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NEE > rn nenn a BRIEST, 1796: © ee te \ ae tt 3 SE SIR ı ER a A - ’ 4 N Pi . e - Sa a n _. i «) r » Bert, & f7 Eu Bor Kai >, & Fe! N oe een A: re ea Eu RE, Kr wi OR > BR 0 RIEF ae . . = . Tal 1 A le . NUR DR . Be u a Ws Kr e As N FE Y4 VORERINNERUNG. Ken Baum ' fällt auf einen Streich — erwiesen ist es auch, dafs fast alle herausgekommenen Naturgeschichten , mit der Zeit verbessert und in ein 'helleres ‚Licht gesetzt worden sind. Hie- von überzeugt, glaube ich, dafs es für mich nicht nachtheilig sey, wenn ich den Naturkündigern das offenherzige Geständnils ab- tege, dafs sich hie und da in der Beschreibung der Fische ei- nige Fehler könnten eingeschli- chen haben, denen ich aus Man- gel der Zeit nicht mehr habe nachspühren können. K Il Die Erläuterung derKrebse ha. be ich zwar nach der Zoologie des Hrn. Abbe Olivi: mit möglich- ster Treue übersetzt; da mir aber scheint, dals auch diese 'noch manchen Zusatz , Verbesserung und deutliche Erklärung bedarf; so beschlofs ich: nicht allein die Sammlung der Fische und Krebse künftig fortzusetzen; son- dern auch gegenwärtiges Ver- zeichnifs selbst aufs neue. vorzu- nehmen , und! die etwa 'einge- streuten Fehler bei ‚meiner neu- en Umarbeitung zu verbessern, 1091 BISCHAH, ı Der Grongo. - - - - Seite. 3 2 A. Der Hund. 2. Die Hündinn., 4 3 A. Der Kater. B. Die A Der Palamide. - -.: - 5 Der Schwerdfisch. - - @ Der hasa. - - -\.-..- 6: Der Orada. - - -.u- 7 Der Skarpen. - - - - 8 Der Korbel. - - - - 9 Der Tonfisch. - - - ıo Der Branischin. - - - 311 Der Zahnfisch. - - - ı2 Der Litza.- - - - - ı3 Der Squajin - - - - 4 Der Seefuchs - - - - 15 Der Seeschnepf - - - ı6 Gerippe des Störes - 17 Der Perka- - - - - ı8 Der Tintenfisch - :ı9 Die Schlammkröte ft} 8 Katze. 9 er 200.018 - - - 15 EU iv 4 - - .-.:.19 194 „1,22 - - “ 25 - - 'S 30 - - - 32 an, u oaLaz MI u0t 38 ie 4x 2. 42 ET. rn 45 49 ® 8 % n Iv 26 Der Schlanker... 2, Der Slemrasa . .-... 2 ee 22 Der Schlämmlinrg - - - -. - 23 Der Störing* -+-.m 5.2 7 24. Das amtentalsı = 7-08 ame 95 Mer.beterfisch. Y- 7-34 = 26.Der Schönauge "VEN. 29. Der Reizentischt!e : - un. 0 28 Der’ Schopfusch®- "Sr „in 29 Der Stachelfisch are re 30 Der Spizkopf "m mn 31 Die Seespimie '- - - -°. . 32: Die Seetaube 2... Terre mE 33 Die Seekröte - - - - - - - 34. Der Stützer " > .- 2-2 N FR 35 Die Jungfrau - - - - - - - 39 Die Sardelle - - - - - - 87 Die 'Seeforelle : - Hama. 38 Der Bartfsch - - - - - - 39 Die Steinkeppe - - - - - - 40 Der Breitkopff - - - - » - 4i Der Rufer - ' - - nase 42 Der Weichling - - - - - - 43 Der Seemond - 4 Er 44 Der elecktrische Schlagfisch , oder der Sandzitterfisch - - - 45 Der Kothzitterfisch - - 46 Der getigerte Zitterfisch 47 Der Engel - - - - - 48 Der Plattleib-- - - - 49 Der Regenschirm - - 50 Der Farbenfisch - - - - 51 Der Spiegelfisch - - - 52 Der Farbenspieler - 53 Der Schnepfenaal - - 54 Der Kannenkopf - - 55 Der Vierauge - - = - 56 Der Ziklop - - -- 5z:Der a okensuhunke 58 Die Hundsnase - - - 59 Das Goldfischen - - - 60 Der Bastardschwerdfisch - 6ı Der Ohrenfisch - - - 62 Der Zährlose ++ -- ia 63 Das Seeschwein - - - 64 Die Seeschwalbe, der eg Busch : „u - eu 65 Die gezahnte Seeforelle 66 Der edle Brillenfisch _- 67 Der Schatten - - - - 68 Der Spitzmaul °- - - 69 Die Afterseeforelle - vi 70 Der Springer - - -- = = ...197 7ı Das grosaugigte Krötfischehen 139 72 Der Fixstern - - - - =. = 00-1148 73 Der Schalkopf - -i- = - - 148 74 Der gelbe Kappe -,- - - 145 75 Der Spatz - - - - um 147 76 Der schlaue Steinäsch = 0.7148 77: Der Kuckuck: „x -js1-..1.2 8 elage 78 Der Gehörnete - - - - - 152 79 Der Schimmernde - - - - - 154 80 Die Wolfsgosche - - - - - 156 81 Die Säcke - - - - - = .= 00-158 82 Die jungen Assiers - - - - - 159 83 Der Seeaal - - - - - = - 180 84 Der Kofferfisch - - - - =» - 161 85 Der schwarze Karpfen - - - 162 836 Der Gleichförmige - - - - - 164 87 Der Seeigel - - - - = =. 166 88 Das Seepferd - - - - - - 167 39 Der adriatische Stockfisch - - 169 KREBSE. . Die Kurzschweife. . » Die Erbse - .- .- we.- 2°. 173 2 Der Kleine - => = = = 0.0 e— 3 Der Langhörnigte 4 Der Schallende - - - - - —— #5 Der Rautenkrebs - - - - - — 6 Der Zweyzackigte- - - - - 175 D 0 D bi N ES 7 Der Abwischer - - - - - -—— Bruce schlser . - - .... . a 9 Der Meerspinne - - - - - 179 10 Der Wollenträger - - - - = — ıı Der Spinneweber - - - -» - 177 ı2 Der Grüßselie - - - - - » —— 13 Der Struppichte - - - - - —— 14 Der Aengsstige - - - - - - 178 15 Der Verlarfie - - - - - -—— 16 Der Stachelkrebs - - - - - 1799 17 Der Langhändige - - - - - —— 18 Der Blutige - - - - - - »—— ı9 Der Kugelförmige - - - - - 190 20 Der Marmorirtte - - - - - —— 2ı Der Bordierte - - - - - - 181 02 Der Runde - - - - = - -—— 23 Der wilde ankerförmige Krebs rgz2 Die Schaalenbewohner mit dem nackenden Schwanz, 24 Der Bernhart - - - - - - - 182 25 Der Diogenes - - - -» -» - 18 26 Der Einsiedler- - - = = - var Die Langschweifigten. 57 Der Astze - -.- ee >83 MerAstack- .- 7 2 BEE AOEBE >; Der Saul - "2 22 Bann 30 Der Langdaumichte - - - - 155 3ı Der furchtsame wilde Lauferr —— 62 Der Nordwegerr - wma =3 Der Grille - -* „an Ser S4.Der Arkt - ..... -' 20 meh 25 Die Augenbrülle _.- 2 GEB 36 Der Scyler. - -" - 2.02 ums 34. Der. Meersprenke -* -@r re 38 Der Linienförmige "2... EB 39 Der Gehamischie - ae. 40 Der Gewölbte - - - - - . 189 Aı Der Weißslichte ..»- 0. „unse 42 Der Kahle - =. - m ensE FISCHE. a a a R ; WEN FT ER En A T. , Der Grongo. Il Grongo: 1 Fisch ist fast aalförmig. Er hat nur zwo Flofsfedern. Der Mund steckt voll kleiner spitziger Zähne, an de- ren Spitze sich andere zwoReihen befin- den, die zusammen ein kleines Dreyeck gestalten. Die Haut ist glatt und fein. Seinen Aufenthalt hat er an felsichten Orten in tiefen Löchern, aus welchen er nur beim Untergang der Sonne her- auskommt; um sein Futter zu suchen. So lang er noch klein ist, entfernet er sich nicht weit, und hält sich am Grur- de der Sce auf, wo er sich von klei: nen Krebsen und Fischen nähret. Er- reicht er aber das halbe Wachsthum ; A2 A da wagt er sich höher und macht auch auf verschiedene andere Fische gröfse- “ rer Gattung Jagd. Im mittelländischen Meer fängt man selten einen, der die Schwere von 140 Pfund übersteiget. Sein Strich fängt sich mit dem Monat Dezember an. Er wird aber auch in den Monaten Jäner, Februar und März , auch unter der Jahrszeit gefangen. Sein Fleisch ist fett und schmackhaft, viel besser als des Seeaales. Man bereitet ihn, theils auf dem Roste gebraten und mit etwas feinem Oel bestrichen, theils in einer Zwiebelsose. II. -A.Der Hund. Z/ Cane marino. 5. DieHündinn. La Cagnizza. Dieser Fisch ist, ausser seinem gros- sen und dicken Kopfe, übrigens wohl- ebauet. In dem ‚dicken Kopfe liegen 3 ee ne a nm if le 3 zwey kleine, mifsgestaltete, röthliche Augen. Die Schnauze ist spitzig und hat viel Aehnliches mit einem Wolfs- rachen. Der obere Theil der Schnau- ze ist von dem unteren, bei einem Fi- sche von ı5 Pfunden, um gute 5 Zoll entfernet , und mit einer sehr rauhen Haut bedecket. Der Rachen ist breit und anstatt der Zähne entdecket man mehrere Reihen niedriger harter Stei- ne. Dieser Fisch hat zwo grolse , zwo kleine, und zwo mittlere Schwungfe- dern. Seine Haut ist scharf, wie ein feines Riebeisen , und wird von den Schreinern und Drechslern zur Glättung der feinen Arbeiten gebraucht. Er hält sich gern in der hohen See auf, und wird nur bei grofsen Sturmwinden ge- gen das Land getrieben. Der Hund ist den Menschen nicht ge- fährlich, und erreichet auch keine son- derbare Grölse. Die schweresten wä- gen 35 bis 40 Pfund. Die Hündinn ist dagegen um so gefährlicher, und wirk- lich fürchterlich; weil sie ein grofses Weachsthum, und eine Schwere von 5 6 bis 600 Pfund erreichet. Eine Sache die man kaum denken, vielweniger de- ren. Wirklichkeit erwarten sollte! und doch hat es die Hand des Schöpfers so für gut befunden. Im Neapolitanischen scheinen diese 'Thiere ihr Reich zu haben, denn man findet sie da in grosser Anzahl. Wels- wegen auch die Inwohner, wenn sie zur Sommerszeit in der See baden, sich sehr wohl hüten müssen, sich nicht. zu weit vom Lande zu entfernen; zu- mal es sehon Manchen das Leben, an- dere aber ein Stück von einem Fus- se, oder von einer Hand gekostet hat, und vielleicht eben wie jene das Leben gekostet haben würde, wenn ihnen ih- re Mitgesellen nicht gleich Hilfe gelei- stet-hätten. Man sollte von diesem Thiere kaum vermuthen, dafs es-mit seinem steinähnlichen stumpfen Kno- chengebisse einem Menschen so ge- schwinde ein Bein brechen, und Haut und Fleisch vom Leibe trennen könne. Die leidige Erfahrung hat diels aber nur zu oft bestätiget. Ich führe ein 7 Beispiel an, welches mir ein noch le- bender Fischer, als Augenzeuge, des Unglücks erzählte. Dieser Mann war vor ı4 Jahren als "Jüngling in Cherson. Auf seiner Reise von da nach dem bekannten Hafen Fiume erblickte er und seine Mitmatro- sen die vorbeschriebene Hündinn (Ca- gnizza) welche sich einem kleinen Boo- te näherte, gählings mit dem Schweife einen Schlag darauf that, das Boot umstürzte, und einen Mann sammt sei- nem Weibe in die See warf. Der Mann kam nach einigen Minuten wie- der zum Vorschein ,„ half sich durch Schwimmen , und wurde durch die Leute des Schiffes, auf welchem der Fischer war, gerettet und an das Land gebracht. Von dem Weibe aber sah man gar nichts mehr. Da jedoch selbst jene, die nicht schwimmen kön- nen , zwey-bis dreymal in die Höhe gehoben werden, dieses aber bei dem unglücklichen Weibe nicht erfolget war; so vermuthete man auch nichts ande- res, als dafs es von der Seehündinn in 8 den Abgrund gerissen und verschlun- gen worden sey. Nach einem Monate machte mein Fischer wieder eine Reise ‚nach‘ Cherson, besuchte den unglückli- chen Mann, und vernahm aus dessen eigenem Munde ; dafs dieses Thier nach einigen Tagen, durch einen Sturm gegen das Land getrieben , sich ver- spätet habe , und mit verschiedenen Werkzeugen getödtet worden sey. Man öfnete dieses Ungeheuer, welches 478 Pfund gewogen haben soll, und fand in seinen Eingeweiden nicht allein eine grolse Anzahl Fische, sondern auch einige noch unverzehrte Kleider des verunglückten Weibes , die goldenen Ohrgehänge , den Trauring und die Haarnadel. Das Fleisch dieses Fisches ist hade- richt und unschmackhaft. Es wird aber doch an arme Leute ,„ nachdem die Haut vom Körper abgezogen wor- den, um einen geringen Preis verkauft, theils auf dem Roste gebraten, theils von einigen mit einer wohlgepfefferten Zwiebeltunke gespeiset. Die jungen 9 Seehunde sind etwas besser, und im Ganzen ist dieser Fisch doch der See- katze noch vorzuziehen, A; Der Kater. ZU Gatto. B. Die Katze. La Gatta. Beide Geschlechter dieses Fisches er- reichen eine gleiche Gröfse, und sind sich auch in den übrigen Theilen des Körperbaues ähnlich. In dem gros- sen Kopfe sitzen zwey grosse gelbröth- liche , oder blaulicht - gelbe Augen. Die Nase ist sehr breit , eingebogen, und mit zwey grossen, halbkreisförmi- gen Nasenlöchern versehen. Der Ra- chen ist lang und breit, auch oben und unten mit zwoen Reihen spitziger Zäh- ne besetzet. Diese sind einwärts ge- | bogen ,„ und haben eine Aehnlichkeit mit den grossen Viperzähnen. Zwo grosse und zwo Mittelschwingfedern ı0 geben diesen Fischen die Schnelligkeit, derer sie sich auf ihren Jagden bedie- nen. Eine andere entdecket man am Bauche gegen den Schwanz zu; und die letzte schön ausgezackte gestaltet den Schwanz. Diese kann man mit einer Handkrause vergleichen, weil sie von der Bauchfeder, 3 Querfinger breit gerechnet, einen handkrauseförmigen , gezackten Ausschnitt bildet, immer an Breite abnimmt, und sich in einen Halbpfeil endet. Die Haut ist braun oder dunkelgrau, und mit schönen schwärzlichten Tigerflecken geziert. Der Leib ist mehr schlank und ausser dem Kopfe, sehr wohl proporzionirt. Die Haut ist rauher, als an dem See- hunde, und wird eben so zu Polirun- gen gebraucht. Das Männchen ist ‘dunkler von Farbe als das Weibchen, und hat auch schwärzere Flecken. Im mittelländischen Meere wägen die schweresten , weiche man fängt, 10 bis ı4 Pfund. Ihr Aufenthak ist in der tiefen See, und ihre Lieblingsspei- sen sind die Seppie und Folpi, von ıı ! denen sie aber, wenn sie nicht schlau genugsind, sehr oft zum Belsten gehabt ‚werden. In der Strichzeit raufen sie untereinander, wie die Katzen in der Rammelzeit, und verbeifsen sich öfters so sehr ineinander, daßs sie die Fischer gar nicht scheuen, und sich leicht mit kleinen Netzen fangen lassen. Ihr Fleisch ist’noch schlechter ,„ als das des Seehundes, fasericht, von: üblem Geruche und ohne Saft, es wird aber doch an arme Leute verkaufet , und von diesen wie die Seehunde zugerich- tet und gespeiset. Ganz junge Seekaz- zen sind noch ziemlich gut zu genies- sen. Die Haut wird diesen Fischen wie den Seehunden abgezogen, und so verkaufet. 1 EV. Der Palamide. La Palamida. Der Körperbau dieses Fisches ist sehr ordentlich und wohlgestaltet, Der 12 Kopf und die dunkelblauen Augen sind dem Körper angemessen. Der spitzige Mund ist mit einer Reihe scharfer spiz- ziger Zähne besetzet. Er hat zwo ganz kleine Schwungfedern hart an den Flossen, auf jeder Seite eine, zwo in paralleler Linie unter dem Bauche, und eine einzelne weiter unten. Der Schwanz bildet einen Anker, und von diesem angefangen bis zu den Seiten- 'schwungfedern, erblicket man mitten am Rücken eine andere ausgezaskte Schwungfeder, die ihm eben auf sei- nen Jagden eine besondere Schnellig- heit verleihet. Die Haut ist fein, grün, blau und goldblinkend. Beim Sonnen- schein kann sich das Auge an der Schönheit dieses Fisches, wenn er im Wasser ist, nicht genug weiden. Die- ser-Raubfisch macht Jagd auf Sardoni, Gerai und Seeaalen. Die Sardellen sind aber seine Lieblingsspeise und Qwuar- tiermacher ; indem er ihnen, während ihres Striches, auf allen ihren Reisen nachfolget. Sein Lauf ist pfeilschnell. Die Fischer verfolgen den Palamida | 13 vom Monat May bis in den: Dezem: ber. Doch werden im letztern: Mo- nate nur wenige gefangen, und auch diese nur bei einem leidlichen Winter. Das Fleisch hat viele Aehnlichkeit mit dem Tonfische. Viele wissen-den einen Fisch von dem andern bei der Tafel kaum zu unterscheiden ; es ist aber doch viel weicher, als an dem Tonfische, auch nicht so hart zu ver- dauen, und hat mehr Saft, als jenes. Die Anzahl dieser Fische ist nicht so stark, als jene der Tonfische. M. Der Schwerdfisch. FPesce Spada. Dieser hat einen grossen , dicken Kopf; zwey grosse schöne, mit einem röthlichen, zuweilen ins mattgelbe fal- lenden Reife versehene Augen; einen sehr grossen breiten, einem Schwerdte ähnlichen Oberkiefer, der so. spitzig 14 ist, als eine Ahle. Der Unterkiefer ist kaum halb so lang als der Obere. Zähne wird man keine gewahr ; doch ist der ganze Rachen voll kleiner steir- artiger Körner, die nur ein scharfes Auge genau wahrnehmen kann. Am Rücken hat er vom Kopfe angefangen eine sehr hohe Flofsfeder , die aber gleich abfällt, und sich erst gegen der Spitze des Schwanzes zu endiget. Der Schwanz bildet einen schmalen Anker. Auf der unteren Seite ist wieder eine schmale Flosse, die sich bis zum Af- ter erstrecket. Unter den Flossen am Bauche sind zwo ganz schmale Schwung- federn, diejedoch bei einem sechspfün- digen Fische eine Breite von beiläufig 5 Zoll haben. Dieser Fisch nähret sich mit Angui sigole, und erreichet eine Schwere von 2 bis 300 Pfund. Sein Fleisch ist schmackhaft, fast so gut als des Rom- ‚ bo, und besser als des Lizza. Er ist dem Menschen nicht gefährlich, hält sich in der Mitte der See auf, gehet bei schöner Witterung in die Höhe, N; 15 = macht mannshohe Sprünge über das Wasser. Im Monat August wird er am häu- figsten gefangen, und ist zum Genusse am belsten. VI. Der Rasa. La Rasa. Dieser Fisch gestaltet einen vollkom- menen Mond, wenn man die dünnen, sehr artig ausgezackten Seitenblätter, die ihm zu Schwungfedern dienen, ab: rechnet. Auf der Mitte des Rückens hat er einen spitzigen Stachel, von dessen Anfange, zween Querfinger ent- fernet, sich ein schildförmiger Fleck befindet. Der Kopf unterscheidet sich vom Körper durch nichts anderes, als durch die Augen, welche sehr klein, der Maschine unangemessen sind , und gute zwo Hände breit von dem Orte entfernet liegen, wo man sie gewöhn- lich suchet, ‚Der Mund ist eben 16 so klein, ais es ‚die Augen nach Ver- hältnifs der Gröfse des Körpers sind. Dieser fängt erst eine gute Hand breit weiter unten an,i dort wo bei andern Fischen schon der Bauch . ist‘; bildet an beiden Enden eine Nulle; und ist mit scharfen Zähnen versehen. Drey Zolle von der Mitte des Rückens, zei- get sich 'eine Reihe starker zähneför- miger Waffen, die bis zum Ende des drey-und mehr Elien langen Raiten- schwanzes hinablaufen , und sich im- mer in der ganzen Rundung desselben vermehren. Beim Anfang des Schwan- zes ist eine schön ausgezackte' Seiten- haut, die ihm als Schwungfeder die- net. An dem dritten Theile der Län- ge des Schwanzes kommt noch ein an- derer beinförmiger , beiläufig 6 bis 7 Zoll langer Schwanz hervor. In Kör- perbau dieser Fische, und besonders bei dem Munde und an dem Rücken- schilde, entdecket man von einem Fi- sche zum andern , mancherley Ver- schiedenheiten , Abänderungen und Spie- ie der wunderbaren Schöpfung. 17 Dieser Fisch hat seinen Aufenthalt am Grunde der See. Seine Lieblings- speisen sind, die sSteinguatti und an- dere kleine Fischehen. Im Nothfalle begnüget er sich auch mit Insekten, die sich im Moraste aufhalten , oder an den Steinen kleben. Sein Fleisch ist weder das befste, noch das schlech- teste, doch besser, als des Seehundes, und wird in Oel gebacken gespeiset. Der schwereste wäget nicht über 25 bis go Pfund. Er wird in allen Jahrszeiten ge efan- ‚gen, am häufigsten aber im Frühjahr , wenn er streichet. | VI. Der Orada. L’ Orada. Dieser Fisch hat einen von oben eng zugespitzten Kopf, mit einem schö- nen strohfärbigen Ringe, der wie eine Krone angebracht zu seyn schei- net. Die Augen sind erhoben , bläu- B 18 licht , und mit dem Körper in gutem Verhältnifs. Die Schnauze läuft sehr spitzig zu , und ist mit zwo Reihen grosser, ziemlich breiter Zähne verse- hen; der untere Theil des Kopfes ist breit. Den Rücken bedecket' eine schöne erhobene Schwungfeder , wel- che durch 24 sehr spitzige grätenförmi- ge Waffen befestiget ist. Zween star- ke Querfinger weit, ehe der Bauch an- fängt, sind an beiden Seiten zwo ziem- lich lange , aber schmale Schwungfe- dern, und eine andere etwas kürzere ist am Bauche. Eine starke Hand breit von dieser entfernet, gleich unter dem After, fängt wieder eine andere mit 14 bis ı6 spitzigen Waffen an, und gehet bis beiläufig 3 Finger breit vor der Endung des Schwanzes ,„ welcher alle Aehnlichkeit mit dem Schwanze des Karpfens hat. | Dieser Fisch hält sich am Grunde der See auf, und nähret sich von Ca- racanti, einer Art kleiner weitmündi- ger Schraubenschnecken., die von den Conchiliologen die geperleten Bohrer ge- | 19 nennet werden: in Ermanglung dieser begnüget er sich auch mit Seeinsekten. Die schweresten sind von ıo Pfunden, Sein Fleisch ist sehr schmackhaft, und kann bei jeder ordentlichen Tafel auf- gesetzet werden. Er wird nur in den Monaten August und September gefangen. In diesen Monaten hat er den stärkesten Strich, und ist auch am schmackhaftesten. Die Fischer fangen ihn zwar auch in den übrigen Jahrszeiten, allein er hat dann bei Weitem nicht das gute Fleisch, wie in den obigen Monaten. Den Schwanz trägt er in die Höhe ge- richtet. v1. Der Skarpen. Za Scarpegna. Dieser Fisch hat einen sehr grosser breiten Kopf. Die Augen sind durch zween hohe, über den Kopf hinausra- gende, mit drey starken spitzigen Sta» B2 2G chein bewafuete Knochen geschützet, und sehen zwoen Brillen ähnlich. Das Auge, ist in Hinsicht auf den Körper- bau , proporzionirt. Der obere Theil des Rachens ist auf jeder Seite um einen Viertelzoll breiter , als der untere, und wird von einem Schilde überde- cket ; welcher bei den Augen anfängt, und von den Nasenlöchern, aufwärts gegen die Augen zu, mit zwoen sehr scharfen „ eine starke Linie langen Spitzen versehen ist. Am Untertheile dieses Schildes gegen den Mund zu stehen ‚vier andere ähnliche Waffen, und sechs dergleichen auf jeder Seite gegen den Rücken zu. Der untere Theil des Kopfes ist rund, kugelför- mig, und es scheinet, als habe er einen Kropf. Auch dieser Theil ist äufserlich mit vierzehn spitzigen zähne- förmigen Stacheln versehen. Die äus- seren Spitzen des oberen und unteren Rachens, sind mit unzähligen Reihen kleiner gekrümmter, unordentlich strei- chender Zähne bewafnet. Jede Seite ist mit einer schönen rothen Schwung- 21 feder, und der Bauch mit zwoen kleme- ren gezieret. Eine andere drey Fin- ger breite nimmt weiter unten, drey Querfinger weit vom Schwanze ihren Anfang, erstlich in der Höhe von bei- läufig zwoen Linien, erhöhet sich dann auf 2 bis 2# Zoll, und ist mit 3 Spiz- zen befestiget. Von dem Schild an nimmt wieder eine Schwungfeder den Anfang , die von zwanzig Spitzen un- terstützet wird , weorunter die zweyte wohl 4 Zoll hoch ist. Von der dritten bis zur zehnten verlieret sich die Höhe auf 3 Zoll herab ; die eilfte wächst aber wieder , bildet eine runde Schwung- feder, und endiget sich mit zwey Li- nien breiten Zähnen. Der Schwanz ist rund und gestaltet einen Frauenzim- merfächer. Dieser Fisch hält sich am Grunde der See auf. Seine Jagd ist unbedeu- tend, denn er begnüget sich mit Gam- baruzzoli, einer kleinen Art röthlicher Krebse, und mit verschiedenen Seein- sekten., Wenn map sich an seinen spitzigen 22 Waffen sticht, so verursachet es ei- nen lange anhaltenden unausstehlichen Schmerz, der verwundete Theil gehet schnell in eine Geschwulst über, wel- che sich die Fischer, wenn der Stich nicht zu tief oder ein Stück der Gräte im Fleische geblieben ist, mit einer Gattung versetzten Theriaks ,„ den sie ein Gegengift nennen, heilen. Es stölst selten ein Fischerkahn ohne die- sen Theriak in die See. Bleibt ein Theil der Spitze in der Wunde, so muls er gleich herausgeschnitten wer- den. Denn wenn eine Eiterung erfol- get; so wird die Gefahr durch die zu- nehmende Geschwulst sehr grofs, weil sie in eine Entzündung übergehen kann. Dieser Fisch wird in jeder Jahrszeit gefangen, und wägt 4 bis 8 Pfund. Das Fleisch ist schmackhaft in einer Sose,und fast so gut, als ein Brantschin. 