Di Yan . : en. une arır- nr Sn rar u an tn Teen ae nalig ..r . 5 Bx zu - 2 5 .- a - > -- RE 2 5 - Die Färbung’ist ein metallisches helleres oder dunkleres Blau mit grünlichem Schimmer, seltener reines Grün; die Unterseite etwas dunkler, die äusseren Fühlerglieder, der Mund, die Tarsen schwärzlich, die Klauen schwarz mit röthlichen Spitzen. \ Es umfasst ‘diese ‘Gruppe einander durch Seulptur und Färbung äusserst ähnliche Arten, welche oft nur durch geringe und feine Unter- schiede getrennt sind, auch von den älteren ‘Autoren meist nicht unter- schieden oder vermengt wurden; jedenfalls bedarf es zur völligen . Auf- 'hellung des'noch obwaltenden Dunkels über einzelne Formen fortge- setzter und'genauer Beobachtung ihrer speciellen Lebensverhältnisse. Ihre Larven sind nicht Blattminirer, sondern leben frei an der Oberfläche der Blätter, und unterscheiden sich dadurch von den en bisher bekannt gewordenen Halticinen-Larven. ' Diese Gruppe findet fast auf allen Theilen der Erde Repri äsentanten. 1. I. Lythri: Oblongo- -ovata, convexa, nitida, cyanea, thorace postice | sulco 2-arcuato transversim leviter impresso, elytris subtiliter sparsim punctulatis, ad basin thorace nonnihil latioribus, apicem versus dilatatis. — Long. 2— 21% lin. — Lat. 1—1Ya lin. _ Aube. Ann. d, |. ‚Soc. ent. de France. Ser. II. 4. Haltica Erucae. Duftschm. Faun. Aust. II. 251. 1. — Bach. Käf. Fn. £. N. u: M. Deutschl. IL 137. 2? Var. a. major, elytris fortius punctulatis, longitudinaliter ad latera sulculatis, apice brevius rotundatis. ' Die 'grösste Art. der ganzen Gruppe, obwohl in der Grösse varii- ‘rend ; im Umriss einer @aleruca ähnlich. Von‘ den Verwandten ‘durch -die’ flache "Wölbung des Rückens, indem Halsschild und 'Flügeldecken fast in einer Ebene liegen, die wenig über den Hinterrand des Hals- ‚schildes vortretenden Schulter und die länglichen , nach ' rückwärts deutlich erweiterten Flügeldecken unterschieden. Langeiförmig, mässig gewölbt ; blau, mit violettem, seltener grün- lichem Schimmer, glänzend ; das zweite Fühlerglied etwa von zwei 10 Drittheilen der Länge des dritten ; Stirnhöckerchen kurz rautenförmig, sehr deutlich, die kielförmige Erhabenheit sehr scharf ; Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als langmit etwas flach gewölbter Scheibe, äusserst fein uud zerstreut, selbst unter starker Vergrösserung kaum sichtbar punktirt, glänzend; .:von oben gesehen, ‚sind; seine. Seiten,,vor. den Hinterecken schwach - geschweift, vor , der; Mitte gerundet und‘ nach, vorne, etwas verschmälert, der Hinterrand leicht gerundet und zweimal gebuchtet, der Quereindruck zweimal leicht geschwungen und. 'seicht, .nur an den Enden etwas tiefer; die Eindrücke’ inner dem. Vorderrande meist deutlich, die (querstehenden Höhlpunkte. auf. der ‚Scheibe: schwach. angedeutet; ' Die Flügeldecken an den Schultern nur wenig breiter als die Basis des Hals- schildes, erweitern sich allmälig nach rückwärts, wo sie sich ‚im letzten ‚Drittel zur Spitze abrunden ; an der Wurzel kaum "höher als die Hals- schildbasis bleiben sie den Rücken entlang fast gleichhoch und ziemlich flach, und fallen erst vom. letzten. Drittel an ‚stärker . zur ‚Spitze. ab. Ihre Oberfläche ist fein ‚und zerstreut ,. aber | deutlich punktirt ‚die Schulterbeule mässig erhaben. Die Brust und. die ERDE ’ der Bauch weitläufig und etwas runzlich punktirt, Rt Die Farbe ändert bisweilen ab. ins Veilchenblaue | mit. a each ‚ besonders auf den Flügeldecken , während. auf. dem . Hals- schilde die grünliche Färbung vorwaltet; selten ist der ganze Käfer grünlich. Die Var. a. scheint nur eine entwickeltere Form. dieser Art zu ‚sein. Sie ist etwas grösser und. meist dunkler gefärbt ; die Flügeldecken zeigen nach aussen einige schwache Längsfurchen, wovon die äusserste zunächst dem Seitenrande die tiefste und deutlichste ist; endlich erscheint ihre Spitze breiter und kürzer abgerundet ; ausserdem aber konnte ich keine weiteren Unterschiede auffinden Ich fand sie als H. azurea Sturm und Erucae Fab. in den Sammlungen. Weitere Beobachtungen über ihr Vorkommen und die Beständigkeit dieser Merkmale Do über ihre etwaigen Artrechte Aufschluss geben, Alle mir vorliegenden Exemplare sind Weibchen. “ Lebt nach Aube auf Lyihrum salicaria, und ist ‘eine ,' wie es scheint, nicht häufige, aber ziemlich verbreitete Art. Die Exemplare der Stammart aus Frankreich (Paris) und Deutschland ; jene der Varie- tät a. aus Deutschland (Aachen und Wien). Ob Galeruca Erucae F'ab. Ent. Syst. I. 28. 75.;— 8 E. 1.497. 99, auf diese Art zu beziehen, wie es von Düftschmidt geschah, oder aufeine der zwei folgenden, darüber lässt die allzu dürftige Beschrei- bung bei der Aehnlichkeit der verwandten Arten und ohne Vergleichung \ 11 der Fabricius’schen Sarkmitdte keinen’sicherem Ausspruch fällen; die meisten älteren Autoren, wie Paykull, Rossi, die entom. Hefte, Illiger, Gyllenhall 'ete.. ziehen @at: Erucae Fab. einfach als Varietät zu H. oleracea L., welche nur ‘durch grössere‘ Gestalt und blaue Färbung sich ‘unterscheide. Andere, wie Marsham, Stephens behalten sie als eigene, von'H. oleracea getrennte: Art'bei, ohne jedoch nähere Anhaltspunkte der weiteren Unterscheidung zu geben. Die meiste “Wahrscheinlichkeit spricht noch für diefolgende, H. consobrina Dftsch. In’den Sammlungen findet'man sowohl‘ die oben beschriebene, als die "zwei nächstfolgenden als H. Erucae Fab. bezeichnet. Es dürfte daher mit Umgehung des'Fabrieius’schen Namens überhaupt, für die vorliegende Art die Aub @’sche Benennung: H. Iythri um so mehr beibehalten werden, als unter dem Namen M.'Er'ucae von Olivier eine —. Art ‘kenntlich beschrieben wurde. N ur 'Duftschmidt’s Beschreibung der’H. Er Hase, 'e. stimmt ganz zu vorliegender Art, auch Bach’s H.'Erucae’l. e. dürfte'hieher gehören, die Beschreibung ist aber ungenügend und vermengt die Charaötere der vorliegenden mit jenen der H. Erucae Oliv.*); dagegen gehört Redten- bacher’s gleichnamige Art Fn. Aust.'ed. 1. 527. g. 544, 'ed. II: 934. g. 1066 sicher zu Halt. consobrina Dftsch. — Die Abbildung in Panzer’ Fn. Germ. 21. f. 2. stellt gar keine Haltica dar und scheint zu einer Chrysomela aus der en = zu gehören. 2. H. consobrina, re conveXa, nitida, cyanea vel cyaneo- virescens, thorace angustiore , postice a 2-arcuato ‚profunde rege impresso, elytris subtilissime sparsim punctulatis,,. ad basin thorace multo latioribus, subparallelis. — BB 1%—2 lin. — Latit. 1—1Y lin. Duftschm. 'Fn. Austr. IH, 252.2, — De, Kr. ae oo b&N.:u. M. Deutschl. IH. 137. 8? ‚Halt. Erucae. Redtb. Fn. aust. ed. I. 527, g. 544; ed. 1. 934.8: 1066... — BED Ill. Brit. Ent. Mand, IV. 307.2 RE ” *) Bach’s Ran „der umgeschlagene Rand idee a hept Aicht wagrecht, wie gewöhnlich, sondern fast senkrecht, wodurch der eigent- ‚liche Rand mehr als, erhabene Falte am Seitenrande herläuft“, beweiset, dass “er die echte H. Erucae Oliv. nicht vor sich gehabt, denn die erhabene Seitenfalte derselben wird nicht. yom _ Seitenrande ‚senneh gebildet, AORAEEn läuft innerhalb desselben. nn. @al. Erucae. Fab. Ent. System. I. e 28.755: 8. ET. 497. 99.2 Chrysomela Erucae, Marsh. Ent. Brit. 1. 193.53.? | rer ‚Halt. oleracea. Var. cyanea. Illig. Mag. VI. 144: 45.2? Var. a. subnitida, elytris fere opacis, punctis obsoletissimis. Altica' Hippophaes. Aube. Ann. d. l. Soc. Ent. d. France, Ser. I. 1. - Von der‘ Vorigen durch etwas kleinere und kürzere Gestalt, durch schmäleres , mehr gewölbtes‘ , rückwärts mit einem tiefen Quereindruck versehenes Halsschild, durch die über die Basis desselben stark vor- ragenden Schultern, so wie die mehr gleichbreiten,. nach. hinten nur wenig erweiterten kürzeren Flügeldecken und. stärkere Wölbung; der- selben über den Rücken unterschieden. — Eine nach Farbe und Sculptur sehr veränderliche Art, deren einzelne Formen für scheinbar ver- schiedene Arten angesehen werden könnten, jedoch durch die inzwischen- liegenden, mannigfaltigen Uebergänge leicht in Verbindung zu bringen sind. Länglich eiförmig, mässig gewölbt; Stirne mit sehr deutlichen, länglich 'rautenförmigen Höckerchen und scharfer Erhabenheit zwischen den Fühlern ; ‘diese etwas schlanker , ihr zweites Glied kürzer als. bei ‘H. Lythri, und kaum länger als die Hälfte des dritten; das Halsschild ist schmäler, beim g' nicht ganz um die Hälfte breiter als lang, beim © breiter, mit gewölbter: Scheibe, äusserst fein und zerstreut, ver dem Hinterrande gewöhnlich deutlicher punktirt ; glänzend; an den Seiten vor den Hinterecken leicht geschweift, vor der Mitte mehr oder weniger gerundet, nach vorne wenig verengt, daher am Vorderrande kaum schmäler als am Hinterrande; dieser ist deutlich zweimal gebuchtet, der Quereindruck durchaus tief und zweimal geschwungen ; die Eindrücke inner dem Vorderrande und auf der Scheibe nur schwach, gewöhnlich fehlend. Die Flügeldecken, verhältnissmässig kürzer als’bei H. Lythri, sind an den stark, fast wagrecht vorspringenden Schultern weit breiter als die Basis des Halsschildes, mit stark erhabener, durch einen kurzen ‚Eindruck deutlich abgesetzter glatter Schulterbeule‘; an den Seiten flach gerundet, nach rückwärts wenig erweitert, mehr gleich breit und zur etwas stumpfeckig vortretenden Spitze allmälig abgerundet; gleich an der Wurzel etwas höher als die Basis des Halsschildes, sind sie dem“ Rücken entlang stärker gewölbt; vor der Spitze sind sie durch eine stumpfe, mehr oder minder deutliche, erhabene Falte stufen- artig abgesetzt ; die Oberfläche ist mehr oder weniger glänzend, die Punktirung äusserst fein und zerstreut; bisweilen finden sich Spuren 13 schwacher Längsfurchen."Die Brust ist beinahe glatt, die Hinterschenkel äusserst fein und weitläufig, der Bauch etwas’ runzlich' punktirt. “Die Farbe, in der Regel blau mit schwachem grünlichen Schimmer, ändert ab in allen Schattirungen vom Grünen bis ins Violette oder Dunkel- blaue ; ich "besitze ein Exemplar, dessen Oberseite schwärzlich ist, und nur an’den Rändern noch Spuren der blaugrünen Farbe, aber eine normal- gefärbte Unterseite zeigt. Die Seulptur auf dem Halsschilde geht bis- weilen in stärkere, fast runzliche Punktirung. über, andererseits ist sie wieder äusserst fein, fast verloschen , die Scheibe beinahe glatt; die Flügeldecken ändern ab durch noch Sakwächen e, verloschene Punktirung und wenig glänzende Oberfläche. Sehr selten ist der Quereindruck des Halsschildes etwas seichter. Der letzte Bauchring des Männchens ist wenig gewölbt, in der Mitte abgeglättet und an der Spitze kaum eingedrückt. Die vorzüglichste Spielart aber ist jene, welche von Aube& als H. Hippophaes beschrieben wurde. Ihr besonderes Merkmal ist die elanzlose matte Oberfläche der Flügeldecken, indem die Punktirung fast gänzlich zurück-, dagegen die feine Runzelung des Grundes stärker hervortritt, ünd nur die Nahtam Schildchen einigen Glanz behält ; auch das Halsschild ist etwas matter, aber ziemlich deutlich punktirt‘, die Färbung ist beständiger blau; ie Flügeldecken an der Wurzel etwas flach gedrückt und weniger gewölbt, der stufenartige Absatz vor der Spitze gewöhnlich etwas deutlicher. In allen übrigen wesentlichen Merk- malen stimmt sie mit der Stammart überein, so wie es nicht an Stücken fehlt, welche durch deutlichere Punktirung und stärkeren Glanz wieder die Verbindung mit der Stammart herstellen. Sie dürfte daher schwerlich „specifisch von H. consobrina Dftsch. verschieden und als Alpenform derselben zu betrachten sein, wofür auch das Vorkommen auf der- selben Nahrungspflanze spricht. Stamm- und Spielart leben auf Hippophaör hamnoides; erstere um Wien häufig. auf den Inseln der Donau, besonders auf den angeschwemmten Niederungen derselben, vom Frühling bis in den Sommer; auch um Linz ünd gewiss im ganzen Donauthale, in Kärnthen, Krain, am Rheine und anderen Gegenden Deutschlands, und wohl noch weit mehr ver- breitet. Die Varietät a. (H. Hippophaes Aube) findet sich an den Alpenbächen der Sehweiz, Savoiens, des Jura (Aube); von H. Miller wurde sie auch an den südlichen Ausläufern der. tirol. Aldor dem Monte Baldo am Gardasee gesammelt. ' Bezüglich der @al. Erucae Fab. beziehe ich mich er Bas bei H. Lythri Aube Gesagte, und füge nur bei, dass der Ausdruck der 14 Beschreibung in der Ent. Syst. 1. 6; 3.„tota. glabra“ am ehesten für,die vorliegende ‚Art zu. ‚sprechen scheint. Vorläufig dürfte „die ‚Duft- schmidt’sche Benennung: „eonsodrina“ beibehalten. werden; da Duft- schmidt diese: Art’ zuerst, kenntlich ‚unterschied. Marshiam Le. wiederholt einfach den Text des Fabricius, Die Citate von Stephens, Ba ch udhF ll er dürften: hieher gehören. 3, 1. Erucae. Oblongo-ovata, convexiuscula, nitida, eyaneo-virescens, thorace latiore, ‚postice sulco subarcuato transversim impresso, elytris subtiliter sparsim punctulatis, ad basin thorace multo latioribus, apicem versus dilatatis, plica unica utringue ad latera elevatis. — Long. 1% 2Yı Te Latit. 1—1°% in. Olivier. Entomol. Tom. v1. 705. pl. 4. Fig. 67. (Altica). — Aube Ann. gi Soc. entom. de France Ser. ır. I. 1. pas, 9. (Altea). _ | | „Von allen übrigen durch die erhabene Seitenfalte der Flügeldecken ee überdiess :von H. consobring , der sie in der Grösse und ‚hinsichtlich der stark vorragenden Schultern gleicht, durch das. längere - zweite Fühlerglied, das breitere, an den Seiten stärker ge- rundete, ‚mit, ‚einem nur wenig eekrümmten Quereindrucke bezeichnete Halsschild, endlich durch die etwas stärker und weitläufiger punktirten, nach hinten deutlich erweiterten Flügeldecken , ‚von H. Lythri durch den ‚kürzeren. Umriss, stark: gerundetes breites Halsschild, „die, breit #) Eine sehr Ähnliche Art aus Syrien, zeigt; ebenfalls eine erhabene Längsfalte neben dem Seitenrande der Flügeldecken, ist aber etwas kleiner und durchaus schmäler, die Wölbung über den ganzen Rücken auf Hals- schild und Flügeldecken ist gleichmässig und flacher, die Färbung blaugrün, das Halsschild fast gleichbreit, kaum gerundet, etwa um die Hälfte breiter als lang, und äusserst fein aber durchaus deutlich 'punktirt; der Quereindruck ist mässig tief und fast‘ gerade; die Flügeldecken sind wenig breiter als’ die Halsschildbasis mit vorragenden Schultern; fast: parallel 'aw.den«Seiten, weit feiner, punktirt., als, 4. Erucae Oliv.; endlich ‚ist: die ‚erhabente. Seitenfalte scharf kielförmig,, bis an ‚die ‚Schulterbeule reichend, die dieselbe begleitende Längsfurche an der Innenseite nur seicht. Sie lässt sich mit ‚Folgendem charakterisiren;: "MH. Bicarinata: oblongo- -ovata, convexiuseula, nitida, coeruleo-Yirescens, thorace lateribus vix rotundato, postice sulco subrecto' transversim impresso, elytris ad basin thorace nonnihil latioribus gi subtilissime ''sparsim punetu latis, subparallelis, ad latera utringue' carinatis, Long. A%4—%lin. — Latit. 4—1Y lin. ) 15 vorragenden rs und wen ‚Punkeh nee a een war BE I7DN OBER » " Länglich‘ are 'etwas weniger‘ gewälht er die: nie rei gehenden, blaugrün, 'stark "glänzend. Das zweite‘ Fühlerglied etwa ı von zwei Drittel der Länge ‘des dritten, die‘ Stirnhöckerchen rautenförmig, deutlich, mehr quer gestellt als bei H. consobrina; die Erhabenheit zwischen den Fühlern scharf; Halsschild leicht gewölbt, fast zweimal so breit als lang, äusserst fein und kaum sichtbar punktirt, sehr stark glänzend, an den Seiten vor den Hinterecken leicht geschweift, vor der Mitte deutlich gerundet erweitert, und nach vorne etwas ver- schmälert; die Vorderecken etwas stumpfer als bei den Vorher- gehenden, - der Hinterrand leicht gerundet und zweibuchtig, der Quer- eindruck ziemlich tief, abe? nur schwach gebogen, die Eindrücke inner dem Vorderrande wenig, dagegen die quergestellten Hohlpunkte auf der Scheibe meist deutlich. Die Flügeldecken /an den Schultern sehr. breit, mit stark abgesetzter Schulterbeule, nach rückwärts erweitert, vom letzten Drittel zur stumpfeekig vortretenden Spitze zugerundet; an der‘ Wurzel höher als die Basis des Halsschildes sind sie dem Rücken entlang ziemlich fach gewölbt; die'Oberfläche stark glänzend, die Punktirung’dentlich und weitläufiger als bei den Vorigen; parallel mit dem ‚Seitenrande' zieht sich eine erhabene, meist nach vorne ab- gekürzte Länpsfalte, ‘welche: auf ihrer Innenseite von einer ziemlich breiten und tiefen Furche begleitet wird. Auch die Unterseite ist etwas deutlicher als bei den Vorigen punktirt. - Meist ist die Naht in der Bineilen auch das Halsschild messingglänzend. " Die Geschlechtsmerkmale 'des Männchens wie bei H. consobrina. Ueber die Verbreitung dieser Art liegen wenige Beobachtungen vor ; wahrscheinlich in verschiedenen Gegenden Mitteleuropas heimisch» dürfte sie wohl meist übersehen. worden sein. Nach Aub& im Boulogner Wäldchen bei Paris Anfangs Juni sehr gemein auf jungen Eichen. Drei Stücke sammelte ich in der Wiener Gegend in einem Eichenwäldchen bei Kalksburg, ein nr H. —. unter ne omı anlz bei Wien. * Dieser Art, als einer von H. oleracea deko hat zuerst Latreille in den Gen. Erust. et Insect, II. 1807. p. 63 in einer An- merkung zu H. oleracea Erwähnunggethan; Olivier hat dieselbe zuerst beschrieben, und ihr den Fabricius’schen Namen Erucue beigelegt, obschon er selbst die Richtigkeit dieser Anwendung in Zweifel zieht» 16 welche auch aus der Diagnose des’Fabricius keineswegs hervorgeht. Es tritt daher der Autorname Olivier an die Stelle jenes des Fabricius. — Ausser noch von Aube l.c. wird dieser Art nirgends mehr Erwähnung gethan. Ueber die Synonyme der .H. Erucae Bach sehe man die Bemerkung bei H. Eythri Aube. 4. H. oleracea. Oblongo-ovata, convexa, nitida, viridis aut virescenti- coerulea, thorace, postice sulco subrecto transversim profunde impresso, elytris: subtiliter sparsim punctatis, ad basin thorace paullo latioribus, apicem versus parum .dilatatis.. Long. 1% —2 lin. .— Lat. %—%ı lin. “ Olivier. Encyel. IV. 107. 48; — Entom. .VI. 705...66 Pl. 4 (Altica). — Panzer. Fn. Germ. 21. Fig. 1. (Altica). — Ent. Hfte. ID. 54. 30. — Illig. Mag. ‚VI. 116. 45. — Latreille. Gen. Crust. ‘et Ins. II. 63. (Altica). — Schönh.. Syn. 2. 319. :142.. — Gyll: Ins. Sv. II..521. 2.. -- Duftsch. Fn. Aust. I1..252. 3. — Steph. Il. Brit, Ent. Mand. IV. 306. — Zetterst. Fn. Lapp. 222.1. — Aube. Ann. d. 1. Soc. ent. d. France. Ser. II. 1. (Altica). — Redtenb. Fauna aust.'ed. I: 528. g. 544. ed. I. 934. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. £f. N. u. a Deutschl. ‚IU. 137. 4 Chrysomela oleracea' Linne, System. Nat. 2. 593. ‚51. En. Sv. 534. — Scop.: Ent. carn.. 69.:212. Schrank. Enum. Ins. Aust. ‚84. 159. — Boss Fn, Etruse. I. 89. 214. — MEREEhe Ent. iurib, I. 292,52. Galeruca oleracea Fab. a System. 2.428. 75;. S. ‚Eleuth..I. 498..108. — Paykull Fn. Sv..2. 96. 13. Mas: Brevior, convexior, elytris apice brevius rotundatis, abdominis segmento ultimo lineola longitudinaliter impresso. Haltica pusilla Duftsch. Fn.' Aust. III. 253..4. Von den Vorhergehenden durch geringere Grösse, länglichere und gewölbtere, an den Seiten sanft gerundete Gestalt, durch kaum gerundete Seiten und fast geraden Quereindruck des, Halsschildes, endlich sehr deutliche Punktirung, der; Flügeldecken. verschieden. In Grösse und Färbung sehr veränderlich; von 1Ya bis 2 a ang, meist, grün oder blaugrün, seltener dunkelblau:oder braun erz- 17 färbig; das zweite Fühlerglied von etwas mehr als der halben Länge des dritten; Stirnhöckerchen deutlich, aber flacher, die kielförmige Erhabenheit oben stumpfer, nach ‘unten schärfer; Halsschild fast zweimal so lang als breit, stark glänzend, beinahe glatt, selbst unter starker Vergrösserung nur äusserst fein und undeutlich punktirt, mässig gewölbt, fast quer viereckig mit in der Mitte schwach gerundeten Seiten und nach vorne nur wenig verschmälert, am Hinterrande flach gerundet und kaum beiderseits gebuchtet, der Quereindruck auf dem Hinter- - theile gerade, nur selten schwach geschwungen und tief, die Vorder- ecken stumpf, der Vorderrand fast gerade abgeschnitten; die Eindrücke inner dem Vorderrande sehr schwach meist fehlend, ebenso die beiden Hohlpunkte auf der Scheibe. Die ziemlich stark gewölbten Flügeldecken an den Schultern deutlich breiter, als die Basis des Halsschildes, mit stark erhabener, deutlich abgesetzter glatter Schulterbeule, zeigen sanft gerundete Seiten, welche gleich hinter der Mitte ihre grösste Breite finden und von.da sich zur stumpfeckig vortretenden Spitze allmählig verschmälern; die Nahtwinkel sind etwas spitzer als bei den anderen Arten; die Punktirung: ist fein, aber sehr deutlich, an der Spitze schwächer; an der Wunzel bildet sie einige durch: dazwischen liegende Punkte .‘gestörte Doppelreihen; die Brust ist glatt; der Hinterleib verlosehen punktirt und fein querrunzelich, die Hinterschenkel ‘äusserst fein und zerstreut punktirt. Das Männchen unterscheidet sich: ausser dem gewöhnlichen Geschlechtskennzeichen durch kürzere und ‘gewölbtere "Gestalt, durch mehr gerundete Seiten des etwas schmäleren Halsschildes, und durch die an der Spitze kürzer zugerundeten Flügeldecken; der letzte, ziemlich stark gewölbte Bauchring ist der Länge nach von einer feinen vertieften Linie durchsetzt, welche in dem Eindruck an der Spitze endist. Wahrscheinlich bezieht ‚sich H. pusila Dftsch. auf das Männchen. Durch ganz Europa eine der gemeinsten und schädlichsten Arten; auf verschiedenen, besonders Kohlpflauzen; nach. Gyllenhall auch auf Haselsträuchern (die braunerzfärbigen Stücke); ich traf sie auch in grösserer Menge auf Adonis vernalis und Lythrum salicaria; vom Frühling bis in den Herbst. . H.. cognata. Ovata, convexa, nitida, atro-coerulea aut obscuro- -aenea, thorace lateribus subrotundato, postice striga 2-arcuata trans- versim Jleviter impresso, elytris obsolete sparsim punctulatis, ad 2 18 basin thorace nonnihil latioribus subparallelis, apice breviter rotundatis. — Long. 1Yı—1%% lin.‘ — Latit. Yy—°/ lin. Der Vorigen sehr nahe stehend, aber meines Erachtens davon beständig verschieden durch dunklere Färbung, breitere und kürzere Gestalt, mehr gleichbreiten Umriss, äusserst feine und schwache Punk- tirung der Flügeldecken und wenig vorragende Schultern, endlich durch deutlicher gerundete Seiten des Halsschildes, seichteren deutlich zweimal geschwungenen Quereindruck und zweibuchtigen Hinterrand desselben, Eiförmig, stark gewölbt, und im Allgemeinen breiter als AH. oleracea, schwarzblau oder dunkelerzfärbig; zweites Fühlerglied etwas länger als das halbe dritte, Stirnhöckerchen rautenförmig, deutlich aber flach; kielförmige Erhabenheit zwischen den Fühlern scharf; Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, mässig gewölbt, stark glänzend, beinahe glatt; dessen Seiten vor den Hinterecken kaum geschweift, etwas vor der Mitte gerundet und zur Spitze hin verschmälert, der Hinterrand zweibuchtig, der Quereindruck etwas weniger tief, aber zweimal leicht geschwungen, Die Flügeldecken stark gewölbt, an den Schultern die Basis.des Halsschildes nur wenig überragend, mit weniger erhabener Schulterbeule, zeigen fast parallele nach rückwärts nur all- mählig gerundet erweiterte Seiten, welche sich vom letzten Drittel- an ziemlich kurz zu der stumpfen, wenig vortretenden Spitze abrunden; an der Wurzel etwas höher als die Basis des Halsschildes sind sie dem Rücken entlang etwas flach und fallen erst vom letzten Drittel an schnell und stark zur Spitze ab; die Oberfläche ist äusserst fein, fast verloschen punktirt, aber etwas weniger glänzend, als das Halsschild. Die Unterseite dunkler, die Brust glatt, der Bauch matter, fein und weitläufig punktirt. Das Männchen zeigt einen leicht gewölbten letzten Hinterleibsring, der in der Mitte abgeglättet und nach aussen vertieft ist. Aus den Alpengegenden Kärnthens und Salzburgs. Anm. Ich besitze noch drei Stücke aus Kärnthen, welche sich weder zu der vorstehenden, noch zu H. oleracea einreihen lassen, deren Artselbstständigkeit jedoch ich vorläufig nicht zu behaupten wage; ich erwähne ihrer, um die Auf- merksamkeit auf diese Form zu lenken. Sie ist dunkelblau, mit violettem Schimmer, stark gewölbt, in der Grösse von Haltica oleracea, aber von äusserst schwacher Skulptur und anderem Umriss; das Halsschild ist ver- hältnissmässig klein, kurz aber nicht zweimal so breit als lang, an den Seiten deutlich gerundet erweitert, stark 19 glänzend, beinahe glatt, mit deutlich gebuchtetem Hinter- rande und zweimal gebogenem, aber sehr seichtem Quer- eindrucke; die Flügeldecken dagegen zeigen breite, die Halsschildbasis weit überragende Schultern, mit stark ab- gesetzter Beule, schwach gerundete, fast parallele Seiten und äusserst feine, fast verloschene Punktirung Die Unterseite ist schwarzblau. (Fortsetzung folgt.) Pieris Krueperi. Ein neuer europäischer Tagfalter. Beschrieben von Dr. O. Staudinger. Alis albis; anteriorum apice maculisgque duabus exterioribus, posteriorum macula costali, triangulari maculisque obsoletis margina- libus nigris; infra alarum basi anteriorumque apice flavescentibus. ® “ Var. a. Alis posterioribus subtus flavescenti-viridibus, macula costali media fasciaque externa albidis (in @ flavescentibus). An generatio aestiva ? | Die Entdeckung dieser schönen neuen Pieride verdanken wir dem Herrn Dr. Krueper, der dieselbe in Griechenland nebst einigen anderen seltenen und neuen Lepidopteren auffand. Sie ist von allen mir bekannten Arten sehr verschieden; am meisten ähnelt sie noch der in dem östlichen Asien weit verbreiteten Pier. Glieiria Cr. Von dieser ist Pier. Krueperi durch die gelbe Basis der Unterseite der Flügel, so wie durch den Mangel eines schwarzen Dorsalfleckes der Vorderflügel leicht zu unterscheiden. Unter den europäischen Arten steht sie der Pier. Brassicae am nächsten und muss zwischen dieser und der Pier. Rapae hier ihre Stelle erhalten. Auch hinsichtlich der Grösse steht sie zwischen den beiden erwähnten Arten. Fühler schwarz und weiss geringelt; Kolben kurz, gerade abgestumpft, braunschwarz, (beim 2 aussen weiss bestäubt), am Ende gelblich, Palpen mit sehr spitzem Endgliede weiss, unten, namentlich gegen die Spitze hin, schwarz. Augen kastanienbraun, Saugrüssel an der Basis hellgelb, daun braunschwarz. Thorax weiss, nach vorne und auf den Schulterdecken gelblich behaart. Füsse weiss; die Schienbeine, so wie das erste Tarsenglied nach innen 'mit einer schwarzen Linie, die letzten Tarsalglieder schwärzlich. | i 2% 20 Abdomen oben schwarz, mehr oder weniger mit Weiss bestäubt ; unten weiss, die letzten Segmente beim g' zuweilen dottergelb. Flügel auf der Oberseite weiss, an der Basis mit dunklen Atomen bestreut. Vorderflügel an der Spitze bis weit an den Aussenrand hinunter schwarz. Diess Schwarz ist als eine zusammen- geflossene Reihe von Flecken zu betrachten, die sich am Ende jeder Rippe bilden, und meistens schon bei Rippe 2 beginnen. Diese Flecken laufen nach innen spitz zu, so dass eine schwarze Aussen- binde dadurch gebildet wird, die nach innen sägeförmig gezackt ist. Dicht an dieser Aussenbinde befinden sich zwei schwarze Flecken. Der untere, rund, zwischen Rippe 3 und 4 ist nur beim g isolirt, beim @ berührt er die Aussenbinde. Der obere Flecken, dreieckig, steht am Vorderrande mit der Spitze nach innen gerichtet; beim © ist er fast ganz mit der schwarzen Flügelspitze zusammengeflossen. Zwei Weibchen zeigen auch zwischen Rippe 1 und 2 einige schwarze Atome. Die Hinterflügel führen am Vorderrande bei der Ausmündung der Rippe 7 eimen dreieckigen schwarzen Fleck. Ausserdem finden sich am Aussenrande je am Ende der Rippen ?—6 schwarze Atome, die bei den Weibchen vollständig verloschene schwarze Randflecken bilden. Auf der Unterseite ist die Basis aller Flügel, so wie die schwarze Zeichnung der Oberseite mehr oder weniger gelb; nur der untere Theil der Vorderflügel bleibt auch hier schwarz. Bei Var. a., die vielleicht nur die Sommergeneration dieser Art repräsentirt, wird die Unterseite der Hinterflügel ganz gelbgrün (bei einem etwas verflogenen g' grünschwarz.) Nur ein von der Mitte des Vorderrandes ausgehender Fleck, so wie der Aussenrand, ziemlich breit, bleiben weiss, (beim © weissgelb.) Pier. Krueperi scheint überhaupt sehr zum Variiren zu neigen, und werden sich bei einer grösseren Stückzahl sicher ausgezeichnete Varietäten auffinden. Drei von Herrn Dr. Friedr. Stein in Dalmatien entdeckte Dipteren. Beschrieben vom Direetor Dr. H. Löw in Meseritz. Der Herr Dr. Fr. Stein hat von einer vor zwei Jahren nach Dalmatien gemachten Reise mehrere interessante Dipteren mitgebracht. Unter den von ihm mir gefällig mitgetheilten Arten befanden sich folgende drei neue: 21 4. Bioetria laeta nov. sp. ©. — Atra, abdomine fulvo cingulis ‚atris picto., thoracis dorso cinerascente lineis duabus inter- mediis maculisque lateralibus subelevatis 'atris sigwato, alis hyalinis adversus basim et marginem anteriorem. flavescen- tibus, ‚pedibus Juteis, femoribus postieis. litura nigra superius signatis, tibiis postieis tarsisque, anteriorem tamen articulo basali excepto, fuseis, — Long. corp., 6 lin. — long. al. 4%. lin, — Dem Weibchen der Dioet. aurifrons nicht: ganz: wnähnlich, aber langbeiniger und überhaupt inallen Körperverhältnissen schlanker, auch durch die. ganz andere Färbung des Hinterleibes sehr leicht von dem- selben zu unterscheiden. Sonst nur nach. der Dioet. linearis einiger- massen ähnlich, doch durch die viel dunkelgelbere Farbe der Beine, durch die ausgebreitetere und dunkelgelbere Farbe auf dem Hinterleibe, und durch die,gegen die Basis und den Vorderrand hin deutlich gelb gefärbten Flügel schon ziemlich auffallend von ihr verschieden; sie ist überdies weniger schlank, und kurzflügeliger, so dass die Hinterrands- zellen bei ihr bei weitem nicht so lang, als bei Dioct. linearis sind. — Grundfarbe des Körpers schwarz. , Gesicht hell weissgelblich, nur unmittelbar unter den Fühlern schwarz. Knebelbart sparsam. blass- gelb. Die Behaarung am Kinn und an den Backen viel weisslicher. Fühlerhöcker scharf vortretend, von ziemlicher Grösse; die beiden ersten Fühlerglieder mit braunschwarzer Behaarung ; das erste Glied nicht ganz zweimal so lang, als das zweite, das; dritte vollkommen so. lang, wie die beiden ‚ersten zusammen. — Oberseite ‚des Thorax mit sehr kurzer , fahlgelber Behaarung nnd dicht mit einem graugelben Filze bedeckt, welcher zwei ziemlich breite, glänzende , schwarze, das Schildehen nicht erreichende Mittellinien, und zwei grosse, glänzend schwarze Seitenflecke freilässt. Die Schulterplatten glänzend braunroth. Brustseiten glänzend schwarz; die gewöhnlichen Schillerstriemen voll- ständig vorhanden und sehr in die Augen fallend; der vordere Theil derselben ist ziemlich weiss, der hintere. .viel gelber, was dadurch noch 'auffallender wird, dass unter demselben auch die Grundfarbe rothgelb ist. — Hinterleib zwn grössten Theile dunkelgelb ; der erste Ring ganz schwarz, ‚der zweite Ring hat 'an seiner Basis ‚einen 'halb- kreisförmigen schwarzen. Fleck, welcher ‚sich mit, der fleckenartigen, die hintere Hälfte dieses Ringes einnehmenden Binde. verbindet, so dass ‚der grösste, Theil seiner Oberseite schwarz ist; ‚die ‚schwarze Querbinde ‚des dritten Ringes liegt auf der hinteren Hälfte desselben, 22 ist viel schmäler und vor dem Seitenrande ziemlich vollständig durch- schnitten; die schwarze Binde des vierten Ringes hat dieselbe Lage, ist aber noch schmäler und erreicht den Seitenrand nicht; die auf der Hinterhälfte des fünften Ringes liegende schwarze Binde ist wieder breiter und reicht ganz bis zu dem Seitenrande; der sechste Ring hat eine sehr breite schwarze Querbinde, welche am Vorderrande des- selben eine breitere, am Hinterrande eine schmälere und auf ihrer Mitte etwas erweiterte gelbe Binde übrig lässt; die schwarze Binde des siebenten Ringes liest dem Vorderrande desselben sehr nahe und ist an der Mitte ihres Hinterrandes etwas ausgeschnitten; der achte Ring ist ganz und gar dunkelgelb. — Hüften und Beine dunkelgelb ; an den vorderen Füssen sind die vier letzten Fussglieder mit Aus- nahme ihrer äussersten Basis gebräunt, auf der Unterseite fast geschwärzt; an den Mittel- und Himterschenkeln ist die alleräusserste Spitze braunschwarz, und letztere haben ausserdem auf ihrer Ober- seite eine ansehnliche schwarzbraune Strieme ; die Hinterschienen gebräunt, Spitze, Wurzel und Oberseite derselben mehr dunkelgelb als braun; die Hinterfüsse dunkelbraun, besonders auf der Unterseite; das erste Glied derselben ist wenig verdickt. — Flügel ziemlich glasartig, gegen die Wurzel und gegen den Vorderrand hin deutlich gelb gefärbt. Nach der Analogie mit den Weibchen anderer Arten lässt sich vermuthen, dass das Männchen Flügel, welche gegen Basis und Vorderrand hin ziemlich dunkel gefärbt sind, haben werde. 2. Tetanocera trivittata, nov. sp. @. — Antennarum- articulus tertius pilosus; alae reticulatae faseiis tribus obscuris signatae. — Long. corp. 3% lin. — long. al. 3Yı lin. — Graubräunlich, der Hinterleib mehr eichelbraun. Die Stirn ziem- lich stark vortretend; das weisse Gesicht sehr stark zurückweichend. Das zweite Fühlerglied gelblich, etwas bereift, auf der Aussenseite braun gefleckt; das dritte Fühlerglied nicht ganz so lang als das zweite, wenig spitz, an der Basis gelb, gegen das Ende hin allmälig braun, an der Spitze mit schwarzen, borstenartigen Haaren besetzt. Die Fühlerborste an der Basis gelb, sonst weiss und weissbehaart. Stirn schmutzig gelblich, matt, ohne die bei vielen Arten vorhandene vertiefte und glänzende Mittelstrieme; auf dem bestäubten Seitenrande derselben findet sich nur ein unansehnliches braunes Fleckchen, während ein ansehnlicher brauner Fleck zwischen Fühler und Auge liegt. Die graugelbe, dichte Bestäubung der Oberseite des Thorax ist ausser in der Nähe des Seitenrandes von ziemlich zahlreichen braunen Pünktchen und von 25 kleinen braunen Fleckehen durchbrochen. Schildehen mit brauner Mittel- strieme und mit schwarzbraunem Spitzenrande. Brustseiten oben mit ansehnlicher brauner Längsstrieme. Hinterleib ohne deutliche ‚Mittel- strieme; ganz nahe an dem nach unten umgeschlagenen Seitenrande hat jeder Ring einen ansehnlichen braunen Längsstrich, welcher vom Vorderrande desselben ausgeht, aber den Hinterrand nicht erreicht; auf dem dritten, vierten und fünften Ringe findet sich jederseits weiter. vom Seitenrande entfernt noch ein ähnlicher dicker Längsstrich, welcher aber weniger dunkel gefärbt ist. — Schenkel ziemlich dunkelbraun, die Spitze der vorderen heller; die Hinterschenkel auf der Unterseite dicht beborstet; Schienen schmutzig gelblich mit weisslichem Schim- mer, die hinteren nur: an der alleräussersten Spitze, die vordersten daselbst in grösserer Ausdehnung gebräunt; Füsse weissgelblich, das vorletzte Glied an den vordersten und hintersten etwas gebräunt, Flügel mit ziemlich dichtem und feinem braunen Gitter, welches bis zur Wurzel derselben reicht; auf jedem Flügel finden sich drei aus- gezeichnete dunkelbraune Querbinden; die letzte derselben ist die kür- zeste und liegt an der Flügelspitze selbst; die vorletzte beginnt am Vorderrande vor der Mündung der zweiten Längsader und läuft senk- recht bis zum Hinterrande, welchen sie auf der Mitte der zweiten "Hinterrandszelle erreicht; die ‚erste ist von der zweiten durch einen am Vorderrande liegenden dunkelbraunen Fleck getrennt und läuft etwas bogenförmig über die hintere, nur sanft gekrümmte Querader zum Hinterrande des Flügels; vor der ersten Querbinde liegen am Vorderrande noch zwei dunkelbraune Doppelflecke, der eine auf der Mündung der ersten Längsader, der andere unmittelbar jenseit der Mündung der Hülfsader; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der Discoidalzelle. 3. Anthomyia pulchriceps, nov. sp. d. — Cinerea, facie alba; frons maris latissima utrinque vitta marginali aterrima picta; thoracis vittae confluentes et margines scutelli laterales brunnei; tria prima abdominis segmenta singula maeulis duabus magnis trigonis nigris pieta, segmentum ultimum macula nigra ünica signatum. — Long. corp. 2Yıe lin. — long. al. 21% lin. — ö Ganz von dem Ansehen einer Lispe, aber die. Taster nicht spatelförmig erweitert. Gesicht und Backen silberweiss; wenn man die Beleuchtung ganz von hinten her einfallen lässt und das Insect von der Seite her betrachtet, so nimmt der Seitentheil des Gesichts und 24 die Bäcke ein tiefschwarzes Ansehen an. Der Seitenrand der viereckigen Mundöffnung ist nur mässig stark behaart und hat'an seinem Vorder- rande eine stärkere Knebelborste. Die Fühler sind schlank, fast so lang wie das Gesicht, schwarz; die Fühlerborste ist bis gegen ihr erstes Dritttheil hin. etwas verdickt und mit sehr kurzer mikroskopischer Behaarung besetzt. Die Stirn sehr breit, jederseits am Augenrande mit einer breiten, sammtschwarzen, scharf begrenzten Längsstrieme geziert, welche diese Art von allen ihr näher verwandten'Arten unter- scheidet. = Die Oberseite des Thorax ist von drei sehr breiten, zusammenfliessenden braunen Striemen bedeckt, welche sich erst vor dem Hinterrande des Thorax, den die seitlichen nicht ganz erreichen, mehr von einander trennen und auch unmittelbar vor der Naht zwei dreieckige weisseraue Fleckchen zwischen sich haben. Der Vorder- und Seitenrand der Oberseite des Thorax, so wie die ganzen Brust- seiten und Hüften sind von dichter Bestäubung bläulich-weissgrau: Das blaugrauliche Schildchen ist wie bei’ mehreren verwandten Arten amı Seitenrande braun gefärbt. — Der hellgrauliche Hinterleib hat auf jedem der drei ersten Ringe zwei grosse, am Hinterrande liegende braun- schwarze Flecke,: welche einer graulichen' Mittelstrieme zwischen sich Platz lassen; der vierte Ring hat einen’ kleineren schwärzlichen Mittel- fleck. Die äusseren männlichen Genitalien sind von derselben grau- lichen Farbe, welche der Hinterleib sonst zeigt. — Beine schwarz, Füsse lang, Schenkel von weisslicher Bestäubung blaugraulich. Deck- schüppchen von mittlerer Grösse, weiss; das untere ist etwas grösser als das obere und gelblich gerandet. Flügel graulich glasartig, wie bei den verwandten Arten ohne Randdorn; kleine Querader erheblich jenseit der Mitte. der Discoidalzelle und nur äusserst wenig vor ‘der Mündung der ersten Längsader; hintere Querader gerade, steil; das Ende der dritten und vierten Längsader zeigt eine Äusserstschwache Divergenz. Anthom. puichriceps gehört zu der ziemlich grossen Anzahl einander sehr ähnlicher Arten, welche sich um Anth. oriparia Fall. gruppiren. Dieselben lassen sich in zwei Reihen ordnen, von denen die eine den Uebergang zu Arten wie Anth. triangula bildet,» die andere aber zu den Arten der Gattung Zöspe hinleitet. Die auffallende im Wasser lebende Larve der Anth. riparia ist bekannt; die Sitten der ihr ähnlichen Arten geben der Vermuthung grosse Wahrschemlichkeit, dass ihre Larven ebenfalls im Wasser leben mögen; besonders wahı- scheinlich‘ ist mir dies von der zu Löspe 'hinführenden Artenreihe, in welcher Anthom. pulchriceps ilwen Platz bat. — ID Qt -Veber die dackau Diochus Er. Von Dr. G. Kraätz. Die Staphylinen-Gattung Diochus wurde 1840 von Erichson }) auf eine kleine, zierliche Art von. 1Y% lin. Länge begründet, "welche in verschiedenen. Theilen Südamerika’s aufgefunden, namentlich aus Co- lumbien' von Moritz’ eingesandt war. Dieselbe scheint indessen auch in Nordamerika eine ziemlich weite Verbreitung zu‘haben, da eime zweite Art bereits in Georgien von Herın Gerhard, in Louisiana von Professor Schaum gesammelt ist, ein Umstand; der ‘besonders her- vorgehoben werden.mag, da Diochus n Melsheimer’s Catalogue of the deseribed Coleoptera:of the United ‚States noch nicht aufgeführt ist. Die südamerikanische Art blieb bis in die neueste Zeit die einzige bekannt beschriebene; den beiden von mir in Wiegman’s Archiv für Naturgeschichte (Seite 113) in diesem Jahre publieirten Arten ?) sollen hier noch drei andere hinzugefügt werden, von denen eine im nörd- lichen, eine im südlichen Amerika zu Hause, die dritte in Europa ent- deckt ist und somit ein besonderes Interesse beanspruchen darf. Dieselbe erinnert in ihrem Habitus und in der Färbung unverkennbar an die kleineren Arten der Gattung Othius, und trägt-somit ihrerseits dazu bei, die von mir'besonders befürwortete 3) Nebeneinanderstellung dieser beiden Gattungen als eine natürliche erscheinen zu lassen, während die übrigen Diochus mehr an Philonthus und Heterothops erinnern #). Das winzige ?) Endglied der Maxillartaster lässt die Diochen leicht erkennen, für 2) Genera et Species Staphylinorum p. 300. 2) Diochus major und indicus. Diese beiden Arten sind indessen bereits im zweiten Hefte des „Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes de Moscou“ vom Jahre 1858 (S. 658 und 659) von Motschoulsky als Iehegmatocerus conicollis und antennatus beschrieben; derselbe führt noch eine dritte Art Rh. puntipennis auf, welche wahrscheinlich nicht von major ver- schieden ist. 8) Naturgeschiehte der Inseeten Deutschlands. II. S. 654. 2 *) So vergleicht z. B. Motschoulsky seine Gattung ee (= Diochus) nur mit Heterothops und der verstorbene Dormitzer versandte die beiden indischen Artsn sogar als Heterothops seriatus und lueidus. 5) Wenn Erichson sagt: „structura oris omnino cum Leptacino con- venit“, so ist dabei auf die am meisten ins Auge fallende Bildung der Maxillartaster keine Rücksicht genommen, indem bei Zeptaeinus-Arten das Endglied derselben nur wenig kürzer als das vorhergehende, bei Diochus dagegen kaum bemerkbar, ähnlich wie bei Cryptobium. gebaut ist. 26 die ausserdem die Stellung der Puncte auf deren Halsschilde als eine charakteristische Eigenschaft gelten kann, da sie bei allen mir bis jetzt bekannten Arten dieselbe ist; von den 3 Punctpaaren nämlich, welche auf der Scheibe des Prothorax eingestochen sind, stehen die Puncte, welche das vorderste Paar bilden, deutlich weiter, (nicht selten doppelt so weit) auseinander, als die Puncte, welche die beiden folgenden Punctpaare ausmachen. Da nun die Puncte des vor- deren Paares nur ungefähr so weit von einander entfernt sind, als es die Pünctchen auf dem Halsschilde der Philonthen und anderer ver- wandten Gattungen zu sein pflegen, so erscheint die Stellung der einander viel mehr genäherten Puncte in den beiden folgenden Punct- paaren in doppelter Hinsicht eine auffallende: einmal weil diese Puncte ungewöhnlich nahe nebeneinander und dann weil sie einander viel näher stehen, als die Puncte des vordersten Paares. Die Geschlechtsunterschiede, welche Erichson noch unbekannt geblieben, bestehen beim Diochus Schaumii darin, dass das siebente untere Hinterleibssegment des Männchens leicht dreieckig ausgerandet, das sechste äusserst schwach ausgebuchtet ist; beim Diochus major ist das siebente Segment des g' ebenfalls dreieckig ausgeschnitten; ob Motschulsky’s Angabe, dass dasselbe beim d des D. punctipennis nicht ausgebuchtet sei, auf einer zuverlässigen Beobachtung beruht, scheint mir durchaus zweifelhaft. Der Glanz des Vorder- und die seidenartige Behaarung des Hinter- leibes sprechen dafür, dass die Käfer auf besonders feuchte Lokalitäten angewiesen sind. Dieses vorausgeschickt, lassen sich die neuen Diochus-Arten mit Einschluss des D. nanus Er. etwa kurz folgendermassen charakterisiren. 1. Diochus nanus Erichs.: Nitidus, antennis apice flavis, basi pedibusque testaceis, capite rufo, thorace piceo, basin versus saepius rufo-testaceo, elytris nigris abdomine fusco-piceo. — Long. 1 lin, Statura fere omnino DiochiSchaumii Er., vix latior, thorace antrorsum nullo fere modo angustato. Antennae capite longiores, paulo crassiores quam im specie allata, articulis 3 primis testaceis, quarto quintoque subquadratis, infuscatis, 6—10 modice transversis, ultimis 4 flaves. Caput antrorsum leviter angustatum, lateribus parce subtiliter subseriatim punctatum, angulis posterioribus minus rotundatis quaminD.Schaumii. Thorax coleopteris vix angustior, dilutius piceus, basi saepius rufo-testaceus. 'Elytra thoracis longitudine, punctorum subtilium seriebus 4 instructis, exterioribus juxta margina lateralia, 27 interioribus in disco positis. Abdomen confertim subtilissime punetatum et sericeo-pubescens, segmentis singulis en apicali Fe rufo- piceis. Pedes cum coxis testacei. Habitat ad Caracas Columbiae, Dom. Sale 2. Diochus Schaumü: Nitidus, antennis fusco-ferrugineis, pedibus rufo-testaceis, capite elytrisque piceo-nigris, his apice thoraceque rufis, abdomine fusco-piceo. — Long. 1Y — 1° lin. Praecedente paulo major, capite angustiore, antennarum colore etc. facile distinguendus. Antennae fusco-ferrugineae, articulis primis rufis, quarto latitudine fere longiore quinto hoc paulo breviore, 6—10 vix transversis. Caput oblongo-ovatum, antrorsum vix angustatum. Thorax basi coleopterorum fere latitudine, antrorsum leviter angustatus, lateribus interdum infuscatus punctis simili modo positis quo in D. nano. Elytra thorace paulo longiora, margine apicali et interdum suturali apice rufo. Abdomen confertim subtilissime punctatum et pubescens, segmentis singulis margine apicali anoque rufo-piceis. Habitat in Louisiana, Dom. Schanm, in Georgia, Dom. Gerhard. 3. Diochus parvulus: Nitidus, rufo - testaceus, elytris angulo apicali externo excepto nigris, abdomine rufo. — Long. 1'/? lin. Halitu fere omnino praecedentis, sed minor, colore facile distin- guendus. Antennae articulis duobus primis rufo-testaceis, tertio secundo paulo minore, 4—10 rufescentibus, 6—10 leviter transversis. Habitat in Bahia. ‘4. Diochus Staudingeri: Piceus, nitidus, antennis pedibusque rufo-testaceis, abdomine nigro-piceo, confertim subtilissime punctato, griseo-pubescente. — Long. 2 lin. Habitu fere omnino Diochi nani, sed statura majore, paulo gra- ciliore. Antennae rufo-testaceae, concolores, articulo tertio secundo fere longiore, art. penultimis leviter transversis. Caput oblongum thorace angustius, lateribus parce subtiliter punctatum. Thorax col- leopteris paulo angustior, latitudine dimidio fere longior, lateribus fere parallelis, apice oblique truncatus, punctis disci sex ordinariis, duobus anterioribus magis distantibus, instructus. Elytra thorace fere breviora, 4-seriatim subtiliter punctata, ceterum laevissima. Abdomen segmentis singulis margine apicali piceo-rufo. Habitat in Andalusia, Dom. Staudinger. 28 Hiernach umfasst die Gattung Diochus gegenwärtig folgende Arten: Diochus Staudingeri Andalus. conicollis Motsch (Rhegmatocerus): India or. major Kraatz var.? punclipennis Motsch antennaltus Motsch. (Rhegmat.) India or. indieus Kraatz r Schaumü Kraatz Ameriea bor. n nanus Eriehs. Columbia. = parvulus Kraatz Brasilia. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czag]. (Fortsetzung. XXU. CarcinRops. Körper oval, etwas flachgedrückt; klein. — Kopf zurückziehbar, klein, rund, die ebene Stirn und das Kopfschild gerandet; Fühler unter dem Stirmrand eingefügt, Fühlergrube seicht am tief, aus- geschnittenen Rand der Vorderbrust vor den Vorderhüften gelegen. — Halsschild trapezoidal, Randstreifen fein; — Schildchen klein. — Flügeldecken an der Spitze abgestutzt, mit starken, punktirten ‚Streifen, umgeschlagenen Rand gestreift, kaum vertieft. — Propygidium sechs- eckig, Pygidium bei beiden Geschlechtern einfach, abschüssig.., — Mittelbrust erhaben an der Basis abgerundet, zweistreifig, Prosternal- fortsatz vorragend etwas herabgebogen; Mittelbrust seicht ausgerandt, Randstreifen dem Vorderrande genähert. — Vorderschienen ‚gebogen, verbreitert, gezähnelt; Tarsalgrube verwischt. Diese Gattung ist nur die Trennung der gestreiften Arten von Paromalus Er. Sie zeigt auch eine Verwandtschaft mit Epierus und Phelister, aber zwei Merkmale lassen dieselbe auf den ersten. Blick unterscheiden; die gedrehten Vorderschienen, welche mit einem nach auswärts gebogenen Dorn versehen sind, und die in der Mitte der Vorderbrust vor den Vorderhüften gelegene Fühlergrube, in welche die Fühler durch einen Spalt des Brustrandes eingelest werden. Von Paromolus erkennt man sie leicht durch die regelmässig und tief 28 gestreiften Flügeldecken, die immer gerandete ‘Vorderbrust,, welche auch tiefer in die Mittelbrust eindringt, endlich durch’den ganzen Rand- streifen der letztern, ‘ohne einer doppelwinkeligen Transversallinie. Die grössere Zahl der Arten hat eine gleiche: Lebensweise wie Paromalus, indem sie in dem Moder unter der Rinde abgestorbener Bäume sich aufhalten. Eine einzige Europa und Nord - Afrika eigen- thümliche Art €. minimus findet sieh unter Steinen und in ausge- trockneten thierischen Substanzen. Le Conte hat den ©. pumilio in Exerementen angetroffen. — Die Larve ist nicht bekannt. Die zwölf beschriebenen Arten haben folgende geographische Verbreitung; Europa 1; America 8; Afrika 2; und 1’ist in drei Welttheilen anzutreffen. 3% Korper rtndiich ComveR EN RTESEITTER REER I 2 — Jlänglich oval, flach. . „ . . | mA Rückenstreifen an der Basis oberhalb dem 5. nd Naht: "streifen gegen die Naht gebogen. — Innerer Rand- streifen der Flügeldecken fehlend, oder ohne Rudiment an der) Bas P2382) 3 3 rg — — gerade ohne Buben: 5. ei Nahtstreifen vorne abgekürzt, über dem ötpteten an der Basis ein grosser Punkt. — Innerer Randstreifen ganz, an der Schulter etwas verwischt . . . . ... . consorsLeConte. Yucat. | L. 21%, B. 1%. m. 3. 5., Naht und innerer Randstreifen vorne abgekürzt conjunetus Le Conte. N. Amer. L. 21%, B. 1% m. _.— — _— — fehlend. . minimus Aube. Europ. + L. 1%, B. % m. 2. Nantetreifem einfach 4 Noir dal a28 30 SEIT DR TER INA | _ N a 5. Pechbraun ; et AUUSOBEIN Metallisch grün olen Ban lanzend TERRA EG Bl ER 0) 6. 5. Rückenstreifen der Flügeldecken ganz . .. 2. 2....,.7 I — — — aboekürzt 1012 dB 7. Nahtstreifen ganz, an der Basis mit dem 5. Rüickenstreifäi verbunden . . . . pumilio Er. Alger., Frankr., N. Amer. L. 21%, B. 14% .m. — an der Basis abgekürzt . trogledytes Payk.N. Gran. L. 21%, B. 11% m. 30 8. Randstreifen des Halsschildes ganz . . 2 21. 2 2 2.202.9 ER — — unterbrochen . . misellus. Guatem- 9.. Grösser. — Innerer Randstreifen der Flügeldecken ganz, tief an der Basis, viel feiner unterhalb der Schulterlinie, gleichsam unterbrochen . . . . . . ..tantillus Venezuel. 1,251. Ba Ye mg Kleiner. — Innerer Randstreifen fein, stark abgekürzt | tenellus Er. N. Granad. L. 2, B. 1% m. 10. Grösser. — 5. Rückenstreifen der ltsalogesn und Rand- streifen der Vorderbrust ganz. . . . : viridicellis Mexic. 1.:2,»B.,13% ae: Sehr klein. — 5. Rückenstreifen abgekürzt. — Randstreifen der Vorderbrust an jeder Seite unterbrochen dominicanus St: Domingo. Ich ar B. #/a.m: 11. Der innere Nahtstreifen ganz, an der Basis mit demd. Rücken- streifen verbunden, der äussere kurz madagascariensis. Madagasc. L..,1:Ya., Br 8/a:m. Beide Nahtstreifen von gleicher Länge und vorne abgekürzt plebejus. V. d. g. H. L..19, Bm. Hierher ist noch zu ziehen, der von Le Conte in Californ. Col. 40, 1 (1852) beschriebene: Paromalus opuntiae, Länglich, etwas flachgedrückt, Halsschild dieht, an den Seiten gröber punktirt. — Flügeldecken an der Spitze und die tiefen Streifen derselben stark punktirt. Die zwei innern ver- wischt, nur durch Punkte angezeigt; Randstreifen fehlend oder nur sehr kurz als Rudiment an der Schulter. L. 0,11. S. Diego (Californien) in verwesenden Opuntien. XXII. Paromalus. Körper klein, länglich eiförmig, etwas flachgedrückt. — Kopf kreisförmig zurückziehbar; Stirn eben, und ‚mit dem Kopfschild von einer gemeinschaftlichen Linie umgeben. — Fühler unter dem Stirnrand eingefügt, Fühlergrube seicht vor den Vorderhüften an dem Seiten- rande des Prothorax gelegen. — Halsschild fast trapezoidisch mit einem feinen Randstreifen; Schildchen nicht sichtbar. — Flügeldecken fein 31 punktirt mit sehr undeutlichen Streifen, umgeschlagener Rand kaum vertieft gestreift. — Vorderbrust erhaben, an der Basis rund, bisweilen zweistreifig, Prosternalfortsatz weit vorrangend; Mittelbrust vorne ausgerandet, mit einem unterbrochenen starken Randstreifen. — Vorder- schienen gewunden, verbreitert, gezähnelt;- Tarsalgrube verwischt. — Propygidium quer; Pygidium mit eingedrückten Strichen (wahrscheinlich Geschlechtsunterschiede). Da die Gattung Paromalus in dem Umfange, wie sie von Erich- son in den Jahrbüchern aufgestellt erscheint, zwei von einander, schon dem Blicke nach getrennte Gruppen enthält, so fand sich der Verfasser bewogen, dieselben nach dem Habitus in zwei Gattungen zu scheiden, deren eine mit verwischten oder fehlenden Streifen auf den Flügeldecken und der besonderen Eigenthümlichkeit der Skulpturen auf dem Pygidium den Namen Paromalus behielt, während jene mit starken eingedrückten Streifen, den gewundenen, stark gebogenen Schienen unter dem Namen Carcinops abgetrennt wurde. Die Gattung Paromalus enthält derzeit 12 Arten, wovon in Europa 3, auf den philippinischen Inseln 1, und in Amerika 8 vorkommen. Sie leben unter der Rinde abgestorbener Bäume, wo man sie im Früh- jahre und am Ende des Sommers antrifft. Die Metamorphose von P, flavicornis wurde von Perris beobachtet und in seiner „Histoire des insectes du Pin maritime (Annales d. 1. societ. entom. d. F. 3 serie t. 2 p. 91. pl. A. f. 171) beschrieben; die Larve lebt in denselben Verhältnissen, wie jene von Platysoma oblongum, welcher sie sach sehr ähnlich ist: 1. Mittelbrust mit einem zweimal winkelig gebogenen Transversal- striche. Vorderbrust ohne oder mit undeutlichen Streifen . 5 — .. ohne diesen Strich. Vorderbrust stark zweistreifig.. . . 2 2. Randstreifen des Halsschildes ganz . . . . . oceanitis, Manilla. r L. 2,%, B. a m. —_ — — unterbrochen . . . re 3. Körper grösser. — Mittelbrust ohne einen een u — klein. — Mittelbrust mit einem Bogenstrich complanatus Payk. Europa. 1.35. Be: 12m. 4. Körper rückwärts verschmälert. — Punktirung und Streifen der Flügeldecken stärker . . . aftinis Le Conte. N. Amer. L. 3%a—4A, B. 1% —”%s m. Körper ellipsoidisch. — Punktirung und Streifen schwächer aequalis Say. N. Amer. 1:13,,Bi\4d/%aım; 32 - ‘5. Vorderbrust mit zwei kurzen verwischten Streifen seminulum Er. N. nee 2.196 1. — ohne Streifen 6. Nahtstreifen der Flügeldecken Heutlch — - — fehlend . . 7. Oval, plattgedrückt, schwach punktirt . Gestreckt, mit parallelen Seiten, Punktirung m productus. N. Granad. Cuba. EB, BE Yan: 8. Nahtstreifen erreicht die Spitze der Flügeldecken. — Hals- schild deutlich punktirt . . . . . .didymus N. Granad. OD N m 1i2;:B- L:m, — vor der Spitze abgekürzt. — Halsschild schwächer Punktirb- ser.sret-Besteliiee lege scher UNS... Venezuel. E 21%, B. 1Yı m. 9. Körper gestreckter, fast cylindrisch. — Streifen der Mittel- brust ihrem Vorderrande genähert . . . . ID — kurz, oval, convex. — Streifen der Mitteibrüst ich, gerade und vom Vorderrande entfernt convexus. Venezuela. 1172) Bi aa 10. Streifen der Mittelbrust verwischt. — Schulter u nen, — Punktirung dichter und stärker. . ... ee —_— — deutlich. — Schulter üblich — Punktiruug weitläufiger und feiner „ bistriatus Er. N. Am. b% 21/4. B..4- m. 11. Länglich, gleich breit, Aach gedrückt. — Winkel des Mesosternalstreifens spitziger. — Punktirung fein und dichter... . . -» ....... . parallelepipedus Hrbst. Eur. L. 215, B. 1 m. Länglich elliptisch, ziemlich flach. — Winkel des Mesosternal- streifens stumpf. — Punktirung stärker aber weit- läuhgen a a ses de a a Nayvicornis.P.kl. Eur. 1222 B. 1/4 m. P. exiguus Fahr. in Boh, Ins. Caffr. 1, 552, 603 (1851). Oval, flachgedrückt, schwarz, glänzend, weitläufig punktirt; Fühlerknopf gelblich; Halsschild gerandet; Flügeldecken am umgeschlagenen Rande mit einem kleinen gebogenen Streifen, Rand- und Rückenstreifen fehlend; Beine rostfärbig, Vorderschienen 3zähnig, die mittleren mit 2 Dornen. Caffr. L. no B. 1--1Yı m. (Fortsetzung folgt.) Verantwortliche Redacteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. | WIENER Entomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 2. IV. Band. Februar 1860. Lepidopterologische Mittheilungen. Von H.D. J. Wallengren, in Trolle Ljungby bei Christianstedt in Schweden. Ich nehme mir hiermit die Freiheit, dem entomologischen Publikum Südeuropas einige Mittheilungen über exotische Schmetterlinge zu machen, die ich für neu halte. Nicht sehr reich an literarischem Materiale und nicht in der Lage, die Leistungen englischer Autoren benützen zu können, ist es immerhin möglich, dass eine oder die andere schon beschrieben ist. Der billige Kritiker wird aber diesen Umständen Rechnung tragen und eine allfällige Wiederholung entschuldigen. Die Beschreibungen jeder Art werden in den „schwedischen Annalen“ ausführlicher gegeben werden. 1. Colias Ponteni n. sp. alis supra fulvido-faavis, maris iridatis, macula discoidali anticarum, limbo latissimo omnium costisque extra cellulam nigris; apice anticarum flJavo-maculato; omni- bus maris infra fulvido-flavis, postieis apiceque anticarum feminae grisescente-flavis; antieis circulo discoidali ferru- gineo, posticis macula ferruginea discoidali, costa flava intersecta, margineque interiore late nigro-pustulato. Ad Honolulu in Ins. Oahu mensibus Junü et Julii D.D.Kinberg et Pont&n speciem hanc elegantissimam colligerunt. Clava antennarum ejus quam in congeneribus magis determinata, fere ovata. Species in Museo Acad. Scient. Holm. et in Mus. meo. 2. Terias eugenia n. sp. alis albis, anticis parte anteriore flaves- centibus, limbo late nigro, dimidiam partem marginis antieis, apicem totum marginemque exteriorem occupante, sed ante angulum- posticum abrupte desinente; margine antico late fuscescente; posticis macula anguli antici fusca; antieis infra margine antico apiceque late flavis, punetis discoidalibus Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 3 34 2 minutissimis fuseis; postieis infra punctis discoidalibus 2 minutis fuseis undulisque ereberrimis fusco-griseis. J. Insula St. Joseph. Mus. Acad. Scient. Holm. Species T. elatheae affinis. 3. Terias angulata n. sp. alis postieis angulatis; omnibus albis, margine exteriore late nigro, introrsum undulato, maculaque flava ad angulum anticum al. posticarum notato; basi in parte superiore al. anticarum pone cellulam albo-flavescente. Dom. Ponten specimen uuicum reportavit, quod ejus pater mihi benigne dedit. Species ad Pap. charmionem, ut videtur, proxime accedit. Gen. Pinacopteryz Wallengr. (Rhopal. Caffr. in Act. Acad. Sceient. Holm. Ser. Nov. II. Nr. IV. p. 7.) 4. Pinacopteryz syrin& n. sp. alis flavicante albis; anticarum basi supra late grisescente, infra aurantiaca, margine exteriore late fasciaque abbreviata discoidali cum costa cohaerente utrinque fuseis maculisque apieis supra 2 —3 flavicante albis infra 7 elongatis flavis; posticarum margine exteriore late fusco, maculis supra difficientibus albis, infra aurantiacis notato, lineola discoidali supra costisque infra dilatatis fuscis. Ad Swakop Africae a J. A. Wahlberg lecta. Mus. Holm. Forma alarum P. severinae Cram., sed P. Doubledayi Wallengr. l. e. p. 8. affinissima, maculis vero apieis al. anticarum et absentia strigae longitudinalis in cellula partis inferioris’ al. post. mox distincta. P. zochaliae Boisd. etiam affınis, sed maculis marginis exterioris in parte inferiore al. ant. minime in ciliis extensis et colore marginis ejus- dem alarum posticarum praesertim differt. Gen. Anthopsyche Wallengr. dl e..p.. 10.) 5. Anthopsyche topha n. sp. alis anticis subacutis, omnibus pallide sulphureis, anticis macula magna apicali aurantiaca margine- que exteriore circum apicem obsolete fusco; postieis infra atomis sparsis fuseis, hine inde condensatis, punetisque omnium marginalibus minutissimis nigris. E Caffraria orientali specimen Dom. Wahlberg reportavit. Mus. Holm. A. evarne Klug et A. auco Lucas (Deser. de Nov. Esp. de Lepid. p. 55.) sunt speciei affinis, sed ab ambabus differt eolore partis inferioris alarum posticarum. 35 6. Anthopsyche pholoe n. sp. alis utringue albis; antieis puncto discoidali utrinque nigro, basi infra late aurantiaca, . apice - supra triangulariter nigro maculis biseriatis rubris violaceo- micantibus, lineolisgque marginalibus flavis; postieis supra maculis marginalibus nigris, infra costa, maculis 3 versus basin strigaque longitudinali aurantiacis, fasciis 2 transversis margineque exteriore, albo-maculato, virescentibus. Ad lacum N’Gami Africae Dom. Wahlberg reperit. Mus. Holm. Ad formam alarum A. eulimeni Klug. affinis. 7. Anthopsyche deidamia n. sp. alis rotundatis, utrinque albis, basi supra grisescente; apice anticarum supra triangulariter aurantiaco, in margine antico et externo tenue fusco-limbato, a disco atomis nigris condensatis, postice evanescentibus, oblique disjuncto, infra sordide flavido, tenuissime fusco atomato fasciolaque ferruginea notato; postieis supra in margine antico nigris, in margine externo nigro-punctatis, infra basi marginis antici aurantiaca, pustulis fuscis tenue adspersis et initio fasciolae ferrugineae marginis anticis ornatis. E Caffraria orientali Dom. Wahlberg‘ reportavit. Mus. Holm. A. ephyiae Klug. affinis, sed absentia puncto discoidali et macula apieis aurantiaca ımajore mox dignoseitur species. 8. Euploea Kinbergi n. sp. alis fuscis, antieis supra violaceo- ; micantibus punctis 3 discoidalibus punctisque marginalibus albis, utrinque serie dupliei digestis; posticis utrinque maculis seriatis albis, supra obsoletioribus, punctisque infra 4—5 discoidalibus violaceis; antieis infra maculis 4 discoidalibus strigaque interiore et longitudinali abbreviata violaceis. Hab. in China mense Decembris. Mus. Holm. E. alopiae affinis. 9. Acraea stenobea n. sp. alis supra fulvis, punetis nigris; basi omnium late fusca, antieis fascia abbreviata costali margine- que posticarum nigris; postieis infra pallidioribus, ad basin fulvis, punetis majoribus in disco sparsis punctisque duobus postieis solitaris nigris, margineque exteriore nigro maculis 7 albidis et ante cum striga obsoleta albida; eiliis omnium pallidis. C. Ad Swakop Africae a J. A. Wahlberg lecta. Mus. Holm. A. belluae Wallengr. (]. ec. p. 22.) quam maxime affınis, sed haud ejus mas. i 32 36 10. Acraea theodote n. sp. alis antieis fuseis, diaphanis, utrinque punctis discoidalibus nigris radiisque flavescentibus "longitudi- nalibus obsoletis, certo situ apparentibus; posticis supra nigris fascia latissima flavida, nigro-maculata, maculisque marginalibus fulvis, supra minoribus et antice subevanes- centibus. Ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris a Dom. Kin- berg capta. 11. Neptis.tivilla n. sp. alis supra nigricantibus, anticis striga longitudinali baseos supra grisescente, infra alba, maculis 2 disei coadunatis maculisque minoribus apieis albis; postieis fascia disci alba strigisque 3 grisescentibus, infra fasciis 5 albis, disci latiore. Manilla mense Januarii. Mus. Holm. 12. Mycalesis caesonia n. sp. alis supra fuseis, antieis ocello unico, iride carente, posticis punctis 2 albis, ocellaribus; omnibus infra canescente fuscis, linea media albida, introrsum obsolete nigro notata, antiecis punctis 3 albis, postieis punctis 7 ocellaribus, secundo, tertio quartoque minutissimis. Manilla menso Januarii. Mus. Holm. M. justina haud major. ' Gen. Neomaenas Wallengr. (Nov. Gen. Lepid. in Kongl. Wet. Acad. Förhandl. 1858. p. 78.) 13. Neomaenas servilia n. sp. alis supra brunnescente fusecis, posticis maculis seriatis fulvis obsoletis intramarginalibus; antieis infra fulvis apice lutescente ocelloque nigro bipupil- lato ; postieis infra fuscis atomis densis, fasciola discoidali fasciaque intramarginali flavidis, maculis difformibus albis ocello coeco anali alteroque obsoletissimo. Valparaiso mensibus Februarii et Martii. Mus. Holm. Gen. Neosatyrus Wallengr. (Gen. Nov. Lepid. in Kongl. Wet. Acad Förhandl. 1858. p. 79.) 14. Neosatyrus ambiorie n. sp. alis supra fuscis; anticis infra disco fulvescente, margine exteriore fusco ocelloque apicali bipupillato; postieis infra fuscis punctis seriatis 6 albis duobus ocellaribus. Valparaiso mensibus Februarii et Martii. Mus. Holm. Magnitudo et statura fere E. epiphronis. 37 - 45. Lycaena parrhasioides n. sp. alis integris infra canescen- tibus lineis albis duplicatis undulatis, posticarum irregularibns; postieis ocellis 3— 4 analibus nigris, coeruleo-fetis. Mas: alis supra violaceo-coerulescentibus, postieis punctis -2— 3 analibus nigris, subobsoletis. Femina: alis supra fuscis, basi plus minus coeruleo- pulverulata; anticis macula discoidali fusca, obsoleta, postieis punctis analibus 4 nigris, antice coeruleo-limbatis. Ins. Galapagos mense Maji. Mus. Holm. L. optileti magnitudine aequalis, sed interdum L. also haud major. Oculi hirti. 15. Lycaena Bohemanni n. sp. alis integris, supra lacteo- eoerulescentibus, basi coerulea; subtus einereis lineola trans- versa discoidali, serieque punctata extracellulari nigricantibus albo-einetis, punctis lunulisque seriatis obsoletis marginalibus fuseis. Q'. | China mense Decembris. Mus. Holm. Oculi nudi.. Statura fere praecedentis. g 17. Lycaena metophis n. sp. alis integris infra canescente fuseis, anticis annulo discoidali interrupto, lineolis extracellularibus sine ordine biseriatis, punctis marginalibus lunulisque ante- ‘ positis albis; posticis annulis baseos lineolisque disci sine ordine sparsis albis, et ocellis 4 marginalibus nigris, postice auratis, cum lunulis antepositis albis; ciliis anticarum albis, fusco-maculatis. Femina: alis supra fuscis, versus basin canescentibus posticis punctis obsoletis marginalibus nigris punctisque ante- positis anguli anali albis. Ad Kuisip Africae. Wahlberg. Statura L. alsi. Oculi nudi. 18. Polyommatus atahualpa n. sp. alis integris, supra fuscis, antieis disco fulvescentibus, fascia marginali maculari pallide flava; posticis lunulis marginalibus maculisque antepositis ' pallide flavis; anticis infra fulvis punctis subocellatis transverse seriatis nigris, posticis cinereis punctis baseos alterisque extra cellulam seriatis subocellatis nigris maculaque disci albida. Valparaiso mense Februarii. Mus. Holm. 19. Thecla guacanagari n. sp. alis caudatis, supra fuseis, posti- carum margine interno latissime lacteo; ommnibus infra einereis, 38 fascia communi subundulata, fulvescente ferruginea , extror- sum albo-limbata, posticis macula fulvescente ferruginea marginali, puncto nigro notata, anguloque ipso anali nigro. Puna mense Martis. Mus. Holm. Oculi nudi. Species minutissima. 20. Hesperia premnas n. sp. alis supra fuscis immaculatis, anticis lineola punctoque nigris; postieis infra apiceque anticarum rufescentibus pustulis fusco-brunneis cerebre ad- spersis. d'. Buenos-Ayres mense Januarii. Mus. Holm. Clava antennarum apice hamato. Statura fere H. lineolae. 21. Hesperia Hilas n. sp. alis supra fuscis, antieis maculis 2 —3 obsoletis pone cellulam transverse seriatis flavidis, infra disco nigricante macula unica flava; postieis infra fusco-grisescentibus, fasciola postica grisescente. J. Brasilia. In collectione mea. Statura H. lineolae, at minor. Clava hamata. 22. Aegocera triphaenoides n.sp. alis antieis supra nigris fascia longitudinali fasciaque transversa albido-Havis abbreviatisque; postieis fulvis margine maculaque disci fuscis; thorace nigro fascia longitudinali flavo-albida. Habitat in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. Statura Aeg. menetis Cram. tab. 70., sed major. Gen. Arichalca Wallengr. (Nov. Gen. Lepid. in Kongl. Wet. Acad. Förhandl. 1858. p. 137.) 23. Arichalca erythropyga n.sp. abdomine supra rubro maculis dorsi nigris, infra nigro; alis antiecis supra. aeneo-squamatis fasciis 3 transversis rubris, nigro marginatis, infra nigro- cyaneis basi rubra fasciisque 2 rubris; posticis rubris margine late nigro-cyanescente, dentem validum in discum mittente. L. al. exp. 32 — 37 millim. Habitat in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 24. Arichalea melanopyga n. sp. abdomine nigro; alis nigro- eyaneis, micantibus, antieis supra ad basin aeneo-squamatis, maculis flavis disci inaequalibus aureo- micantibus maculaque subapicali flava ovata, in parte inferiore etiam distincta. L. al. exp. 30 millim. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 39 'Gen. Neurosymploca Wallengr. (I. c. p 136.) 25. Neurosymploca Zelleri n. sp. antennis clavatis, palpis nigris; capite, thorace pectoreque nigris, albo-maculatis ; abdomine 'nigro maculis laterum albis, in eiswisque 5 ultimis late rubris; alis antieis supra nigro-fuseis, maculis 5 punctisque / 2 baseos albis; posticis rubris marginibus fasciaque continua transversa fuscis. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. Statura fere Z. lonicerae. 26. Proeris Norae-Hollandiae n. sp. antennis pectinatis, apicem versus attenuatis; alis fuseis, antieis supra totis et infra ad costam posticisque infra hine inde squamis eyaneis tectis; ano viride, coeruleo-nitente. Ad Sidney Novae-Hollandiae mense Novembris. Mus. Holm. Statura P. staticis, sed duplo minor. 27. Syntomis caryocatactes n. sp. antennis nigris, apicem versus albis; capite nigro, fronte alba; thorace nigro-fusco macula humerali alba; abdomine nigro macula baseos maculisque laterum albis; alis nigris, fuscescentibus, anticis maculis 6 minutis albo-hyalinis; posticis maculis 2 albo - hyalinis. Jg. L. al. exp. 25 millim. E Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 28. Syntomis coreus n. sp. antennis nigris, apice albicante; capite thoraceque nigris; abdomme nigro macula baseos maculisque 3 laterum fulvis; pectore macula laterali fulva; alis nigris eyanescentibus, anticis macula discoidali albo- hyalina. d. L. al. exp. 27 millim. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 29. Syntomis monedula n, sp. antennis nigris, apice....;5 capite thoraceque nigris; abdomine nigro, macula baseos maculisque 3 laterum aurantiacis; pectore macula aurantiaca; alis nigris, eyaneo-submicantibus, antieis maculis 3, posticis macula unica albo-hyalinis. &. L. al. exp. 27 millim. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 30. Naclia cingulata n. sp. antennis fuscis, apice ... .; capite fusco, fronte fulva; thorace nigro-fusco, collari, seutello- 40 parteque posteriore scapularum fulvis; abdomine nigro, mar- ginibus segmentorum supra fulvis; alis fuscis, macula baseos, maculis 2 discoidalibus, maculisgque A extracellularibus, per paria sitis, albis, hyalinis; postieis basi flavida punctoque extracellulari albo-hyalino. Manilla mense Januarii. Mus. Holm. 31. Naclia anthraciformis n. sp. antennis fuseis apice albicante; capite fusco; thorace fusco macula humerali scutelloque fulvis; abdomine fulvo, fasciis 4 longitudinalibus fuscis; alis antieis fuseis maculis 3 albo-hyalinis, macula unica punetoque disci flavescentibus; posticis fuscis macula magna albo-hyalina. g.L. al. exp. 20 millim. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 32. Naclia fuscicornis n. sp. antennis fuscis; capite fusco fronte fulvescente; thorace fusco macula humerali scutelloque fulvis; abdomine fulvo fasciis 4 longitudinalibus fuseis; alis antieis fuscis maculis 3 majoribus maculaque subquadrata minore disci albo-hyalinis; posticis fuseis macula magna albo-hyalina. o.L. al. exp. 20. millim. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. Praece- denti simillima, sed colore capitis antennarum et macularum alarum anticarum mox distincta. Haud femina prioris. 33. Naclia thyretiformis n. sp. antennis nigris, apice albo; capite fusco, fronte fulva; collari, scapulis scutelloque fulvis; abdomine fulvo fasciis longitudinalibus 4 fuseis; alis antieis fuscis maculis 4 maximis albo-hyalinis; postieis albo-hyalinis margine fusco.. ©. L. al exp. 25 millim. Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. 34. Tipulodes obscura n. sp. antennis nigris, apicem versus albis; palpis nigris; fronte verticeque cyaneo-micantibus; abdomine nigro-fusco serie punctorum dorsalium et lateralium viride cyanea; alis utringue nigro-fuscis squamulis baseos anticarum supra discoque infra cyanescentibus; ciliis fuscis; tibiis tarsisque posticis feminae dilatatis. Guayaquil mense Martis. Mus. Holm. Statura T. neglectae Boisd. sed major. 4 Gen. Aristodaema Wallengr. (Nov. Gen. Lepid. in Kongl. Wet. Acad. Förhandl. 1858. p. 136.) - 35. In Aristodaema arauna n. sp. antennis nigris versus apicem albis; corpore nigro, lineola scapularum maculisque abdominis 3 lateralibus fulvo flavis; seria abdominis dorsali seriebusque 2 lateralibus punctorum alborum; pedibus albo -maculatis tarsisqgue postieis albis; alis hyalinis basi fulva, costis et margine exteriore omnium apiceque anticarum nigris; summa apice anticarum albo. J'. Brasilia mense Decembris. Mus. Holm. Statura fere Sph. leucaspis Cram. tab. 52. 36. Gen. Lasioprocta Wallengr. (l. «. p. 135.) Lasioprocta merra n. sp. corpore nigro-fusco, maculis ab- dominis dorsalibus rufo-fulvis; ano barbato nigro; alis hyalinis, marginibus. nigris, anticis macula discoidali sat magna nigra. Callao mense Martis. Mus. Holm. Statura L. andromachae, sed minor. 37. In 38. Gen. Monopetalotaxis Wallengr. (l. e. p. 135.) Monopetalotazis Wahlbergi n. sp. palpis flavis, thorace atro 'fasciis transversis 2 flavis; abdomine flavo, rufo et nigro cincto; tibiis pedum intermediorum et posticorum flavis, nigro maculatis; alis fenestratis’, anticis supra ad marginem internum et anticum tenue, sed ad marginem externum latius aurates; posticis margine tenuissime aurato. L. al. exp. 25 millim, Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. Gen. Eumallopoda Wallengr. (l. c. p. 84.) Eumallopoda laniremis n. sp. thorace abdomineque nigris subviolaceo - micantibus; incisuris abdominis flavis; tibiis pedum intermediorum flavis, fasciis 3 transversis nigris; villositate pedum posticorum flava, albida et nigro; alis anticis fenestratis marginibus, macula discoidali apiceque fusco-nigris, submicantibus; alis posticis fenestratis margine tenuissime nigro; ciliis fuseis. L. al. exp. 37 millim. 42 ? Hab. in Caffraria orientali. Wahlberg. Mus. Holm. Statura Sph. bombyliformis Cram. tab. 400. Gen. Sphingonaepiopsis Wallengr. (l. c. p. 138.) 39. Sphingonaepiopsis gracilipes n. sp. alis antieis supra testaceo- - griseis, macula subquadrata magna in medio marginis interioris et altera subtriangulari, lineola coloris fundi notata, extra cellulam ferrugineo-fuseis; postieis fuscis ciliis albidis. L. al. exp. 30 millim. E Caffraria Dom. Wahlberg reportavit. Mus. Holm. 40. Smerinthus numosae n. sp. alis dentatis, supra einereis, antieis extra strigane mediam obseurioribus, punctis baseos 2 nigris, strigis 3 ferrugineo - fuscis maculaque ad finem cellulae reniformi; postieis maculis 3 lanutis nigris ad angulum ani. L. al, exp. 72 millim. Hab. in Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 41. Deilephila porcia n. sp. alis anticis supra grisescente viridibus, per discum obscurioribus,, puncto discoidali, serie punctorum obliqua lineolaque apicis fuscis; postieis rubris, limbo nigro ciliisque albis; abdomime virescente limbo segmentorum inter- mediorum ad latera albido. ©. ' Ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris. Mus. Holm. Statura fere D. euphorbiae, sed alae graciliores. 42. Choerocampa transfigurala n.sp. alis antieis supra viridibus macula discoidali strigisque transversis obsoletis obscurioribus; postieis rubro-fulvis margine exteriore fusco; segmentis ab- dominis tribus, ultimo proximis, punctis lateralibus albis notatis. thoraceque utrinque lines alba ornato. L. al. exp. 50 millim. Hab. in Caffraria.. Mus. Holm. Ch. idriaeo Boisd. affınis, at major. ae Gen. Gnathostypsis Wallengr. (Kongl. Wet. Acad. Förhandl. 1858. pag. 137.) 43. Ginathostypsis ostraeina n. sp. alis antieis supra testaceis fascia obsoleta ferruginea; postieis rubro-testaceis. L. al. exp. 100 millim. Hab. in Caffraria. Mus. Holm, Gen. Gnathothlibus Wallengr. | drer?pr13) 44. Gnathothlibus erotoides n. sp. alis anticis fusco-viridibus, hine inde obscurioribus, puncto discoidali pallido, nigro-cinto, maculaque nigra ad basin marginis interioris; postieis fulve- scente flavis, intima basi margineque exteriori nigris; alis omnibus infra fulvescentibus atomis lineaque apicis elongata nigris. Ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris. Mus. Holm. Sph. eroto Cram. quam maxime affinis, et forte mera ejus varietas. 45. Hepiolus ammon n. sp. antennis flavescentibus; alis antieis supra fuseis faseia transversa testacea, albo-marginata, obliqua, postice interrupta et erga basin directa ibique nigro- unipunctata; posticis fusco-brunneis. Long. al. exp. 30. mill. Hab. in Caffraria orientali. Mus. Holm. Antennae maris filiformis. 46. Hepiolus ibex n. sp. antennis rufescentibus; alis anticis albidis, fascia nivea, rufedine marginata, per discum a basi ad apicem repente; posticis supra albidis. L. al. exp. 28 mill. Hab. in Caffraria orientali. Mus. Holm. Antennae maris infra breviter lamellatae. 47. Hepiolus cervinus n. sp. antennis flavescentibus; alis supra griseo-flavescentibus, margine antico late fusco. Hab. in Caffraria orientali. Mus. Holm. Antennae maris late pectinatae. Statura et alarum forma H.libaniae Cram., at duplo minor. 48. Hepiolus antarcticus n. sp. antennis fuscis, versus apicem ferrugineis; alis fuscescente griseis marginibus lutescentibus, anticis supra maculis 2 discoidalibus serieque maculata in- tramarginali subauratis. Hab. ad C. Bonae Spei. Mus. Holm. Antennae maris setaceae. Alarum forma fere ut in MH. velleda, sed alae graciliores et apex anticarum acutior. 49. Zeuzera peta® n. sp. alis antieis supra albis, lineolis nigris fulvisque pulchre retieulatis, posticis supra albis, versus marginem exteriorem lineolis fuscis reticulatis; thorace albo, atomis nigris rarioribus adsperso. Ä Hab. in Caffraria orientali. Mus. Holm. Z. asyladi Cram. tab. 137 sat affinis, sed major. 44 50. Phragmatoecia impedita n. sp. antennis nigris pectine testaceo; corpore alisque sordide einereis, his undulis creber- rimis nigris, anticis fascia longitudinali atque irregulari nigro-fusca. Locum natale incertum. An Sidney Novae Hollandiae’? Mus. Holm. Fascia alarum anticarum fere ut in Sph. pyracmone Cram. tab. 487. B. 51. Phragmatoecia? capueina n. sp. antennis nigris; corpore alisque nigro-fuscis; collari, thorace antice, macula pectoris anoque fulvis. Ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris. Mus. Holm. Species inter Sphinges et Cossides fere intermedia. Antennae ut in speciebus typicis. Thorax aeque latus, antice truncatus. Caput in thorace fere intrusum. Abdomen prismaticum. Alae posticae ad ungulum ani in Jobum valde productae. 32. Psyche albifrons n. sp. fronte alba, antennis fuscis, corpore fusco alboque piloso; tarsis ferrugineis; alis ciliisque utrin- que fuscis, subdenudatis atque diaphanis. J. Ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris. Mus. Holm. Costa 1ma anticarum libera, ad basin furcata, medio alae percurso ramulum incurvum erga basin remittit. Costae 2— 3 a latere postico et costa 4ta ex angulo postico cellulae egredientes, hoc vero biramosa; costa dta e costula transversa cellulae; costae 6—8 ex angulo antico cellulae, sed costa 7ma biramosa; costa 9na e latere antico cellulae, sed costa 10ma e basi libera. Costa al. posticarum .ima a basi libera et costa 2da ex angulo antico cellulae, sed cum costa ma in medio connexa, ut areola accessoria ante cellulam formetur. Costa 3tia e costula transversa et costa 4ta ex angulo postico cellulae, hoc bira- mosa. Costa 7ma haud procul a costa 6ta et costa &va e latere postico cellulae. Costae 9— 11 e basi liberae, haec tamen tenuissima, plieiformis. 33. Heterogenea invitabilis n. sp. alis anticis supra argenteis, marginibus strigisque duabus .transversis (lineis 2 conjunctis) rufescentibus; postieis flavescente albis, margine postico tenue rufo. L. al. exp. 25 millim. Gab. in Caffraria. Mus. Holm. Bomb. nitidulae Cxram. tab. 399. quoddem modo similis. 45 54. Heterogenea squamosa n. sp. alis anticis supra elevato squamosis, pallide canescentibus, maculis acervatis brunne- scentibus; posticis fuscescentibus. L. al. exp. 19 millim. Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Facies aliena et sui generis. 55. Lithosia flavicosta n. sp. capite, thorace alisque anticis supra cinereo-ferrugineis, harum margine antico tenuissime flavo ; postieis utrinque nigro-fuseis; abdomine fusco. d. L. al. exp. 16 millim, Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Alae anticae sat latae; costa earum tertia bifurcata; costa 4—5 e diversis locis cellulae biscoidalis orientes. 56. Lithosia cinerella n.sp. capite, thorace alisque anticis supra flavescente griseis, his macula discoidali indeterminata fusca; posticis utrinque et anticis infra ochraceis, his versus mar- ginem anticum late infuscatis; abdomine supra grisescente, lateribus et infra ochraceo. . L. al. exp. 18 millim. Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Alarum forma et costae ut in praecedente. 37. Eithosia gracilipennis n. sp. capite flavo; thorace plumbeo; alis anticis supra obscure plumbeis margine antico toto sed versus apicem latius flavo; postieis utrinque flavis. J. Hab. in Caffraria. Mus. Holm, L. arideolae affinis, sed alae anticae graciliores et ad apicem magis rotundatae. Costae alarum ut in praecedente. 58. Lithosia scutellata n. sp. alis antieis supra argenteo-plumbeis, margine antico tenue atque indeterminata flavo; postieis utringue flavis; capite cum scutello flavo; thorace cum collari plumbeo. ©. Hab. in Caffraria Mus. Holm. Statura praecedentis, sed alarum forma fere ut in L. Zurideola. Costa al. ant. 3tia simplex, 4ta cum 5ta ex angulo antico cellulae oriens, haec vero triramosa. 59. Lithosia bipunctigera n. sp. capite, thorace alisque utrinque flavis; alis antieis punctis 2 discoidalibus nigris, infra obso- letioribus. ©. L. al. exp. 24 millim. Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Statura L. cereolae. Costa al ant. Ata cum 5ta ex angulo postico cellulae oriens, haec vero simplex; costa 5ta cum 7ma ex angulo antico cellulae oriens, illa triromosa; ramulus ejus posticus longissimus. Palpi breves. 46 60. Lithosia nigropunctata n. sp. capite thoraceque albicante einereis; alis ejusdem coloris, antieis punetis plurimis sparsis disci maculisque marginis antieis nigris; postieis infra palli- dioribus. ©. L. al. exp. 20 millim. Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Statura fere L. muscerdae, sed minor et alae posticae magis rotundatae. Costae ut in praecedente, sed costa 6ta al. ant. cum 7ma ex angulo antico cellulae oriens, haec vera triramosa. Palpi longiores, fere ut in Nudaria senici. 61. Lithosia punctipennis n. sp. capite thoraceque albicante cinereis; alis anticis supra ejusdem coloris, strigis 3 trans- versis undulatis punctisque nigris; posticis utrinque fuscis, macula discoidali obscuriore. ©. L. al. exp. 17 millim. Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Statura, costae et palpi praecedentis. 62. Lithosia pustulata n. sp. capite thoraceque albis; alis utrinque albis, anticis punctis valde inaequalibus sparsis seriatisque nigris et fuseis; postieis infra macula obsoleta fusca. ©. L. al. exp. 13 millim. Hab. in Cafiraria. Mus. Holm. Statura, costae et palpi praecedentis. 63. Setina sagenaria n. sp. capite thoraceque flavis, nigro- punctatis; alis utrinque flavis, anticis supra grosse fusco- reticulatis; eiliis fuseis; abdomine flavo. L. al. exp. 20 mill, Hab. in Caffraria. Mus. Holm. Statura $. irrorellae ejusque forma, sed antennae infra serratae, pilosae, et pedes postiei par calcarium unicum gerunt. 64. Selina sinuata n. sp. capite thoraceque fuseis; alis antieis supra fuseis puncto discoidali, macula costali alteraque sub- apicali flavo-albidis; postieis flavis limbo nigro; in medio sinuato; omnibus infra fulvis, limbo communi fusco; abdo- mine supra fusco ano flavo. J. Hab. ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris. Mus. Het. Antennae et costae ut in S. aureola. 65. Selina pectinata n. sp. capite nigro, fronte fulva; thorace nigro, collari fulvo; alis nigro-fusceis basi fulva; antieis maculis 7 flavis, quarum intermedia stylum ad marginem internum mittente; postieis macula discoidalı fulva; abdo- mine nigro, ano fulvo. S. L. al. exp. 23 millim. Hab. ad Sidney Novae Hollandiae mense Novembris. Mus. Holm. Statura praecedentis sed antennae pectinatae. a — 47 _. Vorläufiger Commentar zum dipterologischen Theile der »Fauna austriaca«, mit einer näheren Begründung der in derselben aufgenommenen neuen Dipteren-Gattungen. x Von Dr. I. R. Schiner. I. Bei der Bearbeitung meiner demnächst erscheinenden*) „öster- reichischen Dipteren-Fauna“ war ich zu einer gründlicheren Prüfung und Würdigung des Vorhandenen veranlasst, in Folge dessen sich über Abgrenzung der Familien und Gattungen bei mir Ueberzeugungen feststellten, die ich hier vorläufig näher zu erörtern und zu begründen - beabsichtige, weil in dem Werke selbst, das nur Resultate bringen soll, kaum der rechte Platz hierzu sein dürfte, mir übrigens sehr daran gelegen sein muss, die neuen oder von Anderen abweichenden Ansichten doch vorerst näher zu begründen und ausführlicher darzulegen. Ueber das System, nach welchem ich das Materiäle anordne, will ich hier keine Worte verlieren. Der heutige Stand der Dipterologie oder vielmehr die ganz ungenügende Kenntniss der unseren Erdball, und besonders die nicht europäischen Theile desselben bevölkernden Zweiflügler gestatten nicht, ein natürliches System aufzustellen. Es kann sich daher vorläufig nur darum handeln, das bekannte Ma- teriale nach einem verständigen Plane zweckmässig anzuordnen, das Zusammengehörige durch kunstvolle Kathegorien nicht zu zer- splittern und das Auffinden des Einzelnen so leicht und bequem als möglich zu machen. Das System, welches ich benütze, ist mein eigenes, nach den eben ausgesprochenen Grundsätzen entworfenes; es macht nicht den geringsten Anspruch ein natürliches zu sein, bemüht sich aber überall kein unnatürliches zu werden, und vor Allem ein prak- tisch brauchbares zu sein, nach welchem Jeder hoffentlich sein Materiale leicht und bequem zu ordnen und aufzustellen im Stande sein wird. *) Das Manuskript ist bis zu den Syrphiden inclusive druckfertig, für den Rest aber das Materiale derart vorbereitet, dass nach begonnenem Drucke keine Verzögerung mehr eintreten kann Hoffentlich wird zur Oster- messe die erste Lieferung ausgegeben werden können. 48 Dass ich bei meiner Arbeit auch die für niehteuropäische Arten aufgestellten Gattungen in Erwägung gezogen habe, versteht sich wohl von selbst, obwohl ich in der „Fauna austriaca“ nur die sämmtlichen europäischen Gattungen aufführen werde, wie diess auch von meinem Vorgänger Herrn Dr. Ludwig Redtenbacher geschehen ist, an dessen Plan ich mich — wie ich schon früher hier aussprach — so viel als möglich anschliessen werde. Die wesentlichste Modifikation in dem von mir bearbeiteten Theile der „Fauna austriaca* wird nur die sein, dass darin alle Arten des österrei- chischen Kaiserstaates analysirt, sämmtliche deutsche Arten charakterisirt aber auch alle europäischen Arten mit den nothwendigsten Citaten kurz aufgeführt sein werden. Die österreichischen Arten, für welche frühere Namen nicht aufgefunden werden konnten, wird Herr Dr. Johann Egger so gefällig sein, in den Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft näher zu begründen und bekannt zu machen, so dass ich auch diese als publicirte Arten sogleich aufnehmen kann. Ich gehe nach diesen Andeutungen zu dem eigentlichen Gegen- stande dieser Zeilen über, und beginne nach der Orduung meiner Fauna mit den Stratyomiden. Ich habe diese Familie in dem Umfange angenommen, wie diess bereits im II. Theile meiner Aufzählung der österreichischen Dipteren (Verhandl. d. zool.-botan. Vereins VO. Jahrg. 1857) geschehen ist, d. h. es sind die Berinae nach dem Vorgange der Engländer, derselben einverleibt geblieben. Innerhalb dieser Grenze ergeben sich vier ziem- lich natürliche Gruppen: Pachygastrinae, Stratiomyinae, Sarginae und Berniae. In der Gruppe der Stratiomyinae habe ich über einige Modificationen meiner früheren Ansichten zu berichten. Die Gattung Lasiopa Brulle ist nemlich ganz und gar identisch mit der Gattung Cyclogaster Macgq., wie mich die Einsicht in die „Expedition de Moree*“ überzeugte. Da der dritte Theil dieses Werkes im Jahre 1832 erschienen ist, so musste Brulle’s Gattungsname aufrecht erhalten, und der spätere Name Macquard’s (Suites a Buffon I. 256. 1834) als Synonym behandelt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Lasiopa Peleteria Brulle nichts weiter ist als Cyelogaster tenui- rostris Löw, wofür auch das häufige Vorkommen dieser Art in Dal- matien sprechen würde; — ausgemacht ist dieses jedoch nicht. Als vollständig berechtiget habe ich weiters die Gattung Pycnomalla Gerstäk. (Linnaea XI. 319) für Stratiomys splendens F. angenommen. x 49 Das beste Merkmal für diese ist der Aderverlauf: die Discoidalzelle sendet nemlich vier fast ganz gerade und ziemlich starke Adern zum Flügelrande, von denen die vierte, weit entfernt von der hinteren Basalzelle, aus der Discoidalzelle selbst entspringt; im Uebrigen zeigt sie in der Hauptsache die Merkmale von Stratiomys. Die Gattung Erochostoma Macgq. kenne ich auch jetzt noch nicht, und konnte über dieselbe auch von Herrn Bigot keine nähere Auskunft erhalten; sie dürfte unstreitbar zu den Saryinen gehören. In der oben genannten Gruppe konnte ich mich nicht entschliessen, die Löw’schen Gattun- gen Chrysonotus und Microchrysa anzunehmen , obwohl die Stellung der Punktaugen für eine Trennung der erstgenannten Gattung, der Habitus für eine der letztgenannten sprechen würde. Bei den Berinen habe ich für Beris dudia die neue Gattung Acanthomyia errichtet. Sie weicht in Habitus so sehr von den echten Beris-Arten ab, dass eine Trennung schon beim ersten Anblicke angezeigt erscheint. Bestimmt von dieser Gattung unterscheiden sie auch: die Bildung des Hinterleibes, der immer breiter als der Rückenschild und verhältniss- mässig kurz, auch oben nicht flachgedrückt ist, wie diess bei Beris immer der Fall ist, das Vorhandensein von vier aus der Discoidalzelle entspringenden Längsadern, von denen die dritte meistens verkürzt ist, nie aber wie bei Beris ganz fehlt. Die ausführliche Charakteristik lautet: Kopf halbkugelig. Untergesicht wenig gewölbt, fast gerade; Fühler von Kopflänge ; erstes und zweites Glied gleichlang, drittes elliptisch , zu- gespitzt, achtringlig, erster Ring sehr breit und gross, die beiden letzten stielförmig. Augen behaart, die des g' auf der Stirne zusammenstossend. Rüssel kaum vorstehend mit ziemlich breiten Saugflächen, Taster undeutlich. Rückenschild länglich rund , gewölbt, vor der Flügelwurzel mit einem aufgetriebenen Wulste; S:hildchen 4—6 dornig, Hinterleib siebenringlig, breiteralsderRückenschild, länglich oval, oben gewölbt, unten flach. Beine einfach, d. h. der hinterste Metatarsus nicht verdickt. Flügel breit, dritte Längsader langgegabelt; Discoidalzelle vier deutliche Adern zum Flügelrand sendend, von denen die vierte, weit von der hinieren Basalzeile entspringt, die dritte den Flügel- rand nicht ganz erreicht. Typische Art: Acanthomyia dubia. Zett. Aus der Familie der Xyl/ophagidae habe ich die Gattung Coenomyia Lat. ausgeschieden und für dieselbe eine eigene Familie der Coenomyidae errichtet, was wohl keiner besonderen Begründung bedarf. Der kleine Kopf, der breite robuste Körper, der gewölbte Hinterleib und die Bedornung des Schildehens sondern die Gattung Coenomyia wohl genügend Wiener entomol. Monatschr. IV. Id. A 50 von den Xylophagiden, und lassen in ihr ein ziemlich natürliches Ver- bindungsslied zwischen diesen und den Tabaniden erblicken. In der Familie des Tabanidae habe ich die Rondani’sche Gattung. Nemorius (Prodrom. Dipt. ital. I. 117.) für Chrysopus vitripennis Mg. und Chr. singularis Mg. als vollberechtiget angenommen. Ich habe meine Ansicht bereits in den Schriften des zoologisch- botanischen Vereins (J. 1858) dahin ausgesprochen , dass Chr. vitri- pennis Mg. nur mit Zwang in der Gattung Chrysops untergebracht, und ebensogut mit Haematopota. vereiniget werden könnte, in keine der beiden Gattungen aber recht passe, daher seiner Zeit die Errichtung einer neuen Gattung nothwendig werden dürfte. Dr. Löw hat m seiner neuesten Arbeit über die Gattung Chrysops (in denselben Schriften des zool.-bot. Vereins Jahrg. 1858), eine Abtrennung, als besondere Gattung für völlig überflüssig erklärt, was vielleicht damit erklärt werden kann, dass er Chr. ritripennis, den ich auch in männlichen Stücken besitze, nicht kannte. Ich: bin aber der Ueber- zeugung, dass in einer Anordung bei welchen Gattungen: ninderer Berechtigung, wie sich später bei den Dasypogoninen und Dolichopiden zeigen wird, acceptirt werden, so Heterogenes, wie Chr. vitripennis und die echten Chrysops-Arten nicht vereiniget bleiben dürfe. In der Familie der Nemestrinidae habe ich die Gattung Nemes- trina Lat. für N. aegyptiaca Wied. und N. Perezü L. Duf. bei- behalten ; die übrigen Nemestrina-Arten aber, welche das Adernnetz an der Flügelspitze nicht zeigen in zwei andere Gattungen unter- gebracht, nemlich in die Gattung Fallenia Mg.; — fasciata F. und in die Gattung Rhynchocephalus Fisch. (= Trichophthalma W estw.) die Arten N. caucasica Fisch. und N. Tauscheri. Fisch. Die erstere dieser Gattungen charakterisirt sich durch das Vorhandensein einer kleinen dreieckigen Zelle über und seitlich der Discoidalzelle von. der letzteren bei welchen dieses Merkmal nicht vorhanden ist. Bei Fallenia ist überdiess der Endgriffel ungeringelt, bei Ahynchoce- phalus dreigliederig ; von den drei Punktaugen sind bei Fallenia die beiden hinteren sehr entfernt stehend, und das vordere diesen genähert, während bei der andern Gattung die hinteren stark genähert und von den vordern weit abstehend sich finden. Ausser diesen Gattungen habe ich die Gattung Hirmoneura M eig. zu den Nemestriniden gezogen, mit denen sie unzweifelhaft in näherer Beziehung steht als mit den Bombyliden. In meiner Familie der Bombdylidae sind auch die Anthracidae 51 inbegriffen, die ich nur als eine Gruppe derselben zu betrachten vermag. Von der Gattung Anthrax habe ich die Arten mit einem Borsten- kranze am Ende des Fühlergriffels in eine eigene Gattung vereinigt und dieselbe Argyromoeba genannt. Zur Rechtfertigung folgendes: Die Anthrax-Arten alten Styles trennen sich habituell leicht in mehrere Gruppen. Macquart hat eine derselben, welche sich durch ein vor- gezogenes Untergesicht, durch das Vorhandensein von drei Unter- randszellen und durch meistens sehr kleine Haftläppchen von den Uebrigen unterscheidet, in die Gattung Exoprosopa vereiniget, welche. auch ich im Macquart’schen Sinne angenommen habe. Es bleibt ‚nach Absonderung dieser Arten noch viel Heterogenes übrig. Vorerst, fallen Arten mit kurzem runden Hinterleibe auf, welche oft mit Silber- flecken geziert sind, die verhältnissmässig längere, den Hinterleib weit überragende Flügel haben, und in der Zeichnung derselben eine gewisse Uebereinstimmung zeigen. Diese Arten haben auch den Borsten- kranz am Ende des Fühlergriffels, es ist bei ihnen ein kleiner Aderanhang an der oberen Zinke der gegabelten dritten Längsader und sehr oft auch ein solcher Anhang an der Basis der zweiten Längs- ader vorhanden, das dritte Fühlerglied ist bei ihnen meist kugelis und nicht zwiebel- oder birnförmig und die Haftläppchen sind immer deutlich vorhanden, während sie bei denjenigen Arten, welche alle die vorgenannten Merkmale nicht zeigen, meistens fast ganz fehlen und höchstens rudimentär vorhanden sind. Ich charakterisire die Gattung Argyromoeba, wie folgt: Zeigt im Allgemeinen die Merkmale der Gattung Anthra”r, unter- scheidet sich aber von derselben durch das Vorhandensein eines Borsten- kranzes am Ende des Fühlergriffels, durch das meist kugelförmige dritte Fühlerglied und den immer vorhandenen Aderanhang an der oberen Zinke der gegabelten dritten Längsader, auch die zweite Längsader hat an der Basis meistens einen rücklaufenden Aderanhang. Flügel viel länger als der kurze, meist schwarz behaarte und mit Silberflecken gezierte Hinterleib ; erste Hinterrandzelle stark verengt, Flügelfläche glashelle mit schwarzen Punkten oder Zeichnungen, Haftläppchen deutlich vorhanden Alles Uebrige wie bei Anthrax. Typische Arten: A. tripunctata. Wied. A. aethiops. F. A. variaF. Ich verkenne nicht ,. dass die den Neurien verwandten Exopro- sopa-Arten eine weitere Trennung nothwendig machen würden und bei- spielweise mit Exoprosopa aeacus Mcgq. und. Exoprosopa vesper- tilio Wied. recht Heterogenes noch vereint, bleibt, allein für meine 4*® 52 Zwecke hielt ich es nicht für angemessen, auch hier mich zu einer weiteren Trennung zu entschliessen. | Aus der Gattung Mutio Lat. habe ich die schönen und seit kurzem häufig nach Wien gebrachten Arten M. holosericea F. und M. Palasii Löw. ausgeschieden und mit der Gattung Chalcochiton Löw. vereiniget. Es enthält nemlich die Charakteristik der genannten Gattung (Entom. Zeitung v. Stettin. 1844. 157.) Nichts, was nicht auf obige Arten passen würde, und obwohl ich die Art nicht kenne, für welche Löw diese Gattung errichtete, so glaube ich doch, im Interesse der Namensverminderung, von der obigen Gattung Gebrauch machen zu müssen. Täusche ich mich, so müsste für die genannten Mulio-Ärten ein neuer Gattungsname gewählt werden. Die Gattung Bombylius L. habe ich, nach dem Vorgange Löw’s (Neue Beitr. III.) in die Gattungen Bombylius, Systoechus und Dischistus aufgelöst, weil ich dieselben für vollständig begründet erachte und eine Trennung der vielen Bombylius- Arten schon an und für sich ein grosser Vortheil ist. Dass ich bei der Familie der Acroceridae, den älteren Gattungs- namen Opsebius Costa für Pithoygaster Löw anwende , beruht auf Prioritätsrechten. Die Gattung Sphaerogaster Zett., ist mir gänzlich unbekannt, ich stelle sie auf die Autorität Zetterstedt’s hin zu den Acroceriden. Die Familie der Empidae hat mir zu mancher Neuerung Anlass geboten; ich bedauere aber trotzdem, dass das mir vorgesteckte Ziel es dermalen nicht gestattet, diese interessante Familie einer noch eindringlicheren Sichtung und Bearbeitung unterziehen zu können. Die Gattungsmerkmale für manche Gruppen liegen auf der Hand; wer zu monographischen Arbeiten Lust hat, darf nur an diese Familie hintreten und er wird reichlichen und dankbaren Stoff an ihr nicht vermissen. Leider werden die Empideen von den Entomologen st selten beim Sammeln berücksichtiget; ich konnte fast nur auf selbstgesammeltes Materiale mich fussen, und doch halte ich die Empideen für ebenso interessant und in ihren Örganisationsunter- schieden nicht weniger mannigfaltig als die Dolichopiden, für welche bereits vier berühmte Monographen (Stannius, Stäger, Löw und Haliday) thätig waren. In der Gruppe der Hybolinae habe ich die Gattung Pterospäus Rond. für Hybos muscarius F. angenommen. Sie soll nach Löw’s Angabe (Berl. Entom. Zeitschr. 1858. p. 346) identisch mit Syneches 53 Walk. sein. Ich konnte trotz aller Mühe nicht eruiren, wo und wann Walker diese Gattung aufgestellt haben könnte, und bin daher auf den Rondani’schen Namen verwiesen. Dass H. muscarius sich von den echten Hybos-Arten wesentlich unterscheide, wird wohl ‘von Niemanden in Zweifel gezogen werden. In der Gruppe der Ocydrominen war ich zur Aufstellung einer neuen Gattung für eine neue österreichische Art genöthiget. Ich nannte die Gattung: Holoclera. Die Art wird von Dr. Egger demnächst beschrieben werden. Die Characteristik lautet: Fühler länger als der Kopf, vorgestrekt, die b:iden ersten Glieder kurz. das drittestark verlän gert, kegelförmig , zusammengedrückt mit einem ziemlich langen, zweigliederigen Endgriffel; Rüssel dünn und viel länger als der Kopf, wagrecht abstehend: Taster klein, verborgen. Augen des Männchens auf der Stirne zusammenstossend drei Punktaugen. Rückenschild bukelig gewölbt; Hinterleib mit 5—6 sicht- baren Ringen, Genitalien des 9 vorstehend, Legeröhre spitz. Beine schlank, die hinteren verlängert, die Metatarsen so lang als die übrigen Glieder zusammen; Schienen gerade, Schenkel nicht verdickt, Schwinger des Z mit ausserordentlich grossen Knöpfen. Flügel mit ungegabelter dritter Längs- aders Discoidalzelle vorhanden, kurz, kaum die Flügelmitte erreichend „ drei Adern zum Flügelrand sendend, Analzelle kürzer als die davorliegende Basal- zelle; Flügellappen stark vortretend, fast rechtwinklig. Typische Art: H. pulchra. Egg. Von Oedalea unterscheidet sich die Gattung durch den ver- längerten Rüssel, die nicht verdickten, unten nicht stachligen Hinter- schenkel und die geraden Schienen; von Leptopeza durch die langen Fühler und die immer vorhandene dritte, aus der Discoidalzelle ent- springende Längsader. Für Brachystoma longicornis Meine, habe ich die Gattung Trichopeza Rond. (Prodrom. I. 150) angenommen und sie in nähere Beziehung zu den Hemerodrominen gebracht, obwohl sie sich eigentlich nirgends so recht organisch einfügen will. Dass ich für TachypezaM eig. . den Gattungsnamen Tachydromia Meig. beibehielt und die Arten, welche Meigen später als Tachydromia-Arten wollte gelten lassen, die aber Macquart früher schon in die Gattung Platypalpus abge- sondert hatte, mit dem letzteren Gattungsname bezeichne, wird wohl gebilliget werden. In der Gruppe der Empidineh habe ich für @loma basalis Löw die neue Gattung Oreogeton eingeführt. Es scheint mir nicht zulässig, von dem Meigen’schen Merkmale des dritten kugelförmigen 54 Fühlergliedes abzusehen und @!. basalis mit verlängerten dritten Fühlergliede der Gattung @loma einzuzwängen, zumal die Fühler- bildung bei der Aufstellung der Empiden-Gattungen keine unwesent- liche Rolle spielt. Die Characteristik meiner Gattung lautet: Fühler kürzer als der Kopf, dreigliederig, erstes Glied länger als das zweite, drittes birnförmig, etwas verlängert, mit ziemlich langen, behaarten, zweigliederigen Endgriffel, Rüssel dick, wenig und horizontal abstehend. Taster aufgerichtet, stark behaart. Augen des 5 auf der Stirne zusammenstossend. Rückenschild kurz, ziemlich stark gewölbt; Hinterleib schlank, von der Seite her zusammengedrückt, an der Basis verengt, oben plötzlich zur Rückenhöhe aufsteigend und wieder bogenförmig nach abwärts gehend. Analanhänge des 5 klein kolbig Lege- röhre des © spitz. Beine schlank , die hinteren verlängert, alle Schenkel und die Hinterschi.nen beiderseits mit Rinnen. Flügel breit, dritte Längsader gıgabelt, obere Zinke nicht steil ; Discoidalzelle fast dreieckig; dıei Adern zum Flügelrand sendend, von den.n die beiden vorderen an der Basis ge- nähert, und bogenförmig zum Rande gehen. Analzelle kürzer als die davor liegende Basalzelle; Flügellappen stark vortretend. Typische Art: O. basalis. Löw. Von Gloma Mg., mit der sie allein verglichen werden könnte, unterscheidet sich die Gattung durch die Bildung der Fühler und.der Fühlerborste, die bei Oreogeton griffelartig ist, durch den nicht _ senkrechten Rüssel und die immer vollständig gegabelte dritte Längs- ader (Gloma zeigt an der Basis der obern Zinke -wenigstens ein Dünnerwerden derselben, wenn auch nicht, wie Meigen angibt, eine wahre Unterbrechung immer stattfindet.) Zur Aufstellung einer neuen Gattung, welche im Habitus mit Hilara Meig. die grösste Aehnlichkeit hat, war ich durch das Auf- finden zwei neuer, in den Hauptmerkmalen übereinstimmenden Arten veranlasst. Ich nannte sie Hilarimorpha. Durch das gänzliche Fehlen der Discoidalzelle, die Gabelung der dritten und vierten Längsader, so wie durch die Verlängerung der Analzelle, welche‘ fast bis zum Flügelrande hin reicht, unter- scheidet sich diese Gattung von allen Empideen-Gattungen und kann mit ihrer abnormen Flügeladerung, da die kurzen Hüften einen Ver- gleich mit den Hemerodrominen ausschliessen, höchstens mit Meghyperus Löw in einige Beziehung gebracht werden. Bei Meghyperus ist aber die dritte Längsader ungegabelt und die Discoidalzelle immer vor- handen; überdiess gehört Meghyperus zu den Hybotinen, während Hilarimorpha von den Empidinen nur durch eine unnatürliche Trennung abgesondert werden könnte. Die Charakteristik lautet: 55 Fühler dreigli.drig, die beiden ersten Glieder kurz, das dıitte ver- längert, breit, gegen das Ende zu plötzlich verengt, mit einem kurzen, zwei- gliederigen Endgriffel. Rüssel kurz, wenig vorstehend, Saugflächen breit, Taster zweigliederig ; gegen das Ende stark verdickt, so lang als der Rüssel. Augen des 5 auf der Stirne sich berührend ; drei Punktaugen vorhanden. Rücken- schild mässig gewölbt. Hinterleib hinten aufwärts gebogen ,„ in beiden Ge- schlechtern zugespitzt, bei den & an der Spitze die breiteren Genitalien tragend, diese b.stehen aus breiten , zangenförmigen Nebenorganen, die in einen dicken kolbigen Körper zusammengedrängt sind. Beine schlank, die hinteren‘ etwas verlängert. Flügel mit gegabelten dritter und vierter Längs- ader; Discoidalzelle fehlt, Analzelle fast bis zum Flügelrande erweitert. Flügellappen stark vortretend. Typische Art: H. singularis. Eggr. Acentropus latipennis Möschler. Capite, thorace et alis anterioribus griseis, alis posterioribus niveis. Abdomine fuscescente; pedibus antennisque pallidis. Long. 15m. Patria: Russia meridionalis. Kopf, Bruststück und .Vorderflügel hellgrau, etwas glänzend, Hinterflügel weiss, Hinterleib bräunlich, Füsse bleich gelblich, oben fein weissbeschuppt , Fühler weissgelblich oben. an der Wurzel weiss. Die Unterschiede von Acentropus niveus, mit welchem diese Art nicht leicht verwechselt werden kann, werde ich kurz dadurch geben, dass ich die Beschreibnng beider Arten nebeneinanderstelle. ‚ Acentropus lalipennis ©. Fühler nicht halb so lang als ein Vorderflügel. Kopf und Thorax hellgrau. Schulterdecken grau. Hinterleib durchaus bräun- lich. Füsse gelblich, oben weiss- beschuppt. Vorderflügel durchaus ein- fach hellgrau. Länge von der Wurzel bis zur Spitze 7 m. Breite Acentropus niveus 9. Fühler länger als die Hälfte eines Vorderflügels. Kopf und Thorax gelblich, weiss beschuppt. Schulterdecken weiss. Hinterleib nur in der Mitte bräunlich, an der Basis und Spitze weisslich beschuppt. Füsse gelblich, weiss beschuppt. schnee- Vorderflügel weisslich, ge- gen den Vorderrand gelblich be- schuppt. Länge 6m. Breite 2 m. 56 vom Vorderrand zum Innenwinkel 3 m. Vorderrand convex. Vorderrand fast gerade. Aussenrand einwärts gebogen. Aussenrand schief abgestutzt. Innenrand etwas convex. Innenrand etwas convex. Hinterflügel weiss. Hinterflügel schneeweiss. Länge 6 mm. u. Breite reich- Länge 5 m. Breite 2 m. lich”3m; Fransen an allen Flügeln Fransen an allen Flügeln schneeweiss. schneeweiss. Durch die bedeutende Breite der Vorder- und Hinterflügel, welche noch durch die sehr verschiedene Gestalt , besonders was die ersteren- betrifft, weit gerundeter erscheinen als bei Ac. nöreus, sowie durch die einfach graue Färbung der Vorderflügel unterscheidet sich die neue Art hinlänglich von jener, ganz abgesehen, dass ihre bedeutende Grösse, 15 m., von Ac. niveus wohl nie erreicht wird; meine sämmt- lichen Exemplare dieser Art messen nur 12—13 m. Das einzige, ganz reine Exemplar, welches ich besitze, ist ein Weib und stammt von Sarepta; ob es ebenfalls wie Ac. niveus auf Wasserpflanzen gefunden wurde, weiss ich nicht, vermuthe es aber. Die Flugzeit ist mir ebenfalls unbekannt. Ich werde es mit noch einigen neuen Microlepidopteren an Herrn Dr. Herrich- Schäffer zum Abbilden einsenden. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czagl. (Fortsetzung. XXIV. Monoplius. Körper rund, oberseits stark convex, schwarz, sehr dicht, fein und zusammenfliessend punktirt. — Kopf klein rundlich, Stirn eben vom Kopfschild durch einen Streifen getrennt. — Fühlerschaft gewunden, Griffel 6 gliederig, Keule oval derb; Fühlergrube offen, unter den vordern Halsschildwinkeln gelegen. — Halsschild vorne gesenkt, tief ausgeschnitten, mit ganzen Randstreifen. — Flügeldeckenstreifen glatt, Nahtstreifen nur im Spitzenwinkel ausgedrückt. — Vorderbrust kurz enge, zweistreifig an der Basis eingeschnitten; Prosternalfortsatz wenig vorragend; Mittelbrust gerandet, halbkreisförmig; in den Einschnitt : 57 der Vorderbrust eindringend. Beine langgewimpert; -Vorderschienen ein- reihig gezähnt, Tarsalgrube undeutlich; die hinteren zweireihig gezähnt, Tarsen zusammengedrückt nur mit einer Klaue versehen. — Propy- gidium sechseckig, abschüssig; Pygidium rund, gewölbt, niedergebogen. Rund, oberseits stark gewölbt, schwarz, dicht runzelig punktirt, Stirne eben, Stirnstreifen ganz; Halsschild mit ganzem Randstreifen, neben welchem acht Punkte eingedrückt sind; Flügeldecken mit? Rand, und 1—4 rückwärts abgekürzten Rückenstreifen, umgeschlagener Seiten- rand zweistreifiz. Beine gewimpert. Schienen unten ‘ dornig, die vorderen fünf-, die mittleren drei-, die hinteren einzähnig . .„ . . . .inflatus Dej. Capd.g.H. XXV. Pelorus. Kopf klein zurückziehbar; Stirn eben, mit einem halbkreis- förmigen, vor dem Kopfschild unterbrochenem Streifen ; Oberkiefer stark, zahnlos. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Fühler- keule zusammengedrückt rund; Fühlergrube rund und offen unter den vordern Halsschildwinkel gelegen. — Halsschild trapezoidal, Rand- streifen desselben ganz. — Flügeldecken mit tiefen Rückenstreifen von denen die äusseren doppelt sind. — Vorderbrust zweistreifig, an der Basis zur Aufnahme der Spitze der Mittelbrust ausgerandet; Prosternalfortsatz kurz abgerundet, Mittelbrust vorne zweibuchtig, gerandet. — Vorderschienen aussen gezähnt, Tarsalgrube undeutlich begränzt; die hinteren einreihig bedornt. Propygidium sechsseitig abschüssig; Pygidium dreieckig kurz. Diese Gattung enthält nur eine einzige, an den Doppelstrichen der Flügeldecken leicht erkennbare Art vom Senegal, welche einige Aehnlichkeit mit Bruchus hat. Oval, nachenförmig, glänzend schwarz; Fühler und Beine braun; Stirn eben punktirt, Stirnstreifen einen von den Augen an nach rückwärts gerichteten Bogen bildend; Halsschild an den Seiten punktirt mit ganzen Randstreifen; Flügeldecken am umgeschlagenen Rande zweifurchig, mit 2 Randstreifen, tiefen, ganzen, gedop- pelten und einfachen 1.—3., ganzem 4. Rücken- und Naht-, abgekürztem 5. Streifen; Propygidium fein punktirt, Vorderschienen 6zähnig, die hinteren dornig brucheides. L. 5, B. 3 m. 58 XXVI Scapomegas. Körper kugelig, schwarz. — Kopf verlängert zurückziehbar; Stirn vom Kopfschild kaum geschieden; Stirnstreifen nur als kurze Strichelchen längst den Augen; Oberkiefer vorragend.. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Schaft gross, Kopf oval zusammen- gedrückt; Fühlergrube offen unter den Halsschildwinkeln gelegen. — Halsschild vorne verengt, mit einem Rand- und Seitenstreifen; Aus- schnitt am Vorderrande zweibuchtig. — Flügeldecken kugelig, gestreift, umgeschlagener Rand gefurcht; kaum ausgehöhlt. — Vorderbrust zweistreifig an der Basis ausgerandet. Prosternalfortsatz kurz, zugespitzt; Mittelbrust kurz, breit, in die Vorderbrust eindringend. — Vorder- schienen aussen zweireihig gezähnelt, die hinteren bedornt. — Propy- gidium sechseckig, abschüssig; Pygidium dreieckig abwärts geneigt. Diese Gattung, deren Namen von der eigenthümlichen Bildung ihres Fühlerschaftes entlehnt ist, wird bald an den tief in das Hals- schild eingesenkten Kopf mit seinen schnabelförmig vortretenden, von den grossen Fühlerschaften begränzten Mandibeln, dem zweibuchtigen Ausschnitt des Halsschildes, welchen der Seitenstreifen in seinem Ver- laufe nachbildet, an den gewölbten Flügeldecken, der sehr kurzen aber breiten Mittelbrust, wodurch die Mittelbeine weit auseinander gestellt sind, erkannt werden. Sie enthält nur zwei dem südlichen Amerika angehörige Arten. Stim eingedrückt. — Seitenstreifen des Halsschildes ganz. — 1. Rücken- und Nahtstreifen der Flügeldecken ganz 2 —5. Rückenstreifen nur an der Spitze angezeigt | auritus Cayenne. — eben. — Seitenstreifen des Halsschildes rückwärts abge- kürzt. — Naht- und 1. Rückenstreifen ganz, 2. vorne etwas abgekürzt, 3—5. nur an der Spitze sichtbar gibbus Brasilien. XXVIU Notodoma. Körper klein, kugelig, fast rund. — Kopf länglich zurückziehbar ; Stirne vom Kopfschilde kaum geschieden, an den Seiten gestreift; Oberkiefer verlängert, wehrlos, Maxillartaster 3gliederig. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Keule 4gliederig. Fühlergrube unter den vordern Halsschildwinkeln. — Halsschild vorne verengt mit wenig vorragend herabgeneigten Vorderecken; Randstreifen fein, ganz. — 59 Flügeldecken deutlich gestreift, einzeln abgerundet, umgeschlagener Rand zweistreifig kaum ausgehöhlt. — Vorderbrust breit, an der Basis ausgeschnitten mit kurzen abwärts gebogenen Fortsatz; Mittelbrust gerandet, in die Vorderbrust eindringend.. — Propygidium 6eckig; Pygidium 3eckig, ganz abwärts gerückt. — Beine weit von einander- stehend, schlank; Vorderschienen aussen bedornt, Tarsalgrube verwischt. Die einzige Art dieser Gattung hat viel Aehnlichkeit mit Hetaerius wovon sie sich dnrch die Bildung der Fühler und Taster deutlich unterscheidet. Das Vaterland ist Hindostan. Kugelrundlich, kastanienbraun glänzend, punktirt; Stirn etwas eingedrückt, beiderseits gestrichelt; Halsschild mit einem ganzen Randstreifen; umgeschlagener Rand der Flügeldecken zweistreifig, Naht eingedrückt; Randstreifen durch einen längs dem Spitzenrande laufenden Bogen mit dem Nahtstreifen verbunden; 1,2. und 5. Rückenstreifen ganz, 3. und 4. verwischt, vorn und rückwärts abgekürzt; Mittelbrust gerandet, Schienen bedornt %. . .. 2% ,... ... .globatum. 12?3,3B:2 m; XXVIUl Hetaerius Eı. Körper rundlich, gewölbt. — Kopf klein, zurückziehbar; Stirne gerandet, vom Kopfschilde kaum geschieden; Oberkiefer vorragend, innen gezähnt. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Schaft gegen die Spitze schaufelförmig erweitert, Geissel vom 2. — 7. Gliede allmälig verdickt, Kopf aus einem cylindrischen an der Spitze abge- stumpften Gliede bestehend; Fühlergrube unter den Vorderwinkeln des Halsschildes gelegen; Brust ganz. — Halsschild nach vorne verengt und ausgerandet,-an.den Seiten wulstig gerandet oder flach; Flügel- decken mit einem Rand-und 3 Rückenstreifen, reihenweise behaart. — Vorderbrust zweistreifig, vorne gelappt, an der Basis ausgerandet, uni.den Vorsprung der leicht zweibuchtigen Mittelbrust aufzunehmen. — Propygidium 6eckig, zusammengedrückt, der Aussenrand über der Mitte einen stumpfen Winkel bildend, Tarsalgrube weit ausgehöhlt, Vorderschienen gezähnelt, die hinteren gedornt. Die zwei bekannten Arten kommen in Europa vor und leben in Gesellschaft der Formica rufa und fusca. Innerer Lappen der Unterkiefer sehr klein, durchaus häutig. — Rostroth glänzend, auf den Flügeldecken mit gereihten 60 goldgelben, langen niederliegenden Haaren; Kopf nicht gerandet; Halsschild vorne stark verengt beiderseits muldenförmig. vertieft, mit breiten, wulstigen längs- streifigen Seitenrändern; Flügeldecken mit 4 ganzen Rückenstreifen . ». » 2.2.2.2... .quadratus Kugel. ' 1.41% -- Yım. Innerer Lappen der Unterkiefer deutlich, seine Spi;ze in einen sichelförmig gebogenen Hornhacken endigend. Roth- braun wenig glänzend, überall mit äusserst feinen sehr kurzen, schüppchenartigen, weisslichen Härchen besäet; Kopf an den Seiten mit fein abgesetzten Seitenrande; Halsschild vorne wenig verengt, Seiten- ränder flach, nicht wulstig aufgetrieben; Spuren der Rückenstreifen an Basis der Flügeldecken (Redtenb. Faun. Austr. ed. I. p. 311:) . .. . .Sarterii Redtb. L. 1Y% m. XXIX. Eretmotus. Körper rundlich, gewölbt. — Kopf eingezogen, Stirn ausgehöhlt, Streifen fehlend; Oberkiefer vorragend; 3. Glied der Kiefertastern kurz, 4. lang fast cylindrisch. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, Geissel allmälig verdickt, Knopf eylindrisch, eingliederig, abgestutzt glatt; Fühlergrube klein, in den Vorderwinkel gelegen; Brustrand ganz. — Vorderbrust breit, kurz, zweistreifig, an der Basis ausgerandet, Fortsatz sehr kurz; Mittelbrust zweibuchtig, mit der Mittelspitze in die Vorderbrust eindringend, beiderseits eingedrückt. — Halsschild mit einem Randstreifen; Flügeldecken mit einem ganzen Rand- und 1—3 kurzen Rückenstreifen. — Propygidium 6eckig, sehr geneigt, Pygi- dium halbkreisförmig ganz nach unten gerückt. — Beine weit von einanderstehend,, alle Schienen flachgedrückt, stark winkelig erweitert. Diese Gattung, deren Name von den. breiten Schienen, die ausgestreckt drei Paar Rudern gleichen, herrührt , ist auf eine einzige in Algerien unter Steinen vorkommende Art gegründet. Sie nähert sich Dendrophilus in Hinsicht der Körperform, der erweiterten Schienen und der Einfügung der Fühler, Tridalus in der Breite und Basis des Prosternums, der Stirn, dem Halsschild, den Flügel- decken, dem 6eckigen Propysidium und der Fühlergrube, Hetaerius in der Bildung der Brust und Fühler: unterscheidet sich jedoch. von ersterer Gattung durch die breite und kurze, an der Basis ausgebuchtete, 61 mit einem äusserst kurzen Fortsatz versehene Vorderbrust, die in den Vorderwinkeln gelegenen Fühlergruben und die Streifen der Flügel- decken; von der zweiten durch die stark erweiterten Hinterschienen, die beiderseits eingedrückte Mittelbrust und den sehr kurzen Prosternal- fortsatz; von beiden insbesondere durch die Fühler; von der dritten endlich durch das Halsschild und die unregelmässigen Flügeldecken- streifen. Rundlich, convex, schwarz, glänzend, glatt; Fühler, Mund und Beine pechbraun; Stirne ausgehöhlt, erhaben gerandet; Halsschildvorne verengt und abwärts gedrückt, an den Seiten gerundet und gerandet, in den vier Winkeln eingedrückt; Flügeldecken breiter als das Halsschild, an der Basis mit kurzen schrägen Streifen, Schulter eingedrückt, Naht erhaben . . . ..... . .Lucasii. L. 3, B. 2'% m. XXX. Dendrophilus Leach. Körper oval, etwas gewölbt. — Kopf klein zurückgezogen, ohne Stirnstreifen; Oberkiefer vorragend, innen stumpf gezähnt. — Fühler unter dem Stirnrande eingefügt, erstes Glied der Geissel länger und dicker als die folgenden, Knopf oval, viergliederig; Fühlergrube in der Mitte des Seitenrandes der vorne ausgeschnittenen Vorderbrust gelegen. — Halsschild mit einem feinen Randstreifen. Flügeldecken länglich mit verwischten Rand und Rückenstreifen. — Vorderbrust breit, zweistreifig, an der Basis abgerundet. Prosternalfortsatz kurz herabgeneigt; Mittelbrust ausgerandet. — Propygidium von den Flügeldecken zum Theil bedeckt; Pygidium halbkreisförmig herab- gebogen. — Schienen stark erweitert mit Dörnchen besetzt, Tarsal- grube seicht ausgehöhlt. Die Beine sind jenen von Hetaerius ähnlich, nur sind sie verhältniss- mässig kürzer; das wesentliche Unterscheidungsmerkmal: der Fühler- knopf und die Lage der Fühlergrube, führen zum Erkennen. — Auch mit einigen Species von Tribalus zeigt sich eine Aehnlichkeit, es sind aber die Bildung der Fühlergrube, des Fühlerknopfes und; der Beine deutliche Kennzeichen. Von den zwei bekannten Arten lebt erstere unter der Rinde abgestorbener, und in den Wunden lebender Bäume, auch in Schwäm- men, die zweite als myrmecophäl in Gesellschaft der Formica rufa. Die Metamorphose ist noch unbekannt. — Vaterland Europa. 62 Schwarz, dicht punktirt; Flügeldecken mit 5 rückwärts abge- h kürzten Rückenstreifen, von denen die 2 innern ver- wischt sind . . © 2.2. ° 0. ..0.. . . panetatus Herbst. TV. 3 B2U4 m. Braun, matt, nicht punktirt; Rückenstreifen der Flügeldecken feine, schwach erhabene Linien bildend . . . pygmaeus L. 1:18, BR2)% Mm! XxXXXL Tribalus Er. Körper oval, glatt oder punktirt. — Kopf zurückziehbar , Stirne ober den Augen gewölbt, vom Kopfschilde kaum geschieden, Ober- kiefer breit, zurückgezogen. — Fühler unter dem sehr schwachen Stirnrande eingefügt, Fühlerknopf rundlich, an der Spitze abgestutzt; Fühlergrube unter den Vorderwinkeln des Halsschildes gelegen, mehr oder weniger von Brustfortsatze bedeckt. — Halsschild vorne stark verengt mit einem ganzen Randstreifen. — Flügeldecken am um- geschlagenen Seitenrande gestreift, Rückenstreifen derselben entweder. abgekürzt oder verwischt. — Vorderbrust breit, zweistreifig an der Basis abgestutzt, Fortsatz kurz und breit; Mittelbrust kaum aus- gerandet. — Pygidium senkrecht. — Beine schlank , die Vorderschienen auswärts erweitert und gezähnelt, die hinteren sparsam einreihig gewimpert. Die Arten leben unter Baumrinden. 1;4Eühlerenube öfter... sah ae er ik Bl + ee — von dem an den Vorderwinkeln erhobenen Brust- rande bedeckt (CaerosternusLe C).. .» .».......4 p) . Flügeldecken durch den ganzen Randstreifen wie gerandet, nur ein sehr kurzer Rückenstreifen an der Basis in - der Mitte; grob und weitläufig punktirt . . agrestis Seneg- L#3;7B, 2 m — ohne oder mit verwischten Randstreifen . . .. .3 3. Schwarz, sehr dicht punktirt. — Halsschild an den Vorder- ecken eingedrückt. Aeusserer Randstreifen der Flügel- decken geschweift, 1—3 Rückenstreifen schief kurz capensis. Cap d. g. H. L. 3, B. 2 m, — metallisch punktirt. — Halsschild vor dem Schild- chen gross punktirt. Flügeldecken mit abgekürzten schiefen Rückenstreifen . seaphidiformis 111. Portug. Algier. L. 2, B. 12 m. 63 Pechbraun. — Flügeldecken kaum mit einigen Spuren von Rückenstreifen . . „2... ..minimus Rossi. S. Europ. L.' 13%, B 14 m. 4. Oval etwas gewölbt, pechschwarz dicht und stark punktirt. — Flügeldecken mit 4 vorzüglich nach innen verwischten Rückenstreifen . . ... . . . americanus Le C. N. Amer. Kugelrundlich, schwarz. — Rückenstreifen ganz verwischt laevigatus Pk]. N. Amer. Yucatan. L. 1%, B. 1Yaı m. XXXU Sphaerosoma. Körper rund, kugelig. — Kopf klein zurückziehbar; Skirhe con- vex, vom Kopfschilde kaum geschieden. — Fühler unter dem Stirn- ee eingefügt, Schaft lang, Kopf abgesetzt, rundlich; Fühlergrube rund, seitlich gelegen, Brustrand ausgeschnitten. — Halsschild vorne stark ausgeschnitten mit einem ganzen Randstreifen; Flügeldecken kaum gestreift, mit erhabenen Seitenrand. — Vorderbrust breit und kurz, zweistreifig an der Basis etwas ausgerandet, Fortsatz rundlich geneigt; Mittel von der Hinterbrust kaum geschieden. — Propygidium quer, geneigt; Pygidium halbeliptisch senkrecht. — Beine weit von einander eingefügt; Vorderschienen wenig erweitert, gezähnelt; Tarsal- grube seicht; die Hinterschienen verlängert. Diese Gattung ist auf ein einziges Individium von Madagascar, in dem Museum des Jardin de Plantes befindlich, gegründet, welches man auf den ersten Blick für einen Trid. americanus halten möchte. Herr de Marseul glaubt die Aufstellung dieser Gattung durch die auffallenden äusseren Merkmale nemlich: die an den Seiten des Pro- thorax gelegene Fühlergrube, in welche die Fühler nur durch eine am Vorderrand der Brust eingeschnittene Rinne eingelegt werden können, und den ovalen Fühlerknopf, dessen Glieder unter einander ziemlich gleich sind, gerechtfertigt, da eine weitere Untersuchnng der Fresswerkzeuge bei dem einzigen Individium unzulässig war. Rund, convex, pechbraun, glänzend dicht und stark punktirt, Kopf gewölbt, Oberlippe halbkreisförmig; Halsschild an der Basis gerundet, vorne stark verengt, mit einem ganzen Randstreifen, Flügeldecken beiderseits hoch gerandet; Hüften weit von einander entfernt, Schienen schwach erweitert; Tarsen kurz, erstes Glied länger alsıdie yanderem; : unse. 5An sd ahlsunkag 5. ,; vum. 64 XXX Saprinus. Körper dick, eiförmig, glänzend, öfter metallischh — Kopf zurückziehbar, Stirnstreifen fein, vorne mehr oder weniger verwischt, Kopfschild schmal; Fühler vor den Augen unter dem Stirnrande ein- gefügt, Geissel kurz allmälig verdickt, Keule abgesetzt, 4gliederig, rund. — Vorderbrust kurz, kielförmig zusammengedrückt zweistreifig, - an der Basis etwas ausgebuchtet, Prosternalfortsatz fehlend; Fühler- grube vor den Vorderhüften gelegen, Brustrand tief ausgeschnitten. — Halsschild trapezoidal, kurz, mit einem Randstreifen; Flügeldecken an der Spitze abgestutzt, mit 4 schiefen, rückwärts abgekürzten Rückenstreifen und feiner Schulterlinie; umgeschlagener Rand zwei- furchig. — Propyeidium kurz, quer; Pygidium dreieckig, mehr oder weniger geneigt. — Schienen breit, aussen entweder gezähnt oder mit Dörnchen besetzt; die hinteren zweireihig gedörnt. — Diese Gattung charakterisirt sich durch- das Halsschild und vor- züglich durch die Flügeldecken, deren Streifen schief und hinten ab- gekürzt sind, durch die kielförmige zusammengedrükte Vorderbrust ohne Prostornalfortsatz, durch die von den Vorderhüften in dem Seitenrande der Brust ausgeschnittene Fühlergrube. wohin die Fühler durch den rinnenförmigen Einschnitt im Vorderrande der Brust gelangen , und endlich durch die mit zwei Reihen Dornen besetzten Hinterschienen. Die Geschlechtsunterschiede sind nicht immer dieselben, bis- weilen sogar schwer wahrnehmbar, sie treten in einer. grösseren Gedrungenheit einzelner Theile oder stärkerem Glanze bei dem Männ- chen auf; manchmal zeigt sich bei dem einen Geschlechte eine Ver- tiefung auf der Hinterbrust, oder zwei kleine Erhabenheiten an der Spitze derselben, ein anderes Mal ist das Pygidium des Jan der Spitze gewölbt, mit einem Eindruck, während das des @ mit verschiedenen Skulpturen versehen ist. Die Metamorphose ist noch wenig bekannt. Im vollkommenen Zustande leben die Arten im Miste, Kuhexcerementen, Aas und faulenden Pflanzenstoffen. (Fortsetzung folgt.) Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl UDeberreuter. Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomologische Monatschrift, Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 3. IV. Band. März 1860. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) II. Gruppe. (Graptodera Chevr. Dej. Cat.) Stirne zwischen den Fühlern mit stumpfer Erhabenheit und flachen rautenförmigen Höckerchen darüber, über dem Munde deutlich und schwach bogenförmig abgesetzt. Fühler nach aussen allmälig verdickt. Kinnbacken 4zähnig, der 2. Zahn von aussen der stärkste. Kinnladentaster kurz, mit mässig verdicktem 3., und länglich kegelförmigem, wenig schmälerem Endgliede. Halsschild vor der Basis mit einem beiderseits durch ein tiefes mondförmiges Grübchen abgekürzten Quereindruck. Fortsatz der Vorderbrust gewölbt, nach rückwärts schwach dreieckig erweitert und kielförmig erhaben, mit gerundeter Basis. Flügeldecken in der Mitte am breitesten, zerstreut punktirt. Hinterschienen leicht gebogen, ziemlich breit, auf dem Rücken mit einer feinen Kante. Drittes Tarsenglied am Unterrande nur leicht ausgeschnitten. Klauenglied an der Unterhälfte stark eckig erweitert. | Die hierher gestellten Arten wurden bisher miit den Vorher- gehenden nach Chevrolat’s Vorgange in eine Gruppe: „G@raptodera“ vereiniget, von der sie jedoch nebst dem verschiedenen Umrisse und den aus den voranstehenden Gruppenmerkmalen ersichtlichen Abwei- chungen noch durch kürzere Fühler und Beine, längeres 3. Fühlerglied und etwas entfernter gestellte Hinterhüften sich. unterscheiden. Der folgenden Gruppe (CrepidoderaChevr.) schliessen sie sich durch die Bildung des Halsschildes und den allgemeinen Umriss der Flügeldecken an, entfernen sich aber nebst anderen Verschiedenheiten in den Einzel- Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 5 66 bildungen, besonders durch die nicht ‚gereiht punktirten Flügeldecken und’ die nicht. ankerförmige Gestalt. des. Prösternalfortsatzes.' Der eiförmige Körper ist_ mehr oder weniger stark gewölbt; die Fühler kaum länger als der halbe Körper, von gedrungenem Bau, die einzelnen Glieder vom 4. an kurz kegelförmig, das Wurzelglied sehr verdickt, etwas kürzer als die'zwei folgenden zusammen, das 2. von etwa ?/ der Länge des 3., dieses deutlich länger als das 4., welches nebst dem 6. das kürzeste ist; das Endglied ist länglich zugespitzt. Das Halsschild ist wie bei der vorigen Gruppe gestaltet, jedoch auf der Scheibe stärker kissenartig gewölbt, ‘der zweimal geschwungene Qunereindruck ist beiderseits durch ein tieferes mondförmiges, aussen schärfer begrenztes und auf der Halsschildbasis senkrecht stehendes Grübchen abgekürzt, den hinter den Vorderecken stumpfeckig erwei- terten Seitenrand begleitet eine Reihe gröberer Punkte. Die zerstreut punktirten Flügeldecken sind kürzer als bei voriger Gattung, haben ihre grösste Breite in der Mitte und verschmälern sich stärker zur Spitze; die Nahtwinkel sind rechteckig, die Naht selbst an der Spitze etwas vertieft; die Schulterbeule nach den Arten mehr oder weniger deutlich, der umgeschlagene Theil des Seitenrandes etwas breiter als beider vorigen Gattung. Der Zwischenraum der Hinter- hüften ist ziemlich breit. . Die Beine sind kurz, die Hinterschenkel ziemlich verdickt, die leichtgebogenen Schienen etwas breit, schon nahe an der Wurzel stärker aufnehmend, mit feiner Rückenkante und ohne Rinne an der kurz abgeschnittenen Spitze; der Enddorn äusserst kurz; das 1. Glied der Hintertarsen ungefähr von einem Viertel der Schienenlänge, das 3. mässig breit, ohne deutliche Lappen, am Unter- rande nur leicht ausgeschnitten. Die Erweiterung des 1. Tarsengliedes des J an allen Beinen deutlich. 6. H. eicatrix. Ovata, convexa, nitida, atra, supra Ccyanea, ore an- tennarum basi tarsisque rufo-brunneis, thorace subtilissime punc- tulato, postice sulco abbreviato transversim profunde impresso, elytris subtiliter sparsim punetulatis. Long. 1Yı lin. — Lat. % lin. Illig. Mag. VI. 59 u. 116. 46. Kleinen Stücken der H. oleracea an Grösse gleich. Eiförmig, gewölbt, blauschwarz, die stark glänzende Oberseite nebst den Hinter- schenkeln dunkelblau, mit etwas grünlichem Schimmer, besonders auf dem Halsschilde. Der Mund, die ersten 4 bis 5 Glieder der Fühler, sowie die Tarsen und Klauen röthlichbraun; das Halsschild um mehr 67 als: die Hälfte breiter als lang, an den Seiten etwas vor der Mitte sanft gerundet, vor den Hinterecken leicht geschweift, am Hinterrande leicht gerundet und schwach zweibuchtig; die Oberfläche ist mit äusserst feinen, doch deutlichen Pünktchen bestreut, der Quereindruck tief, die beiden mondförmigen Grübchen noch tiefer; die Flügeldecken an den Seiten mässig gerundet, über dem Rücken etwas flach gewölbt mit stumpfeckig vorragenden Schultern und stark erhabener, innen durch einen kurzen Längseindruck abgesetzter Schulterbeule, mit sehr feinen, aber etwas stärkeren Pünktchen als auf dem. Halsschilde bestreut, welche theilweise regelmässigere Doppelreihen bilden; die Flügel sind ausgebildet. Der Unterleib wenig glänzend, mit einzelnen zerstreuten Pünktchen und Härchen; die Hinterschenkel sind mässig stark angeschwollen, die Schienen mässig breit. Längliche, schmälere Gestalt, hellere Oberseite und mindere Wölbung, schmäleres Halsschild, stark vortretende Schulterbeule, deutlichere Punktirung besonders auf den Flügeldecken, etwas schlan- kere Fühler und Beine unterscheiden diese Art von der folgenden. Dem südwestlichen Europa angehörig; in Portugal bei Coimbra (Illig.); bei Malaga in Andalusien selten (Rosenhauer); im süd- lichen Frankreich (v. Kiesenwetter); auch bei Paris (Allard). Cheyrolat nennt als Nahrungspflanze Solanum nigrum (Ann. de la ‚Soc. ent. de Fr. 1859. 3. Trim. Bull. CXXX.) 7. H. Mercurialis. Breviter ovata, gibbo-convexa, nitida, atra, supra atro-coerulescens, ore, antennarum basi tarsisque rufo-brunneis, thorace breviore sublaevi, postice sulco abbreviato transversim profunde impresso, elytris subtilissime sparsim punctulatis. Long. 4 — 1Yı Iin. — Lat. ?% — Y% lin. Illig. Mag. VI. 147. 47. — Oliv. Ent. VI. 721. 983 pl. 5. f. 93 (Altiea). — Schönh. ‚Syn. II. 320. 149. — Gyll. Ins. Su. III. 523. 3. — Redtenb. Fn. Aust. ed. 1. 527. g. 544. ed. I. 934. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Deutschl. II. 136. 1. Galeruca Mercurialis. Fab. Ent. Syst. II. 33. 97; Syst. El. I. 499. 113. Sphaeroderma Mercurialis. Steph. Il. br. Ent. Mand. IV. 330; Man. of. br. Col. 303. 2384. | Durch kürzere, mehr rundliche Gestalt, sehr starke ‚fast halb- kugelige Wölbung ausgezeichnet. Schwarz, Kopf, Halssehild und Hinter- 5 * 68 schenkel schwarzblau, Flügeldecken etwas heller; Mund, untere Fühlerglieder mit Ausnahme des fast bis zur Spitze schwärzlich über- laufenen Wurzelgliedes, Kniee, Tarsen und Klauen rothbraun; die Fühler im Ganzen kürzer und gedrungener als bei Voriger; die Stirn- höckerchen etwas undeutlich, die stumpfe Erhabenheit zwischen den Fühlern oft der Länge nach leicht eingedrückt; das Halsschild sehr kurz, mehr als doppelt so breit als lang, stärker kissenartig gewölbt, an den Seiten gerundeter, kaum punktirt, fast glatt; der Hinterrand gerundeter, der Quereindruck nebst Grübchen tiefer als bei H. eicatrir. Die Flügeldecken an der Wurzel kaum breiter als die Halsschildbasis,“ mit abgerundeten Schultern und schwach abgesetzter Beule, an den Seiten etwas bauchig gerundet; die Punktirung ist äusserst fein und verworren, mit Spuren einiger kurzer Punktreihen, nach rückwärts ‚fast verloschen. Die Hinterschenkel sind stärker verdickt, die Schienen merklich breiter und an der Wurzel stärker gekrümmt, als bei AH. eicatrixe. Die Flügel sind verkümmert. Das © hat auf dem letzten Bauchringe ein feines Längsstrichelchen eingegraben. Im nördlichen und mittleren Europa, in schattigen Waldungen oft in grosser Menge auf Mercurialis perennis, deren Blätter dann siebartig durchlöchert ‚erscheinen, aber auch in Küchen- und Wein- gärten auf Mercurialis annua. Vom Mai bis Ende Sommer. Die unter dem Namen H. vitis Chevr. in Sammlungen befind- liche Art ist von der vorstehenden nicht verschieden. Sn II. Gruppe. ( Crepidodera Chevr. Dej. Cat.) Stirne zwischen den Fühlern entweder schwach gewölbt, oder deutlich kielförmig erhaben, und über dem Munde stumpfwinklich oder bogenförmig abgesetzt; oder mit keilförmiger Erhabenheit, und ohne deutlichen Absatz über dem Munde; Stiinhöckerchen länglich oder rundlich, und mehr oder weniger deutlich. Fühler allmälig nach aussen dicker. Kinnbacken 5zähnig, der 2. und 3. Zahn von aussen die stärksten und spitzig. Kinnladentaster etwas kurz, mit ziemlich verdicktem 3. und zugespitzt kurzkegelförmigem, etwas schmälerem Endgliede. Halsschild vor der Basis mit einem beiderseits durch ein Grübchen oder Längsstrichelchen abgekürzten Quereindrucke, welcher nur ausnahmsweise undeutlich ist. 69 Fortsatz der Vorderbrust grob punktirt, eben oder leicht vertieft, und mit einer feinen erhabenen Linie längs der Mitte, nach rückwärts mit ankerförmig ausgezogenen Hinterecken. Flügeldecken in der Mitte am breitesten, punktstreifig oder gereiht-punktirt. Hinterschienen gerade oder leicht gebogen, zur Spitze hin allmälig erweitert, mit abgerundeten oder stumpfkantigen Rücken ohne deutlicher Rinne. Drittes Tarsenglied deutlich -zweilappig. Klauen an der Unterhälfte stark eckig erweitert. Den beiden vorhergehenden Gruppen zunächst verwandt, weicht sie von beiden durch die fünfzähnig getheilte Kinnbackenspitze, die ankerförmige Gestalt des Prosternalfortsatzes und die gereiht punktirten Flügeldecken ab; die übrigen Verschiedenheiten in den Einzelbildungen ergeben sich aus der Vergleichung der angeführten Gruppenmerkmale. Der mehr oder minder gewölbte Körper ist von ei- oder länglich- eiförmigem Umriss; die Stirnbildung zeigt, wie oben gemeldet, mehrere Hauptformen, auf welche ich bei den darauf gegründeten Unter- abtheilungen zurückkommen werde. Die kräftigen Fühler haben mehr als halbe Körperlänge; das Wurzelglied, bei einigen Arten stark auf- getrieben, ist kürzer als die zwei folgenden zusammen, das 2. im Durchschnitte das kürzeste, selten dem 3. gleich, oder etwas länger; das 3. und 4. wechseln in der gegenseitigen Länge, das 5. ist in der Regel länger als die übrigen, mit Ausnahme des meist, scharf zuge- spitzten Endgliedes. Das Halsschild zeigt dieselbe Grundform wie in den zwei ersten Gruppen, mit stark kissenförmig gewölbter Scheibe; die Hinterecken sind recht- oder etwas spitzwinkelig, der deutlich abgesetzte Hinterrand ist kaum oder wenig gerundet und zweimal tiefer oder seichter gebuchtet; neben den hinter den stumpfen Vorder- ecken eckig erweiterten Seitenrande läuft, wie in der 2. Gruppe, eine Reihe gröberer Punkte; der Quereindruck und die ihn abkürzenden Längsstrichelchen erleiden reihenweise Abänderungen, worüber das Nähere am betreffenden Orte; ausnahmsweise sind beide undeutlich. Die seitlich hinter den Vorderhüften ankerförmig verlängerten Hinter- ecken des Prosternalfortsatzes schliessen die ersteren gemeinschaftlich mit den Zipfeln der umgeschlagenen Seitentheile des Halsschildes ein; seine Basis ist leicht gerundet, und in der Mitte schwach ausgebuchtet. Das Schildchen ist klein mit gerundeten Seiten, bei einigen Arten der 2. Abtheilung ist es merklich grösser und breit dreieckig. Die Flügel- 70 decken, mit meist deutlicher Schulterbeule und an der Wurzel mehr oder weniger breiter als die Halsschildbasis, sind in der Mitte sanft gerundet, ziemlich rasch zur abgestutzt dreieckigen Spitze verschmälert, und haben nahezu rechteckige Nahtwinkel, deren Spitze selbst aber abge- rundet ist. Der umgeschlagene Seitenrand wie in der II. Gruppe. Die Punktreihen oder Streifen werden aus regelmässig, entfernter oder gedrängter gestellten, und nicht immer bis an die Spitze reichenden Punkten gebildet, selten sind sie etwas unregelmässig. Zwischenräume der Hüften sind schmal. Der 1. Bauchring ist ungefähr so breit als die drei folgenden zusammen, der letzte ist etwas schmäler, seltener eben so breit als der 1.; nur bei H. lineata zeigt sich ein anderes Verhältniss. Die Beine sind ziemlich kurz, die Hinterschenkel im All- gemeinen mässig angeschwollen; hier begegnen wir auch der Ausnahme von: gar nicht verdickten Hinterschenkeln. Die Hinterschienen, von der oben angezeigten Gestalt, haben an der kurz abgeschnittenen Spitze ‚einen wenig vorragenden Enddorn. Das 1. Tarsenglied misst ungefähr ein Drittel der Schienenlänge, das 3. ist breit und in zwei kurze Lappen getheilt. Beim J ist das 1. Tarsenglied an allen sechs Beinen stark erweitert, besonders in der 1. und 3. Abtheilung, das letzte Bauchsegment ist an der Spitze mehr oder weniger deutlich quer ein- gedrückt, selten noch mit einer flachen Vertiefung auf der Mitte. Bezüglich der auffallenden Entwicklung desselben bei H. lineata ver- weise ich auf deren Artbeschreibung. a) Stirne zwischen den Fühlern schwach gewölbt, und über dem Munde bogenförmig abgesetzt. Die flachen Stirnhöckerchen durch zwei tiefe in der Mitte sich kreuzende Linien abgegrenzt. 8. H. lineata. Oblongo-ovata, convexa, ferruginea, supra testacea, thorace punctulato, postice sulco abbreviato transversim profunde impresso, elytris punetatostriatis, interstitiis subtilissime punc- tulatis, vittulis duabus baseos, lineisque geminis medii, postice connexis, nigris. Long. 2 lin. — Lat. %ı lin. Var. lineis geminis medii elytrorum postice abbreviatis, non connexis. Mas: Abdominis segmento ultimo majori, fovea circulari magna et profunda excavato, et apice utrinque fortiter exciso. Illig. Mag. VI. 110. 33. — Oliv. Ent. VI. 706. 69. pl. 4. £. 69. 71 : Chrysomela lineata Rossi Fn. Et. I. 92. 225. 2, @aleruca geminata Fab. Syst. El. I. 498. 106. Durch die Bildung der Stirne und der Halsschildfurche, das sehr kurze 2. Fühlerglied, die walzigen Schienen, und die starke Entwicklung des letzten Bauchringes von den übrigen Arten aus- gezeichnet. | Länglich eiförmig, gewölbt, mässig glänzend. Unterseite, Mund, Schenkel und die Naht der Flügeldecken gesättigt rostroth, die übrigen Theile mehr röthlichgelb. Kopf mit glattem Scheitel; Halsschild deutlich punktirt, ungefähr um die Hälfte breiter als lang, mit von den Hinter- ecken bis zur Mitte geraden, und dann nach vorne etwas verengten Seitenrändern, und kaum gerurdeten, schwach zweibuchtigem Hinter- rande. Der tiefe Quereindruck endigt beiderseits in ein rundliches tieferes Grübchen, welches den Hinterrand nicht erreicht. Das 2. Glied der sehr langen Fühler ist äusserst kurz, etwa ein Drittel des folgenden messend. Die Flügeldecken, an der Wurzel nur wenig breiter als das Halsschild, erweitern sich wenig in der Mitte; ihre Spitze ist deutlich abgestumpft; die je zwei und zwei etwas genäherten Punktstreifen reichen bis an die Spitze, die Punkte sind aber daselbst verworren,, die Zwischenräume fein und ziemlich dicht punktirt. An der Wurzel auf dem 3. Zwischenraume zeigt sich ein kurzes schwarzes Striemchen und auf der mässig starken Schulterbeule ein schwarzer Tüpfel ; längs der Mitte jeder Flügeldecke stehen auf dem 5. und 7. Zwischenraume zwei parallele rückwärts verbundene schwarze Striemen, deren äusserer jedoch häufig hinten abgekürzt oder verloschen erscheint, Die Beine sind kräftig, die Hinterschenkel mässig verdickt, die Schienen walzig mit abgerundetem Rücken, und an der Wurzel leicht gebogen. Das 1. Tarsenglied des Männchens sehr stark erweitert. Der Bauch ist stark gewölbt und glänzend, einzeln nur an den Seiten dichter punk- tirt und behaart. Der 1. Bauchring ist kaum von der Breite _des 2. und 3.; der 5. dagegen sehr gross, beim © zweimal so breit als der 1., schmal zulaufend und einfach; beim 9 noch grösser, fast die Hälfte des Hinterleibes einnehmend, in der Mitte fast glatt, an den Seiten schräg runzlich punktirt, zwei Drittheile der Breite nach aussen nimmt eine grosse kreisrunde, scharf gerandete, tief und glatte Grube ein, der Aussenrand ist beiderseits tief ausgeschnitten, der dadurch gebildete mittlere Lappen viereckig; ausserdem zeigt die Mitte jedes Bauchringes eine grübchenartige Vertiefung. 72 -In Italien (Rossi), Spanien und Portugul (Illiger) und dem südlichen Frankreich (Oliv. Dej.), auch an der Nordküste von Afrika bei Tanger (Fab.) b) Stirne mit kielförmiger Erhabenheit zwischen den Fühlern, über dem Munde stumpfwinklich, fast horizontal abgesetzt; Stirnhöckerchen läng- lich, schräg gegen einander gestellt und deut lich abgegrenzt. Die hierher gestellten Arten charakterisiren sich noch durch besonders kurze Hinterbeine, fast gerade Schienen, wenig über den Quereindruck hinausreichende Längsstrichelchen des Halsschildes, und minder stark erweitertes 1. Tarsenglied des Männchens; sie theilen sich wieder in zwei Stämme: &. Mit schmälerem, gewölbterem Körper, stark ange- schwollenem Wurzelgliede der dicken Fühler, grösserem breit dreieckigen Schildchen und kaum gebuchtetem Hinterrande des Halsschildes, dessen hinter der Querfurche liegender Theil etwas wulstig gewölbt ist. 9. H. rufipes. Oblonga, convexa, nitida, capite, antennis, thorace laevi postice latiore et sulco abbreviato transversim profunde impresso, pedibusque rufis; pectore abdomineque nigris, elytris coeruleo- virescentibus, subtiliter punctato-striatis, punctis approximatis, interstitiis Re serie subtilissima. Long. 1: — 1% lin. — lat. Y — %. lin. Ent. He U. 11. 2. — Schönh. Syn. II. 307. 36. — Illig. Mag. VI. 114. 41. — Gyll. Ins. Su. II. 558. 29. — Duftsch. Fn. austr. III. 271. 43. — Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 304; Man. of. br. Col. 294. 2301. — Zett. Fn. lapp. 224. nota ad 15. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 529. g. 544; ed. U. 935. 1066. — Bach. Kf. Fr. f. N. u. M. Dtschl. II. 138. 8. Chrysomela rufipes Linn. S. N. II. 595. 65; Fn. Su. 545. — Scop. Ent. carn. 69. 214. — Rossi. Fr. Et.1. 90. 217. Crepidodera rufipes Küst. Kf. Eur. IX. 85. Chrysomela ruficornis Marsh. Ent. br. I. 199. 70. Galeruca ruficornis Fab. E. S. I. 2. 32. 96. — Payk. Fn. Su. II. 108. 29. Crioceris ruficornis Fab. ‚Syst. El. I. 464. 70. Altica ruficornis Pz. Fn."Germ. 21. f. 12. re 73 Länglich eiförmig, stark gewölbt und glänzend. Kopf, Halsschild, Fühler und Beine sammt den Hüften roth, Schildehen, Brust und Hinterleib schwarz, Flügeldecken blaugrün. 2. Fühlerglied wenig kürzer als das 3., dieses mit dem 4. fast gleich lang. Scheitel und das um die Hälfte breitere als lange Halsschild glatt, Querfurche scharf und tief eingedrückt, die Seitenränder in der Mitte einfach gerundet, nach vorne schmäler. Die Flügeldecken an der Wurzel wenig breiter und dreimal so lang als das Halsschild und an den Seiten schwach gerundet, haben Punktstreifen, welche aus ziemlich feinen gedrängten Punkten bestehen und bis an die Spitze reichen; die Zwischenräume zeigen eine äusserst feine Punktreihe. Die Schulterbeule wird durch einen mässigen Eindruck abgesetzt. Hinterleib dünn behaart, und äusserst schwach punktirt. Der letzte Bauchring des J' zeigt an der rothbraunen Spitze einen deutlichen Quereindruck und ein flaches Grübchen auf der geglätteten Mitte. Die Flügel sind verkümmert. Ueber ganz Mittel-Europa und darüber hinaus über Schweden, England, südl. Frankreich, Ober-Italien, Dalmatien ete. ausgebreitet. Bei Wien im Mai und Juni in lichten Laubwäldern und auf Wald- wiesen sehr häufig auf Orobus vernus und Vicia sepium. Nach den Ent. Heften und Bach’s Angabe auch auf Maiva sylvestris und Althea-Arten. 10. H. sodalis. Oblonga, convexa, nitida, capite, antennis, thorace laevi, postice subangustato, sulco abbreviato transversim profunde impresso pedibusque rufis; pectore abdomineque nigris, elytris coeruleo-virescentibus subtiliter punctato-striatis, punctis approxi- matis, ad basin et callum humeralem profundius impressis, inter- stitiis punetorum serie subtilissima. Long. 1Yı — 1% lin. — lat. / — % lin. Der H. rufipes in Gestalt und Färbung so ähnlich, dass sie leicht als Varietät derselben angesehen werden könnte, aber meines Erachtens doch eine selbstständige Art. Bei gleicher Grösse sind die Flügeldecken im Verhältniss zu dem durchaus kleineren Halsschilde länger; dieses ist schmäler, an den Seiten stärker gerundet, nach rückwärts wie nach vorne deutlich eingezogen und vor den Hinterecken, wenn auch schwach doch etwas geschweift. Die Flügeldecken sind an den Seiten mehr gerundet, die feinen Punktstreifen an der ganzen Basis tiefer und besonders der 6. Streifen innerhalb der.Schulterbeule furchenartig vertieft. Bei den mir 74 vorliegenden Stücken‘ ist der Scheitel schwärzlich überlaufen, auch erscheint das 4. Fühlerglied deutlich länger als das 3. N ‚Obgleich diese Merkmale nur von zwei Exemplaren entnommen sind, welche ich der gütigen Mittheilung des Herrn v. Kiesenwetter verdanke, so zweifle ich nicht an deren Stichhältigkeit, da beide Geschlechter vorhanden sind und bei der verglichenen grossen Anzahl der H. rufipes kein Uebergang zu den bemerkten, wenn auch äussserst feinen Merkmalen sich auffinden liess. Vielleicht gehört die H. rufipes der südlichen Gebiete zu dieser Art. Jedenfalls möchte sie einer an Beobachtung zu empfehlen sein. Herr v. Kiesenwetter erhielt sie aus der Lombardie als MH. melanostoma. 11. H. serbica. Oblongo-ovata, convexa, nitida, nigra, ore, antennis pedibusque rufo-ferrugineis, thorace sparsim punctulato postice angustato, sulcoque abbreviato transversim impresso; elytris breviuseulis, punctato-striatis, punctis ad basin fortibus et pro- fundis, apicem versus evanescentibus. Long. 1 — 1Y: lin. — lat. %s lin. Var. thorace capiteque toto ferrugineo. Den Vorhergehenden im Baue sehr ähnlich, aber um ein Drittel kleiner und ausser der verschiedenen Färbung durch das nach rück- wärts verschmälerte Halsschild und die kurzen Flügeldecken abweichend. Länglich-eiförmig, stark gewölbt, schwarz bis auf die rostrothen Fühler, Beine und den Mund. Die Hinterschenkel etwas bräunlich. Die Flügeldecken mit schwachem Erzschimmer. Das 4. Fühlerglied deutlich kürzer als das 3. Der glatte Scheitel und das Halsschild stark glänzend, letzteres nur wenig breiter als lang, in der Mitte stark gerundet, nach rückwärts verengt, ohne jedoch vor den Hinterecken ausgebuchtet zu sein, diese daher etwas stumpf; die Scheibe ist sehr fein, aber deutlich punktirt, der Quereindruck und die ihn abkürzenden Längs- strichelchen mässig tief und stärker punktirt. Die Flügeldecken, etwas matt glänzend, sind etwa zweimal so lang als das Halsschild, an der Wurzel nur wenig breiter als die Halsschildbasis, mit abgerundeten Schultern, leicht gerundeten Seiten und etwas abgestutzter, beim das Hinterleibsende freilassender Spitze; die Punktreihen sind an der Wurzel grob, und besonders an der Naht und innerhalb der ziemlich flachen Schulterbeule grob und tief, fast furchenartig, gegen die Mitte zu feiner, an der Spitze fast verschwindend. Bei reinen Stücken [) bemerkt man auf der Spitze einzelne kurze Härchen. Die Zwischen- räume zeigen äusserst feine undeutliche Punktreihen. Der Hinterleib kaum punktirt mit einzelnen längeren Härchen. Eines der mir vorliegenden Stücke zeigt den ganzen Kopf und das Halsschild rostroth, stimmt aber in allen sonstigen Merkmalen mit der Stammart genau überein, so dass ich darin nur eine Farben- ‚varietät zu erkennen vermag. Das nähere Verhalten beider Formen zu einander dürfte sich aber erst aus einer grösseren Reihe von Exem- plaren entnehmen lassen. Diese interessante Art findet sich in Serbien, und wurde mir von Herrn von Kiesenwetter freundlichst zur Ansicht mitgetheilt. Anm. Die mir unbekannte Crepid. semirufa Küster Kf. Eur. IX. 86, dürfte nicht in diese Reihe zu stellen sein; überhaupt spricht die Beschreibung der einzelnen Theile dafür, dass sie gar nicht in diese Gruppe (Crepidodera Chevr.), sondern eher zu der folgenden (Podagrica Chevr.) gehören dürfte, denn selbst die Querlinie des Halsschildes dürfte hier wenig von Entscheidung sein, da er sie als „sehr fein, und am Hinterrande des Brustschildes selbst“ beflndlich bezeichnet. ß. Mit breiterem, weniger gewölbtem Körper, ausgeprägter Skulptur des Halsschildes, schlankerem Fühlerwurzel- glied, deutlich zweibuchtigem Hinterrande und nicht wulstig gewölbter Basis des Halsschildes, endlich mit kleinerem Schildchen. 12. H. nitidula. Oblongo-ovata, subconvexa, nitida, capite thoraceque crebre et subtiliter punctulato, “postice subangustato sulcoque abbreviato transversim impresso viridi-aureis; elytris coeruleis subtiliter punctato-striatis, strüs ad suturam intricatis, inter- stitiis subtilissime punetulatis, punctis sparsis majoribus; anten- narum basi pedibusque rufo-testaceis, pecetore, abdomine femori- busque posticis nigro coerulescentibus. Long. 11% — 1°/ı lin. — lat. Y — % lin. Oliv. Enc. IV. 108. 25°? Ent. VI. 713. 80. pl. 5. f. 80. (Altica)? -- Ent. Hft. I. 13. 3. — 1llig. Mag. VI. 113. 40. — Schönh. Syn. 11. 303. 20. — Gyll. Ins. Su. III. 561. 32. — Dftsch. Fn. Austr. Il. 272. 44.2? — Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 305; Man. of br. Col. 294. 2303. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 529. g. 544; ed. II. 935. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Ditschl. III. 139. 13. Chrysomela nitidula Linn. S. N. Il. 594. 60; Fn. Sw. 542? — Fab. Syst. El. I. 447. 150°? — Marsh. Ent. br. I. 195. 60. Galeruca nitidula Fab. Ent. Syst. I. 2. 30. 81? — Payk. Fn. Su. I. 105. 26. Länglich-eiförmig, stark glänzend, über den Rücken etwas flach gewölbt. Kopf und Halsschild goldgrün, seltener mit Kupferglanz ; die Wurzel der Fühler, die 4 Vorderbeine, die Schienen und Tarsen der Hinterbeine rothgelb; die Flügeldecken schön dunkelblau mit violettem, seltener mit grünlichem Schimmer; die Unterseite sowie die Hinterschenkel schwarz mit bläulich metallischem Schimmer. Scheitel kaum punktirt; 2. Glied der Fühler etwas kürzer als das 3., dieses länger als das 4., die äusseren Glieder schwarzbraun. Halsschild mässig gewölbt, um die Hälfte breiter als lang; an den Seiten etwas vor der Mitte gerundet, nach rückwärts etwas eingezogen und vor den Hinterecken leicht geschweift; ziemlich fein und etwas dicht punk- tirt, der Quereindruck mässig stark, die beiden Längsstrichelchen auf der Basis senkrecht stehend. Flügeldecken länglich, an den vor- springenden Schultern breiter, und fast Amal solang als das Hals- schild, an den Seiten wenig gerundet, bis gegen die Spitze ziemlich gleich breit, mit feineren, bis an die Spitze gleichmässig starken, etwas unregelmässigen Punktreihen,, welche sich besonders neben der Naht verwirren. Die Zwischenräume sind äuserst fein punktirt, und zeigen zwischen je 2 Punktreihen kurze Reihen gröberer Punkte. Der Hinterleib sparsam punktirt und behaart. Individuen mit goldgrünen Flügeldecken sah ich nicht. Die bedeutendere Grösse, die seichtere und feinere Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken und die theilweise unregel- mässigen Punktreihen der letzteren unterscheiden sie hinlänglich von der folgenden, die in der Färbung und im Umrisse des Halsschildes mit ihr übereinstimmt, und die viel häufiger vorkommend von vielen Schriftstellern wohl als H. nitidula verstanden wurde. Im nördlichen und mittleren Europa verbreitet, doch nirgends häufig, auf den zarten Trieben der Populus tremula, angeblich auch auf-anderen Pappelarten und Weiden vorkommend. In Deutschland wurde sie am 77 Rheine, am Harze (Ent. Hefte, Illinger, Förster, Bach.), in Oberösterreich (Redtenbacher), Salzburg (Braunhofer), Nieder- österreich, Mähren (Miller), Tirol (Rosenhauer) aufgefunden ; sonst noch aus Schweden, England, Frankreich bekannt. Die Citate von. Linne und Fabricius enthalten im Texte nichts, was zur Unterscheidung der vorliegenden Art von der folgenden dienen könnte, werden jedoch von Schriftstellern, welche (wie Paykull und die Verfasser der Entom. Hefte) zuerst die Unterschiede der H. nitidula näher auseinander gesetzt haben, auf dieselbe bezogen. Die Texte Olivier’s und Duftschmidt’s erwähnen zwar der feinen Punktreihen, lassen die Art aber häufig auf Weiden vorkommen, was mehr der folgenden entsprechen dürfte und eine Verwechslung beider Arten vermuthen lässt. 13. H. versicolor. Ovata, convexiuscula, nitidissima, capite thoraceque profunde punctato, postice subangustato et sulco striola perpen- dieulari utringue abbreviato transversim impresso, cupreo- aut viridi-auratis; elytris cyaneis aut cyaneo-virescentibus, regulariter profunde punctato-striatis, interstitiis vix punctulatis; antennarum basi pedibusque rufo-testaceis, femoribus posticis pectore abdo- mineque nigro-aeneis. Long. 1%: — 1 lin. — lat. Y lin. Haltica Helxines Ent. Hft. II. 15. 4. var. a. — Illie. Mag. VI. 112. 39. var. 3. — Zetterst. Fn. Lapp. 224. 16. : Galeruca Helzines Pk. Fn. Su. II. 106. 27. y. Chrysomela nitidula Schrk. Enum. Ins. Aust. 86. 161. var. 0. P. Chrysomela eyanea Marsh. Ent. br. I. 196. 62? Var. a. eadem, capite thoraceque cupreo-aut viridi-auratis, elytris viridi-aeneis. Haltica Helxines Ent. Heft. 1. e. var. b.e.d. — Gyll. Ins. Su. IH. 562. 33. var. a. — Duftsch. Fn. Aust. III. 272. 45. var. P. Galeruca Helzines Pk. Fn. Su. Il. 106. 27. var. . Chrysomela nitidula Schrk. 1. ce. var. y. Chrysomela aurata Marsh. Ent. br. 1. 195. 95? Var. b. eadem capite thoraceque cupreo-auratis, elytris cupreo- aeneis aut cupreo-violaceis. Haltica Helxines Ent. Hft. 1. c. var. e..h. Chrysomela nitidula Schrk. ]. c. var. 6. Ü- Var. c. supra tota viridi-aurata, subtus obscurior, antennis apice fuscescentibus et pedibus totis testaceis aut femorum posticorum apice solum infuscata. Galeruca fulvicornis Fab. Ent. Syst. I. 30. 83? Diese häufige Art wird insgemein als Varietät der H. Helxwines L. betrachtet, mit der sie zwar die Veränderlichkeit der Färbung und Gleichartigkeit der Skulptur gemein hat, von der sie sich aber durch einige Merkmale constant unterscheidet. Der Hauptunterschied liegt in der Bildung des Halsschildes; dieser ist bei gleicher Länge deutlich schmäler, vor der Mitte am stärksten gerundet, nach rückwärts etwas eingezogen und vor den recht- winklichen Hinterecken deutlich ausgebuchtet, der ziemlich tiefe Quereindruck wird beiderseits durch ein noch tieferes auf der Hals- schildbasis senkrecht stehendes Längsstrichelchen abgekürzt, während dieses bei H. Helxines eine schräge Lage vom Hinterrande nach einwärts zeigt; die Färbung desselben so wie die des Kopfes ist in der Regel glühend gold- oder kupferglänzend, welche bei H. Helzines nie in solcher Feurigkeit getroffen wird und selbst, bei grösserer Inten- sität dann auf die ganze Oberseite übergeht, während sie bei H. versicolor auf dem Halsschilde vorwaltet; die Oberfläche ist übrigens, wie bei H. Helxines grob, zerstreut punktirt. Die Flügeldecken sind deutlich breiter als die Halsschildbasis, mit vortretenden Schultern, ihre häufigste Färbung ist schön dunkelblau oder blaugrün; die Punkt- reihen sind tief und stark, besonders nach dem Aussenrande zu, bis an. die Spitze reichend, mit schmäleren, deutlicher gewölbten, sehr undeutlich punktirten Zwischenräumen. Endlich ist sie durch- gehend kleiner, so dass selbst die grössten Stücke hinter den kleinsten der H. Helzines zurückbleiben. Die unteren Fühlerglieder und, Beine rothgelb; an ersteren des 2. kürzer als das 3., dieses etwas länger als das 4. Glied, die äusseren aber schwärzlich, an den letzteren die Hinterschenkel,- sowie die Unterseite des Körpers schwarz mit Erzschimmer wie bei H. nitidula. Die Färbung. bietet die mannigfaltigsten Uebergänge , indem das feurige Gold des Halsschildes in Goldgrün, das Blau der Flügel- decken in ein reines Grün übergeht, oder die ganze Färbung dunkler und trüber, mit kupfer- oder purpurglänzendem Halsschilde und kupfererzfärbigen, violett, stahlblau oder schwärzlich überlaufenen Flügeldecken wird ; seltener ist die ganze Oberseite erzgrün oder bei erzgrünem Halsschilde die Flügeldecken kupferfärbig; die geringere 79 Grösse und die angezeigten Merkmale lassen aber alle diese Spiel- arten von den ähnlich gefärbten der H. Helines bestimmt unterscheiden. Eine sehr schöne Spielart ist Var. e. Die ganze Oberseite zeigt ein heiteres Goldgrün mit bläulichen Aussenrändern, die Fühler bis auf die bräunlichen Spitzen und die Beine bis auf einen schwärz- lichen Wisch auf der Spitze der Hinterschenkel sind rothgelb , die Unterseite erzfärbig; sie ist durch etwas schmälere Gestalt und besonders . starke Punktirung ausgezeichnet, übrigens mit der Hauptform über- einstimmend. Ganz blau gefärbte Individuen sah ich nicht. Die Hauptform sowie die Var. a mitihren Uebergängen ist gemein auf Weidengebüschen, findet sich aber auch auf Pappeln und: anderen: Pflanzen; seltener sind die anderen Varietäten, namentlich Var. ce. — Ueber ganz Europa ausgebreitet, Jedoch wie es scheint im Süden seltener: Ich habe der vorliegenden Art einen neuen Namen gegeben, da der bisherige der Linne’schen H. Helxzines verbleiben muss, und eine andere, auf dieselbe bestimmt zu beziehende Benennung, „nitidula® ausgenommen, bei den Autoren sich nicht vorfindet; fast alle ziehen sie mit H. Helzines zusammen, und heben selbst unter den Varietäten selten die Hauptform -hervor. Ich habe daher von Synonymen nur diejenigen aufgenommen, die sich direkt auf. die vorliegende Art beziehen ‘lassen. Ob Chrys. eyanea, Marsh. Ent. br. I. 196. 62. zu. vorliegender Art gehöre, steht dahin, da er „caput et thorar punclulis minimis ornata“ beschreibt; auch Chrys. aurata , Marsh. L. c. 195. 95 dürfte auf die folgende zu beziehen sein. Für die Annahme,, dass @al. fulvicornis Fab. Ent. Syst. I. 30. 83 zur Var. c. gehöre, spricht der Umstand, dass er „statura parva Gal. nitidulae“ (unter: welcher er wahrscheinlich nur die H. versicolor verstand) setzt, und sie nicht mit der unmittelbar vorhergehenden H. Helxines: vergleicht.. ö (Fortsetzung £olgt.) i Diptera americana ab Osten-Sackenio collecta, deseripsit H. Löw. ; Decas prima. 1. Clinocera maeulata, nov. sp. @ — Olivacea, thorace obsolete bilineato, pleuris coxisque albomicantibus, ventre._glauco, femoribus tibiisque testaceis, tarsis nigricantibus, ‚alis fusco- - maeulatis. — Long. corp. 1% lin. — long. al. 1% lin. 80 Clinocerae fontinali Hal. simillima, sed paulo major. Frons obscure violacea ; facies alba; genae modice descendentes; palpi nigri. Thorax superius olivaceus, lineis duabus obscurioribus subobsoletis signatus. Scutelli olivacei setulae apicales duae. Pleurae et coxae nigrae, albo-micantes. Metanotum glauco-cinereum. Abdomen olivaceum, margine laterali glauco-cinereo; venter glaucus. Femora tota testacea setulis apicalibus nullis, antica inferius prope basim setis tribus, interdum quatuor armata. Tibiae testaceae, vix summo apice brunneo. Halteres nigri. Alae cinereae; nervi transversi fusco-eineti; ramulus nervi longitudinalis tertii anterior in basi macula fusca usque ad apicem nervi secundi ascendente et macula altera minore in apice ipso signatus; nervus longitudinalis secundus subundulatus; apex cellulae discoidalis modice obliquus. — (Washington, Osten- Sacken.) — 3. Clinocera conjuneta, nov. sp. 3 — Olivacea, thorace nigro- bilineato, pleurıs coxisque albo-micantibus, pedibus totis nigris, alis fusco-maculatis, nervo longitudinali secundo cum tertii ramulo anteriore ‚per nervulum transversum con- juneto. — Long. corp. 1%s lin. — long. al. 1% lin. — Frons olivacea; facies albo-micans; genae vix descendentes; palpi. nigri. Thorax superius olivaceus, lineis duabus nigris bene con- spicuis signatus, interjecta vitta angusta cinerascente. - Seutellum obsceurius, setulis duabus apicalibus armatum. Pleurarum pars superior fere olivacea, inferior polline albo glaucescens. Abdomen olivaceo- nigrum ventre schistaceo; valvulae anales magnae, superposito filo reflexo. Coxae nigrae, albo-micantes, pilis pallidis parce, in apice pilis flavescentibus crebrius vestitae. Pedes nigri, femorum setulis apicalibus nullis. Halteres sordide flavescentes, pedunculo obscuriore. Alae cinereae fusco-maculatae; macula prima obsoletissima inter nervos longitudinales tertium et quartum pone nervulum transversum sita est; secunda a nervo longitudinali tertio ad stigma fusco-cine- reum ascendit; tertia partem basalem rami anterioris nervi tertii et nervulum, per quem cum secundo conjungitur, cingit; quarta in ner- vis, qui cellulam discoidalem minutam et in apice valde obliquam claudunt, invenitur; quinta denique in ultimo nervi quarti segmento conspicitur. Alae margo anterior omnino non spinulosus. — (Washington, Osten-Sacken.) — 3. Cordylura bimaeulata, nov. sp. 9 — Elongata, atra, nitida, antennis flavis, coxis omnibus pedibusque antieis stra- 81 mineis, pedibus posterioribus atris, femorum basi straminea, alis hyalinis fusco-bimaculatis. — Long. corp. a: lin. — long. al. 2Yı lin. — Corpus elongatum, gracile, atrum, nitidum. Frons atra, supra antennas fHava, tota albo-micans. Antennae flavae, non elongatae, seta atra longe plumata. Vibrissa in facie alba utringue unica valida pilique tres vel quatuor. Palpi albidi rostro crasso incum! entes, seta apicali nigra. Oceiput atrum, nitens, orbita oculorum albo-marginata. Thorax totus ater, linea longitudinali albo-pollinosa signatus. Abdo- men elongatum tenue, totum atrum, laevigatum; anterior ejus pars parce albido-pilosa, posterior pilis erebrioribus et longioribus atris vestita; valvulae anales nigro-barbatae. Coxae stramineae, albido- pilosae, anticae albo-micantes. Color pedum anticorum stramineus, in tibiis et tarsis magis in brunneum vergens; femora superius linea longitudinali atra signata, tarsi subtus atro-punctati. Femora inter- media atra, basi straminea, genubus luteis, tarsis obscure brunneis. Alae hyalinae, macula magna discoidali , venas transversas includente _ et altera majore apicali insignes. — (Washington. Osten-Sacken.)— 4. Gordylura setosa, nov. sp. J — Atra, nitida, tota parce nigro-setosa. antennarum obscure flavarum articulo tertio atro, seta atra longe plumata, palpis pedibusque luteis, alis lutescentibus. — Long. corp. 3 lin. — long. al. 22% lin. — Atra, nitida, vix levissime pollinosa. Frons atra, supra antennas sordide rufa, tota albo-micans, utrinque setarum nigrarum serie armata. Antennae non elongatae, obscure flavae, articulo tertio ovato niero, seta nigra longe nigro-plumata. Faciei albae vibrissa utrinque unica. Palpi lutei, breviter nigro-pilosi, seta apicali nigra longiore. In thoraeis dorso et in scutello setae longiores inveniuntur. Abdomen nigro-pilosum, in posteriore segmentorum singulorum margine nigro- setosum. Valvulae anales breviter nigro-pilosae. In coxis anticis palli- dissime lutescentibus et albo-micantibus pili teneri albidi et setae ali- quot nigrae adsunt. Coxae posteriores brunneae, nigro-pilosae. Pedes lutei, nigro-setosi, tarsis obscurioribus. Alarum lutescentium nervi lutei. — (Washington. Osten-Sacken.) — 5. Psila lateralis, nov. sp. J et @. — Flava, antennarum arti- culo tertio, puncto verticali, pleurarum vitta lata abdo- mineque atris, alis pallide sublutescentibus. — Long. coıp. 1%%— 1°%ı lin. — long. al. 12% lin. — Wiener entomol. Monaischr. IV. Bd. 6 82 Flava, superius fere ochracea, inferius pallidior. Antennarum articulus tertius ater, basi flava, seta alba breviter albo-pilosa. Thorax brevissime et pallide pubescens, setulis in posteriore ejus parte et in scutello solitis nigris.»Pleurarum vitta latissima supera atra, maculae humerali atrae contigua. Halteres albi. Abdomen totum atrum, niti- dum, pallide pubescens. Pedes pallidissime flavescentes. Nervi alarum flavidi. — (Washington. Osten-Sacken.) — 6. Chyliza apicalis, nov. sp. S — Superius lutea, inferius pallide flavescens, palpis, pleurarum vitta abdominisque marginibus lateralibus atris, annulo femorum posticorum subapicali brunneo-nigro, alarum apice, nervi longitudinalis quarti segmento penultimo et nervulo transverso posteriore fusco- limbatis, — Long. corp. 2a lin. -- long. al. 2Ys lin. — Chylizae villatae simillima, sed minus gracilis. Flava. Caput laetius flavum, maculis duabus oceipitalibus nigris; frons flavo-pube- scens, superius nigro-setosa. Antennae flavae, seta breviter albo- pilosa. Facies albida; palpi atri. Thoracis dorsum et scutellum lutea, breviter flave-pubescentia, setulis nigris in posteriore thoracis parte et in margine scutelli raris. Pleurae pallide flavescentes, vitta longi- tudinali supera atra nitida. Latera metanoti brunnei atra. Vitta media abdominis atri lata lutea. Pedes pallidissime flavescentes, femorum apice, tibiis tarsisque paulo flavioribus, femoribus postieis annule sub- apicali nigro-brunneo signatis. Alae hyalinae, margine apicali latius, nervi longitudinalis quarti segmento penultimo et nervulo transverso posteriore obsoletius fusco-limbatis. — (Washinston. Osten- Sacken.) — 7. Heteroneura spectabilis, nov. sp. ©. — Flava, pleurarum linea longitudinali obscure brunnea, angulis segmentorum abdominalium singulorum postieis atris, alis macula per- magna apicali fusco-nigra signatis, nervis transversis remotis ut in Heteron. lurida Hal. — Long. corp. 3Yı lin. — long. al. 3 lin. 4 : Heteroneurae luridae Hal. similis et valde affınis. Caput pallidissime flavescens, fronte et superiore oceipitis parte ochraceis. Antennae flavae, seta nigricante breviter pilosa. Faciei utrinque vittula abbreviata ab antennae basi descendente fusco nigra signatae pars media superius ochracea. Palpi magni, lati, apice ochraceo. Thorax brevissime nigro- pilosus, in lateribus et in parte postica nigro-setosus. Scutellum quadrisetosum. Pedes flavescentes, femorum parte dimidia basali palli- 83 diore, tiblarum posticarum. triente basali obsceure brunneo. Alae sub- hyalinae, flavescentes, adversus marginem posteriorem einerascentes, in apice macula permagna brunneo-nigra signatae ; nervulus transversus minor in cellula discoidali media collocatus. — (Washington, Osten- . Sacken.) ; 8. Heteroneura latifrons, nov. sp. ©. — Pallide flava, vittis 'thoracis lateralibus antice abbreviatis et vitta seutelli atris, alis cinereis adversus marginem anteriorem fuscis, venis transversis approximatis. Long. corp. 1%% lin. — long. al. 1'% lin. Flava, inferius pallidior. Frons et facies latiores quam: in speciebus europaeis, quae transversis alarum venis approximatis gaudent. Antennae laetius flavae, seta nigra plumata. Palpi flavi. Thorax utrinque vitta laterali lata atra, antice. abbreviata signatus, antice brevissime Havido-pilosus, postice nigro-setosus. Scutellum atro-vitta- tum; metanotum nigro-maculatum. Abdominis segmentum quintum breve, subquarto absconditum, atrum. Pedes favescentes, femorum dimidio basali pallidiore. — (Washington, Osten-Sacken.) 9. Gephalia myrmecoides, nov. sp. Jet Q. — Nigra, antennarum basi pedibusque antieis rufo-brunneis, alis hyalinis, adversus basim valde angustatis, macula parva apicali nigra signatis. — Long. eorp. 3Yı2 — 3Ys lin. — long. al. 2%: lin. Nigra , obsoletissime einereo-pruinosa, subopaca. Caput atrum, nitidum. Frontis vitta impressa longitudinalis superius atra, opaca; latera frontis grosse rugosa. Antennarum articuli duo basales rufo- brunnei, tertium elongatum atrum,' basi rufo-brunnea; seta antennarum atra vix brevissime puberula, basi pallidiore. Facies et genae nigro- pieeae. Oculorum orbita angustissime albo-margmata, Palpi atri, basi brunnea. Thorax ater; humeri maculis rufo-piceis pietae; pectus albo- micans. Abdominis segmenta primum et secundum angusta, primum breve nodiforme, secundum subnodiforme. Genitalia maris picea. Pedes antiei brunneo-rufi, coxis pallidioribus albo - micantibus, femoribus superius tarsisque ab apice artieuli primi nigris. Pedes posteriores nigri, coxarum apice, trochanteribüs, genubus, tiblarum intermediarum apice, tarsis intermediis totis tarsorumque posticorum dimidio basali brunneo-rufis. Halteres nisri. Alae hyalinae, angustiores quam in specie europaea, basim versus magis acuminatae, cellulis basalibus minoribus et nervo longitudinali primo minus incrassato instructae; ima alarum basis et macula apicalis nigricantes. — (Washington, Osten-Sacken.) 6* BA 10. Chrysotoxum pubescens, nov. sp. S. — Flavo-hirtum, alis immaeculatis, segmentorum abdominalium singulorum arcu latiore interrupto et margine postico flavis, antennarum articulo secundo primum longitudine bis superante.. — Long. corp. 5% lin. — long. al. 5'% lin. Chrysotoxo areuato Linn. (i. e. hortensi Meig. et fasciolato Zett.) simile, sed antennarum articulo secundo multo longiore distinc- tum. — Totum pilis longioribus flavis hirtum; in anteriore frontis parte, in vertice et in scutello pili adsunt nigri. Antennarum articulus secundus duplo longior primo, tertio subaequalis. Thoracis vittae laterales flavae anguste interruptae, lineae albidae intermediae per- spicuae. Scutellum nigrum, margine toto late flavo.. Segmentorum abdominalium singulorum arcus flavus anguste interruptus, valde convexus, in angulis posticis cum limbo marginis postiei flavo con- junctus; arcus et limbus in segmentis duobus ultimis latiores. Venter ater, limbo segmentorum singulorum postico angustissimo , maculis lateralibus ovatis segmenti tertii et quarti genitalibusque maris flavis. Pedes flavi. Alae immaculatae, nervo longitudinali tertio perspicue flexo. — (Washington, Osten-Sacken.) Mehrere für Niederösterreichs Fauna neue Orthopteren. Von Rud. Türk. In der Nummer 12 des Jahrganges 1858 dieser Zeitschrift habe ich einen kurzen Nachweis über die bis dahin in Niederösterreich beob- achteten Orthopteren geliefert, uud dabei die Hoffnung ausgesprochen, dass bei dem bekannten Reichthume der hiesigen Fauna noch manches Neue in dieser Ordnung gefunden werden dürfte. Meine Voraussetzung hat sich bewährt und es gelang mir im Laufe des verflossenen Jahres nicht nur für die hiesige Fauna neue Arten der Orthopteren, sondern sogar eine zur Familie der Locustinen gehörige Art zu entdecken, welche den sorgfältigsten hierüber gepflogenen Erhebungen zu Folge als bis jetzt unbeschrieben, somit als eine neue europäische Art sich herausstellt. Ich lasse die Aufzählung der aufgefundenen Arten in systematischer Ordnung folgen. 85 A. Grylloidea. 1. Gryllus melas Charp. Im Mai und Juni ausgewachsen, im September im Larvenzustande bei Bruck an der Leitha, besonders häufig aber am Ufer des Neusiedlersees gefunden. B. Locustinae. 1. Odontlura punctatissima Bosc. Im August auf dem Gahnsberge bei Payerbach gefunden. Fieber zieht selbe mit Odontura albovittata Kollar zusammen, jedoch mit Unrecht, indem Od. punctatissima sich durch die Form des Halsschildes, durch Punktirung und Färbung, sowie durch verhältnissmässig kürzere Hinterbeine von Od. albovitlata ver- schieden herausstellt. 2. Xyphidium darsale Latr. Im August auf Sumpfwiesen bei Bruck an der Leitha mit Xyph. fuscum zusammenlebend gefunden, von dem es, abgesehen von den kurzen glasartigen Flügeldecken, sich durch die auffallend schöne smaragdgrüne Färbung auf den ersten Blick unterscheidet. 3. Thamnotrizon austriacus mihi. Brunneo-aut fusco-griseus, pronoti lateribus nigris, late albo-limbatis, ventre flavo, elytris pronota brevioribus, fuscis, in margine albo reticulatis, J' lamina supranalis in medio profunde impressa, sulcata et ineisa, cereis sub- ineurvis, interne in medio dentatis, lamina subgenitali J ampla et in medio costata, © ovipostore sulcato et abdomine breviore. "Long. corp. d 7—8lin, © 8% — 10 lin. ovip. 6 lin. Etwas grösser als Thamn. cinereus, dem die Männchen etwas ähneln, von dem es sich aber, namentlich bei den Weibchen, durch die ganz schwarze Färbung der Seiten des Halsschildes leicht unter- scheiden lässt. Die Farbe variirt von gelb ins röthlich Braune, ja selbst bis ins Dunkelgraue. Der Kopf ist einwärts geneigt, am Scheitel zwischen den Fühlern schwärzlich, im übrigen braun gefleckt, mit einem gelben Punkte auf der Stirn in Mitte. der beiden Fühler. Das Halsschild ist 2% —3 Linien lang, nach vorne verschmälert, bei beiden Geschlechtern an den Seiten schwarz mit breitem, gelb- lichweissem, an dem tief herabgezogenen Vordertheile in der Mitte bräunlichem Seitenrande, der sich verschmälernd am Rücken mit einer feinen Linie endet. — Die Flügeldecken des Männchens sind an den Seiten weiss gerippt und netzartig geädert. Die Flügel fehlen. Beim Weibchen sind nur schmale, ungefähr um eine Linie das Hals- 86 schild überragende Flügellappen sichtbar. — Die Füsse sind von der Farbe des Körpers und braun gesprenkelt; die Hinterschenkel an der Aussenseite dunkler gefärbt, unten gelb. — Der Bauch ist gelb mit sehr feiner seidenartiger Behaarung. — Beim Männchen ist die Afterdecke kurz, rinnenartig vertieft, in der Mitte mit einem starken Eindrucke und nach unten verlängert. Die Reife sind leicht gebogen, an der Basis verdickt, dann gleichförmig spitz zulaufend, mit einem starken Zahne nach innen gegen die Mitte. Die Bauchplatte ist gelb, in der Mitte gekielt, nach unten halbrund ausgeschnitten, die Stiele kurz. — Beim Weibchen ist die Bauchplatte an den Seiten abgerundet, die Leoescheide kürzer als der Unterleib, braun mit gelber Basis und säbelartig aufgebogen. — Die Eier des Weibchens sind 1?|ı Linien lang, ®|s Linien breit, braungelb und flach gedrückt. — Das Gezirp des Männchens ist dem des Th. cinereus ähnlich, jedoch weit intensiver. Ich fand dieses Thier im Juni und Juli in Mehrzahl auf Berg- wiesen hinter Weidlingau und Purkersdorf gesellschaftlich, durch welche Lebensweise es sich von Th. cinereus, das nur vereinzelt an Waldrändern und Sträuchern vorkommt, wesentlich unterscheidet. — Im August und September habe ich es nur mehr vereinzelt, und zwar auch bei Hütteldorf und Mödling gefunden. 4. Decticus vittatus Charp. Diese Art wurde in meiner frühern Abhandlung irrig als Dect. tesselatus aufgeführt, welcher letztere hier noch nicht gefunden wurde. An feuchten Stellen auf Binsen von mir am Laaerberge, bei Mödling und am Neusiedlersee gefunden. C. Acridiodea. 1. Stenobothrus stigmaticus Ramb., im September bei Mödling gefangen. 2. Stenobothrus petraeus Brisout. Eine erst in neuerer Zeit beschriebene Art, von welcher ich Exemplare von Nabresina am Karst herstammend besitze. — Im August und September bei Mödling gefangen. . 3. Stauronolus Genei Ocskay. Von Herrn Lederer und mir im Juli und Anfangs August am Marchfelde auf sandigem Haide- boden gefunden. Die mir vorliegenden Exemplare stimmen mit der in Fischer’s „Orthoptera europaea“ enthaltenen Beschreibung dieses Thieres vollständig bis auf den, auch von Fischer an den im Breslauer Museum befindlichen Exemplaren bemerkten Umstand überein, 87 dass an den Hinterfüssen die Schienen röthlich gelb und nicht bräun- lich, dann aber schwarz beringt sind. Da indess auch einige der mir vorliegenden Exemplare eine schmutzig gelbe Farbe der Schienen zeigen und auch bei einem. die ringförmige Zeichnung des Obertheiles der Schienen sehr verblasst ist, so dürfte bei dem Zusammentreffen aller übrigen Merkmale über die Identität mit dem St. @enei Ocsk. kein Zweifel walten. 4. Tettix depressa Brisout. An flachen sandigen, vom Wasser bespülten, spärlich bewachsenen Uferstellen der Donau, im Prater, der Brigittenau, bei Klosterneuburg und an mehreren andern Orten vorkommend, beobachtet. Ausgewachsen fand ich sie im April und Mai. Bereits gegen Ende Juni beobachtete ich dieselben im ersten Stadium des Larvenzustandes, in dem die kleinen 4 Linie langen Thierchen, bei ihrer dem Ufersande ganz gleichen Färbung nur schwer wahrzunehmen sind. Im September kommen hier und da wieder aus- gewachsene Exemplare vor; jedoch ist der grössere Theil in den letzten Stadien der Verwandlungsperioden, in welchen sie überwintern, und dann schon im ersten Frühjahre als vollkommenes Insect vorkommen. Ich muss hier noch beifügen, dass die von mir in grosser Zahl gefangenen Exemplare der Tettix depressa eine auffallend dunklere Färbung, meist weisse (nicht eines schwarze) Schulterflecken und einen stärkeren Habitus zeigen, als die mir zum Vergleiche vorgelegenen aus Sicilien, Malta, Cypern und Griechenland stammenden Exemplare derselben Art, so dass ich anfänglich um so mehr versucht war, sie für eine neue Art zu erklären, als ich nur grössere Exemplare und zwar meist Weibchen vor mir hatte, welche sich von den Männchen dadurch unterscheiden, dass sie breiter gebaut sind und der Processus die Hinterschenkel kaum überragt, während die Männchen weit schmäler sind und bei denselben die Flügelspitzen weit über den Processus vor- ragen und zumeist die Länge der Schienen erreichen. — Indess liess mich die völlige Uebereinstimmung der Bildung des Kopfes, Rückens und der Flügel, die gekerbten Vorderfüsse, sowie die zahnartigen Erhabenheiten der Hinterschenkel um so weniger ausser Zweifel, dass diese hier vorkommende Tetüx mit T. depressa Brisout identisch sei, als auch bei den der Gattung Tettir am nächsten stehenden Oedipoden, namentlich bei Oedipoda fasciata Sieb. bemerkt werden kann, dass die aus dem Süden Europas stammenden Exemplare kleiner und stets heller gefärbt sind und sich auch durch scharfes Hervortreten aller Erhabenheiten auszeichnen. 88 Schliesslich muss ich bezüglich der von mir in dem früheren Aufsatze als eigene Art angeführten T. Schrankü Fieber auf Herın Prof. Zeller’s im Jahrgange 1856 der Stettiner entomol. Zeitung, Seite 26, veröffentlichten Aufsatz weisen, wonach T. Schrankü als ein-unausgebildetes Inseet erklärt wird, eine Ansicht, die seither von mehreren andern Fachmännern getheilt wurde, und welcher ich gleich- falls beipflichten muss. Nach Hinweglassung dieser Art kommen sonach in Europa beziehungsweise auch in Oesterreich nur drei Tettix-Arten vor, d. i. T. subulata Linne, T. depressa Brisout und T. bipunctata Linne, in welche daher alle hier und da noch aufgestellten, nach einzelnen männlichen oder weiblichen Exemplaren, oder nach auffallenden Varietäten als selbstständig aufgestellte Arten zu subsummiren kommen. Die Larve von Elmis Maugetii Latreille.*) Teichhackenkäfer. Beschrieben von Prof. Dr. Kolenati. Meines Wissens ist die Larve dieses Käfers, welcher am Alt- vater an den Ursprungsquellen der Tess, Mohra und Oppa bis 4090 Fuss ‘hoch unter Steinen, die im Wasser liegen, sehr häufig vorkömmt, nicht beschrieben. Westwood hat in der „Introduetion to the modern classification of Insects.* London 1839. Vol.I. p. 113. Fig. 7. Nr. 16 u. 17 eine Larve abgebildet und sagt p. 118: „In company with these insect’s (Elmis aeneus Müller) I discovered a great number of small flat larvae, on outline of one of which I have given at fig. 7. 16. upper, 17. underside. The habits of these laryae, and their slow movements, induce me to believe them to be the Elmis aeneus, which I found most plentiful at the same time. I am indebted to W. Raddon, Esgq., for a piece of soft whitish motar-like stone, the under surface of which is very rugose, and burrowed in various diretions, in the crevices of which a number of specimens of several species of Elmis were still to be observed some of the burrows were formed into regular oval chambers, very smoth’ within, and in some of them I found several rather long and eylindrie larvae, with the segments constricted, and with six rather long legs. These larvae I should certainly have regarded as those of the Elmis, had I not discovered those aLove mentioned, which are more analogues to the perfect Elmis, and had I not also in some of the burrows discovered some of these last-described *) Eine Abbildung derselben bringen wir auf einer der nächsten Tafeln. 89 larvae, each in a fine tube of sand, which induces me to suppose that they must be the larvae of some Neuropterous insect.“* Ich fand die Larve von der Elmis Maugetü im September bereits erwachsen, an denselben Lokalitäten, wo ich im Juli und August den Käfer gesammelt hatte. Sie war an der Unterseite der Steine in Höhlungen versteckt, 0,0029 Pariser Meter (1Yı Linie) lang, platt gedrückt, an der Unterseite flach, an der Oberseite mässig gewölbt, verkehrt konisch, und ist denen der Sö/phen-Larven in der Form sehr ähnlich, auch einigen Larven der Cassiden gleicht sie etwas. Sie ist eine echte Wasserlarve (Larva hydrobia), indem sie Kiemen besitzt, und eine Schildlarve (Larva scutata), weil sie unten flach ist und die Leibessegmente breiter als lang hat. Von den Schildlarven der Cassiden unterscheidet sie sich durch den Mangel von über den Rücken schlagbaren Afteranhängen. Sie hat 12 Leibessegmente, von denen jedes (mit Ausnahme des Analsegmentes), zierlich gefiederte Kiemen (Haftkiemen) tragt, und zwar das erste Leibessegment (pronotum) jederseits 30, das zweite (mesonotum) jederseits 15, das dritte (metanotum) jederseits 13, die anderen (Abdominalsegmente) jederseits 8, im Ganzen 244 einseits gefiederte Haftkiemen. Die Beine sind sehr kurz und von oben nicht sichtbar, die Farbe der ganzen Larve ist mehr oder weniger gelbbraun oder braun, die Ränder gelb; am Rücken laufen zwei Längskiele über alle Segmente bis zum . Analsegment, welche beide der Mittellinie so sehr genähert sind, dass sie auf den ersten Anblick mit dem unbewaffneten Auge in einen zusammenschmelzen; die ganze Oberfläche der Larve ist dicht gekörnelt. Lepidopterologisches. Vom Gerichtsrathe A. Keferstein in Erfurt. 1. Deilephila celerio. Mit Bezug auf meinen frühern Aufsatz über das europäische Heimatsrecht von Sph. neriüi und celerio muss jetzt als unbezweifelt angenommen werden, dass wenigstens Sph. celerio als europ. Schmetterling anzusehen ist. Herr Dr. Staudinger schreibt mir darüber, dass sein Correspondent in Malaga im November und Dezember 1858 eine grosse Anzahl Sph. celerio-Raupen auf Rumex *) *) Ebenfalls auf Ampfer wurde vor mehreren Jahren im Spätherbste in unserem Stadtgraben eine ganze Brut (über 70 Stück) junger Celerio- Raupen gefunden. Fast alle Raupen starben, da ihnen gefrornes Futter vor- gelegt wurde, und auch die Puppen lieferten nur drei Falter. Himmighoffeu 90 fand. Die meisten Raupen starben und von etwa 30 gesunden Puppen kamen im April nur 2 Stücke aus; alle anderen starben völlig ent- wickelt in der Puppe. Ob nun, wie Herr Dr. Staudinger meint, die zum Auskriechen erforderliche Hitze fehlte, lasse ich dahin gestellt sein, und bemerke nur, dass auch bei uns von den überwinterten Puppen des Sph. atropos nur wenige ausfallen, und die meisten zu Grunde gehen. — Sphin& neri wurde auch zu Pest vorigen Sommer aus der Raupe gezogen. 2. Org. selenitica. Bei Katzhitl auf dem Thüringerwalde hat auf einem Flächenraume von etwa 30 Acker Fichten ein nicht unbe- deutender Raupenfrass stattgefunden; vorzugsweise waren die Spitzen der Fichten abgefressen. Beim Nachsuchen fand man die Raupen von Org. selenitica, die sich bei Herrn Oberförster Kellner auch zu Schmetterlingen entwickelten. Ein hiesiger Sammler, Herr Apell, erzählte mir dabei, dass er einige Male die Eier von B. selenitica an ‚Fichtenstämmen angetroffen habe. 3. Agrotis segetum. Als Herr Oberförster Werneburg im Jahre 1858 eine junge Fichtensaat besichtigte, fand er solche sehr kränklich aussehend. Bei näherer Untersuchung zeigte sich, dass an den Wurzeln zahlreiche Raupen von Agr. segetum hausten, und diese den kränk- lichen Zustand der jungen Pflanzen verursacht hatten. So viel ich weiss, ist noch nicht bekannt, dass Ag. segetum auch die Wurzeln Junger Nadelholzbäume angreift. 4. OÖ. Wilde: Die Pflanzen und Raupen Deutschlands. Versuch einer lepidopterologischen Botanik. I. Theil. Systematische Beschreibung der Pflanzen unter Angabe der an denselben lebenden Raupen. Berlin 1860, bei F. S. Mittler und Sohn. Nebst einem Vorworte von Dr. Speyer. Es liegt ein für die Lepidopterologie interessantes, soeben er- schienenes Werkchen vor. Der bis jetzt herausgekommene I. Theil enthält eine Aufzählung der Pflanzen Deutschlands nach dem Systeme von De Candolle, mit kurzen Diagnosen unter Angabe der Schmetterlings-Raupen, die in Barcelona sagte mir, dass er den Schmetterling: oft verflogen in den Gassen der Stadt finde, von Raupen aber auch noch nie eine Spur bemerken konnte, obschon er die Erlaubniss habe, in den Weingärten der Umgebung herum zu gehen, und, da der Boden fast aus nacktem Schiefer ohne Unterwuchs von Unkraut besteht, die Raupe sich leicht bemerkbar machen müsste. Es frägt sich nun, ob nicht dieselbe (gleich Sph. elpenor) nur ausnahmsweise auı Weinstocke lebt? Lederer. 91 an jeder Pflanze leben, und Angabe des Monates, in welcher sie gefunden werden, häufig auch des besonderen Pflanzentheils, der sie beherbergt; besonders reichhaltig sind die Angaben in Mikrolepidopteren. Der U. Theil soll eine systematische Beschreibung der Raupen und Darstellung ihrer Lebensweise enthalten. Möge er bald erscheinen, und das Werkchen reichlichen Absatz finden. Revue periodischer Schriften. Von Dr. I. R. Schiner. Kongliga Suenska vetenskaps-akadamiens handlingar. Neue Folge. 2. Band, erste Hälfte. 1857, Stockholm 1859. 4. Enthält eine Abhandlung: (pag. 55) von H.D. J. Wallengren: Lepi- doptera rhopalocera in terra Caffrorum annis 1838 — 1845 collecta a J. A. Wahlberg. Es sind in derselben 13 neue Gattungen und 50 neue Arten angeführt und beschrieben und nebstdem 91 früher beschriebene Arten kurz charakterisirt und die sie betreffende Synonymik berichtiget und beigegeben. Die k. schwedische Akademie hat auch die wissenschaftlichen Resultate der’unter dem Befehle C. A. Virgins in den Jahren 1851 -53 vou der k. schwedischen Fregatte „Eugenia“ ausgeführten Reise um die Welt heraus- zugeben begonnen, wovon wir hier kurz Erwähnung: zu machen uns erlauben, da uns der I. — III. Theil der Zoologie eben zugekommen ist — obwol das Werk nicht zu den periodischen Schriften gezählt werden kann. Der 1. Theil (erschienen 1857) enthält die Annulata (pag. 1—8), der 2. Theil (erschienen 1858) den Schluss der Annulata (pag. 9—32) und den Anfang der Insecta (pag. 1—112), der 3. Theil endlich (erschienen 1859) die Fortsetzung der Insecten (pag. 113 — 217). Die Annulata haben 8, die bisher erschienenen Insecten 2 prächtige Kupfertafeln; die Auflage ist in 4. — Von Insecten liegt nur die Ordnung der Coleoptera bearbeitet vor; der Bearbeiter derselben ist Boheman. Es sind 455 Arten aus allen Theilen der Welt hier neu und umständlich beschrieben. deiversigt af k. vetenskaps akademiens förhandlingar. 15. Jahre. 1858. Stockholm 1859. 8. Entomologische Arbeiten sind in demselben folgende enthalten: Thomson. Ein Versuch, die schwedischen Staphylinen systematisch anzuordnen (pag. 27—40). Thomson nimmt 14 Hauptgruppen (Tribus) an, charakterisirt die einzelnen Gruppen und führt dann iu einer analytischen Tabelle die in dieselben gehörigen Gattungen an. In der Gruppe der Staphylini nimmt er 15 Gattungen an, darunter neu die vier Gattungen Schizochilus (St. mebulosus), Dinothenarus (St. pubescens), Platydracus (St. stercorarius) und Zeembus (Philonth. einerascens), in der Gruppe der Xan- tholini 4 Gattungen, darunter neu Gyrohypnus (Othius pilicornis); in der 92 Gruppe Trichophyini A Gattung; in der Gruppe Aleocharini 63 Gat- tungen, darunter neu Daryodma (Al. bipunctata), Astilbus (Myrmed. collaris), Amarochara (Calod. umbrosa), Ischopoda (Tach. atra), Acrostiba (A. borealis n. sp.), Thectura (Homal. euspidata), Dadobia (Hom. planicollis), Plataraea (Hom. brunnea), Geostiba (Hom. eircellaris), Notothecta (Hom. flavipes), Amischa (Hom. analis), Hydrosmecta (Hom. longula), Gnypeta (Hom. labilis), Aloconota (Tachyusa immunita), Amidobia (Hom. talpa), Dinaraea (Hom. aequata), Disochara (Oxyp.longiuscula), Pachygluta (O. ruficollis), Thamiosoma (9. laticollis), Dexiogyia (0. cortieina), Crataraea (O. suturalis), Bessobia (Hom. monticola), Alianta (Hom.incana), Dilacra (Hom.luteipes), Halobrecta (Hom.puncticeps), Sipalia (Hom. brachyptera), Alevonota (Hom. atricapilla), Liogluta (Hom. umbonata), Thamiaraea (Hom. einnamomea), Alaobia (Hom. ochracea), Atheta (Homalota Erich.); — in der Gruppe Hypocyptini 1 Gattung; in der Gruppe Oxyporini A Gattung; in der Gruppe Tachy- porini 8 Gattungen, darunter neu: Astietus (Tachinus silphoides); in der Gruppe Micropeplini A Gattung; in der Gruppe Omalini 20 Gattungen, darunter neu Pycnoglypta (Omal.luridum), Aecrulia (O. inflatum), Hapalaraea (9. pygmaeum), Acrolocha (O. striatum), Etheothassa (O.deplanatum), Phloeo- stiba (0. planum); in der Gruppe Olisthaerini 1A Gattung; in der Gruppe Oxytelini 8 Gattungen; in der Gruppe Stenini 3 Gattungen; in der Gruppe Paederini 7 Gattungen, und in der Gruppe Phloeocharini endlich 1 Gattung Boheman: Beitrag zur Dipteren-Fauna Lapplands (pag. 55). Es werden neu beschrieben: Platypeza connexa, und die Halbart Anthomyia Holmgreni (2), ferners eine neue mit Scatopse verwandte Nemoceren-Gattung Corynoscelis mit einer neuen Art (C. eximia) aufgestellt und beschrieben ; eine Kupfertafel erläutert den Text. Derselbe Autor theilt (pag. 58) eine Notiz über das Vorkommen eines neuen parasitischen //ymenopterons (Pteromalis abnormis) mit, den er aus einer Puppe, wahrscheinlich von Sarcophaga, die er in einem Schwalben- neste gefunden, in Menge gezogen hatte. Die neue Art ist beschrieben und Tfl. U. Fig. 3 abgebildet. Auf Seite 75—84, 135—142 und 209—215 gibt Wallengren die Diagnosen von 48 neuen exotischen Lepidopteren-Gattungen. T. Thorell berichtet (p. 143—153) über die Original-Spinnensammlung C. A. Clerck’s, welche sich derzeit noch in Stockholm befindet. Es werden die vorhandenen Clerck’schen Stücke angeführt, die hiernach zu berichtigenden Synonyme beigefügt und über Clerck’sche Spinnenarten überhaupt, sowie über die Werke und die bekannten Lebensdaten dieses ausgezeichneten Araneologen kritische und historische Notizen mitgetheilt. C. G. Thomson setzt (pag. 155—180) seine im früheren Jahrgange (pag. 411) begonnene Arbeit über die scandinavischen Proctotruper fort. ls wird hier die I. Gruppe, nemlich die der Pelytini mit den Gattungen Acoretus, Oinetus, Delyta und Lyteba ınov. gen.) abgehandelt. Die neue Gattung 93 ist auf Belyta bisulca errichtet. Dieselbe Abhandlung wird im vorliegenden Bande (pag. 287—305, 359—380 und 447—431) fortgesetzt; die III. Gruppe nemlich die der Ceraphronini enthalten die Gattungen Habropelte (nov. gen.) Thliboneura (nov. gen.), Ceraphron, Megaspilus, Mierops, Dichogmus (mov. gen.), Calliceras. — Die IV. Gruppe Diapriini (pag. 359 etfl.) enthalten die Gattungen Diapria, Corynopria, Basalys, Spilomierus, Paramesius, Glyphidopria, Mionopria, Galesus, Aneurhynchus. — Die V.Gruppe Ismarini die Gattungen Ismarus, Entomius. — Die VI Gruppe Helorini die Gattung Helorus. — Die VII. Gruppe Scelionini (pag. 447 u. ff.) die Gattungen Sparasion, Scelio, Thoron, Anteris, Aeolus, Teleas und Prosacantha. Der Raum gestattet es nicht die vielen neuen Arten und Ansichten des Herrn Autors näher anzugeben, ohnedem wird jeder Hymenopterolog zu dem Originale selbst greifen müssen, um das viele Neue desselben kennen zu lernen. Seite 491 — 205 liefert T.Thorell einen Beitrag zur Kenntniss der Arachniden-Gattungen Mithras und Uloborus. Von Letzteren werden zwei Arten: eine in Neapel entdeckte (U. Costae) und eine schwedische Art (U. Ltreillüi) als neu beschrieben; von Mythras paradoxus Koch die Synonymie berichtiget. Von demselben Autorfolgt Seite 237—246 eine kleine Abhandlung über Zpeira marmorea und E. pyramidata. Der Verfasser kömmt zu dem Schlusse, dass EZ. pyramidata Clerck nur als Varietät von E. marmorea Clerck zu behandeln sei. Candidat Stäl bringt (pag. 247—258) entomologische Beiträge und zwar: 1. Ueber zwei für Schweden neue Orthoptera, nämlich Oedipoda cinerascens Fabr. und Tettix Schrankü Fieb. Der Verfasser glaubt, dass Letztere nur der Puppenstand einer andern Tettixart sei *). 2. „NVa- bides,“ eine neue Gruppe der Reduviten, durch den Bau der Halb-. flügel von den Peiratiden unterschieden, und durch eben dieses Merkmal den Uebergang zu Salda vermittelnd. Es gehören dazu: Nabis, Pachynomus, Prostemma und ein neues brasilianisches Genus: Phorticus Stäl. 3. Neue Hemipteren-Gattungen und Arten: Harpagochares, mit einer Art aus Sierra Leone: Tolania mit einer neuen brasilianischen Art: Nicomia mit 3 neuen brasilianischen Arten und T'ynelia für Entylia longula. Burm. Auch von Teitigonia ist eine neue brasilianische Art beschrieben. 4. Neue Gattungen und Arten der Phytophaga. Die neuen Gattungen sind: Orimissa, verwandt mit Diamphidia Gerst. — Calomorpha, der Gattung Euryopae verwandt; endlich: Horatopyga durch das sehr kleine Schildchen und das etwas vorragende Pygidium von allen Chrysomelen-Gattungen ver- schieden. Die neu beschriebenen 65 Arten sind sämmtlich exotische, unter hnen von Chrysomelen allein 59 Arten. Seite 307—320 enthalten eine Abhandlung desselben Verfassers über südafrikanische Orthoptera und Hemiptera. Die betreffenden Insecten stammen aus den sandigen Gebieten zwischen den Flüssen Knisip *) Vide pag. 88 dieser Nummer. 94 und Swakop, und aus der Nachbarschaft des Sees N’Gami, was den Verf. veranlasst, einen Vergleich derselben mit den von Wahlberg aus dem Kaffernlande mitgebrachten zu versuchen und auf die Eigenthümlichkeiten der beiden Faunengebiete aufmerksam zu machen. Von Orthopteren sind 4 neue Arten (eine Perisphaera, eine Blatta, eine Mantis und ein Hetrodes) und eine neue Gattung (Bacirododema) mit einer neuen Art beschrieben. Die neue Gattung gehört zu den Phasmiden. Von Hemiptieren, welche reichhaltiger vorhanden waren, sind 39 neue Arten theils aus bekannten, theils aus hier erst neu eingeführten Gattungen beschrieben. Die neuen Gattungen sind folgende: Aelimorpha (=Tetratoma-Sign.) Carlisis (mit C. Wahlbergi zum Andenken an Wahlberg so benannt, weil sie in der Nähe des Landes gesammelt wurde, wo dieser unermüdliche Forscher von einem wilden Elephanten getödtet worden war); Teraerius; Duilius und ‚Henicotettix. Von A. C. Holmgren folgt (pag. 324—330) ein Conspeetus generum Ophionidum sweciae. Der Verf. nimmt folgende Gattungen an: Hellwigia Grav., Ophion F., Trachynotus Grav., Anomalon Grav., Opheltes Holmgr. (typ- Paniscus glaucopterus L.), Paniscus L., Absyrtus Holmgr. (typ. Abs. luteus Holmgr.), Campoplex Grav., Charops Holmgr. (typ. Campoplex decipiens Grav.), Cymodusa Holmgr (typ. CO. leucocera Holmgr.), Sagaritis Holmgr. (typ. Campoplex deelinator Gray.), Casinaria Holmgr. (typ. Campoplex tenuiventris Grav.), Limneria Holmgr. (typ. Campoplex longipes), Meloboris Holmgr. (typ. M. gracilis Holmer.), Pyrarmon Holmgr, (typ. Porizon fumipennis Zett.), Angitia Holmgr. (typ. Ang. glabrieula Holmgr.), C.emastus Grav., Atractodes Grav., Mesochorus Grav., Porizon Grav., TersilochusHolmgr. (typ. Porizon jocator Grav.), Pristomerus Curt., Exwetastes Gray., Dlanchus F. und Scolobates Grav. Die Gattungen sind systematisch angeordnet und diagnosirt. Von Loew begegnen wir (pag. 335341) einem Beitrag zur Kenntniss der afrikanischen ‚Dipteren. — Bekanntlich hat Loew die von Wahlberg im Caffeınlande gesammelten Dipteren in den früheren Jahrgängen (1857 u. 1858, 13. u. 44. Jhrg.) bekannt gemacht und die neuen Arten daselbst beschrieben. Hier bringt er Nachträge über Wahlberg’s letzte Ausbeute und über die von Vietorin am Vorgebirge der guten Hoffnung gesammelten Arten. Aus der Familie der Stratiomyidae ist eine neue Odoniomyia-, aus der Familie der Tabanıdae sind 3 neue Tabanus- und eine Haematopota-Art, von Therevidae zwei neue Arten, von Asilidae eine Laparus-Art, ein neues Acnephalum „ eine neue Damalis, zwei neue Lamyra, ein neuer Aleymus und drei neue Lophonotus-Arten beschrieben. Ausserdem fand sich der Verf. veranlasst, für zwei neue Dasypogon-Arten die Gattungen Dasypletis und Laphyetis aufzustellen und seinen Seylaticus latieinetus als das Weibchen von Dioetria costalis Wiedem. einzuziehen. Aus der Familie Nemestrinidae ist eine neue Art, in der Familie der Hybotidae sind für zwei neue Arten die Gattungen: sStenoproctus und Acarterus eingeführt; von Empiden ist eine Empis und eine Hilara, von Tachydromidae eine Drapetis und von Dolichopiden 95 ein neues Aiphandrium beschrieben; und: constatirt, dass unser Hydrophorus inaequalipes Macgq. auch in Afrika vorkomme. Emil Holmgren stellt Seite 353 —54 eine neue Jchneumoniden- Gattung — Crotopus — aufund charakterisirt dieselbe. Die einzige, gleich- falls noch unbeschriebene Art nennt der Verf. ©. abnormis. Sie wurde im südlichen Schweden entdeckt. Neue schwedische Hemipteren, nebst mehreren für die schwedische Fauna neuen Arten sind von C. Stäl (Seite 355 bis 358) verzeichnet und beschrieben. Ganz neu sind: Capsus saliceticola und geniculatus, Delphax thoracica, Bohemani, albocarinata und straminea. Derselbe Verfasser gibt Seite 433—454 hemipterologische Bei- träge, worin neue exotische Arten und Gattungen beschrieben sind. Die neuen Gattungen heissen: Ponsila, Plataspis, Agerrus, Coectoteris, Ruscoba, Noliphus, Santosia, Cerilocus, Plymus, Isyndus (für Zelus heros F.), Margasus (für Pristesanchus Afzelüi Stäl). Domnus, Castolus, Pisilus (für Zelus mar- ginalis P. B.), Polididus, Genestia und Nieidus. Die Anzahl der neuen Arten beläuft sich auf 60. Die meisten stammen aus Ceylon, Alt-Calabar, Mexico Mozambique u. s. w. und befinden sich in Dohrn’s oder des Verf. Sammlung Am Schlusse des Bandes (pag. 469—478) folgt noch von demselben Verfasser: ein Beitrag zur Kenntniss der amerikanischen Chrysomelen. Es sind kurz charakterisirt 44 Doryphoren, 3 Proseicela, 7 Elythrosphaer@, 9 Leptinotarsa und 8 Leucocera. Bulletin de la Soeiete imp. des naturalistes de Moscou annde 1859. Band III, Moscou 1859. 8. ' Auf Seite 122 beginnt Herr V. v. Motschulsky eine Abhandlung über mehrere aus der auf Kosten der kais. Petersburger Akademie von M. Wosnesensky nach Californien unternommenen Reise herstammenden Coleopteren. Wosnesensky sammelte durch zwei Jahre (1840 und 1841) im Norden von Californien, besonders in der Nähe der alten russischen Colonie genannt Ross, und um S. Francisco selbst. Ein Theil seiner Ausbeute wurde von Menetries und dem Grafen v. Männerheim publieirt; die noch unpublieirten werden hier in Verbindung mit anderen, von Eschscholtz, Dupont und Lorquin herstammenden Arten beschrieben. Es sind von Carabiden 44, von Hydrocantharen 24, von Sternoxen % neue Arten beschrieben. und ist die Fortsetzung zugesagt. Eine neue Carabiden-Gattung: Philophuga ist für Callipoda subovata eingeführt worden. Diagnosen und Beschreibungen sind ausführlich; 2 theilweise colorirte Tafeln erläutern den Text. — Ein Auszug aus einem Briefe Koeppen’s an den Sekretär Dr. Renard über die Heuschrecken in der Krim im Jahre 4859 constatirt, dass diese Verwüsier auch die Weinpflanzungen nicht schonten; dass sie aber mit Vorliebe dem Rohre (Arundo Donax) nach- gingen. Sie haben überhaupt bedeutende Verwüstungen angerichtet. Ein Separatabdruck aus dem Jahreshefte pro 1859 der natur- historischen Section der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, Natur- und Landeskunde: 96 Enthält die Insecten-Epizoön der mährischen Fauna von Julius Müller mit 4 Tafeln (pag. 157 — 184). Aus der Zunft der Mala- cophthira sind neu beschrieben: Otomyssus sudeticus an Käfern; O. isotrichus an einem Schmetterling; O0. sanguineus an einer Fliege; O0. melanotrichus an Phalangen, Käfern und Neuroptern; O. notatus an Käfern; O. brevipes an Orthopteren; Uropoda ovalis an Käfern; U. marginata dessgleichen ; U. parallela dessgleichen; U. setigera, ebenfalls. Aus der Zunft der Gamasida: Porrhostaspis stercoraria (= Acarus coleoptratorum), graeilis und subterranea auf Käfern; Holostaspis glabra und jimetaria auf Käfern; H. favosa und testudo vagirend unter Moos. Nouveaux memoires de la societe imp. des naturalistes de Moscou. Tome XI. Moscou 1859, 4. Enthält ausser botanischen Mittheilungen nur einen einzigen entomo- logischen Aufsatz, nemlich pag. 141 den 2. Theil der Genera et species Trichopterorum auctore Fried. Ant. Kolenati, die Aequipalpidae und eine systematische Anordnung aller Phryganiden behandelnd. Bekanntlich ist der 1. Theil schon vor zwölf Jahren (1848) erschienen. Der Verfasser theilt die Phryganiden in die zwei Familien der Inaequipalpidae und Aequi- palpidae. Die erste derselben zerfällt in folgende Gruppen (Tribus): 4. Limnophilidae mit 14 Gattungen; 2. Phryganidae mit 2% Gattungen (eine neu); 3. Sericostomidae mit 13 Gattungen (vier neu). Die zweite Familie enthält die Gruppen: 1. Zehyacophilidae mit 7 Gattungen (drei neu); 2. Psycho- myidae mit 6 Gattungen (drei neu); 3. Hydı-opsychidae mit 3 Gattungen (eine neu); und 4. Mystacididae mit 6 Gattungen (zwei neu); im Ganzen 51 Gat- tungen mit 197 Arten, wovon 39 von dem Verfasser benannt sind. Es sind auch die exotischen Arten berücksichtiget. Nach Voraussendung der dem Verfasser bekannt gewordenen Notizen über die geographische Verbreitung der Phryganiden und einer Synopsis nach den Schienenspornen folgt die Dispositio systematica, ein Index systematicus mit den Synonymen der Gat- tungen und Arten, und dann der eigentliche Gegenstand dieses Theiles, nemlich die Charakteristik der Gruppen, Gattungen und Arten der Aegui- palpidae mit der vollständigen Literatur, Synonymie, reicher Beifügung der Standorte u. s. w., was Alles sehr umständlich und ausführlich geschehen ist, so dass man sogar weiss, wo die typischen Stücke zu finden sind. Der eigentliche Text des 2. Theiles nimmt Seite 192—270 ein. Die Zusätze am Schlusse der Abhandlung: sind sehr umfangreich und betreffen den 1.. Theil. Fünf chromolithographische Tafeln mit Abbildungen von 62 Arten zieren das Werk. *) *) Narycia Stephens zählt der Herr Verfasser zu den Phrygamiden und meint, dass sie mit Nais Brauer non Rambur nahe verwandt sein dürfte. Hagen hat — und wie uns dünkt nicht mit Unrecht — diese Gattung: den Lepidopteren vindicirt. Verantwortliche Redacteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 695. Nr. 4. IV. Band. April 1860. Lepidopterologische Fragmente. Von C. u. R. Felder. vw. LI. Ornithoptera Darsius Gray. © Alae utrinque concolores, anticae repandae, ciliis albo-intersectis, vireseenti-fuscae, venis extus albo-marginatis, posticae virescenti-nigrae, repando-dentatae, macula ad cellulae extimum fasciaque lata extus sinuata, venis in maculas sex elongato-trigonas divisa, infra medium late nigro-interrupta. Thorax nigro-villosus, supra antice rufo-eingulatus, subtus late- rıbus rufo-villosis. Abdomen flavum , maculis magnis dorsalibus fuseis. Habitat: Ceylon. Das Männchen dieser Art wurde vonDoubleday (Gen. of diurn. Lep. Taf. 1 Fig. 2) als Ornithoptera Amphimedon Cram. d ab- gebildet, von Gray (Cat. of the Lep. Ins. in the Coll. of the brit. Mus. I p. 5) als Papilio Darsius aufgeführt, aber sammt dem zu- gehörigen Weibchen möglicherweise für identisch mit Boisduval’s- O. Haliphron gehalten. Doubleday’s Bestimmung ist entschieden unrichtig, weil nicht Darsius, sondern Helena L. das Männchen von Amphimedon Cram. ist, wie diess schon Boisduval bei Beschreibung von Amphimedon und Helena (Spec. gen. 1. p- 177) vermuthet, und wir durch kompetente Autepsie unseres Freundes Doleschallund eine Mehrzahl aus Amboina erhaltener Paare mit Gewissheit nachzuweisen im Stande sind. Dieselbe Ueberzeugung hat auch Wallace an Ort und Stelle gewonnen. (Proc. of the Ent. Soc. of London 1858 p. 23). *) Siehe pag. 178, 263, 321 und 390 des III. Bandes. Wiener entomol. Monatschr. IV. Rd. = 98_ Nicht minder ungegründet ist obiger Zweifel Gra y’s, denn Orn. Haliphron, dessen Abbildung und Beschreibung wir folgen lassen, ist eine völlig abweichende eigene Art. Das Weibchen von Orn. Darsius ward bisher weder beschrieben, noch abgebildet. Es unterscheidet sich von Orn. Pompeus Cram. . (Heliacon Fabr.) © und Amphimedon Cram. (Helena L. ©) durch die Form und Färbung der Flügel, durch den kleineren Zellenfleck der Hinterflügel und ihre schmälere, stärker von der Grundfarbe durch- brochene goldglänzende Binde. LIT. Ornithoptera Haliphron Boisd. Taf. II. Fig. 2. a. und b. S Alae repandae, lunulis ciliaribus minutis albis, anticae obs- . eure fuscae, nitidae, venis supra cinereo, subtus albo-marginatis, posticae velutino-atrae, fascia discali curvata angusta maculis quinque inaequalibus constanti aureo-flava. Thorax supra cingulo rufo, subtus maculis lateralibus rufis. Abdomen nigrescens. o Alae nitentes, lunulis eiliaribus angustis flavidis, antieae fuscae, venis albido-marginatis, posticae repando-dentatae, supra nigro-fuscae, macula cellulae extimum replente fasciaque adjacente pallide aureo-flava, maculis sex formata (singula harum extus macula elliptica nigra divisa), subtus obscuriores, fascia paginae superioris albida. Thorax supra rufo-einctus, subtus lateribus rufo-villosis. Abdomen supra brunneum, subtus nigricans, flavo-cingulatum. Boisduval hat diese Art nach einem männlichen Exemplare in den Spee. gen. I. p. 181 *) aufgestellt, und da er das Weibchen nicht kannte, für eine zweifelhafte erklärt. Seiner trefflichen Beschreibung ungeachtet wurde sie dennoch, wie wir bereits oben bemerkten, von *) Wir können das klassische Buch nie aus der Hand legen, ohne wahres Bedauern, dass dieser eine, schon im Jahre 1836 erschienene, nur die Papilioniden und Pieriden umfassende Band bisher auch der einzige geblieben und dem Meister nach mehr als zwanzigjähriger Unterbrehung noch nicht die Musse gegönnt gewesen ist, in Fortsetzung und Ausführung seines ursprünglichen Planes das lepidopterologische Publikum mit den Er- gebnissen seiner seitherigen Erfahrungen und Untersuchungen durch Vollen- dung des grossartigen Werkes zu beschenken. 99 den britischen Autoren bald als Männchen von Orn. Amphimedon Cram., bald als etwaiges Synonym des O. Darsius Gray. angeführt. Wir glauben daher nichts Ueberflüssiges gethan zu haben, wenn wir neben dem bisher noch unbeschriebenen Haliphron © auch das so oft verkannte Männchen abbilden. Durch die schmale Binde der Hinterflügel unterscheiden sich beide Geschlechter von den übrigen Arten aus der Sippe des Orn. Pompeus Cram. O. Haliphron ist übrigens um ein Drittel kleiner als O. Darsius, dessen Weibchen eine ganz verschiedene Färbung hat. Unser Paar wurde von Wallace auf Celebes gefangen. LI. Papilio Chaudoiri Nob. Tat. II. Fig. 1. JS Alae supra eleganter nitide cyaneae, basi virescenti conspersae, maculis eiliaribus angustissimis flavidis, anticae faleatae, costa dimi- dioque externo introrsum subacute exeiso nigris, spatis tribus exterio- ribus tomentosis apud ramos medianos, posticae breviter dilatato-cau- datae, costa limboque externo introrsum sinuato late nigris, maculis binis posterioribus atomariis cyaneis. Alae subtus castaneo-fuscae, antiecae striga transversa recta cellulari fasciaque exteriore versus apicem dilatata, atomis fuseis dense aspersa, strigam curvatam fuseam ineludente intusque undulato-sinuata brunneo-flavescentibus. Alae posticae faseia lata media atomis punctiformibus brunneo- einereis formata striolisgue fuseis variegata, limbo externe brunneo, maculis septem fulvo-cervinis elongatis, extus nigro -cinetis, intus atomis cyaneis et albis marginatis ornato, cauda ad apicem obseurata. Thorax et abdomen fusca, ille supra virescenti-conspersus. Wir erlauben uns diesen neuen, von den Molukken stammenden Papilio dem ausgeseichneten Coleopterologen Herın Baron de Chaudoir zu widmen, dessen Güte wir ihn verdanken. Die Vergleichung des einzigen uns bekannten Exemplares unserer Art mit zahlreichen Männchen des Pap. Ulysses L. aus Amboina ergibt folgende sehr bezeichnende Unterschiede: Die Form der Flügel ist bei Pap. Chaudoiri eine ganz andere; die Vorderflügel sind mehr sichelförmig und die Hinterflügel laufen in einen kurz gestielten eiförmigen Lappen aus. Die blaue Färbung der Oberseite reicht wenig über die Mitte des Flügels hinaus und diess ver- te 100 ursacht die viel grössere Breite und andere Gestalt der schwarzen Flügelränder. Die Wurzel ist stark mit grünen Atomen bestäubt. Die blaue Wurzelhälfte der Vorderflügel zeigt nicht die strahl- förmigen Ausschnitte wie bei P. Ulysses; der schwarze Fleck am Ende der Zelle ist nicht mehr sichtbar, da die blaue Farbe sich nicht bis über das Zellende hinaus erstreckt und die eigenthümlichen zottigen Längsräume finden sich nur auf den drei Aesten der Medialader, während sie bei P, Ulysses auch die Discoidaläste und die Submedianader bedecken. Noch abweichender erscheint aber die Unterseite der Vorder- flügel durch die Färbung und Gestalt der äusseren Binde und durch den gelben Streifen in der Zelle. Die Aussenflecken der Hinterflügel sind schmäler und mehr länglich. Zudem ist das Thier um die Hälfte kleiner, als P. Ulysses. LIV. Danais Xanthippus N ob. S Alae subrepandae, ciliis albo-intersectis, supra dilute fulvae, anticae subfalcatae, dimidio anteriore rufescente, costa margineque externo diffuse nigro-fuseis, maculis quatuor costalibus, duabus aliis ad cellulae extimum, duabus inter ramos subcostales, aliis quatuor exterioribus, linea curvata digestis serieque duplici incompleta punc- torum marginalium albis. Alae posticae margine exteriore nigro-fusco introrsum undulato, saepius punctis albis simplici serie ordinatis diviso. Alae subtus multo dilutiores, anticae macula discali obsoleta dilutiore plagaque apicali ochracea, posticae venis fusco- marginatis (discoidalibus albo-notatis), punctis basalibus albis, costa in medio fusca alboque trimaculata, margine externo fusco paginae superioris maculis albis binatis, linea dupliei curvata digestis diviso. Abdomen fulvum, subtus striga ventrali alba. Unsere neue Art steht dem Dan. Eresimus Cram. zunächst, lässt sich aber durch die hellere Färbung, durch den breiteren, beiderseits deutlich ausgedrückten schwarzen Saum der Hinterflügel und den Mangel der jener Species so eigenthümlichen lichten Flecken auf der Unterseite dieser Flügel leicht unterscheiden. Habitat: Brasilien. LV. Colias edusina Boisd. in litt, 3 Alae supra fulvae, lilaeino parum micantes, eiliis flavidis, . rufescenti-tinctis, basi costaque nigro-aspersae, anticae costa ad basin rufescente, macula discali ovali atra, limbo externo late nigro-fusco - 101 introrsumque fortiter exeiso, posticae atomis nigris aspersae macula discali sesquialtera aurantiaca, limbo interno sulphureo, externo late nigro-fusco, introrsum sinuato, ceiliis analibus rufescentibus. Alae subtus laete-virescentes, nigro-aspersae, ciliis rufis, anticae disco fulvescente, macula atra paginae superioris, aliis- binis obsoletis costalibus brunneis aliisque quinis exterioribus linea cum margine parallela digestis, subtrigonis atris. Alae posticae puneto basali rufo, macula parva discali sesqui- altera argentea, diffuse rufo-cincta, tertia costali aliisque sex exterio- ribus obsoletis rufescenti-brunneis. Thorax et abdomen supra nigra, subtus flavida. Die breiteren, innen schärfer ausgezackten Flügelsäume und die verschiedene Gestalt der Mittelflecken der Flügel veranlassten auch uns, diese ostindische Art von Col. Edusa Lin. zu trennen. LVI. Ithomia Euryanassa Nob. Alae dilatatae,, nigro-fuscae, anticae pellucidae, plaga basali trigona fulva maculam nigram includente, fascia discali sinuata a costa usque ad ramum secundum venae medianae extensa, sulphurea maculisque quatuor apicalibus albis, subtus plaga basali medio flaves- cente maculisque insuper tribus posterioribus minutis glauco-albis. Alae posticae costa ad basin fasciaque exteriore repando-dentata fulvis, fascia discali longitudinali extus dentata sulphureo-hyalina, maculis submarginalibus glauco-albis, subtus distinetioribus. Obige Species ist eine der grössten ihrer Gattung und steht in der Nähe von Ih. Ninonia Hübn. In der Zeichnung hat sie einige Aehnlichkeit mit Ich. Melphis Hübn. Vaterland: Rio de Janeiro. LVIN. Dircenna Xantho Nob. Alae nigro-fuscae, anticae plaga longitudinali cellulam implente, intus maculam fulvam nigro-notatam includente, altera adjacente transversa inter ramos medianos, tertia subapicali apud costam sulphurea, extus albo-binotata maculaque longitudinali inferius termi- nata hyalinis, flavo-tinctis. Alae posticae plaga magna discali hyalina flavo-suffusa fulvoque venata, ramo mediano secundo nigro-colorato, saepius litura discali nigra. Alae anticae subtus macula cellulari trigona paginae superioris ferrugineo-fusca, maculisque tribus apicalibus glauco-albis. 102 Alae posticae ibidem stria costali hyalina maculis binis costali- bus plagae adhaerentibus aliisque octo marginalibus glauco-albis. Abdomen fuscum, lateribus sulphureis. Wir fanden die neue, der Diörc. Dero Hübn. verwandte Art in einer aus S. Salvador de Bahia (Brasilien) uns zugekommenen grösseren Sammlung. LVIOI. Dircenna Rhoeoe Nob. o Alae dilatatae, nigro-fuscae, anticae margine externo subcon- vexo, macula basali trigona, fascia transversa discali subinterrupta, plaga subapicali apud costam flavescente inferius macula longitudinali terminata hyalinis, subtus maculis quatuor apicalibus glauco-albis. Alae posticae plaga discali hyalina fulvo-suffusa venisque fulvo- marginatis divisa, margine omnino late nigro, maculis binis apicalibus albis, subtus punctis basalibus albis, stria ad costae basin flavescente serieque marginali macularum decem inaequalium glauco-albarum a costae medio usque ad angulum analem extensa. Mit der Vorbeschriebenen verwandt, aber viel grösser und verschieden gefärbt. Vaterland: Bahia. LIX. Thyridia Pytho Nob. Alae nigro-fuscae, anticae basi fulvo-notatae, macula basali elongato-trigona, duabus magnis discalibus transversis tertiaque ma- xima apicali hyalinis, nigro venatis, atomis testaceis apud ramum primum medianum. Alae posticae stria costali, plaga basali alteraque externa ad- Jacente minore subadhaerente hyalinis nigro-venatis. Alae subtus concolores, anticae maculis quatuor apicalibus punctisque duobus marginis postici glaucis, nitentibus, posticae stria costali hyalina, macula basali, altera costali, strüs binis apicalibus punctisque duodecim binatis marginalibus glaueis, nitidis. Stammt gleichfalls aus Bahia und unterscheidet sich von Th. Psidi Lin. durch die breiteren Binden der Vorderflügel, den dünnen schwarzen Mittelstreif und die schmale Randung der Hinterflügel, so wie durch den Mangel der weissen Punkte auf der Oberseite der letzteren. 7 103 LX. Methona Megiste Nob. o. Alae nigro-fuscae, anticae dimidio basali marginis costalis, macula basali trigona, plaga lata discali transversa alteraque apicali subrotundata hyalinis' nigro-venatis subtus. limbo interno. brunneo, maculis quinque apicalibus (tribus intermediis geminatis) aliisque binis posterioribus albis, glauco-atomatis. Alae posticae stria ad costae basin, plaga basali alteraque minore adhaerente externa hyalinis, nigro-venatis ,„ subtus striis binis subcostalibus, tertia apicali maculisque duodecim binatis marginalibus albis, glauco-atomatis. Abdomen fuscum, maculis lateralibus posterioribus aliisque ven- tralibus albis. Es fand sich nur ein Exemplar in der vorerwähnten aus Bahia erhaltenen Sammlung. Dasselbe ist; bedeutend grösser als Meth. Themisto Hübn. und durch die minder schwarz gesäumten Flügeladern, die viel breitere Mittelbinde der Vorderflügel und den unregelmässigen Saum der Hinterflügel von dieser bisher alleinigen Art der Gattung verschieden. LXT. Cethosia Aeole De Haan, Taf. I. Fig..2. S Alae anticae elongatae, angustae, margine externo perobliquo, repando, supra cinereo-fuscae, striis octo transversis cellularibus, maculis tribus ad cellulae extimum stria digestis, striis bifidis longitu- dinalibus externis inter venas, striolis posterioribus lunulisque an- gustissimis albidis marginalibus linea digestis, maculis binis fuscis albo extus notatis infra cellulam, limbo interno rufo-fulvescente, certo situ eleganter lilacino-nitente, basi fusca, macula fulva liturisque duabus nigris notata, cyaneo micante. Alae anticae subtus pallidiores, costa fulvescente, ad basin maculis binis nigris flavido-einctis notata, strüs discalibus et exterio- ribus dilutioribus, limbo interno fulvo, macula insuper basali fusca albo-signata ornato. ; Alae posticae rotundatae ,„ repando-dentatae, supra rufo-fulvae, limbo interno. pallidiore, disco eleganter lilacino-nitente, basi. nigro- fusca, cyaneo-nitida, macula magna discali diffusa, intus exeisa, alba, maculis exterioribus obsoletis ferrugineis, limbo externo fusco striolis lunulisque marginalibus angustissimis albidis linea digestis diviso. Alae posticae subtus pallidiores, dimidio basali albido, maculis sexcedim elongatis nigris punctoque cellulari fusco ornato, liturae 1) grossae costali fuscae albo intus cinctae adhaerente extusque certo situ nitore lilacino terminato, maculis exterioribus paginae superioris nigro-fuscis obsoletis, punetis quatuor posterioribus nigris, limbo ex- terno fusco paginae superioris striolis lunulisque albidis latioribus diviso. Thorax cinerascens. P Abdomen fulvum, basi nigricans. Diese prachtvolle Art, welche sich von allen Verwandten durch die langen, schmalen Vorderflügel und den lebhaften Schiller der Oberseite, so wie durch den weissen Fleck der a auszeichnet, haben wir aus Celebes erhalten. Bereits hatten die Künstler mit Pinsel und Griffel das ihre gethan und war unsere Tafel vollendet, als wir in den langangestrebten, aber durch allerlei Zufälle verzögerten Besitz der neuesten Auflage des Catalogue ofthe Lepidopterous Insects in The Museum oftheHon. E.J. Company by Dr. Th. Horsfield and Fr. Moore Vol. I gelangten und darin p. 154 unter dem Manuscriptnamen: Aeofle De Haan die Beschreibung einer Cethosia fanden, die, wenngleich von verschiedenem Habitat (Sumatra, Borneo), mit der unserigen ganz zu stimmen scheint. In Anbetracht dass die Fusion zweier Thiere unter einem Namen ein kleineres Uebel ist, als die mehrfache Taufe eines und desselben, haben wir keinen Anstand genommen, gleichfalls obigen Namen zu adoptiren. Ob wir hierbei im Irrthume sind, wird sich aus der Vergleichung des Originales im Museum von Leyden und im Museum der ostindischen Compagnie mit unserer Abbildung ergeben.*) *) Wir fanden in diesem eben so reichhaltigen als sorgfältig gear- beıteten Kataloge unseren Adolias confinis (Ent. Montschft. III p. 183, taf. & fly. 3) auf p. 176 taf. II a. fig. 1. als eine neue Gattung Abrota n. sp. Ganga von Moore beschrieben und in den beiden Geschlechtern abgebildet. Der Autor motiyirt zwar neben seiner ausführlichen Beschreibung die Aufstellung dieses neuen Genus, das er zwischen Athyma und Limenitis einreiht, nicht weiter durch Vergleichung mit diesen Gattungen. Wir stimmen demselben aber gerne bei, da auch wir in der Flügelform, in der Gestalt der Zelle der Vorderflügel und der eigenthümlichen Zeichnung der Unterseite , einer- seits auffallende Verschiedenheiten von Limenitis und Athyma erkannten, andrerseits jedoch durch die Stellung des dritten Subeostalastes der Vorder- flügel und der Praecostalader der Hinterflügel uns schon ursprünglich ge- zwungen sahen, das auffallend merkwürdige Thier der Gattung Adolias, mit welcher es im Uebrigen grosse habituelle Aehnlichkeit hat, nur als eine eigene Section einzuverleiben, die uns den Uebergang von Adolias, zu den Limenitiden zu bilden schien. Nach unserer Ansicht würde sich nunmehr die LXII. Acraea Alalia Nob. Alae fulvae, nigro-venatae, anticae supra costa limboque apicali et externo introrsum in venarum sensu exciso fuscis, litura ad cellulae extimum alteraque flexuosa transversa a costa usque ad marginem posticum currente nigris, subtus concolores, limbo externo et apicali pallide brunneis, fusco-striatis, lituraque in cellulae medio nigra. Alae posticae supra stria brevi discali flexuosa aliisque exteri- oribus inter venas nigris, margine postico fusco, introrsum in venarum sensu exciso, limbo interno pallescente, subtus pallidiores, brunneae, fusco-venatae et strigatae, litura in cellulae medio nigra fasciaque flexuosa fusca in loco strigae paginae superioris, extus late fulvo-limbata. — Gehört in die Nähe von Acer. Thalia Lin. Vaterland: Brasilien. LXII. Eueides Thyana Nob. Alae anticae supra fuscae, macula basali subtrigona, altera quadrata ad cellulae extimum, tribus adjacentibus medianis inaequa- libus linea obliqua digestis (intermedia majori, extus inaequaliter bifida) fasciaque subapicali- maculis quatuor elongatis constanti sordide albidis, pellucidis. Alae posticae ibidem sordide albidae, fusco-venatae,, undique late fuseco-marginatae striisque exterioribus inter venas fuseis. Alae subtus multo pallidiores, maculis fasciisque paginae supe- rioris obsoletis, fulvo parum tinctis, maculis marginalibus binatis einerascentibus obsoletis. Aus Columbien. natürliche Reihenfolge also gestalten: Limenitis, Athyma, Abrota, Adolias, worin wir somit allerdings von Moore’s Anschauungen abweichen. Ferner vermuthen wir in Mycalesis? Himachala Moore |. c. p. 234 nr. 503 unsere Neorina Sita (Entom. Monatsch. III p. 403) Die offenbare Verschiedenheit dieses Satyriden von Mycalesis konnte dem Verfasser nicht entgehen und veranlasste ihn für diese Art im Index seines Buches p. 12 eine eigene Gattung Theope aufzustellen. Wir hingegen halten die Species zu Neorina Westw. gehörig, weil ‘sie sich der diesem Genus verwandten Orinoma Damaris Gray. zunächt an- schliesst und zur Beschreibung, die Westwood (Gen. of. diurn. Lep. p. 369) von seiner Gattung Neorina gibt, vollkonimen passt. 106 Von Eueid. Pavana M&netr. besonders durch die schmutzig weissen Zeichnungen der Flügel, die dem: Thiere eine entfernte Aehn- lichkeit mit einigen Heliconiden (Thyridia, Methona etc.) geben, unterschieden. LXIV. Melitaea Leanira Boisd. in litt. Alae subrepandae, ciliis late albo-intersectis, supra nigro-fuseae (feminae pallidiores) margine obsceuriore, anticae subfalcatae, apice truncatae, costa ad basin, striis quatuor inter venas subapicalibus maculis- que sex marginalibus testaceis, macula basali (saepius oblitterata), secunda majori ad cellulae extimum, tertia infra cellulam, striga discali interrupta maculis sex constanti, alteraque exteriore maculis novem minoribus formata pallide ochraceis. Alae posticae maculis nonnullis basalibus, altera cellulari, fasciis duabus macularibus (prima discali latiore, secunda exteriore, maculis rotundatis formata) maculisque tribus analibus (in mare oblitteratis) pallide ochraceis. Alae anticae subtus testaceae, venis apud extimum fuscis, maculis strigisqgue paginae superioris, macula interna diffusa, striga apicali extus maculis quatuor ochraceis terminata alteraque apud angulum internum ochraceo extus notata abbreviatis, fuscis. Alae posticae ibidem pallide ochraceae, venis, linea costali et marginali nigris, litura cellulari, fascia discali irregulari plus minusve_ interrupta alteraque exteriore maculis septem rotundatis ochraceis divisa fusecis. Palpi et pedes testaceo-villosa. Abdomen supra nigrum, ochraceo-annulatum, subtus ochraceum. Leanira ist eine der schönsten Melitaeen und steht in der Nähe von Mel. Palla Boisd. Sie wurde von Lorquin in Californien entdeckt. LXV. Preeis natalica Nob. JS. Alae repandae, eiliis albo-intersectis, supra fuscae, fascia communi rufescente nigro-marginata ab anticarum medio usque ad angulum analem: posticarum extensa, lineis binis marginalibus subun- datis nigris. Alae anticae subfalcatae, distinete biangulatae, characteribus binis cellularibus rufo-testaceis nigro-einctis ocellisque nonnullis exterio- ribus ejusdem coloris obsoletis, plaga costali obscura fasciae adhae- 107 vente, maculis tribus subeostalibus linea obliqua digestis unaque minore apicali albis ornata. Alae posticae subangulatae, angulo anali"subproducto, Mala elongata discali ocellisque quinis posterioribus stria curvata digestis rufo-testaceis, fundo fusco impositis (anali horum majore, flavido- eineto extusque pupillam nigram albido-signatam includente). - Alae subtus multo pallidiores, atomis ceinereo-lilacinis conspersae (praecipue apud marginem externum anticarum et angulum analem posticarum) , lineis marginalibus paginae superioris. Alae anticae characteribus fasciisque paginae superioris, macula basahi rufa nigro-cineta binisque interioribus subquadratis albis, ocellis sex exterioribus multo magis distinetis, pupillam nigram albo-guttatam includentibus (secundo, sexto et septimo majoribus, tertio quartoque obsoletis). Alae posticae dimidio externo fusco-vario, characteribus cellula- ribus flexuosis rufo-testaceis nigro-einctis, fascia obsoleta fusca basali alteraque obscuriore externa ocellos paginae superioris caeruleo-pupil- latos intus cingente, stria discali flexuosa obsoleta fusca, linea subme- dia recta nigra, intus rufo-cineta, maculis duabus costalibus flavidis (inferiore minuta) terminata in loco fasciae paginae superioris. Diese aus Port Nata] erhaltene Species hat viele Aehnlichkeit mit Prec. Chorimene Guer; weicht aber durch die mehr eckigen Vorderflügel, durch die schiefgestellten weissen Flecken derselben und die ganz verschiedene Färbung ab. LXVI. Diadema Perimele Cram. Papilio Perimele Cram. Pap. exot. I. t. 65. Fig. C. D. Diadema Lasinassavar Westw. Gen. of diurn. Lep. p. 280, Sg Alae repandae, punctis ciliaribus, maculis marginalibus binatis aliisque anteciliaribus plus minusve obsoletis albis, omnes supra fuscae, anticae subfalcatae, extus violaceo-nitentes, striis tribus subcostalibus longitudinalibus maeulisque octo exterioribus (tribus apicalibus plus minusve dilatatis) binatis albis. Alae posticae extus dilutiores, saepius striis atomariis albidis posterioribus, punctis septem exterioribus magnitudine deerescentibus albis. Alae subtus pallidiores, nitentes, maculis exterioribus paginae superioris violaceo parum einetis, marginalibus autem minus distinetis, anticae costa ad basin nigricante alboque aspersa, maculis binis adja- i08 centibus albis, nigro-einetis, striis subcostalibus paginae superioris ob- soletis, posticae macula costali alba. Caput et thorax nigra, albo-punctata. Abdomen fuscum, maeulis lateralibus albis. Var. d alis magis elongatis, omnino rufescenti-fuseis, linea marginali obscuriore undulata, anticis disco extusque violaceo-mican- tibus, postieis extus punctis tantum quinque albis. Diadema Perimele ist der auf Amboina einheimischen Diad. Antilope Cram. nahe verwandt, jedoch durch die drei weisslichen Längsstreifen der Vorderflügel und den blauen Schiller derselben deutlich als eigene Art unterschieden. Diess sah schon Cramer; allein seine minder gelungene Abbildung t. 65, die ohne aufmerksames Nebenhalten eines Originales die charakteristischen Merkmale nicht leicht wahrnehmen lässt, so wie der Irrthum, dass auf taf. 67 in fig. B. das Weibchen der am indischen Continente viel verbreiteten Diad. AlcithoeE Cram. (Avia Fabr.) als Perimele © aufgeführt wird, gab Veranlassung, dass neue Autoren Perimele Cram. ganz eingehen liessen. So hat Westwood in Gen. of diurn. Lep. sogar beide vor- stehend eitirte Figuren Cramer’s, somit sowohl Perimele J, als Alcithoö (Liria Fabr.) o als Varietäten von Diad. Lasinassa und synonym mit P. Avia Fabr. aufgeführt. Durch den Besitz zweier Stücke dieser seltenen Art aus Java hielten wir uns jedoch ver- pflichtet, die richtige Aufstellung Cramers durch obige Beschreibung zu erneuen und zu unterstützen. ; Dr. Doleschall sammelte in Gombong auf Java noch ein drittes Stück dieser Art, das nicht nur durch die Färbung, sondern auch durch die Flügelform von den beiden vorerwähnten abweicht, aber uns nur als Varietät erscheint. LXVIlI. Euryphene Mandinga Nob. Q Alaerepandae, ciliis tenuissimis albidis, anticae acutae, pallide brunnescentes, extus subconcavae, characteribus grossis liturisque non- nullis cellularibus fuscis, maculis duabus sat magnis costalibus, alıis "numerosis discalibus et exterioribus serie triplici obliqua digestis, fascia submarginali angusta undulata margineque fuseis. Alae posticae rotundatae, brunneae, basi disco maculisque rotundatis posterioribus obsoletis fuscis, fascia discali transversa postice dilatata flavescente lineaque externa undulata fusca. 109 Alae subtus albidae, striolis subferrugineis variegatae, maeulis paginae superioris obsoletis diffusis brunneo-ferrugineis, linea angulosa submarginali paginae superioris punctisque exterioribus elongatis fuseis inter venas, posticae annulo ad costae basin binisque minoribus in cellula sitis, subferrugineis. Thorax et abdomen supra brunnea, subtus albida. Stammt vom Senegal und steht der Euryph. Gambiae Feisth. zunächst. LXVIN. Drusilla Myops Nob. (Tafel 1. Fig. 1. g.) Alae subpellueidae, ciliis tenuissimis fuseis, linea anteciliari obscuriore. Alae anticae elongatae, margine externo perobliguo, utrinque cine- reae, plaga subapicali diffusa alba (in femina per discum extensa). Alae posticae subrepandae (praesertim in femina), basi fulves- centi parum tinctae, supra cinereae (in femina disco albicantes), extus obseuriores, ocello postico distincto submarginali nigro, albo-pupillato, in mare pallide flavo-, in femina cinereo-cincto, subtus in utroque sexu albae, costa margineque apicali (praesertim in mare) fuseis, basi fulvescenti-tinctae (praecipue in mare), ocello paginae superioris alteroque apicali atris, albo-pupillatis, striga violacea intus ornatis, late favo-cinctis fuscoque- marginatis. Caput et palpi luteo-villosa. Thorax cinereo-fuscus, Abdomen flavum. Wir erhielten zuerst aus Neu-Guinea das Weibchen unserer neuen Species, und wiesen dasselbe der Drus. Catops Boisd. Westw. zu. Als aber später das Männchen aus der Ausbeute des Herın Wallace von den Arru-Inseln nachfolgte, erwies der Augenschein nicht bloss das Zusammengehören dieses Paares, sondern auch die Neuheit der Art. Unsere Drus. Myops 3 unterscheidet sich von den vier Männchen, die uns von Drus. Catops vorliegen, durch die Flügelform, durch die Färbung der Oberseite, durch das deutliche Auge derselben auf den Hinterflügeln, welches dem Rande viel näher steht, und durch die breiter gelb gesäumten, anders gestellten Augen der Unterseite dieser Flügel. 110 LXIK. Gen. Aegiale Nob. Caput medioere, porrectum, villosum. Oculi nudi, prominentes. Anternae cerassiusculae, sat longae, costae dimidium aequantes, in clavam elongatam subrectam apice mucrone brevissimo terminatam incrassatae, distinete articulatae. Maxillae spirales longae, sat angustae. Palpi breves, dense squamato-villosi, sursum ascendentes, capitis verticem non aequantes, approximati, articulo primo secundi dimidio breviore, tertio minimo, obtuso, pennicillato-setoso. Thorax valde convexus, ovatus, robustus, dense villosus. Alae elongatae, integerrimae, basi dense villosae, venis validis, eiliis latis variegatis, cellulis elausis. Alae anticae trigonae acutae, costa subrecta, margine externo convexo, costalis dimidium aequante, interno subrecto, costa breviore, disco paginae inferioris villo longiore tecto, cellula angusta, vena costali recta, post costae medium desinente, vena subeostali quinque ramosa, ramis intervallis aequalibus ante cellulae extimum ascenden- tibus, vena discoidali prima ramo ultimo subcostali valde approxi- mata, secunda remota, ad venae medianae extimum oriente, vena disco-cellulari incurvata, vena mediana triramosa, ramis intervallis longis inter se distantibus. Alae posticae costa arcuata, antice dilatata, angulo apicali subproducto, anali subtruncato, calcaribus binis praecostalibus validis, cellula praecostali angustissima, vena costali subrecta, post costae ‘medium desinente, ramis binis subcostalibus intervallo sat lonco distantibus, secundo ad cellulae extimum oriente, vena disco cellulari distineta, incurvata, vena discoidali a ramis subcostalibus valde 'remota, basi arcuata, ramis tribus medianis approximatis rectis, vena submediana et postmediana parum distantibus. Pedes validi, femoribus tibiisque longe villosis, tibiis inermibus, femore tertia parte brevioribus, tarsis subtus spinulosis, quinque arti- eulatis,_ articulo primo longissimo tibiam fere aequante, ungulis minutis curvatis. Abdomen subeonicum robustissimum. 