. „* En BETT Peer ee HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. Willen EAN. Wiener | Entomologische Monatschrift. — Verantwortliche Redacteure: | Julius Lederer und Ludwig Miller. ein II. Band. Mit 7 Tafeln. Wien, 1858. In Commission bei Carl Gerold’s Sohn. Wiener Entomologische Monatsehrift. Verantwortliche Redacteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. II. Band. Mit 7 Tafeln. Wien, 1858. . [7 . N In Commission bei Carl Gerold’s Sohn. ein lon ba anlaithigai 4 BR IM; 4 = Pr D eL N Kap “ WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 1. 1. Band. Januar 1S58. Synopsis prodroma der an Chiroptern als Epizoen vorkommenden Zecken, Ixodida. Von Prof. Dr. Kolenati. Die Zecken sind in ihren ersten Lebensperioden immer sechsbeinig und - es ist an der Unterseite des Körpers hinter dem zweiten Fusspaare und. dem letzten Fusspaare eine Lücke. Erst nach der sogenannten letzten Häutung schiebt sich das dritte Fusspaar ein, und in dieser Richtungs- linie liest auch die Geschlechtsöffnung. Der Körper der Zecken ist sehr ‘ zähe, die Haut ist sehr dicht, knitierfaltig und oft in diesen Knitterfalten abermals feiner knitterfaltig, so dass sie eine ungemeine Ausdehnung zulässt, ohne an Zähigkeit zu verlieren, nur am Schildchen ist der Körper nicht ausdehnbar; daher kommt es auch, dass die Männchen, welche ein grösseres, bei manchen Gattungen oft den ganzen Körper bedeckendes Schild haben, weniger anschwellen als die Weibchen. Diese Erscheinungen waren die Ursache, warum oft die Männchen als eigene Arten und auch die ersten Entwicklungszustände als solche beschrieben wurden. Die Fühler der Ixodiden sind entweder vier- oder fünfgliederig, am Ende kolbig, am Endgliede mit einer in dasselbe nach innen und vorne zu eingesetzten beweglichen kleinen Haftscheibe versehen, welche den Saugapparat locker umfassen. Der Saugapparat besteht aus Palpen, welche an ihrem Ende meist nach Innen zu spitz-widerhackig, aus stark-kegelförmigen, an einander eng anschliessenden Maxillen und Mandibeln, welche nach aussen zu bis an die Basis spitz-widerhackig, und aus zwei starken Borsten, welche an ihrer Spitze nach aussen sägezähnig sind. Die Zecken haben zwei Augen oben am Kopfe, welche flach, und zwei kleine gewölbte an der Unterseit te des Kopfes, oft auch Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 2 noch zwei, am Rande des Körpers in der Richtungslinie des zweiten Fusspaares sitzende, stark gewölbte Augen. Die zwei Stigmen liegen an der Seite des Körpers in der Mittelquerlinie desselben, und sind mit einem ovalen Horndeckel versehen, in dem ausserhalb des Centrums die Stigmenöffnung liegt. Der After ist weder end- noch centralständig, sondern dazwischen. Die Füsse haben Krallen und weiche Pelotten; an der Einlenkung der Füsse besitzen manche Arten sogenannte Haft- scheerchen, welche nach rückwärts und einwärts gerichtet sind. Die wenigen uns bis gegenwärtig an den Fledermäusen bekannten Zecken lassen sich versuchsweise nach folgendem Schema übersehen: Die Fühler dreigliederig, am Ende etwas kolbig verdickt ; das Schildehen der Männchen und Weibchen deckt nicht den ganzen Körper, die Körperhaut der 2 von einerlei MeXtur u een e, Genus Sarconyssus. Kolenati...1 Die Fühler viergliederig, verkehrt-eiförmie ; das Schildchen der Männchen deckt den ganzen Körper; die Körperhaut der @ von zweierlei Textur Genus Haemalastor. Koch. 4 4. Die Rüsse) so»lans als! derKörper 4... HINEIN DEIN a Die Müssetlängertals der! Körper 172..200 EEE EEE 3 2. Das Schildchen hinten verschmälert Flavipes. Koch.(an Hipposideros.) Das Schildchen vorne verschmälert. . Exaratus. Kt i. Can mystaeinus). 3. Das Schildchen von ein Viertel Länge des Körpers, die Fuss- gelenke angeschwollen. .Nodulipes. Kolenati (an murinus). Das Schildehen von der halben Körperlänge; die Fussgelenke nicht angeschwollen......Kochii. Klti. (an Ferrum eguinum). 4. Die Füsse nur so lang als der Körper, die Einlenkung der Vorder- Füsse beim Männchen mit Haftscheeren Crassipes. Kolenati. (an Clivosus). Die Füsse länger als der Körper, die Einlenkung der Vorderfüsse beim Männchen ohne Haftscheeren 6raeilipes. Frauenfeld. (an Euryale). Synopsis prodroma der an Chiroptern als Epizoön vorkommenden Eimilben, Sphaeronyssida Kolenati. Von Prof. Dr. Kolenatı. Die Eimilben kenne ich bis jetzt nur sechsbeinig ; der Körper derselben ist entweder zirkelrund und brodlaibartig gewölbt oder eylindrisch-eiförmisg, überall ausdehnbar, ohne Schildchen, die kegelförmigen Fühler sind viergliederig, ohne Haftringe, die Saugorgane kegelig, mit verwachsenen Palpen, vier einfache Augen (zwei am Vorderrande des Körpers oben, zwei an der unteren Fläche des Kopfes), die Blinddärme nicht in die Vorderfüsse reichend, die Füsse an der Basis nicht er weitert, die Borsten fiederschnittig und gegliedert. Sie sitzen in Reihen an den Ohren der Fledermäuse und kleinen Nager oder an der Körperhaut, seltener an der Flughaut. Sie sind träge und bewegen sich ungeschickt, sie haften fest an einer Stelle. Die an den Fledermäusen uns gegenwärtig bekannten Arten lassen sich versuchsweise nach folgendem Schema übersehen: Körper ceylindrisch, Fühler am Endgliede chelirt. Genus. Otonyssus. Kt Körper zirkelrund, Fühler am Ende nicht chelirt. Genus. Peplonyssus. Kolenati...6 1. Der Körper in der Mitte quer-umgürtelt, gelb, die Borsten spixalelederi tn. 2. 24.2.3... Flavus. Klti. Can Serofinus). Der Körper in der Mitte nicht umgürtelt, roth, die Borsten queroliederae m rt a ee N en 2 2. Die Körperborsten bis an die Basis gliederschnittig ............ 3 Die Körperborsten nicht bis zur Basis gliederschnittig, Farbe des Körpers purpurroth. ....Puniceus. Klti. (an Nüssonü). 3. Die Gliederschnitte der Borsten ohne vorgezogene Spitzen ...... 4 Die Gliederschnitte der Borsten mit vorgezogenen Spitzen, Farbe orangegelb . Aurantiacus. Klti. (an murinus, auritus, barbastellus, myslacinus. 4. Die Leibesborsten gerade...... Orihotrichus. Klti. (an egyptischen Arten). Die Leibesborsten säbelförmig gekrümmt............... 222... 5 10. Der Körper in der Mitte seicht geschweift, die Borsten in sechs Querreihen gestellt, Farbe licht orange...... Pinnipes Klti. (an Hipposideros). Der Körper in der Mitte ausgebaucht, die Borsten in vier Querreihen gestellt, Farbe braunroth....Sticholasius KIti. (an pipistrellus und Nathusü). Een Korper oanz zirkelaumdern er nee. een 7 Der Körper irgendwo quer abgestutzt.....................,. ie) . Die Körperborsten nur an der Spitze gespalten, der Körper linsenförmig, Farbe honiggelb. .Seminulum Klti. (an Nycteris thebaica). Die Körperborsten durchwegs gespalten, der Körper flach, Farbe kirschrothe 2 0 Cruciplica Klti. (an pipistrellüs). Der Körper, vornerquer abeestutzb 2... ee g Der Körper hinten quer abgestutzt, Farbe gelbbraun Pagurus Klti. (an Rhinopoma microphyllum). . Der Körper hinten und seitwärts zirkelrund ................ 10 Der Körper hinten und seitwärts nicht ganz zirkelrund, am Rande lappig, Farbe blutroth Amplifieatus K lti. (an murinus). Der Körper scharfrandig, im Kern dunkelroth, am Rande weiss, die Borsten am Ende fünfspitzig ......... Moneta Klti. (an Hipposideros). Der Körper nicht scharfrandig, ganz roth, die Borsten am Ende dreispitzig Piychodes Klti. (an Kuhi in Dalmatien). Synopsis prodroma der auf Chiroptern als Epizoen vorkommenden Lausmilben, Carida Kolenat:. Von Prof. Dr. Kolenati. Die Cariden, wozu auch viele an Vögeln lebende Dermanyssus-Arten des Duge gehören, und die Gattung Caris des Latreille beizuziehen ist, unterscheiden sich von den übrigen Weichmilben durch einen ovalen oder elliptischen, oben und unten gewölbten, überall, nur nicht in der Gegend der Hornschilder, ausdehnbaren Körper, durch ein horniges Rückenschild, welches den Kopf frei lässt, ein kleines, zwischen den Einlenkungen der Füsse gelegenes Bauchschildchen , fünfgliederige, 5 eylindrisch-kegelförmige, am Endgliede abgestutzte, mit einem Haft- ringe versehene Fühler, am Endgliede scheerartige freie Palpen (palpi chelati), borstige, nicht gezähnte Maxillen und Mandibeln, vier einfache Augen (zwei am Vorderrande des Körpers, zwei an der Unterseite des Kopfes, rückschlagbare weiche Pelotten, und einfache, ungegliederte Borsten, an Körper und den Gliederungen der an der Basis stärkeren Füsse aus. Ihre Blinddärme reichen nie in die Vorderfüsse. Sie bewohnen nur die Körperhaut der Fledermäuse, kleineren Säugethiere, und der Vögel (an letzteren die Gattungen Dermanyssus Duge, Dermaleichus Koch, an Nagern die Gattung Leclaps Koch). Sie laufen unstät herum, ohne sich festzusaugen und sind im entwickelten Zustande alle achtfüssig. Die an den Fledermäusen uns gegenwärtig bekannten Arten lassen sich versuchsweise nach folgendem Schema übersehen: Die Palpen eben so lang als die Fühler, die Vorderfüsse länger Genus. Macronyssus Klti...1 Die Palpen kürzer als die Fühler, die Vorderfüsse in gleicher nee init den andern een berelgkreneniih als - 2 1. Das Rückenschild an den Seiten gleich breit, mit zwei Erosions- gruben.....Longimanus Klti. (an Cynopterus aegyptiacus). Das Rückenschild hinten über der Mitte breiter, ohne Gruben. Lepidopeltis Klti. (an Rhinopoma microphylium). 2. Das Rückenschild deckt den ganzen Körper Genus. Liponissus Klti. Art. Selosus Klti. (an Euryale). Das Rückenschild deckt nicht den ganzen Körper ............. 3 3 Daspkuckenschildi ganz. ses zer erlaaer lnE 4 Das Buckensehild, getheiltsynaNreA.ziheslyakstel une nn 16 4. Das Rückenschild mit suuuniae Grundskulptur. Gen. Lepronyssus Klti..5 Das Rückenschild ohne schuppige Grundskulptur. Genus. Ichoro- nyssus Klti. 1l 5. Das Rückenschild mit Erosionsgruben..............c22222.. .6 Das Rückenschild ohne Erosionsgruben............-...2e2222.. 6) 6. Das Rückenschild mit zwei Erosionsgruben, ohne hervortretende Analborstengg at „u... . Leprosus Klti. (an Cävosus). Das Rückenschild mit mehr als zwei Erosionsgruben, mit hervor- tretendengespalbonsten gsi... Aal ee 7 7. Das Rückenschild in der Mitte verengert, mit sieben Erosions- gruben .... Granulosus Klti. (an Miniopterus Schreibersü). 10. 11. 13. 14. 15. 16. 17. Das Rückenschild in derMitte erweitert, mit zwölf Erosions- STUDENT. IR Fossulatus. Klti. (an Daubentonü). .-Das Rückenschild"hmten- verschmälert 1.2710 ER 9 Das Ruckenschuld®hinten'terweivert 2, INMELTGETS NT. 1 REN 410 . Das Bauchschildchen oval, ohne Skulptur, der Leib ausgeschweift. Lobatus. Klti. (an murinus). Das Bauchschildchen oblong-viereckig, mit schuppiger Skulptur, der Leib nicht ausgeschweift............ Rubiginosus. Klti. (an barbastellus und auritus). Das Rückenschild bis an den Kopf reichend, der Körper dicht BEDBrSteLm an WITH ARRT ERES: PERF, DEN Flavus. Klti. (an noctula). Das Rückenschild den Kopf nicht erreichend, der Körper oben unbeborstet.. .&lutinosus. Klti. (an Cynopterus aegyptiacus). Das Rückenschild hinten nicht zugespitzt !". .... ZN: 12 DasRückenschild hinten zugespitzt ..... .................. 13 . Das Rückenschild hinten zugerundet, verschmälert, nah sechs Erosionsgruben.......... Seutatus. Klti. Can Hipposideros). Das Rückenschild hinten zugerundet, erweitert, mit einundzwanzig Erosionen. . „Biareuatus. Klti. (an Serotinus und Nilssonü). Das Rückenschild mit Erosionsgruben ....... „2... -cce22.. 14 Das Rückenschild ohne Erosionsgruben .............2.220.. 15 Vier Analborsten, acht kleine Erosionsgruben ....Foveolatas. Klti. (an marginatus Cretschm. in Aegypten). Keine Analborsten,, neun grossen Erosionsgruben &inglymus. Klti. (an Kuhliäi in Dalmatien). Das Rückenschild reicht bis zum Kopfe, Körper dicht beborstet, keine hervortretenden Analborsten...... Hypographus. Klti. (an Capacinü). Das Rückenschild reicht nicht bis zum Kopfe, Körper oben schütter beborstet, zwei lange Analborsten.. .Deeussatus. Klti. (an murinus, dasyenemus, auritus). Das Rückenschild einmal getheilt, der Körper hochgewölbt Genus. Steatonyssus. Klti...... .17 Das Rückenschild mehr als einmal getheilt, der Körper flach Bewölbt! ! 1. ask ara: Genus. Pimelonissus. Klti...18 Das Bauchschildchen hinten zugespitzt, längsstreifig . . Periblepharus. Klti. (an eiliatus und pipistrellus). Das Bauchschildchen hinten gleich breit, gekörnt. .Brachypeltis. K Iti. (an Nathusü). 7 18. Das Bauchschildchen länglich-elliptisch, 2 Analborsten. Trichorion. Klti. (an barbastellus). Das Bauchschildehen hinten erweitert und abgestutzt, keine hervortretenden Analborsten. .Biseutellus. Klti. (an Ferrum eyuinum). Zehn neue Diptern. Vom Direktor Dr. H. Löw in Mesenitz. Nro. 1. E Ardoptera oculata, nov. sp. Jg et. — Atra, alis infuscalis, distinctissime alboguttatis, halteribus albidis. — Long. corp. i lin. — long. al. 1Ya lin. — Patria: Sicilia (Zeller). Im Körperbau so wie in der Färbung von Kopf, Thorax, Hinter- leib und Beinen mit den beiden bekannten Arten völlig übereinstimmend. Die Flügel sind ein klein wenig breiter, als bei Ardoptera yultata, auf ihrer ganzen Fläche gleichmässig rauchbraun gefärbt, und haben zehn sehr deutliche und gut begrenzte weissliche Tropfen, von denen sechs viel grösser sind als die andern vier; drei dieser grossen Tropfen liegen zwischen der zweiten und dritten Längsader, die drei anderen am Hinterrande in der zweiten, dritten und vierten Hinterrandszelle; von den kleinen Tröpfchen liegen zwei zwischen der dritten und vierten Längsader, und zwar der eine ganz in der Nähe der Flügelspitze, der andere, besonders klein, ein wenig vor der Mitte des letzten Abschnitts der vierten Längsader ; die beiden letzten weissen Tröpfchen liegen in der Discoidalzelle, der eine am Anfange, der andere am Ende derselben. — Die Schwingen sind weisslich. Sie unterscheidet sich von Ardoptera guttata durch die stärkere und viel gleichmässigere Trübung der Flügel, die viel schärfere Begrenzung der hellen Tropfen, durch die Anwesenheit von drei grossen hellen Tropfen zwischen der dritten und vierten Längs- ader u. s. w. hinlänglich. Für einen anderen guten Unterschied halte ich die weissliche Farbe der Schwingen, da ich dieselben bei Ardoptera guttata nie anders, als schwärzlich gefunden habe; doch muss ich bemerken, dass Herr Walker dieselben gelb nennt, dass also ihre Färbung bei Ardopt. guttata vielleicht nicht beständig sein kann. Anmerkung. Die Gattung Ardoptera wurde von Herrn Macquart im Jahre 1827 auf Tachydromia irrorata Fall. begründet. Später errichtete Herr Haliday im Entom. Magazin. 1. 160 unabhängig hiervon dieselbe Gattung und gab ihr den vollständigen Namen Leptoceles. Sie ist eine durch ausreichende Merkmale vollständig berechtigte Gattung, welcher der von Herrn Macquart ertheilte Name verbleiben muss. Die älteste Art derselben wurde zuerst von Fallen als Tachy- dromia irrorata beschrieben. Sie findet sich in Meigen’s Werk Theil IH. 66, als Hemerodromia irrorata, welche von Herrn Haliday im Ent. Mag.. I. 16, mit Unrecht für davon verschieden erklärt wird, da Meigen’s Angabe „zerstreuter weisser Punkte auf den Flügeln“ mit Sicher- heit auf gerade diese Art hinweist. Dieselbe irrthümliche Ansicht ist auch in Walker’s brit. Dipternfauna zu berichtigen. -- Leptosc. irrorata Walk. Ent. Mag. I. 161, und Ardoptera irrorata aller späteren Schrift- steller sind dieselbe Art. Die erste Kunde vom Vorhandensein mehrerer europäischer Arten gab Herr Haliday a..a. O.; er unterschied deren zwei, welche er Leptosc. guttata und exoleta nannte; die erste derselben hat sich als eine gute, schon an der viel geringeren Zahl der hellen Flügelflecken von irrorata leicht zu unterscheidende Art bewährt, während die letztere sich als blosse Varietät der ersteren ausgewiesen hat. In Herrn Zetterstedt’s Ins. Lapp. 545 findet sich eine Hemerodromia nivalis beschrieben, welche er in den Dipt. Scand. I. 325 zur Gattung Ardoptera zieht. Dass diess mit Unrecht geschieht, geht aus seinen eigenen Angaben mit Bestimmtheit hervor; es ist aus denselben ersichtlich, dass diese Fliege in nächster Verwandtschaft mit den Arten der von Herrn Zetterstedt vollständig verkannten Gattung Clinocera steht, oder gar dieser selbst beizuzählen ist. — Ueber die Art selbst in das Klare zu kommen, dürfte vielleicht ziemlich schwer sein, da die Angaben über das Flügelgeäder die Vermuthung erwecken müssen, dass dieses bei dem beschriebenen Exemplare irregulär gebildet gewesen sein möge, wie diess auch bei mehreren Clinocera-Arten so häufig ist, bei welchen namentlich das Vorkommen einer Querader zwischen dem Vorderast der dritten und zwischen der zweiten Längsader durchaus nicht zu den Seltenheiten gehört. Es ist mithin die oben beschriebene Ardopt. oculata erst die dritte europäische Art ihrer Gattung. N. 72. Lispe consanguinea, nov. sp. J et 2. — Simillima L.tenta= culalae , sed tibüs teslaceis, melalarso poslico maris graciliore, basi sublus multo minus piloso et femoribus poslicis in utroque sezu sublus non selosis dislinela.— Long. corp. 2°% —3 lin. — Patria : Germania, Suecia. — Synon: Lispe tentaculata. Zett. Dipt. Scand. V. 1797 var. b. Der Lispe tentaculata überaus ähnlich und bisher immer mit ihr verwechselt. Sie unterscheidet sich von ihr leicht durch die Färbung 9 der Schienen. Während bei ZL. tentaculata nur die äusserste Schienen- wurzel braungelb ist, hat bei L. consanguinea die Wurzel der Vorder- und Hinterschienen in grosser, die Spitze derselben in geringer Aus: dehnung diese Färbung, und nur der zwischenliegende Theil derselben ist schwarzbraun ; die Mittelschienen sind ganz und gar braungelb. Die Behaarung ist überall sparsamer und kürzer und die Unterseite der Hinterschienen ist bei beiden Geschlechtern auf ihrer Mitte ohne abstehende Borstenhaare, während sich bei dem Männchen von Lispe tentaculalta stets eine grössere Zahl, bei dem Weibchen derselben eins oder zwei finden. Die Vorderfüsse des Männchens sind zwar von dem- selben Baue, wie bei L. tentaculata, aber dieselben sind ganz gelbroth gefärbt, mit alleiniger Ausnahme des fünften Gliedes. Der über die Art- rechte am bestimmtesten entscheidende Unterschied liest im Bau der Hinterfüsse des Männchens, besonders in dem des ersten Gliedes der- selben, welches schlanker als bei L. tentaculata ist, und auf der ersten Hälfte seiner Unterseite nicht die längere und sehr dichte Behaarung hat, durch welche es sich bei jener auszeichnet. Nro. 3. Coenosia albimana, nov. sp. Z. — Obscure cinerea, antennis palpis pedibusque nigris, larsorum anticorum articulis primo et secundo albis, antennarum seta breviter pubescente. — Long, corp. 1?/s lin. —long. al. 1%s lin. —Patria: Sicilia (Zeller). Sie gehört wegen der breiten Stimm des Männchens nach den gewöhnlich als entscheidend angenommenen Gattungsmerkmalen zur Gattung Coenosia, ist abeı sonst ihrer ganzen Organisation nach eine Anthomyia, aus der Verwandtschaft von Anthom. radieum, lactucarum, etc. Kopf schwarz, mit weissem Schimmer ; die breite schwarze Stirn- strieme ist auf ihrer vorderen Hälfte zuweilen rothbraun ; die Borsten auf der Stirne sind lang. Fühler schwarz, von ziemlicher Grösse, das zweite Glied derselben an seiner äussersten Basis verdickt, sonst ganz dünn, mit kurzer Behaarung. Augen nackt. Stirn ziemlich vor die Augen vortretend, Gesicht senkrecht herabgehend, der vordere Mundrand sehr wenig vortretend; ausser den laugen Knebelborsten an der Vorderecke des Mundrandes finden sich fast eben so lange Borsten an der Seite desselben. Taster dünn, schwarz, bis zum Ende der Mundöffnung reichend, Augen nackt. Thorax und Schildchen dunkel aschgrau, ohne dunklere Striemen oder Linien. — Hinterleib lang und schmal, ziemlich nieder- 10 gedrückt, dunkel aschgrau, mit der mehr oder weniger undeutlichen Andeutung einer dunkleren Mittellinie. — Beine schwarz, borstie, in ihrem Bau ohne besondere Auszeichnung, aber auffallend durch die weisse Färbung der beiden ersten Glieder der Vorderfüsse, welche sich auch noch auf die Unterseite des dritten Gliedes erstreckt; das erste Glied pflegt an der äussersten Basis, das zweite an der Spitze schwärzlich gefärbt zu sein, und das dritte hat auf seiner Oberseite eine weisse Längslinie. — Schwinger gelblich. Schüppchen weiss, klein, das obere das untere verdeckend. Flügel graubraun getrübt, braunaderig; die Behaarung am Vorderrande etwas rauh; an der Mündung der Hülfsader zwei etwas längere Borstchen ; die Unregelmässigkeit, welche die erste längs oder jenseits der Mitte ihres zweiten Abschnittes bei vielen Arten zeigt, ist bei dieser besonders deutlich ; die kleine Querader steht gerade unter der Mündung der ersten Längsader; die hintere Querader ist gerade und hat eine sehr steile Stellung. Nr. 4. Coenosia pictipennis, nov. sp. Q. — Pallide cinerea, antennis, palpis pedibusque flavis ; alae cinereae margine anleriore fusco» posteriore albo. — Long. corp. 1/3 lin. — Patria: Ialia, Sicilia (Zeller). Hellgrau. Stirn mit breitem, hellgrauem Saume am Augenrande; Stirnstrieme schwarz, vorne gelb, mit grossem hellgrauem Scheitel- dreiecke, dessen Spitze bis in das Gelbe reicht, so dass von dem Schwarzen nur zwei schmale Streifen übrig bleiben. Fühler gelb, das dritte Glied mehr oder weniger gebräunt, mit weissem Schimmer ; Fühlerborste braun, fein, mit sehr langer, fast fiederiger Behaarung. Gesicht schwarzbraun, am Augenrande und am Mundrande gelb, überall von weisser Bestäubung so bedeckt, dass die Grundfarbe wenig wahr- nehmbar ist. Am Hinterkopf und an den Backen ist die Grundfarbe ebenfalls schwarz und von weisser Bestäubung verdeckt. Knotenborsten sehr gross, an der Seite des Mundrandes etliche kürzere Borsten. Taster weissgelb. — Thorax, Schildehen und Hinterleib hellgrau, letztere zuweilen an den Seiten der vorderen Ringe gelblich; die Oberseite desselben entweder ohne Zeichnung, oder mit einer bräunlichen Mittel- linie und vier braunschwarzen punktförmigen Fleckchen, von denen zwei auf dem vorletzten und zwei auf dem letzten Ringe stehen; alle 11 Zwischenstufen der Zeichnung kommen vor. Beine nicht sehr schlank, gelb oder braungelb , bei einzelnen Stücken braun mit bräunlichgelben Knieen. Schwinger schmutzig weisslich. Flügel glasartig graulich, am Vorderrande mit breiter, bis zur Mündung der zweiten Längsader reichender dunkel-rauchbrauner Säumung, am Hinter- und Spitzenrande mit breitem, inwendig bogig begrenztem, weissem Saume, welcher gegen die Wurzel hin den ganzen Raum hinter der fünften Längsader einnimmt. Nr. 5. Chyliza obscuripennis, nov. sp. d. — Atra, antennis, fronte ex parte, facie, oculorum orbila, scutelli apice pedibusque flavis, alis nigricantibus.— Long. corp. 2'/s lin.— long. al. 1"'ı2 lin. — Patria: Austria (Schiner), Im Körperbau der Chyl. leptogaster fast gleich, nur sind die Flügel im Verhältniss zur Körperlänge etwas kleiner, der Kopf dagegen etwas grösser; der gleich in die Augen fallende Unterschied in der Färbung der Flügel, welche bei Chyl. obscuripennis bis zur äussersten Wurzel schwärzlich gefärbt sind, macht jede Verwechslung unmöglich. Nr. 6. Sapromyza difformis, nov. sp. g.— Flarida, antennis pal= pisque concoloribus, alis flavescentibus ; abdomen verrueis ulringue duabus permagnis difforme, segmento sexto compresso latissimo.— Long. corp. 2 lin. — Patria: Silesia (Scholtz). Im Colorit mehr der Sapromyza decipiens, in allen Körperformen dagegen der Sapromyza rorida ausserordentlich ähnlich. Die Härchen, welche auf der Oberseite des Thorax zwischen den längeren Borstenhaaren stehen, sind kürzer als bei Saprom. rorida; der Hinterleib ist meist ohne Zeichnung, doch finden sich auch häufig Exemplare, bei denen der zweite, oder auch der zweite und dritte Abschnitt jederseits einen ansehnlichen schwarzbraunen Fleck haben ; seltener finden sich auf diesem Ringe je vier solche Flecke, und nur selten ist der grösste Theil ihrer Oberfläche schwarzbraun gefärbt, der sechste Hinterleibsabschnitt ist stark zusammengedrückt, sehr breit, am Ende schief abgeschnitten. Bei dem lebenden Insekte dehnt sich die Bindehaut zwischen den oberen und unteren Ringhälften sehr aus, und es erheben sich auf ihr zur Seite des dritten Ringes jederseits zwei grosse Warzen; die oberen 12 Warzen stehen unmittelbar am Seitenrande der Oberhälfte des dritten Ringes und sind kleiner; die unteren, nach auswärts und etwas nach abwärts gerichteten sind viel grösser, fast röhrenförmig; um diese Warzen her ist die ganze Bindehaut von scharfen, aber äusserst kleinen hornartigen Erhabenheiten rauh. — Die auffallende, eckige Form, welche der Hinterleib des lebenden Insektes dadurch erhält, verschwindet bei dem Eintrocknen oft fast vollständig, so dass es dann von Saprom. rorida schwerer zu unterscheiden ist; die viel grössere Breite des zusammengedrückten sechsten Hinterleibsabschnittes bei Sapr. difformis ist. das beste Unterscheidungsmerkmal; bei genauerer Untersuchung wird man leicht auch die Rauhheit der Bindehaut bemerken, welche sich bei Sapr. rorida nicht vorfindet. Anmerkung. Meigen beschreibt als Saprom. tubifer eine Art, welche einen ganz ähnlichen Bau des weiblichen Hinterleibes zu haben scheint. Es soll bei ihr die Fühlerborste länger gefiedert sein, als bei allen anderen von Meigen aufgezählten Arten der Gattung Sapromyza; diess ist bei Saprom. difformis nicht der Fall, da bei dieser die Behaarung derselben vollkommen wie bei Saprom. rorida beschaffen ist. Es lässt sich also Saprom. difformis nicht für die Meigen’sche Sap. tubifer erklären, und zwar um so weniger, da auch die Angabe, dass der Hinterleib gelblichgrau sein soll, auf erstere durchaus nicht passt. — Nach der von Baumhauer gemachten Beobachtung kann Saprom. tubifer die Röhren im Leben nach Belieben einziehen. Dass diess bei Sapr. difformis eben so sein werde, liess mich schon der an Spiritus-Exemplaren untersuchte innere Bau nicht bezweifeln ; überdiess theilt mir mein geehrter Freund, der Herr Dr. Scholtz mit, dass er es am lebenden Insekte in der That öfters beobachtet habe, Nr. 7. Sapromyza bicolor, nov. sp. Jet Q. — Thoracü dorso teslaceo, scutello flavo, pleuris, peclore, abdomine pedibus- que piceo-nigris, alis flavis. — Lony. corp. 1°A lin. — long. al. 252 lin. — Patria: Silesia (Scholtz). Sie gehört zu denjenigen Arten, welche so auf der Grenzscheide zwischen den Gattungen Sapromyza und Lauzania stehen, dass sie zu der einen Gattung so gut als zu der anderen gebracht werden können. Kopf verhältnissmässig etwas klein, grösstentheils gelblich matt; das zurückreichende Untergesicht mehr weissgelblich, über der Mundöffnung nicht gewölbt und auf seiner Mitte wenig ausgehöhlt. Die Stirn mit 13 einer unregelmässigen braunen Querbinde auf der Mitte; Hinterkopf bis gegen den Augenrand hin geschwärzt. Fühler kurz, ganz und gar braun, nur bei weniger 'ausgefärbten Exemplaren sind sie braungelb, mit brauner Basis und braunem Oberrande des dritten, ziemlich grossen rundlicheiförmigen Gliedes ; Fühlerborste dunkel, kurzbehaart. — Ober- seite des Thorax gelblich-ziegelröthlich mit greisem Reife ; das Schildchen gelb. Die Brustseiten, Hüften, Beine und der Hinterleib sind bei aus- gefärbten Exemplaren pechschwarz, bei minder ausgefärbten zuweilen nur dunkel schwarzbraun ; die Wurzel aller Schienen und die hinteren Füsse sind stets braunlichgelb, doch die letzteren gegen die Spitze hin bei sehr ausgefärbten Exemplaren wieder dunkler. Schwinger, Schüppchen und die ganzen, verhältnissmässig langen Flügel sammt Wurzel und Adern gelblich. Nr. 8. Trypeta valida, nov. sp. J et 2.— Trypetae Bardanae simil- lima, sed major; alarum maculae obliqua media et subapica- ls rotundata punclis limpidis rarioribus signatae: stigma totum obscurum ; foeminae siylus analis duplo fere longior. — Long. corp. d 2%, 2 3%ıa lin. — long. al. 2°/a—3\s lin. — Patria: Hungaria (Stein). Eine der grössten und robustesten europäischen Arten, welche an ihrer grossen Aehnlichkeit mit Tryp. Bardanae sehr leicht kenntlich ist. Das Colorit des ganzen Körpers, so wie der Bau des Kopfes, der Fühler und der Mundtheile ganz wie bei Tr. Bardanae ; der Hinterleib verhältnissmässig etwas breiter, und die Legröhre im Verhältniss zur Grösse fast doppelt so lang, nämlich fast von der Länge des Hinter- leibes, braun wie bei Tr. Bardanae. Auch der Aderlauf und die Zeichnung des Flügelgitters gleichen denen der Tr. Bardanae gar sehr, und sind sowohl der schief vom Randmale über die genäherten Queradern hin- ziehende braune Fleck, als der mehr gerundete vor der Flügelspitze sparsamer von hellen Punkten durchbrochen ; namentlich hat das Rand- mal keinen hellen Punkt und auch im Spitzenfleck liegt keiner vor der Mündung der zweiten Längsader. 14 Nr. 9. Lauxania frontalis,nov. sp. g et 2. — Atra, nilida, genu= bus tarsisque posterioribus brunneis,, frontis margine aniico testaceo ; antennae nigrae, articulo tertio ovato, sela breviter pilosa ; alae tolae flavido-hyalinae. — Long. corp. 1 lin. — long. al. 15/12 lin. — Patria: Meseritz (Löw). Schwarz, glänzend, auf dem Thorax mit der Spur von greisem Reife. Kopf schwarz; der Vorderrand der Stirne gelblich. Backen und Gesicht dicht mit greisem Reife bedeckt, so dass namentlich auch letzteres von der Seite gesehen weissgrau erscheint; es ist breit, auf der Mitte nicht gewölbt. Fühler schwarz, kurz, namentlich das dritte Glied kurz- eiförmig. Auf seiner Innenseite hat es in der Nähe der Basis ein gelbliches Aussehen. Fühlerborsten schwarz, kurz, aber deutlich behaart. Die Stirn hat, wenn man sie ganz von der Seite her betrachtet, ebenfalls ein graues Ansehen; in anderen Richtungen erscheint sie ganz schwarz, an den Seiten und auf dem ÖOcellendreiecke glänzend; ihr Vorderrand ist gelb. Beine schwarz; die Kniee und die hinteren Füsse bräunlich, in Folge der kurzen schwarzen Behaarung für das blosse Auge von dunk- lerem Ansehen. Flügel verhältnissmässig gross, ziemlich rein glasartig, gelblich; die Adern auf der Wurzelhälfte derselben gelblich, weiterhin dunkler; Flügelbasis nicht verdunkelt. Schwinger weiss. Anmerkung. Sie kann nicht Lau. vitripennis Meig. sein, da bei dieser nach Meigen’s Angabe die hinteren Füsse schwarz sind, und da der Vorderrand ihrer Stirne,-wie aus Meigen’s Beschreibung hervorgeht, nicht hell gefärbt ist. — Sie kann nicht Laux. hyalinata M eig. sein, da bei dieser die Mittel- und Hinterschienen nicht schwarz, sondern roth- gelb gefärbt sind. — Sie kann nicht Laux, atripes Meig. sein, da bei dieser die Beine ganz schwarz sind, und die Fühlerborste nackt sein soll, während bei ihr die Kniee und Hinterfüsse braun gefärbt und die Fühlerborste, wenn auch nur kurz, doch vollkommen deutlich behaart ist. Nr. 10. Lauxania nitens, nov. sp. J.— Alra, niltida, abdomine sub- virescente; pedes nigri, genubus, tibüs posterioribus apice lar- sisque posterioribus tolis teslaceis; antennae modice elongatae, rufae, apicem versus obscure brunneae, seta obscura dislincte pubescente. — Long. corp. 1/2 lin. — long. al. 1?/ı lin. — Patria : Meseritz (Löw). Gesicht tief schwarz, äusserst glänzend, jederseits mit weisschim- merndem Saume am Augenrande, über der Mundöffnung mit der Spur 15 eines Querwulstes, aber nicht hügelförmig gewölbt. Fühler reichlich so lang wie das Gesicht; die beiden ersten Glieder ziegelroth; das erste Glied an der Basis ebenfalls ziegelrotli; wird aber weiterhin immer . dunkler braun; die schwärzliche Fühlerborste ist recht deutlich, ja für diese Gattung ziemlich lang behaart. Die Stirne hat aber oben jeder- seits eine grosse sehr glänzende Stelle von metallisch-schwarzer Farbe, sonst ist sie mehr gleissend schwarz. Die Schenkel sind schwarz, nur ihre äusserste Spitze ist braungelb. Die Vorderschienen und Vorder- füsse sind ganz und gar schwarz, bei unausgefärbtern Exemplaren zuweilen mehr braunschwarz. Mittel- und Hinterschienen schwarzbraun mit braun- gelblicher Spitze; Mittel- und Hinterfüsse ganz und gar braungelb. Schwinger, Schüppchen und Flügel gelblich ; auch die Adern der letzteren und die Flügelbasis haben diese Farbe. Anmerkung. Laux. geniculata Meig. muss eine andere Art sein, da Meigen gegenwärtige gewiss nicht mit Laux. aenea verglichen haben würde, und da der Thorax von Laux. genicutata grünen Schiller zeigen soll, wovon sich bei Laux. nitens keine Spur findet. Die Blaps-Arten der Wiener Gegend. Von L. Miller. A usser den bisher in Oesterreich aufgefundenen Blaps-Arten sind mir schon vor mehreren Jahren noch zwei andere sehr verschiedene vor- gekommen, die ich jedoch in Ermanglung aller Hilfsquellen nicht eruiren konnte. Die Soliersche Monographie der Blaptiden (in den Studi entom. pubbl. p. ce. di Fl. Baudi e di Eug. Truqui enthalten), deren Einsicht ich Herrn Dr. Redtenbacher zu verdanken habe, hat mir darüber Auf- schluss gegeben. Es sind dies zwei Arten, welche im Orient weit ver- breitet sind, und in der hiesigen Gegend die Grenze ihrer westlichen Verbreitung erreicht zu haben scheinen. Um Wien kommen demnach fünf Blaps-Arten vor, welche sich folgendermassen analysiren lassen: Das erste Hinterleibs-Segment des g am unteren Rande mit einer gelbenxHaaxböschels: . nderıasien inieafkinbsteuai on 1 Zur ni gohmerselbem;, Haarhüschebi, aodekzsi. ar. zelene 3 1 Schweifartige Verlängerung an der Spitze der Flügeldecken bei beiden Geschlechtern gleich lang .............. mortisaga. a nonmbeimingn welslänger,als, ‚beim „oO... je.8 16 2 Halsschild quadratisch ........... DE III reflexicollis. —_ GUEST EHER EI a. N ee fatidica. 3 Länglich, schmal, Halsschild quadratisch.............. Chevrolati. Kurzeiförmis, dHalsschild'iguers. 1 sinn Sb. ovata- Bl. Chevrolati Sol. Blapsites*) (Studi entom.), obtusa Strm. (?) Im länglichen , schmalen Habitus der mortisaga nicht unähnlich. Das Halsschild ist so lang, als breit, an der Spitze nur wenig ver- schmälert; die Hinterwinkel sind recht, weitläufig sehr fein punktirt, der Seitenrand ist aufgebogen. Die Flügeldecken sind an der Basis so breit wie das Halsschild, dann allmälig erweitert, sehr fein zerstreut punktirt, mit mehr oder minder deutlichen Längsstreifen. Beim g sind die Fühlerglieder vom vierten bis zum siebenten mehr als doppelt so lang als breit, die drei folgenden elliptisch ; die Flügeldecken an der Spitze mit einer kurzen schweifartigen Verlängerung. Das © hat kürzere Fühler, die Glieder vom vierten bis zum siebenten sind wenig länger als breit, die drei folgenden quer; die Flügeldecken sind an der Spitze nur etwas stumpf ausgezogen. Nach Dr. Redtenbacher kommt diese Art um Wien vor. Die Stücke meiner Sammlung stammen aus Dalmatien. Bl. ovata Sol. Blapsites (Studi entom.). Diese Art ist durch die kurze und breite Gestalt sehr aus- gezeichnet. Kopf dicht punktirt. Die Fühlerglieder vom vierten bis zum siebenten etwas länger als breit, gleichlang,, das siebente breiter als die drei vorhergehenden, die drei folgenden quer. Halsschild breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, gegen die Basis verschmälert, die Hinterwinkel stumpf, die Wurzel und Seiten fein gerandet; der Seiten- rand aufgebogen, schwach gewölbt;; dicht und fein punktirt mit unregel- mässigen Längsrunzeln gegen die Seiten, mit einer mehr oder minder deutlichen Längsfurche in der Mitte und einem Quereindrucke ober der Wurzel. Flügeldecken stark gerundet und gewölbt, weitläufig punktirt und unregelmässig querrunzelig, mit Punktstreifen, welche schwächer werden, je deutlicher die Runzeln sind. Die ersten drei Hinterleibs- Segmente runzelig, die zwei letzten dicht und fein punktirt. *) Richtiger Blaptites, denn Blaps hat im Genitiv Blaptis. [3 17 Das $& unterscheidet sich vom @ nur dadurch, dass bei ihm die Verlängerung an der Spitze der Flügeldecken lang und schmal ist, während sie beim @ sehr kurz und dreieckig ist, und nur wenig die Spitze des Hinterleibes überragt. Solier gibt den Libanon und Ungarn als Vaterland dieses Käfers an. Ich habe eine grössere Anzahl von Stücken gesehen, welche Kin- dermann in Syrien gesammelt hat. Ungarische Stücke erhielt ich von Hrn. Frivaldszky als angusticollis. Bei Wien habe ich zwei männliche und zwei weibliche Exemplare auf den Bergen um Mödling in Gesellschaft des Platyscelis gages*) aufgefunden. Bil. fatidiea Sturm. Ins. Länglich, breit, fast gleichbreit. Die Fühlerglieder vom vierten bis zum siebenten wenig länger als breit, das siebente bedeutend grösser als das vorhergehende, die drei folgenden rundlich. Halsschild breiter als lang, beim Q' die Seiten nur schwach gerundet, die Hinterwinkel nur wenig grösser als rechte; beim 2 stärker gerundet, die Hinterwinkel stumpf ; Punktirung beim g' schwach und weitläufig, beim 2 fein und sehr dicht. Flügeldecken seitlich schwach gerundet, weitläufig punktirt, manchmal mit Querruuzeln, oder Spuren von Längsstreifen, in welch’ letzterem Falle die abwechselnden Zwischenräume etwas erhöht sind. Das g hat an der Wurzel des ersten Hinterleibs-Segmentes eine schwach erhabene rundliche Wulst, unter welcher einige grobe Quer- runzeln stehen, und am unteren Rande in der Mitte eine Vertiefung mit einem gelben Haarbüschel. Die Verlängerung an der Spitze der Flügeldecken ist bei diesem Geschlechte ziemlich lang, während sie beim Q sehr kurz ist. Diese Art ist um Wien häufig an alten Mauern, unter Steinen u. del. Nach Solier kommt sie, ebenfalls häufig, in Süd-Frankreich, Italien und Spanien vor. Ich habe auch Stücke aus Dalmatien und Griechenland. *) Bei dieser Gelegenheit sei mir die Bemerkung erlaubt, dass der auf den Mödlinger Bergen bei Wien vorkommende Platyscelis nicht melas Sol., wie allgemein angenommen wird, sondern gages Sol. ist, da bei ihm die Vorder- schienen des g' gerade und schwach dreieckig sind, während das @ des melas stark gekrümmte und an der Spitze knopfförmig erweiterte Vorderschienen hat, auch in der Mitte der zwei ersten Hinterleibssegmente ein schwarzes Haarbüschel trägt, welches dem gages in beiden Geschlechtern fehlt. Pl. metas ist aus Volhynien bekannt. Wiener entonol. Monatschr. I. Bd. 2) 18 Bi. reflexicollis Sol. (pannonica Friv. in litt.) Diese Art ist der B2. fatidica ähnlich, sie kommt aber nur den kleinsten Stücken derselben an Grösse gleich, ist dabei beträchtlich schmäler und am Rücken stärker gewölbt. Die Fühler sind kräftiger, die Glieder vom vierten bis zum siebenten nicht länger als breit, das siebente breiter und kürzer als die drei vorhergehenden; die drei fol- genden quer. Das Halsschild ist so lang als breit; die Seiten sind gewöhnlich gerade oder vor der Basis schwach ausgebuchtet, an der Spitze gerundet verschmälert; die Vorderwinkel herabgebogen, die Hinterwinkel recht; in beiden Geschlechtern fein und dicht, gegen die Seiten etwas weitläufiger punktirt, in der Mitte mit einer glatten Längs- Iinie. Die Flügeldecken haben manchmal schwache Längsstreifen, und ziemlich weitläufige Punktirung; die Punkte sind wie von rückwärts eingestochen, ihr vorderer Rand ist aufgebogen, und bildet daher eine schwache Granulirung, besonders gegen die Basis zu, wo die Punktirung am dichtesten ist. Das g dieser Art trägt, so wie bei der vorhergehenden und fol- genden, am unteren Rande des ersten Hinterleibs-Segmentes einen gelben Haarbüschel ; die Wulst ist länglich und erhaben, und nimmt fast die ganze Länge des Vorsprunges desselben Segments ein; unter derselben stehen einige grobe Querrunzeln. Solier gibt als Vaterland dieses Thieres den Caucasus und Süd- Russland an. In der hiesigen Gegend habe ich einige Stücke an der- selben Stelle, wo B/aps evata vorkommt, gefunden. Herr R. Türk hat mehrere Stücke auf den Bergen bei Neusiedl am See im Mai aus Grillen- löchern gesammelt. Vom Herrn Hofrath R. v. Sacher wurden mir Stücke aus Pesth als B/aps pannonica Friv. mitgetheilt. Bl. mortisaga FE. Eine hinlänglich bekannte, gemeine Art, die in Häusern an feuchten Stellen, unter Brettern, Steinen u. dgl. vorkommt. Sie ist schmäler als fatidica. Die Oberseite ist beim g' matt, beim © glänzend, fein und weitläufig punktirt. Die Fühlerglieder vom vierten bis zum siebenten sind fast doppelt so lang als breit, die drei folgenden rund. Das Hals- schild ist an der Basis verschmälert, viereckig, beim @ etwas breiter. Die Verlängerung an der Spitze der Flügeldecken ist bei beiden 19 Geschlechtern gleich lang. Die Wulst an der Wurzel des ersten Hinter - leibssegmentes fehlt hier dem g', jedoch sind die Querrunzeln sehr dicht und stark und reichen bis zum Haarbüschel, während sie beim © nur angedeutet sind. Ueber die ersten Stände einiger Lepidoptern. Von J. v. Hornig in Wien, Thalpochares pannonica Freyer. — Die Raupe hat in ihrem Habitus die grösste Aehnlichkeit mit jener von Thalp. rosina Hb. (welche ich in der Zeitschrift des Wiener zoologisch-botanischen Vereines 4851, S. 68, beschrieb.) Sie ist erwachsen '% bis %/ı Zoll lang, ver- hältnissmässig von bedeutender Dicke, die gegen den Kopf zu allmälig, auf den letzten Leibringen aber schnell abnimmt. Der Kopf ist rund, dunkelbraun, ohne Glanz und mit einigen Härchen besetzt. Nackenschild und Afterklappe wenig dunkler als die Farbe des ersten Leibringes , ersterer mit acht schwarzen Wärzchen und am Hinterrande mit einigen kleinen schwarzen Flecken geziert. Auch auf der Afterklappe sind mehrere Wärzchen zerstreut. Die Farbe des Leibes auf der Oberseite und der Unterseite ist ein helles schmutziges Beinfarb; die ersten drei Leibringe sind dunkler, ins Graue ziehend. Ueber die Rückenmitte zieht eine verloschene hellere Längslinie. (Die seitlichen dunkleren Längsstreifen der rosina-Raupe fehlen jener von pannonica.) Auf dem zweiten und dritten Gelenke zeigt sich eine Querreihe von fünf schwarzen Wärzchen, vor welchen seitlich noch weitere zwei stehen. Vom vierten an führt jedes Gelenk beiderseits der Rückenlinie zwei schwarze, derart gelegene Wärzchen, dass das vordere sich mehr der Rückenmitte nähert. Ein drittes, äusserst kleines Wärzchen liest quer neben dem vordern. Die Luftlöcher sind rothbraun. Ober, vor und hinter jedem derselben stehen drei ungleich grosse, unter ihm Ein schwarzes Wärzchen. Nur das erste Luftloch führt nicht mehr als oberhalb ein kleineres und vor sich ein grosses Wärzchen. Das erste Glied des ersten Paares der Brustfüsse ist mit einem doppelten, jedes andere erste Fussglied mit einem einfachen, die fusslosen Ringe aber unten mit einer Querreihe von zehn schwarzen Wärzchen besetzt. Auf der Mitte der Unterseite hat jedes Gelenk einen hell rothbraunen Fleck. Jedes Wärzchen führt ein langes und DEE 20 feines helles Haar. Die letzten Glieder der Brustfüsse sind hormartig hellbraun, die Hackenkränze der zwei Paar Bauchfüsse (die Raupe ist wie alle bekannten Arten dieser Gattung zwölffüssig) und der Nachschieber rothbraun. Das erste Glied der Brustfüsse führt vorn nach innen einen kurzen dunkelbraunen Querstrich, der Stamm der Bauchfüsse aussen drei ausserordentlich kleine schwarze Pünktchen. Der Schmetterling bewohnt die Pussten (Hutweiden) Mittelungarns, wo ihn zuerst Herr Kindermann Vater, in spätern Jahren aber Herr Dr. Em. von Frivaldszky in Pesth fing, so wie die asiat. Türkei, wo ihn Kindermann Sohn bei Amasia erbeutete. In Kenntniss des Flug- ortes und offenbar durch meine Veröffentlichung der ersten Stände von rosina geleitet, gelang es Herrn Dr. Frivaldszky die Raupe von panno- nica zu entdecken, welcher Entdeckung jedoch kurz’ darauf die zahl- reiche Auffindung durch andere Sammler in Ofen folgte. Wenn ich mich nun berechtigt halte, im der Veröffentlichung der ersten Stände von pannonica Hın. Dr. Frivaldszky zuvorzukommen, so möge er die Veranlas- sung der eigenen Zögerung, weit mehr aber meinem lebhaften Wunsche zuschreiben, die Entomophilen neuerdings auf die seltene Ausdauer aufmerksam zu machen, womit dieser verdienstvolle Veteran der Entomologie seine anerkennenswerthen Forschungen noch immer fortsetzt. Die Raupe von pannonica erreicht im Juni, oft auch schon im Mai ihre volle Grösse , und lebt auf @naphalium arenarium. Sie lebt in einem aus abgenagten Pflanzentheilen bestehenden, an den Stängeln oder Blättern angebrachten filzigen Gehäuse; die Art der Verpuppung und die Puppe selbst gleichen jener von rosina. Die Entwicklung des Schmetterlings erfolgt zwischen Ende Juni und Ende Juli. Thalpochares amoena H b.— Die Raupe ist erwachsen nahezu einen Zoll lang, von der den Thalpochares-Raupen eiganthümlichen plumpen Form. Die unverhältnissmässige Dicke des Leibes vermindert sich auf den ersten und letzten Leibringen. Der Kopf ist klein, rund, wie der Nackenschild glanzlos schwarz, und führt mehrere lange helle Haare. Der Nackenschild ist am Vorder- rande und am Hinterrande mit je vier gleichfarbigen Wärzchen besetzt und in der Mitte durch eine helle Fortsetzung der Rückenlinie des Leibes getheilt. Die schwärzlich-graue Afterklappe hat gleichfalls mehrere dunkle Wärzchen. Der Leib ist oben schmutzighellgrau, mit unzähligen äusserst kleinen schwarzen Atomen dicht besät, die Unterseite nur wenig heller. 21 Ueber die Rückenmitte zieht eine verloschene hellere Längslinie ; sonst ist die Raupe ohne Zeichnung. Die Wärzchen stimmen mit jenen der Raupen von rosina und pannonica überein. Auf dem ersten Leibringe ist nemlich zwischen dem Luftloche und dem Nackenschilde ein kleines, vor dem Luftloche ein grosses, auf dem zweiten und dritten Leibringe beiderseits der Rückenmitte quer neben einander drei kleine schwarze Wärzchen, wovon die zwei inneren nahe zusammen gerückt sind. Vom vierten Ringe an liegen zu beiden Seiten der Rückenlinie zwei schwarze Wärzchen, deren rückwärtiges etwas nach Aussen gerückt ist. Quer neben dem vordern und noch mehr nach aussen als das rückwärtige ist noch ein drittes, äusserst kleines und kaum bemerkbares schwarzes Wärzchen. Jedes der schwarzen Luftlöcher, mit Ausnahme desjenigen auf dem ersten Leibringe, ist von vier Wärzchen in einem unregelmäs- sigen Viereck umgeben. Auf den Gelenken ohne Stigma sind auf der für das letztere bestimmten Stelle drei Wärzchen, wovon das rückwärtige mit den Rückenwärzchen dieser Leibringe in eine Querreihe fällt, die zwei vorderen aber nahe zusammengerückt sind. Auf der Unterseite zieht ober den Füssen und an analoger Stelle auf den fusslosen Ringen eine Längsreihe schwarzer Wärzchen, je Eines auf jedem Leibringe , wovon jenes auf dem ersten Gelenk doppelt ist, und auf jedem der Gelenke ohne Füsse liest noch weiter nach innen eine unregelmässige Querreihe von zehn derlei Verzierungen. Die drei letzten Glieder der Brustfüsse (nur ein Theil der Innen- seite hat die Grundfarbe), die unvollständigen (halben) Hackenkränze der zwei Paar Bauchfüsse (die Raupe ist ebenfalls zwölffüssig) und jene der Nachschieber sind schwarz. Das erste Glied der Brustfüsse führt vorn und rückwärts einen kleinen und schmalen hornartigen schwarzen Schild, und ein gleicher mit drei Wärzchen besetzter Schild ist an der Aussenseite des Stammes der Bauchfüsse angebracht. Alle Wärzchen des ganzen Leibes sind mit einem langen und feinen hellen ‘Haare besetzt. Das Ende des Wachsthums hat die Raupe um die Mitte des Juni erreicht. Nahrungsptlanze und Aufenthalt ist Onopordon Acanthium, aus deren Wolle sich die Raupe meistens an der Basis der Blätter oder am Stengel ein Gewebe verfertist, das dem von rosina und pannonica gleicht, aber den Unterschied zeigt, dass die Raupe von amoena ihre Wohnung nicht selten dadurch erweitert, dass sie sich an der vom Ge- webe umgebenen Stelle in den Stängel hineinfrisst. Bisweilen ist das Gehäuse sogar verlassen, die Raupe aber in: der Höhlung des Stängels verborgen. a2 Die Verwandlung erfolgt auf gleiche Weise wie bei den verwandten Arten in dem Raupengewebe. Die Puppe gleicht im Bau jener von rosina. Sie ist von gewöhnlicher Form, kastanienbraun. Die Schwanz- spitze ist dunkler, kurz stumpf kegelförmig, mit vier kurzen Dornen. Einige vereinzelte ähnliche Dornen finden sich auf der Oberseite des letzten Hinterleibsringes sonst ist die Puppe ohne Auszeichnung. Die Schmetter- linge erscheinen Ende Juni. Meine Raupen erhielt ich aus Ofen und der in dieser Stadt (Christinen-Vorstadt, Schöpfungsgasse, Nr. 247) ansässige Herr Ludw. Anker ist es, dem das Verdienst der Entdeckung ihrer ersten Stände gebührt. Dieses Verdienst ist ein um so grösseres, als nunmehr die Naturgeschichte schon von fünf Thalpochares-Arten (rosina, pannonica amoena, paula, Dardouini B. (mendaculalis Tr. ?)) näher bekannt geworden, und die Uebereinstimmung ganz geeignet ist, ein klares Licht auf die so lange unenthüllt gebliebene Oekonomie dieses Genus zu werfen, die Schlussfolgerung auf ein analoges Verhalten auch der anderen hieher gehörigen Species zuzulassen, und zum Auffinden ihrer Natur- geschichte wesentlich beizutragen. Herr L. Anker (welcher einen Theil seiner Ausbeute auch in Tausch oder Verkauf ablässt) gehört zu den tüchtigsten Beobachtern und Schmetterlings- Sammlern unserer Zeit. In ihm ist mit bewunderungswerther Unverdrossenheit und Scharfblick ein merkwürdiges Glück in der Auffindung seltener Arten und ein be- sonderes Geschick bei der Raupenzucht und der Präparirung der Falter vereinigt. Es ist zu erwarten, dass es diesem unermüdlichen Entomologen gelingen wird, die Wissenschaft durch die Entdeckung der Naturgeschichte auch von anderen, vorzüglich auf dem ÖOfner Gebirge vorkommenden Thalpochares-Arten (purpurina, inamoena, suava, ostrina, parca) zu fördern. Tortrixz rusticana Tr. Die Raupe ist erwachsen etwas über einen halben Zoll lang, spindelförmig gebaut. Die Gelenkringe schneiden in den Seiten tief ein, auf der Rückenmitte aber sind sie nur schwach wahr- nehmbar. Der Kopf ist hellbraun, die Augen und der Raum zwischen den- selben schwarz, der Nackenschild von der Grundfarbe des Leibes, seitlich dunkel gesäumt. Die Oberseite des Körpers ist schmutzig grünlich-gelb. Ueber die Rückenmitte zieht ein breiter, dunkel olivengrüner Längsstreif, der sich auf dem ersten Gelenke auch vor dem Nackenschilde fortsetzt. Dann bleibt beiderseits ein gleich breiter Striemen der hellen Grundfarbe frei, 23 und hierauf folgt bis nahe zu den Luftlöchern wieder ein olivengrüner Längsstreif. In dem hellen Streifen neben der Rückenmitte liegen hinter einander, auf dem zweiten und dritten Gelenke aber neben einander, zwei sehr kleine braune Pünktchen. Ober und unter jedem derselben, dann an gleicher Stelle auf den Leibringen ohne Luftlöcher findet man ein braunes Pünktchen, wovon das obere an der unteren Grenze des früher erwähnten dunkeln Seitenstreifens liegt. Die Unterseite ist grünlich gelb. Ober den Füssen zieht eine Längsreihe dunkler Pünktchen, je Eines auf jedem Ringe. Auf den fusslosen Leibringen liegt eine Querreihe gleicher Pünktchen und zwar ein einzelnes neben der Mitte der Unterseite, und nach aussen drei dicht beisammen stehende derlei Pünktchen, welche letztere sich an gleicher Stelle am Stamme der Bauchfüsse wiederholen. Die Glieder der Brustfüsse sind rückwärts und innen ebenfalls mit einigen Pünktchen besetzt. Jedes Pünktchen führt ein langes und feines helles Haar. Die Brustfüsse sind hellbraun, Bauchfüsse, Nachschieber und Afterklappe wie der Leib gefärbt. ; Die Raupen fand ich erwachsen gegen Ende September auf dem Kalkgebirge um Wien zwischen zusammengesponnenen Blättern von Gentiana amarella. Wahrscheinlich dienen ihr aber auch mehrere andere Pflanzen zur Nahrung, da ich sie in früheren Jahren auf Dorye- nium traf. Die Verwandlung erfolgt im ersten Frühjahre in einem dünnen, zwischen den Blättern oder Blüthen der Nahrungspflanze angelegten Gewebe. Die Puppe ist schwarzbraun, wenig glänzend, von gewöhnlicher Gestalt. Jeder Hinterleibsring, mit Ausnahme der zwei ersten, führt auf der Rückenfläche zwei Querreihen feiner Stacheln, nur das letzte Seg- ment hat blos Eine solche Reihe. An den letzten Hinterleibsring schliesst sich eine cylindrische Schwanzspitze, welche mit sechs Häckchen besetzt ist, Die Schmetterlinge erscheinen uuls a. 24 Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Ahhe de Marseul. Von A. Czagl. (Fortsetzung.) Zweite Gruppe. 1 Mittelbrust mit einem ganzen Randstreifen ..........2 2222222. 2 — — — weit unterbrochenen Randstreifen .......-:....... A 2 1—5 Rückenstreifen der Flügeldecken ganz . ... ........r...3 Fünfter Rücken- sowie der Nahtstreifen abgekürzt coarctatum Le Conte N.-Amer. L. 2% B. 1 m. 3 Nahtstreifen gerade, ganz ... .......v..... eylindroides. Mexico. — gegen die Basis abgekürzt und gegen die Naht gebogen parallelum. Say. N.-Amerika. I. 2a Bela: 4 1—3 Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, vierter abgekürzt oblongum. F. Europa. 1—4 — — — ganze Bi ca N 5 5 Pygidium mit einfachen weitläufigen Punkten .............2.... 6 — — augenförmigen, gedrängten Punkten filiforme. Er. Süd-Europ. L. 3, B. 11% m. 6 Nahtstreifen beginnt an der Spitze und überragt nicht den fiinften,s A. nteelaa ar Mare Jr lineare Er. Europa. ii. 4,.B. 1% m, —- — entfernt von der Spitze und geht über den fünften hau au Sy un angustatum E. H. Europ. L. 3, B. 1’4 m. Herr de Marseul führt noch folgende Arten an, die ihm nicht zu Gesicht kamen: P. rimarium Er. Jahrb. 1, 112, 9 (1834). Länglich, pechschwarz, glänzend; Halsschild an den Seiten punktirt; Flügeldecken ohne Naht- 25 streifen, vierter und fünfter Rückenstreifen vorne abgekürzt. L. beinahe 2 Lin. — Indien. P. gracile Le Conte. N. Am. hist, 11. T. 1. f. 7 (1845). Flügel- decken mit sämmtlichen ganzen und geraden Rücken-, und vorne etwas abgekürzten Nahtstreifen. L. 4. mill. Südl. Prov. N.-Amerikas. P. attenuatum Le Conte. N.-Am. hist. 12, 7, T. 1. f. 9. (1845). Stirn ausgehöhlt; die vier ersten Rücken- und Nahtstreifen ganz, der fünfte nur aus einer Reihe von Punkten gebildet. L. 3 m. Südl. Prov. N.-Amerikas. P. laevicolle K üst. Käf. Eur. 20. 2 (1850). Länglich, sehr schwach gewölbt, schwarz glänzend, Kopf fein punktirt, Halss:hild quer, die Seiten nicht punktirt ; die beiden inneren Streifen von der Mitte ab- gekürzt ; alle Schienen vierzähnig. L. 1%ı Br. % Lin. — Sardinien. P. sculptum Bohem. Ins. Caffr. 1, 554. 605. (1851). Schwach gewölbt, schwarz, sehr stark glänzend, Fühlerknopf gelb ; Stirn ein- gedrückt mit einem gebogenen ganzen Streifen; Halsschild fast glatt, an den Seiten deutlich punktirt; erster bis vierter Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, fünfter und Nahtstreifen gegen die Basis und Spitze verwischt, rostfarbig, Vorderschienen mit 5, hintere mit 3 Zähnen. L. 4%, Br. 2°% mill. Kaffernland. X. Cylistus. Körper gestreckt, eylindrisch. — Kopf zurückziehbar, Stirne tief ausgehöhlt, vor den Augen in einen Winkel vorspringend, Kiefer vor- ragend, gleichlang, gezähnt. — Fühler allmälig verdickt, Knopf eiförmig zugespitzt. Fühlergruben tief in den Vorderwinkeln gelegen, vom Brust- rande bedeckt. — Halsschild mit einem tiefen ganzen Seitenstreifen ; Flügeldecken sechsstreifig. — Vorderbrust gerandet, die abgerundete Basis verengt, in die Mittelbrust eingreifend, Prosternalfortsatz breit, spatelförmig, weit vorragend. — Beine genähert, Schenkel verdickt, Schienen aussen einreihig gezähnt, die vordern innen an der Basis mit einem Zahn bewaffnet; Tarsalgrube nur nach innen deutlich begrenzt. -- Pygidium halbkreisförmig, convex, Propyeidium fast dreieckig , beide abschüssig. Eine grosse Achnlichkeit besitzt diese Gattung mit den cylindrischen Arten von Platysoma, jedoch ist das Kinn quer und kürzer. Die Fühler- grube ist fast ganz verborgen, der Posternalfortsatz weit vorragend. Uebrigens erkennt man sie am leichtesten an dem innern Basilarzahn der Vorderschienen (ein Merkmal, das sie Trypanaeus nahe bringt), der 26 tief ausgehöhlten Stirn und der mit einem Randstreifen versehenen Vorderbrust. Die einzige Art ist den südlichen Provinzen der vereinigten Staaten Nord-Amerikas eigen, wo sie unter der Rinde abgestorbener Bäume lebt. Selten. Cylindrisch gestreckt, pechschwarz, glänzend, punktirt; Fühler‘ und Beine rostfärbig, Sirne tief ausgehöhlt mit einem unterbrochenen Querstreifen ; Halsschild punktirt, Seitenstreifen ganz ; Flügeldecken mit einem tiefen Randstreifen, erster bis vierter Rücken- und Nahtstreifen ganz, der fünfte kaum abgekürzt; Vorderschienen vier-, die hinteren dreizähnig, Pygidium weitläufig, stark punktirt ... . . cylindrieus Pk. XI. Crypturus. Er. Körper oval, dick. — Kopf zurückziehbar, Stirn eben mit einem Querstriche; Kiefer vorragend gleichlang, gezähnt. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, allmälig verdeckt, Knopf rundlich, Fühlergruben in den Winkeln des Halsschildes, unbedeckt. — Halsschild mit einem Rand- streifen ; Flügeldecken siebenstreifig. Vorderbrust gerandet, an der Basis ausgeschnitten, Prosternalfortsatz kurz; Mittelbrust in der Mitte vor- springend, und in den Ausschnitt des Prosternums eindringend. — Vorderschienen auswärts einreihig gezähnt, Tarsalgrube tief, fast gerade, Hinterschienen zweireihig gedörnt. — Propygidium lang, sechseckig. Pygidium convex, kreisförmig, abgedacht. Diese Gattung, welche nur eine einzige Art enthält, lässt sich an der gerandeten, an der Basis zur Aufnahme des Vorsprunges des Mesosternums ausgerandeten Vorderbrust, an dem grossen, convexen, sechseckigen Propygidium und dem kugelförmigen stark herabgebogenen Pygidium erkennen, Das Vaterland ist Hindostan am Fusse des Himalaya. Die Lebens- weise ist unbekannt. Länglich oval, convex, schwarz, erzfärbig, überall dicht punktirt, Stirne oben gerunzelt, Halsschild mit einem ganzen Randstreifen ; Flügel- decken mit einem verwischten Randstreifen, vorne abgekürzten fünften und ganzen übrigen Rücken- und Nahtstreifen, letzterer an der Basis gegen den vierten gebogen, Prosternum mit einem vorne gebogenen Randstreifen, Vorderschienen siebenzähnig. aenescens. Er. Pondichery, Neelgherries. L. 6, B, 3% m. 27 XI. Pachycraerus. Kopf zurückziehbar, Kopfschild gerandet, ausgehöhlt, von der convexen Stirne durch einen Strich geschieden, Kiefer gleichlang, ge- zähnt. — Fühler unter dem Seitenrande der Stirn eingefügt, Knopf oval, mit parallelen queren Gliedern, Fühlergruben unbedeckt in den Winkeln des Halsschildes. — Halsschild mit einem Randstreifen, Flügeldecken sieben- oder achtstreifig. — Die gerandete Vorderbrust an der Basis ausgeschnitten zur Aufnahme der in der Mitte vorspringenden Mittel- brust, Prosternalfortsatz breit. — Vorderschienen aussen gezähnt, die hinteren einreihig gedörnt, Tarsalgrube deutlich. — Propygidium sechs- eckig, quer; Pygidium halbkreisförmig abschüssig. Diese Gattung zeichnet sich durch ihren Kopf und ihre metallischen Farben aus; sie besteht aus acht Arten, die sämmtlich Afrika eigen sind; sie haben eine Verbreitung vom Senegal bis ins Kaffernland. In den Sammlungen ist sie selten. — Der Haushalt ist unbekannt. Durch den breiten Kopf, das ausgehöhlte, von einem Randstreifen umgebene Kopfschild, die scharfbegrenzte Tarsalgrube und das zur Auf- nahme der Mittelbrust ausgeschnittene Prosternum unterscheidet sich diese Gattung von den ihr nahestehenden. Crypturus hat ein gewölbtes Kopfschild, eine abgerundete ebene Stirne mit einem zwischen beiden das Kopfschild sammt der Stirne eingedrückt, von einander durch eine Linie geschieden; die Basis des Prosternums abgerundet, vom Meso- sternum aufgenommen; Phelister besitzt einen kleinen Kopf, das Kopt- schild ist ohne Seitenlinie und die Tarsalgrube nach aussen undeutlich. 1 Aeusserer Randstreifen der Flügeldecken erreicht die Basis desselben. ab Ne niit Anden 2 ul I Vuigegen (die Mitte abgekürzt. „1 . ur runs. 4 % Violettblau. Zwei Bandstreifen auf den Flügeldecken amethystinus. Guinea. L. 6, B. 3m. Schwarz. — Nur ein Randstreifen verhanden ................ 3 3 Vierter, fünfter Rückenstreifen vorne abgekürzt. — Kopfschild schwach ausgehöhlt ................ .histereides. Seneg. 1.6 B. 9m Rücken- und Nahtstreifen ganz. — Kopfschild tief ausgehöhlt Bocandei. Senegal. L. 5, Br. 2 m. 28 A Flügeldecken mit einem Randstreifen ...........2cnc20 0. re — mit zwei Randstreifen ... .jucundus. Bissagos (Seneg.). L.3Yı, B.2!A m. 5 Streifen der Mittelbrust undeutlich oder in der Mitte unter- brochen. — Vierter Rückenstreifen der Flügeldecken ganz 6 — — — deutlich und ganz. — Vierter Rückenstreifen AbEekUirzb ..2 2800. al IN En SE RE NERENE ee 7 6 Randstreifen des Halsschildes ganz. — Streifen der Vorderbrust vorne weiter auseinandertretend.—Vorderschienen fünf- zähnig, dritter Zahn vom zweiten entfernter stehend viridis. (Vaterl. ?) L. 7%, B. 3"/% m. — vorne unterbrochen. — Streifen der Vorder- _ brust vorne genähert. — Zähne der Vorderschienen gleichweit gestellt........ chalybaeus Fisch. Port. Natal. L. 7, B. 3Yı m. 7 Blau. — Flügeldeckennaht an der Babıs eingedrückt. — Hals- schild schwach punktirt...... eyaneseus E r. Seneg. Kaffern]. L. 4, B. 2% m. Schwarz. — Flügeldeckennaht eben. — Halsschild vorzüglich in der Mitte stark punktirt ............ desidiosus. Seneg. L..AYr,,.B. 2y>. Ferner: Pachycraeus (Hister) eyanipennis Fisch. in Boh. Ins. Kaffr. 1,539 (1851). Fast gleich breit, unterseits schwarz, Fühlerspitze rostfärbig ; Halsschild metallisch schwarz, an den Seiten punktirt, undeutlich gestreift; Flügeldecken blau, mit sieben punktirten Streifen, von denen der Nahtstreifen weit über, der fünfte in der Mitte abge- kürzt ist, die andern ganz; Pygidium tief und dicht punktirt ; alle Schienen Azähnig. L. 4, B 2"/z m. Kaffernland am Flusse Gariep. XII. Phelister. Körper kugelig. — Kopf klein, rundlich, zurückziehbar, die Stirn vom Kopfschilde durch eine ganze Linie geschieden, öfters vertieft ; Kiefer gleich lang, gezähnt — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Fühlerkopf oval, mit parallelen Gliedern, Fühlergruben in den Winkeln des Halsschildes unbedeckt. — Halsschild bisweilen mit einem Seiten- streifen ; Flügeldecken mit 7—8 Streifen. — Vorderbrust an der Basis gebuchtet, zweistreifig, mit einem kurzen abwärts gebogenen Prosternal- 29 fortsatz ; Mittelbrust zweimal gebuchtet, von zwei Streifen gerandet. — Vorderschienen aussen gezähnelt, Tarsalgrube undeutlich , die hinteren wenig verbreitert, zweireihig gedörnt. — Propygidium quer, Pygidium halbkreisförmig, abschüssig. Der Gattung Hister nahe verwandt, wird Phelister durch die kugelige Körperform, vor Allem aber durch die Bildung der Vorder- und Mittelbrust kenntlich. Von den 20 beschriebenen Arten gehören 17 Amerika an, wo sie von den vereinigten Staaten bis Bolivia ausgebreitet sind, eine hat Senegal und zwei Europa zum Vaterlande; für eine der letzteren ist die Angabe Italiens als Vaterland ungewiss und dürfte eher Amerika sein. Sie leben in Kuhmist, auch unter verwesenden Pflanzenresten vom Jänner bis Juni. Die ersten Stände sind unbekannt. 1 Metallischgrün oder violet. — Flügeldecken am Grunde mit | einem rudimentalen äussern Randstreifen ............ 2 Pechschwarz mehr oder weniger rostfärbig. — Flügeldecken ohne Rudiment des äussern Randstreifens............ 3 2 Grün. — Fünfter Rücken und Nahtstreifen an der Basis ab- Sa ee re venustus Lab. Nord. Am. L. 3, B. Yım. Violet. — Fünfter Rückenstreifen fehlend; Nahtstreifen gegen diepPBasisr absekürzt 2 ........... violaceus Neu-Granada. L. 2, B, 1% m. Se Halsschild mit, emem_ Seitenstreifen on... ec de nee runnn 13 —_ bimemSeitenstreiten 9a 2 u N 4 Flügeldecken mit einem äussern Randstreifen ........... RRZ — ohmer Irandstremtemu u gene a) 5 Striche des Prosternums sehr lang an der Basis verbunden .... 6 —' — — kurz nicht verbunden .. pusio Brasil. . 3,.B.2m. 6 Erster bis vierter Rückenstreif der Flügeldecken ganz, fünfter in der Mitte abgekürzt, an der Basis durch einen Punkt augedeutenae Ma N. Nie N, cumanensis. Venezuela. %.2 1a B. 12m: Erster bis dritter Rückenstreifen der Flügeldecken ganz , vierter und fünfter an der Spitze sehr kurz, an der Basis nur als Punkte angedeutet ............ 4-punetulus. Venezuela. 148% B#2m: 30 7 Stirn eben mit einer halbkreisförmigen, starken, ganzen Linie. -— Vor dem Schildchen eine runzelige Vertiefung in Gestalt einer Verbindungsklammer ”T eireulifrons. Seneg. L. 3%, B. 21% m. — gewöhnlich vertieft, mit einem feinen, gebogenen, vorne ununterbrochenen Streifen. — Vor dem Schildchen ein einfacher, vertiefter Punkt ..........zerc.cceen 8 8 Vierter Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, fünfter und Nanktstzeifen abgekurzb” „une. 2 N 9 Fünfter Rückenstreifen ganz .............. egenus. Neu-Granada. L. 2%, B, 1Yı m. 9 Vierter Rückenstreifen bildet über den fünften und Nahtstreifen einen DOSeman nn N ee ET N IR 10 —_ — nicht in einen Bogen auslaufend........... Rd 10 Prosternum zweistrichig. — Randstreifen des Mesosternums UNGerDEOCHEN re en bovinus. Venezuela. 122 Bl2/am: — ohne Striche. — Mesosternum mit ganzen Randstreifen acoposternus. Neu-Granada. L. 21%, B. 12% m. 11 Flügeldecken an der Basis oberhalb des fünften Rückenstreifens mit einem länglichen starken Eindruck haemorrhous. Ital. (?) J. 3, B. 1 Ya am. =— - -ohne ‘diesen Eindruck! a0 100 DEE EINEN. 12 12 Stirne eben. —- Nahtstreifen fast ganz. — Rostfärbig. rubens. Neu-Granada, 1.22 B.r1 am: Stirn ausgehöhlt. — Nahtstreifen eben so wie der fünfte Rücken- streifen abgekürzt. — Schwarz . vernus Say. Nord-Amerika. 1,2,B.2%2: 13 Erster Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, die übrigen ab- gekürzt. — Vorderbrust ohne Randstreifen. sanguinipennis. Cayenne. L. 4,B.2\% m. Erster und dritter Rückenstreifen ganz. — Vorderbrust mit zwei Streifen de BR EEE 14 14- Seitenstreifen des Halsschildes ganz .........2.:. zureeeesen. 15 = — — unterbrochen er en NE 16 31 15 Randstreifen der Flügeldecken erreicht deren Basis, fünfter Rückenstreifen länger. — Streifen der Mittelbrust unterbioelell a4) ae Dlesle. Teapensis. Teapa (Mex.) ES, B/2 m ; — — — gegen die Basis abgekürzt. — Fünfter Rücken- streifen sehr kurz. — Streifen der Mittelbrust ganz, globiformis. Venezuela. L. 2Yı, B. 13/ım. 16 Zwei Randstreifen der Flügeldecken. . bipulvinatus. N.-Granada. L. 23/ı, B.2 m. BBEradEireteneN ME, EN nee 17 47 Vierter Rückenstreifen der Flügeldecken an der Basis in einem Bogen gegen das Schildchen zu laufend | parvulus Er. N.-Granada. 2271, Dr. 17a ın. ni eg ae = nleht SeLORe ee 0. 18 18 Seitenstreifen des Halsschildes in den Vorderwinkeln nur durch einen kurzen Strich angezeigt .........- brevistrius. Brasil. L. 2%ı,B.1 % m. — — — erreichtrdie9Basısan 2m a: 19 19 Fünfter Rückenstreifen der Flügeldecken ganz subrotundus Say. Venezuela. L. 1%,B. % m. 2m 1 — abgekürzt, vierter ganz Rouzeti. Fairm. Bondy (Paris). L. 1°/, B. 1% m. XIV. Sphyracuas. Körper kugelig. — Kopf eingezogen, rundlich; Stirn und Kopfschild concav durch eine kreisförmige Linie geschieden; Kiefer gleichlang ge- ° zähnt. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Schaft gewunden, erstes Glied der Geissel länger, Knopf oval, die Glieder winkelig zu- geschnitten, die Fühlergruben offen unter den Winkeln des Halsschildes. — Halsschild mit einem ganzen Seitenstreifen, Flügeldecken 4—Bstreifig. —— Vorderbrust, zweistreifig an der Basis ausgebuchtet, Prosternalfortsatz kurz, rundlich, gerandet ; Mittelbrust zweibuchtig, gerandet. —Vorder- schienen gezähnt, an der Spitze mit einem Hacken versehen; Tarsal- 32 grube wenig vertieft; Hinterschienen zweireihig gedörnt.— Propygidiuni sechseckig geneigt; Pygidium halbelliptisch stark herabgezogen. Herr de Marseul stellte diese Gattung für eine hübsche Art aus Caracas auf, deren Habitus der eines kleinen Omalodes und deren spe- cifische Merkmale die eines Phelister sind. Sie besitzt vom Ersteren das Halsschild, die Flügeldecken mit ihrer Sculptur und den Bau des Hinter- leibs, kurz Alles mit Ausnahme der Gestalt der Füsse und der Basis der Vorderbrust. Mit dem Zweiten hat sie gemein: die zweistrichige Vorder- brust, die mit einem ganzen Randstreifen versehene Mittelbrust, welche vorne zweibuchtig ist, in eine schwache Spitze ausläuft und in die Vor- derbrust eindringt; dann die ausgehöhlte Stirn, die eine gebogene Linie vom Kopfschilde trennt. Sie scheidet sich jedoch von dieser durch die Glieder des Fühlerknopfes, welche nicht parallel, sondern gegen ihre Basis winkelig zugeschnitten sind; durch den ganzen Seitenstreifen des Halsschildes, durch die doppelt gedörnten Hinterschienen und vor Allem durch den an den Vorderschienen aussen an der Spitze hackenförmigen Zahn, von dem die andern entfernter stehen. Diese bemerkenswerthen Eigenschaften bewogen den Verfasser, hier noch eine zweite Art aus Bolivia einzureihen, obwohl sie in dem Bau des Prosternalfortsatzes ein wenig abweicht. Ueber die Lebensweise ist gar nichts bekannt. Halsschild glatt. — Erster bis zweiter Rückenstreifen der Flügel- decken ganz, dritter nach hinten abgekürzt, die übrigen sammt den Nahtstreifen fehlend.—Vorderschienen vor der Spitze zweizahnig . . . . . Omalodellus. Caracas. L. 4, B.2!y, m. — an den Seiten punktirt.—Erster bis dritter Rückenstreifen der Flügeldecken ganz. Vierter Nahtstreifen abgekürzt. Vorderschienen vor der Spitze dreizähnig uneipes. Bolivia. I.,A, Be 222m. (Fortsetzung folgt.) Verantwortliche Redaeteure:: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 2. IH. Band. Februar 1S5S. Die öffentlichen und privat-entomologischen Samm- lungen Brünns. Von Julius Müller. N nechattlich geordnete und auch nicht-wissenschaftliche Samm- lungen eines Landes oder einer Localität sind für den Faunologen immer _ eine sehr interessante und erleichternde Erscheinung. Er gelangt dadurch schnell zur Uebersicht der in der Gegend vorkommenden Arten und deren klimatischen Eigenthümlichkeiten, er sieht Belegstücke für seine oft nur flüchtigen und ungenügenden Beobachtungen. Wir glauben daher, dass es für ein naturwissenschaftliches Blatt, und besonders für die entomologischen Zeitungen erwünscht sein dürfte, wenn wir die Bahn zum Bekanntwerden aller im österreichischen Kaiser- staate befindlichen öffentlichen und privat-entomologischen Sammlungen brechen. Möge dieser Versuch alle österreichischen Local-Entomologen zur Nachahmung aneifern. Das Mährerland, besonders begünstigt durch Klima und Verschie- denheit der Localitäten, ist reich an Arten, reicher, als man es er- warten würde; auch ist es nicht so undurchforscht. In Brünn, der Hauptstadt Mährens, sind viele Sammlungen deponirt. Das k. k. Franzens-Museum bewahrt die ehemalige Cu pid o’sche Lepidoptern-Sammlung, wozu beiden Theilen Glück zu wünschen ist, sowohl hinsichtlich der Acquisition als der Verwerthung. Dieselbe enthält einschliessig der Mierolepidoptern circa 1800 Arten, ist nach Ochsenheimer, der zur Zeit der Anlage dieser Sammlung noch lebte, geordnet, und repräsentirt ziemlich vollständig die hiesige Fauna. In ihr finden sich einige Seltenheiten, wovon manche Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 3 34 in Folge der Culturverhältnisse aus der Brünner nächsten Umgebung beinahe verschwunden sind. Unter andern enthält sie auch einen Zwitter von Lip. Dispar und einen solchen von @astr. Quercus; letzterer wurde im vorigen Jahre von einem hiesigen Dilettanten erbeutet und ging durch Herrn Gupido’s Hände ins Franzens-Museum über. Auch die ersten Stände einiger Lepidoptern, von Herrn Cupido präparirt, sind daselbst in einer kleinen Collection vorhanden. Ausser der Lepidoptern-Sammlung findet sich im Franzens-Mu- seum auch noch eine kleine Anzahl in- und ausländischer Coleoptern und Repräsentanten anderer Inseeten-Ordnungen. Das Naturaliencabinet der k. k. technischen Lehranstalt enthält eine Sammlung von Lepidoptern, wie man sie zum Unterrichte nicht besser wünschen kann, gut conservirt und nach der neuesten Nomencla- tur bestimmt, auch mit den mährischen Namen versehen , fast alle schädlichen Tag-, Dämmerungs-, Nachtfalter, Motten etc. etc.; von den meisten die ersten Verwandlungsstücke sehr instructiv präparirt, sowohl Ei, als Raupe, Puppe und Schmetterling. Diese Sammlung begründete Herr Prof. Dr. Kolenati. Sie enthält nebstdem ein vollkommenes Tableau der Verwandlungsgeschichte der Seidenraupe, B. mori. Alles Präparate von Dr. Kolenati’s Hand. Im Ganzen mag sie an 300 Arten zählen. Ferner befindet sich daselbst eine Sammlung von Coleoptern, an 600 Arten, worunter sich wieder alle schädlichen, besonders die Forst- käfer, bis auf die Minutien auszeichnen; sie enthält aber auch manche caucasische Seltenheit. Die andern Ordnungen: Hymenoptern, Diptern, Orthoptern, Neuroptern, Hemiptern, Arachniden, sind ebenfalls in hin- reichender Anzahl und sehr instructiver Zusammenstellung vertreten. Es sind davon im Ganzen an 150 Arten, also zusammen 1050 Arten in wenigstens 3000 Exemplaren. Dr. Kolenati besitzt keine Sammlungen, denn er hält an dem für einen öffentlichen Angestellten nachahmungswürdigen Grundsatze fest, keine Privatsammlungen anzulegen, sondern nur insolange Samm- lungen von abgeschlossenen Familien oder Gattungen zusammen zu halten, bis er sie bearbeitet hat; dann fliegen sie in die ganze wissen- schaftliche Welt. öndlich sind auch kleinere, für den Unterrieht bestimmte und in der Anlage begriffene Insecten-Sammlungen im Gymnasium und in der Realschule vorfindig. 35 Zu den Privatsammlungen übergehend nennen wir als die älteste und trotz ihrem hohen Alter sehr wohl conservirte, jene des Herrn W. Glassen. Sie enthält, wie die im Franzens-Museum befindliche viele Selten- heiten aus der hiesigen Gegend, namentlich ein wohl erhaltenes Pärchen von Pyg. Timon. Es finden sich aber darin auch viele südeuropäische Falter, alle einzeln in Glaskästchen verwahrt, sehr rein gehalten, und vortreftlich conservirt. Wie wir hören, beabsichtigt Herr W. Classen, der in seinen jüngern Jahren sehr eifrig sammelte, seine Lepidoptern, die sich auf 1200—1400 Arten belaufen dürften, zu verkaufen. Herr Cupido, dessen bei der im Franzens-Museum befindlichen Sammlung bereits gedacht wurde, ein sehr eifriger Sammler und auch zum Theil wissenschaftlicher Beobachter, besitzt eine Coleopteren-Samm- lung von ungefähr 1500 Arten; Diptern (nach Fabricius bestimmt) an 80 Arten, Hymenoptern 60 Arten, Hemipteren 40 Arten, Orthoptern bei 20 Arten. Das hohe Alter des schätzenswertheu Herrn lässt uns befürchten, dass seine Erfahrungen über gewisse Fundorte dereinst mit ihm verloren gehen dürften. Herr Anton Gartner, m.st. Rechnungsoffcial, ein sehr eifriger und wissenschaftlicher Lepidopterologe, besitzt eine nach Heyden- reich geordnete Lepidoptern-Sammlung von ungefähr 1000 Arten, alles vortrefllich conservirt und gut bestimmt. Herr Friedrich Schneider, Landesgerichtsofficial, ein sehr thätiger Sammler und der Lepidopterologie mit grosser Vorliebe zuge- than, besitzt eine wohlconservirte und verwahrte Sammlung von 1000 bis 1200 Arten europäischer Lepidopteren, und 180 Arten Exoten. Endlich besitzt noch der ständische Beamte Herr E. Walauschek ein Samm- lung von Lepidoptern an 600 Arten, nach Ochsenheimer geordnet und ziemlich gut conservirt. So weit dieuns bekannten wissenschaftlich geordneten Sammlungen. Ausser diesen gibt es aber hier noch viele, manches Interessante enthaltende, doch nicht wissenschaftlich angelegte und geordnete Sammlungen, aus denen wir alljährlich für die Fauna eine Anzahl neuer Species herausheben ; in dieser Richtung müssen als sehr praktische und fleissige Sammler die Herren Finanzbeamten R. Kriz und Balaya genannt werden, deren Sammlungen, in der Anlage begriffen, manches Interessante enthalten, aber noch nicht wissenschaftlich geordnet sind. Für diejenigen, welche sich längere Zeit in Brünn aufzuhalten {>} 3 E.2 36 gedenken, ist ein Ausflug nach dem Benediktiner-Kloster Raigern und nach Adamsthal anzurathen. In Raigern ist eine Sammlung von südeuropäischen Coleoptern, wissenschaftlich geordnet, an 1200 Arten zählend, welche der ver- storbene Abt Herr Schlottar von Straube aus Dresden ange- kauft hat. InAdamsthal besitzt der fürstl. A. Lichtenstein’sche Hüttenver- walter Herr Eduard Mahler eine reichhaltige, streng wissenschaftlich geordnete Sammlung europäischer, hauptsächlich mährischer, in dem Hoch- gebirge bei Aloisthal gesammelter Coleopteren und Lepidopteren ; erstere ist besonders ausgezeichnet in Minutien und zählt an 3000 Arten, letztere enthält bei 600 Arten. Frebia Arete Fahr. wieder aufgefunden. Von J. Lederer. Herr Veit Kahr, Insecetenhändler in Fürstenfeld (Steiermark), der nebst vielen Käfern auch schon manchen seltenen Schmetterling in unseren Alpen auffand (ich nenne nur Agr. carnica und Plusia aemula) hatte verflossenen Sommer das Glück, die seit den Zeiten des Fabricius nur in dem einzelnen, im kaiserlichen Museum befindlichen Weibchen bekannte Erebia Arete wieder zu entdecken. Er fand diese Artin den carnischen Alpen, erbeutete sie aber nur in geringer Anzahl; besonders selten zeigten sich die Weibchen. Der Schmetterling hat die Grösse und den Flügelschnitt von Erebia Mnestra und hält, von oben betrachtet, das Mittel zwischen dieser Art und Melampus; auf der Unterseite steht er zufolge des rothen Discus der Vorderflügel und dem Mangel der rothen Querbinde der Hinterflügel der Mnestra näher. Das bisher ganz unbekannte Männchen hat auf der Oberseite viel Aehnliches mit solehen Exemplaren von Mnestra, bei welchen die, bei Arete übrigens viel mehr saumwärts, an den Rand der Binde gestellten Augenflecke der Vorderflügel matt oder verloschen sind. Auf den Hinter- flügeln setzt sich wie bei Mnestra die rothe Querbinde nur saum- wärts ganz undeutlich fort; in ihr stehen gewöhnlich 2—4 weisse Punkte zwischen den Rippen, je einer in einer Zelle, doch fehlen dieselben zu- weilen auch ganz. 37 Beim Weibchen ist die Farbe des Grundes und der Binden blei- cher als beim Männchen ; die weissen Punkte, deren Zahl hier zwischen 2—5 schwankt, sind aber grösser und schärfer und verschwinden bei keinem meiner Exemplare ganz, wenn sie auch zuweilen sehr ver- loschen sind. Auf der Unterseite ist auf den Vorderflügeln das Roth bei beiden Geschlechternüber den ganzen Discus verbreitet, und ausser zwei kleinen mattschwarzen, weisslich gekernten Augenfleckchen inZelle 5 u. 6 keine Zeichnung vorhanden. Die Hinterflügel sind unten beim Manne von der Basis bis zur Stelle, wo bei Mnestra die dunkle Mittelbinde ihre Begrenzung nach aussen hat, rauchbraun, dann saumwärts röthlicher ; die weissen Punkte, deren Zahl hier zwischen 5—7 beträgt, sind immer deutlich vorhanden. Das Weibchen hat glanzlose, filzig grünlichgelbe Unterseite der Hinterflügel mit nur ganz wenigen Spuren einer lichteren Randbinde ; die weissen Punkte stechen nur ganz wenig von der Grundfarbe ab, oder sind bei manchen Exemplaren fast ganz verloschen. Eine Auszeichnung hat dieses Geschlecht gegen die verwandten Arten am Hinterleibe, der oben schwarzbraun, unten grünlichgrau ist und eine schwarze After- spitze hat. Bekanntlich wurde der Name Arete schon 1764 von Müller für die augenlose Varietät von Hyperanthus verwendet. Da die Gattungen Erebia und Epinephele durch gute Merkmale geschieden sind, so dürfte es wohl nicht unumgänglich nöthig sein, auf unsere Erebia Arete den Borkhausen’schen Namen Cl/audine zu übertragen. Beiträge zu Oesterreichs Neuroptern-Fauna. Von Prof. Dr. Kolenati. j Genus Chimarrha, Leach. Edinburgh Encycl. 1830 et Nomencel. of Brit. Ins. 1831. Curtis, Brit. Ent. XI.; Stephens, Illustr. VI. pag. 190. Genus XXIV; Westwood, Introd. Synops. p.50; Burmeister, Handb. II. p- 910; Rambur, Nevropt. p. 498. (Von xeıuag6oog , zeıuddsovs, ein Wildbach, der aus dem Walde seinen Ursprung nimmt, von geiue Schnee, Winter und 6&o, fliessen. Der Gattungs-Namengeber Leach wollte dadurch andeuten, dass diese Phryganide derartige Orte zu ihrer Entwickelung wählt.) 38 Der Gattungsname hat im verbesserten Stande aus Chimarra volle Giltigkeit, weil er weder hybrid, noch so vergeben ist, dass eine Verwechslung zu befürchten wäre. Jacquin nannte eine auf Martinique an solchen Gewässern wachsende Pflanze aus der Familie der Rubiaceen: „Chimarrhis.“ Gattungscharakter. Beide Flügel sehr schmal, am Apikalrande abgerundet, kurz gefranst, die Vorderflügel mit einer nach Aussen durch einfache Anastomose, nach Innen durch ein Ringelchen geschlossenen Diskoidalcelle, sonst auch die wenig kürzeren Hinterflügel ohne Anastomose. Die Kiefertaster fünfgliedrig, mit sehr kurzem Grundgliede, das zweite, dritte und fünfte Glied am längsten, unter einander an Länge gleich, das zweite an der Spitze nach Innen mit einem abwärts sehenden Haarpinsel. Die dicken Fühler mit kurzem, verdicktem Basalgliede. Die Mittelbeine des Weibchens erweitert. Die Spornzahl an den Tibien: 2.*) 4. 4. Art. Chimarrha marginata. Linne. Phryganea marginata. Linne, Systema naturae, 1767. Il. p- 910. n. 14. Phryganea marginata. Fabricius, Entomol. Syst. 1792. Il. p. 79. n. 22. Chimarrha marginata. Lea ch, Nomencl. of Brit. Ins. 1831. Chimarrha marginata. Stephens, Syst. Cat. of Brit. Ins. 1829, 318. Nr. 3621. Chimarrha marginata. Burmeister, Handb. der Ent. 1834. I. p. 910. Chimarrha marginata. Stephens, Ilustr. of Brit. Entom. 1835. Vol. VL pag. 191. 1. Plate XXXIl. Fig. 4 (etwas stark abgerieben, daher als Varietät im Texte gegeben.) Chimarrha marginala. W estwood, AnIntrod. to the mo- dern Olassif. of Ins. 1840. Vol. II. Synopsis. pag. 5V. *) Man verwechsle die sehr kleinen fest gewachsenen Spitzchen nicht mit beweglichen Spornen. — Der kleinere Zweier bedeutet viel kleinere Spornen. 39 Chimarrha marginala. Rambur, Hist. nat. des Ins. Nevro- pteres. 1842. pag. 498. Rauchbraun, Füsse und Palpen gelb, der Kopf, der Vorderrand der Flügel, das Discoidalfeld, der vordere Kubitus mit dem divisorischen Aste gold- gelb behaart. Mittelmass. Länge des Körpers 2, des Vorderflügels 3 Linien. Vorkommen: Ganz Mitteleuropa, von England bis zu den Pyrenäen, von Schweden bis zu den Alpen, von Finnland bis zum Kau- kasus, immer selten. Beschreibung. Der Kopf ist mehr quer, an der Stirne platt, braun, dicht gold- gelb steifhaarig, die Ocellen an der platten Stirne stehen nahe an den grossen Netzaugen. Die Fühler sind braun, in den Gliedern wenig gesondert, das Basalglied ist etwas dicker und steifhaarig; die langen Kiefertaster sind lichtgelb „, nach Aussen etwas graubraun, sehr fein anliegend gelb- haarig; das Basalglied sehr kurz; das zweite Glied, mehr als doppelt so lang, trägt an seiner Spitze nach Innen einen Pinsel von abwärts sehen- den gelben steifen Haaren bei beiden Geschlechtern; das dritte Glied ist noch länger und gleicht an Länge dem fünften; das vierte Glied ist un- bedeutend kürzer als das zweite. Der Thorax und Hinterleib sind schwarz oder braunschwarz- ersterer an der Oberseite vorne dicht goldgelb steifhaarig, letzterer an der Spitze des Analsegmentes röthlichgelb. Die Füsse sind lichtgelb, seidenglänzend kurz anliegend behaart, sie haben an den Vordertibien zwei sehr kleine Spornen, an den andern vier lange Spornen; die Mittelfüsse des Weibchens sind, besonders am ersten Tarsengliede etwas, doch nicht sehr auffallend, erweitert. Die Vorderflügel sind sehr schmal, fast bis zur abgerunde- ten Spitze gleich breit, rauchbraun, etwas glänzend und sogar opalisi- rend, braunnervig, kurz dunkelbraunhaarig , der Vorderrand ist breit, der Hinterrand schmal goldgelbhaarig,, der Apicalrand goldgelbfransig, das Discoidalfeld (area discoidalis), der vordere Kubitus sammt dem divisorischen Aste (cubitus anticus cum ramo divisorio) sind besonders beim Männchen schmal goldgelb behaart, hinter dem Ringelchen der Discoidalzelle ist noch ein halbmondförmiges freies Wülstchen , dazwi- schen eine etwas gewölbtere und glänzendere Fläche. 40 Der Hinterflügel ist etwas kürzer, nach hinten breiter, durch- sichtig rauchfarben, stark opalisirend, braunnervig, am Hinterrand ziem- lich lang rauchbraun gefranst, am Vorderrande fein gelb, die dritte areola apicalis ist mehr als um die Hälfte kürzer als die ersten glei- ehen Namens. 1 Ausmass. Länge des Körpers: 0,0038 bis 0,006. Länge des Vorderflügels: 0,0062 bis 0,0085 Pariser Metres. Aufenthalt. Nahe an Gewässern waldiger Gegenden in den Monaten Septem- ber und October, immer selten und einzeln. In England und Irland, besonders Cumberland und Süd-Wales (Curtis, Stephens), in der Umgegend von Paris (Rambur), bei Lüneburg (Heyer!*), bei Regens- burg (Herrich-Schäffer!), in Böhmen bei Strakonitz (Kolen.!), Sachsen bei Pillnitz (Kolenati!), in Mähren bei Blansko an der Punkwa und bei Slaup (Kolenati!), in Oesterreich in der Brühl, bei Dornbach (schon im Jahre 1834 Kolenati!), bei Gloggnitz (den 21. September 1857 Kolenati!), in Finnland bei Wiborg (1845 Kole- nati!), im Peterhof bei Petersburg (Kolenati!), in den schwarzen Bergen Circassiens, des nördlichen Abhanges vom Kaukasus (K olenati!). Die Typen befinden sich m der Sammlung des Verfassers, wer- den aber mit vielen andern vertheilt werden an das k. k. Hofnaturalien- cabinet zu Wien u. s. w. — Die beste Abbildung ist in Curtis. Eine getreue chromolithographirte Abbildung erscheint im I. Theile der Phryganiden, Aequipalpiden des Verfassers. Genus. Polycentropus. Curtis. Phil. Mag. IV. pag. 213. Stephens, Illustr. VI. pag. 176. Gen. XV.Burmeister, Handb. pag. 913. 6. Amathus, Steph. Nom. 2. edit. 555. Cyrnus, Steph. (theilweise). Tinodes, Steph. (theilweise). Hy- dropsysche, Pictet (theilweise). Nebenaugen fehlend. Hinterflügel wenig breiter als dievordern; Fühler dick und kürzer als die Flü- gel. Vorderer und hinterer Ast des Sector radii ge- *) Das Ausrufungszeichen bedeulet, dass der Verfasser die Art entweder selbst gefunden oder vom Auffinder zugesandt bekommen, oder sich durch Autopsie überzeugt hat. 41 gabelt. Mittelbeine des @ erweitert. Spornzahl 3.4.4. Die Spornen der Vordertibien beim 5 sehr klein, Species 1. Bimaeulatus. Linne, Syst. Nat. ed. XII. 1767. Cyrnus pulchellus. Stephens, Ilust. VI. p. 175. 2. Polyc. concolor. Burmeister, Handb. II. p. 914. 2 (nach einem Exemplare, welches mir Burmeister selbst mit- theilte). Körper braun, die Fühler röthlichgelb oder gelb, manchmal röthlich geringelt; Füsse lichtgelb, Vorderflügel lichtbraungelb, um die vordere und hintere Anastomose grosse , weissgelb behaarte Flecke, die oft in einander verfliessen, ein weisser Fleck am Arculus, die oberen Appendices des & kegelförmig, dreiseitig, an der Spitze abgestutzt, fast gerade, die unteren fast gleich breit, an der Basis erweitert, vor der oberen Kante im zweiten Drittheile mit einem dreieckigen Zahn, vorne abgerundet ab- gestutzt, alle an den Seiten gewimpert. Körperlänge 00045—0,007, Flügellänge 0,0076—0,012 Par. Meter. An der Donau bei Wien (im Juli Kolenati!). Genus. Tinodes. Leach. Curtis, Phil. Mag. IV. Gen. 760. Stephens, Illust. VI. p. 162. Gen. V. | Nebenaugen vorhanden, der Thoraxin der Mitte mit runden knopfförmigen Warzen, die zweiersten Glieder derKiefertastenkurz,das dritte längerals das vierte, das letzte so langalsalleandern zusammen- genommen. Fühler kräftig, so langals die Vorder- flügel, Vorderflügel an der Spitze parabolisch ab- gerundet und die Discoidalzelle daselbst geschlossen, Hinterflügel schmal, skalpellförmig. Abdominalende des Weibcehens spitz. Spornzahl 2. 4. 4. Dieses stark vertretene Genus würde ich, wegen des Vorhanden- seins der Nebenaugen, zu den Rhyacophiliden ziehen. Es zerfällt in folgende Abtheilungen : A) Die Mittelbeine des © nicht erweitert. a) Die Fühler des Männchens inwendig ausgebaucht erenulirt. b) Die Fühler des Männchens nicht crenulirt. B) Die Mittelbeine des © erweitert. 42 Wir besitzen sieben österreichische Arten. Zehn Arten beschrieben wir in dem II. Theile der Gener. et Spec. Trichopt. Drei Arten, als: Tinodes pallescens. Stephens, Ilustr. VI. pag. 162. 1. Tinodes obscurus. ; . Tinodes pusillus. Fabricius, Ent. Syst. 2. ya yıalal. 8. 9 sind in Oesterreich besonders häufig. Muystacididae. Burmeister. Genus. Ceraclea, Leach. Füsse gewimpert oder gefranst, die Vorderflügel an der Basis ver- engert, mit geradem Principalrande und parabolisch zugerundeter Spitze, geschlossener Discoidalzelle, geraden Queranastomosen , der erste Sub- apicalsector gabelspaltig, der letzte Subapicalsector stark gebogen, die Convexität der Biegung gegen den vorletzten gerichtet, die Unterflügel an der Basis erweitert, der erste Apicalsector gabelförmig getheilt, die Fühler sehr lang, fadenförmig, das verdickte konische Basalglied nicht länger als der Kopf, das zweite Glied der Maxillarpalpen unter allen das längste, Brustschild flach, Spornzahl: 2. 2. 2., die Spornen an den Vorderbeinen kürzer. Species 1. Nervosa. Coquebert. Donau, Phryganea nervosa. Goquebert, Illustr. Iconogr. insect., edidit J. C. Fabricius, Parisis. Anno 1799. Tab. 3. Fig. 1. Phryganea nervosa. Latreille, Gen. Crust. et Ins. 1807. IV. Ceraclea nerrosa. Stephens, Catal. 1829. 319. N. 3635. Nlustr. VI. 1835. pag. 194. 1. Westwo.od, Introd. Synops. p. 50. Phryganea barbata. Dalmann in litt. Zetterstedt, Ins. Lapp. 1837. Colom. 1071. 6. 47. Mystacida venosa. Rambur. Nevropt. 1842. p. 508. 2. Mystacides venosus. Brauer, Neuropt. Austr. 1857. p. 41.5. Mystacides decumana. Mus. Berolin. Ceraclea nerrosa. Kolenati. Gen. et Sp. Trichopt. I. Tab. III. Fig. 32. Böhmen an der Moldau (26. Mai Kolenati!), Wien an der (2. Juni. Kolenati!);, Gmunden (Kollar!), Laibach (Schmidt!). 43 Genus Meolanna. Curtis. Phil. Mag. 1834 IV. Gen. 754. a. Stephens, Illustr. VI. p. 202. Gen. XXVII. Burmeister, Handb. UI. 2. pag. 921. 10. Amblyopterys. Stephens,Catal. 318. Acrogaster. Bremi. Odontocerus*). Leach. Nom. 1831. Brauer. p. 42. 17. Füsse ungewimpert, Vorderflügel an der Basis sehr stark ver- engert, mit bogigem Prineipalrande und spitz parabolischem Ende, offener Discoidalzelle, schiefen Anastomosen, der erste Subapicalsector nicht gabelspaltie, der letzte Subapicalsector gerade; Unterflügel an der Basis nicht erweitert, der erste Apicalsector nicht gabelspaltig, die Fühler wenig länger als die Flügel, dick, das verdickte cylinderische Basalglied nicht länger als der Kopf, das zweite Glied der Maxillar- palpen unter allen folgenden das kürzeste, Brustschild gewölbt, Sporn- zahl: 2. 4. 4. Species 1. Albiecornis. Scopoli. Phryganea albicornis. Scopoli, Ent. Carniol. I, 1777. N. 689. Phryganea albicornis. Schranck, Enumer. Ins. Aust. 1781. 619. Phryganea albicornis. Villers, Entom. III. 1789. pag. 36 u. 29. Er Phryganea albicornis. Olivier, Encyel. Meth. VI. 1791. pag. 555. N. 2. Odontocerus griseus. Leach, Stephens, Catal. 1829. 319. N. 3635. Odontocerus albicornis. Stephens, Illust. V1. 1835. pag- 192. 1. Pl. XXXIV. Fig. 1. Odontocerus albicornis. Brauer, Neuropt. Austr. 1857. p- 42. 17. Mystacides albicornis. Pictet, Rech. 1834. pag. 162. a Kömmt vor in Mähren an der Punkwa (13. Juli. Kolenati)), Oesterreich, Steyeı (Juni. Brittinger!), Ungarn Frivaldsky), Dalmatien (Stenz!), Laibach (Mai. Schmidt). *) Ist schon im Jahre 4830 von G@u&rin ein Geschlecht der Coleoptern so benannt worden. 44 Anmerkung. Die mährischen und Laibacher Exemplare sind mehr braun gefleckt, die dalmatinischen mehr weisbehaart. Curtis nennt erstere Maculipennis. Phil.Mag.IV. p. 214. 2.Stephens, Ilustr. VI,p. 193. 2. Species 2. Angustata. Curtis. Molanna angustata. Curtis in Phil. Mag. 1834. Jänner. IV. p. 214. 1.. — Brit. Ent. XIV. 1837. pl. 716. — Stephens, Ilustr. VI. p. 203. 2. Burmeister. Handb. 1I. 2. p. 922. 1. Mystacides eylindrica. Pietet, Rech. 1834. Juli. p. 164. Pl. XII. Fig. 2. Molanna cylindrica. Burm., Handb. II. 2.1838. p. 922. 2. Phryganea vestita. Zetterstedt, Ins. Lapp. 1837. Col. 1071. 45. Die Flügel bedeutend schmäler als bei der vorigen Art, die Fühler und der Hinterleib roth , erstere undeutlich braun-geringelt , die Füsse röthlich lichtgelb, die Vorderflügel graugelb, braun-nervig, in den Zwischen- räumen weisslich oder gelb behaart, die Hinterflügel angeraucht und durchsichtig, im Forum discoidale gelb-nervig, im Forum cubitale braunnervig. Körperlänge: 0,0082; Flügellänge:: 0,0144 Pariser Meter. Wir haben diese Art aus Schweden (Juli. Schönherr!), Finn- land bei Wiborg (Juli. Kolenati!), Petersburg von der Newa und vom Ladoga-See (Juli. Kolenati!), Schlesien (29. Aug. Schnei- der!), Zürich Qwi. Bremi!), Oesterreich, Gmunden (Juni. Kole- nati!) Anmerkung. Es gibt, wie bei der vorigen Art, mehrere Varietäten, die sich aber als Species nicht aufstellen lassen „ da sie Üebergänge bil- den, als: «. Mit dunkelrauchbraunen Palpen und graugelblichen Schenkeln, tief geelbbehaarten Vorderflügeln. Amblyopterye nigripatpis. Stephens, Catal. 1829. 318. N. 3619. Motlanna nigripalpis. Stephens, Illust. VI. 1835. pag. 203. 1. Pl. XXXINI. Fig. 3. ß. Mit rothen Palpen, rothgelben Schenkeln, lehmgelb-behaarten Vorder- flügeln. Ambiyopteryx rufipatpis. Stephens, Catal. 1829. 318. N. 3620. y. Mit rauchbraunen Palpen, lichtgelben Schenkeln, halb durchsichtigen Vorderflügeln, wenig weisslichgelb behaart. Phryganea albicans. Zetter- stedt, Ins. Lapp. 1837. Colum. 1071. 46. ö. Mit braunrothen Palpen, röthlichgelben Schenkeln, goldgelbbehaarten Vorderflügeln. Aerogaster sericep. Bremi, Gen. et Spec. Nov. (nach einem Original-Exemplare). 45 Var. & und f kommt überall vor, y mehr im Norden, ö mehr im Süden. Genus Mystacides. Latreille. Gen. Orust. et Ins. 1807. IV. Burmeister, Handb. II. 2. pag. 917. 9. Brauer, pag. 40. 14. (zum Theil). Mystacida, Pictet, pag. 162. Rambur, 508. Leptocerus*), Leach, Nom. 1831. Curtis, Phil. Mag. IV. Gen. 753. Stephens, Illustr. VI. pag. 194. Gen. XXVIH. Westwo.od, Introd. Synops. p 50. Billberg, Enum. Ins. p- 94. Phryganea, Zetterstedt, Col. 1071. 6. Nematopogon, Mus. Berolin. — Athripsodes. Billberg (z. Th.). Füsse unbewimpert; die Vorderflügel gleichför- mig gegen die Basis verengert, mit wenig bogigem Principalrande und schief abgestutztem abgerunde- vemsBEnde, seschlossener Discoidalzelle, der,erste Subapicalsectorinner gabelspaltig; die Unterflügel ander Basis lang gefranst, wenig erweitert, der erste Apicalsector getheilt, die Fühler sehr lang, faden- förmig, das verdickte conische Basalglied länger als der Kopf, das zweite und dritte Glied der Maxillar- palpen das längste, Brustschild gefurcht, Sporn- za: 2, 2.2, Die Mystaeiden lassen sich nach folgendem Schema gruppiren : Die Vordertlügel mit schiefen Anastomosen.........r.22..... 1 Die Vorderflügel mit geraden (rechtwinklig-queren) Anastomosen 9 Dies Vorderilügel einfarbie, 2.1.2.6 a. ua ein un sale 2 Diegsioxdertlusel, zweisarbieg 4... 2... 0.220020 0.00. 0 esey mas 3 2. Die Vorderflügel undurchsichtig ,_ grauockerig (mäusegrau), die fünfte Apicalzelle an dchraceus. Curtis. der Basis breit. .... Sp. (Senilis. Burmeister. Fulva. Rambur. [Aus dem nördlichen Böhmen (Ende Juli. Kolenati!), sonst eine nach Norden verbreitete Art.] *) Schon im Jahre 1826 von Schönherr für Curculioniden, vonRafi- . nesque für Gramineen und Rob. Braun für Orchideen verbraucht. 46 Die Vorderflügel durchsichtig, lichtgelb mit ockerfarbigen Haaren und Adern, die fünfte Heclieus. Zetterstedt. Apicalzelle an der Ba- Obsoleta. Rambur. SIS-VELENBER Sp. (Pilosus. Müll., Brauer. Testaceus. Curtis. Pallens. Mus. Vindob. [Böhmen (2. Sept. Kolenati!), Mähren (29. Juni. Kolenati!), Oesterreich (Juni. Kollar!).] Die Vorderflügel schwärzlich und ockerig angeflogen, schwarzbraun. Niger. Linne. Fuliginosa. Scopoli. Atra. Pictet, Stephens. [Phaea. Stephens. [Böhmen (80. Mai. Kolenati!), Mähren (20. Juni. Kolenati!), Oesterreich bei Wien (Juni. Kolenati!).] 3, Die, Vorderilicelseinileckior ner. rer er Le ee 4 Die, Vordertlüse) mehnlleckw....n.,.0. 2. erasane. eee 5 4. Die Vorderflügel rauclıbraun, mit weissem Arculus. Fennieus. Fabricius. Unigultatus. Pictet. DP- | Dissimilis. Stephens. Albimacula. Rambur. [Böhmen (Juni. Kolenati!), Mähren (Juni. Kolenati!), Oesterreich (Juni. Kolenati!).] Die Vorderflügel goldbraun, mit gelbem Arculus. Sp...Perfusus. Stephens. [Böhmen, an dem Moldauflusse (26. Mai. Kolenati!), Oester- reichisch-Schlesien (Kolenati!), Mähren, an der March (1. Juni. KolenatiN).] Die Vorderflügel goldgelb, mit weissem Arculus. Aureus. Pictet. P- | Tarsalis. Stephens. [Oesterr.-Schlesien (August. Kolenati!).] 5. Die Vorderflügel goldgelb, mit weissem Parastigma und Arculus, die Spitze weis gefranst .... Sp.. .Sericeus. Kolenat i. [Oesterr.-Schlesien (26. Mai. Kolenati!), Mähren, a. d. March (1. Juni. Kolenati!).] Die Vorderflügel mehr als zweifleckig.......-.ececrcerereen 6 Sp. 47 6. Die Vorderflügel ockerbraun, mit weisslichgelben Flecken, die in zwei unterbrochene, Binden gruppirt sind. Bifaseiatus. Fourcroy. \Annulata. Gmelin. Subannulatus. Stephens. Var. silesiacus. Kolenati. | Böhmen (2. Sept. Kolenati!), Oesterreich (Mai. Brauer]).] Diesavordertlüsel braunscnwarz 1..n..heaY: sur sanierte rk 7 7. Der Kopf braun behaart, die Vorderflügel weiss gefleckt. Sp...Affinis. Leach. | Oest.-Schlesien (Kolenati!), Oesterreich (Kollar!), Gmun- den (Schneider!).] Der Kopf schneeweiss behaart 8. Die Vorderflügel mit vier weissen länglichen Quermackeln. Albifrons. Linne. " IBilineata. Fabricius. |Böhmen (Kolenati! Fieber!), Mähren (14. Juni. Kole- nati!), Oesterreich, Gmunden (Kollar).| Die Vorderflügel mit drei weissen, umbrabraun eingefassten Quer- Bmtenemmmtn ned. Sp...&enei. Rambur. |Dalmatien (Stenz)).| 9. Die Vorderflügel braun und lichtgelb besprenkelt. Rufo-griseus. Stephens. Conspersa. Rambur. | Oesterreich, Steyer (Mai. Brittinger!), Oesterr.-Schlesien (21. Mai. Kolenati)) | Die Vorderflügel goldockerig. Rufus. Stephens. "I Bicolor. Curtis. [Laibach (Schmidt), Oesterr.-Schlesien (Schneider !).] Genus. Setodes. Rambur. Neropt. 1842. p. 515. Brauer, Neuropt. Austr. p. 41. 15. Lepto- cerus. Leach, Stephens (z. Th.). Mystacides. Latreille, Pictet @. Th). Phryganea Linne, Fabricius. Füsse unbewimpert. Vorderflügel lang, mit bogi- sem Principalrande und spatel- oder lanzettförmi- gem Ende, geschlossener Discoidalzelle, der letzte Subapicalsector gerade, vom Arculus zur Spitze sehr 48 langwimperig. Unterflügel an der Basis nicht er- weitert; die langen fadenförmigen Fühler mit koni- schem, stark verdicktem Basalgliede, das Basalglied solangalsder Kopf, das 2. 3., 4 Glied der Maxillar- palpen fast gleich lang und unter allen die längsten, das Brustschild gewölbt, Spornzahl: 0. 2. 2. Die Arten wären nach folgendem Schema zu gruppiren: Die Anastomosen am Vorderflügel gerade (rechtwinkelig-quer).. 1 Die Anastömosen am Vorderflügel schief............... 1. Die Fühler nicht geringelt. Lacusiris. Pictet. " Attenuatus. Stephens. I Böhmen (20. Juni. Kolenati!), Oesterr.-Schlesien (Schnei- der!), Oesterreich, Wien (Juni. Brauer).] Die Fühler an der Basis geringelt. Sp...Fusea. Brauer. | Wien, Prater (Juli. Brauer, Kollar').] 2. Alle Anastomosen der Vorderflügel schief, das Flügelende spatel- förmig erweitert und, eingebogen..... 2... .... 24.0 erakeueo- 3 Die erste Anastomose gerade, die anderen schief, das Flügelende lanzettförmig zugespitzt und nicht eingebogen............ 4 3. Die Vorderflügel schwarzblau, schwarz gebindet. | Azurea. Linne. Sp. (Niger. Stephens, Pictet. Ater. Brauer. | Böhmen (Juni, Sept. Kolenati!), Mähren (Juni, Juli. Kole- nati!), Oesterreich (Juni, Sept. Kollar!), Gmunden (Schneider), Laibach (Schmidt!), Dalmatien (Stentz!).] Die Vorderflügel goldfarben, schwarzbraun gebindet. =. (Quadrifaseiata. Fabricius. “ J Longicornis. Linne. [Böhmen (Juli. Kolenati!), Oesterreich (Juli, Kollar!).] 4. Die Vorderflügel schwarz, weiss gefleckt. Sp...Interrapta. Fabricius. [Oesterr.-Schlesien (Schneider!), Wien Juni (Kolenati).] Die Vorderflügel silber-goldfarbig.........»-:-.r-neseneene 5 5, Die Vorderflügel silberweiss und schwarz punktirt. Sp...Punetata. Fabricius. 49 [Oesterr.- Schlesien (Schneider!), Mähren, an der March (RolenatiN.| Die Vorderflügel bloss silberweiss punktirt. Sp...Hiera. Kolenati. !Oesterr.-Schlesien (Kolenati!), Mähren, a. d. Thaya (4. Juni. KolenatiN.] Beschreibung einiger Monstrositäten an Käfern. Von A. Sartorius. Obgleich durch Beschreibung von Monstrositäten der Wissenschaft kein directer Gewinn zugeführt werden mag, so ist es doch immerhin nicht uninteressant, auch diese Formen kennen zu lernen. Seit längerer Zeit mich für Abnormitäten besonders interessirend, gelang es mir, und zwar noch mit Hilfe meiner hiesigen entomologischen Freunde, die nachstehenden Arten zu erhalten. Diese geringe Anzahl mag nebenbei den Beweis liefern, dass trotz der unzähligen Individuen Abnormitäten bei Käfern sehr selten vorkommen , selbst wenn man annimmt, dass solche bei kleinen Thierchen zuweilen übersehen werden, welches Urtheil noch dadurch bestärkt wird, dass die Literatur bisher nicht viele derartige Beschreibungen aufzuweisen hat. (Siehe Germar Archiv, Wesmael, Stettiner entomolog. Zeitung 1844; Annales de la societe entom. 1855; Assmus Commentatio 1836, Annales de la societe Linn. de Lyon 1855; Schles. naturw. Jahresberichte 1855 etc.) Die monströsen Individuen, welche ich vor mir habe, sind folgende: 1) Procrustes coriaceus L. Linker Fühler bis zum siebenten Glied normal verlaufend, wo sich dann zwischen diesem und dem achten Glied ein Ast von vier natürlich geformten Gliedern zweigt; achtes und fol- gende Glieder, sowie die übrigen Theile des Thieres normal. 2) Carabus cancellatus. Il. Dieses übrigens normal gebaute Stück zeichnet sich ebenfalls durch die Bildung seiner beiden Fühler aus. Das zehnte Glied nämlich, welches die doppelte natürliche Länge hat, bildet eine förmliche Gabel. Diese Missbildung ist an beiden Fühlern, und zwar überall an einem und demselben Gliede, — Durch besenders starke Behaarung ausserdem noch ausgezeichnet, wird man dadurch an ein neugewachsenes Geweih eines Wildes erinnert. Wiener entomsl. Monatschr. II. Bd. A 50 3) Cetonia morio F. Diese sehr interessante Monstrosität cha- rakterisirt sich durch das linke Vorderbein. Der Schenkel desselben erweitert sich nach der Spitze zu in der Art, dass eine beiläufig 3/ı Linien grosse Fläche entsteht; an den Seiten derselben sind zwei regelmässige Schienen mit deren Fussgliedern eingelenkt, und abgesehen von diesem Ueberfluss besteht noch ausser dem erwähnten Beine vor demselben ein zweites, nur sehr wenig verkümmertes Vorderbein. — Dieses Thier besitzt demnach sieben Schenkel, acht Schienen und Fussglieder. 4) Aegosoma scabricorne. Serv. Wenn die vorhergehende Art bezüglich ihrer Gehwerkzeuge mit Ueberfluss bedacht war, so ist es hier das Gegentheil, welches diese Art auszeichnet. Das linke Mittelbein fehlt nemlich ganz, und die Stelle, wo sich die Gelenkpfanne befinden sollte, ist so platt wie die übrige Mittelbrust. Ausser dem Mangel des linken Mittelbeines erreicht die linke Flügeldecke nur drei- viertel Theile der natürlichen Länge. Alles Uebrige ist normal. 5) Aromia moschata. L. Dieses Thier zeigt in seinem miss- gestalteten Organe in der Hauptsache so viel Uebereinstimmung mit der oben beschriebenen Cetonia morio, dass der Nachweis eines zweiten bezüglichen Falles wohl nicht leicht zu liefern sein dürfte, und muss sich durch diese Aehnlichkeit das Interesse für beide Arten erhöhen. Das linke Vorderbein der Aromia zeigt ebenfalls drei Extremitäten, und zwar ein normal gebautes Bein; aus derselben Gelenkkugel aber entspringt noch ein zweites, dessen Schenkel wie bei der Cetonia mit zwei Schienen und Fussgliedern versehen ist; zwar ist letzteres Bein etwas verkümmert, nichts desto weniger sind aber alle Bedingungen eines vollständigen Beines vorhanden. Die letzte mir gegenwärtig zu Gebote stehende Abnormität 6) Clytus gibbosus, F. bietet des Interessanten nicht viel. Sie hat nur das vierte Glied eines jeden Fühlers in der Art gebogen, dass man, um einen Vergleich anzustellen, die Aehnlichkeit mit dem Seitentheile einer Leier erkennen möchte. ou m Ueber die Beweiskraft der sogenannten typischen Exemplare. Eine juridisch-entomologische Abhandlung von Dr. J. R. Schiner. W em wir unsere Zeit recht verstehen, so beginnen die sogenannten „typischen Exemplare“ in der Entomologie eine wichtige Rolle zu spielen, und für manchen Publicator neuer Arten eine recht arge Calamität zu werden. Ist es beispielsweise dem Cajus gelungen, irgendwo ein Entomon aufzufinden, auf welches keine der vorhandenen Beschreibungen recht passen will oder hat ‚Apotheker Sellmann in einer Doubletten- schachtel eine neue Art entdeckt“ so versteht es sich von selbst, dass für das Novum sogleich ein passender Name erdacht und ohne Verzug zur Publieirung desselben geschritten wird. Alle Welt interessirt sich auch für die nova species ; die Sammler bieten für deren Besitz, wenn auch nicht ‚„Königreiche‘“‘, doch mindestens einige „Kronen“; der glückliche Entdecker gratulirt sich zu seinen Er- folgen, er sieht sich im Geiste den grossen Linne’s, Fabricius’ und Latreille’s angereiht — Alles geht vortrefflich — — siehe! da führt der böse Zufall irgend einen unberufenen Opponenten herbei, der mit einem „typischen Exemplare“ den Beweis herzustellen behauptet, dass Harpalus qualifer. Caji nichts weiter sei, als der längst publicirte Carabus talifer. Sempronii. Vor solchen Argumenten zerfliesst selbstverständlich die Gloriole des schwererrungenen „Mihi‘; Harpalus qualifer wandert ohne Schwert- streich in den Höllenwinkel, über welchen wir mit Dante die Aufschrift lesen: ,„„Voi, chi entrate lasciate ogni speranza.‘“ Keine Seele kümmert sich mehr um den Dahingeschiedenen und Niemand tröstet den armen Autor, es müsste denn sein, dass er so glücklich sei, einen jener warmen Freunde zu besitzen, die immer bereit sind, mit kaum verhehlter Schadenfreude die zweideutigsten Condolenzbesuche abzustatten. ‚Wir haben in solchen Fällen für den armen Cajus immer die leb- hafteste Theilnahme empfunden, es hat uns bis ins Innerste geschmerzt, Ar 52 wenn sich kein muthiger Kämpe finden wollte, um für den allzuleicht aus dem Wege gefegten Harpalus qualifer eine Lanze zu brechen und wir haben durch solche und ähnliche Regungen uns endlich veranlasst gefunden, diese Pflicht selbst zu übernehmen und den Kampfplatz in eigener Person zu betreten. Wir wollen denn für einige Zeit den Kötscher mit dem Barette vertauschen, wir wollen es einmal versuchen, dem unbe- rufenen Typicum ganz ernst zu Leibe zu gehen, und beginnen damit, dasselbe vorerst nach Stand und Herkunft zu befragen, um hiernach unser Urtheil fällen zu können. Schon auf die erste Frage antwortet es uns, mehr mit der kläg- lichen Stimme eines Delinquenten, als mit der Zuversicht des Präten- denten, ungefähr Folgendes: Es ist in der Sammlung Ulpians gesteckt, wohin es durch die Vermittlung des Quintilian aufeinem Umwege über Rom, Sparta und Athen nach Abdera gelangte, und wo es vor der neuen Auf- stellung der Pterota Aristot. allerdings noch mit einem Original- zettel des Sempronius versehen gewesen sein soll, der übrigens in der Folge durch irgend einen bösen Zufall in Verlust gerathen sein dürfte. Ueber diese Auskünfte schütteln wir als Richter bedenklich unser Haupt, blicken bedeutungsvoll nach den Bänken der Jury und fahren in unserem hochnothpeinlichen Inquisitorium fort, um uns weiters über die Personalia unseres Prätendenten näher zu informiren und genüglich zu instruiren. Da steht nun in der Editio princeps, dass Carabus talifer. Sem- pronii, seiner Gestalt nach mehr den Eindruck eines „Oblongum“ als eines „Orbiculare““ ınache, dass seine Beine mit mächtigen Sporen bewaffnet seien, sein Kleid die Farbe des Umbra’s zeige u. s. w. u. s. w. Wir vergleichen mit sothaner Beschreibung unseren Inquisiten. Sein Kleid ist schwarz, wie bei Vetter Rabe, seine Gestalt ist rund, wie eine drollige Geschichte, und von Spornen oder dergl. ist auch nicht die geringste Spur zu entdecken. Unsere Bedenken haben den höchsten Grad erreicht. Wir resu- miren die Thatsachen und legen den Fall unserer Jury zur Spruch- fällung vor. Das Verdiet lautet auf „schuldig‘; Inquisit ist ein unberechtigter Usurpator und sein Zeugniss nicht genügend, um dem wohlberechtigten Harpalus qualifer seinen Platz im Kerfsysteme streitig zu machen ! Wo ist aber das Gesetzbuch, wird man uns fragen , aus welchem wir unsere Richterweisheit schöpften ? 