Sruchtfpieie Schon im erſten Jahr an, wovon manche Fruchtipieße wirklich vornen ohne Aug und wahre Dornen *) find. Die *) Man faat häufig, daß diefer oder jener Baum feine Abkunft als Wildling duch feine Dornen, oder — — a 28 Sommertriebe ſind lang und anfehnlich ftork, treiben im nehmlichen Jahr Furze und lan: gere Fruchrfpieße, find nach oben rundherum braunlich roth, nach unten auf der Schat— tenſeite gruͤnlich ‚ mit gar keiner Wolle bedeckt, ohne Silberhäutchen, und mit vielen ſtarken, fehr ins A uge fal— lenden, runden und laͤnglichten Puncten beſetzt. Das Blatt iſt char racteriſtiſch lang und ſchmal, faſt wie ſteifen dornenartigen Fruchtſpieße beweiſe — Man bedenkt hierbei niot, daß wohl die allermehreſten unſerer jetzigen Birnen, die wir fortpflanzen, von einem urſprünglichen Wildling, d. i. unveredeltem Baum abſtammen, ohne eine S Spur von Dornen zu verratben. Bon der Bezi de Chanmontel 5. B. ſtand der erſte unveredelte Urſtamm noch zu Du Dar mel's Zeiten, aber der Saum hat Feine Spur von "wahren Dornen, fo mie die Chasserie, dad Stutt: gardter Gaishirtel u. am. — Es giebe aber auch eine Menge wilder Birnen obne Dornen!— Die Dornen gehören zum wefentlichen Character mancher Birnbaume ‚ vers fieren fıd nie durch Cultur, umd find keine Character von Wildheir, die ſich mehr an den Kleinen Blättern verrärh. { fr Ei a ein Mandelhlatt, mit einer > fchönen Spike. Es it 53 Zoll fang, und nur etwas über 13 300 breit, ſteif von Gewebe und gras⸗ grün von Farbe, etwas ſchifffoͤrmig und wieder rückwärts gebogen, fein geadert, unten ganz glart, und am ande mit ſehr feinen, fpißen Zaͤhnchens befegt. Der dünne Blaͤttſtiel ift faft 13 Zoll lana, und bat lange, fadenförmige After: blatter. Die unteren Augen am Sommer⸗ triebe fiehen, wie Eleine Dornen, au Yade aus, und find ſehr ſpitz. Die oberen find länglich fpıg, braun, ſtehen nur wenig ab, und jigen auf ftark vorſtehenden abgeruns deten Augenträagern, Die Frucht zeitigt im halben Auguft und halt ſich 14 Tage lang gut, Vom allererſten Nang. 4 NB. Verdient allgemein verpflanzt zu wer den, und es iſt beſſer, ſie acht Tage vor der Zeitigung zu brechen, ſo bleibt ſie viel ſaftreicher. 4 h ’ au J \ Claſſe I. Ordnung III. Geſchlecht J. — — 1} * — | Der, rothe Sommerdorn”*). L’Epine d’Ete rouge. Findet ſich bis jeße noch, bei feinem Pomologen befchrieben. Daß es die Epine d’Ete des Du Hamel's nicht ift, beweißt ſchon die Röthe auf der Sonnenfeite, wovon derfelbe + bei der feinigen gar nichts erwähnt, und auch Mayer hat in der Abbildung feines Sommerdornd gar feine Köche angege— ben. — Ber dem im dritten Heft » “ *) In den neueren franzöfifhen Obfiverzeichniffen kom⸗ men öfters Epine rouge d’Et€ und Epine verte d' Etẽ vor. Beide befiße id auch aus der Carthauſe von Paris, die aber noch nicht getragen: die Wege: tation der erfteren aber ift dem Zwergbaum volliom : men aleıch, welchen ich vor 10 Jahren von Filaf- fier bei Paris erhielt, und der nun ſchon mehr: malen getragen bat. ' j | 31 beſchriebenen punetirten Sommers dorn. ©. 57. habe ich ſchon erwähnt, warum ich auch dieſen nicht für den des ‚Du Hammel‘ s hielte. Eine in Deutſchland unter den Pomologen . noch ſehr wenig befannte, ungemein fhöne, mehr als mittelmäßig große, recht koͤſtliche Septemberfrücht von dutterhaft ſchmelzendem Fleiſch, und ohnftreitig eine der beiten Birnen zu ihrer Neifzeit. — Sie gehört unter dem Geſchlecht der Butterbirnen in die Familie der langen grünen — Vertes longues. — Ihre Form ift lang, flach bauchig erhoben in der Mitte, nähert fid) am mehrefien einer eiförmigen Seftalt, und fommt der Bildung einer Hermannsbirne (St. Germain) nahe. Der Bauch fist fies fiarf über der ditte nach dem Kelch Hin, und nimmt dann oft fo fehr nad) demfelben ab, daß die Frucht · nicht aufſtehen kann, oder ſie macht auch haͤufig eine abgerundete Woͤlbung mit einer Flaͤche, worauf fie gur auffigt. Nach dem ı\ 32 h Stiel macht fie feine Einbiegu ss, fondern lauft in gleicher Abnahme nach dem: ſelben hin, wo ſie breit aogeſtumpft iſt. — In ihrer wahren Vollkommenheit iſt fie 3 Bis 53 Zoll lang, und 23 Zoll breit, öfters auch ndch etwas mehr. Der ſchoͤne, anſehnlich ſtarke Kelch bleibt gruͤn, ſteht mit ſeinen ſteifen Ausſchnitten in die Höhe, ift mehr oder weniger offen, und fitzt in einer weiten, fhönen, aber nicht tiefen Einfenfung, die zuweilen auch ganz gleich feyn fann, und um diefelbe her: um bemerkt man haufig flache, oft etwas beulenartige Erhabenheiten, die man auch über die Frucht feldft hinlaufen ſieht — Der ‚ anfehnlich ftarfe Stiel ift hellgrän, oft in feinem Anfang ftark fleiichig, ſteht felten gerade, fondern durd einen Fleiſchwulſt auf die Seite gedrückt. Monmal ſteht er indeffen auch gerade —— in einer foönen Höle. | zZ I Die 35 Die Farbe der abgerieben fchön glänzenden, fein zaͤhe fettig anzufühlenden Schale, ift ein fchönes helles Srasgrün, das auch bei der vollen Zeitigung nur etwas gelblicher wird, wobei aber charactes riſtiſch ift, daß man faft felten eine Frucht ſieht, die nicht, befonders am unteren Theil derfelben, eine eigene weißgelblidhe, wadhsartige Stelle hätte, welche faft erwarten läßt, als ob die Frucht zu ihrer vollfommenen Zei: tigung ganz jo werden müßte. Außerdem fieht man aber noch auf der Sonnenfeite einen trüben, erdartigen Anflug von Roͤthe, in der man fehr viele weiß; graue, ganz feine Punste fieht, welde alle einen rothen Kreis um fi herum haben. Bei den allermehreften Früchten ficht man fogar nichts wei’ ter als nur diefe roth umfreisten Pufete, welche der Frucht ein ausgezeich— netes Anſehen geben. Außer die ſen bemerkt man hingegen auf der Schattenſeite IV. Heft, Birnen. C 34 aar keine deutlihen Puncte, und jede omdere Abzeichen gehören unter die Ausnahmen. Die Frucht hat faft keinen Geruch, und welft nicht. Das Fleifch ift ſchoͤn weiß, feinförnicht, Outterhaft zerfließend im Munde, aber nicht fehr ſafrreich, und von einem fehr angeneh; men, fein gewüärzhaften, etwas parfumirten Geſchmack. | Das Kernhaus ift Elein. Die Kammern ‚ find enge, und enthalten ftarfe, Tängliche, Hellbraume Kerne, wovon aber auch oft viele taub find. Der Baum wählt munter in feiner Ju—⸗ gend, wird aber doch nur mittelmäßig groß. Er hat gar nichts von dornenartigem Fruchts Holz, fest aber frühzeitig Fruchtaugen an, und bringt reichliche Erndten, felbft oft in unaünftigen Frühjadren für die Bluͤthe. Die Sommertriebe find ziemlich lang, aber ſchlank, anf der Sonnenieite trüb braunroͤthlich von Farbe, gegenüber olivengrüän, nach vornen 55 mit feiner Mole bekleidet, und mit ziemlich) vielen feinen, bräunlihen, jedoeh nur wentg ins Auge fallenden Puncs ten befegt. Die mittleren Blätter am Sommertrieb find nit groß, von Form elliptifch,, oft fogar abnehmender nach dem Stielals nach vornen, mit einer kurzen ſchar⸗ fen auslaufenden Spitze. Es iſt kaum 5 Zoll lang, ı3 Zoll breit, dünne, etwas fpröde von Gewebe, fehr fchön geadert, unten gang glatt, faft wie lafirt glänzend gras— grün, und am Rande mit äußerft fleinen, fehr feinen Zähnen befegt, fo dag man fie faum bemerkte. Der dünne Blattſtiel iſt oft kaum einen halben Zoll lang, und hat zuweilen pfriemenförmige Afterblätter, die aber etwas herauf am Stiel fitzen. Die unterfien Blätter am Sommertrieb find viel größer. Die Augen find flein, von Farbe braunroth, Eegelförmig, ftehen etwas vom Zweige ab, und fißen auf Eleinen, ganz flachen Augenträgern., 56 x Die Fencht zeitigt im Anfang des Sep tembere, und hält ſich drei Wochen in ihrer vollen Süte ohne taig zu wirden, welches ihre Schägbarfeit fehr erhöht. Dom allererften Hang. NB. Berdient allgemein verbreitet zu ſeyn, und ın jeder Fleinen Baumſchule einen Platz. Zweite Slaffe Saftreihe, gefhmadvolle Birs | nen, deren Sleifh im Kauen etwas, oder ziemlib raus fhendift, ſich aber doch ganz auflößt, ah —59 Ihe 37 39 Claſſe I. Ordnung I. Geſchlecht IL. Dierunde Sommerpomeranzenbirne*). L’Orange ronde d’Ete. Man darf nur Manger’s Pomologie nad fohlagen, um die Menge von Rahmen der Pomerangenbirnen zu lejen, und dann iſt es leicht zu begreifen, daß es jeßt Außerft ſchwer ift, diefe Maffenach ihrem urfprüng: lichen Nahmen zu ordnen. — Man hat diefe Lieblingsfrüchte der vorigen Zeit, und noch jeßt des Landmannd, wahrjcheins fich durch die Kerne fehr vermehrt, und dadurch fo mande neue Gorte erzeugt. In vielen franzöfifchen Verzeichniſſen trifft man 6 bis 8 Sorten an, und die Hollans der haben wieder ihre eigenen, worunter *) Ich erhielt diefe Corte unter dem obigen wirklich fehr paſſenden Nahınen, von Trier aus einer dor— "tigen Baumſchule bei der Abtei von Marimin- 40 die Orange van Huck berühmt ift, die aber bei mir noch nicht getragen. — Kneop macht die Orange ronde d’Ete zu einem Synonym der doch wirklich fehr platten O auge musguce, Eine anſehnlich große, Fchäßbare, und ſowohl zum rohen Genuß als für die Deconomie gleich vortrefflihe, frühe Septemberfrucht, die aber auch oft Schon Ende Auguſt zeitiat, und jährlich ihre Erndten liefert — In ihrer wahren Form har fie wirklich ein eiförmiges Antehen, mit einer breit adgeftumpften Stiel: fpige. Der Bauch ſitzt gewöhnlich etwas über der Mitte, ift breit erhoben, und wölbt fih nach dem Kelch ſchoͤn abnehmend Fugel: förmig gu, ſo daß Die Frucht eine Fläche bildet, auf der fie faum, oder nicht aufftchen fann. Dad dem Stiel macht fie feine Einbiegung, fondern endigt fich mit einer breitabgeftumpften,, etwas gemwölbten Spitze. — Sn ihrer gewöhnlichen Vollkom⸗ menheit auf Hochftamm ift fie 23 Zoll breit, und 23 Zoll hoch. 41 Der etwas kleine Kelch iſt offen, und ſitzt in einer etwas engen, ziemlich tiefen Einſen— kung, die oft verſchoben iſt, und uͤber die Frucht ſelbſt ſieht man deutlich mehrere flache Erhabenheiten hinlaufen. — Der verhaͤlt— nißmaßig ſtarke Stiel iſt hellgruͤn, etwas lederfarbig dabei, und ſitzt auf der abge— ſtumpften Spitze wie eingeſteckt, iſt aber mit feinen Fleiſchperlen umringelt und ı Zoll lang. Die Farbe der feinen, geſchmeidigen, jedoch) nicht fertigen Schale, ift vom Daum ein.gelbliches Hellgrün, welches aber mit der ganz vollen Zeitigung ein helles Citronengelb wird, oder felbft am Baum, wenn man fie zu lange hängen läßt, diefe Farbe befommt; wobei aber doch noch oft etwas Grünlicheg beigemifche bleibe: denn ift alles Grün vers ſchwunden, fo ift auch der Geſchmack fchon paſſirt. Auf der Sonnenfeite fieht man dann noc) einen mehr oder weniger ftarken Anflug von einer trüben, erdartigen Roͤthe, die aber bei den mehreften Früchten gänzlich fehlt. 42 Mit Puncten ift die ganze Schafe gleich mäßig überfaet, welche aber alle jehr fein, auf der Sonnenfeite bräunfich, auf der Schartenfeire grün find, und dabei fieht man noch hier und da häufig feine Noftfiguren. Die Frucht hat bei voller Zeitigung einen feinen muskirten Gerudy und welft nicht. Das Fleiſch riecht angenehm, iſt weiß, etwas grobkoͤrnicht, Halbichmelzend , h im Kauen etwas raufc)end, ziemlich faftvoll, und von einem füßen fehr musfirten Geſchmack. Das Kernhaus ift Elein. Die Kammern find enge, enthalten aber fchöne, laͤnglichte, ſchwarzbraune vollfommene Kerne. Der Baum mächft fehr lebhaft, wird anfehnlich groß, und ift jahrlich Fehr fruchtbar. Er geht mir feinen Acften zwar fchön in die Luft, Hänge fi aber mit den vorderen Enden wieder herab, Die Sommertriebe find lang und anſehnlich ſtark, mit ſehr wenig Wolle bedeckt, auf der Sonnenſeite etwas hellbraͤunlich, genen über ins Grüne fvielend, und mit fehr feinen, wenigen, 45 kaum bemerkbaren Puncten befekt. Das Blatt ift Elein, vund eiförmig, mit einer kurzen Spige. Es ift 23 Zoll lang, 13 Zoll breit, dünne un) fpröde von Gewebe, fein geadert, unten aanz glatt, dunkel grasgrün und wie lacfirt alängend von Farbe, und am ande fehr feicht, oft mie faum fichtbaren, ganz feinen, fpißen Zaͤhnchens befegt. Der dünne Blattſtiel ift 3 Zoll lang und hat nur Afterivigen. Die Augen find herzfoͤrmig, ziemlich ftarf, liegen an, und fisen auf gerippten Augentragern. Die Frucht zeitigt Anfangs September, und hält fi, etwas grün abgerhan, vierzehen Tage | Vom erften Rang. Efaffe IL Ordnung IL. Geſchlecht J. Die kleine Sommer: Zucferratenbirne”). Sch finde Feine Frucht bei irgend einem Pomologen, unter welchem Nahmen es fey, welche ich mit der unfrigen vergleichen fonnte. — In der Riederlaufiser Obit; beſchreibung Heißt die Sommerapothe: ferbirne die Zuderatenbirne, welcher indeffen nicht im Gebrauch iſt. In dieſem Werkchen wimmelt es überhaupt von falfchen Beſchreibungen und Verwechſelungen der Nahmen, ſelbſt bei beſtimmten Obſtſorten. *) Ich fand dieſen Baum in mehreren Garten am Rhein, und vorzüglich in Coblenz, wo ein Dortiger Baumgartner fie Zuckerratenbirne nannte, von dem ih auch meinen erften Baum erbielt. Erſt Eurslic fand ıch aber auch einen großen, mit Früchten beladenen Socftemm davon, bei meinem Freund, Herrn Juſtizrath Raht in Naſſau. Sie ift alto ſchon ſehr verpreiter, | 45 Eine ſchoͤne, nur mittelmaͤßig große, fchäßz bare frühe Septemberfrucht von dem anges nehmſten Geſchmack, und fo ſchatzbar zum rohen Genuß als für die Deconomic. — In ihrem Unfehen ift fie ziemlich Ereijelförmig, und hat mit der roch punctirten fie; besbirne *) ziemliche Aehntlichfeit. — Der ſtark erhobene Bauch first bald viel, bald nicht viel über die Hälfte nach dem Kelch hin, und wölbt fih im erften Falle plattrund ab, fo dag die Frucht auffigen fann; im zweiten Galle nimmt fie aber allmaͤhlig, etwas Engel; förmig ab, bildet dadurch) eine Fläche, auf welcher diefelbe nicht aufftehen fann, und fieht auf beiden Seiten zugejpigt aus, * Nach dem Stiel nimmt ſie ſchnell ab, und endigt in eine kurze, ziemlich abgeſtumpfte Kegelſpitze. — In ihrer Vollkommenheit auf Hochſtamm iſt ſie 25 Zoll breit, und 22 300 Hoch, manchmal auch fo hoch als breit. Der anfehnlih ſtarke, ziemlid) Tanga: *) ©, Heft Ill, Seite 96. 46 gefpiete Kelch ift offen, oder etwas verdrückt, und fist in einer fleinen etwas engen Ein: fenfung, die aber oft auch ganz unbedeutend ift. Um den Kelch fieht man aber fters beu: lenartige Erhabenheiten, die öfters auch deutlih, aber flah, über die Frucht felbft hinlaufen. — Der Stiel ift oft anſehnlich ſtark, bellgrün, mit einem lederfarbigen Häutchen zum Theil bededt, ı bis 13 Zoll lang, und fist auf der abgeftumpften Spiße gerade auf, ift aber Häufig durch einige Fleiſchbeulen, oder einen Fleifhwulft etwas auf die Seite gedrüct. Die Farbe der feinen, glatten, etwas gefhmeidigen Schale, ift vom Baum, vor der vollen Zeitigung, ein blaffes Hellgrün, oder gelblies Gruͤͤ — Seladon—, welches mit der vollen Zeitigung ein ſchoͤnes Citronengelb wird, wobei aber die ganze halbe Sonnenseite mit einem dunflen, bei der vollen Zeitigung aber heller werdenden Blutroth verwafchen ift, wobei man aber doch die Grundfarbe oft noch durchſchimmern fieht, 47° Die Puncte find ungemein zahlreich, fein, im Roth weifgrän,s auf der Schattenfeite gruͤn, wozu fich noc) hier und da Fleine Kofts figuren, um den Kelch aber ein dünner Roſt— anflug, und nicht felten auch kleine, ſchwaͤrz⸗ lichs Roſtflecken gefellen. Die Frucht hat einen feinen, angenehmen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch riecht angenehm, ift matt: weiß von Farbe, um das Kernhaus fteinicht, faftreich, Halbjchmelzend, im Munde fih ganz auflöiend, und von einem zucerfüßen, ge— würzhaften, fehr angenehmen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hole Achſe und iſt klein. Die Kammern find länglid) und enge, enthalten aber nicht viel vollfommene Kerne, welche lana geſpitzt und ſchwarz find. Der Daum wird anfehnlich groß, gehe hoch in die Luft und macht wiel ſchlanke Aefte, die fich vornen wieder herabhangen. Er iſt frühgertig, und ungemein fruchtbar. — Die Eommertriebe find lang, etwas fuffig, und wicht befonders ſtark, mit einer dünnen, f — 48 feinen Wolle bedeckt, auf der Sonnenſeite truͤb erdfarben braͤunlich, gegenuͤber hellgruͤn, „und mit nur wenigen, feinen, weißgrauen r Puncten befegt. — Das Dlatt ift nur mit; telmaͤßig groß, fehön eiförmig, manche von den unteren faft berzförmig, die allerobenſten Hingegen elliptiich mit einer fcharfen Spike. Es iſt 5 Zoll lang, 2 Zoll breit, dünne und weich von Gewebe, fein geadert, unten gang alatt, heligrün von Farbe, und am Rande mit ungemein feinen, [hönen, fpigigen Zahnchens beſetzt. Der duͤnne Blattſtiel iſt 2 Zoll lang, und hat feine Afterbläcter. Die Augen find groß, fegelförmig, dunkelbraun von Farbe, fiehen ganz weit vom Zweige ab, und figen auf ober; und unterhalb des Auges ſtark vorfiehenden Augenträgern, Die Frucht zeitigt in den erften Tagen des Septembers, und hält fih volle 14 Tage big 3 Wochen, wenn fie etwas vor der Zeitigung gebrochen wird, Dom erſten Rang. a | Claſſe Claſſe I. Ordnung I. Gefchlecht L. Große gelbe Weinbirne *Y), ri J. Bauhin Weinbirne hat damit keine Aehnlichkeit. Sie iſt viel kleiner und zeis tigt im Auguſt. — Bei der vortrefflichen gelben Somm erherrnbirne, Heft II. ©. 71, fagte id, daß diefe Mayer’s großer Wafferbirne — grosse aqueuse — Tom, VIII, Nro, 13.5, die ex unter die Mufcatellerbirnen fest, Ahnlich ſey. Auch die obige MWinterbirne gehört unter die Mufcatellerbirnen, und hätte Mayer leider die Befchreibungen im Text nicht faft immer fo ganz unvolltändig gelafien , fo bin ich überzeugte, daß es Ich verdanke diefe Sorte meinem lieben Heren Hofs gärtner Zenher in Wied: Nunfel, der einen alten großen Baum davon befigt, IV, Heft, Birnen, D — * 50 einerlei Früchte find. Das treueſte Ger mälde Hilfe gar nichts ohne genaue Be ſchreibung der Vegetation, und der Br ſchaffenheit des Fleiſches. „Ein fehr Schöne, wahrhaft anfehnlich PR ſehr ſchaͤtzbare frühe Septemberfrucht, von einem etwas einſchneidenden, angenehmen Geſchmack, aber für die Dekonomie noch weit vorzoͤglicher. — In ihrer Form iſt ſie ſehr rundbauchicht, mit einer ſehr kurzen Spitze nach dem Stiel. Oefters naͤhert ſie ſich aber auch einer wahren Kreiſelform. Der Bauch ſitzt ſtark uͤber der Mitte nach dem Kelch hin, UM, den fich die Frucht Fugelförmig zumölbt, und eine Släde bilder auf der diefelbe ſchoͤn aufſitzt. Nach dem Stiel hin macht fie feine, oder nur eine fanfte Einbie— guna, und bildet eine bald gang kurze, bald eine etwas längere, kegelfoͤrmig abgeftumpfte Spitze. — Sn ihrer fhönften Größe auf Hochſtamm ift fie 23 Bis 3 Zoff breit, und kürzgeſpitzte Früchte find audy eben fo hoc), länger gefpiste hingegen find $ Zoll höher. u. .“ 51 \ — —* jr Der ſtarke, weißgraue Kelch hat ſchoͤne Einſchnitte, welche gerne zuruͤckliegen, iſt offen, und ſitzt im einer welter, anſehnlich tiefen, oft wahren ſchuͤſ— felförmigen Einfentung, welde auf ihrem Rande manchmal flahe Beulen har, und auch über die Frucht hin bemerft man nicht felten flache, breite Erbabenheiten. — Der anſehnlich ſtarke Stiel ſitzt in einer kleinen Grube, oder nur wie eingeſteckt, iſt ſtets mit einigen Fleiſchbeulen umgeben, und in ſeiner Laͤnge ſehr verſchieden; denn er iſt bald einen halben, bald 13 Zoll lang. Die Farbe der glatten, ftarken) und abgerieben fchön glänzenden Schale, ift ein etwas grünliches Hellgelb ‚das mit der gang vollen Zeitigung ein ungemein fchönes, helles Citronengelb wird, und wobei man haufig auf der Sonnenfeite einen Eleinen Anflug von einer erdartigen Nöthe bemerkt, Der aber bei nur etwas befchatteten Fruͤchten ſchon gänzlich fehlt, | * no D 2 52 Die Puncte find Außer zaht⸗ reth, und die ganze Schale if damit wie überfäet, welche fein und "von Farbe braun find, wozu fih um die Kelchwoͤlbung noch feine Roftanflüge gefellen. Die Frucht hat einen feinen, parfumirten Geruch, und welkt nicht. Das Fleifch iſt ungemein ſchoͤn weiß, etwas grobkoͤrnicht, aͤußerſt ſaftvoll, - und damit fo veihlich, verfehen, daß die Früdte vom Ballen zer: fpringen, im Kauen halbſchmelzend, ſich ganz auflöfend, und von einem etwas eins fhneidenden, füßweinſauerlichn Geſchmack. Das Kernhaus iſt ſchoͤn und etwas längs lich herzfoͤrmig. Die Kammern ſind klein, fein fleiſchig, und enthalten wenig vollkommene Kerne, welche klein, ſpitz und ſchwarz find. Der Baum wird jehr groß, wächft unge: mein lebhaft, geht mit jeinen ftarfen Aeften fhön in die Luft, ſenkt fih nur mit feinen vorderen Enden herab, wodurch er eine fehr Hohe Krone bildet. Er iſt dabei recht vs fruchtbar und trägt faft jaͤhrlich. — Die Sommertriebe find lana und fiarf, ohne Wolle, rundherum glängend bunfel plivengrün, mit einem lederfarbiaen Schimmer gleihfam überdeedt, und mit vielen ſtarken, Schön roͤthlich braunen Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt klein, laͤnglich eifoͤrmig, mit einer kurzen auslaufenden Svitze.Es iſt 5 Zoll lang, ⸗ Zoll breit, liegt mit ſeiner Flaͤche platt und ausgebreitet, iſt lederartig von Gewebe, fein geadert, unten ganz glatt, hellgruͤn glaͤnzend von Farbe, und am Rande fehlt die Zahnung bald gaͤnzlich, bald iſt ſie, beſonders an den oberen, in ganz feinen, ſpitzen Zaͤhnchens angedeutet. Der ſtarke Blattſtiel iſt 1% Zoll lang, und hat keine Afterblaͤtter. Die Augen find fhön, von Farbe dunfels. braun, ſpitz hHerzförmig, liegen feſt am- Zweig, und fisen auf breiten, abgerundeten, ſchoͤn vorfiehenden Augenträgern. \ wu — Feucht zeitigt Ende Küguft, oder ! Anfang September, hätt fih aber kaum acht Tage, wenn ſie nicht ei grün’ ge⸗ bryochen wird. Eine! der erften vom zweiten Rang. “ NB. Eine ganz vorzügliche Frucht zu Wein, - Eſſig und Lattwerge. — 55 Carr I. Ordnung II Kai J. Die franzöfifche füße Bist De Franse soete Belle *). Ob diefes wirklich eine franzöfifche Frucht iſt, möchte ſehr ſchwer auszumitteln feyn. Du Hamel hat wenigſtens feine ihr ähnliche Frucht. Vielleicht hat ein Holländer ſie Franzöſiſch genannt, um ihr mehr Anſehen zu verſchaffen? -— Manger hat ihren Rahmen nicht ‚„ aber in Martheus van Eeden’s groote Hollandsche Catalo» gus ete, ſteht fie unter den Sommerbirnen’ mit dem in diefem Verzeichniffe ſo üblichen - geradbrechten Nahmen Fransche Zott- ebel. — L i & ! s *) Jh verdanke auch diefe vortreffliche Birnforte meinem lieben Freund, Herrn Kunſtgärtner Stein, der mir die Pfropfreißer mie der vornen befihriebenen Suderbirne VOR NEE TE aus Sarled auſchickte. Be A ' (Fine nur mittelmäßig große, ſchoͤne, koͤſt⸗ liche Septemberfrucht für die Tafel von erhas benem Eeſchmack, und faft ganz Schmelzen; dem Fleiſch. — Sie gehört in die natuͤr— liche Familie der Nufcatellerbienen, und ift in Deutfchland wohl noch fehr wenig befunnt ? — Sn ihrer Form ift. fie ſtark rundbauchicht, und ſtumpfſpitz, Ereifelförmig nad) dem Stiel. Der Bauch, fist ftarf über der Mitte nad) dem Kelch hin, um den fich die Frucht kugel⸗ foͤrmig abnehmend zuwoͤlbt, und eine Fläche bildet, aüf der dieſelbe noch aut aufliehen Zann. Dad) dem Stiel nimmt fie oft eben fo fchnell als nach dem Keld) ab, und endigt fid) dann mit einer dicken, ſtark abgeftumpften "Spike. — Sn ihrer fhönften Größe ift fie ſtark 25 Zoll breit, und 22 Zoll hoch. Der großblärtrichte Reich ift meiftens offen, und fitzt in einer tiefen, geräur migen Einfentung, auf deren Rand man deutlih flache, beulenartige Exhabens heiten fieht. Oft umgeben aber auch den Kelch ſtarke Beulen, ja faft wahre Rippen, L j 57 und diefe verengern dann die Kelcheinſenkung fehr. Bei fchön geformten Früchten ift indes fen, der Bauch ziemlich rund und eben. — Der ſtarke oft fehr fleifhige Stiel fteht auf der ſtumpfen Spitze wie aufgedrückt, ‚und ift mit Beulen, oder Fleiſchwuͤlſten um; geben, Er ift bald einen Z bald auch wieder bis 4 Zoll lang. Die Farbe der glatten, abziehen glans genden, gar nicht fettigen Schale iſt ein fchönes, etwas gelbliches Hellgrün, welches mit derjenigen Zeitigung, wo die Frucht am wehlfhmecendften iſt, grünlich gelb wird, - Mir der ganz vollen Zeitigung wird fie indeſ— fen ganz goldgeld, aber dann fängt fie auch an bald taig zu wer Die Puncte find zahlreich. Die Frucht hat einen feinen Geruch und welft nicht. Das Fleisch iſt Schön weiß, um das Kern: haus förnicht, ſehr faftvoll, halbſchmelzend, im Kauen etwas oder gar nicht rauſchend, ſich ganz aufloͤßend, und von einem ſehr an: 58 » genehmen, füßen, mit einer feinen Säure erhobenen, erquickenden Geſchmack. Das Kernhaus ift klein. Die Kammern find enge, und enthalten felten einine kleine voͤllkommene Kerne, welche ſchwarz find. Der Baum waͤchſt ungemein lebhaft, faſt frech, belaubt ſich ſtark, und wird nicht nur fruͤhzeitig, ſondern auch ſehr fruchtbar. — Die Sommertriebe ſind lang und ſtark, nur nach oben mit etwas feiner Wolle bedeckt, auf der Sonnenſeite nur zuweilen etwas braͤunlichroth, gewoͤhnlich aber rundherum olivengruͤn, mit etwas Lederfarbe vermiſcht, oder leicht uͤberdeckt, und mit ziemlich vielen, laͤnglichten, hellbrau Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt anſehnſich groß, eifoͤrmig ellip⸗ tiſch mit einer kurzen, ſtarken Spitze. Es iſt 35 Zoll fang, 23 Zoll breit, dick lederartig von Gewebe, ſchoͤn geadert, unten mit vielen Adern beſetzt, dunkel grasgrün fehr glänzend von Farbe, und am Nande gang ſeicht, mit kleinen ſpitzigen Zaͤhnchens beſetzt. Der Blaͤttſtiel iſt ı Zoll lang, m . \ B — 59 und.hat nurguweilen lange, faden: förmiae Afterblätter. — Die Augen find groß, platt herzförmig, fchwarzbraun von’ Farbe, liegen feft auf, und fißen auf fhön vorftehenden, in der Mitte fpigen Augenträgern. Die Frucht zeitigt in dem erften Drittheil des Septemders und hätt fü fi) bie zum October, welches ihren Werth noch ſehr erhoͤht. Vom allererſten Egg für die Zeit-ihrer Reife. NB. Verdient allgemein KERNE werden, da wir im Septeniber der fihmelgenden Birnen eben nicht viele haben. — Man bricht fie am beiten im Anfang. des Geps . tembers, oder wenn die grüne Farbe gelb; ich werden will, fo hält fih die Frucht volle drei Wochen in der Reife, . — va. Geſchlecht I.» Ordnung I. ‚ Die große müsfirte Zwiebelbirne *). Gros Oignonnet musqué. Auch diefe Birne gehört unter diejenigen, . die fo manche nahe Verwandten hat, daß man bei einer einzelnen Sorte oft alle - Nahmen als: gleichbedeutend, ale Synos nyme, anführte, und ed dadurch jebt faſt ohnmöglich macht, die erften Urforcen wies der herauszufinden. Man darf nur das von Manger angeführte Chaos von 3g Nahmen nachſchlagen. — Alle wahre Zwiebelbirnen find plattrund, oder Areifelformig , und Sommerbirnen. — Merler zählte fhon 9 orten. — *) Sch erbiele meine erfte Pyramide 1790 aus der Carthaufe zu Paris. Seitdem habe ich noch manıhe ans andern Baumſchulen erhalten, Die aber ganz serfchieden find. £ 61 Quintinye Tom. TI, hat deren vier, würdigt aber nur Eine aufzunehmen, giebt ihr die 128te Stelle, und fagt kurz von ihr ©. 277: — „le gros Oignonnet, „ autrement Amire roux, et Roi d’Ete, - „Poire de la mi- Juillet, qui® est assez „ coloree, wonde et passaplement „grosse, «“ Kann alfo die unfrige feyn. — Du Hamel Tom. II. Tab, VII, Ognonet? Archiduc d’Ete, Amire roux, Die Frucht fehr ähnlich. Die- Vegetation etwas verſchieden. — Knoop Tab. I, Gros Oignonnet, Oignonnet musque. Amiret roux, Roi d’Ete, Roi zoux Poire de Cypre, welches ganz falfch ift. — Iſt fiher die unfrige.e — Car- thause, l’Ognonnet, ou Amire-Roux, ou Archiduc d’Ere. Ganz ähnlich — Zink Tab. ı. Nro. 9. Oignonnet, Zwiebel⸗, Zucker- oder Marcipanbirn — Sit der lange Stiel Natur, fo fann e8 die unfrige nicht ſeyn. — Miller Tom, 1l}, Oignonnet, Amire roux, Roy d'EDté. Mehnlid. — Mayer Tom, III Nxo, 77. Oguonnet, Archiduc d’Eıe, 4 “ * \ P 62 y ei | ' Amir roux. er roux, Ognon'rozat, Timpling ». Erzherzoglide Som: merzwiebelbirne, — hätte fie aber unter die Müscarellerbirnerf elaffificiren müffen. —K vafı Tab. 78 F. a. Kopie nach Du Hamel — Ehrift, pomolog. NHandwörterbuh © 225. Die große F Bwiebelbirne, gros Oiguonner, “ Nah dem T. O0, G% — Teutscher Obstgärtner 9. IX, ©. 279. Nro. LIVs Die große Zwiebelbirne. — Sit y * gar keine franzöſiſche Zwiebelbirne, denn alle obige angeführte Pomologen ſetzen den Hauptcharacter derſelben, wie auch der Nahme verräth, in eine runde Form. — Ihr Nahme fehle bei feinem Pomologen? | und faft ın Feine Obſtverzeichniß. Dieſe Literatur beweißt das Alter der Zwie— belbirne, und daß ſie von jrdem Pomologen iſt aufgenommen worden, aber daß ſie auch häufig unaͤcht, beſonders in deutſchen Baum: ſchulen iſt. Sie iſt eine nur mittelmaͤßig große, oft faſt etwas Eleine fehr gute frühe Sommer: * Me A oder Auanftlirne, von recht angenehmen Se ſchmack, und nad) dem Standort des Baums, ihrer Natur nad, von faft ganz ſchmelzendem Fleiſch. — Sie gehoͤrt in die natürliche Familie der Muſcatellerbirne, ift aber auch) nahe mit den Pomeranzenbirnen verwandt. — In ihrer Form iſt fie vollfommen rund und meiftentheils etwas kreiſelfoͤrmig. — Der Bauch figt in“der Mitte, von da fie fi flahrund um den Kelch zumölbt ‚sfo daft die Frucht auf demfelben aufjtehen kann. Nach dem Stiel maht fie Feine Einbie: gung, fondern lauft ehender etwas erhaben und ſchnell abnehmend nad). dem Stiel, ſo daß ſich dieſelbe mit einer kurzen Kreiſelſpitze endigt, wie die Zwiebeln nach dem Kraut hin. Oft iſt ſie aber auch ſtark abgeſtumpft, und gewinnt dadurch eine mehr kaͤsfoͤrmige Geſtalt *). — Sin ihrer gewoͤhnlichen Groͤße auf Hochſtamm iſt ſie 2 Zoll/ breit und auch J * Dun Samel har dieſe zweifache Endigung nach dem Stiel auch durch zwei Figuren vorſtellen wollen. * { | Br eben fo hoch, oder nur etwas weniger hoch. Die kaͤsfoͤrmigen hingegen find haufig etwas ‚breiter als hoch. Der harte, Goran Kelch if weit offen, liegt mit feinen Ausfchnitten ruͤckwaͤrts gebogen, ift etwas fternförmig, und fist nur in einer ganz ſeichten Einfenfung, oder ganz gleich auf der Frucht, ift aber oͤfters mit einigen Falten, ‚oder, wirklichen ganz flachen Beulen umgeben. — Der anſehnlich ſtarke Stiel ift hellgrün, und fißt bald oben auf der kleinen Kreiſelſpitze auf, oder in einer kleinen Grube mit einigen Fleiſchbeulen umgeben, wodurch der Stiel oft auf die Seite gedruͤckt wird, Seine Länge beträgt bald faum einen halben, bald wieder einen ganzen Zoll *). | ‘a Dr *) Du Hamel fagt in feiner Eurzen Beſchreibung: — „Die Frucht ift von mittelmäsiger Größe, 22 Fi: „nien bob, und auch eben fo viel ım Durhmeffer, Erdifelförmıg— turbıng, 0m Kopf breitgedrüdt, wo das Auge von mittels „maßigen v 65 Die Farbe der etwas ſtarken, gar nicht fettigen, und abgerieden im Roth ungemein glänzenden Schale ift ein blafles Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung ein grüng liches Hellgelb oder wirkliches Gelb wird, wobei aber oft mehr ale die Hälfte der ganzen Sruchtfläche, bei vecht befonnten Früchten, befonders um die Kelhwölbung herum, mit einem erdartigen Blutroth verwafchen iſt, welches aber bei etwas beichatteten Fruͤchten nur in einem leichten Anflug befteht. Die Puncte find ungemein zahlreich, fein, graubraun von Farbe, und im North vor züglich Sehr fichtbar, dazu gefellen fich noch gerne Fleine Anflüne von gleichfarbiaem Roſt, oder Moftfiguren, die aber nicht ſehr ins Auge fallen. Die Frucht hat einen feinen, etwas mus; firten Geruch und welkt nicht, „mäßiger Größe in einer Eleinen fehr alatten „Aushölung fteht. Der Stiel ift gerade, elf „ Linien lang, vollfommen, aber nicht di, un® „ſteht in einer fehr kleinen Vertiefung. "" IV, ‚Heft. Birnen, E 66 Das Fleifh iſt mattweiß, etwas arobs Törnicht, voll Zaft, faſt ſchmelzend *), fich im Munde ganz auflöfend, und von einem angenehmen, gewürzhaften, fein rofenarti: gen **) Geſchmack, der durch eine feine Säure erhoben wird. Das Kernhaus ift Elein und gefchloffen. Die Kammern find enge, und enthalten fleine, weiße oder fchwäarzlich weiße Kerne. Der tempelgehtalsein fhwarzer Streif bie zum Kernhaug herab. Der Baum waͤchſt zwar fchön und gerade in die Luft, macht aber dabei auch gern flats terhafte, fich leicht herabhängende Aefte. Er wird nur mittelmäßig groß, aber fehr frucht: *) Da der Baum empfindlich auf feinen Standort iff, and warmen, trodenen Boden verlangt, vielleicht auf der Quitte Deshalb ſchlecht gerarben fol. fo giebt diefer Birne fait jeder Pomolog ein anderes Fleiſch. *5) Du Hamel ſagt auch d'un gout rosat, welches anch Maner beſtätigt, aber im deutſchen Text wird Rosat durch einen lacherlichen Schniger — röth— ki — überſetzt. 07 bar, — Die Sommertriebe find fang und nicht ftarf, auf der SE onnenfeite bräunlich voth, gegenüber vöchlih arün, ohne Wolle, und vorzüglich nur im Noth mit vielen, ſehr feinen, weißgrauen Puncten beſetzt. Das Blatt ift nur mittelmäßig groß, eiförmig, dabei etwas elliptifch, mit einer fchönen, auslaufenden Spike. Es iſt 3 Zoll lang, 2 Zoll breit, fleif und jtark von Gewebe, ſchoͤn und. reich geadert, unten ganz glatt, hellgrasgrün, Schön glaͤnzend von. Farbe, und am Kande mitfhönen, ſpitzen Zähnen beſetzt. Der ziemlich ſtarke Dfattftiel ift Z Zoll lang, und: hat lange, pfriemenförmige Afterblarter Die Augen find fpig, Eegelfürmig, braun von Farbe, fiehen etwas vom Zweig ab, tragen häufig Augenblätter, und fisen auf dreiecfig gerippten, flarf vorftehenden Augencrägern. Die Frucht zeitigt im Anfang des Augufts, und hält fi, etwas vor der vollen Zeitigung gebrochen, 14 Tage, Bere Dom erften Rang. Claſſe 1. Ordnung IL Geſchlecht I. Die große Engelsbirne”). La grosse Poire d’Ange. Mit diefer Birne bin ich ganz in dem Fall, © wie bei der Sommerdedhantsbirne Heft II. S. 59. Ich würde fie wegen der zuſammentreffenden Reife noch mehr für Duintiny’sMaulbirne (Bouche:) balten,, wenn diefe nicht zuderhaft von Geſchmack und der Baum dem A mon Dieu, Heft ET. S. 96 ähnlich ſeyn follte, | welches bei der obigen gar nicht der Fall ift. — Du Hamel hat beſt immt ſicher nichts von ihr: aber wenn es auf etwas weniges nicht anfonihır, kann fie für deſſen Salviati — Chöre Ädame, und ſelbſt ſeine 2 Ich erhielt die Pyhramide auch wirklich als Poire WAnge 1790 aus Met von Nicolas Simon. 65 Poire d’Ange gehalten werden, die abe— doch zu auffallend, auch im der kurzen Bes fehreibung verſchieden iſt. — Ich babe fie die große Engelsbirne genannt, werl fie am mebreften mit der wahren Poire d’Ange, dieich aus Paris befiße, übereins Fommt. — Ich befite aus Franfreih noch mehrere Birnen, die angeblich im Auguſt reifen follen, als Poire d'Argent, Poire de St. George, Poire de Valer, Fondante musquee,.die nicht Epine d'Eté ſeyn foll, Poire d'or w. ım. as, die ındeffen noch nicht getragen„haben, aber von denen fi die, mehreſten auch fchon durch ihre Begetatiom _ ſehr davon unterfcheiden. Eine ungemein ſchoͤne, mittelmaͤßig große, ſehr wohlriechende Auguſtbirne fuͤr die Tafel, von einem. ungemein angenehmen Ges ſchmack. — Sn ihrer Form ift fie abge: ſtumpft £veifelförmie, und har fowohl in diefer, als auch in ihrer Groͤße eine ungemeine Aehnlichkeit mit einer gelben Sunfer Hansbirne, und mit; der Sommerdechantébirne, vor der fie 78 gegen 14 Tage: ehender reift. — Der Bauch figt 3 der ganzen Sruchtlänge nach dem Kelch) din, um den ſich diefelbe plattrund zur wölbt, fo daß fie breit auffist. Nach den Stiel nimmt der Bauch ſchnell ab, und endige ſich mit einer kurzen, abge: ſtumpften Kegelſpitze, welche ihr ein krei⸗ felförmiges Anſehen giebt. — In ihrer gewoͤhnlichen Groͤße iſt ſie —— bis 2% Zoll breit, und auch gerade chen fo hoch. Der ziemlich ſtarke Kelch: ift weit offen, nnd liegt mit feinen bald noch hellgruͤnen, bald Heifbrannen, fharf und Tangge: fyisten Ausfhnitten ſternfoͤrmig auf der Frucht, in. einer ſeichten, weitges fchweiften "Einfenfung, welche gewoͤhnlich eben iff. Ueber die Frucht ſelbſt hin fieht man hingegen oft fehr deutlich, vier Big fünf, flahrunde Erhasenheiten, manchmal bis’ zur Stielſpitze, fich verlaufen, welche Aber doc) die Rundung nicht verfchieben. — Der ftarke orleanfarbige, fleiſchige Stiel iſt cinen 2 Zoll: lang, ſteht auf der Spitze 7ı ‚gewöhnlich ſchief auf, und dieſes durch einige ſtarke Fleiſchwuͤlſte, die fih an ihm anlegen, und ihn auf die Seite drücken, Die Farbe der glatten, garnicht fertigen, und abgerieben glänzenden Schale iſt am Daum vor der vollen Zeitigung ein fchönes grüänlihes Hellgelb, weiches aber, wenn die Frucht vollkommen zeitig, oder ſchon überzertig ift, ein veines' Hellgelb wird, wobei man aber auf der Sonnenfeite' gar nichts von einer Roͤthe bemerkt, fondern die Schale iſt gewöhnlich rundherum einfarbig. Die Puncte find zahlreich, fein, nicht grell ins Auge fallend, und theils arün, theilg hellbraun. Characteriftifcher und auffallender Hingegen find feine, glatt anzufühs lende Anflüge von Roft, oder nur Roftffiauren, die bei freihbangens den Fruͤchten auf der Sonnenfeite oft zahlreich find, und derfelben manhmal ein vöthlid bra unes Anfehen geben, f 2 Die Frucht Hat einen fehr angenehmen, ftarfen muskirten Geruch, der bergamotts artia ift, und welft nicht. > Das Fleiſch riecht parfumirt, ift weiß, faftvoll, marficht, halbſchmelzend, hat ein etwas grobes, förnichtes Anfehen, um das Kernhaus: fteinicht, und von einem aewürze haften, füß-fanerlichen müstirten Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hole Achte, ift flein und fleifchicht. Die Kammern find enge, und enthalten meiſtens nur taube Kerne, die vollfommenen aber find halbherzförmig, ſtumpfgeſpitzt und ſchwarzbraun von Farbe, Der Baum :wächft lebhaft, wird aber nicht groß.) Er geht mit feinen ſchoͤn abſte⸗ henden Aeſten in die Luft und iſt fruͤhzeitig ſehr fruchtbar. Die Zweige ſind dick und lang, orlean⸗ oder lederfarbig, nur auf der Sonnenfeite etwas "dunkler, ohne Silber⸗ haͤutchen, und mit fchönen, ftarfen, heller ‚gefärbten Puncten befegt. — Das Dlatt iſt Klein, elliptiſch, ſo fpig nad) dem Stiel, 3 ale nach vornen auslaufend, mit einer fehr kurzen fcharfen Spitze. In der Mitte des Sommertriebes find fie nur 25 Zoll lang, 13 Zoll breit, fteif und dick von Gewebe, fein und glatt geadert, unten ohne alle Wolle, hellgruͤn, fchön glänzend von Sarde, und am Rande eigentlich gar nicht gezahnt. Der dünne Blartftiel iſt 2 bis ı Zoll fang, und hat feine Afterblätter.. — Der Blattſtiel an den unteren viel größeren Dlättern des Sommertriebes. ift 14 oft 2 Zoll lang. — Die Augen find dunkelbraun, ftark, fpig kegelfoͤrmig, fiehen weit vom Zweig ab, und fisen auf breiten, rundbauchichten, ſtark vorftehenden Augenträgern. Die Frucht zeitigt in dem erften Drittheit, oder in der Hälfte des Augufts, und etwas vor der Zeitigung gebrochen, hält fich diefelbe volle 14 Tage, und wird dann taig. Dom erften Rang. NP. Die Frucht erfordert warmen und troß fenen Boden, fonft bleibe fie weinfauerlich, und wird nicht müskirt füße. \ 74 Claſſe I. Ordnung II, Geſchlecht I, — — Die langſtielige Geißhirtenbirne. Die langſtielige Stuttgarder Rouſſelet ). Der erſte Pomolog, der meines Wiſſens der Geißhirtel zuerſt erwähnt, iſt J. J. Wal⸗ fer in ſeiner pr. Anleitung zur Garten⸗ funft, Stuttgard 1779. ©. 