PL EP} Pt tar uesıd ad KV anseig ie nem et) haar banlihet DIR BL TE LITE EI NIT nr idrtemidrnd Anlandır- nhatyar ie ' PRYIFL PEN Pre Aa tmgt Mrree N her ig N t losinaukindg ande Ngayelanee ip Dr weh ‚ns 4 u siehe einmal mianlatalanr Tzl erled LEREEL} . RLREARKFE TR PEN ua Fin Marne TR PR aa [ar7 HR ll alle ; x HR! lat } W IE yaatı “ ne: Jade, Ka TEA luuhuaların, “ un et, a” hei ErTIAFULEN I Ten IM ra nend a Be Km YnelHhh) u Fongl \, Inh Mi Ha) 1 Mlariadı RATE BHR N | u B ü 2 L} Vet Ic LIEST * ala) N LIErE Y Be . Ei h “r pr Ast NEH = _ = DEIDICT ELITE et ° I Fi II a Aa A * eo Fe M z x HRRRR, aut ih ven nn din A Hin = Eu Kal R BACREHN “ u uah, H a a ! hl Pi DH DPA fi Äuralt Bett; iM MR Ha ns Sn 37, ui Han hEOR: Kl t Hulıis ealatıaan SeSeHe ne ih in net He IR Lese IFRHIHLE, Finn ir 1 Hal H es hl I Ma Hi [3 Bin i _ Br] a roh _ vreripet H Rue A nt ..r pe 2 ER N N HeRtUN: Ha A ASEERE IL BLEI sehr B = _ “ DIES N Bat Are vr Keree rn Ba Ehre * y * : ii Ba Be Run AM ir 5 y h vn ? E “ OR HE “ . Mae vrreN, Nas! a nat } Kharehe b+ Beth un 4 er hr ri aLEEN R f. | N M Ss z Fe Beh Fe ie A fe Ni I WIENER Ä ENTOMOLOGISCHE ZEITUNG. GEGRÜNDET VON L. GANGLBAUER, DR. F. LÖW, J. MIK, E. REITTER, F. WACHTL. HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON ALFRED HETSCHKO, Se EDMUND REITTER, K. K. PROFESSOR IN TESCHEN, KAISERLICHER RAT IN PASKAU, SCHLESIEN. MÄHREN. XXIX. JAHRGANG. MIT I LITHOGRAPHIERTEN TAFEL UND I5 FIGUREN IM TEXT. WIEN, 1910. VERF AG VON. VEDM.I BEITTER PASKAU (MÄHREN). ZRAIEL Alle Rechte vorbehalten. K. und K. Hofbuchdruckerei Karl Prochbaska in Teschen. P>} ; ET RGE Inhaltsübersicht. Bau, Dr. Arminius: Tribolium als Bierverderber . Becker, Th.: Drei neue Ortaliden des Mittelmeergebietes Bergroth, Dr. E.: Neue Hemiptera aus Madagaskar . — — Über die Gattung Bothriomiris Kirk.. — — Eine neue Fulgoriden-Gattung. Bezzi, Prof. M.: Zwei neue südamerikanische Nkieredenirten ; Cameron, P.: On some Asiatie Species of the Braconid Subfamilies Rho- gadinae, Agathinae and Microgasterinae and of the Alysiidae — — On some Asiatie Species of the Subfamilies Spathiinae, Doryctinae, Rhogadinae, Cardiochilinae and Macrocentrinae in the Royal Berlin Zoological Museum Depoli, Guido: Eine neue Varietät von Pentodone hametafiıs Yill. Ebner, R.: Eine für Österreich neue Orthopterenform (Acrydium Dipune tatum L. var. explicatum m.). 4 Fleischer, Obersanitätsrat Dr. Anton: Nena Cülsöpteren E — — Eine interessante neue Carabenrasse aus den sslranischen Alpen Ö — — Eine neue Color aerhlon des Ohryagelna asc lepindens "Pall. — — Coleopterologische Notizen . — — Zur Kenntnis der Coleopterenfauna Mährens wi a: Formänek, Oberpostrat Romuald: Ein neuer Trachyphlaens aus Algerien . — -- Zwei neue Balkan ache, Gurealiehiden > Förster, Prof. F.: Beiträge zu den Gattungen und en 3 Eihellan I. Heller, K. M.: Neue Rüsselkäfer aus dem Papuanischen Faunengebiete (Mit 7 Textfig.) i Hendel, Friedrich: Über lspirate, Minsoiden (Mit Tafel D — — Über die Nomenklatur der Acalyptraten-Gattungen nach Th. Beckers Katalog der paläarktischen Dipteren, Bd. 4 Matits, Prof. Svet K.: Neue Käfer aus Serbien Mayer, Paul: Zum Vorkommen verschiedener Keallenehirten Müller, Prof. Josef: Zwei neue, von Herrn A. Schatzmayr in Meeandonien gesammelte Koleopteren Netolitzky, Dr. Fritz: Über einige wenig bekannte Beruhidions re — — Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. — — Bembidion (Philochthus) blandicolle n. sp. . «moto, H.: Die Ascalaphiden Japans. — — Die Sialiden Japans . — - - Die Myrmeleoniden Japans (Mit 7 ie im n Text) rer : Emnecke, Prof. Dr. Karl A.: Ein neuer Brachysomus aus der Bike. wina (Col.) ö Pie, Maurice: Zwei neue Oirpleren von ae ie Tele : Poppius, B.: Über einige Anthocoriden aus Ceylon (Hem. Het.) IV Inhaltsübersicht. Reitter, Edmund: Helmis Zoufali n. sp. - .% 86 — — Über Hister stercorarius Hoffm. und Bölelmanni Bickhr eh der Beschreibung einer neuen mit diesen verwandten Art 37 — — Atemeles Stangei n. sp. £ Br. 50 — — Coleopterologische Notizen . 2 m nun. 2 Rn 14 — — Zwei neue Thorictus aus Transkaspien ME 6 . 128 — — Siagonadia, nov. subgen. von Macrosiagon (Col.) eier“ A — — Über Neuraphes rubicundus Schaum und Verwandte (Col.) . . 147 — — Neue ÜColeopteren aus den Familien der Pselaphiden und Scydmae- niden nebst Bemerkungen zu verschiedenen bekannten Arten . . 151 — — Ein neuer Trechus aus Kroatien . . 163 — — Eine neue Bathyscia aus Dalmatien 164 — — Beschreibungen neuer Coleopteren aus der Kante der Elferiden und Bemerkungen über bekannte Arten . 165 — — Psilachnopus Aharoniü n. sp. = 09.197 — — Vier neue Baris-Arten aus der aarktischen Hanna (Col. Cureul.) 201 — — Über die Arten der Lyciden-Gattung Lycostomus Motsch. (Col.) . 204 — — Nemosoma Pliginskyi n. sp. ; : : . 205 — — Über Rhizophagus Branesiki Reitt. (Col.) . 206 — — Übersicht der europäischen Anommatus-Arten (Gola) . 264 — — Neuraphes verticicornis n. sp. (Col.) . . 272 — — Bembidion (Pseudolimnaeum) Zolotarewi n. sp. . 313 — — Über R. Jeannels neues System der Grotten- Slohiden at Schrottky, C.: Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Prosopis Fabr. . 133 — — Neue nei: nen er Bienenkattting Anıthädienn Fahr. 267 Stein, Prof. P.: Zur Kenntnis der Gattung Fucellia Rob. Desv. ra — — Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa . 66 Strand, Embrik: Verzeichnis der von Herrn Oberleutnant F. Reuter an der Dume-Mündung in Kamerun gesammelten und dem kgl. Zoolo- gischen Museum in Berlin geschenkten Lepidopteren . 29 Villeneuve, Dr. J.: Etudes an 79 — — Dipteres nouveaux ..86 — — Description de nouvelles especes de Machinäires a Pre Dec dentale. . . ; 249 — — Sur Admontia MM lonyin BB. (Dipf) i : 254 — — Dipteres nouveaux du Nord de a (Avec 1 hetero). 301 — — Notes synonymiques . ER Lu. 304 Wanka, Th. von: Eine neue Abenraiion von ikwriti ensputüs Sturm 148 Wichmann, H.: Beschreibung eines neuen Borkenkäfers aus Krain 145 Beilage: Seidlitz, Dr. Georg: Alphabetisches Artenregister der umfang- reichen Gattungen des Catalogus Col. Europae, Caucasi etc. Ed. 1. 1391, Ed. II. 1906. V. Teil (Otiorrhynchus und Stomodes) (6 pag.), VI. Teil (Homalota aut. olim) (5 pag.). Literatur: Allgemeines . N. me A re u Hemiptera el and 2 5, en: 1. Nenroptera . . w.0 0. Ve ne. 217 Ren 1 .ı SE) Diptera 39 Inhaltsübersicht. — Namenregister: Pseudoneuroptera, Orthoptera, Hemiptera. V DERIdGBLOLBN STE RE LE EN RB SEFOHSIETOEEM BEE anne 2208,38 VOlaopteras ne N WERNER a AO, 182, 273, 331 I a 40, 132; 160, 273, 333 Corrigenda EIER RRBIL I. na nee Figuren im Texte 185, 186, 187, 188, 189, 193, 196, 280, 283, 286, 288, 290, 293, 295, 302 DIekKüIn deroRRtelaleı ’ 200.0) Rus EN ru . 127 132 Namenregister. Die in diesem Jahrgange publizierten „Nova“ sind durch fette Schrift kenntlich gemacht. Die Zahlen bezeichnen die Seiten. Pseudoneuroptera. Allopodagrion Först. 54, contortum 54, megalopus 54. Crocothemis papuana Först. 54. Diphlebia Reinholdi Först. 55. Megapodagrion 53, contortum 53, 54, megalopus 54, nebulosum 54. Tramea brasiliana 51, cophysa 51, paulina Först. 52. Uracis 52, fastigiata f. machadina 52, f. pura 52, 53, ovata 53. Orthoptera. Acrydium bipunctatum v. explicatum Ebner 314, depressum 314, fuliginosum 314, Kiefferi 314, Kraussi 314, v. Saulcyi 314, subulatum 314, Türki 314. Paratettix meridionalis 314. Hemiptera. Anoplocnemis brevicornis Bergr. 231, brevierus Bergr. 231, Whytei 232; Anthocoris aterrimus 139; Arnulphus aterrimus 139. Bothriomiris 235, dissimulans 237, marmoratus 237, ornatus Bergr. 236, 237, simulans 237, testaceus 237; Bruchomorpha globosa 241. Capsus dissimulans 237, limbatus 237, marmoratus 237, pallidifer 237, simulans 235, stramineus 237; Chilocoris madagascariensis Bergr. 229; Chondroptera Bergr. 238, musiva Bergr. 239; Cnemobia Bergr. 229, viri- divaria 23 die Mittel- und Hinterschenkel sind weniger grau bestäubt und die auffallende Borste auf der Außenseite der Hinterschienen fehlt: im übrigen gleicht es dem Männehen und ist an der gelben Färbung der Tarsen und dem Mangel der Diskalborsten des Schildehens leicht zu erkennen: Länge 6 mm. Ich kenne2 Zu. 1 9, die mein Freund Schnuse in Caldera (Chile) 25. Sept. 1902 und Barranca (Peru) 31. Jänner 1904 ge- sammelt hat. 8. F. griseola Fall. Die Art ist an ihrer geringen Größe, der hellgrauen Körper- färbung und den milchweißen Flügeln, von denen sich die etwas bräunlich gesäumten Queradern deutlich abheben, so leicht zu er- kennen, daß es keiner ausführlichen Beschreibung bedarf. Doch er- scheinen mir einige Merkmale einer Erwähnung wert. Die Stirn ist sehr breit, über den Fühlern wohl dreimal so breit wie ein Auge und hier meist rötlich gefärbt. Die Fühler sind außerordentlich kräftig und auch von vorn gesehen stark verdickt; die Borste ist bis etwas über die Mitte deutlich verdickt und wird dann ziemlich plötzlich dünn. Die Taster sind beim Männchen an der Spitze nur wenig, beim Weibchen aber fast löffelförmig erweitert und dabei auffallend kräftig. Die Borsten des Thorax sind sämtlich verhältnismäßig fein und kurz. Die Hinterschenkel des Männchens sind unterseits auf der dem Körper abgewandten Seite von etwas vor der Mitte bis zur Spitze mit einer kontinuierlichen Reihe ziemlich eng stehender, fast gleich- langer Borsten versehen, während sich beim Weibchen nur etwa vier bis fünf vor der Spitze finden. Die Art ist an unserer Ostseeküste nicht selten und hält sich besonders gern mit Chortophila albula Fall. zusammen auf dem Sande der Dünen auf. Im hohen Norden scheint sie nicht vorzu- kommen, da sie Zetterstedt auch nur aus dem südlichen Schweden erwähnt. Aus anderen Gegenden ist sie mir nicht bekannt geworden. 9. F. antennata sp. nov. Aschgrau, Backen fast so breit wie die Augen hoch sind, Hinter- kopf gepolstert, Fühler kräftig und verhältnismäßig länger als bei allen anderen Arten, nur wenig kürzer als das Untergesicht, Borste bis fast bis zur Mitte verdickt, Taster fadenförmig. Thorax und Schildehen aschgrau, Brustseiten heller, ersterer auf der Mitte oft mit einer mehr oder weniger deutlichen hellbräunlichen Längsstrieme ; Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910), 24 Prof. P. Stein a zweireihig, pra kurz, aber recht deutlich, st 1,1, unter beiden nur je ein ganz feines Härchen. Hinterleib aschgrau, ohne Zeichnung, bei gewisser Betrachtung hier und da mit undeutlichen dunkleren Schillerflecken. Er ist mit anliegenden kurzen Börstchen besetzt und nur der Hinterrand des letzten Ringes mit einigen stärkeren und längeren, nach hinten gerichteten Borsten versehen. Die einzelnen Ringe nehmen nach hinten zu allmählich an Länge ab. Das Hypopvg ist fast ganz im letzten Ring versteckt und ragt von der Seite ge- sehen nur wenig daraus hervor; Bauchlamellen ziemlich deutlich entwickelt, auf den einander zugekehrten Seiten mit einigen kurzen, kräftigen Borsten besetzt. Beine von der Farbe des Hinterleibes, Pulvillen und Klauen kurz; hinsichtlich der Beborstung ist nur zu bemerken, daß die Hinterschenkel unterseits abgewandt von etwas vor der Mitte bis zur Spitze mit einer dicht stehenden Reihe von 12—14 annähernd gleichlangen Borsten besetzt sind, also in ähnlicher Weise wie bei der vorigen Art. Flügel schwach graulich, Randdorn klein, Börstchen des Vorderrandes nur mit guter Lupe wahrnehmbar. Ich will bier erwähnen, daß man, um die Börstchen zu erkennen, den Flügel nicht seitlich von der Fläche aus ansehen muß, sondern vom Vorderrand aus, weil die Börstehen nicht genau in der Ver- längerung der Flügelfläche liegen, sondern etwas schräg dagegen gerichtet sind. Schüppchen ziemlich kein, weißlich, Schwinger gelblich bis rötlichgelb. — Das Weibchen gleicht dem Männchen vollkommen, ist aber größer und um so leichter als zugehörig zu erkennen, als die Hinterschenkel unterseits ebenfalls von der Mitte bis zur Spitze mit einer Reihe allerdings weitläufiger stehender Borsten versehen sind. Länge des Männchens 3'5—5, des Weibehens 5—6 mm. Ich besitze mehrere Pärchen, die sämtlich in Alaska (Sitka, St. Paulinsel, Karluk) gefangen sind. 10. F. separata sp. nov. Bau des Kopfes wie bei der vorigen Art, die Backen aber noch etwas breiter, Fühler kürzer als das Untergesicht, drittes Glied höchstens 1'/, mal so lang als das zweite, Borste nur an der Basis verdickt. Thorax auf dem Rücken dunkelbraun, welche Färbung vielleicht durch Zusammenfließen von drei breiten Striemen entstanden ist, eine breite von den Schulterbeulen bis zur Flügelwurzel sich erstreckende Strieme hell bläulichgrau, die Brustseiten darunter wieder bräunlichgrau, a zweireihig, ziemlich kurz, auch im übrigen der Thorax mit kurzen 3örstchen besetzt, pra vollständig fehlend, st 1,1, unter denselben kaum ein feines Härchen bemerkbar. Schildchen hellgrau bestäubt Zur Kenntnis der Gattung Fucellia Rob. Desv. 25 mit ziemlich schwachen Diskalborsten. Hinterleib einfarbig aschgrau, an der Basis flach gedrückt, an der Spitze ziemlich auffallend kolbig ; er ist dicht mit kurzen anliegenden Börstchen besetzt und nur der letzte Ring am Hinterrand mit einigen längeren, während das stark entwickelte, aber von der Seite gesehen nur wenig vorragende Hygopyg nur mit wenigen kurzen Borsten besetzt ist. Beine schwarz, grau bestäubt, Pulvillen und Klauen kurz; die Mittelschienen tragen aulien vorn und außen hinten je eine Borste, von denen die letztere die kürzere ist, Hinterschenkel unterseits mit einigen weitläufig stehen- den Borsten, an der Wurzel ohne Spur von Borstenbüschel. Flügel gelblichgrau, namentlich am Vorderrand, Randdorn klein, die Börstchen des Vorderrandes sehr kurz, aber bei der von mir angegebenen Be- trachtungsweise immer erkennbar, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Länge 4mm. Das © ist etwas größer, gleicht aber sonst dem Z. Ein Männchen aus Monterey (Kalifornien) 5. Juli 1896 und ein Pärchen aus Seattle (Washington) 2. August 1908. 11. F. rufitibia sp. nov. Kopfbildung wie bei der vorigen Art, die Backen aber etwas schmäler; die breite dunkelbraune Stirnmittelstrieme ist vorn oft rötlich gefärbt, während die grauen Wangen und Backen gleichfalls einen Stich ins Rötliche zeigen und nur das Untergesicht und der Hinterkopf grau gefärbt sind; Fühler kürzer als das Untergesicht, Borste an der Basis verdickt. Thorax auf dem Rücken unregelmäßig braun und grau gestreift, Brustseiten grau; a zweireihig, pra kurz, st 2,2, die beiden unteren kürzer und feiner, aber deutlich; Schildchen grau, an den Seiten gebräunt. Hinterleib genau wie bei separata gebildet, auch ähnlich beborstet, nur trägt der erste Abschnitt des Hypogygs lange Borsten. Beine schwarz, grau bereift, Schienen rotgelb, Pulvillen und Klauen kurz; die Beborstung bietet nichts Besonderes. Flügel schwach gelblich, mit deutlichem Randdorn, Randader mit weitläufig stehenden Börstchen, die anfangs nur wenig kleiner als der Randdorn allmählich an Länge abnehmen, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. — Der Hinterleib des Weibchens ist wie gewöhnlich länger, zugespitzt und läßt auf der grauen Grundfarbe mehr oder weniger deutlich dunklere Schillertlecken erkennen ; im übrigen gleicht es dem Männchen. Länge S 4 9 6 mm. Ich besitze mehrere Pärchen, die zu gleicher Zeit und am gleichen Ort wie die vorige gefangen wurden. Außerdem kenne ich die Art aus Pacifie Grove (Kalifornien), wo sie Herr Aldrich 6. Mai 1906 ing. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910). 26 BrotfsBs Stein: 12. F. pietipennis Beck. Die Type wurde mir freundlichst von der Direktion des Zoo- logischen Museums zu Kopenhagen zur Ansichtmitgeteilt. Die wunder- schöne Art steht in naher Verwandtschaft zu griseola und ist ebenfalls so leicht kenntlich, daß eine genaue Beschreibung überflüssig erscheint. Sie ist dunkler grau gefärbt als yriseola und zeigt auf dem Thorax- rücken mehr oder weniger deutliche bräunliche Striemung. Die Fühler sind ebenfalls verhältnismäßig lang und kräftig und die Taster des Weibchens auch schwach löffelförmig erweitert. Die Hinterschenkel des Männchens sind unterseits abgewandt fast der ganzen Länge nach mit einer Reihe fast gleichlanger Borsten versehen. Sofort zu erkennen ist die Art aber an der Färbung und Zeichnung der Flügel. Dieselben tragen nämlich an der Spitze einen ziemlich intensiv braunen Fleck, der am Vorderrand etwa über der hinteren Querader beeinnt, die ganze Flügelspitze einnimmt und sich nach unten bis etwas über die vierte Längsader hinaus erstreckt; außerdem sind beide Queradern und das Ende der Subkostalader schwach gebräunt, während der übrige Teil der Flügelfläche glashell oder fast weißlich gefärbt ist. Beim Weibchen ist der Fleck an der Flügelspitze ausgedehnter und viel blasser, hebt sich aber gegen das Licht gehalten immer noch recht deutlich von der glashellen Färbung der übrigen Flügelfläche ab, während die übrige Zeichnung dieselbe ist. Auch beim Weibchen tragen die Hinterschenkel unterseits fast der ganzen Länge nach eine Reihe von Borsten, die allerdings etwas weitläufiger stehen als beim Männchen und in der Nähe der Basis kürzer sind. Die kurzen Börstehen des Flügelvorderrandes, die Becker nicht wahrgenommen hat, sind bei der von mir erwähnten Betrachtungsweise und mit guter Lupe wohl zu erkennen. Die mir zugesandten Stücke sind in Hecla Havn (Östgrönland) 12. Juni 1892 gefangen. 13. F. apicalis Kert. Größe und Gestalt wie bei fucorum oder maritima. Backen bei dem einzigen mir vorliegenden Männchen kaum halb so breit wie die Augenhöhe. Thorax und Schildchen wie bei maritima gexärbt und beborstet. Hinterleib grau mit recht deutlicher, bis zur Spitze zu ver- folgender dunkler Rückenstrieme, Hinterrand des dritten und vierten Ringes mit längeren, fast anliegenden Borsten, Hypopyg im letzten Ring versteckt. Beine schwarzgrau, das Basaldrittel der Vorder- und Hinterschienen, die Mittelschienen in ausgebreiteterer Weise durch- scheinend gelblich. Mittelschienen innen vorn ohne Borste, Hinter- Zur Kenntnis der Gattung Fucellia Rob. Desv. 97 schienen innen abgewandt mit vier bis fünf sehr kurzen Borsten, während sie bei den übrigen Arten länger sind. Flügel glashell, ein scharf be- grenzter Spitzenfleck, der dieselbe Lage und Ausdehnung hat wie bei pietipennis, braun, Randdorn klein, Börstchen des Vorderrandes sehr kurz, aber deutlich wahrnehmbar. Ich habe das einzige Männchen, welches sich in der Budapester Sammlung: befindet und in Swatow (China) gefangen ist, zur Ansicht hier gehabt. 14. F. chinensis Kert. Auch bei dieser Art, die wieder mit der vorigen große Ähnlich- keit hat, sind die Backen bedeutend schmäler als bei den übrigen Arten, da sie kaum ein Drittel der Augenhöhe betragen. Taster gelb, äußerste Spitze gebräunt. Thorax und Schildehen und ihre Beborstung wie bei maritima. Hinterleib hell bräunlichgrau mit schmaler bräun- licher Rückenstrieme und sehr schwachen grauen Schillerflecken ; er ist nur mit sehr kurzen anliegenden Börstchen besetzt und auch der Hinterrand des letzten Ringes nicht länger beborstet. Bauch- lamellen ziemlich stark vorragend, rötlich. Beine schwarzgrau, Vorder- schienen im Basaldrittel, Mittel- und Hinterschienen ganz gelblich durchscheinend ; Mittelschienen innen vorn mit kleiner Borste, Hinter- schienen innen abgewandt mit längeren Borsten, ebenso wie bei den übrigen bekannten Arten. Flügel glashell, ein großer Spitzenfleck, der vor der hinteren Querader beginnt, aber so verblalit ist, daß er nicht deutlicher wahrzunehmen ist als beim Weibchen von pietipennis, grau, Randdorn klein, Vorderrand noch undeutlicher beborstet als bei apicalis; alles übrige wie bei dieser. — Bei einem am selben Ort gefangenen Weibchen ist die Stirnmittelstrieme rötlichgrau und die Spitze sämtlicher Schenkel und alle Schienen gelblich, während die Flügel an der Spitze keine Trübung zeigen. Da die Backen ebenfalls ziemlich schmal sind, ist es nicht unwahrscheinlich, daß es das zugehörige Weibchen ist, würde sich dann aber kaum von dem der maritima unterscheiden. — Das beschriebene Pärchen gehört ebenfalls dem Budapester Museum an und ist auch in Swatow ge- fangen. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910). 28 Zum Vorkommen verschiedener Acalles-Arten. Von Paul Meyer, Fiume. Angereet durch Herrn E. Sceriba, Karlsruhe, möchte ich nicht unterlassen, dessen mir mitgeteilte Beobachtungen hierdurch weiteren Kreisen bekanntzugeben, um das Interesse für die Biologie der Acalles mehr und ‘mehr wachzurufen. Herr E. Seriba sammelte: 1. Ace. pyrenaeus Boh. im mittleren Schwarzwald in etwa 300 Exemplaren ausschließlich an Tannen und weisen die Tiere eine große Verschiedenheit in der Anlage der Borstenbüschel auf. Von dieser Spezies kommen im Schwarzwald Stücke von gut 4 mm Länge vor und der gedrungenere Bau der @ ©, bei welchen das Halsschild, insbesondere aber die Schienen kürzer erscheinen, dürfte früher Eppelsheim bewogen haben, solche Stücke auf Ae. eroaticus Bris. zu beziehen ; 2. Ac. roboris Gurt. in Oberkrain (Feistritz) in 120 sehr schönen Exemplaren, im Schwarzwald in über 300 Exemplaren nur an Tannen. Die Größe ist bei beiden Herkünften ziemlich gleich, die stärksten Exemplaren messen gut 3%, mm. Unter den Schwarzwaldtieren befinden sich aber etwa 60 Stück von nur 1!/, bis 2 mm Länge, welche ein bis zwei halbmondförmige helle Binden über der Spitze der Flügeldecken bei wenig geschecktem Rücken aufweisen (= ab. Navieresi Boh.). Von den größeren Stücken zeigen auch viele Anlage zur Bindenbildung und stellen solche Exemplare die Übergänge dar; 3. an Buchen folgende Arten: a) im Schwarzwald: Ac. camelus F., Aubei Boh., hypocrita Boh. und turbatus Boh. ab. echinatus (Germ., b) in Krain: Ae. denticollis Germ. und Aubei Boh. ; 4. an Eichen bei Heilbronn: Ace. camelus F., hypocrita Boh. und lemur Germ. Im Juli und Ende August fand Herr E. Scriba im Gesiebe des Schwarzwaldes in ziemlicher Anzahl die räupchenartigen, grauen Larven der Acalles-Arten bis zu 1 cm Länge und um die Feststellung deren genauerer Lebensweise und Entwicklung werden wir besorgt sein müssen, wenn wir lernen wollen, die Beziehungen der ver- schiedenen Acalles-Formen zu einander zu erkennen. 29 Verzeichnis der von Herrn Oberleutnant F. Reuter an der Dume-Mündung in Kamerun gesammelten und dem Kgl. zoologischen Museum in Berlin geschenkten um oe Lepidopteren. Von Embrik Strand, Berlin, Zool. Museum. Fam. Danaididae. Danaida chrysippus L. var. aleippus Cram. — limmiace Cram. v. petiverana Doubl. Amauris niavius L. — psytlalea Plötz. — tartarea Mab. — hecate Butl. ab. Reuteri Strand n. ab. (Z) — Be- schreibung unten ! Fam. Nymphalididae. Acraea perenna Doubl. Hew. — pharsalus Ward. Atella columbina Cram. Precis clelia Cram. . Preeis milonia Feld. var. sinuata Plötz, ab. parvipunetis Strand n. ab. — Beschreibung unten ! . Salamis temora Feld. — parhassus Drury f. parhassus Drury. . Hypolimnas misippus L. — salmacis Drury. — Monteironis Druce. — dubius Pal. — .anthedon Doubl. . Kallima rumia Doubl. Westw. . Eurytela hiarbas Drury. — dryope Uram. . Ergolis enotrea Uram. . Asterope |Orenis] oceidentalium Mab. — amulia Cram. — Pechueli Dew. (rosa Auriv. p. p. nec rosa Hew.) . Leueosticha |Hamanumida] daedalus F. f. meleagris Cram. Euphaedra eleus Drury, aberr. ('). Die Hinterflügel unten mit hellem Diskaltleck. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910). 30 28. 29. 0. 3l. 32. 38. 55. Embrik Strand: Euphaedra medon L. Euryphene oxione Hew. Cymothoe oemilius Doum. — caenis Drury, cum ab. dumensis Strand n. ab. (9). — amitorgis Hew. ab. misa Strand n. ab. (9). — sangaris God. ab. Reuteri Strand n. ab. (Q). Beschr. unten ! . Euxanthe trajanus Ward. . Charawes protoclea Feisth. ab. maculata Bart. Fam. Lycaenidae. . Larinopoda emilia Suff. Fam. Pierididae. . Mylothris chloris F. 38. . Appias rhodope F. — asphodelus Butl. — sabina Feld. . Pieris solilucis Butl. . Terias brenda Doubl. Hew. Fam. Papilionidae. . Papilio dardamus Brown (hippocoon F.) — hesperus Westw. — phorcas Cram. — mireus L. — demodocus Esp. — menestheus Dr. var. Lormieri Dist. — tynderaeus F. — odin Strand n. sp. — Beschr. unten! — leonidas F. — policenes Cram. Fam. Eupterotidae (Janidae). . Acrojana sanguineipes Strand n. sp. — Beschr. unten ! Fam. Hypsidae (Aganaididae). . Phaegorista heleitoides Dew. (simelis WIk.?) Fam. Agaristidae. Xanthospilopteryx Poggei Dew. Fam. Noetuidae. . Nyctipao macrops L. Verzeichnis der von Herrn Öberl. F. Reuter gesammelten Lepidopteren. 31 Beschreibung der neuen oder wenig bekannten Formen. Amauris hecate Butl. ab. Reuteri Strand n. ab. d. Hat mit der von Aurivillius als Amauris hecatoides, Entomol. Tidskrift 22 (1901), p. 113—114 beschriebenen, wahr- scheinlich ebenfalls als Varietät zu hecate gehörigen Form viel Ähn- lichkeit, unterscheidet sich aber durch folgendes: Die weiße Binde der Hinterflügel schärfer begrenzt, reicht nur bis zur Mitte der Zelle, erreicht gar nicht Feld 5 und erstreckt sich nicht oder kaum auf die Hinterrandsfelder. Die Medianbinde besteht aus 3 Flecken, nämlich je 1 in der Zelle und im Felde 2, welche beide etwa wie bei heca- toides geformt sind (letzterer jedoch am distalen Ende mitten leicht ausgerandet); vor dem Diskalflecken 2, von diesem nur schmal getrennt, findet sich ein 2X 5 mm großer keilförmiger Fleck, der nach innen zugespitzt ist und die Basis des Feldes 3 nicht erreicht; dieser Fleck ist bei hecatoides höchstens nur angedeutet. Die Submarginaltlecke wie bei hecatoides mit dem Unterschied, dal) der hinterste fehlt und daß zwischen demjenigen im Felde 2 und dem Saume kein weiber Punkt vorhanden ist. Die Flecken 4 und 5 der Subapikalbinde sind nur mit ihrer inneren beziehungsweise äußeren Spitze nahe bei- sammen (sich fast berührend), während sie bei hecatoides mit der Hälfte ihrer Länge sich berühren sollen; der Flecken 4 ist fast doppelt so groß. Hinterflügel oben ohne weißen Apikalpunkt. — Zeichnungen der Unterseite wie oben, jedoch die Hinterflügel mit je einem weißen submareinalen Punktfleck in den Feldern 3 und 5 und einem oder 2 im Felde 6; an den Vorderflügeln verhalten sich die Submarginalflecke wie bei hecatoides, jedoch finden sich zwischen demjenigen im Felde 3 und dem Saume zwei kleine weiße Punkte. Flügelspannung 80, Flügellänge 47, Körperlänge 30 mm. Preeis milonia Feld. v. sinuata Pl. ab. parvipuncetis Strand n. ab. d. Die drei Glaspunktflecke an der Spitze der Vordertlügel kleiner, der distale und proximale nur als je ein feines Pünktchen erscheinend; die schwarzen Punktflecke der Hinterflügelbinde eben- falls kleiner und deren nur 5 vorhanden, indem derjenige am Vorder- ramde fehlt. Die dunkle Saumbinde auch der Hinterflügel schwarz. Die helle Querbinde der Vorderflügel am Vorderrande kaum ver- schmälert. Die Unterseite dunkler und mehr violettlich schimmernd als bei der Hauptform von var, sinuwata. Flügelspannung 45, Flügel- länge 24 mm. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910). 32 Embrik Strand: Cymotho@ caenis Drury ab. dumensis Strand n. ab. © Erinnert sehr an ab. conmformis Auriv., ist aber größer (Flügelspannung 64, Flügellänge 36, Körperlänge 21 mm), das Wurzel- feld aller Flügel stark roströtlich beschuppt, gegen die Basis allmählich dunkler werdend,, der helle Querfleck in der Zelle der Vorderflügel stärker markiert und heller als der an der Außenseite der Diskozellu- lare gelegene Fleck; die helle Querbinde aller Flügel ist beiderseits schärfer markiert, schmäler und regelmäßiger als bei conformis, aber breiter als bei der Hauptform (5—8 mm breit); das dunkle Saumfeld schwach rostgelblich oder roströtlich beschuppt, innen regelmäßiger begrenzt, an den Vorderflügeln fast ohne weißliche Zeichnungen, auch an den Hinterflügeln weniger deutlich weißlich gezeichnet als bei con formis. Unterseite wie bei conformis, aber Wurzel- und Saumfeld dunkler, die helle Mittelbinde schmäler, regelmäßiger, schärfer markiert und am Vorderrande schmäler als im Felde 5 (bei conformis gleich oder ein wenig breiter), die dunkle innere Grenzlinie weniger scharf gezackt. Endlich weicht der Flügelschnitt ein wenig ab, indem der Vorderflügelsaum mitten ein wenig tiefer ausgerandet ist, bei conformis ebenso wie bei der Hauptform, bei ab. dumensis scheint daher die Spitze der Vorderflügel weniger deutlich ausgezogen zu sein. Cymotho& sangaris God. ab. Reuteri Strand n. ab. d. Oberseite wie bei der Hauptform, jedoch die schwarzen Submarginalflecke der Hinterflügel ein wenig kleiner und nur der hinterste als ein Querstrich ausgezogen und die Submarginalpunkte der Vorderflügel sind nur in der vorderen Hälfte derselben zu er- kennen. Unterseite heller als bei der Hauptform und erinnert fast mehr an die von (©. coceinata Hew., ist aber von dieser durch das Fehlen eines weißen Vorderrandstleckes sofort zu unterscheiden. Die schwarzen Zeichnungen der ganzen Unterseite nur als feine, zum Teil recht undeutliche Linien erscheinend, die Partie zwischen der in der Mitte der Zelle gelegenen Querfigur und der die Diskozellu- lare einschließenden Querfigur ist bei der Hauptform deutlich heller als die Grundfarbe beider Figuren und wird von einer (uerlinie geteilt, welche die äußere Figur fast berührt, während diese Linie bei ab. Reuteri der inneren Figur am nächsten ist. Die in den Feldern 1 e, 2 und 3 an der Innenseite der über beide Flügel hin- ziehenden roten @Querlinie sich befindenden schwarzen Winkelstriche sind recht undeutlich und berühren die genannte Querlinie; im Felde 4 ist ein solcher Winkelstrich kaum angedeutet. Die beiden Querringe Verzeichnis der von Herrn Öberl. F. Reuter gesammelten Lepidopteren. 35 der Hinterflügel sind mehr in die Quere gezogen und unter sich um mehr als den kürzesten Durchmesser des distalen Ringes entfernt; die Querlinie zwischen den beiden liegt dem proximalen Ring am nächsten. Von hellen Zeichnungen im Saumfelde sind nur schwache Andeutungen vorhanden ; dieselben scheinen wie bei der Hauptform - angeordnet zu sein. Flügelspannung 56 mm, Flügellänge 31 mm. Cymotho& anitorgis Hew. ab. misa Strand n. ab. ©. Gewissermaßben intermediär zwischen der Hauptform und der von Mabille unter dem Namen C. aralus abgebildeten Form (9); letztere wird von Aurivillius als fragliches Synonym zu anitorgis be- handelt. Die Oberseite der Hinterflügel stimmt am besten mit aralus, die der Vorderflügel ist vielleicht derjenigen der Hauptform ähnlicher. Oberseite wie bei der Hauptform, aber die weißen Zeichnungen ausgedehnter; von dem wie gewöhnlich verlaufenden Innenrand der weißen Binde bis zum Saume ist die Grundfarbe weiß, längs dem Saume dunklere Bestäubung (nicht genau zu beschreiben, weil das Exemplar etwas abgerieben ist), die schwarzen Keilflecke vorhanden, aber ein wenig kleiner als gewöhnlich bei der Hauptform, ihre weiße Begrenzung ist innen und seitlich breiter und wird nur durch je einen ganz schmalen, verwischten, dunkelgrauen Winkelstrich von der weißen (uerbinde getrennt. Zwischen den schwarzen Keilflecken und dem schmalen dunklen Saume befindet sich je ein großer weißer Wisch. — Unterseite wie bei der Hauptform, aber die ringförmige Figur in der Zelle beider Flügel ein wenig kleiner, die der Vorderflügel durch einen breiteren Zwischenraum von der folgenden Querfigur getrennt, während in der Hinterflügelzelle zwischen diesen beiden Figuren keine dunkle Querlinie vorhanden ist. Die Endhälfte der Unterseite nur mit Andeutungen dunklerer, schattenförmiger Zeich- nungen (bei gut erhaltenen Exemplaren vielleicht deutlicher). — Flügelspannung 63 mm. 4 Cymotho& amphicede Cr. Es mag hier erwähnt werden, dab von dieser offenbar sehr seltenen, von Aurivilliusin seinen „Rhopalocera Aethiopica“ als ihm unbekannt bezeichneten Art in der Sammlung des Museums ein von Herbst stammendes Exemplar (3) vorhanden ist, das wahrscheinlich die Type zu seiner Beschreibung und Abbildung in „Natursyst. Ins.“ ist. — Die Grundfarbe der Oberseite ist wie bei ©. consanguis Aur., iodutta Westw. etc., also heller, mehr schwefelgelblich als sowohl an Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910), 34 Embrik Strand: Herbsts wie an Gramers Figuren angedeutet, die beiden sub- mareinalen, dunklen, ziekzackförmigen Querbinden aller Flügel er- scheinen schwarz (die innere unbedeutend heller, aber nicht rötlich wie von Herbst dargestellt), in Form und Breite recht gut mit Cramers, weniger mit Herbsts Abbildung übereinstimmend. Auch die Figur der Unterseite ist bei Herbst ziemlich verfehlt, bei Cramer ganz gut; von letzterer weicht das Exemplar dadurch ab, dab die schwarzen Submarginalflecke meistens nur als kleine Längsstriche erscheinen, indem diean Oramers Bild scharf hervortretenden Queräste derselben nicht oder nur andeutungsweise vorhanden sind, das Saumfeld heller, nur längs der inneren Grenzlinie auffallend dunkler als das Median- feld; die von Oramer als braun gezeichneten Flecke in der proxi- malen Hälfte der Flügel sind fast so hell wie die Umgebung. Flügelspannung 52, Flügellänge 29 mm. Papilio odin Strand n. sp. d. Aus der P. leonidas-Gruppe, nach der Einteilung in Sei \z am besten mit der letzten Abteilung der zweiten Untergruppe über einstimmend, insofern als weiße Submarginalflecke der Hinterflügel vor- ’ handen sind: je ein kleiner punktförmiger Fleck in den Feldern 3—6, derjenige im Felde 5 unbedeutend größer, alle vom Rande um 3°5 mm entfernt. Sonst stimmt die Oberseite mit der von P. ucalegon var. Simoni Aur. überein, aber die Binde der Hinterflügel ist außen scharf begrenzt, erreicht nicht die Spitze der Zelle (um 2:3 mm von dieser entfernt), ist am Vorderrande deutlich verschmälert und daselbst (im Felde 7) außen nicht oder kaum eingeschnitten ; die Binde der Vorder- flügel von derjenigen bei Simoni dadurch abweichend, daß sie an den Rippen 2, 3 und 4 schmal unterbrochen ist (am deutlichsten an 2) und die Flecke in den Feldern 2 und 3 dadurch etwas schmäler er- scheinend, während der Fleck im Felde 4 am distalen Ende stärker zugespitzt, am proximalen dagegen nach vorn hakenförmig ausgezogen ist; der Fleck in der Zelle ist scharf begrenzt, vorn spitzwinklig und durch die schwarz bestäubte Rippe von den Flecken in den Feldern 3 und 4 getrennt. Die Subapikalflecke ähneln mehr denen der Haupt- form von ucalegon, sind aber kleiner (3°5—5 x 1—1'5 mm), außen schärfer zugespitzt, die beiden hinteren nur am proximalen Ende zu- sammenhängend, der vordere ganz frei. — Unterseite wie oben, jedoch die Binde der Hinterflügel braungelblich, hinter die Zelle be- ziehungsweise hinter die Rippe 2 sich kaum erstreckend. Die Basis der Hinterflügel scheint wie bei «wcalegon zu sein, jedoch ist der schwarze Fleck an der Basis der Zelle außen schmal weiß begrenzt. Verzeichnis der von Herrn Oberl. F. Reuter gesammelten Lepidopteren. 35 Grundfarbe der Unterseite schwarz mit tiefschwarzen Rippen und nur ganz schwacher braungelblicher Bestäubung (an den Hinterflügeln am deutlichsten). Flügelspannung 68, Flügellänge 43 mm. Acrojana Ssanguineipes Strand n. sp. d. Mit A. scutaea Strand nahe verwandt, aber durch folgendes abweichend. Wurzelfeld der Vorderflügel nicht dunkler, sondern braun wie die übrige Flügelfläche, die bleiglänzende Querlinie des Saum- feldes ist bis kurz vor dem Hinterrande gerade und mündet in den Vorderrand in einer Entfernung von der Flügelspitze von 3 mm; ‚an den Hinterflügeln ist der dunkle Querstrich gleich weit von der Flügelwurzel und -spitze (bei scutaea näher der Spitze) und um 35-45 mm von der bleigrauen Linie entfernt (bei seutaea dieser ein wenig näher), vor allen Dingen weichen aber die Hinterflügel dadurch ab, daß die rötlichgelbe Färbung des Vorderrandsfeldes sich bei scutaea bis zur Flügelspitze erstreckt, hier dagegen nur in der Basalhälfte vorhanden ist. Thorax und Abdomen oben bräunlich, bei scutaea schwärzlich behaart: Abdominalspitze blutrot behaart. — Unterseite aller Flügel dunkler, der äußere der beiden schwarzen (uerstriche der Vorderflügel mündet weiter von der Flügelspitze (um 3°5 mm) in den Vorderrand und ist in der Mitte um 4 mm von ‘dem proximalen Querstrich entfernt, der sich hinter die Mitte des Flügels nicht fortsetzt. Auch der distale Querstrich der Hinterflügel mündet deutlich vor der Flügelspitze in den Vorderrand und ist um 10—11 mm von der Ecke des Saumes, um 8 mm von der Mitte des inneren Querstriches entfernt ; letzterer ist fast in seiner ganzen Länge wurzelwärts konvex gekrümmt. Alle Beine lebhaft blutrot behaart. Die Fühler ein wenig kürzer als bei A. scutaea. Flügelspannung 77, Flügellänge 405 mm, Körperlänge 30 mm. Phaegorista helcitoides Dew. (similis WIk. ?) Die Zusammengehörigkeit von Ph. similis Wlk. und heleitoides Dew. scheint mir zum mindesten fraglich zu sein, denn nach Walkers Abbildung zu urteilen ist bei similis die weiße Subapikalbinde am vorderen Ende nach innen zahnförmig erweitert und die Hintertlügel tragen nahe dem Außenrande des rotgelben Feldes zwei dunklere Flecke, die allerdings nicht in der Beschreibung erwähnt werden und daher vielleicht nur als eine Erfindung des Künstlers angesehen werden können. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910), 36 Helmis Zoufali n. sp. Beschrieben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Fusca, opaca, subglabra, elytris fuscobrunneis, subnitidis, antennis tarsisque testaceis, prothorace subtransverso, alutaceo, carinis duabus longitudinalibus subtilibus, sulca transversa dorsali pone medium obso- leta, elytris punctato-striatis, interstitiis planis, interstitio humerali carinato. Long. 15—1'7 mm. Von der Größe der ZAlelmis opaca, an die sie erinnert; aus- gezeichnet durch kleinen Körper, queren (übrigens in dieser Be- ziehung veränderlichen) Halsschild, die durchaus flachen, gleich- mäßigen Zwischenräume der wenig stärkeren Punktstreifen und \die außerordentlich kurze, kaum erkennbare Behaarung. ‘ Kopf schwarz, grob chagriniert, matt. Halsschild dunkelbraus, quer, oft aber so lang als breit und im letzteren Falle nach vorne stärker verengt, oben matt chagriniert, eine flache, feine Punktur kaum erkennbar, die zwei Längskiele fein, ziemlich parallel, an der Basis nach innen verengt, der @Quereindruck zwischen ihnen hinter der Mitte sehr flach, oft ganz undeutlich; Schildchem schmal, vie] länger als breit, Flügeldecken braun, mit schwachen Bronzeglanz, kaum doppelt so lang als zusammen breit, hinter der Mitte wenig erweitert, flach, oft gewölbt, vor der Mitte sehr flach, oft undeutlich quer niedergedrückt, mit mäßig starken Punktstreifen, die Zwischenräume ganz gleich und flach, nur der Schulterzwischenraum fein kielförmig ausgebildet. Beine dunkel braun, die Tarsen und Fühler rotgelb. Zahlreiche Stücke dieser Art sammelte mein Freund Professor Vladimir Zoufal (Proßnitz) in Visegrad in Bosnien. Diese Art gehört zur Verwandtschaft der Helmis Maugei-aenea ; sie ist aber kleiner, fast kahl, anders gefärbt und hat gleiche, ganz ebene Zwischenräume auf den Flügeldecken. 37 Uber Hister stereorarius Hoffm. und Götzelmanni Biekh. nebst der Beschreibung einer neuen mit diesen verwandten Art. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). In den Entom. Blättern von Schwabach 1908, pag. 41, beschrieb Herr H. Biekhardt einen mit stercorarius sehr nahe verwandten neuen Hister unter dem Namen: Götzelmanni aus Kroatien, der sich hauptsächlich durch den langen Subhumeralstreifen von stercorarius unterscheidet und Herr Prof. Dr. J. Müller (Triest) hat ebenda pag. 114 unter Betonung der Variabilität dieses Streifens den H. Götzelmanni als eine Varietät des siercorarius erklärt, womit sich Herr Bickhardt (ebenda 1909, 203) nicht einverstanden erklärt. Nachdem mir von H. stercorarius reiches Material vorliegt und ich besonders bei asiatischen Stücken des stercorarius eine große Ver- änderlichkeit in der Länge des Subhumeralstreifens bemerkte, aber an diesen auch andere von der typischen Form abweichende Merk- male auffand, die in der Tat auf eine besondere Art hinweisen, so wollte ich mich versichern, ob diese zentralasiatische Form mit dem echten Götzelmanni übereinstimmt. Durch die Güte des Autors erhielt ich drei Stücke des Götzelmanni zugesendet und habe gefunden, dab derselbe eine Varietät des stercorarius ist, bei der der normale kurze Subhumeralstreif der Flügeldecken, ganz so wie es Prof. Dr. Müller darstellt, vollständig ausgebildet erscheint oder stark verlängert ist. Nachfolgend gebe ich die Beschreibung der zentralasiatischen Art unter Berücksichtigung der Charaktere des stercorarius, dem sie äußerlich zum Verwechseln ähnlich ist. Ich setze voraus, daß diese letztere, häufige Art so bekannt ist, dal ihre normalen Eigenschaften nicht wiederholt zu werden brauchen. 1” Vorderschienen auf der Oberseite glatt, nur einzeln punktuliert, zwischen der Tarsalfurche und dem Außenrand ohne Längs- kiel, die 4—5 Außenzähne spitziger, der 2. von der Spitze vom 3. durch einen etwas größeren Zwischenraum getrennt. Kopf kaum sichtbar punktuliert, ohne Grübchen, der Frontal- streifen tief. Die Fühler dunkelbraun bis schwarz. Halsschild fast glatt, der Seitenwulst zwischen dem Seitenrande und dem Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910). 38 1 Edm. Reitter: Über Hister stercorarius Hoffm. und Götzelmanni. Sublateralstreifen schmal, wenig geschlängelt. Flügeldecken fast glatt, der Subhumeralstreifen vor der Mitte gelegen, rudi- mentär, kurz, selten lang, oder vollständig: a. Götzelmanni Bickh. (Kroatien, Dalmatien, Deutschl.: Schwanheim, Transkaspien, Margelan usw.) Propygidium dicht und stark, Pyeidium sehr dicht und stark punktiert. Long. 4-55 mm. — In ganz Europa, Kaukasien, Transkaspien, Margelan. stercorarius Hoffm. Vorderschienen sehr breit, zwischen der Tarsenfurche und dem Außenrand gekielt und dazwischen dicht runzelig punktiert und fast matt, die 5 Außenzähne stumpf, die 2 ersten an der Spitze fast verschmolzen, der 2. vom 3. durch einen längeren Zwischen- raum getrennt. Kopf samt den Mandibeln fein punktuliert, die Frontalfurche fein ausgeprägt, die Stirn hinter der letzteren mit 2 quer stehenden, kleinen, flachen, aber immer erkenn- baren Grübchen. Fühler dunkelbraun mit rostrote” Keule. Haisschild am Grunde dicht punktuliert, der Seitenwulst \wischen dem Seitenrande und dem Sublateralstreifen breit, in aer Mitte merklich breiter, der Sublateralstreifen stark geschlängelt, an der Basis nach innen gekrümmt. Flügeldecken am Grunde fein punktuliert, wie bei stercorarius gestreift, der Sublateral- streif meist etwas länger als bei der verglichenen Art, sehr oft bis gegen die Spitze reichend. Propyeidiuum wenig dicht und ziemlich stark punktiert, dazwischen dicht und fein punk- tuliert, Pygidium fein und nicht gedrängt punktiert. Long. 4— 55 mm. Mir liegen sehr zahlreiche Stücke vor, zum Teil aus den Vor- räten von Dr. Staudinger u. A. Bank-Haas (Blasewitz). Sie stammen aus Turkestan: Kebin, Samarkand, Issyk-kül und Karagai-Tau. Bickhardti n. sp. 39 Literatur. Neuroptera. Ulmer Georg. Trichoptera. (Die Süßwasserfauna Deutsch- lands, herausgegeben von A. Brauer. Heft 5 und 6.) Mit 467 Figuren im Text. Jena, Gustav Fischer, 1909. 