53 Die Frage ist leicht zu beantworten. Wo es an positiven Gesetzen mangelt, da müssen wir zum natürlichen Rechte unsere Zuflucht nehmen. Zum Beweise irgend eines Factums ist vor Allem nothwendig, dass über das Beweismittel keine Zweifel und Bedenken obwalten. Wer mit Berufung aufein typisches Exemplar erweisen will, dass Carabus talifer. Sempronii und Harpalus qualifer. Caji identisch sind, der muss vor Allem darthun, dass das Stück wirklich und wahr- haftig aus der Sammlung des Sempronius stamme, dass es auf den verschiedenen Wanderungen nicht absichtlich oder zufällig verwechselt worden sei und unzweifelhaft auch dasjenige sei,nach welchem die Beschreibung der Art angefertigt wurde. Ist alles dieses erwiesen, dann darf aber überdiess zwischen dem echten Typicum und der Beschreibung des Autors kein Widerspruch bestehen. Musca festiva der Linne&’schen Sammlung ist nach Hali- day’s Zeugnisse (Entom. Zeit. v. Stettin 1851) Doros citrofasciatus Deg. = Doros festivus Meig.), und doch wird diess keinen Beweis dafür liefern, dass die Linne&’sche Musca festiva auf einen Doros bezogen werden müsse, da ja die Beschreibung, welche Linne in seiner Fauna suecica (Nr. 1812) von dieser Art gibt, auf gar keinen Do1os passt, und richtiger auf Chrysotozum festivum (= Chr. arcuatum Mg.) angewendet wird. Es ist überhaupt der Begriff eines,,Typicum s‘ sehr schwankend und unbestimmt. Fast jede grössere Sammlung beansprucht den Rulım, eine Reihe „typischer Exemplare‘ zu besitzen, und gäbe es in der That eben so viele Typica, als es Arten gibt, auf die sich in der Neuzeit als sulche berufen wird, so würde man von manchem Autor voraussetzen müssen, dass er zeitlebens Nichts gethan habe, als typische Exemplare zu adjustiren und an alle seine Freunde zu vertheilen. Meines Erachtens können nur diejenigen Stücke oder das- Jenige Stück einer Sammlung als typische Exemplare betrachtet werden, nach welchen die Originalbeschreibung des Autors angefertigt worden ist. Es können daher die von dem Autor später in seiner eigenen Sammlung nachgesteckten Exemplare ebensowenig als echte typische Stücke gelten, als alle die aus dessen Händen herrüh- renden Tausch-Exemplare anderer Sammlungen. Den aller- wenigsten Anspruch auf den Namen eines Typicums haben aber sicher 54 diejenigen Stücke, welche von dem Autor nur so gelegentlich determinirt oder von Anderen mit den echten Typieis verglichen worden sind. Zum Belege für diese meine Ansicht will ich nur einige Beispiele anführen. In der Linne’schen Originalsammlung — die nebenbei gesagt eine Menge mutilirter Stücke enthält — stecken nach Hali- day’s Zeugnisse (l. c.) bei Musca mellina ein Platycheirus peltatus, und der echte Syrphus mellinus der neueren Autoren ; — bei Musca sepulcralis stecken neben den echten Eristalis sepuleralis zwei Stücke von Musca rudis ; — unter Musca albifrons befindet sich eine Ocyptera brassicaria. Mg., eine Tachina lateralis. Mg., und eine Dexia com- pressa. Mg. (= Mintho praeceps. Scop.);— unter Musca domestica, welche Linne sicher nicht verkannt haben wird — Cyrtoneura hor- torum. Fall. Muss in diesen Fällen nicht angenommen werden, dass durch Linne selbst bei später nachgesteckten und nicht genügend unter- suchten Stücken Verwechslungen stattgefunden haben oder dass fremde Hände hier verwirrend eingewirkt haben ? Aehnliche Unrichtigkeiten finden sich sicher auch in der Fabri- cius’schen Sammlung, wenn man zumal bedenkt, dass Fabricius einen grossen Theil seines Lebens mit Reisen ausfüllte, dass er überall und viel publieirte und bei ihm daher jene pedantische Genauigkeit gar nicht vorausgesetzt werden kann, welche erforderlich ist, um eine Samm- lung vollständig geordnet zu erhalten. Von Meigen ist es bekanut, dass er in seinen späteren Deter- minirungen nicht immer verlässlich war. Es mag ihm hiebei nicht besser ergangen sein, als vielen andern Gewährsmännern, die, von Determi- nations-Sendungen bestürmt, sich überglücklich schätzen, sie auch nur ganz obiter absolvirt zu haben. Zetterstedt mustert in seinem grossen Fliegenwerke die Zusendungen, welche er von vielen Seiten her erhalten hat, und führt mit mehr Liebe für die Wahrheit als Schonung für seine Tauschfreunde die Verwechslungen an, welche bei den Deter- minirungen einzelner Arten von Entomologen stattgefunden haben, bei denen Unkenntniss gar nicht vorausgesetzt werden kann. Darf ich noch meine eigenen Erfahrungen hier aussprechen, so kann ich nur versichern, dass mir manche Originalexemplare, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, nicht selten zu den grössten Be- denken Anlass boten, dass ich angebliche „Determinata‘“ der Autoren im Tausche erhielt, die sich untereinander total widersprachen, 55 und dass ich Sammlungen zu betrachten in der Lage war, in denen unter derselben Etikette eine Reihe der verschiedensten, nur habituell sich gleiehender Arten sich zusammengefunden hatten. Wer will aber überhaupt aus einer Sammlung, die ihre Schick- sale und Zufälle erlebt hat wie jedes Ding auf Erden, die oft von Be- sitzer zu Besitzer gewandert ist und in ihrem wehrlosen Zustande von berufenen oder unberufenen Händen rectificirt, transferirt, restaurirt, ja ganz eigentlich metamorphosirt worden ist, die wohl noch den Namen des ursprünglichen Besitzers trägt, aber dem Geiste desselben längst entfremdet ist, wer will, sage ich, aus einem so verschiebbaren, ver- änderlichen Dinge Beweise für Stabiles herzustellen im Stande sein ? In der Typensammlung des zoologisch-botanischen Vereines sind die Originalstücke der Autoren in kleine Glaskästchen eingesargt und derart verrahmt und verklebt, dass sie in ihrer fast hermetischen Ver- schliessung nur schwer zugänglich und daher gar nicht benützbar sind. Man hat es bei dieser Anordnung gefühlt, dass die Beweismittel für spätere Vergleiche strenge isolirt und conservirt werden müssten. Und dennoch nützen auch dergleichen Vorsichtsmassregeln nichts, weil ein einziger Anlass, bei welchem die Stücke aus ihrem Zellengefängnisse behoben werden, ihre Glaubwürdigkeit zu verdächtigen im Stande sein kann. —- Nach allem diesem halte ich zur Constatirung einer Art für das einzige Verlässliche und für das vor allem Andern Massgebende nur die Originalbeschreibung des Autors. In dieser sind die Merkmale angegeben und fixirt, welche nach der Ansicht des Autors eine gewisse Art von allen übrigen unter- scheiden, sie allein liefert das wahre und richtige Beweismittel zur Feststellung einer Art, —- ein Beweismittel, das um so verlässlicher ist, weil es von Jedermann geprüft und angewendet werden kann; nur sie ist von dem Autor zu Nutz und Frommen der Epigonen aufgezeichnet worden, und neben ihr darf eine mündliche Tradition, die ihre Asser- tionen aus dem Vergleiche sogenannter Typica hernehmen will, meines Erachtens nur eine ganz untergeordnete Stelle einnehmen. Der Werth eines echten Typicums wird sich nur da bewähren, wo die Originalbeschreibung zu kurz ist, wo sie nicht vollständig genug erscheint, um aus ihr jene Merkmale zu entnehmen, die zur Unterschei- dung später entdeckter, nahestehender Arten nothwendig sind, wenn es etwa dazu benützt werden kann, um zur Determinirung einer Art zu leiten und hinzuführen. Ohne Einsicht eines Fabrieius’schen Stückes der Winthem’schen Sammlung würde man kaum zu der Ueberzeugung 56 gelangt s:in, dass dessen Stomoxys stylata nichts weiter sei als eine Trypeta und zwar Trypeta Inulae, v. Ros. Man darf aber diese Ueberzeugung aussprechen, weil die Originalbeschreibung des Fabricius auf Trypeta Inulae vollständig passt. Das Typicum kann und soll nöthigenfalls die Beschreibung ergänzen und vervollständigen, es soll die Art illustriren und feststellen helfen, allein es kann trotz alledem keinen grösseren Werth beanspruchen , als nur einen suppletorischen. Ich habe dieses Tractätlein für Cajus, Sempronius und alle Jene, die an ein jus entomologicum glauben, aufgeschrieben, um meine Ansichten und Behauptungen einer heilsamen Polemik zu unter- breiten, die doch nur dazu führen kann, um uns, wenn auch nicht zu einer „/er romana‘‘, doch mindestens zu einem „usus rationalis‘‘ zu verhelfen. Sollte mit dem letzteren statuirt werden, dass die echten Typica eine grössere Bedeutung zu beanspruchen haben, als die Ori- ginalbeschreibung, — wäre es der Fall, dass meine Ansichten als ein Unicum und als das Typicum eines juridisch-entomologischen Para- doxons in den Archiven der Entomologie asservirt werden sollten, so möchte ich den verehrten Herren Collegenin Entomologicis in einer Zeit, wo sich so leicht und gerne auf Typica berufen wird, wenigstens diess Eine recht dringend ans Herz legen, bei ihren Berufungen auch jedes- mal anzugeben, ob es sich wirklich um ein echtes und wahres Typicum handle, oder ob nur von einem Stücke die Rede sei, das mittelbar oder unmittelbar von dem Autor stammt (determinatum autoris), oder das von Andern mit dem Originalstücke nur so gele- gentlich verglichen worden ist (comparatum). Der gegenwärtige Usus kann allzuleicht in einen Abusus ausarten ; — ich wäre im Stande, hiefür Beispiele anzuführen, bescheide mich jedoch für diessmal damit, die Frage nur im Allgemeinen angeregt zu haben. 57 Zwanzig neue Diptern. Vom Director Dr. H. Löw in Meseritz. Nro. 1. Lipara rufitarsis, nor. sp. d et $. — Pubescens, nigricans ; antennarum basi, genubus tarsisque totis rufescentibus, Irianyulo verticali nitente. — Long. corp. 1?/a—2%'}ı lin. — Patria: Austria. (Egger, Schiner.) Schwarz, etwas glänzend, von sehr kurzer weisslicher Behaarung bedeckt, welche der Körperfärbung ein etwas grauschwarzes Ansehen gibt. Stirn mattschwarz, das ansehnliche, nicht scharf begrenzte Scheitel- dreieck aber glänzend. Fühler sehr kurz, die beiden ersten Glieder roth- braun, das dritte auf der Innenseite rothbraun mit breitem schwarz- braunem Saume, auf der Aussenseite gewöhnlich ganz und gar braun- schwarz. Fühlerborste schwarz. Taster braunschwarz oder doch dunkel- braun. — Die äusserst kurze Behaarung des ziemlich gewölbten Thorax ist nicht striemenartig gegeneinander gekämmt, so dass sich auf der Oberseite des Thorax bei keiner Art der Betrachtung dunkle Striemen zeigen. Schildchen hochgewölbt und doch fast scharfrandig. Beine schwarz, die Kniee und die ganzen Füsse gelbroth ; zuweilen hat auch die Spitze der Schienen diese Färbung, besonders bei dem Weibchen, Schwinger schwarz. — Flügel glasartig, nur wenig graulich. Anmerkung. In den Schriften des Wiener zool.-bot. Vereins vom J. 1856 findet sich eine Abhandlung des Hrn. Dr Schiner, in welcher er über die Entwickelungsgeschichte von Lipara lucens und von einer dieser äusserst nahe stehenden Art, welche er Lipara similis nennt, Interes- santes berichtet. Von beiden Arten besitze ich Exemplare, welche ich der freundschaftlichen Gefälligkeit des Herrn Dr. Schiner verdanke, Bei der ersten von beiden Arten ist stets der grösste Theil der Schienen braunschwarz, nur die Wurzel derselben in grösserer, die Spitze dagegen nur in geringer Ausdehnung braunroth; die Vorderfüsse sind gewöhnlich ganz und gar braunschwarz, die Mittel- und Hinterfüsse hingegen von der Wurzel aus bräunlichroth, gegen das Ende hin braun- schwarz; oft ist die Oberseite der hinteren Füsse dunkler als die untere und selbst bei den hellsten Exemplaren bleibt das Ende der Füsse, namentlich das letzte Glied derselben stets braunschwarz ; die beiden ersten Fühlergliede‘ ”ind roth oder braunroth, das dritte dagegen schwarz, 38 nur zuweilen in der Nähe der Wurzel düster rothbraun. Da nun aber Meigen ausdrücklich sagt, dass bei seiner Lipara tucens die Schienen und Füsse gelb seien, und da er die Fühler derselben als braun be- schreibt, so lässt sich diese Artin Meigen’s Beschreibung der Lipar« tucens nicht mit Sicherheit erkennen, und ich trage daher so lange Bedenken, sie mit diesem Namen zu bezeichnen, als ich mich nicht durch die Ansicht des Original- Exemplars von der stattfindenden Identität über- zeugt habe.—Völlig gewiss scheint es mir dagegen, dass diese Art das von Macquart als Gymnopoda tomentosa beschriebene Insect ist. Da die Errichtung der Gattung Gymnopoda nur auf dem Verkennen der Gattung Lipara beruht, so werde ich diese Art im Folgenden Lipara tomentosa Macg. nennen; ein neuer Name wird ja dadurch nicht in die Wissen- schaft eingeführt. — Sie scheint eine sehr weite Verbreitung zu haben, da mir ausser dem südlichen Frankreich auch das südliche Kleinasien, wo ich sie selbst fing, als Vaterland derselben bekannt ist. Lipara simitis, Schin., ist der Ip. tomentosa, Macg., ganz ausserordentlich ähnlich, auch mit einem ganz ähnlichen, doch etwas kürzeren und minder fahlgelblichen Haarsitze bekleidet, welcher wie bei jener auf dem Thorax striemenweise gegen einander gekämmt ist, so dass dadurch eine ziemlich unbestimmte dunklere Striemung des Thorax entsteht. Sie unterscheidet sich von Lip. tomentosa durch erheblich flachern Thorax, durch die hellrothe Farbe der ganzen Fühler und der Taster, sowie durch viel dunklere, fast ganz schwarze Füsse und durch die viel weniger getrübten Flügel. Auch ist sie, obgleich in der Grösse von 2—2%. Linien abändernd, doch kleiner als Lip. fomentos«, deren Grösse 3—3°. Linien zu betragen pflegt. Ihre Färbung nähert sich etwas mehr dem Grauschwarzen, die von Lip. tomentosa mehr dem Braunschwarzen. Meine Lipara rufitarsis unterscheidet sich von Lip, similis Schin. durch die geringere Grösse von nur |?s—2'/ı Linien, so dass sie also höchstens mittlern Exemplaren von jener gleichkommt. Sie ist schwärzer, ihre weissliche Behaarung viel kürzer, auf dem Thorox nicht striemen- weise gegeneinander gekämmt; das langgestreckte Scheiteldreieck zeigt deutlichen Glanz, während es bei s’mitis, wie bei tomentosa, vollkommen matt wie die ganze übrige Stirn ist. Die beiden ersten Fühlerglieder sind braunroth ; das dritte Fühlerglied hat diese Färbung nur an der Basis seiner Innenseite und ist sonst schwarz; nur selten finden sich Exem- plare mit ganz und gar rothbraun gefärbtem dritten Fühlergliede, aber nie welche, bei denen die Fühler so hellroth wie bei Lip. simitis sind. Die Taster sind schwarzbraun, nicht roth wie bei simitis. Die Wölbung des Thorax ist stärker als bei jener, fast ganz der von Lip. tomentosa gleichkommend. An den schwarzen Beinen sind stets ausser den Knien die ganzen Füsse gelbroth, während sie bei Lip. simitis stets fast ganz schwarz sind. 59 Dass die Gattung Lipara zu den Osciniden gehört, wo ihr manche Oscinis-Arten, wie z.B. Oscinis annulifera Zett., am nächsten stehen, bedarf kaum einer Bemerkung, — dass ihr die Decksehüppchen völlig fehlen sollten ist nicht richtig ; sie sind vorhanden, aber freilich sehr klein. Homalura grisea Wied. aus Südrussland scheint nach Wiedemanns Beschreibung ebenfalls eine Lipara zu sein. Wenn diess richtig ist, so gehört sie offenbar zu den länger behaarten Arten mit auf dem Thorax striemenförmig gegeneinander gekämmten Haaren. Die Beschreibung derselben passt auf keine der obigen Arten, am meisten noch auf Lip. tomentosa, doch bei weitem nicht genügend, um diese mit ihr identifi- eiren zu können. Noch will ich schliesslich bemerken, dass ich von Lipara similis eine grössere Anzahl von Exemplaren besitze, von denen keines die Grösse von 2". Linien überschreitet, und andere vier Stücke, welche 2°/. Linien, oder doch nur wenig darunter messen, während sich in meiner Sammlung keine Stücke von dazwischen liegender Grösse finden. Ich glaube, dass diess nur zufällig ist, und finde keine Unterschiede, welcheeine specifische Trennung der grössern von den kleinern Stücken rechtfertigen könnten. Nes.2. Oscinis humeralis, nov. sp. g ei.$. — Grisea, capite, humeris, scutelli margine pedibusgue flavidis, triangulo verlicali cinereo, brevi, aulice punctum alrum nitidissimum includente. — Long. corp. Yız — ®ır lin. — Patria: Sicilia (Zeller). Lichtgrau. Kopf gelb, Hinterkopf schwärzlich, am Augenrande weiss bestäubt. Stirn von ansehnlicher und gleichmässiger Breite, gelb, matt, in der Nähe des Scheiteldreiecks mehr bräunlich; dieses ist kurz und breit, da es nicht ganz bis zur Stirnmitte reicht, sich oben aber bis zum Augenrande ausdehnt; seine Farbe ist grau; die vor dem Ocellen- höcker liegende Spitze desselben bildet einen rhombischen, polirten, glänzend schwarzen Punkt, Fühler dunkler gelb, das 3. Glied am Spitzen- rande und an der Aussenseite zuweilen gebräunt. Die Borste gewöhnlich blassgelblich, gegen das Ende hin braun. Augen ziemlich gross und hoch; ihre sehr kurze Pubescenz ist nicht sehr schwer wahrzunehmen. Der Stirnrand etwas, der vordere Mundrand nur sehr wenig vortretend. Backen mässig weit unter die Augen herabgehend, gelb wie das Gesicht. Taster gelb, doch die Aushöhlungen der Mundöffnung, in denen sie liegen, dunkelbraun, Rüssel kurz, gekniet, gelbbraun. Am Mundrande stehen nur kaum bemerkbare weissliche Härchen.— Thorax grau mit drei feinen dunklern Längslinien, welche wie eingegraben erscheinen, aber doch wohl nur durch dichtere und gröbere Punktirung hervorgebracht werden. 60 \ Schulterschwiele und Prothoraxstigma gelb, zuweilen bräunlich. Brust- seiten oben grau, unten glänzend schwarz. Schildchen ziemlich flach, grau, am Rande gewöhnlich gelb. Hinterrücken glänzend schwarz. — Hinterleib bei ausgefärbten Exemplaren braunschwarz mit schmalen hellen Hinterrandssäumen, von denen der des letzten Rings breiter ist; bei unausgefärbten Exemplaren ist ein grosser Theil des 2. Rings braun- gelb und die Hinterrandssäume dehnen sich fleckenartig aus. — Die kurze Behaarung ist sowohl auf der Stirn als auf dem Thorax und Schildchen, so wie auf dem Hinterleibe gelblich weiss: dieselbe Farbe haben die längern Härchen auf dem Scheitel, in der Nähe der Flügel- wurzel und am Hinterrande des Schildehens. — Die Beine sind entweder ganz und gar gelblich, oder es zeigt sich auf der Mitte der hintern Schenkel, oder auch auf der Mitte der hintern Schienen ein mehr oder weniger dunkles braunes Band. — Flügel glasartig; das Verhältniss des 4., 3., 2. und ersten Randabschnitts etwa wie 1:1'%:2:2; hintere Querader etwas schief ; Verhältniss des vorletzten zum letzten Abschnitte der 4. Längsader etwa wie 1:3. — Hauptmerkmale sind die sehr eigenthümliche Stirnbildung, die durchaus weissliche Behaarung und die glänzend schwarze Brust. IN. (8: Oscinis brevirostris, nov. sp. $. — Cinerea, capite cum antennis pedibusgue flavis; triangulum verticale breve, latum, cinereum; abdomen fuscum, segmentorum marginibus pallidis. — Long. corp. %ı2 lin. — Patria: Constantinopolis (Loew). — Im Körperbau und Colorit der vorigen Art am ähnlichsten, in den übrigen Merkmalen, namentlich in der Färbung und im Bau der Stirn dagegen Oscinis albipalpis, Meig., die sich von ihr aber leicht an den schwarzen Fühlern unterscheidet. — Stirn von ansehnlicher und gleich- mässiger Breite, matt gelb, nur ganz am Rande des Scheiteldreiecks gebräunt Das Scheiteldreieck ist kurz und breit, da es die Mitte der Stirn noch lange nicht erreicht und oben sich bis zum Augenrande aus- dehnt. Die kurze Behaarung der Stirn und die kaum längern Härchen in der Scheitelgegend sind schwarz. Fühler gelbroth, der Rand des 3. Glieds etwas gebräunt; die Borste braun. — Der Stirnrand etwas, der vordere Mundrand nur wenig vortretend, an jeder Seite Jesselben etliche kaum wahrnehmbare helle Härchen. Die mässig unter die Augen herabgehenden Backen und das Gesicht gelb; Hinterkopf 61 grau, am Augenrande weiss bestäubt. Augen ziemlich gross und hoch; ihre äuserst kurze Behaarung ist sehr schwer wahrnehmbar. Taster gelb, Rüssel braun, sehr kurz geknieet. — Thorax ganz und gar grau mit drei äuserst feinen, kaum deutlich bemerkbaren, stärker punktirten Linien; eben so das ziemlich flache Schildchen. Die ganz überaus kurze Behaarung beider, wie die gewöhnlichen längern Härchen, schwärzlich.— Hinterleib schwarzbraun mit etwas unregelmässigen hellen Hinterrands- säumen. — Beine gelb; Hinterschenkel und Hinterschienen haben bei meinen Exemplaren ein braunes Bändchen und auf den Mittelschenkeln zeigt sich die Spur eines solchen. Schwinger weisslich. Flügel glasartig, nur mit einer schwachen Spur graulicher Trübung ; Adern hellbraun ; das Verhältniss des vierten, dritten, zweiten und ersten Randabschnitts etwa wie 1:15 :2Yı:2Yı; hintere Querader etwas schief; das Ver- hältniss des vorletzten zum letzten Abschnitte der vierten Längsader ungefähr wie 1:3. — In der Färbung stimmt diese Art ziemlich mit Oscinis lineella, F all. überein, bei der aber die Thoraxlinien deutlich vertieft (eraratae Zett.) sein sollen. Nr. 4. Oscinis longirostris, nov. sp. ©. — Cinerea, capite cum antennis pedibusque flavis, abdomine brunneo, pectore atro nitido, rostro perlongo brunneo.—Long. corp. Yız — "Ya lin. — Patria: Rhodus. (Loew). Stirn von ziemlicher Breite, nach vorn hin kaum schmäler, matt, gelb, auf der Oberhälfte dunkelbraun. Das Scheiteldreieck grau, glanzlos, die Mitte der Stirn nicht erreichend und oben nicht ganz bis zum Stirn- rande ausgedehnt, also von ziemlich gleichseitiger Gestalt. Die sparsame Behaarung der Stirn ist schwarz. Der Stirnrand etwas, der vordere Mundrand ziemlich stark vortretend. Fühler dunkler gelb, die Borste braun. Augen mit sehr kurzer aber deutlicher Behaarung, nicht sehr hoch; doch die Backen wenig unter dieselben herabgehend, blassgelb wie das Gesicht. An jeder Seite des vordern Mundrands ein für diese Gattung ziemlich starkes schwarzes Härchen. Taster gelb, lang und dünn, doch kaum über das Ende der Mundöffnung reichend. Rüssel sehr lang. gekniet, schwarzbraun. — Thorax grau; drei feine dunklere Linien sind kaum angedeutet. Brustseite grau, der untere Theil derselben und die Brust glänzend tiefschwarz. Schildchen wie die Oberseite des Thorax. Die überaus kurze Behaarung von Thorax und Schildchen so, wie die 62 gewöhnlichen längern Härchen schwärzlich. Hinterleib schwarzbraun, ziemlich glänzend, die Hinterränder der Ringe heller. Bei ausgefärbteren Exemplaren mag er erheblich dunkler sein. — Beine gelb; Hinterschenkel und Hinterschienen bei meinen Exemplaren mit ziemlich unansehnlichem braunen Bändchen. Schwinger weisslich. Flügel glasartig mit schwacher Spur einer graubraunen Trübung; Adern braun; die zweite Längsader an ihrem Ende nur sehr sanft nach vorn gebogen, das Ende der dritten und vierten Längsader gerade; das Verhältniss des vierten, dritten, zweiten und ersten Randabschnitts etwa wie 1: 1Vs: 22: 2!% ; das Ver- hältniss des vorletzten zum letzten Abschnitte der vierten Längsader wie 1:3. — Der Bau der Mundtheile und die glänzendschwarze Brust sind Hauptmerkmale dieser Art. (Fortsetzung folgt ) Bücher-Anzeigen. Berliner Entomologische Zeitschrift. Herausgegeben vom entomologischen Vereine in Berlin. I. Jahrg. 1857. Mit einer Kupfer- tafel. Redacteur: Dr. G. Kraatz. In Commission in der Nico- lai’schen Buchhandlung. Inhalt: Schaum, Prof. Dr.., Necrophilus arenarius, Roux, die muthmassliche Larve von Nemoptera. Roger, Hofrath Dr.: Einiges über Ameisen. (1. Ein neues Genus der Myrmiciden: Tetroymus, mit der einen Art: caldarius, Roger. 2. Ein Zwitter von Tetroymus caldarius. 3. Kritische Bemerkungen über Formica capsincola, Schil- ling.) Löw, Director Dr.: Ueber die europäischen Arten der Gattung Oxycera (mit Beschreibung zweier neuer Arten: Oxyc. locuptes und amorena. Kraatz, Dr.: Ueber Boreaphilus Henningianus. Der- selbe: Ueber die Gruppe der Protein’, Er. Derselbe: Zur Ter- minologie der Paraglossen. Kiesenwetter, H.v.: Physiognomische Betrachtungen einiger Insektenformen. Reinhart, H.: Ueber Ptero- malinen. Stein, J P. E.: Die Gattung Prostemma, Laporte (mit Beschreibung sämmtlicher Arten, darunter fünf neuer: «aeneicolle, septemguttatum, fuscum, albimacula, ruficolte. Baudi di Selve: Coleoptera quaedam e Staphylinorum familia nova vel minus cognita cum observationibus. Mit Beschreibung mehrerer neuer Arten und Anmerkungen von Dr. Kraatz. Schaum, Prof. Dr.: Beitrag zur Käferfauna Griechenlands. Erstes Stück: Cicindelidae, Carabici, Dytiscidae, Gyrinidae. Dabei neu: Nehria Heldreichi, Clivina lernaea, Dyschirius bacillus, importunus und dubius, Blechrus exilis, Apristus reticulatus und opacus , Singilis fuscipennis „ Chlaenius fuscitarsis, Pogonus reticalatus, Agonum Iucidulum, Feronia (Pla- tysma) protensa, Feronia (Omaseus) Zebii, Zabrus brewicollis, Steno- lophus (Acupalpus) longicornis, pumilio und planicollis , Trechus pallipennis, Bembidium (Ocys) subtile, Bemb. (Philochthus) inop- tatum, Hydroporus lernaeus und sayginatus. Libbach, A.: Ueber die Lebensweise der Raupe von Sesia conopiformis, Esper. Bären- sprung, Prof. Dr.: Zwei neue einheimische Rhynchotengattungen 63 (Myrmedobia mit zwei neuen Arten: coleoptrata und rufoscuteltata, Lichenobia mit der einen Art: ferruginea). Kiesenwetter.H.y.: Bemerkungen über Lacordaires Bupre-tiden-System. Kleinere Mitthei- lungen verschiedener Autoren Synonymische Bemerkungen über Coleo - pteren von Dr. Kraatz und Schaum. Bücher-Recensionen und Anzeigen. Gewiss eine reiche Fülle des Interessanten, die dem jungen Vereine alle Ehre macht und von dem rühmlichen Streben desselben das beste Zeugniss gibt. Die tüchtigen in Berlin vereinten Kräfte sind uns-auch sichere Bürgschaft, dass der Verein rasch erblühen, stets eine Achtung gebietende Stellung einnehmen und das Interesse sämmtlicher Entomologen rege halten wird. Uns begrüsste die verehrliche Redaction (auf Seite 203) in echt collegialischer freundlicher Weise. Indem wir diesen Gruss aus vollem Herzen erwiedern, wünschen wir ebenfalls aufrichtigst, dass die Gunst, des Publikums beiden Unternehmungen in gleicher Weise zu Theil werden möge und zwar um so mehr, als auch uns bei der Gründung der „Entom. Monatschrift* jede Absicht materiellen Gewinnes ferne lag, die Fortbildung der Entomologie aber nur dann gefördert werden kann, wenn zahlreiche Kräfte sich hiebei betheiligen und wenn mehrfache Gelegenheit gebothen ist, durch freie Besprechung dringend nothwendiger Fragen allgemeine Verständigung und Verembarung zu erzielen. Linnaea entomologica. Zeitschrift, herausgegeben von dem entom. Vereine in Stettin 12. Band mit 4 Tafeln-Abbildungen (wovon einenachgeliefert wird). Berlin 1858 bei Mittler und Sohn. Inhalt: Haagen, Dr. H : Specielle Monographie der Termiten (Schluss). Suffrian, Dr. E.: Berichtigtes Verzeichniss der nord- amerik. Cryplocephali. Speyer, Dr. A.: Bemerkungen über die wahrscheinliche Zahl der auf der Erde existirenden Schmetterlings- arten und über das numerische Verhältniss der Tagfalter zur Ordnung im Ganzen. Gerstäcker, Dr. A.: Die chilensischen Arten der Gattung Carabus. (Diese mit einer nicht unter diesen Titel gehörigen, 17 Seiten langen Auslassung über europäische Caraben, in widerlich be- rührender Weise geschrieben und voll der hinkendsten Vergleiche Es ist nicht unseres Amtes, hier den Richter zu machen „ doch können wir nicht begreifen, was Flügeldecken eines Käfers mit den Flügeln eines Schmetterlings und die Sculptur der ersteren mit der Zeichnung der letzteren gemein haben sollen (es müssen nämlich die Zygaenen zum Vergleiche mit den Caraben herhalten). Dass Copulation zweier ver- schiedener Arten zuweilen stattfindet, ist eine bekannte Thatsache, wir hätten aber statt Katzen und Orchideen in diesem Falle lieber Käfer als Beispiele angeführt gesehen, da es sich eben um diese handelte. — Dass Staudinger (der kein Coleopterologe ist) auf dem Glockner unter 150 C«r. Hoppei nur einen einzigen Car. carin- thiacus gefunden, ist durchaus kein Beweis, dass nur der eine vor- handen war, gibt also auch kein Recht, ein Verhältniss von 1: 150 anzunehmen — Dass Käfer ohne Flügel nicht fliegen können und alpine Arten auf Alpen wohnen, ist eben auch nichts Neues ; unbe- kannt scheint aber Hrn. Dr. Gerstäcker zu sein, dass Alpen- käfer, vom Gebirgswasser mit fortgerissen „ gar nicht selten den unfrei- willigen Weg bergab zumachen gezwungen sind und dann wohl auch aussnahmsweise in niederern Regionen gefunden werden oder ihren Weg wieder in die Höhe nehmen können. 64 Abbildung und Beschreibung europäischer Schmetter- linge in systematischer Reihenfolge von Sigmund von Braun, Heft 1. Nürnberg 1858 bei Bauer und Raspe. Quart, vier illuminirte Tafeln. Preis fl. 1 36 rhein. — 1 fl. 20 kr. C. M, In dem diesem Hefte beiliegenden Prospecte wird uns nichts weniger als „ein vollständiges und alle Anforderungen des Practikers durchaus entsprechendes Schmetterlingwerk,““ und zwar das Alles auf 160 Tafeln nebst Text und im Verlaufe von eirca drei Jahren versprochen. Nach vorliegendem Hefte ist nicht anzunehmen, dass Verfasser und Verleger ihre Aufgabe lösen werden, denn Tafeln und Text lassen ‚gar viel zu wünschen übrig. Von ersteren sind zwei mit Saturnilden, zwei mit Cheloniden angefüllt; letzterer besteht aus zwei derart spär- lich bedruckten Bogen, dass er leicht auf zwei Blättern unterzubringen gewesen wäre. Die Abbildungen sind, zumal es sich um lauter leicht kenntlich zu machende Arten handelt, nicht sonderlich gut und prangt z. B. Sat. pyri im schönsten Grün, Blau und Karminroth; auch der Preis scheint uns in Anbetracht dieser Leistungen und anderen Werken gegenüber nicht gar so billig, als die Herausgeber glauben. Der Text ist ungefähr in der bekannten Weise von Gerhard’s „Monographie der Lycaeniden“ gehalten. Ob Europa nach seinen geo- graphischen Grenzen, oder im weitern Sinne (so weit nämlich die Fauna ein europäisches Gepräge trägt) genommen, ist nicht zu ergründen, da wir darüber keine Sylbe Aufklärung erhalten, die Reihe der Saturnien mit der sibirischen Boisdurali eröffnet ist, bei den Cheloniden aber alle Arten des asiatischen Russlands weggelassen werden. Treitschke’s System wird „mit einigen Veränderungen‘ beibe- halten, weil „‚es noch immer das beliebteste (?) ist; Euprepia fasciata erhält den Namen gratiosa Hb., weil dieser „‚fast passender erschiene, als der ältere und gewöhnlichere‘‘ faseiata Esper; Eup. matronula Linn. erhält ohne Angabe eines Grundes den Namen matrona Hb., Eup. jacobaeae heisst „‚jacobeae“‘ und ihre Nahrungspflanze „Senecco jaco- beae*, villica ist auf der Tafel als „‚völlicia‘‘, Dejeani als „Dejanü“ bezeichnet, Fig. 1—3 soll laut Text Eup. flavia, laut Unterschrift fasciata daxstellen (wir haben weder von der einen, noch von der andern Art je solche Exemplare gesehen, glauben aber eher Abänderungen der letzteren annehmen zu dürfen). Ohne Frage wird also nichts weniger als „ein vollständiges, allen Anforderungen des Practikers durchaus ent- sprechendes Schmetterlingwerk“ geliefert, sondern nur die Unzahl der überflüssigen Bilderbücher , in denen nicht selten verzerrte Jammer- gestalten armer Schmetterlinge unwillkürlich unser Mitleid erregen, um Eines vermehrt werden. TE Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr 146. WIENER Eintomolovische Monatschrilt. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 3. I. Band. März 1S58. Zwanzig neue Diptern. Vom Director Dr H. Löw in Meseritz. (Fortsetzung und Schluss.) Nr. 5. Oscinis ornatifrons, nov. sp. Jg. — Ara, nitida, untennis genisque rufescentibus; genua, libiae tarsique flavescentes; alae hyalinae, tertio costae segmento quartum longiludine quater superante. — Long. corp. 2 lin. — Patria: Italia inferior, Sicilia (Zeller). Eine kleine, aber höchst ausgezeichnete Art. Kopf schwarz. Stirn von völlig gleichmässiger „ ansehnlicher Breite, matt, schwarzbraun, nach dem nicht vortretenden Vorderrande hin mehr rothbraun ; jeder- seits am Augenrande hat sie einen schmalen, weisschimmernden Saum, welcher durch drei dunkle Puncte unterbrochen wird, so dass er in fünf weissliche Fleckchen zerfällt. Das schwarze, sehr glänzende Scheiteldreieck dehnt sich oben bis zum Augenrande aus und erstreckt sich bis zum untersten Viertheil der Stirn ; seine Seiten sind äusserst schwach concav , so dass es vorn sehr spitz endet; die längs denselben laufenden Punctreihen völlig undeutlich. Das abgeschnittene Dreieck zwischen den Fühlern undeutlich. — Fühler gelbroth, das dritte Glied am Ende braun ; die Borste braun. Augen so sparsam und kurz behaart, dass sie auch bei ziemlich starker Vergrösserung noch nackt erscheinen. Das schwarze Gesicht kurz, der vordere Mundrand sehr vortretend. Die Backen braunroth. — Taster hellgelb, nur bis an das Ende der Mundöffnung reichend. Rüssel schwarz, gekniet. — Der Thorax und das flache Schildchen schwarz, glänzend, mit zerstreuten, sehr kurzen, Wiener entomol. Monaischr. II. Bd. 5 66 gelblichen Härchen besetzt; am Hinterrande des Schildchens stehen kurze, aber sehr steife schwarze Härchen. Hinterleib glänzend schwarz, die Behaarung desselben kaum wahrnehmbar. Bauch ebenfalls schwarz. Der Schenkelknopf, die Spitze der schwarzen Schenkel , die Schienen und Füsse gelb, Hinterschienen mit breitem schwarzbraunem Bande. Der Schwingerknopf schwarz. — Flügel glashell, die Adern gelb, die erste Längsader und die Randader bis zur Mündung der ersten Längs- ader braun; der vierte, dritte, zweite und erste Abschnitt der Rand- ader verhalten sich wie 1:4:1%1:2'ı, da die zweite Längsader die Flügelmitte nur wenig überschreitet ; das Ende der dritten und vierten Längsader ist gerade, die fünfte nicht verkürzt ; die hintere Querader schief, ihr Vorderrand unter der Mündung der zweiten Längsader. — Die Zeichnung der Stirn, der schwarze Schwingerknopf und das eigen- thümliche Flügelgeäder machen diese Art leicht kenntlich. Nr. 6. Oscinis dasyprocta, nov. sp. 9. — Atra, nitida, palpis apice fusecis, prominentibus ; ultimo abdominis segmento permayno. — Long. corp. %/ı2 lin. — Patria: Sicilia (Zeller). Stirn von ansehnlicher, völlig gleichmässiger Breite, schwarz, weitläufig punetirt, gleissend, an den Augen nicht gerandet. Das etwas glänzendere und tiefer schwarze Scheiteldreieck ist nicht so scharf abgegrenzt wie bei den meisten anderen Arten, reicht bis etwas über die Mitte der Stirn, ist oben zwar ziemlich breit, erreicht aber doch den Augenrand lange noch nicht ; seine Gestalt ist ziemlich die eines gleichseitigen Dreiecks; seine Seiten sind fast gerade und die an den- selben hinlaufende Punctreihe deutlich. Die kurze Behaarung der Stirn ist weisslich, nur oben stehen, wie gewöhnlich, schwarze Börstchen. Die Augen sind kurz und nicht sehr deutlich behaart, von verhältniss- mässig geringer Höhe. Der vordere Stirnrand kaum vortretend ; das abgeschnittene, zwischen den Fühlern liegende Dreieck klein, aber deutlich, schwarz. — Fühler schwarz; Borste verhältnissmässig fein, schwärzlich. Gesicht kurz, braunschwarz , der vordere Mundrand sehr vortretend. Taster gross, über den Mundrand vorstehend, an der Basis bräunlich roth, an der Spitze gewöhnlich dunkelbraun. Rüssel schwarz, sehr lang gekniet. — Thorax glänzend schwarz, fast etwas in das Grüne ziehend mit ziemlich starker aber nicht dichter Punctirung; die äusserst kurze Behaarung desselben schwärzlich ; zwischen Flügelwurzel 67 und Schildchen einige schwarze Borsten. Das flache Schildchen ist kürzer als bei den meisten anderen Arten, ziemlich stark und dicht punetirt, desshalb etwas weniger glänzend als der Thorax, am Hinter- rande mit etlichen kürzeren und zwei längeren schwarzen Borsten. — Hinterleib glänzend schwarz , mit zerstreuter aber ziemlich rauher und langer Behaarung,, der letzte Abschnitt desselben ungewöhnlich lang ; die vorhergehenden kürzer als gewöhnlich. — Beine braunschwarz, Kniee und Füsse etwas brauner. — Schwinger sehr schmutzig weisslich, der Knopf obenauf braun. — Flügel glasartig mit äusserst wässrig graubraunem Farbentone, die Adern schwarzbraun; das Verhältniss des vierten, dritten, zweiten und ersten Randabschnittes etwa wie 1:11% :2:2°/ ; die zweite Längsader fast ganz gerade, das Ende der dritten und vierten vollkommen gerade und parallel; die kleine Quer- ader steht noch etwas vor der Mündung der ersten Längsader; hintere Querader schief; das Verhältniss des vorletzten zum letzten Abschnitte der vierten Längsader wie 1:31». — Die gleissende Stirn, die grossen Taster, die ganz ungewöhnliche Grösse des letzten Hinterleibs- abschnittes und die rauhe Behaarung des Hinterleibs sind die Haupt- kennzeichen dieser Art. IN ZEE Oscinis lristis, nov. sp. Zg. — Tota atra, nitida, halteribus nigrofuseis, tarsis rufis; alae cinereo - hyalinae, nervo longi- tudinali primo ad mediam fere costam producto; [rons alra opaca, triangulo verticali magno laevigato. — Long. corp. !Yır lin. — Patria: Posnania (Loew). Stirn von ansehnlicher gleichmässiger Breite, ganz mattschwarz, an den Augen nicht gerandet; die kurze Behaarung derselben ist _ schwarz. Das Scheiteldreieck reicht bis zum vordersten Drittheil der- selben , ist mässig polirt, hat ziemlich gerade Seiten; die an diesen hinlaufenden Punctreihen sind deutlich, auch stehen auf der übrigen Fläche desselben noch einige eingestochene Puncte. Augen mit sehr kurzer, aber nicht schwer wahrnehmbarer Behaarung, nicht sehr hoch. Stirnrand wenig vortretend, stumpf; das abgeschnittene Dreieck zwischen den Fühlern undeutlich. Fühler ganz schwarz; das erste Glied der Borste etwas stark, tiefschwarz, das zweite nur microscopisch behaart, schwärzlich, doch erscheint es in anderer Richtung fast schmutzig weisslich. — Gesicht mattschwarz, ziemlich kurz, Mundrand nur 5® 68 wenig vortretend, in der Nähe desselben einige schwarze Härchen. Taster tiefschwarz ; der schwarze Rüssel ziemlich lang gekniet. — Die Oberseite des Thorax und des nicht ganz flachen Schildchens ziemlich grob und sehr dicht punctirt und desshalb weniger glänzend. Die ganz kurze Behaarung des Thorax blass fahlgelblich; am Hinterrande des Schildchens mehrere kurze und zwei längere schwarze Härchen. Hinter- leib schwarz mit ziemlichem Glanze; die zerstreute blassfahlbräunliche Behaarung desselben nimmt gegen das Licht gesehen ein schwärzliches Ansehen an. Beine schwarz, alle Füsse ziegelroth, das letzte Glied derselben nicht dunkler. Schwingerknopf braunschwarz , auf der Unter- seite heller. Flügel graulich glasartig, schwarzbraun-adrig; das Ver- hältniss des vierten, dritten, zweiten und ersten Randabschnittes etwa wie 1:%6:1%1:2Y2; die kleine Querader deutlich vor der Mündung der ersten Längsader , die zweite Längsader am Ende mit sanfter, die dritte mit kaum wahrnehmbarer Biegung nach vorn, die vierte am Ende nur mit der Spur einer schwachen Biegung nach hinten ; hintere Querader ziemlich steil; der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader verhält sich zum letzten etwa wie 1: 31%. Nr. 8. Oscinis obscurifrons, nov. sp. Jet Q. — Tota atra, nitida, halterum capitulo nigro, tarsis rufis, arliculis duobus ultimis obscure brunneis; alae cinereo - hyalinae, nervo longitudinali secundo ad mediam fere costam producto; frons alra opaca, trianyulo verticali minuto, parum laevigato.— Long. corp. —1\ı2 lin. — Patria: Italia inferior (Zeller). Der vorigen Art täuschend ähnlich mit folgenden Unterschieden: Stirndreieck viel kleiner, kaum bis zur Mitte der Stirn reichend, oben wenig mehr als den dritten Theil der Stirnbreite einnehmend, nicht sehr glänzend. Oberseite des Schildchens ebener. Die beiden letzten Fussglieder dunkelbraun. Schwingerknopf ganz schwarz. Die kleine Querader fast genau unter der Mündung der ersten Längsader ; der Zwischenraum zwischen der zweiten und dritten Längsader etwas breiter, so dass das Verhältniss der Randabschnitte wie 1:1:2:2% ist; die hintere Querader merklich schiefer. — Der Unterschied in der Stirn- bildung ist ein sicheres Unterscheidungsmerkmal dieser und der vorher- gehenden Art. 69 "Nr. 9. Oscinis marginata, nov. sp. 3. et Q.— Alra, fronte concolore. nitida; facie, antennis, triangulo inter antennas, palpis tarso- rumque posteriorum articulis basalibus flavo - rufis, halterum capituto nigro.— Long. corp. 1Yı2 — 1° lin. Patria: Sicilia (Zeller), Constantinopolis (Loew). Stirn breit , schwarz, fast etwas metallisch, gleissend , mit zer- streuten, ziemlich groben, eingestochenen Puncten, an den Augen nicht gerandet; das Scheiteldreieck ziemlich gross, bis etwas über die Mitte der Stirn reichend; es ist nicht glänzender als die übrige Stirn und von ihr so wenig scharf abgesondert, dass man seine Grenze leicht verkennen und die längs der etwas convexen Seiten desselben laufende, sehr deutliche Punctreihe für dieselbe halten kann ; auf dem Scheitel ist es nicht sehr breit und bleibt vom Augenrande weit entfernt; unmittelbar vor der Spitze des Dreiecks hat die Stirn einen Quer- eindruck , der sich nur bei schiefeinfallender Beleuchtung deutlich zeigt. Die kurze Behaarung der Stirn ist schwarz. Das abgeschnittene Dreieck zwischen den Fühlern ist deutlich und zieht sich als schmale Leiste auch noch über denselben zur Seite hin ; seine Farbe ist rothgelb. Fühler fast rostroth, am Spitzenrande stark gebräunt; die Borste braun, ihr erstes Glied nicht merklich verdickt, das zweite nur microscopisch behaart. — Gesicht dunkelgelbroth , kurz, der Mundrand sehr vor- tretend, mit einigen sehr kurzen hellen Härchen. Taster gelbroth, das Ende der Mundöffnung kaum erreichend. Rüssel schwarz, gekniet. — Der Thorax und das flache Schildchen dicht und ziemlich grob punctirt. Die ganz überaus kurze Behaarung des Thorax ist von lichter, etwas fahler Färbung. Am Hinterrande des Schildchens stehen eine grosse Anzahl kurze und zwei längere schwarze Borstchen. — Hinterleib ziemlich glänzend, etwas breit; die zerstreute, ziemlich feine Behaarung des- selben hat eine helle, fahle Färbung, erscheint aber in mancher Richtung schwärzlich. — Beine schwarz ; das erste und meist auch das zweite Glied der Mittel- und Hinterfüsse gelbroth , die folgenden Glieder mehr oder weniger braun. Schwinger mit schwarzem Knopf. Flügel glasartig, kaum graulich; die Adern gelbbräunlich ; die erste Längsader, welche ganz kurz vor ihrem Ende eine Einknickung hat und die Randader bis zur Mündung der ersten Längsader dunkler braun; die zweite Längsader biegt sich an ihrer Mündung deutlich , der letzte Abschnitt der dritten und selbst noch der vierten in seinem ganzen 0 Verlaufe sehr sanft nach vorn; diese drei Adern liegen verhältniss- mässig entfernt von einander ; der vierte, dritte, zweite und erste Randabschnitt verhalten sich etwa wie 1:1:1'%2:2's; die kleine Querader liegt unmittelbar jenseit der Mündung der ersten Längsader ; hintere Querader ziemlich schief; das Verhältniss des vorletzten zum letzten Abschnitte der vierten Längsader etwa wie 1:2%. Varietät: Stirn deutlich grünschwarz, das Scheiteldreieck dagegen blauschwarz. Ein braungefärbtes Rudiment vom Ende der Hülfsader ist deutlich wahrnehmbar. Trotz diesem auffallenden Merk- male und trotz der grossen Entfernung des Fundortes ist die. Ueber- einstimmung in allem Uebrigen so gross, dass ich einen Artunterschied anzunehmen nicht wage. — Vaterland: das östliche Sibirien. Nr. 10. Oscinis laevilrons, nov. sp. J et 2. — Atra, nilida, trian- gulo verticali omnium mazimo, totam fere frontem tegente ; antennae obscure rufae, apice et extus infuscatae; palpi pedesque flavidi, femoribus tibüsque aut concoloribus, aut fusco annulaltis ; alae pure hyalinae, halteres albidi. — Long. corp. ?A2 — "2 lin. — Patria: Germania. Glänzend schwarz. Die Stirn ist vorn etwas schmäler und wird fast ganz und gar von dem glänzend schwarzen, sehr polirten Dreiecke ausgefüllt, so dass nur in den Vorderecken die matt schwarzbraune Grundfarbe derselben sichtbar ist. Die Fühler sind von ziemlich ver- änderlicher Färbung ; gewöhnlich ist das dritte Glied auf dem grössten Theile der Innenseite und auch an der Basis der Aussenseite roth, sonst aber dunkelbraun ; die beiden ersten Fühlerglieder sind bald mehr braunroth, bald dunkler gefärbt. — Die Augen sind gross und hoch, ihre äusserst kurze Pubescenz ist schwer wahrzunehmen. Der Stirnrand tritt gar nicht, der vordere Mundrand kaum äusserst wenig vor; letzterer trägt jederseits ein kleines Härchen. Die Farbe des Gesichtes ist grössten- theils gelblich; die Backen gehen äusserst wenig unter die Augen herab und haben ein weissliches Ansehen , welches auch der vordere Mund- rand zeigt. Die Taster sind gelb, der gekniete Rüssel grösstentheils braun. Der hochgewölbte Thorax und das ebenfalls gewölbte Schildchen sind überaus glänzend schwarz. Die kurze, zerstreute Behaarung der Oberseite hat ein blasses, fahles Ansehen, gegen das Licht betrachtet erscheint sie aber schwärzlich; am Hinterrande des Schildchens stehen a ausser mehreren sehr kurzen zwei längere schwarze Härchen. Hinter- leib glänzend schwarz, an der Basis oft braun. Hüften und Beine gelb, die Schenkel sind auf ihrer Mitte gewöhnlich etwas gebräunt, zuweilen sind sie mit Ausnahme der Spitze und Wurzel ziemlich dunkelbraun ; es pflegen dann auch die hinteren Schienen einen bräunlichen Ring zu haben; das letzte Fussglied ist stets etwas dunkler als die vorher- gehenden. Die dunklere Färbung der Beine ist besonders bei den Männchen häufig. — Flügel glasartig mit hellbräunlichen Adern ; die zweite Längsader an ihrem Ende deutlich nach vorne gebogen, das der vierten vollkommen gerade; das Verhältniss des vierten „ dritten, zweiten und ersten Randabschnittes wie 1:1: 1% : 24 ; hintere Querader schief, letzter Abschnitt der vierten Längsader etwa dreimal so lang wie der vorletzte. — Die ungewöhnliche Beschaffenheit des Scheiteldreiecks ist das Hauptkennzeichen dieser Art. Nr. sbf. @scinis gilvipes, nov. sp. d. — Alra, nilida, pedibus totis, capile cum antennis et palpis flavis, triangulo verlicali magno et occipite atris, nitidis ; halteres albidi. — Long. corp. 1—1\/ı2 lin. — Patria: Posnania (Loew). Von etwas langgestreckter Körpergestalt. Kopf breit, grössten- theils gelb; Stirn breit, an den Augen nicht gerandet, matt gelb, mit grossem, bis etwas über ihre Mitte reichendem, sehr polirtem Dreiecke, welches sich oben fast bis zum Augenrande hin ausbreitet; die Seiten desselben sind etwas convex und die ganz unmittelbar an denselben stehende Punctreihe ist schwer zu erkennen. Neben dem Scheiteldreiecke ist die Stim braun gefärbt. Vorderrand der Stirn stumpflich , ziemlich vorstehend, die Fühler etwas unter ihm eingesetzt; das abgeschnittene Dreieck zwischen den Fühlern undeutlich. Fühler gelb, das dritte Glied ziemlich, doch keineswegs auffallend gross; die braune Fühlerborste microscopisch behaart. Die Augen mit kurzer, aber dichter und deut- licher weisslicher Behaarung, nicht sehr hoch. Das Gesicht kurz, ziemlich zurückweichend, in der Nähe des Mundrandes mit einigen feinen Härchen besetzt; die Farbe desselben ist, wie die der kurzen Backen, gelb. Taster hellgelb, nicht aus der Mundöffnung vorstehend ; der Rüsselkopf wenig verlängert, so dass der Rüssel kaum gekniet genannt werden kann. — Thorax glänzend schwarz, seine Oberseite und die des flachen Schildchens grob punktirt, hierdurch und durch die kurze blassgelbliche Behaarung erscheinen diese Theile etwas matter. — Hinter- } \ 72 leib glänzend schwarz mit ziemlich zerstreuter, aber.deutlich wahrnehm- barer heller Behaarung. Bauchschilde ebenfalls schwarz. — Beine samınt den Hüften gelb, das Ende der Füsse kaum etwas bräunlich. — Schwinger gelblich weiss. Flügel glasartig mit wässrigbräunlichem Farbenton ; die Adern in der Nähe der Basis gelb, auf der zweiten Hälfte der Flügel bräunlich, das Verhältniss des vierten, dritten, zweiten und ersten Randabschnitts wie 1:1'%:2:2; die kleine Querader ein wenig jenseit der Mündung der ersten Längsader, die zweite Längsader an ihrer Mündung nur schwach nach vorn gebogen, die dritte noch viel schwächer ; die vierte läuft gerade zur äusersten Flügelspitze; die fünfte ist nicht verkürzt. — Diese leicht kenntliche Art kann nicht Oseinis cognata Meig. sein, da bei dieser das dritte Fühlerglied breit braungerandet und da sie nur %s Lin. lang sein soll. Anmerkung. Um Irrthümer in Beziehung auf die von mir befolgte Systematik der Osciniden zu vermeiden, muss ich Folgendes bemerken: Chlorops ist ein von Meigen gebildeter Gattungsname, welchen Fallen,nocheheM eigen diese Gattung genauer begründete, auf Agromyza denticornis und ihre Verwandten übertrug; er wurde dazu offenbar durch die von Panzer als Chlorups denticornis ge- gebene Abbildung dieser Art veranlasst. Nichts desto weniger muss von der Bedeutung, in welcher Meigen die Gattung Chi rops annahm, ausgegangen werden und zwar um so mehr, da der Gattungsbegriff von Chiorops Meig. ein sehr bestimmter ist, während die etwa concur- rirenden, wie Oscinis Latr. und Madiza Fall. an grenzenloser Un- bestimmtheit leiden. — Herr Macquart hat die erste Meigen’sche Abtheilung der Gattung Chlorops Meig. von der zweiten generisch getrennt, ersterer den Namen Cklorops gelassen, woran er ganz recht gethan, und auf die zweite den Namen Oscinis übertragen, wogegen sich nichts irgend Erhebliches einwenden lässt, und worin ihm also zu folgen ist, wenn die Confusion in Verwendung dieser Namen nicht endlos werden soll. — Ich bin demselben desshalb hierin gefolgt, indem ich alle die Chlorops-Arten, bei denen die verdickte Randader bis zur vierten Längs- ader läuft, der Gattung Oscin’s beigezählt habe. — Allerdings scheint es, als ob Herr Macquart in der Trennung noch einen Schritt weiter gegangen sei; er hat die Gattung Siphonella errichtet und in diese die Madiza oscinina.F all. untergebracht; dieser Umstand lässt vermuthen, dass er die zweite Abtheilung der Meigen’schen Chlorops nochmals gespalten, nur die mit nicht, oder doch nur wenig vortretendem Mund- rande und nicht auffallend geknietem Rüssel bei Oscinis gelassen, die mit sehr vorgezogenem vordern Mundrande und verlängertem, geknieten Rüssel aber zu S’phoxella gebracht habe; es spricht freilich die Flügel- abbildung und die Angabe über die Beschaffenheit der Randader gegen jene Vermuthung und lässt vermuthen, dass er in der Gattung Sipho- 73 nella Arten mit nur bis zur dritten Längsader laufender Randader und mit geknietem Rüssel habe vereinigen wollen. Die Ermittlung der mir noch unbekannten Siphonella rufipes und aenea müssen über diesen Zweifel entscheiden. Bestätigt sich die erste Vermuthung, so wird man, wenn man die zweite Abtheilung der Meigen’schen Gattung Chlorops in jener oder in ähnlicher Weise in zwei Gattungen theilen will, den Namen Siphonella jedem andern, der etwa dafür gewählt werden könnte, vor- zuziehen haben, namentlich aber dem Namen Madiza F all., da dessen Deu- tung mit grosser Willkürlichkeit verbunden ist. Fallen hatte oscinina, lnevigata, glabra, pinguis und sordida in der Gattung Madiza ver- einigt, von denen pinguis und sordida zu Agyromyza gehören und ylabra sich im Flügelgeäder so wesentlich von allen andern Oscin'den unter- scheidet, dass sie entweder als Repräsentant einer eigenen Gattung an die äusserste Grenze der Osciniden verwiesen werden muss, oder dass man sie vielleicht zweckmässiger zu den Piophiliden stellt. — Was die Trennung der zweiten Abtheilung von Chlorops Meig. oder der Gat- tung Oscinis in dem oben von mir angenommenen Umfange in zwei Ab- theilungen betrifft, so kann man sie entweder so vornehmen, dass man nur die durch sehr vortretenden vordern Mundrand ausgezeichneten Arten aussondert, oder dass man alle Arten, bei denen der vordere Mund- rand überhaupt vortretend genannt werden kann, abscheidet; in ersterem Falle schneidet man mitten zwischen einander überaus nahestehenden Arten durch, was im zweiten weniger der Fall ist, so dass sich dieser mehr empfiehlt. Es gehören dann in die Gattung Oscinis in engerem Sinne Arten wie annulifera Zett., ephippium Ze tt., albipalpis Meig., albiseta Meig., Frit. und die ihr verwandten, so wie die etwas ab- weichende p/umiyera Meig. u. s. w., während zu Sipkonella Arten wie: pumilions Berkj., oscinina Fall. aprica Meig., palposa Fall.u. s. w. zu bringen sind. — Von den von mir oben beschrie- benen Arten würden bei der Annahme dieser Theilung: humeralis, brevirosiris, longirostris, ornatifrons, dasyprocta, tristis, obscurifrons und marginata zu Siphonella, laevifrons und gilvipes aber zu Oscinis zu stellen sein. Ne} Crassiseta sibirica, nov. sp. ?. — Thorace superius atro, callo humerali, macula ad basim alarum, pleuris pectoreque rufis; triangulum verticale atrum, usque ad anteriorem frontis marginem productum. — Long. corp. 1Yız lin. —_Patria: Si= biria (Sedakoff). Von der Grösse der Crassiseta cornuta. Bau und Färbung des Kopfes wie bei dieser; das glänzend schwarze Stirndreieck reicht aber bis zum Vorderrande der Stirn; auch ist die Fühlerborste ein wenig 74 i kürzer. Der Bau des Thorax ebenfalls wie bei Crassiseta cornuta, doch die stärker punktirten Längsstriemen nicht ganz so auffallend; die Schulterschwiele, ein Fleck über der Flügelwurzel, die Brustseiten und die Brust roth. Schildchen schwarz, wie bei Crassiseta cornuta, doch etwas länger und die kleinen Zäpfchen, auf welchen die Randborsten stehen, deutlicher. Der Hinterleib glänzend schwarz, etwas breiter als bei jenen. Beine gelb, die vordern Füsse gebräunt. Flügel wie bei Crassis. cornuta, doch die Adern dunkler, besonders die Randader und die erste Längsader. Nr. 18. Crassiseta megaspis, nov. sp. 2. — Thorace rufo, villa media lalissima pectoreque (non pleuris) atris; triangulum ver- ticale flavum usque adanteriorem frontis marginem productum.— Long. corp. 1®A2 — 1®hı2 lin. — Patria: Asia minor (Loew), Italia inferior (Zeller). Kopf blassgelb; das glänzende Scheiteldreieck ist etwas dunkler gelb und reicht bis zum vordern Stirnrande ; die Ocellen stehen in einem kleinen, schwarzbraunen Fleckehen. Fühler gelb, das dritte Glied an der Oberseite mehr oder weniger geschwärzt; Fühlerborste wie bei Cr. cornuta. Taster kurz, hellgelb. Thorax roth, doch hat die Oberseite desselben eine durchgehende, so breite tiefschwarze Strieme, dass man sie als schwarz mit rothem Seitenrande beschreiben könnte; die stärker punktirten Längslinien sind auch bei dieser Art vorhanden. Die Brust- seiten roth, der untere Theil derselben und die Brust aber glänzend schwarz. Schildechen schwarz, flach, wie bei den andern Arten sculptu- rirt, aber länger und die Zäpfchen, auf welchen die sechs steifen Rand- borsten stehen noch deutlicher. Hinterrücken und die Gegend um die Schwinger schwarz. Schwinger weiss. Hinterleib oberseits glänzend schwarz, unterseits hellgelb, von viel breiterer Gestalt, wie bei Crassi- seta (oder Elachiptera) brevipennis; die beiden ersten Ringe sehr ver- schmolzen, verlängert; die drei letzten Ringe verhältnissmässig kurz ; der fünfte Ring hat einen schmalen gelben Hinterrandssaum ; dieselbe Farbe haben die verkleinerten, die Legröhre bildenden Ringe, Beine blassgelb, die Vorderfüsse kaum etwas bräunlich. Flügel glasartig mit gelblichen Adern; Aderverlauf wie bei den andern Arten, Anmerkung. Die bisher mit Sicherheit bekannten europäischen Arten der Gattung Crassisela sind, wenn man Elachiptera brewipennis nicht dazu rechnen will, die folgenden : cornuta Fall., bimaculata L w. 75 und die beiden oben beschriebenen. — Cras:iseta femoralis Meig. könnte leicht nur Varietät von cornuta sein, da bei dieser die Färbung der Beine sehr veränderlich ist und Exemplare mit sehr dunkeln Schen- keln vorkommen. — v. Roser’s Cr. flaviventris, annulipes und fuscipes können nur als Varietäten von cornuta betrachtet werden. Nr. 14. Eurina nuda, nov. sp. @. — Nuda, gambogiana, facie pedi- busque flavis, — puncto verlicali, Lribus thoracis villis, metanoto pectorisqgue maculis atris. — Long. corp. 3 lin. — Patvia: Aeyyptus (Schaum). Diese mir von Dr. Schaum mitgetheilte schöne Art zeichnet sich durch ihre grosse Kahlheit und durch die schmale, langgestreckte Körpergestalt aus. Stirn guttgelb, d. h. wie die äussere Fläche eines Stückes Gummigutti ; die Mittelfurche derselben sehr tief eingeschnitten ; oben in derselben liegt eine kleine, eiförmige, sehr flache Erhabenheit, auf welcher die Ocellen liegen; das bis vorn hinreichende Scheitel- dreieck ist grobpunktirt. Fühler von der Farbe der Stirn, das dritte Glied an Ober- und Spitzenrande ziemlich stark gebräunt; Borste braun, gegen das verdünnte Ende hin heller. Gesicht weissgelblich ; Rüssel, Taster und die ganzen Beine dunkler gelb. Thorax und Schildchen gutt- gelb; die Oberseite des Thorax mit drei breiten schwarzen Striemen, von denen die mittelste durchgeht, die seitlichen vorn mehr, hinten weniger verkürzt sind und an ihrem Vorderrande mit der Mittelstrieme zusammenhängen ; die Seitenstriemen haben in der Nähe der Flügel- wurzel noch ein schwarzes Strichelchen neben sich. An der Brust finden sich zwischen den Hüften grosse schwarze Flecke, während der obere Theil der Brustseiten nur eine undeutliche Spur dunkler Fleckung zeigt. Hinterrücken schwarz. — Hinterleib glänzend, guttgelb, äusserst lang- gestreckt und flach. — Schwinger schmutzig gelb. Flügel salz getrübt, besonders am Vorderrande und auf der Mitte. Ne) 69. Phytomyza heteroptera, nor. sp. ©. — Tota atra nitida, halteribus tegulisque albis, alis albicantibus, nervulo transverso anteriore ab alarum basi satis remoto, posteriore nullo. — Long. corp. 1Yı lin. — Patria: Posnania (Loew). Tiefschwarz, glänzend; Taster, Rüssel, Fühler und Beine eben- falls schwarz. Stirn matt, der Saum am Augenrande nicht glänzend, 76 auch das äusserst kleine und nicht scharf begrenzte Ocellendreieck kaum gleissend. Schwinger und Schüppchen weisslich. Flügel weisslich, die dreiersten Längsadern braun, die andern farblos ; die kleine Querader steht in ganz ungewöhnlicher Entfernung von der Flügelbasis, nämlich gerade unter der Mündung der ersten Längsader. — Phytom. atra M eig. soll glasartige Flügel haben und der Rüssel derselben ist nach Zetter- stedt’s Angabe (Dipt. Scand. XII, 4819), welcher die mir unbekannte Meigen’sche Art wirklich vor sich gehabt zu haben scheint, gelb; von einer ungewöhnlichen Stellung der kleinen Querader bei derselben erwähnen beide Schriftsteller nichts, Nr. 16. Phytomyza tridentata, nov. sp. o. — Tota_pallide flava, puncto verticali, occipite, thoracis vitlis tribus anlice conneris, metanoto, pectoris maculis magnis, et oviductu atris. Alae ner vulo transverso posteriore nullo. — Long. corp. Ar lin. — Patria: Posnania (Loew). Von angenehmer hellgelber Farbe; auch Fühler, Rüssel, Taster und Beine sind gelb. Das Gesicht blasser. Stirn breit; Mundrand sehr kıhl. Hinterkopf mit Ausnahme des Augenrandes und der Punkt, auf welchem die Ocellen stehen, schwarz. Thorax mit drei schwarzen, etwas graulich bestäubten Striemen, welche nur vorn zusammenhängen und hinten das Schildchen nicht erreichen. Der Hinterrücken, die Stelle um die Schwingerbasis und ander Brust jederseits zwei ansehnliche Flecke schwarz. — Hinterleib ganz gelb, nur das letzte, die dicke Legröhre bildende Segment glänzend tiefschwarz. Flügel glasartig, kaum etwas gelblich, mit ziemlich blassen, aber deutlichen Adern. Alle Haare und Borsten haben zwar gegen das Licht gesehen ein schwärzliches oder schwarzes, sonst aber ein ziemlich helles fahlbräunliches Ansehen. Ne .d7. Phytomyza gymostoma, nov. sp. g. — Nigra, thorace cine= rascente, — antennarum articulis 1 et 2, proboscide, thoracis linea laterali auguslissima, abdominis incisuris, genubus halteri= busque flavis ; setae mystacinae desunt ; alae nervulo transverso posteriore nullo. — Long. corp. 1°A2 lin. — Patria: Posnania (Loew). Kopf gelb; die schwarze Färbung des Hinterkopfs zieht sich als breiter Saum am Augenrande bis auf die Mitte der Stirn und steht mit 0 dem schwarzen Fleck, in welchem die Ocellen stehen, in Verbindung. Stirn vortretender als bei den meisten andern Arten. Die beiden ersten Fühlerglieder gelb, das gerundete dritte Glied schwarz, die Borste dunkel- braun. Das Untergesicht ungewöhnlich zurückgehend, der vordere Mund- rand durchaus nicht vortretend, aber in die Höhe gezogen, so dass die dem Prälabrum entsprechende Membran deutlich sichtbar ist. Rüssel gelb; die Taster braunschwarz, ziemlich breit. Am Mundrande keine Knebel- borsten. Thorax durch die Bestäubung schwarzgrau, am Seitenrande mit wenig bemerkbarer feiner Seitenlinie von gelber Farbe. Brustseiten und Schildchen von der Farbe des Thorax. Hinterrücken grauschwarz. Hinter- leib schwarz, wenig glänzend, mit sehr feinen gelblichen Hinterrands- säumen. Beine schwarz mit gelben Knieen. Schwinger gelb. Flügel grau getrübt, mit verhältnissmässig starken braunen Adern. Nr. 18. Phytomyza bipunctata, nov. sp. Z et ©. — Obscure cinerea, abdomine pedibusque nigricantibus, — capite, pleurarum vitta latissima, punctis duobus minulis ante sculellum, segmentorum abdominalium margine posteriore anguslissimo, ullimi lato, hal- teribus genubusgue albo - flavidis, — antennis palpisque nigris. — Alae latiusculae, nervo longitudinali tertio ante apicem, quario in ipsam alae apicem exzcurrente, nervulo transverso posteriore nullo. — Long. corp. Ar — ®Ar lin. — Patria : Meseritz (Loew). Kopf weissgelblich; Hinterkopf und der Punkt, auf welchem die Ocellen stehen, schwarz. — Die Stirn von mittlerer Breite, am Augen- rande gewöhnlich blasser gefärbt. Fühler braunschwarz, die beiden ersten Glieder nur bei ganz unausgefärbten Exemplaren dunkelbraun. Borste braun oder bräunlich. Rüssel weissgelblich, die schmalen Taster schwarzbraun. Am Mundrande jederseits ein Knebelborstchen und einige ganz kurze Härchen. — Thorax obenauf dunkelaschgrau; an den Brust- seiten eine sehr breite weisgelbliche Längsstrieme, welche auch die ge- wöhnlich mit einem dunkeln Punkt bezeichnete Schulterecke umfasst und sich zwischen dieser und der Flügelwurzel auch auf die Oberseite des Thorax erstreckt; nach unten reicht sie bis über die Mitte der Brustseiten hinab, ist aber in ihrem untern Theile dunkel gefleckt; die Brust ist schwärzlich. Unmittelbar vor dem Schildchen, und zwar an jeder Ecke desselben steht ein kleines gelblich weisses Fleckchen, wodurch das Thierchen im Leben ein leicht kenntliches Ansehen erhält. Schildchen 78 \ dunkelgrau. Hinterrücken schwärzlich grau, der Wulst zwischen Schildehen und Hinterrücken aber gewöhnlich blassgelblich. — Hinterleib braunschwärzlich, nur mässig glänzend ; im Leben zeigen alle Ringe blassgelbliche Hinterrandssäume, welche aber nach dem Tode oft ver- schwinden, doch stets mit Ausnahme desjenigen des letzten Rings, welcher von besonderer Breite ist. Die Legröhre des Weibchens ist glänzend schwarz. — Beine schwarz, bei minder ausgefärbten Exem- plaren mehr schwarzbraun ; die Kniee weissgelblich, auch die aller- äusserste Spitze der Vorderschienen ist hellgefärbt ; die vordern Schienen und Füsse sind zuweilen von heller brauner Farbe. Schwinger weiss- gelblich. — Flügel glasartig, kaum mit einer Spur von grauer Trübung ; die Adern nicht sehr dunkel, die drei ersten nicht sehr stark und die beiden folgenden nicht viel dünner; die dritte Längsader mündet ziemlich weit vor der Flügelspitze, die vierte in die Spitze selbst. — Mit Phy- tom. albiceps kann sie schon ihrer viel geringern Grösse wegen nicht für identisch gehalten werden. — Auch für die als Phytom. albiceps von Zetterstedt beschriebene, wahrscheinlich vonder Meigen’schen ver- schiedene Art, die mit ihr in der Grösse mehr übereinstimmt, kann man sie nicht halten, da bei dieser die dritte Längsader nur wenig vor, und die vierte jenseit der Spitze mündet. — Ich habe Phytom. bipunc- tata mehrere Jahre hintereinander in den Blättern von Echinops sphaero- cephala minirend gefunden ; die Larven verwandelten sich auf der Unter- seite der Blätter in schwarze Tönnchen. Nr. 19. Phytomyza acuticornis, nov. sp. ?. — Tolta atra nitida, proboscide halteribusque albis, alis hyalinis ; antennarum arli- culus tertius apice acutus. — Long. corp. %ı2 lin. — Patria: Austria (Loew), Silesia (Scholtz). Ganz und gar glänzend schwarz. Stirn ziemlich schmal, mattschwarz mit glänzend schwarzem Scheiteldreieck. Fühler schwarz mit schwarz- brauner Borste, das dritte Fühlerglied mit spitzer Oberecke. Gesicht und Backen braunschwarz. Am Mundrande jederseits etliche Härchen. Taster schwarz, Rüssel weisslich. Beine braunschwarz. Schwinger weiss. Flügel glasartig, durchaus nicht weisslich ; die drei ersten Längsadern schwarzbraun, die folgenden blass. Die dritte Längsader mündet weit vor der Flügelspitze, die vierte genau in dieselbe. — Phylom. morio Zett., mit der man sie verwechseln könnte, hat weisse Flügel und serundetes drittes Fühlerglied. — Auch bei Phytom. atra Meig. ist 79 das dritte Fühlerglied gerundet und der zweite Randabschnitt mindestens dreimal so lang als der dritte, während er bei Phytom. acuticornis kaum zweiinal so lang ist. Nr. 20. Phytomyza xanthaspis, nov. sp. d. — Totla alra, nilida, scutello halteribusque flavis; alis subinfuscaltis, nervulo trans- versali posteriore nullo.. — Long. corp. Yı2 lin. — Palria : Posnania (Loew). Ganz und gar glänzend schwarz. Stirn matt braunschwarz, auf dem Scheitel und am Augenrande gleissend. Fühler und Gesicht schwarz, doch die Mundöfinung ganz schmal gelb gerandet. Taster schwarz. Schildchen gelb, an beiden Ecken geschwär»t. Hinterleib ohne eine Spur heller Hinterrandssäume, der letzte Abschnitt desselben noch zlänzender schwarz als die vorhergehenden. Beine schwarz, Füsse und Kniee mehr braunschwarz Schwinger gelb. Flügel mit deutlicher rauch- brauner Trübung; alle Adern, auch die vierte und fünfte Längsader schwarzbraun; die vierte Längsader läuft zur Flügelspitze und die dritte mündet nicht weit vor derselben, so dass der dritte und vierte Randabschnitt ungefähr gleiche Länge haben. — Unter den beschrie- benen Arten ist keine einzige, mit welcher sie möglicher Weise ver- wechselt werden könnte. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czag|. (Fortsetzung.) XV. Rhypochares. Körper gewölbt, metallisch schwarz, punktirt. — Kopf rundlich eingezogen; Stirne eben, vom Kopfschild durch eine Linie getrennt; Kiefer gleichlang. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Knopf oval, mit parallelen Gliedern, Fühlergruben offen unter den Vorderwinkeln des Halschildes gelegen. — Halsschild mit einem Randstreifen; Flügel- decken mit drei oder vier vermischten Streifen. — Vorderbrust an der 80 Basis gerundet, kaum gestreift, Prosternalfortsatz kurz; Mittelbrust ausgerandet, mit einem ganzen Streifen. — Vorderschienen gezähnt, die hinteren zweireihig gedörnt, Tarsalgrube undeutlich. — Propy- gidium sechseckig; Pygidium dreieckig convex, abschüssig. Die einzige Art dieser Gattung wurde von Erichson als Hister saprinoides beschrieben. Die metallische Farbe, die Gestalt und Sculptur der Flügeldecken geben derselben den Anblick eines Saprinus. Dieser Habitus, verbunden mitdem Bau des Halsschildes und der Stirn, bewogen de Marseul, diese Art von Hister, mit der sie mit Ausnahme der Vorderbrust und der Fühlergrube nichts gemein hat, zu trennen und als Gattung aufzustellen. Sie lebtim Dünger am Vorgebirge der guten Hoffnung; Mocqueris fand siein Havre in alter Wolle, welche vom Cap kam. — Die ersten Stände sind unbekannt. Oval, convex, metallisch schwarz, glänzend, punktirt ; Beine pech- braun, Fühler gelbroth, Stirne eben, die Linie in der Mitte winkelig; Halsschild an den Seiten punktirt mit ganzen Randstreifen ; Unter- schultergrube zweistreifig, Randstreifen bis zur Mitte himauf reichend, 1—3. Rückenstreifen mehr oder weniger rückwärts abgekürzt, die übrigen häufig fehlend ; Vorderschienen vierzähnig, die hinteren zweireihig gedörnt. saprinoides Er. 1:9#B231%2 m: XVI Omalodes Er. Körper eiförmig, dick. — Kopf rund, klein eingezogen; Stirne öfters mit einer kreisförmigen Linie ; Oberkiefer einzähnig, gleichlang. — Fühler unter dem Stirnrand eingefügt, Knopf oval, zusammengedrückt, Fühlergruben tief, unter den Halsschildwinkeln gelegen. — Vorderbrust erhaben, an der Basis abgerundet. — Halsschild nach vorne stark ver- schmälert mit einem ganzen, dem Rande nahe liegenden Seitenstreifen. — Flügeldecken meist mit drei feinen Rückenstreifen, und einem äussern Randstreifen, der sich bisweilen um den äussern hintern Winkel längs der Spitze hinzieht. — Vorderschienen aussen gezähnt, Tarsalgrube scharf begränzt, die Hinterschienen aussen einreihig gedörnt. — Propy- gidium sechseckig abwärts geneigt; Pyeidium senkrecht. Diese Gattung besteht aus sehr nahe verwandten und schwer zu unterscheidenden Arten, jedoch von einem so besonderen Typus, dass sie sich auf den ersten Blick von allen anderen Gattungen unter- scheiden lässt. 81 Das Vaterland sind die wärmeren Gegenden Amerikas von Texas bis zum La Plata., nur 0. marguisicus gehört ÖOceanien an. Sie leben im Kuhmist, in Pflanzen, die in der Verwesung begriffen sind, manchmal auch im Aas. Die Metamorphose ist unbekannt. 1 Ein Streifen längs der Spitze der Flügeldecken vorhanden .... .25 — — — — — kelendes en 2 2 Pyeidium längs dem Rande stark und dicht punktirt, in der Mitte seiner Basis’ glatt 2. N, DNVDERLD. 2a BAR: — auf der ganzen Oberfläche gleichmässig punktirt............ 6 — glatt, mit einigen äusserst feinen Punkten... .sinuatieollis Bras. L.7,B.6 m. 3 Schulter weit vorragend.. — Rückenstreifen der Flügeldecken stark und deutlich ausgeprägt. — Stirne tief eingedrückt. .4 — wenig vorspringend. — Rückenstreifen sehr fein. — Stirne Seicht einsedrückt 1 a a EN NE ne 5 4 Seitenstreifen des Halsschildes regelmässig, dem Rande ge- EEE ee ae Au en al Omega Kirby. Bras. L.13,B.8. — = = unregelmässig vom Rande entfernt laceratus. Bras. L. 9, B. 6% m. 5 Punetirung des Propygidiums und Pygidiums hinten unterbrochen. — Hinterschienen mit 4 Domen ........ grossus. Mexico. L. 10, B. 8m. —— — E _ gleichmässig. — Hinter- schienen mit 3 Dornen) HH 2 2 2 texanus. Texas. L. 9,B.7 m. 6 Innere Rückenstreifen der Flügeldecken von feinen etwas erha- benen Rändern eingefasst, welche bei schief einfal- lendem Lichte sichtbar sind .......... faustus. Er. S.-Am. L. 6, B. 4Yı m. Rücken und Nahtstreifen aus punktirten Linien bestehend........ 7 Innere Rückenstreifen fehlend ............... DER EL 1 KERNE 8 7 Propygidium mit zwei Grübchen ; Pysgidium dicht punktirt, gerandet. — Erstes Bauchsegment kaum sichtbar punk- TRETEN EIER I NS NER pulvinatus Er. S.-Am. L. AYı, B. 3a. — ohne Grübchen ; Pygidium weitläufiger punktirt ungerandet. — Erstes Bauchsegment dicht punktirt . .monilifer. Mexico. L.6,B.5 m. Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 6 82 8,.Vörderbrust'zweistreiig...). korı.n.ka AR ale best al... 0 = siehnes Streifen. 2.1.2. nasenyaznıı. A. SEE Saal 9 Randstreifen der Mittelbrust und der äussere der Flügeldecken GANZ... Een ebeninus Er. Tucuman. 1.9, B10m. — — — unterbrochen, äusserer Randstreifen der Blügeldecken kurz ps. re sek eh all un 10 10 Seiten des Halsschildes mit einem Grübchen, und runzelig punktirt. — Randstreifen der Flügeldecken deutlich bifoveolatus. Cayenne. E9HBrm:! — _ — ohne Grübchen und runzeliger Punk- tirung; Rückenstreifen fein.. ...consanguineus. N.-Granad. L. 9, B.7.ım, 11 Propygidium mit zwei tiefen Grübchen ..... ae 12 _ ohney Grübehem 02) al N u N re 18 12 1—2 Rückenstreifen deutlich. — Stirne tief eingedrückt ...... 13 Rückenstreifen sehr fein. -— Stirne kaum eingedrückt sobrinus. Er. Mexico. L. 5%, B. 4Yr. 13° Nahtstreifen deutlich ................ marquisieus. Marques. Ins, L. 8, B. 6m. _- fehlend oder nur durch etliche Punkte angezeigt........ 14 14 Flügeldecken an der Spitze mit einer queren unregelmässigen Reihe grosser Punkte. — Halsschild in den Vorder- winkeln kaum erkennbar punktirt....lueidus Er. Cayenne. 48, Bazam: — ohne Punktreihe an der Spitze. — Halsschild in den Vorderwinkeln deutlich punktirt .........ccrccc2 20. 15 15 Innerer Randstreifen der Flügeldecken vorhanden ............ 17 — — — —_ SchlendRR HERNE 16 16 Seiten des Halsschildes eingedrückt, und nur nach vorn punk- ER RE TRZEEN NEERN: angulatus. F. Bras. L. 9, B.6%% m. _ ohne Eindruck, der ganzen Längenach punk- ha 1 a An sc foveola Er. S.-Am. 125nB24m. 17 Pygidium stark punktirt. — Vorderwinkel des Halsschildes SDIEZIR. 2a RR ne eronstiae . „conieicollis. S.-Am. Yasya, B. Alp 83 Pygidium schwach punktirt. — Vorderwinkel des Halsschildes abaerundel WR IIERTEINBN, MIN ot. brasilianus. Bras. L. 8,B. 6 m. 18 Innerer Randstreifen den Flügeldecken lang ....extorris. Cayenne. L. 9, B. 6 m. Be — — —— Kelly 20: a el a. 19 dom Anendeurheh ausgehöhlt ..e..... .- anseescn ac anne age ee 23 — RN REN EERNDE 20 20 Alle Rücken und der Nahtstreifen an der Spitze durch einige grosse Punkte angedeutet. — Punktirung des Pyei- diums aus grossen von einander entfernten Punkten bestehend... ...... Ba Br Maker depressisternus. Cayenne. L.7,B.5"%a m. Innere Rücken- und der Nahtstreifen ohne rudimentale Andeu- tung an der Spitze. — Punktirung des Pygidiums minder starktAaber ‚dichter MN.214. 1119 DrupEn.. Mas 21 21 Propygidium und Pygidium matt, gross und dieht punktirt. — Vorderwinkel des Halsschildes glatt ...... planifrons. Bras. L. 8, B.6 m. au - == glänzend, feiner und weitläufiger punktirt. — Vorderwinkel des Halsschildes punktirt ....22 22 Stirn vertieft. — Punktirung des Propygidiums und Pygi- daumsiteinkundkdiehtI. er mem! serenus Er. Bras. L. 7,B. 5!» m. — eben. — Punktirung des Propygidiums und Pygidiums gross und weitläufie ............ anthracinus. Venezuela. L.7,B.6 m. 23 Halsschild glatt, inden Vorderwinkeln mit einem Grübchen exul. Cayen. L.7,B. 4a m. — an den Seiten dicht punktirt, ohne Grübchen ........ 24 24 Stirne vom Kopfschilde durch einen Wulst getrennt, -— Punkte dessPyeidiums ‚stärke ey...) punctistrius. Bras. L.7,B.5'% m. — ohne Wulst. — Punktirung des Pygidiums schwach novus. N.-Granad. L. 9,B.6 m. 25 Der Streifen an der Spitze der Flügeldecken setzt sich vom äussern Randstreifen bis zur Naht fort. — Stirnstreifen Sa ee ea Re N 26 6 * 54 Der Streifen an der. Spitze der Flügeldecken setzt sich vom Seiten- bis zum Nahtstreifen fort. — Stirnstreifen Bnterbnochen ae... 05. laevinotus. Guadelup. BL BNe 26 Gross, gestreckt. — Rückenstreifen deutlich ...... haitianus. Haiti. 12.2103 Bizme Klein, rundlich. — Rückenstreifen kurz, fein und undeutlich ....27 27 Punktirung des Pyeidiums gegen die Ränder verwischt. — Stirne kaum eingedrückt........ laevigatus Quens. Cuba. 137 Bs6m: — —_ — stark, gleichmässig. — Stirne breit EITDEÄTUCRE NR EEE. ee EIERN rufielavis. Mexico. B291By7: XVII. Psiloscelis. Körper dick, länglich eiförmig. — Kopf eingezogen, mit einem ganzen Stirnstreifen, Oberlippe klein, Oberkiefer gleichlang, letztes Glied der Taster beilförmig. — Fühler unter dem Stirnrand eingefügt, Keule rundlich, Fühlergrube tief, offen, unter den Halsschildwinkeln gelegen. — Halsschild fast viereckig, mit einem Rand- und zwei Seiten- streifen; Vorderecken abgerundet. — Flügeldecken gestreift, am um- geschlagenen Rande grubig vertieft. — Vorderbrust erhaben, an der von der Mittelbrust aufgenommenen Basis abgerundet, mit einem weit vorragenden Prosternalfortsatze. — Propygidium quer, abschüssig ; Pygidium senkrecht. — Schienen breit, zusammengedrückt, aussen ein- reihig gezähnelt oder gedörnt, Tarsalgrube gerade, undeutlich begränzt. Errichtet wurde diese Gattung nur für eine einzige nordamerika- nische Art, die an den überaus dünnen, glatten, nur mit einer Reihe Dörnchen oder Zähnen besetzten Beinen, an den geraden, nicht scharf begränzten Tarsalgruben, den tiefen offenen Fühlergruben, dem tief aus- gerandeten Vorderrand des Halsschildes, endlich an dem beilförmigen letzten Glied der Taster erkennbar ist. Die Metamorphose und Lebensart sind unbekannt. In den Sammlungen selten. Oval, wenig convex, schwarz, matt, sehr dicht runzelig pnnktirt. Fühler und Mund braun, Beine pechbraun; Stirn eben, mit einem ganzen Streifen; Halsschild mit unterbrochenem Rand- und ersten Seitenstreifen, zweiter Seitenstreifen ganz; äusserer Randstreifen der Flügeldecken rück- wärts abgekürzt; innerer fehlend; fünf Rücken- und der Nahtstreifen ganz ; Pygidium stark punktirt; Vorderschienen vierzähnig. .Harrisii. Le Gonte. 1. 8,B2 3m. 85 XVII. Contipus. Körper oval, fast kugelförmie. — Kopf eingezogen, Stirnstreifen ganz, Oberlippe klein ; Kiefer gleichlang, letztes Glied der Kiefertaster lang, spindelförmig. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Knopf von der Geissel wenig unterschieden, Fühlergrube offen, unter den Vorderecken gelegen. — Vorderbrust gekielt, an der Basis abgerundet, in die Mittelbrust eingesenkt, Prosternal-Fortsatz vorstehend. — Hals- schild vorne verengt, mit zwei Seitenstreifen. — Flügeldecken kurz, deren zwei an der Basis beginnende Randstreifen von der Schulterlinie schief durchschnitten, umgeschlagener Rand grubenartig vertieft. — Propygidium sechseckig, abschüssig ; Pygidium senkrecht. — Schienen breit, dreieckig; die vordern gezähnt, die Tarsalgrube auswärts verwischt ; Hinterschienen zweireihig gedörnt. Diese durch die sehr breiten und platten Füsse ausgezeichnete Gattung hat viel Aehnlichkeit mit Psöüoscelis, von der sie sich durch die zweireihig gedörnten Hinterschienen, — durch den von der Geissel wenig verschiedenen Fühlerknopf, indem die Glieder vom fünften an an Grösse zunehmen, so dass das siebente Geisselglied nur wenig schmäler als das erste Knopfglied ist, — durch das spindelförmige Endglied der Taster, — endlich durch die an der Basis deutlich ausgedrückten bei- den Randstreifen, von denen der äussere abgekürzt, der innere ganz ist, unterscheidet. Nid Die Lebensart der drei beschriebenen Arten ist unbekannt, 1 Streifen der Flügeldecken, auszwei neben einander laufenden Linien bestehend; die fünf Rücken-, der Naht- und der innere Randstreifen ganz, der äusere abgekürzt didymostrius. Seneg. L.10, B. 7'% m. Fr En _ CINCH ae a ee ee a: 2 2 Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes abgekürzt, innerer ganz. — 1--3 Rückenstreifen und innere Randstreifen der Flügeldecken ganz, die übrigen nach vorn abge- kürzt AORTA. DANKEN. digitatus. Seneg. 1028.13= 5m. Beide Seitenstreifen des Halsschildes ganz, nach vorne zusamınen- fliessend. — 1—4 Rückenstreifen ganz, der fünfte und Nahtstreifen nach vorn, die beiden Randstreifen nach rückwärts abgekürzt .. ..........8. subquadratus. Yucatan. L.6,B. 4m. 56 XIX. Margarinotus. Körper eiförmig, convex, runzelig punktirt, am Rücken mit glatten glänzenden Erhabenheiten besäet. — Kopf klein, eingezogen, Stirnstreif halbkreisförmig, Kiefer gleichlang. Kiefertaster dick, zweites und drittes Glied beilförmig, viertes länglich eiförmig, untereinander fast gleich ; drittes Glied der Lippentaster cylindrisch so lang als das erste und zweite zusammen. — Fühler kurz unter dem Stirnrand eingefügt, Geissel dünn, Knopf abgesetzt, gross oval. — Vorderbrust erhaben, zweistreifig, an der Basis abgerundet, in die Mittelbrust eindringend, Prosternalfortsatz kurz, abwärts geneigt. — Flügeldecken nach rück- wärts verengt, die Spitze bogenförmig zugeschnitten; umgeschlagener Rand grubenartig vertieft. — Vorderschienen aussen gezähnt, Tarsalgrube undeutlich; Hinterschienen mit zweireihig gedörnten Höckern versehen. Herr de Marseul stellte diese Gattung für den Hist. scaber F. auf, und findet in der Bildung der Fühler und Taster die Begründung dieser Trennung. Die eigentliche Sculptur des Rückens, wo die verwischten Streifen gleichsam durch glatte, glänzende, rundliche Erhabenheiten vertreten werden, und welche wie Perlen auf dem matten Grunde glänzen, lässt diese Art auf den ersten Blick erkennen. Das Vaterland ist Spanien, Portugal, Algerien, das Vorkommen unter Steinen oder in Aas. Oval, convex, schwarz, matt, Mund und Fühler braun, sehr dicht runzelig punktirt, mit rundlichen, glatten, glänzenden Erhaben- heiten, welche der Art vertheilt sind, dass dem Halsschild in Quer- reihenzu 4:4:6, auf den Flügeldecken in Längsreihen zu 5 bis 8, auf dem Propygidium 5 und dem Pygidium sich 4 befinden ; Vorderschienen vierzähnig, die hinteren zweireihig gedörnt................ scaber. F. L.7,B.5m. (Fortsetzung folgt ) Epizoon der Waldameise. Von Prof. Dr. Kolenati. C(Hiezu Taf. I. Fig. 1—4.) Es fill mir im Sommer vorigen Jahres ein, die in Säckchen zu Markte in Brünn gebrachten sogenannten Ameiseneier zu untersuchen. Es waren die Puppen der Waldameise Formica rufa und viele von 87 ihnen schon reif, so dass jeden Tag einige Arbeiter und Weibchen auskrochen. Dazwischen liefen auch noch aus dem Walde mitgebrachte Arbeiter herum. An den Arbeitern als auch an den Weibchen bemerkte ich Parasiten, meist zwischen dem Hinterleibe und Thorax, aber auch kleinere, fester haftende, am Stirnfelde. Die kleinen, meist am Stirn- felde festsitzenden sind Entwicklungszustände von den grösseren vagen. Sie gehören zur Zunft der Plattmilben @amasida. Da aber die Platt- milben Gamasida nach dem mir zu Gebote stehenden Materiale sogar in mehrere Rotten zerfallen, so dürfte diese Milbe mit denen an anderen Hymenoptern und an Diptern schmarotzenden Arten ebenfalls eine eigene Rotte bilden. Genus: HMolostaspis Kolenati. Schildmilbe. Zwei einfache Augen an der Basis der Unterseite des Kopfes ; die Fühler llänglich-kegelförmig , fünfgliederig, mit steifen Borsten be- setzt, mehr als dreifach so lang wie die Saugorgane, ohne Scheeren und Haftscheiben; die Palpen sehr kurz, verkehrt kegelförmig, mit einer Haftscheibe ; die Füsse achtgliederig , mit steifen , fiederspitzigen Borsten besetzt; die Pelotten lang-birnförmig; die Klauen gross und schlank; der Körper um die Hälfte schmäler,, als das einzige Rücken- schild; der After endständig; die Geschlechtsöffnung zwischen dem hinteren Fusspaare; die Blinddärme reichen nicht in die Füsse. Laufen lebhaft am Mieththiere, nur die Phasen sitzen am Stirnfelde oder den Hüften fester. Art: Holostaspis isotricha Kolenati. Die gleichhaarige Schildmilbe. Fig. 1. Von der Rückenseite. Fig. 2. Von der Bauchseite. Fig. 3. Das Haar. Fig. 4. Das Maass. : Elliptisch-eiförmig,, stark glänzend, tlach-gewölbt , scharfrandig, gleichförmig schütter-langhaarig, lehmgelb von Farbe, die Füsse lichter, Vorderfüsse länger und schlanker, der Unterleib länglich-elliptisch , in der Mitte zweimal eingeschnürt. Länge: 0,0008 Pariser Meter. Aufenthalt: An der gemeinen Waldameise Formica rufa. Typische Exemplare: Inder Sammlung des Autors und im Wiener k. k. Hofnaturaliencabinete. 88 Epizoon des Haselschläfers. Von Prof. Dr. Kolenati. (Hiezu Taf. I. Fig. 5—11.) An der inneren Fläche der Ohrmuschel des Muscardinus avellanarius der Haselmaus fand ich oft ganze Colonien von orangegelben, eiförmig- länglichen Körperchen, welche ich, wie die ähnlichen an den Ohr- muscheln gewisser Fledermäuse vorkommenden, vor der mieroscopischen Untersuchung für Eier gewisser Parasiten hielt. Die nachherige micro- scopische Untersuchung ergab , dass sie alle mit dem Saugapparate an den Ohren festhaften und mit dem ganzen Körper senkrecht aufwärts stehen und zu den Weichmilben Microphthira gehören. Genus: ®Otonyssus Kolenati. Eimilbe. (Kolenati, die Parasiten der Chiroptern, pag. 17, Taf. I. Fig, 20 a, b, c.) Zwei einfache Augen am Vorderrande des Körpers nahe an der Basis des Kopfes an der Oberseite; zwei einfache Augen an der Unterseite des Kopfes selbst, nicht weit von der Insertion der Fühler ; die Fühler länglich spitzkegelförmig, viergliederig, wenig beborstet, noch einmal so lang als der Saugapparat, am Ende scheerenartig (antennae chelatae); die Palpen ganz verkümmert und mit in den ver- kehrt kegelförmigen Saugapparat eingeschlossen; die Füsse achtgliederig mit gefiederten Borsten besetzt ; keine Pelotten *) , sondern nebst den zwei normalen Klauen noch eine längere Mittelklaue ; kein Schild; der After endständig; die Greschlechtsöffnung zwischen dem dritten Fuss- paare, oder in der Lücke desselben , wenn es fehlt; die Blinddärme reichen nicht in die Füsse. Sind träge, bewegen sich ungeschickt, bewohnen die Ohrmuscheln der Fledermäuse und Nager, seltener den Balg; stehen reihenweise,, in Colonien,, nebeneinander. Art: Otonyssus macrotrichus Kolenati. Die langhaarige Eimilbe. Fig. 5. Von der Oberseite. Fig. 6. Von der Unterseite. Fig. 7. Die Fühler. *) Oder wir könnten sagen eine hornartige Klauen-Pelotte, wenn wir die mittlere Kralle als solche betrachten, die auch zwischen den Klauen, etwas höher als dieselben, eingefügt und rückschlagbar ist (Der Verfasser.) 89 Fig. 8. Die Krallen. Fig. 9. Das Haar an den Füssen und Fühlern. Fig. 10. Das Haar am Körper. Fig. 11. Maass. Marillengelb, auch ziegelroth, cylindrisch - eiförmig, der Kopf, die Fühler und Füsse lichtgelb, am Körper sehr fein und dicht quer- riffie, daselbst sehr schütter langborstig, die Borsten mit zehn scharf- randıg vorstehenden Gliedern. Länge: 0,0007 Pariser Meter. Aufenthalt: An der inneren Fläche der Ohren des Hasel- schläfers Muscardinus avellanarius. Typische Exemplare: In der Sammlung des Autors, im k. k. Wiener Hofnaturaliencabinet , im königl. Museum zu Berlin. 4. Anmerkung. Wir kennen schon sechs Arten von Otonyssen an Fleder- mäusen und haben die Beobachtung gemacht, dass durch einen Zeit- raum sich die Otonyssen in der Colonie vermehren, ihre gehörige Grösse erreichen und dennoch nur sechsbeinig erscheinen, dass plötzlich aber achtbeinige zum Vorschein kommen. Wir können jedoch noch nicht mit Bestimmtheit entscheiden, ob die Otonyssen sich gehäutet und nach der letzten Häutung das vierte Fusspaar sich ausgebildet hat oder ob nicht eine Parthenogenese vorkommt, vermöge welcher eine Zeitlang lauter Weibchen mit sechs Füssen und endlich auch Männchen mit acht Füssen zur Ausbildung kommen. Alle Otonyssus-Arten können nur zuverlässig nach dem Leibeshaar unterschieden werden. 2. Anmerkung. Die Stigmen liegen bei beiden Gattungen (Holostaspis und Otonyssus), wie es bei den Zecken auch der Fall ist, zur Seite des Körpers, hinter dem letzten Fusspaare, in einer etwas seichten Einbuchtung , nur sind sie bei Holostaspis und Otonyssus nicht mit einem hornartigen Plättchen umgeben. 3. Anmerkung. Nur in der lebhaften Farbe (in der Organisation nicht) sehen die Otonyssen der Gattung Caligonus, Amonia, Eupalus des Koch ähnlich. Die Larve von Setodes hiera Kolenati. (Hiezu Taf. I. Fig. 12—14.) In Jahre 1846 sammelte ich bei Petersburg, Kronstadt, Wiburg, Oranienbaum und Peterhof, an der Newa, am Ladoga-See sehr viele Phryganiden und fand am Ausflusse der Newa in den finnischen Meer- busen bei Chrestowsky eine Phryganidenlarve, welche zu der von mir im zweiten Theile der „„Genera et Species Trichopterorum‘“ abgebildeten 90 und beschriebenen Setodes-Art gehört. Die Larven aller Setodes-Arten unterscheiden sich von den Larven der übrigen Mystaciden dadurch, dass ihre Vorderfüsse an der Tibia scharfkantig oder scharfbuckelig aufgetrieben und ihre Hinterfüsse von der Länge aller Abdominal- segmente zusammengenommen sind, daher viel länger als bei den Larven der Mystaciden vorkommen. Wir fanden auch diese Charactere bestätiget bei der Larve der Setodes azurea Linn., nigra Pictet, und erklären somit die Zeichnung bei Pictet Pl. XII, Fig. 5 b hin- sichtlich der Vorderbeine für fehlerhaft. Nicht allein diese Charactere bei den Larven, auch die Charactere an dem entwickelten Insect, nemlich der Mangel der Sporne an den Vorderfüssen, bestimmten uns, das von Rambur Seite 515 in seinen „Nevropteres“ und von Brauer Seite 41 in seinen Characteren aufgestellte Genus „Setodes* zu er- weitern und diejenigen von Rambur und Brauer zu Mystacides gezogenen Arten, denen die Sporne an den Vorderfüssen mangeln, wie z.B. ater Brauer, Pictet und guadrifasciatus Fabr., Brauer, zu Setodes zu ziehen. Die Larve von Setodes hiera (siehe Taf. I. Fig. 12—14), welche ungemein schöne Art sich als Insect von Setodes punctata Fabr. schon durch den Mangel der braunen und schwarzen Puncte an den Vorderflügeln auszeichnet, lebt im süssen Wasser am Ausflusse der Newa, dort, wo bereits durch Flusssand Verschwemmungen vorhanden, das Wasser seicht und viel mit Potamogetonen erfüllt ist, in einem gekrümmten , verkehrt cylindrisch-conischen, aus sehr feinem Sande zusammengekitteten freien Gehäuse (siehe Taf. I, Fig. (4, natürliche Grösse desselben). Die 0,0032 bis 0,0057 Pariser Meter lange Larve ist ziemlich gleichförmig cylindrisch, gegen das Hinterleibsende etwas mehr als vorne verschmälert,, lichtgelb von Farbe, mit hornartigen, ebenfalls lichtgelben, nur in den Gelenken sehr zarter, fast kaum bemerkbarer Ringelung versehenen Füssen, mit hornartigem, braunem, gegen die Ränder dunklerem Kopf, Pro- und Mesothorax. Die dunkleren Zeichnungen am Kopfe sind in zwei Ringen oder Kreisen, von denen der vordere deutlicher und länglich, ohne Oentralzeichnung, der hintere weniger deutlich, breiter als lang mit einer Öentralzeichnung versehen ist; die Zeichnungen am hornartigen Pro- und Mesothorax erscheinen jederseits als ein gegen die Ränder dunkler schattirter Ring ohne Centralzeichnung. Am ersten Abdominalsegmente sind drei lange Fleisch- höcker , von denen der mittlere der stärkste ist, am letzten in drei Lappen getheilten Hinterleibssegmente sind drei hornartige, lichtbraune, 91 nach hinten zu schwärzliche Platten, von denen die mittlere vorne herzförmig, die seitlichen rundlich breit dreieckig erscheinen. An den seitlichen Lappen des Analsegmentes sind nach aussen und aufwärts gerichtete zwei hornartige Hacken, am Hinterrande jedes dieser drei Lappen sitzen vier lange und einige kürzere Borsten. Die Larve ist Ende Juli, meist um den zwanzigsten herum, im ausgewachsenen und _ halbausgewachsenen Zustande gefunden worden. Originalexemplare be- finden sich im k k. Hofnaturaliencabinete zu Wien von mir deponirt. Originalexemplare des vollkommenen, mit Silber auf Gold gestickten Messgewand ähnlichen Flügeln versehenen Insectes zu Wien, Peters- burg, Berlin, Kopenhagen, Stockholm, München, Genf. Erklärung der Tafel: Fig. 12. Grösse, oft auch doppelt so gross. Fig. 13. Die Larve vergrössert. Fig. 14. Das aus feinem Sande construirte Gehäuse. Bemerkungen über die Gattung Cryptophagıs. Von L. Miller. Die Gattung Cryptophagus umfasst eine Reihe höchst ähnlicher und schwer zu unterscheidender Arten, denen man vor dem Erscheinen der Sturm’schen und Erichson’schen Fauna Deutschlands wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte ; noch in der dritten Auflage des Dejean’schen Cataloges erschienen fast sämmtliche Arten der heutigen Gattung Oryptophagus unter dem Namen Crypt. cellaris vereint, wozu wohl auch noch die Paramecosomen gerechnet wurden, und von den wenigen früher beschriebenen Arten hatte man keinen klaren Begriff. Erichson, welcher eine gründliche Bearbeitung dieser Gattung lieferte, beschrieb 24 Arten, deren Unterschiede besonders in der * Punetirang, Behaarung und den Zähnchen an den Seiten des Hals- schildes liegen. Nach den Höckerchen am Halsschilde und dem Fält- chen ober dem Schildehen zerfällt die Gattung in drei Gruppen. Bei einer grossen Anzahl von Exemplaren, welche mir zur Unter- suchung vorlagen, habe ich gefunden , dass diese letzteın Merkmale oft kaum wahrnehmbar und veränderlich sind, daher keinen sichern Anhaltspunct zur Abtheilung in Gruppen bieten. Die Schwielenhöcker sind von der Punctirung freigelassene, kleine, rundliche, manchmal 92 durch die gröberen Puncte etwas gehobene Stellen. Diese finden sich mehr oder minder deutlich auch bei Arten der zweiten und dritten Gruppe. Das Fältchen in der Mitte der Basis des Halsschildes ist bei vielen, namentlich kleineren Individuen der zweiten Gruppe, ganz undeutlich, während es bei mauchen grössern Stücken der dritten Gruppe deutlich ausgeprägt ist. Cr. LycoperdiHerbst. Rothbraun, Halsschild und Flügel- decken stark punctirt, die Punctirung auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken fast reihenweise, gegen die Spitze zu schwächer und verworren; die Seiten des Halsschildes nicht verdickt, die Vorderwinkel erweitert, nach hinten in ein scharfes Zähnchen auslaufend, in der Mitte mit einem nach Aussen gerichteten spitzen Zähnchen. Die vordern Schwielenhöcker am Halsschilde sind ziemlich gross und deut- lich, die nahe der Basis liegenden oft ganz undeutlich. In der hiesigen Gegend ist diese Art selten; ich habe sie nur in Bovisten gefunden. Cr. setulosus Strm. Dem Lycoperdi ähnlich, aber etwas kleiner , gelblich oder gelbbraun, die Seiten des Halsschildes verdickt, die seitwärts vortretenden Vorderecken nach hinten nicht in ein Zähn- chen auslaufend, das Mittelzähnchen etwas weiter nach vorn gelegen und schwächer. Eine der selteneren Arten; in Gärten in Quisquilien. Cr. pilosus Gyll. Kleiner als die beiden vorigen Arten und nach hinten mehr zugespitzt. Die Punctirung und Behaarung ist schwächer, der Seitenrand des Halsschildes ist nicht verdickt, das Zähnchen an den Vorderecken scharf und spitz, auch das Zähnchen in der Mitte deutlich. Die Schwielenhöcker sind nur bei grössern Stücken deutlich, bei kleinern verschwinden sie oft ganz. In Kellern auf Bierfässern habe ich diese Art in grosser Menge gefunden , auch in Gärten in Quisquilien kommt sie häufig vor. Cr. Schmidtii Sturm. Im Habitus von den vorigen Arten abweichend: länglicher und schmäler. Die Schwielenhöcker, besonders die an der Basis, kaum wahrnehmbar. Der Seitenrand des Halsschildes verdickt, die Vorderwinkel sehr schwach erweitert, nicht zahnartig vorspringend, vor der Mitte mit einem sehr kleinen, bei vielen Stücken fast verschwindenden Zähnchen, so dass der Seitenrand ungezähnt erscheint. In Gärten, ziemlich selten. 93 Cr. baldensis Er. Wie Kraatz (Stett. entom. Zeitung 1852 S. 228) bemerkt, hat diese Art ein schwaches, aber deutliches Zähnchen in der Mitte des Seitenrandes des Halsschildes ; die Vorder- ecken sind nur schwach verdickt, ohne Zähnchen. Die Punctirung ist ziemlich dicht und fein; die Behaarung fein und anliegend. Das Hals- schild hat Schwielenhöcker, die mindestens eben so deutlich sind, als bei manchen Stücken des Cr. Schmidtü. Das Fältchen ober dem Schildehen manchmal kaum bemerkbar. Diese Art ist weit verbreitet, kommt jedoch mehr in höhern Gebirgsgegenden vor. Das Erichson’sche Stück stammt vom Monte baldo ; ein Stück theilte mir Herr Kraatz aus Thüringen mit; Dr. Hampe besitzt eines aus Siebenbürgen; auf der Rax-Alpe in Oester- reich fand ich den Käfer auf Gras ober der Krummbholz-Region ; Herr Scheffler zeigte mir einige in der Umgegend von Wien gesammelte Stücke. Cr. nitidulus mihi. Oblongo - ovalis, converus, fusco- ferrugineus , nitidulus, punctatus , pube brevi minus dense vestitus, thorace lateribus non incrassato, medio dentato, anyulis anterioribus subincrassalis, non dentalis, elytris elongatis, remotius punctalis. Long. I—1'/s lin. In der länglichen Gestalt dem Cr. Schmidtii ähnlich, und den kleineren Stücken desselben an Grösse gleich, jedoch manchmal auch um die Hälfte kleiner. Braun, glänzend, mit gelber, kurzer, gegen die Spitze der Flügeldecken abstehender Behaarung dünn bekleidet. Die Fühler sind dünn, auch die Keulenglieder nicht sehr breit. Kopf und Halsschild gleichmässig etwas stark, dicht punctirt. Halsschild etwas breiter als lang, gewölbt, mit angedeuteten Schwielenhöckern ; der Seitenrand nicht verdickt, die Vorderecken sehr schwach erweitert, verdickt, ungezähnt, in der Mitte mit einem deutlichen stumpfen Zähn- chen, die Hinterwinkel stumpf. Das Fältchen sehr fein. Die Flügel- decken länglich, schwach gewölbt, an den Seiten etwas gerundet, gegen die Spitze verschmälert; auf der vorderen Hälfte ziemlich stark , nicht dicht, dann allmälig feiner punctirt, an der Spitze selbst fast ganz glatt; die Schulterecken und Spitze gewöhnlich licht durchscheinend. Auf der Unterseite ist das Halsschild ziemlich stark und dieht,, Brust und Hinterleib feiner und weitläufiger punctirt. Die Beine dünn. Vom Or. Schmidtü, mit welchem dieser Käfer allenfalls ver- glichen werden könnte, unterscheidet er sich besonders durch stärkere 94 Wölbung des Halsschildes, nicht verdickten Seitenrand desselben, noch schwächer erweiterte Vorderwinkel und stärkeres Mittelzähnchen. Einige Stücke aus Siebenbürgen wurden mir von Herrn Dr. Hampe mitgetheilt. Cr. simplex mihi. Oblonyo-ovalis, leviter convezus, ferru- gineus , subtiliter remote punctulatus, pube erecta vestilus, thorace basin versus angustato , lateribus non incrassalo, angulis anterio- ribus subincrassatis , posterioribus rectis. Long. 1—1’/ lin. Im Habitus und in der Grösse dem Vorigen ziemlich ähnlich, gelb oder gelbbraun, glänzend, mit feiner gelber Behaarung bedeckt. Die Fühler sind dünn und etwas kürzer wie bei Cr. nitidulus. Kopf gewöhnlich braun , fein und dicht punctirt. Halsschild fast so breit wie lang, der Seitenrand nicht verdickt, die Vorderecken gar nicht vor- tretend, nur schwach verdickt, ohne Zahn, in der Mitte des Seiten- randes mit einem kaum merklichen Zähnchen, welches bei vielen Individuen ganz verschwindet, daher es einfach gerundet erscheint. Die Hinterwinkel recht. Die Oberseite gewölbt, fein und weitläufig punctirt, das Fältchen an der Basis sehr deutlich. Die Flügeldecken vorn fein und weitläufig, gegen die Spitze allmälig noch schwächer punctirt, mit länger abstehenden Haaren besetzt, welche manchmal in Reihen ge- ordnet sind. Die Punctirung auf der Unterseite fein und ziemlich dicht. Beine dünn. Eine sehr kenntliche Art und von allen Uryptophagen sehr ver- schieden durch die nicht erweiterten Vorderwinkel, das an den Seiten fast zahnlose Halsschild, und durch die feine und weitläufige Punctirung. Diese neue Art wurde von Herrn Türk in einem Baumschwamme im Prater entdeckt. Cr. saginatus Sturm. Die Erweiterung der Vorderecken des Halsschildes ohne Zähnchen , das zweite Zähnchen ober der Mitte gelegen. Dadurch und durch die fein und dichter punetirten Flügel- decken unterscheidet er sich vom pilosus,, dem er sonst ähnlich ist. Sehr häufig auf Bierfässern. Cr. scamicus L. Eine der gemeinsten Arten. Ich habe sie in grosser Menge in Gärten aus Quisquilien gesiebt ; auch in Häusern auf Mauern kommt sie häufig vor. Gewöhnlich ist das Halsschild braun- roth, die Flügeldecken schwärzlich mit braunrother Wurzel, oft ist der Käfer ganz ‘gelb, sehr selten kommen auch ganz schwarze Exemplare vor. 95 Das Thier ist immer an der breiten, flachen Gestalt, dem äusserst dicht und fein punctirten Halsschilde, dem in der Mitte des Seiten- randes gelegenen Zähnehen und den fein und dicht punctirten Flügel- decken zu erkennen. Cr. badiws Sturm. Im Habitus mehr dem cellaris als den vorhergehenden Arten ähnlich. Die Behaarung kurz, anliegend; Punc- tirung dicht, auf der vordern Hälfte der Flügeldecken etwas runzlig. Das Halsschild ist kurz, gegen die Basis verschmälert, die Vorder- ecken seitwärts stark erweitert, der Aussenrand verdickt, hinten mit einem nach rückwärts gerichteten Zähnchen, in der Mitte des Seiten- randes mit eimem zweiten kleinen, aber deutlichen Zähnchen. Das Fältchen ober dem Schildchen höchst undeutlich. Die Art scheint sehr selten zu sein; ich habe nur ein einzelnes Stück m der hiesigen Gegend gefunden. Cr. labiläös Er. Dem Cr. pilosus höchst ähnlich, nur etwas schmäler, gewölbter , von hellgelber Färbung. Die Form des Hals- schildes und der Zähnchen an demselben wie bei pilosus, die Behaarung auf der ganzen Oberseite aber ist fein und anliegend, ohne eingemenste längere Haare. Das Fältchen ober dem Schildehen ist sehr deutlich. Das vordere Paar der Schwielenhöcker angedeutet. Mehrere Stücke dieser sonst sehr seltenen Art habe ich bei Dorn- bach an einer feuchten Stelle aus Buchenlaub gesiebt. Cr. affinis Strm. Klemer als Cr. scanicus, ziemlich gleich breit , schwach gewölbt, dicht punctirt. Beide Zähnchen an den Seiten des Halsschildes deutlich. Auf der Oberseite mit längerer, rauher, ab- stehender Behaarung , welche diese Art sehr kenntlich macht. Diesen Käfer habe ich mehrmals auf Weiden gefunden, auch in Gärten aus Quisquilien gesiebt. (Schluss folgt.) Berichtigung. Es ist Herrn Julius Müller in dem in der letzten Nummer unserer Zeitschrift enthaltenen Aufsatze: „Die öffentlichen und privat-entomo- logischen Sammlungen Brünns“ in seiner Bescheidenheit passirt, auf sich selbst zu vergessen, was auch wir übersehen haben. 96 Wir haben demnach zu berichten, dass dieser eben so fleissige, als geschickte Entomologe (grosse Neugasse Nr. 70), obschon er sich erst seit fünf Jahren mit der Sache befasst und seine freie Zeit in Folge von Berufsgeschäften äusserst beschränkt ist, es doch zu einer Lepi- dopteren-Sammlung brachte, welche bis inclusive der Geometrinen 1600 Arten (nach Lederer) und an Microlepidopteren 400 Arten (nach Heydenreich geordnet) zählt, streng wissenschaftlich und sehr nett gehalten ist und sich überdiess durch die schönen Präparate der ersten Stände (Ei, Raupe und Puppe) auszeichnet. Auch als naturhistorischer Zeichner und entomologischer Schrift- steller ist Herr Müller vortheilhaft bekannt. Gediegene, von ihm direct aus dem Microscope gezeichnete und auf Stein gravirte Ab- bildungen zieren verschiedene Werke und lassen hinsichtlich der genauen Auffassung aller microscopischen Charactere nichts zu wünschen übrig; verschiedene entomologische Aufsätze finden sich im Prager „Lotos“* (hier einer über die Lepidopteren-Fauna Brünns), der'Stettiner entom. Zeitung, unserer Monatschrift ete. Die Redaction. Anzeige. Herr Dr. OÖ. Staudinger meldet uns (Granada, 6. Dec. 1857), dass seine Insecten- Ausbeute im südlichen Spanien gut ausgefallen, besonders in Schmetterlingen, und sein Schwiegervater Herr L. Grabow in Berlin, Linienstrasse Nr. 23, die Ausgabe von Catalogen und Ver- sendungen prompt besorgt. Bücher-Anzeigen. Bei E. Mittler in Berlin ist erschienen : H. Loew: Neue Beiträge zur Kenntniss der Diptern. Heft 1—5. — — Bemerkungen über die Familie der Asiliden. — Ueber den Bernstein und die Bernsteinfauna. Von demselben Verfasser erschien früher bei Heine in Posen: H. Loew: Entomotomien, 3 Hefte. — — Beiträge zur Kenntniss der Diptern. Heft 1—4. Mit dieser Nummer wird eine Beilage: „Naturwissenschaftlicher Verlag von T. 0. Weigel in Leipzig“ ausgegeben. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr 146. WIENER Entomolosische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 4. II. Band. April 1S58. Bemerkungen über die Gattung Cryptophagıs. Von L. Miller, | (Schluss.) Cr. cellaris Scop. Dem Folgenden ähnlich, aber grösser, vorzüglich breiter, und die Vorderecken des Halsschildes weniger stark erweitert. Die Punctirung fein und dicht, die Behaarung fein und an- liegend. Auf den Flügeldecken sind längere Haare eingemengt , welche bei reinen Stücken in Reihen geordnet sind. In Häusern, auf Mauern, nicht häufig. Cr. acutangulus Gy1ll. Eine in Häusern gemeine Art. Länglich , schmal, gelblich, mit feiner, anliegender Behaarung und feiner , dichter Punctirung; die Vorderecken des Halsschildes flügel- förmig erweitert, mit einem scharfen Zahn rückwärts, auch in der Mitte des Seitenrandes mit einem spitzen Zähnchen. Cr. fumatus Gyll. Eine ausgezeichnete, in der Grösse sehr veränderliche Art. Dem Cr. acutangulus im Habitus nicht unähnlich, stärker gewölbt und die Flügeldecken nach hinten mehr erweitert. Die Punetirung ist sehr fein und dicht. Die Behaarung kurz, anliegend. Halsschild so lang als breit; die Vorderecken erweitert, gezähnt, die Mitte des Seitenrandes mit einem sehr kleinen, spitzen Zähnchen. Der Käfer ist ziemlich selten; er kommt in Gärten in Quis- quilien vor; einige Stücke habe ich auch an Baumstämmen gefunden. Cr. quercinus Kraatz. Dem Cr. fumatus höchst ähnlich ; das Halsschild ist etwas kürzer, die Vorderwinkel treten stärker vor, auch das Mittelzähnchen ist stärker. Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. ri 98 Der Käfer ist in Oesterreich noch nicht aufgefunden worden ; mehrere Stücke erhielt ich von Herın Kraatz, welcher diese Art bei Berlin unter Eichenrinden entdeckt hat. Cr. dentatus Herbst. Nebst Cr. scanicus die gemeinste Art dieser Gattung, an ihrem langgestreckten Habitus und den gleich breiten Flügeldecken kemntlich. Die Behaarung ist kurz, anliegend. Das Halsschild breiter als lang, dieht, Flügeldecken fein und etwas weitläufig punetirt. Die Vorderecken am Halsschild sind schwach erweitert init einem stumpfen Zähnchen. Das zweite Zähnchen liegt ober der Mitte. Es sind hier zwei Varietäten zu unterscheiden. Die eine ist eine Linie lang, gelblich, manchmal um das Schildehen herum schwärzlich ; diese habe ich häufig auf Schlehen und andern blühenden Gesträuchen gefunden. Die zweite Varietät ist grösser, bis 1'% Linie lang, braun, oft mit einem deutlichen Längsfältchen am Halsschild ober dem Schild- chen ; diese habe ich auf Bierfässern gesammelt. Or. distingwsemdus Sturm. Im Habitus und der Stellung der Zähnchen des Halsschildes ist diese Art dem Cr. pilosus nicht unähnlich ; aber nur %ı Linien lang. Die Behaarung ist fein und an- liegend ,„ die Punctirung auf der ganzen Oberseite sehr fein und dicht. Die Zähnchen am Halsschild sind klein, aber deutlich. Auf Mauern , auch an Bierfässern nicht selten. Cr. bicolor Sturm. Die kleinste Cryptophagus- Art, Ge- stalt, Behaarung, diehte und feine Punetirung, vom Vorigen,, und namentlich solchen Stücken desselben ähnlich, bei welchen Kopf und Halsschild dunkel, Flügeldecken röthlich sind. Die Vorderecken des Halsschildes sind aber nur schwach erweitert, ungezähnt;; das zweite Zähnchen ober der Mitte gelegen. Um Wien nicht häufig, in Quisquilien. Cr. bimaculatus Pnz. Die Vorderecken des Halsschildes sind schwach verdickt, der Seitenrand ist fein gekerbt; das Mittelzähn- chen fehlt ganz. Die Flügeldecken haben in der Mitte einen grossen, schwarzen Fleck. Dieses Thier habe ich mehrmals in grösserer Anzahl im Prater aus Quisquilien, die an Gartenplanken liegen, und zwar immer in Gesellschaft der Atomaria unifasciata gesiebt. Herr Scheffler hat es auch in Schwämmen gefunden. Cr. dorsalis Salhlb. Scheint in der hiesigen Gegend sehr selten zu sein ; ich habe nur ein einzelnes Stück im Prater gefunden. 99 Cr. subdepressus Gyll. Vonder Grösse des Or. scanicus, etwas breit, flach gewölbt, sehr fein und dicht punctirt. Das Hals- schild nur etwas schmäler als die Flügeldecken, die Vorderecken wenig vortretend, ungezähnt, in der Mitte des Seitenrandes ein stumpfes Zähnchen. | Um Wien ziemlich selten ; einige Stücke habe ich bei Purkers- dorf auf Weiden gesammelt. Cr. crenulatus Er. Wird von Erichson in Oesterreich angegeben; um Wien habe ich noch kein Stück gefunden. Er ist eben so flach wie Cr. subdepressus, aber schmäler ; der Seitenrand des Halsschildes ist durchaus ungezähnt,, hingegen der ganzen Länge nach fein gesägt. | Ein Stück wurde mir von Herrn Zebe aus Glatz mitgetheilt. Cr. laticollis mihi. Oblongo-ovalis, laeviter converus, ferrugineus , sublilissime griseo-pubescens, subtilissime 'dense punc- tulatus et strigosulus, thorace lalo, brevi, apice emarginato, angulis anterioribus extus vier dilalatis, incrassalis, margine laterali non dentato, parum rotundato, elytris apicem versus atlenuatis. Long.1alin. Von länglich -eiförmigem Umriss, schwach gewölbt, braunroth, mit äusserst feiner, anliegender Behaarung bedeckt. Die Fühler kurz, ziemlich dünn, die drei Keulenglieder beinahe von gleicher Breite. Kopf dicht punctirt. Halsschild von der Breite der Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, Oberseite schwach gewölbt, mit breit abgesetzten Seiten, sehr fein, in der Mitte etwas weitläufig, gegen die Seiten. dicht punetirt; vorn weit ausgerandet, die Vorderecker bis zur Mitte der Augen vorragend, seitlich kaum vortretend , mit verdicktem ab- geschliffenen, rückwärts ungezähnten Aussenrande; Seiten schwach gerundet, der Rand nicht verdickt, ohne Mittel-Zähnchen ; Hinter- ecken stumpf, der Hinterrand schwach, breit niedergedrückt. Schwielen- höcker sind nicht wahrnehmbar , auch von dem Fältchen ober dem Schildehen ist keine Spür vorhanden. Sehildchen breit, hinten flach abgerundet. Flügeldecken unter der Basıs etwas gerundet - erweitert, dann allmälig verschmälert, die Spitzen gemeinschaftlich abgerundet, sanft gewölbt , fein punctirt, und sehr fein nadelrissig. Auf der Unter- seite ist das Halsschild und die Brust etwas stark und weitläufig, der Hinterleib sehr fein und dicht punctirt. Die eigenthümlichste Art dieser Gattung, durch das vorn aus- gerandete Halsschild und die Sculptur von allen Arten sehr verschieden. 