3:8, aber blos dem Nahmen nah, als einer ım September reifenden Birne, — Mans ger fannte 1782 diefen Schriftjteller wohl *) Ich verdanke den Baum meinem mertheften Freund, Herrn Pfarrer Nicola in Fechenbach. — Diele zeioe deutlich, wie Chrift auch ſagt, Daß es ſchon von diefer Birne verfchiedene Arten gabe. Here Pfarrer Breper in Schwiebedingen bei Stuttgard, fendere mir auch Pfropfreißer von der Geibhir— tel, die aber in ihrer Vegetation merklich von der obigen verfchieden find, fo fehr auch alles eine wahre Rouſſelet fhon vermurben laßt. — Ich habe Die jehige deshalb die Inngitielige genaunt, 75 noch nicht, und hat deshalb auch. den Nahmen in feiner Pomologie nicht. — ChHrift gab nun in feinem zweiten Teil, von Pflanzung und Wartung der nüglichften Obütbäume 1792. ©. 133. die erjie Befchreibung davon, und nannte fie le Rousselet de Stoutrgard, die Stuttgarder Ruſſelet ). — Iſt es nicht fehr zu ver wundern, daß Maper dieſe ihm fo nach⸗ barliche Frucht nicht gekannt hat, da er doch die Pfalzgräfin abgebildet lieferte? Eine etwas kleine, ſchoͤne, und in ihrem wahren Punct der Zeitigung recht angenehme Septemberfrucht fuͤr die Tafel, und zu jedem wirthſchaftlichen Gebrauch recht ſchaͤtzbare deutſche Nationalbirne. — Sie gehoͤrt durch— aus in die wahre Familie der Rouſſeletten. — In ihrer Form iſt fie ziemlich kreiſelfoͤrmig, und ſie wuͤrde es vollkommen ſeyn, wenn die Einbiegung des Bauchs nach dem Stiel nicht 5) Der Recenſent im Gartenjournal St. 22. &. 256. nimmt es fehr ungnadig auf, daß man ihre Geißr hirtel Franzöſiſch getauft babe, oft fehlte. — Der Bauch fist hoch oben nad) dem Kelch, um den fich die Frucht anft abnehmend kugelfoͤrmig zumölbt, und eine Flaͤche bilder, auf der die Frucht nicht ‚ aufftehen fann. Nach dem Stiel macht fie entweder eine janfte Einbiegung, oder fie lauft gerade aus, und endigt kurz Fegel: foͤrmig. — Sn ihrer fchönften Größe auf Hochſtamm iſt fie 2 Zoll breit, und feinen z Zoll höher. Der etwas ſtarke Kelch) ift offen, und ſitzt in einer unbedeutenden Einfenkung, oder auch oft ganz gleich auf, iſt aber mit mehreren Folten, und oft kleinen Beulen umgeben, weiche die obere Flache ungleich machen. — Der für die Größe der Frucht proportionirre Stiel ift 13 bis 13 Zoll ana, und fteht oben auf der kleinen Spike auf, ift aber durch einen kleinen Sleifchfortfag etwas auf die Seite gedrüdt. Die Farbe der glatten, etwas jtarfen, und nurüberzeitig etwas gefchmeidigen Schale ift ein blafjes Hellgrün, und wird diefes gelblich, fo ift die Frucht au aewöhnlich ſchon taig. Dabei ift dann die halbe Sonnenfeite mit einem erdartigen Roth, das öfters nach der Stielſpitze hin etwas geflammt ftreifenattiges hat, verwar fhhen. Etwas befchattete Früchte haben aber nur leichte Anflüge davon, ; Die Puncte find ungemein zahl: veih, im Roth ſehr ins Auge fa; lend, ſtark und hellgrau von Farbe. Außer dieien bemerkt man noch häufig Eleine Anflüge von einem etwas mehr braäunlihen Roſt, oder nur Rof: figu ven. Die Frucht har feinen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt weiß, etwas koͤrnicht, faftvoll, und im wahren Punct der Zeitigung halbſchmelzend, ofr butterhaft und von einem ſuͤßen, gewürzhaften , fein zimmtartigen, oder wahren Muſcatellergeſchmack. Nur etwas zu früh genoſſen, iſt fie Hingegen faſt von abknackendem Fleiſch, und wenig gewärzhaft. “ * ww. Ko hen 78 Das Kernhaus iſt nicht groß und hat oͤfters eine hole Achſe. Die Kammern find laͤnglich und enthalten nicht viel vollkommene Kerne, welche Schwarz find. -Der Daum wächhft lebhaft und geht fchön in die Luft. Er ſetzt frühzeitig viel kurzes Fruchtholz an und bringt reichliche Erndten. Die Sommertriebe jind lang und ziemlich) ſtark, nur nad) oben mit etwas wenig Wolle bedeft, rundherum olivengrün mit etwas Pederfarbe und einem Silberhäutchen überleat, aber nad) oben, oder an den Gohannistrieben braunroth, und mit vielen lederfarbigen Puncten befegt. Das Blatt ift Flein, lang elliptiſch, mit einer fehr langen auslaufenden Spise. Im Auflegen befommt daffelbe am Stiel und an der Spige Ärempen oder Falten. Es ift 32 Zoll fang, 1 Zoll breit, dunkel grasgruͤn, ſchoͤn glanzend von Farbe, leder⸗ artig von Gewebe, fein und glatt geadert, unten ohne alle Wolle, und am Rand mit ſehr vielen, gang kleinen, few nen, fpisen Sähurhe ns beſetzt. 79 ‚Der dünne Blattſtiel ift 7 Zoll lang und hat feine Afterblätter. Die Augen find ftark, fpis und die Fegelförmig, von Farbe weiß; grau, ſtehen oft Sehr ftarf vom Zwein ab, und fisen auf ſtark vorftiehenden, abgeruns deten Augenträgern. Die Frucht zeitigt im Anfana des Septem; bers, hält fih aber nur wenige Tage *). Sm Punck ihrer wahren Keife vom erfien Hang, fonft fehr mittelmaͤßig. NR. Es aiebt wenige Früchte, bei denen Ser Zeitpunct der Neife fo fihiver gu treffen it: denn iſt die Schale noch hellgrün, fo ift fie zum rohen Genuß nicht delicat, iſt fie aber ſchon gelb, fo iſt fie auch ſchon taig. Der Zeitpunct ift, wenn das Grüne ins Gelbe übergehen will, wo man fie genießen mu. *) Die Geißbirtel bei Ehrift reift ſchon im halben Auguſt, alfo 14 Tage früher. 80 — Claſſe II. Ordnung II. Geſchlecht J. Die kleine Zimmtrouffelet *). Le Petit Rousselet musque, Bisher ift fchon der Wirrwar bei den mancherlei Rouffelerten an mehreren Orten gezeigt worden, der fich - eigentlich "von Duintinye ber datirt, da diefer nur die einzige Rouffelet von Rheims, f. Heft I. ©. 179. annehmen wollie. Bald nah Quintinye fieng man indeflen an, *) Ich erhielt dieſe Birne zuerft 1790 auf der Baum⸗ fhiie des Nicolas Simon aus Meg als Petit Bousseler de Rheims, erhielt aber auch aus Me die aleich folaende, unter dem nehmlichen Nahmen, von Gabr. Marbioe Um umn mir Den vielen Rouſſeletarten auf das Keine zu kommen, werde ich jeder zmweidentigen Sorte einen zweckmäßigen Nahmen, mie der obigen, beilegen, und am Ende dieſes Werks eine ganze Tabelle diefer Familie aufſtellen. ⸗ ſchon 81 ſchon die frühe Rouffeler von derje nigen bon Nheims zu unterfiheiden, weil fchon die bloße Reifzeit zu fehr ver fchieden war. Die neueren Franzoſen haben nun faft allgemein die fleine und die große Rouffelee von Rheims in ihren Catalogen, aber beides find, wie ich zu gut erfahren habe, aus verfihiedenen Baumfchulen auch verfchiedene Früchte von Nouffeletten, von denen eine die gleich folgende it. — Am allernächften, wo es nicht fiher gang die nehmliche ift, ift die fleine Musfareller ; Rouffelee — Peti einque (foll wohl St. heigen?) Rousselet musque im Teutschen Obstgärtner, B. XVII, Nro. 99. ©. ‚320: Was fie’ ihr. unähnlih macht, iſt ‚der dort nicht erwähnte Noftüberzug. — Sie iſt in der Wetterau und auch in Heffen an der Lahn *) — — ) Ein Organiſt in Gladenbach hatte dieſe Birne in den Stamm einer wilden Birne oculirt, der wie ein AR aus dem Eichen urofen Batım tief unten ſtaud. Von diefen füßen Zimmtbirnen etwas zu haſchen, machte mir ald Knabe viel Mühe, dem Drganift viel Aerger, IV, Heft, Birnen, F ö2 oft anzutreffen, wo ſie Zimmtbirne heißt, und Chriſt ſetzt fie als einerlei bei die frangöfifhe Petit Rousseler, ſ. Pomol. Handwörterbuch S. 200 — Snoop’? Rouſſelet kann doch dieſe nicht ſeyn, da er ihre Reifzeit bis zum Detober dauern läßt, welches beffer auf die wahre Rousseler de Rheims. paßt. Fine zwar Feine, und ſelbſt nach ihrem düfteren Anfehen nicht anlocfende, aber ihren Geſchmack nach eine vortreffliche, halbſchmel⸗ zende, fruͤhe Septemberbirne von erhabenem Zimmtgeſchmack. — Sie gehoͤrt auch, wenn man nur Halbkenner iſt, unter die wahren Rouſſeletten nach Frucht und Vegetation. — In ihrer Form ift fie gewiffermaßen wirklich birnfoͤrmig, dabei aber doch oft mehr etwas ſpitz kegelformig ), und dieſe beide Formen fließen haͤufig ineinander. Der Bauch ſitzt *) Seine Claſſe iſt ſchwieriger bei Manger als die perlförmise. Sehr wenige Birnen behanpten diefe Form. rein, fondern laufen bald in die wahre birnförmige, bald in die Eegelförmige über. v5 wohl über 2 der ganzen Fruchtlänge über der Mitte nach dem Keld hin, um den er fich plattrund zumölbt, und eine Fläche bil— det, anf der die Frucht gut aufftehen kann. Nach dem Stiel nimmt fie nur allmählig ab, macht Öfters eine kaum bemerkbare Einbies gung, wodurd fie fih der Kegelform nähert, und endigt fich mit einer faſt in den Stiel überlaufenden Spike. — In ihrer gewöhnlichen Größe auf Hochſtamm ift fie 12 bis felten 2 Zoll breit, und 23 300 lang. - Der für diefe Eleine Frucht ziemlich ſtarke Kelch, ift Hartfchalig, ganz offen, und ſitzt in einer geräumigen, fchönen, aber nicht tiefen Einjenfung, welche eben ift, und auch der Bauch ift fehön gerundet. — Der Ziemlich ftarfe Stiel ift olivengrän, mit einem gang dünnen, federfarbigen Haͤutchen überdeckt, lauft gleichſam aus der Fruchtfpige BIER: und ift ı bis ı3 Zull lang, Die Grundfarbe ber fein rauh anzu— füblenden Schale ift ein hellgruͤnliches 5 2 84 Selb, welches erſt bei der Ueberzeitigung ganz hellgelb wird, aber nie bei frei: Hangenden Fruͤchten rein zu ſehen ift,, denn ein fehr feiner, zimmt— farbiger voffähnlicher Ueberzug ift über die ganze Schale verbreitet, wodurch die &rundfarbenurdurd: ſchimmert, ein für den Mahler faft nie zu erreichendee Gemifch. Dabei ift dann die ganze Sonnenfeite, ja oft # der ganzen Schale mit einem etwas trüben Blutroth, das nah dem Stiel Bin haͤufig etwag fireifenartiges verräth, bes deeft, die Grundfarbe nebenbei noch flecfen: weife durchſchimmern läßt, und öfters mit einem feinen, etw as rauhen kleien— artigen Anflug überlegt iſt. Wahre Puncte ſieht man, wegen dem v zimmtfarbigen Roft gar feine, Die Frucht Hat feinen Geruch, welft aber etwas weniges. | Das Fleiſch riecht angenehm, iſt matt: weiß, ſaftvoll, halbſchmelzend, koͤrnicht, 85 und von einem füßen, erhabenen, zimmt— artigen *) Geſchmack. Das Kernhaus iſt klein. Die Kammern ſind enge und platt, und enthalten meiſtens nur taube, oder einige wenige, ſehr kleine, ſchwarzbraune Kerne. Der Baum waͤchſt in der Jugend lebhaft, wird aber nur mittelmaßig groß, da er fruͤh— zeitig Fruchtholz anſetzt, und jedes Jahr reichlich trägt. — Die Sommertriebe find lang und nicht ſtark, rundherum dunkel; violertartig braun, nur nad) oben mit etwas Wolle bederft, und mit nur wenigen. feinen, weißgrauen Puncten beſetzt. — Das Blatt ijt Klein, faft länalich vund, mit einer kurzen Spitze. Es ift2 Zoll, 13 Zoll breit, leder— artig von Gewebe, fchön grasgruͤn glänzend von Farbe, fein neadert, unten ganz glatt, und am Rande ganz feicht, oder gar nicht ⸗ *) Dieſe Birne kann ſowohl nach ihrem zimmtartigen Geſchmack, als auch nach der Zimmetfarbe des Roſtes doch wohl mie Recht die Zimmetrouſſele: Weißen ? ( 86 gezahnt. Der Blattſtiel ift 2 Zoll fang und hat Fleine, feine Afterblätter. — Die Augen find ftark, Eegelförmig, fiehen etwas vom Zweige ab, ſind ſchwarzbraun von Farbe mit Weißgrau geſchuppt, und ſitzen auf ſtark vor: ſtehenden, abgerundeten Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt Anfangs September, 24 Tage vor der Rouſſelet von Rheims, und haͤlt ſich uͤber 14 Tage lang. Vom erſten Rang. NB. Kann nicht reichlich genug angepflanzt werden. Der Baum geräth in allen For men, und trägt hochſtämmig die reich⸗ lichſten Erndten. — Von dieſer Birne hatte ich auch auf Johannisſtamm veredelt, und dieſe Pyramide trug voriges Jahr portrefflihe Birnen, aber das Bäumchen iſt fehr Tangfam im Wuchs. Claſſe I. Ordnung IL Geſchlecht J. Die dünnftielige Sommerrouffelet ). Wenn man, wie im Herrnhäufer Obſt⸗ verzeichniß ſteht, Rousselet non celui de Rheims,fagen wollte, fo wäre dieſer, zwar auf alle andere Rouffeletten, welche nicht die wahre von Rheims wären, paflende Ausdruf, doch auf feine fo anwendbar, als auf die obige. — Sie iſt vielleicht nicht unwahrſcheinlich eine Saamenfrucht von der Rheimſer, und ich würde ſie Baſtardrouſſelet genannt haben, wenn dieſes Wort nicht den Begriff enthielte, Ich erhielt dieſe Frucht, wie vorhin erwähnt wurde, als Petit Rousselet von Gabr. Mathiot aus Metz — Bekam aber auch dieſe nehmliche Frucht aus einer berühmten deutſchen Baumſchule als Rousselet verd, in welcher Farbe fie ſich aber son der Rheimfer gar nicht auszeichnet, BB daß die Frucht nicht ganz rein zur Familie der wahren Koufjeletten gebörte- — Sie zeichnet fih durch ihren dünnen Stiel aus, daher das obige characterifirende Beiwort. Eine etwas Eleine, aber vortreffliche Sep: temberfrucht für die Tafel, welche mit der wahren Rouffelet von Rheims *), weicher jie fehr ähnlich ift, wetteifern kann; denn, flieht fie der legteren auch in dem parfumirten Geſchmack nad, jo ift fie hin: gegen auf der andern Seite bei weitem nicht fo fchnell dem Taigwerden unterworfen. — In ihrer Form hält fie das Mittel zwifchen einem fchönen birnförmigen, und einem etwas fegelförmisen Anfehen, da die Einbies aung nad dem Stiel oft fehr unbedeutend iſt. Der Bauch fißt wohl 3 der aanzen Fruchtlänge nad dem Kelch Hin, um den fie fich fanft abnehmend kugelfoͤrmig zuwoͤlbt, und meiftens eine ſchiefe Fläche bildet, daß die Frucht oft auf der— *) ©, Heft I. Seite 195, i 39 felben nicht aufftehen Fann. — Nach dem Stiel hin macht fie eine meifteng fanfte, felten bedeutende, haufig aber eine faft unmerfliche Einbiegung, und endigt fih mit einer conifchen, nur fehr wenig abgeftumpften Spike. — Sr ihrer gewöhnlichen Größe ift fie 1% Zoll breit, und 23 Zoll hod). Der kleine Kelch ift offen, und fist in einer nicht tiefen, oft unbedeutenden Eins fenfung, die Häufig mit einigen feinen Falten bejest it, und auch über die Frucht Hin bemerkt man breite, ungleiche Erhabenheis ten. — Der dünne Stiel ifi.ı3 Zoll lang, ſitzt oben auf der Spike, und ift mit feinen Falten umgeben, wovon eine als ein kleiner Fleifchwulft fih an ihn anlegt, und gewoͤhnlich etwas fchief drücg, Die Farbe der etwas flarfen, fein ges fchmeidigen, aber nicht fertigen Schale, ift vom Daum ein fihönes blaffes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung ein ſchoͤnes gruͤnliches Hellgelb, und bei der Weberzeitis gung oft faft vein Hellgelb wird, und wobei 9 die Sonnenfeite mit einem leichten An: flug von einer hellen, erdartigen Roͤthe verwaſchen if. Die Puncte ſind ausnehmend zahlreich, und die ganze Schale iſt damit überſäet, welche im Roth gelb: lich, im Gelben aber gruͤn ausſehen. Dabei hat die Schale noch oͤfters Roſtanfluͤge, oder gerne ſchwaͤrzliche Roſtflecken. Die Frucht hat zwar keinen ſtarken, aber feinen parfumirten Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt mattweiß, feinkoͤrnicht, ſaftvoll, halbſchmelzend, ſich im Kauen ganz aufloͤſend, und von einem ſuͤßen, gewuͤrz⸗ haften, fein muͤskirten, oder zimmtartigen Geſchmack, der nur viel ſchwacher als bet dev Rouffelet von Rheims ift. Das Kernhaus ift klein. Die Kammern find lang und enge, und enthalten ziemlich viele, langgeſpitzte, ſchwarze vollfommene Kerne. So wie die Frucht, fo gehöre auch der Baum ganz unter die reine Familie der 91 Rouſſeletten. Er waͤchſt ſehr lebhaft und wird anſehnlich groß. Seine Aeſte ſtehen oft ſtark ab, und haͤngen ſich oft krumm gebogen herab, ſetzen aber fruͤhzeitig Frucht— holz an, und tragen reichlich. Die Som— mertriebe ſind lang und ſtark, gerne nach der Spitze hin etwas gekruͤmmt, nach unten auf der Sonnenſeite mit einem ſtarken Silber— haͤutchen uͤberlegt, gegenuͤber braunroth, nach oben mit Wolle bedeckt, rundherum braun? roth, und mit ſehr vielen, ſchoͤnen, weißgrauen Buncten befest. Das Blatt ift Elein, eifoͤrmig, oft elliptifch, nach vornen mit einer. kurzen Spige. Es if 23 Zoll fang, 18 Zoll breit, etwas fchiff: förmig gebogen, ledevartig von Gewebe, reich geadert, unten ganz glatt, mattgrün von Farbe, und am Rande mit ausneb: mend Eleinen, vielen, ſehr fchös nen, fpißen Zaͤhnchens befest. Der dünne Blattſtiel ift ı bis 13 Zoll lang, und hat pfriemenförmige Afterblätter. Die Augen find anſehnlich Fark, herzfoͤrmig, fchwarz — 92 braun und grau geſchuppt, ſpitz, ſtehen vom Zweig ab, und ſitzen auf ſchoͤn vorſtehenden, dreifach gerippten, in der Mitte ſpitzigen Augenträgern. Die Frucht zeitigt im erften Drittheil des Septembers, vor der Rouffelet von Rheims, und hält ſich vierzehen Tage. Vom erften Rang. Claſſe II. Ordnung III. Gefchlecht I. — — Die große Sommerrouſſelet. Der Sommerkönig. Le gros Rous- selet. Le Roi d’Ete AI, Eine zwar fehr alte Birne, die aber von den Pomologen ausnehmend mit andern, oft gar nicht einmal wahren Rouſſeletbirnen iſt verwechfelt worden. — Es ıft fihwer zu *) Sch erhielt meine Pyhramide 1792 aus der Parifer ‘ Carthauſe al@ Roi d'Eté. In den mehreften fran: zöſiſchen Baunifchuten fehlt fie ganz, und ihre Gros. Ronsselet iſt Die Rousselet de Bheims, **) Im Teutschen Obstgärtner ®. XII. wird gefagt, daß der Roi d’EtE von der Gros Rousseler ganz verfchieden ware, aber durh ein etwas unbegreifs liches Derfehen bat man Du Hamel’s Royale d’hiver, im B. X Nro. LXt. zwar deusich ganz richtig Winterfönigsbirne, aber franzofifch Roi d’EreE genannt, und dieſer Unterſchied it dann freilich fehr groß, — 94 fagen, mwelhe bei Merlet eigentlich die felbe ift, wahrſcheinlich aber feine Roi d'Eté. — Da Duintinye ın feinem Eigenfinn, — der bei den Pomologen nur . der Auftlärung ſchadet — nur eine Som; merrouſſelet anerfannte, fo hat er nichts davon, Er nennt aber die Oignonnet auch Roi d’Ete, — Du Hamel Tom, II. Fig. XII, Roi d’Ete. Gros Rousselet. Er war der Erftie, welder fie genau befhries. — Knoop hat nichts von ihr, nenne aber nah Duintinye’s Meinung die Oignonnet aud) Roi d’Ete, — Zink's Roi d’Ete, Yunfernbirne Nro. 40° Tab, IV. möchte ſchwerlich die wahre feyn. — Miller und die übrigen englifhen Pomo⸗ logen haben fie niht — Carthause, le Roi d’Ere, Königsbirne, Sunferbirne, Figur und Farbe der Kouffelet, größer, fpißer gegen den Stiel. Hautraub, grau punctirt. Fleiſch nicht fein, halbbrüchig. Gaft gut, etwas parfumirf. Eine Sommerbirne. — Mayer Tom. III, Nro. 72. Tab, LVI, Gros Rousselet, Roi d’Ete, Die Figur ift fehr gut. Er 9% beſchreibt fie gar nicht, und wirft uber; haupt diefe Familie fehr durcheinander. — Chriſt's Handbud Nro. 122, Die große * Rouffelee. — Kraft Tab. go. Sommers fönig, große Noußletbirn. Iſt es nach dem Kupfer gar nicht, denn diefes gleicht vollkommen der Erzhberzogsbirne. Heftl. ©. 199. — Teutscher Obst- gärtner Band XII. Nro. LXXI, Die große Rouſſelet. — Schade, daß die Farbe der Sommertriebe nicht anges geben ift. \ Eine auf Hochffamm nur mittelmäßig große, aber am Spalier anſehnlich große, ſchoͤn geformte Septemberfruht, noch recht anges nehm zum rohen Genuß, obgleich ihr Außeres Ansehen eben nichts Einnehmendes für das Aug bat. — Sn ihrer Form ift fie bald fhön birnfoͤrmig, nehmlich hochbauchicht, mit einer zwar kurzen, aber ſchoͤnen Stiel— ſpitze; bald if fie am Stiel abgeftumpft, etwas flachbauchicht, und aleicht dann viel in ihrer Form einer fehönen Rouffeler von 96 Rheims, in deren Familie fie ſowohl für ſich ſelbſt, ale befonders nad) der Vegetation des Baums gehört. — Der Baum fist 2 der ganzen Fruchtlänge nad) dem Kelche hin, um den fich dieſelbe bei birnförmigen kugel— förmig, bei conifchen aber plattrund zuwoͤlbt, jedoch in beiden Formen eine Fläche bilder, auf der die Frucht aufftehen fann. — Sn ihrer Vollkommenheit auf Hochſtamm iſt fie 3 Zoll lang und 23 Zoll breit. Der fein gefpigte, oft auch fehlende Kelch ift offen, und figt bald in einer flachen, under dentenden, öfters aber auch, zumal bei den eonifchen Formen, in einer etwas engen, anfehnlich tiefen Einfenfung. — Der ans fehnlich fiarfe Stiel ift hellgrün, mit einem feinen Lederhäutchen überzogen, fißt oben auf der Fleinen Spige auf, iſt häufig mit einigen feinen Beulen umgeben, ‚und ı3 bis 2 3o0lt lang. Die Farbe der etwas fein rauh anzu— fuͤhlenden Schafe iſt ein gelblichee Gruͤn, welches mit der vollen Zeitigung ſchoͤnes * helles ⸗ 97 helles Citronengelb wird, wobei die halbe Sonnenſeite, von der Stielſpitze bis faſt zur Kelchwoͤlbung, mit einem anfaͤnglich trüben, erdartigen, nachher aber einem wahr ven hellen Roth verwaichen if. — Faft immer ijt aber diefes Roth und die ganze Grundfarbe nad der Schatz tenfeite nicht rein, fondern ein leichter vothbbräunlider Anflug von Roſt umnebelt gleihfam die ganze Frucht, faft wie bei einer grauen Herbfibutterbirne. Mit Puncten ift die ganze Frucht über: faet, welche mit dem feinen Noftüberzug gleichfarbig find, und deshalb nicht grell ins Auge fallen. | Die Frucht Hat aud) überzeitian feinen merk lichen oder befonderen Geruch, und welft nicht. Das Fleisch ift fchön weiß, feinkörnicht, ſaftvoll, halbſchmelzend, fi) im Kauen gang auflößend, und von einem erfrifchenden, füßs weinfäuerlichen, etwas fein muscatellerartigen Geſchmack. 1V. Heft. Birnen, G 05 Das Kernhans ift Mein, die Kammern find länglih, enge, und enthalten nebft tauben , auch? höne vollfommene Kerne, welche hellbraun, lang herz: oder eiförmig, und fpik find, | Der Baum wächft lebhaft, wird anfehn: lich groß, geht mit feinen Aeſten jchön in die Luft, und wird bald fruchtbar. — Die Soms "mertriebe find fang und ftarf, auf der Son; nenieite braunro:h, ing Violette fpielend, auf der Echattenfeite hellröchtih, mit faſt gar feiner Wolle bedeckt, ohne Silberhäuts chen, und mit vielen vörhlich braunen Punc⸗ ten beießt. Das Blatt ift anfehnlich groß, fo fpis nad) dem Stiel als nad) vornen auss laufend, mit einer furzen Spitze. Es iſt 5 Zoll lang, 2 Zoll breit, dünne, doc, fteif von Gewebe, fchön geadert, unten aanz glatt, grasgrün, Tchön glanzend von Farbe, und am Nande mit vielen, feinen, fpisen Zahnchens befest. Der dünne Blattſtiel ift 3 bis 13 Zoll lang, und hat zumeilen fchöne, pfriemenförmige Afterbläster. Die Augen find 99 ſtark, faft herzfoͤrmig, ſpitz, ſchwarzbraun⸗ roth von Farbe, ſtehen nur wenig vom Zweig ab, und ſitzen auf ſehr breiten, ſtark vor— ſtehenden, gerippten, in der Mitte ſpitzigen Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt im Anfang, oder erſten Drittheil des Septembers, haͤlt ſich aber nicht uͤber 8 Tage, wo ſie taig wird. Noch vom erſten Rang. NB. Kommt den guten Rouſſeletten nicht bei. 200 Stoffe II. Ordnung III. Geſchlecht I. — — Die Trompetenbirne *). Nach aller Mühe kann ich für diefe, wahr; fcheinlich deurfche Birne, feinen Pomologen auffinden, der ihr etwas ähnliches erwähnt. Am nächften fomme ihr Cordus fowens Heffen:oder Shärersbirn, dieim September zeitigt, aber ſich noch halten fol? Wie lange? fagt er nit. Sie iſt 2 Zoll breit und 5 Zoll lang, von fehr erfrifchendem Geſchmack. — 3ink's Heffenbirne hat aber damit feine Aehnlichteit — Ich wünſchte ſehr, ihre eigentliche Herkunft zu wiſſen. *) Ich verdanke dieſe Sorte meinem lieben gefälligen Freund, Herrn Hofgaärtner Schul; in Schaumburg, mo ein febralter, großer Baum davon ſteht Shren Nahmen har Fe wohl fiher von ihrer Lange, die mit dem ſtarken Stiel oft fechfthalb Zoll beträgt, und mit den Hirtentrompeten Aehnlichkeit hat. 301 Eine nur mittelmäßig große, fchäßbare Herbfibirne zum rohen Genug, wegen ihrem Hatbfchmelzenden Fleiſch und erquicenden Saft recht angenehm, aber ganz vorzüglich fchaßbar zu Wein und Lattwerge, To wie auch zum Welfen. — In ihrer Form ift fie characterifiifh durch ihre Länge und ungemein [höne Birnform — Der Bauch) fist 2 der Fruchtlänge nad) dem Kelch Hin, um den fi diejelbe ſanft abneh— mend fchön zurundet, und eine Fläche bilder, auf der fie nicht ftehen kann. Nach dem Stiel macht fie eine fanfte Einbiegung, und verläns gert fih in eine characteriftifch lange, fhöne Kegelfpisge, wovon der ebenfo ausgezeichnet lange Stiel nureine Fortfegung ift, fo daß es fat ihwer fällt, das wahre Ende der Frucht zu beffiimmen. — In der gewöhnlichen Größe auf Hochftamm ift diefe Birne 55 Zoll lang und 2 Zoll breit in der Mitte des Bauchs. 302 Der Keine, hartfchalige Kelch ift offen, and ſitzt auf der oberen Fläche gerade auf, und der Bauch der Frucht ift Schön rund und eben. — Der ftarke Stiel har oft feinen andern beftimmten Anfang als nur duch alten, lauft gleihbförmig abnchmend ausder Fruchtſpitzze heraus, it häufig ı3 bis z Zoll lang, und nicht felten wie ein halber Mond krumm gebogen. Die Furbe der etwas ſtarken, nicht fertigen Schale ift ein Schönes Hellgrün, weldes mit der Zeitiaung gruͤnlich gelb, und zuletzt ſchoͤn Hellgelb wird, wobei aber die ganze Sonnen— ſeite mit einem erdartigen Roth leicht ver— waſchen iſt. Nach der Stielſpitze hin wird aber dieſes Roth deutlich ffreifenartig, und umgiebt dieſelbe ſaſt ganz. Die Puncte ſind zwar ſehr ia, aber fein, und nicht fehr ine Auge fallend, dabei findet man noch oft Anflüge von brauns 1053 lichem Noft, und, wenn der Baum in naß— faltem Boden fteht, oder in napfalten Sahren, auch Ichwärzliche Roſtflecken. Die Frucht hat einen angenehmen, müs; firten Geruch, und welft nur etwas wenigeg, wenn «man fie vor der vollen Zeitigung bricht. Das Fleiſch iſt ungemein weiß, feinförniche, ſehr faftvoll, halbſchmelzend, fih im Kauen ganz auflögend, und von einem angenehmen, erquickenden, gewürzhaften duſcatellergeſchmack. Das Kernhaus iſt klein. Die Kammern find enge und enthalten ſelten einige vollkom— mene Kerne. Der Baum wird fehr groß und gang uns gemein fruchtbar, da oft mehrere Früchte auf einem Fruchtkuchen beifammen fisen. Er feßt frühzeitig Fruchtholz an, und liefert fehr reichlihe Erndten. — Die Sommertriebe find lang und ſchlank, nur an der Spige mit etwas Wolle bekleidet, mit feinem Silber— Häuschen bedeckt, auf der Sonnenſeite ıhells 105 braunroth, gegenüber grünfichgelb, und mit nur fehr wenigen, faum bemerk— baren, ganz feinen Puncten bes ſetzt. — Das Blatt ift klein, fchön eifoͤr— mig, dod) haufig auch fpis nach dem Stiel auslaufend, und dann faft ellipeiich, mit einer Eurzen Spitze. Esift 23 bis 3 Zoll lang, 2% Zoll breit, dünne von Gewebe, ſehr ſchoͤn und fein geadert, unten ganz glatt, hellarün, glänzend von Farbe, und am Rande gar nicht gezahnt, oder bei den oberſten Blaͤttern am Sommertriebe ift eine feichte Zahnung nur angedeutet. — Der fehr dünne Blattſtiel iſt 15 bis 2 Zolf lang, wodurd das Dlatt wie das an einer Pappel zittert, und hat feine Afterblätter. — Die Blätter an den Sruchtaugen haben zwar faft die nehm⸗ liche Größe und Form, aber oft Siele, die faft länger als das Blatt find. — Die Augen find ſtark, lang und ſpitz fegelförmig, dunkelbraun von Farbe, und fiehen auf Heinen gerippten Augenträgern. 105 Die Frucht zeitigt Ende September, oft früher, und halt fih 3 Wochen lan. Eine der eriten vom zweiten Rang. NB, Würde als Zwerg vom erftien Rang ſeyn, und verdient ale Anpflanzung. Claſſe II. Ordnung II. Geſchlecht L Die füße Sommerlahnbirne *). Findet fich beſtimmt bei feinem Pomologen, und fcheint eine deuifche Narionalfruht zu feun; die auch weaen ihrer großen Frucht; barkeit alle Achtung verdient. Fine Ihöne, anfehnlid große, frühe Sep: temberbirne, die auch oft Schon Ende Auauft geitigt, für den rohen Genuß zwar noch ganz angesehm, aber zum Welfen und Dämpfen eine auggefucht gute Frucht. — In ihrer reinen Form ift fie ziemlich eiförmig und einer gleihfam doppelten Eierbirne **) *) Sch habe diefe Birne noch niraends fo häufig als in der unteren Lahngegend anyerroffen, mo fie, vielleicht wegen ihrer Süßigkeit, on einigen Orten die Kinderbirne genannt wurde. Ich babe fie nach der ganzen Gegend genannt. **) Heft ll. Seite 18, 107 ° ähnlich, und noch mehr einer recht großen Sagöbirne — Beze de l’Echasserie. — Da aber der Baud) oft fehr erhoben, oft auch wieder viel flacher iſt; fo gewinnt fie im erſten Falle oft ein etwas unangenehmes, body bauchichtes,, faſt birnförmigee, und im letz⸗ teren Fall ein faft kegelförmiges Anſehen. — Dei der reinen Form fit der Bauch in der Mitte, und nimmt allmählig nach dem Kelch bin ab, fo daß die Frucht auf beiden Seiten zugefpigt ausjieht, und eine fo Fleine Kelch⸗ fläche bildet, daß fie kaum auf derfeiben fiehen kann. Bei den Eegelförmigen iſt diefe Fläche aber merklich breiter. Nach dem Stiel hin macht fie feine Einbiegung, und. bildet eine SKegelfpige, die Häufig gar nicht ab; geſtumpft iſt. — Sn ihrer Vollftommen: heit auf Hochftamm ift fie 55 Zoll lang, und ſtark 25 Zoll breit. Der hartichalige, braune, oft anſehnlich ſtarke Kelch, mit bald kurzen, bald langen Ausſchnitten, ſitzt in einer engen Einſenkung, die aber auch oft ſehr unbedeutend, und 108 mit flahen Beulen umgeben ift, weiche die Kelchfläche Häufig fchiefitehend bilden, und auch über den Bauch hin fiehe man bei vielen Früchten flahe beulens artige Erhabenheiten, die aber bei der reinen Form wenig bemerkbar find. — Der ſtarke Stiel ift faft fleifchig, fist oben auf der dicken Kegelipige auf, ift aber fiers mit ftarfen Fleiſchfalten, oder feinen Beulen umgeben, und ı bis 13 Zoll lang. Die Farbe der etwas flarfen, glatten, nicht fertigen Schale, ift vom Baum, etwas vor der vollen Zeitigung gebrochen, ein gelbs liches Hellgrün, das mit der vollen Zeitigung ein geünliches Hellgelb, und zulest ein fhönes hohes Citronengelb wird, &o lange die Frucht gruͤnlich iff, har fie ein trübes Anſehen, welches von einem gleihfam nur überdufteten Anflug von Roſt herruͤhrt, und der bei dem völligen Gelbwerden nachher wie zu verfchwinden fheint. — Auf der Sons 109 nenfeite bemerft man nie eine Köche, fondern die Frucht iſt über; ‚all gleihförmig gefärbt. Die Puncte find, bei felöft ganz gelben Früchten, fehr undeutlich, aber deſto bemerk baver ift ein oft etwas rauher Anflug von Hoft um die Kelhwölbung, und häufig ſieht man auch Roſtfiguren über den Bauch hin verbreitet, $ Die Frucht hat Eeinen befonderen, oder eigentlich aar Feinen Geruch, und welft nicht. Das Fleiſch iſt Schön weiß, koͤrnicht, nicht ſaftvoll, halbſchmelzend, im Kauen fich auflögend, und von einem füßen, gewuͤrz— haften, aiantartigen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe und ift Hein. Die Kammern find enge und ent halten wenig vollfommene Kerne, weldye fang, fpis, und dunkelſchwarzbraun find. Der Baum mwädhft lebhaft und wird an: fehnlich groß. Er geht Ihön mit ftarf abs ſtehenden Aeſten in die Luft, bildet dadurch eine breite, hochgewoͤlbte Krone, die fich. 110 . dennoch ungemein fhön belaubt und fehr reich, liche Erndten liefert. — Die Sommertriebe find-lang und ſchlank, ohne Wolle, auf der Sonnen ſeite lederfarbig, gegenüber olivenz gruͤn, und mit zwar ziemlid) vielen, aber wenig ins Auge fallenden, hellbräunlichen, feinen Puncten befegt. Das Blatt ift groß, lang eiförmig, mit einer langen, auslaufen: den Spitze. Es ift 4 Zolllang, 23 Zoll breit, dünne und weid) von Gewebe, fchön geadert, unten ganz glatt, ungemein fhön dunkelgrün, und fehr glänzend von Farbe, und am Rand feiht, mit flahen, ffumpffpitzen Zahnchens befegt. Der dünne Blattſtiel ift 12 Zoll lang, und bat feine Afterblätter. Die Augen find groß, ſpitz, kegelfoͤrmig, ſtehen vom Zweig ab, und ſitzen auf gerippten, ſtark vorſtehenden Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt Anfanas September, und etwas fruͤh abgebrochen, haͤlt ſie ſich vier Wochen lang. ® Vom zweiten Nana. Claſſe I. Ordnung IT. Geſchlecht J. Die große ſchöne Jungfernbirne *). La Belle Demoiselle. Bei den alten franzöſiſchen Pomologen findet man nur bei der vortrefflichen Poire de Vigene das Wort Demoiselle auch als Synonym beigefügt. S. Duintinve, Du Hamel u m — Sn Deutfchland iſt der Nahme Jungfernbirne,Gung; frauenbirne viel gebräugficher, aber auch mancherler fchönen, und gewöhnlich länglichten Birnforten beigelegt worden, wozu vielleicht der uralte, gleichfolgende *) Ich erhielt den erften Baum als belle Demoiselle - aus der Baumſchule dis Herrn Darfch in Eoblen:, fand aber auch vor einigen Sahren einen fchon alten, arogen Daum davon in einen Perggarten in Ems, ſo daß diefe Feucht in Deutſchland Niche nen iſt. 112 Srauenfhenfel die Veranlaſſung "war. — Eordus hat fihon zwei Jung; fernbirnen, und Zink Nro. 32 au eine Poire deDcmoiselle, die aber fpäter reift. — Sm Teutschen Obsigärt- nerB. IV. Nro, XXIII kommt auch eine Sungfernbirne vor, aber alle diefe 4 Sorten find die unfrige nicht. Mit feiner einzigen Frucht kommt fie in ihrem äußeren Anfehen und Größe fo fehr überein als mit Mayers gros Certesu d’üre, große Sommerhonigbirne, die derfelbe nah Manger, der gar feine Certezu fannte, und fie ohne allen Grund zu, Cor dus feinen KHonigbirnen brachte, auch nun Honigbirnen überſetzte. Eine recht ſchoͤne, anſehnlich große, vor— treffliche Auguſtbirne fuͤr die Tafel, von einem ſehr angenehmen Geſchmack, faſt fchmelzen: dem Fleiſch und einem ungemein erquickenden Saft. — Sie gehoͤrt in die wahre Familie der Zuckerbirnen. — In ihrer Geſtalt iſt ſie birnfoͤrmig, mit einem hoch aufgetrie— benen Bauch. Iſt dieſer aber nicht ſo hoch 113 hoch erhaben, fo gewinnt die Frucht ein mehr eiförmiges Anfehen mit einer kegelförmigen Stielipige. — Der Baud) fiat nur etwas über der Mitte, und nimmt dergeftalt all mählig gegen den Keld) ab, daß er eine foldhe kleine Kelchflache bildet, worauf die Frucht nicht aufftehen fann, Cie ift aljo nad) beiden Enden zugefpigt, nur viel jlärfer nach dem Ötiel, denn der Bauch vers längert fi) nach einer ftarfen Einbieaung in eine abgeftumpfte Kegelipise — In ihrer Vollkommenheit auf Hochſtamm ift fie 53 Zoll lang, und 23 bis 23 Zoll breit. Der anfehnlich ſtarke, harıfchalige Kelch iſt weit offen, und fißt auf-der kleinen Fläche in einer meiftens ganz unbedeutens den Einfenfung, die aber fiers mit mehr oder weniner feinen Falten, und häufig audh einigen wahren Rippchens beſetzt ift, fo wie man auch deutlich mehrere flache Erhabenheiten über den Bauch Hinlaufen ſieht. — Der ftarke Stiel ift helgrün, mit einem hellbraunen IV. Heft. Birnen. H — 2114 Häutchen uͤberdeckt, frets in feinem Anfang fleifhig, ı Zoll lang, und fie auf der abgefiumpften Spitze wie eingefteckt, entweder mit Fleifch umringelt , oder von einem Fleiſchwulſt haufig auf die Seite gedrückt, Die Farbe der glatten, ar nicht fettigen, und abgerieben ſchoͤn glängenden Schafe, ift vom Baum ein fehönes, Hills, etwas gelblihee Grün — Seladon — welches mit der wahren Zeitigung nur etwas gelblicher, und überzeitig erſt hellgelb wird. Dabei ſieht man denn, bei ganz freis bangenden Früchten, einen ganz leich— ten Anflug von einer erdartigen NRöthe, oder die Puncte find nur roth umringelt. Beides fehlt aber bei den allermehreſten Fruͤchten gaͤnzlich. Characteriſtiſch ſind hingegen die vielen Puncte, womit die Schale rund herum uͤberſaͤet iſt. Sie find hellbraun von Farbe, zuweilen auf der Son⸗ nenſeite mit rothen Kreischen umgeben, in 115 der hellgruͤnen Farbe aber mit dunkler gruͤ— nen, fo daß die Punecte hau nur als dunkler grüne Tupfen erfcheinen. Dabei fieht man nod) an jeder Frucht dünne Anflüge von Roſt um die Kelchwoͤlbung, und auch bier und da noch Eleine Koftfiguren. Die Frucht hat eigentlich gar feinen Ges ruch, und mwelft nicht. Das Fleiih it ungemein fhön weiß, Förnicht, Fehr voll Saft, etwas raufchend, aber im Kauen fid) doch gang auflößend, und von einem ungemein evs quickenden, feinen, füßweinfäuerlihen Muſ— catellergeſchmack, der mit der Beftens bivne oder Eierbirne viel ähnliches hat. Das Kernhaus ift gefchloffen und ſchoͤn vegelmäßig. Die Kammern find lang mufbhelförmig, geräumig, enthalten aber nicht viel vollfommene Kerne, weldye ſchwarz, klein und eiförmia find. Der Baum wird groß, geht fhön und hoch in die Luft, mache vieles Holz, hängs H 2 116 ſich aber dann mit den feinen Neften herab, wie die weiße Herbfiburtterbirne, belaubt ſich ſchoͤn, und ift fehr fruchtbar, da fich oft mehrere Fruͤchte auf einem Mut— terkuchen anſetzen. — Die Sommertriebe ſind lang und ſchlank, orleanfarbig, auf der Sonnenſeite nur etwas roͤthlich, ohne Wolle, und mit zwar vielen, aber ſehr feinen, und deshalb wenig ins Auge fallenden Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt klein, etwas laͤnglich herzfoͤrmig, nach vornen mit einer ſcharfen, ziemlich langen Spitze. Es iſt 23 Zoll lang, 2 Zoll breit, dünne und weich-von Gewebe, Hellgrün etwas glän: gend von. Farbe, fein und fchön geadert, unten ganz glatt, und am Rande fehr feicht, meiftens nur nad) vornen, mit ganz Eleinen, ſtumpfſpitzen Zähnen befest. Der Blattſtiel iſt ſehr dünne, 13 Zoll lang, und hat feine Afterblätter, Die Augen find tegelförmig, dunfelbraun, fiehen erwas vom Zweig ab, und fisen auf glatten, fehön vors fiehenden Augenträgern, 327 Die Frucht zeitigt im letzten Drittheil des Augufis, und muß gebrochen werden, che die Schale gelblid grün wird, fo hält fid) die; felbe 14 Tage. Dom erften Hang. NB, Verdient häufig angepflanzf zu werden, da der Baum auch hochftämmig die bejten und ſchönſten Früchte liefert. 118 Claſſe I. Ordnung III. Geſchlecht 1. — —— Der Frauenſchenkel *). La Cuisse „. Madame. Merlet, Cuisse Madame. Poire de Ri- ves.— Es ift zweifelhaft, ob deffen Fusce d’Ere -Sommerfpindelbirne- auch “die Cuisse Madame war **). — Quin- _ tinye Tom, I. pag, 260. La Cuisss *) Sch erhielt meinen erſten ächten Baum von Jean Pecheur aus le Ean St. Martin bei Meß, nad: dem ich fie aus deurfchen Baumfchulen vorber nicht einmal act befommen hatte. — In Frankreich erhalt man hanfig als grosse Cuisse Madame die Sparbirne. “*) Die alten Bomologen belegten häufig lange, Eegels formige Birnen mie dem Nahmen der Epındel: Birnen — Fusdes, Unter diefe Familie. rechneten fie audy dıe Gerteaus, und da die Epindel wohl überall jege nie mehr Mode ift, fo habe ih Ddiefe Familie mir Zapfenbirnen überfeht: 119 Madame, Une espece de Rousselet;, 1x figure et le Coloris y conviennent assez bien, Halben Julius. Dieſes alles ift feor wahr. Du Hamel, Tom, III, Tab, V, Cuisse Madame, Ende Julius, Sehr ähnliches Kupfer. “— Knoop Tab, V. Cuisse Madame, Poire de Rıves, Poire de Fusee, Zuli,;, Auguf. — Zink’s grande Cuisse de Madame Tab. I, Nro, ı2., ift nach der Neifzeit offenbar die wahre nicht, da fie um volle 4 Wochen fpäter, nehmlih Ende Auguft erjt reifen fol. — Miller Tom, HIJNro. 