23 vIH. Der Korbel. Z Corbello. . Dieser Fisch hat einen, von dem Wirbelbeine 2 Finger breit gegen den Rücken zu anfangenden, und bis zum Kopfbeine sich verbreitenden, sehr zu- sammengespitzten messerschneideähnli- chen Kopf, der sich aber vom Kopf- beine anfangend wieder verbreitet, und eine runde Schnauze bildet, die zwar nicht grofs, jedoch mit verschiedenen Reihen scharfer kleiner Zähne versehen ist. Die Augen sind dem Verhältnifse des Körpers angemessen. Auf der, gegen dem Rückgrade zu, anfangenden zugespitzten Messerschneide , siehet man eine Schwungfeder, die von 32 grossen und kleinen scharfen Gräten befestiget wird. Der Schwanz ist nicht breit, vielmehr schmal , ohngefähr 4 Zoll lang, und sieht gerade so aus, als wäre er zugestutzet. Auf jeder Seite 2 Finger weit von den Flossen sitzen 24 2 ,beiläufig 4 Finger lange und 2 Finger breite Schwungfedern. Eine andere ist am Bauche, 2 Finger breit von den vorbesagten abwärts zu entfernet. End- lich eine andere 2 Finger breit unter dem After. Dieser Fisch hat starke Schuppen, wie Knopfplatten, ist vom Rücken abwärts bis zur Hälfte mit Zikzakflecken bemahlet , am Bauche aber goldgelb. Er hält sich am Grunde der See auf, wo es vielen Morast gibt; macht seine Jagd auf Gumbaruzzoli und andere kleine Seeinsekte, wie der Skarpen, und erlangt eine Schwere von 30 bis 40 Pfunden. Sein Fleisch ist so gut, als des Skarpens. Im Monat Oktober hält er Seinen Strich und wird von den Fischern mit unermüdetem Eifer aufgesuchi. Es wird ihm auch im Sommer nachgesiel- let, man achtet ihn aber dazumal ywe- nig; weil er nicht so schmackhaft ist, als in der Strichzeit. IX, Der Tonfisch. La Tonina. Dieser hat einen kurzen breiten Kopf, grosse Augen, einen weiten so- wohl oben, als unten mit einer Reihe kleiner, aber sehr spitziger Zähne be- setzten Rachen. Der Bauch ist diek, fällt aber gegen den Schwanz, der ei- nen förmlichen Anker bildet , derge- stalt ab; dafs letzterer bei einem Fi- sche von ıo Pfunden kaum die Run- dung eines Zehnkreuzerstückeshat. Am Rücken hat er eine Schwungfeder, die _ mit Spitzen von 4 Zoll Höhe gestützet ist, und bis auf # Zoll herab fällt; man zählet ı3 derlei spitzige Waffen. Nach dieser in der Entfernung von ı Zoll, zeigt sich eine andere 4 Zoll lange, gegen den Schwanz zu stehende 2 Zoll breite Feder; und dieser folgen 8 andere $ Zoll hohe ausgezackte Fe. derchen. Auf jeder Seite hat dieser Fisch eine 7 bis 8 Zoll lange und 3 26 Zoll breite Schwungfeder; am Bauche 2 kleine; gegen den After zu eine an- dere noch etwas kleinere ; und nach dieser 3 andere 3 Zoll hohe, wie am Rücken. Er streichet in grossen Haufen von ıo und mehr Tausenden nach den $Sar- dellen und Sardoni. Er liebt auch den ihm ähnlich kommenden Palamiden , die Gerai, und Seeaale. Sein Lauf ist so schnell wie ein Pfeil. Bei heller Witterung erhebt er sich mannshoch aus der See. Wenn der Sardellenstrich stark ist; so sind auch die Zusammen- häufungen dieser Fische stark. Den Tonfischen folgen wieder die. See- schweine (Delfine) in zahlreicher Men- ge nach; und wenn die ersteren diesen Feind hinter sich bemerken ; so ma- chen die Fischer, wenn er in einer gu- ten Weite von denselben entfernet ist, meistentheils einen sehr reichen Fang. Es werden zuweilen in einem Zuge ı2 bis ı8000 Pfund Zonen ans Land ge- zogen. Er erreicht eine Schwere von 4 bis 500 Pfund; und hat eine aufser- 27 ordentliche Stärke. Wird er ans Land geworfen ; so schlägt er mit solcher Gewalt um sich; daß er tiefe Löcher in die Erde wühlet. Er wirft Steine von vielen Pfunden schwer in die Hö- he, und um sich herum, verblutet sich aber bald, weil ihm gleich, so wie er in die Luft kommt, die Halsadern auf- springen. Er schlägt auch unausge- setzt so lang um sich, bis er sein häu- figes Blut ganz verliert und stirbt. In der See ist der stärkeste Fischer nicht im Stand, einen Tonfisch von 4 Pfun- den fest zu halten. Sein Fleisch schmecket fast, wie der Palamäde ; nur ist es etwas schwerer zu verdauen. Im May läfst er sieh zum erstenmal sehen; doch nicht in Haufen. Vom August bis Ende Okto- bers hält er den stärksten Strich, und wird daher auch von den Fischern auf allen Seiten , wo er vorbeizukommen kat, erwartet und gefangen. Der Fang dieses Fisches verdienet allerdings eine nähere Erwähnung. Zween Männer stehen auf den Spi- 23 tzen der Berge , zuweilen auf hohen Bäumen, und geben ihre Befehle durch ein lautes Geschrei den in der See in Bereitschaft stehenden Fischerkähnen. Die Anordnung wird vorläufig von den zum Fange bestimmten Fischern auf folgende Art getroffen. Vor Anbruch des Tages wird ein dickes von Spagat verfertigtes und mehrere Ellen breites und langes Netz ausgeworfen. Drey Fischerkähne, jeder mit 6 bis g Mann besetzet, machen am Strande Halt. Dann stehen noch 4o und mehr Fi- scher in Bereitschaft, um das Netz, wenn es Zeit ist, ans Land zu ziehen, Sehen nun die auf dem Gebirge lauern- den Befehlgeber , dals die Tonen im Anzuge sind ; dann wird den drey- Kähnen zugerufen, nach welcher Ge- gend sie die Tozen umrudern sollen. Da die Kähne manchmal unrecht verste- hen, oder auch die Fische zufällig die Wendung gegen die Kähne nehmen, diese bemerken, und dann sich rück- wärts flüchten (welches alles von den Befehlgebern genau beobachtet werden 29 muls) so entstehet wieder in dem Ge- birge ein lautes Geschrei mit dem Be- fehle: dafs sich die Kähne entweder zurückziehen, oder eine Wendung ge- gen das Land machen sollen. Dieses Wesen währet so lange; bis die drey Kähne die Turnen vor sich haben, und ihnen in den Rücken gekommen sind. Ist dieser Zweck erreichet, dann er- folgt ein unaufhörliches Geschrei von den Befehlgebern ; ein Fischerkahn überflügelt die Zonen rechts, der ande- re links, und der dritte macht den Nachtrab. Auch diese fangen zuwei- len ein Geschrei an „ werfen rechts, links, undin die Mitte fast unaufhörlich Steine aus, und jagen auf diese Art die Tozen in das Netz. Sind diese ‘nun nahe daran ; dann werden der vordere und hintere Flügel des Netzes gezogen, und die Toner ans Land ge- bracht. 9 fa X. Der Branischin. J/ Brancino. Dieser Fisch hat einen schönen, durchaus verhältnifsmälsigen Körper- bau, schöne blaue Augen, einen dem Kopfe angemessenen Rachen, der an den äulsersten Spitzen mit vielen Rei- hen kleiner spitziger Zähne besetzei ist. Einen Finger breit gegen das En- de der Flosse hat er auf jeder Seite eine Schwungfeder,;, am Bauche 2 der- gleichen , jede beiläufig 6 Zoll lang und 3 Zoll breit; gegen den Schwanz zu noch eine andere eben so hohe mit ı3 starken Waffen befestigte. Mitten am Rücken sind wieder 2 andere Schwingen, eine von der andern 2 Finger breit entfernet. Die erste hat ahlspitzige , sehr starke Waffen , die einen halbrunden Mond bilden. Die letzte hat ı2 spitzige, aber nicht so starke Waffen von unten hinauf. Die obere theilet sich in eben so viele Federn, gı welche weich sind, aber dennoch be- schädigen können. Der Schwanz ist eine starke Mannshand breit. Die Farbe schlägt ins bläulichte; vom Rü- cken bis an die Hälfte schimmert ein schwaches Meergrün hervor ; von un- ten eine schöne Goldfarbe. Dieser Fisch hält sich am Grunde der See auf. Er macht Jagd auf Ge- ' voli , und gehet auch den ‚Sardonen und Gerai nach; doch läfst er diese in Ruhe, wenn er einen Schwarm Cie- vol in der Gegend bemerket. In dem mittelländischen Meere fängt inan ihn von 25 bis 30 Pfund schwer. Vom Monat Oktober bis Ende No- vembers hat er seinen stärkesten Strich, und ist auch am schmackhaftesten. Er wird auch das ganze Jahr durch verfolget; weil sein Fleisch, heifs ab- gesotten , in feinem Oele gebacken, oder in einer guten Fischerbrühe, zu jeder Zeit sehr schmackhaft ist. 32 XI. Der Zahnfisch. JI Dentale. u Dieser Fisch hat vom Schwanz an, eine gute handbpreit entfernt , einen scharfwinklichten mit einer Schwung- feder von 25 starken spitzigen Waffen befestigten Rücken. Die Feder nimmt ein Ende 3 Finger breit vom Kopfe weg. Der Kopf ist mehr zugespitzei als breit; denn die ganze Breite im Durchmesser von der Seite betrachtet, trägt bei einem Fische von ı5 Pfun- den kaum 4 gute Zoll aus. Die Au- gen sind mit dem Körpergebäude ver- hältnifsmälsig. Am oberen Rachen stehen auf jeder Seite 3 Zähne, die eine starke Linie hoch sind; dann fol- gen 2 andere bei 2 Linien hoch; hier- auf kommen 2 ordentliche 3 Zoll hohe Fangzähne. Kleinere Zähne zählet man bei einigen , mit Einbegriff der obigen 30, bei andern 52 bis 34. Der tintere Rachen hat eine gleiche Anzahl 33 von Zähnen, nur sind weder die Fang- zähne, noeh die übrigen so grofs, als an dem oberen Rachen. Auf jeder Seite hat dieser Fisch in der Mitte der Flosse zwo grosse Schwungfedern, am Bauche ebenfalls zwo, und unter dem After eine. Die Federn an den Seiten und dem Bauche sind weich; die unter dem ‚After ist etwas stärker, jedoch nicht gefährlich. Der Schwanz ist zwo starke Mannshände breit, uad ir einer gleichen Linie bis an die Enden ausgezackt. Ober den Augen krüm- met sich um den Kopf herum ein schö- ner blinkender Halbmond, welcher dem Fische eine besondere Zierde gibt. Seine Farbe schlägt in ein schönes ho- hes Goldgelb ,„ und wird bei Sonnen- schein noch mit einem blau-und grün- licht darunter strahlenden Glanze ver- schönert. Dieser Fisch hält sich in tiefen Lö- chern zwischen Felsen und Klippen auf. Seine Lieblingsspeisen sind die Folpi und Sepolini, von denen er aber öfters übel bezahlet wird , wenn sie ihn zeitlich C 34 genug wahrnehmen ‚„ und sich ihrer Schutzwaffen (eines schwarzen Schlei- mes) bedienen. Man findet ihn von 3o bis 35 Pfund schwer. Im Monat Janer hat er seinen stärkesten Strich: man fängt ihn aber wegen seines guten Fleisches zu jeder Jahrszeit, und ver- speiset ihn , heils abgesotten, gebra- ten, in feinem Oel gebacken, und in guten Fischersosen. XI. Der Lizza. La Lizza. Diesem schönen Fische hat die Natur verschiedene Vorzüge vor andern Fi- schen verliehen. Vom Schwanze bis zum Kopfbeine hat er einen schön zu- gespitzten und mit einer vom Schwan- ze an sich allmählig auf 5 bis 6 Zoll erhöhenden Schwungfeder besetzten Rücken. Einen Zoll von der Schwung- feder weg zeigen sich 7 starke, gegen den Rücken zu mehr als # Zoll lange 35 spitzige Waffen. Der Kopf ist eben von oben zugespitzet,, und verbreitet sich unvermerkt dergestalt, dals er mit dem Körper in das schönste Verhält- nils kommt. Die Augen sind bläulicht, weder grols, noch klein. Der Ra- chen hat so, wie der Schweif eine ankerförmige Bildung. Die Nasenlö- cher scheinen grofs durch ihre Schnau- ze, die oben einem Anker ähnlich sieht; allein bei genauer Untersuchung findet man sie doch kaum so grols, dals man eine Erbse darein stecken könnte. Der Rachen ist voll mit verschiedenen Reiben kleiner Zähne. Vom Schweif an bis zum Kopfbein zeiget sich ein Sattel, dessen mittlerer Theil sich bis auf die Hälfte der Seitenwände erstrecket: es ‘scheint eine ordentliche Nath zu seyn, wie man sie an den Absätzen der Manns- schuhe trägt. Mitten an den Flossen von beiden Seiten sieht man zwo,., am Anfange des Bauches andere zwo Schwungfedern,, und unter den After 2 Zoll vom Schwanz entfernet eine der- gleichen, welche, wie die obere, vom C2 36 Schwanz au allmählig auf dieHöhe von 7 bis 8 Zoll steiget. Die Flüchtigkeit dieses Fisches ist ei- nem abgesehossenen Pfeile zu verglei- chen. Er hält sich bald am Grunde, bald mitten, bald in der Höhe der See auf. Die Cievoli sind seine Lieblings- speise; ausser diesen beleidiget er kei- nen andern Fisch. Wenn er einen Fang gemacht hat; so schwimmet er mit demselben gegen das Land, und ver- zehret ihn ganz langsam, wo die See am seichtesten ist. Er wird 40 bis 50 Pfund schwer. Im Monat September hat er seinen stärkesten Strich. Es wird ihm aber das ganze Jahr durch nachgesetzet , weil sein Fleisch schmack- hafter ist, als des Brantschin, Orrada, und Dentals, besonders aber in der Strichzeit. Man speiset ihn auf aller- lei Art zugerichtet. * IV a y 37 x. A.Der Squajin. La Sguaina. B. Ein kleiner. e. Ein noch kleinerer. Dieser Fisch ist sehr ungestaltet, breit, sehr platt, und scheinet, wenn man ihn beim Kopfe aufhänget,. als hienge ein Matrosenkapot mit zweenen Ermeln da. Hals und Kopf sind gleich dick. Die Augen sind hart beisammen. Die Gosche (Schnauze) bildet ein vor- wärts stehendes Dreyeck. Eben so unor- dentlich sind die Zähne, deren er nur an dem Vordertheile der Gosche, oben und unten in zwoen Reihen, in- jeder Reihe acht, an deu Seiten aber gar keine hat. Anstatt der Flossen und Schwung- federn, hat er vom Ende des Halses abwärts zween breite viereckichte Lap- pen, die das Aussehn haben, wie ein viereckichter breitgedräckter und vorn zusammengenähter Sack. Beiläufig 7 33 Zoll unter diesen Lappen siehet man wieder auf jeder Seite einen breiten, aber nicht gar hohen .dreyeckichten Lappen, und gegen den Schwanz zween andere dünne, 4 Zoll lange. Der Schwanz bildet wieder einen drey- eckichten ausgezackten Lappen, und ist noch das Schönste am ganzen Fi- sche. Die Haut ist wie ein Riebeisen scharf, und viel schärfer als die See- katzenhaut; welswegen sie auch bei feinen Arbeiten zu Polirungen nicht ge- braucht werden kann. Dieser plumpe und Häfeliohe Fisch hält sich am Grunde der See auf, und nähret sich von, Passeri. Die schwe- resten wägen 2a bis go Pfunde. Im Monat Julius machen sie den stärkesten Zug, werden aber das ganze Jahr hin- durch gefangen. Das Fleisch ist etwas besser, als jenes des Seehundes. Es wird von armen Leuten aufgekauft, und in einer Zwiebelsose genossen. Einige bra- ten es auch auf dem Roste,, beschmieren es mit Oel, und.streuen Fenchel darauf, damit es den unangenehmen Geruch verliere. 39 XIV: Der Seefuchs. La Volpina. Den Namen Fuchs verdienet dieser Fisch um so weniger, als er weder den Rachen eines Fuchses hat, noch dessen Schlauigkeit besitzet. An dem körper- lichen Ebenmafse findet man nichts zu tadeln; denn er ist ordentlich gestaltet, Der Kopf ist so breit, als es der zahn- lose Rachen ist. Auf der Hälfte des Rückens hat er eine fledermausartige Schwingfeder, 4 Zoll vom Schwanze weg eine andere etwas längere , unter dem After noch eine der letzten ähnli- che, und unter dem Bauche zwo nebeneinanderstehende Schwungfedern; an den Seiten hat er keine. Die Au- gen sind nahe am Rachen, und der $ Zoll breite Schwanz scheinet wegen seiner schrurgeraden Gleiche abgestut- zet zu seyn. Er ist kein Raubfisch und nähret sich blofs von Koth. Die Nahrung nimmt 40 er nur bei Tage; welswegen man denn auch das Eingeweide, wenn er bei Tage gefangen wird, wegen des unan- genehmen Geruches wegwirft; wo es dagegen, wenn man den Fisch in der Nacht fängt, sehr schmackhaft ist. %s scheinet, als bekleide er in der See das Amt eines Springers oder Tän- zers; denn bei heller Witterung wirft er sich vier, fünf und sechs Mal in die Luft; hält eine kurze Weile in- ne, und wiederholet dann seine Sprün- ge frischweg von Neuem. Die schwe. resten wägen ı2 bis ı4 Pfund. Das Fleisch ist gut, und kann für jede aus- gesuchte Tafel dienen. Man speiset es auf dem Roste gebraten, mit feinem Oele überstrichen. Im Monat Okto- ber hat er den stärkesten Strich, wird aber auch das ganze Jahr hindurch gefangen. di XV. Der Seeschnepf. 2’ Angwi- R sigola. ' Dieser Fisch hat einen langen Schne- pfenschnabel, dessen unterer Theil um z Zoll länger, als der obere, und der sowohl oben, als unten voll kleiner spitziger Zähne ist. Sein Auge .hat einen gelben Ring. Der Körper ist von der Dicke eines Aales , jedoch nicht so rund. Er hat zwo kleine ungefähr 4 Zoll hohe, schmale Schwungfedern 3 Zoll weit von den Flossen, ober dem After zwo ähnli- ehe, unter demselben ebenfalls zwo dergleichen, und einen zollbreiten zu- gestutzten Schwanz. Seine Farbe spielt in ein schönes Berlinerblau, und zwi- schen diesem menget sich Meergrün ein. Er hat keinen festen Wohnort, son- dern ist bald da, bald dort, wie ein Zigeuner. Seine Speisen sind Sardoni, “Agnele, und andere kleine Fische. Er > 42 : hüpfet gerne, und macht zween bis vier Sprünge nacheinander. Die schweres- ten wägen ı bis 2 Pfund. Das Fleisch ist zwar gut; hält aber dem Brantschin doch nicht das Gegenwicht. Er strei- chet im Monat May; man fängt ihn aber das ganze Jahr hindurch. xXVL Gerippe des Störes. sSto- rione . Da «dem Innhaber des Kabinets nur das Gerippe gebracht worden, dieser Fisch aber in Deutschland eben so be- kannt ist, als in Italien;; so wird die Beschreibung der Unterscheidungszei- chen, wodurch er erkannt werden kann, hier übergangen. Man macht also nur eine kurze Erwähnung über dessen sonderbare Naturseigenheit; da er nicht allein ein. Seefisch, sondern auch ein Flußfisch ist. i Der Stör wird selten im süssen Wasser, 43 sondern meistens in der See erzeuget, und trägt im letzten Falle den Namen Sporcella. Diesen verlieret er, wenn er seine Wanderungen angefangen hat; welches aber doch nicht eher geschieht, als bis er eine Schwere von 20 bis 30 Pfunden bekommen hat. Er kehret aus dem süssen Wasser wieder in die See zurück, und wechselt auf diese Art fortan ab, bis er 200 bis 250 Pfund wägt. Erreichet er aber endlich eine Schwere von 3 Zentnern, dann blei- bet er stäts und für beständig im süssen Wasser, in welchem man Störe, von 500 bis 600 Pfund schwer, nicht sel- ten fängt. Im Monat May hat er sei- nen Strich; aufser diesem Monate wird keiner gefangen. Sein Fleisch wird je- dem um so mehr bekannt seyn, als man es aus der Donau und andern Flüssen sehr häufig nach den Hauptstäd- ten bringt ,und sowohl frisch, als gesal- zen verspeiset. Seinen Raub nimmt er von verschiedenen Fischen ; doch liebt er vorzüglich die Surdellen: ist aber kein gefrässiger Fisch; denn er gättiget sich mit Wenigem. 