7* 100 Ein einzelnes Stück aus Siebenbürgen in Herın Dr. Hampe's Sammlung. Cr. pubescens Strm. Breiter und etwas grösser wie Cr. subdepressus. Das erste Glied der Fühlerkeule ist bedeutend schmäler als das zweite und dritte. Das Halsschild an der Basis fast so breit wie die Flügeldecken, nach vorn verschmälert. Die Vorderecken kaum vortretend, das Zähnchen in der Mitte sehr schwach und stumpf. Die Punctirung dicht und etwas runzlig. Der Käfer kommt hie und da in Quisquilien, jedoch nur einzeln, vor. In grösserer Anzahl hat ihn Herr Braunhofer in Öberöster- reich auf Erlen gesammelt. Beschreibung einiger japanischen Diptern. Vom Director Dr. H. Löw in Meseritz. Die Dipternfauna Japan’s ist noch so gut wie vollständig unbekannt, da meines Wissens bisher nur zwei ihr angehörige Arten: Trypeta japonica Wied. und Scatophaga formosa Wied. beschrieben worden sind *). Es war mir desshalb höchst interessant, durch die freundliche Vermittlung des Herın Baron von Osten - Sacken eine Anzahl japanischer Diptern zu erhalten, welche von Herrn Stimpson, der Herrn Capt. Rogers’s amerikanische North Pacific Expedition be- gleitete, dert gesammelt wurden. Dieselben haben durch die Aufbewah- rung in Spiritus allerdings etwas gelitten, so dass einige Arten nicht mehr mit der zu ihrer vollständigen Sicherung nöthigen Genauigkeit characterisirt werden können, hier also unberücksichtigt bleiben müssen, während die Mehrzahl der Arten zu diesem Zwecke noch brauchbar ist. Eine so kleine Sammlung, wie die in Rede stehende, lässt aller- dings kein sicheres Urtheil über die japanische Fauna zu, doch lässt sich schon aus dieser mit grosser Wahrscheinlichkeit vermuthen,, dass ihr Character dem unserer europäischen Dipternfauna recht nahe stehen werde, viel näher wenigstens als die grosse räumliche Entfernung ver- muthen lassen möchte. *) Unter den von Thunberg im 7. Theile des Mus. naturalium Acad. Upsa- liensium beschriebenen Insecten, befinden sich, wie ich aus dem 18. Jahrgange der Stettiner entomol. Zeitung p. 10 ersehe, auch mehrere Diptern und unter ihnen eine Musca japonica;, es ist wohl möglich, dass dies nicht die einzige von ihm beschrie- bene japanische Fliege ist; leider sind mir seine Schriften völlig unzugänglich, so dass ich nichts Genaueres darüber anzugeben vermag. 101 Von den unten aufgezählten 27 japanischen Arten kommen acht auch in Deutschland und wahrscheinlich in allen zwischen liegenden Ländern vor, da ich sie sämmtlich auch aus Sibirien besitze; es sind Melithreptus seriptus L., Eristalis tenax L., Musca corvina F abr., Calliphora vomitoria L., Lucilia Caesar L., Pyrellia cadaverina L., Pyrellia serena Zett. (non Meig.), Scatophaga stercoraria L. — Eine neunte Art, Mesembrina resplendens Z ett., findet sich in Deutsch- land nur im Gebirge, während sie sonst als Bewohnerin Lapplands bekannt ist. Andere fünfzehn Arten haben ganz den Habitus europäischer oder nordasiatischer Arten und nur drei Arten scheinen mir von dem- selben wesentlich abzuweichen ; es sind Baccha apicalis, welche an Arten der südasiatischen Fauna erinnert, Phasia rotundiventris, welche mir eben dahin zu deuten scheint, und Eristalis incisuralis, welche eine auffallende Aehnlichkeit mit mehreren amerikanischen Arten dieser Gattung hat. Nicht ohne Interesse ist der Vergleich der mir etwas vollständiger bekannten sibirischen Dipternfauna mit der japanischen einerseits und mit unserer mitteleuropäischen andererseits. Während man wohl ver- muthen sollte, dass sie der japanischen viel näher stehen werde als der unserigen, lässt sich aus den mir vorliegenden Thatsachen mit voller Bestimmtheit nachweisen, dass sie unserer Fauna sehr viel näher als der japanischen steht. Die von Herrn Stimpson mitgebrachten Arten sind die folgenden: Sp de Tipula japonica nov. sp. 3 et 2. — Luteo=cinerea ; thoracis villae brunneae lineis obscurioribus marginatae, media linea longitudinali obscura dissecta; abdomen lutescens, stria longi- tudinali et segmenlis ultimis fuscis ; alae maculatae. — Long. corp. g 7, 2 11 lin. — Long. al. Z 9'r, © 10% lin. Caput lutescens, verticis linea non bene determinata, imterdum vertice toto obscuriore. Rostrum nigro - brunneum ; palpi concolores. Antennae mediocres; articuli scapi lutei; articuli flagelli nigri, cylin- driei, infima basi modice incrassati et setis quatuor validis armati; primus Hagelli articulus basi obscure luteus. Thoracis lutescente-einerei vittae brunneae lineis obscurius brunneis marginatae, media linea longi- tudinali obscura divisa; pleurae luteo -cinereae, Abdomen lutescens, linea longitudinali media distinctissima et utrinque laterali angustiore 102 et minus distinceta fuseis; segmenta quatuor ultima , excepto margine laterali, in mare distinetius in foemina obsoletius fusca; venter lute- scens segmentis quatuor ultimis fuseis; segmentum ultimum in mare inferius longe flavido - pilosum. Genitalia maris obscura, clausa. — Pedes lutei, femoribus tibiisque apice, tarsis totis nigris, Scapus halterum pallidus, capitatum nigrum. — Alae cinereo - maculatae, marginis postici parte apicali et ipsa alae apice cinereis; macula sub- basalis magna, maeula minor radicem venae „longitudinalis tertiae tegens maculae_stigmati contiguae et stigma ipsum brunnea. Sp 2. Tipula parva nov. sp. 3. — Nigro-cinerea , abdomine luteo, linea longitudinali parum distincta et segmentis tribus vel qua- tuor ullimis fuseis; vittge thoracis indislinclae; alae cinera- scentes, basi et margine antico flavescentibus, stiymate obscure brunneo, plaga mazima ante venas transversales et allera minore pone venas transversales limpidis. — Long. corp. 5 lin. — Long. al. 6°/4 lin. Caput nigrum, leviter albido-pruinosum. Rostrum brunneo-nigrum, palpi eoncolores. Antennae medioeres nigrae, scapo obscure luteo; flagelli articuli eylindrici, basi incrassati et setis quatuor validis armati. Thorax totus niger, polline albido cinerascens, vittis obsoletissimis, fere nullis. Abdomen luteum linea longitudirali media et utrinque laterali, angustis, fuseis; segmenta tria vel quatuor ultima fusca; pars inferior segmenti ultimi apice lutescens, margine pilis validis recurvis flavescentibus armato. Genitalia maris obscure lutea lamella media verticali rotundata prominente. Pedes lutei, femoribus tibiisque apice parum obscurioribus , tarsis ex brunneo nigris. Halteres lutei. Alarum cinerascentium basis et margo anterior a basi usque ad stigma nigro- brunneum flavescentes ; plaga permagna limpida ante venas transversales a vena longitudinali secunda usque ad venam longitudinalem quintam descendit;; plaga limpida altera minor pone venas transversales sita est. SP-4 3. Penthetria velutina nov. sp. Jet 2. — Tota alra, opaca, summo scutelli apice pedibusque nilidis; alis majoribus, ocello- rum luberculo magis proluberanle el oculis maris conliquis a Penth. holosericea distinela. — Long. corp. SR? —3, $ 3 Yır— 3% En. — Long. al. d 3Y%, 8 3% lin. 103 Caput totum cum antennis et palpis atrum, opacum ; oculi maris linea longissima contigwi, tuberculus ocellorum ingens; oculi foeminae late distantes, ocellorum tubereulus permagnus, tuberculus alter supra antennas vix minor. Thorax opacus, leviter cinereo - pruinosus, lineis duabus longitudinalibus ineisis. Scutellum apice laeve, nitidum. Ab- domen atrum opacum , analibus utriusque sexus appendicibus concolo- ribus. Halteres nigri. Alae nigrae, majores quam alae Penth. holosericeae, quo fit ut mas speciei jJaponicae longitudine et latitudine alarum foe- minae speciei indigenae par ; venae fere ut in Penth. holosericea directae, sed furca venae loneitudinalis quartae brevior et latior. Sp. 4. : Chrysops suq@vis nov. sp. Q. — Alter, primo antennarum arli- culo luteo; facies el [rons flavae, callis atris signalae; Ihorax flavo-ritlatus; abdomen nigrum, viltula media, a basi segmenli secundi usque ad marginem segmenti quarli posteriorem pro- ducla et macula ulringue magna, segmentis 1 el 2 communi, quae in basi segmenli secundi cum vittula conflwit, flavis. Alae limpidae, margine antico loto et fascia Iransversa media alris. — Long. corp. 4a lin. — Long. al. 4Yı2 lin. Inter majores sui generis species. Ater. Rostrum nigrum; palpi concolores; faciei flavo-pollinosi callus tergeminus totus ater , nitidus; antennarum articulus basalis luteus sequentes brunneo - nigri; frontis flavo-pollinosae callus inferior transversalis ater. Thorax ater, vittis flavo-polinosis signatus. Abdomen nigrum , basi utrinque macula per- magna, segmentis 1 et2 communi flava et vittula media segimentorum 2 -4 flava pictum; venter flavus, segmentis ultimis quatuor et margine laterali ‘praecedentis nigris. Halteres atri. Alae limpidae, margine postico et apice leviter einerascentes, vena longitudinali quinta fulva, veliquis atris, margo anterior totus ater; fascia transversalis atra, latissima , subintegra, in cellula posteriore quinta eluta. Pedes atri, tbis intermediis nigro-brunneis, tarsorum posteriorum basi flavo-brunnea. Sp: 5. Tabanus chrysurus nor. sp. 2. — Nigro - brunneus, Oculi nudi; antennae lalae,, rufo- ferrugineae ; palpi lutei, fulvo- pilosuti; facies, frons et thoracis dorsum fulvo-pilosa; margo segmenlorum abdominalium posterior fulvus et fulvo-pilosus, segmenta abdominalia posteriora tola fulvo -piüosa; femora 104 nigro-brunnea , apice lutescentes ; libiae luteae, anticae apice nigricantes; tarsi anlici nigri, posteriores obscurius lutei; alae brunneae. — Long. corp. 9%s lin. — Lony. al. 8° lin. Nigro-brunneus, non omnino opacus. Caput fulvo-pilosum. Oeuli nudi. Antennae rufo-ferrugineae, articulo primo fornicato , tertio lato; articuli basales breviter nigro-pilosi. Palpi lutei, pilis brevis- simis fulvis vestiti. Frons augusta, callo infero oblongo in striam longe ascendentem producto. Thoracis dorsum fulvo-pilosum, pilis nigris versus marginem posteriorem crebrius intermixtis. Scutellum nigro - pilosum. Pleurae nigro-pilosae. Abdomen nigro-brunneum, anticae breviter nigro- pilosum; margo segmenti primi posterior obscure fulvus, lateribus fulvo- pilosus; margo segmentorum religuorum posterior fulvus et fulvo- pilosus; segmentum quartum fere totum, quae sequuntur tota fulvo- pilosa. Venter nigro-brunneus, breviter nigro-pilosus, margine posteriore segmentorum omnium nisi primi fulvo et pallide fulvo-piloso. Femora nigro-brunnea, nigro-pilosa, apice lutescentia et ferrugineo-pilosa;; tibiae luteae, pallide flavido-pilosae , anticae apice nigricantes et ferrugineo- pilosae ; tarsi antici brunneo-nigri, postici obscure lutei. Halteres nigro- brunnei. Alae brunneae, ante venam longitudinalem primam flavescentes ; venae longitudinalis tertiae ramus anterior nonappendiculatus ; stigma vix distinetum; cellula discoidalis longior quam in majore specierum Europae indigenarum numero. Sp. 6. Tabanus angusticornis nov. sp. 2. — Ex cinereo flaves- cens, abdomine obscuriore , basi ulrinque luteo-maculato. Oculi breviter pilosi; frons latissima, callo laevigato nullo. Antennae ochraceae , anyustae, artliculo tertio superius angulato. Pedes obscure lulei, basi femorum anteriorum, dimidio apicali tibiarum anlicarum , larsis anticis lotis et articulis qualuor ultimis tar- sorum posteriorum nigris. Alae brunneo=cinereae, stigmale et venis obscure brunneis, ramo venae longiludinalis lerliae ante- riore non appendiculato. — Long. corp. 5%: lin. — Long. al. 5 lin. Facies flavido-pollinosa et flavido-pilosa. Palpi flavescentes, pilis pallide flavescentibus et nigris vestiti. Antennarum articuli basales pallide flavescentes , primus fornicatus nigro-pilosus , secundus apice superiore niger ; articulus tertius ochraceus, angustus, superius angu- latus, vix dentatus. Frons latissima flavido-pollinosa , a vertice usque ad angulum oculorum anteriorem brevissime nigro-pilosa, callo laevigato 105 omnino nullo. Oculi breviter pilosuli. — Thorax flavo-pollinosus et flavido -pilosus, pilis nigris intermixtis, ad basim alarum crebrioribus. Abdomen nigricans, leviter flavo-pruinesum; macula utrinque permagna lutea ab angulo exteriore segment: primi usque ad posteriorem segmenti tertii marginem , interjecta macula nigricante,, anteriori segmenti tertik margini contigua, extenditur ; segmentum primum, margo segmentorum sequentium nisi ultimi, et margo abdominis lateralis flavo-pilosa, reli- quum abdomen nigro - pilosum. Venter nigricans, polline flavescente cinereus, segmentorum margine apicali luteo; pili abdominis maxima, ex parte nigri, basis latera et segmentorum anteriorum margo posterior flavido-pilosa. Pedes obscure lutei, nigro-pilosi, femorum anteriorum basi tibiarum anticarum dimidio apicali, summo tibiarum posticarum apice, tarsis anticis totis et posterioribus ab apice articuli primi nigris. Halteres lutei. Alae brunneo-cinereae ante venam longitudinalem primam flave- seentes, stigmate et venis obscure brunneis, ramo venae longitudinalis tertiae anteriore appendiculato , cellula posteriore prima apice sub- dilatata. Sp. 7. Tabanus hirticeps nov. sp. ©. — Cinereus, thorace albido- vittato, abdomine duplici serie macularum cinerascentium picto. Oculi pilosi. Antennae nigrae, arliculo tertio brunneo , apice nigro; frons lata; callus inferus duplicatus, ingens, medius minor ex tuberculo ascendens, tertius denique verticalis verruciformis, omnes alri. Pedes niyri, tibüs brunneis. Alae cinerascentes, sligmate et venis nigro - brunneis, ramo venae longitudinalis terliae anteriore non appendiculate. — Long. corp. 6 lin. — Long. al. 5%s lin. Facies albido-cinerea, albido-pilosa. Palpi cinerascentes, pilis longioribus albidis et nigris vestiti. Antennae deflexae ; articuli basales nigri, primus parum fornicatus; articulus tertius brunneus, apice niger, latus, superius angulatus, angulo obtuso. Frons latissima, cinerea ; callus inferus duplicatus, parte anteriore latiore et antennis contigua, parte superiore totam frontis latitudinem explente; callus medius minor, ab oculorum margine remotus, minus laevigatus, inferius tuberculatus; callus verticalis minutus, verruciformis. Oculi hirti. Thorax et abdomen valde detrita nigricant, sed vestigium pollinis albido-cinerei colorem viventis cinereum , vittas, thoracis albidiores et duplicem macularum abdominis einerascentium seriem prodit ; maculae trigonae, vittam abdo- 106 minis mediam efficientes, vix distinetae. Pili thoracis albidae, nieris ad alarum basim crebrius admixtis. Segmenta abdominis margine postico anguste Jutescente. Venter cinereus, segmentorum margine postico sordide albido. Pedes nigri, tibiis brunneis; apicem versus nigricantibus ;„femora maxima ex parte albido-pilosa; antiva posterius nigro-pilosa ; tiviae nigro-pilosae , posteriores basi extus albido-pilosae ; tarsi nigro-pilosi. Halteres nigri. Alae einerascentes, venis transversis levissime fusco- limbatis , stigmate et venis obseure brunneis, ramo venae longitudinalis tertiae anteriore non appendiculato. Sp. 8. Itamus angusticornis nov. sp. o.— Ilamo colhurnato simil- limus , sed anltennarum arliculo terlio anguslissimo elongato distinclus ; selae pedum fere omnes nigrae ; abdominis segmen- um sexlum cum sequenlibus siylum analem elongalum con- stituit. — Long. corp. 7Yr——-8 lin. — Long. al. 7\A2 lin. Nigricans , pollne flavido cinerascens. Facies anguste tubereulo mediocri, mystace nigro, inferius sordide albido. Palpi nigro-pilosi. Barba sordide albida. Frons et superior oceipitis pars nigro-pilosae. Antennae nigrae, articulis basalibus nigro-pilosis, terminali angustissimo sub- lineari, apicem versus magis attenuato; stylus terminalis articulo tertio brevior. Thorax nigro -pilosus, vittis nigris distinetis, quarum media linea pallida dividitur. Abdomen opacum , setis ante incisuras pallidis. Venter cinereus, opacus; segmentum sextum et sequentia stylum elon- gatum constituunt. Femora nigra summo anticorum apice rufo, superlus breviter nigro-pilosa, inferius longe flavido-pilosa, anteriora nigro- setosa ; tibiae rufae, apice nigrae, setis nigris, intermediae et interdum anticae extus setis Havis armatae; tarsi nigri, basi articuli primi rufa, nigro-setosi. Alae limpidae, margine postico et apice latissime einereae ; color einereus, in alarum parte apicali venis contiguus, a venis sepa- ratus ultra mediam alarum partem procedit. Sp- 9. Bacha apicalis nov. sp. ©. — Nigro-chalybea , nilida ; callo humerali, pleurarum macula, macula segmenli abdominalis seeundi ulrinque parva, segmenli terlü ulrinque majore obligua et strüs segmenti quarti qualuor anlice combinalis, ewlerioribus obliquis, interioribus reclis, flavis. — Alae hyalinae, interstitio, quod ante venam longitudinalem prünam situm est, tolo et 107 macula alarum apicali nigris. — Long. corp. 4Ya lin. — Long. al. AYs lin. Caput speciminis unici mutillatum. Thorax et scutellum nigro- chalybea, nitida. Callus humeralis pallide flavus. Pleurae ante basim alarum macula flava signatae. Abdomen nigrum, chalybescens, nitidum basim versus valde angustatum, subcelavatum; segmentum secundum utringue macula parva flava, tertium majore obliqua ejusdem coloris pietum ; segmenti quarti striae quatuor pallide flavae, interiores rectae, exteriores obliquae, omnes postice abbreviatae, exteriores cum interioribus in anteriore segmenti margine conjunctae. Perles testacei; femora postica prope basin et apicem versus brunnea; tibiae posticae apice brunneae ; tarsorum posticorum articuli quatuor ultimi brunnei Alae limpidae, venis obscure brunneis, longitudinali tertia perparum flexa ; interstitium , quod inter venam longitudinalem primam et auxiliarem interest, a basi usque ad apicem brunneo-nigrum; alarum apex macula satis magna, venam longitudinalem tertiam vix transgrediente, brunneo- nigra signatum. Sp. 10. Rhingia laevigata nov. sp. g et 2. — Aeneo-nigra. Facies et antennae rufo-tlestaceae. Abdominis segmentum primum testaceum margine poslico angustissime nigro, secundum tesla- ceum linea media et margine postico nigris; segmentum tertium linea media, margine poslico et margine laterali niyris, in foe- mina saepius totum nigrum. Pedes rufo-testacei, femorum basi, tibiarum posticarum annulo medio tarsisque posticis totis nigris. Alae dilutissime ex flavo brunnescentes. — Long. corp. 4 — 41/3 lin. — Long. al. 4Ys lin. Facies et antennae rufo - testaceae. Oculi maris contigui, trian- gulum frontale anterius rufo-testaceum, triangulum verticale nigrum et nigro-pilosum ; frons foeminae lata, nigra, prope antennas rufa , tota nigro-pilosa. Thorax et scutellum aeneo -nigra, nitida, nigro- pilosa, pilis pallidis ad marginem dorsi anteriorem et in pleuris erebrius admixtis. Abdomen aeneo-nigrum, nitidum, parce et breviter flavido - pilosum ; segmentum primum testaceum, margine postico angustissime nigro ; segmentum secundum testaceum linea longitudinali media interdum parum distineta et margine postico nigris; segmentum tertium in mare eadem pietura ac secundum variegatum , in foemina saepius totum nigrum. Anteriora ventris segmenta pallide testacea, posteriora nigra. 108 Pedes rufo-testacei , 1. testacei, femorum bası, tiblarum postiearum annulo medio tarsisque postieis nigris, in foemina haud raro brunneis. Alae ex flavido dilutissime brunnescentes venis eodem modo ut in speciebus europaeis directis. Spesilr Melithreptus scriptus Linn. $. Sp. 12. Syrphus japonicus nov. sp. J et 6. — Syrpho topiario simillimus, a quo non differt nisi antennis paullo majoribus, pilis faciei et frontis omnibus nigris, alis longioribus et per- parum distinclius einereis, stigmate denique nigro. — Lony. corp. AYa—5% lin. — Long. al. 5'a—6 lin. Sp. 13. Eristalis tenax Linn. det ®. Sp. 14. Eristalis incisuralis nov. sp. Z et o. — Niger, flavido- piosus, pleuris thoracis margine toto et villa transversali flavido-cinereis. Oculi pilosi; seta antennarum plumata. Scutel- lum flavum. Abdomen atrum, opacum, segmentorum 2—-A mar- gine posteriore flavo; segmentum primum albido - pollinosum ; segmentum secundum ulringue macula flava, in mare sub- trianyulari, in foemina anguslala signatum ; segmentum terlium in mare utrinque flavo-maculatum, in foemina immaculatum ; segmenla quae secundum sedum sequuntur in utroque sezu fasciam mediam anguslam, laevigalam et medio interruplam ostendunt. Pedes nigri, libiarum parte priore et tarsorum inter- mediorum basi flavidis. Alae hyalinae, nudae , sligmale nigri= cante, basi nigro. — Long. corp. 5 lin. — Long. al. 4°A2 lin. Caput nigrum, flavido-pollinosum. Facies modice descendens, flavido- pilosa, stria media denutata. Antennae nigrae , articulo tertio cinera- scente, seta brunnea longe plumata. Frons nigra, flavido - pollinosa, superius obscurior , nigro-pilosa, margine antico rufo-testaceo. Thorax ater , opacus, flavo-pilosus , pleuris, dorsi vitta transversa integra et margine toto flavido-cinereis. Scutellum flavum, flavo-pilosum. Abdo- minis segmentum primum albido-pollinosum; segmentum secundum atrum, 109 opacum, margine postico anguste et aequaliter flavo, utriuque macula,_ in mare magna subtrigona, in foemina angusta; segmentum tertium atrum, margine postico anguste et aequaliter flavo fasciaque intermedia laevigata angusta, in mare insuper utringue macula flava margine antico contigua et intus excisa pictum; segmentum quartum atrum, opacum, margine postico anguste et aequaliter flavo fasciaque intermedia laevi- gata anguste interrupta; foeminae segmentum abdominale quintum atrum fascia media laevigata subinterrupta ; genitalia maris atra nitida. Abdomen flavo-pilosum, posterior segmenti secundi et tertii pars nigro- pilosus, ipso margine postico tamen flavo-piloso ; in segmenti quarti parte posteriore pili nigri rariores inveniuntur. Pedes nigri, summo femorum posteriorum apice, tibiarum dimidio basali et articulis tarsorum intermediorum duobus basalibus flavidis;, femora postica non incrassata. Alae pure limpidae, raro sub stigmate leviter fuscanae ; venae obscure brunneae ; stigma nigro-brunneum, basi nigrum. Sp.219. Phasia rotundiventris nov. sp. — Nigra, flavo-pollinosa, facie flava, antennis nigris, scutello et abdomine rufis, pedibus brunneis , teyulis ochraceis, alis nigris. — Long. corp. 3/ lin. — Long. al. 36 lin. Facies flava, flavomieans, tenuissime flavido-pilosa, serie pilorum, nigrorum in faciei carinis ad oris aperturam descendente. Antennae nigrae, articulo tertio ovato. Frons nigro-pilosa, pars anterior flava vitta media et margine antico nigris, pars posterior nigra. Thorax niger , nigro-pilosus , flavido-pollinosus, macula prope radicem alarum rufescente. Scutellum rufum nigropilosum. Abdomen latissimum rotun- datum, deplanatum, brevissime nigro-pilosum, rufum, segmento primo abbreviato nigro, segmentis 4 et 5 vitta media ad marginem segmen- torum posticum dilatata brunnea signatis. Venter rufus, immaculatus. Coxae et femora rufo-badia, tibiae brunneae , pedes nigri. Tegulae ochraceae. Alae nigrae, basi brunnei, angulo venae longitudinalis tertiae fracto, obtuso. — De sexu haereo. Sp. 16. Musca corvina Fabr. 2. Specimina japonica a nostris non differunt. 110 Sp. 17: Calliphora vomitoria Linn. d et. Genis latius quidem, quam in speciminibus europaeis plerumque solent, nigris discrimen specificum indicatum esse tamen non credo. Sp: 18. Lucilia fulvipes nov. sp. — Chalybea, splendens , levissime albido-pruinosa, praeserlim in auteriore thoracis parte ; facies ochracea, palpi et antennae concolores; frons nigra, rufo- vitlata. Pedes nigri. Tegulae sordide albidae, anguste nigro- marginatae. Corpus tolum breviter nigro-pilosum; selae vali- diores nec in thoracis dorso nee in abdomine adsunt. — Long. corp. 4Yı lin. Long. al. 3°/s lin. Genae valde descendentes, margo oris anterior non prominens ; facies tumida, sub antennis parum excavata tota ochracea, nisi ad anteriorem oris partem flavo-pilosa, seta mystacina utrinque unica, parum valida. Palpi flavi, parce nigro-pilosi. Antennae ochraceae, arti- culo tertio extus parum fuscescente , fere usque ad setas mystacinas descendentes. Frons nigra, polline flavido-cinereo opaca, tenuiter flavo- pilosa et breviter nigro-setosa; vertex nigro-pilosus. Thorax. chalybeus, postice violaceo-resplendens, totus breviter nigropilosus, ante suturam distinetius, post suturam obsoletius albido-pruinosus, vittaram vestigio vix ullo, Scutellum violaceum, breviter nigropilosum, margine postico nioro-setoso. Abdomen rotundatum, chalybeum, latera versus levissime albido-pruinosum, margine segmentorum posteriore violaceo-resplen- dente; pili abdominis breves, nigri, in segmento primo ex parte, in apice abdominis omnes favae; setae validiores in abdomine nullae. Pedes brunneo-nigri, nigro-pilosi, pilis flavidis ad femorum basim adımixtis. Tegulae sordide albidae, anguste nigro-marginatae. Halteres pallidi. Alae limpidae venis obseure brunneis. pe 19. Lucilia Caesar Linn. ©. Luciliae Öaesari prope certe accedit, sed nimis detrita, quam quae firmam judieii ansam praebere possit; forte distineta. Sp. 20. Pyrellia cadaverina Linn. ®. Sp: 21. Pyrellia serena Zett. (non Meig.) ©. 111 Sp. 22. Pyrellia laevifrons nor. sp.Q@. — Pyrelliae Caesarioni simil- lima, fronte tumen latiore et thoracis dorso setis longioribus nullis , nisi quae in margine lalerali et postico inveniuntur, vestito facile distinguitwr. — Long. corp. 3/6—4 lin. — Long. al. 3% lin. Tota nitidissima , plerumque chalybea interdum viridis, pruinae albidae vestigio nullo. — Capitis figura eadem, quae in Lucilia Caesarione, fronte tamen latiore. Genae aeneo-virides, nitidae, nigro-pilosae; palpi nigri et niero-pilosi; facies nigra, lateribus albido-sericea, ad oris aper- turam fortiter nigro-pilosa; antennae nigrae, usque ad setas mystacinas non descendentes; frons latissima, viridis, interdum chalybea, nitidissima, nigro-pilosa; setae quatuor mediocres in vertice adsunt, in fronte nullae; vitta frontalis angusta, plus duplo angustior quam pars lateralis. Thorax breviter nigro-pilosus, ad latera et ante scutellum setis nonnullis medio- eribus, in dissetis nullis armatus. Scutellum breviter nigro-pilosum, margine fortiter nigro-setosum. Abdomen nec segmento primo nec inci- suris obscurioribus, totum breviter nigro-pilosum. Pedes nigri, nigro- pilosi, femoribus chalybeis. Tegulae sordide albidae. Halteres brunnei. Alae limpidissimae, venis brunneis ut in Lucilia Caesarione directis. ! Sp: 28. Mesembrina resplendens Zett. ©. A speeiminibus, quae in alpibus Germaniae et in Lapponia inve- niuntur, non diversa. Frontis latera superias minus splendida et faciem pollme minus albo vestitam video, sed nitorem frontis et candorem faciei conservationis modo deletos esse credo. Sp. 24. Cyrtoneura angustifrons nor. sp. Jg. — Cyrtoneurae stabulanti simillima, sed bene dislincta fronte adhue angustiore, tertio antennarum articulo toto nigro=brunneo nec basi rufo femoribusque totis nigris.—Long. corp. 3\/s lin.— Long. al.3"Az lin. Nigra, ceinereo-pollinosa. Caput nigrum, albido-pollinosum, nigro- pilosum, oris margine anteriore sordidissime albido. Palpi obscure testacei, basi nigricantes. Antennae nigrae, articulo secundo apice brunneo, tertio toto nigro. Frons linearis, angustissima, distincte angustior quam frons Uyrtoneurae stabulantis et caesiae. Thorax niger , cinereo - pollinosus, vittis quatuor obseuris. Scutellum apice testaceum. Abdomen nigrum, 112 dense cinereo-pollinosum, linea loneitudinali obscura satis distincta, segmentis duobus ultimis tessellatis. Pedes nigri, tibiis brunneo-testaceis. Tegulae sordide albae, margine flavescente. Halteres pallidi. Alae einereo- limpidae, venis brunneis ut in Öyrtoneura caesia ductis. Sp. 25. Hydrotaea calcarata nov. sp. J et o. — Nigra, cinereo- pruinosa, antennis, palpis, halterum capitulo pedibusque nigris, alis cinereo-limpidis, basi sublutescentibus; oculi hirli; mas: femoribus anticis apice extus dente, intus lamella armaltis, tibüs posticis sublus spina valida, a basi longius yuam ab apice remota calcaratis. — Long. corp. 21a —2°% lin. — Long. al. 2"/ı2 lin. Caput nigrum, einereo-pollinosum, nigro-pilosum, palpi et antennae concolores; seta antennarum breviter pilosa. Oculi pubescentes, in mare in superiore frontis parte subcontigui, in foemina fronte lata, atra, lateribus anguste laevigata separati. Thorax niger , cinereo-pruinosus, vittis dorsalibus parum distinetis. Scutellum et abdomen colore thoracis pieta; in abdomine nec vitta nec maculae laterales distinguuntur. Pedes graciliores in foemina breviores simplices, in mare longiores, femoribus antieis apice extus dente brevi acuto, intus lamella obtusa armatis ; in femoribus maris intermediüs subtus seta rigida recta adest et in tibiis posticis subtus aculeus validus nudus, apice aduncus conspicitur, qui a basi longius quam ab apice tibiae distat. Haec tibiarum posticarum armatura memoriam affert Ariciae aculeipedis ; in specie nostra aculeus brevior, gracilior, apice non barbatus et ab apice tibiae minus remotus. Obs. Oculis hirtis, femoribus posticis non elongatis, rectis, tibiisque posticis rectis, subtus spina (nec seta) armatis ab Hydrot. scamba Zett. differt. Sp. 26. Scatophaga stercoraria Linn. ®. Sp. 27: Dryomyza formosa Wied. ?®. Synon. Scatophaya formosa Wied. Zweifl. II. 347. 1. Vera Dryomyza, Scatophagis plane aliena; ab europaeis sui generis speciebus seta longius pilosa et fronte antice scrobiculata leviter tantum ditfert. Tota nigro-pilosa, abdomine flavo-piloso, summo tantum apice nigro-piloso. 113 Ueber das Vorkommen des Öarabus hungaricusFab., der Blaps ovata Sol. und reflexicollis Sol. in der Wiener Gegend. Von Rudolf Schönn. Es dürfte wohl für manchen Entomologen von Interesse sein, über das Vorkommen des Carabus hungaricus in der Wiener Gegend etwas Bestimmtes zu erfahren. In der Naturgeschichte der Insecten Deutschlands Band I.pg. 121 heisst es, dass Car. hunygaricus F ab. nur einmal bei Wien im bota- nischen Garten gefangen wurde, und wohl durch irgend einen Zufall aus dem Innern von Ungarn dorthin gelangt sei. In Redtenbacher’s Fauna austriaca 2. Auflage, pag. 12 wird erwähnt, dass Herr Czagl das Thier mehrere Male am Laaer Berge bei Wien gefunden habe, Durch meinen verehrten Freund Miller, dem ich in entomo- logischer Beziehung zum grössten Danke verpflichtet bin, und der mir jederzeit mit freundschaftlicher Bereitwilligkeit an die Hand geht, erfuhr ich, dass er und Herr Gzag]1 diesen Käfer vor mehreren Jahren in emigen Exemplaren am Laaer Berge aufgefunden hatten, und es wurde dieser Fundort auch von Herrn Gzagl in den Schriften des zoologisch-botanischen Vereins, Band I. pag. 71 bekannt gemacht. Ich jagte diesen Mittheilungen zu Folge auch einige Male meinem Glücke nach, doch mehrmals vergebens. Nach einem mehrtägigen Regen, am 20. September , versuchte ich es neuerdings, und ging früh Morgens an dieselbe Stelle, wo Herr Czagl und Miller den Käfer fanden, nämlich am Laaer Berge nächst der Kuhweide an der Abdachung gegen Unter-Laa, wo die Fahrstrasse einen kleinen Hohlweg bildet, welcher anfangs rechts von einem Weingarten begrenzt ist. Hier fand ich an der Fahrstrasse drei gute Stücke und ein ge- quetschtes, jedoch noch lebendes; am folgenden Tag machte ich wieder eine Exeursion, und erbeutete noch ein Stück; im Rückwege erhaschte ich ein Exemplar um die Mittagszeit an einem Feldwege unweit des Laaerberger Gasthauses und einige Schritte davon lag ein todtes. Dieser Fundort ist eine halbe Stunde von der oben bezeichneten Stelle ent- fernt. Am 28. September hatte ich abermals zwei Exemplare gefunden, und die letzten zwei fand ich noch anfangs October, diese waren aber Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. , 8 114 sehr beschädigt. Alle diese Exemplare erbeutete ich-im Jahre 1856 am Laaer Berge auf Wegen laufend. Ich gab mir alle Mühe auszuforschen, ob diese Thiere nicht ein bestimmtes Versteck haben, bemühte mich eine Menge in der Nähe liegender Erdknollen und Steine aufzuheben, ging stundenlang in den in der Umgebung liegenden Weingärten herum, indem ich die Muthmassung hatte, dass dieser Käfer, nach Art des Car. cancellatus und Uilrichü, sich in den Weingärten aufhalten könnte ; alles Suchen war jedoch vergebens, ich entdeckte nicht ein Exemplar. Meine Aufträge an die betreffenden Weinhüter waren trotz aller Versprechungen ebenfalls fruchtlos. Im nächsten Jahre machte ich meinen Fund Herrn Braunhofer, einem sehr thätigen Entomologen, bekannt, der mittelst grosser Gläser, welche er an einigen Stellen bis am obern Rand in die Erde eingrub, und mit Larven von grösseren Insecten als Lockspeise ver- sah, einen guten Fang machte, indem er auf diese Weise in kurzer Zeit zwölf Stücke erhielt, und wahrscheinlich eine noch ergiebigere Ausbeute gemacht, wenn nicht die harmlose Landjugend seine Fallen entdeckt und zerstört hätte. Zur selben Zeit ging ich noch einige Male an unseren Fundort, und fand einmal zwei, ein anderes Mal ein Stück; letzteres war, obwohl noch lebend, leider ganz unbrauchbar. Nachdem ich im Ganzen vierzehn, Herr Braunhofer zwölf Stücke erbeutete, und dieser Käfer schon früher von Herrn Czagl und Miller in derselben Gegend aufgefunden wurde, ist wohl der Beweis hergestellt, dass er der Wiener Gegend eigen ist, und kann ihm die Ehre nicht streitig gemacht werden, in die Fauna von Deutsch- land aufgenommen zu werden. Noch erwähnenswerth ist, dass ich die für die hiesige Gegend gewiss sehr interessanten Blaps ovata Sol. und reflezicollis Sol., deren Vorkommen um Wien bereits von Herın Miller im I. Band pag. 15 dieser Zeitschrift constatirt wurde, ebenfalls aufgefunden habe. Die erste Art fand ich in einigen Exemplaren am Laaer Berge an Fusswegen zwischen Getreidefeldern, ein Stück auch bei Mödling, und eines am Bisamberge unter einem Steine. Von Blaps reflewicollis habe ich drei Stücke hinter der Matzleinsdorfer Friedhofmauer unter Ziegelsteinen, und eines am Wasserglaeis gesammelt. Es scheinen mithin diese zwei Arten in der Wiener Gegend eben nicht sehr selten, doch auch nicht in grösserer Anzahl vorzukommen ; Blaps reflewicollis aber magihrer Aehnlichkeit mit fatidiea wegen von dan Sammlern oft übersehen werden. Zwei neue Brodiinen- Genera. Beschrieben von L. Miller. Dirosis n. 9. Oculi subrotundati, supra marginem lateralem capitis sitı. Antennae 11-articulatae , tenues, articuli, ultimo excepto, lati tudine longiores, apicem versus sensim breviores et crassiores, penultim« dilatato, ultimo minimo. Epistomum breve, antice subsinuatum. Labrum mediocre , transversum , ciliatum , antice sinuatum. Mandibulae apice bidentatae, supra dente lobiformi instructae. Palpi maxillares articulo quarto securiformi, labiales articulo tertio subovato , apice truncato. Mentum subconvexum, medio vix canaliculatum. Prosternum postice et mesosternum antice truncatum, his, meta- sterno et primo segmento abdominali impressis. Thorax transversus, basi bisinuatus. Scutellum non perspicuum. Elytra lateribus fere parallelis, pone medium apicem versus sen- sim angustata, costata, lines marginalis a costa margmali sejuncta, in lateribus inflexis ab humeris ad apicem usque ducta. Pedes graciles; femora apicem versus subdilatata, tibiae Hli- formes, anticae dilatatae, extus bidentatae. Die Augen sind ziemlich klein, rundlich, ober dem Seitenrande des Kopfes gelegen. Die Fühler sind ziemlich lang und dünn, die Glieder länger als breit, das letzte sehr klein, im vorletzten verborgen , mit diesem gleichsam ein gemeinschaftliches Glied bildend. Das Kopfschild ist kurz, an der Spitze leicht ausgerandet. Die Oberlippe ist wie bei Erodius gestaltet, quer, ziemlich vorstehend, vorn gebuchtet, mit gelben Wimpern besetzt. Die Mandibeln sind an der Spitze zweizähnig, der untere Zahn kleiner , der obere Aussenrand in der Mitte lappenförmig erweitert und aufgebogen, daher sie oben stumpf gezähnt erscheinen. Die Maxillarpalpen sind 4Agliedrig, das letzte Glied beilförmig. Die Lippenpalpen 3gliedrig, das 3. Glied schwach eiförmig, mit abgestutzter Spitze. Das Kinn ist an der Spitze ausgeschnitten,, schwach gewölbt, mit einer sehr seichten, an der Basis und Spitze vertieften Längsrinne. Das Halsschild ist breiter als lang, an der Basis zu jeder Seite ge- buchtet. Schildchen nicht sichtbar. Die Flügeldecken sind bis zur Mitte g T 116 fast gleichbreit, mit Rücken- und Randrippen ; die Randlinie trennt sich von der Randrippe unter der Schultereeke und durchzieht die um- geschlagene Seite bis zur Spitze. Die Füsse sind dünn, die Vorder- schienen aussen mit zwei Zähnen, einem unter der Mitte und einem an der Spitze, an der Innenseite weit und schwach ausgebuchtet. Das Q trägt, wie bei andern Erodiünen, an der Spitze der Vorder- brust in der Mitte ein gelbes Haarbüschel. Die Gattung hat im Habitus die grösste Aehnlichkeit mit Erodius, die Bildung der Mandibeln und die Richtung der Randlinie unterscheiden sie jedoch bestimmt. Leptonychus, Arthrodeis und Diodontes haben zwar auch auf der Oberseite gezähnte Mandibeln, der Zahn ist aber gewöhnlich spitz und etwas nach vorne gerichtet, während er bei Dirosis stumpf und lappenförmig ist; übrigens zeichnen sich die genannten Gattungen durch eine entweder dreieckige oder sehr kleine, fast ver- borgene Oberlippe aus, welche bei Dirosis quer und vorstehend, wie bei Erodius gebildet ist. D. nervosus. Oblongo-ovatus, niger, subnilidus ; capite fronte fere laevi, lateribus et apice granulato-ruguloso; antennis longi- tudine capilis cum lhorace; thorace transverso, anlice profunde emarginalo, apicem versus Totundalim-subangustalo, basi bi= sinualo, lobo medio brevi, lato, angulis postieis acutiusculis, supra subconvexo, laevi, lateribus subliliter vage punctulato ; elytris lateribus fere ultra medium parallelis, dein apicem versus sensim anguslalis, opacis, granulis minutissimis vagis, apicem versus densis obsilis, Lricoslatis, linea marginali latera infleewa percurrenti. Long. 5 lin. Erodius nervosus Mus. berol. Länglich - eiförmig. Der Kopf schwach glänzend, in der Mitte glatt, an den Seiten und gegen die Spitze zu gekörnt-gerunzelt, das Kopfschild kurz, querrunzlig. Die Fühler dünn, von der Länge des Kopfes und Halsschildes , die Glieder länger als breit, gegen die Spitze zu kürzer und breiter werdend, das letzte sehr klein, im 10. gleichsam verborgen. Das Halsschild ist breiter als lang, an der Spitze tief aus- gerandet, unter der Mitte fast gleichbreit, dann nach vorne zu allmälig sehr schwach gerundet-verschmälert; an den Seiten und vorne gerandet, an der Basis zweibuchtig, der durch die Ausbuchtung entstehende Mittel- lappen breit und kurz, die Hinterwinkel etwas nach hinten ausgezogen, spitz; schwach gewölbt, mit der Spur einer Längsrinne, welche ge- hg wöhnlich nur durch eimen länglichen seichten Eindruck an der Basis und einem punctförmigen in der Mitte angedeutet ist, in der Mitte glatt, an den Seiten weitläufig und fein punctirt. Die Flügeldecken an der Basis vonder Breite des Halsschildes, bis über die Mitte fast gleichbreit, dann gegen die Spitze sanft gerundet und verschmälert, ziemlich gewölbt, matt, jede mit drei glänzenden, geraden, unter der Mitte schwächer werdenden und gegen die Spitze verschwindenden Längsrippen, zweien am Rücken und einer am Rande ; die Randlinie trennt sich von der Randrippe unter der Schulterecke und durchzieht die Mitte des um- geschlagenen Seitenrandes bis zur Spitze. Die Zwischenräume sind äusserst fein und weitläufig, gegen die Spitze zu dicht granulirt ; an dieser Granulirung nimmt auch der umgeschlagene Seitenrand zwischen der Randrippe und der Randlinie Theil. Die Vorderbrust, die Schenkel oben und unten und die Vorderschienen innen mit langen gelben Haaren dünn besetzt. Die Unterseite ist fast glanzlos, dieht gerunzelt- gekörnt. Das Thier wurde von Helfer in Mesopotamien entdeckt, und mir von Herın Prof. Schmidt-Göbel unter obigem Namen mit- getheilt. Amnodeis n. g. Oculi transversi, laterales, perpendiculares, infra marginem lateralem capitis continuati. Antennae 14-articulatae, mediocres, articulo ultimo minimo. Epistomum antice truncatum. Labrum transversum , ciliatum , apice laeviter emarginatum. Mandibulae apice bidentatae. Maxillae breves, lobis latis, intus dense ciliatae. Palpı maxillares quadri-artieulati, articulo quarto securiformi, labiales tri-artieulati , articulo tertio subovato, apice truncato. Ligula brevis , profunde ineisa, antice ciliata. Mentum parum convexum, medio subcanaliculatum. Prosternum postice dilatatum, subrotundatum , mesosternum an- tice parum emarginatum. Meso- et metasterno et primo segmento ab- dominali impressis. Thorax transversus, basi profunde bisinuatus. Scutellum non perspicuum. Elytra costata et plus minusve dense tuberculata. Pedes minus graciles, femora compressa, apicem versus sensim subdilatata, tibiae anticae dilatatae , extus bidentatae, maris intus ante apicem profunde emarginatae , feminae subsinuatae. +18 i Die Augen sind sehr schmal, senkrecht, über den Seitenrand des ui gigantens. 3. Erste Rippe ganz. Flügeldecken sehr sparsam granulirt confluens. Amn. gramdis: elongatus, niger, subnitidus ; capite vage sub- Liliter punctulato,, lateribus et apice ruyoso-yunclalo; thorace transverso, subconvexo, versus latera ulringue fovea profunda impresso, basi bisinuato, medio lobato, angulis posticis aculis, lateribus parum rotundato; elytris basi thoracis latitudine, apicem versus sensim anguslala, granulata, dorso uni-carinata. Long. 8 lin. Erodius giganteus Kinderm. in litt. Länglich, schwarz, auf der Oberseite schwach glänzend. Der Kopf am Scheitel fast glatt, an den Seiten und nach vorn zu punctirt, das Kopf- > schild etwas erhaben, dicht runzlig punctirt, beiderseits mit einem seichten Eindruck. Halsschild breiter als lang, an der Spitze ausgerandet, an der Basis tief zweibuchtig, in der Mitte einen Lappen bildend, die Hinterecken spitz; an den Seiten gerandet, gegen die Spitze gerundet-verschmälert, daher die Vorderwinkel nur etwas kleiner als rechte; gegen die Basis nicht verschmälert, vor derselben etwas gebuchtet, die Hinterwinkel spitz, nach hinten vortretend. Die Oberseite leicht gewölbt, in der Mitte fast glatt, gegen die Seiten zu ziemlich stark, in den Hinter- winkeln runzlig punctirt, mit einer sehr feinen, an der Basis tiefern Längsfurche ; beiderseits nahe dem Seitenrande, etwas ober der. Mitte mit einem runden, grubenartigen Eindruck, und nahe der Mittellinie, etwa in der Mitte, mit einem kleinen, schwachen , manchmal kaum wahrnehmbaren Grübchen. Die Flügeldecken an der Basis von der Breite des Halsschildes gegen die Spitze allmälig gerundet-verschmälert, manchmal in der Mitte sehr schwach erweitert, wenig gewölbt, hinter der Mitte gegen die Spitze ziemlich steil abfallend, an den Seiten scharfkantig ; am Rücken jede mit einer starken Längsrippe, welche gegen die Spitze abgekürzt ist, und dem Seitenrande näher als der Naht liest; ziemlich dieht mit glänzenden Höckerchen besetzt, welche gegen die Spitze zu feiner und weitläufiger werden, und an derselben fast ganz verschwinden. Der Grund glatt, beinahe matt. Die umgeschlagene Seite der Flügel- decken ist glatt und glänzend. Die Vorderbrust ist dicht gerunzelt, hinten etwas zurückgebogen, die Mittel- und Hinterbrust, sowie das 1. Hinterleibs-Segment punctirt-gerunzelt, eingedrückt; die Mittelbrust 21 hat in der Mitte eine glatte, glänzende Stelle. Das 2. und 3. Hinter- leibs-Segment sind fein längsrunzlig, die letzten 2 Segmente äusserst fein und weitläufig punetirt. Kindermann versandte eigentlich diese Art als Erodius gigan- teus; da jedoch die Herren Reiche und Saulcy die nachfolgende unter diesem Namen beschrieben, so musste für die gegenwärtige ein neuer Name gewählt werden. Mehrere Stücke, jedoch nur männliche, wurden von Kinder- mann in der asiatischen Türkei (zwischen Amasia und Diarbekir) gesammelt. Amn. giganteus : oblongus, niger, subnitidus, capile punctu= lato, epistomo rugoso ; thorace Lransverso, subconvexo, lateribus vie foveolato, basi bisinuato , medio lobato, ungulis posticis aculis, productis; elytra basi thoracis laliludine, minus dense granulata, dorso obsoletius bicarinata. Long. I—8 lin. Anodesis giganteus Reiche et Saulcy. Annales de la soc. entom. de Fr. 1857 pag. 187. Weniger länglich als die vorhergehende Art, schwarz, oben schwach glänzend. Der Kopf ist an der Stirn fast glatt, vorn und an den Seiten punctirt, das Kopfschild runzlig,, zu beiden Seiten mit einem ziemlich tiefen Eindruck. Das Halsschild ist wie bei der vorigen Art gestaltet, aber es ist gegen die Seiten feiner und weitläufiger punctirt, und die tiefen Gruben beiderseits sind nur durch sehr seichte, manchmal kaum wahrnehmbare Eindrücke vertreten. Dagegen befindet sich hier an der Basis beiderseits nahe der Längslinie ein eingegrabener , kurzer Strich, der mehr oder weniger deutlich ausgeprägt und manchmal ganz erloschen ist. Die Flügeldecken an der Basis von der Breite des Halsschildes, gegen die Spitze gerundet-verschmälert,, die Seiten scharfkantig, jede mit zwei in gleichen Zwischenräumen zwischen der Sutur und dem Seitenrande stehenden Längsrippen, von denen die erste unter der Mitte, die zweite gegen die Spitze zu abgekürzt ist; die Zwischen- räume sind mit kleinen, glänzenden Höckerchen ziemlich dicht besetzt; der Grund matt. Die Unterseite ist schwach glänzend. Die Mittel- und Hinterbrust, so wie das 1. Hinterleibs-Segment runzlig punctirt, ein- gedrückt. Die folgenden vier Hinterleibs-Segmente sind sehr fein, dicht granulirt. Dieses Thier ist in allen Theilen grossen Abänderungen unter- worfen. Das Halsschild ist an den Seiten entweder gerade, oder in der 122 Mitte gerundet erweitert, im letztern Falle ist es kürzer. Die Flügel- decken sind gegen die Spitze allmälig verschmälert oder in der Mitte etwas erweitert, beim © sind sie kürzer und gewölbter. Die Rippen sind stärker oder schwächer ausgeprägt; unter einer grossen Anzahl von Exemplaren habe ich jedoch keines gesehen, bei dem sie ganz geschwunden wären; die Höckerchen sind manchmal, besonders beim o, verbunden, und bilden mitunter grobe Querrunzeln. Bei all diesen Varietäten ist die Art’leicht von der vorigen zu unterscheiden. Sie ıst im Allgemeinen kleiner, die Flügeldecken sind weniger dicht und stark granulirt, jede hat zwei Rücken-Rippen, die Mittelbrust hat in der Mitte keine glatte, glänzende Fläche, sondern ist gleichmässig dicht punetirt. . Von Kindermann in Syrien (um Damask) gesammelt. Amımn. asiaticus: oblongus, niger, suhnilidus; capite fronte fere laevi, apice lateribusque punclato-ruguloso ; thorace transverso, subconvexo, lateribus rotundato, basi subanguslato, bisinuato, in medio lobato, supra versus lalera subfoveolato, et in basi ulringue impressione oblonga, lobum lerminante, notato, medio canaliculato ; elytris basi thoracis latitudine, in medio rotun- dato- subamplialis, tuberculato - rugosis, dorso carinis duabus notalis, prima ante medium, secunda ante apicem evanescente. Long. 5—6"% lin. Erodius asiaticus Kinderm. in. it. Diese Art ist der vorigen sehr ähnlich ; es wird daher genügen, die vorzüglichsten Unterschiede hervorzuheben. Sie ist von geringerer Grösse. Das Halsschild ist breiter als lang, an den Seiten ober der Mitte gerundet, gegen die Basis verschmälert, vor derselben nicht gebuchtet, daher die Hinterwinkel kaum kleiner als rechte, oder manchmal stumpf; die Form des Halsschildes ist besonders beim 2 auffallend, in welchem bei giganteus die Seiten immer senkrecht abfallen, hinter der Mitte etwas gebuchtet erscheinen, daher die Hinterwinkel spitz sind. Der grubenartige Eindruck beiderseits nahe dem Seitenrande ist seicht, beim g' stets deutlich, beim @ jedoch kaum angedeutet. Die Längsrinne ist sehr fein, manchmal nur durch einen Eindruck in der Mitte der Basis angedeutet. An der Basis befindet sich beiderseits ein Längseindruck , welcher den Lappen begränzt. Dieser Eindruck besteht aus einer kurzen Längslinie mit einem angehängten Punct, welche oft in eine Linie, die manchmal halbmondförmig ist, ver- h 125 schmolzen sind. Beim © ist dieser Eindruck immer sehr deutlich, beim g' jedoch nur angedeutet. Die Flügeldecken sind an der Basis von der Breite des Halsschildes, in der Mitte etwas bauchig-erweitert,, mit gröbern und unregelmässigern Tuberkeln, als bei Amın. göganteus, besetzt, welche beim g' immer getrennt stehen, beim © jedoch häufig verschmolzen sind, und besonders längs der Sutur Querrunzeln bilden. Jede Flügeldecke hat zwei Rücken-Längsrippen, von welchen die der Sutur näher liegende schon vor der Mitte, die zweite aber vor der Spitze ab- gekürzt ist. Beim 2 sind die Rippen schwächer, die erste reicht bis nahe zur Mitte hinab und ist manchmal undeutlich. Von Kindermann in der asiatischen Türkei (zwischen Amasia und Diarbekir) aufgefunden. Ammn. confluens: oblongus, niger, subnitidus; capite fronte fere laevi, antice lateribusgue ruguloso-pun ctulato; thorace trans- verso, lateribus ante basin subsinuato , angulis posticis acutıs, basi bisinuato, mediolobato, utrinque-impressione oblonga, lobum | terminante, nolato, medio subcanaliculato ; elytris basi thoracis latitudine, lateribus parum rotundaltis, costis duabus dorsali- bus, argutis, non abbreviatis, sulura per paria junctis, instruelis, vage tuberculatis. Long. 5—6 lin. “ Länglich, schwarz, auf der Oberseiteschwach glänzend. Der Kopf an der Stirn glatt oder äusserst fein punctirt, an den Seiten und vorn runzlig, das Kopfschild etwas erhaben. Halsschild breiter als lang, an den Seiten ober der Mitte gerundet, vor der Basis etwas gebuchtet, der Hinterrand zweibuchtig, die Hinterwinkel spitz, vorne tief aus- gerandet; die Oberseite schwach gewölbt, in der Mitte glatt, gegen die Seiten fein und weitläufig punctirt, mit der Spur eines rundlichen Eindruckes nahe dem Seitenrande, und an der Basis beiderseits mit einem strichartigen Eindruck, welcher den Mittellappen begränzt. Die Flügeldecken sind an der Basis von der Breite des Halsschildes, gegen die Mitte sehr schwach gerundet-erweitert, dann gegen die Spitze verschmälert, mit zwei starken Rückenlängsrippen , welche, da sie nicht abgekürzt und einwärts gekrümmt sind, sich an der Sutur paarweise vereinigen, u. z. das innere Paar unter der Mitte, das äussere vor der Spitze; die Rippen werden übrigens nach unten zu schwächer, und das äussere Paar manchmal etwas undeutlich. Die Zwischenräume sind mit einigen kleinen Tuberkeln besetzt, welche beim Q' sparsam und fast in Reihen 124 gestellt erscheinen, beim 2 aber dichter und durch unregelmässige schwache Querrunzeln verbunden sind. Von den beiden vorigen Arten, denen diese ee verwandt ist, unterscheidet sie sich durch die starken, längern, an der Sutur paar- weise vereinigten Rippen , so wie durch die sparsamen Tuberkeln der Flügeldecken. Diese in Mesopotamien von Helfer entdeckte Art wurde mir von Herrn Prof. Schmidt- Göbel als Erodius scaber Sol. mit- getheilt. i Mit der vorstehenden Art trifit zwar die Solier’sche Be- schreibung des Erodius scaber (Annales de la soc. ent. de Fr. T. IH. pag. 542) nicht zusammen, es ist jedoch höchst wahrscheinlich, dass derselbe dieser Gattung angehört, da die Vorderschienen innen vor der- Spitze als sehr stark ausgerandet bezeichnet werden; Solier hätte dann die Form der Augen unberücksichtigt gelassen. Das nach Solier im Pariser Museum befindliche typische Exemplar müsste hierüber Aufschluss geben. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czagl. (Fortsetzung.) XX. Hister L. Körper oval, diek. — Kopf eingezogen ; Stirnstreifen ganz; Fühler unter dem Stirnrande eingefügt , Geissel mehr oder weniger verdickt, Knopf oval, viergliederig; Oberkiefer vorgestreckt, beim d' der linke oft länger. — Vorderbrust zusammengedrückt, an der Basis abgerundet, Prosternalfortsatz etwas vorragend,, eingebogen, Fühlergrube mehr oder weniger deutlich begränzt, unter den Vorderwinkeln des Hals- schildes. Mittelbrust ausgerandet oder gerade gerandet. — Halsschild trapezoidisch , convex, vorne ausgerandet, mit einem Rand und einem oder zwei Seitenstreifen. Flügeldecken mit fünf Rückenstreifen, von denen die inneren und der Nahtstreifen häufig abgekürzt oder ver- wischt sind, umgeschlagener Rand gefurcht. — Propygidium sechs- 125 eckig, Pygidium halbkreisförmig,, abschüssig. — Schienen innen un- bewehrt, die vorderen aussen gezähnt, Tarsalgrube gerade, wenig aus- getieft, die hinteren zweireihig gedörnt. Obwohl die Gattung Hister in der Gestalt ihrer Hauptorgane, welche bei anderen Gattungen so beständig sind, einige unbedeutende Abänderungen erleidet, so ist ihr Habitus derart characteristisch, dass sie leicht nach den oben angeführten Merkmalen von den ihr nahe- stehenden unterschieden werden kann. Die Geschlechtsunterschiede sind verschieden ,„ gewöhnlich wenig auffallend; im Allgemeinen sind die glatter, glänzender , weniger abgerundet als die @ ; bei vielen Arten, insbesondere jenen der zweiten Gruppe, zeichnen sich die J' entweder durch eine Verlängerung der Oberlippe oder des linken Oberkiefers aus. Ihr Aufenthalt sind Kuhmist und andere Excremente, Dünger, in Verwesung begriffene Vegetabilien, Aas, faulende Schwämme, auch der ausfliessende Saft der Bäume. Sie erscheinen mit den ersten Früh- lingstagen, zeigen sich noch im Herbst, jedoch seltener. Manche ein- heimische Arten sind sehr gemein; dennoch ist ihre Lebensweise nicht vollkommen bekannt. Die Larven sind fleischfressend und führen fast die Lebensart des ausgebildeten Insectes. Ihre Nahrung besteht in den Leichen kleiner Thiere, als Ratten, Maulwürfe, Kröten u. s. w., ja sie fressen sich in Ermangelung eines geeigneten Nahrungsmittels unter einander auf ; anfangs Mai verpuppen sie sich und vollenden bald den letzten Stand. Da auch im August ausgewachsene Larven angetroffen wurden, so wäre anzunehmen, dass in einem Jahr zwei Ausschlupfungen statt- finden. Beschrieben sind die Larven von H. merdarius und cadaverinus. Die Verbreitung dieser artenreichen Gattung ist sehr gross; von den bekannt gewordenen Arten kommen auf Europa 25, Afrika 45, Asien 30, Amerika 36, 2 sind über die ganze Erde, 6 über den alten Continent verbreitet, 3 gehören Europa und Afrika, 2 Europa und Asien zugleich an. Rücksichtlich des Baues der Oberlippe und Stellung des Ober- kiefers scheidet sich Hister in zwei Abtheilungen, von welchen die zweite nach den Randstreifen der Flügeldecken und den Seitenstreifen des Halsschildes wieder in Gruppen zerfällt, wie aus dem folgenden Schema ersichtlich ist. 1 Lippe breit, ausgehöhlt, ausgerandet. — Kiefer gleichlang, an der Basis von einander entfernt... Erste Abtheilung. l. Gruppe. 126 Lippe ganz oder dreilappig. — Kiefer an der Basis genähert, häuhe aunslächaset, „dndiisa2. 2er, Zweite Abtheilung. 2 2 Randstreifen der Flügeldecken vorhanden .......... 222202220. 3 — — iehlend sera) Serbre adeah 6 3 Innerer Randstreifen ohne ein Rudiment des äussern an der Schulter. (Dieser Streif, gewöhnlich deutlich ausge- drückt, verlauft vom Spitzenrande bis zur Schulter nächst dem ersten Rückenstreifen) ...:............ 4 ir 6 w — ist an der Schulter von einem gebogenen Rudimente des äussern begleitet.............. IV. Gruppe. Aeusserer Randstreifen vorhanden. (Dieser Streif geht, am Spitzenrande beginnend, anfangs parallel mit dem ersten Rückenstreifen , jedoch näher gegen den Rand der Flügeldecken als der innere, bildet an der Schulter eine Krümmung nach Aussen und erreicht fast die Basis der Flügeldecken; bisweilen ist er aber so ver- kürzt, dass nur ein kleiner Strich an der Schulter zurückbleibt) ‚etss=el. g::% Äufssäe Behr degree ol: ö Halsschild mit zwei Seitenstreifen..................2.. li. Gruppe. _ — einem Sa Ak ar enri IH. Gruppe. — — zwei era lese areas V. Gruppe. =— — einem iselnswasene daran Ac-ık dar VL Gruppe. n — zwei N, ee ee sr VII. Gruppe. 2 — einem ci Herpa wach ih dere marke VI. Gruppe. Erste Abtheilung. I. Gruppe. 4 -4. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, fünfter und Naht- streifen abgekürzt. . 2... +... 0:0 a2 „vlt ADRIA 2 1—3. Rückenstreifen ganz, vierter, fünfter und Nahtstreifen abgekürzb,odet yerwischb;« . sı; „witaelkd: sleee «ists. ar 3 Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes bis zur Basis ver- laufend und daselbst mit dem innern convergirend gigas Payk. Senegal. L. 20, B. 15 m. —— nach hinten abgekürzt validas Er. Senegal. Kaffernl. L. 18,B. 13 m. 127 3 Wenig glänzend. — Lippe ausgerandet. — Aeusserer Seiten- streifen des Halsschildes fein, melr oder weniger unterbrochen: : .: 2:5: WE robustus Er. Cap, Abyss. L. 13, B. 9 m. Glänzend. — Lippe tief ausgeschnitten. — Aeusserer Seiten- streifen des Halsschildes deutlich, ununterbrochen, von der Spitze bis zur Basis verlaufend . .majer L. Süd-Europa. L. 13—10, B. 9—7 m. Zweite Äbtheilung. I. Gruppe. 1 Innerer Seitenstreifen des Halsschildes ganz......... 2.22.22... Re) -— —_ — — unterbrochen eo... 2 2 1—3. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz ........umr.n..0.. 3 1—4. — — — RAN DHUEREN EACH TATEN NUR S 4 chen. — Mittelbrust mit einem unterbrochenen Rand- streifen. — Kiefer einzähnig ..bengalensis Wied. Bengal. L. 15, B. 11 m. Grübchen fehlend. — Mittelbrust mit einem ganzen Rand- streifen. — Kiefer zweizähnig ............ Baconi. Indien L. 10, B.7 m. Ne lumgoerandet,.. 194172332 urrdoiib nk lie sn 5 — Dicht yo erandekis versah SEI a 6 5 Stirmstreifen unterbrochen ; innerer Seitenstreifen des Hals- schildes regelmässig, vorne vom Rande entfernter yienlautend .. 2.2... el RN, chinensis Quens. Ind. L.10-8,B.7—5 m. — . ganz; innerer Seitenstreifen. des Halsschildes in der Mitte einwärts gebogen, vorne und hinten gleichweit von Rande entiemnus rer rer distrersus Ill. Ind. L.9, B. 7!a m. 6 Randstreifen der Mittelbrust unterbrochen. — Der linke Ober- .kiefer beim & spitzig, mit eimem Wärzchen über } demsZahntyersehendt. -. Jarla. biilserlgft. Iniarius Er. Ind. L. 14—12, B. 9—8 m. — — E= ganz. — Der linke OÖberkiefer beim g ohne Wärzchen, stumpspitzig, zweispaltig ...... 7 128 7 Halsschild in den Vorderwinkeln mit einem deutlich ausgeprägten Grübchen. — Fünfter Rückenstreifen der Flügeldecken fehlend: ioder verwischt..........2..... inaequalis F. Eur. L. 12, B. 9m. — — mit einem seichten Grübchen. — Fünfter Rückenstreifen deutlich, vorne abgekürzt. .Scaevola Er. Ind. L. 9,B.6 m. 8 4-2. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz; dritter unter- brochen oder absckrzt RE ee 9 1—3. — —_ — Ban. ae 11 1—4. — — — KU VAREL Eu 30 9 Vorderschienen vierzähnig. — Nahtstreifen vorhanden gagatinus Reich. Abyss. L. 9,B.7 m. — dreizähnig. — Nahtstreifen fehlend ............ 10 10 Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes reicht über die Mitte. — Fortsetzung des dritten Rückenstreifens an der Spitze gerad. — Randstreifen der Mittelbrust ganz japonieus Japan. L. 11, B.8 m. — u — in den Winkeln nur sehr kurz angedeutet. — Fortsetzung des dritten Rückenstreifens an der Spitze gebogen. — Rand- streifen der Mittelbrust unterbrochen...... recurvus Madag. L. 6, B. 41% m. 11 Vorderschienen am Aussenrande ungezähnt, glatt. — Naht- streifen@anz MIT. 0... Ren laevipes Germ. N.-Am. L.6,B.5 m, —_ 3—5zähnig. — Nahtstreifen abgekürzt oder fehlend oe. Bra 1 Ba Rn 12 12 Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes ganz oder sehr wenig abgekürzt ads ee art. rar oe Te 13 — — = —_ abgekürzt!.. Zu er 20 13 Matt. — Halsschild entweder ganz oder wenigstens an den Rändern punctirt. — Rückenstreifen schwach ....... 14 Glänzend. — Halsschild glatt. — Rückenstreifen stark........ 16 (Fortsetzung folgt.) Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. Entomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 5 I. Band. Kai 1S5S. Systematische Uebersicht der Thysanuren. Nach Nicolet’s Essaı sur une classification des Insectes Apterds de V’ordre des Thysanures. Anal. Entom. 1847. V. Mit Verbesserungen und Zusätzen von Prof. Dr. Kolenati. 1. Palpen versteckt, der Körper behaart, keine Afterborsten. Zunft der Gabelspringer. .......... Podurida ...... 2 Palpen sichtbar vorgestreckt, der Körper beschuppt, mit Afterborsten. Zunft d. Borstenschwänze. Lepismatida ..14 2. In der Mittellinie des Körpers keine Springgabel.............. 3 In der Mittellinie des Körpers eine Springgabel .............. 4 3. Zwei Afterwarzen, jederseits vier bis acht Augen, die Kiefer versteckt, der Körper warzig.. .Genus: Anura Gervais. Zwei Afterstiele, im Ganzen fünf bis achtundzwanzig Augen, die Kiefer sichtbar, der Körper glatt Genus: Anuropherus Nicolet. 4. Der Leib cylindrisch , mit deutlichen Segmenten ............ 5 | Der Leib eiförmig, ohne Abdominalsegmente , jederseits mit acht Augen und mit zwei gegliederten Afteranhängen....13 =. DenBeibtmitsachtk Segmenten... nn Bene 6 Dersilbeibi matt sueım Segmenten, up... str. Dialer. 11 6. Der Kopf vertikal und eingefügt unterhalb des vorderen Ihora xendest. nr ar Me Der Kopf horizontal und eingefügt am vorderen Thorax- ende... a ee eds... 3 7. Die Fühler kurz, die Sprunggabel zweigliederig , jederseits achte Augen Genus: Cyphoderus Nicolet. Die Fühler lang, die Sprunggabel mehr als zweigliedrig Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 9 1830 8 10. 11. 13. 14. 16. Die Sprunggabel dreioliederig, jederseits sieben Augen Genus: Tomoceras Nicolet. Die Springgabel viergliederig, Augen nicht sichtbar Genus: Tritemurus Frauenfeld, Die Fühler sechsgliederig, jederseits sechs Augen Genus: ®rchesella Templeton. Die Fühler viergliederig, jederseits mehr als sechs Augen ....10 Der Sprunggabelstiel kürzer als die Gabel, jederseits sieben AnTEene IE er HB le 11 Der Sprunggabelstiel eben so lang als die Gabel , jederseits acht Augen „238: ..2. 82... ..Grenus: Degeeria Nicolet. Das Apicalglied der Fühler das längste, das Basalglied das kürzestel «sb. sskeade: Genus: Heteretema Walckenaör. Das Apicalglied der Fühler eben so lang als das Basalglied Genus: Isotoma Bourlet. Die Springgabel sehr kurz , breit und flach, leicht gebogen, die Spitze kurzgegliedert, jederseits acht Augen Genus: Achorutes Templeton. Die Springgabel sehr lang, cylindrisch, stark gebogen, zwei- SIERT RE DER AIE Me: Genus: Hypegastrura Bourlet. Die Fühler achtgliederig, an der Seite des Abdomens zwei ESCK EI Genus: Dieyrioma Bourlet. Die Fühler viergliederig, an der Seite des Abdlomens keine Haken. RE Genus: $mynthurus Latreille. Die Fühler an der Spitze verdickt, zwei Afterborsten, jeder- seits sechs Aigen... ... Genus: Campoden W estwood. Die Fühler an der Spitze verdünnt, mehr als zwei Anal- borstenmehreäls Sechs! Altıcen‘, , MI 15 Drei Analborsten , jederseits sieben Augen Genus: Nieoletia Gervais. Fünf Analborsten (drei Borsten und zwei Anhängsel) .... ...16 Der Leib von oben plattgedrückt, die Mittelborste so lang als die Seitenborsten, die Fühler kürzer als der Körper , jederseits zwölf Augen Genus: Forbiena Geoffroy. Der Leib von den Seiten gedrückt, die Mittelborste doppelt so lang als die Seitenborsten, die Fühler länger als der Körper , jederseits zwei Augen Genus: Machilis Latreille. Gen. Amura Gervais. (Achorutes Nic. p.) . Atra Nic. Chili. ‚ Albipes Nic. Chili. . Chilensis Nic. Chili. . Maritima Guer. Treport. . Rosea Gerv. Paris. . Muscorum Temp]. Irland. . Tuberculata W alck. Schweiz, Paris. . Granaria Nic. Paris. Gen. InurophorusNicolet. (Schiödte, Kolenati.) - Rollarü Kolenati, . Fimetarius Linn. (Adieranus Bo url.) (Onychiurus Gerv.) (Lipura Burm.) (Podara Linn. Dee) . Cerius Nic. Chili. 10. 11. Dubius Nie. Chih. Stillieidium Schiödte Karst- Höhlen. . Larieis Nic. Schweiz, Frank- reich. (Corticinus Bourl].) Steier- mark. Schnee. Europa. Schnee, (Volvator Gerv.) . Ambulans Degeer. Europa. Schnee. (Fimetarius Schr. Bourl,) Nicol. Gen. Ouphederus Nicolet, (Lepidoeyrthus Bourl.) (isotoma Gerv. p.) 131 (Choreutes B urm.) (Podura Linn. Fab. Geoff. 16. 17, 18. 19. . Agilis Walek. Schweiz. . Aeneus Nic. Schweiz. . Pusillus Linn. Europa. . Lignorum Fabric. Europa. 28. . Argentatus Bourl. Walck.) Flaveus Nic. Chili. Giganteus Nic. Chili. Albinos W alck. Schweiz. Parvulus Walck. Schweiz, Schnee. . Pulee Gerv. Paris. . Violaceus Geoff. Frankreich. . Gibbulus Nicol. Schweiz. Frankreich. (Rivularis Bourl.): Frank- reieh. (Var. gibbulus Nic.) Curvicolis Bourl. reich. Schweiz. (Capueinus Nie.) Frank- Gen. Tomocerus Nicolet. [as] (de) (Macrotoma B our|].) (Choreutes Burm.) (Podura Walck. Auctor.) . Lepidus W alcck. Europa. (Celer var. Nic.) . Celer Nic. Europa. (Niger Bour|.) (Plumdeus Auct.) . Plombeus Temp]. Europa. (Ferruginosus Bourl.) (Spiricorris Bourl.) (Longicornis Müller.) (Plumbeus Linn.) 9 % 133 Gen 32. 33. i Tritomurus Frauenf. (Kolenati.) Scutellatus Frauenf. Karst. Höhlen. Macrocephalus Kolenati. Mähren. Höhlen. Gen. ®Orchesella Templet. (Heterotoma Bourl.) (Aetheocerus Bour].) (Podura Linn. Fab. Degeer. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 50. Latreille.) Chilensis Nıe. Chili. Mauritanica Lucas. Mauri- tanien. Luteola Lucas. Alsier. Dimidiata Bourl. Frankreich. Quinquefascita Bourl. Frankreich. Rubrofasciata Bo url, Frank- reich. Septemgutlata Bourl. Frank- reich. Crystallina Bourl. Frank- reich. . Livida Walck. Frankreich. . Histrio Walck. Frankreich. . Bifasciata W alk. Schweiz. . Sylvatica Nico]. Frankreich. Schweiz. Schnee. (Musei Bour|].) . Unifasciata W alk. Schweiz. . Melanocephala Nic. Schweiz. . Cincta Temp]. Europa. . Flavescens Bourl. Europa. (Rufescens B o ur].) (Nigro-maculata Temp|.) VillosaLinn. Europ. Schnee. (Villosissima Bourl.) (Bourletü Lucas.) - (Grisea var. Bourl.) ol 82, Fastuosa Walck, Schnee. (Sueeineta Gu&r.) (Vaga var. Bourl.) (Pulchricornis var. Bourl.) (Quadripunctata var. Bourl.) Filicornis Temp]. Europa. Europa. Gen. Degeeria Nicolet. (Isotoma Bourl. 1839.) (Podura Bourl. 1842 et Auct. p.) 53. 54. 93: 56. 87. 58. Di): (Achorutes Temp|.) Membranacea Nic. Chili. Crassicornis Nic. Chili. Incerta Nic. Chili. Decora Nic. Chili. Atra Nic. Chili. Alboeinecta Temp]. Europa. Schnee. Nigromaculata Templ. Eu- ropa. Schnee. (Minuta Fabr.) . Fusiformis Walck. Europa. Schnee, . Fenestrarum W alck. Europa. . Domestica W alck. Europa. (Cursitans Walck. Bour].) . Muscorum Temp]. Schweiz. Schnee. . Margaritacea Nic. Schweiz. . Lanuginosa W alck. Europa. Schnee. . Erudita Nic. Schweiz. Frank- reich. Schnee. . Elongata W alck. Schweiz. 73. . Voriegata Guer. . Pruni Walck. Schweiz. 69. 70. Platani W alck. Schweiz. Corticalis Walck. Schweiz. Schnee. . Disjuncta Walck. Schweiz. Frankreich. (Trifasciata Bo url.) Schnee. Nivalis Linn. Europ. Schnee. (Arborea var. Deg.) Gen. Heterotoma Walck. 74. 75. 76. 77. 78. 79. so. 81. (Desoria Nie. p.) (Podura Auct.) Chloratum W alck. Paris. Fuscum Walck. Schweiz. Schnee. Cylindricum W alck. Europa. Schnee. (Arboreum Bo url.) Cinereum Walck. Schweiz. Schnee. Fulvomaculatum N ie. Schweiz. Tigrinum W alck. Schweiz. Virescens W alck. Schweiz. Glacielis W alck. Alpen. Schnee. (Saltans Agassiz.) Gen. Zsotoma Bourlet. 82. 83. 84. 8. 86. (Desoria Nic. p.) (Choreutes B ur m.) (Podura Auct.) Stagnorum Temp]. Europa. Nitidum T em p|. Europa. Gervaisü Nic. Schweiz. Nicoletü Gerv. Paris. Spilosoma Gerv. Paris. Europa. 87 . 88. 89. 90. 91. 92. 93. 94. Pig 133 Bifasciatum B ourl, Frank- reich. Coeruleum Bour]l. Frankr. Villosum Geoffr. Europa. Schnee. Riparium Nic. Europa. (Palustre Bourl.) (Aguaticum griseum D eg.) Annulatum Fabr. Europa. Ebriosum Nic. Schweiz. Viridis Linn. Europa. (Pallidum Nic.) (Fuliginosum Temp|].) Viaticum Linn, Europa. Gen. Achorutes Temp. (Hypoyastrura p. Bourl.) 95. 96. ae 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. (Podura Nic. Auct.) Affinis Lucas Algier. Purpureus Nic. St.-Germain. Similis Nie. Chili. Dubius Templet. Irland. Schnee. Larvatus er v. Paris. Cellaris Walck. Schweiz. Keller. Cyanocephalus Walcken. Schweiz. Bielanensis W aga. Polen. Agaricorum Gerv. Frank- reich. (Agaricinum Bourl.) Rufescens Nic. Schweiz. Armatus W alck. Europa. Schnee, (Fusco=viridis var, Bo url.) Murorum Gerv. Europa. Schnee. (Muralis Bourl.) 125. (Similata Walck. Nic.) 126. 7% Gen. HypogastreraBourl. (Ackorutes Temp]. p.) (Podura Nic. Auct.) 107. Aquatica Linne. Wasser. Europa. Gen. Dieyrioma Bourlet. (Smynthurus L atr.) (Podura Linn. Fabr. Geoff. Deg.) 134. 108. Cirtanus Lucas. Aleier. 109. Oraniensis Lucas. Algier. 110. Alveolus Lucas Algier. 135. 111. Lucasüö Nic. Frankreich. 136. 112. Guttata Say. Georgien. 113. Dorsimaculata Walcken. Europa. 114. Atropurpurea Walcken. Europa. 137. Ger. Senymthurus Latı. ve (Podura Il. Fam. Des.) 138, (Podura Linn, Fab. Walck.) 115. Fuliginosus Nic. Schweiz. 141. 116. Punctatus Lucas. Aleier. |142. 117. Lusserü Nic. Schweiz. 143, 118. Liliputanus Nic. Chili. 144. 119. Exiguus Nie. Chili. 145. 120. Fulvipes Nie. Chili. 146. 121. Deformis Nie. Chili. 147. 122. Pallipes W alck. Frankreich. | 148. 123. Aqyuaticus Walck. Frank-|149, reich. 124. Bilineatus W alck. Frank-|150. reich, 128. 123% 130. 131. 132. Gen. 133. 140. Ater De g. Europa. Bourleti W alck. Paris. Coulonü W alck. Schweiz. Ornatus W alck. Schweiz. Fuscus Bourl. Europa. Lupulinae Bour]. Europa. (Viridis Fabr.) Oblongus Walck. Schweiz. Signatus Fabr. Europa- Casmpodes Westwood. Succinea Nic. Frankreich. Staphylinus W est w. Europ. Gen. Wieoletia Gervais. Geophila Ger v. Frankreich. Phytophila G er v.Frankreich. Gen. Forbiciaa Geoffroy. (Lepisma Linn. Auct.) (Machilis Walck.) Thermophila Lucas. Frank- reich. Mauritanica Lucas. Algier. Quadrilineata Luc. Aleier. Chlorosoma Lucas. Alekier. Nicoletii Lucas. Algier. Fuliginosa Lu cas. Alcier. Parisiensis Nic, Paris. Horrens Nic. Chili. Collaris Fabr. Antillen. Niveofasciata T em p1.Ceylon. Viltosa Fabr. China, Petitü Guer. Senegal. Pitifera Luc. Aegypten. (Aphri Walck.) Aegyptiaca Luc. Aegypten. (Ablette W alck.) 135 151. Oiliata Leon Douf. Spanien.| 162. Crassicornis Luc. Algier. 4152. Subeittata Guer. Paris, 163. Pallipes Luc. Algier. 153. Lireata Fabr. Europa. 164. Fastuosa Luc. Algier. (Vittata Guer.) 165. Thoracica Luc. Algier. 154. Annuliseta Guer. Paris. 166. Acuminithorax Luc. Algier. 155. Saccharina Linn. Europa. |167. Bimaculata Luce. Algier, (Plana Deg.) 168. Rupestris Luc. Algier. (Semieylindrica Gerv.) 169. HFasciola N ic. Europa. 156. Myrmecophila Luc. Algier. |170. Striata Nic. Chili. 157. Gyriniformis Luc. Algier. |171. Anceps Nie, Chili. 158. Minuta Müller. Dänemark. |172. Variabilis Say. Nordamerika. 159. Audowinüö Luc. Aegypten, |173. Vittata Burm. Carolina. (Machilis granwlate W alck.)| 174. Gigas Burm, Syrien. Persien. 160. Sariynyi Luc. Aegypten. 175. Polypoda Linn, Europa. (Machilis isse W alck.) (Brevicornis Latr.) 161. Aurea Leon Douf. Spanien. |176. Annulicornis Latr. Europa. (Thezeana Fabr.) Gen. Hackilös Latreille, (Sacckarina Willers,) (Lepisma Linn, Fabr.) (Teres saliatrie Geoff.) (ForbieinaDeg.Leach Burm.)|177. Maritima Leach. England. (Petrobius Leach. Burm.) (Polypoda Dumeril.) Noch einige syrische Schmetterlinge. Von J. Lederer. Im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift (pag. 90—102) habe ich einen kleinen Nachtrag zu den Schmetterlingen von Beirut geliefert und ver- sprochen, über Kindermann’s Ausbeute vom Libanon und von Damask etwas mitzutheilen. Bei der geringen Entfernung von Beirut kann es nicht befremden, dass Kindermann fast wieder dieselben Arten erbeutete, wie in dieser Gegend und ich also der Fauna von Syrien keinen grossen Zu- wachs zuführen kann. Auch ist der kahle steinige Libanon an Insecten so ungemein arm, dass das daselbst, Gesammelte in keinem Verhältniss zu den enormen Beschwerlichkeiten stand, mit welchen die Excursionen verbunden waren, und hatte Kindermann mit seiner Raupenzucht in Damask viel Unglück. Diese Stadt scheint für Insecten sehr günstig 136 gelegen. Kindermann fand da eine solche Menge Raupen, besonders von Spinnern und Eulen, dass er sich lediglich auf Zucht verlegte ; leider richteten Ameisen und andere Inseeten arge Verwüstungen an, und fielen die wenigen geretteten Puppen auf der Reise nach Alexandrien im Hafen dieser Stadt ins Meer, so dass Alles umkam, was um so mehr zu bedauern ist, als nach den mir in ausgeblasenen Exemplaren vorliegenden Raupen vieles Neue zu erwarten gewesen wäre. An Spinnern allein wurden (alle im Frühlinge auf den trockenen Bergen um Damask an niederen Pflanzen) gefunden : 1. Eine der Gast. castrensis ähnliche Art, das Rückenband aber um die Hälfte schmäler ; alles übrige blaugrau, nur über den Füssen eine rothgelbe Linie; die Luftlöcher schwarz. 2. Eine prachtvolle Art von Grösse der @astr. quercus , über den Rücken himmelblau,, in den Seiten mehr aschgrau, mit lichterer seidenartiger Behaarung. Das Halsschild, erste und zweite Segment brennend blutroth, diese beiden mit sammtschwarzen Querwulsten ; jedes der übrigen Segmente mit orangegelb und schwarz gemischter, nach hinten etwas divergirender Zeichnung; der Bauch zwischen den Füssen orange und schwarz gefleckt. 3. Eine Art von der Grösse und dem kurzen gedrungenen Bau der Lip. salicis, aber wohl näher mit Lasioc. taraxaci verwandt. Oben sammtschwarz , die Gelenkeinschnitte schwefelgelb , diese Farbe vorne in das Schwarze eingebuchtet, jedes Segment mit vier blassgelben, roth und sternförmig behaarten Warzen; die Seiten des Rückens mit einer groben schwarzen Linie, unter welcher der Grund gelb und schwarzgrau gemischt ist. Die Luftlöcher und Füsse blass orangegelb. 4. Eine von gleicher Grösse, jedes Segment vorne und hinten schmal gelb gerandet, die Gelenkeinschnitte aber schwarz; ober den Füssen ein mennigrother, darüber ein blassgelber Streif; dieser als Ein- fassung der dunklen Rückenzeichnung; der Rücken mit einem abgesetz- ten, weisslichgelben Längsstreifen und vier schmutzigbraunen Warzen auf jedem Segmente; die Behaarung durchaus fahlgelb, etwas kraus. 5. Eine viel dunklere, bei der das Gelb sehr verringert und der Rückenstreif rostroth ist. Vielleicht Varietät oder Geschlechtsunter- schied der vorigen ? 6. Eine etwas grössere, als die beiden vorigen, in Form das Mittel zwischen Liparis und Arctia haltend, oben schwarz , unten blassgelb ; ober den Füssen ein hellerer, etwas geschlängelter Streif, über diesem, als Einfassung der Rückenzeichnung ein gerader , etwas abgesetzter; 137 die Hinterränder der Segmente mit gelben Einschnitten, die aber nicht bis zu den erwähnten hellen Seitenlinien reichen ; jedes Gelenk mit vier blutroth und fahlgelb behaarten Warzen, die blutrothen Haare kurz und sternförmig , die gelben lang und flaumig, der übrigen Behaarung des Körpers gleich. 7. Eine oben und unten schwarze, "% kleiner als Gastr. trifoti, ihr wahrscheinlich verwandt. Der Hals und die ersten zwei Segmente blutroth behaart, auf den übrigen Segmenten diese Behaarung vorne schmal orangegelb gesäumt; ein blassgelbes seidenartiges Schöpfchen in der Mitte eines jeden Segmentes (ungefähr wie bei jungen Raupen von Gastr. trifolii oder guercus). Von den letzten fünf Arten dürfte eine zu unserer Chondrostega Pastrana gehören. - 8. Eine sichere Bärenraupe von Grösse der A. villica, ganz schwarz, die Behaarung gelblich, auf dem Rücken lebhaft rostroth. 9. Eine kleinere, wohl zu Ocnogyna Löwi gehörig; schwarz, mit schmaler gelber Rückenlinie, schwarz und gelb aufgebliukter Säumung des Rückenschiffes und verloschenen hellen Schrägzeichnungen über den Füssen; der Rücken lebhaft fuchsroth behaart, die übrige Behaarung blassgelb. An bekannten Arten erhielt ich: Pieris brassicae L. Pieris napi L. Anthocharis Charlonia Dup. (Penia Freyer ist ehscelne Art, wie ich schon in den Verhandlungen des zool.-bot. Vereines 1855 ver- muthete). | Polyomm. ignitus H.-Sch. (Thetis Klug, welcher Name älte,, aber schon verbraucht). Vom Libanon. Polyomm. Eurydice V. candens H.-Sch. Libanon. Polyomm. Löwi Z. Sehr gross, das Blau der Männer ungemein prachtvoll. Auch ein Weib mit blauer Oberseite (wie Adonis Var. Ceronus). Polyomm. Zephyrus Friv. Ebenfalls sehr gross. Die Weiber mit sehr breiter brennend rother Randbinde der Oberseite. Polyomm. Bavius E v. Feuriger blau als die russischen Exemplare, das Rothgelb der Randbinde der Hinterflügel längs des ganzen Saumes verbreitet. Polyomm. Anteros Freyer. Fast so gross als Cylarus; die Unterseite der Hinterflügel mehr lehmgelb, als bei den türkischen Exemplaren ; die Augenflecke kaum heller umzogen, 138 Polyomm. Alexis Hufnagel (Agestis S.V.) Eycaena Corydon Scop. Var. polona Z. Das Vorkommen dieser Varietät in Syrien bringt in Verbindung mit dem in der Ste:tiner Zei- tung 1845 pag. 351 Gesagten auf die Vermuthung, dass Löw Lye polona nicht bei Posen gefangen , sondern von seiner Reise nach der asiatischen Türkei mitgebracht haben dürfte, was aber Zeller nach ‚einer brieflichen Mittheilung nicht gelten lassen will. Lyc. Daphnis Var. Steveni Hb,. Eye. Ripperti B. - Melitaea Didyma F ab. Sehr kleine helle Exemplare. Argynnis Pandora S. N. Vanessa urticae L. Vanessa triangulum Fab, und Var. F. AlbumFab. Danais Chrysippus L. Nun auch einige Var. Alcippus. Danais Dorippus Klug. Symbol. phys. Decas. V. Tafel 48. Zwei Stücke bei Beirut unter Chrysippus erbeutet. Arge Titea Klug. Im Libanon in kleinen, sehr hell gezeichneten tücken, welche zu dem Beirutern ungefähr in dem Verhältnisse stehen, wie Hertha zu Larissa. Salyrus Pelopea Klug. Eine ungemein veränderliche Art, zu der gewiss Mnöszechi H.-S ch. und Mamurra H.-S ch. als Varietäten gehören. Im Thale von Damask kommt sie mit lebhaftem Rothgelb der Oberseite und scharf gezackten Hinterflügeln vor, und ist auf letzteren das Rothgelb wurzelwärts oft ausgeflossen (wie bei Semele Var. Ari- staeus). Auf dem Libanon wird das Rothgelb bleicher und die Zacken stumpfer , je höher die Art steigt. Mnöszechi aus den heissen Theilen von Amasia entspricht der Stammart von Damask, das Rothgelb ist aber feuriger, mehr pomeranzengelb, die Binde der Vorderflügel ist an der Stelle der zwei weissen Augenflecke nicht so breit unterbrochen, sondern bloss von der Grundfarbe schmal durchschnitten; die der Hinterflügel ist gegen die Wurzel zu nicht so ausgeflossen. Mamurra H.-Sch. (von mir in den Verhandlungen des zool,-bot. Vereins 1855 als Pelopea Klug aufgeführt, was insofern unrichtig,, als sie eine Localvarietät derselben bildet) ist eine Varietät von den Tokater- alpen und vom Ararat, die in Zeichnung mit Mniszechi übereinkomnt, sich aber durch geringere Grösse und bleichockergelbe Färbung der Binden der Oberseite auszeichnet. Die Unterseite aller dieser Varie- täten ist, Nuancirungen in der Färbung abgerechnet, ganz gleich, 139 Satyrus Telephassa Klug. In der Umgegend von Damask. Die grosse Veränderlichkeit von Pelopea lässt mich nicht mehr zweifeln, dass auch Anthelea und pontica nur Localvarietäten von Teiephassa sind. An den Weibern von Telephassa und Anthelea kann ich keinen Unterschied entdecken, die Männer differiren nur durch die verschiedene Färbung der Binde der Oberseite. Pontica in beiden Geschlechtern mit weissen Binden, scheint zu Anihelea in demselben Verhältnisse zu stehen, wie Briseis zur Var. Pirata oder Anthe zur Var. Haxifa; letztere hat im weiblichen Geschlecht oft so brennend rothe Binden, wie Anthelea oder Telephassa 2 , während sie die russische Anthea rein weiss hat. | Sat. Podarce O. Nur in wenigen Stücken auf dem hohen Libanon erbeutet, wo diese Art an felsigen Stellen flog und schwer zu fangen war. Die erhaltenen Exemplare stimmen mit Espers und Herrich- Schäffers Abbildungen genau überein. Epinephele Lycaon Hufn. (Eudora S. V.) Sehr bleich, be- sonders auf der Unterseite. Vom Libanon. Hesperia Marloyi B. Bei Damask. Hesperia Thaumas Hufn. (linea S. V) Hesperia comma S. V. Unterseite sehr bleich. Sesia uroceriformis Tr. Sesia Löwi 2. Deilephila euphorbiae L. Zygaena Olivieri B. Unetocampa pityocampa F ab, Bryophila vandalusiae Dup. Agrotis Saucia Hb. und Var. margarilosa Haw. Mamestra dysodea S. V. Vom Libanon ; grosse Exemplare. Heliothis dipsacea L. Heliothis Boisduvali Rb. Am a Thalpochares Suava Hb. Thalpochares amoena V. grata H.-Sch. Thalpochares pallidula H.-S ch. *) Metoponia vespertalis Hb. Spirtherops dilueida Hb- Sehr lebhaft. *) Unter den von Zach auf Üypern gesammelten Schmetterlingen habe ich in Folge eines Schreibfehlers ımarginula H.-Sch, statt pallidula H.-S ch. aufgeführt. 140 Orthostiwis cribraria Hb. Sehr kleine Exemplare. Gnophos mucidata. Die Var. variegata H.-S ch. Fig. 504. Eupithecia debiliata Hb. Cledeobia consecratalis Led. (Verh, deszool.-bot. Vereins 1855.) Tafel 3 Fig. 7 d, 89. Bei Damask viele Männchen, aber nur ein Weibchen gesammelt. Dieses, mir früher noch nicht bekannt, gleicht im Baue dem von Cled. netricalis und ist gleich ihm viel bleicher ge- zeichnet, als das Männchen. Botys superda Freyer. Vom Libanon. Botys vespertalis H.-Sch. Vom Libanon. Tortrie pronubana Hb. Glyptoteles leucacrinella 2. Neue Arten: 1. Colias libanotica, Tafel 2, Fig.1 9.2 @. Am Gipfel des Liba- non erbeutet, aber nur in zwei verflogenen männlichen und drei guten weiblichen Exemplaren. / So bedenklich es auch scheinen mag, neben Colias Edusa und Myrmidone eine neue Art aufzustellen, so lässt mich doch die ver- schiedene Unterseite die Artrechte um so weniger bezweifeln, als ich die beiden genannten Arten aus den verschiedensten Gegenden Europa’s und Asiens, Edusa überdiess in einer Unzahl syrischer Exemplare vor mir habe und nicht den mindesten Uebergang zu Zbanotica vorfinde. Grösse von Edusa, welcher der Schmetterling überhaupt näher steht, als der Myrmidone. Oberseite beider Geschlechter von der eigen- thümlichen, staubig rothgelben Färbung der Col. Thisoa oder Bothi. Der schwarze Fleck auf der Querrippe der Vorderflügel nicht so dick und rund, wie bei Edusa , sondern nach oben etwas verschmälert. Die schwarze Binde beim Manne etwas schmäler, von den Rippen nur ganz fein durchschnitten; die Hinterflügel mit grossem, pomeranzengelbem Mittelfleck und der mehreren verwandten Arten zukommenden ovalen mehligen, von den Vorderflügeln verdeckten Stelle an der Basis. Weib oben von Edusa nur durch die Färbung, den schmäleren Mittelfleeck, die unter Rippe 4 nicht so winkelig gebrochene und an der Innenseite nicht so scharf und splitterförmig abgegrenzte Binde und den Mangel der dem Vorderrande zunächst stehenden drei kleinen gelben Fleckchen verschieden. Die Unterseite weicht von allen verwandten Arten ab, und lässt sich in Färbung nur mit Bothi vergleichen, doch hat sie nicht das Filzige 141 dieser Art. Die Vorderflügel sind im Discus matt rothgelb , gegen den Vorderrand und Saum zu gwünlich. Mittelfleck und die drei schwarzen Fleckehen der Zelle 2, 3 und 4 sind viel schwächer, als bei Edusa, die zwei Vorderrandsfleckchen blassroth, verloschen. Die #Hinter- flügel sind nebst dem Körper matt steingrün. Von den zwei hellen Mittelfleeken ist nur der untere, grössere vorhanden, welcher oval, ohne Perlmutterglanz, fein röthlich emgefasst und dann blassgelb um- zogen ist; der zweite ist nur durch ein blassgelbes Fleckchen angedeutet; die lichte Randbinde fehlt ganz oder ist nur sehr verloschen vorhanden. 2. Hesperia Poggei m. Von der Grösse der Hesperia proto und ihr auf Ober- und Unterseite sehr ähnlich; zufolge des Mangels des Umischlages am Vorderrande der männlichen Vorderflügel und der breiten, runden Flügel aber neben Hesp. phlomidis gehörig. Oberseite grünlich- erau; Kopf, Rücken und Hinterleib mit lichterer, flaumiger Behaarung. Fühler, Palpen und Beine wie bei Hesp. phlomidis, Zeichnung der Oberseite wie bei dieser Art, Färbung aber staubig grüngrau, am Vorderrande und an der Basis mit hellerer weisslicher Bestäubung. Unterseite der Vorderflügel blassgrau, die Würfelflecke wenig von der Grundfarbe abstechend ; die der Hinterflügel matt graugrün (wie bei Sewissen Exemplaren von Hesp. proto) mit der Zeichnungsanlage von phlomidis, diese aber noch verloschener als bei proto. In Mehrzahl auf den Bergen um Damask gesammelt. 3. Sesia palariformis m. Tafel 2. Figur 3. Ein Männchen. Eine sonderbare Art von der Grösse, dem kurzen gedrungenen Baue und ähnlicher Zeichnungsanlage der Sesie Manni und der Fühlerbildung von Sesia tabaniformis (asiliformis S. V.). Körper schwarz, Kopf mit abstehender gelblicher Behaarung, Augen hinten weiss gerandet, Palpen am Kopfe aufsteigend, mit bleichgelber, an der Aussenseite schwärzlicher Behaarung. Zunge nicht gut zu unterscheiden , vielleicht schwach oder fehlend. Fühler dick, schwarz, mit einem Haarpinsel an der Spitze und kurzen, horizontal abstehenden, pinselartig bewimperten Kammzähnen. Hinterleib schwarz, die Hinterränder des zweiten, vierten, sechsten und siebenten Segments auf der Oberseite schmal weissgelb gerandet, der Afterbusch schwarz, in der Mitte goldgelb. Beine sehr kräftig, Schenkel und Anfang der Schienen an der Innenseite schwarz, der übrige Theil der Beine goldgelb. Thorax etwas abgerieben ; mit Bestimmtheit nur das blassgelbe Fleckchen an der Flügelbasis zu er- kennen. 142 Glassrund aller Flügel matter und weisslicher als sonst bei Sesien. Vorderrand der vorderen breit schwarz ; Innenrand bis zur innern Mittelrippe blass orange, nur seine Kanten gegen den Innenwinkel zu schwarz gesäumt. Quer- und Randbinde schwarz, erstere sehr breit, nicht ganz auf den Innenrand aufsitzend, letztere mässig breit, an der Innenseite blassgelb beschuppt. Der glasartige Raum vor der Querbinde klein und keilförmig , der hinter ihr etwas höher als breit, von vier Rippen durchzogen, die unterste derselben schwärzlich, die übrigen blassgelb bestäubt. Hinterflügel mit sehr dickem Mittelfleck, Franzen aller Flügel breit, gelbgrau mit mattem Glanze. R Unterseite bleicher als die obere; der Innenrand der Vorder- flügel gelb. i Von Damask. 4. Syntomis ARindermanni m. Ein Drittel grösser, als unsere deutsche Synt. phegea, wie die grössten sieilianischen Exemplare dieser Art. Von ihr verschieden durch den unien zusammenschliessenden gelben Hinterleibsring; den gelblichen Teint sämmtlicher Flecke auf Ober- und Unterseite ; die auf den Hinterflügeln constant zu einer Binde vereinigten Flecken, welche bei phegea , selbst wenn sie zusammen- geflossen wären, nie dieselbe Form erhalten könnten, weil der zwischen Rippe 2 und 3 stehende Fleck bei ihr von der Mittelzelle weg und viel mehr saumwärts gerückt ist, bei Kindermanni aber an den Innen- rand der Mittelzelle ansteht. Mehrere Exemplare vom Libanon und von Beirut. 5. Psyche inquinata m. Tafel 2. Figur 4. Von dieser durch die eigenthümliche Bildung der Innenrandsrippe der Vorderflügel ausge- zeichneten Art erhielt ich nur zwei Männchen; das Weibchen und der Sack sind mir unbekannt. Grösse und Habitus der Ps. opacella oder Zelleri. Körper schmutzig braun, die Beschuppung der Flügel etwas dichter, als bei den genannten Arten und mehr graufilzis. Fühler mit langen , regelmässig gestellten fein bewimperten, gegen die Spitze zu allmälig kürzeren Kammzähnen; die übrigen Körpertheile wie bei den verwandten Arten. Vorderflügel mit einfacher Mittelzelle und eilf Rippen, die Innenrandsrippe statt (wie sonst bei Psychen) auswärts, einwärts gegabelt, Rippe 6 und 7 gestielt, Hinterflügel mit acht Rippen, 4 und 5 gestielt, 7 als Fortsetzung des Vorder- randes der Mittelzelle, 8 frei, durch einen Schrägast mit dem Vorderrande der Mittelzelle verbunden (auf meiner Abbildung wurde er übersehen). ° 143 Diese Art stammt noch von früheren Einsammlungen aus der &e- gend von Beirut. 6. Siygia tricoler m. Tafel 2. Figur 4. Ein Weibchen. Von Damask. Grösse und Flügelschnitt von Styg. australis oder ama- sing, aber schlanker als beide Arten. Oberseite des Kopfes, Rückens und der ersten vier Hinterleibsringe, Basis der Vorderflügel, so wie ein Theil ihres Vorderrandes goldgelb, diese Farbe allmälig in den blass- grauen, dünn beschuppten Flügelgrund übergehend; die Franzen dunkler grau; die letzteren Hinterleibsringe schwarz, der Legestachel laug und weit vorstehend. Unterseite des Körpers schwarz, die Flügel bleicher als oben. Fühler kurz und dick, gelbbraun, an der Innenseite lamellen- artig ausgeschnitten. Beine kurz, die Hinterschienen mit zwei Paar kurzen Sporen. Paipen schwarz, abstehend behaart, die Stirne nicht überragend. ÖOcellen fehlend. Rippe 6 und 7 der Hinterflügel sehr lange gestielt, 8 durch eine (bei Siyg. amasina nicht vorhandene) Querrippe mit dem Vorderrande der Mittelzelle verbunden. Chondrostega n. g- Aus der Zunft der Bombdyeiden. Mann: Thorax gerundet , dicht wollig. Hinterleib bis zum Innen- winkel der Hinterflügel reichend, schlank, seidenartig behaart. Kopf eingezogen, Fühlerbasis dicht buschig behaart. Augen haarig, Ocellen und Zunge fehlend. Stirne mit einem, drei unter einander stehende schneidige Querkiele bildenden Hornvorsprung (wie bei Cnetoe. pityo- canıpa), welcher aber durch die Behaarung verdeckt ist. Palpen sehr kurz und hangend. Beine ebenfalls sehr kurz, besonders die mittleren und hinteren ; die Schienengelenke hornig, das Ende der Vorderschienen mit einem längeren, das der mittleren und hinteren mit einem kürzeren Hornfortsatz ; Sporen an Mittel- und Hinterbeinen fehlend. Vorderflügel kurz, an der Basis schmal, nach aussen sehr erweitert; Hinterflügel gerundet, ohne Haftborste. Saum und Franzen ganzrandig, letztere ungemein breit. Weib: Ungeflügelt; alle Behaarung spärlicher, besonders am Rücken. Fühler borstenförmig. After mit dem wolligen Busch der B. Cata.r oder Everia, aus welchem sich beim Eierlegen ein Knäuel langer, seidenartiger Haare entfaltet, der wahrscheinlich zur Bedeckung der Brut verwendet wird. 144 7. Chondrostega Pastrana m. Tafel 2. Figur 6 Männchen, 7 Weibchen. Männchen vom Habitus der @astr. cralaegi, ganz einfärbig seidengelb. Weibchen rothbraun mit gleichfärbiger Umhüllung des Afterbusches ; die unter demselben verborgene lange Behaarung aber weiss, seiden- artig glänzend. Die Rippen des Männchens sind auf den Vorderflügeln der dichten Behaarung wegen nicht zu erkennen; auf den Hinterflügeln sind sie wie bei @astr. crataegi. Diese Art wurde aus einer der im Eingange erwähnten Raupen erzogen und fiel im Spätherbst auf der Seereise von Beirut nach Damask aus, doch nur in vier Pärchen. 8. Agrotis defessa m. Tafel 2. Figur 8. Mann. Nahe an Agr. nyety- mera und Zucernea; dieselbe Bildung der Fühler, Palpen und Beine. Lehmgelb mit schwach chamoisgelbem Stiche. Die beiden Mittel- linien wie bei nyciymera angelegt, aber viel feiner und verloschener , vom Mittelschatten kaum eine Spur. Der Flügelgrund vom Saume bis gegen die äussere Mittellinie zu sanft bleigrau beschattet, die Wellen- linie sehr verloschen. Die runde Mackel bleich, die Nierenmackel etwas deutlicher, ihr Kern dunkler. Hinterflügel sammt den Franzen schmutzig weiss, mit breitem verwaschenen Saumbande. Unterseite weisslich, der Saum breit, grau, einwärts verwaschen. Zwei gute und ein schlechtes männliches Exemplar vom Gipfel des Libanon. 9. Aedophron phlebophora m. Tafel 2. Figur 9. Nur ein Weibchen. Von Damask. Grösse und Flügelschnitt von Chariclea delphinü. Rücken und Vorderflügel bleichgelb, letztere bloss mit carmoisinrothem Anfluge der aus der Mittelzelle entspringenden Rippen, sonst zeichnungslos. Hinter- flügel weiss, der Anflug der Rippen dunkler als auf den Vorderflügeln, mehr bräunlich, Unterseite einfärbig weissgelb. Stirne zapfenförmig vorspringend. Augen nackt, Zunge spiral, Fühler dick borstenförmig, Hinterleib mit kurzem, vorstehenden Lege- stachel. Beine kurz, die vorderen an der Aussenseite der Schienen, so wie an dem ungemein kurzen ersten Tarsengliede mit einer starken Kralle. 10. Thalpochares chlorotica m. Tafel 3. Figur 1. Ein Männchen vom Libanon. Grösse von Th. amoena. Färbung sehr blass und staubig grau- grün, der von Megalodes eximia zu vergleichen. Kopf, Palpen und 145 Beineranliegend beschuppt. Fühler mit ziemlich langen, feinen Winpem- Vorderflügel nur mit heller gewässerten Spuren des Mittelschattens, der äusseren Mittel- und der Wellenlinien bezeichnet. Hinterflücel und Hinter- leib lichtgrau. Unterseite weisslich, die Vorderflügel in der Mitte grau. 11. Thalpochares sitieuossa m. Tafel 3. Eigur 2. Mann. Eine zierliche, der Th. amoena zunächst stehende Art. Etwas kleiner als diese, kreidig weiss. Zunge schwach, Palpen am Kopfe aufsteigend, nebst den Beinen anliegend beschuppt; männliche Fühler ziemlich lang und dünn bewimpert. Zeichnungsanlage wie bei 7%. amoena ; die bräun- liche Färbung mehr oder weniger mit Blaugrau gemischt. Das Basal- feld nicht durch die bei Th. amoena , rosina oder parallela charac- teristischen scharfen Bogenlinien, sondern durch eine matte , unregel- mässig geschlängelte Linie begrenzt, saumwärts auch nicht so rein ver- waschen, sondern verworren grau bezeichnet. Statt der beiden Makeln ebenfalls zwei feine schwarze Puncte. Das äussere Feld mit der Zeich- nung von Th. amoena, die lichte Wellenlinie aber viel reiner, zackiger und heller, von der Grundfarbe mehr abstechend. Franzen an der innern Hälfte weiss und grau gescheckt, an der äusseren weiss mit grauem Anfluge. Hinterflügel weiss, gegen den Innenwinkel zu mit Spuren einer grauen Querbinde. Unterseite weiss, die Vorderflügel gegen Vorderrand und Saum zu grau. Mehrere Exemplare von Damask. 12. Hypotia concatenalis m. Tafel 3. Figur 3. Nur ein Männ- chen. Von Damask. Der Hyp. massilialis nahe verwandt, aber so gross wie Cled. bombycalis oder conneclalis. Körper lichtgrau. Stirne anliegend beschuppt. Palpen und Nebenpalpen von der Form, Länge und Beschuppung der eben genannten Arten. Zunge schwach. Ocellen fehlend. Fühler mit langen, regelmässigen, dünn gestellten , horizontal abstehenden, fein bewimperten Kammzähnen; ihre Basis dick , knotig, die Beschuppung aber nicht so zahnförmig vortretend, wie bei Hyp. massilialis und corticalis. Beine kräftig, anliegend beschuppt. Flügelschnitt von Hyp. massilialis. Vorderflügel licht staubgrau, stellenweise bräunlich gemischt. Beide Mittellinien kreidig weiss, aus unregelmässigen Zacken gebildet. Die erste entspringt dicht an der Basis und zieht in schräger Richtung zu Yı des Innenrandes; die äussere beginnt hinter %ı des Vorderrandes, läuft bis zu Rippe 3 ziemlich parallel mit dem Saume, macht von da einen unregelmässigen Bogen zur Mitte des Innenrandes und fliesst auf den Rippen etwas aus. Zwischen Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 10 146 beiden Binden stehen zwei rundliche weisse Flecken, der eine m der Mittelzelle, am Ende derselben, der andere unter ihrer Mitte, zwischen ihrem Innenrande und der Rippe 1. Die Franzen sind hell und dunkelgrau gescheckt, die Hinterflügel lichtgrau, mit weissen Franzen. Unten sind die Vorderflügel aschgrau , ihre Franzen weiss gescheckt, die hinteren sammt den Franzen weiss. Dass ich diese Art nebst massilalis und colchicalis zu Hypotia ziehe und keine neue Gattung bilde, glaube ich verantworten zu können. Die erheblichste Differenz sind die gekämmten Fühler des Mannes; alles Uebrige scheint mir unwesentlich. 13. Hypotia infulalis m. Tafel 3. Fig. 6. Auch nur ein Männ- chen, das ebenfalls bei Damask gefangen wurde. Der Hyp. corticalis nächstverwandt, in Bildung der Fühler, Palpen, Beine etc. mit ihr über- einstimmend, aber Yı grösser und noch breitfranziger. Mittelfeld tauben- grau, Basal- und Saumfeld dunkelgrau, bräunlich schattirt. Die innere Mittellinie steht nahe an der Basis, ist schwach auswärts gebogen und zieht in etwas schräger Richtung zum Innenrande. Die äussere beginnt erst nahe vor der Flügelspitze, beschreibt wie bei MH. corticalis einen weiten Bogen um einen dunklen Fleck auf der Querrippe und zieht dann zu ”s des Innenrandes, indem sie noch auf Rippe 1 einen Zahn nach aussen macht. Franzen grau, an der innern Hälfte auf den Rippen weiss gescheckt. Hinterflügel weissgrau, am Saume dunkler beschattet, über dieser Beschattung ein in den Innenwinkel auslaufender Bogenstreif. Unterseite der Vorderflügel dunkler, der hinteren heller ; erstere mit der äusseren Bogenlinie, letztere mit dem Bogenstreifen und der Franzen- bezeichnung der Oberseite. 14. Cledeobia uxorialis m. Tafel 3. Fig. 4 d, 5 @. Eine der srössten Pyralidenarten , noch grösser als Cled. connectalis,, mit der sie in Bildung der Fühler, Palpen und Beine, so wie im Baue beider Geschlechter übereinkommt. Vorderflügel des Männchens sammt den Franzen staubig olivgrau mit einer ungefähr wie bei CZed. netricalis geformten , nur etwas schmä- leren dunkleren Mittelbinde, welche an den abgekehrten Seiten hellere, in die Grundfarbe verwaschene Begrenzung hat. Vorderrand ungestrichelt. Querrippe mit mehr oder weniger deutlichem dunkleren Fleck. Hinter- flügel goldgelb, am Vorderwinkel mit dem Anfange eines schwärzlichen Saumbandes. Unterseite goldgelb, die Makel der Vorderflügel scharf ausgedrückt, schwarz, die Querrippe der Hinterflügel ebenfalls mit dunk- 147 lerer, doch matterer Bezeichnung; hinter den Mittelzeichen alle Flügel mit Anfängen einer nach innen zu verlöschenden Querbinde. Weibchen bleicher als das Männchen; die Hinterflügel ohne den schwarzen Fleck am Vorderwinkel. Auf dem Libanon nur wenige, meist schlechte Männchen und ein Weibchen an dürren Grasstellen gefunden. 15. Cledeobia isthmicalis m. Tafel 3. Fig. 9 Jg. Ebenfalls mit Cled. connectalis verwandt, deren Grösse sie hat; in Zeichnungsanlage der Cled, bombycalis näher. Fühler, Palpen und Beine wie bei diesen Arten. Vordertlügel ockergelb mit feinen runden oder rotlıbraunen Atomen. Mittelfeld etwas dunkler als der übrige Grund, in der Mitte nicht so verenzt als bei bomdbycalis, an den abgekehrten Seiten ebenfalls mit hellerer, in die Grundfarbe verwaschener Begrenzung. Vorderrand hell und dunkel gestrichelt. Querrippe mit dunklem Fleck. Franzen breit, grau. Hinterflügel grau, gegen die Basis zu heller , mit einer lichteren Querbinde, welche an der Innenseite von der Grundfarbe deutlich ab- gegrenzt, an der äussern aber in dieselbe verwaschen ist, oder auch (wie bei dem abgebildeten Exemplare) ganz in dieselbe ausfliesst. Unter- seite ungefähr wie die obere, nur blässer, die Zeichnung saumwärts ver- waschen. Fünf Männchen von Damask. Das Weibchen kenne ich nicht. Cornifrons n. 9. Vom Habitus der Gattung Scopula (besonders Se. sophialis) dnreh die Stirnbildung und den Schuppenzahn am Innenrande der Vorder- Hügel ausgezeichnet ; schlank, gestreckt, breitfranzig. Körper und Beine anliegend beschuppt. Schulterdecken mässig lang, ihre Schuppen platt gedrückt. Stirne mit einem in mehr als Kopfeslänge vorstehenden, in den Seiten platt gequetschten, daher oben scheidigen Horn, dessen Vorderseite schräg abgestutzt, am unteren Winkel etwas länger als ‚am oberen ist und an letzterem stumpf vorspringt. Palpen anliegend beschuppt, bis zum Stirnvorsprung reichend, etwas aufsteigend; Neben- palpen wenig kürzer, fadenförmig. Zunge spiral, Ocellen vorhanden. Fühler von gewöhnlicher Länge. 16. Cornifrons ulceratalis m. Tafel 4. Fig. 1. Weib. Vorderflügel schmäler , als die hinteren, hellorau, stellenweise braungelb gemischt. Beide Mittellinien schwärzlich, von eigenthümlichem Verlauf. Die innere beginnt etwas vor der Mitte des Vorrandes, macht bei Yı der Flügel- breite einen spitzen Zahn nach aussen und zieht dann schräg zu Yı des 10° 148 Innenrandes, indem sie sich auf dem daselbst befindlichen Schuppet- zahne noch fortsetzt. Die äussere entspringt hinter %ı des Vorder- randes, beschreibt um eine auf der Querrippe befindliche (der von Scop. sophialis oder frumentalis ähnliche) Makel einen weiten Bogen und zieht dann ziemlich gerade zum Innenrande, divergirt also daselbst von der inneren Mittellinie. Die Wellenlinie ist schwärzlichgrau, der Raum hinter ihr bis zum Saume holzgelb. Die Saumlinie besteht aus feinen, schwärzlichen Puncten ; die Franzen sind hell und dunkelgrau gescheckt. Hinterflügel gelbgrau, nach aussen mit dunklerer, vor dem Saume ab- gesetzter Beschattung. Rippe 2 bei 2/ ihrer Länge, so wie am Saume und auf den Franzen durch einen schwärzlichen Schuppenfleck aus- gezeichnet. Wahrscheinlich bei Damask gesammelt. 47. Botys Iutulentalis m. Tafel 4. Fig. 2. S. Aus der Verwandt- schaft der B. trinalis und flavalis, die Flügel aber stumpfer. Fühler, Palpen und Beine wie bei diesen Arten, erstere beim Manne oben so lang befranzt. Körper und Flügel sammt den Franzen staubig ockergelb, saumwärts mehr ins Graue ziehend. Zeichnungsanlage wie bei B. trinalis ; die Mackeln und Linien viel matter und unbestimmter, wie von unten durchscheinend, die Unterseite aber noch verloschener bezeichnet, als die obere. Mehrere Exemplare von Damask. 18. Botys appositalis m. Tafel 4. Fig. 3. Nur ein Männchen. Der Bot. silacealis am nächsten, aber ”/s kleiner. Stirne flach, etwas vorspringend. Palpen gut in Kopfeslänge vor- stehend „ horizontal vorgestreckt,, vorne zugespitzt, abwärts schneidig beschuppt. Zunge spiral. Fühler äusserst kurz und dicht bewimpert. Beine anliegend beschuppt, die Mittelschienen etwas flach gedrückt. Vorderflügel sammt den Franzen dunkel graubraun (dunkler als bei B. silacealis), mit etwas dunklerer, runder und Nierenmackel und der äusseren Bogenlinie, die wie bei B. silacealis aus gezähnelten Stri- chelchen besteht und an der Aussenseite gelblich aufgeblinkt ist. Hinter- flügel noch dunkler, als die vorderen, mit einer bleich ockergelben, gegen Vorder- und Innenrand zu verlöschenden, auswärts in die Grundfarbe verwaschenen Querbinde hinter der Mitte. Unterseite bleicher , als die obere; das Gelb auf allen Flügeln mehr ausgebreitet. Von Damask. 149 19. Botys confinalis m. Tafel 4. Fig 4. Ein Weibchen, wahr- scheinlich bei Damask gesammelt. Grösse von B. institalis. Oberseite des Rückens und der Vorder- tlügel einfärbig schwefelgelb , letztere mit schwach durchscheinender Zeichnung der Unterseite und bräunlich angeflogenen Franzen. Hinter- flügel und Hinterleib gelblichweiss, eben so die Unterseite ; auf letzterer die Vorderflügel in der Mittelzelle mit dunkelgrauer, runder und Nieren- imackel und gleichfärbiger Bogenlinie dahinter. Ueber die Form der Palpen kann ich nichts sagen, da diese meinem Exemplare fehlen. B. ferraralis Dup. gleicht der Abbildung nach ziem- lich meiner confinalis. Guenc&e kennt aber das Original-Exemplar und erklärt es für Varietät von institalis, woran bei meiner Art nicht zu denken ist. 20. Hyelois eireumdatella m. Tafel 4. Fig. 5 Q. Aehnlich der Myel. cribrum, aber schlanker und zarter. Die Flügel kürzer und dabei viel breiter... Kopf und Rücken weiss, Hinterleib lichtgrau. Palpen anliegend beschuppt, aufwärts gekrümmt, am Ende zugespitzt, die Stirne kaum überragend. Zunge spiral. Ocellen vorhanden. Beine anliegend beschuppt. Vorderflügel bläulichweiss, mit der Zeichnungsanlage der Myer. cribrum , die aber viel feiner und matter erscheint. Hinterflügel (mit 8 Rippen) lichtaschgrau mit schwärzlicher, abgesetzter Saumlinie, ver- waschenem weisslichem Saumbande und weissen Franzen. Unterseite aller Flügel im Discus dunkelgrau, saumwärts weiss; die vorderen mit etwas dunklerer Bezeichnung der Querrippe und dem Anfange der äusseren Mittellinie, die hinteren mit Fortsetzung der letzteren. Drei Männchen von Damask. 21. Myelois eandidatella m. Tafel 3. Fig. 6 J. Aus Zeller’s Abtheilung A. b., nämlich mit sichelförmig aufsteigenden Palpen und nur 7 Rippen der Hinterflügel, da Rippe 5 fehlt. Kopf und Rücken kreidig weiss, Hinterleib blassgrau. Stirne platt mit keilförmigem Schopf. Palpen denselben etwas überragend, am Kopfe aufsteigend, das Endglied gerade empor stehend, abgestumpft. Zunge spiral. Fühler borstenförmig, ohne Biegung oder Ausschnitt beim Manne. Beine kräftig, anliegend beschuppt. Vorderflügel kreidigweiss, mit femen graulichen Atomen, die Fär- bung längs des Vorderrandes reiner als auf der übrigen Fläche. Von zwei matt graubraunen Querbinden steht eine nahe an der Basis und 150 zieht in schrägem Bogen nach aussen, während die andere wie bei den verwandten Arten nahe vor dem Saume verlauft. Beide haben an den einander zugekehrten Seiten etwas lichtere Beschattung und vor dieser auf Rippe 1 einen schwärzlichen Punct;; gleiche Bezeichnung hat auch das untere Ende der Querrippe. Hinterflügel hellgrau. Franzen aller Flügel sehr breit, weisslich. Unterseite: Vorderflügel aschgrau mit hel- lerem, Hinterflügel weissgrau mit dunklerem Saume. Ein Pärchen von Damask. 22. Epischnia soritella m. Tafel 4. Fig. 7 d. Noch grösser als E. prodromella, wie adultella. Stirne nicht erhaben, Palpen daran aufsteigend , sie etwas über - ragend, dann abwärts gebogen, bis ans Ende bartig beschuppt. Neben- palpen sehr kurz und schwach. Fühler beim Manne ober der Basis mit einem, wenige rauhe Schuppen enthaltenden Ausschnitte, beim Weibe daselbst mit schwacher Biegung. Brust in den Seiten mit dem unter glänzenden Schuppen liegenden Haarpinsel der verwandten Arten. Beine anliegend beschuppt. Vorderflügel bleich holzgelb mit den beiden Querlinien von pro- dromella oder adultella, die aber noch unbestimmter, nur auf den Rippen deutlicher markirt sind. Der Raum zwischen diesen beiden Linien (bei einem Exemplare auch das Basalfeld) mehr oder weniger grau oder bräunlich angeflogen, der Vorderrand bis gegen die Flügelspitze zu ge- wöhnlich heller. Querrippe mit dunklerem Doppelpunet. Hinterflügel (mit Rippe 5) und Unterseite einfärbig hellgrau. Drei Männchen , ein Weibchen von Damask. Den wenigen mir vorliegenden Exemplaren nach zu urtheilen eine wahrscheinlich sehr ver- änderliche Art. 23. Tortrix imperfectana m. Tafel 4. Fig. 8 J. Nächstverwandt mit T. strigana oder Steineriana, aber grösser, wie eine kleine peram- plana. Körper gelblich. Palpen die Stirn überragend, vorne abwärts geneigt. Zunge schwach. Fühler borstenförmig, mässig lang bewimpert. Beine anliegend beschuppt. Vorderflügel blass strohgelb , etwas glänzend (wie bei sirigana) mit einem wie bei dieser Art angelegten, gegen innen zu aber nicht so schmalen, sondern daselbst verdiekten bräunlichen Querbande und einem gleichfärbigen, ziemlich verwaschenen Vorderrandsflecke vor der Flügel- spitze. Hinterflügel lichtaschgrau, am Vorderrande und Vorderwinkel 151 etwas heller. Unterseite: Vorderflügel dunkelgrau , längs des Saumes, Vorderrandes und auf den Franzen gelblich ; Hinterflügel gelblichweiss. ios diess eine Exemplar. Vom Libanon. 24. Atychia candefacta m. Tafel 4. Fis. 9 @. Grösse und Form wie At. appendiculata, die Fühler aber viel dünner und ohne filzige Beschuppung. Körper sammtschwarz ; Legestachel vorstehend, gelblich. Vorder- flügel oraniengelb, die Basis, ein schmaler Theil des Saumes sammt den Franzen, die Flügelspitze und eine schwach einwärts gebogene Mittel- binde von nicht ganzer Rückenbreite schwarz. Hinterflügel schwarz mit einzelnen gelblichen Schuppen an der Stelle der Mittelbinde, “ Unterseite der Vorderflügel ungefähr wie die obere, aber viel blei- cher, das Schwarz und Gelb in einander vertlossen. Hinterflügel mit einer gelblichen Querbinde, die am Vorderrande am deutlichsten und breitesten , gegen den Hinterrand zu verschmälert und in der Mitte unterbrochen ist, Nur diess eine Stück; bei Damask erbeutet. 25. Atychia diacona m. Tafel 4. Fig. 10. Nur ein Männchen ohne Hinterleib ; von Damask. Etwas kleiner als Al. appendiculata, gewissen dunklen Varietäten derselben ähnlich, aber durch die ungekämmten Fühler verschieden. Zunge, Palpen und Beine wie bei appendiculata ; Fühler dick, borsten- förmig, schwarz. Vorderflügel bloss mit olivgrünen und schwärzlichen Schuppen belegt, ohne alle Zeichnung. Hinterflügel schwarz, mit der Querbinde der appendiculata , diese aber gelblich , viel schmäler und mehr gegen den Innenrand gerückt als bei appendieulata. Unterseite schwarz ; die Hinterflügel mit der Zeichnung der Ober- seite, die vordere mit einem hellen, gegen den Innenrand zu nicht gar deutlich begrenzten Längsstriemen. 