6, Cuisse Madame, Lady‘s Thigk, — In Enaland foll nach ihm der wahre Frauen ſchenkel, die Jargonelle, und dieſe letztere die franzöſiſche Ouisse Mudame ſeyn, fo daß vielleiche urſprünglich damit eine Vers wechſelung mag vorgegangen ſeyn. — Carthause, la Cuisse Madame, Halb, fchmelzend. — Mayer Tom, II. Tab, LXV. Nro, 85, Cuisse Madame, Grau: enfhenfel, Ende Juli, — Kraft Tab. 74. Die Frauenſchenkelbirne. — Chrift, Handbuch, Nro, ı29. Die 120 Frauenſchenkel. Reif im Julius. Uber im pomolog. Handwörterb. ©. 218. die Wadelbirne, Frauenbirne, Cuisse Madame. . Zeitig Ende Auguſt und Anfang Geptember Alſo zweierlei Birnen. — Teutscher Obstgärtner B. XIIT. Nro, LXXIV. . Der Frauenfdenfel, Zeitig Ende Auguſt und Anfangs Sep: tember. Sicher alfo der wahre Frauen fhenfel nicht; denn auch bei ung in Dies geitigt derfelbe, wıe ber Du Hamel, fters Ende Julius, und nur insfchlechten Sayrer, im Anfang des Auguſts. — Sch habe! diefe Birne auch nie fo groß gefe: hen. — ‚Die englifche Windsor Pear trennte ‚Milber. fon ven der'Cuisse Madame ‚mit Recht, da die letztere gar keine Röoche hat. Eine zwar uralte, abet wegen manchen ihr aͤhnlichen Sommerbirnen, doch haͤuflg ver⸗ wechſelte recht vortreffliche, ſehr ſchoͤne Ju⸗ liusbirne fuͤr die Tafel, deren Nahme ſo bekannt iſt, daß jeder Gaͤrtner ſeine Gwisse Madame im, Munde führt, ohne die wahre ı21 j je geſehen zu haben *). Sie ift nur mittel; mäßig groß, und hat ihren Nahmen von ihrer fchönen, regelmäßigen Biruform **) — Sie gehört in die natürliche Familie der Rouſſeletten, und hat, wie auch fhon Q uins tinye bemerft, mit einer fchönen Rouſ⸗ felet von Rheims an Form und Farbe viel Aehnlichkeit. — Der Bauch list hoch oben nach dem Kelch bin, um den fie ich fanft abnehmend zuwoͤlbt, und mit einer Heinen Fläche endigt, auf der noch die Frucht fo eben aufſtehen kann. Nach dem Stiel nimmt der Bauch, jedoch ohne: eine auffals lende Einbieaung, etwas ſchnell ab, und endigt mit einer kurzen Kegelfpiße, aus . *) Ein alter Gärtner brachte, mir foaar einmal die ‚‚gräne Sommermaadalene für den Franz enfheufe', und nahm’s fehr übel, da ih ihm feinen Irrthum Benehmen wollte. =) Jedes Frauenzimmer wird Seren Mayer beis vflihreun, daß der Nahme diefer Birne nicht von ihrer Farbe herfomme, da Feine wohl den ‚einen halben Schenkel gelb, und die andere Hälfte braunr torh haben möchte! , ı22 welcher der Stiel gleichlam hervorgeht, und deshalb oft nur eine bloße Fortfeßung ders felben zu feyn ſcheint; denn der Stiel ift in feinem Anfang fleiihig, ſtark, und ı3 Zoll lang: — Sn der fchönften Größe ift der Srauenicherfel 23 bis 3 Zoll lang, und 2 Zoll oder Die müsfirteWinteramadot *). L’Ama- w. ' dot musque d’hiver. So gewiß es urfprünglich nur eme Rouf⸗ felet, Bergamotte u.f. w. gab, fo A — gewiß hatte man auch nur eine Amadot. Leider iſt aber jetzt ſchon die urſprüngliche erſte, an die ſich andere angereiht haben, ® *) Sch erhielt meine Pyramide 17791 von Filaffier bei Paris. — Seitdem habe ih auch eine gerbfi: amadoe von gelblicharüner Farbe und ſchmelzen— dem Fleifch erhalten, die im October reift und wovon der Baum langſam wächſt und viele von dem Anz fehen eines wilden Birnbaums hat. Dieſe nehmliche °» Birnehabe ich aber auch von Frankfurt als Silvange erhalten. ” r e 367 ſchwer auszumitteln, da — Wider fprechendes darüber bei den Pomologen vorkommt. — Merlet hatte vier Ama- dots, eine mit und eine,ohne Dornen; eine Sommeramadotte, und eine müs: kirte, welche ich für die unfrige halte. — Quintinye nimme fie unter die guten Birnen auf, befchreibe fie aber nirgends und fagt nur Tom, I. p. 259. von ihr, daß fie die Burgunder fehr ſchätzten. — Nah Menage foll eine Dame O udote in Burguyd fie zuerft befeffen haben, fo daß man aus Dame Oudote den Nahmen Amadote gemacht‘ haben fol, — Du Hamel hat fie gar nicht befihrieben, denn die Carthauſe hat fie nicht, aus welcher derfelbe feine Früchte meiftens herz nahm. — Dahuron ©. 671. Amadotte, Breit, gelb und glatt, hat einen Bieſam— geſchmack und iſt trocken; dauert zwar lange, aber fie ift ſteinigt. — Kann alſo ſchwerlich die unſrige ſeyn. — Zink Tab. IX, Nro. 89. Amadotte. Die Figur wäre noch fo ziemlich Teidlih, aber tus | Fleiſch foll grünlich ſeyn. — Miller * \ ” N Tom, IH, Nro. 51. ach diefem foll die Schafe rauh und röthlih feyn *)., So— auch nach der Niederlaufiser Beſchr. von Obſtſorten, ©. 56, — MayerTom, III, 269. redet süf eine Art von den Amadotten, die es wahrfcheinlich macht, daß er fie nicht gefannt hat **). Er hat auch feine abge: bildet. Chrift, pomol. Worterbuch * S. 149. _ m Diefer Autor ift, glaube ich, der erſte, welcher Die Be: merkung macht, Daß man den Amadorbirnbaum hauptſachlich empfehle, ſchmelzende Birnen darauf zu pfropfen. Diefes ſchriehen ſeitdem alle nach, ohne ſicher nur eine Probe damit gemacht zu haben! Wenn es nun bloß die Kernwildlinge von dieſer Birne ſeyn ſollen, ſo iſt dieſes lächerlich und gegen alle Geſetze der Vegetation, da bei diefen nicht nur ſehr frech wachſende Wildlinge von wahren Holjbirnen ſeyn können, und viefleiche nicht ein der Mutter ähnliches Stammchen dabei ift — Soll man aber veredelte Amadoten mit andern umpfropfen, ſo iſt die Sache ganz anders zu erklären ‚wie ich anders; wo gezeigt babe. er Mayer glaubt 3. B. das dag ufänafich fiachlichte Hol; von der Amadote durch die Pfeopfungen feine - Stacheln verlohren hätte, Eind wahre Sünde gegen Die Begeration! . Zoll lang und ſtark 2 Zoll breit. Der Elein gefpiste, hornartige Kelch iſt ganz, oder nur halb offen, und ſitzt in einer geräumigen, aber fladen Einfenfuns, in der man feine Falten be; merkt, und auch über den Band) hin ficht man oft flache Erhabenheiten, welche nicht - felten die Rundung etwas ungleich machen. — Der mittelmäßig flarfe Stiel iſt ı, oft aber auch 1% Zoll lang, in feinem Anfange fleifchig, und fist. auf der jtumpfen Spitze wie einge; feet, oder man ficht um ihn audy zumeilen eine Eleine Grube, oder einen oder zwei Sleifchbeufen. Die Farbe der glatten, gar nicht fer: tigen Schale, ift vom Baum anfänglich ein thönes Hellgrün, welches aber mit der Zeiti; ” gung ein fhönes hohes Citronen: gelb wird. Auf der Sonnenfeite fieht w 192 man dabei einen mehr oder weniger leichten Anflug von einer erdartigen bräunlichen Nöthe, die aber oft bei dem Selbwerden wieder verfehwinder, und die Frucht ſieht alsdann oft blos vein goldgelb aus, Die Duncte find ungemein zahlreich, aber fehr fein, braun von Farbe, wobei fie nod) meifteng einen grünen Schein haben. Hierzu gefellen fich noch oft feine Flecken, als ob es Schmug wäre N Die Frucht hat in ihrer vollen Zeitigung einen feinen muefatellerartigen Geruch, und welft etwas. Das Fleifh ift gelblich, grobkoͤrnicht, ziemlich ſaftreich, abknackend, im Kauen fi nicht auflößend, und von einem füßen, flarf musfatellerartigen Geſchmack *). | *) Quintinye würdigt ihre Einenfchaften ſehr aut, wenn er ſaat: — „L'eau en est sucree avec un „peu de parfum assez agreable ; la chair en est „‚cassante, ses defauts sont d’Etre petite et du- „rette , etd’avoir un peude pierre, maisils sont „excusables par les autres bonnes qualites, “ — Alſo aanz in Verſailles wie bei uns noch jeße ! N 2 196 N Das Kernhaus ift bei diefer Frucht cha: racteriſtiſch, und unterſcheidet dieſe Frucht ſehr; nehmlich es hat in den allermehreften « Fällen nur 4 Soamenfäher, ja manchmat nur 5. — Zwei davon find fehr Elein, und enthalten nur die tauben Anfänge) von Kernen, die andern zwei find groß, und haben vier fhöne, ftarfe, hellbraune Kerne. Sind nur 3 Sammern vorhanden, fo ift eine davon groß und enthältie Kerne, die andern zwei nur taube, Der Baum wächft ſtark und wird — lich groß. Die Sommertriebe ſind lang und ſtark, rundherum dunkelbraunroth ins Violette ſpielend, nur nach oben mit etwas dünner Wolle bedeckt, und mit fehr vielen, aelblihen, oder vöthlich grauen, feinen und deshalb nicht fehr ins Auge fallenden Puncten beſetzt. Das Blatt ift groß, sang flach liegend, aber oft ſtark unterwärts gebogen, lang herzförmig, mit einer fharfen, auslaufenden Spike, Es ift 9 Zoll lang, 23 Zoll breit, die unterſten 197 oft über 4 Zoll lang, und 22 Zoll breit, weich, papierartig von Gewebe, ſchoͤn geadert, mit einer ganz feinen, oft kaum bemerflichen . weißen Wolle überdeckt, unten aber ganz glatt, grasgrän, maftglanzend von Farbe, und am Rande bald gar nidt gezahnt; bald iſt eine feichte Zahnung nur ange deutet. — Der Blattitiel ift ı bis 1% Zoll lang, und har feine Afterbtätter. — Die Augen find Elein, herzfoͤrmig, liegen feft an, und fisen auf breiten, flachen, nur auf den Seiten gerippten Yugenträgern. Die Frucht zeitigt im Februar und Merz und halt fih bis zum Sommer. | Dom zweiten Nang, DIET * u ne — AR. KR . Sunfte Er Tet:z" Birnen mit faftigem oder trof: kenemFleiſche,vonGeſchmack aber fade, oder ſchlecht. Claſſe v. Ordnung II. Geſchlecht J. Die Knabenbirne . Ich habe dieſe Frucht bei keinem einzigen Pomologen auffinden können. Eine mittelmaͤßig, oft auch ziemlich anſehn⸗ lich große ſchoͤne Auguſtbirne, die fuͤr die Oeconomie ſchaͤtzbar iſt, zum rohen Genuß aber keinen einladenden Geſchmack hat. — Sie gehoͤrt in die wahre Familie der Muſca— tellerbirnen. — In ihrer Form iſt ſie kreiſel— foͤrmig. — Der Bauch ſitzt ſtark über der ditte nach dem Kelch hin, um den ſich die— *) Ich habe dieſe Sirne in den unteren Lahngegenden nnd am Rhein mehrmalen angerrofien, wo man fig on mehreren Orten die Snabenbirne nannte, vielleicht meil ihe wegen ihrer frühen Reife die Ingend nachftelit, 202 feibe plattrund zuwoͤlbt, und eine Fläche bilder, auf welcher die Frucht gut und oft breitausfehend auffist. Nah dem Stiel macht der dicke und breite Bauch eine fchnelle, freifelförmige Einbiegung, und endigt fid) mit einer kurzen, meiſtens abgeflumpften Spise. — Sn ihrer fhhönften Größe vom Hochſtamm ift fie 22 Zoll breit und auch eben io hoch. B Der hartichalige, braune, Fursgefpiste Seh ift weit offen, und figt ent: weder anfder Fruchtwoͤlbung gleich auf, oder nur in einer feichten aanz undes deutenden Einſenkung, die faft immer. etwas hoͤckericht ift) fo wie man aud über die Frucht hin einige Erhabenheiten bemerkt, die oft fiark die Rundung entftelen. — Der anfehntich fiarke Stiel ift dunfellederfarbig, und figt auf der Eleinen jtumpfen Spitze in einer Eleinen, engen Grube, die aber öfters durch Fleifchbeulen von einer Seite her verdrängt iſt. Bei Fleinen Früchten fehlt diefe Grube oft ganz, und der Stiel ae 205 (ist oben auf der Spige gleich auf, Er iſt ı bis 1% Zoff lang. Die Farbe der etwas ftarken, glatten, glänzenden und gar nicht fertigen Schale, ift ein fchönes helles Gruͤn — Seladon —, das bei der ganz vollen Zeitigung nur ein arünz liches Gelb, und erft bei der Leberzeitigung nur etwas gelber wird, wobei man denn auf der Sonnenfeite bei oanz freihangenden Früchten einen danz leichten trüben Anflug von einer erdartigen Röthe bemerkt, der häufig Faum fichtbar ift, und bei den allermehreften Früchten gänzlich fehlt. Die Puncte find [ehr zahlreich, ſtark und theils Hellgrau, theils fchön grün; dabei finden fich denn faft noch an allen Früchten bräunfiche, feine Roftüberzüge um die Stiel: fpige und die Kelchwölbung, oder um letztere doch mehrere Noftfiguren. — Die Frucht hat einen angenehmen Muſca— tellergeruch und welkt nicht. Das Fleifch ift Schön weis, riecht ſtark und angenehm, iſt grobförnicht, [ehr faft: 204 voll, halbſchmelzend, und von einem feinen, ſuͤßſaͤuerlichen, etwas einſchneidenden Ges ſchmack, der etwas wildes verräth. Das Kernhaus fist in der Mitte und ift herzförmig. Die Kammern find lang und fchmal, und enthalten nur wenig vollfommene Kerne, welche klein und ſchwarzbraun find. Der Baum wächlt fehr lebhaft und wird groß. Er treibt feine Aefte abftehend in die Luft, und bildet eine etwas fperrhafte flache runde Krone. Da er frühzeitig Fruchtholz anfest und in der Bluͤthe nicht empfindtich ift, fo liefert er bald und veichliche Erndten, meiftens aber nur ein Jahr um das andere, welches auf feinen deutfchen Urſprung hinzus deuten fiheint. — Die Sommertriebe find lang und ftar£, mit Feiner Wolle bedeckt, auf ‚der Sonnenfeite erdfarben, gegenüber olivens gruͤn, und mit vielen, ſchoͤnen, far: fen, fehr ins Auge fallenden, weiß: grauen Puncten befest. — Das Blatt iſt groß, ſchoͤn eiförmig, mit einer langen Spige. Es ift 55 Zoll lang, 25 Zoll 209 breit, ſteif von Gewebe, mit fchönen Adern durchflochten, unten glatt, hellgruͤn, wenig glänzend von Farbe, und am Kande eigentlich gar nicht gezahnt, fon: dern man bemetft nur eine feine Andeutung von einer Zahnung. Der, dünne Dlattftiel iſt ı2 bis 2 Zoll lang, und bat feine Afterblätter. — Die Augen find ſtark, fpis kegelfoͤrmig, ſtehen etwas vom Zweia ab, und fisen auf ae rippten, ſchoͤn vorfiehenden Augenträgern, Die Frucht zeitige in dem legten Drittheil des Augufts, hält ſich aber, wenn fie zeitig. it, kaum 10 bis ı2 Tage, fondern wird bald moll. | och vom zweiten. Rang. NB, Sft für die Deconomie, da der Baum auch in fchlechtem Boden fortfomme, und die Frucht wegen der Saftfülle zu Moſt ſchätzbar iſt, recht brauchbar, 206 Claſſe V. Ordn. IL Gefchleche II. — — Die volltragende italieniſche Winter⸗ Birne *). Champ riche d’Icalie. / Welcher alte Pomolog diefen Nahmen einge: führt hat, weißih nicht. — Du Hamel iſt der erfte, der fie befchreibt, aber ohne » Abbildung. — Manger führt fie blos nach diefem an. — Mapyer liefert von ihr Tom, III. Tab. LXXIU. Nro, 117, eine Abbildung, aber die Form ift zu langlih, und im Tert hört man von ihr fo viel als nichts. Er nennt fie die itas fienifhe Reichenfeld — Bei allen andern Pomologen fieht man fich vergebens | nah ihr um. — — *) Ih erhielt meine Pyramide von Filafier bei Paris. — Bor mehreren Sahren bekam ich auch die nehmliche Frucht von Berlin, — — aber als Mer- veille d’hiver. - EN / 2 207 Eine mittelmäßig große Winterbiene für die Desonomie, die fich nur durch ihre ungemeine Fruchtbarkeit empfielt. — Sn ihrer wahren Form ift fie ſpitz Ereifelförmig. Der Bauch ſitzt indeſſen doch nur wenig uͤber der Mitte nah dem Kelch hin, um den ſie ſich ſanft abnehmend zurundet, und eine kleine Fläche bildet, auf der die Frucht doch noch ziemlich gut auffist. — Nach dem Stiel hin macht fie eine fchnelle Einbiegung, bilder dadurch einen erhabenen Bauch, und endigt mit einer kurzen Kegeljpige. — In ihrer wahren Voll; fommenheit iſt fie 25 Zoll breit, und auch) meiftens ebenfo hoch, vder nur etwashöher*), - Der Heine, fiharfgefpigte Kelch iſt offen, und figt in einer etwas weiten, nicht tiefen Einfenfung , welche gewöhnlich eben ift, aber über den Bauch hin ſieht man deutlich oft flache Erhabenheiten hinlaufen. — Der an— — — — *) Bei du Hamel ſcheint ein Fehler zu ſeyn, denn er ſagt: die Frucht iſt lang, und ſie ſoll eine Linie breiter als hoch ſeyn? *— 8, 208 ſehnlich ſtarke, holzige Stiel iſt ı Zoll lang, und ſitzt oben auf der Kegelſpitze wie eingeſteckt. Die Farbe der glatten, gar nicht fettigen Scale ift ein fchönes, helles Grasgrün, das erft fpat im Winter Hellgelblich, und im Früh; jahr geld wird, und wobei man auf der Son⸗ nenfeite nie eine Spur von irgend einer Roͤthe bemerkt, fondern die ganze, Scale ift rund: herum einfarbig grün. Die Puncte find ach ihre Menge characteriftifh; denn die ganze Schale ift damit Überfäer, welche anſehnlich frarf und braun find. Dazu geſellen fih noch feine Noftfiguren, und um die Stielfpige und Kelchwoͤlbung wahre feine Bedeckungen von Roſt. Die Frucht hat keinen Geruch, welkt aber ſehr, wenn ſie nicht ſehr ſpat abgebrochen, und kuͤhl aufbewahrt wird. Das Fleiſch iſt weiß, ſaftvoll, fein, nur um das Kernhaus etwas ſteinicht, halbbruͤchig, im Kauen rauſchend, und von einem feinen ſuͤßſaͤuerlichen Geſchmack. 209 Das. Kernhaus iſt characteri; ſtiſch. Es beſteht gewöhnlid nur aus vier Kammern, wovon zwei groß und geraͤumig „zwei aber kleiner find. Die erſteren enthalten voll; kommene, ſtarke, ſchwarze Kerne, die letz— teren aber taube. Der Baum waͤchſt ſtark, wird ya: wegen feiner großen Tragbarkeit num mittelmäfig groß, denn er tragt Bald, und jähelic) ſehr voll, woher auch wohl der franzoͤſiſche Nahme entſtanden iſt. — Die Sommertriebe ſind lang und nicht ſtark, an jedem Auge ſtark eingebogen, nach oben mit etwas Wolle bekleidet, rundherum lederfarbig, nach oben roͤthlich, und mit zwar vielen feinen, hellbräunlichen,, aber wenig ins Auge fallenden Puncten beſetzt. — Das Blaͤtt iſt groß, lang eifoͤrmig, mit einer großen, fcharfen , auslaufenden Spige, Es ift 4 Zoll lang, nur 2 Zoll breit, liegt mit feiner Oberfläche faftflady, aber mit der Spige ftarf umgebogen. Es iſt fleif von Gewebe, von Anfehen wis IV, Heft. Birnen, 9 — . — / zıca etwas fein wollicht, ‚dunkel grasgruͤn, ſchoͤn glänzend von Farbe, und am Rand ganz feiht mit ſtumpfſpitzen Zähnen befest. Der dünne Dlattftiel ift ı Zoll lang, und bat dange pfriemenför— mige Afterblätser. — Die Augen find ſtark, dick herzförmig, fehr fpis, dunkelbraun h von Farbe, fiehen etwas vom Zweigsab, und fisen auf ſtark vorſtehenden, abgerundeten . Augenträgern. : Die Frucht zeitigt im Dezember oder Januar, und hält fih bis zum Fruͤhjahr, wo ſie aber ganz zuſammenwelkt. ER Dom zweiten Rang. | NB. Vergleicht man-diefe Befchreibung mit der ziemlich unvolltändigen des du Has mel's, fo wird man, ſelbſt bis auf die bier Samenfäcer, die größte Ueberein⸗ ſtimmung finden: aber du Hamel ers wähnt nicht, daß die Frucht mit der Zeiti; gung gelb wird; und diefes wäre ein ftarfer Unterfchied, » | x \ — —— — — — Claſſe V. Ordnung IT Geſchlechts. 3 Die Sommerwachsbirne ). Findet ſich bei keinem Pomologen angegeben. Am mehreſten Aehnlichkeit hat ſie mit den von Joh. Bauhin beſchriebenen Langs ftielern, und des Cordu 8 großer Sunf frawenbirne. * * “ Eine nur mittelmaͤßig große, ganz ungemein Schöne frühe Septemberfrucht, von dem lieb: lichften Aeußeren, fo dag es wahrhaft Schade it, daß ihr Inneres gegen das Aeußere fie! zu einer wahren Sivene macht, und die Des nutzung dieſer Birne in die Küche verweißt, _ | ®) Ich Habe diefe Biene in der hiefigen Gegend mehr: malen angetroffen, und im hiefigen-berefchaftlichen Sıhloßgarten ſteht fogar ein fchöner Spalierbunm Davon, — Wie heißt fie wohl anderswo? * 82 Pi Y 212 da fie, aud) für halbverzaͤttelte Gaumen zu wäflericht ifi.— Nach ihrer Vegetation gehört fie in die Familie der Houffeletten, die Frucht ſelbſt gehört aber mehr unter die Blanketten, fie gehört gleichſam in den Uebergang zwiſchen beiden Familien. — Sie iſt in ihrer Bildung “ein wahres Original von ſchoͤner Birnform, nehmlich der Bauch ſitzt 3 der ganzen Frucht⸗ laͤnge nach dem Kelch hin, um den ſie ſich ſanft abnehmend kugelfoͤrmig zuwoͤlbt. Nach dem Stiel nimmt fie auch ſchnell wie eine Kugel ab, verläuft fich aber, alsdann in eine ſchoͤne, kegelfoͤrmige Spige. Denkt man ſich diefe Spige hinweg, fo wäre die Frucht eine vollfommene Kugel, welches die wahre Birn⸗ form ausmacht. — Sin ihrer fihönften Größe ift fie 22 Zoll lang und 2 Zoll breit. Der ſehr fchöne, ſtarke, langblätsrichte, meiſtens fchon gelbe Kelch fteht in die Höhe, ift offen, fist auf der obern Wölbung gieic) auf, und iſt zuweilen mit einigen, feinen Heulen umgeben. Der Bauch hingegen ift ſchoͤn gerundet, der Stiel iſt holzig, hellgruͤn, — * 915 \ etwas leberfarben, und lauft entweder, mit feinen Fleifchringeln umgeben, aus der Fruchts fpige gleihfam heraus, oder fist auf eincr ‚ ganz Fleinen abgefiumpften Spige wie einges ſteckt. Seine Länge beträgt ı bis 12 Zoll. Die Farbe der glatten, fein geſchmei— Dis anzufühlenden, dünnen Schale iſt am Baume ſtrohweiß, und wird bei der ganz vollen Zeitigung ein ungemein fehönes wachs; artines Dellgelb, wobei wan auf der Sonnen— feite, bei ganz freihangenden Früchten einen leichten Anflug von einer fanften Roͤthe be; merft, die oft kaum nur wie getufcht aufges tragen ift, aber bei fehr vielen Früchten gängs Lich fehle. ° ‚Die Punete find fehr häufig, aber unge mein fein und bellgrün; auf der Sonnenfeite aber find fie, bei ganz freihangenden Früchten, auch roth. | Die Frucht hat keinen wahren Geruc und welft nicht. Das Fleiſch ift weiß, fehr faftreih, Fürs nicht, im Kauen ettwas raufchend, und von 914 \ einem faden, waſfericht ſuͤßen ne, ohne alles Gewürz. Das Kernhaus iſt klein. Die Kammern ſind regelmaͤßig, und enthalten ziemlich viele, ſchoͤne, vollkommene Kerne. Der Baum waͤchſt ſtark, wird groß und macht gerne eine etwas flatterhafte Kranes Er belaubt ſich nicht ftarf, da die Blätter an den Sommertrieben weitläufig vertheilt ſind; aber er ſetzt fruͤhzeitig Fruchtholz an, und liefert ungemein reichliche Erndten. — Die Sommertr iebe ſind lang und ſchlank, mit einer ganz dünnen, wie angeffaubten Wolle bekleidet, ohne Silberhäutcher, nach der Sonnenfeite. fchön - glänzend - hellbraunroth, gegenüber olivengrän, und im North ‚mit ziemlich vielen, fehönen, feinen, weißgrauen Puncten befest. — Das Blatt ift anfehntich groß, bald etwas eiförmig, häufig auch ſchoͤn effiptifh, fo abnehmend nad) dem Stiel als nach vornen, mit einer frarfen auslanfenden Spitze. Es ift 5 bie 52 Zoll lang, 2 bis 2 Zaoll breit ,, fehr fein und fchön geadert, unten .) » — 215 ⸗ 4 glatt, lederartig von Gewebe, dunkel— gruͤn, glaͤnzend von Farbe, und am Rand mit ſehr ſcharfen Zähnen beſetzt. — Der Blaͤttſtiel ift 3 bis ı Zoll fang, und hat fange, lanzettförmige After: blätter. — Die Augen find herzförmig, dunkelbraun, fiegen am Zweig an, und ſitzen auf gerippten, Schön vorftehenden Augens trägern. R\ Die Frucht zeitigt im Anfang des Sep— tembers, und hält fih, etwas vor der Zeiti? guna gebrohen, 24 Tage, Wegen Schönheit und ae 2 vom zweiten Rang. NB, Kann nur für die Deconomie angepflanzt werden; denn felbft am Spalter bleibe diefe Sirene eine fade Frucht. Claſſe V. Ordnung II. Geſchlecht II. Meißner langſtielige Feigenbirne . Als eine ſächſiſche Frucht iſt ſie bis jetzt von keinem Pomologen beſchrieben worden. Sie darf mit der von Dr. Hennig im Teut- schen Obstgärtner abgebildeten Feigens Birne B. XX. Nro. CVI. ja nicht ven _ wechfelt werden; ſo wie aber auch diefe beiden fogenannten Feigenbirnen, mit den wahren Poires Figues der Franzöfifchen Pomologen gar nichts gemein haben. Kine kur mittelmaͤßig große recht gute oͤcono— miſche Herbſtfrucht, zum rohen Genuß aber nicht einladend genug. — In ihrer Form iſt ſie lang, flachbauchig birnfoͤrmig, und 7Ich beſitze dieſe Sorte durch die freundſchaftliche Güts des Herrn ©, Bayer in Meißen, abgeſtumpft, ohne welches ſonſt die Frucht rein birnfoͤrmig ſeyn wuͤrde. — Der Bauch ſitzt 3 der ganzen Fruchtlaͤnge nach dem Kelch) hin, um den fich die Frucht fanft abnehmend zurunder, und eine Fläche bildet, auf dev diefelde gewöhnlich nicht fiehen kann. Nach dem Stiel macht fie, wenigftens auf einer Seite, eine Einbiegung, und endiat fih mit einer abaeftumpften, Eegelförmigen Spike. — Sin ihrer gewöhnlichen Größe ift fie 2% Zul lang und 12 bis faft 2 Zoll breit, Der ungemein ftarfe, lederartige Kelch liegt mit feinen Ausſchnitten fternfdrmig auf, ift weit offen, und ſitzt in einer unbedentenden, einen, engen Einfenfung, ſo daß der Kelch felöft über die Frucht hervorragt. Um den; ſelben fiehbt man mehrere flade Erhabenheiten, und die aud deut; lich über die Frucht Hinlaufen, wo durch die Nundung ungleich wird. — Der characteriſtiſche Stiel iſt gebogen, und faſt immer gerade ſo lang als die Frucht ſelbſt, nehmlich 23 Zoff, er iſt dabei anſehnlich ſtark, 218 BR 4 ijedoch holzicht, und fist aufder abgeſtumpften Spise auf, mit Falter und feinen Beulen umgeben. Die Farbe der etivas fein rauf ht: enden Scale ift ein helles Grün, das mit der vollen Zeitinung gelblich grün wird, wo- bei dann die Sonnen feite mit einem duͤſtren erdartigen Roth vein verwaſchen iſt, welhes aber auch oft nur eine Fleine Stelle einnimmt, Häufig nur in einem Anflug befieht, und bei beſchat⸗ teten Früchten gaͤnzlich fehlt. | Wahre Puncte hat diefe Frucht gar keine, fiets aber Feine, dünne Anflüge son Koft und Roftfiguren. Die Frucht Hat nur einen fehr fhwachen Geruch und welkt gerne, wenn fie wicht fpat abgethan wird. Das Fleiſch iſt rang gruͤngelblich weiß, ſaftvoll, grobkoͤrnicht, im Kauen rauſchend, ſich doch ziemlich aufloͤßend, und von einem ſuͤßen, etwas weniges gewuͤrzhaften Ge— ſchmack. ⸗ r a. 1 ı sig Das Kernhaus hat nach oben eine hole Achſe. Die Kammern find klein, enge, und enthalten nur wenige, ſchwarzbraune, voll⸗ kommene Kerne. Der Baum waͤchſt lebhaft. Die Som⸗ mertriebe ſind lang und nicht ſehr ſtark, nach oben mit ganz feiner Wolle bedeckt, unten truͤb lederfarbig, nach oben rothbraͤunlich, und mit ziemlich vielen, feinen, weißgrauen Puneten beſetzt — Das Dlatt ift klein, eifdrmig, mit einer nicht langen, ſcharfen Spitze. Es ift faum 5 Zoll lang, ı3 Zoll breit, Schön geadert ,„ unten ganz glatt, dünne und weich von Gewebe, hellgrasgrun glänzend von Farbe, und am Rand nur nach vornen mit ganz feinen, ſpiz— zen Zähuchens beſetzt, die oberen Blätter am Sommertriebe find hingegen oft am ganzen Rande fein, und fehr ſcharf ges zahnt. Der dünne Blattjtiel iſt 3 Zoll lang und hat Feine Afterblätter. — Die Augen find ſtark und breit herzfoͤrmig, fiehen nur 229 etwas ab, und ſitzen auf * abgerun⸗ deten Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt im halben ee und haͤlt fih mehrere Wochen. ‚Noch vom zweiten Rang, 1 Claſſe V. Ordn. III.I. Gefchlecht III. — — Die rothe Winterkappesbirne *). Ich habe für dieſe Fucht keinen alten Pomo— logen ausfindig machen können. Bei allen neueren fehlt ſie. — Ich würde ſie für Mayers große Winter-Jargo— nelle Nro, 97. halten, wenn derſelbe fie nicht fo groß abgebildet hätte, wie fie wohl am Spalier fihwerlich werden dürfte. — Hat fie den Nahmen wohl von ihrer Röthe nach dem rothen Kopffohl, der in der Pfalz Kappes heist? (Fine von aufen oft ſehr Schöne, nur mittel; mäßig große Winterbirne für die Küche, denn zum rohen Genuß iſt das Fleifh zu grob— j r *) Sch verdanke diefe Eorte einem fchaßbaren Freund, g Bern Pfarter Nicola in Fechenbach. \ Be 222 koͤrnicht. — In ihrer Form iſt ſie etwas. länglich Freifelförmig.. — Der Bauch ſitzt 2, oder nur etwas weniger, von der Fruchtlänge nad) dem Kelch” hin, ‚uam den fich diefelbe fanft abnebmend breitrund zuwoͤlbt und eine Fläche bilder, auf der fie oft faft flach auf: fist. Nach dem Stiel macht jie eine feine, oft auch faum merkliche Einbiegung, und endige fich mit einer Eleinen, kegelfoͤrmigen, abgeftumpften Spitze. — Syn ihrer gemöhn: fichen Größe ift fie 23 Zoll breit und 3 Zoll hoch, manchmal aber faſt nicht Ye als breit. Der etwas dünnfchalige Reich ift kiermtich fang gefpigt, liegt meiſtens fternförmig auf, ' und fit in einer fchönen, oft ziemlich tiefen- Einfenfung, welche zuweilen verfchoben iſt, und auf deren oberen Rand man häufig feine beulenartige Erhabenheiten bemerkt, die ſich auch hier und da deutliham Baud) äußern. — Der holzige Stiel ift 15 bis 13 Zoll lang, ſitzt oben auf der ftumpfen Spike wie eingeiteckt, und ift mit feinen Sleifchbeulen umgeben. a 225 Die Farbe der etwas uneben anzufuͤhlen— den, nicht fertigen Schale, ift vom Daum ein fhönes helles Grün, dag mit der Zeitis gung gelblich und oft ſchoͤnes, Hohes Citro— nengelb wird, wobei aber die halbe Sonnens feite mit einem ungemein glänzenden, feuers artigen ſtarken Blutroth rein verwaſchen ift, und nur bei befihatteten Früdıren in einen trüben Anflug befteht. Die Puncte find ehr zahlreich, aber fehr fein, im Roth vecht deutlih,, und grau von Sarbe, Die Frucht hat faſt keinen u und welkt nur wenig. Das Fleich iſt mattweiß, etwas ins Gelds | liche fpielend, ſehr ſaftvoll, angenehm riehend, grobkoͤrnicht, im Kauen rauſchend, ſich ziens lich auflößend,, und von einem ſuͤßſaͤuerlichen Geſchmack, der etwas muſcatellert. Das Kernhaus hat eine hole Achſe. Die Kammern ſind ſchoͤn, ziemlich geräumig, und enthalten viel eifoͤrmige, vollkommene, hellzimmifarbige Kerne. * >> Hu Der, Saum wächft lebhaft und wird groß. — Die Sommertriche find lang und nicht ſtark, auf der Sonnenfeite rothbraun, gegenüber roͤthlich lederfarben, nach oben mit etwas Wolle bedeckt, und mit nicht vielen Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt nicht groß, ſchoͤn herzförmig mit einer kurzen Spitze. Es ifiez bis 3 Zoll lang, 14 Zoll breit, wei) von Gewebe, ſehr fhön geadert, unten ganz glatt, ſehr dunkelgruͤn, wenig glaͤnzend von Farbe, und am Rande gar nicht gezahnt. — Der dünne Blaͤttſtiel iſt 15 Zoll lang, und hat nicht, immer Afterblätter, — „Die ge nicht groß, liegen am Zweig an, fin braunroth von Farbe, und ſitzen auf ſtark vorſtehenden Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt im Dezember und hält ſich bis in Februar, | Vom zweiten Hang. VB. Verdient nur eine Stelle als Re im Küchengarten, Sechſte Sechſte Elaffe. Birnen, mit hartem, rübenar: tigem Fleiſche, zum rohen Genuß unbrauchbar. : IV, Heft, Birnen. P . ae Pa nu — * 23 \ ae) Claſſe VI. Ordnung J. Geſchlecht III. Der gelbe Löwenkopf ). Le Rateau blanc, Merlet hat fünf Rateaux **), was unfere alte Deutfchen Pfundbirnen gewöhnlich nannten. — Duintinye und Du *) Sch erhielt meinen Hochftamm von Nicola Si: mon aus Meß, fand aber diefe Birne auch als \ einen fehonen Zwergbaum mit einer Krone bei Herrn Hofgartner Zeyher in Runkel, wohin er ebenfalls aus Mek gekommen war. **) Pateau kommt vom lateinifchen Rastrum her, welches einen Schlegel bedeuter, nm die Erdſchollen damit zu zerfihlagen: Daher Virgil in Georg, ſagt: * Multum adeo, rastris glebas qui frangit inerres. Sch habe Rateau mie Löw enkopf vertauſcht, denn die Nabmen Bfundbirne und Katzenköpfe haben wir ſchon oft genug. P 2 — 228 Aa Fi Hammel haben den Nahmen gar nicht, und fo findet man diefes Wort auch bei den meiften Pomologen nur als Zugabe bei der gemeinen Poire deLivre, — Mayer gab auch allen feinen Pfundbirnen das Wort: Bateau als Synonym bei. — Beſtimmt hat die unfrige, jetzt zu befchreibende, fein Pomolog angegeben. | Fine auf Hochſtamm aroße, am Spalier aber fehr große, und wegen ihrer langen Haltbarkeit für die Küche vecht fehägbare Birne, welche gedämpft ein vortveffliches Gericht giebt. — Sie gehört unter die natürliche Familie der Pfundbirnen. — In ihrer Form iſt fie gerne etwas veränderlich: denn bald hat fie ein plattes, bergamottähn: liches, bald ein etwas Eugelfdrmiges, und nicht felten, wenn fie Elein bleibt, ein etwas birnfoͤrmiges Anfehen, mit einer kurzen, abgeftumpften Stielfpige. — Bei renel: mäßigen, großen Früchten fist der Bauch in der Mitte, und runder fih nad) dem Keld) breit ab, fo daß fie flach auffist. Dach dem Ben 229 Stiel hingegen ift die Spike Bald platt, bald zugerundet, und nur bei den kleineren etwas ſtumpf zugeſpitzt. — In ihrer vollkommenen Groͤße auf Hochſtamm iſt fie 5 bis 4 Zoll breit, und oft nur 5 Zoll had. Selten aber fo hoch als breit, Der meiſtens Eleine, oftmals etwas fternz fürmige Kelch ift offen, und figt oft in siner ungemein Eleinen, etwas feihten Einfenfung, welche eben, oder nur mit feinen Beulen umgeben if. Die Frucht hingegen ſelbſt iſt mit brei— ten Erhabenheiten und Beulen beſetzt, welche manche Fruͤchte in ihrer Form ſehr entſtellen, und dabei iſt an dieſer Birne noch characteriſtiſch, daß die Schale nicht gleich und eben iſt, fondern als 'od eine Menge Obſt-— ffeine unter der Schale fiäden, die ihr einholperichtesAinfehen geben, und was fie fehr auszeichnet, — Der Stiel iſt fehr ftark, und bald nur 2, bald 1% Zoll lang. Er ſitzt auch entweder in einer Grube, 3 290 oder auf der Frucht auf, und an mit Falten umgeben. Die Farbe der nicht fertigen Schale iſt vom Baum ein maftes Grasgrün, das aber gegen das Fruͤhjahr ſich all— maͤhlig in ein ſchoͤnes Citronen— gelb verwandelt, wobei man auf der Son: nenfeite oft einen leichten Anflug von einer erdartigen Nöthe bemerkt, der aber an den aller mebreften Fruͤcht en sähe ⸗ lich fehlt. > Die Duncte find häufig, aber erft bei den Gelbwerden recht fihtbar, und hellbraun von Farbe. Viele Früchte haben dabei Eleine Anflüge von einem bräunlichen Roſt, wovon man aber auch wieder bei * andern gar nichts ſieht. In der vollen Zeitigung hat die Frucht einen zwar ſchwachen, aber angenehmen Geruch, und welkt erſt im Sommer, wenn fie kuͤhl aufbewahrt wird. Das Fleiſch riecht angenehm, iſt feſt, weißgelblich, ſaftig, grobkoͤrnicht, abknackend, — . — 231 übergeitig nur halbbruͤchig, und von einem etwas mufcatellevartigen, herben, weinſaͤuer— lichen Geſchmack, der über dem Feuer fi verliert. Das Kernhaus hat eine hole Achfe, und ift Elein, Die Kammern enthalten bald fihöne, ſtarke, dicke, vollfommene, Kerne, bald gar feine. Der Daum. waͤchſt ſehr ſtark und wird groß. Er treibt vieles und ſtarkes Holz, geht mit ſeinen Aeſten ſchoͤn in die Luft, und iſt recht fruchtbar. — Die Sommertriebe ſind lang und ſtark, auf der Sonnenſeite dunkel lederfarbig und glaͤnzend, gegenuͤber ins Olivenfarbige ſpielend, mit keiner Wolle bedeckt, und mit ſehr vielen, braͤunlich grauen Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt klein, ſchoͤn eifoͤrmig, oft auch etwas ſtumpf zuge— ſpitzt nach dem Stiel, mit einer kurzen, ſcharfen Spitze. — Es iſt 23 Zoll lang, ı3 Zoll breit, ſteif, ſprͤe von Gewebe, ſchoͤn geadert, unten ganz glatt, Hell gras: grün, glänzend von Farbe, und am Rande "> 292 ' mit Eleinen, ſpitzen Zaͤhnchens be: fegt. Der dünne Dlatrftiel ift 3 bis ı Zoll lang, und hat fadenfsrmige Afterblätter. — Die Augen find ftark, ſpitz Fegelförmig, ftehen jiemlih vom Zweig ab, find braun von Farbe, und figen auf abgerundes ten, ſehr ſtark vorfiehenden An; genträgern. Die Frucht zeitigt im Februar, und Hält fih, Eühl aufbewahre, bie tief in- den Sommer. Ju Wegen Größe vom zweiten Rang. ” NB, Verdient als Hochſtamm in Küchen gürten angepflanzt zu werden. = Elaffe VI. Ordnung II. Gefchlecht HL. Die rothe Winterfochbirne *). Findet fich bei Feinem Pomologen. Vielleicht Saft es eine fränfifche Nationalfrucht. — Sie gehörtunter diejenigen Birnen, welche die Holländer Foppen- Peeren — Vexier— birnen, wegen ihrer Außeren Schönheit, und der ihr fo wenig entfprechenden innern Güte nennen. (Sine nur mittelmäßig aroße, und bei ihrer Zeitigung ungemein ſchoͤne Winterfrucht, die aber doch nur blos für die Küche geeignet if. — Sn ihrer Form iſt fie bald fchön rundbauchicht ftumpf zugefpist, oft aber auch *) Jh befike diefe Sorte von meinem wertbeften Freund, - Heren Pfarrer Nicola in Fechenbad. e 234 Fegeiförmig. — Der Bau figt nur wenig über der Mitte nach dem Kelch Hin, um den ſich diefelbe fchön Eugelförmig abrunder, und eine Flaͤche bildet, auf der fie noch ſchoͤn auf; ſteht. — Nach dem Stiel macht fie keine Einbiegung, oft fogar eine etwag erhobene Diegung, und endigt entweder mit einer ganz kurzen, oder etwas Eegelförmigen Spitze. — Die Größe der rundbaudhichten vom Hoch— ſtamm beträgt 23 Zoll in die Breite‘, und auch gerade ebenjo viel in die Höhe. Die etwas kegelfoͤrmigen Hingegen find 24 Zoll breit und faft 2% Zoll lang. Der anfehnlich ftarke Kelch iſt lang gefpist, offen, liege oft ſternfoͤrmig auf, und ſitzt in einer etwas feichten, oft aber auch ziemlich) tiefen Einſenkung, welche meiftens eben ift, und aud) die Frucht iſt am Bauch fchön gerun— det, felten flach beulenartig. — Der holzige Stiel ift 13 bis 13 Zoll lang, fißt gerade auf der Spige auf, und ift mit einigen feinen Falten umaeben. = 235 Die Farbe der ſehr glatten, gar sicht festigen, und abgerieben unge: mein glänzenden Schale if vom Baum ein fhönes Hellgrün, welches aber mit der vollen Zeitigung ein uns gemein ſchoͤnes Citronengelb wird, wobei aber oft mehr als die Halfte der Frucht mit einem glänzenden, fchönen, carmofinar; tigen Blutroth rein verwafchen ift, welches aber manchmal nad) der Schattenfeite hin ftreifenartig wird, und fich um die Stielfpige * herum zieht. Die Puncte ſind ſehr zahlreich, und dabei ſehr fein, im Rothen nur recht ſichtbar, und grau von Farbe, wozu ſich noch Bier und da feine Anflüge von Roſtflecken aefellen. | Die Frucht Hat einzeln faft feinen Geruch und welft nicht. Das Fleifch ift mattweiß, grobkoͤrnicht, abfnacend, überzeitig halbbruͤchig, nicht faftreich , und von einem füßen, etwas feinen Muſcatellergeſchmack. 36 D’ Das Kernhaus figt in der Mitte, hat eine Schmale hole Achſe und ift groß und berg förmig. Die Kammern find ausneh— mend geräumig, halbherzförmig, und enthalten viele fchöne, volltommene, ganz fehwarze Kerne. Der Daum wächft lebhaft und wird groß. Die Sommertriebe find ſtark und lang, faft ohne Wolle, rundherum erdartig hellroth, mit einem Silberhäutchen gefleckt, und mit vielen, feinen, länglichen, weißgrauen Duncz ten befeßt. — Das Blatt iſt Elein, rund: elliptifch mit einer kurzen fcharfen Spike. Es it 25 Zolldang, 12 Zoll breit, dünne von Gewebe, untenganz glatt, fein geadert, hellgrün ſchoͤn glänzend von Farbe, und am Rand ganz feidht, mit fehr fleinen, fpigen Zaͤhnchens beſetzt. Der dünne Blattftiel ift ı Zoll lang und hat fadenförmige Afterblätter. — Die Augen find Shön, ſpitz herzförmig, ftehen fehr wenig ab, oder liegen an, und fißen auf adgerundeten, ſchoͤn vorſtehenden Augenträgern. 