111 Aegiale Kollari Nob. (Taf. 2. Fig. 3.) o Alae ciliis albidis, fusco-intersectis, supra nigro-fuscae, basi rufo-fulvo villosae, anticae fascia discali abbreviata recta laete fulva, intus tridentata (dente infimo usque ad basin protracto) maculae costali albae adhaerente, strigaque incurvata subapicali, antice alba, postice fulvescente, posticae macula basali obsoleta fasciaque sinuata .. submedia laete fulvis. Alae anticae subtus nigro-fuscae, fascia strigaque paginae supe- rioris, costa limboque apicali cinereis, fusco-atomatis. Alae posticae cinereae, fusco-atomatae, macula costali nigra, fascia subbasali obsoleta alteraque submedia maculari in loco fasceiae paginae superioris dilutioribus, nigro-cinetis, illa macula cellulari alba nigro-cineta notata. ÄAntennae albae. Caput postice albido-einetum. Palpi, thorax et pedes cinereo-villosi. Thorax postice et abdomen basi fulvo-hirsuta, hoc nigricans. Das höchst merkwürdige Thier stammt aus Mejico. Es gehört nach unserer Ueberzeugung zu den Hesperiden. Zwar erinnern die Fühler und der Habitus an Castnia; allem der Mangel der Haft- borste der Hinterflügel, das Geäder und die haarige Flügelbekleidung weisen unfehlbar auf die Rhopaloceren und insbesondere auf die Familie der Hesperiden hin, in welcher es eine eigene, und zwar neue Gattung bildet. Dieselbe charakterisirt sich durch die Bildung der Fühler, durch die kurzen Palpen, durch die ungespornten Füsse und durch die Stellung der Discoidal- und Medianadern der Vorderflügel, so wie durch die Robustität aller Theile, und dürfte sich noch am besten in die Nähe von Pamphila Westw. reihen lassen. Uebrigens ist unsere Species wahrscheinlich dieselbe, von welcher "Westwood (Gen. of diurn. Lep. p. 506) bei Erörterung der Charaktere .der Hesperiden-Familie sagt: „J possess however a very remarkable new species from Mexico, of large size, which all the legs appear to be destitute of spurs.“ Wir erlauben uns die ausgezeichnete Art dem verdienstvollen vaterländischen Entomologen, Herrn k. k. Regierungsrathe und Direktor des k. k. zoologischen Hofkabinetes, Vincenz Kollar in dankbarer Hochachtung zu widmen. LXX. Copaxa Plenkeri Nob. (Taf. 4. Fig. 3.) o Alae tenuiter cervino-ciliatae, margine anguste fusco, supra sulphureae, striga communi basali, altera obliqua discali usque ad marginis interni posticarum medium extensa, anticarum curvata atomis- que fuscis extus late limbata, ocello discali subrotundo vitreo, antice linea persecto, cervino-luteo-albo nigroque cincto. Alae anticae falcatae, nigro-conspersae, costa ceinerea, linea obli- qua exteriore undulata abbreviata ocellum pertingente maculaque apicali nigra cinereo-aspersa, extus fulvo-alboque limbata. Alae posticae lineis binis exterioribus undulosis, secunda lunulis brunneis nigro-Iilacinoque conspersis extus terminata. Alae subtus concolores, dimidio anteriore rufescente, margine externo flavo-tincto, anticae in loco atomarum fuscarum exteriorum paginae superioris lineis binis undulatis, (prima, ut in alis postieis, punctis nigris notata). Antennae pallide testaceae. Thorax fulvescens, antice cinereus. Pedes fulvo-villosi. r Abdomen flavum, nigro-annulatum. Diese in Mejico einheimische Saturnide, die wir durch die Güte des Herrn k. k. Hofr»+hs Ritter von Plenker erhielten, gehört zum Genus Copara Walk, welches in der neuen Welt die Gattung Antheraea Hübn. vertritt. Unsere Species ist der Copara Canella Walk. (List of the Lep. Ins. of the brit. Mus. V.p. 1236) zunächst verwandt, doch schon auf den ersten Blick durch Flügelform, Färbung und Gestalt der Augenflecken verschieden, Vielleicht gehört auch die von Walker (l. ec. VI. p. 1274) fraglich zum Genus Saturnia gestellte S. Lavendera Westw. hieher. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) 14. H. Helxines. Ovata, convexiuscula, nitidissima, supra viridi-aurata aut aenea; thorace profunde punctato, postice latiore sulco transverso, utringue abbreviato, lateribusque striola obliqua 113 impresso; elytris regulariter profunde punctato-striatis, interstitiis subtilissime punetulatis; antennis pedibusque rufo-testaceis, aut antennarum apice femoribusque postieis nigro-fuseis, pectore abdomineque nigro-aeneis. Long. 1%1—2 lin. — lat. %a—°/ı lin. Oliv. Ene. IV.-108. 26., Ent. VI 712. 79. pl. 4. Fig. 79. (Altica). — Panz. Fn. Germ. 21. 6. (Altica). — Ent. Hft. D. 15. 4. et var. fi. — Illig. Mae. VI. 1424 33% van 1.225 Sich ön h2.6yn.71L7303..23. var. a.b. c.d.e.i. — Gyll. Ins. Su. II. 33. var. a. — Dftsch. Fn. Aust. Il. 272. 45. — Steph. 1. br. Ent. Mand. IV. 305, Man. of. br. Col 294. 2304. — Redt. Fn. Austr. ed. I. 528. g. 544. ed II. 935. 8. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Deutschl. 11. 4139212: f Chrysomela Helzxines Linne S. N. 2. 594. 58; Fn. Su. 540 (exclusa desceriptione). — Schrk. Enum. Ins. Aust. 84. 158. — Rossi Fn. Et. I. 216. — Fab. Syst. El. I. 447. 153. — Marsh. Ent. br. I. 194. 58. Galeruca Helxines F ab. Ent. Syst. 1. 30. 82. — Payk. Fn. Su. I. 106. 27. Haltica pulchella Steph. Ill. br. Ent. Mand. V. 422. Man. 295. 2305? Var. a. Supra rubro aut fusco-cuprea aut cupreo-violacea. Ent. Hft. ]l. e. var. g. — Schönh. l.e. var. £g.h. — Gyll.l.e. var. b. ce. — Dftsch. ]. c. var. 6. Galeruca Helxines Pk. |]. c. var. 6. Var. b. Supra eoeruleo-virescens, aut capite thoraceque virescenti- coeruleis, elytris coeruleis aut tota coerulea. Ent. Heft. 1. e. var. k. I. — 1llig.]. e. var. 4. — Schönh.l. e. var. k.l.m. —- Gyll.]. ce. var. d. — Dftseh. 1. e. var. y. Galeruca Helzines Pk. |]. c. y. Haltica cyanea Dftsch. 1. c. 274. 47? Haltica gaudens Steph. 1. c. IV. 306? Var. c. Viridi-aenea, thorace subtiliter punctulato, sulcoque _ profundiore impresso. Haltica metallica Dftsch. II. 273. 46. Eiförmig, stark glänzend , mässig gewölbt, von der Grösse der HA. nitidula Pk., aber breiter. In der Färbung äusserst veränderlich, Wiener entowol. Monaischr. IV. Bd. 3 WM vom , Goldgrünen in allen Abstufungen bis ins Erz- oder Kupfer- färbige mit violettem oder bräunlichem Glanze (var. a.), bisweilen blaugrün oder ganz blau. (Var. b.). Die Unterseite und das Schild- chen dunkel erzfärbig. Die Fühler und Beine bisweilen ganzrothgelb, die äusseren Fühlerglieder jedoch meist schwarzbraun, die Hinterschenkel rothbraun mit einem dunkleren Wisch an der Spitze oder ganz schwarz mit Erzschinimer. Scheitel kaum punktirt; 2. Fühlerglied kürzer als das 3., dieses und das 4. fast gleich lang. Das mässig gewölbte Hals- schild fast zweimal so breit als lang, an den Seiten bis zur Mitte fast gleich breit und in einem Bogen nach vorne verschmälert, vor den Hinterecken nicht ausgeschweift, mit groben zerstreuten, selten feineren Punkten, mässig starkem Quereindruck und schräg vom Hinterrande nach einwärts gerichteten Längsstrichelchen. Die an der Wurzel die Halsschildbasis wenig überragenden Flügeldecken haben regelmässige und besonders nach aussen stärkere Punktstreifen , und etwas breite, kaum gewölbte Zwischenräume, die äusserst fein aber deutlich punktirt sind. Die Var. c. hat mit der Stammart dieselbe Grösse und Ver- änderlichkeit der Färbung gemein, ist aber durch stärker gewölbtes und fein punktirtes Halsschild, mit tieferer Querfurche und weniger schräg gestellten Längsstrichelchen ausgezeichnet und dürfte von der Stammart nicht zu trennen sein; sie ist die H. metallica Dftsch. H. puichella Steph. 2" lang dürfte sich auf goldgrüne Individuen mit ganz .röthlichen Beinen, H. cyanea Dftsch. und H. gaudens Steph. auf blaue Varietäten beziehen. In ganz Europa gemein, auf Weiden (besonders Saalweiden) Espen und Pappelgebüschen. Die Var. c. ziemlich selten. Anm. Die Beschreibung der H. splendidula Zetterst., welche zwischen H. nitidula Pk. und H. Helxines gestellt wird, war mir nicht zugänglich. In der U. Auflage der „Insecta Lapponica* v.Zetterst., Leipz. 1840, erscheint sie nicht. 45. H. pubescens. Ovata, convexa, subritida, nigra, antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus postieis nigro-fuseis; thorace sulparallelo crebre ae profunde punctato, postice suleo abbreviato transversim profunde impresso; elytıis profunde punctato- striatis, interstitiis subtiliter punctulatis, seriatim brevissime pilosis. Long. %/ı — %s lin. — lat. Y; lin. Var. a. eadem femoribus omnibus fuscescentibus. Var. b. eadem antennis pedibusque totis testaceis. 115 “ So EntHkte 5er bag: MagaMl 1124,87. — il Pz. Fn. Gem. 99. f. 6. (Altica). — Schönh. Syn. 11: 315.87. — Dftsch. Fn. Aust. ID. 275.50. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 528. 8. 544...ed. Il. 934. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Deutschl. II. . 140. 16. Crepidodera pubescens Küst. Käf. Eur. XXVII. 89. Nebst der folgenden Art durch die Haarreihen auf den Flügel- decken ausgezeichnet. Eiförmig gewölbt, etwas matt schwarz mit schwachem Metall- elanz, bis auf die Fühler und Beine, welche nur selten ganz bräun- lichgelb sind; gewöhnlich sind erstere nach aussen dunkler, letztere haben die Hinterschenkel, zuweilen alle Schenkel schwärzlich. Die Stirnhöckerchen sind sehr schmal, und vom Scheitel durch eine sehr tiefe winkelförmige Linie abgegrenzt. Scheitel mit einzelnen gröberen Punkten. Das 2. Fühlerglied etwas länger als das 3., dieses und das 4. fast gleich lang. Halsschild stark kissenförmig gewölbt, sehr kurz, mehr als 2mal so breit als lang, mit fast gleichbreiten, kaum gerundeten Seiten; es verschmälert sich erst vor der zahnartigen Erweiterung des. Seitenrandes, welche ziemlich weit von den Vorderecken abliegt, zu diesen. Der Hinterrand ist bis auf die stark gegen das Schild- chen vorgeschobene Mitte fein gerandet. und sehr stark zwei- buchtig; Die Querfurche sammt den auf der Halsschildbasis senkrecht stehenden Strichelchen sehr tief; die Oberfläche mit tief eingestochenen groben Punkten dicht und gleichmässig besäet, die Seitenränder fein gekerbt und fein gewimpert; auf der Mitte zeigt sich, bisweilen die Spur einer feinen Längsfurche. Schildehen stark gewölbt, hinten fast abgerundet. Die Flügeldecken kaum breiter als die Halsschildbasis, nur um die Hälfte länger als breit, und etwa 4mal so lang als das Hals- schild mit schwachgerundeten Seiten; die regelmässigen Punktstreifen sind tief und stark, die gewölbten Zwischenräume mit einer feinen Punktreihe und kurzen nach rückwärts liegenden greisen Härchen besetzt; Prosternum grob, die übrigen Theile der Unterseite. nur sparsam punktirt; Bauch dünn behaart. Beim Männchen ist die lappen- artige Spitze des letzten Bauchsegmentes sehr kurz und seicht quer eingedrückt. Es scheint diese Art stets einfärbige Flügeldecken zu haben, wenigstens sah ich bisher nur solche. S% 116 Ziemlich verbreitet; in Schweden, Deutschland, der Schweiz, Frank- reich (Allard) Oberitalien (Comolli, Küster) Portugal (Illiger); in England scheint sie zu fehlen. — Im Sommer auf Solanum dulca- mara von mir gesammelt. 16. H. Atropae. Ovata, convexiuscula, subnitida, nigra, antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus postieis nigro-fuscis, thorace antice angustiore crebre ac profunde ruguloso-punctato, postice sulco abbreviato transversim leviter impresso ; elytris punctato- striatis, interstitiis rugoso - punctulatis, seriatim brevissime pilosis. Var. a. eadem, antennis pedibusque totis testaceis. Var. b. elytris apice flavo maculatis. Var. ce. elytris humeris apiceque flavo-maculatis. Märkel in lit. : Haltica pubescens Ent. Hft. DO. 37. 17. var. a.b. — Duftsch. Fn. Aust: II. 275. 50. var. ß. y.. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 528. g. 544. ed. II. 934. g. 1066. var. — Bach. Käf. Fn. f. N. u. M. Ditschl. Ill. 140. 16. var. Crepidodera pubescens Küst. Kf. Eur. XX VII. 89. var. «. £. Von den Autoren bisher mit H. pubescens vermenst, aber schon lange als H. Atropae Märk. bekannt. Sie ist meist etwas kleiner und schmäler, an den Seiten gerun- deter, nach vorne und rückwärts mehr verschmälert; das Schwarz zeigt stärkeren Metallglanz. Das Halsschild ist noch kürzer, am Hinter- rande fast 2/2 mal so breit als lang, weit weniger gewölbt, und im Verhältniss zur Breite der Flügeldecken schmäler; die Seiten von den Hinterecken an nach vorne verschmälert, die zahnartige Erweiterung liegt näher an den Vorderecken; die Mitte des Hinterrandes tritt nur wenig gegen das Schildchen vor, er ist daher schwächer 2buchtig, die Punktirung der Oberfläche ist noch dichter und etwas runzelig. Die Flügeldecken an den Seiten stärker gerundet und länglicher, fast zweimal so lang als breit, die Punktstreifen etwas feiner, die Zwischen- räume fein querrunzelig punktirt; der Farbe nach sind sie entweder ganz schwarz erzfärbig oder es ist die ganze Spitze verwischt bräun- lichgelb, meist aber zeigt sich auch an den Schultern eine ebenso gefärbte, etwas kleinere Makel; durch Ueberhandnehmen der hellen Färbung erscheinen sie endlich oft gelb mit schwärzlicher Naht und 117 Rändern, und eben solcher zackigen Querbinde über die Mitte; auch an den Fühlern und Beinen herrscht die hellere Färbung vor. Das Uebrige wie bei H. .pubescens. Scheint nicht so verbreitet zu sein, wie die vorige; wenigstens erwähnen weder Illiger noch Gyllenhall der gefleckten Form bei H. pubescens; sonst aus Frankreich, Deutschland bekannt. Um Wien auf Atropa belladonna und Hyoscyamus niger nicht selten. C) Stirne mit nach unten keilförmig zugespitzter Erhabenheit zwischen den Fühlern ohne deut- lichen Absatz allmälig in die Mundfläche übergehend. Stirnhöckerchen rundlich, meist zusammenfliessend, unterhalb durch einen o-förmigen Eindruck, oberhalb durch eine schwache Querlinie abgegrenzt; — selten undeutlich, und an ihrer Stelle ein A-för- miger Eindruck oder eine feine Bogenlinie vorhanden. Arten von sehr gleichartigem Habitus. Die von der Basis des Halsschildes ausgehenden, scharf eingegrabenen Längsstrichelchen reichen weit über die meist tiefe, geradlinige und deutlicher punktirte Querfurche hinaus; nur ist diese bei einigen Arten schwach und undeutlich, und sind die Längsstrichelchen in diesem Falle schwächer und kürzer; das Schildchen sehr klein, rundlich dreieckig; die Punktreihen der Flügel- decken regelmässig, an der Spitze weit schwächer oder verloschen; die Schenkel der minder kurzen Hinterbeine mässig, in zwei Fällen gar nicht angeschwollen; die Schienen leicht gebogen und schlank; das 1. Tarsenglied des Männchens stark erweitert. «. Stirnhöckerchen deutlich, unterhalb durch einen o-förmigen Eindruck abgegrenzt. j Körper einfärbig rostgelb oder rostroth. 17. H. transversa. Oblongo-ovata, convexa, nitida, ferrugineo-testacea, thorace in disco evidentius punctato, postice angustato, sulco- que abbreviato transversim impresso; elytris irregulariter striato-punctatis, punctis passim duplicatis et intricatis, apice evanescentibus. Long. 2—2Y: lin. — Lat. % — % lin. Chrysomela transversa Marsh. Ent. br. I. 203. 83. Crepidodera transversa Küst. Käf. Eur. IX. 83. 118 | Haltica exoleta Ent. Hft. N. 19. 5. var.2. — Schönh. Syn. 310. 56. var. Haltica impressa Dftsch. Fn. Austr. III. 270. 40. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 528. g. 544; ed. II. 934. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. III. 138.8. Haltica ferruginea Steph. NMl. br. Ent. Mand. IV. 302; Man. of br. Col. 294. 2296. Länglich eiförmig, mässig gewölbt, stark glänzend; hell rostgelb, die Fühler, Beine und die Spitze der Flügeldecken etwas blasser, bisweilen ist der Hinter- und Seitenrand des Halsschildes dunkler gesäumt. Scheitel glatt, Fühler sehr lang, die halbe Körperlänge weit übertreffend, ihr 2. Glied weit kürzer als das 3., dieses und das 4. gleich lang. Halsschild nicht ganz um die Hälfte breiter als lang, vor der Mitte am stärksten gerundet, nach rückwärts deutlich eingezogen und vor den Hinterecken geschweift, diese daher etwas spitzwinklich; es ist nur längs des Rückens und in der Querfurche, und zwar sehr deutlich punktirt, sonst glatt; der Hinterrand ist fast gerade und sehr seicht gebuchtet. Die an den Schultern über die Halsschildbasis vorragenden Flügeldecken zeigen unregelmässige Punktreihen, welche aus neben und hinter einander stehenden Punkten zusammengesetzt, besonders nach hinten, verworren und feiner, an der Spitze fast verloschen sind, und die Zwischenräume ziemlich verengen ; diese sind kaum punktirt und nach der Wurzel hin etwas gewölbt; die Schulterbeule ist deutlich abgesetzt. Brust und Hinterleib ist fein und zerstreut punktirt, letzterer ziemlich dicht greishaarig. Bei den Männchen, welche eine weit schmälere Gestalt haben, ist das Halsschild nur wenig breiter als lang, die Punktreihen der Flügeldecken weit regelmässiger und besonders nach dem Aussenrande zu einfacher ; der letzte Bauchring ist an der Spitze kaum vertieft. Von der folgenden ist H. fransversa durch schmäleren Körper, vor der Mitte gerundetes, nach hinten deutlich eingezogenes Hals- schild und sehr deutliche Punktirung längs .der Mitte desselben leicht zu unterscheiden. In Mitteleuropa, auch in England; im Norden scheint sie zu fehlen; im Mai, Juni. und Juli bei Wien nicht selten an sumpfigen Stellen und Wassergräben auf Distelarten, besonders Cirsium canum und rivulare. | 119 18. H. impressa. Ovata, latior, ‘convexa, nitida, ferrugineo-rufa, thorace obsolete in disco punctulato, postice sulco abbreviato transversim impresso, elytris irregulariter striato -punctatis, punctis sub- tilioribus et intricatis, apice evanescentibus. Long. 2 — 2/; lin. 22, Pat! /s-= 1m. Illig. Mag. VI. 57 et 109. 31. Galeruca impressa Fab. Syst. El. I. 496. 95. Crepidodera rufa Küst. Käf. Eur. XV. 91. Etwas grösser als die Vorige, aber verhältnissmässig breiter, stellt sie sich als eine Mittelform zwischen jener und der folgenden dar. Von beiden durch die gesättiste hellrostrothe Farbe unterschieden, verbindet sie die Skulpturverhältnisse der Flügeldecken von H. trans- versa mit der Gestalt des Halsschildes von HM. ferruginea. Das Halsschild ist etwas mehr als 12 mal so breit als lang, an den Seiten flach gerundet und in der Mitte am breitesten, nach rückwärst nicht eingezogen und vor den Hinterecken nur unmerklich geschweift ; es ist auf der Scheibe nur äusserst fein und verloschen, bei manchen Stücken fast gar nicht punktirt; die Flügeldecken zeigen ähnliche unregelmässige Punktreihen wie H. iransversa, nur sind die Punkte feiner und seichter, die Zwischenräume flacher und äusserst fein punktirt. Im Uebrigen stimmt sie mit H. transversa überein. Im Gebiete des Mittelländischen Meeres; in Spanien (bei Car- tagena: Handschuh! bei Malaga auf Disteln häufig: Rosenhauer! bei Cordova: von Kiesenwetter!) in Portugal (bei Tavira, Coimbra auf Tamarisken: Illiger!); in Dalmatien (von Kahr gesammelt). Scheint die H. transversa im Süden zu vertreten. 49. H. ferruginea. Minor, ovata, nitida, ferrugineo-testacea, thorace subtilissime punctulato, postice sulco abbreviato transversim impresso, elytris subregulariter striato-punctatis, punctis apice evanescentibus. Long. 1—1”% lin. — Lat. Y—/ı lin. Var. pallide testacea. Illig. Mag. VI. 109. 32. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 528. 8. 544; ed. II. 934. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. £. N. u. M. Dtschl. II. 138. 6. Chrysomela ferruginea S sop. Ent. carn. 70. 216. — Schrk. Enum. Ins. Aust. 82. 153; Fn. boica. I. 2. 563. 708. Chrysomela exoleta Linn. Fn. Su. ed. 11. 541. deseriptio sola. Galeruca‘ exoleta Fab. Ent. Syst. I. 2. 33. 100. — Payk. Fn. Su. II. .108. 80. Crioceris eroleta Fab. E. S. I. 466. 80. Haltica exoleta Oliv. Enc. IV. 110. 36; Ent. VI. 700 57. pl. 3. f. 57. (Altiea). -— Panz. Fn. Germ. 21. f. 14. (Altica): — Ent. Hefte DO. 17.5. var. 1. — Schönh. Syn. IL. 310.56. — Gyll. Ins. Su. II. 551% 24.1 Duftseh! En.. apstr..IIL,270. 41. — Zett. Fn. lapp. 224. 14. Crepidodera exoleta Küst. Kf. Eur. IX. 84. Mordella flava Linn& Fn. Su. ed I. 535. Haltica flava Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 303; Man- of. br. Col. 294. 2297. Von den beiden Vorhergehenden durch geringere Grösse und regelmässigere einfache Punktreihen der Flügeldecken verschieden. Sie ist etwas stärker gewölbt und auch an den Seiten mehr gerundet, von Farbe heller oder dunkler rostgelb; das Halsschild etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten in der Mitte flach gerundet, nach vorne stärker verschmälert und vor den Hinterecken kaum geschweift, aber der grösste Theil der Oberfläche sehr fein, jedoch deutlich, besonders in der Querfurche punktirt; die Flügeldecken haben fast regelmässige und einfache, an der Spitze verchwindende Punktreihen, welche nur neben der Naht (be- sonders bei den Weibchen) aus doppelt gestellten oder verschobenen Punkten bestehen, und breitere, leicht gewölbte Zwischenräume übrig lassen; übrigens mit H. transversa übereinstimmend. In ganz Europa und überall häufig, den ganzen Sommer über auf Distelarten und Urtica dioica; nach den Ent. Hft. auch auf Scabiosa succisa. Die hinsichtlich der Linn&’schen Synonymie bestandenen Zweifel wurden bereits durch Paykull und Illiger aufgeklärt. Anm. In diese Reihe gehört auch die mir unbekannte Crepi- dodera marginicollis Küst. Käf. Eur. XV. 92. Seine Diagnose lautet: Ovata, convexa, nitidissima, rufa, thorace lateribus posticeque subtiliter nigromarginato; elytris striato - punctatis, striis postice evanescentibus. Long. 12% lin. — Lat. 1 lin. Nach der Beschreibung steht sie in der Grösse zwischen H. transversa und ezoleta, ist etwas breit zur Länge, und von der Farbe der H. impressa, aber durch den fein schwarz gesäumten 121 Seiten- und Hinterrand des Halsschildes und die resel- mässig punktirten Flügeldecken verschieden; das Hals- schild- wie bei H. ferruginea, aber ganz glatt, der Quereindruck beiderseits von einer erais schief nach innen gerichteten Längslinie abgekürzt; die Flügeldecken vorne kaum breiter als die Basis des Halsschildes mit stark abgesetzter Schulterbeule, an den Seiten fast gar nicht gerundet und fein, aber regelmässig punktstreifig ; die Streifen verlöschen schon weit vor der Spitze, die Zwischenräume sind abwechselnd etwas erhöht, besonders der 5.; die Hinterschenkel stark (?) verdickt; die Mitte des Bauches pechbräunlich. Bei Spalato in Dalmatien. (Fortsetzung folgt.) Ueber Guenee’s Uranides & Phalenites (Paris, bei Roret, 1857. 2 Bde. mit 24 Kupfertafeln), von Julius Lederer.*) Kritisiren ist ein undankbares Geschäft, denn man macht sich damit keine Freunde. Es wird aber in manchen Fällen geradezu zur Pflicht, mit seiner Ansicht nicht hinter dem Berge zu halten, da ein guter Theil des entomologischen -- besonders lepidopterologischen — Publikums sich gar leicht ein X für ein U vormachen lässt, gelehrt klingende, leere Phrasen für bare Münze nimmt, und den Autor als ein Wunder von Gelehrsamkeit anstaunt, dieser aber sich am Ende selbst für unfehlbar hält, wenn Alles ungeprüft hingenommen wird. Einen solchen Autor haben wir in Herrn Guenee vor uns. Seine zu verschiedenen Zeiten in den „Annales de la Societe entom. de France* erschienenen system. Versuche können keinen Anspruch auf Gründlichkeit machen. Sein „Europaeorum Microlepidopterorum *) Dieser Artikel wurde schon im Sommer 1858, gleich beim Erscheinen des Guen&e’schen Buches niedergeschrieben. Ich war bereits gesonnen, ıhn ad acta zu legen, da für ihn so lange kein Raum in diesen Blättern zu gewinnen war. Nun aber Gerstäcker (Bericht über die Leistungen in der Entomologie im Jahre 1857, pag. 214, erschienen 1859), und Speyer (Stett. Ent. Ztg. 1860, pag. 70) Guen&e als einen gründlichen (!) Meister (!) bezeichnen, halte ich es trotz meiner Abneigung vor allem Kritisiren für dringend geboten, die Gründlichkeit sowohl des „Meisters“ als auch seiner Beurtheiler näher zu beleuchten und bringe ich hier den Aufsatz, wie ich ihn vor nahezu zwei Jahren verfasst hatte. Lederer. 122 Index methodieus, Paris 1845* ist dem systematischen Theile nach ganz werthlos, da sich Guende gar nie die Mühe nahm, seine daselbst aufgestellten Gattungen, Familien ete. auch nur mit einer Sylbe zu begründen. In seinen „Noctuelites* sind die für die Systematik wichtissten Körpertheile entweder gar nicht oder nicht nach Verdienst gewürdigt und kommen Zusammenstellungen vor (z. B. Aplecta), die ganz und gar unwissenschaftlich sind. In den Deltoides und Pyralites ist es um kein Haar besser. Ueberall ging Guene&e gleich ober- flächlich zu Werke, und zeigen sich seine Familien und Gattungen kaum den Worten, viel weniger der Sache nach von einander verschieden; die Zusammenstellung spricht ebenfalls gar oft allen wissenschaftlichen Principien Hohn, und es lässt sich da ganz leicht verfolgen, wie Farbe und Zeichnung Herrn Guen&e weit massgebender waren, als körperliche Merkmale. Dagegen sind scharfe Zurechtweisungen, Bemerkungen oder Ausfälle gegen Andere, besonders gegen Deutsche, keine Seltenheit, was bei dem Umstande, als es um die Gründlich- keit dieses Autors so verzweifelt schlimm steht, um so überflüssiger erscheint. Indem ich nun Guende’s Arbeit durchgehe, halte ich es für nöthig, darauf aufmerksam zu machen, dass ich vorzüglich: die euro- päischen Arten und die der angrenzenden Länder ins Auge fasste, da diess der Mehrzahl der Leser gewiss erwünschter sein wird, ein sicheres Bestimmen der grossen Anzahl neuer Guen&e’scher Arten überdiess in den meisten Fällen kaum möglich ist. Dass ich da, wo Guende Wohlbegründetes und bis zur Evidenz Bewiesenes zu ver- werfen, und durch Unbegründetes und Unhaltbares zu ersetzen für gut fand, meine Ansichten rücksichtslos ausspreche, kann billigerweise nicht getadelt werden, nur möchte ich mich dagegen verwahren, als sei ich hierzu durch den Umstand bewogen worden, dass Guene&e meine Spannerclassification nicht vollständig angenommen hat. Diess zu prätendiren wäre ich sicherlichst der allerletzte; denn es liegt ja in der Natur der Sache, dass das Einreihen einer Unzahl der ver- schiedensten Formen in jedem Systeme grosse Aenderungen bedingen muss; Guene& hat übrigens von meiner Arbeit das Meiste haltbar gefunden, und die Mehrzahl meiner Zusammenstellungen — ob nun als Gattungen oder Untergattungen ist meiner Ansicht nach unwe- sentlich — anerkannt, und wo er sie verworfen, hat er es in vielen Fällen geradezu schlechter gemacht, (so z. B. bei den Acidalien oder Cidarien); er würde auch gewiss keines der bestehenden Systeme, 123 und wäre es selbst das allervollkommenste, angenommen haben, da er eben die Absicht hatte, sein eigenes zu geben. Am Ende ist es wohl auch gleichgültig, womit besonnen oder geendet: wird, wenn nur sonst die Zusammenstellungen naturgemäss sind. Die Reihenfolge ist da, wo eine netzartige Verwandtschaft statt- findet, gar oft eine willkürliche, und es können z. B, die Arten von Guende’s Gattung Halia (exclusive Stevenaria, die eine echte G'nophide) eben so gut mit Macaria Verwandtschaft haben, als mit Thamnonoma, und also in der Nähe der einen Gattung eben so gut untergebracht werden, als in der Nähe der andern; es wird aber ent- schieden falsch sein, Minoa zwischen Cleogene und Scoria, oder Gypsochroa zwischen Siona und Tanagria oder. Strenia immorata zwischen glarearia und clathrata zu schieben, weil sie von diesen in allem Wesentlichen differiren, mit anderen Arten aber aufs Genaueste übereinstimmen, eine solche Zusammenstellung also wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen sein wird. Ueber Kleinigkeiten, wie z. B. die häufige‘ Auslassung des * bei europäischen oder Beisetzung derselben bei nichteuropäischen Arten, geographischen Schnitzern*), unrichtigen Endungen (aria statt ata, oder umgekehrt), oder Beisetzung solcher Autoren, die nicht die ersten *) So lesen wir z. B. bei Orth. caleularia, dass sie von Kindermann bei Elisabethpol entdeckt, in letzterer Zeit aber auch in Georgien gefunden worden sei, während Elisabethpol eben in Georgien liegt. Freilich noch nichts gegen einen anderen Franzosen, dem ces gar passirte, den Altai für eine Stadt zu halten. (C’est pres d’Altai que Kindermann Y’a pris*“ (die Psyche prowima m. (Ledereri Bruand). Das Latein d.s Herrn Guenee ist eben auch nicht das schönste und es ist daher wirklich possirlich, wenn er (Vol. X. pag. 286) den Deutschen Belehrungen über diese Sprache geben will. Es möge genügen, ihn an sein „Omnes haec species“ (Microl. Ind. pag. 73. Anm. 3) „in hoc genere non remanenda“ (pag. 78. Anm. 5.) „duo species“ (pag. 97) „vertex bicomosum“ (pag. 101) zu erinnern und ihn betrefis seiner vielen lateinischen Gattungs- namen, die auf odes (= oides) endigen, wie z. B. Sabulödes, PRemodes, Fulgu- rodes, Falcinodes, BDerberodes (!), Asellodes, auf Linne’s Critica botanica pag. 34, $. 226, (Ausgabe vom Jahre 1737) zu verweisen, wo Linn& diesen Brauch „amasiam recentiorum, sibi maxime abominabilem“ wie er sich aus- drückt, aufs launigste und schärfste castigirt, ihn ein „asylum pigritiae* nennt, und darauf hindeutet, dass der Botaniker, welcher ihn befolgt „non esse botanicum, sed botanicoidem. Auf Herrn Guende angewandt, hiesse es also: „non Entomologus, sed Entomologodes est, quia perpetuo ad id asylum pigritiae confugit“. 124 Bekanntmacher der betreffenden Arten waren, hinweggehend, will ich nur nebenbei erwähnen, dass es uns „Allemands“ nöthig scheint, eine Art auch wirklich unter dem betreffenden Namen publicirt zu haben, um als ihr Autor gelten zu können, dass aber -Herr Guende darin, wie in so vielen andern Dingen, seine ganz eigenthümliche Ansicht hat. Ihm gilt es gleich, ob ein Thier ganz ohne oder mit einem nicht lateinischen Namen (z. B. die französischen des Engramelle) bekannt gemacht wurde, und erträgtin solchen Fällen den lateinischen Namen des späteren Autors getrost auf jene Autoren zurück, bei denen das nicht der Fall ist, so dass sich selbst Linne gefallen lassen muss, dem Albin Platz zu machen, oder Wilken’s Engramelle etc. zu Namen als Autoren beigesetzt werden, die sie nie gegeben haben*). Dieser sonderbare Begriff von dem Wesen eines Autors wird sogar bei Gattungen festgehalten, denn Guenee beschenkt uns mit einer Gattung „Zerene Treitschke“, die bloss aus Exoten besteht, also nicht eine einzige Treitschke’sche Art enthält, einer (ebenfalls exotischen) Gattung „Asopia Treitschke*, bei der eben diess der Fall ist etc. Seiner Versicherung auf pag. XXX VL. „d’avoir retabli d’ailleurs comme toujours le nom le plus ancien a partir de Linne* ist Guende ebenfalls untreu geworden, denn er verwirft die von mir (mach Zeller’s Aufsatz in der Isis 1844: Die Synonymie der Hufnagel’schen Falterarten) in ihr unbestreitbares Recht eingesetzten Hufnagel’schen Namen geradezu, während er sie doch eitirt, und nimmt eben so wenig von Scopoli’s älteren Namen (worüber ebenfalls Zeller — Stett. Ztg. 1855 —- mehreres Schätzbare veröffentlichte) irgendwie Notiz. Bei Hufnagel’s Namen *) Nur ein paar Beispiele der Consequenzen, die sich aus diesem Ver- falıren ergeben. Clerck hat bekanntlich in seinen Icones insectorum rariorum Taf. 4. Fig. 2 unter dem Namen N. leucomelas nicht die Linn£’sche Art dieses Namens, sondern die N. Ramburi Boisd. abgebildet. Da setzt nun Herr Guen&e zur N. Ramburi nicht Boisduval, sondern Clerck als Autor, und lässt ihn so Herrn Rambur eine Eule zu einer Zeit dediciren, wo dieser noch gar nicht geboren war. — Bei Anthometra plumularia Boisd. (zu welcher @. psychinaria Rosh. als Synonym gehört) sagt er: „le nom de plumularia ayant deja ete employ& par Freyer, Mr. Lederer lui a substitu& celui de concoloraria“, führt sie aber als „concolaria Boisd.“ auf; Acidalia immutata S. V. tauft er um, weil er in Ac. sylvestrata Bkh. Linne’s immutata erkennen will, und nennt sie promutata, setzt aber Roesel als Autor dazu, und gibtso seinem eigenen Kinde Roesel zum Vater! 125 sagt er allerdings (pag. VII.) „de n’avoir pu les verifier“, es würde -aber der „Naturforscher“, worin Hufnagel’s Arbeiten erschienen sind, in Paris wohl aufzutreiben gewesen sein, wenn es Herrn Guen&e ernstlich darum zu thun gewesen wäre. Den Scopoli dagegen hatte er jedenfalls, denn er führt ihn (Noctuelites V. pag. XCIV.) unter den Büchern seiner Bibliothek auf. | Bevor ich auf den systematischen Theil von Guen&e’s Arbeit übergehe, muss ich noch Einiges über seine Gön£ralitös (pag. IX — LVI) bemerken. - Guenee verwirft den Namen Geometrides und ersetzt ihn durch Phalenites, „faisant ainsi .une application restreinte du nom de Phalaena de Linne, qui est en realite synonyme de Nocturnes ou Heteroceres“, während er gleichzeitig bemerkt, dass die älteren Autoren diese Lepidopteren „ont designe sous le nom de Geometra“. Ich denke die Anführung von Guend&e’s eigenen Worten wird genügen, das Unstatthafte seines Vorgehens zu beweisen, und den Namen Geometriden als den berechtigten, beizubehalten. Guen&e selbst mag diess gefühlt haben, denn in der Revue der Schriftsteller (Classi- fication et Bibliographie pag. XL) springt er von Blankaart und Albin auf Reaumur, De Geer und Geoffroy über, und kommt erst hinterher auf Linn& zu sprechen. Das, was uns Guenee auf pag. X seiner Generalites über die Annäherung anderer Familien an die Spanner sagt, ist so ziemlich Alles unrichtig. Die Erastrien und Catocalen stehen den Spannern eben so ferne, als jede andere Eule, denn sie haben Ocellen und Rippe 5, der Vorderflügel entspringt von den Spannern ganz verschieden, nemlich immer nahe an 4. Das letztere Merkmal kommt auch den Deltoiden zu, wenn auch Ocellen ausnahmsweise zuweilen fehlen. PYatypteryz, Euchelia und Lithosia haben die gleiche Stellung der Rippe 5 und noch andere Merkmale. Unter solchen Umständen ist es sehr die Frage, ob Guende unter seinen Spannern nicht Fremdartiges vereiniget, was mir den Abbildungen nach sehr wahrscheinlich ist; so z. B. scheinen mir Ceratophora carmelilaria, Metanema inatomaria, Oxydia platypterata, Panagra confluaria, Chlenias auclaria, Fulgurodes inversaria, Perenia felinaria, Meticulodes spongiata, Gastrophora henricaria, und Andere keine Spanner zu sein (dass Siculodes matricula keiner ist, berichtiget Guen&e selbst). 126 Auf pag. XXIV—XXXI kommt Herrich-Schäffer’s Rippen- system, oder wie es Guende tauft, das „Systeme allemand“, übel. weg. Es ist vielleicht mehr Herrich-Sehäffer’s Sache, darauf zu antworten, da aber Guen&e auch mich hinein verflicht, mag es mir ebenfalls gestattet sein, meine Meinung darüber auszusprechen. Eine Priorität, die Guen&e dem „Systeme francais“ vindieiren will, kann in solchen Fällen nicht geltend gemacht werden, denn es steht wohl jedem Autor frei, sich solcher Ausdrücke zu bedienen, die ihm als die bestbezeichnenden erscheinen, und es kann in keinem Falle ein Zwang stattfinden, solche anzunehmen, die ihm für weniger zweck- entsprechend gelten. Dass Guenee das „Systeme francais“ plus philosophique, das „System allemand“ aber peu philosophique. nennt, beweist eben nur, dass er das letztere nicht verstand, denn die Rippen als.1a, 4b und 1c zu bezeichnen ist wohl eben so philosophisch und noch dazu mehr logisch, als sie interne, sous-mediane oder inter- mediane zu nennen, man müsste es denn für unphilosophisch halten wollen, dass Herrich-Schäffer’s Ausdrücke die kürzeren, sich in allen Sprachen gleichbleibenden sind. Mag Guen&e noch so entrüstet ausrufen: „La costale (der Hinterflügel), qui est ordinaire- ment 8 s’appellera 9 chez le Bomb. crataegi, 7 chez l’Uropus ulmi, les Heterogynis, 6 chez la Naclia ancilla, 5 chez la Psyche albida ou la Glaucopis Polymena!“; er wird bei seinem Systeme eben so wenig Rippen zählen können, die nicht da sind, und es wird immer gleich deutlich bleiben, ob ich sage Rippe 5 fehlend oder point d’ independante, 8 frei oder aus dem Vorderrande der Mittelzelle oder la costale libre ou soudee a la souscostale. „Mais allons plus avant et arrivons a la pratique. Si je lis dans vos caracteres, que l’ aile a 11 nervures, ‘comment savoir si vous avez compte l’independante (votre 5), qui est tantöt nulle, tantöt a l’etat de pli, tantöt & l’etat de nervure naissante? Vous. ou moi pourrons done la negliger ou en tenir compte alternativement, et en ce cas, aucun de vos numeros ne me representera la nervure, que vous avez voulu me signaler. Il est done bien faux de dire, comme le fait Mr. Bruand dans sa Monographie des Psychides, que le systeme allemand est „moins embrouille“, que le systeme frangais; rien n’est, au contraire plus sujet a embrouiller l’etudiant que cette mutation perpetuelle de numeros.* So lässt sich Guende auf pag. XXV, vernehmen. Hätte er die Sache begriffen, so würde er wissen, dass Rippe 5 (seine independante) diejenige ist, die in der Regel aus der 127 Querrippe entspringt und dass da, wo eine Abweichung in diesem Ursprunge stattfindet, derselbe mit Worten ganz leicht kenntlich zu machen ist, dass Jedermann, der in der Sache einigermassen zu Hause ist, die Stelle recht gut kennt, wo sie steht, oder wo sie stehen sollte, wenn sie fehlt, dass also Rippe 6 eben so wenig je zu Rippe 5 werden kann, als die vorhandene oder fehlende „independante* in Guene&es übrigen Bezeichnungen. irgend eine Aenderung erheischen wird; dass die „Allemands“ denn doch wohl eine eigene Bezeichnung für die Costalrippe haben, da ihnen auf allen Flügeln die vorderste dafür gilt, und es also ganz gleich ist, ob sie dieselbe Rippe 12 oder 8 (je nach den Vorder- oder Hinterflügeln) oder Costalrippe nennen; dass jeder mit der Sache Vertraute wissen wird, dass, wo die Flügel- rippen nicht vollzählig vorhanden sind, es nie die Üostalrippe ist, die fehlen kann. Um kein Haar bezeichnender wird es auch sein, von Rippe 5 oder der „independante* auf- und abwärts zu zählen, da die Sache nicht mehr und nicht weniger anschaulich wird, ob z. B. auf den Hinterflügeln H.-Schffrs. Rippe 2 bei Guen&e 4, H.-Schffrs. 3 bei Guen&e 3, H.-Schffrs. 4 bei Guene&e 2, H.-Schffrs. 5 bei Guende 1 oder independante, H.-Schffrs. 6 bei Guende 4‘, H.-Schffrs. 7 bei Guen&e 2‘, H.-Schffrs. 8 bei Guen&e Costal- rippe oder wie immer heisst. „Auffallend ist es, dass Guenee erst jetzt den Franzosen die Priorität in der Pterologie zuwenden will, wo er doch in seinen früheren systematischen Arbeiten nie eine Notiz vom Geäder nahm und dass es ihm erst jetzt einfällt, gegen die Differenz in den Ausdrücken zu Felde zu ziehen, wo er doch bei den Eulen und Zünslern längst dazu Gele- genheit gehabt hätte. Dallmann und Lefebvre, welche die Priorität haben sollen, haben weiter nichts gethan, als einige Flügel abgebildet und darauf aufmerksam gemacht, dass im Rippenbaue Differenzen stattfinden, was man vor ihnen längst wusste; ein System darauf gegründet und diesem alle ihnen bekannten Arten eingereiht haben sie nicht; dieses Verdienst bleibt rücksichtlich der Lepidopteren Herrich- Schäffer’n unbestritten und keiner der späteren Systematiker, Herrn Guene&e am wenigsten ausgenommen, hat Herrich-Schäffer’s Werk trotz dessen vielen Mängeln aus der Hand gelegt, ohne Nutzen und Belehrung daraus zu ziehen, wenn auch nicht jeder so ehrlich ist, es zu gestehen. Herr Guen&e hätte mit seinem absprechenden Urtheile um so vorsichtiger sein sollen, als sich gar oft unwillkührlich die Frage aufdrängt, ob denn er oder sein Uebersetzer auch der deutschen 128 Sprache so weit mächtig waren, deutsche Autoren genügend zu verstehen. Das oft wiederkehrende komische Citat von „Knock“ oder andere orthographisch wunrichtige Citate, die Angabe (X. pag. 499), dass er in meiner ihm vorliegenden Spannerarbeit keine Beschreibung der Anaitis obsitaria finde, während sie pag. 100 *) meiner Abhand- lung doch enthält, und er zum Ueberflusse diese pag. 100 noch selbst eitirt, die Aenderung meiner in derselben Arbeit beschriebenen Cid. rectifasciaria in orthogrammaria, weil ich sie ihm in Folge eines Schreibfehlers als reetistrigaria m. (ein Name, der allerdings mit rectistrigaria Ev. collidiren würde) mittheilte, die Angabe (IX. p- LIV.), dass Sterrha bei mir in der dritten Gruppe stehe, um so einen Uebergang zur vierten zu bilden, während nach pag. 2 meiner Arbeit doch ausdrücklich die vierte Gruppe die Gattungen „Sterrha= Eupithecia“ umfasst, das Anführen einer Cid. saxicolata Led. in lit., die doch pag. 103 beschrieben, so wie mehreres Andere, sprechen eben nicht dafür. (Fortsetzung folgt.) *) Ich eitire immer die Seiten des Separatabdruckes. Anzeige. Eine Sammlung europ. Macro- und Microlepidopteren ist in Wien zu verkaufen. Erstere ist besonders reich und besteht aus grösstentheils sehr schönen, untadelhaften Exemplaren; auch befinden sich viele herrliche Varietäten, mehrere Hermaphroditen und Hybriden darunter. Die Zahl der Species und bekannten Varietäten besteht in: 426 Papilioninen .. . in 2564 Exempl. 165 /Sphineinen a. ea 5 252 Bombyeinen. . . „ 1276 an 712 Noctumnen. ... . „ 3426 en 515 Geometrinen . . „ 2486 n Summa: 2133 Species und Var. in 10503 Exempl. Die Microlepidopteren-Sammlung besteht in: 106 Arten Pyralidinen in 406 Exempl. 233... „7 Lortrieinen. .; „896 = 14227, Crambinen..: „ El 445 ©, 9. Tineinen ..'., „ 1380 ” 37 „ Pterophorinen „ 173 en Summa> 5905 Speeies 2... in 3265 Exempl. Nähere Auskunft beim Eigenthümer W. v. Macchio zu Wien, Stadt 628. Verantwortliche Redacteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. | WIENER Entomolooische Monatschrift. ‚Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 5. | IV. Band. Mai 1860. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Halticinen. Von F. Kutschera (Fortsetzung.) tr Halsschild roth oder rothbraun, Flügeldecken blau, blaugrün, erzfärbig oder schwarz. 20. H. femorata. Oblongo- ovata, convexa, nitida, capite, antennis, thorace sublaevi, postice angustato sulcogue abbreviato trans- versim impresso, coxis, tibiis tarsisque rufis; ore, pectore, abdomine femoribusque nigris; elytris rotundatis, cyaneis, profunde striato-punctatis, punctis fortibus et remotioribus, apice evane- scentibus. Long. 1% — 1% lin. — Lat. % lin. Gyll. Ins. Su. II. 559. 30. — Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 304; Man. of. br. Col. 294. 2302. — Zetterst. Fn. Lapp. 224. 15. — Redtenb. Fn. Aust. ed. I. 529. 2. 544. ed. I. 935. g. 1066. — Bach. Kf. “Fn. f. N.u. M. Deutschl. III. 138. 7.- Crepidodera femorata Küst. Kf. Eur. IX. 87. Haltica femoralis Duftsch.'Fn. Aust. III. 271. 42. Haltica rufipes Schönh. Syn. I. 307.36. var. b. Eiförmig, gewölbt, stark glänzend, der Kopf bis auf den pech- braunen Mund, die ganzen Fühler, das Halsschild, die Hüften, Schienen und Tarsen roth oder rothbraun; die Flügeldecken blau oder blaugrün; die Brust, der Hinterleib und Schenkel schwarz; meist sind die Wurzel der Schenkel, bisweilen auch das 1. Schenkel- paar rothbraun und nur in der Mitte schwärzlich. Der Scheitel glatt; die Fühler weit über halbe Körperlänge, das 2. Fühlerglied kürzer als das 3., dieses mit dem 4. fast gleichlang; das Halsschild sehr stark kissenförmig gewölbt, nicht ganz um die Hälfte breiter als lang, vor der Mitte gerundet-erweitert, nach rückwärts stark Wiener entomol. Monatschr- IV. Bd. Y 130 eingezogen und vor den etwas spitzigen Hinterecken geschweift, wie bei H. transversa, der Hinterrand wenig gerundet und schwach 2buchtis ; auf der. Oberfläche glatt oder nur äusserst schwach punktirt; Flügeldecken an der Wurzel etwas breiter als die Halsschildbasis mit stumpf vorragenden ‘Schultern, etwas mehr als um die Hälfte länger als. breit‘ und höchstens 2% mal so lang als das Halsschild, an den Seiten reichlich gerundet, mit Punktreihen, welche aus ent- fernter stehenden, starken und tiefen Punkten gebildet, nach der Spitze hin feiner werden und daselbst sich in einzelne Punkte auflösen und fast: verschwinden; die Zwischenräume sind schwach: gewölbt und beinahe glatt. Brust und Hinterleib fein und zerstreut punktirt, letz- tere fein greishaarig. Beim d' ist der letzte Bauchring an der Spitze quereingedrückt und zeigt auf der Mitte ein feines seichtes Längs- strichelchen. | Dem hohen Norden (Lappland) so wie höheren Gebirgs- und Alpengegenden vorzüglich eigen: in Steiermark, Oesterreich , Ober- schlesien; aher auch in anderen Gegenden Deutschlands, in der sächsi- schen Schweiz (v. Kiesenwetter!) bei Erlangen (Küster!) Nürn- berg (Sturm!) gefunden. 21. H. melanopus. Oblongo-ovata, convexa, nitida, capite, antennarum basi, thorace breviore, obsolete punctulato, postice subangustato, sulcoque abbreviato transversim impresso, rufis; ore, pectore, abdomine femoribusque nigris; antennis extrorsum, tibiis tarsisque fuseis, elytris subrotundatis, cyaneis, profunde: striato-punctatis, punctis omnino. erassioribus et subremotis, apice subtilioribus, interstitiis convexioribus. Long. 1% — 1% lin. — Lat. %% lin. Var. antennis, tibiarum basi tarsisque brunneo-dilutioribus. Eine .Mittelform zwischen der vorigen und der folgenden Art; und von beiden hauptsächlich durch die äusserst grobe, grüb- chenartige Punktirung der Flügeldecken, von der vorigen zugleich durch die grösstentheils dunkel gefärbten Fühler und Beine verschieden. Mit H. femorata von gleicher Grösse, stimmt sie auch in der allgemeinen Färbung überein; aber die Fühler sind vom 5. Gliede an, so wie der Prosternalfortsatz,- die Hüften, Schienen und Tarsen schwarzbraun, auch das Fühlerwurzelglied ist bisweilen schwärzlich überlaufen; die dunkle Färbung ist häufig an den Fühlern und den Schienenwurzeln verblasster und ‘geht ins rothbräunliche über; jedoch 131 bleiben im ganzen die Hinterbeine stets dunkler. Das Halsschild ist etwas kürzer, nicht so stark. kissenförmig gewölbt, und die Seiten- ränder, vor der Mitte weniger stark gerundet, die Buchtung vor den Hinterecken weit schwächer, die Hinterecken mehr rechtwink- lich, auch die Punktirung etwas deutlicher, als bei 4. femorata; die Flügeldecken an den Seiten. weniger gerundet und etwas: länglicher, die Punktreihen durchaus grob und stark, die Punkte‘ weniger von einander entfernt und fast grübchenartig, besonders nach aussen, daher die Zwischenräume ziemlich‘ schmal und stärker gewölbt erscheinen; an der Spitze werden die Punktreihen zwar feiner, bleiben aber noch immer sehr deutlich. Im Uebrigen stimmt sie mit der Vorigen überein, kann aber um so weniger als blosse Varietät derselben angesehen werden, als mit der angegebenen Farbenverschiedenheit an Fühlern und Beinen, welche bei einer. hinreichenden Anzahl der H. femorata nicht anzutreffen war, auch die angemerkte Form und Skulpturmerkmale sich vereinigen. In den Ostpyrenäen (von Kiesenwetter!) und wohl die in Dej. Cat. als Crep. melanopus aufgeführte Art. 22. H. Peirolerii. Oblongo-ovata, convexiuscula, nitida; capite, anten- narum basi, thoraceque breviore, obsolete punctulato, postice subangustato et sulco abbreviato transversim 'impresso, rufis; ore, antennis extrorsum, peetore, abdomine pedibusque nigris; elytris subparallelis, cyaneis, profunde striato-punctatis, punctis approximatis ,, minus fortibus, pone medium ad apicem usque subtilioribus, interstitiis planiusculis. Long. 142 — 1% lin. — Lat. % — °/ı lin. Var. antennis, tibiarum basi tarsisque brunneo-dilutioribus. Der Vorigen äusserst ähnlich, namentlich ganz. von derselben Färhunps auch von gleicher:Bildung des Halsschildes; aber jedenfalls eine. verschiedene Art, deren Hauptunterschied in der Form und Skulptur der Flügeldecken liest. Sie ist im Ganzen grösser und a die Bligelecken sind etwas flacher über den Rücken gewölbt, fast zweimal so lang’ als breit und wohl 3mal so lang als das Halsschild, zeigen etwas stärker vorragende Schultern und äusserst schwach gerundete; fast gleichbreite Seiten, welche erst gegen die Spitze zu sich plötzlicher abrunden; die Punktreihen bestehen ausnaheaneinander gedrängten, weit minder starken und nur an der Basis ‘und 9 * 132 hinter der Schulterbeule gröberen Punkten, welche schon von der Mitte an bedeutend feiner werden und breitere minder gewölbte Zwischenräume übrig lassen; endlich erscheint der Aussenrand der Flügeldecken unmittelbar vor der Nahtspitze seicht, bei dem © deutlicher ausgebuchtet. Auch ihre Farbe ist immer ein schönes dunkel- kornblumenblau ohne grünlichen Stich, bisweilen aber ins Purpur- farbige übergehend. So beschränkte Merkmale sich darbiethen, so sind sie doch an einer Reihe von Exemplaren völlig beständig und auch das Vorkommen der Art ist, verschieden. Die mir vorliegenden 12 Stücke stammen aus den Schweizer Alpen am Hinterrhein (bei v. Kiesenwetter!) und aus den Krainer Alpen (Ullrich’s Sammlung im kaiserl. Museum, wo diese Art den Namen H. Peirolerü Dej. führt.) 23. H. corpulenta. Ovata, convexa, nitidissima; capite, antennis, thorace obsolete punctulato, postice sulco abbreviato transversim impresso pedibusque rufo-brunneis; femoribus posticis infuscatis; ore, pectore abdomineque nigris; elytris aeneo-nigris, striato-punc- tatis, punctis fortibus apice subtilioribus. Long. 1%—1% lin. — Lat. % lin. Eine ansehnliche Hallica, von der Grösse der 3 Vorhergehenden, aber durch breitere, stärker gerundete, gedrungene Gestalt, die ganz rothen Vorder- und Mittelbeine und die schwärzlich erzfärbigen Flügeldecken unterschieden. Eifömig, stark gewölbt und glänzend; Kopf bis auf den schwarzen Mund, Fühler, Halsschild und Beine, mit Ausnahme der pechbraunen _ Hinterschenkel, rothbraun; Brust und Bauch schwarz; Flügeldecken dunkelgrün, fast schwarz; selten sind die Hinterschenkel auch rothbraun oder die Fühlerspitzen dunkler. Die Fühler reichlich von mehr als halber Körperlänge, das 2. Glied fast so lang als das 3., dieses deutlich kürzer als das 5., das Halsschild mehr als 1% mal so breit als lang, stark gewölbt, in der Mitte ziemlich stark gerundet, vor den Hinterecken wenig eingezogen, schwach und kurz geschweift, auf der Scheibe äusserst fein verloschen punktirt, mit tiefem Quereindruck und flach gerundeter 2buchtiger Basis; die Flügel- decken mit stumpf über den Hinterrand des Halschildes vorragenden Schultern, von breitem Umriss und stärker gerundeten Seiten, nicht völlig 2mal so lang als breit, mit tiefen Punktreihen, welche aus ziemlich nahe gerückten, vorne grösseren, nach der Spitze hin 133 allmälig feiner werdenden, Punkten bestehen; die Zwischenräume sind wenig gewölbt und fast glatt; Brust und Bauch fein und zer- streut punktirt, letzterer dünn greisbehaart; @ | mit einem seichten Quereindruck an der Spitze. Bisher nur in Siebenbürgen aufgefunden und von H. Dr. Hampe als H. corpulenta versendet. 24. H. melanostoma. Ovata, minor, convexa, nitida; capite, antennis, thorace subtilissime punctulato, postice sulco abbreviato trans- versim impresso pedibusque rufo-brunneis; femoribus postieis saepius infuscatis; ore, pectore abdomineque nigris; elytris obscure virescenti-coeruleis, striato-punctatis, punctis fortibus et remotioribus, apice evanescentibus. Long. 1—1%; lin. — Lat. Y; —%; lin. Redt. Fn. Aust. ed. I. 529. g.. 544; ed. II. 935. g. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dischl. Ill. 138. 9. In Gestalt und Bau der Vorigen äusserst ähnlich, aber um mehr als die Hälfte kleiner; auch die Färbung des Kopfes, des Halsschildes, der Fühler und Beine, sowie der Unterseite ist dieselbe, nur die Flügeldecken sind trüb grünlichblau, die Fühlerspitzen gewöhnlich dunkler und die Hinterschenkel nur in der Mitte schwärz- lich angeflogen; das 2., 3. und 4. Fühlerglied an Länge kaum ver- schieden; das Halsschild ist etwas weniger gewölbt, die Seiten in der Mitte schwächer gerundet, mehr nach vorne verschmälert, vor den Hinterecken nicht geschweift; die Punktirung deutlicher, die Querfurche etwas seichter; die Punkte der Flügeldecken sind etwas weitläufiger gereiht und gewöhnlich stärker, verschwinden dagegen an der Spitze gänzlich. In den Alpengegenden Oesterreichs von Dr. Krakowitzer auf Haidekraut, in Steiermark von Kahr gesammelt. Von H. rufipes, der sie in der Färbung sehr ähnlich sieht, unterscheidet sie sich leicht durch die kürzere gerundetere Gestalt, die gröberen weitläufigeren, an der Spitze verloschenen Punktreihen der Flügeldecken, das deutlich punktirte Halsschild, den schwärzlichen Mund und die dunkleren Hinterschenkel, abgesehen von anderen Verschieden- heiten in der Bildung der Stirne, Halsschildfurche und Schienen. 25. H. rhaetica. Oblongo- ovata, convexa, nitida; capite, antennis, thorace evidentius punctulato, postice subangustato sulcoque abbreviato transversim impresso et pedibus rufis; ore, pectore, 134 _ abdomine elytrisque nigris, his striato-punetatis, punctis fortibus, apice subtilioribus. Long. 1’/—1 lin. — Lat. %—% lin. Der Vorigen sehr ähnlich, aber etwas länger und verhältniss- mässig schmäler; der Kopf, das Halsschild, die Fühler und die ganzen Beine hell roth, nur das Klauenglied sammt den Klauen selten auch die Fühlerspitzen etwas bräunlich; Mund, Brust, Bauch und Flügeldecken schwarz, letztere mit bräunlich durchscheinender Spitze. Fühler reichlich länger, als der halbe Körper, die Verhältnisse des 2., 3. und 4. Fühlergliedes wie bei H. melanostoma. Das Halsschild etwas länger, nur 1'% mal so breit als lang, und mehr sleichbreit;- seine grösste Breite liest mehr vor der Mitte, auch die Seiten sind vor den Hinterecken deutlich etwas geschweift; die Punktirung der Oberfläche viel deutlicher und ziemlich dicht. Die Flügeldecken sind an den Seiten flacher gerundet, mehr gleich breit, die Punkt- reihen sind gleichmässig tief und stark, die Punkte weniger weitläufig und bis an die Spitze deutlich, nur etwas feiner, die Zwischenräume schwach gewölbt und fast- glatt. Brust und Hinterleib sparsam punktirt, letzterer dünn greishaarig. Der letzte Bauchring des J' ist an der Spitze seicht eingedrückt, und zeigt auf der Mitte eine schwache Vertiefung. Aus den Schweizer Alpen (Graubündten) und beim Hinter- Rhein; beiH.v. Kiesenwetter, dessen Güte ich die Kenntniss dieser schönen Art verdanke. Etwas schmälere Gestalt, rein schwarze, stark punktirte Flügel- deeken, deutlicher punktirtes Halsschild, die einfärbigen Beine, endlich die hellrothe Färbung zeichnet sie von allen verwandten Arten aus. +7rr Halsschild schwarz, oder mit den Flügeldecken gleichfärbig blau, erzgrün, oder dunkelbraun. 26. H. eyanescens. Oblongo-ovata, convexa, nitida; nigra, supra cyanea, antennis, tibiis tarsisque rufobrunneis; thorace subtiliter sparsim punctulato, postice angustato, suleoque abbreviato transversim impresso, elytris striato-punctatis, punctis fortibus et remotioribus, apice subtilioribus. Long. 1%. — Lat. . lin. Var. femoribus fusco-dilutioribus. Duftsch. Fn. Aust. IH. 274. 48. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 528. g. 544; ed. II. 935. g. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dischl. IH. 139. 10. Crepidodera cyanescens Küst. Käf. Eur. XXVII. 88. 135 ‚Haltica alpicola Schmidt. Haid. Ber. 1850. VL 181; Jahresheft d. Ver. d. Krain. Landes-Mus. 1856. 29, Von der Grösse und Gestalt der H. femorata. Länglich eiförmig, gewölbt, slänzend, Kopf und Halsschild etwas dunkler, die Flügel- decken heller kornblumenblau, Brust, Bauch so wie alle Schenkel schwarz, letztere bisweilen pechbraun, die Fühler, Schienen und Tarsen, dann die Trochanteren und die Mundspitze bräunlichroth. Fühler reichlich länger als der halbe Körper, 2. und 3. Glied derselben fast gleich lang, 4. etwas länger. Das Halsschild etwa um die Hälfte breiter als lang, stark kissenförmig gewölbt, vor der Mitte: ge- rundet erweitert, nach rückwärts eingezogen und vor den Hinter- ecken leicht ausgeschweift, mit zerstreuter, feiner, aber deutlicher Punktirung auf der Scheibe und tiefer Querfurche; die Basis schwach gerundet, zweibuchtig. Die über die Halsschildbasis stumpf vortreten- den Flügeldecken mit deutlicher Schulterbeule sind 12/;mal so lang als breit, an den Seiten sanft gerundet, mit Reihen tiefer und starker, etwas weitläufig gestellter Punkte, welche bis an die Spitze deutlich, dort feiner werden, ohne ganz zu verlöschen; die Zwischenräume sind leicht gewölbt und fast glatt. Brust und der dünn greisbehaarte Bauch fein und zerstreut punktirt. Auf den Hoch-Alpen Oesterreichs, Steiermarks, Kärnthens, Krains, Salzburgs und der Schweiz auf den Blättern von Aconitum napellus und Veratrum album. Giraud fing sie bis 6000' hoch bei Gastein. Auch auf dem Tatragebirge in Oberungarn von H. Miller -auf Blumen und unter Steinen gesammelt. | Ein von H. v. Kiesenwetter mitgetheiltes Exemplar von den Seealpen hat die Fühler und Schienen dunkler bräunlich, ist etwas grösser und weniger gewölbt, die Punkte auf den Flügeldecken erscheinen etwas dichter und sehr regelmässig gereiht; der Aussenrand der Flügel- decken ist unmittelbar vor der Nahtspitze seicht ausgebuchtet, das Debrige stimmt mit der Normalform überein. ‚H. alpicola Schmidt ist von der vorliegenden Art, wie ich mich nach Originalexemplaren überzeugte, nicht verschieden. 27. H. eyanipennis. Oblongo-ovata, convexiuscula, sub-nitida, nigra, antennis et tibiis basi brunneis, extrorsum tarsisque fuseis thorace subtilissime cerebrius punctulato, postice sulco abbre- viato transversim impresso ; elytris obscure.cyaneis, striato-punc- tatis, punctis subtilioribus, apice evanescentibus, interstitlis planiusculis. Long. 1Y — Lat. '% lin. 136 Der Vorhergehenden äusserst nahe stehend, jedoch um ein Drittel kleiner, mehr länglich und etwas weniger gewölbt, die Oberseite etwas matter. Kopf und Halsschild, sowie die Unterseite und Schenkel schwarz, die Flügeldecken trüb dunkel- blau; an den Fühlern sind nur die unteren Glieder rothbraun, die äusseren und manchmal das Wurzelglied schwärzlich; die Schienen und Tarsen pechbraun, die Basis der ersteren sowie bisweilen auch die letzteren und die Trochanteren rothbraun; die Fühler sind nur wenig länger als der halbe Körper, das 2., 3. und 4. Glied fast gleich lang; das Halsschild ist nicht so stark kissenförmig gewölbt, 1Y%amal so breit als lang, in der Mitte mässig stark gerundet, nach rückwärts kaum eingezogen oder geschweift, der Hinterrand mehr gerundet, und kaum gebuchtet, die Oberseite ist äusserst fein, jedoch deutlich, und dichter als bei H. cyanescens punktirt; die Flügeldecken an den Seiten weniger gerundet, mit weit feineren, an der Spitze ver- schwindenden Punktreihen, und flacheren und breiteren Zwischenräumen. Die geringere Grösse, das in der Mitte gerundete, ganz schwarze Halsschild, die grösstentheils pechbraunen Fühler, Schienen und Tarsen, die feineren Punktreihen und flacheren Zwischenräume auf den Flügeldecken lassen keinen Zweifel über die Verschiedenheit dieser Art von der Vorhergehenden. Ich habe Exemplare vor mir aus den Kärnthner und Schweizer Alpen, letztere aus H. v. Kiesenwetter’s Sammlung. 28. H. nigritula. Ovata, valde convexa, nitida, nigra, supra nigro- coerulescens, antennis, pedibus 4 antieis, tibiis tarsisque postieis rufo-piceis; thorace subtilissime punctulato, postice sulco abbrevi- ato transversim laeviter impresso; elytris striato-punctatis, punctis remotis, pone medium evanescentibus, apice laevibus. Long. % — 1 lin. — Lat. % — % Iin. Gyll. Ins. Su. IN. 557. 28. — Bach. Kf. Fn. f.N. u. M. Dtschl. II. 139. 11. — Redt. ed. Il. 935. g. 1066. Haltica ovulum Dftsch. Fn. Aust. HI. 274. 49. Haltica impressa W alt]. Isis 1839. p. 226. 42. Durch starke Wölbung vor allen übrigen Arten der Gruppe ausgezeichnet. Eiförmig und glänzend, schwarz, oberhalb schwärzlich- oder dunkelblau, die Fühler, die 4 vorderen Beine, die Schienen und Tarsen der Hinterbeine röthlich pechbraun, die Wurzelglieder der Fühler etwas heller rothbraun. Die Fühler etwas gedrungen und 137 wenig über halbe Körperlänge messend; das 2. Fühlerglied kürzer als das 3., dieses länger als das 4.; das Halsschild stark kissenförmig gewölbt, mehr als 1Y2mal so breit als lang, mit in der Mitte leicht gerundeten nach vorne etwas verschmälerten Seiten und gerundetem, schwach 2-buchtigem Hinterrande,. auf der Scheibe äusserst fein punk- tirt, die Querfurche mässig tief, die dieselbe abkürzenden Längs- strichelehen nach vorne divergirend. Die Flügeldecken an den abgerundeten Schultern wenig breiter als die Basis des Halsschildes, aber gleich hinter der schwach ausgedrückten Schulterbeule rascher zur Mitte hin gerundet-erweitert, dahinter schneller verschmälert; sie sind ‚ungefähr 1%mal so lang als breit, mit Reihen aus mässig starken, an der vorderen Hälfte etwas tieferen, sehr weitläufig stehenden Punkten, welche schon hinter der Mitte verlöschen; die Zwischenräume und die Spitze glatt. Der Hinterleib deutlich, aber äusserst fein punktirt und dünn greishaarig. Im nördlichen und mittleren Europa heimisch, aber nirgends häufig (in Finnland, sächs. Schweiz, Baiern, Schlesien, Kärnthen, Steiermark, Oesterreich ; in der Nähe von Wien bei Dornbach, Kalks- burg, an Waldrändern). Gyllenhall erwähnt zwar bei seiner H. nigritula der bläulichen Färbung .der Oberseite nicht ausdrücklich, da doch sämmtliche mir vorliegende Stücke, worunter Exemplare aus Finnland, mehr oder weniger ins Blau spielen. Die dunklere Färbung im Norden dürfte auf klimatischem Einflusse beruhen. H. ovulum Dftsch. und H. impressa Walt. gehören hierher; diese Art findet sich in Sammlungen auch unter dem Namen AH. coarctata Dej. und H. incrassata Waltl. 29. H. simplieipes. Oblongo-ovata, convexa, nitida; supra viridi-aenea, antennis pedibusque piceis; femoribus postieis non incrassatis; thorace minutissime sparsim punctulato, postice sulco obsoleto transversim impresso; elytris striato-punctatis, apice sublaevibus, striis exterioribus subregularibus. Long. 1% lin. — Lat. Y lin. Durch erzgrüne Färbung, äusserst schwachen Querein- druck des Halsschildes, etwas unregelmässige äussere Punkt- reihen der Flügeldecken und einfache Hinterbeine ausgezeichnet. Von der Gestalt der H. cyanescens, aber etwas kleiner und schmäler. Länglich eiförmig, gewölbt, stark glänzend, oben dunkel- erzgrün, unten schwarz; der Mund, die Fühler und Beine pech- 138 braun, die Schienenspitzen heller braun; die Stirnbildung mit etwas schärferer Erhabenheit und ringsum deutlich abgegränzten Höckerchen, zeigt eine entfernte Aehnlichkeit mit jener der sechsten Ab- theilung. — Fühler gedrungen, kaum länger als der halbe Körper, das 2. Glied etwas kürzer als das 3.,. dieses und das 4. gleich lang. Scheitel kaum punktirt. Halsschild etwa um die Hälfte breiter. als lang, in ‘der Mitte gerundet, nach rückwärts etwas eingezogen, aber vor den Hinterecken kaum geschweift, der Hinterrand leicht gerundet und schwach zweibuchtig, nur inner den Hinterecken fein abgesetzt, äusserst fein und verloschen, vor dem Hinterrande deutlicher punktirt; der Quereindruck in der Mitte verloschen, nur an den Enden deutlich; die Längsstrichelchen nur bis zum Quereindruck tief, nach vorne verschwindend. Die Flügeldecken an den Schultern etwas breiter, als die Halsschildbasis, 1%smal so lang als breit, an den Seiten sanft gerundet, die Punktreihen ziemlich stark, nach rückwärts feiner und an der Spitze verlöschend; die Punkte der Reihen neben derNaht.gedrängter, die deräusseren etwas unregelmässig gestellt; die Schulterbeule mässig erhaben und schwach abgesetzt. Die einfachen Hinterschenkel sind nur wenig stärker als die Vorder- schenkel, der Bauch schwach punktirt und fein greishaarig. Ein einzelnes Weibchen dieser interessanten Art fing H. Miller auf einer Alpe in Steiermark. 30. H. alpina. Ovata, convexiuscula, nitidissima, brunnea, ore, anten- nis. pedibusque pallidioribus, femoribus postieis non incrassatis; thorace laevi, postice sulco abbreviato transversim laeviter im- presso; elytris subtiliter striato-punetatis, postice et extrorsum laevibus. Long. 1. lin. — Lat. % lin. | Lycoperdina alpina &erm. Ins. Spec. nov. 622. 891. Orestia alpina Germ. Ins. Eur. XXUl. 17. — Redt. ed. I. 199. g. 187; ed. II. 373. g. 385. Diese durch den flachgewölbten, nach ‚rückwärts stark verschmälerten Körper, die schwache Skulptur der Flügel- decken und gleichfalls durch den Abgang verdickter Hinter- schenkel eigenthümliche Art wurde unter Aufstellung einer eigenen Gattung: „Orestia“, sogar in eine andere Familie gebracht, findet aber vermöge der Organisation der einzelnen Körpertheile bei den Haltieinen, und zunächst in dieser Abtheilung der Gattung Hallica, ihren natürlichen Platz. *) *) Siehe den vorigen Jahrgang dieser Monatschrift, pag. 135 und 136. 2 139 -» Eiförmig, ziemlich flach gewölbt, äusserst stark- glänzend, rothbraun; Mund, Fühler und Beine rostroth, Fühler gedrungen, kaum länger als der halbe Körper; das 2., 3. und 4. Fühlerglied fast gleich lang; Halsschild kurz, fast 2mal so breit als lang, ziemlich gleichbreit, in der Mitte schwach gerundet, spiegelglatt, mit leicht: gerundeten, 2buchtigem Hinterrande, mässig tiefen Querein- druck und Längsstrichelchen. Flügeldecken 1Yrmal so lang als breit, an den Schultern etwas breiter als die Halsschildbasis, mit schwacher Sehulterbeule,, hinter der Wurzel rasch erweitert, aber noch etwas vor der Mitte am breitesten, von da zur Spitze hin ziemlich jäh verschmälert, mit feinen, hinter der Mitte und nach dem Aussenrande hin, verlösehenden Punktreihen, glatten Zwischen- räumen und ganz glatter, hellbrauner Spitze. Auf Alpen, in Oesterreich, Steiermark, Krain, sehr selten unter ‚Steinen; nach Germar im faulen Holze. ß. Stirnhöckerchen sehr undeutlich; zwischen den Augen eine feine, eingegrabene Bogenlinie. 31. Modeeri. Breviter ovata, valde convexa, nitidissima, aenea, anten- narum basi, elytrorum apice pedibusque lutescentibus, femori- bus postieis apice infuscatis, thorace subtilissime sparsim punc- tulato, postice sulco abbreviato transversim laeviter impresso; elytris striato-punctatis, punctis postice subtilioribus, apice eva- nescentibus. Long. % — 1 lin. — Lat. % — Ya lin. Oliv. Ene: IV. 109. 28; Ent. VI. 724. 98. pl. 5. 98. (Altica). — Panz. Fn. Germ. 21. f. 7. (Altica).: — Ent. Hft. 11.47.24. = Illig. Mag. VI. 112. 38. — Scehönh. Syn. H. 304. 23. — Gyll. Ins. Su. IIL.580. 46. — Duftsch. Fn. Aust, III. 276. 52. — Steph. Il. br. Ent. Mand. IV. 304; Man. of br. Col. 2300. 294. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 528. 'g. 544; ed. I. 935. g. 1066. — Bach Kf. Fr. f. N. u. M. Dtschl. III. 140. 15. Chrysomela Modeeri. Linn. Il. 594. 57; Fn. Su. 539. — Fab. Syst. El. I. 448. 155. — Marsh. Entbr. 1. | 194. 56. " Galeruca Modeeri. Fab. Ent. Syst. I. 2. 30. 85. — Payk. Fn. Su. II. 110. 33. Crepidodera Modeeri. Küst. Kf. Eur. VII. 94. 140 Kurz-eiförmig und ziemlich breit, stark gewölbt, und sehr glänzend; bronze- oder grünlicherzfärbig, bis auf die, mit Ausnahme der Naht breit und verwaschen gelb gefärbte Spitze der Flügel- decken, welche letztere Färbung nicht selten bis über die Hälfte der Flügeldecken, bisweilen auch breit am Aussenrande hinauf bis zu den Schultern sich ausbreitet, und dann nur einen gemeinschaft- lichen, länglich-dreieckigen Flecken der Grundfarbe um das Schildehen herum und einen schmalen Streifen am Seitenrande übrig lässt; die Fühler und Beine sind ebenfalls gelb, die äusseren Fühlerglieder, der Mund und die Spitze der Hinterschenkel bräunlich. Die Fühler wenig länger als der halbe Körper, von der dünnen Wurzel gegen die Spitze hin merklich dicker; das 2. Fühlerglied kürzer als das 3., dieses deutlich länger als das 4., Scheitel und Halsschild mit äusserst feinen, aber deutlichen, einzelnen Pünktchen bestreut, letztere 2mal so breit als lang, vor den Hinterecken gerade, von der Mitte an im starken Bogen zu den Vorderecken verschmälert, die Seiten sehr fein gerandet, der Hinterrand deutlich gerundet und 2buchtig, der Quereindruck seicht, jedoch deutlich, die mondförmig gekrümm- ten. Längsstrichelchen aber tief. Die Flügeldecken 1'%mal so lang als breit, an der Wurzel etwas breiter als die Halsschildbasis, mit deutlich erhabener Schulterbeulle, an den Seiten ziemlich stark gerundet, die Punktstreifen nur mässig stark, aber tief, nach rückwärts feiner, an der Spitze fast verloschen, die Zwischen- räume vollkommen glatt und flach. Brust zerstreut punktirt und dünn behaart, der Hinterleib äusserst fein und dicht punktirt, und so wie die Seitenstücke der Brust dicht, fast filzig, silberhaarig. Ueberall nicht selten auf. feuchten , sandigen Grasplätzen, an Ufern der Bäche und Flüsse; nach den Ent. Heften vorzüglich auf den Blättern des Equisetum arvense. y. Stirnhöckerchen undeutlich; ihre Verbindungsstelle durch einen A-förmigen Eindruck bezeichnet. 32. H. Salicariae. Breviter ovata, convexa, nitida; capite, thorace subtilissime punctulato, postice non vel obsoletissime transver- sim 'impresso, antennis pedibusque rufotestaceis; elytris palli- dioribus, subtiliter striato-punctatis, apice laevibus; pectore ab- domineque nigro-piceis. Long. % — 1 lin. — Lat %% lin. Var. a. eadem, vertice, ore, elytrorum sutura antennarumque apice infuscatis. 141 Var. b. tota dilutior, pectore abdomineque rufo-piceis. ' Schönh. Syn. I. 311. 58. — Gyll. Ins. Su. III. 554. 26. — Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 303; Man. of. br. Col. 2299. 294. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 529. g. 544; ed. II. 936. g. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Deutschl. III. 146. 42. Galeruca salicariae. Payk. Fn. Su. II. add. 453. 31. 2. ' Kurz-eiförmig, stark gewölbt, glänzend, Kopf und Halsschild röthlichgelb, ersterer gewöhnlich dunkler mit bräunlichem Munde; die Fühler bis auf die bräunliche Spitze und die ganzen Beine etwas blasser röthlichgelb; die Flügeldecken besonders nach der Spitze hin blass-gelb, häufig mit bräunlicher Naht; Brust und Bauch pech- schwarz; selten sind auch der Scheitel und Hinterrand des Hals- schildes bräunlich, andererseits ist wieder der ganze Käfer blasser, Brust und Bauch, besonders an der Spitze rothbraun. Fühler etwas länger als der halbe Körper, an der Wurzel dünn, nach der Spitze hin stärker verdickt, 2. Glied etwas kürzer als das 3., welches kaum länger als das 4. ist; der Scheitel von dichter äusserst feiner Punk- tirung matt. Das Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, fast gleich breit, mit schwach gerundeten, äusserst fein gerandeten Seiten, und flach gerundetem, kaum gebuchteten Hinterrande; die Scheibe ist fein aber deutlich, vor dem Hinterrande etwas stärker punktirt; der Quereindruck und die Längsstrichelchen fehlen ent- weder ganz, oder es ist nur bei schief einfallendem Lichte eine schwache Spur derselben bemerkbar, dagegen findet sich vor dem Hinterrande, gegenüber dem Schildchen, gewöhnlich ein kleines Grübchen. Die Flügeldecken sind an der Wurzel reichlich breiter als das Halsschild, etwa 1% mal so lang als breit, mit deutlich erhabener Schulterbeule, an den Seiten ziemlich stark gerundet; die Punktreihen, fein und nicht tief, nach aussen etwas stärker, verschwinden an der Spitze; Brust und Bauch fein und zerstreut punktirt und dünn behaart. In Europa fast überall verbreitet, aber nicht häufig; auf feuchten Wiesen, an Wassergräben; nach Paykull und Gyllenhall auf Lythrum Salicaria. Anm. AH. (striata) striatella, Illig. Mag. VI. 159. 114 scheint eine der H. Salicariae äusserst nahe verwandte Art zu sein, und daher in diese Abtheilung zu gehören; dürfte aber kaum zu den Psyllioden zu verweisen sein, wie es in dem Catalogus Coleopterorum Europae von Prof. Dr. Schaum 1859 geschah; dallliger, bei dessen kritischer Auffassung des Baues der Hinterbeine, ein solcher Irrthum der Versetzung derselben in die Abtheilung der „Ströatae* anstatt der „Altitarses“ wohl nicht zugemuthet werden kann. Der Text lautet: H. striatella. Ovalis, rufescens, elytris testaceis, striato-punctatis, antennis apice fuscis.. — Nur % Linien lang, braunröthlich, glänzend; die Flügeldecken braungelb, die 4 vorderen Beine, die ‚Schienen und Füsse der Hinterbeine gelblich, das Fühler- ende braun. Das ganze Käferchen ist eirundlich, das Halsschild etwas schmäler als die Deckschilde, wenig breiter als lang, vorn und hinten gerade, an den Seiten flachbogig, die Oberfläche geglättet. Die Flügeldecken haben auf der vorderen Hälfte Punktreihen, die Spitzen- hälfte ist geglättet. 33. H. ventralis. Ovata, convexiuscula, nitida; capite, thorace brevi, subtilissime punctulato, posticeque sulco abbreviato obsolete transversim impresso, rufescentibus; antennis vedibusque rufo testaceis, elytris pallidis, subtiliter striatopunctatis, apice lae- vibus, pectore abdomineque nigris. Long. 4. lin. — lat. % lin. Illig. Mag. Vl. 58. 3. und 111. 34. — Bach. Kf. Fhn. f. N. u. M. Dtschl. II. 140. 14. — Redt. Fn. Aust. ed. II. 939. g. 1066. Var. a. eadem, ore, vertice, thoracis margine basali anten- narumque articulo ultimo fuscescentibus. Crepidodera abdominalis. Küst. Käf. Eur. XV. 93. Var. b. eadem obscurior, supra castanea, subtus nigra. Haltica nigriventris. Bach. Stett. Ent. Ztg. 1856. p- 245. Der Vorigen durch Färbung und Grösse äusserst ähnlich, aber durch flachere Wölbung, weit kürzeres Halsschild unddeutlichen Quereindruck verschieden. Die Farbe des Kopfes und Halsschildes, dann der Fühler und Beine wie ‘bei der Vorigen. Häufig ist der. Scheitel bräunlich und auch . der. ‚Hinterrand des Halsschildes 'schwärzlich gesäumt; die äusseren Fühlerglieder sind an der Spitze bräunlich, besonders das letzte dunkler; die Flügeldecken blassgelb, mit rothbrauner ‚Naht und dunklerem 'Seitenrande; Brust. und Bauch.aber rein schwarz. Bildung der Fühler, und Punktirung des Scheitels wie bei H. Sali- cariae. Das Halsschild ist doppelt so breit als lang, an den Seitenbeinahe gerade, wenig gewölbt, die Querfurche wohl schwach, aber doch, so wie. die Längsstrichelchen, deutlich, welche letztere 143 vom Hinterrande bis zum Quereindruck reichen und tiefer sind; die Scheibe ist noch feiner und zerstreut punktirt. Die Flügeldecken zeigen; dieselbe Skulptur wie beider Vorigen, sind aber flacher und im Verhältniss zum Halsschilde länger. Das Uebrige wie: bei ihr. Selten; mehr dem südliehen Europa angehörig; in Spanien, Italien, Dalmatien, Südfrankreich; auch in Denksinnnd .(am Re in Thüringen) , Oesterreich, Steiermark. Crepidodera abdominalis Küst. aus Dalmatien ist mit H. ven- tralis Illig. identisch, und nur durch intensivere Färbung ausge- zeichnet, wie sie übrigens auch anderwärts vorkömmt.' Auch H. nigri- ventris Bach dürfte, so weit es aus der Beschreibung zu entnehmen ist, nicht verschieden sein; das der Beschreibung zu Grunde liegende, von’ H. Stübing bei Erfurt gefangene Stück scheint nur ein, ent- weder von Natur oder ‚durch andere Kmsjande sehr verdunkeltes Stück der H. ventralis zu sein. (Fortsetzung folgt.) Ueber entomologische Nomenklatur. Ich erhielt im Monate Jänner 1858 eine Einladung, zum nächsten Pfingstfeste nach Dresden zu kommen, wo eine kleine Entomologen- versammlung — ganz sans pr&tentionund ohne öffentlichen Charakter der Sache — projektirt sei. Geschäfte hinderten mich diese Gelegenheit zu benützen, um einem längst gehegten Wunsche gemäss, mehrere Entomologen, mit welchen ich im Verkehre stand und andere durch ausgezeichnete Leistungen im Fäche der Wissenschaft bekannte Herren persönlich kennen zu lernen. Der zweite Jahrgang der Berliner entomologischen Zeitschrift brachte einen. Nachweis der Beschäftigung der Dresdner Versammlung — und — in Folge der dort gefassten Beschlüsse — ein ausführ- liches Gesetz der entomologischen Nomenklatur — worin auch festgesetzt erscheint, dass bezüglich der Berechtigung der Benen- nung von Insecten nur solche Namen zu gelten haben, welche in einer europäischen Schriftsprache romanischen oder germanischen Stammes veröffentlicht worden sind. * Ohne mich in die Frage einzulassen, ob eine kleine Anzahl von Liebhabern der Entomologie — wenn auch darunter wirklich einige 144 der ausgezeichnetsten deutschen Entomologen waren — berechtiget sei, ein allgemein bindend sein sollendes Gesetz der entomolo- gischen Nomenklatur zu erlassen und zu veröffentlichen, und ohne zu behaupten, dass ich mit den gefassten Beschlüssen im wesent- lichen nicht einverstanden sei, kann ich nur mein ‘Bedauern darüber aussprechen, dass deutsche Gelehrte zum Nachtheile der Wissenschaft, alle Veröffentlichungen in den Sprachen sämmtlicher Slaven, ‘der Magyaren und anderer Volksstämme ganz ignoriren wollen, während doch anderseits Franzosen, Engländer und Italiener eifrig bemüht waren und sind, Schriftzeichen längst verschollener Sprachen zu erklären und die Flora und Fauna der Vorwelt nach zum Vorscheine kommenden Versteinerungen und Abdrücken aufzudecken. - Aber wenn auch die Beschlüsse der Dresdner Versammlung wirklich zur allgemeinen Richtschnur dienen sollten, so ergibt sich doch, dass in den neuesten Katalogen europäischer Käfer die Autoren-An- gaben nicht den Grundsätzen entsprechen, welche das veröffentlichte Dresdner Statut enthält. In diesem Statute ist im $. 11 festgestellt, dass eine an sich schon kenntliche Abbildung oder eine Diagnose in latei- nischer Sprache ihre Berechtigung auch dann behält, wenn die dazu gegebene Beschreibung in einer der ausgeschlossenen, nämlich nicht in einer romanischen oder germanischen Sprache, veröffentlicht sein solle. Doktor von Frivaldszky in Pest, welchef durch sein ganzes Leben Naturwissenschaften und darunter vorzüglich die Entomologie betrieb, seinen Forschungen: viele Opfer brachte und viele neue Endeckungen machte — hat in den Annalen der ungarischen Akademie und der naturforschenden Gesellschaft von Ungarn, so wie einem von der Akademie veröffentlichten Berichte über eine Reise in das Balkan- gebirge „a magyar tudos tärsasag evkönyvei — Mäsodik kötet. Budan 1835 — A Kirälyi magyar termöszettudomänyi tarsulat evkönyvei — elsö kötet 1841 — 1845, und Dr. Frivaldszky Imre,m. akademiai L. Tag üjabb Közlesei az altala eszközlött, balkänyi termeszettudomänyi utazasrol. Budan — 1838“ viele von ihm nicht nur in Europa, sondern auch in Asien entdeckte Coleoptoren, Lepidopteren, Pflanzen, Vögel ete. beschrieben, jeder Insektenbeschreibung eine lateinische Diagnose beigefügt, und die von ihm beschriebenen Gegenstände sind auf — den gedachten Werken beigefügten — Kupfertafeln kenntlich abgebildet. 145 Sämmtliche Druckschriften der ungarischen Akademie und der naturforschenden Gesellschaft sind nicht nur im Buchhandel zu er- langen, sondern sie werden auch von jeher an auswärtige Anstalten — namentlich an die königliche Akademie der Wissenschaften in Berlin versendet. | Obschon dergestalt alle Bedingungen erfüllet sind, welche im $. 11 des Dresdner Statutes zur Wahrung der Autoren-Berechtigung verlangt wurden, so erscheinen doch in dem Catalogus coleopterorum Europae, welcher in Berlin von dem Herrn Professor Dr. Schaum — in Verbindung mit zweien der hervorragendsten Mitglieder der Dresdner Versammlung im Jahre 1859 herausgegeben wurde, viele der vom Dr. v. Frivaldszky ordnungsmässig veröffentlichten Beschreibungen entweder gar nicht berücksichtiget, oder bei den betreffenden Arten andere Autoren angeführt. Mit Uebergehung der Pflanzen, Lepidopteren und asiatischen Coleopteren ist es der Zweck dieses Aufsatzes, für die vom Dr. v. Frivaldszky veröffentlichten Beschreibungen von ihm entdeckter europäischer Käfer das Autorenrecht geltend zu machen, indem ich die einzelnen Arten sammt den ihren Beschreibungen beigefügten lateinischen Diagnosen nachstehend anführe. In den Annalen der ung. Akademie vom Jahre 1835 erschienen beschrieben und abgebildet: Carabus torosus, eine gute, im Balkangebirge vorkommende, in die Gruppe von graecus, hunyaricus, mingens gehörende Art, die weder in dem Stettiner noch in dem Berliner Cataloge erscheint. C. oblongo-ovatus, convexus, niger, thorace cordato, elytris subtilissime "punctatis, obsolete striatis, subnitidis. Malachius flabellatus, wurde von. Erichson, der als Autor angegeben ist, später als von Frivaldszky beschrieben. M. elongatus, viridi-aeneus, hirtus, ore testaceo, elytris apice rubro-testaceis, antennis flabelliformibus. Xyletinus thoracicus wurde von Lareynie viel später als rufithoraz beschrieben, unter welchem Namen er daher unrechtmässig im Berliner Cataloge erscheint. X. ovatus, nitidus niger, tibiis, tarsis, thoracisque lateribus rufo-testaceis, antennis serratis, fusco-piceis, elytris evidentius sulcato-striatis. - Rhizotrogus cosiulatus ist in dem Berliner Cataloge mit Unrecht dem Herrn Walt zugeschrieben, weil ihn dieser erst im Jahre 1838, i Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 10 y < 146 — also um drei Jahre später als Dr. v. Frivaldszky — in der „Isis“ beschrieb. R. oblongus fusco-piceus, villosus, elytris testaceis, longi- tudinaliter piloso-costulatis. Omatoplia erythroptera wurde viel später von Bielz als Homaloplia transsylvanica beschrieben und dieser jüngere Name mit Unrecht in die Cataloge aufgenommen. O. oblonga, convexa, nigra, elypeo subemarginato thorace punctato, nigro; elytris striato-punetatis rufo-testaceis. Mylabris decora erscheint mit Unrecht dem Herrn Küster zuge- schrieben. Die Veröffentlichung des Dr. v. Frivaldszky ist älter. M. hirta, viridi- cyanea; elytris rufo-testaceis, maculis elytri singuli rotundatis nigris sex, septima subhumerali elongata, apicisque tenui marginali. Cerocoma Kunzei ist dem Herrn Waltl zugeschrieben. Seine Be- schreibung geschah aber in der Isis im Jahre 1838, also später als die des Dr. v. Frivaldszky. C. elongata pubescens, thorace abdomineque viridi niten- tibus, elytris irideo colore micantibus. Siltaris spectabilis erscheint im Cataloge als Apalus spectabilis Schaum. Diese auch in Ungarn vorkommende Art ist übrigens kaum etwas Anderes als Sitaris oder Apalus necydaleus Pallas. S. oblonga, nitida atra; thorace rotundato, impresso, elytris elongatis, subulatis flavotestaceis, tibis, anoque flavicantibus. Jedenfalls gebühret bezüglich des Art-Namens dem Dr. v. Frivaldszky der Vorzug vor dem P. Dr. Schaum. Minyops lutosus oder Meleus lutosus Friv. kömmt in-den Catalogen nicht vor. M. ovatus niger, indumento obscuro lutoso undique obductus, thorace rotundato, plano, medio dilatato, elytris sulcato costatis ante apicem declivibus, tuberculatis, scabris. Dorcadion exornatum Friv., welches in Rumelien ziemlich häufig vorkömmt, und mit dem im Dejean’schen Cataloge vorkommenden inclusum identisch sein soll, ist in den Catalogen ausgelassen. D. thorace spinoso, albido, canaliculato, elytris holoseri- | ceis, pone humerum sulcatis, margine lividis, vittis longitudinalibus lacteis duabus, antice linea obliqua concolori nexis, post medium conluentibus, usque apicem producetis,- corpore nigro plumbeo. y 147 Phyioecia balcanica. Küster ist in den Catalogen unrichtig als Autor angegeben, da er diese Art lange nach Frivaldszky "beschrieb. Dr. v. Frivaldszky reihte diesen Käfer übrigens unter die Saperden. | S. elongata, nigra, capite thoraceque fulvo tomentosis, pedibus flavo nigroque variis; elytris notabilius praeustis, olivaceis.. In dem Reiseberichte vom Jahre 1838 erschienen: Buprestis scorzonerae, einein Rumelien und Macedonien vorkommende _ schöne und ansehnliche Anthaxia, welche in die Cataloge nicht aufgenommen wurde. B. elongata, subcylindrica laete viridis, thorace lineis duabus obscurioribus. | Buprestlis ottomana ist in, den Catalogen als Acmueodera otlomana Spinola aufgenommen. Das Datum der Beschreibung müsste das Recht der Priorität zwischen den beiden Autoren entscheiden. Spinola’s Beschreibung ist mir übrigens nicht bekannt. B. cyanea, subeylindrica, thorace transverso, elytris longi- tudinaliter punctato-striatis, rubro-coceineo exornatis. Cardiophorus Hinkei soll mit dem in dem Berliner Cataloge vor- kommenden pietus Casteln. identisch sein? Dieser letztere Autor dürfte übrigens seine Beschreibung kaum früher als jene des Dr. v. Frivaldszky geliefert haben. E. elongatus thorace convexo-rufo, elytris nigris, fascia baseos, et alia posteriori transversis canis. Dorcadion Sturmü. Bei diesem ist in dem Berliner Cataloge Germar als Autor angegeben. Mir ist nicht bekannt, ob und wann Germar diesen Käfer beschrieben hat, weil ich seme Werke nicht bei Handen habe. D. thorace subspinoso , holosericeo , lineis tribus albis, media duplicata; elytris subeylindricis, viridi-aeneo micantibus, sutura margineque albis, corpore nigro plumbeo. Xylosteus Spinolae, welchen Dr. v. Frivaldszky schon im Jahre 1838 als nov. genus und nova species aufstellte und der in den Stettiner Catalogen als Rhagium rufiventre angeführt war, erscheint nun im Berliner Cataloge vom Rhagium getrennt, und vom Herrn P. Dr. Schaum als Rhabdium rufiventre aufgestellt. 10* 148 Wenn vielleicht Germar diesen Käfer früher beschrieh, als Dr. v. Frivaldszky und daher der Artnamen Spinolae dem rufiventre weichen müsste, so hat doch die Gattungsbezeichnung als Xylosteus jedenfalls die Priorität vor Rhabdium. X. thorace elongato, subgemino, ante medium posticeque constrieto, lateribus medio obtuse spinoso, disco bituberculato; punctatus, dilute fuscus, elytris elongatis, dorso planis, maculis irregularibus octo testaceis, antennis filiformibus maris ultra ipsum corpus elongatis, in medio frontis, longe ab oculis insertis. Carabus cavernosus ist in dem Berliner Cataloge mit Unrecht dem Herrn Prof. Dr. Schaum zugeschrieben. C. ovatus nigro - coerulescens, thorace subquadrato, elytris punctatis, dense foveolatis, foveis in sex irregulares series dispositis. Die Annalen der naturforschenden Gesellschaft von den Jahren 1841—1845 enthalten: Omaseus creticus , welcher kürzlich vom Professor Dr. Schaum als Steropus Zebei aufgestellt wurde. Om. elongatus, niger, nitidus, thorace subcordato postice utrinque foveolato, lateribus rotundatis, elytris convexis, sub- parallelis, leviter striatis, striis interdum obsolete punctulatis, punctisque duobus impressis. Acmaeodera dermestoides ist vom Herrn v. Kiesenwetter als eine Varietät der iaeniata erklärt worden ; nachdem aber die Abwei- chung in der Grösse, Gestalt und Zeichnung bei allen den vielen mitgebrachten Exemplaren constant erschien, so verdient sie allerdings bemerkt zu werden. Diese Art wurde übrigens bei Smyına und Brussa gesammelt. Bup. atra, subeylindrica, thorace brevi, antrorsum convexo pone medium transversim et longitudinaliter impresso , elytris atris, obsolete punctato-striatis. Cardiophorus rotundicollis ist eine gute auf der Insel Kreta vor- kommende Art, welche in dem Stettiner und Berliner Cataloge nicht erscheint und aufgenommen zu werden verdient. Card. oblongus, niger, subnitidus, thorace laevi, immargi- nato, valde convexo, elytris convexiusculis, punctato - striatis, abdomine pedibusque concoloribus. 149 Helops Terreni erscheint in den Catalogen mit Unrecht dem Herrn Küster zugeschrieben, da dessen Beschreibung später erfolgte. H. ovatus, convexus, niger, nitidus, thorace angustato, sub- _ guadrato, elytris ovatis valde convexis, nitidis, subtiliter striatis. Callidium Nogelü. Dieser schöne -Käfer wurde bei Konstantinopel gefunden. Dr. v. Frivaldszky hat in seiner Sammlung nur ein Exemplar, ein zweites befand sich bei dem Hofgärtner Sester in Konstantinopel. Dieser Käfer dürfte übrigens eine eigene Gat- tung bilden können. €. elongatum, subparallelum, nigrum, pilosum, pronoto coceineo marginato, elytris coceineis, maculis in 'singulo binis, holosericeis, regularibus subparallelogrammiis. Die Buprestis oder Anthaxia scorzonerae dürfte identisch sein mit diadema Fischer oder adora Küster. Ofen, 15. März 1860. K. R. von Sacher. Weitere Bemerkungen zum Catalogus Coleopterorum gingen der Redaction von Herrn Semeleder mit dem Ersuchen um Aufnahme zu, nämlich: In dem Käfer- Cataloge von Dr. Schaum, dem man Verdienst- liches nicht absprechen kann, liegt eine Unsicherheit für die Artrechte darin, dass Varietäten und Synonyme nicht in Klammern gesetzt, sondern bloss durch Hineinrücken von 1—2 Buchstaben bezeichnet sind, was immerhin praktische Studien im Schriftsetzen oder typo- metrische Kenntnisse bedingt, der Uebersichtlichkeit aber wenig förderlich ist. " Ohne auf den wissenschaftlichen Werth mancher neuen Genera, der neuen Anordnung von Arten, Einziehung von solchen oder deren Transformirung in Varietäten einzugehen, finde ich der Auslassung einer Art des Stettiner Cataloges 1858 zu erwähnen, welche um so_ auffälliger vermisst wird, als sie von ansehnlicher Grösse und die Gattung ohnehin so artenarm ist; ich meine den: Lethrus scoparius, Fischer. Dieses Thier wurde vor 5 Jahren in Adrianopel von einem Nicht- entomologen in vielen Stücken gesammelt und es kamen davon mehr als 50 Stücke beider Geschlechter in meine Hände; davon wurde dem Wiener Museum und einigen Privaten mitgetheilt und gelangten auch durch Herrn L. Miller Exemplare an Herın Dohrn in Stettin, welcher keinen Anstand nahm, im wohlgerechtfertigten Vertrauen auf 150 seinen Vormann das Thier, welches allerdings zuerst aus den südlichen Steppen Orenburgs bekannt geworden, als, einen Bewohner Europa’s in den Stettiner Catalog aufzunelmen. Hat es auch für das entomologische Gleichgewicht von Europa sehr wenig Bedeutung, ob eine Art im Verzeichnisse mangelt oder nicht, so ist es doch von Interesse, zu erfahren, warum genannter Eethrus sowie auch EL. Zongimanus Fischer in dem Schaum’schen Cataloge ausgelassen wurden ? ; Auf welche Autorität hin werden Arten aufgenommen oder ignorirt ? Muss ein Thier von einem Mitarbeiter des Cataloges eigenfingerig erbeutet oder von einem. Mitgliede der Coleopterolosischen Oligarchie in Plenarsitzung angemeldet, vorgeschlagen und unanimiter aufgenommen werden oder bedarf es vielleicht eines Notariats- oder Consulats-Actes zur Beglaubigung des europäischen Bürgerrechtes? Ueber Guende’s Uranides & Phalenites (Paris, bei Roret, 1857. 2 Bde. mit 24 Kupfertafeln), von Julius Lederer. Fortsetzung.) Dass Guen&e Gattungsnamen, die schon früher in anderen Ordnungen der Zoologie verbraucht wurden, trotzdem fortbestehen lassen und keine Umtaufe dulden will, mag er halten, wie ihm gutdünkt, doch glaube ich befürchten zu müssen, dass er mit seiner Ansicht so ziemlich allein dastehen wird. Zu bemerken erlaube ich mir nur, dass Agassiz „un de plus rudes reformateurs, qui demande la suppression de I’ ancien genre Elater, parce qu’ il existe en botanique un genre de Cueurbitacees nomme Elaterium“ die Unterdrückung der Käfergattung Elater wegen der Pflanzengattung Elaterium nirgends verlangt, denn er sagt bloss (pag. VID) „Duplices regni plantarum usus reperientur in notis ad imas paginas indieis universalis“, begnügte sich ‚also einfach darauf aufmerksam zu machen, ohne die Verwerfung solcher Namen zu verlangen. Auch ist es nicht Agassiz, der Adrostola in Ha- brostola umänderte, sondern Sodoffsky (Bulletin de Moscou 1837). Doch gehen wir nun zum systematischen Theile der Arbeit über. Von der rein exotischen Zunft der Uraniden kennt Guenee 20 Arten, die er in 4 Familien und 6 Gattungen zerlegt. An Spannern zählt er 1780 Arten in 26 Familien und 290 Gattungen auf. 151 Die Familien in’s Auge gefasst, muss ich gestehen, dass Guen&es Diagnosen und Erläuterungen durchaus nicht klar machen, auf welche Charaktere sie gegründet sein sollen; ich weiss z. B. nicht, was eine Amplidasyde in ihrer Gesammtheit von einer Boarmide oder diese von einer Hidonide oder Hibernide, oder eine Larentide von einer Eubolide trennen soll, denn keine dieser Familien besitzt ein Merkmal, das nicht irgend einer andern seiner Spannerfamilien auch zukäme. Ich kann auch nicht begreifen, warum die Boletobiden *), Geometriden, Ephyriden und Acidaliden gerade zwischen die Bearmiden und Caberiden geschoben werden müssen, wo sie doch gewiss ganz unnatürlich stehen, oder warum en die naheverwandten Gat- tungen Venilia und Elicrina nicht mehr als 11 Familien mit einer Unzahl von Gattungen der fremdartigsten Thiere zu stehen kommen ‚müssen; ‚ich wäre begierig zu erfahren, worin sich eine Acidalide von einer Larentide unterscheidet, wenn zu ersteren Gattungen wie Asthena, Eupisteria und Venusia **) gerechnet werden und somit der einzige bestehende Unterschied, der Ursprung der Rippe 8 der Hinterflügel hinwegfällt. Familien, die so ober- tlächlich oder vielmehr gar nicht. begründet sind, ee auch keinen Anspruch auf Beachtung machen. Ist der Anschluss der Larentiden an die Heberniden etwa schon gerechtfertigt, wenn diese mit Anisoptery& geschlossen, jene mit Chimatobia begonnen werden? Haben diese beiden Gattungen wirklich etwas einander Verbindendes oder wurde da nicht lediglich die geringe oberflächliche Aehnlichkeit beachtet ? Wenden wir uns nun zu den Gattungen : Odontopera. (IX. pag. 167.) Mit bidentata, Dardouinaria und 3 exot. Arten. Es kann wohl nur die der bidentata ähnelnde Färbung Herrn Guen&e .*) Nehenbei bemerkt, gehört DBoletobia gar nicht zu den Spannern, sondern zu den Eulen, wie e ich (Berlin, Ent. Zeitschnift 1858 pag. 360) nach- gewiesen habe. **) Die getheilte oder; ungetheilte Anhangzelle der Vorderflügel kann hier nicht zu generischen Trennungen berechtigen, denn sie variirt je nach den Individuen ein und derselben Art. Dadurch ist es mir auch erklätrlich geworden, wie Herrich-Schäffer bei @, sparsafa, Guenee bei @. lineolata anders sehen konnten, als ich. Unter 5 Exemplaren der letzteren, die ich kürzlich abschuppte, hatten 2% eine einfache, 3 eine doppelte Anhang- zelle, eben so fand ich sie bei @. certaia bald einfach, bald doppelt. Unter solchen Umständen fragt es sich, ob nicht selbst Eupüthecia — bei der sie "allerdings stets einfach ist — richtiger als Uutergattung von Cidaria (diese Gattung in meinem Sinne genommen) zu betrachten sei? 152 bewogen haben, Dardouinaria hieher zu versetzen, wo sie doch ganz unpas- send steht. Ennomos Tr. (p. 172), Eugonia Hb., H. = Sch., Led. entspricht ganz dem, was Guen&e „Ennomos Tr.“ nennt, aber keineswegs dem Treitschke’schen Begriffe, der unter Ennomos die fremdartigsten Thiere vereinigte. Die Uebertragung dieses Namens auf Eugonia ist also eine eben so unglückliche Neuerung wie das Versetzen der Croc. Dardouinaria zu Odontopera. ; Chondrosoma. (paz. 197.) Mit der einen Art fiduciaria. Die von Guen&e gar so hervorgehobene Eigenthümlichkeit der knorpligen Hinter- leibsringe, „keiner anderen Art der vorliegenden Familie zukommend“ findet sich auch bei @. hispidaxia, ich möchte daher fiduciaria nicht generisch von ‚Biston trennen. Amphidasys. (p. 203.) Hier finden wir in ein und derselben Gruppe dieser Gattung prodromaria und betularia vereint. Ich habe sie in meiner Arbeit generisch getrennt und finde diess jetzt um so mehr gerechtfertigt, als, abgesehen von den Differenzen an den Spornen der Hinterschienen, im Habitus etc. sich betularia auch durch schwach behaarte Augen auszeichnet. Es ist diess der einzige mir bekannte Spanner mit behaarten Augen. Phaselia Guen. (p. 228.) Eine Gattung, die trotz dem „je ne crois pas avoir besoin de faire ressortir les differences, qui separent ce genre du @. Synopsia“ denn doch überflüssig sein dürfte, da sie nur durch den Mangel der Mittelspornen der Hinterbeine von Synopsia differirt. Besonders hervor- gehoben werden von Guen&e die auch beim Weibe gekämmten Fühler. Von der einen der beiden Arten (phaeoleucaria) kennt er aber keines und die andere (deliciosaria) führt er mit ? bei Phaselia auf! Die Zunge fehlt nicht, sondern ist so schwach wie bei Synopsia. Calamodes Guen. (p. 229) auf oceitanaria gegründet. Die kürzeren Palpen und der Legestachel des Weibes können eine Trennung von Boarmia nicht rechtfertigen. Die Palpen sind bei dieser und anderen Gattungen an Länge verschieden und der Legestachel steht auch bei Doarmien z. B. consor- taria eben so weit vor. Cleora (p. 230) (viduaria, glabraria, lichenaria, psoricaria Ev. und eine exot. Art: hypochromaria Guen.) Guen&e selbst sagt: „J’avoue, que les caracteres qui les distinguent a l’etat parfait ne sont pas tres-prononces et que, pris un & un, ils se rencontrent avec ceux de quelgues Boarmia.“ Bleibt also als Gattungscharakter die Nahrung der Raupe! Tephrosia. (p. 258.) Die hieher gehörigen europ. Arten (meine Boarmia Abth. C umfassend) würden sich von Boarmia wenigstens durch die unge- kämmten Fühler des Mannes unterscheiden (wo übrigens auch B. selenaria generisch getrennt werden müsste). Nun aber Guen&e auch exot. Arten mit gekämmten Fühlern zuzieht, bleibt auch nicht Ein Merkmal für diese Gattung übrıg. Dasydia. (p. 310.) (obfuscaria, operaria, spurcaria Lah. Andereygiaria, Zelleraria, caelibaria, torvaria, V. innuptaria und septaria Guen.) Eine 153 Zusammenstellung, wie diese, kann keinen Anspruch auf Billigung machen. Die schwächlichen obfuscata-caelibaria differiren doch zu sehr von der robusten, zottigen torvaria. Eben so wenig kann es als eine Verbesserung gelten zwi- schen obfuscata und Andereggiaria die operaria mit ihrem ungeflügelten Weibe, oder zwischen Zelleraria und torvaria die caelkibaria zu stellen. Spur- caria Laharpe, mir fremd, ist wahrscheinlich = caelibaria, septaria Guen&e — nach einem einzelnen Männchen unbekannter Herkunft — eine der vielen Varietäten von torvaria. Innuptaria H. = Sch. habe ich seither in mehreren Exemplaren kennen gelernt und zieht Guen&e mit Recht als Var. zu torvaria. Mniophila. (p. 324.) Steht gewiss ganz unpassend hinter Pygmaena und wird von Guene&e wahrscheinlich als Uebergang zu den folgenden Bo- letobien betrachtet, womit sie aber gar nichts gemein hat. Die hier beson- ders stark entwickelten und in beiden Geschlechtern vorhandenen kahlen Gruben an der Basis der Unterseite der Vorderflügel — von Guen&e nicht einmal erwähnt — verweisen diese Gattung entschieden in die Nähe von Boarmia. Pseudoterpna. (p. 337.) „L’ abdomen crete dans les deux sexes.“ Bei Ps. eytisaria sehe ich nichts davon, obschon auch schon bei Beschreibung dieser Art „cretes abdominales minces et lineaires“ erwähnt werden. Thetidia. (p. 378.) Mit der einen Art: plusiaria. „D’un autre cöte, Mr. Lederer me parait avoir &te trop loin aussi, en renfermant la plusiaria dans le genre Phorodesma, dont ses antennes, ses palpes, ses ailes disco- lores (!?) et non prolongees (?), les desseins du dessous, les tibias sans aigrettes etc. la distinguent suffisamment.“ Fühler, Palpen und Flügelform sind wie bei G. smarugdaria (die Guende übrigens generisch von bajularia trennt), bleibt also noch die Zeichnung der Unterseite und das „etc.“ als Trennungsgrund. Hyria. ip. 428.) Auro aria und 6 exot. Arten. „Antennes des J gar- nies de cils fascicules, celles des © setacdes (bei seiner Gattung Acidalia auch), palpes atteignant & peine le bas du front, arques, Ecartes, tres-greles et comme rudimentaires, a articles sembables (bei seinen Acidalien auch), trompe grele, & filets disjoints, (bei seinen Acidalien auch) pattes greles (bei seinen Acidalien auch), ailes entieres, lisses, a franges longues, mais peu fournies, ä desseins variables (bei seinen Acidalien auch), jaunes sur un fond vineux.“ Bleibt der „fond vineux* als Gattungscharakter und selbst dieser kommt theilweise der Acid. ostrinaria. zu. COleta. (p. 441.) Vittaria, pygmasaria und 3 exot. Arten. Eben so wenig haltbar. Die gekämmten Fühler des Mannes finden sich auch bei fılacearia, die doch Guen&e zu Acidalia stellt; die „Hinterschienen bloss mit End- spornen“ (was nebenbei gesagt bei den J' von perpusillaria und vittaria gar nicht der Fall ist, denn sie fehlen da ganz) kommt ebenfalls mehreren Aci- dalien zu. A 154 nn Acidalia. (p. 444.) Eine Gattung von nicht weniger als 158 Arten und ohne Unterabtheilung! *) Wie. soll man sich da zurecht finden, besonders bei neuen Arten? „Deux paires d’ &perons chez les @“ ist falsch, denn sericeata, aureolaria, flaveolaria, filacearia, perochrearia, ochreata, rufaria, consan- guinaria, antiguaria, moniliuta, cireuitaria, inclinata, sceutulata, laevigata; manicaria, politata, bisetat«, reversata, consolidata, pusillata, fiılicata, rusti- cata, ostrinaria, osseata, interjeetaria, holosericata, -Ledererata, incanata, infırmaria, troglodytaria, sodaliaria, camparia, aridata, elongaria, obsoletaria, Pinguedinata,, fractilineata, confinaria, falsaria, coenosaria, straminata, asbestaria, mediaria, aversata, deversata, suffusata, incarnaria, degeneraria und emarginata haben im weiblichen Geschlechte bloss Endspornen, Aleueis. (X. p. 59.) Mit der einen Art: pictaria. Der etwas schlankere Bau kann eine Trennung von Bapta nicht rechtfertigen. Consequenter Weise hätte dann auch Guen&e trinotata von Elierina abtrennen müssen. Strenia. (p. 110.) (glarearia, immorata, tesselaria und clathrata.) Eine ganz unwissenschaftliche, offenbar der Zeichnung zu Liebe erfolgte Zusam- menstellung, denn immoraria und ihre Var. iesselaria (die Herrn Guenee für eigene Art gilt), sind echte Acidalien, also im Geäder von ylarearia und elathrata himmelweit verschieden. Cinglis. (p. 114.) Mit einer Art: humifusaria. Hier lässt sich Guende vernehmen: „Il est impossible, de laisser cegenre dans les Strenia (das gebe ich zu, weil Strenia wissenschaftlich ein Unding ist) il n’est pas plus & propos, d’ en faire une Acidalia, car il n’ en aniles caracteres, ni les desseins, ni les habitudes et il ressemble au contraire aux Strenia sous ce rapport. Da Herrich-Schäffer und ich zu den Unglücklichen gehören, die aus humifusaria eine Acidalia machten, wollen wir doch sehen, wie es um diese Belehrungen aussieht. Sie lauten: Antennes des g' garnies de petites lames courtes (also gekämmt?, bei Acid. filacearia auch), palpes depassant le front, un peu incombants, r&unis en bec court, a sommet obtus; trompe courte et gröle, corps moyen, thorax arrondi; l’ abdomen & incisions claires, celui des ® termine par un pinceau lineaire de poils squammeux, entourant U’ oviducte ; pattes longues, les tibias posterieurs greles, n’ayant, qu’ une seule paire d’ergots chez les g' (alles auch bei Acidalia). Ailes assez etroi- tes, entieres, amygdaliformes (!— ich finde keine Verschiedenheit von Ae- dalia —), & franges longues et fortement entrecoupees, non saupoudrees, & desseins tres-margues et communs, & disque et täches demi - transparentes (kaum an der Basis etwas dünner beschuppt). Nervulation des Strenia (das heisst der Strenia immorata, aber nicht der glarearia und clathrata). Vol diurne (bei mehreren Acidalien auch). *) Guen&e hildet allerdings verschiedene, durch Buchstaben bezeich- nete Gruppen, lässt sie aber ganz uncharakterisirt. Sie sind weder auf kör- perliche Merkmale, noch auf die Zeichnung begründet und ganz nach Laune zusammengestellt. 155 Fehoptria. (p. 114). Mit den beiden Arten Poggearia und asperaria. -Diese Gattung ist eben so wenig stichhältig, wie Sirenia und Cinglis und selbst wehn sie es wäre, würde sie gewiss nicht neben humifusaria gehören. Poggearia ist gar nicht so „fort difficile“ unterzubringen, sondern eine :Gno- phide und ihre Aehnlichkeit mit den Arten dieser Gattung‘ gesteht Guene&e auf p. 116 selbst zu. Für asperaria weiss ich ebenfalls nicht Ein Merkmal, das eine Trennung von Gnophos rechtfertigen könnte., Wie kommen = vollends diese zwei Arten zu den Fidoniden? but Spartoptery®. (p: 124.) Mit einer Art: serrularia. Gewiss zwischen Gbiaria (die ich nicht genügend von Gnophos zu trennen weiss) und eul- minaria ganz unschicklich placirt und neben Synopsia gehörig, wenn siesschon des merkwürdig geformten Weibes wegen eine eigene Gattung bilden soll. Die Note auf p. 123 betreffend erlaube ich mir zu bemerken, dass ich selbst derjenige war, der Herrn Guen&e auf die mögliche Verschiedenheit meiner serrularia von der Eversmann’schen aufmerksam machte. Selidosema Lederer. (p. 146.) Hier kann nicht ich als Autor gesetzt werden, da Guendes Gattung Selidosema meinem Begriffe gar nicht mehr entspricht. Minoa. (p. 165.) Mit der einen Art: euphorbiata. Die Stelle zwischen Anthometra und Scoria ganz falsch; dem Geäder nach in die Nähe der La- rentiden oder Cidariden gehörig. Zehyparia. (pag. 197.) Mit melanaria und 2 exot. Arten. „Nous trouvons d’ailleurs ic, comme dans le genre Orthostixis, un caractere, qui fera distinguer les Rhyparia au premier abord, et qui dispensera d’un plus long examen ceux, qui ne seraient pas disposes s’y livrer: c’ est une petite cayvite qu’on observe aux ailes superieures tout pres de la base, entre les deux nervures inferieures, et & laquelle repond, en dessus, une petite @levation comme vesiculeuse.* Der Gattung Orthostiwis (cribrata und calcularia um- fassend) fehlt doch diese Auszeichnung gänzlich. Ligdia Guen. (p. 20%.) Mit der einen Art: adusitata. „Les premiers etats (an denen ich gar nichts ausgezeichnetes finde) la form du front (ist wie bei Abraxwas, nur stehen die Schuppen etwas mehr ab), 1’ abdomen immacule (!) la nervulation (der ganze Unterschied besteht darin, dass bei adustata Rippe % und 3 der Hinterflügel aus einem Punkte, bei Abraxas aber gesondert entspringen, was oft bei den nächstverwandten Arten, besonders bei Cidarien vorkommt und von Guen&e doch sonst nirgends beachtet wurde) sont autant-de titres, pour que ce genre soit separe.“ Weiters werden noch die tibias posterieurs tres-renfl&s, parsemies de täches noires, wahrschein- lich als: Gegensatz zu Abrasas, hervorgehoben; bei dieser Gattung aber wird über. die Beschaffenheit der Füsse gar nichts erwähnt. Lomaspilis. (p. 210.) Mit der einen Art: marginata. Weiss ich a nicht von Abraxas zu trennen; Guen&e dagegen findet sogar ihre Stellung im Systeme: unsicher. Orthostiwis. (p. 220) „Mr. Lederer dit avoir vu dans,le eabinet imperial de Vienne une espece exotique se rapportant a ce genre et ayant 156 deux paires d’Eperons et les antennes pectindes, mais il est probable, que cet entomologiste, qui a borne ses &tudes aux especes europeennes, aura neglige d’ &xaminer de pres celle dont il parle, et qui peut appartenir & quelque genre voisin, peut-tre au genre Pantherodes.“ Ich danke für das schmeichelhafte Compliment, das mir Guende da macht. Ich weiss nicht, wie er es in derlei Dingen hält, ich aber bin gewohnt, mir das auch genau zu besehen, wor- über ich schreibe und ob es sich dann um eine europ. oder exotische Art handelt, bleibt sich gleich. Dass ich recht gesehen, bestätiget übrigens Herr Guen&e auf der nächsten Seite seines Werkes (p. 221) selbst, denn die Art, von der ich sprach, ist Zer. catenaria Cramer, von der devinctaria Guen&e der Abbildung nach gewiss nur eine unbedeutende Varietät ist. Pachyenemia Steph. (Sthanelia B. pag. 241.) Steht zwischen Ligia und Chemerina ganz unpassend. Acalia. (p. 243.) Während Guen&e die nächst verwandten Arten der Boarmien, Zerenen etc. generisch zu trennen wusste, stellt er hier pravata und fumidaria in eine Gattung, die doch an Palpen, Zunge, Rippenlauf und Zeichnung so verschieden sind. Larentidae. (p. 257.) Unstichhaltige Gattungen sind: Oporabia (bei der Guene&e selbst sagt: „sans doute ses caracteres ne sont pas tres-sail- lants et, pris un a un, pourraient peut-etre se retrouver dans tous les autres genres de la famille, mais il en est ainsi de presque tous ceux, qui la composent“), Larentia (in schön wissenschaftlicher Anordnung je eine Art mit gekämmten, eine mit ungekämmten Fühlern gruppirt, z. B. rupe- strata-vespertaria, nobilaria-tempestaria-flavieinctata, ablutaria-Schneideraria- incultaria-aquaeata-nebulata), Emmelesia, Thera (das aufgelaufene erste Tarsenglied der Hinterbeine sehe ich nicht), Ypsipetes („petit genre tres- naturel et tres homogene“, nur ohne Charakter), Melanthia (‚je conviens que ce genre n’a guere de caracteres propres“!) ‚Melanippe („sans doute un peu artificiel“) Anticlea („joli genre assez distinet & la premiere vue“ ?) Coremia („n’ est pas, j’ en conyiens un des mieux caracterises de la famille*) Campto- gramma, Phibalapteryx (die „caracteres nombreux et precis“ kann ich nicht _ herausfinden) Cidaria (die Arten meiner Gattung ZLygris mit anderen ohne Haarbusch an der Unterseite der männlichen Vorderflügel vermischt, wo dann dieser Charakter natürlich „pas constant“ sein kann, Pelurga — auf cheno- podiata begründet — (kaum etwas plumper, als die verwandten Arten). Carsia. (p. 493.) Mit imbutata, paludata, sororiata. Nicht von Anaitis zu trennen. Anaitis. (p. 495.) Der „ongle crochu & 1’ extremite des tibias exterieurs“ ist nicht bei allen Anaitisarten vorhanden. Er fehlt bei mundulata, columbata, lithowylata, numidaria und vielleicht auch bei exotischen Arten. Gypsochroa. (p. 512.) Mit der einen Art: renitidata. Hat ausser der weissen Farbe gar nichts mit Siona gemein. Rippenbau, Beine, Zabiius etc. sind total verschieden. 157 Nun zu den Arten: Heterolocha laminaria. (pag. 107.) Nicht aus Kleinasien, sondern Georgien (Elisabethpol). Ellopia faseiaria und prasinaria. (pag- 131.) Werden wieder als ver- schiedene Arten getrennt, wo das Zusammengehören beider längst eine aus- gemachte Sache ist, oft Exemplare gefunden werden, die Zweifel lassen, ob sie zur einen oder anderen gehören und auch andere Arten, z. B. variata in ähnlicher Weise varliren. Hemerophila strietaria. (pag. 219.) Warum diese bei Symopsia ganz gut stehende Art zu Hemerophila versetzt werden musste, sehe ich um so weniger ein, als sie Guen&e da nur fraglich unterzubringen wusste, die neue Stellung ihm also selbst bedenklich schien. Synopsia amygdalaria. (pag. 226.) Hier werde ich belehrt, dass amyg- dalaria nicht zu Nychiodes, sondern zu Synopsia gehöre. Herrich-Schäf- fer hat nur das g' abgebildet und ich kenne ebenfalls nur dieses Geschlecht, die Stelle neben lividaria ist mir aber zweifellos, Guene&e hatte wieder nur den Mann vor sich und kennt das Weib nur nach Herrich-Schäffer’s Figur, kann also recht gut eine andere Art oder ein Ex. mit angesetztem Kopfe gehabt haben. Synopsia luridaria. (pag. 227.) Sichere Varietät von sociaria. Gnophos glaueinata-sibiriata. (pag. 299 — 300.) Die von mir mit- getheilten sibirischen Exemplare von glaueinata führt Guen&ee ganz richtig als sehr grosse und dunkle Varietäten auf; gleich darauf lässt er sie aber als eigene Art folgen. Gnophos serraria. (pag. 304.) Nachdem diese Art früher noch nicht beschrieben war, habe ich bei Cid. serraria Zeller mit Unrecht in Zieni- giaria geändert. Es muss ihr der Name serraria bleiben und bei Gnophos serraria Guen. der Name geändert werden. Ein sonderbarer Verstoss lässt diese Herrn Guene&e als positiv andalusisch _bezeichnen; eine Zeile darunter aber fragen, ob sie andalusisch oder corsisch sei. (Schluss folgt.) Abwehr eines Angrifls mit geschlossenem Visir. Im 3. und 4. Quartalhefte der Verhandlungen der zoolog.-bota- nischen Gesellschaft pag. 319 befindet sich ein Aufsatz von Herrn G. Ritter von Frauenfeld: Ueber „exotische Pflanzenauswüchse*, in dem mir und Herrn „K.“ (nämlich Herrn Director Kollar) zwischen den Zeilen nicht undeutlich der Vorwurf gemacht wird, eine Ent- deckung des Herrn Ritters ignorirt und Herın Kindermann in die Schuhe geschoben zu haben. Der Wickler, um den es sich handelt, ist @raphol. pharaonana. 158 Herr Director Kollar erzog ihn aus Tamariskengallen, die Kindermann im Winter 1857 aus Cairo geschickt hatte und gab eine Abbildung und Beschreibung in dieser Zeitschrift im Mai 1858. Herr von Frauenfeld dagegen hat seinen Aufsatz erst kürzlich publieirt und. wenn er ihn auch schon im. Jahre 1857 geschrieben haben will, so ist diess ein Umstand, der gar nicht in Betracht zu ziehen ist, da bekanntlich das Datum der Publication, nicht das des Manuscriptes für die Priorität entscheidend ist. Er bezieht sich auf eine „Mittheilung* in den Verhandlungen des zool.-bot. Vereines 1855 pag.. 149; aber worin besteht diese? In weiter gar nichts, als der ganz oberflächlichen Angabe, dass er „aus Tamarix- gallen einen prachtvollen Wickler erzog.“ Soll da etwa schon Niemand mehr von Tamarixgallen sprechen dürfen ? Es ist richtig, dass Hr. v. F. mir nach seiner Rückkunft aus Egygten einen Wickler und eine @elechia, (jedoch ohne die Aus- wüchse, aus denen er sie erzog) zeigte. Es ist aber unrichtig, dass ich beide für neu erklärte, denn diess geschah nur rücksichtlich der Gelechia. Ueber den Wickler gab ich keine bestimmte Erklärung ab, da die Exemplare in einem derart pitoyablen Zustande, ungespannt und in eine dicke Schmutz- und Schimmelkruste eingehüllt, an wahre. Pflöcke gespisst waren, dass kaum mehr als das Genus zu erkennen war und ich ein mir zum Geschenke offerirtes Stück dankend ablehnte. Ist Herr v,F. auch mit eigenthümlichen Auswüchsen aus Egypten zurück gekehrt, wurden auch solche von ihm „mehrfach. gezeigt und besprochen“, so haben doch weder ich noch Herr Direetor Kollar einen derselben zu Gesichte bekommen und erhielt auch das kaiser]. Museum keinen, so wie auch keinen Wickler. Wem will also Hr. v. FE. seine Auswüchse mehrfach gezeigt haben und warum hat er als Bediensteter und subventionirter Reisender des kais. Museums nicht vor Allem dieses mit seinen Entdeckungen bedacht, warum nicht dem hochgeachteten Vorstande desselben Mittheilung gemacht? Woher sollte Kindermann wissen, dass vor ihm schon H. v. F. solche Gallen sammelte, er, der nicht einmal von der Existenz Frauen- felds wusste? Was hat die erst jetzt eıfolste Veröffentlichung end- lich für einen Zweck? Hätte H. v. F. bei Aufzählung seiner 24 Aus- wüchse sein Manuscript nicht einfach dahin abändern können und sol- len, dass von einem dieser Auswüchse der Erzeuger inzwischen in dieser Zeitschrift bekannt gemacht worden sei? Oder glaubte er etwa gar,sein Naturforscher von Kollars Ruf könne auf den Ein- 159 fall gerathen, sich mit den Entdeckungen des eh v. Frauenfeld schmücken zu wollen? Statt längst publicirte Sachen nochmals zu publieiren, hätte Herr von Frauenfeld weit besser gethan, uns mit der Naturgeschichte der Opostegen bekannt zu machen, die nach ihm (I. e. pag. 321) Blatt- minirer sein sollen, deren ersten Stände aber noch gar nicht ent- deckt sind. „7 „Er hätte ferner gut. gethan, sich eines minder confusen Styles zu ‚befleissen, ‚denn wenn auch das Schreiben bei den alten Rittern für eine Schande galt, braucht ein Ritter der Neuzeit noch immer nicht so zu schreiben, dass es eine Schande ist. Es ist auch nicht nöthig an den armen Beistrichen zum Herodes zu werden und nur jene entrinnen zu lassen, die sich in solche Stellen flüchten, wo sie nicht hin gehören, denn es nimmt sich diess beim Secretär einer sich selbst stets als gelehrt, gerirenden Gesellschaft und bei einem Autor, der so gerne in Humboldt’schen Gewande auftritt, doch gar zu eigenthümlich aus. Mangel an Raum gestatten mir nicht, auf die Stylisirung von Frauenfelds Aufsätzen näher einzugehen; wer sich dafür interessirt, mag diese selbst nachlesen. Hier nur einige ohne Auswahl heraüus- gegriffene Proben aus dem in Rede stehenden Artikel: Pag. 320. „Eine einzige vielkammerige Galle auf Arthroenemum Frueti- cosum, für die ich nicht mit Entschiedenheit absprechen kann, ausgenommen, findet sich unter allen keine, deren Erzeuger einem Oynipiden zugeschrieben werden könnte“. Der Erzeuger ist also sich, dem Erzeuger zuzuschreiben! Pag. 321. „Einige neue Erscheinungen zu diesem Gebiethe.* Pag. 322. „Nach sehr kurzer Puppendauer entwickelte sich der schöne Schmetterling, den ich sowohl im k. k. Museum, als Herrn Lederer zeigte, der ihn gleichfalls als neu bezeichnete und den ich hiemit beschreibe.“ Beschreibt da H. v. F. mich oder den Schmetterling ? Pag. 326. „Sie verliessen leider ihren Wohnort bald um zur Verwandlung in dieErde zu gehen, wodurch ich des Resultates verlustig war.“ Bisher gelangte man eben dann zu Resultaten, wenn eine Ver- wandlung erfolgte. Pag. 326. „Die Sykomorenfeige in Cairo als öffentlicher Baum (!) der Stellvertreter unserer Rosskastanie, von der (also von der Ross- kastanie) sich in dem viceköniglichen Garten zu Heliopolis ein uraltes ehrwürdiges Exemplar befindet, von dem die Sage berichtet etc.“ 160 Pag. 326. „Ich fand nur leere Hülsen und einige Puppen an jenem Baume zu Heliopolis, die sich jedoch nicht mehr entwickelten.“ Also auch die Hülsen nicht? Pag. 327. „Die noch alsdann daselbst stattfindet“; das heisst nämlich: N selbst dann noch, Pag. 327. „In der durch die Scheidewand gebildeten zwei gegenüber überliegenden Kammern dieser Blatttasche lebt in jeder die Larve einer Psylla, die bis 3mm, lang wohl sämmtlich ihre volle Grösse erreicht haben mochten, aber in Folge der Ver- trocknung des abgepflückten Auswuchses sich nicht weiter ent- wickelten.“ Pag. 328. „Für die möglicher Weise ein Aymenopteron als Erzeuger vermuthet werden könnte.“ Pag. 328. „Gleichfalls alte verlassene Gallen ohne Bewohner etc.“ Es gibt also auch verlassene Gallen, die bewohnt sind? Pag. 329. „Ungeachtet alles Nachsuchens fand ich keine frischen Pflanzen, um Gattung oder Art derselben zu bestimmen.“ Also um sie zu bestimmen fand er keine und bestimmen kann man bloss frische Pflanzen ? Pag. 329. „Die Zweige waren entstellt mit knolligen Anschwellungen, die gleichfalls von einem Schmetterlinge bewohnt waren, die sich in der Gefangenschaft nicht mehr entwickelten, von denen ich nur mehr vertrocknete, sonst aber ganz gut erhaltene Puppen vorfand.