26. Psecadia ? lardatella m. Tafel 4. Fig. 11 2. Die Stellung dieser Art im Systeme ist mir ganz unklar; ich ziehe es daher vor, sie lieber provisorisch bei Psecadia aufzuführen, als eine neue Gattung zu bilden. Im Habitus gleicht sie ungefähr den Psecadien, doch ist sie noch breitfranziger als diese und hat die Vorderflügel auf der Querrippe abwärts geknickt. Die Zeichnung ist sehr einfach. Die Vorderflügel sind nebst dem Rücken schneeweiss, wie bei Tort. G@ouana dicht beschuppt und glänzend, die hinteren grau mit weissen Franzen. Der Kopf hat 152 einen rostgelben , zusammengestrichenen Haarschopf ; der Hinterleib ist gelbbraun. Die Körpertheile betreffend, ist die Stirne gegen die Mundhöhle zu eingezogen und fehlen Zunge und Ocellen. Die Palpen sind kurz und schwach, anliegend beschuppt, haben ein verhältnissmässig langes spitzes Endglied und reichen bis zur halben Stirnhöhe; die Nebenpalpen sind kurz und schwach, am Kopfe anliegend. Die Fühler sind lang und dünn, beim Manne etwas länger als beim Weibe, reichen fast bis ans Ende des Vorderrandes und haben beim Manne äusserst kurze, filzige Be- franzung. Der Hinterleib ist beim Manne gerundet, beim Weibe etwas flach gedrückt, am Ende zugespitzt und hat einen spitzen vorstehenden Legestachel. Die Mittelzellen scheinen, so viel sich bei der dichten Beschup- pung ausnehmen lässt, einfach. Auf den Vorderflügeln sind Rippe 7 und 8 gestielt, die übrigen entspringen gesondert und in fast gleicher Entfernung. Die Hinterflügel haben eine Haftborste und 8 Rippen, 2 aus der Mitte des Innenrandes der Mittelzelle, 3—7 gesondert, 8 frei. Die den Psecadien-Mänuchen eigenthümliche kahle Stelle an der Basis fehlt bei /ardatella, der Eindruck und Haarbusch an der Basis der ersten Innenrandsrippe ist aber vorhanden. Dialyta atriceps, nov. spee. Beschrieben vom Director Dr. H. Löw in Meseritz. / den artenarmen und in den Sammlungen am allerseltensten ver- tretenen Dipterngattungen gehört Dialyta. Es sind bisher nur 2 Arten, die von Fallen zuerst beschriebenen D. erönacea, und die vonMeigen im 7. Bande seines Werkes publicirte D. rufifrons bekannt geworden, welche letztere seitdem von keinem Sammler wieder aufgefunden worden zu sein scheint. Die von Meigen und Zetterstedt gegebenen Charactere der Gattung Dialyta bezeichnen dieselbe genau genug, nur ist zu be- merken, dass Meigen’s Angabe über die Behaartheit der Fühlerborste leicht zu Missverständnissen Veranlassung geben kann, da die Behaarung derselben überaus kurz, ja fast eine sogenannte mikroscopische Behaarung ist und auf dem Basaltheile der Unterseite fast ganz fehlt; dassM eigen nicht etwa eine andere, durch längere Behaarung der Fühlerborste von 153 D. erinacea Fall. verschiedene Art vor sich gehabt, sondern nur die Art der Behaarung nicht klar bezeichnet hat, scheint mir durch den Umstand, dass er die Fühlerborste unbehaart abbildet, fast zur Gewiss- heit erhoben. — Zetterstedt’s Angaben über die Behaarung in der Nähe des Mundrands sind zwar genauer und richtiger als die Meigen’s, da jederseits wirklich nur eine Knebelborste vorhanden ist, aber die andern in der Nähe des Mundrands und zum Theil auf den merklich unter die Augen herabgehenden Backen stehenden Borsten sind zahl- reicher und in der Nähe der Knebelborste auch minder fein, als Herrn Zetterstedt’s Angabe vermuthen lässt. Der tachinenartige Habitus macht die Gattung Dialyta leicht kennt- lich; derselbe tritt namentlich im Bau des Kopfes auffallend hervor; indessen zeigt der Bau der Mundtheile doch wieder die Zugehörigkeit zu den Anthomyziden zu deutlich, und auch das den Anthomyziden eigen- thümliche Flügelgeäder ist zu vollständig und normal ausgebildet, als dass man versucht sein könnte, Dialyta in die Familie der Tachiniden, etwa in die Nähe von Roeselia zu bringen. Ich besitze eine schöne neue Art dieser Gattung vom Harze, deren Beschreibung ich hier folgen lasse. Dialyta atriceps, nov. spec. J. — Altra, nitida, fronte, facie et an- tennis opacis alris, tequlis albis, hallteribus nigris, alis cinereo= hyalinis. — Long. corp. 2'/s lin. Die breite Stirn und das Gesicht sammtschwarz, erstere nur, wenn man sie in sehr schiefer Richtung betrachtet , mit deutlichem , weiss- lichem Reife. Das kleine Ocellendreieck, der Hinterkopf und die Backen gleissend. Fühler tiefschwarz, ziemlich vollständig den Vorderrand der Mundöffnung erreichend, das 3. Glied derselben etwa 4mal so lang wie das zweite. Augen mit sehr dünner Behaarung, welche leicht übersehen werden kann. Thorax, Schildchen und Hinterleib überall glänzend schwarz ; nur wenn man sie in sehr schräger Richtung betrachtet, wird die Spur einer sehr dünnen, grauweisslichen Bereifung bemerkbar. Während die beiden ersten Ringe des Hinterleibs nur an den Seiten längere abstehende Borsten haben, hat der 3. Ring vor seinem Hinterende eine, der 4. Ring auf der Mitte eine und vor dem Hinterende eine zweite etwas unregelmässige Querreihe von 6 abstehenden Borsten. Beine glänzend schwarz, ziemlich kurz, einfach, beborstet; die Klauen und die Pulvillen sind sehr klein. — Deckschüppchen nur von mässiger Grösse, sehr ungleich, schneeweiss. Schwinger schwarz. Flügel ziemlich kurz und breit, graulich glasartig, 154 ohne abweicheude Färbung an der Flügelwurzel und ohne Trübung um die Queradern; Randdorn deutlich ; das Ende der 3. und 4. Längsader parallel; die kleine Querader steht auf der Mitte der Discoidalzelle und etwas vor der Mündung der 1. Längsader ; die hintere Querader gerade - und fast senkrecht. Ich glaube in der Beurtheilung des Geschlechtes nicht zu irren, doch lässt das beschriebene Exemplar ein vollständig genaues Erkennen der äussern Geenitalien nicht zu. Naturgeschichte eines in den Gallen von Tamarix artieulata Vahl. lebenden Wickleirs: _Grapholitha Pharaonana Kollar. Von V. Kollar, Vorstand des k. k. zoologischen Hofcabinetes. Bei einer Sendung von Insecten, welche Herr Albert Kindermann im December 1857 aus Cairo an Herrn Jul. Lederer nach Wien gemacht, befanden sich auch einige Zweige der Tamarix articulata Vahl., welche mit gallenartigen Auswüchsen besetzt waren. Herr Lederer hatte die Güte, diese Auswüchse zur ferneren Beobachtung mir zu überlassen. Die Gallen sitzen an den dünneren Zweigen der Pflanze und zwar an jenen Stellen, wo neue Zweige und Blätter entspringen ; es sind daher wahre Knospengallen; sie hindern jedoch nicht, dass sich der neue so merkwürdig gegliederte Zweig, welcher dann gleichsam aus der Galle zu entspringen scheint , ausbilde. Die Auswüchse haben eine der Kugelform sich nähernde Gestalt, sind jedoch selten vollkommen rund, erscheinen sehr uneben und knorrig und es befinden sich oft mehrere aneinander gehäuft, Sie ändern mannigfaltig in der Grösse ab; es gibt Formen, die nur einige Linien im Durchmesser haben, während die grössten bis einen Zoll diek sind. Sie haben ein schmutzig braunes Aussehen, sind ziemlich fest, gestatten jedoch mit dem Nagel einen Eindruck. Ihre innere Substanz, obgleich ebenfalls ziemlich fest, lässt sich dennoch mit den Fingern zerreiben, ist von ockergelber Farbe und äussert, auf die Zunge gebracht, eine stark adstringirende Wirkung ; sie gehören in die Kategorie jener Excrescenzen, welche Hartig Mehlgallen nennt. 155 Im Innern dieser Gallen sind unregelmässige Gänge mehr oder weniger mit Excrementen von Insecten-Larven ausgefüllt. Eine genauere Untersuchung zeigte, dass die Larven, von denen die Excremente her- rührten, einem Microlepidopterum angehören; die Gattung und Art dieses kleinen Falters konnte aus der Larve nicht ermittelt werden, und es musste abgewartet werden, bis sich der Schmetterling entwickelte. Die Gallen wurden in einen Glaseylinder gethan, dessen Oeffnung ich mit feinem Flor verschloss , so dass nichts entweichen konnte. Anfangs Februar sah ich bereits einige Microlepidopteren an dem Flor sitzen, es zeigte sich bei genauer Untersuchung derselben , dass es wahre Wickler seien und sie zur Gattung Grapholitha gehören. Es wurden nun sämmtliche Gallen aus dem Glas geschüttet und der ganze Vorrath sorgfältig untersucht ; bei dieser Gelegenheit fand ich nicht allein noch mehrere Stücke desselben Wicklers, jedoch todt unter den Gallen, sondern bemerkte auch die Puppenhüllen, welche entweder ausserhalb der Gallen lagen oder noch in den Löchern derselben steckten, welche die Larve zum Ausgang des Falters bereitet hatte. Nebst diesem Wickler fand sich auch ein zweiter, zur Gattung Penthina gehörig und mit Penth. Revayana nahe verwandt. In dem aus zerkleinerter Gallensubstanz und aus Excrementen bestehendem Mulm am Boden des Glascylinders entdeckte ich ferner von Coleopteren einen kleinen Bruchus, eimen Scymnus, einen Ebaeus (Malachius) mit dem Eb. collaris Erichs. verwandt; von Thysanop- teren eine Thrips, die ich Thr. egypliaca nenne; von Hymenopteren einen kleinen Ichneumon ; von Dipteren mehrere Stücke einer Ceeydomyia und endlich einen ungeflügelten Psocus, vielleicht nichts anders als den gemeinen Psocus pulsatorius. Mustert man alle diese unter den Auswüchsen vorgefundenen In- secten und frägt, wer der eigentliche Erzeuger der Gallen gewesen sein mochte, so ist die Antwort nicht schwer. Der Erzeuger konnte niemand anders sein als die CGecydomyia, deren Gattungsverwandte die mannigfaltigsten Excrescenzen und Difformitäten an den verschiedensten Pflanzen hervorzubringen im Stande sind. Die Wickler erscheinen als wahre Einmiether , welche sich von der wuchernden Masse’ der Gallen nährten, wie diess bereits von mehreren einheimischen Arten, namentlich von Grapholitha plumbatana, welche Herr Mann bei Wien aus Eichengallen erzog und von Carpo- capsa amygdalana, die ich ebenfalls aus Eichengallen erhielt, auf das Bestimmteste erwiesen ist, 156 Die Ichneumonen lebten als Parasiten in den Larven, der Ebaeus ist ebenfalls, wie die Malachien überhaupt, ein Insecten-Fresser; dem Scymnus dienen hauptsächlich Schildläuse zur Nahrung ; der Bruchus, welcher ein Samen-Zerstörer ist, mochte zufällig auf der Pflanze ge- vesen sein, als sie eingesammelt wurde; von Psocus ist es bekannt, dass er sich bloss von thierischen und animalischen Resten nähre; dem- nach kann also bloss die Cecidomyia die Schuld an der Verunstaltung der Tamarixzweige tragen, wenn es auch nicht möglich ist, aus den bereits fertigen und ganz trockenen Gallen den Hergang der Erzeugung umständlich nachzuweisen und die Larven und Puppen der Fliege, von denen die meisten zu Grunde gegangen sein mochten, genau zu be- schreiben. Ich beschränke mich vorläufig den Haushalt des in grösster An- zahl aus den Gallen gezogenen Wicklers darzustellen und seine ver- schiedenen Entwickelungsstände, mit Ausnahme der Eier, die nicht vorlagen, zu beschreiben und durch eine von Herrn Mann angefertigte Abbildung noch mehr zu versinnlichen. Der für diesen Wickler gewählte Name soll sowohl seine Heimat als den unter seinen Verwandten durch die Pracht seiner Zeichnung hervorragenden Rang andeuten. e 6rapholitha Pharaonana Kollar. CHiezu Taf. V. Fig. 1—5.) Alis anlieis fuseis, lineis transversis copiosissimis flavo-albidis, fascia abbreviala subinterrupta baseos, alterainlegra in medio, speculo ad angulum internum, strigulis aliquol coslalibus lineaque transversa anle fimbrias cupro-aeneis; strüs in specwlo 1—5 longitudinalibus nigris ; costa pone medium lunulis I albis. Alis posticis limbo dilute fuscis, basi et medio pallidis. Long. lin. 3. — Expans. alar. lin. 5. Grapholitha Pharaonana ist die nächste Verwandte von @r. plumbatana Zeller, mit welcher sie auch in der Lebensweise über- einstimmt,, indem, wie bereits erwähnt worden, letztere ebenfalls in Gallen, zwar nicht von einer Tamarix , sondern von Eichen lebt; @r. Pharaonana ist auch etwas kleiner als ihre Verwandte. Die Grundfarbe des ganzen Thieres ist ein dunkles Braun, am RRückenschild sind jedoch die braunen Schuppen mit blassgelben unter- mischt, so dass dieser Theil gelb getüpfelt erscheint; Kopf und Hals- kragen sind gelbgrau behaart, die Augen gross und braun, die Fühl- 2 157 hörner braun und gelb geringelt, die Palpen weiss gebartet mit bräun- licher Spitze, Brust und Beine ebenfalls gelblich-weiss beschuppt, die Tarsen wie die Fühler gelb und braun geringelt; die Schienen der Mittel- und Hinterbeine sind am unteren Ende nach aussen mit einem starken Büschel ans braunen und gelblienen Schuppen versehen; der Hinterleib braun mit breiten Querreihen oder Ringen von graulich- weissen "Schuppen. Beim Weibchen ragt am, After-Segment ein gelb- licher, fein behaarter Legebohrer hervor. Die Vorderflügel haben einen schwarzbraunen Grund, sind aber von vielen äusserst zarten blass-goldgelben Querlinien durchzogen, so dass sie eigentlich zebraartig gelb uud schwarzbraun linirt erscheinen. Im ersten Drittel führen sie eine aus zwei kupferglänzenden Pusteln be- stehende Querbinde; eine ähnliche ununterbrochene Binde zieht quer durch die Mitte des Flügels und endlich befindet sich ein solcher kupfer- glänzender Spiegelfleck im letzten Drittel des Flügels , nahe am Innen- rande , in welchem man einen oder mehrere längliche schwarze Pfeil- striche erblickt. Sowohl gegen den Hinter- als Vorderrand des Flügels blitzen noch bei günstiger Beleuchtung einzelne Stellen kupferglänzend auf; unmittelbar vor den Franzen zieht sich eine sehr schmale blass- gelbe Linie quer durch den Flügelrand, auf welche dann eine etwas breitere schwarzbraune Querlinie folgt; die Franzen selbst sind ziem- lich breit, braun, aber deutlich metallisch glänzend. Am Vorderrande machen sich noch einige , meist fünf, blassgelbe Häkchen oder Halb- monde bemerkbar ,„ die durch das Trennen der feinen Quer- linien auf der Flügelfläche entstehen. Die Hinterflügel erscheinen gegen die Ränder oraubraum, in der Mitte und an der Wurzel sind sie lichter; ihre Franzen en eine perlweisse Färbung. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel schmutzig graubraun; die weissen Häkchen am Vorderrande treten hier viel deutlicher hervor als auf der Oberseite. Die Hinterflügel genau so wie auf der Oberseite. Die Larve ist nur wenig über 2 Linien lang und hat % Linie im Querdurchmesser; sie ist blass apfelgrün und hat über dem Rücken, in Folge des durchscheinenden Rückengefässes, einen etwas dunkleren Längs- streif. Der Kopf hornartig braun, eben so das Nackenschild, das durch einen sehr schmalen, lichteren Streifen in der Mitte getheilt erscheint. Die Brustfüsse zeigen sich sehr licht gelblich, die Bauchfüsse und Nach- schieber haben die Färbung des übrigen Körpers. Das Aftersegment ist schmutzig blassgelb. Sie nährt sich von der inneren Substanz der 158 Gallen, die sie in allen Richtungen kanalartig ausnagt und deren Gänge sie mit ihren braunen Excrementen ausfüllt. Wenn sie ausgewachsen ist, verpuppt sie sich in einem dichten, blendendweissen Gespinnste in einem solchen ausgenagten Canal. Die Puppe hat dieselbe Länge wie die Larve, ist am vorderen Ende dicker, nach hinten verschmälert. Die Hinterleibs-Segmente sind auf dem Rücken, an ihrem vorderen Rande mit einer Querreihe kurzer Dornen versehen, aufihrem Hinterrande befindet sich eine Reihe kleiner Tuberkeln; das After-Segment, welches stumpf ist, führt einen Kranz von Dornen an seinem Rande, von diesen Dornen erscheinen die am Rücken stehenden länger als die auf der Bauchseitee — Die Farbe der Puppe ist anfangs gelbbraun, dunkelt aber später etwas nach; die Puppenhülle erscheint, wenn der Wickler sie verlassen hat, wieder lichtbraun. Sie schiebt sich, wenn die Entwickelung des Schmetterlings bevor- steht, aus der Galle durch ein kleines Loch, welches die Larve aus- genagt, zwischen einem durch zarte Fäden zusammengehaltenen Häuf- chen von Excerementen nach aussen, und bleibt nur mit dem hinteren Ende in der Oeffnung stecken. Zu welcher Zeit die Entwickelung im Freien stattfindet, kann nicht angegeben werden, in der Gefangenschaft erschienen im geheizten Zimmer schon anfangs Februar die ersten Stücke, doch waren Ende dieses Monats noch gesunde Larven in den Gallen anzutreffen. Erklärung der Abbildungen. Tafel V. 1. Ein Zweig der Tamarix, mit einer Gruppe von Gallen — bei @ die Oeffnung zum Ausgang der Puppe — bei d die Puppenhülle zum Theil in der Ausgangsöffnung steckend. 2. Die Larve bedeutend vergrössert. 3. Ein Stück der geöffneten Galle, wo beie die Larve, bei d die Puppe im Gespinnst und natürlicher Grösse dargestellt sind. 4. Die Puppe in natürlicher Grösse und vergrössert, 4. e ein Hinterleibs- Segment mit der Ansicht von oben; 4. f das After-Segment vergrössert, 5. Der Wickler in natürlicher Grösse und vergrössert, bei g die Ober- seite, bei A die Unterseite. 159 Die Tamarisken - Gallmücke Vecidemyia Tamaricis Kollar. Wie in dem vorstehenden Aufsatze erwähnt wurde, befand sich unter den Insecten, welche theils aus den Gallen der Tamariske sich entwickelt, theils zufällig auf der Pflanze ihren Aufenthalt gewählt haben mochten, auch eine Ceeidomyia, die ich in mehreren Exemplaren und in beiden Geschlechtern in dem aus den Gallen herausgefallenen Mulme , leider bereits todt und vertrocknet aufgefunden habe. Trotz aller Mühe, die ich angewendet , in den aufgeschnittenen Gallen die Larve oder Puppe dieser Gallmücke zu finden, ist es mir nicht gelungen, die ersten Stände derselben kennen zu lernen. Wahrscheinlich hatten sich alle Stücke zu gleicher Zeit entwickelt und die Puppenhülle mochte so zart gewesen sein, dass sie beim Ausleeren der Gallen aus dem Glase zertrümmert wurde. Gleichwohl zweifle ich nicht, dass diese Gallmücke und kein anderes der mit ihr zum Vorschein gekommenen Insecten die Erzeugerin der Galle sei, und in dieser Ueberzeugung nehme ich denn auch keinen Anstand, sie nach der Nahrungspflanze zu benennen, und diess um so mehr, als die Arten dieser Gattung in ihren äusseren Merkmalen so wenig Anhaltspuncte zur Bildung eines passenden Species-Namens bieten. Ceeidomyia Tamarieis K ollar. C. dilute fusa, corpore undique hirto; pedibus dilutioribus , tenuis- simis , pilosis ; alis diaphanis pilosis, marginibus cilialis: cilüs marginis interni longioribus; antennis maris 25-, feminae 12- arliculatis; ilis basi articulorum verticillato pilosis ; feminae terebra brevi. Long. corp. Y—!Yı'", Habitat in Aegyplto, prope Cairum , in Tamarice articu= lata gallas subglobosas producens. Diese Gallmücke gehört zu den kleinsten ihrer Gattungsverwandten, denn sie misst im trockenen Zustande nur Y% bis % Wiener Linie; übrigens trägt sie alle wesentlichen Merkmale dieser Gattung an sich, so dass sie davon keineswegs ausgeschlossen werden kann. Der ganze Körper erscheint einfärbig, licht graubraun und ist durchaus mit kurzen, anliegenden Haaren bekleidet; die ziemlich grossen Augen sind schwarz. 160 Die Fühler des Männchens übertreffen den Körper etwas an Länge: sie bestehen aus 25 Gliedern, von denen das Basalglied das stärkste, ver- kehrt kegelförmig und am oberen Ende etwas ausgehöhlt ist. In diese Aus- höhlung wird das zweite, fast kugelförmige Glied aufgenommen, welches von allen das kleinste ist. Die folgenden Glieder sind alle gleich ge- bildet, sie bilden kurze Cylinder mit knopfartig verdickter Basis, die mit einem zierlichen Kranze steifer Haare umgeben ist, nur das letzte Glied ist kürzer als die übrigen ; den zwei Basalgliedern fehlt der Kranz von Haaren. - Die Fühler des Weibchens sind wesentlich verschieden ; sie erreichen kaum die halbe Körperlänge und bestehen nur aus 12 Gliedern , von denen das erste wieder das stärkste und fast eiförmig ist; die übrigen Glieder stellen sehr kurze, durchaus gleichdicke Cylinder dar, sind zwar behaart, aber es fehlt ihnen der zierliche Haarkranz an der Basis; das 3., 4. und 5. Glied ist kürzer als die andern. Der Legbohrer des Weib- chens ist zwar deutlich zu sehen, scheint aber nur aus einem Gliede zu bestehen, er ragt nur wenig aus dem Hinterleibe hervor. Die Beine sind. ziemlich lang, behaart, sehr schlank, durchaus von gieicher Dicke und etwas lichter gefärbt als der übrige Körper. Die Flügel durchaus von gleicher Farbe, glashell, durchsichtig und an der ganzen Oberfläche fein behaart; die Ränder gewimpert. Die Wimpern des Innenrandes die längsten, die des Aussenrandes die kürzesten, stehen aber am dichtesten an einander gereiht. — Die Schwinger sind keulenförmig , sehr klein, und wie die Flügel glashell. Die Galle, welche diese Fliege erzeugt und in der sie zur Ent- wicklung kommt, habe ich im vorstehenden Aufsatze über @rapholitha Pharaonana umständlich beschrieben. Die der heutigen Nummer beiliegenden vier Kupfertafeln sind wir erbötig um 12% kr. CMz. (4 Sgr.) per Blatt (Porto für Retoursendung mit inbegriffen) illuminiren zu lassen, wenn uns dieser Betrag sammt den schwarzen Tafeln franco zugeht; ungenügend frankirte Sendungen aber müssten wir retour gehen lassen. Sollte Jemand auch die schwarzen Exemplare zu behalten wünschen, so kommen weitere 3 kr. (1 Sgr.) per Blatt zu berechnen. ga.) arat HT BR aa ea BER ee 7 I — Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. | WIENER Entomoloeische Monatschrift. Redaetion und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 6. IH. Band. Juni 1S5S. Revision der europäischen Percus*)- Arten. Von Dr. G. Kraataz. Die ansehnlichen Feronia-Arten, welche unter der Bonelli’schen Gattung Percus vereinigt zu werden pflegen, zeichnen sich von den übrigen Feronien durch die bedeutenden Grössenunterschiede aus, welche nicht selten die Individuen derselben Art zeigen; ferner durch die nicht unerheblichen Modificationen, denen die Sculptur der Flügeldecken bei einzelnen unterworfen ist; endlich durch die auffallenden Abweichungen in der Gestalt des ganzen Körpers und namentlich des Halsschildes bei den beiden Geschlechtern einer Species. Dass Dejean, der die meisten Arten der besprochenen Feronien-Gruppe in seinen Species G&ndral des Coleopteres begründete, in einigen Fällen g’ und @ oder abweichende Stücke derselben Art für verschiedene Species hielt, darf unter diesen Umständen um so weniger befremden; die Fälle, in denen dies geschehen kurz zusammenzustellen, Dejean’s ausgezeichnete Beschreibungen in einigen wenigen Puncten mit Hülfe reicheren Materiales zu ergänzen, einige von anderen Autoren gelieferte mit ihnen in Beziehung zu setzen ist der Hauptzweck dieses Aufsatzes, in welchem ausserdem zwei für neu gehaltene Arten ausführlicher characterisirt sind. — Den Hauptsitz der bisher bekannt gewordenen Percus-Arten bilden die Inseln und Halbinseln des mittelländischen Meeres zwischen dem 20. und 25. Grad östlicher Länge und dem 35. und 45. Grad nördlicher Breite; eine Art hat das nördliche Africa mit Europa gemein; ausser- dem finden sieh angeblich noch Percus in Californien. *) Sogenannte Untergattung des Carabieinen-Genus Feronia im De- Jean’schen Sinne. Wiener eutomol. Monatschr. I. Bd. al 162 Der Character, welcher die Percus-Arten von sämmtlichen übrigen Feronien unterscheiden soll, besteht nach Dejean darin, dass der schräg abfallende Vorderrand der Flügeldecken bei ihnen nicht durch eine scharf abgesetzte Linie von dem übrigen Theile derselben getrennt ist (‚‚jamais de rebords a la base des elytres, tandis qu’il y en a toujours dans toutes les autres divisions de ce genre,‘* Spec. Gen. II. p. 205.) Einer Art von Uebergangsbildung, welche darin besteht, dass der Vorder- rand nur zum Theil durch eine erhabene Linie abgesetzt erscheint, ist unter P. corsicus von mir gedacht. Andrerseits mag hier hervorgehoben werden, dass die erhabene Vorderrandlinie bei den Männchen von Adax Schüppelü Pall. nicht selten ganz fehlt, bei den Weibchen dagegen meist deutlich vorhanden, wenn gleich sehr fein ist, aber auch bei diesen verlischt sie in weiterer Entfernung vom Schildchen als bei den verwandten Feronien. Beschränken wir nach dem Gesagten die Dejean’sche Angabe über das Fehlen des Vorderrandstreifens bei den Percus in der Weise, dass wir von demselben nur sagen: er fehle bei den Percus entweder ganz oder zum Theile, so würden die letzteren von den übrigen Feronien auch fernerhin sicher unterschieden werden können, falls sich unter diesen nicht etwa doch noch Arten ohne Vorderrandstreifen vorfänden*). Die bisher den Abax zugesellte Feronia Schüppelü ist aus dem angegebenen Gesichtspunet mit den Percus zu vereinigen und würde sich um so leichter als ein Bindeglied zwischen den genannten beiden Gruppen betrachten lassen, wenn sie nicht durch das Vorhandensein eines beson- ders deutlichen Streifenrudiments neben dem Schildehen ausgezeichnet wäre, welches in gleicher Stärke wohl bei einigen Abax, jedoch bei keinem Percus vorhanden scheint. Von californischen ist mir nur Pereus Tama M &netries bekannt, von dem sich ein Exemplar auf der Berliner königl. Sammlung befindet ; da bei demselben indessen der Vorderrandstreifen der Flügeldecken ganz deutlich vorhanden ist, darf er nicht als ein Percus im Dejean’schen Sinne betrachtet werden. *) Dass diess trotz Dejean’s Angabe, bei einigen sehr bekannten Feronien, nämlich der F‘ fossulata Schh. und Klugöü De). der Fall ist, bemerkt mir nachträglich Prof. Schaum; auch bei F. Prevostü Dej. und Sellmamni Duft. finde ich den Vorderrandstreifen nicht. 163 4. Pereus bilineatus Dej. und lineatus Sol. Ein von Spinola an Germar mitgetheiltes Exemplar der Feronia lineata Solier (Annal. de la Soc. Ent. de France 1855. 119. 8) aus der Barbarei zeigt nur unbedeutende Formverschiedenheiten von der Feronia bilineata Dej. (Spec. Gen. III, 400. 177) und ist ohne Zweifel mit derselben identisch. 2. Percus Reichei mihi. Apterus, niger, thorace cordato, postice utrinque strialo, elytris ob- longo=subovatis, laevigalis, obsolelissime striato = punclalis, lineola humerali subcostata. — Long. 7 lin. x Die kleinste mir bekannt gewordene Pereus-Art, kaum grösser als Feronia fasciatopunctata Fabr., fast so flach als Percus corsicus, glänzend schwarz. Die Fühler sind schwärzlich, kräftig, die einzelnen Glieder wenig länger als breit, Kopf und Halsschild sind ganz ähnlich gebaut wie beim P. corsicus; der erstere hat zwei ziemlich kurze, tiefe, scharf ausgeprägte Längsfurchen zwischen den Fühlern und ist im Uebrigen fast glatt. Das Halsschild ist vorn etwas deutlicher aus- gerandet als bei der genannten Art, die Eindrücke an der Basis nur wenig, die mittlere Längslinie deutlich schärfer ausgeprägt; Querrunzeln, in Gestalt undeutlicher feiner Linien, machen sich kaum bemerkbar. Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Halsschild, hinter der Mitte wenig verbreitert, oben sehr flach gewölbt, mit 7 schwach an- gedeuteten Längslinien, welche aus Zickzackrunzeln bestehen; der Zwischenraum zwischen der sechsten und siebenten Längslinie ist nach der Basis zu schwach kielartig erhaben und springt am Grunde als scharfes Zähnchen vor; auf den Zwischenräumen der Längslinien machen sich schwache Querrunzeln erst bei mittlerer Vergrösserung bemerkbar. Die Flügeldecken sind vor der Spitze kaum ausgebuchtet, hinten einfach zugerundet; der Seitenrand ist unweit der Spitze durch eine vertiefte, im Grunde punctirte Linie, ähnlich wie beim Percus Paykullü abgesetzt. Die Beine sind ziemlich schlank, mässig kräftig gebaut. Ein Pärchen dieser Art, als deren Vaterland die Insel Corsica angegeben ist, liest mir aus der Sammlung des Herın Reiche zur Ansicht vor. 3. Perceus corsieus D ej. Bei einzelnen Stücken dieser Art ist der grösste Theil des schräg abfallenden Vorderrandes durch eine deutlich abgesetzte erhabene Linie begränzt, welche erst in der Gegend des Schildchens undeutlich wird. 1 er 164 Wenn auch selbst auf diese Structur noch Dejean's Worte passen: „On voit a la base une depression assez marquee, mais qui ne forme pas de rebord distinet separ@ du reste des elytres par une ligne bien marquee, comme dans toutes les autres divisions de ce genre,‘* so ist in ihr doch jedenfalls eine Uebergangsbildung zu den Arten mit ganzer Vorderrandlinie zu erkennen. Auch weicht Percus corsicus habituell von derjenigen Form ziemlich ab, welche als die typische der Perceus-Arten zu betrachten ist. 4. Pereus Villae mihi. Apterus, niger, thorace cordato, poslice utrinque striato, elytris planiusculis, elongalis, subopacis, obsolelissime striatopunctalis, interstitüs subcostatis, costis alternatiim minus elevalis. — Long. 11—12 lin. Percus Villae De Cristofori? Dej. Cat.d. Col. ed. II. p. 42. Dem P. corsicus Dej. zunächst verwandt, in der Grösse weniger beständig, etwas breiter und weniger flach gebaut, Kopf und Halsschild verhältnissmässig etwas kürzer, im Uebrigen nur wenig abweichend, die Längseindrücke vor dem Hinterrande des letzteren etwas kürzer und kräftiger. Die Flügeldecken zeigen beim Weibchen eine mattschwarze Färbung und dieselben gleichmässigen Punctstreifen wie beim P. corsicus; doch sind hier sämmtliche Zwischenräume leicht dachartig gewölbt und zwar in der Weise, dass der 7. Zwischenraum stärker leistenartig als alle übrigen hervortritt, nächstdem 3, 5, 8 stärker als 1, 2, 4, 6 erhaben sind; bei den letzteren ist die Wölbung indessen nur schwach zu nennen. Der 7. Zwischenraum verbindet sich nicht, wie beim cersicus mit einem, an den Vorderecken der Flügeldecken deutlich vorspringenden Zähnchen , sondern verläuft einfach bis zum Vorderrande. Spuren einer Vorderrandlinie sind ähnlich wie beim P. corsicus angedeutet, dagegen fehlt die Reihe von Puncten, welche sich bei diesem längs des Seitenrandes hinzieht, und nur nach vorn zu sind einzelne grössere Puncte bemerkbar. Die punctirte Längsvertiefung neben dem letzten Viertheil des 8. erhabenen Streifens ist zwar ähnlich wie bei der mehr- fach genannten Art, nach vorne zu jedoch meist deutlicher verflacht und verbreitet. Die Beine sind mässig kräftig. Das Vaterland dieser , bereits von Dejean benannten, jedoch nicht beschriebenen Art ist Piemont; meine Stücke stammen von Colombel, die der Berliner königl. Sammlung von Spinola, der den Käfer an den Quellen der Trebia sammelte. 165 5. Pereus brunneipennis Costa (Ann. degl, Aspir. nat. Ser. 2, 1. p- 90.) von dem mir ein von Schaum bei Paestum aufgefundenes Exemplar vorliegt, ist der vorhergehenden Art ähnlich, indessen sehr wohl unterschieden. Die Eindrücke auf dem Kopfe sind länger und schärfer ausgeprägt; die beiden Längslinien auf dem Halsschilde nehmen nicht ein Drittel der Länge desselben ein, wie beim P. Viltae, sondern reichen vorn bis zur Mitte desselben. Die Flügeldecken sind ein wenig kürzer und bauchiger, mit bräunlichem Anfluge, die erhabenen Rippen vorn fast stärker, nach hinten allmälig schwächer; die Puncte in den Punctreihen sehr deutlich, die Punctreihe unmittelbar neben dem Seitenrande fast stärker als die zunächst gelegene punctirt. Spuren einer Vorderrandlinie fehlen bei dem mir vorliegenden Stücke ganz; dasselbe ist ein J’, mit ziemlich stark erweiterten Vordertarsen. 6. Percus Passerinii Dej. und Genei De). Die Dejean’sche Beschreibung der Feronia Genei (Spec. Gen. V. 778.) lässt wohl keinen Zweifel, dass dieser Käfer hinsichtlich der Streifenbildung der Flügeldecken der häufigeren Feronia Passeriniü Dej. (Spec. Gen. III. 399. 176.) in ähnlicher Weise gegenübersteht, wie der Abax Rendschmidti Germ. dem A. Schüppelüi Pall., mithin nicht als eigene Art, sondern als Varietät der F. Passerinii aufzuführen ist. Ob beide Formen ein bestimmtes locales Vorkommen haben , oder sich unter einander finden, bleibt noch von den italienischen Entomologen zu entscheiden; Dejean erhielt F. Passerinü aus Toscana, Genei aus Süditalien, 7. Pereus plicatus De. Der grosse Wechsel in der Sculptur und Grösse, welcher um so überraschender hervortritt, je mehr Exemplare dieser Art zur Ver- sleichung zu Gebote stehen, macht sie besonders interessant; die Stücke meiner Sammlung wurden unter einer grösseren Anzahl ausgewählt, welche Herr Keitel von den balearischen Inseln mit- gebracht. — Während den von Dejean beschriebenen Exemplaren eine Länge von 8Y2 — 92 Linien beigelegt wird, variiren die meinigen von 8 bis zu 14 Linien. Ungleich auffallender sind aber die Sculpturdiffe- renzen, welche die Flügeldecken zeigen. Dejean sagt von den letzteren: „les elytres sont couvertes. de rides transversales ondulees, irregulieres 166 et plus ou moins marquees, qui les font paraitre comme plissees et presque rugeuses; les stries sont tres-peu marquces, & peine distinetes et pres- que entierement effacees.‘* Diese Art der Sculptur ist nicht gerade die häufigere; die seltenste Form des Käfers ist die, bei der die Flügeldecken fast glatt, un- deutlich längsstreifig, schwach, an den Seiten kaum stärker quer gerunzelt sind. In der Regel ist das mittlere Drittheil der (gemeinschaftlichen) Flügeldecken schwach gerunzelt, nicht selten fast glatt, während die Seitentheile und die Spitze ziemlich starke Querrunzeln zeigen. Je stärker die Querrunzeln an den Seiten werden, um so deutlicher treten zugleich die seitlichen Längslinien hervor, namentlich die drei, welche dem kantenartig hervortretenden, von Dejean als siebenten gezählten Zwischenraume zunächst liegen. Da der Käfer nur auf den Balearen vorzukommen scheint und sich dadurch der sicheren Bestimmung um so weniger Schwierigkeiten entgegensetzen, mögen diese wenigen ergänzenden Angaben üher die vielfachen Abänderungen der Sculptur genügen; das eine soll indessen hier noch hervorgehoben werden, dass die Schulterbeule, welche beim P. Passerinü und bilineatus eine einzige Rippe mit dem erhabenen siebenten Zwischenraum bildet, sich hier mit dem kantig erhabenen Zwischenraume nicht verbindet, sondern oberhalb der vorderen Spitze desselben verläuft; nur bei einem ganz kleinen männlichen Stücke findet eine scheinbare Vereinigung in eine einzige, oben leicht geschwungene Rippe statt. 8. Pereus loricatus Dej. und Ramburi Laporte. Die vier in meinem Besitze befindlichen Exemplare dieser besonders ansehnlichen Art, welche von der Insel Corsica stammen, zeigen genau die von Dejean angegebene Länge von 13 bis 14 Linien; dagegen ist ein aus der Reiche’schen Sammlung mir vorliegendes, angeblich von Sieilien stammendes Stück nur 10 Linien lang. Auf dieses, mir unter dem Namen Ramburi mitgetheilte Stück lässt sich recht wohl die Beschreibung des P. Ramburi von Laporte (Annales de France 1832. p. 394. 13) beziehen, welche nach Stücken aus Corsica entworfen ist; auch gehören die von Rambur der Berliner königl. Sammlung als Ramburü Dej. (cat. des Col. ed. III. p. 42) mitgetheilten Percus zum Zoricatus. Der Käfer ist neben seinen anderen Eigenthümlichkeiten dadurch besonders ausgezeichnet, dass die Flügeldecken an der Spitze gemeinschaftlich dreieckig ausgebuchtet sind; Dejean erwähnt dieses 167 Umstandes nicht, sondern sagt von den Flügeldecken nur „‚elytres & peine sinuees pres de l’extr&mite‘; diese leichte Ausbuchtung vor der Spitze der Flügeldecken findet sich bei den meisten Percus-Arten, den erwähnten Ausschnitt an der Spitze habe ich nur beim P. Zoricatus gefunden; in einer ganz ähnlichen Weise findet sich derselbe beim Adar Schüp- pelü Pall. wieder. 9. Perens Paykullii (Rossi) Dej. und Dejeanüi (Ziegl.) Dej. So verschieden mir früher typische Stücke von P. Paykullii und Dejeanii erschienen, so zweifelhaft bin ich an der specifischen Ver- schiedenheit beider Arten geworden, seitdem mir Exemplare vorgelegen, welche mit der Gestalt des P. Paykullii die Sculptur des P. Dejeani Dej. (Spec. Gen. d. Col. V. p. 779) verbinden. Es bleibt demnach zwischen beiden nur die letztere als unterscheidendes Merkmal übrig ; aber auch diese ist beim P. Paykullii nicht unerheblichen Modifica- tionen unterworfen, da sich ausser den Stücken mit der von Dejean beschriebenen Seulptur (Flügeldecken mit 8 feinen Punctstreifen, von denen die Puncte des 8. Streifens etwas stärker und deutlicher als die der übrigen in einer ziemlich deutlichen Linie vortreten) auch solche finden, bei denen sämmtliche Punctstreifen sehr deutlich, die Puncte des 8. sehr gross und stark sind. Die italienischen Entomologen mögen nun entscheiden, ob deutliche Uebereänge in der Sculptur der Flügeldecken bei beiden Formen vorkommen, d. h. ob sich Percus Paykullii mit sehr schwach punctirten, oder Dejeaniü mit stärker punctirtem 8. Punctstreif auffinden lassen ete.; ob beide Formen gemeinschaftlich oder getrennt vorkommen und an welchen Puncten Italiens. 10. Pereus sieulus De j. und lacertosus Dej. Dejeans kurze Beschreibung der Feronia sicula (Spec. Gen. III. 407) lautet: Elle ressemble beaucoup ala lacertosa, elle est a peu pres de la m&me orandeur, mais elle est beaucoup plus etroite. Le corselet est plus etroit et un peu plus long. Les elytres sont beaucoup plus etroites, moins ovales, presque paralleles et un peu plus planes. Les pattes sont un peu plus longues. — Elle se trouve en Sicile. Nachdem mir eine grössere Anzahl sicilianischer Pereus vorgelegen, glaube ich mich sicher überzeugt zu haben, dass die sämmtlichen von Dejean zur Unterscheidung des P. siculus vom Zacertosus De;j. (Spec. Gen. UI. 406) angegebenen Merkmale nicht als specifische, sondern als sexuelle aufzufassen, die beiden genannten Käfer also 168 Männchen und Weibchen emer einzigen Art sind. Die schlankere Gestalt, welche die (an der Erweiterung der Vordertarsen stets leicht kenntlichen) Männchen dieser Art auszeichnet, theilt sich dem Halsschilde scheinbar dadurch im noch höherem Grade mit, dass dasselbe beim g' nach hinten weniger verengt ist als beim @. Ein ziemlich auffallender Unterschied zwischen beiden Geschlechtern, welchen Dejean nicht hervorhebt, besteht darin, dass die Schulterbeule beim P. söculus in der Regel fast doppelt so lang ist, als beim Zacertosus. Wenn gleich der Percus lacertosus der zuerst und ausführlich beschriebene ist, so dürfte doch der dem Männchen zuertheilte Name söculus um so mehr vorzuziehen sein, als der Ort des Vorkommens bei einzelnen zweifelhaften Arten dieser Gattung besondere Beachtung verdient. Obwohl Pereus sieulus hier vorläufig noch von der demnächst zu besprechenden Art getrennt bleibt, sprechen die Unterschiede, welche zwischen beiden zu existiren scheinen, keineswegs unbedingt für ihre specifische Verschiedenheit; sie bestehen fast einzig und allein darin, dass der Percus siculus der Regel nach grösser ist, als P. Oberleitneri und dass sowohl männliche als weibliche Stücke des letzteren verhältniss- mässig schmäler als gleichlange Stücke des P. söculus sind. 41. Pereus Oberleitneri Dej., angustiformis S o]., strietus De;j. Während die Exemplare des Percus siculus, welche mir vorgelegen, ausser in den besprochenen, durch die Geschlechtsverschiedenheit haupt- sächlich bedingten Unterschieden, nur wenig untereinander abweichen, war dies um so mehr bei den vielen Stücken des Percus Oberleineri Dej. (Spec. Gen. V. 779) der Fall, welche ich theils in den Keitel’schen Vorräthen, theils aus Handschuch’s Händen in verschiedenen Sammlungen gesehen habe. Die grössten (selteneren) Stücke standen den grossen Exemplaren des P. Passerinü kaum an Grösse nach , erreichten also etwa eine Länge von 14 Linien, die kleineren waren dagegen kaum 10 Linien lang. Nicht minder wechselnd zeigte sich die Form des Käfers und erinnerte bald an den P. Passeriniü, bald mehr an den Zacertosus. Nach den Geschlechtern zusammengestellt, zeigen die Exemplare dieser Art ganz ähnliche Differenzen im Körperbau, wie die unter Percus siculus besprochenen. Die Männchen sind ungleich schlanker und haben im Allgemeinen namentlich ein nach hinten weniger verengtes Halsschild. Von den beiden von Dejean beschriebenen Stücken des Oberleitneri stammte das eine aus Calabrien, das andere von Sardinien, wo der 169 Käfer am häufigsten vorkommt. Im Süden der Insel scheint er sich im Allgemeinen ungleich kräftiger zu entwickeln; wenigstens sind sechs, mir von Herrn Baudi di Selve mitgetheilte, aus dem nördlichen Theile der Insel stammende Exemplare sämmtlich so klein, wie sie an den andern Puncten der Insel nur selten vorzukommen pflegen. Auf einzelne von den erwähnten nordsardinischen Exemplaren passt die Beschreibung der Feronia ungustiformis Solier (Annales de la Soc. Ent. de France 1835. p. 120. 9) so vortrefllich, dass ich keinen Anstand nehme, in diesem auf der Insel Corsica aufgefundenen Käfer etwas Anderes als eine Varietät des P. Oberleilneri zu sehen. Solier eitirt als fragliches Synonym der Feronia angustiformis die Feronia stricta Dej. (Spee. Gen. d. Col. IH. p. 402. 179), als deren Vaterland die griechischen Inseln, aber nur fraglich von Dejean angegeben sind. Da nun seit Dejean’s Zeiten überhaupt kein Percus auf denselben beobachtet ist, obwohl sie vielfach von Entomologen besucht sind, ist ein wirklicher Irrthum in der Vaterlandsangabe um so sicherer anzunehmen; andererseits lässt sich die Dejean’sche ‚Beschreibung des Percus strietus ganz ungezwungen auf kleine schmale Stücke des P. Oberleitneri deuten; dies ist auch bereits von verschie- denen Seiten geschehen und es befindet sich z.B. in der Schaum’schen Sammlung ein von Spinola als P. strictus mitgetheiltes sardinisches Stück, welches möglicher Weise mit dem Originale verglichen ist. Ich glaube mich, wie bereits gesagt, überzeugt zu haben, dass die in Grösse und Gestalt vielfach abweichenden sardinischen Percus sämmtlich nur einer Art angehören ; wer das Gegentheil glaubt beweisen zu können, möge constante Unterschiede zwischen den einzelnen Formen angeben. Von den Stücken mit längsgestreiften Flügeldecken sah ich die allerallmähligsten Uebergänge zu denen mit fast völlig glatten. Mittlere, meist weibliche Stücke finden sich in den Sammlungen als Percus norax Gene in litt.; kleine, schmale, meist männliche wurden von Gene dem Berliner Museum als P. strictus Dej. mit- getheilt, kleine, kurz gebaute Exemplare mit deutlich gestreiften und quergerunzelten Flügeldecken als P. apricans Gene i. 1. Besonders grosse und kräftige Stücke sind als P. sardous Dej. i. 1. verbreitet etc, Mit Einschluss von P. stultus, politus und patruelis reihten sich kiernach die Percus etwa so aneinander: . 170 Pereus Bon. bilineatus De). Paykulü Rossi. de Sol. var.? Dejeanü De. Reiche Kraatz. g siculus De). corsicus De;. © lacertosus De). Villae Kraatz. Oberleitneri Dej. brunneipennis Costa. var. strietus De). Passerinü De). var. angustiformis Sol. var. Genei De). stultus Du four. plicatus Dej. politus De). loricatus De. patruelis Dufour. Ramburi Lap. anne De). Pia desideria, in einer Reihe von Thesen ausgesprochen, welche nach gründ- licher und vielfältiger Erwägung und Beleuchtung von Seite der Fachgenossen, vielleicht dereinst zu einem Usus rationalis in der Scientia amabilis zu leiten und zu führen geeignet sein dürften. Von Dr. J. R. Schiner. I. „Gelegenheit macht“ ...... Scribler, möchten wir ergänzen, und nicht bloss Diebe, wie es im alten Sprichworte heisst. Das hat seine volle Richtigkeit und wird durch unser höchst per- sönliches eigenes Exempel mehr als genüglich erwiesen. Kaum hat sich unsere liberale „„Entomologische Monatschrift‘“ bereit erklärt, ihre Spalten jeder anständigen Polemik un- beschränkt und ohne Rücksicht auf Cameraderien oder Minauderien zu eröffnen, so steht auch schon ein schreibseliger Collaborant in Bereitschaft, um seine ganze Weisheit, Artikelchen für Artikelchen auszukramen und feilzubieten. Wie wollte aber auch Einer, der über so manches Regellose und Ungeheuerliche im Reiche der Entomophilen beinahe dem Welt- schmerze verfallen ist — die Gelegenheit unbenützt vorübergehen lassen, ohne seinen breiten Jammer den Fachgenossen vorzujammern und ohne es zu versuchen, nebenbei die feinen Mittelchen und Pülverchen alle an Mann zu bringen, welche er in „manchen Schäden“ für heilsam erachtet! 171 Wir accentuiren es übrigens ausdrücklich, dass wir unsere Mittelehen Niemanden aufzudrängen die Absicht haben, dass wir unsere Thesen lediglich als Pia desideria betrachtet wissen- möchten, und dass wir uns gerne wieder in aller Bescheidenheit hinter unsere Insecten- schränke zurückziehen wollen, wenn bessere Aerzte den Curpfuscher entbehrlich gemacht haben werden. Und so beginnen wir denn mit der ersten These: Dr. H. Schaum hat vor fünf Jahren „einige Worte gegen die Bekanntmachung einzelner Arten“ in der Stettiner entomologischen Zeitung laut werden lassen, welche seiner Zeit viel Aufsehen erregten und hüben und drüben den Oppositionsgeist gegen die Assertionen des H, Verfassers wachgerufen hatten. Wir selbst hatten uns im Interesse der Österreichischen Entomologen, welche in dem Artikelchen recht arg mitgenommen waren, zu dem Ent- wurfe einer Diatribe gegen den Autor hinreissen lassen, deren Abdruck in der Stettiner entomologischen Zeitung jedoch nicht als zweck- dienlich erachtet worden war. Damals grollten wir der löblichen Redaction ob dieser Weigerung, heute erkennen wir die wahrhaft väter- liche Fürsorglichkeit vollständig an, mit der uns die allzurasche Intervention in einer so häklichen Angelegenheit unmöglich gemacht worden war. Das wohlbenützte Lustrum, welches nunmehr inzwischen liegt, setzt uns heute in die Lage, über den Gegenstand ein reiferes Urtheil als damals abzugeben. Dr. Schaum hatte vollkommen Recht, die an allen Orten und Enden auftauchenden, oft nur allzuleicht geschürzten nova genera und species als eine wahre Calamität zu bezeichnen — in dem einen hatte er aber entschieden Unrecht, dass er die Eitelkeit der Autoren als Veranlasser dieser Publicationen inculpirte, und dass er als Abhilfe dagegen das Zusammendrängen aller neuen Descriptionen in Mono- graphien befürwortete. Wer sich mit der Verzeichnung sämmtlicher Arten einer Insecten- ordnung beschäftiget, wer zum Behufe einer Arbeit über die geographische Verbreitung, die bekannt gemachten Arten zusammen zu suchen genöthiget ist, wer vollständige faunistische Darstellungen beabsichtiget, oder wer es auch nur unternimmt, die eigene Sammlung vollständig zu ordnen und aufzustellen, der wird es zur Genüge erfahren haben, welche Klippen und Sandbänke zu umschiffen sind, um die zahllosen, hier und dort und mit jedem Athemzuge hervorbrechenden Cohorten neuer Arten und Genera zu bewältigen und zurechtzubringen. 172 Müssten wir uns in dankbarster Anerkennung des Reichthums unserer herrlichen Schöpfung nicht freuen, dass sie, selbst in unserer nächsten Nähe noch so viele, ungekannte Schätze birgt, die zu beheben, dem Scharfsinne und Fleisse der Zeitgenossen vorbehalten blieb , so könnte uns, über die damit verbundene Calamität, die Lust und Freude an allen zwei- und sechsbeinigen Creaturen gründlich verleidet werden. Wir freuen uns also herzlichst darüber und wollen ohne Murren und Zagen die tausend Blätter und Blättchen durchwühlen, welche uns Neues bringen könnten ; wir wollen den Publicatoren aufrichtigst dafür dankbar sein, dass sie unsere Kenntnisse fortwährend erweitern und bereichern und es ihnen nicht im mindesten verargen, dass sie nicht erst zu Pontius und Pilatus rennen, um ihre Neugebornen anständig zu bergen und unterzubringen, sondern ganz beherzt das nächstbeste Schifflein wählen, um mit ihrem Funde rasch in die Welt hinaus- zusteuern. Nur einige Wünsche erlauben wir uns hier aus- zusprechen. Vor allem anderen möchten die Herren Publicatoren recht ernstlich beherzigen , dass nicht alles das, was in den autoribus prineipalibus und praedilectis nicht enthalten ist, wirklich auch als neu zu be- trachten ist. Die Zeiten haben sich gewaltig geändert. Ehedem schützte Lin- naeus, Fabricius und Latreillius gar leicht vor Synonymen, heut zu Tage können die besten Dinge in den Schriften der flachsen- fingerischen Kerfsocietät oder in den Abhandlungen des Kuhschnappler Thierschutz-Vereines gesagt sein, von den Extrablättchen gar nicht zu reden, welche Schmidt, Müller oder Giesecke inirgend einem Winkel der Welt ganz separat zu ediren die Laune haben könnten. Wir selbst müssen uns anklagen, dereinst — in den süssen Zeiten unserer Flegeljahre manches längst publieirte Dipteron aus dem Grunde für neu gehalten zu haben, weil es Vater Meigen nicht aufgeführt hatte und weil selbst der vaste Zetterstedt von demselben nichts geträumt zu haben schien. Was lernten wir aber seitdem nicht alles kennen — wie zahlreich wuchsen die uns ehedem gänzlich fremden Tractate und Tractätchen nicht aus dem Boden hervor — und selbst aus amerikanisch-neuweltlichem Boden ! Das hat uns freilich vorsichtiger gemacht, als den vielen unbenannten Dipteris unserer Sammlung lieb sein möchte; allein auch ihre Zeit wird kommen und wo es wirklich drängte, da wendeten wir uns an die 173 reiferen Erfahrungen unseres Freundes Loew, der die Pathenstelle zu vertreten jederzeit freundlichst bereit war. Wir wollen nun nicht behaupten, dass unser ebengeschildertes Vorgehen ein leuchtendes Exempel für Andere sein sollte — so un- bescheiden sind wir bei Leibe nicht — allein wir glaubten die That- sache constatiren zu müssen, dass in solcher Weise die Wissenschaft um novae species bereichert wurde, ohne dass es schlechterdings noth- wendig gewesen wäre, sie unter der eigenen Firma der Mitwelt zu offeriren. Im Allgemeinen dürfte angenommen werden, dass es selten mit wesentlichen Nachtheilen verbunden ist, vor der Publication neuer Arten die mehreren Erfahrungen eines Gewährsmannes zu Rathe zu ziehen. Im Gegentheile sind damit schon manche Synonyme vermieden worden. Sollte aber trotz alledem und alledem eine neue Art von dem glücklichen Entdecker selbst und ohne Anwendung obiger Praeventiva edirt werden müssen, vo möchten wir doch zwei Erfordernisse voraus- setzen, deren Beachtung ein eventuelles Synonym erträglicher erscheinen lassen würde. ; Es möge der Publicator das Ding ja nach allen Seiten recht gründlich und genau beschauen und exploriren, um es vollständigst beschreiben zu können, und er möge die Mühe nicht scheuen, um- ständlich anzuführen, welehe Autoren er bei der Oonstatirung des Novums benützt und verglichen hat. Die Diagnose oder Artphrase kann nur von dem vollständigen Meister des Faches mit Nutzen angewendet werden, kurze präcise Beschreibungen aber sind wohl in Hauptwerken und Compendien eine Nothwendigkeit, bewähren sich jedoch bei Publicirung einzelner und vereinzelnter Arten immer und überall als ein arger Misssrift. Dass die Angabe der verglichenen Autoren ein Haupterforderniss sei, fühlt wohl der Publicator selbst am besten, der meist mit dem Präludium anhebt, dass in den „ihm zugänglichen“ Werken oder in den „verglichenen Beschreibungen‘ die Art nicht auf- zufinden gewesen sei. ‚Wir wünschten nun eben nichts weiter, als für den unbestimmten Ausdruck © die bestimmte Grösse; wir möchten breit und klar wissen, 174 welche Werke zugänglich waren und welche Beschrei- bungen verglichen worden sind. *®) Mit Beachtung dieser beiden Erfordernisse kann der in einer Wüste oder Einöde domicilirende Publicator seine Nova ohne Bedenken und Nachtheil kundmachen — wir werden sie aufzufinden und zu erkennen in der Lage sein und nebenbei der Mühe überhoben bleiben, erst zu ermitteln, in welchen Werken die Art nicht enthalten ist. Wenn alles das Gesagte zunächst auf die Tironen **) unseres Faches gemünzt ist, so gelten für die Autores „par ewcellence* folgende Desideria. Es ereignet sich so vielfältig, dass die Letzteren um Determini- rung von Insecten angegangen werden, und sich dieser „bösen“ Aufgabe auch mit der grössten Bereitwilligkeit unterziehen. Da geschieht es denn, dass mit den Remittendis einzelne Arten unter der gefähr- lichen Angabe: „nova species“ an den Eigenthümer zurückgelangen, Das inducirt aber in den meisten Fällen zur Publieirung der Art, und wehe dem Autor, der das verhängnissvolle „nova species“ allzu- leichtfertig beigesetzt hat, denn er ist dann unbezweifelt Mitschuldiger an dem crimen synonymiae. Wir wünschten nun, dass in solchen Fällen der consultirte Autor die Art im Einverständnisse mit dem Eigenthümer sogleich und selbst publicire, oder dass er liberal genug sein möchte, die entsprechenden, genauen Notizen behufs der richtigen Publicirung an den Eigner sammt der Art gelangen zu lassen. Arten, welche nur in einem Geschlechte bekannt sind — wenn es zumal europäische Arten sind — sollten, nach unserem Dafür- halten, in der Regel als solche weder von den Tironen noch Autoren bekannt gemacht werden. Wenn die Natur dem ganzen Insectenreiche, ohne alle Ausnahme, den dualistischen Character aufgedrückt hat, der sich überall durch *) Vor nicht langer Zeit erhielten wir ein Dipteron, mit dem Beifügen, dass man es als neu zu publiciren gedenke,, weil es in Fabricii „Systema Antliatorum“ nicht beschrieben sei. — Würde eine ähnliche Notiz bei der wirklich bekannt gemachten Art nicht die verschiedenartigsten Vortheile gewähren ? **) Ich vermeide die bessere Schreibart mit fremdem y, weil das zu sehr an Tyrannen erinnern könnte, und dahinter eine Satyre gefun- den werden möchte, die ich gewiss nicht beabsichtige. 175 getrennte Geschlechter klar und deutlich ausspricht: so kann nicht bezweifelt werden, dass .die in einem einzigen Geschleclite aufgefundene Art auch nur eine halbe Kenntniss derselben vermittle. Was nützt aber die halbe Kenntniss einer Art dem Ganzen und Allgemeinen ! Die Aufgabe der Wissenschaft ist es, die Naturkörper vollständig kennen zu lernen, die Publicirung einzelner Geschlechter verhindert aber oder verzögert wenigstens geradezu das Bekanntwerden der Art. Denn ist einmal eine solche Halbart aufgestellt und reeistrirt, dann kümmert sich auch selten Jemand um die zweite Hälfte, die ja doch keinen neuen Namen erhalten dürfte und zu keiner Autorschaft mehr behilflich sein kann. Decennien vergehen, ehe ein glücklicher Zufall, der im Cataloge und in der Sammlung verwaisten Halbart die legitime Gesponsin beigesellt. Würde es als Grundsatz gelten, dass nur vollständig, d. h. in beiden Geschlechtern bekannte Arten publieirt werden können, so würde der Auffinder des einen Geschlechtes sich’s zur Aufgabe machen, die unerlässliche Bedingung vorerst zu erfüllen, er würde mit Eifer und Beharrlichkeit in der freien Natur das noch fehlende Geschlecht aufzufinden sich bestreben, und seinem Forscher- eifer würde das gelingen, was bei nacktem Sammelfleisse nur dem Zufalle vorbehalten bleibt. ®) *) Ich habe bei Dipteren die vollständige auf wiederholte Erfahrung gestützte Ueberzeugung gewonnen, dass dort, wo ein Geschlecht in grösserer Menge auftritt, immer auch das andere Geschlecht zu finden ist. Freilich erfordert das Auffinden desselben oft viele Umsicht und grossen Fleiss. Schweben die Männchen in der Luft, so kann man mit aller Be- stimmtheit vermuthen „ dass die Weibchen in der Nähe auf Baumstämmen (wie bei Anthomyziden) oder auf der Unterseite der Blätter (wie bei Syr- phiden) u. s. w. ruhig sitzen. Wenn ich gar keinen Anhaltspunct hatte, um den Aufenthaltsort zu entdecken, so fing ich Alles, was in der Nähe lebte und flog, ich mähte, klopfte und rüttelte an Gras und Blättern und hatte meistens die Freude unter 100 Individuen des einen Geschlechtes „ wenigstens eines des anderen zu erhalten. Die auf Berggipfeln schwebenden Männchen sind meistens isolirt — doch wird man selten um das Weibchen vergebens forschen, wenn man sich einige hundert Fuss tiefer an den Dolden und Blät- tern um dasselbe umsieht. Selbst unter den Tabanidenweibchen , die an Thieren saugen , fand ich mit Beharrlichkeit und Ausdauer fast immer auch einzelne Männchen. Wenn einem das Materiale durch Sammler zukommt und nichts anders übrig bleibt, als in der Insectenschachtel die Geschlechter zusammenzusuchen, 176 Der grosse Meigen hat, um nur emen Fall und dessen Con- sequenzen hier anzuführen, von Anthomyziden im engeren Sinne des Wortes 270 Arten beschrieben, von denen 150 nur in einem einzigen Geschlechte bekannt waren und heute nach 30 Jahren grösstentheils annoch sind. Finden wir ein einzelnes g' oder ©, auf welches eine der 150 Meigen’schen Beschreibungen passt, so imponiren wir demselben, den entsprechenden Namen und stecken es beruhiget in die Sammlung; — denn unbenannte Arten quälen und peinigen den Besitzer ; Halbarten — die Demi-monde des Insectenvolkes — beunruhigen keine Seele! Diess ist so richtig, dass uns Fälle bekannt geworden sind, wo das nachträgliche Zusammenfinden der beiden Geschlechter einer Art nicht einmal im Stande war, die Vereinigung derselben in der Samm- lung zu veranlassen , weil — wie entschuldiget wurde — Meigen sie einmal mit zwei verschiedenen Namen benannt habe und weil es die Pietät gegen diesen Autor erheische, Neuerungen ( ?) zu vermeiden! Welche Autorität können aber bei Arbeiten über die geographische Verbreitung der Insecten die in den Schriften publieirten und in den Sammlungen aufbewahrten Halbarten beanspruchen, da sie sich bei richtigerer Erforschung möglicherweise ergänzen könnten und wahr- scheinlich auch ergänzen werden ? Ist es richtig, mit Meigen anzunehmen, dass zu seiner Zeit 270 europäische Anthomyziden bekannt waren, oder sollten seine 150 Halbarten nicht lieber auf die halbe Zahl reducirt werden ? Wir verkennen es nicht, dass es Ausnahmen geben könne, wo die Publieirung einzelner Geschlechter nothwendig sein mag, wie z. B. bei Cynipiden, Aphiden,, Coccusarten u. s. w. und selbst bei einzelnen Arten aller Ordnungen. Auch in den Fällen, wo entfernte Localitäten ein oder das anderemal von einem Naturforscher besucht werden, kann es nützlich sein, die nur in einem Geschlechte beobachteten dann kann es freilich oft geschehen, dass man mit aller Mühe nur ein Geschlecht erhält — muss aber ein solches sogleich benannt und be- schrieben werden? — kann man nicht dem Sammler die Anleitung und Weisung geben, das fehlende Geschlecht am selben Orte zu suchen ? Ich werde viele Opponenten meiner obigen Behauptung finden, allein ich habe die innigste Ueberzeugung, dass die Publicirung einzelner Geschlechter ein grosser Nachtheil ist, grösser als die unvollständige Publieirung von neuen Arten, bei weitem grösser als de Wiederpublicirung bereits bekannter Arten. A. d. Verf. 177 Arten zu berücksichtigen und pro memoria für spätere Besucher an- zuführen. Es genügt aber in dem letzteren Falle, die Notiz zu bringen, dass ein g von dieser oder jener Beschaffenheit oder ein @ mit der oder jener Eigenschaft anfgefunden und beobachtet worden sei, dass diese wahrscheinlich neue Arten begründen dürften, und dass sie nach Auffindung des andern Geschlechts auch publiciret werden sullen. Da- mit ist, unsers Erachtens, Alles geschehen, was der Wissenschaft frommen kann — das Benennen solcher Halbarten, das Diplomiren derselben mit einem Species-Patente, noch ehe sie vollständig bekannt geworden sind, führt nothwendiger Weise zu Unregelmässig- keiten und veranlasst Nachtheile, welche gewiss grösser sind , als der, sie vorläufig gänzlich ignorirt zu haben. Und so hätten wir denn unsere Pia desideria in Betreff der beregten Species-Calamität ausgesprochen und wollen nun die These des heutigen Capitels in Folgendem zusammenfassen: Die Publieirung neuer Arten sollte opferwillig denMännern vomFache überlassen werden; unternimmt sie dennoch ein Tiro scientiae amabilis, so möge erin seinen Angaben und Beschreibuugen so vollständig und ausführlich als möglich zu Werke gehen. — Halbarten, d. i. die nur in einem Geschlechte bekannten Arten sollten nur ganz ausnahmsweise benannt und als Arten bekannt gemacht werden — in der Regel genügte es, sie pro notitia Anderer kurz zu characterisiren und einer vollständigeren Publicirung vorzubehalten. Verzeichniss einiger Inseeten, in denen ich Gordia- ceen antraf. Von Dr. Ed. Phil. Assmuss in Leipzig. Nach dem Vorgange des Herrn Prof. Dr. v. Siebold im Jahrgange 1842, 1843, 1848, 1850 und 1854 der Stettiner entomologischen Zei- tung, gebe ich ein Verzeichniss derjenigen Kerfe, in denen ich Gelegen- heit hatte, Fadenwürmer zu beobachten. Es betrifft meist Insecten, die ich in Russland, Tyrol und Leipzig beobachtet habe. Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 12 178 Coleoptera. 1. Loricera pilicornis Fabr. Ein, den 23. Juli 1857, bei Leipzig gefundenes Exemplar dieses Käfers enthielt einen 2’' langen @ordius subbifureus. 2. Amara similata Gyll. Beim Zerdrücken dieses bei Podolsk (Moskau) im August 1856 gefundenen Käfers erblickte ich einen 1” 8“' lange Mermis albicans. 3. Dolichus flavicornis Fabr. Ein Exemplar, welches ich bei Moshaisk (Moskau) fand , lieferte mir einen 3” 6'' langen @ordius aquaticus. 4. Staphylinus maxillosus Linn. Im August 1857 fand ich zwei Exemplare von diesem Käfer bei Bregenz, welche beide von Gordius aquaticus bewohnt waren. 5. Oryetes nasicornis Linn, Aus dem Leibe einer bei Klin (Moskau) 1856 gefundenen Larve dieses Käfers zog ich einen 6“ langen @ordius aguaticus heraus. 6. Mylabris variabilis Pall. Ein bei Botzen gefangenes Exemplar lieferte mir eine 3“ lange Mermis albicans Orthoptera. 7. Pezotettix pedestris Linn. Aus einem in der Nähe des Finstermünz-Passes gefangenen Exem- plare zog ich einen 2” langen Mermis nigrescens hervor. 8. Vedipoda fasciata de Siebold. Von 26 bei Nauders (Tirol) gefangenen Exemplaren erhielt ich beim Zerdrücken aus dreien von der Varietät A. (coerulea Linne) drei Mermis albicans. 9. Stenobothrus rufus Linn. Den 27. August 1849 n. Styls fing ich ein Exemplar von diesem Geradflügler, welcher eine 2” 5“*Jange Mermis albicans in sich barg. 10. Steteophyma variegatum Sulz. Nach dem Tode dieses im August 1857 bei Landeck (Tirol) ge- fangenen Insects kam ein 5" langer @ordius ayuaticus hervor. 179 Hymenoptera. 11. Apis mellifica Linn. Anfangs August 1856 bemerkte ich an den Drohnen meiner Bienen- stöcke im Gouvernement Moskau bei Podolsk eine merkwürdige Träg- heit, oder vielmehr eine Schwäche, so dass sie selbst an den heissesten Nachmittagsstunden nur sehr wenig flogen; dieses war fast mit allen Stöcken der Fall. Nach Verlauf einiger Tage faud ich mehrere von ihnen um die Stöcke ermattet oder auch völlig todt liegen. Den Grund dieser Drohnenseuche konnte ich mir lange Zeit nicht erklären, bis ich endlich eine von den todten Drohnen zerdrückte und aus dem Leibe einen 3" 5 langen Fadenwurm herauszog,, den ich als Mermis albicans erkannte. Nach drei Tagen bemerkte ich auf dem mit Sand bestreuten Boden, wo die todten Drohnen lagen, eine Menge Fadenwürmer von derselben Art, welche sich in dem Sande umherwühlten, nachdem sie aus den Leibern der Drohnen herausgekrochen waren. Diese sonderbare Seuche dauerte noch zwölf Tage lang fort, bis die Bienen schlechte Tracht bekamen und die Drohnen nun selbst hinaustrieben. Merkwürdig ist es, dass blos die Männchen von den Fadenwürmern geplagt wurden, und die Arbeiterinnen nebst der Königin ganz gesund blieben. (Vergl. meinen Aufsatz „‚Ueber die Fadenwürmer der Apis mellifica“ in der allgemeinen deutschen Dresdner naturhistorischen Zeitung Tom. III. Heft 9. S. 353.) Neuroptera. 12. Libellula eancellata Linn. Beim zufälligen Zerbrechen des Abdomens dieser bei Moskau im August 1856 gefangenen Libelle erblickte ich einen 4" langen @ordius subbifurcus. 12. Libellula pedemontana All. Ein im August 1856 bei Podolk (Moskau) gefangenes @ dieser Libelle barg einen 3” langen @ordius aguaticus. 14. Cordulia metallica Linn. Im August 1857 fing ich ein © von dieser Libelle bei Cannevitz (Leipzig), welches zwei 3" lange Gordien (@ora. aqyuat.) enthielt, Hemiptera. 15. Pyrrhocoris apterus Linn. In über 100 von mir zerdrückten Männern und Weibern dieser Wanze traf ich nur bei zweien Mermis albicans. 12 180 16. Syromastes marginatus Liun. Bei einem auf Urtica dioica gefundenen ® traf ich eine 2" 4'’' lange Mermis albicans. Lepidoptera. 17. Aporia erataegi Linn. Sowohl der Falter, als auch dessen Raupe wird häufig von Mermis albicans bewohnt. 18. Zygaena filipendulae Linn. Ein bei Podolsk (Moskau) gefangenes ® enthielt einen 4” langen Gordius aqualticus. 19. Cossus ligniperda Fabr. In zwei bei Podolsk gefundenen Raupen dieses Spinners traf ich Mermis albicans. 20. Hepiolus humuli Linn. In der Raupe und auch im Spinner fand ich häufig Mermis albi= cans und Gordius subbifurcus. . 21. Odonestis potatoria Linn. In einem bei Werro (Liefland) gefangenen © dieses Spinners fand ich eine 3” lange Mermis albicans. 22. Mamestra persicariae Linn. Ein © , welches bei Podolsk gefangen wurde, barg in sich eine 3" 4'" lange Mermis albicans. 23. Calpe libatrix Linn. Die Raupe wird nicht selten von Mermis albicans und Gordius aquaticus bewohnt. 24. Leucania I—album W. V. In mehreren bei Podolsk gefangenen Weibern dieser Eule traf ich Mermis albicans. 35. heucania pallens Linn. Wie die Vorige von Mermis albicans häufig bewohnt. 26. Cucullia serophulariae W. V. Eine im botanischen Garten zu Leipzig gefundene ausgewachsene Raupe dieser Eule enthielt drei Mermis albicans von verschiedener Grösse, 181 27. Abrostola urticae Hübn. Bei einem im August 1849 in Podolsk gefangenen Weibe fand ich einen 3“ Jangen Gordius subbifurcus. 28. Plusia chrysitis Linn. Ein im Juli 1856 bei Podolsk gefangenes @ war von einer 2" langen Mermis nigrescens bewohnt. 29. Plusia gamma Linn. In der Raupe dieser Eule fand ich @ordius aquaticus, im Schmet- terling dagegen Mermis albicans. 30. Ennomos alninaria Linn. Bei einem ©, welches den 13. August 1856 bei Podolsk gefangen wurde, fand ich eine 2" 3° lange Mermis albicans. 31. Zerene grossulariaria Linn. Ein Weib, das ich 1856 bei Moskau fing, barg in sich einen 2" 6 langen Gordius aquaticus. Diptera. 32. Chrysops viduatus Fabr. Herr Freiherr von Hermsdorf übersandte mir im August 1857 ein bei Connewitz (Leipzig) von ihm gefangenes Weib dieser Blindbremse, welches eine 1“ 7° lange Mermis albicans enthielt. 33. Chrysops coecutiens Fabr. Ein weibliches Exemplar, welches ich im Juli 1856 bei Podolsk fing, barg in sich eine 1” lange Mermis albicans. 34. Tabanus bromius Fabr. In einem bei Kaluga gefangenen Weibe dieser Viehbremse entdeckte ich einen 3“ 4' langen @ordius aquaticus. Etwas über Callidium russicum Fabr. Von Dr. Ed. Phil. Assmuss in Leipzig. In VI. Bande pag. 185 — 186 der Verhandlungen des Wiener zoologisch-botanischen Vereins, gibt Herr Dir. Kollar einige interes- sante Notizen über Callidium russicum. Nach seinen Berichten soll dieser seltene und zuerst in Russland entdeckte Käfer auch bei Wien, 182 in Dalmatien, Ungarn und sogar in Nordamerika bei New-York ge- funden worden sein. Ferner theilt uns Herr Dr. Kollar mit, dass im Wohnzimmer Sr. kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erz- herzogs Ludwig, in welchem ein ansehnlicher Stamm von Juniperus drupacea Labil. aufbewahrt wurde , sich von 1855—1857 alljährlich um die Mitte April der obige Käfer entwickelte. Herr Dr. Kollar glaubt sicher annehmen zu dürfen, dass dieser Käfer sich-vom Holze des Juni- perus drupacea nähre und in demselben zur Verwandlung gelange, da man ihn nicht nur auf dem Wachholderstamme herumkriechend gesehen, sondern auch die Fluglöcher, aus denen er herausgekommen „ entdeckt und gefunden habe, dass sie dem Umfang seines Körpers vollkommen entsprächen; auch soll man zur Zeit seines Erscheinens stets feines Bohrmehl um den Stamm angetroffen haben. Am Schlusse seines Auf- satzes bemerkt Herr Dr. Kollar noch folgendes: ‚„‚dass ihm — dem Callidium russicum — aber auch andere Holzarten zum Aufenthalt und zur Nahrung dienen müssen, da der genannte Juniperus nur in Syrien, dem ehemaligen Öilicien und namentlich im Taurus-Gebirge, aber in keinem andern der erwähnten Wohnplätze des Käfers vorkommt. Ob seine Nahrungspflanze stets eine Juniperusart sein müsse? darüber können nur spätere Beobachtungen Aufschluss geben.‘‘ Es sei mir nun als lang- jJährigem Beobachter der Thiere erlaubt, den Mittheilungen des geehrten Herrn Dr. Kollar Einiges hinzuzufügen. Zuerst, was die Verbreitung dieses Käfers in Russland anbelangt, so ist diese eine weite. Er kommt nicht bloss in den Gouvernements Tambow, Kaluga, Moskau und Twer vor, wo er von mir ziemlich häufig in Wäldern angetroffen wurde, son- dern er ist auch in Sibirien, dem Kaukasus und in Polen einheimisch, da ich ihn vom Herrn Oekonom Bremer *) aus Tomsk , vom Herrn Provisor Werner aus Tiflis und vom Herrn Dr. Baroc aus Warschau erhielt. Auch in Deutschland wird er wohl an mehreren Orten zu finden sein, als er bisher gefunden worden ist; so traf ich ihn z. B. in Sachsen bei Rochlitz und auf meiner Reise durch Tyrol an der Etsch bei Neu- markt (Egna). — Was nun die Lebensart dieses Käfers und namentlich seiner Larve anbelangt, so kann ich folgendes, wenn auch nur sehr Unbedeutende mittheilen: Bei meinem Vater in Podolsk bei Moskau lagen im Hofe mehrere alte halbfaule Eichenklötze, die zur Heizung der Oefen bestimmt waren. Beim Zerspalten des einen Klotzes, welcher überall krumme , mit feinem Bohrmehl verstopfte Larvengänge zeigte, *) Nicht von dem Petersburger , der Architect ist. 183 fielen zwei gelblichweisse Käferpuppen heraus, denen man es sehr deut- lich ansehen konnte, dass sie emem Bockkäfer angehörten Sie wurden von mir in eine blecherne, zur Hälfte mit feuchtem Moos angefüllte Schachtel gethan und in meiner Stube aufbewahrt. Den 22. März ent- wickelte sich aus der einen Puppe der obige Käfer, die andere aber starb an einer beim Zerspalten des Klotzes erhaltenen Verletzung. Obwohl nun Quercus Robur von der Familie der Coniferen weit entfernt steht, so willich es doch durchaus nicht bezweifeln, dass Callidium rus- sicum, ohneihn für einen Pantophagen zu erklären, auch Juniperus dru- paceaund noch andere mit der Eiche nicht verwandte Holzarten angeht. Bemerkungen über einige Frühlingskäfer der Wiener Fauna. Von L. Miller, Der heurige Frühling both in coleopterologischer Ausbeute kein ergiebigeres Resultat dar, als in den letztern Jahren, vielmehr bemerkt der Sammler eine Abnahme derselben von Jahr zu Jahr. Die Wiener Gegend, einst sowohl der Manniofaltigkeit der Arten als der Menge der Individuen wegen mit Recht gerühmt, hat viel von ihrem Reich- thum eingebüsst und ist gegenwärtig arm an Coleoptern zu nenneu. Die Ursache dieser Erscheinung mag nicht so sehr in der zunehmen- den Anzahl und dem Fleisse der Sammler, als in klimatischen Ver- hältnissen liegen, da auch solche Gegenden verödet sind, welche kaum von Entomologen besucht werden. Nicht unbedeutend trägst dazu der speculative Geist des Landmannes, der kein Stückchen Erde unbebaut lässt, sowie die Verschönerungssucht des Städters bei. In der That verliert der Sammler durch Abgraben von Hügeln, Aus- hauen von Wäldern, Absperren von Auen, Trockenlesung von Sümpfen immer mehr an Terrain; dass unter solchen Umständen manche einstens stellenweise häufig vorkommende Arten ganz aus der Wiener Gegend verschwanden, andere, die sich in grosser Menge fanden, jetzt zu den Seltenheiten gehören , versteht sich von selbst. In Nachstehenden gebe ich eine Uebersicht einiger im heurigen Frühlinge gesammelter Coleoptern. Blechrus glabratus Dft. und maurus Strm. Anfang April bei der Schönbrunner Gartenmauer unter Laub, beide in Gesellschaft Von ersterem nur wenige Stücke, letzterer häufig. Cymindis angularis G yll. An derselben Stelle. Diese Art ge- hört zu den seltensten um Wien ; vor Jahren habe ich mehrere Stücke am Bisamberge an sonnigen Abhängen unter Steinen gefunden, jetzt scheint sie dort nicht mehr vorzukommen. Anchomenus livens Gy1ll., viduus Pz. und moestus Dft. In den Donau-Auen an sehr feuchten Stellen in Gesellschaft, letzterer in grosser Anzahl. Bembidium assimile Gyl]., diguttatum F. Im Prater am Rande von Lacken, unter Laub. Aleochara rufipennis Er. Mitte April an einer sehr feuchten Stelle im Prater unter Laub in grosser Anzahl gesammelt. Dasyglossa prospera Er. Ein paar Stücke an einer Gartenmauer, Anfangs April. Achenium humile Nic. Diese sonst sehr seltene Art habe ich Anfangs April an der Schönbrunner Gartenmauer und an der Kloster- mauer in Lanzendorf gefunden. Paederus vulgaris Mill. Es ist wohl möglich, dass diess der echte ZittoralisGrvh. ist, wie Herr Kraatz annimmt, aber Erich- son konnte unter P. Zittoralis, da er ihn ungeflügelt sein lässt, nur den cephalotes verstehen. Die Erichson’sche Eintheilung der Pae- deren in ungeflügelte und geflügelte war übrigens ganz gut, da die zwei ungeflügelten Arten Zittoralis (cephalotes Motsch., Kraatz) und drevipennis B.L. im Habitus sehr übereinstimmen, und sich darin auch vom vulgaris und den geflügelten Arten unterscheiden. Jedenfalls ist P. vulgaris dem riparius näher als dem cephalotes und brevipennis verwandt Paederus ruficollis Pk]. und gemellus Kraatz. Beide Arten hatte ich schon lange in meiner Sammlung , jedoch war mir ihre spe- cifische Verschiedenheit noch nicht klar. Durch die Fauna Deutsch- lands aufmerksam gemacht, wollte ich sie beobachten, und fand den gemellus an den Donau-Ufern, in besonders grosser Menge in den Auen der schwarzen Lacke ober Jedlersee, den P. ruficollis dagegen nur am Wienflusse, wo gemellus nicht vorkommt. Es scheint somit, dass an den Donau-Ufern ausschliesslich der letztere, und in der hiesi- 185 gen Gegend viel häufiger vorkomme als P. ruficollis, was ich auch aus dem schliesse, dass unter meinen vor Jahren gesammelten Dou- bletten unter einer grösseren Anzahl von gemellus nur wenige rufi- collis waren. Ich zweifle nicht mehr , dass es zwei verschiedene Arten sind ; gemellus ist konstant kleiner und schlanker , der Hinterleib nur schwach bläulich oder schwarz, und nur das sechste Segment bläulich, das zweite Maxillarpalpenglied und die Unterseite der zwei ersten Fühler- glieder sind lichtgelb. Eusphalerum triviale Er. Im April in den Blüthenkelchen von Primeln in bergigen Gegenden. Sehr häufig habe ich das Thier einmal am Bisamberge auf Pulmonaria officinalis gefunden. Meligethes coracinus Strm. und pöcipes Strm. Beide auf blühenden Schlehen ; ersterer überall sehr häufig, pieipes nur in wenigen Stücken. Meligethes discoideus Er. Auf der Türkenschanze in den Blüthen von Erysimum canescens. Es scheint, dass der Käfer auf diese Pflanze beschränkt ist, da ich ihn auch am Eisenbahndamme bei Gänserndorf auf derselben gefunden habe. Meligethes solidus Illg. Auf Primeln, einzeln. Laaemophloeus Clematidis Er. Im Garten des Theresianums in den Stengeln einer Clematis. (Braunhofer.) Triphyllus suturalis F. Aus Schwämmen ausgefallen, welche im Herbst gesammelt wurden. (Schönn.) Melolontha vulgaris F. und Hippocastani F. Beide heuer in grosser Anzahl ; vulgaris auf Pappeln, Ulmen, Weiden; Hippocastani auf Crataegus. Rhizotrogus aequinoctialis F. Ende April häufig auf N herumfliegend. Aphodius sanguinolentus Pz. Prater im Hirschkoth. Opatrum viennense Dft. Auf Wegen im Prater; an der Schön- brunner Gartenmauer in grösserer Anzahl. Formicomus pedestris Rossi. Gehörte einst zu den häufigsten Thieren um Wien, jetzt findet er sich nur mehr einzeln hie und da. An der Schönbrunner Gartenmauer habe ich ihn noch in grösserer Anzahl Anfangs April gefunden. Meloe scabriusculus Br. Er. Anfangs Mai an chen Stellen häufig, z. B. Türkenschanze, Schönbrunn. Das Thier scheint in Nord- 186 deutschland zu fehlen, auch in Steiermark, Kärmthen und Krain habe ich es nieht gefunden. Dagegen kommt in Kärnthen M. drericollis Pz., welcher dem seabriusculus ähnlich ist und vielfach verwechselt wird, häufig vor. Diese Art findet sich wohl auch bei Wien vor, jedoch sehr selten. Meloe uralensis Pall. An denselben Orten und zu gleicher Zeit mit scabriusculus, aber seltener. Meloe decorus Br. Er. Wurde schon in den ersten Tagen des März im Prater in der Nähe des Freibades aufgefunden. (Schönn.) M. pygmaeus Redtb. Fauna Austr. ist von dieser Art nicht ver- schieden. Psalidium mazillosum Il1g. Auf Feldwegen um Simmering gegen den Laaer Berg. Sitones cylindricollis Schh. Einige Stücke an der Klostergarten- mauer in Lanzendorf. Um Wien sonst selten. Sitones lineatus L. Häufig schon im März an Maxern. Sitones elegans Schh. An Waldrändern auf Gras eben nicht selten. Redtenbacher Fauna Austr. II. pag. 703 hält diesen Sitones für eine Varietät des Zineatus mit kupfer- oder goldglänzenden Schup- pen; dadurch unterscheidet er sich aber nicht, da auch häufig Stücke mit grauer. glanzloser Beschuppung vorkommen ; aber er ist konstant kleiner und von mehr eylindrischer Gestalt, der Kopf ist grösser, das Halsschild an den Seiten viel schwächer gerundet, und bestimmt eine eigene Art. Sitones inops Schh. Sehr häufig auf Kleefeldern um Laa. Redtenbacher Fauna Austr. II. pag. 703 führt diese Art als S. humeralis Stph. auf und bemerkt, dass sie hier in Wien in vielen Sammlungen irrig als S. inops Schh. enthalten sei. Unter diesem Namen habe ich das Thier nach Schönherr bestimmt, und glaube in meiner Bestimmung nicht zu irren. Redtenbacher hat den eigentlichen S. kumeralis Steph. (promptus Schh.), welcher den breiten Seitenrand der Flügeldecken und ihre Spitze weisslich beschuppt hat, der bei Wien wirklich sehr häufig ist, als discoideus beschrieben. Der eigentliche S. discoideus Schh., welcher sich meines Wissens bei Wien nicht findet, von dem ich Stücke aus Italien habe, ist schlanker, der Seitenrand der Flügeldecken reiner weiss und mehr begrenzt beschuppt ; besonders verschieden aber ist er durch das Hals- schild, welches schmäler, und an den Seiten viel schwächer gerundet -187 ist, als bei S. Rumeralis. Von diesen zwei, jedenfalls nahe verwandten Arten ist S. inops sehr leicht durch die tiefer liegenden Augen, den tief gefurchten Rüssel und die Beschuppung zu unterscheiden, Polydrosus flarorirens Sehh. In den Donau-Auen an manchen Stellen, z. B, bei der schwarzen Lacke auf Weiden ziemlich häufig. (Schluss folgt.) Bücher-Anzeigen. Von J. Lederer. Etudes entomologiques, redigees par Vietor de Motschulsky. 6°=° annee. Helsingfors 1857. I. Historique. — A la m&moire de Latreille et de Bory St. Vincent. — Voyages et excursions entomologiques. (Enthält unter Anderm recht interessante Mittheilungen über die russische Expedition nach Japan und die bei dieser Gelegenheit von Gaschkevitch gesammelten Insekten.) II. Entomologie speciale. Inseetes du Japon par Vietor de Mot- sehulsky. Neue Arten: Trögonognatha cuprescens, Megrammus eircumeinetus, Themus ceyanipennis, Ips japonica, Lucanus inclinatus, Psalidostom«s (?) rectus.*) Geotrupes auratus. laeristriatus, Mimela Gaschkervitschü, Heptophylla picea, Serica orientalis, Hoplia obducta, sabulicola, Gonocephalum coriaceum, Plesiophthalmus nigrocyaneus, Meloe coarctata, Prionus insularis, Purpuricenus speectabilis, japanus Heteraspis japana, Raphidolpalpa femoralis, Aulacophora nigripennis, Arthrotus niger. Epilachna 23 — maculata, Vespa japonica. Weiters werden angefünrt 44 Arten Schmetterlinge, darunter an Europäern: P. machaon. rapae, brassicae (V. crucirora B.) Neriene, Laodice aceris, Sybilla (eine Var. japonica) phaedra, Ocneria dispar, Clisioe. neustria, Calpe thalietri. — Üicades de la Russie par le Dr. Haagen (10 Arten) — Sur les colleetions coleopterologiques de Linne et de Fabrieius par V. de Motschulsky. — Synonymies. Remarques du Prof. Erichsohn sur les Staphylinites = du Comte Manner- heim. — Notices. *) Nicht mit Unrecht klagt Herr v. M. hier über die absprechende Weise. mit der manchem Autor begegnet wird. ohne die von ihm aufgestellten Arten zu kennen, während man von anderen wieder alles blindlings ungeprüft hin- nimmt. Mögen manche Schriftsteller durch Leichtsinn oder Schwäche ihrer Publicationen auch zuweilen den Anspruch auf Treue und Glauben verwirkt ‚haben, so scheint es uns doch immerhin gerathener, sich Original-Exemplare ihrer Arten zu verschaffen zu suchen. als geradezu abzusprechen oder zu ver- dächtigen „ weil der Autor eben keiner befreundeten Clique angehört. 188 III. Entomologie appliquee‘ Insectes utiles et nuisibles — Sur la Sericulture en Chine par Gaschkevitch et Motschulsky. IV. Litterature. Ouvrages entomologiques, parus en Russie en 1855 und 1856. V. Meteorologie entomologique pour St. Petersburg 1856. VI Nouveautes: Habroscelis obliquata M otsch. (aus Nicaragua) Cicind. japonica Motsch. (Japan). Myriochila Dohrnü Westerm. (Ostind.) Tricondyla granulifera. Motsch. (Ceylon). Collyris gibbi- collis Motsch. (Assam). Selina Westermanni Motsch. (Ostind.). Carabus japonieus M otsch. (Japan). Notioxenus bilunulatus M otsch (Chin. Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien. 1857, 1—4. Quartal. Dieselben enthalten, wie im Vorworte zu lesen, 10%Yı Bogen Sitzungsberichte, 39% Bogen Abhandlungen, 3 Bogen Inhalts- und Personenverzeichnisse, zusammen 53 Druckbogen nebst 10 Tafeln Abbildungen. Darunter befinden sich an entomologischen Arbeiten: Schiner, Dr.: Dipterologische Fragmente 18 Seiten, Frivaldsky: Drei neue Grottenkäfer, 4 Seiten. Brauer: Beiträge zur Kenntniss der Verwandlung der Neuropteren, 2 Seiten. Loew Syrische Dipteren, . die bis jetzt bekannt gewordenen Arten der Gattung Scenopinus, 18 Seiten. Giraud: Description de Hymenopteres nouveaux ou rares, 22 Seiten, Kollar: Ueber Callidium russicum, Bostrichus curvidens u. Agriotypus armatus, 6 Seiten. Brauer: Ueber Chrysopa tricolor. Ueber die kurzflügligen Formen einiger Perlidenarten, 6 Seiten. Czerny: Lepi- dopteren-Fauna von Mähr.-Trübau 12 Seiten. Schiner: Die österr. Syrphiden, 243 Seite. Kollar: Ueber springende Cynipsgallen, 4 Seiten. Loew: Die europäischen Arten der Gattung Cheilosia, Chrysochlamys Rond. 42 Seiten. Die Dipterologen mögen zufrieden sein, denn von den 369 Seiten Seiten entom. Inhaltes, sind ihnen nicht weniger als 303 Seiten gewidmet und zwar mit Arbeiten, für deren Gediegenheit die Namen der Ver- fasser sprechen. Spärlicher sind die Coleopterologen, ganz schlecht die Lepidopterologen bedacht, denn Czerny’s „Lepidopteren-Fauna‘ (!) ist eine werthlose Stümperarbeit,, deren Drucklegung selbst durch den Mangel an Manuscript nicht entschuldigt werden kann, da allgemein davon abgerathen wurde. Wir müssen aufrichtig gestehen, dass in nichtdipterologischer Beziehung in früheren Jahren mehr geleistet wurde und können nicht umhin, den diessjährigen Band trotz der selbstgefälligen Bemerkung der Vorrede, dass er sich würdig seinen Vorgängern anschliesse, geradezu als einen Rückschritt zu bezeichnen, werden uns auch inunserm Urtheile durch das Coquettiren und Drehen nach gewissen Richtungen , das Auskramen von Belobungscertificaten incompetenter Personen u. dergl. durchaus nicht beirren lassen. 189 Auf den Inhalt des botanischen Theiles einzugehen, ist nicht unsere Sache. Zu bemerken sei uns aber erlaubt, dass es der Vereins- casse erspriesslicher wäre, nicht so viel Papier auf unnütze, der Wissen- schaft wenig frommende Streitigkeiten zu vergeuden und dass Artikel wie „Proben deutscher Thiernamen aus dem 10., 11. und 12. Jahr- hundert‘, oder „‚die Bedeutung des Wortes Hopfen‘‘ (wo sich der Ver- fasser sogar in Vergleichen mit Wiedehopf und Gugelhupf ergeht! —) schwerlich ins Bereich der Zoologie oder Botanik gehören. — Derlei schmeckt doch gar zu sehr nach der Normalschule und darüber dürfte wenigstens ein Theil der Mitglieder längst hinaus sein. Berliner Entomologische Zeitschrift 1858. I. Heft: Ruthe J.F., Beiträge zur Kenntniss der Braconiden. ReinhardtH., Beiträge zur Geschichte und Synonymie der Pteromalinen. Kraaz Dr. Ueber Andrew Murrey’s Monograf of the Genus Catops. Kraaz. Käferfauna Griechenlands (Paipicornia, Silphales, Scyd- maenidae, Pselaphidae, Staphylinidae). Stein: Die Gattung Ceraleptus Schaum, Prof. Dr.: Die Gattung Afranus Le Conte. Synonymische Bemerkungen über Hemiptera von Dr. von Bärensprung und A, Assmann. Neuere Litteratur und Anzeigen. II. Hft. Lö w, Dir. : Ueber einige neuen Fliegengattungen. K ra z,Dr.: Käferfauna Griechenlands Tröchopterygia, Histeridae, Phalacridae, Niti- dulariae, Trogositarü, Colydii, Cucujidae, Oryptophagidae, Thorictidae, Mycetophagidae, Dermestini, Byrrhü.) Lebert, Prof. Dr.: Ueber die gegenwärtige Krankheit der Seidenraupe. Assmuss, Dr.: Die Raupe von Tortrie hamana Hb. Bärensprung: Neue und seltene Rhyn- choten der europ. Fauna. Kleinere Mittheilungen. Zeitschriftenschau. Anzeigen. Dem 2. Hefte sind? von Wag.enschieber meisterhaft gesto- chene Kupfertafeln und 6 hübsch ausgeführten Steindrucktafeln beigegeben. Von ersteren ist die eine, zu Löw’s Aufsatze gehörige, schwarz, die andere, Bärensprung’sRhynchoten schmückende, sehr schön illuminirt. Die Steindrucktafeln begleiten Lebert’s Aufsatz, den kein wissen- schaftlcher Entomologe ohne hohes Interesse lesen wird. Inhalt und Aus- stattung dieser beiden Hefte verdienen volles Lob und geben das beste Zeugniss, dass der Verein die in der Vorrede zum 1. Hefte gemachten Versprechungen redlich zu erfüllen bemüht ist. Stettiner entomologische Zeitung 1858. 1. und 2. Quartal. Inhalt: I Quartal. C. A. Dohrn. Neujahrsnovelle. Mit- gliederverzeichniss. Rede zur Stiftungsfeier des entom. Vereines. *) *) In dieser (pag. 25) eine uns betreffende Stelle, die wir nicht unbe- richtigt lassen können, da sie bereits vielfache Anfragen, Beitrittserklärungen etc, veranlasste. Sie lautet: 190 Dr. Haagen: Bastarderzeugung bei Inseeten Werneburg: Ueber einige Schmetterlinge älterer Schriftsteller. Suffrian- Synonymische Miscellaneen. Frey Prof.: Ueber Staintons Tineina Schaum, Prof. Dr. Ueber Car. riolaceus und purpurascens. Kawall: Entom. Notizen aus Curland. Heyden, Senator von: Nachtrag zur Fortpflan- zungsgeschichte der Blattläuse. Chaudoir Baron von: Briefliche Mit- „[n neuerer Zeit haben Vorkommnisse bei Vereinswahlen ,„ deren Specialisirung nicht hieher gehört, mehrere Entomologen Wiens ver- anlasst, aus dem dortigen zoologisch-botanischen Vereine auszutreten und einen besonderen entomologischen zu gründen, der unter der Redaction der Herren Lederer und Miller besondere „entomologische Monats- hefte“ herausgibt.“ Diess müssen wir nun dahin berichtigen „ dass es sich gerade nicht um Vorstandswahlen, sondern um statutenwidrige Uebergriffe und verletzende Taktlosigkeiten handelte, denen endlich entgegen getreten werden musste ; dass die betreffenden Mitglieder weder aus dem Vereine ausgetreten sind, noch einen andern begründet haben, noch überhaupt (bis dato wenigstens) begrün- den wollten; dass unsere Zeitschrift endlich sich nicht „entom. Monatshefte,“ sondern „entom. Monatsschrift“ betitelt. Sonst ist aber Alles richtig ! Weiters heisst es auf derselben Seite: „Ob die deutsche Entomologie bei dieser vermehrten Decentralisa- tion auf die Länge etwas gewinnt, ob der Stettiner Verein dadurch in seiner bisherigen Wirksamkeit wesentlich gehemmt oder beeinträchtigt wird (als ob diess irgend Jemands Absicht wäre!) ist vorläufig eine müssige Frage, da sie nur durch die Erfahrung mehrerer Jahre ent- scheidend beantwortet werden kann und wird.“ Wo nie eine Centralisation stattfand , kann auch von keiner Decentra- lisation die Rede sein; auch ist es sehr die Frage, ob bei der grossen Anzahl österreichischer Entomologen und ihrem Reichthume an Materiale es nicht zweckmässiger war, ein inländisches Organ zu schaffen, als jeden Artikel erst die weite Wallfahrt nach Stettin machen zu lassen, die Aufnahme ge- wissermassen als Gnade erachtet zu sehen und obendrein noch der Gefahr sinnentstellender Correcturen, wie z. B. Saturnia für Satyrus, Zortr. ‚Peucle- riana für Penkleriana etc. ausgesetzt zu sein. Jedenfalls halten wir uns zur Herausgabe einer entom Zeitschrift für eben so berechtigt, als jeder andere Entomologe oder entom. Verein, werden zwar unserem Publikum aus schuldiger Achtung keine Neujahrsgedichte gewisser Art bringen, dafür aber dem wissenschaftlichen Theile unbekümmert um Missgunst und Scheelsucht unsere ganze Kraft zuwenden und sagen getrost mit jenem ehrlichen Holländer: Help Good in Genaden , Her wird ooch Seepe gesaaden, Die Red. 191 theilung. Speyer, Dr. A. Verzeichniss der im Fürstenthume Waldeck im geflügelten Zustande überwinternden Schmetterlinge. Derselbe: Ueber Cucullia Tactucae und die mit ihr verwechselten Arten. (Eine totale Verwechslung der Hübner’schen Bilder und Unterschriften, die ich mir in meinen Nuctuinen auf eine mir unbegreifliche Art zu schulden kommen liess, lässt Herr Speyer annehmen, dass man in Wien über Cue. lactucae, lucifuga und umbdratica nicht im Klaren sei. Es ist diess nicht der Fall, da alle drei Arten bei uns eben nicht selten sind und oft genug aus der Raupe gezogen wurden; ich aber bin in meinen Citaten von Hübner’s Bildern (wahrscheinlich beim Ab- schreiben des Manuscriptes) ganz und gar irre geworden. Ich wollte nämlich chamomillae Hb. 261 zu lactucae citiren, zu welcher sie der Form, Färbung und Zeichnung nach offenbar gehört ; Zueifuga fig. 262. dagegen gerieth aus Versehen zu Zactucae, während sie Zucifuga darstellt, pustulala Ev. H. Sch. zu Zueifuga, während sie zu /actucae gehört. Dass umbralica Hb. 263 den Q dieser Art, Zueifuga Hb. 264 aber das 2 derselben darstellt, ist unzweifelhaft Im Verzeichnisse bekannter Schmet- terlinge (1816) hat Hübner zum Theil seine Meinung geändert. Er eitirt da seine Zucifuga fig. 262 bei /actucae, seine Zactucae 264 (umbratica S) bei Zueifuga. Die echte chamomillae kannte er wohl auch da noch nicht.) Krziz: Bericht über die Zucht von Euprepia matro= nula in einem Jahre (ganz dasselbe, was Herr Julius Müller schon im September v.J.in unserer Zeitschrift bekannt machte). Rose Dr.: Rhinosinius ruficeps n. sp. Haagen: Beitrag zur Odonaten-Fauna des russischen Reiches. — Vereinsangelegenheiten. — Versch. Anzeigen. II. Quart. Speyer, Dr. A.: Ueber die Naturgeschichte und die die Artrechte von Noctua cerasina Fr. (Der Verfasser hält diese Art für Var. von N. neglecta ; wir haben zwar noch keinen Uebergang gesehen, halten aber die Richtigkeit seiner Ansicht für leicht möglich, da auch andere verwandte Arten, wie z.B. N. zanthographa in ähnlicher Weise ‚varlüren). Haagen, Dr, Russlands Neuropteren. Derselbe: Zusätze zur Monographie der Singeicaden Europa’s. M&netries: Entgegnung auf Dr. Gerstäckers Recension seines Catalogue de la colleetion ento- malogique de l’academie imper. des Sciences de St. Petersbourg, Lepi- "dopteres iere partie: les Diurnes (Die Vaterlandsangabe bei Anth Eupheno, Thais Cerisyi und Satyr. Anthelea ist bei ersterer Art dahin zu berichten, dasssie in Oesterreich sich nur im südlichsten Theile der Monarchie, nämlich in Dalmatien, gewiss aber nicht in Deutschland findet. Bei den übrigen zwei Arten ist die Angabe: Schweiz sicher irrig, denn Th. Cerisyi lebt aufeiner dort nicht vorkommenden Arsstolochia (aus Sicilien, von wo sie Grohmann an Herrn Men&tri6s geschickt haben soll, kenne ich sie ebenfalls nicht) und Sat. Anthelea erhielten wir bisher bloss aus Kleinasien. Derlei kleine, durch falsche Mitthei- lungen veranlasste Verstösse, können übrigens der sonst verdienstvollen Menetries’schen Arbeit keinen Eintrag thun. Werneburg: Bemer- kungen über die Lepidopteren in Scopolis Entomologia Carnioliea. Dohrn Ant.: Hemipterologisches. Von „einem norddeutschen 192 Entomophilen“: Synonymologisch - nomenclatorische Neujahrs- gedanken. St&1 Dr.: Beitrag zur Hemipteren-Fauna Sibiriens und des russischen Nordamerika’s. Dohrn ©. A.: Ueber auffallende Nachlässig- keiten Haagen: Agassiz Bibliographia Zoologiae et Geologiae. Pfeil Ottomar : Bemerkungen über Lebensweiseund Vorkommen einiger Käfer. Östpreussens. Cornelius: Ernährung und Entwicklung von Chrysomela duplicata Germ. Derselbe: Entomologische Notizen. Hiller Dr.: Vespertilio als Keinschmecker und Systemverächter. Klotz: Bemer- kungen über Sph. nerü. (Ueber diese Art dürfte wohl längst genug „bemerkt‘‘ worden sein). Dohrn Ant,: Synonymische Bemerkungen über Hemipteren und eine neue Prostemma: carduelisDohrn.HaagenDr.: Zusatz zum Berichte über Insecten-Bastarde. Imbibition als Hilfsmittel bei der Anatomie der Insekten. Stäl: Neue System. Eintheilung der Homopteren. — Vereinsangelegenheiten. — Anzeigen. Die geographische Verbreitung der Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz. Nebst Untersuchungen über die geographischen Verhältnisse der Lepidopteren-Fauna dieser Länder überhaupt. Von Dr. Adolf Speyerund Aug. Speyer. Erster Theil. Die Tagfalter, Schwärmer und Spinner. Leipzig, Verlag von Wilh. Engelmann 1858. Die Verfasser übergeben uns hier die Frucht siebenjährigen Fleisses. Sie zählen 192 Tagfalter, 7 Epialiden, 6 Cossinen, 2 Cochliopodiden, 21 Psychiden, (dabei aber 10 Arten der Gattung Fumea und Epichnopteryx), 21 Sphingiden, 1 Thyridide, 32 Sesiiden, 26 Zygaeniden, 3 Syntomiden, 18 Lithosiden (exclusive der Gattung Nola), 27 Arctiiden, 17 Lipariden, 21 Bombyeiden, 1 Endromide, 5 Sarturnünen, 7 Platypterygiden, 38 Noto- dontiden auf. Vorkommen, Verbreitung (auch ausserhalb des Gebietes in- und ausserhalb Europa’s), Vertheilung horizontale und vertikale Verbreitung, Wohnplätze und Ursachen der Verbreitungsgrenzen finden überall ge- bührende Würdigung und geben uns so statt einer trockenen Aufzählung ein frisches, lebendiges Bild. Es ist das Verdienstliche dieses Werkes um so höher anzuschlagen, als die Verfasser ihren Gegenstand mit seltener Ausdauer, Gründlichkeit und Wissenschaftlichkeit behandeln und das Material zu ihrer Arbeit nur mit unsäglicher Mühe zusammenbringen konnten. Möge sie rascher Absatz und reichliche Mittheilung einschläger Beiträge aneifern , recht bald die Fortsetzung folgen zu lassen. Die Ausstattung des Buches ist sehr schön. Gewidmet haben die Verfasser dasselbe unserm verdienstvollen Zeller und mir; eine ehrende Freundlichkeit, für die wir nur herzlich danken können. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomolooische Monaischrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. ?%. II. Band. Juli 1S5S. Einige Worte über die Hypothese der Kreuzung der Arten bei den Insecten. Von E. MeEnetries, Director des kais. entomologischen Museums in Petersburg. Im XII. Bande der Linnaea entomologica, pag. 417, befindet sich ein Aufsatz von Herrn Dr. Gerstäcker über die Caraben von Chili. Nachdem der Verfasser über die geographische Verbreitung dieser Gattung schätzenswerthe Daten vorausgeschickt, geht er zu anderen Beobachtungen über, die zum Zwecke haben, die von den Fortsetzern des Erichson’schen Werkes : „Naturgeschichte der Insekten Deutschlands‘ vorgenommene Zu- sammenziehung von Carabenarten zu bekämpfen. Rücksichtlich mehrerer dieser Zusammenziehungen trete ich der Meinung des Hrn. Dr. Ger- stäcker bei, und gebe bei der Gelegenheit auch gerne zu, dass es leicht möglich ist, von einem Extreme.in das andere zu verfallen. Es ist ganz richtig, dass man bei Aufstellung neuer Arten die grösste Vorsicht beob- achten soll; man wird aber in Fällen, wo man gut zu unterscheidende, das heisst solche Mittelformen vor sich hat, die sich in genügender Weise kenntlich machen lassen, besser thun, diese mit einem besonderen Namen zu bezeichnen und durch eine vergleichende Beschreibung kenntlich zu machen, als sie in den Sammlungen unter den oft falschen Namen von Varietäten gewisser Arten unterzubringen, besonders wenn man mehrere unter einander vollkommen gleiche, aus ein und derselben Localität stammende Exemplare besitzt. Sollten nicht alle unter einer gewissen Anzahl von. Individuen constant bleibende Formen, die mitunter häufig und weit verbreitet sind, lieber, und wenn selbst nur bedingungs- weise, auch dann mit einem besonderen Namen versehen werden können, wenn man sie in Folge allzugrosser Uebereinstimmung Racen, Spielarten, Wiener entomvl. Monatschr. II. Bd. 13 194 climatische oder Localvarietäten u. dergl. nennen zu können glaubt? Zugegeben, dass je nach der Anwendung mit derlei Namen Missbrauch getrieben werden kann, wird es nicht besser sein, solche Formen unter irgend eine, gleichgiltig welche Categorie zu bringen, als sie zu ignoriren ? Mag Herr Dr. Gerstäcker auch noch so viel Logik in der Kritik gegen seine Berliner Collegen über deren Definition von derlei Misch- oder Mittelformen bringen, so hat er meines Erachtens doch darin Unrecht, solche Formen in den Sammlungen bloss als Raritäten betrachtet wissen zu wollen. Ich glaube im Gegentheile, dass man sie immerhin beschreiben und separat benennen solle, wäre es auch nur um die Confusion zu vermeiden, die daraus entstehen könnte, wenn man derlei Formen mit jenen simpeln Varietäten, die uns so viele Arten bieten, vermengen würde, oder um die Aufmerksamkeit anderer Sammler darauf hinzu- lenken und so eine künftige Lösung der Frage zu erzielen. Was nun den Umstand betrifft, solche Mittelformen als das Resultat von Begattung zweier verschiedener Arten hinzustellen, so denke ich, sollte man in einer so wichtigen Frage anbetrachts der Con- sequenzen, die sich daraus ergeben, die grösste Behutsamkeit beobachten und sollte, bevor man solche Voraussetzungen leichthin im die Oeffent- lichkeit hinausschickt, eine weit grössere Anzahl von Fällen zusammen- fassen und zwar von solchen, ganz unbestreitbaren Fällen, die in der Natur selbst und in ganz freiem Zustande beobachtet wurden, denn meines Erachtens sind die von Hrn. Dr. Gerstäcker citirten Fälle durchaus nicht beweisend und so ziemlich apokryph. Davon übrigens ganz abgesehen, in welches unentwirrbare Labyrinth würde man gerathen und welches Chaos hätte eine Theorie zu Folge, nach welcher eine Art nicht mehr wäre, als ein Typus von Gruppen, Gattungen ete.? Wenn man unsere Frage ohne Vorurtheil betrachtet und er- wägt, bis zu welchem Grade die Gesetze der Natur unwandelbar sind, sollte man sich doch abgehalten fühlen, eine Kreuzung der Arten anzuneh- men, denn die Natur beobachtet selbst in ihren Ausnahmen gewisse Regeln*) und man wird auch auf keine andere Art eine Lösung dieser Frage *) So z. B. betrachtete man einst die Monstrositäten bei den Menschen und Thieren als Wirkungen des Zufalls, Naturspiele etc. Seit Bonnet, Blumenbach, Serres und Geoffroy St. Hilaire (Etienne) aber diese Monstrositäten classifieirten „, weiss man, dass etwas Constantes und Be- stimmtes in diesen sogenannten Aberrationen u. dgl. liegt; des Vortheiles, welchen die Physiologie daraus gezogen „ hier gar nicht zu gedenken. 195 erzielen, als durch das Studium der lebenden Natur und zwar im freien Zustande. Theorien Stubengelehrter haben im vorliegenden Falle wenig Werth und sind selbst oft des Namens der Autoren wegen geradezu schäd- lich, da uns letztere, mehr oder weniger geschätzt oder bekannt, gewöhnlich als Garantien dienen sollen, es aber nicht im Schatten staubiger Folianten ist, wo man die Geheimnisse der Natur erlauscht. — Ich sehe wohl voraus, dass derlei übrigens ganz achtenswerthe Herren meine Meinung nicht theilen werden, ich wage aber zu behaupten, dass Alle, welche in verschiedenen Zonen gesammelt haben, mich unterstützen werden, die fragliche Theorie zu. bekämpfen, weil, wer die freie lebende Natur studirte, sich überzeugt haben wird, dass constatirte Fälle von Hybri- dität immer äusserst selten sind. Ich habe als Zoologe beide Hemi- sphären bereist und bin ihnen nie begegnet, so vielfache Gelegenheit ich auch hatte, eine grosse Anzahl von Thieren verschiedener Ordnungen zu studiren. Herr Dr. Gerstäcker citirt p@le-mäle allerlei Beispiele. von Mischlingen, die im gezähmten Zustande oder in der Gefangenschaft erzielt wurden. Ein echter Zoologe würde seine Aufzählungen mit mehr Ordnung gemacht haben und hätte auch Mittheilungen über den über- raschenden Einfluss der Zähmung oder blossen Haft gemacht. Diese Unter- schiede, welche sich durch Abänderung der Farbe, Zeichnung oder selbstder Form kund geben, sind oft so ausserordentlich, dass es unmöglich wird, die Thiere auf ihren Typus zurück zu führen, so z. B. beim Hunde, Pferde ; den- noch wird man begreifen, dass ein solcher Einfluss *) keinen Bezug aufdie *) Der Einfluss der Zähmung wurde schon von mehreren Beobachtern erwähnt und lässt sich täglich wahrnehmen, ohne dass man dafür bis- her bestimmte Regeln angeben oder Ursachen aufünden konnte. Man be- gnügte sich, in unbestimmter Weise Clima, Nahrung etc. als solche anzu- nehmen, die gewiss auch mächtig einwirken; wie aber lässt sich ihr Einfluss erklären und nachweisen ? Meines Erachtens ist die Beraubung der Freiheit von eben so grosser Wichtigkeit, wo nicht gar die wirkliche Ursache. Ausser den bekannten Beispielen von Fringilla linaria, canabina, Loxia erythrina etc., die in ihren Käfigen nie den schönen rosenfarbigen Teint wieder be- kommen, den sie durch das Mausern verloren, will ich nur die Tauben (Columba livia) eitiren, die man zu Tausenden in den Strassen Petersburgs sieht. Da sitzen sie auf den Gesimsen, den Kränzen und anderen Verzierungen der Häuser, nisten in den Speichern und werden von den Mehlhändlern gefüttert. Da begegnet man keiner Varietät. Nicht eines dieser Individuen entfernt sich durch sein Gefieder vom gewöhnlichen Typus und doch sind diese Thiere so zahm , dass sie oft von den Equipagen überfahren werden. Sie 13* 196 Kreuzung der Arten im freien Zustande hat. Das Studium der Ragen und anderer Abänderungen unserer Hausthiere kann uns nur durch analoge Schlüsse zu einer Theorie verhelfen, bis uns eines Tages die Zahl der Beobachtungen erlauben wird, Gesetze aufzustellen, nach welchen die Resultate der Kreuzung der Arten stattfinden. Von dem Augenblicke an, als ein Thier der Freiheit beraubt ist, als es sich ganz in seine neue Lage findet und ergibt*) wird es bald Modificationen der Sitten und Gewohn- heiten darbieten, die es in freiem Zustande hatte; ist es von Natur aus lüstern, so wird es sich seinen adulteren Passionen hingeben ; das Resultat einer Begattung wird aber dann, wenn eines erfolgt, immer als ein anormales betrachtet werden müssen. Um also die Frage wegen „Bastardirung der Arten‘ zu verein- fachen, darf man auch nur die frei in der Natur beobachteten Fälle in Betracht ziehen, und da bin ich weit entfernt, alle Fälle als so aus- gemacht anzunehmen, wo Begattung zweier Individuen verschiedener Arten im Freien erfolgt sein, und ein Resultat zur Folge gehabt haben soll. Der einzige solche Fall, den Gerstäcker anführt, nämlich Teirao intermedius Langsd.—=medius Meyer, dernach Nilson, Naumann etc. das Resultat der Begattung von Tetrao urogallus Mann mit Tetrao tetriz Weib sein soll, wäre wohl von Wichtigkeit, wenn er unumstösslich bewiesen wäre **). mischen sich nicht mit den Haustauben, die man in der Stadt hält; bringt man aber ein Paar dieser wilden Tauben in einen Taubenschlag „ so bietet schon die zweite Generation Varietäten und so geht es dann weiter. Fragt man sich, welche Verschiedenheiten denn betrefis der Zähmung zwischen diesen Strassen- und Haustauben besteht, wo man doch letztere auch einen grossen Theil des Tages frei herum fliegen lässt, so kann man die Abwei- chungen im Gefieder der letzteren doch nur diesem schwachen Grade der Gefangenschaft zuschreiben. Derlei Varietäten, unter einander gekreuzt, werden aber schon viel leichter und vom Typus weit entferntere Varietäten liefern, die mit der Zeit eine gewisse Regeimässigkeit erlangen, Ragen bilden und in immer zunehmender Progression variıren werden. *) Manchen Thieren wird sogar die Gefangenschaft : geradezu tödtlich ; so z. B. unter den Mammiferen dem Canis vulpes, unter den Vögeln den meisten Sylvien, den Schwalben etc. BEN DAS Zoologeund Jäger bezweifle ich sehr die Richtigkeit dieser Annahme. Ich hatte Gelegenheit, in Petersburg 17 Männchen und 4 Weibchen des Tetrao intermedius zu schen, die aus den nördlichen Gouvernemts (Archangel etc.) gefroren hergebracht worden waren Alle Männchen glichen sich vollkommen, was bei Bastarden gerade nicht gewöhnlich ist. Herr Dr. Iven, der sich 12 Jahre in Archangel aufhielt, versicherte mich, dass der Tetrao intermedius 197 Ohne die von Hın. Dr. Gerstäcker angeführten Beispiele von Hybridität unter den Insekten zu bestreiten, finde ich darin grössten- theils nur die bekannten Fälle von Hermaphrodismus, Monstrositäten etc. Der in den Transactions der Londoner entom. Gesellschaft abgebildete Bastard von Sph. ocellata und populi ist allerdings sehr merkwürdig, der in den Annales de la Societe entom. de France abgebildete Bastard von Cerura erminea und vinula aber scheint mir zweifelhaft Hier in Petersburg haben wir nur vinula, aber sehr gemein. Unter der Menge gezogener Stücke finden wir nun Varietäten, die diesem Hybriden sehr gleichen und auch die Raupe varürt und nähert sich durch das in den Seiten oft bis an die Füsse verlängerte Mittelband so der erminea, dass man sie für diese Art halten möchte. Was Colas Neriene anbelangt, ist sie auch sicher ein Bastard? Warum begegnet man ihr dann nicht überall, wo Col. Edusa und Hyale gemein sind? Bei den Zygaenen ist die Bastardirung auch noch nicht bewiesen. Gerstäcker erwähnt wohl, dass verschiedene Arten dieser Gattung sich unter einander begatten, was auch eine bekannte, vielfach beobachtete Thatsache ist; hat man sich aber die Ueberzeugung verschafft, dass die Begattung fruchtbar war? Nein, sondern blos, weil man an solchen Stellen eben Varietäten traf, die mehr oder weniger Puncte oder Flecke hatten, wollte man darin Bastarde sehen. Nun weiss aber jeder erfahrene Entomologe oder Sammler, dass unter den Insecten allerlei Variationen vorkommen, die sich in gewissen Gattungen oder Familien wiederholen; bald sind es Flecke, Puncte, Striche, Linien etc. von dunklerer Färbung auf hellerem Grunde, die in ihrer Anzahl varüren, oft ganz verschwinden, oft die ganze Grundfarbe überziehen, wie z. B. bei den Melitaeen, Coceinellen, Chrysomelen etc., wodurch sich aber das Auge des geübten Beobachters nicht täuschen lässt. Oft haben derlei Abänderungen, wie bei gewissen Tasfaltern (Melitaea, Argynnis, Vanessa) — man sehe die Abbildungen bei Esper, Hübner, Herrich-Schäffer — ein dort sehr oft zu Markte gebracht wird, dass er ihn oft in der Umgegend erbeutete und der Tetrao tetrix daselbst gar nicht vorkomme. Wenn diese letztere Angabe richtig, was ich bemüht sein werde, zu erfahren, so wäre sie beweisend genug. Dann wäre der Tetrao intermedius eine hochnordische Species, die bis Finnland und Norddeutschland zu verbreitet ist. In jedem Falle muss man fragen, wie kommt es, dass dieser Bastard, wenn es ein Bastard ist, nicht auch bei Petersburg getroffen wird, nicht gemeiner in Deutschland, besonders in Gegenden, wo beide Tetrao gemein sind, so wie im nördlichen England ist? 198 von der Stammart so verschiedenes Aussehen, dass es fast unmöglich ist, sie auf diese zurück zu führen; es ist oft wie eine Zeichnung, die noch feucht von einer ungeschickten Hand verwischt wurde. Bei Käfern ist es wieder die Gestalt, der mehr oder weniger ausbleibende oder aus- gedrückte Dessin der Flügeldecken, die Veränderung der grünen Farbe in die blaue oder umgekehrt, die Abänderungen unterworfen ist. Der letzteren Art von Abänderung begegnet man oft bei den Caraben, und sie ist oft die Ursache grosser Schwierigkeiten, die Herr Dr. Ger- stäcker dadurch zu beheben glaubt, dass er Bastardirung annimmt. Viele andere Variationen gehören wieder den Einwirkungen des Climas an, oder sind an gewisse Localitäten gebunden, während die typische Art gemein und weit verbreitet ist. Bei gründlicher Kenntniss wird es auch da noch gelingen, Regeln aufzufinden, um den Einfluss des Klimas gewisser Gegendenerklären zu können. Ich bemerkte z. B. unter den von Herrn von Middendorf mitgebrachten Caraben, dass alle Arten, sowohl die neuen als schon bekannten, auch in Europa vorkommenden rothe oder röthliche Beine hatten, dass in mehreren Schmetterlingsendungen aus Ost-Sibirien (Kansk — Kiachta) die Argynnis- und Melitaea-Arten einen grünlichbraunen Flügelgrund hatten, der sich zur gewöhnlichen Färbung ungefähr so verhielt, wie Ary. Valesina zur Stammart Paphia und dergl. mehr. Es ist hier nicht der Ort, viele solche Beispiele anzuführen, und ich behalte mir vor, mich darüber an einer anderen Stelle auszulassen; es sei mir aber erlaubt die Hoffnung auszusprechen, dass, wenn man einst über den Modus dieser Aberrationen besser unter- richtet sein wird, man auch sie gleich den Monstrositäten nach z00- logischen Regeln classificiren und ordnen können wird; dann wird auch die Bastardirungsfrage, einmal genauer constatirt, mehr in den Vorder- grund treten und nach ihrem wahren zoologischen Werthe geschätzt werden. Herr Dr. Haagen behandelt (Stettiner Zeitung 1858 pag. 41) dieselbe Frage von Kreuzung der Arten, aber mit weit mehr Gründ- lichkeit und Methode, als der Berliner Kritiker. Er hat weit grösseres Material oder Beispiele von Bastarden gesammelt, wovon mir aber mehrere, wie ich offen gestehe, wenig glaubwürdig erscheinen; seine mit Vorbehalt ausgedrückten Folgerungen bestimmten ihn nach den wechselseitigen Be- ziehungen dieser Bastarde zu ihren Typen gewisse characteristische Reihen anzunehmen. Wären alle die angeführten Beispiele als authentisch bewiesen, so hätten die Schlüsse des Herın Dr. Haagen wohl grossen Werth, ich glaube aber, dass zur Aufklärung dieser Frage noch erneuerte Beobach- 199 tungen unerlässig sind. Was die Nachschrift der Redaetion der Stettiner Zeitung betrifft, so ist sie wenig beweisend, selbst für Den, der einen Fall von Bastardirung bei Hausthieren mit m Erwägung zieht, denn es fragt sich, was sind die „‚tibethanischen Rinder‘ (wahrscheinlich Bos grunniens), was ist die „indische Kuh“? Es bleibt selbst das zu erfahren wünschenswerth, ob der berühmte Reisende, dem man die betreffenden Angaben entlehnte, Augenzeuge der Geburt eines dieser so interessanten Tschubus war! — Kurz zusammengefasst sind alle von Herrn Dr. Haagen gesammelten Fälle recht gute Documente für die Theorie der Kreuzung der Arten, müssen aber früher noch wohl erwogen, durch die Erfahrung bestätigt, und durch detaillirte Beschreibung der Beobach- tung dargethan werden, besondersin dem was Hofackers Arbeit betrifft. Meines Erachtens sollte man: 1) Alle jene Fälle bei Seite lassen, wo Bastardirung in der Gefangenschaft oder in Folge erzwungener Paarung stattfand, da diese von ganz verschiedener Art sind und eben weiter nichts beweisen, als die Möglichkeit, dass manche Arten Bastarde erzeugen können. 