057 Die Frucht zeitige im November und Hält fih Bis zum Sänner, wo fie gerne taig wird. Wegen Schönheit und ihver Güte zum Dämpfen, fo wie zum Welfen noch vom weiten Rang. Elaffe VI. , Ordn. III, Gefchlecht TIL. Die gelbe Donpille *. La Donville. Merlet, la Domville, ou la Calot. — Duintinye hat den Nahmen davon nigt, — Du Bamel Tom. III. Nro. CXV. Donville, Ohne Abbildung und fehr kurz. — Pyrus fructu medio , utringue acuto, glabro, hinec citrino, ” inde rubro, brumali, — Er fannte aber ſchon zwei verfchiedene Birnen unter dem Rahmen Donville. — Zeitig im April. — In den neueren Baumfichulen ım Elfaß und Lothringen ſucht man fie vergebens, fo wie auch in den deutſchen, es ſey denn, daß ſie wohl unter einem ganz andern Nahmen vorkommt. — Ich habe das Wort *) Ich erhielt meine Phramide 1792 von Filaſſier bei Paris, blos als Donyille, Poire à cmir, 239 gelb als eine AUnterfiheidung von wenig, fiens der erften Sorte des Du Hamel’s beigefeßt. Eine ſchoͤne, citronengelbe, auf Hochſtamm nur mittelmaͤßig, am Spalier aber anſehnlich große ſehr ſpate Anterbirne fuͤr die Kuͤche. — In ihrer Form iſt ſie lang und ziemlich birn— foͤrmig, und hat, wenn ſie vollkommen iſt, wirklich viel Aehnlichkeit mit einer mittelmaͤßig großen, ſchoͤn geformten Winterchriſten— birne. — Der ſtark erhobene Baud ſitzt ziemlich in der Mitte, oft nur etwas weniges mehr nach dem Kelch, nach dem die Feucht langſam abnimmt, und eine abge— fiumpfte Släche bilder, auf der fie noch auf; fiehen fann. Nah dem Stiel nimmt der Bauch fchnell ab, und endigt fid) im eine fhöne Fegelfdrmige, etwas ſtumpfe Spike, welche oft krumm aebogen ſteht. — In ihrer wahren Vollkommenheit ift diefe Frucht 23 Zoll breit und 54 Zoll lang. Der anſehnlich ſtarke ziemlich hartfchaline Kelch ſteht mit feinen Ausſchnitten meiftens in — 240 die Hoͤhe, iſt weit offen, mit Staubfaͤden ange⸗ füllt, und ſitzt in einer kleinen, ſelten anſehn⸗ lichen Einſenkung, die mit RR Falten, oft auch EFleinen Rippchens befegt ift, und auch am Bauch fieht man deutlich flache beulenartige Erhabenheiten, welche abedie Rundung doc) meiftens wenig verderben. — Der ftarfe Stiel ift oft in feinem Anfang etwas fleiſchig, fist, mit Falten umgeben, auf der Heinen finmpfen Spige auf, und iſt 3 Zoll fang. Die Farbe der glatten, etwas uneben anzufühlenden, fiarfen Schafe, ift vom Baum’ ein ganz helles Grasgruͤn, welches im Winter ein ungemein fchönes Kitronengelb wird, und wobei man nur, Dei gang freis bangenden Früchten, einen leich— ten Anflug von einer erdartigen Roͤthe bemerkt, die aber bei dem Gelbwerden meiftens wieder verz ſchwindet, oder das Gelb nur golds artiger made. | Die Puncte find ſehr zahlreich, aber ſehr fein, bräunlih von. Farbe, und fallen bei der 241 der Zeitigung in der gelben Farbe faſt gar nicht mehr ins Auge; dagegen bekommt die Schale alsdann ſchwaͤrzliche Stellen, die ſich langſam verbreiten, und oft die ganze Schale überziehen. Die Frucht hat feinen Geruch, und ſpat abgethan welkt ſie in kuͤhlen Obſtgewoͤlben erſt im Fruͤhjahr etwas weniges. Das Fleiſch iſt ſchoͤn weiß, angenehm von Geruch, feſt, um das Kernhaus ſteinicht, ſaftvoll, ſehr abknackend, und von einem ſuͤßſaͤuerlichen herben Geſchmack, der ſich uͤber dem Feuer verliert. Das Kernhaus iſt klein, und da urch ebenfalls characteriſtiſch, daß es nur vier Sonnenfaͤcher hat, nehm: lich zwei fchöne, ziemlich geraͤu— mige, mit vollfommenen, und zwei fleine mit tauben Kernen #), 1 *) In diefem Hefe find vier Birnen mie dem chargeter riftifhen Kennzeichen von vier Samenfachern befchrieben worden, IV, Heft, Birnen, Q & 4 4 Der Baum waͤchſt ſehr frech in der Jugend und wird ſehr groß, dabei ausneh— mend fruchtbar. — Die Sommertriebe ſind lang und ſtark, mit keiner Wolle bedeckt, auf der Sonnenſeite etwas roͤthlich, gegenuͤber lederfarben, und mit ſehr vielenz” feinen, gelblich grauen Puncten beſetzt. — Das Blatt ift Hein, ſpitz eiförmig oder elllptiſch, mit einer kurzen auslaufenden Spige. Es ift 22 Zoll fang, ı3 Zoll breit, oft auf der 2 be vfläd e etwas ganz fein wollicht, welches noch deutlicher auf, der Unterflähe if, ſchoͤn und fein geadert, dünne von Gewebe, hellgrün wenig glänzend von Farbe, und am Kande gar nicht gezahnt. — Der dünne Dlattftiel ift 33 Zoll lang, und hat felten Afterblätter. — Die Augen find Klein, herzfoͤrmig, braunroth, liegen ſehr feſt am Zweig, und ſitzen auf unge mein ſtark vworfiehenden, abgerundeten, nur in der Mitte oft etwas fein gerippten Augen⸗ traͤgern. 243 Die Frucht zeitigt im Jenner und hätt fih) bis in den Sommer. Wegen Haltbarkeit noch vom zweiten Hang. ; NB. Iſt blos eine Frucht für die Küche. 2 2 244 Claſſe VI. Ordnung III. Geſchlecht II. * Die Kampervenus *), Kamper Venus, Knoop, Tab. VIII. Kamper Venus, Kamper Peer, Ohne Abbildung. Er vergleiche fie nur in ihrer Mehnlichfeit an die Foppen- peer, zu der ihrer Geſellſchaft fie auch gehört. — Er fagt von ihr: — „ſie fey », fürzer von Form, und insgemein von „Farbe nicht fo ſchön roth und gelb. Sie », fey nicht aus der Hand zu effen, fauge „, aber ausnehmend wohl zum Kochen, und „würde ohne Zufaß roth.“ (Eine anfehnlich große, fehr fchöne Winters birne für die Rüche, da fie denn zum Dampfen mit unter die beften gehört. — In ihrer Form ift fie veränderlich. Die großen Früchte *) Sch verdanfe diefe Sorte meinem lieben Freund, Herrn Kunſtgärtner Stein, der mir die Pfropf— reißer davon aus Harlem ſchickte. ! 249 # nähern fich bald einer fchönen Kreifelform , oder fie nehmen andy nach dem Kelch ab, und gewinnen ein eiförmiges Anfehen, dahin gegen die Fleineren häufig eine Fegelfürmige Bildung annehmen, und dann Knoops Derierbirne fehr nahe kommen. — Der Bauch ſitzt indeffen bei allen Formen ziemlich in der Mitte, nimme nah dem Kelch Hin allmählig ab, und bilder eine Fläche, auf welcher die Frucht noch gut auffichen kann. Die etwas Freifelförmigen aber bilden eine plattrunde Wölbung. — Nah dem Stiel endigt fich die Frucht mit einer ſtark abge finmpften Fegelfürmigen Spitze. — Sin > ihrer wahren VBollfommenpheit ift diefe Frucht 53 Zoll breit, und auch eben fo hoch, felten etwas niedriger, oft aber auch etwas höher, Der fehr weit offene Kelch hat oft fchöne, lange Ausfchnitte, "welche geld ‚find, oft fehlen fie aber auch, und figt ges woͤhnlich im einer fehr geräumigen, anfehnlich tiefen Einfenkung, die bald mit vielen, feinen Rippchens, bald mit beulenartigen Erhabenz 016 heiten befegt ift, von denen aber doch nur ſeichte, oft kaum merkliche Spuren uͤber die Frucht hinlaufen. — Der recht ſtarke Stiel iſt lederfarbig, ſitzt auf der ſtumpfen Spitze wie eingedruͤckt auf, iſt unten etwas ſlelſchig, dabei in feiner Mitte etwas gekruͤmmt, und iſt 13 bis 15 Zoll lang. Die Farbe der glatten, gefchmeidigen, faft etwas fertig anzufühlenden Schale, if ein fchönes Hellgrün, welches wie matt aus: fieht, abew bei ver Zeitigung ein fehr ſchoͤnes Eitronengelb wird, und wobei die Sonnen: feite, gewöhnlid nur auf einer. kleinen Stelle, mit einem trüben, erd— artigen, bei der Zeitigung aber recht fchönen, hellen Roth verwafchen ift, welches aber fchon bei etwas befchatteten Früchten gänzlich fehlt. Die Puncte find ausnehmend zahlreich, fein, im Roth graufich, in der gelben Farbe gruͤn, die aber mit der vollen Zeitigung faft verfchwinden. Außerdem haben viele Früchte, mehr oder weniger dunfelgrüne Flecken, als 06 es Schmug wäre. ‚Kleine Anflüge von Roſt find au auch zuweilen volhanden, aber faſt immer findet man etwas davon in der Kelcheinſenkung. Die Frucht riecht erſt etwas in der Ueber⸗ zeitigung und welft nicht. Das Fleifch ift fchön weiß, koͤrnicht, um das Kernhaus fleinicht, feft, abfnackend rübenartig, ſaftvoll, und ſuͤßweinſaͤuerlich von Geſchmack. Das Kernhaus iſt mit RER Fleiſch ans gefüllt und gefchloffen. : Die Kammern find Schön mufchelförmig, enthalten aber faft immer nur fehr lange, fpiße, aber taube Kerne. Der Daum wächft fehr tebhaft, wird groß und fegt bald Fruchtholz an, wodurch er reichliche Erndten liefert. Die Sommer; triebe ſind ſtark und lang, nur nach oben mit kaum bemerkbarer Wolle bedeckt, auf der Son— nenſeite roͤthlich hellbraun mit einem duͤnnen Silberhaͤutchen uͤberlegt, gegenuͤber roͤthlich orleanfarbig, und mit ſehr viele N, Ihönen, meifteng länglidten, weißgranen Buncten befegt, welde sharasterijtifch find. — Das Dlatt it faſt J 248 ‘rund, odertundherzförmig, nur mittelmäßig groß, mit einer ganz kurzen Spiße. . Es ift 25 Zoll lang, 23 Zoll breit, fpröde von Gewebe, fein geadert, unten ganz glatt, grasgein, ſchoͤn alänzend von Farbe, und am Rande ganz feiht mit fleinen, fpigen Zähbnchens befegt, oder auch manhmal gar nicht gezahnt. — Der ſehr dünne Blattſtiel iſt ı Zoll lang, und hat feine fadenfoͤrmige Afterblaͤtter. Die unterſten Blaͤtter am Sommertrieb ſind viel größer, fo wie auch ihr Blattſtiel. — Die: Augen find ſchoͤn dick, fpig Eegelförmig, flehen zum Theil etwas vom Zweig ab, find fchwärzs lihbraun von Farbe, und ſtehen auf ſtark vorftehenden abgerundeten, und an den unter; fien am Zweig, etwas gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt im November, hätt ſich aber bis tief in den Winter, wo ſie fau Vom zweiten Rang. Br J EN — ARE BR — — EI RN r 1 : Sr — ESTER 4 / . — —— ı ” 4 P - 1 j LAN“ . “e n rr we. u ; Bir * b Pi, 3 2 —* uhr a 16 La = N Eh T F 8 a. ar * f ren ia » ’ v3 « ’ . x 2 E * — ae — 14 hr ER + LE 4 * u r } % HIRCH * r 4 ! .. + F u i ra U r 2 h ee) Kb a TE ie f * — — k « SS i x . s — ad ae AN } ; . i we) } I‘ Ktr Dr aue rn j —2 Au in, * —“ — *— x‘ 4 J ‚Er « - re a4 JF ua: — 1 a ? ER 0.6 —J Pr Kap) Dur ar wit DT 9 ENT Ferch einer ſyſtematiſchen Befhreibung in Deutfhbland vorhandener Kernobftforten — — — — von Dr. Aug. Friedr. Adr. Diel Fürſtl. Oran. Naſſauiſchem Oberhofrath, Stadtphyſicus in Dietz an der Lahn, Brunnenarzt zu Ems, der Königl. Preuſſiſchen veonomifchen Geſellſchaft zu Potsdam, und der Churfürſtl. Sachſiſchen Leipziger Sconpmifchen Societät Ehrenmitglied Zmwölftes Heft oder Fünftes Heft. Dirnen. ee 7 > Tranffurt am Main in der Andreaifihen Buchhandlung ı 89 8 + Verſuch einer fyfiematifchen Befhreibung in Deutfihland vorhandener Kernobſtſorten von Dr. Aug. Frieder. Adr. Diel Fürſtl. Dran. Naſſauiſchem Oberhofrath, Stadtphnfiens in Diek an der Lahn, Brunnenarzt zn Ems, der Königl. Preuffiihen ſconomiſchen Gefellfchaft zu Porsdam, und der Ehurfürktt. Sächſiſchen Leipziger beonomiſchen Societät Ehrenmitglied Sünftes Deft. Birnen. Sranffurt am Main in der Andreäifben Buchhandlung 850% N PTR? a Der 2 „Ich muß einen Gedanfen laut werden > laffen, der mir ſchon oft vorfchwebte. Der „Obſtbau ift doch wohl ohne Zweifel der >, höchften Aufmerkfamfeit der Regierung würdig, „da er immer die Nahrung des Landmannes „anſehnlich vermehrt, und ihn oft fogar für „Hungersnoth ſchützen kann. « Aug. von Kotzebue's Erinnerungen aus Parts. Ben. >. a — Tr Er Er Erg samen von Bugi N Du Hamels wahre Einialiihe Mufcatel: ferbirne . . . . * Dan Tertolen’s Herbſtzuckerbirne . Graue runde Winterbergamoite « . Grüne Dfteriuderbirne . . . . Die Lefchaflerie © . > . . Die Drdenzbirne « . i . Die Forellenbirne ü " * Grumkower Winterbirne. . . Der Srodbald . Br r . Engliſche lange grüne Winterbirne » R Die Saiferbirne mie dem Eichenblatt E Heilige Angelika: Birne . . . e. Seite 5 — 12 — 18 — 14 — do — 56 — 45 — 51 - 58 - 6 — 5 — 5 — 82 vr Zweite Elaffe. Rothbackige Eitronatbirne £ 2 Gönnerfdhe Birne . : x Rothe Einfiedlerin. Solitaire } Spate große Eommerbinnfetre . — — Geſtreifte ſchönſte Sommerbirne, Bellis- sime d’Ete a 2 Gelbe Eommerprinzeffinbirne « > Epate Sommerbirne ohne Schale -» Wahre gute Louiſe. Bonne Louise du Hamel . . . . Dritte Elaffe. Pralduinfteiner Kinderbirne Rt Pr Sauerlihe Margarerbenbirne . ß Sleine gelbe Strauß -Mufcatellerbirne Die 5pillingsbirne R 2 . Doppelttragende gelbe Mufeatellerbiene *) Weil Miller eine rothe anführe. . 4 “ VIX Blerte Claſſe. Die Dlivenbirne » . . . — — 169 Serborner Schmalsbirne . F > — 174 Bunter Ela te Frühe Badhausbirne . . a » _ 179 Rothe Incob£birne . . . ” — 183 Die Trefor. Schatz- uder Liebesbirne r — 19 Sechſte Elaffe. Kreifelformige Flegelbirne € j ; — 105 Spare Todemannsbirne . . . 2 200 Rother Winterhaſenkopf — 204 — .— Berbefferungen. - Im erften Heft, Seite 15 Zeile 3. Watt: Gute ?ouife. La bonne Louise, fege: Frühe St. Germain. Frühe Hermannsbirne. St. Ger- main hätif. Siehe die wahre gute Fonife im fünften Heft. Im dritten Heft, ©1655. 2. flatt Eönigliche Muſca— tellerbirne, fee Mayer’ königliche Mufcarellerz birne. Siehe fünftes Heft S. ın, vıız Zum vierten Keft der Birnen. Seite 85 Zeile 8 von unten, lied: = Zoll lang und — 2 ließ: Bezi de L’Echasserie — 14 — ı von unten, flat Obfifhule, lies: 5 Dbftfchale - 12:9 — 5 v. u. ſtatt vergeht, lies: fehlt 3 — 2 vru. eſe: woman fie vielleicht 1; und feße nah Fat hinzu: — Sch finde indeſſen in Moerbeeks Dbitverzeichnig wirklich eine— Bon Chretien rouge d’automne, Die ich zn nüherer Prufung befchrieben habe, Vers eafte late Butterhaft ſchmelzende, fehr geſchmackvolle Birnen, die ſich im Kauen geräuſchlos in Saft auflößen. V. Heft. Dirnen, % a Beten Be u, Fr J 4 — N — N Rune, au ee * — — DR 08 Au Du er einer fyſtematiſchen Beſchrei— bung in Deutſchland vorhan— dener Kernobſtſorten. Claſſe J. (IL) Ordn. I. Geſchlecht TIL. Die Bergamotte von Bugi *) La Bergamotte Bugı. Her fih einmal die ernftlihe Mühe geben will, mit fritifcher Sorgfalt, den Wirr: warr ın der fo reichen Sumilie der Bergas motten, nur etwas auf das Weine zu bringen, wird es bald empfinden, dag Diefes bei feyr vielen Sorten eine wahre‘ *) ich erhielt diefen Baum ausFilassier’s großer Baumſchule zu Clamart- sous - Menudon hei Purig, und nachher aus der Carthauſe als Bergamotte d’hiver tardive, X 2 J 4 Ohnmoͤglichkeit iſt, und uns hier oft kaum eine gegründete Muthmafung zu Gebote ſteht. — Viele Pomologen ſammleten und verglichen zu wenig: daher warfen ſie, beruhigt bei ihren wenigen Sorten, eine Menge Namen zu einer einzigen Sorte, wenn die Reifzeit nur in etwas damit uber; einſtimmte; z. B. wie Manger, Mayer u. m. — Sch habe von dieſer Familie eine ſchöne Anzahl geſammlet, und ſuche ſie „tägl zu vermehren, um am Schluß drefes Werks die befannten genau von den mit ihnen nahe verwandten abzufondern, und über die übrigen dann vielleicht mehr Licht zu verbreiten, — Mit der Ber; gamotte con Bugi werden am meh; ‚reiten verwechſelt, oder für einerlei ge— halten, die ſpate Winterberga— motte, die Oſterbergamotte, die Holländiſche und ſelbſt die von Sou⸗—⸗ lers.— Merlet hat 22 Namen von Dergamoften, aus denen er ı6 orten machte. — Quintinye Tom.I, p. 175, Le Bugi, — Aus Eigenfinn für die Heebſtbergamotte läßt er gar- feine 5 Winterbergamotte gelten, und fagt deshalb von der Bugi, manaebe ihr ge; wöohnlich auch den Beinamen Ber; gamotte. — Du Hamel hat fie nicht- Soll er fie mit feiner Bergamotte d’hiver ou de Paques für einerlei gehalten haben ? — So hat es die Carthbaufe. — Snoop hat den Namen nicht. — Zink Tab, VIII. Nro, 78. Bergamotte bugy, ou Pera Spina, geitigt im October! haltbar bis December. Wie fonnte Manger fih durch diefe elende Figur voll Widerfprud) verleiten laffen, ie Bugi unter die birn; förmigen Birnen zu ſetzen, da doch Quintinye ſo beſtimmt fagt, daß fie feiner geliebten Herbftbergamotte an Form Ähnlich fey? Und nun gar fie Tieber noch für eine Bergamotte von Soulers zu halten, da die Neifzeit Dctober dabei fieht. — Das Gewiſſeſte ift, daß diefes Ding gar feine Berga— motte it. Ehender fonnte es eine Sucre verd fen. — Miller Nro, 69. wirft auch mehrere sufammen, — Dahuron &.674. hat eine Bergamotte Bugy , zeitig 6 ‚im Februar, hat aber dagegen Feine andere Winterbergamotte. — Bon dem Nachbildner Kraft wird man hier nichtö erwarten. — Mayer Tom. III. Nro, 48. pag. 221. Tab. XXXVil, Ber; gamotte von Bugy. — La Bergamotte Bugy . — Er trennte fie nah Merlet mit Recht von du Hamel's Winters; bergamotte; und die Abbildung iſt fhön und getreu als Gpalierfrugt. — Teutscher Obstgäriner hat feine Win; terbergamotte. Nur eine von GSou: lers. — Die Verte longue d’hiver Tom, II, ©. 95. it feine Berga; motte. — Chriſt, Handwörterbuch ©. 161, Die Bugi. Nichts aufflas rendes, und nicht nah Duintinye, fordern nah Manger. * Sn. anfehnlih, öfters aber nur mittel maͤßig große, aͤußerſt fchaßbare, ſehr fpate Winter- oder wahre Fruͤhlingsbirne, — da ) Den Namen fol fie von der Provinz Bugy an der Gränze von Savoyen haben, Mayer, 7 fie erfi im April zeitige, — von einem unge mein füßen, zuckerartigen, ſchmelzenden — oft Dutterhaften *) Fleifh, und um diefe Zeit eine £öftliche Tafelfrucht. — In ihrer Form ift fie platteund Ereifelförmig, und hat mit der ächten gelben Junker Hansbirne ſehr viel ähnliches **8). — Der erhobene Bauch fist 3 oberhalb der Mitte nach dem Kelch bin, um den fich diefeibe plattrund 4 — *) Alle practiſche Pomologen, von Quintinye bis auf unſere Zeiten, haben den Rath gegeben, alle Bergamotten nur an Wänden zu erie— ben, wenn man ihre Früchte in ihrer wahren Güte beurrheilen und genießen will, — Diefes ift mit der Bugi durchaus norhwendio, wenn fie nicht voll Stein, fondern fchmelzend werden foll. **) Wie Inreche man hat, auf D,uintinye’s Ans ſehen, aber eigentlich durch ZinE’s Figur vers feitet, der Bug i die Bergamottform abjufprechen, folaen hier feine Worte: — „Le Bugi a dans sa conleur verte, et dans sa grosseur quelque air de la bonne RBergamotte d’antomne, Eetaut ponrtant un peu moins plate du cöte de Poeil, et un peu plus longue du cöte de la quene.“ — Wie konnte er auch anders, da er fie ‚ mit Bergamotte de Paques für einerfei hielt 2 cs V zuwoͤlbt, und eine Fläche bildet, auf der die Frucht gut und breit auffißt. Mach dem Stiel macht fie gewöhnlich nur auf einer Seite eine, oft kaum bemerfliche, Tinbiegung, und endigt fich mit. einer ſtark abgejtumpften Spise — Sin ihrer gewöhnlichen Vollkom— menheit ift fie 23 Zoll breit und 23 Zoll hoch, -feltener fo hoc) als breit. Sie kann aber am Spalier big zu 3 Zoll breit werden. Der kleine, öfters fehlende Kelch, ſteht in einer tiefen, trichterförmigen Einfenkung, welche gewöhnlich eben ift, und auch über den Bauch Hin laufen nur Heine Erbabens heiten, welche die Form der Frucht nicht vers derben. — Der Holzige Ftiel fteht in einer ziemlich weiten, etwas flachen Srube, die oft anf einer Seite höher als auf der andern iſt, und ift ı bis 13 Zoll lang. Die Farbe der etwas fein rauh anzufüh: Inden, ſtarken Schale, melche dabei weder glaͤnzt noch fertig ift, ift vom Baum hellgrün, und wird im Winter, oder eigentlich bei ihrer Reife im Frühjahr, blaß hellgelb, ohne 9 - daß man dabei auf der Sonnenfeite, in gewöhnlichen Sahren, irgend einen wahren Anflug von einer Roͤthe bemerkt. Die Puncte find ausnehmend zahlreich), aber fehr fein *), und die Schale if damit gewöhnfich fo reichlich überfäet, daß das Gelbe oft durch diefelben faſt nur durch— ſcheint. Sie ſind braͤunlich von Farbe, und kleine Anfluͤge von Roſt um die Kelchwoͤlbung fehlen faſt nie; Die Srucht hat feinen Geruch, und welft, in einer Fühlen Obſtkammer aufbewahrt, nicht, verträgt aber feinen Keller, wo fie den Moder; geichmack anzieht, Das Fleisch ift mattweiß, koͤrnicht, von Anſehen etwag fteinicht, in fchlechten Kahren halbſchmelzend, am Spalier gegen Mittag aber jchmelzend, und von einem fehr angeneh— men, zucerhaften, gewürzvollen Geſchmack. *) „C’est une Poire tiquetee de petits points »gris, qui jaunit un peu dans sa maturitd, „dont la chair participe en meme tems du „ferme et du tendre.“ — Quintinye. f 20 Das SKernhaus Hat eine fehr große hohle Achſe, die bis unter den Kelch ſtoͤßt. Die Kammern find Elein, platt, und enge, und enthalten meiftens nur taube Kerne. Der Baum wächft ſtark und macht einen ſchoͤnen und fruchtbaren Baum. Die Som: mertriebe find anfehnlic, fang, nur nach oben um bemerkbar mit etwas Wolle bedeckt, mit einer Art von Silberhäutchen überlegt, rund herum olivenfarbig, das man aber wegen dem Häuthen nicht vecht fieht, und mit vielen, fiarfen, weißgrauen Puncten befeßt. — Das Blatt iſt mittelmäßig groß, eiförmig, jedoch faft immer zugeſpitzt, und nach dem Stiel fo abnehmend, daß es faft elliptiſch iſt, mit einer fchönen, ftarken Spige, und faft flachliegender Ober: flaͤche. — Es ift faſt 3 Zoll lang, 13 Zoll breit, ſtark, etwas lederartig von Gewebe, ſehr fchön geadert, unten glatt, dunkel gras: grün, faft etwas düfter und wenig glänzend von Farbe, und am Rande mit ziemlic) fiarken, fiumpfipisen Zähnen beſetzt. Der 1 31 Blattſtiel ift 3 Zoll lang, und hat nicht immer Afterblätter, welche fein und faden— förmig find. — Die unterften Blätter find wenig größer, am Rande aber öfters etwas gekraͤußelt, und die Blätterfticle find oft 2 Zoll lang. — Die Augen find ftarf, dick; baucbicht, ſpitz Fenelförmig, hirſchbraun, und fisen auf breiten, nicht gerippten, etwas abgerundeten Aunenträgern. Die Frucht zeitige Ende April, oder Ans fange Mai, und dauert bis in Sommer. Nom allererften Wang. Eenen Ordnung II. Geſchlecht J. * * u —* amels wahre königliche Muſca⸗ | telferbirne, Le Muscat royal de " .dn Hamel ”), Bei der königlichen Mufcateller: birne, Heft IT. ©. 165, glaubte ich, durch Mayers Abbildung, und dag er ven du Hamel auch bei feiner Frucht anführte, daß die Neifzeit im September ein Drudfehler feyn müſſe; denn du Hamel hat zu wenig von diefer Birne, und von der Vegetation gar nichts, um das Wefentliche abfondern zu Fonnen, svelches bei demfelben nur auf der Reifzeit und der fenchelartigen Schale beruhte. — Diefes ift nun buchftäblich wahr, und ich *) Ich verdanfe diefen Baum meinem lieben Freund, Heren Sunfteorener Stein, der mir ihn aus Parie ſandte. ad —J bitte deshalb, jene im dritten Heft mit dem Namen Mayer's königliche Mufcatellerbirne zu bezeichnen. Eine kleine, etwas duͤſter ausſehende, in guten Lagen wirklich ganz ſchmelzende Sep⸗ temberfrucht für die Tafel. — Sie gehört in die wahre Familie der NMufcatellerbirnen mit einem erfrifchenden, fein fäuerlichen und einjchneidenden Saft. — Sn ihrer Form ift fie ſtumpf Ereifelförmig. — Der Baud) fist nur etwas weniges Über der Mitte nach dem Keld) Hin, um den fich diejelbe fchön und etwas platt zurundet, wodurch, fie eine Fläche bildet, auf der fie noch aut aufſteht. — Nach dem Stiel macht fie keine Einbie; gung, und endigt fihnell mit einer kurzen Epise, — In ihrer vollflommenften Größe ift fie 13 Zoll breit und gerade auch eben fo hoch *). *) Diefe: ſtimmt mit du Hammel aenan überein. Mayers Eonigliche Muſcateller ift aber meiftens etwas höher als breit. 3* 14 Der Fleine, hartſchalige Kelch iſt offen, und fieht der Frucht gleich, oder manchmal nur wie etwas eingedrücdt, und ift mit einigen ganz feinen Beulen umgeben, aber die Frucht feibft it fchön und eben. — Der Stiel ift characteriftifch und oft über 15 Zoll lang, nicht far, und mit einem orleanfar; bigen Häutchen überzogen, wobei er auf der ftumpfen Spiße gerade aufſitzt, und zuweilen mit einigen feinen Fleifchringelchens umge— ben iſt. Die Farbe der fiarfen, etwas ran angufühlenden Schale, ift vom Daum ein gelbliches Hellgruͤn, das nur mit der vollen Zeitigung hellgrüntlich gelb wird, wobei die eine Seite der Schale, bei freihängenden Fruͤchten, mit einem etwas düfteren Roth leicht verwafchen iſt, welches aber meifteng Durch einen hellbraͤunlichen Ueberzug von Roft verdüfterte wird *, und 2) Diefe Farbe vergleicht du Hamel ſehr treffend mie der Schale feiner Fenchelapfel. 18 diefer verbreitet fich auch zerfprenat über die Grundfarbe, wodurc, diefelbe trüb ausſieht und rauh anzufühlen ift. Die Duncte find fehr zahlreich, über die ganze Schale verbreitet, ebenfalls hellbraun von Farbe, und im Noth vorzüg: lich ſtark. Die Frucht Hat feinen Geruch und welkt nicht. | Rx Das Fleiſch riecht ſtark, ift fchön weiß, im Kauen fich ganz in Saft auflößend, koͤr— nicht, und von einem ſtark mufcatellerartiz gen, erfrifchenden Geſchmack, der mit der grauen Herbfibutterbirne Aehnlich— feit hat. Das Kernhaus ift Elein. Die Kammern find enge, und enthalten fohöne, ſchwarze vollfommene Kerne, wovon aber auch viele taub find. Der Baum wächft fehr lebhaft, belaubt fih durdh die an den Gommertrieben weit abftehenden Blätter in feinem Aeußeren licht, ſetzt aber viel Fruchtholz an, und * 16 liefert reichliche Erndten. — Die Sommer— triebe find lang, und anſehnlich ſtark, nad) oben mit etwag feiner Wolle bedeckt, Mur der Sonnenfeite trüb braunroth, gegenüber gelblich oder lederfard, mit vielen, feinen, weifgrauen Puncten befeßt. — Das Blatt iſt mittelmäßig groß, unregelmäßig in feiner Form, bald lang herzförmig, bald länglich » rund, mit einer oft fehr langen, ö fharfen Spige, liegt fait flah und ver Stiel fteht in die Höhe. Es ift 5 Zoll lang, 7 23 Zoll breit, dick, ſtark, fieif von Gewebe, * ” m aufder Ober- und Unterfläde mit ‚einer ganz feinen, faum bemerf: fihen Wolle bedeckt, ſchoͤn und etwas ſtark geadert, heil arasgrün, ziemlich glaͤn— send von Farbe, und am Rande gar nicht gezahnt — Der etwas fleife Blattſtiel ift ı Zoll lang, und bat Feine Afterblätter. — Die unterften Blätter find wie die Blattftiele viel größer, und nehmen foft proportionirt bis zur Spitze ab. — Die Augen find ſtark, bauchicht herzfoͤrmig, ftehen Ä wenig FU: 9* —— EDEN / 17 wenig ab, ſind ſchwarzbraun von Farbe, und ſitzen auf breiten, ſchoͤn vorſtehenden, abge— rundeten Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt bald im September, und haͤlt ſich, etwas vor der Zeitigung gebrochen, 14 Tage, ehe ſie taig wird. Vom erſten Rang. . * V. Heft. Birnen. B 18 Claſſe J. Ordnung II. Geſchlecht II. Ban Tertolen's Herbftzuckerbirne *). Suyker Peere van Tertolen, Es fcheint, als- ob diefe Birne noch vor 30 Sahren in Holland feldft fehr wenig befannt gewefen feyn müffe; denn in den älteren Obficatalogen holländifcher Baum— händler findet man diefen Namen nicht, und deshalb hat auch Manger,ihn niche anführen fönnen. — In den neueren Catalogen der Holländer fehle nun diefe Srucht unter den Herbftbirnen felten; z. B. fo hat Matth. van Eeden in Harlem, 5. Hector in Gröningen, Paulus und Simon Moerbed in Harlem u, a. m. die Suyker Peer van *) Sch verdanfe diefe Eorte meinen lieben Freund, Heren Sunftgärtner Stein, der mir fie 1796 in ° PBfropfreißern fandte. 39 Tertolen, — Letzterer fihreibt Ter- toolen, .erfterer Tertole, — Snoop hat niches ihr ähnliches, und bei deutſchen Pomologen ſucht man vergebens nad) etwas ihr ähnlichem. — Den holländifchen Ur, ferung ſcheint ihr Name zu beweifen, Fine zwar etwas Kleine, wohlgebaute, aber vortreffliche, butterhaft fihmelzende Tafel birne für den November. — Sie hat in ihrer Form und Größe viel Achnlichkeie mit der Winterambrette *), oder eigentlich noch mehr mit einer Eleinen Dergamotte Trafanne. — Ohne die abgeftumpfte Stielſpitze könnte man fie rund nennen. — Der Bauch fist etwas Über der Mitte nad dem Kelch hin, um den fich dit Frucht, fanft abnehmend, ſchoͤn zurunder, und eine Flaͤche bildet, auf der fie noch gut auffigen kann. — Nach dem Stiel zu made fie feine Einbie— gung, und endigt mit einer kutzen abge— ffumpften Spige, die ohngefähr fo fang ift, ”,5, Heft IV, Seite 9. , 20 als der Bauch über der Mitte fit. — Sn ihrer gewöhnlichen Größe ift fie 25 Zoll breit und auch eben fo hoch. Der Heine, fehr hartfchalige Kelch iſt offen, und fißt in einer ziemlic) weiten, aber feichten Einfenkung, in der man mehrere feine Falten bemerkt, aber der Bauch ſelbſt iſt ziemlich rund und eben, doch oft auch etwag in die Breite verfchoben. — Der hofzige Stiel ſteckt auf der abgeftumpften Spige wie eingefterft, ift oft in feinem Anfange etwas fleiſchig, meiſtens noch mit einigen feinen Fleiſchbeulen umgeben, und iſt ſtark 15 Zolf lang. | Die Farbeder etwas fein rauh, und gar nicht ——— anzufuͤhlenden Schale, iſt vom Baum ein helles Gruͤn, welches aber mit der vollen Zeitigung ein hönes Citronengelb wird, und, wobei man manchmal auf der arinen Farbe eine Art von einem leichten Anflug won einer Roͤthe bemerkt, die aber bei dem Gelbwerden der Schale dieſelbe nur goldartig zu machen 21 ſcheint, und als Röthe ſelten mehr erkannt wird; bei den allermehreſten Fruͤchten aber ganzlich fehlt, Characteriſtiſch ſind aber bei dieſer Frucht die über die ganze Schale verbreiteten bräunlidben. oder hafelnußfarbigen, ffarfen Duncte, womit fihb noch Fleine Sleden und Figuren verbinden, fo daß man oft kaum die Hälfte der reinen Grundfarbe fieht. Ja oft bedecken die Schafe rauhe Ueberzuͤge von Roſt, fo daß man wenig reine Stellen ficht. Die Frucht: hat nur einen ſehr fehwachen Geruch, und welkt nicht. Das Fleifch riecht ſtark mufcatefferartig, ift mattweiß, Sehr faftvoll, etwas fteinicht um das Kernhaug, -butterhaft ſchmelzend, übers fließend von Saft, und von einem erhabenen, fügen Zuefergefchmad, der mit der Sommers apothekerbirne etwas ähnliches hat. Das Kernhaus ifi fehr Elein, öfters fogar etwas unregelmäßig. Die Kammern find 22 ſehr enge, und enthalten meiftens unvoll kommene weißliche Kerne. Der Baum gleicht in feiner Belaubung etwas der St. Sermain. Er wäcft ſehr lebhaft und trägt fehr reichlich. — Die Som: mertriebe ſind lang und ziemlich ſtark, faſt mit feiner Wolſe bekleidet, auf der Sonnen— ſeite dunkelbraunroth, gegenuͤber roͤthlich lederfarben, und mit ziemlich vielen, ſehr feinen, wenig ins Auge fallenden Puncten beſetzt. — Das Blaͤtt iſt nicht groß, faſt weidenartig lang von Form. Nur die unters fen Blätter am Sommertrieb find groß und lang eiförmig, mit einer langen aus dem Dlatt fortlaufenden — auslaufenden — Spitze. Es ift 33 Zoll lang, 13 Zoll breit, — die unterfien find oft 2 Zoll breit, — dünne, papierartig von Gewebe, fchön geadert, unten ganz glatt, heflgrasgrün, ſchoͤn glänzend von Farbe, und am Rande ganz feidt, ‚mitfehr Eleinen, ſpitzen Zaͤhnchens befeßt. — Der dünne Blattftiel ift ı% bis 2 Zoll lang, und hat fehr lange, 25 fadenförmige Afterblätter. — Die Augen find ſtark, kegelfoͤrmig ſpitz, ſtehen etwas vom Zweig ab, find ſchwaͤrzlichbraun von Farbe, und firen auf ſtark vorftehenden, dreifach, aber ſchwach gerippten Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt gegen den halben No— vember etwas nad) der Bergamotte Era; fanne, gewöhnlich mit der Efchafferie. Dom erſten Rang. NB. Verdient allgemein angepflanzt zu werden. Claſſe J. Ordnung I. Gefchlecht IT. “ Die graue runde Winterbergamotte ). La Bergamotte grise d’hiver. Diefe Bergamotte gehört leider unter die; jenigen, wo uns fefte Beſtimmung gang verläßt, und ſelbſt Muthmaßungen fihwer werden. Sie zeitigt ſpäter als die ächte Herbſtbergamotte des Quinti— nye, Heft J. S. 38, iſt aber eben fo vor; trefilich. — Weder bei Manger noch Chriſt findet man etwas ähnliches von ihr; und doch iſt ſie zu ſehr Berga— motte, als daß man ſie irgend als eine *) Ich verdanke dieſe Sorte dem gefälligen Herrn Hof: gaärtner Zeyher in Runkel, der davon einen eroßen Hochſtamm erjugen, und die Sorte auns Weilburg erhalten bat. Vielleicht ift fie Deshalk bollaändiſchen Urſprungs. 29 Butterbirne — Beurrd — follte ange; führe haben, (Eine nur mittelmäßin große, fait Fugelfürmig geformte, und nur nad) dem Stiel etwas finmpf »zugefpigte vortreffliche Winterfrucht für die Tafel, von butterhaft fchmeizendem Fleiſch. — Sie gehört in das wahre Ges Schlecht der Bergamotten nad Fleiſch und Vegetation. — In ihrer wahren Form iſt ſie faſt kugelfoͤrmig, mit in der Mitte ſitzen— dem Bauche, wobei ſich dieſelbe nach dem Kelch ſchoͤn zurundet, und eine Flaͤche bildet, auf der ſie gut aufſitzen kann. Nach dem Stiel nimmt ſie etwas ſtaͤrker ab, und endigt ſich ſtumpf zugeſpitzt. Manche, beſonders kleine Fruͤchte, verlaͤngern ſich oft etwas mehr nach) dem Stiel, fo daß ſie eine faſt kreiſel— foͤrmige Spitze bekommen. — In ihrer gewöhnlichen Größe auf Hochſtamm iſt dieſe Frucht 25 bis 22 Zoll breit, und auf der hoͤchſten Seite auch chen fo hoch. Nur felten iſt fie einige Linien Höfer als breit, » — 6 Der hartichalige, ziemlich ſtarke Kelch iſt offen, und fist in einer Fleinen Ein: fen£ung, oft auch fternförmig ges trade aufder Frucht auf, iff mit flachen Erhabenheiten umgeben, und auch über die Frucht bin ſieht man deutiih beufenartige Ungleichhei— ten, welche die Rundung verder: ben, und die Durdhmeffer öfters ungleihb maden. — Der anfehntlich ſtarke Stiel ift ı Zoll lang, und fist bald in einer Eleinen [hönen Höhle, häufig geht er aber auch blogs aus der Frucht wie heraus, und ift mit Falten oder Eleinen Steifchbeulen umgeben. Die Farbe der oft fein rauh anzufuͤh— lenden Schale, ift ein helles oder blaffes Gruͤn — Seladon, — das bei der vollen Zei; tigung gelblich grän, oder Öfters zu; legt faft hellgelblich wird, und wobei man auf der Sonnenfeite auf einem Eleinen Fleck einige Spuren von einer erdartigen, oder braͤunlichen Roͤthe bemerkt. 27 Characteriftiich find aber hier: bei die unacemein vielen, fehr ſtar— fen, Flecken ähnliden, braunen Puncte, womit die ganze Schale oft überfaet ift, und wozu ſich noch viele, flehtenartige, zerfprengte Anflüge von einem gleichfarbigen Soft gefellen, wodurd die Schale rauh anzufühlen ift. Die Frucht hat einen ganz Schwachen Ges ruch und mwelft nicht. Das Fleiſch ift gelblich weiß, riecht anges nehm, ift faftveich, fein, butterhaft ſchmel— send, etwas marfiht, und von einem füßen, zuefevartigen, wahren Bergamott; geſchmack. Das Kernhaus iſt groß und lauft ſpitz bis unter den Kelh. — Die Kammern find fehr weit, geräumig, und ent: halten ungemein ſchoͤne, ſchwarz— braune, lange, vollfommene Kerne, welche bei diefer Birne mit zur Characterifiif gehören. . 28 Der Baum wähft lebhaft, geht Schön in die Luft, und bilder eine hohe Eugelfürmige Krone, die ſich ſtark belaubt und recht frucht— bar iſt . — Die Sommertriebe find anfehn: lich ſtark, auf der Sonnenſeite mit einem Perihäurhen uͤberlegt, unter dieſem oliven⸗ gruͤn, gegenuͤber lederfarbig, und mit vielen, ſtarken, weifgrauen Punc— ten beſetzt. — Das Blatt iſt mittelmäßig groß, elliptifh, doch etwas abnehmender nach vornen, al3 nach dem Stiel, öfters auch ziemlich eiförmig mit einer kurzen Spiße, und dabei erwas fchiffförmig aufwaͤrts und mit der Spitze rücfwärts gebogen. — Es ift 5 Zoll fang, 12 Zoll breit, fteif, ſtark von Gewebe, Fehr fchön geadert, unten ganz glatt, dunkelgrasgruͤn, ſchoͤn glänzend von ”) Daß diefer Baum viel gefimder wächſt, und hoch— ſtammig fehöne, ſchmackhafte Früchte liefert, unter: fiheider ihn fehr von der wahren Herbfiberga: motte, die erbarmlich erindige Hohfämme mit ichlechten Früchten liefert. — Quintinye erzog ihn deshalb nicht einmal als Buſchbaum, ſondern blos am Geländer, d. h, gegen Wände, 29 . Farbe, und am Rande bald feihr, bald auh mit fhönen, deutlichen kumpffpisen Zähnen beſetzt. Der fteife Blateftiel ift etwas über 3 Zoll lang, und hat nicht immer pfriemenförwige After blättern. — Die Augen find farf, dick, Eegelförmig, ſtehen weitvom Zweig ab, find braunroth von Sarbe, und fißen auf breiten, flachen, wenig gerippten Augen: träagern,. An den Hauptjommertrieben, den Reitzweigen zeigen ſich auch hier und da Dlätteraugen. Die Frucht zeitigt Ende November, oder Anfangs December, hatt fich fühl aufbewahrt gegen vier Wochen, und wird dann fchnell taig. | Vom erften Stang. NB. Der Baum erfordert einen warmen, tief— gehenden, guten Boden. Im naffen Boden kommt er nicht fort. Berdient allgemein angepflanzt zu werden, — — Claſſe J. Ordnung I. Geſchlecht II. Die grüne Oſterzuckerbirne ). Sucre verd de Paques. Fur diefe Föftliche und wahrfcheinlich noch fehr feltene Frucht weiß ich beftimmt Leimen einzigen Pomologen anzuführen. — Quin⸗ tinye, du Hamel und alle neueren Perzeichniffe haben ihr nichts ähnliches. — Sicher hatte fie erfierer unter feine aller, beften Birnen gefeßt. — Ich halte des, halb dieſe vortrefflide Frucht deutfchen Urſprungs, und wenn man fi) auf Zink nur etwas verlaffen könnte, fo würde ich *) Ich entdeckte dieſe vortrefffiche Birne in dem Frei: herrlich won Steinifchen Garten ın Sirberg, wo ein alter Buſchbaum davon fleht, auf den mich Here Rath Bauſch dafelbfi fehr aufmerkfam machte, Woher diefe alten Bäume gekommen find, weiß Niemand, ; 51 fie beſtimmt für defjen Sucree d’hiver Tab, X. Nro. 100. halten, die im März zeitigen foll *). — Henne führt Nro. XVI, ©. 214, eine Binterbirne an, deren Urfprung er auch nicht erforfihen fonnen, die viel Ähnliches mit der unfrigen hat, aber fihon durch Reifzeit, und befons ders die Vegetation, wefentlich verfchieden ift en), (Eine nur mittelmäßig große, fchöne, wohl; gebildete, einfarbige, Föftlihe, butterhaft fdymelgende, und wegen ihrer Ipaten Reifzeit aͤußerſt ſchaͤtzbare Tafelbirne fuͤr den Fruͤh— ling. — In ihrer Form iſt ſie etwas rund eifoͤrmig, und hat mit der gruͤnen Herbſt— *) Er ſagt von ihr: „ſie bleibt grasgrün, bis ſie „zum Eſſen tangt, wird aber alsdann nicht ſo gar „gelb, als ſie vorgeſtellt iſt, auch hätten die unge— „ſtalten Puncte wohl wegbleiben können. Ihr „Fleiſch iſt mild und fein, der Saft häufig und „zuckerſüß, und der Geſchmack vortrefflich, u. ſ. w.“ **) Obſtkenner oder Liebhaber, die mich mit ächten vom Paror Henne befchriebenen, jeßt fo fehr ver- wechfelten Eorten bereichern könnten, würden mich zu jeder möglichen Gegengefälligkeit verbinden, ‚# 32 zuckerbirne ), und noch mehr mit dem Minterdorn **) fehr viel ahnliches im ihrem Aeußern. — Der Bauch ift flachrund erhaben, und fit 2 der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch bin, um den fie fich fchön, zutundet, und eine Fläche bildet, auf der die Frucht nur noch fo eben aufftehen kann. — Mad) dem Stiel hin macht fie feine Einbiegung und endigt mit einer mehr oder weniger ſtark abgeftumpften Kegeſſpite In ihrer Vollkommenheit iſt fie 25 Zoll breit und 24 Zoll hoch. Der harrfchalige, unbedeutende, öfters zum Theil fehlende Kelch, fiat bald in einer kaum bemerfbaren Einfenfung, bald ift diefe aber auch anfehnlich, und gewöhnlich aufihrem ande etwas uncben, Die Frucht felbft aber ift in ihrer Rundung ziemlich regelmäßig, fo daß fie eine angenehme Form hat. — Der anſehnlich ftarfe Stiel fist auf der fiumpfen *) S. Heft J. Seite 5. **) Ebendaſelbſt Seite 147. Spitze 53 Spike: wie eingefteckt, iſt mit feinen Falten umgeben, und 14 bı3 13 Zoll lang. Die Farbe der glatten, garnicht fetrigen Schale, ift vom Baume ein fchönes Hellgrün — Grasgrän — und dası nut erſt im Frühjahr, bei der vollen Zeiti— gung, ein helles gelblihes Grün wird, wobei man denn auf der Sonnenfeite nie einen Anflua von irgend. einer Roͤthe bemerkt, fondern die Farbe ift überall auf der Schale entweder grün, oder im Frühjahr gelblich grün. Die Puncte find ungemein zahl— veid, denn die Schale if damit überfäet, welche fein und von Farbe grau— braun find. Hier und da fieht man auch fleine Noftfleefen von gleicher Farbe, fo wie fih gewöhnlich um die Kelhwolbung ein leichter Anflug von einem ähnlichen Noft zeigt. Die Frucht hat einen feinen, angenehmen Geruch und welft nicht. Das Fleisch ift mattweiß, in der Mitte etwas Eörnicht, faftvoll, im Munde ganz V. Heft, Birnen. >4 gergehend und von einem füßen, erhabenen mufcatellevartigen Zuckergeſchmack. Das Kernhaus ift groß, und hat bei ftarken Früchten eine hohle Ahfe. Die Kam: mern find lang und geräumig, enthalten aber nicht viel volliommene Kerne, welche ſehr lang und ftarf gefpigt find. Der Baum wächft lebhaft, macht viel feines Holz und gern eine etwas fperrhafte Krone, Er fest am zweijährigen «Hole, außer einigen kurzen Fruchruthen, fehr viele fleine Fruchtſpieße an, und wird über die Maaßen fruchbar, da ſich oft mehrere Früchte auf einem Fruchtkuchen befinden. — Die Sommertriebe find im der Jugend lang nnd anfehnlich ſtark, mit Feiner Wolle bekleidet, rundherum lederfarbig, auf ser Sonnenfeite mit etwas Roth, gegenüber mit etwas Grün vermifcht, und mit fehr vielen weißgranen, oder hellzimmtfarbigen Duncten befegt. Das Dlate ift aroß, von Form herzförmig mit einer fchönen Spitze. Es iſt 53 Zoll lang, - 25 Zoll breit, die, fert, lederartig von 55 Gewebe, fein und fchön geadert, ſchoͤn dunkel⸗ grün, glänzend von Farbe, und am Mande mit ſchoͤnen ftumpfipigen Zahnen beſetzt. — Der ſtarke Blatrftiel ift 15 bie 13 Zoll lang, und hat feine Afterblätter. — Die Augen find frarf, lang, kegelfoͤrmig, ſehr ſpitz, roͤthlich mit Weißgrau geſchuppt, ſtehen bald ſtark, bald wenig ab, und ſitzen auf ſtark vorſtehenden, in der Mitte ſpitzigen, dreifach gerippten Aus genträgern. % Die Frucht zeitigt im März und April, haͤlt ſich Fühl aufbewahrt bis in Mai, wo fie fault und nicht moll wird, Vom allereriten Rang. NB. Aus der fpaten Zeitigung, mo bufter; haft fchmelzende Früchte fo felten find, fpringt der reelle Werth diefer Frucht von felbit hervor, und fie kann deshalb nicht reichlich genug gepflanzt werden, C2 Claſſe I. Ordnung IT. Geſchlecht IL Die Leſchaſſerie *). La Poire de Leschasserie. Es iſt fehr zweifelhaft, ob Merlet, wie Mayer glaubt, die wahre Kefchafferie gekannt hat. — Beftimmet hat fie zuerft Quintinye Tom,I.pag. 252. La Le- schasserie, — Verte longue d’hyver. — Besidery-Landry, — - Er giebt ihr bei feiner Anpflanzung der Bufchbäume den vierten Plab; denn die Herbfiber; aamotte zieht er nur am Spalier. — Er fagt, daß fie einige Aehnlichkeit mit der Binterbergamotte babe, beftimme aber dabei ihre große Verſchiedenheit I *) 53h erhielt diefe Birne ganz Acht 1786 aus dem deut: fihen Sansgarten in Marburg. Eeirdem auch aus Paris, und ſehr oft falfh aus deutſchen Baum—⸗ faulen ! 