29676 098 Biology Digitized by the Internet Archive in 2011 with funding from University of Illinois Urbana-Champaign http://www.archive.org/details/vgel00caba Vögel. Bearbeitet von J. Cabanis. Mit 18 Tafeln, nach der Natur gezeichnet von M. Th. von Heuglin. ' a { a a Ray Mu, 1 a (7/3 Re vr Cr. H UHf. NZ Ef U — y%* en 7 x En Mar. EN Rah ? Er KERN, a Pa) Fam?) SIILZTLE Ta El/v Do Ord. Cantatores. Fam. Rhacnemidae. Subfam. Turdinae. 1. Turdus Deckeni, Cab. n. sp. Taf. ]. Ostafrika. Ein Exemplar, Balg ohne Schädel, ohne Angabe des Fundortes. Es ist ein jüngerer Vogel im ersten Jahre, da er noch einige helle dunkelgerandete Tropf- flecken an der Brust zeigt. Die Entdeekung einer neuen Drossel ist bei der vielfachen Aufmerksamkeit, welche dieser Gattung geschenkt worden ist, immerhin ein Ereigniss, würdig durch Verleihung des Namens des Entdeckers dauernd bezeichnet zu werden. Diese neue Art bildet gewissermaassen eine Vermittelung zwischen Turdus olivaceus und seinen Verwandten mit T. pelios, Bp. und Verwandten. In der Färbung folgt sie dem Typus von olivaceus, im zierlicheren Schnabel und im schlankeren Baue neigt sie zu T. pelios. Bevor wir die Art als neu zu geben wagten, musste die Frage erledigt wer- S "den, ob sie etwa zu obscurus, Smith oder zu olivacinus Bp., zwei uns Unbekannten < Arten, gehören könne? Von letzterer Art untersuchten wir den Typus des Frank- ‚* furter a und konnten feststellen, dass olivaeinus die gut unterschiedene nord- östliche Abart des südafrikanischen olivaceus sei. Bei obscurus blieben wir freilich auf die, auch in diesem Falle ungenügende Beschreibung und Abbildung A. Smith’s > beschränkt. Dessen Vogel gehört jedoch zu der grösseren, plumperen Form des sy olivaceus und soll ausdrücklich keine dunkele Kehlstrichelung haben, sonst würden > wir T. Cabanisi Bp. annähernd für Merula obscura, Smith nehmen können. Wäh- “rend T. Cabanisi sich als grössere, dunklere Abart des olivaceus darstellt, ist “ Deckeni in der Färbung der Oberseite noch dunkler. Auch die Unterseite ist dunkler, \ eintöniger, da die Kehle kaum heller genannt werden kann, sondern mit dem ‘ Vorderhalse und der Brust die gleiche lichtolivenbraune (nicht graue) Färbung hat, “wodurch sich auch die spärlichere schwarze Strichelung der Kehle weniger Tebhaft markirt. Bauchmitte und Weichen sind matt rostroth, die unteren Flügeldecken 22 Vögel: Saxicolinae. — Motacillidae. dagegen intensiver rostroth gefärbt. Der im Tode hellgelbe Schnabel dürfte im Leben lebhafter gefärbt sein. Ganze Länge etwa 9“; Schnabel v. Mundwinkel 1”; Flügel 5'/2”; Schwanz 35/4; Lauf 1% 44. Subfam. Saxicolinae. 2. Bessornis intermedia, Cab. n. sp. Taf. XI. Ostafrika. Ein Exemplar, fertig ausgestopft, ohne Angabe des Fundortes. Alter ausgefärbter Vogel. Derselbe hat viel Aehnlichkeit mit B. semirufa, Rüpp., auch ganz die Kopfzeichnung derselben, ist aber viel grösser und unter- scheidet sich sofort durch die abweichende Färbung der Flügel und des Rückens. Bei intermedia sind die Flügeldecken blaugrau gefärbt und die Schwingen ebenso gerandet; der Rücken ist auf olivenbrauner Grundlage blaugrau angeflogen. Die beiden mittelsten Steuerfedern olivenbraun, ebenso die Aussenfahne der äussersten fast bis zur Basis. Die zweite Steuerfeder von aussen ist am Spitzendrittel gleich- falls olivenbraun gerandet, die nächstfolgende nur noch mit einer geringen Andeutung. Da wir die sehr ähnliche Bessornis Heuglini, (Hartl.) nicht aus Autopsie ken- nen, so war Herr von Heuglin so freundlich, uns die folgenden Unterschiede mitzutheilen: „Die ächte Heuglini ist beträchtlich grösser, die Färbung im Allge- meinen sehr ähnlich, unten aber viel heller, namentlich auf der Bauchmitte; der weisse Supereiliarstreif breiter aber kürzer; das Schwarz des Scheitels nur zur Mitte der Nucha herabreichend, während bei intermedia es bis zum Auchenium geht. Die 5. Schwinge die längste, die 4. und 6. ihr fast gleich. Schnabel zierlicher, Füsse länger und schwarz. Mein Original-Exemplar misst: Schnabel 7'!/2“; Flügel fast 4; Schwanz 3“ 6; Lauf 1“ 3“; Daumen mit Nagel fast 3“. Bei intermedia ist die 4. Schwinge die längste, die 6. schon beträchtlich kürzer. Flügel 3” 71/4“; Schwanz 3” 1“; Lauf fast 2“; Daumen mit Nagel höchstens 6.“ Fam. Motacillidae. 3. Anthus Raalteni, Temm. Licht. Layard, Birds of South Africa. 1867. p. 123. Hartlaub, Birds of Zanzibar, in Proc. Zool. Soc. of London. 1867. p. 825. No. 13. Sansibar. i Ein Männchen in Weingeist, zur Begattungszeit erlegt. Ein Exemplar dieser Art wurde auch von Prof. W. Peters in Inhambane erlegt. » 4. Maeronyx croceus, Hartl. Alauda erocea, Vieill. Maeronyz flavigaster , SWS. Mombas. Ein Männchen in Weingeist, zur Begattungszeit erlegt. Sylviadae. Malurinae, 23 Fam. Sylviadae. Subfam. Malurinae. 5. Camaroptera olivacea, Sundev. Sansibar. Ein Weibchen in Weingeist, am 23. December 1862 erlegt. 6. Cisticola schoenicola, By. Sylvia eisticola, Temm. Sansibar, 23. December 1862. Ein Exemplar in Weingeist, Geschlecht nicht zu ermitteln. 7. Cisticola haematocephala, Cab. n. sp. Taf. II. Fig. 2. Mombas, 7. September 1862 erlegt. Ein Männchen in Weingeist. Das Etiquett enthielt die Bemerkung: „Augen hellblau.‘ *) Nach sorgfältiger Vergleichung mit den vielen ähnlich gefärbten, mit mehr oder weniger rothbraunem Scheitel versehenen Arten, müssen wir unsern Vogel als neu betrachten und haben denselben haematocephala genannt. Die Färbung des Oberkoptes ist nicht lebhaft und intensiv rothbraun, sondern wird dureh einen olivengrauen Anflug gedämpft (ähnlich wie das geronnene Blut durch Ausscheidung der Lymphe ins Olivenfarbene übergeht). Die Art steht der C. lugubris Rüpp. in Grösse und Färbung sehr nahe, unterscheidet sich aber auf den ersten Bliek von derselben durch folgende Abweichungen: Der Schnabel ist zierlicher; an der Oberseite und am Schwanze sind die Ränder der Federn ins Graue ziehend; die Aussenfahne der Schwingen nur unbedeutend rostbraun gerandet; die Brustseiten und Oberschwanzdecken sind nicht schwarz gefleckt oder gestrichelt. Der Schwanz ist anders gefärbt und verschieden gezeichnet: die Grundfarbe der Steuer- federn ist nicht rothbraun, sondern vorherrschend graubraun und ohne die breite, hellröthliche Binde über dem schwarzen Flecke, welcher auf die weisslichen, grau untermisehten Schwanzspitzen folgt, so dass lugubris gewissermaassen als mit drei verschieden gefärbten Binden an den Steuerfedern gezeichnet erscheint. Da wir Zugubris, Rüpp. aus Autopsie nicht kennen, so hat Herr von Heuglin die Unterschiede bestätigt und die hier folgenden vergleichenden Maasse gegeben: Schnabel. Flügel. Schwanz. Lauf. haematocephala . 5'jı'" 20 1 2u PA lugubris Rüpp. . 6,1 24 Auyzu gu ayu gi 8. Drymoeca tenella, Cab. n. sp. Taf. II. Fig. 1. Mombas, 16. September 1862 erlegt. Ein Exemplar in Weingeist, Geschlecht nicht zu ermitteln. Unser Vogel ist der D. mystacea, Rüpp. von NO.-Afrika und anscheinend der D. superciliaris, Sws. von West-Afrika (Senegal) in Grösse und Färbungscharakter *) Es ist auffallend, dass in vielen Fällen und bei Vögeln ganz verschiedener Gattungen auf den überkommenen Etiquetten die Färbung der Iris als „blau“ angegeben ist und können wir daher der Vermuthung Raum geben, dass die Notiz über die Färbung in manchen Fällen wohl zu spät nach dem Tode und erst nach eingetretener Veränderung der Farbe durch Verwesung genommen ist. 24 Vögel: Museicapidae. — Laniidae. sehr ähnlich, so dass wir denselben als den ostafrikanischen Repräsentanten beider betrachten müssen. Von mystacea unterscheidet sich zenella hauptsächlieh dureh etwas längern stärkeren Schnabel, durch kürzere Flügel und Schwanz und in der Färbung durch die dunklere, entschieden graubräunliche Farbe der Oberseite, welche gleichmässig auch den Bürzel und den Schwanz einnimmt und am Scheitel noch dunkler als am Rücken ist. Der lebhafte röthlichbraune Anflug des Bürzels und die gleichfarbigen lebhaften Ränder an den Schwung- und Steuerfedern, welche mystacea zeigt, fehlen bei tenella am Bürzel und den oberen Schwanzdeeken gänz- lich und sind am Flügel und Schwanze dunkler und weniger abstechend, daher kaum bemerkenswerth. Die Unterseite ist bei beiden gleicher gefärbt. D. super- ciliaris Sws. zeigt in der Abbildung ungefähr dieselbe Färbung der Oberseite wie tenella, weicht aber sehr durch die lebhaften röthlichen Ränder der Schwingen und durch die höhere Ausfärbung der Schienen und Weichen („being strongly tinged with ferruginous“) ab. Ohne autoptische Untersuchung westafrikanischer Exemplare lässt sich (in solchen Fällen) kein sachkundiges Urtheil fällen, wir können daher, nur auf ein anscheinend jüngeres, der mystacea sehr nahe stehendes Exemplar vom Senegal gestützt, bloss vermuthungsweise andeuten, dass superciliaris schliesslich der mystacea näher stehen dürfte als Zenella. Ganze Länge über 4!/2“; Schnabel vom Mundwinkel 7!/,““, von der Stirn 5; Flügel 1” 81/2“; Schwanz 1°/ı”; Lauf ?/ı“. Fam, Muscicapidae. 9. Muscicapa grisola, Linne. Sansibar. Mehrere Exemplare, sämmtlich am 23. und 24. December 1862 erlest. 