2) Sind unter den eitirten Fällen von Begattungen von Wirbel- thieren verschiedener Arten die von Hofacker wenig beglaubigt, der unter den von Tschudi und Hofacker angegebenen Fällen citirte Fall von Begattung einer wilden und einer zahmen Art mehr als zweifelhaft. Bei den Vögeln wäre der Teirao inter medius wohl ein Fall von Wichtig- keit, wenn er genauer erwiesen wäre Die angeführten Beispiele von Fischen sind von Bewohnern der Teiche (von den Stören) hergenommen, was ebenfalls ein Zustand der Gefangenschaft ist. Man kommt da in Versuchung Fälle von Bastardirung anzunehmen, da man wirklich oft in Verlegenheit ist, gewisse Individuen unterzubringen ; ich habe aber diese Fische im caspischen See beobachtet und glaube eher, dass sie nach ihrem verschiedenen Alter, aber in einer je nach den Arten verschiedenen Weise varüren, dass z.B. bei der einen Art die Schnauze sich mit dem Alter verlängern, bei der anderen dagegen stumpfer werden kann. 3) Sind die angeführten Beispiele von Insekten gewiss auch wenig be- weisend. Rossi, Müller, Wolf,Hagen, Germar und Andere haben gewisse Arten mitemander in Begattung getroffen, aber Hage n fügt selbst bei, dass solche Begattungen ohne Resultat blieben. Gerstäcker hat Beispiele von Bastardirung von Schmetterlingen hervorgehoben, die aber alle in der Gefangenschaft erzielt wurden; seme Annahme von 200 Bastardirung bei Caraben *) scheint also um so mehr gewagt, als er hätte berücksichtigen sollen, dass man diese nur im Freien und in voll- kommenem Zustande sammelt, nicht aber so wie Schmetterlinge aus der Raupe erzieht. Trennt man also alle jene Fälle ab, wo Bastardirung in der Gefangenschaft stattfand, so bleibt uns nichts übrig, als der Tetrao intermedius, weilin den von Hagen citirten Fällen nach dessen eigenem Geständnisse keine Nachkommenschaft erfolste. Was endlich die Erscheinung von Bastarden bei Schmetterlingen betrifft, so sind die uns bekannten so selten, wie Hermaphroditen und wurden übrigens auch nur in der Gefangenschaft beobachtet **). Alles zusammen erwogen spreche ich mich also dahin aus, dass ich, weit entfernt, die Möglichkeit von derlei Erscheinungen im freien Zustande in Abrede stellen zu wollen, sie doch nur als Ausnahmen von der Regel, mithin als höchst selten betrachte, und ihnen ungefähr den zoologischen Werth unterlege, wie den Monstrositäten; dass es also besser sein wird, sich in Ermangelung ganz erwiesener Thatsachen zurück zu halten, als für eine die Nomenclatur so gefährdende Theorie der Bastardirung der Arten aufzutreten. Bemerkungen über einige Frühlingskäfer der. Wiener Fauna. Von L. Miller, (Schluss.) Phyllobius scutellaris Redtb. Auf Waldwiesen bei Mödling ein- zeln. Diese Art war Schönherr noch unbekannt. Die Redten- *) Er sagt durch Analogie. — Durch welche denn? Etwa durch die von gefangenen Thieren erzielte Nachkommenschaft oder die im Freien un- fruchtbar gebliebene Begattung ? *#) Nach Boisduval (Chenilles d’Europe) wurden die Raupen der Hybriden Siph. epilobii und vespertilioides im Freien gefunden; auch die Raupen der Hybriden von Sat. spini und carpini wurden bei uns schon im Freien beobachtet. Herr Ludw. Anker in Ofen brachte in den letztern Jahren sowohl Sat. spini und carpini, als spini und pyri in der Gefangenschaft öfter zur Begattung und erzog die Bastarde in ziemlicher Anzahl. Um das Fettwerden zu verhüten, wurden alle Exemplare ausgeweidet und ausge- stopft und da machte Herr Anker beim Ausweiden der Weiber die Be- merkung , dass sie nie Eier enthielten. Lederer. 201 bacher’sche Beschreibung ist nach einem einzelnen grauen, mit dichter weissgrau beschupptem Schildehen versehenen Stücke entworfen ; das Thier varürt aber in. der Grösse und Farbe der Schuppen. Es ist häufig mit goldgrünen Schuppen bedeckt und in der Gestalt und Grösse dem Ph. pyri L. (respertinus F.) sehr ähnlich, von dem es sich aber sehr gut durch die kleinen, runden Schuppen unterscheidet ; bei Ph. pyri sind sie haarförmig und stehen weniger dicht. Mehrere goldgrüne bedeutend kleinere Stücke als die hiesigen erhielt ich von Hrn. Zebe aus Pr. Schlesien. Phyllobius zanthoenemus Kiesew. (Amnales de la soc. ent. de Fr. 1851. pag. 634) gehört hierher. In Dr. Hampe’s Sammlung sah ich den Käfer auch als mutabifis Hochhuth aus, Kiew ; ob er unter diesem Namen beschrieben ist, ist mir nicht bekannt. Phyllobius dispar Redtb. An gleichen Orten mit scutellaris. Scheint von drevis Schh. nicht verschieden zu sein, wenigstens stimmt er mit zwei aus Süd-Russland stammenden, in Dr. Hampe’s Sammlung befindlichen Exemplaren desselben sehr überein, nur ist hier die Beschuppung gleichmässig ziemlich dicht, während sie bei dispar in einzelne Flecken aufgelöst ist. Auch PAyllod. suratus Schh. vom Caucasus, von dem ich jedoch keine ganz guten Stücke gesehen habe, ist ihm sehr ähnlich. Trachyphloeus scaber L. (scabrieulus Schh.). Einzeln bei Planken im Prater im Sande kriechend. Das Halsschild hat in der Mitte eine Längsfurche und zu jeder Seite ein Grübchen. Die Flügeldecken sind länglich, haben ihre grösste Breite hinter der Mitte, und sind erst gegen die Spitze zu weitläufig mit kurzen und ziemlich feinen Börstchen besetzt. Die Beschuppung ist bei Stücken, die nicht mit Erde bedeckt sind, etwas scheckig. Die Vorderschienen sind ungezähnt, nur am Spitzenrande mit sechs feinen Dörnchen besetzt. Trachyphloeus sgquamosus Schh. In grösserer Anzahl im Garten des Theresianums auf einer Mauer von Herrn Braunhofer auf- gefunden. Der Käfer unterscheidet sich vom vorhergehenden durch bedeutendere Grösse und den Habitus; die Flügeldecken sind nämlich mehr kugelig, auch fehlen die Grübchen am Halsschilde und von der Längsfurche ist nur eine Spur vorhanden. Die Vorderschienen wie bei scaber. Die Schönherr’sche Beschreibung passt gut auf diesen Käfer, nur lässt er ihn mit graugelben einfärbigen Schuppen allenthalben be- deckt sein, was ich nicht bei allen finde, denn manche Stücke zeigen, ähnlich wie beim scaber L. eine lichter und dunkler grauscheckige Be- 202 schuppung. Walton nimmt Tr. tesselatus Mrsh. als identisch mit scaber L. an, aber die Worte Schönherr’s: in elytris globosus, thorace non canalieulato vel impresso, und der Umstand, dass vom squamosus auch scheckige Stücke’vorkommen , deuten auf eine nähere Verwandtschaft oder vielmehr Identität mit squamosus Schh. hin. Von den übrigen Trachyphloeus-Arten unterscheiden sich scader und syuamosus, wie schon W alton bemerkt, durch den hinter den Augen - etwas zusanımengezogenen Kopf und bedeutendere Grösse, von den drei folgenden auch durch ungezähnte Vorderschienen. Trachyphloeus scabriculus L. Nach Walton gehört Tr. seta- rius Schh. hierher. Tr. erynaceus Rdtb, ist nur das g' von dieser Art, und unterscheidet sich nur durch die mehr ausgebildete Form der Zähne an der Spitze der Vorderschienen , welche beim © ähnlich, aber kleiner gestaltet sind. Bei reinen Stücken lässt sich am Halsschilde beiderseits ein Längseindruck wahrnehmen, auch ist das Borstenbüschel - an den Seiten desselben vor der Mitte sehr characteristisch Auf dem Rücken der Flügeldecken vor der Mitte heben sich häufig zwei weiss beschuppte Puncte hervor. Mehrere Stücke im Prater auf Planken und Mauern. | Trachyphloeus spinimanus Grm. Dicht mit einfärbiger grauer Beschuppung und häufig mit erdigem Ueberzuge bedeckt. Das Hals- schild ist schwach gewölbt, vorne zusammengezogen,, gegen die Basis verschmälert ; die Flügeldecken sind fein gestreift, alle Zwischenräume flach und sehr sparsam mit kurzen weisslichen Börstchen besetzt. Die Vorderschienen sind aussen unter der Mitte mit einem spitzen Zahn und an der Spitze mit einem gespaltenen Zahn bewaffnet. Einige Stücke an der Schönbrunner Gartenmauer. Trachyphloeus alternans Schh. Ist vom Tr. spinimanus sehr gut dadurch verschieden, dass die Flügeldecken tiefer gestreift, die abwechselnden Zwischenräume etwas erhaben und nur diese mit einer Reihe von weit auseinander stehenden Börstchen besetzt sind. Die Zähne der Vorderschienen sind wie bei spenimanus gebildet, nur etwas kleiner. Schönherr beschreibt diesen Käfer im Il. Bande als eigene Art, zieht ihn aber im VII. Bande wieder als Varietät zu spinimanus, er ist jedoch bestimmt specifisch verschieden; auch Walton erkennt ihn als diess an. Auf der Türkenschanze auf einer sandigen Stelle unter Steinen. 203 Trachyphloeus aristatus G yl1. Die Flügeldecken sind mit sehr starken und dazwischen eingemengsten feinen Börstchen von der Basis bis zur Spitze besetzt; Halsschild und Rüssel gefurcht. Die Vorder- schienen unbewaffnet nur unten an der Innenseite mit einem Häckchen. Einige Stücke in einer Ziegelgrube aufgefunden. Trachyphloeus sguamulatus Oliv. Ist bestimmt verschieden von aristatus Gyll., zu dem ihn Walton zieht. Obschon sehr ähnlich, ist er kleiner, das Halsschild nicht so breit, mithin verhältnissmässig länger, die Mittelringe seichter, und befindet sich beiderseits hinter der Mitte ein deutlicher schräger Eindruck, in dem ein Grübchen bemerk- bar ist. Der Umriss der Flügeldecken ist etwas anders; sie sind weniger kugelig, nämlich an den Seiten schwächer gerundet. Die Börstchen stehen gedrängter, sind viel kürzer und feiner, und lassen den Rücken fast ganz frei. Die Bildung der Vorderschienen stimmt mit aristatus überein. Mehrere Stücke habe ich auf Mauern gefunden, jedoch nicht in Gesellschaft des aristatus. Trachyphloeus inermis Schh. Mit diesem Käfer wird Platy- tarsus seliger Schh. identifieirt. Tr. sadulosus Rdtb., dessen Be- schreibung keinen wesentlichen Unterschied enthält, muss ebenfalls dazu gezogen werden. Die Art kommt ziemlich selten vor ; heuer habe ich ein einzelnes Stück auf Gras im Prater gefunden. Omias Chevrolati Schh. Einzeln im Prater an Baumwaurzeln. DieVorder- und Mittel-Schenkel sind vor der Spitze scharf gezähnt, die Vorderschienen beim g stark gekrümmt und an der Spitze innen in ein Häckchen auslaufend; beim © sind sie nur leicht gekrümmt. Erirhinus agnatus Schh. In den Donau - Auen auf Weiden ziemlich selten. In grösserer Anzahl in den Auen der schwarzen Lacke mit Polydrosus flavovirens. Liynyodes enucleator P z. Einige Stücke an einer Gartenmauer, Ueber Cryptocephalus laevicollis @ebl. Von A. Sartorius. Vor vier Jahren fing ich einige Exemplare des mir damals unbe- kannten CEryptoceph. laevicollis Gebl. zum erstenmale in der nahen Umgebung Wiens; obgleich mir der Ort beiläufig bekannt war, wo ich 204 das Thier gefangen hatte, so waren doch die nähern Umstände über- sehen worden, und ich fing in diesem Jahre kein Stück mehr. Im folgenden Jahre war ich glücklicher beim Fange dieses Crypto- cephalus. In derselben Gegend, wo ichim Jahre vorher das Thier gefangen hatte; entdeckte ich nämlich einen Strauch des Sorbus Aria, dessen ziemlich reiche Blüthen mit dem besagten Thiere bevölkert waren; da ich keinen andern Sorbus Aria in ziemlich weiter Umgebung mehr fand, so setzteich mein Suchen nach dem Thiere auf andern Pflanzen, aber vergebens fort. Im vorigen Jahre fand ich den Cryptocephalus abermals, und wieder auf demselben Strauche. Wenn nun das mehrjährige Auffinden eines Thieres auf ein und derselben Pflanze zu der Annahme berechtigt, dass diess die stabile Aufenthaltspflanze desselben ist, so war ich dieses Jahr sehr über- rascht, auf der oben bezeichneten Pflanze im Ganzen nur 4 Exemplare, auf Rosa canina aber 10, auf Rhamnus cathartica 24, Crataegus oryacantha 8, Prunus spinosus 12 Exemplare anzutreffen. Durch den Wechsel seiner Pflanze nicht mehr auf den früheren Raum beschränkt, fand ich obige Stücke auf den angegebenen Pflanzen in einem Umkreis von wenigstens einer Viertelstunde. Es wirft sich nun die Frage auf, was die Veranlassung zu diesem Wechsel sein dürfte? der Fortpflanzungs- oder Nahrungstrieb ? beide waren aber früher auch vorhanden! Durch die jetzt schon merkliche Ausbreitung dieses Käfers lässt sich wohl mit Recht der Schluss ziehen, dass seine Verbreitung künftig eine noch allgemeinere sein wird, undistdie Wiener Fauna somit um eine der schönsten Uryptocephalus- Arten reicher. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czag]. (Fortsetzung.) 14. Niedergedrückt. — Kiefer gerandet , zweizähnig , spitzig und einander genähert. — Lippe sehr klein . semigranosus. Ind. L: NOB: 7m. Gewölbt. — Kiefer ungerandet, stumpf, schwach zweizähnig, von einander entfernt. — Lippe gross ........r2.000 15 205 Nach vorne verbreitet. — Halsschild sehr gross. — Rücken- streifen sehr schwach unregelmässig gebogen amplieollis Er. Algerien. L. 12—10, B. 9—8. Oval. — Halsschild gewöhnlich. — Rückenstreifen stärker Bnalekes sedeiiinenoniliiestmihe grandicollis Ill. Span. EL. Beoyım, 16. Vorderschienen mit vier grossen Zähnen.............cce20.. 17 — dREIZAhNIS,. cn LEN BAT. Se enaere 18 17. 4—5. Rücken- und Nahtstreifen vorhanden. — Endzahn der Vorderschienen stark, aber nicht hackenförmig ge- VEN oe Re ER eribrurus. Senegal. Erz B Ham! — — — fehlend.. — Endzahn der Vorderschienen hackenförmig............ maurus. Senegal. L. 8, B. 6 m. 18. Stirnstreifen kreisförmig, indem die Seiten des Streifens nach hinten durch einen Bogen verbunden sind. — Stirn it drer Grübehen 198. DER HH encaustus. Ind. L. 9,B.6 m — sewöhnlich. — Stimmteben. Mn 2... 2.222.000. 19 19. Nahtstreifen ausgeprägt. — Pygidium gross und dicht punctirt rectisternus. Seneg. 1.8, 5. 5/2 m. — fehlend. — Pygidium fein und weitläufig punetirt latobius. V. d. g. Hoff. L. 8, B. 6 m. 20. Stirnstreifen vorne gerade oder nur etwas ausgebuchtet ; StienKohle Grübchenne en. enaaeee N ER. 21 _- einen einspringenden Winkel bildend, der in einen seichten Längseindruck übergeht .................... 27 21. Mittelbrust gerade, ohne Ausrandung ....capicola. V. d. g. Hoff. L. 8, B. 6 m. — Ausgenandeuge nn ne en. ee >> 222 Nonderschienen ;dreizahnigia 13. +... „iu. „ Halsunl Der #23 — yierzahmien ar Se nr contemptus. V. d. g. Hoff. L. 7, B. 5% m. 2S N ahtsunetengdeutlich.. mens aensennnn nen. 25 206 24. 25. 27. 28. 29, 30, 31. Nahtstreifen entweder fehlend, oder nur als verwischtes Ru- diment an der Spitze. — Flügeldecken gewöhnlich rothliselleekb: . ... .....-. ae 24 Breiter. — Pyeidium dicht punctirt ....quadrimaenlatus L. Europ. L. 10—8, B. 8—6 m. Gestreckter. — Pygidium weitläufig punctirt. . pustulosus G en £. Ital. 17210, B.5m: 4- 5. Rückenstreifen der Flügeldecken stark eingeprägt, wenig. abgekürzt, . „....... . „vl ovatulus. V. d. g. Hoff. 126, B. Am, Ir a — fehlend, oder kurz und BEISNISCht, u een. au. u re 26 . Propygidium mit zwei Grübchen ; Pygidium eben, weitläufig PIE ee torridus. Seneg. L. 6, B. 4% m. — ohne Grübchen ; Pygidium gewölbt, fein und dicht PDEINE. ri Sera aequatorius. Seneg. L 6, B. Am. Pygidium und Propygidium mit sehr grossen Puncten gleich- mässig auf der ganzen Oberfläche bedeckt . .niloticus. Abyss. Iu1542, DB. 334 m. == o— glatt oder nur in der Mitte sehr Tea DUNGEInEe a ee 2 le 28 Stirneindruck sehr tief. — Pygidium glatt, Mitte der Basis Miisemicen Pineteng ne une a denen seissifrons. Ind. L. 5'%, B. 3'% m. — kaumrsiehtbar v2: anne 29 5. Rückenstreifen vorhanden. — Pygidium deutlich weitläufig PRRCEIEL. ren ee re Loandae. Guinea. 1. Aa, B. 2°%am. — fehlend. — Pyeidium dicht, aber wenig sicht- bar Punebirt nen. 7%. 2ogeın a RER semiplanus. Seneg. L. 51%, B. 4 m. Aeusser Seitenstreifen des Halsschildes ganz...............-. 31 Ex Er Er —— EAN u 33 Nahtstreifen deutlich, kurz. — Halsschild mit einem Grüb- chensinsdemwVlorderwinkeln : ,. .NÄAMaHe. .. . 2euuec 32 — und \Grübchen fehlen.........»...... spinipes. Seneg, L. 10, B. 8 m. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 207 2. Stirn mit unregelmässigen Querstrichen an der Seite nigrita Er. Seneg. L. 18—12, B. 11—9 nm. _ ohneldiese Querstriche ‚............... reflexilabris. Ind. L. 19, B. 13 m. Vorderschienen dreizähnig ........un.ers.ecseeneeenereen 34 _ werzähniel „.SLlHtE aD. Er BE. AA — fünfzähnig. 0. nigrinus Fahr. V. d. g. Hoff. L. 7, B. 5% nm. == vielzähnig oder gekerbt ........ panamensis. Yucat. L. 6, B. 4'%a m. INerhtstreifenl deutlich 19 WERL 3A. 22 2... ne 2 == verwischtioder sehlendus. al AH De RE 41 Nahtstreifen ganz, 5. Rückenstreifen wenig abgekürzt strielatus. Seneg. %s7415:B. Zan. — abgekürzt, länger als der 5. Rückenstreifen ....36 — fast so lang als der 5. Rückenstreifen melanarius Er. Ind. L. 9, B. 5% m. — viel kürzer als der 5. Rückenstreifen caffer Er. V. d. g. Hoff. 1.43, B.:9 m, Surnsweifensvornergeraleniinien Old I LDIERIE,. 37 — — einen einspringenden Winkel bildend coprophilus Reiche. Abyss. L. 6%, B. 3!% m. Oval, kurz. — Unterschultergrube zweifurchig. — Mittelbrust kaum ausgerandet Al d.h... ...tropicalis. Guinea. 178..,B. 67m, Länglich oval. — Unterschultergrube dreifurchig. — Mittel- brust: susgerandenil =. HD] PENBLNDE. 2.2. me. 38 Innere Randfurche der Flügeldecken erstreckt sich über den Schulterwinkel. — Naht eingedrückt. — Pygidium deutkekkpunesint Dee. 2. 202.002 hottentota Er. Guinea. L. 8, B. 5m. Sn: on == — erreicht nur den Schul- terwinkel. — Naht eben. — Pygidium undeutlich FOIEDENE 0 IC 122 1.2 1 SR NR 39 208 39. Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes stark , weit vor der Mitte abgekürzt, sich gegen den Inneren neigend, ohne denselben am Unterrande zu begleiten .. subsuleatus. Seneg. L. 8, B. 6 m. — —_ —_ — feiner, bis zur Mitte reichend, und am Vorderrande vor seinem Zusammen- fliessen mit dem Innern, kurz neben diesen ver- laufend ». Hamann. 205 ARE NER. . 40 40. Unterschultergrube tief. -— Aeusserer Seitenstreifen des Hals- schildes über die Mitte reichend. .tropieus Pk. V.d.g.Huft. L. 9, B.6 m. — seicht. — Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildels bis zur Mitte gehend ...... abyssinius. Abyss. \ L.»10» Bam! 41. Pygidium gerandet. — Aeusserer Seitenstreifen des Hals- schildes erstreckt sich nicht über die Mitte ; innerer vornewyom: Randehentferntrit „Ienilna. I ERE 42 — ungerandet. — Aeusserer Seitenstreifen über die Mitte gehend ; innerer vorne dem Rande genähert...... 43 42. Kurz. — Rückenstreifen tief ; innerer Seitenstreifen des Hals- schildes rückwärts dem Rande genähert orientalis Pa yk. Bengal. L, 7, B. 4a um. Gestreckt, — Rückenstreifen seichter ; innerer Seitenstreifen mit dem Rande des Halsschildes parallel verlaufend elongatulus. Ind. %,8,.B. 57m. 43. Pygidium dicht punetirt, — Rückenstreifen der Flügeldecken schwächer ; 3. und 4. parallel. — Fühlerkeule braun memnonius Er. Abyss. u. 412, Basım: — weitläufiger punctirt. — Rückenstreifen stärker und mehr gekerbt ; der 3. an der Spitze gegen den 4. zu laufend. -- Fühlerkeule roth ... ..... luetuosus. Nubien. L..10,4.B.2.1m. 44. Seitenstreifen des Halsschildes besonders an den Vorder- winkeln sehr weit von einander entfernt. .bolivianus. Bolivia. LT. BAM. — - — einander genähert ......... .45 209 45. Grösser. — Randstreifen der Flügeldecken bis zur Schulter reichend. — Halsschild ohne Puncte längs des inneren Seitenstreifens -............2..» nomas Er. V.d. g. Hoff. L. 7, B. 5 m. Kleiner. — Der Randstreifen der Flügeldecken kurz und ver- wischt. — Halsschild längs des inneren Seitenstreifens PBunepirtiens. ae rl helluoe Trucg. S. Europa. L.5,B.4 m. In diese Gruppe gehören noch: H. incisus Er. Jahr. 1, 134, 13 (1834). Rund, schwarz, matt, Oberkiefer gezähnt. Halsschild mit zwei Seitenstreifen , von denen der äussere abgekürzt ist, Flügeldecken mit 1.—4. ganzem, abgekürztem 5. Rücken- und verwischten Nahtstreifen ; Vorderschienen dreizähnig. L. 9 m. Nord-Amer. H. heros Er. Beitr. Fa. Angola 226, 42 (1842). Rundlich, schwarz, glänzend ; Oberkiefer gezähnt; Halsschild beiderseits zwei- streifig, der äussere abgekürzt, dicht punctirt. Flügeldecken mit ab- gekürztem 5. und verwischten Nahtstreifen ; Vorderschienen dreizähnig. L. 14 m. Angola. H. cruentus Er. Jahr. 1, 137, 21 (1834). Fast oval, schwarz, glänzend; Oberkiefer gezähnt. Halsschild mit zwei Seitenstreifen, von denen der äussere in der Mitte unterbrochen, der innere ganz ist; Flügeldecken blutroth, 1—3 Rückenstreifen ganz, 4—5. und Naht- streifen fehlend ; Vorderschienen vierzähnig. L. 8 m Kaffernl. H. thoracicus Payk. Mon. Hist. 20, 11 (1811) Taf. 2 Fig. 5. Schwarz ; Halsschild von der Länge der Flügeldecken, am Rande sehr dieht punctirt, mit zwei Seitenstreifen, wovon der äussere in der Mitte abgekürzt, der innere ganz ist ; Flügeldecken mit 4 sehr feinen Streifen ; Vorderschienen vierzähnig. L. 9 m. S. Amer. H. ignavus Fahr. in Bohem. Ins. Cafr. 1, 533, 579 (1851). Rundlich, schwarz, glänzend; Kopf und Halsschild sehr glatt, mit zwei ganzen Seitenstreifen und einem gebogenen Strichelchen in jedem Vorderwinkel ; Flügeldecken mit einem abgekürzten inneren Rand- und 1—3. ganzen Rückenstreifen, die übrigen verwischt ; Unterschultergrube dreifurchig, punctirt; Vorderschienen vierzähnig , unterseits punctirt. L. 6% — 9, B.5%—7 m. Kaffernland. H. pullatus Er. im Jahr. 1, 138, 24 (1834). Rund, schwarz, glänzend; Oberkiefer etwas gezähnt, Halsschild mit zwei Seitenstreifen, Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 14 210 von denen der äussere in der Mitte, der innere vor der Basis abge- kürzt ist, 1.—4. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, 5. und Naht- streifen abgekürzt; Vorderschienen dreizähnig. L. 9 m. Ostindien. H. vilis Fahr. in Bohem. Ins. Cafr. 1, 536, 582 (1851). Kurz, oval, schwarz, glänzend ; Fühlerkeule an der Spitze gelbroth ; Kopf und Halsschild glatt, dieses mit zwei tiefen Seitenstreifen; Rand- und 1.—3. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, kaum punctirt; Flügel- deckenscheibe glatt, Vorderschienen dreizähnig. L. 3—7, B. 4% —5 m. Kaffernland im Stromgebiete Limpopo. H. guinensis Payk. Mon. Hist. 26, 15, Taf. 3, Fig. 2 (1811). Schwarz; Flügeldecken mit 3 ganzen Rückenstreifen, 2. und 3. ver- bunden ; Vorderschienen vierzähnig. L. 5% m. Guinea. Dem H. aeyua- torius ähnlich und es scheint die eigenthümliche Bildung der Rücken- streifen nur auf einer Zufälligkeit zu beruhen. ’ H. viduus Fahr. in Bohem. Ins. Cafr. 1,535, 581 (1851). Kurz oval, schwarz, glänzend ; Kopf in der Mitte punctirt; Halsschild mit zwei ganzen tiefen Seitenstreifen, der vordere Zwischenraum punctirt, die Scheibe sehr glatt; Flügeldecken mit ganzem 1.—4., undeutlichem 5. Rücken- und Nahtstreifen; innerer Randstreifen vorne abgekürzt, Unterschultergrube dreifurchig, punctirt; Vorderschienen stark drei- zähnig,, unterseits punctirt. L.8, B.6 m. Kaffernland im Stromgebiete Limpopo. Ferner gehört noch hierher: H. modestus Redt. Fauna Austr. I. pag. 308. (silesiacus Roger. Verz. d. ob. schles. Käfer). Schwarz, glänzend, Halsschild längs dem inneren Seitenstreifen zerstreut punctirt ; der innere Seiten- streifen ist ganz, der äussere gegen die Basis abgekürzt. Auf den Flügeldecken sind die zwei der Naht zunächst liegenden Streifen nur als kurze Linien oder Rudimente vorhanden, besonders ist der innere oft nur durch längliche Puncte angedeutet, die übrigen vier sind ge- wöhnlich ganz. Der äussere Randstreifen fehlt ganz, der innere ist nur hinten angedeutet, oder fehlt ebenfalls. Seitengrube sparsam punc- tirt. Die beiden letzten Hinterleibssegmente oben nicht dicht punctirt zwischen den Puncten ohne feinere Puncte. Die Vorderschienen drei- zähnig, der dritte Zahn zweispitzig. In Oesterreich und Oberschlesien aufgefunden. Zu II. Gruppe. 1. Die Stirnstreifen bilden vorne einen einspringenden Winkel. — Vorderwinkel des Halsschildes ohne Grübcehen.......... 2 — gerade oder nur schwach eingebogen. Vorder- winkel des Halsschildes mit einem Grübchen.. .......... 3 2. Stirne beiderseits mit einem Grübchen versehen. — Vorder- winkel des Halsschildes gross punctirt. — Randstreifen der Flügeldecken ganz.......... conformis Er. V.d. g.H. L. 5:2. B 33/2. m. — ohne Grübehen. — Vorderwinkel nicht punetirt. — Randstreifen abgekürzt ...... 14striatus G yllh.*) Europ. L. 4, B.3 m. 3. 4. und 5. Rückenstreifen der Flügeldeckeu ganz, Nahtstreifen Alstekumzbnnhest. Rs mail elanereieit: confinis Er. Cuba. oe > = = etwas abgekürzt , Nahtstreifen mit dem 5. verbunden. .geminus Er. Senegal. L. 31%, B. 2% m. IV. Gruppe. 1. Metallisch, oben dicht runzelig punctirt mit regelmässigen glatten glänzenden Flächen ... .punetulatus Wiedm. Java. 1.8 B;5 m. Nicht metallisch, schwarz, glänzend, glatt oder oben fein PRnelirt.s,.. we NAAR 2 2. Jede Flügeldecke mit einer grossen bogenförmigen rothen Makel. — Die Mittel- und Hinterschenkel gelblich roth ; Vorderschienen zweizähnig ...... arcuatus Say. N. Amer. L. 8, B. 6 m. Flügeldecken ohne Makel. —- Vorderschienen wenigstens drei- Zahn - ERIIEIE Eal le. EN 3 3. Innerer Randstreifen der Flügeldecken deutlich ....... ........ 4 ar rr a — verwischt, duıch Puncte STEREO RU 3 5 er le 19 *) Dem 77. 12striatus sehr ähnlich und wahrscheinlich nur eine Varietät, welcher aber wegen des fehlenden Randstreifens der Flügeldecken in die VIII. Gruppe fällt. (ES 212 4. Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes ganz ............... 5 AL an zn —_ abgekünste4r. 0: 38 — — — — fehlend 16striatus Say. N. Amer. L. 5, B. 31% m. 5. Vorderschienenzdreizähnigi 3. zusdenhatt arle ham a el 6 —_ vierzähnigulschteh a ner feed Bier 7 6. 1-4. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz; Rudiment des äusseren Randstreifen deutlich und mit dem inneren SErbundert = ee 2 longicollis. Natal. I1s7,.B. Ayaoın. 1-3. Rückenstreifen ganz, Rudiment des äusseren Rand- streifens schwach , nicht mit dem inneren verbunden duplicatus. Bengal. L. 6. B. AU m. 7. Unterschultergrube mit zwei Streifen, kaum punctirt ; Schulter- Imienteime geh. Sei. sense een teter Trug. Schweiz. L. 9, B. 6 m. — einstreifig, stark punctirt; Schulterlinie Starkaundstreit en Senn Eschholtzii Kaukas. ED BA m. 8. 1—3. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz ..unieoler L. Europa. L. 10-—8, B. 7—6 m. 1—4. — — — en ge 9 9. Stirne in der Mitte mit einem runden Grübehen ............ 10 RN ohneGrübchen rs a rettet RAR I. En, 13 10. Vorderschienen!vierzähnig Rn... U. ‚KO NANNTEN. . 11 E— fünfzähnier. DIV ASESR cavifrons. Venezuela. L.6,B.5m 11. Nahtstreifen kaum abgekürzt. — Rudiment des äusseren Randstreifens’werwischb® 4. „= ..A2R. DAR IRRE 12 — an der Basis abgekürzt. — NRudiment des äussern Randstreifens deutlich ausgedrückt punetifer Pk]. Brasil. L. 7—5, B. 5—3"% m. 12. Seitenstreifen des Halsschildes einander genähert. — Naht eben. — Vor dem Schildchen nicht punctirt ceurvatus Er. Brasil. Er 8uB216 m. 213 'Seitenstreifen des Halsschildes von einander entfernt. — Naht eingedrückt. — Halsschild vor dem Schildehen in Gestalt eines Dreieckes grob und dicht punctirt impressifrons Cayenne. L. 6%, B. 5 m. TSsONahtstreiten vorhanden #4 SPAN, BUARRIIRALEN BO. URLS... 14 — fehlenae „N. ET RMITROR, ION arabieus. Arabien. L. 8, B. 6 m. 14. Rudiment des äussern Randstreifens gebogen, lang und stark ausgedruckt. mn „un IUSIN US SERLTTOSERILEN DI IN 15 — — — _ kurz, verwischt.......... 17 15. Vorderschienen fünfzähnig. — Rückenstreifen fein . .dubius Brasil. L. 61%, B. 4% m. — vierzähnig. — Rückenstreifen stark gekerbt ...16 16.3. Rückenstreifen in der Mitte unterbrochen, nur an der Basis und Spitze der Flügeldecken ausgedrückt; Naht- streifen vor der Spitze aufhörend .. bifidus Say. N. Amer. 12294 be m — — nur ander Spitze vorhanden ; Nahtstreifen bis zur Spitze verlaufend. ...... abbreviatus F. N. Amer. L. 54, B. 43 ın. (Fortsetzung folgt.) Ueber Gacoxenus indagator nov. sp. und seine Verwandten. Von Director Dr. H. Löw in Meseritz. Vor einigen Tagen erhielt ich von meinem werthen Freunde, dem Dr. Scholtz in Breslau, ein Dutzend Exemplare einer interessanten Fliege nebst folgender brieflichen Mittheilung über das Vorkommen der- selben. Er schrieb mir: „Ich fand am 15. Mai zu Domanze bei Ingramsdorf die aus sehr locke- rem Sandsteine bestehenden Wände einer Sandgrube von den Fluglöchern einer oder zweier Erdbienen-Arten siebartig durchlöchert und fleissig von den Bienen umschwärmt. Ich trat heran und wurde bald durch die Beobachtung belohnt, dass eine kleine Fliege diese Fluglöcher ebenfalls in zahlreicher Menge umschwärmte und zeitweise in dieselben hineinkroch. Das Geschäft der ein- mal hineingekrochenen musste nicht in Eile abgemacht werden können, denn n der Zeit, während welcher ich beobachtete, sah ich keine derselben wieder 214 herauskriechen. Dass das Treiben dieser Fliege mit dem Haushalte der Bienen in naher Beziehung stehe, ist wohl nicht zu bezweifeln; leider konnte ich wegen des Mangels geeigneter Instrumente nicht bis zur Bienenbrut gelangen. Interessant für mich ist es, diese hier in Menge vorkommende Fliege noch nicht anderwärts in Schlesien bemerkt zu haben.“ Soweit die interessante Mittheilung meines Freundes. — Ich erkannte in der Fliege sogleich einen alten bekannten Unbekannten, ich meine eine Art, welche mir zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten wohl vereinzelt vorgekommen, auch in einzelnen Exemplaren von andern Dipterologen mit dem Ersuchen, sie zu bestimmen, mitgetheilt worden war, hinsichtlich welcher ich aber stets meine Unsicherheit und Unkenntniss hatte bekennen müssen. Die grössere Anzahl und die vor- treffliche Conservation der mir jetzt zugesendeten Exemplare, so wie der Umstand, dass ich nun keinen Zweifel mehr über die Zusammen- gehörigkeit beider Geschlechter habe, veranlassten mich zu einer noch- maligen genauern Untersuchung, deren Mittheilung vielleicht nicht ganz ohne Interesse ist. Schon eine flüchtige Untersuchung zeigt eine gewisse Ueberein- stimmung hinsichtlich der Merkmale, welche gewöhnlich als charakteris- tisch für die Gattung Agromyza angesehen werden, z. B. der bebor- steten Stirn, dem Vorhandensein nur kleiner Knebelborstchen, der gegen ihr Ende hin der ersten Längsader eng anliegenden Hülfsader u. s. w. — Diese Uebereinstimmung ist ausreichend, um die Vermuthung zu erwecken, dass die Art vielleicht schon als eine Agromyza beschrieben sein könnte und zur Vergleichung der Beschreibungen aller derjenigen Agromyza-Arten zu nöthigen, bei welchen die beiden Queradern von einander entfernt stehen. Das Resultat dieser Vergleichungen ist ein entschieden negatives, das heisst: es findet sich keine Beschreibung, welche auf diese Art bezogen werden könnte. — Eine genauere Unter- suchung zeigt nun freilich leicht und überzeugend, dass diese Art völlig mit Unrecht zur Gattung Agromyza gebracht werden würde, ja dass diese Gattung nicht einmal zu denjenigen gerechnet werden kann, mit welcher sie in einer wirklichen näheren Verwandtschaft steht. Sie weicht von allen Agromyza-Arten schon im Habitus durch den robustern Bau des Körpers und die verhältnissmässig viel kleinern Flügel auffallend ab; ausserdem unterscheidet sie sich von ihnen: 1) durch den vielmehr halbkugelförmigen Kopf, 2) durch viel dickeren Rüssel, 3) durch andere Beborstung der Stirn, während sich nämlich bei den Agromyza-Arten am Seitenrande vor den auf dem Scheitel selbst stehenden Borsten, vier 215 hintereinanderstehende, aufgerichtete Borsten finden, sind bei ihr nur zwei solche Borsten vorhanden, auf welche dann unmittelbar noch eine nach vorwärts gerichtete folgt; 4) durch die Beborstung des Thorax, welche sich bei den Agromyza-Arten weiter nach vorn hin erstreckt, bei ihr aber sich nur auf dem hintersten Ende desselben findet ; 5) dadurch dass der sechste Hinterleibsabschnitt des Weibchens nicht wie bei den Asromyza-Arten fast kurz röhrenförmig gestaltet und von der Seite her zusammengedrückt ist, sondern eine ganz gewöhnliche Form hat, und bei günstiger Lage auch noch den siebenten Abschnitt bemerken lässt; 6) dadurch, dass die Hülfsader nicht wie bei den Agromyza-Arten deutlich neben der ersten Längsader hinläuft, sich kurz vor dem Ende derselben an sie herandrängt und dann inden Flügelrand mündend wieder etwas von ihr ablenkt, während bei ihr die Hülfsader schon nicht sehr weit von ihrem Ursprunge undeutlich wird, und sich dann völlig unter die erste Längsader versteckt; 7) durch kleinere Wurzelzellen, — Diese Merkmale reichen mehr als vollständig aus, ihr eine von Agromyza ziemlich entfernte Stellung anzuweisen. In einigen derselben stimmt sie mit einer bekannten Art überein, welche von Meigen sehr mit Unrecht zu Ayromyza gebracht worden ist; es ist die Agr. latipes, welche mit einigen noch unbeschriebenen, ihr ähnlichen Arten eine eigene Gattung bilden muss, der eine genauere Untersuchung ihren Platz wohl bei den @eomyziden anweisen dürfte. Die Uebereinstimmung mit Agrom. latipes besteht in der Form des Körpers, der Undeutlichkeit der Hülfsader, der auf das hintere Ende beschränkten Beborstung der Oberseite des Thorax und in dem Bau des weiblichen Hinterleibs.. Höchst auffallend sind dagegen die Unterschiede im Baue des Kopfs, da bei Agromyza latipes die Fühler viel kleiner und in Gruben eingesenkt, die Augen rund, der Mundrand vorgezogen und der sehr dünne Rüssel gekniet ist, wovon sich bei unserer Art durchaus nichts findet. Sie steht also auch mit Agrom. latipes in keiner wahren Verwandtschaft. Diejenige Gattung, mit welcher sich eime ziemlich nahe Verwandt- schaft dagegen gar nicht erkennen lässt, ist Milichia. Um mich darüber bestimmter aussprechen zu können, muss ich zwar bemerken, das Meigen in der Gattung Milichia meines Erachtens viel zu Heterogenes vereinigt hat. Seine Milichia maculata, die von mir beschriebene, ihr nahe ver- wandte M. formosa und ähnliche Arten unterscheiden sich von Mi. speciosa, von allem Andern abgesehen, schon durch ihre gerundeten und viel undeutlicher behaarten Augen, so wie durch den Mangel des tiefen 216 Schlitzes vor der Mündung der ersten Längsader der Flügel so auffällig, dass sie mit ihr nicht in einer Gattung verbleiben können. Ich sehe Mil. maculata als Typus der Gattung Milichia an und Mil. speciosa als Typus einer zweiten Gattung, für welche ich zur Vermeidung eines neuen Namens den schon von Latreille auf sie angewendeten Namen Argyrites annehme. — Unter allen mir bekannten Fliegen ist der Ms2. speciosa keine näher verwandt, als die von Wahlberg in Schweden entdeckte, aber auch im nördlichen Deutschland nicht gar seltene Lobioptera ludens Wahlb., mit welcher die von Zetterstedt beschriebene Milichia palposa identisch zu sein scheint. Der Unterschied besteht vorzugsweise in der gestrecktern Gestalt und in der kürzern und sparsamern Behaarung von Lobioptera ludens, so dass die generische Absonderung derselben von Aryyrites ziemlich überflüssig erscheint. Will man diese Trennung beibehalten, so lassen sich die drei Gattungen, welche zusammen genommen der Meigen’schen Gattung Milichia ent- sprechen, etwa in folgender Weise characterisiren. 1) Milichia. Stirn an jeder Seite mit drei starken vor den Scheitelborsten stehenden Borsten. Augen gerundet, mit kaum bemerkbarer kurzer Pubescenz. Backen weit unter die Augen hinabgehend. Der seitliche Mundrand etwas behaart, in der Nähe der Vorderecke desselben ein Knebelborstehen. — Taster verhältnissmässig breit. Oberseite des Thorax bis vorn hin mit einzelnstehenden Borsten. Die Hülfs- ader läuft undeutlich werdend neben der ersten Längsader her. Quer- adern genähert. Der Flügelrand ohne Schlitz vor der ersten Längsader. Die Randader wird unmittelbar jenseits der Mündung der zweiten Längsader ein wenig dünner und läuft bis zur dritten Längsader. P 2. Argyrites. Stirn zu jeder Seite des Augenrandes mit ziemlich zahlreichen haarartigen Borsten und auf ihrer Fläche mit zerstreuten, aber langen Haaren. Augen länglich, d.h. der senkrechte Durchmesser derselben viel grösser als der horizontale, deutlich behaart. Backen wenig unter die Augen hinabgehend. Taster verhältnissmässig breit und gross. Die dichte, borstenartige Behaarung des seitlichen Mundrandes setzt sich auf dem kielförmigen Aussenrande der Fühlerhöhlung bis gegen die Mitte des Gesichts fort.— Auf der Oberseite desT horax finden sich ein- zelnstehende Borsten bis vorn hin. Die Hülfsader läuft in ihrer x 217 ganzen Länge vollkommen deutlich neben der ersten Längsader her. Queradern entfernt. Flügelrand vor der Mündung der ersten Längsader mit tiefem Schlitz. Die Randader wird kurz jenseits der Mündung der zweiten Längsader dünner, läuft dann aber dennoch bis zur vierten Längsader. 3. Lobioptera. Stirn zu jeder Seite am Augenrande mit vier starken Borsten, auf der Mitte ohne längere Haare. Augen länglich, d. h. der senk- rechte Durchmesser derselben viel grösser als der horizontale ; die spar- same Behaarung derselben ist nur bei sehr starker Vergrösserung wahr- nehmbar. Backen wenig unter die Augen hinabgehend. Die borsten- artige Behaarung des seitlichen Mundrandes ist ziemlich sparsam, und setztsich auf dem kielförmigen Aussenrande der Fühlerhöhlung bis gegen die Mitte des Gesichts fort. Taster verhältnissmässig breit und gross. — Aufder Oberseite des Thorax finden sich einzeln- stehende Borsten bis vorn hin. Die Hülfsader läuft in ihrer ganzen Länge neben der ersten Längsader her, ist aber nicht sehr deutlich. Queradern entfernt. Flügelrand vor der Mündung der ersten Längsader mit tiefem Schlitze, die Randader wird kurz jenseits der Mündung der zweiten Längsader dünner, läuft dann aber doch noch bis zur vierten Längsader. Die von Dr. Scholtz erhaltene Fliege unterscheidet sich von Lobioptera und Argyrites durch den mangelnden Flügelschlitz und die nur bis zur dritten Längsader laufende Randader so auffällig, dass eine Angabe von noch andern Unterschieden überflüssig ist. Mit Milichia stimmt sie in diesen Merkmalen überein, unterscheidet sich aber durch nicht gerundete, sondern längliche Augen, durch den nur auf seinem Hinterende beborsteten Thorax, durch die nicht genäherten Queradern, durch die abweichende Beborstung der Stirn u. s. w., so dass sie auch in dieser Gattung nicht untergebracht werden kann. Es bleibt mithin nichts übrig, als auf sie eine neue Gattung zu begründen, welcher ich den Namen Cacoxenus gebe und die sich etwa in folgender Weise charakterisiren lässt: Gacoxenus. Stirne vor den auf dem Scheitel stehenden Borsten jederseits am Augenrande mit drei Borsten, von denen die vorderste auf der Mitte des Randes steht und nach vorn gerichtet ist, während die beiden 218 andern nach oben gerichtet sind; sonst ist die Stirn mit nur kurzer, aber rauher Behaarung besetzt. Augen länglich, d. h. der senkrechte Durchmesser erheblich länger als der horizontale, doch ist letzterer nicht ganz so stark verkürzt wie bei Argyrites und besonders bei Lobioptera; die sparsame Behaarung der Augen wird nur bei starker Vergrösserung bemerkt. Fühlerbau wie bei den verwandten Gat- tungen. Backen sehr wenig unter die Augen hinabgehend. Der seit- liche Mundrand ist sparsam behaart; das vorderste oder zuweilen die beiden vordersten dieser Härchen vom Ansehen einer kleinen Knebel- borste. Oberseite des Thorax nur hinten mit Borsten. Schildchen mit vier Borsten am Rande, sonst kahl. Hülfsader bald sehr unscheinbar werdend; sie nähert sich der ersten Längsader nicht nur sehr, sondern versteckt sich weiter gegen ihr Ende hin ganz unter der- selben. Flügelrand ohne Schlitz vor der ersten Längsader. Die Randader läuft bis zur dritten Längsader. Cacox. indagator nov. sp. J et Q. — Thorax et scutellum obscure cinerea ; abdomen nigrum, laeve, segmentorum margine apicali albido; pedes nigri, genubus tarsisque pallidioribus. g caput cum antennis totis nigrum, metatarsi posteriores ciliati. Q caput einereum, antennarum articuli basales brunneo-testacei, lerminalis niger ; melatarsi postici non ciliati. Long. corp. 1Y»—1?% lin. Der Kopf des Männchens, welches eine merklich schmälere Stirn als das Weibchen hat, ganz und gar mattschwarz, der des Weibchens schwärzlich- grau, auf der Stirn mehr dunkelbraungrau. Die Fühler des Männchens ganz und gar schwarz; bei dem Weibchen sind die beiden ersten Fühlerglieder gelbbraun gefärbt, das dritte schwarz oder braunschwarz; das zweite Fühler- glied trägt auf seiner Oberseite ein einzelnes längeres Härchen ; das dritte Fühlerglied ist ziemlich gross, gerundet, doch etwas länger als breit. Gesicht ziemlich senkrecht, nach unten hin nur wenig zurückweichend, unter jedem Fühler etwas ausgehöhlt; die Backen nur sehr wenig unter die Augen hinab- gehend ; der seitliche Mundrand mit kurzen Haaren besetzt, von denen das vorderste, welches ein wenig vom Mundrande abgerückt ist, das Ansehen eines Knebelborstchens hat. Die Mundöffnung ziemlich gross ; Taster ziem- lich kurz, mässig breit. wenig behaart, schwärzlich. Die Oberseite des Thorax in der Nähe des Seitenrandes und in der Gegend von dem Schild- chen mit einzeln stehenden Borsten,, sonst überall mit kurzen, aber steifen schwarzen Härchen besetzt. Schildchen am Seitenrande mit vier schwarzen Borsten, sonst unbehaart. Hinterleib schwarz, ziemlich glänzend, überall mit kurzer schwarzer Behaarung besetzt ; bei gut erhaltenen Exemplaren ist der 219 erste Ring durch eine überaus feine, weissliche Linie gesäumt; die folgenden drei Ringe haben einen etwas breiten weissen Hinterrandssaum; am fünften Ringe ist derselbe wieder schmäler und oft nicht recht deutlich, an dem sechs- ten und siebenten Ringe gewöhnlich nicht wahrnehmbar ; wenn man den Hinterleib ganz von vorn beleuchtet, so zeigt sich ein dünner weisslicher Reif, welcher den zweiten Ring fast ganz bedeckt und auf den nachfolgenden Ringen eine breite, doch nicht scharf begrenzte Hinterrandsbinde bildet; bei nicht gut conservirten Exemplaren sind häufig die weisslichen Säume der Hinterleibsringe entweder sämmtlich oder doch zum Theile undeutlich ; auch finden sich Exemplare, bei welchen sie eine etwas grössere Breite haben, die aber ganz unzweifelhaft derselben Art angehören. — Die Beine sind schwarz; bei den dunkelsten Exemplaren sind nur die äusserste Kniespitze und die Fussgelenke heller, während bei andern Exemplaren, bei den Weibchen sogar gewöhnlich, die ganzen Füsse von schmutzig-wachsweisslicher Farbe sind, was nur wegen der sie verdunkelnden kurzen, schwarzen Behaarung weniger auf- fällt; bei unausgefärbten Exemplaren ist zuweilen auch die Basis der Schenkel und die Spitze der Schienen ziemlich hell gefärbt; sie verrathen sich durch die mehr schwarzbraune als schwarze Behaarung der Beine. Das erste Glied der Mittel- und Hinterfüsse des Männchens hat eine zarte Bewimperung, welche zwischen Aussen- und Unterseite steht; dem Weibchen fehlt dieselbe vollständig; sonst ist die Behaarung der Beine überall kurz, nur an der Aussenseite der Vorderschenkel heller. — Die Schwinger des Weibchens sind weisslich, bei dem Männchen ist der Schwingerknopf auf der Oberseite schwärz- lich. — Flügel graulich glasartig mit „schwarzbraunen Adern; die hintere Querader ziemlich weit vom Hinterrande abstehend, aber doch der kleinen Querader nicht auffallend genähert. So bestimmt sich die Gattung Leucopis von allen vorher be- sprochenen Gattungen und namentlich auch von der Gattung Caco.renus unterscheidet, so will es mich doch bedünken, als ob sie unbedenklich in den bezeichneten Kreis näher verwandter Arten zu ziehen sei. Die Larven derselben leben, soviel bekannt geworden ist, von Blattläusen, von Coceus- und von Chermes-Arten, ja eine (Leue. albipennis) soll nach Bremi in den Eiern von Spinnen leben. Es scheint mithin die Lebensweise der Cacoxenus- Arten Aehnlichkeit mit derjenigen der Leucopis- Arten zu haben. — Von Milichia, Argyrites und Lobio- ptera sind die früheren Stände meines Wissens noch nicht beobachtet worden. Zwischen der Gattung Ochthiphila und denjenigen Gattungen, welche ich bisher als einander nahe verwandt bezeichnet habe, finde ich keinen so wesentlichen Unterschied, wie ihn andere Systematiker gefunden zu haben scheinen, getraue mich aber doch nicht ohne ausführlichere und sorgfältigere Untersuchungen sie mit denselben 220 zusammenzustellen. — Dass, wenn von der Gattung Ochthiphila die Rede ist, an Ochth. litorella Full. nicht mit gedacht werden daıf, versteht sich von selbst, da diese in die allernächste Verwandtschaft von Coenosia gehört und auch unter dem Namen Schoenomyza litorella schon längst von Haliday dahin gebracht worden ist. Dagegen muss Oxryrhina Wahlbergü Zett. als nächste Verwandte der Gattung Ochthiphila angesehen und von Oxyrhina frontalis generisch getrennt werden, da sie mit ihr kaum eine entfernte Verwandtschaft hat, Die Gründe, welche Meigen zur Verwerfung des von Macquart für Tetanocera frontalis gewählten Gattungsnamens Trigonometopus be- stimmt haben, sind nicht ganz ausreichend; da auch jede überflüssige Bildung neuer Gattungsnamen zu vermeiden ist, so ist es am zweck- mässigsten, die Tetanocera frontalis künftig Trigonometopus frontalis zu nennen und den Namen Oxyrhina der von Zetterstedt nach Herrn Prof. Wahlberg benannten Art zu belassen. Die Gattung Ochthiphila besteht bisher noch aus Arten von sehr übereinstimmender Bildung. Unter mancherlei interessanten Fliegen, welche mir vor einigen Jahren ein kurzer Ausflug an den Neusiedler See geliefert hat, finden sich zwei hübsche neue Ochthiphila- Arten, welche sich durch verhältnissmässig etwas breitern und kürzern Kopf, durch die höher gestellten Seitenborsten der Stirn, deren vorderste sich an der Mitte des Seitenrandes befindet, und durch querbandirte Stirn auszeichnen, so dass sie sich sehr wohl als Arten einer eigenen, bisher nnbekannt gebliebenen Gruppe absondern lassen. Ich lasse hier die Beschreibung derselben folgen; die Beschreibung einer besonders hübschen norddeutschen Art mag sie begleiten. Sect. I. Die vorderste der am Seitenrande der Stirn stehenden Borsten findet sich an der Mitte desselben ; die Stirn mit dunkler Querbinde. Sp. 1. Ochth. speetabilis nor. sp. 2. — Grisea; antennae , proboscis cum palpis, tibiae tarsique flavo=testacea ; frontis fascia Lrans- versa, anlennarum apex, femora tlibiarumgue annulus sub- basalis nigricantia; abdominis puncla sex vie conspicua Macu- laequae sex laterales nigra. — Long. corp. 2 lin. Die bei weitem grösste der bis jetzt bekannt gewordenen europäischen Arten. Körperfärbung greis mit einer geringen Beimischung von gelb. Kopf verhältnissmässig breiter und kürzer, als bei den Arten der zweiten Abtheilung. Stirn graugelb, auf ihrer Mitte mit einer geraden, schwärzlichen Querbinde, auf welcher ziemlich viel kurze schwarze Härchen stehen; die schwärzlich- aA gefärbte Stirnspalte ist durch ein schwarzes Strichelchen jederseits mit dem Augenrande verbunden, wodurch eine zweite schwärzliche Querlinie entsteht, welche bei sehr scharfer Sehliessung der Stirnspalte undeutlicher ausfällt. Augen gerundet. Fühler rothgelb, das dritte Glied auf seiner Oberseite ziem- lich deutlich ausgeschnitten und mit sehr scharfer Oberecke versehen, welche sammt dem Oberrande desselben stark gebräunt ist. Der greisen Färbung des Gesichts ist ziemlich viel Geib beigemengt. Rüsselkopf und Taster rothgelb ; der seitliche Mundrand mit einer Reihe ziemlich grober Härchen besetzt. — ‚Thorax und Schildchen ohne Zeichnung. -- Die Oberseite des Hinterleibes hat auf jedem der drei letzten Ringe zwei überaus kleine schwärzliche Pünct- chen, welche wahrscheinlich nicht bei allen Exemplaren deutlich vorhanden sein werden; am Seitenrande des dritten, vierten und fünften Ringes findet sich ein dicker, aber kurzer schwarzer Strich und eben da an der Basis des sechsten noch ein schwarzer Punct. — Schenkel schwarz, von weisslicher Be- stäubung greis, die Spitze derselben rothgelblich; die Schienen und die ganzen Füsse rothgelb; alle Schienen haben ganz nahe an der Basis einen schwärz- lichen Ring, welcher aber wegen seiner Bestäubung weniger auffällt. Flügel etwas gelblich; auch die gelblichen Adern sind gegen die Spitze hin wenig verdunkelt. Sp. 2. Ochth. eoronata nov. sp. Q et 2. — Cana; palpis, antennis, fascüs frontis duabus, abdominis punctis quadrifariam dispo- sitis femoribusque nigris ; capitulo proboscidis, genubus , tibüs tarsorumqgue articulis prioribus flavo-testaceis. — Long. corp. 1—1Yı lin. Weissgrau. Stirn mit einer ziemlich breiten schwarzen Querbinde auf der Mitte und mit einer eben solchen fast linienförmigen auf der Stirnspalte ; kurze Behaarung ist auf der Stirn kaum wahrzunehmen. Fühler schwarz, das zweite Glied mit weissem Schimmer; Fühlerborste, soweit sie an der Basis verdickt ist, schwärzlich, sonst fast farblos. Die Färbung des Gesichts weicht von der des übrigen Körpers nicht ab. Die Härchen an der Seite des Mund- randes sind weder zahlreich noch stark; der Rüsselkopf gelb; die schmalen Taster schwarz. — Thorax und Schildchen ohne Zeichnung. —- Die Oberseite des Hinterleibes gewöhnlich auf dem vierten, fünften und sechsten Ringe mit zwei langgezogenen schwarzen Puncten, am Seitenrande des dritten bis fünften (bei manchen Exemplaren auch an dem des sechsten und zuweilen selbst an dem des zweiten) Ringes finden sich nicht recht scharf begrenzte schwärzliche Längsstriche ,„ welche bei auch nur etwas zusammengezogenem Hinterleibe eine fast ununterbrochene Strieme zu bilden pflegen. — Schenkel schwarz mit weisslicher Bestäubung , die Spitze derselben rothgelblich. Schienen rothgelb, die hintersten ganz nahe an ihrer Wurzel mit einem schwärzlichen Ringe. Füsse rothgelb, gegen das Ende hin zuletzt ziemlich dunkelbraun werdend. — Flügel mehr weisslich als gelblich, die Längsadern auf dem Spitzendrittheil dunkler. 222 Sect. II. Die vorderste der am Seitenrande der Stirn stehenden Borsten steht dem Vorderrande ziemlich nahe; die Stirne ohne dunkle Querbinde. Sp. 3. Ochth. fasciata nov. sp. J. — Cana, abdomine cinereo fascüs interruptis atris signato ; antennarum articulo tertio, palpis, genubus, tibüs tarsisque totis flavo=testaceis. Long. corp. 1\Yalin. Weissgrau. Die beiden ersten Fühlerglieder schwärzlich, das dritte leb- haft rothgelb, wodurch sie sich von Ochth. elegans unterscheidet, welche schwarze Fühler hat. Die Borsten am seitlichen Mundrande vollkommen deut- lich, aber nicht besonders stark. Taster und Rüsselkopf rothgelb. — Hinter- leib aschgrau ; am Vorderrande des dritten, und eben so an dem jedes folgenden Hinterleibsringes liegt eine ziemlich breite, tiefschwarze Querbinde, welche in der Mitte unterbrochen ist und gegen den Seitenrand hin eine minder tiefe Färbung annimmt; auf dem zweiten Ringe befindet sich nur die Andeutung einer solchen Binde. — Schenkel schwarz mit weisslicher Bestäubung, die Spitze derselben rothgelblich; Schienen und Füsse ganz und gar rothgelblich, letztere gegen die Spitze hin kaum etwas dunkler. — Flügel ein wenig gelblich. Bücher-Anzeigen. Von J. Lederer. Enumeratio corporum animalium Musei imperialis academiae scientiarum Petropolitanae. Olassis Insec- torum. Ordo Lepidopterorum. Pars II. Lepidoptera heterocera. Ac- cedunt tab. VIII. Petropoli 1857. Herr Menetries übergibt uns hier den II, Band des Ver- zeichnisses der Lepidopterensammlung des Petersburger kais. Museums. Er enthält 320 Arten Tagfalter, als Supplement zu den im I. Bande aufgezählten 1105 Arten und 378 Heteroceren, vorläufig Cydimoniden, Agaristiden, Castniiden, Sphingiden, Sesiiden (inel. Thyris), Zygaeniden (incl. Syntomis, Laemocharis, Glaucopis ete.), Lithosiden (incl. Naclia, Emydia, Dejopeia) und Oheloniden. Die acht Tafeln sind lithographirt und in Zeichnung und Illumination gleich hübsch ausgeführt. Sie ent- halten: Pap. philolaus Boisd. und pilumnus Boisd. aus Mexico, Pap. einyrasM en. aus Bahia, Colias aurora SQ Q, Heliconia Becskei Men. aus Brasilien, Eueides pavana M &n. und Huedneri Men. aus Brasilien, Calayramma thamyras M en. aus Brasilien, Limenitis alvina Bremer aus Peking, Heterochroa ephesa M en. aus Brasilien, Ado- lias telchinia Men. und appiades Men. aus Ostindien, Paphia zenocrates Doubled. aus Bolivia, Cystineura amymone M&n. aus Nicaragua, Pieris melete Men. aus Japan, Arg. laodice V. japonica, 5 223 Lasiommata Gaschkevetehüüi Men., Lyc. ladon Cramer?, hellotia MeEn., argia Men, Pyrgus tethis Men., alle aus Japan, Castnia Langsdorfi Men., umbrata Men., Becskei Men., Godarti MeEn., Sph. anteros Men., alle aus Brasilien, Chaerocampa rubiginosa Br e- mer aus Peking, Chaeroc. strenua Men. aus Haiti, Thyreus cau- data Bremer, Smerinthus Tatarinovi Bremer (Eversmanni E v. Bull. de Moscou 1854) aus Peking, Smer. caecus Men. aus Daurien und vom Amur, Smer. argus Men. vom Amur, Smer. Gaschkevitchü Bremer aus Peking, Smer. sperchius Men. aus Japan, Laemocharis metallescens M &n., ornata M &n., ignicolor Men., fasciatella M&n., fulviventris M&n., Glaucopis vidua Men., alle aus Brasilien, @lau- copis rubroscapus Men. aus Californien, Charidea fastuosa Men. aus Brasilien. Begleitet ist das Werk von einem Anhange, der nebst Be- schreibung obiger neuer Arten (nur die Bremer’schen sind nicht beschrieben , weil diess schon früher von Bremer selbst geschehen), noch die weiterer nicht abgebildeter: Heliconia vicina Men. aus Brasilien, Heterochroa arete Men. aus Bahia, Epyrgis virginalis Boisd. inlit. aus Silhet und Eterusia sinica Boisd. imlit. aus dem südlichen China, so wie Bemerkungen zu einigen bekannten Arten enthält. Sind wir auch mit der systematischen Anordnung — die übrigens im vorliegenden Falle als Nebensache betrachtet werden kann — nicht durchaus einverstanden, so halten wir es doch jedenfalls für sehr ver- dienstlich, mit einer Reihe schöner und interessanter neuer Arten bekannt gemacht zu werden, und möchten nur wünschen, dass auch die anderen Museen in ähnlicher und eben so billiger Weise (der ganze Band kostet 1 Thlr. 20 Sgr.) ihre Schätze publiciren möchten, da diess der Wissenschaft gewiss mehr Gewinn brächte, als blosses patziges Prahlen mit den aufgespeicherten Reichthümern. Bei Colias aurora können wir Herrn Menetries Meinung nicht theilen. Der Analogie der verwandten Arten nach glauben wir, dass hier nicht d und © , sondern zwei Q abgebildet sind, was an den betreffenden Exemplaren leicht zu constatiren wäre, da die Männ- chen der mit Col. aurora verwandten Arten auf den Hinterflügeln nahe an der Basis einen von den Vorderflügeln verdeckten grossen mehligen Fleck haben. Eher halten wir für möglich, dass Sibirien zwei verschiedene Arten besitzt, wo zur einen Espers und Hübners Figuren, sowie Herrich-Schäffers Fig. 204—5 d und 405—6 9, und Menetries Fig. 2 SQ, zur anderen Boisduvals Figuren in den Icones und Menetries Fig. 1 gehören; jedenfalls ist letztere, von mir in den Verhandlungen des zool.-bot. Vereines 1852 sibirica genannte Art nicht die Esper’sche oder Hübner’sche und im männ- lichen Geschlechte durch die eigenthümlich geformte Randbinde der Vorderflügel ausgezeichnet, die an der Innenseite in jeder Zelle halb- mondförmige Bogen bildet und auf den Rippen von spitzen Zacken der vor der Randbinde etwas ins Guttgelbe ziehenden Grundfarbe durch- 224 schnitten ist. Das hierher gehörige Weib sah ichin Boisduvals Sammlung und fand dessen Abbildung gut. Aurorina H.-Schffr. (chrysocoma Ev., tamara Nordm.) steht näher an aurora als sibi- rica; ob sie sicher eigene Art, kann ich in Ermanglung der ersteren nicht erörtern. Chionobas jutta und balder zieht unseres Erachtens Herr M Ene&- tries mit Recht zusammen ; ebenso stimmen wir ihm bei, wenn er die Artrechte von Erebia embla und disa in Zweifel zieht und in Er. dioxippe Hüb. Fig. 538--39 etwas anderes vermuthet. Lye. ladon könnte vielleicht nur Varietät von argiolus (von der wir ähnliche Varietäten besitzen), Lyc. hellotia von amyntas nicht verschieden sein (das Schwänzchen kann zufällig fehlen und die Abbildung nach einem geflogenen Exemplare gemacht sein), Smerinthus caecus steht unserer Kindermanni sehr nahe. kann aber verschiedener Abweichungen wegen, die auch der Text bestätiget, doch nicht damit vereinigt werden. Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaftin Wien. 1858. 1. Quartal. Das erste Heft dieses Jahres, das uns in der letzten Plenarver- sammlung mit dem Bemerken vorgezeigt wurde, dass es (im Juni!) schon erschienen sei, enthält 20 Druckbogen und 3 Tafeln. An entomologischen Arbeiten sind dabei: V. Kollar: Beiträge zur Natur- geschichte von Hylesinus micans und Galleruca wanthomelaena. Dr. Schiner: Dipterologische Fragmente. A.Rogenhofer: Ueber einen vollkommenen Zwitter von Gastrop. trifolü, einen unvollkommenen von Angerona prunaria und die Raupe von Cidaria Podevinaria. Voila tout. — Druck und Papier sind besser, die entomologischen Aufsätze dafür aber spärlicher geworden, als in den früheren Jahr- gängen, und es hat allen Anschein, als ob den sieben fetten Vereins- nun sieben magere Gesellschaftsjahre folgen sollten. Unter den Moti- virungen der Firma- Aenderung (p 25) hat uns die lächeln gemacht, dass der Name Gesellschaft „in den Augen der Menschen“ (?) höher stehe, als der „allgemeinere Name Verein“. O ihr armen Vereine zu Augsburg, Bamberg, Berlin, Breslau, Czernowitz, Dürkheim, Elberfeld, Halle, Hamburg, Hermannstadt, Mannheim, Nassau, Neubrandenburg, Nürnberg, Prag, Pressburg, Regensburg, Riga, Stettin, Stuttgart, Wernigerode und Würzburg, wie seid ihr zu bedauern! Kann euch noch ein Restehen von Ansehen in „den Augen der Menschen“ bleiben, so verdankt ihr’s nur dem Umstande, dass eine „Gesellschaft“ euch zum Schriftentausche zulässt. — Hierzu eine Beilage: Verzeichniss verkäuflicher Schmetterlinge. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer. und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. | | WIENER Entomolooische Monatschrift. Redaetion und Expedition: | In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. S. II. Band. August 1S5S. Sind Sph. Celerio und Nerii europäische Falter? Vom Gerichtsrathe A. Keferstein in Erfurt. Sehan Esper (die Schmetterlinge Europa’s, zweiter Theil, S. 46) ventilirt die Frage, ob Sph. Neröi nur zuweilen aus wärmeren Gegenden zu uns herüberkomme, oder ob sich derselbe wie andere Arten jähr- lich bei uns fortpflanze , gelangt aber zu keinem sicheren Resultate. In neuerer Zeit hat Hr. Donzel (Annal. de la soc. Entom. de France de 1850 pag. 225 sqq.) nicht nur Erkundigungen darüber eingezogen, sondern auch selbstständige Beobachtungen angestellt, aus welchen er das Ergebniss zieht, dass sowohl dem Sph. Neri als dem Sph. Celerio, ja wahrscheinlich auch dem Sph. lineata das europäische Bürgerrecht abgesprochen werden muss. Es wird am zweckmässigsten sein, diese Untersuchungen in einer Uebersetzung hier darzulegen und dann unsere Bemerkungen anzureihen. Die zwei Arten Sph. Nerü und Celerio, sagt Donzel, sind bis jetzt von allen Schriftstellern, wie Ochsenheimer, Godart, Du- ponchel, Boisduval, als einheimisch nach Art der Verwandten Euphorbiae , Galü, Elpenor etc. dergestalt angesehen, dass sie sowohl in Frankreich wie in Deutschland an gewissen Puncten sich finden und alle Phasen ihrer Entwickelung durchmachen. Diess ist, glaube ich, ein Irrthum, was ich zu beweisen suchen werde. Eigentlich sind sie Africaner und finden sich nur zufällig m Frankreich und den übrigen Theilen Europas ein. Es sind blosse Zugvögel mit unbestimmtem Vor- kommen. Auch könnte ich noch eine dritte Art aus dieser Familie hin- zufügen, Sph. lineata, aber da die Beobachtungen darüber noch kein sicheres Resultat erzielt haben, will ich lieber diesen Schmetterling Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. j 15 226 bei Seite lassen und dann erst auf ihn zurückkommen , wenn ich voll- ständiger unterrichtet bin. Das Indigenat hat zweifellos seine verschiedenen Grade. Findet sich eine Art mehr oder weniger häufig in einer gewissen Gegend, so folgt daraus noch keineswegs, dass sie unter denselben Bedingungen wie die Mehrzahl der andern Arten vorkommt. Nach den Bestimmungen der Natur gibt es gewisse Arten, welche wegziehen und unregelmässig ihr Vaterland verlassen, um sich in einem andern Clima fortzupflanzen und gewiss sind die Sphinxe im ganzen Reiche der Lepidopteren am zweckmässigsten organisirt, um eine solche Bestimmung zu erfüllen. Ich komme auf die zwei Arten, um welche es sich handelt, zurück und ich werde bei jeder die darüber angestellten Untersuchungen vor- legen. Die Raupe von Nerä findet sich manchesmal sehr häufig zu Hyeres, doch trifft es sich, dass man auch mehrere Jahre hintereinander nicht eine sieht. Wenn sie sich nun plötzlich in so grosser Anzahl zeigen, wo können sie anders ihren Ursprung her haben, als von Individuen, die aus einer andern Gegend herkommen ? und die Gründe, welche ich anführen will, lassen schliessen , dass diese Gegend Afrika ist. Dieselben Verhältnisse sind in Marseille und Montpellier be- obachtet, was schon der Anfang einer Probe zu Gunsten meiner Ansicht ist. Gewöhnlich im März kommen diese Zugvögel an. Es ist mir ver- sichert, dass zu dieser Zeit mehrere in einer Halle bei Toulon gefunden wurden, wo sie sich bei hellem. Tageslicht begatteten. Von solchen Auswanderern stammen die Raupen, welche man im Juni, Juli und August findet. Die Schmetterlinge, welche sich daraus entwickeln , geben die Octoberbrut, und diese letztere kann sich aus Mangel an Wärme, welche die Fortpflanzung aufhält, nicht weiter reproduciren. Die Raupen erhalten zwar ihr volles Wachsthum , ver- wandeln sich und geben eine vollständig ausgebildete Puppe, schlüpfen jedoch auch einige davon im Winter aus, so liefern sie nur bleiche und verkrüppelte (avortes) Exemplare, die zur Fortpflanzung un- fähig sind. Aber und diess ist der wesentliche Punct der Frage, keine Puppe gelangt lebend in das kommende Frühjahr. Alle, was auch die Schriftsteller gesagt haben mögen, sterben unbedingt. Diess ist sowohl für mich eine ausgemachte Thatsache, als auch eben so von einem tüchtigen Entomologen Hın. Meissonnier zu Hyeres beob- . 227 achtet. Zwanzig Jahre lang hat er alle möglichen Vorsichtsmassregeln angewendet, so wie alle denkbaren Mittel aufgeboten und doch hat er von mehr als tausend Puppen, die er besessen, nie ein einziges Ausschlüpfen im Frühling erzielen können. Was mich betrifft, will ich erzählen, wie es mir ging. Als ich im Jahre 1842 gegen Mitte October in Hyeres war, erhielt ich eil& Puppen, welche aus Raupen stammten, die im Juli und August gefunden waren, auch zeigten sie sich in diesem Jahre besonders zahlreich. Einige Tage darauf ward ich benachrichtigt, dass in einem Garten der gefüllte Oleander ganz abgefressen wäre. Ich eilte hin und hatte in der That zum ersten Mal in meinem Leben die Freude , selbst diese herrliche Raupe zu sammeln. Ich fand dreizehn, wovon eilf fast ausgewachsen waren, die zwei andern etwa halb so gross wuchsen und sich etwas später verwandelten,, die letzte am 3. November. Von den eilf geschenkt erhaltenen Puppen vertrocknete eine und die zehn andern gaben Schmetterlinge, worunter sich einige befanden, die bleich (decolores) und verkrüppelt (avortes) waren. Der erste Schmetterling schlüpfte den 2. November aus , der letzte einen Monat später. Was die dreizehn von mir selbst gezogenen Puppen anbelangt, wozu auch noch zehn aus derselben Zeitperiode kamen , so verliess ich mich auf die Versicherung der Schriftsteller (damals hatte mich Hr. Meissonnier von seiner Erfahrung noch nicht in Kenntniss gesetzt) und hoffte sie lebenskräftig bis zum nächsten Frühjahr durchzubringen, Ich erinnerte mich dabei eines Falles, der sich zwölf Jahre vorher zugetragen und wo aus einer Puppe mitten im Winter ein verkrüppelter und verbleichter Sphinx ausgekrochen war. Ich hielt diess Auskriechen für verfrühet, schob es auf die künstliche Zimmerwärme und ergriff die Idee, die Puppen so viel wie möglich in den Naturzustand zu ver- setzen und der gewöhnlichen Witterung zu übergeben. Zu diesem Behufe that ich sie in einen Blumentopf, den ich zu %ıo mit Erde und Laub (bruyere) füllte, gegen Norden im Schatten eingrub und mit einem Gefäss bedeckte. Ich hielt sie so am besten verwahrt, um den Act des Ausschlüpfens zu verspäten. Von Zeit zu Zeit hob ich den Deckel auf, um nachzusehen. Vierzig Tage lang schien alles gut zu gehen, die Puppen behielten ihr gesundes Ansehen und ihr Leben. Etwas später fingen einige an schwarz zu werden, bald folgten die andern ; alle wurden schwarz und waren todt. Damals theilte ich meinen Unfall Hrn. Meissonnier mit und er erzählte mir, was ich oben gesagt. 15.* 228 Als einfache Schlussfolge ergibt sich, dass in unserm Clima Spn. Neriü etwa 90 Tage bedarf, um seine ganze Entwickelung vom Ei bis zum vollkommenen Insect zu vollenden, dass aber in einem wärmeren Landstriche weniger Zeit dazu erfordert wird, und dass dem zu Folse Sph. Nerii von der Natur bestimmt, alle Phasen einer Generation, ohne wie bei ansern Sphinxen durch eine lange Winterkälte unterbrochen zu werden, durchzumachen, eines Vaterlandes bedarf, wo die Mittel- temperatur im Winter nicht unter 20 Grade des hunderttheiligen Thermometers herabsinkt, ein Clima, das, wie ich glaube, in Marocco und noch weiter südlich stattfindet. Da kann die Entwickelung beständig und unaufhaltsam vor sich gehen, der Oleander behält immerwährend seine Blätter und den Raupen gebricht es nie an Nahrung. Alles, was ich eben gesagt, kann man auch auf Sph. Celerio an- wenden, doch jede Art hat etwas Eigenthümliches in ihrer Lebensweise, und ich will mich darüber specieller auslassen. Celerio kommt vor dem Nerü nach Hyeres und ist viel seltener. In den eigentlichen Schwärmjahren zeigt sich jedoch die Raupe eben so häufig, vielleicht noch häufiger als die andere, nur muss man sie in_ den Weinbergen auf einer grossen Fläche verbreitet suchen , während sich die Oleander-Raupe truppweise in den Gärten an dem Rande von Wassergräben findet. Doch trifft es sich auch mehrere Jahre hinter- einander, dass sie sich nicht zeigt. Erst im Jahre 1846 erlangte ich die Gewissheit ihres ausländischen Ursprungs. Nach einem sehr milden Winter, Anfangs April 1846, einer Zeit, wo die einheimischen Sphinxe sich noch nicht entwickelt haben oder kaum erst anfangen auszukriechen, war die Vegetation des Weinstocks bereits sehr vorgeschritten. Da zeigte sich auf einmal eine Menge Sph. Zineata schon verflogen und lädirt und schwärmte selbst am hellen Tage herum. Schon 15 Jahre ‚früher hatte ich eine ähnliche Erscheinung wahrgenommen. Am Abend umflatterten die Schmetterlinge die Blumen und unter ihnen fand sich nicht selten der Celerio, aber eben so verflogen und lädirt, ein sicheres Zeichen, dass beide sich an diesem Orte nicht entwickelt hatten, sondern vielmehr um zu diesem Punet zu gelangen, weit hatten fliegen müssen. Zu dieser Zeit bewohnte Hr. Cantener einen Landsitz noch wärmer als Hyeres. In der Abenddämmerung fing er mehrere Celerio, und darunter ein Weib, welches Eier legte. Er verfiel auf den eigenthümlichen Gedanken , die Eier des Schmetterlings aufzusuchen und er fand sie wirklich. Ebenso fand er kleine eben aus- 229 gekrochene Raupen, woraus man abnehmen kann, wie frühzeitig die Erscheinung war. Die einfache Untersuchung einiger Weinstöcke hatte den Fund mehrerer Raupen ermittelt und daraus lässt sich auf die Menge schliessen, welche die umliegenden Weinberge enthalten müssten. Diese Generation, durch anhaltend schönes Wetter und die vortheilhaftesten atmosphärischen Verhältnisse begünstigt, brachte bald eine zweite her- vor; diese eine dritte und so nahm die Zahl dermassen zu, dass ein Kind zu Marseille an Einem Abende 47 Celerios fing und zu Hyeres sah man sie bis gegen Ende October Abends zu Hunderten auf ver- schiedenen Blumen umherschwärmen. Erst die Herbstkälte noch vor dem Falle der Weinblätter setzte der weiteren Vermehrung eine Grenze. Die letzte Thatsache ist so begründet, dass ein Entomologe zu Mont- pellier, der einige Raupen im Laufe des Octobers gesammelt hatte, dieselben aus Mangel an Nahrung nicht aufziehen konnte. In demselben Jahre setzte der ÜOelerio, der, wie ich glaube, aus der ersten Generation herstammte, seine Eier in ganz Frankreich und gewiss auch noch in anderen Gegenden ab; die Raupe wurde an vielen Puncten, zumal in Montpellier gefunden. Ich selbst sammelte zufällig am 14. August drei Stück in Lyon. Zu einer früheren Zeit hätte ich eine reichere Ernte gehalten. Die Raupen waren schon ausgewachsen ; ich fand sie an dem Fusse eines Weinspaliers unter trockenen Blättern mit der Vorbereitung zur Einpuppung beschäftigt. Die eine konnte ihre Verwandlung nicht vollenden, die zwei anderen aber gestalteten sich zu schönen Puppen, welche mir nach drei Wochen ein herrliches Pär- chen von dieser Sphinx lieferten. Diese Art scheint mir daher weniger Zeit als der Neriifalter nöthig zu haben, um alle Stadien bis zur Ent- wickelung des vollkommenen Insects durchzumachen. Die Schriftsteller berichten, dass die Raupe, abgesehen von dem Weinstock, auch gelbes Labkraut Ceaille-lait jaune, Galium verum) fresse; es ist möglich, doch ist mir Niemand bekannt, der sie auf dieser Pflanze gefunden. Unser College, Herr Dardouin, versichert, dass er sie in Marseille auf der belle de nuit (Nachtviole ?) getroffen. Ich bin zwar nicht geneigt, diess zu glauben, doch denke ich, dass auf den Canarischen Inseln und in Africa, wo diese Art sehr häufig ist und ihre Entwickelung keine Unterbrechung durch die Jahreszeiten findet, die Raupe noch auf verschiedenen anderen Pflanzen leben mag; es würde ihr sonst in der Zeit, wo der Weinstock die Blätter verliert, an Nahrung mangeln. 230 Ich habe oft die Entomologen befrast und alle, welche die frag- lichen zwei Arten erzogen, haben mir versichert, dass sie die Puppe niemals lebend bis zum Frühjahre hätten durchbringen können. So schrieb mir unter andern Herr Abicot, der zwei Spätlinge von Raupen des Celerio gefunden, dass sie sich zwar glücklicherweise noch verpuppt gehabt, doch wäre im Winter die Puppe zu Grunde gegangen. Ebenso versicherte mir Herr Guinard, dass weder er noch irgend einer seiner Bekannten sowohl Nerü wie Celerio, ja selbst Lineata jemals hätten im Frühjahre ausschlüpfen sehen. Eben so lieferten alle Puppen, aus denen sich nicht spätestens im December der Schmetterling entwickelte, entweder verkrüppelte Thiere oder sie starben unbedingt. Nach den angeführten Thatsachen glaube ich daher wohl an- nehmen zu können, dass die Schriftsteller, wenn sie behaupten, die- jenigen Puppen von Nerüö und Celerio, welche im Herbst nicht aus- schlüpfen, entwickeln sich im Frühling, sich geirrt haben ; ferner dass, wenn die zwei gedachten Arten als bei uns einheimisch angesehen werden, solches nicht nach dem Wortlaut genommen werden darf. Eine eigentliche wirkliche Heimat kann ich dann nur gelten lassen, wenn eine Art zu allen Perioden ihres Daseins, sowohl als Ei, wie als Raupe, Puppe und als vollkommenes Insect in einer gewissen Gegend dauernd vorkommt. Bei den gedachten zwei Arten findet jedoch diese Bedingung keineswegs vollständig statt. So weit Herr Donzel. Wenn wir auch, um die Heimat einer Art festzustellen, mit seiner Ansicht übereinstimmen, so dürfte es doch nicht zweifellos sen, den Sph. Neriü und Celerio das europäische Bürgerrecht abzusprechen. Herr Donzel vindieirt beiden Nordafrica, namentlich Marocco als eigentliches Vaterland, behauptet, dass sie von dorther als Zugvögel nach Europa kämen und hier bei günstiger Wit- terung in ein, zwei, ja Celerio wohl in drei Generationen ihre Brut absetzten. Doch vermöge das Insect den europäischen Winter nicht zu überdauern und keine Puppe wäre im Stande, lebensfähig das Früh- jahr zu erreichen. Die Gründe, welche er zur Unterstützung seiner “Ansicht anführt, sind sämmtlich negativer Art nnd lassen sich in fol- genden Puncten zusammenfassen. I. Die Sphinxe und namentlich die zwei in Frage stehenden sind von der Natur so construirt, dass sie recht wohl grosse Reisen zu vollbringen im Stande sind. II. Beide Schmetterlinge trifft man mitunter sehr häufig in Süd- frankreich und dann wieder mehrere Jahre hindurch gar nicht, was auf einen fremden Ursprung schliessen lässt. 231 IIL. Gewöhnlich im Mai, Celerio aber zuerst oft schon im April, zum Theil verflogen und lädirt, kommen die Schmetterlinge als Zug- vögel an, setzen auf den geeigneten Pflanzen ihre Eier ab und pflanzen sich bei günstigen Verhältnissen in zwei, ja Celerio in drei Gene- rationen fort. IV. Die zweite Generation von Sph. Nerü gibt theilweise den Schmetterling im November und December, theilweise bleibt er in den Puppen zurück und diese Puppen gehen sämmtlich während des Winters zu Grunde und sind nicht im Stande, lebensfähig das künftige Frühjahr zu erreichen. Es vermögen daher nur die ausgeschlüpften Schmetterlinge die Art fortzupflanzen und dieses ist wegen der indess hereingebroche- nen rauhen Jahreszeit nieht möglich. Der Schmetterling bedarf sonach eines Climas, wo die Phasen seiner Entwickelung durch eine lange Winterkälte nicht unterbrochen werden und ein solches Clima findet man an der Nordküste von Africa. V. Was den Sph. Celerio betrifft, so setzt die eintretende Herbst- kälte und der Fall der Weinblätter, als Futterpflanze der Raupe, seiner weiteren Fortpflanzung eine Grenze und die aus der letzten Generation herstammenden Raupen müssen wegen Mangel an Nahrung sterben. Auch die Puppen vermögen nicht lebend bis zum Frühjahre zu dauern. Der Schmetterling bedarf daher ebenfalls eines Climas, wo die Ent- wickelung nicht durch den Wechsel der Jahreszeiten unterbrochen wird, und wenn in Nordafrica und auf den canarischen Inseln, wo der Schmetterling sich gleichfalls findet, der Weinstock die Blätter verliert, so muss daselbst während dieser Zeit die Raupe noch auf anderen Futterpflanzen leben. Herr Donzel behauptet hiernach, dass, da Sph. Celerio eines Climas bedürfe, wo die Stufen der Entwickelung durch die Jahreszeiten nicht unterbrochen werden, der Weinstock aber als Futterpflanze der Raupe im Winter die Blätter verliere, die Raupe auch in dem eigent- lichen Vaterlande des Falters noch andere Futterpflanzen haben müsse. Eine eigenthümliche Behauptung, die den Gesetzen der Natur geradezu widerspricht. Hat der Schöpfer eine gewisse Pflanze zur Nahrung eines Insectes bestimmt, so ist auch die Zeit vorgesehen, wo sie ihre Blätter verliert und die nöthige Nahrung nicht mehr geben kann, indem das Insect während dieser Zeit überhaupt keiner Nahrung bedarf. Donzel versichert zwar, dass die Puppen von Sph. Celerio lebend bis zum Frühjahre nicht dauern könnten und bei Koch entwickelten sich die 232 Schmetterlinge noch denselben Herbst ), aber Frisch hat durch seine Zucht festgestellt, dass die Celerio-Puppen den Winter lebend zurücklegen können, indem sie sich erst in dem nächsten Frühjahre entwickelten ?). Eben so ist nach Koch der Schmetterling in den Jahren 1834, 1842, 1846 und 1847 zu Offenbach, Hanau, Darmstadt und Wiesbaden gefangen worden ®). Steht es daher fest, dass die Puppe in unserem Clima überwintern kann; steht es weiter fest, dass der Schmetterling zwei Jahre nach einander, 1846 und 1847 an denselben Orten gefangen ist, so dürfte hiernach das europäische Bürgerrecht für constatirt zu erachten sein. Auch findet man, da mit Sicherheit nur der Weinstock als Futterpflanze der Raupe bekannt ist, den Schmetter- ling lediglich so weit der Weinbau reicht, während Sph. Nerii noch weiter nördlich vorkommt. Was den Sph. Neriü betrifft, so lebt die Raupe zwar vorzugsweise auf Nerium Oleander, doch schon Rossi *) fütterte sie glücklich mit Vinca major und Periploca Graeca. Bouch&5) versichert, dass sie auch Asclepiadeen: Apocynum Venetum und Asclepias Syriaca fresse, und mein verehrter Freund, Herr Pastor Büttner zu Schleck in Cur- land, hat mir geschrieben, dass sie daselbst auf Cnicus oleraceus und neuerdings auf Impatiens noli me tangere gefunden worden sei. Die Hauptnahrungspilanze bleibt immer der Oleander, und auffallend ist es, dass, wenn gleich diese Pflanze üppig und wild in Südeuropa angetroffen wird, der Schmetterling in vielen Gegenden nicht vorzukommen scheint. So traf Graf Hoffmannsegg nie einen in Portugal ®) und ob er in Spanien ebenfalls fehlt oder dort vorkommt, ist uns unbekannt. Costa erzählt, dass, obwohl der Oleander alle Gärten ziere, am Rande der Flüsse nahe am Meere wild wachse und in Calabria ultra dichte Wälder bilde, er doch nie, trotz des eifrigsten Suchens, einen Neriö aufgefunden, wie denn auch der Schmetterling von Zeller in Sicilien vermisst ist”). Rambur hatihn in seinem Verzeichnisse der corsicanischen Schmetter- linge nicht mit aufgeführt ®) und er fehlt sowohl in dem Kinder- Y) Isis etc. 1848, S. 892. 2) Beschreibung von allerlei Inseceten in Deutschland, Theil 13, S. 4. >) Isis ete. 1848, S. 907. *) Fauna etrusca etc. Illiger II. p. 260 Note. ») Naturgeschichte der Insecten. Erste Lieferung. Berlin 1834, S. 105. ‘) Ochsenheimer, Schmetterlinge von Europa, Bd. 2, S. 205. ”) Isis von Oken etc. 1847, S. 449 und 420. *) Annales de la Soc. Entom. de France etc. 1833, p. 53. 233 mann’schen Verzeichnisse der kleinasiatischen Schmetterlinge »), als in der Fauna der canarischen Inseln, während sich Celerio in der letzt- genannten Gegend findet ®). Dagegen ist er beobachtet, sowohl als vollkommenes Insect, hauptsächlich aber als Raupe, in Frankreich an verschiedenen Orten 3); in Mittelitalien bei Florenz und Pisa 4); in Oberitalien so wie Savoyen, Piemont und Ligurien ?); in England nach Wood; in Constantinopel$); in Siebenbürgen 7); in Oesterreich 2); in Dalmatien bei Zara und in Creta nach Speyer; in Ungarn®); in Preussen, namentlich Thorn und Memel nach Schmidt in den Preussi- schen Provincialblättern; in Böhmen nach Nicker!’s Lepidopteren- fauna von Böhmen; in der Schweiz, Belgien und den Niederlanden nach Speyer; in Curland nach Mittheilung des Herrn Pastor Bütt- ner; ganz Deutschland bis Hamburg (Silbermann Revue Entom. I. p- 177 und Speyer); Mecklenburg, Pommern, Schlesien 1%); nur bei Schrank fehlt er in seiner Fauna boica. Ausser Europa kommt er nach mündlicher Versicherung des Herrn Professors Evermann bei Algier, nach Zach bei Beirut (Abhandlungen des zoologisch-botani- schen Vereins zu Wien von 1855 S. 197) und nach Speyer auf der Küste von Coromandel, Java, Guinea, Mossambik und Isle de France vor. Betrachten wir die Naturgeschichte des Insects, so ist solche nur von wenig Beobachtern gründlich dargelegt. Ochsenheimer sagt 1) Verhandlungen des zool.-bot. Vereines in Wien ete. 1855, S. 241. (Fehlt da aus Versehen: Um Brussa, Smyrna, Alexandrette etc. häufig. Lederer.) :) Silbermann Revue Entomologique II. p. 179. 3) S. oben den Donzel’schen Aufsatz, ferner Annales de la Soc. entom. de France de 185% p. LI. Godart: Hist. nat. des Lepidopteres ou papillons erepusculaires des environs de Paris 1820 p. 12 sgg. *) Rossi Fauna Etrusca ed. Illiger I. p. 257 sgg. °) Speyer die geographische Verbreitung der Schmetterlinge Deutsch- lands und der Schweiz. I. S. 318. & °) Treitschke, die Schmetterlinge von Europa Bd. 10. Abtheilung I. S. 128. ”) Bericht über die österreichische Literatur in der Zoologie, Botanik und Paläontologie während der Jahre 1850—1853. S. 39. 8) Beitrag zur Landeskunde Oesterreichs unter der Enns. Bd. 2, 8. 15. », Silbermann Revue Entom. IV. p. 181. 10) 8. Speyer l.c. Ochsenheimer, Rösel, Esper, Frisch, Isis 1848 S. 908, Entomologische Zeitung etc. 1847 S. 130 -140, 1849 S. 84, 1858 S. 226. 234 nicht, wenn er die Raupen gefunden, doch verpuppten sie sich gegen Ende August und krochen sämmtlich vom 19. October ab binnen 14 Tagen aus. Bei Esper (Th. I. S. 199) entwickelten sich noch in dem nämlichen Jahre die vollständigen Falter. Rossi hat sich einen Fehler in der Zeitrechnung zu Schulden kommen lassen. Er fand die Raupen-Eier am 12. August 1795; am 3, August verpuppte sich die Raupe und nach 3 Wochen entwickelte sich der Schmetterling. Frisch erzählt, dass die Raupe gegen den Herbst in die Erde gegangen, sich verpuppt und den Schmetterling geliefert hätte, ohne anzugeben, zu welcher Zeit er die Raupen gefunden und zu welcher der Schmetterling ausgeschlüpft ist. Cornelius?) erhielt in Elberfeld vom 22. bis 27. August 1846 eilf Raupen von verschiedener Grösse. Eine von den- selben, welche er auf der Reise mitgenommen, verpuppte sich am 9. September und kann der Uebergang von dem Raupen- in den Puppen- zustand bis zu sechs Tage dauern. Als er am 6. September von der Reise zurückkehrte, hatten sich die übrigen Raupen bis auf eine in das Moos verkrochen und diese folste am 7. September dem Beispiele der anderen. Die Puppen schlüpften in der Zeit vom 9. bis zum 28. October aus und ein Pärchen hatte vier Tage im Gesellschaft zu- gebracht, ohne dass eine Paarung bemerkt worden. Herr v. Heine- mann fand zu Braunschweig schon im Juli desselben Jahres Raupen und wiederum im September an 50 Exemplare. Ja bei Bremi zu Zürich entwickelte sich im gedachten Jahre der Schmetterling schon im August ?2). Treitschke traf die Raupe in dem kalten und regneri- schen Sommer 1833 ziemlich oft, aber erst vor den letzten Tagen des September bis Mitte October ®). Endlich fing Klotz) zu Pirna am 22. August 1857 mehrere ziemlich erwachsene Raupen, wovon sich einige bereits eingesponnen; die übrigen spannen sich vom 23. bis 29. August ein uud vier Tage nach dem Einspinnen lag die Puppe da. Die Puppen wurden in Kästen bei einer gleichmässigen Temperatur von etwa 16° R. aufbewahrt und aus allen entwickelten sich Schwärmer in der Zeit vom 17. September bis zum 2. October. Aus Vorstehendem ergibt sich, dass in Deutschland mit Sicher- heit nur Eine Generation im Jahre beobachtet ist; die Raupen wurden !) Entomologische Zeitung ete, 1847, 5.132 sqgq. ?) Entomologische Zeitung ete. 1847. S. 130, 131. ®) Die Schmetterlinge von Europa. Band 10. Erste Abtheilung. S. 128. *) Entomologische Zeitung 1353 8. 226 sqq. 235 meist im August gefunden und gaben im October, selten schon im September, den Schmetterling. Eine Ausnahme bietet die Beobachtung von Herrn v. Heinemann, der die Raupen schon im Juli und wie- derum im September bei Braunschweig angetroffen haben will. Von überwinternden Puppen ist nirgends die Rede. Nur Esper erwähnt, dass Hufnagel geklagt, nie im Stande gewesen zu sein, den Schmetter- ling zu erziehen, indem ihm die Chrysalide jedes Mal in der Winterung zu Grunde gegangen!) und erzählt S. 50 weiter, dass die Puppe meist überwintere, zum Theil aber auch in der kurzen Zeit von vier Wochen den Schnretterling liefere. Eben so versichert ein Herr Dr. D. in Fuessli’s Neuem Magazin Bd.2. S.371, dass, so viel er aus eigner Erfahrung wisse, die Raupe nur Ein Mal im Jahre , nämlich im Juli und August vorkomme, aus welcher sich theilweise naeh drei Wochen der Schmetterling entwickele, theilweise aber als Puppe überwintere und letztere das Geschlecht im folgenden Jahre fortpflanze. Man sieht es aber sowohl dem Esper’schen Berichte, als dem Referate des Fuessli’schen Magazin an, dass beide überwinterte Puppen, welche im nächsten Frühjahre den Schmetterling geliefert, nicht vor sich gehabt haben. Wenn sonach in keiner authentischen Quelle die Ueber- winterung einer lebenskräftigen Puppe beobachtet ist, so stimmt solches mit der Donzel’schen Ansicht überein. Donzel kennt zwei Gene- rationen; die Raupen, welche im Juni, Juli und August vorkommen, liefern im October den Schmetterling und von der Octoberbrut schlüpfen die Puppen theils im November und December aus, theils gehen sie zu Grunde. Nach Giorna bei Rossi (Fauna Etrusca II. pag. 252, Note) gibt es in einem Jahre drei Generationen und hiermit stimmt eine mir mitgetheilte Beobachtung des Herrn Professor Evermann überein, der zu Alsier, ungewiss, ob im December 1857 oder im Januar 1858, eine Nerii-Raupe fand, die sich auch verpuppte, doch ging die Puppe durch einen Unfall zu Grunde. In Algier war nach Herrn Professor Evermann in dem Winter von 1857 — 1858 der niedrigste Thermometerstand +- 8° Reaumur und die im December oder Januar ausgekrochene Raupe rührte offenbar von der Octoberbrut her. Die Erscheinung einer Gene- ration scheint theils durch einen gewissen Wärmegrad, theils durch den frischen Trieb der Futterpflanze bedingt zu werden. Das erste Erforderniss dürfte aus der Beobachtung von Cornelius hervorgelien, 2) Die Schmetterlinge etc. Th. II. $. 46. Leider konnte ich den Huf- nagel’schen Aufsatz selbst nicht einsehen. 236 wornach sich die im October ausgekrochenen Schmetterlinge zu Elber- feld nicht paarten, und das andere aus der weiteren Erfahrung desselben Beobachters, wornach junge Raupen wählerisch sind und die Blatt- nerven, sowie einige fleischige Theile übrig lassen, während die älteren Raupen das ganze Blatt verzehren (Entom. Zeitung etc. 1847, 8. 138). In Algier bestimmt das milde Clima die im October ausgekrochenen Schmetterlinge, sich noch einmal zu paaren, und den jungen im No- vember oder December ausgekrochenen Raupen munden die dann noch frischen Triebe der Futterpflanze. Beide Erfordernisse fehlen schon in Südfrankreich und noch mehr in Deutschland, wesshalb die im October ausgekrochenen Schmetterlinge sich hier weiter nicht fortpflanzen. Uebrigens machen auch diese Schmetterlinge von dem allgemeinen Natur- gesetze, dass, wenigstens in den gemässigten Climaten, die eigentlichen Sphinxe als Puppen überwintern, keine Ausnahme '). Die December- ?) Eine eigenthümliche Anomalie scheint bei Macroglossa stellatarum statt zu finden, der aber auch nicht zu den eigentlichen Sphinxen gehört. Nach allen Erfahrungen kriecht der Schmetterling noch in demselben Jahre aus, und man färgt ihn nicht nur häufig noch im Spätherbst, sondern es ist auch constatirt, dass er überwintert. Setzt nun der Schmetterling erst im Frühjahre seine Eier ab, oder überwintern die Eier ? Manchesmal haben wir auch noch im Spätherbst ganz kleine Raupen von Sph. Buphorbiae gefunden, die stets wegen Mangel an Nahrung zu Grunde gingen und uns ist kein Beispiel be- kannt , dass sie überwintert, oder dass im Frühjahr Euphorbiae - Raupen gefunden wären. Hierbei müssen wir noch eines Umstandes Erwähnung zu thun. Ochsenheimer, die Schmetterlinge von Europa, Bd. 2, S. 239 sagt wörtlich Folgendes: Die noch vor Winter auskriechenden Schwärmer begatten sich nicht und von ihnen stammt daher auch keine Brut ab. Von Siph. Convol- vuli „ Atropos und Nerii ist diess nach angestellten Versuchen gewiss, was zur Fortpflanzung der Art geeignet ist, überwintert als Puppe. Die vor dem Winter sich entwickelnden Weiber sollen nach Versicherung eines erfahrenen Entomologen keinen Eierstock haben. Unterstützt wird diese Aufstellung durch eine Beobachtung des Lehrer Cornelius, der in dem Leibe eines an den Flügeln verkrüppelten, sonst aber ganz wohlgebildeten Weibes von Neriz keine Spur von Eiern fand. (Entom. Zeitung etc. 1847. S. 140.) Dagegen erklärt Koch (Isis ete. 1848 S. 910) die Ochsenheimer’sche Bemerkung für einen colossalen Irrthum; er erhielt aus Raupen „ die Anfangs Juli 1346 gefunden waren, Schmetterlinge, welche sich begatteten und denselben Herbst noch Raupen gaben. Auch versichert Klotz, wie ihm die Section bei den im Winter sich entwickelnden Neri-Weibern das Vorhandensein des Eierstockes nachgewiesen. {Entom. Zeitung ete. 1853 $. 223.) Eben so kann es wohl für eine bekannte Thatsache angesehen werden, dass sich schon an der Raupe die Rudimente des Eierstockes zeigen. 237 brut liefert den Schmetterling erst im nächsten Frühjahre und diess wird durch die Erfahrung von Zach bestätigt, der in dem südlicher als Nordafrica gelegenen Beirut die Raupe in zwei Generationen Herbst und Frühling beobachtete (Schriften des zoologisch-botanischen Vereins zu Wien etc. 1855, S. 197). Die im Frühjahre gefundenen Raupen stammen offenbar von Schmetterlingen her, die aus überwinterten Puppen sich entwickelt hatten. Augenscheinlich ergibt solches die weitere Zach’- sche Beobachtung, wornach Sph. Alecto, bei dem im Allgemeinen die- selben Verhältnisse wie bei Ner:iö stattfinden werden, zu Beirut als Puppe überwintert. ü Dürfte demgemäss hieraus wohl ziemlich sicher hervorgehen, dass Sph. Nerü als Puppe überwintert, so dauert doch eine solche Ueber- winterung in den wärmeren Ulimaten, wie Algier und Beirut, verhält- nissmässig nur eine kurze Zeit. Es ist aber eine bekannte Thatsache, dass sich die Lebenserscheinungen der Thiere nach den verschiedenen climatischen Einflüssen auch verschiedenartig modeln, und so müssen wir auch annehmen, dass die Puppen von der letzten Generation der Nerü in Europa theilweise überwintern und im nächsten Frühjahre den Schmetterling geben. Während jedoch die Puppenruhe in Algerien nur etwa drei Monate dauert, nimmt sie in Europa wohlnoch einmal so viel Zeit in Anspruch, und darin liest der Schlüssel, dass bisher bei der künstlichen Zucht alle Puppen bei der Ueberwinterung zu Grunde ge- gangen sind. Selbst in der Natur werden sie wohl nur wenige glücklich überstehen. Dass aber wenigstens in Deutschland eine wirkliche Ueber- winterung stattfinden kann, ergeben folgende Facta. Esper berichtet, dass sich Sph. Nerii einige Jahre hindurch in der Gegend von Nürn- berg an einerlei Ort gezeigt habe (Die europäischen Schmetterlinge, Th. U. S. 199). Treitschke sagt, dass der Schmetterling seit 1829 Jährlich erscheine (Die Schmetterlinge von Europa, Bd. 10, Abth. I. S. 128), Koch hat ihn in den Jahren 1834, 1842, 1846 und 1847 gefangen (Isis etc. 1848, S. 908) und Bouche&, ein sehr aufmerksamer Beobachter, versichert, dass er selbst zu Berlin in den Jahren 1829 bis 1832 jährlich in seinem Garten den Schmetterling theils gefangen, theils als Raupe gefunden habe. Das Insect ist daher von Koch zwei Jahre und von Bouch& drei Jahre hintereinander an demselben Ort beobachtet. Die Annahme, dass der Falter jedes Jahr als Zugvogel erschienen sei, erscheint dadurch als unwahrscheinlich, dass er von Südfrankreich bis Wien, Ofen, Hamburg und Curland einen sehr weiten Weg, zum Theil mit vielen Hindernissen, wie hohe Gebirgsstöcke, zurück- 238 zulegen haben würde; und dann, wie soll man erklären, dass er drei Jahre hintereinander an demselben Orte erscheint ? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, anzunehmen, dass er in Deutschland wie Frankreich sich nicht nur während des Sommers fortpflanzt, sondern auch als Puppe im Stande ist, den Winter zu überdauern ? Sonach können wir ihm das europäische Bürgerrecht nicht absprechen. Nur wenige Puppen vermögen den europäishen Winter zu überdauern und in vielen Jahren verschwindet er dem Auge des Forschers. Unter günstigen Verhält- nissen entwickelt er sich dagegen häufiger und nun finden wir ihn auf einmal meist an mehreren verschiedenen Puncten. Zeigt nicht die Wanderheuschrecke, G@ryllus Migratorius L., eine ähnliche Erscheinung? Früher liess man sie aus Asien nach Europa herüberziehen; es ist aber ermittelt, dass selbst Mitteldeutschland ihre Heimat ist und die ver- heerenden Züge wandern nicht allzuweit von dem Orte ihrer Geburt. Uebrigens wollen wir nicht in Abrede stellen, dass auch Sph. Celerio und Neri bisweilen von Nordafrica nach Europa hinüberziehen und hier ihre Brut absetzen können. Ueber die Arten der Gattung Clinocera Meig. Von Director Dr. H. Löw in Meseritz. Die Stellung, welche Meigen der Gattung Clinocera gegeben hat, scheint die Veranlassung zu der vielfältigen und andauernden Ver- kennung dieser Gattung gewesen zu seın. Viel mag zu derselben auch der Umstand beigetragen haben, dass er von der einzigen ihm bekannt gewordenen Art eine Abbildung mitgetheilt hat, welche nicht nur un- vollkommener als die grosse Mehrzahl seiner übrigen Abbildungen aus- gefallen, sondern offenbar auch nach einem Exemplare mit anomaler Flügeladerung, welche in dieser Gattung besonders häufig vorkommt, angefertigt worden ist. Nachdem Meigen die Gattung Ciinocera errichtet und in seinen Werken C7, nigra beschrieben hatte, wurde zunächst eine derselben angehörige Art von Fallen als Empis Zetterstedti im Jahre 1827 beschrieben. — Hierauf beschrieb Haliday im Jahre 1833 im Ent. Magaz. drei Arten derselben, nämlich stagnalis, bipunctata und fonti- 239 nalis. auf welche er die Gattung Heleodromia begründete, in die er aber auch die der Gattung Clinocera nicht angehörige, von ihm daselbst ebenfalls zuerst beschriebene, jetzt als Sciodromia immaculata bekannte Art aufnahm. — Im Jahre 1834 beschrieb Curtis in der Brit. Entom. zwei neue Arten als Heleodromia bistigma und unicolor. — Im Jahre 1835 reprodueirte Macquart in den Nachträgen zu den Dipteres der Suit. & Buff. die Haliday’schen Beschreibungen von der nicht der Gattung Clinocera angehörigen immaculata, auf welche er die Gattung Heleodromia beschränkte und von bipunctata und stagnalis, für welche er den Gattungsnamen Hydrodromia wählte, ohne zu bemerken, dass diese Gattung sowohl mit Clinocera Meig., als mit der von ihm selbst auf der unmittelbar vorhergehenden Seite auf zwei neue Arten, Wes- maelü und Robertü, errichteten Gattung Paramesia vollständig identisch sei. — Meigen brachte dann im siebenten Theile seines Werkes, ohne die Arten selbst gesehen zu haben, Macquart’s beide Paramesia- Arten zu Brachystoma, während er eben so unzulässiger Weise sowohl bipunctata und stagnalis, als auch immaculata zur Gattung Hemero- dromia zog. — Dann beschrieb Zetterstedt in den 1840 erschiene- nen Ins. Lapp., ohne auf die früher publieirten Beschreibungen Rück- sicht zu nehmen, als Brachystoma Westermanni, Bohemanni, Escheri, so wie als Wiedemannia borealis und appendiculata, theils wirklich neue, theils vermeintlich neue Arten der Gattung Clinocera, und erwähnte noch einer in Schweden vorkommenden, aber von ihm nicht beschriebenen Brachystoma nebulosa. In dem im Jahre 1842 erschie- nenen ersten Theile seiner Dipt. Scand. erklärt er die oben erwähnte Brachystoma nebulosa für einerlei mit Paramesia Wesmaelü Macq. — Im Jahre 1845 erschien die Oefversigt af K. Wetenskaps-Acad. Förhandlingar für 1844, in der Wahlberg als Paramesia tenella eine Clinocera beschrieb. — Daran fügte Zetterstedt im achten, 1849 erschienenen Theile seiner Dipt. Scand. zu den von ihm bereits im zweiten Theile schon aufgezählten Arten noch die zur Gattung Clinocera gehörige Brachystoma aucta. — In dem 1851 erschienenen ersten Bande seiner Dipt. Brit. hat Herr Walker die Clinocera-Arten in die Gattungen Heleodromia und Wiedemannia vertheilt, in letzterer die von Herrn Haliday entdeckte Wied. lota beschrieben und die verworrene Synonymie der Arten nicht ohne Erfolg zu lichten gesucht, obgleich er in mehr als einem Falle in der Zusammenziehung von Arten, deren Verschiedenheit eine genauere Untersuchung völlig überzeugend nachweist, zu schnell gewesen ist. 240 Ausser den oben angeführten sind, so viel ich weiss, bisher weiter keine Clinocera-Arten bekannt gemacht worden. Es sind also bis jetzt 16 Arten, welche freilich nicht alle selbstständig sind, beschrieben worden, nämlich: nigra Meig., stagnalis Hal., Bipunctata Hal., fontinalis Hal., bistigma Curt., unicolor Curt., Wesmaelü Macg., Robertü Macgq., Westermanni Zett., Bohemanni Zett., Escheri Zett., borealis Zett., appendiculata Zett., tenella W ahlb., aucta Zett. und Zota WIk. Obgleich mein Material kein sehr reiches ist, so reicht es doch, wie mir scheint, weiter, als das aller bisherigen Beschreiber , so dass ich einige neue Aufklärungen geben zu können hoffen darf. Was zunächst die Systematik betrifft, so stimmt meine Ansicht am nächsten mit einer im dritten Theile der W alker’schen Diptern ausgesprochenen überein. Es ist daselbst nämlich unter den Nachträgen zum ersten Theile bemerkt, dass der Gattungsname Wiedemannia bereits früher an eine Pflanzengattung vergeben worden ist und dass die beiden Gattungen Heleodromia und Wiedemannia recht gut unter dem Namen Clinocera vereinigt werden können. — Die Trennung der Gattung Wiedemannia von Heleodromia beruht in der That nur 1. auf einer etwas grössern Abwärtsverlängerung der Backen, wodurch die, eine Längsspalte bildende Bindehaut zwischen Rüssel und Mundrand eine mehr sich der verticalen nähernde Lage erhält und deshalb von vorne vollständig sichtbar wird, 2. auf der verhältnissmässig grösseren Kürze der Füsse, sowie auf der etwas ansehnlichern Grösse der Klauen und der Pulvillen bei den Wiedemannia-Arten. — Da sich in beiden Be- ziehungen zwischen den Wiedemannia-Arten keine vollständige Ueber- einstimmung, sondern ein Fortschreiten von Mehr zum Weniger findet, da auch bei einzelnen Heleodromia-Arten in einer oder der andern dieser Beziehungen eine Annäherung an die als characteristisch für Wiedemannia angesehenen Merkmale stattfindet, so lässt sich die Trennung beider Gattungen in der That um so weniger rechtfertigen, da die Trennungsmerkmale, auch davon abgesehen, an sich schon gering- fügig sind, und da des Gemeinsamen und Uebereinstimmenden, was die Arten beider Gattungen haben, so viel vorhanden ist. — Ich lasse des- halb unbedenklich sämmtliche Arten unter Clinocera vereinigt. Die in meiner Sammlung befindlichen Arten lassen sich in folgender Weise übersehen ; 241 I. Die Flügel mit einem schwarzen runden Flecke am Beginn des letzten Dritttheils des Vorderrandes Sp. 1. bistigma Curt. I. Die Flügel ohne einen schwarzen runden Fleck am Vorderrande. A. Die Hinterfüsse viel kürzer als die Hinterschienen. 4A. Hinterfüsse kaum so lang wie ”% der Hinter- schrenenin. FIEI.FRUN alt SUSE 1 . Sp. 2. pusilla n. sp. B. Hinterfüsse so lang wie °/ı der re en Sp. 3. lota Walk. B. Hinterfüsse mit den Hinterschienen etwa von gleicher Länge oder etwas länger. 4A. Flügel nicht eigentlich gefleckt. 1. Die Querader mit äusserst schmaler aber doch deutlicher dunkler Einfassung . .... . Sp. A. stagnalis Hal. 2. Die Querader gar nicht dunkel gesäumt. a. Die Flügel am Vorderrande völlig deutlich mit vereinzelt stehenden Borstchen besetzt. a. Der Vorderast der dritten Längsader ist so an diese angesetzt, dass er die Fortsetzung des Gabelstieles zu bilden SICH ent a 2 . Sp. 5. hygrobia n. sp. ß. Der Vorderast der dritten Tanker ist auf diese deutlich aufgesetzt. r. Schenkelspitze jederseits mit einem kleinen Borstehen . ...... . Sp. 6. Zetterstedti Fall. ir. Schenkelspitze ohne Seitenborstchen Sp. 7. böpunctata Hal. b. Die Borstchen am Vorderrande der Flügel ziemlich undeutlich. an & Rlügel mit kandmal . 2... ... . Sp. 8. Bohemanni Zett. ß. Flügel ohne Randmal ...... . Sp. 9. Robertü Macg. B, Flügel deutlich gefleckt. 1. Die zweite Längsader nicht wellenförmig , auf dem letzten Abschnitte der vierten Längsader kein dunkler Fleck .. . . . Sp. 10. fontinalis Hal. 2. Die zweite Längsader wellenförmig, auf dem letzten Abschnitte der vierten Längs- ader ein, dunkler Fleck .".U.'...). .. . Sp. 11. Wesmaelü M acgq- Bei der Benutzung obiger Uebersicht zur Bestimmung der Arten ist nur in Beziehung auf ein Merkmal besondere Vorsicht anzuwenden, wenn man nicht irre geleitet sein will. Es ist diess die Beborstung des vorderen Flügelrandes. Derselbe hat nämlich bei allen Arten ausser seiner gewöhnlichen Behaarung etwa von der Gegend der Mündung der ersten Längsader bis gegen die Flügelspitze hin einzelne abstehende Borstchen, welche bei den verschiedenen Arten von sehr verschiedener Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 16 242 Länge sind. Darnach sind oben Arten mit deutlich beborstetem von Arten mit undeutlich beborstetem Vorderrande unterschieden. Kennt man Arten mit wirklich deutlich beborstetem Vorderrande und unter- sucht man genau, ohne sich durch eine ungewöhnliche Lage der Rand- ader täuschen zu lassen, so wird man den Sinn jener Unterscheidung nicht leicht falsch auffassen, was aber allerdings leicht möglich ist, wenn man nur Arten mit undeutlich beborstetem Vorderrande kennt. - Ohne Benutzung dieses Merkmales lässt sich die Uebersicht der Arten in folgender Weise geben: I. Die Flügel mit einem schwarzen runden Flecke am Beginn des letzten Dritttheils des Vorderrandes Sp. 1. bistzgma Curt. II. Die Flügel ohne einen schwarzen runden Fleck am Vorderrande. A. Die Hinterfüsse viel kürzer als die Hinterschienen. A. Hinterfüsse kaum so lang: wie %; der Hinter- Schieneny v0. en a a a « Sp. 2. pusilla n. sp. B. Hinterfüsse so lang wie ®.« der Hinterschienen Sp. 3. lota Walk. B. Die Hinterfüsse mit den Hinterschienen etwa von gleicher Länge oder etwas länger. A. Flügel nicht eigentlich gefleckt. 1. Die Queradern mit äusserst schmaler aber doch deutlicher dunkler Säumung ..... . Sp. 4. stagnalis Hal. 2. Die Queradern gar nicht dunkel gesäumt. a. Flügel mit Randmal. &. Der Vorderast der dritten Längsader ist so angesetzt, dass er die Fortsetzung des Gabelstieles zu bilden scheint . . Sp. 5. hygrobia n. sp. ß. Der Vorderast der dritten Längsader ist deutlich auf dieselbe aufgesetzt. +. Die Spitze der Hinterschenkel jeder- seits mit einem kleinen Borstchen . Sp. 6. Zetterstedti Fall. ++. Die Spitze der Hinterschenkel ohne Borstchen. * Beime gelblich. . . . era, . Sp. 7. bipunctata Hal. ** Beine schwärzlich oder schmutzig- DTENIEAR: RED ANIECH AU ee... 8p. 8. Bohemanni Zett. . b. Flügel ohne Randmal. ....... . Sp. 9. Robertü Macgq. B. Flügel deutlich gefleckt. 1. Die zweite Längsader nicht wellenförmig, auf dem letzten Abschnitte der vierten Längs- ader ken Blech. Wr 5. 0 ern, ann . Sp. 10. fontinalis Hal. 2 Die zweite Längsader wellenförmig, auf dem letzten Abschnitte der vierten Längsader ein jdünkler Fleck? . . . 0 or. ..8 . Sp.11. Wesmaeli M acg. 243 Sp. 1. Clinoe. bistigma Curt. get @. — Genae longe descendentes; alae cinereo-hyalinae macula nigra rolundala, margini antico adposita signatae. — Long. corp. 2? — 2? ”ır lin. — long. al. 2 ha — 2 %ı2 lin. Synon. Heleodromia bistigma Öurt. brit. ent. 513. Wiedemannia borealis Zett. It. Lapp. pag. 207. Zett. ins. Lapp. 559. 1. Zett. Dipt, Scand. I. 365. 1. Wiedemannia bistigma Walk. Dipt. brit. L. 107. 1. Patria: Scandinavia, Britannia, Germania. Wenn Wiedemannia juvenilis Zett. in der That nichts als eine auf unreife Stücke der Hel. bistigma begründete und deshalb unhaltbare Art ist, wie Herr Walker vermuthet und wie auch mir höchst wahr- scheinlich vorkommt, so lässt sich CZnoc. bistigma in der That mit keiner einzigen bisher bekannt gewordenen Art verwechseln. Die haupt- sächlichsten der sie auszeichnenden Merkmale sind: 1. die ausser- ordentliche Abwärtsverlängerung der Backen, welche viel grösser als bei allen andern Arten ist; 2 der gerundete schwarze Punct, welcher sich am Vorderrande der Flügel etwas jenseits derjenigen Stelle findet, an welcher sich bei einigen andern Arten ein gewöhnliches Randmal zeigt, und der so gross ist, dass die zweite Längsader sich nach hinten ausbuchtet, um ihm vor sich Platz zu lassen; 3. die grosse Länge und Zuspitzung der Discoidalzelle. Sp. 2. Clinoe. pusilla, nov. sp. g. — Albicans, superius cinerascens; genae salis descendentes; tibiae posticae tarsis dimidio longiores; alae hyalinae, stigmate nullo, nervis qui ex cellula discoidali prodeunt duobus anterioribus basi in unum conjunclis, furcam pedunculatam efficientibus. — Long. corp. A*A2 lin. — long. al. 1®ı2 lin. Synon.: nulla. Patria: Rhodus, Asia minor. Diese Art steht durch ihren Körperbau mit der vorhergehenden und mit der nächstfolgenden Art in näherer Verwandtschaft, als mit den andern hier beschriebenen Arten; ausgezeichnet ist sie durch die Kürze der Füsse, worin ihr keine andere mir bekannte Art gleichkommt, von denen sie überdiess die kleinste ist. — Sie hat ein sehr weissliches Ansehen, nur die Längsmitte der Stirn und des Scheitels, der grösste 16* 244 Theil der Oberseite des Thorax und des Schildchens, sowie die Längs- mitte der Oberseite des Hinterleibes zeigen eine aschgrauliche, fast gelbgrauliche Färbung. Der erste Abschnitt der Anallamellen ist von dunkler Farbe und besonders klein; der zweite Abschnitt derselben ist schmutzig-weisslich, von ansehnlicher Länge und mittelmässiger Breite. Die Beine sind von dunkler Farbe, welche aber durch weissliche Be- stäubung überdeckt wird, das zweite Hüftglied und oft auch Spitze und Hinterseite des ersten hellgefärbt; die Hinterfüsse haben, wenn man die Pulvillen nicht mit misst, nur reichlich 2% der Schienenlänge ; die Mittel- und Vorderfüsse sind etwas länger. Die Behaarung der Beine ist überall zart, ohne alle Borstchen. Schwinger schmutzig- weisslich, auf dem Knopfe etwas gebräunt. Die Flügel sind glasartig ohne graue Trübung und ohne jede Spur eines Randmales, die Flügel- adern nicht sehr dunkelbraun, ja in der Nähe des Vorderrandes und der Wurzel braungelblich; die Discoidalzelle ist ziemlich lang und sehr spitz; die beiden vordern der aus ihr entspringenden Adern sind an ihrer Wurzel vereinigt, so dass sie eine kurzgestielte Gabelader bilden ; eine Beborstung des Vorderrandes der Flügel vermag ich nicht wahr- zunehmen. Anmerkung. Clinoe. pusilla unterscheidet sich von der ihr äusserst nahe verwandten Clinoe. lota Wk. Dipt. brit. I. 107 durch geringere Grösse, die etwas mehr herabgehenden Backen, die glasartigeren und heller geaderten Flügel, die Vereinigung der beiden vordersten der aus der Discoidalzelle entspringenden Adern und durch die verhältnissmässig kürzern Füsse. Sp. 3. Olinoe. lota Wk. g. — Superius olivaceo-cinerea; alae. cine- reo=hyalinae stigmate nullo; tlibiae posticae larsis Lerlia parle longiores. — Long. corp. 1°2 lin. — long. al. 1%ı2 lin. Synon.: Wiedemannia lota Walk. Dipt. brit. I. 107. Patria: Britannia. Auf der Oberseite von bräunlich-aschgrauer Färbung, auf der ganzen Unterseite grauweisslich, welche Färbung sich über den ganzen Hinter- kopf bis auf den Scheitel hinauf erstreckt und hier erst allmälig ver- liert; das Gesicht, sowie das schmale Collare und der Hinterrücken zeigen dieselbe weissliche Färbung, welche sich auch auf der Oberseite des Hinterleibes gegen den Seitenrand hin bemerklich macht. — Die Backen gehen weiter unter die Augen hinab als bei den folgenden Arten, aber weniger weit als bei Clinoe. pusilla und viel weniger weit als bei Clinor. bistigma. — Der erste Abschnitt der Anallamellen ist von 245 dunkler Farbe und klein; der zweite Abschnitt derselben ist schmutzig- weisslich, von ansehnlicher Länge und mittlerer Breite. Die Beine sind von dunkler Farbe, welche aber von sehr dünner weisslicher Bestäubung etwas überdeckt wird. Die Hinterfüsse haben ganz nahe %ı von der Länge der Hinterschienen ; die Mittel- und Vorderfüsse sind verhält- nissmässig etwas länger. Die Behaarung der Beine ist überall zart, ohne alle Borstehen. — Schwinger braun mit hellerem Stiele. — Die Flügel sind glasartig mit zwar deutlicher, aber doch nur schwacher grauer Trübung und ohne Randmal; die Adern sind dunkelbraun, nur die Hülfsader etwas heller ; die Discoidalzelle ist lang und sehr zugespitzt ; die beiden vordersten der aus ihr entspringenden Adern stehen unmittel- bar bei einander an der Vorderecke derselben; eine Beborstung des Vorderrandes kann ich bei mässiger Lupenvergrösserung auch bei dieser Art nicht wahrnehmen. Anmerkung 1. Ich besitze von dieser Art nur ein einziges schönes Männchen, welches mir vor einer längeren Reihe von Jahren von Herrn Haliday als „unicolor Curt.