97 genau. Die Ambrette ſey Platter als die Leſchaſſerie, und bei dieſer ſitze der Kelch der Frucht gleich; die Haut ſey reiner von Roſt, werde bei der Zeitigung gelber; der Stiel ſey ſtärker, das Fleiſch weißer. — Maison rustique Tom. I. pag ı80, Bezi l’Eschasserie, — La plus excellente Poire pour ’Hyver. — Da- huron pag. 675, Bezy l’Echasserie. Che; mals Muscat de Villandry. — Knoop Tab, VII, Chassery, l’Echassery, Besy de Chassery. Besy de Landıy. Besy d’Hery-Landry, Verte longue d’hiver, Jagt-Peer, — Zinf hat fie nicht. Du Hamel Tom, III. Tab, XXXIT, Echas- sery, Beri de Chassery. — Miller und andere englifche Pomologen: Winter verte longue Pear, Winter long green Pear, Landry Wildling Echasseıy. — Man; ger ©. 44. fieht fie als eine Abänderung von der Ambrette an, glaubt, fie fey aus einem recht gefunden? Kern aus diefer entftanden, und feßt fie deshalb in eine ganz unrechte bon feinen Claſſen. Wozu ıft zu allem dieſem nur der Teifefte 56 Srund?? — Mayer N°,56, Tab XLVIII XLIX. a. b. c. Besi de Chassery. Poire de V’Echasserie. Wildlina von Chaf: fern. Hält auch die Meberfeßung mit Jagd-⸗oder Jägerbirne für unrichtig- An fich find alle Abbildungen-zu groß, und man wird höchfifelten ein Monftrum wie 55. a, efhalten. Form und Colorit iſt fehr gut, aber das Häfchen am Stiel iſt ganz verzeichnet. — Niederlaufig die Jagdbirne, Lechasserie.— Wal- ter, le Bezy de Chassery, Die. Jagd birne*) — Teutscher Obstgärtner Tom,V. pag. 229. Nro, XXVIII. Die Jagdr Re — u 7 *) Wenn man doch überfegen wollte, fo hätte man das nicht zu beweiſende, felbft unmwahrfibeinliche Mort Jagdbirne, nicht wahlen, fondern Wild: lıng von Landry fagen müffen. = Quin— tinne fchreibt nicht: L’Eschasserie, und L? ift bei ihm Eein Artikel, wie es Manger falfch eopirte, fondern überall: La Lechasserie, — Die Eronberuaer Landleute baben He am allertref: fendften, nach ihrer Form, die Wıntereierbirn, Minterbeftebirn genannt; f. Chriſt. Die Sranzofen benennen auch umgekehrt unfere Srer— Sirn, beſte Birn, die Lechassexie d’zie. | 59 ‚birne — Chriſt, die Jagdbirne, Besi de Chasserie, Sie fehle bei feinem ‚wahren Pomologen dem Namen mah. Die neueften Holländer fihreiben fie Lieschas- serie oder Echasserie Peer, » Fine, gewoͤhnlich etwas Heine, in deutfchen Baumſchulen mit vielen andern oft verwechz felte, ſich felten über das mittelmäßia Große erhebende Föftliche und in ihrer Aechtheit allgemein mit Lob uͤberhaͤufte Winterbirne, von dem erhabenſten Geſchmack, und butter— haft ſchmelzendem Fleiſch. Sie iſt ohnſtreitig eine unſerer vorzuͤglichſten Winterbirnen. — In ihrer Form iſt fie darinnen etwas abwech⸗—⸗ ſelnd, daß ſie in ihrem Durchmeſſer der Laͤnge gegen die Breite oft verſchieden iſt. Regel—⸗ maͤßig gebildet, wie dieſes der haͤufigſte Fall iſt, hat fie ein wahrhaftes eiförmiges Anſehen. — Der flachrunde, erhabene Bauch ſitzt gewöhnlich in der Mitte, feltener etwas hoͤher nach dem Kelch hin, ob er gleich dem Anſehen nach hoͤher zu ſitzen ſcheint. Nach dem Kelch nimmt die Frucht von der 40 Mitte aus alfmählig ab, uud bildet fo ziem— lid) eine halbe Kugel, mit einer Fläche, auf der die Frucht nur fehr felten aufftehen kann. — Nach dem Stiel hin macht fie nie eine Einbiegung, fondern endigt fich im. einer etwas erhobenen Bogenlinie mit einer Eurgen fegeiföürmigen, bald wenig, bald ziemlich ſtark abgeſtumpften Spise, fo, daß die Eiform bei jeder Frucht fehr vorftechend bleibt. — Sin ihrer fchönften Größe auf Hochſtamm ift fie 23 bis 25 Zoll breit, und 23 Zoll hoch. Sehr felten 'ift eine Frucht einen halben Zoll länger, viel mehrere hingegen find kaum 3 langer; und da häufig Früchte auf der einen Seite des Stiels etwas niedriger find, fo ift diefe Seite in ihrer Linge oft der Breite gleich. Der hartſchalige, ziemlid fleine, und von feinen Einfohnitten haufig beraubte Kelch ift offen, und fist meiſtentheils ganz gleich auf, häufig aber doch auch in einer ganz feichten Einjenfung, und um denfelben bemerkt man zuweilen einige 41 kleine, beulenartige Erhabenheiten. — Der Stiel iſt bei dreſer Frucht charac— teriſtiſch. Er iſt gerade und ſtark, oft ſehr ſtark und fleiſchig, mit einem orleanfarbigen Haͤutchen uͤberkleidet, wober man denn an jedem Stiel eın Eleines, flaches Knöthen, oder Erhabenheit bes merke, welche gewöhnlich Hellgrün ift, undeincharacteriftifhes Kenn; zeihen bei diefer Birne aus macht *%. Der Stiel figt auf der abge ftumpften Spige bald wie eingeftceft , häufig aber auch in einer ganz Fleinen Vertiefung, iſt mit einigen Beulen umaeben, und abwedys felnd bald 3 bis zu 14 Zoll lang, welches der gewöhnlichfte Fall if. Die Farbe der etwas rauh anzufühlenden Schale, welche bei der vollen Zeitigung aber etwas feinfertig, oder geſchmeidig wird, iſt - *) Du Samel bat diefe Knötchen durch zinen hellen Fleck am Etiel fehr deutlich aufgedrudt. Aber da3 Hafıben bei Mayer an der Frucht a ift gar niche natürlich. 48 sin ſchoͤnes Hellgruͤn, welches nad) und nad) mit der Zeitigung ein grünliches Hellgelb, und bei manchen Früchten wirklich , wenigftens ftelienweife, ein wahreshellgelb wird, wobei man aber aufder Sonnenfeite nie irgend eine Spur von einer wahren NKöthe bemerft. Characteriftifh find nun nod die vielen, feinen Duncte, womit die Schale gleichmaͤßig üÜberfäet ift, weldhe etwas roͤthlich braun find, und wozu fih noch an jeder Frucht viele feine, und öfters auch ſtarke Anflüyge von Koftfiguren geſel— ‚Ten *), welche die nehmliche Farbe wie die Puncte haben. Die Frucht bat in der vollen Zeitinung einen ſehr angenehmen, fein müstirten Ge; vuch, der, wenn viele beifammen find, fehr merklich ift, und welfe nur fehr wenig. *) Es iſt mie dieſen Roftfisuren ganz der Fall wie bei der Winterambrette. Zn leintem, warmem Boden und trockenen Sommern fieht man davon wenig, und umgekehrt öfters ziemlich viel. 43 Das Fleifh ift Ihön weis, etwas fein muͤskirt, überflieiend von Saft, butterhaft ſchmelzend, und von einem erhabenen, zuk— ferartiaen Muſcatellergeſchmack. Das Kernhaus iſt anſehnlich groß, herzs förmig, mit der Spitze nad) unten. Die Kams mern find lang und fpis eiförmig, geräumig, und enthalten fchöne, dunkelfaffeebraune, eiförmige, gejpigte Kerne. Der Baum wähft in feiner Sugend leb— haft, belaubt fih etwag licht, mit einem, einem Wildling etwas aͤhnlichen Anfehen, macht ziemlich viel feines Holz, und ift bald und ausnehmend fruchtbar, Er fegt zwar am zweijährigen Holz viele kurze Sruchtfpieße, an denen die Früchte buͤſchel— weile hängen, aber dieſe haben nichts dornenartigeg. Er gedeiht hochſtammig vortrefflich und liefert die fchönften Fruͤchte. — Die Sommertriebe find lang und fchlanf, auf der Sonnenfeite etwas braͤunlich lederfarbig — Carmelitt — gegenüber mit etwas Dlivens grün vermifcht, und mit vielen, ſehr feinen, le | heffgrauen Puncten beſetzt. — Das Blatt ift Elein, mit einer kurzen auslaufenden Spige und von Form elliptifch. Es ift 23 bie 23 Zoll lang, 13 Zoll breit, ſtark und leder; artig von Gewebe, hellgruͤn, ſchoͤn glänzend von Farbe, und am Nande mit ziemlich ſchoͤ⸗ ven, fägeförmigen,, oft ziemlich ſtarken Zaͤh— nen befeßt. Der Blattſtiel iſt Zoll lang, und hat Eleine fadenförmiae Afterblätter. — Die unteren Blätter an den Sommertrieben, und die an den Fruchtaugen, find oft 44 Zoll fang und nur 23 Zoll breit, die Blattftiefee Zolllang und noch länger. — Die Augen find länglich, dickbauchicht, fpis Eegelfürmig, braun von Farbe, fichen vom Zweig ab, haben häufig Doppelblätter, und fißen auf nicht ftark vorfiehenden abgerundeten Augenträgern. \ Die Frucht zeitige im November und December, und hält fich oft bis in Januar. Vom alleverfien Rang. NB. Die Frucht muß fpat abgethan werden, und der Baum erfordert tiefgehenden, guten und warmen, Boden, 45 Claſſe J. Ordnung IIT, Geſchlecht I. Die Drdensbirne?) Für diefe vortrefflihe Sommerfrucht kann ih auch nicht einmal eine Muthmaßung aus andern Pomologen anführen. — Unter du Hamels ſämmtlichen Birnforten findet fich nichts ihr ähnliches. — Knoop und Zink haben Feine Frucht, mit der fie zu vergleihen wär — Man fönnute fie Mapyer’s großer Sommerbirne Nro, 197. Tab, XCVII, die aber fpäter reift, an die Seite feßen. — Sch halte diefe Schöne Birne für eine Origiraldeutfihe, deren Baum fich durch feine Blätter und wirkliche Dornen fehr auszeichnet, *) Ich verdanfe diefe, wahrfcheinfich wenig befannte Frucht, meinem verehrungswürdiaften Freund, Herrn geheimen Cammerrath Frensdorff in Dillen— burg , der fie in einem alten Baumgarten daſelbſt entdeckte. 46 (Fine unaemein fihöne, wohlgebaute, mit: telmaßig aroße, frühe, fehr ſchatzbare, koͤſt⸗ lihe Sommerfrucht für die Tafel, und eine wahre Zierde für den Obſtmarkt. — Sie gehört zu der engen Familie der Sommer: Dornbirnen. — Sn ihrer Form ift fie fhön Fegelförmig, und hat ſowohl in diejer Hinfiht, als aud in ihrer Größe mir dem rothen *) oder dem punctirten Som: merdorn viel ähnliches **). — Der etwas flache Bauch fist 3 der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelh hin, um den fich diefelbe fhön abrundet, und eine Fläche bilder, auf der fie gewöhnlich nicht aufftehen kann. — Nach dem Stiel macht fie keine wahre Ein; biegung, fondern endige mit einer jchönen, fegelförminen, etwas abgeſtumpften Spige. — Sin ihrer Ichönften Größe und wahren Form ift fie 5 Zoll lang, und 2% Zoll breit. I Der hartjchaliae, bald unbedeutende, *) S. Heft IV. Eeite 30. "6. Heft ill, Seite 57. 47 bald auch ſchoͤn ſternfoͤrmig aufliegende Kelch ift offen, und fißt auf der oberen Fläche der Frucht gleich anf, fo daf er hervorfieht, und nur felten bemerkt man etwas von einer Einfenfung, fo wie auch der Bauch ziemlich rund und fchön eben ift. — Der Stiel if ſtark, oft fleifchig, sewöhnlih faum einen 3 Zolllang, und fist auf der etwas abgeftumpften Stiels fpige wie eingefteeft, ift aber öfters durch einen Eleinen Fleiſchwulſt auf die Seite, ſchief⸗ ſtehend gedrückt, Die Farbe der fehr glatten, ungemein zarten, wie etwas gejhmeidig anzufüblenden Schale, ift vom Baum ein fchönes, ganz helles, oder erwas gelb: liches Grün, welches mit der vollen Zeitigung Hellgelblih, an manchen Stellen aber, beſon— ders nach dem Stiel hin, wirklich blaßgelb wird, wobei indeflen noch vieles von der hell grünen Farbe übrig bleibt. — Auf der Son: nenfeite haben die allermehreften Früchte gay feine Nöthe, und nur bei ganz freihängenden 48 2 Fruͤchten ſieht man zumeilen einige Teichte Anfluͤge von einem erdartigen Roth. Die Puncte find [ehr zahlreich, fein, und fhön grasgrän von Farbe. 2 Die Frucht. Hat einzeln einen fehr fchwachen etwas müsfirten Geruch und welkt nicht. | er Das Fleifch ift weiß, fehr faftreih, but⸗ terhbaft fchmelzend, und von einem erhabenen, gewürzhaften, äußerfi angenehmen und wahren beraamottartigen Gefchmad. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe. Die Kammern find geräumig, eiförmig, und enthalten fchöne, bellbraune Kerne. Der Baum wählt ſtark und fehr Tebhaft. Er befaubt ſich ungemein jchön und gedicht. Erft wenn er etwas ausgetobt hat, wird er ungemein fruchibar, Mit feinen Zweigen geht er Schön in die Luft, und fest viel kurzes Fruchtholz an. — Die Sommertriebe find lang und ftarf, treiben im nehmlichen Jahr mehr oder weniger kurze, wahre 49 wahre dornenartige Fruchtſpieße aus, die mandhmalan ihrer Spige fein bloß ſtechendes Auge, fondern einen wahren Dorn haben. Sie find auf der Sonnenfeite etwas braunroͤthlich, gegenüber etwas grünlich, trüb, mir einer Are Häuschen uͤberdeckt, und mit ſehr vielen, fftarfen, meiftens lang: lihen, bellbräunlihen Puncten befeßst. — Das Blatt iſt mittelmäßig groß, Schiffförmig aufwärts, und mit der Spitze rückwärts gebogen, doch nicht immer, rund elliptifhb von Form, meifteng fo abnehmend fpig nach dem Stiel ale nad) vornen, mit einer fihönen, fiharfen, aus: laufenden Spige. Es ift 5 Zoll lang, 22 Zoll breit, feif, ftark und fpröde von Ge— webe, jchön 'und reich geadert, unten ganz glatt, dunfel grasgrün, wie ladirt alänzend von Farbe, undam Rande mit characteriftifchb ſchoͤnen, Kar: fen, ſcharfen, fageförmiaen Zaͤh— nen befest, wie es wenige giebt. — V. Heft. Dirmen, D % 50 Dev fleife Blattſtiel iſt Zoll lang, und hat meiſtens lange fadenförmige Afterblärter. — Die Augen find ziemlich lang, fehr ſpitz, fegelförmia , braunrorh, ftehen vom Zweig ab, und fißen auf fehr ſtark vor; fiehenden, in der Mitte mit einer fharfen Spige verfehenen, dreis fach gerippten- Augentränern, Die Frucht zeitigt im halben Auguft, und haͤlt fich volle drei Wochen. Vom erſten Rang. NB. Verdient allgemein angepflanzt zu wer⸗ den, da der Baum hochſtämmig vortreff— liche Früchte liefert. | 51 Claſſe T. Ordnung III. Geſchlecht IE Die Sorellenbirne*). Teutscher ‚Obstgärtner B. XX. S. 167, Nro,CIX, Die Forellenbirne Em gefandt von Herrn Dr, und Protonotar Hennig. in Wittenberg. — Chriſt Handwörterbuh S. 174. — Die Forel; lenbirne, — Solange ih Obſt ſammle, und die mit franzöfifchem Obſt überfäcten Gärten der Rheingegenden durchſucht babe, ift mir feine der Forellenbirne ähn— liche Frucht vorgefommen. — Wir können deehalb mit Stolz diefelbe eine deutſche Nationalfrucht nennen, die höchſt wahr; foheinlich im nördlichen Sachſen entfpruns gen if. — Sie ift eine wahre Bereicherung *) Ich verdanke dieſe herrfihe Sorte meinen verebs rungswürdigſten Freund, Hein Stiftsamtmann Büttner in Dale, D 2 52 unfers köſtlichen Vorraths von Herbft birnen, die fih mic einer jeden der vor; trefflichften, mit ihr zugleich reifenden‘ franzöfifchen Tafelforten meſſen fann, die allermehreften aber durch die Dauer ihrer Keifzeie, und durh Schönheit alle über; trifft *). (Fine ganz ungemein fchöne, mittelmäßig, aber an Zwergbaͤumen auch ziemlich anfehnlich große, Eöftlihe QTafelbirne von butterhaft ſchmelzendem Fleiſch für den November und. *) SKonnten wir Ealtblütigen Deutſche, wie die electris ſchen Franzofen , über oft unbedeutende Nenigkfeiten Lärmen ſchlagen; fo barte die Forellenbirne fon die allergrößte Celebrität. — So hat man zu Paris in der Baumfchule dei Luxembourg Eürzlich eine neue Birne aus einem Sämling erhalten, die fich gut halten, im Winterreifen, vou einem fußfguerz fihen Saft, halbſchmelzendem Fleifch nnd der Col⸗ mars ahnlich feyn fol. Der Director des Luxem⸗ bourg nannte fie Chaptal, weil unter deffen Minis ftersum die Daumfchule angelegt wurde, — Wie galant und wie pfiffig! Welcher Franzofe ! welcher Deutfhe? wird nun nicht eine Birne befißen wollen, die den Namen eines fo berühmten Mannes träat ? — 53 December. — Sie gehört für fih, und nach ihrer Vegetation in die wahre Familie der Mouffeletten. Sn ihrer Form ift fie etwas veränderlich, felbft wenn mehrere Früchte beiz fammen auf einem Fruchtkuchen figen, wie diefes oft der Fall if. — Diele Veranders lichkeit beſteht aber meifiens nur in ihrer verschiedenen Lange, wodurd fie bald fchön lang und abgeftumpft Eegelförmig, bald mit erhobenem Bauch etwas E£rerfeiförmig, bald wieder mit einer ziemlich verlängerten Stiel; fpige faft wirklich birnförmig wird. Daher find ihre Durchmeffer und der Sig des Bauchs verſchieden. Die gewöhnlichfte Form ift indeffen die £egelförmige, bei denen der Bauch ſtark unten nad) dem Kelch hin fist, und die Stielfpige mehr oder weniger ſtark abgeftumpft iſt. — Diefe Früchte find oft 5% bis faft 4 Zoll lang, und 23 bis 24 Zoll breit. Der Eleine , Hartfchalige Kelch fteht bald in einer etwas engen, feichten, bald aud) wieder in einer ziemlich tiefen Einfenfung, auf deren oberen Rand fich oft deutlich drei \ 5} flache Erhabenheiten bilden, welche die obere Rundung der Wölbung in etwas verderben, Nach dem Stiel hin macht ‚fie keine Einbie; gung, und endigt nun entiweder mit einer langen feaelförmigen Spiße, wie eine lange grüne Herbſtbirne *), oder fie endigt faft etwas birnförmig. — Der Stiel ift ı bis 23 Zoll fang, und fißt in einer Eleinen Grube, die auch oft fehlt, wie eingefteckt. Die Farbe der alatten, mit der Zeitigung gefchmeidig werdenden Schale, ift vom Daum ein jchönes helles Saatgrün, welches mit der vollen Zeitigung ein ungemein Schönes Citronengelb wird, und wobei oft die halbe Sonnenfeite, oder diejenige Stelle, welche der Sonne gerade zugekehrt ift, mit | einem ſchoͤnen glaͤnzenden Brauns roth, welches bei der Zeitigung Zinnoberroth wird, verwafchen ift, welches aber bei bejchatteten Früchten unbe: deutend ift, oder gänzlich fehit. S. ft. Seite 128, An Y 65 Die Puncte find fehr zahlreich, ſtark, Hellgrau, und öfters mit rothen Kreis: chen eingefaßt, und dabei finden fib oft ſchwarzbraune Roſtflecken, welche aud) oft eingefaßt find, woher fie denn wahrfcheinlid, den Namen Forellenbirne hat. — Außer diefen zeigen fih) auch noch an jeder Frucht zimmtfarbige, feine Anflüge von Roft, befonders um die Kelchwölbung. Die Frucht hat fuft keinen Gerud und welkt nicht. Das Fleiſch riecht angenehm, ift ſchnee⸗ weiß, fein, überfliegend von Saft, butter— haft fchmelgend, und voneinem gewürzhaften, erhabenen, füßweinfänerlichen Geſchmack, der etwas von Alaut, vder einer Melone hat, Das Kernhaus ift nicht groß, fist hoch oben nach dem Stiel, umd hat eine Kohle Achſe. Die Kammern find klein, eiförmig, und enthalten nur wenig vollfommene Kerne, Der Baum wächit fehr lebhaft, und geht fhön in die Luft. Er ift bald und ungemein fruchtbar, und hat oft mehrere Früchte auf 56 einem Fruchtfuchen. — Die fehr Eenntfichen Sommertriebe find lang und oft recht anjehnzs lich ſtark, ſchoͤn violettartig dunkel— roth un > abgerieben ſchoͤn glän: send, ohne Silberhäuthen, nur nach oben etwas fein wolliht, und mit nicht vielen, feinen weißgrauen Puncten befeßt. — Das Blat ift Elein, ſteht fteif in die Höhe, iſt fait flach ausaebreitet, und nur mit der Spiße unterwärts gebogen, eifürmig, mit einer ſchoͤnen, auslaufenden Spige. Es ift 2: Zoll lang, 2 Zoll breit, fteif, fpröde von Gewebe, auf der Dberflähe mit etwaß feiner Wolle bedecdt, unten glatt, hell grasgrün, nicht viel glänzend von Farbe und am Rande ganz feiht," mit kleinen, fpißen, oft faum bemerf; lihen Zaͤhnchens befegt. Der fteife Blattſtiel iſt 3 Zoll lang, und hat nie Afterblätter, oder nur höchfifelten an einem Blatt, welche dann fadenförmtg find. — Die Blätter der Bluͤthaugen find ſehr groß, Häufig 4 Zoll lang, 2# Zoll breit 57 mit Blattſtielen von 24 Zoll Länge. — Die Augen find ſchoͤn, etwas \pis herzfoͤrmig, braunroth, liegen beinahe feſt an, und firen auf gut vorftehenden, dreifach, beſonders im der Mitte ftarf gerippten Aunenträgern. % Die Frucht zeitige im November, und Hält fih, wohl und fühl aufbewahrt, bis in Sanuar. | Vom allererften Wang. Claſſe J. Ordnung EI, Geſchlecht IL. Die Grumfower Winterbiene *). ® Als eine köſtliche, vielleicht originale, Pom— merfche Frucht, würde man fie bei andern Pomologen vergebens fuhen. — Ich fann auch nichts ihr wahrhaft ähnliches auf; finden, um fie damit zu vergleichen. — Dieſe Birne wäre zugleich ein Beweis, wie in jedem Winkel der Erde aus Kernen köſtliche Früchte entſtehen können. Und doch eiferte Mancher gegen ſolche Verſuche, ohne die unſere Tafeln elend beſetzt ſeyn würden. euren *) Ich verdanfe diefe gewiß noch feltene Sorte dem Herın Eantor Koberflein zu Rügenwalde in Hinterpommern, der fih wahre Verdienfte um die Obſtzucht in diefer Gegend an der Oſtſee erwirbt. — Er entdedte diefe Birne, neben einem, Fölttichen Apfel, den ih ihm ebenfalls verdanfe, in einem Dauerngarten zu GrumEom bei Rugenwalde. mn. 89 Fine fehöne, anſehnlich große, koͤſtliche, butterhaft ſchmelzende fruͤhe Winterbirne, oder eigentlich ſpate Herbſtbirne, bei der nur zu bedauern iſt, daß ſie in ihrer Reifzeit, wie die graue Herbſtbutterbirne — Beurré gris — fo ſchnell paſſirt. — In ihrer Form iſt ſie faſt ganz birnfoͤrmig, mit einem ſtaͤrken erhobenen Bauch, fo daß fie in ihrer Bildung und Groͤße etwas aͤhnliches mit einer St. Germain hat. — Der Bauch ſitzt ſtark 3 der ganzen Fruchtlaͤnge nach dem Kelch hin, um den ſich die Frucht, langſam abnehmend, faſt halbkugelfoͤrmig zu; rundet, und eine Flaͤche bildet, auf der die— ſelbe nur ſo eben noch aufſtehen kann. Bei manchen Fruͤchten iſt indeſſen dieſe Flaͤche doch auch ſo ziemlich breit. — Nach dem Stiel macht der ſtarke, und breit erhobene Bauch eine ſanfte Einbiegung, und endigt mit einer langen kegelfoͤrmigen, meiſtens mehr oder weniger abges ſtumpften Spige. — Sn ihrer ſchoͤnſten * E27 60 Vollkommenheit ift fie 23 Zoll breit, und 53 Zoll lanı. P | Der gewöhnfich fehlerhafte Kelch Liegt mit kurzen Ausfchnitten fternförmig auf, und fist in einer etwas engen, oft zwar ziemlich tiefen, mehrentheils aber feichten Einſenkung, die mit mehreren feinen, oft etwas rippenartigen Beulen befegt ift, und die auch deutlich und vielfad über den Bauch hinlaufen, fid oft beulenartigerheben, und die Run— dung fehbr uneben mahen. — De ftarfe Siel figt auf der fiumpfen Spiße gleich auf, ift in feinem Anfang fleifchig, oder mit fiarfen Fleiichringeln umgeben, und bald ı bald 13 Zoll lang- | Die Farbe der glatten, etwas fiarken, gar nicht fertigen Schale, ift vom Daum ein fhönes helles Blaßgruͤn, — Seladon — welches mit der vollen Zeitigung nur ein grünlidhes Hellgelb wird, wobei aber faft die ganze Sonnenfeite mit — O1 r einem etwas düfteren, biutartigen Erdroth leicht verwaſchen iſt, und welches bei der Zeitigung helles Ziegelroth wird, das aber bei beſchat— teten Früchten gänzlich fehlt. Die Puucte find characteriſtiſch, denn die ganze Schale ift damit gleid: mäßig überfäet, welde ffarf und frelfin das Auge fallen. Dazu ge jellen fih denn noch Hier und da Kleine Roſtfiguren. Die Frucht hat keinen RE Geruch, und welft nicht. Das Fleich iſt weiß, um das Kernhaus herum etwas fleiniche, faftvoll, butterhaft ſchmelzend, und von einem erhobenen, gewuͤrzhaften etwas zimmtartigen Zucker— geſchmack. Das Kernhaus iſt klein und geſchloſſen. Die Kammern find enge, und enthalten haufig nur taube Kerne, Der Daum wählt in der Jugend zwar lebhaft, wird aber doch nur mittelmäßig A 1 IM TRENNEN #4 J 2 r groß. Er ſetzt fruͤhzeitig viele, meiſtens nur kurze Fruchtſpieße an, und liefert bald und ungemein reichliche Erndten. — Die Sommertriebe ſind ziemlich lang und nicht ſtark, mit feiner Wolle bekleidet, ohne Sil— berhäautchen, rund herum vrleanfarbig, roͤth— lich lederfarben, auf der Sonnenfeite ins Roͤthliche fpielend, und mit vielen, fehe feinen, weißgrauen Puncten beſetzt. Da3 Blatt iſt etwas klein, lang elliptiſch, mit einer aus dem Blatte auslaufenden Spitze. Bi “7 fx Es ift 3 Zoll lang, 1% Zoll breit, fpröde, papierartig von Gewebe, fein geadert, unten. ganz glatt, Schön, hellgrasgruͤn von Sarbe, wie lakirt glänzend, und am Rande ganz jeiht mit ſtumpfſpitzen Zähnen befegt. — Die oberen Eleineren Blätter an den Sommertrieben find aber ftärfer gezähne. — Der Blattftiel ift 3 Zoll lang, und Hat Eeine Afterblaͤtter. — Die Blätter der Fruchtaugen find nicht viel größer als diejeniaen an den Eommertrieden. — Die Augen find lang, bräunlich und weiß 63 gefchuppt, ſehr ſpitz kegelfoͤrmig, ftehen vom Zweig ad, und figen auf ranftigen, gut vor jichenden, aber nicht gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt Ende November, hält ſich 14 Tage und wird dann fchnell taig. Vom erften Rang. NB, Man muß die Neifzeit wohl in Obacht nehmen, und dann die Früchte bald ver; brauchen. Um fie länger zu geniefen, thut man fie zu zwei verfchiedenen Zeiten ab. Berdient allgemein angepflanzt zu wer: den, und giebt fchöne, geiunde Hochſtämme, ſchickt fich aber auch vortrefflih zu Zwerg: bäumen, 64 I Em 1 cn WERE BZ Claſſe J. Ordnung III. Geſchlecht I. Der Krodbals”. Es fcheint diefe fehr gute Birne eine deutfche DOriainalfrucht zu feyn, mworinnen man durch das gleichfam unveredelte Anfehen des Baums beftärft wird. Woher diefe Frucht ihren Namen hat, habe ich nicht ausmitteln fonnen. An manden Drten nennen die Eandleute den Drehhals, Wendehals — Jynx Torquiila — den Krockhals. — PBiclleicht hat die lange Stielſpitze, die oft krumm ift, hier die Aehnlichkeit hervorgebracht. — Unter allen Birnen bat die englifche Winterburter: birne die ſtärkſte Aehnlichkeit mit ihr, *) Auf diefe fehr gute Birne machte mich mein lieber gefalliaer Freund, ‚Herr Hofgärtner Schulz in Schaumburg, aufmerkſam, wo ein großer, ſehr alter Baum von dieſer Birne ſteht. Eine 63 Eine etwag duͤſter ausſehende, nur mittel— maͤßig große, ſchmelzende, vortreffliche ſpate Herbſtbirne fuͤr die Tafel, und zu jedem oͤconomiſchen Gebrauch, beſonders zum Daͤmpfen ausgeſucht gut. — In ihrer Form iſt ſie haͤufig rein birnfoͤrmig, und die kegel— foͤrmige Stielſpitze ſteht ſehr oft etwas ſchief gedreht. — Der Bauch ſitzt 3 der ganzen Sruchtlänge nach dem Kelch Hin, nach welchem die Dirne abnehmend fugelförmig, und fat ſtumpfſpitz zulauft, fo daß fie dadurch eine ſolche Fläche bilder, auf der fie nicht ſtehen fann. Nah dem Stiel macht ſie gewoͤhnlich nur auf einer Seite eine Einbiegung, und endigt mit einer ſchoͤnen, langen, kegelfoͤrmigen Spitze. — Manche Fruͤchte machen aber auch gar keine Einbiegung, und endigen etwas abge— ſtumpft. — In ihrer gewoͤhnlichen Groͤße auf Hochſtamm iſt fie 23 Zoll breit und 3Zoll lang. | 9 Der hartſchalige, kurzaeſpitzte Kelch iſt weit offen, und ſitzt auf der abge— V. Heft. Birnen. E 66 ſtumpften Kelchflaͤche gleich auf, oder nur in einer ganz ſeichten engen Einfens fung, welche zuweilen mit einigen kleinen, flachen Beufen befegt iſt; und fo wie bei vielen Früchten der Bauch ſchoͤn rund und eben ift, fo fiehbt man auch wieder an andern beulenartige Erhabenheiteh,. welche die runde Form verderben. — Der holzige, ziemlic) ſtarke Stiel fire auf der Spige wie einge: ſteckt, oder er ſcheint oft felbft eine Verläns gerung derfelben zu feyn, ift 3 bie ı Zoll lang und fieht ſchief. Die Grundfarbe der fein rauh anzilführ ienden Schale ift vom Baum ein blaffes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung ihönes Citronengelb wird, wovon aber oft nur fehr wenig zu fehen iſt: denn ein zimmetfarbiger, feiner Roſt überziceht oft die ganze Schale, fo daß die Grundfarbe nur ftellen: - weife rein erſcheint, und Dabei iſt dann noch die halbe Sonnenſeite mit einem duͤſtern, erdartigen Roth 67 leicht verwafchen, weldhes aber durch mehrere angefprengte braun: liche Roftanflüge noch mehr ver; ſteckt wird, Etwas befchattete Früchte haben von dieſer Roͤthe nichts, und die gelde Grundfarbe blickt ftellenweife zwifchen dem zimmtfarbigen Roſt hervor. | Die PDPuncte find ungemein zahlreich, und bejonders ift damit die vothe Fläche überfäer, welche fehr ſtark, und von der nehmlicdhen Farbe der Noftanflüge find. In der Grundfarbe hingegen find die Puncte undeutlich. Die Frucht verraͤth allein gar keinen Ges ruch und welkt nicht. Das Fleifch ift mattweiß, weinſaͤuerlich von Geruch, koͤrnicht um das Kernhaus, voll Saft, in der vollen Zeitigung burterhaft ſchmelzend, und von einem fehr angenehmen, gewürzhaften, fein mufcatellerartigen Ges ſchmack, der etwas erfrifchendes har, und faſt einer Bergamotte aͤhnlich iſt. F E 2 65 Das Kernhaus ift Elein, und Hat eine kleine hohle Achſe. Die Kammern find lang, fpiß eiförmig, und- enthalten zwar ziemlich viele, aber mehrentheils magere, lange und ſehr zugeſpitzte Kerne Der Baum wird fehr groß, gefund, kommt aud) in einem etwas Tchlechten Boden fort, geht Hoc) in die Ruft, hat in feinem Anfehen etwas wildes, ift aber ganz ausnehmend fruchtbar. Er fegt viele teiffiedende, dornenartige Frucht⸗ fpieße, und felbft aud) Eleine, faft gerade ausfiehende Fruchtruthen an. — Die Sommertriebe find lang und Schlank, auf der Sonnenfeite hellroͤthlich, gegenüber grüngelb mit etwas Roth vers miſcht, nur in der Spige mit etwas Wolle bedeeft, und mit nicht vielen, fehr feinen, weißgrauen Puncten bejegt, — Das Blatt ift Elein, lang herzförmig, mit einer flarfen auslaufenden Spiße, liegt flach ausgebreitet, und iſt nur mit der Spike etwas unterwärts gebogen. — Es ift 22 Zoll fang, 13 Zoll * 69 breit, dünne und ſproͤde von Gewebe, ſchoͤn geadert, unten ganz glatt, hell grasgrün, ftarf glänzend von Farbe, und am Nande fehr ſeicht, mit ganz fleinen, ab; gerundeten Zaͤhnchens beſetzt. Der Blaͤttſtiel ift ı Zoll lang, und hat Feine After; blätter. — Die Augen find ſtark, dick, fpis kegelfoͤrmig, braunſchwarz, und figen anf ſtark vorftehenden, abgerundeten, nicht gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitiget im November und December mit der Lefchafferie, muß aber fehr genau in ihrer wahren Meifzeit genoffen werden, fonft wird fie bald, faftiof, melbicht, und um das Kernhaus taig. — Die Früchte zeitinen aber nicht alle zugleich. Nom erften Rang. NB. Diefen Baum empfiehlt feine Dauerhaf; tigkeit, Größe und Fruchtbarfeit, Vers dient deshalb in dconomifchen Anlagen vor; zuglich eine Stelle. — —— —* Claſſe J. Ordnung III. Geſchlecht II. — —— Engliſche lange grüne Winterbirne *). Darf mit der langen grünen Winter; birne ım Tonrbchan Obstgärtner DB. iII. S. 95. nicht verwechſelt werden, welches eine deurfche Driginalfrucht zu feyn ſcheint. — Beſtimmt weiß ich für diefe köſtliche Winterbirne feinen einzigen Pomo— logen anzuführen. — Sie fann leicht mit mehreren ihr ähnlichen Früchten verwechfelt werden, 5. B. mit dem Winterdorn, dem Winterwunder u.a. m. — Die *) Ich erhielt den Baum al? Green buree auf der Baumſchule des Loddiger bey London. — Da fie eine wahre Verte longue iſt, fo babe ich ihr den obigen Namen gegeben. — Ob es eine wahre englifche Birne ift, leider noch Zweifel, denn die Engländer find nicht reich an Driainalbirnen, wie fie es in Mepfeln find. — Nähere Aufklärung über diefe Birne würde mir fehr willkommen ſeyn. —— Franzoſen haben ſie in ihren gewöhnlichen Baumſchulen nicht. Eine nur mittelmaͤßig große, ſchoͤne, ein⸗ farbige, butterhaft ſchmelzende, koͤſtliche Win— terbirne für die Tafel. — In ihrer wahren Form iſt fie lang, jedoch mehr etwas fegel; förmig, als wahrhaft birnförmig, und Hat mit der langengrünen Nerbjtbirne*) fehr viel Aehntichkeit, übertrifft aber diefe weit an Süte, und ift nach dem Stiel gewöhnlich zugefpister. — Iſt fie aber nach dem Stiel hin abgeftumpfter, fo ift fie faft. eiförmig. — Der Bauch ſitzt 3 der aanzen Sruchtlänge nach dem Kelch, um den fie ſich, ſanft abnehmeud, Schön zurunder, und eine zläche bildet, auf der fie noch fo eben fichen kann, Nach dem Stiel nimmt fie, mit einer faum marflichen Einbiegung, Eegelfärmig ab, und endigt mit einer ſehr wenig, oder gar nicht abgeſtumpften Spitze. — In ihrer S. Heft J. Seite 118. nz fhönften Größe und wahren Form ift fie 23 Zoll breit und 3 Zoll lang. Der hartfchalige, ziemlich lang⸗geſpitzte Kelch ift weit offen, liegt fiernförmig auf, und fiet bald der Frucht gleich, oder in einer feichten, unbedeutenden Einfenfung, welche glatt, oder eben ift. Der Bauch ift zwar nicht ganz rund, ja manchmal durch eine oft (pete, breite Erhabenheit etwas entſtellt, aber im Ganzen ift er doc, meiftens eben. — Der Stiel ift ſtark, mit einem orleanfarbigen Haͤutchen überdeckt, in feinem Anfang fleifchig, oft nur die Jortfegung der Eenelförmigen Bien; ſpitze, oder er fikt auf der kleinen, abge— ftumpfien Spige mit Falten umgeben, welche beim Zeitigen zuerſt welE werden. Er ift ı bie 1% Zoll lang. Die Farbe der glatten, faft etwas geſchmei— dig anzufuͤhlenden Schale, ift, vom Baum, ein ganz helles Gruͤn — blaffes Seladon — welches mit der vollen Zettigung ein grüntliches Hellgelb wird, und wobei nur, bier und da, befonders 73 nach der Stielſpitze hin, die Schale heil eitronengelb wird, ohne dafi manaufder®onnenfeite, nur ikgend eine Spur von Röthe bemerkt. Die Puncte find fehr zahlreih, und manc)e Früchte find damit uͤberſaͤet, welche hellbraͤunlich ſind, und wozu ſich auch manch⸗ mal kleine Roſtflecken von aͤhnlicher Farbe geſellen. Bei manchen Fruͤchten fallen aber auch dieſe Puncte faſt wenig ins Auge. Die- Frucht hat, wenn ſie nicht welkt, einen feinen, angenehmen, muͤskirten Geruch, den ſie aber verliert, wenn ſie welk wird. Das Fleiſch iſt ſchoͤn weiß, fein, uͤber— fließend von Saft, ſich im Munde ganz dar— innen aufloͤßend, wobei die Schale wie ein Leder zuruͤckbleibt, und von einem fehr vortrefflichen, fein mufcatellerartigen Zuckergeſchmack. Das Kernhaus iſt geſchloſſen. Die Kam— mern ſind muſchelfoͤrmig und geraͤumig, und enthalten nicht viele vollkommene Kerne, weiche aber groß, lang und ſpitz find, 74 Der Baum wächft ſtark, belaubt fid) gut, und geht mit feinen Hauptaͤſten faft pyramt; daliſch, wie der von der langen grünen Herbfibirne, in die Luft. Er fest am zweijährigen Holz viele, kurze Fruchtſpieße an, bie bald, dabei recht, viel, und jährlich Früchte liefern. — Die Sommertriebe find’ lang und fehr ftarf, nehmen nach oben nur wenig an Stärke ab, find mit Feiner Wolle bedeckt, einem ganz feinen, die untere Farbe nur verdüfternden Häutchen überlegt, unter dieſen der ganzen Länge nad), und rund herum olivengrün, welches aber wegen dem Häutdyen düfter oder truͤb ausſieht, und mitvielen, fiarfen, weißgrauen, fehr ins Auge fallenden Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt Elein, faft flach ausgebreitet, länglich eiförmig mit einer ſchoͤnen, auslaufenden Spitze. Es iſt 3 Zoll lang, 12 Zoll breit, ſproͤde von Gewebe, ſchoͤn geadert, unten ganz glatt, hellgruͤn, matt glänzend von Farbe, und am ande mit feichten, abgerundeten, manchmal auch fpigigen Zähnen befegt. Der dünne m 77 E Blattſtiel iſt ı Zoll lang und hat Feine After ‚ biätter. — Die Augen find fiart, fchön fegelförmig, mit einer ſehr fcharfen, ſtechenden Spige, braunroth mit Weiß— grau geſchuppt, ſtehen ſtark ab, und ſitzen auf breiten, gut vorſtehenden, abgerundeten, aber nicht gerippten, Augentraͤgern. Die Frucht zeitigt Ende November, und manche halten ſich Bis in Januar. Vom allererſten Rang. NB. Die Güte dieſer Frucht empfiehlt ſich von ſelbſt. Aber der Baum wächſt auch vortrefflich hochſtämmig, und liefert die ſchönſten Früchte. * Claſſe I. (III.) Ordn. TIL Geſchl. TIL. — t— Die Kaiſerbirne mit dem Eichenblatt*). Imperiale a feuille de Chene. Duintinye hat diefe Birne nicht. Erit bei du Hamel Tom. III, pag. 62, Tab, LIV. finden wir fie deutlich befchrieben und abgebildet. Daß Merlet nah Mayer diefengrucht als Poire de Naples befchrieben habe, ift fehr ungewiß; denn anch letztere hat gefräufeltes Laub. — Teutscher Obstgärtner, B. III. ©. 291 Nro. XIX. Die Katferbirne mie dem Eichenblatt. — EChriſt Hand— wörterb. S. 187. Kaiſerbirne mit dem Eichenblatt.— Mayer Tom. III. S. 104 *) Ich erhielt meine Pyhramide 1704 aus der Pariſer Carthauſe. 77 Tab, LXXVII. Die Kaiſerinn mit dem Eihenlaub, Man wird aber felten eine folhe große Frucht finden. — Manger kannte fie nicht felbit.— Rnoop und Zink haben nicht3 von ihr. Viele Andere kaum mehr als den Namen, Eine nur mittelmäßig große, ſchoͤne, ein: farbige, fehr fpate Winters, oder eigentliche Srühlingsdirne, die zum rohen Genuß noch vecht angenehm, und wegen ihrer fpaten Reife ſchaͤtzbar iſt. — Sn ihrer Form ift fie ſchoͤn bauchicht Fegelförmig. — Der Bauch ſitzt faft 3 der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch hin, um den fih die Frucht fchön zurundet, und eine Fläche bildet, auf der fie gut aufs fist. — Nach dem Stiel macht fie eine fanfte, mandmal nicht bemerfbare Einbie— yung, und endigt mit einer ſtark abgeſtumpften kegelfoͤrmigen Spige. — Syn ihrer gewöhn: lihen Größe im Freien ift fie 2% Zoll breit, und 53 bis 54 Zoll lang, — An Spalicren wird fie aber merklich größer. 