* Pag. 329. „Ueberall mit Fluglöchern versehen, musste ich leider bald fin- den etc.“ Ein Naturforscher mit Fluglöchern ! Pag. 329. „Welch reiches Feld sich dem Forscher noch in der ganzen übri- gen weiten Welt erschliessen mag in Regionen, wo Pflanzen und Insekten in so üppiger Fülle, wie unter den Tropen sich finden, von denen (also von den Tropen) kein Reisender, kein Sammler, kein Naturforscher und Beobachter uns bisher noch die geringste Kunde gegeben.“ Von den Tropen noch keine Kunde? Doch genug, ich müsste sonst den ganzen Aufsatz copiren und der Missethaten an der deutschen Sprache sind bereits mehr als genug constatirt. Lederer. — Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition : In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 6. IV. Band. Juni 1860. Lepidopterologische Mittheilungen. Von H. D. J. Wallengren. II. 1. Euchelia rostrata n. sp. alis antieis supra albido-canescen- tibus, punetis et atomis acervatis nigris ad basin et finem cellulae, macula discoidali maculisgue transverse biseriatis obsoletissimis et punctis marginis exterioris ferrugineis; po- stieis utrinque albidis. J- Hab. in Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. Obs. Ad hoc gerus non apte pertinet species. Forma corporis et directio costarum omnino generis Eucheliae, sed antennae pectinatae et palpi elongati, ante frontem longe porrecti, fere rostriformes, Pecten antennarum versus apicem attenuatum. 2. Euchelia galapagenis n. sp. alis antieis supra albicantibus, fusco-nebulosis, posticis infuscatis, ‚ciliis omnium albidis. © Ins. Galapagos. Mus. Holm. Statura Emydiae cribrum. 3. Leptosoma fuscipenne n. sp. alis anticis fuscis, fascia alba; posticis supra albis, fascia latissima marginis exterioris basique fuscis; abdomine cinereo linea laterali lutea, nigro-punctata. o L. al. exp. 53 millim. Caffraria Wahlberg. Mus. Holm. L. insulari Boisd. major et colore diversa. 4. Spilosoma strigatum ». sp. alis supra albo-favicantibus, costis anticarum hinc inde late infuscatis; abdomine maculis l. punetis nigris quinquefariis. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 3. Spilosoma punetulatum n. sp. capite flavo; thorace alisque supra albis, punctis sparsis nigris; anticarum margine antice Wiener entomol- Monatschr. IV. Bd- 11 infra fulvo-lutescente; abdomine supra fulvo-lutescente, subtus anoque albido, maculis quinquefariis nigris. @ Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. S, menthastri sat affinis, 6. C'helonia cervina n. sp. alis anticis supra ochraceo-rubrescente- cervinis, nigro-punctatis, posticis rubris, nigro-maculatis; omnibus infra rubris macula discoidali punctisque posti- carum intramarginalibus nigris; abdomine trifariam nigro- mäculato. © Malacca. Mus. Holm. Statura B. caprotinae Cram. Gen. Munychia Wallengr. (Oefversigt of K. W. A. Forhandl. XV. 213.) 7. Munychia callipyga n. sp. alis anticis supra niveis, punctis minutissimis sparsis nigris margineque antico tenuissime flavo; postieis utrinque flavo-öchraceis macula discoidali nigra; margine scapularum flavo. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. Ch. erythronotae Boisd. affınis. Gen. Saenura Wallengr. (l. c. pag. 214.) 8. Saenura alba n. sp. alis utrinque albis, anticis infra ad marginem anticum, praesertim versus basin, flavescentibus; abdomine supra rubro, infra albo, trifariam nigro-maculato. @ Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 9. Saenura flava n. sp. alis utrinque pallide flavis; abdomine supra sulphureo, infra griseo, trifariam nigro-maeulato. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 10. Laelia aliena n. sp. alis utrinque niveis, antieis supra lineo- lis nigris, tenuissimis, versus mäarginem exteriorem signoque bi- 1. tri-furcato nigro in disco; palpis nigris; fronte flave- scente. J Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. L. v-nigro minor et alae anticae magis rotundatae. 11. Laelia prolica n. sp. alis utrinque flavis, antieis maris supra in disco punctis seriatis, feminae macula discoidali fuscis; corpore toto flave. d © L. al. exp. eireiter 34 millim. Hab. ad Bojesmansrand. Wäahlberg. Mus. Holm. 163 12. Leueoma flavicapilla u. sp. alis utrinque niveis, marginibüs antieis infra flavescentibus; capite collarique flavidis. © Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. L. salieis minor; antennae longius pennatae. Gen. Mallotodesma Wallengr. (l. c. pag. 212.) 13. Mallotodesma discrepans n. sp. alis utringue antennisque albis; ore fusco; vertice flavido; abdomine albo, flavido- annulato, crista dorsali flavescente. © Brasilia. Mus. Holm. Statura L. salicis. 14 Psilura scurrilis n. sp. alis antieis supra nigro-fuseis atomis costarum ochraceis; postieis favo-albidis margine exteriore fusco, ciliis Havidis; abdomine ochraceo maculis dorsi anoque nigro-fuscis. d@ © L. al. exp. 37—49 millim. Ad Bojesmansrand. Wahlberg. Mus. Holm. 15. Hypoyymna cateja n. sp. alis supra luteo-favis, feminae pallidioribus; antieis fascia angulata ex atomis acervatis nigris, antica furcata, maculisque nigris versus marginem exteriorem; corpore toto luteo-flave. d Q@. Var. Fascia alarum anticarum tenui maculisque versus marginem exteriorem nullis, tantum punctis minu- tissimis indicatis. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. Statura fere sequentis. 16. Hypogymna melanura n. sp. alis anticis supra rufo-fuscescen- tibus, infra cum posticis utringue luteo-fulvescentibus; ab- domine nigrescente. Mas. Alis antieis supra strigis transversis arcuatis albidis, spatio inter eas nisro-pustulato maculisque prope marginem exteriorem ex atomis acervatis nigris, intror- sum albido-marginatis. L. al. exp. 29 millim. Femina. Alis anticis supra hine inde atomis nigris adsper- sis, versus marginem exteriorem in maculis minutis acervatis. L. al. exp. 40 millim. Caffvaria. Wahlberg. Mus. Holm. 11* 164 \ Gen. Butimia Wallengr. h (l. c. pag. 211.) 17. Eutimia marpissa n. sp. alis antieis supra linea longitudi- nalı nigra in partes 2 divisis; parte anteriore ochracea , sed parte posteriore canescente et plaga ochracea a basi ornata; lineola nigra ad apicem ante colorem cinereum; postieis albidis. _ Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 18. Hexaneura einnamomea n. gen. et sp. alis pallide cinna- momeis, versus margines pallidioribus; antennis nigris; palpis cinnamomeis. . Caffraria.. Wahlberg. Mus. Holm. 19. Hexaneura maculifera n. sp. alis antieis supra fuscis macula nigrescente discoidali; posticis supra albescentibus; antennis fuscis; palpis nigrescentibus. JS Caffraria. Wahlberg. Gen. Sirenopyga Wallengr. (l. e. pag. 210.) 20. Sirenopyga ephippiata n. sp. alis antieis supra pallide fla- vescenti albis, micantibus, maculis difformibus, indetermi- natis et obsoletioribus, quasi aureo-nitentibus; posticis albi- dis; abdomine supra nigro, incisuris fulvescentibus anoque albido. J Caffraria. Wahlberg. 21. Siauropus interpellatrie n. sp. alis antieis supra cinereis, atomis nigris adspersis, strigis transversis obsoletis fuseis strigaque prope marginem exteriorem transversa, undulata, nigra; postieis utrinque et anticis infra infuscatis, illis supra ad marginem anticum late canis, signaturis nigris ornatis. © L. al. exp. 52 millim. Caffraria.. Wahlberg. Mus. Holm. 22. Cnethocampa melanospila n. sp. alis antieis supra albis, micantibus, macula discoidali nigra; postieis nigris serie mar- ginali macularum flavidarum; abdomine nigro, trifariam flavo- maculato anoque flavo, @ 165 Ad Sidney Novae Hollandiae. Mus. Holm. B. melanostieta .Donov. ut videtur affınis sed faseiis 2 luteis plane caret. 23. Phiala zanthosoma n. gen. et sp. alis supra niveis, striga anticarum continua, posticarum punctata nigra; omnibus infra albis; abdomine fulvo. © L. al. exp. 53 millim. Caffraria. Wahlberg. 24. Phiala dasypoda n. sp. alis supra albis, argenteo-submican- tibus serie communi punctorum nigrorum; infra pallide fla- vescentibus; abdomine albido. & L. al. exp. 49 millim. .Caffraria. Wahlberg. 25. Odontocheilopterye myza n. gen. et sp. capite, thorace antice alisque postieis utrinque albis; alis anticis serie macu- larum albarum transversa atque nigro-punctata prope mar- ginem exteriorem maculaque elevata albida ad finem cellulae. Mas. thorace postice et alis antieis supra fusco-ferru- gineis, costis omnibus albidis, ad basin marginis inte- rioris strigaque fasciformi per discum, hine inde iri- datis, -albis; alis posticis infra fasciola infuscata abbreviata notatis. L. al. exp. 32 millim. Femina. thorace postice pallide flavicante; alis antieis supra pallide ferrugineis, versus marginem exteriorem albicantibus, costis omnibus pallidioribus, linea trans- versa prope basin et altera obsoletiore extra medium alae, antice in maculas obscuriores transeuntibus, fuseis. L. al. exp. 39 millim. Caffraria. Wahlberg. Statura B. acaciae Klug, quae species forte sit hujus generis. 26. Borocera statü n. sp. alis antieis supra ad basin fusco-fer- rugineis, de cetero e fusco-ferrugineo et cano transversim variegatis; infra fusco-ferrugineis, ad basin flavo-pilosis; postieis - utringue ochraceo-albis, margine antico fasciaque lata postica fuscis. © L.al. exp. 100 millim. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 27. Poecilocampa carinatan. sp. alis integris, supra griseo-ferru- ' gineis, antieis puncto baseos strigisque 2 transversis disci, 166 interiore abrupta, albidis; marginibus scapularum elevato- carinatis, albidis.. © L. al. exp. 70 millim. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. 28. Gastropacha caffra n. sp. alis antieis supra fuscescenti fer- rugineis, striga versus marginem exteriorem obseuriorem obsoleta, fusca, punctoque ad finem cellulae albo; postieis fuscescentibus, versus basin pallidioribus, © Lat. al. exp. 48 millim. Caffraria. Wahlberg. 29. Gasiropacha nasutula n. sp. alis antieis ochraceo-ferru- gineis, strigis 2 transversis puncto intermedio punctisque subpostieis nigricanti-fuseis; postieis rufo-ferrugineis; palpis productis. Ad Sidney Novae Hollandiae. Mus. Holm. Species ut videtur Bomb. nasulae Lewin affınis, sed alae minime cinereae, ut Boisd. indicavit. Statura @. ilieifoliae. Gen. Strumella Wallengr. (l.c. pag. 209.) 30. Strumella lanifera n. sp. alis anticis supra cinereis strigis 2 transversis, sagittatis, serieque subpostica punctata fuscis, macula marginis interioris e squamis condensatis fuscis Ha- visque; omnibus infra pallide roseis posticis fascia ferruginea. Ad Sidney Novae Hollandiae. Mus. Holm. 31. Marmaroplegma paragarda n. gen. et sp. alis antieis supra griseis, ferrugineo tinctis, strigis 2 transversis fuscis, costis- que albis, figuras lanceolatas formantibus; postieis utrinque et anticis infra ochraceo-albis. © L..al. exp. 56 millim. Caffraria. Wahlberg. Mus. Holm. B. vaniniae Cram. affınis. Gen. Striphnopteryx Wallengr. (l. ce. pag. 209.) 32. Striphnopteryz crepax n. sp. antennis, faseiculo earum basali maculaque oceipitis flavidis; alis antieis supra fuscis, disco brunnescente, strigis 2 repandis, approximatis extra cellulam alteraque prope basin obsoletis, fuseis, maculaque ad finem cellulae nigra, in medio brunnea; postieis supra brunnescentibus fascia latissima marginali fusca, striga pal- 167 lida intersecta, strigisque 2 disci obseurioribus. g' L. al. exp. 92 millim. Caffraria. Wahlberg. Statura S. edulis Boisd. Gen. Thyella Wallengr. (l. c. pag. 141.) 38. Thyella nyctalops n. sp. thorace rufo-brunneo; alis supra rufo-brunneis fasciis 2 transversis albidis, exteriore dupli- cata; anticis spatio irregulari canescenti albido marginis antieis, maculaque sat magna, vitrea ad finem cellulae; po- sticis oculo fulvo, nigro albidoque circumeincto et macula rotundata vitrea notato, .Q Caffraria. Wahlberg. B. aleinoe Cram. affınis sed alae anticae minime falcatae. 34. Thyella punctigera n. sp. thorace helvolo collari albo; alis supra helvolis, infra pallidis; antieis supra striga recta fuscescente duplicata, puncto subapicali nigro ocelloque ob- soleto rubrescente, fusco canoque eircumeincto et pupilla vitrea notato; postieis strigis transversis 2 fuscis ocelloque fulvo, late nigro-circumeincto, pupilla vitrea notata arcuque coerulescente ornata; ocello anticarum infra distinceto, posti- carum obsoleto. © | Locum natale incertum. Statura praecedentis. 35. Opodiphtera varicolor n. gen. et sp. collari margineque antico alarum anticarum canescentibus; alis utringue maris sulphureis, feminae pallide ferrugineis, oculo oblongo sul- phureo 1. rubrescente, tenue nigro-limbato; anticis supra fasciis 2 fuscis, exteriore recta, ad apicem alae angulata; posticis striga transversa fusca. Ad Sidney Novae Hollandiae. Statura fere Sat. pavoniae Lin. 36. Epiphora seribonia n. sp. alis supra griseis fascia repente postica communi alba, introrsum fusco-terminata, margine externo ferrugineo-rufo, anticarum linea valde repanda posti- carum recta maculisque nigris antepositis notato; anticis macula rotundata apicali dimidiatim coerulea et nigra, lineam albam fulguratam in apicem emittente; omnibus oculo ma- ximo vitreo, rufo nigrogue circumeineto. © L. al. exp. 140 millim. 468 ‚Caffraria.. Wahlberg. Forma alarum fere ut in B. cecropia Cram. Gen. Sculna Wallengr. (l. c. pag. 139.) 37. Sculna invenusta n. sp. alis utrinque ferrugineis, posticis versus basin pallidioribus, macula discoidali fuscescente, in medio subvitrea; omnibus infra fascia communi obsoleta fuscescente, supra obsolete perlucente. Caffraria. Wahlberg. Macnitudine Agl. tau affinis. Gen. Ancalaespina Wallengr. (l. e. pag. 140.) S 38. Ancalaespina tata n. sp. alis anticis supra fusco-griseis, ad basin et marginem anticum canescentibus, strigis 3 trans- versis nigris, undulatis, fascia transversa pallidiore maculaque disei subtrigona vitrea; posticis fusco-brunneis oculo maximo rubro et nigro discoidali, strigis transversis albis et nigris, fasciaque flavescente versus marginem exteriorem fusco- griseum. © Caffraria. Wahlberg. Species maxima. 39. Agrotis denticulosa n. sp. alis anticis supra griseo-ferru- gineis, ad basin et marginem anteriorem fuscis, lineis ordi- naribus 2; extrabasali duplicata indistineta, sed intermedia undata, valde denticulata ex arcubus nigris composita; macula claviformi ordinaria fundo concolori, fusco-limbata; macula rotunda minuta nigra maculaque reniformi nigro-fusca magna et normali; postieis albis et subhyalinis. JS Caffraria. Wahlberg. A. segetum affınis, sed minor. 40. Agrotis crassilinea n. sp. alis anticis supra brunnescenti griseis, linea basali, extrabasali et intermedia distinetis, nigris, pallide limbatis, e maculis costalibus orientibus, linea subterminali pallida, e linea apicali obliqua oriente, macula reniformi, celaviformi lineolisque intra lineam subter- minalem fuseis; posticis supra infuscatis; omnibus infra fuscescentibus, macula discoidali posticarum fasciaque com- muni transversa fuscis. @ C. Bonae Spei. A. porphyreae sat affınis. 169 4. Agrotis frivola n. sp. alis anticis supra ferrugineis, fusco- indutis atomatisque, costa lineolis fuseis, macula ordinaria rotundata magna indistineta maculaque reniformi fusca; po- . „ıstieis albis, subhyalinis, angulo antico infuscato. Q Montevideo. Mus. Holm. A. suffusae affınis. 4%. Agrotis angulifera n. sp. alis antieis supra griseo-fuscis, lineis ordinariis obsoletissimis in lineolis eostalibus nigrican- tibus incipientibus, lineis 3 subapiealibus ad costam flavescen- tibus, maculis 2 ordinarüs . cellulae tenuissime nigro-cinctis maculaque claviformi angulum nigrum tenuissimum formante; postieis infuscatis, disco albido. @ Buenos-Ayres. Mus. Holm. A. ravidae subaffinis. 43. Hama latipennis n. sp. alis anticis fuscis cinereo hinc inde adspersis, lineis ordinariis transversis albis, maculisque obso- letissimis, et punctis marginis antiei albidis; postieis supra nigrescenti fuseis, eiliis dilutioribus, in medio marginis. exte- rioris. obseurius maculatis. Q Caffraria. Wahlberg. Alae anticae late et magis acuminatae quam in alia specie hujus generis. 44. Hama exsiccata n. sp. alis antieis supra flavidis, in disco et ad marginem anticum fuscis, linea extrabasali pallide mar- ginata subrecta, intermedia tamen valde angulata nigris, maculis ordinariis distinctis, reniformi albido-Iimbata trian- gulisque ad marginem exteriorem fuscis; postieis albidis, postice late infuscatis, infra puncto discoidali fasciaque trans- versa fuseis. © Caffraria. Wahlberg. Magnitudo. intermedia. 45. Perigea chinensis n. sp. alis supra brunneo-cinereis, anticis lineis transversis 2 diseoidalibus ordinariis undulatis obscu- rioribus, macula reniformi subdistineta, pone illam macula et in mıargine antico versus apicem lineolis albis; alis omni- bus infra striga communi transversa obseuriore. d China. Mus. Holm. Magnitudo minuta. 46. Noctua flavicosta n. sp. alis antieis fusco-brunneis, versus marginem exteriorem dilutioribus, costa ochracea cum maculis 2 disci ordinariis concoloribus cohaerente; postieis grisescen- tibus, infra macula obsoleta discoidali fusca. S 170 Patagonia. Mus. Holm. Articulus ultimus palporum longior quam in speciebus reliquis hujus generis. 47. Hadena terelipalpya n. sp. alis antieis supra canescenti fuseis, macula reniformi magna albido-eineta, macula rotun- data et claviformi approximatis, indistinetis, eireulis nigris indicatis, linea transversa intermedia nigra et spatio extra illam canescente; posticis niveis. Caffraria. Wahlberg. 48. Hecatera strigicollis n. sp. alis anticis supra albidis, spatio basali ochraceo fuscoque marmorato, spatio intermedio ferru- gineo-fusco, maculis cellulae 2 ordinariis albis, margineque exteriore extra lineam subterminalem undulatam cano; posti- cis griseis disco pallidiore; collari ferrugineo, lines nigra transversa margineque canescente. J California. Mus. Holm. Statura H. serenae. 49. Tephrias plumipes n. gen. et sp. alis antieis supra griseo- testaceis, hine inde fusco-indutis, macula difformi magna versus basin marginis interioris, punete discoidali minuto, linea transversa vario modo angulata et undata punctisque intramarginalibus nigris ; posticis supra griseis punctis intra- marginalibus nigris. Caffraria. Wahlberg. Genus pilositate pedum Remigias in memoriam reducit, sed nihil de cetero cum illis habet commune. 50. Sesamia bombiformis n. sp. alis grisescenti-albis, nitidis, anticis supra atomis minutissimis sparsis, strigis 3 longitu- dinaliter positis punctisque uniseriatis nigris. Montevideo. Mus. Holm. Statura S. nonagriotdis. 51. Eurhipia eistellatrie n. sp. alis antiecis supra canis, apice infuscatis, lineis transversis extrabasali et intermedia angu- latis fuseis, macula ordinaria reniformi ferruginea, obsoleta, lunulisgue 2 apieis albis; postieis infra canis macula sat magna discoidali nigra fasciaque transversa fusca. Q Caffraria. Wahlberg. E. adulatriei affinis. 52. Eurhipia operatrie n. sp. alis anticis supra pallide flavis, lineis transversis, flexuosis, ochraceis, macula subapicali fasciaque transversa extrabasali fusco-myrtillina; postieis albido-Navicantibus, versus angulum anticum ochraceis. 171 Caffraria. Wahlberg. Mus, Holm. Statura praecedentis, sed abdomen laeve. 55. Cucullia antarctica n. sp. palpis albis, thorace alisque anti- eis supra obscure canis; alis posticis grisescentibus. @ ©. splen- didae affınis, sed alae anticae minus lanceolatae. Patagonia. Mus. Holm. 54. Cleophana australasiae n. sp. antennis maris pectinatis; alis antieis latis, supra griseo-canis, atomis minutissimis fuseis adspersis lineisque 4 obsoletissimis transversis albis, sagittatis, lineisque adjectis fusco-ferrugineis, tantum ad marginem anticun: distinctis; postieis fuseis. J' Ad Sidney Novae Hollandiae. Mus. Holm. 55. Lophoptera squamifera n. sp. alis anticis supra albido-canis, fusco-ferrugineogque atomatis, squamis hine inde elevatis, spatio intermedio fuscescenti, lineis ordinarlis nigris, Jinea subterminali in formam W obsolete fracta, strigis 2 trans- versis obsoletis ferrugineis ciliisque arcubus nigris ornatis ; posticis albis, subhyalinis, postice diffuse infuscatis. © Caffraria. Wahlberg. 36. Lophoptera fumata n. sp. alis anticis supra dilute albido- canis, dense fusco-atomatis, linea basali incompleta, linea extrabasali et intermedia undulata, maculaque coloris fundi pone cellulam maxima, reniformi, fusco ceircumeineta; posti- cis albis, subdiaphanis, postice tenue atque diffuse infus- catis. Caffraria. Wahlberg. 57. Heliothis uniformis n. sp. alis antieis supra flavo-viridibus, in disco lutescentibus, macula rotundata et reniformi obsole- tis, in medio obscuris; postieis lutescentibus, macula discoi- dali fasciaque postica latissima fuseis; omnibus infra fascia communi et antieis maculis 2 disci fuseis.. © Caffraria.. Wahlberg. H. scutuligerae affınis. 58. Heliothis punctigera n. sp. alis antieis pallide ochraceis, spatio subterminali obscuriore ‘serie punctorum nigrorum, maculis ordinariis fere nullis, lineis ordinarüs transversis intermedia et subterminali obsoletissimis; posticis albis, limbo exteriore fusco, unicolore, infra maculam magnam formante; anticis infra macula discoidali fasciaque externa fuscis. J Ad Sidney Novae Hollandiae. H. armigerae affınis. 39. Anthoecia cystiphora n. sp. margine antico alarum antica- rum vesicam gerente; alis anticis supra griseo-ochraceis, lines intermedia denticulato-undulato, extra maculam reni- formem maximam fuscam arcuata, macula claviformi maxima = . fusca lineaque subterminali ochracea, maculam marginis an- tiei fuscam extrorsum terminante; postieis supra ochraceo- fuscescentibus macula disci, striga transversa margineque exteriore bis ochraceo-maculato fuscis ; omnibus infra flavis, antieis macula disci reniforme strigaque transversa fuseis. © Panama. Mus. Holm. 60. Anthoecia inflata n. sp. margine antico alarum anticarum vesicam gerente; alis anticis supra canescentibus, linea inter- media denticulato-undulata, extra maculam : reniformem maximam fuscam arcuata, macula claviformi maxima fusca lineaque subterminali albida per spatium subterminalem fuscum currente; postieis supra ochraceo - fuscescentibus; macula disci, striga transversa margineque exteriore bis ochraceo-maculato fuscis; omnibus infra flavis, antieis macula disei unica strigaque transversa fuscis. JS Honolulu. Mus. Holm. Praecedenti affinis. 61. Anthoecia onca n. sp. margine antico alarum anticarum nor- mali; alis antieis supra fusco-griseis maculis discoidalibus concoloribus, spatio ochraceo disjunctis, lines intermedia dentieulato-undulata, arcuata, lineaque subterminali ochracea; posticis supra ochraceo-fuscescentibus, macula disei, striga transversa margineque exteriore haud ochraceo-notato fuscis; omnibus infra flavis, antieis maculis 2 disei strigaque trans- versa fuscis. S Q@ Panama. Ins. St. Joseph et Ins. Galapagos. Mus. Holm. Statura praecedentis. 62. Acontia simo n. sp. alis antieis supra albis, versus marginem exteriorem late fuseis, nigro maculatis, strigis transversis baseos griseo-fuseis, maculis 2 marginis anterioris fuscis lineaque: ordinaria subterminali, maculis albis indicata; 173 postieis supra flavidis, versus marginem exteriorem infus- ‚eatis. do Caffvaria. Wahlberg. Mus. Holm. Statura A. Wahlbergi Wallengr. 63. Thalpochares caffrorum n. sp. alis pallide ochraceo-flavis, anticis supra fascia lata fuscescente margineque exteriore brunnescente. @ Caffraria. Wahlbe rg. Species minutissima. 64. Erastria fasciata n. sp. alis antieis supra griseo-fuscis fascia transversa recta atque sat lata albida, linea ferruginea inter- secta; postieis supra fuseis. SQ Caffraria. Wahlberg. 65. Erastria corniculans n. sp. alis anticis einereis, hine inde ferrugineo-tinctis, lineis ordinariis pallidis (intermedia angu- lata), macula lunata punctisque 2 disci nigris; posticis brunnescente fuscis. © Caffraria. Wahlberg. 66. Microphysa hypoxantha n. sp. alis antieis supra obscure brunnescenti fuseis, lineis maculisque ordinariis obsoletis macula apicali marginis antieis punctisque seriatis marginis exterioris flavis; postieis supra fusco-brunneis strigis 2 fla- vis, tantum ‚ad angulum ani distinctis, infra fulvescenti flavis faseia transversa margineque flavo-maculato exteriore nigris. © Caffraria. W ahlberg. 67. Microphysa hypolaenia n. sp. alis antieis supra canescenti fuscis, linea extrabasali recta, linea intermedia repente albi- dis maculaque reniformi nigra; postieis supra fuscis, fasciis 2 albis; omnibus infra fuscis fasciis 2 communibus albis. d @ Caffraria. Wahlberg. 68. Grammodes insulsa n. sp. alis antieis supra cinerascenti griseis, lineis basali et extrabasali rectis, lines intermedia tortuosa, linea subterminali denticulata, omnibus pallidis, macula disci biloba maculaque subapicali trapeziformi nigris; postieis supra griseis fasciis 2 obsoletissimis pallidioribus eiliisque unicoloribus. J Caffraria. Wahlberg. Var. Aph. myopsis Gn. ut adetur affınis. ‘69. Grammodes moderata n, sp: alis antieis supra einereo-vio- laceis, linea extrabasali albida undulata, linea intermedia arcuata, punctulis albidis indicata, lines subterminali recta, flavida, in spatio diffuse brunneo sita, maculaque reniformi flavida, punctis 2 albidis notata; postieis griseis, striga transversa, obsoleta, obscuriore ciliisque unicoloribus. © Caffrarıia. Wahlberg. 70. Ulotrichopus tortuosus n. sp. alis anticis supra rufo-fuscis, disco dilutiori, linea extrabasali, linea. intermedia angulata, denticulata, torsa, lineolisgue versus marginem exteriorem longitudinaliter positis, nigris; posticis supra flavo-albidis, fascia latissima nigra macula flavo-albida notata. Caffraria. Wahlberg. - 71. Toxocampa remota n. sp. vertice collarique nigro-fuseis; .alis antieis supra rufescenti griseis, fusco-irroratis, macula ordinaria reniformi, macula magna irregulari prope basin marginis interioris nigro-fuscis punctisque obsoletis marginis exterioris fuscis; posticis albicantibus, ad marginem exte- riorem late infuscatis. Q@ Caffraria. Wahlberg. Forma alarum anticarum fere ut in T. lusoria. 712. Epidromia zanthogramma n. sp. alis anticis subfalcatis, 'omnibus supra grisescenti fuscis lines communi tenui, ad costam angulata punctisque marginalibus minutissimis flavi- dis; antieis linea ordinaria basali et extrabasali ferrugineis, umbra mediana fusca, maculaque reniformi nigrescente, ato- mis albidis posticae.accumulatis ornata; omnibus infra griseis striga transversa communi fusca. © Callao. Mus. Holm. E. zetophorae Gn., ut videtur, affinis. 73. Renodes nephrophora n. sp. alis antieis subfalcatis, omnibus -supra pallide ochraceo-cinereis macula lunata discoidali vitrea lineaque transversa communi ferruginea, ad costam geniculata; anticis linea extrabasali ferruginea, subundulata margineque exteriore ferrugineo. © Puna. Mus. Holm. 74. Hyalea fulvidalis n. sp. alis concoloribus dimidiatim aureo- fulvis et fuseis, macula in fuscedine anticarum ovata aureo- 175 fulva, cum margine alae antico cohäerente.. .d Exp. al. 18 millim. Tahiti: Mus. Holm, H, suceinali affinis. 75. Isopteryz signiferalis n. sp. alis minime sinuatis, supra griseo-fuscis, anticis macula fusca discoidali inter maculas 2 niveas fasciaque undata alba, a costa ad angulum posticum ducta, in-posticis continuata; his macula discoidali nivea, e qua fascia alba ad ‚angulum ani ducta. @ Exp. al. 17 millim. Tahiti. I. magnali Gn. affınis. 76. Rhodaria cinnamomealis n. sp. alis anticis supra.ochroleueis costa squamisque in disco sine ordine condensatis cinnamo- meis, maculis ordinariis discoidalibus, figura irregulari pone cellulam fasciaque transversa in vitta fusca plumbeis; posti- cis albidis margine exteriore late sed obsolete infuscato. Exp. al. 20 millim. ? C. Bonae Spei. Mus. Holm. 77. Salbia syuamosalis n. sp. alis griseo-testaceis, antieis strigis transversis 3 pallidis, exteriore ante marginem posteriorem longe desinente et intermedia marginem alae anteriorem non attingente; posticis lineis transversis 2 pallidis, fere parälle- lis, exteriore postice abbreviata, interiore introrsum fusco- terminata; bası anticarum ad marginem anticum valde retuso squamosa. S Exp. alis 27 millim. Puna. Mus. Holm. 78. Salbia continualalis n. sp. alıs fusco-griseis, linea transversa communi albida, fere recta, introrsum fusco-terminata, mar- gineque exteriore tenuissime fusco; antieis macula discoidali obsoleta, fusca; ciliis posticarum apice albidis; basi anti- carum normali. © Exp. al. 28 millim. Honolulu. Mus. Holm. | 79. Thalassodes strigigera n. sp. alis posticis obsoletius angu- latis, omnibus supra albido-viridibus, strigis transversis undu- latis albis creberrimis; antieis puncto discoidali obscuro; omnibus infra unicoloratis, posticis fere margaritaceis. @ Sidney Novae Hollandiae. Mus. Holm. Forma alarum fere H. pu- talariae. 176 80. Gnophos fuscovarialta n. sp. alis dentieulatis, supra pallide flavidis atomis creberrimis fuseis condensatis, lineas strigas- que irregulares formantibus; antieis puncto discoidali fusco, postieis serie obsoleta postica punctorum alborum; omnibus infra albicantibus, puncto discoidali, apice anticarum ato- misque rarioribus fuseis. J Brasilia. Mus. Holm. @. obscurariae quoddammodo similis. 81. Eubolia meridionalis n. sp. alis anticis supra laete grisescenti ferrugineis, subnitidis, macula discoidali, costis divisa, strigaque apicis, e puncto discoidali oriente, purpureis; postieis supra et omnibus infra grisescentibus, subnitidis. Patagonia. Mus. Holm. E, mensurariae ad nu palporum et alarum similis. 82. Cidaria insulariata n. sp. alis antieis supra sordide ochraceo- testaceis, fascia baseos alteraque lata aequali discoidali, extrorsum obtuse bidentata, brunneis; postieis supra fusces- centibus; omnibus infra flavis, puncto discoidali, macula apieis anticarum maculaque anali posticarum nigricantibus. Q Madeira. Mus. Holm. €. chenopodiatae affınis. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czag). (Fortsetzung.) Eintheilung der Saprinen in Gruppen. 1. Stirne vor dem Kopfschild erhaben gerandet 3 = — nicht gerandet.. . . ... > 2. Flügeldecken mit scharf begrenzten rothen, selben oder schwarzen Flecken. . . .. . “2.2.2 ...2.. 1 Gruppe. — einfärbig . . . 0. 3. Die Fühlergrube reicht nicht bis zum ordeude der russ sie ist von demselben durch einen grösseren Zwischenraum geschieden. — Nahtstreifen ganz, oder nur hinten etwas abgekürzt . ... . a — bis zum Vorderrande det Bfükt u ul nur vr ch einen schmalen Raum von ihm getrennt. — Naht- streifen fehlend, oder rückwärts stark abgekürzt . IV. Gruppe. 177 . Nahtstreifen mit dem 4. Rückenstreifen durch einen Bogen zerbunden, MD 22.2.2]. Gruppe. — 0 _ Ft verbunden Il. 6ruppe. . Stirne mit einem oder zwei Eindrücken in Form einer Ver- bindungsklammer — . 2.2... 2. IV. Gruppe. — ohne diese Eindrücke. . . 2» 2.2.2.2... Y. Gruppe. I. Gruppe. . Nahtstreifen mit den 4 Rückenstreifen bogenförmig verbunden . 10 —_ ohne Verbindung. . . 2... RER. 22 . Flügeldecken rothgelb mit einem een schwarzen Flecke an der Naht . ... U RE _ metallisch blaugrün mit len Klkakeh, quadriguttatus F. Ind. L. 5%, B. 4;m. E= schwarz mit rothen oder gelben Flecken. . . . .4 . Der schwarze Fleck rundlich. — Randstreifen des Halsschildes hinten abgekürzt, der des Mesosternums unterbrochen. — 4. Rückenstreifen kurz. . . . .eruciatus, F. N. Afric. 1. 7,:B. Alben, Der schwarze Fleck breit, 4eckig. — Randstreifen des Hals- schildes und Mesosternums ganz. — 4. Rückenstreifen länger . .. . maculatus Rossi. Küsten d. mittell. Meeres. 12.05 .b. 5m. . Die gefärbten Flecke befinden sich auf der Spitze. — Flügel- decken runzelig punktirt, hinter dem Schildchen mit einem blankenFleck . . . . . . Brichsonii. Madagascar. — _ —_ — — in der Mitte. — Flügel- decken’ nur rückwärts punktirt I." . ar... .d . Halsschild beiderseits mit einer Reihe Grübchen interruptus Pk]. Ind. L. 5, B. 3Y2 m. _ — ShneGrübehen®#> y-YDnaa EINES. . Alle Rückenstreifen von ziemlich gleicher Länge i Einer der Rückenstreifen fehlt oder er ist viel kürzer als die anderen Fr. % a a a A ee et Wiener entomol. Menatschr. IV. Bd. 12 178 7. Der Fleck gelb, quer, wellenförmig. — Stirnstreifen unter- brochen; 4. Rückenstreifen, deutlich, 3. kurz; Rand- streifen des Halsschildes ganz. . . . equestris Er. Angola. E. 6.D. 4. — . -— roth, dreieckig. — Stirnstreifen ganz; 4. Rücken- streifen ausgefallen, 3.. so lang als der 1.; Rand- streifen des Halsschildes hinten abgekürzt nitidus Wied. Cap d. g. Hoffn. 1.:33220 Br 23/0. 8. Flecken rund, am Seitenrande der Flügeldecken gelegen. externus Fisch. Sibir. L. 7, B. 4% m. en 2 nl.der Mitte ». +. Ist © biguttatus Stev. Cauc. 1%'7, Be Alm. Eileen Fwellentormia.... me er ee eg 9. Vorderbrust breiter, punktirt. Streifen derselben vorne ver- wischt; der 3. und 4. Rückenstreifen reichen bis zu dem Flecke. — Pyeidium dicht punktirt . perinterruptus. Senegal. L. 6, B. 4 m. — enger. — Vorderbruststreifen ganz; der 3. und 4. Rückenstreifen setzen sich auf den Fleck fort. Pygi- dium weitläufig punktirt .. . .. .eormatusEr. Egypt. E:26,#B./4. m. 10. Flecken der Flügeldecken gelb. — Vorderschienen mit zahl- reichen. Zähnchen versehenät..n ylaı 2 ee MM — 0 — roth. — Vorderschienen 4--5zähnig . 14 11. Fleck wellenförmig, von der Schulter im Bogen gegen die Naht zul ansen de NER En 102 — unregelmässig rundlich, gegen die Naht nicht auslaufend bisignatus ‚Er. Chili. Boliv. La Plata. / 124 Bm 12. Fleck fast in gleicher Breite gegen die Naht verlaufend, am innern Rande wellig, am hinteren fast gerade Blanchardi.. Patagon. L., 312 sB. 2,2,.m — gegen. die Naht versehmälert , ..... essshan 2 2.13 179 13. Der Fleck läuft fast am Hinterrande der Flügeldecken gegen die Naht u ohne sie zu erreichen. t decoratus Er. Peru. Chili. Bolin. L. 4, B. 4% m . —. .— .läuftmehr gegen die Mitte bis zur Naht lepidus. LaPlata. 1.3, B. 2Yı-m. 14. Schulterlinie in den innern Randstreifen übergehend; A. Rückenstreifen kürzer als die übrigen . . ruber. Tripolis. I 35 BI’ om)! — . berührt den 1. Rückenstreifen ; innerer Rand- .streifen sehr kurz, mit der Schulterlinie nicht zusam- menfliessend; alle Rückenstreifen von gleicher Länge pulchellus Pk]. Ind. L. 23/1, B. 1%a. II. Gruppe. -1. Flügeldecken schwarz, violett glänzend . diseoidalis LeC. Californ. . L..7, B. 5% m. — blau ae gorderunun, OL NW AT 2 — glänzend schwarz, bisweilen bratn oder metalläch#, 14 2. 4. Rückenstreifen bogenförmig gegen die Naht gewendet . . .9 il ne DEralEATaHEHM, N als... Teuer 3 3. Randstreifen ‘des Halsschildes ganz ib nur sehr wenig an der Basıs abzekürztnv. u), „8 Ua. BONS. „4 _ — — weit vor dar) Ban abgekürzt . .6 4. Stirnstreifen fein, vorne undeutlich, beiderseits gebuchtet. — . des. Pygidium gleichmässig punktirt. . 2. 2 nen. 5 — stark ausgeprägt. — Pygidium Bd ein- gedrückt, an den Seiten stärker als in der Mitte DEREN a U ee ONE ION OdSRL Are Rasselas. Abyss. 5. Flügeldecken goldgrün, Ränder des Halsschildes blau. — Letztere, die Zwischenräume der Rückenstreifen und Pysidium dicht gerunzelt . . . versicoler. Cap d. g. Hoffn, L. 5%, B. 4% m. — blaugrün. — Zwischenräume nicht punktirt; Seiten. des Halsschildes. und Pygidium gross punktirt aber nicht gerunzelt semipunetatus F. Küst. d. mittell. Meeres. Seneg. Cap. d. g.H. L. 8, B. 5 m. 12%: 150 6. Ein oder zwei Zwischenräume der Flügeldeckenstreifen punktirt . 7 10. 11. 10 1. Zwischenraum mit schrägen Runzeln elegaus Pkl. Senegal. Cap. d. g. Hoffn. 3:..:6; B. AA m. . Rückenstreifen deutlich ausgedrückt . . .. . .8 — undeutlich, 4. fehlend, oder nur eine pe daron advena. China*). L. 6, B. 4'% m. . Schulterlinie und 4. Rückenstreifen lang splendens Pkl. Kaffernl. Cap. d. g. Hoffn. L. 8, B. 6 m. — _— — kurz . . .speciosus Er. Ind. L. 6, B. 4% m. . Rückenstreifen deutlich; Nahtstreifen lang. — Vorderbrust vorne kaum erweitert tu .inllose =»... >80 — undeutlich; Nahtstreifen sehr kurz. — order brust vorne breiter . . fulgidieollis Blanch. Madagascar. 1,.6..5: 4 m. 1—4. Rückenstreifen von gleicher Länge .........1M 3—4. == sehr kuz ... .. . .eyaneus F. Austral. 1 BB Ann: 8: — lang, 4. äusserst kurz. . eyanellus. Austral. L. 5, B. 4 m. 3. Rückenstreifen kurz, 4. lang unterbrochen tasmanieus. Neu Holl. Vandiml. L. 6, B. 4% m. Zwischenräume der Rückenstreifen punktirt ........11 — en = nicht punktirt laetus Pk]. Austral. L. 4%, B. 3Yı m. Stimm und Mittelbruststreifen ganz; innerer Randstreifen der Flügeldecken mit der Schulterlinie zusammenlaufend. — Mittelbrust kaum sichtbar punktirt . .. . . 13 u = — unterbrochen ; innerer Randstr eifäh von der Schulterlinie getrennt. — Mittelbrust stark punktint; „u... nr en ini. 220 .peeninus. China. Mi 5, B. 3’%% m. —— 1 00mm *) In der systematischen Beschreibung als S, ovalis. 181 13. Spitze der Flügeldecken rothgelb. — Punktirung fein und dicht. — Vorderbrust vorne breiter . . . .subustus. Ind. L. 4%, B. 3 m. eu — gleichfärbig.. — Punktirung gross ' und weitläufig. — Vorderbrust gleichbreit auricollis. Philippinen. L. 51%, B. 31% m. 14. 4. Rückenstreifen bogenförmig gegen die Naht laufend. — Vorderecken des Halsschildes stumpf . . . . 2... 15 — — gerade. — Vorderwinkel vortretend, rund pharao. Egypt. FR L. 6—7, B. 4—5 m. 15. Vorderbruststreifen vorne auseinanderlaufend, indem sie sich an die Seiten der Brust herabsenken . . »..... 16 — parallel, auf der Fläche der Vorderbrust hegend, vorne ‚verbunden. 0 4 el ade elum. su 20 16. Flügeldecken runzelig punktirt, mit einem scharf ee spiegelblanken Flecke beim Schildchen . . . 2... .17 u punktirt, ohne scharf begrenzten Spiegelflächen . 18 17. Ein Spiegelfleck zwischen dem 4. Rückenstreifen und der Dat iin a ee Te nen nd ae . 2. . lugens Er. GCalif. L. 5%—8, B. 4-6 m. Zwei Spiegelflecken, ein grösserer gemeinschaftlicher unter dem Schildehen vom 4. Streifen an, und ein kleinerer im zweiten Zwischenraum . .detretus Gyllh. S. Frankr. L. 7, B. 41% m. 18. Zwischenräume der Rückenstreifen punktirt; innerer Rand- streifen von der Schulterlinie getrennt oreogonensis Le C. Californ. L. 54%, B. 3% m. — — — nicht punktirt; innerer Randstreifen mit der Schulterlinie zusammenfliessend . 19 19. 3. Rückenstreifen äusserst kurz an der Basis; Nahtstreifen nur als Rudiment in der Mitte ausgedrückt coneinnus Mots. Sib. L. 6, B. 4% m. (Fortsetzung folgt.) 182 Ueber Guende’s Uranides & Phalenites (Paris, bei Roret, 1857. 2 Bde. mit 24 Kupfertafeln), von Julius Lederer. (Schluss.) P; ygmaena venetaria. (pag. 322.) Hier wird wohl P. fuscaria (fusca) Thbg. eitirt, dieser ältere Name aber ohne Angabe eines Grundes ver- worfen.- Wie stimmt diess mit der Versicherung auf pag. XXXVII, jeder Species den ältesten Namen von Linn& an bewahrt oder zurückgegeben zu haben ? Mniophila corticaria (pag 326.) Wie mag Guen&e dazu kommen, bei dieser Art das Wiener Verzeichniss als Autor anzuführen? Corticaria Hb. ist ihm unbekannt, ‘und er will allenthalben eineraria dafür erhalten haben, während doch eine so häufig verschickt wird wie die andere; ich möchte vermuthen, dass er entweder beide Arten vermengt oder corticaria als eine- raria beschrieben hat. Pseudoterpna axillaria. (pag. 339.) Nur Varietät von coronillaria. Die "Flügel sind’ nicht kürzer, als es überhaupt bei den Weibern der Fall ist; die Zeichnung und Farbe ist im Allgemeinen etwas heller, als bei den französi- schen Exemplaren, doch habe ich auch Uebergänge zu diesen. Nemoria. beryllaria (pag. 348.), Nachbarin von olympiaria ”), nicht bloss von Beirut, sondern auch aus Dalmatien und von Mann in den Ver- handlungen des zool.-botan. Vereins III. Bd. Abh. pag. 76 beschrieben, also nicht „ni deerite, ni figuree,* Jodis impararia. (pag. 354.) Beer er werthlos. Den männ- lichen Hinterbeinen und ausgenagten Hinterlügeln nach nicht neben vernaria, sondern neben thymiaria (buplewaria) gehörig. Ich erhielt seither ein von Herrn Couleru gezogenes schönes Paar durch Herrn Rambur. Das bisher noch unbekannte Weibchen hat ebenfalls bloss Endspornen der Hinterschienen (vernaria in beiden Geschlechtern auch Mittelspornen.) ‚Phorodesma neriaria. (pag. 369.) Auch auf Candia, mithin europäisch. Ephyra gyraria Hb. (pag. 409.) Wohl nur als eigene Art aufgeführt, weil sie Guen&e nicht kennt. Ich weiss sie nicht von pupillaria zu trennen. Acidalia sylvestraria Dup. (pag. 42).- Dieser Name kann, als schon anderwärts in dieser Gattung verbraucht, nicht auf antigquaria H= Sch. übertragen werden. Eben so wenig kann pallidata S. V. dazu gehören, weil antiguaria in Oesterreich ‚gar nicht vorkommt. Guenee scheint die bei uns *) Bei dieser Art und eh entspringt Rippe 8 der Hinterflügel nicht aus der Wurzel, sondern aus dem Vorderrande der Mitteizelle, während das übrige Geäder ganz mit den anderen grünen Spannern übereinstimmt. Ein Beweis mehr, dass die von Herrich-Scehäffer nach dem verschiedenen Ursprunge dieser Rippe vorgenommene Trennung in die zwei Familien der Phytometriden und Dendrometriden nicht stichhältig ist. 183 gemeine pallidata gar nicht zu kennen, da er die Differenz in der Fär- bung der beiden Geschlechter nicht zugeben will. Acidalia remotata Guen.n. sp. aus Ostindien. (pag. 458.) Ungeschickter Name, da es auch eine Ac. remutata gibt. Aeid. rusticata-vulpinaria (pag. 466.) Zwei ganz gute Arten, die erstere um Wien gemein und mit ungespornten Hinterschienen, die zweite, bei Fiume und in Dalmatien, mit Endspornen der Hinterschienen der Mänu- chen. Da Guenee rusticata nicht kennt, so lässt er, obschon Herrich- Schäffer und ich den Unterschied an den männl. Hinterbeinen bemerkten, ein Zweifel an der Existenz zweier Arten also nicht möglich ist, nur eine Art gelten, nämlich vulpinaria,. die er, unbekümmert darum, dass sie um Wien nicht vorkommt und also den Verfassern des Wiener Veizeichnisses nicht bekannt sein konnte, rusticata 8. V. nennt! Acid, camparia. (pag. 479.) Auch in Süd-Europa (Sicilien. Spanien). Aeid. byssinata. (pag. 494.) Dass byssinata Tr. ‘das @ zu pallidata, ist eine längst ausgemachte Sache und bewies seiner Zeit auch Treitschke’s Sammlung. Guene&e ist selbst nicht sicher, die Treitschke’sche byssinata vor sich zu haben, meint aber, dieser Name könne seiner Art selbst dann bleiben, wenn sie von der Treitschke’schen verschieden sei, eme Ansicht, die kaum Billigung verdienen dürfte. Acid. dissidiata. (pag. 497.) So „bien distinete“ von ltigiosata, dass sie kaum eine Varietät davon zu nennen ist. Mein von Guene&e als dissidiata bestimmtes Exemplar habe ich auch unter litigiosata erbeutet. Acid. dignata. (pag. 499.) Ganz — der punctata Tr. (subpunctaria H=— Sch. (83114—13.) Die Deuilichkeit der Nittelpunkte varlirt sowohl bei dieser, als bei meinen 2 sibirischen Exemplaren (dignata Guen.) Acid. umbellaria (pag. 503). Guen&e citirt mich hier auf eine Weise, als hätte ich diese Art unter dem Namen comparata aufgeführt und in ihr die umbellaria Hb. nicht erkannt; ein Blick auf meine pag. 10 kann ihn vom Gegentheile überzeugen. Diess nur nebenbei wegen der Bemerkung: „I me semble impossible de ne pas reconnaitre l’umbellaria de Hübner dans la compararia des auteurs modernes.“ Acid. nigropunetata Guen. (pag. 505.), Ganz verwerflicher Name, da schon eine Acid. niyropunctata Hufnagel (sirigilata S. V.) existiit. Acid. flaceidaria. (p. 508.) Ist von Zeller zuerst bekannt gemacht und von Guenee fälschlich mit * bezeichnet. Bisher kennen wir sie bloss aus Kleinasien und Syrien, Acid. incarnaria. (pag. 516.) Ruficostata Zeller Isis 1847 wäre der ältere Name, doch fehlt beiZeller aus Versehen die Beschreibung; es dürfe also der, Name incarnaria mit Recht den Vorzug verdienen. Pellonia sicanaria (X. p. 10.) „Les tibias posterieurs du g sont armes, dans les deux sexes (dieser Satz gehört wohl weg) de deux paires d’ &perons completes.“ Der Mann hat bekanntlich statt der beiden Mittel- spornen nur einen. Es existirt aber noch eine andere Art mit 2 Mittelspornen, die Hübner fig. 546—47 als calabraria abgebildet hat und das kais. Museum 184 von Dahl besitzt. Zu ihr gehört vielleicht das von Guen&e in der Anmer- _ kung erwähnte algerische Exemplar. Argyris ommatophoraria. (p. 13= Caloptera ocellata.) Auch bei Smyrna und auf Candia (letzteres ist auf pag. 13 ausgelassen, auf pag. 12 aber erwähnt). Dass mir eine generische Trennung von Aeidalia nicht nöthig scheint, habe ich in dieser Zeitschrift (I. Bd. pag. 99) bemerkt. Guenee selbst scheint einer Aeusserung auf pag. 12 zufolge Zweifel in die Giltigkeit seiner Gattung zu setzen. Soll sie aber bestehen, was berechtigt dann Herrn Guenee, einen von ihm in literis gegebenen Gattungsnamen einem längst publieirten vorzuziehen ? Mit demselben Rechte könnte Herr Guen&e sämmtliche Gattungen umtaufen, vorgebend, sie seien von ihm schon „depuis longtemps erees.“ Auch bei der Gattung Stegania Dup. (Terpnomicta m.) pag. 43 setzt Herr Guen&e nicht Duponchel, sondern sich als Autor, weil dieses Genus von ihm „deja longtemps eree* sei. Herr Guene&e lässt doch unbeschriebene Arten, wie z. B. die in Boisduval’s Index meth. 1840 nicht gelten, und zwar mit Recht, und weist auch zu wiederholten Malen darauf hin, dass derlei Namen in der Wissenschaft keine Geltung beanspruchen können; wie kommt es nun, dass er in den Gattungen so ganz entgegen- gesetzter Ansicht ist? Boisduval hat wenigstens die Namen seiner Arten durch den Druck veröffentlicht, Guen&e hat aber bei den Gattungsnamen, deren Priorität er beansprucht, nicht einmal das gethan, und wenn er es gethan hätte, ist Niemand verpflichtet, Gattungen zu respectiren, die bloss benannt, aber nie begründet wurden. Es ist diess lediglich Sache des guten Willens; ein Recht der Priorität aber können solche Namen nie beanspruchen. Stegania. (pag. 42.) Während uns Guene&e mit einer neuen sehr unge- nügend beschriebenen Art (es wird nicht einmal der Fühlerbildung erwähnt) beschenkt, zieht er zwei mir für sicher verschieden geltende Arten: permuta- taria Hb. 9% und permutataria Hb. 104 (coynataria Mann) zusammen. Ich habe seither beide in grösserer Menge erhalten und nie einen Uebergang gefunden. Guen&e kennt seinen Worten nach „cette variete habite seule nos environs, elle a un aspect tres tranch&, mais on y retrouye tous les caracteres du type“ auch keinen, denn die „caracteres du type“ beziehen sich wohl nur auf die gleiche Zeichnungsanlage. Halia halituaria. (pag. 94.) Unter mehreren sibirischen Ex. von wavaria habe ich die zwei dunkelsten und schmalflüglichsten Stücke für meine Samm- lung zurück behalten und Herrn Guenee mitgetheilt. Diess seine halituaria. Hoalia Stevenaria. (pag. 94.) Sichere Gnephide. codiona belgaria. (pag. 142.) Hier hat Guenee Recht. Dieser Name "st älter als favillacearia und also vorzuziehen. Selidosema cerataria — semicanaria. (pag. 147.) Guen&e macht hier aus den beiden Geschlechtern der semicanaria zwei Arten. Seine cerataria ist der Z von semicanaria. Ich kann darüber um so gewisser urtheilen, als ich das Zeller’sche Männchen, das Guen&e beschreibt, selbst in Händen hatte, die 2 Ex. aber, welche Guenee für semicanaria g ® erklärt, in meiner Sammlung besitze. Beides sind ©. Dem einen fehlt der Hinterleib und 185 es hat die Fühler zusammengeringelt, daher deren Vorderecken mehr vor- - treten, als gewöhnlich. Dieses hat Herr Guenee als g beschrieben; dass es keines sein kann, beweist der Mangel des Eindruckes an Rippe 1 der Un- terseite der Vorderflügel. Lythria plumularia. (pag. 173.) Ganz unpassend zwischen purpuraria und sanguinaria geschoben. Dass die letzteren beiden nur Eine Art aus- machen, bezweifle ich jetzt um so weniger, als ich selbst um Wien Exemplare der Sommergeneration fing, die manchen spanischen Stücken ganz glichen. Aspilates formosaria. (pag. 186.) „Dans les montagnes d’ Autriche.“ Wo mag Herr Guen&e diese Notiz herhaben? Ich habe ihm doch nur mitgetheilt, dass formosaria auch um Wien vorkomme, habe aber von Bergen sicher nichts erwähnt, da die einzigen zwei bisher um Wien aufgefundenen Exemplare vom verstorbenen Rechnungsreyidenten Mayer bei Moosbrun, einer ganz ebenen Sumpfgegend, erbeutet wurden. Hibernia leucophaearia. (pag. 251.) Der dunklen Varietät wird hier der Name marmoraria Esp. zugetheilt, nigricaria Fb. ist aber wohl älter. Oporabia autumnata (pag. 26%) halte ich nur für Var. von dilutata, wie sie auch bei uns an Birken vorkommt. Frıligrammaria, von der ich frei- lich nur 4 © vor mir habe, scheint mir auch nur Var. dieser Art. Larentia coeruleata. (pag. 273.) Hätte auch die Unterseite beschrieben werden sollen, da diese bei den verwandten Arten gute Unterschiede bietet. Larentia frigidaria (pag. 269) nach einem einzelnen lappländischen Männchen beschrieben, ist wahrscheinlich = polata H= Sch. 427. Emmelesia minorata-ericetata. (pag. 295.) Guenee trennt beide, kennt aber von ersterer nur ein Stück. Ich finde die englische ericetata von unserer minorala nicht verschieden. Ä Eupithecia cerussaria Led. (pag. 302) hat allerdings eine einfache An- hangzelle, Habitus und Zeichnung stimmen aber gar nicht mit Eupithecia, sondern mit Cidaria (albulata). Eupithecia glaucomietata. (pag. 305.) Die grosse Verschiedenheit dieser (übrigens von Mann und nicht von mir benannten und auch von ihm — Verh. d. zool,-bot. Vereins 1855 — beschriebenen) Art hätte Herrn Guenee doch abhalten sollen, sie so positiv für exiremata Hb.zu erklären. Ein Blick - auf meine Spannerarbeit hätte ihm auch zeigen können, dass ich extremata in Natur kenne und sie als in Oesterreich (Steiermark) vorkommend bezeichne. Hübner’s Abbildung ist ganz kenntlich. Eupithecia subumbrata 8. V. (pag. 309.) Die Gründe, warum die sub- umbrata des Wiener Verzeichnisses wieder aufgenommen werden soll, sind nichts weniger als stichhaltig. Guen&e selbst gibt zu, dass in derSchiffer- müller’schen Sammlung ein Stück von pusillata oder einer benachbarten Art und zwei obrutaria stecken, findet aber, dass die Bezeichnung des Wiener Verzeichnisses „hellgrauer, dunkel gerandeter Spanner“ genau passe und daher dieser Name eintreten müsse. Ich finde diese Bezeichnung ganz werth- los, denn sie passt auf alle hellgrauen Arten, Mehr Empfehlung zur Aufnahme dürfte scabiosata Borkh. haben. (M. sehe Zeller, Stettin, Ztg. 1853, pag. 214.) 186 Bupith. unitaria. (pag 311.) Als Var. zur impurata gezogen, mit der sie auch gar nichts, nmıcht einmal die Flügelform, gemein hat. Eupith. Mayerata. (pag. 312.) „Ni deerite, ni figuree.“ Von Mann in den Verhandlungen des zool.-bot.-Vereins 1855 Abh. p. 134 der Schmetterling, von Schedl 1856 Abh. p. 163 die Raupe beschrieben. Letztere habe ich Herrn -Guenee ausgeblasen, mit der Angabe, dass sie auf Alsine verna lebe, mit- getheilt. Das „probablement sur d’ autres plantes basses“ ist einer jener kühnen Zusätze, in denen sich unsere genialen Nachbarn jenseits des Rheins so häufig gefallen; wir kennen noch keine andere Nahrungspflanze. Eupiüth. merinata (p. 326) = perfidata Mann. Verh. des zool.-bot. Vereins 1855 pag. 547. Eupith. „hospitata Hb.“ (pag. 346.) Hübner hat keine hospitata, son- dern bildete .diese Art als swccenturiata ab und verbesserte, als er seinen Irrthum einsah, den Namen im Verzeichnisse bekannter Schmetterlinge 1816 in lanceata. Dieser von Guenee auch citirte Name ist also viel älter als hosyitata Tr. und verdient mithin den Vorzug. Lobophora externasa. (pag. 366.) Das Vorkommen bei Constantinopel steht noch zu erweisen. Melanippe flıwidata. (pag. 397.) „Jene concvis pas, que Mr. Lederer la rapproche de la Lar. frustrata et ceci me ferait douter de l’identite de cette espece, si je ne la tenais pas de lui-m&eme. Sa figure n’en donne pas non plus une ide& juste.“ Ich that es darum, weil sie ihr am Nächsten steht und weil ich nicht herausfinden kann, warum sie eine Melanippe, fru- ’strata "aber eine Darentia sein soll. Die Art variirt sehr: meine Abbildung — die Guenee überdiess uncolorirt vor sich hatte — kann daher nicht auf alle Exemplare passen. Coremia munitata. (pag. 410). Schwerlich auf Corsica, von wo ich ein Ex. mitgetheilt haben soll; diess könnte nur durch einen Fehler im Bezetteln geschehen sein. Phibalaptery® tetricata (pag. 433) weiss ich von unserer hiesigen ter- sata gar nicht zu unterscheiden. Es gibt noch eine neue Art, so gross wie tersatc, in Färbung und Zeichnung aber der corticata näher stehend, von der ich ein Pärchen unbekannter Herkunft zur Ansicht in Händen hatte. Solite vielleicht diese Herr Guence für unsere tersata halten? Duponchel’s Figur, die er mit ‘fetter Schrift, 'also als besonders gelungen citirt, kann ich jetzt nicht vergleichen. Eubolia malvata. (pag. 485.) Der Fühlerbildung nach gewiss nicht zwischen cervinaria und moeniaria gehörig. e Eubolia palumbaria. (pag. 487.) „Les auteurs ont derit les uns palum- baria, les autres plumbaria. Je n’ai pas cru devoir faire I’ objet d’ une syno- nymie separde des deux noms aussi justes I’ un que I’ autre dans leurs signi- fications.* Plumbaria ist älter als palumbaria, es hat also dieser Name zu gelten. Carsia imbutata, palndata, sororiata. (pag. 49%.) Hier werden aus einer Art drei gemacht. An sororiata Fb. (die Guenee nicht in Natur 187 ‚kennt und die‘ ziemlich misslungen ist) kann ich keine so grösse Differenz von imbutata finden ; von Var. paludata hatte ich Herrn Guenee die abwei- ehendsten Stücke mitgetheilt; ich besitze aber einige, die sich der Stammart sehr nähern Anaitis lithoxylata. (pag. 498.) Diese Art war mir bei Bearbeitung ‘meiner Spanner nur aus Kleinasien bekannt, kommt aber nach des alten Kindermann’s Tagebuche auch bei Kronstadt in Siebenbürgen vor und wurde von Bellier auf den französischen Alpen gefunden, ist mithin echt europäisch. Zukunfts -Styl. Ich habe mir durch die in unserem letzten Blatte gegebene Mittheilung von Stylproben aus einem Aufsatze des Herrn v. Frauen- feld ein grosses Unrecht zu Schulden kommen lassen. Hätte ich damals schon. den neuesten, im 1. Quartalhefte der ‘Schriften der zool.-botan. Geselischaft (X. pag. 77) abgedruckten Auf- satz desselben Verfassers: „Aufenthalt am Cap der guten Hoffnung ‘während der Weltfahrt der k. k. öst. Fregatte Novara* nebst dem „spätern Zusatz am Schiffe“ vor Augen gehabt, ich hätte mich wahrlich besonnen, den kleinlichen Massstab veralteter Schulregeln an ‚eine, Arbeit: zu legen, die, wie mich heute eine bessere Einsicht lehrt, von einem ganz andern Standpunkte zu. beurtheilen gewesen wäre. Zu meiner Entschuldigung kann nur dienen, dass der Aufsatz, welchem ich jene Stylproben entlehnte, obschon bereits im Jahre 1857 vollendet, doch erst kürzlich veröffentlicht wurde, ich daher unmöglich voraus- sehen konnte, dass der Erfinder des Zukunfts-Styles in so kurzer Zeit so riesige Fortschritte machen werde. Wie rauscht es doch in den bedruckten Blättern so urwäldlich düster, als ob wahıhaftige Lianen den Leser umzüngelten, wie schlei- chen die Mokassins mit unhörbarem Tritte zwischen den Zeilen herum, das Gefühl der Ohnmacht und Verlassenheit in uns erweckend, uns, die wir einst kein Verständniss für solch tiefe Ausdrucksweise hatten! Wie schildert uns Frauenfeld so hinreissend den zum dicht geschlossenen Urwald aufgewachsenen Wanderer, über und über mit Schmarotzern bedeckt ), die nahe Blumenwelt in weiter ») Pag. 71. „In. Rio ist. es die wilde ungezügelte Natur, die den Wan- derer, aufgewachsen zum dicht geschlossenen Ur- wald, erdrückend umschlingt, im wuchernden Gedränge über und über mit Schmarotzern bedeckt und noch 188 Fernschau ?), die sich selbst erwürgende schauerliche Wildniss >), die ursprünglichen Bäume *) und sich selbst beschattenden Wälder 5), das Gestrüppe, das mit dem Waldmesser zur Weg- bahnung nöthigt‘®) und die dem Cap angehörigen Zwiebel- gewächse ?)! Wer hört nicht gerne, dass die grösseren Raubthiere grösstentheils verschwunden sind und sich tiefer ins Innere zurückgezogen haben ®)? Wer wird nicht den schnöden Luchsen grollen, von denen unser Reisender, allem Savoir vivre zuwider, gar nichts erfahren konnte ®), wer nicht sich des bekannten einen russischen Todten 2, Pag. :) Pag. “) Pag. >) Pag. °) Pag. ’) Pag. °®) Pag. ®) Pag. 71. 78. 18. über die stolzen Wipfel seiner Waldesriesen, seiner Palmen, die rankenden Lianen hoch empor züngelnd.“ „Hier am Cap liegt die ganze Pracht einer reizend geschmück- ten Flur ihm unmittelbar in weiter offener Fernschau vor den Augen, zu den Füssen. Die ganze Blumenwelt umgibt ihn so nahe, dass er nur die Hand auszustrecken braucht, um sie zu pflücken.“ „Wölben sich Rios Wälder zu einem Dome, der kaum einem Sonnenstrahle durchzudringen gestattet, dessen geheimnissvolles Halbdunkel den Wanderer so magisch umfängt, dass die schauerliche Wildniss, die in ihrer eigenen Ueppigkeit sich erwürgt, wenn auch an wenig Orten mehr der unhör- bare Tritt des Mokassin ihn gefahrdrohend umschleicht, doch das bange Gefühl der Ohnmacht und Verlassenheit in ihm erweckt, so findet man am Cap vorherrschend nur nie- dere Büsche;“ „und die wenigen Leucadendron - Wälder, die einzigen ur- sprünglichen hohen Bäume sind so zierlich“ . „Wenn mit vorschreitender Jahreszeit der Sonne glühendes Auge auf des Caps leer gebrannte Stätte hernieder schaut, dann mag wohl mit Rio’s sich selbst beschattenden Wäl- dern kein Vergleich mehr möglich sein.“ . „Die hohen stattlichen Gramineen und Cyperaceen mit Schling- pflanzen zur verworrenen, aber reizend blühenden Wildniss verflochten, wenngleich "sie, selten anderthalb Klafter hoch, gewöhnlich kaum Menschenhöhe erreichen, nöthigen doch eben so mühsam mit dem Waldmesser sich den Weg zu bahnen, wie Rios Wälder.“ . „Die dem Cap angehörigen Zwiebelgewächse etc.“ . „Die grössern Pachydermen sind gänzlich, sowie die grösseren Raubthiere grösstentheils verschwunden und haben sich tiefer in’s Innere zurückgezogen. . „Von Luchsen konnte ich gar nichts erfahren.“ 189 erinnern, wenn er von der einen Katze liest, die bei Jagden gele- gentlich geschossen werde '%)? Wer nicht den schlauen Klippdachs bewundern, der schon in weiter Ferne vor dem Annähernden in seine Höhle flieht !!) und vor dem man sich verborgen auf die Lauer stellen muss !?)? Wer wird nicht dem Verfasser im Fluge der Gedanken nach Mauritius folgen, um dem daselbst dort !3) stattfindenden Fischfange, oder dem Fang der Albatrosse beizuwohnen, der — wie schaurig — von Fischern mit tief durchschnittenen Hälsen betrieben wird !2)? Wen wird nicht die Verarmung der Schmet- terlinge *) zu Thränen rühren, Geschöpfe, deren Armuth so gross ist, dass sogar ein dortiger nahekommender Abendvogel seine Blössen mit den Glasfleecken unserer Syntomis bedeckt hatte und Vanessa cardui in jedem Hafen zwar freundlich grüssend, aber verdienst- und beschäftigungslos zu treffen war !%°)! Wen wird nicht ein unwillkürliches Bangen befallen, wenn er an den Strand denkt, der so todt und öde, während an demselben in Aegypten Schnecken rannten und 10) Pag. 80. „Einzig von einer Wildkatze spricht man, dass sie gelegentlich bei Jagden geschossen werde.“ 11) Pag. 80. „scheu und vorsichtig flüchtet er schon in weiter Ferne vor den Annähernden in seine Höhle.“ 22) Pag. 80. Ist die Lage günstig, in der Nähe sich verborgen auf die Lauer zu stellen etc.“ 15) Pag. 82. Ich stationirte mich durch 3 Tage daselbst, um diesem dort betriebenen Fischfange beizuwohnen etc.“ 14) Pag. 82. „Im Sandfliet bei Sommerset sah ich auch einige Boote, von denen jedes 8—12 Albatrosse zurückbrachte, die die Fischer geangelt hatten, denen allen die Hälse tief durchschnitten waren. Es werden hauptsächlich deren Dunen für Betten benützt. 15) Pag. 85. „Auch Schmetterlinge waren sehr arm, ja die ärmste Insekten- elasse, sowohl an Arten, als an Zahl der Individuen.“ 1°) Pag. 85. „Ein mit Glasflecken unserer Suntomis vorkommender Abend- vogel ein paar Hipparchien und Lycaenen nebst einigen Eulen war die ganze Beute.“ — Uebrigens war es auch hier wieder Vanessa cardui, gleichsam gleichen Schritt mit uns in der Wanderung um die Erde haltend, um in jedem Hafen mit a freundlichem Grusse uns als heimathlicher Bekannter entgegen zu kommen, welche die am Ufer in Simonstown wachsende Mariendistel umschwärmte.“ 190 krabbelten, sämmtliech und jede!?”) mit Bernhardskrebsen besetzt ‘und Ocypoda (eine Crustacee) sieh majestätisch mit den Wellen spielte !®)! Doch genug des Scherzes; wenden wir uns nun zu semer ern- sten Seite, die zu berühren ich mich. im Interesse der Wissen- schaft und des guten Geschmackes verpflichtet fühle. Herr v. Frauenfeld hatte den wunderbaren Aufsatz über den Aufenthalt am Cap der k. k. Akademie der Wissenschaften übergeben, von ihr aber zurückerhalten, was er in folgenden Worten anzeigt: „Da derselbe aus mir unbekannten Ursachen noch nicht veröffentlicht ward, so übergebe ich denselben hier und zwar unverändert dem Drucke.“ Herr von Frauenfeld ahnete also auch nicht einmal die Ursachen, die eine wissenschaftliche Corporation bewogen haben konnten, einen aller Logik baren, im uncorreetesten und verworrensten Style geschrie- benen, nichts Neues oder Wesentliches enthaltenden Aufsatz zurück- zuweisen, und seine naive Anschauungsweise führt ihn dahin, diesen Aufsatz der k. k. zool.-bot. Gesellschaft zu octroyiren, die ihrem Se- cretär zu Liebe keinen Anstand nimmt, dieses merkwürdige Product und die dafür auflaufenden Kosten ihren Miteliedern zuzumuthen. Ich begnüge mich, diese Thatsache hier einfach zu registriren, und überlasse es Jedermann, sich sein Urtheil selbst zu bilden. Bei- fügen möchte ich noch, dass es mir als Oesterreicher gewiss am aller- wenigsten beifallen kann, über österreichische Forschungen und For- scher leichtsinnig. und a tout prix den Stab zu brechen. Wo aber die unglaublichste Selbsttäuschung auf solche Irrwege leitet, und die Sucht zu glänzen endlose nichtssagende Artikel hervorbringt, ‘welche öster- reichische Forscher und Forschungen in den Augen des Auslandes nur herabzusetzen geeignet sind, da drängt es mich im Interesse dieser 17) Pag. 88. „Während jedoch am rothen Meere alle solche am Strande liegende Schnecken rennen und krabbeln, indem sie sämmtlich von dem grössten bis zum kleinsten kaum linsen- grossen Exemplare hinab, jede mit Bernhardskrebsen besetzt sind, fand ich hier den Strand todt und öde.“ 18) Pag. 88. „Auch von solchen Catometopen, welche, wie Ocypoda sich mit den Wellen am Meeresstrande spielend hin und her tragen lassen, war in dieser Bai nicht eine Spur zu sehen.“ (Alles wörtlich getreu.) 191 inländischen Forscher ‘selbst, es laut auszusprechen, dass bei uns an solchem Gebahren Niemand Gefallen findet, dass wir derartige Robinsoniaden, auch wenn sie geistreich und correct geschrieben wären, zur Aufnahme in wissenschaftliche Fachschriften nicht geeionet halten, und scheue ich mich nicht, auf das eigenthümliche Streiflicht hinzu- weisen, in welchem die Leitung einer wissenschaftlichen Gesellschaft, erscheint, die solchen Expectorationen, :in welchen nachweislich *) das *) So hüthet sich Herr v. Frauenfeld in der Regel wohlweislich vor speciellen Angaben, wie man sie eben von einem Naturforscher zu er- warten berechtigt ist. Es werden z. B in dem Aufsatze über den Aufenthalt am Cap nur etwa 36 Pflanzen und Thiere (nur das Allergemeinste) speciell aufgezählt, dann heisst es gemeinhin: Palmen, Lianen, Orchideen, Tillandsien, Eriken, Gramineen, Cyperaceen, Irideen, Liliaceen, Orchideen, Polygaleen, Pachydermen, Musteliden, Viverinen, mehrere echte Lacertinen, zahlreiche Schlangen, die ich vor der Hand nicht näher zu bestimmen vermochte, Ti- belluliden, Agrioniden, Schildwanzen wie Capsiden und Coreiden, Tabaniden, Syrphiden, Asiliden, Bombyliden, Carabideu, Hopliden, Cetoniden, Mylabriden, Coceinelliden, Rüsselkäfer, Bockkäfer etc., alles ganz allgemeine vage An-' gaben, die eben keine besondere Kenntniss der Sache bedingen. Oder es wer-' den bloss Gattungen, nie aber Arten aufgezählt, wie: dıe Hottentottenfeige' (Mesembrianthemum) das saftige Beerenträubchen eines gelbblühenden Strah- lenblüthlers, das wie ich glaube, zu Osteospermum gehört, Phaenocoma, He- lipterum, ‚Drosera, Stapelia, Salvia, Sebaca, Chironia, Villarsia, der Cap- Pavian, Hippopotamus, Luchse, Wildkatze (? Felis serval), Viverra, Her- pestes, Bathyergus, @Georhychus, Goldmaulwurf, Oryeteropus, Klippdachs, Schakal, Caphase, ein sehr kleiner Geko N Dactylethra. eine Umbrina, zwei Ülypideen, eine Solea, ein hübsches kleines Fischchen (!), der Klipharder und der Springer, eine Pachycnema, die gewöhnliche Zamia dieser Gegend (!), eine Creindela, eine Anthia, ein Gyrinus, eine Lampyris, ein Paussus, Hydrometra und ein Limnobates, eine kleinköpfige graubunte Cicade, ein mit Glasflecken unserer Syntonis nahekommender Abendvogel (Gattung ?), Bären, Gastropachen — und andere Raupen, ein paar Apidier,. Bombus, eine kräftige Aylocopa, zwei Vespa, ein paar Sandwespen, Ichneu- monen, mehrere Arten Ameisen, ein kleiner niedlicher Anthracier, zwei Paingo- nier, eine //aematopota, die ich nach dem Gedächtniss nicht von pluvialis zu unterscheiden wage, eine grosse Hypotide, einige schöne Lucilien, Scatophaga, einige Anthomyien, Lispe und eine einzige Trypeta, eine prachtvolle Bohr- fliege, eine sehr kleine Simulia, ein kleiner Scorpion, ein paar Mygaliden, eine in abgestorbenen Balanusgehäusen verborgene Spinne, eine in die Nähe von Theridium gehörige Webespinne, eine Chilopoda, ein Julus, ein Peripa- tus, Trochus, Litorina, Purpura, Bueeinum und dergleichen, Fusus, Tur- 192 Naturhistorische kaum in Atomen vorhanden ist, in ihren Schriften eine Ablagerungsstätte einräumt. Wenn Herr v. Frauenfeld während seiner Weltfahrt ein rei- ches Material aufgebracht hat, wenn er einige für die Wissenschaft neue Beobachtungen oder Resultate gewonnen hat, so wird Niemand Anstand nehmen, sein Verdienst gebührend anzuerkennen; gegen solche Aufsätze aber, wie die bisherigen, nach welchen wir durchaus keinen Grund haben können, in seine Beobachtungsgabe oder seinen. Naturforscherberuf Vertrauen zu fassen, müssen wir protestiren. 1 | Lederer. ritella, Marginella, ein Pagurus, Serpula, Echinus, ein Trichaster, der viel- leicht neu ist etc.; nirgends ein genaueres Eingehen in die Sache ! In dem in unserer letzten Nummer besprochenen Aufsatze „über exo- tische Pflanzenauswüchse“ wird eine angeblich neue Gastropachen-Art in fol- gender Weise beschrieben: „Gastropacha inornata. Der ganze Schmetterling graulich lehmfarb. Die Flügel dünn ‘beschuppt. Vorderflügel mit bräunlichen Atomen bedeckt, die nur einen hellen Punkt in der Mitte am ersten Drittel des Flügels, und dahinter eine schwach sichtbare, schmale, gebogene Binde freilassen. Zwi- schen dieser Binde und dem Aussenrande steht eine Bogenreihe von 7 schwärzlichen Punkten, diese Reihe schliesst mit einem tiefschwarzen Punkte, der ganz am Innensaum hinter dem stark abgerundeten Innenwinkel steht. Hinterfliügel ohne Zeichnung gegen den Hinterrand verdüstert. Unterseite gleichfarbig hellgrau, die Adern heller, deutlich sichtbar. Körperlänge 30mm, Flügelspannung 30 mm,“ Also nicht eine Angabe über Geschlecht, Geäder oder Beschaffenheit der bei den Gastropachen so mannigfaltige Verschiedenheiten bietenden Kör- pertheile. Und das soll eine „Beschreibung“ heissen? (Im kais. Museum ist diese Art nicht vorhanden. Ich habe aber das Exemplar unter den von Frauenfeld aus Egypten mitgebrachten Sachen gesehen und glaube mich kaum zu irren, wenn ich es für ein Weib der unserer spanischen Gastr. loti zunächststehenden Gastr. obsoleea Klug erkläre, welche bei Cairo die Mi- mosa nilotica verwüstet und mir aus Kindermann’schen Puppen zahl- reich auskroch.) SE” Dieser Nummer liegt eine Anzeige über „Terminologia entomologiea von Julius Müller“ bei. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. >... WIENER Eintomoloeische Monatschrift, Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr.e 2% IV. Band. ‚Juli 1860. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Halticinen. Von FE. Kutschera. (Fortsetzung.) IV. Gruppe. (Podagrica. Chevrol. Dej. Cat.) - Stirne breit, zwischen den Fühlern wenig erhaben, ‘ziemlich platt, über dem Munde aber deutlich flachbogig abgesetzt; zwischen den Augen vertieft, mit undeutlichen Höckerchen und einem winkel- förmigen Eindrucke hinter denselben. Fühler nach aussen allmälig und merklich verdickt. Kinnbacken 5zähnig, der 2. und 3. Zahn von aussen‘ die stärksten und scharf zugespitzt. Kinnladentaster sehr schlank, mit kaum verdicktem 3. und fast doppelt so langem, länglich kegelförmigem Endgliede. Halsschild mit spitzig nach auswärts gekehrten Vorderecken und einem feinen eingegrabenen Längsstrichelchen an der Basis bei- derseits. Fortsatz des Prosternums eben, deutlich. punktirt, mit ankerförmig ausgezogenen Hinterecken. Flügeldecken in der Mitte, oder nur etwas hinter derselben, am breitesten; von der Wurzel nach der Mitte hin mehr oder minder deutlich gereiht-, nach der Spitze hin stets verworren punktirt, Hinterschienen leicht gebogen, zur Spitze hin allmälig erweitert, mit kantigem Rücken und: ohne Rinne an der Spitze. Drittes Tarsenglied kurz 2-lappig. Klauenglied an der Unterhälfte stark eckig erweitert. Mit den drei vorhergehenden Gruppen in den Grundformen über- einstimmend und mit der eben abgehandelten insbesondere die ankerförmige Gestalt des Prosternalfortsatzes und die 5zähnig getheilte Kinnladenspitze theilend, erhält diese Gruppe durch die verschiedene Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. =18 194 Bildung der Stirne, den weiten Abstand der ziemlich kleinen Augen von einander, . die sehr schlanken Kinnladentaster, die scharfspitzigen Kinnbacken, den Mangel einer deutlich ausgesprochenen Querfurche des Halsschildes und die spitzigen Vorderecken desselben, endlich durch die nur theilweise gereihte Punktirung auf den Flügeldecken ihre eigenthümlichen Merkmale, und bildet ein gut abgeschlossenes Ganzes. Der: Körper ist bald länger bald breiter eiförmig und mehr oder weniger gewölbt. Der Kopf sehr stumpf dreieckig, der Scheitel stark gewölbt, Die Fühler aus dünner Wurzel nach aussen merklich ver- dickt, von halber Körperlänge; das Wuırzelglied kürzer als die zwei folgenden zusammen und mässig angeschwollen; unter den folgenden ist das 3. deutlich länger, selbst als das 5., welches von dem 2. und 4. wenig verschieden ist; das stark verlängerte Endglied ist scharf zugespitzt. Das kissenartig, aber im Ganzen etwas flach aufgewölbte Halsschild ist an den Seiten fein gerandet und hinter den spitzig nach auswärts gekehrten Vorderecken nicht eckig erweitert; die Hinterecken rechtwinklig, mit kleiner, vorspringender Spitze; die Basis wenig gerundet, beiderseits breit und seicht ausgebuchtet und äusserst fein gerandet; hart am Hinterrande zwischen den. beiden Längsstrichel- chen befindet sich ein mehr oder weniger deutlicher feiner Quereindruck ; die Punktreihe am Seitenrande ist mässig stark, Schildchen ziemlich klein mit wenig gerundeten Seiten. Die Flügeldecken sind an der Spitze. allmälig und stumpfer abgerundet als bei der vorigen Gruppe; die. Nahtwinkel rechteckig, die Schulterbeulen mässig erhaben und durch einen bald tiefern, bald seichtern Schrägeindruck abgesetzt; die Punktirung ist, selbst wo sie aus gröberen Punkten besteht,, seicht. Der 1. Bauchring nicht völlig von der Breite der 3 folgenden, der letzte weit schmäler: als. der 1.,. Die Beine von ähnlichem Bau wie bei der 3. Abtheilung der vorigen Gruppe, aber kräftiger, nur die Bildung der Tarsen zeigt mehr Aehnlichkeit mit jener der 2. Gruppe. Das 1. Hintertarsenglied misst etwa ein Viertel der Schienenlänge, das 3. ist ziemlich schmal und wenig breiter als die vorhergehenden und kurz 2-lappig. Bei den Männchen ist das 1. Tarsenglied an allen 6 Beinen deutlich erweitert, der;letzte Bauchring ziemlich breit abge- nur schwach vorspringend und daselbst mit einem feinen Quereindruck versehen. 195 34. H. fuseipes. Ovata, convexa, nitida; capite, thorace subtilissime obsolete punctulato et striolis duabus basalibus impresso anten- narumque basi rufis; elytris eyaneo- aut viridi-aeneis, sat regu- lariter striato-, apice vage punctatis, interstitiis obsolete punctu- latis; pectore, abdomine pedibusque nigris. Long. 11% lin. — lat. % lin. Oliv. Enc. IV. 110. 35.; Ent. VI. 704. 64. t..Af. 64, * Altiea.) — Ent, Hft. II. 10.1. — Pz. Fn. Germ. 21. £.14. — Tilig. Mae. VI. 159. 112. — Schh. Syn. 11. 306.35. — Gyll. Ins. Su. II. 560. 31. Dftsch. Fn. Aust. III. 276. 51..— Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 302; Man.'of br. Col. 293. 2293. Redt. Fn. Aust. ed. I. 530. g. 544; ed. II. 936. g. 1066. — Bach Kf. Fn f. N. u. M. Deutschl. II 147. 47. Chrysomela fuscipes. Rossi Fn. Et. I. 90. 218. — Marsh. Ent. br. 1.199. 69; Galeruca fuscipes. Fab. E. S. L. 2. 32. 95. — Payk. Fn. Su. II. 107. 28. Crioceris fuscipes. Fab. S. El. I. 464. 69. Eiförmig, von etwas breiter, gedrungener Gestalt, ziemlich stark gewölbt und glänzend. Kopf bis auf den pechbraunen Mund, Halsschild und die 4 bis 5 ersten Fühlerglieder roth, Flügeldecken dunkel metal- lisch-blau oder grün, Schildehen, Brust, Bauch und Beine schwarz, die Tarsen bisweilen pechbraun, die Klauen rothbraun. Scheitel glatt; Erhabenheit der Stirne zwischen den Fühlern etwas mehr gewölbt als bei den folgenden und einzeln punktirt. Halsschild 2mal' so breit als lang, auf der Scheibe fein und zerstreut punktirt, nach den Seiten hin glatt, ziemlich stark kissenartig gewölbt, die Seitenränderflach gerun- det, vor den Hinterecken gerade ; der Hinterrand’ ‘kaum gerundet und beiderseits breit und flach ausgebuchtet; zwischen den beiden Längs- strichelchen unmittelbar am Hinterrande ein seichter, an beiden Enden tieferer Quereindruck. Flügeldecken eiförmig, an der Wurzel nur wenig breiter als das Halsschild und ungefähr 3%mal so lang, an den Seiten wenig gerundet, mit mässig feinen, 'zienilich regelmässigen Punktreihen, welche erst nach der Spitze hin sich verwirren und schwächer werden; die Zwischenräume äusserst‘ fein punktirt; der Schrägeindruck inner- halb der deutlich erhabenen Schulterbeule seicht. Bauch fein und ver- loschen punktirt, fast kahl. Beine kräftig. : 13 a 196 Die grösstentheils regelmässig punktirten Flügeldecken und die ganz schwarzen Beine unterscheiden diese Art hinlänglich von den folgenden. ; - Ueber ganz Europa verbreitet, jedoch überall selten. Nach den Ent. Heften auf Malva rotundifolia. 35. H. Malvae. Oblongo-ovata, convexiuscula, nitida; capite, thorace subtiliter punctulato et striolis duabus basalibus impresso, anten- narum basi pedibusque rufis, occipite femoribusque posticis nigro- . aeneis; elytris aeneis, anterius subregulariter striato-, posterius vage subtiliter punctatis, interstitiis obsolete punctulatis, pectore abdomineque nigris. Long. 1Yı— 113" — lat. 34". Var. ore, femoribusque 4 anterioribus medio nigricantibus. Illig.. Mag. V].. 63.16. et 159. 113. — Dftsch. Fn. Aust. Ill. 286. 70. — Redt. Fr. Aust. ed. I. 530. g. 544; ed. II. 936. g. 1066. -— Bach Kf. Fn. £. N. u. M. Dtschl. II. 147. 48. —— Haltica tripudians. Steph. Il. br. Ent. Mand. IV. 302, Man. of br. Col. 293. 2294. / Fast von der Grösse der H. fuscipes, aber um. Yı schmäler, mehr. länglich eiförmig, ziemlich gewölbt, glänzend. Kopf, Halsschild, die 4 bis 5. ersten Fühlerglieder und die Beine dunkel-ziegelroth, der Scheitel und die Hinterschenkel metallisch schwarzgrün, häufig auch die 4 Vorderschenkel in der Mitte.und der Mund schwärzlich ; die Flügeldecken erzgrün, bisweilen ins Bläuliche spielend ; Schildchen, Brust und Bauch schwarz. Scheitel äusserst fein und verloschen, Er- habenheit. zwischen den Fühlern einzeln grob punktirt. Halsschild mehr als 1% mal: so breit. als lang, fein und ziemlich dieht punktirt, die Seitenränder vor der Mitte gerundet, nach rückwärts etwas eingezo- gen; Hinterrand flach gerundet und kaum ausgebuchtet; die beiden Längsstrichelchen fein, der Quereindruck am Hinterrande äusserst seicht und schwach; die länglichrunden Flügeldecken an der Basis breiter als das Halsschild und etwa 3%smal so lang, an den Seiten flach gerundet, vorne bis beiläufig in die Mitte ziemlich regelmässig, hinter derselben verworren und feiner punktirt; die Zwischenräume äusserst fein und verloschen punktirt; der Schrägeindruck innerhalb der wenig erhabenen Schulterbeule sehr. schwach. Die Beine etwas. zarter als bei H. fuscipes. 197 Wenig ausgereifte Stücke Zeigen ganz 'rothen Kopf und ‘Beine. H. tripudians Steph. ]l. c. dürfte hieher gehören. In Mittel- und südlichen Europa heimisch ; im Sommer’ auf Malva rotundifolia, Althea chinensis und: rosea in Gärten bei Wien nicht selten. 36. H. intermedia. Oblongo-ovata, minor, convexiuscula, nitida; capite, thorace subtilissime punctulato et striolis duabus basalibus im- presso, antennis fere totis pedibusque rufis; elytris aeneis sat regulariter striato-, apice vage punctatis, interstitiis obsolete punctulatis, pectore abdomineque nigris. Long. 1—1 Ya’. — Lat. Y%— 1 u Um ein Drittheil kleiner als H. Malvae, ihr übrigens sehr ähn- lich. Länglich eiförmig und ziemlich gewölbt. Kopf, Halsschild und Beine ganz, die Fühler bis auf die Spitze ziegelroth; der Mund bräun- lich; Flügeldecken dunkel erzgrün; Schildchen, Brust und Bauch schwarz. Scheitel kaum punktirt. Sterne und Halsschild wie bei AM. Malvae, letzteres aber rückwärts stärker eingezogen und daher auch die Rundung des Seitenrandes vor der Mitte etwas stärker. Flügel- decken an den Seiten kaum gerundet, die Punktreihen reichen bis nahe zur Spitze, sind fast regelmässig und bestehen aus etwas gröberen, jedoch seichten Punkten; die Spitze fein und verworren, die Zwi- schenräume verloschen punktirt, die wenig erhabene Schulterbeule durch einen seichten Schrägeindruck abgesetzt. Durch Gestalt und Färbung die Vorige mit der Folgenden ver- bindend, aber von geringerer Grösse als beide, unterscheidet sie sich von der erstern durch ganz rothe Färbung des Kopfes und der Beine, stärker gerundete Halsschildseiten, gröbere, bis gegen die Spitze regelmässig gereihte Punktirung der Flügeldecksn, von der nächstfol- senden, mit der sie die ganz rothe Färbung des Kopfes, Halsschildes ‘und der Beine gemein hat, durch den dunkleren Ton des Rothes, dunkel erzgrüne Färbung und stärkere Wölbung der weniger längli- chen Flügeldecken, deren weit regelmässigere und etwas gröbere Punkt- reihen, und undeutlich punktirte Zwischenräume, endlich durch das nicht so kurze, schwach punktirte Halsschild. In Griechenland. (Athen, bei H. Miller.) 37. H. semirufa. Oblongo-ovata, subconvexa, nitida; capite, thorace . ‚breviore, subtiliter sat dense punctulato, et striolis duabus ba- salibus impresso, antennis , fere totis pedibusque rufis; ‚elytris 198 "longiusculis, eoeruleo-virescentibus, subregulariter striato-, apice vage punctätis, interstitiis subtilissime punctulatis, peetore ab- domineque nigris. Long. 1Yı-—1Yr'* — Lat. %y— a". Crepidodera semirufa. Küst. Käf. Eur. IX. 86%). Den beiden Vorhergehenden sehr nahe verwandt und von gleicher Grösse wie H. Malvae, aber etwas schmäler, mehr gestreckt-eiförmig und flacher gewölbt. Kopf, Halsschild, der grösste Theil der Fühler, das Halsschild und die ganzen Beine hellroth, der Mund bräunlich, Flügeldecken blaugrün, Schildehen, Brust und Bauch schwarz. Scheitel und Stirne wie bei H. intermedia. Das Halsschild fast 2-mal so breit als lang, kürzer und flacher gewölbt als bei den 2 Vorhergehenden, weit deutlicher und dichter punktirt, und nach rückwärts deutlich ein- gezogen; die Rundung des Seitenrandes liegt mehr nach vorne; der Hinterrand ist kaum gerundet und beiderseits breit ausgebuchtet; am Hinterrande zwischen den beiden, ziemlich tiefen Längsstrichelchen befindet sich eine feine, deutlichere Querlinie eingedrückt. Die Flügel- decken sind länglich und flach gewölbt, wenig breiter als das Hals- schild, und etwa 4mal so lang als dasselbe; die Seiten kaum gerun- det, ziemlich gleich breit; die nicht sehr regelmässigen Punktreihen sind bis auf %% der Länge von der Wurzel an deutlich, die Zwi- schenräume aber stärker als bei den beiden Vorigen punktirt. Von allen Uebrigen durch längliehere Gestalt, von H. Malvae durch flachere Wölbung, hellrothe Färbung des Halsschildes, des gan- - zen Kopfes und der Beine, heller blaugrüner Farbe und weiter gegen die Spitze reichende Punktreihen der Flügeldecken, deutlichere Punkti- rung des Halsschildes und der Zwischenräume auf den Flügeldecken, — von der H. intermedia durch die bereits bei derselben bemerkten Unterschiede abweichend. Im südlichen Europa, in Sizilien von H. Grohmann, auf der Insel Sardinien von H. Küster, in Dalmatien von H. Kahr aufge- funden. Wahrscheinlich bisher mit H. Malvae vermengt, dürften sich die Vaterlandsangaben bei dieser aus dem Süden, vielleicht auch die *) Bereits pag. 75 dieses Jahrganges erwähnte ich der Crepid. semirufa Küst. als einer mir unbekannten Art, welche aber kaum in die Gruppe Crepido- dera zu setzen sein dürfte. Nach sorgfältiger Vergleichung der Kü ster’schen Beschreibung mit der vorliegenden Art, nehme ich keinen Anstand, auch ohne der Ansicht von Original-Exemplaren die Identität beider Arten vorauszu- setzen und den Küster’schen Namen „semirufa“ statt der beabsichtigten Benennung „italica* für obige Art festzuhalten. 199 von Illiger bei H. Maloae erwähnte Varietät mit ganz rothem Kopf und Beinen, endlich die Synonyme des Dej. Catalogs: ötalica Chevr.; Lactucae Ziegl. auf die vorliegende Art beziehen. 38. H. fuseicornis. Ovata, convexa, nitida; capite, thorace subtilissime obsolete punetulato et striolis duabus basalibus impresse, pedi- bus antennarumque basi rufis; elytris eyaneis aut eyaneo-viren- tibus subtiliter vage, ad basin nonnihil seriatim punctulatis; peetore abdomineque nigris. Long. 1%a4—2Yı' ' — Lat. % —4'". Ent. Hft. OD. 51. 28. — 1lllig. Mag. VI. 127. 64. — Schh. Syn. Il. 306. 34. — Gyll. Ins. Su. IH. 520. 4. —Duftsch. Fn. Aust. III. 265. 30. — Steph. Il. br. Ent. Mand IV. 300; Man of br. Col. 293. 2288. — Redt. Fn. Aüst. ed. I. 530. g. 544. ed. I. 936. g. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dischl. Il. 146. 40. Chrysomela fuseicornis. Linn. S. N. Il. 595. 66. Crepidodera fuscicornis. Küst. Kf. Eur. VII. 100. Chrysomela rufipes. Rossi En. Et. I. 90. 217. Marsh. Ent. br. I. 198. 68. Galeruca rufipes. Fab. E. S. L 2. 32. 94. — Payk. En. Su. 1: 97. 14, Altica rufipes. Oliv. Enc. IV. 109. 34.; Ent. VI. 708. 63 pl. 4 f. 63. — Paz. Fn. Germ. 21 f. 10. Crioceris fulvipes. Fab. S. E. 1. 463. 68. Diese und die folgende Art unterscheiden sich von den vorher- gehenden ausser der bedeutenderen Grösse hauptsächlich durch den gerundet-eiförmigen Umriss und die grösstentheils verworrene Punkti- zung der Flügeldecken. Eiförmig, gewölbt, glänzend. Kopf, Halsschild, Beine, Kama die Fühler bis auf die 5 äusseren schwärzlichen Glieder roth, Flügeldecken blau oder blaugrün, Schildehen, Brust und Hinterleib schwarz, Mund- spitze bräunlich. Scheitel fast glatt; Erhabenheit zwischen den Füh- lern ziemlich grob punktirt, Halsschild 2mal so breit als lang, äus- serst fein und verloschen punktirt, die Seiten in der Mitte ziemlich ' stark gerundet; der Hinterrand leicht gerundet und kaum gebuehtet; ' die Längsstrichelchen kurz und fein, zwischen beiden eine feine Quer- Hnie hart am Hinterrande eingedrückt. Flügeldecken eirund, stärker gewölbt und etwas breiter an der Wurzel als das Halsschild und 200 Amal so lang als dasselbe, fein und verworren punktirt, nur an der Wurzel mit schwachen Spuren unregelmässiger Punktreihen und einem schrägen kurzen Eindruck innerhalb. der deutlichen Schulterbeule. Un- terseite sparsam punktirt und kaum behaart. In allen Theilen Europas so wie an der Nordküste‘ Afrikas ver- breitet; im Sommer auf Malva-Arten, besonders häufig in Gärten auf Althea chinensis. Die afrikanischen Exemplare sind etwas grösser und stärker punktirt. 39, H. discedens. Latius ovata, convexa, nitida; capite, thorace dense et, sat grosse punctato et. striolis duabus basalibus impresso antennarumque basi rufis; elytris eyaneis, vage et fortiter, ad basin .subseriatim punctatis, interstitiis subtiliter punctulatis ; ore, pectore abdomineque. nigris, pedibus brunneis, femoribus nigricantibus. -Long.. 1%» —2!"" — Lat. %— 4". Var. pedibus rufobrunneis, geniculis tarsisque obscurioribus. Boildieu, Ann. d..l. Soc. Ent. de France III. Ser. 475. 13.. (Pl. 8. fig. 9.) Etwas kürzer und .breiter als die Vorige, aber von derselben Färbung des Kopfes, Halsschildes, der Fühler, Flügeldecken, des Sehildchens und der Unterseite; . doch .sind die Flügeldecken in der Regel dunkler blau, mit weniger grünlichem Schimmer; der ganze Mund, so wie die Schenkel schwärzlich, die. Schienen und Tarsen rothbraun ; ‚häufige sind aber auch die Schenkel rothbraun, und nur ihre Spitze und die Kniee schwärzlich und die Tarsen etwas dunkler. Scheitel glatt, Erhabenheit zwischen den Fühlern etwas runzlich punktirt und längs der Mitte seicht vertieft. Halsschild zweimal so breit als lang, aber ziemlich stark und dicht punktirt, die Seiten _ etwas vor der Mitte gerundet und vor den Hinterecken leicht ge- schweift, Hinterrand flach gerundet. und seicht gebuchtet ; die Längs- strichelcehen tiefer als bei der Vorigen, der Quereindruck am Hinter- rande seicht. Flügeldecken etwas kürzer und breiter gerundet als bei H. fuseicornis; die Punktirung stark, auf der Vorderhälfte bis gegen die Mitte unregelmässig gereiht, auf der rückwärtigen Hälfte verwor- ren; die sich ergebenden Zwischenräume sind feiner punktirt; die deutlich erhabene Schulterbeule durch einen längeren: Schrägeindruck abgesetzt. Die Beine sind etwas kräftiger als bei H. fuscicornis. Durch breitere und kürzere Gestalt, die weit stärkere Punkti- rung auf Halsschild und Flügeldecken, die deutlichen. Punktreihen ‚auf 201 der Vorderhälfte der letzteren und die verschieden gefärbten Beine von den Vorigen leicht zu unterscheiden. ‚Im südlichen Frankreich von Jacquelin du väl, in maria von Dahl und Kahr aufgefunden. Sie ee in Sammlungen. auch den Namen: H. rudicollis Foudr. V. Gruppe. (Phyllotreta Chevrol. Dej. Cat.) Stirne zwischen den Fühlern mit scharf kielförmiger Erhaben- heit, welche über dem Munde sich gabelförmig ausladet und so mit ihm ein vertieftes dreieckiges Feldchen einschliesst; zwischen den Augen statt deutlicher Höckerchen mit einer glänzenden, fast herzför- migen, in der Mitte meist durch ein feines Längsstrichelchen getheilten Schwiele. Fühler nur wenig nach aussen verdickt. Kinnbacken 5zähnig, ziemlich spitzig, der mittlere Zahn der stärkste. Kinnladentaster ziemlich kurz und mässig dick, das kegel- förmige Endglied an der Basis fast so breit als das kurze 3. Glied an der Spitze. Halsschild vorn und hinten fast gerade abgeschnitten, ohne bestimmte Eindrücke. Fortsatz der Vorderbrust sehr schmal, der Länge nach. fein kielförmig erhaben, hinter den Hüften nur wenig erweitert mit abgerundeter Basis. Flügeldecken in der Mitte am breitesten, verworren, biswei- len fast linienförmig punktirt. Hinterschienen gerade, zur Spitze hin allmälig breiter mit stumpfkantigem Rücken und kurzer Rinne an der Spitze. Drittes Tarsenglied mit kurzen, durch einen feinen Einschnitt getrennten Lappen. & Klauen an der Unterhälfte schwach eckig erweitert. Diese Gruppe trägt 'ein gut abgeschlossenes Gepräge und ist sowohl von den vorhergehenden als den nachfolgenden Gruppen durch bestimmt ausgesprochene Merkmale geschieden. Der Körper ist durchschnittlich länglich-eiförmig und wenig ge- wölbt, geht aber einerseits in eine gewölbtere Eiform, andererseits in eine sehr flachgedrückte, langgestreckte Gestalt über. Kopf klein und stumpf dreieckig. Stirne von der oben beschriebenen Gestalt. Fühler schlank, etwas: länger als der halbe Körper ; das Wurzelglied mässig 202 angeschwollen und das längste, reichlich so lang als die zwei folgenden zusammen ; das 2. meist etwas länger als das 3. Glied; das 4. wieder länger als dieses, selten stärker verlängert und in diesem Falle das 5. kürzer, in der Regel ist aber das 5. deutlich verlängert; das 6. eines der kleinsten; die übrigen ziemlich gleich lang bis auf das stumpf- zugespitzte, etwas längere Endglied. Im männlichen Geschlechte meh- rerer Arten tritt durch stärkere Verlängerung, Verdiekung oder unre- gelmässige Erweiterung des 4. oder 5. Gliedes, oder beider zugleich, dann stärkere Verkürzung der angränzenden eine besondere Eigen- thümlichkeit dieser Gruppe hervor; die erweiterten Glieder sind zugleich mehr glänzend und fast kahl. Das Halsschild kommt durch die Führung des Seitenrandes zu den stärker herabgekrümmten Vorder- ecken und die deutlichen Hinterecken der Halsschildform den 4 ersten Gruppen nahe, weicht aber dureh die gleichmässigere, nicht kissen- artige Wölbung, die nach vorne mehr verschmälerten Seitenränder, den fast gerade abgeschnittenen Vorder- und Hinterrand und den Mangel bestimmter Eindrücke davon ab; die Hinterecken sind in der Regel stumpfwinkelig, die Seitenränder fein und deutlich abgesetzt, und hinter den stumpfen Vorderecken stumpfeckig erweitert; der Hin- terrand fein, häufig undeutlich abgesetzt und beiderseits sehr schwach gebuchtet. Der Prosternalfortsatz von der oben angezeigten Bildung; bei den langgestreckten Arten erscheint er nur wie ein dünner Faden zwischen den Hüften. Das Schildchen quer dreieckig mit kurz zuge- rundeter Spitze. Die Flügeldecken bei der Mehrzahl länglich eiförmig und nur bei den gewölbteren Arten an den Seiten stärker gerundet, sind an den Schultern etwas breiter als das Halsschild, in der Mitte am. breitesten, an der Spitze sanft und gemeinschaftlich abgerundet, mit fast rechteckigen Nahtwinkeln; bei den langgestreckten flachen Arten sind die Seiten fast gleich breit, an der Spitze jäh abgerundet, fast abgestutzt und die Hinterleihsspitze freilassend, die Nahtwinkel stumpf, das Nahtende etwas klaffend. Die Schulterbeule ist stets deutlich ausgedrückt; der umgeschlagene Theil des Seitenrandes ver- schmälert sich hinter den Schultern rascher und verschwindet: ziemlich weit vor der Spitze. Die Arten sind geflügelt. Die Zwischenräume der Hüften sehr selimal. Der 4. Bauchring ist etwas schmäler als die 3 fol- genden, unter sich gleich breiten, zusammen, der letzte schmäler'als der erste. Die Punktirung der: Oberseite ist mehr oder weniger dicht und verworren, auf den F lügeldecken bisweilen in Linien gereiht und nach der Spitze hin feiner. Die Untexseite ist sparsam, der Hinterleib 203 etwas deutlicher, besonders nach der Spitze hin punktirt und beinahe "kahl. Die Beine kurz, die Hinterschenkel ziemlich stark verdickt, der Schenkelanhang schmal dreieckig. Die Hinterschienen zeigen die vorne beschriebene Gestalt, ihre Spitze ist wenig schräg abgeschnitten mit feinem Enddorn, und mit steifen Borstenhärchen besetzt. Die Hinter- taxsen schlagen sich im rechten Winkel gegen den Rücken der Schiene zurück. Das 1. Hintertarsenglied misst etwa ein Drittel der Schienen- länge, das 3. ist mässig breit mit kurzen durch einen feinen Einschnitt getrennten Lappen. Klauenglied an der Unterhälfte schwach erweitert. Bei den JS ist, ausser der bemerkten Abweichung in der Fühlerbil- dung mehrerer Arten, das 1. Tarsalglied an allen 6 Beinen erweitert, der letzte Bauchring quer gewölbt, der beiderseits ausgebuchtete Aus- senrand desselben in der Mitte deutlich halbrund vorspringend, aber schräg niedergebogen, mit einem tieferen ovalen Grübchen; auch zei- gen sich bisweilen seichte seitliche Eindrücke. _ Die Arten dieser Gruppe leben fast durchgängig auf Cruciferen. a) Flügeldecken gelb mit schwarzen Rändern oder schwarz mit gelben Zeichnungen. 44. H. Armoraciae. Oblongo-ovata, convex&, nitida, nigra, subtiliter dense punctulata, elytris flavis, margine omninigro; antennarum basi, geniculis 4 anticis, tibüs tarsisque pallide testaceis. Long. 144 — Lat. Ya". Ent. Hft. U. 75. 44. t. II. £. 6. — Illig. Mag. Vl. 150. 93. — Gyll. Ins. Su. IV. App: 654. 89.— Dftsch. Fn. Aust. IL 254. 7. — Redtenb. Fn. Aust. ed. 1. 531. g. 544. ed. II. 938. g. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. uw. M. Deutschl. UL 140. 17. Länglich eiförmig, gewölbt, glänzend. Schwarz, die Flügeldecken weissgelb; am ganzen Aussenrande schmäler, am Nahtrande viel brei- ter schwarz eingefasst, wobei sich der vom letzteren gebildete gemein- schaftliche schwarze Rückenstreifen 'von der Mitte sowohl nach der Wurzel als nach der Spitze hin etwas verschmälert; die 3 ersten Fühlerglieder blass röthlichgelb, die Schienen, Tarsen so wie die Spitze der vier vorderen Schenkel blass gelbbraun. Scheitel, Halsschild und Flügeldecken sind fein und dicht punktirt. Das 2. Fühlerglied etwas kürzer als das 3., das 4. beim © kaum länger als das 5., beim J deutlich länger und unmerklich verdickt, das 6. nur etwas kürzer als das 5. Glied. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an den Sei- 204 ten ziemlich stark gerundet, nach vorne verschmälert und vor den rechtwinklichen Hinterecken etwas eingezogen, am Grunde kaum ge- randet. Flügeldecken etwas breiter als das Halsschild und mehr als 4mal so lang, an den Seiten sanft gerundet; Schulterbeule wenig abgesetzt. Im mittleren und nördlichen Europa; aus Frankreich, Deutsch- land, Ungarn, Finnland bekannt, aber ziemlich selten. Auf Cochlearia Armoracia. Ob H. vittata Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 297; Man. of Col. 292. 2274 hieher gehört, ist fraglich; er beschreibt aber die Beine ganz schwarz. 41. H. tetrastigma. Oblongo-ovata, convexa,, nitida, nigra, punetu- lata, elytris ovatis, singulo vitta longitudinali latiore, luteo- testacea, extus sinu breviore profunde emarginato, intus leviter sinuata; antennarum basi geniculisque piceo-testaceis. Long. 1 Y — 112!" — Lat. Ya". Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. IM. 142. 25. — Haltica flexuosa. Dftsch. Fn. Aust. III. 263. 27. var. y. Var. vitta 'fere interrupta aut denuo in duas maculas divisa. Comolli. de Col. nov. Prov. Novocom. 47. 101. Eine der grössten Arten dieser Gruppe, fast noch grösser als H. Armoraciae. Länglich eiförmig, gewölbt, stark glänzend. Schwarz, jede Flügeldecke mit einem röthlich gelben ziemlich breiten Längsstrei- fen, welcher weder die Wurzel noch die Spitze erreicht, dessen Aus- senrand vorne an der Schulterbeule schräg und kurz, in der Mitte aber tief und halbrund ausgebuchtet ist, dessen Innenrand vorne ziem- lich nahe an der Naht beginnend, sich allmälich bis hinter der Mitte davon entfernt, und erst an der Spitze sich rascher und stärker der: Naht wieder nähert, so dass dadurch ein vorne schmälerer, sich all- mälig bis über die Mitte erweiternder und von da zur Spitze sich wieder verschmälernder gemeinschaftlicher schwarzer Rückenstreifen gebildet wird. Häufig hängt der vordere und hintere Theil des Längs- streifens bei noch stärkerer Ausbuchtung des Aussenrandes nur’noch durch einen dünnen gelben Faden zusammen, bisweilen (nur @) ist er aber gänzlich in zwei Theile getrennt, deren vorderer länglich keil- förmig, der hintere mondförmig ist. Die 2 ersten Fühlerglieder und die Basis des 3. sind röthlich braungel», ‘bei den -S' das Wurzelglied 205 meist an der Oberseite pechbräunlich, die Beine schwarz bis auf die bräunlichen Kniee. Scheitel und Halsschild sind feiner, die Flügel- decken stärker und nicht sehr dicht punktirt, die Punkte auf den Letzteren theilweise in Linien gereiht. An den Fühlern, welche in beiden Geschlechtern gleichartig gebildet sind, ist das 2., 4. und 6..Glied ziemlich gleich lang, das 3. etwas kürzer, das 5. deutlich länger. Das Halsschild um die Hälfte breiter als lang, fast kissenartig gewölbt, zeigt gerundete, nach vorne wenig mehr als nach rückwärts verschmälerte Seiten und stumpfe Hinterecken; der Hinterrand ist sehr deutlich abgesetzt, vor der Mitte der Basis bisweilen ein seichtes Grübehen. Die gewölbten Flügeldecken sind eiförmig, an den Schultern deutlich breiter als das Halsschild und fast Amal so lang, mit ziemlich stark gerundeten Seiten und erhabener, durch einen kurzen Schräg- eindruck abgesetzter Schulterbeule. Trotz der ausserordentlichen Aehnlichkeit mit H. fleruosa Ill., mit der sie häufig zusammengezogen wird, dürfte doch ihre Aufrecht- haltung als eigene Art begründet sein; sie ist fast um die Hälfte grösser, stärker gewölbt, an den Seiten mehr gerundet und etwas stär- ker punktirt; die Fühlerwurzel heller bräunlich, die Längsstreifen der Flügeldecken in der Regel breiter und aussen tiefer ausgebuchtet, der gemeinschaftliche schwarze Rückenstreifen erweitert sich von vorne nach rückwärts allmälig, während er bei H. flexuosa schon von der Wurzel an ziemlich gleichbreit sich darstellt. Im Ganzen selten, doch wie es scheint, ziemlich weit verbreitet; in Italien, Dalmatien, Oesterreich, den Rheingegenden, Schlesien. 4%. H. flexuosa. Oblongo-ovata, subconvexa, nitida, nigra, punctu- lata, elytris subovatis, singulo vitta longitudinali angu- stiore luteo-testacea, extus sinu longiore minus profunde emar- ginata, intus subrecta; antennarum basi geniculisque piceo-testa- ceis. Long. 1—1%5'' — Lat. y»— 4°". Var. vitta fere interrupta aut in duas maculas divisa. Illig. Schn. Mag. V. 601. 8. (Altica). — Ent. Hfte. Ib. 7.1.42. var.co.. de, Illig. Mag. VI. 148. 90. var. 2. 3..— Oliv. Ent. VI. 716. 86. pl. 5. £. 86. — Schönh. Syn. U. 314. 79. var. c. d. e. — Gy.ll. Ins. ‚Su. IIL. 531., 10. var. c.d. — Dftsch. En.;. Aust.: All. ‚263. 27. var... — Steph. Nl. br. Ent. Mand. IV. 296; Man of br. Col. 292. 2273. 206 — Redt. Fn. Aust. ed. I. 532. ge. 544; ed. M. 939. ge. 1066. — Bach Kf. Fn. f. N. u. M. Dtsehl. III. 143. 26. Chrysomela fleeuosa Marsh. Ent. br. I. 198. 66.? Gateruca nemorum Payk. Fn. Su. I. 98. 16 var. ß. Kleiner als die Vorige, mehr flach gewölbt, an den Seiten weni- ger gerundet, die Punktirung etwas feiner, übrigens aber äusserst ähnlich. Der weder die Wurzel, noch die Spitze erreichende röthlich- gelbe Längsstreifen auf jeder Flügeldecke ist etwas schmäler, die Aus- buchtung in der Mitte des Aussenrandes daher weniger tief und län- ger, der Innenrand ist der ganzen Länge nach ziemlich gerade, daher der gemeinschaftliche schwarze Rückenstreifen mehr gleich breit, und nur an der Spitze verschmälert zugerundet. Durch stärkere Ausbuch- tung des Aussenrandes findet dieselbe fadenförmige Verschmälerung des Längsstreifens in der Mitte oder gänzliche Trennung in zwei läng- liche Makeln statt, wie bei der Vorigen. Die Basis der Fühler und die Kniee pechbräunlich. Die Fühler in beiden Geschlechtern gleichmässig gebildet, das 2. Glied etwas länger als das 3., das 4. deutlich länger als dieses, das 5. vom dem 4. an Länge wenig verschieden. Das Hals- schild ist etwas flacher gewölbt, mit 2 schwachen nur bei schiefer Ansicht wahrnehmbaren Schrägeindrücken beiderseits an der Basis; die Flügeldecken mehr länglich als bei MH. tetrastigma. - R Im nördlichen und mittleren Europa heimisch, aber wohl nirgends häufig. Mir liegen Exemplare aus der Leipziger Gegend, den Rhein- gegenden, Oesterreich und Steiermark vor. Das Merkmal „subdepressa* oder een bei Illiger, Ent. Hften, Gyllenh., Duftschm. ete. deutet an, dass als H. fle- zuosa dieser Autoren die vorliegende und nicht etwa die viel gewölb- tere H. tefrastigma anzunehmen sei, obschon nach der verschiedenen Grössenangabe bei den Autoren zu schliessen, unter derselben auch die Vorige verstanden worden ist, wie sich überhaupt sowohl bei M. flexuosa als H. nemorum der Autoren die ähnlichen Arten dieser Gruppe sehr vermengt finden. So dürfte H. fleruosa E. H. |. ce. var. a, Gyll.]. ce. var. a., mit ganzem oder mur wenig ausgebuchtetem Längsstreifen, dann Alt. Nasturtü Pz. En. Germ. 21. f. 9, weder zu der vorliegenden noch vorhergehenden Art gehören, wenigstens liess sich an einer ziemlichen Anzahl derselben keine solche Gestalt des Längsstreifens wahrnehmen ; vielleicht beziehen sie sich auf die weiter unten beschriebene H. undulata m.; die Var. b der H. fleruosa E. H. 207 und Gyli. dürfte sich theils auf H. tetrastigma, theils auf AH. sinuata Redt. beziehen lassen. H, flexuosa Illig.]. ce. var. 1 gehört unzwei- felhaft zu H. nemorum L., dessen H. nemorum var. 1 aber zu H. undulata m.; var. 2 zu H. sinuata Redt. — Die Panzer’sche Ab- bildung der H. flewuosa (En. Germ. 25. f. 12) ist wie die meisten seiner, Abbildungen ungenau, H. 4guitata Steph. Ill. ‚br. Ent. Mand. IV..299; Man. of br. Col. 292. 2275 mit ganz schwarzen Fühlern und Beinen und deutlich getrennten Makeln bleibt zweifelhaft. Ob H. fle= zuosa Marsh. Ent. br. I. 198. 66 nicht vielleicht auf die Vorige zu beziehen. sei, dürfte nach der gegebenen Beschreibung schwer zu ent- scheiden sein. 43. H, flavogutiata. Oblongo-ovata,: subconvexa, nigra, thorace niti- dissimo, subtilissime punetulato, elytris subnitidis densius punetu- latis, singulo maculis duabus flavis, una oblonga subquadrata ad basin, altera rotunda apicem versus; antennarum basi, geniculis tarsisque testaceis. Long. 1“ — Lat. 14", Var. tibiis apice aut totis fuscotestaceis. Etwas kleiner als H. leeuosa. Länglich eiförmig, wenig gewölbt, schwarz. Jede Flügeldecke mit zwei goldgelben Makeln, deren vordere an der Wurzel länglich viereckig und etwas schräg von aussen nach innen gestellt, sich bis an den Vorderrand erstreckt, und durch die schwarze Schulterbeule seicht ausgebuchtet ist; deren hintere nur halb so gross und rund, nahe an der Spitze liegt, und von der vorderen durch einen weiten Zwischenraum geschieden ist. Die 4 bis 5 ersten Fühlerglieder hell gelbbraun, die übrigen schwarzbraun. Tarsen, Kniee und Spitze der Schienen ebenfalls gelbbraun, oder die ganzen Schienen bräunlich und nur.in der Mitte etwas dunkler. Scheitel und Halsschild sehr fein und mässig dicht punktirt; letzteres, sehr stark glänzend, wenig gewölbt, etwa,um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten in der Mitte leicht gerundet, nach vorne wenig verschmälert, die Hinter- ecken stumpf, die Basis -nur undeutlich gerandet; am Grunde dem Schildchen gegenüber steht ein seichtes kurzes Längsstrichelchen. Die Flügeldecken an den Schultern breiter als das Halsschild und Amal so lang, wenig glänzend, fein, aber dicht und an der Naht, fast, vunz- lich punktirt, ohne linienförmiger Stellung der Punkte. Schulterbeule stark erhaben, und durch einen kurzen Eindruck abgesetzt. Die Makeln der Flügeldecken dürften schon ihrer entfernten Stellung nach, stets getrennt vorkommen. Die Bildung der Fühler in beiden Geschlechtern 208 gleich; das 3. Glied ‘ist deutlich kürzer als das 2. und 4., welche einander an Länge gleich sind, das 5. ist etwas verlängert, das 6. ungefähr von der Länge des 3. Gliedes. Durch geringere Grösse, dann durch. Gestalt und :hellgoldgelbe Färbung der Makeln und deren weiten Abstand von einander, dichte Punktirung der.etwas matt glänzenden Flügeldecken, durch Ausbrei- tung der hellen Färbung der Fühlerwurzel bis zum 5. Gliede, gelb- braune Tarsen und Schienenspitzen von den Var. der 2 Vorhergehenden mit getheilten Längsstreifen hinlänglich verschieden ; von H. Brassicae Fab. aber schon durch die länglich eiförmige Gestalt,. schwächere Wölbung und die gleichartige Fühlerbildung in beiden Geschlechtern zu unterscheiden. Zwei Stücke dieser schönen Art verdanke ich der gütigen Mitthei- lung des Herın v. Kiesenwetter, welcher sie aus Griechenland : (Athen) erhielt. (Fortsetzung folgt.) Vorläufiger Commentar zum dipterologischen Theile der »Fauna austriaca«. Von Dr. I. R. Schiner. U. Gleich nach dem Erscheinen des ersten Theiles dieses Aufsatzes war Herr Professor Dr. Kolenati so gütig, mich auf einige Punkte aufmerksam zu machen, die seiner Ansicht nach in meiner Arbeit einer Berichtigung bedürfen würden. Da die Verschiedenheit unserer Ansichten meistens nur auf Missverständnissen beruhte, so will ich hier nur dasjenige besonders hervorheben, was auch in weiteren Krei- sen missverstanden werden könnte. Herr Dr. Kolenati glaubte nämlich, dass es statt „Neme- strinidae,“ richtiger „Nemestrininae“ heissen müsse; dass „Coenomyidae“ mit Westwood 1840 zu eitiren sei, dass nicht „Dolichopidue,“ sondern „Dolichopodinae“ Rondani 1848 zu sagen wäre, und dass „Stratiomyinae* ebenso von Rondani 1848 bereits verwendet worden sei. — Alles diess wäre vollkommen richtig, wenn auch, rücksichtlich der Namen der Familien und Sub- familien dem Prioritätsprinzipe volle Rechnung getragen werden 209 - wollte. Das halte ich aber nicht für förderlich und ich verwende die Namen zur Bezeichnung von Familien- und Subfamilien-Gruppen, ohne Rücksicht auf frühere Autoren, ganz nach meinem Belieben, wobei ich nur die Maxime streng und consequent aufrecht erhalte, dass ich - für Namen der Familiengruppen die Zwangsendung idae, für jene der Subfamiliengruppen die Zwangsendung inae überall anwende. Es ist - diess ein Vorgang, welcher meines Wissens zuerst von L.Buonaparte eingeführt worden ist, seitdem aber, besonders von Seite der Englän- der, in den verschiedensten Zweigen der Zoologie, und wie ich glaube mit Nutzen angewendet worden ist. Ich bin der Ansicht, dass Herrn Westwood kein Unrecht widerfahre, wenn zu dem Namen „Coeno- myidae“ sein Name nicht beigegeben ist, und zwar um so weniger als Westwood in der Familie der Coenomyidae die Gattungen Xylo- phagus, Subula, Pachystomus und Coenomyia vereinigte, während bei mir nur die letztgenannte Gattung zur Familie der Coenomyidae gerechnet wurde, alle übrigen Gattungen aber in der Familie der Xylophagidae untergebracht sind. Wollte ich ganz im Sinne Herrn Kolenati’s vorgehen, so hätte ich zu Coenomyidae Mihi und Xy- lophagidae Mihi überall Coenomyidae Westwood mit „partim“* eitiren müssen. Ich habe aber so wenig Vertrauen zu dieser mit „par- tim“ zu vollziehenden Gewissenhaftigkeit, dass ich sie lieber ganz unterlasse, auf die Gefahr hin als Plünderer fremder Verdienste ver- . schrieen zu werden. Noch eine allgemeine Bemerkung sende ich hier voraus, nämlich die, dass ich in meinem Buche nur europäische Arten und Gattun- genim strengsten Sinne des Wortes berücksichtige, und daher die aus Kleinasien, Syrien, Sibirien, Nordafrika u. s. w. stammenden unbedingt und auch dann weglasse, wenn sie auch von anderen Auto- ren unter den Europäern aufgezählt worden sind. Ich fahre nun mit meinem Commentar fort: In der Familie der Asilidae habe ich die Untergattungen, welche Löw bei den Dasypogoninen aufstellte, mit alleiniger Ausnahme von Eriopogon, die ich mit Holopogon vereinigte, als selbststän- dige Gattungen behandelt. Ausserdem ist in der genannten Subfamilie auch die Gattung Apogon Perris aufgenommen. In der Subfamilie der Laphrinae wurde dieRondani’sche Gat- tung Andrenosoma für L. atra u. L. albibarbis Mg. angenommen, alle übrigen Arten sind in die beiden Gattungen Laphystia und Laphria Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 14 210 vertheilt. Es ist mir dabei nicht entgangen, dass diejenigen Laphria- arten, welche sich durch einen gestreckteren Bau des Hinterleibes, durch grössere Nacktheit des Körpers und meist auch durch lichter gefärbte Schulterbeulen, wie z. B. L. fimbriata, marginata, ignea, gilva u. s. w. von den plumperen, dichtbehaarten Arten, wie z. B. L. flava, ephippium u. s. w. recht auffallend unterscheiden, die Auf- stellung einer besonderen Gattung rechtfertigen würden. Ich habe diess aber bei dem gegenwärtigen Anlass nicht für unerlässlich erachtet und ebenso Laphria maroccana einstweilen in der Gattung Laphria belassen. Meine Subfamilie der Asilinae enthält die Gattungen Promachus Lw. und AsilusL. — Dass ich nicht auch hier die, grösstentheils gut charakterisirten Untergattungen Löw’s als selbstständige Gattungen behandelte, hat seinen Grund in den Rücksichten für die praktischen Bedürfnisse, denen ich mit meiner „Fauna“ zunächst gerecht werden wollte. ‘Bei allen Asilusarten zeigt sich nämlich eme so auffallende Uebereinstimmung im Habitus, dass eine Vertheilung derselben in mehrere Gattungen, den nicht vollkommen gewiegten Dipterologen als eine Zersplitterung und Zerreissung des Zusammengehörigen erscheinen würde, und denselben vielmehr zu verwirren geeignet sein könnte. Die Familien der Widasidaeund Scenopinidaegebenmir keinen Anlass zu einer Bemerkung. Dass ich Xestomyza zu den Thereviden und nicht zu den Bombyliden brachte, bedarf wohl keiner besonderen Rechtfertigung. Exapata Macgq., die ich nicht kenne, passt nach den angegebenen Merkmalen am besten zu den Thereviden. In der Familie der Leptidae sind die Gattungen Lampromyia Macq., Vermilio Macq., Leptis F. Chrysopila Macq., Atheröx Meig., Ptiolina Zett. und Spania Meig. untergebracht. Dass Spania Meig. 5 up richtiger hieher gehört, hat schon Walker gezeigt. Ptiolina Zett., welche von Zetterstedt nur sehr ungenügend charakterisirt ist, be- grenzte ich dahin, dass ich zu derselben alle jene Atherixarten ‘ brachte, bei denen die Analzelle offen ist. Diese Arten stimmen auch in den übrigen Merkmalen unter einander besser überein als mit den echten Atherixarten ; namentlich ist bei ihnen der Kopf weniger platt gedrückt, ihr Untergesicht ist länger und die Vorderbeine sind ent- schieden kürzer. | Die Familie der Dolichopidae ist erst in neuester Zeit von Herrn Löw einer gründlichen Bearbeitung unterzogen worden, es bleibt mir daher nichts übrig, als jene wenigen Punkte anzudeuten, wo ich den Ansichten dieses Autors nicht ganz beigetreten bin. 211 Für die Gattung Saueropus Löw ist der ältere, obwohl nicht ganz correct gebildete Name Neurigona Rondani beibehalten. Ich habe zu derselben auch die Gattung Eutarsus Löw gezogen, die sich von Neurigona nur durch das kleine meist verborgene Hypopygium unterscheidet, durch die stark verlängerten Hinterbeine und den roth- gelben Hinterleib aber in eine nähere Verwandtschaft mit. ihr tritt. Nematoproctus Löw wurde mit Diaphorus Meig. vereinigt. Löw errichtete diese Gattung auf Argyra annulata Macgq. (= Chrysotus distendens Meig.), weil, wie er ganz richtig bemerkt, diese Art mit Argyra füglich nicht vereint bleiben könnte. Ich finde aber keinen Grund, warum sie dann nicht mit Diaphorus vereint werden sollte. Die Merkmale der Gattung Nemaloproctus Löw. sind ganz dieselben, 'wie die für Porphyrops Löw mit alleiniger Ausname der dorsalen Stellung der Fühlerborste und der runden, kurzen Gestalt des dritten Fühlergliedes. Durch diese Merkmale unterscheidet sich aber auch Diaphorus zunächst und hauptsächlich von Porphyrops und es bleibt sonach kein anderer Unterschied mehr übrig, als die Schmalheit des Untergesichts. Leucostola Löw vereinigte ich mit Argyra; der Gattungsunter- schied (Nacktheit des ersten Fühlergliedes) erschien mir nicht wichtig genug, um die in allen übrigen Merkmalen und insbesondere durch das silberglänzende Toment mit Argyra übereinstimmende Art aus dersel- ben auszuscheiden. Aus demselben Grunde sind auch die Gattungen Syntormon und Synarthrus Löw als eine einzige behandelt worden, für die ich den Namen Syntormon beibehielt. Rücksichtlich der Verwendung des Namens Rhaphium konnte ich den Löw’schen Ansichten nicht beitreten. Löw hat nämlich den. Namen ® Rhaphium nur für Rhaphium longicorne beibehalten, alle übrigen Rhaphiumarten aber in die zwei Gattungen Xiphandrium und Porphyrops vertheilt. Meigens Diagnose der Gattung Khaphium (Illiger’s Magaz. II. 272) passt ohne Zwang auf jene Arten, welche Löw in die Gattung Xiphandrium stellte. Meigen selbst hat Rh. caliyinosum, ziphias (= caliginosum), macrocerum (— caliginosum) und fasciatum ursprünglich zu Rhaphium gestellt. Ich nenne daher die Löw’sche Gattung Xiphandium: Rhaphium; belasse aber Rhaphium longicorne in der Gattung Porphyrops Meig. Löw., was ohne grossen Uebelstand geschehen kann. Für Smiliotus Löw ist der ältere Name Machaerium Hal. beibehalten worden, weil mir die Ansicht, dass die "Verwendung eines Namens in der Botanik, denselben aus der Zoologie j 14* 212 ausschliessen müsse, nicht begründet erscheint. Es müssten mit derselben auch — um nur bei der Dipterologie zu bleiben — beispielsweise folgende Namen verworfen werden: Actia, Amphipogon, Dasypogon, Lasioptera, Lomatia, Phania, Microdon, Anapera, Apogon, Calicera, Ceratites, Colax, Craspedia, Rutilia, Scopolia, Lucilia, Mallophore, Lasia u. s. w., was doch wohl ohne Inconvenienzen nicht leicht geschehen könnte. Machaerium Rich. als Fischgattung ist aber jünger, als die Verwendung dieses Namens in der Dipterologie. Die Gastung @ymnopternus Löw hat nur in sofern eine Modi- fication erfahren, als ich, wie ich gleich erwähnen werde, auch einige Hercostomusarten in diese Gattung gereiht habe. Die Gattung Scellus Löw habe ich vorläufig mit der Gattung Hydrophorus Fall. vereint gelassen. Die Gattung Hercostomus, an deren Stichhältigkeit Löw selbst zweifelt, was schon daraus hervor- geht, weil er den, als typische Art bezeichneten Hercostomus longi- ventris in seinen Nachträgen als Hypophyllus longiventris anführt, obwohl daselbst die Gattung Hercostomus noch aufrecht erhalten ist, habe ich nicht angenommen und die Arten AH. ceretifer und fulri- caudis zu Gymnopternus, den H. longiventris aber zu Hypophyllus gereiht. Ganz unbekannt ist mir Haltericerus Rond, geblieben, wess- halb man auch diese Gattung in meiner Fauna vermissen wird. Die Fa- milie der Platypezidae und Lonch opteridae sind ganz im Sinne des Walker’schen Werkes über britische Dipteren, behandelt worden. In der Familie der Pipunculidae habe ich mich veranlasst gefunden, für Pipunculus scutellatus und flavicornis die Zetter- stedt’sche Gattung Nephrocerus zu adoptiren. Sie gleicht allerdings der Gattung Pipunculus in vielen Stücken, allein die Schulterschwielen, das Schildchen und eine Schwiele zwischen diesen und der Flügelwurzel jederseits, welche Theile alle fast blasig aufgetrieben sind, so wie die Gestalt des dritten, nierenförmigen, nach unten zu etwas verlängerten Fühlergliedes und die immer gegabelte vierte Längsader bieten Merkmale, welche eine Abtrennung gerechtfertiget erscheinen las- sen, Ich fand mich hiezu um so mehr veranlasst, weil die genannten Arten in ihrem Betragen von dem der echten Pipunculusarten bedeu- tend abweichen. In der Familie der Syrphidae habe ich viele und nicht unwe- sentliche Aenderungen vorgenommen. Ich glaube, dass ein Monograph . dieser eben so schönen als schwierigen Familie, trotzdem noch Vieles | | 213 zu trennen und auszuscheiden finden wird. Ich muss vorerst erwähnen, dass ich die Gattungen Pipizella Rond. und Orthoneura Macg. ‚angenommen habe. Bei ersterer betrachte ich als wesentliches Unter- scheidungsmerkmal nicht so sehr die Verlängerung des dritten Fühler- gliedes, als vielmehr die Form und das Geäder der Flügel. Die Flügel sind nämlich bei den Pipizella-Arten immer kürzer und breiter als bei den Pipizen und die von der vierten Längsader zur dritten aufstei- gende Querader ist immer sehr steil, es haben die Pipizellen ein mehr Paragusartiges als Syrphusartiges Geäder. Ein ähnliches Be- wandtniss hat es auch mit Orthoneura Macgq., im Vergleiche zu Chrysogaster; ich gebe aber zu, däss die Trennung der zuletzt genannten beiden Gattungen ein unabweisliches Bedürfniss nicht ist und die Gattung Ortkoneura meist nur aus Zweckmässigkeitsrück- sichten aufrecht zu erhalten sein wird. Die Gattung Syrphus im Meigen’schen Sinne enthält auch nach Ausscheidung von Cheilosia, Doros, Melithreptus und Platycheirus noch so viel Heterogenes, dass eine weitere Ausscheidung sich als unerlässlich darstellt. Ich habe eine solche versucht. Die von mir neu angewendeten Gattungen sind: Melanostoma, Leucozona, Erio- zona und Pyrophaena. Ich gebe hier die Charakterisirung der- selben: Melanostoma. Durch das im Grunde immer schwarze, nackte mit einem deutlichen Höcker versehene Untergesicht und durch das meistens ganz schwarze, undurchsichtige Schildchen mit Chheilosia nahe verwandt, von derselben aber durch die gelben oder lichteren Hinter- leibsbinden und Flecken verschieden und sich dadurch den echten Syrphusarten nähernd. Von den Platycheirusarten, denen sie sonst sehr gleichen, unterscheiden sich die Melanostomen durch die einfachen Vordertarsen des Männchens. Die Gattung Melanostoma unterscheidet sich daher von Cheilosia durch die lichteren Zeichnungen des Hinter- leibs und das etwas längere dritte Fühlerglied, von Syrphus durch das schwarze, meist ganz nackte Untergesicht und das schwarze Schildehen, von. Platycheirus durch die einfachen Beine, von Leuco- zona und Erizona durch die Nacktheit des Körpers und die Gestalt des Hinterleibes, von Pyropheena durch die den Leib überragenden langen Flügel und den nie vorstehenden Scheitel. Als typische Art betrachte ich den Syrphus mellinus. Pyrophaena zeigt im Allgemeinen die Merkmale von Melano- stoma und Platycheirus, unterscheidet sich aber von beiden durch das 214 viel grössere, vorstehende Scheiteldreieck, durch den ganz plattgedrück- ten, im Umrisse lang elliptischen, an der Basis etwas verschmälerten Hinterleib, durch die kurzen, im Umrisse mehr rundlichen, vorne stumpfen Flügel, welche den Hinterleib nie überragen und durch die Färbung des Hinterleibs, an welchem die lichteren Partien immer rost- roth oder orangegelb sind. Als typische Art betrachte ich Syrphus rosarum. Leucozona und Erioxona unterscheiden sich von Cheilosia, Melanostoma, Platycheirus, Pyrophaena und Spatigaster sogleich durch: das gelbe Untergesicht und die meist sehr dichte Behaarung, durch das letztere Merkmal unterscheiden sie sich gleichzeitig von der Gattung Syrphus. Dass der Farbe des Untergesichts ein so grosser Werth beigelegt wird, mag allerdings auf Widerspruch stossen. Allein es kann nicht geläugnet werden, dass die Arten, welche dieses Merkmal zeigen, auch in allen anderen Stücken mit einander überein- stimmen und sich zu natürlichen Gruppen vereinigen. Es ist auch nicht die gelbe Farbe allein, sondern die ganze Beschaffenheit des Untergesichts ist eine andere als bei den Arten mit schwarzem Untergesicht. Nimmt man Leucozona aus, so zeigt sich bei allen übrigen gelbgesichtigen Arten ein breites, gewölbtes, nie durch auffallende Höcker ausgezeichnetes, in der Regel behaartes Untergesicht, das auch bei den meisten Arten ein wachsartiges Ansehen hat. Gleichzeitig nimmt aber auch das Schildchen die Farbe und Beschaffenheit des Untergesichts an, es ist nämlich meistens wie aufgeblasen, gelblichbraun oder gelb und durchsichtig. Leucozona sondert sich von den echten Syrphusarten und von Eriozona durch das im Profile senkrechte, unten vorspringende, weit unter die Augen herabgehende Untergesicht, auf welchem ein ziemlich deutlicher Höcker vorragt, scharf ab. Der Hinterleib hat überdiess eine ganz eigenthümliche Form, indem er erst hinter der Mitte am breitesten ist und auf diese Art im Umrisse fast keulförmig erscheint. Leucozona steht den Cheilosien näher als irgend eine Art der gelbgesichtigen Syrphusarten. Als typische Art betrachte ich Syr- phus lucorum. Eriozona gleicht Leucozona, unterscheidet sich aber von der- selben durch die Verlängerung des dritten Fühlergliedes, durch die Gestalt des Untergesichts und die Form des Hinterleibs. Durch das letztere Merkmal sondert sich diese Gattung auch von der Gattung Syrphus in unserem Sinne ab. Der Hinterleib ist nämlich kurzeiförmig, fast rund, sehr breit, dabei aber ziemlich flach gewölbt. Ausserdem 215 sind die Schenkel an allen. Beinen stark verlängert und der ganze Leib dicht behaart. Eriozona hat ein hummelartiges Ansehen. Als typische Art ist Syrphus oestriformis zu betrachten. Diejenigen ‘Syrphusarten, welche behaarte Augen haben und für welche Rondani die Gattung Lasiophthieus einführte, habe ich nur als Gruppe der Gattung Syrphus behandelt, weil mit diesem Merk- male sehr Verwandtes getrennt worden wäre, z. B. Syrphus ribesü und 'S. topiarius oder S. leiophthalmus und S. glaucus. _ In der Gattung Doros Meig. wird man nur D.conopseus finden. Die übrigen Arten, welche von anderen Autoren gewöhnlich zu Doros gestellt werden, weichen durch die Bildung des Untergesichtes und die Form des Hinterleibes so wesentlich von D. conopseus ab, dass ich deren Vereinigung in eine eigene Gattung für gerechtfertiget halte. Ich habe desshalb für sie die neue Gattung Xanthogramma angenommen. Ebenso fand ich mich veranlasst, die Gattung Sericomyia in zwei (attungen zu zerlegen und für die, schon im Habitus unter: sich übereinstimmenden fast nackten, gelbbandirten Arten S. /appona und borealis den Namen Sericomyia Mg. beizubehalten; während ich für die starkbehaarten unbandirten Arten: $. bombyformis und mussitans, die Gattung Arctophila neu aufstellte,. Die Gattung Arctophiöla unter- scheidet sich von Sericomyia durch die dichtere, fast pelzartige Behaa- rung des ganzen Körpers, durch die Bildung des Untergesichts und durch die Form des Hinterleibes, der kürzer, breiter und mehr gewölbt ist als bei Sericomyia. Auch sind die Hinterschenkel bei Arctophila immer stark verdiekt und so, wie auch die Schienen, stark gebogen. Das Untergesicht ist gerade und geht kegelförmig weit unter die Augen herab, esist am Ende nicht abgestutzt, wie bei Sericomyia, sondern zugespitzt, der Rüssel, welcher nie länger ist als die Schnauze, hat überdiess lange und sehr schmale Saugfädchen und die Flügel haben auf der Mitte immer einen braunen Fleck. Noch habe ich in der Gattung Mailota einige Veränderungen vorgenommen, welche voraussichtlich gebilliget werden dürften. Es ist nämlich Mallota vittata Meig., für welche Art Rondani die Gat- tung Lejops vorgeschlagen hat, aus der Gattung Mallota ausge- schieden und mit Helophilus vereint geworden, was ohne Zwang geschehen konnte, Die Gattung Imatisma Macgq. und Zetterstedtia Rond. sind dagegen nicht angenommen und Alles, was zu ihnen gehört, in der Gattung Mallota vereint geblieben. Helophilus erhält 216 durch die Einreihung von Mallota vittata freilich einen Zuwachs, der den Gattungsbegriff einigermassen zu modifieiren veranlasst: allein es stehen bei Helophilus noch andere Arten, wie z. B. H. peregrinus Lw. und H. floreus L., ferners H. lineatus F. und transfugus L., welche jede für sich Merkmale zur Errichtung besonderer Gattungen bieten würden (und Rondani geboten haben, wie z. B: Mesembrius pere- grinus, Myathropa floreus). Nach den praktischen Zwecken, die ich bei meiner „Fauna“ im Auge hatte, konnte ich mich nicht entschlies- sen, die habituell übereinstimmenden Arten von einander zu trennen. Zum Schlusse erlaube ich mir anzuzeigen, dass das erste Heft der „Fauna austriaca* in der Verlagshandlung CO. Gerold und Sohn bereits erschienen ist und durch alle soliden Buchhandlungen - bezogen werden kann. Es enthält die Einleitung mit den nöthigen Vorbegriffen, dann von dem eigentlichen Texte die dritte Tabelle zum Bestimmen der Arten aus den Familien der Stratiomydae, Xylophagidae, Coeno- myidae, Tabanidae, Nemestrinidae, Bombylidae und Acroceridae (letztere Familie nur zum Theil). Um die sogleiche Benützung des ersten Heftes möglich zu machen, ist demselben ein Auszug aus der ersten und zweiten Tabelle zum Bestimmen der Familien und der in dem Hefte enthaltenen Gat- tungen beigegeben worden. Zwei Steindrucktafeln erläutern die Be- zeichnungen der einzelnen Theile der Dipteren, wie sie im Texte von mir angewendet worden sind. Möge das Werkcehen eine freundliche Aufnahme finden, und das Studium der Dipteren durch dasselbe einigermassen erleichtert werden. Ueber die Nomenclaturgesetze und. den Catalogus Col. Europae. Von H. Schaum. Die in der Dresdener Entomologen-Versammlung vor zwei Jahren berathenen und daselbst angenommenen Nomenclaturgesetze sind in diesen Blättern wiederholt besprochen worden. Bisher ist eine Erwiederung weder von Herrn v. Kiesenwetter, dem Verfasser, noch von mir, der ich an der Redaction vielen Antheil genommen habe, erfolgt, theils weil die erhobenen Einwendungen nur wenig den Inhalt der Ge- 217 setze betrafen, theils weil sie auf Missverständnissen (theilweise selbst auf einer flüchtigen Lectüre) einzelner Paragraphen und der erläu- ternden Bemerkungen beruhten, theils weil öffentliche Zwiegespräche über allgemeine Normen, über die man sich bei mündlicher Discussion durch Erörterung thatsächlicher Beispiele einigen kann, selten oder nie zu einem Abschlusse führen, aber im höchsten Grade zeitraubend sind. Das Verdienst dürfte den Nomenclaturgesetzen aber wohl nicht bestritten werden, dass sie in bestimmter Weise gewisse Anforderun- gen aussprechen, welche die Wissenschaft in Bezug auf Inhalt und Form an jede Publication zu machen hat, und von deren Erfüllung die Beachtung der einzelnen Publicationen mehr oder weniger abhängt. Die auf den Inhalt bezügliche Anforderung, dass die Angaben eines Schriftstellers die Art, die er aufstellt, einigermassen kenntlich machen müssen, um für eine Beschreibung zu gelten und Priori- tätsrechte zu begründen *), hat von keiner Seite Widerspruch erfah- ren. Begreiflicher Weise will Niemand das Odium auf sich nehmen, ganz ungenügende oder gar falsche Angaben verfasst zu haben, Nie- mand als ein unzuverlässiger oder oberflächlicher Schriftsteller erschei- nen. Gegen die formelle Anforderung, dass die Namen der Insecten nicht Bildungen sein sollen, die im Widerspruch mit den Gesetzen der lateinischen Sprache stehen, hat man dagegen Einwendungen gemacht und dieselben besonders darauf gestützt, dass ein beliebiger X ein sehr guter Entomolog sein könne, aber das ABC und die ersten Regeln der lateinischen Sprache nicht zu kennen brauche. Thatsäch- lich stellt sich die Sache freilich so, dass die schlechtesten Entomolo- gen auch die grössten Namenschänder sind. Aber auch im entgegen- gesetzten Falle wird die Güte der Beobachtung nicht darunter leiden, wenn der etwa angewandte Name den Gesetzen der Sprache gemäss verbessert wird **). Es ist übrigens selbstverständlich, dass es nur die Absicht sein kann, einen allgemeinen Usus herzustellen und dass es dem Einzelnen immer freistehen wird, diesem Usus entgegen sich seines fehlerhaften *) Dass unnöthige Aenderungen durchaus zu vermeiden und dass an die Namen nicht eine ungebührlich strenge Kritik anzulegen ist, ist in den Gesetzen des Breiteren erörtert. Abusus non tollit usum. *=) Selbstverständlich kann nicht nach allgemeinen Normen, sondern nur in jedem einzelnen Falle entschieden werden, ob die Sue eines Schrift- stellers von der Art sind oder nicht. 