“ mitgetheilt wurde. Ich muss meine Be- stimmung desselben also ausführlicher rechtfertigen. — Was Curtis in der Ent. brit. unter Heleodr. unicolor für eine Art verstanden haben mag, ver- mag ich nicht zu beurtheilen, da mir sein Werk unzugänglich ist, aber auch mit demselben würde sich darüber schwerlich etwas entscheiden lassen, da, soviel ich mich aus früherer Lectüre desselben zu erinnern glaube, Curtis die Art bloss als englische aufzählt, ohne sie ausführlicher zu beschreiben. Ist diess in der That der Fall, so verliert es -auch sehr an Interesse zu er- mitteln, welche in Grossbritannien einheimische Art er gemeint habe , da seinem Namen die Berechtigung fehlt, welche nur durch eine genügende Kenntlichmachung der Art, sei es durch Beschreibung oder durch Bild, erlangt wird. Der von Curtis ertheilte Name „unicolor“ ist in Walker’s Diptern wieder aufgenommen und unter demselben eine Art nach Exemplaren der Haliday’schen Sammlung beschrieben, die für identisch mit der C urtis’- schen Art anzusehen mithin wohl triftiger Grund vorhanden ist, welche ich aber unmöglich für dieselbe, welche ich früher von Haliday als unicolor erhielt, ansehen kann. Meine Gründe dafür sind folgende: 1. beschreibt Walker unicolor oben als olivenbraun und unten als grau; 2. gibt er an, dass die Hüften und die Schenkelspitzen hell gefärbt seien; 3. hält er sie für identisch mit Clin. Dohemanni und für vielleicht identisch mit Clin. Ro- bertii, die beide viel dunklere Flügel haben; 4. setzt er den Hauptunterschied zwischen seiner Gattung Zfeleodromia und der Gattung Wiedemannia (vid. pag. 160 Obs.) in die Gestalt der Discoidalzelle, welche bei den Wiedemannia- Arten mehr fünfeckig. bei den Heleodromia-Arten mehr sechseckig sein soll, und zählt unicolor unter den Heleodromia - Arten auf, so dass angenommen werden muss, dass auch sie eine mehr sechseckige Discoidalzelle habe, während 246 bei der oben als COlinoe. lota aufgeführten Art die fünfeckige Gestalt der Discoidalzelle in auffallender Weise vorhanden ist. — Letzterer Umstand weckt schon die Vermuthung, dass Herr Walker die von mir für Clinoe. lota gehaltene Art in der Gattung Wiedemannia untergebracht haben werde, und diess um so mehr, da sie in ihrem ganzen Körperbau in der That der Clinoc. bistigma näher steht, als irgend einer andern der englischen Arten- Es sind aber bistigma und lota die beiden einzigen Arten, welche er zu Wiedemannia bringt; da erstere eine wohlbekannte andere Art ist, so lässt sich vermuthen, dass letztere die mir von Haliday als immaculata Curt. mitgetheilte Art sein werde. Prüft man diese Vermuthung an der in Wal- k er’s Diptern mitgetheilten Beschreibung von lota, so stellt sich heraus, dass diese Beschreibung sehr vieles enthält, was recht lebhaft für die Richtigkeit jener Vermuthung spricht, während 1. die Angabe der Grösse von 2"/. Lin. und der Flügelspannung von 5 Lin.; 2. die Angabe, dass die Unterseite schiefergrau, und dass das Gesicht silberweiss sei, ihr entschieden zu wider- sprechen scheinen. Bei einer genauen Ueberlegung zerfällt aber in der That dieser Widerspruch in Nichts. Die Angabe einer Körperlänge von 2’% und einer Flügelspannung von 5 Linien beruht auf einem Versehen, oder ist ein blosser Druckfehler, da lota in der Beschreibung halb so gross als bistägma genannt wird, und da die Körperlänge dieser nur zu % und die Flügel- spannung zu ‘4 Linien angegeben ist. Unter „schiefergrau* versteht Herr Walker aber keineswegs die dunkelgraue, sich dem Schwarzen nähernde Färbung unseres gewöhnlichen Tafelschiefers, sondern, wie seine Beschreibung anderer bekannter Clinocera-Arten nachweist, gerade jene durch dichte weisse Bestäubung auf dunklem Grunde hervorgebrachte ,„ fast mehr bläulich weisse als graulich weisse Färbung, wiesiesich auch bei der von mir oben als Olinoe. lota aufgeführten Art auf der Unterseite des Körpers findet. Aehnliches gilt von Walker’s Bezeichnung der Färbung des Gesichtes, welches er auch bei andeın Arten. bei denen sie kreideweisslich ist, silberweiss nennt. — Nach alledem muss ich meine Bestimmung von Clinocera lota für genügend ge- sichert halten. Anmerkung 2. Unter allen mir bekannten Arten ist ausser Clinoc. pusilla keine andere, welche der Clin. lota so nahe stände, dass sie mit ihr verwechselt werden könnte. Sp. 4. Clinoe. stagnalis Hal. J et 2. — Alae cinerascentes, nervis transversis fuscedine leviter sed distincte limbatis ; pedes obscurt, femorum apice distincte rufescente. — Long. corp. 1''A2—2 lin. — long. at. 2—2?h2 lin. Synon.: Heleodromia stagnalis Hal. Ent. May. 1. 159. Brachystoma Westermanni Zett. Ins. Lapp. 558 1. Zett. Dipt. Scand. |. 360. 1. Heleodromia stagnalis Walk. Dipt. drit. I. 105. 1. Patria: Scandinavia, Britannia, Germania. 247 Diese Art ist durch die braune Säumung der Basis des Vorder- astes der dritten Längsader, der kleinen Querader und der die Discoidal- zelle schliessenden Queradern, — durch die Gestalt der Discoidalzelle selbst, welche sich mehr derjenigen, welche sie bei den Empis-Arten hat, nähert, — durch die auch bei den dunkelsten Exemplaren in ziem- licher Ausdehnung und in ziemlich. scharfer Aborenzung ziegelroth ge- färbte Schenkelspitze, — sowie durch die auf ihrer Unterseite nur mit ganz kurzen, wenig bemerklichen schwarzen Borstenhärchen besetzten Vorderschenkel ausgezeichnet und sehr leicht kenntlich. Anmerkung 1. Clinoc. stagnalis steht in nächster Verwandtschaft mit COlinoe. Wesmaelii Macg. und fontinalis Hal., mit welchen sie die Gestalt der Discoidalzelle und das Vorhandensein der’ bis ziemlich weit gegen den Hinterrand des Flügels hin laufenden , gegen ihr Ende hin unscheinbar werdenden sechsten Längsader gemein hat; auch in der Flügelzeichnung nähert sie sich derselben, nur gewinnt die bei ihr in beschränkter Weise vorhandene dunkle Säumung der Queradern bei jenen Arten eine solche Aus- dehnung ,„ dass sie zu einer vollständigen Fleckung wird. Auch von den unausgefärbtesten Stücken derselben unterscheidet man Clinoe. stagnalis leicht durch die völlige Abwesenheit der Stachelborsten, welche sowohl Clinoe. Wesmaelii als fontinalis an der Basis der Unterseite der Vorderschenkel haben Anmerkung 2. Ein Männchen meiner Sammlung zeichnet sich dadurch aus, dass der Vorderast der dritten Längssader durch eine ebenfalls dunkelgesäumte, senkrecht stehende Querader auf beiden Flügeln in völlig gleicher und regelmässi- ger Weise mit der zweiten Längsader verbunden ist Die genaueste Vergleichung, mit den normalen Exemplaren gibt mir kein Recht, dieses Stück für mehr als eine merkwürdige Varietät von COlönoc. stagnalis zu halten, da die kleinen Abweichungen von allen jenen gerade der Art sind, wie sie bei einem Stücke von unregelmässiger Flügeladerbildung wohl erwartet werden können; sie bestehen nämlich lediglich in etwas geringerer Länge des Spitzentheiles der Flügel, namentlich in grösserer Kürze des Vorderastes der dritten Längsader und in etwas grösserer Breite der Discoidalzelle. Anmerkung 3. Dasjenige, was Herr Zetterstedt Dipt. Scand. I. 367 über seine Wiedemannia appendiculata sagt, weckt die dringende Ver- muthung, dass dieselbe nur auf ein Stück der COlinoe. stagnalis mit unregel- mässiger Flügeladerung begründet sein möge. Ich würde davon fest überzeugt sein, wenn er nicht über das Vorhandensein einer rothen Färbung der Schenkel- spitze schwiege und wenn sich nicht Dipt. Scand. VIII. 3022 die Notiz von ihrer nochmaligen Auffindung in Lappland fände. Anmerkung 4. Die von Zetterstedt Dipt. Scand. VIII. 3019 be- schriebene Brachyst. aucta ,„ bei welcher der Vorderast der dritten Längsader mit der zweiten Längsader gerade so durch eine Querader verbunden ist, wie bei der oben in Anmerk. 2 beschriebenen Varietät von Ülinoe. stagnalis „ ist von dieser weit verschieden und wahrscheinlich „ wie diese, eben nur Varietät einer anderen Art. 248 Sp. 5. Olinoe. hygrobia nov. sp. @. — Alae dilute nigro=cinereae, stigmate brunneo; margine antico distincte sed breviter spinu- loso; rami nervi longitudinalis tertü anterior fere rectam, posterior lineam distinctius fractam cum furcae pedunculo for- mant; femorum apex setulis lateralibus nullis. — Long. corp. 232 lin. — long. al. 22 lin. Synon.: nulla. Patria: Sicilia (Zeller). Diese von Zeller bei Messina am 16. März gefangene Art ist die grösste mir bekannte Clinocera-Art. Die Stirn, die Oberseite des Thorax und des Schildchens, sowie die Mitte der Oberseite des Hinter- leibes haben eine sehr dunkel olivenbraune Färbung; Gesicht und Hinter- kopf, Brustseiten, Hinterrücken, Bauch und der seitliche Theil der Oberseite des Hinterleibes haben dieselbe grauweissliche Färbung, wie bei vielen andern Arten; sie geht bei dem von mir beschriebenen Exem- plare sehr in das Blauweissliche über. Die Beine sind schwarz , die Schenkel am Ende ohne Seitenborstchen, die Schienen gegen das Ende ‚von steifen, schwärzlichen Härchen etwas rauh; die Füsse sind etwas länger als die Schienen. — Schwinger mit hellem Stiel und mit schwarz- braunem Knopf. — Flügel verhältnissmässig lang, mit deutlicher schwärz- lich-grauer Trübung und mit sehr deutlichem braunem Randmale; der Vorderrand derselben ist deutlich mit einzelnstehenden schwarzen Borst- chen besetzt; die zweite Längsader ist verhältnissmässig gerade, entfernt sich aber doch in der Gegend des Randmals ein wenig mehr vom Flügelrande; der Vorderast der dritten Längsader ist dieser unter einem überaus spitzen Winkel angesetzt und der letzte Abschnitt der dritten Längsader biegt sich von ihrem Anheftungspuncte etwas nach hinten, so dass die Adergabel an ihrer Basis überaus spitz ist und der Vorder- ast derselben mehr als Fortsetzung ihres Stieles erscheint, als diess bei dem Hinteraste der Fall ist; auch zeigt sich an dem Vereinigungs- puncte beider Aeste eine eigenthümliche Verdickung der Ader; die Discoidalzelle ist lang und sehr zugespitzt, so dass die beiden vorder- sten der von ihr zum Flügelrande laufenden Adern ganz nahe bei ein- ander entspringen: beide, besonders aber die vorderste derselben, sind von auffallender Länge; der Anfang der 6. Längsader ist nur durch einen verdickten und bräunlich gefärbten Strich angedeutet. Anmerkung. Clinoc. hygrobia unterscheidet sich durch ihre Grösse und den deutlich beborsteten Vorderrand der Flügel von den andern Arten , 249 welche ihr durch Trübung der Flügel, Anwesenheit eines deutlichen Rand- males und Länge der Füsse ähneln. Nur um sie von Clinoc. Zetterstedti F all. zu unterscheiden, der sie in der That ausserordentlich ähnlich ist, reichen diese Unterschiede nicht aus. Indessen kann sie auch mit dieser nicht leicht verwechselt werden „ da sie grösser ist, minder dunkle Flügel hat, die Borst- chen am Vorderrande derselben kürzer sind, der Vorderast der dritten Längs- ader nicht wie bei jener deutlich auf diese Ader aufgesetzt „, und da ihr endlich die beiden steifen Borstchen fehlen „ welche sich bei Olinoc. Zetter- stedti zu beiden Seiten der Schenkelspitze finden. Sp. 6. Clinoe. Zetterstedti Fall. Jet @. — Alae niyricantes, sligmate brunneo, margine antico distinclissime spinuloso; nervus longi= tudinalis tertius in posteriorem furculae ramum recla continuatus ut in plerisque; pedes nigricantes, femorum apex setulis lalera- libus armatus. — Long. corp. Az — 11%ı2 lin. — long. al. 2 —2Yı2 lin. Synon.: Empis Zetterstedti Fall. Dipt. Suec. Suppl. 1. 7. 36—37. Brachystoma Zetterstedti Zetterst. Dipt. Scand. 1. 362. 4. Patria: Scandinavia, Germania. Ich besitze von dieser Art nur ein Männchen und ein Weibchen, welche von Dr. Scholtz bei Langenau in Schlesien zu gleicher Zeit gefangen wurden. Obgleich ich über ihre Zusammengehörigkeit kein ernstliches Bedenken habe, zeigen sich doch gewisse Unterschiede zwischen beiden, welche es mir gerathen erscheinen lassen, beide Ge- schlechter gesondert zu beschreiben und zu bemerken, dass Zetter- stedt’s Beschreibung dieser Art auf das von mir beschriebene Männ- chen noch vollkommener passt, als auf das Weibchen, welches ich vor mir habe. Sollten sich beide später wider Erwarten als nicht zu einer Art gehörig ausweisen, so würde das Männchen für Clinoc. Zetterstedti zu nehmen und das Weibchen neu zu benennen sein, wenn es nicht vielleicht gar das Weibchen der mir noch unbekannten Clinoc. Escheri Zett. sein sollte. Männchen: Die Stirn, die Oberseite des Thorax und die Ober- seite des Hinterleibes dunkelolivenbraun. Das Gesicht ziemlich dunkel- bräunlich-aschgrau, die Backen und der Hinterkopf weissgrau , erstere etwas mehr herabsteigsend als bei den nächstverwandten Arten. Die Bestäubung der Hüften und Brustseiten hat, besonders auf dem obern Theile der letztern, ein mehr graugelbliches als weisses Ansehen, so 250 dass die hellgraue Farbe dieser Theile die schwache Spur eines matt- metallischen Ansehens zeigt. Am Bauche und auf dem seitlichen Theile der Oberseite des Hinterleibes ist die Bestäubung weisser. Der Hinter- rücken hat eine ziemlich aschgraue Farbe. Beine schwarz (bei unaus- gefärbten Exemplaren oft schmutzig-braun, wie diess bei allen Arten mit schwarzen Beinen der Fall ist), die Schenkel an der Spitze jederseits mit einem deutlichen und ziemlich starken Borstchen; die Schienen, besonders die hintersten, gegen das Ende hin von kurzen, schwarzen Borstenhärchen rauh. Schwinger mit dunkelschwarzbraunem Knopfe und mit schmutzig-weisslichem Stiele. Flügel schwärzlich mit langem, aber schmalem schwarzen Randmale; die schwarzen Borstchen am Vorderrande derselben sind länger als bei irgend einer andern Art und beginnen schon vor der Mündung der Hülfsader ; die 2. Längsader ist sehr gerade; der Vorderast der 3. Längsader gleich an seiner Basis stark gebogen, so dass die durch ihn gebildete Adergabel sehr schmal ist; die Discoidalzelle ist lang und sehr zugespitzt; die aus ihr ent- springenden Adern sind ebenfalls lang und die beiden vordern ent- springen nahe bei einander; die 6. Längsader fehlte. — Der erste Abschnitt der Anallamellen des Männchens ist schwärzlich, nach Ver- hältniss lang und etwas verdickt; der 2. Theil derselben ist verhältniss- mässig kurz und ebenfalls schwärzlich. Weibchen: Die Stirn, die Oberseite des Thorax und des Hinter- leibes dunkelolivenbraun. Das Gesicht aschgrau, die Backen und der Hinterkopf weissgrau, erstere etwas mehr herabsteigend als bei den nächstverwandten Arten. Die Hüften und Brustseiten, sowie der Bauch, der Seitenrand der Oberseite des Hinterleibes und der Hinterrücken haben die vielen Arten eigenthümliche graulich-weisse Färbung. Beine ganz und gar wie bei dem Männchen; eben so die Schwinger. Die Flügel gleichen in der Färbung und in der Anwesenheit des Randmales dem des Männchens vollständig, aber die deutlichen Borstchen am Vorderrande derselben sind etwas kürzer; die Gabel der 3. Längsader vollkommen wie bei dem Männchen; die Discoidalzelle ist von derselben Länge, aber nicht ganz so zugespitzt, wie bei dem Männchen, so dass auch die beiden vordersten der aus ihr entspringenden Adern nicht ganz so nahe bei einander stehen, doch ist der Unterschied nicht so gross, dass er ausserhalb der Grenzen blos individueller Abänderung läge; von der 6. Längsader ist ein sehr kurzer aber dicker Anfang vorhanden, welcher dem Männchen fehlt. 251 Anmerkung. (linoe. bipunetata Hal. für Clinoe. Zetterstedti zu halten, ist ganz und gar unzulässig, da sich Clinoe. Zetterstedti durch schwärzliche Flügel „ durch viel längere Borstehen am Vorderrande derselben, durch bei ausgefärbten Exemplaren schwarze Beine und durch Borsten am Ende der Schenkel auf das Wesentlichste von Olinoc. bipunctata unterscheidet, bei welcher die Flügel nur graulich getrübt und am Vorderrande mit viel kürzern Borstchen besetzt sind , deren Beine eine helle „ in das Gelbe fallende Färbung haben und der die Seitenborstchen am Ende der Schenkel ganz fehlen. Sp. 7. Clinocera bipanctata Hal. 9. — Alae cinerascentes, stigmate bDrunnescente, margine antico breviter sed distincte spinuloso ; pedes pallide lutescenies, femorum apex setulis laleralibus nullis; lamellae anales maris minutae. — Long. corp. 1°A2 lin. — long. al. 1%Aa lin. Synon.: Heleodromia bipunctata Hal. Ent. Mag. I. 159. Heleodromia Zetterstedti Walk. Dipt. brit. I. 105. 2. Patria: Britannia. Ich kann diese Art nur nach einem wohlconservirten Männchen, welches ich der freundlichen Gefälligkeit des Herrn Haliday ver- danke, beurtheilen und beschreiben. Sie ist etwas schlanker als die andern Arten, auf der Oberseite dunkelbraun, Brustseiten, Hinterrücken, Bauch und Seitenrand der Oberseite des Hinterleibes grauweisslich. Auch das Gesicht weisslich. Beine gelblich, auf der Oberseite der Schenkel etwas mehr bräunlichgelb, die Füsse schwach gebräunt. Schwingerknopf gebräunt, der Stiel hell; die ganzen Beine sind verhältnissmässig kahl, namentlich. die Schenkel an der Spitze ohne Seitenborstchen, nur die Hinterschienen sind gegen das Ende hin von kurzen, borstenartigen Härchen rauh; die Hinterfüsse sind nicht ganz so lang als die Hinterschienen. Flügel mit graulicher, etwasin das Bräunliche ziehender Trübung und blassbräunlichem Randmale; der Vorderränd mit ver- einzelten, sehr kurzen, aber doch noch deutlichen Borstchen besetzt; die 2. Längsader mit ihrem Ende dem Flügelrande nur wenig zuge- krümmt; die Discoidalzelle erheblich mehr verlängert als bei Cänoe. stagnalis, fontinalis und Wesmaelü, aber weniger als bei den meisten andern Arten, in ihrer Gestalt der von Clöinoc. Robertä ganz ähnlich ; ein kurzer, aber sehr deutlicher Anfang der sechsten Längsader ist auf beiden Flügeln meines Exemplars in ganz gleicher Weise vorhanden und wird auch von Herın Walker als Merkmal dieser Art angegeben. Der erste Abschnitt der Anallamellen des Männchens ist von schwärz- 252 licher Farbe und verhältnissmässig gross, der 2. ist dagegen sehr klein, von Gestalt einer stumpfen Klaue, an seiner Wurzel schmutzig-weiss- lich, an der Spitze stark gebräunt. Anmerkung 1. Clinoc. bipunctata zeichnet sich durch die gelbliche Farbe der Beine aus, so dass sie nicht leicht verwechselt werden kann. Es kommen allerdings von allen den Arten, die schwarze oder braunschwarze Beine haben, auch recht häufig Exemplare mit sehr hellen Beinen vor; ein aufmerksamer Beobachter wird sich dadurch nicht irreführen lassen, und zwar um so weniger, da bei solchen unausgefärbten Exemplaren auch die hellste Färbung der Beine etwas Trübes und Schmutziges behält und nie so ent- schieden gelb wie bei dieser Art ist. Die einzige Art, welche eine ähnliche Färbung der Beine haben soll, ist Olinoec. tenella Wahlb., und ich bin der Meinung, dass sie sich höchst wahrscheinlich als mit Clinoe. bipunctata iden- tisch ausweisen werde; allerdings sagt Wahlberg über die Anwesenheit eines Randmales nichts, da er die Art aber als der Clinoc. Escheri zunächst verwandt bezeichnet und da diese ein Randmal hat, so darf die Anwesen- heit desselben wohl vermuthet werden. Alle übrigen Angaben passen gut genug. — Anmerkung 2. Da Herr Walker diese Art für Olinoe. Zetterstedti gehalten hat, so muss ich ausdrücklich bemerken, dass diese Bestimmung übereilt ist, da schon aus Zetterstedt’s Angaben hervorgeht, dass Olinoe. Zetterstedti sich durch graues Untergesicht. durch die Anwesenheit von Seitenborsten am Ende der Schenkel und durch den besonders deutlich be- borsteten Vorderrand der Flügel von Olinoe. bipunetata auf das Wesentlichste unterscheidet. Sp. 8. Clinoe. Bohemanni Zett,. J et Q. — Alae ex cinereo nigricantes, stigmate obscuriore, margine anlico non dislincte spinuloso ; pedes obscuri, femorum apex selulis lateralibus nullis; lamellae anales maris permagnae. — Long. corp. 1ı2 — 1%ı2 lin. — long. al, 1'Yı2 —2 lin. Synon.: Brachystoma Bohemanni Zett. Dipt. Scand. I. 361. 2. Patria: Scandinavia. Auf der Oberseite dunkelschwarzbraun ; Brustseiten, Bauch und Seitenrand der Oberseite des Hinterleibes grauweisslich, der Hinterrücken aber braun. Das Gesicht weisslich, — Die Beine bei ausgefärbten Exem- plaren schwarz oder doch braunschwarz; die Behaarung derselben ist überall zart, auch stehen an der Spitze der Schenkel keine Seiten- borstchen ; die Hinterfüsse etwas kürzer als die Schienen. Schwinger schwarzbraun. Die Flügel haben bei ausgefärbten Exemplaren eine grau- 253 schwärzliche Trübung, welche bei unausgefärbten zwar viel verdünnter, aber doch von demselben Farbentone ist; das dunklere Randmal ist schmal und wenig auffallend, bei wenig ausgefärbten Exemplaren fast nur durch die Verdickung der Stelle, auf welcher es sich befindet, zu erkennen; die 2. Längsader ist mit ihrem äussersten Ende ziemlich stark, aber keineswegs auffallend gegen die Randader gebogen; der Vorderast der 3. Längsader ist an seiner Basis sehr wenig gebogen, die 3. Längsader beugt sich aber von seiner Basis an etwas nach hinten, so dass die zwischen beiden Aesten der Gabel liegende Zelle an der Basis sehr spitz, an ihrem Ende aber ziemlich weit ist; die Discoidal- zelle ist lang und am Ende ausserordentlich zugespitzt; der rudimentäre Anfang der 6. Längsader gleicht nur einer Flügelfalte; der Vorderrand der Flügel ist nicht deutlich beborstet. Der erste Abschnitt der Anal- lamellen des Männchens ist schwärzlich und von ziemlicher Grösse; der 2. ist bei ausgefärbten Exemplaren ebenfalls schwärzlich, bei unaus- gefärbten schmutzbraun, ganz ausserordentlich gross und wie ein welkes Blatt nach Innen gewendet, so dass beide Lamellen zusammen eine fast leierförmige Figur darstellen. Anmerkung. Da Herr Zetterstedt der Olinoc. Bohemanni das Randmal abspricht, ich ihr es aber zuschreibe, so muss ich meine Bestimmung besonders rechtfertigen. Sie beruht erstens auf drei Jappländischen Exemplaren, von denen ich das eine als Brachystoma Bohemanni von Herın Zetter- stedt selbst, die beiden andern unter derselben Bestimmung von Herrn Wahlberg erhielt. Zweitens beruht sie auf der Erwägung „ dass eine Ver- wechselung mit der mit einem Randmale versehenen und der COlinoc. Bohe- manni ähnlichen Olinoc. Escheri nicht stattgefunden haben kann, da diese Seitenborstchen am Ende der Schenkel und ihr Männchen kleine, fast cylin- drische Anallamellen haben soll, während die mir als Brachystoma Bohemanni übersandten Stücke sich durch den Mangel der Borstchen am Ende der Schenkel und durch die ganz ungewöhnliche Grösse der Anallamellen aus- zeichnen, ganz wie es Zetterstedt’s Beschreibung dieser Art angibt. — Da bei weniger ausgefärbten Stücken auch das Randmal sehr wenig gefärbt und überhaupt nicht auffallend ist, so ist der Widerspruch „ in dem meine Bestimmung mit Herrn Zetterstedt’s Beschreibung steht, bei Weitem nicht gross genug, um den meiner Bestimmung zu Gute kommenden Gründen das Gleichgewicht zu halten. (Schluss folgt.) 254 Beiträge zur Kenntniss der Nenuroptera austriaca. Geliefert von Prof. Dr. Kolenatı. 1. Rhyacophila aurata Brauer. Neur. Aust. p. 37. 3. b. und 69 ist Crunophila irrorella Rambur. 2. Beraea melas Pictet ist pygmaea Fabr. Ent. Syst. 18..479,:2. .V. 5::P-;202 4N.34 3. Nais Brauer Neur. Aust. p. 74 dürfte doch wohl die Gat- tung Narycia Stephens Illust. of Brit. Ent. Vol. VI. 1835. London. pag. 154. Gen. IV. sein. Uebrigens ist Nais schon von Ra m- bur für @lossosoma, wenn auch umsonst, vergeben, so doch nicht mehr zu gebrauchen. Die Species aterrima Brauer ist wirklich neu. 4. Die Hydroptiliden als Ayraylea Curtis, Hydroptila Dal- mann, Narycia Stephens, Hydrorchestria Kolenati gehören in die unmittelbare Nähe der Sericostomiden, sonach unter die (Hetero- palpiden) Inaequipalpiden. Man sehe Genera et Species Trichopterorum von Kolenati. I. pag. 104 und Tab III. fig. 29. d. 5. Das Genus: Potamaria Leach. hat von Diplectrona Westw. nicht allein die Priorität, sondern dürfte auch schon dess- halb aufrecht zu erhalten sein, weil Stephen’s Aphelocheira davon getrennt werden muss und Vieill schon im Jahre 1816 für Lithra- rien und B]. für Orchideen den Namen Diplectron verbraucht haben. 6. Philopotamus tigrinus Brauer Neur. Austr. pag. 39. 3. b. und pag. 69 dürfte wohl von Philopotamus Scopulorum Leach in Steph. Ulustr. 1835. VI. p. 169. n. 1 und von Hydro- psyche alpina Kollar Mus. Caes. Vindob. nicht verschieden sein. Wir haben diese Art auch am Semmering im Jahre 1850 gefunden. 7. Plectrocnemia seneer Pictet in Brauer’s Neur. Austr. p. 39. 12 und pag. 69 ist nicht zu unterscheiden von atomaria Schrank Faun. Boie. II. p. 184. n. 1916 und flavomaculatus R am- bur p. 502. n. 2, so wie von conspersus Curt. XXVI. Decription of some nondeseript. Britislı Species of May-flies of Anglers, in Phil. 255 Mag. IV. pag. 213. 5. — Ich besitze sie von Wien (3 September Kolenati) und von Laibach (Schmidt). 8. Plectrocnemia irrorata Curtis in Brauer’s Neur. Austr, pag. 40 erhält als Synonyma: Amathus maculatus Stephens Nom. ent. 2, edit. Col. 119, Philopotamus tenellus Ram bur p. 503. n. 4, Hydropsyche fuliginosa und zanthocoma Kollar Mus. Caes. Vindob. 9. Hydropsyche Danubü Brauer Neur. Austr., welche wir aus Oesterreich von mehreren Puncten des Donauflussgebiethes besitzen und die auch in Dalmatien (Stenz) vorkömmt, ist identisch mit gutitata Pictet pag. 203. Pl. XVII. Fig. 3 und dömaculatus Stephens Cat. 318. N. 3611. Sie kömmt auch in London nach Stephens Illustr. VI. p. 172. Sp. 3. vor. 10. Hydrospyche nebulosa Pictet in Brauer Neur. Austr. pag. 40. 13. 1 und pag. 69 ist identisch mit pellucidula Curtis Phil. Mag. IV. p. 213 und nicht verschieden von Zaeta Pictet pag. 204. Pl. XVII. Fig. 4, so wie von helvola und vespertina Kollar Mus. Caes. Vindob. Wir besitzen diese Art aus Oesterreich (Kollar), Mähren (Kolenati) und Laibach (Schmidt). 11. Hydrospyche maxzima Brauer Neur. Austr, p. 40. 13.3. und p. 69 ist identisch mit tenuicornis Pictet Recherches p- 203. Pl. XVII. Fig. 2 und Philopotamus attenuatus Stephens Catal. 318. N. 3612, Hydropsyche ophthalmica Rambur. Wir be- sitzen diese schöne Art aus Oesterreich, Steyer (Brittinger), Laibach (Schmidt) und Dalmatien (Stentz). 12. Hydropsyche versicolor Brauer Neur. Aust. pag. 40, 13. 3. b. und p, 69 ist identisch mit Hydropsyche tincta Pictet, varia Rambur und Pkilopotamus austriacus Kollar Mus. Caes. Vindob. 13. In Oesterreich (Kollar, Kolenati) und Ungarn (Fri- valdsky) kommt noch Hydropsyche anyustipennis Curt. Phil. Mag. IV. p. 213, affinis Stephens Catal. 318. N. 3608, angustata Pictet vor. Auch die Hydropsyche fulvipes Curt, Brit. Entom. 1837. Vol. XIII. Pl. 601, Philopotamus obscurus Stephens Catal. 318. N. 3607, Hydropsyche variabilis Pictet, 256 Zeptocera Kollar Mus. Caes. Vindob., adspersula G ys. Mus. reo. Berolin. besitzen wir aus Oesterreich (Kollar, Kolenati) und Laibach (Schmidt). Weit verbreitet in Oesterreich (Kolenatj), Steier (Brittinger), Laibach (Schmidt), Dalmatien (Stenz) ist die Hydropsyche atomaria Gmelin, Pictet Recherches p 201. Pl. XV. Fig. 1, Phryganea maculata Donovan 1813. Vol. XVI. Pl. 548. Fig. 2, Pnhilopotamus instabilis Curtis Phil. Mag. IV. p. 213. 14. Mystasides tineoides Scopoli. Brauer Neur. Austr. p. 41. 5. b. und p. 70 ist identisch mit Phryganea filosa Linne. Syst. Nat. Ed. XII. Holmiae. Anno 1767 tom. 2. 910. 16. — Seo- poli’s Entomologia Carniolica I. Vol. ist im Jahre 1777 in Wien er- schienen. 15. Trichostoma capillatum Pictet. Brauer Neur. Austr. pag. 43. 20 und pag. 70 ist Lasiostoma vulgatum Olivier Eneyel. meth. Tom. VI. 1791. 16. Dasystoma maculatum Pictet. Brauer Neur. Austr. pag. 44. 25. a. und pag. 70 ist Phryganea maculata Geoffroy Tlist 14. p. 248.707 6. 17. Dasystoma nigrum Brauer Neur. Austr. p. 44. 25 b. und pag. 70 ist Dasystoma (Hydronautia) concolor Kole- nati. Gen. et Spec. Trich. I. 1848. pag. 93. 1. ß. 18. Chaetopteryz fusca Brauer Neur. Austr. p. 46. 31. b. und pag. 70 ist identisch mit Chaetopteryz tuberculosa Pictet- Recherehes pag. 140. n. 9. Pl. Pl. VO. Fig. 4, vilosa Zetterst. Ins. lapp. Colum. 1068. n. 33. 19. Anabolia gigantea Brauer Neur. Austr. pag. 48. C. b. und p. 70 ist Anabolia (Stenophylax) Geomeltrina Ko- lenati Gen, et Spec. Trichopt. I. pag. 67. 8. y. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 9 II. Band. September 1S5S. Ueber die Arten der Gattung Clinocera Meig. Von Director Dr. H. Löw in Meseritz. (Sehluss.) Sp. 9. Clinoe. Robertii Macq. Jet Q. — Superius tota obscure brun- nea; alae ex cinereo nigricantes, sligmate nullo; tarsi postich tibüs saltem aequales. — Long. corp. 1°?Aa — 1°ıa lin. — long. al. 1%ı2 — 1'%ıa lin. Synon.: Paramesia Robertü Macgq. Suit. Buff. Dipt. U. 657. Patria: @allia, Germania. Auf der Oberseite 'schwarzbraun, der Hinterrücken nur wenig grauer. Die Brustseiten, der Bauch und der Seitenrand der Oberseite des Hinterleibes grauweisslich. Gesicht nach unten hin deutlich weiss- lich. Beine bei ausgefärbten Exemplaren braunschwarz, bei minder aus- gefärbten viel heller, besonders Hüften und Unterseite der Schenke]; die Behaarung der Beine ist kurz, nur die zweite Hälfte der Hinter- schienen ist von steiferen, Härchen rauh; am Ende der Schenkel stehen keine Seitenborstchen ; bei dem Männchen stehen an der Unterseite der Vorderschenkel sehr kurze, steife, schwarze Borstchen, welche aber nicht bei jeder Lage des Schenkels zu sehen sind und die dem Weib- chen fehlen. Die männlichen Anallamellen sind schwärzlich, verhältniss- mässig klein, ihr Ende versteckt. Flügel grauschwärzlich getrübt, ohne Randmal; der Vorderrand derselben ist nicht deutlich beborstet; die 2. Längsader biegt sich mit ihrem Ende nur schwach gegen den Vorder- rand; der Vorderast der 3. Längsader an seiner äussersten Basis mehr gebogen, als bei Clinoc. Bohemanni; die Discoidalzelle völlig von der Gestalt wie bei Clönoe. bipunctata, mit welcher sie überhaupt im Körper- Wiener entomo!. Monaischr. II. Bd. 17 258 baue ziemliche Aehnlichkeit hat; das Rudiment der 6. Längsader gleicht nur einer Flügelfalte. Anmerkung 1. Diese Art, welche in Deutschland wohl so ziemlich überall die gemeinste ist, scheint mir unbedenklich für Clinoe. Robertü ge- nommen werden zu müssen, wenn man für diesen Namen zu irgend einer festen Deutung kommen will. Herr Walker zieht Clinoc. Roberti Macg. als fragliches Synonym zu Clinoe, unicolor Walk. — Ich vermag über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit dieser Synonymie durchaus nicht zu urtheilen, da die Angaben, welche über Clinoc. unicolor vorliegen, so ganz und gar ungenügend sind, dass man sich aus denselben keine bestimmte Ansicht bilden kann. N Anmerkung 2. Für Clinoc. Escheri kann Clinoc. Robertii nicht angesehen werden, da sich bei Escheri Seitenborstchen am Ende der Schenkel finden. Anmerkung 3. Clinoc. nigra wurde von Meigen zuerst in der Classification der Diptern beschrieben und abgebildet. In dem zweiten Theile der Syst. Beschr. ist diese Beschreibung wiederholt und eine Abbildung ge- geben, welche von der in der Classification etwas abweicht ,„ besonders in der grössern Breite der zwischen den beiden Aesten der dritten Längsader liegen- den Zelle; auch ist der Fehler, welchen Tab. XII fig. 25 der Classification hat, verbessert, da die dort fehlende Flügel-Querader nachgetragen ist. Für die Beurtheilung,,„ welche Art etwa Clinoc. nigra sein könne, ist es desshalb wichtig, sich zunächst eine bestimmte Ansicht darüber zu bilden, ob die Ab- bildung der Syst. Beschr. nur eine Copie der in der Classification enthaltenen oder eine selbstständige Zeichnung sei. Die ausgeführtere Zeichnung des Fühlers scheint zwar für Letzteres zu sprechen, die ängstliche Nachbildung der in Beziehung auf die vordere Wurzelzelle ganz offenbar verzeichneten Flügelabbildung aus der Classification liefert aber den vollständigen Beweis, dass wenigstens die Hauptfigur nur eine Reproduction ist, dass also auf die grössere Breite der zwischen beiden Aesten der dritten Längsader liegenden Zelle bei Bestimmung der Art kein Gewicht gelegt werden kann. Die Flügel- abbildung gibt weiter keinen brauchbaren Anhaltspunct zur Ermittelung der Art, als die Gestalt der Discoidalzelle, welche alle Arten mit sehr zugespitzter Discoidalzelle von jeder Berücksichtigung ausschliesst,; da auch an Clinoe. fontinalis und Wesmaelii wegen der fehlenden Fleckung der Flügel nicht gedacht werden kann, so bleiben von den mir bekannten Arten nur stagnalis, bipunctata und Robertii als solche übrig, unter denen COlinoe. nigra gesucht werden kann. Meigen’s Angabe, dass die Beine seiner Art schwarz seien, schliesst von diesen auch bipunctata noch völlig aus. — Will man annehmen, dass Meigen ein Exemplar von Clinoe. stagnalis vor sich gehabt habe, bei welchem die dunkle Säumung der Queradern vielleicht wenig in die Augen fallend gewesen sei, so passt zwar die Grössenangabe und auch die auf- fallende Zeichnung des Thorax, welche Meigen’s Figur der Clinoe. nigra zeigt, lässt sich wenigstens erklären; aber die Bezeichnung der Körper- 259 färbung als schwarz, die am Ende viel weniger gerade abgeschnittene Dis- coidalzelle und das gänzliche Fehlen der sechsten Längsader in seiner Figur, so wie sein Schweigen über die bei COlinoc. stagnalis so auffallende rothe Schenkelspitze machen es gar sehr unwahrscheinlich , dass diese Art seine Clinoe. nigra sein sollte. — Man ist also genöthigt anzunehmen , dass ent- weder ÖOlinoc. Robertii die wahre Olinoc. nigra sei, oder dass sich letztere gar nicht unter den oben von mir aufgezählten Arten befinde. Während die Angabe über die Körperfärbung , insofern man von derjenigen der Unter- seite absieht „ und über die Farbe der Beine auf Clinoc. Reobertii allerdings passen „ widerspricht der Bestimmung dieser Art als Clinoe. nigra: A. die Grösse von zwei Linien, welche Meigen der letzteren zuschreibt; 2. das vor die Augen vortretende Gesicht und die verhältnissmässig weit unter die Augen herabgehenden Backen in der von ihm gegebenen Profilabbildung des Kopfes ; 3. die schwärzliche Färbung der Flügel von Zobertii, welche bei nigra glasartig genannt werden, und ihre im Verhältniss zur Grösse der ganzen Flügelfläche viel kleinere Discoidalzelle; 4. die Anwesenheit und scharfe Ausprägung einer vorn verdoppelten schwarzen Mittellinie und zweier schwarzen Seitenstriemen auf dem Thorax von Clinoc. nigra. — Die Ver- schiedenheit von Olönoc. Robertii und nigra wäre wohl als sicher ausgemacht anzusehen, wenn diese Unterschiede bei genauerer Ueberlegung nicht etwas an Gewicht verlören. Diess ist aber in der Thatmit der Mehrzahl derselben der Fall. Bei der Profilabbildung des Kopfes in der Classification treten Stirn und Backen noch mehr vor, als dies bei der Abbildung in der Syst. Beschr. der Fall ist; vergleicht man diese Seitenansicht mit der Oberansicht des Kopfes, so findet man sie damit in vollem Widerspruche, da letztere die Annahme eines irgend erheblichen Vortretens des Gesichts nicht zulässt ; wären die Backen wirklich so weit hinabgehend , wie sie Meigen’s Abbildung zeigt, so würde diese Art hierin sich der COlönoc. bistigma nähern; da Meigen indessen Rüssel und Taster nicht zu unterscheiden vermocht hat, so sind diese wohl von der in seiner Figur dargestellten Länge der Backen abzuziehen, so dass wir uns unter Olinoc. nigra eine Art mit recht merklich, aber doch nicht so auffallend verlängerten Backen zu denken haben. — Die Angabe glas- artiger Flügel verliert durch das häufige Vorkommen unausgefärbter Stücke bei allen Clinocera-Arten „ und die erheblichere Grösse der Discoidalzelle von Clinoe. nigra durch die offenbare Ungenauigkeit der ganzen Flügelabbildung sehr an Gewicht. — Ich halte es nach alledem zwar nicht für absolut un- möglich, dass Clinoe. nigra mit Clinoc. Robertii einerlei sein könne, aber für sehr unwahrscheinlich. Jedenfalls wäre es nach dem, was bisher ermittelt ist, ein Missgriff, den völlig unsichern Meigen’schen Namen gegen den viel gesicherten Mac qu art’schen umzutauschen. Ueberdiess ist die ganze Gattung noch so wenig gekannt, dass die Entdeckung der wahren Olinoe. nigra viel- leicht plötzlich einmal alle Zweifel löst. Ir 260 Sp. 10. Clinoe. fontinalis Hal. J et ©. — Alae maculis obscuris variegalae,; nervus longitudinalis secundus non undulatus. — Long. corp. 142 — 12 lin. — long. al. 1%ı2 — 1Yı2 lin. Synon.: Heleodromia fontinalis Hal. Ent. Mag. I. 160. Brachystoma Wesmaelü Z ett. Dipt. Scand.I- 364.6. (ex.p.) Heleodromia fontinalis Walk. Dipt. brit. 105. 3. Patria: Scandinavia, Britannia, Germania. Diese und die nächstfolgende Art zeichnen sich durch die auf- fallende Fleckung der Flügel ver allen andern Arten so sehr aus, dass sie mit keiner derselben verwechselt werden können; sie kommen in dieser Beziehung der Clinoe. stagnalis am nächsten, welche wenigstens noch eine dunkle Säumung der Queradern hat; unausgefärbte Stücke dieser und der folgenden Art sehen ihr zuweilen ähnlich und können, da auch die kurze Form der Discoidalzelle eine ganz ähnliche ist, bei flüchtiger Ansicht mit ihr verwechselt werden; sie sind indessen leicht an den langen Stachelborsten zu unterscheiden, welche die Basis der Vorderschenkel beider Geschlechter, sowohl von fontinalis als Wes- maelü, stets hat und die der Clinoe. stagnalis ganz fehlen. — Die Merkmale, welche Clinoc. fontinalis von Wesmaeli stets leicht und sicher unterscheiden lassen, sind folgende: 1. sie ist kleiner; 2. die Flügel sind verhältnissmässig kürzer; 3. die 2. Längsader ist nie deutlich wellenförmig; 4. der Fleck, welcher die die Discoidalzelle schliessenden Queradern säumt, zieht sich nicht auf der ersten aus der Discoidalzelle zum Flügelrande laufenden Längsader, d. h. auf dem letzten Abschnitte der 4. Längsader weiter hin; 5. jenseits der Mitte dieses Abschnitts liegt kein dunkler Fleck. Anmerkung. Herr Zetterstedt spricht bei der von ihm für Clinoe. Wesmaelii gehaltenen Art in der Diagnose von vier bis fünf Flügel- flecken ,„ welche auf dem Wege bis zur Beschreibung zu fünf bis sechs ge- worden sind. Es ist aus seinen Angaben wenigstens soviel ersichtlich, dass er Exemplare mit einem Flügelfleck mehr und solche mit einem Flügelfleck weniger , also Olinoc. Wesmaelü und Clinoe. fontinalis vor sich gehabt hat, die wahrscheinlich beide in Schweden so wenig selten sein werden, als sie es bei uns sind. Sp. 11. Clinoc. Wesmaelii Macq. J et 2. — Alae maculis obscuris variegatae , nervus longitudinalis secundus undulalus. — Long. corp. A&ıa—1'%ı2 lin. — long. al. 2*rıa—2’Aı2 lin. Synon.: Paramesia Wesmaelü Macq. Suit. Buff. Dipt. 11. 656.1. Brachystoma Wesmaelü Z ett. Dipt. Scand.1. 364.6. (ex p.) Patria: Scandinavia,, Germania, Gallia. 261 Nachdem bei CWönoc. fontinalis bereits die Umtesschiede von Clinoc. Wesmaelii angegeben worden sind, bedarf diese kaum noch eine Beschreibung. Indessen mögen hier die Hauptmerkmale derselben doch nochmals Platz finden. Schenkel der Vorderbeine bei beiden Ge- schlechtern an der Basis der Unterseite mit etlichen langen Stachel- borsten, wie bei Clönoe. fontinalis, aber bei keiner andern der bekannten Arten. Die Flügel sind verhältnissmässig lang, die zweite Längsader stets deutlich wellenförmig, die Discoidalzelle verhältnissmässig kurz und durch die sie schliessenden Queradern noch etwas gerader begrenzt, als bei Clönoc. fontinalis; der diese Queradern breit einfassende Flügel- fleck zieht sich auf dem letzten Abschnitte der vierten Längsader noch ein Stück hin und diese Verlängerung desselben lösst sich zuweilen als ein gesonderter Fleck von ihm ab; auch liegt auf dem letzten Ab- schnitte der vierten Längsader jenseits der Mitte desselben stets ein ansehnlicher dunkler Fleck. Anmerkung. Die Beschreibung, welche Herr Macquart von seiner Paramesia Wesmaelii gibt, reicht für sich allein nicht aus, um zu entscheiden, ob er Olinoc. fontinalis oder die von mir als Clinoc. Wesmaelis aufgeführte Art vor sich gehabt habe; die vollkommen sichere Entscheidung gibt aber seine Abbildung. welche die Hauptunterscheidungsmerkmale der letztern Art, die wellenförmig verlaufende zweite Längsader und den dunklen Fleck jenseits der Mitte des letzten Abschnittes der vierten Längsader, zeigt. Das ist das Wenige, was ich über die mir bekannten Clinocera- Arten zu sagen vermag. Ueberschaue ich die ganze Gattung und die Weise, wie sich die Arten derselben zusammen gruppiren, so stellen sich mir drei Gruppen heraus. Die erste dieser Gruppen umfasst Arten mit kürzeren Füssen, verlängerteren Backen und sehr zugespitzter Discoidalzelle , welche wahrscheinlich alle auf dem Wasser laufen, wie ich es von pusilla gesehen habe; es gehören zu dieser Gruppe: bistigma Curt., pusilla m. und Zota W1lk. — Bei den Arten der zweiten Gruppe ist die Discoidalzelle ebenfalls zugespitzt, doch in der Regel weniger als bei denen der ersten, die Beine sind graciler und die Füsse länger , die Flügel ohne dunkle Fleckung und ohne Trübung um die Queradern; zu ihr gehören: hygrobia m., Zettersiedti Fall., bipunctata Hal., Bohemanni Zett., Robertü Macq. — Die dritte Gruppe umfasst die Arten, welche sich durch die Kürze der am Ende mehr abgestutzten Discoidalzelle, die viel grössere Breite der zwischen den beiden Aesten der dritten Längsader liegenden Zelle, durch das Vorhandensein des grössten Theiles der sechsten Längsader, sowie durch 262 das Vorlıandensein einer dunkeln, oft sehr breiten und in eine auffallende Fleckung übergehenden Säumung der Queradern auszeichnen; zu ihr gehören: stagnalis Hal., fontinalis Hal. und Wesmaelüi Macog. Für diejenigen, welche geneigt sein könnten, diese Gruppen zu Gattungen zu erheben, muss ich bemerken, dass der Name Paramesia für keine derselben verwendet werden kann, da er schon früher in anderer Weise vergeben worden ist. Es würde demnach die erste Gruppe am besten Hydrodromia genannt werden, da die Sitte einer Art, wahrscheinlich die aller, dadurch angedeutet wird. Die zweite Gruppe würde passend den Namen Clinocera behalten, da sie die meisten Arten umfasst und da Clinoe. nigra ihr anzugehören scheint. Der dritten Gruppe bliebe dann der Name Heleodromia und auch diess wäre ganz passend, da von den hier in Betracht kommenden drei Haliday’schen Heleodromia-Arten zwei dieser Gruppe angehören. So bequem sich aber auch dies fügen mag, so halte ich es doch nicht für wohlgethan, da die Unterschiede dieser Gruppen keineswegs der Art sind, dass man nicht von der Entdeckung neuer Arten eine Verwischung oder gänzliche Unkenntlichmachung ihrer Grenzen fürchten müsste. Ich halte, wie ich schon oben bemerkte, die Vereinigung aller Arten in der Gattung Clinocera für das allein Zweckmässige. Beiträge zur Käferfauna Syriens. 1.Stück: Cieindelidae, Carabieci, Dytiscidae, Eyrinidae. Von H. Schaum. Nächst der vaterländischen Insectenfauna, von deren vollständiger Kenntniss wir, abgesehen von den Lepidopteren, noch immer weit entfernt sind, und deren Bearbeitung daher für uns noch die erste und wichtigste Aufgabe auf dem Gebiete der speciellen Entomologie bleibt, haben in den letzten Decennien die afrikanischen und asiatischen Küstenländer des mittelländischen Meeres fast in gleichem Grade wie die drei südeuropäischen Halbinseln die Aufmerksamkeit der deutschen und französischen Entomologen auf sich gezogen. Vielfache Reisen in jene Gegenden sind nicht allein durch den ausgedehnten Dampfschiff- fahrtsverkehr im mittelländischen Meere, sondern auch durch das Verlangen veranlasst worden, die naturhistorischen Grenzen der 263 europäischen Fauna festzustellen, die geographische Verbreitung der in Europa vorkommenden Arten in ihrer ganzen Ausdehnung zu ermitteln und die Einflüsse, welche Clima und Bodenbeschaffenheit auf die letztern etwa ausüben, kennen zu lernen. Von diesen Küstenländern sind namentlich das heutige Algerien, Esypten und Syrien so durchforscht worden, dass wenigstens von den Ordnungen der Lepidopteren, Coleopteren, Orthopteren und Neuropteren, mit Ausnahme einiger Familien, wohl bei weitem die grösste Zahl der dort vorkommenden Arten sich gegenwärtig in den europäischen Sammlungen befindet. Ueber die Fauna von Algier besitzen wir bereits seit zehn Jahren in der Exploration de l’Algerie eine alle Ordnungen umfassende, zwei Foliobände starke und mit zahlreichen Abbildungen begleitete Arbeit von Lucas, die seit ihrem Erscheinen fast nur durch einige von Lucas selbst in den Annales de la soc. entomel. mit- getheilte Nachträge ergänzt worden ist. Auch die egyptische, bei der Einförmigkeit der Bodenverhältnisse in allen Ordnungen, mit Ausnahme der Orthopteren, sehr armen Insectenfauna ist dem grössten Theile nach bekannt geworden, wenn schon weniger durch die speciell derselben gewidmeten Werke, wie die Expedition de l’Egypte und die von Klug bearbeiteten Hefte der Symbolae physicae, die uns nur eine kleine Zahl der Egypten eigen- thümlichen und zwar meist der grösseren Arten kennen lehren, als durch die Bearbeitungen, welche ganze Ordnungen (wie die Orthopteren und Neuropteren von Burmeister, Amyot und Serville und Rambur) erfahren haben, durch neuerdings erschienene Monographien einzelner Insectenfamilien und durch Bekanntmachungen einzelner Species, besonders aus den Abtheilungen der Coleopteren und Dipteren. Da ich selbst im Laufe zweier Winter, die ich in dem eigentlichen Egypten, nördlich von Assuan zubrachte, Gelegenheit hatte, den grössten Theil der egyptischen Käfer und namentlich auch die kleineren Formen zu sammeln, so hoffe ich später, wenn ich erst mit der Naturgeschichte der deutschen Käfer noch weiter vorgerückt bin, eine Liste sämmtlicher mir bekannt gewordenen Arten zu liefern. Ueber die Fauna Syriens liegen uns zwei grössere Mittheilungen vor, ein Verzeichniss der von Zach bei Beirut gesammelten Schmetter- linge von Lederer im 5. Bande der Verhandlungen des zoolog.-bot. Vereines, welches durch zwei Nachträge im Jahrgange 1857 Nr. 3 und 4 und 1858 Nr. 5 der gegenwärtigen Monatsschrift vervollständigt worden ist und der Catalogue des especes d’inseetes Coleopteres 264 recueilles par M. F. de Saulcy pendant son voyage en Orient par L. Reiche. Paris 1854. 4., von dessen 660 Arten mehr als die Hälfte in Syrien mit Einschluss von Palästina gefangen sind *). Das letztere Verzeichniss mit den von Kindermann bei Beirut beobachteten in Lederer’s Besitze befindlichen und mit den sonst bekannt gewordenen syrischen Arten zu vermehren, ist der Zweck des gegenwärtigen Auf- satzes, der auf die Carabicinen und Hydrocantharen beschränkt ist, an den sich aber Fortsetzungen von Dr. Kraatz und Reiche an- schliessen werden. Damit derselbe zu weiteren Mittheilungen Anlass gebe und auf diese Weise zu einer annähernd vollständigen Kenntniss der syrischen Käferfauna führe, sind hier die von Reiche in seinem Cataloge verzeichneten Arten, die dort mit den in Griechenland, bei Constantinopel und Smyrna gesammelten zusammengestellt sind, auch desshalb mit aufgeführt, weil die genannte kleine Schrift in Deutsch- land wenig bekannt geworden zu sein scheint. Die von Reiche ver- zeichneten Arten sind nachstehend mit S. (Saulcy), die von Kindermann eingesandten mit K. bezeichnet worden. Wenn die Ausbeute des Letztern in Syrien nicht so bedeutend war, als man von einem so erfahrenen Sammler erwarten konnte, so rührt diess wohl daher, dass er als Händler sein Hauptaugenmerk auf die einträglicheren Lepidopteren gerichtet hatte, Käfer aber nur nebenbei sammelte und von diesen bloss die grösseren Arten beachtete. Cicindelidae. Cicindela concolor Dej. (Rouzi Barthel.) Nach Barthe- lemy Ann.d. l. soc. entom. 1835 S. 600 an den Küsten von Syrien. Cie. herbacea Klug (Symb. phys. Dec. II. Tab. XXD. K. Meiner Meinung nach die syrische Form der Cie. campestris. Sie weicht von den griechischen Stücken der letztern namentlich darin ab, dass der zweite weisse Randfleck mit dem Mittelflecke der Flügeladern durch eine weisse Binde verbunden wird, entspricht also der camp. var. connata Heer und der caucasischen desertorum Fald. (non De.) pontica Stev. Die Binde ist fast in ihrer ganzen Ausdehnung gleich- breit, die innere Hälfte gewöhnlich wenig, bisweilen aber stark nach hinten gerichtet. Das Original der herbacea Klug im königlichen Museum zeichnet sich durch ein abnorm kleines Halsschild aus. Der *) Die neuen Arten sind von Reiche in den Annal. d. |. soc. entom. 1855—57 beschrieben. 265 Hinterrand der Flügeldecken ist bei den mir vorliegenden Stücken sehr _ fein, aber bei starker Vergrösserung deutlich gezähnelt *). Cic. littoralis Fabr. S. Cic. Fischeri Adams, Dej. (octopunctata Löw). K. Mit dieser Art ist ohne Frage die im Bull. d.1.soc. entom. 1844 p. XXXVI beschriebene Cie. syriaca Trobert identisch. Eine röthliche in den transcaucasischen Provinzen Russlands vorkommende Abänderung ist Cic. alasanica Motsch. (Bull. d. natur, d. Mosc. 1839 S. 91 Tab. 6 F. a), die Erichson im Jahresbericht über 1840 (Wiegm. Arch. 1841. I. S. 158) irriger Weise für einerlei mit caucasica Ad. (stri- gala Dej.) erklärte. Dass Cie. Fischeri in Europa fortkommt, scheint mir noch keineswegs hinreichend festgestellt, obwohl sie in den Cata- logen der europäischen Käfer aufgeführt wird. Die von Frivaldsky als Cic. serpentina versandten türkischen Exemplare derselben stammen wohl alle aus der asiatischen Türkei. In der syrischen Fauna dürfte ferner die in Persien, am Euphrat, in Cypern (Truqui), in Egypten (Ehrenberg), in Algier und Spanien vorkommende Teiracha euphratica kaum fehlen. Carabici. I. Hauptabtheilung. Die Epimeren des Mesothorax reichen innen bis an die Mittelhüften. (Naturg. d. Ins. Deutschl. I. S. 361.) Gruppe Rlaphridae. Notiophilus geminatus Dej. S. K. Gruppe Carabidae., Leistus abdominalis Reiche. S. K. Nebria Hemprichäü Klug. S. K. Procerus syriacus Kollar. Im Libanon. K. *) Chaudoir glaubte in dem gezähnelten Hinterrand der Cie. nigrita Dej. (saphyrina Gene) aus Corsica und Sardinien einen specifischen Unter- schied von C. campestris zu finden. Ich habe darauf erwiedert, dass derselbe auch der Var. pontica Stey. aus dem Caucasus und der Var. Suffriani ‘Löw aus Creta zukommt, und hat dies Chaudoir in Bezug auf die erstere nachträglich selbst anerkannt. (Ent. Zeit. 1858 Nr. 1.) Ich habe aber neuerdings auch aus Corsica ein grosses in der Färbung mit campestris übereinstimmendes, durch flache Flügeldecken mit starken Körnern und eckigen Schultern der nigrita sehr ähnliches Exemplar der Var. connata erhalten, dessen Hinter- rand deutlich gesägt ist. 266 Procrustes Duponchelü Barthelemy (Amn.d. 1. soc. entom. 1857. 245. pl. VII. £. 13) — Procr. punctatus Lap. (Etudes entom.) S. Procr. asperatus Mulsant. (Opusc. entom. I. p. 124.) K. Ein von Kindermann gesammeltes weibliches Exemplar weicht durch etwas breiteres Halsschild und sehr kleine Körnchen der Flügeldecken ab, ein Männchen stimmt ganz mit einem mir von Mulsant selbst mitgetheilten Stücke aus Caramanien überein. Procr. impressus Klug (Symb. phys. Dec. IH.pl. 23). Reiche Ann. d, 1. soc. entom. 1855 p. 566. S. K. Bei Beirut nicht selten. Carabus Ehrenbergü Klug (]. c.). K. Bei Beirut nicht selten. Dem Procr. Duponcheli täuschend ähnlich und am leichtesten durch die einfach ausgerandete Oberlippe und den spitzen Kinnzahn unter- schieden. Car. Hemprichü Dej., Klug. S. K. Bei Beirut häufig. Car. maurus Adams, K. Car. paphius Redtenb. in Rus- se gg. Reisen I. Bd. 2. Th. 381 aus Cypern ist mit dieser Art iden- tisch, von der meiner Ansicht nach auch Car. Hochhuthü Chaud. Car. d. Cauc. 103. 95. nur eine Abänderung ist. Gruppe Scaritidae. Scarites planus Bon. K. Chaudoir verbindet in seiner Ab- handlung über die Scariten Bull. d. Mosc. 1855. N. I. mit dieser Art den Scar. punctato-striatus Redt. aus Cypern. Der von Reiche als Car. subeylindrieus Chaud. aufgeführte Käfer aus Syrien ist wahrscheilich nicht mit der egyptischen von Chaudoir unter diesem Namen beschriebenen Art, sondern mit Scar. planus identisch. Scar. Eurytus Fisch. — Nach Chaudoir in Syrien ein- heimisch. Die lange Liste der von Chaudoir (Bull. d. Mosc. 1855) aufgeführten Synonyme dieser Art kann als Beweis dienen, dass der Wissenschaft mit Beschreibungen einzelner Arten, denen nicht das gründlichste Studium der ganzen Gattung vorausgeht, gar nichts genützt wird. Synonyme der Art sind ewasperatus Klug (Symb. phys.), Zaetus Fald. (Bull. d. Mosc. 1836), impressicollis Zoubk (Bull. d. Mose. 1837), oblongus CGhaud. (Bull. d. Mosc, 1843). Der von Reiche als Scar. procerus aufgeführte Käfer ist wahr- scheinlich die gegenwärtige Art und nicht der echte, zwar sehr ähnliche, aber ansehnlich grössere, in Oberegypten vorkommende Scar. procerus. | | 267 Scar. saricola Bon. — Nach Chaud. (Bull. d. Mosc. 1855) ist der von Reiche aufgeführte Scar. hespericus nicht der echte Scar. hespericus Dej., sondern sazwicola Bon. Dej. Mir ist die Art unbekannt. Es möge gestattet sein, hier auf zwei höchst characteristische Kennzeichen der Scariden-Gruppe aufmerksam zu machen, die Schiödte neuerdings in einer für die Systematik der Carabieinen sehr wichtigen Abhandlung „Om Staegten Broscosoma og dens Forhold til den nordiske Form Miscodera‘‘ (Kong. Dansk. Vidensk. Selsk. Förh. 1855. S. 360 fi.) in der treffendsten Weise hervorgehoben hat „an- tennae scrobiculis recipiendae‘ und ,‚basi lamina frontali supertectae.‘* Beide kommen allen Scaritiden zu und liefern einen neuen Beweis, dass die auf.die Bildung der Vorderschienen und auf die Lage des Schild- chens begründete Gruppe in der Ausdehnung, die sie bei Bonelli, Putzeys, Lacordaire und mir hat, eine durchaus natürliche und richtig begrenzte ist. Dass der Kopf unterhalb der Augen bei den Gattungen mit langem Wurzelgliede der Fühler (Scarites, Acantho- scelis, Pasimachus u. A.) eine breite Stirne besitzt, in die das _ Wurzelglied eingelegt werden kann, habe ich in der Naturgeschichte der deutschen Insecten I. S. 131 bereits erwähnt, ich muss aber nach- träglich anerkennen , dass diese Stirne auch bei den Gattungen mit kurzem Basalgliede der Fühler (Clivina, Dyschirius ete.) — natürlich hier in geringerer Ausdehnung — vorhanden ist. In der seitlichen Erweiterung der Stirn, welche eine die Wurzel der Fühler von oben bedeckende Platte bildet, eine Eigenthümlichkeit der Scaritiden zu erkennen, war Schiödte’s ausgezeichneter Beobachtungsgabe vor- behalten. Gruppe Siagonidae. Siagona fuscipes Bon. S.K. Siag. longula Reiche. S. Siag. europaea De). und Siag. Oberleitneri Dej,, beide von Kindermann gesammelt. Ich finde an den syrischen Exemplaren den Unterschied nicht wieder, den ich zwischen einigen sicilianischen Stücken der S. europaea und den in Creta von Zobe gesammelten Oberleitneri beobachtet habe, dass nämlich bei Oderleitneri die seit- lichen Längsfurchen des Halsschildes in der Mitte seichter, und dass die vorderen Enden derselben mehr grübchenartig sind als bei europaea. 268 (Berlin. Entom. Zeitschr. I. S. 127) und bin daher nicht mehr der Meinung, dass beide als Arten zu trennen sind. Schiödte unterscheidet in der oben angeführten Abhandlung die Siagoniden von den Scaritiden, mit denen sie die Fühler- rinne unter den Augen theilen (‚‚antennae scrobiculis recipiendae , sae-_ pissime fractae‘‘) durch die an der Basis unbedeckten Fühler (antennae basi detectae im Gegensatz zu den antennae basi lamina frontali super- tectae der Scaritiden) , die aussen unbewehrten Schienen, das mit der Kehle verwachsene Kinn und die mit den Epistermen verwachsenen Epimeren des Mesothorax. Es treffen aber die beiden letztgenannten Charactere zwar auf die meisten, aber doch nicht auf alle Gattungen der Gruppe zu. Bei Enceladus gigas, den man trotz mancher Eigen- thümlichkeiten, namentlich in der Bildung der Fühler doch nicht von den Siagonen absondern kann, sind die recht ansehnlichen Epimeren des Mesothorax ganz deutlich von den Episternen getrennt und bei der Gattung Coseinia Dej., die Lacordaire mit Unrecht zu den Dito- miden gestellt hat, da sie nicht bloss im Habitus, sondern auch in der Beschaffenheit der Epimeren ganz mit den Siagonen übereinstimmt und daher zu derselben Hauptabtheilung der Carabicinen gehört, ist das Kinn durch eine sehr schwache , aber doch erkennbare Naht mit der Kehle verbunden, wenn schon eine wirkliche Gelenkverbindung nicht zu bestehen scheint (s. Dej. Spec. V. 478). II. Hauptabtheilung. Die Epimeren des Mesothorax reichen innen nicht bis an die Mittelhüften. Gruppe Brachinidae. Brachinus graecus Dej. S. Ich habe schon Berl. Ent. Zeitschr. I. S. 130 bemerkt, dass diese Art wohl mit Br. ejaculans Fisch. identisch und wahrscheinlich von immaculicornis nicht specifisch ver- schieden ist. Br. explodens Duftschm. S. Br. sichemita Reiche. S. K. Br. psophia De). S. K. Br. bombarda De). S. Br. berytensis Reiche. S. Br. Bayardi Dej. S. K. Br. hebraicus Reiche. S. Aus Palästina. Ich halte die von mir Bull. d. ]. soc. entom. 1857 p. LXXX ausgesprochene Meinung, dass 269 diese Art mit caspieus Dej. zusammenfällt, trotz des Widerspruchs von Reiche (ebenda) für begründet. Die von Reiche a, a. ©. erwähnten Unterschiede des ihm nur in dem einzigen Originalexemplare vorliegenden Br. caspicus sind, wie ich glaube, individuelle und nicht specifische. Rambur bemerkt Faun. d. I’Andal. S. 32 mit vollem Rechte „les especes qui composent ce groupe (die geflügelten Arten) varient beaucoup pour la grandeur; les elytres qui sont aussi variables pour la couleur, ont les cötes plus ou moins prononcees ainsi que la ponctuation.‘“ Gruppe Helluonidae. Macrochilus Saulcyi Reiche. Am Jordan. S. Eine sehr inter- essante Entdeckung in der mediterranischen Fauna. Gruppe Dryptidae. Drypta dentata Rossi (emarginala O1.). S. Zuphium olens Fabr. S.K. Gruppe Lebiadae. Dromius mutabilis Reiche. S. Dr. viryatus Reiche. S. Dr. corticalis Duf. S. Lebia pubipennis Dufour. (fulvicolks Dej. non Fabr.) K. Leb. geniculata Mannh. (femoralis Chaud.) S. Meiner Mei- nung nach Varietät von cyanocephala. Leb. rufipes Dej. K. Ich finde keinen Unterschied zwischen den syrischen und den von Dr. Staudinger in Spanien gesammelten Exemplaren. Leb. arcuala Reiche (Am. d. |. soc. entom. 1855 S. 577). 8. Singilis plagiata (Coptodere plag.) Reiche. S. Peyron bildet aus dieser Art die Gattung Phloeozetus (8. Berl. Entom. Zeitschr. ES. 1834). Cymindis Andreae M£n. (imperialis Zoubk.) S.K. Cym. axillaris Fabr. (homagrica Duftschm.) K. Cym. dorsalis Dej. Chaud. (Bull. d, Mosc. 1850. III. 70n. 10) S. K. — Reiche hält diese Art für den echten Car. lineatus Schönh., was ich weder bestätigen noch widerlegen kann. Cym. labida Reiche. Am Jordan. S. Cym. pallida Reiche. Von Naplus. S, 270 Cym. seriepunctata Redtenb. — Redtenbacher erhielt die Art aus Cypern. Einige mit seiner Beschreibung gut stimmende Exemplare sammelte Kind. bei Beirut. Cym. adusta Redt. (corrosa Reiche). S. Iscariotes hierichonticus Reiche. Am Jordan. S. Platytarus *) Faminü (Cymind, Faminiü) Dej. K. Hispalis metallescens (Stenol. metall.) Dej.S. Nach der Bildung der Unterlippe, die Jacq. Duval Gen. d. Col. Car. pl. 15. £.75 a gut abgebildet hat und nach der schwachen Erweiterung der männ- lichen Vorderfüsse steht die Gattung Hispalis (= Amblystomus Er.) besser unter den Lebiaden als unter den Harpaliden, sie hat auch im - Habitus die meiste Aehnlichkeit mit einigen Dromien (Metabletus, Blechrus.) Masoreus laticollis Ch aud. S. Gruppe Lieinidae. Licinus hierichontieus Reiche. S, Badister peltatus Panz. S. Gruppe Chlaeniidae. Chlaenius festivus Fabr, S.K. Chi. spoliatus Rossi. S. Chl. vestitus Payk. S.K. Chl. palaestinus Reiche. S. Dinodes Maillei Dej. S. Callistus Tunatus Fabr. — Eine sehr hübsche Abänderung sandte Kind. in einem Exemplare von Beirut. Bei derselben vereinigen sich die beiden grossen schwarzen Seitenflecke der Flügeldecken zu einer gemeinschaftlichen schwarzen Mittelbinde , die sowohl am Aussen- rande ‚als an der Naht mit dem schwarzen Spitzenfleck zusammenhängt. Diese Abänderung bildet also durch das Ueberhandnehmen der schwarzen Farbe ein der Var. gratiosus Chaud. entgegengesetztes Extrem. Structur oder Sculptur-Unterschiede vermag ich nicht aufzufinden. Gruppe Broseidae. Broscus laevigatus Dej. S. K. Broscus nobilis Dej. S. K. *) Die Charactere der Gattung s. Schaum Naturg. d. Ins. Deutschl. I. S. 232. 271 Gruppe Pterostichidae. Sphodrus leucophthalmus Linn. K. Sphodrus nigratus (Prist. nigrat.) Reiche. 8. K. Sphodr. parallelocollis (Prist. par.) Reiche. S. Sphodr. quadricollis Redtb. Russegger’s Reise. (Sphodr. planicollis Reiche; Prist. planicollis Chev.) S.K. Calathus graecus Dej. und cisteloides Ill, Ich vermag nach dem Vergleiche vieler Exemplare nicht constante Unterschiede zwischen diesen beiden angeblichen Arten anzugeben. Cal. fuscus Fabr. S. Cal. melanocephalus Fabr. S. Cal. micropterus Duftschm. Nach Reiche in Syrien. (S.) Sollte aber nicht ochropterus gemeint sein ? Cal. refleeus n. p. Rufo-pietus, antennis pedibusque rufo- testaceis, prothorace quadrato, basi utringue obsolete impresso et punctulato, marginibus subreflexis, coleopteris subtiliter striatis. — Long. 4" lin. Dem ©. fuscus ähnlich, aber mehr röthlich von Färbung, das Halsschild viereckig, an der Basis nicht breiter als vorn, die Seiten desselben fast wie bei dem nordamerikanischen gregarius etwas auf- gebogen, Röthlich pechfarbig, auf den Flügeldecken etwas dunkler. Taster, Fühler und Beine röthlich gelb. Das Halsschild ist so lang wie breit, am Hinterrande nicht breiter als vorne, an der Spitze ausgerandet, jederseits auf der Basis mit einem schwachen , leicht punctirten Eindrucke versehen, die Seiten schwächer als bei gregarius, aber deutlich aufgebogen. Die Flügeldecken wie bei fuscus geformt, ziemlich fein und einfach gestreift, die Puncte am dritten Streifen sind sehr undeutlich. Nur ein Exemplar. Anchomenus prasinus Fabr. K. Anch. infuscatus Reiche, S. Mir unbekannt. Anch. austriacus Fabr. S.K. Das von Kindermann ein- gesandte Exemplar gehört zur Var. dalmatinus Dej. Catal. Anch. sordidus De). K. Anch. approzimatus Reiche, S. Scheint nach Reiche’s Be- schreibung der vorigen Art sehr nahe zu stehen (jedenfalls viel näher als dem Anch. albipes) und sich hauptsächlich durch etwas schmäleres Halsschild zu unterscheiden. Anch. pusillus Dahl (Schaum Naturgesch. I, 424 — alratus Fairm. et Laboulb.)S.K. 272 Olisthopus graecus Brull. (orientalis Reiche) = glabricollis. Germ. = punetulatus Dej. S. Ol. minor Reiche. S. Meiner Meinung nach nicht specifisch von fuscatus Dej. verschieden. Platyderus languidus Reiche. S. K. Plat. punctiger Reiche. S, Pierostichus (Poecilus) cyanellus Reiche. S. Ich kann in einem mir von Reiche selbst mitgetheilten Exemplare nur eine un- bedeutende Abänderung des P. quadricollis Dej. erkennen. Pt. (Poec.) Bonvoisini Reiche. S. Auch von Helfer m Mesopotamien gesammelt und von Schmidt-Goebel mehrfach als P. subcordatus Helf. versandt. Pt. (Poec.) pertusus n. sp.: niger, nitidus, prothorace cor- dato, sparsim punctato, postice utrinque striato, elytris profunde crenate-striatis. — Long. 5—5% lin. Dem Pf. crenatus Dej. am ähnlichsten, aber durch die Punc- tirung des Halsschildes und die noch tiefer gekerbt gestreiften Flügel- decken leicht unterschieden. Schwarz, mässig glänzend. Die Basalglieder der Fühler sind nur sehr schwach zusammengedrückt. Der Kopf ist schwach und fein punctirt, die Stirneindrücke klein und seicht. Das Halsschild ist stark herzförmig, an den Seiten vorne stark gerundet, hinten stark verengt, vor den scharfen fast etwas spitzwinkligen Hinter- ecken ausgebuchtet, oben in der Mitte fein, auf der Basis tiefer und dichter punctirt, auf den Seiten fast glatt oder sehr schwach quer gerunzelt, von einer tiefen Mittellinie durchzogen und jederseits mit einem langen und tiefen Längseindrucke versehen, aussen von dem letztern neben den Hinterecken steht ein zweiter kürzerer und schwächerer, aber doch recht deutlicher Längseindruck, die Ränder beider Eindrücke sind gerunzelt. Die Flügeldecken haben dieselbe Form wie bei crenatus, sind aber noch tiefer gestreift und in den Streifen stärker gekerbt, die Zwischenräume sind schmal und namentlich die äussern etwas gewölbt. Es liegen mir von dieser Artzweivon Kindermann gesammelte Exemplare vor. Pter. (Orthomus) longulus , berytensis und praelongus. S. K. Ich kann diese drei Formen nur für sehr unbedeutende Abänderungen einer einzigen Art halten, die auch in Egypten häufig ist (Arg. elon- gatus Klug) und sich von darbarus Dej., mit dem sie vonDejean verbunden wurde, durch schmälere Gestalt und das vorne weniger ver- engte Halsschild unterscheidet. Die Basaleindrücke des Halsschildes haben bei den egyptischen Exemplaren wie bei den von Reiche als berylensis beschriebenen Stücke an den Rändern in der Regel einige Puncte. Pier. (Omaseus) fuscicornis Reiche. S.K. Zabrus damascenus Reiche. 8. Zabrus helopioides Reiche. $; Amara trivialis Gyll. S. K: - Am. erythrocnemis Zimmerm. Die von Reiche im Cäataloge als Am. impunctata aufgeführten, in den Ann. d. 1. soc. ent, 1855 p. 628 mit Zricuspidata verbundenen Exemplare, die mir Reiche mitgetheilt hatte, glaube ich zu dieser besonders in Corfu vorkommenden Art stellen zu müssen: Am. (Liocnemis) dalmatina Dej. S.K. Am. (Amathitis) aegyptia Zimm. S. Gruppe Harpalidae. Acinopus subquadratus Brull. Ein von Kinderm. einge- sandtes Exemplar misst nur 6 Lin. (die normale Länge beträgt 8 Lin.) und scheint die von mir Berl. Entom. Zeitschr. I. S. 144 ausgesprochene Vermuthung zu bestätigen, dass Acin. minutus Brull. nur eine kleine Form des sudguadratus ist. In den Angaben über den letztern (Berl, Entom. Zeitschr. I. 143) steht auf der letzten Zeile aus Versehen die Flügeldecken, Schienen und Füsse rothbraun statt die Fühler Schienen u. s. w. = Diachromus germanus Linn. S. K. Harpalus (Ophonus) oblongus nov. Sp.: rufo-piceus, sub- pubescens, prothorace postice angustato, angulis postieis rotundatis; subtiliter punctato , elytris elongato-oblongis , punctato-striatis, inter- stitis püunctis majoribus et minimis -intermixtis, antennis pedibusque rufis. — Long. 6—7 lin. Ophonus oblongus Kinderm. in lit. Dem H. oblongiusculus Dej. in Form und Farbe sehr ähnlich, aber meist ansehnlich grösser ünd durch die grob und zerstreut pune- tirten Zwischenräume der Flügeldecken leicht unterschieden. Oben röthlich pechfarbig, ziemlich dicht behaart. Taster, Fühler ünd Beine roth. Der Kopf ist fein und zerstreut punctirt, fast ohne Spur von den gewöhnlichen Eindrücken auf der Stirne. Das Halsschild ist breiter als lang, an den Seiten gerundet, hinten verengt, mit abgerundeten Hinterecken , oben etwas gröber aber nicht so dicht wie bei odlongius> Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 18 274 . culues punctirt, die Seitenränder weniger aufgebogen. Die Flügeldecken sind gestreckt, fast gleichbreit, ziemlich flach, stark gestreift, die Streifen deutlich punktirt, die Zwischenräume mit ziemlich grossen und weitläufig stehenden und dazwischen mit sehr kleinen Punkten besetzt. Von Kindermann bei Amasia und in Syrien gesammelt. Harp. (Oph.) violaceus Reiche. S. Harp. (Oph.) cribrellus Reiche. S. Harp. (Oph.) complanatus Dej. S. K: Harp. (Oph.) planicollis Dej. S. Harp. (Oph.) syriacus Dej. K. Harpalus pharisaeus Reiche. S. Harp. caiphus Reiche. S. Harp. aeneus var. confusus Dej. K. Harp. distinguendus Duftschm. K. Harp. diversus? Dej. Zwei von Kindermann eingesandte Exemplare passen gut zu Dejean’s Beschreibung; ohne Vergleich eines Originals ist hier aber eine sichere Bestimmung fast unmöglich. Harp. fulvus Dej. K. Stenolophus abdominalis Gene. S. . Stenol. procerus n. sp.: nigro-piceus, subcyaneo - micans, prothoraeis elytrorumque margine antennarum basi pedibusque pallide testaceis , prothorace subquadrato , basi utrinque foveolato et punctu- lato, elytris striatis sine striola scutellari. — Long. 3% lin. Dem St. proxzimus Dej. in Gestalt und Färbung so ähnlich, dass es genügen wird, hier die specifischen Unterschiede anzugeben. Er ist reichlich doppelt so gross , überhaupt der grösste mir bekannte Steno- lophus. Die Augen stehen stärker vor. Das Halsschild ist ein wenig kürzer und erscheint daher breiter, die Basalgruben sind zahlreicher punctirt, der Seitenrand besonders hinten etwas mehr aufgebogen. Auf den Flügeldecken fehlt der abgekürzte Seutellarstreif, der bei proximus zwischen dem ersten und zweiten Streifen sich findet und ziemlich lang ist. Stenol. marginatus De). S. Stenol. elegans Dej. K. Gruppe Ditomidae. Die Gruppe steht, wie Chaudoir und LeConte mit Recht bemerken , mit den Harpaliden in der nächsten Verwandtschaft. Von den Scaritiden, an die sie von Lacordaire angeschlossen wird, 275 unterscheidet sie sich durch die nicht bis an die Mittelhüften reichen- den Epimeren des Mesothorax, die einfachen Vorderschienen, den Mangel der Fühlerrinne unter den Augen und die Bildung der Mund- theile, die ganz mit denen der Harpaliden übereinstimmen. Die Cha- raktere der durch einen sehr bestimmten Habitus ausgezeichneten Gruppe besteht hauptsächlich in der Bildung der Stirn , die seitlich eine etwas über die Basis der Fühler vortretende Ecke bildet, und in dem Stiel, welcher den Hinterkörper mit dem Prothorax verbindet. Der letztere verschwindet übrigens bei manchen Formen ganz und das Schildchen reicht stets über den Vorderrand der Flügeldecken hinaus. Ditomus calydonius Rossi. K. Dit. (Odontocarus) bucidus Reiche. S. K. Dit. (Odont.) Samson Reiche. S. Dit. (Odont.) modestus n.sp.: niger, nitidulus, subtiliter punctatus, antennis tibiis-tarsisque rufo-piceis, capite majore , pro- thorace postice coarctato sed vix constricto, angulis posticis minutis rectis elytris subtiliter punctato-striatis. Long. 2'% lin. Die kleinste bis jetzt bekannt gewordene Art der Gruppe, durch seinen Glanz, das nach hinten allmälig verengte, nur vor den kleinen scharf rechtwinkligen Hinterecken etwas eingeschnürte Halsschild und die feinen Streifen der Flügeldecken auszeichnet. Schwarz, ziemlich stark glänzend, mit sehr kurzen, wie geschorenen, aufgerichteten Härchen bekleidet. Der Kopf ist gross , hinten nicht verengt, gleich- mässig fein und dicht punctirt. Die Taster und Fühler sind röthlich oder röthlich pechfarbig. Das Halsschild von der Breite des Kopfes, vorne schwach ausgerandet, mit etwas vorstehenden Vorderecken, an den Seiten schwach gerundet, nach hinten verengt, aber nur unmittelbar vor den kleinen rechtwinkligen Hinterecken ein wenig ausgeschweift, oben gleichmässig fein und dicht punctirt, mit feiner vorn und hinten abgekürzter Mittellinie. Die Flügeldecken sind etwas länger als Kopf und Halsschild zusammen, ziemlich gewölbt, verhältnissmässig fein punctirt-gestreift, die Zwischenräume deutlich und nicht sehr dicht punctirt. Die Puncte ordnen sich fast in zwei Reihen. Die Schenkel dunkel-, die Schienen und Füsse röthlich-pechfarbig. Ditom. (Odogenius) eribratus Reiche, S. Aristus obscurus Dej., K. Ar. nitidulus Dej. S. Ar. perforatus Reiche. S. 18 * 276 Gruppe Trechidae. Trechus minulus Fabr. K. Gruppe Subulipalpi. Bembidium haemorrhoidale Dej. S. Bemb. guttigerum Reiche. S. Bemb. rugicolle Reiche. S. Am Jordan. Bemb. quadriguttatum Fabr. S. Bemb. quadripustulatum Dej. S. Von den hier aufgeführten 121 Laufkäfern gehören 25 Arten auch der deutschen Fauna an (Cicind. campestris, littoralis, Brachin. explodens , Drypta dentata, Dromius corticalis , Cymind. azillaris, Badister peltatus, Chlaenius festivus , spoliatus, veslitus, Callistus lunatus, Sphodr. leucophlhalmus, Calath. cisteloides, fuscus, melano- cephalus , micropterus , Anchom. prasinus , austriacus,, Amara tri- vialis, datmatina, Diachrom. germanus, Harp, complanatus, aeneus, distinguendus,, Trechus minutus) , 35 sind bisher nur in Syrien be- obachtet (Leistus abdominalis, Nebria Hemprichi, Procerus syriacus, Dupochelü, impressus, Carab. Ehrenbergü, Hemprichiü , Siagona longula, Macrochilus Saulcyi, Dromius virgatus, Lebia arcuata, Cy- mindis tabida , pallida , Iscariotes hierichonticus , Licinus hierichon- ticus, Calath. reflewus, Sphodrus nigratus, parallelocollis , plani- collis, Platycerus languidus , punctiger, Pterostich. pertusus, fusci- eornis, Zabrus damascenus, helopioides, Harpal. violaceus, cribellus, pharisaeus , caiphus , Stenol. procerus , Ditomus Samson , modestus, cribratus , Aristus perforatus , Bembid. yuttigerum, rugicolle) und unter diesen ist Macrochilus Saulcyi die interessanteste Form; die übrigen sind im Bereiche der Mittelmeerfauna weiter verbreitet. Dytiscidae, Gruppe Dptiseini. Cybister Jordanis Reiche. S. Hydaticus fusciventris Reiche. S. Gruppe Colymbetini. Agabus biguttatus Oliv. 8. Ag. bipustulatus Linn. K. Ag. bipunctatus Fabr. K. j 277 Laccophilus variegatus Ger m. S. Lacce. minutus Fabr. (interruptus Aub.) K. Hydrocanthus notula Er. (diophthalmus Reiche.) S. Gruppe Hydroporini. Hydroporus inaequalis Fabr. S. Hyar. cuspidatus Kunze. S. Hyar. halensis Fabr.K. Hyadr. laeviventris Reiche. S, Hydr. geminus Fabr. S. Hydr. exornatus Reiche. S, Reiche führt ferner eine Art als Hydrop. consobrinus Aub. (non Kunze) auf, der Aube’sche Käfer, den ich in Aube'’s eigener Sammlung untersucht habe, ist aber mit dem von Kunze beschriebenen einerlei und beide sind das Männchen von H. parallelogrammus. Der syrische Käfer bedarf daher einer neuen Untersuchung. Gruppe Haliplini. Haliplus variegatus Sturm. S. Cnemidot. caesus Duftschm. S, Gyrinidae. Gyrinus concinnus Klug. (strigipennis Suffr, striatus Aub e) S.K. Gyr. mergus Ahr. K. Dineutes australis Aube. K. Synopsis prodroma der Gattung Hydropsyche. Von Prof. Dr. Kolenati. Die Gattung Hydropsyche unter den Phryganiden ist von Stephens und Curtis öfter mit Philopotamus verwechselt worden. Brauer hat in seinen Neuropteris Austriae Seite 40 den Versuch gemacht, die Arten, welche in Oesterreich vorkommen, nach der Begattungswehr zu unterscheiden und dabei von den Beschreibungen und Abbildungen Pictet’s, so wie von den Beschreibungen des Stephensin den Ilustrations of British Entomology Vol. VI. keine Notiz genommen, sich daher isolirt gestellt. Wenn wir auch gestehen, dass auf der 278 Nervatur und besonders der Färbung beruhende Unterschiede durch das Abreiben oder Verbleichen leiden und dass die Appendices annales ein constantes Erkennungsmerkmal abgeben, so können wir doch der Methode nicht beipflichten, alle Hydropsyche-Arten neu zu benennen und müssen auch einwenden, dass durch die Untersuchung der Be- gattungswehr oft das ganze Individuum zerstört wird, die Zeichnungen und Farben aber keinem solchen Wechsel unterworfen sind, dass sie zur Bestimmung der Arten nicht verwendet werden könnten. Wir wollen es versuchen, die Hydropsyche-Arten nach dem uns zu Gebote stehenden Narerale zu scheiden. Vorderdüselt nicht gelleckt I. 2 ON EN: Voorderlügel, vetleckti ! Ar u. era er DOC len SSR 1. Vorderflügel nicht durchscheinend, Nerven braun. Angustipennis Curtis. Affinis Stephens. Angustata Pictet. Oesterreich (Kollar, Kolenatü), Ungarn (Frivaldszky). Vorderflügel durchscheinend , Nerven gelb. ? Hibernica Curtis. ? Ochroleuca Steph. Newae Kolenati. London (Curtis), St. Petersburg (Kolenati). 2. Vorderflügel in der Substanz braun, sonst goldgelb behaart und. ‚sellecktirg.r.. pain one IRRE Vorderflügel in der Substanz gelb und braun gefleckt.......... 3. Vorderflügel nebstbei strohgelb-getiegert. Peilueidula Curtis. Dorsalis Stephens. Laeta Pictet. Adspersa Rambur. Nebulosa Brauer. Helvola Mus. Vindob.. Vespertina Mus. Vind. Oesterreich (Kollar, Kolenati), Laibach (Schmidt). Vorderflügel nebstbei goldgelb-getiegert. Tineta Pictet. Varia Rambur. Versieolor Brauer. Austriaca Mus. Vindob. Oesterreich (Kollar, Kolenati). 4. Vorderflügel nebstbei weiss- und gelbhaarig gefleckt. Fulvipes Curtis. Obscura Stephens. Variabilis Pictet. Leptocera Mus. Vindob. Adspersula Gys. Mus. Berolin. Oesterreich (Kollar, Kolenati), Laibach (Schmidt). Vordertügel .nebstbei. getiegert. ....... =... 2.0... Dub. . 5 5. Vorderflügel nebstbei goldgelb-getiegert. Tenuicornis Pictet. Antennata Steph. Ophthalmica Ramb, Maxima Brauer. Oesterreich (Kolenati), Steier (Brittinger), Laibach (Schmidt), Dalmatien (Stentz). Vorderflügel nebstbei strohgelb-getiegert. Atomaria Gmelin. Maculata Donovan. Instabilis Curtis. Oesterreich (Kolenati), Steier (Brittinger), Laibach (Schmidt), Dalmatien (Stentz2). Vorderflügel nebstbei weiss-getiegert. Guttata Pictet, Bimaculata Steph. Danubü Brauer. Oesterreich (Kolenati), Dalmatien (Stentz). Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czagl. (Fortsetzung.) 17. Scheitel leicht eingedrückt. — Pygidium glatt. — Vorder- schienen lreizähuie\ ‚).... or 102. ses? ich. lissurus Brasil. L. 61%, B. 5 m. ©. — eben. — Pygidium punctirt. — Vorderschienen ge- xerbite; nu: N nr. eehasdioadg 18 280 18. Breiter. — Innerer Seitenstreifen des Halsschildes mit dem Rande parallel laufend .............. coenosus Er. Cuba, L. 5!%, B. 414 m. Gestreckter, — Innerer Seitenstreifen des Halsschildes rück- wärts dem Rande genähert ........ brunnipes Er. Mexico, 1726, 5.4: 19. 4-4 Muückenstreiren. ganz. LEINEN TREO. SOIEINANTE. 20 1—3 — rn are ne RSNEHN IE NERMD. ISIN ON. 21 20. Rudiment des äusseren Randstreifens deutlich ; Nahtstreifen kürzer als der fünfte Rückenstreifen....hipponensis Algier, IL 312, B. Am. — — — verwischt; Nahtstreifen länger als der fünfte Rückenstreifen. .eurtatus LeC.N. A m. L. 6, BA4'\% m. 21. Unterschultergrube dreifurchig. — Vierter Rückenstreifen nur an der Basis kurz angedeutet ............ incertus Texas, #72 Bao yasm! — zweifurchig. — Vierter Rückenstreifen fehlt ganz .. 22 22. Rudiment des äusseren Randstreifens deutlich. — Vierter Rückenstreifen verwischt, der ganzen Länge nach nur durch Puncte gebildet ........ putridus Er. N. Amer, L. 7, B. 5% m. — — — — verwischt. — Vierter Rückenstreifen fehlt oder ist nur sehr kurz .......... 23 23. Pygidium dicht und grob punctirt. — Vierter und fünfter Rückenstreifen deutlich ......... spretus Le C. N. Amer, 1; 7, Bosm = weitläufiger und schwach punctirt. — Vierter und fünfter Rückenstreifen verwischt .depurator Say. N. Amer. je)e, RB. 6m. In diese Gruppe gehört noch; H. Paykulli Kirby Fn. bor. Amer. 123, 172 (1837). Schwarz, glänzend; Halsschild beiderseits zweistreifig, der äussere abgekürzt ; 4—3. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, A4—5. und Nahtstreifen nur durch Puncte angezeigt und abgekürzt; Vorderschienen dreizähnig, der unterste an der Spitze getheilt. N. Amer. L. 8 m. Halsschild äusserst fein punctirt und dadurch , so wie durch die Seitenstreifen desselben von dem ihm nahe stehenden H. unicolor unterschieden, 281 V. Gruppe. 1. Aeusserer Randstreifen der Flügeldecken ganz ... ..:.....:. 2 — — — — rückwärts abgekürzt . .12 2. Jede Flügeldecke mit einer rothen Mackel vor der Spitze gratiosus Manh. Mongol. L. 6, B. 3% m. — — ohne Mackel. cr Meran Bern er 3 3. 1—3. Rückenstreifen ganz; A. sehr kurz oder fehlend ........ 4 4—4. Rückenstreifen ganz. (Der 4. bisweilen etwas abgekürzt)... 6 A. Vorderschienen fünf- bis sechszähnig. — Aeusserer Seiten- streifen des Halsschildes ganz oder nur etwas ab- el nn 3 5 le A ENTER ROLE USER 3 5 — vierzähnig. — Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes reicht nicht über die Mitte terricola G er m. Oesterreich. L.8,B. 5m. 5. Seitenstreifen des Halsschildes parallel verlaufend, der äussere kürzer. — Pygidium grob, weitläufig punctirt 6-striatus Le ©. N. Amer. Innerer Seitenstreifen des Halsschildes gekrümmt, an der Basis gegen den Rand genähert, kürzer als der äussere. — Pygidium fein und-dicht punctirt incognitus. Indien. L. 10, B. 6 m. Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes ganz ............. 7 = —— — — abgekürzt foedatus Le C. N. Amer. L. 6, B. 4Yı m. . Innerer Seitenstreifen in der Mitte gekrümmt, an der Basis demyaussengoenaberts nl. na 8 Seitenstreifen des Halsschildes parallel verlaufend, der innere BENERER SR 221 Mole ee 10 . Vorderschienen mit fünf bis sechs Zähnchen ; Hinterschienen lang, schmal. — Fühlerknopf braun . .... ......... 9 —_ vierzähnig ; Hinterschienen kurz und breit. — Fühlerknopf rothbraun .......... merdarius E. H. Europ. 226.B 2m 282 - 9. 10. 14% 13. 14. 45. . Flügeldecken mit einer rothen dreieckigen Makel Breiter. — Pygidium und Unterschultergrube sehr dicht punelirt ee Bare). VW... cadaverinus E. H. Europ. L. 9—6, B. 6—4 m. Gestreckter. — Pygidium und Unterschultergrube weitläufig PITIEmER N DAUN 0: interruptus Pal. Beauv. N. Amer. (odtusatus Harris.) L. 7, B. 4Y m. Oval convex. — An der Basis der Flügeldecken über dem 5. Rückenstreifen mit einem bogenförmigen Strichelchen . .11 Rund, flach. — Der gebogene Strich an der Basis fehlt Harrisii Le ©. N. Amer. L. 5, B. 312 m. Stirnstreifen vorne eingebogen. — Pygidium gross und weit- Häufig punctirt. sn. anacaseasnte distinetus Er. Oesterreich. L. 6, B. 4 m. _ halbkreisförmig. — Pyeidium fein und dicht Punch BROS. en ne stygieus Le C. N. Amer. EL,4,B.3m. Ei binotatus Er. Süd Frankr. 1. 3,,B. 3 m. — einfärbin asblideasisil 206. arlanatae. 1a 1.13 1—3. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz .......>:....:..- 14 1. —_ — ma — 5. und Naht- Erugsten, aboekürzt. = ...150..:1% 210 ee Geheni. Senegal. L. 6%, B. 4% m. 1—5. Rückenstreifen ganz, 5, an der Basis mit dem Naht- streifen gerhunden .. nl une ne smyrnaeus. Smyrna, Bar.,B. 1,200: Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes ganz — Pygidium an der Basis und den Seiten gross punctirt. .fureipes. Indien. DL. 10,.B. 7m. — — — — abrekurzt Mens. 20: 15 Halsschild am Vorderrande einfach ausgerandet. — Pygidium auf der ganzen Oberfläche dicht punctirt. — Vorder- schienen mit fünf bis sechs Zähnchen ....sibirieus. Sibirien. 1.8,0Bx.6.08: — — Z— zweibuchtig. — Pygidium nur an der Basis mit einigen zerstreuten Puncten. — Vorder- Bchienen Areizähmig ... 2... ..cuee 6 coracinus Er. Indien. L.19B/ 8% m. 283 Zu erwähnen sind noch nachstehende aufgestellte in drese Gruppe gehörigen Arten: H. bisguinguestriatus Germ. Mag. Ent. 1 a, 120, 8 (1813). Schwarz, glänzend; Halsschild mit einem ganzen inneren, und in der Mitte abgekürzten äussern Seitenstreifen; Flügeldecken mit einem nach hinten abgekürzten Rand, schiefen 1—4. Rücken-, und sehr kurzen 5. und Nahtstreifen; Vorderschienen dreizähnig. — Amerika. Dem Habitus nach mit H. carbonarius verwandt. H. refletus Le C. N. Amer. Hist. 19, 7, pl. 2, 6 (1845). Punc- tivt ; Halsschild mit zwei gleichen dem Rande genäherten ganzen Seiten- streifen; Rücken- und Nahtstreifen der Flügeldecken ganz, letzterer vorne gekrümmt, äusserer Randstreifen hinten abgekürzt; Vorder- schienen fünfzähnig. L. 7 m. Südl. Provinzen d. Vereinigt. Staaten. H. immunis Er. Jahr. 1. 143, 39 (1834). Flach, schwarz, glänzend; Halsschild mit zwei Seitenstreifen; 1—4. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, 5. und Nahtstreifen abgekürzt , Randstreifen fast ganz ; Vorderschienen mit sechs oder sieben Zähnchen. L. 7. m. Nord Amerika, Dem H. merdarius ähnlich, jedoch kürzer, flacher und mit weniger vorspringenden Schultern, H. caliginosus Steph. Ill. Brit. Ent. 3, 152, 21 (1830). Läng- lich, schwarz, glänzend; Flügeldecken mit drei ganzen und drei ab- gekürzten Streifen; Vorderschienen fünfzähnig, der unterste Zahn gespalten; Fühlerkeule rostfarben. L. 6 m. Ein einziges Exemplar wurde bei London gefunden. 2 VI Gruppe. 1. Aeusserer Randstreifen der Flügeldecken ganz .............. 2 — — — _ abpekügztihnn. ...2.. 12 2. Vorderschienen dreizähnig .......-.... graecus. Griechenl. Aleier. L. 12—9,-B. 8-6 m. — Nierzähmno gs re a el ae : 3 — Mofas 2 ea tn Pre ee 4 — SENSE ZANDER N EEE 8 3. Jede Flügeldecke mit einem zweilappigen rothen Fleck fimetarius Herbst. Europ. sp. Alm. — ohmer Weck N. u -..eng uncostriatus. Portug. L..4'%, B. 4 m. 284 4. Schwarz. — Unterschultergrube punctirt ......... a Se 5. Wügeldecken mit einem dunkelrothen, in die schwarze Grund- farbe verwaschenen Fleck. — Unterschultergrube glatt pupurascens Herbst. Europ. L. 5, B. 314 m. 5. Fühlerknopf und Beine roth. — 4. Rückenstreifen fast ganz. Stirn mit einem leichten Eindruck ....punetiventer. Mexic. s 1.5; Bi'3%% m: —_ -— ..— schwarz. — 4. Rückenstreif gewöhn- lich abgekürzt! *1SurHreben NN IT IRB 6 6. Körper länglich. — Seitenstreifen des Halsschildes dem Rande genähert. Letzterer wulstförmig erhaben. — Schultern vorspringend. — Unterschultergrube stark punctirt .... 7 — rund. — Seitenstreifen des Halsschildes weit vom Rande entfernt; letzterer eben, nicht wulstförmig erhaben. — Schultern nur wenig vorspringend, — Unterschultergrube schwach punctirt... .ventralis *). Europ. 15,&B2m 7. Gross. — Wulstförmiger Seitenrand vorne verengt, in den Vorderwinkeln punctirt. — Pygidium grob und ge- drängt punetirt WR „URL. UP. BE IRELTM ignobilis. Europ. L. 6'%, B. 4% m. Klein. — Wulstförmiger Seitenrand der ganzen Länge nach von gleicher Breite und ohne Puncte. — Pygidium feiner puncto. re en carbonarius E. H. Europ. L.5,B. 4m. 8. Flügeldecken an der Basis oberhalb dem 5. Rückenstreifen mıt einem bogenförmigen Strichelehen. — Hinter- schienen schmal, verlängert. ........-e--.-cr0r00. g — — — — ohne bogenförmigen Strich. — Hinterschienen breiter und kürzer ...........r er. 210 9. Nahtstreifen sehr kurz, — Unterschultergrube tief nur mit einigen Puncten versehen. — Vorderbrust zweistreifig navus. Ind. Syrien. TAB nB m, — fast ganz. — Unterschultergrube seicht, stärker punc- tirt. — Vorderbrust ohne Streifen ... .marginatus Er. Europ. se L. 4), B. 3% m. *) Diese drei auf einander folgenden Arten wurden von mir auch um Wien gefunden. _—H— 10. Nahtstreifen kürzer als der 4. Rückenstreifen .............. 11 — fast : so lang als der 4. Rückenstreifen marginicollis Le C. N. Amer. ENANBRS! m: 11. Gestreckt, gross. — Fühlerkeule braun. — Stirustreifen einen einspringenden Winkel bildend . .negleetus Ger m, Eur. L. 6, B. 4!1% m. Kurz oval, klein. — Fühlerkeule rostroth. — Stirnstreifen kaum ausgebuchtet............. nigellatus Germ. Europ. L, 4,B.3 m. 42. 1—4. Rückenstreifen ganz .........2.ccc ee... bifrens. Indien. 1. an, B 3Yaam, 1—3. — NA RE a a 2 al 13 13. Randstreifen der Flügeldecken kurz und schwach ausgedrückt. A aMistelbrust ausgerndt IA NEIEATDNTF ana 14 —_ — — wenig abgekürzt, stark und tief, Mittelbrust gerade ............ philippinensis. Philippinen. L. 5'\%, B. 3’% m. 14. 5. Rücken- und Nahtstreifen fehlt. — Vorderschienen drei- zähniglall BADEN E, OB DORE TODE californieus. Calif, L. 6, B. 4YAa m. u —— — deutlich, kurz. — Vorderschienen vierzahmier. oh. ID DER OD stercorarius E. H. Europ. L. 5, B. 3" m. Hieher gehören noch: H. cognatus Le C. N. Amer. Hist. 28, 23, pl. 3, 10 (1843). Halsschild an den Seiten punctirt. Seitenstreifen desselben hinten ab- gekürzt; Rückenstreifen 1—4 ganz, 5. und Nahtstreifen vorn abge- kürzt; Vorderschienen fünfzähnig. L. 5Yı m. Neu Orleans. Der 4. Rücken- ist bisweilen mit dem Nahtstreifen verbunden, welche Verbindung jedoch immer schwach ausgedrückt ist. H. exaratus Le C. N. Amer. Hist. 29, 25, pl. 3, 12 (1845). Halsschild mit einem ganzen Seitenstreifen ; 1—3. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz, 4., 5. und Nahtstreifen etwas abgekürzt, gleich lang, 5. und Nahtstreifen durch einen sehr schwachen Bogen verbunden. Vorderschienen dreizähnig. — L. 5%Yı m. Vereinigt. Staat. (Georgien, Carolina). H. ruficornis Grimm. Stettin. entom. Zeitg. 1852 p. 221. — (Redtb. F. A. II. ed, p. 310.) Länglich oval, schwarz, glänzend. 286 Halsschild mit einem Seitenstreifen , der 5. Rücken- und Nahtstreifen vorne abgekürzt ; Unterschultergrube sehr dicht punctixt ; Vorderschienen fünfzähnig. Vom H. corvinus, dem er sehr ähnlich ist, durch die ausgerandete Mittelbrust zu unterscheiden. VI. Gruppe. 1. Vorderschienen zweizähnig, — Jede Flügeldecke mit einer grossen rothen Makel ........ biplagiatus Le ©. N. Amer. L. 6%, B. 41. — ÜReIzErn De Ne re 2 — wenigstens: vierzähnier ul age. 10 2. Flüieeldecken mit, rothen, Makeln in... se. ee... 3 — make]losı Yrlensnser uerE 6) 3. Eine einzige grosse, ausgebuchtete Makel auf jeder Flügel- decke. — Aeusserer Seitenstreifendes Halsschildeskurz .. 4 Zwei rothe Makeln auf jeder Flügeldecke, welche manchmal verbunden sind. — Aeusserer Seitenstreifen des Hals- schldes Jang$ .. ... u... quadrinotatus Payk Europ. L. 8, B.6 m. 4. Die Makel lässt den Rand der Flügeldecken frei sinnatus Pay k. Europ. L. 6'%,B,5 m. — — bedeckt den Rand, und hat einen schwarzen Punet in ihrer Mitte.......... bipunetatus Pay k. Algier. L.8,B5m. 5. 1—2. Rückenstreifen ganz , 3. rückwärts abgekürzt, Naht- streiten sfehlb Sn, 4 at tristriatus. V. d. g. H. L. 7, B. 3°% m. 1—3. Rückenstreifen ganz, A—5, nur kurz an der Spitze angedeutet, Nahtstreifen deutlich .........2....:... 6 4. Bückenstreifen ganz, wis daeark dankbar ehrt. al 7 —5. Rückenstreifen ganz ; Nahtstreifen kaum abgekürzt americanus Payk. N. Amer. L. 34a, B. 21% m. 6. Nahtstreifen kurz, vorn und hinten, Seitenstreifen des Hals- h schildes etwas abgekürzt .............. fossor Er. Seneg. Lady Basar —_ an der Basis etwas abgekürzt ; Seitenstreifen des Halsschildes ganz... 2.1.0. obesus Fahr. Guinea, EL, DB. 3% m. 17: 12. 13. 14. 287 . Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes sehr kurz; Naht- streifendarWpanz'r .2.......... lentulus Er. V.d. g. H. 2.6, B. 5m, — — — — reicht über die Mitte; "Naktstreifen KuTzu..0 on NIE, PRPdSTidead 8 . 5. Rückenstreifen der Flügeldecken deutlich. — Pyeidium punctirt, — Vorderbrust mit zwei Streifen .......... 9 — — — fehlt. — Pygidium glatt. Vorderbrust ohne Streifen ... .javanieus Payk. Ind. Java. L. 6%, B. 4a m. . Unterschultergrube dreifurchig. -—- Pygidium leicht gewölbt, feiner pumebirb.i ..%.. .i.,. lugubris Trug. Frankr. Piemont. 1.65, B4 3m. — zweifurchig. -— Pygidium hoch gewölbt, grob Punta ar EEE servus Er. Cuba. St. Domingo. Ib, Br33/ 2m! 1—2. Rückenstreifen ganz, 3. und 4. in der Mitte weit unterbrochen, 5. an der Spitze nur rudimental diadema. Amer. L. 6%s2, B. 4'% m. 2 9. inückenstreiten ganz.ar N, Dis, BIEIDINN a Bist 12 1 —4A. == nee ER Re a NE. ARE 16 Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes ganz sepulchralis Er. Oesterreich. L. 6'%, B. 4 m. => — — _— stark abgekürzt ....13 I lestreiten.dentlichir see der ee ee EDRONN 14 _ fehlb#. ter. ti WEIN. civilis Le C. N. Amer, L. 5%, B, 324 m. Flügeldecken längs den Rändern roth ...... limbatus Trug. Syr. L 3%, B. 2! m. — Schwarzur ER IHEu: orten ei 15 . Gestreckt. — Fühlerknopf braun. — Oberkiefer gefurcht. — Pygidium sehr stark punctirt ..moerens Er. Algier. Istrien. 1.973, Dr3 2 ın. Kurz. — Fühlerknopf rostroth, — Oberkiefer ohne Rinne. — Pygidium fein punctirtt ........ funestus Er. Istr. Oesterr. L. 4, B. 24 m, De 288 16. Aeusserer Seitenstreifen des Halsschildes ganz. . indistinetus. N. Amer. —_ = sehr kurz : bissexstriatus. Frankr. Ital. L. 9, B. 2%. m: Beschriebene Arten dieser Gruppe sind ferner: H. squalides Er. in Jahr. 1, 148,53 (1834). Schwarz, glänzend ; Halsschild mit abgekürztem äusseren Seitenstreifen; 1—4, Rücken- streifen der Flügeldecken ganz, 5. und Nahtstreifen in der Mitte ab- gekürzt; Vorderschienen dreizähnig. L. 5'% m, China. Von der Gestalt des H. carbonarius und dem H. javanicus nahestehend. H. dispar Le C. N. Am. Hist. 27, pl. 3, 8 (1845). Halsschild mit sehr kurzen äusseren Seitenstreifen; 1—3. Rücken- und Naht- streifen der Flügeldecken ganz ; Vorderschienen dreizähnig. L. 4 m. N. Amer. (Georgien), selten. H. sordidus Aube& in Ann, Soc. Ent. (1850) 322, 30. Länglich; schwarz; äusserer Seitenstreifen des Halsschildes äusserst kurz, der innere weit vom Rande entfernt; 1—4. Rückenstreifen der Flügel- decken ganz, 5. und Nahtstreifen abgekürzt ; Seitenstreifen fehlt, mit einem grossen dreieckigen rothen Fleck nach aussen; Vorderschienen vierzähnig, der unterste Zahn zweispaltig, der erste sehr klein. L. 4 m. Süd-Spanien. Habitus und Farbe des H. Dimaculatus. . (Fortsetzung folgt.) Für die Wiener-Fauna neue Schmetterlinge. 1: Cucullia argentina; von Herrn Schuler in einem schönen Exeni- plare am 49. Aug. d. J. bei Mödling gefangen. j 2. Thalpochares purpurina,; von demselben im Juni bei Meidling ge-. sammelt. 3. Atychia lugubris. Zwei Weibchen von Herrn von Hornig und Schedl auf den Bergen zwischen Baden und Gaden am 15. Aug. gefangen. Einen leeren Sack hatte ich schon vor vielen Jahren in derselben Gegend gefunden, mehrere von Raupen bewohnte fanden wir ebendaselbst voriges Jahr. In den Alpen kommen dieselben häufiger vor, doch ist uns die Zucht bisher noch nie gelungen. (Wie wir hören, soll das von Buhle [Tag- und Abendschmetterlinge Deutschlands, Halle 1837] fälschlich als Atychia lugubris abgebildete, von Herrn Ullrich bei Triest gesammelte Thier nun auch bei Laibach aufgefunden worden sein.) 4. Choreutis dolosana. Von mir die Puppen auf dem Bisamberge am 7. Juli gefunden; sie entwickelten sich schon nach wenigen Tagen, viele lieferten aber ein kleines Hymenopteron. Die ersten Stände dieser Art hat Herr Milli&@re in Lyon entdeckt und in den Pariser Annalen 1856 pag. 33 bekannt gemacht ; die Raupe minirt in den Blättern der Aröstolochia clematidisz in welchen sie sich auch verpuppt. Averie rer Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomolooische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 10. | II. Band. October 1S5S. Criterien zur generischen Theilung der Phyto- coriden (Capsini aut.) Von Dr. F. X. Fieber, Director am k. k. Kreisgerichte zu Chrudim, der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, der kais. Leopoldin. Carolin. Academie, der kais. Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau u. m. a. G. Mitglied. CHiezu Taf. VI) Zu wohl bekannt sind die Schwierigkeiten und die sich ergebenden Zweifel bei Bestimmung der Phytocoriden (Capsini aut.) dem Kenner sowohl, als auch dem angehenden Forscher, um noch des Weiteren hierüber zu sagen. Der Grund dieser Anstände liegt aber theils im der bisherigen Nichtbeachtung so vieler constanter Formen gewisser Körpertheile, theils darin, dass manche der aufgefundenen Merkmale nicht gehörig gewürdiget wurden, um sie für Aufstellung von gut begründeten Gattungen und zur Gewinnung einer leichteren Uebersicht bei Be- stimmung der bedeutenden Zahl der (Capsini) Phytocoriden zu benützen. Eine oberflächliche Zusammenstellung der Arten nach dem äusseren Ansehen und Unterbringung derselben in eine der wenigen sehr vage begründeten Gattungen , genügt gegenwärtig durchaus nicht mehr, — obgleich es bequem , aber die Wissenschaft nicht fördernd ist, alles was nicht in die Gattungen Miris, Lopus und Phytocoris eingeordnet werden kann, in einer vierten Gattung unter dem Sammelnamen Capsus einzureihen. Die wenigen Gattungen, welche einige Autoren (Latreille, Hahn, Burmeister, Spinola, Westwood, Stephens) im Gefühle der Nothwendigkeit aufgestellt haben, fanden, wenngleich Wiener entomo!. Monatschr. II. Bd. 19 290 auf ihre körperliche Verschiedenheit gut begründet, in den Arten aber nicht genug gesichtet, nicht die ihnen gebührende Anerkennung, weil es späteren Schriftstellern nicht genehm war, ihren Werth zu prüfen; da sie zu diesem Zwecke die grosse Zahl der Capsini einer genauen Untersuchung hätten unterziehen müssen, was allerdings ein zeitraubendes, anstrengendes , Mühe und Geduld im grössten Maasse erforderndes Unternehmen ist. Professor Kirschbaum*) erkannte wohl die Nothwendigkeit der Aufstellung von Gattungen (pag. 5), war jedoch der Ansicht, es sei bei einer Zahl von 154 ihm bekannter Arten immer noch möglich, die neu aufgefundenen zu bestimmen, und der Zeitpunct zur Auf- stellung endgiltiger Gattungen unter den Capsinen noch nicht ge- kommen **), in dem Glauben , dass zahlreiche Uebergangsformen unter ‘den bekannten Arten ***) eine scharfe Grenze nicht ziehen lassen, Nach seiner oben ausgesprochenen Ansicht versuchte Kirsch- baum die ihm bekannten Arten in einigen blos benannten Unter- abtheilungen mit den Gattungen Capsus, Phytocoris, Lopus und Miris nach Herrich-Schäffer, dann die neue Gattung Monalocoris Dahlb. und Myrmecoris Gorsky unterzubringen, doch auch hier finden sich sehr verwandte in ein und dieselbe Gattung oder Abtheilung gehörige Arten — wie Capsus ochroleucus und ©. molliculus — weit von einander in zwei Abtlieilungen vor. Die Untersuchung der Gattung Lopus nach H.-Schff. und Kirschbaum, nach welchen der geschärfte Seitenrand des Pro- notum den Character bildet (der jedoch auch manchen Anderen zu- kommt) zeigt schon, wie vielfach abweichend von einander die dahin unterbrachten Arten im Körperbaue, den einzelnen Theilen und deren Formen sind. *) Rhynchota der Umgegend von Wiesbaden „ 1855. 4. Heft. Capsini. ##) Wann soll oder wird dieser ersehnte Zeitpunct eintreten — auf was soll desshalb gewartet werden ? ==) Sonach wären alle diese bekannten Arten — Abarten von nur einer Art?! Bei genauer Prüfung von mehr als 230 aus den an 370 bekannten Arten (wenn sich die übrigen, mir noch zur Untersuchung nicht vorliegenden Arten als solche bewähren sollten) fand ich keine Uebergangsformen ,„ wohl aber mehrere einer grösseren oder kleineren Zahl Arten zukommender gleicher unwandelbarer — zuweilen wohl ähnlicher — Kennzeichen, um sie zu einem Gattungs-Character zu verbinden. 291 Man vergleiche z. B. nur erst die characteristische Bildung des Kopfes von der Seite angesehen in Tafel 6, von Lopus tunicatus Fig.1 — L. carinatus Fig. 2, — L. ferrugatus Fig. 3, — L. albidus Fig. 22 oder L. nasutus, untersuche ferner wie verschieden die Fussglieder — vorzüglich ausgebildet und characteristisch an den Hinterbeinen — bei L. carinatus, L. tunicatus und L. albidus oder L. nasutus; — wie verschieden der Bau der Bruststücke ist; man findet ferner, dass das Pronotum am Vorderrande einen Kiel oder Ring trägt, Fig. 1, 3, 9, welcher bei Fig. 22 dem L. albidus und L. nasutus fehlt, und sieht in der Flügelzelle den Zellhaken, Hamus. Fig. 45 bei L. albidus und nasutus, welcher den anderen Lopus-Arten der beiden Autoren mangelt. Man untersuche ferner nach obigen Andeutungen die Arten der Gattung Capsus H.-S. und Kirschb., z. B. in Tafel 6 von der Seite gesehen den Kopf von Capsus angulatus Fig. 8 — ©. punctu- latus oder Falleni Fig. 4 — C. scriptus Fig. 5 — C. tibialis Fig. 6, C. decolor Fig. 7, C. flavovarius Fig. 10, C. hortulanus Fig. 11, C. leucocephalus Fig. 12, C. Märkelä Fig. 13, C. pallidus Fig 14, C. tripustulatus Fig. 15, C. drevis Fig. 16, C. ambulans Fig. 17, C. marginepunctatus Fig. 23, €. ericetorum Fig. 24, C. nubilus Fig, 25, C. chloropterus Fig. 26, C. umbratilis Fig. 27, C. elavatus Fig. 28, €. triguttatus Fig. 29, C. trifasciatus, C. ater, C. chlorizans Fig. 33, C. neglectus Fig. 30, C. holosericeus , ©. coceineus Fig. 21, €. strialus, C. Gylienhali etc. und man wird unmöglich mehr be- haupten können, alle diese beispielsweise genannten Arten müssten noch immer vereint in der Gattung Capsus verbleiben. Die Kennzeichen zur Aufstellung wohlbegründeter Gattungen liegen in dem verschiedenartigen , einer grösseren oder kleineren Zahl Arten zukommenden gleichen Bau des Kopfes , dessen Form von oben, und besonders von der Seite gesehen , dessen verschiedener Wölbung, in der Grösse, Form und Stellung der Augen am Kopfe, in der ver- schiedenen Höhe der Fühlergrube zu dem Grunde der Stirnschwiele (Tylus) und zur Augenmitte (Augenlinie) zum Theil in der Form der Fühler Fig. 36—41, jener der Fussglieder Fig. 46 —48 und dem Verhältniss der Glieder untereinander , — in der verschiedenen Form der Stirnschwiele (Tylus — Nasus, Clypeus, Kopfschild, Kirschb.) von der Seite gesehen, und dem verschiedenen Winkel am Grunde derselben, dem verschiedenen Schnitt des Joch- und Wangenstückes mit den Wangenplatten. 197 292 Das Vorhandensein oder Absein des Kieles am Vorderrande des Pronotum, des Hakens in der Flügelzelle, das Verhältniss der Länge der Schnabelscheide zum Körper, und deren einzelnen Glieder , ihre Stärke , so wie des Wurzelgliedes zum Unterkopfe und zum Xyphus des Vorderbruststückes, sind gleich wichtige constante Kennzeichen zur Unterscheidung der Gattungen; — und doch sagt Kirschbaum a a. 0. pag. 104, es seien die Mundtheile (der Schnabel oder Schnabel- scheide) wegen ihrer Einförmigkeit zur Aufstellung von Gattungen gar nicht zu gebrauchen; nun aber vergleiche man z. Beisp. die Schnabelscheide von Capsus pteridis, C. Märkelü, C. umbratilis, C. scriptus, C. ater, C. holosericeus, C. Gyllenhali, C. leuco- cephalus, C. pallicornis, C. chloroplerus etc., und man muss ge- stehen, dass bei so auffallender Verschiedenheit derselbe ohne Leicht- fertigkeit bei der Characteristik der Gattungen nicht unbeachtet gelassen werden darf. Der Brustkasten ist wie jener bei den Hydrocoriden ein zu- sammengesetzter ; in Fig. 51 liegt zur Seite der Mittelbrust das Seitenstück d, ober demselben die Scapula e; das kurze schmale Hinterbruststück tritt in der Mitte e characteristisch hervor, an der Seite liest das Athemloch f. Der zusammengesetzte Bau des Brustkorbes in Fig. 49-—53 wurde bisher gar nicht beachtet, und doch liegt in der Form, der Wölbung, Ebene oder Vertiefung des Xyphus a, in der Wölbung, den Eindrücken und in dem Schnitte des Hinterrandes der Mittelbrust d, in Fig. 49—53, in der Form, Fläche oder Wölbung und den Eindrücken auf der Hinterbrustmitte c — in der Form der Grundzelle der Membran , ob sie einfach, Fig. 42 e, oder getheilt, Fig. 43, 44 e, so viel des Cha- racteristischen und Unwandelbaren an Kennzeichen, dass, wenn dieselben gehörig aufgefasst und in Verbindung gebracht, trefflich zur Bildung von Gruppen und Gattungen dienen. Die Bahn zur leichteren Bestimmung der Phytocoriden durch Aufstellung von Gattungen auf Grundlage der Kennzeichen am Kerf- skelett ist hiermit gelegt, der Fortschritt darin und die Kritik darüber ist leicht; vielleicht wird man den Vorwurf der Neuerung als Ab- weichung von der veralteten Methode der Eintheilung und der Beschreibung und den der Zersplitterung wagen; indessen, man prüfe gründlich und ruhig früher und urtheile später, denn mit eben so vielem Rechte als in Coleoptern, Hymenoptern und anderen Ord- nungen die Linn&ischen und Fabricischen Gattungen in mehrere 293 durch verschiedene Autoren aufgelöst wurden und Anerkennung gefunden haben , stehen auch die aus den Sammelgattungen Lopus , Miris und insbesondere Capsus von mir nach genauer Prüfung ausgeschiedenen Gattungen zur Erkenntniss da. Die Nothwendigkeit der Aufstellung von Gattungen unter den Phytocoriden tıitt aber eben so klar hervor, als es der Fall bei den Orthoptern war, wo unter den Gattungen Locusta, Gryllus und Acridium so viele verschiedenartige Bildungen im Kerfskelette vor- kommen. Zu gleichen Resultaten in Aufstellung gut begründeter Gattungen nach dem Kerfskelette, jedoch unter anderen Namen gelangte ich in meiner Bearbeitung der europäischen Orthoptera (als Synopse in der Zeitschrift Lotos, Jahrgang Ill. 1853, in den Separatabdrücken un- richtig 1854) eben so wie Dr. Fischer in seinen gleichzeitig 1853 erschienenen Orthoptera europaea , dem von meinen Arbeiten hierüber nur die Uebersicht der schlesischen Orthoptera, im Programm des königl. Gymnasiums zu Ratibor a. 1852 bekannt war, in welchem ich schon auf Grundlage des Kerfskelettes mehrere Gattungen aufgestellt hatte. Wenn auch einzelne Gattungen auf die körperlichen Unterschiede von nur einer Art gegründet wurden, so habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass zu solchen Gattungen sehr bald die zweite oder mehr Arten aufgefunden worden sind, wie diess bei Orthops, Stiphro- soma, Tinicephalus, Amblytylus , Macrocoleus , Dieyphus , Brachy- ceroea u. a. der Fall war. Uebrigens bestehen ja der Beispiele einer Gattung mit nur einer Art in anderen Ordnungen so viele, dass eine Rechtfertigung unnöthig ist. Das Resultat meiner mehr als en Untersuchungen ist die Anfertigung der Analyse sämmtlicher Rhynchoten-Gattungen auf besonderen Tafeln, welche seiner Zeit veröffentlicht werden sollen, — und die Erstellung von mehr als 300 farbigen Abbildungen europäischer Phytocoriden. Verbindlichen Dank für freundliche Mittheilung von Materiale sage ich Herrn Prof. Eversmann, Ferdinand Schmidt, Prof. Kirschbaum, und insbesondere Herın R. Meyer-Dür. Zur Untersuchung und Bestimmung der Gattungen müssen voll- kommen ausgereifte, in den Körpertheilen erhärtete, durch den Nadel- stich nicht in der Mitte des Mittel- und Hinterbruststückes und wenig- stens im linken Flügel nicht verletzte Exemplare gewählt werden, oder wenn sie gefangen noch nicht ganz erhärtet sein sollten, möglichst bald 294 untersucht werden, ehe die Körpertheile einfallen, zusammenschrumpfen und dann zu irrigen Ansichteu Veranlassung geben *). Man spiesse die Rhynchoten überhaupt nur durch die breiteste Stelle des CGorium, somit durch die rechte Seite (nicht Mitte) des Körpers, und klebe die zarten und kleinen mit dem Hinter- leibe auf. Bei Untersuchung der Bruststücke an gespiessten Exemplaren befeuchte man die Schenkelköpfe der Beine mittelst eines kleinen Pinsels in Weingeist getaucht, dann mit ein wenig Wasser ; nach einigen Minuten wird es möglich, die Schenkelköpfe mittelst einer Stahlnadel unter der Loupe auseinander zu breiten oder herauszuheben, und die Bruststücke zur Ansicht bleibend frei zu legen. Die Nadel selbst wird, wenn sie hindert, zur linken Seite überbogen, um mit der scharfen Loupe nahe sehen zu können. Bei aufgeklebten Exemplaren löse man dieselben vorerst mittelst Wasser vom Papiere los, befreie sie durch Wässerung von dem Kleb- stoffe, lasse sie abtrocknen und hefte sie dann mittelst eines Tröpfchens dicken Gummi oder aufgelöstem leichtem Schellak auf einen Streif stärkeren Papieres nur mit Schild und Pronotum auf; haften sie fest, so verfahre man mit Weingeist und Pinsel wie früher; nach geschehener Untersuchung hebt man sie leicht mit der Stahlnadel von der Haft- massa ab, und klebt sie wie gewöhnlich auf. Um zu vielen und oft seltenen Arten der Phytocoriden, wie überhaupt von Rhynchoten zu gelangen, bedient man sich nicht allein des Schöpfers (Hamen),, sondern auch mit grösstem Vortheile des Regenschirmes beim Abklopfen-der Bäume und Sträucher, auch scheue man nicht die Mühe des Untersuchens der Erde und des Laubes unter Pflanzen und Sträuchern in allen Bodenverhältnissen , der Rinde und der Spalten der Bäume. Zur leichteren Verständigung der Ausdrücke in den folgenden Beschreibungen über die verschiedenartige Stellung und den Bau des Kopfes sind mehrere Zeichnungen in beiliegender Tafel enthalten, Vertikal ist das Gesicht und der Kopf, wenn die Gesichtslinie @d Fig. 8, und Fig. 1—10, 12-—17 zwischen der Stinschwiele ce und den übereinander liegenden Jochstücken (Jugum) d und dem Wangenstücke (Genae) e herab, vertical auf die Horizontallinie fy des Unterkopfes, *) Zur Bestimmung von Phytocoriden, wie überhaupt europäischer Hemiptera erbietet sich der Verfasser (zu Chrudim in Böhmen) mit Vergnügen. 295 in der Grundlinie der Wangenplatten » fällt, die Kehle dahinter ı ist entweder in gleicher Ebene mit dem Unterkopfe Fig. 1, 2, 10,12 oder schief aufwärts Fig. 5, 8. 