76 / Der Kleine Kelch iff offen, und ſitzt in einer flachen Einſenkung, welche meiſtens eben iſt, und auch der Bauch iſt gewoͤhnlich gut geformt. — Der holzige, in feinem Anfange ftarfe, fonft nur mittelmäßig flarfe Stiel tft nicht ganz ı Zoll lang, und fit auf der abgeftumpften Spitze häufig in einer kleinen Vertiefung. | Die Farbe der etwas flarfen, glatten Schale, ift vom Baum ein fchönes, helles Grasgruͤn, welches mit der vollen Zeitigung erfi ſpat im Winter gelblich, und zuletzt hellgelb wird, ohne daß man dabei auf der Eonnenfeite die geringfte Spur von einer wahren Nörhe bemerken Fönnte. Die Puncte find zahlreich, von Farbe braunlich, und die ganze Schale ift damit uͤberſaͤet. Außerdem ſieht man nun noch haͤufig, hier und da, feine Anfluͤge von Roſt oder Roſtfiguren. Die Frucht hat nur in der vollen Reife einen ſanften angenehmen Geruch, und welkt etwas, beſonders um den Stiel. » 79 Das Fleiſch ift feft, feinkoͤrnicht, ſaftig, am Spalier halbſchmelzend, im Munde rauſchend, aber ſich ganz auflößend, im Freien abknackend, und von einem gewürzs haften, fehr füßen, ganz eigenen, der Vir— guleuſe etwas aͤhnlichen Geſchmack. Das Kernhaus iſt klein, und hat das Characteriſtiſche, daß eg oft nur vier, ja mandhmalnur drei Kern; fammern hat, wie wir bis jest ſchon mehrere Dirnen diefer Art befchrieben haben. Die Kerne find ſchoͤn, Eaffeebraun und lang— gefpist. Der Baum wächlt fehr ftarf, belaubt ſich Wungemein fchön, geht faft pyramidenförmig in die Lufr, fest viele Eurze Fruchtſpieße an, wird aber erft in den mittlern Jahren Techt tragbar. — Die Sommertviebe find anfehnlich lang, fiarf, und nehmen nicht ſtark nad vornen ab, mit gar Feiner Wolle bedeckt, ohne Silberhäuschen, rundherum dunkel, trüb olivengrün, manchmal nach oben an der Spiße rothlich, und mit vielen frarken, weiß— 6} - Br [6767 ei. Pr grauen Püncten beſetzt. — Das Blatt if groß, liegt faft in der ditte flach, jedoch gerne etwas gewunden, ift länglich eiförmig, mit einer fcehönen, ftarfen Spige. Es ift 5% oft 4 Zoll lana, 23 bis 22 Zoll breit, ſtark, papierartig von Gewebe, fchön und reich geadert, unten ganz glatt, hell grasgrün, Schön alänzend von Farbe, und am Rande characterifiifh wellenförmig ges frempt, und dabei mit fiumpfipigen und bogenförmigen Zähnen beſetzt *). — Der Blattſtiel iſt ı Zoll lang und hat feine After: blätter. — Die unteren Blätter find noch größer. — Die Augen find nur mittelmäßig groß, etwas breit Herzförmig, fehr pie F ftechend, die unterften fiehen fehr weit vom Zweig ab, die oberſten nur wenig, *) Durch dieſen gekrempten and hat es etwas Ahıtz liches mit. einem Sichenhlatt, bat aber deifen Eins fihnitte gar nicht, und manchen Blättern fehlt fosar die Kraußelung. Du Hamel vergleicht deshalb vafelbe weit beffer mit dem kraußen Kohlblatt. und 84 und fißgen auf fehr breiten, ſtark vanftigen, bauchicht vorfichenden, aber niht gerippten Augen: trägern. Die Frucht zeitint im April und Mat und hält fich noch länger, Vom erftien Rang. — V. Heft. Birnen, 82 Claſſe J. Ordn. IT. (IL) Gefchlecht IH. —— Heilige Angelifas Birne N). Ste. Au- guste Angelique, Auch für diefe vortreffliche Winterbirne wei ich feinen einzigen Pomologen anzufüh— ren. — Du Hamel hat ıhr gar nicht3- ähnliches, man müßte denn deffen Ange- lique de Rome ihr an die Seite fiellen wollen. Dann käme fie aber doch der Marquise noch näher, b Eine Schöne, ziemlich anfehnlich große, vor⸗ tveffliche, butterhaft ſchmelzende Tafelbirne für den Vorwinter. — Sn ihrer Form hat *) Ich fand diefe Birne unter obigem Namen zuerſt 1792 in dem CEhurfürfilichen Garten in Eoblen;. Bor 5 Jahren ſchickte mir. Herr Fr. Schul;, der: malen Plantsgenverwalter in Weidenbah, auch Dfropfreißer unter obigem Namen aus Berlin. Diefe haben noch nicht aetragen, aber Die Vege— sation ift Die nehmliche. 83 fie mit einer mittelmäßigen Colmar *) vie ähnliches. Sie ift etwas ſtark abgeftumpfe £egelförmig von Anfehen, hat aber oft einen ziemlich erhabnen Bauch. — Diefer figt 3. der ganzen Fruchtlänge nach) dem Kelch hin, um den fish diefelbe gut und etwas breit abrun— det, fo daß, wenn die Kelchflähe nicht zu fchief fieht, die Frucht aut aufſitzt. Nach dem Stiel erhebt fih gewöhnlich die eine Seite, indeß die andere etwas eingebogen ift, und endigt mit einer kurzen, flarf abge fiumpften Spige. — Sn ihrer Bollfommen: heit ift fie 23 Zoll breit, und auf. der höchften Seite 54 Zoll lang. Defters aber ift die eine Seite der Frucht nicht höher als breit, ; Der Eleine, oft nur etwag weniges von Einſchnitten habende Kelch, iſt ganz offen, und ſitzt in einer weiten, nicht tiefen, oft etwas flachen Einſenkung, welche auf ihrem Rand einige Unebenheiten hat, wodurch die Kelchflaͤche faſt immer ſchief iſt. Auch uͤber 2) S. Heft J. Seite % F 2 4} 54 * die Frucht Hin ſieht man haͤufig Unregelmaͤßig⸗ keiten in der Rundung. — Der [ehe ſtarke Stiel iſt bis ı Zoll lang, fist Hben auf der breiten, abgeftumpften Stiel fpige auf, ift in feinem Anfang ſehr fleifchig, ffet3 auf die Seite gebo; gen, und mit vielen Fleifhfalten umgeben. Die Farbe der glatten, erſt bei der vollen Zeitiaung geſchmeidig wer; denden Schale, ift ein blafes Srün — Seladon —, das mit der vollen Zeitigung nur gelblih Hellgrün wird, und wobei nıan, bei gang freihängen: den Früchten, auf der Sonnenfeite feine wahre Roͤthe, aber doch einige Spuren von einem ganz leichten Anflug davon bemerken kann, und den man fehr Teiche überfiche. Die Puncte find zwar zahlreich, aber undeutlich. Dagegen fieht man viele grane, Heine Roſtfleckchens, welche die Duncte gleichz fam vorftellen, und um die Kelhwölbung auch wahre brauniiche Anflüge von Roſt. 85 Die Frucht hat einen feinen parfumirten Geruch, und welft nur wenig, oder nicht. Das Fleifch iſt mattweiß, mit etwas hellgrünen Adern durchwebt, und felbft faft etwas ing Grünliche fpielend, feinkoͤrnicht, faftig, fih im Kauen butterhaft markicht auflögend, und von einem zuckerartigen, gewürzhaften Geſchmack, der nur mit einer kaum bemer£lichen Säure vermischt iſt. Das Kernhans ift Elein und gefchloffen. Die Kammern find, enge, und enthalten, nebft manchen tauben, auch einige fchöne, heil Eaffeebraune, große, lange Kerne. Der Baum wächft lebhaft, wird aber nur mittelmäßig groß, und ift fehr fruchts bar. — Die Sommertriebe find lang und nicht ſtark, an jedem Auge nur etwas einge: bogen, ohne Molle, mit feinem Silbers haͤutchen Belege, vundherum dunfellederfarb, ziemlich glänzend, und mit vielen, feinen, hellbräunlichen, nicht krell ins Auge fallenden Puncten bejegt. — Das Blatt iſt anfehnlih groß, mit den ' 06 Raͤndern etwas aufwärts gebogen, ſchoͤn eiförmig, etwas fpiß nad) dem Stiel endi: “gend, mit einer ganz Fleinen, ſcharfen Spiße, und ſteht fieif aufwärts am Sommertriche, Es ift 33Z0ll lang, 2 Zoll breit, ſtark, fteif, papierartig von Gewebe, fehr fchön und reich geadert, unten ganz glaft, hellgrasgrün, ſtark glängend von Farde, und am Rande bald feiht, bald aucd mit fhönen, ziemlich regelmäßigen, ſtumpf— ſpitzen Zähnen bejegt. Der fleife Dlattftiel ift nur 2 Zoll lang, und hat feine Afterblätter. — Die unterfien Blaͤtter find 5# Zoll lang, oft faft 3 Zoll breit, und der Dlattjtiel 12 Zoll lang. — Die Augen find lang, fchön fegelförmig, ſpitz, ſchwaͤrzlichbraun, fiehen vom Zweig ab, und fisen auf ſtark vorſtehenden, vanftinen, nicht gerippten Augenträgern. | Die Frucht zeitigt im November, oder Dezember und dauert vier Wochen. Dom erſten Rang. Zweite Ehbaffe. . Saftreide geſchmackvolle Bir: nen, deren Fleiſch im Kauen etwas, oder ziemlich rau: chend tft, fich aber Doch ganz aufloͤßt. Efaffe I, Ordnung II. Gefchleht J. Rothbackige Citronatbirne *). Findet ſich beſtimmt bei keinem Pomologen. Wird häufig mit der grünen Pome— ranzenbirne, oder mit der müskir— ten verwechſelt. — Die neueren Franz zofen haben eine Orange Sanguine, die aber bei mir noch nicht getragen, und vielleicht iſt ſie mit der obigen einerlei. Fine Eleine, ganz ungemein fchöne, wie in Wachs boffirte Septemberbirne, ſowohl für *) Diele Birne ift, wie ich glaube, noch nicht gemein, vielleicht gar deutfcher AbEunft. — In meinem Ger burt&orte ftand ein Baum in einem Garten davun, deſſen Beſitzer, als großer Obftliebhaber, vieles Gute zuſammengeſchleppt, und auf manchen Baum ſechs — acht Sorten gepfropft hatte. Sie hieß die Eitronenbirne, wie fait alle Pomeranzenbirnen gemeinhin genannt werden. 90 die Tafel als für jeden sconomifchen Gebrauch ſchatzbar. — ie gehört in die wahre reine Familie der Pomerangenbirnen, und ift am nächfien mit der muͤskirten — Orange musqude — verwandt. — Sn ihrer Form ift fie ganz Ereifelförmig, mit einer fehr ; I kurzen Spige. — Der breite, erhobene Bauch fist erwas über der Mitte nad) dem Kelch hin, um den fich die Frucht plattrund zumölbt, fo daß fie breit aufſitzt. Nach dem Stiel biegt fich diefelbe ſchnell ein, und endigt mit einer kleinen, kurzen, einer Fleinen Teton ähnlichen, abgeftumpften Spige, die oft nur von einigen Sleifhwälften gebilder wird. — Sn ihrer gewöhnlichen Größe ift fie 25 Zoll breit, und genau auch eben fo hoch. Der fein gefpiste, weiche Kelch ift offen, und fist in einer geräumigen, tiefen Einfen: kung, die meiftens jchön eben ift, indeflen auch zuweilen einige Beulen um fich hat. Der Bauch hingegen ift fhön rund. — Der Stiel iſt gelbarin, etwas lederfarbig überkleidet, 91 und ſitzt auf der kleinen Spitze, von kleinen Fleiichbeulen umgeben, wie eingeſteckt. Er iſt einen = bis ı Zoll lang. Die Farbe der ganz glatten, abgerichen wie lackirt glänzenden Schale, ift bei der vollen Zeitigung ein ganz ungemein fhönes, hohes Eitronenaelb, wo: bei aber fast die halbe Sonnenfeite mit einem feuerartigen Carmo— ſinroth verwajchen ift, und nur bei beichatteten Fruͤchten iſt erſt diefe Roͤthe unbedeutend. Die Puncte in dem Roth ſind aͤußerſt zahlreich, aber ſehr fein und gelblich, in der gelben Farbe aber ſind ſie gruͤnlich. Bei vielen Fruͤchten findet man auch noch hier und da kleine Roſtfiguren. Die Frucht hat nur einen ſchwachen, muͤskirten Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt ungemein ſchoͤn weiß, von einem ſtarken Muſcatellergeruch, ſehr ſaftvoll, halbſchmelzend, im Kauen etwas rauſchend, doch ganz ſich aufloͤßend, und von einem a2 erhabenen, fügen, ſtarken Muſcateller geſchmack. | Dar Kernhaus ift Elein. Die Rammern. find fehr enge, und enthalten meiftens taube, oder dabei auch einige Eleine, ſchwarzbraune Kerne. Die Frucht zeitigt im Anfang des Sepr tembers und halt ſich volle 14 Tage länger, als die grüne und müsfirte Dome: ranzenbirne, da fie nicht fo ſchnell taig wird. — Man muß fie aber acht Tage vor der wahren Zeitigung abnehmen, wie diefes eigentlich der Fall nicht blos bei den ſaͤmmt— lihen Pomeranzen — fondern bei faft allen Sommerbirnen der Fall ift, wenn wir ihren Genuß verlängern, und bei fehr vielen ihre Safıfülle erhalten, oder gar vermehren wollen. Dom eriten Mans. a — — 93 Claſſe II. Ordnung I, Geſchlecht I. Die Gönnerſche Birne *) Sch kann diefe in Heffen fo beliebte, uralte deutſche Sommerbirne bei Cordus nicht beftimme auffinden, da man doch im Ober⸗ fürſtenthum Heffen an der Lahn, und faft in allen dortigen DOrtfchaften diefe Frucht antrifft, und ungeheuer große Bäume davon findet, die wert über hundert Jahre alt feyn müſſen. In Gladenbach ftand einer, deffen Durchfchnitt über drei Schuß die, und der Schafft über 20 Fuß Höhe hatte, ehe man zu den erften Neften kam. (Fine etwas Eleine und hartfchafige Septemzs berbirne, von einem angenehmen, erfriichen? *) inter dieſem Namen -ift diefe Birne in den oberen Heffifchen Lahngegenden überall befannt, und man bat dortin an der Dillenbuarger Gränze wirklich ein Heffifihes Ort, weihes Gönnern heißt, fo daß viekeicht Diefe Birne von daber abſtammt, 94 den Mufcatellergefhmadf, zum rohen Genuß von dem Landmanne fehr aeliebt, und zu jedem dconomifchen Gebrauch zu Lartwerge, Weiten, Wein und Eiffig vortrefflih,. — Sie gehört in die wahre Familie der Mufcateller; Birnen. — Sin ihrer Form ift fie fchon krei— felförmig. — Der breitrunde erhobene Baud) fist ſtark über der Mitte nach dem Kelch hin, um den fich die Frucht fehön abrunder, fo daß fie aut auffigt. Nach dem Stiel macht fie eine kleine, doc) auch häufig Feine Einbiegung, und endigt ſich ſchnell mit einer kurzen Spige. — Sin ihrer gewöhnlichen Größe auf Hochſtamm ift jie 2 Zoll breit, und auch eben fo hoch. Der hartſchalige, kurzblaͤttrige Kelch ift offen, und ſitzt in einer kaum bemerklichen Einſenkung, oder ganz gleich auf der oberen Woͤlbung auf, welche gewoͤhnlich eben iſt, obgleich die Frucht haͤufig in ihrer Rundung etwas ungleiches hat. — Der Stiel iſt einen 5 bis 3 Zoll lang, und ſitzt auf der unteren Fruchtſpitze wie eingefteckt, ift aber mit einigen feinen Steifhbeulen mehrentheils umgeben. 95 Die Farbe der etwas ſtarken, haufig etwas fein rauh anzufühlenden Schale, : ifi ein fhönes Hellgrün, welches mit der volen Zeitigung grünliches Selb, und mandmal faft heliftvohgeld wird, und wobei man bei freihängenden Früchten auf der Sonnenfeite einen ganz leichten Anflug von einer erdartiz gen, blafjen Roͤthe bemerkt *), welche aber haͤufig ganzlich fehle. Die Puncte find fehr Häufig, und die ganze Schaleifft damit gleihmäßig überfäet, welche fein und bellbräunfic) find. Dabei zeigen ſich aber nod) an jeder Frucht mehr oder wenigere, oft ſogar jtarfe Anflüge von gleichfarbigen Noftfiguren, und wahren Roftüberzügen. Die Frucht hat einen fanften, feinen *) Man bat von diefer Birne zwei fih in Form und Größe vollkommen ahnlıiche orten, Die eine mit ſehr wenigem, oder gar feinem Roth, wie die obige, die andere mit einer ſtarken erdartiaen Röthe auf der ganzen Sonnenfeite, Man nenne fie des— balb die weise und die rothe Gönnerfihe Sirn. Sektere ift ranber und fleinichter, > 06 er Mufcateffergeruh, und welft nur etwag, ivenn fie zu früh gebrochen wird. Das Fleiſch ift mattweiß, förnicht, im Kauen etwas raufchend, ſich aber doc) ganz in Saft auflößend, und von einem angenehmen, fein piquanten, mufcatellerartigen Geſchmack, bei dem eine feine Weinſaͤure vorfticht. Das Kernhaus Hat eine fhmale, hohle Achſe. Die Kammern find lang, fchmal und geräumig, und enthalten ziemlich viele, lange, ſtark gefpiste, fchwarze Kerne. Die Bluͤth— ftempel gehen etwas in dag Fleiſch herab. Der Baum wächft über alle Maßen flark, er geht Hoch in die Luft, fommt auf ſchlechtem Boden fort, und wenn er etwas zu Jahren t gekommen, ift er ganz ausnehmend fruchtbar. Es giebt wahre Eichbäume von Größe und Danerhaftigkeit, — Die Sommertriede find fehr lang und ungemein fiat, auf der Sonnenfeite, befonders nad) oben hin, etwas düfter erdbraunröthlich, aegenüber lederfarb, ockerartig, nur an der Spike mit etwas Molle bedeckt, und mit vielen, ſehr ſtar— 97 fiarfen, runden und länglidhen, heilbraunen Puncten befest. — Das Blatt ift anſehnlich groß, länglich rund, mit den Raͤndern aufwärts ,‚ und der Spiße rückwärts gebogen, mit einer furzen, ſtarken halbaufgefesten Spige. Es ift 5 Zoll lang, 23301 breit, ftark, dick, fett von Gewebe, ſehr fchön geadert, unten ganz alatt, dunkel; grasgrän, ſtark glänzend von Farbe, und am Rande nicht tief, mit kleinen, ſtumpfſpitzen Zähnen beſetzt. Der ſteife Blattſtiel iſt feine 3 Zoll lang, und hat feine, oder nur hoͤchſtſelten pfriemenförmige Afters blätter. Die unterften Blätter find faft 4 Zoll lang, 3 Zoll breit, und die Dlattftiele 12 Zoll lang. — Die Augen find etwas ftarf, hirſch— braun, herzförmig, fpigig, fiehen etwas vom Zweig ab, und figen auf breiten, gut vorſte— henden, ſchwach gerippten Augenträgern,. Die unterften Augen find viel fpiger als die oderen. Mom zweiten Rang. NB. Berdient in dconomifchen Anlagen alle Achtung. : re v. Heft, Birnen, & Claſſe II, ‚Ordnung IIT. Gefchlecht I. Die rothe Einfiedlerin *). Solitaire rouge. Mansuete rouge. Wer fih Mühe gegeben hat, diefe Birne ächt anzufchaffen, wird vielleicht fo viel vers fchiedene Sorten erhalten haben, als er fie aus verfchiedenen Baumfchulen verfchrie; ben bat. — Mir ift es felbft in franzö— fifhen Baumfchulen fo ergangen, und dag deshalb, weil man jebt in Frankreich mehs gere Bisnen mit diefem Namen belegt. — Merlet und Duintinye fannten fie nicht; denn dag Mayer den Teßteren mit feiner Angobert daber anführt, ift aus der Luft gegriffen, da Duintinye gar Feine Keifzeit dabei beſtimmt. — Erft *) Sch erhielt den obigen Baum von Filassier in Baris.— In der Folae werden wir von den andern ebenfaus Nachricht geben, A du Hamel hat den Namen Solitaire und Manswete, Indeſſen halte ich die obige nicht für deffen befchriebene Frucht wegen Unterfihied in der Vegetation, obaleich Reifzeit und auch faft die Befchreis bung der Frucht .übereinftimmend find. — Sch habe fie deshalb zum Unterfchted die roche genannt. — Die Carthaufe, die der Ueberſetzer nach der Niederlaufißer Obft: befchreibung, fehr verwirrend Cathari— nenbirne tauft, hat eine ganz andere Solitaire ‚Wenn fie ıft eine Winterbirne! wie fie auch der Niederlaufiger ausgiebe, nämlich reif im December, — Knoop und Zink kannten ſie nicht— Miller ſoll fie in der Ausgabe von Huth, Nürnb. 1750, nah Manger haben. — Sn der ühten Ausgabe von 1776° fieht fie nicht. — Abercrombie hat fie nicht, und warum bat fie Lüder in feinen Zus fügen aus Miller nicht angeführte? — Mayer Tom, III. pag. 266. Nro. 98. Tab. LXXIII. Die Catharinen; birne. Angobert, Mansuette, Solitaire, St Catherine etc,? Mifcht alles durchein— G 2 C2 200 4 ander, und ſetzt noch Knoop's bloẽ wirchſchaftliche Rietbirnen hinzu, des; halb auch ſeine Abbildung ſicher eine von diefen, wenigſtens nicht du Hamel’s Solitaire iſt. — Im teutschen Obstgärtner iſt ſie nicht vorgekommen. — Chriſt, da Mansuete, Solitaire. — Woher fie den Namen hat, ift mir unbefannt. — Der Niederlaufiser läfr fie aus England obftammen. — Sn Flandern fol man fie fehr ſchätzen. | Eine große, etwas duͤſter Ahende, und im Punct ihrer wahren Güte genoſſen, wahr: haft vortreffliche Tafelfruht für den Septems ber, von wahrem Bergamottgeſchmack. — Sn ihrem Anfehen hat fie eigentlih, ſowohl an Form als Größe, mit der Winterbuts terbirne — Bezi de Chaumontel #) — die größte Aehnlichkeit, und folglich auch, nah du Hamels Vergleichung, mit einer Winterapotheferbirne**), Bon Chre- *) ©. Heft II. Eeite 62, *5) Ebendafelkfi Seite 169. J 101 tien d’hiver. Oft aber iſt fie einer recht großen grauen Herbfidutterbirne vom Spalier am ädnlihften, — Sie ift länglicht rund, dickbauchicht, und durch Beulen in der Rundung fehr uneben, — Der Hauch fit in der Mitte, und nimmt nad) dem Kelch allmählig ab, wobei fich doch noch eine Fläche bilder, auf welcher die Frucht, doch meiftens chief, noch gut aufſtehen Fann. Nach dem Stiel nimmt fie, ohne Eindiegung, viel fchneller ab, und bilder eine ftarf abge; ftumpfte, faft etwas zugerundete, aber höckes richte Spige. — Sn ihrer regelmäßigen Groͤße, felbft auf Hochſtamm, ift fie 3 Zoll breit, und auf der hoͤchſten Seite 54 Zoll hoch; denn die eine Seite ift meiftens viel niedriger, fo daß man daſelbſt Kelch and Stiel zugleidh uͤberſehen kann. Der meiſtens verſtuͤmmelte, oder ganz fehlende Bauch iſt offen, und ſitzt in einer ziemlich tiefen Einſenkung, die mit ſtar— ken Deulen befegt iſt, und auch über 102 den Bauch hin erheben fich mehrere fiarfe, beulenartige Erhabenheiten, welche die Kunz ” dung verderben und ungleich machen. — Der flarfe Stiel ift in feinem Anfang fleifchig , ı bis 13 Zoll lang, und fißt auf der finmpfen Spige in einer kleinen Vertiefung wie einges ſteckt, ift aber mit feinen Fleifchfalten und fleinen Beulen, oder Fleifchperlen umgeben und eingeengt. Die Farbe der glatten, gar nicht fettigen Schale ift ein fchönes gelbliches Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung nur etwas Helber wird, dabei ill dann die ganze Sonnenfeite, vom Keld bis zum Stiel, mit einem dunfeln, erdar: tigen Roth, meiftens aber doch nur leicht überwafchen, und dieſes Noch Hat oft etwas geflammtes, oder undeutlich Freifenartiges. Die Duncte find ungeheuer zahlreich, und die ganze Schale ift damit gleihmäßfig überfäet, aber fie find ſehr fein, im Roth gelblich, und 109 gruͤn auf der Schattenfeite, mit kaum fichtr baren, ſchwaͤrzlichen Mittelpuncten. Die Frucht hat einen feinen müstirten Geruch und welte niche. SH Das Fleiſch ift Schön) weiß, nicht faftreich, koͤrnicht, fih im Kauen markartig auflößend, und von einem aewürzhaften, ſtark muſca— tellerartigen,, delicaten Bergamottgeſchmack. Das Kernhaus ſitzt in der Mitte und iſt ſehr klein, bat aber eine hohle Achſe. Die Kammern find klein, und enthalten Feine, oder meiftens nur taude Kerne *). Der Baum wächft Tebhaft, wird : über nur mittelmäßig groß. Er belanbt ſich nicht ſtark, macht eine etwas breite unvegelmäßige *) Du Hamel fast von der Frucdt: ,„, Bat Gleichheit „mit einer Bon Chretien d’hiver. Der Durch: „meſſer 2 Zoll 7 kin, Höhe 5 Zoll Sin. , Stiel „ı2 bis ı5 Linien, ſteht gemeiniglich ſchief, der „Frucht gleich, beim Anfang fleifchig oder einige „Falten. Diefes Ende ift zugeftumpft, aber bei „weitem nicht fo die, al3 das andere, Nimmt „ auch am Kopf an Diefe ab. Kelch in einer Eleinen, „mit nicht gar hohen Rippen umgebenen Einfen: „kung, and öfters fihief, daß man au gleicher >. 104 Krone, an der die unteren Aeſte fich gerne hängen, ift aber fruchtbar und trägt ziemlich veichlih. — Die Sommertriebe find nur mittelmäßig lang und ſchlank, auf der Son: nenfeite etwas vöchlich lederfarben, gegenüber grünfich geld, mit feiner Wolle bedeckt, und mit: vielen laͤnglichen, aber wenig ins Auge füllenden Puncten befegt. — Das Blatt ift ziemlich groß, Schön eiförmig, mit einer kurzen aufgeſetzten Spise. Es iſt 5 bis 55 Zoll lang, 2 bis: 24 Zoll breit, dünne und fteif von Gewebe, ſchoͤn geadert, ‚unten ganz glatt *) ,ı hellgrasarin, fohön glänzend von Farbe, Dund'am Rande nur nad vor; nen mit ganz feinen, fpißen, faum », Zeit und auf der nehmlichen Seite Aug und Stiel ſieht, Schale grün, braun gefiedt, Echattenfeite soft ganz damit überzogen, auf der Sonnenfeite „etwas gelb, und bei der Zeitigung auch etwas „toth, Fleiſch weiß, halbzergehend, mittelmäßig fein, gern taig, Saft ziemlich häufig mit etwas » Säure erhoben. Zeitigt Anfangs September. ““ #) Die Adern ſtehen auf der obern Seite fait eben fo ſtark vor, ale auf der untern Seite. Du Hawel. i05 angedeuteten Zaͤhnchens beſetzt Hi Der dünne Dlattftiel **) ift e Zoll lang und hat keine Afterblätter. — Manche Blätter an den Fruchtaugen, welche Klein und braunfchwarz find, find lanzenfoͤrmig und haben Stiele von drei Zoll Länge — Die Yugen find Fark, ſpitzkegelfoͤrmig, ſtehen wenig vom Zweig ab ***), und firen auf dreifac, gerippten Augenträgern, welche wenig vorfiehen KHK), Die Frucht zeitige Anfangs September, hält fih ı4 Tage, und wird dann taig. Dom erften Rang. NB. Geräth fehr gut auf Hochſtamm. ») ie Blätter mittelmaßig groß,an beiden Enz den fpigig, 5 Z0U lang, =6 Linien breit, am. Rande bin und wieder gebogen, einige fein und Deutlich, andere fehr wenig gezahnt. Du Hamel. **) Der Stiel ift dick und 14 Linien lang. Die Rippe mache unterwärt3 einen Bogen, und biegt das Blatt rinnenformig. Du Hamel— ***) Augen vund, ſehr kurz, lieben ſehr weit vom Zweig ab. Du Sammel. ****) Augentrager fehr groß, ober: und unterbalb des Auges aufgelaufen, Du Samel, 206 Claſſe I. Ordnnug II. Geſchlecht L. LH nn Spate große Sommerblanfette*). Spate große Sommerweißbirne , Gros Blanquet tardif. Sf von feinem einzigen Pomologen bejtimme befchrieben worden, Hat mit du Nas mel’s Gros Blanquet viel ähnliches, reift aber vier Wochen fpäter, daher fie die - fpäte heißt. Groß heißt fie ohnedem nur, in Vergleich mit den früheren klei— neren, denn die Foniglide Weiß; birne, S. Heft II, ©. 177. ift größer ald die obige. — Man fehe außerdem die Literatur ber der franzöſiſchen ů——— — — *) Sch erhielt dieſe Birne als Gros Blanquet aus der Baumſchule von Datfch in Coblenz 1794, — Nach: ber babe ich fie noch zweimal als Jungfern— Sirene, Demoiselle, erhalten, 107 Iangftieligen Weißbirne, Heft IV, Seite 125, (Fine etwas Eleine, angenehme, recht fchöne, ganz einfarbige, wohlgebildere, ſpate Auguſt— oder frühe Septemberbirne, zum rohen Genuß wohl ſchmeckend und zum öconomifchen Ges brauch fchäßbar. — Sie gehört ganz in die wahre, reine Familie der Weißbirnen, — Dlianfetten. — Sn ihrer Form ift fie ſchoͤn perlfoͤrmig, nehmlich rund eiförmig, Mit einer etwas verlängerten, ftumpfen Stielfpige. Würde die legtere fpig auslaufen, fo wäre die Frucht vollfommen birnförmig. — Der Bauch fint gerade foviel über der Mitte der ganzen ? Fruchtlänge, als die ſtumpfe, verlängerte Stielfpige beträgt, und woͤlbt ſich ſanft abnehmend nad) dem Kelh hin Eugelförmig, fo daß fie eine Fläche bilder, auf der die Frucht fo eben, oder gar nicht aufitehen fann. Nach dem Stiel nimmt der Daud) mit einer fanfren Einbiegung fchnell ab und endigt mit einer Eurzen, Fegelförmigen abgeftumpften Spige. — Sin ihren fchönften 108 Größe ift fie 13 Zoll breit, und 23 Zoll Yang, Da fie aber viele Früchte büfchelweife trägt, fo bleiben viele Eleiner. Der kurze hartichalige Reich ift weit dffen und fist oben auf der Frucht gleich auf, haufig aber etwas fehief, und ift mit . feinen Perlchens, oder feinen Falten umgeben, dahingegen der Bauch ſchoͤn rund iſt — Der dünne Stiel ift etwas über Z, felten ı Zoll lang, und fißt auf der oberen Spitze in einer engen, Eleinen Grube, die aber mit feinen Fleifhbeulen umgeben if, und den Stiel oft fehief drücken. Die Farbe der glatten, etwas fiarfen, gar nicht fertigen Schale ift vom Baum ein gelbliches fchönes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitinung nur etwas gelblich wird, ohne daß man dabei auf der Sons nenfeite nurirgendeine Spurvon einer wahren Roͤthe bemerkte, Die Puncte find zwar ziemlich zahlreich , beftchen aber nur in grünlichen Fleckchens, und fallen deshalb wenig ins Auge. 109. Die Feucht hat einen feinen, fanften Geruch, und welft nicht. Das Fleisch ift weiß, etwas grobkoͤrnicht, ſehr ſaftvoll, im Kauen rauſchend, ſich aber ganz aufloͤßend, und von einem ſuͤßen, ange— nehmen, erwas roſenartigen Geſchmack. Das Kernhaus iſt klein. Die Kammern ‚find enge, und enthalten mehrere, ſtarke, ſchwaͤrzlich weiße Kerne. Der Baum wächft fehr lebhaft, wird anfehnlich groß, geht mit feinen Aeſten ſchoͤn in die Luft, fert frühzeitig viele Fruchtipieße an, und liefert fehr reichliche Erndten, indem oft 5 bis 4 Früchte beifammen auf einem Frucht— fuchen fißen. — Die Sommertriebe find fehr lang, fchlanf, deshalb gerne gewunden, mitfeiner Wolle bedeckt, ohne Stlberhäutchen, nac) unten grünlich mit Lederfarb vermifcht, nach oben auf der Sonnenfeite hellbraunroth, gegenüber grünlich gelb, und mit vielen, fei⸗ nen, weißgrauen Puncten beſetzt. — Das Blatt iſt mittelmaͤßig groß, langeifoͤrmig, mit einer ſtarken, aus dem Blatt fortlaufen: 110 den Spise:s Es ift 34 Zoll lang, 2Zoll Breit, fein geadert, unten ganz glatt, fteif, papier; artig von Gewebe, hell grasgrün von Farbe und am Rande mit Eleinen, regel; mäßigen, ſehr fpigen Zaͤhnchens befest. Der Blattftiel ift ı Zoll lana, und hat meijtens lange, fadenförmige Afterblät: ter. — Die unterjten Augen am Sonnens . trieb find häufig viel größer. — Die Augen find etwas Flein, liegen meiftens feft an, find fchmal, ſpitz herzfoͤrmig, braunroth von Farbe, bilden häufig Blätteraugen, und figen auf flachen, wenig vorfiehenden, nur auf den Seiten etwas gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt Ende Auguft, oder Anfang Septembers, und halt jih kaum 14 Tage, Vom zweiten Rang. % Claſſe II, Ordnung IT. Geſchlecht J. Die aeftreifte ſchönſte Sommerbirne*), La Bellissime d’Ete rayee. Die Bellissime d'Eté ift dermalen in Frank reich mit fo manchen andern Gorten ver; svechfelt, daß man die von du Hamel und Merlert befchriebene felten befommt. — Sn vielen Baumfchulen findet man fie gar nicht, und flatt ihrer befommet man die Sparbirne, Heft II, ©. 50, welde man Supräme oder Epargne nennt, — Duintinye trennt die Supreme von der Bellissime, läßt die erflere im Julius, die leßtere im Auguft reifen, und feßt fie unter die fihlehten Birnen. — Man finder diefe Birne fehr oft in den Garten von Eoblenz, Neuwied, Mainz u. 0.9. Die pomolo⸗ giſchen Obftweiber beißen fie Mufceatenbirn. ı12 x Merlet nennt die Bellissime aud Figue musquee, und frennt fie auch von der Supreme, — Du Hamel befchreißt eine Bellissime, die er auch ' Supreme nennt, und ſagt, daß fie von der Supreme des Merlet verſchieden fey. — Deſſen Bellissime ıft aber ebenfalls von der unfrigen fehr verfhieden. — Knoop hat Tab, 2, eine Vermillion, die er auch Bellissime nennt, aber erft ım September und Dctober zeitigen laßt. — Zinf hat nun zwei Bellissimes d’Ere, wovon Tab, IT, Nro. 20. die er auch Supr&me nennt, die unfrige feyn könnte. — Miller hat eine Red Muscadelle Pear, die er auch Bellissime nennt, und die zweimal de8 Sahres fragen foll. Alto wieder eine ganz andere. Was Mawe und Hanbury unter ihrer Fairest Su- pröme für eine Frucht verfiehen, iſt nicht auszumitteln, aber wahrfcheinlich die. Achte de Merlel. — Der Niederlaufiger tauft die Bellissime oder Supreme die Prinzenbirn, fagt, daß unwiffende Gärtner fie and Franz: und Prinz: madam 113 madam betitelten, zeigt aber ſelbſt, daß V. Heft. Virnen. er die rechte nicht kannte, da ſie nicht wohl— ſchmeckend ſeyn follte.— — Mayer Nꝰ. 80. S 249. Tab. LXI. Eine gute Abbildung von du H amel$ Bellissime d'Eté. Aber im Text wirft er alles zuſammen, und heißt fie Bellissime d’Eıe, Figue mus- quee, .belle fille, belle Cornelie, gros muscat rouge, belle pucelle, Moye Noltje (ftatt Neeltje etc.) Blos weil Manger die Belle Fille des Knoop als Abän— derung bei du Hamel’s Bellissime anführte! — Wohl fiher ganz Acht hat die unfrige abgebildet der teutsche Obstgärtner, B. IX. ©. ı4. Nro, XLIX. Die fhönfe Sommerbirn, Zeitig im halben Augufl. — Nur in der Abbildung it fie am Bauch zu breit, und gewöhnlich ift fte länger, — Chriſt Hand; wörterbuh, ©. 214. Schönfe Som; merbirne. Rad) dem teutschen Obstg, — Wir werden fünftig von den andern Sorten der ſchönſten Sommer; birnen weiter reden, De) 215 ’ Eine mittelmäßia große, recht fchöne, zum Genuß einlfadende Auguftbirne, von Geſchmack angeneym, und für die Deconomie vecht brauchbar. — ie gehött in die natürliche Familie der Mufcatellerbirnen, und hat in ihrem Anſehen ziemlich viel ähnliches mit dem Frauenſchenkel *) — Sin ihrer Form ift fie abgertumpft Eegelförmig. — Der Bauch fist 3 der ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch Hin, um den fich diefelbe plattrund zuwoͤlbt, und eine Fläche bildet, auf der die Frucht gut auffist, wenn nehmlich die MWöls buna vegelmäßig, und nicht fchief geformt iſt. Nach dem Stiel mad fie feine Finbie: aung, fondern endigt fich ſchoͤn Eegelfürmig mit einer abgeftumpften Spige. — In ihrer ſchoͤnſten Vollkommenheit auf Hochſtamm iſt fie 2 Zoll breit und 22 Zoll fang. Der bartfchalige Kelch ift offen, Häufig etwas verfchoben, und fist in einer feichten Einfenfung, in der man oft einige Fleiſch— *)C. Heft IV. Seite 218, 115 waͤrzchen bemerkt. Der Bauch, hingegen iſt ziemlich vund und eben. — Der flarfe, oft fleifchige Stiel ift ı Zoll lang, Rd ſitzt auf der abgeftumpften Spike in einer fchönen Grube, und ift mit einigen Falten umgeben. Die Farbe der ziemlich ftarfen, glatten, und abaerieben fchön glänzenden Schale, iſt ein gelbliches Hellgrün *), welches bei der vollen Reife ein ſchoͤnes Citronengelb wird, aber dann ift die Frucht in ihrer Güte auch fchon meifteng paffirt. — Von diefer Grund; farbe ift aber bei ganz freihängenden Früchten oft nur eine kleine Stelle zu fehen, denn die ganze Sonnenfeite ift vom Kelch bis zum Stiel, mit einer erdartigen, dunfeln Roͤthe ſtark verwafhen. Dach der Schatten: feite Hin wird diefe Roͤthe heller und Deutlich fireifenartig, beſon— ders nach der Stielfpige bin, umd dieſe Streifen überziehen oft die ganze *) Wenn die hellgrüne Farbe gelblich grün wird, dann ift Die wahre Zeit, die Fruche zn pflücken. H 2 116 Fl * Schattenſeite. Bei etwas verdeckt hängenden Fruͤchten iſt hingegen die Roͤthe ſchon auf der Sonnen; feite fireifenartig ®. Die Puncte find zwar fehr zahlreich, aber fehr fein, und falfen, bei voller Reife, nicht Frei ins Auge. Haͤufig ift aber die Schale noch ofr mit vielen Eleinen und großen, braunen, oder fchwärzlichen Noftfleeken befegt. Die Frucht hat faſt einen Geruch, und weift etwas, wenn man fie zu früh, zur längeren Aufbewahrung, gebrochen hat: Das Fleiſch ift mattweiß, arobkörnicht, um dag Kernhaus fteinicht, vol Saft, im Saunen wenig raufchend, und fih ganz auf: lößend, und von einem zuderfüßen, recht angenehmen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe. Die Kammern find Klein, und enthalten blos taube Kerne. *) Sch babe fie deshalb auch zum Unterſchied ven ven andern Die geftreifte genannt. 317 Der Baum wächft fehr Tebhaft und wird anfehnlich groß. Er gehe mit feinen Aeften fhön in die Luft, fest bald viele kurze Fruchtfpieße an, und bringt Sehr veichliche Erndten. — Die Sommertriebe find ftarf, die, lang, nehmen nach der Spike. hin wenig ab, find nur nach oben hier und da mit etwas feiner, kaum bemerkbarer Wolle bedeckt, rundherum gruͤnlich lederfarben, und mit vielen, fiarfen, hell oder lichtbraunen, recht ing Auge fallenden, charasteriftifchen Puncten beſetzt *). Das Blatt ift anſehnlich groß, wenig mit den Raͤndern aufwaͤrts gebogen, mit der Spitze aber ruͤckwaͤrts gekruͤmmt, lang eifoͤrmig mit einer langen, ſchoͤnen, aus dem Blatt fortlaufenden Spitze. Es ift 33 Zoll lang, ſtark & Zoll breit, ſteif von Gewebe, fein neadert, unten ganz glatt, hellgrasgrüun, ſchoͤn ladirt, glaͤn— *) „Die Triebe find Eurz, dick, ziemlich gerade, röth— „libbraun, ins Dunkelviolerte fallend, und „mit fehr Eleinen, fort unfichtbaren Puncten über: „ſäet.“ Du Hamel. i > 218 gend von Farbe, und am Rande characterififh, mit f[hönen, ſtar— fen, etwas ftumpfipigen Zähnen beſetzt *). Der ſtarke, fleife, aufwärts fiehende Blattſtiel ift 2 bis ı% Zoll lang, und hat feine Afrerblätter, oder nur felten, weiche dann pfriemenförmig find, — Die Augen find fhön, herzfoͤrmig, fpis, braun von Farbe, fichen unten am Zweig ab, liegen aber oben feſt an, und fisen auf ftarf vorftes henden, breiten, dreifach gerippten, und in der Mitte ſpitz vorſtehenden Augenträgern. Die Frucht zeitige im halben Auguft **), Hält fich aber feine acht Tage, ohne taig zu werden, wenn man fie nicht vor der Zeitis gung bricht. ? Dom zweiten Rang. *) „Die Zahnung ift kaum fihrbar, an einigen », Blättern fein, an andern fehr weit voneinander. ‘* Du Samel. **5) Reift im Julius. Du Samel. NB. Nur diefe drei Unterfchiede zeigen Doch ſchon krell die große Berfchirdenheit zmifchen Der obigen und du Has mel's Bellissime! Claſſe I. Ordnung IT. Gefchlecht L. De Gelbe Scommerprinzeffinbirne *). Beſtimmt weiß ıch für diefe große Sommer: frucht feinen Pomologen anzuführen. — Wire Knoop nur etwas in die Differ renzen der Vegetation eingegangen, oder hätte er nur wie du Hamel blos genau monographiſch feine Früchte befchrieben, fo hielte ih, nach großer Aehnlich— feit in Reifzeit und Außerem Umriß, fene weiße Prinzeffin birne, Witte Princesse, Witte Madam, zeitig Aug. Sept. Tab. IV,, ficher für die unſrige. — Außerdem nennt Snoop ”, Jech verdanke diefe fihöne Birnforte meinen lichen Herrn Kunftgärtner Stein, der mir ſie al$ Prin- \ cesse Peer ang Harlem fihiefte. — Man findet die PDrinzeffenbirnen eigentlich nur bei den Hol— fandern, 20 3 ” auch noch die Robert's Mufcateller die Prinzeffimdirne, und unter dieſem Namen hat der Niederlaufißer die Gros Blanquer angeführt. — Durch das Beiwort: gelbe, ift fie von allen aus gezeichnet. (ine recht anfehnlich große, ungemein fchöne, einfarbige Auguftbirne für den toben Genus, von einem vecht angenehmen Geſchmack. — Sn ihrer wahren Form iſt fie mehr kegelfoͤr— mig alg von einer reinen Birnaeftalt, indem der fchön erhabene Bauch feine Finbiegung nach dem Stiel hin macht. — Am allerahns lichiten ift fie der gelben Sommerherrn: birne *), aber durch ihre frühere Neife, nicht fo föftliches Fleifh, und die charac— teriftiich punctivten Sonimertriebe fehr weſent— lich von ihr verfchieden. — Der Baud) fist 3 der ganzen Sruchtlänge nach) dem Kelch Hin, um den fich diefelbe fhön und etwas plattrund zuwoͤlbt, fo daß fie auf der oberen *) 5, Heft II. Seite 72, \ ı21 Woͤlbung gut auffist. Nah dem Stiel macht der breit erhabene Bauch feine Einbies gung und endigt fih mit einer nur etwas abgeftumpften Spitze; denn nur felten ift fie ganz fpis. — Sn ihrer fchönften Voll kommenheit ift fie 54 Hol lang und 23 Zoll breit. Der ſtarke, breitdblättrige Keld liegt, wenn er vollftändig iſt, fernfürmig auf, und fist in einer geräumigen, ans fehnlih tiefen Einfenfung, in der man einige feine, flade Beulen gewahr wird, aber der Bauch feldft iſt gewöhnlich ziemlich vund und eben. — Der ftarfe, fleifchige Stiel ift ı% big 12 Zoll lang, und fist auf der Kegeljpise in einer kaum merflichen Dertiefung wie eingejtsckt, wird aber auch ſehr haufig von einem erho— benen Fleiſchwulſt auf die Seite gedrückt. | Die Farbe der dünnen, glatten, etwas gefchmeidigen Schale, ift ein Schönes, gelbliches Hellgrün, welches, mit der ganz vollen Zei 4128 tigung, ein fehr ſchoͤnes Kitronengeld wird, wobei man auf der Sonnenfeite feine Spur von einer wahren Roͤthe bemerkt, fondern die Scale wird dafelöft, bei freihängenden Früchten, entweder nur fehön goldartig gelb, oder mit einem ganz ER von einer blaffen Roͤthe beſetzt. dit Puncten iſt die ganze Schale über; füet, welche bei dem Gelbwerden erſt recht ins Auge fallen, und fchön hellgrün ausfehen, mit etwas Braͤunlichem untermijcht. Die Frucht hat bei ihrer vollen Zeitigung einen ganz ungemein angenehmen, parfümirs sen Geruch, und welft nicht. Das Fleiſch ift mattweiß, grobförnicht, fehr faftvoll, im Kauen rauſchend, ſich aber doch ganz auflößend, und von einem recht angenehmen, ſuͤß weinfäuerlichen Geſchmack, der etwas rofenartiges hat. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe und ift Elein. Die Kammern find enge und enthal: ten wenig vollfommene Kerne, welde dabei Elein find. — 125 Der Baum wähft ungemein ftarf, gehe gut in die Luft, und fest frühzeitig Frucht: fpieße an, welche bald und viele Früchte liefern. — Die Sommertriebe find lang und fehr ſtark, ohne Silberhäuthen und mit feiner Wolle bedeckt, auf der Sonnenfeite nur etwas ſchwach braunroth gefärbt, ſonſt trüb, dunkel olivengrünlih, und recht characterifiiich mit ungemein vie; len, ziemlich feinen, krell ins Auge fallenden, weißgrauen Puncten wie überfärt. — Das Platt ift mittel mäßig groß, ſchifffoͤrmig aufwärts, und mit der Spitze wieder unter; wärts gebogen, rund ellipriich, abneh— mender nach dem Stiel als nach vornen, mit einer fehr kurzen, halbanfgefegten Spige. — Es ift 22 Zoll fang, 23 Zoll. breit, fteif, fpröde und ſtark von Gewebe, reich geadert, unten ganz glatt, fchön hellgrasgrün, glänzend von Farbe, und am Nande mit charactez viftifh Schönen, fägeförmigen, segelmäßigen Zähnen beſetzt. Der ana ſteife, das Blatt aufrecht tragende Blattftief if ı bis ı2 Zoll lang, und hat feine AHfterblätter. — Die Augen find charass teriſtiſch. Sie find ungemein ftar, kurz, dickkegelförmig, fliehen nur etwas ab, find hellbraun weißgeſchuppt, und jisen auf aan; ausnehbmend wuls ffigen, ſehr vorftiehbenden Augen traͤgern. | Die Frucht: geitigt im legten Drittheil des Augufte, und Halt fih etwas heilgrün noch gebrochen, volle 14 Tage, dann wird fie taig. Vom erſten Rang. NE. Zeitigt am Baum nicht auf einmal, | 105 Elaffe I. Ordnung III. Gefchlecht T. Die fpate Sommerbirn ohneSchafe*). Sans Peau d’Ete tardive. Wenn in der Folge von du Hamel's Poire sans peau, oder Fleur de Guignes, die volle 14 Tage früher reife, die Nede fenn wird, dann foll die Verwirrung angeführe werden, welche fhon von Quintinye her über diefe Birne geherrfcht hat, und die Manger nicht auseinander feßen fonnte, da er die Sorten felbft nicht beſaß. — Db die obige wirflich die von Knoop Tab, IV. angefüyrte ift, bleibt fhon dadurch ſehr zwerrelhaft, weil er ihre Reifzeit bie in September verlängert, und fie deshalb eine der beſten Herbft: — 1t— nn — *) Ich erhielt den Baum als Peer Zonder Schil 1792 aus der Baumſchule des Paulus und Simon Mörbeck in Sarlem. 126 oder Sommerbirnen nennt, — Biel; leicht hat die obige auch noch einen ganz andern Namen. (Fine etwas kleine, ſelten etwas mittelmaͤßig große, ſchoͤne Auguſtbirne fuͤr die Tafel, von einem recht angenehmen Geſchmack. — In ihrer Form iſt ſie etwas abwechſelnd, und mehr oder weniger laͤnglich kegelfoͤrmig, ſo daß ſie manchmal faſt birnfoͤrmig iſt. Am alleraͤhnlichſten iſt ſie einer ſchoͤnen Rouſ— ſelet von Rheims *), in deren Familie ſie aber doch weniger als zu den Mufcatellerz bivnen gehört. Sie iſt mit der muͤskirten Sommerrouſſelet **) nahe verwandt. — Der Bauch ſitzt bei regelmaͤßigen Fruͤchten ſtets hoch nach dem Kelch hin, und gewoͤhnlich faſt 3 der ganzen Fruchtlaͤnge. Von da woͤlbt ſie ſich nach oben ſanft abnehmend halb kugel— foͤrmig, oder auch oͤfters plattrund zu. Nach dem Stiel macht ſie keine Einbiegung, und *) ©. Heft I. Seite 176. **)6, Heft I. Eeite 45, 127 endigt fih mit einer fchönen, mehr oder weniger abgejtumpften Kegelſpitze — In ihrer ſchoͤnen Form und Bollfommenheit if fie faft 2 Zoll breit und 2% Zoll lang, oft auch etwas kuͤrzer. Der etwas kleine Kelch iſt offen, ſteht mit ſeinen Ausſchnitten gewoͤhnlich in die Hoͤhe, und ſitzt in einer etwas weiten Ein— ſenkung, die bald eben, bald auch mit einigen feinen Beulen beſetzt iſt, wobei aber doch der Bauch ſchoͤn rund und eben iſt. — Der anſehnlich ſtarke Stiel iſt hellgruͤn, mit einem orleanfarbigen Haͤutchen uͤberkleidet, und ſitzt auf der abgeſtumpften Spitze wie eingeſteckt, aber faſt immer ſchief, indem ſich auf der einen Seite ein Fleiſchwulſt erhebt, an den Stiel anlegt, und ihn auf die Seite druͤckt. Die Farbe der glatten, gar nicht fettigen Schale, iſt vom Baum ein gruͤnliches Gelb, welches mit.der vollen Zeitigung ein ſchoͤnes Citronengelb wird, und wobei man, auf der Sonnenfeite, nur felten etwas von einer 128 Teichten Roͤthe bemerkt, fondern die Schale ift meiftens rundherum einfarbig. | Die Puncte find ungemein zahlreich, und die Schale iſt damit faſt uͤberſaͤet, welche aber meiftens nur dunfelgrän find, und wozu fih um die Kelhwölbung und Stieljpige feine gelbgraue Noftanflüge gefelfen. Ä Das Fleifch ift ungemein weiß, koͤrnicht, fehr faftvoll, im Kauen etwas rauſchend, fich aber doch fait ganz in Saft auflöüßend, und von einem feinen, angenehmen, ſuͤßwein— fäuerlichen, müsfirten Geſchmack. Das Kernhaus ift klein und geſchloſſen. Die Kammern find enge, und enthalten lang: liche, platte, fchwarzbraune Kerne, Der Baum wächlt in der Jugend lebhaft, macht viel Holz und ift bald und ſehr frucht⸗ bar. — Die Sommertriebe find lang, und nur mittelmäßig ſtark, kaum nur an der Spige mit etwas Wolle bekleidet, feinem Silberhäutchen überlegt, auf der Sonnenjeite nach unten mit einem Ichwacen Braunroth aefarbt, nach der Spitze hin aber rundherum hellbraunroth, ſo 129 fo wie nach unten auf der Schattenfeite olivens grün, und in der braunrothen Farbe mit ziem— lich vielen, etwas ftarfen grauen Puncten beiegt. — Das Blatt ift Elein, ovalrund, und abwechielnd auch ellivriich, nad) vornen, bei der erften Form, mit einer äuferft Eleinen, aufgelegten Spitze. Es ift 25 Zoll lang, 2Zol _ breit, ftar&, etwas fpröde von Gewebe, fehr fhön geadert, unten aanz glatt, dunkel gras⸗ gruͤn, ſchoͤn glaͤnzend von Farbe, und am Rande mit vielen, feinen, ſpitzen Zaͤhnchens beſetzt. Der Blattſtiel iſt nicht ganz ı Zoll lang, und hat nur zuweilen fchöne, fadenförmige Afterblätter. — Die Augen find fchön, lang, ſpitz fegelförmig, ftechend, fiehen ſtark vom Zweig ab, und fisen auf breiten, ziemlich vorftehenden, nur ſchwach gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitige im halben Auanft, hält fih aber faum acht Tage, und wird taig. Vom erften Rang. NB. Darf auf dem Baum nicht zeitig werden. V. Heft. Birnen, | - 350 — — — Claſſe II. Ordnung IT. Geſchlecht III. Wahre gute Louiſe Y. La bonne Louise de du Hamel. Geblender dadurch, daß ich meinen erſten Baum von der guten Louiſe aus der Parifer Carthauſe bezogen hatte, wovon ich die Frucht auch unter diefem Namen ım eritter Heft ©. 219 beſchrie— ben babe, daß ich die nehmliche Frucht auch unter eben diefem Namen aus einer Baum— fchule in Nancy erhielt, daß alle Schrift; fteller fie der St,Germain ähnlich befchrieben ; *) Diefe wahre bonne Lonise verdanke ich meinen lieben Freund, Herrn Kunſtgärtner Etein, der mir den Baum auf Paris fchiefte. Bor zwei Jahren entdecte ich fie auch bei dem Herrn Hofgartnee Schulz in Schaumburg, wo fie zum erſtenmal trug, und der fie, nebfi mehreren andern Sorten, aber Leider ohne Namen, aus Deſſau erhalten harte. h 1.02 131 fo traute ich doch nicht,» und hielt diefe Frucht, nicht nun wegen Abweichungen in der Bildung der Frucht felbit, fondern vorzüglich wegen wefenclichen Unterfchteden in der Vegetation nah du Hamel, fo wenig für dDeffen und Duintinye’s wahre bonne Lonise, daß ich diefelbe fertdem nicht nur von mehreren Orten, fondern noch einmal aus Paris durch Herrn Stein, aus der Baumfchule des J. Rouſſeau befhrieb, und fie nun fo Acht erhielt, daß alles pünctlich mit der deg du Hamel übereinſtimmt. — Wie wenig ift alfo der Aechtheit einer Frucht zu crauen, wenn fie mit der Befhreibung von du Hamel in Hinfihe der Vegetation nicht übereinſtimmt! — Bei diefer forfgefegten Unterfuchung erfuhr ih nun aber aud, daf die im erjten Heft befchriebene bon ne Louise, nichts anders als wohl Mer; let's frühe St. Germain fey, wenigfteng it es eine wahre St. Germain, die früher als die allbefannte zeitige 1 — Was alfo dorten aus Quintinye von der bonne Louise gefagt worden, gehört hierher. SS 2 ar 132 : Eine große, ſehr fchöne, berühmte, und fo felten in den Baumſchulen aͤchte, , vortreffliche Winterbirne, und wenn fie wohl befchaffen ift, von einem faftvollen, hatbichmelzenden, angenehmen Fleifh. — In ihrer Form ift tie lang und flachbauchig fegelfär: mig. Sie kommt wirklich mit feiner Frucht in ihrem Anfehen fo nahe überein als mit einer wohlgebildeten St. Germain, nur ift fie vegelmäßiger geformt und weit glatter von Schale *). — Der Baud) fißt ſtark über der Mitte nach dem Kelh Hin, um den fie ſich, fanft abnehmend, fchön zurundet, und eine Fläche bilder, auf der fie felten fiehen ann. Nach dem Stiel madıt fie Feine Ein- biegung, und endigt fi mit einer oft fiark abgeffumpften Spitze. — *) Durch die Befchreibung der Form alt rundban: chigt ſtumpfſpitz, und die angenebene Aehn— lichEeit mit einer Beurre blanc 4. f. mw. erhellet, daß die im teutschen Obstgämner B.V, _ Nro, XXVII. beföpricbene Bonne Louise auch die ° arbie nicht ſeyn Fann. “ 55 Eine volllommene Frucht, ſelbſt auf Hoch⸗ ſtamm, ift faft 5 Zoff breit, und 54 Zoll lang. An Spalieren wird fie noch größer. Der Eleine, hartfchalige, von feinen Eins Schnitten oft entbloͤßte Kelch iſt offen, und ſitzt bald ganz gleich auf der Frucht, aber doch auch nicht felten in einer geräumigen, jedoch nur feichten : Einſenkung, welche ziemlich eben ift. Der Bauch hingegen iſt nicht felten durch breite Erhabenheiten in feiner Nundung merklich entfiel. — Der Stiel iſt bei diefer Frucht characterififh. Er ift oft nur 3 Zolllang, dftersaud einen halben, etwas frumm gebogen, häufig fchief ftehend, in feinem Anfange häufig fleiichig, oder mit einem Sleifchwulft umgeben, oft aber auch blos holzig. Die Farbe der fehr glatten, nicht fettigen, aber wie gefchmeidigen Schale, ift vom Baum ein ſchoͤnes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung, befonders bei Fleinen Srüchten, hellgelblich grün, oder wohl gar weißgelblich wird, und wobei man auf der Sonnenfeite 134 nie eine Spur von irgend einer Nöthe bemerkt. Die Puncte ſind ungemein zahlreich, fein und braun, oder dunkler gruͤn, dabei ſieht man denn haͤufig noch kleine Anfluͤge von Roſt, oder Roſtfiguren, ſo wie die Schale auch gerne mit dunkelgruͤnen, wie etwas ſchmutzig ausſehenden Flecken beſetzt iſt. Die Frucht hat faſt keinen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch iſt weiß, koͤrnicht, ſaft— reich, im Kauen halbſchmelzend, und von einem feinen, parfuͤmirten, etwas roſen—⸗ artiaen füßen Geſchmack **). Das Kernhaus ift lang und groß. Die Kammern find mufchelförmig, nad unten *) Die Haut ift gelind, ſehr glatt, mit Puneten und Eleinen Flecken getüpfelt, grün, und wird mit der Zeitigung weißlich. Du Hamel. **) Der Soft ift füß, haufig mit einem angenehnten &eruch — Fumet— erhaben Das Fleifch ift halb: ſchmelzend, hat Feine Steine, und mwird nicht taig, Du Samel. r 155 ſpitz, geraͤumig, und enthalten nicht viel voll— kommene Kerne, welche hellbraun, lang und ſpitz ſind *). Der Baum waͤchſt ſehr lebhaft, wird ſtark, geht ſchoͤn in die Luft, und iſt ſehr fruchtbar. Er belaubt ſich ſehr ſchoͤn, bildet viele kleine Fruchtruthen, welche ſteif und wie dornenartig geradeaus ſtehen, und daher etwas fperrhaftes Holz machen. — Die Sommertriebe find lang und anſehnlich ftar, mit feiner Wolle bedeckt, von Farbe grünfich grau, und auf der Quitte auf der Sonnen: feite nad) oben etwas vöthlih, eigentlich olivengruͤn, mit einem lederfarbigen Hautchen überdeckt, und mit vielen, ſtarken, roͤth— ih braunen Puncten beſetzt **). Das Blatt ift anfehnlich, oder nur mittel mäßig groß, Ichiffförmig aufwärts gebogen, *) Die Kerne find groß, volfommen und fpißig. Du Hamel. **) Die Triebe find ſtark, zientlich gerade, getüpfelt, grüngrau, an der Epiße etwas weniges röchlich. Du Hawmel. 196 nach vornen fharf unterwärts gekruͤmmt, ‚mir einer gemeiniglich kurzen, auf die Seite aedrehten [harfen Spike. Es ift 22 Zoll lang, 23 Zoll breit, ſtark, papierartig von Gewebe, Sehr Ichön geadert, unten ganz glatt, ſchoͤn grasgruͤn wie ladirt glänzend von Farbe, und am Rande fehr Seiht, mit 4,nz kleinen, regelmäßigen, fumpffpigen Zahn; chens beſetzt *). Der etwas dünne Blatt; ftiel ift ı bis 18 Zoll lang, und hat feine Afrerblätter. — Die unterften Blätter find zwar nicht größer, aber die Blartftiele find oft 13 Zoll Tang. — Die Augen Jind characteriſtiſch lana **), rund fegelförmig, fpisß, ſtehen vom Zweig ab, find dunkelbraun von Farbe, und figen *) Die Blätter find 2 Zoll 9 Pinien lana, 2 Zoll 4 kin. breit, wie ein Scifflein gebogen, regulär, ſeicht und ganz fein gezahnt — Der Blatrftiel iſt ı Zoll lang. **) Die Augen — Knöpfe — find fehr ang, zugerundet, fpigig und ſtehen vom Zweig ab. 157 auf flachen *), abgerundeten, auf den Seiten oft etwas gerippren Augenträgern, Die Frucht geitige im November und December, welkt nicht und wird nicht taig, fondern fault. Vom eriten Nanc, NB. Der Baum erfordert durchaus warmen, niche naffen Boden, Re *) Die Augenträgr — Füße — find fehr wenig — erhoben, * RR Be 072 > En, — kun | [4 Dritte Elaffe. Saftreiche, oder doch faftige, geſchmackvolle Birnen, deren Fleiſch im Kauen abfnadt, und fich nicht, oder nicht ganz auflößt. * Be — X as anyan nano rn A „sna hin snse hin *1 * | . * Claſſe I. Ordnung I. Geſchlecht J. Balduinſteiner Kinderbirne RN. Finder fich als eine vielleicht nur ber und einheimiflhe deutfche Driginalbirne bei feis nem Pomologen. Cordus hat wenigfiens nichts von ihr. Woher fie den Namen hat, ift mir unbefanne. Vielleicht gaben die Kloftergeiftlichen in den jeßt alten Ruinen, die vom Erzbiſchoff Balduin herſtam— men, diefe Birne den Kindern als Schul gefchenfe, (Fine Eleine, einfarbige Herbſtbirne, die wegen der großen Fruchtbarkeit der Bäume in der Deconomie zum Welken, und zu Lattwerge *) Mein aefalliner Freund, Here Hofgärtner Schulz in Schaumburg, machte mich mit diefer Frucht befanut, welche in die Familie der Blanferten gehört, eu “ u. \ 142 4 fuͤr den Landmann recht ſchaͤtzbar, und zum rohen Genuß nicht unangenehm iſt. — In ihrer Form iſt ſie ſchoͤn eifoͤrmig oder etwas coniſch mit einer flachen Kelchflaͤche. — Der Bauch ſitzt ſtark uͤber der Mitte nach dem Kelch hin, um den fie ſich ſanft abneh⸗ mend Eugelförmig zuwoͤlbt, und nur die fegelförmigen können noch aufftehen. — Nach dem Stiel macht fie feine Einbiegung, fon: dern endigt mit einer Fegelförmigen, wenig abgeftumpften Spitze. — Sie iſt 13 Zoll breit und 2 Zoll fang. Der Heinfchalige, hart: blättrige Kelch ift gelb von Farbe, offen, und fißt oben auf der abgerundes ten Flaͤche ganz gleich auf,! oder ift bei fegelförmigen etwas weniges eingefenkt, ohne daß man wahre Unebenheiten dabei bemerkt, und fo iſt auch die Frucht fchön rund und eben. — Der etwas dünne Stiel iſt ı bis 13Zoll lang, und fißt oben auf der kleinen Spige wie eingefteeft, iſt mit .einigen Heinen Falten umgeben, oder ein Fleifchfortz ſatz druͤckt ihn auf die Seite, 143 Die Farbe der glatten, gar nicht fettiden Schale ift vom Baum ein ſchoͤnes helles, gelb⸗ liches Strohweiß, welches mit der vollen Zeitis gung ein helles Citronengelb wird, ohne daß man dabei auf der Eonnenfeite nur die geringſte Spur von einer Nöthe bemerkt, fondern die Schale ift überall einfarbig. Die Puncte find zwar zahlreich, aber aͤußerſt fein, und fallen deshalb nicht ine Auge, aber faft an jeder Frucht fieht man, befondere um den Kelch und Stiel leichte, zerſprengte, fehr dünne Anflüne von einem gelblich zimmtfarbigen Roſt. Die Frucht bat nur in Maffe bei: fammen einen feinen Biſamgeruch und welkt nicht. Das Fleisch ift Schön weiß, fein, abknak— fend, und von einem gewäürzhaften, ſtark müstirten Geſchmack. Das Kernhaus iſt mit Fleiſch geſchloſſen und groß. Die Kammern ſind weit, und enthalten viele ſchoͤne, ſtarke, ſchwarze, vollkommene Kerne. 144 Der Baum wähft langfam zu einer unge: meinen: Groͤße, belaubt ſich Dicht, ſetzt eine ungeheure Menge Tragholz an, und liefert die veichlichften Erndten. — Die Sommertriebe find ziemlich flarf, nur nad) oben mit einer diinnen Wolle bedeckt, auf der Sonnenſeite vörhlich Tederfarb, gegenüber grünlich gelb, und mit ziemlich vielen, gang. feinen Buncten befegt. — Das Blatt iff etwa? Elein, liegt flach ausgebreitet, am Rand etwas aefraußelt, [hön eifürmig, mit einer. ffarfen, langen, aufgefegten Spiße. Esift az Zoll lang, 2 Zoll breit, dünne, papierartig von Gewebe, fein geadert, unten ganz glatt, hell grasgrün, Schön glans zend von Farbe, und am Rande gar nicht gezahnt; oder man findet nur nad) der Spige einige kleine Zahnchens. Der dünne Blattſtiel iſt 12 Zoll lang, und dat feine Afterblätter. — Die Blätter der Frucht⸗ augen find eben fo groß, aber die Blattſtiele find bei den mehreften noch länger. —.. Die Augen find ziemlich fark, braun von Farbe, kegel⸗ 145° fegelförmig ſpitz, ſtehen etwae ab, und ſitzen auf ſtark vorficehenden, dreifach gerippten Augenträgern. Die Frucht zettiat Anfangs October, hält . ſich volle 14 Tage und wird dann taig. Bom dritten Rang. V. Heft, Birnen, 246 Claſſe III. Ordn.IL. IL) Geſchlecht J. Die ſäuerliche Margarethenbirne ). Man bat eine anfehnlihe Menge Suliuss birnen, in melden Monat der Margares thentag fälle, mit dem Namen Margas rethenbirnen belegt; und weil der Magdalenentag auch in diefem Monat vors fommt, fo hat Manger die Magdas lenenbirne zu den erfieren gefeßt, die doch nad) feinen Klaffen der Form nach ſchon gar nicht dahin gehört hätten. — Zink macht aus Magdalenen: und Mar; garethbenbirnen einerlei, und verſetzt diefe gar in den Yugufl. — Seder Pomolog hat feine Margarethbenbirne; aber man darf nur das Wenige, was fie davon *) Den erften Daum von Ddiefer Birne fand ich in dem Freiherrlich von Eteinifihen Obfigarten in Nafau- 147 x fagen, vergleichen, um zu finden, daß fie fat alfe voneinander verfchieden find. — Sch habe die unfrige durch das Beiwort: ſäuerlich, nadı ihrem Gefhmad, von allen mir befannten unterfihieden. (Fine Eleine, Sehr frühe Eommerbirne, die aber auch ihren Werth nur bloß ihrer Fruͤh— zeitigfeit verdanft. ie hat in ihrer Form viel Achnlichkeit mit einer Amire Joannet, oder auch mit Mayers koͤniglicher Mufea: tellerbivne .). — Sin ihrer gemöhnlichften Bildung iſt fie rund eiförmig, aber auch ſehr oft laͤnglich kegelfoͤmig. Um den Kelch mwölbe fich) diefeibe plattrund ab, und endigt nach dem Stiel, ohne KEinbiegung, bald | furz abgeftumpft, bald aber auch fegelförmig mit einer wenig, oder gar nicht abgeftumpfs ten Spitze. — Sin ihrer aewöhnlichen Größe anf Hochſtamm ift fie 13 Z0ll breit, und nur etwas weniger hoch, doch nicht felten ift fie auch einen halben Zoll länger als breit, *) S. Heft III. Seite 16% — 148 Der kleine, etwas hartſchalige Kelch iſt halb offen, ſitzt der oberen Woͤlbung gleich, ohne alle wahre Einfenkung, iſt mit feinen Falten, oder Perlchen umgeben, und durch dieſe häufig verdruͤckt. Der Bauch ſelbſt hin⸗ gegen iſt ſchoͤn rund und eben. — Der holzige Stiel iſt ı bis 15 Zoll lang, und ſitzt auf der Spitze gleich auf, oder wie eingefteckt. | Die Farbe der glatten, abaerieben ſchoͤn glänzenden Schale, welde gar nicht fettig anzufühlen ift, beſteht, wenn die Frucht reifen will, in einem gelblichen Hellgrün, weiches, bei der vollen Zeitigung, nur ein blaffes Helle Selb wird, wobei aber doch ftets etwas Gruͤnliches zu bemerfenif. Dei freibängenden Früchten fieht man denn einen leichten Anflug von einer erdartigen Nöthe, welde aber auch meiftens nur inrotben Kreißchens befteht, und bei nur etwas befchatteten Fruͤchten gaͤnzlich fehlt. Die Puncte ſind auf der Sonnenſeite häufig, fein, und deutlich ins Auge fallend, 144 wenn fie mit rothen Kreißchen umgeben find, außerdem bemerkt man fie kaum. Die Frucht dat nur einen fehr fchwachen Geruch, den man einzeln faft gar nicht wahr nimmt. Das Fleiſch ift mattweiß, koͤrnicht, um das Kernhaus etwas fleinicht, abknackend, ſaftvollz fäuerlich, faft etwas herbe, und „von einem einfchneidenden Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe. Dis Kammern find enge, und enthalten Eleine, soltommene, fchwarze Kerne, * Der Baum waͤchſt nur in der Jugend leb— haft, wird aber, weil er ſehr fruͤh und faſt alljaͤhrig ſehr reichlich traͤgt, nicht groß. — Die Sommertriebe ſind nicht ſtark, jedoch ziemlich lang, auf der Sonnenſeite roͤthlich orleanfarb, gegenuͤber mit etwas Gruͤn vermiſcht, mit keiner Wolle bedeckt, ohne Silberhaͤutchen, und mit nur ſehr feinen weißgrauen, wenig ins Ange fallenden, oft kaum beimerkbaren Puncz ten beſetzt. — Das Blatt iſt mittelmaßig groß, laͤnglich eifoͤrmig, mit einer ſtarken, 150 kurzen, auslaufenden Spitze, Es iſt 3Zoll lang, 13 Zoll breit, am Rande etwas wellen— foͤrmig gebogen, weich, lederartig von Ge; webe, ſehr ſchoͤn und fein geadert, unten ganz glatt, hellgrasgruͤn, ſchoͤn glaͤnzend von Farbe, und am Rande mit ſchoͤnen, regelmaßigen, etwas ſtumpfſpitzen Zaͤhnchens beſetzt. — Der Blattftielaft ı bis 33 Zoll lang, und bat feine After; blätter. — Die Augen find fcehön, etwas lang und bauchicht, ſpitz, ſchwarz braun von darbe, liegen am Zweig an, und fißken auf ſtark vorfichenden, abgerun: deten, nur auf den Seiten etwas deutlich gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt im Sulius, halt ſich aber faum 14 Tage. Wegen Frühzeitigfeit nod vom zweiten Hang. | NB. Hat nur Werth, wo man das Dbft fchnell auf den Marft bringen kann. — — 151 =- u —— — Claſſe III. Ordnung IT. Gefchtecht L. — — Kleine gelbe Strauß: Mufcatellerbirne*), Petit Muscat a Trochet. Wenn in der Kolge von der allbefannten fleinen rothben Mufcatellerbirne — Sept en gueule — die Kede feyn wird, dann folf der mancherlei Srrungen, die auch fhon Manger erwähnt, welche uber diefe kleinen, frühzeitigen Muſca— tellerbirnen obwalten, Erwähnung gefchenen, Die obige ift mit Miller’s Birne von Chio nahe verwandt. (Fine Fleine, fehr fruͤhzeitige, ganz einfars bige, recht gute Sommerbirne für den rohen &enuß, von der allevreichlichiten Tragbarfeit, *RIch erbiele den Baum ans der Abtei Marimin in Trier unter dem ſehr pafenden Namen: Petit Muscat A Trochet, — 152 da fie ihre Früchte in Sträufen bringt, und wohl oft 6 Stuͤck auf einem Fruchtkuchen bangen, woher fie auch den Damen hat. — Sie gehört in die Familie der Fleinen Muſca— tellerbirnen, und ift der Sieben auf ein Maulvoll— Sept en gueule — an Form und Größe fehr ähnlich, nur daß fie gar feine Hörhe Hat. — Sie ift in ihrem Anfehen rund Ereifelförmig. — Nach dem Kelch rundet fi) diefelbe fhön ab, und nad) dem Stiel endigt fie fich mit einer kurzen Spike, die fich faft immer in den Stiel verliert. — Sn ihrer wahren Größe ift fie 15 Zoll breit, und auch eben fo hoch. Der ſtarke, fangblättrihte Kelch ift Halb offen, und fißt aufderoberen Slähe gleich auf, fo dag er ſtrauß— förmig in die Höhe ſteht, und ift häufig mir Eleinen Perlchens oder Kalten umgeben. — Der Stiel ifi ı bis 1% Zoll lang, lauft aus der unterfien Fruchtſpitze heraus, ift deshalb in feinem Anfang fleifchig, und heligrün von Farbe, 155 Die Farbe der dünnen, gar nicht fettigen Schale ift ein reines, gelbliches Hellirün, welches bei der vollen Zeitigung hellgelb wird, wobei aber doch hier und da etwas Örünliches beigemifcht bleibt; hingenen fieht man auf der Sonnenfeite nie etwas von einer Nöthe, fondern die ganze Schale ift einfarbig. Wahre Duncte bemerkt man bei der Reife faft gar nicht, oder fie find weniaftens ſehr undeutlich; dahingegen ift die Schale haufig, mir Eleinen, graubraunlichen Roſtflecken beſetzt. Die Frucht hat einen feinen angenchmen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch ift gelblich weiß, Eörnicht, voll Saft, im Kauen abfnadfend, und von einem füßen, etwas fein muͤskirten Geichmuck. - Das Kernhaus ift aroß, und bat eine hohle Achſe. Die Kammern find geräumig, und enthalten viele, fihöne, vollkommene Kerne. Der Baum wächft ungemein freh, und wird groß. Er belaubt fich fchön, geht mit feinen ſtarken Aeſten aut in die Luft, fegt 1204 J viel Fruchtholz an, und liefert die reichlichſten Erndten, da ſich die Fruͤchte buͤſchelweiſe beiſammen anſetzen. — Die Sommertriebe ſind ſehr dick und lang, nur an der Spitze etwas wollicht, auf der Sonnenſeite truͤb erdfarbig roth, gegenuͤber ſchoͤn gelblich hellgruͤn, und mit ſehr vielen, weißgrauen PDuncten beſetzt, welche im Roth ſtark ſind, und krell ins Auge fallen. — Das Blatt iſt anfehnlich groß, fchön herzfoͤrmig, etwas aufwärıe gebogen, mit einer langen, ftarfen, auslaufenden Spitze. Es ift 32 Zoll lana, 23 Zoll breit, ſtark, lederartig von Gewebe, fehr ſchoͤn und fein geadere, unten ganz glatt, ſchoͤn grasgrän, flarf glänzend von Farbe, und am Rande, aber befon: ders erjt nach der Spiße hin, mit - fhönen, oft flarfen, ftumpfipigsen Zähnen beiegt. — Der Blaͤttſtiel ift far ı Zoll lang, und hat jelten, als nur nach oben, einige fadenfoͤrmige Afterblätter. — Die unterftien Dlätter an den Sommertrieben find fehr groß, meiſtens laͤnglich rund, oft 4 Zoll 155 lang, 5% Zoll breit, und die Dlattftiele 2 Zoll lang. — Die Augen find Eleın, herzförmig, liegen fehr feſt an, und fisen auf breiten, gut vorfiehenden, in der litte etwas fiumpfipigen, und auf den Seiten oft ſtark aerippten Augenträgern. Die. Frucht zeitige Anfangs, oder im erſten Drittheil des Augufts, und halt ſich nur furze Zeit gut. Dom zweiten Nang. Claſſe IT. Ordnung I. Geflecht J. Die Spillingsbirne ”): Findet fich beftimmet bei feinem Pomologen, fie müßte denn, als eine Citronen— oder Pomerangenbirne, irgendwo vorfonmen. — . Ihren Namen hat fie wohl ihrer fehr fhönen, gelben Farbe zu berdanfen? Oder iſt's Anfpielung auf mehr Heußeres als Inneres, wie beim Spilling? j (Eine ungemein fchöne, etwas Eleine, oder doch nur mittelmapig große Auguftibirne, bei der zu bedauern, daß ihr Inneres fo ganz und gar nicht dem Meußeren entipricht, da fie in dieſer Hinſicht unter die wahren *) Ich fand diefe Birne unter obigem Namen in dem Churfurſtlichen Garten zu Oberlahnftein, “ | 157 Sirenenbirnen gehört, und nur der Deconomie anheimfällt, — Ste gehört indeffen in die wahre, natürliche Familie der Pomeranzenbirnen. — Sn ihrer wahren Form ift fie fhön rundbauchicht und wahrhaft Ereifelförmig. — Der Bauch figt 2 der ganzen Fruchtlänge nad) dem Kelch hin, um den fich dieſelbe fchön zurundet, fo daß fie auf der. Fläche leicht auffiehen fann, Nach dem Stiel macht fie oft nur auf einer Seite eine Einbiegung, und endige fehnell mit einer regelmaͤßigen Kegelfpire. — Sin ihrer gewöhnlichen Größe auf Hochſtamm iſt fie 23 Zolbbreit, und auch eben fo hoch. Der Eleine Kelch ift offen, liegt mit feinen, meiftens gelblihen Einſchnitten, fternförmig anf der Frucht auf, und fikt in einer flachen, Eleinen, etwas engen Eins fenfung, welche häufig mit einigen beulen; artigen Erhöhungen umgeben ift. Der Bauch ift aber auch dabei meiſtens ſchoͤn rund und eben. — Der anſehnlich ſtarke, meiſtens fleiſchige Stiel geht aus der Kegelſpitze der 158 Frucht hervor, ift in feinem fleifchigen Anfang mit feinen Wuͤlſten umgeben und ı Zoll lang. Die Farbe der glatten, und abges trieben fhön glänzenden Schale, ift am Baum ein mir blaffem Srün vermifchtes Hellgelb, wobei die Stielſpitze aber gewöhn: lich noch Schön Hellgrün iſt. Mit der vollen Seittgung wird aber die ganze Schale ein fchönes, helles Citronengelb, wobei man auf der Sonnenfeite, bei gang freihängenden Früchten, einen gang leichten Anflug von einer blaffen Roͤthe ſieht, welche aber auch haͤufig nur die gelbe Farbe zu erhoͤhen, oder goldartiger zu machen ſcheint. Die Puncte ſind ſehr haͤufig, aber ſehr fein, meiſtens hellgruͤn, und fallen nicht ſehr ins Auge. Alle andere Abzeichen ſind ſelten, oder ſehr unbedeutend. Die Frucht hat in der vollen Zeitigung einen angenehmen Geruch, und welkt nicht, wenn ſie auch etwas zu fruͤh gebrochen wird. 159 Das Fleifh iſt ſchneeweiß, etwas grobförnicht, faftreich, abknackend, laͤßt im Mund Hülfen zurück, und hat einen füßen, weinfänerlichen Mufcatellergefchmaef. Das Kernhaus ift Elein, und hat eine hohle Achfe. Die Kammern find enge, und enthalten fchöne vollfommene Kerne. Der Baum wächft in der Jugend lebhaft, wird aber nur mittelmäfig groß, und ift aus— nehmend fruchtbar. — Die Sommertriebe find nicht lang, und mittelmäßig flark, rundherum lederfarbig, und mit nicht vielen weißgrauen Puncten bejegt. — Das Blatt iſt anſehnlich groß, elliptifh, doch mehr nad) vornen, als nach dem Stiel abnehr mend, mit einer fehr fchönen, langen Spike. Es iſt 5 Zoll lang, 2Z0U breit, fehr fteif, dick von Gewebe, faft flach ausgebreitet mit feiner Oberfläche, etwas fiarf geadert, und fo and unten, hellgrasgrün, fehön glaͤn— zend von Farbe, und am Rande gar nicht gezahnt. — Der ſchoͤne Blattſtiel iſt 13 Zoll lang und hat Feine Afterblatter. — 160 Die Augen find ftark, ſpitz kegelfoͤrmig, ſtehen vom Zweig ab, und ſitzen auf ſtark vorſtehen⸗ den, abgerundeten Augenträgern, Die Frucht zeitige Ende Auguft, und ift auch noch darinnen einer Sirene ähnlicd), daß, wenn man fie kaum für vecht zeitig halt, fie auch ſchon taig ift. Vom dritten Nang, h Claſſe "161 Claſſe III. Ordnung II, Geſchlecht I, — — ” Die doppelttragende gelbe Muſca— tellerbirne *). Schon bei der zweimal blühenden und tragenden Birne im Heft III. S.51, war fchon die Rede, daf es mehrere Birns forten von diefer Art geben müffe, wenn man fich die auffallenden Abweichungen bei den Pomologen in Rückſicht dieſer Frucht ertlären wollte, — Geitdem iſt nun wir Iih im teutschen Obstgärtner, B. XIX, S. 1354. Nro, Cli. eine doppelttra; gende große Mufcatellerbirne *) Ich verdanfe diefe Sorte meinem verehrungswür— dıgen Freund, Herrn Dr. und Protonoter Hennig in Wirtenberg , der mir fie als Dreimal blü— bend und zweimal traaend zufendere, weiches erftere ich aber bis jetzt niche bepbachter habe, V. Heft. Dirnen. L — ı62 von Septfous aus Magdeburg erfchies nen und befchrieben worden, wobei der Herausgeber bemerkt, daß er nod eine, von beiden wieder ganz bverfihiedene doppelttragende Birne befite ). — D5 die obige mit der Doppelttragenden großen Mufcatellerbirne im teut- schen Obstgärtner einerlei fey, will ich bis jest nicht beftimmen, und habe deshalb das Wort: groß, weggelaflen, wenn fie etwa verfchieden feyn ſollte. ine recht fchöne, mittelmäßig große, eins farbige Auguſtbirne, von einem annenehmen Muſcatellergeſchmack. — Sin ihrer Form ift fie Schön Eegelförmig und am Stiel ziemlich ftarf abgefiumpft, fo daß fie in ihrer Größe und Figur mit einem Frauenfhenfel**) vic ähnlichee hat. — Der bald ziemlich flache, bald auch anfehnlich erhabene Bauch fißt der R Miller erwahnt B. 3. ©, 714 auch einer röthen dDopvelttragenden Mufcatellerbirne. **) S. Heft IV, Geite 218, Ai — 16% ganzen Fruchtlänge nach dem Kelch Bin, um den fich diejelbe ſchoͤn zurundet, und eine Fläche bilder, auf der die Frucht doch noch aufiiehen fann. Nach dem Stiel nimmt fie allmählig und Eeaelförmig ab, und endige mit einer frark abgeftumpfren Epige. — Sin ihrer Vollkommenheit ift fie 22 Zoll lang, und 2 bis 24 Zell breit *). Der Eleıne geſpitzte Kelch ift ganz offen, und jigt in einer kleinen Einfenkuna, welche mir einigen flachen Beulen befegt ifl. Der Bauch aber ift fchön rund und eben. — Der holzige Stiel ift 13 Zoll lang, und fist in einer fleinen Grube, die mit zwei, öfters auch drei feinen Beulen umgeben ift. Die Farbe der feinen, glatten, nicht fettis gen Schale ift ein gelbliches Hellgrün, welches bei der vollen Zeitigung, oder eigentlich *) Diefe Befchreibung gile nur von der Frucht, welche in halben Auguft reift. Von der fpareren bekam ih bis jegt nur unvollfommene, die deshalb zu feiner Darſtellung ihrer wahren Bildung tauglih And, 2 104 . Ueberzeitigung, ein blaſſes Hellgelb wird, welches aber doch noch ins Gruͤnliche ſchillert, und wobei man auf der Sonnenſeite gar keine Roͤthe bemerkt. Die Puncte ſind ſehr hen, deutlich ins Auge fallend, und von Farbe ſchoͤn grasgrün; haben aber, bei genauer Betrach— tung, einen weißgrauen, ganz feinen Mitz telpunct. Die Frucht Hat einen angenehmen, feinen Mufcatellergeruch und welkt nicht. Das Kleifch iſt Schön weiß, etwas groß: koͤrnicht, abknackend, fich aber doc im Kayen ziemlich auflößend, hinreichend faftig, und von einem angenehmen, füßen, etwas fei— nen Muſcatellergeſchmack. Das Kernhaus ift ganz gefchloffen. Die Kammern find etwas Elein, und enthalten, meiſtens nur taube Kerne. Der Baum waͤchſt ziemlich lebhaft und iſt bald und recht fruchtbar. — Die Sommer: triebe find lang und anfehnlih ſtark, mit feiner Wolle, feld an der Spitze nicht, — 165 bedeckt, ohne Silberhaͤutchen, auf der Sonnen⸗ feite trüb, erdfahl, gegenüber gelblichgruͤn, und mit sehr vielen, ſtarken weißarauen, auf der Schattenſeite aber roͤthlichbraunen, recht ins Auge fallenden Duncten dbeießt. — Das Blatt it etwas klein, Liegt fait flach ausges breiter, ift Schön eifoͤrmig, mit einer kurzen, halbaufgefegten Spige. Es iſt 23 bis 3 Zoll lang, 13 Zoll breit, weich, lederartig von Gewebe, auf beiden Dberfläden mit einer ganzfeinen weißlihen Wolle bedeckt, veich geadert, dunkelgrün, etwas düfter von Farbe, und am Rande ganz feicht, mit gang fleinen, ſpitzigen Zaͤhnchens befest. — Der dünne Blattſtiel ift 14 bis 15 Zoll fang, und hat hier und da lange, fadenfdrmige Afters blätter — Die unterftien Blätter an den Sommertricben, und die an den Fruchtaugen find viel größer mit sehr langen Dlattftielen. — Die Augen find groß, ſpitz Fegelförmig, jhwarzbraun von Farbe, fichen, befonders nad) oben, oft ftarf ab, und figen auf flachen, > .166 nur vanftig vorftehenden, ſchwach gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt im halben Auguſt, halt fid) faum 8 Tage, und wird bald taig, Dom ‚weiten Mana. NB. Muß gegeflen werden, wenn die helle grüne Farbe gelblich wird. ! Vierte Elaffe. Hinreichend faftige Birnen, mit marfichtem, oder etwa fhbmierig:fhleimihtem Fleiſch, und im Munde fchmels zend, aber ohne erhabenen Geſchmack. Sr DR e — — — 3 er R Ä Ri St R win ei * Mir I her „ur j u, PR 3 j 0 m, — — J * * * * Be — *8 en wann ER. ol Bu | * Ay v4 HM Ei EN au: BER or I: — e a I Ze > “ Y ee 53 hr ne 4 If 19% % 3 * Pe ": 17 h } ; —* 252 mer * By BE * ana a — — Nail, — — RE Ay A 4 Kir 28 A N \ 2 * —— — ve e vo 6% E [1 5 Pr * & bh * J 4 N RER Ru RE AA N — 0 2 — * —F * Fi f x ‘ A Claſſe IV. Ordnung II. Geſchlecht IL. —t — * Die Olivenbirne 9. Findet ſich beſtimmt bei. feinem Pomologen. — Ihren Namen hat ſie wohl ſicher von ihrer Farbe. Eine nur mittelmäßig große, duͤſter austes hende Herbfifrucht, die zum Welfen und für die Küche vecht brauchbar, aber zum rohen Genuß ein zu ſchmieriges Fleifch hat. — Sn ihrer Form ift ſie ziemlich Ereifelförmig, nicht felten hat jie aber auc) ein etwas bergamott; ähnliches Ausiehen. — Der Bauch) figt ſtark oben nad) dem Kelch Hin, um den fich die Frucht platt abrunder, fo daß fie etwas breit auffist. Nach dem Stiel macht ſie feine, *) Ich erhielt diefe Sorte als Poire d’Olive von einem Freund aus Worns zugefandt. 170 oder eine nur ſehr unmerkliche Finbiegung, und endigt mit einer ftarf abgeſtumpften Spise. — m ihrer regelmäßigen Form ift ſie 2E Zoll breit und auch eben fo hoch. Aber es giebt auch Früchte dabei, die oft Z Zoll niedriger als breit find. f Der Eleinblättrige Kelch bleibt dunkel: gruͤn, ift haldgefchloffen, und fißt in einer etwas engen, ziemlich tiefen Einfenfung, in der man ganz feine Falten fieht, und am Bauch ſelbſt zeigen ſich deutlich fehr breite, flache Erhabenbeiten, welche aber doch die Form wenig verderben. — Der ftarfe holzige Stielift ı bis ı3 Zoll lang, und fist auf der ftumpfen Spitze in einer anfehnlichen Grube, welche oft auf der einen Geite durch einen Fleiſchwulſt höher als — * der andern iſt. Das aͤußere Anſehen der etwas fein rauh anzufuͤhlenden Schale iſt bei dieſer Frucht characteriſtiſch. Die Grundfarbe beſteht in einem ſchoͤnen Dlivengrün, welches aber nur in kleinen 371 Stellen rein durchblickt, und mit der Zei tigung verfchwindet. Dagegen it die Schale mit einem vöchlih braunen Noft über: deckt, unter welchem nachher bei der Zeitiz gung die grüne Farbe trüb gelblih wird, Auch der Roſt ſelbſt wird trüb wie beräuchert, fo daß die Frucht ein unangenehmes, duͤſteres Ansehen befommt. Die Puncte find fehr häufig, flarf, und von der nehmlichen Farbe des Roſtuͤberzugs. Die Frucht hat nur einen fehr Schwachen Geruch und welft gerne. Das Fleiich vieche ſtark, ift etwas gelblich weiß, fein, um das Kernhaus fteinicht, faftig, im Kauen fchleimig, fehmieria und von einem gewärzhaften, fein zimmtartigen, füßen Geſchmack. Das Kernhaus ift gefchloffen. Die Kam; mern find geraumig , und enthalten ziemlich viele, weißlich und ſchwaͤrzliche dicke, voll fommene Kerne. | Der Baum wächft ganz auenehmend ftarf und ledhaft, und belaubt fich ungemein jchön 272 und dicht. Er geht mit ſeinen ſtarken Aeſten in einem ſcharfen Winkel faſt pyramidaliſch in die Luft und macht ſehr viel Holz. Durch ſeinen frechen Wuchs wird er auch nicht ſo ſchnell tragbar, nachher aber reichlich — Die Sommertriebe find ſehr ftarf und lang, ohne alle Wolle, auch ohne Silber: Häuschen, auf der Sonnenfeite etwas trüb, dunfel olivenfarbig, gegenüber nur etwas heller, und mit vielen, ſtarken, hellbraͤunlichen Puncten befest.— Das Dlatt iſt nur mittel: maßig groß, etwas Ichiffförmig und ruͤckwaͤrts gebogen, lang elliptiſch, nach vornen abneh⸗ mender als nach dem Stiel, mit einer unge—⸗ mein langen, gerade fortlaufenden, ſcharfen Spige. Es ift faft 4 Zoll lang, und nicht ganz 2 Zol breit, far und lederartig von Gewebe, etwas ſtark geadert, unten ganz glatt, dunkelgrasgruͤn und fehr glänzend von Farbe, und am Rande mit ziemlich ſtarken, meiftens fEumpfipigen Zahnen befeßt. — Der Blattſtiel iſt kaum ı Zoll’lang, und hat nur Hier und da fadenformige Afterblätter, — 175 ’ Die Augen find fehön, fehr ſpitz, Fegelfärs mig, rothbraun, ſtehen ab, und figen auf breiten, abgerundeten, ſtark vorfichenden Augenträgern. 2 Die Frucht zeitigt Anfangs November, und halt fic) bis zum December, wo fie zu fehr welkt. Vom zweiten Nangs 174 Claſſe IV. Ordnung TIT. Gefchlecht 1. Die Herborner Schmal;birne *). Es wäre wohl veraeblihe Mühe für diefe wahrſcheinlich deutſche, oder wohl gar Naſſauiſche Originalbirne, einen Pomologen anzuführen. Wie man noch wenig gutes Obſt fannte, mag ihr ſchönes Aeußere wohl fehr empfohlen haben. Auf jeden Fall hat fie indeffen mit Cordus feinen Sung; fernbirnen eine nahe VBerwandtfchaft. Eine ſchoͤne, nur mittelmaßig große, einfar⸗ bige Septemberbirne für die Deconomie, denn für den roben Genuß ift ihr Sieifch zu fade. — In Shrer Form ift fie beinahe birnfoͤrmig. — Der Bauch ſitzt fait 3 der ganzen Lange nad) dem Kıld) Hin, um den fi) die Frucht, ſanft *) Mit Diefer Frucht machte mich mein - verehrung?: würdigfier Freund, Kerr geheime Cammerrath Frentdorff in Dillenburg, zuerſt bekannt. 175 abnehmend, etwas breitiumpf zufpist, und eine Eleine Fläche bildet, auf der fie doch noch aufftehen fann.— Dad) dem Stiel madıt fie feine Einbiegung, und bildet eine etwas abs geftumpfte Spitze wie eingefteeft, ifi aber mit einigen Fleiſchbeulen umgeben. Die Farbe der feinen, glatten, gar niche fettigen Schale ift ein fchönes Hellgelb, welches mit der vollen Zeitigung Citronengelb wird, und wobei man auf der Sonnen? feite gar Feine Röthe bemerkt. Die Puncte find ungemein zahlreich, über die ganze Schale verbreitet, fein, und braun von Farbe, wozu fih um die Stielfpige und den Kelch ein ganz dünner, zimmtfarbiger Anflug von Roſt gefellt. Die Frucht hat einen fehr angenehmen, fein müsfirten Geruch und welft nicht. Das Fleiſch ift weiß, Förnicht, um das Kernhaus fleiniht, im Kauen fehmierig melbicht,, fi) aber doch yanz aufiößend, nıcht faftvell, und von einem etwas herben, ſuͤß— fauerlichen Geſchmack. 