8° (IV und 326 pag.) 6 M. 50 Pf. Für die Bestimmung der Triehopteren Deutschlands und der Nachbar- gebiete ist das vorliegende reich illustrierte Werk des ausgezeichneten Neuro- pterologen das beste, das wir besitzen. Der Verfasser beschränkt sich nicht auf die Beschreibung der Imagines, sondern gibt auch für die Larven und Puppen Bestimmungstabellen. Bei jeder Familie werden die Arten angeführt, deren Metamorphose noch unbekannt ist. Die Anordnung erfolgt nach dem neuen System, in welchem der Verfasser folgende zwölf Familien unterscheidet, deren Reihenfolge auf biologischen und entwicklungsgeschichtlichen Grund- sätzen beruht: 1. Rhyacophilidae, 2. Hydroptilidae, 3. Philopotamidae, 4. Poly- centropidae, 5. Psychomyidae, 6. Hydropsychidae, 7. Phryganeidae, 8. Molannidae, 9. Leptoceridae, 10. Odontoceridae, 11. Limnophilidae, 12. Sericostomatidae. — Aus Deutschland sind bisher 247 Trichopterenarten bekannt. A. Hetschko. Diptera. Lundström Carl. Beiträge zur Kenntnisder Dipteren Finnlands. IV.Supplement. Mycetophilidae. (Mit 14 Tafeln) Helsingfors 1909. 67 pag. (Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica T..32, Nr. 2) In seinem ersten Beitrage zur Kenntnis der Mycetophiliden Finnlands (Acta Soc. pro Fauna et Flora Fennica, Vol. 29. Nr. 1. 1907, vergl. diese Zeitung, '1907, pag. 347—348), verzeichnete der Verfasser 159 Arten dieser Familie. , Seither fand er 92 für das Gebiet neue Arten, die in dem vor- liegenden Supplement behandelt werden. Die Gattungen Sciophila, Brachycampta, Trichonta und Exechia wurden umgearbeitet, einige Bestimmungen richtig gestellt und mehrere Beschreibungen ergänzt. Neu beschrieben werden folgende Arten: Neoempheria nigriceps (15), Coelosia truncata (18), Brachycampta barbata (26), B. nigrofusca (27), Trichonta bifida (31), T. trifida (32), T. con- jungens (33), T. subfusca (35), Phronia nigripalpis (40), Exechia fimbriata (47), E. crucigera (48), E. nigrofusca (49), E. parva (50), E. exigua (52), E. bispi- nosa (53), Mycetophila Freyi (58), M. autumnalis (60), M. quadra (61). Auf den 14 Tafeln werden die Hypopygien und Legeröhren von 75 Arten abgebildet. A. Hetschko. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I (15. Jänner 1910), 40 Literatur. Coleoptera. Schilsky J. Systematisches Verzeichnis der Käfer Deutschlands und Deutsch-Osterreichs. Mit besonderer Angabe der geographischen Verbreitung der Käferarten in diesem Faunengebiete. Zugleich ein Käferverzeichnis der Mark Branden- burg. 15 Bogen in Oktav. Geheftet M. 5°50, gebunden M. 650, gebunden und mit Schreibpapier durchschossen M. 750. — Stuttgart, Verlag von Strecker & Schröder, 1909. Vorliegendes, sehr schön ausgestattetes Werk ist als die zweite Auflage des in Deutschland weit verbreiteten systematischen Verzeichnisses der Käfer Deutschlands desselben Autors, mit vervollständigtem Titel zu betrachten, da auch schon in der ersten Auflage die Käfer der österreichischen Länder bis an die Adria, also mit Ausschluß der ungarisch-kroatischen Länder, enthalten waren. Der Verfasser hat keine Mühe gescheut, sein Werk vollständig und brauchbar zu gestalten, was ihm in hohem Maße gelungen ist. Auch in der vorliegenden Auflage wird durch die bekannten Zeichen auf die geographische Verbreitung der Käferarten Rücksicht genommen. Für die deutschen Coleoptero- logen ist Schilskys Verzeichnis unentbehrlich und für die Besitzer meiner Fauna germanica, die in Deutschland in über 30.000 Exc hpl. verbreitet erscheint, ist es eine willkommene Ergänzung. Möge reichlich voı \diesem Werke Gebrauch gemacht werden. Em. Reitter. Notizen. Der I. internationale Entomologenkongreß wird vom 1. bis 6. August 1910 in Brüssel tagen. Der VII. internationale Zoologenkongreß wird vom 15. bis 20. August 1910 in Graz unter dem Vorsitze des Prof. Dr. Ludwig von Graff abgehalten werden. K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen. } on vente ala Librairie %: Michaud, 19 rue F © ah. St. Pierre, a Reims (France). Ich habe abzugeben zu !/, der gangbaren Preise für bar: Otiorhynchus clathratus, crataegi, uncinatus, Sequensi, infer- nalis, auricomus, chalceus, plebejus, carniolicus, tumidipes, subcostatus. foraminosus, aterrimus, Troglorchynchus anophthalmus, Lepyrus variegatus, Liophloeus ophthalmieus, Seiaphilus Hampei, Acalles Capiomonti, Trimium Emonae, Bythinus Brusinae, Tychus rufus, dalmatinus, Cephennium simile, Euconnus v. Kiesenwetteri, Gredleri. ‚denticornis, hirticollis, Leptoderus Hohenwarthi, Astagobius angustatus, ‚Oryotus Schmidti, Bathyscia Hoffmanni, Curimus erinaceus, lariensis. Podistra rupicola, Necrophilus subterraneus, Denops personatus. Anaglyptus gibbosus, Callidium femoratum, abdominale, denticorne, Phytoecia nigricornis, Schreiberi, Carabus Kreutzeri. Josef Srebernic ı Salcano, Sand. Das geheimnisvolle Thibet. Reisefrüchte aus dem geistlichen Reiche des Dalai-Lama. Von Hans Leder in Katharein bei Troppau. Mit 12 Tafeln. Verlag von Th. Grieben (L. Fernau) in Berlin, 1909. 8°, - Das interessante Werk kann direkt vom Autor oder von einer be- liebigen Buchhandlung zu dem Preise von M. 220 = K 264 bezogen werden. INHALT. —— Dr. Fritz Netolitzky: Über einige wenig bekannte Bembidion-Arten . Edm. Reitter: Atemeles Stangei n. sp... F. Förster: Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen .. H. Okamoto: Die Ascalaphiden Japans RE ERRRRPEE > a Prof. P. Stein: Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Hgenies 53 Rosa Na a a ee Es RSS RE 2. FR - Dr. J. Villeneuve: Etudes dipterologiques . 2.22 2 2 22.0. Dr..J. Villeneuxre: Diptöres .nonveaux.. ... „nn ne P. Cameron: On some Asiatic species of the Subfamilies Spathine, Doryctinae, Rhogadinae, Cardiochilinae and Marcocentrinae in the 2 Royal Berlin Zoolopieal: Museum re er N 2 % 5 Edm. Reitter: Coleopterologische Notizen...» 2.2... 1» ...100: 3 Friedrich Hendel: Über acalyptrate Museiden. Mit Tafel I...,.. 101. Edm. Reitter: Zwei neue Thorietus aus Transkaspien . ..... ar 18 Dr. Josef Müller: Zwei neue, von Herrn Artur Schatzmayr in Maze- E donien gesammelte Koleopteren . . 22. 22.22.2202... 190 Edm. Reitter: Siagonadia, nov. subgen. von Macrosiagon. (Col.) . . . 181 | Literatur. | Bgleoptera. 1. :2.2.% Ge ne Een TERROR re 6). BD ea Re an Le ee ee ER EEE 132 BIISTEIEBNAR 0. 20 a et 132 Dr. G. Seidlitz: Alphabetigehes Artenregister der umfangreichen Gattungen _ des Catalogus Coleopterorum Europae. V. Teil, Otiorrhynchus . und Stomodes, als Beilage. == Manuskripte für die „Wiener Entomologische Zeitung“ sowie Publikationen, welche von den Herren Autoren zur Besprechung in dem Literatur-Berichte eingesendet werden, übernehmen: Edmund Reitter, Paskau in Mähren, und Professor Alfred ‚Hetschko in Teschen, Schlesien. - Die „Wiener Entomologische Zeitung“ erscheint heftweise. Ein Jahrgang besteht aus 10 Heften, welche zwanglos nach Bedarf ausgegeben werden; er umfaßt 16—20 Druckbogen und enthält nebst den im Texte ein- geschalteten Abbildungen 1—4 Tafeln. Der Preis eines Jahrganges ist 10 Kronen oder bei direkter Versendung unter Kreuzband für Deutschland 9 Mark, für die Länder des Weltpostvereines 9"/, Shill., resp. 12 Frances. Die Autoren erhalten 25 Separatabdrücke ihrer Artikel gratis. Wegen des rechtzeitigen Bezuges der einzelnen Hefte abonniere man direkt beim Verleger: Edm. Reitter in Paskau (Mähren); übrigens übernehmen das Abonnement auch alle Buchhandlungen 4 des In- und Auslandes. ER 41 Über einige wenig bekannte Bembidion-Arten. Von Dr. Fritz Netolitzky, Graz. Herr G. G. Jakobson, Kustos am zoologischen Museum der Kais. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, hatte die große Freundlichkeit, mir eine Reihe ven Typen zum Studium zuzusenden. Es handelte sich meist um Arten der Gattung Bembidion, beschrieben von Solsky, Menetries, Faldermann und Motschulsky. Während alle Artbeschreibungen der drei erstgenannten Autoren mit den als „Typen“ bezeichneten Exemplaren gut im Einklange stehen, ist dies bei den „Typen“ Motschulskys gar häufig nicht der Fall, worauf später zurückgekommen werden soll. Auch einige Typen von Reitter, J. Sahlberg und anderen Autoren sollen erwähnt werden. Es ist meine Absicht, einen Teil der gemachten Beobachtungen hiemit bekannt zu geben, um zur Klärung der Stellung einiger Arten im Systeme beizutragen. Subgen. Pogonidium. Ganglb. Die Tiere dieser Untergattung lassen sich in zwei sehr scharf getrennte Gruppen fassen. Die Tiere des einen Ver- wandtschaftskreises (BD. laticolle Duft. und B. laevibase Rittr.) haben einen, auch unter dem Mikroskope ganz kahlen Flügel- deckenrand; die zweite Gruppe dagegen (B. quadricolle Motsch., aegyptiacum Dej. und apicale Men.) besitzen außen einen gesägten Flügeldeckenrand, der durch nach hinten gerichtete kurze Borsten gebildet wird. Diese Verhältnisse sind schon (besonders an der Flügel- deckenspitze) mittels einer starken Lupe zu sehen, besser aber bei schwacher mikroskopischer Vergrößerung. Subgen. Metallina Motsch. B, dauricum Motsch. Ich habe von dieser Art ein Stück vor mir, das als „Leja daurica* und als „Type“ bezettelt ist: die Beschreibung stimmt in allen Punkten. Die Untersuchung ergab, daß das Tier mit BD. Grapei Gyll. identisch ist. Als Vergleichstücke dienten zwei im k. k. Hofmuseum in Wien befind- liche Tiere, ferner drei Stücke in meiner Sammlung. Daß es sich um keine Metallina handelt, beweist der bogenförmige Verlauf des Flügel- deckenrandes an der Schulter zur Genüge. Die Mikroskulptur der Flügeldecken besteht aus sehr engen, senkrecht zu den Punktstreifen gestellten Linien, die sich erst bei sehr starken Vergrößerungen zu Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I und III (28. Februar 1910). 42 Dr. Fritz Netolitzky: Maschen auflösen. Der von Motschulsky gemachte Vergleich mit Leja celer F. (= B. lampros Herbst) darf gar nicht befremden, da der Habitus in der Tat ähnlich ist und Gyllenhal denselben Ver- eleich macht. Subgen. Notaphus Steph. B. tenebrosum Motsch., im Kataloge von Jakobson zwischen B. dentellum und Starki stehend, kann ich nach dem als „Type“ bezeichneten Exemplare nur zu semipunetatum Donovan (= varium Auct.) stellen; ein zweites, ebenfalls als B. tenebrosum bezetteltes Tier, das aber nicht als Type bezeichnet ist, gehört zu B. dentellum Thunb. B. fasciatum Motsch. kann auch ich von B. odliguum nicht unterscheiden: höchstens scheint die Stirn etwas schmäler zu sein. Von den vier vorliegenden Tieren stimmen drei mit der Beschrei- bung überein; das vierte (ebenfalls als „Type“ bezeichnete) ist adus- tum Schaum. Notaphus prostratus Motsch., vergl. Diplocampa. Subgen. Plataphus und Plataphodes. B. diffieile Motsch. Mir liest ein Tier vor, das infolge der Bezettelung kaum Berechtigung hat, als Type zu gelten: „B. aerugi- nosum Esch. Gebler, Menetries det.“ und „BD. diffieile Motsch. typ.“ Die kurze Beschreibung Motschulskys paßt aber ganz gut auf das Tier, insbesondere ist der Vergleich mit BD. Sahlbergi — was den Habitus betrifft — nicht schlecht gewählt. (Vergl. L’Abeille, 3d. 18. p. 136.) In der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien befinden sich zwei Tiere, die als „B. aeruginosum Esch., Barnaul, Gebler“ bezettelt sind; ein mit diesen beiden übereinstimmendes Stück meiner Samm- lung trägt die Bezeichnung „Fl. Lutto, B. Poppius“. Was zunächst die drei letztgenannten Stücke anbelangt, so bin ich überzeugt, tatsächlich BD. aeruginosum Gebl. vor mir zu haben, das in den meisten Katalogen (z. B. Reitter, Jakobson, v. Heyden) als Synonym zu B. Fellmanni gezogen wird. In der Tat gehören die Tiere nach der Bildung der Schulter und der Flügeldeckenspitze zum Subgen. Plataphodes, sie sind jedoch mit B. Fellmanni Mannh. nicht identisch. B. aeruginosum Gebl. unterscheidet sich sowohl von den (kleineren) nordischen, wie von den (größeren) Stücken aus Siebenbürgen des B. Fellmanni Mannh. vor allem durch den nur bis zum fünften Flügeldeckenstreifen reichenden Basalrand der Schulter, der aber trotzdem deutlich zum Seitenrande winkelig gestellt ist. ev Über einige wenig bekannte Bembidion-Arten. 43 Bei B. Fellmanni ist der Basalrand viel kräftiger ausgeprägt und reicht bis zum vierten Streifen, wobei er in der Nähe des fünften seine Richtung ändert, wodurch ein sehr stumpfer Winkel daselbst entsteht. Bei den Arten des Subgen. Plataphus geht der Basalrand in den Seitenrand in sanfter, gleichmäßiger Krümmung ohne jegliche Knickung über. Bei BD. cerenulatum Sahlb., B. Palmeni J. Sahlb. und var. ponojense J. Sahlb., von denen ich durch die Güte des Herrn J. Sahlberg die Typen untersuchen konnte, ist die Schulter- gegend wie bei B. Fellmanni gebaut. Aus diesen Befunden geht hervor, dab BD. aeruginosum Gebl. eine eigene Art darstellt, die auch in Nordeuropa vorkommt. Das als B. diffieile Motsch.-Type bezettelte Stück weicht nun von den drei B. aeruginosum dadurch ab, dab es kleiner, dabei ge- drungener, gewölbter und kürzer ist. Der Halsschild ist ebenfalls gewölbter und nicht so stark quer; die Bildung der Schulter ist gleich. Ich halte das Tier für spezifisch von BD. aeruginosum verschieden. Ein abschließendes Urteil wird sich wohl erst dann fällen lassen, wenn von der genügend genau bezeichneten Lokalität („au pied des montagnes du Hamar-Daban, sur les bords du lac Baical A Koultouk“) mehr Material hervorkommen sollte. B. litigiosum Motsch. Das einzige Stück, als Type bezeichnet, stimmt mit der Beschreibung (vergl. auch L’Abeille, Bd. 18, p. 155) nicht ganz überein und hat mit B. prasinum Duft., als das es ge- deutet wird, nichts zu tun. Es ist vielmehr identisch mit D. parvi- colle J. Sahlb. (Type gesehen !). Gegen die Vereinigung des B. liti- giosum mit prasinum spricht unter anderem die Färbung und die Streifung: „elytris profunde striatis, striis subpunctatis“. Die Un- sicherheit der „Type“ und die mangelhafte Beschreibung verbieten aber die Einziehung des DB. parvicolle. B: coelestinum Motsch. Auch dieses Tier soll nach den Kata- logen identisch mit B. prasinum Duft. sein. Durch Jakobson er- hielt ich eine „Type“ dieses Tieres, das wohl infolge der grolen Verstümmelung einen eigenartigen Habitus besitzt, der recht be- fremdend wirkt. Ich wagte es nicht, den Metasternalfortsatz zu untersuchen, aus Angst, das wertvolle Tier könnte beim Ablösen zer- fallen. Trotzdem bin ich überzeugt, dal es infolge der Schulter- bildung und der Streifung der Flügeldeckenspitze ein Plataphus ist. Die Type stimmt mit der Beschreibung völlig überein. Besonders auffallend ist die Kleinheit des Stückes (nicht größer als etwa Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 44 Dr. Fritz Netolitzky: B. guttula oder Tachyta nana), seine flache Gestalt, die Form des nicht stark queren Halsschildes und das aus großen, isodiametrischen Polygonen zusammengesetzte Chagrin der Flügeldecken. Ich bin über- zeugt, daß das vorliegende Tier von B. prasinum Duft. unbedingt verschieden ist; leider sah ich bisher kein anderes Stück dieser winzigen Art. !) B. depressum Men. Das einzige vorliegende Tier, als Type be- zeichnet („Alpes caucas.“), gleicht auffallend einem ‚asciolatum var. ascendens Dan., doch gehört es wegen des zwischen den Mittelhüften nicht eingedrückten Metasternalfortsatzes zu Plataphus. In der Schläfen- bildung steht das Tier zwischen BD. longipes K. Dan. und B. compla- natum Heer., in der Form des Halsschildes zwischen letzterem und B. v. ascendens K. Dan. Das Chagrin der Flügeldecken besteht aus isodiametrischen Polygonen. B. latum Motsch. Das eine Stück ist als Type bezeichnet und entspricht vollkommen der Beschreibung. Nach dem nicht gerandeten Metasternalfortsatz gehört es zu Plataphus, obwohl der Habitus einem B. v. ascendens Dan. ganz entspricht, - insbesondere was den Kopf (Schläfenbildung) und die Flügeldecken anbelangt. Die Abschrägung der Halsschildbasis ist etwas weniger stark. Das Chagrin der Flügel- decken besteht aber (beim ©) aus isodiametrischen Polygonen. Nach dem Kataloge von Jakobson ist B. !atum Motsch. = B. altaicum Gebl. Subgen. Peryphus. „B. fuscomaculatum Motsch.“ Von den fünf?) unter diesem Namen von Jakobson eingeschickten Tieren stimmt nur eines mit der Beschreibung überein; dieses allein ist als Type bezeichnet. Mit Recht stellt Jakobson in seinem Kataloge diese Art zur Gruppe des B. testaceum Duft.; es hat aber auch Beziehungen zu B. de- corum, was meine seit langem gefaßte Ansicht der näheren. Ver- wandtschaft zwischen diesen Arten bestätigt. Der Kopf mit einigen Punkten auf dem Scheitel zwischen den Augen ähnelt mehr dem der letztgenannten Art. Die starke Längsrunzelung der Halsschildbasis, von Motschulsky schon beschrieben, läßt es leicht von allen ähn- lichen Arten auseinanderhalten; die Färbung der Flügeldecken ähnelt am meisten dem von B. subeylindricum Rttr. Das Chagrin der Flügeldecken gleicht dem von B. testaceum. Die Augen sind nicht so vorgequollen wie bei B. jordanense, das ebenfalls in diesen Ver- !) Ich konnte folgende Arten vergleichen: B. verens, Hasti, latum, de- pressum, frigidum, suleipenne, parvicolle, diffieile, prasinum. 2) Zwei Stücke von Irkutsk sind B. pietum Fald. Über einige wenig bekannte Bembidion-Arten. 45 wandtschaftskreis und nicht zu B. Andreae oder B. ustulatum ge- hört. Die Zwischenräume zwischen den mäßig starken Punktstreifen, die nach rückwärts fast gleichmäßig deutlich bleiben, sind eben. Die meisten als „fuscomaculatum“ in den Sammlungen bezettelten Tiere gehören in die Nähe von B. Andreae. B. lueidum Fald. (nicht luridum, wie es im Reitterschen Kataloge und bei Jakobson heißt). Gegen die Ansicht, es handle sich um eine Varietät von D. testaceum, spricht die Beschreibung: „Thorax... angulis producetis, lateribus antice marginatis... ante medium sat dilatatis...; elytra... tota lurida“. Das einzige, als Type be- zeichnete Tier ist entschieden unreif und gehört in die nitidulum- Gruppe. Der schmälere Halsschild, die ganz gelben Beine („pedibus pallidis“), die etwas abgeflachten Schläfen, das angedunkelte vorletzte Tasterglied, das unter dem Mikroskope nur an den Schultern und der Flügeldeckenspitze deutliche Chagrin machen es wahrscheinlich, daß es sich um ein dem B. dalmatinum Dej. sehr nahestehendes Tier handelt. B. persicum Men. gehört nach der eingesehenen Type (Taliisch) in die Nähe von DB. Andreae. Die Beschreibung: „Caput... circum oculos leviter rugosum... Oculi valde prominuli“ veranlaßte manche Bestimmer, dem B. jordanense ähnliche Arten oder dieses selbst als „persicum“ zu bezetteln, wogegen deutlich spricht: „Thorax... lateri- bus valde marginatis... sat depressus... anguli valde producti et acuti.“ Die Halsschildbasis ist leicht punktiert. Sehr wichtig ist: „Elytra... supra testacea, fascia lata in medio transversa viridescenti notata“ ; durch diese breite Querbinde, welche längs der Sutur nur unbedeutend ausgezogen ist, erkennt man das kleine, zierliche Tier ohne Schwierigkeit. B. pietum Fald. Von dieser Art habe ich aus der St. Peters- burger Sammlung zwei übereinstimmende Tiere (Altai) vor mir, auf die die Beschreibung völlig paßt. Im revidierten Materiale von Staudinger (Dresden) fand ich eine größere Anzahl als „BD. in- sidiosum“ vom Aulie Ata bezettelt, von wo es in zahlreiche Samm- lungen unter diesem Namen übergegangen ist. Die eingesehene Type von DB. repandum J. Sahlb. stimmt mit obigen Tieren auch in der Streifung der Flügeldecken überein. Da aber der Name „pietum“ bereits von Duftschmied vergeben erscheint (— B. octo- maculatum Sturm.), hat das Tier also B. repandum J. Sahlb. zu heißen. Wenngleich B. pietum in die Nähe des Andreae gehört und besonders dem var. femoratum ähnlich ist, bin ich auf Grund des Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jabrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 46 Dr. Fritz Netolitzky: eroben gesehenen Materiales überzeugt, eine gute Art vor mir zu haben. Unter dem Mikroskope erfolet die Erkennung ungemein leicht, da die Maschen des Chagrins der Flügeldecken aus großen, sehr deutlichen, isodiametrischen Polygonen bestehen, was bei Andreae und seinen Varietäten nie der Fall ist. Die Fühler sind hell; die Runzelung der Halsschildbasis kann sehr undeutlich werden; der siebente Streifen ist sehr fein. Die dunkle Bindenzeichnung kann sehr stark reduziert sein. B. abbreviatum Solsky. Das von Reitter unter diesem Namen abgegebene und aus Taschkend stammende Tier stimmt mit der untersuchten Type von Solsky überein. Es gehört nach der Bil- dung des Halsschildes u.s.w. in die Verwandtschaft des 2. ustulatum, von dem es durch stark abfallende Schultern, flacheren Halsschild und Flügeldecken, lichtere Färbung und ganz gelbe Fühler unter- schieden wird. B. transbaicalicum Motsch. Von den sechs Stücken der St. Petersburger Sammlung stimmen vier, die ich mit „A“ be- zeichnen will, mit der Beschreibung überein; von diesen sind zwei als „Type“ bezettelt. In der Beschreibung heißt es: „Corselet plus allonge... macula apieali communi lunata pallida.“ Motschulsky vergleicht diese Art (les couleurs sont comme chez le Feryphus in- Fuscatus Dej.) also mit einem Tiere mit vollständiger Lunula und nicht mit einer gefleckten Art wie etwa BD. bisignatum. Da aber dieser Autor später in den „Käfern Rußlands“ (p. 8) P. ustus in der Gruppe: „Elytrorum apice flavo“ anführt, dagegen P. bisignatus, infuscatus und transbaicalicus „elytris maculatis“ nennt, wird die Deutung schwierig, zumal zwei Stücke obiger Sammlung als „trans- baicalicus-Typen“ bezettelt sind und nur Flecke wie D. bisignatum und einen breiteren Halsschild haben ; ich will sie als „B“ bezeichnen. Es liegen hier bestimmt zwei Arten vor, da abgesehen von der Färbung und der Form des Halsschildes die Tiere „A“ ungemein eng chagriniert sind (wie lunatum Duft.); die Art „B“ aber zeigt die Zwischenräume der Punktstreifen mit viel breiteren Maschen ge- zeichnet (wie bisignatum). Legt man, wie es allein richtig ist, das Hauptgewicht auf die erste Beschreibung, so ist nur die Art „A“ als Peryphus transbaicalicus Motsch. aufzufassen. Unterstützt wird diese Ansicht noch dadurch, daß zwei Exemplare von diesen einen alten geschriebenen Zettel (P. transbaicalicus Motsch.) tragen, während die Art „B“ nur moderne Bezettelungen besitzt. B. transbaicalicum Motsch. ist viel kleiner, paralleler und in allen Teilen gestreckter als B. lunatum Duft., dabei glänzend dunkel- Über einige wenig bekannte Bembidion-Arten. 47 bronzefarben. Die Fühler und Beine sind dunkler. Die Apikallunula nimmt die Spitze und den hintersten Rand der Flügeldecken ein, während bei Zunatum der äußerste Rand dunkel bleibt. Oft tritt dieser Halbmond sehr schwach hervor und wird erst nach Lüftung ‚der Decken deutlich; er ist stets scharf begrenzt. In der Sammlung von L. v. Heyden fand ich ein ganz ähnliches, nur etwas größeres Tier mit kürzerem und breiterem Halsschilde als B. infuscatum De). bezeichnet, desgleichen in der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien. Es ist möglich, daß Motschulsky das richtige B. infus- catum Dej. gar nicht kannte (auch ich sah keine Typen) und dal) beide spezifisch nicht verschieden sind. !) Auf die Art „B* komme ich weiter unten zu sprechen. B. conforme Motsch. Das einzige, zudem unreife Tier der Sammlung ist als Type bezettelt und stimmt mit der Beschreibung überein. Es gehört nach der Form des Halsschildes in die Verwandt- schaft des B. bisignatum Men., welche Ansicht die größeren Maschen des Chaerins der Flügeldecken bestätigen.) Bis auf die fehlenden Flecke der Flügeldeckenspitze stimmt das Tier ganz mit den zwei Stücken des „P. transbaicalicus Motsch.“ überein, die ich oben mit „B“ bezeichnet habe. Diese Gleichheit betrifft sogar das Chagrin. Ich vermute in diesen gefleckten Tieren „B“ den von Motschulsky später beschriebenen (Käfer Rußlands, p. 10, Note 1) Peryphus obli- quelunatus.?) B. conforme und die Art „B“ besitzen im Gegen- satze zu B. bisignatum ein sehr feines, dem Außenrande äuberst genähertes, langes Fältchen in den Hinterwinkeln des Halsschildes. B. marginipenne Sols. Es liegt mir eine Type vor, die mit der Beschreibung übereinstimmt. In. der Färbung herrscht große Ähnlichkeit mit kleinen lichten Stücken des B. praeustum aus der Herzegowina, woran die „fascia transversa infuscata pone medium !) Von Rost (Berlin) erhielt ich ein Stück (Amur superior), das mit den Tieren „A“ auch in der Form des Halsschildes übereinstimmt; von Staudinger etwas größere Stücke vom Baikalsee, die mit dem B. infuscatum der v. Heyden- schen Sammlung übereinstimmten. ?) Nach meinen bisherigen Erfahrungen besitzen die Tiere aus dem Kreise des B. lunatum auf den Flügeldecken ein Chagrin aus sehr eng gestellten Quer- streifen, die Arten aus der Verwandtschaft des B. bisignatum stets plumpere Maschen. %) B. bucharicum Ritr. i. 1. im Materiale von Staudinger und in vielen Sammlungen gehört ebenfalls in die Nähe des D. bisignatum; der gelbe Fleck ist bald sehr groß und deutlich (obliquelunatum Motsch.?), bald ver- schwindet er gänzlich (conforme var. rugicolle Motsch.?). Die Bildung des Hals- schildes entspricht mit dem oft ganz undeutlichen Fältchen mehr dem des B. bisignatum. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 48 Dr. Fritz Netolitzky: obsoletissima“ nichts ändert. Wegen des flachen, nach hinten nicht plötzlich zusammengezogenen, sondern allmählich geschweiften Halsschildes ist diese Art aber eher in die Verwandtschaft des D. var. Femoratum zu stellen, von dem es sich nur durch die Färbung („antennis, palpis pedibusque rufotestaceis“) und durch die schwach runzelige Punktierung der Halsschildbasis unterscheidet. Im Wiener Hofmuseum befinden sich zwei mit der Type gleichbefundene Stücke. B. thermarum Motsch. wird von Jakobson (Käfer Rußlands, p. 287) als Synonym mit DB. elongatum Dej. betrachtet. Das typische Stück weicht von der Beschreibung nicht ab. Daß es kein BD. elon- gatum sein kann, beweist das linienförmige Chagrin der Flügeldecken unter dem Mikroskope und der ganz anders gebaute Halsschild, der dem des B. modestum fast gleich ist. Vor allem ist der achte Streifen der Flügeldecken vollständig und vereinigt sich erst weit vorn mit dem Randstreifen. Das Tier kann nur in die Nähe von B. modestum gestellt werden, das meiner Ansicht nach unnatürlich weit in den Katalogen von B. transsylvanıcum entfernt steht. B. thermarum ist in jeder Beziehung dem B. modestum sehr ähn- lich; die Zwischenräume zwischen den Punktstreifen der kürzeren und gewölbteren Flügeldecken sind ganz flach, zeigen aber dieselbe Grundskulptur. Der Halsschild mit seinen wenig deutlichen Hinter- winkelfältchen ist fast so breit als lang und anders gewölbt. Der siebente Streifen ist sehr gut ausgebildet und reicht bis über die Mitte hinauf. Die gelben Flecke sind kleiner und sind innen von dem dritten Streifen beerenzt. In der Sammlung des Wiener Hof- museums fand ich zwei Stücke, die von der Type nur durch etwas bedeutendere Größe differieren. Subgen. Testediolum. B. platypterum Solsky wird von Jakobson (Katalog, p. 289) zum Subgen. Testediolum gestellt. In der Tat ist es die einzige Gruppe, zu welcher man es rechnen kann, doch ist die Form des Halsschildes von allen hieher gehörigen Arten, aber auch von allen übrigen Bembiiden derart verschieden, daß man an ein neues Subgenus denken könnte. Die Beschreibung von B. pumetulipenne Bates (Second Yarkand Mission Calcutta 1890, p. 18, Proced. zool. Soc. London 1878, 718)!) stimmt in auffallendem Maße mit Solskys Diagnose und der Type von B. platypterum überein, so dab es mir wahr- scheinlich ist, es handle sich um dasselbe Tier. !) Für die Mitteilung der Diagnose bin ich Herrn Prof. L. v Heyden sehr zu Dank verpflichtet. Über einige wenig bekannte Bembidion-Arten. 49 Nach der Bestimmungstabelle von Ganglbauer (Käfer Mittel- europas, I, 151 ff.) kommt man nur auf Subgen. Testediolum ; gegen die Einreihung des BD. punctulipenne Bates (Jakobson, Katalog, p. 283) zwischen B. coeruleum und atrocoeruleum spricht: „striis 1—4 solum impressis, 6—7 obsoletis“. Die Spitze des Metasternal- fortsatzes zwischen den Mittelhüften ist deutlich gerandet, der zwischen die Hinterhüften ragende Teil trägt zur Mittellinie gerichtete, winzige schiefe Furchen. Der charakteristischen Beschreibung des Halsschildes von Solsky habe ich kaum etwas hinzuzufügen. !) Deutliche Maschen des Chagrins sind hier nur an den Rändern sichtbar. Die flachen Zwischenräume der Punktstreifen besitzen eine ähnliche Grundskulptur wie B. tibiale,; in ihrer Mitte sind winzige, in einer Reihe angeordnete Pünktchen bald mehr bald weniger deutlich sichtbar (Bates: „the punetuation of the elytral interstries is extremely minute and in single row; visible only in certain lights“ ). In der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien fand ich einige Exemplare dieser Art von Ostturkestan, Begratsch Kul, Kurla 5. 1902 Coll. Hauser. Subgen. Lopha. Mit B. gilvipes, B. Schüppeli und Dormeyeri Rttr. (Type gesehen!) ist BD. convexiusculum Motsch. verwandt. Von letzt- genannter Art habe ich ein typisches Exemplar vor mir. Jakobson stellt das Tier zum Subgen. Diplocampa, doch entspricht die Bildung der Stirnfältchen jener von Schäppeli, nur ist die Gabelbildung vorn etwas deutlicher. In der Form des Halsschildes, dessen Seiten vor den Hinterecken gar nicht ausgebuchtet sind, sondern sich allmählich nach hinten verschmälern, herrscht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem von B. obtusum. Motschulsky vergleicht mit dem Tier B. Manner- heimi Sahlb., meint aber nach dem Zitate „Dej. Spec. V, 167% entschieden B. gelvipes Sturm, was also mit obiger Ansicht ganz im Einklange steht. Das Chagrin der Flügeldecken entspricht dem von B. Schüppeli, nur sind die Maschen etwas enger; bei B. Dormeyeri finden sich dagegen fast isodiametrische, breite Polygone, während B. gilvipes bis auf die Enden der Flügeldecken stets unter dem Mikroskope glatt ist. D. convexiuseulum ist im Habitus dem B. gilvipes besonders ähnlich, unterscheidet sich aber noch durch feinere Punkt- streifen, von Dormeyeri durch vollständiges Fehlen der Ausschweifung vor den Hinterwinkeln. Hieher gehört ferner B. irroratum Reitter aus Taschkend und B. Kuchtae Breit (Verh. d. W. Zool.-Botan. t) Vergl. auch L’Abeille, Bd. 19, p. 482. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IH und III (28. Februar 1910). 50 Edm. Reitter: Atemeles Stangei n. sp. (resellsch. 1909, p. [295]). Alle bilden eine zwischen Zopha und Diplocampa vermittelnde Gruppe für sich, die durch das Subgen. Tre- panes in den Katalogen in unnatürlicher Weise getrennt sind. (Vergl. Breit l. c.) Subgen. Diplocampa. Von B. prostratum Motsch. liegt mir ein typisches Exemplar vor, das leider unreif ist. Es herrscht große Ähnlichkeit mit B. fumigatum Duft., in dessen unmittelbare Nähe es gehört. Motschulsky stellt das Tier (jedenfalls wegen der Färbung) zu Notaphus, was übrigens Duftschmied mit seinem fumigatum auch tat. Von letzterem unterscheidet sich das eine Exemplar durch geringere Größe, etwas mehr abfallende Schultern und kürzere, stärker gewölbte Flügeldecken. Die Chagrinmaschen sind etwas breiter. Atemeles Stangei n. sp. Beschrieben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Pallide-ferrugineus, unicolor, antennis gracilibus, prothorace antrorsum fortiter angustato, lateribus sinuato, amgulis posticis acutis extrorsum valde prominulis, dorso in medio oblongis elevato, tibiis omnibus leviter arcuatis. Long. 45—D mm. Neue Art aus der Verwandtschaft des A. emarginatus mit nach vorn stark verenetem Halsschilde und dieser Art sehr ähnlich, aber durch nachfolgende Merkmale sicher spezifisch verschieden: Der Hals- schild hat den Vorder- und Seitenrand stärker und breiter aufgebogen, die Seiten sind in der Mitte durch eine kleine Ausbuchtung wie bei var. angulicollis Wasm., aber die Hinterwinkel sind viel länger und stark nach außen vorspringend und überragen nach außen weit die Basis der Flügeldecken, die Scheibe ist längs der Mitte gewölbt und hier so hoch, wie die abgesetzten Seiten des Halsschildes, dazwischen wird dadurch jederseits eine breite Längsrinne gebildet. Endlich sind alle Schienen leicht gebogen und von gleicher Stärke, die Tarsen dünner und die Färbung ist gleichmäßig blasser rostgelb. Ich sah 2 Stücke von Fergana: Margelan, die mir durch Herrn Magister G. Stange (aus Rowno in Rußland) zugesendet wurden. 51 Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. Von F. Förster in Bretten (Baden). 1; %) Tramea cophysa Hagen. Unter meinem bisher ungespannten Materiale finde ich nun auch ein & ad. mit reinen Farben. Es stammt vom Rio la Garzas, Argentinien, und stimmt genau mit der Beschreibung Hagens in den „Neuropteren der Insel Cuba“. Der braune Analfleck der Hinter- flügel ist sehr schmal (1?/, mm). Nach außen zu erreicht er die Submedianquerader nicht ganz. Vom Hinterrande bleibt die Binde um etwa eine Zellänge entfernt. Basalwärts ist der Fleck genau geradlinig begrenzt und läßt daher den gebogenen Innensaum der Flügelbasis segmentartig frei. Dieser hyaline Rand ist in der Mitte 2—3 Analzellen breit. Färbung des Thorax vorn gelblicholiv, fast die ganze Vorderseite dunkelbraun, das braune Feld ungefähr dreieckig, mit der Spitze den Antealarsinus nicht ganz erreichend. Dies ist wohl der berühmte dunkle Fleck. Übrige Thoraxvorderseite, wie schon gesagt, gelblicholiv, aber mit braun gemischt, nicht sehr deutlich. Erst über die erste Seitenstrieme eine braune Binde. Seiten gelb mit einer 2 mm breiten braunen Querbinde über das Stigma, dieses und 1 Basalfleckchen metallisch schwärzlich. Im Alter und bei schlecht konservierten Stücken wird das hellere Feld zu beiden Seiten des schattenhaften Fleckes der Vorderseite ebenfalls braun. Dann „fehlt der Fleck“, d. h. er hebt sich nicht mehr ab. Pterostigma hell rostgelb, vorn 2'/, mm, hinten 2 mm lang. Ich möchte annehmen, daß Hagens Type aus dem südlichen Brasilien stammt. Tramea brasiliana Brauer. Diese Art gleicht der cophysa sehr, ist aber wohl verschieden. Es liegt ein typ. & von Santa Leopoldina (Porto Cachoeiro), Espirito santo (Coll. Ch. Otton) vor. Pterostigma kaum merklich kürzer als bei cophysa, dunkler. Der braune Analfleck ist sehr ähnlich, aber außen sanft gebogen statt gerade. Innen (basalwärts) reicht er bis zum Rande. Die Adern !) Nr. I. Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde, 62, Jahr- gang 1909. Meine l. c. beschriebene Tramea huanacina aus Bolivien gehört zur Gattung Pantala und ist wohl identisch mit der aus Nordamerika be- schriebenen P. hymenaca Say. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft H und III (28. Februar 1910) 52 F. Förster: im Fleck sind braun wie der Fleck selbst, bei cophysa aber durch gelbe Färbung sehr vom Fleck abstechend. Thoraxvorderseite mehr uniform braun als bei cophysa. Tramea paulina n. sp. Ö Körperlänge 57 mm. Länge des Abdomens 36 mm; der oberen Appendices anales 5 mm. Segment 9 und 10 zusammen 31), mm. Länge eines Hinterflügels 41 mm, dessen Breite beim Nodus 12 mm. Pterostigma rostgelb, vorm 3 mm, hinten 2 mm lang. Flügel hyalin, mit gelbbraunem Geäder, vorn 11, hinten 6—7 Antenodalqueradern. Sehr altes 5: Gesicht schwarz, nur Rhinarium und Stirnbasis bräunlichgelb. Stirn oben schwarzblau metallisch ins violette schim- mernd ; ebenso der Ocellenwulst. Ganzer Körper blau bereift. Thorax- seiten in der vorderen Hälfte metallisch schwarzblau, hinten mehr bräunlichgelb. Beine ganz schwarz. Analfleck der Hinterflügel ähnlich wie bei abdominalis, aber kürzer und breiter, oval, tiefschwarzbraun mit wenig hellerem Geäder. Er läßt keinen hyalinen Innensaum frei, nach außen zu endigt er bei der Submedianquerader, erreicht dann gegen das Ende des 2. Drittels seiner Länge das Niveau der 1. Antenodalquerader, von wo ab sein Saum fast kreisförmig dem Innenrande zuläuft, den er 3 Zellängen vor dem Hinterrande trifft. Größte Breite des Fleckens 4—5 mm. Beine schwarz, ihre Basis bräunlich. Vorkommen: Sao Paulo (Bauer). Type in Coll. m. Von abdominalis durch die schwarze metallische Stirn ver- schieden und durch längere Appendices, von bdrasiliana und cophysa durch die Ausdehnungstendenz des schwarzen Basaltleckes. Zur Gattung Uracis. In der in Anmerkung erwähnten Arbeit habe ich eine Form oder Aberration der Uracis fastigiata beschrieben als f. pura. Die Flügel wurden als ganz hyalin bezeichnet. Die Form wurde bei Lampenlicht studiert. Eine Revision bei gutem Tageslichte ergibt, dab die Vorderflügel bis fast gegen den Nodus hin einen pupurbraunen Schatten zeigen, der aber erst deutlicher erkennbar wird, wenn man das Insekt bei geschlossenen Flügeln betrachtet. Nun liegen vom Rio Machados eine Anzahl fastigiata-Formen (f. machadina m.) vor, bei welchen dieser braune Hauch deutlicher ist. Sie zeigen im Vorderflügel 2 Hypertrigonales, hinten eine. Im Hinterflügel ist der Rand zwischen per inneren Grenzader der Area (A 3) und dem Innensaum 3 Zellen Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 53 breit. Die gebräunte Flügelspitze erstreckt sich einwärts bis zur dritt- letzten Postnodalquerader. Vulvarlamina 2 mm. Bei einem etwas reiferen Stück ist das Apikalfeld dunkler, aber die dunkle Färbung ist nur längs dem Rande der Zellen entwickelt, das Zellinnere hyalin. Bei dem gleichen Material liegt ein kleineres 2, mit gleichem Geäder wie pura, aber die Flügelspitze ist in derselben Ausdehnung glänzend schwarzbraun. Es ist mir bis jetzt nicht gelungen, irgend einen Unterschied gegenüber pura zu finden. Ich vermute, dal) das, was Calvert als ovata beschreibt, ebenfalls eine aberrative Form der ‚fastigiata ist. Die Hinterflügel sollen nur eine Posttrigonalreihe haben, wie weit, ist nicht gesagt. Sehr oft ist die erste Zelle ungeteilt, so daß man dann auch von einer Zellreihe sprechen könnte, es mul) also unbedingt angegeben sein, wieviel Zellen weit der Posttrigonal- raum einzellig ist. Großen Wert als Speziesmerkmal hat aber die Sache an sich überhaupt nicht (vrel. Nesoxenia puella Foerster), sondern nur in Verbindung mit anderen wichtigen Merkmalen. Burmeister sagt von seiner L. Jastigiata, dal) sie größer sei, breitere Flügel habe und einen deutlicheren Apikalfleck. Dies ist aber nicht immer der Fall. Ich besitze 1 S der fastigiata vom Rio Dagna (Juntas), Columbia, welches viel schmälere und spitzere Flügel hat als ein imduta S von Manatee in Honduras. Hypertrigonalraum in beiden Vorderflügeln mit 1 Querader. Das ©, dessen Vulvar- lamina mir das sicherste Merkmal zu sein scheint, liegt leider nicht vor. Megapodagrion Selys s. str. Unter den neotropischen Gattungen der Legio Podagrion De Selys unterscheidet dieser Forscher eine der Gruppe mit kürzerem, nicht über 2 mm langem Pterostigma angehörige Gattung als Mega- podagrion, von den übrigen Gattungen der Gruppe (Heteropodagrion, Heteragrion und FPerilestes) durch die außerordentlich langen Beine leicht unterscheidbar. Es liegt hier eine Form dieser lanebeinigen Gattung vor, Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Pterostigma 11, mm lang, °/, mm breit, die Außenseite weniger schräg und daher der vordere äußere Winkel weniger spitz als bei Megapodagrion contor- tum Hagen. In dem Raume hinter dem Vierseit bis zum Niveau des Ptero- stigmas nur 1 Querader (bei contortum 3). Diese fast unter dem Nodus gelegen, so dal zwischen Vierseit und Nodus kaum mehr als 1 Zelle Platz hat, zwischen Vierseit und der Verlängerung des Nodus dagegen genau 2 Zellen. Darin nähert sich unsere Form offenbar Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft H und HI (28. Februar 1910). 54 F. Förster: dem Megapodagrion megalopus De Selys. Der Mediansektor ent- springt kaum merklich vor dem Niveau des Nodus, der Subnodalis aus der Verlängerung der Nodalquerader, der Nodalsektor vorn 6, hinten 5!/,;, Zellen vom Nodus entfernt, der Ultranodalis nach 2 weiteren Zellen. Zwischen den beiden letzgenannten Sektoren 3 Zell- reihen, und zwar schon von der viertletzten Postnodalzelle an. Bei M. contortum erst von Beginn des Pterostiemas an, während M. nebulosum überhaupt nur 2 Zellreihen hat. Zellen hinter dem Pterostigma biszum Flügelsaumettetragonalungefähr rechtwinkelig, bei contortum und nebulosum sind sie mit Ausnahme der 2 vordersten Reihen und dem Raume zwischen Mediansektor und Subnodalis pentagonal oder hexagonal. Zwischen Subnodalis und Nodal- sektor von der Mitte der Strecke vom Ursprung des letzteren Sektors bis zum Pterostigma 2 Hilfssektoren, welche nicht zickzack, sondern ganz gerade verlaufen bis zum Ende. Borsten der Beine sehr lang. (Erstes Paar der Hintertibien 2 mm, bei contortum 1'/, mm.) Hintertibie 9 mm lang (bei M. con- tortum 9 mm, bei M. nebulosum 8 mm). Wahrscheinlich Megapodagrıon megalopus. Es liegt nur ein 9 vor vom Aussehen der Sympiena fusca, mit 18 Postnodales. De Selys gibt vom Pterostigma des M. megalopus an „surmontant environ 5 cellules“. Hier ist der Vorderrand 2'/, Zellen, der Hinter- rand stark 2 Zellen lang. Sonst wie megalopus. Flügelgeäder von Megapodagrion contortum abweichend durch den rechtwinkeligen Bau. Allopodagrion n. gen. Podagr. Die erste Megapodagrion-Art, die De Selys beschrieb, ist meines Wissens megalopus. M. contortum unterscheidet sich durch das oben erwähnte pentagonale oder hexagonale Zwischengeäder der Sektoren von megalopus, nebulosum ebenfalls. M. contortum Hagen soll daher die Type einer neuen Gattung bilden. Ob das einfacher geaderte nebulosum mit den kürzeren Beinen zu Allopodagrion 2e- stellt werden muß, sei vorderhand unentschieden, bis die anderen Arten geprüft sind. Vorderhand bin ich dazu geneigt. Mein megalopus 9? stammt vom Rio machados in Ama- zonien, contortum von Espirito Santo. Crocothemis papuana n. Sp. Die Erythemis-Arten der alten Welt, von Dr. Ris nun als Rhodothemis neu benannt, sind den Orocothemis-Arten derselben Lokalitäten zum Verwechseln ähnlich. Der Prothoraxhinterlappen ist aber bei Crocothemis, wie ich schon in meinen „Libellulidengattungen“ Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 55 erwähnt habe, klein, unbehaart, halbmondförmieg, in der Mitte nicht eingekerbt, während er sich z. B. bei der Erythemis (Rhodothemis) cruentata Selys i. coll. zwar nicht sehr viel größer, aber breiter, herz- förmig, also m der Mitte eingekerbt zeigt. Sein Hinterrand trägt Wimpern. Das Geäder ist fast gleich, Was die neotropischen Erythemis anlangt, so weichen diese im Bau der Genitalanhänge des 2. Segmentes wesentlich ab. Hier liegt eine echte Crocothemis vor, mit niederem, ungeteiltem, halbmondförmigem Prothoraxhinterrande, was insofern bemerkenswert ist, als außer der Croc. erythraea mit ihren Rassen keine neue Form bis jetzt in der malayo-papuanischen Fauna gefunden wurde. d ad. Körperlänge 42 mm. Länge eines Hinterflügels 37 bis 35 mm, dessen Breite, bei der Innenseite des Diskoidaldreieckes ge- messen, 10 mm. Abdomen 26!/, mm, die oberen Appendices anales allein 1'/, mm. Pterostigma vorn 4 mm lang, !