44 XViD. Der Perka. La Perca. Dieser Fisch hat einen seinem Kör- perbaue wohlangemessenen gutgebilde- ten Kopf, der,3 Zoll vom Halse anfan- gend, ein zugespitztes Dreyeck macht. Sein Rachen stecket voll kleiner spitzi- gen Zähne. Anden Deckeln, die über die Flossen greifen, hat er auf jeder Seite eine spitzige Waffen, nahe gegen den Bauch auf jeder Seite eine kleine Flosse, in paralleler Linie am Bauch zwo gröfsere Flossen, am Rücken aber eine Schwungfeder, die #3 Zoll weit vom Halse den Anfang nimmt, eben so weit von dem Schwanze weg sich endet, und durch ı0 dicke steife , dann durch 19 weiche Spitzen befesti- get ist. Der Schwanz ist ı3 Zoll langund serade. Seine Farbe ist ein schönes ' gekörntes (granulirtes) Rothbraun. Er hält sich zwischen Felsen auf, 45 und nähret sich von einer Art Seege- : wächse, welches die Fischer Seemoos (Limo del mare) oder auch _Aspareo nennen. Der allerschwereste wägt nicht über ein Pfund. Er hält gar keinen Strich und wird in allen Jahrzeiten ge- fangen. Sein Fleisch ist sehr schmack- haft, kann bei jeder guten Tafel aufge- setzet werden, und wird, auf allerlei Art zugerichtet, genossen. XV. Der, Tintenfisch. La Seppia. ‚ Bei diesem Fische sind Kopf und Füsse beisammen. Dann folget erst ein breiter Körper, welcher einer Schild- kröte gleichet.. Er hat 8 Füsse; die zwey grölsten sind die gemeiniglich so genannten Tappfüsse zum Herumfühlen,, und haben eine Länge von & bis ı Elle. Von den übrigen kürzeren, eigentli- chen Fangfüssen, sind die gröflsten gute 46 8, die mittleren 6, und die klein- sten 5 Zoll lang. In diesen lezteren 6 Füssen hat er seine ganze Kraft; welswegen ihm auch die Fischer, wenn er gefangen ist, gleich drey Finger unter die schildkrötenähnliche Schaale hineinstecken, und ihn dadurch ent- kräften. Flossen und Schwungfedern hat er keine, dagegen um den schild- krötenartigen Körper eine 5 Finger breite dünne Haut, die ıhm das erset- zet, was ihm die Natur an Flefs- federn versagte. je Sein Aufenthalt ist am. Grunde der See. Er setzet jedem Fische nach, dem er sich gewachsen zu seyn fühlet. Die Krabben (Grancipori) sind seine Lieb- lingsspeise; und da sich diese in Löchern und an Mauern befinden, wo ihnen der Seppia nicht zu Leibe kommenkann; so bedient er sich einer Kriegslist. Er stecket einen seiner langen Tappfüsse in das Loch; der Granciporo siehet ihn für einen Wurm an und fasset ihn. Der Seppia zieht nun den Fuls nach und nach immer weiter heraus, und eben | 47 so setzet ihm der Granciporo nach, kommt ganz aus ‚den Loche hervor, und so wie er ganz heraus ist, sprit- zet ihm der Seppia eine Menge von sei- nem. schwarzen Schleime in die Augen, bringet ihn zwischen seine Füsse, fährt mit ihm auf den Grund, und sau- get ihn rein: aus. Der Seehund und die Seekatze sind seine stärkesten Feinde. Merket ers aber zeitlich, dafs er verfolget wird; so wendet er sich gegen seinen Feind, spritzet ihm den schwarzen Schleim in die Augen, und rettet sich so aus der Todesgefahr. Die Fischer müssen, wenn sie einen Seppia gefangen haben, sehr behutsam seyn, damit er sich nicht um die Hand wick- le; denn er verursachet durch die Stär- ke des Druckes nicht allein einen grolsen Schmerz, sondern fängt sodann auch mit seinen Papageyschnabel zu saugen an, und kann dadurch einem Menschen in kurzer Zeit dergestalt ‚schädlich werden, dafs er den ausgeso- . genen Finger oder Theil ohne Rettung verlieret., 48 Diese Fische raufen sich untereinan- der wie die Katzen. Es gibt ihrer von ıo bis ı2 Pfund schwer. Ihren Strich ‚haben sie im April, werden aber das ganze Jahr hindurch gefangen. Das Fleisch ist süls, aber schwer zu verdauen ; dagegen sehr dauerhaft : denn man verschicketi es 40 und mehr Po- sten weit mit dem Postwagen, auch mit ahdern schnellen Fuhren. In den Orten seiner Heimat wird es wenig ge- achiet ,„ von den Deutschen hingegen als ein Lekerbissen genossen. Wäre dieses nicht, so würde man es zu Spottpreisen kaufen; da aber’ die Be- stellungen darauf immerfort häufig ein- laufen, so kostet das Pfund 25 bis go, auch 35 Sold (14, ı7 bis 20 Kreutzer wiener Währung). Gebacken schmeckt es am besten; oder in einer guten Brü- he. Im Februar sind diese Fische am beflsten, und nicht so schwer zu ver- dauen. Im Sommer sind sie fast un- verdaulich; welswegen man auch dazu- mal das Pfund um 4 Seld kaufen kann. BEN NI 49 XIX, Die Schlammkröte. I Rospo del fango. Der. Kopf ‚und ein von da. an drey- eckicht , gegen unten zu aber zwey- ‚eckicht zugespitzter Leib, mit einem schuhelangen runden Schweife, derbei- laufig die Rundung eines Zwanzigkreu- ‚zerstückes hat, machen die eigentliche Bildung Ba Thieres; wozu ein grolser mitzwoenReihen starker Zähne besetzer Rachen kommt. Zwischen den kleinen Augen, die auf dem Rük- ken zu liegen scheinen, entdecket man zwey Borstenhaare, welche eine Länge von 5 und mehr Zollen haben. Mitten am Bauche sind zwo Schwungfedern, de- rer Länge etwas über 2 Zollbeträgt, und an den zweyeckichten Hintertheilen auf jeder Seite eine von 5 bis 6 Zoll lang, die beinahe die Gestalt eines zugebun- denen doppelten Mehisackes haben. Am Rücken „an den Seiten, und ge D 50 gen die Augen zu, hat dieses Unthier verschiedene spitzige dicke Waffen, je- doch nicht länger als $ Zoll. Es hält sich stäts am.Grunde der See auf. Wenn es diesen Fisch hungert, so sperret er seinen ungeheuren Rachen auf, und bleibt so lange unbeweglich in dieser Stellung, bis sich ein Guatto, 'Passero, oder andererFisch hinein ver- irret, und von ihm verschlungen wird. Es gibt deren ı, bis 20o und mehr Pfunde schwer. Er hält keinen Sirich, und wird zu jeder Jahrszeit gefangen; ist auch allzeit gut zum Genusse, muls aber nur in einer Brühe genossen wer- den. Ein Fisch von 8 Pfunden, wenn er gesotten ist, wird kaum 3 Pfund wägen; denn alle Säfte ziehen sich in die Sose,: die defswegen auch sehr gut und weils, wie Milch, wird. 51 xXX. Der Schlanke. La Tencä: Dieser Fisch hat einen kleinen vorn zu: gespitzten Kopf, einen kleinen Rachen, in diesem oben und unten nur eine Reihe Zähne , unter welchen die zween oberen Vorderzähne wohl vier mal län- ger und dicker sind, als dieübrigen. Die Augen sind dem Kopfe anpassend , bläu- licht, und haben einen gelbrothen Streif. DerLeib ist, vom Schweife an aufnehmendbis zu den Flossen, ziemlich dick. Einen Finger breit von den. Flossen hat er zwo Schwungfedern, jede 3 Zoll lang und 4 Zoll breit, und am Bauche, einen Finger breit Hinter den vorigen, wieder zwo kleinere. Eine an- dere hat er, einen Finger breit vom Kopfe und drey Finger breit vom Schwanze weg, mit 29 leichten Grä- ten besetzet : : ferner noch eine Schwüungfeder fünf Finger breit unter ‚dem Schwanze, die jedoch, nur drey Da 52 Finger breit hoch vom Schwanze weg, dessen Ende aber kaum 3% Zoll niedri- ger ist, und ı5 ziemlich aneinander stehende weiche Gräten hat. Der Schwanz ist gute 6 Finger breit und 4 Finger lang. Dieser Fisch hält sich theils zwi- schen Steinen, theils in tiefen Lö- chern auf, und nähret sich von Schlam- me und Seemose (Aspareo). Die schwe- resten wägen 2 bis 4 Pfund. Sie halten keinen Strich, und werden in jeder Jahrszeit gefangen und gespeiset. Ihr Fleisch ist gut, und wird auf ver- schiedene Art zugerichtet. a DET. Der Stemrasa. La Rasa di pieira, ossıa dı Durazzo. Dieser Fisch bildet ein Dreyeck, wenn man seinen langen mitvier Reihen spitziger, abwärts gekrümmter Zähne besetzten Rachen abrechnet. Kopf und Ä 53 Leib stecket ineinander, ja der Körper ist in der Mitte noch etwas erhabener, als der Kopf. Vier Finger breit unter dem spitzigen Vormaule öffnen sich die zwey Nasenlöcher, und die mit lauter kleinen harten dreyeckigten Knor- peln besetzte, gute 3 Finger breite Go- sche (Schnauze). Zwischen den klei- nen Augen hat er auf jeder Seite eine Reihe starker zähneförmiger Spitzen; vom Rücken bis zum Schwanze eine an- dere Reihe; dann auf jeder Seite der Mittelreihe wieder zwo besondere ein- zeln stehende Zahnspitzen, die abermehr einem Beingewächse, eines kleinen Gro- schens grofs, gleichen, und stärker als die übrigen sind. Statt der Schwungfe- dern hat er rundum eine Haut, die vom Kopfe an bis zum ersten Dreyek- ke kaum einen starken Mannsdaumen breit,vom zweytenEcke aber gute vier Finger breit, jedoch dünn ist, und sich auf beiden Seiten mit einer Rundung schliefset. Nach dieser kommt auf je- der Seite ein zugerundeter, zween.Finger breiter Sack zum Vorschein. Am Ende 54 desselben ist wieder ein schmaler Lap- pen, und dieser endet sich wieder mit einem andern breiten gegen den Schwanz zu,der aberanjenen nicht angewachsen ist. Um die spitzige Gosche . herum stehen sieben, am rechten Ecke sechs, und am linken vier, endlich noch an- dere zwey Zähne auf jeder Seite oberhalb den Lappen, die sich gegen den Schwanz zu ziehen. Der ganze obere Theil der Haut ist voller Spiz- zen, wie, ein Riebeisen, die jedoch‘ viel schärfer sind, als an der See- katze und dem Sguaina. . Die Far- be ist oben braunblau, am. Bauche weils. Längs am Bauche zählet man vier Reihen zähneförmiger Spitzen, die abwärts gegen den Schwanz zu gehen, eine Reihe abervon ee ze an seitwärts. Dieser Fisch hält sich auf. steini- gem, am liebsten aber auf sandigem Seeboden auf, und nähret sich von Sustoli, Guaiti, und andern kleinen Fischen, die sich am Grunde aufhal- ten. Im März läfst er sich am meisten nd 35 sehen ,„ macht aber nur unbedeutende Striche. Man fängt ihn daher zu allen Jahrszeiten. Sein Fleisch ist noch schlechter, als das von dem zuvorbe- schriebenen Zasa, der sich in morasti- gen Gegenden aufhält. Die schwere- ' sten wägen ı8 bis 24 Pfund. Arme Leute kaufen. und geniessen ihn, wie den unter Nro. 6 beschriebenen Fisch. XXI Der Schlämling. La Bavosa. Dieser Fisch hat ganz den Bau des vorbeschriebenen Aasa, nur mangeln ihm die Waffer, mit denen jener an dem ganzen Körper geschützet ist. Er hat eine feine, dunkelblaue mit Braun vermischte glatte Haut am Rücken und an den Seiten; am Bauche ist sie aber schmutzig weils. Gegen den Schwanz zu hat ernicht die Säcke, wie der vorhin- beschriebene Fisch, sondern zwey brei- te dünne Stücke Haut, welche an dem 5°* 3.Ellen langen Rattenschwanze angehef- tet sind. Die Nase nimmt sich, wie die zerfressene Nase eines Lammes aus, und die Augen sind mehr läng- licht, als rund. Mitten auf dem Rücken bemerket man zween Knoten olıne Spitzen. | ‘Dieser Fisch hebet die morastigen Ge- genden. Er nähret sich von Guattä und Passeri. Man fängt Fische dieser Gattung, die ı0@ und mehr Pfunde | schwer sind. Ihren Strich halten sie im Julius, werden aber von Fischerjun- gen auch unter der Jahrszeit verfolget und aufgesuchet; obgleich ihr F leisch schlechter, als jenes des Rasa di Du- razzo ist. Arme Leute kaufen es und richten es wie das Seehundefleisch zu, XXIM. Der Störling. La Sporcella. Dieser edle Fisch steckt vom Kopfe bis zum Schwanze in einem Panzer, 57 und ist mit vier Reihen spitziger Waf- fen versehen. Eine, Reihe streichet vom Kopfe bis zum Schwanze; beider- seits oberhalb der Flossen läuft wieder eine Reihe, und wo der Bauch den Anfang nimmt, strecken sich zwo Reihen fort, nämlich auf jeder Seite eine. Die oberen bilden eine zugespitzte, mehr runde,als eckichte Kappe, von der Grös- se eines Zehnkreuzerstückes; und so eben- falls die, welche gegen den Bauch zu lie- gen. Die Seitenwaffen sind läng- licht, jedoch gegen die Mitte zu etwas gekrümmet. An jeder Seite derFlossen hat er zwo Schwungfedern , oberhalb dem After zwo andere, unterhalb die- sem aber nur eine, und fünf Finger breit ober dem Schwanze eine ande- re. Der obere Theil des Schwanzes ist um 4 Zoll länger als der unte- Te Der Kopf ist gegen den Leib recht schön proporzionirt. Die Augen sind klein, und mit einem gelben Ringe eingefasset. Die Schnauze gleichet ei- nem Wolfsrachen. Starke vier Finger breit von der Spitze des Mundes weg, hat 58 er einerunde Gosche (Maul) ohne Zähne, Die Farbe ist schwarzblau bis zur Hälfte des Körpers, wo sie hellbläulicht wird. Von. diesem Fische hat man unter Nro. ı6 beim Störe (Storione) Erwäh- nung gemacht. Seinen Aufenthalt hat er in jenen Aermen und Busen der’ See, in welche sich. süfse Wässer ergies- 'sen. Seinen Fang richtet er auf Sara- che und Sardellen, begnüget sich aber mit Wenigem. Bei schöner Witterung springet er ellenhoch über das Wasser. Im May haben diese Fische ihren Strich, werden aber auch während der übrigen Jahrszeiten gefangen. Sie er- langen eine Schwere von 250 Pfund, verwechseln in der Strichzeit die See mit dem süfsen Wasser, und kehren mit - der obengesagten Schwere wieder in die See zurück. Wandern sie aber hernach ‘wieder aus; dann bleiben sie im süfsen Wasser. Das Fleisch ist kostbar, und übertrift alle bisher beschriebene Fi- sche. Am Belsten schmecket es aber heils abgesotten. ! ENTEI | 59 "XXIV. Das Tintenfaßs. U Calamajo. Dieser bekannte Fisch hat einen lan- gen eyrunden (ovalen) Körper. Eine Mannshand breit von der. Schnauze weg deckt seinen Leib auf jeder Seite ein breiter runder dünner Fleck, der bis zum Ende des sogenannten Osso Sep- pi reichet, jedoch allmählig so ab- nimmt, 'dals er zuletzt kaum # Zoll breit bleibt. Der Bauch ist rund. Von jenem Ende des Osso an, welches gegen den Kopf zu sieht, strecket sich ein langer Hals hervor. Er hat zwey schwarzblaue Augen, acht kurze, unge- fähr 6 bisg Zoll lange, dann zween bei- läufig 3 Ellen messende Füsse , mit denen zusammen er einenKreisbildet, wenn er bei schöner Witterung herum schwärmet. Er macht sich an jeden Fisch, dem er gewachsen zu seyn glaubet; und wenn er einen verzehret, so weils er ihn dergestalt säuberlich von den Grä- alr) ten abzulösen „ dafs’ nur das blosse Gerippe übrig bleibt. Er hat keinen beständigen Aufenthalt, doch liebt er im Sommer die seichte, und im Win- ter die tiefe See. Im April hat er sei- nen Strich, wird aber das ganze Jahr hindurch gefangen. Wenn er sich in Ge- fahr sieht, weils er sich seiner Feinde mit seinem schwarzen Schleime meister- lich zu entledigen; denn da er so gut vorwärts, als rückwärts rudern kann; so spritzet er seinem Feinde, wenn er von vorne angefallen wird, den schwar- zen Saft in die Augen, macht die See trübe, und flüchtet sich rückwärts, oder auch vorwärts. Die schwere- sien wägen 5 bis 4 Pfund. Für jene welche das süfse Fleisch lie- ben, sind sie in der Winterszeit zum Genusse sehr gut. Im Sommer hinge- gen ist ihr knorpelartiges Fleisch här- ter, und weit schwerer zu. verdauen. Man isset sie in Brühen, und auch in feinem Oele gebacken: im letzten Falle bedient man sich des Limoniensaftes da- zu. Von Deutschland her wird die Nach- 6 frage um diese an sich nun eben nicht leckeren Fische immer stärker; | wels- wegen:sie auch im Orte, wo man sie sonsten nicht achtet, um theures Geld verkaufet werden. | | n..o Der Petersfisch. IS. Pietro. a Dieser Fisch hat vom Kopfe an bis zum Anfange des Bauches sehr breite Seitenwände:ist aber um so dünner von einer Seite zur andern. Gegen den Kopf zu hat er die grölste Breite; wel- che aber gegen den Schwanz hin .der- gestalt abnimmt, dafs dieser kaum zwo starke Daumenbreiten hält, wenn die Vorderwände 8 bis 9 Finger breit sind. Der Kopf sieht einem Pferdekopf ähn- lich.‘ Der Rachen ist gute vier Fin- ger hoch, und ziehet sich nicht wie bei anderen Fischen in die Breite. Die Zähne sind sehr fein, klein, und bilden mehrere Reihen. Die Augenkno- 62 chen sind erhoben, und: der Wirbel zugespitzet. Unter den grofsen Augen hat er auf. jeder Seite ein zugekrümm. tes beilaufig 3: Zoll langes Bein, wel- ches einen Schnauzbart bezeichnet. Der ganze Rücken ist bewafnet. Die Mittelzähne sind von unten auf breit ‘gedrückt, 4 bis 5 Zoll hoch, und am Ende: sehr spitzig. Die zwo Seiten- reihen, welche sich an die mittlere anschliessen, und dem Auge die Ge- stalt.» eines © breitgedrückten Hirschhor- nes “darstellen, sind dagegen nur ı Zoll: hoch, und beide : Theile gegen die Mitte hingekrümmet.: Von den grossen Mittelzähnen steigen. gegen die Spitze zu vierrHaare empor, die #Elle lang sind. und dem Fische ein artiges Ansehen. geben. Unter den Flossen hat er zwo kleine unbedeutende, unten am Anfange des Bauches zwo grölsere 4 Zoll lange Schwungfedern,, und vier Fin- ger von.:diesen entfernet wieder eine andere Schwungfeder ‚die mit vier star: ken 3 Zoll hohen zähneförmigen Spiz- zen anfängt, und sich mit ıg dergleichen 63 einzölligen endet. Die kleineren Spiz- zen sind biegsam, werden aber auf jeder Seite mit einer Reihe starker breiter Spitzen, deren man in allem ı6 zählet, unterstützet. Der ganze Schwanz ist kaum 3 Finger breit und 3 Finger lang. Die Farbe dieses Fisches ist mattblau mit einen schönen Braun ge- mischt. Er hat keinen beständigen Aufent- halt, sondern ist ein herumirrender Zi- geuner. Merket er sich gefangen, so srunzet er in einem fort, wie ein junges Schwein, so lang noch ein Le- ben in ihm ist. Er macht Jagd auf die Marschioni, eine besondere kleine Art Fischen. Die schweresten wägen ı: bis 2 Pfund. Sie halten keinen weiten Strich, doch sammeln sie sich im Sep- tember in Schaaren, und finden sich in seichten Oertern ein. Sein Fleisch ist zwar gut; allein den Narıen eines ed: len Fisches kann man ihm doch nicht beilegen. van vz XXVI. Der Silastra. La Silastra. Dieser Fisch hat einen gegen den Rücken hin zugerundeten und vorn sehr spitzigen Kopf; eine kleine Schnau- ze mit ziemlich starken Zähnen; ein run- des schönes Auge; ferner zwo Schwung- federa mitten an den Flossen; in. pa- ralleler Linie unter diesen wieder zwo dergleichen; vom Kopfe an. bis zum Schwanze eine andere Schwungfeder; und 5 Finger breit von den Bauchfe- dern entfernet, wieder eine, die sich mit dem Schwanze, welcher schmal und 2 Zoll langist, endet. Seine Farbe fällt in ein hie und da ins Meergrüne spielendes Goldgelb . | Er hält sich zwischen Steinen auf und nähret sich von Gambaruzzoli, Der schwereste möchte 3 bis 4 Pfund wägen. Er hält gar keinen Strich, und man fängt ihn zu jeder Jahrszeit. Sein Fleisch ist gut, und wenn er grofs 65 ist, kann man ihn unter die edlen Fi- sche zählen. In einer Brühe ist er am befsten; doch mus es eine Fischer- brühe seyn. | XXV]. Der F eigenfisch. I Fico. Der Körper dieses Fisches ist eyrund ygoval), und vom Schwanze an bis zum Halse mit zwoen Schwungfedern geziert, die sich ganz niedrig anfangen, in der Mitte bis auf 3 Zoll steigen, und dann wieder abfallen. Die Seitenwände sind, vorzüglich gegen die Mitte hin, hoch. Die ganze Breite hält zween starke Finger. Der Kopf ist rund und oben "zugespitzet; der Rachen klein und ohne Gebils. Der Schwanz ist an- kerförmig, und bildet gegen den Rük- ken zu das römische Zahlzeichen fünf (V). Die Farbe ist Goldgelb mit mattem Meergrün und schmutzigem Weifs vermischt. Mitten an den Flos- E 66 | sen sind zween schmale, 3 Zoll lange Schwinger. Seinen Aufenthalt wählet dieser Fisch vorzüglich in der hohen See unter der. Potta marina, in welcher man fast mei- stentheils seine Jungen findet. Seine Nahrung ist der Schlamm der Potta ma- rina. Er streichet mit diesem Wunder- thiere in Monat May; man fängt ihn aber sonst zu jeder andern Jahrszeit. Seine grölste Schwere beträgt ız bis 2 Pfuad. Das Fleisch ist unschmackhaft und um nichts besser, als jenes der See- katze ; es wird aber dennoch von der ärmeren Volksklasse gekauft und heils abgesotten genossen. XXVM. Der Schopffisch. La Bocca in Capo. Der Kopf dieses Fisches ist zwar grofs und rund, aber dabei doch schön gestaltet, und gibt viele Erinnerung an | 67 die schöne Nachteule mit dem Schopfe. In dem breit eingedrückten Oberthei- le des Kopfes liegen zwey ziemlich kleine Augen, die kaum die Gröfse ei- ner Erbse haben , und mitten zwi- schen, denselben ist ein ovaler Ein- druck, der ebenfalls einem Auge ganz ähnlich sieht. Am Anfange des