176 Das Kernhaus iſt Hein. Die Kammern ſind enge, und enthalten ziemlich viele, voll— kommene, langgeſpitzte, ſchwarzbraune Kerne. Der Baum waͤchſt in der Jugend lebhaft, wird aber doch nur mittelmaͤßig groß. Er bildet am zweijaͤhrigen Holz viele kurze Fruchtſpieße, die bald und reichlich Fruͤchte liefern. — Die Sommertriebe find lang und fchlanf, mit Feiner Wolle bedeckt, hier und da mir einer Art von Silberhaäutchen gefleeft, auf der Sonnenfeite etwas vörhlich lederfarb, gegenüber gelber, und mit ganz feinen, wenig ine Auge fallenden Puncten befegt. — Die Augen find ftechend, lang: lich fpiß, nach dem Zweig hin glatt, dunfel fchwarzbraun von Farbe, und fißen auf abgerundeten, ſtark vorftehenden, ſchwach gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitige im September und Hält fich gar nicht fange, fohdern wird taig. Vom dritten Nang. (< ınfte & Süunfte Elaffe. Dirnen mit faftiaem oder froßs fenem Fleiſch, von Geſchmack aber fade, oder überhaupt ſchlecht. 3 V. Heft. Dirmen, M Be? 2 —— REDE an a — — — — Claſſe V. Ordnung II. Gefchlecht I. Die frühe Backhausbirne *) Als eine uralte deutſche Nationalbirne, viel— leicht nur in der hieſigen Gegend einhei-⸗ miſch, hat fie fein Pomolog bemerkt. — Ihr Name zeiatihren Gebraud. — Kommt J. Bauhin’s Badofenbirne ſehr nahe» Eine nur mittelmaͤßig große, ſchoͤne, wohl— geformte fruͤhe Septemberbirne, die ſchon oft im Auguſt reift, und in der Oeconomie, bejonders zu Moft, fchägbar ift, zumal der Baum aͤußerſt fruchtbar iſt. — Sn ihrer Form ift fie rund eiförmig, und ſchoͤn regel— mäßig gebaut. — Der Bauch figt etwas *) Mein aefälliger Freund, Herr Hofgarfner Schulz, machte mich mit diefer Deongmifchen Birne bekannt, Ma 2 180 — uͤber der Mitte nach dem Kelch hin, um den ſich dieſelbe ſanft abnehmend ſchoͤn zurundet, und eine Flache bildet, auf der ſie nur ſo eben, oft aber auch nicht aufſtehen kann. Nach dem Stiel macht ſie keine Einbiegung, und endigt mit einer dicken, kurzen, etwas abgeſtumpften Spitze. — Sin ihrer vollkom⸗ menen Groͤße auf Hochſtamm iſt fie 23 Zoll breit und auch eben jo buch, oder nur etwas „ Höher. R | Der große, breitblättrige Kelch fiegt fernförmia.anf der Frucht, ohne alle Einfenfung, um ragt des⸗ halb uͤber dieſelbe hervor, wobei der Bauch ſchoͤn rund und eben iſt. — Der duͤnne Stiel iſt hellgruͤn, ı bis 15 Zoll lang, und fit auf der ſtumpfen Spige wie eingeftecft, wird aber auch häufig von einem kieinen Fleiſchwulſt etwas auf die Seite gedruͤckt. Die Farbe der ſtarken Schale iſt vom Baum ein gelbliches Hellgruͤn, welches mit der vollen Zeitigung blaſſes Hellgelb wird, wo aber die Frucht mehrentheils aßı Thon taig geworden ift. Dabei ſieht man auf der Sonnenseite einen leichren Anftug von einer blaffen-erdartigen Roͤthe, welche etwag jtreifen: oder flam— menartiges verrätb. Beſchattete Früchte aber find ganz einfarbig. > Die Krucht Hat einen angenehmen, mufcaz tellerartigen Geruch und welft nicht. Das Fleifch iſt mattweiß, grobkoͤrnicht, im Kauen rauſchend, ſich doch ziemlich auf— loͤßend, ſehr voll Saft, und von einem etwas herben, ſuͤßſaͤuerlichen Muſcatellergeſchmack. Das Kernhaus hat eine hohle Achſe. Die Kammern ſind klein, enge, und enthalten ziemlich viele, kleine, ſchwarze, vollkommene Kerne. Der Baum erreicht die Groͤße eines Eich— baums und traͤgt enorm. — Die Sommer— triebe ſind lang und anſehnlich ſtark, nur nach oben mit etwas Wolle bedeckt, rund— herum glänzend lederfarb, etwas roͤthlich auf der Sonnenſeite, und mit nur wenigen, feinen, roͤthlich braunen Puncten beſetzt. — J J % 2 3102 Das Blatt ift Elein, ſchoͤn eifstmig, mit einer kurzen Spige. Es iſt 23 Zoll lang, 12 Zoll breit, fpröde von Gewebe, fein geadert, unten ganz glatt, grasgruͤn, glaͤn⸗ zend von Farbe, und am Rande gar | nicht gezahnt. Der dünne Blaͤttſtiel iſt oft laͤnger als das Blatt, meiſtens 2 Zoll lang, und hat keine Afterblaͤtter. — Die Augen find dunkelbraun, lang, ſpitz kegel— foͤrmig, ſtehen vom Zweig ab, und ſitzen auf abgerundeten, gut vorſtehenden, auf den Seiten nicht gerippten Augenträgern, Die Frucht zeitigt im Ausgang des Au: guſts, oder im Anfang des Septembers, hätt ſich aber keine 14 Tage, fondern wird bald taig. Vom dritten Rang. NB. Der Baum kommt in rauhen Begenden fort, gehört aber nur in öconomiſche Feld; anlagen. 185 Claſſe V, Ordnung III. Gefchlecht J. Die rothe Gacobebirne . Man finder den Namen Facobebirne bei meds reren Pomologen. — Tabernämontan führe fchon eine unter diefem Namen an. — Die Neueren, wie Manger und Chrift, geben fie nicht als eine ſelbſtſtändige Frucht an, ſondern werfen ſie als einen gleich— bedeutenden- Namen zu der kleinen Blanfetre, welches indeffen nur Ver; wirrung macht. — Andere Pomologen haben nichts von ihr. Fine etwas Fleine, aute, frühe Sommer; birne, die Schon oft im Julius reift, und von dem Landmanne zum rohen Genuß zwar geliebt wird, doch aber mehr der Küche *) Man bringe diefe Sommerbirne haufig hierher auf den Markt, und auch in Schaumbura zeigte mir Herr Hofgartner Schulz einen Daum davon. 484 angehört. — Sie hat in ihrer Form viel aͤhnliches mit der beſten Birn, deren Groͤße ſie auch erreicht. — Sie iſt alfo eiformig, und nimmt nach dem Kelch ſtumpf zugeſpitzt ab, doch mehr noch nach dem Stiel, nad) welchem ſich dieſelbe kegelfoͤrmig endigt. — In ihrer gewoͤhnlichen Groͤße auf Hochſtamm iſt fie 13 Zoll breit und 2 Zoll lang. Der etwas. kleine, ziemlich Hartfchalige Kelch ift 'meiftens verschoben durch ziemlich viele feine Falten oder Fleifchperlen, welche ihn umgeben, und fißt oben auf der Frucht gleih auf, ohne eine be; merkliche Einfenfung. — Der holzige Stiel if hellgruͤn, mit einem Lederhaͤutchen bedeckt, ſtark 1 Zoll fang, und ſitzt auf der fegelförmigen Spige wie eingeftecft, Die Farbe der glatten, gar nicht fertigen, ziemlich feinen Schale ift ein fchönes Hellgrün, welches mit der vollen Zeitigung nur etwas gelblichgruͤn wird, und wobei dann, bei befonneten Srüchten, faft die halbe Seite mit einem erdartigen düfteren Roth 185 verwafchen ift. Iſt diefes Roth aber nur ſeht leicht aufgetragen, befteht es nur in einem Anflug; fo bemerkt man oft in demielben einige kleine Streifen. Die Puncte find fehr fein, und wenig bemerkbar. Hänfiger ſieht man dagegen gang feine, Eleine Anflüge von Roſt, die ader wenig ing Auge fallen. Die Frucht hat einzeln faft gar feinen Geruch und welkt nicht. Das Fleisch it martweiß, koͤrnicht, im Kauen rauſchend, fih aber doch ganz aufs lößend, faftvoll, und von einem füßlichen, ziemlich angenehmen Gefchmarf. Das Kernhaus ift Elein, die Kammern find enge, und enthalten meiftens nur taube Kerne, Der Daum wird anfehnlich groß, recht fruchtbar, und fegt ſehr viele, Kleine Frucht: fpieße an. — Die Sommertriebe find lang und anſehnlich ftark, mit feiner Wolle bedeckt, auf der Sonnenfeite ziemlich dunkel und etwas glänzend lederfarb, gegenuͤber viel heller, und mit nur fehr wenigen, feinen, fait F 186 nicht ins Auge fallenden Puncten befegt. - Das wie an einer Pappel flatternde Laub iſt groß, laͤnglich rund, mit einer kurzen, ſcharfen, aufgeſetzten Spike, und iſt in der Mitte häufig wie ein flaches Deren vertieft. Es ıft 54 Zoll lang und faft 3 Zoll breit, ſtark, papıcrartig von Gewebe, fehr fchön und reich neadert, unten ganz glatt, fchön heilgrasgrün, ſtark glängend von Farbe, am Rande häufig etwas aekraußeflt, und mit Fleinen, meiftens fpigen, nad dem Stiel hin aber oft auch mit abgerundeten Zahnchens befegt. — Der dünne Dlattitiel ift = Zoll lang, und bat feine Afterblätter. — Die Blätter an den Frucht— augen find Fleiner als die an den Sommers trieben. — Die Augen find groß, lang, ſpitz kegelfoͤrmig, braunfchwarz von Farbe, und figen auf ſtark vorftehenden, dreifach gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitigt Ende Julius oder Ans fangs Auauft, hält fih aber nicht lange. Dom zweiten Mang. Claſſe V. Ordnung III. Gefchlecht III. Die Treſor. Die Schatz- oder Lie⸗ besbirne*). Le Tresor. La Poire d’Amour. Merlet zeichnete die Tresor oder d’Amour als eine gute Birne aus. — Duintinye T.I, pag. 287. nennt feine Poire de Livre auch Tresor; aber nur der Zufaß, daß fie gegen ihre Diefe wenig lang wäre, hätte doch für Mayer ſchon hinreichen können, ber feiner Tresor nicht Muintinye anzu— führen. — Du Hamel iſt der erjte, welcher fie beſchreibt Tom. III. pag. 87. aber nicht abbilde, — Knoop und Zinf haben nichts von ihr. — Mayer B. III. *) Ic erhielt meinen Baum 1799 au: der Baumfchule de5Matthiot Nro, ı9, sur le rempart des Jui£ in Meß. Nro, 134.©. 3:8, Tab, CVIII. Teer, Amour, Schatz- oder Liebesbirne. Eine gute Abbildung davon, — Manger kannte fie nicht, und Christ führt fie auch ganz unrecht als Synonym bei der wahren Prundberne an, die doch du Hamel fo * genau trennte. Eine ſchͤne, und eine mit von "den allergrößeften Winterbirnen für die Küche, und an einem Spalier gezonen, würde fie felbft zum rohen Genuß nicht unangenehm feyn. — Sie gehört in die wahre und reiche, Familie derwahren Pfundbirnen. — Die größte Aehnlichkeit hat fie mit dem Königs: geihenf von Reavel *) und übertrifft dieſes wohl noch an Größe. — Sin ihrer Form ift fie faft oft wirklich ganz birnförmia, lana und rundbauchicht von Anſehen. — Der Bauch ſitzt ? der ganzen Fruchtlange nach dem Kelch) hin, um den ſich die Frucht ſanft abnehmend ſchoͤn zurundet, und eine kleine Flaͤche bildet, f "68. Heft I Eeite 277. 189 auf der dieſelbe kaum noch aufftehen Fan, Diere Fläche ift denn außerdem meiftens ſchief— fiehend. — Mac) dem Ztiel nimmt die Fıncht ſtark ab, und endige fih mit einer abgeftumpfren Kegelipiße. — In ihrer aus— gebildeten Groͤße auf Hochſtamm iſt, diefe Dirne-53 bis 4 Zoll breit, und 5 bis 53 Zoff lang. — An Epalieren würde fie eine enorme Groͤße bekommen. Der kleine Kelch iſt offen, und ſteht in einer ſchuͤſſelfoͤrmigen, anſehnlich tiefen Ein— ſenkung, welche eben iſt, und ſo iſt auch der Bauch nicht durch beſondere Unebenheiten entjtellt, fondern gewöhnlich fchön regelmaßig und rund. — Der ſtarke Stiel ift 3 bis ı Zoll lang, und fist bald in einer kleinen, bald in einer anfehntich engen Höhle, die aber haufig durd) einen Fleiſchwulſt verfchoben wird. Die Farbe der fein taub und gar nicht geichmeidig anzufühlenden Schale, iſt anfangs lich ein ichönes Blaßgruͤn, wird aber bald im Liegen Ihönes Citronengelb, u Kin 199 ohne daß man dabei auf dev Son: nenfeite irgend etwas von einer wahren Nöthe bemerkte. | Die Puncte find ungemein zahl Teich, ffark, zimmtbraun, und die ganze Schale iſt damit überfäet. Hierzu gefellen ſich noch an jeder Frucht, befonders am Stiel und um die Kelhwöl: bung, gleichfarbige Anflüge von Roft, Kofi: flefen und feinen Roftfiguren, welche oft fehr viel von der gelben Srundfarbe vers; derben. , Die Frucht hat einen feinen, angenehmen Geruch und welkt wenig, oder gar nicht. Das Fleiſch ift weiß, fein, um das Kern: haus herum Eörniche, nicht faftvoll, weich, löße fih im Kauen auf, und hat einen zwar etwas roſenartigen füßen, aber gar nicht gewürzhaften Geſchmack *). — Das Kernhaus ſitzt oben in der Mitte des ———— TEE: Am Spalier erzogen, würde fie zur vierten Claſſe, den Schmeerbirnen, gehören. | j j | 19% Bauchs, und ift nicht groß. Die Kammern find enge, und enthalten fehr lange, ſchwatze Kerne, die aber häufig taub find, Der Baum wächft ungemein ſtark *), und muß erft austoben, ehe er fruchtbar wird. — Die Sommertriebe find fehr lang und ſtark vrleanfa b mit etwas ®rün, auf der Sonnenseite oft mit etwos üben Roth vermiſcht, und mit ziemlich vielen, feinen, weißgrauen Puncten befeßt. — Das Dlatt ift mittelmaßig groß, elliptiſch, oder oft auch eiförmig, mit einer kurzen, haibaufaefesten Spitze. Es ift 3 Zoll lang, 13 Zoll breit, dünne, papierartig von Gewebe, etwas reich geadert, unten ganz glatt, hellgrasgrün von Farbe, und am Rande gar nicht gezahnt. — Der Blattftiel ift 1 Zoll lang. Die Augen find: fiarf, braun von Farbe, ſpitz fegelförmig, fiehen vom Zweig ab, und figen auf breiten, *) Du Suamel glaubt, dag der Baum zu fchnell wachfe, um anf der Quitte fortzufommen. Manger laßt ihn.aber fügen, der Baum fey lebhaft geung, uns auf der Quitte fortinfommen, u | gut vorftiehenden, abgerundeten, wenig odes nicht gerippten Augenträgern. | Die Frucht zeitigt im December und halt fi) bis zum Fruͤhjahr, wenn ſie kuͤhl aufbes wahrt wird. — zweiten Rang. . Diefe Frucht erleidet feinen Druck. Sie as davon braunfchwarze, leicht fau—⸗ lende Slecen. | + Sechſte Sechſte Elaffe. Birnen, mit hartem, rübenars tigoem Sleifh, zum roben Genuß unbrauchbar. V. Heft. Dirnen. N fk u 2 We; 195 Claſſe VI. Ordnung Il. Gefchlecht III. Kreifelförmige Flegelbirne *). Finder fich beſtimmt bei feinem Pomologen. Ob es eine deutfche Kernfrucht, oder von ausländifcher Herkunft ift, weiß Ich nicht, Bielleiht ift fie noch wenig ausgebreitet, verdient aber alle Achtung. Fine wahrhaft große fpate Winterbirne für den Frühling und die Wintermonate, die wegen ihrer Güte zum Dämpfen recht fchägbar ift, und mit unter die beiten Kochbirnen aehört, wobei fie noch das große Nebenverdienft der reichlihen und baldigen Tragbarfeit hat, — *") Ih fand diefe Birne vor vielen Jahren als eine ſehr große Poramide in dem fchönen, jetzt Buſchi— fhen Garten bei Gießen; und der Gärtner gab ihr obigen Namen, Ich babe fie feirdem nirgends wieder gefunden, Ne 196 Sn ihrer fchönen, Ereifelförmigen Form hat fie mit der wahren Pfundbirne viel ähnliches. Am beſten Tieße fich ihr aanzes Anfehen mit einer übergroßen gelben Sunfer Hans— bivne, Messire Jean dord vergleichen. — Sie gehört in die wahre Familie der Pfunds birnen. — Der Bauch fist ſtark über der Mitte nach dem Kelch hin, um den fie fich fanft abnehmend flachrund zuwoͤlbt und eine Fläche bildet, auf der die Frucht breit aufſitzt. ach dem Stiel nimmt fie fehr fehnell ab, ohne eine wahre Einbiegung zu machen, und endigt mit einer kurzen, etwas abgeffumpften wahren Kreifelfvige. — Sn ihrer fehönen Vollkommenheit ift jie 4 Zoll breit und auch eben fo hoch, oft aber erwas weniger Hoch, Der fleinblättrige, bartfchalige Kelch if offen, und fißt in einer fhäffelför: migen, anſehnlich tiefen Einfen: fung, in der man einige Falten bemerkt, und auch über die Frucht hin fieht man deutlich breite, flache Unebenheiten hinlaufen, die aber die Form wenig verderben. — Der 197 ſehr frarfe, holzige Stiel iſt ı bis 1% Zoll lang, und figt auf der Kleinen ftumpfen Spige wie eingeftecft, ift mit einigen Fleiſch-⸗ ringen umgeben, oder ein ſtarker —— druͤckt ihn auf die Seite. Die Erundfarbe der rauh anzufuͤhlenden Schale iſt von Farbe ein blaſſes Hellgruͤn, welches erſt ſpat im Winter nach und nach gelb wird. Von dieſer Farbe iſt aber oft nur der wenigſte Theil zu ſehen, denn die ganze Schale iſt theils mit einem zimmtfarbigen zerſprengten Roſt überall beſetzt, theils find auch oft große Stellen, beſonders um Die’ Kelch- und Stielwölbung das mit überzogen, fo dab man von der Grundfarbe wenige veine Stellen nur zwiichen dem zerfprengten oft fehen kann. Wahre Puncte find ebenfalle häufig, fallen aber nicht in das Auge, fisen häufig auf den feinen Roſtuͤberzuͤgen, find ſehr ftarf, und von Farbe etwas dunkler zimmt— farbig. 196 Die Frucht hat in der Zeitigung einen fhwahen Seruh, und welft etwas weniges. Das Fleiſch richt ſtark, ift etwas grob: koͤrnicht, um das Kernhaug fteinicht, faftia, feft vübenartig, und von einem etivas herben, füßfäuerlichen, fein mufcatellevartigen Geſchmack. Das Kernhaus iſt ſehr klein, Häufig unregelmäßig, und hat manchmal nur drei Rammern, welche lang und enge find. Die Kerne find fehr lang, ſchmal, und haben eine fehr ftarfe Spitze. Der Baum waͤchſt lebhaft, wird aber wegen jaͤhrlicher Fruchtbarkeit nicht groß. Er belaubt ſich etwas duͤſter, ſetzt viel Fruchtholz an, und bildet eine etwas breite, ſperrhafte Krone. — Die Sommertriebe find ziemlich lang und nicht ſtark, nach oben mit vieler, weißgrauer Wolle bedeckt, rundherum etwas roͤthlich lederfarben, faſt orleanfarbig, und mit ziemlich vielen, feinen, hellbraͤunlichen, wenig ins Auge fallenden Puncten beſetzt. — 199 Das Blatt ift anſehnlich groß, laͤnglich rund, mit einer ziemlich ſtarken, aufgeſetzten Spitze. — Es ift I Zoll lang, 2% Zoll breit, ſtark, fteif von Gewebe, fein wollidt auf der DOberfläde, und jo aud auf der unteren, welches charac: teriftifch iſt, veich geadert, dunkel grass grün, wenig glänzend von Jarde, und am Rande mit fehr feinen, regelmäßis gen, [pigigen Zaͤhnchens beſetzt. — Der Blattſtiel iſt 3 Zoll lang, und hat feine Afterblätter. — Die Augen find fhön, ſpitz, fehend Eegelförmig, fiehen etwas vom Zweig ab, find ſchwarz— braun von Narbe, und fihen auf ſtark vor; fiehenden, abgerundeten, und auf den Seiten nur ſehr ſchwach gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitige im Jenner und Hor— nung, welft alsdann etwas, hält fich aber noch länger. Nod) vom zweiten Nang. — e — — 200 — — on 4 Claſſe VI. Drdn. II. Geſchlecht III. Die fpate Todemannsbirne *) *r), Ich habe mit aller Mühe bis jebt für diefe Birne feinen Pomologen auffinden fönnen, fie auch bis jet noch nicht aus Sranfreich erhalten, — Sie hat mit der Bequene des du Hamel Aehnlichkeit, Fine anfehnlich große, ſchoͤne Winterbirne, wegen ihrem feften, gewürzhaften, feinen Fleiſch für die Küche zum Dämpfen fehr gut, und überzeitig im Frühling wird fie von den Landleuten feldft zum rohen Genuß nicht vers rum — — —— *) Dieſe Birne wird in Naſſau, Ems und den dortigen Lahngegenden ſtark gebaut. **) Ich habe fie die fpate Todemannsbirne aenannt, meil offenbar wohl obige Birne nach DLuintinye’5 Non commune des Defunts ift beuennt worden, die im November reift und eine Zafelbirne if, 201 ſchmaͤht. — Sn ihrer wahren Form ift fie fang und faft fchön birnfoͤrmig. — Der erhas bene Bauch fist hoch oben, und 3 der ganzen Sruchtlänge nach dem Kelch hin, um den fid) die Frucht fanft abnehmend ſchoͤn zurundet, und eine Fleine Fläche bildet,..auf der fie aber doch noch gut aufftehen fann. — Nach dem Stiel macht der Daud) eine fchnelle Eins biegung, und endigt mit einer fchönen, kegel— förmigen, etwas abgefiumpften, oft aber auch einer wahren Spitze. — Sn ihrer Vollkommenheit auf Hochffamm ift fie 23 Zoll breit, und ſtark 5% Zoll lang. Der etwas Eleine, oft verfiümmelte Hartz fchalige Kelch ift oft wenig offen, und fißt in einer etwas engen, anſehnlich tiefen Einfenfung, welche gewöhnlich eben, manchmal aber auch durch eine beulenz artige Erhabenheit auf dem oberen Rande ders felben verfchoben ift, und über den Bauch bin laufen deutlich breite Erhabenheiten, welche die Nundung des Bauchs oft ſehr verſtelen, faſt wie bei einer ſchoͤn geformten Winter— 202 apothefersirne*). — Der holzige Stiel iſt ziemlich ſtark, ı bis 15 Zoll lang, fist auf der Kegelipige wie eingeſteckt, und iſt mit Falten umgeben. Die Farbe der glatten, gar nicht fertigen Schale ift vom Baum ein helles Grasgrün — Seladon —, weldes bald mit der Zeitigung ein [hönes helles Citro— nengelb wird, und wobei, ganz freihaͤn— gende Früchte, auf der ganzen halben Sonnen: feite, mit einem etwas trüben, erdartigen, bei der Zeitigung aber fhön hell und feuerartig werdenden Roth leicht verwaſchen ift, welches aber bei etwas befchatteten Früchten fchon gänzlich fehlt. Die Puncte find zahlreich, aber nur in der gelben Farbe deutlih. Hierzu gefellen ſich nun noch an jeder Frucht, befonders um die Kelchwoͤlbung herum, viele feine Anflüge von einem bräunlichen Roſt, die oft wahre Roſt— flecken bilden. | * S. Heft II, Seite 169. 209. Die Frucht hat nur einen ſehr ſchwachen Geruch und welkt nicht. Das Fleiſch ift fhön weiß, fein, angenehın von Geruch, feft, abknackend, vübenartig, nicht faftreih, und von einem füßen, fein gewürzhaften Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe und ift Hein. Die Kammern find enge, und enthalten meistens nur taube Kerne. — Die Kelchroͤhre gebt fehr fpis und ſchmal bis oben aufdas Kernhaus herab. Die Frucht zeitigt im December und hält fih den ganzen Winter hindurch. Dom zweiten Rang. 204 Claſſe VI. Ordn. II. Geſchlecht IIL Rother Winterhafenkopf *). Iſt bei feinem Pomologen auszumitteln, — Sn alten Obfiverzeichniffen findet man dieſen Namen bald als Herbft:, bald ale eine Winterbirne angegeben. — Sie hat mit Mavers Efelsmaul Tab, CIi. Nro, 159. an Größe, zForm und Farbe ziemlich viel ähnliches, nur nicht um den Stiel. — Fine anfehnlich große, etwas düfter am Baum ausſehende, fpate Winterbirne von veichlicher Tragbarkeit, und vortrefflich zum Dämpfen. — Sn ihrer Form ift fie etwas unregelmäßin, und hat mit einer vecht ftarfen *) Ich beige diefe Minterfrucht von meinem wertheſten Sreund, Heren Inſpector Hüffel in Gladenbach, einem groben Seförderer der Obſtcultur. \ # 205 rauen Kerbjibutterbirne — Bevrrd gris —, eine ziemliche Aehnlichkeit. — Sie ift (ana und oft etwas eifoͤrmig, dann auch) manchmal wieder mehr Fegelförmig, und deshalb fist der Dauch bald in der Mitte, doch am häufigften nad) dem Kelch Hin, um den die Frucht bald fiumpfgefpist abnimmt, manchmal aber auch wieder fo abgerundet ift, daß fie auffiehen kann. Nach dem Stiel bilder fie eine abgeſtumpfte, kegelfoͤrmige Spise. — Da nun viele Früchte auf der einen Seite den Bauch breit und ftarf erhes ben, wodurch die Frucht gleichfam krumm gebogen wird, fo befomme fie dadurch, nebft der characteriftiichen Bildung um den Stiel, einige Aehnlichfeit mit einem Haſenkopf. — In ihrer auegebildeten Sröße auf Hochſtamm ift fie 24 bis a? Zoll breit, und 55 Zoll lang. Der Schwarze, fihmalblättrige welch ſteht mit feinen Ausfchnitten in die Höhe, und fist in einer engen, oft ziemlich tiefen, oft aber auch etwas flachen Einfenfung, welche ziemlich eben if, indeflen nicht felten chief 206 fieht, und dann mit einigen Beulen umgeben if. — Der Bauch iſt ſehr ungleich, entweder durch beulenartige KHervorragungen, oder dadurch, daß fie die eine Seite deffelben bogen fürmig in die Höhe hebt. — Der ftarfe, holzige Stiel ift 3 Bis ı Zoll lang, ftehr auf der ſtumpfen Spige wie eingefierft, ift aber mit einigen ffarfen Deulen, oder Sleifhwülften umgeben, wovon fihb oft einer Shnabelförmig erhebt, und etwas aͤhnliches mit einem Hafenfopf bildet, Die ftarke, fein rauh anzufühlende Schale, ift vom Baum ein fehönes blaffes Grasgruͤn, das im Winter erſt nach und nach gelblich, und erjt gegen das Frühjahr ganz gelb wird. Da⸗ bei ift dann faft die halbe Son: nenfeite, bei freihaͤngenden Fruͤch— ten, mit einem erdartigen, dDüfteren Noth verwafhen, welches aber bei etwas befchatteten Früchten unbedeutend ift. Die Puncte find, befondersim Roth fehr zahlreich und ungemein ſtark 207 und braun von Farbe. Daneben find | aber oft noch) ganze Streefen mit bräunlichem, bald feinem und etwas zerfprengtem, neßfdrs migen, bald aud) rauhem Roſt uͤberkleidet. Die Frucht hat keinen Geruch und welkt etwas. Das Fleifch riecht angenehm, ift faftvoll, abEnackend, macht im Kauen rübenartige Huͤl— fen, it grobförnicht, Felt, und von einem füßweinfäuerlichen Geſchmack. Das Kernhaus hat eine hohle Achfe und figt nach dem Kelch hin, Die Kammern find enge, Schön mufchelförmig, und enthalten platte vollkommene, hellzimmtbraune Kerne. Der Baum wird groß, macht eine breite Krone, ſetzt viel kurze Fruchtſpieße an, hat gerne viel ſperrhafte Leitzweige, und iſt ſehr fruchtbar. Er belaubt ſich etwas duͤſter. — Die Sommertriebe find lang und nicht ſtark, mit feiner Wolle bedeckt, ohne Dilberhautchen, rundherum etwas lederfarben, auf der Sons nenfeite etwas ins Nöthliche Ipielend, und zwar mit ziemlich vielen, aber feinen, wenig 208 ins Auge fallenden Puncten befegt. — Da? Date ift etwas klein, von Form elliptifch, mit einer kurzen, ſehr fcharfen, halbauf— geſetzten Spitze. Es iſt 3 bis 5% Zoll lang, 23 Zoll breit, dünne von Gewebe, ſchoͤn geadert, trüb grasgrüän von, Farbe, und am Rande glatt, und gar nide gezahnt. — Der dünne Blattfiiel iſt 15 Zoll lang. — Die Augen find ſtark, länglich fpis, Shwärzlich braun von Farbe, fichen unten ftarf vom Zweig ab, und fißen auf ſtark vorfiehenden, abgerundeten, gar nicht gerippten Augenträgern. Die Frucht zeitige im Januar, und hält fih bis in März, wo fie zu fehr welkt. Noch von zweiten Nang. Per; 209 Verzeichniß der in den erſten fünf Birnheften befchriebenen Gorten, nad dem Rang des Tafelobftes, der Neifzeit und der wirtb: ſchaftlichen Benutzung ge: ordnet. IJ. Sommerbirnen. A. Sommertafelbirnen vom erften Rang. Neifzeit. Heft. Seite 1. Grüne&ommermagdalene Jul, IN. 22 2, Noberts Mufcateller; birne . " } Sul. IIT.: &g 5. Der Frauenfchentel. / Cuisse Madame _, Sul. IV. 118 + Die Aurate. L’Aurate Qul, IV, 146 *) Eind nur nah den Monaten für jeßt geordnet, nicht nad) der einzelnen Folae ihrer Reife. v, Heft. Dirnen. > 210 Reifzeit. Perlfoörmige franzöſiſche Weißbirne. Petit Blan- guet. 'z - r Sul. Die Sparbirne. L’Epar- gne N R Sul. Aug. Grüne Sommerrouffeler Aug. Schmelzbirne von Breit. Fondante de Brest Aug. Beſte Birne. Sommer; eierdirne ; 4 Aug» Die Gafjolette j Aug- Sommerrobine 3 Aug. . Römiſche Schmalgbirne Aug. Die Wefpenbirne. Bour- don musque fi Aug. . Grüne Hovyerswerder Aug. Große ſchöne Jungfern— birne . 3 s Aug. Franzöſiſche Tangftielige Blanferte. Blanquer à longue queue E Aug, Die Ordensbirne . Aug. SpateSommerbirne ohne Schale . . Aug. ‚ Frühe GSchweißerberga; motte . 5 Aug. Sept, Die Sommerdechants— birne.e Le Doyenne d’Eıre % — Aug. Sept. » Draunrothe Sommer; vouflelee Aug. Sept. Heft. II, Seite 22. 55. 56, 57. ' aıL Reifzeit. Rothbackige Sommerzuk— kerbirne Sept. Sommerambrette . Gert. KRouffeler von Rheims Sept. Die Admiralsbirne Sept. .Müskirte Sommerrouf; ſelet . Sept. . Gelbgraue Nofenbirne Sept. Große Sommerberga— motte r s Sept. Vunctirter&Sommerdorn Sept. « Gute Graue, La grise Bonne i h Sept. Gelbe Sommerberrns birne } . Sept. Kocher Sommerdorn Sept, Kleine Sommerzucderra; tenbirne — . Sept. Krangöfifche füße Muſca— tellerbirne, Franse soete Belle 7 ü Sept. Kleine Zimmetrouffelet Sept. Dünnftielige Sommer; rouffelee . ? Sept, Du Hamel’s wahre föniglihe Mufcateller; birne . i i Sept. Heft, Seite. I. 194 I. 02 ı ai | 73 1 a 9 II. 45 III, 3 II 31 IIL, 57 IIT, 7ı IV: 30 IV, 44 IV. 55 IV. 8a IV. 07 V. 12 92 B, Sommertafelbirnen vom zweiten 58. 59. 40. 44: 47- Rang. Keifzeit. Heft. Müskirte Frühbirne. Hä- tivsau petit . ; Sul, Mayer's königliche Mufcatellerbirne . Sul. Deutſche langftielige Dlankfete . Sul. Aug. . Die Hopfenbirne . Aug. . Die Erzherzogsbirne. Ar- chiduc d’Ete » , Aug. . Die Augufibirne- . Aug. Die Hirfenbirne - Aug- . Die Sommerblutbirne. Sanguinole , ; Aug. . Die Sommeralantbirne Aug. Parfumirte Auguſtbirne Aug. Lange gelbe Biſchoffs— birne . ? . Aug. . Große müskirte Zwiebel; birne- Gros Oiguonnet musque k Aug. Öroße Engelsbirne Aug. .Spate große Summer; blankette . . Aug. Geſtreifte ſchönſte Som— merbirne. Bellissime d'Eté. — Gelbe Sommerprinzeſſin⸗ birne. ⸗ Aug. II. III. III. III. Seite LET 54. 55, 70. 71. 213 Reifzeit. Kleine gelbe Strauß: mufcatelferbirne Aug. Doppelt tragende gelbe Mufcatellerbirne . Aug. Gelbe Sommerrouffelet Sept- . Langitielige Sommerrouß; felet . g N Sept. ‚ Die Sommerfönigin. Reine d’Ete . Sept, . Grüne Pommeranzen; birne. L’Orange verte Gept. - Sommerapotheferbirne. Bon Chretien d’Ete Sept, Die Paradenbirne. Bel- legarde f ; Sept. Graue Spefbirne . Sept. . Kleine gelbe Sommerber; gamotte - ; Sept. Geftreifte Pomerangen; birne. L’Orange tulipee Sept, . Kleine gelbe Mandel birne . . - Sept. - .RothgraueKirchmeßbirne Sept. .RothpunctirteLiebesbirne Sept. . Königlihe Weißbirne Sept. Große Sommerprinzen "birne . i . Sept. Kunde Sommerpomeran; zenbirne . ⸗ Sept. Langſtielige Geishirten— birne ; . A Sept. 72 214 Reifzeit. Heft. Seite Große Sommerrouſſelet Sept. IV. 93 75. Die Trompetenbirne Sept. IV. 100 74. Rorhbafige Citronat— birne . Sep. V. &8g 73, Rothe Cinfiedlerin "Soli- taire . k Sept V. 98 C. Wirthſchaftliche Sommerbirnen, . 86. NB. Die vorzüglichſten find mir einem * bezeichnet, Kleiner gelber Sommer; mufcatieller . F Sul. . Rothe Sacobsbirne. . Sul, . * Gelbe Faurenriusbirne Aug. : NReufville’s Zuder: birne . n ; Aug. . Die Knabenbirne » Aug. . Roche Zuderlahsbirne Aug. . Säuerlihe Margarethen: birne ... al Hug» Die Spillingsbirne - Yug. Frühe Backhausbirne Aug. Zweimal blühende und zweimal tragende Birne Aug. Sept. * Öroße gelbe Weinbirne Aug. Sept, 87. Deffauer Weißbirne Aug. IV. V. II. III, IV, IV. V. V. di nn En Le 2 ee re Se ee en ee Rt SEE 915 Reifzeit. 88. * Gelbe Krachbirne. Poire cassante Gert. Det. 89. Platte Honigbirne Sept. 90, Große Sommerzapfens hbirne, Certau musque Gept. 91. Die Lutzbirne . Sept. 92, * Große müstireg Som merrouffelet . . 95. *Graue Sommerwald; Birne, Silvange . Sept. 94. Die Moftbirne . Sept. 95. Kleine grüne Badbirne Sept. 96. Die Scharlahbirne Sept, 97. Goldgelbe Pabitbirne Sept, 98. Gelbe Heckenbirne Sept. 99. Große Sommerfirene Sept. 200. Rothe langftielige Ho— nigbirne - . Sept. 101, Meißner Liebchensbirne Sept. 102. GelbePomerangenbirne. L’Orange jaune , Sept. 105. Kleine gelbe Heflenbirne Sept. 304. Wilde Herrnbirne Sept, 105, Kleine gelbe Frühbirne, Hätiveau jaune , Sept. 106. Grüne Sommermufca; tellerbirne - , Sept. 107. *Gelbe Tangftielige Mlancbirne - u Sept, 208, *Süße Sommerlahn; bir „ . . Sept. Sept Heft. Seito I. 266 I, 299, Le Br % { ix! 8ı6 3 I. 10% | pr II. 149 II, 159 N II. 8 U. 199 HL::3 7 Pu#R ul. 85 | 1 Pa y de Ener IT, 233 “ 11'155 y ‘ III, 160 IH. 187 III, 199 III. 203 III, 223 £ II. 218 IV. ı06 210 Reifzeit. 109. Platte Pomeranzenbirne Sept. 110. Schöne Müllerin . Sept: a1ı. Sommerwahsbirne Sept. 112. Herborneröchmalzbirne Sept. . 115. Balduinfteiner Kinder birne . 2 . Gept. 214. Gönnerfche Birne, Sept. Heft, Seite IV. IV. IV. V. M V. II. Herbſtbirnen. — — — 115. Rothe Bergamotte — Oct. 116. Weiße Herbſtbutter— birne. Beurre blanc Det. 117. Graue Decdhantsbirne, Doyenne gris : Det, 218. Wildling von Motte Bezı de la Motte . Det. 119. Die Schweitzerhoſe. Verte longue Suisse Oct. 120. Lange grüneHerbſtbirne. Verte longue d’automne Oct. ı21. Graue Herbfiburter; birne. Beurxe pris , Det. 322. RotheHerbſtbutterbirne. Beurre rouge . Oct. 141 156 A. Herbſttafelbirnen vom erſten Rang. 35 58 65 71 e 217 Meifjeit. Heft, Eeite 1235, Lange weiße Vechants— biene, Le Doyenne blanc longue 2 . Det, 124, Sleiner grüner Iſam— bet - > } Oct. 125. ParfumirteHerbſtbirne. Le Parfum d’automne Oct. 126. Herbjibergamotte. Ber- gamotte d’automre Det. Nov. 127. Die Craſanne. Berga- motte Crasanne Det, Nov. 128, Scweißerbergamotte. Bergam, Suisse d’au- tomne , . Det. Nov. 129. Die Paffa Tutti Der. Nov, 150. Herbfibirne ohne Schale Det. Nov. 331. Grüne Herbftzuder; Birne. Sucre verd . Nov, 152, Die Marfgräfin, Mar- quise , ; . Nov. 1353, Die Rouffelin ; Nov, 254. Tolsduyn’s grüne Herbſtzuckerbirne . Nov. 155. Müskirte Winteramas dotte . . . Nov, 156. Ban Tertoolen’s Herbitzuderbirne . Nov. 157. Die Forellenbirne . Nov, 2358. Grumfomwer Winter; birne . . , Nov. V. Heft. Birnen. P II. 57 46 210 132 204 % 218 ) Pz B. Herbfitafelbirnen vom zweiten Rang. Heifzeit. Heft. Seite 159. Die Calbas. Calbas musque % . Nov. 140. Graue Junkerhanns— birne . N Nov, 141. Schönfte Herbfibirne. Bellissime d’automne Nob. 142. Gelbe Herbitapotheker; birne. Bon Chretien d’automne £ 5 Det. 145. NheinifcheHerbftapothe; ferbirne Nov, 144. Der Srodhals Nov Dec. C. Wirtbfehaftliche Herbſtbirnen. 345. * Das Ochſenherzʒ. Det. 246. Die Fauftbirne ge +"; & 247. Graue Herbitrouffelete Det. 348. Rofinenbirne „ R Oct. 349. Große Eisbirne Det. Nov. 250. Die Maltheferbirne Nov. 151. Kleine NHerbfizapfen; birne Certau petit Oct, Non. ' 52, Meißner langſtielige Feigenbirne. Oct. 155. Die Dlivenbirne . Nov, I. I. II, If, IV. We 222 118 ı53 64 1, 292 l. - 321 B.' 204 a, 18 li. 195 ll... 143 IV. 185 * IV. 2ı6 V. 160 A u an ie Pe = a a an ne > 219 III. Winterbirnen. —— — — A. Wintertafelbirnen vom erſten Rang. Reifzeit. Heft. Seite 154. Der Winterdorn. Epine d’hiver . ö Nov. De 1, 147 155. Frühe St. Germain Nov. Dec. 1. 2158 156. Die Birgouleufe Nov. Jan. U. 72 157. Wahre MWinteram; bretce . ’ Nov. Febr. IV. 3 158. Die Leſchaſſerie, Jagd—⸗ hirne - Nov. San V. 36 159. Englische lange grüne Winrerbirne - Nov. Dei. V. 70 160, Heilige Angelifa» Birne Ste. Auguste Angeligue Nov. De. V. 82 261. Wahre gute Louiſe. | Bonne Louise Nov. Dec. V. 150 262. Die Mannabirne. Col- mart i R Dei. März 094 165. Die Marfbirne. LaSa- voreuse , 5 Dec. Jan. 1 159 164. Die Hermannsbirne. St, Germain „ De. Mär 1 166 165. Müsfirte MWintereiers birne . » Dee. Febr. Lk 263 266, Große Wintermufcaten bime . Nov. Jan. U, 26 P 2 220 Keifzeit. 167. Grüne langftielige Hir: tenbirne. La Museite d’hiver a longue queue Dec. 168. Graue runde Winter bergamotte . Dec. 169. Die Winterburterbirne, Bezi de Chaumontel San. Febr. 170. Deutfhe Mufcateller; birne. Muscat Allemand Mär, May ı71. Grüne Ofterzuderbirne. Sucre verd des Päques März, Apr. 272. Kaiferbirne mit dem Eihenblatt . Apr. May 175. Bergamottev.Bugi Apr.May Heft. Seite 30 .76 B. Wintertafelbirnen vom zweiten Rang. 274. Die Dagobertusbirne | Dec, Febr. 175. Spanifhe gute Chris ftenbirne. Bon Chretien d’Espagne . Der. 176. DasKönigsgefihenk von Neapel 2 . März 277. Die Winterfönigsbirne Dec, Febr. 278. Die Winterapotheter— birne. Bon Chretien d’hiver L März, Apr. l, 167 270 277 287 169 “2i Reifzeit. Heft. 179, Junfer Martinsbirne. Martin Sire „ Febr. März IV. C. Winterfochbirnen. 180. * Große Winterrouffelet Febr. J. 281. DVerterbirne. Foppen Peer , k Jan. März 1 282. Graue trockene Mar; tinsbirn ; De. März 1. 185, * Goldgelbe Winterapo; theferbirne » Febr. März 1. 284. * Schönfte Winterbirne Der. Apr. 1. 285, * Die Kronbirne Febr. May 1. 286. * Harte Neapolitanerin San. Apr, 1. 3187. Die Bruderbirne Yan. März I. 280. *Die Compotbirne. Sans pair ö . Febr. Apr, U. 289. * Grüne gefegnete Win; terbirne i Dec. Febr. U, 190, Englifhe Winterapothes -ferbirne { San. Febr. 11. 191, *Großer frangöfifcher Katenfopf. Le Catillac Nov. Apr. 1, 292. * Spate Wintergold: Birne. Franc real San. Apr. 1, 195. *Die Habichtsbirne Nov. Dec. UI. 294. *Die Klöppelbirne Dec. März. IV. Seite 191 268 285 164 179 205 214 216 221 226 230 192 257 244 251 161 222 — Reifzeit. Heft. Seite 195. Volltragende italieniſche Winterbirne. Champ riche d’Italie „ Dec. San. 1V. 206 195. * Rorhe Winterfappes; Birne . i Dec. Febr, IV. 221 197. * Gelber Lömwenfopf. Ratezu blanc Sebr. Sun, IV. 227 296. Rothe Winterfochbirne Nov. San. IV. 233 299. * Gelbe Donville, Le Donv lle i San. Apr. IV. 238 200. * Die Kampervenus Nov. Apr. IV. 244 201. *Die Trefor. Le Tresor Dec. Febr. V. 187 202. *Rreifelföormige Slegel: birue . 1 an. Febr. V. 198 203, * Spate Todemannd; Birne . Dec. Mär; V. 200 204. * Rother Winterhafens forf - ? San. März V. 204 Dieſes Verzeichniß, in Nückficht des MWers thes der einzelnen Sorten, ift nicht für den Kenner dargeftellt. Diefer hat ſchon über feinen individuellen Geſchmack geforgt, und entichieden. — Es ift nur mein Ölaubenss befenntniß, das icy zwar feinem, wieQuin: -tinpe, aufdringen will, noch möchte ich den Advocaten machen, warum eine vder Die andere Sorte unter den Tafelbirnen deg erften Rangs ſtehen, indeflen ſich einige wieder x 023 inter denen des zweiten Rangs befinden, Die Doch auch vortrefflih find — Diefes bes flimmter zu entwickeln, würde hier zu weit— läufig fern! — Dur einige Bemerkungen mögen hierüber aufichließende Winfe geben, mas mich bierbei für jekt geleitet hat. — Dei einer kuͤnftigen elaſſiſchen Abtheilung, zur practiſchen Benutzung fuͤr den Obſtlieb— haber, oder den Laien, wird jede einzelne Obſtſorte auch das Motiv ihres Standortes zur Mitgift bekommen. — Eine ſchaätzbare Juliusbirnevom erſten Rang, koͤnnte ſchon oft im Auauft, und noch mehr im Seps tember zum zweiten Rang achören, da ſich in diefen Monathen die Mivalitat häuft. Ebenfo wie eine fehr fchäßbare fpate Birne vom erfien Nang im März, April und Mai, im Movember und December eine fehr ſubalterne Rolle fpielen würde *%).— Sin Monathen allo, wo ich eine Menge zum Kauf und Genuß darbieten, da find ge: *) Sch arftehe offenhersig, daß ich den Lärmen vieler Baumfchulen nicht besreife, den fie über eine Birne anftimmen, wenn fich eine folche bit in den Julius, Auguft oder ein ganzes Jahr halten fol, — Als ein »omolvgifcher Gegenſtand bleibt fie merkwürdig und fhaßbar, Aber im Inlius verliere ſie doch für jede Tafel ıbren Werth. — Eine alte, felbft fhmelsende Winterbirne, aegen köſtliche Kirſchen, Apri— eofen, Pfirſchen nnd Blankettenz welche Rolle kann ſie da anders ſpielen als nur blos die der Merkwürdigkeit? — 224 ! wuürzhafte Güte, Haltbarkeit, Schönheit, Größe, Tragbarkeit und Schönheit des Bawms die entichei; denden Richter über zu gleicher Zeit veifende Früchte. — Es iſt etwas lächerlich zu fagen : ich ziehe eine Birgouleufe, eine Lefchaf; ferie einer grauen Herbjibutter: birne — Beurre gris — vor, da man fie nicht zu gleicher Zeit genießen kann. — Verfchiedene reife Früchte auf einer Schüffel können nur die Wahl des Vorzugs beſtim— men. — Der Obftliebhaber, der alfo 3. B. nur für feche Stuͤck Birnbaͤume Kaum hat, wiürde deshalb thöriche handeln, wenn es ihm um bloßen Tafelgenuß gilt, nur zwei zugleich reifende Früchte dabei zu wählen. Mein, ee - wird fih fehs Baͤume wählen, die ihn fünf bis ſechs Monathe mit Früchten verforgen koͤnnen. Fuͤr dieſen iſt denn auch dieſes Verzeichniß, wenn er meinem Geſchmack trauen will, entworfen. Er hat hierdurch einen ſchnellen Ueberblick, was er etwa fuͤr feine Bedürfniffe fuchen will. — Daß alles Tafelobſt indeffen auch zu allen, und den fehönften oͤconomiſchen Zwecken bes nußt werden kann, weiß ja ein jeder: nur das wahre Kochobſt im Winter behanptet diefe Stelle allein, und liefert gewelkt ge: wöhnlich markloße, fteinichte Producte. TE nn * 2 Run * a — a x — ek walls J [x * 2 — N 8* N DAN N —B N W B N B IN IN IN NUR IIINAN U —B x N RN DANS 8 N N N TÜR 8 N IN TIRUN N N —W N NR NN 8