/, mm breit, bell ockergelb, von schwarzen Adern umgeben. Im Vorderflügel 11 Ante- nodalqueradern, die letzte nicht verlängert, 10 Postnodales. Diskoidal- dreieck im Vorderflügel mit 1 Querader. Nur 1 Submedianquerader. Flügel hyalin, mit schwarzbraunem Geäder. Der Kostalrand vorn breit gelb, ferner die Sektoren und Queradern in der vorderen Flügelhälfte rötlichgelb, nach hinten zu dunkler werdend. Im Hinter- flügel 1 braungelber Basalfleck. Im Kostal-, Subkostal- und Median- raum kaum angedeutet, reicht er im Submedianraum bis zur Quer- ader und geht von da an etwas bogieg begrenzt bis zum Innenrande. Sein Ende liegt 2 Randzellen nach der Membranula. Diese ist grau- schwarz und 3 Randzellen lang. Kopf schwarz, Rhinarium braunrot, ebenso Rand der Mundteile. Prothorax und Thorax samtschwarz, ins bräunliche, Abdomen blau bereift. Äußerer Ast des Hamulus breit lanzettlich zugespitzt, gerade, innerer sehr klein, hakig gebogen. Beine schwarz. Tarsen rötlich, besonders an den Vorderbeinen. Typen im Ungarischen Nationalmuseum und in meiner Sammlung. St ephansort. Birö 1900. dt. Wahnes Deutsch-Neuguinea. Diphlebia Reinholdi n. sp. Calopt. d ad. Körperlänge 50 mm. Länge eines Hinterflügels 29 mm, dessen größte Breite, in der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 8 mm. Länge des Pterostigmas vorn 4V, mm, dessen Breite U, mm. Flügel hyalin. Vorn 23, hinten 23 Postnodales, vorn 6 Ante- nodales, hinten 7. Vorderflügel: Vom Nodus ab teils bis zum Beginn des Pterostigmas, teils bis ans Ende desselben vor dem Sector Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 56 F. Förster: Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. prineipalis schwarz, hinter dem Prineipalis beginnt das schwarze Feld schon vor dem Nodus, etwa 1 Zelle nach dem Ursprung des Sector subnodalis und reicht bis zum Hinterrande, endigt aber ebenfalls am äußeren Ende, so daß die Flügelspitze hyalin bleibt, oder wenigstens nur etwas verdunkelt. Der Hinterflügel ist bis zur Spitze schwarz. Körper himmelblau und schwarz. (resicht schwarz, Stirnbasis und Wangen heller braungelb, Nasus und Rhinarium sowie Oberlippe wieder dunkler, letztere mit einer medianen Punktgrube. Unterlippe heller gelblich oder bräun- lich. Ocellen rotgelb. Jederseits der Oberseite ein kleiner runder Postokularfleck blau. Vorderrand des Thorax, je eine Seitenbeule des Mittelfeldes und eine fast den ganzen Hinterrand einnehmende quere ovale Beule blau, das übrige samtschwarz. Hinterrand halb- mondförmig. Thorax himmelblau oder hellbläulichgrün, der mediane Längskiel, die Kiele des Antealarsinus und der dicht unter den Flügelwurzeln nach hinten verlaufende Seitenkiel schwarz. Von letzterem ausgehend unter jeder Flügelbasis eine schwarze schmale (Juerbinde, ebenso eine dritte auf der Hinterecke, alle drei an der Basis unregelmäßig verbunden. Thoraxoberseite blau, alle Kiele schwarz, wodurch etwa 14 Flecke eingerahmt werden. Äußerste Flügelbasis eine Spur braun getrübt. Abdomen 37 mm lang. Segment 1 hellblau mit schmalem, schwarzem Basalfleck und einer feinen queren Hinterrandlinie von der gleichen Farbe. Segment 2 blau, hinten ebenso gerandet, bei Beginn des letzten Drittels ein halbmondförmiger schwarzer (uer- fleck. Die ersten 2 Drittel von Segment 3 blau, mit gerundetem Ende, durch eine feine schwarze Linie der Länge nach geteilt, der Rest schwarz. Seement 4—7 tiefschwarz, etwas glänzend, 8, 9 und 10 blau, mit feinen schwarzen Endrändern. 8. Segment ungefähr so lang als das 9. und 10. zusammen. Obere Appendices anales so lang als das 9. Segment, zangenförmig nach innen gebogen, am Ende keulen- förmig verdickt. Untere Appendices gerade, lanzettlich mit gerundeten Enden, ®, der oberen, beide von schwarzer Farbe. Unterseite des Abdomens schwarz, ebenso die Seiten, diese aber bei Segment 1 blau, ebenso ein vorderer und hinterer Punkt auf Segment 2. Thorax- unterseite hellbräunlich, mit 3 schmalen schwarzen Querbinden, Beine schwarz, teilweise weib bereift. Vorkommen: Britisch Neuguinea, Hinterland von Port Moresby. (Emil Weiske.) Typen in meiner Sammlung (5 SQ). Diphlebia war bisher nur vom australischen Festlande bekannt. a —] Die Ascalaphiden Japans. Von H. Okamoto in Sapporo (Japan). Aus Japan sind bisher nur einige Arten der Ascalaphiden bekannt, namentlich Aybris subjacens (Walker) 1853, Ascalaphus Ramburi Mac Lachlan 1875 und Idricerus japonieus Mac Lachlan 1891. Durch Untersuchung der Sammlung an der kaiserl. Universität zu Tohoku und meiner Kollektion habe ich zwei für die Wissenschaft neue Arten und eine bisher aus unserer Gegend noch nicht bekannte Spezies nachgewiesen. Eine Art, Acheron longus (Wk) von Formosa, gehört der indo- australischen Fauna an, während eine andere Art, Hybris subjacens (Wk), in China vorkommt. Herr Prof. 5. Matsumura an der kaiserl. Universität zu Tohoku, welcher meine Studien durch Mitteilung von Typen und Literatur unterstützte, möge hiefür meinen herzlichsten Dank entgegennehmen. Die folgenden sechs Arten sind mir aus Japan bekannt: Idricerus japonicus M’L. Ascalaphus Ramburi M’L. Hybris subjacens (Wk). Ogcogaster okinawensis n. Sp. Acheron longus (Wk). Suphalasca formosana n. Sp. Ascalaphidae. Tabelle zur Bestimmung der Gattungen. Div. I. Holophthalmi. (Augen einfach.) In Japan kommt nur eine Gattung (Idricerus) vor. Div. I. Schizophthalmi. (Augen abgeteilt.) A. Abdominalspitze des Männchens mit Analanhang. a) Flügel fast dreieckig. Ascalaphus F. aa) Flügel nicht dreieckig. d) Fühler etwa so lang wie die Vorderflügel, beim Z in der Subbasis nach außen gebogen. Hybris Lefebure. 5b) Fühler kürzer als die Vorderflügel und gerade. Ogcogaster Westwood. 5. Analanhang fehlt. a) Fühler des Männchens an der Basis innen gezähnelt, Flügel in der Mitte erweitert. Acheron Lefebure. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910), 58 H. Okamoto: aa) Fühler des Männchens an der Basis nicht gezähnelt, Flügel-, Vorder- und Hinterrand fast parallel. Suphalasca Lefebure. 1. Genus Idriecerus M’L. Mac Lachlan, Linn. Journ. Zool., 1871. 240. Antennen kürzer als die Vorderflügel, gerade; die Keule groß und breit, aber kurz, birnförmig. Das Gesicht mit einem Haarbüschel zwischen den Augen; Augen einfach. Die Hinterschienensporne etwa so lang wie das zweite Tarsenglied. Thorax dicht behaart. Flügel schlank und sehr lang; der Vorder- und Hinterrand mäßig parallel; das Flügelgeäder mäßig offen. Vorderflügel-an der Basis des Hinter- randes mit einem halbkreisförmigen Ausschnitt (nicht Appendix). Hinterleib kürzer als die Vorderflügel, dick, besonders beim © sehr verdickt. Type: /dricerus japonicus M’L. 1. Art. Idricerus japonieus M’L. J. japonicus Mac Lachlan, Trans. Ent. Soc. London, 1891. 513. x . S. Matsumura, Thous. Ins. Japan., 1904, Vol. 1. 173... XI Fi... ©% 22 Fühler tief dunkelbraun bis schwarz; die Keule auch schwarz. Rumpf schwarz, die Fühlerinsertion, Klypeus, Oberlippe und End- saum jedes Abdominalsegmentes tief gelb, die beiden Taster und der Oberkiefer mit Ausnahme der schwarzen Endspitze hellgelbbraun. Kopf und Thorax sehr lang, dicht und schwärzlich behaart, die Härchen der Stirn und der Lateral- und Unterseite des Thorax (beim O im ganzen) grauweiß. Beine schwarz, schwarz und ziemlich stark behaart; Schenkelgelenk und Schienen rötlichbraun; die Fußklauen und Schienensporne an der Spitze rötlich gefleckt und ziemlich stark geneigt. Flügel glashell, der Subkostalraum mit Ausnahme des Basal- teiles dunkelgelb; die Adern schwarz, Radius und Subkosta rötlich- schwarz; der Rand dicht, die Adern dünn, schwärzlich und kurz pubeszent; in den Vorderflügeln bis zum Pterostigma 30—37, in den Hinterflügeln 28—30 Kostaläderchen; der Postpterostigmaraum mit drei Reihen regulärer, winkeliger Zellchen, die der ersten am kleinsten und die der dritten am größten; das Pterostigma des. Hinterflügels größer als das des Vorderflügels, dabei im Vorderflügel selbst nur durch 2—3 einfache Schrägadern und im Hinterflügel durch 3—4 gleichartige Adern gebildet; Membran grün bis rot, schwach irisierend. Hinterleib unten silberweiß, beim © gewöhnlich Die Ascalaphiden Japans. 59 nicht silberweiß; Analspitze des Männchens mit einem kleinen, drei- eckigen Anhang. SD Fühlerlänge. . . . . 20—27 mm. Vorderflügellänge . . 31—41 mm. Körperlänge . . . . 26--33 mm. Honshu: Akita, Haejima, Gifu, Bingo und Aomori. (Koll. Prof. S. Matsumura und des Autors.) Typen in der kaiserl. Universität zu Tohoku. Die Flügel dieser Art gewöhnlich hyalin, doch zuweilen im ganzen dunkelbraun, besonders beim 3. ll. Genus Ascalaphus F. Fabricius, Syst. Ent., 1776. 313. Mae Lachlan, Linn. Journ. Zool., 1871. 273. Antennen etwa so lang als die Vorderflügel, an der Basis etwas gebogen, besonders beim Z; die Keule breit und kurz, beinahe rundlich. Das Gesicht mit einem Haarbüschel zwischen den Fühlern ; Augen abgeteilt, der obere Teil größer als der untere. Die Hinter- schienensporne kürzer als das erste Tarsenglied. Thorax etwas be- haart. Flügel fast dreieckig, mit gelben, braunen bis dunkelbraunen Flecken; der Kostalraum in der Basis sehr ausgedehnt; das Flügel- geäder sehr dieht. Vorderflügel an der Basis des Hinterrandes ohne Ausschnitt. Hinterleib kürzer als die Vorderflügel, beim © sehr dick; beim an der Spitze mit einem paarigen, schlanken, zylin- drischen, zangenförmigen Anhang. Type: Ascalaphus Ramburi M’L. 2. Art. Ascalaphus Ramburi Mac Lachlan. A. Ramburi M’L., Trans. Ent. Soc., 1875. 177. > a S. Matsumura, Thous. Ins. Japan., 1904, Vol. 1. io, Pl. XII, Pier 5, 2 89.399. Fühler tief schwarz; die Keule mit sehr schlankem, gelbem Segmentsaum, tief schwarz. Rumpf tief schwarz, grau bis schwärzlich behaart, die Fühlerinsertion und der breite Augenrand gelb. Pro- thorax an den Seiten je mit einem gelben Fleck. Mesothorax mit zehn kleinen, orangegelben Punkten, zwei sind unterhalb des Flügels gelegen. Beine schwefelgelb, die Basalhälfte der Schenkel, die Spitze der Schienen und die Tarsen, die Schienensporne sowie die Ful- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft H und III (28. Februar 1910). 60 H. Okamoto: klauen tief schwarz. _Vorderflügel hyalin, an der Basis schwärzlich- braun, der Subbasalteil des Kostalraumes hellgelb und der Basalteil an dem Hinterrande schwefelgelb. Hinterflügel dunkelbraun, an der Basis glänzend schwarz, der Kostaladerraum am Subbasalteile mit je einem kleinen, dunkelbraunen Punkte, hellgelb; Radialramus und dessen Äste sehr schlank, schwefelgelb gesäumt und Kubitus mit Ausnahme der Basis mit sehr breiten schwefelgelben Streifen ge- säumt. Die Adern der beiden Flügel schwärzlich, in der gelben Region gelblich gefärbt; in den Vorderflügeln bis zum Pterostigma 23—28, in den Hinterflügeln 20-—24 Kostaläderchen; der Post- pterostigmaraum mit zwei Reihen regulärer, winkeliger Zellchen, die der ersten Reihe so groß wie die der zweiten; das Pterostiema dunkelbraun, sehr klein, nur durch 2—3 einfache Schrägadern gebildet. Der Analanhang des Männchens ist nach innen gebogen. ER Fühlerlänge. . . . . . 20—24 mm. Vorderflügellänge . . . 22—27 mm. Körperlänge . . . . .22—28 mm. Honshu: Kyoto, Akita. (Koll. Prof. S. Matsumura und M. Suzuki.) Ill. Genus Hybris Lefebure. Lefebure, Guerin. Magas., 1842, Pl. 92. 6. Mae Lachlan, Linn. Journ. Zool., 1871. 266. Antennen etwa so lang wie die Vorderflügel, gerade, beim in der Subbasis nach außen gebogen; die Keule breit und kurz, ziemlich rundlich. Augen abgeteilt, der obere Teil viel größer als der untere. Thorax ziemlich behaart. Hinterschienensporne von der Länge des ersten Tarsengliedes. Flügel lang, in der Mitte sehr erweitert; das Flügelgeäder mäßig dicht. Vorderflügel an der Hinterrandbasis mit einem kleinen, halbkreisförmigen Ausschnitt. Hinterleib viel kürzer als die Vorderflügel, in den beiden Geschlechtern lateral zu- sammengedrückt; der Analanhang des Männchens meistens lang, zylindrisch und zangenförmig. Type: Hybris subjacens (Wk). 3. Art. Hybris subjacens (Wk). Ascalaphus subjacens Wk., Cat. Brit. Mus. Neurop., 1853. Asa Di, Ascalaphus remotus Wk., Cat. Brit. Mus. Neurop., 1853. 447, ©. Die Ascalaphiden Japans. 61 Hybris subjacens M’L., Journ. Linn. Soc. Zool., 1871. 267. 5 en S. Matsumura, Thous. Ins. Japan., 1904. Vol. =-177, PLN, Pie. 6, 0. 5.8192. Fühler sehr lang, rötlichschwarz, an der Basis ziemlich heller ; die Keule tief schwarz. Kopf mit allen Anhängen rötlichbraun, rußschwärzlich, lang und dicht behaart. Thorax schwärzlichbraun, oberhalb mit einer sehr breiten, tief gelben Mittellinie, unterhalb mit einer gelben, ziemlich breiten Binde; rußschwärzlich, lang, aber ziemlich fein behaart; der Vorder- und Hinterrand des Prothorax gelblich und in der Mitte mit einer gelben, queren Erhöhung; Ante- dorsum des Mesothorax in der Mitte mit einer schlanken, schwärzlich- braunen Linie und Skutellum mit zwei schwärzlichbraunen Streifen. Beine rötlichbraun, die Tarsen dunkler, die Fußklauen und Schienen- sporne schwarz, die Hinterschienensporne über die Spitze des zweiten Tarsengliedes verlängert, doch beim © etwas kürzer. Flügel glas- hell bis orangegelb-lichtbraun: der Flügelrand dicht, aber kurz (an der Basis des Hinterrandes der Hinterflügel sehr lang) pubeszent; der Basalteil des Hinterrandes, Subkosta, Radius, Media und Analis gelbbraun; der Flügelrand, Radialast, Kubitus, Axillaris und netz- artige Äderchen schwärzlich; alle Adern kurz und fein behaart, doch Kubitus und Axillaris völlig unbehaart; in den Vorderflügeln bis zum Pterostigma 34—37, in den Hinterflügeln 23—32 Kostaläderchen ; der Postpterostigmaraum breit, mit drei bis vier Reihen regulärer, winkeliger Zellchen, die der vierten Reihe am größten; das Ptero- stigma ziemlich groß und dunkelbraun, nur durch fünf einfache Schrägadern gebildet; Membran rot bis grün, stark irisierend. Hinter- leib schwarz, jedes Segment gelb bis rötlichbraun gesäumt und ober- halb mit je einem großen und ovalen, gelben (2) oder rötlich- braunen () Fleck. Sr Fühlerlänge. . . . . . 33—36 mm. Vorderflügellänge . . . 35--37 mm. Körperlänge . . .. . 33 mm. Honshu: Kyoto, Bingo, Maiko, Takasago. Kinshu: Buzen. Formosa: Koshun. (Koll. Prof. S. Matsumura und des Autors.) Typen in der kaiserl. Universität zu Tohoku. Flügel der vorliegenden Spezies gewöhnlich glashell, aber zu- weilen im ganzen dunkelgelbbraun oder nur an der Spitze gleich gefärbt. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und II (28. Februar 1910). 62 H. Okamoto: IV. Genus Ogeogaster Westwood. Westwood, Cab. Orient. Entom., 1848. Mac Lachlan, Linn. Journ. Zool., 1871. 264. Antennen viel kürzer als die Vorderflügel, gerade; die Keule rund. Augen sehr groß, abgeteilt, der obere Teil größer als der untere. Thorax ziemlich behaart. Die Hinterschienensporne so lang wie das erste Tarsenglied. Flügel breit, in der Mitte ziemlich er- weitert; das Flügelgeäder offen; an der Basis des Hinterrandes der Vorderflügel mit einem Ausschnitt. Hinterleib kürzer als die Vorder- flügel; die Abdominalspitze des Männchens mit paarigem, langem und subzylindrischem Anhang, der abwärts gebogen ist; beim © dick und an der Basis des Abdomens eingeschnürt. Type: Ogcogaster okinawensis n. SP. 4. Art. Ogcogaster okinawensis n. Sp. 2 DO. Fühler von zwei Drittel der Vorderflügellänge, glänzend schwarz, mit breiter eleichfarbiger Keule. Rumpf schwarz, im Bereich des Kopfes und des Thorax, die Unterseite ausgenommen, dicht und rub- schwärzlich behaart; der breite Augensaum, Klypeus, Oberlippe, mit Ausnahme der Spitze, und Skutellum, Postskutellum sowie Segment- säume des Abdomens rötlichgelbbraun. Beine glänzend schwarz; die Schienensporne sehr leicht gebogen. Vorderflügel hyalin, Hinterflügel auch hyalin oder am Hinterrande dunkelbraun gesäumt; der Flügel- rand und die Adern tief schwarz, beide mit sehr kurzen, starken und schwarzen Borsten behaart; in den Vorderflügeln bis zum Ptero- stiema 28—31, in den Hinterflügeln 24—25 Kostaläderchen : der Postpterostigmaraum schlank, in der Basalhälfte mit zwei Reihen regulärer, winkeliger Zellchen und in der Apikalhälfte mit drei; das Pterostiema klein, tief dunkelbraun, nur durch fünf einfache Schräg- adern gebildet; Membran kaum irisierend. Fühlerlänge . . . . 21 mm. Vorderflügellänge. . 32 mm. Körperlänge. . . . 24 mm. Okinawa. (Koll. T. Kuroiwa und T. Miyagi.) Typen in der kaiserl. Universität zu Tohoku. V. Genus Acheron Lefebure. Lefebure, Guerin. Magas. Zool., 1842. Mac Lachlan. Linn. Journ. Zool., 1871. 215. Die Ascalaphiden Japans. 63 Antennen kürzer als die Vorderflügel, gerade; beim ÖS an der Basis schwach und an der Spitze abwärts gebogen, das Basalfünftel der Fühler nach innen gezähnelt; die Keule breit, birnförmig. Augen geteilt, der obere Teil viel größer als der untere. Thorax ziemlich behaart. Die Hinterschienensporne etwa so lang wie das erste Tarsen- glied. Flügel lang, in der Mitte erweitert, besonders beim © ; das Flügelgeäder viel dichter. Hinterleb des Männchens sehr lang, etwas länger als die Vorderflügel; beim © kürzer und schlank, in den beiden Geschlechtern seitlich zusammengedrückt. Der Anal- anhang fehlt. Dem < dieser Art fehlt der Analanhang, doch es unterscheidet sich vom © durch die gezähnelten Fühler und das lange Abdomen. Das 2 ist dem des Genus Aydris sehr ähnlich, aber durch die breiten Flügel, das lange Pterostigma des Vorderflügels und den Kostalraum der Hinterflügel, die in der Basis erweitert sind, leicht zu unterscheiden. Type: Acheron longus (Wk). 5. Art. Acheron longus (Wk). Ascalaphus longus Walker, Cat. Brit. Mus. Neurop., 1853. 435, d- Ascalaphus trux Walker, Cat. Brit. Mus. Neurop., 1853. 432, d. Ascalaphus loquax Walker, Cat. Brit. Mus. Neurop., 1853. 434, 9. Ascalaphus anticus Walker, Cat. Brit. Mus. Neurop., 1853. 434, 9. Acheron longus M’L., Linn. Journ. Zool., 1871. 269. ID 3,049: Fühler von etwa zwei Drittel der Vorderflügellänge, tief dunkel- braun; beim Ö viel dunkler; die Keule schwarz; Fühler des Männ- chens an der Innenbasis mit etwa zehn Zähnchen, das erste größer und stärker als die anderen. Kopf tief dunkelbraun, rußschwärzlich, dicht und lang behaart; Stirn, Klypeus, mit Ausnahme der Mitte, und die beiden Taster, das zweite Endglied ausgenommen, gelbbraun. Thorax dunkelbraun; Prothorax mit Ausnahme der Mitte gelb: Dorsum des Mesothorax an den Seiten mit je einem gelben, nach innen gebogenen Streifen, und das Skutellum in der Mitte mit einem feinen gelben (Querstreifen; die Unterseite des Mesothorax mit einer breiten gelben und gebogenen Binde; Dorsum des Metathorax gelb; Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und Ill (285. Februar 1910), 64 H. Okamoto: Postskutellum in der Mitte und am Basalrand gelb. Beine rötlich- schwarz, beim S dunkler, die Tarsen schwarz. Flügel beim länglich; beim © breit, besonders in der Mitte sehr erweitert, glas- hell bis orangegelbbraun, der Kostalraum und der Subkostalraum dunkler, Apikalviertel der Flügel des Weibchens hyalin; Subcosta und Radius rötlichschwarz, die anderen Adern schwarz; der Rand dieht und die Adern dünn, kurz behaart, der Basalteil des Hinter- randes der Hinterflügel sehr lang und dicht, Media und Analis des Hinterflügels mit kurzen, aber starken zahnartigen Haaren besetzt, die Haare des Weibchens ziemlich fein; in den Vorderflügeln bis zum Pterostigema 39-43, in den Hinterflügen 31—35 (dQ) bis 35—39 (Q©) Kostaläderchen ; der Postpterostigmaraum mit vier (3) bis fünf (@) Reihen regulärer, winkeliger Zellchen; das Pterostigma groß und tief dunkelbraun bis schwarz, nur durch eine gegabelte und vier einfache Schrägadern oder fünf einfache Schräg- adern gebildet; Membran der Vorder- und Hinterflügel rot bis grün, schwach irisierend. She Fühlerlänge... . ... ..28—32 mm. Vorderflügellänge . . . 33—40 mm. Körperlänge . . . . . 40—50 mm. Formosa: Koshun, Kanshirei, Shinsha, Hoppo und Tainan. (Koll. Prof. S. Matsumura.) Typen in der kaiserl. Universität zu Tohoku. Diese Art ist in der Flügelfärbung sehr variabel, wahrscheinlich nach dem Grade der Reife. VI. Genus Suphalasca Lefebure. Lefebure, Guerin. Magas., 1842. Pl. 92. 7. Mae Lachlan, Linn. Journ. Zool., 1871. 253. Antennen kürzer als die Vorderflügel, fast gerade; die Keule fast rund. Augen abgeteilt, der obere und untere Teil gleich groß. Kopf dicht, Thorax fein behaart. Die Hinterschienensporne so lang wie das erste Tarsenglied. Flügel verlängert und schmal; der Vorder- und Hinterrand fast parallel; das Flügelgeäder viel mehr offen. Vorderflügel an der Basis des Hinterrandes mit einem undeutlichen Ausschnitt. Abdomen ohne deutlichen Anhang. Type: Suphalasca formosana n. Sp. Die Ascalaphiden Japans. 65 6. Art. Suphalasca formosana n. sp. SR Fühler nur von drei Fünftel der Vorderflügellänge, schwärzlich, mit schwärzlicher, feigenförmiger Keule, aber gegen die Spitze hin selbbraun. Kopf hellgelb, der breite Augensaum blaßgelb; das Ge- sicht mit einem Büschel langer, dunkelbrauner Haare, die der Stirn wachsgelb. Thorax und Abdomen matt goldbraun, ersterer weißgelb, dünn behaart. Beine schwefelgelb; die Schienen lang, dünn, schwarz borstig; die Tarsen durch schwärzliche Behaarung dunkel erscheinend; die Fußklauen und Schienensporne rotbraun. Flügel kaum merklich hellgelb getrübt, an der Basis und im Bereich des Kostalraumes goldgelb; der Kostal- und Hinterrand an der Basis gelbbraun; Sub- kosta, Radius, Media, Kubitus, Analis und Axillaris braungelb, das übrige Geäder schwärzlich; die Adern sehr kurz, aber stark schwärz- lich pubeszent; in den Vordertlügeln bis zum Pterostigma 27, in den Hinterflügeln 24 Kostaläderchen; der Postpterostigmaraum mit zwei Reihen regulärer, winkeliger Zellchen, die der ersten Reihe etwas kleiner als die der zweiten; das Pterostigma dunkelblutbraun und von sechs einfachen Schrägadern gebildet; Membran rot bis grün, schwach irisierend. Fühlerlänge. . . . 16 mm. Vorderflügellänge. . 27 mm. Körperlänge. . . . 25 mm. Formosa: Taichu. (Koll. Prof. S. Matsumura.) Typen in der kaiserl. Universität zu Tohoku. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und II (28. Februar 1910). 66 Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa. Von Prof. P, Stein in Treptow a/R. Herr Direktor Sjöstedt in Stockholm hatte die Liebens- würdigkeit mir auf meine Bitte die Thomsonschen Anthomyiden- typen zur Ansicht zu schicken. Ich bin dadurch in der Lage, die Arten sicherzustellen und sie in die richtigen Gattungen einzu- reihen, was ohne Kenntnis der Typen vielfach unmöglich sein würde. Die den einzelnen Arten vorgesetzten Nummern beziehen sich auf das bekannte Thomsonsche Werk. 182. Anthomyia setinervis. Die Art ist eine Mydaea und gehört zu den Formen, für welche van der Wulp die Gattung Olinopera aufgestellt hat. Sie ist identisch mit der von Walker in den Trans. Ent. Soc. Lond. V. 315 (1860) beschriebenen rescita und der von van der Wulp in der Biologia Centrali-Americana Il. 309.8 (1896) aufgestellten O7. ptero- stigma. Mir wurde nur das Weibchen aus Stockholm gesandt, ich kenne aber das Männchen durch meinen Freund Lichtwardt und habe auch noch ein anderes Weibchen gesehen, welches Schnuse in Bolivia sammelte. Sämtliche Stücke stimmen bis ins kleinste überein. Die Augen des Männchens sind durch eine schmale schwarze Strieme und ebenso breite, grau bestäubte Orbiten etwas getrennt und nehmen fast den ganzen Kopf ein, da nur die Backen etwas zu sehen sind; Fühler schwarz, Basis rötlichgrau, Borste lang ge- fiedert, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax schwarz, nicht sehr dicht aschgrau bestäubt, mit der Spur von 2 ganz feinen dunkleren Mittel- linien und breiteren Seitenstriemen; de 4, pra halb so lang wie die folgende sa, st 1, 2. Hinterleib länglich, bräunlichgrau bestäubt, am Vorderande des 2. und 3. Ringes mit je einem Paar schwärzlicher Längsflecke, die mit schmalen und undeutlichen Hinterrandbinden derselben Ringe zusammenhängen; von der Mitte des 3. Ringes an ist er abstehend beborstet. Beine schwarz, Knie rötlich ; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen ab- gewandt und innen abgewandt mit je 1 Borste. Flügel fast glashell, mit kleinem Randdorn, Randmal schwach gebräunt, beide Queradern mit schmalem, bräunlichem Saume, 4. Längsader am Ende ganz wenig aufgebogen, 1. Längsader ganz, 3. bis ziemlich zur kleinen Prof. P. Stein: Die v. Thomson beschriebenen Anthomyiden d. Eugenies Resa. 67 Querader beborstet. — Das Weibchen hat eine breite, mit Kreuz- borsten versehene Stirn und gleicht im übrigen völlig dem Männchen. 183. A. eyelophthalma. Ist eine Coenosia. Sie hat im Bau des Kopfes große Ähnlich- keit mit der von mir aus Nordamerika beschriebenen Fucellia costalis. Stirn und Wangen stark vorragend, Backen so breit wie die kleinen runden Augen, seitlich stark komprimiert, Vibrissenecke ziemlich hoch über dem unteren Backenrande. Fühler sehr kurz, mit nackter, an der Basis schwach verdickter Borste, nebst den Tastern schwarz. Thorax und Schildehen grau, ohne deutliche Striemung; de vor der Naht 2, die vordere aber sehr klein, st wie bei den echten Coenosien in der Form eines gleichschenkligen, mit der Spitze nach unten ge- richteten Dreiecks. Hinterleib fast walzenförmig mit unter den Bauch zurückgeschlagenem, seitlich nicht vorragendem Hypopyg; 2., 3. und 4. Ring mit je einem Paar runder brauner Flecke und einer schmalen braunen Rückenlinie, Hinterrand des 3. und Mitte und Hinterrand des 4. Ringes abstehend beborstet. Beine schwarz, grau bestäubt, Schienen und Tarsen gelb, äußerst lang und dicht zottig behaart, Pulvillen nicht sehr lang, aber sehr breit und kräftig. Flügel schwach gelblich, Randdorn fehlt, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und schwach geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längsader über doppelt so lang als der vorletzte, 6. Längsader bis zur Mitte reichend, die ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger gelb. 184. A. prominula. Ist das Weibchen einer ZLimnophora, die identisch ist mit der Walkerschen narona (List IV. 945) und der von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XL. 203.2 (1897) beschriebenen cyrtoneurina. 185. A. lobalıs. Ist vollständig identisch mit der Wiedemannschen tonitrui und eine Limnophora. 186. A. 4-stigma. Eine Limnophora, die große Ähnlichkeit hat mit der von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XLI. 201.1 (1897) beschriebenen arcuata, aber doch verschieden ist. Augen eng zusammenstoßend, den ganzen Kopf einnehmend, Fühlerborste nackt. Thorax grau, mit 3 ziemlich verloschenen, breiten, braunen Striemen, de 4. Hinterleib schmal und etwas flach gedrückt, 1. Ring braun mit grauem Hinterrandsaume, 2. und 3. grau mit je einem Paar dreieckiger Flecke, von denen Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft H und III (28. Februar 1910), 63 Prof. P. Stein: die des 3. Ringes größer sind, vom Hinterrande des 3. Ringes an ab- stehend beborstet. Beine schwarz, Knie rötlich. 3. und 4. Flügellängs- ader fast parallel, 1. Hinterrandzelle aber breit offen, hintere Quer- ader steil und gerade. 157. A. oogaster. Ist eine, wie es scheint, um Sydney sehr gemeine Mydaea, die behaarte Augen hat und durch die Anordnung der Sternopleural- borsten zu 2, 2 in die Verwandtschaft von M. lucorum gehört. Sie ist identisch mit der von Walker in den Ins. Saund. 359 und 360 beschriebenen addita und inserta, von denen der erste Name also zu wählen ist. Ich habe die Typen in London untersucht und habe augenblicklich zahlreiche Stücke aus der Sammlung des Budapester Museums vor mir, auf Grund deren ich folgende Beschreibung gebe. Die Augen des Männchens stoßen in der Regel aufs engeste zusam- men und sind ziemlich dicht, wenn auch nicht sehr lang behaart. Stirn und Wangen ragen an der Fühlerbasis etwas vor, um weiter nach unten ganz zu verschwinden, während die Backen beträchtlich breiter sind. Die Wangen sind seidenartig grau bestäubt und neben der Füblerwurzel mit einem schwärzlich schillernden Fleck versehen. Fühler und Taster schwarz, erstere mit pubeszenter Borste. Thorax und Schildehen grau, ersterer mit 4 deutlichen dunkelgrauen Striemen, von denen die seitlichen, wie gewöhnlich, breiter und an der Quer- naht unterbrochen sind, während die mittleren- auf der Mitte zwischen Naht und Schildehen aufhören; de 4, pra kurz, st 2, 2. Hinterleib länglich eiförmig, ziemlich kräftig und gewölbt, am Hinterrande des 2. Ringes mit längeren anliegenden, vom Hinterrande des 3. Ringes an mit ziemlich langen abstehenden Borsten besetzt. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt nur selten eine sehr feine Rückenlinie, aber regelmäßig auf Ring 2 ein Paar großer, auf Ring 3 ein Paar etwas kleinerer schwarzgrauer Flecke erkennen. Beine schwarzgrau, Schienen gelb, Pulvillen und Klauen verlängert ; Vorderschienen mit 1, Mittel- schienen hinten gewöhnlich mit 2, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit 2 ziemlich kurzen Borsten. Flügel graulich mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längsader etwas divergierend, hintere Querader etwas schief und mäßig geschwungen, beide Queradern deutlich, wenn auch nicht sehr breit, braun ge- säumt, Schüppchen schwach gelblich, Schwinger gelb. — Das Weib- chen hat eine breite Stirn, die kurze Behaarung der Augen ist nur mit starker Lupe wahrzunehmen, die Mittellinie des Hinterleibes ist Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa. 69 oft deutlicher als beim Männchen, die paarigen Flecke des 2. und 3. Ringes dagegen nicht scharf begrenzt und meist nur bei seitlicher Betrachtung einigermaßen deutlich; außerdem zeigen die beiden ge- nannten Ringe noch dunkelgraue Schillerflecke, so dal dadurch die Walkersche Angabe bei der Beschreibung seiner addita „abdomen oval with 4 irregular blackish spots on each segment“ vollständig ge- rechtfertigt ist. Der Randdorn ist noch kräftiger und länger als beim Männchen. Anmerkung. Höchstwahrscheimlich sind auch intendens WIk. (Trans. Ent. Soc. Lond. V. 316) und translata (Ins. Saund. 359) mit der vorbeschriebenen Art identisch. Daß nämlich der Hinterleib namentlich an der Spitze durch Abreiben vollständig glänzend werden kann, wie es bei den genannten Arten der Fall ist (vergl. meine Be- merkungen in der Zeitschrift für Hymenopt. und Dipt. Jahrgang 1901, 199 und 214), sehe ich an einem Weibchen der Budapester Sammlung. Die in der Bigotschen Sammlung befindliche Zimnophora rufipes Meq. ist ein Weibchen, das sich von dem der addita nur durch die gelbe Färbung der Mittel- und Hinterschenkel unterscheidet. Sie kann recht wohl mit ihr identisch sein, da auch bei vielen Weib- chen der Budapester Sammlung die Mittel- und Hinterschenkel an der Spitze in ausgebreiteter Weise gelb sind. Weniger wahrscheinlich ist, daß das von Macquart beschriebene Männchen der rufipes dieselbe Art ist, da bei ihm alle Schenkel gelb sein sollen, während die Männchen von addita nie gelbgefärbte Schenkel besitzen. Auf jeden Fall ist es aber eine Art, die der addita ungemein ähnlich sein mul. 188. A. serrulata. Die Art ist das Weibchen einer Mydaea und nicht, wie Thomson meint, vielleicht zur Gattung Coenosia zu ziehen. Ich habe mir von der Type folgende Bemerkungen gemacht. Stirn und Wangen vor- ragend, letztere neben der Fühlerbasis mit schwarz schillerndem Fleck, Backen ziemlich breit, Taster und Fühler schwarz, letztere mit lang gefiederter Borste, Thorax grau, wie bei M. duplicata, der sie auch sonst in der Färbung gleicht, mit 4 deutlichen Striemen; de 3, pra fast gar nicht vorhanden, st 1, 2, die untere ziemlich tief stehend, so daß ihre Stellung allerdings der der echten Coenosien nahe kommt. Hinterleib eiförmig, ziemlich hoch gewölbt, seitlich etwas zusammengedrückt, grau, 2 kleine Flecke auf Ring 2 braun, von der Mitte des 3. Ringes an abstehend beborstet. Beine schwarz, Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 1 sehr langen Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 70 Prof. P. Stein: und kräftigen Borste (andere vielleicht abgebrochen), Hinterschienen außen mit 2 kleinen, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel gelblichgrau mit sehr kräftigem Randdorn, Randader beborstet, kleine Querader deutlich gebräunt, hintere oben und unten mit braunem Punkt, 3. und 4. Längsader schwach divergierend, hintere Querader gerade und steil, Schüppchen schwach gelblich, Schwinger gelb. Anmerkune.Die Wiedemann sche tripunetata ist nach der Be- schreibung der obigen Art offenbar ähnlich. Ob sie mit ihr zusammen- fällt, ist um so weniger zu bestimmen, als es nach meiner Erfahrung mehrere Arten gibt, auf welche die Wiedemannsche Beschreibung annähernd paßt. Auch Adams führt in seinen „Diptera africana“ eine Art an, von der er sagt, daß) sie mit Ausnahme der Beinfärbung vollständig mit tripunctata übereinstimmt. 189. A. ochripes. Thomson gibt an, daß die Art der vorigen ähnlich und ver- wandt sei. Das gilt aber nur für die Flügelzeichnung. Die Fühler- borste fehlt dem Stück, Schenkel und Schienen sind ganz gelb, im übrigen gleicht die Art völlig der Hylemyia limbinervis Wied., über die ich an den verschiedensten Stellen berichtet habe, und ist höchst- wahrscheinlich mit ihr identisch, jedenfalls aber eine Aylemyia. 190. A. lenticeps. Ist das Weibchen einer Mydaea. Augen hoch, Stirn und Wangen nicht vorragend, Backen schmal, Fühler und Taster schwarz, erstere an der Basis grau, mit lang gefiederter Borste. Thorax vierstriemig, de 4, pra fast ganz fehlend, st 1, 2, die untere etwas kleiner. Schild- chen an der Spitze gelb. Hinterleib eiförmig, grau, Endhälfte des 4. Ringes gelblich, Ring 2 und 3 mit je einem Paar nicht sehr scharf begrenzter bräunlicher Flecke, vom Hinterrande des 3. Ringes an abstehend beborstet. Beine gelb, Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt und innen ahgewandt mit je 1 Borste. Flügel graulichgelb, 4. Längsader am Ende ganz schwach aufgebogen, hintere Querader steil und nach innen gebogen, Randdorn fehlt, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 191. A. macronycha. Ist eine Limnophora. Augen nur durch eine äußerst schmale Strieme etwas getrennt, Stirn wenig, Wangen nur in feiner Linie Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa. 71 vorragend, Backen schmal, Hinterkopf unten gepolstert, Mundrand etwas vorgezogen, Vibrissenecke noch über dem unteren Augenrande. Fühler schwarz mit deutlich behaarter Borste. Thorax hinter der Naht schwarz mit schwachem Glanze, vor dem Schildehen mehr oder weniger bräunlichgrau bestäubt, die Naht schmal grau bestäubt, aber in der Mitte unterbrochen durch eine schwarze, bis zum Vorderrande sich erstreckende Mittelstrieme; neben der letzteren findet sich jeder- seits, an den Vorderrand anstoßend, ein schwarzer Fleck, der aber durch so dunkle bräunliche Bestäubung von der Mittelstrieme ge- trennt ist, dal bei oberflächlicher Betrachtung Mittelstrieme und Seitenflecke eine zusammenhängende Vorderrandbinde zu bilden scheinen ; außerdem zeigt sich eine breite, von den Schulterecken bis zur Flügelwurzel laufende Strieme heller grau bestäubt; de 3. Hinter- leib länglich, etwas flach gedrückt, bräunlichgrau bestäubt, 2. und 3. Ring mit je einem Paar großer, die ganze Ringlänge einnehmen- der, dreieckiger Flecke, die in der Mittellinie einander ziemlich ge- nähert sind. Man könnte auch sagen: 2. und 3. Ring mit je einem großen trapezförmigen Fleck, der in der Mitte durch eine schmale, grau bestäubte Strieme in zwei Hälften geteilt ist. Mitte und Hinter- rand des 4. Ringes sind mit ziemlich kräftigen abstehenden Borsten besetzt. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorder- schienen wohl borstenlos, Mittelschienen hinten mit 1, Hinterschienen außen abgewandt mit 1 ziemlich langen und kräftigen, innen ab- gewandt mit 1 kürzeren Borste. Flügel gelblichgrau, ohne Randdorn, 4. Längsader am Ende etwas aufgebogen, hintere @Querader schief und kaum geschwungen, 3. Längsader an der Wurzel mit 2 Börst- chen, Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. Anmerkung. Ich habe vorstehende Beschreibung nach einem Männchen der Budapester Sammlung angefertigt, das ich mit der Stockholmer Type verglichen habe und das aus Paramatta bei Sydney stammt. | 192. A. Idiina. Ebenfalls eine Zimnophora. Augen durch eine sehr schmale schwarze Strieme und feine graulichweiße Orbiten etwas getrennt, Stirn und Wangen nicht vorragend, Backen etwas breiter, Mundrand ein wenig vorgezogen. Fühler und Taster schwarz, erstere mit kurz behaarter Borste, Rüssel ziemlich schlank, glänzend schwarz. Thorax grau, eine Querbinde unmittelbar hinter der Naht, die sich an den Seiten des Thoraxrückens nach hinten bis zum Schildchen erstreckt, o schwarz; dieselbe sendet zum Vorderrande des Thorax 3 schwarze Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 12 Prof. P. Stein: Striemen,. von denen die mittlere zwischen den Dorsozentralborsten liest, während die seitlichen oberhalb der Schulterbeulen endigen ; de 3. Schildchen schwarz, Spitzenhälfte grau. Hinterleib schmal, grau, 1. Ring braun, 2. und 3. Ring mit je einem Paar Ziemlich großer brauner Flecke, die die ganze Länge der Ringe einnehmen und vorn schmäler, hinten ziemlich breit sind, 4. Ring mit einer braunen Mittelstrieme. Beine schwarz, Pulvillen wenig verlängert, Beborstung wie bei der vorigen Art. Flügel gelblichgrau, 3. und 4. Längsader etwas kon- vergierend, indem sich jene ein wenig abwärts, diese aufwärts biegt, Schüppchen sehr ungleich, weißlichgelb, Schwinger gelblich. Länge 4 mm, das Weibchen wahrscheinlich, wie Thomson angibt, 5— 6 mm. 193. A. platystoma. Unterscheidet sich von Limnophora normata Big., wie ich sie in der Zeitschr. für Hym. und Dipt. 280.61 (1907) ausführlicher beschrieben habe, nur dadurch, daß sich außer den 3 schwarzbraunen Thoraxstriemen jederseits noch eine findet, die sich von oberhalb der Schulterbeulen bis zur Flügelwurzel erstreckt. Immerhin ist est mög- lich, daß es sich um eine besondere Art handelt. 194. A. mieropteryx. Ist nach meiner Überzeugung nichts weiter als Anthomyia albieineta Fall., der sie in Färbung, Zeichnung und Beborstung voll- ständig gleicht. Die Vorderhälfte des Thorax ist allerdings bei dem Stockholmer Stück mehr grau gefärbt, doch erkennt man, daf dies nicht die natürliche Färbung ist, sondern eine durch irgend welche Ursache veränderte. 195. A. bisetosa. Ich habe schon in den Termesz. Füz. XXIH. 143 (1901) die Vermutung ausgesprochen, dab disetosa mit der Schinerschen vicarians zusammenfalle und finde dieselbe nach Ansicht der Type bestätigt. Beide sind aber wieder identisch mit der von Walker in den Proc. Linn. Soc. Lond. I. 129. 131 (1856) beschriebenen illocata, so daß der letztere Name die Priorität hat. Die Art ist übrigens keine Mydaea, sondern, wie sich schon aus ihrer großen Ähnlichkeit mit pluvialis L. ergibt, eine Anthomyia. 196. A. tempestatum. Ist nichts weiter als die Form von A. pluvialis, die ein ganz schwarzes, nur an der Spitze graues Schildchen besitzt. Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa. 73 197. A. lanierus. Identisch mit Chortophila eilierura Rnd., die bekanntlich ein Kosmopolit ist. 198. A. platygaster. Das Weibchen der vorigen Art. 199. A. ochrogaster. Ist das Weibchen einer Fannia vom Verwandtschaftskreis der pretiosa Schin., mit der sie große Ähnlichkeit hat. ‚Fühler braun, 2. Glied gelbrot, Borste pubeszent, Taster gelb. Thorax und Schild- chen blaugrau, die Schulterbeulen und die ganzen Brustseiten gelb, über den Mittelhüften undeutliche bläulichgraue Flecke, a deutlich zweireihig, pra vorhanden. Hinterleib ganz gelb, Beine gelb, Vorder- schienen borstenlos, Mittelschienen fehlen, Hinterschienen außen mit 1, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel schwach gelblich, 3. und 4. Längsader parallel, Schüppchen gleich- groß, gelblich, Schwinger gelb. — Ich kenne die Art auch aus mehreren Orten des Staates Washington. 200. A. brevipalpis. Wie ich schon im Kataloge der paläarktischen Dipteren bemerkt habe, identisch mit Euryomma peregrinum Meig. 201. Coenosia punctipes. Thomson gibt von dieser Art eine ungemein ausführliche Beschreibung, die aber soviel unwesentliche Merkmale enthält, daß ich nur das Wichtigste hervorhebe. Aschgrau. Fühler kürzer als das Untergesicht, Borste dünn, an der Basis oberseits sehr kurz behaart, unterseits nackt, Taster braun. Thorax braungrau, 3 schmale Striemen, von denen die mittlere etwas breiter ist und über die Akrostichal- borsten läuft, während die seitlichen sehr schmal sind und genau auf den Dorsozentralborsten liegen, braun; a zweireihig, kurz. Hinterleib hinten etwas zusammengedrückt, 1. Ring mit 2 sehr kleinen braunen Punkten, 2. und 3. Ring mit je einem Paar größerer, runder Flecke und einer abgebrochenen Rückenlinie, 3. und 4. Ring auf der Mitte beborstet, am Hinterrande nur behaart; Hypopyg etwas kugelig an- geschwollen, von der Seite gesehen vorragend, Bauchlamellen mäßig entwickelt. Beine gelb, Hüften grau, Pulvillen und Klauen ziemlich lang; Vorderschienen mit 1 nicht sehr langen Borste, Mittel- schienen außen vorn und außen hinten mit je 1 Borste, von denen Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910), 74 ProimEaSmeine jene etwas tiefer steht, Hinterschienen außen vor der Spitze mit 1 ziemlich langen, außen abgewandt auf der Mitte mit 1 langen, innen abgewandt, ein klein wenig tiefer stehend, mit 1 kürzeren Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit 2, zugekehrt mit 1—2 Borsten. Flügel ziemlich schmal, gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und gerade, letzter Abschnitt der 4. Längsader nicht viel länger als der vorletzte, 6. Längsader bis etwas über die Mitte reichend, die ungleichen Schüppcehen weiß, Schwinger gelblich. Anmerkung. Von dem braunen Fleck vor der Spitze der Schenkel, den Thomson erwähnt, habe ich an dem mir gesandten Stück nichts wahrnehmen können, vielleicht ihn aber auch übersehen. Jeden- falls verschwinden solche kleine Flecke an getrockneten Exemplaren oft vollständig. 202. C. picierus. Ist der vorigen sehr ähnlich. Borste an der Basis oben und unten etwas länger gefiedert als bei der vorigen Art, aber immer noch ziemlich kurz. Thorax mit 2 feinen braunen Striemen, die über die Dorsozentralborsten laufen, a viel kleiner und feiner als bei punctipes. Hinterleib von derselben Gestalt, Basalteil des Hypopygs wohl erkennbar, bei der vorigen versteckt, 1. Ring ungefleckt, 2. bis 4. mit je einem Paar brauner runder Flecke, die des 4. aber sehr klein, Rückenlinie fehlt. Beine schwarzgrau, Schienen gelb, ihre Be- borstung wie bei der vorigen, Mittelschenkel unterseits vorn mit 2—3, hinten mit 6—7 langen Borsten, während sich bei punctipes unten nur etwa 4 Borsten finden, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach lang beborstet, zugekehrt nur auf der Mitte mit 1 langen Borste. Flügel mit deutlichem Randdorn, alles übrige wie bei der vorigen. 203. C. maecularis var. Die Art hat große Ähnlichkeit mit torrida Wied. (macularis Wied., compressicauda Stein), unterscheidet sich aber von dieser und einer Anzahl anderer nahestehender Arten durch mehrere Merkmale Bau des Kopfes, Färbung der Fühler, Taster und des Thorax genau wie bei der genannten Art. Der 1. Hinterleibsring ist ganz durch- scheinend gelb, der 2. nur an den Seiten, während er auf dem Rücken nebst dem übrigen Teil des Hinterleibes grau ist; 2. und 3. Ring mit je 3 ziemlich großen, fast die ganze Ringlänge ein- Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa.. 75 nehmenden dunklen Flecken, 4. Ring, wie es scheint, nur mit 2 Flecken. Beine ganz gelb, während bei allen Weibchen der oben genannten Arten die Schenkel verdunkelt sind ; Vorderschienen mit 1 langen Borste, Mittelschienen mit je 1 Borste außen vorn und außen hinten, wodurch die Art ebenfalls von den obigen abweicht, Hinterschienen außen und außen abgewandt mit je 2 Borsten, einer langen auf der Mitte und einer kürzeren in der Nähe der Basis, innen abgewandt mit 1 ziemlich langen Borste, Hinterschenkel unter- seits abgewandt mit mehreren langen Borsten, zugekehrt mit etwa 3. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4.'Längsader von der kleinen Querader an ganz allmählich, aber nur mäßig diver- gierend, hintere Querader steil und gerade, 6. Längsader bis über die Mitte sich erstreckend, die ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. Länge 5 mm. 204. C. latifrons. Gleicht ungemein der von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XL. 263.5 (1897) beschriebenen ovata. Die Fühler sind aber entschieden etwas kürzer, das 3. Glied an der Basis gelb, der Thorax ungestriemt. Der 1. und 2. Hinterleibsrng sind von der Seite gesehen durch- scheinend gelb, auf dem Rücken grau. Im übrigen stimmt die Art in Gestalt, Beborstung und Zeichnung des Hinterleibes, Färbung und Beborstung der Beine und den anderen Merkmalen vollständig mit ovata überein. - 205. C. boops. Ist eine Caricea. Fühler gelb, Borste kurz gefiedert, Taster gelb. Thorax grau, ohne Striemung. Hinterleib von derselben Gestalt wie bei erythrocera, alma, verna und den übrigen Arten der Gattung, 1. Ring ganz durchscheinend gelb, 2. nur an den Seiten, der Rücken und der Rest des Hinterleibes grau, 2., 3. und 4. Ring mit je einem Paar scharf begrenzter, runder schwarzer Flecke. Beine ganz gelb, Pulvillen und Klauen kurz. Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen hinten mit 1 kleinen, Hinterschienen außen in der Nähe der Basis mit 1 nicht sehr langen, wahrscheinlich auch auf der Mitte mit 1, die aber abgebrochen ist, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel blaßgelb, ohne Randdorn, Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. Länge 35 mm. 206. ©. compressiventris. Gleicht im Habitus außerordentlich der oben erwähnten torrida Wied., mit der sie auch im Bau des Kopfes, Färbung der Fühler, Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft H und IE (28. Februar 1910). 76 Prof. P. Stein: Taster und des Thorax übereinstimmt. Die Bildung des 4. Hinter- leibsringes sowie des Hypopves ist ebenfalls dieselbe, indem jener in eine Spitze ausgezogen und beide kielartig zusammengedrückt sind. Der ganze Hinterleib ist durchscheinend blaßgelb, der 3. Ring läßt nur auf einer Seite einen kleinen rundlichen Fleck erkennen, während der 4. unregelmäßig gefleckt ist. Der zusammengedrückte Teil des Hinterleibes ist mit zahlreichen aufwärts gerichteten Borsten besetzt, die scharfe Ecke an der Spitze mit einigen längeren Borsten. Beine gelb, Pulvillen und Klauen kurz; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1, Hinterschienen außen auf der Mitte mit 1 kleinen, außen abgewandt mit 1 längeren, innen abgewandt mit 1 kürzeren Borste. Flügel hlaßgelb, 2. Längsader an der Spitze mit braunem Längsfleck, der den Vorderrand erreicht und sich nach hinten zu, allmählich blasser werdend, bis über die 3. Längsader hinaus erstreckt. Länge 35 mm. 207. C. pipunculina. Diese von Nord- bis Südamerika ziemlich verbreitete Art muß den Namen despecta Wlk. führen. Sie ist unter diesem Namen zu- erst von Walker beschrieben, dann kurz darauf als antica, während sie sich in seiner Sammlung auch noch unter der Bezettelung mult- plicata und praeterita finde. Bigot hat die Art als Hydrophoria calopus und als Limnophora rufipes beschrieben, während ich selbst sie unter dem Namen insignis einführte. An den 2 Dorsozentral- borsten hinter der Naht und der eigentümlichen Beborstung der Hinterschienen (je 1 außen, außen abgewandt, innen abgewandt und innen zugekehrt, sämtlich recht lang und fast in gleicher Höhe stehend) ist die Art leicht zu erkennen. 208. C. exeisa. Ist eine Atherigona und gehört wegen des von Thomson er- wähnten flachen Ausschnittes an der Spitze der Vorderschenkel zur Untergattung Aeritochaeta, die Grimshaw in der Fauna Hawaiiensis 41 (1904) aufstellte, ohne jedoch dieses einzigen Merkmals, welches die Gattung von Atherigona unterscheidet, Erwähnung zu tun. Nach ihm ist esnur ein Artmerkmal und auch ich würde es dafür gehalten haben, wenn ich nicht vor kurzem durch das Zoologische Museum in Cambridge eine Art von den Seychellen kennen gelernt hätte, die gleichfalls das genannte eigentümliche Merkmal aufweist. Leider wurde mir von der Thomsonschen Type nur ein Weibchen zu- Die von Thomson beschriebenen Anthomyiden der Eugenies Resa. 77 geschickt. Nach diesem zu urteilen ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Thomsonsche Art mit meiner trilineata und der Grim- shawschen pulvinata zusammenfällt. Ich habe mir von exeisa folgende Bemerkungen gemacht. Stirnmittelstrieme, Fühler und Taster schwarz, letztere an der äußersten Basis bräunlich. Thorax grau, ohne Striemung, Schulterbeulen und Spitze des Schildehens gelblich. Hinter- leib schmutziggelb, grau bestäubt, 1., 2. und 3. Ring mit je einem Paar ziemlich großer Flecke, die dem Hinterrande anliegen und vorn etwas zugespitzt sind, 2. und 3. Ring außerdem mit hinten ab- gekürzter Mittelstrieme. Beine gelb, Vorderschenkel und Spitze der Vorderschienen geschwärzt, Hinterschenkel und Hinterschienen scheinen auch an der Spitze etwas gebräunt zu sein. 209. ©. falcata. Ein Atherigona-Weibchen. Stirnmittelstrieme blaß ockergelb, Fühler schwarz, Basis bräunlichgelb, Borste gelblich, 2. Glied nicht verlängert, Taster weißgelb. Thorax grau, Schulterbeulen gelblich, Schildchen, wie es scheint, an der Spitze nicht gelblich. Hinterleib gelb, ganz durchscheinend, 2. bis 4. Ring mit je einem Paar runder, schwarzer Flecke, die allmählich kleiner werden, und einer ziemlich verloschenen Rückenstrieme. Hüften blaßgelb, nur blaßgelbe Hinterbeine vorhanden. 210. C. simplex. Das Männchen einer Atherigona. Stirnmittelstrieme, die kräftigen und langen Fühler und die Taster schwarz. Thorax und Schildchen grau, Schulterbeulen gelblich. Hinterleib durchscheinend gelb, 2. Ring mit einem Mittelfleck, 3. mit einem weit größeren, der wahrschein- lich aus 2 seitlichen Flecken und einer Mittelstrieme zusammen- geflossen ist, 4. Ring ebenfalls gefleckt; Hypopyg in 2 kurze Zipfel ausgezogen. Beine blaßgelb, Vorderschenkel an der Spitzenhältte, Vorderschienen und alle Tarsen schwarz. Etwas über 3 mm. 211. Lispe grandis. Eine schon durch ihre Größe von etwas über 9 mm auffallende Art, von der ich mir folgende Bemerkungen gemacht habe. Fühler schwarz, Borste nicht sehr lang gefiedert, Taster gelblich. Thorax ziemlich glänzend schwarz, 2 Mittelstriemen, die innerhalb der Dorsozentralborsten liegen, bräunlichgrau bestäubt und bei reinen Stücken bis hinten zu verfolgen, eine von den Schulterecken bis zur Flügelwurzel sich erstreckende breite Strieme noch heller bestäubt, Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und; HI (28. Februar 1910). 78 Prof. P. Stein: Die v. Thomson beschriebenen Anthomyiden d. Eug enies Resa. die Brustseiten blaugrau; de nur 2 stärkere vor dem Schildchen, von denen die vordere auch schon viel kleiner ist, im übrigen der Thorax auf dem Rücken ohne stärkere Borste. Hinterleib bläulichgrau mit so großen glänzend schwarzen Fleckenpaaren, dab nur eine schmale, am Hinterrande der Ringe etwas breitere Mittellinie, die Vorderränder zu beiden Seiten und schmale Hinterränder von der Grundfärbung übrig bleiben. Beine schwarz, Schienen an der Basis mehr oder weniger ausgedehnt rötlich; Vorderschienen mit 1, Mittelschienen hinten mit 1, Hinterschienen außen, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 1 Borste auf der Mitte; Vorderschenkel unterseits nur vor der Spitze mit 1 kräftigen Borste (andere vielleicht ab- gerieben), Mittelschenkel unterseits borstenlos, Hinterschenkel unter- seits abeewandt mit je 1 Borste auf der Mitte und vor der Spitze. Flügel schwach gelblich, 4. Längsader vom letzten Drittel ihres End- abschnittes an ziemlich stark aufgebogen, hintere @Querader schief und nicht geschwungen, Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. Anmerkung. Durch die Färbung und Zeichnung des Thorax, sowie durch die Zahl der Dorsozentralborsten unterscheidet sich die vor- stehende Art von meiner in den Ann. Mus. Genova XX. 398.1 (1900) beschriebenen L. eyrtoneurina, mit der sie in allen übrigen Merk- malen große Ähnlichkeit hat. 212. L. vittipennis. Fühler kürzer als das Untergesicht, schwarz, Basis rötlichgrau, Borste lang gefiedert, Taster blaßgelb. Thorax grau mit 3 breiten braunen Striemen, de 4, die beiden ersten kürzer. Hinterleib ziemlich schmal, zugespitzt, bläulichgrau, die paarigen Flecke zu groben Trapezen zusammengeflossen, der ganze Hinterleib ziemlich glänzend. Beine schwarz, Schienen rot; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittel- schienen hinten mit 1, Hinterschienen außen abgewandt der ganzen Länge nach kurz bewimpert, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 1 Borste. Flügel vor der Spitze mit bindenartiger grauer Trübung, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade. 213. L. metatarsalis, 214. L. hyalinipennis. Männchen und Weibchen von L. pygmaea Fall. 79 Etudes dipterologiques. Par le Dr. J. Villeneuve A Rambouillet. I. Sur Gymnochoristomma bosnica Strobl. En 1904, je recus de Mr. le Prof. Dr. van Oye, de Lille, sept individus d’une Homalomyia „teratologique“ qu'il avait prise les 29 et 30 juillet sur les vitres de la Faculte libre des Sciences de cette ville. Mr. le Dr. van Oye qui s’interesse beaucoup aux Dipteres etait au courant de l’anomalie sigenalee par Stein (Berlin. Ent. Zeitschr., Bd. XL, 1895. H. 1, p. 116—-117); mais, comme il me le faisait tr&s exactement remarquer, les 7 exemplaires en question etaient des S tous porteurs de soies orbitaires externes. „Ce sont, m’eerivait-il, des individus mäles rapproches du type femelle par arret de developpement“ et & l’appui de cette interpretation, il m’exposait les tr&s interessantes considerations qu’on lira plus loin. Les choses en etaient demeurees la, lorsqu’en lisant la note inseree par Mr. Strobl dans la 3° partie de Spanische Dipteren (Verhandl. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 1909, p. 240) qui concerne Gymnochoristomma bosnica Strobl, j’acquis aussitöt la certitude que cette soi-disant espece n’etait pas autre chose que mes exemplaires anormaux recus de Lille. Il en est bien ainsi: 5 indi- vidus realisent exactement la description de Strobl; le 6° a le front notablement retreci avec la callosite des tibias intermediaires plus accusee; le 7° enfin a les orbites qui se touchent en arriere, une forte callosite tibiale bien dessinee, les robustes soies medianes et laterales entre les femurs intermediaires et la houppe d’aiguillons A la partie moyenne de ces derniers telles qu’on les observe chez Homalomyia scalaris F. & normalement. En me&me temps, on voit apparaitre une esquisse des taches de l’abdomen. II n’est done pas douteux pour moi, dans ces conditions, qu’il s’agit non d’une „Bastardform“ de Homalomyia scalaris F. et de H. incisurata Zett. comme le croyait Stein d’apres l’exemplaire unique de Strobl, mais seulement d’un simple cas teratologique de H. scalaris qu’on reconnait manifestement chez tous ces individus oü rien ne justifie l’intervention de H. incisurata. Ceci etabli, il convient de se demander quelle peut ötre la cause qui a determine ici l’amoindrissement plus ou moins accuse des caracteres sexuels secondaires mäles et l’apparition, constante Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 80 Dr. J. Villeneuve: chez tous, d’un caractere propre aux ©, A savoir les soies orbitaires externes. Or, il est bien connu que l’atrophie des glandes ou des ele- ments genitaux mäles provoquee par une cause quelconque entraine le non-developpement des caracteres sexuels externes correspondants. Aussi l’eminent Professeur de Lille considere-t-il la presence des soies orbitaires avec une largeur de front plus ou moins grande, des callosites tibiales plus ou moins effacees, ete., comme pouvant etre liee simplement A un defaut de developpement des organes genitaux internes chez des individus originairement mäles. „Les specimens de Mr. Stein, ajoute-t-il, !) oü les soies orbitaires ont disparu, ne seraient que les termes exträmes de la serie presentee par les miens, realisant un arret de developpement minimum. Je me demande si chez ces individus l’arr&t de developpement ne constituerait pas un cas de castration parasitaire analogue A ceux que M. le Prof. A. Giard a fait connaitre chez beaucoup d’Artbropodes. Je regrette bien n’y avoir pas pense quand mes specimens etaient encore frais: peut-etre alors eüt-on pu y decouvrir, dans les glandes genitales, des Gre- garines ou autres Sporozoaires agents de la castration.“ Evidemment ce n’est la qu’une hypothese mais combien sedui- sante! et il semble bien que c’est dans cette voie qu'il faudra cher- cher l’explication de ces cas anormaux: l’examen histologique et mieroscopique des organes reproducteurs internes peut seul, en effet, donner A ces observations une valeur complete au point de vue biologique. | Aussi conviendrait-il, comme le conseille egalement Mr. van Oye, de placer en alcool les sujets presentant une anomalie simi- laire, apres avoir fait une entaille, avec la pointe d’un scalpel ou de fins eiseaux, de chaque cöte de l’abdomen au niveau de la mem- brane souple qui unit les tergites et les sternites, pour rendre possible ulterieurement l’examen des parties essentielles de l’appareil genital. Les faits connus qui ressortissent A la castration parasitaire sont des plus instruectifs. On sait que sous cenom Giard entendait l’ensemble des modifications produites par un parasite, animal ou vegetal, sur l’appareil generateur de son höte ou sur les parties de l’organisme en relation indirecte avee cet appareil. On connaissait depuis longtemps les effets produits par la castration chez les Ver- tebres superieurs et l’apparition chez les eunuques de certains carac- teres sexuels secondaires appartenant au sexe femelle. Giarda !) Communication £crite. Etudes dipterologiques. s1 etabli comme un fait general qu’au point de vue morpholoeique, la castration parasitaire peut, elle aussi, produire, chez un animal d’un sexe determine, des caracteres sexuels secondaires du sexe oppose; qu’enfin, les effets de la castration parasitaire sont variables avec l’epoque de l’infestation. (La Castration parasitaire et ses consequences biologiques chez les animaux et les vegetaux, in Expose des titres et travaux scientifiques de Alfred Giard publie en mai 1896.) Giard lui-möme avait eu l’occasion d’etudier une centaine d’exemplaires de Tipula oleracew infestes par une entomophthoree, Entomophthora arrenoctona. Tous les individus infestes, sans ex- ception, etaient des mäles, en apparence du moins. Pourquoi cette eurieuse particularite? Mr. Giard emettait U’hypothese d’une modi- fication des caracteres exterieurs des Tipules sous l’influence du parasite agissant des le jeune äge. Or, le sexe des Tipules infestees avait ete uniquement determine d’apres les caracteres genitaux ex- ternes, toute la masse des visceres ayant disparu par suite de l’en- vahissement par l’entomophthoree et il est possible que la presence du parasite ait occasionne l’hyperpolyandrie apparente des Tipules. Il est done opportun d’appeler l’attention des observateurs sur ces faits interessants afın que ceux-ci recoivent l’interpretation con- venable et enrichissent nos connaissances biologiques. - HI. Anomalie analogue ä la precedente constatee chez un Syrphide: Platychirus peltatus Meig. Je viens de recevoir encore de Mr. le Prof. Dr. van Oye, qui a decidement la main heureuse pour ce genre de captures, un Q de Platychirus peltatus Meig. qui realise de la facon la plus nette l’anomalie deja representee par Gymnochoristomma bosnica de Strobl. Cet individu a ete pris a Lille le 27 mai 1908. La con- formation de la tete est celle de la © ainsi que la largeur du front; il en est de m&me de l’abdomen qui est assez large mais avec 3 paires de taches seulement. De mäme, la pubescence generale du thorax et de l’abdomen est courte et päle comme celle des © et aussi les 2 paires de pattes anterieures sont entierement jaunes. Mais le 4° segment abdominal est court et brillant comme chez le et il porte les pieces de l’organe genital dont le developpement exterieur parait egalement celui d’un S normal. Les pattes anterieures seulement portent les attributs du mäle, ä savoir la dilatation du 1°” article tarsal mais un peu attenuce, et la rangee de soies de la face posterieure des femurs, soies qui sont notablement moins robustes que normalement. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 82 Dr. J. Villeneuve: Öet individu donne A penser que cette forme d’anomalie peut s’etendre A toutes les familles et peut-etre est elle en relation avec l’habitat et le developpement larvaires. En tous cas, elle parait relever ici, avec plus de vraisemblance encore que chez Homalomyia scalaris, de l’interpretation judicieuse fournie par le Dr. van Oye car je ne vois pas quel croisement d’especes on pourrait invoquer pour l’expliquer. III. A propos de quelques Tabanus types de Brauer. Gräce ä la bienveillance de Mr. A. Handlirsch, jaai pu etudier de visu les types suivants de la collection de Vienne et ma reconnaissance est d’autant plus grande que nombreux etaient les exemplaires de chaque espece qui m’ont ete communiques. En m&me temps, j’ai tenu A revoir les types de Meigen du Museum de Paris afın d’etablir entre tous ces types une comparaison dont les resultats ne pussent laisser place au doute. !) 1. Tabanus tropieus. — Tlusieurs Z et 2 de l’espece bien connue sous ce nom. Üe n’est pas „Zropieus“ de Meigen comme quelques-uns le disent; e’est 7. Zuridus Meig. d’apres les 2 exem- plaires, Z et ©, du Museum de Paris. 2. Tabanus solstitialis. — Üest un melange de Tabanus dis- tinguendus Verrall et de T. solstitialis apud Verrall. Üette distinction est bonne et saute aux yeux; cependant je dois faire remarquer que: 1. T. distinguendus repond & T. tropicus Meig. en partie, car dans la collection de Paris 7. tropieus Meig. comprend 4 individus, A savoir 2 & de T. distinguendus, 1 8 de T. fulvicornis Meig. (—= montanus Brauer partim) et une © de T. apricus Meig. 2. que T. solstitialis apud Verrall ne repond pas exactement au vrai solstitialis type de Meigen. Üe dernier, represente au Museum de Paris par une © unique, qui d’apres la description doit etre l’exemplaire original, est plus petit; l’abdomen est tout entier brillant et la bande noire dorsale est plus etroite car elle a moins du !/, de la largeur totale; en un mot, il est loin de ressembler au T. solstitialis de Verrall. Je n’ai jamais vu qu’un Ö ressemblant aA la © de Meigen; il a le facies d’un petit exemplaire de T. tropieus jrauer mais la tete est autre et faconnde comme 7. luridus Brauer, 1) En 1905 (Ann. Soc. ent. France), j’ai commis la faute de rapporter les Tabanus de Meigen aux espöces de Brauer dont je ne connaissais pas les Types. Etudes dipterologiques. 35 avec 2 bandes oculaires seulement; je n’ai pu, jusqu’a present, le rapporter A aucune des especes dont le Z est connu. Ce 5 curieux appartient ä ma collection. Il y a encore dans la collection Brauer une © (Paris, coll. Winthem) repondant ä la forma melanochroitica du T. solstitialis; je pense que c'est en realite la var. bisignatus du T. tropieus de cet auteur. J’avais erü autrefois que T. bisignatus Jaenn. etait une espece distinete (Feuille des Jeunes Naturalistes, XXXV, 1905, p. 58—59) en me basant sur un aberrant que je suppose aujourd’hui appar- tenir & T. lateralis Meig. quoiqu’il realise mieux, par ses grosses facettes oculaires, la description du T. nigricornis 5 Zett. apud Brauer !). Mais, depuis, j’ai pu me convaincre que tous mes exem- plaires & de T. tropieus Br. provenaient des m&mes localites que le T. bisignatus @, tres commune aux environs de Paris oü je n’ai jamais capture la © normale. Quant A la variete solstitialis palpis nigrocinereis debrauer, elle est representee, dans la collection, par un et une © de la H'* Styrie (Obersteiermark). Ils se rapprochent du veritable solstitialis de Meigen. Le surtout, bien qu’il ait la tete comme T. distinguendus, a le thorax d’un noir assez brillant a pubescence noirätre dressee; la bande dorsale de l’abdomen est egalement brillante, d’egale largeur sur les 2° et 3° segments; les palpes sont herisses d’une longue pilosite touffue un peu obscure en dessous. — Üette jolie variete est de forte taille. 3. T. montanus. — Espece dont l’etude est fort interessante comme on va le voir. Elle comprend dans la collection de Brauer 2 especes distinctes: T. fulvicornis Meig. et T. montanus Meig., Verrall (= T. Braueri Villen.). Le T. fulvicornis Meig. est la forme normale deerite par Brauer; elle comprend 2 & et de tres nombreuses © parfaitement semblables aux 2 © de fulvicornis types de Meigen a Paris. C’est le T. montanus de Strobl d’apres un type de Styrie. Toutes ces Q© ont le 3° article des antennes d’un jaune rougeätre vif, a base tres elargie, en sorte que le 3° article est a peu pres aussi large a la base que long. Les poils derriere le tubercule ocellaire sont un peu plus longs que chez T. montanus Meig. qui suit. Le T. montanus Meig. repond aux „dunklen Varietäten“ de Brauer et ä la © type de Meigen de Vienne ainsi qu’aux 2 © t) Cette espece de Brauer ne parait pas ötre la vraie et il y aura lieu d’en revoir aussi le Type. Wiener Entomologische Zeitung, XXJX. Jahrg., Heft II und II (28. Februar 1910). 34 Dr. J. Villeneuve: types de Paris. (Meigen dit que sa description est faite d’apres ' 3 9). — lei le 3° article des antennes est ou entierement noir ou diseretement teinte de rouge & son origine 'seulement; il est mo- derement elargi ä la base en sorte qu’il est presque 2 fois plus long que large. Brauer dit le 1”, ou le 1% et le 2° segments de l’abdomen teintes de rouge; en realite, il y a ordinairement 3 seg- ments plus ou moins d’un brun rouge.!) Il n’existe que des © de cette espece dans la collection Brauer; rien de surprenant puisque cestle Z qui est decrit par cet auteur sous le nom de T. borealis! Ceci explique l’embarras de Verrall qui ne peut distinguer de son T. montanus (repondant A celui de Meigen) 1’ exemplaire g quil avait recu sous lenom de T. borealis et qui vraisemblable- ment avait ete determine d’apres Brauer (Üf. British Flies, V, p: 366, en note). On comprend aussi l’embarras de Pandelle qui, par ses chasses des Pyrenees, constate que Brauer a dü transposer les et, pour le prouver, refait la description du 7. montanus Meig., Verr. oü il ceroit reconnaitre, mais ieci & tort, le 7. solstitialis. Moi-m&me, enfin, qui avais lu dans le synopsis des Tabanides de France la protestation de Pandelle& et avais cherche cette espece dans sa collection, j’en capturais un grand nombre d’individus au col du Lautaret en 1908 avec M. M. Becker et Schnabl ä qui je fis part de la meprise de Brauer. ; Je la signalai en changeant le nom en celui de Tabanus Braueri (Bull. Soc. Ent. France, n° 16, p. 275—276, 1908). Strobl (Dipt. von Steiermark, 1893, t. I., p. 14) ecerit dans le möme sens: „montanus forma melanochroitica. Fühler ganz schwarz, Hinterleib oben nur an den Seiten des zweiten Ringes deutlich rot, der erste und dritte nur schmal rot gefleckt; unten nur der zweite und dritte Ring seitlich rot gefleckt. Auf Krummholzwiesen des Kalbling mit der Normalform Ende Juli 1835 und 1891 ziemlich häufig, aber nur ©*. Comme suite et consequence de ce qui precede, je dois signaler deux choses inexactes dans le traite de Verrall. Il dit que sur le Ö vivant de son T. montanus, il existe (according to Brauer) 3 bandes oculaires. Ordinairement il y en a deux, mais parfois il n’y en a qu’une. — Verrall enfin (loc. eit. p. 377) croit que Pandelle fait allusion aux especes T. distinguendus et T. solstitialis 1) Cette coloration est vraie chez les individus des collections recentes mais elle tire vers l’orang€ dans les collections anciennes. - Etudes dipterologiques. 85 ' alors que nous avons vu quil s’agissait en realite des S du 7. mon- tanus Br. et du T. dorealis Br. Ü’est une simple erreur d’inter- pretation. 4. T. borealis. — Gomprend 2 especes differentes, A savoir 1 Z de Tabanus montanus Meig., Verr. — et 2 9 de T. borealis Meig. — La description de Brauer est realisee parfaitement dans ces exemplaires. 5. T. luridus. — J’ai vu 4 exemplaires: 2 © provenant de la collection Boheman bien reconnaissables & leur front — et 2 dont !’un de Schiner est endommage mais semble bien neanmoins se rapporter aux 2 © precedentes, dont l’autre qui porte l’etiquette „4. luridus Fall., Suecia“, de la main de Wiedemann, est un bien conserve du T. tropieus Brauer. On peut resumer ainsi cet examen des types de Brauer: Tabanus tropicus = T. luridus Meig. types Z et 9. Tabanus solstitialis —= T. distinguendus Verr. (= tropicus Meig. partim) — T. solstitialis Verr. nec Meig, Tabanus montanus —= T. fulvicornis Meig. type (= tropicus Meig. partim) — T. montanus Meig. type (= eod. nom. Verrall type = T. Braueri Villen.). Tabanus luridus —= eod. nom. Br. nec Meig. Tabanus borealis = T. montanus Meig., Verr., Z —+- T. borealis Meig. ©. NB. Tab. fulvicornis Meig. et T. montanus Meig. ont tous deux une grosse tache noire carrde au milieu du 2e segment ventral de l’abdomen ; ces deux especes sont evidemment tr&s voisines par d’autres caracteres communs. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft FI und III (28. Februar 1910). 86 Dipteres nouveaux. Par le Dr. J. Villeneuve & Rambouillet. I. Rhinophora acutangula n. sp. Nigra,nitida ; antennis obscuris, palpis rufis ; thorace vix cineras- cente, trivittato,; abdominis cingulis albis interruptis lateribusque rufis. Unguiculi maris elongati. Ab omnibus ceteris differt cellula prima posteriore acutissima et breviter petiolata. Longit. 85—9 mm. d. Face et orbites ä reflet blanc; front etroit ayant, au vertex, a peine plus de !/,;, du diametre oculaire; pas de soies orbitaires externes. Genes avec les soies ordinaires, parfois nombreuses et confuses. Thorax saupoudre legerement de cendre sur lequel se detachent a peine 3 larges bandes noires. Abdomen avec une fascie blanche plus ou moins large, in- terrompue, au bord anterieur des segments. Oötes des 1”, 2° et quelque- fois 3° segements plus ou moins largement rouges. 2 soies marginales medianes au 1° segment; 2—4 au 2° segment; une rangee complete aux 5° et 4° segments qui portent aussi quelques faibles soies discales. Ailes grisätres, d’un brun sale A la base. Eperon costal long; origine de la 3° nervure longitudinale avee 1—2 cils. Nervure trans- verse posterieure un peu sinueuse; nervure transverse apicale tres oblique, droite, longue, rejoignant la 3° nervure longitudinale pres du bord de l’aile et A angle tres aigu, en sorte que le petiole de la 1° cellule posterieure de l’aile est tres court. Cuillerons d’un blanc terne. | Pattes ä cuisses epaisses; les ongles et les pelotes tres allonges. Q. Front ayant la largeur de °/, d’oeil; orbites legerement denudees en arriere oü elles presentent un aspect noir assez brillant sous certain jour. La coloration rouge des cötes de l’abdomen empiete sur la partie dorsale oü elle laisse seulement une bande noire mediane. Elle a l’aspect d’une Oliviera. Les ailes sont d’un eris plus sale; les cuillerons d’un blanc legerement orange. Habite le Dauphine; espöce alpine de moyenne et de haute altitude (environs de Grenoble; col du Lautaret). Vole en juillet. Dr. J. Villeneuve: Dipteres nouveaux. s7 I. Wagneria (Phorichaeta) alpina n. sp. Atra, paulum nitida, abdomine nudo apice tantum setoso. Loneit. 4—5 mm. Entierement noire; face et pourtour des yeux a reflet blanc sauf au voisinage du vertex qui est denude et d’un noir assez brillant. Antennes allongees, etroites, raccourcies un peu au-dessus de la bouche; le 2° article parfois ferrugineux. Chete antennaire epaissi seulement & l’origine, avec le 2° article distinet mais non allonge. Palpes jaunes. Genes avec 4—5 soies espacdes et tourndes en bas. Peristome ayant ?/, de la hauteur d’oeil. Thorax et abdomen d’une coloration noire uniforme. Le thorax montre 3 de; st=1:1 normalement. Sceutellum deprime avec 3 soies de chaque cöte, la subapicale tres longue, l’apicale courte et croisee avec celle du cöte oppose. ‚Abdomen remarquable par sa nudite; le dernier segment avec des soies dressees vers son extremite. L’avant-dernier segment porte aussi, chez quelques individus, 2 soies marginales medianes dressees, parfois debiles et couchees. Cuillerons d’un blanc terne, plus ou moins largement bordes d’orange. Ailes ä teinte enfumee s’etendant jusqu’aä la 5° nervure longi- tudinale en arriere, limitee en dehors par les nervures transverses apicale et posterieure et suivant le bord anterieur de V’aile jusqu’äa l’extr&mite de la 3° nervure longitudinale. La petite nervure trans- verse est situee avant la terminaison de la 1° nervure longi- tudinale, la transverse apicale est presque droite et un peu oblique; la 3° nervure longitudinale est cilice jusque pres de la petite trans- verse. Epine costale nulle. ÖOngles courts. Cette espece etait tr&s commune au col du Lautaret en juillet 1908, sur les blocs de gr&s exposes au soleil. Je nm’ai pris qu’un seul sexe. Elle fait partie aussi de la collection deM.M. Becker et Schnabl (möme localite) — et de la collection de Mr. Licht- wardt (Zermatt). III. Catanemorilla pilosa n. gen. n. sp. Cette mouche a la tete absolument conformee comme Nemorilla maculosa Meig. et l’aspect general est encore celui d’une Nemorilla, mais les genes sont pubescentes comme chez Winthemyia R. D. et Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 88 Dr.:J. Villeneuwe: il y a 3 soies sterno-pleurales. A ce titre, elle doit figurer dans un genre distinet pour lequel je propose le nom de Catanemorilla. d. D’un gris obscur avec la bande frontale, l’extremite des palpes et le bord du scutellum rougeätres. Le thorax porte 4 larges bandes noires peu distinetes et une etroite ligne noire parait inter- posee entre les 2 bandes medianes. Abdomen avec les incisures etroitement noires, le dernier segment court, largement borde de noir vernisse et garni lateralement de longues soies noires tournees en bas et en arriere. Le 1° et le 2° segment ont 2 soies marginales medianes, le 3° une rangee complete; le 4° segment est entierement herisse. Le ventre presente un aspect caracteristique: les 2 premiers segments et le bord anterieur du 3° sont d’un noir tres brillant, le reste est mat, d’un noir de suie et couvert d’une assez longue pilosite de m&me couleur, extr&mement touffue et presque couchee. Les ailes ne sont ni etroites ni allongees comme chez Nemorilla, mais l’arrangement des nervures est semblable de möme que la colora- tion; epine costale nulle. Cuillerons blanchätres. Pattes noires, assez courtes et robustes, avec les ongles des pattes anterieures tres allonges. Longueur: 7 mm. Un seul Z' pris en mai ä Cavaliere (dep. du Var). IV. Bothria subalpina n. sp. Je possede un S pris a Grenoble (printemps 1903) et une Q que Mr. Jacob a capturde dans le Jura suisse aux environs de Neuchätel.') De moindre taille que Dothria frontosa Meig. et n’ayant pas comme celle-ci l’abdomen avec de larges bandes d’un noir brillant sur fond cendre clair, ces deux individus ne peuvent &tre consideres comme appartenant aA une simple variete pour les motifs suivants: La töte est cendree ou grise, non argentee, moins haute; le front et les g&nes sont notablement plus etroits, l’&cartement des yeux mesure au vertex n’a que !/, de diametre oculaire chez le S, & peine 1 diametre chez la © ; les antennes sont plus courtes, le 3° article ayant tout au plus 4'/, ou 5 fois la longueur du 2°. L’abdomen est gris, marquete de reflets d’un brun bronze prenant l’aspeet de bandes transversales sur les cötes; le 1°” segment est noir; les soles 1) J’airecu, depuis, 3 autres exemplaires de cette espöce: une 9 d’Angleterre prise en avril par M. Colbran, J. Wainwright aux environs de Birmingham et 2 2 des rögions montagneuses de la Saxe dont l’une capturde en mai par M. Kramer. Dipteres nouveaux. 89 discales sont en plusieurs paires ou sans ordre, les soies marginales sont longues mais faibles. L’aile a les 3 nervures transversales ombrees, le coude de la 4° nervure longitudinale plus rapproche du bord de l’aile, la nervure transversale apicale plus courte et moins couchee, de m&me longueur que la nervure transversale posterieure et dirigee paralleölement a elle. Tout le reste est absolument pareil ä B. frontosa, sauf cependant pour les tarses qui ne sont pas cilies. Longueur: S—9 mm. V. Ceratochaeta setifacies n. sp. Un seul & pris par Mr. Lombard ä& Serres (dep. des H* Alpes) le 1° aoüt 1896. Il appartient evidemment au groupe de blepharidea s. lato et se place tout a cöte de Ceratochaeta prima BB. dont il a la taille, la coloration, la conformation generale. Il s’en distingue essentielle- ment par la presence d’une rangee irreguliere de 4—5 soies inegales mais developpees qui, A l’inverse des soies frontales toutes tournees en haut, sont dressees ou inclinees en bas et descendent sur les genes jusqu’aux °/, de l’epistome. Cette disposition rappelle celle des soies laterales de la face chez Plagia, et le Prof. Brauer qui avait vu cet individu Yavait rapporte A ce dernier genre. Les antennes sont longues (3° article = 17 fois environ le 2°); le chete antennaire, epaissi jusque pres de l’extr&mite, a le 2° article distinet et un peu allonge. Les palpes sont noirs. Le thorax a 58 de. chez cet individu; st = 4. Le scutellum est borde de rougeätre; les soies apicales sont 'assez longues et couchees (aceidentellement selon toute vraisemblance sur ce sujet dont presque toutes les soies scutellaires sont cassees), Le 1° et le dernier segments de l’abdomen sont noirs, le 2° et le commencement du 3° A transparence rouge sur les cötes. 1° segment avec 2 soies marginales; le 2° avec 2 discales et 2 marginales; le 3° avec 2 discales et une rangee marginale complete; le 4° segment est tout herisse de courtes soies. Ailes comme (©. prima; ongles des pattes anterieures courts. Remarque. — ÜOn pourrait etre tente d’isoler cette espece en ereant un nouveau genre pour elle mais ce serait meconnaitre ses affinites veritables. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und HI (28. Februar 1910). 90 Dr. J. Villeneuve: VI. Minthodes monticola n. sp. Mas totus niger, nitidus, oculis approximatis; femina autem fronte lata, abdominis lateribus femoribusgue rufis atque tarsis amticis longissimis diversa. Veritable Minthodes telle que l’ont figuree Brauer et Bergen- stamm (t. X, fig. 264). d. Face A reflet blanc; front mesurant au vertex '/, de la largeur d’oeil; bande frontale noirätre ou brun rougeätre bordee de chaque cöte par un lisere noir vernisse qui s’etend lateralement jusqu’aux yeux et en avant jusqu’a l’insertion des antennes. Oelles-ci noires; le 3° article mesurant environ 1 fois !/, lalongueur du 2° — Palpes obscurs parfois roux A la base. Thorax avec les cötes, les epaules et une bande dorsale tres large d’un blane obseur; de. =2:3; une paire de fortes soies acrosticales situees bien avant la suture; normalement, il n’y a que 2 soies sterno-pleurales nettement distinetes de la pilosite voisine. Abdomen eylindrique cerele de blanc obscur au bord anterireur des segments. 1° segment avec 2 soies medianes parfois debiles ou nulles; le 2° segment avec 2 discales et 2 marginales; le 3° avec 2 ou plusieurs discales alignees transversalement et une rangee complete de marginales; le 4° segment avec de nombreuses soies Sans ordre ou disposees sur deux rangs. Cuillerons developpes, blanes, mais l’inferieur teinte d’orange. Balanciers entierement jaunes. Ailes grisätres jaunies ä la base; 3° nervure loneitudinale eiliee jusqu’ä la petite nervure transversale. Griftes et pelotes des tarses anterieurs moderement allongees. O. Front de la largeur de l’oeil environ; bande frontale assez etroite, les orbites au contraire larges, d’un noir vernisse comme chez le (Z mais avec une tache blanche allongee, de chaque cöte, entre le bord oculaire et les 2 soies orbitaires externes qui sont tournees en avant. Les antennes sont marquees de rougeätre A la base. Palpes jaunes. Les 2 premiers segments de l’abdomen rouges avec une bande dorsale noire. L’aile et les nervures jaunes vers la base; le cuilleron inferieur entierement jaune. Femurs ronges, ceux de devant avec une bande noirätre en dessus de leur extr&mite. Tibias noirs; les anterieurs tres raccoureis. Tarses egalement noirs; les anterieurs tres allonges et mesurant 2 fois environ la Dipteres nouveaux. 91 longueur de leurs tibias, avec le dernier article en ovale allonge muni de griffes et de pelotes extrömement courtes; les tarses posterieurs sont seulement un peu plus longs que les tibias. Taille: 5-6 mm. Cette espece a ete rencontree par Mr. Becker dans le Haut- Dauphine (La Grave et le Lautaret) en juillet 1908. Je la possede aussi. On ne confondra pas Minthodes monticola avec Parahypostena diversipes Strobl qui est une veritable Pseudomintho d’apres les types que j’ai recus et qui correspond bien ä la figure donnee par Brauer et Bergenstamm (t. X, fig. 265), sauf toutefois pour le 2° article des antennes plus long que sur la figure. Le & de P. diversipes est entierement noir comme M. mon- ticola, mais il a le front presque aussi large que chez sa © (°/, d’oeil) et comme elle il a une petite tache blanche sur les orbites; en outre, ce 0 porte une soie orbitaire tournee en avant. La © de P. diversipes est souvent tachee de rouge sur les cötes du 1° segment abdominal; une © de la collection de Mr. Licht- wardt provenant d’Algesiras (17 mai 1898) a möme les 2 paires de femurs posterieurs entierement rouges, un peu obscurcies cepen- dant A leurs extr@mites; en outre, chez cette espece, la conformation des pattes anterieures de la © est comme celle de M. monticola. Mais le cuilleron inferieur est obscur chez P. diversipes 2, et dans les 2 sexes le bord anterieur de l’aile est rembruni, la massue des balanciers noirätre, la töte enfin autrement conformee. Mr. Bezzi a aussi decrit recemment sous le nom de Pseudo- mintho microptera (Diptera syriaca et aegyptia a cl. P. Beraud S. J. collecta, S. Fiel, 1909) une © de Ghazir dont la coloration est ä peu pres la m&me que chez M. monticola ; Vauteur ne dit rien de la conformation des pattes. Heureusement, Mr. le Prof. J.S. Tavares qui possede le type de Bezzi a eu l’extr&me amabilite de l’examiner a nouveau et de completer la description dans les termes suivants: „Chez P. microptera Bezzi @, les tarses de toutes les pattes ne sont pas plus longs que les tibias correspondants; on les dirait plutöt un peu plus courts m&@me aux pattes anterieures. Le front est d’un noir brillant avec une petite tache blanche bien visible certo situ“. Je suis done tres reconnaissant A Mr. le Prof. Tavares de m’avoir ecrit ces renseignements indispensables pour la validite des 2 especes en question. On lit aussi dans la description de Bezzi que P. micro- ptera n’a qu’une soie orbitaire tournee en avant, que la 3° nervure Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft H und HI (28. Februar 1910). 92 Dr. J. Villeneuve: Dipteres nouveaux. de l'aile est ciliee au-delä de la petite nervure transversale et que le 3° article des antennes a 3 fois la longueur du second. D’apres ce qui precede, il me semble que la division en 2 genres distincts Pseudomintho et Minthodes est tout A fait artificielle car on voit trop nettement les esp@ces decrites jusqu’ä ce jour entremeler leurs caracteres. VII. Baumhaueria tibialis n. sp. Espece printaniere qui est une veritable Baumhaueria par la conformation generale de la töte et l’absence de soies apicales au seutellum, mais dont la taille et la nervation de l’aile sont A peu pres celles de Campylochaeta obscura Fall. Uendree. Töte comme B. goniaeformis Meig. mais avec l’oeil plus petit, le front un peu plus saillant, l’epistome plus incline, les genes plus densement pubescentes, le chete antennaire tres allonge, epaissi dans ses ?/, puis grele, avec le 2° artiele distinet. -— Palpes Jaunes. Thorax avec 4 lignes noires tres accusees, les laterales largement interrompues A la suture et en forme de point-virgule. De=35; St=9: Abdomen avec une bande transversale noire A chaque segment plus etroite vers les flancs, interrompue au milieu excepte pour le 1° segment qu’elle couvre entierement. 1° et 2° segments avec 2 soies marginales, le 3° avec une rangee complete; chacun des 2° et 3° segments porte 2 paires de soies discales placees l’une derriere l’autre. Toutes les soies sont dressees, les marginales plus developpees. Pattes cendrees avec les soies robustes et longues de Daumhaueria; les trochanters et les tibias entierement jaunes ainsi que la moitie environ du bord inferieur des femurs. Tarses noirätres. Un seul exemplaire pris AMaisons-Laffitte pröesde Paris le 5 avril 1899 par Mr. de Gaulle. Ma collection. 93 On some Asiatie species of the Subfamilies Spathiinae, Doryetinae, Rhogadinae, Cardiochilinae and Maerocentrinae in the Royal Berlin Zoologiecal Museum. By P. Cameron, New Mills by Stockport (England). Spathiinae. Spathius pedunculatus (Hoffgg.) spec. nov. Black, the head (the face is blackish), mandibles, except at the apex, antennae, the apical half of scutellum in the centre (the mark almost square) and the greater part of the scutellum, rufo-testaceous, the base of the 2" abdominal segment, its apex and the apices of the others, of a paler rufo-testaceous colour, as are also the 2%” and following ventral segments; legs yellowish testaceous, the apex of the hind femora broadly infuscated ; wings hyaline, the stigma for the greater part testaceous, the nervures blackish. 9. Length nearly 5 mm ; terebra nearly 2 mm, as long as the abdomen. „Java, Hoffeg. S.“ 12802. The specimen bears the name of „Spa- thius pedunculatus, Hoftgg.“, but the species has never been described. Face irregularly, somewhat strongly transversely striated, spar- sely covered with longish black pubescence. Ulypeus smooth, depressed, clearly separated. Front and vertex transversely rugosely punctured, the front more strongly than the vertex and more distinetly striated. Middle lobe of mesonotum finely, more or less transversely striated, the lateral much more strongly striated, the basal half more strongly than the apical and the striae there are more or less curved. Seutellum finely punctured. Metanotum with areae; the basal much smaller than the apical, the central triangular, the lateral squarish; the central apical is slightly narrowed in the middle; the outer are widened‘in the centre on the outer side, where the keel projects into a tooth; all the areae are more or less strongly transversely striated. Upper part of propleurae longitudinally striated at the apex, the rest with stouter striae running from above downwards and curved on the top. Upper third of mesopleurae strongly, regularly, longi- tudinally striated; the base and apex more finely and irregularly, the metapleurae strongly obliquely, closely striated and divided into two by a longitudinal keel. Abdominal petiole opaque, finely closely longitudinally striated, two thirds of the leneth of the rest of the abdomen; it is bare, but this is probably through the Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft H und III (28. Februar 1910). 