Rük- kens stehen zwo lange scharfe zähneför- mige Spitzen. Nach diesen folgen wei- ter unten zwo ziemlich breite Schwung- federn; ganz vorn, wo der Bauch den Anfang nimmt, sind wieder zwo kleine- re und beiläufig 4 Zoll vom Schwanze entfernt ist eine andere Schwungfeder; endlich am Rücken, 2 Zolle weit von dem 4 Finger langen schmalen Schwan- ze weg, die letzte, welche aber viel länger als die untere ist. Dieser Fisch hält sich am Grunde der See auf, und nähret sich von Mar- schioni, Er hält keinen Strich, und man fängt ihn zu jeder Jahrszeit. Der schwereste wägt ı4 bis 2 Pfund. Sein Fleisch ist gut in einer Fischersöse mit Zwiebel. | Ea 68 XXIX. Der Stachelfisch. I Ragno. SI I ‘Der Kopf dieses Fisches ist breit und hoch. Die Nase ist erhoben, oben beiläufig # Zoll, unten gegen das Maul zu aber mehr als zweymal so breit, und auf jeder Seite mit zwoen Waffen versehen. Die Augen sind grols , und heben sich fast so hoch, als der- obere Theil der Nase. Unter der Na- se hat er auf jeder Seite zwey starke Knochen, die gegen die Mitte der Nase hin breit sind, abwärts aber spitzig zusammen laufen, und eine schöne 1ö- wenartige Schnauze bilden. Der brei- te Rachen ist voll kleiner spitziger Zähne. Am Ende der Kopfdeckel hat er auf jeder Seite einen langen, spitzigen und gefährlichen Zahn. Nahe gegen den Bauch zu sind zwo breite Schwungfedern, am Anfange des Bau- ches aber zwo schmale, und 4 Zoll weit von diesen ist wieder eine ee 69 lange Schwungfeder, die sich, Finger breit weg von dem Schwanze, endet. Einen Finger breit vom Kopfe weg fängt eine andere Schwungfeder mit vielen gefährlichen Zähnen an, und endet sich 2 Finger breit unter dem Schwanze, der gute 4 Finger lang und 3 Finger breit ist. Der Vordertheil des Körpers ist sehr hoch und eben so breit; er wird aber, so wie der Bauch aufhöret, ganz schmal und immer schlanker. Auf dem Rücken stehen drey besondere gefährliche spitzige Stacheln . Die Farbe ist streifenweis mit brau- nen Flecken getiegert. Dieser Fisch hält sich in den Gegen- den auf, wo sich das Kraut Baro fin- det, welches mannshoch wächst, gros- se Strecken in der See einnimmt, und eben so aussieht, als wären ordentli- che Früchte gesäet. Er macht Jagd auf Anguelen und Sepolini. Seine Schwere beträgt ı3, höchstens 2 Pfund. Im März hat er seinen Strichx man fängt ihn aber zu jeder at Die 3 spitzigen Stacheln am Rücken so. 70 wohl, als die zween,, welche er an den Flossen hat, sind gleich gefährlich. ‘Denn, wenn man sich an diesen spitzi- genWaffen, solange der Fisch noch lebet, sticht; so entstehet unglaublich schnell eine hohe Geschwulst,, und ein Schmerz, der bis zur Raserey treibt. Ist der Stich stark , und von einem grolsen Fische; dann kommt der Verwundete selten davon, weil die Geschwulst, wenn er auch, z. B. an einem Fusse gestochen wird, sich gleich zum Herzen ziehet. Sticht man sich hingegen, wenn der Fisch schon tod ist; so ist der Schmerz nicht nur unbedeutend „ sondern der Stich macht nicht einmal Eiter. Sein Fleisch ist kernicht, weils, wohlgeschmack , und saftig, besonders wenn man ihn in einer Fischerbrühe geniefset. Man speiset ihn auch auf dem Roste gebraten, und mit Oel überstrichen: allein auf diese Art verlieret er die nahrhaften Säfte und wird zu sehr ausgetrocknet. 71 EIXXX. Der Spitzkopf. Jl Ribon. Dieser Fisch ist, vom Schwanze an, kaum 2 Finger breit; nimmt aber der- gestalt zu, dals seine Breite am An- fange des Kopfes eine starke Manns- hand ausmacht. Der Kopf lauft ganz spitzig zusammen. Seine grolsen, mit einem gelben Reife umzogene , her- vorstehende Augen, erheben die gold- gelbe Farbe seines Körpers. Er hat in allem sechs Schwungfedern, nähm- lich zwo gegen das Ende der Flossen, zwo am DBauche; eine ganz kleine und kaum drey Finger lange unter dem After; eine andere auf dem Rücken, die drey Finger weit vom Kopfe, und zween vom Schwanze entfernet ist, und von ein und zwanzig spitzigen Gräten unterstützet wird. Der Schwanz hält zween Querfinger in die Länge und fünf in die Breite. Dieser Fisch hält sich in der Noir See auf und nähret sich von Sepolini (>) 72 My? Der schwereste wägt 3 bis 4 Pfund. Seinen Strich hat er im Sepiember; er wird aber zu jeder Jahrszeit gefan- gen. Sein Fleisch ist so gut als das des Brantschin; welswegen er auch einen - Platz unter den edlen Fischen einnimmt. .XXXI. Die Seespinne. ID. Folpo di pietra. Seinem Leibesbaue nach gleichet die- ser Fisch der Spinne, und- unterschei- det sich dadurch, dafs seine Füsse nicht am Leibe, sondern an dem vor- ragenden, vier Finger breiten Halse den Anfang nehmen. Er hat acht Füs- se, darunter sind vier eine gute Viertel- elle lang, die übrigen vier aber etwas kürzer. Alle Füsse sind unten mit Ringen versehen, mit denen sich die Spinne fest hält. Die Augen scheinen am Halse zu sitzen; und der Rüssel nimmt den Anfang, wo die Füsse ent- ne e ® 73 stehen. Die Farbe ist schwarz, und die Haut wie ein Spiegel, glatt. Seinen Aufenthalt hat dieser Fisch in steinigten Gegenden. Er macht auf alle Gattungen Fische , derer er sich bemeistern kann Jagd. Er fasset sie zwischen seine Vielfüsse , säuget sie bis auf die Gräten aus, und läfst nichts als das :Gerippe übrig. Er kommt al- sb in seinem Benehmen ganz gut mit der Landspinne überein, welche die Fliegen ebenfalls ganz ausgesogen , in ihrem Netze zurück läfst. Seine stärk- sten Feinde sind die Katze, der Hund, und ‘der Delfin. Wenn er in Gefahr ist; so wirft er seinen schwarzen Schleim von sich; allein da dieser weder eine solche Schärfe hat, noch so schwarz ist, wie jener des Seppia und Folpo; so entkommt er nur sehr selten. Er hält keinen eigenen Strich, und man fängt ihn zu jeder Jahrszeit. Sein Fleisch ist nicht das belste, und wird, heifs abgesotten, am häufigsten genossen. 74 XXXL. Die Seetaube. ZI Colombo. Dieser Fisch hat einen der Taube sehr ähnlichen Kopf, worinn zwey grolse, mit einem gelben Ringe umge- bene Augen liegen. Einen guten Fin- ger tief unter dem Schnabel öfnet sich sein zahnloses Stumpfmaul. Sein Körperbau gibt ihm das Ansehen , als hätte er Flügel. Denn vom Schna- bel an bildet sein Körper ein Dreyeck, welches, von einer Spitze des Flügels bis zur andern eine gute halbe Elle und wohl noch drüber lang ist. Gegen den Schwanz zu hat er auf jeder Seite einen dünnen Lappen, der beiläufig ei- nen starken Mannsdaumen breit ist, und beim Anfange des ellenlangen und noch längern Rattenschwanzes wieder ein anders kleines Läppchen. Da er keine Flossen hat; so stehen anstatt dieser, zwey eyrunde Ohren da. Oberhalb des langen Rattenschwanzes ri) hat er noch zween spitzige, dicke und harte Stacheln ‚ oder vielmehr Schuhah- ien. Aufdem Rücken ist er schwarzblau, am Bauche schmutzig weils mit einer gelben Farbe durchlaufen. Das Männ- chen hat einen kürzeren Schnabel als das Weibchen, und wohl dreymal so breite Schwanzläppchen als dieses letz- tere. Er hält sich in der Tiefe der See auf, und rähret sich von verschiede- nen kleinen Fischen: vorzüglich liebet er die Sardellen und Sardoni. Er ‚erreichet eine Schwere von 150 bis 200 Pfund. Den Strich hält er im Julius, wird aber zu jeder Jahrszeit gefangen. Das Fleisch ist noch schlechter, als je- nes des Seehundes, wird aber auch nur von ärmeren Leuten gekauft, und heil; abgesotten genossen. Einige essen es auch auf dem Roste gebraten, mit Oel überstrichen, und mit Fenchel bestreuet. Sticht sich ein unachtsamer Fischer an die vorerwähnten, oberhalb des langen Rattenschwanzes befindlichen, zween ahlenförmigen harten Stacheln; so muls die Wunde gleich aufgeschnitten wer- den; und doch kommt nur selten ein Verwundeter mit dem Leben davon. Die Leber dieses Fisches wird von den Fischern herausgenommen, und in einem srolsen Glase, oder in einer Schüssel an die Sonne gestellet. Sie zerschmilzt dann, und gibt ein Schmalz von sich, . welches für alte und frische Wunden sehr heilsam ist, und je älter es wird , desto sicherer und geschwin- der heilet. Dieser Fisch hat also eben so, wie manche Menschen einer Seits etwas Gutes und anderer Seits eiwas Böses in seiner Natur. XXXII. Die Seekröte. I Rospo. Dieser Fisch weichet von dem un- ter No. ı9 beschriebenen, lediglich in der Bauart des Körpers ab; in der Lebensart , Nahrung , Strichzeit und m m; allem Uibrigen aber kommt er mit jenem ganz überein; wefswegen man sich auch hier auf die schon vorange- schickte Beschreibung beziehet. Er hat Kopf und Bauch dergestalt beisammen; dafs man beide, wenn er die Flossendeckel zusammenziehet, kaum voneinander unterscheiden kann. - Die Augen sind sehr klein, und werden von der obern Seite her mit zwoen Rei- hen starker zähneförmiger Spitzen, wo- von einige eine Gabel gestalten, be- schützet. Der Rachen ist weit, grols, und voll spitziger Zähne ,„ worunter es einige gibt, die einen 3 Zoll lang sind. Eine breite Schnauze decket den Obertheil des Rachens, und oberhalb desselben stehen wieder auf jeder Seite zwo starke Zahnspitzen. Eben so sind auch die Flossendekel voll scharfer Spitzen. Die Hirnschale (Cranium) ist tief eingebogen gegen das Ende zu, und hat ein langes Haar. Schwung- federn hat er zwo nicht gar grolse unter dem Bauche, und zwo andere an der Stelle, wo die Dicke des Bauches - 73 aufhöret, und der Körper, gegen den Schwanz zu, sich allmählig verdünnet. Der Schwanz ist 2 Zoll breit, g Zoll lang und am Ende gezackt. XXXIV. Der Stutzer. La Libba. Dieser schön gefärbte und vollkommen gut proporzionirte Fisch hat schon man- chem Fremden, der ihn auf dem Fisch- markte zu sehen bekam, eine angeneh- me Augenweide verschaffet. Mit demAusdrucke vollkommen propor- zionirt glaube ich wohl alles ausge- drücket zu haben, was man von einem schönen Fische erwarten, oder sich vorstellen kann. Sechs grün undroth gefärbte Sales federn erheben ihn besonders. Davon stehen. zwo am Ende der Flossen gegen den Bauch zu; zwo unter dem Bauche; eine vom After, ı Zoll breit vom Schwanze weg, und noch eine, eben ı 79 Zoll vom Schwanze weg bis zum An- fange des Halses. Der Schwanz ist 2 Zoll lang, und 4 Zoll und drüber breit. Die Schnauze ist zugespitzet,, klein, und mit spitzigen Zähnen besetzet. Der Körper ist goldgelb in der Grundfarbe, und hier und da mit rothen und grünen Streifen bemahlet. Die Augen sind schwarz, und mit rothen Ringen ein- gefasset. Dieser schöne Fisch hält sich zwi- schen Steinen auf, ist kein Raubfisch , und nähret sich von dem Kraut Aspa- reo. Er beobachtet keinen Strich, und man fängt ihn zu jeder Jahrszeit. Der schwereste wäget 2 bis 3 Pfund. Das Fleisch ist sehr gemein, doch bes- ser, als jenes des Seehundes, und wird entweder in Brühen , oder heils abge- sotten gespeiset. 80 | | XXXV. Die Jungfrau. La Donzella. - Dieses kleine Fischchen hat vie- le Aehnlichkeit mit den Goldfischchen , nurmischet sich unter die Goldfarbe ein mattes Grün. Der Kopf ist rund und nur vorn zugespitzet. Er hat ein sehr kleines Göschchen (Mäulchen), da- rinn man sehr kleine feine Zähnchen, mittelst.eines Vergröfserungsglases wahr- nehmen kann. Die Augen sind klein, und haben einen rothen Ring. Er hat vier Schwungfederchen, nähmlich: am Bauche zwo, gegen das schmale Schwänzchen zu eine, und am Rücken eine. Auch dieser Fisch ist ein Steinbewoh- ner und nähretsich von dem Kraute 4s- pareo , wie der Lidda und hält wie dieser keinen Strich. Man fängt ihn zu jeder Jahrszeit. Der schwereste wägt 2 bis 3 Loth. Das Fleisch ist um nichts besser, als jenes des Libba, und \ | 8! wird auch von ärmeren Leuten auf- gekauft , und heifs abgesotten ge- gessen. | XXXVI. Die Sardelle. La Sardella. Dieses schmackhafte Fischchen ist si- cher eines der bekanntesten aus der mit- telländischen See. Mansieht es, zwar nicht frisch, doch eingesalzen in ganz Europa. Sein Körperbau ist daher wohl jedem bekannt , so wie die schö- ne Silberfarbe seiner Schuppen, die am Rücken, wenn es noch frisch ist, mit einem Meergrün übermahlet scheint. Er nähret sich vom Seeschlamme, und von kleinen Krebsen, hält sich in der hohen See auf, und macht im Maymonate seinen Strich in unzähliger Menge. Es werden deren auch noch ım Junius, Julius, und August gefan- gen, im Herbste und Winter aber sehr selten. Dieses Fischchen hat viele Sabr 82 | Feinde. Die schweresten wägen 2 bis 2! Loth. Ihr Fleisch ist jedem, wenigstens eingesalzen bekannt. Frisch schmecken sie sehr gut, wenn man sie auf ein mit feinem Oele bestrichenes Pa- pier legt, und so auf dem Roste brät. Der Hauptfang auf diese Fischchen wird eben so wie auf die Tonen ge- macht. Man fängt sie auch mit klei- neren Netzen, auf welche die Fischer gestossene Schnecken streuen, sie da- durch ins Garn locken und erhaschen . Bei Hauptfängen trift es sich zuwei- len; dafs man mit, einem Zuge zwan= zig und mehrere tausend Pfunde her- aus ziehet. XXXVI. Die Seeforelle. La Trutta marina. — Mit der Flufsforelle kommt dieser Fisch in allem überein. Er hat sechs Schwungfedern wie jener, nur dafs sie 83 nicht so breit, sondern schmäler sind . Der Kopf ist eben so wie jener der Flufsforelle gebildet; es mangeln ihm aber die Zähne, und die Augen haben einen gelben Ring. Der Schwanz ist etwas kürzer, und die Farbe des Lei- bes , ausser den Sternchen, fast die nämliche wie an der Flufsforelle. Auch 'wie diese hält er sich gerne in stei- nigten Gegenden am Grunde der See auf: | Er nähret sich von dem Kraute 4s- pareo. Die schweresten wägen 2 bis 3 Pfunde. Sie Halten keinen Strich und . man fängt sie in jeder Jahrszeit. Das Fleisch ist nicht besonders gut, und wird heils abgesoiten wie auch in Brü- hen genossen. XXXVIIL Der Bartfisch. Z Barbone. Der Kopf dieses Hisches ist viel brei- ter und höher als der obere Theil des sF 84 Körpers. Die Augen sind ziemlich wohl proporzionirt, und haben einen rothen Ring. Er hat sieben Schwung- federn ,„ nämlich : zwo an der Mitte des Rückens in der Entfernung einer Fingersbreite voneinander, zwo am Ende der Flossendeckel, zwo unter diesen in paralleler Linie, und eine unter dem After. Der Schwanz ist kaum ı!: Zoll lang und eben so breit. Die Farbe fallt in ein schönes mattes Zinnober- roth, verlieret sich aber mit der Zeit, trotz aller Vorsicht, die man anwen- det, um sie zubewahren. Den Namen Bartfisch führet er defswegen; weil er an der Nase bei jedem Nasenloche ei- ' nen langen Schnauzbart hat. Er nähret sich von Schlamm und Koth, und hat keinen festen beständi- digen Aufenthalt. Die Strichzeit hält er im Monat Oktober, doch wird er auch in jeder Jahrszeit gefangen. Man zählet ihn unter die edlen Fische; ver- gleichet ihn, wegen seinem wildprätar- tigen Geschmacke, mit dem Landschne- pfen, und speiset ihn auf dem Roste ge- N 85 braten, und mit feinem Oele bestrichen, Wer ihn recht gut zugerichtet geniefsen will, mufs ihn mit einem mit-Oele be- strichenen Papier umwickeln, langsam auf dem Roste braten, und öfters mit feinem Oel bestreichen. Der schwere- ste wägt 2 Pfund. XXXIX. FR Steinkeppe. Il Guato di sasso. Dieser Fisch hat einen grofsen dik- ken Kopf, und es scheinet, als habe er fünffache Flossendeckel. Die Augen sind dem Körper angemessen und bläu- licht. Sechs breite und schön aus- gezackte Schwungfedern machen sei- nem wohlproporzionirten , schlankge- krümmten Leibe ein reizendes Anse- hen. Die Schwungfeder, welche er am Bauche hat, verdient vor den übrigen um so mehr angezogen zu werden; weil sie eiuem Kleeblatte verglichen 86 werden könnte, wenn die Seitenblätter pur etwas erhobener wären. Der Schwanz ist unten gute 3 Zoll breit, und endet sich 'mit einer Rundung. Die Leibesfarbe fällt an der oberen Seite in ein Dunkelbraunes; an der unteren Seite ist sie weißslicht. Er hält sich zwischen Steinen in Lö- chern auf, nähret sich von Anguelli, und im Nothfalle von Schlamm. Er hält keinen Strich und man fängt ihn zu jeder Jahrszeit. Der schwereste wägt $ bis ı Pfund. Das Fleisch ist gut,mufs aber in feinem Oele gebacken werden, und kann auf jede gute Ta- fel kommen. Auch in Zwiebelbrühen ist es schmackhaft. XL. \ 2 Der Breitkopf. La Luzerna. Dieser Fisch hat einen noch viel . breiteren Kopf als der vorbeschriebene. Obenher scheinet er flach zu seyn, 87 ‘wenn man die Augenbeine wegrechnet. Die Flossendeckel geben dem VUnter- theile des Kopfes eine reizende Bildung; weil es so scheint, als wären deren mehrere welche die Flossen deckten. Das Oberbein des Rachens istrund, und gegen die Nasenlöcher zu ausgezackt. ' Zwischen den erhobenen Augenbeinen liegen zwey schöne mit einem gelben Ringe umzogene, der Gröfse des Ko- pfes gut angemessene Augen. Am äus- sersten Ende der Flossendecket hat er auf jeder Seite ein breites mit schönen Farben spielendes Blatt zur Schwung- feder; und gleich unter diesem am An: fange des Leibes mitten an dessen Un- tertheile zwo kleinere länglichte, die hie und da durch eine rothe Farbe vorschönert sind ; endlich ein schmales am Rücken an de Stelle, wo sich der Kopf von dem Körper abihliter. Seine Farbe ist schwarzbläulicht mit rothen Flecken hie und da untermischt. Im Rachen entdecket man keine Zähne; wohl aber hat dieser Fisch zwischen den zween Seiten-und Bauchschwung- 88 federn an jeder Seite drey gekrümmte Schnauzen, die fast den kleinen Krebs- füssen gleichen. Seinen Aufenthalt suchet er am Grun- de der See, und näbret sich von Mar- sioni einer Gattung kleiner Fischchen. Er hält keinen Strich und wird in jeder Jahrszeit gefangen. Der schwereste wägt 2 bis 2 Pfund. Das Fleisch ist sehr gut, welswegen er auch unter den ed- len Fischen seinen Platz erhalten hat. Auf dem Roste gebraten und mit fei- nem Oele bestrichen, schmecket er besser als in Brühen. XLL Der Rufer. I Suro. Dieser Fisch hat eine schöne durch- aus proporzionirte Bildung, einen zu- gespitzten Kopf am Wirbel und der Gosche, die mit einer Doppelschnau- ze versehenist. Er hat zusammen sechs Schwungfedern ; zwo kleinere am Ober- / 89 leibe; zwo gröfsere am Bauche; eine unter dem After, die bis zum Schwanze gehet, und eine auf der Mitte des Rückens, die sich hoch anfängt, und einen halben Finger breit vom Schwanze weg kaum! Zoll hoch endet. Der Schwanz ist beinahe 6 Zoll breit, ‘ und endet sich in eine runde Zackung. Er hält sich in der hohen See auf und nähret sich von Sardoni, und An- guelli. Wenn er gefangen wird, so gibt er eine Stimme von sich, die ei- gentlich das Wort Hrus ausdrücket. Seinen Strich hält er im Monat May, man fängt ihn aber in den Gewässern gegen Istrien zu, auch in jeder Jahrs- zeit. Der schwereste wägt 3 bis ı Pfund. Das Fleisch ist gut in der Brü- he oder in Oel gebacken, und kann dann im Nothfalle den Mangel an ed. len Fischen auf jeder Tafel ersetzen, [ VRR; EEE 99 XLIE Der Weichling. ZI Pesce Molo. Die Bauart dieses Fisches ist eben so proporzionirt, als die des vorbeschrie- benen. Er hat alle sechs Schwungfe- dern in folgender Ordnung. An der Mitte der Flossen eben wo der Unter- leib anfängt, ist auf jeder Seite eine; an der Miite des Bauches fängt eine andere an, und endet sich # Zoll breit von einer darauf folgenden doppelt so hohen Schwungfeder, die einen Finger breit vor dem Anfange des Schwanzes aufhöret ; auf dem Rücken erhebt sich wieder eine andere mit dem Anfange des Körpers, und setzet drey Finger breit vor der letzten Schwungfeder ab, die ebenfalls in der gleichen Enifer- nung, als die untere, von dem ziemlich breiten gerundeten Schwanze ihr Ende erreichet. Der Kopf ist bis auf ‘die Hälfte ganz zugespitzet. Die Augen 51 sind dem Kopf und dem Körper, der Gröfse nach angemessen, und haben einen matten gelben Ring. Der Kör- per ist silberfärbig. Dieser Fisch hält sich in 2 hohen See auf, und nähret sich von kleinen Fisehchen. Seinen Strich macht er im Monat November, wird aber in jeder Jahrszeit gefangen. Man speiset ihn in feinem Oele gebacken, oder heils ab- gesotten. Noch besser ist er aber auf dem Roste gebraten; doch mus er vor- her mit Mehle bestreuet, dann mit feinem Oele bestriechen werden. Der schwereste wäget ı Pfund. XLIN. Der Seemond. La Bova. — nn Dieses nicht gar grofse aber schön proporzionirte Fischchen hat eben auch sechs Schwungfederchen, nahmlich: zwo gegen die Mitte der Flossen; zwo beim Anfange des Bauches; ein schmales am 92 Rücken; und ein noch schmäleres hin- ter dem After. Das Köpfchen ist zu- gespitzet, das Göschchen ( Mäulchen ) klein, und mit einer Reihe feiner, kleiner, spitziger Zähne versehen. Die Augen sind dem Kopf und Körper wohl angemessen, und haben einen maiten gelben Ring. Wenn es im Wasser schwimmt, so bildet es mit Köpfchen und Schwänzchen eine halbe Rundung. Die Leibesfarbe ist vom Rücken bis zur Hälfte des Körpers bräunlicht mit Blau und Seegrün spie- lend, von der Mitte an bis zum Bau- _ che aber weils mit einem maiten Gelb vermengt. Das Schwänzchen gestaltet eine römische fünf (V). Sein Aufenthalt ist in der tiefen See, seine Nahrung ist das Kraut Baro. Den Strich machen diese Fischchen im Monat May, man fängt sie aber auch zu jeder Jahrszeit. Die schweresien erreichen höchstens ı6 Loth; selten wird aber ein so schwerer gefangen. Das Fleisch ist gut, und besser als das des Pesce Molo, besonders im Monat Ok- 93 tober. Es wird auf dem Roste gebra- ten und in Brühen gespeiset. XLIV. Der elektrische Schlagfisch, oder der Sandzitterfisch. Il Tremolo del Sabione. Dieser Fisch scheint keinen Kopf zu haben; denn er ist, von oben an bis gegen den Schwanz zu, fast kugelrund, und aufgelaufen wie ein unvollkommen aufgegangener Kuchen. Diese ganze Rundung wird mit einem zierlich aus- gezackten, nicht gar z Zoll breiten Saum verschönert. Gegen dem Schwanz zu, wo sich die Rundung endet, siehet man einen * Zollbreiten ebenfalls zuge- rundeten Absatz; nach diesem folgt eine andere um Z Theile schmälere rund- ausgezackte dünne Haut, dann erst ein vier Finger langer Schwanz, der am Ende drey Finger breit diese Figur en- 94 det. Wo man den Kopf suchen soll; da findet man nichts, als ein durch zwey Beine erhöhtes, langes, und in Mitte eingebogenes Viereck; dann auf beiden Seiten desselben zwo abwärts- stehende Augen, -oder doch augenähn- liche runde Flecke. Aus zweyen die- ser Augen erhält er das Licht; die an- deren zwey unächten mögen ihm aber vermuthlich das Gehör geben. Am Anfange des ı Schwanzes hat er ein dünnes Fleckchen, ohngefähr ı Zoll hoch. Der. er hat eine gelbbrau- ne Farbe , hie und da mit dunklen Flecken bestreuet; und da die Haut wie ein Spiegel glatt ist; so scheinet der Fisch gleichsam von Marmor zu seyn. Wo man den Bauch suchen soll, entdecket man eine kleine zugespitzte Gosche ‘ ohne Zähne. Am Bauche ist er schmuz- zig weis. Seine Naturseigenheit u. s. w. wird bey Nro. 46 beschrieben werden. 