218 Namens zu bedienen, ebenso wie es vorkommenden Falles jedem Ein- zelnen unbenommen ist, die etwaigen orthographischen oder gramma- tischen Fehler seiner Dienstboten in der Muttersprache nachzuschrei- ben, nur muss derselbe nicht erwarten, dass seine Missbilligung des entgegengesetzten Verfahrens bei denjenigen Eindruck machen wird, die es vorziehen, sich einer richtigen Schreibweise zu bedienen. Es ist aber an die Veröffentlichung der Nomenclaturgesetze überhaupt die Frage geknüpft worden, ob eine kleine Anzahl von Liebhabern der Entomologie berechtigt sei, allgemein bindende. Gesetze der Nomenclatur zu erlassen. Die Antwort hierauf ist in den einleitenden Worten der Gesetze selbst enthalten, die ich hier wieder- hole, weil sie der Beachtung der Fragesteller entgangen zu sein scheinen. „Der nachstehende Aufsatz will natürlich nicht neue Gesetze auffinden oder aufstellen, sondern er beabsichtigt nur, die Regeln der entomologischen Nomenclatur, wie sie bereits von Linne, dem Gründer der ganzen Disciplin, aufgestellt sind, wie sie sich aus der Natur der Sache vernunftgemäss ergeben und durch den Gebrauch seitens aner- kannter entomologischer Autoritäten festgestellt haben, in möglichst präciser Weise zu formuliren u. s. w.“ Hieran knüpfe ich meinerseits die Frage, ob man von dem Ver- fasser einer lateinischen oder französischen Grammatik zu sagen be- rechtigt sei, dass er die Gesetze der Sprache erlassen habe, wenn er sie in bestimmten Paragraphen formulirt. In dem Artikel über entomologische Nomenclatur, der in der Mainummer erschienen ist, hat Herr v. Sacher eine Anzahl euro- päisch-türkischer Käfer verzeichnet, die Frivaldszky in verschiede- nen ungarischen Zeitschriften bekannt gemacht hat, und die in dem von mir, Dr. Kraatz und Kiesenwetter bearbeiteten Catalogus Coleopt. Europae nicht aufgenommen sind, obwohl die im $. 11 des Dresdener Statuts verlangten Bedingungen erfüllt waren. Die That- sache muss ich vollständig einräumen, mich aber dagegen verwahren, dass die Auslassung jener Arten für eine tendentiöse gehalten werde. Ich habe die von Herın v. Sacher aufgezählten Abhandlungen Fri- valdszky’s nicht gekannt und nicht gewusst, dass die Jahrgänge der ungarischen Zeitschriften vor respective 25 oder 20 Jahren*), wo ich *%) Ich habe jetzt erst Gelegenheit gehabt, die Schriften der ungarischen Akademie einzusehen. Die Annalen der ungarischen naturf. Gesellschaft existiren 219 noch das Gymnasium und die Universität zu Halle besuchte, an die Berliner Akademie eingesandt worden sind. Erichson hat es eben so wenig gewusst, da er sie in seinen Jahresberichten nicht erwähnt hat, Lacordaire hat sie auch nicht gekannt, denn er führt in seinem Werke: Genera des Col. nur einen Carabus torosus Friv.*) und versicolor Friv. auf; auch sonst habe ich nie und nirgends ein Citat der Frivaldszky’schen Arten gefunden. Da drängt sich doch die Frage auf, ob Frivaldszky diess nicht selbst veranlasst hat, indem er die Beschreibungen in Gesellschaftsschriften veröffentlichte, die nur zur Kenntniss von Personen gelangen, welche die magyarische Sprache. verstehen, und indem er es unterlassen hat, einen Auszug seiner Ar- beit an irgend einem andern Orte den der magyarischen Sprache nicht gar nicht in Berlin, auch nicht in der Bibliothek der Akademie. Da nun ein Londoner oder Pariser Entomologe wahrscheinlich eben so wenig in der Lage ist, diese Schriften zu benutzen, und da sie den Bewohnern von Provinzialstädten noch viel weniger zugänglich sein dürften, so ‘scheint mir wenigstens der Zweck einer jeden Publication, die Arbeit bekannt zu machen, in Bezug auf die Frivaldsky’schen Beschreibungen verfehlt. In den Schriften der Akademie finde ich ausser den von Herrn y. Sacher aufgezählten Coleopteren noch folgende abgebildet: Im Jahrg. 1855: Cieindela rubens, Carabus versicolor Friv., .Buprestis stigmatica Schh., pilosellae Bon., Trichodes obliguatus Brull., Melolontha albida Dej., tene- brioides Pall., Anisoplia rumeliaca, Hoplia flavipes Dej., Cetonia atrorubens, Helops obesus, Apate aurita; im Jahrg. 1858: Callidium moesiacum, Saperda atomaria, Lytta phalerata. Von diesen fehlen im Catalogus Col. Eur.: Cicindela rubens (die röth- liche Abänderung. der campestris), Carabus versicolor , Cetonia atrorubens (Abändernng von floricola Herbst und Callidıum moesiacum. Da aus dem Umstande, dass H. v. Sacher diese Arten nicht im Cataloge vermisst, her- vorzugehen scheint, dass sie unter andern Namen in demselben aufgeführt sind, so wird H. v. Sacher seinen Fachgenossen mit der Angabe, was Carabus versicolor und Callidium moesiacum ist, eine willkommene Mitthei- lung machen. Gleichzeitig wird derselbe um eine vollständige Aufzählung der in den Annalen der naturforsch. Gesellschaft beschriebenen europäischen und asiatischen Käfer gebeten, damit aus der Unkenntniss derselben nicht wieder ein Vorwurf gemacht werden kann. *) Ist, diese Art im europäischen Balkan und nicht vielmehr in Vorder- asien einheimisch, wie alle die andern Procrustes-artigen Caraben mit nur drei erweiterten Gliedern an den männlichen Vorderfüssen (Spinolae, lam- prus, prasinus etc.)? 220 wächtigen Entomologen mitzutheilen. Wenn in einer englisch-ostindi- schen Zeitschrift naturwissenschaftliche Beobachtungen niedergelegt sind, so lernen wir sie in Europa nur durch Auszüge oder Reproduction englischer, europäischer Blätter kennen, und diejenigen, die etwa in chinesischer oder arabischer Sprache gemacht werden, gehen uns ganz verloren. Diess kann unter Umständen im Interesse der Wissenschaft zu bedauern sein, es liegt aber noch viel mehr im Interesse der Ver- fasser selbst, nicht in einer Sprache zu schreiben, die etwa nur von einem oder zwei Fachgenossen verstanden wird, und die Arbeiten nicht in Schriften niederzulegen, die nur ganz besonders begünstigten Per- sonen zugänglich sein können*). Wenn es eine grössere Anzahl sla- vischer oder magyarischer Entomologen geben wird, die sich wissen- schaftliche Mittheilungen zu machen haben, so wird Niemand etwas dagegen erinnern, dass sie diess in ihrer Muttersprache thun, und von der Wichtigkeit dieser Mittheilungen wird es abhängen, wie bald sie zur Kenntniss der übrigen Nationen gelangen, aber so lange die Mit- theilungen slavischer und magyarischer Entomologen vorzugsweise für nicht slavische und nicht magyarische Entomologen bestimmt sind, können diese es zur Bedingung der Berücksichtigung machen, dass dieselben in französischer oder lateinischer, in englischer oder deutscher Sprache geschrieben werden. Die einzelnen Bemerkungen des Herrn v. Sacher scheinen meistens die Priorität der Frivaldszky’schen Beschreibung festzu- stellen. Khayium rufiventre und Dorcadion Sturmü sind von Germar in den letzten Heften der Fauna Ins. Eur. beschrieben und schön abgebildet, die Ende der 30° und Anfangs der 40° Jahre erschienen sind. Ich werde die Notizen bei einer neuen Auflage des Catalogs benützen, auch den Pferostichus Zebü als creticus Friv. aufführen, obwohl die lateinische Diagnose des letzteren das Thier gewiss nicht kenntlich macht, denn die wesentliche Abweichung von den Omaseen, die gerundeten Hinterecken des Halsschildes sind nicht erwähnt. Die Beschreibung des Carabus cavernosus Friv. scheint selbst älter zu sein als die des Car. variolatus Costa, der wahrscheinlich mit caver- nosus .einerlei ist (S. Berl. Entom. Zeitschr. 1860 S. 82). Harpalus *) Der ausgezeichnete amerikanische Entomolog Th. Harris hat in einer der Entomologie völlig fremden Zeitschrift „the New-England Farmer“ Beschreibungen mitgetheilt, von denen selbst in Amerika nur das Exemplar des Verfassers existirt und kein zweites aufzutreiben ist. Wird Jemand für die dort gegebenen Namen Priorität beanspruchen ? ed 221 spectabilis halte ich für eine durch die Seulptur des Schildchens von H. necydaleus gut unterschiedene Art (Berl. Zeitschr. 1859 S. 52). Auf die Frage desHerrn Semeleder, warum Lethrus scoparius Fisch. im Cataloge fehlt, diene zur Antwort, dass mir die Objecte seines Privattausches unbekannt sind, und dass die Aufzählung der Art im Stettiner Cataloge für mich nicht die Stelle des Beweises ver- trat, dass sie innerhalb des von mir in der Vorrede bezeichneten Territoriums vorkommt. Es liegt übrigens Herrn Semeleder ob, die Bestimmung des bei Adrianopel vorkommenden (mir unbekannten) Lethrus als scoparius Fisch. zu begründen und die specifischen Un- terschiede von cephalotes zu erörtern. In Bezug auf die in meinem Cataloge um 2 oder 3 Buchstaben eingerückte Synonyme diene ihm zur Notiz, dass ich „die typome- trischen Kenntnisse,“ welche dieses Verfahren „bedingt,“ bei meinen Lesern voraussetze, und dass derjenige, der sie nicht besitzt, meinen Catalog nicht zu kaufen braucht, sondern sich an den Stettiner halten mag, in welchem die Synonyme mit den gewünschten Klammern versehen sind. Ich habe die Klammern beseitigt, weil sie mir hässlich erscheinen, weil sie bei dem compressen Drucke mehrere Synonymen nicht scharf einschliessen und weil sich eine Klammer sehr leicht im Satze verschiebt, ohne dass diess bei der Correctur bemerkt wird. ; Von den frühern Bemerkungen eines süddeutschen Entomologen (Jahrg. 1859 Nr. 7 u. 8) werde ich einige, die ich für begründet halte, (ebenso wie alle andern thatsächlichen Berichtigungen, die mir bekannt werden) bei einer 2. Auflage berücksichtigen. In vielen Punkten kann ich mich seinen Ansichten nicht anschliessen, muss es jedoch unterlassen, im Einzelnen meine Gründe darzulegen, da diess wieder einen langen Aufsatz nöthig machen würde. Terminologia Eutomologica, nach dem neuesten Standpunkte dieser Wissenschaft, bearbeitet von Julius Müller. I. Lieferung. A—Den- drocorisiae. Mit 317 Abbildungen auf 8 Tafeln. Brünn 1860. Selbst- verlag des Verfassers. 1 fl. Oe. W. Format: gr. 8. 78 Seiten. Besprochen von Prof. Dr. Kolenati. Der Verfasser dieses Werkes, welches ein dankbares, sehr umfassendes und zugleich sehr schwieriges Feld bearbeitet, ist dem entomologischen Publikum seit Jahren durch verschiedene Bei- träge als: die Raupe von Vunessa V. album, Lepidopterenfauna der Zee Umgegend Brünns, die Erziehung der Matronula-Raupen, die Forst- und Landwirthschaftlichen Insekten, Beiträge zur Höhlenfauna Mährens, die Endozoön der Insekten, die Insekten-Epizo@n der mährischen Fauna, Beiträge zur mährischen Fauna, Arachniden-Fauna, vortheilhaft bekannt, und bedarf daher keiner einleitenden Empfehlung. Wenn wir uns hier noch vor dem Erscheinen des ganzen Werkes in eine Beurtheilung einlassen, so geschieht es desshalb, weil wir nach Dursicht der ersten Lieferung und vermöge der alphabetischen Anordnung zu der Ueber- zeugung gelangten, dass der Verfasser das unermessliche Material wohl bezwungen haben dürfte. Schon die bündige und deutliche Erklärung eines jeden Ausdruckes, die gut und mit Umsicht gewählten Beispiele, die Reichhaltigkeit der Benennungen und Beispiele bei den Antennen *) die richtige Darstellungsweise der so schwierigen Skulpturen, die ver- schiedenen. Mundwerkzeuge, die umfassende Beleuchtung der einzelnen Körpertheile, die richtige Deutung und Parallelisirung des so schwierigen Flügelgeäders, u. dgl. m. deuten darauf hin, dass der Herr Verfasser gründliche, sehr umfangreiche Studien in allen Feldern der Entomo- logie gemacht haben musste und ihn die neuesten, selbst einzelnen monographischen Arbeiten bekannt waren; wir hegen daher keinen Zweifel, dass nicht nur Anfängern, sondern auch durchgebildeteren En- tomologen dieses zeitgemässe Werk nützlich werden wird. ‘Die Ausstattung dieses Werkes ist geschmackvoll und praktisch, mit Vermeidung alles Luxuriösen, die Tafeln sind scharf und gefällig und wir sehen gerne dem raschen Erscheinen der anderen Lieferungen entgegen. Einen schnellen Absatz wird sich das Werk bald selbst erwirken, da es, fabelhaft billig, einen Schatz von den umfangsreichsten Er- klärungen für alle Zweige der Entomologie bietet. Nur eine hie und da etwas strengere alphabetische Anordnung möchten wir dem Herrn Herausgeber anempfehlen. Vineenz Kollar. Am 28. Mai starb an einer Lungenlähmung der Vorstand und erste Kustos des k. k. zoologischen Museums in Wien, Regierungsrath Vincenz Kollar. Kollar war am 45. Jänner 1797 zu Kranovitz in Preussisch-Schlesien geboren, trat nach Beendigung seiner Studien im Jahre 1817 in das Hof- *) 408 Verschiedene Bezeichnungen mit Beispielen belegt. 223 ‚naturaliencabinet zu Wien, wo er alle Stufen bis zum Vorstande dürchayan- | eirte und als solcher bis an sein Lebensende thätig war. Durch vielfältige Auszeichnungen geehrt, geachtet von seinen Fach- genossen und Allen denen, die ıhn näher kannten, durchwanderte Kollar die ihm durch Neigung und Beruf vorgezeichnete Laufbahn in jener unge- trübten und bese2ligenden Ruhe und Heiterkeit, wie sie nur den nach allen Seiten hin bescheidenen und anspruchslosen Gelehrten gegönnt ist, bis ein unglückliches Familienereigniss an seinem Lebensmarke zu zehren begann und ihm seine letzten Lebensjahre verbitterte. Noch wenige Tage vor seinem Ende trafen wir ihn wieder einmal nach langer, durch Krankheit veranlasster Unterbrechung, an seinem Arbeitstische. Ein schwacher Strahl von Hoffnung für völlige Genesung beleuchtete damals noch die abgehärmten Züge des freundlichen Mannes. Theilnchmend erkun- digte er sich um den Fortgang längst entworfener Pläne und vertrauungsvoll entwarf er neue Pläne für sich und den beginnenden Sommer. Sie sollten leider nicht in Erfüllung gehen und der warme Händedruck beim Abschiede war der letzte, den wir von ihm erhalten sollten. Friede seiner Asche! Kollar’s Verdienste um die Naturwissenschaften und speciell um die Entomologie werden nicht leicht verkannt werden. Was seinen Forschungen und Entdeckungen einen besondern Werth verleiht, ist die Gewissenhaftigkeit und Präcision, mit der er sie ausführte. Er begnügte sich nie und nirgends mit halben Beobachtungen, und scheute sich nicht, jahrelang mit seltener Beharrlichkeit und Ausdauer zu prüfen und zu untersuchen, ehe er es wagte, ein Resultat bekannt zu machen. Auf diesem Wege sind freilich in der kur- zen Frist eines Menschenlebens nur wenige solche Resultate zu gewinnen ; allein sie sind dann für alle Zeiten gewonnen und dem Fortschritte des mensch- lichen Wissens förderlicher, als die Werke jener falschen Titanen, die uns mit jedem Lebenshauche die himmlischen Feuer anzufachen wähnen, welche bei genauerer Prüfung aber kaum den Werth eines momentanen Strohfeuers zu beanspruchen im Stande sind. Eine Specialität, welche Kollar besonders auszeichnete, war sein uner- müdliches Streben, das Wissen — im edelsten Sinne des Wortes — gemein- nützig zu machen. Mögen es Kastengelehrte verdammenswerth finden, die Mysterien der Isis dem uneingeweihten Auge aufzuschliessen, mögen sie den Kopf schüt- teln, wenn es Gelehrte unternehmen, ihr Wissen auf dem Markte des Lebens auszubieten, um es eim Gemeingut Aller werden zu lassen: so bleibt es doch eine ausgemachte Sache, dass die Wissenschaft ihren höchsten Sieg erst dann erringen wird, wenn sie belebend und veredelnd alle Schichten durchdrungen haben, wenn sie nicht mehr als Monopol vereinsamter Gelehrter betrachtet, sondern in steten Wechselverkehr mit der Allgemeinheit getreten sein wird. Namentlich gilt diess von den Naturwissenschaften, die neben dem allgemeinen, veredelnden Einflusse, welchen sie auf das Menschengeschlecht auszuüben berufen sind, auch noch die specielle Aufgabe zu lösen haben, durch genaue 224 Erforschung der uns umxebenden Naturobjecte, dem praktischen Leben nütz- lich zu sein. Kollar hat besonders in letzterer Richtung Wesentliches geleistet und sein auch in fremde Sprachen übersetztes Werk über die der Landwirthschaft schädlichen Insekten wird ihm ein bleibendes Andenken sichern. Was Kollar durch die ausgezeichnete Liberalität, mit der er die Be- nützung der reichen Sammlungen des Hofnaturaliencabinetes ermöglichte, was er durch die Unterstützung, die er jedem ernsteren Streben zu gewäh- ren stets in der freundlichsten Weise bereit war, durch Rath und Beistand in allen die Wissenschaft betreffenden Angelegenheiten geleistet hat, wird dank- bar von Allen anerkannt werden, die mit ihm in Verkehr zu treten in der Lage waren. Die allgemeine Theilnahme bei der Nachricht seines Todes, die grosse Zakl der Freunde, welche seinen Leichenzug begleiteten, zeugen auch dafür, dass die vielfältigen Verdienste und vorzüclichen Eigenschaften des hochverehrten Mannes allseitig ihre Würdigung: fanden. Die k. k. Akademie der Wissenschaften, deren wirkliches Mitglied Kollar seit 1848 war, hat sich nicht bestimmt gefunden, dem Leichenbe- gängnisse Kollar’s in corpore beizuwohnen, da es, wie wir hören, nicht Brauch dieser gelehrten Körperschaft ist, ihre Todten in der Weise zu feiern wie es anderwärts der Fall ist. Wir bedauern diess auf’s lebhafteste, weil dieser Brauch, abgesehen davon, dass er leicht als Theilnahmslosigkeit gedeu- tet werden könnte, geradezu die Gelegrenheit unbenützt lässt, der grossen Menge, welche doch zunächst durch Aeusserlichkeiten zu der Bedeutung und dem inne- ren Werthe der Dinge hingeleitet wird, zu zeigen, dass mit dem Hinscheiden eines Akademikers ein wichtigeres Ereigniss eingetreten sei, als mit dem Tode so vieler anderer Menschen, die die Todtenliste täglich ausweiset. Wenn sich unsere Akademiker darüber wundern sollten, dass sie bei uns nicht eben so populär sind, als es bei den Akademikern Frankreichs, Preussens, Baierns, Russlands u. s. w. der Fall ist, so mögen sie einen Erklä- rungsgrund mit in dem Indifferentismus suchen, mit dem sie ihre Todten beerdigen. Dr. Schiner. Anzeige, Genera et Species Trichopterorum. Pars II. Aequipalpidae. Cum dispositione systematica omnium Phryganidum et tabulis chromolitho- graphicis quinque. Gross 4. Geheftet mit Umschlag, 152 Seiten mit 63 Abbildungen. Ist zu haben auf frankirte Bestellung oder für das Inland durch Postnachnahme beim Verfasser, Dr. F. A. Kolenati, Brünn, Sattlergasse 398, so wie durch Buschak und Irrgang, Buch- händler in Brünn, um den Preis von 5 fl. De. W. EEE 666 — Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Eintomoloeische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 8. IV. Band. August 1860. Lepidopterologische Fragmente. Von C. u. R. Felder. WL.®) LXXI. Ornithoptera Aeacus N ob. o Alae repandae, lunulis eiliaribus flavidis, anticae sat angustae (propter marginis externi longitudinem), margine costali parum arcuato, utrinque fuscae, venis a basi albido limbatis. Alae posticae. utringue atrae, macula cellulae plus quam dimi- dium posticum implente, ‚intus recte truncata, aliisque.septem elon- gatis adjectis extus profunde sinuatis, fascia digestis, pallide aureo- flavis, singula harum medio maculam fundi eolore includente, prima late nigro interrupta, quinta et sexta fissuris fere linearibus, supra albido atomatis. Thorax et abdomen nigricantia, ille antice rufo eingulatus, sub- tus maculis lateralibus rufis, hoc lateribus flavidis, nigro maculatis. — Das einzige uns bekannte Stück dieser Art, welche schon durch den Flügelschnitt von ihren Verwandten sich auszeichnet, ging aus .der alten Sammlung Marchand zugleich mit Miönos A (Pom- peus CGram. var.) in die unserige über. Mit 'Minos und ähnlichen Varietäten des Pompeus © aus, Bengalen. in der Zeichnung ver- wandt, ist sie jedoch auch hierin durch den gerade abgeschnittenen Zellenfleck der Hinterflügel, ein Merkmal, ‚das sich nur beiOrn. Dar- sius und Haliphron wieder findet, unterschieden. LXXII. Ornithoptera Criton Nob. g Alae supra aterrimae, anticae immaculatae, posticae macula cellulae dimidium posticum implente, intus recte truncata aliisque sex adjectis subelongatis inter venas, fascia digestis aureo-favis. *) Siehe Wiener entomol, Monatschrift II. Pag. 1.18.,:269, 821, 3%, "IV. pag. 97. Wiener entomoel. Monatschr. IV. Bd. = 15 226 : Alae subtus concolores, anticae virescenti nitidae, atomis einereis obsoletissimis circa venas, lunulis ciliaribus minutis albidis. o Alae nitentes, lunulis ciliaribus angustis albidis, supra an- ticae fuscae, virescenti suffusae, venis obsolete cinereo marginatis, posticae nigrae, macula ad cellulae apicem, intus recte truncata aliisque sex adjectis elongatis fasciam formantibus pallide ochraceis, fulvo atomatis, singula harum (interna obsoleta excepta) extus sinuata apiceque maculam grossam nigram includente, subtus anticae venis albido limbatis, posticae maculis paginae superioris fere albicantibus magisque elongatis, interna distincta. caeteris concolore (maculis in- clusis nigris griseo parum atomatis) septimaque adjecta subquadrata medio nigra inter venam costalem et subcostalem. Thorax supra eingulo rufo, subtus maculis lateralibus rufis. Abdomen supra brunneum, subtus (praesertim in J're) flavo atomatum nigroque maculatum. Von A. Wallace auf der Molukkeninsel Batschian aufgefun- den. Das Weibchen ist der Orn. Helena. Lin. © (Amphimedon Cram.) nicht unähnlich, während das Männchen mehr an Orn. Darsius Gray. erinnert. Beide Geschlechter sind um ein Drittel kleiner, als Helena. LXXIM. Papilio Telegonus Nob. Papilio Telemachus Wallace in litt. Alae maculis ceiliaribus angustis albis, anticae margine externo recto, posticae sinuato-dentatae, cauda elongato-spathulata. Alae Jris supra eleganter saturate cyaneae, basi virescenti. parum aspersae, anticae costa dimidioque externo late atris, macula concolore grossa ad cellulae extimum, spatiis septem exterioribus tomentosis, longis, usque ad marginem extensis apud venas (inferio- ribus quatuor connatis), posticae costa limboque introrsum exeiso late atris, striis quinque posterioribus apud venas atomisque apud caudam saturate cyaneis. Alae onae pallide cyanescentes, nigro atomatae, anticae costa dimidioqgue externo introrsum irregulariter siuuato late nigro-fuseis, posticae costa limboque externo late nigris, hoc introrsum vix exciso, maculis quatuor exterioribus (una subapicali, caeteris inter venas inferiores) striisque duabus in medio limbi prope marginem, cyanes- centibus. Alae subtus utriusque sexus fuscae, anticae dimidio apicali lim- boque postico dilutioribus (praesertim in Qna) macula in cellula fas- 227 ciaque exteriore apice dilatata, triangulum formante atomariis albidis, posticae fascia discali abbreviata atomis albo-cinereis constanti, limbo externo multo dilutiore, introrsum undato, maculis septem fulvo-ochraceis, extus niero cinctis, intus plumbeo marginatis alboque atomatis sub- marginalibus, prima remota, extus late nigro eineta, trium sequentium singula vena nigra divisa, septima (anali) multo majore laetiusque eolorata. Thorax et abdomen utriusque sexus nigro-fusca, supra fortiter virescenti conspersa. Dieses wundervolle zu Pap. Ulysses Lin. gehörige, diesen aber an Pracht weit übertreffende Thier bildet mit Orn. Croesus (Lep, Fragm. nr. 31) die Krone der Wallace’schen Lepidopterenausbeute auf dem an schönen Insekten so reichen Batschian, und hat sein Ent- decker den Namen Telemachus vorgeschlagen (Proc. of the Ent. Soc. of Lond. 1859 p.. 70, 72). Aber letzterer ist bereits von P. Montrouzier in seiner „Faune de l’ile de Woodlark* (Annales des sciences physiques et naturelles, publiees par la Soc. d’Agric. de Lyon VIII. pag. 401)*) an einen andern verwandten Papi- *) Wir sind Herrn Dr. Gerstäcker dankbar für die Anzeige dieser Fauna der oceanischen Insel Woodlark in seinem über die entomologischen Leistungen vom Jahre 1857 veröffentlichten Berichte, ohne welchen wir schwer- lich veranlasst worden wären, die Annalen der Landwirthschaftsgesellschaft von Lyon zur Hand zu nehmen. Aber eben so sehr fühlen wir uns verpflichtet, Herrn Montrouzier gegen die Kritik, die ihm in selbem widerfahren, wenigstens so weit sie den lepidopterologischen Theil betrifft, zu vertreten. Herr Dr. Ger- stäcker tadelt „die meist zu kurze und unzureichende Charakteristik der für neu gehaltenen Arten,“ behauptet, „dass, daFabriciusund Boisduval fast die einzigen wären, welche der Verfasser bei Prüfung seines Materiales gekannt und berücksichtigt, es sich bei den umfangreichen Publicationen der Neuzeit über die Fauna des stillen Oceans von selbst verstehe, dass seine Arbeit auch nach der literarischen Seite hin yiel zu wünschen übrig lasse, wesshalb sich eine Identität der von ihm als neu aufgeführten Arten mit bereits bekannten um so mehr vermuthen lasse, als es durch die Erfahrung festgestellt sei, dass nicht nur jene Inseln unter sich, sondern auch zum Theile mit dem Festland Neu-Hollands eine grosse Uebereinstimmung in ihrer Fauna darbieten.“ (p. 43.) Schliesslich bedauert Dr. Gerstäcker, „dass die Fauna der Insel Woodlark keine eingehendere Behandlung eıfahren.“ (p- 44.) Was den ersteren Vorwurf betrifft, so ist derselbe bezüglich der beschriebenen Lepidopteren ganz ungegründet, denn die sehr wissenschaftlich gegebenen Beschreibungen, Citate und Vergleichungen setzen uns vollkommen in die Lage, hier mit Bestimmtheit zu eıklären, dass von den vierzehn 15 * 228 lioniden vergeben. Wenn wir daher den vorerwähnten Vorschlag durch Substituirung des Namens 'eines andern, freilich weniger 'legi- timen und weniger götterbegünstigten Sohnes jenes Heroen-Irrfahrers modifizirten, so ist uns diess durch die Nothwendigkeit' abgedrungen worden. Papilio Telegonus ist in beiden Geschlechtern kleiner als P. Ulysses Lin., der Aussenrand seiner Vorderflügel ohne alle Biegung und weicht die Unterseite durch die Gestalt der weissen Atomenbinde, - neu benannten Arten zwölf auch wirklich neu sind, und es nur bei zweien (Pap. Dunali und Godarti) zweifelhaft sein kann, ob sie eigene Species oder blosse Varietäten (von P. Ambrax Boisd.| und Zuchenor GuEr.) seien. Der Autor hat in seiner, wie zu lesen, bereits in den Jahren 1851-—1852 gelieferten Arbeit ausser Fabricius und Boisduval (Voyage de l’Astrol. und Spee. gen.) noch Cramer (p. 393, 400, 403—405,. 408—411), Godart (p. 405), Mac Leay, Appendix to Kings Survey in Australia (p. 404) und Annals of natural History (p. 393) citirt und gründlich benützt, überdiess die berühmte Sammlung Mac Leay’s in Sidney, sicherlich die reichste der Erde an oceanischen und australischen Arten, zu Rathe gezogen, und da die von Donoyvan (Insects of New Holland) und Gu£rin (Voyage de la Coquille) abgebildeten Arten in Boisduval’s Werke gleichfalls aufgenommen sind, die Beschreibungen und Abbildungen einiger weniger Lepidoptera Neu- Guinea’s von Blanchard (Voyage au pöle du sud) erst 1853 publieirt wurden, endlich De Haan’s Abhandlung über die Papilioniden des indischen Archipels keine neue Art enthält, die zu jenen des Verfassers in näherer Be- ziehung stände, so erlauben wir uns die bescheidene Frage, welche lepi- dopterologischen Werke der Autor ausser Acht gelassen habe ? Weit entfernt also, das oberwähnte Endurtheil des Herrn Recensenten zu theilen, müssen wir vielmehr volle Anerkennung zollen den Kenntnissen und Bemühungen des P. Montrouzier, die es ihm möglich machten, auf dem von aller Welt abgeschiedenen Korallenriffe im unnahbarsten Theile des australischen Oceans eine derartige ebenso interessante als brauchbare Arbeit zu Stande zu bringen. — Uebrigens kann der Lepidopterologe die behauptete Uebereinstimmung der Fauna der Inseln des stillen Meeres und Neu-Hollands lediglich allgemein und bloss im generischen Sinne gelten lassen. Die reichen Ausbeuten Doleschall’s auf Amboina, Wallace’s auf den nahe liegenden Arru-Inseln, auf Ky, Batschian, Gilolo und Neu-Guinea, Lorquin’s auf den Phil, so selbst die Montrouzier’s auf Woodlark und in Neu-Caledonien (Bullet. de la Soc. Ent. de France 1859 p. CLIV—CLVN) liefern den spre- chendsten Beweis, dass ganz nahe gelegene Landpunkte dieser merkwür- digen Inselgruppen überraschend verschiedene Arten beherbergen. Man ver- gleiche übrigens auch Boisduval’s Aeusserung über die von P. Montrou- zier in Neu-Caledonien gesammelten Lepidopteren (Bullet. de la Soc. Ent. de France 1859 p, CLIV). 299 .— die Färbung der Randflecken und die Bildung des braunen Saums wesentlich ab. i Die Oberseite des @ unterscheidet sich von Ulysses durch die völlig abweichende Begränzung der Wurzelhälfte, durch ihr intensiveres Blau, durch die viel grösseren, bis dicht an den Aussenrand reichen- den zottigen Längsräume der Vorderflügel, die am untern Ende wie mit: Pelz überkleidet' erscheinen, insbesondere aber durch die pracht- voll glänzenden tiefblauen Längsstreifen der Hinterflügel. Das © ist oberseits dem P. Diomedes Lin. (Ulysses @) zwar ähnlich, doch durch den Mangel des schwarzen Fleckens am Zellende der Vorderflügel, und durch die ganz andere Gestalt und Stellung der Randflecken der Hinterflügel abweichend. — P. Telegonus JS. unter- scheidet sich von P. Telemachus Montrouzier, welchen wir leider nur aus der allerdings hinlänglich genauen Beschreibung kennen, durch den. schwarzen Fleck am Zellende der Vorderflügel und die blauen Streifen der Hinterflügel. Auch ist letztere Art bedeutend kleiner und dürfte hierin unserem Pap. Chaudoiri (Lep. Fragm. nr. 53.) nahe kommen, welcher sich jedoch neben diesen drei Arten durch die wesentlich verschiedene Flügelform, durch die Zahl der zottigen Flecken, und, durch die Zeichnung der Unterseite als vierte mit vol- lem Rechte geltend macht. LXXIV. Papilio Tydeus Nob. S Alae repandae, lunulis ciliaribus angustissimis, albidis, omnes supra atrae, nitentes, anticae maculis quinque difformibus albidis sub- ‚apicalibus linea transversa, digestis, posticae fascia discali arcuata, costae maximam partem occupante, virescenti-alba, extus aequaliter septem-dentata. Alae subtus nigricantes, anticae maculis paginae superioris, posticae maculis septem submarginalibus subovatis atris, intus caeruleo atomatis, extus lunulis magnis truncatis flavicantibus amplexis, tribus ‚superioribus harum obsoletis, anali minore. Thorax et abdomen supra nigro-fusca, subtus pallidiora. Das uns vorliegende Männchen dieser neuen SpeciesyvonBatschian unterscheidet sich von Pap. Ormenus Gue6r. *) durch die Unterseite der Hinterflügel. *) Zugleich mit Pap. Tydeus erhielten wir auch ein Stück des P. Ormenus Guer. g' von Arru. Dasselbe stimmt zu Boisduval’s Beschreibung (Spee. gen. I. p. 214) besser, als jenes aus Neu-Guinea, das wir in der Il. Dekade 230 LXXV. Hronia Argelis N ob. JS Alae supra caeruleo-albidae, anticae costa margineque ex- terno late fuscis, venis late nigro limbatis, puncto albido versus api- cem, posticae area apicali venas superiores tegente brunnea, venis inferioribus limboque anali late fusecis. Alae anticae, subtus multo pallidiores, venis angustius et brun- neo limbatis, costa limboque apieali brunneis, hoc maculis quinque albidis curva digestis, angulo anali late lilascente, posticae omnino brunneae, macula basali, atomis costalibus et cellularibus, striolis tribus discalibus obsoletis maculisque sex submargimalibus albis. o Alae utrinque concolores, albidae vel flavidae, limbo externo, fusco, anticae venis latissime fusco marginatis, maculis decem exteriori- bus difformibus albis, posticae venis fusco marginatis, cum limbo con- fluentibus, maculis octo exterioribus subrotundis albis, subtus macula insuper basali alba. Abdomen supra fuscum, albido vel flavido conspersum, subtus album. Vaterland: Batschian. Er. Argolis erinnert unterseits an Er. Jobaea Boisd., unter- scheidet sich jedoch von dieser vornehmlich durch die schwarzgeran- deten Flügeladern. Von Er. Valeria Cram. und Tritaea Nob. (Lep. Fragm. nr. 3) weicht sie durch die Bildung der Flügelsäume des J und durch die Färbung der Unterseite ab. Das © ist von Er. Valeria 9 besonders durch die viel brei- teren Säume der Adern und die kleineren Randflecken der Flügel unterschieden. unserer Fragmente besprachen. Von letzterem unterscheidet es sich durch die Färbung und Gestalt der Binde der Hinterflügel, die mehr an P. Gambrisius Cram. erinnert, während die Unterseite vollkommen identisch ist. Es bleibt jedoch zwischen P. Ormenus und Gambrisius noch immer der bezeichnende Unterschied bestehen, dass bei jenem die gelblichen Atomenflecken auf der Oberseite der Hinterflügel mangeln. Das von P. Montrouzier in der Faune de l’ile de Woodlark ’p. 396 op. cit.) beschriebene Weibchen von P. Ormenus weicht dessgleichen von unserem (Lep. Fragm. nr. 13) ab, und es scheinen sowohl Ormenus, als Gam- brisius und Erechthews bedeutenderen Abänderungen zu unterliegen, ohne dass aber desshalb die Begränzung dieser. drei Arten verwischt würde. 231 'LXXVI Buploea Wallacei Nob. @ Alae anticae margine apicali rotundato, interno reetissimo, posticae apice subproducto, margine externo paulo concavo, ramis binis subcostalibus valde approximatis. Alae antice supra rufescenti-fuscae, costa limboque terminali obsceurioribus, puncetis quatuor dissitis apicalibus, curva digestis, cae- rulescentibus, posticae obscuriores, limbo costali punctisque tribus sub- apicalibus vix conspicuis albidis. Alae subtus saturate castaneo-fuscae, anticae limbo imterno brunnescente strigisque tribus longitudinalibus albis ornato, prima abbreviata, infima multo latiore et longiore, puneto discali intra venu- lam discocellularem inferiorem binisque minutis exterioribus caerules- centibus, quarta inter ramum secundum et tertium medianum alba, posticae puncto intra. cellulae extimum, tribus adjacentibus aequalibus inter venas, tribusque subapicalibus paginae superioris albis caeruleo marginatis. Abdomen supra nigro-fuscum, subtus pallidius. Wir widmen diese aus Batschian stammende Euploea ihrem von uns schon so oft genannten Entdecker. Sie kennzeichnet sich von den übrigen uns bekannten Gattungs- genossen durch die Flügelform,, die Färbung und die Stellung des zweiten Subcostalastes der Hinterflügel. LXXVII. Danais Chloris Nob. Alae pellucidae, concolores, supra J'ris virescenti-flavidae, © nae virescenti-albidae, in utroque sexu venis fusco marginatis, maculis marginalibus binatis albis, in Qna distinctioribus et multo majoribus. Alae anticae subfalcatae, Jris angustae, Pnae dilatatae, utriusqgue sexus costa margineque externo late fuscis, maculis octo exterioribus inaequalibus seriatis fundi colore (tribus superioribus minoribus, in Qna albidis, caeteris lunatis), maculis tribus costalibus strigaque cellulari concoloribus, in Ona utrinque apparentibus, in QS're subtus tantum obsoletisque. Alae postieae fascia subapicali abbreviata, usque ad ramum ter- tium medianum extensa, fusca,, venis cum margine externo concolore, introrsum profunde acuteque exciso conjuncta. Caput et thorax utrinque albo punctata, hie linea alba dorsali. Abdomen supra fuscum, subtus albidum. Das vorbeschriebene Paar wurde gleichfalls von Wallace auf Batschian gefangen. Die Art steht unserer D. Oenopia (Lep. Fragm. 232 nr. 5) zunächst, unterscheidet sich aber auffällig durch Zeichnung und Färbung. Wie wir l, c. bemerkten, kommt D. Oenopia der Section Ideop- sis Horsf. Moore nahe. Die Vergleichung dreier weiterer seither erhal- tener Stücke von :D. Oenopia und der. neuen D. Chloris mit D. 'Gaura Horsf. und Daos Boisd. liess uns überdiess noch wahrnehmen, dass unsere ‘beiden Species: eine eigene Unterabtheilung bilden, die von allen übrigen Gruppen des Genus Danais durch die birnförmige Füh- lerkeule, von ‘der Section Ideopsis ausserdem durch die Stellung des ersten Subcostalastes der Hinterflügel abweicht. LXXVIM. Danais Mytilene Nob. g' Alae repandae, eiliis fuseis albo intersectis, supra uniformiter rufo-fuscae. | Alae anticae maculis quinque breviusculis inter venas superiores, linea transversa digestis, bene autem distantibus, sexta adjacente inter ramum medianum secundum et tertium, septima solitaria apicali, tribus exterioribus submarginalibus aliisque binatis in margine postico albis. Alae posticae punctis marginalibus binatis albis, plus minusve distinetis. $ Alae subtus dilutiores, anticae maculis paginae superioris, puneto in costae medio aliisque: dissitis minutis apicalibus albis, posticae venis diffuse cano limbatis, maculis in costae medio, aliis exterioribus difformibus, serie inordinata digestis punctisque marginali- bus paginae superioris majoribus et distinetioribus. Abdomen supra rufo-fuscum, subtus pallide brunneum. Wir würden in dem einzigen durch die Expedition des „Aetna* aus Neu-Guinea erhaltenen Q' unserer Art bloss eine ausgezeichnete Aberration der D.. Philene .Cram. vermuthet haben, wäre uns nicht auch ein zweites von Wallace auf Batschian gesammeltes, ganz mit unserem “übereinstimmendes Individuum zu Gesichte gekommen, welches sich im k. k. zool. Hofkabinete. befindet. EXXIX. Charaxes Kadenii Nob. Tal.)3 (Fig. 2%. JS Alae repandae, anticae parum falcatae, posticae apice oblique truncato caudisque binis eurvatis, apice convergentibus. Alae supra flavescenti-albae, anticae basi, costa, triangulo api- cali introrsum sinuato margineque postico late fuseis, virescenti suffusis ! u Fe x ’ 233 (praeeipue basi), intus atomis cyanescenti-griseis terminatis, litura ätıra ad cellulae extimum maculaque albida inter venas discoidales. - Alae posticae basi fusca, limbo interno fusco villoso, externo late atro, introrsum subsinuato atomisque cyaneo-Sriseis marginato,. maculis tribus submarginalibus linearibus prope apicem, quarta con- formi ad caudae secundae basin oblique posita binisque minutis versus angulum analem argenteo-albis, striga cyanescente marginali, lunulis angustis constanti, caudas etiam percurrente, macula anali flava binisque superpositis albido-caeruleis. Alae subtus nitide albae, margine externo virescenti-griseo, anticae maculis tribus elongatis cellularibus, aliis quinque adjectis discalibus difformibus unaque elongata subcostali atris, fascia exteriore maculis octo ovalibus thalassino-virescentibus formata (tribus primo- ribus harum striga nigro-virescente, quarta macula concolore intus ter- mimatis, quinta et sexta intus litura atra amplexis), Alae posticae area limbi interni castaneo-fusca, albo dense con- spersa, striga subbasali nigra, apud angulum analem incurvata, in medio bifida, altera exteriore angulum formante lunulisque septem 'thalassino-virescenti marginatis constanti, tribus superioribus harum angustis, atris, caeruleo extus ceinctis, inferioribus quatuor magnis purpureo-fusceis, intus caeruleo atroque cinctis (prima elongata), maculis tribus linearibus lunulisque totidem argenteo-albis paginae supe- rioris ante marginem thalassino-virescentem, hoc striga eyanescente paginae superioris interrupta maculisque tribus fulvis posterioribus ornato. Thorax et abdomen fusca, ille subtus albus, nigro fasciatus. Wir verdanken diesen ausgezeichneten, aus Java stammenden Cha- razes der gefälligen Mittheilung unseres sehr werthen Freundes, Herrn Directors L. G. Kaden in Dresden, dessen vieljährigen ausdauernden Anstrengungen es gelungen, eine der grossartigsten ‚Lepidopteren- sammlungen Deutschlands zu Stande zu bringen. Insbesondere ist in derselben die reiche Fauna Venezuela’s und grossentheils mit Nach- weisung der ersten Stände von Dr. Moritz in Caraccas, in einer Vollständigkeit vertreten, wie in keiner andern Europas. Es freut uns ankündigen zu ‘dürfen, dass diein Dr. Herrich- Schäffer’s Werke begonnene Veröffentlichung. dieses für die entomo- logische Wissenschaft wichtigen Materiäles in Bälde zu gewärtigen ‚steht. - 234 LXXX. Harma Chaleis Nob. o Alaesupra virescenti-aeneae, basi saturatiores, margine externo fuscescente, fascia maculari ante medium alteraque post medium in antieis maeculis diffusis inaequalibus, in posticis lunulis obsoletis for- mata fuseis, striga adjacente obsoleta punctorum fuscorum (superioribus anticarum atris, albo notatis) alteraque posteriore lunulis inflexis nigris constanti. : Alae anticae litura basali alteraque adjacente interna nigris, maculis duabus fuscis characteribusque totidem nigris in cellula alter- natim dispositis, faseia anteriore, maculis quinque lunaribus albis for- mata (ultima obsoleta) inter fascias fuscas. Alae posticae annulis duobus cellularibus nigris limboque interno brunneo, Alae subtus lilaeino-canae, anticae litura basali, maculis duabus ferrugineis characteribusque binis nigris alternatim in cellula digestis, fascia ante medium ferruginea strigaque lilacina divisa, altera adnata, lunulis quinque albis constanti, tertia obsoleta ferruginea, extus punctis sex albis nigro signatis terminata, striga posteriore margineque externo ferrugineis, apice atomis cano-lilacinis asperso nigroque tripunctato. Alae posticae dimidio interno fulvo vario, margine externo fulvo, annulis duobus cellularibus paginae superioris tertioque supra cellulam nigris, striga discali flexuosa ferruginea tribusque posterioribus angulatis obsoletis lilacino-ferrugineis. Gleichfalls von Herın Dir. Kaden uns mitgetheilt. Sie ist der ostafrikanischen H. Achlys Hopff. zunächst verwandt und stammt aus Guinea. LXXXI. Buripus Haliartus Nob. JS Alae supra brunneae, extus nigricantes lilacinoque suffusae, maculis numerosis marginalibus serie digestis albis, lilacino atomatis» anticarum apicalibus elongatis. Alae anticae macula ad cellulae extimum fasciaque transversa abbreviata subcostali, venis in maculas quinque elongatas divisa (infima obsoleta) albis. Alae posticae dimidio basali a vena subcostali usque ad mar- ginem internum albo, venis fuscis diviso extusque radiatim inciso, maculis exterioribus difformibus albis, lilacino-atomatis. Alae subtus brunneae, signaturis paginae superioris sed distinetiori- bus, anticae intus lilacino suffusae. x Thorax subtus albo maeulatus. Abdomen nigrum, albo annulatum. Diese dem Eur. Nyctelius (Doubldy.) nahe stehende Art lebt im nördlichen Indien. Die Zeichnung der Hinterflügel erinnert an Eur. Halitherses Doubldy. LXXXU. Euripus Pfeifferae N ob. Taf. 3 Fig. 1. o Alae anticae margine externo convexo, supra fuscae, basi dilutiores, extus obscuriores, purpureoque tinctae, macula ad cellulae extimum saepius obsoleta fasciaque transversa abbreviata subcostali, venis in maculas quatuor subelongatas divisa (infima minore) albis. Alae posticae remote exciso-dentatae, supra purpureo-fuscae, .costa limboque interno dilutioribus, maeula cellulari elongata atomaria alba (saepius striüs etiam binis interioribus concoloribus). Alae subtus saturate brunneae, maculis marginalibus ellipticis seriatis albis caeruleo-atomatis, anticae intus lilacino tinetae, macula fasciaque paginae superioris, maculis duabus atomariis versus angulum internum caerulescentibus, posticae macula striisque paginae superioris plus minusve distinctis, maculis septem exterioribus albis caeruleo ato- matis nigroque cinctis, linea angulum formante digestis (prima majori). Abdomen supra nigrum, maculis lateralibus aliisque ventralibus biseriatis albis. Die vorstehende von Ida Pfeiffer aus Singapur gebrachte Art ist leider eines der wenigen Angedenken in unserer Sammlung an die merkwürdige Frau, die von einem unzähmbaren Wandertriebe fort- gerissen, die Erde in einem Umfange gesehen, wie selten einem Sterb- lichen beschieden. Wir haben oft bedauert, dass ihre allen Erdstrichen mit stau- nenswerther Ausdauer abgerungenen Sammlungen nach allen Rich- tungen wieder zerstreut wurden, und dass es insbesondere ihrem Vater- lande nicht gelingen konnte, selbe zu einem Ganzen zu vereinigen. Nach dem, was wir davon bei ihr gesehen und in verschiedenen öffentlichen und Privatmuseen gefunden, würde es reichliches Materiale zu einem wissenschaftlichen Werke geboten haben, welches ihr ein blei- benderes Denkmal geworden, als ihre Reiseberichte. Nichts desto weniger bewahrt das Wiener kais. zool. Hofabinkt einen guten Theil und namentlich die Ausbeute ihrer letzten verhäng- 236 nissvollen Wanderung auf Madagaskar; darunter die herrliche Tropaea Ida, die Herr k. k. Regierungsrath Director Kollar unter diesem Namen zu veröffentlichen beabsichtigte. Wir wollen in einer unserer nächsten Nummern durch Abbildung und Beschreibung auszuführen versuchen, was dem nun verewigten Alt- meister nicht mehr vergönnt gewesen. LXXXIH. Atella faseiata Nob. Alae repando-dentatae, supra brunneo-fuscae, fascia communi discali angusta a ramo primo. mediano anticarum usque ad angulum analem posticarum extensa lutescente. Alae anticae macula subcostali, faseia externa submaculari lunu- lisque sex posterioribus lutescentibus, posticae subangulatae, fascia posteriore intus maculis sex atris ornata lunulisque sex elongatis, striga digestis, submarginalibus lutescentibus, linea obsoleta marginali con- colore. Alae subtus pallide flavido-brunneae, fasciis paginae superioris multo pallidioribus, anticae macula prope aneulum internum nigra. Von Ida Pfeifferaus Sumatra gebracht. LXXXIV. Atella arruana Nob. S Alae supra dilute fulvae, margine externo strigaque ante- posita undata angustissima nigro-fuseis, anticae lituris nonnullis cellu- laribus obsoletis, costa, fasciola subcostali maculisque sex exterioribus, linea curvata digestis niericantibus, posticae striga oblitterata exteriore, maculis tribus postpositis strigaque posteriore maculari nigris. Alae subtus multo pallidiores, lilacino nitentes, dimidio externo brunnescente, lunulis striolisgue marginalibus opalinis diviso, anticarum striga maculari opalina, lunulis concoloribus obsoletis aequalibus, intus nigro signatis maculague majori anali nigra ornato, posticarum fascia sinuata opalina, medio lilascente maculisque tribus atris fulvo einctis notata praedito. . Alae anticae lituris cellularibus,, fasciola subcostali paginae superioris liturisque tribus inter ramos medianos obsolete nigricantibus, posticae striga basali, altera. discali subflexuosa lituraque cellulari tenuissimis nigricantibus. At. arruana, von Arru, ist der auf Amboina einheimischen A. Aleippe Cram. sehr ähnlich, aber von allen’ uns vorliegenden Exem- -plaren derselben besonders durch die Randzeichnung, durch die auf [) 237 der Wurzelhälfte der Vorderflügel sehr schwachen, auf der der Hinter- flügel oberseits ganz fehlenden dunklen Streifehen und durch die röth- lieh 'schillernde Unterseite verschieden. LXXXV. Epicalia Batesii Nob. i Taf, 3. Fig. 3 Sg Alae supra nigrae, anticae fascia transversa subapicali, mar- gines non attingente, subcurvata, extus subsinuata dilute caerulea, posticae fascia discali brevissima fulva, ad margines saturatiore. Alae subtus laete virescentes, margine externo angustissime fulvo, antieae fascia paginae superioris decolorata, lituris quatuor cellularibus areaque interna nigris, posticae lituris binis basalibus nigris, striga media arcuata maculas duas albas extus attingente aliisque duabus exterioribus parallelis fulvo-brunneis, interiore harum obsoleta, extus punetis- quatuor (primo quartoque nigris, duobus mediis. albis, rufo. cinctis) terminato, margine apieis parum albo. Thorax et abdomen supra nigra, subtus virescentia. Die schöne Epicalia fand sich ohne Namen in einer sehr inter- essanten Partie Lepidopteren, die unser werthgeschätzter, durch seine eilfjährigen Forschungen am Amazonenstrome rühmlich bekannter Freund, Herr H.- W. Bates in Leicester aus den Früchten seimes Sammelfleisses uns zu überlassen die Güte hatte. Zunächst mit Ep. Ancea verwandt, unterscheidet sie sich von dieser, wie von Ep. AglauraDoubldy. aus Mejico und Ep. Hewitsonü Nob. “(Lep. Fragm. nr. 15.) aus Peru durch die Bildung ‘der Flügel- binden und die Unterseite der Himterflügel. Sie fliest am oberen Amazonenstrome zugleich mit Ep. Ancea, welchletztere auch an den Mündungen bei Para vorkömmt, 400 Meilen höher bei S. Paulo aber wieder mit Ep. Hewitsonü zusammentrifft. Indem wir die neue Art ihrem Entdecker widmen, können wir uns nicht versagen, ihm hiermit unsern herzlichen Dank auszusprechen für das Vergnügen und die Befriedigung, die uns die freundliche Mit- theilung seiner werthvollen Wahrnehmungen und Erfahrungen gewährt. Glücklicher als seiner Zeit Wallace, ist es ihm: gelungen, aus dem grössten und üppigsten Stromthale der Erde eine Fülle entomolo- gischer Schätze heimzubringen, und so der Wissenschaft den Verlust reichlich zu ersetzen, den sie durch den Untergang der Wallace'- ‚schen Sammlungen damals erlitten. 238 Um namentlich den Lepidopterologen jenen Artenreichthum etwas anschaulich zu machen, möge die einzige Bemerkung vorläufig genügen, dass in den Bates’schen Sammlungen aus der eben so niedlichen, als sparsam in europäischen Museen vertretenen Familie der Eryciniden sich allein dreihundert achtzig Species finden. Wir beglück- wünschen ferner Herrn Bates, dass ihm jetzt am heimathlichen Herde die Musse gegönnt ist, die unter tropischer Sonne theuer erkauften Naturgenüsse nun unter der Leuchte der Wissenschaft in behaglicherer Erinnerung neu zu durchleben und Hand an die gründliche und umfas- sende Bearbeitung der entomologischen Fauna des von ihm durch- forschten Stromgebietes zu legen, ein das naturhistorische Interesse im höchsten Grade in Anspruch nehmendes ‘Werk, dessen Anfang die Transactions of the Ent. Soc. of London in Bälde bringen werden. Wir unsererseits entsprechen sehr gerne dem Wunsche des geehrten Autors und werden in Folge dessen eine Anzahl uns mitgetheilter neuer Arten auch unsern geneigten Lesern vorführen. LXXXVI. Megistanis Deucalion Bates in litt. 3 Alae repando-dentatae, ciliis tenuibus albis, anticae subfal- catae, apice subelongatae, posticae dentibus posterioribus prominentibus caudaque mediocri. Alae supra castaneo-fuscae, anticae dimidio exteriore. late nigricante, fascia interna recta margini haud parallela,_ usque ad ramum secundum medianum extensa lutea, maculis binis costa- libus, tertia majori subcostali apud discum tribusque exterioribus albis, posticae costa dilutiore, fascia discali subarcuata lutea, extus obscuriores, punctis quatuor plus minusve obsoletis albis atomisque analibus caerulescentibus. E Alae subtus glaucescentes, margine externo saturatiore stri- sisque tribus nigris diviso, venarum apieibus nigris, anticae dimidio interno lilascente, maculis ad costae basin atris, aliis irregularibus grossis discalibus, oblique digestis, fuscis, fasciola adjacente obliqua alba, tunc seriebus quatuor macularum diffor- mium fusearum inordinate dispositarum, (secunda, ut prima, obli- qua sed breviore, maculis lunaribus constanti, inferius macula elongata fulvescente terminata, tertiae maculis quatuor superioribus angustis elongatis subconjunctis). Alae posticae maculis grossis fuseis subseriatis in dimidio basali strigisque limbi interni quadruplici serie digestis obscure fuscis, tunc 239 fascia subangusta discali alba usque ad ramum tertium medianum currente, dein seriebus quatuor exterioribus macularum grossarum fuscarum, magnitudine decrescentium maculaque magna subanali ful- vescente, inferius pupillam atram caeruleo subeinetam involvente. Abdomen supra fuscum, subtus striga ventrali alba. Meg. Deucalion unterscheidet sich von dem nahe verwandten Meg. Baeotus Boisd. und dessen Varietäten durch die Flügelform, durch die Färbung, durch die viel schmäleren und kürzeren Binden der Oberseite, sowie durch die grösseren Flecken der Unterseite und ihre schiefe Lage auf den Vorderflügeln. Demungeachtet gilt er namentlich in den französischen Sammlungen bloss als gelbe Varietät des blauen Baeotus. Wir aber pflichten der competenten, auf viel- jährige Beobachtungen gegründeten Autorität unseres Gewährsmannes um'so lieber bei, als auch wir die obigen Unterschiede stets als sehr erheblich erachteten. LXXXVN. Morpho Cisseis B ates in litt. Tat. % Fig, 1. o Alae repandae, supra saturate castaneo-fuscae, anticae ver- sus basin eyaneo tinctae, areola apud venam discocellularem atra, fascia lata adjeeta dilute cyanea, intus irresulariter sinuata, marginis _interni dimidium occupante, maculis quinque costalibus albis, aliis sex posterioribus seriatis subviolaceis ovalibus striolisque septem antecilia- ribus albis. Alae posticae dente lobiformi ad rami mediani secundi extimum, dimidio basali albido-cyanescente, extus saturatiore, maculis sex pos- terioribus subtrigonis eyanescentibus, medio albo atomatis, litura sub- anali obsoleta cyanescente, tribus analibus quartaque longiore ad limbi interni extimum fulvescentibus, hoc pallide brunneo, maeulis insuper marginalibus albis eyanescenti plus minusve atomatis. — Alae subtus striga externa argenteo-alba, lunulis confuentibus formata (posticarum apicali et anali fulvis) aliisque binis in margine nigro sitis fulvis, posticarum angustioribus versus angulum analem albatis, maculis anteciliaribus paginae superioris, multo autem angu- stioribus. Alae anticae fuscescentes, disco obscuriores, stria costali cellu- laque discoidali fulvo-brunneis, macula basali apice bifida fusca, fasciola argentea, dein fascia ferruginea, nigro cincta inflexa alteraque argentea “ 240 extus fusco marginata angulumque acutum formante in cellula digestis, fascia tertia ad cellulae extimum ferruginea nigro ceincta, sigma du- plex reddente, maculis variis angustis inter 'venas, cellulam undique eingentibus fulvo-brunneis, argenteo plus minusve notatis, tune faseia maculis sex majoribus trigonis argenteis constanti, ocellis tribus mag- nis exterioribus adjeetis fulvo-brunneis, atro argenteoque pupillatis, nigro marginatis annuloque intus fulvo-brunneo, extus ‚subargenteo einctis, primo maculae subcostali grossae argenteae adhaerente, in- ferioribus binis conjunctis, ab illo macula tertia fasciae supradietae antepositae interjecta remotis, tunc atomis fulvo-brunneis, spatium inter ocellos et fasciam externam implentibus, maculis insuper quinis eostalibus paginae superioris, Havido autem tinctis. Alae posticae fulvo-brunneae, f'sco atomatae, margine costali omnino argenteo, area basali fulva (in hac striis binis-internis, ma- eulis duabus liturague subeostali nigris, dein maculis duabus ferrugineis atro cimetis, fascia subrefracta argentea maculaque illis concolore ad cellulae extimum), fascia discali recta argentea in maculam diffu- sam excurrente, post hane ocellis quatuor illis anticarum concoloribus, primo remoto orbieulari, lunula argentea intus terminato, tribus inferioribus conjunctis, ferri equini formam plus minusve imitantibus, macula lunari subcostali prope apicem alteraque subanali. elongata argenteo-albis, tribus analibus paginae superioris fundo atro impositis, prima et secunda autem argenteo-albis. Thorax nigrescens. Abdomen albidum. Morpho Cisseis, dessen beide Geschlechter in Färbung und Zeich- nung vollkommen übereinstimmen, ist mit M. Hecuba bis jetzt der grösste semer blendend glanzvollen Familie. Herr Bates fand ihn nur am südlichen Ufer des Amazonenstromes von Villa Nova aufwärts, konnte jedoch bloss wenige Stücke erbeuten, da: das Männ- chen fast immer eine Höhe von wenigstens 20 Fuss über dem Boden hält, und lediglich das Weibchen, minder hochmüthig, sich zuweilen tiefer herablässt *). N *)_ Dieser fatale Charakterzug ist übrigens auch einigen Ornithopteren im indischen Archipel eigen. Kein Wunder also, wenn schon manchem eifrigen Jäger am Ende seiner Geduld die Versuchung ankam, in diesem Falle anstatt des Hamens die Vogelflinte zur Hand zu nehmen. Wir sahen einen derartig mit Pulver und Blei erlegten Schmetterling im britischen Museum, 241 Hecuba in Farbe, Zeichnung und Form in beiden Geschlechtern von Cisseis auf das Auffälligste unterschieden, wurde von Herrn Bates bei Obydos am nördlichen Ufer des Maranon gesehen *). vermögen aber unseren Freunden unter den Tropen aus selbstverständlichen Gründen diese Methode eben nicht zu empfehlen. Unser berühmter vaterländischer Naturforscher Natterer hatte in Bra- silien, wie er nachmals oft erzählte, unter seinen eingebornen Jägern einen Polz- schützen, weicher mit grosser Sicherheit Morphiden aus den hohen Baumkronen mit dem Blasrohre schoss. Baron Münchhausen würde ohne Zweifel bei- gefügt haben, dass der Polzstift das Thier regelrecht gespiesst und an dem Baum oder auch besser in den untergehaltenen Hut festgesteckt habe. Aber derlei Blasrohr-Telle dürften denn doch nicht allenthalben aufzutreiben sein. *) Kaum wird eine ärgere häusliche Verwirrung in irgend einer Fa- milie angerichteb worden sein, als von den Entomologen in der Familie der Morphiden. Cramer hat aus der Hecuba-Gruppe vier Thiere abgebildet: Hecuba, Metellus, Perseus und Telemachus, die zwei ersten mit gelber, die letzteren mit bläulicher Flügelbinde, nachdem bereits ein Telemachus Linne existirt hatte. Dalman (Analecta ent. Holmiae 1822) beschrieb noch ein grüngraues fünftes als Hercules. Den älteren Autoren Fabricius und Godart galten die drei ersteren als eigene Arten, ohne dass sie sich eines Näheren mit der sexuellen Zusammenstellung befasst hätten, wozu bei der grossen Seltenheit oder vielmehr Unerreichbarkeit dieser prätiösen Luftbewohner das Materiale fehlte. Auch im Buche der Mad. Sybilla Merian (Metam. Insect.. surinam,) finden sich die angeblichen Verwandlungen von vier Arten, wovon Taf. 7 unstreitig M. Achilles, Taf. 53 Menelaus, und Taf. 9. dessen Weibchen Nestor gemeint ist. Aber auffälliger Weise haben auf diesen beiden letzteren Abbildungen g' und © ganz verschiedene Raupen, die überhaupt gar nicht Morphiden, sondern wahrscheinlich Papilioniden angehören. Die Morpho-artige Figur Taf. 68 stellt den M. Telemachus Linne vor, welchen Cramer für identisch mit seinem Taf. 373 abgebildeten Zelemachus hielt. Als jedoch Esper’s M. Anaxibia 9 kam, ergab es sich, dass die vorerwähnte Figur der Merian, also Telemachus Liune, das Weibchen dieser Anawibia Esp. oder einer nahe verwandten Art sei. Demungeachtet war Godart noch im Irrthume Cramer’s befangen und hatte daher auch den Telemachus Cram. als Weibchen der Anazibia Esp. untergeordnet. So standen die Sachen, als Westwood (Genera of diurn. Lep. p. 338, 339) diese ziemlich verwickelte Materie,. angeblich von den Erfahrungen Dr. Boisduyal’s unterstützt, auf- nahm. Leider ist ihm das Missgeschick begegnet, die bestehende Confusion nur noch ärger zu machen, indem er von der Idee ausgehend, dass ähnlich, wie bei der Adonis-Gruppe, die Männer blaue, die Weiber gelbe Flügelbinden hätten, alles Andere übersah und so ohneweiters den blauen Telemachus Cram., den man früher füridentisch mit dem Weibchen der Anazibia gehalten, zum Männchen der gelben Hecu’a Linn., und den gelben Metellus Cram. zum Wiener entamol. Monatschr. IV. id. 16 - 242 LXXXVII. Hypoeysta Osyris (Boisd.) Satyrus Osyris Boisd. Voyage de l’ Astrelabe; Entom. I. p. 1547 Taf. 3 Fig. 5. S Alae utrinque pallide fuscae, anticae fascia obliqua discali diffusa alba, supra obsoleta, posticae fascia subbasali lata intus sinuata, extus angulum formante alba, supra ocello magno postico nigro, albo bipupillato, pallide brunneo cincto, subtus ocello eodem alteroque apicali albo unipupillato flavido einctis, singulo annulo argenteo cir- cumeincto strigaque adjacente submarginali ejusdem coloris. Palpi flavidi, nigro ciliati. Abdomen supra fuscum, subtus albidum. Wallace fand diesen ausgezeichneten Satyriden auf den Arru- Inseln. Da Dr. Boisduval (]. ec.) nur die Diagnose von der Ober- seite seines Salyr. Osyris gibt, so sind wir der Identität unseres Weibchen des blauen Perseus Cram. machte, und den Zereules Dalm. ganz zu einer andern Gruppe, nämlich zu Zöhetenor Cram. stellte. Liessen uns schon die Abbildungen Cramer’s diese Combination für bedenklich erscheinen, so wurde die geahnte Unrichtigkeit uns zur Gewissheit, als wir sowohl von Hercules als von Metellus beide in Zeichnung und Farbe über- einstimmende Geschlechter erkalten hatten. Nun bezeugen auch die autoptischen Wahrnehmungen des Herrn Bates, dass M. Cisseis, sowie Flecuba, ebenso in beiden Geschlechtern in Farbe und Zeichnung gleich sind. Herr Bates bekam zwar von Telemachus Cram. bloss ein Männchen ; auch wir besitzen nur ein solches; aber im hiesigen kais. Museum befindet sich ein Weibchen dieser Art, das mit unserem Männchen ganz übereinstimmt, und Dr. Boisduval’s Sammlung bewahrt ein Paar aus Cayenne, welches eben so wenig in der Färbung, unterschieden ist, als die der obigen Verwandten. Was endlich den Perseus Cram. betrifft, so muss er zu den allergrössten Seltenheiten gehören. Wir haben noch kein Stück gesehen, welches zu Cramer’s Abbildung passen würde, und eben so wenig Herr Bates und Dr. Boisduyal. Aber nicht minder gewiss ist, dass dieser Perseus weder der Mann, noch das Weib einer der obigen fünf Arten, sondern nur eine eigene Art sein kann. Das Eigen- thümliche dieser Gruppe, welche sicherlich noch mehrere Species zählt, besteht sonach in der Uebereinstimmung beider Geschlechter in Zeichnung und Fär- bung der Flügel, während sich bei den Gruppen von Adonis, Menelaus und Achilles gerade hierin so beträchtliche Verschiedenheiten zeigen. Wie irrthüm- lich die Zusammenstellung auch in diesen Sippen in den „Genera of diurnal Lepidoptera“ ausfiel, behalten wir uns vor, bei nächster Gelegenheit zu erörtern. WER ERIETWERNNE 243 Falters mit ersterem wohl ‘nicht ganz sicher, und liessen ihn desshalb auch abbilden. ; LXXXIX. Theela (Pseudodipsas) Bone Nob. Character sectionis:. Oculi nudi. Antennae indistinete annulatae, clava gracillima, valde elongata, subrecta. Palpı squamati, haud pilosi, articulo secundo in Jre capite dimidia, ejus parte, in ona triplo longiore, tertio aciculari , secundi dimidium subaequante, Alae anticae vena subcostali quadriramosa, ramo tertio a quarto fere medio inter hujus basin et apicem alae emisso. . Alae supra fuscae, anticae margine externo in gre. subeurvato, in ona valde convexo, posticae ciliis albis fusco maculatis (praeser- tim apud marginem analem), Jris subsinuatae, apice truncatae, ma- culis quatuor posterioribus subquadratis, aliisque totidem marginalibus glaueo-albis, O nae subrotundatae, limbo anali fulvo, maculis quatuor sublunaribus marginalibus atris, albo extus einctis ornato. Alae subtus utriusque sexus nitide albae, punctis basali- bus (anticarum duabus, posticarum tribus) nigris, striga maculari subbasali, litura ad cellulae extimum, macula adjacente, striga ex- teriore flexuosa, linea undulata submarginali maculisque postpositis (in J're obsoletis) brunnescentibus, posticae maculis duabus analibus atris, aurantiaco intus cinetis (externa majore) tertiaque interjecta brunnea. Abdomen supra nigrum albo annulatum (praecipue in dJre), subtus album. Statura totius imaginis parva. Vaterland: Arru. Im Flügelschnitte erinnert die sehr niedliche Art an Dipsas Iycaenoides Nob. (Sitzungsberichte der k. k. Akad. d. Wissensch. zu Wien 1860 p. 454); nach Kopf- und Antennenbildung kommt sie der Gruppe von Th. Polycletus Lin. Epieletus Nob. *). Apel- les Fabr. etc. (Sect. Hypochrysops Nob.) näher. *) Zugleich mit T’h. Eone langte auch das Weibchen unserer Th. Epi- eletus (Lep. Fragm. Nr. 25) an. Es unterscheidet sich von Polyeletus Lin. © durch die breitere schief gestellte und ausgerandete Binde der Vorder- flügel und rechtfertigt somit unsere Aufstellung als eigene Art. Der Charakter dieser unserer Th. Qwercus Linn. (Sect. Zephyrus Wallengr.) verwandten Gruppe, für welche wir die Bezeichnung ‚Aypo- hrysops vorschlagen, lässt sich kurz in Folgendem zusammenfassen : 16% 244 XC. Iyeaena (Catochrysops) Amphissa Nob. g Alae supra fusco ciliatae, dilute subargenteo-caeruleae, posti- cae cauda nigra, apice alba, limbo costali et interno albidis, macu- lis quatuor posterioribus marginalibus nigris, (quarta sola distincta) binisque analibus fuscis, externa harum litura alba divisa, puncto fusco supra internam, linea marginali nigra obsolete albido cincta. Alae subtus brunneo-canescentes, striga marginali maculari, lunulisque exterioribus duplici serie digestis albis, anticae lituris binis ad cellulae extimum strigisque totidem exterioribus temuibus catenu- latis subrefractis albis, posticae strigis sex valde. interruptis apud marginem internum inflexis albis, macula costali albo eincta aliisque quatuor inter lunulas exteriores supradictas nigris, aliis sex fulvo- testaceis apud seriem externam lunularum (tertia majore, lunari, extus maculam atram cyaneo binotatam amplectente, secunda et quinta cyaneo notatis). Abdomen supra fuscum, caeruleo atomatum, albo annulatum, subtus album. Die nächste Verwandte unserer auf Batschian vorkommenden Art ist die amboinensische L. Nemea Nob. (Sitzungsberichte der k. k. Akad. d. Wissensch. zu Wien 1860 p. 456), welche jedoch durch ihre viel geringere Grösse und verschiedene Färbung und Zeich- nung abweicht. OXI, Lycaena (Thysonetis) inops Nob. S Alae supra caeruleae, margine externo et anali niero-fuseis, anticarum costa tenuiter nigra, posticarum late brunnea , posticae apud venam subcostalem pilis longis vestitae. Alae subtus cano-brunneae, anticae area discali diffusa alba, lunulis submarginalibus seriatis obscurioribus albo cinctis striolisque marginalibus albis, posticae dimidio basali limboque postico late albis, hoc intus repando, lunulis grossis fuseis in seriem digestis maculisque marginalibus concoloribus seriatis inaequalibus diviso, venis apud extima brunneis. Abdomen supra fuscum, subtus album. Oculi nudi. Antennae dense albo annulatae, clava valde elongata, sub- recta, gracillima. Palpi squamati, articulo secundo capite dimidia ejus parte on giore, tertio gracili, nudo, seeundo multo breviore. Alarum anticarum ven& subeostalis quadriramosa, ramo- tertio a quarto ‚proxime ad apicem alae EeMISSOo, - 245 L. inops aus Arru weicht durch die Färbung der Oberseite und der Zeichnungen der Unterseite, sowie durch die eigenthümliche Behaarung der Subcostalader der Hinterflügel von allen übrigen uns bekannten Arten der Section Thysonotis Hübn.*) ab und dürfte der Lyc? Cylinde Boisd. nahe stehen. CH. Lyeaena (Thysonotis) Caelius Nob. 3 Alae supra violaceo-caeruleae, margine externo undique angustissime fusco, anticae costa fusca, ciliisque superioribus albis, posticae ecaudatae, costa limboque abdominali albidis. Alae subtus nigro-fuscae, anticae fascia costali longitudinali plumbeo-virescente alteraque lata transversa discali, paulo sinuata, apicem non attingente alba, posticae fasciola basali plumbeo-virescente, fascia lata discali integra alba, antice attenuata, maculis septem sub- lunaribus subelongatis posterioribus, magnitudine incerescentibus plumbeo- eyanescentibus, singula (prima obsoleta excepta) maculam conformem atram includente, striolis marginalibus albidis. Thorax supra cano villosus, subtus fuscus. Abdomen supra fuscum, basi annulisque caerulescentibus, subtus albidum. Gleichfalls aus Arru. Kommt der amboinensischen Lye. Hymetus Nob. (Sitzungsberichte der k.-k. Acad. d. Wissensch. zu Wien 1860 p- 460) zunächst. . XCHI. Lyeaena (Thysonotis) Sperchius Nob. ‘Tal. 3 Fig, 4. - .d‘ Alae supra violaceo-caeruleae, nitidae, undique fusco mar- ginatae, anticae atomis albidis apud discum, posticae costa limboque abdominali albis, cauda tenui fusca, apice albida. *) Das von Westwood (Gen. of diurn. Lep. p. 497) beibehaltene Genus Danis. Fabr. lässt sich, wie wir uns jetzt durch Vergleichung: zahl- reicher Species überzeugten, wohl nicht stichhältig von Zycaena trennen und es möchte daher für diese bloss habituellsich auszeichnende Gruppe dieHübner’- sche Bezeichnung um so passender sein, als Cramer die ältest bekannte Art schon Danis genannt hat. Von dieser Unterabtheilung sind jedoch D. Hylas Cram., welcher zur Section Catochrysops Boisd. zählt, und unser der Zye. Roxus Godt. am nächsten stehender Ilissus (Lep. Fragm. nr. 10) zu ent- fernen. D. Absyrtus Nob. (Lep. Fragm. nr. 17) hingegen dürfte wegen der auffallend kurzen Palpen eine eigene Gruppe neben T’hysonotis bilden. Wir erhielten jetzt auch das Männchen aus Wallace's Sendung von Batschian. Unterseits stimmt es vollkommen mit dem Weibchen, yon dem wir mehrere aus Manila stammende Individuen besitzen, überein. Die Oberseite ist jedoch schwarzbraun, am Discus lichter und blau schillernd. 246 Alae subtus fuscae, anticae costae origine, area lata discalı, extus profundeineisa, striga marginis analis lineaque anteciliari albis, posticae basi cyaneo parum aspersae, costa, fascia transversa discali aequalis latitudinis striolisque marginalibus älbis, maculis sex poste- rioribus elongatis plumbeo-virescentibus , medio maculas ovales atras amplectentibus. Abdomen supra fuscum, subtus albidum. Aus Neu-Guinea, Der vorigen Art ähnlich, jedoch vor allem durch die geschweif- ten Hinterflügel verschieden. XCIV. Oyrestis Laelia N ob. g Alae. supra fuscae, lineis duabus marginalibus, strigisque totidem exterioribus albis, maculis sex ocellaribus seriatis nigris fulvo-einctis (posticarum majoribus, rotundatis) inter strigas. Alae anticae strieis tribus liturisque totidem basalibus dilutiori- bus, fascia discali lata subarcuata alba, posticae strigis binis basali- bus, litura ad cellulae extimum limboque interno dilutioribus, fascia discali alba postice valde attenuata, acuminata, supra usque ad ramum medianum primum extensa ibique areolam analem fulvam, ocellis duobus saturatioribus, nigro pupillatis et cinctis, alboque mar- ginatis ornatam pertingente. Alae subtus brunneae, strigis exterioribus lineisque marginalibus paginae superioris latioribus, ocellis late fulvo einetis, anticae striola ad costae basin, fascia basin occupante, secunda adjacente angustiore liturisque tribus ad cellulae extimum albis, costae dimidio basali intervallisque fasciarum plus minusve albo atomatis, fascia discali paginae superioris sed latiore. Alae posticae striola ad costae basin, limbo interno, fascia ba- sali cum discali paginae superioris cohaerente tertiaque interjecta, medio litura brunnea ad cellulae extimum notata albis, areola ocel- lisque analibus, ut in pagina superiore, his autem majoribus et distinc- tioribus. Thorax et abdomen supra fusca, strigis duabus dilutioribus, subtus: albida. ; Var. I fascia diseali alba multo angustiore ocellisque exterio- ribus majoribus. Vorbeschriebene Art aus Batschian ist der Cyr. Acilia Godt. Boisd. sehr ähnlich. Die Vergleichung mehrerer Acilia mit zwei 247 Laelia ergibt jedoch als bezeichnenden Unterschied die Gestalt der Binde der Hinterflügel, welche bei letzterer am unteren Ende in eine Spitze ausläuft und sich auch -oberseits über den ersten Medianast hinaus erstreckt, so dass dadurch der rothgelbe Raum am Analwinkel viel kleiner erscheint, XCV. (yrestis Paulinus Nob. S Alae tenerae, margine externo undulato, albo ciliato, posticae eauda breviuscula, appendiculo anali rotundato. Alae utrinque albae, supra striga subbasali alteraque discali, anticarum medio subrefracta, apice maculari, posticarum in regione anali bis inflexa geminatis, brunnescentibus, intervallo strigarum brunneo tenuiter atomato, limbo externo (anticarum introrsum sub- sinuato) brunneo, serie externa macularum sex ocellarium nigrarum albido cinctarum (anticarum secunda et quarta majoribus, posticarum prima obsoleta, secunda majori rotundata, caeteris elongatis) diviso, lunulis totidem albidis seriatis submarginalibus (anticarum obsoletis) lineaque atra cum margine parallela, albo undique cincta. Alae anticae lituris cellularibus (tribus basalibus, quarta post strigam primam, quinta tripliei ad cellulae extimum) binisque minutis costalibus brunnescentibus, intervallis liturarum costaeque dimidio basali brunneo atomatis, posticae atomis basalibus lituraque duplici ad cellulae.extimum brunnescentibus, striga posteriore abbreviata ful- vescente, macula anali glauca nigro pupillata et eincta alteraque con- colore appendiculi, intus spatio fulvescenti adnata. Alae subtus strigis liturisque fere obsoletis, limbo externo dilu- tiore, maculis ocellaribus lunulisque distinctioribus, his in anticis majo- ribus, intus diffusis, posticae macula in appendiculo anali majore atra. Antennae fuscae, apice fulvae. Corpus omnino album. Vaterland: Batschian. XCVI. Neptis Mysia Nob. | Alae supra nigrae, strieis binis submarginalibus fuscis,; anticae fascia basali longitudinali integra, apice ramo mediano. tertio persecta, fasciola transversa subapicali, intus ineisa apud ramos subcostales alteraque interrupta apud limbum internum. fulvis, posticae. ‚limbo costali dilutiore, nitente, fascia angusta discali strigaque externa apicem haud attingente, venis divisa fulvis, striga discali interjecta fusca. Alae subtus pallidiores, strigis submarginalibus paginae superioris pallide brunneseentibus, anticae fasciis paginae superioris, striolaque 248 ad costae basin pallide fulvescentibus, posticae fasciola ad costae basin, fascia basali diffusa binisque paginae superioris pallide ful- vescentibus, striga Interjecta pallide brunnescente. Abdomen supra nigrum, subtus fulvum. Gleichfalls auf Batschian einheimisch und zur Section der N. Hordonia Stoll. gehörig. £ XCVII. Drusilla Macrops Nob. 3 Alae subpellucidae, anticae elongatae, margine externo per- obliquo, utringue brunnescentes, supra costa maxima ex parte pallide fulvescente, subtus versus limbum internum albidae. Alae posticae subrepandae, albidae, supra atomis basalibus et costalibus, limbo externo margineque interno usque ad venam sub- medianam fuseis, ocello postico distincto submarginali nigro, albo pupil- lato, latissime luteo cincto in fundo fusco, subtus costa, limbo interno et externo obscure fuscis, ocello paginae superioris alteroque apicali minore atris, albo pupillatis, striga semicirculari cyanea intus ornatis lateque flavo einctis. Caput et palpi luteo squamata. . Thorax albidus, collari fusco. Abdomen supra flavido-brunneum, subtus flavum, punctis late- ralibus nigris. Drus. Macrops ausBatschian gehört in die Nähe von Drus. Catops Boisd. und Myops Nob. (Lep. Fragm. nr. 68) und unterscheidet sich von beiden durch die mehr verlängerten Vorderflügel, durch die Grösse, verschiedene Stellung und Bildung der Augenflecken, sowie durch die Zeichnung und Färbung der Flügel. XCVII. Melanitis Cybele Nob. JS Alaerepandae, ciliis albo intersectis, supra purpurascenti-atrae, anticae costa, limbo apicali, margine externo punctisque duobus exte- rioribus plumbeo-cyanescentibus, posticae limbo costali dilutiore. Alae subtus parum pallidiores, margine externo cinereo variegato, anticae striolis nonnullis ad costae basin, macula ad cellulae extimum aliisque sex exterioribus, serie subcurvata digestis albis, caeruleo parum marginatis, posticae punctis tribus basalibus, striolis obsoletis ad costae basin, maculis binis minutis ad cellulae extimum, aliisque septem posterioribus rotundatis albis, caeruleo paulo marginatis, his magni- tudine decrescentibus seriemque cum margine parallelam, a ramo primo subcostali usque ad venam submedianam extensam formantibus. 249 ' Abdomen supra atrum, lateribus facieque inferiore multo palli- dioribus. L {an Mel. Cybele aus Batschian reiht sich nahe an Mel. Vitellia Cram., die Oberseite erinnert aber mehr an Mel. bioculata (Gu6r.) Sg, welche bei Boisduval Dyctis Agondas heisst. OWN XCIX. Gen. Tyndaris Nob, Caput mediocre. Oculi nudi, prominentes. Antennae setaceae, apice attenuatae, distincte articulatae, costae dimidium subaequantes. Maxillae spirales sat longae. Palpi ascendentes, caput duplo superantes, articulo primo minuto squamato-piloso, secundo duplo longiore, caput superante, squamato, tertio nudo recto subincrassato, secundi dimidium aequante. Thorax collari scapulisque elevatis. Alae anticae trigonae, margine interno costa paulo breviore, basi subarcuato, externo convexo, costae bitrientem fere aequante, cel- lula discoidali costae bitrientem subaequante, vena costali subarcuata, post costae bitrientem desinente, vena subcostali quadriramosa, ramis omnibus rectis, primo ante cellulae medium non procul a basi, secundo solitario, post cellulae medium ascendente, tertio a quarto ante cellulae extimum oriente post alae bitrientem emisso, quinto solitario ad cel- lulae extimum, vena discoidali prima ramis subeostalibus approximata, cum quinto venula obsoleta discocellulari conjuncta, secunda remota, ad venae medianae extimum oriente, hacrecta, continua, ramo secundo et tertio valde approximatis. ; | Alae posticae ovatae, costa subrecta, margine externo et interno rotundatis, vena costali origini ramorum binorum subcostalium ante alae bitrientem sitae fere adnata, hancque ob causam deflexa, vena discoidali ramisque duobus ultimis venae medianae basi valde appro- ximatis, ramo primo hujus medio inter basin et secundum, vena sub- mediana et postmediana approximatis. Pedessiintoclaln“ Abdomen (Jris) eylindricum, alis postieis paulo breviore. Dieses neue Genus zählt zur Familie der Castniden und schliesst sich zunächst an Cleosiris Boisd. an, welche einst sammt Callidula Hübn. (Petaria Horsf.) zu den Diurnen gerechnet wurde. Von Cleosiris unterscheidet es sich durch die ganz abweichende Palpen- 250 bildung, durch die gerade Medianader der Vorderflügel und durch die Stellung der Subcostaläste der Hinterflügel, die bei jener Gattung nahe an der Flügelwurzel entspringen, von Callidula und Damias Boisd., abgesehen von vielen andern Merkmalen, schon durch die Stellung des zweiten Subcostalastes der Vorderflügel, der sich bei ersterer Gattung vom vierten Aste, bei letzterer vom dritten abzweist. Die Flügelform' erinnert an Callidula und Damias. Tyndaris laetifica N ob. Alae supra aurantiaco-fulvae, anticae limbo externo a costae medio usque ad marginem internum fusco, introrsum subsinuato, apice latiore, posticae margine costali albido, externo fusco. Alae subtus pallide flavae, ciliis fuseis, costa, fascia exteriore margini parallela introrsum flexuosa, medio fundi colore in alis posti- eis albido atomata strigaque marginali rufescentibus, anticarum striis duabus basalibus, maculis binis grossis cellularibus, medio fundi colore totidemqgue infra cellulam diffusis rufescentibus, posticarum stria ad eostae basin, fasciisque duabus (secunda abbreviata) medio fundi colore impletis alboque atomatis ejusdem coloris. Antennae fulvae, apice nigricantes. Palpi flavi, articulo ultimo ciliisque rufis. Thorax supra aurantiaco-fulvus, subtus pallidior. Abdomen apice flavidum, supra rufo-brunneum, flavido annula- tum, subtus albidum. Das einzige uns bekannte Individuum dieser zierlichen Art erhielten wir aus der Sammlung Wallace’s von den Arru-Inseln. C. Nyetalemon (Aleidis) Liris Nob. S Alae supra cyaneo-atrae, anticae basi obscure virescentes, lituris costalibus tenuibus prope basin, fascia discali subrecta aeneo- virescente strigaque exteriore cyaneo-virescente arcuata angustis, posticae ciliis late albo intersectis, fascia exteriore superius cyanescente, inferius aenea, altera adjacente postica, maculis sex constanti (prima, quinta sextaque obsoletis), cyanescente, cauda albido-cyanescente, albo ciliata. Alae subtus obseure thalassino-virescentes, nitidae, antieae litu- ris costalibus grossis albido-caeruleis, dimidio basali fasciisque binis late albido-virescentibus, certo situ aeneo micantibus, posticae dimidio basali late albido-virescente, aeneo certo situ mieante, apud costam 251 maculis nonnullis fundi colore notato, fasciis duabus exterioribus — anteriore inferius angulum formante, posteriore maculis grossis diffor- mibus constanti — concoloribus, cauda magna ex parte albido-cya- nescente. Abdomen supra obscure virescens, lateribus ventreque albido- cyanescentibus, hoc vitta fulva. N. Liris ausBatschian ist dem N. Orontes Lin. nahe verwandt, weicht aber durch die dem Aussenrande der. Flügel genäherten und schmäleren Binden der Oberseite und durch die grössere Ausdehnung der lichten Farbenräume auf der Unterseite ab. Von N. Metaurus Hopff. und Cyanus Nob. (Lep. Fragm. Nr. 1) unterscheiden ihn dieselben Merkmale. Albert Kindermann (Sohn). Kindermann ist nicht mehr! Am 15, Febr. d.J. schiffte er sich auf einem französischen Dampfer zur Ueberfuhr von Larnaca (auf der Insel Cypern) nach Mersin (in Karamanien) ein, verzehrte an Bord des Schiffes mit bestem Appetite sein Abendbrod, schlief dann ein und wurde in der Dämmerung zum 16. vom wachthabenden Matrosen todt gefunden. *) Ein Schlagfluss hatte seinem Leben ein Ende gemacht! Kindermann’s rastlose Thätigkeit. seine zahllosen Entdeckurgen, so wie sein biederer, ehrlicher Charakter sind allbekannt. Im Gegensatze zu so manchem gauner- und dünkelhaften Insektenkrämer der Neuzeit, der unter der Maske die Wissenschaft zu fördern, sein Publikum auf’s Unver- schämteste brandschatzt und auf’s Aıroganteste behandelt, war Kinder- mann stets so anspruchslos und bescheiden und immer ängstlich bemüht, seine Correspondenten vollkommen zufrieden;zu stellen, dass Jeder, der mit ihm verkehrte, ihn lieb gewinnen musste. Kindermann ist in Warnsdorf in Böhmen, 1810, geboren. Sein Vater, seines Standes ein Weber, hatte die für die damalige Zeit sehr seltsame Lust, Insekten zu sammeln. Auf die günstige Lage Ofens aufmerk- sam gemacht, übersiedelte derselb2 1820 mit seiner Frau und seinen Kindern Josef, Albert und Ludmilla dahin und wurde bald einer der ersten und reelsten Insektenhändler von europäischem Rufe. Sein erfolgreiches Wirken ist bekannt, doch kenne ich keinen Nekrolog von ihm. Sein Tod erfolgte in Ofen am 17. Nov. 1847, nachdem schon ein Jahr vorher ein Schlaganfall ihn gänzlich gelähmt und so zu Allem unfähig gemacht hatte. Diese traurige Lage war Ursache, dass er sich an mich , der ich bereits seit 1841 mit ilım *) Die Mittheilung dieses traurigen Ereignisses an den Pester Magistrat erfolgte erst im vorigen Monate! 252 im freundschaftlichsten Verkehre stand, mit der Bitte wendete, ihm seine Versendungen zu besorgen, was ich auch gerne that. Als ich den Todesfall seinem, damals in Sarepta weilenden Sohne Albert meldete, ersuchte mich dieser, ihm für die Zeit seiner Abwesenheit vom Hause in gleicher Weise wie seinem Vater behilflich zu sein, und ihn so in den Stand zu setzen, grössere Reisen von mehr als einjähriger Dauer unternehmen zu können, eine Freundschaft, die ich ihm denn auch bis zu seinem Lebensende erwies. Albert Kindermann kam mit 14 Jahren nach Posseg in Slavonien, wo er seine Studien vollenden und nebenbei sammeln sollte. Mit 17 Jahren reiste er nach Hermannstadt; seine Einsammlung fiel aber derart schlecht aus, dass er theils aus falscher Scham, theils aus Furcht von seinem Vater ausgezankt zu werden, sich als Soldat anwerben liess. Durch besondere Verwendung nach 1'% Jahren . vom Militärdienst wieder befreit, machte er 1834 und 1835 Reisen nach Mehadia und Fiume, bei welchen ihn der brayve, auch schon verstorbene August Richter, ein Gehilfe seines Vaters, begleitete. 1836 und 1837 brachte er in der Türkei zu, wo er, besonders bei Con- stantinopel und Brussa, fleissix sammelte. Der Ausbruch der Pest veranlasste ihn aber in seine Heimat zurück zu kehren. 1838 ging er mit seinem Bruder Josef nach Sarepta, beide sammelten daselbst und im Kaukasus bis zum Herbste 1840, wo sie wieder nach Ofen heimkamen. Am 5. April 1841 verlor er seinen Bruder (über den mir nähere Daten fehlen) auf eine höchst traurige Weise. Er reiste abermals nach Russland, sammelte bei Kasan und Orenburg, und heirathete daselbst Sophie Braun, eine Russin deutscher Abkunft. Mit ihr kehrte er 1844 nach Ofen zurück, wo sie seither auch immer lebte. x 1845 besuchte Kindermann Ragusa, wurde aber daselbst derart fieberkrank, dass er nichts sammeln konnte und bald die Rückreise anzu- treten gezwungen war. 1846 ging er wieder nach Sarepta, 1847 in die Colonie Helenendorf bei Elisabethpol in Grusien, wo im Juli die Cholera arg wüthete und auch er im August gefährlich erkrankte. Ohne ärztliche Hilfe und Beistand ver- schlimmerte er sich sehr und wurde so schwach, dass er ruhig zusehen musste, wie Ungeziefer seine mit so vielen Mühseligkeiten gesammelten Schätze verzehrte. Er genasnur langsam und begab sich über Mingrelien und Redut Kaleh nach Odessa, wo er überwinterte. Von da schickte er sich im März 1848 zu einer abermaligen Reise an. Er hatte sich von Ofen einen sehr fleissigen Gehilfen, Stefan Nogell (gegenwärtig Gärtner im kaiserl. Garten zu Constantinopel) kommen lassen, und beabsichtigte, ihn nach Grusien zu schicken, während er selbst in Min- grelien sammeln wollte. Da traten die bekannten Kreignisse des genannten Jahres ein; in Folge deren wurde ihm die Eriaubniss zur Reise ins Innere Russlands von den russischen Behörden verweigert und er dadurch be- stimmt, mit Nogell in die asiatische Türkei zu reisen, wo er bei Amasia 253 sammelte, aber zu Ende des Jahres 1848 über Triest nach Ofen zurückkehrte, 1849 ging er wieder nach Amasia, kam von da im Herbste zurück und besorgte seinen Handel von Ofen aus. Im Mai 1850 sammelte er bei :|Dia- bekir, im Juni bei Sivas, im Juli bei Tokat. Sein Gehilfe aber. beutete 1848 und 1849 die Gebirge von Tokat aus und kehrte im September des letzteren Jahres wieder nach Ofen zurück. Im Jänner 1851 bereitete er sich zu einer abermaligen Reise nach Russland, und zwar nach dem inderskischen Salzsee vor. Schon am 29. Jänner (ich gebe die Daten alle nach unserem, nicht dem russischen . Kalender) war er inSpask, am 9. Februar in Kiew, am 29. März an der Vorpost Gorski (zwischen Kalmukowa und Guriew), vom 21. Juni 1851 bis 21. März 1852 bald in Spask, bald’in Kasan. Gesammelt wurde hauptsächlich bei der Vorpost Gorski und am inderskischen Salzsee, doch deckte die Ausbeute kaum die halben Reisekosten, da ausser einigen Gasir. neogena, Omcocnemis confusa und Tagona macrophthalma nichts Sonderliches gefunden wurde. Um den Ausfall zu decken, fasste Kindermann den Entschluss zu einer Reise nach Sibirien. Er reiste über Orenburg und Omsk (wo er am 40. April 1852 eintraf) auch wirklich nach dem Gouvernement Tomsk und sammelte ‘bei Ustkamenogorsk und Ustbuchtarminsk in den Vorbergen des Altaı (an der chinesischen Grenze), sah aber seine Arbeiten ganz plötzlich und unerwartet beendigt, da er am 31. August beim Nachhausereiten von einer Excursion von yier Männern angefallen und seines ganzen Gepäckes sammt Fangrequisiten und Nadeln beraubt wurde. Eine sogleiche Verfolgung der Diebe wurde trotz Kindermann’s Bitten nicht vorgenommen, weil — der Herr Polizeimeister eben schlief und nicht geweckt werden durfte; eine spätere Anzeige wurde zwar Tags darauf angenommen, hatte aber ausser beträchtlichen Kosten weiter kein Resultat, obwohl Kindermann die Spuren der Diebe an einer eigenthümlichen Art feiner Schrote, die ihm geraubt' waren und er hie und da antraf, ganz leicht verfolgen konnte, Im langen Winter des Jahres 1852 machte Kindermann verschiedene ‚Pläne zur weiteren Ausbeutung Ost-Russlands.-Die inzwischen in Folge der orientalischen Wirren eingetretene Spannung zwischen Oesterreich und Russ- land brachten ihm aber viele Unannehmlichkeiten. Es wurde ihm der Pass zur Weiterreise nach Osten verweigert und er wurde von den Behörden wie ein Landesfeind behandelt. Ohne Reisebewilligung, blieb ihm nichts anderes übrig, als 4853 wieder bei Ustbuchtarminsk zu sammeln und yon da einen Abstecher in die nahe gelegenen ulbinskischen Alpen zu machen. Im Jänner 1854 erhielt er endlich die Erlaubniss, sich von Ustbuch- tarminsk in westlicher, aber nicht in östlicher Riehtung weiter zu begeben. Er ging im Februar nach Omsk, wo er bis in den März verblieb, sammelte im April und Mai bei Orenburg, im Juni bei Guberlinsk, verweilte vom Juli bis November in Andrewka, den übrigen Theil des Winters wieder in Oren- burg, das er endlich im Februar 1855 verlassen konnte. Im März war er in Kasan, im Juni in Petersburg und Riga, wo er nach endlosen Chicanen der russischen Grenze mit dem festen Vorsatze den Rücken kehrte, sie nie 294 mehr zu überschreiten; Anfangs Juli langte er über Berlin in Wien an, machte mit mir eine Excursion nach Steiermark und reiste dann am A Juli nach Ofen, wo er bis Jänner 1856 verblieb. Anfangs 1856 reiste er über Wien und Triest nach Mersin in Kara- manien, von wo er sich nach Gülök im Taurus begeben wollte. Diesem Pro- jecte stellten sich aber allerlei Schwierigkeiten entgegen; da um Mersin und Tarsus die Gegend zu unergiebig war, so ging Kindermann nach Beirut, ein Schritt, den ich um so weniger gutheissen konnte, als ich schon früher Zach durch 1% Jahre daselbst hatte sammeln lassen, auch Gödel (österr. General-Consul) und Trugqui (sardin. Consul) bereits Vieles versandt hatten, und die meisten Sammlungen daher mit den dortigen Arten versehen waren. Der Erfolg entsprach auch ganz meinen Erwartungen; die Einnahme war so ziemlich = Null. In Beirut blieb Kindermann vom 9. März bis Ende December 1856. Am 23. Jänner 1857 war er bereits in Damask, von wo er am 25. März nach Beirut ging, eine Sendung an mich aufzugeben; vom April bis Ende Mai sammelte er noch in Damask, dann ging er wieder zurück nach Beirut, auf welcher Reise er mit unsäglichen Beschwerden auf dem hohen Libanon sammelte und daselbst ein paar Wochen im Freien campirte. Im Herbste war er in Jerusalem, dann kam er wieder nach Beirut. In Beirut litt es ihn nur bis Anfangs October, dann fasste er den ebenfalls unglücklichen Entschluss, im Winter Unteregypten zu bereisen und führte ihn trotz meinem dringenden Abrathen auch aus. Vom halben October 1857 bis März 1858 sammelte er bei Alexandrien, Cairo und Suez; das Re- sultat war aber ein derart klägliches, dass nicht der zehnte Theil der Aufenthalts-, geschweige der Reisekosten gedeckt wurde. Am 23. März 1858 war Kindermann abermals in Mersin angekommen, aber aus der Reise nach dem Taurus wurde wieder nichts. Von hier machte er mir endlich die aufrichtige Mittheilung, dass ihn ein tiefes Seelenleiden seit längerer Zeit zu Allem unfähig mache und dass ihm das Leben eine Last sei. Ob sein Gram begründet oder nur durch Ohrenbläser veranlasst war, vermag ich nicht zu entscheiden, genug Kindermann litt furchtbar und that von nun an Alles, seine eisenfeste Gesundheit gründlich zu unter- graben, bis er denn auch im September in eine schwere Krankheit verfiel. Ich that mein Möglichstes ihm wieder Lebensmuth einzuflössen ; er genas endlich langsam, konnte im November 1858 das ungesunde Mersin verlassen und brachte den Winter von 4858—1859 auf Rhodus zu. Ende März 1859 sammelte er wieder bei Mersin, um Mitte April bei Antiochia, wo er am 20. Juni durch einen Sturz vom Pferde sich derart am Fusse beschädigte, dass er sich nur mühsam fortschleppen konnte. Das Ein- sammeln war somit in sehr unfreiwilliger Weise beendet; und er begab sich zur völligen Herstellung und Erholung nach Beirut; leider hatte auch hier der in diesem Jahre ausgebrochene italienische Krieg für ihn allerlei Cala- mitäten (wie Unterbrechung der Verbindungen, Besorgnisse über den Fort- gang seines Handels etc.) im Gefolge. 255 Vom September bis Mitte November 4859 machte er Ausflüge nach Jerusalem, Caiffa und Jaffa; um Ende November ging er nach Lamaca, um daselbst zu überwintern und sein Project, den "Taurus zu durchforschen, wieder aufzunehmen. Schon auf der Hinreise begriffen, sollte er diesen seinen Lieblingsplan nicht ausführen; er starb und auf dem Kirchhofe zu Larnaca ruhen nun seine Gebeine! Wohl mag er selbst längst gefühlt haben, dass seine Kraft gebrochen sei, denn ohne dass ich ihn je dazu aufforderte, sandte er mir Schuldscheine über meine Vorschüsse, mit dem Auftrage, sie zu meiner Sicherstellung auf seinem väterlichen Hause pränotiren zu lassen. Ich kam seinem Wunsehe nach, stellte ihm aber unter Einem dieselben Beträge wieder zur Verfügung, falls seine beabsichtigte Reise nach den Molukken zu Stande kommen sollte. Dieses Project hätte 1861 realisirt werden sollen und wir versprachen uns von dessen glücklichem Gelingen viel für Kindermann’s Einnahmen. Blieb es auch unausgeführt, so mag doch sein seltener Rechtlichkeitssinn, der sich auch bei diesem Vorgange klar aussprach, hier sein Denkmal finden. Ueber Kindermann’s Reisen von 1848 an habe ich in den Schriften des zoolog.-botan. Vereins (2., 3. und 5. Band) und in dieser Zeitschrift (1. und 2. Band) Bericht erstattet; über seine früheren berichteten haupt- sächlich Treitschke, Fischer von Roeslerstamm, Freyer, Evers- mann ete. Es wird sich kaum ein entomologisches Buch ‚der neueren Zeit finden lassen, in welchem wir dem Namen Kindermann nicht begegnen. Wie schwer und unter welch unsäglichen Entbehrungen und Beschwerden ist aber ein solcher Ruhm erworben, wie selten wird er-richtig gewürdigt und anerkannt, zumal von jenen Afterweisen, die mit dem Doctorgrade. alle Privilegien des Gelehrten errungen zu haben glauben und sich in ihrem selbstgefälligem Dünkel die Befugniss beilegen, auf die sogenannten Insecten- händler und Sammler, wie auf eine misera contribuens plebs geringschätzig herab zu blicken, ohne zu bedenken, wie schlimm es um sie stehen würde, wenn diese von ihnen so verächtlich angeblickten Leutchen ihnen nicht so oft Gelegenheit geben würden, ihr Doctorhütehen mit einem frischen, grünen Reis zu schmücken. Um wie viel weniger würde uns Entomologen der Orient bekannt sein, wenn Kindermann’s Reisen unterblieben wären. Mögen seine Verdienste erkannt werden und möge ihm die Erde leicht sein! Kindermann hinterlässt eine Witwe und eine Tochter; ein Sohn starb in Ofen, während Kindermann im Altai war. Auch lebt noch seine Schwester Ludmilla, verehelichte Haberhauer, die nebst ihrem Manne fleissig sammelt, beschränkter Mittel halber aber bisher nur kleinere Reisen in Ungarn (Fünfkirchen, Mehadia ete.)machen konnte. Das Kindermann’sche Billigkeits- und Rechtlichkeitsgefühl hat sich auch auf sie vererbt. Sie ist in ihren Ansprüchen bescheiden, lässt sich die Ausführung der ihr zukommenden Aufträge eifrig angelegen sein und sammelt nebst Lepidopteren auch alle übrigen Insektenordnungen, so wie Conchylien. Sie lebt in Mohacs (Ungarn) Nr. 1573, will jetzt den Insektenhandel 'ausgedehnter betreiben und wenn möglich Reisen nach der Türkei und Südrussland unternehmen. Ich empfehle sie gerne und bin auch zur Weiterbeförderung von Briefen an sie bereit. [> oa jap) Ueber Mordella bisignata Redtb. Von ARud. Türk. An dem morschen, mit Baumschwämmen bewachsenen Wurzel- stocke eines Ahornbaumes fand ich in den letzten Tagen des Monats Juni d. J. mehrere Stücke der Mordella bisignata Redtenb. — So- -wohl die Schwämme als das vermoderte Holz enthielten Käferlarven, welche sich in den nach Hause gebrachten Stücken morschen Holzes zur vollkommenen Mordella bisignata entwickelten und somit keinen Zweifel über die Identität der Larven zuliessen. Die Larve ist 212 Linien lang, %s Linien breit, walzig, mit Ausnahme des ‚bräunlichen Kopfes und Aftersesments gelblich weiss, mit einzelnen Härchen besetzt und hat an jeder Seite drei Tho- raxsegmente mit kurzen Füssen. -— Der Kopf ist in das Prothorax- segment zurückziehbar, länger und stärker behaart, glatt und in Mitte des Scheitels mit einer vertieften Längslinie, Hr auf der Stirn in ein Grübchen endigt; der Mundrand ist hornig; Ocellen sind nicht vorhanden. — Die zwölf Körpersegmente (drei Thorax- und neun Hin- terleibssegmente) sind. alle fleischig. Das Prothoraxsegment ist grösser und länger als die übrigen een vorne eben, nach hinten wulstig erhaben ; die bei den folgenden kleiner und kürzer, jedoch breiter. — Die an beiden Seiten der Thoraxsegmente befindlichen Füsse sind klein, fleischig und an den Fussenden kreisförmig mit Börstchen besetzt. — Die folgenden Körpersesmente (Hiinterleibssegmente) sind mit Ausnahme der zwei letzten gleich lang, bis zum achten an Breite zu-, vom neunten an abnehmend. Die zwei letzten Hinterleibssesmente sind länger, dunkler gefärbt, stärker behaart und haben eine "olatte Oberfläche. — Das letzte (After-) Segment läuft in eine kegelförmige, mit Zähnchen ringsum besetzte hormnaxtige Spitze aus. Die Puppe ist gelblich weiss, und zeigt im Wesentlichen. die Formen des entwickelten Thieres.. — ‚Der Kopf ist stark vorgeneigt, die Fühler sind zurückgelegt, die Taster vorstehend, Schenkel und Schienen der Hinterfüsse von den Flügeldecken beinahe bedeckt; der letzte Hinterleibsring führt zwei kleine hornartige Spitzen. Nachricht. Mit wahrem. Vergnügen theilen wir unseren Lesern mit, dass an die Stelle des verstorbenen Herın V. Kollar, der rühmlichst bekannte Entomologe und erste Custosadjunet, Herr Dr. Ludwig Redtenbacher, zum Vorstande des k. k. zoologischen Museums in Mh ernannt worden ist. ee ne Be TEUER: = Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER | Entomoloeische Monatschrili. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse. Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 695. Nr. 9. IV. Band. September 1860. Exegesen in Hemipteren. Von Dr. F. X. Fieber, Direktor am k. k. Kreisgerichte zu Chrudim, der kön. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, der kais. Leopold.-Carolin.-Akademie u. m. a. 8. G. Mitglied. (Hiezu Taf. VI.) Die wissenschaftliche Begründung von Familien und Gattungen in Rhynchoten beruhte bisher meist nur auf einzelnen hervorgehobenen Kennzeichen, welche sammt den weiter angegebenen allgemeinen oft nicht hinreichten,, die Gattung annäherungsweise, viel weniger sicher bestimmen zu können. Da man sich nicht die Mühe nahm eine gründliche Untersuchung des Rhynchoten - Scelettes, und Vergleichungen dessen verschieden- artigen Baues vorzunehmen, so kommen denn auch nicht selten in den Handbüchern,; Systemen oder Faunen sonderbare Zusammenstellungen von Gattungen, und Einreihungen derselben in solche Familien vor, in die sie gar nicht gehören. Die Gattung Anomaloptera, welche Amyot und Serville in den „Hemipteres“ zu den Piesmiden stellt, muss unter den Lygaeoden in die Gruppe der Oxycareni eingereiht werden, da 3 Fussglieder vor- handen sind, und auch der Bau des Scelettes und des Kopfes den Lygaeoden angehört. Holotrichius testaceus. H.-Schf. Fig. 812. Weanzenart. Ins. ist aus der Gattung Holotrichius zu scheiden, und da derselbe ein wahrer Reduvius ist, hinter Reduvius personatus einzureihen. Aus den Tetyren ist die Gattung Corimelaena (Coreomelas) zu scheiden und mit Cydnus, und den verwandten Gattungen wegen des eisenthümlichen Baues der Bruststücke und der Vorderschienbeine in eine eigene Familie Cydnidae zu versetzen. Die Gattung Discocephala mit den verwandten Gattungen bildet wegen der eigenthümlichen Lage der Mundöffnung nahe an_ der Wiener entomol. Monatsehr. IV. Ba. 17 258 Kehle, und wegen des besonderen Körperbaues, des Schnabels, eine eigene Familie, die Discocephalidae. Coptosoma mit Plataspis u. a. zeigt eine gleiche Lage der Mundöffnung wie die Discocephalidae, haben ein Hautgelenk in fast der Mitte des Randes der Halbdecken und der Flügel, wesshalb diese bei ihrer Länge unter den breiten gewölbten Schild umlesbar sind, haben nebstdem auch zweigliederige Füsse, und bilden die Familie der Arthropteridae. Nabis mit Metastemma und den Verwandten, muss als Familie Nabidae, wegen des viergliederigen Schnabels (mit dem bisher übersehenen kurzen Wurzelgliede) des nicht quer ein- geschnittenen Scheitels und der aussen gefiederten Rippen der Membran, von den Reduvien mit dreigliederigem Schnabel und 2 Zellen in der Membran, dann dem Querschnitt auf dem Scheitel, getrennt werden.. Stäl hat auf Grund der zu Zellen verbundenen Rippen der Membran , Nabis mit Prostemma etc. als Gruppe Nabdidae von den Reduvien gesondert, ohne der Mehrzahl der Schnabelglieder zu erwähnen. Acanthia intrusa, welche H.-Schff. in den Wanzenart. Ins. Band 6. p. 196. beschreibt und Fig. 618 abbildet, ist keine Acanthia (wozu A. lectularia u. a. gehören). Dieses Thier gehört wegen dem eigenthümlichen Baue seines Kopfes, der Stellung der Fühler, und der Bildung der Halbdecken, dann dem besonderen Flügelrippenverlaufe, einer besonderen Familie (der Isometopidae) und Gattung an. Microphysa und Anthocoris stellt Burmeister in seinem Handbuch für Entomologie unter die Lygaeoden, während sie wegen der verschiedenen Zahl der Glieder, ihrer Füsse und des Schnabels, des eigenthümlichen Rippenverlaufes in der Membran, und der Zu- sammensetzung des Corium, zwei besondere Familien bilden. Dipsocoris Haliday (Cryptostemma H.-Schf.) wusste man bisher nirgend mit Gewissheit einzureihen, sie bildet mit dem von Bärensprung zu den Lygaeoden gezählten Cerafocombus Sign. (Lichenobia Bär.) eine eigene Familie. Obzwar mir auf der beiliegenden Tafel nur ein beschränkter Raum zur Darstellung der Verschiedenartiskeit des Brustbaues der Gattungen obiger drei Familien zu Gebote stand, liefern doch die naturgetreuen Darstellungen den Beweis, dass nur auf diese Weise die Untersuchungen, überhaupt bei allen Rhynchoten, durchgeführt werden müssen, um den Character der Gattungen festzustellen, und 259 zu ermöglichen, die ihren angehörigen Arten im Systeme aufzufinden und zweifellos einzureihen, Erklärung zu den Ziffern in der Tafel. 1. Kopf, Pronotum, Schild und meist ein Fühler, von oben gesehen. — 2. Kopf, Schnabel und ein Theil des Pronotum von der Seite gesehen. — 3. Die Bruststücke von der Unterseite. — 4. Durchschnitt derselben von der Seite. — 5. Schnabellänge im Verhältniss zu den Bruststücken. — 6. Die Halbdecke oder Decke. — 7. Der Flügel mit dem Rippenverlaufe. — 8. Der Hinterfuss. — 9. Der männliche After von unten. — 10. Der weibliche After von unten. — 11. Ein Vorderbein oder Schienbein. — 12. Ein Hinterschenkel. — 14. Der Kopf von vorn mit a. der Stirnschwiele, b. dem 3gliederigen Schnabel, c. der Fühlerwurzel von Schizoptera cicadina. — 15. Der Kopf von Isometopus intrusus von vorn gesehen. — 16. Derselbe von der Seite. — 47. Der Kopf von I. alienus. — 18. Derselbe von der Seite. — 19. Derselbe von unten gesehen, (13 fehlt auf der Tafel.) I. Die Familie der Isometopidae Fieb. Schnabelglieder 4, Fühlerglieder 4, Fussglieder 3, die Glieder einander fast gleichlang. Ocellen 2, grosse Halbdecken mit dreieckigem Cuneus. Membran mit meist deutlicher, zwei- theiliger Zelle, Flügelzelle breit, die zwei Endrippen ent- fernt von einander, Strichrippen gabelig, Beine einfach, unbewehrt. Der kurze quer breitere Scheitel unter rechtem Winkel von der verticalen platten, breiten Stirne geschieden. Die Stirnschwiele an dem horizontalen Untergesicht, an welchem auch die Fühler eingefügt sind. Die einzige, bekannte Gattung ist Isometopus Fieb. Taf. VI. A. Die zwei Arten hiezu sind: 1. I. intrusus, H.-Schff. Kopf, Pronotum und Schild schwarz- braun, die Schildspitze weiss. Pronotum Schulterecke zugerundet. Halbdecken graugelblich, entfernt , eingestochen, ‚braun punktirt. Randfeld breit, fein punctirt, Cuneus hell, nicht punetirt, die Ecke und dessen Membrannaht braun. Membran schmutzig, die Zelle und ein dreieckiger Randfleck unter der Coriumecke hell, Beine weissgeblich. 8. 1% Lin. Aus Krain und Oesterreich Acanthia intrusa H.-Schff. Wanzenart. Ins. Fig. 608. 2. 1. alienus, Fieb. Kopf bräunlichgelb, schwarzpunktirt. Pro- notum und Schild schwarzbraun die mittlere Hinterecke und der 17 * Seitenrand des Pronotum, dann die Schildspitze weisslich. Schultern eckig, Halbdecken ganz (mit Membran) graugelblich. Clavus, Cuneus und Corium bis an den Rand gleichmässig grob punktirt. Menbranzelle undeutlich zweitheilig, Sehienbeine und Füsse gelblichweiss, Schenkel braun. ©. 1% Lin, Aus Süd- Deutschland. II. Die Familie der Microphysae Fieb. Zwei Fussglieder an allen Beinen, wovon das Wurzelglied das kürzeste. Schnabel und Fühler 4gliederig, Wurzelglied des Schnabels sehr kurz. Halbdecken, in deren Corium das lange Embolium am Rande eingefüst ist. Auf der Mitte des Grundes der Membran eine halbovale Zelle von welcher 3 kurze Rippen ablaufen, im Grundwinkel eine einfache Rippe. — Bei unvollkommenen Halbflügeln decken diese den ganzen Körper, sind fast hornartig, gewölbt, ohne Membran und Embolium. — Die Flügelzelle ist einfach, ohne Zellhacken. Die Endrippe am Ende gabelig. Eine untere Strichrippe, Ocellen 2, deutlich. Zuweilen sind die Männchen von dem Weibchen in der Form sehr verschieden. Die hieher gehörigen Gattungen, sind in nachstehender Weise zu unterscheiden: / A. Decken lederartig, ohne Spur von Rippen, gewölbt; ohne Mem- bran und Embolium, aneinanderliegend. Flügellos, Kopf dick, unterseits kropfförmig, Fühler fadenförmig, Glied 4 so lang als 2 und 3 zusammen. Schnabel dick, an das Ende der Vorder- brust, — Glied 4 mit 2 bis an den Vorderrand der Vorderbrust reichend. Pronotum parallelogramm, quer gewölbt, Seiten stumpf. Mittelbrust hinten mit einem langen zapfenförmigen Fortsatz. Hinterbrust kurz zapfenförmig. 1. Myrmedobia Bärensp. Berl. Ent. Z. 1858. p. 160 ®). (Mo tachrus Am. Monon.) Taf. VI. B. Hieher gehörige Arten sind: I. M. coieoptrata Fall. (Brryocoris.) Hem. Sv. p. 153. Mierophysa myrmecobia Märkl. Germ. Zeitschr. 5. p. 262. 2. M. Signoreti Fieb. *) Die von Bärensprung weiter beschriebene Myrmedobia rufoscu- tellata, von 1Yı Lin. Länge, gehört, nach der Beschreibung zu schliessen einer andern Gattung an. 261 AA. Halbdecken vollkommen, mit Clavus und dem Embolium. Mem- bran mit halbevaler Grundzelle und 3 ablaufenden kurzen Rippen. Flügel mit einfacher Zelle und am Ende gabeliger Endrippe, einfacher ablaufender, — und einer unteren Strichrippe. Pro- notum vorn mit dicker Querwulst. as ad. Sehnabel kurz, diek, an den Vorderrand der Vorderbrust reiehend, die Glieder gleichdick, Glied 4 kurz kegelig. Pronotum quer trapezföürmig, kurz, fast parallelogramm. Vorder- und Hinterrand seieht geschweift. Mittelbrust hoch gewölbt, vorn in eine breite Spitze zusammengezogen, hinten eckig, klein eingekerbt, Hinterbrust lang, zapfenförmis zusammengedrückt. Fühlerglied 2 so lang als 4, Glied 3 kürzer. 23. Idiotropus Fieb. Taf. VI. C. Hieher gehören: 1. I. exilis Fall. (Anthocoris) H.-Schf. W. 1. und 2.1. tristis Fieb. Schnabel schlank, auf die Mitte der Mittelbrust reichend; Glieder walzig, 2 und 3 einander fast gleichlang , 4 fast % von 2, schwächer, am Ende gekrümmt. Pronotum trapezförmig nach vorn sehr verschmälert, Seiten- und Vorderrand gerade, Hinterrand breit ausgeschweift, Mittelbrust vorn niedergedrückt, Mitte etwas geschärft; hinten breit abgerundet etwas furchig und eingekerbt. Hinterbrust dick , fast eiförmig, zusammen- gedrückt, oben etwas geschärft. Fühlerglied 2 das längste Der Mann länglich, mit vollkommenen Halbdecken; das Weib mit breitem eirundlichen platten Hinterleib, und verkümmer- ten Halbdecken (Microphysa W estw.). 3. Zygonotus Fieb. Taf. VI. D. Hieher gehören mehrere von den Autoren als Anthocoris beschriebene Männchen: 1. Z. stigma Fieb. (Anthocoris) in Weit. Beitr. z. Nat.- u. Heilk. (1836.) 1. p. 107. 8, t. 2. fie. 5. Halbdecke. — Anthocoris truncatulus H.-Schf. Wz. 1. (1850.) fig. 974. g. Hiezu als @ Microphysa pselaphoides Westw. Ann. Soc. Ent. 3. t. 6. fig. 3. 2. Z fuscus Fieb. (Anthocoris) in Weit.B. 1. p. 107. 9. 