15, 16, 17. Der Kopf von der Seite gesehen, ist entweder nach unten ver- längert oder horizontal und rahmt sich entweder in ein Quadrat Fig. 9, oder ein Rechteck Fig. 5, 8, deren Diagonale op» von der unteren Ecke des Wangenstückes durch die Augenmitte unter dem Winkel von 45 oder mehr Graden geneigt ist; im Quadrat ist der Kopf meist im Viertelkreis gewölbt, die Stirnschwiele e, Fig. 7, 8, mehr oder weniger unter spitzem Winkel oder fast rechtem Grundwinkel vorstehend, oder in die Stirne fast spurlos übergehend , Fig. 10, 12, 16. Beidem hori- zontal gestreckten Kopfe ist der Rahmen ein Parallelogramm, Fig. 18, 19, 20, die Stirnschnittlinie (Gesichtslinie) vertical. Schief geneigt, auch schief gestrecktin der Raute eines Quadrates oder Rechteckes ist der Kopf, wenn die Gesichts- oder Schnittlinie ab zwischen der Schwiele, dem Joch- und Wangenstücke unter spitzem Winkel auf die Grundlinie fg des Unterkopfes fällt, Fig. 11, 22, 24, 27, 28. Der Kopf ist nach unten gleich breit oder fast rüsselförmig verlängert, Fig. 27, 28, 29 mit schiefer Kehle %, oder es liegt dieselbe in gleicher Ebene mit dem Unterkopfe Fig. 22. Die Fühlergrube ö Fig. 8, liegt entweder in der Augenlinie (die durch die Mitte des Auges horizontal und parallel mit dem Unterkopfe gedachte Linie) #7, oder unterhalb derselben in verschiedener Höhe zu dem Grunde a der Stirnschwiele Fig. 8, welcher entweder in oder unter, seltener über der Augenlinie liegt, und durch einen mehr oder weniger deutlichen Quereindruck auf der Stirne angedeutet ist. Der Kopf von oben gesehen ist vor den Augen kürzer oder länger spitz oder stumpf, je nachdem die Stirnschwiele mehr oder weniger vorsteht , eigentlich aber ist der Kopf zwischen den Augen nach vorn länger oder kürzer fünfeckig Fig. 30, 34, e, die Augen liegen dem Vorderrande des Pronotum fast oder ganz an, Fig. 30, 31, 34, 35, oder sie sind in oder über die Mitte der Seiten des Kopfes nach vorn ge- rückt, Fig. 32, 33. Bei Capsus distinguendus $, C. flavonotatus ® und Zustrionicus sind die Augen nur wenig vom Vorderrande des Pro- notum entfernt, und immer noch hinter der Mitte der Kopfseiten dem Nacken näher Fig. 34. Der Nacken ist meist gewölbt, Fig. 30, 33, 34, 35, oder er trägt eine Querleiste oder Kante d, Fig. 31 ; und liegt dem Pronotum an, C. leucocephalus Fig. 12. etc. 296 Das Fühlerglied 2 ist gewöhnlich das characteristische , entweder faden- oder stabförmig, nach oben allmälig dicker Fig. 36, oder walzig, Fig. 40, wie bei C. crassicornis $, mehr oder weniger keulig dick, Fig. 37, 38; oder spindelig, Fig. 39, im Durchschnitts rund oder (seltener) zusammengedrückt, zuweilen auch ist der Grund der Fühler dicker, Möris virens. Gewöhnlich ist das zweite Glied das längste, nur bei Harpocera thoracica Fig. 41 ist das zweite Glied kürzer als das dritte, nach oben verdickt, unterseits knotig. Die Glieder 3 und 4 sind entweder fadenförmig , Fig. 36, 38, 39, oder etwas walzig, fast spindelig, Fig. 37 und 40, einzeln stets kürzer als das zweite Glied, Das Pronotum ist gewöhnlich trapezförmig mit geraden oder aus- gebogenen Seiten, Fig. 33 a, oder glockenförmig, nach hinten er- weitert, Fig. 31a, oder glockenförmig, rechteckig Fig. 34 a, oder sechseckig Fig. 35a, auch länglich-trapezförmig (Miris) bis fast länglich-sechseckig Fig. 32 a — oder gestreckt fast abgestutzt-kegelig wie bei €. triguttatus. Der Vorderrand des Pronotum ist entweder geschärft,, wie bei Miris , oder stumpf ohne Randkiel Fig. 31, 33, oder es ist an ihm ein deutlicher mehr oder weniger starker Randkiel, Halbring oder Wulst 5 vorhanden, Fig. 30, 32, 34, 35, hinter diesem aber, oder wenn der Ring fehlt, zwei oft zu einer zweiten Querwulst verbundene Buckel e, Fig. 32, 35, 30 ce und 9. Die viergliederige Schnabelscheide hat stets ein stärkeres Wurzel- glied , welches bei den verticalen Köpfen absteht, länger oder kürzer, oder so lang ist als der Unterkopf. Die vollkommen ausgebildete Halbdecke besteht aus dem Corium a, dem Clavus 5, dem Cuneus*) ce in der längeren oder kürzeren dreieckigen Form; der Membran d mit der halbrundlichen einfachen Zelle e in Fig. 42, oder länglichdreieckig — oder halbrundlichen zwei- theiligen Grundzelle , Fig. 44. Fig. 43. Bei verkümmerten Halbdecken ist die Naht nur angedeutet, die- Membran unvollkommen oder mit dem Corium und Cuneus zu einem Stücke verwachsen. Haltieus 9. Byrsoptera. Im Flügel, Fig. 45, befindet sich am Vorderrande die Zelle «, gebildet «durch die Hauptrippe «, die Unterrippe 5 und die Binde- *) Fieber Beiträge z. Kenntniss der Schnabelkerfe in Dr. Weiten- weber Beiträgen z. Nat. u. Heilkunde. Prag. 1836. I. p. 100. t. 2.f. 36. all rippe c, von deren Knotenpuncten die obere und untere Endrippe aus- geht, die Unterrippe trägt den Haken (Hamus) f, wenn er vorhanden ist, im Mittelfelde befinden sich bisweilen zwei freie Strichrippen g, im zweiten Faltenfelde zwei, und in dem umlegbaren Faltenstücke eine Strahlenrippe. 7, ©. Die besonders ausgebildeten Hinterfüsse zeigen dreierlei Verhält- nisse der Glieder untereinander. Fig. 46 zeigt das lange Fusswurzel- glied, wie bei Miris, Lopus dolabratus, Capsus umbratilis etc., bei Fig. 47 ist die Fusswurzel kürzer als das zweite Glied, Caps. crassi- cornis, Caps. ambulans ete., während Glied 2 kürzer oder länger ist als 3; Fig. 48 zeigt die Fusswurzel gleichlang mit 2, wie bei Lopus tunicatus , L. gothicus etc. Der Hinterleib des Mannes trägt das grosse, stumpfkegelige oder halbovale, unten gewölbte oder kantige, am linkerseitigen Rande oben ausgeschnittene Afterstück a, Fig. 54, bei dem Weibe sind drei Bauch- ringe tief winkelig durch- und ausgeschnitten, Fig. 55, aus dem kantig dachförmig erhobenen , schiefen Theile tritt die säbelförmige Lege- scheide a Fig. 56, hervor, am Grunde des Durchschnittes ist noch die kleine dreieckige Bauchplatte in Fig. 55 und 56 vorhanden, welche Artkennzeichen abgibt. Zur leichteren Uebersicht der Eintheilung der Phytocoriden bei Bestimmung und Einreihung der Gattungen folgt nachstehender Schlüssel *®) : 5 I. Membran mit einfacher ungetheilter Zelle. Genus 1—3. II. Membran mit zweitheiliger, länglich-dreieckiger , oder halbrund- licher Zelle. A. Hinterfusswurzel lang, zwei bis dreimal länger als das zweite Glied. B. Pronotum verkehrt-trapezförmig, Genus 4. *) Resthenia scutata Am. Serv. Hem. p. 280. Gen. 233 aus Brasilien, mit gewölbtem Pronotum und Schild und langer Fühlerwurzel, kann wegen Abgang anderer Kennzeichen hier nicht eingereiht werden. 298 BB. Pronotum länglich-trapezförmig , oder rechteckig. Ü. Pronotum vorn geschärft, ohne Randkiel. Genus 5—10. CC. Pronotum vorn mit Randkiel, Ring oder Wulst. Genus 11—18. AA. Hinterfusswurzel kürzer als Glied 2, oder so lang als 2, schuhförmig. B. Kopf zwischen den Augen fünfeckig, nach vorn mehr oder weniger spitz. Augen dem Pronotum fast oder ganz anliegend. C. Pronotum vorn mit deutlichem Randkiel oder Wulst. © Nacken gewölbt,, ohne Querleiste oder Kante. Genus 19—35. ©© Nacken mit ganzer Querleiste oder Kante, oder einem kurzen Ansatz derselben an den Augen. Genus 36—45. CC. Pronotum vorn stumpf oder kantig, ohne Randkiel oder Wulst. © Flügelzelle ohne Haken. $ Augen länglich-oval, oder rundlich-nierenförmig. Kopf von oben quer breiter als lang. Genus 46—59. $$ Augen kugelig oder sphäroidisch, hoch an Scheitel gerückt. Kopf vertical, rüsselförmig. Genus 60—61. oo Flügelzelle mit Haken. $ Fühlerglied 2 der ganzen Länge nach spindelig, im Querschnitte rund oder zusammengedrückt. Genus 62. $$ Fühlerglied 2 stabförmig, zuweilen am Ende unter- seits knotig,, oder nach oben nur allmälig dicker. + Stirnschwiele aus dem verticalen Gresichte fast unter rechtem Winkel entspringend. Genus 63—67. den rn Ü ir Stirnschwiele aus dem Gesichte unter mehr oder weniger deutlich spitzem Grundwinkel entspringend, oder übergehend. Genus 68—88. 299 BB. Kopf länglich, fast walzig, eirundlich oder eilänglich. Augen an den Seiten des Kopfes nach vorn gerückt. | C. Augen an dem länglichen Kopfe über die Mitte der Seiten gerückt. Hinterfussglied 2 fast doppelt länger als 3. Genus 89. CC. Augen an dem eirundlichen oder eilänglichen Kopfe in die Mitte der Seiten gerückt. Genus 90 94. Wenn Herrich-Schäffer W. Ins. ill. B. 3. Heft. p. 35 u. IX. Bd. p. 163 sich alle Mühe gegeben zu haben glaubt, um eine haltbare Trennung der von Fabricius unter Lygaeus, Miris und Capsus von Fallen unter Miris, Phytocoris, Capsus und Bryocoris beschriebenen Arten aufzustellen, und die in seinem Nomenclator entomolog. gegebene Eintheilung die Frucht vielfältiger und oft wiederholter Versuche sein soll, und glaubt, dass keine Grenze zwischen Phytocoris und Capsus Fall. bestehe, wohl aber deren Trennung in zwei Gruppen, — die erste mit geschärften Pronotum-Seiten , Lopus, die zweite mit stumpfen oder abgerundeten Seiten des Pronotum , mit a. Phytocoris, deren erstes Fühlerglied länger oder so lang ist, als Kopf und Pronotum; b. Capsus, dessen Fühlerwurzelglied kürzer ist als Kopf und Pro- notum ; möglich sei, so zeigt die nachstehende Eintheilung, dass die Begründung von Gattungen noch in anderer Weise mit wichtigeren Kennzeichen Statt haben könne und müsse, um eine leichte und sichere Bestimmung der Arten zu erzielen. Die in folgender Darstellung angeführten Arten von Capsus, Lopus, Miris, haben Bezug auf den alphabetischen Index der Hemiptera von Herrich-Schäffer, 1853. 300 "puodertogn SLoN9oy uago oppimypsumg “usage “uayyıumosasge apuspnayas $ "apdoytayup) Wwop ue u1oa “yorpunıgpey uogyepdussue 1 © "9due[syyaIsen) UOA Spraysnus "[oryy auyo *Jreyos PurLmpIo‘ -umgouorg ') -SLIaY09U Aoıu PLyPS "PDapeq UOyonIaNı 'uoyag uauedogessne Aapo warjamypsod Au dryporyoat depo “runojzaden ‘due wmgouorg "TA C'sda929079) "QIUeS saRvıb "Kysıon suomi '7 "ueH ‘Iq[0M95 FLrayP0y uoyonLIeogum "ueany Uop IOA Mom AOfUnd 90919598 Joryos JLoy "ayoapaqun uoyonagm "Iqlgae3 uayeg * Sungzzeden -yayayToA “zung umgouong A *z por) spe 1odue pewmap sıq -TeAz [ozinassnztagumg "V "oppzpunıy) aodıplayyroaz 1eyorpungfey opo Aodıyaorsıp-yorourp AUT werquop "II "EI 07 TEC) Ted Spziod "eg spoaokıg "g won) ‘Ig[OMOZ *yorpumiqpey gsnıqaopury ‘Joryos opyey] Aop pun ayyaIsor) wop Yu “NLaguR]IleA seAgD uogun yoeu jdoy "Brady zuny ayos 7 por ‘puoyoroı snaqjepum 1op apu sep we “yorp °zıny Pgeumos "el (sdoy) [Te I son) "qpyUea SHIo9ojeuog ‘7 "U -Puoyog9sıoA Z1799 ISnIqTapu] "IOAYOSOH apurg wmıoN pun “usuur snouny) "JIOdup[IaA sengo jeorIoA Jdoyy "Surf yorwaryd y pers “puayorot Isnıqtogurg op or aIp me Sue [Pqeuyas 'gq -[orjpueyy ouyo LIOA umgouorg "puozaue opueaspey wop ueony "yarpunıqey 2]oZ "VV "8C6 SA T’M 33498 -H auaaaıod ‘959 -'H NopLopuon 'T UN) 'doyf ap spe Zuej os porsfpzimm ‘Sue [ogeuyog "pyonaod uayreszdoyy ap ayyım Ip ut uodnyr “puoyogsioa Jyoru ofpLmyosungg * [eorıoa ‘yorpunım °yorp Jdoyy "yastqwouyt 9847 ‘ayppansasdur] apz "V | -ojjoz AOydeyuo aaylaygosun ur ergo "I 30 -doyoyun Jap spe Sue] os parofozanM\ "puoyprot Isnaıqaayurggp uardumgs Top ayyım op aoyurmy Jogeuyag $$ CSram) TTE I S.iosduor "OL T WIEN 6 “UEg' "Surf AyoS [ozimaTrofund pun aojyng "Sluurpeyos ‘Sıyo0 Isnıqıogur 'IqAayoours *Yous1TaA Hmyo9 uayumy ISMIIEIAML Iq0MeS uago ofoLmMyosumgS|; "Puotpret opuosnydAx sep ue paisfozinM, ° auoryosyoneg oyaAmz op ne jogeuyag $ "510009 Ziny Ayos apuefeytayog 'yaeys paıdjfpzin MA *NOIpy9L]S Aoperjojogeuyag "Srystop-Sruntgjuorum ‘Duep uogyepduosdueqM ©© Cszuw) 'qe g suaaa "qgorg SUPIsogoT 'S "uUsdg -zany 9urog “Jdumgs ayos Isnagaogurg 'doy.ıogun op spe Sue] os porsfpzan A "puoyorea gsnaqfaygıp ueätrddepromz yorpunaaop opum sep ue [ogeuyog "uoyyrugdsogum opunypy WEP ago Yqj0Medpumı uago efolmyosumgg "opeıod ‘zımy eooyppeypgs IL CSEW) "TIE A P9D.L10 'qQOTg BasoJon 2 mag - TOngporHUpNE EJUE) pun uorsmpmes uozıny ToMz gu tungouorg "yarpunıgpey gsnagqaogur ‘Yepunaasge uogumy Isn1q[ogyLm "Jy9ıpıoA ageypumg op ue Z poıfg *puarprat opussnydAx Sep uw porjsjozany\ °gSmaqrayump AOp oyyıpy aIp ne [ogeumog "puagenyspne ° puadernogn ofommyog op “yYqroyodum u1oA Jeseyjoyeyog "Sue < poly) “PpıpıeA F pun g porsjogeuyos "aoyooFT WESI[007 Au opuopoyeyag $$ CS2aM) "LE I 990.m9709 °q org wansäypeag ’9 "us -Sıdoqyoep gSnagasguıg ‘Stuuryoeg °Sosuodog snydAx 'YpıpaoaA 7 pun g ° yoıp “puoypret SUydAX Uap ne semge poisjoziny “Isnıgjoggim usgzyngsed op apuy sep ue jogeumg I "I sngoDsjoy WM — "I Snavbraanı ‘ge ] Stu 'qg "um "Pu9yoJs1oA Z1N99 YSnıqtogurg Jdumgs uoquy gsnagfoggim 'Due] suydAx uezyds uagjey uop ne sıq pousjozany * ypıpyora]3 Aopaıpy “Puayproı auaıyasyonegg ayoMz orp une jogeuyag 4 “yaajkwımos.taA ‘9y0919s0d-Joryos Jdoy "uayed Au ofozjpoinpg "Sızpem 7 pun g ‘Sımay 7 pordaaıyng 4 ‚aopaıjd) uadLIqN Alp spe Aoyoıp Iyoıu [jozinassnprogummg $ ‘Jopun1odge 19po JÄwngs uoNaS-wmgouoIg ©O "IT YSUDAS EAN ('$dn,)) "ua ıL0 g] Snwuuagun "ga LT STIOIOMEIOL "ET "uON) "ajjozpu Tosımıgjusgnet Au uowmoyjjoaun *Sry.1eaopaf uoyoopgqfery 'oAMyosad semge ursynyag uop oA ‘SoSay Ise7 wINJouotT "Dyongspurg WOSTWIgFTTOg -ıonb yıw gsnıqronup Jdosttwyun op spe 1azany [orA porsjozin Ay “Puouorsı IsnıgfoJpLML uaIzImIsas op pur sep ue fogqeuyog *(„ gyuesadur uago NoA *Srwagzjuareıu uoyrospdoy uap ue ueony II (sndorj) "qe,T PpD4gvjop 'qaıg wuaogdogdog '7j "ua" "° 9 gduumgs Sıpoyurm -1y991 IsnIqTaJuIg] "opunassnz uoyury Ysm.ıqjoggıp Joryos “zıny afyay] "puoypraı opuasnydAx Sep we porpsfozan yy “snıqtagump op opus sep we joqeuyog "Sıpoänygpey uayospdoyp uep ue uodny 1 "sOpue.tussny uaTogun sap 9rurT ep ur pumaduspoLmyog "Jıeyosed - Sturiggjary UNS - wngouorg "Yopunıaanz opusponayas $$ (‘sndory) 'S-"H snppunmwso "qaryg sıdoqaay "TJ "uag' "© ° PUBDOZODUAUNLES -nz 51499 uoyury gsnagfoggım Siyregyepq [orfoıym pun uaag- wnJouoıg 'puapue [esoy] uapuase. -ı94N aforAyog 29d1ouad uayum pun uayun yoeu Joryos aıp “uapuogarysjne usy.regs uaurd ur Opusjonayas $ -jdoyısgun Op spe 1oduef [pzmajsgeuyos "Syuey-9)18y0S05 Aopo *Syıeyyerq uaNaS-wungouorg © ‘aspn AM WaSIWLIGJSULT A9po [orypueyy Nur UA wmgouorg 00 (sam) Te I Sewiooyn.ı "gar g snjijouosug '0T "ud -[oryfoggip-wngouorg um qfomadgeroy °zyıds * uadozenustmmuesnz HTULIOFa -JIENA9A UOJUNy YoBu Isnagjoggım "Puasyags.oA om usgo “FIyoarsıp FYONAPSSuauNEsnZ HfaLAyosumgg 302 303 ‘IST uopluyosodsne sen sony sop owyeugny Anz Jdoyp Iop uno (4 ue °yoıp porojezan\ ‘Pueryosyonegg ayLıp APpo aamz amp ne Jogeuyag "PuayegsTtoA aJoımyog “ zany opyoy] ‘FoLyos Fyoısoo) pun Jdoy Stuagggqegs aoporstopyng "Sımoy yoIp [ozmassmyaogu I EAU DES EIS? -gundaub.ww) CsdoJ) [Te A SN9Wy706 "q a1 7 Smwogoaogy '27 "ug "Sryuey-SluıoFdep oyyım] ° S109 Sn.ıq.roquf] "470 MU0sad -sne gypros 'aIq uayury Isnıgfegypy "Jdoyısgun dap spe Jue os parofoziny ° Ppuayprax gsnıq -onug Jop apuq sep ue 'yuejyas Joqeuyag "yasıproaeyds ussny "puayadrgn ofolAyog "440919898 -[r3uozııoy Jdoy? 'oıopurds 7—g ‘ Sıpnay uago yoeu 7 pomsaojung 'Szpem Noıp Jozamassnprogumg "TOpaı[%), uadLIqN ap Spe Aoyoıp [olA Jozinassnprogurg $$ Csd9J) 'JAUOS-H MaıDm gar smmegyg 91 Wong 777700 SDmoy ‘zany [OZInALO[UNT "IqoAe> ° yoıpunıqpey IsnIgqTeJur "oT USSOZaAUALUEeSnZ Woyury ISNAgJogIım "IyoIp.IoA opum wmnz peifo) "Puoyoret opuosnydAx sep ue porojeziny “puntsyoneg uap me “yoıp Jegeuyag "puoyosasqn Apaımyag *4druesrsgn Iyoısoo “Ayeangy 388} oyrag 1ap uoaA Jdoy ©» Csdog) 'qe Tg snyvgowg "qaı y Snmeusoaug 'CT "U Sue] * SIzeM [ozanadopyng "S1y09 - Jdumgs *zıny asnıqasygurg Sıddeponz -utajy- yoıpunı gsnıqpppım "Sue snydAx uop Aoqn parsjozimyy *ouergosyoneg ayııp oıp ae jeqeuyag Folds "Due] ao) "PuayegstoA MoıqydLojd ofolmydsumg *9001808 -Joryos Jdoyy "uayeH 9uyo apfozpoongT "SLULIOJgqeIs F— 7 porsteung 11 Csdo)) "qe I sump.ıqun 'qoı g sopouwaaj "77 "us Yafoaad apunıaanz BENRGREPIIGgEN ‚Sıddepomz-yorpuni uayuıy ISn.tqjoggipy "puayorı snydAx usp me semgo porojozany ayımyonegg oıp Ne [jogeuyag CsndoT) [je g snmanıny ‘qaı g sndoauouoy ‘07 "ua ‘° " "440498 “yopunı -35ge ISnıqdayuıp "puoypraı opuosnydAx sep uw porojozinM °yISnagjoygım] uagzyngsasqe aIq Aop apuyy sep ue jogeugog "oızıem 7 pomnS.tojung '"Sprouyas-Aquey USNTOS-tunJouotg -uapalydsad AUHANJIENT) 37014 aut Yoanp aJalmyag uey.reIs dop uoA ‘Sfadoy Zımy apusjonaypg © "Aruojzodery wmgouorg "SypalsIp Due affpzueIqwon + Coogfiyg 'sd»J) uyp wong (sdvg) "Te Sayommpund "qaı Tg Sppoageyduey 67 "un "Toy2ıp uago yoeu Z paıporojynAg "uagoyTo Sryuey Sy ‘Sıyoardumgs gsnıqrogurgp "IzINgsOdge Joaq uogury Isnıgfaggim "ST99sy9as wnJouoag "puaypreL snydAx usgfey usp me porjöfozinM “Isnagqroyum AOp apurj Sep ue [ogeuyog "Syoayydar 9887 ayS op uoA Jdoyy 'qeıoy ofosJdoy} amp daqn * sso.o 2 "yonpungpey ojjpzueıqwon x 'Jdoyy ı9p spe aadueg “yoıp [ozimajogeuyps °7 Au Swepypra]d F PoLossn]Lojurg "Puo921}10A Joyurgy WIDE Ise7 19po *wozyıds 1odıuem 19PO you sne opunıy, ue SfolmyosumgS 'zyesuepueyg WOSIWIONFETN Au purupioA $ "DISIO[IENT) DUO IqJNM9I uaspeN © "Isin MA UOSIWAC oySarı AOIG AOpo ZYBSUEpuRg UESLUIOFOLN] AUT udoA wngouodg 9 "puosalju® ZuRd IOpo ISP7 UNOA UMJOU0IT ump uesny ‘zyıds 1osınaMm Topo Ayo 1LIOA “orypejuny ueony uop BEZ 19po "punuo-ıonb uago uoA Jdoyy *g ‘Zuef 08 uoge Tepo °7 paıpy spe dazıny [EZINASSNLTOJU "VYV A Ur IPTWIOS “ago 'qQaıg wuaogdipeg 'ST 'U09 -9udanysdugf Ju uago *q0AMad *Hıy9a 2 gsnıqaoyug "Sıddejomz - yoıpunı uoguy 4snagpoyyIp 'zany g poll) "puoyorı opuosnydAx sep 04 305 "I9ISIHOISZUNSIOMUYIRN U '090 JJY9 S- swuuoospd — Kap sı.usadın — 7Jy9S-H sauf/o Cooiyd) — "IE I RPodouaya "qa1,q SIaoHopey 'F7 "uon) “SIZIeA [ozmmdoung °% STE 1odue] € parjossuzaogumg "940498. puoyeagsıoA Fy0a ayyıumsnaq -TONU Iqroyodur ueruy Ismagjoggim aopeuosımoa “oryayy 1ojoryos Yıuı JeonteA Jdoy "puoyopoı opuesnydAx sep ue °yoıp porsjeziny “ouaiyssyonrg aylamz aıp ne jegeuyag g "ug uUHPe.1S ur Sturigjzader wingouoLT » "puoyora.t ogyIuyonegT orp Jne 10po * reedymmp ayyııp sep dayuıy Jogeuyag x, "CsdoJ) "qwg sngdeus ‘qorz smopoadyprag 'Ez "ua 3q[0Mad ° Sryoagdıungs Isnıqragurm 'Iq10yadur “yzyngsasge 58} ISnıqfayıW -pussugydoqn 4887 oumS "eoıyTaA Yyoısoo) pun Jdoyy "Jeryos apyayy ‘Jdoyısyun ofewyos aap spe 1ozmy JoIA °“yoIp pamsezinM "pusyateı Jsnigjegyip Aop ayyıpı oıp me ‘zıny jegqeuyog „ "7 paıf9 spe Tozıny [ozinassnzojumg "99 (sdoJ) 'qe g snpaud.mu — Csday)'qe I snmwön.uıs) go q snwopoapeg ‘zz 'uag) “ofolAag Aaydıp ur Sıy9azdumgs gsnıqrogumg 'Iq.19y9Juro uayumy gsnıgqpoyyIp '1e9S AEpaıossn T "9yjeyusäny uaregun AP aturjoggAop ur aqnıd -IO[UNA 'puoyorı apussnydAx sep ue ‘yregs poudfozinyy “ouanosyonegt ayamz aıp ne jgqeuyadS "Pusy9110oA YıeIs ofeIAy9S 'ayoy] Aozıny u *gqfomad starypoqtory wr Jdoy gg (sdo9) J4UOIS-H wnen/ur ‘gar g wnpooesoy "Tz 'uan) Iq[0M93 yoey *yduıngs “arg Isnıgq1oJur ‘Yzyngsodge uayuıy Isnıqfegyipy "orumuasny Aop ur ge} oqnıdasjyng uayo “sso1d aryoy -punw 'Duej snydAX uap Aoqn *yoıp Ayos porsfoziumA\ ° puouprot Ausryosyonegy ayyap 19po aamz aıp ne Se) "puoyos.I0oA JıuaM ofomyssumg "Due uednvy *eonIeA Jdoy d gfoNadgersy auImg ANZ apusfoyayas »m 20 II. Ba. Wiener entomol. Monatschr. 306 -puaprar opuosnydix sep ue ‘yoıp porsfezan y ‘snaqıojur Top opuy Sep ue [Ogqeuyos ( -Swaojgegs 7 parsıoung dd (sdoy) 'qe,g smgvassn/ıg "qQOT T SNWoJodasofy "2% "UN "6 spe oduef JoIA 7, porwssugrogumg "IAIOA -95 apur] ° puotfogsıoA SLOYULAFUOOL SYNULISN.TqTOJUIH -Suep suydAx uep .oqn Ise} polo [Zn Ay ‘9Smagzegurgg op apuy Sep uw [egeuyog jorgas SEyaaydary sould oe] AOP ur ;doy; "Swagzyprop3 uapaoTyosaH) uapıoq Tag umgouong “SLMmey 140 © porsaopyung 9 ogyetjuosny uarogun xop erurjoggup; Top ur ofomyoS op pun.h pun. 9ANAD.LO[UNA "PuATOIS.IOA Yorqyors]o afoLAyag *5 wIag UoNES uegomegadsne UA Au Oray9aı Uay]as °& pun EP 1oq “aplomypseo SEAmga YIOTEIUNOSIOA OA “ 3INO9sy09S-yaTsUR] 988} TUNJouoLT 9% “jogsıdoyg wu "og ana) "Kom 'qarg snmuoua — "yeunm — "Kam suobuaap — + DL "TT® A SIEHT 97 "12°" 9qo mes ‘Dıy0d gsniqaayurpp ‘Jdumgs uonag-umgouorg "puayprel opussnydAx sep ue [ozinajogeuysg -SIULIOJGEIS Due] [OZINAISTUNA -opeaod JXdoyıagup) "puoyagsIoA soyyarsoh Sop SM 1op uoA gse7 ‘Noaquyprojs opoImyas “Joryas aISaN) -FIyoa1oıa opoS op uoA Jdoy (l "AST 9907D.1.19 UOA 5 OUOJoA “FFTOM wm.O 104 ap gypu (ram) eyson snpphua-y "arg SUP "Go "UN Cyoyuye szem ug) 'Sywey UONOS-umIouoTT "IJqIoAas ‘yorpungpey gsnıqaoyurfg "yorsuepjeaut uogyepduogue y yoıp “Srzpem ‘ue] [OZINATOUNH "Zug snydAx uap Man [ozinappqeuyas yonıpadur uayun “gqomas uago *puoyalaı [oNayaS uagzngsoöge uape.ıad uap ur Sıq ofoLauyos -wumeadopappered ayag 1op uoa Jdoy ( -Srungggegs Due] [EzImaTrapung "Pusyoraı apuasnydAx sep ug ‘yorp poıojpzan ER ‘ ogguupmegg aıp ne “uunp “Suej Ayos Jeqeuyos gg 307 -gOLT SyDup.ına — 4009.17 — A 87079 "g susde) ‘ze 'uaN) -HfOLMYOS[EILAL iu “Srsp0a agyıusn.ıgaagurg "21009 -yoeH uoyury “Yg0Mad ‘zıny ISnıgjogpy "puoyanıoqn “arg ofelmyog "Jaryas FyoIsoh) 1doyf ape.1o3 uoyun “ogyoanysad-[eruozrioy Aopsje Sue 08 “yrejs porsjezin y “uunp AopoIıfsfogeuyogS 4x (sdvJ) "UT 409 'qoıLy snwogopedogy "TE "ua "Oyoanzjayıp ur ggpomosyooy ° Bryoozyıds Isnıqragumg "Stuurıyoeg graaq “azyngsasge *Iqmmegypoy uagurg gsnıqpagmm ‘Foios opyoyy ‘TeomıeA gyoısad) © YoatatA -uogneyy wm ser ° yorp Jdoyp "Fury snydAx usgfey uop me parfozinm 'qregs Aopaıopogeumpg ; -duungs uoglg-umgouoLg "opusussuy uorsyun we oqnıoaayng "arum -uaSuyy dop ut punduopptayog "puoyoreı punadyonegg uap ae jegqeuypg 'Sıpmay uago 7 patjstoung ©» CsdoJ) "Y9S-H P.uyapnd “ge J Pros gar wuaoydoukg ‘08 "uaN) -AJTeUOSEF aayrag-umgouorg "7 Pa) Sep spe Aayoıp [ozinassnjxogur "IqfQMas “Sy9o ISnaqTogur -doytayın Top spe Suej os porojozanyy *puayproı Isnagpeyypu uorzingsedge 7se7 aap opuy SEP ue [agqeuyog "Joryos opyoyy ‘90219803 wmrerdopsperedusmeyg wıjdoy ‘Sturagggegs 7 pousaoung '» -< u Swepyorop3 7 porössujaogup "puoyadısgn Sıdoq Se} [onoyag uep ur apormyosumg FI CsdoJ) ‘33 U2S-"H spıozh.uoo ‘qaı g Sndupojjeg '67 "uag'" " "S10oq-uper ayjas Isnaqtogum "IAaQAasgeISy uegumy gsnıqpapaım "sqlomad snydAx “ypamyosadsne uayury umgouorg "eauı usgyerdusgue y gay Tozıny ur yoagypoy wr jdoyy 'Sueg snydAx usgey up me paifsjezin My ° puoyoret ouaıyosyoneg ey4Lıp aıp me pgeuyos (Cl Csdoy) 'J5y2 S-H snpuanbunsıp *qa1 7 smyouoaogy 87 "ud 'q[0498 ° yopunıodge JSNIAqTOJUFT "uage SnydAx ’uopamyps.TaA UTIDATLDSIK uapıeq Toq umIouoLg "[erLoZ -[1OU YOnIsy9oF "aruuadny Aap UT ISE7 pungouofolmyog ‘yoros oadalAusneg un 3doy 20 * 308 CsdvJ) "qe g snparbau "qaT g smouorg "FE "uon -[eAo-orsuef ‘Suef oyoszdoyy »qjey aıp yyoru uoonvy 'Iq0Ma3 ‘Atfornyossduep *g1adur]ioa Afodoy 9587 ISnaqıoyuı 'Ppuoussny uoaagum we Hqn.ısaojyn 7 pun ofelmyosuagg "IrparAap-Aayuayosypra]d pjLgaS 'Jdoyy op spe Surf 08 [EZAINAJOgEUNOS 'NOUOTOA Ayyıpy Aap Ur ofeImyasteyooH 'S9LBıp - yaıjoug[ effezueaquom z "puotorot auolyosyonegg 298.19 aIp ne Jogeuyog "zany oyoy “JaedugLleA SEMI9 Iq]0MaI STOIy[egTLA U feay1oA Jdoyy "puamejgeaoy uayosIsn.Ig ap jue sıq ofeLImyosıoyogH "Mpunmdge uspeg-umgouotT 2» -SStuyoIBZzIa A UL ‘ge (Sndo) 'qe 7 snonyoß “uyezj sndoy 'gg ‘wog -Iq70m98 * SINDo-FIONULMIDOT ISUIqTOJUL "Ope1ad usyun ‘Iq]0M95 STOITNJOHOLA tu zJdoyp "puayorı opuasnydAx sep we *yoıp porspozinM *ysnagasyurmg op epuy sep ue [Pgqeuyag "Izanyadge UNS Up ue ofoLMYoSTOYDOF 'Sprmuyss-Aaeyyefq UA USNES-uMgouoLg "© "uoyeH auyo ojjazppsnp I 14 eOLauy-pnS — '67 "125 Id’ u) 'apueH (‘s210907hyq) "wing pvmyıuhd arg smährerg "WYızEg uagereoeett jdumgs 19po yzuo1dagq SJary] WOUTOTSs] Aut uossne ofoLmyosıoyooF "qe.ot| ayrasgsnıg Ip Jane sıq ISTRMPURLIIP.IOA *dumgs uapasi *Iq[omas ° Fry9asyoos umyouorg "ofolmydspaggip Au Ztyoo Isnıqasyur 'Stydany pun 3q[oMad uoyuny “gopunaodge Isnaqpaygım Duef snydAX uosırerypurı uayjorToA uagjey uop me paı[o -[OZan yy ‘opuogsniqaagurg Sep ıe [ogeuyog ‘sopuaueäny ueragun sap aLurT op ur punı ‘oyoyzdoy d9p [oa] 1OAZ 958} ‘puoyogsıoA Stuam *gyonıpasperd aformyosungg ‘ogyeyuoony uersjun Top ul oqnadıajung "oyresydoy].aıp spe Swep os qpeuy yyoru ° yordurf uodny "4qjoMes yıreys “zany auıg "ape1od uogun °jeor.toA Yoayyooyy un Jdoy] "Zıpopurds yoemyos 7 pauzrojyng 'uoyeg Aw opezjoänng + "Puanejuourmesnz uagqjosurop Aoyuıy [oyongg op “4spnA\ UENEAg USHLULIGFOULT ALL TUNJOUOL sap puentopio‘ $$ S Csd2J) IE I Pyuankg "gang Snppostaey) 'SE "ua, = "Sup “reyos puoyagsmme pueyy “druurerg uayumy ° oag °zumy gsnagjaggıpy 'puoyora saydAx uogpey up ne porojezin “opusgsmagjosgip sep we jeqeuyog "oruıpuaäny dep ur 4s%} punan) "naıg “Sog apermyog: “Meaıq usyyedusdue y Spe1ad uagun *Iq[0Mad steayyegaerä um °yoıp Jdoy '» "Puayags1oA Jdumgs ayas Isnagaagurpg -Sasusdog “arg apunadg ure spe adur) uney ‘Sryoare.ıp zany snoumn 1 "usgeide yLeIs TOoLuoM AOPo Ayoauı ‘zued uayoeN; m agstorg $$ CsdoJ) 'qe,g snpopmgsndag "qatg STH] '28 "ua °E spe Tour] 988} s PoıassnFragung ojormyospaggip Yun Sryoazdumgs poag gsnıqrogurgg ‘Stoiypwe.t “4gaoyodurs Isnıqpaygım "puoorwd AusmyasyonegT 99519 oIp me [egeuyag "epuauesny »adayım sep Uded YLuyosuodur “Oqnisgofyng pun ayyeyuoäny uaregun dep ayım aıp u0808 Jonas gyruyasyoop "Teoiea gypısan) Li CsdoJ) "Aa W snumsopma — 'q swuuadın.ı ‘go 1 [Sn1Kkosooayaıg '9E "us ‘spe 1odue] E pomossnyrogumg "Iq[0M99 apury ° Sıpoyurmayoar aggugsnaqragurg ‘Igaoyasurs yreys Ismaqpogyım SNOaLAıp Smosyorafd snydAx "pusypıor auemposyonerg ayııp aıp pe [ogeuyos '"apueussny adajım Sep U9095 [EFUOZLIOU LUYOSTOOF “Iy9arsem usdueM “Foryos gyarsen) 1 -promodtogn 7887 ofeLAUOS ap un [ograyog "Huej snydAx uop ısqn [ezinAjogruyag 'zıny Oo ‘FoLyos agneyy aaurs afeuoderer ap ur Jdoyy "aeqyyoIs UOONY UP UR Anu uoyoeN WI 99sIoT | "uapoıydsad puajjejme yyaıu Spunız ue ofaLMyosu1S "uaony UP ue usgjosıtap zyesuyr WeZAny AOPO »IS[EJLENT) Aozue3 yım uoyoeN ©o CsdoJ) "YOS-H Pmb.aı "qaL Tg wınauoyduw) "CE "ua, ‘7 Spe duef 08 qpey anu g porjossnT ‘440008 ‘“ usdogeäsne ysnıqrayur ‘zyngsasge 4sn1gjoggum "yyjeyuoäny ursyun op arunjfayprpf dep ur ofprmypsumg uopusyags.toA 19p pund "puoydit adueM\ ALP ue *sso1s uaany 'Sryoorap Irrasyorsjs ° zany pjıyag "Dweg snydAx uegey uap ne [ozinajpageuyog "[ojpered “gaaq ofoLmyosıoyooFH "F18og effazuergwa xx "aypeyuoäny warsgun Xop aturfeggipu 2op ur gsezoqnısıopung pun opptapsumS -Zuep snydix uap Joqn gsey ‘yoıp ponspozmM "puaydled ausryosyanegy ayyLıp TEpo aylamz emp ne [ogeuos -puayagsge [ozinmjgeugag "Mopwtuyostoa oa Oz yrur ° jeomoA yoagyoayy Wr 988} 3doy xx Csdvy 'soriygq) "uueu -ayog snwubwmw — '1e4 syjosbna "qaıg smyouogkL 'T7 'W0N -yoıp ° zıny Joporjossn.y ogguyasedsne DIOyUIM ‘ 1H80ZaFUammesnZz Zıy99 Isnigpeyıu "puoyplel apussnydix sep ue you posppzany “ISNIqTSYUIH u9Iq]0 98 “uaßıpormuosyoıp Aap opuy sep ue jegeuyag 'Yularaa oppımyag Tours nz umgouoag Sop AONOCH “ıuuodny Aop ur 98% punSuoporaypg 'ope1ad uayun “ggjomed storyjforterä wm 48%} °YOIp jdoy x -puodurdsguo sung Top U0A TOYULM wozyıds yoııgmap aagum opunın we opaLmyasums » -Arytosperod “org apunaıd) ue Se ‘Zuep os gyeddop gsez snoung 44 Creoısıoy)) unq=sahon "qOLd vwopoydig "OF "U2H -aqpomes aodıoyy pun 4snaqToyum ‘ggqaayosur-yoep org uoyumy ° Sıuuntyoeg ISUIAOYIN "sqnıdrejyng aip ueded Sızyds yyuyasydof -9I9dugjAoA STULIONOSSNI I8%J “gqoMes-y9eH jeoaaA yooyypoyy uopeumyos U jdoy "Surf opuosnydAx Sep ur porspozim A ‘ puaypraı auayds -pneg ayAap 1apo oylomz aIp ME °uaopaıpg uaduejyarspo pun uoyaıpyarapd Au fogeuydS zx ('sdoJ 10909 yd) "UyeH 5N994185070y "UUH snaowäjog '68 "U -afomyog 1agqeMaDd Au ISNIqTogUIH “Yzyngsasqe gsej *forypaggm weur7 yu ISNIAoHIN "Jos opuaussny adayum SEP uadod NIUNDSUDOF “[oryos oyaayypaıuomeyy U jdoy 'zıny ıyos g “DIPTOA Sunpurgaay dep ue F pum & POLY -puoyoroa opuajdoyy sep dayum ‘yorp persfezanM “Isnaqrogu Op apum sep ue ‘zıny [egeuyog x -uoBogqassnr yore Isnıqtojurg "Puo4a4S -qe pzinapgeumpg “uagotte yaıpyTotu mer appIaypg "apyay] AOJOLOS YLU ‘amdurpta Jdoyy '2» 311 ‘uoyep] Suo offezfesupf © "zyesuepueyy uUEALULIIFSTOM AOPO -jeIy ouyo MIA umgouord 0 ‚109stooy wur ‘0999 ("sdvg) — "Kam sn7n9sD] — '[]E I n9BUuspd — "Tmuppy "qaı Jsdomag ‘CH "ug \ ‘g spe Josue] 7 poljossng "yonıpurpum WOAINDOLDIP IWW 9opun.ıod -ge “yoepg Aos gsnagjaggimy 'Duej snydAx uauage uoep ıoqn Yse7 yoıp Jozanajogeuyag "qeray 941987doy] azued ap daqn uUaonY "ofyoyf auyo *Y1adugjteA you 940499 sterpogier\ wr Jdoyf 4x "98109 UI "090 CsdoJ) auspwd — [je T Ppunagn.«ı qoty wwopoapeg "FF 'ueg "OfoLAyospoggIm ur “Srpoyurmgyoor Isnıgaogurgg "Iq.10yPSuro urapy “S1yoAJdumgs uogurg ISmqpoygum "puogogsge “puayprer snydAxX uUaJorlIoA DuuLt sap agyıy SIp ne [pzmmppgeugog "Puayprotgeray afosJdoy] aıp toqn Ayoru uesny "NodugjtoA ofyayy] dazımy gi Speomıoa Yoayyooyy u Jdoy « "puaypro1 ISnIqdayurff Top opur sep ue [ogeuyas "yoıpunıqpey gseJ ° yraag, uegyepduodue y "Teom.1oA gyaıson) pun Jdoy "pusyasrgqn Z18og [ereyog wep ur aperwmuosunmgg Cy2S-H 'sdoJ) TIe I mumumpa qord snmußoo — 'qr] snavwosv Jun "qaı g suykasoppaeg "gr "ug OfoLAyogS ru pualagsıoA jdunys “uropy oypwugsnaıqtagurgg "Iq10Y9Sum urapy *Sıyoozdumgs Ayas usgury *y9qoMa3 gsnıq [O4 "TEINIOA * PU9991710A ANOS. aJoLmyaSı "Ngjomas yregs uns 'F7 spe aozıny € Pay) "Aue snydAx usgjey uop ne °yorp porfsfozin “ISnıqıoyurg ep ayım Ip ne Jogeuyag wo "10981004 wir 099 ('sdoJ) "AaW 30jou2dSı "qQaL g s4107y9 [je g Snwuamgu09 uyep snaky °zy "us "yuejyos daparossı T 'Iq[0m88 ° Sryoapaıgq JISMIgTSgUT Iq1oyodurm uropy *z9ngsodge Ise7} usgumy gsnaqjesgım CsdoJ) 'T smowmorysıy "uyep Smoooky '87 "uen) °z spe dur g parossnjtogung 7990498 “Syooajdumgs Isnaqıayury "Teaum oygepdusdue M "puoyprsı opuosnydix sep ur IseJ porsjozın A ’ysnaqpaygıl uaIgqKoyodua uropy Aop apumy sep uw “yes [ogeugag "TEOILIOA ‘zany OJyay] "NA9NaAIO SIULIOFUOYDO]D uogumy © u9S0ZISUAWMIWMESNZ SIUIOFSTEU UIOA WMIOUOIT © "pusyogsqe [ozınm -[ogeuyog "IyPıpıaA ayauı 5 weg ‘ Zıpeunpe uago yoeu 7 pororojung "zıny oryayy "Oryıey -uadnYy uarayun A9p PrurjoggIpy op ul ognadıojyn J pun punssusjomyag "Iqppnasgeroy Y.1RIS [oayoS Yu1ajyua seA49 apueispef WOA uodny 'NSu210A yoıjyaouı ueony uap Aoyury °yoIp 3doy + "uogoy.to Igstop Jyd Lu uoony uap nz edueM "0m "yo S-"H sniwydaoouh.ıa — KoWw-'QaLd snjoyda9o.auu — (587 'S-'H Snnbundo.d ‘9) "9881 "gang snzwydaso.un90 — "I swu.ioayjpd "wang smonpeg "ZB wog tt. -*9q[0M98 sdue] ‘puoyagsıoA Sıyoazyıds 4snıq rogur ‘yonapadıaparu pun gq1oyadura J1aıg uayury “zınyy ISNIGJOIM -Sıpodoy-gzyngsagge-J1yoy10A 7 parjsjegeuyag "IoyoAM.ıs uayum ‘zyıds Sıypara.ıp AOHTU9M A9Po Ayatu afeLAYOS "[EOTNIEA Fyoısan) "zorgos ofJoM "Ja9Suej19A Jo] "uoyoy1e orgstap-Np1p odny wnz dur © "Puoy29Ss.I0A N1OXq aodıuoM AOPo Ayorı “uopaıyosod yonıpumy uayoımep Yoınp ouryg Aop UA opunın) Ure opatAuos hal CsdoJ) Cresisıoy) "ın q-LaM 'qaıg Snpıan "Y9S-'H supuung — 'T snyvydasoana] "qQOLA snwosoaydgg "97 ua)‘ gqmasıpoy ‘punosge gsn.ıqtogurpg 'IqTOMaIYDoy uppyong TOoMz ur uayumy Isnıgpayyım "MPıpaeaA y pun & Pod “ Szjem % pousfogeuyag "TeorieA Yyoısoo) "pusyasısqn uesogstaypagTerA WI 9Se7 [ootps pun ofalAaydS 4 er "puoypror snydAx sap opumy sep ue porsjezinAy “ISMIqTOJU] dep Opuzy Sep UR = jogqeuyag "Zwei spe aayısıq aonb Jdoyy "Sıyuey uayoeN 'STULIQJUOTOTU-YONpunT I0pO jeAo-yorpdug] uoony $ 313 (sd) [Te I smIombun "gar Snuyıopupg '9S-H Yyaru) "Kap snsopngas "qaı,g sdoasgouy 'c9 way" *""' 5 spe oduey < porjossnjrogumgg "9940498 Jopunmıadnz Ysnıqroyurfp °gqAoyadum uayury Isnagpogyum "puayareı snydAxX usqjey uap ne 98e7 porjsjezumy ‘ysnıqıayurg Jop ayyıp oıp ne Jogeuyag "opuoeusony uorsIun we Aquısaayyng] pun aferamosunmgg "yonıad [enayaS uap ue yooy yosıproagyds uoeony x -Toryos yoıpynap apyoy] Sıpweaporsp °yyoryıor snydAx '00 CsdnJ) 'STUM P.ıqn.ı opnovm *qaı g snpiyoupogeson 79 ag" 7 spe aoduef € poossnjtogug "puauesny uarsgun we oqnıa.terunAg gapmodyoeg “Sog “puoyagsıoA umey gsnıq.tayurpp ‘apueaadsne uayury Isnagfegyim Jdoyıogun opeıad op spe due] os pelpsjezinM “puoyptor gsnigasgurg ap opumg sep ue [ogeuyog "Stwagzgegs °g spe aosuef & Posay (sdvJ) [IE T 9919.09 "Jany waododırg 'g9 "ua 'E spe zodup] 7 poljossug -ajuıpg "yes opormyospoyım “Puayags1oA Sroyurmgyosr Isnaqtogurg "puodorı snydAx uep ne semgo pomsjfozinM Ppusyoreı Isnıgjoyygımy uope1ad IseJ uayurmy Aop opum sep ur [ogeuyas -S150q & pers) {SL1oyooy SyIasIegun apuy we uuep) umgq °& spe Jozıny SI098 7 PoNSLolyund x OIuoguy 19p ur punaduopormyog °qf0med snydix "9 “Iq[0493 stoayjogTorä wı Jdoy 'puayags -104 Aaaq ‘ puedurdsgus [oyuryy WENDE Aagum Ise} ayyoısox) uaporlIoA UIsp sme oformyosumg | -S1roy00y opury wmz 1opo “dızpem ° Srunoggegs 7 porwaoryung SS “I99sI80g WI 099 "qeıy Ssadıqzw — 'qaıLy s2n.iowa)] — 'q9I T sn/nı — [je T szu.onubou "OL T SMWoJopugy 79 uagı treten puouegs (0.0) _ re -[aZzın AA “ISnIgfo4 Aop apuq sep ue ‘yreIs [ogeuyag "Srooqyoeg “yes afpLmyasumg -Joryos SEAgE ayayy "Druaope se} yoıyas °yoıp Jdoyy "Mroussaegn uayum yoeu Yyoısad) g "arumuoony A9p ul punaduoporayog 'a7Jdoy] usyuye1ad soypareL\ Souls ameyg Top UI Op Ue [EOIIOA YypIsoh) ©2 ("essıoy) "qaıg sund -3.1951P — ('sdvy) aak am snunynz.1oy "gar g snyeydaorug °89 "ua, ‘ge spe aodug[ & Poudssnjaogumg 'Iqaayodurs urapy *gopunıooge pe uayury asnıqpayyı m "Swep snydAx uogfey uop ne pomsfozmM 'yweyos “puayprot ausıyosyonegt aytaıa AOpo ayLıp aIp ne [egeuyag "arumuasny op ur pumasuopammuog 'ajJdoyy wep yıu Yuaqrg Toypıapd ur opoyy ‘Foryos Jdoyy ayurpeıod wureadopopperedusmmey u top pun JyaIsas) ® "puadurıdsyus ayyoIsen) wap UOA apunar) urazyıds sne afaLmyosumg z -gfomos snydix 'o "puayadısqn 19pO pusSurdsgua aumg 19p uoA jeyurapunıd, woznds yoıpmap 1odtusM 1apo Ayauı doyun opeLMyosumS L4 (CAT TI DAS HI 'SAHI) 'TTE I EN9s0.. °qa ı 7 Snpajsouo) "29 "uoo) Jduungs “Sogay-yoIp 95% ISN.IqTOJUI 'Iq.1T0yodur uayury ysnıqpayyı "puoyoraı opuasnydAx apdtungs sep we 9se7 paifsjozanyy ‘usnmosyoneg AyIOTA 19po ayyııp aıp me [ogeuyag 'Stypazuny “ag spe Tozany ydoyy "Zruiggzadeny-ıonb umouolg »® "109s[7oy] u 0908 — 'qAL,T SN4D.I8 -aua]) — A Maamunı — [LE A 0209 "qaLd snjiyoug 99 'UaN) -ggaoyadurs urapy °42n9s9dge uaqury Isnaqpagyım "puodea snydAx uosrzydsdurf 'uop ne senge parsjpzany "Pusyots1t Isnıqtagum uegq[0Mad uepuayagsıoA Jdumgs ıyas ap apuy] sep ue jegeuyog "Syoazung “yoagq spe Jueg 08 Jdoy -Sturtogzaden-yorsurp wnJouolg ® 319 "puoy9lat ausmyosyomneg] 94Lıp A9po aemz arp ne [ogeuyogı “SIND 5 pun P wog dopyng "orumuedny 1op Aoyun punxduspormäypg de CsdoJ) "Uy Szu.u1090s8049 "QALT SIL9OLI) 'T2 "ua "= Se Jodur] SEA g Poljössnndagurm "Igaoyodurs uf UEFury ISnıgfaggum "Puayp4s1oA afpalmyosumg “wozumy “oıpe} 5 wog ‘Sızpem “Sue P weg dolyng une1as yoayyoay ueropewyos ur ES wog Jdoy] "puoyproigeaoy dozany 5 og “oduey op me P uueq uodny "orumuaeduy dep ur punadusppimyag "puoyogsgqe * puoyoren snydAx usgpey uop jue pondfoziny “ouemyosyonegg oylomz op June Jagqeuog '9q 7I9Z wunpalauıd Cyogsdoousdru g0) "gar g wnzozum gar umugpumiypwag "02 "uon) °g spe Sue] 0S 7 polossnpragumg "uopungaa * Iuspna [oyongg-umgouorg "puogogsioA jJAumgs Isnaqaayurg ’9q,10yodurs sen “gzIngsadge uayurg Isnıqfaygım "puoy93s1oA 1898 ofeIMUOS ap AM 08 °sso1d uoany ‘Jdoy oyLuye1ad yooaaı tur op spe Zueg os persfezanyy ‘puayore. ISnıqdaguıp]p op opuy sep ue Tegqeuyag 'q ’ “ajgunyos ayay] ajoryos amp yoanp uayun yoeu *IAq0A9S opeuoderg] aıp daqn YOa9yäSXT Topo yooroıy weue urjJdoy ; "UINOS UHPEAOD AU Smu1gjzader tungouorg ( ‘IOTouasTaqN FUoIuU IO9YoLIEd UA Yoeu yypıseg, Jg CedIsı0g) ana -19KoM ago 'qarg smosıseu; ’69 ua) "gro MA umag spe 1odug] pun AOyaRIs SEA UueN wog Kopors.roryndg "Iq1oyodurs Yoag uagumy gsnıgjogpip "puayoreı suydAx uesızyıds uogjey ep me pors 320 yuepyos doparassn, T "Iyoyaa Smuey *Sıy9apdumgs ysuıqtogumg Due] snydAx usgfey uep jue porojozin a, “oyuypneg oıp me [ogqeuyog "ayasjdoyy ozued aıp aoqn P ung uaöny *& wog spe dopgwuyos Yoıypras pun uogo EP wnoq ydost "7 uoA [oyLIT IOMZ E poly 'oaq woyury umouorg sep spe aoduef A8po Zuej os “aoypıp senge P wioq “Srper 7 pay 'Duef aayunyg 'Q "pusdarue jozmAjgeuyog 'yaıpy row wney °zıny Ayos ofyoy] "IATQMed stoayjoyter\ wm Jdoy ji ‘T09s1dayy WI 99 (sd) 'q- aM "IT y Wafrı0aun — 1 sn.un9sgo YOSALM SnduanO — [fe Jg sanbrqwo 'qaıg snuwanody 'g2 ‘ud ‘Zuej opuasnydAx sep ue 95%} [ozınajogeuyag "Sıyoajdumgs ‘Zany ISnaqaayuıpy "yO9T2Iq SOIqTOAAI ur u1oA *gqxoyodurs Y91S *DTULIgF -uauurIyoeg Isnaqjaggım "zyıds “Dryoarsıp snydAx 'ayyeyuesny ueısyun TOP Ay AOp ur puntduofolnyag "NladurLieaA 9se7 *aopewyos ofyayy 9Lp yoınp uoun yoey ‘eortoA °gq0M98 ofeuodeıq aıp AOqN Y994y99Y uaTaaıg WI gay wıagq ° uopewyos um uuen; unoq Jdoy] 'g spe Aue] os 7 paudssnpLeyurm ge -109sI89y I '090 "qorg smyopds — 'S-H sngvaun] — A snynpana — (sdvg) "g wndogsng.ıw -qaı J snyyeusorsupg "72 "Ua "puayoroa snydAx uazyıds uaduer sap Se aıp ne [ozannjogeuyagi IqfoMedypeg ‘Sıyoazdumgs Ysnaqıayur 'zmIsosge uayury ISmIqjaggiy "zany oIyoyy "yqoMad sayoegysayg uazıny Saul ofeuod -eIq ap ıoqn Jdoyf "uagyıuyosad syremme Jommos adue yy pun ypoFr "puoyags -10A pun 92%sedgqe ypıynap afeımyssumg *g spe Adoduey 7 Porössnjaagumg E 321 gomp SULIoossnt gse; °TIogs °ggTOMas yoRg ofoLAyosumg op eoqn oyoogyoayy wrjdoy "[EOTTOA IYOISOL) "UNS UEJMOMUOSES SEMID UL STULIOFUSYD0LS-yOSur] wungouorg (EC "T0s1I9o9] IL '090 CsdnJ) Kom snIsopow — 1980q.12 4 — "sunjws — CuyH sny7y pun 'sday) — fe, g smawarnd ‘qaıg sogsenpesy 92 "ud "Pu®LIogurpp-umgouorg WOA 8/4 Se Sue] 08 7, Porforoung "yoyas Sgyueyydumgs oggıpy "oryooydumgs gsnıqaoyurg "oue] snydAx uegjey uep me .“yregs Porfsjpozin -ouarposyonegn ayylıp AOPOo OyIOMZ Ip me [ogeuyag "arumuoony Aop ur puntouofolmyag 'afyoyy Aomoıytow wuney ru yorp Jdoy "5 unoq spe zodue] P wiaq uoony "uunp °Suef Toperossn]rogumg bb ‚10981097 ur (sdDJ) ‘099 "qoı J snanyma \ U9S-'H 449504 — 'ZIU9S punw.ajoy 'qaLg Smawusyig 'C) "uam, "JqJ0Mas yues ° ofoLmıos -[oJ}Ipy Mur jduungs gsnigxogurmg Jdoy} aop spe 1odue] SruaMm *1yaeıs porsfozan “Due] ISNIqzoguıg] ap dogn senge [ogeuyas "opeaad yse5 Jdoyısyun "oruıuedny J9p UT punis, "puoyegsıoA yoıpyTout wmey ofoIAyog “uropy Jdoy "puoyora yoof sep doqn SEND “Duejyprefo 5 pun © ung uoony 'zıny °y.regs dopomossnjtegumg & "z sie due] 08 JOZInMSSnJIOJuIg] "TOY.1eJs SI098 uoyduuep] umogq ° Yrorgq uayumy wınJouoag sep se Juef os %/, 1epo %Y, mu 7 par) “yaeys °zumy doyung '09 -109stdoyg un 'sdog. "099 "kom Snanpp — 'qQaL T snIDJou — (1 snaso.« '9) ‚qarg zunpqyssuay — (HÄya) snas0o4 — 'Qaı J snpada) — ko mw snzpaps — "ge J Smaumduos "qoıg snypesg "72 ug (ea) IT. Bd. Monatschr. Wienar entomol. 322 -puiotjora.t punadyonegg uop ne [ogwuag 'Iqfonaspeg aney aus AOPo SOYDaJUDOY Sour apeuosere] arp dog uoyosa3 ayagı op uoA Jdoy "Iq[0M93 uopeN (sdvj) "1 smsnJuo9 "sp smiogdowmuns — RT SN7Danp qarg Smouomun) '62 UN) -puoyora uaryosyonegg a4yıp AOpO yaAZ ap me Jogeugds -goyoıp Spewpe wage 7 porsıong "uogyıuyosodsne ‘ 1o3ozeduammesnz Spa uayury “Sruopuouurt genıgjogum "Ponapasıoporu pueyy -Styooroap-Jdumgs snydAx "4q[0495 uayuny yoeu ° 5 umogq Smporyaar Frwagyuoy9op3 Aapo -zadem wngouorT opuauosny ualogum Wu gqnasıotung pun pun ıduopıayog "zuds “Sryporsap 9se7 oyag ap uoa zdoyy "oruey uaypen » -1970S oyoy "JIoy] dop spe Sue] 08 [ozıma -[oqeugog "puoyodtogqn [oytoyog umz sopmds 9887 opun.g, ure -u9Sog UOUDEH TUT OJOTMYISUMIS x "gar s7msdop "gar Sıdomousyany '82 "UN 'S ru Suefgola]o & porpössnfrogug ‘Stquey uoyoen 'puayoroı snydAx usgpey uop me paıpopzın My “IS -[oggıpy uOgqadoyadur Norg ap opum sep uw [oqeuuas "arumuoony dop ur 9se7 punın) "PuOt[O9STOA Pfolmyag "zum; Ayas opyoyy "NOdurLToA Fyoıu ‘ggfomed stoanyjogtor‘ mu Jdoy 7 CAS vagdosıhg) CHRA Ö suo4syna) Csday) [IE I E 59.09 "org sSmorgypen 08 'D 22 "UN ‘ge spe 1odueg [olA 7 porossuptogumg "Izyysosge gsnıgqpagmp 'zyds snydAx 'yagmos woypen doy op spe aadue] sang "puatagsge porsppzanMm “puoypr.t auomyasyomeer oyaAz op Far [ogeutag "aypjeyuasny uadoyun 19p orurfeggipg op ur oqnadroyng pum punadusporayog 'oyoyy apryos Sour] Arp , 323 “ppıyas *zamy OfUONT ge Aa “Forpos oryaIsoH) ep yıu opeuoseıq aıp zaqm “yunpeaod yooaolruagneyy um jJdoxp »» (sdog) "yOS-'H snwißozd 'qorg smsoug ‘78 "ua “9zyudS 1ourapy) ArygtLLo ru uroA * gepuwtoösne YoeAyos “age gsnagpogam "zards t snydäx 'yarp “doyy op spe Aosur] Suom pordfozan\ “puoyorer punasyonegg uop me a Pqeuyag uogyumosod sy Ame-FoLyDS odue y\ pun YooF wrumuosny dop doyum semg9 pun.ıo -uojpoLnog ayyoy] Aazanyı ur ‘FATOANESgEIOU ofoLATag ap aoqn “Teomaoa NEagooyg ur „doyy © purg uOuOgoyI1D SIULIOMEIN oufo “uoge mydix ; "yolra9A 19Po age snydAx '»» ze 'STOAT snvungg — "Kap Munyaan — 1 ahuoy — ge g smypydosouppu “uyepj supkyq ‘78 ‘wog -SITUULT *929N9808 ° Tewyos Isn.ra -[oIpI "puegg weuage yıur zyrds snydAx Iqj049° pun g1a9ramdo uogury ° SruLtozuoDo]d wngouorg "Surf ‘Foryos ofyoy] 'IA]0MDH Srogqyoey pum gyj0919808 “Joryos uaLosod ayrag aop uoA “uosay UapuaZzAsuR Smosporyos gru °zyds * Sryooyuny-yordurf uogo uor doy Jg Cd) "TIed suodsını 5 Curdg »usgdosıhg) 'qaıg smowggen "2, 0 08 wg "weiqtuop] JLur uogfos “gqfomas ° one -opo[ UONDHPATEFT *STuLgpuatg graptogug *970ey0s0d Sqregyerg yoıppıos “gzangsodge org uayury gSnIgpogum "Iq0Aas wroA ° Srurgızadeny-Itypogyoot tungouoag "puozusu@ Srtos -JoIos uoony 'Puoppezqe [1998 JoNayoS "odurjtoa pun gaopguyosıoA ofyoy] apoıyos odwer ap yomp TEONIOA SLWAgF[ossut gse7 yoıyıos *zyıds *Srypazung-yorsurp uogo uoA Jdoy J 324 -SNO9MOLg Isnıqaayur *9q10105u1o Joy Isnıqpoygm 'zyds Sıyoarıp suydAx ‘ydoyy op se due 08 Jozinafogeuyog "Sıdog °MOAg oppmmypsungg *g4y0914895 Due] oyag ap uoa *Sızyds -Dugf Sıyoazung uogo uoA Jdoy ’olumuasny op ur aqnıs.ıopyung 'Duef “Joryos ıyos afyay ® "Los yoıson) "Puaypte.d ausoSYONET AaAz aIp Zune Jogeuyog "puexy WEDLMIOFOLN ru Sruntgjuouurt YyorlıoA SUUdAX xx (sdoJ) [Te T SNAMEPDI2S "qaı J SHIpaoeyg 'CS "ua" " "Iq[0MeS *ıdumgs gsnıqasyurpp *uayLuyosossne Sfoyum uayurng Isnaqfoyym "Siwoqypeg uayyerd -uodue A Joryos oyongsyaor wep ur “jeoug odue AM 'oyyjeyueony uereyun dep 9Luıf -[a99Ip Top ur oqnadırojyng “orumuesny 1op 1aqn senge punad * Joy SruamM oformyos -ugS "puoyomı snydAx usgpey up ae poropzumy “puntwyoneg uap ne ppgeumps (( Ce4s0n sadıo90.10) — 'STn sn77>9u7 "garg Snydixkpeg ‘78 "uoN gfoAnas ° puntqfey ISnIqaoyurff "Izyngsadge Isnıqjayyın "yoıp qjey.ogun *Sryporo.ıp Atgrosyorafo suydAX "ejuozuioy dur pun pop 'opua -UOSnYy uedayun we oqnadaayyng “olumussny dop Aogun SeM99 pumadusjeImnyog "puaydtoL 9puosnydAx sep ue parpsjoziny “Suaıydsyoneg SMaIA AOpo ayyap amp me [egqeugg ( "JoLy9S 9ney] uayoıjDue] deu afeuodem op ur Jdoy 'g spe aodue] & porfossnjaoguug "puoyasaaqn yaıpyrouun 95%7 ofemyosumg Jg [eg snmwaumpg — '[[e I duagunyg qorg Smyorwordog "gs "u, "ge uw Suefyor]o 7 porpsssnptagumg "qIQModsFUr| “Jopumasonz *ydıumys Ismaıqrogurf Iqaoyodur Joerg ° SIuLIQJuouurt uoyury ISUTqJOIILMN "yoıp “Swaoygegs Z poısaojyn Tg "puoypret snydAxX usgfey uop June porojozun \ “ousıyos -[oneeL 9YLıp SIp ne Jogeuyog "aruruoony Aop ur punac) “puoysgstoA y.s ofelmyoswug g 323 Sqnisto[yng op pun orumusäny Aop Aago se} ‘Jon uypsurpunzg * Sue] ofermyoswmgg ‘Joryos Iyoıs a4) 'MzynIsodge opuajoplayog ‘IoNAad wagLaS; ap ayyım aıp aoqn 97doy] uasızıem-yondur] Wep ue uoany ‘N "o9sour[ Sep 7, Pomjossnytegumg "PN Ssopdoy sop UNS Top ap Ip dogn Aapo ur ua yoeu uosny "yorpougfle Aopo yoıpouey Joy 'sys] "10981097 um 999 "7 SNIN970.4,90 — TIe I smynaygjow — aM gay snovmunıno — ‘Kom "org snvaapa — -yag = sinbuvs&a (‘sdn)) "Kap sna.uwjyos "qOTT SNOJWVoMTN '88 "uam 'g spe doduef & porossnptogupm *9q0Mosypep “Sıyoo gsnigqaogurg ‘gzyngsasge 4887 ISnıgpoggm "puoyorst snydAx uegfey uop jme porojozan a oyyruu -yoneg olp uw Tegeuyag 'orumuasny op ur punto) *PuoyogstoA grarqyoro]d 98%} ofoımyos -uS 'ope.1od uogun °940019585 Luney °yq[0Modyoer OSIaIyJa}IOLA uoyyonıpes wm Jdoy gg "OL 2uDf — 'QOLT 82709219 — 1 snynspu (j — STH sndog) Csıam) "uyp snp2gp9 "qaıq suylykiquy 28 "ug "g spe dodue] SemIo % Palo -Ssn.ogum IgOMODUOeH ° STyaajreyos ayyuugsn.qtogurmg “azıngsodge ISNIg[EIIML "uaylag ususgaLyoome ur Jungs “Bryoazung-yordurf uogo uoA Jdoyr opuauoony uarogun ure oqnıd -OYUNA lumuoony op 190 punsduspormyag "Styrosusdog Irypara.ıp snydAx "puayarı opus -saydAx sep ue [z.mAjageuos; Yopun.taänz “roag SOLMTOSULAIS| *49914805-[eguozraoy Jdoy g ‘97doyaogun wop Au ouagy aoyoro]d ur ofyoyy va C11899 dEH) "qOrg dobrung "gaLg SUR 98 uag 9: "u900g90 ae les weIgwopy °g spe dooug] [oA Z pomossuptegum "Stwaggzaden-yonsurg wngouorg a (sdny) "T smpppnbrg "qaı 7 Smyonogpajsis "76 on, ‘doy op spe 19Zmy [era porsfozinyy "puaypıaı auaıyos -yoneg ONONZ op ne Jogqeuyag 'IqNAaSyDeH ofpImpS ap aoqn “JLEIs Toayag "ofloy} Aopreıod dojoıyas Aw !yoryos soyoagyooyg Sour opeuoseıg dep ur Jdoy "S1089y gzanysadqe Ise7 wmgouorg L "OIreyuaony uadegum dop arurfeggip Aap ur aqn.ıd -To]Ung pun punzsusjporayag 'Teor1oA Fyorsosn) "sn A Aopo Zug wegtoFFerN Jıw uaoa umgouorT $$ "qarg snurpbn.mwus — "[OTH SUVZ21OY9 "GOTT STAOH09RTEN "TE u‘ "" Iqtoyodua 1reys Jsnıq [oJ AS A2Syooy “Sryoajydumgs gsnıgasgur 'uage snydAx ‘Jdoy} op spe aozıny jora parjsppzin A yuepyos ‘puoyoroa oyyruyonegg Ip Jue 95%} jogeuyag "oruusöny Top ur oqnıd.reofyng op u “arg SOLMYOSUILIS "SIZIeM 9Se7 yarppıas “feguozrioy Jdoy '[porypueyy auyo “Smuweyydumgs uroa wmgouorT $ “Yıyomaqun uam UP A990 oy9aspep] ©«< CsdvJ) "YOS-'H smynzuopeqg ‘qorg säyugdoguopg ‘06 'u0d) (448 49S-'H YPeN) 'U0H0zOdUaUNUEesSnZ SEM UNO Up doyury * SLroyooyranz u10A *SIy99sU998-yaSur] tungouorıg 'yonog uoyouyezZ ToMmz Yu uouuejdympp usp aago aypaspeg € “yIyoJ uoyeyffez "Puoyogs1ToA Ayas * ss0o1d ay9s uopoAnz *YENAES UAaS Aap ayyı olp ur 2Jdoy] uaypıpunıs AoPpo uoyorDdurje op ur uaany N) "JO TT sua9asaann)b — 'Q9T,T 82389509 — "UI S-' snpqnu "qorg Smydogomen "68 "ua "PPunassqe arg ISNIgOYIM "puoyorot opuajdoyy sep uw porjsjpzanay “oyguuyanegg ap me Asyy Sue] JOgeUNIS "ISInMIONYOO Aojroaq pun Sur wodtungypurg Yu ua *Srpposypos-yarsurf umyouoag 327 (ıowwuny usgypeu Sp ur JA PjeL A9p Zunsejyarg pun 19)sı3ay Walıy uanau op Sungiaryasog) "Sp snpppd — (‘sdvJ) [Te 527709 “qarg snydkaıg ‘76 "uam, -91009 JoLAUOSULINS "01004 “Sıyoarsıp Surf snydAxX 'Suef “Joryos uago ‘zany uoyun ofyayf "puotforsa snydAx usage uop ne 98e7 JozinAajogeuyog "uowwumesnz pfiyog pun wmgouorg *jdoyy spe Suej os 7 paro ‘Jdoyy op spe duef 0S [ozınarojung "orosjoryos °yraıq uoguy spe Sueg os gfoddop ge uogo uoA Jdoy "QOLT PIopnausab — IM »797 nu» — (sdnJ) "Y2S-'H Puan» "got T waoaadipwag 'Eg6 "WO q[0428 uago ofolmMmyosumg 'Srurperes ‘zany snydAx "zınyy uago *Jorgos ‘Suej uogun opyoyyp ‘Jdoy] Aop se 1ozıny Tozinajogeuyog "omyosoosne Jar uoyumy tmgouoag -Sıopurds semge F {Stzpemypıp “umgouorg sep spe Juef os % pay °ydoyy Adop spe Sue os "DD gey fozinaaopyng "Syrosperos ° Syoajuny- zung “eig uoyury spe doduef Stuom uogo uoA Jdoyy '» -UOU001N98 Doyurm oo] "puoyogsge parjofozm A "puoyolot Auamyosyones] ayyLıp AOPo oyTamz dp ne Jogeuyas "Nodue]loA -STULIOossmIT *TeondaA jJdoy} "anuyased Aoyumyep * u1oyooFT UeSS0Ad ToMmz u gspnapueaopioN‘ WOp Aogumg wmouoag 4 328 Ueber Phytoecia Anchusae Fuss. Von A. Sartorius. Bereits im vorigen Jahre erhielt ich aus Nieder-Ungarn mehrere Exemplare einer Phytoecia, deren Bestimmung mir nicht gelingen wollte. — Vor Kurzem bekam ich dieselbe abermals, und zwar m ziemlich grosser Anzahl aus derselben Gegend. Sie wurde im Juni d.J. auf Anchusa Barrelieri gesammelt; nachdem ich nun die Futterpflanze kannte, kam ich auch endlich, aber nur mit Hilfe der vielen Exemplare, welche ich zu untersuchen Gelegenheit hatte , zu dem Resultate , dass diese Art die Phytoecia Anchusae Fuss. ist. In den Verhandlungen des siebenbürg. Vereines für Naturwissen- schaft III. Jahrgang p. 138 beschreibt Herr Prof. Fuss. diese aus- gezeichnete Art sehr treffend, allem Anscheine nach ist aber die Be- schreibung nur nach einem damals disponibeln Stück gemacht, welches die angegebene rothe, runde Makel auf dem Halsschilde zeigt. Bei Untersuchung der vor mir habenden 100 Stücke übersteigende Anzahl ergibt sich, dass nicht die Hälfte derer die rothe Makel des Halsschildes hat, und diese auch nur bei wenigen Exemplaren rund ist; überhaupt variirt die Form der Makel bedeutend, da sowohl Stücke vorhanden sind, bei welchen sie nur wenig angedeutet ist, als auch solche, wo sich die rothe Farbe auf der vorderen Hälfte des Hals- schildes förmlich zu einer Querbinde ausdehnt. Der übrige Theil meiner Stücke, d.h. mehr als die Hälfte zeigen nicht die mindeste Spur einer rothen Makel. Das Halsschild der am Eingang erwähnten , früher erhaltenen Stücke ist ebenfalls einfarbig, metallisch glänzend. Ausser obigen Abänderungen vom Originale sind noch bei sehr schwacher Vergrösserung , mindestens an %s meiner Exemplare , drei vöthlich-gelbe Längsstreifen auf jeder Flügeldecke und eine, die Naht ein- nehmende, sichtbar, welch erstere der Art vertheilt sind, dass eine nahe der Naht, die zweite in der Mitte, die dritte neben dem Seitenrande läuft. Es unterliegt daher keinem Zweifel, dass diese übrigens bisher wohl wenig bekannte, schöne Art in mehrfacher Beziehung variirt, und erlaube ich mir obige Bemerkungen in der Absicht, die Bestimmung dieses Thieres zu erleichtern. Im Stettiner Katalog, 7. Auflage, steht Phytoecia Anchusae zwischen affinis und Jourdani, wohin sie jedoch keineswegs passt ; auf den ersten Blick offenbar der Aörsutula Fab. weit ähnlicher, würde sie meiner Ansicht nach neben diese zu stellen sein. Verantwortliche Redacteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 11. II. Band. November 1S358S. Criterien zur generischen Theilung der Phyto- coriden (Capsini aut.) Von Dr. F. X. Fieber, Director am k. k. Kreisgerichte zu Chrudim , der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, der kais. Leopoldin. Carolin. Academie, der kais. Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau u. m. a. G. Mitglied. (Fortsetzung und Schluss.) Beschreibung der neuen Arten und Angabe der Kennzeichen ihrer Verwandten, 1. Pachypterna Fiederi Schmidt. Rostroth , fein goldgelb-behaart. Halbdecken und Beine anliegend schwarz-behaart. Zwei Scheitelflecke, Nacken, die zwei Buckel des Pronotum und die Schulterecke schwarz. Halbdecken weisslich; Clavus und ein grosser spitz-dreieckiger Fleck vom Innenwinkel des Corium, die Endhälfte des Cuneus, so wie die Hüften, Beine und Zellrippe rostroth. Membran rauchbraun, die kleine Zelle schwarz. Phytocoris Fieberi Schmidt in Hit. 3": Lin. Aus den Krainer Alpen. .2. Calocoris Reicheli Fieb. Weissgelblich und schwarz ; fein goldgelb-behaart. Kopf, das vorn und hinten weissgesäumte Pronotum, Schild, Clavus und ein länglich-trapezoidaler Mittelfleck des weisslichen Corium und die Spitze des Cuneus schwarzbraun. Membran dunkel-rauchbraun, Zellrippe schwärzlich. Beine bleichgelblich. Hinterschenkel rostgelblich mit braun- gefleckter Endhälfte. Körper schwarz, die Ränder weiss. Phytocoris Wiener entomo!. Monatschr. II. Bd. 22 330 Reichef Fieb. in Weitenweb. Beitr. z. Nat. u. Heilk..1836 I. 103. ae For 4 Lin. ‚Böhmen um Königeräz (Reichel). Krain (Schmidt.) 3. Phytoceris örroratus Fieb. — Mey.-Dür. Weisslichgrau. Pronotum schwärzlich, vorn weissröthlich. Scheitel mit drei, am Pronotum-Vorderkiel und zwischen den Höckern je zwei Puncte, hinten dreiLängsflecke rost- roth. Hinterrand weisslich, an ihm sechs Querstriche bis auf die Schulter, schwarz. Halbdecken mit zerstreuten, ‚schwärzlichgrauen auf den Hauptrippen etwas gehäufteren Atomen, am Hinterrand ein durch Atome verdunkeltes kaum merk- liches weisses Dreieck. Membran weisslich, mit stellenweise zu Flecken gehäuften Atomen. Hinterschenkel dicht zusammenfliessend gefleckt, mit drei weisslichen Halbbinden. Fühlerwurzel schwärzlich, mit zwei weisslichen breiten Mittelringen. 31% Lin. Corsica. Meyer-Dür. Die zwei Verwandten Phytocoris populi und Phyt. tiliae unter- scheiden sich durch weissgrünliche oder graue Grundfarbe , gefleckte oder kleingeringelte Fühlerwurzel, durch die fast Streifen oder Binden bildenden vereinten grösseren Flecke, das stets helle Drei- oder Viereck am Corium- Hivuterrande, durch bräunliche oder schmutzige Zellrippen , oft braunen kleinen Zelle und nur zwei Binden der Hinter- schenkel. { 4. Capsus cardinalis Fieb. Blutroth , fein weisslich- behaart. Kopf orangegelb mit rothem Mittelstrich. Fühler, Schienbeine, Fussglieder und Ende der blut- rothen Schenkel gelblich. Fühlerwurzel, Glied 2 oben, ein Strich am Grunde der Hinterschienbeine und die Zellrippe blutroth. Membran rauchbraun, Corium-Ende abgerundet, Cuneus ausgebogen. 4. Lin. An steinigen sonnigen Anhöhen um Prag auf Hieracium umbellatum. Juni. 5. Cyphodema Meyer-Düri Fieb. Länglich-oval,, gewölbt. Gelb und schwarz, goldgelb- behaart. Kopf schwarz. Pronotum gelb, mit zwei vorn breiten, hinten schmäleren schwarzen Streifen. Schild schwarz mit gelbem Mittelstreif. Halbdecken schwarz , eine schmale hammerförmige Binde vom Aussenrand zum Innenwinkel des Corium gelb. Cuneus gelb mit schwarzem Mondfleck 331 aus der Spitze. Schenkel schwarz, Ende, Schienbeine, Fühler und Glied 2 an der Grundhälfte gelblich. Membran rauchbraun. Zellen hell. Zellrippe gelblich, unterhalb ein Fleck, innen ein Bogen breit hell. 2 Lin. Corsica. Um Ajaccio auf Heliunthemum häufig im Mai 1858. Meyer-Dür. 6. Poeciloseytus cognatus Fieb. Schwarz und gelb, fein weissgelblich behaart. Fühler gelb, Wurzel- glied schwarz. Oberseite schwarzbraun. Hinterrand des Pronotum, Schildspitze, ein Bogen am Grunde und die Spitze des Cuneus, Grund des Clavus, und ein nach innen dreistufiger, nach hinten schmaler abgekürzter Randstreif gelb. Membran schwärzlich. Zellrippe und ein Strich am Cuneusende gelblich, unterhalb dunkler und verwaschen. Schenkel schwärzlich mit weissem Endring, Schienbeine gelblich, Grund schwärzlich mit weissem Mittelring. 2 Lin. g. Ungarn. 7. Iıygus commutatus Fieb. Gelblichgrün. Pronotum fein querrunzelig , Höcker nach hinten halbrund, Mitte zwischen beiden viereckig ausgeschnitten. Stirnschwiele schmal, eingedrückt, Spitze schwarz. Clavus bräunlich, Schild- und Schlussrand braun. Rücken schwarzbraun, auf dem Grunde des Cuneus ein dreieckiger brauner Fleck. Zellrippe gelblich. Cuneus bleichgelb, Grund hell. Membran und Beine ähnlieh- wie bei L. contaminatus, dessen Pronotum grob querrunzelig, die Höckerschwielen hinten zu- sammengeneigt in der Mitte M-förmig ausgeschnitten , Stirnschwiele gleichbreit, ganz grün. Corium mit oder ohne schwärzlichem queren Endtleck. Zellrippen bleich. Rücken grün. 3 Lim. Aus der Schweiz. Meyer-Dür. 8. lygus chloris Fieb. Grün. Kopf und Pronotum vorn bleichgelblich. Pronotum fein punctirt. Schild fein querrunzelig. Höckerschwiele hinten verkehrt- trapezförmig ausgeschnitten, die Enden schmal, zusammengeneigt. Membran glasartig, durchsichtig. Zellrippe und Rand des Cuneus leb- haft grün. (Beine und Fühler wie bei dem ähnlichen L. pabulinus.) (Capsus viridis Meyer. — C. affinis Scholz.) 2!% Lin. In der Schweiz und Schlesien. Meyer-Dür. Lygus pabulinus L. unterscheidet sich durch grobe Punctirung des Pronotum und der Halbdecken, den am Grunde grobrunzeligen Dr n 332 Rückenschild, die hinten trapezförmig ausgeschnittene Höckerschwiele, deren Enden schief zurücktreten und durch den Fleck und Streif unter der Membranzelle. 9. Orthops Forelü Meyer-Dür. Bräunlichgelb. Scheitel mit fünf Puncten. Schwiele der Stirne schwarz, hinter jedem Höcker ein Bogen, am lichten Hinterrande eine unterbrochene Linie und ein Schulterpunct braun. Schild weissgelblich, braun punctirt, mit schwarzem Dreieck auf rostrothem Grund. Am Coriumende eine aussen breitere dunkler braune Binde. Cuneusgrund hell. Membran schmutzig, Zellrippe gelblich. Alle Schenkel mit zwei Endringen. Fühlerwurzel am Grunde, Glied 2 oben und unten, wie 3 und 4 schwärzlich. 2 Lin. Auf Föhren am Kamme des Jura in 4000 Fuss Höhe. Meyer-Dür. 10. Orthops pellucidus Fieber. Bleich-grünlich. Pronotum schwärzlich, die Buckel und Schulter- ecken braun. Kopf gelblich mit drei Flecken Fühlerwurzelglied mit drei braunen Ringen , Glied 2 braun, Oberhälfte rostgelb, Spitze schwarz. Schild grünlich. Clavus bräunlich, Ränder dunkler. Coriumende mit zwei bräunlichen Flecken. Zellrippe grünlich. Zellen bleichgelblich. Membran schmutzig , unter der kleinen Zelle ein schiefer, unter der Zellecke ein langer Streif schwärzlich. Beine bleich. Hinterschenkel unterseits wit einer Halbbinde und einem Punct vorn. 2 Lin. Um Burgdorf in der Schweiz. Meyer-Dür. 11. Stiphrosoma Zirida Fieb. — Mey.-Dür. Schmutzig gelb ins Graue, dicht, gelblich , kurz behaart. Halb- decken durchscheinend, auf der Hinterhälfte ein schwärzlicher Streif, Membran schwärzlich , aussen unter dem Cuneus dunkler verwaschen. Zellrippe bleichgelblich. An jeder Halsecke ein brauner Fleck. Gesicht geröthet. Fühlerwurzel schwarz, oben weiss; Glied 2 braun, oben weiss, Ende schwärzlich. 2—2"/ Lin. Um Ajaccio (Corsica). Meyer-Dür. 12. Haltieus macrocephalus Fieb. — Mey. Länglich; schwarz, glänzend , bleichgelb behaart. Kopf dick, etwas verlängert, an jedem Auge ein rostrother Fleck. Pronotum fast runzelig-uneben. Halbdecke lederartig , gewölbt. Die vier Vorderbeine 333 und Fühler gelblich. Schienbeinende braun. Hinterschenkel schwarz. Ende und Grundhälfte der Schienbeine roströthlich. 1%a Lin. Auf Corsica gemein. Meyer-Dür. 13. 6lobiceps selectus Fieb. Schwarz und gelblich. Kopf ganz schwarz. Scheitel bis zum Nacken herabgewölbt, Leiste im Nacken bogig. Corium gelblichweiss. Grund breit schwarzbraun , Hinterhälfte mit einer bis zur Mitte eckig vorstehenden breiten Endbinde. Kleine Zelle der Membran über die Rippe bis unter den Cuneus weiss. Fühlerglied 1 und 3 rostroth, Grund von 3 dunkel. 3 Lin. In Böhmen um Königgräz. (Reichel.) Der verwandte und ähnliche: Globiceps fluvomaculatus ist weniger gestreckt, der Nacken eben, die Leiste gerade, nur die Ende gebogen, Grund der Halbdecken schmal schwarz, Enddrittel bis zum Aussenrande schwarz, bindenförmig, vorn wellig. Fühlerwurzel rostroth, Grund und Ende wie 3 und 4 schwarz, Von beiden verschieden ist: Globiceps flaronotatus. Leiste im Nacken flachbogig mit weiss- lichem Querfleck. Die breite Binde der Halbdecke, vorn wellig, reicht nur an die schwarze Linie neben der Randrippe. Die Binderippe der Membranzelle und ein breiter Winkelfleck an derselben sind weiss. 14. Xenocoris venustus Fieb. Mey.-Dür. Länglich-oval. Apfelgrün. Kopf schmutzig-rostgelb mit dunkleren Querstrichen. Mittelrippe des Clavus und Grundhälfte der bleichen Hauptrippe des Corium hellroth ; des Clavus Endhälfte und beiderseits der Hauptrippe mit bräunlichen grossen Puncten. Membran rostbräun- lich. Zellrippe weisslich, braun gesäumt. Alle Beine roströthlich. Hinter- schenkelende braun punctirt. 1Ya Lin. 2. Corsica. Um Ajaccio. Meyer-Dür. 15. Orthocephalus Schmidtiü Fieb. Schwarz und gelblichweiss , zerstreut schwärzlich behaart. Kopf schwarz, im Nacken drei Flecke, vorn eine ankerförmige Zeichnung weiss. Fühler, Pronotum, Schild und Schenkel schwarz ; die Mittel- linie des Pronotum, Schildspitze, Schenkelende und Halbdecken gelblich- weiss, ein schwärzlicher Streif im Corium hinten. Schild und Schluss- rand braun. Membran rauchbraun , Zellvippen braun , kleine Zelle über 334 die Rippe und der Winkel weiss. Schienbeine weissröthlich, schwarz bedornt ; Ende und Fussglieder schwarz. 2'% Lin. d. Krain. (Ferd. Schmidt.) 16. Atractotomus femoralis Fieb. Tiefbraun, weisslich-behaart. Schenkel schwarz mit weisslichen Knien. Schienbeine weissgelblich, die verwaschene Grundhälfte und Ende schwärzlich. Membran tiefbraun ; Zellrippe dunkler , die Binde- rippe und ein winkeliger Fleck an derselben weiss, der Verbindungs- punct der kleinen Rippe röthlich. Schnabel braun, Glied 2 und 3 am Ende röthlich. 2 Lin. Aus Böhmen. 17. Atractotomus rufus Fieb. Braunröthlich „ weissgelb - behaart. Kopf spitzig. Fühlerglied 1 und 2 schwarz. Glied 1 verkehrt dick-kegelig; Glied 2 breit, dicht behaart. Pronotum länglich-trapezförmig. Membran braun , Zellrippen weisslich, Binderippe röthlichgelb. Grund der grossen Zelle mit weissem Fleck. Schenkel und Grund der weissgelblichen Schienbeine bräunlich- roth verwaschen, Ende der Schienen und die Dorne schwärzlich. Füsse schwarz, Glied 2 weisslich. 2 Lin. ©. Aus Böhmen. 18. Atractotomus albipes Fieb. Braunröthlich, weissgelb behaart. Fühlerglied 3 schwarzbraun, Glied 2 dünnspindelig. Kopf spitzig. Pronotum trapezförmig. Corium mit weisslichem Hinterrand. Membran bleich-bräunlich, Zellrippe weisslich, unter und an den dunkleren Zellen ein schmutzigweisser Winkelfleck. Beine und Hüften schmutzigweiss. Schienbeinende und die Dorne aus schwarzen Puncten schwarz. 1Yı Lin. Aus Böhmen, 19. Oncotylus fenestratus Fieb. Orangegelb, fein schwärzlich behaart. Membran rauchbraun, Zellrippe orangegelb ; die Zellen und ein Bogen unter denselben bleich- gelblich ; ein grosser schwärzlicher Fleck unterhalb. Schienbeinende, Dorne und Klauenglied schwärzlich. @ gestreckt, gleichbreit, einfarbig. © Jänglich-oval, Kopf und Pronotum bisweilen orangeröthlich, 2 Lin. Aus Böhmen und Galizien, 335 20. Tinicephalus discrepans Fieb. Ganz gelblichsrau oder gelblich, weisslich behaart. Rand des Corium , ein breiter Mittelstreif, Rippe des Clavus, Grundwinkel des Schildes und die Zellrippen weisslich. Membran schmutzig-gelblich, die kleine Zelle dunkel, an der Spitze des helleren Cuneus ein schwärz- licher Querstrich. Schenkelenden fein punctirt. Schienbeinende und Fussglieder schwaız. S. Schwärzlichgrau. Scheitel schwarz, mit einem Längs- und Quer- fleck im Nacken. Eme schwärzliche Binde über die Pronotum-Buckel. ©. Gelblich. Kopf orangegelb mit weisslichem Mittel- und Seiten- fleck. Buckel des Pronotum orangegelb , Vorderrand und Mittellinie grünlich. 1‘ Lin. Um Ajaccio auf blühendem Cytisus. Mey.-Dür. Das ähnliche 2 des Tinicephalus hortulanus unterscheidet sich durch zwei bleiche Streifen im Corium, schwärzliche Zellen, gelbe Zell- tippen und schwarzen Längsstreif unter der Zellecke, zerstreut fein punctirte Schenkel. 21. Tragiseus Fiederi Meyer-Dür. Geschlechter verschieden. Grünlich oder schwärzlichgrau ; schwarz und weiss behaart und gewimpert. Ein Fleck unter dem Cuneus schwärz- lich. Zellrippe und ein dreieckiger Fleck im Winkel am Cuneus weiss, unterhalb in der schwärzlichen Membran ein länglicher Bogen um einen hellen Randileck und der Umfang der dunkeln Zellen schwärzlich. g. Parallel. Kopf, Fühler, Pronotum, der Schild mit grün- lichem Mittelstreif, die Schenkel mit hellen Enden — schwarz. Halb- decken schwärzlichgrau. Q. Länglich. Graugrünlich. Fühler schmutzig, die Pronotum- Buckel hinten grünlich. Schenkelenden fein punctirt. 2 Lin. Corsica. Um Ajaceio im April und Anfang Mai, auf Cytisus-Sträucher. Meyer-Dür. Das Weibchen dieser Art ähnelt jenem von Plagiognathus viri- dulus, welches sich durch kürzere anders gezeichnete Fühler und andere Zeichnung der Membran unterscheidet. 22. Brachyarthrum Zimitatum Fieb. Ockergelblich, weisslich behaart. Leib, Kopf und Fühler schwarz. Nacken und Fühlerglied 4 rostroth. Schnabel gelb. Hüften weisslich. Schildgrund braun. Uuneus orangeröthlich. Membran blassrauchbraun. 336 Zellrippe bräunlich, die Binderippe und eine Winkellinie an derselben weiss. Corium ockergelblich. Schienbeine schwachbedornt. Klauenglied schwarz. 21% Lin. ©. Aus Böhmen. Die Beschreibung der Phytocoris nigriceeps Bohemann in Nya Svensk. Hemipt. 1852. p. 15. 21 (Separat) bezeichnet ziemlich obige Art, unterscheidet sich aber durch die Membran; sind beide identisch, so entfällt Bohemann’s gegebener Name, da Fallen schon: Hemipt. Sv. 1829. p. 104.53 eine Phytocoris nigriceps beschrieb, die ganz verschieden von jener ist, und Mulsant noch eine dritte als nigriceps aufstellte. 23. Plagiognathus spilotus Fieb. Grünlich-grau, schwarz und fein weiss untermischt, anliegend behaart. Scheitel mit braungestricheltem ovalen Bogen und vier braunen Puncten. Pronotum mit bleichem Mittelstreif und braungelben Höckern. Halbdecken schmutzig, der Rand, Mittelrippe des Corium, Ulavus, die Zellrippen und ein Winkelfleck weiss, unterhalb ein schwärzlicher Fleck. Membran schwärzlich, Zellen dunkler. Im Grunde des Corium ein, am Ende zwei grosse Flecke und die Olavusspitze braun. Fühlerwurzel mit schwärzlichem Ring. Schenkelende fein, unterseits reihenweise stark punctirt. 1? Lin. 3 2. Corsica. Meyer-Dür. Aehnelt im Bau dem © des Plagiognathus viridulus und be- sonders dem ® des Tragiscus discrepans, mit welchem er bei ober- flächiger Ansicht leicht verwechselt werden kann, ist aber durch die Flecke der Halbdecke leicht zu unterscheiden. 24. Apocremnus ancorifer Fieb. — Mey.-Dür. Schwarz. Dicht goldgelb und schwarz behaart. Fühler schwarz, Glied 2 oben wie 3 und 4 gelblich. Corium - Aussenrand und Cuneus schmutziggelb- oder röthlich, aussen und die Spitze schwärzlich. Mem- bran schwärzlich , Zellen dunkler. Die kleine und die Binderippe anker- förmig weisslich, unterhalb ein weisses Dreieck und ein dunkler Fleck. Schenkel schwarzbraun, die vorderen heller. Schienbeine schmutzig- weiss, Endhälfte und Dorne schwärzlich, aus schwarzen Puncten. Fussglieder schwarz. 2 Lin. dJ $. Im südlichen Frankreich häufig. Me y.-Dür. 337 25. Psallus Zepidus Fieb. Rothgelb, weisslich behaart mit untermischten schwarzen Haaren. Kopf gelblichweiss mit einer Reihe Punete im Nacken, acht Puncten in zwei Reihen und fünf vorn in einer Linie. Pronotum schwärzlich mit hellen Buckeln, und vier bis fünf abgekürzten Querreihen brauner Puncte. Schild gewölbt, querrunzelig, schwärzlich, Spitze weiss. Clavus gelblich, mit drei Reihen rothpunctirter Flecke und dunkelrother Spitze. Corium rosenroth mit hellen Rippen und rothen Flecken am Rande, am Grunde und an der Schlussnaht. Cuneus dunkelroth mit breitem hellen Bogen am Grunde. Ende des Corium mit schwärzlichem grossen Quer- fleck. Zellrippe orangegelb, Zellen weiss. Schenkelende und Schien- beine dicht punctirt. Membran schwärzlich mit weisser Wellenbinde. 2 Lin. (Capsus variabilis var.) Meyer-Dür. Der sehr ähnliche Psallus (Capsus) salieis Kirs ch unterscheidet sich durch gleichmässige Färbung der Oberseite. Kopf und Pronotum vorn gelblich, jeder nur mit zwei Reihen brauner Puncte. Schild rosig mit weisslicher Mittellinie und schwärzlicher Spitze. Corium und Clavus gleichmässig rosenroth, Spitze des Clavus, ein durch die Mitte des Corium nach hinten in eine Querbinde laufender Streif und die Corium- ecke schwärzlich (von der Zeichnung des Coriums erwähnt Kirsch- baum nichts). Beine anders gezeichnet. (Nach Origin -Ex.) 26. Psallus distinctus Fieb. Orangegelblich , weiss behart. Kopf und Pronotum vorn, Corium hinten, Clavus innen und zwei Schildgrundstriche,, so wie der ringsum weissgesäumte Cuneus orange. Corium-Aussen- und Hinterrand weisslich. Membran schwärzlich. Zellrippen und ein dreieckiger Fleck unter der kleinen schwarzen Zelle weiss, darunter ein verwaschener schwarzer Fleck. Schenkelendhälfte dicht braun-gesprenkelt. Schienen aus schwärz- lichen Puncten schwarz bedornt. 1% Lin. d' $. Aus Böhmen und der Schweiz. Mey.-Dür. Der verwandte Psallus diminutus K. ist kleiner, gleichmässig gefärbt, mit breitem weissen Bogen am Grunde des weissgesäumten Cuneus, und schwärzlicher Membran. 27. Psallus insiynis Fieb. Gelblich , weissgelblich behaart. Ende des Corium orangeroth mit schwärzlichem Strichel aussen und rundlichem schwärzlichen Fleck auf der Mitte des Endrandes. Cuneus orangegelb, Grundhälfte und 338 Spitze weiss. Membran schwärzlich. Zellen bräunlichgelb. Zellvippen und ein Querdreieck im Winkel weiss, unterhalb ein Winkelfleck aus zwei mit den Ecken oben vereinten spitzen Dreiecken und der Bogen- rand breit schwärzlich. Fühlerwurzel mit zwei schwärzlichen Puncten. Beine ähnlich wie bei P. varians. 2 Lin. d 2. Corsica. Meyer-Dür. Der sehr ähnliche, gleich grosse Psallus varians Meyer unter- scheidet sich durch gleichmässige orangegelbliche Färbung, ohne Flecke, weissgesäumten Cuneus mit breit hellem Grunde, unter dem weissen Dreieck ein schwärzlicher Querfleck, der am Rande herabzieht und schwarzen Grund der Fühlerwurzel. 28. Psallus ddutus Mey.-Dür. Weissgelblich. Schwärzlich und weissbehaart. Kopf, Pronotum vorn und Schild gelblich. Fühlerwurzel oben mit zwei Puncten und zwei Borsten. Scheitel mit zwei Puncten Cuneus innen bleich. Mem- bran bräunlich, um die gelbliche Zelle breit weisslich; Zellrippe und ein Dreieck im Winkel am Cuneus weiss, unterhalb ein langes Rand- dreieck schwärzlich. Schenkelenden braun punctirt. Schienbeine doppel- reihig aus schwarzen Puncten schwarz bedornt. 21% Lin. d. Aus der Waadt. Meyer-Dür. 29. Psallus Kirschbaumi Fieber. (Capsusroseus Kirsch. Nr. 135.) Bleich gelbröthlich. Corium- und Cuneus - Endhälften mehr ge- röthet. Coriummitte mit länglich dreieckigem Fleck bis vor den Cuneus. Membran schwärzlich, Aussenhälfte hell, unter dem weissen Winkel ein breiter winkeliger, am Rande hin mit einem halbrunden Fleck ver- bundener Streif. Bauchseiten mit orangegelblichem Fleckenstreif. Beine weisslich. Schenkelende besonders unterseits stärker und dichter, an den Hinterschenkeln fast ringförmig verfliessend punctirt. Fühlerwurzel am Grunde und ein Ring oben braun. Schienbeine zweireihig aus schwarzen Puncten braun bedornt. (Nach Origin.-Ex.) 2 Lin. @. Um Wiesbaden im Juni, Kirschbaum. 30. Psallus notatus Fieb. Weisslich-ockergelb, mit schmutzig weissen anliegenden Haaren. Corium innerwärts und Clavus-Endhälfte bräunlich, aus dem Innen- winkel quer und schief vorwärts zum Aussenrande eine breite, aussen dunklere braune Binde. Cuneus weisslich mit braunem halbrundlichen 339 Mittelileck. Membran schwärzlich, Zellen dunkler, kleine Zelle fast schwarz. Zellrippen und ein Querdreieck im Winkel weiss; unterhalb ein Bogen und die Zelle aussen braun. Schenkelende, besonders die der hinteren schwärzlich und punctirt. Schienbeine zweireihig bedornt. Pronotum mit einem Strichel an jeder Seite. 2 Lin. 2. Um Hyeres auf Tamarix-Hecken häufig mit Megalo- dactylus macula rubra Muls. (Mey.-Dür.) 81. Sthenarus vittatus Fıieb. Fahlgelblich, länglich-oval, weisslich behaart. Kopf schwarz- braun, Nacken röthlichweiss. Fühler orangegelb, Glied 1 am Grunde, 2 am Grund und Ende schwarz. Pronotum-Buckel schwarzbraun oder schmutzig orange. Coriummitte mit schwärzlichem Längsstreif. Mem- bran durchscheinend, Zelle und Zellvippen gelblich. Schenkel braun- röthlich oder roth mit hellen Knien. Schienbeine bleich, schwarz bedornt. 1% Lin. Aus Böhmen auf Salie Lambertiana, purpurea_ etc, im Juli einzeln. 32. Auchenocrepis dorsalis Fieb. Schwarz, fein weiss behaart. Eine breite halbmondförmige Binde über die Grundhälfte des Corium, die Mitte des Clavus und die Schild- spitze gelblichweiss , aussen schwarz gesäumt. Membran schwärzlich- braun, die halbe Binderippe und ein Dreieck unterhalb weiss, ein lichter langer Fleck im Grundwinkel an der Zelle. Zellrippen schwärzlich. Xyphus, Hüften, Schenkelsrund und Brustmitte gelblichweiss. Beine und Fühler schwarz, Glied 3 und 4 und Knie bleich. Schnabel gelb- lich, Grund braun. 12% Lin. 3. Aus Sicilien. 33. Phylus Zturatus Eversmann. Schwarzbraun und fahlgelb, fein schwarz behaart. Kopf, Schild und Körper schwarz. Pronotum schwarzbraun, vorn orangegelb. Clavus innen und ein langspitziger Mittelfleck im Corium schwärzlichbraun. Cuneus gelblich, Spitze orange. Membran rauchbraun , die kleine Zelle mitihren Rippen und der Winkel unterhalb weiss. Grosse Zelle schwarz, unterhalb ein grosser brauner Längsfleck. Schenkel orangegelb. Schien- beine gelblich. Fühler schwarz, Glied 1 und Grundhälfte von 2 orange- gelb. Schenkelköpfe weisslich. 340 3 Lin. dog. Varürt mit lichterem Pronotum. (Cyllocoris litu- ratus Eversm. in lit.) Vom Ural. 34. Macrotylus Zuniger Fieber. Ganz schwarz. Glanzlos, fein schwarz behaart. Im Nacken zwei bleiche Flecke, im Grunde des ausgebogenen Cuneus ein breiter Mond- fieck und die Spitze weiss. Membran duukel-rauchbraun, Zellen dunkler, die kleine und die Binderippe und eine Linie an derselben weiss, unter- halb ein grosser dunkler Fleck an dem ausgebogenen Membranrand. Schienbeine bräunlich. 21% Lin. g ®. Aus Galizien. (Ritt. v. Sacher-Masoch.) Oesterreich. Dr. Gust. Mayr. 35. Amblytylus drevicotlis Fieb. Länglich, schmutzig weiss, weisslich , fast zottig behaart und gewimpert. Pronotum quer - trapezförmig. Kopf und Buckel des Pro- notum lehmgelblich, hinter jedem Buckel ein breiter schwärzlicher Streif. Nacken, Vorderrand des Pronotum, ein kurzer Mittel- und Randstrich grünlich. Clavusmitte und Corjum innen, mit breitem schwärzlichen Streif. Membran schmutzig, Zellen schwärzlich ; Zell- rippen und Winkel unterhalb weiss. Fussglieder und Schienbeinenden schmutzig-gelblich. 2 Lin. Corsica um Ajaccio und Hyeres in der Provence ziemlich häufig. (Meyer-Dür.) Der sehr ähnliche Amödlytylus albidus Hahn (Miris, Lopus Kirsch.) unterscheidet sich durch weniger starke Behaarung, helle Mitte der Membran und Zellen , deren Mittelrippe braungesäumt, den grossen verwaschenen Randfleck unterhalb, den innen schmutzigen Cuneus, das länglich-trapezförmige Pronotum mit schwärzlichen Streifen bis auf die Buckel. 36. Amblytylus Jan: Fieb. Bleich-grüngelblich, fein bräunlich behaart und gewimpert. Kopf und Buckel des grünlichen Pronotum lehmgelb. Corium schmutzig- gelblich, ein Streif neben dem Rande, Clavus und Cuneus bleich. Membran schmutzig. Zellrippe weisslich, bräunlichgelb umschattet, kleine Zelle bräunlichgelb. 1°/ Lin. Italien. Jan. Der verwandte und ähnliche Ambiytylus nasutus K. (Lopus Nr. 10) ist grösser. Kopf, Pronotum und Schild lehmgelb mit weiss- 341 licher Mittellinie. Clavus und Corium mit breit schwärzlichem Mittel- streif bis hinter den Cuneus. Membran schwärzlich, am Rande breit schwärzer verwaschen. Zellrippe bleichgelb. Kleine Zelle und ein Fleck im Hinterwinkel der grossen Zelle schwarz. 37. Macrocoleus elevatus Fieb. Länglich. Grünlichgrau, schwarz behaart. Der schwielige Vorder- rand des Pronotum in der Mitte eingedrückt, hinten zwischen die Buckel verlängert schwielig, und wie die Seiten des Pronotum, ein Mittelstreif und Grund des Schildes grünlich; drei bräunliche Streife auf der Hinterhälfte des Pronotum. Der Coriumrand, die Mittelvippe des Corium und Clavus weiss; ein dunkler Fleck beiderseits der Mittel- rippe am Coriumende schwärzlich. Membran schmutzig. Zellrippen und ein Winkelfleck unterhalb weiss, ein kleiner querer Bogen an dem- selben und die kleine Zelle braun. Schenkelende schwach punctirt. 13/ Lin. Q ©. Corsica um Ajaccio und im südl. Frankreich um Hyeres. Meyer-Dür. Der auf den Halbdecken ähnlich gezeichnete Macrocoleus soli= tarius ist grösser (3 Lin.), hat grünlichen Kopf, Pronotum, Schild und weissgesäumten Cuneus, und nicht punctirte Schenkel. 38. Macrocoleus aurantiacus Fieb. — Mey.-Dür. Ganz orangegelb, sehr fein kurz schwarzhaarig mit untermischten weissen Härchen. Schienbeinende und Klauenglied- Endhälfte braun. Membran schmutzig-gelblich , die kleine Zelle und der Winkel unter- halb heller. Zellrippen orangegelb. g' bleich, parallel mit stärkerem zweiten Fühlergliede. 2 Lin. dJ, 2Yı Lin. 2. Um Ajaccio auf Helianthemum häufig. Meyer-Dür. 39. Macrolophus gluucescens Fieb. Graugrünlich (auch im Tode unverändert), weisslich behaart. Pronotum hinter dem Randwulst mit einem querhalbrundlichen Höcker, auf dessen Mitte eine quere, hinter demselben eine rundliche Grube. Cuneus grün. Membran und Zellrippen hell. Schenkel grünlich. Schien- beine, Fussglieder und Fühler schmutzig rostgelb. Augen rothbraun, hinter denselben in ihrer ganzen Höhe breit schwarz. Fühlerwurzel keulig, schwarzbraun. In den Blüthenköpfen des Echinops sphaerocephalus im August und Anfang September um Prae. 40. Maecrolophus nubilus H.-Schff. Im Leben lebhaft gelbgrün, im Tode gelb. Gelblich behaart. Hinter der Randwulst des Pronotum ein quer - halbrundlicher Höcker, auf dessen Hinterhälfte eine quere Grube, hinter derselben eine Längs- furche. Cuneus bleichgelb, Innen- und Aussenrand und die Zellrippen gelb. Membran hell, Hinterhälfte mit einer zweimal-halbrundlich aus- gebuchteten kurz-zweispitzigen, braunen , hinten verwaschenen Binde und einem eirunden, gegen die innere Spitze gerichteten Fleck am Rande. Beine und Fühler gelb. Augen schwarz, hinter denselben am oberen Augenende ein schwarzer Längsstreif. Fühlerwurzel walzig, schwarz. 1%s Lin. In Menge an schattigen Waldrändern auf Stachys syl- vatica. Um Burgdorf. Mai — Juli. 41. Macrolophus costalis Fieb. Gelblich-weiss, fast durchscheinend. Gelb behaart und gewimpert. Pronotum hinter der Randwulst mit fast gleichbreiten, hinten in der Mitte winkelig ausgeschnittenen , vorn verbundenen Höckern, dahinter eine längliche Grube. Schildspitze und Ülavusende mit schwarzem Strich. Hauptrippe des Corium , ein Streif an der Schlussnaht und die Rippe des Clavus gelb. Cuneus bleich. - Aussenrand schmutzig, Spitze schwärzlich. Membran glashell, Hinterhälfte mit einer zweispitzigen dreimal oval ausgebuchteten, in der Mitte hellen Binde, ober deren innerer Spitze ein querer schwärzlicher Randfleck, und ein Punct oberhalb, so wie die Coriumecke schwärzlich. Zellrippen schwärzlich. Beine gelblich. Schienbeine gelb behaart, Ende und Fussglieder braun- gelb, Klauenglied braun, hinter den Augen oben ein schwarzer Längs- streif. Fühlerwurzel walzig, schwarz, Glied 2 oben wie 3 und 4 bräunlich. 2 Lin. Corsica. Meyer-Dür. Aehnelt zumeist dem Macrolophus nubilus H.-Schff. (Capsus Pz. F. G. 135. 9. Zeichnung und Beschreibung sehr mangelhaft und unrichtig.) 42. Malacocoris smaragdinus Fieber. Smaragdgrün, weisslich behaart und gewimpert. Kopf, Schild, Fühler und Beine bleichgrünlich. Unterseite bleichgrün. Klauenglied bräunlich Membran schmutzig, aussen gebräunt ; bronzeroth und wenig blau irisirend. Zellrippe und Zellen smaragdgrün. Die kleine Zelle am 343 Grunde mit kleinem, die grosse Zelle mit grossem länglichen hellen Fleck. Fühlerglied 1 aussen unterseits mit schmalem Streif, 2 wie bei M. chlorizans, welcher sich durch die grossen grünen Flecke der glasartig hellen Halbdecken unterscheidet. 2 Lin. Auf Salie purpurea im Juli in Böhmen um Chrudim. 43. Brachyceroea geniculata Fieb. — Mey.-Dür. Schmutzig-weiss, schwärzlich behaart. Kopf schwarz mit hellem Fleck an jedem Auge. Fühler schwarz, Glied 3 oben, 4 ganz schmutzig- weiss. Wurzelglied am Grund und Ende weiss. Eine Binde über die Höcker des Pronotum ganz schwarz. Schlussrand des Clavus braun. Schild schwarz mit zwei dreieckigen grünlichweissen Randstrichen. Coriumecke und die Cuneusspitze dreieckig schwarz. Hinterwinkel des Corium bräunlich. Zellrippe der schmutzigen Membran braun. Schenkel ganz und dicht gesprenkelt. Schienbeine am Grunde oben mit einem Punct, unterseits mit eimer kurzen Reihe Puncte. Schienbeinende braun. 2 Lin. Corsica. Meyer-Dür. Steht inmitten von Br. aliena H.-Schff. (C. cyllocoroides Scholz), welcher sie im Pronotum, Kopt und Fühlern — und Br. annulata W oltf, welcher sie in Zeichnung der Halbdecken und des Schildes ähnelt. Reihenfolge der Gattungen und Zuweisungs-Register der Arten. (Die Zahlen vor den Gattungen sind jene der Reihenfolge. Die Zahlen hinter den Artennamen weisen auf die Gattung, in welche sie gehören. Die Sternchen bezeichnen von mir aufgestellte Gattungen und Arten.) 1. Monalenion H.-S. Miris Fab. 13. Teratocoris. parvivenire H.-S. 1 megalotoma Mul. 914. Cremnodes. 2. MonalocorisDahlb. ochracea Schuml. 7115. Oncognathus. * 3. Dryocoris Fall. pulchellus Hhn. 10/16. Pithanus. * 4. Myrmecoris Gorsk. S-virgatus Cost. 2517. Alloeotomus. * 5. Miris Fab. ruficornis Fall. 10/18. Pachypterna. * albidus Hhn. . 87 rufiecornis Hhn. 5 Fieberi Schmdt. 18 calearatus Fall. 6 virens L. . . . 8/19. Camptobrochis. * caucasieus Kol. 7 7 6. Brachytropis Fieb. |20. Conometopus. * erraticus 7. Notostira. * 21. Megacoelum. * fulvus Fieb. 8| 8. Zobostethus. * 22. Homedemus. * holsatus. . . . 5| 9, Megaloceroea.* 23. Brachycoleus. * hortorum Wf. . 7110. Drögonotulus. * 24. Calocoris. * laevigatus . 5/11. Acetropis. * Reichelii Fieb. 24 longicornis Fall. 9112. Leptopterna. * 95. Miridius. * 344 26. Phytocoris Fall. divergens Mey. 26 gothieus Fall.. 17 institatus”® . . 82 irroratus F.M. 26 minor Kirsch. 26 nigriceps Boh. 70 a N. 26 21. 28. 29. 30. 31. 32. pyrrhula Bur. 3%'/ Reichelü* . . 2% roseus Fall. . 84 Signoretii Perr. 26 tiere, 20 ulm er 8.020 ustulatus H.-S. . 26 Closterotomus. * Alloeonotus. * Hallodapus. * Pyenopterna. * Rehopalotomus. * Capsus F ab. affınis Mey. . 22 affınis H.-S. . 24 affınis Scholz. 42 agiis FE. ... 48 albidus Kol. . 42 albieinetus Ksch. 74 alienus H.-S. . 93 alpestris Mey.. 24 alpinus Kol. . 22 albipennis F all. 76 ambiguus Fll.. 73 ambulans Fll.. 50 angularis Fll.. 52 annulipes H.-S. 32 antennatus Boh. 13 antennatusM uls. 63 anticus Muls.. 24 apicalis WIf... 24 arbustorum F. . 72 arenarius H. . 41 artemisiae Sch. 42 atomarius Mey. 42 atropurpureus K. 76 Capsus Fab. avellanae Mey. betulae K.. .. beiuleti Fl]... . bidentulus H.-S. bifaseiatus Fab. bilineatus Fall. bimaculatus Hff. bimaculatus Rbr. binotatus F. . . bipunctatus F. . Bohemanni Fl]. brachypterusBoh. brevis Pz.. . . brunnipennis M. campestris L. capito Lat. . . cardinalis“ . » caricis Fall. . cervinus H.-S. . chenopodü Fl]. chlorizans Blok. chloropterus K. . chrysanthemi W. cinetus Kol.. . einnamopterusK. clavatus L. . . " cocceimeus W est. collaris Fll.. . concolor K. confusus K. . . constrietus B oh. contaminatus Fl]. cordiger Hhn.. coryli L. coryzoides H.-S. eroceipes Cost. eurvipes Mey.. eyllocoroides H.-S. Dahlmanni Fll. danieus FE. P decolor Fll... . deeoloratus Muls. decoratus Mey. diopsis Bur. 2% a 12 Capsus Fab. diaphanus K. . 57 diminutus K. . 74 distinguendus H.-S. . 28 dispar Boh. . 49 elamısı B.., 12.0.2323 elegans Curt. . 88 elegantulus Mey. 51 errans WIff. . 94 ericetorum Fl]. 55 erythrocephalus H.-S. .„ #1 erythromelas Küst. . 53 evanescens Boh. 76 exsanguis H.-S. 88 Falleni Hhn. . 49 faseiatus Mey. 45 ferrugatus F. . 22 Jelreas ll. erarneR favolimbatusB oh. 16 flavomaculatus F. 49 favonotatusBoh. 49 flavosparsus Shl. 57 flavinervis K. . 57 favovarius F. . 45 foralis Hhn. . 57 Forelü Mey. . 45 frasimi FE! 2... 24 fulvipennis K.. 72 Fulvomaculatus Hl ‚2% furcatus H.-S. . 72 gemellatus H.-S. 42 globifer Fall... 94 gothieus F. . . 33 gramineus F. . 45 Gylienhali Fall. 38 hieraci Hhn . 83 hippophaesM ey. 66 histrionieus L. . 48 holosericeus Hhn. 39 hortensisMey.. 72 hortulanus Mey. 68 345 Capsus Fab. Capsus Fab. Capsus Fab. humuli Schml.. 24 pastinacae Fll.. 45 scriptus FT... .:. 23 infusus H.-S. . 21 pastinacae H.. 37 seladonicus K. . 88 ieterocephalus Hhn. 57 pauperatus H.-S. 45 seladonicus Fall. 85 Kalmü L.... 45 piüosus H. . . . 60 semiflavus Wf. . 43 lateralis Fll.. . 24 pilicornis H.-S. . 24 seticornis FE. . . 24 leucocephalus L.. 46 pinastri Fll.. . 44 setulosus Mey. . 65 leptocerus K. . . 59 pinetellus Zett.. 70 simillimus K.. . 74 limbatus Fll.. .. 22 plagiatus H.-S. . 82 sordidus K. . . 88 lineellus Muls. 34 planicornis H.-S. 62 sexguttatus F. . 24 lueidus K.... 45 prasinus Fll. . 42 sexpunctatus F. . 24 lucorum Mey. . 42 prasinus H. . . 55 solitarius Mey.. 88 lugubris H...... 72 pratensis F. ... 42 Spartü Boh.. . 59 luridus Fll. . . 46 propinguus H.-S. #1 sphegiformis Ross. 79 macula rubraM ul. 64 pteridis Fll... 2 Spinolae Mey.. 42 masculipennis H.-S. 88 pulverulentus Kg. 59 spissicornis Pz.. 58 magnicornis F1l1. 62 pulcher H.-S.. . 30 striatellus FE. . . 24 Märkeli H.-S. . 16 pulcher Boh.. . 3 strücornis K... . 57 marginatus Boh. 41 pulicarius Fll. . 76 striatus L.. . . 30 marginatus Hhn. 43 punetulatus Fl. 19 suleicornis K. .. 62 marginellus F. . 22 Paykulüi Fll. . 88 taenioma Cost. 24 marginepunctatus quereei Fll. . . 74 tanaceti Fll. .. ..66 Fe-Suor. 44 quereus.K... - ...73 thoracicus Fll. . 63 medius Kirsch. 32 revestitus F. . . 8 Thunbergi Fll... 83 melanocephalus FE. 81 rhodani Mey. . 62 tibialis H. . . . 59 miniatus H.-S. . 32 roseomaculat. Dg. 22 ticinensis Mey.. 24 modestus Mey. . 76 Roseri H.-S._._. 75 tigripes Muls. . 62 mollieulus Fll. . 88 roseus Fall... 67 transversalis F.. 45 montanus Sch olz. 45 roseusH.-S.Cat. . 73 tripustulatus F.. 37 mutabilis Fll. . 60 roseus K. ... 74 tmäcolor Da. 32 nassatus Fe . . 57 rubricatus Fll... 42 trifasciatus F. . 32 neglectus F.. . . 3% rubicundus Fll. #4 triguttatus L. . . 92 nigriceps Boh. . 70 rufifrons Fll. . 80 trivialis Cost. . 24 nitidus Mey. . 60 rufipennis Fll. . 36 tumidicornis H.-S. 59 nubilus H.-S.. . 89 ruficolis Fll.. . 72 tyrannus E. . . 31 oblongus Kol. . 59 rutilus H.-S. . . 32 umbellatarum Pz. 42 obscurus Kirsch. 73 rugieollis Fall.. 41 umbratilis F.. . 14 ochroleueus K. . 88 Sahlbergi Fall. 61 unicolor H.. . . 59 olivaceusF.. . . 32 saliens Wff..-. 76 unifaseiatus F. . 43 pabulinus L. . . 42 saltator H. . . . 60 valesianus Mey. 36 pabulinus Mey. 24 saltitans Fll. . 76 validicornis Boh. 21 pallicornis H.. . 47 Salviae H.. . . 24 vandalicus Ross. 24 pallidus H.-S. . 94 sanguineus F. . 74 variabilis Fll. . 73 pallipes H.. .. 81 Scholtzü Mey. . 74 varians Mey. . 7% parallelus Mey. 60 Schummeli Schil. 27 variegatus Cost. 27 Wiener eutonwl. Monatschr. II. Bd. 23 346 33. 47. Capsus Fab. verbasci H.-S. . virgula H.-S. viridulus Fl. . viridis Fll... . viridinervis K.. vitellinus Schlz. vittipennis H.-S. Lopus H. albidus H. . . albostriatus Klg. albomarginatus EISHAn. carinatus H.-S. dolabratus F. ferrugatus F. gothieus F. nasutus K. tunicatus F. . . . Dioncus. * . Camptoneura. ” . Dichrooseytus. * . Liocoris. * . Charagochilus. * . Polymerus Hhn. . Oyphodema. * Meyer-Düri. * . Tylonotus. * 2. Lygus Hhn. chloris. * commutatus. . ‚Poeeiloseytus. * cognatus. * . Hadrodema. * . Orthops. * pellueidus.* . .» . Stiphrosoma. * livida Fieb.M. Haltieus Bur. maerocephalus Fieb. Mey. 48. Oyllocoris Hhn 13. 76 vittatus Boh. . 1674. 35149. Globiceps Latr. 72) graeiisSahl.. 4 42 selectus.* . . . 49 57 variegatusC ost. 27 1450. Mecomma. * 75. 60151. Oyrtorhinus. * 52. Hlaetorhinus. 76. 87153. Pachylops. * Aa. 33/54. Loxops. * 78. 55. Tichorhinus. * 33156. XYenocoris.* 79. 44 venustus Fieb. 80. 12 Mey. . 56|81. 12157. Orthotylus. * 70. Brachyarthrum. * 93. 46 limitatum.*® . . 70 71. Oriocoris.”* 94. 72. Plagiognathus. * . Heterotoma. Lat. 82. pulverulenta Kg. 59|83. . Heterocordylus. * 34. . Orthocephalus. * 88. Schmidtü.* . . 60I86. . Labops Bur. . Atractotomus. ” 87. albipesäW nn. 62 femoralis.” . . 62 TUFUSS EINEN. 6288. . Harpocera Curt. . Megalodaectylus. * . Anoterops. . Oncotylus. * 89. fenestratus.” . 66 . Conostethus. * . Tinicephalus. * 90. diserepans.* . . 6891. . Tragiseus. * Fieberi Mey.-D. 6992. spilotus: 0. 72 Apocremnus. * Psallus. * insignis.” . . . 14 Kirschbaumi.* . 74 lepidus.* „.. . 1% notatus.” » . . 1% Sthenarus.” vittatus.” . » . 75 Agalliastes * (Attus) Malthaeus. * Auchenocrepis. dorsalis.” . . . 78 Camaronotus. * Byrsoptera Spin. 77 Phylus Hhn. lituratus Ev. . 31 Gnostus. * Hoplomachus. ”* Pachyzyphus. * Placochilus. * Maerotylus. * luniger.” » 2. 86 Amblytylus. * brevicollis.” . . 87 Janvier 8 Macrocoleus.” aurantiacus Fieb. Ki Mey. . 88 elevatus.” . . . 88 Maecrolophus.* costalis.” . . . 89 glaucescens.” . 89 Odontoplatys. * Malacocoris. * smaragdinus.* . 91 Systellonotus. * Brachyceroea.* geniculata.®. . 93 Dieyphus. * Erklärung der Tafel 6. Fig. 1—29. Ansichten der Köpfe von der Seite. Fig. 30--35. Kopf und Pronotum von oben gesehen, zum Theil mit dem Schild. Fig. 36— 41. Fühler , Fig. 42. Halbdecke. Fig. 29. Fig. 1. Conometopus. » 2. Aceiropis. » 3. Zeptopterna. » &. Camptobrochis. » 5. Brachyeoleus. „ 6. Heterocordyluss » 1. Oncotylus. » 8. Haetorhinus. » 9 Dioneus. „ 10. Orthops. » 11. Tinicephalus. „ 12. Stiphrosoma. „ 13. Pithanus. » 14. Dieyphus. „» 15. Liocoris. » 16. Orthocephalus. » 17. Mecomma. » 18. Brachystira. „ 19. Lobostethus. » 20. Trigonotylus. ». 21. Loxops. 22. Amblytylus. » 23. Alloeotomus. » 24. Tichorhinus. » 25. Macrolophus. » 26. Pachylops. 27. Cremnodes. 283. (amaronotus. 30. 31. 32. 33. 34. 30. 36. 37. 38. 39. 40. 4. 42. k3. bh. 45. 46. AT. 48. 49. 80. 91. 92. 53. 54. 59. 56. Systellonotus. Dioneus. Haetorhinus. ‚Macrolophus. Malacocoris. Alloeonotus Q. Camptobrochis. Lygus. ‚Alloeotomus. Rhopalotomus. Atractotomus. Conometopus. Harpocera g. Bryoecoris. Camptobrochis (Zelle). Miris etc. (Zelle). Cremnodes (Flügel). Oremnodes Oriocoris Capsus Trigonotylus. Trigonotylus. | Lobostethus. Brachystira. Lygus Q. | Hadrodema 2. 347 Hinterfüsse. Eine September-Ausbente vom Neusiedler-See. Von L. Miller. Die hier verzeichneten Coleoptern sind das Ergebniss eines Sammelns von wenigen Stunden. Die Mittheilung desselben schien mir theils als ein kleiner Beitrag zu einer Local-Fauna, theils speciell für die Fauna Deutschlands nicht ohne Interesse. 23” Dass die Ausbeute an Arten nicht 348 sehr reichlich ausfiel und dass manche Thiere, welche der Neusiedler Gegend eigen sind, hier nicht aufgeführt erscheinen, lässt sich durch die vorgerückte Jahreszeit leicht erklären. Polistichus vittatus Brulle (faseiolatus F. Dej.). Ein einzelnes Stück unter Rohr. In der hiesigen Gegend bisher noch nicht aufgefunden. Pterostichus (Poecilus) puncticollis Dej. Diesen Käfer fing ich schon in früheren Jahren im Frühlinge,, jedoch sehr selten und einzeln, diessmal gelang es mir, acht Stücke nahe bei Neusiedl unter einem Rohrhaufen aufzufinden. Herr Dr. Schaum hat ihn in die Fauna Deutschlands nicht aufgenommen ; er wäre für dieselbe um so inter- essanter gewesen, als er eine grössere Anzahl über den Süden und Osten von Europa, über die Nordküste von Afrika und Syrien ver- breiteter Arten vertritt. Pterostichus (Lagarus) vernalis var. marilimus Gaub. Am Neusiedler-See kommt nur die Varietät vor, sie unterscheidet sich von der Stammart auffallend durch bedeutendere Grösse und deutlich iridescirende Flügeldecken, und scheint Salinen-Gegenden eigen zu sein. Sie findet sich übrigens auch an den Meeresufern von Dalmatien, Italien und Frankreich. Amara conveziuscula Mrsh. Einige Stücke ; hier zum ersten Mal aufgefunden. Dichirotrichus lacustris (Bradycellus lacustris Redtb.). In grösserer Anzahl unter Rohr, auch unter trockenem Kuhmist. Sowohl dem D. obsoletus Dej. als dem pudescens Pk]. verwandt, aber durch die Punctirung verschieden. Er ist röthlichgelb , gewöhnlich haben die Flügeldecken vor der Spitze einen schwarzen Längsfleck. Harpalus (Ophonus) obscurus Dej. Einige Stücke bei Geoyss auf Pastinaca salira. Stenolophus discophorus Fisch. Einzeln. Stenolophus elegans Dej. Einige Stücke zwischen Neusiedl und Geoyss. Der Käfer kommt häufiger im Frühling vor, ist weit verbreitet, lebt aber ausschliesslich an Salinen. Er findet sich auch in Griechenland und Syrien, wurde aber von Herrn Dr. Schaum auch am salzigen See bei Halle gefangen. Helophorus acutipalpus Muls. (Opuse. I. Cah. pag. 165). Bei Neusiedl an einer schlammigen Stelle. Mulsant gibt Caramanien als Vaterland an. In der k. k. Hofnaturaliencabinets - Sammlung befinden 349 sich Stücke unter dem Namen opalizans Bess. und suleatus Dahl. aus Volhynien. Der Käfer hat somit eine weite Verbreitung über Europa und den angrenzenden Theil von Asien. Er gehört in diejenige Gruppe der Helophoren , wo zwischen dem ersten und zweiten Streifen auf den Flügeldecken der Anfang einer Punctreihe steht, ist in der Gestalt dem H. rugosus ähnlich und vermöge der stark gerippten Flügeldecken diesem und dem nudilus verwandt, aber durch das an den Seiten nahe der Basis tief gebuchtete Halsschild unter allen Arten dieser Gattung ausgezeichnet. Die Flügeldecken sind fein punctirt- gestreift, die abwechselnden Zwischenräume kielförmig erhaben , die Kanten dicht mit feinen, braunen, nach rückwärts gerichteten , um- gebogenen Härchen besetzt. In der Farbe sind sie sehr veränderlich ; manchmal ganz dunkel-gelb, nur an der Sutur schwarz, oder es ist auch der Aussenrand breit schwarz, so dass nur ein unbestimmter schmutzig-gelber Längsfleck übrig bleibt. Gewöhnlich jedoch ist die ganze Oberseite mit einer grauen, erdigen Substanz bedeckt, welche die Punctstreifen ganz undeutlich macht, und nur die Wülste am Hals- schilde und die Rippen auf den Flügeldecken vortreten lässt. Bryazis HelferiSchmidt. Häufig zwischen Neusiedl und Geoyss. Das g viel seltener als das ©. Achenium depressum Grvh. und humile Nic. Beide Arten unter angeschwemmten Holzstücken ; einzeln. Dolicaon biguttulus Lac. und Uryptobium fracticorne Pkl. Einige Stücke. Sinoxylon muricatum F. Ein einzelnes Stück auf einer Mauer in Breitenbrunn. Blaps reflezicollis Sol. Ein Stück auf einem Wege bei Neusiedl. Nach Herrn Stentz’s Mittheilung im Frühjahr häufig auf den Bergen zwischen Parendorf und Neusiedl. Anthicus humilis Grm. Bei Neusiedl, Geoyss sehr häufig. Anthicus gracilis Pnz. Nur wenige Stücke. Sitones cambricus Steph. und Erirhinus Scirpi F. Einzeln auf schlammigem Boden. Sphenophorus. piceus Pall. Der Käfer mag im Sommer sehr häufig gewesen sein. Unter einer grossen Menge von todten habe ich nur mehr ein lebendes Stück gefunden. 350 Ueber die europäischen Arten der Gattung Silvius. Von Director Dr. H. Löw in Meseritz. Aıgemein bekannt und weit verbreitet ist nur eine einzige Art dieser Gattung, nämlich der von Fabricius zuerst beschriebene und von Meigen ziemlich genau characterisirte Si». vitui, zu welchem Meigen auch auf Wiedemann’'s Autorität den Taban. italicus Fabr. als Synonym zieht. Als zweite, wahrscheinlich auch in Europa vorkommende Art beschrieb Meigen im 6. Theile seines Werkes den Silv. algirus J, welcher sich von Sie. vituli besonders dadurch unterscheidet, dass er auf dem Ende des Hinterleibs vier weissgelbe Rückenflecke hat, von denen sich bei Sir. vituli keine Spur findet. Da in der von Wiedemann angefertigten und von Meigen mitgetheilten Beschreibung des in der Fabricius’schen Sammlung befindlichen Weibchens von Tab. italicus ebenfalls als besonderes Merkmal eine aus graugelbeu Flecken gebildete Mittelstrieme des Hinterleibes erwähnt ist, so drängt sich die Vermuthung auf, dass diese Art wohl zu schnell mit Sie. vituli zusammengezogen sein möge und eher mit Sölrius algirus einerlei sein könne, welcher in diesem Falle den Namen Silv, ötalicus annehmen müsste. Ein Silvius-Männchen aus dem südlichen Frankreich, welches mir als Size. algirus mitgetheilt wurde, ist nichts als ein verschmutzter und verdorbener Si. vituli. In den krainer Alpen findet sich ein dritter Silvius, welcher sich von Siv. vituli durch robusten Körperbau, dunkleres Colorit, längere und in grösserer Ausbreitung schwarze Behaarung leicht unter- scheidet und keine Spur von hellen, eine Strieme bildenden Hinter- leibsflecken zeigt, also unmöglich für Si». algirus gehalten werden kann. Ich nenne ihn Söü». hirtus und lasse seine Beschreibung hier folgen. Silv. hirtus Z', nov. sp. Superiore faciei parte et vertice nigro-pilosis, abdomine immaculalo nigro-piloso , margine segmentorum po- slico superius ex parte, inferius toto pallide ciliato. — Long. corp. 5°/ı lin. Grösser und robuster als Silv. vituli; im Allgemeinen von derselben Färbung wie dieser, aber die Fühlerspitze in grösserer Ausdehnung schwarz, 351 der ganze Thorax und das Schildchen viel schwärzlicher und die Farbe des Hinterleibs brauner, auch die Behaarung überall länger, was ganz besonders an den beiden ersten Fühlergliedern auffällt, an denen sie ohne Ausnahme schwarz ist, während sie daselbst bei Silv. vituli stets zum Theil gelb ist. Die Behaarung der Taster ist nur an der Spitze derselben schwarz, wie diess auch bei Silv. vituli der Fall ist; auf dem oberen Theile des Gesichts aber stehen schwarze Haare, während sich bei Silv. vituli auf dem ganzen Gesichte nur gelbe Haare finden. Recht auffallend ist der Unterschied in der Behaarung des Scheitels, welche bei Silv. vituli kurz und gelb, bei Silv. hirtus viel länger und tiefschwarz ist Der Behaarung des Thorax sind auf dem hintern Theile der Oberseite desselben schwäızliche Haare beigemengt, wie es auch auf dem Schildchen der Fall ist. Die Färbung des Hinterleibs ist nicht so ockergelb wie bei Silv. vitui, sondern mehr braungelb und geht auf den hintern Ringen immer mehr in das Braune über. Die schwarze Behaarung desselben ist länger und gröber als bei Silv. vituli ; auf der Oberseite des- selben ist der Hinterrand des zweiten Ringes nur ganz an der Seite, derjenige der drei folgenden Ringe auch in der Mitte gelblich gewimpert; am Bauche ist der ganze Hinterrand der Ringe gelblich behaart. Beine wie bei $. vituli, doch nähert sich die Farbe derselben mehr dem Bräunlichgelben. Flügel etwas breiter als bei $ilv. vituli und ihre grauliche Trübung etwas intensiver; im Aderverlaufe zeigen sie keine Abweichung, nur ist bei dem beschriebenen Exemplare der kleine rückwä;tslaufende Zweig des Vorderastes der dritten Längsader entwickelter, als ich ihn bei Silv. vituli, dem er sehr oft ganz fehlt „ je gesehen habe. Eine vierte in den Bezirk der europäischen Fauna zu ziehende Art habe ich in weiblichen Exemplaren im vorderen Kleinasien bei Mermeriza. gefangen. Sie ist S. vötulö recht täuschend ähnlich, unter- scheidet sich aber doch dadurch leicht von ihm, dass bei ihr die beiden ersten Fühlerglieder und der ganze Hinterleib ohne alle Ausnahme gelb behaart sind, während bei Silv. vituli stets die Spitze des ersten und das ganze zweite Fühlerglied schwarze Behaarung tragen und der Hinter- leib mit Ausnahme der Hinterrandsgegend der einzelnen Ringe schwarz “behaart ist. Ich nenne ihn Silv. ochraceus. Silv. ochraceus ©, nov. sp. — Ochraceus, tofus flavido-pilosus, pilis nigris omnino nullis nisi in apicali pedum parte. — Long. corp. 5% lin. Von der Grösse und Färbung des Silv. vitui, nur die Trübung der Flügel etwas schwächer und die Körperform etwas schlanker. Während bei Silv. vituli die dunklere, durch die gelbe Bestäubung sehr verdeckte Färbung, sich über die ganze Oberseite des Thorax und des Schildchens ausbreitet, bildet sie bei Sölv. ochraceus eine doppelte, hinten abgekürzte Mittelstrieme und zwei unterbrochene Seitenstriemen, welche von jener durch gelbe Linien 352 getrennt sind, und das Schildchen ist ganz und gar gelb; auch sind die Brust- seiten gelber als bei Silv. vituli. Am auffallendsten ist aber der Unterschied in der Behaarung, welche bei Silv. ochraceus durchaus gelb, nur auf dem schwarzgefärbten Ende der Beine, welches kaum ganz dieselbe Ausdehnung wie bei Silv. vituli hat, schwarz ist. Ein letztes Unterscheidungsmerkmal des Silv. ochraceus ist seine merklich schmälere Stirn und die etwas länglichere Gestalt der übrigens völlig auf derselben Stelle befindlichen Stirnschwiele. — Die Augen hatten im Leben eine schöne grüne Färbung und waren zimmt- braun gesprengelt. „Soll und Haben.“ Eine entomologische Bilance.*) Von Dr. J. R. Schiner. Wer wird es uns verdenken, wenn wir in einer Zeit, wo sich Alles und Jedes nur um das materielle Resultat eines Rechnungsabschlusses dreht; wo Gedanken und Empfindungen, Thränen und Hoffnungen, die zartesten Regungen des menschlichen Herzens, so wie die unzartesten Verwicklungen des menschlichen Verkehres in Zahlenwerthe umgesetzt und einer Bilance unterzogen werden, wo selbst Dichter durch den Wohlklang der zur Aufschrift dieser Zeilen verwendeten Zauberworte zu wunderbaren Schöpfungen begeistert wurden — wenn wir in einer solchen Zeit unser Öalculationstalent und die unter schweren Sorgen und Mühen erlernte einfache und doppelte Buchhaltungswissenschaft benützen, um eine entomologische Bilance zu versuchen , die eben so gewiss möglich und ausführbar ist, als es die nachfolgenden Zeilen beweisen werden. Sprechen wir denn nicht immer von dem grossen Buche der Natur, das vor uns ausgebreitet liegt und dessen Hieroglyphen wir entziffern; haben wir nicht unsere regelmässigen Jahres- und Rechenschafts-Berichte, wie der nächstbeste Actienverein ; und wird nicht in den besten Assecuranzgesellschaften der Unsterblich- keit, zu denen sich Leute unseres Zeichens so gerne bekennen, mit *) Die Beschlüsse des im heurigen Frühjahre zu Dresden abgehaltenen entomologischen Congresses, welche uns leider noch nicht in extenso bekannt geworden sind, veranlassen uns, unsere begonnenen „Pia desideria“ einst- weilen zu unterbrechen, da es immerhin möglich sein könnte, dass es nach Annahme derselben gar keine Desideria mehr geben werde. 