10. Terpsiphone pretiosa, (Less.) Tehitrea pretiosa, Less. Mayotte. Ein Exemplar, von Dr. Monestier erlangt, ein altes Männchen im (weissen) Hochzeitskleide. Die Art ist kleiner als die nordostafrikanische Zerreti; nur der Kopf und Hals sind (wie bei paradisea) stalglänzend schwarz, das ganze übrige Gefieder sonst weiss. Die Schwingen schwarz, weiss gerandet. Die Steuerfedern an der Aussen- fahne schwarz gerandet, jedoch mit Ausnahme der jederseits äussersten und der beiden verlängerten mittelsten. Fam. Laniidae. Subfam. Malaconotinae. 11. Prionops graculinus, Cab. n. sp. Taf. III. Mombas, 21. September 1862 erlegt. Etiquett: „Mas, Länge 6“; Augen roth.“ Die rothgraue Färbung des Rückens, welche der von Acridotheres tristis nahe kommt, nur weniger röthlich ist, sowie die sonstige Gestalt und Farbenvertheilung erinnern an verschiedene Graculinae und haben uns bestimmt, den Vogel hiernach Malaconotinae. 95 zu benennen. Der gänzliche Mangel einer weissen Flügelbinde, da der Flügel unterseits durchgehend einfarbig schwarzbraun gefärbt ist, ist schon genügender Unterschied von tricolor s. Retzüi. Ganze Länge ce. 8'/s“; Schnabel vom Mundwinkel 11“; Flügel 4°/.“; Schwanz Bat Bauf 10°". Die Entdeckung dieses so schönen als interessanten Vogels hat zugleich zur Beseitigung der noch obwaltenden Zweifel an der Identität von Zrieolor und Retzüi geführt: Das Vorkommen eines weissen Uropygium bei einer Prionops-Art schien uns gegen das Färbungsgesetz der Gattung zu streiten, wir vermutheten daher in der Diagnose des Retziü eine Verwechselung der Worte „uropygium“ und „erissum“. In Folge unserer Mittheilung fragte Dr. Hartlaub in Stockholm an und erhielt die Bestätigung unserer Annahme. ‚etzii hat kein weisses Uropygium, sondern ein weisses Crissum, Zricolor ist also Synonym zu Retzü! — Die vorstehend erwähnten beiden Arten bilden durch Färbungs- und sonstige Abweichungen eine zweite Abtheilung der Gattung Prionops. An diese schliesst sieh als dritte Abtheilung der P. scopifrons, Peters Sp., welcher, falls er nicht als Typus einer eigenen Gattung dienen sollte, näher zu Prionops als zu Sigmodus zu stehen scheint. 12. Dryoscopus cubla, (Shaw.) Boie. Dryoscopus cubla et orientalis, Cab. Mus. Hein. I., p. 68. No. 394 et 395. Sansibar? Ein Exemplar in Weingeist, alter Vogel, Fundort nicht mit Sicherheit festzu- stellen, vermuthlich Sansibar, woher Dr. Hartlaub einen unzweifelbaren Balg erhielt. Den im Mus. Heineanum 1. ce. aufgeführten orientalis (Sws.) haben wir seit- dem längst als den jungen Vogel von cubla erkannt. Ist Swainsons Beschreibung von uns richtig gedeutet, wie wir immer noch annehmen müssen, so gehört Malaconotus similis s. orientalis, Sws. zu Dryoscopus cubla. 13. Dryoscopus affınis, Gray. Ann. and Mag. Nat. Hist. 1837. p. 489. Sansibar. Ein Exemplar in Weingeist, alter Vogel, am 6. December 1862 erlegt. Ist von Dr. Hartlaub als übereinstimmend mit seinen Exemplaren erkannt. 14. ?.Dryoscopus orientalis, (S ws.) Dryoscopus leucopsis n. spec., Cab. Mss. Sansibar. Ein Exemplar in Weingeist, alter Vogel, am 24. December 1862 erlegt. Die Art ist kleiner als die beiden vorhergehenden und hat einen diekeren, breiteren Schnabel. Die Zügel und die Gegend um das Auge sind nicht schwarz, sondern weiss. Die Flügel sind einfarbig schwarz, ohne weisse Zeiehnung; nur die Scapularen und der Rücken sind weiss untermischt. Die stark entwickelten Bürzelfedern weiss wie bei den anderen Arten. Wir hatten diese Art für neu gehalten, da unsere Freunde Dr. Hartlaub und Dr. Finsch dieselbe jedoch für orientalis, Sws. nehmen und als solche beschreiben und abbilden werden, so lassen wir einstweilen unsere entgegenstehende Ansicht dahingestellt und führen, der Gleichmässigkeit wegen, die Art als orientalis? auf, 6 Vögel: Malaconotinae. Weitere Exemplare von Ostafrika, namentlich auch jüngere Vögel, sind zur schliess- lichen Erledigung der Frage abzuwarten. 15. Dryoscopus thamnophilus, Cab. n. sp. Taf. VII. Ostafrika. Ein Exemplar, fertig ausgestopft, anscheinend jüngeres Männchen; leider ohne Angabe des Fundortes. Diese neue Art weicht durch schmäleren, seitlich mehr zusammengedrückten Schnabel von den typischen Formen der Gattung ab. In der Färbung erinnert sie an einige amerikanische Thamnophilen (Thamn. ambiguus, Sws.), der Schwanz ist jedoch ganz dem von D. cubla gleich gestaltet, also ziemlich gerade, seitlich nur etwas abgerundet. Die Hauptfärbung des Vogels ist grau. Mitte des Scheitels, Flügel und Schwanz schwarz. Schulterfittig, Flügeldecken und Schwingen weiss gerandet. Die Mitte des Rückens schwarz und weiss untermischt. Die Bauchmitte (anscheinend in der Umfärbung begriffen) und die unteren Schwanzdecken sind weiss; die Spitzen der drei äussersten Steuerfedern sind unbedeutend weisslich gerandet. Ganze Länge etwa 61/“; Schnabel von Mundwinkel 91/““, von der Stirn 8; Flügel 3”; Schwanz 2!/2“; Lauf 10. 16. Malaconotus sublacteus, (Cass.) Taf. IV. Dryoscopus sublaeteus, Cass., Proc. Acad. Philad. 1851. p. 246. (nec Verreaux, Rev. et Mag. 1855, nec Hartl., W. Afr.) Dryoscopus sublaeteus, Hartl., Proc. Zool. Soc. London. 1867. p. 825. Ostafrika. Ein fertig ausgestopftes Exemplar, ohne Angabe des Fundortes, anscheinend ein altes Männchen. Der von Verreaux und Hartlaub ivrthümlich als sublacteus, Cass. beschrie- bene westafrikanische Vogel ist ein echter Dryoscopus und verbleibt als D. Ver- reauzü n. Sp. bei dieser Gattung, während sublacteus Cass. (den wir nach der Originalbeschreibung verglichen) in allen Beziehungen als naher Verwandter zu aethiopieus, Rüpp. und daher zur Gruppe Malaconotus, wie dieselbe im Museum Heineanum I. begrenzt wurde, zu stellen ist. Der neuerdings von Hartlaub als fraglich beschriebene junge Vogel gehört als solcher entschieden zu sublacteus, Cass. Wir bemerken noch, dass die Federn der Unterseite des Vogels an der Wurzelhälfte isabellgelb gefärbt sind, wodurch die Unterseite eben nicht rein weiss erscheint. 17. Rhynchastatus luqubris, Cab. n. sp. Taf. VIl. Dryoscopus bugubris, Cab. in tabula. Ostafrika. Ein ausgestopftes Exemplar, ohne Angabe des Fundortes. Der ganze Vogel ist fast einfarbig, schwärzlich schiefergrau, amı Kopfe und an der Brust, namentlich aber am Schwanze dunkler, mehr schwärzlich. Er stimmt in der Färbung und sonstiger Bildung fast vollkommen mit Dryoscopus funebris, Hartl., zeigt jedoch geringere Maasse und ist als nächstverwandte, kleinere Art zu betrachten, wie aus der gütigst von den Herren Finsch und von Heuglin vorgenommenen Vergleichung ersichtlich wird, da wir funebris nicht besitzen. Malaconotinae. 37 Herr Dr. Finsch giebt folgende vergleichende Maasse: Länge. Flügel. Mittl. Schwanzf. Firste, Lauf. funebris: e. 8tja4 zu guu gu gu guu 1517, lugubris: ce. 6iyu gu 11W zu gu gu 14m Herr von Heuglin schreibt uns: „Auch ich finde lugubris verschieden von funebris, doch giebt Dr. Hartlaub für letztere grössere Maasse als ich finde; ich messe ein Exemplar von Meninga: Ganze Länge 7!/a“; Schnabel 9'/,; Flügel 34 344: Schwanz 3“; Lauf 1” 31/2“ Auch ist die Färbung von lugubris etwas abweichend.“ Die eigenthümlich düstere Färbung und der sonstige Gesammteindruck, welchen der Vogel macht, lässt auf eine abweichende Lebensweise schliessen und liess uns den Vogel als zu einer eigenen Gattung berechtigt erscheinen. Bevor eine solche zu bilden war, musste jedoch die Gattung Khynchastatus Bp. untersucht werden, welche wir nicht besassen. Nach genommener Ansicht der Originalexemplare des Hamburger und des Heineschen Museums ergaben sich die folgenden drei Arten als zu Ahynchastatus gehörig: 1. R. leucorhynchus. — Telephonus leucorhynchus, Hartl. — R. carbonarius Bp. 2. R. funebris. — Dryoscopus funebris, Hartl. 3. R. lugubris n. Sp. 18. ? Pomatorhynchus erythropterus, (Shaw.) Mombas, 31. August 1862 erlegt. Zwei Exemplare, Männchen, mit dem Vermerk: „Länge 8/4“; Halslänge 1°/s“; Augen dunkelgrau (beim anderen Exemplar: „grau‘‘); Ständer blassblaugrau.“ Die östlichen Exemplare sind kleiner als der südliche „Tsehagra“ und auch als der westliche Vogel und dürften bei einer Sonderung der klimatischen Abarten dieses über fast ganz Afrika verbreiteten Typus neben erythropterus, senegalus eueullatus ete. als P. orientahs aufzuführen sein. 19. ? Archolestes hypopyrrhus, (Hartl.) Cab. Mus. Hein. Laniarius veterus, Hartl., W. Afr. p. 110. Dalaonifluss, 13. Oktober 1862. Ein Exemplar, auf dem Etiquett als „Specht“ bezeichnet. Es zeigt die orange- bräunliche Färbung der Unterseite, welche von Hartlaub als specifischer Unterschied des hypopyrrhus angesehen wurde. Neuerdings ist man geneigt, diese abweichende Färbung als Altersverschiedenheit einer und derselben Art zu betrachten und würde dann hypopyrrhus als älterer, höher ausgefärbter oder männlicher Vogel sich heraus- stellen müssen. Ein Beweis für vorstehende Annahme ist bisher aber noch nicht geführt und fehlt es uns namentlich an genügenden Exemplaren aus verschiedenen Gegenden und in verschiedenem Alter und Geschlecht, um hierüber urtheilen zu können. Selbst angenommen aber, es bestehe nur eine Art, so würde bei dieser dennoch eine grössere westliche und kleinere östliche Abart (Arch. approximans) in Betracht zu ziehen bleiben. 