05 XLV. Der Kothzitterfisch. U Tre- molo del fango : An dem Orte, wo inan den Kopf oder Rachen suchen sollte, hat dieser Fisch nur eine kleine Zuspitzung, und ist aufgelaufen, wie ein wohlgerathe- ner Kuchen. Er hat auch, wie der vo- rige einen Saum, der aber kaum i Zoll breit; jedoch doppelt ausgezackt ist. Von der Spitze an rundet er sich bis zum Viertheile des Schwanzes : dann nimmt er auf einmal bis auf #2 Theil ab; rundet sich noch einmal mit einer merkbaren Erweiterung ; fällt wieder nach und nach ab; dann kommt ein schmales Fleckchen, das man als eine ' Schwungfeder bertachten mufs; endlich folgt ein vier Finger breiter und eben so langer Schwanz. Man nimmt gar keine Nase wahr, wohl aber vier der- gleichen Augen , wie vorgesagt. Die obere Leibesfarbe ist noch braüner) 96 als jenes bei Nro. 44; man bemerket aber weniger dunkle Tupfen (runde Fleckchen), darunter; doch ist die Haut so glatt als jene des Sandzitter- fisches und scheinet auch wie marmo- rirt. Am Bauche hat er eine matte gelbe, ins Weisse dringende Farbe. Die Gosche ist klein, und mit ganz kleinen Zähnen versehen. XLV1. Der getigerte Zitterfich. Il Tremolo marmorato, 055ia tigrato dı Baro. Der Körper dieses Fisches fängt sich, wie beim letzterwähnten, mit einer kleinen Spitze an, läuft oval bis zum Schwanze zu, und hat einen 3 Zoll breiten, jedoch in der Rundung breiter gezackten Saum. Vor dem Ende der ovalen Rundung sind auf jeder Seite gegen den Schwanz zu, zwey ebenfalls 97 breit gezackte Flecke, die in einer ı Zoll langen nicht ganz zugeschärften Spitze ihr Ende erreichen, und vom Schwanze. weg stehen. Nach dieser kommt ein fünf Finger langer Schwanz, der sich‘ ‘wieder mit einer drey Finger breiten und eben so langen Haut endet. Nase und Augen sind bei diesem. Ei- sche‘, wie. bei dem unter Nro. 44 be- schriebenen, und eben. so ist die Go- sche. Die obere Leibes- und Grundfar- be ist falb (fahl) mit schönen und vie! fältigen Tigerflecken gezieret, und die Haut eben so glatt, als an den beiden vorigen Gattungen, welswegen ilın ei- nige den wahrhaft marnforirten, ande- re den getigerten Zitterfisch nennen. Alle drey Gattungen Zitterfische ha: ben einerley Naturseigenheit und einer: ley ‘Lebensweise. Wenn es diese Fi- sche hungert, so verscharen sie sich in Sand, bleiben unbeweglich, und war- ten ganz geduldig ab, bis ein Fisch über sie herschwimmet. :Kommt nun einer nahe über den Körper des Zitter+ fisches; ‘so gibt dieser. einen Schlag, | (3 98 mit welchem er den zu seinem Raube ausersehenen Fisch entweder gleich auf der Stelle tödtet, oder doch ganz sinn- los macht, ihn dann erhaschet und ver- zehret. Die Fischer dürfen ihn nicht an- greifen, so lange er lebt. Denn der Schlag, den er gibt, ist dermassen stark ; dals er durch den ganzen Körper fährt, und einige Tage lang ein heftiges Zit-. tern hinterläfst. Von4Pfunden Schwe- re, werden nur sehr wenige gefunden. Im Monat Julius halten sie ihren Strich, man fängt sie aber die ganze Jahrszeit durch. Das Fleisch ist nicht übel zum Genusse; man ifst es aber nur ge- backen. ® XLVI. Der Engel. Z’ Angelo. Dieser Fisch hat viel Aehnliches mit der unter Nro. 40 beschriebenen ZLuzer- za. Wer nicht recht aufmerksam. auf die Kennzeichen achtet, wodurch diese 99 Fische ’sich unterscheiden; der nimmt "beide Gattungen für eine und ebendie- selbe. Der Angelo hat einen etwas zugespitzteren, und nicht so flachen ‚Kopf als die Luzernas Die Augenbeine .erheben sich über das Cranium mehr heraus und laufen etwas gekrümmt ge- ‚gen die Gosche zu, so dals es einer ‘ovalen Rundung gleichet. Die Augen sind weder klein noch grols, und mit ‚einem gelben Ring umgeben. Die Zun- ‚ge ist sehr dick, kurz, und zinnober- zoth. Der Rachen hat keine Zähne. Die Flossendeckel sind einfach. Un- ter diesen hat er auf jeder Seite eine breite Flofsfeder, die einem grofsen Rosenblatte gleichet, gegen das Ende zu gute drey Finger breit, schön bley- färbig, und mit braunen Tigerflecken bemalet ist. Gleich neben dieser Flols - oder Schwungfeder hat er. auf jeder Seite drey, schön braun, blau, und weils gezeichnete Füsse, wie solche die Krebsen haben. Hart an diesen Füssen stehen wieder zwo Schwungfe- dern, die am Anfange mit einer schö- G2 en 100 nen Röthe bezeichnet sind. Oberhalb der breiten Schwungfedern zeiget sich auf jeder. Seite ein kleines, gegen‘ die Höhe stehendes Beinchen, welches ei- nem Ohre gleichet. Auf dem Rücken hat er zwo aufeinander folgende Schwung- federn, zwischen welchen ein Absatz von 3 Finger breit ist; die letzte der- selben endet sich einen Finger: breit weg vom 'Schwanze. Oberhalb dem After hat er noch eine’ Schwungfeder, diese endet sich, 3 Finger breit weg, vor dem, schön mit roth-blau-und grünlichter Farbe 'bemahlten,, drey Fin- ger breiten und eben so langen Schwän- ze. Die Farbe des Körpers ist, vom Rücken bis zur Hälfte des Bauches bläulicht, mit braunen und rothen, ge- gen. den Bauch hinlaufenden Streifen, die gegen den Kopf zu etwas gekrüm- met sind. Am Bauche ist er weils. Dieses schöne Fischchen hält sich am Grunde der See auf, und nähret sich von Marschioni, einer Gattung kleiner Fischcehen, die kaum eine 4 Zoll lang werden: Die schweresten wägen 4 bis | 201 5 Loth. Siehalten keinen Strich, und werden in jeder Jahrszeit gefangen . Das Fleisch ist sehr gut, und eben so schmackhaft als das des Luzerna. Man speiset es in Brühen, und auch auf dem Roste gie eis REIVIH. Der Plattleib. En Sfoja. ' Dieser Fisch ist länglicht rund, ja wenn man ihn recht betrachten, und die Spitze des Schwanzes abrechnen will völlig eyrund oder oval, und der- ‘gestalten flach; dafs bei einem Fische von ı Pfunde, der oberste Theil des Rückens kaum 2 Zoll hoch ist. Auf beiden Seiten hat er eine Menge wei- ‚cher Gräten, die von einer feinen Haut gedeckt und ausgezacktsind. Der Kopf fängt nicht, wie bei andern Fischen am Rücken an, sondern an den Seitenwän- den, und ist daher ganz verkehrt. Die ‚Schnauze ist ganz zugespitzt, und glei» 102 chet dem Schnabel eines halbgewach- senen Hahnes. Uibrigens ist der Kopf so flach, als der Körper; man bemerket an demselben nur ein Auge, und das Maul ist ohne. Zähne. Der Schwanz: ist kaum zween Finger lang und breit. Die Farbe des Leibes ist mehr bleyfarb, als mattblau. Die Haut ist glatt und scheinet marmorirt ‚„ weil die kleinen Schuppen um ihre Rundungen her bräun- licht sind. | Auch dieser Fisch hält sicham Grunde der See auf, und nähret sich von Schlamme. Die schweresten wägen 3 bis 33 Pfund. Den Strich halten sie in, Monat Dezember; werden aber auch das übrige Jahr hindurch gefangen. Auf vornehmen Tafeln verspeiset man. sie gemeiniglich gebacken und heils ab-: gesotten; doch sind sie am beßsten in ’ "@ feinem Oele gebacken. ad 108 XLIX. Der Regenschirm. L Om- brella. Dieser Fisch hat von dem Rücken an bis an die Hirnschale einen hoch zugespitzten Kopf, der sich aber nach- mals abwärts zu in eine Rundung for- met. Er hat ein grolses Maul, mit vielen Reihen kleiner Zähne besetzet. Gegen den Schlufs der Flossendeckel hat er zwo lange und breite, unter diesen aber andere zwo lange Schwung: federn; ferner unter dem After eine andere einzelne, und endlich am Rük- ken wieder eine sehr lange Schwungfe- der, die sich durch zween Absätze aus- ‚zeichnet. Der Schwanz ist gute vier "Finger breit und eben so lang. Gegen den After zu siehet er so aus, als wenn er einen Bruch hätte; denn es bildet sich von den Bauchfedern an gegen den After zu, eine auffallende Dicke und Rundung. Die Farbe des Körpers 104 spielt ins Meergrüne und Hellblaue, worunter sich auch eine a Far- be menget. | « Seinen Aufenthalt hat er am Grunde. der See, - und nähret sich von den Kraut Aspareo. Er hält keinen Strich man fängt ihn also zu jeder Jahrszeit. Sein Fleisch ist eben nicht das aller- befste ;doch dienet es oft, wenn es an edlen Fischen fehlet , auf vornehmen Tafeln. Es wird in Brühen, und auch heils abgesotten verspeiset. uk Der Farbenfisch. Il Scombro. Dieser Fisch hat eine prächtige Ge- stalt, die durch ein schönes Meergrün - und Azurblau noch mehr gehoben wird. Man zählt sieben Schwungfedern. an ihm , nämlich : zwo gegen die Obertheile der Flossendeckel, zwo am Bauche; eine unter dem Halse, eine ober dem Schwanze; und eine unter 105 demselben ; alle sind aber unbedeutend, kiein, und schmal, Der Schwanz ist 3 Zoll lang, eben so breit, und bildet eine römische fünf. Der Rachen hat eben diese Gestalt und viele kleine Reihen von Zähnen. Die Augen sind der Gröfse des Körpers und Kopfes an- gemessen, und bläulicht. Er liebt die hohe See, und macht Jagd auf Sardoni. Die schweresten wägen ı! bis 2 Pfund; von welcher Schwere man sie jedoch selten fängt. Sie haben den Zunfisch und den Delfir zu Feinden. Allein ihr schneller Lauf rettet sie sehr oft aus der Gefahr. Im Monat April halten sie zwar ihren stärkesten Strich; dieser dauret fort bis zum Monat Dezember. Ausser dieser Zeit fischet man wenige. Das Fleisch ist, besonders auf dem Roste zwischen einem mit feinem ‘Oele be-' strichenen Papier gebraten, sehr schmackhaft. Zur Abwechslung rieh- tet man sie auch mit Brühen zu. IN a5 ® 106 LI Der Spiegelfisch. La Salpa. Dieser Fisch ist durchaus schön ge- bauet, und seine Leibesfarbe scheinet mit dem schönsten Golde, unter Silber spielend, überzogen zu seyn. Der Kopf ist zugespitzet. Der Rachen bildet eine römische fünf, ist nicht gar grols, und hat oben und unten ei- ne Reihe einwärts gebogener Zähne. Man’ zählet zusammen sechs Schwung- federn an ihm, die folgenderweise ge- ordnet sind. Eine erhobene nicht gar grofse am Rücken; zwo unter den Flos- sendeckeln; zwo mitten am Bauche, ‚und eine unter. dem After. Der Schwanz ist lang und, bildet ebenfalls. eine römische fünf. Er hältsich am Grunde ler See auf. ‘Seine Nahrung ist das Kraut Baro. Man fängt ihn 4 bis 5 Pfund schwer. Das Fleisch ist gut, so wohl gebraten, als in Brühen. 107 Lu. Der Farbenspieler, Leo 30; FREraR«, a Dem Körper nach ist dieser Fisch eben so wohl gebauet, als der vorher- gehende. Nur sind Kopf und Schnau- ze nicht so zugespitzet, und die Augen viel grösser. Allein der Rachen ist oben und unten eben so mit einer Rei- he von Zähnen besetzt. Er hat in al- lem sechs Schwungfedern. Eine lange am Rücken; zwo gegen die Mitte der Flossen; zwo am Bauche; "und eine unter dem After. Der Schwanz ist bis 5 Zoll lang, und ‚gegen 4 Zoll breit. Die Farbe ist, vom Rücken bis zur Hälfte des Leibes, grünlicht ins Blaue spielend, gegen den Bauch u zu NE gelb und silberfärbig. Seinen Aufenthalt hat er in der | hohen See, und nähret sich von Sar- dori und: Anguelli. , Die schweresten wägen 2 Pfund. Im Monat September. / | 208 halten sie eigentlich ihren Strich ; man fängt sie aber auch in andern Jahrs- zeiten... Ihr Fleisch ist: um :nichts bes- ser, als jenes der Seekatze, ohne Ge- schmack und Saft. Unvermögendere Leute kaufen sie, und geniefsen sie heifsrabgesotten, mit Essig, Oel, und Knoblauch. er LINM. Der Schnepfenaal.. I. Pisa- letto. ieses 'Fischchen siehet einem Aale ähnlich, hat ein kleines rundes Köpf- chen, zwey kleine Aeugelchen, und ei- nen Schnepfenschnabel., °Er hat nur an seinem viereckichten Rücken, ober- halb des-Afters eine’ einzelne wirkliche Schwungfeder. Etwa # Zoll unter‘ dem Rücken, und zwar von der gegen den Schwanz zu sich endigenden Schwungfeder anfangend, hat er wie- der eine Erhöhung, zwischen der sich 109 ‚etwas dergleichen festsetzen liefse. Sein ganzer. Körper ist eigentlich nur eine Gräte. .. Seinen Aufenthalt hat er in der ho. hen See, und nähret sich von Schlamm , Die schweresten wägen ı bis 2 Loth. Sie halten keinen Strich, und werden in jeder Jahrszeit gefangen . Ihr Fleisch ist ungenielsbar. | Ä LIV: Der Kannenkopf. La Bau- racula. — Kopf und Leib hat dieser Fisch so beisammen; dals man den einen von dem andern durch nichts sonst erken- nen kann, als durch die zwey Augen; welche gegen das schnabelförmig zuge- spitzte Stück Haut hinliegen, das die Spitze des Kopfes arsrellen? soll. Zwischen den Augen sieht man eine kannenförmige in der Mitte tief einge- drückte Bildung, die oberhalb der Au- A160 ‚gen herumläuft, und mit kleinen aber ‚starken Waffen besetzt ist. Oberhalb der Augen sitzen zwey gekrümmte Oh- zen. ‚Der Körper ist gegen den Rücken hin ‚aufgelaufen, wie ein: wohl gera- thenes .Mehlkoch (Mehlbrey); gegen die Seiten hin aber sinkt er abwärts. Von. der Spitze des Schnabels an, dek- ket ihn eine breite dünne Hauf, die sich dann auf beiden Seiten noch wei- ter hinaus ziehet, und an jeder Seite eine Art von zugespitzten Flügeln bil- dei. :Von einer Seitenspitze zur an- dern läuft die Haut fort, und ziehet sich bis zum Anfange des Schwanzes. ‚Es fängt aber gleich wieder auf beiden Seiten eine andere Haut an, gestaltet zuerst eine lange ı Zoll breite Spitze, und diese ziehet sich von der Mitte an wieder gegen den Schwanz zu, schlies- set sich an solchen an, und entfernet sich ‚wieder ohngefähr 3 Zoll lang. Vom Cranium an über den Rücken hin siehet man eine Reihe kleiner zähne- förmiger Spitzen, die sich aber bei dem Anfange des # Eile langen Schwan- ııı zes vergröfsern , und bis zur Spitze ‚desselben, die wieder mit zwo Häuten gedecket ist, ununterbrochen fortlau- fen. Mit dem Anfaage des Schwanzes beginnen auch wieder zwo ändere Rei- ‘hen dergleichen starker Zähnespitzen, und dauern bis gegen das Ende dessel- ben. Der ganze Körper ist ausserdem roch mit ändern kleinen spitzigen Waffen gekörnet, die viel . schärfer sind, als bei dem Sguajna. Die Kör- perfarbe ist, von oben braun, von un- ten schmutzig weils. Die Gosche ist drey Finger breit unter dem Schnabel, bildet eine römische fünf, ist voll klei- ner harter Beinchen, und über dersel- ben sind zwo breite Nasenlöcher. Auch der untere Theil des Leibes ist scharf, und die Haut desselben kann: zu feinen Polirungen gebrauchet werden. Dieser Fisch hält sich am Grunde der See auf, und nähret sich von klei- ‚nen Fischehen. Die 'schweresten wä- gen 4 bis 5 Pfund. Sie halten keinen Strich, lassen sich aber doch im Monat . März häufiger, und gerne in Untiefen se- Ä | 112 hen. Man fängt sie das ganze Jahr hin- durch. Ihr Fleisch ist etwas besser, als das der Seekatze, und wird sowohl heifs abgesotten, als auch in Oel ge- backen genossen. LV. Der Vierauge. _J/ Quatir’ Occhi. | Auch dieser Fisch .hat Kopf. und Körper in einem unabgetheilten Stücke so beisammen, und eine eben so zuge- spitzte schnabelförmige Haut, wie der vorbeschriebene. _ Auch die seitwär- tigen Spitzhäute laufen, wie bei jenen, gegen den Anfang des Schwanzes zu. Nur ist dieser Fisch gegen die Seiten- ränder hin, nicht so flach absinkend , sondern ganz rund und hoch aufgedun- sen, wie ein wohlaufgegangener Kuchen. Er hat auch einen vertieften Becher oder Kelch, wie der vorige, und un- ter demselben die Augen, welche von | | 113 obenher auch mit zähneförmigen Spiz- zen besetzet sind. Ausser diesen wirk- lichen Augen, die im das Licht ge- ben, hat er an jeder Seite des Rückens zwo runde: schwarze Flecken, die den Augen: gleichen, und ihm den Namen Vierauge: zuwegen gebracht haben. Von den obern Ende der Nase gehei auch eine Reihe Zahnspitzen bis zum Ende des 4 Ellen langen Schwanzes, welcher ausser der ebenbesagten Reihe von Spitzen, an jeder Seite noch an- dere zwo Reihen scharfer, abwärtsge- 'bogener Stacheln hat. Wo die erste Rundung, von einer Spitze des Seiten- flügels bis zur andern, ihr. Ende nimmt ; da fängt sich wieder ein anderer, er- höhet aufgeblasener Körper an, den auf jeder Seite eine gekrümmte schma- le Haut verschönert, sich gegen den Schwanz abwärts zu verdünnert,, eine kleine Rundung abwärts, und dann am Schlusse eine andere’ gegen den Schwanz zu einwärts bildet. Der Oberleib ist glatt. Die Farbe ist grünlieht und gelbbraun. Beiläufig z Zell unzier dem H 114 lappichten Schnabel, hat dieser Fisch , wie der vorbeschriebene, die Gosche, wie eine römische fünf gebildet, und über dieser die Nasenlöcher. Der Bauch ist, von Farbe weils und glatt. Seinen Aufenthalt hat er in der ho- hen See, und nähret sich von kleinen Fischen. Die schweresten sind von ı# bis 2 Pfund. Er hält keinen Strich, und wird zu jeder Jahrszeit gefangen. Sein Fleisch ist gebacken sehr schmack- haft. LVL Der Ziklop. ZI Rombo. Dieser Fisch hat, in Betref.des von einer Seitenwand zur andern verkehrt liegenden Kopfes eine starke Aehnlich- keit mit dem unter Nro. 48 beschriebe- nen Sfoja. Hätte er nicht einen ordent: lichen Rachen, der weit aufgesperrt, und mit vielen Reihen von Zähnen be- setzt ist; so könnte man ihn wirklich, 115 nur als einen’ mitten entzwey geschnit- tenen Fisch ansehen, welcher der Län- ge nach vom Rücken zum Bauch gespal- teniworden:wäre. :Er hat nur ein Au- ge auf dem Rücken, oder oberen Thei- le des Leibes. Der untere weifßslicht mit ‚gelb ‘vermischte Theil, scheinet nur der Bauch zu seyn. Der Ober- körper ist 3 bis 4 Zoll hoch, von Far- be bläulicht schwarz, und mit vielen starken Zähnespitzen besetzet. An bei- den Seiten vom Kopf bis zum Schwanz ungibt ihn eine schöne, breite, und oval herumlaufende Schwungfeder,, die mit weichen Gräten unterstützet wird. Der Schwanz ist 5 bis 4Zolllang, und etwas über 5 breit. Dieser Fisch hält sich am Grunde der See auf, und nähret sich von Pas- seri. Die schweresten wägen 50 und mehr Pfunde. Ihren Strich halten sie im Monat