3. Z. elegantulus Bär. Berl. Ent. Z. 1858. p. 191. t. 2. fig. es 262 II. Die Familie der Anthocoridae Fieb. Schnabel und Füsse 3gliederig. Fühlerglieder 4. Halbdecken mit Embolium und Clavus. Am Grunde der Membran eine sehr schmale lang dreieckige Grundzelle, von welcher 1, 3 oder 4 ganze Rippen ablaufen. Flügelzelle mit einfacher End- und ablaufender Rippe; ein Hacken auf der Unterrippe nahe am Grunde der ablaufenden Rippe, — auf dem Grunde derselben, oder auf der Binnenrippe. Die Gattungen sind folgenderweise zu unterscheiden: A. Der Hacken in der Flügelzelle ist vorhanden. a. Das Pronotum trägt vorn eine ringförmige Abschnürung ; der Hinterrand ist breit ausgeschweift. * Die Fussglieder sind stark, kurz, der Halsring ansitzend. Der Schnabel reicht an das Ende des Vorderxyphus, die Schnabelwurzel sehr kurz. Mittelbrust gewölbt, vorn zwischen den Hüfteindrücken spitz verengt, hinten schmäler, zuge- rundet und eingekerbt, fast 2lappig. Hinterbrust fast halb- mondförmig, gerandet, gewölbt. Embolium schmal. Membran mit 3 gleichweit entfernten Rippen. 1. Pachytarsus Fieb. Taf. VI. E. Die einzige bisher bekannte Art ist: P. crassicornis Fieb. *+ Fussglieder und Fühler lang, schlankgliederig. Kopf vor den Augen sehr verlängert. Fühlerwurzel meist zum Kopfende reichend, Glied 2 das längste. Embolium breit. « Halsring etwas in das Pronotum eingesenkt, Seiten an der Halsecke mit schmalem Randansatz. Schnabel fast zur Mitte der Mittelbrust reichend, — das Wurzelglied bis unter den Fühlerhöcker. Membran mit 4 Rippen, die beiden inneren am Grunde aneinanderliegend. Corium mit einer innen am Ende gabeligen Rippe. Mittelbrustmitte vorn spitz erhoben, hinten verengt, abgestutzt. Mitte mit einer Längsgrube. Hinterbrust rechtwinkelig vorstehend, gewölbt. Fühlerglied 4 etwas kürzer als 3. Hinterfussglied 2 so lang als 3. 2. Tetraphleps Fieb. Taf. VI. F. Hieher: T. vittatus Fieb. (Anthocoris.) Weit. Beit. 1836. p. 108. 10. t. 2. fig, 6. — (Anthocoris bieuspis H.-Schf. 263 Wz. 1. IX. p. 235.) Nicht Nomencl., welche zu Lyetocoris Hhn. gehört. «« Halsring dem Pronotum vorn ansitzend. r Schnabel auf die Mitte der Hinterbrust reichend, Wur- zelglied bis zu den Augen lang. Augen dem Halsrand genähert. Kopf vorn verlängert und verschmälert, kegelig, unten gewölbt. Pronotum hinten doppelt breiter als lang, vorn eine breite flache Querwulst; Seitenrand ganz geschärft. Mittelbrust hinten verkehrt trapezförmig, ge- stutzt, wie die kurze Hinterbrust. Membran mit 3 gleichweit entfernten Rippen, die vierte innere der dritten genähert. Fühlerglied 4 etwas kürzer als 3. 3. Temnostethus Fieb. Taf. VI. G. Hieher gehören: 1. T. pusillus H.-Schf. Wz. I. fie. 977. (Anthocoris.) (A. fasciatus Fieb. Weit. Beit. p. 111. t.2 fig. 10. Halbdecke.) 2. T. luteus Fieb. tr Schnabel kurz, nur hinter die Spitze der Vorderbrust reichend, Wurzelglied sehr kurz, nicht bis zum Fühler- höcker lang. © Augen dem MHalsrand genähert, Hinterkopf von der Augenmitte an sehr kurz. Fühlerwurzel an das Kopfende reichend. Pronotum länglich - trapezförmig , fast gerad- seitig; Vorderdrittel mit flacher Querwulst; Rand kantig. Ocellen am hinteren Augenende. Mittelbrust hinten ver- schmälert, eingekerbt , mit einer Endfurche, fast rund- lappig. Hinterbrust rechtwinkelig vorstehend, hochgewölbt. Membran mit 3 Rippen. 4. Anthocoris Fall. Hem. Taf. VI. H. Hieher gehören: 1. A. nigricornis Mus. Vien. . A. nemoralis Fab. . A. limbatus Fieb. = fasciatus Schlz.) A. nemorum L. a pratensis Fab. 2. ® © Augen an dem langgestreckten Kopfe in die Mitte der Seiten desselben gerückt. Fühlerwurzel kürzer als der Vorderkopf. Pronotum länglich-trapezförmig, fast gestutzt kegelig; Seiten geschweift, niedergedrückt, Vorderhälfte breit quer-oval gewölbt. Mittelbrust hinten breit abge- 264 stutzt, tief eingeschnitten. Hinterbrust verkehrt trapez- förmig, abgestutzt, hochgewölbt. 5. Ectemnus Fieb. Taf. VL. 1. Hieher die einzige bisher bekannte Art: E. (Anthocoris) reduvinus H.-Schf. Wz. I. fig. 973. aa. Pronotum vorn ohne Ring, * Vorder- und Hinterrand des Pronotum ausgeschweift. «@ Schnabel lang, an das Ende der Hinterbrust reichend. 208 Wurzelglied kaum so lang als der Kopf, Glied 2 etwa 1% mal so lang als 1. Fühlerglied 1 und 2 stark, nach oben verdickt, 3 und 4 fadenförmig, einander fast gleichlang. Membran nur mit einer Rippe an der Zellecke. Mittelbrust kurz, flachgewölbt, vorn schmal spitzig, hinten plötzlich kurz zusammengezogen, klein eingekerbt. Hinterbrust recht- kantig, Grund gewölbt. Ende herabgedrücht, ein Mittelkiel. Hinterfussglied 3 gleich 2. Schild gross, dreieckig. Zell- hacken auf der Binnenrippe. Eine untere Strichrippe, geschwungen. | 6. Lyctocoris Hahn. Taf. VI. K. Hieher: L. domesticus Hhn. Wz. I. fir. 243. (Anthocoris bieuspis H.-Schf. Nom. — Xylocoris dimidiata Spin. X. parisiensis. Am. Serv. Schnabel kurz, an die Mittelbrust reichend; Wurzelglied etwa Ys des Unterkopfes lang. Fühlerglieder walzig dick. Pronotum trapezförmig, Seiten ausgebogen, Vorderschenkel breit, in der Mitte unten ein kleiner Zahn von da bis zum Knie kleingezahnt, einige kleine Zähne am Ende der Hinterschenkel. Halbdecken lederartig; Membran ohne Rippen. Hinterfüsse keulenförmig. 7. Odontobrachys Fieb. Taf. VI. L. Hieher nur eine bekannte Art: 0. nigra Fieb. “* Pronotum-Vorderrand gerade, Hinterrand seicht ausgeschweift. & Schnabel lang, an den Grund des Xyphus der Vorderbrust reichend; Wurzelglied etwa "% des Unterkopfes lang, Glied 2 fast über 2%%mal länger als 1. j Augen klein, halbkugeligs nicht so breit als der Kopf von der Seite. Fühlerglied 3 etwas kürzer als 2. welches nach oben allmälig dicker und etwa 2Ysmal so lang als 1. Vorderschenkel stark, ihre Schienbeine zum Ende verdickt. Mittelbrust unter den Hüften nieder- 265 gedrückt, die Mitte nach hinten schwielig erhöht und erweitert, in den 3eckigen, mit einer Längsfurche ver- sehenen Xyphus herabgewölbt. Hinterbrust-X yphus rauten- förmig spitz, zusammengedrückt, scharfkielig, bogig erhöht, hinten blattartig scharf, nach unten bogig verlängert. Pronotum längsgewölbt vorn ohne Querschwiele, hinten schwach ausgeschweift. Erste Bauchschiene vorn mit kurzer Spitze. 8. Piezostethus Fieb. Taf. VI. M. Hieher: 1. P. galactinus Fieb. (Anthocoris) in Weit. Beit. (1836.) 1. p. 107. 7. Xylocoris albipennis H.-Schf. Wz. L (1850.) fie. 97. 2. P. formicetornm Boh. (Anthocoris.) Vet. Ac. 1844. 3. P, bieolor Scholz (Aylocoris), Xylocoris latior Muls. 4. P. rufipennis L. Duf. (Aylocoris.) Lyctocoris corticalis Hhn. Wa. I. fig. 249. d. P. maculipennis Bär. (Aylocoris.) ir Augen gross, halbkugelig, die ganze Breite des Kopfes, von der Seite gesehen, einnehmend. Fühlerglied 3 nur 1% von 2. Pronotum hinten stark ausgeschweift. Mitte der Mittelbrust vorn in eine kurze Spitze zusammengezogen, hinten verschmälert und verlängert, abgestutzt. Hinter- brust 3eckig, bogenseitig, gewölbt. Im Aussehen der vorigen Gattung sehr ähnlich. 9. Blaptostethus Fieb. Taf. VI. N. Hieher nur eine bekannte Art; B. fuscus Fieb. «&«& Schnabel kurz, nur an die Mittelbrust reichend. Wurzelglied kurz, nur Yı oder % des Kopfes lang. Die unteren 2 Fühlerglieder stark. Mittelbrust vorn zwischen den Hüft- eindrücken breit, langspitzig zusammengezogen. + Mittelbrust in der Mitte hochgewölbt, hinten recht- winkelig spitz, die Spitze niedergedrückt, nach vorn rinnig. Hinterbrust querviereckig, eben, mit 4eckiger Grube. Pronotum vorn mit Querhöcker. Fühlerglied 3 und 4 stabförmig. 10. Cyrtosternum Fieb. Taf. VI. O. Hieher nur eine Art: (. flavicorne Fieb. jr Mittelbrust nach hinten gewölbt und abgedacht, hinten tiei eingekerbt. Hinterbrust kurz breit herzförmig, gewölbt, randkielige. Pronotum breit trapezförmig, hinten breit. aus- 266 geschweift. Seitenrand geschärft und niedergedrückt; vorn etwas erweitert. Membran mit 3 Rippen. Kopf unten gewölbt. 11. Triphleps Fieb. Taf. VI. P. Hieher gehören: 1. T. laevigatus Fieb. ‚ 2. T. obscuruss Hhn. (Anthocoris, Zhinarius.) Salda nigra WIf. fig. 161. 3. T. Ullrichi Mus. Vien. 4. T. lucorum Fall. (Anthocoris.) 5. T. minutus L. (Cimex, Anthocoris) Wz. I. fig. 60. Anthocoris fruticum Fall, A. compressicornis Sahlb. 6. T. luteolus Fieb. AA. Der Hacken in der Flügelzelle fehlt. a. Der Kopf kurz, kaum länger als zwischen den grossen, sehr vorstehenden Augen breit. Schnabel stark an das Ende des Vorderxyphus reichend, von der Stirnschwiele überragt, Wur- zelglied sehr kurz. Pronotum quer breiter mit ausgebogenen niedergedrückten, geschärften Seiten. Vorderrand seicht. Hin- terrand mehr ausgeschweift. Vorderhälfte mit breiter Quer- wölbung. Membran mit 4 Rippen, die mittleren schwach. Mit- telbrust nach hinten hochgewölbt, fast gestutzt steil abgedacht. Hinterbrust fast verkehrt trapezförmig, am Grunde gewölbt mit geschärfter Mittelkante und Seitenrand. Hinterfussglied 2 wenig länger als 1. 12. Brachysteles Muls. Taf. VI. Q. Hieher: B. pilicornis Muls. Ann. Soc. L. 1852. aa. Kopf viel länger als zwischen den Augen breit. Schnabel an die Mittelbrust reichend. Pronotum trapezförmig, fast geradseitig. Hinterfussglied 2 viel länger (2—3mal) als 1. * Kopf gestreckt. Pronotum vorn mit breiter Querwulst, hinten ober dem Schilde ausgeschweift, hinter den Schul- tern gerade, Mitte hinten breit furchig, daher fach zwei- buckelig, Mittelbrust hinten sehr stumpfeckig, hochliegend. Hinterbrust herzförmig vom Grunde hoch herabgewölbt, mit Mittelkiel. Embolium von der Mitte an schnell erwei- tert; Randkiel stark. Die mittleren 2 Rippen der Membran schwach, am Grunde einander, und der inneren vierten genähert. Fühler kurz, Glied 2 oben keulig, 3 und 4 fadig. 13. Cardiastethus Fieb. Taf. VI. R. Hieher: 1, €. testaceus (Anthocoris) Muls. Ann. Soc, 1852. p. 105. 267 2. €. cerinus Fieb. 3. C. Iuridellus Mus. Vien. ** Kopf langgestreckt. Pronotum ganz flachgewölbt mit einer Mittellängsfurche, Hinterrand über die Breite seicht aus- 'geschweift; Halsecken niedergedrückt. Mittelbrust hinten verengt, breit abgestutzt mit einem Mittelkiel. Hinterbrust herzförmig, fast flach und kielrandig. Embolium schmal, spa- telig. Die A Rippen der Membran gleichweit von einander. Fühlerglieder stabförmig. 14. Xylocoris L. Duf. Taf. VI. S. Hieher: 1. X. ater L. Duf. Ann. Soc. 1853. 2. X. Rogeri Bär. Berl. E, Z. IV. Die Familie der Ceratocombidae Fieb. Schnabel und Füsse 3gliederig. Fühlerglieder 4. Ocellen 2. Decken ohne Embolium, mit durchlaufenden, zu einzelnen langen Zellen verbundenen Rippen, bisweilen der Membran- theil deutlich unterschieden. Clavus deutlich, beweglich. Flügel theils fehlend; wenn sie vorhanden, dann mit schmaler vorn erweiterter Zelle und der Endrippe, oder nur eine ein- fache Hauptrippe in dem zweimal geschlitzten Flügel. Die 4 bekannten Gattungen reihen sich in folgender Weise: . Schnabel lang auf die zweite oder dritte Bauchschiene reichend ; Wurzelglied sehr kurz, nicht halb so lang als der vorn, von unten schief nach oben abgestutzte, unten kropfartig gewölbte Kopf. Glied 2 von der Mitte zum Grunde verdickt, etwas länger als das dritte dünne. Pronotum trapezförmig länglich, vorn . gerade, hinten fast winkelig ausgeschnitten; Seiten geschärft, an AA. der Halsecke eingeschnitten. Mittelbrust breit rinnig, stumpfeckig vorstehend. Hinterbrust stumpfeckig, niedergedrückt. 1. Ceratocombus Sign. Taf. VI. T. Hieher nur eine bisher entdeckte Art: 0. (Brryocoris Fall.) muscorum Fall. 4. Anthocoris coleoptrata Zett. Astemma Mulsanti Sign. (Ceratocombus) Lichenobia ferruginea Bär. — Lichen. muscorum Bär. Schnabel kurz dick, auf die Mittelbrust oder an das Ende der Hinterbrust reichend. a. Pronotum rechteckig, Vorder- und Hinterrand gerade, vorn gegen die Halsecke etwas schmäler, oben mit einer geschwun- 268 aa. genen Querfurchenlinie. Schnabel an das Ende der Mittelbrust reichend, Wurzelglied etwas kürzer als der Kopf. Glied 2 fast 1'%amal so lang als 1, Glied 3 sehr kurz kegelig. Fühlerglied 1 und 2 diek keulig, kurz, Glied 2 etwas länger und schlanker als 1 und nur die Hälfte von 3. Mittel- und Hinterbrust nieder- gedrückt, über die Breite kurz stumpfeckig, Hinterfussglieder stark. 2. Pachycoleus Fieb. Taf. VI. U. Hieher nur eine mir bekannte Art: P, Waltli Fieb. Pronotum kurz, quer trapezförmig mit geraden Rändern, flach quer gewölbt. Schnabel auf die Mitte der Mittelbrust reichend, Wurzelglied so lang als der Kopf. Fühlerwurzel dick, kurz. nicht an das Kopfende reichend. Glied 2 walzig, fast nochmal so lang als 1; Glied 3 an 2%ımal so lang als 2 und fadig wie 4. Mittelbrustmitte niedergedrückt, hinten etwas verlängert, abgestutzt, eingekerbt, mit kurzer Furchenlinie. Flügel ganz- randig, die Zelle schmal, in der Mitte zusammengezogen, mit einer Endrippe. 2 Strahlenrippen. 3. Dipsocoris Haliday. Taf. VI. V. Hieher nur die einzige bisher bekannte Art: D. alienum H.-Schf£. (Oryptostemma) Pz. F. G. 135. 11. aaa. Pronotum durch die nach hinten vorhandene, ober dem Schilde fast gestutzte Ausbiegung 6-eckig, stark gewölbt. Flügel ohne Zelle, an der einfachen Hauptrippe und an der Strahlenrippe in der Faltennaht, linear tief durchschnitten. Schnabel diek, auf den Grund des Xyphus reichend, Wurzel- glied -sehr dick, zwischen den stark gewölbten Vorderhüft- pfannen dem Seckigen ebenen Xyphus aufliegend, Glied 2 etwa % von 1, Glied 3 so lang als 1. Stirnschwiele breit, von der herabgewölbten Stirne durch einen Querschnitt geschieden. Fühlerwurze]l klein dick, unter und vor den Augen eingefügt; Glied 2 etwas länger, keulig, 3 und 4 lang fadig. Mittelbrustmitte in den dreieckigen stumpfen Xyphus herab- gewölbt. Hinterbrust dick pfriemlich, lang, etwas aufgerichtet. JS mit kurzem Griffel in dem rechtseitigen Randausschnitt am Afterstück. Halbdeeken. (Corium pergamentartig,; die Rippen stark; die Hauptrippe verbindet mit der inneren Ecke einer quer 4eckigen Zelle an der Coriumecke, etwas oberhalb läuft eine schiefe Rippe von der Hauptrippe ab zu 269 einer 4eckigen kleinen Zelle im Innenwinkel des Corium; von dieser ab, so wie vonsden 2 Ecken der mittleren und queren Zelle laufen einfache bogige Rippen durch die Membran.) 4. Schizoptera Fieber (Clisia Mus. Vien.) Taf. VI. W. Die einzige bekannte Art ist: Sch. eieadina Mus. Vien. Beschreibung der neuen Ärten aus den hier angeführten Gattungen. i. Myrmedobia Signoreti. Fieb. Pronotum, Decken und Fühler schwarz. Fühlglied 2 an der Unterhälfte, das Wurzelglied oben, der Schnabel und der Hinterkopf breit rostgelb. Schenkel braun, die Ende und Schienbeine okergelblich. Fussglieder braun. Fühl- glied 3 kürzer als 2. Pronotum vorn querüber mit dicker Schwiele. Schild schwarz, die Spitze bisweilen rostgelb. % Lin. Aus Frankreich (Signoret). Deutschland. Myrmedobia coleoptrata Fall. 5% Lin. hat: Kopf, Pronotum, Schild und Beine rostgelb, das Kopfende und Fühlglied 2 oben schwarz, unten und die Füh- lerwurzel rostgelb. Fühlglied 3 länger als 2. Fussglieder gelb. 2. Idiotropus tristis Fieb. Ganz schwarz, zerstreut weisshaarig. Halbdecken schwärzlich, Corium-Aussenrand dick, schwarz. Die innere Rippe und die Zellrippen der schwärzlichen Membran weisslich, Cuneus schwarz, am Grunde hell. Im Aussengrund- winkel der Membran bis zur Zellecke ein weisser Fleck. Schnabel schmutzig, Wurzelglied schwarz. Fühler und Beine steifhaarig. %/s Lin. Auf grobsandigen Lehden, an Wachholder ; ; bisher nur aus Böhmen bekannt. 3. Pachytarsus crassicornis Fieb. Pechschwarz. Halbdeeken schmut- zig gelb, hinter dem Embolium bis {in den Innenwinkel des Corium braun. Membran einfärbig rauchbraun. Fühler pechbraun fein borstig behaart, Spitze des Endgliedes weisslich. Schnabel braun. Glied 2 am Ende, 3 ganz gelblich. Schenkel und Schien- beine braun, Fussglieder und bisweilen die Vorderschenkel 3 am Ende und die Vorderschienbeine gelb, 1—1Ys Tin) Aus Ostindien. 4. Temnostethus ZuteusFieb. Lehmgelblich, dieht kurzborstig anliegend gelbbehaart, fein gekörnt, Rand des Corium und das Cuneusdreieck ins röthliche ziehend. Körper, Kopf, Pronotum und Schild schwarz, - Fühlerglied 2 rostroth, Ende und Grund, dann Glied 1 und 4 ganz schwarz. Schenkel pechbraun, die Ende der Schienbeine gelb. Membran schmutzig, mit leichten Rippen; Endhälfte schwärzlich. 1'% Lin. Auf Föhren; aus Deutschland und der Schweiz. Aehnelt den bleichen Individuen des Tetraphleps vit- tatus. 5. Anthocoris nigrieornis Mus. Vien. Ganz schwarz. Halbdecken an der Grundhälfte weisslich, hinten schwärzlichbraun mit lichtem länglichen Dreieck am Embolium-Ende. Clavus schwarzbraun mit weissem Streif an der Schlussnaht. Schenkel, Fühler und Schnabel schwarz, Ende und Grund der Hinterschenkel und die Fulera gelblich. Membran schwärzlich, Grundhälfte weiss. 2Y: Lin. Aus Oesterreich. Wien. Kais. Hofnat.-Cabinet. 6. Odontobrachys niyra Fieb. Ganz pechschwarz, glänzend. Die Fühler, Vorder- und Mittelschienbeine, und alle Fussglieder gelb. Hinterschienbeine pechbraun; Bauch fein punktirt. Halbdecken gelblichbraun, Rand schwarzbraun. Membran braungelb. Schnabel gelb, Glied 1 ganz, 2 am Grunde braun. 1% Lin. Aus Indien. 7. Blaptostethus piceus Fieb. Pechbraun. Halbdecken braun, Embolium und das Cuneusdreieck schwärzlich, an der inneren Embolium-Ecke ein bleicher Fleck. Hinterhälfte des Pronotum und des Schildes fein querrunzelig. Membran braun, die Zell-Ecke und Rippe weisslich. Flügel schmutzig, der Bogen am Zell-Ende, die ablaufende Rippe und ein breiter Streif auf der Länge der Endrippe braun. 1% Lin. Von Celebes (Pfeifer) Mus. Vienn. 8. Cyrtosternum flavicorne Fieb. Pechbraun. Fühler, Schienbeine und Fussglieder gelblich. Schenkel braun, Grund und Ende gelblich. Halbdecken schmutziggelb. Embolium und das Cuneus- dreieck braun. Membran bräunlichgelb. % Lin. Indien. ®. Triphleps Zaevigatus Fieb. Ganz pechbraun, fein gelblich behaart. Pronotum sehr fein querrunzelig, nadelrissig. Mittel- und Hinter- schenkel schwärzlichbraun, Ende und alle Schienbeine gelb. Vor- derschenkel gelb, Grund braun. Membran pechbraun, in der Breite des gelbbraunen Cuneusartigen Dreieckes eine etwas wellige weissliche Mittelbinde. Halbdecken schmutziggelb. Fühler braun, Glied 2 gelb. 2 Lin. Aus Sicilien. Dr. Helfer. Aehnelt einer Varietät des T. fruticum. 10. Triphleps Ullrichi Mus. Vien. Schwarz, Halbdecken weisslich oder bräunlichweiss, Grund des Corium gelbbräunlich, Cuneus- dreieck gelblichbraun, innen heller. Membran weisslich, ein End- bogen zuweilen schwärzlich. Pronotum sehr fein querrunzelig und 271 nadelrissig. Fühler braun, Glied 2 braungelb, Grund und Ende heller. Mittel- und Hinterbeine ganz schwarz, Fussglieder pech- braun. Vorderschenkel schwarz; Ende, Schienbeine und Fuss- glieder gelb. Schnabel schwarz. 4 Lin. Aus Oesterreich. Wien. Kais. Hofnat.-Cabinet. 11. Triphleps minutus L. variixt: &) fruticum. Membran heller oder dunkler gleichfarbig bräunlichgelb oder rauchbraun. Cimex minutus L. Wz. Ins. fig. 60. Anthocoris fruticum Fallen. — P£) Falleni Fieb. Membran rauchbraun, ein weisser Längsfleck im Grundwinkel innen und aussen. — y) vittata Fieb. Membran hell mit breitem braunen Mittelstreif. — 8) apicalis Fieb. Membran an der Grundhälfte hell. Endhälfte oder ein breiter Endbogen schwärzlich. Fühlerglied rostroth, Grund schwärzlich. Anthocoris compressicornis Sahlb. Geoc. F, (Das Fühlerglied ist bei nicht ganz erhärteten Individuen eingetrocknet, scheinbar zusammen- gedrückt). 12. Triphleps Zuteolus Fieb. Körper braungelb oder braun, Halb- decken ockergelblich, Coriumspitze oder der Rand und die Naht derselben bräunlich oder orangegelblich. Membran schmutzig. Pronotum grobrunzelig, Halsecken abgerundet. Kopf, Pronotum und Schild pechbraun. Fühler gelblich, Glied 2 oben. — 3 und 4 ganz schwärzlich. ”% Lin. Aus Böhmen und Oesterreich. 15. Cardiastethus cerinus Fieb. Wachsgelb, gelblich behaart. Eine kleine Furche im Halswinkel des Pronotum. Halbdecken wachsgelb durchscheinend, chagrinartie.. Embolium und das Cuneusdreieck aussen lederartig, Spitzeröthlich. Membran bleich, bräunlichgelb, mit 3 bleichen Rippen. 1—1Ys Lin. Aus Oester- reich. Wien. Kais. Hofnat.-Cabinet. 14. Cardiastethus Zuridellus Mus. Vien. Oben pechbraun. Kopf- ende und die schwielige Schulter rostgelblich. Halbdecken bräun- lich, das Cuneusdreieck und ein langer Fleck auf der Naht des Embolium braun, ein lichter dreieckiger Fleck am Embolium- Ende. Membran rauchbraun, ein kurzer Streif im Innengrund- winkel, ein 3eckiger Fleck im Aussenwinkel weiss. Flügel rauch- braun. Unterseite schwarz. Beine lehmgelb; Schenkelköpfe bräun- lichgelb. Fühler bräunlichgelb. Fühler bräunlich, Glied 1 ganz, 2 an der Grundhälfte gelblich. Schnabel braun, Glied 2 am 272 Ende, 3 ganz gelb. S 1% Lin. Aus Pensylvanien. Wien. Kais. Hofnat. Cab. 15. Pachycoleus Waltli Fieb. Stahl. Roströthlich. Decken braun. Beine, Schnabel und Fühler gelblich fein behaart. %ı Lin. Aus Baiern. 16. Schizoptera ecicadina Mus. Vien. Schwarz, unten schwarzbraun, Bauch- schienen gelblich gesäumt. Schnabel, Stirnschwiele, Fühler, die Schienbeinende und Fussglieder gelb. Halbdecken schwarzbraun, die Rippen schwarz. Membran schwärzlich, am Grunde zwischen den zwei ersten Rippen ein Fleck, — zwischen der zweiten und dritten Rippe ein schiefer Grundstreif weisslich. Schenkelköpfe braun, Fulcra gelb. & 1'% Lin. Venezuela. Wien. Kais. Hof- nat. Cab. Systematische Uebersicht der Gattungen mit den zugehörigen Arten zur Tafel. Die römischen Initialen bezeichnen die Gattung. A. Isometopus *. intrusus H.-Schf. alienus *. B. Myrmedobia Bär. coleoptrata Fall. Signoreti #. C. Idiotropus *. exilis Fall. tristis ®. D. Zygonotus *. stigma *, fuscus“. elegantulus Bär. E. Pachytarsus*. erassicornis *. F. Tetraphleps *. vittatus *, G. Temnostethus *. pusillus H.-Schf. lutens ®, H. Anthocoris Fall. nigıicornis Ms. Vien. z A. nemoralis Fab. limbatus * nemorum L. pratensis Fab. Ectemnus *. reduyinus H.-Schf. . Lyctocoris Hhn. domesticus Hhn. . Odontobrachys *. nigra *. . Piezostethus *. galactinus *. formicetorum Boh. bicolor Schlz. rufipennis L. Duf. maculipennis Bär. . Blaptostethus *. fuscus *. . Cyrtosternum ”. flavicorne *. . Triphleps *. laevigatus *. T. obsceurus Hhn, Ulrichi *. lucorum Fall. minutus L. luteolus *. . Brachysteles Muls. Eilicornis. . Cardiastethus*. testaceus Muls. cerinus *. luridellus. Mus. V. . Xylocoris L. Duf. ater L. Duf. Rogeri Bär. . Ceratocombus Sign. muscorum Fall. . Pachycoleus *. Waltlı ®. . Dipsocoris Hal. alienum H.-Schf: . Schizoptera * eicadina Mus. V. 273 Vier neue südrussische Schmetterlinge, beschrieben von H. B. Möschler in Herrnhut. 1. Hydrilla (?) lepigone. Alis antieis griseo fuscentibus, maculis nigris. Alis posticis albidis. Long. 24—26 Mill. Patria: Russia meri- dionalis. Die Stellung dieser Eule im Genus Hydrilla (H.-S.) ist mir noch zweifelhaft, da sie aber mit H. palustris in manchen Stücken viel Aehnlichkeit besitzt, mag sie einstweilen hier stehen ; ihre Abbil- dung wird später in dem Herrich-Schäffer’schen Werk gegeben werden. Bei der Beschreibung führe ich einige auffallende Unter- schiede zwischen dieser Art und Hydrilla palustris an. Augen sehr gross, ihr Durchmesser mindestens von der Breite der Stirne; sie treten viel weiter vor wie bei palustris. Palpen. anlie- gend, etwas über den Kopf hervortretend, dicht aber fein, kurz und anliegend beschuppt, das Endglied deutlich abgesetzt. Zunge mittellang. Fühler über halbe Vorderflügellänge messend, gekerbt und kaum sicht- bar gewimpert. Halskragen anliegend, sowie der rundliche Thorax fein behaart. Hinterleib lang, schlank etwas zusammengedrückt, auf den Segmenten mit kurzen Seitenbüscheln, Afserbüschel kurz, die Behaa- rung fein und kurz, keine Rückenschöpfe. Mittelschienen kürzer, Vorderi und Hinterschienen länger als die Schenkel, Hinterschienen mit zwei paar ziemlich langen Dornen. Der Rippenverlauf stimmt, soviel sich ohne Abschuppung erkennen lässt, mit dem von Hydrilla überein; die Vorderflügel sind etwas schmäler, länger gestreckt, Länge eines Vorderflügels 11—12 Mill: Breite am Innenwinkel 6—7 Mill. Kopf, Fühler, Palpen und Vorderflügel dunkel graubraun, mit starkem Metallglanz, letztere mit dicht eingemengten feinen dunkeln Schuppen. Die Ring- und Nierenmakel erscheinen bei dem einen Exemplar als zwei schwarze Punkte, bei dem anderen fehlen sie ganz beide Exemplare zeigen keine Spur der Zapfenmakel, ebenso findet sich nicht die geringste Anlage von Linien oder anderen Zeichnungen. nur die Rippen erscheinen gegen den Saum etwas schwärzlich angelegt- Die Fransen sind unmerklich lichter, mit feiner dunkler Theilungslinie. Die Hinterflügel sind weisslich mit bräunlichen Rippen und schwacher graulicher Bestäubung gegen den Saum. Die Fransen weiss- lich mit kaum erkennbarer Theilungslinie. Wiener entomol. Monatschr. IV. Rd. 18 274 Unten sind die Vorderflügel wenig lichter, der Saum ist fein lichtgelb umzogen; die Hinterflügel am Vorderrande bis ziemlich zur Mitte dicht bräunlich angeflogen; von da bis zum Innenrande ver- liert sich die dunkle Bestäubung ziemlich. Mittelrand graubraun, die Theilungslinie deutlich. Hinterleib und Beine licht graubraun, metallisch glänzend. Meine beiden Exemplare sind Männer und wurden bei Sarepta gefangen. 2. Anerastia delicatella. Alis anticis griseo- rufescentibus, vitta costali exalbida apicem non attingente, nebulis quatuor transversis micaceis: 1 prope basim diffluente, 2 et 3 mediis ad dorsum con- fluentibus, 4 ante marginem posticum, alis posticis griseis. Long: 18 mill: — Patria: Russia meridionalis. Diese Art gehört in die Abtheilung von Anerastia mit horizontal vorgestreckten Palpen und möchte wohl in der Nähe von A. venosa. 2. oder A. transversariella F. v. R. welche mir unbekannt sind, zu stehen kommen. Die Fühler, Palpen, Stirn, die Brust, die Unterseite des Hinter- leibes und die Beine sind gelblich weiss. Augen grünlich. Thorax und Vorderflügel grauröthlich, letztere mit mittelmässig breiter, die Spitze nicht erreichender, von der Wurzel bis an ihr Ende gleichbreit ver- laufender weissgelber Vorderrandsstrieme. Quer über die Flügelfläche ziehen vier glimmerartig blassröthlich glänzende Quernebel. Der erste nahe der Wurzel zerfliesst nach aussen; der zweite und dritte stehen in der Mitte des Flügels, ziemlich nahe bei einander und fliessen am Innenrande zusammen; der vierte begrenzt den Hinterrand und schmiegt sich in seiner From dessen Biegung an; er vereinigt sich am Innenrande durch abgesonderte gleich gefärbte Schuppen gewissermassen mit den mittleren. Zwischen ihm und den Saum tritt die Grundfarbe als schmaler Streif vor. Fransen wenig lichter als die Grundfarbe der Flügel. Hinterflügel staubgrau, Saum; fein gelblich, Fransen weiss. Unten sind alle Flügel staubgrau, gelblich glänzend, die Vorder- randsstrieme der Vorderflügel schmäler wie oben. Hinterleib oben wenig lichter wie der Thorax. Das einzige Exemplar, welches ich besitze, ist ein Weib, bei Sarepta gefangen. 275 3. Ochsenheimeria capella. Möschler Minor Bisontella, antennis his- pido- squamatis; alis antiecis angustis fusco- nebulosis; alis posticis cinereis, abdomine nigricante, segmentorum marginibus poticis cinereo-squamatis Long: 10 Millim: Patria: Russia meridionalis. ‘Wohl die kleinste der bis jetzt bekannten Ochsenbeimerien, kleiner als dbisontella Zell., bördella Curtis. | Fühler schwarz, ganz rauh schuppig, Palpen weissgrau behaart. Thorax und Vorderflügel graubraun, über die ganze Fläche mit sehr feinen schwarzen Atomen bestreut, wodurch die Flügel ein dunkel- nebliches Ansehen erhalten. Die Hinterflügel einfärbig grau, am Innenrande ganz schmal lichter, doch nicht weisslich angelegt. Fransen aller Flügel der Grund- farbe gleich. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel etwas lichter wie oben, der Vorderrand fein weisslich angelegt, der Innenrand zeigt etwas weissliche Einmischung. Die Hinterflügel lichter grau wie oben. Hinterleib lang gestreckt, länger als ein Vorderflügel, nicht so breit abgeplattet wie bei den mir bekannten deutschen Arten, schwärzlich, an den Hinterrändern der Segmente und an der Spitze grau schuppig. Füsse schwärzlich grau. Ich erhielt ein einzelnes Exemplar von Sarepta, welches der Form des Hinterleibes nach zu urtheilen, ein Weib zu sein scheint. 4. Depressaria hystricella.. Palporum articulo medio apicem versus squamis longioribus; alis antiecis glaucis, margine exteriore a basi usque ad medium albescenti; e basi medium alarum versus linea aterrima antice furcata, intra furcam puncto albo. Long: 29 Mill: Patria: Russia meridionalis. In Gestalt und Grösse der D. dicfamnella am nächsten stehend. Flügelspannung 29 Mill. Breite eines Vorderflügels 5 Mill. Fühler schwärzlich. Wurzel und Mittelglied der Palpen schwarz- braun, letzteres mit kurzer, vorstehender, schimmelgrauer Schuppen- spitze. Endglied schwarzbraun, oben breiter, unter schmäler, an der Wurzel und in der Mitte weissgrau geringt. Kopf und Schulterdecken schimmelgrau, Thorax und Vorderflügel grauröthlich. Vorderrand und Wurzel der Vorderflügel weisslich, ebenso vor dem Saum weissliche Schuppen. 18* 276 Aus der Wurzel zieht ein tief schwarzer Längsstreif, welcher sich vor der Flügelmitte gabelt, der obere Ast ist länger als der untere, an der Wurzel der Gabel steht zwischen beiden Aesten ein weissgrauer runder Fleck. Vor dem Saum sind einzelne Rippen schwärz- lich bestäubt. Der Saum ist durch schwärzliche Punkte oder Striche bezeichnet, die Fransen sind veilröthlich mit dunkler Theilungslinie. Hinterflügel weissgrau, metallisch glänzend, veilröthlich mit vier gewellten, dunkleren Theilungslinien. Vorderflügel unten lichter grau- braun, Vorder-, Aussen- und Innenrand hell grauröthlich angeflogen. Hinterflügel weissgrau, gegen die Spitze breit dunkler fein punktirt. Hinterleib und Beine grauröthlich. — 8 gezogene, ganz übereinstimmende Exemplare erhielt ich, leider ohne Angabe der ersten Stände von Sarepta. Analytische Darstellung der Histeriden. Nach Abbe de Marseul. Von A. Czag!]. (Fortsetzung.) 19. 3. Rückenstreifen fast so lang als der 4., der Nahtstreifen reicht gewöhnlich bis zur Mitte*) . . nitidulus F. Europ. L. , B. 2%5—4 m. 20. Die ganze Oberfläche sehr dicht runzelig punktirt punctatissimus Er. Egypt. L. 6, B. 31% m. Die Scheibe des Halsschildes und Basis der no theilweise glatt . .. . er SABRER 21 21. Rückenstreifen deutlich. — Kein Spiegelfleck 1 beim Schildchen . 22 — durch die runzeiige Punktirung undeutlich. — Spiegelflecken, ein kleinerer zwischen dem 2. und 4. Streifen und ein grösserer nur durch den 4. Streifen geschiedener, scharf begrenzt . immundus Gy11h. Schweden. 1:4:3%/2, Bal2Yam. *) Bezüglich der Punktirung des Halsschildes, der Flügeldecken, Länge des Naht- und 3. Rückenstreifens, welcher letztere bisweilen ganz ausfällt, bildet diese Art eine grosse Anzahl von Varietäten. 23. 277 . Zwischenräume der Rückenstreifen glatt, oder kaum sichtbar [DIEUDAUR.ITIR, ©. Sa ee a 3 0 2 ae: == — = runzelig punktirt furvus Er. S. Frankr. L. 4, Br 28 Vorderschienen mit 7 grossen dornartigen Zähnen. — Punk- tirung der Flügeldecken fein und weitläufig gangeticus. Ind. L. 8, B. 5 m. = — 9-10 feinen Zähnchen. — Punktirung Stanersung dichter "a. oa un, 2. 24 . Sehulterlinie mit dem innern Randstreifen verschmolzen algericus Er. Alger. 1:793/2, B: 234 m. = vom innern Randstreifen getrennt .subnitidus Europ. E. 522, B. 32m. III. Gruppe. . Ein spiegelblanker, von der dichten runzeligen Punktirung scharf begränzter Fleck an der Basis des 4. Zwi- SCHETTATITTS.. . yo ee. Flügeldecken mehr oder weniger punktirt, ohne einen scharf begränzten Spiegelfleck in der Gegend des Schildchens . . 9 . Der Spiegelfleck ist einfach, aussen vom 4. Rückenstreifen \DEEIDENDVAR EB N a A N ER — _— — vom 4. Rüekenstreifen durchschnitten, oder es befindet sich ein anderer kleinerer Fleck zwi- schen dem 2. und 4. Rückenstreifen. . .. . | . Rückenstreifen deutlich. — Scheibe des Halsschildes A von der Punktirung des Randes nicht scharf begränzt lubriens Le C. Californ. L. 31%, B. 8%. m. — undeutlich. — Auf der Scheibe des Hals- schildes befinden sich 3 ovale, einander berührende, scharf begränzte Spiegelflecke . . figuratus. Alger. Tunis. %. 302, Bo2yam: 278. 4. 10. 11. 3. Rückenstreifen deutlich. . . . . . . . . dipiychus. Yucatan. L.2, B. 1% m. — — fehltsodemäst sehr kurz m... wer 0.25 Prosternalstreifem vorne divergivrende . 2.2. WI 20256 — parallel... eo Di aeaasle7 . 1.—2. Rückenstreifen deutlich. — Die zwei spiegelblanken Flecken auf jeder Flügeldecke von gleicher Länge aeneus F. Europ. L. 4, B. 3m. — — fehlt oder undeutlich. — Der nach aussen liegende Spiegelfleck kleiner als der innere speeulifer Pkl. Ehre L. 3%, B. 2%ı m. . Prosternum auf dem vordern Drittel erweitert rugipennis Amer. ? L. 31%, B. 2"% m. — gleichbret 2. a ae N) . Metallisch grün. — Der 4. Rückenstreifen erreicht den Hin- terrand des Spiegelfleckes . prasinus Er. Smyrna. Italien. L. 3°/ı, B. 2%ı m. Rothbraun. — Der 4. Rückenstreif endiget auf dem Spie- gelflecke selbst, vor dessen Hinterrande pseudocyaneus White. N.-Seeland. L. 43/a, B. 3Yı m. . Ein 3. Seitenstreifen oder ein 5. Rückenstreifen auf den Klüseldeckenn no mr Eee 10 Keines von diesen Merkmalen vorhanden . ........ 11 3 Seitenstreifen. auf den Flügeldecken; 5. Rückenstreifen fehlt... . 22.2.0... . patagonieus. Patagon., Boliv. L.7, B.5 m. 2 Seitenstreifen; ein deutlicher 5. Rückenstreifen auf den Blüseldecken „ae. 2. u... Lacordairei. Boliv, L. 412, B. 3%; m. Vorderschienen fein Sezähnele, die Hinterfüsse einfach. . . . 12 — mit 3 starken Zähnen, die hinteren mit län- gern rostrothen Stacheln besetzt, die Unterseite 12. 13. 14. 15. 16. 18. 279 und besonders jene des Halsschildes dicht und lang behaart». 20.2. . . 2°... .tridens Duv. S. Frankr. 173, b2 m: Pygidium durch eine halbkreisförmige Furche gerandet . . . 18 — Unverantlebiasss pen lnuer 4. Aa te AO 20 Diese Furche ist tief, und steigt bis zum Propygidium hinauf . 14 — — — feiner und kürzer . . . ls Flügeldecken blau, metallisch. _ Halsschild a den Seiten mit einem bis zur Mitte reichenden runzelig punktirten Dina ee le ED er (5) En dunkelerzfärbig. — Halsschild in den Vorder- winkeln mit einem runden Grübchen bonariensis. Montevideo. L. 5\%, B. 3% m. Flügeldecken mit Ausname der Schultern und der Gegend um das Schildchen, welche sehr fein punktirt sind, gleichförmig dicht punktirt ; 3. Rückenstreifen länger azurescens. Brasil. L.6, B. 4m. Punktirung der Flügeldecken nur an der Spitze dichter, gegen die Mitte hin in Streifen aufgelöst. — 3. Rücken- SIECHEN ESCHTARUPZU NG 4 ana een an lieliennn LO Innerer Randstreifen deutlich. — Die Punktirung feiner, die SELTEN JENGN 1 2. Ay ai ae a ee ea — — verwischt. — Die Punktirung ist stärker und die Punktstreifen breiter . . . . aeneicollis. Mexico. L. 5Y%, B. 4Ya m. . Grösser, — Stirn stark, der Rand des Halsschildes breiter punktirb.. 0.2» 2.2 2er „näzurens. Sahl. Brasil. L.6, B. 4m. Kleiner. — Stirn feiner, der Seitenrand des Halsschildes enger punktirt . . . . 2. . . violaceipennis. Venezuela. L. 5, B. 3% m. Randstreifen des Halsschildes ganz, nahe am Rande ver- lauten u Bess ist ine ..19 280 19. 20. 2le 2 23. 25. 26. Randstreifen des Halsschildes abgekürzt, vom Rande entfernt connectens Pk]. Montevid. 1A, B..3 m: Gross. — Die Rückenstreifen nach und nach an Länge abneh- mendı.. ee area al SRASSUNE IS EZISTTEN. Amer 1.3, Ba ssam. Klein. -—— 2. und 3. Rückenstreifen länger als der 1. und 4. erythropterus Pk]. Boliv. L. 3%» —4, B. 2—2)r m. Die Prosternalstreifen befinden sich fast auf der Fläche der Vordenbruss" v.. Mean 0 0 Ne 27S c Er. u _ — #an’den Seiten mu = 2 „AA Dieselbenftreten vorne auseinander 2 2 u 22 — sind vorne zusammengeneigt . . . 2 2.2.2.2..93 Flügeldecken metallisch grün, glänzend .. ........%3 _ dunkehney, se: aa a an Die Zwischenräume der Rückenstreifen sind runzelig punktirt . 24 — — — — — unpunktirt pensylvanieus Pkl. N. Am. L. 6, B.5 m. . 3. u. 4. Rückenstreifen beinahe von der Länge der anderen . 25 _——— 2 sehr kurz . . .pseudobicolor. C.d.g.H. Dam Bsm: An der Basis der Flügeldecken befindet sich ein dritter Randstreifene "4.0 2 re. .6optabilis. Indien. L. 6, B. 4m. Der 3. Randstreifen fehlt... . . . 26 Stirnstreifen ganz, stark ausgedrückt. — eat Fückenatt Sr länger als die anderen . . . . . bicolor. Pkl. C.d.g.H- = unterbrochen. — Erster Rückenstreifen kürzer als der. 2.434 sa, 8b. nl, inirescensP)kl.-“Bur. Ls4B.3m: . Die dichte Punktirung der Flügeldecken erstreckt sich bis in die, ‚Zwischengänmessa hl. ae esT. 38 Die Punktirung ist feiner, weniger dicht, die Zwischenräume nicht) einnehmend an u. ve a 281 38. 1.—3. Zwischenraum der Rückenstreifen bis an die Basis IR ALIEN, DER NEE -. 29 — _ —— — an der Basis glatt oder nur der erste Zwischenraum punktirt. . . 2. 2...3 29. Grösser. -—— Innerer Randstreifen länger als der 1. Rücken- SEHelIem ee N Se ne ee a RR ER Kleiner. — Innerer Randstreifen so lang oder kürzer als der lPeruckenstreifen” 4.00% 22.2.2 Da AN ra 30. Prosternalstreifen mehr divergirend. — Die Punktirung lässt nur an der Basis des 4. Zwischenraums einen kleinen Raum um das Schildchen frei. — Innerer Randstreifen mit der Schulterlinie verbunden . distinguendus Le C. N. Am. L. 41%, B.3 m. — kaum divergirend. — Punktirung der Flügel- decken fast von dem Ende des 4. Rückenstreifens an um das Schildchen einen ovalen glatten Raum ein- schliessend. — Innerer Randstreifen von der Schulter- linie getrennt . . » 2... .. .„eribellatus. S. Russl. L.5, B. 3% m. 31. Vorderwinkel des Halsschildes mit einem Grübchen. — 1.—4. Rückenstreif gleich lang . . . . . . . .strigil. Abyssin. is, Br 2m. — — — ohne Grübchen. — 1.—4. Rücken- streifen nach und nach kürzer . . . . areolatus Er. Cafr. 1:23/4)’B22 m: 32. Innerer Randstreifen mit der Schulterlinie verbunden ; 1.—4. Rückenstreifen gleich lang . ...... ra RSS — — von der Schulterlinie getrennt; 1. u. 3. pruekleis streifen länger als der 2. u. 4. chaleites Ill. S. Europ. N. Afrik. — 31%, B. 1—1 Ym. 33. Stirnstreifen ganz. — Männchen ohne Höckerchen auf dem Mesostenum . . 2 2 2.2.2.2..2..2. . frontistrius. Chili. L. 2%/ı, B.2 m. — unterbrochen. — Männchen mit zwei Höckerchen autdlemmMiesesternumt? DEde22N2..018 VERBIETEN A 282 34. Die Schulterlinie ist gerade, ohne Krümmung. — Die Höcker- chen befinden sich an der Spitze des Mesosternums cupreus Er. V.d.g.H., Beng., Caffernl. L. 33/4, .B. 212 m. — = — gekrümmt. — Die Höckerchen befinden sich mehr gegen die Mitte des Mesosternums brunniventris.. Senegal. 1.35, B2 2m. 35. 1. u. 2. Rückenstreifen länger als der 3. u. 4. — Punktirung Stärken, m N en be ee N es ee ee 2.—4. stufenweise an Länge abnehmend . .Blissonii. Venezuela. L.3, B. 2% m. 36. Innerer Randstreifen mit der Schulterlinie verbunden guyanensis. Cayen., Bras. L. 4, B. 3m. = —_ von der Schulterlinie getrennt Cavalieri. Cuba. Brasil. L. 3, B. 21% m. 37. Aeusserer Randstreifen der Flügeldecken deutlich ausgedrückt . 38 — _ — = fehle m eu. 5 220,022 .43 38. Zwischenräume der Rückenstreifen mehr oder weniger dicht punktirtg ne u. DE TRIER, — —_ — nicht, punkturtn 20 St 39. Vorderschienen mit A4—5 Zähnen. .. ... . 40 _ — 7 Zähnchen.. . . . . . . tenuistrius. Egypt. IA, B..3 m. 40. Punktirung der Flügeldecken dicht. — Rückenstreifen kurz; der 4. fast‘’so lang wie der 2.—4. . . aegyptiacus. Egypt. L. 5, B. 3%% m. — — == weitläufigs, — Innerer Rand u. 1. Rückenstreifen viel länger als der 2.—4. gilvicornis. Egypt. L. 4%, B. 3% m. 41. Gross, schwarz. — Die Flügeldecken stark und weitläufig punktirt, die Rückenstreifen stark ausgeprägt . . . . 42 283 Klein, braun. — Die Flügeldecken bis an die Basis des 4. Zwi- schenraumes fein und dicht punktirt. — Rücken- streifen fin . . . . . . pastoralis. Jacq. du Val. Montpellier. L. 2%, B. 1% m. 42. 1. Rückenstreifen kürzer als der 2.—4. . .lautus Er. Deutschl. L. 4, B.3 m. E — länger als der .—4. . . . . posthumus. N. Am. x L. 4, B. 2%/ı m. 43. Vorderwinkel des Halsschildes mit einem Grübchen. — 1.4. Rückenstreifen allmählig länger, der Nahtstreifen erreicht den Hinterrand der Flügeldecken. — Pro- sternum parallel .. .. .......... .Blanchii. Syrien. L. 3%, B. 2% m. —_ — — ohne Grübehen. — 1., 2. u. 4. Rückenstreifen gleich lang und länger als der 3., Nahtstreifen vor dem Hinterrande abgekürzt. — Pro- sternum lang dreieckig, Prosternalstreifen unter einem spitzen Winkel zusammenstossend . . triangulifer. Yucat. L. 2%, B.2 m. (Fortsetzung folgt.) Zur Fauna austriaca. Coleoptera. Clivina ypsilon De). Einige Exemplare -dieser Art fand ich am 21. Mai d. J. am Neusiedler-See unweit Geoyss unter angeschwemmtem Röhricht. Da die Fauna dieses Sees, der kaum eine Meile von der Grenze Nieder- Oesterreichs entfernt, gewöhnlich in die Deutschlands einbezogen wird, und auch in entomologischer Beziehung grosse Uebereinstimmung mit jener der norddeutschen Salzseen hat, so wäre der Käfer jetzt sogar als zur deutschen Fauna gehörig zu betrachten, während noch vor Kurzem (siehe Berlin. Cat. Coleopt. 1859) ein Vorkommen in Europa zweifelhaft war. Die früheren Stücke meiner Sammlung stammten aus Mesopotamien, auch wurde der Käfer von Kindermann in Syrien und auf Rhodus ge- sammelt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er auch an Salinenstellen Deutschlands vorkommt und wegen seiner grossen Aehnlichkeit mit der rothbraunen Varietät von Clivina fossor mit dieser verwechselt wurde; ich selbst hatte die im vorigen Jahre an derselben Stelle gesammelten Stücke dafür gehalten und daher nicht näher beachtet. 284 Agriotes modestus Ksw. Zugleich mit Clivina ypsilon in mehreren Stücken am Neusiedler-See gefangen. Herr Dr. von Frivaldszky theilte mir den Käfer schon vor mehreren Jahren als Agr. campestris Friv. in lit, aus der Türkei mit. Agriotes sobrinus Ksw. fand ich im Juni in grösserer Anzahl auf feuchten Wiesen bei Dornbach an. den Blüthen von Carum carvi. L. Miller. Lissomus equestris (Drapetes equestris Rdtb.). Sowohl auf denselben Baumschwämmen, in welchen ich die in der vorigen Nummer dieser Zeitschrift beschriebene Larve der Mordella bisignata fand, als auch auf den in der Nähe befindlichen Weidenschwämmen fand ich. wiederholt Exemplare des Lissomus equestris. Der Umstand, dass dieser Käfer in Wien gewöhnlich an Wänden von Treibhäusern gefunden wurde, dürfte weniger auf sein Vor- kommen in Gerberlohe schliessen lassen (wie Kiesenwetter: Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, Coleoptera IV. 2. p. 186 anzunehmen geneigt ist), sondern eher dadurch zu erklären sei, dass, besonders in-Schönbrunn, zur Zucht gewisser Treibhauspflanzen hohle Baumstämme verwendet werden, in diesen und den darauf wachsenden Schwämmen aber dann der im Freien selten vorkommende Käfer sich häufiger entwickelt. R. Türk. Lepidoptera. Colias Myrmidone. Die bei Herrich-Schäffer, Fig. 393—39% nach einem Sareptaner - Exemplare abgebildete blassgelbe Varietät des Weibes (der Edusa Var. Helice gleichend) fliegt auch um Wien einzeln unter der Stammart. Eine zweite Generation von Mwyrmidone fliegt im September und October und ist dadurch ausgezeichnet, dass von ihr der Q oft gelbe Adern (wie Edusa und COhrysotheme) hat. Hesperia andromedae W allengr&n (Skandinaviens Dagfjärilar 1853 und Konigl. Vet. Acad. Oefversigt 1853). Ich habe dieser Art bereits in dieser Zeitschrift (I. Bd. pag. 76) erwähnt und daselbst von ihr eine Be- schreibung gegeben. Mehrere Exemplare, die ich voriges Jahr in den Vor- alpen des Hochschwabs sammelte, stellten mir die Artrechte ausser Zweifel und über die Bestimmung vergewisserte ich mich bei Herrn Wallengren selbst. Der Schmetterling fliegt im Juli auf dürren, steinigen Stellen in einer Höhe von circa 6000 Fuss, geht aber in einzelnen Exemplaren bis zu 4000 Fuss herab. Er scheint auch in den Tiroler Alpen weit verbreitet zu sein. Sesia astatiformis H. - Sch. Von Herrn von Hornig um Ende Mai im Marchfelde bei Oberweiden auf Euphorbia gefangen. _Odontosia (Notodonta) Sieversüä Schaufelberger (Etudes kon: ques 1858). Diese Art wurde von Herrn Nowitzi bei Lemberg aufgefunden und Herrn Mann zum Bestimmen eingesandt. Die nackten Augen verweisen sie neben carmelita, womit sie auch im Flügelschnitte und der dünnen Be- schuppung übereinstimmt. Leucania rupicapra m. (Tafel 7). L. alis anticis brevioribus, e fusces- centi stramineis, nervis pallidioribus, interstitiis passim infuscatis; linea 285 basali longitudinali subnigra, punctoque nigro supra dilatationem puncti- formem albam nervi mediani; postieis fusco-griseis subtus in medio lunula nigrofusca. In Zeichnung der L. comma ähnlich, aber etwas kleiner, im schlankeren Baue und durch die kürzeren, breiteren Flügelnmehr mit L. lineata Ev. oder L. Andereggi B. übereinstimmend. Das Gelb des Körpers und der Vorderflügel etwas dunkler, als bei L. comma, die ganze Färbung und Zeich- nung auf letzteren viel trüber und eintöniger, der Vorderrand nicht heller, die Querrippe beiderseits mit feinen schwärzlichen Atomen, welche die Umrisse der Nierenmakel formiren und den weissen Punkt als Kern ein- schliessen (bei Z. comma ist stets nur dieser, ohne Makelumriss vorhanden); die Hinterflügel sammt den Fransen einfärbig dunkelgrau, die Saumlinie dunkler, aus abgesetzten Strichen bestehend; die Unterseite schmutzig gelb- grau, die Vorderflügel im Discus dunkler beschattet, mit nicht sehr deutlichem, die hinteren dagegen mit sehr dickem dunklem Mittelfleck (also ganz ver- schieden von L. comma). Mein einzelnes Männchen fand ich am 6. Juni.d. J. auf der Pfeiferalpe bei Maria Zell (Wegschaid) in circa 3000 Fuss Höhe auf einem Blatte im Grase sitzend. Caradrina terrea Boisd. Von Herrn Apotheker Metelka bei Alsö- Davas in Siebenbürgen aufgefunden. Cidaria unangulata Wood. Von Herrn Spitzy bei St. Leonhart in Steiermark gesammelt. | ‚Botys praetextalis Hb. Von mir in Waldschlägen bei Bruck a. d. Leitha im Mai aus Büschen aufgescheucht. Lederer. Diptera. Cephalia rufpes Meig. Von Herrn Lederer im hiesigen Prater wieder aufgefunden. Ich kenne keine Notiz über diese seltene Fliege, ausser den Angaben Meigen’s, dass er das Weibchen von Herrn Medicinalrath Klug in Berlin und ein anderes von Herrn Megerle von Mühlfeld als österreichisches Product erhalten habe. — Lederer brachte mir mehrere Stücke, die er an einer Planke gefunden hatte. In seiner Gesellschaft besuchte ich dieselbe Stelle und war so glücklich, diese ausgezeichnete Art nicht nur genügend zu beobachten, sondern auch in einigen Dutzend Stücken und in beiden Geschlechtern für meine Sammlung zu erhalten. In ihrem Be- tragen hat sie grosse Aehnlichkeit mit den Sepsis-Arten, denen sie auch im Habitus gleicht; — natürlich unterscheidet sie ihr schlankeres Aussehen und die beträchtliche Grösse auf den ersten Blick von diesen. Sie geht langsam, mit ausgespreizten Flügeln, die eigentlich nicht yibriren, sondern die sie so eigenthümlich in ihren Gelenken verdreht, als ob sie ein Kunststück aus- zuführen im Begriffe wäre; von Zeit zu Zeit hält sie an und betastet mit ihrem Saugrüssel die Fläche. Sie suchte mit Vorliebe Stellen auf, die von der Sonne beschienen waren und wurde fast nur in einer Höhe von 3—4 Schuhen über der Erde getroffen. Ich konnte sie ganz gemächlich mit dem Fang:netze 286 bedecken, dann erst flog sie mit einem raschen Flug bis an das Ende desselben, Meigens Beschreibung stimmt nicht ganz genau ; die Vorderbeine sind allerdings ziegelroth, die mittleren sind aber schon bedeutend dunkler, die hintersten können ohne Bedenken braunschwarz genannt werden. Meigen unter- scheidet seine O,nigripes von (. rufipes durch schwarze, nur an den Vorder- hüften rothe Beine und dadurch, dass bei dieser „auch die Wurzelhälfte des Randfeldes“ schwarz sein soll. Letzteres Merkmal findet sich aber auch bei ©. rufipes und zwar bei allen meinen Stücken. Für (©. nigripes könnte ich meine Art nicht halten, weil die Beine doch vorherrschend eine ziegelrothe oder rothbraune Färbung zeigen. Es ist nach all dem nicht unwahrscheinlich, dass C©. rufipes und C. nigripes nichts weiter, als Varietäten derselben Art sind, wie Meigen selbst vermuthet. Im k. k. Museum befindet sich ein Stück von (€. rufipes, welchesHerr Schäffer in der Brühl gefangen hatte ; ebenda hat Dr. Egger drei Stücke im heurigen Jahre gefangen, die an einem Zaune sassen. Ich möchte noch erwähnen, dass Rondani in seinem Prodro- mas dipterologiae italicae die Gattung Cephalia anführt, dieselbe also wahr- scheinlich auch in Italien. gefunden wurde. Es wird mir Vergnügen machen, meinen Tauschfreunden einige Stücke dieser jedenfalls seltenen Art abzulassen. Phylloteles pietipennis Löw, ursprünglich in Kleinasien entdeckt und nachträglich von Dr. Scholtz bei Breslau aufgefunden, beobachtete ich im vorigen Jahre im Ufersande der Donau bei Klosterneuburg und sammelte sie im heurigen Jahre in sehr grosser Menge. Sie setzt sich auf ganz nackten, von feinem, lockeren Sand bedeckten Boden, fliegt leicht ab, kommt aber wieder an dieselbe Stelle zurück, wobei sie, ehe sie sich niedersetzt, im Fluge mit ausserordentlicher Schnelligkeit kleine Kreise, ganz nahe über dem Boden be- schreibt. Die Weibchen sind gewöhnlich doppelt so gross als die Männchen. Laphystia sabulicola Löw fing ich an derselben Stelle mit Phylloteles pictipennis im vorigen Jahre und auch heuer und zwar jedesmal in sehr grosser Anzahl. Auch diese Art wurde ursprünglich in Kleinasien gefunden, was für unsere Fauna von eigenthümlichem Interesse ist. Lophosia fusciata Meig. Ich habe von dem Auffinden dieser prächtigen Art bereits an einem anderen Orte Erwähnung gethan und will hier nur bei- fügen, dass ich sie auch im vorigen Jahre an einem anderen Standorte, näm- lich in der Nähe des Weissenhofes bei Klosterneuburg auf blübendem Ichamnus frangula so zahlreich traf, dass ich mehrere Dutzend heimtragen konnte. Trypeta faseiata F. Herr Lederer hat mir ein einzelnes Stück schon im Jahre 1858 aus dem Prater mitgebracht ; ich konnte jedoch ein zweites Stück an demselben Standorte damals nicht auffinden. Im heurigen Jahre war sie aber daselbst in ‘grosser Menge und trotz Regen und Sturm durch mehrere Wochen hinter einander vorhanden, so dass ich erklekliche Vorräthe zu sammeln in der Lage war. Die Frage, ob Tr. fasciata eine echte Trypeta oder ob sie nicht vielmehr eine Ortalis sei, hat sich mir durch genaue Beob- achtung und Untersuchung der Art dahin erlediget, dass sie jedenfalls eher und mit grösserem Rechte zu Trypeta als zu Ortalis zu bringen sein wird; 287 dass sie aber streng genommen in keine der genannten Gattungen vollständig passt. Ich habe gegründete Hoffnung, üder die Lebensart von Tr. fasciata bald Aufschluss bringen zu können, da Herr Türk das Weibchen Eier legend beobachtete und so die Zucht versucht werden wird. Dr. J. R. Schiner. Zur Frauenfeld-Literatur. Die Verhandlungen der k. k. zool.-bot. Gesellschaft bringen in ihrem im vorigen Monate ausgegebenen zweiten Hefte von 1860 wieder zwei Artikel aus der geschätzten Feder Frauenfeld’s, nämlich: Mein Aufenthalt in Madras (pag. 327 „vorgelegt in der Sitzung vom 11. April) und :; Der Besuch auf den Nicobaren (pag. 369 „vorgelegt in der Sitzung vom 2. Mai“). Da es unsern Lesern gewiss willkommen sein wird, wenn wir ihnen wenigstens das Merkwürdigste aus diesen beiden Aufsätzen mittheilen, bringen wir hiemit einen kleinen Auszug. Rühmend hervorheben müssen wir dabei die Bescheidenheit des echten, von kleinlichem Gebahren freien Gelehrten, die Herrn von Frauenfeld bestimmte, seinen ausgezeichneten Aufsatz über den Aufenthalt in Madras vorerst in der doch gewiss nicht zu den wissenschaft- lichen Organen zählenden Jagd-Zeitung (Nr. 7, ausgegeben am 15. April) zu publieiren, dann aber auch den Nachdruck der k. k. zool.-botan. Gesellschaft zu gestatten *). Frauenfeld hatte sich in Ceylon von der Fregatte getrennt!) und war auf der Rhede von Madras angekommen, wo zerlumpte Masulla- boote sich kreischend der Passagiere zu bemächtigen suchten?) und er ın einem in senkrechter Richtung zur Wogenlinie gehaltenen Boote ®) ans Land gesetzt wurde. Das Landen ist nicht leicht und Decken, Matten und derlei*) müssen am Bootsrande aufgerichtet werden, die daher rollende Flut abzuhalten. Kaum der Sorge) eines unfreiwilligen Seebades *) Da die Gesellschaft also nicht blos Originalarbeiten liefern will, können wir nicht umhin, ihr Herrn Graf’s eben so geistreiche Reisebriefe aus den „Fliegenden Blättern“ zur Veröffentlichung in ihren Schriften zu empfehlen. ı) pag. 327. Ich hatte mich in Ceylon von der Fregatte getrennt, um mit Dr. Hochstätter den Adamspik zu besuchen etc. 2) pag. 327.. Kaum ist der Anker gefallen, als auch schon betäubendes Ge- schrei der braunen, nackten Kerle, in den zerlumpten Masulla- booten von der See herauf schallt, die sich kreischend der Passagiere zu bemächtigen suchen. >) pag. 328. Je näher man den Ufer kömmt, je ärger wird das verwir- rende Geschrei und angestrengter die Arbeit, um das Boot zugleich mit den nächsten Wellenkamm sowohl hoch genug auf den Sand zu treiben, als es in senkrechter Richtung zur Wellen- linie zu erhalten etc. *) pag. 328. Schnell werden Decken, Matten und derlei am Bootsrande aufgerichtet. >), pag. 228. Kaum dieser Sorge eines unfreiwilligen Seebades entronnen, sieht man sich in einen Knäuel von Kulis, Palankinträgern 288 entronnen, sieht man sich in einem Knäuel dienstfertiger Wegelagerer, fast nakt oder phantastisch bekleidet, verwickelt und mannigfaltige Trachten, die vorzüglich beim weiblichen Theil sehr mahlerisch und antik erscheint, verkünden die Nähe der Eingebornenstadt Blaktown °). In den Strassen hält das Gewimmel Falken und Krähen nicht ab; sie sind wie auf Ceylon vollkommene Hausthiere und bis zur Unverschämt- heit vertraut’), besonders Haliastur indus. Den nächsten Tag wurde dem Museum ein Besuch abgestattet. Das Bedeutendste sind die Fische?) und im Thiergarten befindet sich ein Affenhaus, worunter ein kräftiger Pithecus satyrus das Interessanteste war °). Ein Vogelkäfig enthielt im buntesten Gemisch verschiedene Vögel, im botanischen Garten war eine von Sir W. Elliot neu beschriebene Planaria so wie eine gesellschaftliche Spinne, von deren Gespinnst die Sträucher ein absterbendes Ansehen erhalten, besonders merk- würdig 1°). Die entfernt zerstreute Lage der Wohnungen bedingt einen ganz eigenen Charakter. Man fährt stundenlang durch eine anmuthige Land- schaft, durch Fluren und Anlagen, ohne zu merken, dass man dabei stets in der Stadt sich befindet. Mehrere Canäle von Salzwasser durchschneiden die Stadt '!) und Argemone mexicana überzieht in geselligen Büschen alle Karossenführern und hundert anderen dienstfertigen Wegela- gerern, fast nackt oder phantastisch bekleidet, die streitend und balgend einander verdrängen, so dicht verwickelt etc. *) pag. 328. Eine zahlreiche Menge Indier in den mannigfaltigsten Trach- ten, die vorzüglich beim weiblichen Theil sehr malerisch und antik erscheint, verkündet die Nähe der Eingebornenstadt, die sogenannten Blaktown. Die meisten derselben (der Stadt, Trachten oder Eingebornen ?) tragen in farbigen Strichen und Punkten auf Stirne oder Arm die Bezeichnung: der Sekte, der sie angehören. ’) pag. 328. Sie sind auch hier, gleichwie in Ceylon, vollkommene Haus- thiere und bis zur Unverschämtheit vertraut. ‘) pag. 329. Das Bedeutendste sind die Fische. °) pag. 329. Im Thiergarten befindet sich ein Affenhaus, um welches sich auch aussen im Freien viele Affen herumtreiben, die ihren ein- gesperrten Brüdern Gesellschaft leisten. Das Interessanteste darunter war ein kräftiger Pithecus satyrus von wenigstens 5 Fuss Grösse, der an einer Kette befestigt war. '*) pag. 330. Im botanischen Garten fand ich eine ganz eigenthümliche Planarie, von Sir.W. Elliot vor Kurzem erst als Planaria lunata neu beschrieben ; ferner eine gesellschaftliche Spinne, ähnlich der am Cap, die sehr lästig wird, da sie ganze Büsche mit ihrem Gespinnst überzieht, die dadurch verkümmern und verbleichen „ dass sie ein hässliches , absterbendes Ansehen erhalten. '"') pag. 330. Die entfernt zerstreute Lage der Wohnungen bedingt einen ganz eigenen Charakter. Man fährt stundenlang durch eine liebliche, anmuthige Landschaft, durch wohlgepflanzte Fluren und Anlagen, ohne zu merken, dass man dabei stets 289 wüsten Plätze mit ihrem bleichen Blaugrün '?); Inga duleis wird als Hecken- pflanze verwendet, ist aber nicht so glücklich, wie unser Zyeium, denn sie hat viel von einer Käferlarve zu leiden, während ZLycium bei uns von kei- nem Insekte angegriffen wird 3). Der Besuch im Palaste des letzten von den Engländern entthronten Herschers von Könitab, in dessen öden Räumen auf den Trüm- mern einstiger Grösse und Herrlichkeit der letzte Minister desselben Divan hält und des gänzlichen Verfalles harrt, die Bazare der Eingebornen, die den Fremden mit Aengstlichkeit von dem Ergrei- fen der Nahrungsmittel fern halten, dieses und so vieles Andere neh- men die Wissbegirde vollauf in Anspruch !%). ‚Bei der grossen Pagode befindet sich für den Tempeldienst ein statt- licher männlicher Elephant. Er wird täglich Vormittags dazu verwendet, aus einem Teiche Wasser in einem Gefässe zu hohlen, das ein auf dem- selben reitender Tempeldiener hält: ein zweiter, dahinter sitzender hat in jeder Hand einen Fächer, mit denen er beständig wedelt!5). Des Elephanten Religion ist die der Cocosnüsse?°). Da während der Anwesenheit Frauenfeld’s eben die Feier einer Incarnation Wischnu’s war, so war allnächtlich Procession mit glänzender Be- leuchtung und dem buntesten Gewühle einer zahllosen Menschenmasse. Eine in der Stadt sich befindet, in der man dergestalt meilenweit fahren muss, wenn man Jemand zu besuchen hat. Mehrere Canäle von Salzwasser durchschneiden die Stadt. ı2) pag. 330. Argemone mexicana überzieht in geselligen Büschen alle wüsten Plätze mit ihrem bleichen Blaugrün. 2) pag. 330. Inga duleis, von Mexico nach Manila, von dort nach Madras verpflanzt, wird gleich unserm Lyeium als Heckenpflanze ver- wendet, hat jedoch, weniger glücklich, als diese, die bei uns von keinem Insekte angegriffen werden, viel von einer Käfer- larve zu leiden, die sich in ihre Zweige einbohrt. (Unsere Schul- Jugend hat darüber andere Erfahrungen, als dieser Gelehrte, denn sie macht alljährlich an den Lycium- Hecken unserer Glagis reichliche Ausbeute an Sph. atropos-Raupen.) 14) pag. 331. Der Besuch im Palaste des letzten von den Engländern ent- thronten Herrschers von Könitab, in dessen öden Räumen auf den Trümmern einstiger Grösse und Herrlichkeit der Minister desselben Divan hält und selbst nur der morsche Rest einer glänzenden Vergangenheit des gänzlichen Verfalles harrt; — .die Bazare der Eingebornen, die den Fremden mit Aengst- lichkeit vom Ergreifen der Nahrungsmittel ferne halten etc. 25) pag. 331. Der Elephant wird täglich Vormittags dazu verwendet, aus dem vor der Pagode liegenden Teiche Wasser in einem Gefässe zu holen, das ein auf demselben reitender Tempeldiener hält. Ein zweiter dahinter sitzender hat in jeder Hand einen Fächer, mit denen er beständig wedelt. \°) pag. 331. Als der Elephant wieder heraus kam, liess man ihn mehrere Kunststücke vor mir produciren, wofür ich ihn mit Üocosnüssen regalirte, die er, obgleich ein Bekenner ihrer Religion und obwohl ich sie berührt hatte, doch fressen durfte. Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 49 290 grosse Anzahl Menschen umgab und folgte dem Zuge '!’), der aber mehr einem Mummenschanze ähnelte, während ähnliche religiöse Feste in Egypten ein mehr ritterliches Ansehen hatten, wozu reich mit Gold gestickte Pferde?) wesentlich beitrugen. Ein Ausflug auf den Pulikatsee bot grosses Interesse. Die ganze Strecke in weiter Ausdehnung ist eine beinahe vollkommene, ebene Fläche !°J). Der See ist selbst 5—10 Meilen breit 2°) und mit der Stadt durch einen xünstlichen Canal?!) verbunden, der zu beiden Seiten gemauerte Einflüsse hat ?). Näher oder entfernter zurück wei- chend ?) begrenzt. ein Saum von Palmen, Ficus, Tamarinden oder anderen Laubbäumen die Ufer des Sees. Im Canale ist ein lebhafter Verkehr mit Booten, welcbe Holz und Früchte nach der Stadt bringen, wozu im See selbst noch eine Menge Fischerboote kommen **). Sich blos mit der Stange im Wasser weiter treibend ?), sah Frauenfeld stolz auf einem Blocke einen Edelfalken sitzen, der ihm aber vorüberzufahren gestattete. Gemein benahm sich auch hier wieder Haliastur indus, immer mit Möven und Seeschwalben zankend, manchmal aber auch in eigener Person im Wasser fischend ?°). Ueber den Köpten der Palmen und Baumgruppen erhob sich eine 1 d) pag. )) pag. AD) pag. 2°) pag. au) page. za) pag. 2W) pap. 333. 24) pag. 333. 25) pag. 334. 2°) pag. 334. . Eine grosse Anzahl Menschen umgab und folgte dem Zuge etc. . Das Dscheridwerfen der arabischen Schachs auf edlen, reich mit Gold gestickten Pferden etc. . Ein Ausflug auf den Pulikatsee längs der Küste von Madras bot in naturwissenschaftlicher Beziehung grosses Interesse. Die ganze Strecke in weiter Ausdehnung (des Sees?) ist eine bei- nahe vollkommene ebene Fläche. . Der See ist selbst 5—10 Meilen lang etc. . Er beginnt erst einige Stunden vor Madras und ist durch einen künstlichen Canal mit der Stadt verbunden. . Längs des Canales zu beiden Seiten sind mehrere gemauerte Einflüsse für Lagunen errichtet, in welche zur Regenzeit das stark brackische Wasser zur Gewinnung von Seesalz ein- gelassen wird. Näher oder entfernter zurückweichend, begrenzt ein Saum etec. Im Canale ist ein lebhafter Verkehr mit Booten, welche Holz und Früchte geladen haben und diese nach der Stadt bringen, wozu (zu der Stadt?) im See selbst noch eine Menge Fischer- boote kommen. { So lange wir ohne Wind fuhren und bloss mit der Stange uns im Wasser weiter trieben, waren die Möven hinter uns her ete. Selbst ein echter Edelfalke sass stolz auf einem Pflocke im See und liess uns noch vorüberfahren. Der gemeinste war jedoch auch hier wieder Haliastur indus im steten Zanke mit den Möven und Seeschwalben, denen er ihre Beute abjagte; manch- mal beliebte es ihm jedoch, selbst im Wasser zu fischen. 291 zweite malerische Landschaft ?’). Man segelte in einem Feuermeere ?°) und hörte vom Ufer das lachende Gewimmer derSchakale ertönen ?°). Vom See weg fuhr man Abends in einen Canal, deren mehrere das Innere des Landes mit der See verbinden und am frühen Morgen des nächsten Tages ging Frauenfeld in den Forst Strihörrikotta, aus welchem Brennholz für Madras erzeugt wird °°). Das Holz wird von Eingebornen, die ihre Hütten in diesem Dschungl haben und dort wohnen, aufgearbeitet, auf Stangen von je 2 Personen in die Boote getragen und nach Madras verführt °'). Sodann wurde die Eisenbahn nach Velloce benützt, längs der dürre, wüste, mit niederem Gestrüppe bewachsene Haiden sind, auf denen ansehnliche Rinderheerden weiden °2), Zusammenhängende Wälder gibt es da nicht, wohl aber treten zerstreute, dünne Gruppen von Palmen hie und da näher an die Bahn. Eine Menge kleiner Seen glühten von den letzten Sonnenstrahlen getroffen. Frauenfeld sammelte daselbst mehrere Auswiüchse 3°). ?7) pag. 334. Zu beiden Seiten erhob sich über den Köpfen der Palmen und Baumgruppen eine zweite mahlerische Landschaft sammt den gelblichen Uferstreifen, ein wiederholtes Ab- bild und doch ganz anders. ganz eigenthümlich etc. »®») pag. 335. Wir segelten in einem Feuermeere. 2°) pag. 335. Ueberall die seltsamsten Vogelstimmen, ohne dass man in der durchsichtig hellen Nacht etwas erblickte (von den Stimmen?), über, neben, um uns, oft so nahe, dass man unwillkürlich zurück zuckte, vereinten sich mit dem lachenden Gewimmer der Schakale, das vom Ufer her ertönte, während es wie Geistesrauschen von dem Fluge jener (welcher ?) Schaaren in die Ohren drang, die ohne Ruhe über unsern Häuptern unauf- hörlich hin und wider zogen. 30) pag. 335. Vom See weg fuhren wir in einen Canal, deren mehrere in mannigfachen Richtungen künstlich angelegt, das Innere des Landes mit dem See verbinden. Am frühen Morgen ging ich mit Herın Dr. Anghora in den Forst Strihörrikotta, aus wel- chem Brennholz für Madras erzeugt wird. sı) pag. 335. Das Holz wird von Eingebornen, die ihre Hütten. in diesem Dschung| haben und dort wohnen, in zwei Schuhe lange Prügel aufgearbeitet und mittelst Ochsenkarren ans Canalufer geschafft, daselbst wird es in Strickschlingen gefasst, auf Stangen von je zwei Personen in die Boote getragen, verladen und nach Madras verführt. 32) pag. 336. Trockene Stellen sind meist als dürre wüste Haiden mit niede- rem Gestrüpp bewachsen, auf denen man szhr ansehnliche Rinderheerden weiden sieht. Zusammenhängende Wälder gibt es nicht, nur zerstreute dünne Gruppen von Palmen treten hie und da näher an die Bahn. 7 »2) pag. 338. Eine Menge kleiner Seen glühten von den letzten Sonnen- strahlen getroffen, wie funkelnde Edelsteine auf dem smarag- denen Teppich der üppig grünenden Flur. — Ich sammelte daselbst mehrere Auswüchse. 19 * Mächtige Erregung zuckte auf jedem Antlitze, als das mächtige Schiff, wie die Eingebornen wohl keines noch je gesehen, sich den Nicobaren näherte. Ein anrufendes Boot kam heran, erhielt aber keine Antwort®*), was derart panischen Schrecken verursachte, dass nicht nur alle Hütten leer getroffen wurden, sondern noch obendrein Alles ent- flohen war ®°). Da die flachen Klippenbänke nicht besonders reich an Thieren sind, so bedingt diess eine ungünstige Oertlichkeit °*), die selbst den Strand nicht reich belebt erscheinen liess, denn ein Totanus, ein Brach- vogel und ein paar Ardeen waren die einzigen vereinsammten Fischer am Ufer. Der Wald selbst ist besser bewohnt und die Flora abgerechnet, ist die Ornitholaogie die am besten vertretene Partie °). Der Malabar’sche Drongo, mit seinen sonderbar verlängerten Schwanzfedern und ein ausgezeichneter Kukuk wurden erlegt. Tauben fanden sich in gesam- melten Schaaren °*), auf den Palmen lebte eine Ratte, eine wohl davon verschiedene zweite aber in Erdlöchern, die sie mit einem @Gecarcinus theilt 3%). Schmetterlinge warenreichlich vertreten, Schwärmer hievon aus- genommen *°), zur Schwärmerei incliniren also diese Thiere hier wohl nicht. Eine unsern Vanessa-Arten ähnliche Dornraupe wurde mit ans Schiff genommen *!), Bäume wölbten ein vollkommenes Dach, Reiher strichen lautlos dahin, um die Stille nicht zu unterbrechen und Kaulquappen *) pag 369. — Dennoch zuckte mächtige Erregung auf jedem Antlitze, als wir am 25. Febr. 1858 Land erblickten, das jener Insel- gruppe angehörte. Doch erst den nächsten Morgen trug ein günstiger Wind unser mächtiges Schiff, wie die Eingebornen wohl keines noch je gesehen, hin zur Insel. Scheu folgten uns deren Boote, deren kühnstes endlich sich nahte, uns anzurufen — keine Antwort ward gegeben! — ®5) pag. 370. Denn als wir das Land betraten, waren alle Hütten leer, Alles entfiohen. °°) pag. 370. Die flachen Klippenbänke, die während der Ebbe zum Theil trocken liegen, sind nicht besonders reich an Thieren, was wohl ebenfalls die ungünstige Oertlichkeit bedingt. ®”) pag. 371. Sonst war der Strand nicht reich belebt, Schwimmvögel sah ich keine. Ein Totanus, ein Brachvogel, ein paar Ardeen sind die vereinsammbten Fischer am Ufer. Der Wald selbst ist besser bewohnt und die interessante reichhaltige Flora abgerechnet, ist die Ornithologie die am besten vertretene Partie. 38) pag. 371. Der malabarische Drongo mit seinen sonderbar verlängerten Schwanzfedern und ein ausgezeichneter Kukuk wurden gleich- falls erlegt. Tauben fanden sich vorzüglich an der Südseite der Insel und zwar in gesammelten Schaaren von 15—20. 3») pag. 371. In den Cocoswäldern lebt eine Ratte: Mus wufescens GT. oder neu? — Eine wohl davon verschiedene zweite Ratte lebt in . Erdlöchern, welche sie mit einem @ecareinus theilt. **) pag. 372. Am reichsten fand ich die Schmetterlinge vertreten, Schwärmer hievon ausgenommen, von denen mir keiner vorkam. *‘\) pag. 372. Eine grosse schöne, unseren Vanessa-Arten ähnliche Dornraupe war vielfach zu finden; ich nahm sie mit ans Schiff und sıe hing sich im Zuchtkasten allsogleich an, und war schon am nächsten Tage zur Puppe umgewandelt etc. 293 schwamen im Wasser, während ihre Roue’s von wahrscheinlichen Eltern auf über den Fluss gespannten Lianenseilen sassen *?). Durch ungünstigen Wind hin und her getrieben, gelangte man nach der fast unbekannten, nie besuchten Insel Telluschong, interessant dadurch, dass sie eine einzelne Kette von Bergen in zwei Gruppen besitzt und das Gras aus nackten, fast senkrechten Felswänden besteht *°). Derselbe Seeadler, der schon in Karnicobar bemerkt wurde, umkreiste auch hier in mehreren Paaren die Felsgipfel **), ein Culex wurde durch seine Blutbegierde lästig, eine Cicade producirte sich in schwirrendem Sange und eine Ochthera war dadurch merkwürdig, dass sie (gerade wie alle anderen Ochtheren) verdickte Vorderbeine hatte *°). Unzugänglich war eine Sabella, einsam eine Actinia *°). Beim Durchdringen der Wildniss schien es mehrmals den Anschein zu gewinnen, als fänden sich gebahnte Pfade *?). Nachmittags schifften sich die Reisenden wieder ein. Sie waren aber des Morgens so weit abgetrieben *°), dass sie auf der Ostseite nicht mehr 2) pag. 372%. Die ungeheuren Bäume wölbten ein vollkommenes Dach, in dessen Halbdunkel lautlose Stille herrschte. Hie und da flog ein dunkelgrauer Reiher, von den Eingebornen Sakeak genannt, verwundert über diese Störung auf und strich lautlos längs dem Wasser dahin, die Stille nicht zu unterbrechen. Zahllose Massen von Kaulquappen schwammen im Wasser, deren wahr- scheinliche Eltern auf den über den Fluss gespanuten Lianen- säulen sassen etc. 3) pag. 373. Nachdem wir durch ungünstigen Wind und Strömung 3 Tage hin und her getrieben wurden, gelangten wir den 4. März nach der noch fast unbekannten, nie besuchten Insel Telluschong. Sie ist unbewohnt und bildet, an der Westseite ziemlich steil ansteigend, an der Ostseite mit noch schrofferen Felswänden ins Meer abstürzend eine einzelne schmale von Nord nach Süd ziehende Kette von Bergen in zwei Gruppen, von denen die nördliche mächtigere nur eine mässige Erhebung zeigt, die südlich noch unter jenen Höhen verbleibt — Alles ist bewaldet, nirgends Gras oder unbewachsenes Land, ausser einigen nackten, hie und da fast senkrecht aufsteigenden Fels- wänden des westlichen Felsenrandes. - 4) pag. 337. Derselbe Seeadler, den wir schon in Karnicobar bemerkt hatten, umkreiste in mehreren Paaren hier die Felsgipfel. #5) pag. 374. — dann eine Ochthera mit verdickten Vorderbeinen, gleich unserer O. mantis. Auch ein Culex fand sich ein, der durch seine Blutbegierde sehr lästig wird. Der gemeinen Cicade Kar- nicobars war noch eine zweite mit ununterbrochen schwirrendem Sange beigesellt. } *0) pag. 374. Aus einem Felsenloche ragte der Strahlenkranz einer Sabella hervor, leider war sie unzugänglich, auch eine einsame Aktinie bemerkte ich. 7) pag. 374. Bei dem Durchdringen des Waldes nach der Höhe zu schien es mehrmals den Anschein zu gewinnen, als fänden sich gebahnte Pfade. +) pag. 378. Wir schifften uns Nachmittags wieder ein, und hielten uns die Nacht über in See, waren aber des Morgens so weit ab- getrieben ete. 294 landen konnten, auch verlangsamte die Schwierigkeit des Terrains die Küstenaufnahme; die Leute waren vom Rudern ermüdet, von der Fre- gatte nichts zu sehen*’); man fühlte schon starke See und hatte kein Signalfeuer mehr bei sich °°), man war daher auf dem Schiffe sebr bange ’!), doch wurde dasselbe anı nächsten Morgen erreicht. An die Dörfer der Eingebornen stösst die Wildniss und die Um- gebung derselben ist schmutziger, als bei den Karnikobaren. Die Ein- geebornen haben nicht die flinke Geschicklichkeit wie diese °?) und ihre Geräthe kann man auch nicht ursprünglich nennen ®). Nächtliche Thiere konnten nicht beobachtet werden °*); das Talegallahuhn gab unseren Reisenden Eier °’), auch wurde ein von diesem Huhn verschiedener Vogel gesehen, aber nicht erbeutet, es bleibt daher einer späteren Zeit überlassen, den nämlichen Vogel zu ermitteln, der gesehen wurde, was für einen tüchtigen Forscher auch keine Schwierigkeit haben kann °°). Weil die Reisenden vollkommene Windstille und heftige Strömung hatten, so fiel Vormittags vor Faui der Anker und es wurde sowohl diese als das kleine Inselcehen Milu besucht ’’), sodann aber auf ewig von den Nikobaren Abschied genommen °°). Die wenigen Stunden des Aufenthaltes auf diesen Inseln zu einem Bilde zusammengefasst °°), ist Sambelong ein namhaftes °) pag. 374. Unsere Leute waren vom Rudern höchst ermüdet, von der Fre- gatte nichts zu sehen. 5%) pag. 374. Wir fühlten schon starke See und es entstand grosses Bedenken, ob’ wir in stockfinsterer Nacht es wagen sollten, uns von der insel zu entfernen und uns hinaus in die hohe See bege- ben. Wir hatten kein Signalfeuer mehr bei uns etc. »2) pag. 374. Man war auf dem Schiffe sehr bange; man hatte unser Signal- feuer bemerkt etc. »?) pag. 376. Die Wildniss stösst unmittelbar an ihre Dörfer, die Umgebung dieser, so wie der Wohnungen selbst sind schmutziger, auch die flinke Geschicklichkeit im Erklettern der Cocosbäume und des Oeffnens der Nüsse fehlt ihnen. ’®) pag. 376. Vieles, wenn auch selbst verfertigt, kann man nicht mehr ursprüng- lich nennen, namentlich Gegenstände, wozu Metall verwendet wird, sind entweder ganz europäisch, oder so viel von europäischen Bestandtheilen daran, dass sie keineswegs mehr Original sind. ») pag. 377. Eben so wenig konnten nächtliche Thiere beobachtet werden etc. ») pag. 377. Von dem höchst interessanten, den Nicobarın eigenthümlichen Tallegallahuhn erhielten wir gleichfalls Eier. °°) pag. 377. Ein von diesem Huhn verschiedener Vogel wurde gesehen, doch nicht erbeutet, muss daher der Ermittlung einer späteren Zeit überlassen bleiben. ”’) pag. 378. Da wir vollkommene Windstille und heftige Strömung hatten, so fiel Vormittags vor Faui der Anker und es wurde sowohl diese (die Windstille oder Strömung?), als auch das kleine Inselchen Milu besucht. °*) pag. 378. — und sodann um 5 Uhr fortsegelten, diese Inseln auf ewig zu verlassen, °") pag. 378. Ich fasse sonach die wenigen Stunden des Aufenthaltes aut Jeder dieser Inseln wohl besser zu einem Bilde zusammen etc. 293 Eiland °°), dessen Hütten jenen von Nankauri gleichen, aber nicht jene Stangen zur Vertreibung böser Geister, überhaupt weniger derlei Schnitz- werk haben °'). Die Zahl der Bewohner ist geringer, als auf den nördlichen Inseln, was unzweifelhaft seinen Grund darin hat, dass der Mangel an Kokospalmen in deren Vorhandensein besteht °2). Fledermäuse, verschiedenstimmig schwirrten Nachts vielfach um das Boot °3). Die Eingebornen wurden von zwei Affen an Bord gebracht, auch wurden „Skarabäiden“ erbeutet, doch dürfte, obschon der Besuch daselbst in die günstigste Jahreszeit fiel, doch nicht die grösste Menge an Insekten getroffen worden sein und also die günstigere Zeit zum Sammeln wohl in die ungünstigere Epoche fallen *). Sambelong macht nicht den Eindruck einer in ihrer Natur gegründeten Schädlichkeit für die menschliche Gesundheit ®), doch ist der gegenwärtige Zustand ein dem Aufenthalte von Europäern in jeder Hinsicht nachtheiliger ‘°). An Thieren bieten die Inseln fast nichts; Tauben und Papageien dürften .bald eine schwere und ungenügend erworbene Nahrung werden °”) und von wilden Bienen kann als Nahrungsmittel wohlnicht die Rede sein °%), Essbare Schwalbennester kamen vor; es ist aber die Frage, ob lediglich Colloealia nidifica oder auch Col. fuciphaga sie baut, noch ungelöst und dass sie 0) pag. 378. Sambelong ist ein schönes, namhaftes Eiland etc. “) pag. 379. Die Hütten glichen denen yon Nankaouri, jedoch ohne Jener Stangen zur Vertreibung böser Geister, überhaupt weniger derlei Schnitzwerk ete. 2) pag. 379. Die Zahl derBewohner ist weit geringer, als auf.den nördlichen Inseln, was unzweifelhaft in dem Mangel von Oocospalmen seinen Grund hat, die ohne günstigeu Boden in dem schnell aufsteigenden Terrain nur in wenigen Gruppen an dem schmalen Küstensaume sich finden. #3) pag. 330. Fledermäuse, verschiedenstimmig, schwirrten Nachts vielfach um das Boot. Zwei Affen brachten die Eingebornen an Bord. °) pag. 381. Nach diesen geringen Erfahrungen schon glaube ich schliessen zu dürfen, dass die Insektenfauna dieser Insel eine eben so reiche, als ziemlich interessante sein dürfte; denn wenn unser Besuch daselbst zwar in die beste günstigste Jahreszeit für uns fiel, so dürfte sie doch nieht die grösste Menge an Insekten geboten haben. 5) pag. 381. Was die übrige Beschaffenheit ‘der Nicobaren betrifft, so macht vorzüglich das schöne, gebirgige Sambelong nicht den Eindruck einer in ihrer Natur gegründeten Schädlichkeit für die mensch- liche Gesundheit. °6) pag. 381. Allerdings ist der gegenwärtige Zustand ein dem Aufenthalte von Europäern in jeder Hinsicht nachtheiliger etc. e7) pag. 381. Tauben und Papageien dürften bald eine schwere und ungenü- gend erworbene Nahrung werden, wenn die Jagd sie verrin- gerte und verscheuchte. #8) pag. 381. Von den wilden Bienen, deren Honig mehr von zeitweise herkommenden Malayen benützt wird, kann als Nahrungs- mittel wohl nicht die Rede sein. 296 nicht gelöst, dazu scheinen gerade die Nicobaren geeignet), Zug- und Melkvieh dürfte sich gegenwärtig kaum halten können und erst die Urbarmachung des Landes vorhergehen müssen, um des Fortbestandes dieser bei der Bodencultur so unentbehrliehen Grundkräfte sicher zu sein ’°). Das Meer ist im Vergleiche zu so vielen anderen Orten’‘) auch nicht sehr ergiebig; die Fische sind nur klein, haben kaum über ein halbes Pfund Gewicht und werden von den Eingebornen entweder mit Reusen gefangen oder mit der Harpune erlegt’?). Nun haben diese beiden interessanten Schilderungen ein Ende und mag Herr Dr. Fenzl (im Rechenschaftsberichte pag. 38) auch mit gerechtem Stolze sagen, dass „Jeder von uns empfand, dass mit solchen Männern das gelehrte Oesterreich die Reise um die Welt mitgemacht habe“, dass ferner „die k. k. zool.-botan. Gesellschaft sich geschmeichelt fühlen könne, Herrn von Frauenfeld nicht bloss als Mitglied, sondern auch als Secretär zu besitzen“, so sagt erdamit noch viel zu wenig ; denn unser Gelehrter begnügte sich nicht damit, das gesammelte Material mitzubringen, nein, er brachte auch die Fundorte selbst mit, wie uns sein wunderbar drolliger „Wegweiser für die im k. k. Augarten aufgestellten naturhistorischen Sammlungen, erworben während der Weltfahrt der Novara, Wien 1860“ *) unter andern höchst inter- essanten Dingen lehrt. Das hat noch kein Sterblicher geleistet, und Colum- bus, der freilich“ kein solcher Gelehrter war, ist verdunkelt auf ewige Zeiten! Lederer. 0) pag. 381. Noch sind diese Fragen nicht gelöst, wozu gerade die Nicobaren geeignet scheinen etc. 0°) pag. 38%. Aber auch Zug- und Melkvieh dürfte sich bei dem gegenwär- tigen Zustande kaum halten und erst die Urbarmachung des Landes verausgehen müssen, um des Fortbestandes dieser bei der -Bodencultur unentbehrlichen Grundkräfte sicher zu sein. ”ı) pag. 332. Auch das Meer ist im Vergleiche zu so vielen andern Orten nicht sehr ergiebig. ’2) pag. 382%. Selbst bei dem reichen Zug in Sambelong fand sich nicht ein Fisch, der über ein halbes Pfund Gewicht gehabt hätte. — Die Nicobaren besitzen keine Netze und ihre ganze Fangweise besteht bloss im Einlegen von Fischreusen und im Stechen mit dsr Harpune. *) Pag. 5: Im ersten Saale sind in einem hohen Glasschranke die Fundorte Gibraltar, Madeira, Rio Janeiro, Cap der guten Hoff- nung, die Insel St. Paul im Südmeere und Ceylon enthalten. — Pag. 6: Im anderen Schranke ist ausser Singapur die erste Hälfte von Java untergebracht. — Pag. 10: Die nächsten vier Laden enthalten die Fundorte Manila, Hongkong, Shanghai, die Insel Punipet und die Stuartsinseln. Hiezu eine De von 4 Tafeln. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomolooische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 10. IV. Band. Oetober 1860. Beiträge zur Kenntniss der europäischen Haltieinen. Von F. Kutschera. (Fortsetzung.) 44. H. Brassicae. Ovata, convexa, nitida, saturate nigra, subtilissime punctata; elytro singulo virgulis duabus luteo-testaceis, una ad basin, altera ad apicem; antennarum basi geniculisque flavo- testaceis. — Long % lin. — %ı lin. — Lat 1% lin. Var. 1. eadem, antennis tibiis tarsisque fuscotestaceis. Var. 2. vittulis lineola tenui flava longitudinaliter connexis. Mas. antennarum articulo 5. valde elongato et incrassato nigro; articulo 6. perbrevi. Oliv. Ene. IV. 111. 42. (Altica.) — Illig. Mag. VI. 149. - 91. — Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 296; Man. of br. Col. 291. 2270. — Redt. Fn. Aust. ed. I. 532. g. 544; ed. II. 939. g. 1066. — Bach Kf. Fn. f.N. u. M. Deutschl. III. 142. 26. Galeruca Brassicae. Fab. E. S.1. 2. 34. 103. Crioceris Brassicae. Fab. S. E. I. 468. 90. Haltica 4-pustulata. E. H. DH. 73. 43. tab. 3. fig. 5. — Schh. Syn. 2. 309. 38. — Gyll. Ins. Su. III. 533. 14. — Duftsch. Fn. Aust. II. 260. 60. Chrysomela 4-pustulata. Marsh. Ent. br I. 198. 67.? Galeruca 4-pustulata. Payk. Fn. Su. II. 99. 18. Phyliotreta A-pustulata. Küst. VIII. 95. Von kurzer, gedrungener Gestalt, fast um die Hälfte kleiner als H. flexuosa, aber verhältnissmässig gerundeter und gewölbter. Tief schwarz, glänzend, stark gewölbt, längs der Mitte jeder Flügeldecke zwei röthlichgelbe schmale Längsstreifchen, der vordere an der Wurzel länglich beilförmig, der hintere nahe an der Spitze mondförmig, seltener Wiener entomol. Monatschr. IV. Ra. 20 298 (gewöhnlich nur bei @) sind beide Streifchen durch eine feine gelbe Linie verbunden, wodurch sich eine ähnliche Zeichnung herstellt, wie bei H. flexuosa, oder H. tetrastigma, nur mit dem Unterschiede, dass bei diesen der in der Mitte ausgebuchtete Längsstreifen zur Regel, die Trennung in zwei Makeln aber zur Ausnahme gehört; der schwarze gemeinschaftliche Rückenstreifen ist fast gleich breit von der Wurzel bis zur Spitze. Die Fühler sind an der Wurzel gelbbraun, nach der Spitze hin dunkler; bei dem Q zeigen sie häufig bis an die Spitze eine hellere Färbung, bei den Q aber sind sie vom 4. Gliede an schwärzlich, namentlich das 5. immer glänzend schwarz. Die Beine sind in der Regel pechschwarz bis auf die gelbbraunen Kniee; bisweilen sind auch die Schienen und Tarsen, seltener auch die Vorderschenkel gelb- bräunlich. Scheitel und Halsschild sehr fein und dicht, Flügeldecken etwas stärker punktirt. Das 2. Fühlerglied ist etwas länger als das 3., das 4. diesem gleich, das 5. aber stark verlängert, fast zweimal so lang als das 4., das 6. sehr kurz. Bei den J’ist das 4. wenig, das 5. aber stark verdickt, und an der Spitze fast doppelt so breit als die übrigen, seitlich etwas zusammengedrückt, das 6. fast kugelich., Das Halsschild etwa um die Hälfte breiter als lang, stark gewölbt, an den Seiten gerundet und nach vorne etwas verschmälert, vor den fast rechtwinklichen Hinterecken kurz gebuchtet; die gewölbten Flügel- decken an der Wurzel deutlich breiter als das Halsschild, und etwa 31smal so lang, an den Seiten stark gerundet, nach rückwärts merklich verschmälert, der Eindruck innerhalb der Schulterbeule sehr schwach. Von den vorhergehenden durch die kurze gedrungene, stark gewölbte Gestalt, die geringere Grösse, endlich das stark erweiterte 5. Fühlerglied des J' leicht zu unterscheiden. Chrys. 4-pustulata. Marsh. Ent. br. I. 198. 67. dürfte auf die vorliegende Art zu beziehen sein. In Mitteleuropa; England, Schweden. — Bei Wien ziemlich selten. — An feuchten Orten, auf verschiedenen Pflanzen; nach den Ent. Heften überwintert sie gewöhnlich in beträchtlicher Anzahl unter Baumrinden, oder Moos an der Wurzel der Erlen, Weiden etc. 45. H. ochripes. Ovata subconvexa, nitida, nigra, punctulata; elytro singulo vitta longitudinali flavi, extus marginem versus dilatata, in medio sinu brevi ac profundo emarginata, intus leviter sinuata; antennis basi flavo- ad apicem fusco-testaceis, pedibus flavo- * 299 testaceis, femoribus postieis nigris. — Long. %—1% lin. — Lat. Ys—% in. Var. vitta in medio fere interrupta, rarius in duas maculas divisa. Mas. antennarum articulo 5. elongato et incrassato nigro, articulo 6. perbrevi. Curtis. Br. Ent. XIV. pl. 630. — Steph. Man of br. Col. 291. 2271. Haltica excisa. Redt. Fn. Aust. ed. I. 532. g. 544. ed. Il. 939. g. 1066. — Bach Kf. Fn. ££ N. uw. M. Dtschl. IH. 141. 24. Im Allgemeinen etwas kleiner als H. nemorum, doch im der Grösse äusserst verschieden, namentlich die Männchen viel kleiner als die Weibchen. Eiförmig, ziemlich gewölbt, stark glänzend, schwarz. In der Mitte jeder Flügeldecke ein röthlichgelber breiter Längsstreifen, welcher vom Vorderrande bis nahe zur Spitze reicht und nach Aussen fast bis zum Seitenrande sich ausdehnt, hier vorne an der Schulter- beule winkelförmig und in der Mitte halbrund aber tief ausgeschnitten, am Innenrande aber der ganzen Länge nach leicht gebuchtet ist, so dass der gemeinschaftliche breite schwarze Rückenstreifen an der Wurzel und Spitze verschmälert erscheint. Die 3 ersten Glieder der Fühler sind röthlichgelb, die übrigen gelbbraun, oder nur die mittleren schwärzlich; bei den J’ jedoch ist das 4. Glied stets glänzend schwarz. Die Beine mit Ausnahme der schwarzen Hinterschenkel röthlichgelb; letztere bisweilen rothbraun und nur auf dem Rücken schwärzlich. Scheitel, Halsschild und Flügeldecken sind dicht und ziemlich stark punktirt. Der Bau und die Verhältnisse der Fühlerglieder wie bei H. Brassicae, nur ist das 5. Glied des S' etwas weniger stark verdickt, namentlich an der Spitze weniger breit und etwas gebogen. Hals- schild um die Hälfte breiter als lang, gewölbt, an den Seiten sanft gerundet, nach vorne verengt, mit stumpfwinklichen Hinterecken und bisweilen mit einem undeutlichen Quereindrucke vor der Basis. Flügel- decken an der Wurzel etwas breiter als das Halsschild und etwa 4mal so lang, an den Seiten sanft, gerundet, mit einem kurzen Eindrucke inner der erhabenen glatten Schulterbeule. _ Der H. Brassicae im Bau zunächst verwandt, aber von weniger gewölbtem, mehr länglichem Körper und gröberer Punktirung, ist sie von allen Verwandten durch die bis auf die schwärzlichen Hinter- schenkel ganz gelben Beine und die grössere Ausbreitung des gelben 20 “ 300 Streifens, sowohl vor als hinter der tief ausgeschnittenen Mitte zum Aussenrande der Flügeldecken hin, leicht zu unterscheiden, Die Var. mit beinahe oder gänzlich in der Mitte unterbrochenen Längsstreifen ist selten und kommt nur bei Q vor. In Mitteleuropa: Frankreich, Rheingegenden, Oesterreich, Steier- mark, dann England. Bei Wien nicht selten mit anderen verwandten Arten auf Kohlsaaten und anderen Cruciferen. Dieser Art erwähnt zuerst Gyllenhall in einer Anmerkung zu HA. flezuosa, als aus England erhalten, hält sie aber blos für eine Varietät derselben. 46. H. sinuata. Oblongo-ovata, subdepressa, subnitida, nigra, erebre punctulata; elytro singulo vitta longitudinali sulphurea, extus in medio sinu brevi profunde emarginata, intus lobo basali et api- cali suturam versus inflexa, antennarum basi geniculisque piceo- rufis. — Long. %—1 lin. — Lat. Yı—Y; lin. Mas. antennarum articulo 4. et 5. incrassatis, hoc elongato; 6. perbrevi. Redt.Fn. Aust. ed. I. 532. g. 544. ad Il. 939. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dischl. II. 141. 23. Haltica nemorum. lllig. Mag. VI. 149. 91. var. 2. Haltica fleruosa. Zetterst. Fn. lapp. 222. 5. var. b. Kleiner, namentlich schmäler und flacher als H. fleruosa. Läng- lich-eiförmig, ziemlich flachgewölbt, mässig glänzend, schwarz, kaum mit etwas metallischem Glanze auf dem Halsschilde; über die Mitte jeder Flügeldecken zieht sich von der Wurzel bis nahe zur Spitze ein ziemlich breiter schwefelgelber Längsstreifen, welcher am Aussenrande vorne an der Schulterbeule winkelförmig, und in der Mitte kurz aber tief halbrund ausgeschnitten ist, am Innenrande aber sowohl vorne als hinten bis nahe zur Naht sich eckig erweitert, so dass auf dem Rücken der Flügeldecken eine langviereckige, fast gleichbreite gemeinschaftliche schwarze Makel erscheint, welche vorne und hinten längs der Naht schmal ausläuft. Die 2 ersten Fühlerglieder ganz, das 3. nur an der Wurzel und die Kniee rothbraun, selten auch die Basis der Schienen bräunlich. Scheitel äusserst fein, Halsschild dicht und ziemlich stark, fast runzlich punctirt, dieses flach gewölbt, mehr als 1Ymal so breit, als lang, in der Mitte gerundet, nach vorne verschmälert, Hinterecken stumpfwinklich. Flügeldecken an den Schultern deutlich breiter und mehr als 4mal so lang als das Halsschild, flach gewölbt, dicht und 301 ziemlich stark, fast in Reihen punktirt; länglich eiförmig mit schwach gerundeten Seiten und deutlich erhabener, durch einen kurzen Eindruck abgegränzter Schulterbeule, Das 2. Fühlerglied ist länger als das 3., dieses und das 4. fast gleich lang, das 5. verlängert, das 6. deutlich kürzer als das 3.; beim d ist das 4. ziemlich stark, das 5. noch stärker verdickt, dieses zugleich stark verlängert und zur Spitze hin deutlich dreieckig erweitert, das 6. Glied aber sehr kurz und klein, kaum länger als breit. | Am nächsten steht diese Art der folgenden nach Gestalt, Grösse, 'Wölkung und Skulptur; allein die stets beständige und eigenthümliche Gestalt des Längenstreifens auf den Flügeldecken, die verschiedenen Verhältnisse der Fühlerglieder, insbesondere des Q, die dunklere, rothbraune Färbung der Fühler- und Schienenwurzel, die etwas feinere Punktirung der Oberfläche, beseitigen jeden Zweifel über die Selbst- ständigkeit derselben. — Von H. tetrastigma und flezuosa unterscheidet sie die wenig gewölbte, schmälere und kleinere Gestalt, die dichtere Punktirung der Oberfläche, die verschiedene Zeichnung der Flügel- decken, endlich das Verhältniss der Fühlerglieder, namentlich die Erweiterung des 4. und 5. Gliedes beim J hirlänglich. Hinsichtlich der angeführten Synonyme verweise ich auf die Bemerkungen bei H. flexuosa. Wahrscheinlich gehört auch A. sinuata Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 297; und Man. of br. Col. 292. ad 2273. hieher, obgleich er sie in die Reihe der Arten mit einfachen Fühlergliedern in beiden Geschlechtern setzt. Wie es scheint, ziemlich weit über Europa verbreitet und keines- wegs selten. Sie findet sich auf verschiedenen Cruciferen, besonders in Küchengärten, in Gesellschaft der H. undulata, obscurella, lepidü etc. 47. H. undulata. Oblongo-ovata, subdepressa, snbnitida, nigra, supra subaeneo-micans, crebre punctulata; elytro singulo vitta longi- tudinali angustiore, extus sinu lato non profundo emarginata, intus leviter sinuata, albidoflava; antennarum tibiarumque basi brunneotestaceis. Long. %—1 lin. — Lat. % lin. Var. tibiis totis brunneo-testaceis. Mas. antennarum articWo 4A. et 5. subincrassatis; hoc parum elongato; 6. longiusculo. Haltica nemorum. Illig. Mag. VI. 149. 91. var. 1. Haltica flexuosa. Zetterst. Fn. lapp. 222. 5. var. a. 302 Ganz von der Gestalt der Vorigen und unmerklich grösser und gewölbter, schwarz, mit deutlicherem Erzschimmer auf Halsschild und Flügeldecken; über die Mitte der letzteren zieht sich ein weissgelber schmaler und fast gleich breiter Längsstreifen, welcher von der Wurzel bis nahe an die Spitze reicht, aussen in der Mitte nur seicht und breit ausgerundet, innen der ganzen Länge nach seicht gebuchtet und an der Wurzel wenig, an der Spitze etwas stärker nach der Naht hin gebogen ist, wodurch sich auf dem Rücken der Flügeldecken ein gemein- schaftlicher fast gleich breiter, vorne und hinten etwas zugerundeter schwarzer Längsstreifen bildet. Die 3 ersten Fühlerglieder und die Kniee, häufig auch die Schienenwurzeln, seltener die ganzen Schienen gelbbraun. Das Halsschild ein wenig stärker punktirt und etwas mehr gewölbt, als bei der: Vorigen, übrigens ganz von derselben Gestalt, bis- weilen mit einem schwachen Grübchen am Grunde. Das 2. Fühlerglied ist fast um die Hälfte länger als das 3., dieses vom 4. weı.ig ver- schieden, das 5. wenig verlängert, das 6. von der Länge des 3.; beim QS ist das 4. nur wenig, das 5. etwas mehr verdickt, aber weder so stark verlängert, noch so erweitert, wie bei H. sinuata, auch das 6. nicht verkürzt, sondern um die Hälfte länger als breit und ungefähr dem 3. gleich, wie beim ©. Flügeldecken von demselben länglich- eiförmigen Umriss, wie bei H. sinuata, nur ist die Punktirung etwas stärker. Der Artunterschiede von A. sinuata wurde bereits beidieser gedacht; von H. tetrastigma und flexuosa unterscheidet sie leicht die flachere Wöl- bung, die weiss-gelbe Farbe und schmale, fast gleich breite nur leicht ge- schlängelte Gestalt des Längsstreifens der Flügeldecken, die stärkere und dichtere Punktirung der Oberfläche, endlich die in beiden Geschlechtern verschiedene Fühlerbildung. Eine grössere Aehnlichkeit zeigt sie mit H. nemorum, welche sich indess durch den breiteren, an der Innenseite bis auf die Spitze geraden Längsstreifen, die grünmetallische Färbung des Kopfes und Halsschildes, die stets ganz gelbbraunen Schienen und Tarsen, die weit deutlicher gereihte Punktirung der Flügeldecken, andere Fühlerbildung und ansehnlichere Grösse beständig unterscheidet. Auf vorliegende, überall häufig vorkommende und bisher nicht unterschiedene Art dürften sich die Angaben von ganz dunklen Beinen der H. nemorum bei den Autoren, sowie die Form der H. fleruosa mit schmalen schwach gebuchteten Längsstreifen auf den Flügeldecken bei den Ent. Heften, var. a. Gyll. a., und vielleicht H, nasturtü Pz. Fn. Germ. 21. 9. beziehen lassen. ö 303 48. H. nemorum. Oblongo-ovata, subconvexa, nitida, nigra, crebre punetulata, capite thoraceque virescenti-micantibus; elytris fere seriatim punctulatis, singulo vitta longitudinali latiore, extus leviter sinuata, intus fere recta, sulphurea; antennarum basi, geniculis, tibiis tarsisque testaceis. Oliv. Ene. IV. 110. 40.; Ent. VI. 716. 85. pl. 5. f. 85. (Altica.) — Pz. Fn. Germ. 21. f. 19. — E H. I. 70. 41. — Schh. Syn. II. 313. 77. — Gyll. Ins. Su. III. 530. 9. — Dftsch. Fn. Aust. II. 262. 26: — Steph. Ill. br. Ent. Mand. IV. 296; Man of br. Col. 291. 2272. — Zetterst. Fn. Lapp. 222. 4. — Redt. Fn. Aust. ed I. 532. g. 544.5; ed. I. 938. g. 1066. — Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Dtschl. II. 141. 21. Chrysomela nemorum. Linn. S. N. U. 595. 62.; Fn. Su. 543. — Scop. Fn. Carn. 69. 215. — Schrk. Enum. Ins. Aust. 82. 154. — Rossi Fn. Et. 77. — Marsh. Ent. br. I. 197. 65. Guleruca nemorum. Fab. E. S. I. 2. 34. 164. — Pk. Fn. Su. 98. 19, Crioceris nemorum. Fab. S. E. I. 467. 89. Phyllotreta nemorum. Küst. Kf. Eur. VIIL 96. Haltica fleeuwosa. lllig. Mag. VI. 148. 90. var. 1. Von der Grösse der H. Armoraciae, aber flacher gewölbt und schmäler, namentlich die Flügeldecken mehr länglich. Glänzend schwarz; Kopf und Halsschild mit blaugrünem Metallglanze, die Flügeldecken mit schwachem Erzschimmer, jede auf der Mitte mit einem schwefel- gelben, vom Vorderrande bis gegen die Spitze reichenden breiteren Längsstreifen, welcher aussen sehr wenig gebuchtet, innen aber gerade und nur an der Spitze etwas gegen die Naht hin gebogen ist, so dass der gleichbreite schwarze gemeinschaftliche Rückenstreifen nur an der Spitze etwas verschmälert sich darstellt. Die 3 ersten Fühlerglieder sind röthlich gelb, beim 8 das Wurzelglied meist an der Vorderseite bräunlich; die 4 vorderen Kniee, alle Schienen und Tarsen blass gelb- braun. Scheitel sehr fein. und dicht, Halsschild ziemlich stark und tief, aber nur mässig dicht punktirt, schwach gewölbt, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten deutlich gerundet, und nach vorne etwas verschmälert; die Hinterecken stumpfwinklich. Das 3. Fühler- glied fast eben so lang als das 2.; bei den © das 4. und 5. ver- 304 längert und von einander wenig verschieden, das 6. ungefähr so lang als das 3.; bei den J ist das 4. deutlich länger als das 5. und beide, das erstere stärker, das letztere weniger, verdickt und stark glänzend; das 6. aber verkürzt und deutlich kürzer als das 3. Die Flügeldecken länglicheiförmig an den Sehultern breiter als das Halsschild und 5mal so lang, flach gewölbt, an den Seiten schwach gerundet, etwas feiner als das Halsschild und auf der Scheibe sehr deutlich reihenweise punktirt; die erhabene Schulterbeule durch einen deutlichen Schräg- eindruck abgesetzt. Der stets blaugrüne Metallglanz am Kopfe und Halsschilde, die stets gelbbraunen Schienen und Tarsen, der fast gerade, wenig gebuchtete, breitere Längsstreifen, die ansehnliche Grösse und die Verhältnisse der Fühler beider Geschlechter unterscheiden sie hinläng- lich von der Vorhergehenden. Eine strenge Sonderung der Synonymie vorliegender Art dürfte bei der Kürze und Allgemeinheit der meisten älteren Beschreibungen schwer gelingen; selbst die Linne&’sche Nomenclatur ist nicht ganz zweifellos, da das im S. N. II. 2. 595. 62 angeführte Merkmal: „pedibus pallidis“, wenn auch zunächst auf die vorliegende Art, doch nicht völlig auf dieselbe passt, während in der Fn. Sn. 543 der Färbung der Beine wieder keine Erwähnung geschieht. Doch wurde die hier beschriebene Art von Olivier, Paykul, Marsham, den Ent. Heften, Gyllenhall und den neueren Autoren als die H. nemorum Linne aufgefasst, wenn auch die verwandten Art- formen mehr oder weniger damit in Verbindung gebracht wurden. Hinsichtlich der H. nemorum Illig, beziehe ich mich auf das bereits bei H. flexuosa bemerkte; bei Panzers’s Abbildung 1. c. ist Färbung der Fühler und Beine unrichtig. Nirgends selten, auf verschiedenen Cruciferen, besonders Sisym- brium,: Lepidium, “Brassica, in Gesellschaft der H. undulata, lepidü, obscurella etc. 49. H. vittula: Oblonga, parallela, depressa, nitida, nigra, erebre punc- tulata; capite thoraceque virescenti-micantibus; elytris fere seriatim punctulatis, apice obtusis, et subseparatim rotundatis singulis vitta longidinalireeta et non sinuata, albido-fava; anten- narum basi testacea, geniculis tarsisque fusco-brunneis. Long, 3/s ‚in. — Lat. Ys lin. Var. tibiis fusco-brunneis. 305 Redt. Fn. Aust. ed. I. 532. g. 544. ed. II. 939. g. 1066. Bach. Kf. Fn. f. N. u. M. Deutschl. UI. 141. 22. . Diese und die zwei folgenden Arten weichen von den bisher angeführ- ten durch flachen, ziemlich gleichbreiten Körper, und die stumpf und schwach einzeln abgerundeten Flügeldecken ab, und schliessen sich im Bau mehr an die ohnehin mehr durch die eifärbige Oberseite ausgezeich- neten Arten der Abtheilung b. an. Kaum halb so gross, als H. nemorum, flach und länglich, mit fast geraden Seiten. Schwarz, glänzend, Kopf und Halsschild mit grünem Metallglanz; die Flügeldecken mit schwachem Erzschimmer, jede längs der Mitte mit einem blassgelben, mässig und gleich breiten, geraden, von der Wurzel bis fast an die Spitze reichenden Längs- streifen, welcher nur vorne an der Schulterbeule stumpfwinklich aus- geschnitten und an der Spitze kaum gegen die Naht hin gebogen ist, daher der gemeinschaftliche schwarze Rückenstreifen der Flügeldecken ganz gleich breit bleibt. Die ersten 3—4 Fühlerglieder sind röthlich gelb, die folgenden bräunlich, die Spitze schwarz. Die Kniee und Tarsen, selten auch die Schienen bräunlich. Scheitel fein und dicht, das Halsschild ziemlich dicht und stark punktirt; dieses flach gewölbt, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, und nach vorne verschmälert, mit stumpfen Hinterecken. Die Flügeldecken länglich und flach, kaum breiter und 4Yamal so lang als das Hals- schild, ziemlich dicht und etwas feiner als dieses, auf dem Vorder- theil fast in Reihen punktirt, mit fast geraden Seiten, und stumpfer, schwach einzeln abgerundeter Spitze, welche den Hinterleib nicht bedeckt, inner der dentlichen Schulterbeule nur ein schwacher Ein- druck. Die Fühler in beiden Geschlechtern gleichartig gebildet; das 2. Glied etwas länger als das 3., dieses, das 4. und 6. fast gleichlang, das 5. hingegen etwas verlängert. In Färbung und Punktirung der Oberseite mit H. nemorum übereinstimmend, ist sie schon durch die geringe Grösse, den flachen, seitengeraden Körper, die gleichbreiten, geraden Längsstreifen und die Abrundung der Flügeldeckenspitze, die dunklen Schienen, die gleich- artige Bildung der Fühler in beiden Geschlechtern hinlänglich ver- schieden. — Von den beiden folgenden aber ist sie ausser den sonstigen Merkmalen schon durch die verschiedene Gestalt des Längs- streifens, dann weit grössere und weniger dichte, auf den Flügeldecken etwas gereihte Punktirung der Oberfläche leicht zu unterscheiden. In:Mitteleuropa, namentlich in mehreren Gegenden Deutschlands 306 nicht selten. Bei Wien besonders häufig; im ersten Frühjahre an Mauern, an den Wänden der Sandgruben, im Sommer auf ver- schiedenen Cruciferen in Gesellschaft anderer verwandter Arten. 50. H. variipennis Oblonga, subparallela, valde depressa, nitida, nigra, minutissime confertim punctulata; capite thoraceque virescenti- micantibus; elytris apice obtusis et subseparatim rotundatis, singulo vitta longitudinali anterius latiore, extus in medio breviter emarginata, intus sinuata, albido-flava; anten- narum basi, femorum 4 anteriorum apice, tibiis tarsisque testaceis, femoribus posticis nigris, tibiis posticis apice piceis. Long. 4% — $/a lin. —- Latit. Ya lin. Var: 1. vitta in medio fere interrupta, aut in duas maculas divisa. Var: 2. vittae emarginatione media parum distincta. Mas: Antennarum articulo 5. incrassato et elongato, articulis 4. et 6. breviuscuiis. Boieldieu. Ann. del. Soc. Ent. de France. Ser. Ill. tom. 7. 1859 Col. nouv. 477. 15. Pl: 8. fig. 10. Von der Grösse und Gestalt der Vorigen, nur noch flacher, aber an den Seiten etwas gerundeter; die Punktirung der ganzen Ober- fläche äusserst fein und dicht verworren. Schwarz, glänzend, Kopf und Halsschild mit blaugrünem Metallglanz; auf der Mitte jeder Flügeldecke ein blassgelber, von der Wurzel bis fast an die Spitze reichender, vorne etwas breiterer, hinten nur wenig gegen die Naht hin gebogener Längstreifen, dessen Aussenrand vorne an der Schulter- beule und in der Mitte kurz abgeschnitten ist, dessen Innenrand, vorne nahe an der Naht beginnend, schräg bis in die Mitte zurück- weicht, und von da sich allmälig wieder der Naht nähert, wodurch der gemeinschaftliche schwarze Rückstreifen eine fast länglich rauten- förmige Gestalt erhält. Der Ausschnitt in der Mitte des Aussen- randes erweitert sich bisweilen (meist 9) und theilt die Längsstreifen in zwei längliche Makeln, andererseits (meist © ) erscheint der Ausschnitt wieder undeutlich und ist nur durch die etwas trübere Färbung in der Mitte des Längsstreifens erkennbar. Die 4 ersten Fühlerglieder sind röthlichgelb, die folgenden bei den © bräunlich, und die äusseren schwarz, bei den d' schon vom 5. Gliede an schwarz. Die Hinter- schenkel sind ganz, die 4 Vorderschenkel bis auf die Spitze schwarz, diese so wie die Schienen und Tarsen röthlich gelbbraun: an den 307 Hinterschienen ist die Unterhälfte pechbraun. *) Das flachgewölbte Halsschild ist ungefähr um %s breiter als lang, die Seiten etwas gerundet und nach vorne verschmälert, die Hinterecken stumpf; die Flügeldecken länglich eiförmig, sehr flach gedrückt, etwas breiter und 4Y\smal so lang als das Halsschild, mit kaum gerundeten Seiten, jede an der Spitze stumpf und schwach einzelnen abgerundet, die Hinterleibsspitze etwas freilassend; die mässig starke Schulterbeule nur durch einen schwachen Eindruck abgesetzt. Das 2 Fühlerglied ist fast um die Hälfte länger als das 3., bei den © das 4. etwas länger als das 3., das 6. fast diesem gleich, das 5. aber sehr ver- längert, fast zweimal so lang als das 3.; bein J' ist das 4. und 6. deutlich kürzer als das 3., das 5. noch mehr verlängert und verdickt. Der noch flachere und etwas weniger gleichbreite Körper, die feine Skulptur der Oberfläche, die verschiedene Gestalt des Längs- streifens auf den Flügeldecken, das etwas schmälere Halsschild, die andere Färbung der Beine und in beiden Geschlechtern verschiedene Fühlerbildung geben hinlängliche Unterscheidungsmerkmale von H. vittula. Dem Süden Europa’s angehörig. Mir liegen Exemplare aus den Pyrenäen, von Montserrat, von Montpellier (v. Kiesenwetter), und aus Dalmatien vor, wo sie von H. Kahr gesammelt wurden. 5l. H. lati-vittata: Oblonga, subparallela, valde depressa, nitida, nigra, minutissime confertim punctulata, capite thoraceque vires- centi micantibus; elytris apice obtusis et subseparatim rotun- datis singulo, vitta longitudinali lata, extus integra et ad marginem fere extensa, intus sinuata albida; antennarum basi pedibusque testaceis, femoribus postieis nigris. Long. %/ı — 1 lin. — Lat. Yı — % lin. Var: femoribus 4 anterioribus in medio infuscatis. Mas: antennarum articolo 5. magis elongato, at non incrassato. *) Alle mir vorliegenden 24 Stücke dieser Art zeigen die oben beschrie- bene Färbung der Beine, entgegen der Angabe Boieldieu’s, wornach die Beine bis auf die schwärzlichen Hinterschenkel gelbbıaun sein sollen; es dürfte daher diese Angabe wohl nur auf einem Versehen beruhen, da auch auf der beigegebenen Abbildung die richtige Färbung der Beine ersichtlich ist. Diese Abbildung zeigt auch nur jene Form, welcher ein deutlicher Ausschnitt des Längsstreifens fehlt. Auch der verschiedenen Fühlerbildung des g macht Boieldieu keine Erwähnung. ‚308 Etwas grösser als die Vorige, aber derselben äusserst ähnlich; namentlich von derselben flachgedrückten, länglichen, an den Seiten kaum gerundeten Gestalt und eben so feimer, dicht verworrener Punktirung der Flügeldecken. Schwarz, glänzend, Kopf und Halsschild mit grünem Metallglanze; der breite mehr als die Hälfte der Flügel- deckenbreite einnehmende weissgelbe Längsstreifen dehnt sich bis nahe an den Seitenrand aus, nur einen schmalen dunklen Saum längs desselben übrig lassend; sein Aussenrand, nicht gebuchtet und nur vorne an der Schulterbeule etwas ausgeschnitten, läuft parallel mit dem Seitenrande von der Wurzel bis nahe zur Spitze, wo er sich gegen die Naht hin abrundet; sein Innenrand, vorne der Naht ge- nähert, entfernt sich allmählig von derselben bis hinter die Mitte, und wendet sich erst dann in sanftem Bogen der Naht zu, wodurch ein im Ganzen schmaler, aber nach hinten sich allmählig erweiternder, erst vor der Spitze sich sanft zurundender gemeinschaftlicher schwarzer Rückenstreifen gebildet wird. Die 4—5 ersten Fühlerglieder sind röthlich gelbbraun, die folgenden bräunlich, die äusseren schwärzlich. Die 4 Vorderbeine, die Schienen und Tarsen der Hinterbeine ebenfalls gelbbraun, die Hinterschenkel schwarz, selten haben auch die Vorder- schenkel einen dunkleren Anflug in der Mitte. Halsschild und Flügel- decken zeigen dieselbe Gestalt wie bei der Vorigen, nur ist ersteres etwa um die Hälfte breiter als lang, und etwas stärker punktirt. An den Fühlern ist das 2. Glied etwas länger als das 3., das 4. vom 2., das 6. vom 3. wenig verschieden, das 5. verlängert; bei den Männchen ist dieses noch stärker verlängert, aber nicht verdickt. Trotz der bedeutenden Aehnlichkeit mit H. variüipennis, namentlich mit jener Form, wo die Ausrandung des Längsstreifens in der Mitte undeutlich ist, wird ihre entschiedenere Grösse, das etwas breitere und stärker punktirte Halsschild, der breitere fast bis zum Seiten- rande reichende, aussen nicht gebuchtete, weissliche Längsstreifen, die in der Regel ganz gelben Vorderbeine und Hinterschienen, und das nicht verdickte 5. Fühlerglied des Männchens diese Art von der Vorigen mit Sicherheit unterscheiden lassen. | In Griechenland. Athen. (v. Kiesenwetter). Anmerkung. In diese Abtheilung gehören noch zwei mir unbekannt gebliebene Arten: I. parallela: Oblongo-ovalis, depressa, densissime punctata, nitida, nigra, glabra, vittis duabus albidis longitudinalibus in elytris; caput rotundatum, oculi magni prominuli; antennae basi testa- 309 ceae; thorax transversalis, semel latior quam longior, apice truncatus, basi leviter sinuatus, lateribus rotundatus; elytra thorace latiora, oblonga, apice late conjunctim rotundata. Pedes testacei, femora infuscata. Long. 1 — 1Yı lin. Lat. % — 3% lin. Boieldieu. Ann. del. Soc. Ent. d. Fr. Ser. III. tom. 7. 1859. Col. nouv. 476. 14. Länglich eiförmig, flachgedrückt, sehr dicht punktirt, schwarz, glänzend, glatt, die 4 ersten Fühlerglieder verlängert und gelbbraun. Hals- schild quer, noch einmal so breit als lang, die Seiten sehr gerundet, die Hinterecken sehr stumpf. Die Flügeldecken breiter als das Hals- schild, eiförmig, weit gerundet und an der Spitze beinahe abgestutzt. Auf jeder Flügeldecke ein breiter weissgelber Längsstreifen, welcher an der Wurzel beginnend, an der Schulter ausgebuchtet ist, an der Spitze verschmälert und nach innen gekrümmt, weder den Seiten- , rand, noch die Spitze, noch die Naht erreicht. Beine schwarz, mit gelbbraunen Schienen und Tarsen. Im südl. Frankreich (Montpellier; d’Embrun). Boieldieu stellt sie in die Mitte zwischen H. flexuosa und nemorum. Von ersterer unterscheidet sie sich durch die länglichere, minder gewölbte Gestalt, die feinere Punktirung, die wenig breiten weissgelben, am Aussenrande nicht ausgerandeten Längsstreifen, von der zweiten durch die feine nicht in Längslinien gereihte Punktirung, durch seine flachere Gestalt, und die breiteren weissgelben Längsstreifen. H. rugifrons: Oblongo - ovata, convexiuscula, nitida, nigra, fronte transversim rugulosa, elytris lateribus late pallide ochraceo- limbatis, striga intramarginali picea utringue late abbreviata; femoribus nigris, apice, tibiis tarsisque pallidis. Long. 1 lin. — Lat. % lin. Phyllotreta rugifrons. Küster Käf. Eur. XVII. 95. Der H. nemorum in der Form ähnlich, jedoch kleiner, gestreckter, lang eiförmig, wenig gewölbt, tief schwarz, glänzend. Die Flügel- decken an den Seiten breit hell gesäumt, die ersten 5 Fühlerglieder gelblich braunroth, die letzten schwarz. Kopf glänzend, der Länge nach gewölbt, fein aber dicht quer runzlich, die Runzeln ziemlich regelmässig. Halsschild 1Yamal so breit als lang, an den Seiten schwach gerundet, die Hinterecken etwas nach aussen vorstehend, Basis kaum gerundet; Oberseite etwas gewölbt, wenig dicht punktirt. Schildchen etwas gross, rundlich, flach, schwarz, fein punktirt. Die Deckschilde etwas eiförmig, vorn nicht breiter als das Halsschild, dann schnell erweitert, an den Seiten sehr flach gerundet, hinten einzeln abgerundet, kürzer als der Hinterleib; flach gewölbt, dicht verworren punktirt, an den Seiten ein auch die Spitze einnehmender, breiter, hell ockergelber Saum, innerhalb des ebenfalls gelben Seiten- randes ein vom und hinten weit abgekürzter, am hintern Ende breiterer pechbrauner Längsstreif. Unterseite schwarz, Bauchsegmente 310 sehr fein und dicht quergerunzelt, Beine etwas dünn, Schenkel schwarz, mit gelblichen Knien, die hinteren dick, an der Wurzel unten mit einem grossen braunrothen Flecken, Schienen und Tarsen bleichgelb. — Bei Cagliari in Sardinien. (Fortsetzung folgt.) Die Raupen von Agrotis lueipeta 8. V. und Ecerita *) Iudiera Hb. Von Julius Lederer. Hiezu Tafel 7. Fig. % und 3. Die Raupe von Agr. lucipeta beschreibt Treitschke (V. 1. pag. 202) nach einer Angabe Bieringers als grün mit weissen Seiten- streifen; auch soll sie auf Nesseln leben. *) Ich habe in meinen „Noctuinen Europas“ N. ludiera der bedornten Schienen wegen von der Gattung Toxocampa Guene&e abgetrennt und als 146. Gattung: Ecerita m. aufgeführt. Darüber äussert sich nun Herrich-Schäffer im Regensburger Cor- respondenzblatte 14860: Unterschiede in der Gattungs -Nomenclatur der Noctuinen, pag. 69 in folgender Weise: „Nr. 146. Ophiusa. Es ist kein Grund vorhanden, diesen Namen einzuziehen; er hat einer der aus der alten Gat- tung gebildeten neuen Gattungen zu bleiben, und diess ist die neuest gebildete Zccrita Led, welche neben Toxo- campa die Gattung Ophiusa in Hübner’s Verzeichniss ausfüllt.“ Darauf habe ich nun zu erwiedern: Dass ich bei Bearbeitung meiner Noctuinen (1857) Treitschke’s Gattung Ophiusa bereits in so viele Gattungen zerlegt fand, dass ich N. ludiera nicht mehr von Ophiusa, sondern nur von Toxocampa Guenee abtrennen konnte und einen neuen Namen um so mehr bilden musste, als der Name Ophiusa bei Guen&e einer aus N. algira (die ich zu Grammodes zog) und 18 Exoten bestehenden Gattung erhalten, Herrich-Schäffer's Wunsch also ohnehin bereits erfüllt ist, wenn er nicht etwa zwei Gattungen gleichen Namens neben einander haben will. Dass ferner der Name Ophiusa nicht von Treitschke, sondern von Hübner (Verz. 1816, pag. 266) stammt und Hübner in dieser Gattung nur 4 Arten, als: 1. N. lusoria, 2. eraccae, 3. vieiae, &. ludiera aufführt, das viele Fremdartige also erst von Treitschke und Herrich-Schäffer (von ersterem: tirrhaea lunaris, illunaris, algira, geometrica, cingularis, jucunda, regularis, scapulosa und die Exoten: punctu- laris und irregularis, von letzterem sowohl die Mehrzahl dieser und einige 311 Es hat da offenbar eine Verwechslung stattgefunden. Sie wurde zuerst von Herrn von Hornig in unserer Gegend (am Bisamberge, neue Arten, als: Agrotis speciosa (!), Luperina dumetorum (!), Acosmetia caliginosa (!) und Hadena eriopoda (!) dazu gezogen wurden, der Name Ophiusa also der Gattung, welche N.ludiera allein enthält, gerade am aller- . wenigsten gebühren kann. ; Zudem hat sie Hübner noch dazu als letzte Art der Gattung; wie kommt es nun, dass gerade auf diese der Name Ophiusa übertragen werden soll? Hätte es, d. h. vom Herrich-Schäffer’schen Standpunkte aus betrachtet, nicht noch eher einen Sinn, wenn er ihn für die ersten 3, mithin für Toxocampa aufnehmen würde ? Die Verpflichtung, alte Gattungsnamen für neu errichtete Gattungen verwenden zu müssen, habe aber natürlich nur ich; für Herrn Herrich- Schäffer dagegen bestehen seine Gesetze nicht, sonst hätte er z.B. bei den Satyriden doch den Namen Hipparchia Fab. „einen der aus der alten @at- tung gebildeten neuen Gattung erhalten müssen,“ was er aber nicht gethan: hat. Es ist doch recht traurig, sein Bischen kärglich zugemessener Zeit immer nur auf die Abwehr unmotivirter Angriffe verwenden und noch sehen zu müssen, wie so offenbare und absichtliche Ungerechtigkeiten als „anerken- nenswerthe Unpartheilichkeit“ (Stettin. Ztg. 1860 pg. 79) hingestellt werden. Was wohl Herrich-Schäffer dazu gesagt hätte, wenn mir zufällig der drollige Einfall gekommen wäre, für N. ludiera den zehnmal in ganz anderem Sinne verbrauchten Namen Ophiwsa aufzunehmen? Soll man bei solchem Vorgehen nicht an Förderung der Sache rein verzweifeln und endlich auf den Gedanken kommen, dass es gewissen Herren um eine solche Förderung auch gar nicht zu thun sei, sondern dass sie lediglich das grosse Wort führen und darum kein ehrliches Streben neben sich dulden wollen? Ich könnte Dutzende solcher Beispiele „anerkennenswerther Unpartheilichkeit“ anführen ; leider aber fehlt mir der Raum dazu. Derselbe Autor, der in der Stettiner Zeitung 1860 (pag. 70) Guen&e’s „epochemachendes Werk“ so gründlich findet, mag sich, weil wir eben von Toxocamp«a sprechen, an folgender Probe von Gründlichkeit erbauen: pag. 424. Toxocampa. Les papillons sont reconnaissables, au premier abord, & leur collier et a la partie du tupet frontal, qui tranchent en brun ou en noir sur le fond gris du thorax. Und pag. 425. Toxocampa salaw Guene&e. Cette petite espece dif- fere, comme on voit, de toutes les autres Toxocampa par sa tete et son collier, qui ne sont point noirs. Mit solcher Gründlichkeit kann ich mich freilich nicht messen; Zeit wäre es aber, dass die Herren, die alles so prächtig zu bekritteln verstehen, endlich der Noth abhelfen und es besser machen möchten, was ihnen ja ganz leicht sein muss. Ein Hin- und Herschieben der paar deutschen Arten ohne 312 bei Mödling, Gumpoldskirchen ete.) aufgefunden, was bereits in den Verhandlungen des zool.-botan. Vereins, IV. Band 1854. Sitzungs- berichte pag. 105 angegeben ist; sie gehört aber nicht in die Gruppe der dort erwähnten Agrotiden-Arten, deren Raupen sich so ähnlich sehen (ruris-obelisca, aquilina-tritici, fumosa etc.) sondern ist im Gegentheile mit keiner anderen Agrotide zu verwechseln. Sie ist schmutzig erd- oder lehmgrün, mit blassbraunem Kopfe, dunklerer Rückenlinie und schwarzen Luftlöchern, die zwar nicht so grell, wie bei Rhizogramma petrorhiza abstechen, die Raupe aber doch sehr kenntlich machen. Sie überwintert halbwüchsig, ist um Mitte Mai erwachsen und verpuppt sich in der Erde. Man findet sie in Steinbrüchen, wo siean etwas feuchten, lehmigen Stellen bei Tage in der Erde in der Nähe ihrer Nahrungspflanze: Tussilago farfara ruht und sich durch ihren Frass verräth. Bei Berüh- rung schnellt sie wie ein Fisch herum. Die Puppe ist hellbraun, von Form der verwandten Arten. Der Schmetterling erscheint um Ende Juni und Anfangs Juli und verkriecht sich bei Tage in kleine Spalten zerklüfteten, bröckligen Gesteins, die gerade nur für ihn Raum genug haben; er lust daraus, stets zum Entfliehen bereit, mit dem Kopf nach vorne hervor und muss also rücklings in sein Versteck kriechen. Abends fliegt er gerne an Echium. Ueber die Raupe der Eccrita ludicra gab Herr Vince. Dorfmeister in den Verhandlungen des zool.