238 Vögel: Laniinae. — Nectarinidae. Subfam. Laniinae, 20. Lanius caudatus, Cab. n. sp. Taf. V. Mombas. Zwei Exemplare, fertig ausgestopft, von denen das jüngere, vermuthlich dem Kleide des Weibchens mehr annähernde, ohne Etiquett. Auf dem des alten, männ- lichen Vogels ist bemerkt: „Mas. Mombas, den 30. August 1862. Länge 11!/»”, Umfang (über Flügel) 5'/“, Halslänge 1°/,“. Augen schwarz.“ Diese eigenthümliche neue Art weicht von den typischen Formen der Würger in mehrfacher Beziehung ab. Die Farbenvertheilung gleicht der von collaris und verwandten Arten, der lange Schwanz dagegen stimmt zu excubitorius (princeps), die entwickelten Stirnfedern deuten nach Urolestes hin, zu keiner Form aber zeigen sich innige Beziehungen. Der alte männliche Vogel hat an der Oberseite den Kopf, Hals, Nacken und die Flügel schwarzbraun, den Rücken graubraun, nach dem Bürzel in weiss- grau übergehend. Die oberen Schwanzdecken und die ganze Unterseite sind weiss. Der schwarze Schwanz ist an der Basis, etwas weiter als die Schwanzdecken reichen, weiss, ebenso die Basis der Handschwingen, wodurch ein weisser Spiegel auf dem Flügel entsteht. Der junge Vogel ist an der Oberseite braun, mit den üblichen feinen dunkel- braunen Ziekzackquerlinien, welche auch an der Unterseite hin und wieder auftreten. Ganze Länge etwa 11'/;—12“; Schnabel vom Mundw. 1“, von der Stirn 71/2"; Flügel 41/4“; Schwanz 6—6!/4“; Lauf 11/4". Fam. Nectarinidae. Subfam. Nectarininae. 21. Anthodiaeta collaris, (Vieill.) Cabanis, Mus. Heinean. I. p. 100. No. 550. Cinnyris collaris, Vieill. Mombas und Sansibar. Zahlreiche Exemplare, Männchen und Weibchen, sämmtlich in Weingeist und erlegt auf Mombas am 8. und 16. September, in Sansibar am 6., 12., 23. und 24. December 1862. Die Individuen sind sorgfältig verglichen und haben sich keine greifbaren Unterschiede von südafrikanischen Vögeln herausgestellt. 22. Cinnyris gutturalis, (Lin.) Certhia gutturalis, Lin., Syst. nat. I. p. 186. No. 15. Nectarinia matalensis, Jard., Sun. Birds. tab. 12. Ghalcomitra gutturalis et natalensis, Rehbch., Handbuch. S. 277. Mombas und Sansibar. Zahlreiche Exemplare, alte Männchen, Uebergangskleider und Weibehen, sämmt- lich in Weingeist, zu Jomvo bei Mombas am 27. September und in Sansibar am 22. und 23. December 1862 erlegt, sowie auf der Reise ins Innere, nach den Kilimandscharo. Brachypodidae. — Meliphagidae. 29 23. Cinnyris Jardinei. Nectarinia Jardinei, J. Verr., Hartl., West. Afr. Mombas und Sansibar. Mehrere ausgefärbte Männchen und ein Weibchen, sämmtlich in Weingeist, auf Mombas am 22. September und an der Küste von Sansibar am 20. December 1862 erlegt. Eine Vergleichung mit westafrikanischen Vögeln dieser ursprünglich in Gabon aufgefundenen Art war uns nicht möglich; Dr. Hartlaub, dem unsere östlichen Exemplare zu Gebote standen, identifieirte dieselben jedoch mit Jardinei. Fam, Brachypodidae. 24. Pyenonotus nigrieans, (Vieill.) Gray. Pyenonotus Le Vaillanti, (Temm.) Rüpp. Sansibar. Ein ausgestopftes Exemplar und zwei in Weingeist, das eine derselben mit der Bemerkung: „Sansibar, Herbst 1862.“ Nota. Der Pyenonotus zanthopygos (Ehrbg.) aus Arabien ist nieht unbedingt mit nigricans zu identifieiren. Der arabische Vogel ist grösser, heller und weniger schwärzlich an den Kopfseiten. 25. Andropadus flavescens, Hartl. Birds of Zanzibar, Proc. Zool. Soc. London. 1867. p. 825. Andropadus oleaginus, Peters, Neue Vogelarten aus Mogambique, Journ. f. Orn. 1868. S. 133. Mombas. Zwei Exemplare in Weingeist, beide auf Mombas am 7. September 1862 erlegt. Der eine Vogel mit dem Vermerk: „Mas. Augen weiss.“ Der andere, augenschein- lich ein junger Vogel, kleiner, unausgewachsen, mit gelben Cilien, hat dagegen den Vermerk: „Augen schwarzgrau.“ Die Art wurde von Prof. Peters in Mogambique entdeckt. 26. Dierurus fugax, Peters. Journ. f. Orn. 1868. S. 132. » Mombas. | Drei Exemplare, worunter zwei alte Männchen, am 31. August und 15. Sep- tember auf Mombas erlegt. Auf dem Etiquett noch die Bemerkung: „Länge 9"; Augen roth.“ Die Vögel stimmen mit den von Prof. Peters in Mogambique entdeckten überein. Fam. Meliphagidae. 27. Zosterops mayottensis, Schleg. u. Pollen. Faun. Madag. pag. 73. Zosterops flavifrons, Poll. (nec Lath., Heugl.) 1. c. tab. 19. Fig. 2. Mayotte. Ein Exemplar, von Dr. Monestier erlangt. 30 Vögel: Fringillidae. — Ploceidae. Fam. Fringillidae. 28. Crithagra chloropsis, Cab. n. sp. Taf. IX. Sansibar? Ein Exemplar, Männchen, in Weingeist, Fundort nicht genau festzustellen, jedoch entweder Mombas oder Sansibar. Die Art ist charakterisirt durch den Mangel irgendwelcher dunklerer Kopf- zeichnung. Kleiner als butyracea, ist der Schnabel doch etwa von der Stärke dieser südafrikanischen Art. Vorderkopf, Kopfseiten und die Unterseite einfarbig gelb, ohne Abzeichen. Hinterkopf und Nacken ins Grünliche ziehend; die übrige Oberseite grün mit feinen grauen Federrändern und dunkelen Schaftstriehen. Ganze Länge 51/4“; Flügel 2!/”; Schwanz 1?/ı“; Lauf 7. Fam. Ploceidae. -Bubfam. Spermestinae, 29. Habropyga Astrild, Lin. Sansibar. Ein Exemplar, Männchen, in Weingeist, am 6. December 1862 erlegt. Dieser östliche Vogel ist, gleich den von Prof. Peters in Mocambique gesam- melten Individuen, kleiner als der südafrikanische, sonst aber in der Färbung nieht abweichend. 30. Spermestes scutatus, Heug]. An Spermestes cucullata, S ws.? Mombas und Sansibar. Zahlreiche Exemplare in Weingeist, meist alte Männchen, theils auf Mombas im Herbst, theils in Sansibar im December gesammelt. Die specifische Sonderung des östlichen Vogels vom westafrikanischen eueullatus bleibt zweifelhaft. Der ostafrikanische Vogel hat jederseits den erzgrünen Schulter- fleck, aber der gleiche Fleck unterhalb der Brust an den Weichen ist bei einem Heuglin’schen, sowie bei den v. d. Decken’schen Exemplaren nicht vorhanden. 31. Spermestes rufodorsalis, Peters. Journ. für Ornith. 1865. S. 401. Amadina punctipenmis, Bianconi. Sansibar und Mombas. Mehrere Exemplare in Weingeist, die meisten in Sansibar im November und December 1862 erlegt. Ein Weibchen (oder junger Vogel) ist einfach gefärbt ohne weissgefleckte Flügel; Oberseite graubraun, der Rücken kaum ins Röthlichbraune ziehend; Unter- seite weisslich, Kehle und Bürzel etwas gelbbraun angeflogen. 32. Oryzornis oryzivora, Lin. Mumia oryzivora, Hartl., Birds of Zanzibar, Proc. Zool. Soc. London. 1867. p. 826. Sansibar. Ein anscheinend altes Männchen, am 6. December 1862 in Sansibar erlegt, zeigt keine Spur von Gefangenschaft und muss daher als wild erlegt betrachtet werden. Spermestinae. Viduanae. Ploceinae. 31 Auch Kirk hat diesen Vogel von Sansibar eingesandt, und so steht das interessante Faktum der weiteren Verbreitung dieses ursprünglich indischen Vogels nieht mehr vereinzelt da. Früher wurde diese Art bekanntlich auf Bourbon einge- führt. Dass der Vogel aber auch schon in Algerien vorkomme, dürfte auf einer Verwechselung (ob mit einer weisswangigen Pyrrhulauda??) beruhen. Vergl. Journ. f. Orn. 1868. S. 142. Subfam. Viduanae. 33. Widua serena, Lin. Mombas? Zwei alte Männchen im Hochzeitskleide, in Weingeist. Dieselben stimmen vollständig mit südafrikanischen Vögeln überein. 34. Euplectes nigriventris, Oass. Proc. Acad. Philad. 1848. p. 66. Id. Journ. Acad. Philad. 1849. I. p. 242. tab. 31. Fig. 1. — Bonap., Consp. 2 Euplectes flammiceps, Hartl., Proc. Zool. Soc. 1867. p. 826. Mombas. Drei ausgefärbte Männchen in Weingeist wurden am 9. und 13. September 1862 erlegt und als „Cardinal“ bezeichnet. Die rothen Tinten sind durch den Weingeist stark abgebleicht. Prof. Peters hat diese Art in Mocambique aufgefunden. Unserer Ansicht nach vertritt nigriventris im Osten als Repräsentant der Gruppe den westafrikanischen fZammiceps und den vorherrschend nordöstlichen franeiscanus, Bisher scheint nigriventris zuweilen übersehen und mit Aammiceps identifieirt zu sein, denn das Vorkommen des letzteren in Ostafrika dürfte als unmotivirt zu bezeichnen sein. Subfam. Ploceinae. 35. Calyphantria madagascariensis, (Lin.) Nossibe. Ein Männchen in Weingeist, die rothe Färbung stark abgeblichen. 36. Calyphantria eminentissima, (Bp.) Foudia eminentissima, Bp., Consp. Sansibar. Zwei Exemplare, Männchen und Weibchen, in Weingeist. Die rothe Färbung des Männchens abgeblichen. Dem Weibchen fehlt die rothe Farbe des Kopfes und der Brust; es ist sper- lingsartig und ähnlich dem Weibchen von madagascariensis gefärbt. Prof. Peters entdeckte die Art in Mocambique. 37. Calyphantria comorensis, Cab. n. sp. Taf. X. Mayotte. Ein Männchen dieser neuen Art, von Dr. Monestier auf Mayotte erlangt. Dasselbe kommt in mehrfacher Beziehung, namentlich auch in der gestreck- teren Schnabelform, der eminentissima näher als der madagascariensis. 