Jäner; man fängt sie aber in jeder Jahrszeit. Da dieser Fisch, wegen seines schmackhaften Fleisches, der König genennt zu werden verdie- met; so Setzen ihm auch . die Fischer H 2 116 auf allen Seiten nach, und verkaufen öfters das Pfund zu ıfl. 20 kr. bis ı fl. 30 kr. Wenn recht viele gefangen wer- | den, so erhält man zuweilen das Pfund um 48 kr. bis ı fl. Man geniesset diesen Fisch meistentheils heifs abgesotten; aber auch in feinem Oele gebacken schmecket er vortreflich. LV1. Der Shnepfenschnabel. Libetto Pontasola. Dieses Fischchen hat einen Schne- pfenschnabel; und wäre der Kopf nicht gegen den Rücken hin-zugespitzet; so würde man ihn ebenfalls einem Schne- pfenkopfe vergleichen können. Die Augen sind dem Körperbau des Fisch- chens wohl angemessen, und mit gel. benRingen umzogen. Gegen das Ende des Rückens hat er einen langen, spiz- zigen, harten, und untenher breit ge- zackten Sporn, und unter diesem ein 117 kleines Federchen. Sein Körper ist oval und scheinet mit Gold überzo- gen zu seyn. ; Dieses seltene Fischchen nähret sich won Seeschlamm ‚, wägt kaum 3 Loth, hält keinen Strich, wird selten gefan- gen, und ist nicht zugeniessen.. LVIL Die Hundsnase. La Gallera. Dieser Fisch hat einen breiten Kopf mit einer Hundsnase. Sein Körperbau hat alle Aehnlichkeit mit dem Grongo. Seine Gosche ist wie eine römische fünf geformet, und sowohl oben, als unten mit einer Reihe kleiner spitziger Zähne besetzet. Er hat nur vier Schwungfedern in folgender Ordnung. Zwo gegen die Mitte der Flossen; eine am Rücken; und eine am Bauche, die zwo Finger: breit vor dem After den Anfang nimmt, und sich gegen den kurzen schmalen Schwanz zu en- 118 det. Seine Farbe ‘trift ins Ar> und ist mit Braun durchzogen. Er hält sich in der hohen See auf‘, und nähret sich von Marschioni. Die schweresten wägen 3. bis 4 Loth. Sie halten ihren Strich im Monat May, werden.aber das ganze Jahr hindurch gefangen. Ihr Fleisch ist nicht gar gut, und wird von armen Leuten in Oel gebacken genossen. LIX. Das Goldfischehen. Z/ Fabro. Dieses kleine Fischchen scheinet mit dem schönsten und feinsten Golde über- zogen zu seyn. Es hat ein kleines "Mäulchen, wie eine römische fünf ge- bildet, kleine: mit einem .rothen Reif umzogene Augen, und nur zwo Feder- ‚chen; das eine mitten am Rücken, das andere unter dem After. MR. Es hält sich zwischen Steinen auf, und nähret sich von Steinschlamm, | 119 hält. keinen -Strich, wird das ganze Jahr durch gefangen, ist aber nicht zu genielsen. LX. Der Bastardschwerdfisch.. Jl Pesce Spada spurio. Dieser bestehet aus einer einzigen mit einer feinen Haut bedeckten Gräte, an welcher fast kein Fleisch ist. Der Kopf ist rund, der Rachen zugespiz- zet. Er hat zwo grosse Augen mit einem grünlichten Ring herum, und nur zwo kleine Federchen beim Anfan- ge des Bauches. Der Körper ist fleisch- farb. Seinen Aufenthalt suchet er in der hohen See und nähret sich von Erde. Die schweresten wägen ı Loth. Sie halten keinen Strich, und man kann sie das ganze Jahr hindurch fangen. Allein auf dem Fischmarkte werden sie. blosserdings nur zur, Fütterung der 12%) Hauskatzen verkaufet, da sie \zum Genüsse schlechterdings nicht taugen. i / / LX1. A Der Ohrenfisch. L’ Emba- "Iusco. Dieser Fisch ist wohlgebildet. Der Köpf fängt erhoben und zugespitzet an. Die Augen sind wohl proporziönirt, und mit einem gelben Ring umzogen. Der Rachen bildet eine römische fünf. Oben und unten hat er in demselben eine Reihe sehr spitziger Zähne; vor- züglich zeichnen sich die oberen zwo grofsen Fang -Zähne aus, und dann noch zwo andere, die zwischen den vorigen stecken. Gegen die Mitte der Flossendeckeln hat er zwo breite Bei- ne, welche zweyen Ohren gleichen. Am Ende der Deckeln sind zwo schma- le Federn; eine grofse mit scharfen Spitzen besetzte decket den Rückgrad', und unter dem After ist noch eine an- \ 121 . dere mit eben dergleichen Spitzen be.- waäfnete gelb durchlaufene Feder.‘ Der Schwanz ist 2 Zoll breit und 5 Zoll lang. Sein Leib hat eine Silberfarbe, ‚die vom Rücken bis über die Hälfte hinab mit einem angenehmen blau durchlaufen ist. -Er hält sich wechselweise, bald in der hohen Se@, bald in seichten Gegen- den auf; wägt etwa bis 2 Pfund schwer; hält seinen Strich im Monat September; wird aber zu jeder Jahrs- zeit gefangen. Das Fleisch ist sehr gut, und wird nur -abgesotten ge- speiset. LXL. Der Zahnlose.. 1 Sparo. u "Seiner Bildung nach ist dieser Fisch eben so schön, als der vorbeschriebe- ne; doch lauft der Kopf vom Anfange des Halses aufwärts spitzig zusammen, und von der Hirnschale an starck ab- 122 wärts. Die ‚Gosche gestaltet eine rö- mische fünf, und ist ohne Zähne. Die Augen haben einen ‚schwarzen Stern, der mit einem mattgelben Ringe umge- benist. Eine grofse Feder mit schar- fen ' Spitzen decket den Rücken, dann zeigen sich zwo schmale Federn gegen das Ende der Flossendeckel; ferners zwo etwas breitere unter«dem Bauche; und 'eine unter dem After. Der Schwanz ist 2 Zoll lang, ı Zoll breit, und wie eine römische fünf gebildet. Alle Schwungfedern: sind mit. einer schönen strohgelben Farbe durchlau- fen, und eben so der silberfärbige Leib und Schwanz. Seinen Aufenthalt hat dieser Fisch in der seichten See, und nähret sich von Seewürmen. Die schweresten wa- gen 4 bis 6 Loth. Ihren Strich halten sie im Monat September, sie werden aber in jeder Jahrszeit gefangen. In der Strichzeit sind sie fett und schmack- haft; ausser dieser ist aber nichts be- sonders an ihnen. ‚Man brät sie auf dem Roste mit Oel überstrichen, und geniefset sie auch heils abgesotten , \ 123 ih” XLIH. Das Seeschwein. I Delfino . Dieser hat, einen dem: Hausschweine sehr ähnlichen Kopf. ° Der untere Rachen ist aber etwas länger als der obere. Die Augen sind klein und :schwarzblau. Der Rachen stecket oben und unten voll Zähne, ‘die ganz den Schweinszähnen gleichen. Auf der Mitte des Kopfes hat er ein Loch, wo- durch er das Wasser so hoch heraus treibet, als man es durch einen Spring- brunnen zuwegen bringen kann. Sein langer Körper ist gekrümmet. Mitten an demselben hat er eine Schaufel, und am Bauche zwo .derselben; die ihm das Schwimmen erleichtern. Sein breiter Schwanz ist ankerförmig und auch schaufelartig. Er hält, sich gerne in der hohen See ‚auf, und nähret sich von allen Gattun- ‚gen Fischen. Da er aber sehr träge ist, und auch keinen schnellen Lauf ı24 hat: so macht er sich nur. gerne an die Fischernetze, welche zur Nachtzeit ausgeworfen werden, und leeret sie nicht allein rein aus, wenn auch 200 und mehr Pfund Fische darinn sind; sondern er richtet auch grofsen Scha- den in ‘den Netzen an, wenn er sich verwickelt fühlet. Merkt aber,dieser schlaue- Fisch, dafs ihm Netze geleget werden, die er nicht zerreissen kann; so geht er nicht dazu , und überlafst die Fische dem Rigenthümern,, wel- che diesen Fisch nie ohne Verdrufs nen- nen, weil er ihnen zu oft die Gären zerreilset, und die Fische raubet. Er läfst sich oft sehen, und macht schö- ne gekrümmte Wendungen. So öft er dabey mit dem Kopfe hervor kommt; so oft sprützet er auch Wasser aus dem Loche am Kopfe. Die Fischer geben vor; er müsse alle Viertelstunde heraus, um Athem zu holen. Da die- ser Umstand aber wieder die Natur der Seebewohner wäre, und die Eı- fahrung das Gegentheil lehret: so wird ein solches Vorgeben nur als eine Fi- 125 scherfabel angenommen. Seinen Raub kann der Delfin nicht in der Stellung geniessen, wie er,ordentlich in der See zu stehen pflegt; sondern er muls sich gegen die Seite umlegen. Die Scar- pegna lälst er ungeschoren ; vermuth- lich, weil er an ihren vielfältigen Waf- fen: zuiersticken befürchtet. Von dem Seppia frilst er auch nur den Kopf, und läfst das übrige in der See; wels- wegen die Fischer auch im Sommer viele angefressene Seppia finden. Zu- weilen läfst er rückwärts dergestalten krachen, und hebt dabei vorsetzlich den After aus der See in die Höhe; dafs man den "Trompetenstols bei Tag auf 5o und des Nachts bei stiller Wit- terung über ıco Klafter weit höret. Wehet von ihm her ein kleiner Wind, eben gegen die Seite, wo ein Schiff vorbeiseegelt; so müssen sich die Leu- te, die darauf sind, die Nasen versto- pfen, da der Gestank unaushaltlich ist. Man bekommt Delfinen bis auf 1500 Pfund schwer. Die Neapolitaner fan- gen sie mit’ den sogenannten Dolfinieren 126 ( Delfinswurfhacken) , welche so ver- fertiget sind; dafs sie einen wohlge- schliffenen, spitzigen Spielse gleichen, leicht eindringen, sobald sie aber in den Körper kommen, auseinander fah- ren, und sich so einhacken, dafs’ sel- ten ein:Delfin davon kommt. 'Geräth der Wurf glücklich, dann wird ein an den Wurfhacken befestigtes langes Seil von 2 bis 300 Klaftern 'in die See hinnachgelassen, und dem Fisch so nachgefahren , bis er sich verblutet hat. Die Jungen halten sich so lange bei der Mutter auf, bis sie mehr als halb gewachsen sind. Verliert sich eines, so wird es von der Mutter aufgesu- chet. Die Toninen und Sardoni sind ihre Lieblingsspeisen; sie bekommen aber selten etwas, weil sie zu plump sind: Ausser den obenbenannten begnü- get sich der Delphin mit jedem Fische; nur den Scarpegna lälst er allezeitin Frieden abziehen. Er macht auch nacheinander fünf bis sechs Sprünge aus der See, und schwingt sich gegen 4 bis ; Klafter in die Luft: | 127 Ein Beweis; was für Kräfte diese Ma- -schine hat. Se pn 5 IE Sein Fleisch ist nicht gar gut; die Puglieser essen es aber dennoch mit "Appetit; sie hüten sich aber vor dem Specke; weil dieser ein Abweichen 'verursachet,: woran man sterben kann. "LXIV. Die Seeschwalbe, der flie- gende Fisch. La Rondinella. Dieses durchaus schön gebaute mit ei- ner schöaen. Azurfarbe bemahlte Fisch- chen hat ein dem Körper recht wohl an- gemessenes Auge mit einem rothen Rin- ge; einen schönenKopf, und eine kleine von oben her quadratförmige Gosche ohne Zähne. Am Anfange der Flos- sendeckel hat es auf jeder Seite eine Schwungfeder, welche gute 8 bisg Zoll lang, beinahe 4 Zoll breit, und eben- falls azurfärbig sind. Unter dem Af- ter stehen aber zwo weisse ungefähr - 128 $.Zoll. lange und 2 Zoll breite derglei- chen Federn. Der Schwanz bildet ei- nen Anker, und ist 4 Zoll lang. Es hält sich in der- hohen See auf, und nähret sich von den Schuppen der Sardoni, welche von diesen letzteren Thierchen während ihrer Strichzeit abgeworfen werden, und in der See schwimmend wie Silberblättchen schim- mern. Dieses Fischchen fliegt sehr oft in’die Höhe, und macht allemal we- nigstens einen Flug von'25 Klaftern in . die Länge. Man bekommt deren aber sehr wenige zu sehen, und mufs Jahre lang abwarten, ehe die Fischer einen fan- gen. Die schweresten sind von 3 bis4 Loth. Ihren Strich halten sieim Monat May; denn um diese Zeit sieht man doch hie und da einen. Ihr Fleisch ist nicht gut;-und da nur selten einer gefangen wird; so scheinen sie fast mehr zur Befriedigung der Neugierde als zur Speise geschaffen zu seyn. ' | L | 129 LXV. Die gezahnte Seeforelle. La Trutta marina dentata. Dieser hat alle Zeichen und Eigen- schaften der bey Nro. 37 beschriebe- nen ungezahnten Seeforelle, und kommt mit derselben, in Bildung, Flofsfedern, Kopf, und Farbe, ganz überein. Sie unterscheidet sich also hauptsächlich nur durch ihre spitzigen scharfen Zäh- ne, die sie oben und unten an den Kinnbacken hat. Dann sind auch die Federn etwas breiter; und endlich be- merket man am Kopfe starke schwarze "Tupfen (Punkte). Ihr Fleisch ist kost- bar; allein man bekommt selten, ja noch viel seliner als die Seeschwalbe, eine derselben zu Gesichte. { 150 LXVI. Der edle Brillenfisch. La Scarpegna nobile. Dieser unterscheidetsich von dem vor- wärts bei Nro.7 beschriebenen vorzüg- lich in der Farbe. Denn dieser schlägt an dem breiten Kopfe in ein schönes Pompadour-Roth; aus welcher Ursache ihn der Beschreiber dieser Sammlung den Namen, edler Scarpegna beigeleget hat. Der Körper ist mit einer braun- rothen Farbe überzogen; diese verlie- ret sich aber gegen dem Ende "des Bauches zu, in eine weisse Farbe. Auf der Rückenschwungfeder, nach dem sechsten langen zugekrümmten Zahne, sieht man einen pechschwar- zen Fleck, der über drey Zähne hin- aus läuft, und dem Fische ein gutes Ansehen gibt. Unter dem Kopfe hat er eine schöne rothe Fleischfarbe. Die zwo grolsen breiten Schwungfedern, \ 1531 welche er am Ende der Flossendeckel hat, sind auch mit vielerley Farben durchkreuzet. In dem Gebisse unter- scheidet sich dieser Scarpegna von je= nem nur in so weit; dafs er oben ver- schiedene Reihen kleiner spitzigen Zäh- ne, unten aber nur eine Reihe noch kleinerer hat. LXV1M. Der Schatten. ZD’Ombra. Da dieser Fisch aus der spanischen See, folglich aus einem ganz anderen Klima herstammet , auch nur zufälli- gerweise mit einer spanischen Fregat- te nach Triest gerieth, von da er sich nach Muggia wandte, und dort gefangen wurde; so kann man von seiner Le- bensweise nichts beschreiben, und schränket sich daher nur ‚auf den Bau seines Körpers ein. Dieser Fisch ist fast dicker als lang. Sein Kopf, aus dem zwo grolse Kalbs- 12 132 augen hervorragen, ist auch dem Kör- perbau nicht angemessen. Die Augen haben einen schwarzen Stern, sind gelb, und haben zween grünlichte Rei- fen. Die Gosche ist so klein, dafs man kaum ein Enteney hinein bringen kann . Er hat auf jeder Seite zwo Flossendek- keln, dann zusammen fünf Schwung- federn; nämlich zwo gegen die Mitte der Flossendeckel, gute ı2 Zoll lang und 6 Zoll breit; ferners zwo am Bau- che, ohnweit vom After, die etwas kleiner, auch nicht so breit sind, als die vorigen; endlich unter dem After bis nahe an den Schwanz eine einzel- ne, die aber kaum mit 3 Zoll vom Schwanze weg anfängt, und sich mit einem Zoll gegen den After zu endi- get. Der Körper hat eine dunkelblaue Farbe, und ist dicht voll mit den schön- sten Silbsersternen übersäet. Am Bauche ist er mehr silberfärbig und spielender als anden übrigen Theilen des Leibes. Die Schwungfedern sind mit einem schönen Mennigroth gefärbet; welches sich aber durch das Schlagen des Fi. 133 sches sehr verloren hat, und durch Kunst ersetzet werden mulste, Der Schwanz ist über ıo Zoll breit und ankerförmig. Bei der Zerschneidung dieses Fisches fanden sich viererley Gattungen Fleisch. Vom Halse angefangen bis über die Hälfte des Unterleibes waren zweyer- ley Gattungen, wovon das Fleisch or- dentlich auf ovalen Beinen lag , die einem Teller glichen; eine Gattung war schwärzlicht, die andere blafsroth. Gegen den Schwanz zu, und am Ende desselben rund herum zeigte sich eine dritte besondere Gattung, die wie frisch geschlachtetesOchsenfleisch aussah. End- lich drey Finger breit vom Rücken fand sich eine vierte Gattung, wovon aber das Fleisch fasericht war. Man hat alle vier Gattungen, heifs abgesotten, auf dem Roste gebraten, mit Brühen vermachet, und in feinem Oele gebak- ken, und sie nach der einen Art so gut wie nach der andern, überhaupt aber so vortreflich und wohlgeschmack befunden; dafs alle bisher beschriebe- 134 nen Gattungen davon weit übertroffen werden.: Der Fisch wog 36 Pfund oh- ne Eingeweide. / Ein spanischer Offizier von der Ere- gatte versicherte; dafs dieser Fisch gerne zu einer Pezzo duro (2 l..3 kr.) das Pfund gekaufet werde. Und dafs man.es öfters. zu zwey und drey. Pezzi duri (4 fl.6kr. a 6fl. 9 kr.) zahlen müsse. Von seiner Lebensart wulßste er nichts anzugeben. .„ LXVII, Der Spitzmaul. 2 Spizzo. ‚ Dieser Fisch hat ein sehr zugespitz- tes Maul mit zwo Reihen kleiner fei- nen Zähne; einen dem Körperbaue wohl angemessenen Kopf, gelbe Au- gen mit einem schwarzen Sterne ;.zwo schmale Flofsfedern einen Zoll ober- halb des Bauches; zwo dergleichen an dem Bauche; dann am Rücken eine mit scharfen Spitzen besetzte, die} 135 Zoll vor dem Anfange des Schwanzes aufhöret; endlich noch eine andere mit drey scharfen Spitzen besetzte, eben gegen das Ende des Schwanzes, die aber um 3 Theile kleiner ist, als jene am Rücken. Der Schwanz bildet eine römische fünf und ist nicht breit. » Seinen Aufenthalt hat er unter Stei- nen, Er nähret sich von kleinen Krebs- chen und Marzoni. Der schwereste wägt 2 Pfund. Er hält keinen Strich, und 'man fängt ihn zu jeder Jahrszeit- Sein Fleisch ist gut und schmackhaft, und wird vorzüglich in guten Fischer- brühen verspeiset. Manche essen ihn auch gebraten und heils abgesotten. LXIX. ‚ Die Afterseeforelle. La Boba. Dieser Fisch hat einen der Forelle sanz ähnlichen Kopf, auf welchem man auch schwarze Flecke bemerket: 136 Die zugerundete Gosche ist oben und unten mit. einer Reihe scharfer Zähne besetzet. Die Augen sind ganz dunkel- blau. Mitten am Rücken hat er eine beiläufig ı Zoll breite Schwungfeder; unter dem Kopfe zwo runde, jede un: gefähr ı Zoll lang; mitten am: Bauche zwo etwas schmälere und kürzere; . dann gegen den Schwanz zu eine ganz schmale, jedoch fast: noch einmal so lange als die vorbesagten.. Der Schwanz ist breit,.ausgezackt, auch mit schwar- zen Tupfen besäet; und oberhalb des Schwanzes zeiget sich noch ein ganz schmales nur 3 Zcll hohes Federchen. Die Farbe des Körpers fällt an dessen unterem Theile ins Oggergelbe, an dem oberen aber, von der Mitte des Lei- bes angefangen, ins Dunkelblaue., Seinen Aufenthalt hat er in der hohen See. Er nähret sich von dem Seegrase Sblajon, welches auf Steinen wächst, und von kleinen Seekrebschen. Der schwereste wägt 3 Pfund. Im Monat May fängt ihre Strichzeit an. Sie strei- fen den Sardellen nach ; und saugen 137 diesen, wenn sie gefangen sind, und mit den Köpfen aus dem Netze hervor- ragen, die Augen aus.; Im September und Oktober ist dieser Fisch, auf dem Roste gebraten und mit feinem. Oele bestrichen,;, sehr schmackhaft, ausser ‘diesen Monaten aber nicht am besten zu genielsen. LXX. Der Springer. Il Lattregano. Dieser Fisch hat einen zugerundeten Kopf und eine eben so breite zugerun- dete Gosche ohne Zähne. Die Augen sind 'strohgelb , mit einem blauen ins schwärzlicht fallenden Stern. Zwey Zoll breit vom Kopfe weg am Rücken hat er eine schmale, und in gleicher Entfernung gegen den Schwanz zu eine etwas breitere Schwungfeder; dann 'zwo andere ungefähr +} Zoll lange gleich am Anfange des Körpers; ferner zwo eben so lange am Bauche, die 138 etwas schmäler sind, als jene; endlich eine :etwas breitere zween Finger breit vom Schwanze entfernt. Der Schwanz bildet einen halben Mond und ist ge- zackt. Die Farbe des Körpers fallt vom ‘Rücken anbis zur Hälfte des. Bauchs ins Hellblaue, welches sich so- dann in eine schlechte bläulichte Farbe verlieret , unter der ein helles Ogger- gelb vorleuchtet. Im.Sommer hält sich dieser Fisch im seichten Grunde auf und .nähret sich von Seeschlamme , ım Winter aber wandelt er in die Tiefe. Zur Sommerszeit springt er wohl ein halbe Klafter hoch, und: oft auch höher aus der See. Seine Strichzeit beginnet er in den Monaten August und September. Der schwereste wägt bis 4 Pfund. Man geniefst' ihn sowohl ‚auf dem Roste gebraten, als auch in einer Zwiebelbrühe. | 139 ERRET oV Das 'grofsaugigte Krötfisch- chen. La Menola. ‚Ein kleines Fischehen. Es hat ein kleines zugerundetes Köpfchen, so sich gegen der Gosche,, die ohne Zähne ist, zuspitzet, sich dann erweitert und ein Mercuriuszeichen (=) bildet , die Augen sind strohgelb, mit einem kohlschwar- zen Sterne. Acht Zoll breit vom An- fange des Körpers hat es zwo Schwung- federn, deren Breite sich auf,.