94 P. Cameron: pubescence being rubbed off. 2° abdominal segment as long as the others united. As usual the legs are covered with stiff pale hairs. The antennae are covered with stiff pale hair. The recurrent nervure is received in the 24 cubital cellule; the transverse median nervure is received beyond the transverse basal; 3" abseissa of radius twice the length of basal 2 united. Doryctinae. Zombrus pallidiventris spec. nov. Rufo-luteous, the antennae, apical half ot mandibles, the stem- maticum and the hind tarsi, black; wings yellowish hyaline to the parastigma and basal half of cubitus, fuscous beyond, the parastigma and stigma, except at the base, black; the base of the basal 2 ab- dominal seements on the sides above and the ventral surface pallid vellow, apical segment biack above. Pubescence on head, body and egs dense, longish and pale. © Length 15 mm, terebra 10 mm. Borneo. Wuson. Timor (Grabowsky). Head, pro- and mesothorax smooth, the metanotum closely retieu- lated and with a keel down the middle of basal half; the metapleurae closely, but not strongly punetured and densely haired. Mesopleural furrow distinet, not wide, crenulated. The basal 2 abdominal seg- ments closely, rather strongly striated; the 3" is more closely, but not so strongly striated, except for a broad, smooth, eurved band on the apex. The transverse oval area on the 2° abdeminal segment has the bordering basal furrow wide and stoutly obliquely striated, the striae being clearly separated ; the apical furrow is narrower and more weakly erenulated. The basal abseissa of the eubitus is thiekened and roundly eurved ; the 2” eubital cellule is twice longer than it is wide at the apex; the 3" abseissa of the radius is 4 times longer than the 2". There are 2 teeth on the hind coxae; the upper one long and roundly eurved above, its apex extending to the lower apex of the coxae, the lower one is much shorter, hardly one fourth of the length of the upper. Front broadly depressed, stoutly keeled in the centre, the keel narrowed above. Ateleodoryctes gen. nov. Head cubital, the temples wide, the oceiput and cheeks not margined. Clypeus clearly separated above by a narrow furrow, the apex maregined, broadly rounded. Face furrowed in centre above, the On some Asiatic species of the Subfamilies Spathiinae etc. 95 furrow bordered below by a curved keel. Eyes almost eircular ; the malar space almost as long as them. Mesonotum trilobate, the middle lobe raised, reaching to the middle. Metanotum with the apical half of the sides distinetly furrowed, the apex in the centre with a pyriform fovea. Basal 2 abdominal segments keeled down the centre. Ovipositor longer than the body, broad, densely covered with stiff hair. Suturiform articulation clearly defined, erenulated, without a lateral branch; there are narrow furrows on the apices of the 3”4 and 4" segments, but no basal ones; the 1° abdominal segment is flat. Otherwise as in Iphiaulax. | If it were not that there is no eircular opening at the mouth I should have referred this genus to Iphiaulax or Bracon: From typical Doryetinae it difters in the non-margined cheeks and oceiput. Ateleodoryetes carinatus spec. nov. Black, the head, mandibles, except the apex, pro- and mesothorax with the seutellums, fore legs, and apex of middle femora, red: wings fuscous-violaceous, the nervures and stigma black; the basal 5 segments of abdomen and the 4" to near the apex longitudi- nally striated, the striae becoming gradually finer and closer ; the basal 2 segments keeled down the middle, the keel on the 2”4 finer than that on the 1° and with a small, smooth, shining, longer than wide, triangular area at the base; the centre of the 2”4 is raised and be- comes gradually narrowed from the outer basal part to the apex, which is one fourth of the width of the base. Suturiform articulation moderately wide, erenulated, curved on the outer edge and without an apical branch. Wings with the apical abseissa of the radius a little longer than the 2"4, the 1° oblique, not much curved, fuscous vio- laceous; there is a hyaline cloud along the basal abseissa of the cubitus and a pyriform one beyond it at the apex of the recurrent nervure, a curved one at the apex of the 2”4 discoidal cellule, and a narrow, less distinet one, bordering the 2”4 transverse cubital nervure. © Length 15 mm; terebra 18 mm. Deli, Sumatra. (Dr. L. Martin.) As usual the ventral surface of the abdomen is white, with black lateral spots. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und Hl (28. Februar 1910). 96 P. Cameron: Rhogadinae, Rhyssalini. Microrhogas gen. nov. Oceiput margined as are also the cheeks. Parapsidal furrows wide, complete, the mesonotum distinetly trilobate. Scutellum with a large, wide, deep, rugose fovea at the base, the base of the fovea transverse, margined, the sides rounded. Metanotum irregularly, not very clearly areolated. Mesopleurae with a curved, wide erenulated furrow. Radius originating from the middle of the stigma. Transverse median nervure received elearly beyond the transverse basal ; the recur- rent nervure in the apex of 1°% cubital cellule, distinetly distant from the transverse cubital; the 2" eubital cellule quadrate, longer than wide, sliehtly narrowed towards the apex. There is no radius in the hind wings, but the fore apical half is bordered by a nervure. Abdomen sessile, the basal 3 segments large, elosely, regularly longi- tudinally striated ; there is a erenulated furrow between the 2"4 and 3"d segments; the ovipositor is more than half the length of the abdomen. The 1° abseissa of radius is fully one third shorter than the 2nd, Palpi not dilated. Tarsal joints elongate. 2” discoidal cellule closed. Eyes large, slightly incised at the antennae, the malar space about one fourth of their length. The basal 2 segments of the ab- domen are longer than wide, the 3"@ wider than long, almost square ; the apical segments obliquely narrowed. Femora longish, not thickened, sliehtly narrowed towards the base. Metathoracie spiracles small, round. In the system of Szepligeti this genus (Öf. Gen. Ins., Braco- nidae, p. 76) comes nearest to Megarhogas, which may be known from it by the parapsidal furrows being almost absent, and by the elliptical metathoracie spiracles. Microrhogas foveatus spec. nov. Testaceous, the upper three fourths of propleurae, upper half of meso- and metapleurae, metanotum and the basal three segments of the abdomen, black; the antennae testaceous, black above; legs pallid testaceous, the apex of the 4 hinder femora and the hinder tibiae fuscous; wings hyaline, iridescent, the stigma and nervures testaceous. Face, pleurae and metanotum covered with white pubes- cence, the metapleurae more thickly than the rest. Upper half of pro- and mesopleurae and the whole of the metapleurae coarsely reti- eulated; the metanotum more closely reticulated. The black basal > 3 seements of the abdomen closely, distinetly longitudinally striated, On some Asiatic species of the Subfamilies Spathiinae etc. 97 the striae on the 3" more regular and finer than they are on the others, on which, especially at the base, they run into each other, forming almost retieulations. © Length 4 mm; terebra 15 mm. Bintang. (Roettger) Nr. 12591. Rhogas pallidinervis spec. nov. Pale luteous, the flagellum of the antennae, hinder femora, apex of the hind tibiae, their spurs, the hind tarsi and the tips of the mandibles, black; wings hyaline, the stigma and nervures rufo- testaceous, the 2”4 eubital cellule narrowed in front, the recurrent nervure received the length of the transverse cubital nervure from it; 1* absceissa of radius 5 times longer than the 2”4, Pubescence short and pale, dense on the hind legs. 2 keels on metanotum, that on 1° abdominal segment stout ; there is a thinner one on the 2" abdominal segment, extending from the base to shortly beyond the middle. © Length 8—9 mm. Tsushima. September— October (Fruhstorfer). Stemmaticum and apex of the apical joint of middle tarsi are black. The 2 keels on the metanotum form a channel and become slightly converging at the apex. There are some irregular keels near the apex of the metapleurae. Rhogas testaceicollis spec. nov. Testaceous, the flagellum of antennae, head, except the oral region, the sides and base of mesonotum broadly, the scutellum, the sides of metanotum broadly, the lines widened and converging towards the apex, the 1* abdominal segment except narrowly in the centre — more broadly testaceous towards the base — the sides of 2»d segment, but not so broadly black as the central part, a large mark in the centre of the 5", the mark of equal width to shortly beyond .the middle, then obliquely narrowed to a point, and the whole of the 4% segment, black; legs of a paler testaceous colour, the apex of the 4 hinder femora broadly, the 4 hinder tibiae and the tarsi infuscated. Wings hyaline, the stigma and nervures blackish, the parastigma pale testaceous. 2°4 cubital cellule longer than wide, of equal width. &. Lensth 5 mm. Central-Sumatra. Sarik. Alahan pandjank (Micholitz). 26% July. Keels on metanotum and 1% abdominal segment distinet, on 2”4 segment indistinct. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft I und III (28. Februar 1910). 98 P. Cameron: Cardiochilinae. Cardiochiles nigrieornis spec. nov. Rufous, the antennae and the hind tarsi, except at the extreme base, black, wings light fuscous hyaline, the basal nervures, parastigma and the base of stigma testaceous, the rest of the stigma, base of radius and eubitus black, as is also the transverse cubital nervure; the apical nervures hyaline. Smooth and shining, the metanotum finely rugose, covered with a depressed fulvous pile; its base without an areola; there are no celearly defined keels. Length 5 mm. Sumatra. Fort de Koch (Micholitz). June. Face and elypeus densely covered with short pale pubescence, the thorax with a shorter and denser pile. Below the centre of the mesopleura is a longitudinal furrow, which eurves downwards at the apex, the upper part of the apical branch is narrow and cerenulated, the lower part wide, smooth and forming a large oval. The base of the abdomen becomes gradually widened and has broad, raised sides; the central basal part is roundly raised and bordered by a furrow. Macrocentrinae. Macrocentrus longipes spec. nov. Black, the eye orbits rufo testaceous, the palpi, antennal scape, the basal 3 joints of the flagellum, prothorax, tegulae, and the legs, whitish yellow, the apex ofthe hind coxae, broadly above, more narrowly below, and the hind tibiae, except narrowly at the base and still more narrowly at the apex, black, the hind femora rufo-fulvous; wings clear hyaline, the stigma pale testaceous, the nervures fuscous. & Length 4 mm. Central-Sumatra. Sarik 2000 m. Alahan pandjang (Mi- cholitz). August. Smooth and shining, almost bare, the metanotum closely trans- versely striated, almost reticulated, the metapleurae distinetly punc- tured, the punctures clearly separated. There is a small, smooth brownish area in the centre of the metanotum at the end. Basal 2 segments of the abdomen and the 3"4 to near the apex finely closely striated. Oceiput not margined. The antennae are much longer than the body, about 50-jointed, pilose, the 3" joint longer than the 4". Palpi long, pilose, the 3" On some Asiatic species of the Subfamilies Spathiinae ete. 99 joint of the maxillary shorter than the 1° joint of the antennal flagellum. Mesopleurae with a shallow furrow. Middle lobe of meso- notum clearly raised. Metanotum long, not steeply sloped. Basal 3 segments of the abdomen longitudinally striated; the 1% issuing from the middle of metanotum on its lower edge, between the coxae, about 4 times longer than wide, not much narrower at the base than at the apex, narrowly grooved on the sides below, fully one half longer than the 2”4 and shorter than the 2° and 3”2 united; there are 8 seoments. Spurs moderately long, but not half the length of the metatarsus. There are 3 abseissae in the radius; 1% abseissa of radius fully one half the length of the 2"4; the 2" eubital cellule narrowed at the apex, half the width there of the base. Radius issuing from shortly beyond the middle of the stigma. Mandibles unequally toothed, the outer tooth larger than the inner. Hind coxae long, about 4 times longer than thick, their apex untoothed. This is hardly a typical Macrocentrus, it showing an approach to the Zelini. Npt having a @ I do not feel inclined to form a new genus for it. The position and form of the abdomen are more as in Zele than Macrocentrus. Hartemita latipes spec. nov. Pale yellow, smooth and shining, the antennae, tips of man- dibles. front and vertex, the mesonotum, except along the edges, the mesopleurae except along the edges, mesosternum, a large spot on the sides of 2” abdominal segment, extending to the base, but not to the apex, a broad band on the 4" and 5% segments, extendinge to the outer edges and a similar one, but not extending to the outer edge, on the 6", an ovoid spot in the centre of the hind coxae above, the hind trochanters, basal third of the femora except above, the base of the hind tibiae narrowly, their apex more broadly, except above, the top‘and bottom of the basal joint of the tarsi, its centre being fuscous, and the other joints entirely, black. Wings hyaline, the apical third of the radial cellule and the 3” cubital except at the base narrowly, smoky; the costa, basal nervures, and stigma in front black, the stigma behind fuscous, the apical nervures pale. Length 7 mm. Central-Sumatra. Sarik, 2000 m. Alahan pandjang (Micho- litz). August. Covered with pale pubescence. Seutellar depression large, deep, with a stout outer and 3 central keels. Metanotum with the sides Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 100 Edm. Reitter: Coleopterologische Notizen. bordered by a keel, and the central part closely irregularly reticulated. Parapsidal furrows distinet. Euryphrymnus testaceiceps spec. nov. Black, the head, antennal scape, prothorax, mesonotum with the seutellum and the greater part of the mesopleurae, red, the abdomen of a darker red colour, the base and sides of the back tinged with black ; legs rufo-testaceous; wings hyaline, the anterior very slightly tinged with fuscous, the stiema yellowish testaceous, the nervures fuscous, the 24 transverse cubital nervure pale, the 1% bullated at its junction with the recurrent; the basal abseissa of eubitus roundly curved. The 2 areae on the metanotum are large, clearly longer than wide and are roundly lengthened on the outerside at the apex; the central keel is straight and thicker than the outer, which are curved; the apical slope is transversely striated, the striae rather stout and roundly curved. Mesopleural furrow distinet, eurved, erenulated. © Lenght 5 mm, terebra 1 mm. Siluas. Sambas. West-Borneo (Micholitz). June, There is a smooth, bare, shining, distinctly separated space in the centre of the face. The pubescence is dense, short and white; it is longest on the metanotum. Propleurae with oblique, clearly separated striae on the base; the apex with the striae much closer. Coleopterologische Notizen. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). 723. Mesothes granulatus Reitt. W. 1909. 303 ist offenbar identisch mit M. ferrugineus v. granulatus Pie, V’Echange 1907. 185 vom Taurus. Es handelt sich hier natürlich um eine sehr distinkte Art und nicht um eine Subspezies. 724. Ablattaria arenaria v. punctigera Reitt. aus Syrien, hat mir Firma Staudinger & Bank-Haas zahlreich aus Attica vorgelegt. 101 Über acalyptrate Museiden. Von Friedrich Hendel in Wien. Mit Tafel 1. I. Subfam. Ortalidinae. Gruppe Ortalidina. Zwei neue paläarktische Dorycera- Arten. In meiner synoptischen Übersicht der bisher bekannten Dorycera- Arten, Zeitschr. f. Hymenopt. u. Dipterol., 1908, p. 104, hatte ich als neu die Dorycera tuberculosa u. die Perenomatia judaea beschrieben, Ich kann nun abermals zwei neue Spezies bekanntmachen, die eine aus der Sammlung des Herrn Kollegen Liehtwardt, die zweite aus der Kollektion des verstorbenen Prof. J. Mik, im k. k. Hot- museum. Dorycera nitida n. sp. 2 Z aus Ak-Chehir (1900) mn Anatolien. Koll. Lichtwardt. Diese Art steht durch Kopf und Fühlerform der Dor. tuber- culosa Hend. und auch der Dor. dbrevis Loew am nächsten, unter- scheidet sich aber von allen Arten leicht dadurch, dal) der ganze Körper glänzend schwarz ist und nur der Thoraxrücken zwei wenig auffallende schmale weißliche Längsbinden in den Linien der Dorso- zentralborsten zeigt, die dunkel punktiert und vorn über dem Humeral- callus etwas erweitert sind, rückwärts das Schildehen aber nicht er- reichen. Zwischen ihnen ist in der Medianlinie ein vorn und hinten abgekürzter weiblicher Strich, in gewisser Beleuchtung aber sind drei derartige, nach vorn konvergierende feine Linien sichtbar. Alle diese Bestäubungen verhindern aber nicht, dal) der Rücken als vorherrschend glänzend schwarz aussieht, was sonst bei keiner anderen Art der Fall ist. Überdies sind auch die Pleuren und das Schildehen ganz unbe- stäubt und glänzend. Der Hinterleib erscheint nur durch die feine, aus Querrunzeln bestehende Skulptur der Tergite etwas matter. Der Kopf ähnelt sehr dem der Dor. tuberculosa Hend. Wie bei dieser Art ist-er etwas höher als lang, hat lotrecht ovale Augen und keine ebene, sondern eine unter den Ozellen etwas konkave, vorn aber über den Fühlern wieder aufgewölbte Stirn. Bei tuberculosa nimmt diese Konvexität des Stirnvorderrandes zwischen Fühler und Auge sogar Beulenform an, was bei der neuen Art aber nicht der Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg. Heft II und III (28. Februar 1910). 102 Friedrich Hendel: Fall ist. Auch steht bei derselben die Stirn viel weniger, kaum den halben horizontalen Augendurchmesser vor die Augen vor. Stirn in der Mitte gelbrot, wachsglänzend, mit einer dunkleren Median- linie vor den Ozellen; der ganze Hinterkopf, die Ozellen- und Scheitelplatten glänzend schwarz; Augenränder dunkelrotbraun, stark glänzend, nach vorn hin und auf die Wangen herab etwas heller werdend. Backen gelbrot, unter dem Auge mit einem großen dunklen Fleck, ohne scharfe Begrenzung. Klypeus gelbrot, nur in den Fühler- gruben bis zum Mundrand linienartig glänzend schwarz. Fühler rot- gelb, drittes Glied rot, an der Spitze gebräunt. Zweites Glied dünn und schlank, gut dreimal so lang wie breit, merklich schmäler als das dritte, was bei Zubereulosa nicht der Fall ist. Das dritte Glied hat länglich eiförmige Gestalt und ist ?/, des zweiten lang. Die Arista steht medial. Bei D. tuberculosa Hend. ist das Cerebrale weiß bestäubt; es glänzen nur die Ozellen- und Scheitelplatten, die Augenränder sind ebenfalls bestäubt und nur an den Beulen kommt der Glanz wieder zum Vorschein. Die rotgelbe Stirnmitte ist ganz matt. Die Wangen, der Klypeus und die Backen sind rotgelb. Der Längskiel des Untergesichts zeigt hier einen schwarzen Fleck unter den Fühlern und jede Rinne der letzteren nur ein kleines schwärzliches Strichelchen. Der ganze Augen- umfang ist zart weil bereift, zwischen Fühler und Auge liegt unter der Beule ein schwärzlicher Querstrich. Auch die Backen zeigen einen solchen unter den Augen. Der ganze untere Hinterkopf ist hier rot- gelb und nur der obere wie bei nitida schwarz. Der ganze Körper ist wohl auch von glänzend schwarzer Grund- farbe, aber der Glanz durch die vorherrschende, wenn auch zarte weibliche Bestäubung zurückgedrängt. Thoraxrücken mit sechs breiteren, stark glänzenden Längsstriemen der Grundfarbe in der Bestäubung, die hinter dem glänzenden Humeralcallus am dichtesten ist. Schildchen oben in der Mitte, Pleuren in ihrer Gänze zart bereift. Am glänzend schwarzen Hinterleib sehe ich bei einem besonders gut erhaltenen Stücke () eine weißgraue Querbinde an der Grenze des 1. und 2. Tergits, je eine spitz dreieckige solche Makel in der Mitte des 3. bis 5. Tergits, mit der Basis dem Vorderrande anliegend. Bei D.nitida sind die Beine nicht einfarbig rotgelb, wie bei tuberculosa, sondern die Schenkel mit Ausnahme einer breiten Spitze schwarz. Im Flügel unterscheidet sich nitida ebenfalls von allen anderen Arten, ausgenommen die folgende, indem derselbe mit Ausnahme der Über acalyptrate Museiden. 103 schwach angerauchten Spitzen der Längsadern 2 bis 4 einfach gelblich hyalin erscheint. Körper 7 mm, Flügel 6 mm lang. Dorycera caucasica n. sp. 2& @ aus Derbent und Talysch im Kaukasus, Mai 1885, k. k. Hofmuseum. Durch die Form des dritten Antennengliedes, das sich jenseits der Arista plötzlich verjüngt und zuspitzt, der D. graminum Fab. ähnlich. Das dritte Fühlerglied ist aber nur wenig länger als die Hälfte des zweiten, die Augen sind deutlich senkrecht oval, die Stirn ist nicht eben, sondern wie bei Zuberculosa Hend. geformt und vorn seitlich mit Beulen versehen ; sie steht ?/, des wagrechten Augen- durchmessers vor die Augen vor. Die Stirnmitte ist matt rotgelb und enthält eine schwarze Mittel- linie. Oberer Hinterkopf mit Ausnahme des rotgelben Cerebrales, sowie die Ozellen- und Scheitelplatten und die Stirnbeulen glänzend schwarz. Augenränder weiß bestäubt. Unterer Hinterkopf, Wangen, Backen und Klypeus rotgelb. Unter jedem Fühler in der Rinne ein keil- förmiger schwarzer Fleck und darunter ein ebensolcher Strich. Zwischen Fühler und Auge, sowie unter dem letzteren auf den Backen ein schwärzlicher Strich. Aber auch der Wangenrand an den Fazialien ist geschwärzt. Fühler wie bei D. nitida gefärbt. Das zweite Glied ist schlank, etwa viermal so lang wie breit. Die Arista steht vor der Mitte. Thorax, Schildehen und Hinterleib glänzend schwarz. Thorax- rücken sehr dicht grau bestäubt, mit sechs schmalen Längslinien der Grundfarbe. Schildehen oben wie der Rücken mattgrau. Ein Streifen von dem Humeralcallus bis zur Flügelwurzel glänzend schwarz. Dar- unter sind die Pleuren weißlichgrau bereift. Beine rot&elb, Füße an der Spitze gebräunt. Hinterleib bei 2 , einfarbig glänzend schwarz, beim < ähnlich wie bei D. nitida mit sehr fein querrunzelig ziselierten Tergiten. Flügel intensiv gelblich tingiert. Die Längsadern an der Flügel- spitze, besonders die Radialis, merklich angeraucht. Die Tingierung der Flügelfläche ist entschieden auffallender als bei nitida, aber schwächer als bei tubereulosa. Körper 75 mm, Flügel 6 mm lang. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 104 Friedrich Hendel: Gruppe Ulidiina. Timia planiceps n. sp. 2 Q@ Z aus Tscherwach, März1887, Turkmenien. K.k. Hofmuseum, Wien. Bei Benützung meiner „Synopsis der bisher ‚bekannten Timia- Arten“, Zeitschrift f. Hym. und Dipterol., 1908, p. 1, würde diese Art auf Punkt 2, „Schildehen ganz schwarz“, führen. Aber weder ;die dort angeführte Timia Jakowlewi Hend. noch die in der Synopsis noch nicht einbezogenen Empyelocera-Arten mit schwarzem Schildchen können mit der neuen Art verwechselt werden, deren Kopf so stark von vorn her zusammengedrückt, daher so flach ist, daß er und die Augen im Profil gut zweimal so hoch wie lang sind. Kopf wachsgelb, mit sehr steil abfallender Stirn. Das Unter- gesicht tritt nur etwa !/, des wagrechten Augendurchmessers vor die lotrecht gestellten Augen vor. Die Stirn ist die Hälfte des Kopfes breit, ohne Querfurche, von rotgelber Grundfarbe, die in zwei fast parallelen und gleichbreiten medianen Längsstreifen und zahlreichen Wurzelpünktchen der kurzen und zarten schwarzen Grundbehaarung sichtbar bleibt, sonst aber in dem mit den zwei roten Längs- streifen gleichbreiten und fast unpunktierten Zwischenraum der Mitte und den seitlichen Stirndritteln an den Augen dicht weißlich bestäubt ist. Ozellenfleck und die kurzen Scheitelplatten glänzend schwarz- braun. Scheitelkante ziemlich scharf. Cerebrale gelbrot. Hinterkopf in der Mitte und oben schwarz, licht bestäubt. Fühler schwarzbraun. Klypeus relativ flach, nicht stärker als die Stirn vortretend. Rüssel und die langborstigen Taster schwarz- braun, letztere an der Wurzel rot. Fulerum hell rotgelb. Thorax und Schildchen von glänzend metallisch grün-schwarzer Grundfarbe, Rücken und Schildehen dicht, Hinterrücken und obere Pleuren weniger dicht, untere Pleuren nicht hell gelblich-grau be- stäubt. Rücken und Schildchen sind dicht mit Wurzelpünktchen der Grundfarbe an den Haaren bedeckt. Während die Stirnbehaarung sehr kurz ist, sind der Rücken, namentlich aber die Oberseite des Schildchens, sowie die Ränder der Mesopleuren und Sternopleuren lang, ja man kann sagen borstig behaart, wodurch diese Art vor allem charakterisiert wird. Auch die Beborstung ist nicht wie gewöhnlich bei den Timien rudimentär, sondern wohl entwickelt. Am Kopfe sieht man 1 bis 2 Frontorbitale, 1 Ozellarpaar, 1 inneres und ein äußeres Vertikalpaar und ein kleines, paralleles Postvertikalpaar; am Thorax 1 Humerale, Wien. intomol. keitung /FrredrlHondel : AINZE Jahrgang 1910. Über acalvptrate uscideav. Taf. FHendel adınatfec Lith.u.Kunstdruckerei v.Th.Bannwarth Wien N Br u. De, Über acalyptrate Musciden. 105 2 Notopleurale, 3 Supraalare, 1 Paar Dorsozentrale und Präskutellare, 1 deutliche Prothorakale, mehrere Mesopleurale an der Naht und eine “stärkere Borste unter den Borstenhaaren oben an den Sterno- pleuren. Das gewölbte Schildchen hat außerdem 4 lange Randborsten. Hinterleib glänzend metallisch blaugrün, ziemlich hell für eine Timia, ohne Punktierung. Das erste Glied des Ovipositors hat den eleichen Schimmer, scheint aber rötlich durch und ist ein- und ein- halbmal so lang wie das letzte Segment des Abdomens, breiter als lang, hinten sehr stumpf. Die schwarze Behaarung des Hinterleibes ist gegen die Spitze zu ziemlich rauh. Beine normal beborstet. Die Schenkel sind mit Ausnahme des Spitzendrittels glänzend schwarz- erün, sonst wie die Schienen und Füße rotgelb. Die Spitzen der vor- dersten Schienen und Füße sind merklich gebräunt. Hüften schwarz. Schüppehen und Schwinger gelblich. Flügel wasserklar mit gelben Adern. Körper 2% 5, J4 mm, Flügel @ 45, d 3°5 mm lang. Il. Subfam. Tephritinae. !) Urophora tenuis n. sp. © g aus Kungruily, April 1887, Turkmenien. K. k. Hofmuseum, Wien. Diese und die nächste Art gehören zu der Gruppe mit quer- bandierten Flügeln und schwarzen, nur an der Spitze gelben Schenkeln. Von allen bekannten Arten unterscheiden sie sich aber dadurch, daß die Discoidalis merklich vor der Flügelspitze mündet und die braune Spitzenquerbinde gerade an der Spitze endet und nicht unter die- selbe herabreicht und daß die erste Hinterrandzelle an der Mündung ganz merklich verengt ist. Den Flügel der Ur. tenuis zeigt Fig. 3, Taf. I. Die erste Quer- binde ist an der Analader nicht herabgezogen und berührt die zweite gerade erst an der Kosta; beide sind am Flügelvorderrande durch eine rostbraune Stelle getrennt. Die zweite Querbinde ist gebogen, verschmälert sich nach hinten, ohne den Flügelhinterrand zu erreichen, ist außen und hinten scharf begrenzt, nicht verwaschen und an den Längsadern nicht ausgezackt. Das letztere gilt auch von der dritten Querbinde, die ganz gerade ist und sich am Hinterrande spitzig zusammenzieht. Die apikale @Querbinde reicht, wie schon gesagt, nur bis zur Flügelspitze, und ganz wenig unter die Discoidalis ") Nimmt man den ältesten Gattungsnamen, so muß man mit Özernv Euribiinae schreiben. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft H und III (28. Februar 1910). 106 Friedrich Hendel: herab. Der glashelle Zwischenraum zwischen ihr und der 3. Binde reicht unten etwas in die Submarginalzelle hinein. Die Farbe der (@uer- binden ist ein tiefes Braun; sonst ist der Flügel elashell, an der Wurzel etwas gelblich tingiert. Stirmstrieme gelb, vorn oft rotgelb. Ozellenplatte, die Augen- ränder, die Lunula, die Wangen und Backen weißgelb, porzellanartig elän- zend. Fühler, Taster und Rüssel rotgelb, letzterer noch etwas länger als bei Ur. quadrifasciata Meg. und auch gekniet. Hinterkopf ganz schwarz. Die Körperfärbung wie sonst bei den Urophora-Arten. Der Rücken ist ziemlich dieht gelblichgrau bestäubt. Das Schildehen ist fast ganz gelb, nur an den Seiten der Basis ein wenig schwärzlich. Schienen und Tarsen ganz hell rotgelb. Die Legeröhre ist so lang oder tast etwas länger als der Hinterleib. Körper ohne Legeröhre etwas über 3 mm, Flügel 5 mm lang. Urophora nigricornis n. Sp. d& 9 aus Ober-Murgab, April 1887, Turkmenien. K.k. Hofmuseum, Wien. Steht der Ur. tenuis sehr nahe. Ihr fehlt aber die erste Flügelquerbinde vollständie. Die Analzellen sind ganz glashell nur der Vorderrand des Flügels ist an der Flügelbasis rötlichgelb tineiert. Die zweite Querbinde ist gerade, noch schmäler als bei Ur. tenwis und erreicht ganz den Hinterrand. Bei einem Stücke bricht sie schon unter der Discoidalis ab. Auch die dritte Querbinde ist gerade und streifenförmig. Der glashelle Zwischenraum zwischen beiden ist oben breiter als unten, oben viermal, unten dreimal so breit wie eine der (Juerbinden. Die apikale Binde hat dieselbe Lage wie bei fenwis, der olashelle Zwischenraum vor ihr reicht aber bis in die Marginalzelle hinein. Fühler tief braunschwarz. Die Legeröhre ist länger als der Hinterleib. Die Art ist etwas erößer als Ur. tenuis, in allen übrigen Merkmalen ihr aber gleich. Urellia augur Frfld. var. tridens n. v. Frauenfeld, Sitzber. k. Akad. Wissensch. Wien, XXI. Bd., p. 556, Taf., Fig. 10 (1856). — Loew, Berlin. Ent. Zeitschr., Vol. V, p. 304, Taf. 2, Fig. 30 (1861). 3& Q von Ober-Murgab, Turkmenien. April 1887. K. k. Hofmuseum, Wien. Über acalyptrate Museiden. 107 Die von beiden Autoren von der auf der Halbinsel Sinai ge- fangenen Tephritine gegebene Beschreibung stimmt mit Ausnahme einiger Verschiedenheiten der Flügelzeichnung ganz auf einige Fliegen aus Turkmenien, so daß ich in letzteren nur eine Varietät der Frauenfeldschen Art erblicken kann. Diese Verschiedenheiten be- stehen, wenn man meine Figur 4, Taf. I, betrachtet, darin, dab vom Aderabschnitt der Discoidalis zwischen den (Queradern drei und nicht bloß zwei Bindenrudimente in die Diskoidalzelle hineinragen und daß außer dem erolen glashellen Fleck an dem genannten Aderabschnitt in der ersten Hinterrandzelle noch ein bis zwei helle Punkte zu sehen sind. Auch die Größe der Turkmenischen Fliegen ist etwas größer, über 3, @ über 4 mm, gegen Z 27, © 4 mm der typischen Form. Ich hätte diese Form noch eher für eine selbständige Art gehalten, wenn ich nicht an einer Reihe von Stücken der Urellia stellata Füessl. von derselben Lokalität und aus Kleinasien (Erdschias, Dr. Penther) ein vollständiges Übergehen der Flügelzeichnung in jene der Urellia decora Loew aus Südafrika konstatiert hätte, so dab mir auch letztere Art nur eine Varietät zu sein scheint. Meracanthomyia nom. nov. für Meracantha, Macquart, Dipteres exotiques, Suppl. IV, p. 285, Pi. 26, Fig. 9 (1850), präokkupiert durch Meracantha, Kirby, Faun. Boreal. Amer., IV, p. 237 (1837) (Tenebrionidae). Diese Dacinengattung wurde meines Wissens seit Macquart von keinem Dipterologen mehr aufgefunden. Loew hielt sie in den Monogr. of N. Amer. Dipt., Vol. 5, p. 23, für eine Richardiine, korrigiert aber auf p. 70 diese Auffassung, ohne einen anderen bestimmten Platz im System anzugeben. Van der Wulp zählt sie in seinem Catalogue of the deser. Dipt. from S. Asia (1896), pag. 195, wohl bei den Tephritinen auf, aber nicht in der Nachbarschaft von Daeus und Ceratitis, wohin sie gehören würde. Mir liegt eine neue Art aus CGeylon vor, die ohne jeden Zweifel in die Macquartsche Gattung gehört. Merac. gamma n. sp. 1 Sg aus Geylon. K. k. Hofmuseum, Wien. Die Stirn ist sehr schmal, oben nur die Hälfte eines Auges breit, nach vorn hin wenig breiter werdend, der Quere nach etwas konkav, vorn für die große, vortretende Lunula bogig ausgeschnitten, Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 108 Friedrich Hendel: oben die eng zusammengedrängten Ozellen ganz an der Scheitelkante tragend. Der Farbe nach ist sie gelbrot, nach oben hinauf immer dunkler bis schwarz, wie der obere Hinterkopf, gefärbt. Davon heben sich die weißlichen Scheitelplatten, die an der Spitze vorn je eine obere Frontorbitalborste tragen, und die weißgelben Augenränder scharf ab. Ozellarborsten und Postvertikalborsten fehlen. Von den zwei Scheitelborstenpaaren sind die inneren parallel. Untere Frontorbital- borsten sind zwei nach innen geneigte Paare vorhanden. Lunula und Klypeus glänzend schwarz, letzterer aber unter den Fühlern und seitlich am Rande gelb. Wangen, Backen und unterer Hinterkopf gelb. Unter dem Auge auf den Backen ein schwarzer Fleck. Die Stirn und der Klypeus stehen im Profil etwas vor die Augen vor: letzterer ist im Profil winklig gebrochen, am Mundrande emporgezogen und vor- tretend, der Quere nach stark gewölbt. Wangen und Backen sehr schmal. Oberer Hinterkopf ziemlich flach, unterer gewölbt. Augen länglich oval, etwas schief gestellt. Fühler außergewöhnlich verlängert, vorgestreckt ; alle drei Glieder sehr deutlich. Erstes Glied eiförmig, so lang wie das zweite, mit demselben ein schwaches Knie bildend; zweites oben ausgeschnitten und die Wurzel des dritten umfassend, an der Wurzel mit einer langen abstehenden Borste versehen; drittes Glied Iimear und schmal, allein schon länger als der Kopf, mit basaler, an der Basis verdickter und dann fein und kurz gefiederter Arista. Die ersten zwei Glieder der Fühler rotgelb, das dritte schwarzbraun. Rüssel und Taster rotgelb. Thorax länger als breit, mit einer vollständigen, auch die Thoraxmitte tief durchfurchenden Quernaht. Schildchen ein Viertel des Rückens lang, spitz dreieckig, oben flach, zweiborstig. Auf dem Thorax sieht man 2 Notopleurale, 2 Supraalare und 1 Mesopleurale. Der Farbe nach ist der Thorax glänzend pechbraun. Über die Rückenmitte verläuft eine lichtere, durch Bestäubung und hellere, rote Grundfarbe erzeugte Längsbinde. Der Humeralcallus und die Stigmengegend, sowie die Mesopleuren neben der Naht porzellan- weiß. Die Lateralgegend des Rückens, namentlich an und hinter der (Juernaht gelbrot, deseleichen das nur oben in der Mitte braune Schildehen. Der Rücken und das Schildchen verlieren durch die kurze, anliegende helle Behaarung etwas von ihrem Glanze und erscheinen auch wie fein punktiert. Der glänzend pechschwarze Hinterleib ist länger als der Thorax, schmal, gegen die Basis hin allmählich ver- schmälert, flaumig, hell behaart, nur wenig von oben her zusammen- gedrückt. Das rundliche Hypopyg ist nur sehr klein. Über acalyptrate Musciden. 109 Die rotgelben Beine sind lang und schlank, die Schenkel etwas verdiekt, die mittleren jedoch merklich stärker und auffallend länger als die anderen. Die Vorder- und Hinterschenkel sind auf der Unter- seite nur in der Spitzenhälfte, die mittleren aber fast der ganzen Länge nach mit kurzen schwarzen Dornen zweizeilig besetzt. Mittel- schienen innen mit einem Endsporn. Die Wurzeln der beiden hinteren Beinpaare sowie die Spitze der Hinterschenkel rotbraun. Vorder- und Mittelhüften gelb. Das Flügelgeäder zeigt die Abbildung besser als es Worte be- schreiben können. Der Flügel ist ganz glashell mit braunen Adern; die Subkostalzelle sowie die Flügelzeichnung an der Spitze sind rotbraun. Die Subkosta und die Gabelstelle der Cubitalis sind beborstet. Schwinger und Schüppchen weißgelb. Körper ohne Fühler 8 mm, Fühler 2 mm, Flügel 7 mm lang. Anmerkung. Die Macquart sche Merac. maculipennis 1. ©. aus Indien unterscheidet sich außer durch spezifische Färbung durch abweichende Länge der zwei antennalen Wurzelglieder und nament- lich durch die Form der ersten Hinterrändzelle, welche durch gerade Längsadern begrenzt wird, und durch die Gleichheit der letzten zwei Abschnitte der Discoidalis. Il. Subfam. Sciomyzinae. Gruppe Sciomyzina. Über Seiomyza virgata Haliday. Vor einigen Jahren sandte mir Herr Austen vom Brit. Museum in London einige S und 9 einer aus der Umgebung von London stammenden Seiomyza-Art, welche mir bei der „Revision der palä- arktischen Seiomyziden“ 1902 noch nicht bekannt war. Diese englische Art steht der von mir als Ditaenia Lichtwardti p. 68 loc. eit. be- schriebenen, besser aber wohl bei der Gattung Seiomyza unterzubrin- genden Fliege sehr nahe. Ich folge damit einer Anregung des englischen Dipterologen und genialen Illustrators der „British Flies“, J.E.Collin, durch dessen Belegstücke ich auch in Kenntnis gesetzt wurde, dal die in Verralls List of British Diptera, 1901, p. 51, aufgezählte Sero- myza virgata Haliday gleich der von Austen gesammelten Fliege ist. Damit erscheint auch die von mir ]. e. p. 42 gemachte Notiz berich- tiet, in der List sei pallidiventris Fall. mit rwfiventris Schin. ver- wechselt; ich sah die echte Seiom. pallidiventris Fall. aus England. Anders steht die Sache, ob wir den Halidayschen Namen für die mir nun vorliegende Art annehmen dürfen. Ich habe in Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IT und III (28. Februar 1910). 110 Friedrich Hendel: meiner Monographie Seiom. virgata als Synonym zu pallidiventris Fall. gesetzt. Dazu bewog mich nebst dem Übereinstimmen der kurzen Halidayschen Beschreibung mit der von Fallen charakterisierten Fliege namentlich die Angabe „the naked arista of this spe- cies (virgata) should be particularly observed“. Das stimmte mir damals nur auf pallidiventris Fall., weil mir die neue Art nicht bekannt war, deren Arista gleichfalls fast nackt ist und die auch in der Größe, Körper und Flügel bis 6 mm lang, mehr den Haliday schen Maßen gerecht wird, als die nur 35 mm lange pallidiventris Fall. Aber auch die von Haliday gekennzeichnete Beinfärbung paßt besser auf die mir neue Art als im allgemeinen auf die Fallensche, bei der bei manchen Stücken auch die Schenkel und Schienen stärker gebräunt sein können. Freilich gibt es wieder Exemplare, auf welche die Halidaysche Beschreibung der Beine vollinhaltlich paßt. Nimmt man aber als wahrscheinlich an, dab Haliday die in England nicht seltene echte Se. pallidiventris Fall. wohl gekannt haben mag, So scheint die Deutung der mir bisher nur aus England bekannt gewor- denen Art als Seiom. virgata Hal. als nicht zu gewagt. Aber auch die Beschreibung der Seiom. albicarpa lkondanı möchte ich, namentlich wegen der darin angegebenen zwei Merkmale: „ein schwärzlicher Punkt zwischen Fühlerwurzel und Auge und die beiden Queradern dunkel gesäumt“, auf die englische Art beziehen. Sie stimmt auch sonst ganz gut! Sciom. virgata Haliday (= albicarpa Rond.) will ich nun im Ver- eleich mit der ihr am nächsten stehenden Art Se.Lichtwardti charak- terisieren. Beide Arten haben in der Verlängerung der Ozellenplatte nach vorn hin eine zugespitzte, silberschimmernde Strieme, welche aber mehr eine Zeichnung als eine feste Chitinleiste ist, weshalb ich die beiden Arten zur Gattung Seiomyza und nicht zu Ditaenia stelle, wie oben angedeutet. Seiom. Lichtwardti Hendel. Stirnvorderrand wie die ganze Sciom. virgata Haliday. Stirnvorderrand breit wachs- Strieme samtartig, matt rotgelb, sehr fein und zerstreut behaart. Stirn beim Ö neben den Fühlern deutlich schmäler als ein Auge, beim @ kaum breiter als ein Auge. Zwischen Fühler und Auge fehlt ein dunklerer Fleck. artig glänzend, relativ dicht und rauh behaart. Stimm beim so breit wie ein Auge, beim @ deutlich breiter. g mit tiefgelbem, © mit schwärzlichem Fleck zwischen Fühlern und Auge. Über acalyptrate Musciden. nal Arista pubeszent. Arista nackt oder fast nackt. Thoraxrücken in der Zentral- Lateralgegend deutlicher gelb- u. Lateralgegend einfarbig asch- lich als die mehr graue Zentral- erau. Desgleichen die Pleuren. reeion. Pleuren gelblichgrau, oben mit einer meist deutlichen braunen Binde. 2—3 Pteropleuralborsten in Vier Pteropleurale, ein un- einer Reihe. regelmäßiges Viereck bildend. Hinterschenkel des S unten Hinterschenkel des 3 kurz kaum länger behaart. bürstenartig behaart. Flügel glashell mit gelben Flügel an der Kosta hinter Adern. Auch die kleine Quer- der Mediastina etwas gebräunt. ader gelb. Beide Queradern dunkel gerandet, | die kleine tief schwarz gefärbt. Sonst ist bei Se. virgata der eelblichgraue Thoraxrücken mit vier dunkleren Längsstriemen, wovon die seitlichen vorn abgekürzt sind, gezeichnet. h Die Beine sind gelb. Die Vorderschienen an der Spitze etwas tiefer gelb. Beim © ist der Metatarsus der Vorderfübe weißgelb, an der Spitze und die folgenden 4 Glieder schwarzbraun. Beim sind die Vorderfüße fast ganz gelb, nur gegen die Spitze hin etwas dunkler. Die Seiom. scutellaris Roser wird in der „List of Brit. Diptera“ als Sciom. pallidicarpa Rondani aufgezählt. Ich kann dem aber nicht zustimmen, da Rondani ja die Rosersche Art gekannt und auch gut beschrieben hat. Seiom. pallidicarpa steht dagegen der Seiom. Lichtwardti jedenfalls sehr nahe, unterscheidet sich aber nach der Beschreibung durch die nicht roten Schultern. Ohne die Rondanische Type gesehen zu haben, läßt sich wohl kein sicheres Urteil fällen ! IV. Subfam. Helomyzinae. Gruppe Leriina. Thyreophorella, eine neue Gattung der Helomyzinae. Unter den undeterminierten Dipteren der Winthemschen Sammlung in Wien entdeckte ich ein Stück aus Brasilien, das durch die Länge und Stärke der Borsten auf Kopf, Schildchen und Thorax- rücken — man betrachte die Rückenborsten der Figur 1, Tafel I. die aufgerichteten Spießen gleichen — auffiel. Die sonderbare Kopt- gestaltung mit dem grubig vertieften Klypeus, dem stark vorsprin- genden Epistom, die kleinen runden Augen, die Fühlerform, die Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28, Februar 1910). 112 Friedrich Hendel: stark beborsteten Mittel- und Hinterschienen, das verlängerte Schild- chen, die kaum beborstete Kosta, die eng beisammen verlaufenden Längsadern Mediastina und Subkosta, die vorn nicht bauchig, sondern gerade begrenzte, unten nicht zurückweichende, sondern rechteckige Analzelle, das alles sind Merkmale, die sich nicht so schnell unter einen Hut bringen lassen. Da ich mich von dem systematischen Werte des Index-Charak- ters „Postvertikalborsten gekreuzt“ im Laufe meiner Studien genügend überzeugt habe, kommen nur die Subfamilien der Acalyptratengruppe in Betracht, welche diese Borstenstellung zeigen. Die Subfamilie der Coelopinae!) hat wohl auch eine ähnliche Kopfform wie Thyreophorella, namentlich auch beborstete Schienen und eine nicht bauchige, sondern unten eckige Analzelle. Auch die Fußendglieder sind im Vergleiche mit den anderen vergrößert. Ein wesentliches Merkmal der Coelopinae scheint mir aber vor allem die ganz absonderliche Flachheit des ganzen Leibes, die geringe Höhe der Brust und damit verbunden das Ausgehöhltsein derselben an den Pleuren über den Vorderhüften zu sein, ein Merkmal, das nicht im entferntesten auf Thyreophorella paßt. Auch zeigt diese Gattung am Vibrisseneck nur eine einzige, starke Borste, während die Coelopinen dort und an den Peristomalien eine Reihe gleichstarker Haare aufweisen. Kommt also die Gruppe der Coelopinae nicht in Betracht, so bleibt unter allen anderen mit gekreuzten Postvertikalen nur diejenige der Helomyzinae und zwar die Untergruppe Lerüna derselben, in welche unsere Gattung eingereiht werden kann. Freilich zeigt keine der mir bekannten Helomyzinengattungen eine Ähnliche Kombination der eingangs aufgezählten Charaktere der Tihyreophorella, doch der Monograph dieser Gruppe, Herr Abt L. Czerny, schrieb mir nach Untersuchung der Fliege, daß die Gesichtsbildung derselben der bisher noch nicht charakterisierten Borboropsis fulviceps Strobl gleiche. und er sie unbedingt für eine Leriine halte. Die dem Kollegen Czernv übersandte Fliege war aber nicht das brasilianische Stück, sondern die Wiedemannsche Type der Scatophaga diadema aus Montevideo, welche ich erst später als zur gleichen Gattung gehörig erkannt hatte und die vielleicht gar bloß das andere Geschlecht darstellt. Wiedemann schreibt am Schlusse seiner Beschreibung: „Im >erliner Museum unter der Bezeichnung Diacia diadema, wohin auch die europäische M. furcata Fab. gezählt wird.