39 Vögel: Pioceinae, Kopf, Hals und die Unterseite bis zur Mitte des Bauches, ebenso der Bürzel und die oberen Schwanzdecken sind schön lebhaft roth; Zügel und ein Fleck hinter dem Auge schwarz; Oberseite dunkelbraun, überall grün gerandet; die mittleren und die grossen Flügeldecken weiss gerandet. Bauch, Weichen und untere Schwanz- decken graugrün. Der Umstand, dass die unteren Schwanzdeeken einzelne rothe Federn zeigen, lässt vermuthen, dass unser Vogel noch nicht ganz ausgefärbt ist und im vollen- deten Kleide das Roth noch eine weitere Verbreitung über die Unterseite erreichen dürfte. Ganze Länge 5!/s“; Schnabel von Mundwinkel 7!/“, von der Stirn 7“; Flügel fast 3”; Schwanz 2“; Lauf 91/2“. Herr v. Heuglin schreibt uns über diesen Vogel: „Verschieden von Pi. Algondae, Schleg. et Poll. Dieser hat nur die Augenwimper schwarz, nicht die Zügel; das Roth geht nur bis zur Brust herab und .nicht bis zur Bauchmitte; Uropygium von der Rückenfarbe und nicht roth wie die oberen Schwanzdecken; kleine Flügeldeckfedern nicht breit weiss gerandet; kein rothes Band über das Crissum; Rücken- und Unterleibfärbung etwas verschieden. Flügel 2” 8“; Schwanz 22“; Schnabel 7“; Tars. 10“; Mittelzehe 7“ 38. Hyphantornis aurea, Natt. Hartlaub, Journ. f. Orn. 1860. S. 180. partim. Sansibar. Drei Exemplare in Weingeist, Männchen und Weibchen, am 12. und 13. Dee. 1862 in Sansibar erlegt. Das am 12. December erlegte Männchen hatte sehr stark entwickelte Hoden, welche auf die Begattungszeit schliessen lassen. Wir hatten diese Art für neu und die folgende für aurea, Natt. genommen. Inzwischen theilte uns Dr. Hartlaub mit, dass die oben eitirte Beschreibung beide Arten involvire und dass er die folgende Art abgesondert und als neu in Betracht genommen habe. Der wünschenswerthen Uebereinstimmung der beiderseitigen Bearbeitungen wegen schliessen wir uns dieser Annahme an und verweisen auf die von unseren Freunden zu gebende ausführliche Sichtung beider Arten. Der nunmehr als aurea, Natt. verbleibende Vogel wurde bereits von Prof. Peters in Mogambique aufgefunden und in Weingeist bewahıt. 39. Hyphantornis Bojeri, Hartl. et Finsch Mss. Mombas. Zwei alte Männchen, ausgestopft, und ein Weibchen in Weingeist. Die Etiquetten der Männehen besagen: „Citronvogel; Länge 6!/.“, Augen rothbraun, Ständer fleischfarbig; Mombas, 7. und 23. September 1862.“ Das Exemplar vom 7. September trägt noch die Bemerkung: „Schnabel schwarz. Die grossen Hoden in Spiritus.“ Also Begattungszeit. 40. Textor intermedius, Cab. n. sp. Taf. XL; Inner-Ostafrika: Kisuani und Dalaonitluss. Drei Exemplare, zwei alte Vögel und ein junger, sämmtlich ausgestopft. Die Etiquetten derselben besagen: Sturnidae. — Oriolinae. — Corvidae. 33 l) „Mas. Länge 10”, Augen blau, Schnabel roth, Ständer grau. Inner-Ost- afrika, Kisuani 20. Oktober 1862.“ 2) Junger Vogel: „Länge 8“, Augen gelb. Kisuani 20. Oktober 1862. 3) Alter Vogel ohne Geschlechtsangabe: „Länge 10“, Augen blau, Schnabel roth. Dalaonifluss 20. Oktober 1862. Es ist eine interessante Thatsache, dass zwischen den beiden sehr ähnlichen Textor-Arten, dem nordostafrikanischen Alecto Temm. und dem südafrikanischen erythrorhynchus Smith, noch ein ostafrikanischer Repräsentant auftritt. Dieser ist eine vollständige Mittelform. Der Schnabel noch roth wie bei erythrorhynchus, jedoch etwas stärker, aber ohne die Anschwellungen des Alecto; die weissen Ränder am Flügel weniger ausgebreitet, aber mehr als bei Aleecto. An der Innen- seite des Flügels hat eryihrorhynchus den grösseren Theil weiss, bei intermedius ist jedoch nur ein weissgrauer, mehr auf das Basaldrittel der Schwingen beschränkter Fleck, da die Schwingen nur an der Basis weissgrau gefärbt sind; bei Aleeto ist die ganze Unterseite des Flügels einfarbig schwarzbraun. Ganze Länge etwa 9'/2“; Schnabel vom Mundwinkel /s“, von der Stirn 91/2“; Flügel 5”; Schwanz 4!/ı“; Lauf 1" 2%. Fam. Sturnidae, 41. Notauges superbus, (Rüpp.) Inner-Östafrika: Kissuani und Osange. Zwei alte Männchen, Balg und fertig ausgestopft. Auf den Etiquetten fol- gende Notiz: „Länge 61/2“; Augen blau, Schnabel gelbbraun, Ständer grau, Inner-Ostafrika, Kisuani 20. Oktober 1862 und Usanga 25. Oktober 1862.“ Fam. Paradiseidae. Subfam. Oriolinae, Ä 42. Oriolus notatus, Peters. Journ. f. Orn. 1868, S. 132. Mombas. Ein Männchen, 'ausgestopft. Auf dem Etiquett notirt: „Pirol. Mas. Länge 91/3“, Augen rot, Schnabel hellbraunroth. Mombas, 30. August 1862.“ Stimmt vollkommen mit dem von Prof. Peters in Mocambique (Tette) ent- deckten Exemplare und bestätigt so die Unterschiede des östlichen Vogels vom westafrikanischen auratus Vieill. Fam. Corvidae. 43. Corvus scapulatus, Daud. Sansibar. Zwei Exemplare. Das eine mit dem Etiquett: „Wüstenrabe. Mas. Länge 181/9” Sansibar 2: Januar 1863.“ 44. Archicorax albicollis, (Daud.) Ostafrika. 1 Exemplar, ohne Angabe des Fundortes. v, d., Decken, Reisen III, 3 ü DAN" Vögel: Coraciidae. — Upupidae. Ord. Clamatores. Fam. Coraciidae. 45. Coracias caudatus, Lin. Sansibar, Osi-Fluss im Galla-Gebiet. Mehrere Exemplare. Das eine mit dem Etiquett: „Mas. Augen dunkelbraun mit schwarzer Pupille. Geschossen am 13. Februar 1865 am linken Ufer des Osi (Galla- Gebiet).“ 46. Cornopio afer, (Lath.) Cab. Hein. Coracias afer, Lath. Eurystomus afer, Steph. Ostafrika. Zwei Exemplare ohne Angabe des Fundortes. } Fam. Upupidae. 47, Irrisor aterrimus, (Ste ph.) Promerops aterrimus, Steph. Promerops pusillus, SWS. Irrisor unicolor. (Licht.) Gray. Scoptelus aterrimus, Cab. Hein. Mus. II. p. 129. Ostafrika. Ein Exemplar, Balg in defektem Zustande, ohne Fundort. Vom westafrikanischen, sowie vom nordöstlichen Vogel nicht verschieden. 48. Irrisor senegalensis, (Vieill.) Hartl. Ostafrika. Ein Exemplar, alter ausgefärbter Vogel mit rothem Schnabel, ohne Angabe des Fundortes. Nicht der rothe oder schwarze Schnabel (welcher nur den alten vom jungen Vogel unterscheidet) charakterisirt den östlichen und westlichen Vogel von der südafrikanischen Art, sondern die grössere Ausdehnung der weissen Fleckenzeich- nung an dem Schwanze und den Flügeln. Fam. Meropidae. 49. Melittophagus erythropterus, (G m.) An dist.? —= Merops cyanostictus, Cab. Mss, Mombas. Dschagga. Vier Exemplare in Weingeist von Mombas und drei von Dschagga. Diese ostafrikanischen Vögel weichen von den vom Senegal und aus Nordost- afrika im Berliner Museum befindlichen durch folgende Merkmale ab: Entschie- deneres blaues Supereiliarband, ein deutlicher ausgeprägtes schmales schön blaues Meropidae. 35 Halsband als Abschluss der gelben Kehle, merklich breitere schwarze Binde‘ am Flügel und vor der Schwanzspitze. Wir waren geneigt, diese Unterschiede als eonstante Abweichungen einer öst- lichen Abart von erythropterus zu nehmen, lassen jedoch die Entscheidung bis auf weitere Exemplare um so mehr dahingestellt sein, als unsere werthen Freunde v. Heuglin, Finsch und Hartlaub ähnliche Abweichungen auch bei erythropterus an den verschiedenen Fundorten bemerkt haben. 50. Aerops albicollis, (Vieill.) Rehbeh. Merops Cuvieri, Licht. Sansibar? Ein Exemplar in Weingeist, mit dem Vermerk: „Frühjahr 1865.“ 51. Merops superciliosus, Lin. Mombas und Sansibar. Mayotte. Mehrere Exemplare, Männchen, am 30., 31. August und .7. September 1862 auf Mombas, und Weingeist-Exemplare in Sansibar Frühjahr 1865 erlegt. Letztere durch den Weingeist merklich verblichen. Ein Exemplar durch Dr. Monestier auf Mayotte erlangt. Auf den Etiquetten ist beat „Länge 121/;—!/2“, Augen roth, Ständer blass- röthlichbraun in Schwarz.“ Im Museum Heineanum' (II. p.. 139, 140) haben wir den supereiliosus, als öst- lichen Vogel, von dem nordöstlichen aegyptius und dem diesem sehr nahe kom- menden westafrikanischen Vogel getrennt aufgeführt und glauben die Ansicht auf- recht erhalten zu müssen, dass superciliosus Lin. eine auf Ostafrika und die davor liegenden Inselgruppen beschränkte Art oder mindestens Abart sei, trotz der neuerdings im Journal für Ornithologie (1867, S. 239 u. ff.) ausführlich gebrachten gegentheiligen Behauptung. Die Mombas-Vögel haben grünlichgelbe Stirn und Supereiliarstreif, der Vogel von Mayotte hat Stirn und Supereiliarstreif weisslicher, stimmt aber sonst voll- ständig überein. Bei allen ist die Färbung des Oberkopfes lebhaft ins Braune ziehend. Es sind alte, ausgefärbte Vögel, welche füglicher an pAilippinus als an aegyptius erinnern, und verglichen mit dem beiläufig grösseren aegyptius im Pracht- kleide (d. h. im entsprechenden ausgefärbten Kleide) ist an Identifieirung in der That kaum zu denken. Das Zusammenwerfen solcher motivirten Abarten wird freilieh von allen denen, welche sich mit dem Falle nicht speciell befasst haben, für „sehr gelehrt“ gehalten werden, naturwahr und förderlich ist es, unseres Da- fürhaltens, aber nicht. Die jüngeren Vögel von supereiliosus haben das grüne Gefieder mit viel Hellblau untermischt (wie viele Merops-Arten) und sind in diesem Kleide, sobald man von dem stets blauen Schwanze und Bürzel des philippinus abstrahirt, kaum zu unter- scheiden. oh | 52. Melittotheres nubieus, (Gm.) Rehbch. Sansıbar? Zwei Exemplare. Altes Männchen, ausgestopft, ohne Fundort, und Weibchen in Weingeist, im Frühjahre 1865 erlegt. 3*+ 36 Vögel: Alcedinidae. Fam. Alcedinidae. 53. Corythornis vintsioides, (Ey d.) Alcedo vintsioides, Eydoux. Nossibe bei Madagaskar. Ein männliches Exemplar, mit dem Madagaskar-Vogel übereinstimmend. 