-botan. Vereins Ill. 1853, Abhandlungen pag. 416 zuerst Nachricht. Sie überwintert klein, ist im ersten Drittel oder in der Hälfte des Mai erwachsen und lebt auf unseren Mödlinger-Bergwiesen auf Vieia cracca zuweilen auch auf anderen Wickenarten. Sie ist 16füssig, hat aber das erste paar Bauchfüsse kürzer, als die übrigen und geht daher gleich den verwandten Toxocampa-Arten etwas spannerartig gekrümmt. Sie ist schlank und glatt, angenehm taubengrau und führt über den Rücken ein breites violettbraunes, nach innen verwaschenes, auf jedem Segmente in den Einschnitten etwas verschmälertes, von der hellen Rückenlinie durchzogenes Band, über den Füssen einen weisslichen Streif, ober ihm einen bräunlichen und Begründung, auch ohne (wie aus dem Zusammenziehen von Cidaria caesiata, favieinctata und cyanata, Stett. Ztg. 1859 pag. 32 und 34 erhellt) die Arten gehörig zu kennen, kann mir aber dazu nicht genügen. 313 zwischen diesem und dem Rückenstreifen noch eime gleichfarbige mehr oder weniger deutliche Linie. Der Bauch ist gelblichbraun, die Stelle unter dem weissen Seitenstreifen bis zur Aussenseite der Füsse violett- braun. Sie ruht bei Tage in der Nähe ihrer Nahrungspflanze unter Moos und macht sich durch ihren Frass bemerkbar, da sie immer ganze Stiele abrippt. Herr Dorfmeister fand sie in dürrem Laube bei Ge- büschen, doch dürfte sie da nur zufällig hingekommen sein, denn ich sammelte sie in Mehrzahl stets an ganz freien, buschlosen Stellen. Ihre Verwandlung erfolgt zwischen Moos in einem feinen, aber zähen Gespinnste. Die Puppe ist schlank und lebhaft, rindenbraun mit helleren Einschnitten und ganz glanzlosen, fast ins Kirschbraune fallenden Flügeldecken. Der Schmetterling fliest gegen Ende Juni und Anfangs Juli. Er schiesst bei Tage schnell auf, stürzt im Bogen nieder und verkriecht sich zwischen Wicken und dergleichen an etwas Schatten bietende Stellen, wo er mit flach über einander geschobenen Flügeln ruht. In Folge seines lebhaften Fluges erhält man ihn meist beschädigt. Die Lebensweise von Thalpochares purpurina Hbn., beschrieben von Johann Eckstein in Pesth. (Hiezu Taf. 8. Fig. 1.) Die Raupe findet sich Ende März noch ganz klein an der gewöhnlichen schmalblättrigen Ackerdistel (Cirsium arvense). Sie frisst dicht unter dem zarten Keime dieser Pflanze eine runde Höhle aus, von wo sie die fleischigen Theile des Keimes und der jungen Blätter verzehrt. Ist diese Wohnung durch den Frass der Raupe grösser geworden, so wird sie fein übersponnen und endlich derart ge- räumig, dass sie beim vollen Wachsthum der Raupe, welches um Ende April erfolgt, schlauchartig erscheint. Die Raupe, die ich im erwachsenen Zustande beschreibe, ist der von Th. amoena ungemein ähnlich und leicht mit ihr zu verwechseln. Sie ist wie alle bisher bekannten Thalpochares-Raupen 12füssig, plump und träge, nach vorne und hinten verschmälert, von fast madenförmigem Ansehen, mit einzelnen feinen Härchen und schwarzen Wärzchen besetzt, von Farbe matt steingrün; über den Rücken führt sie eine etwas hellere, schmutzige und ziemlich verloschene Linie, in Wiener entomol. Monatschr. IV. Rd. 21 314 den Seiten zwei etwas deutlichere und breitere gleichfärbige Streifen , die Unterseite ist etwas heller, als die obere. Ihrer Nahrung scheint sie nur bei Nachts nachzugehen, denn bei bei Tage fand ich sie immer ganz ruhig in ihrem Gespinnste. Die ausgezehrten welken Stellen der Pflanze verrathen sogleich das Dasein der Raupe. Die Zucht gelingt leicht, wenn man ganze Pflanzen aussticht und im Raupenbehälter in feuchte Erde setzt, Zur Verwandlung verlässt die Raupe ihr Gewebe; sie sucht sich sodann irgend einen geeigneten Ort, um ein dichtes eiförmiges Cocon anzufertigen, in welchem sie binnen Kurzem zur lichtbraunen Puppe wird. Der Schmetterling erscheint um Ende Mai und Anfangs Juni. Da ich ganz frische Exemplare auch im August, so wie frische und abgeflogene noch im Septb. und Oktb. fand, ist an einer zweiten Generation nicht zu zweifeln. = Vorstehendem füge ich noch Nachricht über die übrigen mir in Natur bekannten Thalpochares-Arten *) bei. Es sind: *) Auch über diesen Gattungsnamen äussert sich Herr Dr. Herrich- Schäffer in dem bei Zcerita eitirten Aufsatze, auf pag. 683 in folgender Weise: Nr. 123. „Da in Hübner’s Verzeichniss unter Trothisa Hb. keine Art einer anderen Gattung enthalten ist, so hat Herr Lederer diesen Namen ohne allen haltbaren Grund verworfen.“ Auf pag. 184 meiner Noctuinen findet sich aber bei T’halpochares die Note: „Sowohl der von Treitschke dieser Gattung ertheilte Name: An- ' “ thophila, als der von Guen&e dafür vorgeschlagene: Micra, sind ({ersterer bei den Hymenopteren, letzterer bei den Dipteren) verbraucht; ich habe daher (Verhandl. des zool.-botan. Vereins 1853) obigen Namen dafür gegeben. Herrich-Schäffer ändert (März 1856 in den Nach- trägen) den Namen in Trothisa Hb.; Hübner’s Gattung Tro- thisa besteht aber nur aus den zwei Arten paula und minuta; die übrigen Arten sind bei ihm in mehreren anderen Gattungen vertheilt.* Auf pag. 234 sage ich weiter: „Ueberhaupt geht meine Ansicht über das Hübner’sche Verzeichniss dahin, dass es eben nur als das, was der Titel besagt, nämlich als ein Verzeichniss zu betrachten ist, dass aber eine solche Mache, die aller 315 1. Th. amoena Hb. Zuerst von Hornig in dieser Zeitschrift (Il. Band pag. 20) bekannt gemacht, welchen Nachrichten ich nichts wissenschaftiichen Basis entbehrt, und uns mit Namen absurdester und barbarischster Aıt beschenkt, unmöglich Vorrang vor wissenschaftlich gehaltenen Arbeiten haben kaun; dass es also lediglich guter Wille eines Autors ist, einen zufällig tauglichen Gat- tungsnamen aus diesem Verzeichnisse aufzunehmen, ein Prioritätsrecht aber demselben nicht zugesprochen weı- den kann.“ Ich habe also den Namen Thalpochares schon 1853 gegeben und erst 1856 suchte Herrich-Schäffer aus Hübner’s Verzeichniss den Namen Trothisa hervor, wohl nur in der freundlichen Absicht, meinen Namen unter- drücken zu wollen. Ich hatte auch meine Ansicht überHübner's Verzeichniss damals schon klar ausgesprochen und konnte mithin eine Aeusserung, ob ich im Rechte oder Unreclit sei, mit gutem Gıunde fordern; es passt aber Herrn Herrich-Schäffer besser, darüber ganz mit Stillschweigen hinweg zu gehen, da er seinen Eingriff in mein geistiges Eigenthum eben nur mit Schein- gründen aus Hübner’s Verzeichniss unterstützen kann und er zeigt sich in den Mitteln, die zur Erreichung seines Zweckes dienen sollen, mithin durchaus nicht wählerisch. Von den in meinen Noctuinen aufgezählten 29 Thalpochares-Arten waren Hübnern nur 14 bekannt, nämlich: inamoena, suava, jucunda, velox, glarea, amoena, purpurina, ostrina, rosina, communimacule, paula, parva, minuta, pura. Davon hat ereine Art: velox in der ersten Rotte: Dombycoidae (pag. 199), 3. Stamm: Jaspideae, 3. Verein: (Gattung) Metachrostis (p. 204) mit par und perla vereinigt. Die anderen 43 Arten vertheilt er in der 3. Rotte: Semigeometrae (pag. 249) und zwar im 3. Stamme: Anthophilidae (pag. 255), im 4. Stamme: Heliothentes (pag. 258) und 10. Stamme: Buclidiae (pag. 281). Im 3. Stamme erscheinen: in der 2. Familie (p. 256) 9 Arten in 5 Vereine (Gattungen) ver- theilt, als: im 2. Vereine: Eublemma: suava und jucunda, » 3 „ Porphyrina: purpurina und rosina, Bu: n» . . Zromene: ostrina und parva, 8. en Trothisa: paula und minuta, >. a KBethetis : pura. In der 4. Familie ist im 1. Vereine (pag. 258) inamoena mit regularis, quieta umd 2 Exoten vereinigt Im 4. Stamme, 3. Familie, 1. Verein : Melipotis (pag. 260) ist eine Art: jJucunda mit der exotischen cyliaria Cr. verbunden. 21% 316 beizufügen weiss. Ich gebe eine Abbildung auf Tafel 8 fig. 2. Die Raupe unterscheidet sich von jener der TR. purpurina durch den Mangel der Seitenstreifen. Im 10. Stamme, 4. Familie, 1. Verein: Calymna (pag. 281) steht communimacula mit der exotischen Art: orosia Cramer. Von den ganz vagen, unwissenschaftlichen, nur oberflächlich und ungenügend die Zeichnung berührenden Gattungsdiagnosen Hübner’s ganz abgesehen, frage ich nun: Warum muss gerade der Name Trothisa auf- genommen werden? Müssen die beiHübner vor ihm stehenden: Zublemma, Porphyrina und Eromene für Heırn Herrich-Schäffer nicht eben so „reine Gattungen“ sein? Hätte also, wenn überhaupt Hübner’s Namen ein Prioritätsrecht beanspruchen könnten, nicht der zuerst stehende Name, näm- lich Eublemma die Priorität? Spricht ein anderer Grund für Trothisa, als Herrich-Schäffer’s Willkür und Ungerechtigkeit gegen mich und ist es Rechthaben oder Rechthaberei, wenn man gegründeten Einwendungen und Beweisen absichtlich Aug und Ohr verschliesst und sich in ganz unbegründeten Angriffen gefällt? Es ist aber noch nicht genug, den Namen der Gattung weg escamotiren zu wollen, nein, es muss auch an dem Inhalte der Gattung selbst genergelt werden und dazu müssen Th. inamoena, suava, jucunda und communimacula herhalten, über deren Dazuziehen ich auf pag. 187 meiner Noetuinen fol- gendes erwähnte: '„Die ersten 3 Arten wurden bisher gewöhnlich in der Nähe der Ophiusen untergebracht, sind aber auf keinen Fall generisch von Thal- pochares zu trennen. Communimacula, nach Guen&e keine Noctua, bietet (die fremdartige Zeichnung abgerechnet) ebenfalls nicht die min- deste Abweichung von den übrigen Arten.“ Statt mich zu widerlegen, heisst es auf pag. 69 bloss: „Die von Herrn Leederer eingezogenen Gattungen Horatoscellis (communimacula), Prothymnia (eine Gattung dieses Namens hat er gar nicht, sondern er schlägt ihn — VI. Bd. Register pag. 47 — blos für Leptosia vor), Leptosia (bei ihm aus polygramma, aenea (!), Sanctiflorentis (!) regularis (!) jucunda und inamoena bestehend) und Microphysa (hat er ebenfalls nicht, konnte ich ihm also auch nicht einziehen) glaube ich, als auf leicht erkennbare, wenn auch nicht organische Merkmale gegründet, beibehalten zu dürfen.“ Welches sind nun diese leicht erkennbaren Merkmale? Ich weiss keine, denn abgesehen davon, dass es eine Albernheit wäre, Gattungen auf die Zeichnung allein zu gründen, scheidet selbst die Zeichnung diese Arten nicht scharf aus. Während ich aber hier Tadel erfahre, dass ich unhaltbare Gat- tungen unter Angabe der Gründe einzog, höre ich da, wo ich fremdartiges abtrennte, stets Herrich-Schäffer’s Tadel, dass ich unwesentliche Cha- ractere benützte. Wie kann man solchen Herren wohl recht thun? Lederer. 317 2. Th. rosina. Tafel 8. fig. 3. Ebenfalls von Hornig entdeckt und in den Verhandlungen des zool. botan. Vereins (Abhandl. pag. 68) bekannt gemacht. Auch sie ist der von purpurina sehr ähnlich, hat aber eine andere Grundfarbe, nemlich ein in’s Fleischfarbe ziehendes Roth- oder Braungrau. Den von Herrn von Hornig gegebenen Nach- richten kann ich noch zusetzen, dass die Raupe sich schon 8— 14 Tage nach dem Erscheinen des Schmetterlings in den jungen Pflanzen der Jurinea mollis in einem Gewebe findet und in diesem klein über- wintert, Herrn vonHornig’s Annahme (]. c. pag. 69), dass die Raupe erst im Frühjahre dem Ei entschlüpfe, sich also nicht bestätigte. — Ganz dieselbe Lebensweise wie Th. rosina hat die auf @naphalium arenarium wohnende Th. pannonica (vide diese Zeitschrift, I. Band pag. 29.). 3. Th. Dardouini B. (mendaeulalis Auct.). Gleichfalls eine Ent- deckung des Herrn von Hornig, von ihm in den Verhandlungen des zool.-botanischen Vereins II. Band pag. 136 beschrieben. Die Raupe (Tafel 8 fig. 4) nährt sich im August und Anfangs September von dem Samen des Anthericum ramosum, in dessen Kapseln sie sich einbohrt. Während aber die oben genannten Arten alle sehr langsam wachsen, wächst diese äusserst schnell und differirt weiters darin, dass sie als Puppe überwintert. 4. Th. paula (Tafel 4 fig. 5). Es ist mir nicht bekannt, dass diese Raupe irgendwo beschrieben sei. Ich fand sie im Marchfelde im Mai und Juni in den zusammengesponnenen Trieben von @naphalium arenarium. Sie ist ebenfalls 12füssig, einfärbig gelbgrün mit feinen, bräunlichen Wärzchen, deren jedes ein langes, krauses, weisses Haar trägt, und braunem, in der Mitte hellerem Kopfe. Ihre Verwandlung erfolgt in einem ausserhalb ihrer Wohnung angelegten Gespinnste. Die Puppe ist lichtbraun; die Entwicklung erfolgt in den Sommer- monaten in sehr ungleichen Zwischenräumen. Noch werden drei Thalpochares-Arten gezogen, nämlich TR. com- munimacula, elychrisi und glarea. Ueber erstere habe ich keine eigene Erfahrung, da ich den Schmetterling um Wien stets nur einzeln fand, kann also nur auf Treitschke’s ungenügende Nachricht ver- weisen. — Th. elychrisi fand Rambur in Corsica auf Elychrisum angustifolium; ex beschreibt sie in den Annales de la Societe entom. de France 1832 pag. 25 als 12füssig, bräunlich- oder röthlich-grün mit dunklerer Rückenlinie, weissem oder weisslichem Bande unweit derselben und dunklerer, eine Art zweiten Bandes bildender Beschat- 318 tung dahinter. Sie soll im April, Juni und Juli an den Spitzen der Pflanzen leben und sich zwischen den Blättern in einem weichen, eiförmigen Gespinnste verwandeln. — Ueber Th. glarea (aus der Guenöe gleich Herrich-Schäffer zwei Arten: glarea und cretula macht) gibt Guen&e (Noctuclites VI. pag. 257) nur an, dass sie in Südfrankreich in grosser Menge erzogen werde, er aber weder eine Zeichnung, noch eine Beschreibung erhalten konnte und dass sie wick- lerartig zwischen zusammengesponnenen Phlomis-Blättern lebe. Lederer. Cremor tartari für Herrn Dr. O. Staudinger. Von Jul. Lederer. Herr Dr. Staudinger hat in der Stettiner Zeitung 1859, 3. Quartal 440 neue andalusische Lepilopteren aufgestellt. Von diesen habe ich einige theils zur Ansicht erhalten, theils käuflich erworben, ist mir aber der grösste Theil fremd geblieben. Unter den ersteren befanden sich mehrere, die Hübner und Herrich-Schäffer längst publicirten und finden sich die- selben in der Wiener Entom. Monatsschrift i859 pag. 371—74 und pag. 440—11 unter genauer Angabe der Figur und Seite der Beschreibung verzeichnet; ich habe daselbst ferner Zweifel geäussert, ob denn auch die übrigen, mir unbekannten Arten alle stichhaltig seien, habe die Diagnosen ungenügend gefunden, mich darüber geäussert, dass Phycideen-Weiber besser unbe- schrieben bleiben, als mit Bestimmtheit in Gattungen gesetzt werden, in denen sie ohne Kenntniss des Männchens nur fraglich stehen können, und unter den „praktischen Rücksichten‘“‘, die Herrn Staud. laut Stett. Ztg. !859 pag. 211 zur Veröffentlichung bewogen, die obenangestellt, sich die Priorität sichern, dabei aher auch bemerkt, dass dies ihm, als dem Entdecker, billiger- weise Niemand verargen könne. Dafür verfalle ich nun dem gerechten Zorn des guten Mannes, dem er in der Stett. Ztg. 1860, pag. 259 in einer „Rechtfertigung“ Luft macht, die aber diesen Titel nur insofern verdient, als er darin nicht sich, sondern mich rechtfertigt. Die Rechtfertigung beginnt mit den Worten: „Herr Lederer greift in seiner Entom. Monatsschrift 1859 eine Anzahl der ven mir in demselben Jahrgange in der Stett. Ent. Zeitschrift pag. 211—259 als neu beschriebenen andalusischen Lepidopteren-Arten an. Er beschränkt sich in den meisten Fällen darauf, zu sagen, dass diese oder jene meiner Arten eine andere bereits bekannte sei, ohne irgend welche Gründe für seine Behauptung aufzuführen. Das ist aller- 319 dings viel leichter, als wenn er seine Meinung hätte beweisen wollen, welches ihm in den meisten Fällen auch nicht möglich gewesen wäre, wie meine folgenden Notizen zeigen werden. Ich hatte aber eine doppelte Pflicht, dieselben zu publiciren; einmal der Wissenschaft wegen, um die Arten genau festzustellen; dann war ich es den ausgezeichneten Lepidopterologen Zeller und Stainton schuldig, die mir wenigstens die als neu bestimmten Microlepidopteren alle als neu bestimmt hatten“. Weiter heisst es noch in einer Note: „Nach der Bemerkung. die Hr. Led. über meine „praktischen Rück- sichten“ macht, wird er mir wahrscheinlich eine dreifache Pflicht zu- schreiben, wo die obenan steht, mir das Autorrecht zu sichern. Darauf lässt sich nun freilich nichts Beweisendes erwidern, da dies dem Bereiche der Ideen, nicht der Thatsachen angehört“. Darauf habe ich nun zu erwidern: Dass ich doch weiter nichts thun konnte, als Figur und Seite eitiren wo sich diese angeblichen Novitäten längst publieirt finden. Sind meine Citate unrichtig, so widerlege mich Hr. Staud., sind sie richtig, so spreche er nicht von schuldig gebliebenen Beweisen, denn ich wüsste nicht, was ich noch weiter beweisen sollte. Dass ferner der Passus von den drei „Pflichten“ ein ganz matter ist, denn „der Wissenschaft wegen nnd um die Arten genau festzustellen“, wie auf pag. 259 der „Rechtfertigung gesagt wird, macht man keine Dia- gnosen, vom denen mıan auf pag. 267 selbst „die Unvollkommenheit“ mit dem Bemerken gestehen muss, dass sie „von vorneherein gar keinen Anspruch darauf machten. für die dadurch aufgestellten Arten genügend zu sein“; solche Diagnosen können selbstverständlich auch keine Priorität begründen. Worin die Pilicht der Publikation gegenüber Stainton und Zeller bestehen soll, vermag ich nicht einzusehen, denn diesen Herren wird es gewiss vollkommen gleichgiltig sein, ob Hr. -Staud. ein paar Arten diagno- stieirt oder nicht. Es scheint, dass sich Hr. Staud. diese Pflicht nur darum auferlegt, un «s anbringen zu können, dass ein Theil seiner Arten von Zeller uw.d Stainton bestimmt wurde, für welche Gefälligkeit er nun diesen seine Fehler in die Schuhe schieben will. Vergebliches Abmühen, denn immer wird die Verantwortlichkeit für die aufgestellten Arten lediglich dem Autor bleiben! Was nun die „dritte Pflicht“ anbelangt, so macht sich Hr. Staud, da, gelinle gesagt, einer Verdrehung schuldig, denn meine Worte lauten: „Unter den „praktischen Rücksichten“, die Hr. Staud. zur Heraus- gabe dieser Diagnosen und kurzen Beschreibungen bestimmte, steht natürlich die für ihn praktische, sich die Priorität zu sichern, obenan, und das kann ihm, als dem Entdecker billigerweise Niemand verargen“. Wo kommt nun eine Silbe von einer „zugeschriebenen Pflicht“ oder überhaupt Etwas vor, was sich derart deuten liesse? Die Unbrauchbarkeit 320 seiner Diagnosen eingestehend, kann sich aber Hr. Staud. doch die süsse Befriedigung nicht versagen, darauf hinzuweisen, dass sie „immerhin noch besser seien als die seines Herrn Censors, bei dem sie nämlich ganz fehlten“. Auch da bin ich nicht seiner Meinung, denn es ist mir z. B. gar kein Concert weit lieber, als ein schlechtes. — Den kleinen Umstand, dass ich statt Diagnosen gute Abbildungen und Beschreibungen gebe, die bei ihm wieder ganz fehlen, übersieht Hr. Staud. gänzlich. Ich ergreife übrigens die Gelegenheit, es hier geradezu auszusprechen, dass Diagnosen nur in monographischen Arbeiten ihren unbestrittenen Werth haben, weil sie da mit der nöthigen Berücksichtigung der übrigen Arten abgefasst werden; dass sie aber bei Einzelnbeschreibungen mir in den meisten Fällen als ein ganz ent- behrlicher Zopf erscheinen, denn gewöhnlich bestehen sie ausein paar zusammen- «eworfenen lateinischen Brocken, die eher zu allem Andern, als zur Kenntlich- machung der Art dienen können, so z. B. bei Hrn. Staudinger. Freilich ist es nach dessen Ansicht auch gar nicht nothwendig, dass die Art kenntlich gemacht sei, sondern die Hauptsache ist nur, dass die Diagnose lateinisch sei. Franzosen publieiren zwar längst in ihrer Sprache ohne lateinische Diagnosen und Deutsche finden solche Werke sogar „meisterhaft, gründlich, epoche- machend“ ete., es versteht sich aber von selbst, dass dazu nur die fran- zösische, keineswegs aber die ehrliche deutsche Sprache berechtigt ist! Ich hatte übrigens die Absicht, des lieben Friedens wegen künftig Diagnosen zu geben, werde es aber wieder unterlassen, wäre es auch nur, um Hrn. Staud. zu überzeugen, welche Wichtigkeit ich seiner Rüge beilege. Die Phycideen-Weiber betreffend, bleibt es Hrn. Staud. unbenommen, sie zu beschreiben und so die Wissenschaft mit Arten zu bereichern, die nirgends unterzubringen sind; nur wird er sich der Verpflichtung nicht ent- ziehen können, zu den Gattungen, in welche er sie ohne Kenntniss des Männchens ganz unbegründet versetzt, ein Fragezeichen zu setzen, was er früher unterlassen hat. Die „Rechtfertigung“ stimmt übrigens meiner Ansicht „vollkommen bei“ und hilft sich damit, auf Andere mit Fingern zu zeigen, die dasselbe gethan. Auch gut! Die Prioritätshascherei betreffend, gehört sie durchaus nicht ins Bereich der Ideen, sondern in das der Thatsachen, denn warum sonst diese Hast, warum so mit Dampf und nicht lieber langsam und gut gearbeitet, warum bei jeder nur etwas abweichenden Art im Vorhinein, schon vor der Unter- suchung, Gattungsnamen vertheilt? Ich bemerke noch, dass, um neue Arten aufzustellen, es mir nöthig scheint, in die Sache genau au fait zu sein. Dies ist aber bei Hrn. Staud. in den Mierolepidopteren durchaus nicht der Fall, denn es beschränken sich in diesen seine Kenntnisse hauptsächlich darauf, sein Material von Pontius zu Pilatus zu schicken, die so erhaltenen Notizen zu sammeln, und wie er es sowohl oben bei der „zweiten Pflicht“, als bei Pancalia Grabowiella ganz naiv selbst gesteht, seinen Namen darunter zu setzen, was oflenbar ganz „praktisch‘‘ ist. 324 Und nun zu den Arten. 1. Agrotis unimacala Staud. Diese nach einem einzelnen Exemplare aufgestellte Art erklärte ich für eine mögliche Varietät von leucoyaster ; Rambur dagegen soll sie für eine Varietät von plecta erklärt haben; klar wie Tinte, dass sonach die Artrechte ausser Zweifel sind! Ich habe. zwar noch weiter bemerkt, dass Rambur in seinem Catalogue systematique des Lepidopteres de l’Andalousie eine andalusische leucogaster mit äusserst kleiner runder Makel(etwa von der Grösse eines Nadelstiches) abbildete; diese Figur würde meine Ansicht unterstützen; nichts natürlicher, als dass die „Rechtfertigung“ sie ignorirt. Die Unterschiede der leucogaster gegen plecta und unimacula bestehen nach Hrn. Staudinger: 1) Darin, dass der schwarzen Striemen, in welchem die Makeln stehen, bei leucogaster in einen Pfeilstrich ausgezogen ist, bei pleeta als kleiner rundlicher Fleck. bei unömacula als kleiner Punkt erscheint. 2) Darin, dass leucogaster auf den Vorderflügeln oben schwarze Saumpunkte, 3) auf den viel weisseren (also noch weisser als weissen?) Hinterflügeln, unten eine auf den Rippen stehende Bogenreihe dunkler Punkte habe; 4) darin, dass plecra und leucogaster viel dunkler gefärbt seien, als unimacula; 5) darin, dass die Ausfüllung zwischen den Makeln bei leucogaster schwarz oder ganz dunkel schwarzbraun, bei unimacula dagegen nur etwas intensiver, als die Grundfarbe sei. Nach Angabe dieser Merkmale bemerkt Hr. Staud. weiter, dass Rambur viel eher geneigt sei, seine unimacula für Varietät von plecta zu halten, diese Annahme zwar auch seinen angegebenen Gründen widerstreite, aber doch noch eher möglich sei, als meine, er seine unimacula daher in so lange für gute Art halte, bis ihm Jemand „dureh Thatsachen und nicht durch leere Vermuthungen das Gegentheil davon zu beweisen im Stande ist“. Das Compliment, das da neben meiner Wenigkeit auch Herrn Rambur gemacht wird und die interessante Entdeckung, dass man auch durch leere Vermuthungen beweisen kann, ganz ignorirt, erlaube ich mir die Bemerkung, dass es meiner Meinung nach in erster Linie dem Autor zukäme, die Beweise für die Giltigkeit seiner Art zu führen; dass ferner die Frage, ob Varietät von leucogaster oder pleeta zwar nicht nach obigen Angaben, wohl aber nach der Natur sehr leicht ins Reine zu bringen ist, da plecta den (nebenbei gesagt, auch vielmehr ins Gelbliche fallenden und schärferen) Vorderrandstriemen an der Innenseite (wie musiva) zahnartig erweitert hat, während bei leucogastei dieser Striemen stets gerade abgeschnitten ist. Was nun die angeblichen Unterschiede betrifft, so kann ich zu 1) mit einer ganz echten Pesther-Plecta aufwarten, die den Pfeilfleck besitzt, sind 2) bei 3 Exemplaren meiner 6 pleeta die Randflecke vorhanden, bei 3 aber fehlend, ist also vorauszusetzen, dass dieses Merkmal bei leucogaster auch nicht constant sein wird; ist 3) die Unterseite nach meinen Exemplaren bei beiden Arten gleich; beide haben eben die Anfänge einer Bogenlinie, als eine auf den Rippen stehende Reihe dunkler Punkte; ist 4) die hellere oder dunklere Farbe kein specifisches Merkmal, am allerwenigsten bei den Agro- 322 tiden; ist 5) es ganz natürlich, dass bei einem an und fürsich helleren Exem- plare auch die Ausfüllung zwischen den Makeln heller ist; sind 6) endlich Anzüglichkeiten, wie die citirten, noch durchaus keine Beweise, dass man Recht hat. Nach wie vor sind also die Artrechte dieser unimacula nichts weniger als „gerechtfertigt “ und weise ich wiederholt darauf hin, dass Rambur pl. IX. fig. 1. eine andalusische leucogaster mit fast fehlender runder Makel abbildete, diese Figur also mitten inne zwischen unimacula und leucogaster steht, und das Vorhandensein oder Fehlen dieser Makel bei den Agrotiden überhaupt sehr dem Variiren unterworfen ist; alles That- sachen und keine leeren Vermuthungen. 2. Dianthoecia saneta Staud. Hier sagte ich: Dürfte = nisus Germar sein und „begnügt sich“ Hr. Staud., zu erwidern, „dass in der reichen Sammlung des Herrn Director Kaden sich eine typische nisus Germ. befindet, die man allenfalls mit einer conspersa, nie aber mit saneta ver- gleichen kann, dass Rambur in sancta eine Varietät von silenes muthmasste, sie dieser Art allerdings am nächsten stehe, er aber in seiner kurzen Be- schreibung bereits die Hauptunterschiede angegeben habe“. Leider weiss ich diese Grossmuth nicht zu schätzen und muss ich um vollkommene Zermalmung bitten, denn das Kaden’sche Exemplar (gJ') hatte Herrich-Schäffer laut seinem II. Bd. p. 249 mit einem andern Exemplar (2) von Frivaldsky in Händen, un! wenn er auch nicht das erstere, sondern das letztere Figur 451 abbildete, so ist doch füglich nicht anzunehmen, dass er einen allfälligen Unterschied zwischen beiden gar nicht bemerkt haben sollte. Nun zieht er aber VI. Band, Register, pag. 4 und 14 nisus mit? zu carpophaga, während Guene&e (Noctuelites VI. pag. 20) dieselbe Figur ohne? zu der nämlichen Art zieht; Beweis genug, wie ähnlich diese Art der conspersa sehen muss! Staudinger fusst doch sonst in seiner „Recht- fertigung“ bei jeder Gelegenheit auf Herrich-Schäffers Urtheil; warum nun gerade da nicht? Die nisi übrigens ganz bei Seite gelassen, steht die Art jedenfalls auf schlechten Füssen, wenn weder ich nocb Rambur sie für eigene Species halten. 3. Dianthoecia andalusica Staud Sagte ich: dürfte mit capsophoba Rambur (dermalen ohne Text) zusammenfallen und halte ich mich nach Ramburs Abbildung noch immer berechtigt, eine solche Meinung aus- zusprechen. Mag Hr. Staud. auch noch so sehr von seiner Unfehlbarkeit über- zeugt sein, so hat doch seine „Rechtferiigung“ immerhin eine fatale Lücke, denn er sagt wohl, dass Rambur seine andalusica für eine dunkle Varietät von luieayo (also wieder nicht für eigene Art) eıklärt habe, sagt aber nicht, dass er capsophoba Rambur in Natur sah. Warum sah er sich sie nicht an, wenn er schon bei Rambur war? Fs happert also mit den Be- weisen und „nur Thatsachen beweisen“ etc. Was nun Ramburs Ur- theil anbelangt, so ist cs immer mit Vorsicht aufzunehmen. Es ist keine Frage, dass Rambur gründlich sein kann, wenn er will; die letzte Zeit 323 has er sich aber auf Conchylien geworfen und wenig Geschriack an Lepi- dopteren gefunden; auch ist esimmerhin möglich, dass aüch er schon so eigen- thümliche Beweise von Danksagung für gemachte Determinationen erfuhr wie die im Eingang citirtenHerren und dass er darüber verdrossen wurde. Mir für meinen Theil ging es bei Jemand so und wenn Herr Stainton für die gehabte Mühe in der Stett. Ztg. 1859. pag. 243 lesen kann, dass er aus Gelechia gaditella ein eigenes Genus machen wollte, diese Art aber doch besser bei Gelechia verbleibt,“ Professor Frey in der Stett. Ztg. 1857. pag. 271 über das Geäder von Plutella eruciferarum und Dalrlla belehrt wird, während er (Linnaea XIII. pag. 185) entgegnet, dass das Unrecht „ganz auf Stau- dingers Seite sei“, oder Zeller und Stainton, die nicht glauben wollten, dass die Raupen von Zpidola stigma, Sackträger seien, mit dem Bemerken widersprochen wird, dass dann „keiner seiner (Staudingers) Beobachtungen mehr Glauben zu schenken sei” nun aber doch herauskommt, dass diese Recht hatten, dann ist es wohl verzeihlich, wenn man solchen Herren nicht weiter die Kastanien aus dem Feuer hohlen mag. 4. Boarmia atlanticaria Staud. Ich besitze die älteren Jahrgänge der Annnles d. 1. Soc. ent. de France nicht und habe zum Ueberfluss meine von Hrn. Staud. erhaltene Doarmia atlanticaria gegenwärtig bei Herrich- Schäffer; ich kann daher weder nach der Abbildung noch nach der Natur urtheilen und beschränke mich daher darauf, zu wiederholen, dass ich seiner Zeit keinen erheblichen Unterschied an Duponchels Figur autfinden konnte. Was nun Herrn Staudingers Bemerkung betrifft, dass ich Solieraria in die Gattung Synopsia versetzte, sie also eine rudimentäre Zunge haben müsse, was bei atlanticaria aber nicht der Fall sei, so mag sie wohl sehr genial scheinen; um ehrlich vorzugehen, hätte aber nicht verschwiegen werden sollen, dass in meiner 1853 erschienenen Spanner-Ülassification Soleraria mit +, also als mir fremd bezeichnet ist und dürfie es Herrn Staud. wohl einleuchtend sein, dass man für die richtige Stellung solcher. Arten keinerlei Verantwortlichkeit haben kann; ich habe Solieraria eben nur darum neben sociaria gebracht, weil sie in Boisduvals index-neben dieser steht, hatte aber damals auch nicht einmal die Abbildung von Soleraria gekannt. Was nun den grubenartigen Eindruck an der Basis der Unterseite der männlichen Vorderflügel bet:ifft, so handelt es sich überhaupt nur darum, ob er vorhanden ist oder nicht. Herr Staud. sagt pag. 219: „Zu ‚Doarmia passt die Art auch nicht recht, da keine heilere Stelle an der Basis der Vorderflügel vorhanden ist“; die zwei von ilım eıhaltenen Männchen besitzen sie eben so deutlich, dass ein Blinder sie greifen kann. Wie diese Stellen unter dem Microscope aussehen, ob sie da Schuppen zeigen oder nicht, gehört gar nicht hieher und das Microscop soll offenbar nur zum Auf- finden von Beschönigungsgründen für total falsche, leichtfertige Behauptungen dienen, wozu aber wol: ein noch schärferes Instrument nöthig sein wird. Diese falsche Angabe über das Fehlen einer mit blossem Auge nicht zu über- sehenden grossen Grube bewog mich auch, der Behauptung verschiedener Fühle,bildung: keinen Glauben zu schenken. Was sich Rambur über diese 324 - atlanticaria. dachte oder „nicht dachte“ gehört: nicht hieher, denn nur That- sachen beweisen. nicht das, was sich Einer gedacht haben könnte. 5. Botys granatalis Staud habe ich für comptalis H.-Sch. erklärt und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil Herrich-Schäffer selbst mir 4 Stücke der russischen Art, deren Identität mit der andalusischen Hr. Staud. zugesteht, vor vielen Jahren als seine comptalis bestimmte. Herrich- Schäffers Abbildung ist hart und anscheinend verätzt, hat aber doch zu wenig Abweichendes, um eine andere Art daraus machen zu können. Was nun die Beschreibung betrifft, stimmt Mehreres nicht mit der Figur und ist vielleicht Manches erst nach der Zurückgabe des Originals dem Bilde ange- passt; so z B. sehe ich die wurzelwärts vertriebene Saumlinie nicht, und ist die innere Querlinie (die dem Texte nach sich, wie bei aeruginalis der äusseren am Innenrande nähern soll) nur in Folge der harten Darstellung scheinbar vorhanden, indem nämlich die dunklere Bestäubung der Rippen in sehr groben Strichen angegeben ist. Den Namen comptaliös betreffend, scheint derselbevonEversmann zu stammen; ich finde ihn zwar in seinen Publicationen nirgends, doch versandte der alte Kindermann diese von seinen Söhnen zuerst im Ural gesammelte Art allgemein als comptalis Ev. Dass Hr. Staud. bei Aufstellung seiner granatalis von der Existenz dieser comptalis nichts wusste, beweist sowohl der gewählte, für eine auch in Russland vorkommende Art ganz unpassende Namen, als auch der Umstand, dass er Herrich- Schäffers Abbildung ganz überging; geschieht derlei nun schon bei so grossen, bunten und auffälligen Arten, dann kann man sich ungefähr denken, wie es in den schwierigeren Gattungen aussehen mag. 6- Pompelia hispaniella Staud. Ich habe auf das Vergnügen verzichtet, eine adornatella theuer zu bezahlen und das betreffende Exemplar nach vor- herigem Vergleich retournirt, was gewiss nicht geschehen wäre, wenn ich die mindeste Abweichung bemerkt hätte. Da aber Hr. Staud. selbst gesteht, dass „es geschah, dass er einige echte adornatella als hispanella mittheilte“, so bin ich wehl hinlänglich gerechtfertigt, denn laut pag. 411 habe ich Staudingers Arten 'eben nur nach den vom Autor erhaltenen Exemplaren beurtheilt, liegt also die Schuld nicht an mir. Dass Herrich-Schäffer in seinen „Neuen Schmetterlingen“ 2. Heft Fig. 90 eine hispanella abbildet, ist richtig, dass er sie aber „als gute Art anerkannt“, ist nirgends zu lesen, denn er spricht wohl von den Unterschieden der ornatella und subornatella, mit keiner Sylbe aber von denen der adornatella, um die es sich eben han- delt. Ich bitte also um Feweise, denn nur Thatsachen beweisen, nicht leere Vermuthungen. 7. Tinea eubieulella Staud. Hier hat Staud. Recht und hat Zeller ihm zu seinem Rechte verholfen. Ich hatte nämlich diesem mein einzelnes Exemplar zum Beweise mitgetheilt, dass es die durchscheinenden Stellen der zmella habe und er entdeckte, dass sie von Beschädigung bein Spannen herrühren. Dass sie denen von imella täuschend ähnlich und an derselb.n Stelle sind, davon kann ich Jedermann überzeugen. 325 8. Tinea vitellinella Staud. Ist und bleibt chrysopterella Herr.-Schffr., ob sie nun in diese oder jene Gattung versetzt wird; ich besitze das Original zu Herrich-Schäffers Figur. 9. Depressaria cachritis Staud. Meine zwei Stücke sind inzwischen in in der Veröhlung bedeutend vorgeschritten und will ich mich des Langen und Breiten um so lieber enthalten, als es sich nur darum handelt, ob di.se Art zu cnicella oder ferul«e zu ziehen ist und uns Hr. Staud. die Unterschiede von letzterer, wahrscheinlich „aus praktischen Rücksichten“ schuldig bleibt. 10. Gelechia contuberniella Staud. Nach zwei vom Autor selbst erhal- tenen Stücken trage ich nicht das mindeste Bedenken, sie für echte seintilella zu erklären. Möchte Hr. Staud. doch so gütig sein, uns zu sagen, worin „der verschiedene Eindruck besteht, den contuberniella im Vergleiche zu sein- tilella macht“, denn Thatsachen beweisen, nichtleere Vermuthungen. Dass Frey und Stainton cubiculelia für verschieden von seöntilella erklärten, bezweifle ich durchaus nicht. 11. Anchinia teligerella Staud. Ich habe sowohl selbst gesammelte, in Herrich-Schäffers Händen gewesene, als auch Staudinger’sche Exem- plare und kann versichern, dass sie ganz = imitatrie H.-Sch. Figur 401 a. b. sind; vom Mittelpunkt hat nur eines meiner sechs Stücke eine schwache Spur. Ob ericella Dup. hieher gehört, kann ich nicht sagen, da ich, wie bereits bemerkt das Duponchel’sche Werk nicht besitze; es ist auch hier Nebensache, denn es handelt sich um imitatrix und diese hätte bei Aufstellung einer neuen Art nicht mit Stillschweigen übergangen werden sollen, sonst liefert man den Beweis der Thatsache, nicht leeren Vermuthung, dass man in der Sache nicht gehörig hewandert ist. 12. Pterophorus oxydaetylus Staud. Derselbe Fall, wie bei der vorigen Art; ich habe sowohl selbst gesammelte, als Staudinger’sche Exemplare und alle sind —= ayrorum Herr.-Schffr. Dass Staud. seine Exemplare in einem Eichwalde, ich meine auf einem Brachacker fand, wo weit und breit keine Eichen waren, hat wohl wenig zu bedeuten, denn auf Eichen wird er doch die Raupe nicht vermuthen wollen? 13. Pancalia Grabowiella Staud. habe ich für keine Pancalia, sondern für eine Elachistide erklärt und erwiedert die „Rechtfertisung“ darauf: „Mir wurde dafür die Gattung Pancalia angegeben, die ich ohne Unter- suchung annahm“. Dieses Geständniss ist doch wirklich naiv. Herr Staud. lässt also Andere für sich arbeiten und setzt dann ohne Prüfung seinen Namen darunter! Nun geht mir ein Licht auf, über das prachtvolle Latein einer gewissen Dissertation, worüber ich schon in Berlin allerlei munkeln hörte. — 14. Mieropteryx imperfectella Staud. Dass meine Frage bei der „äusserst kleinen und schon desshalb mit keiner bekannten zu verwech- selnden Art“ nicht gar so überflüssig war, beweist Hrn. Staud. eigenes Geständniss, dass er uns unter diesen Namen nicht mehr als drei verschiedene Arten auftischte. Um das, was Herr Staud. „von der Kleinheit dieser Art“ sagte, handelt es sich auch gar nicht, sondern darum, dass es diese Kleinheit 325 ausschliesslich der imperfeetella zuschrieb, während aruncella und Paykullela mindestens eben so klein, myrtelella und agleella aber noch kleiner sind und Hr Staud. also abermals den Beweis der Thatsache liefert, dass er neue Arten aufstellt, ohne die nächstverwandten zu kennen. 15. Anchinia planella Staud. Nach dem elenden Stücke, das ich von Hr. Staud. geschenkt erhielt, ist es unmöglich ein bestimmtes Urtheil abzu- geben und habe ich mich desselben auch enthalten. Nun Herr Herrich- Schäffer (Neue Schmetterl. 2. Heft) eine Abbildung nach einem guten Stücke lieferte, gestehe ich die Artrechte gerne zu. 16. Acrolepia solldaginis Staud. Ich bitte um Angabe der Unterschiede von granitella, dennnurT’hatsachen beweisen, nicht leere Vermuthungen. 17. Anchinia sobriella Staud. „Dürfte — honorelli Hüb. sein.“ Bitte schonen Sie mich nicht Herr Doctor und sagen Sie auch die Fortsetzung meiner \Vorte, damit die Welt meinen Frevel vollständig eıfahre; sie lauten: mit der sie wenigstens hätte verglichen werden sollen. Wussten Sie aber etwas von der Existenz dieser Figur? Es ist doch wirklich komisch, über die mehr oder weniger wurzelwärts reichende Gabel einer an und für sich matten Zeichnung, die durch Anhäufen oder Fehlen von ein paar Schüppchen schon verändert erscheint, an einem Bilde kritteln zu wollen, dagegen bei Diagnosen, deren Unzulänglichkeit man ein paar Zeilen darun.er selbst gesteht, auch nicht die mindeste Einwendung ertragen zu können. Uebrigens vermuthete ich nur der Diagnose nach in sobriella die honorella Hüb., wahrend Staud. jetzt selbst bekennt, dass sie eine Varietät von Heydenreichiella sei; die Artrechte sind also jedenfalls gesichert ! 18. Tortrix cupidinana Staud. Hier wird grossmüthig zugegeben, dass diese Art croceana Hübn. sei, „obwohl die Hübner’sche Figur nicht so recht zu seinen Stücken passe.“ Eines der von Staudinger selbst erhaltenen Stücke dieses „grossen, neuen, mit keiner bekannten Art zu verwechselnden Tortri«“ stimmt aber so genau, als wäre es das Original dazu. Der Hübner wurde also auch nicht einmal durchgeblätteıt. 19. Conchylis; moribundana Staud. Gibt er zu, dass sie mit vicinana zusammenfalle und Mann die Priorität habe. 20. Conchylis meridiana Staud. Kenne ich nicht und wiil ich daher die Artrechte nicht bestreiten, das aber kann ich Herrn Staudinger sagen, dass zephyrana ebenfalls „aufrecht stehende Schuppenhäufchen“ besitzt, alle Farben vom Schwetelgelben bis zum Ockeıbraunen durchläuft, oft ver:unkelte, zu schattenartigen Querbinden zusammengeflossene Stellen hat un.| die Hinter- flügel vom Weissen (g') bis ins Braune ändern. Diese dunkle Varietät fivg ich selbst in Andalusien, habe ich aus Sicilien, Brussa und Syrien und halte ich für margarotana Dup. Herr Herrich-Schäffer erklärt sie (IV. Bd. pag. 183) für zephyrana Var., worin ich ihm auch beistimme. Dass margaro- tana H.-Sch. fig. 148 eine von zephyrama und maryarotana Dup. verschiedene Art sein kann, will ich nicht bestreiten, denn ich kenne das Original nicht; sollte ich sie auf Herrich-Schäffer’s Autorität hin mit Unrecht zu x 327 zephyrana gezogen haben, so beweist dies nur, dass man selbst nach Bildern irren kann, schlechte Diagnosen also noch weniger Klarheit schaffen können. 21. Coecyx nubiliana Staud. Herrn Staudinger’s Worte: Verdient gewiss einen eigenen Namen, selbst wenn es nur Localvarietät sein sollte, dann: durch die Loupe betrachtet, finden sich bei cupressana allerdings ähn- liche schwach angedeutete marmorartige Zeichnungen, rechtfertigen wohl meine Ansicht. Ich halte nach wie vor beide Arten für eine und zwar cupressana H.-Sch. fig. 275 für ein spärlich, fig. 356 für ein schärfer gezeich- netes Stück; Mann brachte beide Varietäten aus Toscana. Localvarietäten stellt man übrigens nicht als eigene Artın auf, 2%. Dass Sericornis hibernana Staud. — littoralis Curtis, gibt Herr Staudinger selbst zu. 23. Dass Paedisca arctana Staud. = consegquana H.-Sch., ebenfalls. Was die Bemerkung des Herrn Staudinger betrifft, dass ich den Namen consequana trotz conseguana Zell. nach „streng wissenschaftlichen Prineipien“ beibehalten müsse, eılaube ich mir nur zu erwidern, dass Herrn Staudin- ger’s Meinungen für mich keine Gesetze ind. So bedauerlich es auch ist, so hat man sich in der Lepidopterologie doch noch nicht dazu bequemen wollen, gleiche Speciesnamen in verschiedenen Gattungen wiederkehren zu lassen und ich sah mich in allen meinen Arbeiten (wie pag. XIV. meiner Noctuinen zeigte, jedoch ungerne) genöthigt, dasselbe Verfahren zu beobachten. Hätte ich da bei einem einzigen Wickler etwa eine Ausnahme machen sollen? 24 (arpocapsa putaminana Staud. Dass sie von pomonella verschieden sei, ist Herrn Staudinger jetzt selbst „sehr unwahrscheinlich.“ Ich hatte also sehr Unrecht, die Artrechte „anzuzweifeln !* 25. Grapholitha salvana Staud. Hier muss ich einen Irrthum eingeste- hen. Ich habe nämlich in meiner Sammlung statt plumbatana lauter salvan.a. Wo sie herstammen, kann ich nicht mehr mit Bestimmtheit sagen; aus Spanien sind sie aber keinesfalls, denn ich besass sie schon lange vor meiner Reise dorthin. Von plumbatana, die ich gegenwärtig nicht besitze und daher im kais. Museum verglich, ist sie jedenfalls verschieden. 26. Gropholitha ;paediscana Staud. Hier habe ich allerdings minutana statt Zrimaculana schreiben wollen, denn diese habe ich selbst in Andalusien gefangen. Dass die Art eingehen muss, gibt Staudinger in der „Rechtfer- tigung“ selbst zu. Die 26 „Anzweiflungen“ wiederholt, verhält es sich durchaus nicht so, wie Staudinger angibt, dass er nämlich „bei 15 Arten durch Angabe der Gründe meine Angaben widerlegt, bei 5 sie ungewiss blieben und nur bei 5 begründet seien“ (über die 26., die Gattung: Pancalia betreffende, geht er hinweg), sondern stellt sich heraus, dass: 1. T. Grabowiella nicht zu Jancalia, sondern wie ich angab, zu den himmelweit verschiedenen Elachistiden gehört. 2. Eilf Arten, als 1. Botys yranatalis,. 2. Tin. vitellinella, 3. Gel. contu- berniella, A. Anch. teligerella, 5. Pieroph. oxydactylus, 6. Tort. eupi- dinana, 7. Conch. moribundana, 8. Coce. mobiliana, 9. Serie. hibernana, 328 10. Paed. arctana, 11. Penth. paediscana sicher mit längst bekannten zusammenfallen und nur bei Nr. 4, 3 und 8 noch einige unstichhältige Einwendungen gemacht worden. 3. Die Rechte von 8 Arten, als 1. Agrot. unimacula, 2. Dianth. sancta, 3. Dianth. andalusica, A. Depr. cachritis, 5. Acrol. solidaginis, 6. Anch. sobriella, 7. Conch. meridiana, 8. Carp. putaminana, nichts weniger als festgestellt sind, denn Nr. 1 hat kein genügendes Merkmal, 2 und 3 sind nach Rambur nur Varietäten bekannter Arten, bei 4 und 5 bleibt uns Herr Staudinger die Angabe der Unterschiede schuldig, 6 und 8 sind ihm selbst zweifelhaft und von den Artrechten von 7 bin ich auch nicht überzeugt. 4. Bleibt bei einer Art: Boarınia atlanticaria die Frage offen, ist aber . jedenfalls eine total falsche Angabe zu berichtigen. 5. Habe bei Pempelia hispanella jedenfalls ich keine Schuld, dass ich sie zu odornatella zog, da mir der Autor selbst diese als hispanella mit- theilte; sind übrigens die Artrechte ebenfalls noch zu beweisen. 6. Erscheinen 4 Arten, als Tin. eubieulella, Micropt. imperfectella, An- chinia planella und Grapholithu salvana als sichergesteilt. Bei der ersten und letzten habe ich gefehlt, bei der zweiten ist nicht Staud., sondern Herrich-Schäffer der Autor, nachdem Staudinger unter diesem Namen drei Arten vereinigte; über die dritte hatte ich kein bestimmtes Urtheil abgegeben. Was bleibt also von der ganzen „Rechtfertigung“ übrig ? Wenn nun ein Autor Arten aufstellt, die längst im Hübner und Herrich-Schäffer abgebildet sind, sich nicht einmal die Mühe nimmt, diese Werke durchzublättern; wenn er Elachisten für Pancalien hält, seine Arten mit ungenügenden Diagnosen versieht, die Beweisführung für die Unterschiede schuldig bleibt, schon nach den ersten Einwendungen Verwechs- lungen (Pemp. hispanella und Meier. imperfectella) eingestehen muss und wieder zu anderen Resultaten gelangt; ist man dann berechtigt einem solchen Autor gegenüber Zweifel über die Giltigkeit der von ihm auf- gestellten Arten zu äussern? Ich glaube ja und setze meinen Kopf zum Pfande, dass ich unter den übrigen prätentirten neuen Arten noch man- chen alten Bekannten entdecken werde, wenn mir Her Staudinger sein Material zusenden will. | Anzeige. Das Coloriren der Tafel 1—4 und 7—8, so wie der in diesem Jahr- gange noch nachfolgenden 9 und 10 besorgen wir um 30 Nkr. (= 6 Sibgr.) per Blatt, Porto für Retoursendung mit inbegriffen, wenn uns der Betrag franco zugeht. Im Buchhandel tritt eine entsprechende Erhöhung ein. Hiezu eine Anzeigen-Beilage. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Veberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomoloeische Monatschrift. Redaection und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 695. Nr. 11. .. IV. Band. November 1860. 19) Beiträge zur Lepidopteren-Fauna von Labrador. H. B. Möschler in Herrnhut. In dem letzten Jahrzehent hat sich das Interesse für die nor- dischen Insektenarten sehr gesteigert und sind theils von wissenschaft- lichen Entomologen Reisen in jene unwirthbaren Regionen unternom- men worden (wie von Dr. Staudinger im Jahre 1857 nach Island und von demselben und Dr. Wocke im verflossenen Sommer nach Norwegen), theils haben Händler wie Keitel in Lappland gesammelt. Endlich sind die Faunen einzelner nordischer Länder, wie die Grönlands, von Dr. Staudingerin der Stettiner entomologischen Zeitung, und die von Labrador durch meinen Freund, Herrn Lehrer Christoph und mich in derselben Zeitschrift mehr oder weniger ausführlich abgehan- delt worden. Wenn ich es jetzt versuche, ein möglichst vollständiges Bild der Schmetterlingsfauna Labradors zu geben, so bin ich doch weit entfernt zu glauben, es sei damit irgend etwas Erschöpfendes geleistet, im Gegentheil bin ich überzeugt, dass sich nach und nach dort noch manche jetzt noch unbekannte Art unter Eulen, Spannern und Micropteren auffinden lassen wird, wofür das von mir 1848 und von Christoph 1858 gegebene Verzeichniss im Vergleiche zu meinem jetzigen den besten Beweis liefert, denn im ersteren erscheinen nur 17, im zweiten 29 Arten aufgezählt und jetzt kenne ich schon 57 in Labrador vorkommende Arten. Ehe ich zu deren Beschreibung schreite, sei es mir erlaubt, die interessanten Aufsätze Staudinger’s in Bd. XVII. der Stett. ento- mol. Zeitung mit einigen Worten zu erwähnen, dann Christoph’s und meine frühere Arbeit in derselben Zeitschrift zu besprechen und endlich eine kurze Beschreibung des Landes, so weit ich in dieser Hinsicht zuverlässige Notizen sammeln konnte, zu geben. Wiener entemol. Monatschr. IV. Bd. 2% 330 Dr. Staudinger gibt a. a. OÖ. p. 210—289 zuerst die Be- schreibungen seiner während eines Sommers in Island gesammelten Lepidopteren; es sind 33 Arten, nur Eulen, Spanner und Mieropteren, denn Falter, Schwärmer und Spinner fehlen in Folge der eigenthüm- lichen climatischen Verhältnisse gänzlich. In Labrador, welches freilich zum Theil hinsichtlich der Breitegrade südlicher als Island liegt, doch aber ein ganz eigenthümliches Polarland ist, fanden sich, wie erwähnt, bis jetzt 57 Arten, und zwar 417 Tagfalter, 4 Spinner, 17 Noctuen, 11 Spanner und 8 Micropteren ; Schwärmer fehlen ebenfalls. Von den durch Staudinger in Island gesammelten Arten kommen folgende auch in Labrador vor: Agrotis rava H.-S., Had. ezulis Lefbr., Cidaria caesiata W. V., Tortr. pratana H., Tinea rusticella H., also fünf Arten; die übri- gen 28 isländischen, als: Episema graminis L., Agrotis islandiea Stdg., Noctua conflua Tr., Triph. pronuba S. V., Had. Sommeri Lefbr., Mamestra pisi L., Plusia interrogationis L., Cidaria trun- cala View., C. munitala H., C. propugnata W.V., C. thulearia H.-S., €. alchemillata W. V., C. elutata W. V., Eupith. scoriata Stdg., E. satyrata H., E. valerianata H., Teras maccana Tr., Penth. betulelana Z., Crambus pascuellus L., extinctellus Z., Pem- pel. carbonariella F. R., Plut. erueiferarum Z., Plut. Dalella St., Plut. septentrionum Z., Gelech. thuleella Stdg., Endros. lacteelta W. V., Coleoph. algidella Z., Pteroph. islandicus Stdg. wurden daselbst noch nicht bemerkt, doch werden sich einige von diesen Arten wohl noch in Labrador vorfinden. Interessant ist es, dass die daselbst flie- gende Cid. populata m Island zu fehlen scheint, während truncata und elulata daselbst häufig sind. Der zweite Aufsatz p. 289—298 behandelt einige nordische Anarta-Arten. Es werden aufgeführt: An. myrtilli, die Staudinger aber in keinen nordischen Exem- plaren vor sich hatte und nur von ihr bemerkt, dass dieselbe von Zet- terstedt in seinen Insecta lapponica beschrieben sei. Ihr Vorkommen in Labrador möchte ich bezweifeln; sie würde sicher, wie die übrigen Arten dieser Gattung bereits aufgefunden sein. Cordigera S. V. kennt Staudinger aus Lappland, sie kommt in Labrador nicht selten vor. Die in Lappland, Schweden und Norwegen fliegende Melaleuca findet sich, doch nur selten, in Labrador. 331 Melanopa Thnbg., welche ausser Scandinavien auch den höheren Alpen Deutschlands angehört, ist in Labrador gemein. Amissa Lefbr., in Lappland sehr selten, in Grönland häufiger, findet sich in Labrador nur sehr einzeln. Algida Lefbr., die in Grönland, wohl kaum in a vor- kommt, fliegt, doch sehr selten, in Labrador. Funesta Zetterstd., eine sichere Lappländerin, erhielt ich in zwei Exemplaren aus Labrador. Leucocycla Stg., eine neue grönländische Art, fliegt auch in Labrador, ich erhielt ein einzelnes Weib von dort. Zetterstedtii Stdg., welche Keitel aus Lappland mitbrachte, kenne ich noch nicht als Bewohnerin Labradors. Der dritte Aufsatz Staudingers a. a. OÖ. p. 299—308 führt die ihm bekannten Schmetterlinge Grönlands auf. Von ihnen finden sich auch in Labrador : Arg. Chariclea Var. Boisduvalii Som., A ot. rava H.-S., Had. ezulis Lefbr., Plus. parilis Hb., Anarta amissa Lefbr., An. leuco- eycla Stdgr., An. algida Lefbr., Cid. polaria Var. Brullei Lefbr. Von den übrigen daselbst aufgeführten Arten erhielt ich eben- falls aus Grönland: Col. Bothü Ross., Pol. occulta Var. implicata Lefbr., Had. Sommeri Lefbr., so wie auch Had. exulis und An. algida, dagegen sind mir Epis. graminis L., Agrot. islandica Stdg., Agrot. Drewsenü Stdg., Noct. Westermanni Stdg., Plus. diasema Dalm., Clhimat. brumata L., Pemp. carbonariella F. R., bisher weder von Grönland noch Labrador zugekommen. Ueber die Schmetterlinge Labradors erschien der erste Aufsatz von mir im Jahre 1848 in der Stettiner entomologischen Zeitung IX. p. 172—174. Derselbe enthält nur eine kurze Aufzählung der mir damals bekannten Arten und überdies mehrere Unrichtigkeiten, da mir zu jener Zeit sowohl eine genügende Sammlung , als literarisches Material fehlte. Ich führte in jenem Aufsatz folgende 17 Arten auf: Arg. Aphirape, Arg. Ossianus (waren Var. TrıclarisH.), Arg. Freya, Friyga, polaris, Chariclea, Chion. Bootes, Bore (war ebenfalls Bootes), Norna (war Jutta), Col. Nastes, Pelidne, Hesp. tessellum ? (war centaureae), Euprep. yelida mihi (war Quenselü Payk.), Or- 2a 332 thos. gothica (war carnea Thnbg.), Anarta cordigera und zwei mir unbekannte Arten von Anarta (algida und amissa). Seitdem ist über labradorische Schmetterlinge nur noch ein :Auf- satz von meinem Freunde, Herrn Lehrer Christoph, erschienen. Der- selbe bespricht in der Stettiner entomologischen Zeitung XIX, p. 307 bis 315 die 29 Arten, worunter sich drei neue, von ihm beschriebene befinden. Ich erlaube mir diesen Aufsatz etwas ausführlicher zu besprechen. Die Lage der Missionsstation Okkak, wo jene Lepidopteren gesammelt wurden, ist irrthümlich, wohl durch einen Schreib- oder Druckfehler als 75° n. B. angegeben, in Wahrheit liegt Okkak nur unter 57° 33° n. B. Die nördlichste Spitze Labradors liegt unterm 61. Breitegrad, Von Tagfaltern führt jener Aufsatz auf: Arg. Ossianus (ist V. Triclaris H.), Arg. Chariclea Var. Boisduvalü Som., Van. Antiopa L., Chion. Bootes B., Crambis Freyer, Taygete H.*) Ch. Balder B., Lyc. Agwilo B. (der in der Note erwähnte Po- Iyom. Franklini ist von mir weiter unten am betreffenden Orte aus- führlich erwähnt), Col. pelidne B., Col. nastes B., Hesp. centaureaeB. (in Deutschland fliegt, wie Freund Christoph glaubt, diese Aıt nicht). An Heteroceren werden aufgezählt: | Orygia spec.? (wird sicher mit der in der Note beschriebenen Laria Rossü Curtis identisch sein), Euprep. Caja L., Eupr. Quen- selü Payk., Episema? ähnlich der G@othica (ich habe das Exemplar *) Herr Christoph bemerkt, er könne unter diesen Arten hinsicht- lich der Flügelform und des Aderverlaufes keinen Unterschied finden und hält sie für identisch, glaubt auch, dass C'h. oeno B. dazu gehören möge. Indem ich wegen der Unterscheidungskennzeichen dieser Arten auf meinen Aufsatz in dieser Zeitschrift „Die zur europäischen Fauna gezählten Arten der Gat- tung COhionobas“ verweise!), bemerke ich hier bloss, dass sich Bootes, Taygete und Oeno sehr gut unterscheiden lassen, Crambis Fr. aber nur Synonym von Taygete ist. Oeno besass zur Zeit Herr Christoph nicht und konnte ich ihm, da ich die Arbeit erst sah, als sie bereits gedruckt war, keine echten Exem- plare von Oeno vorzeigen. Dass alle diese Arten gleichen Rippenyerlauf haben, ist, da sie in die gleiche Gattung gehören, ganz natürlich; als Grund zur Artbestimmung kann derselbe bei Thieren einer Gattung doch nicht benutzt werden. !) Dieser Aufsatz ist druckfertig und erscheint in nächster Zeit in der Wiener entomol. Monatschnift. 333 in Christoph’s Sammlung gesehen, es ist eine stark geflogene Orthosia earnea Thnbg.), Anarta cordigera W. V., Anarta algida Lefb., vidua H., melanopa Thnbg., A. melaleuca Thnbg. Aspilates spuriaria Chr., neue Art, die dem Rippenverlauf nach sicher nicht zu Aspilates, sondern zu Acidalia gehört, wenn sie nicht eine eigene Gattung bildet, Anaitis sororiaria H., Phaesyle polaria B. Var. BrulleiDup., Cidaria disceptaria F. v.R., Penthina spec.? der sauciana ähnlich, Tortr. pratana H. Crambus trichostomus Chr. (neu), Cramb. labradoriensis Chr. (neu), Eudorea centuriella W. V., Tinea rusticella L. In meiner jetzigen Arbeit sind die von Christoph zuerst beschriebenen Arten der Vollständigkeit wegen mit aufgeführt. Labrador oder Neu-Britannien ist eine circa 24 -25000 Quadrat- meilen grosse Halbinsel des nordöstlichen Amerika, die sich vom 50. bis 61. Breitegrade erstreckt, ihrer Lage nach also durchaus nicht unter die Polarländer gehören würde, wenn nicht die klimatischen und übrigen physikalischen Verhältnisse das Land zu einem richtigen Polar- land machten. Seine Südspitze würde mit 50° noch etwas südlicher reichen wie der grösste Theil Norddeutschlands, seine Nordspitze — 61° liegt noch südlicher wie die Südspitze Islands 63° 35‘. Im Norden grenzt Labrador an die Hudsonsstrasse, im Osten an das Nordmeer, im Süden an den St. Lorenzbusen und Canada, im Westen an die James- und Hudsonsbai. Die ungefähr 100 Meilen breite Davisstrasse trennt es von Grönland, dessen südlichste Spitze Cap Farnwall mit dem Cap Chudleigh im äussersten Nordosten von Labrador in gleicher Breite liegt. Die Belle-isle-Strasse scheidet es von Neufoundland. Die Missionsstationen, um welche die aufgeführten Schmetter- linge gesammelt wurden, liegen an der Ostküste von 55° 35' — 58° 20' nördlicher Breite in der Nähe des Meeres. Die Küste ist felsig, aus- ‚gewaschen, mit vielen kleinen Buchten eingeschnitten und von unzäl- ligen Felseneilanden umgeben. Das Innere des Landes besteht in einer öden, unbewohnten ge- birgigen Wildniss, welche mit grossen Waldungen, Sümpfen und Seen angefüllt ist. Obgleich dasselbe einige Grade südlicher als Grönland liegt, ist die Kälte während des langen Winters doch hier heftiger. Im Winter, welcher Ende August anfängt und im Juni aufhört, also 9—10 Monate dauert, fällt das Thermometer auf 25 Grad Reaumur 334 unter 0, in den Sommermonaten dagegen steigt es öfter bis 25 Grad R. Wärme. (Von den nicht bedeutenden Flüssen kennt man nur die Mündungen). Dieser grösseren Sommerwärme ist es zuzuschreiben, dass in Labrador ein weit grösserer Reichthum an Pflanzen und in Folge dessen auch an Insekten, als in Grönland herrscht. Man findet Waldungen von Tannen, Fichten,’ Lärchen (Larir microcapsa), deren Stämme von solcher Stärke sind, dass sie zu Bauholz und Bret- tern verarbeitet werden können; von Bäumen und Sträuchern kommen ferner vor: Birken (Betula humilis), Erlen (Alnus pumila L. et serrulata Wildh.), viele Arten von Wollweiden, Alpen-Johannis- beeren, Ribes alpina und prostrata, Himbeeren, Rubus Chamaedorus et acaulis, ferner die meisten im Norden Scandinaviens wachsenden Phanerogamen u. a. viele Sarifraga-Arten, Vaccinium myrtillus, vilis-idaei, uliginosum, caespitosum, Schollera o@ycoccos, Viola-Arten, einige Leguminosen, von Epiobium 4—5 Arten, und viele andere. Auch Gräser, Binsen, Riedgräser, so wie Farrenkräuter gibt es in ziemlicher Auswahl; im Ganzen mag die Flora 200—250 Arten Pha- nerogamen zählen. In der Nähe der Missionsstationen finden sich we- niger Wälder, als niedriges Gesträuch und zum Theil sumpfige Wiesen- flächen, der Tummelplatz der Tagfalter. Da ich von den verschiedenen Schmetterlingen die meisten Arten, sowohl von den nördlichen als südlichen Plätzen erhielt, so scheint es, dass die Küste von Labrador von diesen Lepidopteren gleichmässig bevölkert ist, doch dürfte es noch lange nicht an der Zeit sein, über die Verbreitung der dortigen Arten Vermuthungen anzustellen. Ueber die sonstigen Verhältnisse Labradors in Bezug auf Bewohner und deren Lebensart, Thiere u. s. w. ist hier nicht der Ort, Nachrichten zu geben, und ich gehe daher zur Besprechung der einzelnen Schmetterlingsarten über. 1. Argynnis Aphirape var. Trielaris Hübn. Die Ansichten, ob Aphirape wit Ossianus Hbst. und Trielaris H. vereinigt oder getrennt werden müsse, sind getheilt und halte ich es daher nicht für über- flüssig, diese streitige Frage etwas ausführlich zu erörtern, indem ich mich auf eine ziemliche, zur Vergleichung vorliegende Anzahl von Exemplaren aller drei Formen stütze. In der Grösse waltet kein besonderer Unterschied zwischen die- sen Arten vor; ich finde die Flügelspannung bei Aphirape 44—51 Mill., bei Ossianus 44—44 Mill. und bei Trielaris ebenfalls 41—44 Mill. 335 messend; auch in der Breite der Flügel findet sich keine besondere Verschiedenheit ; die Vorderflügelbreite von Aphirape beträgt 12—15, von Ossianus 12—13 und von Trielaris 12—14 Millim. Fühler, Palpen, Thorax, Hinterleib und Füsse sind bei allen drei Formen gleich gefärbt. Die Grundfarbe der Oberseite lässt gleichfalls keinen Grund zu einer Trennung finden. Aphirape mas. und beide Geschlechter von Triclaris führen auf der Oberseite ein übereinstimmendes Rothgelb, Ossianus zeigt dasselbe dunkler, mehr ins Rothbraun ziehend; dadurch und durch die stärkere Anlage der schwarzen Zeichnung nähert er sich mehr Aphirape foem., während Trielaris durch feinere Zeichnung dem Mann von Aphirape näher steht; einzelne Weiber von Trielaris bilden indessen gute Uebergangsformen zu Ossianus und Aphirape foem. Die Gründe zur Trennung von Aphirape und Ossianus-Triclaris mussten die Hinterflügel durch ihre Unterseite liefern und bei Ver- gleichung einzelner Exemplare der einen und anderen Art ist es auch wirklich nicht leicht, für ihr Zusammengehören zu stimmen. h Herr.-Schäff. gibt in senem Werk Bd. I. p. 34 folgende Unterschiede des Ossianus von Aphirape an: 1. Die drei grösseren Flecke der Mittelbinde — in Zelle 1 e, 4 und 7 — seien bei Ossianus stets silberglänzend. “ 2. Die Spiegelkerne und Randdreiecke sollen bei Ossianus eben- falls stets- silberglänzend sein. 3. Soll der Lichtstreif aus gleichen nur wurzelwärts scharf begrenzten, saumwärts nur in Zelle 3 und 4 sich über die Spiegel hinaus erstreckenden Bogen gebildet sein. Ad 1) Besitze ich freilich kein Exemplar von Aphirape, wo auch nur ein, viel weniger drei Flecke der Mittelbinde eine Spur von Silber- slanz zeigten. Sie sind stets hellgelb, beim Weib ins Grüne spielend, gefärbt; ein liefländischer Mann zeigt sie weissgelb. Ich besitze aber Ossianıs aus Lappland-und Trielaris aus Labrador, wo nur der Mittelfleck eine schwache Spur von Perlmutterglanz zeigt : die übrigen Flecke der Mittelbinde färben sich weisslich oder gelblich; bei Tri- claris sind sie zum Theil rostroth bestäubt ?). 2) Boisduval stellt Icones pt. 19 f. 3 Trielaris mit ganz hellgelber Mittelbinde der Unterseite der Hinterflügel und eben solchen Spiegelkernen dar, die lebhaft rothbraune Grundfarbe der Hinterflügel, so wie Färbung und Zeichnungsanlage auf Ober- und Unterseite zeigen unverkennbar Tri- 336. Ad 2) Was die Farbe der Spiegelkerne und Randdreiecke anbe- langt, so zeigen dieselben deutsche Exemplare von Aphirape gelb oder . grünlichgelb; ein Mann aus Liefland hat schon weisse, mattglänzende Randdreiecke und von Trieclaris besitze ich Stücke, welche gelbe Spie- gelkerne und fast nicht stärker glänzende Randdreiecke als liefländische Aphirape zeigen ?). Ad 3) Was die wurzelwärts scharfe Begrenzung des Lichtstreifes anbelangt, so bieten die Exemplare von Ossianus und Trielaris schon unter einander Verschiedenheiten dar, und kann dies Merkmal unmög- lich zu einer Trennung benutzt werden; eben so unsicher erweist sich das Hinaustreten des Lichtstreifes saumwärts über die Spiegelkerne nur in Zelle 3 und 4 bei Ossianus. Ein liefländisches Exemplar von Aphirape stimmt darin genau mit Ossianus überein, dagegen zeigt ein Mann von Ossianus den Lichtstreif auch in Zelle 1 ce und 2 über die Spiegel vorgetreten, ja bei einem Manne von Triclaris erlangt er in Zelle 1 c bis 6 diese Ausdehnung. Auch die Grundfarbe der Hinterflügel %) bleibt nicht constant; die liefländischen Exemplare von Aphirape zeigen in dieser Hinsicht zum Theil Uebergänge zu Ossianus und auch Tröelaris nähert sich ihm bisweilen auffallend. elaris, auch wird Hübner mit Bestimmtheit, Herbst dagegen mit ? eitirt; als Vaterland ist das nördliche Lappland, Cap Nord und Labrador angegeben. Käme nun Trielaris wirklich mit so gelber Mittelbinde auf der Unterseite der Hinterflügel vor, so würde der Streit, ob diese Art mit Aphrrape identisch sei, sogleich entschieden sein; diese ganz gelbgefärbte Binde habe ich aber unter hunderten von verglichenen T'rielaris nie beobachtet und Boisduval widerspricht der Abbildung in seiner Beschreibung auch selbst, denn in der Diagnose sagt er: lunulis terminalibus serieque ocellorum argenteis und in der Beschreibung: Toutes les taches d’ un blanc jaunätre, sont iei d’ une couleur nacree, excepte la raie transverse qui precede les taches ocell&es. 3) Boisduval’s Fig. 6 zeigt unrichtix die Randdreiecke statt auf dem Saum aufsitzend als ziemlich runde, frei zwischen Saum und Spiegelkernen stehende, viel zu silbern glänzende Flecke. *) Für‘ gewöhnlich herrscht bei Aphirape mit Ausnahme zweier, die Mittelbinde begrenzender rothgelber Bänder und einiger gleichfarbiger Be- stäubung vor den Spiegelkernen in Zelle 4, 3 und 5, 6 ein lichtes Gelb vor; bei Ossianus erscheint nur der Lichtstreif gelblich, übrigens ist die Grundfarbe eine mehr oder weniger ins Rothbraun ziehende Rothgelb, bei Triclaris erscheint die Grundfarbe mit Ausnahme des Lichtstreifes braunroth , oft zimmtbraun gefärbt. 33T Bedenkt man, wie sehr Artemis als Varietät Becker und Merope abändert oder wie Niode mit und ohne Silberflecke auf der Unterseite der Hinterflügel erscheint, so wird man bei ganz gleicher Zeichnung schwerlich die nicht einmal constant bleibende Färbung der Hinterflügel auf der Unterseite als Trennungsgrund für Ossianus und Trielaris von Aphirape gelten lassen können und werden Jene, welche nur eine Art annehmen, bestimmt im Rechte sein. Als ausgezeichnete Localformen können übrigens sowohl Ossianus als Trielaris mit Recht ihren Namen behalten und würde ihre systematische Stellung und Synonymie fol- gende sein: Argynnis Aphirape Ochsh. Bd. 1. p. 52. Hübner 23—25. 811. Meigen t. 12 £. 1. Hirje yuesra last. Auf. 52. I2t. ‚61.,D: Herr.-Schäff. Bd. I. p. 34. Esper tab. 410. Cont. 65. f. 5. Eunomia. Herbst t. 270. f. 6. 7. Tamyris. Vaterland: Deutschland, Scandinavien, Liefland. Var. a. Trielaris Hübn. Hübn. Exot. Vol. Il. Herr.-Schäff. Bd. I. p. 34 (zu Ossianus gezogen). Boisduvalt. 19. f. 1—3, Ossianus. Vaterland: Labrador. Var. b. Ossianus Herbst. Herbst. t. 270. f. 4. 5. FreyerN. B.N. 355. f. 1. 2. Herr.-Schäff. t. 67. f. 322. 323. Bd. I. p. 32. Hübn. f. 734. 735. Aphirape. Vaterland: Lappland, überhaupt das nördliche Scandinavien. 2. Argymnis Frigga Thunbg. Herr Gerichtsrath Keferstein zieht in seinem „Versuch einer kritisch-systematischen Aufstellung der europäischen Lepidopteren, mit Berücksichtigung der Synonymie ®)* Thore Hb. als Varietät zu Frigga, aber sicher mit Unrecht. Beide Arten unterscheiden sich so wesentlich von einander, dass an eine Vereinigung unbedingt nicht zu denken ist. Frigga führt als Grund- farbe der Oberseite ein lichteres Rothgelb, als Thore, die schwarzen Zeichnungen sind feiner und nie über die Mitte des Flügels, von der Wurzel aus, durch schwärzliche Bestäubung verdeckt, während bei Thore, besonders auf den Hinterflügeln meist nur einzelne Flecke der ’) Stettiner entomologische Zeitung. XII. 1851. p. 246. 338 Grundfarbe aus der dunkeln Bestäubung vortreten. Den Hauptunter- schied bietet die Unterseite der Hinterflügel; bei Frigga sind dieselben von der Wurzel bis zur Mitte lebhaft zimmtbraun gefärbt, die Mit- telbinde ist viel schmäler, stark gebogen aus meist rundlichen weissen, dicht rothgelb oder zimmtbraun bestäubten Flecken bestehend, nur der ziemlich grosse Vorderrandfleck färbt sich weisser, bildet nach innen in seiner unteren Hälfte einen Winkel und erreicht verlängert den oft einzig sichtbaren oberen, weissen Basalfleck. Die äussere Flügelhälfte ist violett purpurn gefärbt und wird von dem Wurzel- feld durch einen, nach dem Innenrand dunkler, fast schwarzgrau bestäubten, violett silbernen Lichtstreif getrennt, der Saum ist violett bestäubt und zeigt nach innen kleine bräunliche Randflecken, zwischen ihnen und dem Lichtstreif steht eine Reihe dunkel grauer Randflecke, der schwarzen Punktreihe der Oberseite entsprechend. Aus dieser Be- schreibung werden auch Jene, welche Friögga weder in Natur noch aus Abbildungen kennen, die grosse Verschiedenheit, welche sie von Thore zeigt, erkennen. — Auch der Flügelschnitt beider Arten stimmt nicht überein. Frigga hat spitzere Vorderflügel, die Hinterflügel sind ebenfalls weniger gerundet, als bei Tore und zeigen einen länger gezogenen Hinterrand.. — Saga Kad., welche ich nicht in Natur kenne, stimmt, wie mir Herr Dr. Staudinger sagte, im Wesent- lichen mit Friögyga, wie ich solche aus Labrador erhielt, überein ®). Die Palpen sind bei Friyga ganz dunkel braunroth, bei Thore oben rothbraun, unten gelb, die Fühlerkolbe ist bei Frigga ganz schwarz, bei Thore schwarz mit rothgelber Spitze. Frigga ist der seltenste Tagfalter Labradors; ich erhielt in Zeit von zehn Jahren erst drei oder vier Exemplare. Sie fliegt mit den verwandten Arten im Juli auf Wiesen und ist auch als sichere Lappländerin bekannt. 3. Argymnis Freya Thunbg. 4. Arg. polaris Bd. 5. Arg. Cha- rielea. Hbst. Herr Forstmeister Werneburg sagt in seinem Aufsatz Die Lepidopteren. in Thunberg Dissertationes academicae ”) bei Freya: Eine grosse Anzahl: von Exemplaren der Pap. Frreya, polaris °) Exemplare von Frigga, welche Herr Wocke in Norwegen gesam- melt, stimmen im’ Wesentlichen mit meinen Exemplaren überein, Thore aus Norwegen ist auffallend bleich gefärbt. ’) Stettiner entomologische Zeitung. XX. 1859. p. 49. 339 und Boisduwvalü in Herın Gerichtsrath Keferstein’s Sammlung zeigt deutlich die Uebergänge von einer Species zur andern, dieselben gehören als Localvarietäten zusammen. Ohne Wichtigthuerei glaube ich dreist versichern zu können, von diesen Arten wohl mehr Exem- plare, als irgend ein anderer Entomologe verglichen und mir dadurch über sie ein festes Urtheil gebildet zu haben, welches dem von Herın Werneburg aber gerade entgegengesetzt lautet. Nie bin ich unter hunderten von Faltern dieser Arten darüber in Zweifel gewe- sen, welches Exemplar zu der einen oder anderen Art gehöre, nie habe ich auch deutliche Uebergänge von der einen zu der andern gefunden, ganz besonders scharf unterscheidet sich aber Polaris, welche überhaupt nur sehr unwesentlich variirt, von Freya und Chariclea. In Folgendem denke ich die mir stets constant erschienenen Trennungs- merkmale kurz anzuführen, es den Lesern überlassend, sich ihr Urtheil für oder wider Artverschiedenheit selbst zu bilden, nur noch bemer- kend, dass ein Theil der Exemplare von Polaris in der Sammlung des Herrn Keferstein von mir herrührt 3). Von Localvarietäten kann wohl schon desshalb nicht die Rede sein, weil keine der drei Arten an besondere, von den Flug- plätzen der anderen verschiedene Localitäten gebannt ist, vielmehr, wenigstens in Labrador, alle drei Arten unter einander an gleichen Stellen und zu gleicher Zeit fliegen ; überdies kommt die als sichere Lappländerin bekannte Freya eben gerade so ausgezeichnet und gefärbt in Lappland und Labrador vor, so dass man schwerlich die dortigen Polaris und Chariclea als Localvarietäten Labradors von Freya anse- hen kann. Eine ausführliche Vergleichung dieser Arten in Bezug auf Grösse, Färbung und Zeichnung der Oberseite unterlasse ich; die meisten, Ar- gynnis-Arten und auch die besprochenen bieten in dieser Hinsicht wenig oder gar keine constanten Trennungszeichen ; nur so viel sei bemerkt, dass Polaris ein dunkleres, mehr auf Braun ziehendes, durch schwärzliche Bestäubung oft. ganz verdüstertes Rothgelb als Grund- farbe der Oberseite führt, während bei Freya und Chariclea dieses Rothgelb reiner, die dunkle Bestäubung geringer ist. Die ganze Gestalt von Polaris. ist zudem eine gedrungenere, s) Eine von den Herren Wocke und Staudinger inNorwegen gesam- melte Art weicht in einigen Punkten von der labrad. Chariclew bedeutend ab und ist, wenn nicht die wahre Chariclew Schnd. vielleicht eine neue Art. - 340 plumpere, als die der beiden anderen Arten. Die Palpen fand ich bei Polaris stets dunkel rothbraun, bei Freya oben rothbraun, unten gelb, das erste Glied an der Aussenseite rothgelb behaart. Chariclea führt sie heller oder dunkler rothgelb. Die sichersten Unterscheidungszeichen bietet die Unterseite der Hinterflügel. Ihre Grundfarbe ist bei Polaris ein schmutziges, dunkles Rostbraun, bei Freya Veil-, bei Chariclea Zimmtroth. Die weisse Mittelbinde hält in der Breite die Mitte zwischen denen von Freya und Chariclea; erstere führt sie breiter, letztere schmäler. Bei Po- laris ist sie zum grössten Theil durch bräunliche Bestäubung verdun- kelt, nur ihr innerer und äusserer aus mit den Spitzen gegeneinander gekehrten Bogenflecken gebildeter Rand, sowie der Mittel- und Vorder- randsfleck in ihrer ganzen Ausdehnung färben sich schmutzig weiss. Bei Freya ist diese Binde tiefer und unregelmässiger gezackt, beider- seits stellenweis schwarz gerandet und grösstentheils, mit Ausnahme einzelner Flecke, welche rein weiss bleiben, gelb und rostroth bestäubt. Chariclea zeigt sie am wenigsten dunkel bestäubt; bisweilen ist sie ziemlich ganz weiss, öfters aber stellenweis gelb oder rostroth bestäubt, auf beiden Seiten begrenzen sie dicke schwarze Linien. Sollten sich selbst in Hinsicht der Färbung und Gestalt dieser Mittelbinde zwischen den drei Arten Uebergänge finden, so trennt doch die Anlage des Lichtstreifes und der Punktreihe im Saumfelde Freya und Chariclea bestimmt von Polaris. Bei letzterer steht der weissliche, von den dunkeln Rippen durchschnittene Lichtstreif, von der dunkeln Grundfarbe wurzelwärts begrenzt, weit von der Mittelbinde und wird nie von ihr berührt, die dunkle Punktreihe steht wurzelwärts dicht an ihm in lichtgelbbraunem Grunde. Der Lichtstreif selbst verläuft in gleichmässiger Biegung mit dem Saume. Freya und Cha- riclea führen den Lichtstreif dicht hinter der Mittel- binde, meistens von ihr auf Rippe 2—4 berührt, er verläuft gerader, nicht mit dem Saume gleich geschwungen wie bei Polaris. Die dunkle Punktreihe wird von ihm nicht berührt, sondern steht saumwärts etwas entfernt. Bei Freya färbt sich der Lichtstreif silberweiss, zuweilen mit kaum bemerkbarem Stich in Blassrosa, bei Charielea dagegen purpursilbern, wodurch diese Art in die Nähe von Dia und Amathusia gestellt wird. Boisduvalü ist allerdings nur unerhebliche Varietät von Chariclea, welche hauptsäch- lich auf das Fehlen einiger der weissen Basalflecke der Unterseite der 341 Hinterflügel begründet wurde. In dieser Hinsicht ändert aber Chari- clea bedeutend und man findet die verschiedenartigsten Varietäten. Die Abbildung von Boisduralüü in Boisd.: Icones historiques Pl. 20. f. 5. 6. ist, was die Unterseite der Hinterflügel anbelangt, ziemlich verfehlt, und wenn man die Art, welche Fig. 6 darstellt» auch erkennt, so ist doch der untere Theil der Mittelbinde viel zu gerade angelest, der purpursilberne Lichtstreif zu undeutlich, die Punkte dahinter sind zu dunkel, fast schwarz angegeben, auch die Randmonde sah ich nie so gross und so reinsilberfarben wie in der Abbildung. Was die weissen Basalflecken anbelangt, so zeigt die Ab- bildung deren drei, in dieser Hinsicht variürte Boisduvalii also nur höchst unbedeutend von Chariclea. | Die Beschreibung stimmt mit der Abbildung auch nicht in allen Stücken überein; von dem auf letzterer richtig angegebenen Purpur- streif wird gesagt: „Entre les täches de la base et cette bande (die Mittelbinde), on apergoit un point argente, isole, ordinairement pupille de brun.* Die Abbildungen von Freya, Pl. 19. f. 4, 5 und Polaris, Pl. 20. f. 1, 2 sind kenntlich, bei letzterer sind die weissen Zeichnungen der Unterseite etwas zu blau angegeben, die Anlage des Lichtstreifes und der dunkeln Punktreihe ist dagegen richtig. Alle drei Arten fliegen wie schon bemerkt in Labrador an glei- chen Stellen untereinander im Juli auf Wiesen. Sie scheinen über die ganze Küste Labradors verbreitet zu sein. Freya ist die häufigste, Polaris die seltenste Art. Die Synonymie dieser Arten ist: Argynnis Freya Thunbg. Thunberg Dissert. acad. II. p. 49. tab. V. f. 12. Zetterstedt Ins. Lappon. p. 897. Ochsenh. Bd. I. p. 78. Hübner 54. 55. 771. T12. Esper. t. 109. Cont. 64. f. 1. Freya. t. 97. Cont. 52. £. 3. Dia lapponica. Herbst t. 272. f. T—10. Meigen t. 1m f. 1. 2. Godart Suppl. 4. 11. pl. 19. £. 6. 7. Boisduval pl. 19. f, 3. 5. Freyer N. B. t, 29. f. 3. Herr.-Schäff. Bd. I. p. 36. 342 Aryynnis Chariclea Herbst. Herbst t. 272. f. 5. 6. Hübner 769. 770? Ochsenheimer Bd. I. pag. 66. IV. p. 414. X. p. 15. Zetterstedt Insect. lappon. Herrich-Schäffer Bd. 1. p. 35, Var. Boisduralü Sommer. Boisduval pl. 20. £. 5. 6. Godart Suppl. 1. 414. pl. 20. £. 1. Freyer NeB.’Vet. #4. r 3% Hübner 1020—1022. Herrich-Schäffer Bd.-1. p 35. Aryynnis Polaris Boisduval. Boisduval pl. 20. f. 1. 2 Godart Suppl. 1. 11. pl. 20. £. 1—3. Hübner 1046—1019. Kreyer N.B. V.,t. 439, £.1..2. Herrich-Schäffer Bd. 1. p. 32. 6. Vanessa Antiopa L. und 7. Van. cardui L. Beide Arten kom- men in Labrador, erstere nicht selten vor und wurde bei Antiopa das Ueberwintern trotz den 6—8 Monate andauernden kalten Wintern beobachtet; er sucht sich wie bei uns zu seinen Winterquartieren Häuser, Steine u. dgl. aus. Die Nahrungspflanze der Raupe von Antiopa ist jedenfalls die in Labrador vorkommende Betula humilis; auf welchen Pflanzen die Raupe von cardui leben mag, weiss ich nicht, ich habe nie unter getrockneten Pflanzen von dort eine Nessel- oder Distelart erhalten. 8. Chionobas Jutta Hübn. (Balder. Bd.), 9. Chionobas Tay- geie Hübn., 10. Chionobas 0eno Boisd., 11. Chionobas Bootes Boisd. In meinem Aufsatze: Die zur europäischen Fauna gezählten Arten der Gattung Chionobas, welcher nächstens in dieser Zeitung erscheint, habe ‘ich die obigen Arten so ausführlich abgehandelt, dass hier nur eine namentliche Aufzählung derselben erforderlich ist. Wie schon im Eingange bemerkt, fliegen sie längs der Küste von Labrador auf sumpfigen Wiesen im Juli untereinander, Bootes in Menge, Zuygele, Oeno und Balder dagegen selten. 12. Lycaena Aquile. Boisduval. Boisduval pl 12. f. 7. 8. p. 62. Godart Suppl 1. Il. pl. #7. £. 6. 7. Herrich-Schäffer Suppl. t. 71. f. 343. 344. — Bd. VI. p. 28. Godart Suppl. I. I. pl. #7. £. 6. 7. Heydenreich Veırz. Nr. 387 als Varietät von Orbitulus auf- geführt. Ross Nordpolreise (übers. v. Gröben). Th. 3. p. 245. Tab. a. f 8. 9. Polvom. Franklini? — Auch bei dieser Art herrschen noch Zweifel in Betreff der Art- rechte und ehe ich eine Beschreibung und Vergleichung mit Orditulus gebe, halte ich es für räthlich, die verschiedenen Abbildungen von Aquilo, so weit ich dieselben vergleichen kann, zu besprechen. Aquilo wurde zuerst von Boisduval in den 1832 erchienenen ‚„lcones historiques“ etc. beschrieben und abgebildet. Dass unter der daselbst beschriebenen Art der labradorische Ayuilo gemeint ist, geht schon aus der Angabe des Vaterlandes: „Il se trouve au Cap-Nord, en Siberie sur l’Altai, et au Labrador‘ hervor. In der Beschreibung wird der Unterschied von Orbitulus in drei Punkten begründet: 1. Dans cette espece la tache cordiforme ou lunule centrale est pr&ecedee du cöte de la base par un point blanc a prunelle noire, tandis que dans Orbitulus il y a deux points confluents, ou, si J’ on veut, un seul point: a double prunelle. — 2. Sur les ailes infe- rieures la tache centrale est blanche, tout-a-fait reniforme; dans Or- . bitulus au contraire elle est presque cordiforme, et elle se prolonge en pointe sur la nervure mediane. 3. Ce qui distingue nettement cette espece d’ Orbitulus, c’est le dessus des ailes qui est semblable dans les deux sexes, avec deux rangees posterieures de petites taches d’un blanc grisätre. La femelle d’ Orbitulus est en dessus d’ un brun noir uni- forme, avec la lunule centrale du dessus des secondes ailes tres peu visible. Ad 1) Was den Mittelfleck der Vorderflügel auf der Unterseite betrifft, so ist er bei Agwilo immer etwas mondförmig gestaltet, bei Orbitulus rundlicher, durchaus aber nicht immer aus zwei zusammen- geflossenen Flecken bestehend. Ich habe im Augenblick nur 8 Orbi- tulus aus den Schweizer und österreichischen Alpen zur Vergleichung vor mir, darunter befinden sich. aber zwei Weiber, wo dieser Fleck, wenn auch nicht mondförmig wie bei Aquilo, doch eben so wenig doppelt, sondern ganz deutlich einfach ist; bei einer grösseren Anzahl Orbötulus 344 dürften sich in der Gestalt des Mittelfleckes wohl Uebergänge zu Aguilo finden. Ad 2) Meine Exemplare von Orbitulus zeigen mit Ausnahme eines Mannes allerdings den Mittelfleck der Hinterflügel auf der Unter- seite herzförmig, auf der Mittelrippe saumwärts in einen mehr oder weniger feinen Strahl auslaufend, bei jenem Mann ist aber von dem Strahl auch nicht eine Spur zu sehen; der Fleck selbst ist jedoch wie bei den übrigen Exemplaren geformt. Aguilo dagegen, von welchem ich 10 Exemplare von Labrador vergleichen kann, zeigt diesen Fleck theils nieren-, theils ziemlich herz- förmig; zwei Exemplare haben ihn sogar deutlich herzförmig, nach aussen, wie bei Orditulus, in einen deutlichen Strahl auslaufend. In den angeführten Punkten ist also kein standhafter Unterschied zwischen beiden Arten zu finden. Ad 3) In der Färbung der Oberseite des Weibes von Agıuzlo dagegen scheint mir ein besseres Unterscheidungsmerkmal dieser Art von Orbitulus zu liegen. Nie habe ich ein Weib von Ayuslo gesehen, welches nur die geringste braune Färbung gezeigt hätte; stets war es silbergrau wie die Männer beider Arten gefärbt, während ich Orbötulus foem. stets braun mit schwach silberblauen Schimmer an der Flügel- wurzel sah; sollten sich in dieser Hinsicht vielleicht durch lapplän- dische Exemplare deutliche Uebergänge zwischen beiden Arten her- stellen lassen, würde ich AyuöZo unbedingt für Localvarietät von Or- bitutus halten; bis dahin ist mir seine Identität mit letzterem aber noch nicht ganz gewiss. Boisduval’s Abbildungen von Aguilo sind schlecht. Fig. 7 ist im Umriss verfehlt, Fig. 8 stellt die Unterseite der Hinterflügel ebenfalls nicht treu dar; jedenfalls sind beide Figuren nach geflogenen Stücken entworfen. Herrich-Schäffer beschreibt Bd. 1. p. 122 einen Aguslo, welchen er Suppl. tab. 5. f. 24, 25 abbildet und den er nicht mit Sicherheit von Orditulus verschieden hält. Diese Abbildung stellt ein Weib vor; Grösse, braune Grundfarbe der Oberseite, Färbung und Zeichnung der Unterseite stellen diesen Ayus/o viel näher zu Orditulus als zu Aguilo Bd. Allerdings mangelt den Weibern von Orbitulus für gewöhnlich die Reihe bläulicher Flecken zwischen Saum und Mit- telmond auf der Oberseite und kommt in dieser Hinsicht die Abbil- dung Aguilo Bd. näher. Letztere findet sich aber oben nie braun gefärbt, ist stets viel kleiner, die Unterseite der Hinterflügel bedeu- tend dunkler gefärbt und die weisse Fleckenbinde vor dem Saum viel 345 breiter; die rothen Randflecke der Hinterflügel sind auch nie so deut- lich sichtbar wie in Fig. 25. Ich habe diese Abbildung, welche ich nur für Varietät von Orbitulus halten kann, oben nicht eitirt, dagegen eine zweite Suppl. t. 71. f. 343, 344 als Aguilo abgebildete Art angeführt. Obgleich auch diese beiden Figuren manche Verschieden- heit von meinen labradorischen Exemplaren zeigen, bin ich doch nicht zweifelhaft, dass sie diesen Aguslo darstellen sollen. Fig. 343, welche die Oberseite darstellt, ist etwas zu blau ge- halten, übrigens in Grösse und Umriss gut. Fig. 344 zeigt die Unter- seite der Flügel etwas zu schwarzbraun, wodurch die hellen Zeichnungen gar zu grell hervortreten; die Zahl und Stellung der Augen stimmt mit Aguslo überein, der Saum der Hinterflügel dagegen ist in Wirklich- keit nicht gelblich, sondern schmutzig weiss angelest. Die Beschreibung von H.-S. Bd. 17. p. 28 stimmt ebenfalls gut mit Ayuilo Bd. überein. Aquilo hält 20—23 Mill. Flügelspannung, Orbitulus 23—32 Mill, Letzterer ist also bedeutend grösser, die Breite eines Vorderflügels beträgt bei Aguilo 7—8, bei Orditulus 8 -10 Mill. Der Flügelschnitt stimmt bei beiden Arten überein. Fühler, Palpen, Kopf, Thorax, Hinterleib und Füsse zeigen ebenfalls keinen Unterschied. Die Oberseite der Flügel ist bei beiden Geschlechtern des Aguilo ein Silbergraublau, wie es der Mann von Orbditulus, dessen Weib braun mit bläulichem Schimmer an der Flügelwurzel gefärbt ist, zeigt. Der Saum ist bei Aguslo schmäler und schärfer begrenzt, schwarz- braun bestäubt, durch eine schwarze Linie von den weissen Franzen getrennt, zwischen ihm und dem schwarzen licht umzogenen Mittelfleck treten die hellen Monde, zuweilen auch die Augenreihe der Unterseite, auf den Vorderflügeln als licht weissblaue, auf den Hinterflügeln als schwärzliche, licht umzogenene Flecke, auf; während Orbitulus bei dichterer Bestäubung der Oberseite höchstens die dunkeln Randflecke sichtbar werden lässt. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist bei Aguilo in beiden Ge- schlechtern ein lichtes, schmutziges Weissgrau, die schwarzen Augen in und vor der Mitte sind kleiner und matter als bei Orditulus, ihre weissen Ringe verloschener, der Mittelpunkt und zuweilen auch die Flecke der ‚Reihe vor ihm sind weniger rund, mehr mondförmig, in Stellung und Zahl mit denen bei Orbitulus übereinstimmend. Vor dem Saum steht wie bei jener Art eine doppelte (H.-S. spricht irriger Weise von einer einfachen) Reihe Mondflecken, von denen die inneren gross und dunkel Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 23 346 schwarzbraun, wenig lichter als die Augenflecke, die äusseren er- loschener, oft kaum sichtbar sind. Orbitulus führt diese Mondflecken viel heller, mehr bräunlich und grösstentheils erloschen. Die Grundfarbe der Hinterflügel ist bei AyuzZo ein dunkles Schwarz- grau, bei Orbitulus dagegen ein mehr oder weniger helles Braungrau besonders gegen die Wurzel, beim Mann grünlich angeflogen. Ayuilo führt vor der Wurzel drei weisse Augenflecke, welche sämmtlich, oder auch nur zum Theil fein schwarz gekernt sind und von welchen der erste am Vorderrand, der zweite in der Mittelzelle, der dritte am Innenrande steht. Orbitulus zeigt diese Flecke nur selten vollständig, oft fehlt der mittelste, zuweilen auch der am Innenrande und dann ist nur der Vorderrandsfleck sichtbar; deutlich schwarz gekernt ist meist nur dieser. In der Mitte des Flügels führen beide Arten einen grösseren herz- oder nierenförmigen weissen Fleck, welcher bei Orbitulus fast immer, bei Aguslo nur selten saumwärts verlängert in einen feinen Strahl ausläuft; bei beiden Arten ist er nur selten fein, aber deutlich schwarz gekernt. Ueber dem Mittelfleck stehen bei Aguio am Vorder- rande in Zelle 6 und 7 etwas saumwärts gerückt zwei weisse Flecke, welche Orditulus gleichfalls zeigt. Der ziemlich unwesentliche Unter- schied zwischen beiden Arten in dieser Beziehung ist, dass bei Ayuslo beide Flecken näher aneinander stehen, mehr eiförmig als rund und stets schwarz gekernt sind, der untere auch immer etwas weiter saum- wärts vorsteht, als der obere; bei Orditulus sind sie mehr rund, stehen getrennter, sind selten beide so scharf schwarz gekernt und der untere tritt bald wurzel-, bald saumwärts gegen den oberen vor. Hinter der Flügelmitte führt Aguilo eine nach aussen und innen scharf begrenzte, aus langgezogenen weissen Flecken bestehende Binde, mehr oder weniger sind alle, oder doch die meisten dieser Flecken in ihrer Wurzelhälfte scharf schwarz gekernt; bei geflogenen Exemplaren, welchen die weisse Bestäubung der Rippen verloren gegangen, er- scheinen die einzelnen Flecke getrennt, während frische Stücke diese Binde zusammenhängend zeigen. Der Fleck in Zelle 2 tritt stets, oft weit wurzelwärts in die Grundfarbe. Nach aussen begrenzen diese Binde scharfe, schwärzlich oder braune, saumwärts offene Monde, von weichen die in Zelle 2 und 3 stehenden mehr oder weniger deutlich rothgelb ausgefüllt sind; hinter ihnen stehen nahe dem Saum in weiss- lichem Grunde kleine bräunliche Flecke, deren grösster in Zelle 2 beim Manne meist die rothgelbe Färbung verdeckt. Orbitulus führt die weisse Binde schwach ins Gelbliche ziehend, nach innen mehr aus ab- 347 gerundeten Flecken gebildet, nach aussen ist sie nicht scharf begrenzt, da die weisse Färbung bis zum Saum reicht und in ihr ausser den hellrothgelben Flecken in Zelle 2 und 3 nur selten einzeln deutliche Spuren der dunkeln Mondfleckeu in den übrigen Zellen, sowie der Flecken vor dem Saume sichtbar sind. Wurzelwärts tritt die Binde in Zelle 2 und 3 weniger scharf in den dunklen Grund, nur selten führt sie einzelne dunkle Punkte, und diese dann viel feiner und ver- loschener als Ayuslo, stets sind die einzelnen Flecken, welche die Binde bilden, zusammenhängender und weniger durch die Rippen ge- trennt, als es bei den frischen Exemplaren von Agusilo der Fall ist. Ob Eye. Aguilo in der Form, in welcher sie in Labrador auftritt, auch im nördlichen Europa gefunden wird, weiss ich nicht. Die in der Stett. entom. Zeitung XIX. p. 308 in einer Note erwähnte in den Polargegenden gefundene Lye. Franklini halte ich, soviel man nach der etwas undeutlichen Beschreibung urtheilen kann, für identisch mit Aguilo Bd.®) °; A. a. O. wird diese Art nach der v. Gröben’schen Uebersetzung in der Nordpolreise yon Ross, Th. 3. p. 245 folgender Massen beschrieben (in genanntem Werke, welches mir nicht zur Verfügung steht, ist der Falter Taf. a. f. 8. 9. auch abgebildet): Polyom. Franklini. Silbergrau, mit einem schwarz umringten Tüpfel auf dem Mittelpunkt jedes Flügels; unten braun mit zahlreichen weissen Flecken, auf den Oberflügeln mit grossen schwarzen Augen, auf den Unter- flügeln mit kleinen oder gar keinen Flecken. 11—13 Lin. Schwarz mit bläu- lichen Haaren ; Palpen bläulich weisslich, Ränder der Augen silberweiss. Die Fühler weiss getüpfelt Endkeule orangefarbig, ausgenommen die Rückseite. Flügel graulich, silbergrau gepudert, besonders an der Basis; die Flecken an der Unterseite nur undeutlich sichtbar (verwaschen), ein schwarzer Fleck auf dem Mittelfeld eines jeden Flügels mit einem weisslichen Rand. Säume der Flügel schieferartig, der hintere mit einem Rande von undeutlichen weiss- lichen Ocellen längs dem Rande. Wimpern (Franzen) weiss. Unterseite : Oberflügel mit einem weissen Flecken gegen die Basis und einem andern auf dem Mittelfelde mit einem langen schwarzen Auge. Ueber ihnen befindet sich eine gekrümmte Linie von 6 schwarzen, weiss eingefassten und in der Nähe des Hinterrandes die nämliche Anzahl undeutlicher, bohnen- förmiger schwärzlicher Flecken, weiss eingefasst. Unterflügel schieferarüg mit Gold gesprenkelt, aber blau an der Pasis 5 weissliche Flecken gegen die Basis, die drei äussern mit schwarzen Augen; vier ihnen ähnliche Flecken in einer Linie über der Mitte; eine Reihe von 8 weisslichen Bogen, mit schwarzen Flecken berührend (?), die zwei gegen den Mittelpunkt sind die grössten und zuweilen halbmondförmig. Beine bläulichweiss.. — Nur zwei 2a 348 Aquilo scheint längs der ganzen Küste von Labrador verbreitet, aber ziemlich selten auf Grasplätzen im Juli zu fliegen. Exemplare dieser Art wurden gefangen (in Boothia felix um 70° n.B.) Sie nährten sich gegen Ende des Juli von Astragalus alpinus. Sowohl aus Diagnose als Beschreibung ist zu ersehen, dass Beide von des Beschreibens nicht besonders kundiger Hand gefertigt sind, möglich aber auch, dass die in denselben befindlichen Unklarheiten auf Rechnung: des Uebersetzers jenes Reisewerkes zu setzen sind. Ich will versuchen, vorste- hende Beschreibung auf Zyc. Agyuilo Bd. zu deuten. In der Diagnose heisst der Mittelpunkt der Flügel auf der Oberseite „schwarzumzogen,“ man könnte daher glauben, er sei in der Mitte licht, sicherlich liegt hier ein Schreib- oder Druckfehler zu Grunde und es soll „mit einem schwarzen weisslich (oder licht) umzogenen Mittel- punkt“ heissen, von den zahlreichen europäischen Lycaenen besitzt keine der verwandten Arten einen schwarz umzogenen Mittelpunkt; der einzige mit weissem Vorderfligelpunkt versehene Artaxerxes führt ihn auch nicht schwarzumzogen. Ferner ist der Satz, wo es von der Unterseite der Flügel heisst „unten braun mit zahlreichen weissen Flecken, auf den Oberflügeln mit grossen schwarzen Augen, auf den Unter- flügeln mit kleinen oder gar keinen Flecken“ ebenfalls anders zu verstehen, als wie er hingestellt ist. Es soll nicht heissen, die Unterfüügel sind ohne (weisse) Flecken, sondern ohne oder nur mit kleinen schwarzen Augen bezeichnet, denn weiter unten werden ja die weissen Flecken der Hinterflügel ausführlich nach Zahl und Stellung beschrieben. — Die Beschreibung der Oberseite weiter unten passt auf Agwilo und der Mittel- fleck der Flügel wird unrichtig als „schwarz mit weissem Rand“ beschrieben, nur ein Satz ist wieder unklar „die Flecken an der Unter- seite nur undeutlich sichtbar,“ soll entweder heissen: die Flecken der Unterseite nur undeutlich durchscheinend, oder die Flecke der Unterflügel (am Hinteırand) nur undeutlich durchscheinend (verwaschen). Denn da die Unterseite später ausführlich beschrieben und die schwarzen Augen und Randmonde der Vorderflügel ausdrücklich erwähnt werden, kann jener bei Beschreibung der Oberseite gebrauchte Ausdruck nicht auf die Unterseite bezogen werden. Die Unterseite der Vorderflügel stimmt gut mit Aquilo überein, nur muss es vor der Augenreihe statt „über“ hinter dem Mittelmonde heissen, die Randflecke kann man in gewissem Sinne „weiss eingefasst“ nennen, denn die lichtere Grundfarbe umgibt sie mit undeutlicher Einfassung.-. Von der Grundfarbe der Hinterflügel heisst es „schieferfarbig, mit Goldsprenkeln,* letztere möchten allerdings nur als hin und wieder glänzende Bestäubung des dunkeln Grundes zu ver- stehen sein, eigentliche Goldsprenkel führt wohl keine der verwandten Arten. An der Basis sollen fünf weissliche Flecken stehen, für gewöhnlich führt Aquilo deren nur drei, ich besitze aber ein Exemplar, welches dicht unter- 13. Colias Palaeno. L. Herr.-Schäff. Suppl. t. 8. f, 41. 42. Werdandi. Ein einzelner Mann dieser Art aus Labrador stimmt mit den lappländischen Exemplaren, welche ich besitze, so genau überein, dass meine Ansicht, Palaeno und Pelidne seien zwei verschiedene Arten, bestärkt wird. Bei Beschreibung von Pelidne habe ich das Für und Wider in dieser Beziehung ausführlich erörtert. Hier sei nur bemerkt, dass Palaeno aus Labrador eben auch gerundeteren Flügelsaum, wie Pelidne, mehr grüngelbe Grundfarbe, tief schwarzen Mittelfleck der Vorderflüsel und fein blassroth umzogenen Mittelfleck der Hinterflügel auf der Unterseite führt. 14. Colias Pelidne. Boisd. Boisduval pl. 8. f. 1—3. Godart Suppl. I. II. pl. 15. f. 1—3. Freyer Neue Beiträge. VI. t. 511. f. 2. 3. + Herr.-Schäffer Suppl. t. 7. £.35. 36. © t. 8. f. 43. 44. t.83. f. 403. 404. Werdandi ©. Bd. I. p. 102. Ob Palaeno und Pelidne zusammengehören oder verschie- dene Arten sind, ist eine bis jetzt noch nicht entschiedene Streit- frage. Für erstere Annahme spricht die grosse Aehnlichkeit beider Arten, für letztere jedoch einige sie constant trennende Merkmale, sowie auch, dass Palaeno in gleicher Form wie in Lappland auch in Labrador vorkommt. Es ist nicht meine Absicht , Entomologen, halb des mittelsten noch einen vierten weissen Fleck führt und so ist es leicht möglich, dass bei einzelnen Stücken auch ein fünfter sich findet. Unter den vier weissen Flecken in einer Linie hinter der Mitte sind der grössere Mittelfleck, welcher bei Aquilo ebenfalls zuweilen doppelt schwarz gekernt erscheint und die beiden am Vorderrande stehenden Flecke verstan- den, ersterer ist, doppelt gekernt, für zwei gerechnet worden. Der Ausdruck „eine Reihe von acht weisslichen Bogen mit schwarzen Flecken berührend“ heisst entweder: eine Reihe von acht weisslichen Bogen, naclı aussen durch schwarze Flecken begrenzt, oder eine Reihe u. s. w. nach innen schwarze Punkte (eingeschlossen) berührend. Es wird darunter die weissliche Fleckenbinde hinter der Mitte verstanden und glaube ich unter den schwarzen Flecken die dunkeln, sie saumwärts begrenzenden Mondflecken zu finden, denn die dunkeln Punkte in der Wurzelhälfte der Bogen sind selten vollständig; oder besonders stark angedeutet. Da zweitens von der Fleckenbinde gesagt wird „die zwei (Bogen) gegen den Mittelpunkt sind die grössten und halbmondförmig,“ woruuter die beiden in Zelle 2 und 3 wurzelwärts vortretenden Flecken zu verstehen sind, zweifle ich nicht, dass Polyommatus IPramklini mit Lyeaena Aquilo identisch ist. Entomologen, welche jenes Reisewerk besitzen, können durch die Abbildungen in demselben die Sache am leichtesten entscheiden. 350 welche beide Arten vereinigen, um jeden Preis zur entgegengesetzten Ansicht bekehren zu wollen. Die inviduellen Ansichten über Lokal- varietäten und ähnliche, doch verschiedene Arten sind verschieden und werden es immer bleiben, nur so viel erlaube ich mir zu bemerken, dass man wohl nicht alle Schmetterlingsarten in dieser Hinsicht gleich beurtheilen kann und Formen, welche der Norden, wenn auch süd- licheren sehr ähnlich, doch in allen Exemplaren übereinstimmend etwas abweichend, hervorbringt, wohl mit gleichem Recht für ihm eigenthümliche, jene südlichen gewissermassen vertretende Arten, als für Lokalvarietäten angesehen werden können, so lange nicht Länder, welche in ihren physikalischen und klimatischen Verhältnissen den Uebergang zwischen Nord und Süd vermitteln, auch in ihren Thier- formen Uebergänge darbieten. Mäklin hat in seinem: „Beitrag zur Kenntniss der sogenannten vicarirenden Formen unter den Coleopteren des Nordens.“ Stett. entom. Zeitung XVII. p. 320—338. dieses Thema ausführlich in Bezug auf Käfer abgehandelt und vieles dort Gresagte möchte auch für die Lepidopteren Geltung haben. — Zum Unglück ist das Genus Colias, was wenigstens die europäischen Arten desselben anbelangt, eins der schwierigsten, wenn es sich um scharfe Trennung der Arten handelt und diese Schwierigkeit wird vermehrt, wenn man berücksichtigt, dass unter ihnen Bastardirung stattfindet. Colias Erate (Neriene) als Bastardart anzunehmen, scheint mir doch etwas zu weit gegangen, aber Helichta halte ich nur für durch Begattung von Erate und Edusa entstandene Form; ich habe aus Sarepta sowohl Erate, die mit Edusa, als solche die mit Hyale in Copula gefangen wurden, erhalten und glaube auch Bastarde von Pelidne und Nastes nach mehreren von Labrador erhaltenen variirenden Exemplaren beider Arten annehmen zu können. Mit gleichem Recht wie die Artver- schiedenheit von Edusa und Myrmidone anerkannt wird, trotzdem sich bei beiden Arten die Unterschiede in Betreff des einfarbigen oder gelbgeaderten Saumes auf der Oberseite, und des Vorhandenseins der schwarzen Flecke vor dem Saume der Unterseite nicht als constant erweisen, kann man auch Petidne von Palaeno, Nastes von Phico- mone trennen.’®) 10) Lederer sagt: Wiener entomologlsche Monatschrift 1860 p. 28&: „Eine zweite Generation von Myrmidone fliegt (um Wıen) im September und October und ist dadurch ausgezeichnet, dass von ihr der Mann oft gelbe Adern wie Edusa und Chrysotheme hat.“ Was die Unterseite anbelangt, zeigen einzelne Exemplare beider Arten meiner Sammlung wenig oder gar keinen wesentlichen Unterschied. 351 Ich führe in Folgendem die Unterschiede auf, durch welche sich beide Arten unterscheiden sollen oder wirklich unterscheiden, es Jedem überlassend, sich ein Urtheil zu bilden. Herr.-Schäffer giebt als Unterschiede der Pelidne von Pa- laeno an: 1. Kleiner, Mann mit gelben Adern im schwarzen Saum. 2. Vorderflügel ohne Mittelfleck. 3. Mittelfleck der Hinterflügel unten klein, kaum silbern, der rothe Fleck an der Wurzel grösser. 4. Weib: Nur die Vorderflügel gegen Saum und Spitze vertrieben schwarzbraun bestäubt, unten die Spitze .der Vorderflügel vertrieben ; die Hinterflügel schwefelgelb, letztere mit rothem Fleck an der Wurzel der Mittelzelle. Ad 1) Im Allgemeinen ist Pelidne allerdings kleiner als Palaeno; besonders auffallend ist der Unterschied gegen Lausitzer Exemplare letzterer Art, welche bis 60 Millm. Flügelspannung zeigen; ausnahms- weise kommt Palaeno aber auch sehr klein vor, schlesische Exemplare meiner Sammlung messen 46—48 Millm., Pelidne gewöhnlich 42 — 44 Millm,, so dass die Grösse allein kein sicheres Unterscheidungs- kennzeichen abgeben kann. — Die Rippen sind bei Pelidne meist, doch nicht immer im Saum gelb bestäubt. Auch Palaeno, wie wohl alle Colias-Arten, varürt in dieser Hinsicht und ich besitze ein Exemplar, welches einzelne Rippen gelb zeigt; auf dieses Merkmal Unterschiede zu basiren, dürfte bei Colias stets gewagt erscheinen. Ad 2) Pelidne zeigt den dunkeln Mittelpunkt der Vorderflügel gewöhnlich auf der Oberseite lichter, mehr _von unten durchscheinend, oft auch fehlend; sicheren Grund zur Trennung giebt dies jedoch nicht, denn bei einzelnen Exemplaren von Palaeno fehlt dieser Mittelpunkt auch gänzlich. Auf der Unterseite ist derselbe bei Pelidne übrigens meist sehr deutlich angegeben. Ad 3) Der Mittelfleck der Unterseite auf den Hinterflügeln ist bei grossen Exemplaren von Pelidne kaum kleiner als bei kleinen Stücken von Palaeno, aber allerdings ist er stets breit roth umzogen, den silbernen Kern viel beschränkter wie jene Art zeigend. Der rothe Wunzelfleck ist bei den kleinsten Stücken von Pelidne grösser, als bei den grössten Exemplaren von Palaeno. Ad 4) Das Weib variirt in der mehr oder weniger breiten An- lage des dunkeln Saumes bedeutend. Manche Exemplare führen gar- keinen Saum, sondern sind einfarbig grünlich weiss oder gelblich, wie mir Palaeno nie vorkam, andere zeigen den Saum in der Vorder- 352 flügelspitze eben so breit wie Palaeno, er zieht aber nur bis auf Rippe 2, ohne den Innenrand zu erreichen und fehlt gewöhnlich den Hinterflügeln. Bei einzelnen Exemplaren ist der Saum auf den Vorder- flügeln, doch schmäler wie bei Palaeno, bis zum Innenrand dunkler angelest und auch die Hinterflügel zeigen ihn bis auf Rippe 4 oder 5 schwach dunkel bestäubt. Die gelbe Bestäubung der Flügelspitze, | sowie der Hinterflügel auf der Unterseite zeigt Palaeno nie; der rothe Wuzelfleck letzterer ist stets grösser und tiefer gefärbt, als bei den Weibern von Palaeno. Die Färbung des Mannes ist auf der Oberseite ein lebhaftes Citrongelb, wie bei Palaeno mas; das Weib weicht dagegen in dieser Hinsicht ab, doch muss man ganz reine Exemplare, welche sehr selten zu erhalten sind, vor sich haben, um den Unterschied deutlich zu erkennen. | Entweder ist die Grundfarbe ein schönes Weiss- fast Meersrün oder ein ins Grünliche spielendes Weissgelb. Geflogene Stücken kommen mit Palaeno foem. ziemlich überein. Der Hauptunterschied, welchen mir Pelidne von Palaeno zu zeigen scheint, liegt im Flügelschnitt. Unter den hunderten von Exemplaren ersterer Art, welche ich verglichen, fand ich nicht eins, bei welchem die Vorderflügel so gerundet wie bei Palaeno waren; stets war der Saum gerade, nicht bauchig, die Flügelspitze nicht ab- gerundet und dadurch erscheint der Flügel viel spitziger als bei Pa- laeno. Beim Weib treten dann noch die Unterschiede in Färbung und Zeichnung hinzu. Boisduval scheint Pelidne nicht mit Bestimmtheit als eigene Art anzusehen, denn er sagt, nachdem er ihre Aehnlichkeit mit der amerikanischen Phölodice erwähnt hat: mais elle offre presque tous les caracteres de Palaeno, ce qui pourrait faire croire quelle n’en serait qu’une variete hyperboreene, si cette derniere espece ne se retrouverait pas dans une partie de mömes localites. Als Unterschied von Palaeno giebt er: 1. den schmäleren, nach innen regelmässiger ausgekerbten dunkeln Saum. 2. Der Augenpunkt der Vorderflügel ist elliptischer und röthlicher. 3. Der Mittelpunkt der Hinterflügel auf der Unterseite ist roth, im Mittelraum silberweiss, der Mann zeigt häufig einen zweiten ähn- lichen aber kleineren Fleck. Ad 1) varürt der Saum mannigfaltig; er ist sowohl gleich- 353 mässig wie bei Palaeno angelegt, als auch auf den Rippen tief gekappt, wie bei H.-S. Suppl. f. 43. Ad 2) führen die Vorderflügel nur ausnahmsweise einen gelben oder röthlichen Mittelfleck, für gewöhnlich ist er schwarz wie bei Palaeno. Ad 3) habe ich das Betreffende bereits oben erörtert. Die Abbildungen bei Boisduval und Freyer sind kenntlich, doch weniger schön als die der Supplemente Herrich-Schäffers. Letztere enthalten auf tab. 8. f. 41. 42. eine Art mit der Unter- schrift Werdandi mas. im Text Bd. I. p. 102 sagt er darüber unter Anderem: „Weib mir unbekannt, bildet aber Suppl. I. 83. f. 403. 404 ein Weib mit der Unterschrift Werdandi ab, welches also wohl als dazu gehörend anzusehen ist. In den Sammlungen der Herren Lederer und Wocke sah ich gut erhaltene Exemplare von Werdandi H.-S., welche sicher nichts anderes sind, als Weiber von Palaeno, die statt weissliche, gelbe Grundfarbe haben und mit den Abbildungen bei H.-S. gut überein- stimmten. Schon Herr Lederer zieht unbedingt mit Recht diese Werdandi zu Palaeno. Was das von H.-S. t. 83. f. 403. 404. abgebildete Weib anbelangt, so ähnelt es einem vor mir liegenden Exemplar von Pe- lidne aus Labrador auf das vollkommenste, nur der weisse nicht roth. umzogene Mittelfleck der Unterseite der Hinterflügel weicht von meiner Pelidne ab und ich möchte fast glauben, es habe dieser Abbildung ein Weib von Pelidne aus Labrador, welches fälschlich als lappländisch ausgegeben wurde, zu Grunde gelegen.. Im Text ist über diese Abbil- dung nichts gesagt. Sollte Palaeno in gleichen Exemplaren wirklich iu Lappland vorkommen, würde Pelidne als eigene Art kaum zu halten sein.!Y) Noch bemerkte ich, dass mir unter dem Namen Werdandi von einem Händler Keitels’che Exemplare einer mit Melinos Ev. nalıe verwandten Art gesendet wurden; Herr Lederer besitzt gleiche Exemplare als Nastes. Die gewöhnliche, in Labrador vorkommende 11) Die Exemplare von Palaeno, welche Dr. Wocke und Staudinger aus Norwegen mitbrachten, stimmen vollkommen mit den deutschen Exem- plaren, sind sogar ziemlich gross und zeigen nicht den geringsten Uebergang zu Pelidne, von welcher an den Stellen, wo jene Herren sammelten, keine Spur zu finden war. 354 Form von Nastes weicht aber ziemlich ab, wie ich weiter unten zeigen werde. Von Pelidne besitze ich zwei männliche Varietäten. Die eine ist genau wie gewöhnlich gefärbt und gezeichnet, nur die Mittelpunkte aller Flügel sind auf der Oberseite matt orange gefärbt; die andere führt die Vorderflügel fast ganz, die Hinterflügel nur im Mittelfelde matt orange gefärbt; der Mittelpunkt der vorderen ist tief schwarz, der der hinteren lebhaft orange und sehr gross. Unten sind die Hinterflügel sehr dunkel bestäubt, der Mittelfleck sehr breit dunkelroth umzogen, ein gleicher Fleck steht am Vorderrande. Käme Boothü in Labrador vor, würde ich glauben, einen Bastard von dieser Art und Pelidne vor mir zu haben. Pelidne fliegt im Juli auf Wiesen nicht selten, das Weib ist viel seltener als der Mann und man erhält es nur selten rein. 15. Colias Nastes Boisd. Boisduval pl. 8. f. 4. 5. Godart suppl. I. IL. pl. 15. f. 4 5. Herr.-Schäffer Suppl. t. 7. £. 37. 38. ® t. 85. f, 401. 402. g Bd. L p. 103. Zetterst. Ins. Lappon. 908. 2. Werdandi. Nastes wird von vielen Entomologen zu Phicomone gezogen. Ich verweise auf das bei Pelidne über Localvarietäten Bemerkte, gebe einfach die Merkmale, durch welche sich Nastes von Phicomone unterscheiden soll oder wirklich unterscheidet, an und überlasse es Jedem, zwei Arten oder nur Lokalvarietäten anzunehmen. Nach H.-S. unterscheidet sich Nastes von Phicomone durch: 1. geringere Grösse. 2. schwärzere Bestäubung der Unterseite. 3. einfachen Mittelfleck der Hinterflügel auf der Unterseite. 4. rothgelbe Fühlerspitze. Ad. 1) Ist Nastes allerdings kleiner als Phicomone. Meine kleinsten Männer beider Arten differiren um 6, die grössten um 9 Millm. die kleinsten Weiber um 6, die grössten um 8 Millm. in der Grösse; die Breite der Vorderflügel zeigt zwischen beiden Arten einen Unter- schied von 2—3 Millm. Ad 2) Die Bestäubung der Unterseite ist, besonders auf den Hinterflügeln viel dunkler grün, als bei Phicomone, ohne die geringste gelbe Färbung, welche letztere Art zeigt’ und in dieser Beziehung habe ich 355 unter hunderten von Nastes, welche ich vergleichen konnte, nie den geringsten Unterschied oder eine Annäherung zu Phieomone gefunden. Ad 3) Der Mittelfleck der Hinterflügel auf der Unterseite kann als Trennungsgrund nicht benützt werden, denn von 18 Nastes meiner Sammlung zeigen denselben 5 eben so deutlich, wie Phicomone. Ad 4) Kann ich trotz aller Mühe bei Phöcomone keine schwarze Fühlerspitze finden; bei beiden Arten ist die Fühlerkolbe gelb oder rothgelb. Boisduval führt als Unterschied von Phicomone nur die oben sub 1 und 4 bemerkten Kennzeichen an. Nastes tritt in zwei sehr abweichenden Formen auf. Die eine, welche Keitel aus Lappland mitbrachte und als Melinos, Chlöe und Werdandi versandte, und welche ich aus zweiter Hand als Werdandi erhielt, kommt Melinos Ev. näher als Phicomone; sie findet sich auch, doch selten, in Labrador. !?) Die zweite, welche ich nur in labradorischen Exemplaren: kenne, ähnelt im männlichen Geschlecht mehr Phicomone; das Weib unter- scheidet sich jedoch von derselben auch bedeutend. Eine Beschreibung beider Formen wird die Unterschiede am besten zeigen. Die erste Form, welche auch inLapland vorkommt, führt als Mann eine licht grüngelbe Grundfarbe, wie Melinos Ev., welche H.-S. suppl. I. 129. f. 624—627 abbildet. In dem dunkeln Saum der Vor- derflügel stehen zwischen den Rippen grosse, nach aussen meist stumpf kegelförmige Flecken der Grundfarbe; der dunkle Saum nach aussen ist schmal angelegt, nach innen oft ganz verloschen oder wenigstens nur sehr schmal und nicht zusammenhängend. Die Rippen sind schwarz- braun bestäubt, die dunkle Bestäubung verbreitet sich aber nicht an ihnen bis in den Flügel hinein, wie bei Phöcomone. Die lichten Flecken im Saume sind, obgleich der Falter viel kleiner als Phicomone ist, doch grösser, wie bei jener Art und während sie dort gegen den Innen- winkel kleiner werden, führt sie Nastes gerade in der Zelle 1--3 am grössten. Der Mittelfleck ist tief schwarz; der Vorderrand ist dunkel bestäubt. Die Hinterflügel weichen von denen des Melinos, wie ihn Her- rich-Schäffer abbildet, ab; sie sind im Wurzel- und Mittelfeld, 12) Es ist diess die echte Werdandi Zettst., wie mir Dr. Wocke mittheilte, welcher typische von Zetterstedt herrährende Exemplare in einigen Sammlungen in Norwegen sah. 356 mit Ausnahme des Vorderrandes, dunkel bestäubt, — Melinos zeigt nur an der Wurzel ganz wenig dunklen Anflug — vor dem Aussen- rande zieht eine mehr oder weniger zusammenhängende lichte Flecken- binde, welche nach aussen von Zelle 4 bis zum Vorderrande schwärz- lich begrenzt ist. Der Mittelfleck ist klein, gelblich. Bei Phicomone ist die Grundfarbe der Hinterflügel viel dunkler bestäubt, die Binde vor dem Saum gelber, der dunkle Saum breiter und sich weiter gegen den Innenwinkel ziehend, der Mittelfleck grösser mit gelberem Kern. Unten sind die Vorderflügel weisslich grün, die Spitze und der obere Theil des Aussenrandes dunkler grün bestäubt, die lichten Flecke im Saume verloschener, nach innen durch dunkle Bestäubung, meist auch durch schwarze Fleckchen in Zelle 1—3 oder 4 begrenzt. Der Mittelfleck ist weiss gekernt. Die Hinterflügel sind schmutzig grün, dunkel bestäubt, vor dem Saume bindenartig breit, lichter grün ange- legt, ihr Mittelfleck ist weiss, wenigstens nach aussen röthlich gesäumt, zuweilen doppelt. Am Vorderrande steht jedoch selten noch ein röth- licher Fleck. Bei Phicomone ist die Grundfarbe der Vorderflügel ein lichtes Graugrün, die Spitze ist breit gelb bestäubt, die Hinterflügel führen zur Grundfarbe ein Gelbgrün, welches Nastes nie zeigt, der Saum ist besonders stark gelb gefärbt, der Mittelfleck ist viel grösser, sein Kern stark silbern. Das Weib von Nastes ist oben weissgrün, sehr selten wie der Mann gelbgrün gefärbt, alle schwarze Zeichnung ist viel schärfer. Unten sind ebenfalls die schwarzen Flecken vor dem Saum tiefer schwarz und grösser. Die Flügelspitze der Vorderflügel und die Hinterflügel sind dunkler grün. Es unterscheidet sich von dem Weibe von Phico- mone auf der Oberseite durch den schwärzeren Saum und die grösseren, regelmässigeren lichten Flecke in demselben, auf der Unterseite durch das Fehlen aller gelben Färbung auf den Hinterflügeln und in der Flügelspitze der vorderen; die schwarzen Flecken vor der Saumbinde sind viel stärker wie bei Phicomone. Der Mittelfleck der Hinterflügel ist kleiner, feiner roth umzogen, bald einfach, bald doppelt; die dunklen Flecke, welche bei Phicomone das dunkle Mittelfeld von dem Jichteren Saume auf den Hinterflügeln trennen, fehlen bei Nastes stets. Die Rippen der Oberseite der Vorderflügel sind bei Nastes schärfer schwarz, aber ohne dunkle anliegende Bestäubung, Ein einzelner Mann aus Labrador variirt in sofern, als seine Oberseite durch schwarzgraue Bestäubung sehr verdüstert ist. 357 Die Abbildungen von Melinos weichen bei H.-Sch. von denen Eversmann’s (Bulletin de la Soc. Imper. des Natural. de Moscou T.XX. 1847. p. 9. taf. III. f.3—6) etwas ab; letztere zeigen die schwarze Zeichnung der Oberseite lichter, die Flügelspitze der vorderen, sowie die Hinterflügel unten gelblich, fast wie Phöicomone, während bei H.-Sch. die dunklere Zeichnung der Oberseite, sowie die unten mehr grünlichen Hinterfüügel und Vorderflügelspitze diese Art näher an die beschriebene Form von Nastes stellen, mit welcher ich sie für identisch halten würde, trennte sie nicht die viel bedeutendere Grösse, das Fehlen der lichten Saumbinde der Hinterflügel auf beiden Seiten beim Manne und der auf den Hinterflügeln oben bei beiden Geschlechtern nicht sicht- bare lichte Mittelfleck davon. Die zweite, mir bisher nur aus Labrador bekannt gewordene Form von Nastes weicht von der oben beschriebenen in mauchen Punkten bedeutend ab und kommt mit den Abbildungen bei H.-Sch. Suppl. t. 83. f. 401. 402. u. t. 7. f.37. 38., sowie mit Boisduvals Abbildung gut überein. Der Mann ist auf der Oberseite dunkelgrüngelb oder grün gefärbt, oft verdunkelt schwärzliche Bestäubung die Vorder- flügel. Ihr Saum ist breiter schwarzbraun angelegt, zuweilen ohne hellere Flecken; sind diese vorhanden, so sind sie viel kleiner, un- regelmässiger und weiter vom Aussenrande entfernt als bei der ersten Form. Der dunkle Saum der Hinterflügel ist tiefer schwarzbraun, breiter und weiter gegen den Innenwinkel ziehend. Unten ist die grün- liche Bestäubung vorherrschend, die schwarzen Flecke in Zelle 1—3 der Vorderflügel sind meist deutlich, die Hinterflügel wie bei der be- schriebenen Form, ebenfalls ohne Spur von Gelb, der Mittelfleck bald einfach, bald doppelt. Das Weib ist oben schmutzig weissgrün, schwärzlich bestäubt, der Saum auf allen Flügeln sehr breit, die lichten Flecken in demselben klein, aber nie fehlend. Unten ist das Grün schmutziger, als beim Manne, die Vorderflügel sind weissgrün, die schwarzen Flecken vor dem Saume sehr deutlich von Zelle 1—5 vorhanden. Drei Varietäten lassen mich fast Bastardirung zwischen Nastes und Pelidne vermuthen. Die erste ist ein Mann, welcher oben ein wenig grünliches Gelb, fast wie Palaeno als Grundfarbe führt. Der dunkle Saum ist breit, ohne Spur von hellen Flecken; die Adern in ihm sind fein gelb be- stäubt. Der Mittelfleck der Vorderflügel ist gross, tief schwarz, der ‘der Hinterflügel klein, gelblich. Alle Flügel sind vor dem Saume fein 358 dunkel bestäubt. Unten gleichen die Flügel bis auf das gelbe Mittel- feld der vorderen, sowie die fehlenden schwarzen Flecken vor dem Saume vollkommen denen von Nastes. Die zweite Varietät Tafel 9 Fig. 1 scheint mir ein Weib zu sein und nähert sich oben sehr Pelidne. Oberseite leicht gelbgrün, Vorderflügel mit, durch die lichten Flecke fast ganz ausgefülltem, nach aussen deutlichem, nach innen von Rippe 5 an ganz verloschenem dunkelm Saume; Mittelpunkt klein, tief schwarz. Hinterflügel mit ganz schmalem, verloschenem Saume, Mittelfleck klein, gelb. Unten die Hinterflügel wie Nastes; auch die vorderen führen die schwarzen Flecken vor dem Saume, welche Pelidne nie zeigt. Die dritte Varietät Tafel 9 Fig. 2 ist ebenfalls ein Weib; Ober- seite mehr eitronengelb als grün, Saum der Vorderflügel aussen durch den ganzen Flügel, doch sehr verloschen, innen nur undeutlich bis auf Rippe 3 sichtbar; Mittelpunkt klein schwarz; Hinterflügel kaum eine Spur des dunkeln Saumes zeigend. Unten gleichen die Flügel mehr Pelidne, die dunkeln Flecke vor dem Saume fehlen. Nastes fliegt, doch seltener, mit Pelidne zu gleicher Zeit und an gleichen Orten. 16. Hesperia eentaureae Boisd. Diese Art ist von Herrich- Schäffer kenntlich beschrieben und gut abgebildet. Die Unterseite der Hinterflügel lässt sie mit keiner andern europäischen Art ver- wechseln und unterlasse ich daher ihre nochmalige ausführliche Be- schreibung. % Sie ist in Labrador nicht häufig und fliest im Juli. Sie kommt auch in Norwegen vor; Dr. Wocke sah in einer dortigen Sammlung ein daselbst gefangenes Exemplar. 17. Hesperia comma L. Der Mann ausser durch dunklere Färbung wenig von deutschen Exemplaren verschieden. Das Weib dunkler braun als die hiesige Art, die Flecken lichter gelb, die gelbe Bestäu- bung .der Vorderflügel im Discus auf einen Längsstreif am Vorder- rande der Mittelzelle beschränkt. Hinterflügel unten dunkel schmutziggrün, die weissen Flecken- der Saumbinde bei beiden Geschlechtern schwarz gerandet; dies zeigt übrigens ein Weib aus Sarepta in meiner Sammlung ebenso. In manchen Jahren sehr selten, in anderen häufig. Juli. Keitel versandte diese Varietät als Cateni. 