“ !) Ich wähle diesen Namen, weil Coelopa die verbreitetste und älteste Gattung dieser Gruppe ist und nicht Malacomyza Hal. (= Phycodroma Stenh. nach Üzerny.) Über acalyptrate Musciden. 113 Daraus ist deutlich zu erkennen, dab die Scat. diadema für eine zu Thyreophora gehörige Art gehalten wurde. Veranlassung hiezu kann das verlängerte, spitze Schildehen geben, das aber bei den Thyreophorinen eine wesentlich andere Gestalt hat. Da aber diese (sruppe divergente Postvertikale besitzt, kommt sie in meinen Augen nicht in Betracht. Thyreophorella n. gen. Stirn fast wagrecht, gut dreimal so breit wie ein Auge, parallel- randig. Ozellenplatte allein dentlich differenziert, kurz und klein, eanz oben am Scheitel, die 5 Punktaugen nicht weit voneinander entfernt. Die Stirn ist mit ihrem Vorderrande etwas über die Wurzeln der Fühler vorgezogen, bildet dort im Profile mit dem Klypeus einen ungefähr rechten Winkel, ist der Länge nach nicht, der Quere nach mäßig gewölbt und geht oben ohne scharfe Scheitelkante in allmäh- licher Wölbung in den konvexen Hinterkopf über. Ihre Grundbehaarung ist kurz und fällt wenig auf. Die Wangen und Backen sind auber- ordentlich breit, erstere 2 Drittel, letztere 3 Drittel des Durchmessers der völlig runden Augen breit, beide nackt. Die Grenze des behaarten und etwas wulstigen unteren Hinterkopfes ist als eine schiefe Linie hinter den Augen bis zum tiefsten Punkt des Kopfes scharf abgesteckt. Der Klypeus liegt vertieft, hinter den Stirnvorder- und den Seiten- rand der Wangen zurückgezogen, so dab nur das dritte Glied der Antennen sichtbar bleibt. Das ist der Fall bei einem S und einem 9, während die Type der Scat. diadema Wied., ein Q@, ein eben aus- geschlüpftes Stück mit Resten der Stirnblase in der Spalte über den Fühlern einen nicht versenkten Klypeus wie die anderen 2 Stücke zeigt. Der Klypeus ist im Profile winkelig gebrochen, das Epistom unten tritt stark, fast wagrecht vor. In der Längsmitte wird er von einem scharfen Kiele durchzogen, an dessen beiden Seiten mulden- artige Vertiefungen für die Fühler liegen. Von vorn gesehen ist der Mundrand stark in die Höhe gezogen, fast in die Linie des unteren Augenrandes, seine seitlichen Begrenzungen sind die sehr kurz be- haarten Peristomalien bis zum Vibrisseneck, das jederseits seitlich neben dem Mundrande liegt. Das Epistom tritt aber noch über das Vibrisseneck hinaus vor und umschließt ein deutlich vorstehendes. wenn auch kleines Prälabrum. Die Äste der Stirnspalte divergieren etwas nach unten und biegen beim S auch noch etwas über den Vibrissen auf die Backengruben um. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und IIL (28. Februar 1910). 114 Friedrich Hendel: Die Fühler sind kurz, teilweise versteckt, aber abstehend. Das erste (rlied ist becherartig, kurz aber breit; das zweite kleiner und schmäler, oben auch mit einer längeren abstehenden Borste versehen ; das dritte groß, von abgerundet beilförmiger Gestalt. Der Oberrand ist gerade, der Unterrand hat eine rechtwinklige Ecke, die gerade so wie die vordere Spitze abgerundet ist. Arista an der Wurzel stark spindelig verdickt, dann dünn, überall fast nackt; sie steht etwas vor der Mitte des Oberrandes. Der Rüssel ist groß, hat starkes, horniges Kinn und zurück- gelegte breite Labellen. Die Taster sind von normaler Länge, aber von ziemlicher und fast gleicher Breite, unten und an der Spitze laneborstig. Beborstung. S: 2 Frontorbitalborsten in der oberen Stirnhälfte, hintereinander. Das vordere Paar außergewöhnlich lang und stark, mehr nach außen als nach vorn gebogen; das hintere Paar schwächer, nach hinten und außen gebogen. Ozellarpaar stark und lang, nach vorn geneigt und stark divergierend. Beide Scheitelborstenpaare stehen noch innerhalb der Verlängerung der Stirnaugenränder, die inneren, stark gegeneinander geneigten vor den divergierenden äuberen. Die Postvertikalen sind lang und stark und mit den Spitzen gekreuzt. Am Vibrisseneck eine einzige starke Borste. Unterer Hinterkopf lang wollig behaart. Thorax. Dorsozentralborsten 3 Paar hinter der Naht, mit Aus- nahme des letzten Paares vor dem Schildehen senkrecht aufgerichtet, außerordentlich verlängert und stachelartig verdickt. Vor der (@uer- naht nur jederseits eine Reihe von circa 5, nach vorn hin an Größe abnehmender Borsten. Präskutellare fehlen. Akrostichalbörstchen zweireihig, nur vorn sichtbar. Humerale 1; Notopleurale 2; Prä- suturale 1; Supraalare 3; Intrahumerale 1, über der hinteren Noto- pleuralborste; Schildehenborsten 6, jene 2 an der Spitze auch spiebförmig. Eine starke Prothorakale, 1 Stigmatikalborste. Mesopleuren sogar unbehaart, nackt. 2 Sternopleuralborsten nebeneinander. Die Beborstung der © unterscheidet sich dadurch, daß die Borsten nirgends die Spießform annehmen, aber doch länger, wenn auch dünner sind als die nicht verdickten des 5. Der Hauptunter- schied besteht in der Zahl der Dorsozentralborsten, die beim 9 4—+-2 beträgt, und in dem Vorkommen eines Präskutellarpaares. Der Thorax ist hoch und gewölbt, an den Pleuren vorn nicht eingedrückt. Der Rücken ist etwas länger als breit, das verlängerte Schildehen ungefähr die Hälfte des Rückens lang, beim S kürzer Über acalyptrate Musciden. 115 und nur so lang wie breit, beim © länger und merklich länger als an der Basis breit, von dreieckiger Gestalt mit abgerundeter Spitze. Die Quernahtäste des hückens steigen sehr schief von hinten nach vorn auf. Der Hinterleib ist ungefähr so lang wie der Thorax ohne Schildehen oder fast kürzer, von eiförmiger, gewölbter Gestalt. Das basale Doppelsegment ist fast die Hälfte des Abdomens lang. Auf dasselbe folgen beim 5 noch 3, beim @ noch 5 sichtbare Ringe. Beim 3 sind die Hinterränder des 4. und 5. Tereits mit einem Kranze abstehender, besonders seitlich sehr starker und langer, nach unten gebogener Borsten besetzt. Das darunter liegende Hypopyg hat eine stumpf kegelige Gestalt. Beim © sind die hinteren Tergite nur mit langen Borstenhaaren ziemlich dicht besetzt. Beine mittellang, aber sehr kräftie. Schenkel etwas verdickt. Schienen borstig. Vorderschenkel mit Ausnahme der Vorder-(Innen-) seite mit langen feinen Haaren dicht abstehend bedeckt. Unter diesen, besonders beim .S wolligen Haaren sind posterodorsal und -ventral je eine Längsreihe etwas stärkerer Borstenhaare erkennbar. Mittel- und Hinterschenkel vorn kurz rauhhaarig, posteroventral fein haarig ge- wimpert, erstere an der Hinterseite mit 3—4 zur Spitze auf- steigenden und gebogenen kurzen Borsten besetzt. Vorderschienen außer der Präapikalen ohne Borsten, nur etwas länger als gewöhnlich behaart. Mittelschienen ad und pd mit 3—4 langen und starken Borsten, zwischen welchen namentlich beim S noch einige kürzere auftreten können, besetzt. Außerdem hat die Schienenspitze rund herum einen ganzen Kranz borstenartiger Sporne, zu welchen ventral vor der Spitze noch einige starke, gekrümmte hinzukommen. Hinter- schienen außer der Präapikalen ad mit 3—4 kürzeren, aber starken Borsten, pd mit meist 3 Borsten in der oberen Hälfte, wovon die gerade etwas über der Schienenmitte stehende durch ihre besondere Länge auffällt. Füße kräftig, die Glieder am Rande dornig, das letzte Glied relativ sehr groß. Klauen stark, Pulvillen normal. Flügel groß und sehr lang. Kosta in der Mitte beim S mit sehr kurzen und zarten, aber doch deutlich wahrnehmbaren Börstchen besetzt, beim © minder gut oder kaum merklich beborstet. Vor der Mündung der Mediastina ist die Kosta eingeschnürt. Die Subkosta mündet wenig hinter der Flügelmitte und in sehr geringer Ent- fernung vor ihr die in ihrer ganzen Länge getrennte, aber eng danebenlaufende und erst gegen das Ende hin etwas divergierende Mediastina. Die Subkostalzelle ist daher sehr schmal und an der Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 116 Friedrich Hendel: Spitze durch Zusammenlaufen der Längsadern hornig. Die Kostalzelle dagegen ist von besonderer Breite und Länge. Die Längsadern 2—4 sind sanft gebogen und fast parallel zu einander. Die erste Hinterrandzelle ist gegen den Flügelrand hin etwas verengt. Die kleine (Juerader steht etwas schief, unter der Mündung der Subkosta und jenseits der Mitte der Diskoidalzelle. Die hintere (uerader steht sehr schief, der Winkel mit der Posticalis ist ein sehr stumpfer. Die Basalzellen sind groß. Die Analzelle wird vorn durch eine gerade (Juerader geschlossen, die mit der Analis unten einen rechten Winkel bildet. Die Analader erreicht den Flügelrand nicht ganz. Typische Art Thyreophorella diadema Wiedemann. © Scatophaga diadema,') Wiedem., Außereurop. Zweitl. Ins.. Vol. H, p. 448. 4 (1830). — Ö Thyreophorella ruficeps Hendel in litt. 2 2 als Typen in der Wiedemannschen Sammlung des Wiener Hof- museums aus Montevideo und 1 Z aus Brasilien, Koll. Winthem. Das Männchen kannte ich zuerst und hatte es schon als Thyr. ruficeps beschrieben, als ich beim Betrachten der Wiedemannschen Art in derselben einen (rattungsgenossen entdeckte. Bei einer genaueren Vergleichung der Tiere zeigten sich mir folgende Unter- schiede des S vom 9: 1. die stachelartige Borstenbildung des Rückens. Schildehens und Kopfes, 2. die verschiedene Zahl der Dorsozentral- borsten, 3. das Fehlen des Präskutellarpaares und 4. die geringere Länge des Schildehens. Da aber diese Unterschiede teils (1 u. 4) auf Geschlechts- dimorphismus, teils (2 und 5) auf individueller Variation beruhen können und die Fliegen sonst in Färbung und Gestaltung sehr gut übereinstimmen, außerdem nur ein einziges (3 vorliegt, will ich die- selben vorläufig nur als Geschlechter ein und derselben Art auffassen. Kopf rotgelb bis gelbrot, oberer Hinterkopf, Ozellen- und Scheitelplatten bis zur oberen Orbitalborste schwarz, mäßig glänzend: Mittelstrieme der Stirn ein Drittel derselben breit und vorn etwas verjüngt, mattschwarz. Wangen und Backen weißschimmernd. Fühler schwarz. Mittelleiste und Mundrand des Klypeus schwarzbraun, ebenso das Prälabrum, der Rüssel und die Spitzenhältte der Taster. Der ganze Körper graulichschwarz, mit stellenweise braunen Retlexen und geringem Glanze. Hypopyg gelbrot. Beine glänzend !) Das Tier, das Rondani in seinen Dipteris exot.,, Arch. Zool. Modena, Vol. 3, p. 35 (1863) als Seatina diadema Wied. aus Labrador bestimmte, wird wohl eine Scopeuma-Art, ganz wahrscheinlich aber nicht die obige Spezies sein. Über acalyptrate Musciden. 16 sehwarz, alle Fußglieder an der Wurzel rötlich, am ausgedehntesten der Metatarsus. Flügel gleichmäßig graulichhyalin mit rotbraunen Adern. Der Aderanhang der hinteren Querader ist nur beim g sichtbar. Schwinger bräunlich mit dunklerem Kopfe. Schüppchen braun gerandet und gewimpert. Körper Z 9 mm, @ 6—7 mm; Flügel Z 10 mm, 2 T bis 3 mm lang. V. Subfam. Lauxaniinae. Die Gattung Cestrotus Loew. Als ich in den Genera Insectorum, Subfam. Laux- aniinae, p. 12, die Charakteristik dieser durch einen turmartigen Scheitel auffallenden Gattung schrieb, kannte ich nur die ostindische Art ©. frontalis Kertesz. Seitdem hatte ich Gelegenheit, auch vier afrikanische Arten kennen zu lernen, so daß ich die damals gegebene (rattungscharakteristik etwas erweitern mul. Bei allen mir bekannten afrikanischen Formen ist der Stirn- höcker niedriger und stumpfer, das Untergesicht nicht so stark vor- tretend wie bei C. frontalis Kert. (Bei der Charakteristik dieser und der folgenden Gattungen habe ich den Genera Lauxani- inarum die Linie der Gesichtsleisten (facialia) und der damit zusammenhängenden Backenleisten (peristomalia) irrtümlich als Stirnspaltenausläufer bezeichnet. Die Spaltenäste laufen wohl knapp neben den Fazialien, enden aber immer früher und biegen nie unter den Augen nach hinten herum. Das tun eben die Backenleisten, deren Linie in meinen Figuren deutlich erkennbar ist.) Fühler stark geneigt, kurz. Das dritte Glied ist oval, höchstens zweimal so lang wie breit. Die basale Arista ist auffallend lang und abstehend gefiedert. Das Prälabrum ist viel kleiner als bei /rontalis, schmäler und tritt nur etwas über den unteren Mundrand hervor. Die Ozellarborsten können auch parallel oder etwas divergierend und auch oberhalb des Stirnhöckers inseriert sein. Bei (©. oculatus ist die Präsuturale sehr schwach, aber die Präapikalborste der Hinterschienen stark entwickelt. Letzteres ist auch bei ©. megacephalus und tibialis der Fall. CO. striatus wieder hat 2 Sternopleural-, alle Afrikaner Präskutellarborsten. Bei dem schmaltlügeligen ©. oculatus ist die Cubitalis nackt, bei den anderen Arten in der Wurzelhälfte beborstet. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 118 Friedrich Hendel: Beim Vergleiche der Beschreibung von Ephydra pietipennis Wiedemann, Außereurop. Zweifl. Ins., Bd. II, p. 593 vom Kap mit der im k. k. Hofmuseum befindlichen Fliege stellte sich nachträglich heraus, dal) beide nicht zusammengehören. Die Loewsche Type be- findet sich in Westermanns Sammlung und ist sehr wahrscheinlich doch eine Cestrotus-Art. Sie würde zu den Arten mit gelber Stirn zu stellen sein, sich aber dadurch von denselben unterscheiden, daß die Höckerspitze glänzend schwarz, nicht gelb, ist und außer den großen schwarzen Punkten an den Höckerseiten noch je ein kleiner, tiefschwarzer Punkt zwischen Fühler und Auge liegt. Übersicht der Arten. Stirne weißlich oder hellgelb, nur oben am Cerebrale und beider- seits am Höcker braun oder schwärzlich gefleckt. 17 — Stimme grau und braunfleckig, in der ganzen Vorderhälfte samt- schwarz, mit 4—6 weißen und 2 gelben Flecken, die Höcker- spitze glänzend schwarz. 3% 1. Ostimdische Art. Schildehen glänzend dunkelbraun, die Seiten hellbraun, die Spitze schwarz. Der Untergesichtshöcker springt um den wagrechten Augendurchmesser vor die Augen vor. Der Stirnhöcker ist ein Drittel der Augenhöhe hoch. Cestrotus frontalis Kertcsz. — Afrikanische Arten. Schildehen gelb, oben in der Mitte braun. Der Untergesichtshöcker und der Stirnhöcker treten nur eimen eeringen Bruchteil des entsprechenden Augendurchmessers über die Augen vor. 2: 2. Mit jeder der beiden vorn am Stirnhöcker liegenden dunkel- braunen Makeln ist eine gleichfarbige am Stirnaugenrande ver- bunden, die in der Mitte ein kleines ovales, weil) tomentiertes Fleckchen besitzt, auf dem die vordere der 2 Frontorbitalborsten steht. — Kopf und Thorax von hell ockerbrauner Grundfarbe, stellenweise zart weißeraulich bereift. Wangen gelb, Gesichts- leisten schmal, schwarz. Klypeus mit etwas dunkleren braunen Flecken, ebenso die Backen. Fühler gelb, Basalglieder braun. Arista lang abstehend gefiedert. Thoraxrücken oben matt, in der Mitte mit zwei dunkleren, rotbraunen Längsstriemen, die sich an der Außenseite neben der (uernaht dreieckig, vor dem Sehildehen aber rechteckig erweitern. Auch hinter der Quernaht Über acalyptrate Musciden. 119 an den Thoraxseiten zwei übereinanderliegende braune Längs- streifehen. Humeralcallus gelb, darüber ein brauner Fleck. Unter der Notopleuralnaht eine braune Längesbinde von der Schulter bis zur Flügelwurzel. Hinterleib braun, mit dunkleren Hinterrandbinden und graulicher Bestäubung der Basalhälfte der Tergite. Beine gelb. Schenkel mit Ausnahme der Spitze hell- braun. Schienen mit einem braunen Ringe an der Basis und an der Spitze. Tarsen gegen das Ende zu gebräunt. Flügel, wie Tafel I, Fig. 10 zeigt. Schwinger gelb. Körper 6 mm, Flügel 55 mm lang. 1 g aus Südafrika, 8. XI. 1896 (Dunkersbosh). Dr. Penther, k. k. Hofmuseum Wien. _Cestrotus oculatus n. sp. Der Stirnhöcker trägt jederseits nur die eine schwarze Makel, die zweite, einen weißen Augenfleck einschließende, fehlt. — Aschgrau. Thoraxrücken mit 6 braunen Makeln. Hinterleib schwärzlich. Körper 4 mm, Flügel 5 mm lang. (Nach Loew.) Cestrotus turritus Loew. 3. Untergesicht rötlich, weiß bestäubt. 4. — Untergesicht schwärzlich, weiß bestäubt. > 4. Beine schwärzlich, Knie und Schienenwurzel rötlich. Hinter- schienen mit einem breiten, aber verwaschenen braunen Ringe in der Mitte. Flügel ohne scharfrandige, isolierte schwarze Quer- binde vor der Spitze, sondern ähnlich wie Figur 11, Tafel 1, weiß und schwarzscheckig. Körper und Flügel nach Loew 4 mm. Cestrotus variegatus Loew. Schenkel mit Ausnahme der rotgelben Spitze dunkel rotbraun, außen grau bereift. Schienen und Füße rotgelb, erstere an der Basis und an der Spitze mit einem braunen Ringe, letztere gegen das Ende zu gebräunt. Flügel nach Figur 9, Tafel I, mit einer schwarzen, scharf abgegrenzten und isolierten, am Rande nicht ausgezackten Bogenquerbinde vor der Spitze. Die samt- schwarze Vorderstirn mit 6 weißen Tomentflecken, 4 an den Wurzeln der Frontorbitalborsten, 2 zwischen Fühler und Augen- rand. Auch die Lunula weilßschimmernd. Fühler gelb, Basalglieder braun. 3. Glied oben etwas verdunkelt. Arista besonders lange und abstehend gefiedert. Wangen und Backen grau. Hinterkopf und Oberstirn matt grau und braunscheckig. Thorax schwärzlich, aschgrau bestäubt. Rücken mit großen rotbraunen Flecken un- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 120 Friedrich Hendel: regelmäßig gezeichnet, bei dem einzigen Stücke nicht gut er- kennbar. Schildehen am Rande rötlich, hell bestäubt, oben in der Mitte braun. Abdomen wie bei oculatus gefärbt. Schwinger gelb. Körper und Flügel 4 mm lange. 1 Z aus Südafrika, 8. XI. 1896 (Dunkersbosh). Dr. Penther, k. k. Hofmuseum, Wien. Cestrotus striatus n. sp. . Beine schwärzlich, aschgrau bestäubt, Knie und Wurzel der Fübe rötlich. Epistom unter den Backen schwärzlichgrau. Vorder- hüften grau. Der samtschwarze Streifen der Vorderstirn ist deutlich höher als seine halbe Breite, die weißen Tomentflecke der Front- orbitalborsten sind durch den schwarzen Grund breit getrennt von einander. Flügel wie Fig. 11, Tafel I, die schwärzliche Zeichnung überwiegt gegenüber dem graulichhyalinen Grunde. Körper und Flügel ungefähr 4 mm lang. 2 Stücke vom Kap, Typen Loews, k. k. Hofmuseum, Wien. Cestrotus megacephaius Loew. Beine mit rotgelben Schienen und Tarsen, erstere mit einem schwarzen Ringe an der Spitze, letztere gegen das Ende hin ge- bräunt. Epistom unter den Backen rot. Vorderhüften rot. Der samtschwarze Streifen der Vorderstirn ist gut zweimal so breit wie hoch, die weißlichen Tomentflecke der 2 genäherten Frontorbital- borsten berühren einander. Flügel in der Anlage der Zeichnung genau wie bei megacephalus, nur hält sich das schwärzliche mit dem hyalinen Grunde in der Ausdehnung so ziemlich das Gleich- gewicht, der Flügel erscheint entschieden heller. Körper und Flügel 4 mm lang. 2 Stücke aus der Erythräa, Typen Bezzis aus dessen Sammlung. Cestrotus tibialis Bezzi. Bull, Soc. Ent. Ital., Vol. 39, p. 126 (1908). Physogenia (Physegenua) congruens n. Sp. 2 Z aus Peru, Sammlung B. Liehtwardt in Berlin. Von den drei mit Sicherheit bekannten südamerikanischen Arten steht der neuen Art die Phys. facialis Wiedem. aus Brasilien am nächsten und unterscheidet sich vor allem durch die bleichgelben Beine, während bei Phys. congruens alle Schienen und die Vorder- füße schwarzbraun sind. Bezüglich der Gestalt erscheint unsere Art im Vergleiche mit dem Gattungstypus viel plumper, der Thorax breiter und höher, der Hinterleib kürzer und breiter. Das Klypeusprofil ist weniger konvex, Über acalyptrate Museiden. 121 tritt auch nach vorn kaum über die Augen vor, wohl aber nach unten in gleichem Maße wie hei Ph. vittata Macqu. Das zugespitzte dritte Antennenglied ist kürzer als bei dieser Art und oben sogar etwas konvex gerandet, die Arista ist merklich kürzer und feiner gefiedert, die Fiederbreite kommt nur jener des dritten Fühlergliedes eleich. Man ziehe zum Vergleiche die Figuren 14—16 auf Tafel I] der „Genera Lauxaniinarum“ heran. Der ganze Leib ist von glänzend rotgelber Grundfarbe. Die punktförmige Ozellenplatte, zwei ovale Flecke, parallel nebeneinander in den Dritteln der Stirnbreite vorn über den Fühlern, worauf die vorderen, nach einwärts gebogenen Frontorbitalborsten stehen, sowie zwei parallele, nach unten etwas breiter werdende Mittellängsstriemen unter den Fühlern, die auch auf das Prälabrum übertreten, schwarz- braun. Auf dem Thoraxrücken zwei weit voneinander entfernte, schwarz- braune Längsstriemen in der Linie der Dorsozentralborsten, die sich vorn etwas erweitern. Auf dem gelben Zwischenraum innerhalb dieser Striemen stehen sechs Längsreihen von Haaren. /weites Tergit des Abdomens jederseits am Hinterrande mit einer dunkelbraunen bis schwarzen Makel; drittes Tergit mit Aus- nahme eines schmalen Streifens am Vorderrande fast ganz schwarz. Viertes bis sechstes Tereit mit einer schwarzen Mittelbinde und schwarzen Seitenflecken von verschiedener Ausdehnung. Bauch gelb. | Beine gelb, alle Schienen und Vorderfüße schwärzlich. Flügel gelblich hyalin. Subkostalzelle, ein breiter Saum der hinteren (Querader und das Spitzendrittel des Flügels rauchbraun, In letzterem ist noch eine intensivere Säumung der Längsaderenden bemerkbar, die an der Radialis am weitesten basalwärts vordringt. Schüppchen braun gerandet. Schwinger hellgelb. Körper und Flügel 6 mm lang. Procrita sigma n. sp. 1 © von Costa Rica aus der Sammlune B. Lichtwardt in Berlin. Diese Art hat mit der bisher bekannten Pr. pectina Hend. aus Mexiko den spitzen Stirnwinkel, die wagrecht ovalen Augen und die an der Basis auffallend verschmälerte Flügelform, so daß Axillarlappen, Alula und Analader verkümmert sind, sowie die Lage der hinteren (Juerader auf oder noch vor der Flügelmitte gemein und kann deshalb sehr wohl als ein weiterer Vertreter dieser neotropischen Gattung betrachtet werden, obwohl einige Abweichungen vorhanden sind. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 192 Friedrich Hendel: So ist das dritte Fühlerglied ca. dreimal so lang wie breit. geradrandig, gegen die runde Spitze hin etwas verjüngt und trägt eine besonders oben sehr lang und abstehend gefiederte basale Arista. Da das einzige Stück etwas zerdrückt ist, kann ich die Rücken- beborstung hinten nicht erkennen. Das Schildehen ist breiter, fast halbkreisförmig und länger als ein Drittel des Rückens. Den Hinter- schienen fehlen die Präapikalen. Die Mittelschenkel haben vorn in der Spitzenhälfte vier Borsten in einer Längsreihe. Die Oubitalis ist nicht wellig geschwungen. Die Queradern sind noch weiter basalwärts gerückt, die hintere S-förmig gebogen und ganz außergewöhnlich schief gestellt, so daß die Diskoidalzelle unten einen spitzen Zipfel hat. Die ganze Fliege ist glänzend hellgelb. Der kleine Ozellenfleck und die Spitze des dritten Fühlergliedes sind schwarz. Der Hinterleih scheint etwas dunkler zu sein, ist aber auch verdrückt. Flügel glashell, der ganze Kostalrand bis etwas unter die Radialis herab, sowie die Längsaderenden an der Flügelspitze und die schiefe Querader schwarzbraun gesäumt. Körper und Flügel ca. 355 —4 mm lang. Poecilohetaerus albolineatus n. sp. 1 Q@ aus Südafrika, Viktoria (1888). K k. Hofmuseum, Wien. Die neue Art steht dem australischen P. Schineri Hendel in Gestalt und Färbung sehr nahe und ist habituell durch letztere schon allein leicht als zur Gattung gehörige kenntlich. Die Unterschiede sind folgende: Die Stirn ist parallelrandig und nur wenig schmäler als die halbe Kopfbreite. Der Klypeus ist schwach konvex und hat über dem Mundrande eine Querfurche, die seitlich noch vertieft ist. Das Prä- labrum ist größer. Das vordere Orbitalborstenpaar ist viel weniger zusammengeneigt, die Ozellarborsten fehlen ganz. Das dritte Fühler- elied ist oben deutlich konkav, unten konvex, zweimal so lang wie breit. Der Thoraxrücken zeigt außer der Beborstung gar keine Grund- behaarung. Am Humeralcallus sind zwei Borsten inseriert, die eine ist nach oben und hinten, die andere nach außen und hinten gebogen. Das flache ebene Schildehen ist sehr groß und breit, die Hälfte des Rückens lang, von viereckig abgerundeter Gestalt. Stirnstrieme samtartig rotbraun. Augenränder der Stirn und des Hinterkopfes, sowie die Wangen leuchtend weiß. Als Fortsetzung der Stirnaugenränder verlaufen in gleichem Abstande parallel zu- einander zwei gleichweiße Längsstriemen über die Thoraxrückenmitte Über acalyptrate Musciden. 123 und die Schildehenseiten. Klypeus glänzend hellbraun, Epistom und Prälabrum, sowie der untere Hinterkopf glänzend pechbraun. Fühler rotgelb, drittes Glied an der Spitze verdunkelt. Arista fast nackt. Taster und Rüssel ganz dunkel. Thorax und Schildchen katfeebraun mit Wachsglanz. Durch beide Mesopleuren geht die Nadel, weshalb ich sie nicht gut betrachten kann. Längs der Sternopleural- naht verläuft eine weiße Längsbinde, aber auch die zwei weißen Binden der Mesopleuren kann ich vorn, wo die Nadel nicht steckt, erkennen. Hüften und Beine rotgelb, nur die 3 Wurzelglieder der Vorder- fübe schwärzlich. Hinterleib schwarz, stark glänzend. — Flügel gelblich tingiert. Die kleine Querader steht etwas hinter der Mitte der Diskoidalzelle. Körper und Flügel 3 mm lang. VI. Subfam. Eurychoromyinae. Eurychoromyia n. gen., ein isolierter Gruppentypus acalyptrater Musciden. Kopf der Quere nach Achias-artig verbreitert (Fig. 5 und 8), breiter als die Länge des Thoraxrückens samt dem Schildehen und »/,mal so breit wie hoch. Von oben gesehen hat er die Form einer an den Spitzen stark abgerundeten Mondsichel, mit der konkaven Seite (lem Rumpfe ansitzend; von vorn betrachtet, die (restalt eines gleich- schenkeligen Trapezes, dessen obere Parallelseite ca. dreimal so lang wie die untere am Mundrande ist. Die kleinen, fast wagrecht ovalen Augen liegen an den oberen Ecken und sind stark konvex. Die Stirnbreite ist oben am Scheitel der fünffachen, vorn neben den Fühlern der vierfachen Augenbreite gleich. Die Stirn selbst ist völlig nackt, unbehaart und borstenlos, glatt glänzend und chitinisiert und eigentlich der Länge nach in drei Teile geteilt. Der mittlere Teil, auf dem ganz oben am Scheitel die drei Ozellen eng zusammen- eedrängt stehen, ist eine Fortsetzung des Cerebrales vom Scheitel her, entspricht der Ozellenplatte und reicht, indem er sich verjüngt, bis zum Vorderrande der Stirn vor. Die viel breiteren Seitenteile nehmen den ganzen Raum bis zum Augenrande hin ein und sind an ihrer inneren und vorderen Grenze schwach, doch merkbar empor- eewölbt. Zwischen der Stirn oben und dem ebenfalls chitinisierten Unter- gesicht unten schaltet sich eine weichhäutige, matte und etwas ver- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und IIL (28. Februar 1910). 124 Friedrich Hendel: tieft liegende Strieme ein, die die Trennung quer von einem bis zum anderen Auge durchführt. Ich halte dafür, daß diese Strieme funktionell Ersatz für die sonst normal vorkommende Strieme der Stirn bietet. Von der Stirnspalte ist nur eine kurze Strecke gerade über den Fühlerwurzeln bemerkbar. Unmittelbar darüber ist aber auch schon ein schmaler Striemenstreifen zu sehen, der in der Mitte etwas in den Vorderrand der Ozellenplatte eindringt und an den Seiten sich zunächst plötzlich erweitert, um dann allmählich schmäler werdend zum unteren Stirnaugeneck emporzusteigen. In diese zwei seitlichen Striementeile verliert sich je ein Ast der Stirnspalte, ohne wie sonst zuerst nach abwärts zu gehen und sich dann unter dem Auge in der Backengrube (mediana R. D.) zu verlaufen. Der Abstand der Fühlerwurzeln voneinander beträgt ungefähr ‘/, der vorderen Stirnbreite und eben so breit ist oben der Klypeus, der in gleicher Höhe und Wölbung mit den benachbarten Wangen und Backen liegt. Die gut erkennbaren Gesichtsleisten gehen als gerade Linien mäßig divergierend bis zu den Ecken des fast wag- rechten Mundrandes, die durch etwas wulstiges Vortreten der nackten Backenleisten gebildet werden. Die Wölbung des ganzen Untergesichtes ist der Quere nach eine schwache und gleichmäßige und nur der Länge nach im Klypeusprofil durch flache Höcker, aber auch nicht bei allen Stücken gleich deutlich, gestört. Die Seitenteile des Untergesichtes neben dem Klypeus sind mit den Backen nur eine Fortsetzung der Chitinplatte des unteren Hinter- kopfes, daher nicht den normalen Wangen homolog. Sie sind im Profile gesehen deutlich höher als der lotrechte Augendurchmesser. Der obere Hinterkopf ist für den Thorax konkav ausgehöhlt; die Scheitelkante der Stirn ist aber nur am Üerebrale scharf, seitlich davon abgerundet. Die Fühler sind vorgestreckt und kurz. Das erste Glied ist deutlich sichtbar, ja sogar länger als das zweite, das oben eine ab- stehende Borste hat. Das dritte Glied ist länglich oval und ca. zweimal so lang wie breit. Die basale Arista ist gegen die Wurzel hin etwas stärker und in der Wurzelhälfte zart pubeszent. Das Prälabrum ist schmal, aber ziemlich hoch und von vorn und im Profile deutlich sichtbar. Die Taster erreichen mit ihren Spitzen den Mundrand nicht, sind kurz und fadenförmig, schwach beborstet. Der Rüssel ist ziemlich voluminös und hat breite zurück- »eschlagene Labellen. Der Thorax hat fast die Gestalt einer Kugel, so gleichmäßig ist er am Rücken und an den Pleuren gewölbt. Der Rücken ist Über acalyptrate Museiden. 125 quadratisch, sogar ein wenig kürzer als lang, hat in der Mitte zwei vertiefte Länegslinien, die vorn und hinten abgekürzt sind und seitlich von den etwas vor der Thoraxmitte senkrecht aufsteigenden (uer- nahtästen getroffen werden. Das Schildchen ist breit und kurz, nur !/, des Rückens lang, wulstig gewölbt und sehr stumpf. Die Pleuren sind stark der Länge nach verkürzt, namentlich in der Vorderhälfte und in der Stigmatikalgegend über den Vorderhüften kaum sichtbar vertieft. Sehr merkwürdig erscheint die Lage der Mesopleuralnaht vor der Thoraxmitte, ferner, dal die Mesopleuren höher als lang sind und der Thorax an den Mittel- und Hinterhüften nicht unter das untere Ende der Vorderhüften herabgesenkt ist, sondern im (regenteile etwas emporgehoben erscheint. Während der Kopf gar keine Beborstung zeigt, können am Thorax haarförmige Borsten als 2 Notopleurale, 1 Dorsozentrale, 4 Schildehenborsten und 1 deutliche Sternopleurale bezeichnet werden. Auch an der Mesopleuralnaht stehen Härchen. Der Hinterleib ( 2) ist sehr breit eiförmig, von oben her zusammen- gedrückt und aus 7 sichtbaren Segmenten zusammengesetzt. Das siebente ist schmal und tritt wenige vor. Die Tergite greifen mit breiten Rändern auf die Bauchtläche herum, ?/, derselben einnehmend. Im Zwischenraume sieht man von der Bindehaut eingeschlossene, sehr schmale Sternite, wovon nur die letzten drei die Tergite be- rühren. Hinter dem siebenten Segmente sieht man oben die zwei Üerci des Endsegmentes, unten die ähnlich gestaltete und beborstete untere Legeklappe vorragen. Beine mittellang und kräftig. Alle Schienen, namentlich die mittleren und noch mehr die hinteren stark seitlich komprimiert und kreissegmentartig erweitert. Ihr Innenrand ist gerade, ihr Außenrand ein Bogen. Nur die Vorderfüße sind länger als die Schienen, die beiden hinteren bloß ?/, derselben lang. Nirgends sieht man eine deutliche Borste oder einen Sporn. Die Vorderhüften haben normale Form und Größe, die hinteren sind relativ sehr klein und kugelig. Die Schenkel sind gerade und verdicken sich allmählich gegen die Spitze hin. Die Flügelform und Aderung ist am besten aus der Figur 6 ersichtlich. Die Kosta ist gerade, nirgends unterbrochen oder geknickt und reicht bis zur Mündung der Diseoidalis. Die .Mediastina ist voll- ständig getrennt und stark. Die Subkosta selbst bei stärkerer Ver- erößerung nackt. Die Analzelle wird vorn durch eine gerade Quer- ader abgeschlossen, die Analader erreicht den Flügelrand nicht. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft II und III (28. Februar 1910). 126 Friedrich Hendel: Nach dem ersten Eindruck, den die Fliege macht, könnte man vor allem an eine Ortalidine im weiteren Sinne denken. Das Fehlen von Präapikalborsten an den Schienen, die Beborstung im allgemeinen, die Flügeladerung und andere Charaktere würden eine solche Deu- tung ganz wohl zulassen, zumal ja gerade bei dieser Museidengruppe sehr häufig bizarr geformte Köpfe beobachtet werden können, wenn nicht das wesentlichste Merkmal — die dreigliedrige, hornige Lege- röhre des © hier fehlen würde. Die Bildung des weiblichen Hinter- leibes weicht aber so weit von einer Legeröhre ab, dab an die Gruppe der mit hornigem Ovipositor ausgestatteten Acalyptraten, wie Ortali- dinen, Tephritinen, Lonchaeinen nicht gedacht werden kann. Ander- seits weist der Legeapparat von Eurychoromyia aber auf die Sciomy- zinen und Tetanocerinen hin, mit welcher Gruppe auch noch die kurze, wenig herabreichende Stirnspalte, die wenig spezifizierte Glie- derung des Untergesichtes, die seichten Fazialien u. s. w., das Fehlen der Vibrissen, sowie teilweise die starke Entwicklung der Ozellen- platte gemeinsame Merkmale sind. Da aber die Sciomyzinen deutliche Präapikalborsten und an den Mittelschienenenden einen ganzen Kranz von Spornen besitzen, Eurychoromyia wieder anderseits mehrere nicht bei Sciomyzinen vorkommende Eigenheiten aufweist, kann ich unsere Gattung auch hier nicht einzwängen. Erschwert wird die Erkenntnis der systematischen Zugehörigkeit besonders durch die spärliche Beborstung des neuen Tieres. Kopf- borsten fehlen ja ganz und Thoraxborsten fast ganz. Im übrigen wissen wir über die verwandtschaftlichen Beziehungen der verschie- denen Acalyptrateneruppen, über die überhaupt wertvollen Charaktere und deren Anwendune zur Herstellung natürlicher Gruppen so wenig und über die Biologie derselben eigentlich noch gar nichts, so dab es mir vor der Hand am nützlichsten erscheint, die Gattung EBury- choromyia in ihrer Isoliertheit zu belassen. Würde ich sie in eine der‘ bestehenden Gruppen unnatürlicher Weise einreihen, so würde ich sie der Gefahr aussetzen, von keinem der folgenden Dipterologen erkannt zu werden. Die speziellste Eigentümlichkeit des neuen Genus ist die weich- häutige, quer über die Fühler hinweg von einem zum anderen Auge ziehende bandförmige Strieme, mit der außergewöhnlich kurzen, in sie auslaufenden Stirnspalte. Eine solche Strieme hat keine der bis jetzt bekannten Acalyptratengruppen. Über acalyptrate Museiden. 127 Eurychoromyia mallea n. sp. 4 ©O,aus Bolivia (Mapiri; Sarampioni, 700 m), Jänner und März 1903; Sammlung W. Schnuse in Dresden. Kopf, Thorax und Hinterleib glänzend pechbraun, ebenso die Beine. Letztere aber etwas rötlich durchscheinend und mit breit gelben Wurzeln der basalen Fußglieder der beiden hinteren Bein- paare. Erstes Fühlerglied hellbraun, die anderen schwarzbraun. Die bogige (Querstrieme unter der Stirn ist matt samtschwarz. Die Stirn- fläche hat ebenfalls oft rötlichen Schein. Die in Figur 5 und 8 dar- gestellte Zeichnung der Backen wird durch ein goldiges Toment her- vorgerufen und täuscht Querrunzeln vor. Auch der pechbraune Klypeus ist ziemlich stark tomentiert; seine Zeichnung unter den Fühlern ist aber mattschwarz und wird nicht durch die Grundfärbung hervor- gerufen. Die Pleuren sind nur sehr schwach bereift. Die Seitenränder des 3. und der folgenden Tergite sind oben und unten durch in reihen gestellte gelbe Tomentflecken hell punktiert. Flügel ziemlich intensiv und gleichmäßig rauchbraun tingiert, nur an der Basis und in der Subkostalzelle deutlich dunkler. Die Adern sind dunkel, die Schüppcehen schwärzlich und ebenso lang ge- wimpert, die Schwinger hell roteelb. - Körper und Flügel 5 mm lang: Kopf 25 mm breit. Erklärung der Tafel]. 1. Thyreophorella diadema Wiedemann, . la. Schildehen des 9. 2. Flügel dieser Art. 3. Flügel von Urophora tenuis n. sp. 4. Flügel von Urellia augur Frild. var. tridens. 5. Eurychoromyia mallea n. sp. (nov. gen.), Kopf von vorn. 6. Flügel, 7. Hinterleibsende des ©, 8. Kopf im Profile. Cestrotus striatus n. sp., Flügel. 10. Cestrotus oculatus n. sp., Flügel. 11. Cestrotus megacephalus Loew, Flügel. 12. Proerita sigma n. sp., Flügel. 13. Meracanthomyia gamma n. sp., Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft II und UI (28. Februar 1910). Zwei neue Thorietus aus Transkaspien. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Thorietus impressibasis n. sp. Dem Th. loricatus Peyr. in Form und Färbung ähnlich, aber etwas erößer und dadurch leicht zu unterscheiden, dal die Basal- randlinie gegen die Seiten nicht nur weiter von der Basis abweicht, sondern hier als plötzlich starke Furche vertieft ist, welche den Seiten- rand vollständig durchsetzt und ein außen an der Basis schmales, lang- vezogenes, querliegendes Dreieck scharf begrenzt. Diese Stelle ist bei einigen anderen Arten mit goldgelbem Toment ausgefüllt, welches aber hier wie bei allen Verwandten des Th. latieollis fehlt. Dunkel- kastanienbraun, Fld. braunschwarz, Hsch. nur an den Seiten deutlich punktiert, die Scheibe neben dem Seitenwulste hinter der Mitte mit der Spur eines undeutlichen, flachen Grübchens, oben wie die Fld. kaum erkennbar punktuliert, glatt erscheinend. Der Körper nur an den Seiten mit Spuren einer kurzen, feinen Behaarung. 22 mm. Thorietus Hendeli n. sp. Der vorigen Art ungemein nahe verwandt, mit der gleichen Skulptur der Halsschildbasis, aber anders gefärbt, anders behaart und die Basis des Halsschildes besitzt über dem faltenartig gehobenen Dreiecke in der Nähe des Seitenrandes ein ziemlich umfangreiches, kräftiges Grübchen, das der obigen Art fehlt, endlich ist die Ober- seite wohl äußerst fein und spärlich punktuliert und in den Punkten mit staubartigen Härchen, welche an den rauheren Seiten des Hals- schildes deutlicher sind, die Flügeldecken haben aber außerdem ein- zelne, viel längere, nach hinten geneigte, gelbe Haare. Körper ein- farbig rostrot. 2—2°2 mm. Herrn Friedrich Hendel in Wien, dem bekannten Diptero- logen freundschaftlich gewidmet. jeide Arten erhielt ich von Firma Dr. Staudinger und Bank-Haas in Blasewitz. Sie stammen aus Transkaspien, eine nähere Bezeichnung fehlte. 129 Zwei neue, von Herrn Artur Schatzmayr in Mazedonien gesammelte Koleopteren. Beschrieben von Dr. Josef Müller in Triest, Saprinus Schatzmayri nov. spec. Kurz oval, dunkelrotbraun mit schwachem Bronzeschimmer, die Fühlerkeule und an den Beinen namentlich die Schienen hellrötlich- gelb. Die Oberseite im aligemeinen wenig glänzend, am meisten noch die Halsschildscheibe und der Basalteil der Flügeldecken um das Schildehen herum ; der Apikalteil der Flügeldecken hingeeen in- folge einer äußerst feinen mikroskopischen Chagri- nierung ziemlich matt. Der Kopf sehr fein, nicht runzelig punktiert, mit feiner, aber vollständiger Stirnlinie. Der Halsschild doppelt so breit als lang, von den Hinterwinkeln bis zum vorderen Drittel ziemlich geradlinig, dann geren die Vorder- winkel gerundet verengt, am Vorderrande in ziemlich gleichmäßigem Bogen ausgeschnitten, überall deutlich, in der Mitte feiner und weniger dicht, an der Basis und gegen die Seiten zu kräftiger und dichter, aber nicht runzelig punktiert, ziemlich gleichmäßig gewölbt, ohne Grübehen und seitliche Vertiefungen. Die Flügeldecken mit vier fast bis zum hinteren Drittel oder Viertel reichenden Dorsalstreifen, davon der äußere so lang oder etwas kürzer als die übrigen. Der Nahtstreifen vollständig und mit dem vierten Dorsalstreifen bogenförmig verbunden. Der Apikalstreifen, wenigstens am inneren Spitzenrande, nicht scharf markiert. Der Schulterstreifen mit dem ersten Dorsalstreifen nach hinten etwas divergierend; hinter dem Schulterstreifen und von ihm getrennt, ist der äußere Subhumeralstreifen scharf markiert. Der Raum zwischen dem vierten Dorsal- und dem Nahtstreifen bis zum vorderen Drittel punktiert, die Punkte vorn stärker, mäßig dicht und pupilliert, nach hinten etwas feiner und fast bis zum Spitzenrande der Flügeldecken hinabreichend, ohne sich davor dichter zusammenzudrängen: in die äußeren Zwischenräume dringt die Punktierung, nach außen und vorn immer feiner werdend, ein Stück weit (etwa bis zur Mitte der Flügel- decken) hinauf. Zwischen den Punkten sind die Flügel- decken — namentlich gegen den Spitzenrand — im Grunde äußerst fein mikroskopisch chagriniert und daher matter. Die Epipleuren der Flügeldecken nur äußerst fein und spärlich punktiert. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg,, Heft II und III (28. Februar 1910). 150 Dr. Josef Müller: Das Propygidium ist ziemlich dicht, das Pyeidium weniger dieht, mäßig fein punktiert. Die Prosternaltläche zwischen den Vorderhüften an der Basis breit, nach vorn zu einem schmalen Kiel allmählich verenet, infolge- (dessen die feinen Prosternallinien nach vorn konvergierend und kaum bis zur Mitte reichend, wo sie miteinander verschmelzen oder nahe aneinander frei enden. Hinter dem Vorderrande des Prosternums jederseits ein kleines Grübchen. Das Mesosternum am Vorderrande fein, aber vollständig ge- randet, die Randlinie in der Mitte in breitem, flachem Bogen aus- gebuchtet. Die Vorderschienen am Außenrande mit fünf bis sechs gegen die Basis rasch an Größe abnehmenden Zähnchen, von denen das dritte!) etwa in der Mitte des Außenrandes steht: der Zwischenraum zwischen dem zweiten und dritten Zahn ist deutlich größer als jener zwischen den beiden ersten oder zwischen dem dritten und vierten Zahn. Länge: 24 — 3 mm. Verbreitung: Vardarebenel bei Saloniki, wo ihn Herr Artur Schatzmayr 1908 und 1909 in Erdlöchern, die von Blaps lethifera bewohnt waren, sammelte, Ferner besitze ich ein Exemplar vom Neusiedler-See, das sich seit vielen Jahren unter den un- bestimmten Histeriden meiner Sammlung befand und welches voll- ständig mit den Stücken aus Mazedonien übereinstimmt. Dieser neue Saprinus erinnert in der Körperform und Färbung sowie durch die Beschaffenheit der Vorderschienen an die Gattung (rnathoneus, von der er durch den vollkommenen Stirnstreifen, die bloß zweistreifigen Epipleuren und den vollkommenen Nahtstreifen leicht zu unterscheiden ist. Nach der Schmidtschen Tabelle der Histeriden wäre er in der IH. Saprinus-Gruppe unterzubringen und zwar am ehesten in der Nähe von S. spretulus, von dem er aber durch bedeutendere Körpergröße, die gegen die Spitze mikroskopisch chagrinierten und vor dem Spitzenrande nicht dichter punktierten Flügeldecken u. s. w. stark differiert. Homaloplia depilis nov. spec. Der Homaloplia erythroptera Friv.?) äußerst nahestehend und vielleicht bloß eine geographische Rasse derselben. ‘) Vom Apikalende der Schiene an gezählt. °) Mir lagen zum Vergleiche von der echten erythroptera Exemplare aus Siebenbürsen und Dalmatien vor. Zwei neue, v. H. Artur Schatzmayr in Mazedonien gesammelte Koleopteren. 131 Der Kopf nur mit wenigen, kurzen, aufstehenden Härchen be- setzt; der Halsschild bloß am Vorder- und Seitenrande mit Rand- borsten versehen, auf der ganzen Scheibe fast kahl (ohne aufstehende Haare wie bei erythroptera), die Flügeldecken nur mit spärlichen, äußerst kurzen, schwer sichtbaren Härchen (bei erythro- ptera mit deutlichen, etwas gehobenen, gelblichen Haaren besetzt). Die Randborsten desHalsschildesund der Flügeldecken viel kürzer als bei erythroptera und schwärzlich (nicht gelb- braun, wie bei der verglichenen Art) gefärbt. Pygidium etwas kräftiger und dichter punktiert und bloß äußerst kurz, fast anliegend, gelblich behaart (bei erythroptera viel länger, abstehend behaart). Körper bei sämtlichen vorgelegenen Exemplaren einfärbig schwarz- braun. Die Epipleuren der Flügeldecken wie bei erythroptera nur gegen die Schultern durch eine feine Kante begrenzt. Länge: 6—7'5 mm. Vorkommen: Bei Daphni im Athosgebirge (Mazedonien). Ven Herrn A. Schatzmayr, der als erster Entomologe dieses gefährliche Gebirge bestieg und eingehend erforschte, im Jahre 1908 entdeckt. 