54. Ceryle rudis, (Lin.) Gray. Mombas. Sansibar? Einige Exemplare, das eine, auf Mombas 16. September 1862 erlegt, hat auf dem Etiquett die Bemerkung: „Königschnäpper. Mas. Länge 101/)“; Augen schwarz.“ Ein anderes: „Mas. Frühjahr 1865.“ 55. Pagurothera variegata, (Vieill.) Cab. Hein. Alcedo variegata, Vieill. Alcedo striolata, Illig. Licht. Alcedo chelicuti, Stanley. Mombas. Zwei Exemplare, das eine ausgestopfte ohne Fundort, das andere in Weingeist von Mombas. Wir beschränken uns auf die Bemerkung, dass der östliche Vogel kaum grösser als der abessinische und kaum kleiner als der vom Senegal ist. Der südafrika- nische Vogel ist grösser als die genannten. Zur Begründung der etwaigen geogra- phischen Abarten fehlt uns das genügende Material. 56. Pagurothera orientalis, (Peters.) Haleyon orientalis, Peters, Journ. f. Orn. 1868. S. 134. No. 12. Mombas. Mehrere Exemplare, Männchen und Weibchen, ausgestopft. Auf den Etiquetten ist notirt: „Mombas, 30. August, 5., 9. und 15. September. Länge 81/—8°/4“; Umfang über den Flügel 5“; Halslänge 1?/,“; Augen schwarz; Schnabel röthlich; Ständer roth.“ Diese östliche Abart des südafrikanischen fuscicapillus Lafr. wurde zuerst von Prof. Peters in Mogambique entdeckt. Die mehrfachen Exemplare von Mombas bestätigen die Stichhaltigkeit der Unterschiede. Interessant für die geographische Verbreitung der Art wäre zu wissen, ob der von Herrn Dr. Finsch für Natal aufgeführte Vogel etwa zur östlichen Art gehöre. 57. Haleyon irrorata, Rehbch. Haleyon senegaloides, Smith. Sansibar? Zwei Exemplare in Weingeist, ohne Fundort, nur mit dem Vermerk: „Früh- jahr 1865.“ Auch in Mocambique (Inhambane) von Prof. Peters aufgefunden. Bucerotidae. 37 Fam. Bucerotidae. 58. Buceros (Rhynchaceros) Deckeni, Cab. n. sp. Taf. VI. Ostafrika. Ein Exemplar, ausgestopft; leider auch hier das Etiquett verloren gegangen, daher ohne Angabe des Fundortes. Die Entdeckung einer neuen Buceros-Art ist ein ornithologisches Freigniss und die Benennung derselben zur bleibenden Erinnerung an ihren Entdecker, der seinem Forsehungsdrange zum Opfer fiel, um so gerechtfertigter. Die Art gehört zu den kleinsten der ganzen Buceros-Gruppe, zu der Abthei- lung, deren Schnabel ohne Hornaufsatz gebildet ist, daher der Name Arhynchaceros (nicht Rhynchoceros). Der schwarze Schnabel lässt auf einen mehr oder weniger jugendlichen Zustand des einzigen zur Zeit bekannten Individuums schliessen. Die ganze Unterseite, die Seiten des Kopfes, der Hals und eine Mittellinie am Rücken sind weiss. Stirn, Scheitelmitte und sonstige Oberseite schwärzlich; die Handschwingen, die grösseren Armschwingen und die 4 mittelsten Steuerfedern sind dunkler schwarz, grünlich schillernd. Die Handschwingen, mit Ausnahme der ersten, haben an der Aussen- fahne einen langen weissen Fleck, auch einige der kleinen Flügeldecken sind an der Spitzenmitte weiss geschmitzt; die mittelsten Armschwingen mit ihren Deck. federn sind fast ganz weiss, nur in der Mitte mit einer schwarzen unregelmässigen Querzeichnung. Hierdurch entsteht auf dem Flügel eine weisse Längszeichnung- Die drei äussersten Steuerfedern jederseits haben etwa 2” lange weisse Spitzen, welche nach oben durch eine schwarze Querzeichnung begrenzt sind; an der Wurzel sind sie schwarz, im mittleren Drittel ihrer Länge gelblich weiss; die schwarze Färbung nimmt von aussen nach innen zu, so dass die dritte Steuerfeder jederseits über ?/s ihrer Gesammtlänge schwarz ist und gegen Ende des zweiten Drittels an der Aussen- sowohl wie an der, Innenfahne nur einen länglichrunden gelblichen Fleck zeigt. Ganze Länge etwa 17”; Schnabel vom Mundwinkel 2” 41/5“ von der Stirn (in gerader Richtung) zur Schnabelspitze 2” 3!/“; Flügel 6!/;“; Schwanz 73/4”; Lauf 1 4tja!“, Die Zeichnung der Schwingen und Steuerfedern hat viel Aehnlichkeit mit der der nächsten Gattungsverwandten (leucomelas, erythrorhynchus), jedoch unterscheidet sich unsere neue Art auf den ersten Blick durch die dunklere, schwärzliche Ober- seite und die nicht so bunten, vorherrschend schwärzlichen Flügeldecken. 59. Lophoceros melanoleueus, (Licht. sen.) Cab. Hein. Buceros coronatus, Shaw. Inner-Ostafrika: Usanga, Mbaramu. Mehrere Exemplare, ausgestopft und im Balg, bekunden dass die Art in den dortigen Lokalitäten die gemeinere ist. Die Etiquetten, soweit dieselben noch vor- handen, nennen den Vogel „Pfefferfresser“ und geben als Fundorte: „Mbaramu 16. Oktober 1862“ und „Usanga 26. Oktober 1862“. Die Länge wird auf „181/19 Zoll“ notirt. Bei den Augen spielt wieder das ominöse „Blau“ eine Rolle, denn die Farbe der Augen wird bei zwei Exemplaren als „gelb, bei zwei anderen aber als „gelbblau“ angegeben. 38 Vögel: Coliidae. — Musophagidae. 60. Byeanistes buceinator, (Temm.) Cab. Hein. Inner-Ostafrika: Kisuani. Ein Exemplar, durch nichts vom südafrikanischen Vogel zu unterscheiden. Etiquett: „Länge 26”; Augen blaugrau. Inner-Ostafrika, Kisuani, 20. Okt. 1862.“ 61. Bycanistes eristatus, (Rüpp.) Cab. Hein. Inner-Östafrika: Mbaramu. Zwei Exemplare, ausgestopft; das eine mit der Notiz: „Schnabelvogel. Länge 23”; Augen gelb; Schnabel roth. Mbaramu, 16. Oktober 1862.“ Beide Individuen sind in der Färbung nicht vom abessinischen Vogel unterschieden, aber im Schnabel und in allen Dimensionen bedeutend kleiner. Wir lassen einstweilen dahingestellt sein, ob hierdurch eine kleinere östliche Abart zu begründen oder ob die Individuen als unausgewachsene Vögel zu betrachten seien. Zu bemerken bleibt jedoch ein Unterschied in der Schnabelzeichnung, der bei beiden Individuen sich gleich bleibt: der Schnabel erscheint graubraun, am Oberkiefer nur an der Basis auf Länge von etwa ?/3“ hell gelblichweiss.. Der abessinische Vogel hat den charakteristischen Theil des Oberkiefers, welcher das Horn bildet, durchweg weiss und an der Basis des Unterkiefers, sowie am Oberkiefer vom Nasenloch an nach abwärts eine etwa 1!/2‘' breite weisse Einfassung (wie einige Pteroglossus, 2. B. albovittatus). Bei unseren östlichen Vögeln aber ist die Basis des Oberschnabels nur an der Stirngegend etwa 1/2” weiss, dagegen an den Stellen, wo der abessinische Vogel die schmale Einfassung hat, ist die Basis vom Nasen- loche mit !/»“ beginnend, nach unten an Breite derartig zunehmend weiss, so dass der Unterkiefer an der Basis in Breite von 1!/“ weiss gefärbt erscheint. Ord. Strisores. Fam. Coliidae. 62. Colius leucotis, Rüpp. Sansibar. Zwei Exemplare in Weingeist, im Herbst 1862 in Sansibar gesammelt. Fam. Musophagidae. 63. Schizorhis leucogaster, Rüpp. Chizaerhis leucogaster, Rüpp. Inner-Ostafrika: See Jipe und Dalaoni-Fluss. Einige Exemplare, Männchen und Weibchen. Die Etiquetten von zweien besagen: 1) „Mas. Länge 18!/2“, Schn. grün. See Jipe 8. Dec. 1862.“ 2) „Fem. Länge 19“, Schn. grün. Dalaonifluss 13. Oktober 1862. Cuculidae. — Picidae. — Capitonidae. 39 Ein anderes Exemplar hat einen mehr gelblichen, nur an der Basis oliven- grünen Schnabel, während bei den vorherigen der Schnabel im Tode fast schwärz- lich erscheint. Auf den Etiquetten wird diese Art mit dem Namen „Hundsvogel“ belegt. Ob dieser charakteristische Name von der Stimme oder von welcher sonstigen Eigen- thümlichkeit des Vogels genommen ist, bleibt leider unerklärt. Ord. Scansores. Fam. Cuenlidae. 64. Sericosomus eristalus (Lin.) Sws. Coua ceristata, Gray. Nossib& bei Madagaskar. Von diesem gewissermaassen an Corythaix erinnernden madagassischen Vogel befand sich ein Exemplar, ausgestopft, ohne weitere Angaben, in der Sammlung. 65. Centropus superciliosus, Ehrbg. Sansibar. Alter und jüngerer Vogel, der erstere mit dem Etiquett: „Elster. Mas. Länge 15“, Augen röthlich. Sansibar 7. December 1862. Fam. Picidae. 66. Campothera imberbis, (Sund.) Picus imberbis, Sundev., Consp. Pie. 68. Sansibar. Ein altes Männchen, defekter Balg, ohne Fundort, und ein eben flügges junges Weibehen in Weingeist, am 14. December 1862 erlegt. So mangelhaft die beiden Exemplare sind, tragen sie doch zur Erweiterung der Kenntniss dieser Art bei, da Prof. Sundevall dieselbe nur in einem Ge- schlechte kannte. Das alte Männchen hat den Oberkopf von der Stirn an roth und lässt sich eine Andeutung von rothem Bartstreif erkennen. Das junge. Weibehen hat den Vorderkopf schwarz, die Stirn weiss gefleckt durch die weissen Spitzen der Federn. Fam. Capitonidae. 67. Pogonorhynchus melanopterus, (Peters.) Pogonias melamopterus, Peters. Mombas. Zwei Exemplare, das eine mit dem Etiquett: „Klettervogel. Mas. Länge 73/1”; Augen dunkelschwarzbraun. Mombas 20. Septbr. 1862. Prof. Peters hat diese Art zuerst von Mogambique (Mocimbea) publicirt. 40 Vögel: Psittacidae. 68. Megalaema leucotis, Sundev. Inner-Ostafrika: Usanga. Etiquett: „Specht. Mas. Länge 8“. Inner-Ostafrika, Osange 25. October 1862.“ Von Prof. Sundevall im Kaffernlande und von Prof. Peters in Mogambique beobachtet. Fam. Psittacidae. 69. Poliopsitta cana, (Gm.) Hartl. Insel Mafia, südlich von Sansibar. Zwei Männchen in Weingeist. 70. Poeocephalus fuscicapillus, (V err.) Psittacus fuscicapillus V err. Psittacus hypoxanthus Peters. Mombas. Zwei Exemplare, Mas et Fem. Etiquetten: „Länge 9; Augen gelb. Mombas, 28. 