359 18. Orgyia Rossii Curtis. Ross Nordpolreise, übersetzt von V. Gröben. Th. 3. p. 247. Tab. A. fig. 10. J' Alis anticis fusco-cinereis albido-variis, macula Junata cen- trali albida, strigis duabus dentatis nigrescentibus; posticis pal- lide flavis, margine lato nigricanti. 17 Lin. „Kopf, Thorax und Hinterleib aschgrau, stark behaart. Fühler stark zweireihig gekämmt, schwärzlich mit weisslichem Schafte. Vorderflügel braungrau, nächst der Wurzel mit einer etwas nach innen gebogenen, durch die Mittelrippe unterbrochenen schwarzen Binde. In der etwas dunkleren, von gezackten schwarzen Linien be- grenzten breiten Mittelbinde steht ein weisslicher, mondförmiger, nach aussen ansgeschnittener Fleck mit weissem Mittelstrich, nahe dem Innenwinkel ein weisslicher, wurzelwärts schwarzbegrenzter Fleck. Hinterflügel gelblich weiss mit schwärzlichen Rippen und breitem, in die Grundfarbe verlaufendem schwarzem Saume. Unten ist die Zeichnung bis auf die fehlenden zackigen Quer- linien dieselbe wie oben, nur viel matter und heller. Franzen der Vorderflügel gelblichweiss, schwarzbraun gescheckt, die der Hinterflügel einfarbig gelblich.“ Das Exemplar, ein Mann, wurde im August Abends im Zimmer. gefangen. Ich selbst besitze diese Art nicht. Das einzige Exemplar, welches ich sah, besitzt mein Freund, Herr Lehrer Christoph, jetzt in Sarepta; ich habe die Beschreibung, welche er von dieser Art in der Stett.. Ent. Zeitung XIX. 1858. p. 311. gab, der Vollständigkeit wegen hier nochmals wiederholt. Von den europäischen Arten der Gattung Oryyia steht selenitica der Rossi am nächsten. 1?) 13) Dass die in Labrador gefundene Art unzweifelhaft Org. Rossii ist, geht aus der a. a. 0. beigefügten Note der Redaction hervor, in welcher O0. Rossii so beschrieben wird: „Laria Rossii Curt. — Durchsichtig grau. Oberflügel mit zwei schwärz- lichen wellenförmigen Linien, die quer über der Mitte eine Binde bilden, einem Fleck zwischen ihnen und einer ähnlichen buchtigen Linie über ihnen. Unter- flügel milchfarbig; Innenseite mit einem schwarzen Saum. Jg 41" 8“. Q u KL 10%,* „Männchen gelblich grau, ein Fleck auf jeder Schulter und der Hin- terleib stärker (wohl dunkler?). Oberflügel halb durchsichtig, die Rippe (Vorderrand) schwärzlich, grau eingesprengt; eine wellenförmige, schwärz- 360 49. Aretia CaJa L. Bei Herrn Christoph sah ich ein Weibchen dieser Art aus Labrador, welches ziemlich von deutschen Exemplaren abwich. Ausser sehr geringer Grösse unterscheiden es noch die lebhaft rothbraun gefärbten, sehr schmal weissgezeichneten Vorder-, sowie die hell-, fast rosenrothen, auffallend klein gefleckten Hinterflügel 1*). 20. Arctia Quenseli Payk. Vier labradorische Exemplare dieses seltenen Spinners, von denen sich drei in meiner, eins in Herrn Christoph’s Sammlung befindet, stimmen vollkommen untereinander überein. Das Männchen zeist keinen Unterschied von Exemplaren der Alpen, das Weib hingegen unterscheidet sich auffallend; es ist nicht so bunt wie unsere Exemplare, sondern gleicht vollkommen dem Manne, nur dass es auf den Vorderflügeln lichter gelb, auf den Hinter- flügeln blässer grau gefärbt ist. Juli, August, sehr selten. 21. Aretia borealis Möschl. Taf. 9 fig. 3. Flügelspannung 53 Mill., Breite eines Vorderflügels 15 Mill., Fühler schwarzbraun, kurz gekämmt, Kopf rothbraun, Scheitel zinnoberroth, Halskragen und Thorax roth- braun, zinnoberroth gesäumt, über ihn und jede Schulterdecke zieht ein schwefelgelber Streif. Palpen rothbraun, zinnoberroth bestäubt. Hinterleib oben schwarz, in den Seiten, an der Spitze und unten zin- noberroth. Beine rothbraun mit zinnoberrother Bestäubung. Vorderflügel rothbraun, aus der Wurzel ein schwefelgelber Längs- fleck, am Vorderrande, etwas nach aussen gerückt, ein gleichgefärbter Fleck, ausserdem noch drei schwefelgelbe Fleckenbinden. Die erste besteht aus zwei Flecken, deren unterer in Zelle 1, der obere in der liche Linie vor und eine andere hinter der Mitte; ein bogenförmiger Fleck. an der Extremität der Discoidalzelle und eine sehr buchtige und gezähnte Linie in der Nähe des hinteren Randes. Wimpern (Franzen) schwärzlich‘ mit Ocker gefleckt. Unterflügel milchfarbig, der Abdominalrand ockerfarbig, ebenso die Wimpern, mit einem schwärzlichen Saum (nach der Abbildung sind die Hinterflügel bleichgelb, mit breiter, schwärzlicher Hinterrandsbinde). Weib- chen augenscheinlich blasser, aber sehr beschädigt.“ Der Schmetterling, noch mehr die Raupe wurden nicht selten in der Nähe des Furgstrandes gesammelt. Die Raupe, welche vorzugsweise auf Saxifraga trieuspidata und oppositifolia lebt, ist langhaarig, sammtschwarz, nit zwei gelben und zwei schwarzen Rückenbürsten; sie verspinnt sich in einem aus eingewebten Haaren verfertigten Gewebe. — Die Raupe scheint also der von O. selenitica ebenfalls nahe zu stehen. ") S. Stett. entom. Zeitung. XIX. 1858. p. 312. 361 Mittelzelle, etwas saumwärts gerückt steht. Die zweite Binde beginnt hinter der Flügelmitte am Vorderrande mit drei theilweise zusammen- hängenden Flecken in Zelle 5—11; wurzelwärts gestellt, finden sich noch zwei kleinere Flecke in Zelle 1 und 2. Die dritte Binde besteht aus acht, zum Theil nur punktförmigen Flecken. Zwei zusammenhän- gende stehen am Vorderrande in Zelle 7—9, ein feiner Punkt in Zelle 6, ein gegen den Saum vorgerückter rundlicher Fleck in Zelle 5, zwei Punkte in Zelle 3 und 4 und zwei in gleicher Richtung mit den Vorderrandsflecken stehende unregelmässige Flecke in Zelle 1 und 2. Die Franzen sind einfach rothbraun. Die Färbung und Zeichnung der Hinterfügel kommt der von Pleretes matronula nahe. Sie führen ein gieiches Orange zur Grund- farbe. Die äussere schwarze Fleckenbinde ist zusammengeflossen und erreicht nicht den Vorderrand, die innere Binde wird durch einen gleich schwarz gefärbten Strahl mit dem Mittelfleck verbunden und zieht in breitem Strahl bis in die Wurzel. Der Innenrand ist nach aussen bis zur äussern Binde breit schwarz angelest, in ihn verlaufen beide Binden. Rippe 2, 3, 4 sind im Mittelfelde zwischen beiden Binden gleichfalls schwärzlich gefärbt. Franzen orange. Unten sind die Vorderflügel zinnoberroth bestäubt, die gelben Fleckenbinden deutlich sichtbar, zwischen dem Wurzelfleck und den beiden Innenrandsflecken der ersten und zweiten Binde stehen. zwei schwarze Flecken am Innenrande, Die Hinterflügel sind orange, der Worderrand und die Spitze zinnoberroth angelegt; die schwarzen Binden sind vom Innenrande bis zur Mittelrippe, die Randbinde bis auf Rippe 3 deutlich schwarz, von da an bis zum Vorderrande theilweis durch dichte gelbe und zinnober- rothe Bestäubung verdeckt. Ich erhielt einen einzelnen Mann dieser jedenfalls seltenen Art. 21. Pachnobia carnea Thunberg. Herrich-Schäffer Suppl. 404. Bd. II. p. 198. Carnea. Hübner 435. Ampla. 377. Teeta. Der Agr. glawialis Kahr (carnica Hering) oberflächlich ähn- lich, jedoch generisch verschieden. Eine Beschreibung dürfte, da carnea ziemlich variirt und wohl den meisten Sammlungen fehlt, nicht über- flüssig erscheinen. - Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. 24 362 Fühler bei beiden Geschlechtern borstenförmig, röthlich. Palpen, Kopf, Thorax, Hinterleib und Beine von der Farbe der Vorderflügel. Flügelspannung 40 Millim. Vorderflügel von Veilroth bis Braun- grau varlirend, im Mittelfeld am dunkelsten, oft rostgelb gefärht. Von dem schwarzen Längsstrahl aus der Wurzel, welchen glacialis führt, ist keine Spur zu sehen. Der Vorderrand färbt sich bis zur Mittelrippe röthlich grau, die hintere Querlinie ist mehr oder weniger gezackt, lichtgrau ; sie bildet entweder einen starken Bogen und verläuft sich gegen die Wurzel biegend in den Innenrand, oder sie zieht nur wenig geschwungen schräg durch den Flügel und erreicht nicht den Vorder- rand, sondern nur dessen lichte Bestäubung. Das Wurzelfeld zeigt bei lebhaft gefärbten Exemplaren gelbliche Bestäubung, das Mittelfeld färbt sich entweder dunkelveilroth, oder dunkelgraubraun, zuweilen erscheinen die Rippen lichter gefärbt. Die schräg gestellte Nieren- makel verläuft oben offen in den lichten Vorderrand, bei einem Exem- plar ist sie jedoch geschlossen und dnrch einen feinen Streif der dunkleren Grundfarbe vom Vorderrande getrennt. Die Nierenmakel ist unten breiter als oben. Die Zapfenmakel ziemlich lang und schmal, oft kaum angedeutet. Alle Makeln sind licht veilroth, gelblich oder graugelb ausgefüllt, Ring und Nierenmakel stehen in dunklerer, oft schwärzlicher Pyramide. Das Mittelfeld wird saumwärts durch eine mehr oder weniger Sförmig gebogene, aus dunkeln, convexen Mondchen gebildete Linie begrenzt; von ihr bis zum Saume färbt sich der Flügel lichter, oft gelblich, der Saum ist breit lichtgrau angelest. Die Wellenlinie ist mehr oder weniger deutlich, am Vorderrande wurzelwärts von einem beinahe den hintern Querstreif erreichenden, bräunlichen oder veil- rothen Fleck begrenzt, in Zelle 4 und 5 stehen noch zwei kleinere, dunkle Flecken. Der Saum ist fein dunkel umzogen, die Franzen licht veilroth oder lichtgrau. Hinterflügel gelbgrau, beim Mann gegen den Vorderrand breit grau gefärbt, der dunkle Mittelfleck oft kaum sichtbar. Saum dunkelbraun, auf den Rippen licht unterbrochen. Franzen wie die der.Vorderflügel. Unten sind alle Flügel einfärbig röthlich- oder schmutzig grau mit schwärzlichem Mittelpunkt. Die Hinterflügel zeigen vor demSaum bisweilen die Spur einer lichteren Binde. Kopf und Thorax wollig behaart, wie der Hinterleib den Vorderflügeln gleich gefärbt. Carnea scheint durch ganz Labrador verbreitet, aber sehr selten 363 zu sein. Gezogene Exemplare aus Norwegen, welche Dr. Wocke und Staudinger besitzen, stimmen mit meinen Stücken aus Labrador überein. 13. Dianthoecia subdita Möschler. Taf. 9 Fig. 7. Fühler bor- stenförmig, jedes Glied paarweis mit eiuzelnen Härchen besetzt, grau, weiss beschuppt, Basalglied dicht weiss behaart. Palpen nicht über die Stirn vorstehend dicht und lang behaart. Augen behaart. Stirn dicht kurz behaart. Halskragen und Thorax dicht behaart, Hinterleib mit Rückenschöpfen und kurzen Seitenbüscheln. Vorderbeine: Schenkel wollig mal länger als die Schienen, letztere mit einem etwas gebogenen Dorn, Tarsen weissgrau, schwarz 'geringelt. Mittelbeine: Schenkel kaum länger als die Schienen, letztere mit zwei Dornen von ungleicher Länge. Hinterbeine; Schenkel Yamal kürzer als die mit 2 Dornenpaaren bewaffneten Schienen. Sauger mittellang, Stirne, Halskragen und Thorax weissgrau, Halskragen doppelt schwarz gesäumt. Schulterdecken fein schwarz- gesäumt, Rückenschöpfe schwärzlich. Flügelspannung 32 Millim. Vorderflügel grau mit drei schwarz- braunen Querstreifen ; der erste an der Wurzel erreicht den Vorder- rand nicht, der zweite ist scharf gezackt, fünf Bogen bildend, Der dritte hinter den Makeln besteht aus zusammenhängenden scharfen, nach aussen convexen Mondflecken; er biegt sich vom Vorderrande etwas nach aussen und schwingt sich unterhalb der Makeln in einem starken Bogen wurzelwärts zurück in den Innenrand. Die stark geschwungene Wellenlinie ist kaum licht angedeutet. saumwärts am Vorderrande, in Zelle 4 und 5, und gegen den Innenwinkel auch wur- zelwärts durch dunkle Fleckchen bezeichnet. Die Ringmakel bildet ein unregelmässiges Oval, sie ist fein schwarz umzogen, die Nierenmakel ist ebenfalls, besonders an ihrer Wurzelhälfte scharf schwarz umzogen, die Zapfenmakel dagegen kaum angedeutet. Alle sind lichtweissgrau, wenig heller wie die Grundfarbe, ausgefüllt. Im Mittelfelde stehen am Vorderrande über den Makeln zwei scharfe schwarze Fleckchen, der hintere Querstreif ist wurzel- wärts vom unteren Ende der Nierenmakel an etwas dunkler angelegt. Der Saum ist durch dickschwarze, auf den Rippen schmutzig weiss unterbrochene Striche bezeichnet. Die Franzen sind weiss und 24* 364 schwarzgrau gescheckt. Die Hinterflügel färben sich dunkel schmutzig gelbgrau mit undeutlich dunkelm Mittelpunkt und solchem Querstreif hinter der Mitte. Saum schwarzbraun, auf den Rippen kaum licht unterbrochen, Frauzen einfach sehmutzigweiss. Unten sind alle Flügel, die vorderen dunkler, schmutzig gelb- grau, mit dunkelm Mittelpunkt und auf den vorderen sehr undeutlichen dunkelm Bogenstreif hinter der Mitte; am Vorderrande sind die Vor- derflügel fein weissgrau bestäubt. Ein einzelnes männliches Exemplar von Labrador erhalten. 24. Orymodes exulis Lefbr. Herr Dr. Staudinger hat in der Stettiner entomologischen Zeitung XVII. p. 238 diese Eule in allen ihren Ständen und zahllosen Varietäten so genau beschrieben und ihre Synonymie so ausführlich erörtert, dass ich mich um so kürzer fassen kann. Es sei nur erwähnt, dass Had. gelata Lefbr., Had. yrönlan- dicaDup., Had. borea Dup., Neuria cervina H.-S., Erarnis difflua Hb. Geyer, Noet. arctica Thnbg., Crymodes gelida Guen., Cry- mod. poli Guen., Had. marmorata Zett. nur Synonyme von erulis sind. Had, marmorata Zett., von deren Identität mit ezuls Stau- dinger nicht ganz überzeugt war, ist eben auch nur exulis, wie ich an einigen Exemplaren, welche mir Herr Keferstein als marmorata Zett. bestimmte, ersehe. Die labradorischen Exemplare, welche ich besitze, ändern in Zeichnung und Färbung eben auch bedeutend ab; im allgemeinen scheinen mir die grönländischen Exemplare der gewöhnlichen in Island auftretenden Form näher zu stehen, als die in Labrador vorkommenden. So häufig wie auf Island scheint diese Art in Labrador nicht zu sein, möglich aber, dass durch die Zucht ein günstigeres Resultat, als durch den Fang erzielt werden könnte. 25. Hadena exornata Möschler. Taf. 9 Fig. 5. Eine ausge- zeichnete mit keiner andern zu verwechselnde neue Art, welche ich vor mehreren Jahren in zwei gut erhaltenen, übereinstimmenden Pär- chen von Labrador erhielt. Flügelspannung 48 Millim. Breite eines Vorderflügels 10 Millim. Fühler gelblich, braun geringelt. Kopf und Palpen zimmtroth, Halskragen gleichgefärbt, durch eine schwärzliche Querlinie getheilt. Schulterdecken zimmtroth, Thorax etwas gelblich. Hinterleib gelb- 365 grau, röthlich behaart, auf den ersten 4 Segmenten bräunliche Rücken- schöpfe, auch die übrigen, mit Ausnahme der drei letzten, mit zimmt- braunen Seitenbüscheln. Beine braungrau, Tarsen gelblich geringelt. Hinterschienen mit 2 ungleich langen Spornenpaaren. Vorderflügel ‘ zimmtbraun, veilbraun und gelbroth gemischt. Zwei Querlinien theilen die Flügel in drei Felder. Das Wurzelfeld ist lichtrothgelb, am Vor- derrande durch bräunliche Einmischung verdunkelt. Der erste Quer- streif ist stumpf gezackt, dunkel veilbraun, wurzelwärts licht angelegt. Das Mittelfeld ist zimmtroth, am Vorderrande über der Nierenmakel und unter derselben am äusseren Querstreif veilbraun angelegt, bei einem Exemplar überzieht letztere Färbung das Mittelfeld mit Aus- name des Raumes zwischen dem vordern Querstreif und der Nieren- makel eines Fleckes unter den Makeln gänzlich. Die Ringmakel ist oval, nicht dunkel umzogen, gelblich ausgefüllt mit dunklem Kern. Die Nierenmakel ist gross, gelblich, mit dunklem Mondstrich an ihrer innern Hälfte, unten wird sie durch veilbraune Färbung verdeckt. Die Zapfenmakel ist kaum angedeutet. Der erste Querstreif biegt sich auf Rippe 10 weit saumwärts, bildet bis in Zelle 2 einen starken Bogen und verläuft dann ziemlich gleichmässig in den Innenrand; er besteht aus zusammenhängenden convexen Möndchen, ist dunkel veilbraun gefärbt, nach aussen gelb- lich angelegt, von ihm bis zur Wellenlinie färbt sich der Flügel zimmt- roth, vom Innenrande bis Rippe 2 und in Zelle 4 und 5 herrscht gelbliche Färbung vor. Die Wellenlinie ist licht gelblich, in Zelle 4 und 5 durch Zimmtbraun verdunkelt, hinter ihr färbt sich der Flügel zimmtroth, in Zelle 2, 4 und 5 auf Veilbraun, gegen die Flügelspitze auf Gelbroth ziehend. In der Spitze steht am WVorderrande ein klei- ner, brauner Fleck. Die Rippen färben sich vom äussern Querstreif. bis zum Saum fein schwarzbraun. Der Saum ist fein schwarzbraun umzogen, auf den Rippen licht unterbrochen. Die Franzen sind zimmt- roth, veilbraun gescheckt. Hinterflügel gelbgrau, mit grauer Aussen- hälfte, ein dunkler Mittelpunkt und eine solche Binde hinter der Mitte ziemlich deutlich. Franzen röthlichgelb mit dunkler Theilungslinie. Unten sind die Flügel röthlich,, theilweis grau bestäubt, hinter der Mitte zieht durch alle eine schwärzliche Querlinie, die hinteren. führen ausserdem einen deutlichen dunkeln Mittelpunkt. 25. Agrotis dissona Möschler Taf. 9 Fig. 4. Bis jetzt erhielt ich nur zwei übereinstimmende Exemplare dieser Art, nach welchen ich in Folgendem die Beschreibung gebe: 366 Länge 33 Millim. Breite eines Vorderflügels 6 Millim. Die Vor- derflügel etwas schmäler wie bei recussa. Der Saum verläuft nicht wie bei jener Art geschwungen, sondern bis auf Rippe 3 gerade, von da bis zum Innenrande ist er etwas eingezogen und bildet dadurch auf Rippe 3 einen schwachen Winkel. Kopf, Palpen, Thorax, Hinterleib graulich, mit einem Stich in Gelb. Beine gelbgrau. Vorderflügel‘licht blaugrau. Aus der Wurzel kein dunkler Längs- strich, nahe der Wurzel eine abgebrochene schwärzliche, nach aussen licht angelegte, gewellte Querlinie, welche den Innenrand nicht erreicht. Die zweite Querlinie bildet drei Bogen, ist nach aussen schwärzlich, nach innen weissgrau angelegt, am Vorderrande steht zwischen ihm und dem Wuırzelstreif ein feiner brauner Strich. Die Ringmakel zirkel- rund, fein schwärzlich umzogen, wenig lichter wie die Grundfarbe aus- gefüllt. Die Nierenmakel ist nach aussen deutlich mondförmig, ihre obere Hälfte weit mehr saumwärts gezogen wie bei recussa, in ihr ein dunkler Streif. Der Raum zwischen beiden Makeln ist veilgrau ausgefüllt, weder vor noch hinter ihnen bemerkt man dunkle Färbung, während bei recussa beide Makeln in grosser schwarzer, über die Ringmakel wurzelwärts hinausreichender Pyramide stehen. Vom Vor- derrande zwischen den Makeln zieht ein veilgrauer, schmaler Schatten- streif bis zum Innenrande. Die Zapfenmakel ist der Grundfarbe gleich, fein dunkel umzogen, hinten breiter wie vorn, offen und sich an den Querstreif anlehnend. Die dritte Querlinie beginnt am Vorderrande dicht über der Nierenmakel und endet am Innenrande dicht am Mittel- schatten; er ist wurzelwärts fein veilgrau, saumwärts weissgrau ange- legt und wird von den fein dunkeln Rippen durchschnitten. Bei recussa ist diese Querlinie gegen den Vorderrand viel weiter von der Nierenmakel entfernt, nach aussen breit licht gewässert, auch von dem Mittelschatten zeigen meine Exemplare keine Spur. Die Wellenlinie, welche recussa deutlich führt, ist hier kaum zu erkennen, ihre am Vorderrande als veilblauer Fleck beginnende, wurzelwärts durch den ganzen Flügel deutlich sichtbare dunkle Begränzung deutet die Richtung ihres Verlaufes an. Der Saum ist durch feine schwarze Punkte zwischen den Rippen bezeichnet. Die Franzen sind viel kürzer wie bei recussa, gelhgrau und nicht wie dort mit dunklerer Wurzel- hälfte. Die Hinterflügel sind gleichmässig grau, vor dem Saum kaum merklich dunkler, mit deutlichem Mittelfleck, der Saum fein dunkel umzogen, die Franzen mit schwacher Theilungslinie, ihre Wurzelhälfte 367 den Hinterflügeln gleichgefärbt, ihre Endhälfte etwas lichter, nicht weisslich wie bei recussa. Unten sind alle Flügel einfarbig grau, mit kaum erkennbaren dunkelm Querstreif. Auf den vorderen erscheint die Nierenmakel als dunkler Fleck, die hinteren führen einen dunkeln Mittelfleck, der Saum ist fein dunkel punktirt. 27. Agrotis rava H.-Sch. Herrich-Schäffer Bd. VI. p. 59. Suppl. f. 544. Diese Art scheint in Labrador sehr selten zu sein; ich erhielt voriges Jahr die vier ersten Exemplare von dort, lauter Männer. Herr Dr. Staudinger hat diese Art in der Stettiner entomologischen Zei- tung XVII. p. 235 ausführlich beschrieben. Meine Exemplare sind alle lichtgrau, mit einem Stich ins Gelbe, fast wie Pyrophila, die Zeichnungen ziemlich scharf ausgedrückt. 28. Anarta cordigera Thunberg. Von deutschen Exemplaren nicht abweichend. Nicht selten. 29. Anarta melanopa Thunberg. In Labrador sehr gemein, die dortigen Exemplare führen dieHinterflügel weiss mit schwarzemMittel- fleck, Wurzel, Saum und Innenrand nie so ganz dunkel, wie die Exem- plare von den Alpen. 30. Anarta amissa Lefebr. Auch diese Art hat Dr. Staudin- ger ausführlich behandelt; sie unterscheidet sich auch so constant von den verwandten Arten, dass eine Verwechslung nicht möglich ist. In Labrador scheint sie sehr selten zu sein, ich erhielt erst wenige Exemplare. 31. Anarta algida Lefebr. Algida ist bereits kenntlich beschrieben und abgebildet; sie ist die grösste der verwandten Arten und findet man ihre Unterschiede von jenen durch Staudinger a.a. O. aus- führlich erörtert. In Labrador ist sie sehr selten. 32. Sympistis leucoeyela Staud. Taf. 9 Fig. 6. Stettiner entomologische Zeitung. XVII. p.266. Anarta leucocyela Staud. Ein einzelnes von Labrador erhaltenes Weib gehört nach Ver- gleichung mit dem typischen Exemplar des Herrn Staudinger 368 unzweifelhaft zu dieser Art. Daa. a. OÖ. nur der Mann beschrieben ist, beide Geschlechter aber etwas von einander abweichen, gebe ich hier nochmals die Beschreibung des Weibes. Mein Exemplar hat nackte Augen, so dass diese Art zu Sympistis gehörte. Mein Exemplar misst 29 Millim., ist also nicht grösser als der Mann, dessen Flügelspannung Staudinger auf 23—29 Millim. „angibt. (Sehluss folgt.) Anzeige. Gefertigter zeigt hiemit den Herren Lepidopterologen an, dass bei ihm stets Macro- und Microlepidopteren in grosser Auswahl käuflich zu haben sind, welche er auf seinen verschiedenen Reisen sowohl im Inn- als Auslande selbst gesammelt hat. Die Exemplare sind rein erhalten. gut gespannt und richtig bestimmt. Auf frankirte Briefe werden Preisverzeichnisse der Vorräthe unter Kreuzband eingesendet. Ferner ist eine systematisch geordnete Schmetterlingssammlung zu ver- kaufen, welche ganz geeignet für eine Lehranstalt oder ein Gymnasium für den Unterricht ist. Dieselbe besteht in einem Schrank mit 12 Schubladen und enthält: Papilioniden 440 Species in 250 Exemplaren Sphingiden 48 n ERS IHR n Bombyciden 92 9 „ 174 Noctuiden 152 > „ 291 ” ” 432% Species in 804 Exemplaren. Dieselbe kostet ohne Verpackungsspesen 120 fl. ö. W. Jos. Mann, neue Wieden, Langegasse Nr. 736, 2. Stock, in Wien. Von Dr. Schiner’s höchst verdienstlichem Dipterenwerke (Fauna austriaca) ist bereits das zweite Heft erschienen. Das dritte aber wird noch im Laufe dieses Monates ausgegeben werden. In diesen beiden Heften sind die Dolichopiden, Platypezyden, Lonchopteriden, Pipunculiden und Syrphiden enthalten. Hierzu eine Beilage. Verantwortliche Redaeteure: Julius Lederer und Ludwig Miller. Gedruckt bei Karl Ueberreuter, Alservorstadt Nr. 146. WIENER Entomologische Monatschrift. Redaction und Expedition: In Commission bei Landstrasse, Gärtnergasse Nr. 45. Carl Gerold’s Sohn, Stadt Nr. 625. Nr. 12. IV. Band. December 1860. Beiträge zur Lepidopteren-Fauna von Labrador. Von H. B. Möschler in Herrnhut. (Schluss.) Fühler sehr lang, fadenförmig, schwärzlich. Kopf und Thorax wie beim Mann schwarzbraun mit grauen Haaren gemischt. Hinterleib schwarzgrau behaart. Vorderflügel schwärzlich mit eingemengter grauer Bestäubung, an der Wurzel ein schwarzer gezackter Querstreif, nach aussen lichtgrau angelegt. Vor der Ringmakel ein zweiter schwarzer, wurzelwärts licht angelegter Streif. Die Ringmakel ist bei meinem Exemplar weissgrau ausgefüllt, ohne dunkeln Kern, fein schwarz umzogen, während sie beim Manne dunkel gekernt ist und die weisse Färbung nur als feinen Ring erkennen lässt. Die Nierenmakel ist weisslich, in ihrem untern Theil dunkel ausgefüllt, der Mann zeigt sie dunkel, theilweis weiss umzogen. Die Zapfenmakel dick schwarz umzogen, weiss ausgefüllt. Zwischen Nierenmakel und hinterem Quer- streif ist eine lichtere weissliche Stelle, parallel mit der Zapfen- makel, an demselben zwei weissliche Flecken. Der hintere Querstreif ist scharf gezackt, schwarz, saumwärts fein weiss angelegt. Die Wellenlinie (bei Dr. Staudinger heisst sie 4. Querlinie) ist stark unregelmässig geschwungen, auswendig licht angelegt, nahe dem Saume ziehend. Der Saum selbst führt in der dunkeln Grundfarbe weisse Punkte. Franzen weiss und schwärzlich gescheckt. Hinterflügel schmutzig “ weiss mit einem Stich in Gelb, Wurzel strahlenförmig schwärzlich angezogen. Mittelfleck schmal, länglich, schwärzlich. Hinter demselben eine aus feinen Atomen gebildete dunkle Querlinie. Randbinde gegen den Innenrand schmal verlaufend, schwärzlich, Saum fein schwarz umzogen, Wiener entomol. Monatschr. IV. Rd. | 25 370 Franzen an der Wurzel schwärzlich, weisslich gemischt, Endhälfte weiss, Unterseite der Vorderflügel sehmützig weissgrau, mit schwärz- lichem Mittelfleck, hinter demselben ein schmaler schwärzlicher, nur am Vorderrande deutlicher Streif. Vor dem Saume eine verloschene dunkle, in den Zellen weisslich aufgeblinkte Binde. Saum fein schwarz umzogen, auf den Rippen weiss unterbrochen. Franzen an der Basis weiss und dunkel gemischt, am Ende regelmässig gescheckt. Hinter- flügel schmutzig gelblichweiss,, die Wurzel weniger dunkel als oben. Mittellleck deutlich schwarz. Der dunkle Streif hinter der Mitte nur gegen den Vorderrand deutlich, die Rippen fein schwärzlich angeflogen, Randbinde schmal, schwärzlich. 33. Sympistis melaleuca Thunbg. Sie ist von Staudinger a. a. O. ausführlich abgehandelt worden. 34. Sympistis funesta Thbg. (funebris Hb.) Meine beiden ganz frischen Exemplare weichen etwas von der bei Herr.-Schäffer gegebenen Beschreibung ab und sind, wie mir Dr. Staudinger mittheilte, weit lebhafter, als lappländische Exemplare gefärbt. Vorderflügel veilgrau, an der Wurzel eine tief schwarze zackige, abgebrochene Querlinie, in der dunkeln Mittelbinde sind Ring- und Nierenmakel deutlich sichtbar, beide sind grau ausgefüllt und führen einen dunkeln Kern. Der Raum zwischen Makeln und Vorderrand ist grau gemischt und bedeutend heller als die Binde. Die Wellenlinie ist wurzelwärts nicht schwarz, sondern nur dunkelveilgrau begrenzt. Die Franzen sind nicht ganz einfarbig, sondern zwischen den Rippen etwas lichter unterbrochen. Trotz diesen Abweichungen stellt doch der deut- liche weisse Mittelmond der Unterseite der Hinterflügel meine Exemplare unbedingt zu funesta. Diese Eule ist auch in Labrador jedenfalls ausserordentlich selten; ich erhielt erst zwei Weiber von daher. 35. Plusia divergens F. Ein einzelnes, stark beschädigtes männ- liches Exemplar zeigt einige Abweichungen von der gewöhnlichen Form. Das silberne Zeichen der Vorderflügel hat keine Arme, sondern bildet ‚nur ein einfaches Comma und die bei divergens innerhalb des Saumes aus dunkleren Strichen gebildete Linie fehlt gänzlich, auch sind die Hinterflügel viel breiter dunkel bestäubt. 371 36. Plusia parilis Hb. Diese seltene Art ist bereits genügend beschrieben und abgebildet. In Labrador scheint sie ziemlich selten zu sein und besonders sind reine Exemplare durch den Fang nur sehr schwer zu erhalten. Sie fliegt wie die verwandten Arten bei Tage um Blumen. 97. Plusia u-aureum Boisd. Interrogationis Var.? grönlandica Stdg. Stett. Entomol. Zeitung. Bd. XVII. Staudinger hat diese Art a. a. O. als fragliche Varietät von interrogationis genau beschrieben, theilte mir aber später bei Ansicht meiner Exemplare mit, dass sie %. aureum sei; eine Beschreibung ausser der oben citirten, so wie Abbildung kenne ich nicht. Meine drei Exemplare stimmen im Allgemeinen mit Staudinger’s Beschreibung dieser Art überein. Für Leser, welchen die Stett. entomol. Zeitung nicht zur Hand liegt, gebe ich hier kurz die Unterschiede von inter- rogationis. Kleiner, Kopf, Thorax und Schulterdecken weissgrau ohne Violett, auch auf den Vorderflügeln findet sich von dem Veilgrau und Violett der önterrogationis keine Spur, die Querstreifen sind gezackter, gerade in den Vorderrand verlaufend und wie die Makeln silber- oder gold- glänzend. Die Basis des Buchstabenzeichens ist bei meinen Exemplaren als vollkommen getrennter Punkt sichtbar, der Saum ist schärfer schwärzlich umzogen, die Franzen sind reiner weiss, mit dunkler Theilungslinie, auf den Rippen nicht so dunkel wie bei interrogationis gescheckt, der Vorderrand nicht wie dort gegen die Spitze weiss gestrichelt. Hinterflügel und Unterseite zeigen keinen wesentlichen Unterschied von voriger Art. Die Artrechte dieser Plusia u. aureum sind mir noch ziemlich zweifelhaft; eine grössere Anzahl von Exemplaren wird erst zeigen müssen, ob die angegebenen Unterschiede von interrogalionis stand- haft sind. In Labrador wohl ziemlich selten, ich erhielt erst drei Exemplare. 33. Brephos parthenias L. Ein einzelner Mann zeichnet sich durch lebhaft dunkelrothbraune Vorder- und tiefrothgelbe Hinterflügel vor den deutschen und südrussischen Exemplaren dieser Art in meiner Sammlung aus. 25% 372 39. Acidalia spurlaria Christoph Taf. 10, Fig. 6,7. !°). Flügel- spannung 24 bis 26 Millim. Fühler gelb, unten schwarz, oben auf jedem Glied mit schwarzem Fleck, Kammzähne schwarz. Palpen roth- braun behaart, Kopf, Thorax und Hinterleib schwarz, dunkel purpur- roth behaart. Beine weissgelb, Schenkel rothbraun behaart. Die Grundfarbe der Oberseite ist bei frischen Exemplaren auf allen Flügeln beim Manne ein dunkles, beim Weibe ein helleres Rost- braun, von der Wurzel bis zur Mitte durch bräunliche oder purpur- rothe Bestäubung verdunkelt. Die Vorderflügel führen drei purpurbraune Querstreifen. Der erste, selten deutlich sichtbare biegt sich vom Vorderrande bis auf die Innenrippe der Mittelzelle stark auswärts und von da wieder einwärts in den Innenrand verlaufend. Der zweite in der Flügelmitte zieht etwas schräg nach innen gerichtet durch den Flügel und ist 15) Christoph beschreibt Stett. Entom. Zeitung XIX. p. 312 diesen Spanner als Aspilates spuriaria. — Zu Aspilates gehört er schon wegen der deutlichen Anhangszelle nicht, auch zu Zythria und Sterrha kann er wegen aus der Wurzel entspringender Rippe 8 der Hinterflügel nicht gestellt werden. Er gehört sicher zu Acidalia und es stimmt das Flügelgeäder vollkommen mit den Arten dieser Gattung überein. Vorderflügel mit 12 Rippen und auf der Mittelzelle aufsitzender, ungetheilter Anhangszelle. Rippe 2 aus der Mitte des Innenrandes der Mittelzelle, 3 vor, 4 aus der untern, 6 aus der obern Ecke derselben, 7 und 41 aus einem Punkte aus der Spitze der Anhangzelle, 8 aus 7, 9 und 10 aus 8. 5, so stark als die übrigen, frei zwischen 4 u. 6. 12 frei als Vorderrandsrippe. Hinterflügel mit 8 Rippen, 1 als einfache Innen- randsrippe, 2% entspringt hinter der Mitte des Innenrandes der Mittelzelle, 3 vor, 4 aus der untern, 6 und 7 auf gemeinschaftlichen Punkt aus der obern Ecke der Mittelzelle, 8 aus der Wurzel, 5 gleichstark wie die übrigen, frei zwischen 4 und 6. — Fühler beim Mann mit langen, gewimperten Kamm- zähnen, beim Weib nur gekerbt. Palpen dicht, wenig anliegend, nach unten borstig behaart, horizontal, wenig über den Kopf vorstehend. Mittel- und Hinterbeine gleich lang, letztere beim Manne mit einem, beim Weibe mit zwei Paar Spornen. Die einzigen Kennzeichen, welche diese Art von Acidalia trennen könnten, wären die etwas abweichenden Palpen, die fehlenden Mittel- punkte der Flügel, die jedoch bei einigen Exemplaren auf der Unterseite sichtbar sind und die gleiche Länge der Mittel- und Hinterbeine; diese Art möchte, wenn sie mit Acidalia vereinigt bleiben soll, am besten in der Nähe von Zöubricaria untergebracht werden, der sie im Habitus noch am nächsten kommt, obgleich die nicht gestielte Rippe 6 und 7 der Hinterflügel sie nach Lederer weit weg in Abtheilung B versetzen, wo sie alsdann durch die Kammzähne der männlichen Fühler eine eigene Unterabtheilung bilden würde. 373 meist schwach gezackt. Der dritte verläuft parallel mit dem Saum und ist mehr oder weniger gewellt. Die Wellenlinie ist fein dunkel angelegt. Auf den Hinterflügeln ist das Wurzelfeld schwärzlich bestäubt, der erste Querstreif fehlt, der zweite und dritte, sowie die Wellenlinie sind deutlich angegeben, letztere ist saumwärts meist lichter wie der übrige Grund begrenzt. Der Saum ist fein dunkelbraun umzogen, die Franzen sind licht purpurroth. Unten sind alle Flügel tief oraniengelb, die Rippen fein rostroth, die Wurzel sowie die Querstreifen, von welchen der erste der Vorderflügel meist fehlt, roth- oder schwarz- braun gefärbt. Bei einzelnen Weibern sind auf Ober- und Unterseite die Querstreifen sehr breit angelegt. Diese Art scheint in Labrador nicht selten zu sein, wird aber durch den Fang selten rein erhalten. 40. Acidalia frigidaria Möschler. Taf. 10, Fig. 1. Flügelspannung 22 Millim. Fühler gewimpert, oben weisslich, unten bräunlich. Palpen, Stirn, Thorax, Halskragen, Hinterleib und Beine weissgrau. Flügel schmutzig weiss, durch graubraune Bestäubung mehr oder weniger verdüstert, alle mit feinem dunklen Mittelpunkt. Vorderflügel mit drei graubraunen Querstreifen, eben solchem Mittelschatten und undeutlicher, oft fehlender Wellenlinie. Der vordere Querstreif bildet in der Mittelzelle saumwärts eine stumpfe Ecke, der Mittelschatten zieht, undeutlich begrenzt, ziemlich gerade durch den Flügel, der hintere Querstreif ist auf den Rippen fein gezackt. Die Wellenlinie ist saumwärts dunkel angelegt, sonst kaum sichtbar. Auf den Hinter- flügeln fehlt der vordere Querstreif, zuweilen auch der Mittelschatten, der hintere Querstreif ist deutlich und biegt sich in Zelle 2 etwas einwärts, die Wellenlinie ist nur verloschen oder gar nicht sichtbar. Saum fein dunkel umzogen, Franzen ungescheckt, weissgrau mit dunklerer Wurzelhälfte. Unten sind die Flügel lichter gefärbt, die Streifen und Wellenlinie mehr oder weniger deutlich, ebenso die Mittelpunkte. Diese Art scheint in Labrador nicht häufig zu sein; ich erhielt erst wenige, meist geflogene Exemplare. 41. Anaitis sororiaria Hübn. Wenig von den deutschen Exemplaren abweichend, sehr variirend. Im Juli nicht selten. Raupe nachFreyer auf Schollera oxycoccos, welche in Labrador so viel mir bekannt, auch wächst. 374 42. Cidaria hastata L. Var. gothicata Guön. Taf. 10, Fig. 4, 5. Das erste Exemplar, welches ich aus Labrador erhielt, wurde mir von Herrn Professor Zeller als gothöcata Guen. bestimmt; seitdem erhielt ich ein zweites, welches mir das Zusammengehören dieser Art mit hastala ausser allen Zweifel setzt. In der Grösse übertreffen meine labradorischen Exemplare etwas die deutsche hastata; die Grundfarbe ist ein wenig lichteres Schwarz- braun, die Vorderflügel sind von der Wurzel bis zu dem breiten weissen Doppelstreifen hinter der Mitte einfarbig dunkel, die weissen Quer- streifen, welche hastata im Wurzel- und Mittelfeld führt, sind hier kaum sichtbar, nur ganz fein und abgebrochen angedeutet. Der Verlauf der Doppelstreifen ist im Allgemeinen derselbe wie bei hastata, sie sind aber weniger scharf gezackt, die dunkeln Flecken in ihnen matter, zum Theil fehlend. Die Wellenlinie ist ebenfalls mehr durch die dunkle Färbung bedeckt, fliesst aber wie bei hastata in Zelle 3 mit dem hinteren Querstreif zusammen. Auf den Hinterflügeln sind nur die beiden Querstreifen hinter der Mitte als zwei schmale, breit durch die Grundfarbe getrennte, weissliche, zum Theil verloschene Streifen sichtbar, zwei weissliche Flecken gegen den Innenwinkel deuten die Wellenlinie an. Auf der Unterseite sind die weissen Querstreifen deutlicher, das eine Exemplar zeigt nicht den geringsten Unterschied von hastata. Saumlinie ununterbrochen schwarz, Franzen schwarz und weiss gescheckt. Fühler, Palpen, Thorax, Beine und Hinterleib wie bei hastata, letzterer mit weniger Weiss und auch matteren schwarzen Flecken. In Labrador jedenfalls selten; ich besitze nur zwei weibliche Exemplare. 43. Cidaria obduetata Möschl. Taf. 10, Fig. 3 (an Zuctuata Var.?) Zwei von Labrador erhaltene übereinstimmende Exemplare wage ich nicht mit Bestimmtheit von Z/uciuata zu trennen, denn obwohl dieselben auffallende Unterschiede zeigen, wäre es doch möglich, dass sie als nordische Varietäten zu jener Art gehörten. Grösse wie /Zucluata. Fühler schwarz, kaum sichtbar weiss geringt, Palpen weisslich, Kopf, Thorax und Hinterleib dunkelschwarz- braun. Beine schwärzlich, Schenkel weisslich behaart, Tarsen weiss- geringelt. Vorderflügel mit etwas gerundeterem Innen- und Hinterrand, dunkelschwarzbraun, im Wurzel- und Mittelfelde ohne lichte Quer- 375 streifen, der hintere breite weisse Doppelstreif ist kaum sichtbar fein dunkel getheilt und verläuft wie bei Zuetuata, ist jedoch von seiner Ecke bis zum Innenrande viel schmäler. Wellenlinie nur durch einzelne weisse Atome angedeutet. Franzen schmutzig grau, schwarz gescheckt. Hinterflügel einfärbig schwarzbraun, Franzen nur unregelmässig weiss gescheckt. Unterseite aller Flügel schwarzbraun, der hintere rein weisse Doppelstreif der vorderen ungetheilt, Wurzel und Saumfeld ohne weissliche Zeichnung. Hinterflügel mit schmaler, verloschener schmutzig weisser Mittelbinde und undeutlichem dunkeln Mittelpunkt. 4%. Cidaria disceptaria F. v. R. Zwei Weiber von Labrador. stimmen mit scharf gezeichneten Exemplaren dieser Art aus dem Riesengebirge vollkommen überein. Wie kömmt es wohl, dass dieseim Riesengebirge in Nadelwäldern nicht seltene, nach Lederer auch in Oesterreich fliegende Art weder beiHerrich-Schäffer nochH einemann beschrieben ist? Synonyme, unter welchen man dieselbe in diesen Werken zu suchen hätte, sind weder bei Lederer noch Heydenreich angegeben. 45. Cidaria populata Linn. Ein einzelnes von Labrador erhal- tenes männliches Exemplar stimmt vollkommen mit der auf denhöheren Theilen des Riesengebirges einzeln fliegenden Varietät, bei welcher die Vorderflügel mit dunkelm, fast chokoladefarbenen Braun übergossen, nur Anfänge der lichteren Querstreifen am Vorderrande zeigen, überein. Freyer bildet diese Varietät N. B. VI. t. 570. £. 3 ziemlich gut ab. 46. Cidaria destinata Möschler. Taf. 10, Fig. 2. In die Ver- wandtschaft von populata und marmorata gehörend und in der Grösse ansehnlichen Exemplaren jener Art gleichkommend. Fühler und Palpen bräunlich, Kopf, Thorax und Hinterleib schmutzig grau; letzterer führt auf jedem Segmente zwei tief schwarze Rückenpunkte. Beine bräunlich, Schienen und Tarsen weiss geringelt. Vorderflügel schmutzig weisslich gelbgrau, im Wurzelfelde zwei schwachgezackte, nach aussen licht angelegte schwarzbraune Quer- streifen. Das Mittelfeld färbt sich\ dunkler graubraun, es wird von zwei schwarzbraunen Querstreifen begrenzt und ist innen von einigen dunkeln und weisslichen gewellten Linien durchzogen. Der vordere Querstreif biegt sich vom Vorderrande saumwärts und verläuft gezackt, 376 wieder wurzelwärts zurückgebogen in den Innenrand, er ist nach innen weisslich gelb angelegt. Der hintere Querstreif biegt sich vom Vorder- rande bogenförmig nach aussen bis auf Rippe 6, bildet auf derselben eine tiefe Einbuchtung und tritt dann in einem drei Ecken zeigenden Bogen bis auf Rippe 2 wieder saumwärts vor, von derselben verläuft er dann fein gezackt nach innen gezogen, ziemlich gerade in den Innen- rand. Er ist schwarzbraun, nach aussen am Vorderrande breit, dann schmäler weissgelb angelegt. Die Wellenlinie ist weissgelb, nach innen durch, besonders gegen den Vorderrand deutliche, dunkle Pfeilflecke begrenzt. Aus der Flügelspitze zieht bis auf Rippe 4 ein dunkel schwarzbrauner, nach innen weissgelb angelegter gezackter Schräg- strich, welcher saumwärts breit dunkel angelegt in die Grundfarbe verläuft. Der Saum ist fein braun, auf den Rippen weisslich unterbrochen. Die Franzen sind weisslich, auf den Rippen braun gescheckt mit feiner, dunkler Theilungslinie. Hinterflügel lichtgrau, gegen den Innenrand weisslich, mit drei dunkleren, nur gegen den Innenrand deutlichen, nach aussen weisslich angelegten Wellenlinien. Mittelpunkt aller Flügel undeutlich. Saum und Franzen wie auf den Vorderflügeln. Unten sind die Vorderflügel lichter, die Querstreifen, wenigstens die beiden das Mittelfeld einschliessenden, so wie die dunkeln Flecken an der Wellen- linie sind deutlich sichtbar, der Vorderrand ist hinter dem letzten Querstreif gelblich angelegt. Die dunkeln Wellenlinien der Hinter- flügel ziehen durch den ganzen Flügel.2Alle Flügel mit schwärzlichem Mittelpunkt. Ich erhielt von dieser Art nur ein einzelnes männliches Exemplar. 44. Cidaria caesiata S. V. Ein einzelnes Weib von Labrador gleicht mattgefärbten deutschen Exemplaren vollkommen. 48. Cidaria polata Boisd. Var. Brullei. Lefebr. Diese Art scheint in Labrador nicht selten zu sein. Dr. Staudinger hat in der Stettiner Entomologischen Zeitung XVII. p. 307 dieselbe bereits ausführlich abgehandelt. 49. Eupithecia gelidata Möschler. Herr Professor Zeller bestimmte mir diese Art als’neu und ist sie auch mit keiner der mir bekannten Arten zu verwechseln. Ich besitze nur ein weibliches Exemplar, welchem die Hinterflügel verkrüppelt sind. — Flügel- spannung 21 Millim. Breite eines Vorderflügels 4—5 Millim. Fühler 377 bräunlich, Kopf, Thorax und Hinterleib braungrau. Brust weissgrau, Stirne mit eingemengten grauen Schuppen. Füsse bräunlich weisslich- grau beschuppt. Die Grundfarbe der Flügel auf der Oberseite ist ein in Grau ziehendes Braun, auf den Vorderflügeln stehen vier dunkle braungraue Querstreifen. Der erste, nahe der Wurzel, ist scharf nach aussen gebogen, saumwärts am Vorderrande weissgrau angelegt, der zweite bildet nahe dem Vorderrande einen stumpfen Winkel und verläuft weit wurzelwärts gezogen in den Innenrand, nach innen ist er weissgrau angelegt. Der dritte bildet in gleicher Richtung mit dem zweiten nach aussen einen Winkel und zieht dann, weniger schräg wie jener, in ‚einigen Bogen zum Innenrande, nach aussen ist er erst durch eine parallele weisslichgraue und dann wieder dunkelbraune Linie begrenzt und erscheint dadurch doppelt, licht getheilt. Der vierte zieht als auf den Rippen feingezackte, am Vorderrande und auf Rippe 2 etwas eingezogene Bogenlinie durch den Flügel, saumwärts begrenzt ihn eine breite weissliche, durch eingemengte feine braune Fleckchen doppelt erscheinende Linie. Die Wellenlinie ist nur fein weiss vom Vorder- rande bis auf Rippe 7 sichtbar. Der Vorderrand ist zwischen und vor den Querstreifen weisslich bestäubt. Franzen an der Basis weissgelb, ihre Endhälfte, sowie die Rippen graubraun. Saum schwarzbraun umzogen, in den Zellen sitzen nach innen gleichgefärbte Fleckchen auf. Die Hinterflügel scheinen drei dunkle, licht begrenzte Wellenlinien zu führen. Franzen wie an den Vorderflügeln. Unten sind die Flügel licht gelbgrau, der zweite und dritte Querstreif der Vorderflügel sind als abgebrochene schwarzbraune Striche am Vorderrande sichtbar, letzterer ist zwischen und vor ihnen weissgrau bestäubt, die übrige Zeichnung ist verloschen. Die Hinterflügel sind noch etwas lichter, mit drei gezackten, dunkelbraunen Querstreifen. Die Mittelpunkte aller Flügel sind schärfer, wie auf der Oberseite, etwas langgezogen. Einige andere Exemplare einer Eupithecia aus Labrador, welche ich erhielt, sind so abgeflogen, dass sich nicht bestimmen lässt, ob sie zu obiger Art gehören. 50. Botys ephippialis Zetterstedt. Taf. 10, Fig. 8. Herr Pro- fessor Zeller bestimmte mir das einzige, aus Labrador erhaltene Exemplar als diese Art. Da sie bei Herrich-Schäffer nicht beschrieben ist und in Deutschland wohl wenig bekannt sein mag, gebe ich ihre Beschreibung nach meinem frischen Exemplare. 378 Flügelspannung 20 Millim. Breite eines Vorderflügels 4—5 Millim. Vorderflügel lichtblaugrau ;. zwei Querstreifen theilen dieselben in drei Felder; das Wurzelfeld ist bis auf einen schmalen Streif der Grund- farbe saumwärts dunkel braunroth fast schwärzlich, der hintere Quer- streif zieht vom Vorderrande etwas schräg gegen den Innenrand, der hintere, feingezackte, beginnt am Vorderrande im letzten Viertheil des Flügels, tritt auf Rippe 6 am weitesten saumwärts, biegt sich von da bis auf Rippe 3 zur Flügelmitte wurzelwärts und zieht dann in zwei Bogen gleichmässig zum Innenrande. : Im Mittelfeld steht ein tief schwarzer Punkt; der hintere Theil des Feldes ist in gleicher Linie zum Mittelpunkt und dem untern Theil des hinteren Querstreifes dunkel braunroth gefärbt, am Vorder- rand zieht sich diese Färbung als feiner Streif bis zum hinteren Querstreif, welcher ebenso gefärbt, saumwärts licht begrenzt ist; zwischen ihm und dem Saum zieht ein dunkler, in der Flügelspitze und vor dem Innenwinkel sich zu einem Fleck erweiternder dunkler Schattenstreif. Der Saum ist auf den Rippen dunkel gefleckt, die Franzen sind einfach röthlichgrau, mit feiner dunkler Theilungslinie. Hinterflügel schwarzgrau, am Vorderrande weisslich, eine weissliche, wurzelwärts scharf dunkelbegrenzte Bogenlinie durchzieht sie in der Mitte, weit wurzelwärts steht nahe dem Vorderrande ein feiner schwarzer Punkt. Saum fein schwärzlich umzogen, Franzen weissgrau, dicht hinter ihrer Wurzel mit breit dunkler Theilungslinie. Unten sind alle Flügel glänzend weissgrau gelblich schimmernd, die vorderen mit schwarzem Mittelmond. Dem hinteren Querstreif entspricht eine, vom Vorderrande bis in die Flügelmitte ziehende Bogenreihe schwarzer Punkte. Der dunkle Schattenstreif hinter ihr scheint ziemlich deutlich durch. Hinterflügel mit schwarzem Mittel- punkt, hinter der Mitte am Vorderrande ein abgebrochener, dunkler Punktstreif, vor dem Saum ein dunkler Schattenstreif. Saum wie oben gefärbt. Franzen der Vorderflügel dunkler, die der Hinterflügel lichter wie die Grundfarbe, die dunkle Theilungslinie der Hinterflügelfranzen kaum erkennbar. Die Fühler, welche bei meinem Exemplare bis auf einen kleinen Theil fehlen, scheinen weisslich zu sein. Die Palpen aus- wendig braunroth, unten und innen weissgrau, Spitze dunkel. Kopf und Thorax braunroth, ersterer von -einer zwischen den Augen und 379 über die Stirn ziehenden weisslichen Linie umzogen. Beine weissgrau, Schenkel etwas dunkler behaart. Hinterleib dunkel braungrau. Diese Art ist nach Herrn Zeller’s brieflicher Mittheilung eine sichere, von Zetterstedt benannte Lappländerin. 51. Crambus labradoriensis Christoph. Stettiner Entomologische Zeitung. XIX. p. 314. Herr Christoph beschreibt diese mir fehlende Art a. a. O. folgendermassen: „Eusco-cinereus, alis antieis fuscis albo-variis, striga media dilatata obliqua nigricanti, striga postica plumbea sub costam fracta, intus niericanti-marginata, triangulo costae ante apicem nigricanti, punctis marginis costalis atris.. J 8— 10’. Wohl in die Reihe von Cr. alienellus gehörig. Leib und Fühler braunschwarz, Beine gelbgrau, Vorderflügel schwärzlich braun, weiss gemischt. Die Mitte des Flügels ist von der Wurzel aus bis an den _ Hinterrand von Rippe 3—6 weiss und diese Färbung wird nur durch die bleifarbne Saumlinie und die innere Querbinde unterbrochen. Erstere, bei Rippe 6 gebrochen, ist nach dem Hinterrand hin sehr schmal bleigrau, wurzelwärts ziemlich breit braungelb gesäumt. Auf dem WVorderrand vor der Flügelspitze steht “ein ziemlich grosser, ovaler, schwarzer, weiss und bräunlich umzogener Fleck. Der Saum ist schwarz punktirt. Die Querbinde in der Mitte reicht nicht bis an den Vorderrand, ist sehr schief nach innen gelegt und oft unterbrochen, so dass sie mehr aus länglichen Flecken zusammengesetzt erscheint. Rippe 6 und 7 ist vor der Saumlinie schwarz. Die Hinterflügel sind sraugelb, die Franzen grau, stark glänzend, an der Vorderflügelspitze weiss gefleckt. Juli.“ 52. Crambus trichestomus Christoph. Taf. 10, Fig. 10. Stettiner Entomologische Zeitung. XIX. p. 313. Alis anticis fuscescentibus, albido-variis, fascia media fusca recta obliqua, striga postica inerassata alba, ante costam fracta, utrinque fusco marginata, ceiliis albidis fuscoque alternatis. Gehört in die Verwandtschaft von laenöellus und cacuminellus. Flügelspannung 21 Millim. Breite eines Vorderflügels —5 Millim. Fühler bräuwnlich , weiss geringelt. Palpen bräunlich. Kopf, Thorax, Hinterleib und Beine schwarzbraun, weisslich beschuppt. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein lichtes Gelbbraun; durch die Mitte 380 zieht eine schräge, breite, dunkelbraune, auf beiden Seiten breit weisslich angelegte Querbinde. Vor dem Saum eine bald sehr schmale, bald breitere, auf Rippe 7 scharf winklig gebrochene weisse Linie. Der Saum ist schwarz punktirt. Die Franzen grau mit dunkler Thei- lungslinie, auf Rippe 2—5 oder 7 weiss gescheckt. Hinterflügel schmutzig grau, vor dem Saume mit verloschenem weisslichen Querstreif, Saum fein dunkel umzogen, Franzen weissgrau mit dunkler Theilungslinie. Unten sind die Flügel schmutzig licht graubraun, der Vorderrand der vorderen von der Wurzel bis zur lichten Querlinie weisslich angelegt. Letztere ist meist deutlich, nach innen dunkel angelegt, der dunkle Querstieif in der Mitte verloschener. Bei lichten Exemplaren färbt sich die übrige Fläche des Flügels weissgrau. Hinterflügel weiss- grau, der lichte Querstreif nach innen dunkel angelegt. Diese Art fliegt in Labrador im Juli und August an sumpfigen Stellen. | 53. Scoparia centuriella S. V. Verbreitet und nicht selten in ziemlich grossen, dunkel gefärbten Exemplaren. 54. Ablabia pratana Hb. Alle Exemplare, welche ich aus Labrador erhielt, weichen von den deutschen bedeutend ab. Ihre Oberseite färbt sich auf den Vorderflügeln weissgrau stark glänzend und zeigt nur sparsame bräunliche Schuppen. Die Hinterflügel sind dunkler grau. Unten sind die Vorderflügel im Diseus schwärzlich, die Hinterflügel weissgrau. Scheint gemein zu sein. 55. Sericoris glaciana Möschler. Taf. 10, Fig. 9. Ein einzelner Mann, welchen ich von Labrador erhielt, scheint der döpunetana und Charpentierana am nächsten zu stehen, unterscheidet sich aber doch wesentlich von beiden Arten. Grösse wie mittlere Exemplare von dipunctana. Fühler, Palpen, Kopf, Thorax und Hinterleib schwarzbraun. Beine schwarzbraun, weisslich beschuppt, Tarsen weiss geringelt. Vorderflügel weiss, Wurzelfeld breit schwarzbraun, zwischen ihm und dem schwarzbraunen Mittelfelde zwei gleich gefärbte Wellenlinien. Mittelfeld breit, nach innen schwach S-förmig gebogen; nach aussen tritt es vom Vorderrande schräg zurück, bildet auf Rippe 5 eine tiefe Einbuchtung, zieht dann bis auf Rippe 2 wieder saumwärts und von da einen Bogen nach aussen bildend in den Innenrand. 381 Flügelspitze mit tief schwarzem Fleck, am Vorderrande vier Paar schwärzliche Häckchen. Saumfleck viel lichter wie die Mittelbinde, durch weisse Bestäubung fein getheilt, ausserdem . im Saumfeld schwärzliche Schuppen. Saum fein dunkel umzogen, Franzen schwärzlich, im. Innenwinkel und in Zelle 4 und 5 weiss. Hinterflügel schmutzig grau, mit fein dunkelm Saum und weisslichen Franzen. Unten sind die Vorderflügel schwarzbraun, am Vorderrande weiss gestrichelt, der Innenwinkel weisslich. Hinterflügel weisslich. 36. Penthina spec.? Herr Christoph führt a. a. O. diese Art folgendermassen auf: „Sie ist der Penthina Sauciana sehr ähnlich, aber wohl eine andere Art. Das eine, allzu beschädigte Exemplar genügt nicht, eine Beschreibung zu geben. 57. Tinea rusticella L. Kommt einzeln in Labrador vor. Einige neue Insekten - Arten vom Altvater (dem hohen Gesenke der Sudelen). Von Professor Dr. Kolenati. Ich sammelte im Jahre 1858 in der ersten Hälfte des Monats Juli, in der letzten Hälfte des Monats August und Anfangs September, und im Jahre 1859 im Monate Juni und Ende September, ebenso im Jahre 1860 nur von der oberen Waldgrenze bis an die höchsten Kuppen, sonach von 3700—4708' Seehöhe‘ und brachte in dieser beschränkten Region: Coleoptern 271 Arten, Neuroptern 35 Arten, Hemiptern 38 Arten, Orthoptern 4 Arten, Hymenoptern 52 Arten, Lepidoptern 129 Arten, Diptern 115 Arten, Aptern (Thysanuren und Philopteriden) 16 Arten, Arachniden 46 Arten, Myriopoden 7 Arten, Mollusken 10 Arten, Würmer 3 Arten, Drillthierchen 5 Arten, Fische 2 Arten, Reptilien 6 Arten, Vögel 17 Arten, Säugethiere 17 Arten, Cryptogamen 137 Arten, Phanerogamen 4197 Arten — zusammen 1105 Arten. Die Verzeichnisse der Thiere erschienen in den Heften der naturhistorischen Section der k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde zu Brünn. Die neuen Arten, deren es nur wenige gibt, beschreibe ich in dieser dem entomologischen Publikum mehr zugänglichen Monatschrift. 382 Unter den Coleoptern fand sich nichts Neues, da bereits das hohe Gesenke von Coleopterologen, besonders preussischen, häufig erforscht wurde. Unter den besseren wären zu nennen: Olisthopus rotundatus Payk. Peryphus tibialis Duft. Hydro- porus nivalis Heer. Agabus frigidus Schiödte. Agabus congener. Payk. Philhydrus testaceus Fabr. H ydnobius punctatus Gmr. Homalota nitidula Kraatz. Othius melanocephalus Kiesenvw. Staphylinus fulvipes Scopoli. Anthophagus spectabilis Heer. Antho- phagus sudeticus Kiesenw. Lesteva pubescens Mannerh. Megarthrus depressus Payk. Amphichroum canaliculatum Er. Acidola crenata Fabr. Omalium scabriusculum Kraatz. Arpedium brachyplerum Grav. Pteroloma Forströmi Gyllh. Catops alpinus Gyll. Epuraea boreella Zetterst. Orphilus glabratus Fabr. Cytilus varius Fabır. Aphodius alpinus Scopoli. Campylus denticollis Fabr. Campylus mesomelas Fabr. Sericosomus subaeneus Redtenbacher. Rha- gonycha nigripes Redtenb. Ancystronycha Redtenbacherü. Maerke.. Ancystronycha pilosa Payk. Telephorus sudeticus Letzner. Silis nilidula Fabr. Malthodes guttifecr Kiesenw. Dasytes obscurus Gytt. Plinthus Tischerii Schönh. Otiorhynchus demotus Schönh. Otiorhynchus aerifer Germar. Erirhinus rubidus Rosenhauer. Erirhinus Maerkelü. Schönh. Callidium dilatatum Payk. Rhagium bifasciatum Fabr. Pachyta clathrata Fabr. Grammoptera lineata Letzner. Crioceris brunnea Fabr. Chrysomela islardica Germar. Chrysomela intricata Germar. Haltica ımelanostoma Redtenbacher. Apteropoda ciliata Olivier. Orthoperus brunnipes Gyllenh. Apte- ropoda ciliata Maerkel. Cynegetis impunctata Linn. Auch die Lepidopterologen haben im hohen Gesenke der Sudeten aufgeräumt und wir erwähnen nur unter den werthvolleren Arten: Erebia Epiphron Fabr. Erebia Melampus Fuessly. Erebia ELigea Lin. Erebia Euryale Esp. Eupithecia silenaria Standf. Penthiana sudelana Standf. Penthina lucivagana Zeller. Penthina ochroleucana Hübn. Grapholitha incana Zeller. Grapholitha palli- frontana Zeller. Grapholitha quadrana Hüb. Scoparia petrophila Standfuss. Scoparia sudelıca H.-Sch. Crambus- taeniellus. Hb. Crambus perlellus Scopoli. Micropterye chrysotepidella Kollar und Sparmanella Bosc. Plutella Schmaltzella Zetterst. Depressaria pelasitella Standf. @elechia pruinosella Zell. Cyenodia cygni- penela H. Hypatima Mouffetela Zeller. Oecophora zonella 383 Zetterst. Platyptilus Zetterstedtü Zell. Platyptilus Fischerü. Zeller. Acyptilus baliodactylus F. R. Dagegen ergab sich aus den übrigen Insektenordnungen manche neue Art, Ephemeridae. Hafte. Baetis. Leach. Zwei Schwanzborsten, vier zahlreich queradrige Flügel. B. iridina. Kolenati. Corpore rufo-brunneo, segmentis abdominis dorsalibus postice late brunneo-marginatis, articulo tarsorum anticorum triplo breviori, alis iridinis, nervis tribus anticis flavis, reliquis brunneis, pterostigmate infumato. Longitudo corp. 312, alarum 5, setarum 12. Diese Art steht der Baetis montana Pictet nahe, unterscheidet sich aber von derselben durch den rothbraunen Hinterleib, das nur angerauchte Flügelmal und beim Männchen %s so langes erstes Tarsenglied, als das zweite; während bei montana der Hinterleib oben grünlichgelb mit braunen schiefen Seitenlinien, das Flügelmal ein abgeschlossener dunkler Fleck und das erste Tarsenglied %s so ‚lang als das zweite ist. Iridina hat einen stark rauchbraunen Kopf, durchaus rauchbraunen Thorax, einen oben licht rauchbraunen, am Hinterrande jedes Leibessegmentes schwarzbraun eingefassten, unten gelbbraunen Hinterleib, rauchbraune nur an der Spitze etwas lichtere Schwanzborsten, gelbbraune, an den Tarsen rauchbraune Füsse, gold- grün irisirende etwas angerauchte Flügel mit gelber Costa, Subcosta und Radius, übrigens braunem Geäder, sehr schwach angerauchtem und nicht abgegränztem Pterostigma; das erste Tarsenglied der Vorder- beine des Männchens ist nur Y3 so lang als: das zweite. Vorkommen: An den Ursprungsquellen der Tess am Altvater bis 4000‘ hoch, im August und September häufig. Typen: In der Sammlung des k. k. Polytechnicums zu Brünn. Perlidae. Uferfliegen. Chloroperla.. _Newmann. Zwischen dem Radius und seinem Sector im letzten Flügeldrittel keine Querader, zwischen Costa und Radius ausserhalb der Einmündung der Subeosta keine oder höchstens eine Querader, Hinterflügel breiter als die Vorderflügel, die letzten 384 Tasterglieder viel feiner als die vorhergehenden, zwei Schwanzfäden. Sudetica. Kolenati. Flava, abdomine, antennis, palpis et setis abdominalibus fuscis, macula semilunari inter stemmata, femoribus supra et infra linea nigra, nervis viridi-brunneis, furca sectoris- radii in apice iterum furcata. Longitudo corp. 3Yı, alarum 5°". Diese Art stehet der rivulorum Pictet und grammalica Scopoli nahe, erstere jedoch hat die Fühler und Schwanzfäden am Grunde gelb und am Kopfe einen dunklen Fleck, der den ganzen Kopf in der Mitte einnimmt, letztere Art des Scopoli hat nebst derselben gelben Basis der Fühler und Schwanzfäden am Kopfe’um die Stemmata schwarze Ringe, beide haben .die Gabel des Sector radii an der Flügelspitze einfach. Die Sudetica hat den Kopf, den Thorax und die Beine gelb, am Kopfe zwischen den Nebenaugen einen nach vorne bogigen halbmondförmigen braunen Streifen, am Pronotum jederseits gegen den Rand zwei schwarzbraune Punkte, die Schenkel oben und unten mit einer schwarzbraunen Linie eingefasst, ganz braune - Fühler und Schwanzfäden, rauchbraunen Hinterleib, gelbe Flügel mit bräunlich-grünen Flügeladern und die Gabel des Sector radii an der Flügelspitze nach vorne abermals gegabelt. Vorkommen. An den Ursprungsquellen der Tess am Altvater bis 4000’ hoch, im August und September, sehr häufige. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnicums zu Brünn. Phryganeidae. Wassermotten. Anabolia. Stephens. Schienenstacheln 1.3. 4., der obere Sporn an den Mittelschienen immer in eine seichte Furche angedrückt, der Apikalrand der Vorderflügel nicht ausgeschnitten, der vierte Apikalsector im Hinter- flügel von den übrigen nicht verschieden, die vierte Apikalzelle im Hinterflügel am Grunde nicht enger als die zweite und daselbst von einer schiefen Querader begrenzt. ; Paludum Kolenati. Nigrescenti-fusca, fusco-pilosa, collari fusco- et luteo-piloso, pedibus flavis, alarum arceulo macula luteo-pilosa, punctis in ala 385 duobus vel quinque niveo-pilosis, areola apicali quinta in ala anteriori et prima cum quinta in ala posteriori anastomosim attingente. Longitudo corporis 315, alarum 5’' T Diese ausgezeichnete Art ist auf den ersten Anblick einem Limnophilus ähnlich; sie steht zwischen Anabolia alpestris Kolenati und furcata Hagen. Erstere hat weisslich geringelte Fühler, blasses Flügelgeäder, die 3. bis 6. Apicalzelle am Grunde, arculus und thyridium weisslich, letztere hat einfarbige bouteillenbraune Vorder- flügel ohne Makeln. Die paludum ist schwarzbraun und ebenso behaart, das Collare ist gelb und schwarzhaarig, die Beine sind gelbbraun, unten mit dunkleren Schenkeln und Tarsenspitzen, die Fühler rauch- braun, undeutlich gelbbraun geringelt, die Vorderflügel tief schwarz- grau, an den braunen Nerven schwarz behaart, eine gelbhaarige Makel am Arculus und eine weisshaarige Makel am Rande (Spitzende) der 6. und 7., eine an der Basis der 4. und 5. Apicalzelle, eine eben solche in der cellula thyridii, die 5. Apicalzelle im Vorderflügel, so wie die 1. und 5. im Hinterflügel erreichen die Anastomose, die Vorder- flügel sind an der Spitze dunkler, die Sporne sind einerseits fein zähnig. Die Larve hat einen glatten braunen Kopf, ein grosses Auge, das hornartige Pro- und Mesonotum hinten schwarzbraun gerandet, am weichen Metanotum 8 hornartige schwarz behaarte Warzenpolster, von denen die mittleren zwei weiter vorne sitzen, gelbe in den Glie- derungen fein schwarzbraun gerandete Füsse. Das Gehäuse bestehet ' immer aus der Länge nach unregelmässig zusammengekitteten Rinden- stückchen mit eingemischten Grasstengelchen, es ist cylinderisch und sanft gebogen. { Vorkommen. An Grasstengeln der Moortümpel des Altvaters und Leiterberges, besonders zwischen den Steinbrüchen und dem Knoblauchbründel und auch an den Hungerwiesen, von 4260 bis 4680' Seehöhe, sehr häufig Anfangs September. Wenn sie vom Nebel bereift an den Sumpfgräsern sitzt, so ist sie oft schwer von den Früchten der Sumpfgräser zu unterscheiden. Berührt springt sie zwischen die Gräser und schwimmt sogar unter dem Wasser fort. Man muss daher die Hände unter ihr zusammenschlagen. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Halesus Stephens. Schienenstacheln 1.3.3., die Vorder- flügel am Apicalrande abgerundet, sonst mit weichen Haaren besetzt, daher dem blossen Auge fast nackt erscheinend. Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd- 26 386 Braueri Kolenati. Fuscus, collari rubro, fusco-pilosus, capite, collari et thorace nigro- et aureo-pilosis, pedibus testaceis, alarum arculo puncto luteo- piloso, maculis in substantia alarum in thyridio et ad basin areolae apicalis tertiae, quartae ac quintae obsolete albidis, areola apicall tertia in ala anteriori paulo longiori secunda et ad anastomosin duobus in angulum conniventibus venulis finita, in ala posteriori oblique finita. Longitudo corporis 4, alarum 6'''. Diese Art könnte auf den ersten Blick mit Anabolia paludum Kolenati verwechselt werden, sie stehet zwischen Halesus auricollis Pictet und wuncatus Brauer. Erstere Art unterscheidet sich schon durch die Grösse und besonders durch die gleich langen Apicalzellen (2. und 3.) so wie das gleichfarbige Pterostigma, letztere Art ist noch grösser und hat in den Feldern, besonders jenen der Apicalzellen mehrere zerstreute lichte Punkte in der Flügelsubstanz. Halesus Brauerü ist fast schwarzbraun, besitzt zwei Höckerchen am Hinter- kopfe, Collare und Füsse sind röthlichgelb, Scheitel und die Seiten des Thorax sind gelb- und schwarzhaarig, die Vorderflügel schmutzig gelbbraun, das Pterostigma dunkler, erstere mit hie und da zerstreuten, in der Substanz gefärbten schmutzig weisslichen Flecken, besonders an der Basis der 3., 4. und 5. Apicalzelle, Thyridium weiss, Arculus weiss und in der Behaarung gelblich, die 3. Apicalzelle im Vorder- flügel etwas länger als die 2. und am Grunde von zwei sich deutlich winkelig treffenden Adern breit begrenzt, die 3. De im Hinter- flügel von einer schiefen Querader begrenzt. Vorkommen. Am Ursprung der Tess oberhalb der letzten Dämme bis 4000' Seehöhe, am Altvater, ziemlich häufig im Juli, August bis in den September. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Apatania Kolenati. Schienenstacheln 1. 2. 4., derRadius der Vorderflügel verdickt, am Pterostigma nicht aus- gebogen, der vordere Cubitalast ist mit dem Clavalaste durch eine Queranastomose verbunden, die Stirne dicht aufrecht behaart. Hagenü Kolenati. h Nigra, in corpore nigro-pilosa, antennis,: palpis femoribusque nigro-fuseis, tibiis tarsisque albido-Havis, alis luteo-brunneis, nervis nigro-brunneis, areis subtilissime aureo-pilosis, pterostigmate aspero. 387 Eongitudo corporis 2, alarum 31%’. Diese Art schliesst sich an die Apatania vestita Zetterst. an und unterscheidet sich von ihr durch die schwarze Behaarung des Kopfes, durch beinahe schwarze Fühler und Palpen, ganz schwarz- braune Schenkel, während die vestit« den Kopf fahl behaart, licht- braune Fühler und Palpen und nur die Basis der Schenkel braun hat. Apatania Hageniü ist am ganzen Körper schwarz, schwarz- behaart, der Hinterleib ist schwarzbraun, die Fühler, Palpen und Schenkel fast schwarz, die Schienen und Tarsen weisslichgelb, schwarz bestachelt, die Vorderflügel schmutzig gelbbraun, an der Basis ange- schwollen roth, etwas irisirend, kurz goldhaarig mit dunkelbrauner Nervatur, schwarzbraunem Prineipalrande und rauhem Pterostigma, die Hinterflügel irisirend durchsichtig, braunnervig und rauchgrauhaarig. Vorkommen. Ungemein häufig vom Juli bis in den September an den Ursprungsquellen der Tess am Altvater bis 4000’ hoch. Man findet sie sitzend an den Blätteın von Adenostylium albifrons. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Peltostomis Kolenati. Nov. genus. Spornzahl beim Männchen 0. 3. 3., beim Weibchen 1. 3. 3., die Stirne mit zwei Längsfurchen, zwischen welchen die gewölbte Stelle wie ein Schild hervorrast, die Palpen des Männchens 3-, des Weibes Öögliederig, beim Männchen am Grunde der Hinterflügel zwischen Costula gemina antica und postica eine lange Falten- tasche (a), in welcher ein langer Haarpinsel an einem Stiel liegt, die Flügel an der Spitze parabolisch zuge- rundet, der Radius subcostalis am Pterostigma geschweift (ausgebogen), nicht verdickt, sonst die Nervatur wie bei Ecclisopteryxz Kolenati (Marsupus Hagen). Sudetica Kolenati. Siehe die Abbildung Taf. V. Figur 1. Ochracea, ano fusco, pedum spinis nigris, capite, thorace et alis anterioribus ochraceo-pilosis, his in areis sparsim granulatis, thyridio in substantia albo, alis postieis hyalinis, ad apicem luteis, appen- dieibus analibus conicis. Longitudo corporis 3%, alarum 5". Der Kopf ist quer, röthlich gelb, ebenso behaart, die Haare an der Stirne nach aufwärts gerichtet, die Fühler röthlichbraun, sehr schwach blässer geringelt, das Basalglied stärker und länger, zugleich röthlich kurzhaarig, die 32 anderen Glieder sind ceylindrisch, kurz, 26 %“ 388 nehmen jedoch allmählig gegen die Spitze wieder an Länge zu, sie sind alle anliegend behaart, der Thorax ist röthlichgelb, ebenso behaart, der Leib licht röthlichgelb, das Analsegment rauchbraun mit zerstreuten kurzen gelben Haaren, die Begattungswehr des Männchens ist stark, kegelig, etwas aufwärts gebogen, des Weibchens stumpf- kegelig, die Beine sind röthlichgelb, schwarz bestachelt, sehr fein gelb anliegend behaart, die Sporne sind beiderseits sägewimperig, die Vorderflügel gelb, intensiver gelbnervig, zuweilen braungelbnervig, anliegend gelb seidenhaarig, in den Discoidalfeldern undeutlich zwei- reihig gekörnt, in den Apicalfeldern sehr fein lederrunzelig, das Thyridium ist in der Substanz weiss, Arculus unmerklich weiss, die Unterflügel durchsichtig, im Apicalfelde gelblich, der Pinsel bei dem Männchen bildet einen langen rothgelben dicken Stiel, welcher am Ende und nach innen vor dem Ende mit langen goldgelben steifen Borsten besetzt ist. Vorkommen. Ungemein häufig an den Ursprungsquellen der Tess, oberhalb der letzten Dämme bis 4000 hoch am Altvater, vom Juli bis in den September. An ihr kömmt als Epizoon der von Jul. Müller in dem Jahresberichte der naturhist. Section zu Brünn 1860 S. 164, Tab. 1, Fig. 5 beschriebene und abgebildete Olonyssus notatus Vor. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Chaetopteryx Westwood. | Spornzahl bei beiden Geschlechtern an den Schienen 1. 3. 3., die Stirne mit zwei etwas schiefen Längsfurchen, die Palpen des Männchens 3-, des Weibchens öglie- derig, Flügel ohne Faltentasche und ohne Pinsel, an der Spitze rund, in den Feldern warzigrunzelig, die warzigen Erhabenheiten mit stehenden Haaren besetzt, das Subcostal- und Suturalfeld platt. Psorosa Kolenati. Ochracea aut rufa, spinulis in pedibus fuscis, pleuris et ventre fuseis, tegminibus nitidis, testaceis, in nervis pilis nigris erectis, interstitiis psoroso-coriaceis, ad nervos laevibus, verrucis nullis distinctis, tegminum sectore apicali primo in basi antice paululum arcuato, ceterum modice flexuoso, areola apicali quinta ad basin angustata, sed biangulata, apice tegminum parabolico, alis sublacteo- hyalinis, testaceo, in anastomosi et apice luteo nervosis, areola apicali quinta intus magis prominente quam quarta. Longitudo corporis JS 0,009, 9 0,01, Longitudo tegminis @ 0,01: © 0,015 metri Parisiensis. Diese Art schliesst sich an die von mir in den Nachträgen des II. Theiles der Trichoptern S. 281 (137) beschriebene und Taf.. V. . Fig. 60 abgebildete Chaetopterix irreyularis, unterscheidet sich von derselben durch die schwarze Behaarung an den Flügelnerven, durch den gänzlichen Mangel an ausgesprochenen Warzen in den Zwischen- räumen der Nerven, durch den ersten Apicalsector am Vorderflügel, welcher nirgends gerade ist; sonst hat sie mit der irreyularis die meiste Aehnlichkeit. Pac Ich fand von dieser Phryganide aus feinem Glimmersande zusam- mencämentirte Gehäuse mit Larven und Puppen im Monate September im Grunde der 4194 Wiener Fuss über dem Meere gelegenen soge- nannten Knoblauchsbrunnen, den Ursprungsquellen der Mitteloppa, anı Leiterberge des Altvatergebirges und in einigen Tagen (um den 10. September bis Anfangs October) flog das Insekt herum. Die Temperatur dieser Quellen ist fast immer constant 4, 3° Reaumur. Typische Exemplare befinden sich in der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. : Eeclisopteryx Kolenati. Gen. Trich. I. p. 74. Spornzahl bei beiden Geschlechtern an den Schienen 1. 2. 3., die Stirn mit zwei vorne geschlängelten Längs- furchen, die Palpen des Männchens 3-, des Weibchens 5gliederig, Hinterflügel mit einer Faltentasche, Vorder- flügel mit anliegenden Haaren, die Spitze schief para- bolisch, das Cubitalfeld der Hinterflügel etwas erwei- tert, der Subcostalradius etwas verdickt. Moravica Kolenati. Nigra, abdomine, femoribus tarsisque fuseis, femorum apice tibiisque totis testaceis, his nigro-spinosis, tegminibus fusco-testaceis, fusco-nervosis, subtilissime luteo-pilosis, ad marginem apicalem magis infuscatis, alis nigro-fusco-hyalinis, fusco-nervosis, anastomosi in tegminibus et alis antica cum margine apicali parallela. Longitudo corporis 0,007, Longitudo tegminis 0,011, Loneitudo cum alis 0,012 metri Parisiensis. Diese schöne Art fand ich mit Herın Julius Müller Ende September und ich auch noch Anfangs October am Ausgange einer noch nicht zugänglich gemachten und nicht erforschten mährischen Kalkhöhle 390 südlich von Ochos, dort wo der sogenannte Ritzkabach aus derselben hervorquillt. Sie ist von der Eecclisoptery® gultata Pictet schon durch die ganz schwarzen Fühler verschieden, mit der E. sericea Pictet (odfuscataPictet, diguttataPictet, mirta Pictet, caenosa Curtis) dürfte sie wohl die grösste Aehnlichkeit haben. -Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Physapoda. Blasenfüssler. Phloeothrips Haliday. Halidayi Kolenati. Nigro-piceus, coriaceus, antennis flavo-annulatis, ano cum vagina rufo, pedibus testaceis, femoribus antieis incrassatis muticis, ocellis conspicuis. Longitudo 1". Diese Art steht zwischen Phloeotrips annulicornis Haliday und Heliothri,s haemorrhoidalis Bouche. Von ersterer unterscheidet sie sich schon durch den Mangel an Flügeln, von letzterer durch die gleichförmig geringelten Fühler. Auf den ersten Anblick würde man unsere Art für ein langgedehntes Omalium halten. Das ganze Thier ist pechbraun, glänzend, lederartig sculpirt, der After mit der Röhre ist roth, der Kopf ist länger als der Prothorax, doch nur so lang als letzterer vorragend, nach vorne etwas breiter, der Prothorax ist nach vorne verschmälert, Meso- und Metathorax sind zusammen länglich- quadratisch, Flügel fehlen, die Sgliederigen Fühler sind pechbraun und in den Gliederungen (sonach siebenmal) lichtgelb geringelt, die Füsse sind blassgelb, die Vorderschenkel stark verdickt, ohne Zahn, die Vagina trägt an ihrer Spitze einen Kranz von sechs längeren und sechs kürzeren Borsten, jeder Leibesring trägt oben und unten an der Seite eine lange, sonach vier Borsten, i Vorkommen. Unter Steinen des Steinbruches und der Tafel- steine der Kuppe des Altvaters bis 4708' Seehöhe, nicht sehr häufig, im September. Typen in der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Cicadellina. Kleinzirpen. Acocephalus Germar. Sudeticus Kolenati. Flavus, umbrino-maculatus, infra niger, flavo-maculatus, femo- ribus nigro-brunneis, tibiis tarsisque testaceis. Longitudo 214". 391 "Diese Art steht zwischen Acocephalus costatus Panzer und striatus Fabr. Der Kopf ist an der Oberseite gelb mit vier dunkel- braunen Makeln, von denen die hintern breiter sind und nach aussen mit einer noch kleineren Makel verfliessen, die Stirnseite des Kopfes ist tiefschwarzbraun mit weissgelber Mittelstrieme, die Wangen sind gelb, nur unterhalb der Augen schwarzbraun, die ersten zwei Fühler- glieder lichtgelb, die Borste bräunlich, das Halsschild ist gelb, mit drei breiten undeutlichen gelbbraunen Längsbinden, das Schildchen gelb, mit zwei dreieckigen braunen Makeln, die Decken sind gelb, lichtgelbnervig, die zwei langen Discoidalzellen, die Rand-area nahe am UOlavus schmal, der Apicalrand breit dunkelbraun, doch der äusserste feine Rand gelb, die Unterseite des Körpers schwarzbraun, mit gelben Seitenflecken an den drei vorletzten Abdominalsegmenten, das Hypopygium schwarzbraun, schütter gelbhaarig, fein gelb gesäunt, Hüften und Schenkel dunkelbraun, Kniee, Tibien und Tarsen gelb, Tibien mit zwei, die hinteren mit drei Reihen abstehender gelber Stacheln, an den Vordertibien ist die innere Stachelreihe dichter und gegen die Spitze an Länge zunehmend, bei den Mitteltibien ist die innere Stachelreihe ebenfalls dichter, doch in gleicher Länge, bei den Hintertibien ist die obere und untere Stachelreihe dicht, die obere aus abwechselnd langen und kürzeren Stacheln bestehend, der concave Raum zwischen den Stachelreihen der Mittel- und Hintertibien ist bräunlich, die hinteren Tarsen sind braun. Vorkommen. Am Altvater im Grase, im Monate August. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Diptera. Zweiflügler. Grunobia Kolenati nov. genus Quellenmücke. Diese Gattung gehört zu den Tipularien und zwar in die Nähe von Erioptera Meigen. Sie hat nackte Flügeladern, nicht gekämmte tdgliederige Fühler, deren Glieder kurz und abnehmend kleiner werden, oleich lange Tasterglieder, breite, an der Basis verengerte Flügel, der radıus cubiti antici (erster Ast des dritten Hauptnerven) schickt einen kurzen Fortsatz, der frei in die Flügelsubstanz hinausragt, unter einem rechten Winkelbuge nach rückwärts, zuweilen ist der Fortsatz so kurz, dass er aus dem scharfen Buge des rechten Winkels unbe- deutend vorragt, der Cubitus anticus (dritte Hauptnerve) astomosirt an der Spitze des Flügels mit dem ersten Apicalsector und bildet mit ihm eine geschlossene Vorapicalzelle, der vierte und fünfte Apicalsector 392 ist gegabelt, ersterer später, letzterer früher, der vierte und fünfte Apicalsector sind mit einander durch eine Queranastomose verbunden, welche von der Gabelzelle des vierten Apicalsectors nicht erreicht, von der Gabelzelle des fünften Apicalsectors überreicht wird, es sind sonach am Flügel mit der Vorderapicalzelle acht Apieslzeliei. von denen die erste, fünfte, sechste und siebente die eigentliche Anastomose (der Ursprung der Apicalsectoren) nicht erreichen. Die sogenannte sechste Apicalzelle ist durch die oben erwähnte Queranostomose zwischen dem vierten und fünften Apicalsector in zwei Zellen getheilt, deren Basale (nahe an der Hauptanastomose liegende) querfünfeckig. ist. Die Schwungkölbchen sehr langgestielt, am Ende etwas dreieckig kolbig, die Beine dreimal so lang als der Körper. Schineri Kolenati. Lutea, subtilissime luteo-pubescens, oculis punctoque in callo axillari alarum nigris, palpis pedumque articulationibus iufumatis, nervis tribus alarum luteis, reliquis brunneis, appendieibus analibus subtrigonis, rufo-brunneis. Longitudo corporis 5, alarum 4%, pedum 9Ya‘!. Diese interessante Tipulide ist ganz lehmgelb, nur die Augen und ein sehr kleiner Punkt im Septum oder Callus axillaris des Flü- gels sind schwarz, die Spitzen der Schenkel, Tibien und Tarsen sind braun, die Begattungswehr rothbraun , der Leib und die Füsse sind anliegend gelb kurzhaarig, die Flügel sind durchsichtig und irisirend, rundum mit gelben kurzen Haaren besetzt, die ersten drei Nerven sind gelb, die übrigen alle braun, gegen die Flügelspitze etwas dunkler braun, der Principal- und Suturalrand derselben fast gerade, letztere an der Basis geschweift ausgeschnitten, die Flügelspitze ist breit parabolisch zugerundet, die Analfortsätze sind breit dreieckig, an den Rändern rothgelb bewimpert. 2 Vorkommen. An den Ursprungsquellen der Tess am Altvater, 4070‘ hoch. im September. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn- Erioptera Meigen. Sudetica Kolenati. Fumata, griseo-pilosa, pedibus anoque luteis, tarsis et tibiarum apice fumatis, alis infumatis, nervis fuseis. Longitudo corp. 12%, alarum 2%, pedum 5"'. Die Schwinger, Füsse, der Seitenrand des Thorax, die Flügel- wurzel sind lichtgelb, das letzte Analsegment mit der Legescheide ocker- 393 - gelb, Fühler und Hinterleib dunkel rauchbraun, letzterer grauhaarig, das Brustschild schiefergrau, die Enden der Schienen und die Tarsen angeraucht, die Flügel durchsichtig, an den gelblich-grauen Adern und am Rande dicht und kurz kanhlinnlig: Vorkommen. An den Ursprungsquellen des Knoblauchwassers, im September. : ‘Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Ryphelophus Kolenati. Nov. genus. Pfriemenstrahlmücke. | Diese Gattung gehört ebenfalls zu den Tipularien und zwar zwischen Limnobia und Erioptera Meigen. Sie hat die Schienen ohne Enddornen, keine Nebenaugen, 16gliederige Fühler, die Vorder- schienen gleich dick ohne stachlige Dornen, die Tastenglieder alle gleich dick und gleich lang, im Flügelgeäder ist von der dritten Längs- ader (radius subcostalis) bis zur sechsten (dem Cubitus posticus) eine -die Apicalsectoren an der Basis in einer Knitterlinie verbindende Anastomose, dann zwischen dem 4. und. Apicalsector eine Commisur, aus deren Mitte ein Zwischensector zum Flügelrande vorläuft. Phryganopterus Kolenati. Siehe Abbildung Tafel V. Fig. 3 ’ Griseus, griseo- et aureo-pilosus, antennis pedibusque nigris, ano, halteribus et alis ochraceis, venis (excepta subcosta) nigris. Longitudo corporis 3, alarum 4, pedum 5Yr'". Diese höchst merkwürdige Schlammmücke hat einige Aehnlich- keit mit der auch am Altvater vorkommenden Erioptera lineata Meigen, ist aber schon durch ihre bedeutende Grösse, durch die schwarzen Fühler und Beine, durch das Vorhandensein der Commissur zwischen dem 4. und 5. Apicalsector (während bei der E.lineata der 4. Apicalsector bloss gegabelt ist) und durch die Schwärze der Ner- vatur auszeichnet. Der Kopf und Thorax ist schiefergrau, graugelb behaart, an letzterem sind 4 mäusegraue Längsstriemen, welche sich nach hinten in die Nähe der Flügelpfanne mit einander vereinigen, deren innere einander mehr genähert sind; der Hinterleib ist rauch- grau und kurz gelbhaarig, das letzte Analsegment mit der Legescheide und den Schwingern ockergelb, die Fühler und Beine schwarz, die Basis der Flügel gelb, die netaez halbdurchsichtig gelblich, in den Zwischenräumen der Nerven kurz gelbhaarig, nur die Subcosta ist sanz gelb, alle anderen Nerven schwarzbraun, die Nerven sind nebst- dem fast alle in ihrer nächsten Umgebung, die Anastomosen und das Pterostigma intensiver und breiter schwarz angeraucht; das Männchen 394 mit breiter, doppelt klappenförmiger, das Weibchen mit einfacher breit klappenförmiger, darunter löffelförmiger Begattungswehr und letzteres mit einer sichelförmigen Legescheidenklappe. Vorkommen. Am Altvater im Monate Juni. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Chiliopoda. Einfüssler. Titanethes Schioedte. Berg-Scolopender. - Sudeticus Kolenati, Albus, capite late cordato, in tota corporis superficie verrucis rotundis et setulis, oculis simplicibus, meso- et metanoto bilaminatis, cercis quinquearticulatis. Longitudo corporis 124‘. : Diese Art weissen Bergscolopenders fand ich im Juli und August an der Kuppe des Altvaters (4654 Wiener Fuss Seehöhe) und des Leiterberges in dem hohen Gesenke unter feucht liegenden Steinen. Das ÜCollare ist sehr schmal, das Meso- und Metanotum doppelschil- derig, die Fühler sind rosenkranzförmig und 23gliederig, der übrige Körper hat 12 Leibesringe und 12 viergliederige Fusspaare, die Fühler- glieder sind alle gleich kreiselbecherförmig, dicht kurzborstig , die Palpen sind fünfgliederig, die Fussglieder und der ganze Körper sonst schütter kurzborstig. Typen. In der Sammlung des k. k. Polytechnikums zu Brünn. Lepidoptera nova paeninsula Malayica collecta diagnosibus instructa a ee. &oR. Belaer Series prima. 1. Papilio Rama Nob. Alis supra fuscis, striga basali, fascis duabus macularibus anti- carumque maculis quatuor cellularibus virescentibus, sublus pallidioribus, maculis paginae superioris subargenteo nilenlibus, poslicis macula costali tribusque versus angulum analem san- quineis. JS Coll. Felder. — AP. Agamemnone L., cuö pagina superior subsimilis, jan alis postieis eeaudatis diversus magis P. Arycli Boisd, afjınis videtur. € 395 2. Myrina Amrita Nob. Alis bicaudalis, supra Iris nigro-fuscis, dimidio basali caeruleo atomato, Qnae fuscis, postlicis lunulis tribus analibus macu- lisque quaiuor marginis analis albis, sublus anlicis utriusgue sezus poslicarumque apice laete fulvis, his caeterum albis, maculis biserialis nigris in regione anali. Coll. Felder. — M. Tharide Hübn., ceus affınis, fere dimidio major. 3. Myrina *) thecloides Nob. Alis supra fuscis, posticis bicaudatis, fascia anali fulva, subtus omnibus glauco-albis, litura discali geminata sirigaque ezxteriore anticarum contlinua, posticarum bis refracta aurantiacis albo cinclis, anticis ectus fulvescentibus, posticis macula subcostlali concolore binisque analibus alris, exteriore in areola fulva. I Coll. Felder. — Colore Theclis guibusdam haud. absimilis. 4. Amblypodia **) Nakula Nob. Alis breviter caudatis, supra saturate violaceo-cyaneis, Qnae anli- carum costa, limbo apicali et externo, poslicarum costa late margineque anali fiscis, sublus omnihbus salurate brunneis, anlicis maculis Lribi:s cellularibus cyanescenti cinclis fascüsque binis ezxterioribus albido cinctis, fuscis, poslicis maculis diffor- mibus basalibus, fascia discali irregulari sirigaque postica undala fuscis, dilutius cinclis, lunulis Iribus analibus alris densissime cyaneo-virescenti aspersis. Coll. Felder. — Affınis A. Centauro Fabr. 3. Amblypodia Vihara Nob. Alis caudatis, appendiculo anali brevissimo, supra obscure violaceo- cyaneis, nigro marginalis, Qnae dilutioribus, fusco limbatis, antiecis macula discali nigra, sublus salurale Dbrunneis, maculis basalibus, fascia marginali obsolela, anticarum fascia abbreviala *) Species haec et ejus affınes, M.Erylus Godt. et Sipylus Feld. a Myrinis palporum articulo secundo capite breviore, tertio longo asiculari arcuato antennisque graciliter elavatis recedunt. **) Anglici auctores a cel, Horsfield usque ad felicem ejus successoren Moore sub hoc nomine diversissimas complectuntur species; hisce autem papi- lionibus antennis haud clavatis tam insignibus Boisduvalianum nomen „Arhopala“ aptius existimes; hoc vero nondum cum descriptione edito, in praesens Horsfieldianam denominationem- relinemus. 396 s „erleriore, poslicarum fascia media maculari fuseis, dilutius einctis, his Iunulis tribus analibus atris, intus Cyanestenti- einclis. ide \ Coll. Felder. — Affinis A. Cleandro Feld. amboinensi, PPanBeulb autem anali alarum posticarum vix distincto sat diversa. ‚6. Amblypodia Amphimuta N ob. Alis ecaudatis, supra salurale violaceo-cyaneis, ciliis fuscis, sublus brunneis, obsoletissime albido annulatis et strigatis, poslicis maculis duabus analibus nigris, dense cyaneo alomalis (interiore minuta). SI a Coll. Felder. — A. Epimutae Boisd. Moore affınis yidsture 7. Amblypodia inornata Nob. Alis ecaudatis, supra nitide violaceo-cyaneis, cilüs fuscis, sublus omnino brunneis, fascia ezxteriore, anlicarum maculs duahus cellularibus, poslicarum seplem in -dimidio basali parum obscu- rioribus albido cinctis obsoletis. 3 Coll. Felder. — In pagina inferiore alarum posticarum maculae cyaneae anales desunt. S. Amblypodia Iycaenaria Nob. Alis breriter caudatis, supra dilute violaceo-caeruleis, nitidis, anguste fusco marginalis, sublus brunneis, striolis permultis albidis, posticis maculis duabus analibus nigris, plumbeo-cyanescenli einclis. Coll. Felder. — Species colore Lycaenae Plutoni Fabr. subsimilis. 9. Pseudolycaena Mantra Nob. Alis bicaudalis, supra Jris plumbeo-cyaneis, Qnae salturalioribus, in ultroque sezu cosla apiceyue late fuscis, sublus omnibus cano=_ brunneis, striga communi ezxteriore fusca, posticis maculis duabus analibus nigris, singula inlus areola fulva terminata, extus plumbeo-cyanescenti cincla atomisque interjectis hujus coloris. Coll. Felder. — P. Pseudo-Longino Doubldy accedit, sed alae posticae apud regionem analem magis elongatae et statura minor. 1%. Zemeros emesoides N ob. Alis repandis, posticis subrotundalis, omnibus supra. in Sre fer- rugineo-, in Qna dilule fulvis, sublus in ulroque sezu palli- : $ 397 .dioribus , A inque fascüs quinis paraltelis subdiffusis ‚fuseis strigaque submarginali undala nigra. | Coll.. Felder... — AZ. Flegya. Cram. jam alarım posticarum forma optime distinetus, habitu Emesidibus similis. { Abisara Nob. Genus ab anglieis auetoribus cum Taxila Doubldy (T. Fylla, Durga) confusum, capite muinore, collari distincto, antennis gracilioribus pal- Be. brevioribus dignoscendum. 11. Abisara Kausambi Nob. Alis rufo-brunneis, supra antieis fascia transversa subapicali abbre= viata, in gre obsoleta, glauco-violascente, in Ona alba, posticis ocellis qualuor nigris, albo cinctis, sublus anlieis strigis duabus glauco-violascenlibus, in fasciam paginae superioris Iranseuntibus, posticis striga concolore discali ocellisque quinis atris albido cinctis (tribus apicalibus, duobus analibus). Coll. Felder. — A. Echerio Stoll affınis. 12. Abisara Savitri Nob. Alis caudatis, concolaribus, rufo-brunneis (in Ona dilutioribus), anticis fascüs duabus exterioribus albidis, poslicis cauda alba, fascia discali anyulata, supra obsolela, albida ocellisque quinis atris albo cinclis, secundo et tertio subapicalibus et multo majoribus. Coll. Felder. — Species distinctissima, ad sectionem A. Echerii Stoll pertinens. 13. Abisara Damajanti Nob. Alis rubris, supra immaculalis, sublus maculis discalibus cyaneis (singula maculae atrae imposita), posticis strigis qualuor sub- marginalibus, prima ceyanea, secunda el quarlta fuscis, terlia albida. 3 Coll. Felder. — Species perpulchra A. Orphnae Boisd. valde affınis, pagina autem inferiore alarum anticarum maculis cyameis ornata suffieienter diversa. 14. Euploea Ledereri Nob. Alis 'antieis supra salurate brunneis, dimidio anteriore usque ad basin multo obscuriore, violaceo nitente, puncto coslali, macula subcostali, duabus discalibus, quinque posterioribus (prima 3’ 398 multo majore) caeruleis, subtus punctis insuper ewterioribus et marginalibus albis, posticis ibidem punctis ezterioribus magni- tudine decrescentibus alüsque marginalibus albis. S Coll. Felder. — Species pulcherrima, E. Nemerti Hübn. (Eunicae Auct francogall., Kadu Eschscholtz) affinis, sed minor. 15. Euploea Menetriesii Nob. Alis elongalis, anticis Iris margine interno parum convero, supra saturate nigro-fuscis, certo situ violaceo niltentibus, stria velutina interna sat lata, Onae obscure brunneis, postieis in ulroque seru brunneis, supra maculis exlerioribus elongalis maculisque marginalibus obsolelis albidis, subtus maculis paginae superioris dislinctis albis alüsque seplem discalibus subviolaceis (una in cellula). Coll. Felder. — E. Alcathoae Godt. proxima, alis autem elongatis, striae velutinae masculinae forma, signaturisque feminae discrepans. 16. Euploea Bremeri Nob. Alis supranigro-fuscis, serie communi marginali macularım albarum, anticis punclis duobus vel qualtuor discalibus maculisque 0cto ezterioribus (quarta et quinta mullo majoribus) albis, posticis serie exlerna punclorum alborum plus minusve obsoleta, subtus ommibus fuscis, maculis ezlerioribus el marginalibus paginae superioris, anlieis intus albidis, macula coslali alüsgque quatuor discalibus (una in cellula), posticis maculis sex vel septem discalibus (una in cellula) albis. I Coll. Felder. — E. Crameri Lucas, Moore affınissima, sed praesentia macularum marginalium alarum anticarum et euteriorum posticarum diversa. 17. Danais agleoides Nob. Alis fuscis, anticis stria costali, altera interna tenuibus, quatuor discalibus latioribus, maculis tribus costlalibus, infra secundam harum binis elongalis, dein quinguein disco alüisque exterioribus et marginalibus seriatis subkyalinis, apice supra fusco, poslicis strüs seplem e basi, maculis octo difformibus discalibus alüsque exterioribus inordinate biseriatis subhyalinis. 3 Coll. Felder, — D. Agleae Cram. prowime accedit, alae autem breviores ct latiores. 399 18. Cirrochroa Malaya Nob. Alis supra fulvis, anticis apice margineque poslico nigris, posticis striga discali, punclis quinque exlerioribus strigisgue tribus undalis nigris, sublus omnibus lilacino suffusis, fascia communi opalina, anlicarum versus apicem dilatala, posticarum angusta recla, his punclis paginae superioris late ferrugineo cinctis. I Q Coll. Felder. — C. Bajadetae Moore similis. 19. Cirrochroa Orissa Nob. Alis supra saturate ferrugineo-fulvis, anticis fascia lata transrersa diffusa flava trianguloyue apicali adnato late nigro, poslicis striga tenui discali, maculis sex exterioribus strigisque tribus submarginalibus nigris, sublus fulvescentibus, anticis fascia paginae superioris maculaque apicali in limbo fusco albidis, postieis fascia discali recta anyusta strigisque binis submargina- libus opalinis, maculis nigris paginae superioris in fundo ferrugineo. Coll. Felder. — Alarum forma et signatura ab ommibus 0. aeque differt. 20. Doleschallia #) Pratipa Nob. Alis supra cervino-fulvis, antieis disco flavescente, macula grossa ad cellulae extimum limboque apicali et postico nigris, subtus cano- brunneis, nitenlibus, exctus virescenli varüs, maculis basalibus difformibus submargaritaceis, striga communi discali tenui nigro- virescente, anlicarum superius angulalta, his maculis duabus coslalibus albis, posticis ocellis tribus obsoletis. I Coll. Felder. — D. Bisaltidae Cram. affınis, sed jam maculis paginae inferioris obsoletis et haud argenteis sat distincta. Rhinopalpa Nob. A Precide Hübn. Moore antennis et palpis longioribus, habitu robustiore, ramo tertio subcostali alarum amticarum longe post alae medium oriente, venaque secunda discoidali earum primae valde approximata, vix arcuata differt. 21. Rhivopaipa fulva Nob. Alis supra saturate fulvis, anticis limbo, posticis margine externo nigro, his maculis qualuor posterioribus rotundalis nigris, sublus *) De hac vide Nova Acta Acad. Nat. Curios. Vol. XXYI. 400 omnibus nitenti brunneis, fascüs duabus basalibus fuseis, eyanescenli-cinclis, strigis binis adjacentibus undulosis cyanescen- tibus, terlia discali fasciaque exleriore fuseis, anlieis ocellis ser, posticis quinque. I Coll. Felder. — Rh. Polynicae Cram. valde affınis. 22. Athyma -Urvasi Nob. Alis supra nigris, subtus brunneis, utringue fascia communi sub- marginali maculari alba, anticarum striga clarala cellulari cum fascia lata discali sinuala connera, poslicarum fascia basali albis. 3 Coll. Felder. — Species egregia, nulli congeneri similis. 23. Adolias Puseda Moore. S Alis albo ciliatis, repandis, supra obscure fuscis, linea marginali nigra, anlicarum limbo poslico, poslicarum limbo tolo lato caeruleis, sublus pallide fulvescenti-brunneis, strigis duabus obsoletis fuscis, anticis lituris cellularibus, ul in Qna a cel. Moore descripta. Coll. Felder. — Auctor hujus speciei feminam tantum cognovit et propter signaturas in sectionem A.Palgunae, Pulasarae etc. palpis distinctis- simam locavit. A. Cocytus Fabr. proxima autem ejus affınis est. 24. Adolias Aruna Nob. Alis supra brunneis, subtus pallide flavescentibus, utringue lituris ‚ dimidi basalis fuscis, lunulis seplem magnis ezxterioribus albis (anali obsoleta), singula macula sagitlata nigra ornala, anli- carum quinis primoribus valde elongatis poslicarumque quatuor inferioribus striga fusca divisis. I Coll, Felder. — A. Pulasarae et Palgunae Moore similis, alarum posti- carum vero signaturis primo intuitu dignoscenda. 25. Lexias*) Dirtea Fabr. I Alis supra nigro-fuseis, antieis maculis sparsis obsoletis fulvis limboque postico virescenti-griseo, posticis limbo externo late cyaneo, maculis orbicularibus alüsque binalis grossis mMargi- nalibus nigris diviso, subtus omnibus salurate fulvo-cervinis, maculis discalibus dilutioribus. *) De hac vide Nova Acta Acad. Nat. Curios. Vol. XXVIIT. 401 Coll. Felder. — Species haec ab anglicis auctoribus cum L. Boisduvalii Gray confunditur, cujus feminam cl. Doubleday (Gen. of diurn. Lep. Atlas) optima icone expressit. Nos, permulta specimina ante oculos habentes, Zrem fascia postica alarum anticarum latiore, Qnam maculis ejusdem paginaeflavido coloratis a L. Boisduvalis distinguimus. 26. Eurytela Castelnaui Nob. Alis inter cilia albo lunulaltis, supra cyaneis, siriga submarginali undata nigra, sublus obscure brunneis, basi exzlusque albido variegalis, strigis tribus communibus discalibus fuscis. 6% Coll. Felder. — Eur. Horsfieldii Boisd. forsitan affınis. Dasyomma Nob. A Mycalesi Westw. genus hoc oculis pilosis cellulaque alarum anticarum longiore et angustiore recedit. 27. Dasyomma fuscum Nob. Alis supra fuscis, antieis ocello caeco, posticis disco subviolaceo suffusis, ocellis binis vie distinctis, sublus omnibus brunneis, fulvo atomatis, strigis duabus discalibus ferrugineis, anlicis ocellis guatuor, posticis ocellis septem in fundo ferrugineo. 3 Coll. Felder. — Pagina inferior hujus illi D. Anapitae Moore valde similis. 28. Ismene malayana Nob. Alis supra fuseis, sublus anticarum limbo costali, posticarum dimidio :basali chalybaeis, his striga discali alba. 3 Coll. Felder. — J. Celeno Cram. affınis. - Astietopterus Nob. Genus vena secunda discoidali alarum anticarum ut in Pamphila posita, antennis autem Pterggospidearum. 29. Astietopterus Jama Nob. Alis utringue saturate fuscis, cervino alomalis. JS Coll. Felder. — A. pygmaeo Fabr. species haec in India continenti etiam ocurrens, similis, sed alae breviores et latiores palporumque articulus tertius minutus. 30. Astietopterus Sindu Nob. Alis utringue fuscis, anticis fascia lala transversa subsinuata fulvo- auranliaca. 3 Coll. Felder. — Praecedenti affmis, sed. minor pedibusque gracilioribus instructus. Wiener entomol. Monatschr. IV. Bd. e 27 402 31. Pterygospidea trichoneura Nob. Alis utringue fuseis, anticis maculis tredeeim difformibus hyalinis, sublus alüs quoque esxlerioribus albidis, poslicis supra venis cervino pilosis, area anali cilüsque posterioribus flaris, subtus dimidio inferiore albo, maculis elongalis discalibus nigris, cilüs posterioribus flaveolis. Coll. Felder. Traurige Folgen der Curpfuscherei. Ich habe in dieser Zeitschrift (1859 pag. 371—74 und pag. 410—11) meine Ansichten über einige von Herrn Dr. Staudinger in der Stettiner entom. Zeitung (1859 pag. 140) als neu hingestellte Arten, keineswegs aber über Herrn Staudinger geäussert, mich also jedenfalls an die Sache und nicht an die Person, gehalten. Herr Staudinger dagegen veröffentlichte in der Stettiner Zeitung 1860 pag. 159 eine „Rechtfertigung,“ in der er mir Dinge an den Bart waıf, die nicht Jeder vertragen kann; so z. B. dass ich Behauptungen aufgestellt, die ich nicht beweisen könne: dass ich mich in leeren Ver- muthungen ergangen, dass meine Angaben ins Bereich der Ideen gehörten, dass meine „Anzweiflungen“ von ihm durch Gründe widerlegt seien etc. Der ganze Artikel zeigte von bedeutender Aufregung meines jungen Freundes und aus Mitleid mit seinem Zustande reichte ich ihm in der letzten Nummer ein sonst ganz harmloses Mittel, etwas Cremor tartari. Leider muss ich meine Curpfuscherei bitter bereuen, denn statt Beru- higung eıfolgte (Stettiner Ztg. p. 421) zuerst wirres Gefasel *), dann gänzliche Sprachlosigkeit. Hippocrates hat wohl für derlei Fälle den Abderiten Niesswurz verschrieben, ich aber wage nicht, mein mich folterndes Gewissen noch *) Es mag hier seine Stelle finden: - Erklärung: ie Herr Jul. Lederer hat in der Octoher-Nummer seiner entomologischen Monatschrift unter dem Titel: „Cremor tartari für Herrn Dr. O. Stau- dinger“, eine Art Schmähschrift gegen mich gerichtet, die, voller Persön- lichkeiten und nebenbei Widersprüche, wohl nur dazu dienen soll, mir zu schaden. Indem ich es Herrn Lederer überlasse, auch fernerhin derlei Artikel gegen mich zu verfassen, und möglichst mit gesperrter Schrift in verschiedene Blätter drucken zu lassen, erkläre ich hiemit ein für alle Mal, dass ich es unter meiner Würde halte, darauf zu antworten. Diejenigen Herren Lepidopterologen aber, welche sich für die von mir in Andalusien aufgefundenen Lepidopteren interessiren sollten, verweise ich auf die Schrift, die ich im nächsten Jahre darüber herauszugeben gedenke. Dresden. Dr. O0. Staudinger. 4038 mehr zu belasten und will ich daher lieber warten, bis Herr Staudinger von selbst wieder zu sich kommt. Vorläufig nur so viel: dass mein Aufsatz nothwendigerweise „voll Persönlichkeiten und nebenbei Widersprüche“ sein musste, denn die Arten können sich nicht selbst beschreiben, sondern wurden eben von einer Person beschrieben, der jede andere Meinung als Persönlichkeit gilt und die Wider- sprüche sind die aus Herrn Staudinger's Arbeit citirten, für deren Menge ich nicht kann. Es ist übrigens eben so possirlich als jämmerlich, Jemanden zuerst zum „Beweisen“ aufzufordern, dem gelieferten „Beweis“ aber das Motiv des „Schadenwollens“ unterzuschieben, mit Berufen auf seine \Vürde totales Schweigen anzukündigen und auf sein noch zu erzeugendes Zukunftskindlein zu verweisen. Was ist denn damit eigentlich „bewiesen?* — Doch wenn man nicht kann, wie man will, da schweigt man lieber still singt Kalisch. Ich aber antworte jederzeit, unbeschadet meiner Würde, die ich schon zu wahren wissen werde, Lederer. Für Coleopterologen. Eine ausgezeichnete Coleopteren-Sammlung wird zum Kaufe angeboten. Dieselbe, auf das Sorgfältigste conservirt, ist in zwei grossen polirten Nussbaumholzschränken verwahrt, welche 98 Stück 18” breite, 13‘ tiefe, mit Eschenflader fournirte, bis auf einige wenige mit Pappe ausgelegte, sämmtlich mit französischem Korke ausgefütterte, mit weissem Satinet-Papier aus- kaschirte und mit feinen Solintafeln hermetisch verschlossene Laden enthalten. Sie umfasst gegenwärtig über 2400 Gattungen und Untergattungen in circa 12500 Arten, wovon mehr als 7600 europäische und bei 4900 exotische, darunter auch die ausgezeichnetsten, schönsten, seltensten und theuersten Stücke, und ist nach Lacordaire, so weit er erschien, geordnet. Sie sind sämmtlich, bis auf einige wenige, grösstentheils noch neue Arten, nach der neuest anerkannten Nomenclatur, mit Ausmerzung der traditionellen Catalog-Namen, richtig und sorgfältig bestimmt, und enthalten eine grosse Menge von Originalexemplaren, mitunter von den berühmtesten Entomologen Europa’s, als: Boheman, Chevrolat, Deyrolle, Dohrn, Germar, Kiesenwetter, Kindermann, Kraatz, Megerle, Nyst, Redtenbacher, Riehl, Rosenhauer, Schaum, Sturm (senior), Villa etc. Ausserdem beruft sich Dr. Redtenbacher in seinem allgemein bekannten Werke fast auf jeder Seite auf diese Sammlung, welche eine grosse Anzahl seiner Originaltypen umschliesst. Sie verdient in jeder Beziehung und auch noch desshalb ausgezeichnet genannt zu werden, weil sie sich besonders auch durch den Reichthum an 2 404 - vorhandenen Exemplaren (die allermeisten, auch seltensten Arten sind in 4—6, auch oft mehr Stücken repräsentirt, und oft in langen Reihen der schönsten und seltensten Varietäten vertreten), durch viele, noch neue und unbeschriebene Arten, endlich durch die Schönheit und Reinheit der Exemplare und die Eleganz der Anordnung rühmlich auszeichnet. Auf Verlangen _ wird auch noch eine ungemein grosse Menge Doubletten beigegeben. Diese befinden sich in einem, 36 Stück (je 16%‘ breite und 13° tiefe) gleichfalls mit französischem Korke ausgefütterte und mit Glastafeln ver- schlossene Laden enthaltenden, polirten Nussbaumschranke, ferner in einem zweiten ähnlichen mit 9 Stück grösseren Laden, überdiess in einer Anzahl Doppelkästen. Sämmtliche, derzeit nur europäische Doubletten, umfassen nahe an 2000 determinirte und wohl leicht an 800 indeterminirte Arten, oft, auch bei sehr seltenen Thieren, in grosser Menge von Exemplaren und im Ganzen in einer unglaublichen Anzahl von Stücken, und sind zum Theile von ausgezeich- neten Entomologen, z. B.: Kiesenwetter, Kraatz, Redtenbacher, Schaum etc. bestimmt. ’ Schliesslich würde hiezu noch eine kleine, aber ausgewählte Hand- bibliothek, welche die besten, in dieses Fach einschlagenden Werke umfasst und deren Catalog auf Verlangen ‚verfasst und mitgetheilt werden kann, beigegeben, auch ein gutes zusammengesetztes Mikroskop. Je nach dem Wunsche des Käufers würde entweder 1. das Ganze, oder 2. bloss Sammlung und Doubletten, oder 3. die Samm- lung allein abgelassen werden, und der Preis (welcher nur desshalb nicht angesetzt wurde, weil diess der weiteren brieflichen Verhandlung aufbehalten werden muss) stets auf das Billigste berechnet. Anfragen bittet man portofrei anGrafFerrari (Wien, Neubau Nr. 235) einzusenden, wo auch die Sammlung, Doubletten, Bibliothek etc. eingesehen werden können. Durch den obberührten grossen Reichthum an Exemplaren enthält diese Sammlung eigentlich (ohne die zahlreichen Doubletten mitzurechnen) schon an sich allein das Materiale von noch zwei ferneren, von je circa 600 und 3500 Arten, ohne die Sammlung zu verringern, oder doch ein fast unerschöpf- liches Tauschmateriale zu deren ferneren Vergrösserung. Bei Garantie werden bequeme Zahlungsbedingnisse zugestanden. Noch ist eine kleine Coleopteren-Sammlung (bloss Europäer umfassend) mit mehr als 2700 Arten und vielen Varietäten in 4 Doppelkästen, compendiös gesteckt, gut conseryirt nnd richtig bestimmt daselbst sehr billig zu haben. Letztere dürfte sich vorzüglich zum Schulgebrauche oder für Anfänger eignen. Bitte betreffs Schriftentausch. Es kommen uns oft aus verschiedenen Ländern Publieationen mit der Adresse: „An den Entomologischen Verein in Wien“ zu. Da ein solcher in 405 Wien nicht existirt, so führt eine derlei Bezeichnung zu unliebsamen Ver- wechslungen oder hat zur Folge, dass die Packete in unrechte Hände gelan- gen und, wie wir aus mehrfachen Reclamationen ersehen, endlich gar ver- loren ‘gehen. Wir bitten daher die Adresse: „Redaction der Wiener Entom. Monatschrift“ wohl zu beachten, bemerken, dass über alles Einlaufende von uns umgehend Bestätigung erfolgt und für Zumittlung der Fortsetzung unserer Zeitschrift bestens gesorgt ist. Zum Austausche gegen ähnliche Publicationen bleiben wir wie bisher gerne bereit. Pränumerations-Bedingungen für den Jahrgang 1881. KurWien (ohne Zusendung) . . ...... „uni... . fd 83.— Mit Postversendung (innerhalb des Postvereinsgebietes) . . fl. 3.60 Anabelandelien. -. „|... 08 when 2. ee anal. — ® Register. Abisura Damajanthi 397|Anthoecia ceystiphora 172.|Chaetopterix psorosa 388. Kausambi 397. inflata 172. Charaxes Kadenü 232. Savitri 397. onca 172. Chelonia cervina 162. Acentropus latipennis'55.| Anthomyia pulchriceps 23.\Chloroperia sudetica 383. Acidalia frigidaria 373. |Anthopsyche deidamia 35.\Choerocampa transfigurata Acocephalus sudeticus 390. pholo& 35. 42. Acontia simo 172. topha 34. Ohrysotoxum pubescens 84. Acraea Atalia 105. Apatania Hageni 386. |Chyliza apicalis 82. stenobea 35. Arichalca erythropyga 38. destinata 375. theodota 36. melanopyga 38. Cidaria insulariata 176. Adolias Aruna 400. Aristodaema arauna 41. obductata 3714. Puseda 400. Astietopterus Sama 401. |Cirrochroa Malaya 398. Aegiale Kollari 111. Sindu 401. Orissa 398. Ayratis angulifera 169. |Atella arruana 236. Üleophana _australusiae crassilinea 168. fasciata 236. all denticulosa 168. Athyma Urvasi 400. Olinocera conjuncta 80. Frivola 169. maculata 719. Amblypodia inornata 396.) Baetis üridina 384. Cnethocampa melanospila Iycaenaria 396. Borocera statii 165. 164. Nakula 395. Botys ephippiaüs 377. |Colas edusina 100. Vihara 395. Ponteni 33. Anabolia paludum 384. |Carcinops 28. Copaxa Plenkeri 112. Ancalaespina tata 168. |Cephalia myrmecoides 83.|Cordylura bimaculata: 80. Anerastia delicatella 274.|Cethosia Aeole 103. setosa 31. 406 Orunobia Schineri 391. Cueullia antarctica 171. Oyrestis Laelia 246. Paulinus 247. Danais agleoides 398. Chloris 231. Mytilene 232. KXanthippus 100. Dasyommo fuscum 401. Deilephila poreia 2. Dendrophilus 61. Depressaria histricella 275. Diadema Perimele 407. Diochus nanus 26. parvulus 27. Schaumü 27. Staudingeri 27. Dioctria laeta 24. Dircenna Xantho 101. Fehoeo 102. Doleschallia Pratipa 399. Drusilla Macrops 248. Myops 109. Eecclisoptery& moravica388. Elmis Maugetii 88. Epicallia Batesi 237.: Epidromia zanthogramma 174. Epiphora scribonia 167. Erastria corniculans 173. faseiata 173. Eretmotus 60. Erioptera sudetica 392. Eronia Argolis 230. Eubolia meridionalis 176. Euchelia galapagensis 161. rostrata 161. Eueides Thyana 105. Eumallopoda laniremis 4. Eupithecia gelidata 376. Euploea Bremeri 398. Kinbergi 35. Ledereri 397. Euploea Menetriesi 397. Wallace 231, Eurhipia eistellatrix 170. operatrix AT0. Euripus Haliartus 234. Pfeifferae 235. Euryphene Mandinga 108. Eurytela Castelnaui 401. Eutimia marpissa 164. Gastropacha caffra 166. nasatula 166. Gnathostypsis ostracina 42. Gnathothlibus erotoides 43. Gnophos fuscovarlata 476. Grammodes insulsa 173. moderatx 174. Hadena teretipalpa 170. Halesus Braueri 386. Haltica alpina 138. Armoraciae 203. Atropae A116. BDrassicae 297. cicatrix 66. cognata 17. consobrina A. corpulenta 132. cyamescens 134. cyanipennis 135. discedens 200. Erucae 14. femorata 129. Ferruginea 119. Navoguttata 207. fexuosa 205. Fuseicornis 199. Juscipes 195. Helxines 112. impressa 119. intermedia 197. lativittata 307. lineata 710. Lythri 9. Malvae 196. melanopus 130. Haltica melamostoma 133. Mercurialis 67. ‚Modeeri 139. nemorum 303. nigritula 136. nitidula 75. ochripes 298. oleracea 16. parallela 308. Peirolerii A131. pubescens 114. rhaetica 433. _ rufipes 12. rugifrons 309. Salicariae 140. semirufa 197. serbica 74. simplicipes 137. sinuata 300. sodalis 73. tetrastigma 20%. transversa 117. undulata 301. variipennis 306. ventralis 142. ‚versicolor 17. vittula 304. Hlaltieinen 1, 65, 112,129, 194, 297. Hama exsiccata 169. latipennis 169. Harma Chalcis 234. Hecatera strigicollis 170. Heliotis punctigera 171. uniformis 171. Hepiolus ammon 13. antareticus 43. cervinus 43. ibex 43. Hesperia Hilas 38. premnas 38. Hetaerius 59. Heterogenea invitabilis %4. sguamosa 49. Heteroneura latifrons 38. 407 Hleteromeura spectabilis 82.\Melitaea Leanira 106. |Phiala dasypoda 165. Hexaneura cinnamomea |Methona Megisto 103. zanthosoma 165. 164. Microphysa hypotaenia1'13.) Phlosothrips Halidayi 390. maculifera 164. Histeriden 28,56, 176, 276. Hiyalea fulvidalis 174. Hhoydrilla lepigone 273. Hiypocysta Osyris 242. Hoypogymna cateja 163. melanura 163. Ismene malayana 401. Isopteryx signiferalis 175. Ithomia Euryanassa 101. Laelia aliena 162, - prolixa 162. Lasioprocta merra 4. Leptosoma fuseipenne 161. Leucoma flavicapilla 193. Lexias Dirtea 400. Lithosia bipunctigera 19. einerella 45. Rawieosta 45. gracilipennis 45. nigropunctata 46. Ppunectipennis 49. pustulata 46. scutellata 45. Lophoptera fumata AT1. squamifera AT1. Iycaena Amphissa 244. Bohemanni 37. Caelius 245. inops 24h. metophis 37. parrhasioides 37. Sperchius 245. ‚Mallotodesma diserepans 163. Marmaroplegma para- e garda 166. hypocantha 173. |Phragmatoeeia capueina Monopetalotaxis Wahlbergi bh. kin: impedita 4%. Monoplius 56. Pieris Krueperi 19. Mordella bisignata 255. |Pinacopteryx syrinz 34. Morpho Cisseis 239. Poecilocampa carinata 165. Munchia callipyga 162. | Polyommatus atahualpa 37. Mycalesis caesonia 36. Preeis natalica 106. Myrina Amrita 395. Procris Novae-Hollandiae thecloides 395. 39, Pseudolycaena Mantra Naclia anthxaciformis 40. . 396. eingulata 39. Psila lateralis 81. Juseicornis 40. P:ilura scurrilis 163. thyretiformis #0. |Psyche albifrons 44. Neomaenas servilia 36. Pterygospidea trichoneura ‚Neosatyrus ambioriw 36. 402. Neptis livilla 36. ! Mysia 247. Renodes nephrophora 114. Neurosymploca Zelleri 39.| Rhinopalpa fulva 399. Noctua flavicosta 169. Ihodaria cinnamomealis Notodoma 58. 175. Nyctalemon Liris 250. |Rhypholophus phryga- nopterus 393. Ochsenheimeria capella 275. Saenura alba 162. Odontocheilopterye myxa flava 162. 165. Salbia continuatilis 175. Opodiphtera varicolor 167. squamosalis A175. Ornithoptera Aeacus 225.|Saprinus 64, 176, 276. Criton 225. Scapomegas 58, Darsius 97. Sculna invenusta 198. Haliphron 98. Sericoris glaciana 380. Sesamia bombiformis ATI. Papilio Chaudoiri 99. |Setina pectinata 46. Rama 394. sagenaria 46. Telegonns 226. sinuata 6. Tydeus 229. Sirenopyga ephippiatal64. Paromalus 30. Smerinthus numosae 42. Pelorus 57. Siphaerosoma 63. Megistanis Deucalion 238.|Peltostomis sudetica 387. Sphingonaepiopsis gracili- Melamitis Cybele 248. Perigea chinensis 169. pes 22. A408 Spilosoma punctulatum - | Teriaz angulata 34. -| Thyella punctigera 167. 161. eugenia 33. Thyridia Pytho 102. strigatum 161. Tetanocera trivittata 2%. |Tipulodes obscura 40. Stauropus interpellatrio |Thalassodes strigigera175.| Tithanetes sudeticus 394. 164. Thalpochares caffrorum | Toxocampa remota ATk. Striphnopteryx crepax 166. 113. Trihbalus 62. Strumella lanifera 166. purpurina 313. Tyndaris laetifica 250. Syntomis cariocatactes 39.| Thamnotrizon austriacus corvus 39. 85. Ulotrichopus tortuosus 174. monedula 39. Thecla Eone 243. guacamagari 37. |Zemeros emesoides 396. Tephrias plumipes 170. |Thyella nyetalops 167. |Zeuzera petax 13. Druckfehler. pag. 106 Zeile 13 von unten statt testaceo villosa lies testaceo villosi. pag. 108 Zeile 5 von oben statt var. g' lies var. ©. pag. 125 Zeile 14 von unten ist bei Rippe 5 das Comma zu streichen. pag. 231 Zeile 13 von oben statt quarta lies quarto. pag. 243 Zeile 17 von oben statt anticarum duabus lies duobus. pag. 249 Zeile 19 von oben statt quadriramosa lies quingueramosa. pag. 276 Zeile 7 von oben lies Franzen veilröthlich. Die Druckfehler in Herrn Kutschera’s Aufsatz werden mit anderen Berichtigungen am Schlusse seiner Arbeit bekannt gegeben. Anzeige. Unterzeichneter erhält im Laufe des Monats October die nachstehend ver- zeichneten Schmetterlinge und Käfer und bietet dieselben den Herren Sammlern zu den beigesetzten Preisen an. Er wird nur tadelfreie Exemplare versenden; bei solchen, welche nicht ganz rein sind, ist dies bemerkt; es sind dies Arten, deren Raupen noch nicht bekannt sind. ‚Sollten bei späteren Bestellungen einzelne Exemplare nur noch in nicht ganz reinen Exemplaren vorhanden sein, so tritt bei denselben, je nach ihrer Beschaffenheit, eine angemessene Preisermässigung ein. Bei Bestellungen von 20 Thlr. an gewähre ich 10 % Rabatt. Den Herren, welche bereits von mir direkt Preislisten erhielten, diene zur Nachricht, dass Arten, welche in denselben höher als in diesem Ver- zeichniss angesetzt waren, nach den hier beigefügten Preisen berechnet werden, auch der bemerkte Rabatt eintritt. Die Preise sind nach Silber- groschen, 30 Sgr. = 1 Rthlr. oder 14 fl. 45 kr. rhein. berechnet; österr. Banknoten werden nach Cours angenommen. Bestellungen erbitte ich frankirt. Herrnhuth in Sachsen, den 10. September 1860. Heinrich Benno Möschler. Schmetterlinge. Melit. v. fascelis ..... 5 Sgr. |Hesp. centaureae..... 8 _ Ser. Arge clotho . ........ 6 ” „ earthamivar. Mösch- Erobiiakatern ..... 2 -Klanıın len El 18. .0.00.810 5 Satyrus anthe. ....25 „ | Cossus terebra ... .40 r Coenonympha leander 6 5 en ihnpss eo > 70 N Pararga clymene J . 7% „ | Procris volgensis Möchl. 20 ” id. id... 0757.10 Macrogl. eroatica . . „45 n Triphysa phryne .. .10 5 Orgyia dubia J . . . .12 r) Lycaena pylaon Jg ..15 ». | Chelon..intercisa . . . . 12 " id 2 077.7.720 » | Myeteropl. puniceago ” coelestina J - 15 5 geil... ... ...x0 ne id. 920 „ | Misel. fligramma ...3 he an Boisduvali Q 15 = Cucull. santoniei.. . . . 16 cn id. Q 25 A > balsamitae . . . 25 ” Polyomm. thersamon. . 5 EV DELL means. 2.0229 h Antoch. eupheme . . .20 Mr 5 lactea .. .....-. 15 e Col, erate (neriöne). . . 8 ) a2 argentina . ..25 cn „ var. pallida . . . .15 " Amphypyra livida. . . 30 5 Hesp. eribellum . . . .10 a tetra . . „20 3 Pa sidaese el 5) Helioth. incarnata . . .20 ” Helioth. Laudeti. .. . 45 Catoc. neonympha . . Acont. titania . .. Euclid. mmita. ... Perye. albidens .... Prothym. regularis Troth. pusila .... »„ parallla ... +. Osteinapp = . 2007 » Pannonica .. . Acıdal. Beckeraria. . n sareptanaria . Emmilit. sericearia . . . ® perpusillaria Eusarca telarıa .... c jacularia Carab. groenlandicus . Amara brunnipenmis - . > hyperborea . . Silpha lapponica. . - Rahizotrog. pulvereus 5 volgensis cn) caucasicus Amphie. vulpes .... Melo& uralensis. . . . Pimelia subglobosa. . Platyope leucographa Cicind. Sahlbergii -n soluta Cleonus tenebrosus - altaicus Larinus idoneus . 5 kirgisicus . . 5 maculosus . Ptochus bisignatus . Phyllob. crassicollis Bruchus tessellatus Urodon conformis Eusomus fureillatus Mylabris melanura 7 sericea . Zonitis 4-maculatus . nm wie N [83 > Eremia culminaria (deser- tanla).a. ... 025 Ilicrina subcordaria . . 25 Aspilat. mundataria . . 10 Sterrha anthophilaria . 15 Chesias coassaria .. .45 Hercyna sartalis H. . . 10 Cramb. rorellu .... % > jucundellus . „5 » Ppudibundellus . . 10 Nephopt. gregella. . . 15 Anerast. delicatella Mschl.10 Pyral.lumdalıs - . 2... Ta » massilialis . . . .10 Cochyl. albociliana . . . 7% Tineola casanella . . . 10 Käfer. Anatolica abbreviata . 2% Tentyria nomas.... 2% Rhipiphorus bimaculat. 2Ys Ptilophorus Dufouri . 2%’ Cryptoceph. sexquistriat. 2%/s e flavomaculat. 2% 5 Beckeri ... 4 5 nigritarsis . 3 +5 flexuosus . 3% & Böhmii . . 3 Pachybrach. scripticollis 9%. =) fimbriolatus 2% Cassida inullae .... 2% Coccin. 19 natata Gebl.. 3 Telephor. Menetriesi . 3 Steropes caspius .. . Aıfı Agriılus albocularis . . 2% Afıthaxia cichoti . .. 2 Anthicus euroticae. . . :Y Mordella velutna ... 3 Alhiasıpıs Advan. . 0.0. 9a Stylosom. tamarisi . . 2% Dermestes dimidiatus . 3 Silpha terminata.. ... % Tychius albilaterus 2 Druck von Carl Teberreuter in Wien. ‘Wiener Entom. Monatschr. Bd.T. | Tat 1. 1. Drusilla Myops. Felder. 2. (Cethosin Akole: De Haan . 3. lopaxcıv Flenkeri. Feier. Wiener Entom.Monatschr. Ba.V. H RN BRAIDFITETIOHNZN 1. Papilio Chaudoiri. vader. 2. Ornithoptera Hahphron Deisa. a € N b #3. _Aegiale Kollarv. Faaer. LES, Tafel 3. ‘Wiener Fintom. Monatschr. Ba.IV. DNS N, Ih N 1 GL 41. Euripus IVfefferae. yaa. 2. Charaxes Kadenü. Faa. 3. Epialia Batesü. Faa. #. Lycaena Sperchius. Fed. 3. Hypocysta Osyris.Boisd. Entom. Monatschr. BAT. D Tafel 4 Wiener il NT INUN hi mm i J "sog 622277) oydıor v lin ml IN A Wiener Enfom. Monatschr. BdN. | Te] V ET en. Peltosterrts suce/rca. Polh, Rhypke Vopf us PArygen apft zri5. Sol. Elmis Utk- Fieber WIN In 2 ne s f I ur‘ Tafel UT. | \R = ARTE N 2laptostelkus 2 ._» SL u Be 3. S> Oo. Oyrlaste en LEI. SKK. Dee Mike. or \ X yloeores. De iS W. \ Brkızgorerz 6. oder. Feeher Ic == 2 eu ah Grepesern zer 00 = \ % ; eambus.S. |UV. Fachgoolens fd. V ar Warren. RL! sjers) E Wiener Entom. Monatschr. Ba.V. ; : Taf. 7. N di AN N N f a rt, z 2 1%. A 5 : 2 Z > = CE 1. Leucania Trupwapra. ee 2. Agroüs Wuipea ST. 3 Leerta Tudiera Ab. ah. er a La » Wine: Enon. Mmatschr. BL. 5 Kr art 1. Thalpochares purpurma SV 2. Ih. amoena Ab. 5. Ih. paula 10. 4. In. Dardowmı 2. 0. Ih. Fosiw 1b. - Wiener Entom. Nmatschr. Bd. I. Tafel 9. 1. 2. Olas nasts B. 5. Hadena exornata Höschl. 9. Arctia borealis Moser. 6. Anarta leucocycla Stud. 4. Agrotis dissona Höschl. 7. Dienthoecia subditw Höschl. AU “ln DEE > R a AIR BT Rn Va Pen: En Cal y Wiener fan Monatschr BL. Tafel 10. 4. Acidalia Irigidaria Möschl. 6.7. Acidalia spuriaria Christ. 2. Üdaria destinata Hoösai. d&. Botys ephippialis Lett. 3 „ obducata Dlöschl. 9. Serie. glaciana Höschl. RR gothieatan Guen. 40. (Crambus trichostomus Christ Var Eke RE Sr Ai un re | h EN N en * AND RM nn —=g e * ‚ . oo. Ur ei an htt oma Ei BT “ D . RR ner ae 4 Am Bene Pen z e i As . a e PH