'Siagonadia, nov. subgen. von Macrosiagon. (Col.) Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Maerosiagon pallidipennis Reitt. D. 1898, pe. 350, beschrieben, aus Spanien, weicht, wie ich nachträglich bemerke, von den äußerst ähnlich gebauten und gefärbten Arten durch die Fühlerbildung auf- fällig ab. Während bei den Macrosiagon die Fühler vom 3. Gliede an beim © gesägt, beim S länger gekämmt sind, sind sie bei obiger Art einfach, dünn und wenig lang, Glied 1 lang, wie dort, aber dünn, 2 kugelig, 3-—-10 so lang als breit, einfach, allmählich ein wenig länger und dünner werdend, das Endglied lang, konisch, zur Spitze verbreitert und an dieser abgestumpft. Nachdem das typische Stück ein Männchen ist, dessen langer, hakig gebogener Forceps vorgestreckt ist, so dürfte anzunehmen sein, dal das @ eine ähnliche Fühlerform besitzen dürfte. Für diese im Fühlerbau ganz abweichende Art führe ich den Untergattungsnamen Siagonadia ein. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft H und III (28. Februar 1910). Literatur. Coleoptera. Spaeth Franz. WissenschaftlicheErgebnissederschwedi- sehen, zoologischen Expedition nach dem Kiliman- djaro, dem Meruundden umgebenden Massaisteppen Deutsch-Ostafrikas 1905 —1906, unter der Leitung von Prof. Dr. Jngve Sjöstedt. Herausgegeben mit Unterstützung von der königl. schwedischen Akademie der Wissenschaften. 7. Teil Coleo- ptera. 13. Cassidae. Groß-Quart, pg. 167—287. Notiz. Herr Rektor a. D. Dr. K. D. Buddeberg in Nassau, a. d. Lahn, ist an Gehirnschlag am 25. Dezember v. J. plötzlich gestorben. Derselbe hat ver- schiedene koleopterologische Artikel geschrieben und haben wir ihm auch wert- volle biologische Beobachtungen zu verdanken. Corrigenda. Seite 3, Zeile 2 von oben lies: and the apieal stigma black statt: the stigma and apical black. Seite 3, Zeile 12 von oben lies: basal 2 segments statt: basal 2. »„. 4% ,..7 von unten füge hinzu: 9. »„ 5» 15 von oben lies: Agathis statt Agathus. „ 6 „18 von oben lies: received statt recurved. 7 8 von oben lies: Betylus statt Bethlus. 13 von unten lies: upwards statt towards. K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen. en | > , r 1% 28 .2..2..0. GEGRÜNDET VON GANGLRAUER, DR. F. LÖW, J. MIK, E. REITTER, F., WACHTL. IN NEBE OHRRAUSGRGRBEN UND REDIGIERT VON ALFRED HETSCHKO, y» EDMUND REITTER, 'K. K. PROFESSOR IN TESCHEN, KAISERLICHER RAT IN PASKAU, SCHLESIEN. BES ' MÄHREN. “se 22 HEIX. JAHRGANG? IV. HEFT. AUSGEGEBEN AM 30, APRIL,1910,7 Be x \ ” en r . “; ° = Pr > > 8 x £ } = Ri, 4 - | 2 2 er . zz “ “ ar nn . % R - r Fe z ) Se = La} r\ N 5 ARTE F Re N Lo Be ! 2 f san“ SERIES. a: RE ». E h ö f Ri) ”) ” F 7 = } / MAY I ara . ” ! = ii AUıı L nn u ar N „+ - 7 n or x y ö ‘ Uons! ung y R ii RR are 5... WIEN, 1910. Ben SE Da VERLAG. VON 'EDM., REITTER | PASKAU (HÄHREN). Ex HR x a 17 INABE.IE Sa een N B. Poppius: Über aha Anthornsiden 3 aus Corlin (Ho. He). a ug: Prof. $Svet. K. Matits: Neue Käfer aus Serbien DE FE - Edm. Reitter: Coleopterologische Notizen... . 2.2.2... ER: H. Wichmann: Beschreibung eines neuen Borkenkäfers aus Krain Dr. A. Fleischer: Neue ue RESET TEE . . ‘Th. v. Wan “ir Eine neue Aberration von Rhantus sonsputus Sturm . Literatur: Allgemeines . . re a NER = Hemiptara.-., 2.35. SE Wr a BE RUE Neuroptera x 2a. Sen ee a Nohrsen.... A fen Te Manuskripte für die „Wiener Entomologische Zeitung“ sowie Publikationen, welche von den Herren Autoren zur Besprechung in dem Literatur-Berichte eingesendet werden, übernehmen: Edmund Reitter, Paskau in Mähren, und Professor Alfred Hetschko in STesezten, Schlesien. Die „Wiener Entomologische Zeitungs erscheint. heftweise, Ein Jahrgang besteht aus 10 Heften, welche zwanglos nach Bedarf et werden; er umfaßt 16-20 Druckbogen und enthält nebst. den | im Texte e Adler bei direkter Sersendunr unter Krenzband für Dehtschland 9 Mark, fi Länder des Weltpostvereines 9%/, Shill., resp. 12 Franes. Die Autoren erh: 25 Separatabdrücke ihrer Artikel gratis. Wegen des rechtzeitigen Bezuges der einzelnen Bee abonniere man direkt beim Verleger: ae Reitter in Pas a des In- und Kaslamar 133 Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Prosopis Fahr. Von €, Schrottky (Puerto Bertoni, Paraguay). Übersicht der nachstehend beschriebenen Arten. 1. Mittelsegment hinten gerundet. = — Mittelsegment hinten abgestutzt. 3 2. Pronotum und Sceutellum gelb (Bolivien) 1. Pr. mapiriensis — Pronotum und Scutellum schwarz (Brasil.). 2. brasiliensis 3. Clypeus größtenteils gelb, kleinere Arten. 4 — (lypeus ganz schwarz, große Art (Peru). 3. Bequaerti 4. Pronotum und Seutellum mit gelber Zeichnung. 5 — Pronotum und Seutellum ganz schwarz. 7 5. Nur das erste Abdominalsegment deutlich punktiert; Scutellum ohne gelbe Axillarflecken. 6 Die beiden ersten Segmente grob, aber nicht sehr dicht punk- tiert; Scutellum mit gelben Axillartlecken (Peru). 4. peruviana 6. Seutellum mit zwei gelben (Querflecken (Brasil.) 5. stenops — Scutellum ganz gelb (Bolivien). 6. seulptilis . Erstes Abdominalsegment deutlich punktiert (Bolivien). T. boliviana Abdomen ohne erkennbare Skulptur. 8 8. Mesonotum durch eine tiefe Längsfurche geteilt, mit Quer- runzeln (Bolivien). 8. bothros Mesonotum ohne tiefe Längsfurche, punktiert (Brasilien). 9. exigua 1. Prosopis mapiriensis n. sp. © ‚Der Pros. scrobicauda Vach. nahestehend, aber durch ganz anders gebildetes Mittelsegment verschieden. Schwarz. Clypeus (mit Ausnahme der breiten schwarzbraunen Seitenränder), Nebengesicht, innere Augenränder bis drei Viertel ihrer Höhe, Scutum nasale und ein großer Doppelfleck zwischen den Fühlern gelb. Fühler rost- farben. Oberkopf äußerst fein und dicht punktiert. Am Thorax sind gelb: Pronotum, Schulterbeulen, ein Fleck auf den Tegulae und der größte Teil des Sceutellum. Mesonotum mit äußerst dichter und feiner Punktierung, die der Pleuren fein und zerstreut. Mittelsegment hinten gerundet, ganz ohne wahrnehmbare Skulptur, dabei matt, nur Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft IV (30. April 1910). 154 C. Sehrottky: in der Mitte des Basalteiles ein länglicher Höcker; an den Seiten ganz kurze weißliche Behaarung. An den Beinen sind die vorderen Schienen außen ganz, die übrigen an der Basis gelb gefärbt. Flügel elashell mit braunem Geäder; nerv. rec. 1 unmittelbar vor dem Ende der ersten Kubitalzelle. Erstes Abdominalsegment vollkommen poliert, ohne Spur von Punktierung; die übrigen matt und mit weib- lichen Haarbinden auf den Apikalrändern. Länge 4'/, mm, Abdo- menbreite 1 mm. — Bolivien, Dep. La Paz, Mapiri. Durch Staudinger und Bang-Haas erhalten. Das (Gelb des Pronotum und Scutellum ist bei einigen Exem- plaren reduziert, so daß im äußersten Falle am Pronotum nur die Ecken, am Scutellum nur die Mitte gelb bleiben. Untersucht wurden fünf Exemplare. 2. Prosopis brasiliensis n. sp. d Sehr ähnlich der Pros. paraguayensis m., aber durch den durchaus glatten Basalteil des Mittelsegmentes leicht zu unterscheiden. Schwarz. Gesicht bis zu den Fühlern und innere Augenränder dar- über hinaus gelb. Fühler, einschließlich Schaft, unten bräunlich gelb, oben dunkelbraun. Oberkopf äußerst dicht punktiert. Am Thorax sind nur die Schulterbeulen und ein Fleckchen auf den Tegulae gelb» Die Punktierung des Mesonotum besteht aus dichten, aber äußerst feinen Runzeln. Die Pleuren sind glänzend und mit wenigen, bei 20-facher Vergrößerung erst eben erkennbaren Pünktchen. Mittel- segment gerundet; Basalteil in der Mitte mit kurzem Kiel, jeder- seits davon glatt und glänzend; der hintere Teil durch eine Furche geteilt. Schienen der Vorder- und Mittelbeine gelb, die der letzteren braun gefleckt, Schienen der Hinterbeine mit gelber Basis. Flügel elashell, lebhaft irisierend, Geäder hellbraun; nerv. rec. 1 intersti- tial. Abdomen mit ganz feiner, eben erkennbarer Punktierung auf den beiden ersten Segmenten, das erste ist stark glänzend, das zweite, wie die folgenden eher matt; an den Seiten aller Segmente ein wenig weißliche Behaarung (keine Binden!). Länge 4 mm. Ab- domenbreite 0'7 mm. Brasilien, Staat S. Paulo, Piraeicaba. XI. 06. Die Type ist Eigentum des Museu Paulista. 3. Prosopis Bequaerti n. sp. © Eine ganz isoliert stehende Art, welche leicht an der un- gewöhnlichen Größe und dem einfarbig schwarzen Clypeus erkannt werden kann. Ganz schwarz, nur Nebengesicht und innere Augen- Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Prosopis Fabr. 135 ränder gelb; an den Beinen ist nur die Basis der vordersten Schienen gelblich. Clypeus und Scutum nasale fein nadelrissig längs- gerieft. Oberkopf äußerst dicht und fein runzelig punktiert. Fühler schwarz. Mesonotum matt, mit feiner, seichter, zerstreuter Punktie- rung. Die Pleuren sind äußerst fein körnelig, dazwischen mit zer- streuter deutlicher Punktierung. Scutellum und Metanotum wie das Mesonotum. Mittelsegment hinten abgestutzt, der Basalteil grob netz- artig gerunzelt. Schulterbeulen außen mit einem Kranze weißlicher Haare umgeben. Flügel rauchig getrübt, Tegulae und Geäder schwarz- braun; nerv. rec. 1 etwas vor dem Ende der ersten Kubitalzelle. Abdomen glatt und glänzend, die beiden ersten Segmente mit zer- streuter undeutlicher Punktierung, welche nur auf den Seiten des ersten deutlicher und auch dichter wird. Länge Smm, Abdomenbreite 2 mm. Perü, Chanchamayo. 700—1000 m. (1906). Ein © von Herrn Dr. Jos. Bequaert, Alost, erhalten und ihm freundschaftlichst gewidmet. 4. Prosopis peruviana n. sp. & Ich hielt mein einziges Exemplar anfangs für Pros. eribellata Vach.; es ergeben sich aber so viele Unterschiede, daß die Aufstel- lung einer besonderen Art gerechtfertiet ist. In der Färbung unter- scheidet sich peruviana wie folgt: Die äußeren Augenränder sind nicht gelb gerandet, das Pronotum ist ganz gelb, nur in der Mitte schmal unterbrochen, am Scutellum sind nicht nur die Axillarflecke gelb, sondern auch zwei größere (Querflecke auf der Scheibe. des Scutellum selbst. Die beiden Basalglieder der Fühler sind vorne gelb; das Scutum nasale ist fast gleichseitig fünfeckig und ganz gelb. In der Skulptur weicht peruviana ab, indem die Furchen des Basalteiles des Mittelsegments nach hinten zu nicht konvergieren, eher das Gegenteil; die beiden ersten Abdominalsegmente sind glän- zend, dabei grob aber nicht sehr dicht punktiert; das vorletzte Seg- ment ist im ausgereckten Zustande etwas rötlich. Die Flügel sind glashell; nerv. rec. 1 interstitial. Im übrigen wie cribellata. Länge Dmm. Abdomenbreite 1 mm. — Perü, Chanchamayo. Von Herrn Dr. Jos. Bequaert, Alost, erhalten. In der Beschreibung der Pr. eribellata ist ein Fehler stehen geblieben. Erst heißt es: „mesonotum punctis crassis confluentibus“. eine Zeile weiter: „mesonotum antice et postice marginatum, punctis sparsis“. Das zweite Mal soll es vermutlich „Mesosternum“ heißen. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IV (30. April 1910). 136 C. Sehrottky: 5. Prosopis stenops n. Sp. dg Gehört in die Nähe der Pros. peruviana m. Schwarz, Mund, Gesicht bis zu den Fühlern, innere Augenränder fast ganz und die beiden Basalglieder der Fühler vorn gelb; der Rest der Fühler ist vorn gelbbraun, oben braun. Das gelbe Scutum nasale reicht mit der Spitze bis zwischen die Fühler. Oberkopf ziemlich grob und sehr dicht punktiert. Am Thorax sind gelb: Das Pronotum (ausgenommen in der Mitte), die Schulterbeulen, ein Fleck auf den Tegulae und zwei Querflecke auf dem Scutellum. Mesonotum ziemlich grob, aber nicht sehr dicht punktiert, desgleichen die Pleuren. Mittelsegment hinten abgestutzt; Basalteil hinten halbkreisförmig aus- gerandet, mit zwei nach hinten zu etwas konvergierenden Längs- kielen, jederseits davon mehrere strahlige Runzeln. Schienen der Vorder- und Mittelbeine außen ganz gelb, die der Hinterbeine mit gelber Basis. Flügel glashell, lebhaft irisierend, Geäder braun, beide rücklaufende Nerven interstitial oder fast so. Abdomen mit spärlich punktiertem ersten Tergit, das zweite mit kaum noch unterscheid- barer feiner Punktierung; beide sowie das dritte auf den Apikal- rändern mit weißen feinen Haarbinden, zum mindesten auf den Seiten. Länge 4'!/, mm, Abdomenbreite kaum 1 mm. Brasilien, Staat S. Paulo, Piracicaba XI. 06. Die Type ist Eigentum des Museu Paulista. 6. Prosopis seulptilis n. sp. © In Färbung und Größe der Pros. gracillima m. sehr ähnlich, aber durch die stärkere Skulptur, namentlich des ersten Abdominal- segments, verschieden; von Pros. aspricollis Vach. unterscheidet sich die neue Art durch die Größe, Herkunft und gleichfalls durch stär- kere Skulptur des ersten Segments. Schwarz. Clypeus (mit Aus- nahme der breiten, tief braunen Seitenränder), Scutum nasale, ein Doppelfleckchen zwischen den Fühlern, Nebengesicht und innere Augenränder gelb, Fühler rostbraun, Geißel oben dunkel braun. Stirn mit deutlichem Längskiele bis zum vorderen Ocellus. Kopf im allgemeinen sehr dicht und fein punktiert. Am Thorax sind gelb: Pronotum, Schulterbeulen, ein Fleck auf den Tegulae und Seutellum. Mesonotum sehr dieht und mäßig grob punktiert, schwach goldig schimmernd. Pleuren sehr grob und mäßig dicht punktiert. Scu- tellum glänzend, mit zahlreichen ziemlich groben Punkten. Meta- notum dicht und fein punktiert. Basalteil des Mittelsegments mit fünf kurzen Längskielen; Rest weißlich behaart. Tibien der Vorder- Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Prosopis Fabr. 137 beine außen ganz gelb, die der übrigen mit gelber Basis. Flügel elashell mit braunem Geäder; nerv, rec. 1 interstitial. Erstes Ab- dominalsegment glänzend mit grober nicht sehr dichter Punktierung:; der Rest matt, ohne deutliche Skulptur; Anus kurz schwarz behaart. Länge 6 mm; Abdomenbreite 1'7 mm. Bolivien, Dep. La Paz, Mapiri. Diese Art ist ziemlich variabel: zunächst können sämtliche Seg- mente am Apex weiße Haarbinden haben, oder diese sind ganz oder teilweise abgerieben ; ferner können alle oder ein Teil der fünf Längs- kiele des Mittelsegments doppelt auftreten, so daß ihre Zahl bis 10 steigt. Die Punktierung des ersten Segments greift häufig auf das zweite über und schließlich fehlt häufig der Doppelfleck zwischen den Fühlern. Von den sieben untersuchten Exemplaren gleichen sich nicht zwei ganz vollkommen. 7. Prosopis boliviana n. sp. Q@ Dürfte in die Nähe von Pros. palmarıs Vach. gehören, von welcher nur das Ö bekannt ist, aber boliviana hat das erste Abdo- minalsegment deutlich punktiert, ist größer etc. Schwarz. Clypeus (mit Ausnahme der dunkelbraunen Seitenränder), Nebengesicht, innere Augenränder und Scutum nasale gelb. Fühler braun mit rostfarbenen Basaleliedern. Oberkopf gerundet, sehr dicht und ziemlich grob punktiert. Am Thorax sind nur die Schulterbeulen und ein Fleck auf den Tegulae gelb, Pronotum etwas länger als gewöhnlich, glatt, scharf gerandet mit vorspringenden Ecken. Mesonotum mit äußerst grober, in der Vorderhälfte desselben mit zusammenfließender Punk- tierung. Scutellum matt, mit wenigen groben Punkten. Pleuren grob, aber nicht sehr dieht punktiert. Mittelseement hinten ab- gestutzt, ebenda weißlich behaart, Basalteil von unregelmäßigen Längs- kielen durchzogen. Schienen der Vorderbeine außen ganz, die übrigen nur an der Basis gelb. Flügel elashell mit braunem Geäder; nerv. rec. 1 interstitial. Abdominalsegment 1 deutlich punktiert; die übrigen matt, mit weißen Haarbinden auf den Apikalrändern. Länge 5!/, mm; Abdomenbreite 12 mm. — Bolivien, Dep. La Paz, Mapiri. Durch Staudinger & Bang-Haas erhalten. Untersucht wurden 3 Exemplare. 8. Prosopis bothros n. sp. © Der Pros. paradoxa m. sehr nahe stehende Art mit gleich- falls tiefer Längsgrube auf dem Mittelrücken ; Färbung und Skulptur Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft {V (30. April 1910). 138 €. Schrottky: Neue südamerik. Arten d. Bienengattung Prosopis Fahr. des Mittelsegments dagegen sehr verschieden. Clypeus (mit Aus- nahme der Seitenränder), Nebengesicht und innere Augenränder gelb, Mandibel und Fühler braun, Schaft dunkler. Scheitel dicht und mäßig grob punktiert; Hinterhauptsrand ziemlich scharf. Am Thorax sind nur die Schulterbeulen sowie ein Fleckchen auf dem Außenrande der Tegulae gelb. Mesonotum seiner ganzen Länge nach durch eine tiefe Längsgrube geteilt, jederseits davon mit einigen (@uerrunzeln, nach den Seiten zu matt und vereinzelt punktiert. Parapsidien eben- falls tief. Scutellum und Metanotum matt, zerstreut punktiert. Mittelsegment mit ziemlich kurzem Basalfelde; dieses von unregel- mäßigen, kurzen, gezackten Kielen durchzogen, hinten scharf ab- gesetzt. Beine mit gelb gezeichneten Schienen, und zwar sind die vordersten außen ganz, die übrigen nur an der Basis gelb. Flügel glashell mit braunem (Geäder, nerv. rec. 1 dicht vor dem Ende der ersten Kubitalzelle. Abdomen ohne erkennbare Skulptur. Länge 5 mm, Abdomenbreite 12 mm. — Bolivien, Dep. La Paz, Mapiri. Abweichungen: Der Vorderrand des Scutum nasale zeigt häufig Neigung gelb zu werden. Selten ist der nerv. rec. 1 interstitial. Untersucht wurden 21 Exemplare, ‘der Firma Dr. ©. Stau- dinger u. A. Bang-Haas gehörig. 9. Prosopis exigua Schrottky. Das & ist in „Revista do Museu Paulista. Vol. V., 1902, p. 341° beschrieben. Das @ war noch nicht bekannt: 9 Schwarz. Clypeus (mit Ausnahme der Seitenränder), Scutum nasale, Neben- gesicht und innere Augenränder bis fast zum Scheitel gelb. Fühler vorn hellbraun, oben dunkler. Oberkopf sehr fein und dieht körnig punktiert. Mesonotum matt, mit tiefen, eingestochenen, länglichen Punkten; diese sind in der Mitte gröber und weniger dicht als an den Rändern. Schulterbeulen gelb. Pleuren matt, mit äußerst feinen und sehr zerstreuten Pünktchen. Scutellum zerstreuter punktiert als Mesonotum. Mittelseement hinten abgestutzt; Basalteil rings ge- randet, in der Mitte mit V-förmigen Leisten, jederseits davon einige strahlige Runzeln. Schienen der Vorderbeine gelb, die der übrigen mit gelber Basis. Flügel glashell, Geäder braun; nerv. rec. 1 inter- stitial, nerv. rec. 2 kurz vor dem Ende der zweiten Kubitalzelle. Abdomen ohne wahrnehmbare Skulptur. Länge 5 mm, Abdomen- breite 1'3 mm. 3rasilien, Staat S. Paulo, Piracicaba XI. 06. Die Type ist Eigentum des Museu Paulista. 159 Über einige Anthoeoriden aus Ceylon (Hem. Het.). Von B. Poppius (Helsingfors.) Anthocoris aterrimus (Dist.). Arnulphus aterrimus Dist. Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. RIV. D. 220, - ıd. Faun. "Brit. Ind., Rhynch. IL, p. 3, f. 2. — Anthocoris id. Popp. Acta Soc. Scient. Fenn., XXXVII, Nr. 9, p. 32. Wie ich schon früher 1. c. hervorgehoben habe, ist die Gattung Arnulphus Dist. mit Anthocoris identisch. Ich hatte nämlich Gelegenheit zwei Exemplare einer Anthocoris-Art, die aus Pedro, Ceylon (W. Horn) stammen und die mit der Beschreibung von Arnulphus aterrimus Dist. 1. ec. vollkommen übereinstimmen, zu untersuchen. Diese Art ist nahe mit A. indicus m. verwandt, unter- scheidet sich u. a. durch die geringe Körpergröße. Sie ist wohl die kleinste bekannte Art der Gattung. Außerdem ist der Kopf schmäler, nach vorne mehr vorgezogen, das zweite Fühlerglied ist kürzer, der Halsschild ist länger und schmäler, nach vorne weniger stark verengt U. Ss. W. Horniella n. gen. Der Körper ist ziemlich gedrungen, stark glänzend, oben mit sehr kurzen, nur bei stärkerer Vergrößerung sichtbaren hellen Haaren sehr weitläufig bekleidet. Der Kopf ist kaum länger als mit den Augen breit, nach vorne ziemlich kurz vorgezogen. Die Augen sind mäßige groß und vorspringend, vom Vorderrande des Halsschildes ‚wenig entfernt. Die Fühler sind fast ebensolang als Kopf und Hals- schild zusammen, das erste Glied schwach verdickt, nur etwas die Kopfspitze überragend, das zweite etwa doppelt länger, zur Spitze verdickt und hier ebenso diek als das erste, die zwei letzten unter- einander gleich lang, kürzer als das zweite, beide verdickt, das letzte jedoch kräftiger als das dritte, das ebenso dick als die Spitze des zweiten ist. Das Rostrum erstreckt sich bis zu den Vorderkoxen, das erste Glied kaum die Einlenkungsstelle der Fühler erreichend, das zweite erstreckt sich kaum über die Kopfbasis. Der Halsschild ist wie der Kopf unpunktiert, sehr erloschen quer gestrichelt, die Basis breit ausgeschweift, die Seiten, die schmal gerandet sind, nach vorne gerundet verengt. Die Apikalstriktur ist ziemlich breit, auch in der Mitte deutlich abgesetzt. Die Scheibe ist schwach konvex, etwas vor der Mitte ziemlich tief quer eingedrückt, Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IV (30. April 1910). 140 B. Poppius: Über einige Anthocoriden aus Ceylon (Hem. Het.). der Vorderlobus etwas stärker gewölbt. Das unpunktierte Schildchen ist an der Basis quer eingedrückt. Die Hemielytren erstrecken sich beim 3 bis zur Spitze des Hinterkörpers und sind ebenso stark glänzend als der Vorderkörper, nur der Cuneus erscheint etwas matter. Dieselben sind überall gleichförmig, sehr fein und sehr weitläufig punktuliert. Das Embolium ist ziemlich breit abgesetzt. Die Ori- ficien des Metasternums sind kurz, nach vorne nur seicht gebogen, ohne eine von der Spitze auslaufende Längscarina. Die Hinterkoxen voneinander etwas entfernt, das Metasternum zwischen denselben ziemlich schmal gerundet. Die Beine unbewehrt. Sehr an die Gattung Triphleps erinnernd, der Körper aber ist stark glänzend und sehr kurz behaart, die Fühler und die Rima orificiorum des Me- tasternums sind ganz anders gebaut und die Strictura apicalis des Halsschildes ist deutlich. — Von Lampronannella m. sofort durch die unbewehrten Beine zu unterscheiden. — Typus: Horniella polita n. Sp. Horniella polita n. sp. Schwarz, der Kopf, die Hemielytren, die zwei ersten Fühler- glieder, das Rostrum und die Beine braun, die Schienen dunkler, die Füße heller, der Cuneus und das Spitzendrittel des Emboliums schwarz, die Membran graugelb, schwach irisierend. Die Stirn ist beim breit, etwa doppelt breiter als der Durch- messer des Auges. Der Basalrand des Halsschildes ist etwa doppelt breiter als die Länge der Scheibe in der Mitte, fast ebenso viel breiter als der Vorderrand; an den Seiten jederseits vor dem Vorder- winkel ein Borstenhaar. — Long. 19 mm. Ceylon, Hapulale!, W. Horn, 1 Z im Mus. Helsingfors. Scoloposcelis parallelus (Motsch.). In meiner Arbeit „Beiträge zur Kenntnis der Anthocoriden“ in Acta Soc. Seient. Fenn., XXXVIJI, Nr. 9, p. 26, beschrieb ich eine neue Art der Gattung Scoloposcelis (pieicornis) die als sehr nahe mit Sesellius parallelus (Motsch.). verwandt erwähnt wurde. Ich fand nämlich einige Verschiedenheiten in der Farbenzeichnung, die mit der Distantschen Beschreibung 1. e. nicht übereinstimmten. Neulich habe ich mehrere Exemplare aus Ceylon (Nalanda!, Anuradhopura!), von Herrn Dr. W. Horn gesammelt, untersucht und finde, dab die- selben von meinem Se. pieicornis aus den Inseln Engano und Aru nicht verschieden sind und daß also meine Art als synonym zu Sco- loposcelis parallelus (Motsch.) zu stellen ist. Die Art scheint also im tropischen Asien weit verbreitet zu sein. 141 Neue Käfer aus Serbien. Beiträge zur Coleopteren-Fauna Serbiens. Prof. Svet. K. Matits in Nisch (Serbien). Es sind bereits zwölf Jahre verflossen, seitdem der Autor dieser Zeilen sich mit dem Studium der serbischen Insekten, und spe- ziell Coleopteren, beschäftigt. Das zu diesem Zwecke bis jetzt gesammelte coleopterologische Material umfaßt schon mehr als 2000 untersuchte und bestimmte Arten, hauptsächlich aus dem westlichen und südöstlichen Teile Serbiens, neben anderen noch nicht unter- suchten oder zweifelhaften Exemplaren. Unter den untersuchten Arten haben sich wohl auch einige Neu- heiten herausgestellt, die für Coleopterologen jedenfalls ein Interesse haben dürften. Da aber die gänzliche und definitive Beurteilung und Publizierung des gesammten Materials noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen muß, so dürfte eine vorläufige Mitteilung über die bis jetzt gefundenen und sicher festgestellten, neuen Coleopterenarten, respektive Varietäten, wohl am Platze sein. Nachfolgend sollen die- selben in der „Wiener entomologischen Zeitung“ in kurzen Zeitab- ständen zur näheren Charakterisierung und Besprechung kommen. 1. Harpalus serbicus nov. sp. Dieser neue Käfer wurde im Mai in der Nähe der Stadt Nisch (Serbien) unter dem gefallenen Laube aufzefunden, und zwar bis jetzt nur in zwei männlichen Exemplaren. Die Farbe des Käfers ist glänzend schwarz, die Fühler rötlichbraun, das erste Glied und die Spitzen der drei oder vier folgenden sind rot. Die Beine sind schwarz oder pechbraun, die Tarsen etwas rötlich, die Taster ganz rot oder an der Spitze etwas bräunlich. Der Halsschild ist mehr nach vorne, als nach hinten verengt, die Hinterecken fast recht- winklig, 149 Literatur. Allgemeines. Grouvelle A. Wissenschaftliche Ergebnisse der schwe- dischen zoologischen Expedition nach dem Kiliman- djaro, dem Meru undden umgebenden Massaisteppen Deutsch-Ostafrikas 1905—1906, unter der Leitung von Prof. Dr. Yngve Sjöstedt. Herausgegeben mit Unterstützung von der königlichen schwedischen Akademie der Wissenschaften. 7. Teil: Coleoptera, 15. Unterteil. Olavicornes. Groß-Quart. page. 309— 334. Es werden angeführt: Si/phidae 1, Nitidulidae 27, darunter 14 neue Arten, Temnochtlidae 5, Cucujidae 5, dabei 1 neue Art, Cryptophagidae 7, darunter 4 neue; Mycetophagidae 2 und Dermestidae 1 Art. Klapälek Franz. Dasselbe Werk; 4. Teil: Pseudoneuroptera, 3. Unterteil. Plecoptera, mit 3 Textfiguren, pag. 55—58. Enthält 2 neue Arten: Neoperla Sjöstedti und N. africana. Edm. Reitter. Hemiptera. Kirkaldy. G. W. Catalogue of the Hemiptera (Hetero- ptera) with biological and anatomical references, list of food plants and parasites, etc. Prefaced by a discussion on Nomenclature, and an analytical table of families. Vol. I. Cimicidae. — Berlin, 1909.- Published by Felix L. Dames. Gr.-Oktav, 392 page. 25 M. Der Verfasser spricht zuerst im einleitenden, 40 Seiten umfassenden Teile, sehr eingehend über Nomenklatur, gibt dann eine Übersicht der Hemiptera, sowie ein Schema über deren Stammbaum, die er auf Protheteropteron zurückführt. Dann folst eine dichotomische Bestimmungstabelle der Cimiciden (4 Abteilungen) mit 26 Familien, endlich Bibliographie und Besprechung der typischen Arten bei den einzelnen Gattungen. Der Katalog ist musterhaft angelegt. Alle Synonyme erscheinen unter dem vom ersten Autor gewählten Gattungsnamen, die Arten mit fortlaufenden Zahlen bei den einzelnen Gattungen, auf die Untergattungen ist entsprechend syste- matische Rücksicht genommen; die Anlage ist bei einer sehr übersichtlichen Dar- stellung gefällig und Raum sparend durchgeführt und den Patriaangaben wird ein weiter Spielraum gewahrt. Am Schlusse der Gattungszitate ist bei jeder Gattung die Art genannt, welche als Typus anzusehen ist; endlich wird auch auf die fossilen Formen Rücksicht genommen. Edm. Reitter. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IV (30. April 1910) 150 x Literatur. Neuroptera. Klapälek Franz. Über die Neoperlaarten aus Java. Notes from the Leyden Museum, Vol. XXXI, pag. 33—46. Mit 5 Ab- bildungen im Texte. Klapälek Franz. Revision der Gattung Acroneuria Pict. Bulletin international de l’Academie des Sciences de Bohöme 1909. (XV). Separatum pag. 1—14. Mit 10 Figuren im Texte. Edm. kReitter. Notizen. Am 1. Oktober 1909 starb der bekannte Hemipterologe Gustav Breddin, Realschuldirektor in Oschersleben, Am 2. Februar 1910 starb in San Francisco G. W. Kirkaldy, der ausgezeichnete Hemipterologe am Department of Agrieulture in Honolulu (Hawaii) im 37. Lebensjahre. K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen. - TERRA RER: si EEE 2 — Für Käfersammler unentbehrlich ist die coleopterologische Monatsschrift Entomologische Blätter. Sie bringt im 6. wesentlich vergrößerten und verbesserten Jahrgang (1910) Originalabhandlungen ‚über die Biologie der Käfer Europas unter besonderer Berücksichtigung forst- und landwirtschaftlicher Schädlinge, ferner "systematische Ar- . beiten, Artikel über praktische coleopterologische Erfahrungen, Beschreibungen von Sammelreisen, Nachrichten aus entomologischen Kreisen usw. - Abbildungen im Texte und Tafeln, ferner Bildnisse und Biographien hervorragender Entomologen ergänzen und vervoll- kommnen den Inhalt. Den Abonnenten werden jährlich 3 Gratis-Inserate gewährt. Bezugspreis jährlich 6 M; fürs Ausland 6°50 M; für Mitglieder entomol. oder naturwiss. Vereine 5 M; Ausland 5-50 M. Probe- hefte versendet gratis und franko: Fritz Pfenningstorff, Verlag, Berlin W. 57, Steinmetzstr. 2. AASAABBSHANZAAHAAANMAARAASAABAAN ANA AAN ANA AA A AMAAMHANB AR EDM. REITTER in Paskau [Mähren], Herausgeber der Wiener Entomologischen Zeitung, der Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren, des Catalogus Coleopterorum Europae, Caucasi et Armeniae rossicae, tauscht und verkauft Coleopteren und biologische Objeete über dieselben aus der palaearctischen Fauna. Jährlich er- scheinen 2 umfangreiche Listen, welche Interessenten über Verlangen und gegen Franeoersatz zur Verfügung stehen Determinationen werden gegen mässiges Honorar meinen Correspondenten besorgt. IH I fi; RB R ammmmIIITITIIEIeTTIITeeTV Bisher erschienen 11 Hefte, jedes eine Gruppe oder Familie umfassend. Der Abschluß dieses Werkes binnen wenigen Jahren ist, gesichert, da für jede Familie bereits ein Bearbeiter gefunden ist. iz ar N > NSS Berlin W. 15, Kurfürstendamm 201. Verlangen Sie Prospekt und Probelieferung des Ä : E Coleopterorum Catalogus auspiciis et auxilio . W. Junk editus a - 8. Schenkling 'W.Junk Entomologische. Rundschau (Insekten-Börse) ist für Entomologen und Naturfreunde das hervorragendste Blatt, welches wegen der belehrenden Artikel, sowie seiner inter- nationalen und großen Verbreitung be- treffs Ankauf, Verkauf und Umtausch aller Objekte die weitgehenden Erwartungen er- füllt, wie ein Probeabonnement lehren dürfte. Zu beziehen durch die Post. Abonnementspreis pro Quartal Mk. 1.50, direkt per Kreuzband d. d. Verlagsbuch- handl. Fritz Lehmann’s Verlag, G.m.b.H, Stuttgart, f.d. Inland pro QuartalMk. 1.75, für das Ausland pro Quartal Mk.2.— — 2 Schilling — 2 Fr. 50 Gent. -— Probe- nummern gratis und franko. — Insertions- preis pro 4gespaltene Borgiszeile Mk.—.20. Abonnenten der Rundschau erhalten vierteljährlich 20 Zeilen Freiinserate. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg. Heft IV (30. April 1910). K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen. ne r > RR DE, \ | GRORUNDEN Vox ns UND REDIGIERT VON ALFRED HETSCHKO, sp EDMUND REITTER, IR: K. PROFESSOR IN TESCHEN, KAISERLICHER RAT IN PASKAT, En Br 2 SCHLESIEN. a MÄHREN. 23: : . keyA va = 2.08. XXIX. JAHRGANG. ee 000.7 MLUNDME HEFT. ' AUSGEGEBEN AM 10. JULI 1910, = MIT 1: TEXTFIGUREN. Da Be: . ER RET gason an Inge Bu 3% Mr ” YO, N r = k EM % ; VE ER Ava 9 1910 Be WIEN, 1910. E VERLAG, von EDM. REITTER PASKAU (MÄHREN). Sordimätnidch nebst Bemerkungen zu verschiedenen Heben ' Edm. Reitter: Trechus Meuseli n.sp.. . . BE N EN Edm. Reitter: Eine neue Bathyscia sie Dalmatien ee FE Edm. Reitter: Beschreibungen neuer Coleopteren aus der Familie der Elateriden und Bemerkungen über bekannte Arten . 2. ...., 10 7 K. M. Heller: Neue Rüsselkäfer aus dem 0. Faunengebiete. Fre Mit 7- Textfiguren "2 1.0.20 ER == 29: Edm. Reitter: Psilachnopus Me Be ee ie AI R De.A, Fleischer: Eine interessante neue > Carabenrasse aus den Kine: > u ; sylvanischen Alpen... .. DEE 2 ie OR R. Formänek: Ein neuer Teer aus ale RR 10 3 BR Dr. A. Fleischer: Eine neue Coloritaberration des Chrysochus iselepisdens For 2 ER Kal Er RS 20 Bar ER Edm. Reitter: Vier neue Baris- Arten. aus der palaearctischen Fe ER 2 (Col; Cureul,) on. Ss a re: a Edm. Reitter: Über AR Rien Be Lyeiden-Gattung Li yeostomus Motsch re (Col.) . ee WEL Edm. Reiter: ee. Pens = T BE 205 I Edm. Reitter: Über Rhizophagus Branesiki Reit, (Col). ee Literatur: Allgemeines ASt a ser ERBEN TE B Strepsiptera . . . . EN AST Dr.@.Seidlitz: Alphabetisches Ar der in Gattungen —_ des Catalogus Coleopterorum Europae etc., Ed. 1891, et Ed. II, 1906. VI. Teil: Homalota, Atheta und Verwal, — Als Beilage. Ä Manuskripte für die „Wiener Entomologische Zeitung“ Re sowie Publikationen, welche von den Herren Autoren zur Besprechung in dem Literatur-Berichte eingesendet werden, übernehmen; Edmund Reitter, Paskau in Mähren, und Professor Alfred Hetschko in Teschen, Schlesien. Die „Wiener Entomologische Zeitung“ erscheint heftweise. En Jahrgang besteht aus 10 Heften, welche zwanglos nach Bedarf ausgegeben werden; er umfaßt 16—20 Druckbogen und enthält nebst den im Texte ein- geschalteten Abbildungen 1—4 Tafeln. Der Preis eines Jahrganges ist 10 Kronen Ks ; oder bei direkter Versendung unter Kreuzband für Deutschland 9 Mark, für die 4 Länder des Weltpostvereines 9?/, Shill., resp. 12 Franes. Die Autoren erhalten 25 Separatabdrücke ihrer Artikel gratis. Wegen des rechtzeitigen Bezuges der einzelnen Hefte abonniere man direkt beim Verleger: Edm. Reitter in Paskau (Mähren); übrigens übernehmen das Abonnement auch alle Buchhandlungen - des In- und Ausl andes. Neue Coleopteren aus den Familien der Pselaphiden und Seydmaeniden nebst Bemerkungen zu verschiedenen bekannten Arten. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Eupleectus (Pleetophloeus) ornatifrons n. sp. Dem E. Fischeri ähnlich, durch die Kopf- und Stirnbildung sehr verschieden. (relbrot, glänzend, sehr fein, gelblich, nicht auffällig behaart. Fühler die Mitte des Halsschildes erreichend, die Keule schwach abgesetzt, die zwei vorletzten Glieder stark quer, das zehnte fast so breit wie das Endglied. Kopf groß, von der Breite des Halsschildes, gewölbt, glänzend, nur hinten an den Seiten undeutlich mit Pünktchen besetzt, zwischen den sehr kleinen Augen mit zwei großen, tiefen und vor denselben mit zwei seichteren Gruben, diese undeutlich durch zwei seichte Längsrinnen der Länge nach verbunden, die Mitte da- zwischen bis zum Vorderrande glatt und leicht gewölbt, der Vorder- rand des Kopfes elliptisch vorgebogen, in der Mitte des Vorderrandes mit einem einspringend gewinkelten Querkielchen, das den Raum zwischen den Vorderkopfgruben in Anspruch nimmt; anders gesagt, der mittlere Längswulst zwischen den Kopfgruben gabelt sich kiel- förmig vor dem Vorderrande. Halsschild etwas breiter als lang, nach hinten stark verengt, gewölbt und glänzend, die Mittellängsfurche ist fast vollständig. Flügeldecken kaum breiter als Kopf und Halsschild, etwas länger als zusammen breit, mit ganzem Naht- und höchstens bis zur Mitte reichendem Dorsalstreifen. Rückensegmente parallel, fast etwas schmäler als die Flügeldecken, oben ohne Strichelchen und Basal- eindrücke. Bei dem Ö hat die Hinterbrust eine große ovale Grube, das zweite bis vierte Sternit in der Mitte mit seichtem feinen (Quergrübchen, das Analsternit mit flacher, umfangreicher Grube. Long. 12 mm. Siebenbürgen, vom Grenzgebiete der Walachei. Pselaphostomus !) Leonhardi n. sp. Kopf glänzend, samt den Augen so breit als der Halsschild, um die Hälfte länger als breit, der verdickte Teil des letzten Maxillar- !) Siehe Reitter, Fauna germanica II. 1909. 218. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft V und VI (10. Juli 1910). 152 > Edm. Reitter: tastergliedes ein Drittel der Länge desselben einnehmend, Hals- schild mit kleinem Grübchen vor der Basis, Flügeldecken an der Spitze kaum um die Hälfte breiter als in der Mittellinie lang, mit einem ein Drittel der Länge einnehmenden, scharfen Humeralkiel, Hinterleib groß und breit, das erste Tergit viel länger als die Flügel- decken und der Länge und (Quere nach stark gewölbt, die Wölbung die aufgebogenen Seitenränder überragend. Beim S ist die Hinter- brust jederseits von den Mittel- zu den Hinterhüften stark gekielt, die Kiele sind nach hinten etwas divergierend, das erste sichtbare Sternit hat eine die ganze Länge einnehmende ovale Grube und das Analsternit am Spitzenrande ein kleines Längsgrübchen. 18—2 mm. Sizilien. Am 18. April 1906 bei Fieuzza und Madonia von Krüger und Leonhard aus verrottetem Eichenlaub gesiebt und von Herrn Leonhard mir gütigst überlassen. — Die Arten mit glänzendem Kopfe und einem Basalgrübchen des Halsschildes lassen sich in nachfolgender Weise unterscheiden: 1’' Flügeldecken an der Basis zwischen Naht und Schulterrippe ohne deutliche, scharfbegrenzte Längsgrübchen, oder sie sind rundlich, seicht und schwer sichtbar, nicht durch kurze Rippchen geschieden, ohne Spur einer inneren Dorsalrippe neben der Naht. 2'' Flügeldecken an der Schulter nur mit der Spur eines kurzen Längskieles, auch die Naht ist deutlich vertieft. Rostrot, Flügel- decken braun. — Corsica. Revelierei Reitt. 2' Flügeldecken mit einem von den Schultern entspringenden, fast die Mitte der Decken erreichenden, scharfen Dorsalkiel, die Naht ist nicht vertieft. Einfarbig rostrot. 3" Der Kopf ist reichlich doppelt so lang als samt den Augen breit, die Wölbung des Abdomens ist nicht höher als die aufgebogenen Seitenränder. — Corsica. Kiesenwetteri Reitt. 3' Der Kopf ist nicht doppelt so lang als samt den Augen breit, die Wölbung des Abdomens überragt beim Ö stark die auf- gebogenen Seitenränder derselben. Körper etwas kürzer. — Sizilien. Leonhardi n. sp. 1’ Flügeldecken an der Basis zwischen Naht und Schulterrippe mit zwei sehr deutlichen, länglichen, durch die Spur eines Kielchens geschiedenen Grübchen. Die Flügeldecken haben daher Neigung an der Basis außer der Schulterrippe eine innere Dorsalrippe zu bilden, oder sie ist zum Teil ausgebildet. 4'"' Das äußere längliche Basalgrübchen der Flügeldecken ist fast um die Hälfte schmäler als das innere. Die Schläfen sind nach hinten gerade verengt, konisch. FE hr r Neue Coleopteren aus den Familien der Pselaphiden u. Scydmaeniden. 153 6" Das erste Hinterleibstergit ist längs der Mitte doppelt höher 6 5 - gewölbt als die ganz horizontale Absetzung des Seitenrandes. Das erste Fühlerglied ist reichlich doppelt so lang als breit. Die Flügeldecken an der Basis nur mit zwei sehr kurzen Basal- taltenen. — Ines Elba. conosternum Holdh. Das erste Hinterleibstergit ist längs der Mitte nicht höher ge- wölbt als die aufgebogene Absetzung des Seitenrandes. Das erste Fühlerglied ist nicht oder undeutlich doppelt so lang als breit. Der Scheitel des Kopfes ist hinter den Augen der Länge nach eerinnt, die Rinne ist so breit als jene des schmalen Vorder- kopfes. Das erste Fühlerglied ist nur um die Hälfte länger als an der Spitze breit. Die Rippen der Flügeldecken schwach ent- wickelt, aber die Mitte der Scheibe etwas überragend. Ober- seite reichlich mit gelben Härchen besetzt. Long. 1'6 mm. — Im zentralen Kaukasusgebirge bei Wladikawkas von Herrn A. Zolotarew entdeckt. 1 © in meiner Kollektion. caucasicus n. sp. Der Scheitel des Kopfes hinter den Augen ist etwas verrunzelt oder chagriniert und mit einer breiten, wenig tiefen, dreieckigen (Grrube versehen, die sehr viel breiter ist als die Rinne des Vorder- kopfes. Das erste Fühlerglied ist nicht ganz doppelt so lang als an der Spitze breit. Die zwei Rippen an der Basis der Flügeldecken sind schwach entwickelt und kurz. Analtergit des © an der Spitze in einen kleinen, kurzen, konischen Zipfel vor- ragend; beim ist die Hinterbrust hoch konisch gewölbt, das erste Sternit hat eine die ganze Länge einnehmende ovale, wenig tiefe Grube und das Analsternit ist matt, einfach, ohne Grüb- chen.. Long. 1'8—2 mm. — Kalabrien: Santa Eufemia d’Aspromonte, 1905. Von Herrn Paganetti-Hummler ge- sammelt und mir als calabrus mitgeteilt. aspromontanus n. sp. Die Schläfen hinter den Augen sind gerundet und hinten im Bogen verengt. Der Scheitel hinter den Augen mit großer und tiefer, ovaler Grube. Das erste Fühlerglied ist etwas mehr wie doppelt so lang als an der Spitze breit. Flügeldecken mit zwei schwachen, fast bis zur Mitte reichenden Dorsalkielen. Das Analtergit ist beim © in einen sehr kurzen, konischen Zipfel ausgezogen ; beim S ist die Hinterbrust in einen eroßen, hohen, konischen Höcker emporgehoben, das erste sichtbare Sternit der ganzen Länge nach mit einer ovalen Grube und das matte Analsternit vor der Spitze mit kleinem Längsgrübchen geziert. Long. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft V und VI (10. Juli 191c). 154 4 gut 8 Edm. Reitter: 2 mm. — Kalabrien: Antonimina und Cimina 1905; von Herrn Paganetti-Hummler gesammelt. calabrus Holdh. i. lit. Das äubere, lange Basalgrübchen der Flügeldecken ist kaum schmäler als das innere; die Schläfen hinter den Augen sind gerade verengt, konisch. Die innere Dorsalrippe erreicht kaum die Mitte der Flügel- deckenscheibe. Die Fühler länger und dünner, Glied drei bis zehn merklich länger als breit. Beim & ist die Hinterbrust stark konisch gebuckelt, das erste sichtbare Sternit gefurcht, das Analsternit hat an der Basis ein flaches, umfangreiches Grüb- chen, der Spitzenrand ist etwas gewulstet. — Mittelitalien, (Emilia) Ps. Reitteri Fiori. Fiorii Raffr. Reitt. Die zwei Rippen, besonders die innere überragen die Mitte der Flügeldeckenscheibe. Die Fühler kurz und kräftig, Glied drei bis zehn nicht länger als breit. — Piemont. quadricostatus Reitt. Über die Gattungen der palaearktischen Pselaphini. In meiner Fauna germanica I, pag. 216—217, habe ich die Gattungen der Pselaphini ausgewiesen; es sind: Pselaphoptrns Reitt. und Faradayus Reitt.; beide mit kurzem Endgliede der Maxillartaster ; dann Pselaphaulax Reitt., Pselaphus Hrbst., Pselaphostomus Reitt. und Dicentrius Reitt., alle mit langem gekeulten Endgliede der Maxillartaster. Hievon weicht Dicentrius ab durch das spindel- förmige Endglied der letzteren; die anderen, mit an der Spitze ge- keultem Endgliede können auch in nachfolgender Weise auseinander gehalten werden: 1 Zu 1l/ Flügeldecken lange, hinter der Basis mit stumpfwinklig ent- wickelten Schultern und mit einem vollständigen, hinten zur Naht gekrümmten Dorsalstreifen, ohne Rippen, Käfer geflügelt. Kopf zwischen den Augen mit zwei gelben Ozellen. Halsschild ohne Querfurche. — Hieher Ps. Heisei Hrbst. und Verwandte. Pselaphus Hrbst. Kopf ohne Ozellen, Halsschild vor der Basis mit einer Quer- furche. — Hieher Ps. dresdensis Hrbst. und Verwandte. Pselaphaulax Reitt. Flügeldecken kurz, hinter der Basis ohne Spur von Schultern, mit hinten verkürzter Dorsalfurche, die oft durch eine Rippe ersetzt wird; Submentum hoch beulenförmig entwickelt und nach Neue Coleopteren aus den Familien der Pselaphiden u. Scydmaeniden. 