29. September 1862.“ Ord. Raptatores. Fam. Falconidae. 71. Nisus sphenurus, Rüpp. Ostafrika. Ein Exemplar; defekter Balg, ohne speciellen Fundort. Nach der geringeren Grösse zu urtheilen ein Männchen und zwar jüngerer Vogel im Uebergange. Ob diese Art unbedingt mit dem indischen badius Gm., Dussumieri Temm. zu vereinigen sei, lassen wir dahingestellt und begnügen uns hier mit der Bemer- kung, dass, in Uebereinstimmung mit Herrn von Heuglin, unser ostafrikanischer Vogel zu der von Rüppell als sphenurus aufgestellten Art gehört. 72. Melierax poliopterus, Cab. n. sp. Ostafrika: Umba-Fluss. Etiquett: „Falke. Länge 18”; Augen bläulich (?!); Fänge roth; Schnabel gelb. Umba-Fluss, 14. Oktober 1862. Unterwegs auf einem Baume geschossen.“ Ein Exemplar, ohne Angabe des Geschlechts, anscheinend ein alter ausge- färbter Vogel. Auch hier begegnen wir einer östlichen, zwischen musicus und polyzonus auf- tretenden Art oder Abart. Dieselbe ist kleiner als musicus und in der Grösse dem polyzonus näherstehend, von welchem sie sich jedoch schon durch den Umstand genügend unterscheidet, dass die oberen sowohl wie die unteren Schwanz. Falconidae. 41 deeken, mit Ausnahme der obersten kleinen, einfarbig weiss sind. Bei musicus sind nur die oberen Schwanzdecken weiss, die unteren quergewellt; bei polyzonus bekanntlich sämmtliche Schwanzdecken gewellt. Während unser Vogel daher dem musicus näher kommt, auch die erweitertere Bänderung der Unterseite zeigt, hat die Oberseite des Flügels durchaus keine vermieulirte Querzeiehnung. Sämmtliche Flügeldecken sowie die Schwingen zweiter Ordnung sind einfarbig asch- grau, ohne Vermieulation. Die Spitzen der Seeundaren haben einen etwa 1!/.' breiten weissen Saum, welcher nach oben dunkel begrenzt ist. Einzelne Flügel- decken zeigen gleichfalls einen schmalen weissen Spitzensaum. Scheitel, Rücken und Tertiärschwingen sind schwarzgrau. Ob die Augen „bläulich“ sind oder ob der Sammler diese Farbe erst nach dem Tode des Vogels und nach eingetretener Verwesung notirte, bleibt dahingestellt. Ganze Länge ce. 201/2“; Schnabel vom Mundwinkel 1” 41/“, von der Stirn 1” 31; Flügel 121/2“; Schwanz 9“; Lauf 51/2”. Herr v. Heuglin bemerkte über unseren Vogel: „Er hat die Grösse von Melierax metabates und unterscheidet sich von allen mir bekannten ähnlichen Vögeln durch die eigenthümliche Russfarbe des Scheitels und ebenso angelaufenen Rücken und dadurch, dass die längeren Unterschwanzdecken fast rein weiss sind. Die Ver- mieulirung und Grundton ist bei allen mir vorliegenden M. musicus, polyzonus und metabates etwas variabel, ebenso die Schwanzzeichnung.“ 73. Milvus parasiticus, (Daud.) Ostafrika. Mehrere Exemplare dieser gelbschnäbeligen Abart des europäischen M. ater, ohne speciellen Fundort. Anscheinend auch in Ostafrika ein gemeiner Vogel. 74. Buteo augur Rüpp- Ostafrika. Zwei Exemplare, ohne Fundort. In verschiedenem Kleide, mit schwarzer und mit weisser Unterseite, ähnlich wie Rüppell dieselben abbildet. 75. Helotarsus ecaudatus, (Daud.) Ostafrika. Ein ausgestopftes Exemplar, ohne Fundort. Dasselbe scheint in Gefangenschaft gehalten zu sein, da ibm die Schwingen sämmtlich fehlten. An den neu her- vorspriessenden liess sich jedoch feststellen, dass der Vogel zur südlichen Art ge- hört, mit dunkelbraunen Flügeldeeken und mit breiter heller braun- grauer Querbinde vor den schwarzen Spitzen der Armschwingen. Also der echte ecaudatus, nieht der nordöstliche leuconotus Prinz Württemb., Heugl. 76. Haliaötus vocifer, (D aud.) Mombas und Fluss Osi. Zwei Exemplare. Ein jüngeres Weibehen und ein junges Männchen, Etiquetten: Mas juv.: ,„Aar. Augen hellbraun; Fänge weiss. Mombas 24. September 1862.“ Fem. jun.: „Fluss Osi, 10. Februar 1865, oberhalb des Arabischen Forts. Körperlänge 13“, Brustumfang 16“, Halslänge 12”. Augen gelbbraun mit schwarzer Pupille.“ 42 Vögel: Vulturidae. — Columbidae. 77. Agquila naevioides, (Cuv.) Kaup. Inner-Ostafrika: Kisuani und Ngurungani. Zwei Exemplare dieser den südafrikanischen rapae Temm. repräsentirenden Abart. Alter und jüngerer Vogel. Etiquetten: Adult.: „Adler. Länge 28“ Imner-Ostafrika, in einer Wüste, fünf Tagereisen lang, zwischen Kisuani und dem See Jipe, 21. November 1862.“ . Jun.: „Adler. Länge 29“. Augen graublau; Schnabel gelblichsehwarz, Ständer gelb. Inner-Ostafrika, Ngurungani, 7. Oktober 1862.“ Fam. Vulturidae. 5 78. Neophron monachus Temm. Ostafrika. Zwei Exemplare. Balg und in Weingeist. Ord. Gyratores. Fam. Columbidae. 79. Oena capensis, (Lin.) Mombas. Altes Männchen in Weingeist, auf Mombas am 20. September 1862 erlegt. 80. Turtur erythrophrys, Sws. Ostafrika. Ein Exemplar, ausgestopft, ohne speciellen Fundort. 81. Treron (Phalacrotreron) nudirostris, Sws. Vinago nudirostris, Sws., Birds West. Afr. II. p. 205. Mombas. Zwei Exemplare, ausgestopft und Balg, ohne Fundort; nach Herrn Dr. Kersten’s Angabe sollen diese „grünen Tauben“ auf Mombas häufig sein. Exemplare von Westafrika zur Vergleichung sind uns nicht zur Hand, wir können daher nicht feststellen, in wiefern die ostafrikanischen Vögel etwa ab- weichen. Herr von Heuglin theilte uns gütigst mit, unsere Vögel seien: „Etwas kleiner als ein westlicher und einer von Abessinien; bei letzterem das weisse Spitzenband der Steuerfedern 1” breit.“ Pteroclidae. 43 82. Peristera chalecospilos, (W agl.) Gray nee Rüpp. Mombas. Ein Exemplar in Weingeist; 22. September 1862 erlegt. 83. Funingus Sganzini, (V err.) OÖ. Des Murs. Bonap., Consp. II. p. 29. Insel Angasija oder Gross-Komoro. Ein Weibchen in Weingeist. Ord. Rasores. Fam. Pteroclidae. 84. Pterocles decoratus, Cab. n. sp. Taf. XIU. Inner-Ostafrika: See Jipe. Zwei Exemplare, Männehen und Weibchen. Auf deren Etiquetten die folgen- den Notizen: Mas. „Steppenhuhn. Länge 141/“ (2). Inner-Ostafrika, See Jipe, 9. Dec. 1862.“ Fem. „Steppenhuhn. Länge 91/4“. Inner-Ostafrika 10. December 1862. Augen blau (21); Ständer hellgrün.“ Diese ausgezeichnete neue Art hat nur entfernte Aehnlichkeit etwa mit on Sws., ist jedoch etwas kleiner als diese. Die Grundfarbe der Oberseite (welche nur mit schwarzer Querzeichnung versehen ist), der Kopfseiten, des Halses und der Brust, welche ungefleckt sind, ist nicht ockergelb, sondern dunkler, röthlich- grau. Die Stirn, die Gegend rings um den Schnabel, eine Stelle hinter dem Auge und die Kehle sind schwarz. Ein Fleck auf der Mitte der Stirn, die Ein- fassung des Schwarz am Vorderkopf und ein Supereiliarstreif sind weiss. Die Brust wird durch eine schwarze unregelmässige Binde begrenzt, indem die ein- zelnen Federn vor der Spitze breit schwarz gesäumt sind, die Spitzen selbst aber weiss bleiben. Unterhalb der schwarzen Binde folgt ein breites schmutzigweisses Band. Bauchmitte, Weichen und After sind schwarz, helllachsroth geflammt, indem die Federn an der ganzen Mitte des Bauches von der Brust bis zum After, mit Ausnahme des weissen oder schwarzen Spitzendrittels, diese eigenthümliche Fär- bung zeigen. Dem Weibehen fehlen die schwarzen und weissen Abzeichen am Kopfe; die Kehle ist weisslich; die Brust gleich ‚der Oberseite schwärzlich quergewellt. Ganze Länge ce. 9“; Schnabel vom Mundwinkel 7“, von der Stirn 6°; Flügel 61/2“; Schwanz 2” 7°; Lauf über 1”. 44 Vögel: Tetraonidae. — Meleagridae. Fam. Tetraonidae. 85. Pternistes infuscatus, Cab. n. sp. Taf. XIV. Inner-Ostafrika: See Jipe. Zwei Exemplare, Männchen. Die Etiquetten besagen: ‘„Rebhuhn. Mas. Länge 15“; Augen weiss. See Jipe, 9. December 1862.“ Wir betrachten diese Art gleichsam als ostafrikanische Abart des Pt. rubricollis Rüpp., von welchem sie sich bestimmt durch viel dunklere Färbung, sowie durch etwas abweichende Zeichnung und verschiedene Farbe der oberen und namentlich der unteren Schwanzdecken unterscheidet. Die Exemplare des Berliner Museums von rubricolis Rüpp. aus Abessinien (jedoch nicht Rüppell’s Abbildung, welche sehr dunkel gehalten ist) sehen, gegen infuscatus gehalten, gleichsam verblichen aus. Die Grundfarbe ist bei infuscatus nicht nur durchweg dunkler, sondern die helle Schaftstrichelung an der Oberseite ist viel schmäler, dagegen das ganze Gefieder, bei genauerer Betrachtung, fein marmorirt. Die helle Schaftzeichnung der Unterseite ist mehr tropfenartig auf die Spitze der Federn beschränkt, während in der Mitte derselben eine schwärzlich kastanienbraune Färbung vorherrscht. Die Federn der Weichen sind längs des Schaftes kastanienbraun, allmählich nach aussen schwärzlich werdend und mit breiten weisslichen Rändern und einem isolirten keilförmigen weisslichen Spitzen- flecke. Die unteren Schwanzdecken sind schwarzbraun, an der Spitzenhältte breit weisslich gerandet. Ganze Länge e. 16!/ı“; Schnabel vom Mundwinkel 1” 1!/‘“, von der Stirn 1” 1”; Flügel 8”; Schwanz 31/3”; Lauf 2” 4. Fam. Meleagridae. 86. Numida coronata, Gray. List of Birds British Museum. IN. 1844. p. 29. sine descriptione. Inner-Ostafrika: Aruscha. Ein schönes Männchen dieser noch unbeschriebenen Art, enthält auf dem Etiquett die Notizen: ‚„Perlhuhn. Mas. Länge 24!/»“; Augen blau. Inner-Ostafrika, Aruscha, 16. November 1862.