ı Zoll erstrecket; von diesen, einen. halben Zoll entfernt, mitten am Bauche, be- finden sich zwo‘ andere von gleicher Gröfse; mitten am Rücken gleichfalls eine mit zehn 2 Zoll breiten, scharfen Spitzen besetzte; und endlich die sech- ste, einen Zoll weit vom Schwanze. weg unter dem Bauche. Der Schweif ist 3 Zoll breit, und bildet eine römi- sche fünf, mit schmalen, runden Zak- £ 140 ken. Vom Rücken bis zur Hälfte des Leibes deckt ihn eine braune mit einer hellen ,„: durchspielenden Strohfarbe , die sich dann allmählig ins Goldfarbe endet. Seinen Aufenthalt hat er in der hohen See und seine Nahrung sind Erdwürmer. Der schwereste wägt nur 3 Loth. Ihren Strich halten sie im Monat April, im Oktober aber sind sie am geschmackhaftesten und werden sowohl auf dem Roste gebraten, als auch in Brühen genossen. | . Diese Fische streichen nicht mit ihrem Geschlechte „ sondern mit den $iratz’ die etwas kleiner, als jene, aber fast von ähnlicher Gattungsind. Zur Strich- zeit setzen sich die Sirati an einen Ort, der sie vor dem Ungestümm der Wel- len deckt, wie zum Beispiel unter ein versunkenes Schiff, unter einen Felsen oder dergleichen, und lassen ihre Eyer fallen, die aber gleich von den sich um diese Sirati in grolser Anzahl be- findlichen Minole aufgefressen hierauf nach einer Zeit wieder von sich gelas- sen werden, und dann erst ihre Ent- stehurg nehmen. . 141 LXXI. Der Fixstern. Z Cavostello. Dieser Fisch hat einen breiten Kopf, der sich gegen die Gosche hin zuge- ‚spitzet endet. Die Augen sind dem körperlichen Baue wohl angemessen , braungelb mit einem braunen Sterne. Die der Gröfse des Fisches nicht anr- passende kleine Gosche ist ohne Zäh- ne. Er hat zusammen sieben Schwung- federn, gleich beim Anfange des Kör- pers sind zween, die einem Eselsohre gleichen ; hierauf folgen, 3 Zoll unter dem Bauche zwo etwas breitere und runde, gute 23 Zoll large und oben so breite; nach diesen kömmt, 6 Zoll vom Kopfe weg eine andere einzelne 2: Zell hohe und breite mit drey schar- fen Spitzen besetzte Schwungfeder, die einer Fledermaus ähnlich ist; dann fol- get, 3 Zoll von dieser entfernt, wieder eine einzelne, gute 3 Zoll breite, die 142 sich 4 Zoll hoch anfängt , und mit sechs, den Schreibfedern ähnlichen knorpelar- tigen Federn besetzt ist; endlich die letzte Schwungfeder befindet sich un- ter dem Bauche, 5 Zoll vom Schweif entfernt, ist: 4 Zoll breit, halbmond- förmig und mit ähnlich knorpelartigen Federn besetzt. Der Schwanz ist 8 Zoll breit, ebenfalls halbmondförmig und ist mit vielen vorgesagten, feder- ähnlichen Knorpeln besetzt, welche, da sie grösser, breiter und regelmäfsiger, ‚ als die andern sind, den Strahlen ver- glichen werden können. Den breiten Rücken überziehet ein Azurblau, durch welches ein schönes Goldgelb schim- mert, dafs sich gegen die Seiten hin ins Hochgelb zieht, dann verliehrt und ‘an dem Bauche in eine milchweilse Farbe verändert. Die Schuppen sind wie an einem Karpfen. Der Cavostello hält sich im Sommer in der seichten, im Winter aber in der hohen See auf und belustiget sich öfters mit ı3 bis 2 Ellen hohen Sprüngen. Seine Nah- zung bestehet des Tags hindurch in 143 Seeschlamm ,. des Nachts aber geniefst er nichts 'und reinigt sich. Wird er al- so‘ des Nachts gefangen,. so speiset man das Innere und findet es kostbar, im Gegentheile aber kann man es nicht genielsen ..,, Die schweresten wägen 5 bis 6. Pfund: Seinen Strich hält er im Monat May, wo er auch am fet- testen ist. Viele speisen ihn auf dem Roste gebraten, die meisten aber in Zwiebelbrühe, in der er am schmack- ‚haftesten ausfällt. | LXXUN. e; Der Schalkopf. I Sarvo. Ein seltner Fisch, welcher einen vom. Scheitel an sehr zugespitzten, gute 5 Zoll hohen schräg abwärts fal- lenden Kopf hat. Die Augen sind braunschwärzlicht mit einem blauen Stern. Die Gosche ist klein, ohne Zähne und sowohl der obere als unte- xe innere Theil, rechts und links mit 144 kleinen, runden Steinchen besetzt, die ihm zur Zermalmung dienen. ' Einen hal- ben Zollvom Kopf weg erhebt sich eine Schwungfeder, welche mit gscharfen,, ei- nen Zoll hohen Spitzen besetzt ist, sich allmählig gegen den Schwanz: zu ernie- drıgt ,undvon demselben } a Zoll wegsich endet. Eine andere Schwungfeder fängt sich # Zoll vom Schweife entfernt unter ierifche an, ist nur einen drittenTheil so lang und halb’ so'hoch, als jene; hat aber auch, wie jene gegen den Bauch zu drey scharfe, starke Spitzen. Unter dem Bauche hat er noch zwo andere, weiche, ı Zoll hohe Floßsfe- dern und eine eben dergleichen weiche, 4 Zoll lange, aber nur # Zoll breite Feder auf jeder Seite der äussern Run- de des Körpers. Seine Körperfarbe fällt ins Meergrüne, wodurch ein schö- nes Gelb schimmert, und sich je wei- ter abwärts, ins Weifse verliert. Seinen Aufenthalt hat er zwischen Steinen und seine Speise ist Seegraßs. Die schweresten wägen bis 3 Pfund. Sie halten keinen Strich und sind in 145 jeder Jahrszeit köstlich zum Genufs. Man geniefst sie heils abgesotten, ge- en und in Zwiebeibrühen. LXXIV. Der gelbe Kappe. Il Guatto gialo. — Dieses Fischchen hat einen breiten Katzenkopf , schwarze Augen mit ei- nem gelben, runden Ring, und hat in ‚seiner breiten Gosche ganz kleine schar- fe Zähne. " Von der Spitze des Scheitels an z Zoll breit hat er eine tigerfleckichte, weiche, nur ı! Zoll breite und ı Zoll hohe Flofsfeder: von diesen einen hal- ben Zoll weg eine andere 5 Zoll lange und * Zoll hohe, eben so sehr weiche mit Tigerflecken durchlaufene; unten gegen den Bauch zu zwo schmale und ı Zoll hohe; unter dem After eine 5 Zoll und ı2 Zoll hohe; dann endlich Ä K 146 eine auf jeder Seitenwand, wo sich der Körper anfängt ; solches macht zusammen sechs Flolsfedern. Der Schwanz bildet ein Birnblatt. Seinen Aufenthalt hat er im Moose. Er nährt sich von Krebschen und Anguisolli, Der schwereste wägt # Pfund. Im Winter macht er sich unter dem Schlamm ein Loch mit doppeltem Aus- gange; und hält sich ausser der Zeit, als er auf seine Nahrung ausgeht im- mer darinn auf. Wenn ihn also die Fi- scher fangen wollen, so müssen sie das eine Loch zustopfen, und ihn mit der Hand aus dem andern heraus holen. Auch im Sommer bedient er sich eben dieser Wohnung, allein er hält sich we- nig darinnauf. Diese Fischchen halten keine Strichzeit und sind zu jeder Jahrs- zeit gut; nur im Monat May,da sie die Eyer legen, sind sie nicht so schmack- haft, als in den übrigen Monaten. Man speiset sie in Oel ‘gebacken und auch in Brühen. 147 LXXV. Der Spatz. La Passera. ' Wenn man diesen Fisch genau be- trachtet, so scheint es, als wäre er ein in der Mitte entzwey gespalteter Fisch. Sein Kopf ist vom Scheitel an sehr breit, spitzet sich aber gegen das kleine, mit einer dichten Reihe, feiner spitziger Zähnen besetzte Maul immer mehr zu. Die Augen stehen dicht beisammen, sind schwarz und mit einem gelben Ring umzogen: wenn er nicht Flossen- deckel hätte; so würde man ihn, da er unten am weilsfärbigen glatten Bau- che, wie entzwey geschnitten aussieht, nur für einen halben Fisch halten. Sei- ne körperliche Bildung ist länglicht, allein wenn man die gleich auf beiden Seiten befindlichen Flofsfedern mit in Betracht zieht, und den halben Schwanz abrechnet, so bilden diese mit dem Körper und Kopfe eine Ovalfigur. Der Schwanz ist beinahe 3 Zoll breit Kz 1118 und ganz fein ausgezackt. Die Farbe des Körpers ist schwarz. Seinen Auf- enthali hat er im kothigen Grunde, von dem er sich nährt. | Die schwersten wägen ı Pfund. Ih- ren Strich halten sie im November und Dezember. Zum Genusse sind sie im Monat May am besten, und besser als Svoja. Man speiset sie heils abgesot- ien, und auch in einer Knoblauchbrühe. LXXVI. Der schlaue Steinfisch. La Bboschiga. Er hat von dem Scheitel an gerech- net einen mehr breit, als ovalförmi- gen Kopf. Seine Augen sind blau, haben einen schwarzen. Stern und sind mit einem blalsgelben Ringe umzogen. Sein sehr klein und enges Göschchen hat keine Zähne. Er hat sieben Schwungfedern:; nähmlich zwo am Rücken, andere zwo unter den Bauch, 149 3 Zoll vom Kopf weg; ferüer eine ein. zelne am Bauch gegen den Schwatiz zu; und dann eine auf jeder Seitenwand gleich beim Anfang des Körpers. - Alle diese Schwungfedern kommen jenen des Cavöstello , bis’ auf die einzelne am Bauch gegen den Schwanz zu ‚ähnlich‘. Diese letzte bildet ein "unordehtlich geschriebenes, lateinisches M oder m ist ı3 Zoll von Kopf gegen ' den Schwanz zu gerechnet hoch, fällt mit den ersten m. Strich auf 4 Zeil, der zweyte m. Strich ist um # Zoll höher und der dritte und letzte wieder um ‚; Zoll höher, als der zweyte. Der Schwanz hat die Gestalt einer römi- schen fünf, und ist so fein ausgezackt, dafs man es kaum bemerkt. Im übri- gen hat dieser Fisch solche Schuppen, einen eben: .so breiten Rücken, auch die nähmliche . Leibesfarbe. wie der Cavostello, und unteischeidet Sich blofs durch die beschriebeneniSchwungfedern. Seinen. Autenthalt hat er.in steinig: ten Gegenden. Er springtüber ı' Ellen hoch aus der »See,. ist: schr schlau, 150 und schwer zu fangen; sobald er den Fischer nur im’ mindesten bemerket, so versteckt er sich zwischen _Stei- nen, falls er keine Höhle findet. Die schwersten wägen 4 Pfund. Im Mo- nat September halten sie ihren Strich. und sind sehr fett und am schmackhaf- testen. Man genielset sie aber zu je- der Jahrszeit sowohl heils abgesotten, als in Brühen und auf dem Roste ge- braten. EX VA Der Kock ossia ıl Cuco. Dieser Fisch hat sehr viel ähnliches in seiner Bildung mit dem Passera, nachdem er, so wie jener, nur ein hal- ber Fisch zu seyn scheint. Der eben so breit und gegen die Gosche zuge- spitzte Kopf unterscheidet sich blos mit der sich auf beiden Seiten zeigen- den dreyfach ausgezackten breiten EX | o Schnauze. Die schwarzen mit einem mattgelben Ringe umzogenen Augen sind etwas weiter von einander entfernt, als bei dem Passera; auch unterschei- det er sich dadurch von diesem, weil bei ihm der Scheitel des Kopfs rechts, bei jenem aber links anfängt; und dafs, ausser der bei dem Passera sich rechts und links in gleicher Linie anfangen- den Flofsfeder, dieser auch vom Anfan- ge des Scheitels bis zum Anfange der Gosche mit einer Floöfsfeder bedeckt ist, die gegen Ende der Gosche zu eine Art von Hörnern vorstellt. Der Schweif geht in eine unausge- zackte Ovalrunde aus. Die Körperfar- be ist den abgelegenen, oder etwas abgetrockneten Oliven gleich. Der unte- re flache Leib ist weils und hat eine kaum % Zoll breite 3 Zollhohe Schwung- feder; so auch der obere gerundete Theil, der eigentlich die Augen des Fi- :sches sichtbar macht, welches der un- tere flache ohne Augen sich darstellen- de und eben so entzweygeschnittene Theil nicht zeiget._ 152 | Wählet seinen Aufenthalt in der ho- hen See und nähret sich von kleinen Krebschen. Die schweresten wägen 3 Pfund. Er hält keinen Strich und bleibt immer in der Gegend, wo er seine Entstehung nimmt, so ist er auch zu jeder Jahrszeit elsbar. Sein Fleisch ist fast so gut, als des Svoja. Er wird gebacken und heifs abgesotten ge- speiset, LXXVUl. Der Gehörnete... » La Lampusa. Dieser besondere Fisch hat ein klei- nes Köpfchen, das am Scheitel sehr schmal, unten aber um 3 Zoll weiter und eine halbe Zoll breiter, als oben ist. Die Augen sind schwarz, und haben ei- nen milchblauen Stern. An der Mitte des. Scheitels zeigen sich zwo, # Zoll hohe, mit vielen feinen schwarzen Federn be- setzte Hörnerchen. Er hat in allem 153 nur sechs Schwungfedern, deren sich eine vom Schweife an über den ganzen Rücken bis zum ®%Anfang des Kopfes . zieht, hiernieder, dort hoch, im Durch- schnitt aber nur + Zoll hoch. ist; nach solcher folgen zwo hart: an den Flofs- deckeln, ovalförmig ausgezackte und mit knorpelartigen Beinchen beseizte; ferner am Anfange des Unterleibes zwo gleich aneinander, von denen wieder jede in zween Theile getheilt und ı& Zoll lang, aber nur einen Messerrük- ken breit ist, und mehr einem Schnauz- bätte, als einer Schwungfeder gleicht ; endlich eine, die sich am After anfängt, und 3 Zoll vor dem Anfange des } Zoll breiten unten hinaus rund auslau- fenden, starck gezackten Schwanzes endet. Seine Leibesfarbe ist braun- schwarz mit kohlschwarzen breiten Flecken besetzt. Seine Gosche ist, wenn er sie öffnet gerundet.. Der un- tere Theil der Zähne bildet einen hal. ben Mond, aus dem, wenn man ihn ge- nau betrachtet, gleichsam einige Strah- len heraus schimmern; und die fei- 154 nen spitzigen Zähne sitzen so dichte aneinander, dals man glaubt, es sey nur ein einzelnes @halbmondähnliches Bein. Die obern Zähne sind sichtbar län- ger, als die untern und nicht so gar dicht aneinander. Seinen Aufenthalt hat er unter Steinen und nähret sich vom 'Seegrase. Die schweresten wä- gen $ Pfund. Er hat keine. Strich- zeit. Sein Fleisch ist hart, unschmack- haft und voll Gräihen. Man verkauft ihn sehr wohlfeil an die Armen, die ihn mit einer Zwiebelbrühe zubereiteh. ZN LXXIX. Der Schimmernde. Anzilustro. m mn Dieser Fisch hat einen unmerklich grössern Kopf, als der vorbeschriebe- ne; ein zugespitztes Maul, mit einer Reihe Zähne besetzt. An der obern und untern Spitze der Gosche steht ein 155 ‘Zahn, der wohl vier mal so grofs ist, als dieübrigen; an diesem schliefsen sich ‘auf jeder Seite zwo viel kleinere an; dann kommen wieder auf jeder Seite zwo noch etwas kleinere Zähne als (der grofse Mittelzahn, und nach diesen folgen erst die kleinsten. Die Augen sind röthlich und haben einen kleinen schwarzen mit einem weilsen Ring durchzogenen Stern. Sechs Schwung- federn dienen ihm zu seiner schnellen Bewegung. Die eine fängt sich ı Zoll breit vom Scheitel an, und endet sich in gleicher Breite unter dem Schwanze. Seine Höhe vom Scheitel an erreicht 2 Zoll, die sich aber bis zu dem Schwei- fe auf * Zoll vermindert. Er weidet das Auge sehr durch die rothen Far- ben , die sich auf seinem Rücken in sehr artigem Scherze verweben. Zwo Fe- dern sind unter dem Bauche , unge- fähr # Zoll lang und 2 Zoll in der ovalförmigen Breite. Zwo längere be- merckt man an den untern Seitenran- de, doch nicht so breit als die obigen; ‘dann folgt die letzte, die sich am 'Af; 156 ter anfängt und 3 Zoll vor den erstern ( zwey breiten sich endigt. Alle sind mit einer schönen Röthe umzogen. Die hörperliche Farbe ist azurblau, «und gegen den Bauch zu auf den Seiten- rändern zeigen sich verschiedene rothe Kreuze, die, wenn man sie: theilte, für Maltheserkreuze gehalten: werden könnten. Y Seinen Aufenthalt suchet er zwischen Steinen. Er :nähret sich mit kleinen Krebschen. Die schweresten wägen®, selten aber ı Pfund. Sie halten kei- nen Strich, und sind zu jeder Jahrszeit genielsbar und schmackhaft. Man spei- ' set sie infeinem Oel gebacken und in einer guten Fischerbrühe . "LXXX. Die Wolfsgosche. I L’ Assier. ‘ Die körperliche. Bildung dieses Fi- sches hat sehr viel Aehnlichkeit mit 157 dem . Seehunde. Die Schnauze ist spitzig, gleich einem Wolfsrachen, in dem unförmlichen Kopfe ruhen zwo kleine ungestaltete , röthlichte Augen. Auch ist er am Schweife, an den Schwungfedern und Haut ganz dem Hunde gleich. Doch ist die Haut we- niger brauchbar für Tischler, als das Hundsfell, indem es durch den ganzen Leib zu. sehr gelinde, und nur gegen den Schweif zu etwas rauher ist. Man erkenäat diesen Fisch an der auf dem Rücken stehenden Schwungfeder, die eine. grolse, starcke und. ziem- lich breite Waffen hat, der einem Zah- ne gleicht. Die Gosche aber sitzt, wie beim Hunde voll kleiner harter und runder Steine, die ihm zur Zer- malmung seines Raubes dienen. Seinen Aufenthalt hat er in der hohen See, und nährt sich von Sardellen und Pe- ziroli. Den Fischern macht er viel Schaden, indem er ihnen mit seinen aus drey Reihen bestehendem Gebifse die Netze zerreilst, und die gefangenen Fische raubt; eben so lauert er auch 158 auf jene, die sich an der Angel fangen. Oft schluckt er diese sammt der Angel gierig ein und beifst sodann die Schnur erst ab. Dieses ist Beweifs, dafs sein steinartiges Gebils sehr starck und ge- wils schärfer , als die feinen Zähne ist, die so leicht an der Schnur hängen bleiben. Er hält keine Strichzeit und ist sehr schwer zu fangen. Der schwe- reste wägt bis ıo Pfund; man sieht aber selten einen von dieser Gröfse, weil sie sehr schlau sind. Ihr Fleisch ist schmackhäft, sowohl in Brühen, als abgesotten, gebacken und auf dem Rost gebraten. Der Innhaber dieser Sammlung konn- te erst nach öftern Anempfehlungen _ durch sieben Jahre ein Stück davon er- halten. Bei Eröffnung desselben zeigte sich nun, dafs es ein Weibchen war, welches sieben junge Fische im Leibe trug. Da nun dieses seine Aufmerk- samkeit rege machte, so nahm er das unter Nro. LXXXI. ; befindliche Eigenweide heraus, welches 5gt nur aus einem Darm und zween Säcken bestand , die sich einer rechts, der andere links befanden. Im rechten Sak- ke waren vier Junge, deren jedes wie unter Ä Nro. LXXXI. unten gegen die Gosche zu ein grolses Ey anhangen hatte, dessen Dotter gelb, aber nicht so fliefsend, als der Dotter vom Hühnerey, sondern dick und zähe war. Im lincken Sacke wa- ren nur drey Junge, ebenso wie jene mit einem Ey versehen. Nach diesen Fischchen zeigte ‘sich in jedem Sack ein ganz rundes Ey von der Grölse eines Taubeneys, gelb und ohne Scha- le; diesem aber folgten eine Menge anderer von verschiedener Gröfse, un- zählbar; weil die kleinsten nicht mit * ‘. dem blofsen Auge, sondern mit einem ‚Microscopio erkannt werden konnten. e £ - = LITE 162 LXXXIM. Der Seeaal. ; II Bissato. Dieser Fisch hat einen runden, gegen der Gosche hin zugespitzien Kopf und nur zwo unbedeutende kleine Schwung- federchen. Seine Farbe fällt ins Schwärzlichte.. ka Seinen Aufenthalt hat er im tiefsten Moraste und nähret sich von Würmen. Im Winter nimmt er gar keine Nah- rung zu sich, und dieses ist die Zeit, in der man ihn speiset. Die schwere- sten wägen 25 Pfund. Sie haben eine so unbeschreibliche Stärcke, dals, wenn das Loch des Netzes oder der Fisch- reusen nur so grofs ist, dafs er den Schwanz 2 Zoll lang durchstecken hann ,ersich zusammenrümpft und dem Netze entgeht. Ihr Fleisch ist, wenn sie nicht zu fett sind, sehr schmack- haft. Man bereitet sie am Spiels ge- braten, zwischen Lorberblätter gestek- ‘ket, und auch in der Zwiebelbrühe. ‚161 Da. es im römischen Bezircke, vor- züglich in Comuchio, eine Menge gibt, so werden sie auch einmarinirt und ' nach verschiedenen Gegenden ver- schickt. | hi LKXXXIV. Der Kofferfisch, oder Kof- ferhautfisch. _Z/ pesce baule. Dieser Fisch ist von einem ganz be- sondern Geschlecht, das unter dem obi- gen Nahmen bekannt ist, und sich durch zwo Gattungen unterscheidet. Eine ist dreywinklicht, die andere aber vier- winklicht. Beide Gattungen haben ei- ne sehr harte Haut, die beinahe so fest ist, als das ıLeder, womit man die Koffer zu überziehen pflegt. Die- ser, von dem hier die Rede ist, hat einen dreywinklichten Körper. Die vierwinklichten Kofferfische haben ei- ‚nen abgeplatteten Rücken, so, dafs sie fast regulär viereckigt sind ; wo hin- L We 16% gegen bei der gegenwärtigen Gattung der Rücken sich in einem Winkel en- det. Die einen, wie die andern ha- ben auf der Haut fast reguläre, gröfs- tentheils sechsseitige Figuren. Der gegenwärtige Kofferfisch hat auf dem Kopfe zween, wie Hörner angebrach- te sehr harte Stachel, zween andere unter dem Bauche, und einen an je- der Seite beim Anfange des Schwan- zes. Dieser Fisch hält niemals mehr, als ı0 Zoll in der Länge. Man fängt ihn eigentlich im südamerikanischen Meere. LXXXV. Der schwarze Karpfen. Il Carpione negro. Dieser Fisch hat von der obern Hirnschale an bis zum Anfange der Augen einen breiten Kopf, der vom Anfang der Augen bis zum Anfange des Körpers einen halben Mond bildet. 