353 Vorliebe — und wahrlich mehr als von der eigentlichen Wissenschaft, die nebenbei so herrlich gedeihet — von den Erwartungen (dem „Sollen‘‘) gesprochen, die man von uns heget, und von den Leistungen (dem ,„‚Haben‘‘) mit denen wir sie so glänzend rechtfertigen; zählen wir nicht bei solchen Gelegenheiten unsere Thaten nach der Bogen- zahl unserer Publicationen und nach der Anzahl der von uns neu beschriebenen Arten, registriren wir nicht, wie fleissige Buchführer jedes Ehrendiplom und jedes Anerkennungsdecretchen, speculiren wir nicht mit unseren‘ Lorbern und tragen wir nicht unsere ‚‚Mihis‘ auf den Börsenmarkt wie andere Leute ? Doch nicht von allen diesen Dingen wollen wir hier sprechen und gerne überlassen wir die Bilance, welche aus ihnen gezogen werden kann, den obligaten Rechenmeistern und Rechenschafts-Berichterstattern. Unsere Absicht geht vielmehr dahin, die reeleren Posten unserer Geschäftsführung einer genauen Revision zu unterziehen, um hiernach zu ermessen, ob wir mit Veranschlagung aller unserer Werthe die Schuld abzutragen im Stande sind, die Zeit von ‘dem Entomologen ebenso einzufordern berechtigt ist, wie von dem Physiker und Geologen, von dem Chemiker, Mathematiker u. s. w. Ziehen wir nun vorerst unseren Passivconto in Betracht, so glauben wir nicht zu iıren, wenn wir uns folgende Posten zur Last schreiben : ri Wir sollen die richtige Kenntniss jener tausendgestaltigen, wunderbar mannigfaltigen Creaturen vermitteln, welche mit uns und neben uns den Erdball bevölkern, jener meist sechsbeinigen „Kreucher und Fleucher‘‘ , die von den Griechen Entoma, von den Römern Insecta genannt wurden, die wir aber selbst Kerfe benennen. Diese Kenntniss wird in drei Richtungen vermittelt werden können: 1. Wir sollen die Kerfe richtig unterscheiden und be- nennen; 2. wir sollen ihre anatomischen, physiologi- schen und biologischen Verhältnisse ermitteln; und 3. wir sollen ihre Beziehungen zur übrigen Schöpfung und insbesondere zum Menschengeschlechte auffinden und zu Nutz und Frommen der Mit- und Nachwelt darstellen. Kurz und klar konnten wir unsere drei Schuldposten verzeichnen, schwieriger würde es uns werden, alle die Abschlagszahlungen, welche seit Jahrtausenden hierauf gemacht wurden und die grösstentheils nur in. Pfennigen und Hellern erfolgten, unserem Activconto Post für Post einzuregistriren. Wir müssen uns desshalb begnügen in 354 summarischer Weise vorzugehen und das Endergebniss nach der Ordnung der drei obigen Passivposten in einer mehr allgemeinen Dar- stellung zur Geltung zu bringen. Ad. 1. Bronn hat in seiner allgemeinen Zoologie die Zahl der bisher unterschiedenen und bekannt gemachten Kerf-Arten aufgeführt. Die Gesammtsumme vertheilt sich in ganz ungleichen und un- verhältnissmässigen Antheilen auf die einzelnen Continente ; ein gleiches Missverhältniss stellt sich aber auch bei der Vertheilung der bekannten Arten auf die einzelnen Kerfordnungen dar. Wenn wir von den für Europa für diese Hauptpost geleisteten Abschlagszahlungen auf die übrigen Welttheile einen Schluss ziehen wollen, so müssen wir bekennen, dass für die Unterscheidung und Benennung aussereuropäischer Kerfarten bisher nur sehr wenig geleistet worden ist. Diess liegt nun freilich darin, dass die Feueranbeter und Irokesen, die Kaffern und Nepalesen oder wie die Aboriginer des ausser- europäischen Festlandes alle heissen , von jeher schlechte Entomo- logen gewesen sein mögen und dass es auch den, mit der Civilisation vorzugsweise Grosshandel treibenden Europäern und sonstigen Weiss- häuten immerhin einige Schwierigkeiten bereitet, in den Savannen, Steppen, Wüsten und Urwäldern herumzukötschern. Allein nichtsdesto- weniger bleiben die europäischen Entomologen für diese Schuld nicht ohne alle Haftung. Wir haben es zu unserem Leidwesen nur zu oft mit angesehen, wie ganze Cohorten exotischer Kerfe, welche sammlungs- lustige Reisende aus anderen Welttheilen uns mitgebracht hatten, unberührt und unbenannt in Sammlungen Gelehrter oder in den Kauf- läden der Insectenhändler (und diess sind wahrlich keine gefährlichen Localitäten mehr) verwittern mussten, ohne dass sich eıne Lupe oder eine Feder zu ihrer eigentlichen Entdeckung bereit gefunden hätte. Frägt man um die Ursache dieser Erscheinung, so wird geantwortet, dass man vorerst im eigenen Hause aufräumen müsse, dass es in Europa selbst noch viel zu unterscheiden und zu benennen gebe, dass man, um intensiver zu wirken, sich extensiv beschränken müsse u. d.m Die wahre Ursache ist aber, dass die meisten unserer ver- ehrten Herren Commilitonen sich nicht für berufen halten, fremde Tratten einzulösen, um die den Entomologen in abstracto auflastende Schuld an unsere Zeit abtragen zu helfen , dass sie sich oft mit der, nach einem kleinen Faunengebiete leicht und vollständig abzuschliessenden Sammlung, für ihre persönlichen Zwecke vollkommen begnügen und 355 lieber in den eigenen als in dem Weingarten des Herrn zu arbeiten, bereit finden lassen. Wir wollen nun diese, etwas nach Egoismus duftende Maxime der Herren Entomologen in concreto nicht im Mindesten tadelnswerth finden und freuen uns im Gegentheile über die in Aus- sicht gestellten intensiveren Resultate ; allein dann mögen aber die von ihnen nur nebenbei aufbewahrten Exotica von dem Banne erlöst werden, welchen die süsse Besitzeslust um sie gezogen hat, und sie mögen in die Hände derjenigen geleitet werden, die mit extensiveren Maximen den Kampfplatz betreten und die sich dann leichter und zahl- reicher einfinden werden. wenn ihnen ein reichlicheres Materiale zu- fliesst und die in tausend Sammlungen nutzlos verstreuten Stücke exoti- scher Arten zugänglicher werden. Die Schuld, welche die Zeit auch rücksichtlich der Exotica von uns anfordert, ist zwar noch nicht ganz fällig geworden, allein bei den riesenhaften Fortschritten in Aufschliessung von Communications- mitteln und im Angesichte der Errungenschaften unseres Jahrhunderts, in Folge welcher die grössten Entfernungen zu ungeahnten Miniatur- distanzen eingeschrumpft smd, wird auch diese Schuld bald fällig werden und darum möge jeder Entomologe bei Zeiten seine Pflichten erfüllen. Für die europäische Fauna haben wir aber ein Erkleckliches geleistet. Wir unterscheiden die ununterscheidbarsten Creaturen mit einem Scharfsinne, der sich oft nur an ein Borstenhaar hängt, wir separiren, specifieiren und susspeeificiren , dass es gewiss der liebe Schöpfer selbst bedauern wird, uns bei der Schöpfung der Arten nicht zu Rathe gezogen zu haben. Dabei gehen wir überall mit einer Ge- wissenhaftigkeit und Gründlichkeit zu Werke, die ihres Gleichen suchen, vindieiren den Altvätern Linne und Fabricius mit einer Serupu- losität ihre Prioritätsrechte , dass es eine wahre Freude ist und gehen in unseren lobenswerthen Bestrebungen so weit, dass wir uns oft weniger um die Arten kümmern , welche in der Natur aufgefunden werden , als vielmehr um die Meinungen und Ansichten , welche bei ihrer Diagnose geltend gemacht worden sind oder geltend gemacht werden könnten. Auch beschäftiget uns, etwa seit der Zeit als die Stylopiden Mode geworden sind, die Frage der Localracen in löblicher Weise und es kann gar nicht abgesehen werden, welche Vortheile für die Kenntniss und Unterscheidung der Arten aus dieser brennenden Zeitfrage gewonnen werden dürften. Was die Benennung der Arten und Gattungen anbelangt, so können wir uns rühmen, schöne Resultate erzielt zu 356 haben. Was klingt — um nur einige Beispiele anzuführen — wohl besser, als die Namen Vertezxistoma, Pelechoidocera, Sphyximorpha, Xangelina, Strumeta, Xarnuta oder Xiria, was bezeichnet die Eigen- thümlichkeiten der Arten wohl besser als die Trivialnamen Congres- sarius, Zetterstedtidactylus, bipunctidactylus oder Schmidtiformis von den Dedications- Namen gar nicht zu sprechen, welche in neuester Zeit glücklicher Weise geradezu Regel geworden sind. Wenn die Zeit alle die subtilen Arten und Halbarten als Bar- zahlungen anzunehmen bereit ist, wenn sie die wunderbar construirten und combinirten Namen zu verdauen im Stande ist, dann dürfen wir mit Beruhigung dem Rechnungs-Abschluss in dieser Hauptpost ent- gegensehen. Eines jedoch können wir hier nicht unberührt lassen, das auf- fallende Missverhältniss nämlich zwischen den Bearbeitern der einzelnen Kerfordnungen und die dadurch veranlassten wenigen Leistungen für gewisse Ordnungen. Ist es Absicht oder Zufall, dass fast alle Zahlungen in Käfern und Schmetterlingen gemacht werden wollen ? Wie kommt es, dass Bigot erst jüngst in einer Versammlung der Societe ento- mologique de France die Mittheilung machen konnte, dass mit Mac- quart und Robineau-Desvoidy die letzten Dipterologen des grossen Frankreichs dahin geschiedeu seien? Wo sind für das halbeuropagrosse Russland, das doch seine tüchtigen Entomologen hat, die Hymenopterologen , die Hemipterologen und ausser Osten- Sacken — die Dipterologen? — Wie vereinzelt stehen in unserem lieben Deutschland die Bearbeiter der zuletzt genannten Ordnungen ? Können wir aus den Adressenbüchern der Entomologen auf hundert Bearbeiter der Coleopteren und Lepidopteren wohl je einen für die übrigen Ordnungen auffinden? — Armes Europa! — Ist kein Dal- berg hier, ihr Freunde! Doch da Klagen nichts nützen, so wollen wir lieber des Uebels Ursprung ins Auge fassen und ohne Scheu die beschuldigen, welche es veranlassen. Wir selbst gehören ja zu den unfreiwilligen Monopolisten, welchen es gestattet ist, mit den ver- achteten Dipteren ihren Kleinhandel zu betreiben, und wissen es daher aus eigener Erfahrung, welcher Muth dazu gehört, mit so wenig gangbaren Münzen auf den Börsenmarkt zu gehen. Vorerst begreifen es die vernünftigen Leute nicht, dass vernünftige Leute — und für solche halten sie uns, so lange sie Hoffnung hegen , uns bekehren zu können — sich um — Fliegen bekümmern mögen; sodann kommen die Herren Collegen an die Reihe, die an der Gleichberechtigung 357 aller Kerfe ernstlich zweifeln und immer nahe daran sind , unsere Wahl, wenn nicht närrisch , doch sonderbar zu finden und drittens die gelehrten Vereine selbst — und darunter auch solche, die sich entomölogische nennen und die für dipterologische Studien nichts Förder- liches thun zu können versichern, weil es — am Publicum fehle! Wir erfinden nicht und glauben vielmehr, dass ähnliche Erfah- rungen auch die Bearbeiter der übrigen vernachlässigten Kerfordnungen aufzuweisen in der Lage sein dürften. Der summarische Rechnungsabschluss für die erste Post liegt nun vor — möge sein Ergebniss beherziget und an den Zahlungstag ge- dacht werden, an welchem auch die Fliegen, Wanzen, Schricken, Immen und andere Kerfe ihre Wechsel präsentiren werden, denn auch sie haben im gleichen Masse Anspruch, unserer Aufmerksamkeit gewürdiget zu werden, gleich den Käfern und Schmetterlingen und die Vorliebe, welche den einzelnen Entomologen zu den letztgenannten Ordnungen hindrängt, entschuldiget die Gesammtheit der Ento- mologen nicht, wenn sie es unterlassen sollte, sich der vernachlässigten Ordnungen anzunehmen. Ad 2. Wie schlimm stünde es um diese zweite Post, wenn nicht alte Häuser, wie de Swamerdams, Redis, Reaumurs, Degeers und Rösels von Rosenhof ihren Verpflichtungen in solchem Uebermasse nachgekommen wären, dass wir durch sie heute noch unsern Passiv-Conto erleichtert finden. So gerne wir bei jeder möglichen Gelegenheit auf die genannten soliden Firmen trassiren, eben so wenig sind wir bekümmert, neue Fonde in ihrer Münze anzulegen. Was brauchen wir aber auch die armen sechsbeinigen Creaturen aber- mals und immer wieder zu seciren und zu anatomisiren — wissen wir ja doch, welche Stelle ihres complieirten Leibes das Mesosternum, der Metathorax, die Trochanteres, Palpen und Mandibeln vorstelle, und sind wir ja doch im Stande, mit diesen anatomischen Kenntnissen unsere terminologischen Bedürfnisse behufs der Feststellung einer Art vollständig zu befriedigen! Was kann es uns frommen, die Streitfrage zu lösen, ob die Fühler das Geruchs- oder Gehörsorgan der Kerfe repräsentiren, wenn wir nur im Stande sind, die Anzahl der Fühler glieder richtig zu erkennen; es mag einiges Interesse gewähren , fest- zustellen, ob die Ocellen zur Betrachtung der nahen oder der entfernteren Gegenstände dienen; dem wahren Entomologen aber liegt zunächst nur daran, ob sie reihenweise oder im Dreiecke gestellt sind, oder ob sie wohl gar gänzlich fehlen; die Schwinger der Dipteren mögen dem 358 Athmungsprocesse förderlich sein oder den Flug begünstigen, die Haupt- sache ist es aber, ob der Schwingerknopf braun oder schwarz, ob der Stiel weissgelblich oder gelbweisslich ist. — Am Ende ist es auch noch eine grosse Frage, ob die Zeit ihre Forderungen auf den vorliegenden Conto bei den Entomologen und nicht vielmehr bei den Anatomen und Physiologen vom Fache einzucassiren berechtigt sei — eine Frage, die so schwierig zu lösen ist, dass sie voraussichtlich am Verfallstage der Schuld noch nicht gelöst sein wird und alle Parteien unvorbereitet treffen wird. Wir haben wenigstens bei den Anatomen ex professo wenig Vorbereitungen gefunden, die auf Einlösung der Schuld hingedeutet hätten, wir haben bei ihnen über die verschiedensten Fragen nur noth- dürftige Auskünfte erhalten, auch scheint die Zeit noch nicht gekommen zu sein, wo der Kerfleib in ernstlicher Weise den wunderbaren Com- binationen der vergleichenden Anatomie eingeflochten sein wird. Es kann allerdings nicht jedem Entomologen zugemuthet werden, anato- mische und physiologische Studien zu betreiben; — unverantwortlich bleibt es jedoch, die anatomischen Verhältnisse des Kerfleibes nur in soweit zu berücksichtigen, als sie zur Diagnosirung der Arten sich dienstbar zeigen, doppelt unverantwortlich, dass uns die wunderbare Metamorphose der Insecten kein grösseres Interesse einzuflössen ver- mag, als eben hinreicht, um die Arten zu erziehen und für die Samm- lung in reinen und correcten Stücken zu gewinnen, Der Buchführer registrirt desshalb mit den dankbarsten Gefühlen für den Activconto die schönen und gewichtigen Werthsposten , welche einzelne und vereinzelte Nachfolger der oben genannten grossen Firmen ins Verdienen gebracht haben und noch bringen werden, er kann es aber nicht verhehlen, dass sich die Mehrheit der Entomologen bei der hier zu bilancirenden Post als — schlechte Zahler er- wiesen hat. Ad 3. Bei der Revision dieser Rubrik ist uns vor Allem ein merkwürdiger Umstand aufgefallen. Wenn nemlich gewisse Kerfarten millionenweise auftreten, um unsere Saaten zu verwüsten oder wenn einzelne unsere Früchte benagen , unsere Stoffe verderben oder unsere Bequemlichkeit beirren, — wenn sie uns somit überhaupt Noth bereiten und schädlich werden, dann erst erheben sich die Blicke des Entomologen, und hat dieser vorerst die feindlichen Creaturen regelrecht determinirt und hat sich vorläufig die Debatte über ihre Stellung im Systeme und über die Priorität ihrer Entdeckung gelegt, dann kommt auch hinterher ein ganz kleines Wörtchen über die Be- 359 ziehungen der festgestellten Art zur übrigen Schöpfung, über ihren Einfluss auf das Menschengeschlecht. Es ist also nicht der selbsteigene Antrieb und ebensowenig das Verlangen, aus den Tausenden von Kerfarten irgendwie neue und nützliche Mitarbeiter für den Haus- halt des Menschen aufzufinden, welche uns zu derartigen Studien und Forschungen anregen, sondern die Cohorten der Verwüster, die Inten- sität der Verwüstung veranlassen uns hiezu — unsere Abschlags- zahlungen sind daher nur Nothzahlungen und daraus erklärt sich ihre Geringfügigkeit. Wir haben Sonderlinge getroffen, welche behaupten wollten, dass Robineau-Desvoidy’s Beobachtung über eine Fliegenart,, die nur in der Nähe jener Orte zu treffen ist, wo Trüffeln wachsen, mehr Nutzen schaffe, als die Unterscheidung einer Milliarde von Subspecies ; wir haben Leute kennen gelernt, die von eitlen Utilitätsprincipien befangen , in allem. Ernste versicherten, dass ihnen der Ausspruch jenes Entomologen, der die Fälschung einer für amerikanisch aus- gegebenen Waare daraus erkannte, weil der in derselben getroffene Käfer nur in Egypten lebe — einen grösseren Werth repräsentire, als Tausende der schönst construirten Kerfnamen, mit der scharfsinnigsten Diagnose obenarein! Närrische Welt! Wollen wir denn Nutzen schaffen? Ist es unsere Aufgabe, die Bäume abzuraupen, die Kornspeicher rein zu halten, die Saaten vor Verwüstungen zu schützen, die Waaren vor dem Verderben zu bewahren ? Sollen wir etwa den kranken Seidenraupen heilsame Pülverchen verschreiben, oder die Bienen gegen zudringliche Schmarotzer in Schutz nehmen ? Mit Nichten — die Aufgabe des Entomologen ist eine viel höhere. Chapman, Major Vardon, Moffat, Anderson und Livingstone erzählen von einer Fliege, welche zu den schädlichsten Kerfen Südafrikas gezählt werden muss; ihre Stiche tödten Pferde und Rinder, und wo sie vorkommt, ist jede Zucht dieser nützlichen Haus- thiere unmöglich , sie bildet daher eine unübersteigliche Schranke der Civilisation , die mit den sie bedingenden Apparaten nicht mehr dahin vorzudringen vermag, wo das kleine Insect seine Herrschaft auf- geschlagen hat; aber nicht nur Pferde und Rinder, auch alle anderen Thiere vernichtet ihr Angriff und sie verwandelt ganze weite Länder- strecken in thier- und menschenleere Einöden., Fordert ein so hochwichtiges Insect nicht etwa den Entomologen auf, seine höhere Aufgabe zu lösen ? Allerdings! und frägt man 360 ihn um dieses Insect, so wird er auch ohne Zögern seine Antwort geben: die Fliege heisst @Zossina morsitans Wied. ! Der Buchführer schliesst seine Bilancee — möge sie die Ueber- zeugung erwecken, dass wir in vielen Dingen noch stark in Obligo sind — möge Jedermann sich zu Abschlagszahlungen angeregt finden ! Bitte. In Folge Uebereinkommens mit der hiesigen Buchhandlung Carl Gerold’s Sohn, die Dipterenfauna Oesterreichs in der- selben Weise und m demselben Umfange, wie Dr. Redten- bacher’s Coleopterenfauna zu bearbeiten, richte ich an meine Herren Collegen , welche österreichisches Material besitzen, im Inter- esse der Vollständigkeit dieser Fauna die Bitte, mir entweder Ver- zeichnisse der von ihnen m gewissen Localitäten beobachteten Dipteren, oder wo sichere Bestimmungen fehlen, die Vorräthe selbst mit Angabe des Standortes der gesammelten Arten zur Einsicht gefälligst über- senden zu wollen. Dr. J. R. Schiner, in Wien, Stadt Nr. 4100. Berichtigung. Auf pag. 288 unserer vorletzten Nummer bitten wir Cuceullia magnifica statt Cuccullia argentina zu lesen. Herr Schuler hatte uns irrig berichtet, und wir haben das von ihm erbeutete Exemplar inzwischen gesehen. Einen weiteren Zuwachs an Lepidopteren können wir der Wiener- Fauna zuführen in Cirrhoedia centrago Haw. (zerampelina Hb. non Esper), von Herrn Rechnungsrath v. Peter bei Baden gefangen. Helioth. cognata Hb. von mir und Herrn Schedl im Marchfelde im August als Raupe und Schmetterling angetroffen; erstere auf Chondrilla juncea, letzterer an verschiedenen Blumen saugend. Lederer. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. _ WIENER Entomologische Monatschrilt. Redaction und Expedition : » In Commission bei Landstrasse, Blumengasse Nr. 116. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 12. II. Band. December 1S58. Ueber die in Oesterreich unter der Enns bis jetzt aufgefundenen Orthopteren. Von Rud. Türk. Die evsten Angaben über die in Oesterreich unter der Enns vor- kommenden Orthopteren verdanken wir dem um die Entomologie hoch- verdienten Vorstande des kaiserlichen zoologischen Museums, Herrn Regierungsrathe V. K ollar, welcher im dritten Bande der „Beiträge zur Landeskunde Oesterreichs unter der Enns,“ er- schienen im Jahre 1833, eine systematische Zusammenstellung der von ihm aufgefundenen Orthopteren publicirte, deren Wiederholung um so eher von Interesse sein dürfte, als das genannte Werk nie vollendet und daher auch weniger bekannt wurde. — Diese Zusammenstellung enthält nachstehend angeführte Arten, denen, sofern die Nomenclatur von der in Dr. Leopold Heinrich Fischer’s Werke „Orthoptera europaea“ Leipzig 1854, abweicht, die daraus entnommenen Be- nennungen beigefügt sind. I. Familie. Laufende, Cursoria. 1. Gattung. Forfieula Linn. Ohrwurm, Oehrling, Ohrhöhle. 1. Forficula gigantea Linn. 2. Forficula auricularia Linn. 3. Forficula biguttata Fabr. 4. Forficula minor Linn. 2. Gattung. Blatta Linn. Schabe, Küchenschabe, Kakerlak, Taroken (uneigentlich Schwaben). 1. Blatta americana Linn. (Periplaneta americana Linn.) 2. Blatta orientalis Linn. (Periplaneta orientais Linn.) Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 24 362 3. Blatta lapponica Linn. *4, Blatia yermanica Linn.*) *5. Blatta hemiptera Linn. (Blatta lupponica Linn. 9) 6. Blatta maculata Fabr. *7, Blatta punctata Charp. 3. Gattung. Myrmecophila Latr., Sphaerium Charp. *1. Myrmecophila acervorum Panz. 4. Gattung. Mantis Linn., Gespenstkäfer, Wandelndes Blatt, Gottesanbeterin. 1. Mantis religiosa Linn. I. Familie. Springende, Saltatoria. 5. Gattung. 6ryllotalpa Latr. Maulwurfsgrille, Werre, Reit- wurm, Schrotwurm, Ackerwerbel, Erdkrebs. 1. Gryllotalpa vulgaris Linn. 6. Gattung. Achata (Acheta) Fabr. Grille. 1. Ach. italica Fab. (Oecanthus pellucens Scop.) 2. Ach. domestica Linn. (@ryllus domesticus Linn.) 3. Ach. campestris Linn. (Gryllus campestris Linn.) 4. Ach. sylvestris Fabr. (Grylius sylvestris F ab.) 7. Gattung. Saga Charp. Zauberheuschrecke. 1. Saga serrata Fabr. 8. Gattung. Barbitistes Charp. Schwirrheuschrecke. 1. Barbitistes ephippiger Fabr. (Ephippigera vitium Ser v.) 2, Barbitistes denticauda Ch arp. (Orphania denticauda Chrp.) 3. Barbitistes serricauda Fabr. (Odontura serricauda Fabr.) 4. Barbitistes albovittatus Kollar. (Odontura albovitlata Kollar.) 9. Gattung. hoeusta Fabr. Latr. Heuschrecke, 1. Loc. falcata Schrank, (Phaneroptera falcata Scop.) 2. Loc. viridissima Linn. 3. Loc. cantans Linn. *) Die mit * bezeichneten Arten sind ohne Angabe eines Fundortes im Verzeichnisse aufgeführt. 363 4. Loc. varia Fabr. (Meconema varium Fab.) 5. Loc. fusca Fabr. (Xyphidium fuscum F a b.) 6. Loc. aptera Fabr. (Thamnotrizon cinereus Zetterst.) 7. Loc. pedestris Fabr. (Thamnotrizon apterus Fab.) 8. Loc. grisea Fabr. (Decticus griseus Fab.) 9. Loc. verrucivora Linn. (Decticus verrucivorus Linn.) 10. Loc. montana.Kollar, (Decticus montanus Kollar.) 11. Loc. cavicola Kollar. (Rhaphidophora cavicola K ollar.) 10. Gattung. Eryllu Fabr. Feldheimchen. 1. Gr. migratorius Linn. (Pachytylus migratorius Linn.) 2. Gr. italicus Linn. (Caloptenus ilalicus Linn.) *3. Gr. thalassinus Fabr. (Epacromia thalassina Fabr.) 4. Gr. coerulans Linn. (Oedipoda coerulans Linn.) 5. Gr. nigricans Kollar. (Oedipoda variabilis P all.) 6. Gr. coerulescens (Oedipoda fasciata de Sieb.) *7. Gr. germanicus Latr. (Oedipoda fasciata Fieber var. B.) 8. Gr. stridulus Linn. (Pachytylus stridulus Linn.) 9. @r. grossus Linn. (Stetheophyma yrossum Linn.) 10. @r. cothurnatus Kreutzer. (Stetheophyma variegatum Sulzer.) 11. Gr. alpinus Kollar. (Pezotettix alpina Kollar.) *12. Gr. parapleurus Hagenb. (Parapleurus typus Fischer.) 13. @r. morio Fabr. (Stenobothrus melanopterus de Bork.) 14. Gr. dorsatus Zetterst. (Stenobothrus dorsatus Zett.) 15. Gr. elegans Charp. (Stenobothrus elegans Charp.) 16. Gr. miniatus Charp. (Stenobothrus miniatus Charp.) 17. Gr. lineatus Panz. (Stenobothrus lineatus Panz.) 18. Gr. viridulus Linn. (Stenobothrus viridulus Linn,) 19. @r. biguttatus Linn. (Stenobothrus variabilis Fieber var- a. biguttulus Char p.) 20. Gr. rufipes Charp. (Stenobothrus rufipes Zetterst. Charp.) 21. Gr. biguttatus Charp. (Stenobothrus biguttatus Charp.) 22. Gr. rufus Linn, (Stenobothrus rufus Linn.) 23. Gr. paralellus Zetterst. (Stenobothrus pratorum F ie- ber var. «.) 24. Gr. pedester Zetterst. (Pexotettiz pedestris Linn.) 25. Gr. apricarius Zetterst. (Stenobothrus apricarius Linn.) 2A 364 26. @r. bicolor Charp, (Stenobothrus variabilis Fieber, var. f. nigrina Fieber.) 27. Gr, mollis Charp. (Stenobothrus variabilis Fieber var. e. prasina Fieber.) 28. Gr. montanus Charp. (Stenobothrus pratorum Fieber var. f.) 11. Gattung. Tettix Latr. (recte Charp.) Kielheimchen. 1. Tett. bipunctata Linn. 2. Tett. sabulata Linn. In dieser Zusammenstellung sind sonach 62 Arten enthalten, von denen jedoch fünf als Varietäten oder überhaupt in eine Species zu- sammenfallen. Die Arten Barbitistes albovittatus, Locusta montana, Rhaphidophora cavicola und Gryllus alpinus wurden als neu aufgestellt; ein Resultat, das bei dem geringen Artenreichthum dieser Ordnung, sowie bei dem, durch die jeder Art eigenthümliche Lebensweise und den damaligen Zustand der Communicationsmittel erschwerten Auffinden derselben , vollkommene Anerkennung verdient. Nach Kollar hat Fr. X. Fieber, Director beim k. k. Kreis- gerichte Chrudim in den Abhandlungen der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, 5. Folge, 3. Band, Leipzig 1844, Monographien über Orthoptera und später im Jahrgange 1853 der zu Prag erschei- nenden Monatschrift des naturhistorischen Vereines „‚Lotos‘“ eine Synopsis der europäischen Orthopteren veröffentlicht, welche um so weniger übergangen werden können, als die darin, als in Oesterreich vorkommend, bezeichneten Arten auch wirklich und zwar meist in den Umgebungen Wiens von Fieber gesammelt wurden, somit diesen An- gaben eigene Beobachtung zu Grunde liegt. — Ueberdiess gebührt Fieber das Verdienst, die in der Familie der Acridiodea und zwar namentlich im Genus Stenobothrus FischerFr. (Chortippus Fieber) bis dahin geherrschte Verwirrung gelöst und durch Scheidung der einzelnen Arten von den vielen, zum grossen Theile als selbstständige Arten aufgeführten Varietäten, Ordnung und Klarheit in diese Familie gebracht zu haben. Ich lasse nun die nach den gemachten Andeutungen zusammen- gestellte Aufzählung jener Orthoptera, deren Vorkommen in Nieder- österreich constatirt ist, folgen: 365 Ordo 1. Labiduroidae Erichson. Genus I, Forfieula Lin ne. 1. Forficula gigantea Fabr. Unter Steinen am Ufer der Donau im Juli und August; nach Kollar auch unter abgefallenem Laube und in morschen Baumstämmen; selten. — Gibt, so wie die folgenden Arten dieser Ordnung bei Berührung eine übelriechende Feuchtigkeit von sich. 2. Forficula. minor Linne. Im Juni Abends bei Sonnenunter- gang im Fluge gefangen. Nach Kollar bei faulenden vegetabilischen Substanzen und an Düngerhaufen sehr häufig. 3. Forficula biguttata Latreille. Im August bis October auf trockenen, sandigen Anhöhen, bei Mödling (Eichkogel) und Baden unter Steinen nicht selten. 4. Forficula auricularia Linn&. Ueberall gemein, auf Bäumen und Gesträuchen, unter Baumrinden, im Dünger und namentlich in Gärten, wo selbe durch Aushöhlen der Blüthenknospen Schaden ver- ursacht; das ganze Jahr hindurch zu finden. Ordo II. Orthoptera Olivier. Sect. I. Cursoria Latr, Famil. 1. Blattina Burmeist. 1. Blatta maculata Schreber. Auf sonnigen Hügeln dann in Laubwäldern nicht selten. 2. Blatta punctata Charpentier (Bl. Megerlei Fieber); nach Fieber in Oesterreich vorkommend. Das im kaiserl. Museum befindliche Exemplar dieser Species ist aus der Sammlung des ver- storbenen Custos Megerle von Mühlfeld, jedoch ohne Angabe des Fundortes, was auch Kollar in seiner Zusammenstellung angibt und Fischer zur Angabe des Vorkommens in Oesterreich veranlassten. Von mir nicht gefunden. 3. Bl. lapponica Linne (9 hemiptera Linn.) In Wäldern unter Moos, Laub und Steinen, dann auf Bäumen und Gesträuchen von Be- ginn des Sommers bis October überall häufig. 4. Bl. yermanica Linne. Im Walde in der Gegend von Kloster- neuburg gefunden ; selten. In Oberösterreich häufig und daselbst auf dem Lande auch in Häusern , wo sie theilweise die B/. orientalis ver- drängt. — In ihr lebt ein Käfer Symbius Blattarum Sund. — Das 366 Vorkommen dieses Thieres in Asien bis Ostindien lässt mit Recht auch auf dessen Einwanderung in Europa schliessen. 5. Periplaneta orientalis Linne. Aus Kleinasien stammend hat sich diese Art allmälig beinahe über ganz Europa verbreitet. Sie lebt in Häusern an warmen Stellen , namentlich in Küchen, Backstuben etc., wo sie sich von Abfällen der Speisen, Mehl, Brod, Fleisch u. s. w. nährt und sowohl durch ihre starke Vermehrung, als durch den, allen Blatten mehr oder weniger eigenthümlichen, üblen Geruch höchst lästig wird. Als Schutzmittel dagegen pflegt man in manchen Wohnungen Igel zu halten , welche selbe begierig verzehren. Im Freien nicht vor- kommend. 6. Periplaneta americana Linne. Gleichfalls eingewandert; und zwar mit Waarenballen aus den wärmeren Gegenden Americas herüber geschleppt. Zuweilen in Magazinen vereinzelnt, in Mehrzahl und wie es scheint sich fortpflanzend nur in Treibhäusern (Schönbrunn) zu finden Im Freien noch nicht aufgefunden. Sect. U. Gressoria Fabr. Familia 2. Mantodea Burmeist. 1. Mantis religiosa Linne. Die einzige hier vorkommende Art dieser Abtheilung, deren übrige Arten sämmtlich mehr dem Süden angehören. — Auf sonnigen, mit niederem Gesträuch bewachsenen Anhöhen , namentlich am Bisamberg, Leopoldsberg, bei Mödling, Baden bis Vöslau und am Leithagebirge vom August bis October häufig vorkommend. — Die braune Abart (Mantis striata Fabr.) ist bei Mödling nicht selten. — Die Nahrung besteht ausschliesslich aus Insecten, welche sie bei Annäherung mit den Fangarmen erhascht. — Das Weibchen klebt die Eier, welche sich in einer graubraunen , bei 1'%" langen und %“ breiten, spitz verlaufenden, mit dachziegel- artigen Ringen umgebene Hülle befinden, an Felsstücke und Gesträuche. — Dass nach der Begattung das ungleich grössere und stärker gebaute Weibchen das Männchen aufzehrt , dürfte wohl nur bei eingesperrten Exemplaren , an denen es auch von mir zu wiederholten Malen beob- achtet wurde, vorkommen und in der grossen Gefrässigkeit dieser Thiere, denen in der Gefangenschaft keine genügende Nahrung ver- abreicht werden kann, ihren nächsten Grund haben, im freien Zustande jedoch kaum stattfinden. 367 Familia 3. Phasmodea Burm. Diese Familie ist in Niederösterreich nicht vertreten ; die einzige in Europa vorkommende Gattung derselben, Bacillus Latr., wurde bis jetzt nur in den südlichen Ländern gefunden. Sect. IH. Saltatoria Latr. Familia 4. 6rylloidae Burmeister. 1. Gryliotalpa vulgaris Latreille. Auf Aeckern und in Gärten im Juni und Juli häufig. — Nährt sich von unter der Erde vorkom- menden Iusectenlarven und Würmern, bei deren Nachstellung sie gleich den Maulwürfen Gänge gräbt, aber eben dadurch namentlich in Küchen- gärten Schaden verursacht. 2. Myrmecophila acerrorum Panzer. Unter Steinen in Ameisen- nestern, bei Bruck an der Leitha vorkommend beobachtet. — Nach Märkel soll dieses Thier,, gleich andern unter Ameisen lebenden Inseeten im Frühjahre nicht selten und namentlich in den Nestern der Form. ylebaria Nyl., Form. fusca Latr., Form. rufa Latr. und Form. sanguinea Latr. zu finden sein 3. Oecanthus pellucens Scopoli Am Bisamberg, Leopoldsberg, Kahlenberg, bei Mödling und Baden bis Vöslau auf den gegen die Morgenseite gelegenen Bergabhängen im August und September häufig. Nährt sich vornehmlich von Insectenlarven, die er aus ihren Gängen, Gehäusen, Pflanzenauswüchsen u. dgl. herausholt. Kollar beobachtete sein Vorkommen auf Eichengebüsch , dessen Blätter von Minirraupen ausgefressen waren. — Die Zirptöne der Männchen, welche mittelst Reibung der senkrecht aufgerichteten Flügeldecken hervorgebracht werden , sind helltönend und von solcher Intensivität, dass an Orten, wo ihr Vorkommen besonders häufig ist (Leopoldsberg) gegen Sonnen- untergang die Luft weithin von den vibrirenden Tönen erfüllt ist. 4. Gryllus frontalis Fieber. Etwas grösser als @r. sylvestris und durch die weisse Stirnbinde zwischen den Augen leicht zu er- kennen. Nach Fieber von April bis October auf felsigen, zum Theile mit Gras bewachsenen Anhöhen vorkommend; und von ihm auch bei Wien gefunden. 5. Grylius campestris Linne. Auf Wiesen, Aeckern und Feldrainen vom Mai bis Juli überall, besonders aber an abschüssigen Stellen zu finden. — Die Larven erscheinen bereits im Monate August und überwintern gemeinschaftlich unter Steinen oder in Erdlöchern. Nährt sich von Pflanzen. 368 6. Gryllus domestieus Linne. Mehr auf dem Lande als in Städten und da in Häusern an warmen Stellen, Backstuben, Küchen, besonders in Branntweinbrennereien etc. in Mauerlöchern das ganze Jahr hindurch vorkommend. — Das Männchen zirpt ähnlich dem @r. campestris, jedoch nur zur Nachtzeit, wo es auch sein Versteck ver- lässt, um seine Nahrung u. z. Getreideabfälle, Brotkrumen, Speisen- überreste etc. zu suchen. 7. Gr. sylvestrisFabricius. In Laubholzwaldungen auf lichteren Stellen, dann in Gebüschen unter abgefallenem Laube in gebirgi- geren Gegenden vom Juli bis October nirgends selten vorkommend. Die Zirptöne des Männchens sind schwach. Nach. an eingesperrten Exemplaren gemachten Beobachtungen scheint ihre Nahrung mehr aus Insectenlarven und todten Insecten, als aus Vegetabilien zu bestehen. Larven fand ich zu gleicher Zeit mit den Ausgewachsenen zusammen vorkommend. Familia 5. Locustina Burm. 1. Rhaphidophora cavicola Kollar. Vom verstorbenen Director des kaiserl. Naturalien- Cabinetes, Hofrathe von Schreibers zuerst zwischen Baden und Vöslau in einer Höhle (Schelmenloch) entdeckt, welche noch immer der einzige Fundort in Niederösterreich ist. — Dieses Thier weicht durch Lebensweise, Körperbau, Zeit und Art des Vor- kommens u, a. m. so sehr von allen anderen Locustinen ab, dass die wenigen Arten dieser Gattung wohl eine eigene F amilie bilden dürften. — Eigenthümlich sind die verhältnissmässig grossen Augen, welche schwarz und gleich denen der Nachtfalter facetirt sind. — Die Thiere sind äusserst lichtscheu. — Ihre Bewegungen gleichen besonders im Larvenzustande vollkommen denen der Spinnen , der indem sie gleich diesen behende an den Wänden hin und her laufen und nur, wenn sie sich verfolgt sehen, die Springfüsse gebrauchen. — Ausgewachsen sind sie im Mai und im Juni. Im August kommen bereits Thiere im Larvenzustande vor, die nur durch die Grössenverhältnisse von den Ausgewachsenen sich unterscheiden, was auch bei dem, Fischer’s Beschreibung des Weibchens zu Grunde gelegenen Exemplare der Fall gewesen sein musste, da er das Weibchen kleiner als das Männchen und zwar die Körperlänge mit 5‘ und die Länge der Legscheide mit 1%,’ angibt, während bei ausgewachsenen Weibchen erstere 8 letztere 3“ beträgt. (Die Exemplare aus den Krainerhöhlen sind etwas grösser, stärker gebaut und dunkler gefärbt.) — Im September gefangene Exemplare hatten kaum Yı der Grösse der 369 ausgewachsenen , während von den im April und Anfangs Mai des folgenden Jahres gefangenen der grösere Theil im eingesperrten Zustande noch einmal häutete. — Als Aufenthaltsort der Rhaphidophora müssen, allen bisher gemachten Wahrnehmungen zu Folge, ausschliessend in Wäldern gelegene Höhlen mit Tropfsteinformation angenommen werden und die Angabe, dass auch im Walde unter Laub, Steinen und in hohlen Bäumen ihr Vorkommen beobachtet werden, dürfte am leichtesten darin die Erklärung finden, dass diese durch zufällige Umstände aus den Höhlen versprengt, an den bemerkten Orten sich verbargen. — Gegen ein constantes Vorkommen ausser den Höhlen spricht jedoch, dass sie vom August bis zum Mai des folgenden Jahres in allen Stadien der Entwicklung in den Höhlen gefunden werden, sonach darin entstehen, überwintern, fortleben und sich fortpflanzen, eine Lebensweise, durch die sie sich von den übrigen Locustinen, deren Larven im Frühjahr das Ei verlassen und zu Beginn des Sommers ausgewachsen sind, gleichfalls unterscheiden. — Auch die Formation der Eier, welche 1'%‘' lang, 3/3‘! breit, eirund, gelblich weiss und durchscheinend sind, weicht von jener der Locustinen in soferne ab, als die Rhaphidophora in der Form ihrer Legscheide der Odonturen ähnelt, deren Eier, sowie alle der mit breiten, kurzen und flachen Legscheidenen versehen Locustinen nie von runder Form, sondern stets ganz platt gedrückt sind. — Die Nahrung der Rhaphidophora besteht aus animalischen Substanzen. Bei mir eingesperrt gehaltene frassen Ameiseneier und todte Insecten, ja auch ihre schwä- cheren Mitgefangenen, jede vegetabilische Nachrung verschmähend. 2. Ephippigera vilium Serville. Auf sonnigen Anhöhen im Gebüsch in der ganzen Umgebung Wiens häufig. Ausgewachsen anfangs August, und noch im October zu finden. Bei Sonnenschein kriechen sie auf den Gesträuchen herum, wobei das Männchen zwei, das Weibchen einen gedehnten Zirpton in kurzen Intervallen hören lässt. Sie leben von Pflanzen. Das Weibchen legt seine Eier, welche 2 lang, '/’’ breit, grau, walzig geformt und etwas flach gedrückt sind, am Fusse der Gesträuche in die Erde. | 3. Orphania denlicauda Charpentier. Bei Weingärten in der Gegend von Mauer, auf Wiesen hinter Liesing, dann im Getreide und auf Wiesen bei Gaden im Juni und Juli häufig, im August nur mehr vereinzelt vorkommend. Nach Kollar auch auf dem Kahlen- berge. Die Weibchen sind ungleich seltener. Die Männchen bringen durch vibrirende Bewegung der Flügeldecken schwirrende Töne hervor, wobei sie sich in steter Bewegung befinden. Nährt sich von Pflanzen. 370 Die Eier sind 3° lang, 11%“ breit, ganz flach, länglich rund, auf einer Seite mehr gebogen. 4. Odontura serricauda Fabricius. Auf niederen Gesträuchen, am Bisamberg, Leeopoldsberg, bei Mödling, Baden und Vöslau, vom Juli bis September, jedoch stets vereinzelt vorkommend. Die im Herbste gefangenen Exemplare zeichnen sich durch dunkleres Grün und besonders intensive Färbung des Rückens und der Beine aus. Nährt sich von Pflanzen. Die Eier sind wie jene der vorstehenden Art geformt 2° lang, 1‘ breit, braun. 5. Odontura camptoxypha Fieber. (Lotos, Jahrgang 1853); Körperlänge nach lebenden Exemplaren g' 9—10‘, @ 10—11‘', Leg- scheide 4‘, welches Verhältniss sich bei von Herın Lederer um Mehadia gefangenen, mir mitgetheilten Exemplaren auf g 14“, 2 15, Legscheide 6‘ erhöht. — Fischer erwähnt dieser Art bei Od. punc- tatissima Bosc. — Auf Anhöhen bei Baden und Gaden auf niederem Gesträuch; dann auf den steierm. österreichischen Alpen im Juli und August vorkommend. 6. Odontura albovittata, Kollar, von Fischer als eigene Art beibehalten, von Fieber mit Loc. punctatissima Bose. und Barb. folücauda Motsch zusammengezogen und als eigene Gattung, Letophyes punctatissima Bosc. beschrieben. (Lotos, Jahrgang 1853). Ohne die Aufstellung dieser Gattung einer näheren Erörterung zu unterziehen, erscheint die Zusammenziehung der bemerkten Arten um so mehr begründet, als die bei Odonturen als Hauptunterscheidungsmerkmal dienende und bei den einzelnen Arten wesentlich verschiedene Form der Legscheide bei Od. albovittata und Od. punctatissima gleich, die als weiteres Merkmal hervorgehobene Färbung des Männchens von ein- fachem Grün bis zu Exemplaren mit rothbraunen Rücken und schwach purpurrothen Beinen varirt; und ebenso die weisse Farbe der Bauch- streifen mehr oder minder in Grün übergeht; abgesehen von der Körper- länge die nach lebenden Exemplaren g 4%—6’", Q Bya—7, Leg- scheide 2%3—3'' beträgt. — Auf niederen Gesträuchen, so wie an feuchten Stellen vornehmlich auf Menthaarten, in der ganzen Umgebung von Wien vom Juli bis October vorkommend. — Nährtsich von Pflanzen. — Die Eier sind 13°" lang, 24° breit, braun, ganz flach, länglich rund, auf einer Seite mehr ausgebuchtet. 7. Phaneroptera falcata Scopoli. Auf sonnigen Höhen um Wien, am Bisamberg, Kahlengebirg, bei Mödling, Baden, Vöslau, dann am Leithagebirge im August und September häufig. — Der Zirpton des 371 Männchens ist sehr schwach, vibrirend. — Im Larvenzustande den Odonturen sehr ähnlich, mit welchen sie auch in der Form der Eier, welche 2°‘ lang, %s”' breit und von gelber Farbe sind, vollkommen über- einstimmt. Pflanzen fressend. 8. Meconema varium Fabricius. Eben so verbreitet wie die vorstehende, jedoch auch in den Ebenen auf Bäumen namentlich Eichen und Rüstern im August und September vorkommend. Nicht häufig; nährt sich von Pflanzen. Die Eier sind 11%‘ lang, Ya‘ breit, gelb- braun, länglich und etwas flach gedrückt. 9. Saga serrata Fabricius. Von den europäischen Locustinen die grösste. In Gebirgsgegenden um Wien vom Juli bis September, jedoch sehr selten und bisher immer nur Weibchen aufgefunden. — Von den im Laufe dieses Jahres von mir gesammelten fünf Exemplaren, gleichfalls Weibchen, fandich drei, jedoch noch im Larvenzustande, am Fusse des Anningers bei Mödling im Juni; von den weiteren zwei, beide ausgewachsen, eines im Juli in der Hinterbrühl und eines Mitte September am Kahlenberg. Zwei gleichfalls weibliche Exemplare wurden Mitte October von Herrn Lederer bei Gumpoldskirchen gefunden. Als weitere Fundorte theilte mir Herr Kollar die Gegend am Lichten- stein, Herr Brauer den Kalenderberg bei Mödling mit. — Auf ab- schüssigen Bergwiesen, mit weit ausgebreiteten Vorderfüssen im Grase versteckt sitzend, fängt sie in ähnlicher Weise wie Mantis ihr nahende Insecten, diesie dann verzehrt. — Von mir eingesperrt gehaltene frassen in kurzer Zeit alle mit ihnen in demselben Behältnisse befindliche Locu- stinen, jede vegetabilische Nahrung verschmähend. — Die Eier sind mehr als 5‘ lang, 1 breit, braun, walzenförmig. — 10. Xyphidium fuscum Fabricius. Auf Sumpfwiesen und am Rande von Gewässern bei Liesing, Mödling, in der Brigittenau und bei Bruck an der Leitha vom August bis October häufig, Nährt sich von Pflanzen. — Die Zirptöne des Männchens sind schwach und schwirrend. — Die Eier sind 2 lang, Ys'' breit, gelb, walzenförmig und leicht gekrümmt. 11. Locusta viridissima Linne. In Getreidefeldern, im Juli, sonach in Weingärten auf Bäumen und Gesträuchen vom August bis October überall häufig. Ihre Nahrung besteht theils aus Pflanzen, theils aus Insecten, namentlich kleineren Locustinen, die sie mit den Vorder- füssen erhascht. Die Zirptöne des Männchens sind sehr stark ; zwitschernd, weithin vernehmbar, und unausgesetzt lange andauernd. — Im Larven- 372 : zustande findet man sie auf feuchten Wiesenstellen, auch am Rande von Gewässern auf Wasserpflanzen lebend. Die Eier sind 2% lang, %,'" breit, pechbraun, walzenförmig, gegen die Enden spitz verlaufend, etwas flach gedrückt und leicht gekrümmt. 12. Locusta caudata Charpentier. Der Vorstehenden , mit der sie im Getreide zusammen vorkommt, sehr ähnlich, jedoch durch den stärkeren Kopf, die kürzern anders geformten Flügeldecken, die stärkeren mehr oder weniger gelblich gefärbten Extremitäten, das Weibchen aber besonders durch die ungleich längere Legescheide leicht zu unterscheiden. — Um Baden und Mödling im Getreide besonders in Haferfeldern im Juli selten, sodann vom Aucust bis October vereinzelt vorkommend. — Die Zirptöne des Männchens sind schwächer und mehr schwirrend als beiLoc. viridissima. — Die Eier sind 21%‘ lang, %s'" breit, braun, walzig, gegen die Spitzen allmählig verlaufend und leicht gekrümmt. — 13. Locusta cantans, Fuessly. In Gebirgsgegenden um Wien (Kahlengebirge,, Mödling, Baden) auf Bäumen und Gesträuchen vom Juli bis October nicht selten. — Nährt sich theils von Pflanzen, theils von Insecten. — Das Gezirp des Männchens besteht aus mehreren, aufeinander folgenden, denen der Loc. viridissima ähnlichen Tönen, die sich nach kleinen Intervallen wiederholen. — Die Eier sind 2°” lang, 2,‘ breit, braun, im übrigen wie bei Loc. verödissima. 14. Gampsocleis glabra Herbst. Von Herrn Lederer aufder Felixdorfer Haide in Mehrzahl gefunden. Auch bei Liesing vorkommend. 15. Thamnotrizon apterus Fabr, (Pterolepis luyubris Fieber, Lotos, Jahrgang 1853). In Gebirgsgegenden um Wien, Mödling und Baden, dann im Hochgebirge bis zu einer Höhe von 3000 Fuss, theils in niederen Gebüschen , theils auf feuchten Wiesen im hohen Grase, vom Juli bis October häufig vorkommend. — Nährt sich von Pflanzen. — Die Männchen bringen mittelst ihrer hornartigen Flügeldecken mehrere (6—9) starke, schnell aufeinander folgende, weithin vernehmbare Töne hervor, die sich nach kurzen Pausen wiederholen. — Die Eier sind 2''' lang, %4’'' breit, grau, walzenförmig, etwas gekrümmt. — Kollar führt diese Art als Loc. pedestris Fabr. an, welche jedoch mehr dem Süden anzugehören scheint, 16. Thamnotrizon einereus. Zetterstedt. Im Gebüsche und im hohen Grase, in der Ebene und in Gebirgsgegenden vom Monat Juli bis Ende October, überall häufig vorkommend. — Einzelne Männchen fand ich noch im November, nachdem bereits wiederholt Fröste ein- 373 getreten und jede Vegetation erstorben war, in Gärten unter aufgehäuftem Laube, ihr aus einem einzigen, schwirrenden, in kurzen Pausen sich wiederholenden Tone , bestehendes Gezirp vernehmen lassend. — Nährt sich von Pflanzen und Quisquilien. -— Die Eier sind 1% lang, 1%" breit, bräunlich, etwas flach gedrückt, auf einer Längsseite mehr aus- gebuchtet, gegen die Enden spitz verlaufend. — Von Kollar als Loc. aptera Fab. angeführt. 17. Decticus (Subgenus Platycleis) gröseus Fabr. Auf trockenen sandigen Anhöhen um Wien, Mödling, Baden und im Leithagebirge vom Juli bis September häufig vorkommend. — Die Zirptöne des Männchens sind schwach und schwirrend. — Die Eier sind 2’ lang, Y2''' breit, pechbraun, walzenförmig, gegen die Enden spitz verlaufend, und etwas gekrümmt. 18. Decticus (Platycleis) montanus Kollar. Auf niederen Bergen und steinigen Feldern im August und September nicht selten. — Von Herrn Lederer auf der Felixdorfer Haide gefunden. 19. Decticus (Platycleis) tesselatus Charpentier. An dürren Stellen unter Gras und Disteln im August. — Nach Fieber in Oesterreich u.d. E. vorkommend. 20. Decticus (Platycleis) bicolor. Philippi. (Locusta viennensis Kollar, Annal. d. Wien. Mus. d. Naturg. I. 1835, pag. 209.) Im Getreide, auf feuchten Wiesen und am Rande von Gewässern vom Juli bis September häufig. — Nährt sich von Pflanzen. — Die Zirptöne des Männchens sind andauernd schwirrend. — Die Eier sind 2’'’ lang, %% breit, schwärzlich, walzenförmig, gekrümmt. 21. Decticus (Platycleis) drevipennis Charpentier. Dem vor- stehenden in der Färbung zuweilen sehr ähnlich, jedoch durch den breiten Kopf und Rücken, den stumpfen Scheitel, sowie die stets gelben Seitenränder des Halsschildes leicht zu unterscheiden. Auf Gebirgs- wiesen vom Juli bis September bei Mödling und Baden selten. 22. Decticus (Platycleis) vittatus Charpentier. Wurde, jedoch nur in einem (männlichen) Exemplare auf einer feuchten Wiesenstelle am Fusse des Laaerberges, im September von mir gefunden. 23. Decticus (Platycleis) drachypterus Linne. In Getreide- feldern und auf Gebirgswiesen bei Mödling und Baden im Juli und August nicht häufig. 24. Decticus verrucivorus Linne. Im Getreide, auf Wiesen und Stoppelfeldern, im Gebirge, sowie in der Ebene vom Juli bis September, überall häufig. — Bemerkenswerth ist, dassbei den zu Beginn des Sommers 374 gefangenen Exemplaren die vorherrschende Farbe grün ist, während die Ende August und Anfangs September gesammelten mit Ausnahme des dunkelgelben Unterleibes bräunlich gefärbt waren. — Nährt sich von Pflanzen und Inseeten. — Das Gezirp der Männchen ist ziemlich stark und schwirrend Die Eier sind 2%s'' lang, %%° breit, grau walzen- förmig, leicht gekrümmt. Familia 6. Aeridiodea Burm. Die Lebensweise der Arten dieser Familie ist im Wesentlichen gleich. — Nach der zuEnde des Sommers oder im Herbste stattfindenden Begattung legt das Weibchen seine Eier in Form von runden, mit einer klebrigen schnell sich erhärtenden Masse überzogenen Knollen entweder unter die Erde oder klebt selbein kleinere Knollen vertheilt an Pflanzen- stängeln nahe an der Wurzel. — Im nächsten Frühjahre, zum Theil erst zu Anfang des Sommers verlassen die Larven die Eier und sind ungefähr acht Wochen später, während welcher Zeit sie mehrmals (nach den von Zinnani an Caloptenus italicus gemachten Beobachtungen dreimal) häuten, vollständig ausgebildet. — Eine Ausnahme hievon macht die Gattung Tettix, deren Arten bereits im ersten Frühjahre voll- ständig ausgebildet vorkommen, dagegen im Spätherbste im Larven- zustande unter Steinen gefunden worden ; daher alsLarven überwintern. — Von den hier vorkommenden Acridiodeen sind und zwar zuerst Pezotettis und Stauronotus, dann Stetheophyma variegatum und Chry= sochraon bereits gegen Ende Juni ausgewachsen. — Die Nahrung der Acridiodeen besteht ausschliessend aus Vegetabilien. — Die Zirptöue werden, von den Locustinen abweichend durch Reibung eines oder beider Hinterschenkel an den Deckflügeln hervorgebracht. Nachstehende Arten derselben sind bis jetzt als in Oesterreich vorkommend constatirt: 1. Chrysochraon dispar Heyer; auf mehr feuchten Bergwiesen Ende Juni bis halben September um Wien, Mödling und Baden häufig. 2. Chrysochraon brachypterus Ocskay; zur selben Zeit mit dem vorigen in Grebirgsgegenden bei Mödling und Baden, dann am Bisamberge nicht selten. 3. Oxycoryphus compressicornis Latreille. Von dieser bisher nur in den südlichen Gegenden Europa’s vorgefundenen, durch ihre kurzen und breiten Fühler leicht kennbaren Art, wurde ein Pärchen zu Ende Juli d. J. am Eichkogel bei Mödling von mir gefangen. 4. Stenohbothrus declivis Brisout. Auf trockenen, sandigen 375 Wiesenstellen und zwar bisher nur am Eichkogel bei Mödling Ende Juli bis Anfangs October nicht selten vorkommend. 5. Stenobothrus elegans Charpentier; bei Mödling und Bruck an der Leitha auf feuchten Wiesen am Fusse der Gebirge im August und September, selten. 6. Stenobothrus dorsatus Zetterstedt; in der ganzen Um- gebung von Wien auf Wiesenplätzen, vom August bis Mitte October, häufig. 7. Stenobothrus pratorum Fieber. Ueberall auf feuchten Wiesen, in Gebirgsgegenden bis zu einer Höhe von 4000 Fuss, vom August bis Mitte October, häufig. Gewöhnlich kommt das Männchen mit verkürzten Unterflügeln, das Weibchen mit verkürzten Ober- und Unterflügeln vor. Seltener sind Ober- und Unterflügel vollkommen ausgebildet. 8. Stenobothrus lineatus Panzer; auf Wiesen bei Liesing, Möd- ling und Baden, ja selbst auf Hochalpen bis 5000 Fuss Höhe, vom August bis halben October nirgends selten vorkommend. Varürt in grün, rosa und braun; das Weibchen häufig mit verkürzten Ober- und Unter- flügeln. 9. Stenobothrus viridulus Linne; in den Umgebungen Wiens, dann bei Mödling und Baden auf Wiesen, jedoch mehr in Gebirgsgegen- den im August und September nirgends selten. Kommt auch in den Hochalpen selbst noch bis zu einer Höhe von 6 — 7000 Fuss vor. 10. Stenobothrus rufipes Zetterstedt; auf Wiesen bei Möd- ling und Baden, im August und September, nicht häufig. 11. Stenobothrus apricarius Zetterstedt; auf Brachäckern, in Holzschlägen und auf sonnigen Grasplätzen um Mödling und Baden, im August und September selten. 12. Stenobothrus haemorrhoidalis Charpentier; um Mödling und Baden an sonnigen Gebirgslehnen und Waldrändern, im Juli und August, nicht häufig. 13. Stenobothrus miniatus Charpentier; in Gebirgsgegenden auf sonnigen Grasplätzen und in Holzschlägen, auch auf Alpen im Juli und August, nicht selten. Gibt beim Fliegen einen schnarrenden Ton von sich. | 14. Stenobothrus melanopterus de Borck; nach Kollar; auf sonnigen Bergwiesen, sehr selten. 15. Stenobothrus variabilis Fieber; auf Wiesen, im Gebirge und in der Ebene vom Juli bis Ende September, überall häufig. — Diese über ganz Europa verbreitete Art varüirt nicht nur in der Grösse, 376 Zeichnung und Färbung überhaupt, sondern besonders in der Form und dem Geäder der Oberflügel, welche mannigfaltigen,.zum Theil als selbstständige Arten beschriebenen Fieber nach Sichtung der Haupt-Uebergangs- formen, unter einem gemeinschaftlichen Namen vereinigt hat. | 16. Stenobothrus biguttatus Charpentier; auf dürren Gras- plätzen um Mödling und Baden, dann auf den Men Baden bei Bruck a. d. Leitha nicht selten. 17. Stenobothrus rufus Linne; in gebirgigeren Gegenden an Waldrändern bei Gebüschen und in Holzschlägen von Mitte 2: bis September überall häufig. 18. Stenobothrus sibiricus Linne; in den steiermärkisch-öster- reichischen Alpen (Schneeberg) auf Wiesen, und an Waldrändern in einer Höhe von 4000 — 6000 Fuss im August und September nicht selten. 19. Stauronotus flavicosta Fischer Fr. (Arcyoptera Stollii Fieber, „Lotos* 1853). In Körperform und Zeichnung dem Stetheo- phyma variegatum nicht wunähnlich, jedoch kleiner und durch die wasserhellen Unterflügel und die korallenrothen oben gelb gefärbten Schienbeine leicht zu unterscheiden. Diese für die Fauna Nieder- Oesterreichs neue Art wurde von mir auf einer mit hohem Grase bewachsenen Stelle oben am Bisamberge in den Monaten Juni und Juli gefunden ; selten. 20. Stetheophyma grossum Linne; auf sumpfigen Wiesen und in Wassergräben auf Wasserpflanzen bei Mödling vom August bis Mitte October, selten. 21. Stetheophyma variegatum Sulzer; in gebirgigen Gegenden um Wien (Dornbach) dann bei Mödling und Baden, und auf Voralpen- wiesen bei Gloggnitz und Reichenau Ende Juni bis September, häufig. 22. Epacromia thalassina Fabr; auf trockenen Wiesenstellen im Prater, in der Brigittenau, bei Bruck a. d. Leitha, etc. im August September, nicht selten. 23. Parapleurus typus Fischer Fr.; auf Sumpfwiesen namentlich bei Mödling und Laxenburg, im August und September, selten. 24, Pezotettix alpinaKollar; auf Alpenwiesenin den Umgebungen des Schneebergs von Kollar zuerst gefunden ; dermalen im ganzen Gebirgszuge bis Vöslau und von da bei Baden, Mödling und Liesing in Holzschlägen , dann auf niederen Gesträuchen gegen Ende Juni bis halben August, nicht selten. — In besonderer Anzahl traf ich dieselben zu Ende Juni dieses Jahres am Wege von Siegenfeld nach Baden, wo 377 die niederen Gesträuche von dem bereits in Copula befindlichen Thieren ganz bedeckt waren. | 25. Pezxotettie pedestris Linne. InGebirgsgegenden um Mödling und Baden, namentlich am Anninger, gleichzeitig mit der vorstehendeD Art häufig. 26. Pexotettie mendax FischerFr. (Podisma Schmidtü Fieber, Lotos, 1853) ; diese ausgezeichnete Art fand ich zu Anfangs September auf einer Waldwiese bei Bruck a. d. Leitha in Mehrzahl. 27. Caloptenus italicus Linne, Fabricius. Auf trockenen, sandigen Grasplätzen am Rande von Wäldern und in Gebüschen in der ganzen Umgegend von Wien, dann bei Mödling, Baden und Vöslau, Ende Juli bis Anfangs October sehr häufig. 28. Acridium tartaricum Linne. Von Herrn Lederer im Prater, in der Brigittenau und bei Dornbach im Monate September jedoch selten gefunden. 29. Pachytylus migratorius Linne. Im August und zu Anfangs September um Wien, jedoch stets nur vereinzelt gefunden. — Sein eigentliches Vorkommen ist in den stundenweit sich ausdehnenden, am östlichen Ufer des Neusiedlersees gelegenen Sumpfgegenden (Hansag- Moor), wo er vom Schilfrohr sich nährt, und bei starker Vermehrung theils durch seine ungemeine Gefrässigkeit, theilsdurch diein wolkengleichen Schaaren stattfindenden Wanderungen, weit und breit Verheerungen an- richtet, was namentlich im Sommer dieses Jahres der Fall war. Eine kurze von dem Ornithologen Herrn Finger zu Ende Juli im Abendblatte der Wienerzeitung (Nr. 170) veröffentlichte Notiz machte auf das massenhafte Vorkommen dieser Heuschreckenart zuerst auf- merksam, welche damals bereits einen grossen Theil der zwischen Apatlan und Pamhagen gelegenen Rohrstände , deren Ernte eine Haupterwerbs- quelle der Einwohner jener Gegend bildet, verwüstet hatten. Mehrere Tage später fand ich Gelegenheit, mich von den bei Apatlan stattgefundenen Verheerungen persönlich zu überzeugen. — Die ungefähr eine halbe Stunde von diesem Orte entfernten, beinahe rings vom See umschlossenen Rohrstände, woselbst diese Heuschrecken ihre Entwicklungsperioden durchgemacht hatten, waren den Verwüstungen zumeist ausgesetzt gewesen, da die Larven auf diesen Standort beschränkt, in grossen Klumpen an den Rohrstämmen hangend, das noch junge Rohr in einem Umfange von mehr als hundert Joch bis auf die Wurzel abgefressen hatten. — Ausgewachsen griffen sie die entlegenen Rohr- stände an, an welchen, da das Rohr bereits consistenter geworden, nur Wiener entomol. Monatschr. II. Bd. 25 378 die Blätter und die Hälfte des Stammes, bei noch weiteren nur Blätter und Blüthenbüschel abgenagt waren. — Gegen die Mittagsstunde nahten wir uns nun dem jüngsten Aufenthalte der Heuschrecken. Zu Anfang zeigten sich nur Einzelne, im raschen Fluge sich vom Boden erhebend und im Rohre verschwindend. Allmählig wurden sie häufiger, bis eine Nebelwolken gleiche Färbung des Horizonts die Annäherung eines un- heuren Schwarmes derselben verkündete. — Wenige Minuten später glitzerte es in der Luft von Millionen flatternden Heuschrecken, die in einem dichten länger als eine Viertelstunde andauernden Zuge über uns hinwegflogen und die Sonne verdunkelten,.' Einzelne Schaaren liessen sich nieder, flogen jedoch bei Annäherung sogleich auf, um sich dem Zuge wieder anzuschliessen. — Das Rauschen der fliegenden Thiere, ihr Anprallen an das Rohr, das Zernagen der Blätter mit den kräftigen Fress- zangen, endlich die von den zum Theil in copula befindlichen Männchen durch Reibung der Hinterschenkel an den Deckflügel hervorgebrachten Töne erzeugten vereint ein Getöse, dessen Beschreibung beim Mangel jedes Vergleiches schwer fällt. — Beider Hitze des Tages und der dadurch bedingten ungemeinen Flüchtigkeit gelang es uns, nur eine verhältniss- mässig sehr geringe Anzahl zu erhaschen, wobei auch der schwammige mit Rohrstoppeln besäte Boden die Verfolgung ungemein erschwerte. Wenige Tage darauf war die Begattung allgemeiner und das Eierlegen begann. — Das Weibchen legt seine Eier meist in den Nachmittags- stunden in den schwammigen aus lockerer Moorerde bestehenden Boden, wobei es den Hinterleib so tief als möglich in die Erde steckt, zur Hälfte sonach aufwärts krümmt uud die so gebildete Höhlung successive mit den Eiern ausfüllt, die einen länglichrunden eingebogenen bei 1—1%Ys'' langen, mit einer braunen zähen Masse umgebenen Knollen bilden, der ungefähr 60—100 3° lange 1“ breite, cylinderförmige, schief neben einander liegende Eier enthält. — Ueber ihr Vorkommen eingezogene Erkundigungen bestätigen, dass diese Art constant, aber selten in grosser Anzahl, in den Sümpfen des Hansäg, wohl aber auch am entgegengesetzten Ufer bei Rust vor- komme, bisher jedoch nicht in grösserer Anzahl beobachtet worden sei. Indess dürfte letzteres iu früheren Jahren bei der Wohlfeilheit des Rohres, dessen Preis seither um mehr als das Fünffache gestiegen, sowie bei der grösseren Ergiebigkeit des dermal sehr im Abnehmen begriffenen Fisch- fanges, vielleicht auch weil entlegenere Theile des Hansägs der Schauplatz der Verheerungen waren, weniger als jetzt berücksichtiget worden sein. Wohl aber haben der Entwicklung günstige klimatische Verhältnisse, 379 sowie das seit Jahren andauernde Zurücktreten des Sees von seinen Ufern zunächst deren Vermehrung gefördert, während eine, wenn auch wenige Tage andauernde Ueberschwemmung der nun trocken liegenden ihren Zerstörungen am meisten ausgesetzten Rohrstände deren Brut zum grössten Theile vernichtet hätte. Die Nahrung dieser Art scheint in jenen Gegenden vorwaltend aus Schilfrohr zu bestehen, welches sie auch im eingesperrten Zustande jeder andern vegetabilischen Nahrung vorzogen. Auch waren die zwischen den Rohrständen gelegenen Wiesenplätze ungeachtet ihres Pflanzen- reichthums von ihnen verschont geblieben. Dass sie jedoch auf ihren Wanderungen Wiesen und Saaten aller Art in kürzester Zeit zerstören, ist leider vielfach erwiesen. Seitens der k. k. Stuhlrichterämter zu Neusiedl am See und zu Eszterhaz wurden die thätigsten und umfassendsten Vorkehrungen zur Vertilgung dieser Heuschreckenart getroffen und sowohl für das Ein- sammeln der Heuschrecken, als der Eier nicht unbedeutende Prämien erfolgt. In beiläufig vier Wochen waren mehr als 2000 Metzen Heu- schrecken eingesammelt , in Gruben geschüttet und zerstampft und mit Erde bedeckt; ein Quantum , das bei einer approximativen Annahme von 4000 Stück pr. Metzen auf acht Millionen veranschlagt werden kann. Eier wurden 100 Metzen ausgegraben. — Ohne diese, bei ihrer Ver- breitung über den ganzen Hansag doch zum Theile fruchtlosen Bestre- bungen zu verkennen, dürfte es bei abermaligem massenhaften Vorkommen derselben am Zweckentsprechendsten sein, die Heuschrecken, nicht wie dermalen ausgewachsen, sondern in den Stadien des Larvenzustandes, wo der nicht entwickelten Flügel halber ihre Verheerungen sich auf ein verhältnissmässig kleines Terrain beschränken, einzusammeln, welches Verfahren von’ unzweifelhaftem Erfolge begleitet wäre und bedeutende Mühewaltung und Kosten ersparen würde. 30. Pachytylus nigrofasciatus Latreille. Auf Haiden in der Gegend von Bruck an derLeitha und von da gegen den Neusiedlersee, auch im Marchfelde, im August und September selten. 31. Pachytylus stridulus Linne. In Gebirgsgegenden auf dürren sandigen Stellen an Waldrändern, in Alpengegenden bis zu einer Höhe von 4000', zu Ende Juli bis September häufig. Gibt beim Fliegen einen schnarrenden Ton von sich. 31. Oedipoda coerulans Fabr. An trockenen, sandigen Stellen, am Ufer der Wien in den Monaten August und September in Gesell- schaft mit Oed. fasciata, jedoch sehr selten. 29 380 33. Oedipoda variabilis Pallas de Siebold (Oed. Pallasü Fieber, Gr. nigricans Kollar). Auf steinigen Anhöhen bei Mödling selten, in grösserer Anzahl von Herrn Lederer auf der Felixdorfer- Haide gefunden. August, September. Die sehr seltene Varietät mit blauem Grunde der Unterflügel fand Herr Lederer bei Marchegg; die rothflügliche fehlte da. 34, Oedipoda fasciata de Siebold (Gr. coerulescens Linnö). In Gebirgsgegenden so wie in der Ebene überall auf dürren sandigen Stellen häufig. — Weit seltener ist die Abart mit mennigrothem Grunde der Unterflügel (@r. miniatus Pall, @r. germanicus Charp., Oed. Fabricii Fieber). Eine weitere Abart mit rosenrothen, mehr glas- artigem Grunde und schmäleren, mehr vom Rande entfernten Binden der Unterflügel (Oedipoda gratiosa Serville) kommt im Süden Europa’s vor. Herr Mann theilte mir von ihm in Sicilien gefangene Exemplare dieser Abart mit. 35. Tettie subulata Linne im Frühjahr an Waldrändern und unter Moos in Wäldern nicht selten, in den Sommermonaten mehr ver- einzelt vorkommend. — Die Arten dieser Gattung kommen bereits im Spätherbste im Larvenzustande vor und überwintern. 36. Tettix bipunctata Linne. Gleichfalls im Frühjahr in Wäldern aber auch an Mauern und Zäunen vorkommend. In besonderer Anzahl fand ich diese Art zu Ende Mai d. J. an Gartenmauern in der Brigit- tenau. Diese und auch die beiden andern Arten variren in Farbe und Zeichnung ungemein. 37. Tetti@ Schrankii Fieber; Lebensweise, Zeit und Art des Vorkommens wie bei der vorstehenden; seltener. Diese Aufzählung umfast sonach 79 Arten, welche ungefähr den dritten Theil der nach Fischer inEuropa vorkommenden Orthopteren bilden, wie aus nachstehender Vergleichungstabelle hervorgeht. in Europa in DeBerTach u. 4, = Ordo I. Labiduroidae, Fam. 1. Forficulina 26...... 4 Sect. I. Fam, 1. Blattina:.: "17... 6 Cursoria Ordo LI. Sect. I. Fam. 2; Mantodea>. 1.7. eicere 1 Orthop- (@ressoria |Fam. 3. Phasmodea 2.....- tera Fam. 4. @rylloidea.. 25...... 7 Sect. IH. }Fam. 5. Locustina .. 78...... 24 Saltatoria Fam. 6. Acridiodea 86...... 37 es gehören somit von..241 Arten 79 Arten 381 der Fauna Niederösterreichs an, welches Verhältniss bei den Acridiodeen, von welchen nahe an die Hälfte auch hier vorkommen, sich am Günstigsten herausstellt. Die weite Verbreitung einzelner Arten der Orthopteren, sowie der Umstand, dass viele von den, dem gemässigten Clima Europa’s an- gehörigen ja nach Fieber selbst in dem angränzenden Böhmen häufig vorkommenden Orthopteren bisher noch nichtin Niederösterreich gefunden wurden, während andererseits dem Süden Europa’s angehörige Arten als hier vorkommend constatirt wurden, lässt mit Grund annehmen, dass sorgfältige Forschungen in dieser bis jetzt ziemlich vernachlässigten Ordnung noch manches Neue bringen und die vorstehende Zusammen- stellung noch manche Nachträge erhalten dürfte. Acentropus niveus. (Olivier.) Wieder aufgefunden und untersucht „ ob er eine Phryganide oder ein Lepidopteron sei. (Hiezu Taf. VII.) Von Prof. Dr. Kolenati. Im Jahre 1846 sammelte ich an der Newa und am Ladoga- See Phryganiden und musste desshalb auch öfter in’s Wasser. Im Monate Juli fand ich 20 Schritte vom Ufer am Ausflusse der Newka in die Ostsee, am äussersten Ende der Insel Chrestowsky (Tatarski ostrow), weit in’s Brackwasser reichende Wasserwiesen von Potamo- geton perfoliatum und heterophyllum, welche mich durch ihre Dichtig- keit und reichhaltigen weissen Blüthen zur Durchforschung einluden. Der Entschluss war bald gefasst. Ich nahm ein Leinwandsäckchen an einer Schnur um den Hals, in welchem zwei leere Opodeldoc-Fläschchen blos am Kork mit etwas geäthertem Schwamm waren, ein kleines Hand- netz in den Mund, und schwamm so über die tiefe Strömungsstelle nach dieser Wiese. Um etwas tiefer in die Wiese zu gelangen, blan- chirte ich am Rücken, schlug die Hände an der Brust zusammen und holte wenig bei den Fusstempo’s aus, um mich nicht zu verwickeln. Als ich festen Fuss fassen wollte, war der Grund nur kaum 2 Arschin, an manchen Stellen auch weniger tief, so dass ich den Kopf und zu- weilen auch die Hände ausserhalb des Wassers hatte. So durchschritt ich diese Wiese. Viele Phryganiden, viele Wasserconchylien, mancher Wasserkäfer, viele Clepsine - Arten und 42 Exemplare des Acen- tropus niveus waren meine Ausbeute. Der Acentropus niveus - 835 382 meist träge an den Potamogetonen, unmittelbar an der Wasserfläche, nur manche, die Männchen, schwärmten zuweilen; auch sah ich ein Weibchen untertauchen und am Stengel des Potamogeton hinabkriechen. Die meisten fand ich auf den Blüthen und jungen Früchten des Pota- mogeton perfoliatum sitzend. Das Thier will gesucht sein, denn an den Ufern fand ich es nicht. Ich versandte und vertheilte diesen Fund an das Naturaliencabinet der kais. Academie der Wissenschaften zu St. Petersburg, an das k. k. Hofnaturalienkabinet zu Wien, Berlin, Kopen- hagen u. s. w. und an einige Privatsammlungen, namentlich die des Prof. Dr. Nickerl zu Prag uud Cupido zu Brünn. Noch jetzt begegnete ich oft Zweiflern, welche den Acentropus nicht endgiltig als Lepidopteron anerkennen wollen. Die Hauptursache mag darin liegen, dass Olivier und Latreille diesen Schmetterling Phryganea nivea nannten, dass Stephens in seinem Katalog das Weibchen als Zancle Hansoni und das Männchen als Acentria nivosa unter die Tri- choptern stellte und beide noch im Jahre 1835 in den Illustrations of British Entomology Vol. VI. pag. 150. unter dem Namen Acentropus niveus als Phryganide beschrieb und Curtis sie unter der Benennung Acentropus Garnonsü im Jahre 1834 in seiner British Entomology Vol. XI. Pl. 497 abbildete und ebenfalls zu den Trichoptern stellte. Westwood reihte dieses unzweifelhafte Lepidopteron in seiner Sy- nopsis of the Genera of British Insects in der Introduction to the modern Classification of Insects Vol. II. 1840, pag. 115 in die Familie der Tineiden zwischen die Genera: Euspilapterye (Stephens) und Gracillaria (Haworth) ein und gab einen Holzschnitt Seite 409, Fig. 113, Nr. 11—17. Im Holzschnitt stimmt wohl alles mit unseren Exemplaren bis auf die Form der Flügelschuppen und Franzenschuppen überein, und wir schreiben diese Unrichtigkeit dem Holzschnitte zu. Wäre diess jedoch nicht der Fall, so müssten wir unsere in die ento- mologische Welt verflogenen 42 Exemplare für eine neue Art erklären und Acentropus Newae benennen. Wir geben hier die Beschreibung und Abbildung nach den an der Newa gefangenen Exemplaren. Genus; Acentropus Curtis. Brit. Ent. 1834, Vol. XI. — Acentria Stephens. — Zancle Steph. (& privativum, »&vreov Stachel und zovs Fuss.) Die Fühler der Form nach dick-fadenförmig, der Gliederung nach perlschnurförmig, zwischen und oberhalb den Augen eingefügt, mit etwas dickerem, nicht längeren Basalgliede, 28gliederig, die Glieder 383 gegen den Innenrand bauchig, so dass der Innenrand der Fühler gekerbt erscheint. Der Kopf kuodheörnieh) hinten abgestutzt, fast so breit als der Thorax, letzterer ohne Gekusklentee Collare. in Augen gross, fast rund, nur nach oben und vorne, hinter und vor den Fühlern etwas abgerundet und vorgezogen winkelig. Zwei Ocellen unmittelbar hinter und zwischen der "Einlenkung der Fühler am Obertheil des Kopfes. DieMaxillarpalpen dicht beschuppt, breit und herabhängend, dreigliederig. Die Oberlippe breit. Der Rüssel sehr kurz, kürzer als die zwei basalen Palpenglieder. Die Flügel herabgeneigt, Vorderflügel % länger als die Hinter- flügel, länger als der ganze Körper, mit fast geradem Principal- und schief abgestutztem Apicalrande, einer grossen und langen Discoidal- zelle und 8 Rippen, Hinterflügel mit 7 Rippen. Die Füsse lang, unbewehrt, die Tibien gegen das Ende etwas breiter, die Tarsen fünfgliederig, alle Theile mieroscopisch feinschuppig. Der Leib deutlich beschuppt, mit stark entwickelter lappiger Begattungswehr, beim Männchen dreilappig. Raupe noch unbekannt. Bewohnen die Oberfläche der Potamogetonen am Wasser. Species: Acentropus niveus. Olivier. Fig. 1. natürliche Grösse. Fig. 2. vergrössert, rechts von oben, links von unten. Fie. 3. Die Begattungswehr des Männchens. Fig. 4. der vergrösserte Kopf von der Vorderseite. Fig. 5. der Fühler. Fig. 6. die Palpen. Fig. 7. der Kopf von der Seite gesehen. Fig. 8. der Fuss. Fig. 9. die Flügelschuppen. « vom Principalrande, 2. aus der Mitte, c. vom hinteren Discoidalfelde, d. vom Saturalrande, e. vom Apicalrande. Fig. 10. die Franzenschuppen, wo längere mit kürzeren immer ab- wechseln. Phryganea nivea Olivier. Encyclop. meth. T. VI. 1791. Phryganea nivea Latreille. Hist. Nat: Crust. Vol. XII. p. 93. Acentria nivosa Stephens. Catal. 316. Nr. 3562 d. 384 Zancle Hansoni Stephens. Nomencl. 2. edit. Col. 118 ©. Acentropus (Genus) Dale in Naturalist, I. Vol. I. p. 14. Acentropus Garnonsü Curtis. Brit. Ent. Vol. XI. Pl. 497. Acentropus niveus Stephens. Dlustr. Vol. VI. pag. 150. 1. Acentropus niveus W estwood. Synops of the Gen. pag. 115. Acentropus niveus W estwood. Introd. Vol. II. pag. 413. Fig. 113. Nr. 11—17. Acentropus niv ‚us W estwoo d. Entomological Transact. Vol.1. pag. 118. Schalgelb, weiss beschuppt, Augen schwarz, die Mitte der Oberseite des Hinterleibes dicht bräunlich beschuppt, die Vorderflügelin denNerven und gegen den Principal- und Apicalrand in's Gelbe spielend, die Unterflügel schneeweiss. Länge des Körpers: 0,0043. Breite mit ausgespannten Flügeln: 0,0116 Pariser Meter. Der Kopf ist rund, hinten abgestutzt, schalgelb, gelblich-weiss beschuppt; die grossen Augen schwarz; die Palpen schalgelb, lichtbraun beschuppt, nach Aussen an der Basis jeder Palpe ein braunes Büschelchen; dieFühler schalgelb, etwas platt gedrückt, fast so lang als der Körper, mehr pubescent, als weiss beschuppt; der Thorax sehr gewölbt, lehmgelb, weiss beschuppt; die Schulterdecken, hinten winkelig ausgeschnitten und mit einer scharfen Spitze nach hinten vorragend, sehr dicht schneeweis beschuppt: der Hinter- leib gegen das Ende verschmälert, unten lichtgelb, schneeweiss be- schuppt, oben an der Basis und Spitze weissschuppig, in der Mitte gelbbräunlich beschuppt; die seitlichen Analfortsätze sind breit und lang, mit geradem oberen und convexem unteren Rande, nach hinten spitz, nach innen concav, gelb, nach aussen convex und weiss beschuppt; die Füsse sind etwas länger als die Fühler, lichtgelb, sehr fein weissschuppig, die Tibien zusammengerückt, gegen die Spitze allmälig breiter, am Aussenrande etwas undeutlich geschweift, die Tibien der Vorderbeine sind kürzer als die Schenkel, die Tibien der Mittelbeine ebenso lang, die der Hinterbeine länger als die Schenkel, das erste Tarsenglied doppelt so lang als das zweite; die Vorderflügel etwas länger als der Körper, die Unterflügel wenig kürzer als der Körper, erster mit geradem Principal-, schief abgestutzten Apical-, etwas convexen Suturalrande, das vordere Discoidalfeld mehr gelblich, das hintere Discoidalfeld weisslich beschuppt; die Unterflügel 385 schneeweiss mit langen Franzen am Hinterrande, welche gegen den Leib an Länge zunehmen; die Flügelschuppen sind erhaben, scharf- gerifft. Vorkommen. Im Croydon-Canal bei Greenwich (Juni. Ste- phens), Berkshire in Reading (Hanson), Colchester in Essex (Garnons), Scotland (Leach), St. Petersburg in der Newa (Juni, Kolenati). 2 Typische Exemplare befinden sich in der Sammlung des Verfassers, in dem k. k. Hofnaturaliencabinet zu Wien, im Naturalien- cabinet der kais. Academie der Wissenschaften zu St. Petersburg, im königl. Berliner und Copenhagner Museum, im Franzensmuseum zu Brünn und in einigen Privatsammlungen. - Kleinere Mittheilungen. Von L. Miller, Herr A. Stenz hat in Croatien eine Leptura in grösserer Anzahl gesammelt, welche der Leptura unipunctata ähnlich ist, aber in der Farbe der Flügeldecken auffallend abweicht. Diese sind nämlich bei den meisten Stücken ganz schwarz, bei manchen ist die Basis und die Sutur breit schwarz, so dass der schwarze Punct noch auf rothem ‚Felde steht; nur wenige haben die normale rothe Färbung der Flügeldecken, mit einem schwarzen Punct auf jeder. Ich habe die Leptura unipunc- tata an drei Stellen häufig aufgefunden, nämlich auf den Mödlinger Bergen auf Jurinea mollis , bei Laxenburg auf Centaurea Scabiosa und bei Podersdorf am Neusiedler See auf Chrysanthemum arvense. Alle diese Stücke hatten rothe Flügeldecken mit einem schwarzen Punct, und zeigten in dieser Färbung nicht die geringste Abänderung. Auch eine Anzahl von Exemplaren, die ich ans Frankreich sah, stimmte mit den hiesigen ganz überein, und blieb namentlich in der Farbe der Flügeldecken ganz constant. Ausser der erwähnten Verschiedenheit zeigen jedoch die kroatischen Stücke von den hiesigen keinen Unter- schied, so dass sich die mit rothen Flügeldecken von den österreichi- chen gar nicht, oder nur zum Theil durch etwas bedeutendere Grösse unterscheiden lassen. Ich kann daher dieselben nicht für specifisch ver- schieden halten und sehe in ihnen nur eine locale Varietät der Lept. unipunctata. 386 Otiorhynchus tieinensis Stierlin (Berliner entom. Zeit. p. 265) ist mit den von Rosenhauer als 0t£. fortis beschriebenen (Beitr. z. Inseet.-Fauna Europas p. 43) und unter diesem Namen sehr bekannten Käfer identisch. Beide sind aber als Synonyme zu Ot. latipennis Schh. zu ziehen. Die Schönherr'sche Beschreibung ist offenbar nach einem abgeriebenen Stücke entworfen, lässt jedoch die Art hinlänglich er- kennen. Bei reineren Stücken ist die Unterseite, der Seitenrand des 'Halsschildes und der Flügeldecken sowie die Basis der letztern weiss beschuppt. Sehr schöne Stücke, bei denen auch die ganze Oberseite weisslich beschuppt und bereift ist, sandte Herr Ghiliani aus den piemontesischen Gebirgen. Am Monte Baldo habe ich den Käfer selbst in Mehrzahl gesammelt, worunter jedoch die meisten gänzlich abge- rieben waren. Baridius Resedae Bach. ist sicher identisch mit Bar. morio Schh. Ein von Herrn Bach eingesendetes Stück mit französischen verglichen zeigte nicht den geringsten Unterschied. Noch eine neue Clinocera. Von Direct. Dr. H. Löw in Meseritz. Noch ist meine kleine Arbeit über die mir bekannt gewordenen Clinocera- Arten kaum abgedruckt und schon seheich mich durch eine interessante neue Art, welche sich durch ausserordentliche Kleinheit des Empodiums und völlige Undeutlichkeit der Pulvillen sehr auszeichnet‘, zu einem ‚Nachtrage zu derselben veranlasst. Clinoe. nudipes nov. sp. $. — Caput thorax et scutellum superius olivacea , alae dilute cinereae stigmate pallide brunneo ; scutelli margo posterior multisetosus; empodium minutissimum, pulvilli indistincti. — Long.‘ corp. 3%/%o lin. — long. al. 3 lin. — Patria: Italia superior. Noch grösser als Clinoe. hygrobia, der sie überhaupt am ähn- lichsten ist. Die Stirn, die Oberseite des Thorax und des Schildchens haben eine olivenbraune Färbung , welche sich auch auf dem Mittel- striche des weisslichen Gesichtes zeigt, auf dem Mittelstriche des Hinterleibes aber kaum angedeutet ist. Das Gesicht, der Hinterkopf, die Brustseiten sammt den Hüften und dem Hinterrücken haben die in dieser Gattung gewöhnliche blauweissliche Färbung. Die Backen gehen 387 sehr wenig unter die Augen herab. Fühler und Taster schwarz. Der Rüssel ziemlich geschwollen, sein Stamm weisslich. Die reihenweis gestellten Borsten auf der Oberseite des Thorax sind kürzer als bei den ähnlichen Arten und die beiden dunklen Längslinien desselben sind nur schwach angedeutet. Der Hinterrand des Schildchens, welcher bei den verwandten Arten nur zwei längere Borsten trägt, ist bei dieser mit einer zahlreichen Borstenreihe besetzt. Schwinger schwarzbraun, nur die Basis des Stieles etwas heller. Schenkel schlank , unbewehrt, ohne deutliche Seitenborstehen am Ende, von der Farbe der Hüften noch dunkler, die vordersten mit düster rother Spitze. Schienen und Füsse braunschwarz ; die Hinterfüsse ein wenig kürzer als die Hinterschienen ; das Empodium an allen, Füssen ausserordentlich klein und die Pulvillen selbst bei ziemlich starker Vergrösserung nicht deutlich wahrzunehmen, Die Flügel graulich glasartig mit braunschwarzen Adern, am Vorder- rande deutlich beborstet; das hellbraune Randmal derselben ist Jäng- lich und an beiden Enden zugespitzt ; die zweite Längsader zeigt hinter demselben kaum die Spur einer Biegung; der Vorderast der dritten Längsader ist deutlich auf dieselbe aufgesetzt, an seiner Basis stark gebogen und daselbst auf beiden Flügeln mit einem undeutlichen Rudi- mente eines rücklaufenden Astes versehen; die Discoidalzelle ist nicht zugespitzt, die sie abschliessenden Queradern sind von einer wenig deutlichen braunen Trübung umgeben ; die hintere Wurzelzelle hat einen deutlichen gekrümmten Aderanhang. Die Beschaffenheit des Em- podiums und der Pulvillen, sowie der vielborstige Hinterrand des Schildchens machen jede Verwechselung der Clinoc. nudipes mit einer der andern bekannten Arten unmöglich. Pränumerations -Einladung. Zur Pränumeration auf den nächstfolgenden dritten Band einladend, bemerken wir, dass derselbe in Form und Inhalt.hinter seinem Vorgänger nicht zurück bleiben wird, die Bedingungen aber sich in Folge der Einfüh- a der neuen österräieh een Währung und des höheren Postportos an 2 Neukr. pr. Loth, früher 1 kr. CMz.) etwas anders el Wir en nämlich den Jahrgang loco Wien (bei uns abgeholt) mit . 3 fl. öst.: Währ. mit Postversendung . ...... 41. „ 5 im Buchhandel . . .. ...... afl. „ " Zum Schriftenaustausch gegen Publicationen einschlägigen Inhalts bleiben wir gerne bereit. 388 Berichtigungen. Pag. 7, Zeile 12 v. u. statt Schwingen lies Schwinger. » 75» 8 v. u. desgleichen. Beni, 0; r,mollst ändigen zu streichen. » 8 „4 v. o. statt Zeptoceles lies Leptosceles. „ 10, „ 412% v. o. statt längs oder lies Längsader. 2 10 ala: „ ususkatt Knotenborsten lies Knebelborsten. „41, „ Tu6 v.u. statt diesem Ringe lies diesen Ringen. »„ 1% „ 40 v. u. statt Thoracü lies Thoracis. er av; statt zurückreichende lies zurückweichende. „4135 „6 v. u. statt und sind lies nur sind. „414, „ 1413 v. o. statt Fühlerborsten lies Fühlerborste. „ 155» 3 v. 0. statb 5 setze , »„ 145, „» 5 v.o. streiche aber. „58, „ 18 v. o. statt Haarsitze lies Haarfilze. „RR, „» MA v.o. statt ‚Chl rops lies Chlorops. n» 7, „ Tv. o. statt jenen lies jener. „102, „6 v. o. statt capitatum lies capitulum. „410%, „ Tv. o. statt ipsa lies ipso. „4103, „ Av. u. statt polinosis lies pollinosis. „10%, „7 v.o. statt augusta lies angustae. „104, ,„ 410 v.o. statt anticae lies antice. „10, „ 2% v. u. streiche das Komma zwischen vittas und thoracis. „106, „ Av. o. statt albidae lies albidi. „106, „ 5 v. o. statt antiva lies antica. „406, „16 v. o. statt anguste lies angusta. „4106, „6 v.u. statt Bacha lies Baccha. „107, „3 v. o. statt mutillatum lies mutilatum. „A107, „ AT v.o. statt signatum lies söignatus. „408, „ 42% v.u. ist sedum zu streichen. „4108, „ 6 v.u. statt denutatum lies denudatum. „409, „» & v. o. margine lies margini. „109, „ 40 v. o. statt pilosus lies pilosa. „110, „ 21 v. o. statt vittaram lies vittarum. „A, „16 v. o. statt dissetis lies disco setis. „14142, „ 14 v. o. Syntomis Kindermanni Led. ist Synt. Mestrali Bugn. (Ann. de la Soc. entom. 1847.) „ 215, . statt zwar lies zuvor. „239, „ 41 v. u. statt Daran lies Dann. „267, „ 18 v. o. statt Stirne lies Rinne. „ 2607, „ 241 v. y. desgleichen. » 288, „ 19 v.u. statt argentina lies magnifica. Zu Dr. Fieber’s Criterien : Im Text bei Gen. 2% soll es heissen Homodemus statt Hadrodemus, da dieser Name schon unter Gen. 44 gebraucht ist (im Register richtig). Im Text Gen. 35 soll heissen Campyloneura, da der Name Camptoneura bereits bei Diptern vergeben ist. Pag. 300, Zeile 6 v. o. hinter lang soll ein Comma stehen. a y £ Register. Acentropus niveus 381 Ohyliza obscuripennis 11 Aedophronphlebophora 144) Cledeobia isthmicalis 147 Agrotis defessa 144 uxorialis 146 Amblytylus brevicollis 340) Clinocera bipunctata 251 Jani 340 bistigma 2943 Amnodeis asiaticus 122% Bohemanni 252 confluens 123 Fontinalis 260 giganteus A21 hygrobia 248 grandis 120 lota. 244 Apoeremnus ancorifer 336 nudipes 386 Ardoptera oculata 7 pusilla 243 Argyrites 216 Roberti 257 Atractotomus albipes 334 stagnalis 246 femoralis 33% Wesmaelii 260 rufus 33% Zetterstedtüü 249 Atychia candefacta 151 |Coenosia albimana 9 diacona 151 pietipennis 10 Anchenocrepis dorsalis 339) Colias libanotica 140 Baeccha apicalis 406 Contipus 85 Cryptoph. quereinus 97 saginatus 9% scanicus 9% Schmidti 92 setulosus 92 simplex 9% subdepressus 99 Crypturus 26 Cylistus %5 Cyphodema Meyer - Düri 330 Oyrtoneura angustifrons 441 ‚Dialyta atriceps 152 Dirosis nervosus 116 Ditomus modestus 275 Epischnia soritella 150 Erebia Arete 36 Eristalis ineisuralis 108 Blaps Chevrolati 16 Cornifrons ulceratalis 1471| Eurina nuda 75 Ffetidica 47 mortisaga 18 ovata 16, 113 reflexicollis 18, 143 Botys confmalis 148 lutulentalis 148 oppositalis 148 Brachyarthrum limitatum 335 < Brachyceroea geniculata 343 Cacoxenus indagator 218 Calathus reflewus 274 Callidium russicum 181 Calocoris Reicheli 329 Capsus cardinalis 330 Carabus hungaricus 413 Carida 4 Cecidomyia Tamaricis 159 Ceraclea nervosa 42 Chimarrha marginata 38 Chondrostega Pastrana 14% Chrysops suavis 103 Crassiseta megaspis 74 sibirica 73 Oryptocephalus laevicollis 203 Oryptophagus acutangulus 97 affınis 95 badius 95 baldensis 93 bicolor 98 bimaculatus 98 cellaris 97 crenulatus 99 dentatus 98 distinguendus 98 dorsalis 98 Jfumatus 97 labilis 95 laticollis 99 Lycoperdi 92 nitidulus 93 pilosus 92 pubescens 100 Globiceps selectus 333 Grapholitha pharaonana 154 Halticus macrocephalus 332 Harpalus oblongus 273 Hesperia Pogyei 141 Elister 124, 204, 279 Holostaspis isotricha® 87 Hlydropsyche 2711 Hhydrotaea calcarata 412 Hiyposa concatenalis 145 infulalis 446 Jamus angusticornis 106 Jxodida A Lauxania frontalis 14 nitens 14 Lipara rufitarsis 57 Lispe consanguinea 8 Lobioptera 217 Lucilia fulvipes A10 Lygus chloris 331 commutatus 331 390 Macrocoleus aurantiacus |Percus lacertosus 167 341 elevatus 341 Macrolophus costalis 342 glaucescens 341 nubilus 342 Macrotylus luniger 340 Malacocoris smaragd. 342 Margarinotus 86 Milichia 216 Molanna albicornis %3 angustata 44 lineatus 163 loricatus 166 Oberleitneri 468 Passerinii 165 Paykulü 167 plicatus 165 Ramburi 166 Reeichei 163 siculus 167 strietus 168 Villae 164 Saprom. diformis AA Sesia palariformis 141 Setodes hiera 89 Silvius hirtus 350 ochraceus 351 Siphaeronyssida 3 Sphinx Celerio 225 Neri 225 Sphyracus 31 Stenolophus procerus 2714 Sthenarus vittatus 339 Stygia tricolor 143 Myelois candidatella 149 |Phasia rotundiventris 409 Styphrosoma livida 33% circumdatella 149 Mystacides 45 Ochthiphila coronata 224 faseiata 222 spectabilis 220 Omalodes 80 -Orthocephalus Schmidtii 333 Orthops Forelii 332 pellucidus 332 Orthopteren 361 Oseinis brevirostris 60 dasyprocta 66 ‚gilvipes "TA humeralis 59 laevifrons "10 ‚longirostris 61 marginata 69 obscurifrons 68 ornatifrons 65 tristis 67 - Otonyssus maerotrichus 88 Pachyeraerus 27 Phelister 28 Phyllobius dispar 201 scutellaris 200 zanthocnemus 201 Phylus lituratus 339 ‚Symtomis. Kindermanni 142 Synphus japonieus 108 Tabanus angusticornis 10% chrysurus 103 hirticeps 105 Phytocoris irroratus 330 Thalpochares amoena 20 Oncotylus fenestratus 33&| Phytoecia Anchusae 328 Phytomyza acuticornis 18 bipunctata "11 gymnostoma 716 heteroptera 715 tridentata 716 wanthaspis 19 Platysoma 24 chlorotica 144 pamnonica 19 siticulosa 15% Thysanuren 129 Tinicephalus discrepans 335 Tinodes 4 Plagiognathus spilotus 336, Tijpula japonica 101 parva 4102 : Poeeiloseytus cognatus 331) Tortrix imperfectana 150 Polycentropus bimaculatus 44 Psallus dilutus 338 distinetus 337 insignis 337 Kürschbaumi 338 lepidus 337 notatus 338 Pachypterna Fieberi 329 |Psecadia lardatella -131 Pentheria velutina 102 Percus angustiformis 168 bilineatus 163 brunmeipennis 165 corsieus 163 Dejeamüi 167 Genei 165 Psiloscelis 84 Psyche inguinata 142 Pterostichus pertusus 272 Pyrellia laevifrons 111 Zehingia laevigata 107 Fehypochares. 719 Sapromyza bieolor 1% rusticana A Trachyphloeus alternams 20% - aristatus 203 erynaceus 202 inermis 203 sabulosus 203 scaber 201 _ scabrieulus 202 ' spinimanus 202% squamosus 201 squamulatus 203 Tragiseus Fieberi 335 Trypeta valida 13 Xenocoris venustus 333 Inhalt. Nr. 1. Jänner. Synopsis prodroma der an Chiroptern als Epizo&n vorkommenden Zecken, Ixodida, von Prof. Dr. Kolenati. — Synopsis prodroma der, an Chiroptern als Epizo&ön vorkommenden Eimilben, Sphaeronyssida Kolti., von Professor Dr. Kolenati. — Synopsis prodroma der auf Chiroptern als Epizoen vor- kommenden Lausmilben, Carida Kolti., von Prof. Dr. Kolenati. — Zehn neue Diptern, von Dr. H. Löw. — Die Blaps-Arten der Wiener Gegend, von L. Miller. — Ueber die ersten Stände einiger Lepidoptern, von J. v. Hornig. — Analytische Darstellung der Histeriden nach Abbe de Marseul, von A. Czagl1. (Fortsetzung.) Nr. 2. Februar. Die öffentlichen und privatentomologischen Sammlungen Brünn’s, von Julius Müller. — Erebia Arete F. wieder aufgefunden von J. Lederer. — Beiträge zu Oesterreichs Neuroptern-Fauna,, von Prof. Dr. Kolenati. — Beschreibung einiger Monstrositäten an Käfern „ von A. Sartorius. — Ueber die Beweiskraft der sogenannten typischen Exemplare, von Dr. J. R. Schiner. — Zwanzig neue Diptern, von Dr. H. Löw. — Bücher-Anzeigen. Nr. 3. März. Zwanzig neue Diptern, von Dr. H. Löw. (Fortsetzung, und Schluss.) — Analytitsche Darstellung der Histeriden nach Abbe de Marseul, von A. Czagl (Fortsetzung.) — Epizoon der Waldameise, von Prof. Dr. Kolenati. — Epizoon des Haselschläfers, von Prof. Dr. Kolenati. — Die Larve von Setodes hiera Kolenati. — Bemerkungen über die Gattung Cryptophagus. von L. Miller. — Berichtigung. — Anzeige. — Bücher-Anzeigen. Nr. 4. April. Bemerkungen über. die Gattung Cryptophagus, von L. Miller (Schluss). — Beschreibung einiger japanischen Diptern, von Dr. H. Löw. — Ueber das Vorkommen des Carabus hungaricus F., der Blaps ovata Sol. und reflexicollis Sol. in der Wiener Gegend, von Rudolf Schön. — Zwei neue Erodiinen- Genera, beschrieben von L. Miller. -- Analytische Darstellung der. Histeriden nach Abbe de Marseul, von A. Czagl. (Fortsetzung.) Nr. 5. Mai. Systematische Uebersicht der Thysanuren, von Prof. Dr.K olenati. — Noch einige syrische Schmetterlinge, von J. Lederer. — Dialyta atriceps n. sp., beschrieben von Dr. H. Löw. — Naturgeschichte der Grapholitha Pharaonana Kollar, von V. Kollar, Vorstand des k. k. zoologischen Hof- kabinetes. — Die Tamarisken-Gallmücke, Cecidomyia Tamaricis Kollar. 392 Nr. 6. Juni. Revision der europäischen Percus-Arten, von Dr. G. Kraats. — Pia desideria, in einer Reihe von Thesen ausgesprochen etc., von Dr. J. R. Schiner. — Verzeichniss einiger Insekten, in denen ich Gordiaceen antraf, von Doctor Ed. Phil. Assmuss. — Etwas über Callidium russieum F., von Dr. E.P. Ass- muss, — Bemerkungen über einige Frühlingskäfer der Wiener Fauna von L. Miller. — Bücher-Anzeigen, von J. Lederer. Nr. 7. Juli. Einige Worte über die Hypothese der Kreutzung der Arten bei den Insekten, von E. Menetries.. — Bemerkungen über einige Frühlingskäfer der Wiener Fauna von L. Miller. (Schluss.) — Ueber Cryptocephalus laevicollis Gebl. von A. Sartorius. — Analytische Darstellung der Histeriden nach Abbe de Marseul von A. Czagl. (Fortsetzung.) — Ueber Cacoxenus indagator n. sp. und seine Verwandten, von Dr. H. Löw. — Bücher-Anzeigen, von J. Lederer. Nr. 8. August. Sind Sph. Celerio und Nerii europäische Falter? vom Gerichtsrathe A. Keferstein. -- Ueber die Arten der Gattung Clinocera Meig., von Dr. H.Löw. — Beiträge zur Kenntniss der Neuroptera austriaca, geliefert von Prof. Dr. Kolenati. Nr. 9. September. Ueber die Arten der Gattung COlinocera Meig., von Dr. H. Löw. (Schluss) — Beiträge zur Käferfauna Syriens, von H. Schaum. — Synopsis prodroma der Gattung Hydropsyche, von Prof. Dr. Kolenati. — Analytische Darstellung der Histeriden nach Abbe de Marseul, von A. Czagl. (Fort- setzung.) — Für die Wiener Fauna neue Schmetterlinge. Nr. 10. October. Criterien zur generischen Theilung der Phytocoriden, vonDr. F.X. Fieber — Ueber Phytoecia Anchusae Fuss, von A. Sartorius. Nr. 11. November. Criterien zur generischen Theilung der Phytocoriden, von Dr. F.X. Fieber (Fortsetzung und Schluss.) — Eine September-Ausbeute vom Neusiedler See, von L. Miller. — Jeber die europäischen Arten der Gattung Silvius, von Dr. H. Löw. — „Soll und Haben“ eine entomologische Bilance, von Dr. J. R. Schiner. — Bitte. — Berichtigung. Nr. 12. December. Ueber diein Oesterreich unter der Enns bis jetztaufgefundenen Orthopteren, von Rud. Türk. — Acentropus niveus Oliv., von Prof. Dr. Kölenati. — Kleinere Mittheilungen, von L. Miller. — Noch eine neue Clinocera, von Dr. H. Löw. — Pränumerations-Einladung. — Berichtigungen. Verantwortliche Redacteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. Berzeichniß verkäuflicher Schmetterlinge, deren Versendung Julius Lederer in Wien, Stadt, Nr. 393, commissionsweise besorgt. —auma— Preise in preuss. Cour. 30 Sgr.—=1 fl. 30 kr. CMze. oder 1 fl. 45 kr. Rehsw. oder 3 Fes. 65 Ct., nur so lange giltig, als der billige Vorrath dauert. (m bedeutet mittelmässig.) | y. Pail , 8 jOrbitul 6 hlomene . . . rbitulus .10 EB Eleere V. Werdandi H.-Sch. 5|V. Pyrenaicus . 4 Feisthameli . 7. . .12|Werdandi Zett... . .20 | Dardanus . . . 15 Alexanor . . .. . .40|Pelidne schlecht .. . 8S|Rhymnus . . 20 Cerysig . ... . ..10| Nastes schlecht . 8 | Baetica . 1 Cassandra . . . . . . 6 | Phicomone ; Eros .. : & Medesicaste . . . . ..5|Cleopatra ... - B. Boisduvali AU Apollo gross. : . ..12 Nomen... c ss A 60 Slaziusı . ... .. 241.040 Virgautese ..,... all V. Oranula Mn Ottomanus | .. -».»2 Escheri . . Corydon V. hispana Smintheus. . . . .. 30|V. Omphale . . V. Parisiensis Stubbendorfi . . . . 30 | Chryseis V. Corydonius . . 3 A 5 5 5 Delusesu 22.2.2... 02856.lihersamen =... em IN. O-marıs le 8 3 0 k 2 3 2 6 6 6 ee 8 Bryoniae . . .% 0%0&1|V. Candens ==. 20 |V. albicans 7 Mesenkinalı +2... 1.742 ,Gordius... „da ent © & | Damon 1 Gallidiee = . ."4 8 | Arion.., .. se Daphnis 3 Chloridice>. .. 1. 1. 220 | V. Cyanecula defect. .10|V. Steveni 6 Beleman. 2... 22440. Astraeax.. .... 020 1,.Bolus,. 3.9. «>. 457 Hlauee 4.0. 2.2 % „10. | Melanops»..... -. ,. 22.40. | VE Epidelus‘.. .. . 10 Eupheme .. . 145 | Panagaea . . . . . . 20 | Ripperti. 8 V.Mnestho (meridionalis) 25|Lysimon ... . ....20- Admetus we) Ausonia . u 3 Eroehilus. ., «. ie 0.036 | Actis il, la, V. Simplonia 5|Balcanica . ... . . . 4|Roboris defeet . . . . 6 Belemida Suuliischemii...n.. vs... EI.620) [Spini air. ». i 4 Belia . BAR Nas he +. 4... 20 VERSUS 12:1, V. Liynceus db... 4 Eupheno Re | Va Bellis‘ Ast öl) iheis 9.4. 0 RR V. Douei . 16 | Zephyrus . . .45 | V. Caudatula 6 Sinapis . . . 2 Eurypilus defect . . „10 | V. Cexri . 6 V. Lathyri ER 6. Bylaom ..%. srl 18V. Aeseulk +6 Aurorina H.-Sch. en 40 Panoptes .. . . ...40| Acaciae. . .%& Chrysocoma E v. Anteros... .. „u R0w 2% 12 | Ballus ı..d Bethn, . . - n „Bea lArtaxerzes . .. ‚Duinds. | Nogelli... . 20 Belichtha .. - > . .. si Bsylorita, .. .. .. 22001220. Geltis .. .%& Krater). -.» 2 8 @usAll Wonzeli.... u. MERAN HENS, Var ı». . 20 Chrysotheme- NIS ielyacınthus, . . . vwd V. Joleg . . 49 Balaeno... ,. nem lCandalus .. . 2.810220 Sydyı . .30 V. Europomone „. . 5S!Pheretess ..... . 4!Helmanni . 30 2 Aceris . Dictynna V. Erycina Dejone Parthenie . . . V. Varia INStena Artemis. . V. Merope V. Provincialıs . Beckeri . . Jduna . Cynthia . Arduinna J. N: Rhodopensis 3 Phoebe . V. Melanına . . Didyma in Var. Trivia V. Fascelis V. Persea . . Aphirape V. Ossianus Freija mittelm. . . Thore a oe Altai . oR Amathusia Pales .. . V. Isis V. Palamelas Hecate . Oyıeue, 2 Cleodoxa Laodice . Valesına Pandora Ichnusa . re Triangulum . . Chrysippus mittelm.. W. DIE mittelm. Procida . Leucomelas . Lachesis Titea. ss slEiie Hertha V, Larissa Clotho V, Cleanthe i s ’ BAUSE ee Ines ; Psyche Cassiope ö V. Epiphron . Theano $. Dee 17275 1) DD 8 > > SOoPROPRRRHOTOTUESTME GN DD OS OD Hm 00 en — Pharte Mnestra . Arete . Se Melampus. . V. Eryphile . Pyırha . Oeme. . Psodea Medusa . . I Hippomedusa Eu V. H.-Sch. 17. V. Eumenis ... Ceto R SBORG Alecto in Var. BER LLTE Mantor „0, - Gorge „ „ Tyndarus . V. Onssloigs V. Ottomana Goante Evias.. . Epistygne . Seipio Nerine Melas Stygne . Arachne V. Pitho Neoridas Medea Ligea 55 NV, Adyte 4. Embla mittelm. Afra Parmenio . ta: Tarpejag . eh Proserpina Jolaus Briseis e V. Pirata . Heydenreichi Bischoffi J . Anthe V. Hanıfa . ; 5 Semele . . > V. Aristaeus . Autonoe Arethusa V. Erythia Geyeri Hyppolite . Berve . . . [0 P} 2) ug ber | KB STSEEERRTERSBBDORWAaHRS mr! m ww ED EOoTVOOoUVOoODOoD RR DO OH rn SD [0 05 3 Mniszechi . Mamurra Pontica 1 Jg R ida, au © Allionia.. . : Bryce Cordula. . Actaea . . Asterope . . Janra .. V. Hispulla . V. Nuragh . Ida Pasipha& Clymene Roxellana . Maera .. V. Adrasta Hiera . Megaera V. Lyssa . ws V. Tigelius Satyrion Leander Amaryllis . . SU Dorus Corinna . Thyrsis 1 g. a Lyllus Bhryne. Marrubii Lavaterae . Brotor Tessellum . Cribellum . Sidae . Cynarae Carthami Hypoleucos Alveus V. Serratulae . . V. Goeceus 2 2er Cacaliae Sao Bucrate . . .. V. Orbifer Phlomidis . Marloyi mittelm. . Thelephasa J ... 30 ...2. 0. 0. .° 1 SSOVOWOVWDWOTUN SP IO/OSOoO FOOD TORTUERRWDUODERDBOODR HUN ODTOMEOUm N 0X eo. 00. e D SE ER, 2x9] al .. [1 DL: [ Mar (uBEn0? va” Iun-& m» Ser. INCLAeON . RN 5 Nostradamus .10 Ihrazı Wr. A 10 Zellen»... wre 20 Dylylasıgı . Men. MSME 10 Stenopes 0. an. 1 NERMERNL Heterocera. Bumllas. nr RENTE Appendiculata . ... & V. Lucida 10 Dispar H.-Sch. NamapaWar. =... N 8 Brosiformis .10 Tineif . 10 Myrmosaef 10 Bembecif . . i . 20 Rhingiaef schlecht rl) Seoliaf defect 40 Fenusaef . . ....% Leucomelaena . . 10 Affınis 10 Borsieame me. Re 10 Mann AUSUEN IE Ol Le) Ichneumonif . . ... 8 Mimacenr....... 10 Prosopif . 10 Croatica ale) SyriacaI gm... ..45 IMecton ir HN 7b) Gelerio 1 St... .. . 60 Nena nt . 30 Nicaeali dg... 30 Dahl... . 30 Iimeatar wars. rel 12 Eiippophaes".... . . 6 Merperulio *... 2 ', 6 Quezense ne 30 hesen Al ae V. Cloelia . a) V. Phegeus 10 Kamulamesane ee a 10 Punctata +... m sr & Aeyitchzus! > 00 en 10 INS A ER) YaNubiaena. 2. 5 Nenlermen *. (een Bizarr + ee Bee 4 Contamneı . „on: 5 BinCtumes a Eee [4 Sarpedantee mern 8 Cynarae "2, Se munEe Gentaureae ee, Sgr. Achilleae in Var... . 4 V. Triptolemus . 5 Gorsica". . Dalan url 10 Exulanse.,... SuRman? % Anthyllidis . 10 Meliloti ..... 2m 5 V. Stentzı . . . NS Eaphıra. .. I. 2a 10 Syracusia . . Ss al Prikoli «0% se 6 V. Glyeirrhizae 6 Lonicerae . .... 2 Berulaer... .. 20007 h) Doryenii .10 Hippocrepidis 4 V. Astragali. .... 4 Manni 5 Transalpina ERRLIUNENG V. Medicaginis. .. . 6 Lavandulae . .... 4 Eiphialtes ».... » Sn! 4 V. Coronillae SL RRÄRRU, V. Trigonellae . HE V. Aeacus .-.... 8 12 Rhadamanthus. ... 4 Oxyzopis,. 7 Mer 20 Banuıstale. 2. n. u. 20 3 IElilanısas. ı > ERMaNEE 6 Sediue nn an, BEIM, 20 Laeta ln) Ganymedes . 20 Onebrychis ı... 7.7. 2 V. Diniensis 8 V. Hedysari 6 Oeeitanica. » 2... k Graslinit. ..., aaa 10 Infausta . ER & Chrysocephala . 4 Geryan *.n.2..1.. 1008 4 ve Obseurar schlau k Heydenreichi ih Tenuicornis 5 Chloros . . ka) Sepium . a ) en .6 Penella . . 5 Varnar m 7... Mama 6 Gannalı a ar 8 Arundinis . . 2»... 10 Aeseulis . 1. MO URERESTERAG Terebra . . . A) Panthernar eanlan 5 Australis def. 2b Lugubris . 20 Calvella . (SPA r Graminella au 2 Villosela . .....10 Zelleri 8 Viciella A V. stettinensis .... & Millierella mittelm. . . Apiformis mittelm. . . Angustella Tabanella . Muscella,.. .. 1. 2000 5 Mediterranea ....5 Plumifera . . 5 Plumistrella . 5 Albıda 6 Pula ea. 208 & Bombycella . ....5 8 k k k & 6 6 wit teit eine ke Reticela ...... Nudellag. 1. BENIaVEN, Beetinella ... ae! V. Pellueidella. . . Nitidella Pyri Spini Caecigena. . Suberifolia 1 o Otus Bmeosas u. un... MOB! lobulina, +. +.u. BnFWES V. Eunigera.. .... 208 Brunn un... ® 8 Franconica 40 Rote . 30 Neogena u SR . 40 Catax . RL RSS Eversmamni . . . . . 40 Spartii 30 Callunae 20 Taraxaci .10 Dumeti )... ....„snl 6 Rubea ln... Men 8 Terebynthi N 20,7), 10 Selenitica . . 2... & Aurolimbata . . .. . 40 MWubranıy.i.u.hl., Aka 12 Trigotephras def... . 4 Ericae Coenosay .r...... HL Cucullatella ... . Strigula Cicatricalis Albula Cristulalis Centonalis Chlamydulalis . . Falsalis (Nycteola) . 1* OR ON SST. SET. Sgr. Siliquana mittelm. . . 5| Menyanthids ... . 5|Rectangula .....45 Murina . 1,6 | Buphorbiae, msi „9 | Bupreal:... re 4 Flavicans 140 | V& Euphrasiae . .. 290.128 |/Ocellina). 2 nme Andereggi 20 | Abscondita .... 5 |Allpestris. 1% 2. Na Roscida . ... 3 | Ligustri . i 5 | Stentzil St.m.. . „. .30 V. Melanomos . . .„ . 8| Ereptricula 4 Musiva ... . el V. Kuhlweini ... . . 6/V. Ravula 6 Blammatra u. 02. 6 Aurita .. %&| Lupula Sagittifera . .... 10 V. Ramosa 4 | Receptriceula . . 4 Sımulans 2... m em. 8 Griseola 2 | Glandifera 4| Nyctymera . . .=..830 Cereola . SV. Part tank 5 | Lucernea 20 Arideola 2. .5 | Ludifica 6 | Cathaleuca | Enar. . 2.0 8 Polygona . . . .yalmınt | Eueipeta) Inu 2 Caniola . Ai Subrosea mei. . ige la Eugax 2. 4. nu a ih Cribrum ı 4 | Janthina 6. Sıenifera .... ern 5 V. Punctigera . 6 | Linogrisea ee NO Erueulentar zul. V. Candida... @ı Imterjeeta:. . ..7. "auss2 br Koreipula .,. Wan 4 Chrysocephala 1 Sul 30 Chardinyl .’ . 212120440) Eimbriola...ı. Speyer Matronular.ı. 2.20228330 | Sobrmal. 2 m 2720890: Batenstsa eg 8 Spectabilis Alan nano 10 „ .defeet Eu and Vorrosa ... Yantal . 20 Curlalıs..-. \. "lebe 20: PRUNICEAS. 2.225 man) Decoral „+... ‚gr 20 Maculosa . . . .%& V. Honesta mitteln. Aa V. Simploma ........20 Basta: ri (aaa Euetuosa 2 .....220 Sordida 0... wourf6 Baselataı 2 2 Sl‘ SENNA, NT. NA OS re Erythrina \../han2047. 30 |Simploniar 7. 2.0 .20,230 Ravida . . el Gmerea,.n a er Subsequna . 2 3| Puta mittelm. ....5 NeConsequa. 1.204008 Ripae.ı „vr... ea Gomesel u 1 N WDR Se er N. Prosequa,). El I Saucla . 722 00 ee 4 z 6 6 Ieudjea. ” .... 7 Welke . 4 |V. Adsequa . . j V. Aequa. . Luctifera .. ... ...% | Castanea 19 Cursoria cu Parasita . . 20 | Cerasina Ylyna Fumosa in Var. ..... 8 Zoraida (Hemigena) hi 40 | Neglecta ! . „uiea. 42 | Adumbrata .. . . .20 Corsica . . 40. Agathina aaa. 16 | eeussar ‚0a 2 Verbasi .. . ....%0 Baar 2 ch eier. a EHEN 3- Elmi:. >. 5 | Candelisequa . . . .412V. Aquilina .. 2... 3 Milhauseri 1 S defeet 18 Insignata ... . . . .20|V. Vitta FicHl® Carmelita . .. . Gl'Chaldaica . ... 0.20 Obelisca 7.2. rgene 5 Gaculiina . .. una S Wristiomas gene N turis Se gereret Melagona . . 10 | Kollari . 30 | V. Villiersi ER NEL Velitaris 8 | Triangulum . 4 | Crassa in Var.. .. „. „40 Bucephaloides 5 | Umbrosa . 15 | Obesa „20 Solitaris wa Rubi h Graslini . . 30 Fluctuosa defect . 5 | Bella Trifurca . 30 Octogesima 5| Dahlı . . 10 | Valligera 6 Ruficollis . 10 | Conflua . „10 | Fatidica g . 15 Diluta . 5| Festiva . 5 | Fatidica © gg Dentinosa . . 20 | Depuncta . 8 | Incurva H.-Sch. ir Nervosa . . 10 | Glareosa 10 Praeceoss a 2a 6 Venosa . 6 | Hebraica ee Herbida 4 Contaminei 30 | Margaritacea ja, | Qeeulta . . 6 Geographica 4 | Glareosa 5 Pancratii 8 Chamaesyces .10 | Grammiptera . . . „20 | Graminis Bi 4 Bradyporina 6 | Multangula 6) V.Drietspis n. us 4 Strigosa . 10 | Deplanata . .20 | Popularis . . 4 Cuspis 6 | Melancholica m. 30 | Cespitis . 5 Sgr. SST. Serratilinea. .... Kr 2118 | Bimaculosa 7... ...0, i: Maritima 90 Nikieolon: ae: Zi daspidea ........... za0 | Ülvae, 1.7, ou Nltaicaung. anal Oleasmarı. ı . . -u: 8| V. Bipunctata 1 def. . 10 Alena 2. ..nawanad Dumerili ., 2 uaalın „20 | Museulosa. . ... „..12 Splendens,.. „Juan: a0) Haworthned aananarad ı Hluxa . 2.0, 2 naamas Blanca. 22 2 NG | Bexta, >. up aka u ihklelmannı .. .. ... .. Sale Bereormar. 2,2... 8 Berrago... . un 5 520.) Eutosa 10 Marmorosa 2a mopsn 2 2 27.2.2053 90 | Bathyerea a Saponariae . 4\Immunda m.. ... . .30| Phragmitidis 1 3 ...30 Corsica, . 30 ER apple 20 budorina, 27. ara Cappa Rz Saturaı ..). 2. 4408 ,Stranninear 1. 1. Yonaa 10 ma, ..... rd | Sohleki.... =, zulanvands 10 Eanteis 202 272 72, 272710 Luteago 42%] Ochroleuea, . ..ursns.ra | Melutmar .,- ... 2 0520 Filigramma ir Blatineai 2... ud 40° Epidens. . .... eu Caesia Ars Berne 2: 2 ao Vatellinar ir rare. 8 V. Xanthocya amea © Mallande .%.... sacas30 | Bittoralis, ... usa Albimacula &lGemmea, 2... al. 15 Himbecilla er: zes Comta 308 KRubrirena ..* 2.228020 Bilinea 2 rs a0. Couspersa,. ... ......4494M6 | Burya » - nad 28 | Anomala 15 ®arnpophaga,. ..wa1.93 .Abjecta ... .s.id.n. 10 | Stagnıcola |" ° ui INCH. . 5| Veterina defeet sand batebrosa =... wende Optahilis ‚...- .....uu080 | Hepatica \. .. ... ; Gr Basipuas 1. 02 Campicola. . . . „ „30 |Gemina . 5 Bu Mlorosaj,. 2... 20 ale Confusa. . 2. 2...3830|V. Submissa . \Congesta . . ...02.0220 Trimacula.. . ... . 8|V. Remissa MlSadenı . . 2... Suera ler WEHlispanz .. 2:0 Unanımis ). .. . 1204458 | Respersa 5 V. Tersa . .. ...45|Scortea schlecht . . . 5 | Pulmonaris 5 V. Unieolor .. .„. . .40|Didyma in Var. 4 | Plantaginis 5 Scoriacea . » 2... .. 6 | Ophiogramma . „410 | Taraxacı a ge Eispida . .. . =..02.1420 | Literosa ir Bentar .. 20.00 Due Hita dd ... .. .20|Sufuruncula ‚16 Palustris N) Lutulents . . .... . 8|Rectilinea— 6 | Arcuosa . 10 V.Luneburgensis . . . 10 | Petrorhiza . 5 | Caliginosa . 8 Niera g | Hyperiei 5 | Tenebrosa . 5 Aethiops ee Radıosa,. an etradefeet,. 2.2008 Australien. u er Bteridis, .":,.: mai Payida + - meinem Caecimacula . ... . KlBatreillei 4.5 zaicn. 10 | Berflua, +, 08 0.20. MO Metular 2. ran: 20 | Prospicua . N GN EEHTUSAL EsE 2 ber ar) HBichenea ....\... & ai etina ı.... 02...,30 |,Cimnamomea . - 22..,2.8 Serpentina 1 St... . . 20 | Empyrea 20, Es cinebum - > ar= er): 15 Bolymita ......... 8504er... m . 20 | Populeti ERTE ARRIER.N) Banescens, > zus n20) Mauraıı... . I. Instabılis ın Var an... = Rlayieincta .. .. .-2,:».16 | Eversmamni . “u.=)- 30 Opima, "u 2. .Hiucua,t0 ı Rufieineta in Var. . „20 | Leucostigma . . .. 6|Leucographa : . . . 18 Xanthomista 6| V-Fibrosa. . . ..... 6)Oxalna . . 2... 8 Nigroeimeta | N ° Nietitans . . -,enem 8 Acetosellae . ... ... 3 Sudan , se Ve Eaythrostigmar . SıhV.Bremieola a1... Orelusaer 2 ln Micaceaı . . ....20 | Ochreago 16 Roboris Sn. Sara Betasitis . 4sasan . 20 | Rubecula 3 N, Gerris or Man | Nexa.. ..-. aerrsrertt 991 Mimago. . . ... 0.4. Bistansı. 1.0.2022. SBa Sl &eminipuneta .... n4,6100..... . : ange V. Suberis ....6|V. Guttans „6 | Paleacea 6 Aenueinea,. rar & | Neurica, .._.. -2.cmom, 6 Bulvago "V. Mioleuca 8 | Rufa Ath lutan a Se eo Culta . 6 | Despecta ®| V. Conabluta nei Sgr. Bonzener, ......., Kae 6 Centrago rk5 Lunosa . . . 20 Rufina N Pistacına 6 Nitida 6 Aurago in Var. ...5 Gilvago in Var... . % Serotina 2 2 2m: . 60 Veronicae Ä Dolosa & Bun. rer... 30 Inentea,y. 2. 0... .29 Zinckeni 10 V. Somniculosa . 20 Teautlerı ı.'.'. 0 8 V. Sabinae 8 Solidaginis 5 Conspicillaris 4 Bullac-. ...0..4 De 30 Inthorizapee vv Mu 6 Ramosa . : 6 Ustulata 20 Opalma tar... BE 5 Blabypterai *.*.2.0% 10 Antırrhini . 6 Dejeani . “15 Yyaui... 15 Prenanthis ... "0. 12 Lyechnitis 4 Caninae . A 8 yr Serophularivora > 8 Incana .20 Lactea . 20 Lactucae 6 Chamomillae 5 V. Chrysanthemi 5 V. Calendulae defect . 5 Santonici 220 vaOdoratanı. a Das 20 Fraudatrix mittelm. 30 Scopariae . . 20 Gnaphalü . . 30 Spectabilis 30 Magnifica ..... . 60 Arsentina‘.... 2. 220 A atulatıez. ua 6 Thalictri 20 Amethystina . 8 Concha . 8 Deaurata 20 Consona . 6 Modesta. . 8 Illustris . B) Orichalcea . 1) Bractea . . Myası.e +4 . 40 Gutta 7 Circumflexa Macrogamma def. . 15 Intercalaris def. 8 Jota ın Var.. ra Chaleitis ..40 Ni a RAN Interrogationis ... . . 6 DE RT .10 Diyergens,. .. 4 Devergens . ue Ramburi . 40 Gordigera-. -. .... 2% 6 Melanopa «..»..-. WW 6 V. Tristis . 6 Melaleuca . .... . 25 Cymbalariae. ....6 Frivaldszkyi . . 20 Cornatar, 2. Cut 6 Cardui 5 Pulchra . .30 Ononis Be) Cora : >20 Beltiverar sun. num NS Armigera . . 936 Boisduvali . 2 Delphinii 106 Victorina . 30 Purpurites . NE Graellsi . . 30 Baudeti r...: u... Meine 30 UÜramiaması 2.2.2088 . 30 Titanıa . 20 Inamoena . . h 8 V. Ingrata DE £ 5 Suavya & 10 Jucunda 40 Velox 8 Glarea 15 Dardouini 10 Mendaculalis Amoena. . 4 V. Grata 10 Purpurina . 8 Rosina 12 Ostrina . P a) V. Carthami . ir6 V. Purpurata RG Rosina y .12 Parallela 40 Pannonica . . 15 Communimacula Parva Plusiaria m. . Indigenata Sgr. $ Sgr. 8 | Blichrysi.. 2.323 10 VW. Viridula, ..2.. Bosn 10 Borat: Se 8 Venustula 1... 2... 03 10 Captiuneula . . . 10 Sipmalisı du u...) 20 Renalsır...2.... aaa 10 Blayvasaspı Selen3 8 Vespertalis, .. 2a2u@ 15 Monogramma 4% Cuspideae +. 4. 200: 30 Insülanıs’ I 72%. "ar 30 Stolidays-n... 2 en 12 Geometrica ..... 12 Algira 6 Ilunaris 10 Tirrhaea usa Bunnak 10 Puerpera 8 Dilecta . 20 Conjuncta . . 20 Dupinapssgen eve . 20 Optata an) Electa : 4 Neonympha . a, r mittelm. . 10 Conyersa 10 Separata 30 Eutychea ..... mau) 30 Nymphagoga a6 Nymphaea . 10 Spectrum . . ul6 Cataphanes E . 30 V. Gerhardi . . 30 Dilucida „10 Rectangularis RS Ludiera. . . 6 Eusoria ur Alan 5 Pastinum 3) Vielaes ic ee Ns, Craceae . . ad Limosa . .45 Tarsiplumalis 4 Crinalis ann. & Crassalis R & Antiqualis . . 6 Lividalis 6 Obesalis b) BrIStalts le ho) Obsitalis 5 Proboseidata m. % Puella Kb 3 Coronillaria g' m. 4 Smaragdaria 6 Herbaria m. . Porrinata Pygmaearia . Perpusillaria . Consanguinaria Sericeata Asbestaria Calcearia Camparia Sodaliata Laevigata . Efflorata Reversata . Politata.. . Filicata . Vulpinarıa Holosericearia . V. Praeustaria . Dilutaria Rufularıa . rıdata . Pusillaria . Cireuitaria Ostrinaria . Ruficostata Degenerata Tesselaria m. Turbidaria. . Confinaria . Submutata Flaceidaria Emutaria . Imitarıa . Pupillaria . V. Gyrata . Punctaria . Sareptanaria Calabra' . Tabidarıa . Melanarıa . Pantaria Ulmata . Cribrata Permutatarıa Exanthemata Honorarıa . Alnıarıa V. Carpinaria Quercaria m.. . Delunaria . Syringaria Extimaria . Flavicaria . . Trinotata . Aestimaria [ . . C} > a) I} FODOSHEDWWORDODHDOHDOTODBSAÄATLn on aAmunmowmoawarnmmorbrbounooooarnwaoacdkn Fumidaria g Bajarıa . Leucophaearia . ! V. nigricaria Alpinaria ©... ” Fidueiaria g Nyctemeraria Abruptaria m. . Lividaria Sociarla . i V. Luridaria . Serrularia J . Öceitanarla Cinctaria Var. . Perversarıa V. Correptaria . Dlicarıa Umbraria . Extinetaria Selenaria Daubearia . . Respersaria Asperaria . Sartata . (0) phthalmicata i Obscurata . Supinata Mucidata V. Variegata Serotinarla m. . Mendicarıa Obfuscata - . V. Canaria Zelleraria . Caelibarıa . Torvarıa Trepidaria V. Chaonaria Fusca SE: Venetaria | ©. Concordaria . Conspicuaria . Pennigeraria Chrysitaria Plumistraria . Plumaria V. . Taeniolarıa Ambustaria m.. Vineularia . Petraria. . Peltaria . Glarearia Perspersaria . V, Miniosaria m.. Belgaria en 139] _ SODIITAOOSOTIRyDOo OD wu Dur nee ge ee (I mr SOSURrHSOSDm a9 zz woman cr . . . . . rm 3 DD HOODOoumo wer We} DD Conspersaria . Meleimein a oc Jacularıa Culminaria m. . Margarita m. Opacaria Jourdanaria . Mundataria Formosaria m. . Citraria . Strigillarıa Lutearia d . .. Lay: Peletieraria J. . Nlibatar eg re: Ononaria Renitidarıa Sacrarla Anthophilaria Plumularıa Peribolata . Deeussata . Exalbata V. Nubilarıa . Griseata Coassarıa Niveata . Columbata Boisduvaliata Plagiata V. . Sororiata Externata . Sabınata Sabaudiata Pyropata Cupressata Firmata . Munitata Aptata Turbata. . Kollariarıa Austriacana . Lotaria . Tempestaria geil. Ablutarıa . V. Probaria . Fluviata . Incultarıa . Nobilaria Cyanata Nebulata Saxıcolata . Alpicolaria Luctuata Unangulata Minorata (38) “ . . IS .. > erBerHerKorferilörferlerMerforlerKerler' we) Sgr. 5 8 8 B) 0 8 8 6 8 4 % h) 0 0 6 0 b) 8 8 8 6 8 8 4 8 4% 8 3 6 6 8 6 8 8 6 6 6 5 6 6 EEE a ß Sgr Ser Sgr.- Adunbraria .....6 N = | Rurybia,. 2% RR Scripturaria . 4 Aus Syrien Hipponoe 6 Candidata . 2|p. Apollinus. ... . .20 | Hippothoe . 8 Riguata . 5 Cie. Acamas. . 30 | Sebrus ..- EHRE Fluidata 8 | Theela myrtale 15 | Dorylas . 5 4 Permixtariam.. .. . 8 Lye. Gamra. ... .15|Jolas . . . Pa) Sagittata EHEDRUUG Eupl. chrysippus ... .20|Alcon. .. 5 Polygrammata . . . . 6|ggt, Pelopea. . . 40 | Euphemus . 6 Corticata 6 Thelephassa . 40 | Erebus 6 Vitalbata 6 R Hermione‘. », SsraR | Iris... ee Een Aquata ... 6 „ Sichaea . !'30, | Dia. .. 00 er2 Ren 6 Riparia . 6 Hipp. Tithea . ‚30| Camilla. . 6 Modicata 6 Ep. Janira Lueilla 6 Semigrapharia . meinen . 10 | Formicaef. . 10 Graphata . 6 Hesp. Poggei . 30 | Bibionif. 5 12 Mayeri . 6 Do Uenlana un, 30 | Ps. Ecksteini BEE) Scriptaria . - 5 „ Graslini ("ag | Eulchra.=.. Baur Obrutaria .. . . . B Bryoph. Contristans . . 30. | Hospita . 8 Guinardara | Hel. Nubigera.... . .40Torva. ....... 6 Oxycedrata . . . DI Ne Cochoraria 08.| Dodonaea . 7. WE 5 Glaucomictata . np Pumicanıd g | Bipuncta . 5 Tenebrararia 6 Pyr. Consecratalis 10 | Picearia. ... ..6 Pumilata 5 Vespertalis 8 | Andereggiaria . . . . 12 Perfidata Gl Nein. Istriänellus:‘ 49; ||Chaerophyliate unser Pauxillaria 5 Obliquata 2. Era Ultimaria . 6 Di f Podevinaria .... 6 Distinctaria 6 I Simplonialis . Rn Veratrata . ... 8 | Polyxena A 5 | Furvalis . a! Spissilineata . . 6) Myrmidone . .. . . 5|Rippertella ..2..8 Plumbeolata . . 5 | Helice it. . 15 Ausser diesen sind noch viele minder seltene und die ganz billig abgelassen werden. Käfer. gemeine Arten vorräthig, Aus Syrien. Cieindela Fischeri Ad.. . — aegyptica Klug... Nebria Hemprichii Klug. Proerustes impressus Klug. — Ehrenbergi Klug... Carabus Hemprichii Klug... . Cymindis imperialis Kind i. ]. ER \ Chlaenius Keys F. Calathus fulvicornis leicht S.% Argutor longulus Reiche S. Cephalotes laevigatus D j. Gyrinus coneinnus Klug. Xantholinus relucens Grv. . Sgr. Sgr. Hister graecus Er. ee RAR Attagenus Niseteoi Dj... - . . .» 4 6 | Pentodon ? : 5 5 | Cetonia vittula Reiche S. 8 bo) metallica F. . 10 var. ignicollis Koll... ..5 10 — angustata Grm... 4 u) elslatlietalee.. BP. 0.0. Sr 6 6 — aegyptiaca G.P. 6 5) — inhumata G.P. ; 6 2 | Phyllopertha lineolata Fi sch 3 % | Anisoplia leucaspis Stev. . 4 5 | Pachydema Delesserti Reiche S. 28 6 | Polyphylla fullo L. :) 3 | Anoxia orientalis Lap. 5 3 | Aplidia transversa F. 2 Glaphyrus oxypterus Pall.. Eulasia vittata Oliv. — Papaveris Strm. — praetiosa Trg. -- Genei Trg.. —y byrax Bing: — vulpes F.. EANESP HR. Hybosorus arator F. Ateuchus sacer L.. . . . .. —- puneticollis Latr. BR Gymnopleurus flagellatus F. Oniticellus pallipes FE. Onitis Innuus F.. — Menalcas Pall. — Damoetas Grm. — Ezechias Reiche ®.. — = Climias. PR. . Bubas bubalus Ol. AR. apkaln: A 110 Iroxsd. h Steraspis scabra F. . . Acmaeodera cuprifera L. @. — ottomana Spin.. — hyaeinthina Friv. ö Chalcophora Lefeburei Gor 8: Ptosima 9-maculata F.. Polyctesis Rhoeis Trq. . . Sphenoptera trisulcata R. S. Lampyris mauritanica L.. Malachius n. sp. . Melyris bicolor FE. 5 Trichodes crabroniformis L. — syrlacus Spin. __ |Ammios F. “ |var. sipylus F. — 4-guttatus Stev. Erodius Dejeanii Sol. Amnodeis giganteus Reiche 8. Zophosis a Brulle.. ? ua — 2 Delognatha erenata Reiche Se Calyptopsis Jeremias Reiche S. . Microdera ? — 2? Ve Mesostena laevicollis Sol. . — puncticollis Sol. . Adesmia ? un. re NEL. 0; Pachyscelis ?. . . Sgr. 8 6 6 b) 6 6 5 6 4 3 3 3 2 5 5 5 6 4 k 4 3 6 6 0 6 0 % 0 8 6 4 b) 5 6 > m Tentyria hereuleana Reiche 8... ee [ererKerKerKerKeri u Se Ze Zi er Su Se re nr Zar Ziehr, Trachyderma ? . Pimelia n. sp... . — np. —- nn. Sp. — n5p. SP- Acıs Lairerllei 's = Adelostoma sulcatum Du p ch. Microtelus asiaticus Sol. Scaurus trıstis Olıv. Blaps ovata Sol. — n. sp. — n. sp. — n.5p. Pandarus ?. — 12? - ? =? Phylax 7) Opatroides punctulatus Br.. Opatrum Dahlüi Küst.. . . — fuscum . 5 a Selerum ? Cryptieus adspersus Küst. — ns. - Ammobius rufus Latr. Cossyphus n. sp. . Imatismus villosus Dj h Helops n. sp. . . ; Omophlus syriacus Dj J. Cistela-n- sp. Meloe n. sp. Cerocom&a Ölivieri Dj. Mylabris calida Pall. — 4-punctata L. — a R d t Di & Dices confluens Lydus algiricus L. Oenas n. P. . 2... ae Lytta n.Sp. ...... Zonitis caucasica Pall. Nemognatha nigripes Suffr. Stenostoma rostratum F. . arg % a 2! { Otiorhynchus n. sP- — n. sp. IWF. en Lixus Gocdeii Kall : Larinus maculatus Schk. -- Genei Schh. (?) . rt. ? . [3 . . . “ [3 _.& n SU UL m 00 00 Co Co Wo U Hr Her He En SE IE OE EIS Go SE HR CD HR HH OR RO CO SH KR HR HR KR HE I U OR SE DE On SE cn Or cn ame" 10 Purpuricenus dalmatinus Strm.. Clytus ? A Cartallum ebulinum L. . Phytoecia humeralis Fisch. Clythra propinqua Fald. — macropus Illg. . — 9-punctata Oliv. — nigrocincta Lac. Chrysomela Blanchei Chvrit. Aus Egypten. Cieindela nilotica Siagona brunnipes D).. — europaea Dj. 7 Brachinus oblongus Dj je Masoreus laticollis C I DZ Epomis circumscriptus Dft. Anchomenus cymindoides D). . Poeeilus conformis Dj... Amara aegyptia Zimm... Cephalotes punctatus Klug. Eunectes sticticus L. ai: Dineutes australis F.. Platyprosopus beduinus Nordı m. Copris Isidis Latr. SST. . 30 m (SCHJSCHICHJEH SCHE OH Dvwwanen in on 00 ©: Steraspis squamosa Klug . Lampetis rugosa Pal. Chrysobothris chaleophana. K Klug. = Zophosis plana F. B — abbreviata Sol.. Scelosodis castaneus Sol... Hyperops ?. . Va aegyptiaca Set a longipes F.. { "7 ? . . ” ” 2 a ang aka F. — aspera Sol — grandis Sol. -- ırrorata Sol. — comata Sol. Pogonobasis opatroides Sol. Acis reflexa F Blaps lineata Sol. Iphthinus 2 Calcar elongatus Hbst. . Cleonus hieroglyphicus Ol — sieulus Schh.. — ee —_— Druck von Carl Ueberreuter in Wien, ın Wie) OHNE VRWRIRMRUMNUNDTEE WW ws wur a. Tr achy. derma hispida Latr. Sclerum foveolatum Oliv.. ? Wien. Ento Keitschn Jahrg. Tarl. | Be = Le Jıd. Miller n. d.. Natur gez. u.grav. L Tal-Butschek"Stend Brünn. | Wiener Entom.Monatschr. Bd.l. ; Tatel 2. 1.2. lolias hbamobca Led. S.Lsyehe nguinata Led. 3. Jesia palarttormas Led. 6.7. Chondrostega Iastrana Led. 4. Stygia tricolor Led. d.Agrotis deressa Led. 9.dedophron plebophora Led. Deafruchtrdnds Leyjertag, [#8 9 de.KSe. | Wiener Entom.Monatschr. BAIE. Daaer. 6. Hypotwa zutmlalis Jodl: 1. Ihalwochares chloroties Led. 2% A sitzetasa Led. . 7.3. Hedeobea consertoikuls Led. 3. Eypotsn comcalenalbs Led. KB zsthmecalis. Led. 4.5. lledeobrruzorialbs Led. Grdr 6.2. Peyertag Sat Harza. Stage LE 3 SE 63 5 Degen. Gel NJE, Pie | cher a lowats ehr. Bd.I. Taf. &. 6. Myelois candıidaiella Led. 2. Botys buuleantalis Led 7. Epischnia soritela Led. ARE apposttalis . Led 8. Tortrix umperfectana Led. #4. .confinalis Zedl: 9. Atychaa candefache Led. 5. Myeloıs circundatela Lee KON, descona Led. WPsecadsn 2 dardaslla Led. ‚bedruckt vr Lade Leyerteg. wer eK \ SE > EZ Mercer: 21220900. Mona HL Dr L Meer ad rar al. CO Geyer sc Ceyer.oe. 16. t Ex BAT. Monatschr Entom. Ty 70 - Wiener Heer del.el SC. ee Tafel VII, Wrener Entom.Monafschr. B{L. Acen fropu s niveus Olivier. So ö 3 GE . > 77 - Heber ler ph. Druck 2.Fospisehl in ORrvoim. All, iller ac nal all: 4 ——.. [2 = ur “ Sr .. B Br ey 4 7 * n A “ \ ' ® * {} N 3, Tı e DR £ “ w“ re a ‚. 2 „ Er ß a 3 N Pan, a A, v . 1 ” a * ” A 5 x » EN En in, [7 4