“ Von den Bremer Ormithologen, von denen der Vogel zur Ansicht gewünscht war, erfahren wir, dass derselbe mit N. eristata Gray im British Museum identisch sei, wir stehen daher lieber von eigener Namengebung und Abbildung der Art ab und adoptiren den uns bekannt gewordenen Namen, in der Hoffnung, dass Mr. Gray baldigst selbst eine Beschreibung seiner Nominal-Species geben werde. Die Art kommt der N. mitrata Pall. sehr nahe, unterscheidet sich jedoch auf den ersten Blick durch die kurzen, breiten Lappen am Mundwinkel und durch die feine schwarz und weisse Querzeichnung (nicht Punktirung) der Befiederung des Unterhalses. Nota. Von der Insel Komoro wurden einige ganz junge, wenige Tage alte Perlhühner in Weingeist mitgebracht. Noch ist die Kenntniss der Nest- und Dunenkleider so wenig eultivirt, dass in unserem Falle kein positiver Schluss auf Otidae. 45 die Species gezogen werden kann. Das Perlhuhn auf den Komoren soll bekannt- lich einer eigenen Art angehören. 87. Aeryllium vulturinnm (Hardw.) Numida vulturina Hardw. Ostafrika: Somaliland. Von diesem prächtigen Vogel liegt kein Exemplar vor. Unser Freund Dr. Alfred Brehm theilte uns jedoch mit, ‚dass der Baron von der Decken ein lebendes Exemplar nach Hamburg mitgebracht habe. Dort erhielt es Brehm zum Geschenk und hinterliess es dem dortigen zoologischen Garten. Ord. Grallatores. Fam. Otidae. 88. Eupodoltis cristata, (Scop.) Gray. Otis Kori, Burch. Ostafrika. Ein Exemplar, leider ohne Angabe des Fundortes und Geschlechts. Merklich kleiner, mit grauem, nur schwarz eingefassten, also nicht mit schwarzem Scheitel, und sonst in der Zeichnung etwas von einem südafrikanischen Exemplare abweichend. Ob es sich hier etwa um .eine kleinere östliche Abart handelt, vermögen wir aus Mangel an genügendem Material zur Vergleichung nicht zu entscheiden, da die Trappen nach Alter und Geschlecht in den Grössenverhältnissen sehr differiren. 89. Lissotis maculipennis, Cab. n. sp. Taf. XV. Ostafrika. Ein Exemplar, gleichfalls ohne Angabe des Fundortes. Jedenfalls ein junges, noch unausgefärbtes, dem Weibchen annähernd ähnliches Männchen, wie aus der Analogie mit melanogastra Rüpp. zu schliessen ist, welcher unsere neue Art in Gestalt, Grösse und Färbung sich sehr annähert. Verglichen mit dem einzigen, anscheinend auf gleicher Altersstufe stehenden Exemplare des Berliner Museums von melanogastra sind die Unterschiede folgende: Bei melanogastra ist der Hals fein quergewellt, bei unserem Vogel dagegen überall längsgestreift, die Mitte der Feder mit hellem Längsstreif oder Fleck, seitlich schwarzbraun eingefasst. Der Rücken ist bunter, die Flügeldecken mit weissen Flecken. Die Schwingen sind mit Ausnahme der ersten Schwinge schwarz und weiss quergefleckt, von der dritten Schwinge an auf beiden Fahnen, die zweite Schwinge nur auf der Innenfahne. Ganze Länge c. 28”; Schnabel vom Mundwinkel 2” 4“, von der Stirn 13/4“; Flügel 121/4“; Schwanz 61/2”; Lauf 4?/ı”, 46 Vögel: Charadriidae. Fam. Charadridae. 90. Aegialites hiaticula, (Lin.) Boie. Ostafrika. Ein Exemplar, ohne Fundort. 91. Aegialites niveifrons, (Cuv.) Charadrius leucopolius, Wagl. Charadrius marginatus, Vieill. Ostafrika. Zwei Exemplare, jüngere Vögel, in Weingeist. 92. Squatarola helvetica, (Lin.) Gould. Ostafrika. Ein Exemplar im Winterkleide; es stimmt mit europäischen und mit Indivi- duen aus Arabien, nicht aber mit der grossschnäbeligeren rAynchomega, Bp. aus Nubien und Ober- Aegypten. 93. Chettusia coronata, (Gm.) Ostafrika. Drei Exemplare, defekte Bälge, ohne Fundort. Sie weichen von den südafrikanischen Vögeln ab, indem sie etwas kleiner sind und eine grössere Ausdehnung der weissen Färbung am Scheitel und an den Flügeln zeigen. 94. Oedienemus vermiculatus, Cab. n. sp. Taf. XVl. Inner-Ostafrika: See Jipe. Zwei Exemplare. Auf dem Etiquett des einen vermerkt: „Strandläufer. Mas. Länge 15!/2“. Inner-Ostafrika, See Jipe, 9. December 1862.“ Beide Vögel scheinen ausgewachsen zu sein, machen jedoch den Eindruck, als wären es noch nicht vollständig ausgefärbte (nicht ganz alte) Individuen. Dieser östliche Vogel charakterisirt sich als eine dem senegalensis ähnliche und zwischen diesem und crepitans stehende, kleinere Art. Die eigenthümlichen Unterschiede sind folgende: Der Schnabel ist anscheinend einfarbig schwärzlich, also nicht an der Basalhälfte gelbgrün. Das Gefieder der Oberseite, vom Rücken abwärts, zeigt, ausser der auch bei den anderen Arten üblichen schwärzlichen Schaftstrichelung, eine ziekzackförmige dunkelbraune Querzeichnung. Ausserdem unterscheidet sich die Zeichnung des zusammen- gelegten Flügels von senegalensis dadurch, dass unter dem schwärzlichen oberen Flügelrande ein weisser Längsstreifen sich befindet, welcher bei senegalensis fehlt, bei crepitans aber unterhalb wiederum durch einen (zweiten) schwärzlichen Längs- streifen eingefasst wird. Ganze Länge etwa 14“; Schnabel vom Mundwinkel 2“, von der Stirn 1” 71/2“; Flügel 71/2”; Schwanz 4”; Lauf 2?/4”. 95. Dromas Ardeola, Payk. Ostafrika. Ein jüngeres Individuum ohne Fundort. Totanidae. — Gruidae. — Ciconidae. 47 Fam. Totanidae. 96. Aetitis hypoleucus, (Lin.) Mombas und Sansibar. Verschiedene Exemplare dieses Allerweltsbürgers, Mas et Fem., einige mit Etiquetten: „Schnepfe. Länge 8”; Augen schwarz oder schwarzgrau. Mombas 13. und 16. September, 1. December 1862.‘ 97. Numenius phaeopus, (Lin.) Mombas. Etiquett: „Mas. Länge 17!/ı“; Augen schwarzgrau. Mombas, 20. Sept. 1862.“ Fam. Gruidae. 98. Balearica requlorum, (Licht.) Gray. Grus regulorum, Licht. Inner-Ostafrika: See Jipe. Einige Exemplare, Männchen und Weibchen; auf deren Etiquetten vermerkt: „Kronkranich. Länge 36—39“. Inner-Ostafrika, See Jipe, 6. und 7. Decbr. 1862.“ Der ostafrikanische Vogel stimmt mit der grösseren südafrikanischen Abart. Ausser der helleren Oberseite und dem hellgrauen Halse im Gegensatze zu der schwarzgrauen Färbung der nordöstlichen pavonina ist auch die Abgrenzung der nackten Stellen an den Kopfseiten und der Kehle eine andere. Bei regulorum steht die, die nackten Kopfseiten hinten begrenzende Befiederung mit der Kinnbefiederung im Zusammenhange, so dass der darunter befindliche nackte Kehlfleck (welcher auch grösser und mit einer Karunkel versehen ist) isolirt und von Federn umgeben ist. Bei puwvonina hingegen ist der nackte Kehlfleck kleiner und durch eine nackte Stelle mit den nackten Kopfseiten verbunden. Fam. Ciconidae. 99. Ibis Hagedasch, Lath. Inner-Ostafrika: Aruscha; Fluss Osi. Mehrere Exemplare, Männchen und Weibehen. Auf dem Etiquett des einen: „Sehnepfe. Fem. Länge 23”; Augen weissblau (!?). Inner-Ostafrika, Aruscha, 5. November 1862.“ Bei zwei anderen: „Mas. Körperlänge 9'/.“, Brustumfang 10'/,“, Halslänge 12“. Augen dunkelbraun mit schwarzer Pupille. Fluss Ozi 13. Februar 1865.“ 100. Tantalus Ibis, Lin. Ostafrika: Fluss Osi. Zwei Exemplare. Etiquett: „Körperlänge 10“, Brustumfang 14“, Hals 151/.“; Augen gewässertes Grau. Geschossen auf dem Fluss Osi unweit der Formosabai 14. Februar 1865,“ 48 Vögel: Ardeidae. 101. Anastomus lamelligerus, Temm. Ostafrika: Djalafluss. Junger Vogel mit dem Etiquett: „Körperlänge 8!/»“, Brustumfang 10“, Hais- länge 8“. Augen dunkelbraun mit schwarzer Pupille. Fluss Djala 15. Febr. 1865.“ 102. Dissoura leucocephala, (Gm.) Cab. Preuss. Staats- Anzeiger, Beilage vom 1. September 1850, S. 1484. Ciconia leucocephala, Gm. Melanopelargus leucocephalus, Byp., Consp. II. p. 105. Ostafrika. Defektes Exemplar, ausgestopft, ohne Fundort. 103. Mycteria senegalensis, Shaw. Ephippiorhnmehus senegalensis, Bp. Ostafrika. Ein Schädel eines alten Vogels und Eier der Art wurden eingesandt vom Flusse Ruvuma. Fam. Ardeidae. 104. Scopus umbretta, Gm. Cepphus Scopus, Wagl. Ostafrika. Ein alter und ein jüngerer Vogel. 105. Ardea atricollis, Wagl. Inner-Ostafrika: See Jipe. . Zwei Exemplare. Das eine mit Etiquett: „Reiher. Mas. Länge 35“; Augen gelb. See Jipe, 6. December 1862.“ x 106. Ardea purpurea, Lin. Ostafrika. Ein defekter Balg. 107. Herodias procerula, Cab. n. sp. Ostafrika. Ein Exemplar, Balg mit sehr langgerecktem Halse und ohne Angabe über Fundort oder Geschlecht. Ein weisser Reiher, der garzetta sehr nahe stehend, mit schwarzem Schnabel, schwarzen Läufen und helleren, im Tode röthlich olivengrün erscheinenden Zehen, mit langen gespitzten Halsfedern und langen zerschlissenen Rückenfedern, aber (unser Individuum) ohne die langen Schopffedern der garzetta. Die Grösse des Vogels passt ziemlich gut zu schistacea; gegen die Annahme, dass unser Vogel etwa die letztere Art im weissen Kleide sei, spricht jedoch ge- nügend der schwarze, ganz wie bei, garzetta geformte Schnabel. Die weissen Reiher bieten in Bezug auf die Abgrenzung der Arten. besondere Schwierigkeiten dar. Da unser Vogel jedoch (bei sonstiger grosser Aehnlichkeit mit garzetta) in der Schnabellänge, den Tarsen und sonst in der Grösse unsere Ardeidae. 49 europäischen sowohl als afrıkanischen Exemplare von garzetta bei weitem über- ragt, so dürfen wir denselben nicht ohne Weiteres „laufen lassen“ und müssen daher auf ihn, als auf eine in naher Beziehung zu garzetta stehende, grössere ost- afrikanische Art, aufmerksam machen. Ganze Länge (des ausgereckten Halses wegen nur annäherungsweise) 281/2‘; Schnabel vom Mundwinkel 41/5“, von der Stirn 4“; Flügel 11!