163 Die Augen sind bläulicht mit einem schwarzen Sterne. In der buckelför- migen Gosche, die sich gegen die Nase hin zuspitzt, liegen zwo Reihen schar- fer, feiner Zähne. Er hat sechs Schwungfedern. Eine am Rücken, die 2 Zoll vom Kopf entfornet ist, und sich mit der Höhe eines Zolls anfängt und erst gegen den Schwanz zu sich bis auf 3 Zoll erhöhet, nur wenig abfallt, und ı2 Zoll vom Schweif entfernt ist. An beiden Seiten des Bauchs aber be- findet sich eine 3 Zoll lange und ı3 Zoll breite; zwo unter derh Bauche, die etwas kürzer und schmäler als jene sind; dann eine andere, die sich vom After ı Zoll hoch anfängt, und gegen den Schwanz zu in der Höhe von 2} 'Zoll sich endet, auch gute 3 Zoll breit ist. Der Schwanz ist4Zoll breit, und, den fleischigten Theil abgerechnet, eben ‚solang. Seine Leibesfarbe ist schwarz, wie eine Kohle und starck mit Schup- pen besetzt. Seinen Aufenthalt hat er unter Steinen. Er nähret sich von den Seppolini und Marschioni. Die Fischer La 164 fangen ihn selten im Netze, meisten- theils aber mit der Fosine, einer Art : von Gabel, mit der er sich oft umsonst bemüht. gegen ihn zu streichen, weil der Fisch sehr schlau ist, und seinen Kopf geschwind unter die Steinen zieht, sobald er die Gabel gegen sich kommen sieht. Die schweresten sind von 23 bis 3 Pfund.. Man speiset ihn heifs abgesotten, am geschmackhafte- sten aber ist er in einer guten Fischer- brühe. LXXXVL Der Gleichförmige. N Versela. Dieser Fisch hat viel Aehnlichkeit mit dem Cievolo, dem Boschiga, der Po’pina, dem Latregano, und Cavostel- lo, so dafs selbst viele Fischer den ei- nen von den andern nicht genau zu ‘unterscheiden wissen. Diesen Unter- schied aber entdeckt man gröfstentheils 165 am Kopfe, in’der Farbe der Augen und in der Abänderung der Schwung- federn. “Der Versela hat einen sich ‚ breit anfangenden und gegen die Go- sche zu paralell zugespitzten Kopf. Die Augen sind mit einem strohgelben Ring umzogen und haben einen gros- sen, schwarzen Stern. : Er hat keine Zähne, noch anders Gebils. Die sie- ben ‚Schwungfedern sind bei diesem, wie bei dem (Cavvstello. Ober dem Rücken deckt ihn ein dunckles Azur- blau, welches sich aber in eine bläu- lichte Milchfarbe bis über die Hälfte der Seitenwände verliehrt und dem Bauche dann eine schneeweilse Farbe über- läfst. Die Seitenwände vom Kopf bis zum Schwanze sind mit verschiedenen Linien ungefähr zwo Linie breit, be- deckt. Der Schwanz bildet am äusser- ‘sten Ende eine römische fünf. Seinen Aufenthalt wählt er in seich- ter, morastiger See, deren Schlamm ihm zur Nahrung dient. Die schwer- sten wägen ı bis ı43 Pfund, Er hat aber so viele Kräfte, dafs er öfters 166 klafterhoch aus dem Wasser zu sprin- gen vermag. Man speiset ihn gebraten, gebacken, heifs abgesotten, und in Brühen; doch ist er, auf die letzte Art zugesichiei, am schmackhafkösich. LXXXVIL. Des Seeigel. Spinosa di | Mare. Dieser Fisch ist rund, wie eine Ru- gel, wenn man den kleinen Kopf und den kurzen Schwanz abrechnet; er hat. eine dicke Haut, die an allen Seiten mit scharfen, beinartigen Stacheln be- setzt ist. Sein kleines spitziges Köpf- chen und ganz kleines ohne Zähne be- setztes Göschchen ist dem Körperbau gar nicht angemessen. Die Augen sind bläulicht und haben einen schwarzen Stern. | Er hat nur vier Schwungfedern;. zwo breite an den Seitenwänden und zwe 167 an dem Schwanze, wovon die oben- stehende ı Zoll hoch und } breit, die untere aber 2 Zoll hoch und ı Zoll breit ist. Schwanz -und Schwungfedern sind fischartig ausgezackt. Seine Le- bensweise ist dem Verfasser ganz un- bekannt; indem, da dieser Fisch nur in Asien seinen Aufenthalt hat, er keine weitere Kunde einziehen konnte. LXXXVII. Das Seepferd. FPesce Ba- lestro. Dieser Fisch hat einen Pferdkopf und auch den Pferden ganz ähnliche Zähne. Sein ganzer Körperbau, wenn man den Schwanz abrechnet, hat eine ovale Bildung. Gleich bei Anfang des Kopfes liegen seine ganz schwarze Au- gen. Am Anfang des Körpers entdeckt man einen sehr niedern, ı% Zoll brei- ten Knorpel; 3 Zoll von diesem eine ‚mit Gräten durchlaufene Schwungfeder, 165 die sich 3 Zoll breit vor dem Anfang des Schwanzes endet. Zwo 2 Zell breite und 3 Zoll lange Schwungfedern entdeckt man an den Seitenwänden 'ge- gen den untern Theil des Leibes; eine. andere ganz njedere und schmale, ehnweit den ı Zoll langen, und eben so breiten, runden Schwanze. Der ganze Körper ist angesäet von würfel- artigen Schuppen. Auf beiden Seiten- wänden gegen das Ende des Schwan- zes entdeckt man drey mit gekrümm- ten Zähnen besetzte Erhöhungen, die gestrickt zn seyn scheinen. Die mitt- - lern sind länger, als die zwo Seiten- streife. Dieser Fisch ist ohne Flossen- deckel, doch hat er mitten am Kopfe an jeder Seite eine Oeffnung ,. eines. halben Zolles breit. Dieser Fisch lebt nur im Aegypten; defswegen konnte der ‚Verfasser keine weitere Kenntnifs seiner Lebensart einziehen. | 169 HLXXXIK. Der adriatische | Stockfisch. Il Merluzo , detto Asinello.. Man leget ihm in verschiedenen Ge- genden den Nahmen Eselbei, weil der Kopf und die zugespitzten Flossendek- keln viele Aehnlichkeit mit dem Esels- kopfe haben; sein eigentlicher Nahme; aber ist Merluzo , welchen: Nahmen die Italiener statt Stockfsch gebrauchen. Seine weite Gosche;,, :die von ‚oben und unten mit einer «Reihe grosser, spitziger Zähne bewaffnet ist, bedeckt eine breite Schnauze, die. auf beiden Seiten über die Gosche: hervorragt. Der obere Deckel des Kopfes ist am Anfange spitzig, verbreitet: sich gegen die Augen hin und endet sich bei den Flossendeckeln in einer unregelmäfsi- sen Rundung. Die Augen, deren bläu- lichter Stern mit einem strohfarben: Ring umzogen ist, sind seinem 'grolsen, ungestalteten Kopf doch wohl ange- % 170 messen. Fine lange Schwungfeder stehet auf seinem Rücken; zwo lange, schmale hat er gleich am Anfange des Unterleibs, nahe an den Flossendek- keln; zwo unter: dem Bauch, und eine sehr kleine, die sich am After anfängt und bis Ende des Schwanzes hinläuft. Sein Schwanz ist weder lang noch breit und hat eine unregelmäfsige Bildung. Sie sind Raubfische, denn man findet öfters ganze Sardellen und kleine Bar- boni inihrem Eingeweide. Sie halten sich im tiefen Meere und auch nahe am Lande auf, und werden das ganze Jahr hindurch gefangen,aber am besten sind sie vom November bis März. Frisch sind sie am besten gebacken und heifs abgesotten, auch speilst man sie häufig in der Gegend von Föume, wo er am meisten gefangen wird, in der Fischerbrühe (Brxdetto). In Italien spaltet man ihre Mitte der Länge nach und dürret sie in der Luft aus, wo sie dann dem Stockfische an Geschmack ganz gleich kommen. Die gröfsten wägen höchstens 3 Pfund. \ KREBSE des Adriatischen Meerbusens „ nach der Zoologie des Hr. Abbe An | seph Olivi. Anmerkung, h Die meisten Krebse haben acht Füs- se; die sechs und zehn Fü eier en ren unter die seltenen. Auch die meisten haben zwo vonein- anderstehende, viereckichte, weither- vorragende, bewegliche Augen; zwo geschlitzie Hände; zwey scheermälsige Fühler, und einen gelenkichten, unbe- waffneten Schwanz. 173 a Linnaei Natur System. Brachyuri. "Die Kurzschweife. Nro. I. Pisum. Die Erbse. Dieser Krebs hat einen runden, glatten, vollkommen stumpfen Leib, dessen Schwanz so breit als sein Körper ist. Er hat seine Wohnung in den Auster- schalen die er, indem man sie immer sehr mager findet, vermuthlich aussau- get, oder von ihr genähret wird. Nro. I. Minutus. Der Kleine. Sein Leib ist viereckicht, glatt, und am Rande zugespitzt: Seine Fühl- hörner sind sehr kurz : Seinen Aufenthalt hat er in der Kalcherde, im Seegrase,, in Seeschwäm- men, und auch in kleinen leeren Schnecken. Dieser Krebs ist sehr gemein. 174 = | Nro. IH. Zongicornis. Der Lang- hörnichte.. | Sein Leib ist. rund, glatt ‚und viel kleiner als seine Scheeren; die Fühl- hörner aber sind sehr lang. Seine‘ Wohnung wählt er bald in kalchartiger Erde, und bald im schlam- michten Grunde, dichte am DE ist. aber selten. Nro,IV. YVocans. Der Schallende, Dieser hat einen viereckichten, un- bewaffneten Leib, und zwo Scheeren, deren eine kurz die andere lang ist. Er hat keinen bestimmten Wohnort; man findet ihn in verschiedenen Gegen- den und häufig, weswegen er auch sehr gemein ist. Nro.V. Romboides. Der Rautten- krebs.. Der Leib ist glatt, und gegen den abwärts hängenden Kopf auf beiden Seiten zugespitzt. Er wohnt im kalchartigen Grunde und ist selten. N 175 Nro. VL. Maenas. Der Zweyzak- kichte. Sein Leib ist glatt, gegen die Augen zu hat er auf beiden Seitenwänden ‘fünf, an den Armen aber nur zwey Zacken. Die Vorderfüsse sind von der Mitte an haarig und ahlenförmig zu- gespitzt. Seine Wohnung hat er in schlammichten Gegenden; man findet ihn häufig. Durch neun Monate ist er genielsbar; im Winter aber ziehet er in die hohe See. Nro. VII. Depurator. Der Abwi- scher. Sein Leib ist auf beiden Seitenwän- den fünfzackicht; die Scheeren sind an der Spitze zusammen gedrückt und seine hintern Fülse eyförmig. Er hält sich entweder im Schlamme nahe beim Ufer oder im Sande auf, und ist sehr gemein. Nro. VIII. Dormia. Der Schläfer. Der Leib ist mit Haaren bedeckt; bei- .de Seitenwände sind mit Zähnen besetzt. 176 Die Hinterfüsse haben ,zwo Klauen, die übrigen aber sind ahlförmig und: die Scheeren der vordern Arme sind mit zwey Reihen Zähne besetzt. Seine Wohnung hat er in kalchartigen Grün- den. Er ist geniefsbar, wird aber nicht an allen Orten gespeiset. Man- che Fischer lassen ihn ausdürren und brauchen ihn als Medizin gegen die Colich. 0 er Nro.IX. Pagurus. Die Meerspinne., Sein Leib ist von beiden Seiten stumpf, und hat. neun Falten. Die Arme sind an den Spitzen schwarz. Seinen Wohnort wählt er zuweilen zwischen den Ritzen der Seefelsen und auch zwischen Steine der alten Dämme. Man findet ihn häufig, und geniefsetihn. Nro. X. Zanatus. Der Wollen- träger. Sein Leib ist rauh und runzlicht,, auf den Seitenwänden hat er einen, am Schnabel zween Zähne. Zu seiner Woh- nung liebt er lockere Gründe; läuft seit- wärts ‚geschwind,, undist sehr gsmein. £ 277 Nro. XI. Arnceus. Der Spinne- " weber,,» Sein haarichter Leib und seine Ar- me sind eyförmig und wulstig, und der Schnabel zweyspaltig. Seine Wohnung hat er in der tiefen See im kalchartigen Grunde; Nro. X. Rostratis. Der Grüßelte Sein Leib ist bartartig zugerundet, auf den Rücken hat er zween aufrecht- stehende Spitzen, und die länglichten Armegsind zusammen gedrückt. ‚„. Er wohnt in steinichten Gründen und. hält sich auf Yerschiedenen Gewächsen auf. \ Nro, XIH. Birtellus. Der Strup- - pichte.. N Der struppichte Leib ist auf beiden s «Seiten mit fünf Stacheln versehen, und die Arme sind von aussen gleich einer Purpürschnecke, zugespitzet . | Seine Lieblingswohnurg ist der kalch- artige Grund; man findet’ ihn aber auch _ in. hodıle Sehwänimen, im Gewächse fi M_ 9 ® ‚ 3 | s. m ha ; ® # A 8 % 7) Y # N / 178 Alcioni, und in verschiedenen zusam- mengewachsenen Wesen. Nro.. XIV. Tribulus .: Der Aensr: stige: 4 | - Der Leib ist mit acht Stacheln bei setzt; die Füsse sind Rn und der Schnabel gespalter. Diesen findet man ‚in, verschiedenen Gründen; zum häufigsten aber i in kalch- artiger Erde und: in verschiedenen OT- ganisirten Körpern. a N 'Nre. XV. Personatus. . . DeryVer ..larfte. Sein Leib ist rauh und ungleich; auf beiden Seitenwänden zählet man fünf - Zähne‘ und der. Schnabel ist! Wierzäk- ; nicht ; . % Seinen Aufenthalt I er im Fehlen * Gruffde und.sein Körper ist ‚gtöstentheils nit einer schwammichten Materie über- zogen. Er ist ‚selten‘, N = % ie? % ® i | fi F " » Eee: ; © j \ 2 % ; ; % “.a29 Niro. XVI. Maja. Der: Stachel- krebs. | Er hat einen Hächeneneei Leib, rau«- he Finger, und bauchartig - dornichte Arme. | | Im Winter nimmt er seine Wohnung in kalchartiger Erde, an den Ufern ge- gen Ost in der Tiefe derSee. Im Som- ‚mer aber zieht er gegen Abend, in mora- stige Gegenden. Er ist häufig und elsbar. Nro0.XV.I: Longimanus » Der Langhändige. Die Arme sind viel länger als sein stachlichter Leib, die Finger offen und der Daumen sehr gebogen. Seine Wohnung hat er in kalcharti- ger Erde. Nro. XVII. Cruentatus. Der Blu- tige. Sein Leib ist wulstig und der rothe ‘gerade Schrrbel scheint ERzesohnunn zu seyn. ‘ Die tiefsten Kalchgegenden sucht er sich zur Wohnung ; liebt die Hohlun- | ‚M2 e 180 gen, und ist der anconitanischen Mark gegenüber am häufigsten zu finden. Bei Abwechslung der Witterung ist er so sehr empfindlich, dafs er seinen Körper, Hände und Füsse gleich einem Ballen gänzlich zusammen rumpft. Er ist e[sbar, und nicht in jeder Gegend zu finden. Nro. XIX. Orbicalaris.. Der Ku- gelförmige. Der Leib ist kugelrund und ha an der hintern Seite zwo feihe, spiz- zige Zähne. Die Arme sind mit In- begriff der langen spitzigen Finger, fast dreymal so lang als der Körper; die Füfse sind ahlförmig zugespitzt. Er wohnt in morastigen Sandgegen- den und. ist sehr gemein. Nro.XX. Marmoratus.. Der Mar- morirte. Der zusammen gedrückte Leib ist viereckicht ; die Stirne zurückgebo- gen, spitzig und mit geschlungenen Furchen ausgekerbt. 181 Unter Steine am Rande der Dämme hat er seinen Aufenthalt. Aufgeschreckt, flieht er, und zwicket wenn man ihn fangen, aufhalten, oder reitzen will. Nro. XXI. Fimbriatus. Der Bor- dierte. | | Sein Leib ist glatt und mit unglei- chen Punkten bestreuet. An jedem Seitenrand ersiehet man zehn runde, zahnartige Auszackungen, die ungetheilt, zurückgebogen, und unregelmässig sind. Die Fülse sind prismatisch.. ‘ Er ist äuserst selten zu sehen; daher ist sein Aufenthalt bicher ein Räthsel. Nach öftern Anempfelungen erhielt der Innhaber dieser Sammlung ein Stück. Nro, XXI. Rotundatus. Der Runde. Sein haariger Leib hat die Bildung eines Herzens, die Arme sind zusam- men gedrückt und von aussen nach der Reihe der Punckte, fünf Linien lang. Er wohnt in tiefen Kalchgründen ent- fernet vom Uffer und ist selten. Dat 182 | Nro. XXIII. Poressa 2 Der wilde eyerförmige Krebs. Sein Leib ist an bein Be vier- eckicht und im ganzen doch eyförmig; die Spitzen seiner Hände sind schwarz, und die Füsse ahlförmig. Er wohnt in Steinritzen und ui in Pfützen. Aufgeschreckt,, ziehet er sich schnell zurücke. Die Shösicnheiuehstn mit dem nackenden Schwanze. Nro. XXIV. Bernardus. Der Bern- hard. Seine purpurfarbige Scheeren sind ge- bildet wie ein Herz; die rechte ist grösser als dielincke, und der Schwanz ist ganz ohne Schale. Nothgedrungen nimmt er seine Woh- nung in leeren Schneckenhäuschen, und ist, da.er die Schnecken :nicht verzeh- ret, kein Schmarozer wie er von Lin’ | R | 185 nd betitelt. wird. Seinen Aufenthalt hat er in kalchartiger Erde, und: sehr gemein. | Nro.XXV. Diogenes. Der Dio- I" LIGENESs, en Die Scheeren sind glatt und harricht, und die lincke etwas gtösser als die rechte. UA AS) Dieser nimmt seine Wohnung in den Trochus varius, wenn er ihnleer antrift; zieht, sich auch in Pfützen, und ist sehr gemein. | Ä . Nro, XXVI Zremita. Der Ein- siedler. "Seine rauhen Scheeren sind fast gleich lang. | . Seinen Aufenthalt nimmt er in schlam- michten Gegenden nahe an einem kalch- 'ärtigen Grund. 134 Die Langschweiligten. Nro. XXVII. Gammarus . Der Astize. Sein Leib ist glatt; der Rüssel mit Zähne versehen, und die Basis ruhet auf einem Doppelzahne. Pidi Linn. sp. 62. Seinen Aufenthalt suchet er gegen Osten, hart an steinnichten Gründen ist selten; aber efsbar und delshalb sehr gesucht. Nro. XXVII. Astacus. Der Astack. Der Leib ist glatt; der Rüsel auf bei- den Seiten bezahnet,, und die Basis hat rechts und links einen Zahn. : Er wohnt in süssen Wässern des fe- sten Landes, besonders in Quellen, und ist schmackhaft zu speisen. Nro.XXIX, Syuilla. Der Squill, Der Leib ist glatt, der Rüssel einge- sägt, und am untern Theil dreyzähnig. Die Finger sind den Händen gleich. ? v ' 185 Diese wohnen nahe.am Gestad in Pfützen, und sammeln sich scharweise | gegen den Ausgüssen der Flülse zusam- . men; sind also häufig und elfsbar. Nro. XXX. Crangen, Der Lang- daumichte.: | Der Leib ist platt, a; Rüssel voll- kommen, und der Daum ist De als ‘ der Finger. Er wohnt nahe am. Geställ in Pfüz- zen, liebt wie der vorbeschriebene das’ süsse Wasser, ist häufig und geniefsbar. . Nro. XXXI. Strigosus. Der furchtsame wilde Laufer, Sein Leib ist runzlicht und dornicht und sein siebenzähniger Rüssel ist sehr spitzig. Seinen Wohnort hat er im kalcharti- gen Grunde, auch verbirgt er sich un. ter verschiedenen Gewächsen und an: dern organisirten Wesen. Nro. XXXH. Dorvegicus . Der Nordweger. Dieser hat einen stachlichten Ober- 86 ‚leib; MEINER Hände und dornichte Winkel, | Er . Seinen Aufenthalt: hat er in ac Meet enge des Ouarnero, wo er vertieftin'der Erde .sich’verbirgt,und nur beim Mond- . scheine ‚hervorkriecht. Diese, Gattung Krebse sind selten, ‚_genielsbar und sehr gesucht... z | Nro. XXXIH. Homarus 3: we ,d Vorderleib ist N die ‚Stirne zweyhörnicht ‚ und Be Hände ohne Finger. A Er’ wohnt gegen ar im kalcharti. | gen Grunde, ist elsbar ‚aber ‚selten. Er. kömmt pfeiffend über das Wasser, wefswegen man ihm auch den Nahmen 'Grille beigelegt. 4 Nro. XXXIV. Arctus.. Der Arkt. . Der Leib ist stachlicht,, . die Stirne | u und an seinen Hösden hat er nur kleine unmerckbare Fi inger. Seine’ Wohnung nimmt er im kalch- artigen Grunde oder"im Moraste, ver- muthlich versteckt; ist sehr selten , r 187 Nro.XXXV: ra ‚Die a ‚brille. > Die Hände sind gelenkig , zusammen. gedrückt ohne Finger, ‚sichelförmig und sägeartig zugespitzt. Ä Er hält sich in morastigen Gegenden in der tiefen See auf, kommt nur bei starkerBewegung der Sr zumVorschein; ist elsbar und gemein. Nro. XXXVI. Soyllarus. Der Scyler. | Die Hände sind bauchig, ale gerade aufstehend und gelänkig;; die Winkel sind von innen mit 3 Spitzen versehen. Er wohnt in morastigen, drey Schuch tiefen Löchern, aus welchen ‚er im Sommer vor Anbruch des Tags ' hervorkommt; ist häufig. Nro.XXXVIl. Zoczsta. Der Meer- sprenke. Dieser hat vier 'gelänkichte Hände . ohne Finger und vierzehn Fülse. | Er wohnt in sandigen Gräben die »88 mit salzichtem Wasser gefüllt sind ‚eine Zeit des Jahrs bleibt er ganz versteckt. Nro. XXXVIll. Zizearis. Der Li- nienförmige. | Dieser hat zehn Füße; vier gelänkige Hände deren jede nur einen Finger hat. Er hält sich auf verschiedenen We- sen auf, besonders aber auf Schneken- häuschen; ist sehr klein und selten. Nro. XXXIX. Cathafracktus. Der Geharnischte. Sein Leib ist siebenfach eingebogen; die Wölbungen gegen den Kopf zu sind spitzig; der Schwanz ist gepanzert und die Hände sind ohne Finger, Entfernet vom Strande hat er, gleich- wie die vorbeschriebenen seinen Auf- enthalt. Ist selten. | Er zeichnet sich aber besonders am Schwanze aus, indem man an dessen Abschnitte figurenähnliche Zeichnun- gen bemerket, die vorzüglich: durch die Erhöhungen und Hohlungen sehr gut in die Augen fallen. a ' 189 Nro. XL. Carinatus. Der Gewölbte, Sein länglichter Leib der mit einem Schnabel versehen ist, wölbt sich wie der zurückgebogene, gestreifte und ge- runzelte Schwanz. Sein Aufenthalt ist unbekannt; er ist selten. Nro. XLI. Candidus. Der Weifs- lichte. Dieser hat einen RM, Leib; linien- grade Hände, deren obere Gelenke aber dermalsen viereckigt sind, dals man das anterste für angeschoben und verrenkt halten könnte. Er wohnt in Pfützen wie der Seylar dem er auch in der Lebensart ganz ähnlichet, jedoch ist er sehr selten. Nro. XLI. Glader. Der Kahle. Der Rüssel ist stachlicht, die linke Scheere ist am Anfang aufgeblasen und verdünnet sich gegen Ende, ist auch grös- ser als die rechte zusammen gedruckte. Der Schwanz ist kahl und durchsichtig. Er wohnt in der tiefen See im Mo- rast, aus der er nur bei starker Bewe- gung der See hervorkriecht. Berichtigung. ' In Abwesenheit. des Verfassers ‚sind folgende beträchtliche Fehler einge- schlichen: Nro. VI. ist auf der Seite 17 bei n—_ Orada anstatt VII. Seite 115 Zeile 4 soll es heifsen: Er hat zwey nebeneinanderstehende Au- gen nahe am Rücken. Seite 123 Zeile ı anstatt XLIII. lese LXID. | = u 144er PETER, BRUT I PLAN FIT FREE No, N 1 Ba, FIT, NuVuer Fr is ws Sn. a , BAT / S Ba ORTS Lo un un . ‘ N = “ Ar ki 3 w. } R.b 2W Z5 ey ee fh ae in. RT all re " . u NAHEN Rh I po A = R 1; % 2 » | + BPROL Pk: nur ER, Ei “; ABRSS N5E 0 12 5; FRE = So EN Van“ ” | a: RETTEN ... N, | N | dar 44 Kae Ra S tr : FEN ABaSO Be PT I AA ALL, [3 PNA EITERE N Ä “ I | vn NERLLLNG .yrs ran: 2 2 S Be Zuuwuunrung Wut yyruew! s dann 11] LLOGESRRRREN TIL B\ I = 127 Ye me, meer Bi llilllii hen N eniege ar, u s UV Wu 0 uud? u RES RREEE IN Is RAM GER N a. u ee nr 8 ew IILE v ha oe “2 u... ann! 2. N BIS Te Pe) uuurrl, IE nn... a ec E3 urn ww 20. + 4 ni A AL A 2m AR: FE a EN Y N Nun, inne > p | Ga ww. | UN ig one a 248 wur en ELLE ' REISE Ua AUS rl weh Ri BE I = - . rd wenn e - u E : u er ET - == Kr vn ee 2 =. mn hen er ee x 7 De en hu > 3 Benne > Sa; Se \ Ir wis R = SORTE 2 = en REN en 5 > ERESEFE E = =. D BES