/“; Schwanz 4 8"; Lauf 4” 5“; Mittelzehe ohne Kralle 2" 7, 108. Herodias eineracea, Cab. n. sp. Taf. XVII. Ostafrika. Ein Exemplar, ohne speciellen Fundort. Obgleich ein noch junger, vielleicht kaum ausgewachsener Vogel, dessen ein- farbig graues Kleid, sowie die weisse Kehle und einige weisse Deckfedern der Handsehwingen ihn als vollständig analog mit schistacea und gularis gefärbt charak- terisiren, müssen wir denselben doch als eigene, gesonderte Art betrachten. Zu schistacea kann unser Vogel durchaus nicht gehören, da die hellere schmutziggraue Färbung, welche auf dem Rücken ins Graubraune zieht, sowie der zierlichere, fast schwarze Schnabel einer solchen Annahme entschieden wider- sprechen. Selbst wenn man den Vogel für unausgewachsen nehmen wollte, würde er dennoch nicht zu dem gleich jungen schistacea passen. Herr v. Heuglin, welcher mit unserer Ansicht übereinstimmt, bemerkt über den Vogel: „Unterscheidet sich von flüggen Jungen der schistacea durch helleres Grau des Gefieders, durch den offenbar schwarzen, verhältnissmässig längeren Schnabel, Mangel der gelben Farbe der Zehen und des unteren Theiles des Tarsus. Meine jungen schistacea haben einen weissen Streif längs des ganzen Vorderhalses und weisse Bauchmitte.“ Ardea gularis, Bose. anbelangend, so besitzt das Berliner Museum zwei alte dunkelschiefergraue Vögel mit weisser Kehle von Ilha do Prineipe durch Dr. Dohrn, und können wir, nach Vergleichung derselben mit gleich alten schistacea von Arabien, die gularis nur als kleinere westliche Abart betrachten. Beide stimmen in vielen Punkten fast vollständig überein, nur der Schnabel ist bei gularis dunkler, mehr bräunlich, das Spitzendrittel nicht gelb, sondern horngrau. Es bleiben ausserdem nur noch die beträchtlich geringeren Maasse hervorzuheben, welche am Schnabel und den Tarsen sofort ins Auge springen. Gegen die Annahme, dass unsere neue Art zu diesem kleineren westlichen gularis gehöre, dessen Jugendzustände wir nicht kennen, streitet sofort der gleiche Umstand des zierlicheren schwarzen Schnabels und die bereits längeren Tarsen unseres (sicher noch jugendlichen) Vogels. Dass cineracea ebenfalls im mehr oder weniger weissen Kleide auftreten kann, lassen die weissen oder unregelmässig weiss untermischten Deckfedern der Handschwingen schliessen. Wir können unseren Vogel daher nicht anders als für den östlichen Repräsentanten der genannten ähnliehen Arten nehmen. Vergleichende Maasse von schistacea, gularis und cineracea: Ganze Länge. Schn.v.Mdw. v.d.Stirn. Flügel. Schwz. Lauf. Mittelzehe o. N. schistacea: 25—261/2‘ 4 zu zu gu 12” 4lyy“ 4 14 yu qı gularis: 2219 — 24" 4 yıu zu 94 10374” 4. Bu Hu yu zu cineracea: 20" | a zu yu 11% 93a“ Bljg“ Bu 94 yu v..d. Decken, Reisen IT. 4 50 Vögel: Ardeidae. — Rallıdae. 109. Ocniscus atricapillus. Ardea atricapilla, Afzel. Butorides (!) atricapilla, Bp. Sansibar. Ein alter Vogel; mit Etiquett: „Reiher. Ganze Länge vom Kopfansatz bis zum Schwanze 12“; Körperlänge 4'/.“; Halslänge 81/.“; Umfang der Brust 61/.“; Hals unten 1°/s“, Hals oben 1?/s“. Sansibar 18. December 1864.“ 110. Bubulcus Ibis, Bp. ‚ Ardea bubuleus, Sav. Inner-Ostafrika: See Jipe. Mehrere Exemplare, Männchen und Weibchen. Deren Etiquetten besagen: „Reiher. Länge 20“. Augen und Schnabel gelb; Ständer gelbgrün. Inner-Ostafrika, See Jipe, 7. December 1862.“ 111. Buphus comatus, (Pall.) Bp. Ardea castanea, Gm. Ostafrika. Junger Vogel. 112. Nyeticorax leuconotus, (Wagl.) Cab. Taf. XVII. Ardea leuconotus, Wagl., Syst. Av. (1827) p. 33. ‚Ardea ceucullata, Lieht., Wagl., Isis. 1829. S. 661. Calherodius cucullatus, Bp., Consp. II. p. 139. Ostafrika? Ein Exemplar im Jugendkleide in Weingeist, ohne speciellen Fundort. Der Vogel ist ein junges, anscheinend vielleicht kaum ausgewachsenes Individuum und das Jugendkleid in diesem Alterszustande noch unbekannt. Die Färbung ist der des jungen N. griseus ähnlich, aber viel dunkler und fällt die specifische Verschiedenheit sofort in die Augen, da leuconotus zugleich von geringerer Statur ist. Die Oberseite ist viel dunkler graubraun, der Rücken fast schwärzlich und bereits mit einer einzelnen langen und zugespitzten weissen Feder versehen, dem untrüglichen Kennzeichen der Art. Die weissgelben Tropfenflecke auf den Flügeldecken sind abgerundeter und durch die dunklere Grundfarbe der Flügel markirter hervortretend. Der Oberkopf ist bereits schwarz, die Kopfseiten noch dunkelbraun mit hellen Schaftstrichen, jedoch beginnt bereits der schwarze Maxillar- streif sich zu zeigen. Kehle, After und untere Schwanzdecken weisslich; Vorderhals gelblichbraun und dunkelbraun gestreift. Schnabel zum grössten Theile schwarz. Ganze Länge ec. 21?/4“; Schnabel vom Mundw. 3“, von der Stimm 2“; Flügel 91/2“; Schwanz 4” 3“; Lauf 2“ 71%’; Mittelzehe ohne Nagel 1” 10/2‘. Der Artname leuconotus hat die Priorität vor eueullatus und ist zu gleicher Zeit viel bezeichnender. Der generische Unterschied von Nycticorax erscheint zu geringfügig. Fam. Rallidae. 113. Metopidius albinuchus, (Geoffr.) Parra albinucha, Isid. Geoffr. Madagaskar. (?) Ein Exemplar dieser madagassischen Art, Balg, ohne Etiquett. Anatidae, — Pelecanidae. 51 114. Limnocorax mossambieus, Peters. Sansibar. Ein Exemplar in Weingeist. „Sansibarküste, Frühjahr 1865. Es ist ein jüngerer Vogel, Männchen im Uebergangskleide; die Oberseite noch vorherrschend braun; Unterseite bräunlichgrau; Kehle weiss; Bauchmitte weissgrau untermischt. Stimmt in den längeren Zehen mit Zimnocoraz mossambicus überein. Ord. Natatores. Fam. Anatidae. 115. Anser cygnoides, Bechst. Ostafrika. Zwei Exemplare, ausgestopft, ohne nähere Angaben. 116. Chenalopex aegyptiacus, (Lin.) Steph. Ostafrika. Exemplar ohne Fundort. 117. Nettapus auritus, (Bodd.) Gray. Anas madagascariensis, Gm. Ostafrika. Ein jüngerer Vogel im Uebergangskleide. 118. Anas leucostigma, Rüpp. Anas sparsa, Smith. Ostafrika. Der Vogel ist kleiner als südafrikanische Exemplare. 119. Thalassiornis leuconota, (Smith.) Eyt. Clangula leuconota, Smith. Ostafrika. Die Exemplare sind kleiner als die südafrikanischen. Fam. Pelecanidae. 120. Pelecanus rufescens, Lath. Ostafrika. Fluss Osi. Ein jüngeres Individuum, Rückenmitte und Bürzel weiss. Etiquett: „Pelican. Fem. Körperlänge 15'/.“, Brustumfang 19”, Hals 22“, Augen hellbraun mit schwarzer Pupille. Auf dem Flusse Osi in der Formosa- bai, 14. Februar 1865.“ 4* N IE RS se‘ we N a‘ a N 593 Vögel: Larıdae. — Procellaridae. — Podieipidae. — Lagonosticta. Fam. Laridae. 121. Haliplana panayensis, (Gm.) Sterna infuscata, Rüpp. Sterna fuliginosa, Licht. nee Gm. Ostafrika. Ein Exemplar im Winterkleide. 122. Sterna affınıs, Rüpp. Ostafrika. . Alter Vogel im Uebergange zum Sommerkleide. Fam. Procellaridae. 123. Daption capensis, Lin. Cap der guten Hoffnung. Zwei Exemplare. 124. Diomedea eulminata, Gould. Atlantischer Ocean, 6° Br. Etiquett: „Albatross 14. Oktober 1864. Brustkern bis zur Schwanzspitze 9”, Umfang Brust 13“, Brustkern bis Kopf (Hals) 67/s”.“ Fam. Podicipidae. 125. Podiceps (Tachybaptus) minor s. capensis, Licht. Sansibar und Mombas. Mehrere Exemplare, alt und jung, im Balg und in Weingeist. Die Etiquetten zweier weiblichen Exemplare von ‚„Mombas, den 16. September 1862“ haben die Notiz: „Länge 13“. Augen braungrau; Ruder grünlichgelb und dunkel.“ „Länge 13'/,“. Augen gelbgrau; Ruder grünlich mit dunkel.“ Nachtrae. Hinter Nr. 29. ist einzuschalten: 126. (29%) Lagonostieta minima, (Vieill.) Cab. Dschagga. Zwei Exemplare dieser Spermestinen-Art, Mas. et Fem. in Weingeist, wurden während der ersten Reise nach dem Kilimandscharo -Lande eingesammelt. Turdus Decken (ab. Zoologie Avss Farbendruck d.Art.Anst v. Th Fischer ı, ( 155 VaDecken Reisen im Ost Afrıka. Zouiagie Aves Tab.Il l. Drymoeca tenella, Cab. 2. Cisticola haematocephala, Gab. M Farbendruck d.Art.Ansı.v. Th. Fischer ı. Cassel. En 1 Yu Decken Reıst Prionops $raculinus, Cab Mas Zoologie Aves T: Farbendruck d Art Anst.v: Th.Fischer 1 ( 1b. | _ hu Ki . e Ey P_ N \ £ ’ r @ e 5 ha P - h o . , k “ Es 2 = Drvoscobus sublaeteus Cassın Ihne Zweifel 8 adult) Lanius caudatus, Cab 1. masc.- 2. jun. V.d Decken Reısenm Ost Aitıka w ) ei %. » 72 N J ee vd et 3 fe: Dryoscopus lugubris, Cab Dryoscopus Ihamnoplulus, Cab. [rıthagra [4 * E - ä D Er & Foudıa comorensis, Cab. Textor intermedius, lab Bessorms intermedia, (ab. a.Bessomis Heuglnn Hartl. & seur ge) SMEIOIOp Sa]0La Id Prernistes infurscatus, Cab mas, Dtis maculipennis, Cab. Farbendnuck d.Art Anst. v1 ‘ .- ’ s “ - ‘ nr = dee ' { j \ 1 | * N e Dan N r ip 5 ni; & + ; & r* h ü ib, B 2 e rn l l R - = \ u 7 h 2 5 D \ h h - ö \ 4 al x h 8 NER j 7 2 ” " € . = : r u j ‘ U r De 5 je - .. ar: = N E 4 h . ' f R 2 a 7 - a n za. vn, w B h ar ur 2 j a h ve f B ’ FAR Re } : £ - . 5 EICHE tee] l Dedienemus vermmeulatus, Cab. BEER ST Nyetieorax leuconotus, (Wagl) Cab. uw 4 ‘ L “8 4 5 ' l h) y\ “i k « ig} Pr “ 24 Y Mn D i . ) \ 2 , r n & k "Ar { n # 7 i j a ‘ [ h Fr 4 Ä BIETEN; M "* 3 ' \ x uk ' Fe) A u eh 6 ne re a ne u