155 hinten senkrecht, fast zahnförmig abfallend. Augen klein, aus wenigen Facetten bestehend; Halsschild niemals mit einer Quer- furche. Hieher Ps. Stussineri Sauley und Verwandte. Pselaphostomus Reitt. Gattung Pselaphostomus Reitt. In meiner Bestimmungstabelle der Pselaphiden und Scydmae- niden habe ich die Arten dieser Gattung (dort innerhalb einer Gruppe), nach der Skulptur des Kopfes und des ersten sichtbaren Rücken- tereits (ob mit oder ohne Basalgrube), unterschieden. Ich sehe jetzt ein, daß diese Anreihung keine naturgemäße ist und finde, dab sie in zwei natürliche Gruppen zerlegt werden können, die subge- nerische Bedeutung haben könnten: e DJ} 3 6" Flügeldecken mit zwei kurzen Rippen (oder Dorsalstreifen) an der Basis, welche durch zwei längliche, stets tiefe und deutliche (rübchen geschieden sind, die äußere Rippe entspringt von der Basalecke, die innere zwischen dieser und der Naht. Bei dem d ist in der Regel die ganze Hinterbrust längs der Mitte in einen großen, hohen, stumpf konischen Buckel erhöht, das erste lange Sternit ist gerinnt oder durch eine lange ovale Grube durchzogen oder einfach. Subg. Pselaphogenius nov. Basis des ersten Hinterleibstergits ohne große Grube. Kopf glänzend, am Grunde nicht chagriniert. Halsschild vor der Basis ohne Grübchen. — Hieher würde der mir nicht bekannte Ps. algesiranus Sauley kommen, falls es ein echter Pselaphogenius sein sollte. Die Diagnose gibt darüber nicht den geringsten Anhalt. Halsschild vor der Basis mit kleinem Grübchen. Das äußere furchenartige Basalgrübchen der Flügeldecken ist fast um die Hälfte schmäler als das innere neben der Naht. Die 'Schläfen sind nach hinten gerade verengt, konisch. — Hieher Ps. conosternum Holdh. und caucasicus Reitt., siehe pag. 153. Die Schläfen hinter den Augen sind gerundet und vor der Ein- schnürung verengt. — Ps. calabrus Holdh. i 1. Das äußere furchig vertiefte Basalgrübchen der Flügeldecken ist kaum schmäler als das innere. Die Keule an der Spitze des letzten Maxillartastergliedes ist kaum ein Drittel so lang als der restliche Teil dieses Gliedes. — Hieher Ps. Frorii Raftr. und quadricostatus Reitt. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft V und VI (10. Juli 1910). 156 6’ Su Edm. Reitter: Die Keule des letzten Maxillartastergliedes ist etwas länger als ein Drittel dieses Gliedes. Klein, gelbrot, sehr glänzend, das erste Glied der Fühler nicht ganz doppelt so lang als an der Spitze breit, Glied vier bis acht klein, nicht länger als breit, Kopf von der Breite des Halsschildes, glänzend, kaum länger als der Halsschild, die Schläfen nach hinten gerade verengt, Vorderkopf gefurcht, Stirne hinter den Augen mit breitem Längs- grübchen, Halsschild mit sehr kleinem Grübchen vor der Basis, Flügeldecken ein wenig länger als der Halsschild, jede aber mit drei gelben Haarreihen, die zwei Dorsalkielchen kurz, das erste Rückentergit groß, einfach, die seitliche Absetzung aufgebogen. Bei dem Ö ist die Hinterbrust in einen konischen mehr nach vorn gerichteten Höcker erweitert, dieser nach hinten flach ge- furcht, vorn mit zwei undeutlichen, feinen Haarzipfelchen, das erste Sternit in der Mitte mit einer ovalen, behaarten, flachen Stelle. Long. 15 mm. — Algier: St. Charles (A. Therry.) — Nach Dr. H. Normand benannt. Normandi n. sp. Der Kopf ist mehr weniger matt, am Grunde chagriniert. Kopf schwach chagriniert, etwas glänzend, hinter dem Niveau der Augen mit großer eiförmiger Grube. aspromontanus Reitt. Kopf stark chagriniert, matt. Kopfmitte hinter den Augen höchstens schmal gerinnt. Der lange Kopf bis zur Halseinschnürung mit einer schmalen tinne durchzogen. Beim Bythinus (Tychobythinus) abnormipes n. sp. Neue Art aus der Untergattung Tychobythinus, bei Ottonis Ganelb. und cavifrons Reitt., von beiden durch die verdickten Beine !) Von Herrn Dodero als Ganglbaueri erhalten. ?) Diese Art ist in den Sammlungen meistens als Heyden? vertreten. Neue Coleopteren aus den Familien der Pselaphiden u. Scydmaeniden. 159 des , seine Größe und andere Bewaffnung des Kopfes auf der Unterseite (beim ) zu unterscheiden. d. Schwarzbraun, Halsschild rostbraun, Palpen, Fühler und jeine rostrot, Oberseite glänzend, sehr fein gelblich behaart. Die Fühler den Hinterrand des Halsschildes etwas überragend, Glied 1 zylindrisch, 2'/,mal so lang als breit, Glied 2 rundlich, so lang als breit und so breit als 1, die folgenden dünner, klein, fast breiter als lang, die Keule normal. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, breiter als lang, zwischen den Augen mit zwei Gruben, die Augen ziemlich klein, auf der Unterseite ein wenig vor den Augen jeder- seits mit einer Beule, innerhalb derselben mit zwei Gruben. Hals- schild viel breiter als lang, herzförmig und wenig schmäler als die Flügeldecken zusammen, glatt, vor der Basis mit gerunzelter Quer- furche. Flügeldecken so lang als zusammen breit und länger als der restliche Hinterleib, nach hinten leicht erweitert, fein, zer- streut punktiert, mit vollständigem Nahtstreifen und zwei großen, tiefen Basalgruben, die innere an der Basis des Nahtstreifens be- findlich. Alle Beine gleichmäßig verdickt, die Schienen ebenfalls verdickt und wenig dünner als die Schenkel, die mittleren nur außen, die Hinterschienen innen und außen gebogen, die Vorderschienen auben gebogen, innen doppelbuchtig, mit ihrer größten Stärke vor der Mitte, innen ohne Ecke. Auch das zweite Glied der Tarsen und die Basis des Klauengliedes etwas angeschwollen. 1:3 mm. Ins. Zante: Kalamaki, von Herrn M. Hilf auf Sumpfboden in einem männlichen Stücke gefunden und mir von Herrn Otto Leonhard (Blasewitz) gütigst zum Geschenke gemacht. Sognorus subtilipalpis n. sp. Hell bräunlichrotgelb, sehr kurz, reichlich schüppchenartig behaart, glänzend. Kopf samt den großen, grob granulierten Augen fast doppelt so breit als lang und breiter als der Halsschild, fast glatt, mit drei Stirneruben, hievon die vordere Grube tiefer als die seitlichen zwischen den Augen gelegenen. Fühler dick, die Mitte des Körpers etwas überragend, ähnlich wie bei Ctenistes gebaut, die Glieder drei bis sieben klein, dünn, so lang als breit, die vier letzten (beim se Er Coleopterorum Catalogus W.Junk Berlin W. 15, Kurfürstendamm 201. | a Verlangen Sie Prospekt und Probelieferung des auspieiis et auxilio W. Junk editus a S. Schenkling ir Bisher erschienen 15 Hefte, jedes eine Gruppe oder Familie umfassend. Der Abschluß dieses Werkes binnen wenigen Jahren ist gesichert, da für jede Familie bereits ein Bearbeiter gefunden ist. Eniomologische Rundsthau yaf (Insekten-Börse) ist für Entomologen und Naturfreunde k N je eur EnEzEE fi 7er) ® a nr u te dan a ml ua un na dad u Zu de na in. a EU UL ML Mall En. 2 ll = 10 Le un m alanı LE un 2 a0. DD nn Kelle Alt a a a a ie a cn u s Objekte die weitgehenden Erwartungen er- füllt, wie ein ' Probeabonnement lehren dürfte. Zu beziehen durch die Post. Abonnementspreis pro Quartal Mk. 1.50, direkt per Kreuzband d. d. Verlagsbuch- handl. Fritz Lehmann’s Verlag, G.m.b.H., Stuttgart, f.d. Inland pro Quartal Mk. 1.75, für das Ausland pro Quartal Mk. 2.— — 2 Schilling = 2 Fr. 50 Cent. — Probe- nummern gratis und franko. — Insertions- preis pro 4gespaltene Borgiszeile Mk.—.20. Abonnenten der Rundschau erhalten vierteljährlich 20 Zeilen Freiinserate. das hervorragendste Blatt, welches wegen der belehrenden Artikel, sowie seiner inter- nationalen und großen Verbreitung be- treffs Ankauf, Verkauf und Umtausch aller Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg. Heft V und VI (10. Juli 1910). K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen, GEGRÜNDET VON Ss HERAUSGEGEBEN UND REDIGIERT VON E ALFRED HETSCHKO, UND ‚K. PROFESSOR IN TESCHEN, SCHLESIEN. MÄHREN. „0.2.0 .XXIR. JAHRGANG. 22.2... Vi. UND Viil. HEFT. in ur ar „ . #« > n . r ar 0 WIEN, 1910. VERLAG ‘VON EDM. REITTER CESSHAU (MÄHREN). SANGLBAUER, DR. F. LÖW, J. MIK, E. REITTER, F. WACHTL. EDMUND REITTER, KAISERLICHER RAT IN PASKAU, | "AUSGEGEBEN AM 25. OKTOBER 1910, i ER“ "+ sowie Publikationen, welche von den Herren Autoren zur Besprechung in den Dr. Fritz Netolitzky: De zur Systematik in der Bembidion Latr. .. .. . en ee Dr. E. Bergroth: Neue Homer: aus äh Dr SE Dr. E. Bergroth: Über die Gattung Bothriomiris Kirk BE He: 3 Dr. E. Bergroth: Eine neue Fulgoriden-Gattung . . ».. 2... R. Formänek: Zwei neue paläarktische Onreikoiidän® EEE EFT Dr. Karl A. Penecke: Ein neuer Brachysomus aus der Bukowina. (Co Dr. Arminius Bau: Tribelium als Bierverderber. ....... „0... Dr. J. Villeneuve: Description de nouvelles espöces ‘de Tachinaires provenant de l’Afrique Oceidentale. . . . SEE Er Dr. J. Villeneuve: Sur Admontia podomyia BB. Dip) a H. Okamoto: Die Sialiden Japans. . . . en Ve Edm. Reitter: Übersicht der europäischen Animnnielebheien: (Coleopt.) C. Schrottky: Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Anthi- z dinp Fahr. ui ne ee A er Re res Edm. Reitter: Neuraphes en 1 8p. (00) er Literatur: Coleoptera ... 2.22 nenne a Notizen. cu... ne ee ee er N 2 2 = Manuskripte für die „Wiener Entomologische Zeitung“ E EN. a Literaturberichte eingesendet werden, übernehmen: Edmund Reitter, Paskau- Die „Wiener Entomologische Zeitung“ erscheint heftweise,. a oder bei direkter Tendhen unter Kreuzband für Dentseiländ I Mark, für d a Länder des ae: Hs able resp. 12 arsaek Die Autoren | a einzelnen Hefte abonniere man direkt beim ee Edm. Reitter in‘ Pas (Mähren); übrigens übernehmen das Abonnement auch alle Buchhandlun h Le des In- und Auslandes. 209 Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. Von Dr. Fritz Netolitzky, Czernowitz (Bukowina). Da die Herausgabe des Coleopterorum Catalogus von Junk- Schenkling rasche Fortschritte macht, so daß zu erwarten steht, daß die Bembidiina bald erscheinen werden, möchte ich eine Reihe von Beobachtungen zur Systematik hier mitteilen. Manches ist leider nur „vorläufige Mitteilung“ und lediglich für den „Katalog“ zugeschnitten, anderes ist weniger lückenhaft. Bei vielen Fragen empfinde ich den Mangel der Typen Chaudoirs ganz besonders schmerzlich. Um so größer ist mein Dank allen jenen Herren, die mir oft in selbstlosester Weise ihr wertvolles Material zur Verfügung stellten. Besonderen Dank schulde ich Herrn Kustos Jakobson in St. Petersburg, Herrn J. Sahlberg in Helsingfors und Herrn Ganglbauer, Direktor des Hofmuseums in Wien, der mir die Literatur und das großartigste Material zur Verfügung stellte. Herr Professor Dr. L. v. Heyden half mir in gleicher Weise und noch viele andere Herren hatten ein offenes Ohr für meine vielen Fragen und Bitten. Serrula nov. Subgen. - In der Wr. Ent. Zeitg. 1910, pag. 41, berichtete ich über Pogoni- dium-Arten mit gezähneltem und beborstetem Seitenrande der Flügel- decken. Ich vermied damals die Abspaltung einer neuen Untergattung, da ich hoffte, die Mehrzahl der bekannten Arten noch untersuchen zu können und die Scheidung glatt durchzuführen. Es gelang mir aber nichts Neues zu erreichen. Daher stelle ich zu Serrula: B. aegyp- tiacum Dej., B. guadricolle Motsch. und BD. apicale Men. Subg. Serrula steht im System vor Pogonidium Ganglb. B. (Notaphus) terminans Gemm. et Har. — Motschulsky be- schreibt seinen Notaphus apicalis (Ins. Sib., pag. 267) [präokk.]: „stries n’atteignent pas l’extremite“ ; es kann also kein Notaphus sein und die Stellung im Katalog von Jakobson ist zu korrigieren (vel. weiter unten Seite 220). B. (Notaphus) dentellum Thunb. — Diese Art, ferner die beiden anderen Verwandten (B. Starcki und ruthenum) besitzen drei Merk- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VHI 25. Oktober 1910). 210 Dr. Fritz Netolitzky: male, denen der Wert von Untergattungskennzeichen zukommt: 1. Die Spitze des Metasternalfortsatzes ist zwischen den Mittelhüften nicht eingedrückt wie bei den anderen Notaphus-Arten. 2. Der vordere Supraorbitalpunkt ist innen von einem erhobenen Fältchen begrenzt und nicht einfach eingestochen. 3. Die Zwischenräume zwischen den Punktstreifen sind bei allen drei Arten ungeheuer fein quergestreift, so daß erst bei den stärkstmöglichen Vergrößerungen (im auffallenden Lichte) mittels des Mikroskops die Linien sichtbar werden. Da mir die Arbeit von Glairville (Ent. Helv. I. 20) nicht zugänglich ist, kann ich nicht entscheiden, ob der Name Ocydromus für diese Unter- gattung anwendbar ist. Ich lege deshalb Wert auf diese Abspaltung, weıl dadurch dieselbe Parallelreihe entsteht wie bei Subg. Plataphus und Daniela (vide unten), nämlich Ocydromus und Plataphus ohne gerandete Metasternalfortsatzspitze, Notaphus und Daniela mit dem Eindrucke vor der Spitze. B. (Plataphodes) erenulatum Sahlb. gehört nach den gesehenen Typen hieher und nicht zu Plataphus. D. (Plataphus) Gebleri (Esch.) Gebl. besitzt nach zwei Typen im Museum der kais. Akademie in St. Petersburg eine ungerandete Spitze des Metasternalfortsatzes zwischen den Mittelhüften; beide Tiere sind identisch und stimmen mit 5. prasinum (wie schon Gebler sagt) überein. Nur die Farbe der Oberseite ist etwas bläu- lich und das erste Fühlerglied ist nur auf der Unterseite bräunlich. Die Beschreibung (vgl. auch L’Abeille, Bd. 19, pag. 505) verlangt unpunktierte Flügeldeckenstreifen. Motschulsky (Ins. Sib., pag. 246) beschreibt daher falsch ! Daniela nov. Subeen. Herr K. Daniel hat in der Münch. Kol. Zeitschr. (1902. 1I., pag. 537) mit großem Feingefühl eine Reihe zusammengehöriger Arten (die fasciolatum-tibiale-Gruppe) vereinigt, wagte es aber nicht, sie als eigene Untergattung abzutrennen. Ich glaube nun jenes Merkmal gefunden zu haben, mit Hilfe dessen die glatte Scheidung von Pery- phus ermöglicht wird. Von Plataphus unterscheidet sich Daniela durch die feine, aber deutliche Randung der Spitze des Metasternalfort- Satzes zwischen den Mittelhüften. Von Peryphus einerseits durch die von Daniel angegebenen Punkte (l. e., pag. 7) und durch die Bil- dung der Parameren.!) Diese sind bei allen Dembidion-Arten !) Das Studium der Paramerenbildung der Adephagen ist für ihre Systematik von hervorragender Bedeutung! Bei den gesamten Wasserkäfern Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 211 stark asymmetrisch, flach und tragen zwei bis fünf Borsten am ver- schmälerten Ende. Je vier Borsten haben: Pogonidium, Neja, Metal- lina, ‚Princidium, Actedium, Testedium, Plataphodes, Plataphus und die meisten Peryphus. Je zwei: Pseudolimnaeum Serrula, und Symechostietus. Die übrigen Untergattungen besitzen je drei Sinnes- borsten. Hin und wieder kommen konstant erscheinende Aus- nahmen vor. Ich betone schon hier, dal sowohl die Zahl als auch die Stellung dieser Borsten wichtig ist. Bei Bracteon stehen z. B. diese drei Haare in einer Horizontalen; ganz ausnahmsweise sind statt einer kräftigen Borste auf einer Paramere zwei schwächere (also im ganzen vier) anzutreffen. Bei Daniela habe ich an sehr zahlreichen Prä- paraten aller Artenstetsnur drei ineinerLinie ander Spitze der Parameren angeordnete Borsten gefunden. Bei den Peryphus-Arten sind aber stets vier Borsten entwickelt, von denen (wenigstens auf einer Paramere) eine oder meist zwei tief herunterrücken, sodaß also nur ein Teil die Spitze krönte. Eine Aus- nahme macht B. monticola, dessen isolierte Stellung von jeher Be- fremden erregte. Ich entferne aus dem Subg. Daniela B. giganteum J. Sahlb., das sich mit seinem Halsschilde, der Paramerenbeborstung und dem Penis ganz ungezwungen an B. fulvipes Strm. anschließt. Peryphus Motsch. — Die Reihenfolge der Arten ist hier sehr schwierig durchzuführen. B. Steinbühleri und hypoerita bilden einen ziemlich isolierten Typus; ebenso B. monticola. Sucht man den An- schluß an Symnechostietus, so kommt man auf B. transsilvanicum Bielz und von hier bietet B. thermarum Motsch. ein willkommenes Ver- bindunesglied zu B. modestum, B. decorum und B. siculum. Von diesen geht der Weg meines Erachtens über das vielverkannte BD. jor- danense zu B. testaceum, mithin auch zu B. fulvipes. Durch diese Reihe werden die Verwandtschaftskreise des B. Andreae, ustulatum, nitidulum und bisignatum ausgeschaltet. Für eine natürliche Gruppie- rung der letzteren fehlt mir ein sicherer Anhalt; nur so viel kann ich sagen, dal) ihr Anschluß an Daniela infolge des stets weniger differen- zierten Halsschildes natürlicher ist als jener der fulvipes-testaceum- Gruppe. Zum Anschluß an Daniela erscheint mir nach der Halsschild- bildung B. monticola oder folgende neue Art besonders wichtig. herrscht ein derartiger Reichtum an Gattungs- und Untergattungsmerkmalen, daß man aus dem Staunen nicht herauskommt. Wer hätte z. B. Hafthaare bei Ilybius und Rhantus vermutet etc.! Eine Publikation darüber erscheint bald. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VH und VIII (25. Oktober 1910). 212 Dr. Fritz Netolitzky: B. (Peryphus) Straussi n. sp. Schwarz mit schwachem grünlichen oder bläulichen Schimmer, besonders auf Kopf und Halsschild, sonst wie B. v. femoratum. Kopf, Augen und Schläfen wie bei B. Andreae, seine ganze Oberfläche ohne Punkte, aber unter dem Mikroskop durch poly- gonale Felderchen chagrimiert. Halsschild von B. Andreae und allen mir bekannten vierfleckigen Arten ganz verschieden und am besten mit dem des BD. tibiale zu vergleichen. Er ist um ein Viertel breiter als lang, Vorder- und, Hinterrand gleich breit. Halsschildbasis zu den Hinterwinkeln etwas abgeschrägt (wie bei zibiale),;, auch die Zuschweifung und Kehlung des Seitenrandes nach vorn und nach rückwärts ist wie bei dieser Art, desgleichen die Fältchenbildung und die Grübchen neben ihnen. Eine Punktierung fehlt vollständig, dagegen ist die ganze Oberfläche durch enge, quer- gestellte Maschen deutlich chagriniert. Flügeldecken ziemlich flach- gedrückt, mit deutlichen Schultern, in der Höhe des hinteren Poren- punktes am breitesten; je eine undeutlich begrenzte, nicht stark vor- tretende Schultermakel und eine lichtere, schief gestellte, die Spitze und den Seitenrand nicht erreichende Makel vorhanden. Alle Punkt- streifen fein, die Zwischenräume flach; hinter dem rückwärtigen Porenpunkte kann man in ihnen einzelne Punkte fast gar nicht unter- scheiden und nur der erste Streif ist eingedrückt; der siebente ist überhaupt sehr schwach. Die ganze Oberfläche ist wie bei B. Andreae mikroskopisch chagriniert. Die Beine besitzen dunkelpechbraune Schenkel und Knie, der Rest ist gelbrot. Das vorletzte Glied der Kiefertaster ist braunschwarz; das erste Fühlerglied und die Basis einiger folgenden ist braunrot, die übrigen sind pechbraun. Die Spitze des Metasternalfortsatzes zwischen den Mittelhüften ist deutlich gerandet. Die Parameren besitzen je vier Borsten, die ähnlich wie bei B. ustulatum angeordnet sind, jedoch sind gewöhnlich alle der Spitze mehr genähert. Länge 45—6 mm. Fundort: Persien, Sultanabad (Luristan). Dieses Tier befindet sich in einer Anzahl in der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien und trage dem Finder Th. Strauß zu Ehren den Namen. BD. (Peryphus) prometheus Reitter i. 1. Herr Jakobso.n teilte mir brieflich mit, daß die Aufnahme in seinen Katalog (Käf. Rußl., pag. 285) irrtümlich erfolgte, da das Tier nirgends beschrieben ist. Dasselbe schrieb mir Herr Reitter. Der Name ist also zu streichen. B. (Peryphus) xanthomum Chaud. Ohaudoir beschrieb in der Enum. Carab. et Hydr. Juni 1846, pag. 200 und 201, B. basale und Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 213 B. ovipenne. Im Jahre 1850 (Bull. Mose. T. XXI.) änderte der Autor \ selbst die Namen, da beide von Motschulsky vergeben waren: B. basale in zanthomum und ovipenne in oopterum. Diese Änderung erfolgte aber zu spät, da Motschulsky im den Käfern Rußlands (Separt. 16. Aug. 1849) ebenfalls die Namen geändert hat, und zwar BD. dasale Chaud. in Chaudoiri Motsch. und ovipenne Chaud. in subeostatum Motsch. Falls beide Tiere selbständige Arten sind, so heißt die Synonymie: Bembidion Chaudoiri Motsch. (non Chaud). (Verwandt mit An- dreae?) — xzanthomum Chaud., — basale Chaud. (non Motsch.). Bembrdion subcostatum Motsch. (Verwandt mit ustulatum) oop- terum Chaud., ovipenne Chaud. (non Motsch). Falls es sich aber um Rassen eines anderen Tieres oder zweier handelt, wie es die Kataloge jetzt verzeichnen, dann kann nur der alte Ohaudoirsche Name basale resp. ovipenne gültig sein und müßte an erster Stelle stehen. Um die Sache noch komplizierter zu gestalten, übernahm Chau- doir ein DB. Chaudoiri Motsch. i. ]. (Käf. Rußl., pag. 15) unter diesem Namen und beschrieb es im Bull. Mose. 1850. Dieser Name müßte fallen, falls DB. Chaudoiri Motsch. (= xanthomum — basale) eine selbständige Art sein sollte. B. (Peryphus) cognatum A. Moraw. — Auf Grund zweier unter- suchten Typen (der kais. Akademie in St. Petersburg) gehört die Art unzweifelhaft in die nächste Nähe des 5. odblongum Dej. Form und Skulptur des Halsschildes ist ganz identisch (ein breites Feld statt einer Hinterwinkelfalte!). Aber die Schenkel sind etwas lichter, der Scheitel ist zwischen den Augen mit einigen Pünktchen besetzt und die nach hinten verflachenden Punktstreifen sind im vorderen Anteil seichter und schwächer punktiert. Von der «stulatum-Gruppe ist es ganz zu entfernen. Von DB. saxatile ist es weiter entfernt als von BD. oblongum trotz der Scheitelpünktchen, die bei dem zweiten Stücke nur neben den Augen stehen. B. saxatile hat gewiß sowohl zur testaceum-Gruppe als auch zur Andreae-Gruppe Beziehungen, sie sind aber zur ersteren größer. B. (Peryphus) angusticolle Motsch. — Ebenfalls zwischen B. saxatile und der testaceum-Gruppe einzureihen, wie esdrei vonHerrn Jakobson geschickte Typen beweisen. Die Flügeldeckenstreifung und Wölbung stimmt mit jener von 2. testaceum genau überein. Um Irrtümer auszuschliefen, nahm ich zum Vergleiche möglichst dunkle Stücke. !) 1) Bei Maria Zell in Steiermark kommen solche Exemplare vor, die fast wie B. lunatum gefärbt sind. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIIL (25. Oktober 1910). 214 Dr. Fritz Netolitzky: Hinter dem rückwärtigen Porenpunkte laufen die Streifen nur ein- gedrückt, aber frei von Punkten, zur verjüngten Spitze. Auch der Halsschild ist gleich im Umrisse, aber die Hinterwinkelfalte ist deut- licher ausgebildet, die Basis ist schwach gerunzelt. Der Scheitel des Kopfes ist punktiert. Man findet aber auch Exemplare von B. testaceum, die unmittelbar am Auge einige Pünktchen haben. Was die Färbung anbelangt, so erkennt man einen leichten Wisch schief vor der Flügel- deckenspitze, besonders wenn man die Decken lüftet (wie D. fascio- latum). Das Chagrin ist mit dem von B. testaceum fast identisch. Die Schenkel sind dunkelpechbraun, die Schienen und Tarsen sowie die ersten Fühlerglieder sind lichter. Länge 5° mm. Die Typen stammen von der Insel Urupa (Kurilen); von Rost 3erlin) erhielt ich ein Stück derselben Art von Iturup (Japan). Der Name „angusticolle“ ist bereits mehrmals vergeben, und zwar von Dejean (Spec. V. 133) und von Motschulsky selbst: Leja angusticollis (Käf. Rußl., pag. 14) und Omala angusticollis (Ins. Sib., pag. 251). Ich ändere daher den Namen für den Peryphus in B. interstrietum nom. nov. Ich möchte B. suleicolle J. Sahlb. in die Nähe des B. angusti- colle stellen. Die Halsschildmittelfurche ist aber viel tiefer, die Flügeldecken sind flacher und die Punktstreifen seichter, ihre Zwischen- räume fast eben; die Chagrinmaschen sind breiter. Bei beiden Arten ist die Spitze des Metasternalfortsatzes zwischen den Mittelhüften deutlich gerandet. B. (Peryphus) serdicanum Apflb. (Käf. Balk. I. 1904, pag. 92). — Herr Apfelbeck hatte die Güte, mir eine Type zur Ansicht zu senden. Ich konnte mich überzeugen, daß sie mit D. jordanense La Brül. identisch ist. (Vgl. L’Abeille, Bd. 19, pag. 501; K. Daniel, Münch. Kol. Zeitschr. I, pag. 249 und Bedel, Cat. rais. Col. Afr., pag. 65). Ebenfalls zu B. jordanense oder var. Caraffae Dev. gehört wegen des punktierten Scheitels wohl das von Breit (Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. W. LIX. 1909.73.) als Fauveli Ganglb. gedeutete Tier. Duval (Ann. Soc. Ent. Fr. 1851. 576) beschreibt B. praeustum Dej. unter den Arten mit „vertex lisse“ (l. c., pag. 571) und nicht unter jenen mit „vertex distinetement pointille“ (1. e., pag. 567). Duval hat also kein dem B. siculum ähnliches Tier vor Augen gehabt, dagegen scheinen andere Autoren (Schaum, Rottenberg) B. jordanense, vielleicht auch B. decorum var. Caraffae Dev. oder unreife BD. siculum mit B. praeustum Dej. verwechselt zu haben. Selbst B. dalmatinum Dej. von Sizilien, das in alten Sammlungen sehr oft als B. sieulum Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 915 bestimmt ist, wurde auf praeustum Duv. bezogen. (Vgl. Fauvel Fn. Gall. rhen. 209.) Ich halte daran fest, daß B. praeustum Dej. iden- tisch ist mit dem von Duval beschriebenen Tiere. Apfelbeck (Käf. Balk. I, 95) nimmt an, daß Rottenberg unreife siculum als B. praeustum deutete. B. Fauveli Ganglb. (Käf. Mitteleur. I. 165) ist daher als Synonym zu BD. praeustum Dej. zu ziehen, wie Apfel- beck (l. e., pag. 405) richtig sagt. Allerdings sind die Exemplare des Westens größer und robuster als B. praeustum von Dalmatien; einen anderen Unterschied konnte ich aber bisher nicht finden. B. (Peryphus) distinetum Dej. — Von Herrn Apfelbeck zwischen B. fulvipes und decorum gestellt (also auch hier tritt die oben an- gedeutete Verwandtschaft zu Tage !). Ich bezweifle die Artberechtigung des Tieres; es ist höchstens eine Rasse des D. fulvipes. B. (Peryphus) Haupti Rttr. (Fauna Germ. I., pag. 110). Nach den Typen, die mir in bekannter Liebenswürdigkeit der Autor schickte, gehört das Tier nicht zu B. bisignatum, sondern zu B. dalmatinum. Ich besitze alle Übergänge von der Stammform zu B. Haupti, wes- halb ich dieses als Rasse erkläre. !) B. lucidum Fald. gehört gleich- falls in die nächste Verwandtschaft des B. dalmatinum, ja es dürfte mit diesem sogar identisch sein; die gesehene Type ist leider ganz unreif und dadurch fast unkenntlich (Wr. Ent. Zeitung XXIX. 1910, pag. 45). B. saphyreum Gaut. gehört nach der Beschreibung weder zu B. dalmatinum noch zu B. siculum; ich vermute in ihm eine dem B. hypoerita oder Steinbühleri verwandte Art. Im lateinischen Texte heißt es: „femoribus testaceis“, dagegen im französischen: „Cuisses noirätres, jambes et tarses testacdes“ ! 2) B. (Peryphus) parnassiecum Mill. — Wenn man die Beschreibung von B. signatipenne Duv. mit nicht ganz ausgefärbten Stücken von B. parnassicum vergleicht, wozu man wegen des „l’abdomen lege- rement brunätre“ berechtigt ist (und dazu noch B. bisignatum be- rücksichtigt), so herrscht auffallende Übereinstimmung. Man wird das verschollene Tier also zum mindesten in die Nähe obiger Art zu stellen haben. Eine Rasse des B. parnassicum möchte ich im fol- genden als neu benennen und beschreiben: B. (Peryphus) parnassicum var. viduum n. subsp. Etwas größer als die Stammform, Halsschild auf der Basis runz- lig. punktiert; die Makel ist weniger gerundet, sondern mehr quer- !) Eine ausführliche Revision der mit B. dalmatinum nächst verwandten Arten habe ich der Deutschen Ent. Zeitschr. bereits eingereicht. 2) Für die Mitteilung der Diagnose bin ich Herrn Dr. v. Heyden sehr zu Dank verpflichtet. er Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg. , Heft VII und VIH (25. Oktober 1910). 216 Dr. Fritz Netolitzky: länglich., Die Beine, insbesondere die Schenkel, sind dunkelpech- braun, ebenso das vorletzte Palpenglied und die Fühler; von letzteren ist nur das erste Glied und die Basis der folgenden braunrot. Flügeldecken wie bei der Stammform chagriniert. Von Herrn v. Bodemeyer in einer größeren Zahl über- einstimmender Exemplare in Kleinasien (Bulgar. Maden; Kili- kischer Taurus [Nordseite], Sabandja; Bulgar. Magara; Kara Goel.) gesammelt. Von B. bisignatum unterscheidet sich die Rasse durch das deutliche Hinterwinkelfältchen und die hinten erlöschenden Punkt- streifen, sowie durch die Form des Halsschildes (nitidulam-Habitus) ; von B. dalmatinum var. Haupti Rttr. besonders leicht durch das deutliche Chagrin der Flügeldecken. Aus der ganz unzulänglichen Beschreibung des BD. (Peryphus) biguttatum Motsch. kann nichts ersehen werden (Käf. Rußl., pag. 9); Herr L. v. Heyden besitzt unter diesem Namen ein Tier, das mit var. Haupti Rttr. überein- stimmt. (Mehr darüber in der Revision der Verwandten des B. dalma- tinum.) Mit B. Menetriesi kann die neue Rasse wegen des ganz anders gebauten Halsschildes nicht verwechselt werden; außerdem sind die Flügeldecken bei diesem, mikroskopisch betrachtet, spiegel- blank. B. (Peryphus) Lafertei Duv. steht seit jeher in der Nähe des B. praeustum Dej. wegen der gelbgefärbten Flügeldecken; in den Sammlungen steckt dieses letztere häufig unter dem Namen des seltenen Tieres. Die Unterscheidung ist sehr leicht: Die Flügel- decken sind unter dem Mikroskop chagrinfrei und die kleinen Augen und flachen Schläfen sind ganz charakteristisch. Der Hinterrand der Augen erreicht nicht ganz den durch die hinteren Supraorbital- punkte geleeten Querschnitt, weshalb ich das Tier in die Nähe des B. Stephensi stelle, dessen Kopf genau so gestaltet ist. Diese beiden Arten bilden einen „Übergang“ zu Pseudolimnaeum, richtiger gesagt, handelt es sich um eine Konvergenzerscheinung, hervorgerufen durch eine Anpassung an ähnliche Lebensbedingungen. DB. Stephensi be- vorzugt schattige, im Laubwalde tief eingeschnittene Gräben, wo es gesellig in den Spalten stark geneigter lehmiger Rutschflächen lebt und durch Erschütterungen aus den Schlupfwinkeln oft in ansehnlicher Menge (meist gemeinsam mit B. nitidulum und Milleri) heraus- getrieben wird. B. viridimicans Dan. liebt dieselben Örtlichkeiten, bevorzugt aber die stark durchfeuchteten Blätter am Grunde der Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 9217 Gräben in der unmittelbaren Nähe des oft kaum merkbaren Wasser- laufes; es scheint dabei mehr an sandigen Stellen als an Lehm vor- zukommen. Vielleicht gelingt die Aufsammlung von B. Lafertei nach diesen Andeutungen leichter in Anzahl an ähnlichen Orten. BD. (Peryvhus) maritimum (Esch.) Motsch. „dem P. eruciatus am nächsten, aber kleiner und mit schmälerem Halsschilde“ lautet die ganze erste Beschreibung des Tieres in den Käf. Rußl. (page. 11, Note 8). Glücklicherweise ist der Name mehrfach vergeben (z. B. B. maritimum Steph. —= Andreae und Küster 1847 — Stein- bühleri Ganglb.), so daß eine Einziehung leicht wird. Ich schlage als neuen Namen B. eribrulum vor und gebe eine ausführlichere Beschreibung nach der vorliegenden Type): Sehr leicht kenntlich an den isodiametrischen und polygonalen Maschen des mikroskopisch sichtbaren Chagrins der Flügeldecken, wodurch die größte Menge der nach dem Andreae-Typus gefleckten Arten ausgeschieden wird, insbesondere das ganz ähnlich gefärbte, aber doch noch lichtere 5. var. femoratum.’) Wegen der Flügel- deckenstreifen ist es aber auch dem B. sazxatile ähnlich; der zweite Streifen ist bis zur Spitze gleichmäßig tief eingedrückt, die Punkte hören aber noch vor der Mitte bei allen Streifen auf. Flügeldecken flach, Schulter und der Kopf mit den Schläfen, sowie die Form des Halsschildes wie bei B. sazxatile, aber das Hinterwinkelfältchen ist besser entwickelt und die Basis ist längsgerunzelt. Der siebente Streifen ist fast ganz unterdrückt. Beine, Palpen und Fühler dunkel- pechbraun, nur die Fühlerbasis (zwei Glieder) etwas lichter. Stirn zwischen den Augen glatt und unpunktiert. Semieampa nov. Subgen. In der jetzt umgrenzten Untergattung Lopha Steph. sind nach der Form des Halsschildes und der Ausbildung der Stirnfurchen zwei scharf getrennte Gruppen zu unterscheiden ; die erste Reihe wird gebildet von: Bembidion quadriguttatum F., guadrimaculatum L., 1) „P. maritimus Esch. Kamtschatka Wosnesenski 48“ in der Sammlung der kais. Akademie in St. Petersburg. 2) B. pietum Fald.— repandum Sahlb. hat das gleiche Chagrin, aber die Punkte der hinten erlöschenden Streifen sind viel weiter zu verfolgen und die Färbung ist ganz verschieden. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIHL (25. Oktober 1910). 218 Dr. Fritz Netolitzky: humerale Sturm, cardiaderum Solsky, tenellum Er. und quadripla- giatum Motsch. Die zweite Gruppe setzt sich zusammen aus: B. Schüppeli Dej., gilvipes Strm., Chaudoiri Chd., Dormeyeri Ritr. und convexiuseulum Motsch. Der wichtigste Unterschied liegt in der Ausbildung der Schulter: Verfolet man den Seiten- rand der Flügeldecken, so geht er bei allen genannten Tieren bekannt- lich bogenförmig in den kurzen Basalrand über; in der Gegend des fünften Punktstreifens ungefähr hört der Bogen plötzlich auf. Nun beginnt aber bei der ersten Gruppe (Lopha) hier eine Falte, die in gerader Richtung zur halsartig verengten Flügeldeckenwurzel zieht und diese erreicht. Der Basalrand und diese Falte bilden mitein- ander einen stumpfen, zum Kopfe zu mehr weniger offenen Winkel. Ich nenne diese Falte „Crista clavicularis“.!) Bei der zweiten Gruppe ist von der Falte nicht viel zu sehen, der Bogen des vereinigten Seitenrandes mit dem Basalrand hört scharf auf und nur bei einer mikroskopischen Vergrößerung dieses Gebietes sieht man eine kurze, beistrichartige Falte als Rest. Ich schlage für diese Untergattung den Namen Semicampa vor. Semicampa und Diplocampa unterscheiden sich gemeinsam von anderen Untergattungen durch eine keilförmige, winzige Erhebung in der Mitte des Klypeus zwischen dem Ende der Stirnfalten. Durch die Abgrenzung der neuen Untergattung werden einige Schwierig- keiten in der systematischen Gruppierung gelöst, auf die ich in einer früheren Arbeit hingewiesen habe (vel. Wr. Ent. Zeitg. 1910, pag. 50). Es wird nämlich jetzt der Übergang zwischen Lopha und Trepanes nicht mehr gestört, wenn man Semicampa entfernt und vor Diplocampa stellt. Diese beiden letztgenannten Untergattungen sind miteinander sehr nahe verwandt. Man vergleiche nur B. Schüppeli mit B. assimile oder noch besser mit B. Clarki;, der ganze Unterschied beschränkt sich dann auf die Stirnfurchen, die bei Diplocampa bis zum ersten Augenporenpunkte reichen, so daß dieser noch in der Furcheliegt, während bei Semicampa der Porenpunkt eingestochen ist und die Furche ihn nicht erreicht. Chaudoir beschreibt bei seinen zwei Arten B. Chaudoiri und B. guttulatum diesen Verlauf der Stirn- furchen, weshalb ich beide ebenfalls zu Semicampa stelle; auch Herr Breit spricht bei B. Kuchtae (Verh. d. Wiener zool.-bot. Gresellsch. 1909 [295]) von derselben Bildung und bringt sie ganz richtig mit !) Fauvel (Fauna Gallo-rhen. I. 191, Obs. 1) erwähnt sie bereits! Sie findet sich auch bei Philochthus u. a. gut ausgeprägt, darüber an anderem Orte mehr. Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 219 B. Schüppeli in nahe Beziehung. Es wird sich allerdings erst zeigen müssen, ob nicht B. Kuchtae mit B. guttulatum identisch ist, da die Beschreibungen beider Autoren sich fast decken und auch die Fund- orte nicht weit voneinander entfernt sind (Kuchtae am Ufer des Schwarzen Meeres, Süd-Dobrutscha; D. guttulatum am Meeresufer bei Kertsch, Krim). Über B. convexiusculum Motsch. und prostratum Motsch. habe ich schon meine Ansicht auf Grund der gesehenen Typen ausgesprochen (l. e., pag. 49). Zu spät fand ich, dab Motschulsky selbst seine Ansicht korrigiert hat, indem er beide von Phyla entfernt und sie auf Grund der Stirnfurchen mit gülvipes, assimilis, Clarki, Chaudoiri, viridana, brunnipennis, terminalis und fumigata zum Subgen. Campa stellt. (Vgl. Bull. Mose, Bd. XXXVI [1864] und L’Abeille IV, 1867, pag. 203 u. f.) Motschulsky bezeichnete mit Campa zuerst (Ins. Sib. 1844) Käfer mit gelben Flecken auf der Flügeldeckenspitze, und zwar B. biguttatum, assimie, guttula und Baicalicum. Später (Käf. Rußl. 1850) findet er, daß seine Campa identisch mit Philochthus Steph. ist, weshalb er alle vier Arten und noch einige mehr zu letzterer „Gattung“ stellt. In seiner ausführlichsten Tabelle der Bembidiimi (Bull. Mose. 1864 1. c., die ich aber nur aus der L’Abeille 1. c. kenne), holt er den Namen „Campa“ wieder hervor und gebraucht ihn in anderem Sinne als früher, weshalb nur B. assimile von den ersten vier Arten darin inbegriffen ist, die übrigen entnimmt er seinen Kmphanes, Philochthus und Phila. Auf diese Campa des Jahres 1864 bezieht sich also Seidlitz (Fn. Balt. und Fn. Transs.); Bedel (Cat. Col. Afr. 56) sieht sich gezwungen, für den ungültigen Namen das neue Wort Diplocampa zu prägen, worin ihm Jakobson, Reitter und von Heyden folgen. B. (Diplocampa) fumigatum Duft. — Herr Schilsky meint (Deutsche Ent. Zeitschr. 1889, pag. 205), daß aus der Beschreibung Duftschmids nicht hervorgehe, ob und wie die Flügeldecken ge- zeichnet sind, es sind aber alle Varietäten des Elaphrus ustulatus, zu denen von ihm auch B. fumigatum gerechnet wird, gemeinschaft- lich mit „elytris nigro et luteo variis“ charakterisiert und alle ange- führten Varietäten («—e) sind als gefleckt oder mit Bindenzeichnung beschrieben. B. brunnipennis Motsch. Zong. (Bull. Mosc. 1864, L’Abeille 1867, Bd. IV., pag. 203) ist nirgends beschrieben (in Käf. Rußl., pag. 13 von Dachestan). Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). 220 Dr. Fritz Netolitzky: B. (Diplocampa) prostratum Motsch. — Von Motschulsky als Notaphus beschrieben (Ins. Sib. 264, L’Abeille, Bd. 18, pag. 144) und später (Bull. Mose. 1864) wegen der „Sillons frontaux doubles dans toute leur longueur“ zu Campa gestellt. Das Tier gehört nach der gesehenen Type in die Nähe von B. fumigatum Duit. (vgl. Wr. Ent. Zeitg. 1910, pag. 50) und Clarki Daws. B. (Diplocampa) terminale Motsch. — Zuerst als Notaphus apiealis Motsch. beschrieben (Ins Sib., pag. 267, L’Abeille, Bd. 18, pag. 145), später (Käf. Rußl., pag. 15) in Notaphus terminalis von Motschulsky selbst geändert. Im Jahre 1864 aus den gleichen Gründen wie pro- stratum zu Campa gestellt. Im Katalog von Jakobson (pag. 282) als B. (N.) terminans Gemm. et Har. noch als Notaphus eingereiht. So lange das Gegenteil nicht bewiesen wird, ist das Tier in das Subgen. Diplocampa einzustellen; ein Notaphus ist es keinesfalls, wie die Be- schreibung der Punktstreifen es beweist. B. (Diplocampa?) viridanum Motsch. — In den Käf. Rußl., pag. 14, ist das Tier zu Philochthus gestellt und folgendermaßen „beschrieben“ : „Er ist kleiner als Ph. guttulus und von etwas matter grüner Farbe.“ Durch die Einreihung zu Campa im Jahre 1864 erfährt man erst, dal) das Tier sieben Flügeldeckenstreifen und „doppelte Stirnfurchen“ hat. B. (Diplocampa) assimile Gyll. — Bei der Untersuchung unreifer Stücke machte ich die Beobachtung, daß nicht immer eine gleich- mäßige Färbung der Flügeldecken vorliegt, sondern daß dunklere F elderchen mit lichteren abwechseln; also der Typus des B. fumigatum in schattenhafter Ausbildung! Diese Beobachtung interessierte mich deshalb, weil ich immer zu der Annahme neigte, die dunkle Färbung sei das primäre und daß die gesprenkelten Tiere stammesgeschichtlich einen „jüngeren“ Typus darstellen; das Umgekehrte ist wenigstens für B. assimile das Richtige. In dem außerordentlich großen Material, das ich im Laufe der Zeit sah, fand ich nur ein einziges reifes Stück (Leipzig, Max Linke), das folgendermaßen gefärbt ist: Die hintere Makel ist wie bei der ab. productum Schilsky (Deutsche Ent. Zeitschr. 1889, pag. 344) aus- gebildet bei auffallend hell gefärbten Flügeldeckenspitzen ; die Gegend innerhalb des Bogens des vereinigten Seiten- und Basalrandes der Flügeldecken ist dunkelrot gefärbt. Bei der ab. productum findet sich an der gleichen Stelle sehr häufig eine winzige rote Punktmakel. Die ab. produetum ist um Hildesheim nicht selten; auch vom Neu- siedlersee besitze ich sie. Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 221 Es wäre ganz verfehlt, wollte man in diesem Stücke von Leipzig etwas Benennenswertes finden. Hält man an der Sprenkelung unreifer B. assimile fest, so wird es klar, daß die entfernteste Aberration (als „Atavismus“), die als möglich gedacht werden kann, dem B. fumi- gatum ähnlich gefärbt sein müßte. Und in der Tat erwähnt Erichson (Käf. d. Mark I., pag. 127) eine so gefärbte „Var.“ (pag. 135), „die wie bei D. ustulatum (— varium Auct.) gefleckte Flügeldecken“ besitzt. Ich weiß aber nicht, ob Erichson reife Tiere vor sich hatte; ja es könnte sich auch um DB. Clarki oder contaminatum gehandelt haben. Ich glaube aus den Beobachtungen nur den Schluß ziehen zu dürfen, dal Subgen. Diplocampa mit den gefleckten Tieren zu beginnen hat, während D. assimile den Schluß bildet. Die Reihenfolge wäre also: fumigatum, prostratum, terminans, Clarki, bisulcatum, conta- nminatum, assimile, blandulum. Wohin das kaum als „beschrieben“ zu betrachtende 5. vöridanum Motsch. gehört, weiß ich nicht sicher. B. (Diplocampa) blandulum n. sp. Durch die Form des Halsschildes und die vollständige Unter- drückung der Mikroskulptur der ganzen Oberseite leicht von allen übrigen bekannten Arten der Untergattung zu unterscheiden. Der vordere Augenporenpunkt befindet sich innerhalb der Stirn- furche, die der ganzen Länge nach von den bekannten Leisten be- grenzt ist; der Kopf ist also wie bei D. assömile gebaut. Der Hals- schild ist längerals breit, schlank herzförmig, die Vorderecken stehen weiter voneinander ab als die Hinterecken, diese sind durch stärkere Zuschweifung scharf rechtwinklig. Die Halsschildbasis besitzt einen glattgewulsteten Rand, davor ist sie fein gerunzelt und seicht vertieft; Hinterwinkelfältchen deutlich. Der Vorderrand besitzt eine winklig gestellte, seichte, gerunzelt-punktierte Furchenlinie. Flügel- decken stark gewölbt, nach hinten allmählich verschmälert und gemein- sam verrundet; alle sieben Streifen im vorderen Anteil grob punk- tiert, vom hinteren Porenpunkte ab seichter und endlich verschwindend. Nur der erste Streifen verläuft von hier tief eingegraben, aber unpunk- tiert, bis zur Spitze. Infolge des Mangels einer Mikroskulptur (Chaerin), die auch bei stärkster Vergrößerung nicht auffindbar ist, elänzt die ganze Oberseite stark. Obwohl das einzige Exemplar ganz ausgehärtet scheint, ist es vollständig rotbraun gefärbt, also wahrscheinlich doch nicht ganz aus- gereift. Die drei ersten Fühlerelieder sind heller als die folgenden; Beine gelb. Eine dem D. fumigatum ähnliche Fleckung ist nicht Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIIN (25. Oktober 1910). 222 Dr. Fritz Netolitzky: einmal rudimentär angedeutet, dagegen befindet sich in der gleichen Gegend wie bei .D. assimile eine hellere Stelle vor den Flügeldecken- spitzen. Länge: 3°7 mm. Ein Stück in der Sammlung des Herrn Dr. L. v. Heyden; „Persia sett. Doria 62% Museo Civ. Genova. B. (Semicampa) convexiusculum Motsch. wurde von diesem Autor zuerst (Ins. Sib. 260) mit Mannerheimi Dej. — gilvipes zu Phyla gestellt, desgleichen später in den Käf. Rußlands. Im Jahre 1864 steht das Tier mit gilwipes und Chaudoiri bei Campa; keine der drei Arten hat aber „sillons frontaux doubles dans toute leur longueur“ (vel. oben). Es könnte also auch bei 5. terminans und viridanum der gleiche Beobachtungsfehler unterlaufen sein. B. (Semicampa) Schüppeli Dej. wird von Motschulsky mit seinem aterrimum (Käf. Rubl., pag. 15) vereinigt. In der Tabelle von 1864 fehlt Schüppeli und aterrimum steht bei T’repanes. B. (Semicampa) Heydeni Ganglb. — Auch bei dieser Art, von der ich nur zwei alte Stücke in-der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien kenne, sind die vorderen Augenborsten im Wulste und nicht in der Furche eingesenkt. Kopf und Halsschild sind wie bei 5. Kuch- tae Breit gebildet und chagriniert, desgleichen die Flügeldecken. Das Tier unterscheidet sich fast nur durch die auffallende, hübsche Fär- bung, insbesondere durch den keilförmigen Suturalstreifen von bronze- grüner Farbe. B.(Semicampa) Kuchtae Breit (Verh. d. zool.-bot. Gesellsch. Wien 1909 [295]). Wie schon erwähnt, herrscht in der Beschreibung mit B. guttulatum Chaud. die größte Übereinstimmung; es werden sogar die gleichen Arten (B. fumigatum und B. adustum) zum Vergleiche herangezogen. Herr Breit hatte die große Liebenswürdigkeit, mir für meine Sammlung eine Type zu widmen, an der ich die Mikroskulptur prüfen konnte. Sie ist von B. assimile nicht wesentlich verschieden. B. (Semicampa) irroratum Rttr. (Wr. Ent. Zeitg. X. 1891, pag. 221) wird vom Autor nur mit BD. octomaculatum verglichen. Die Untersuchung zahlreicher authentischer Stücke beweist die Zu- gehörigkeit zu Semicampa. Die Bildung der Stirnfurchen und des Halsschildes läßt nur diese Einreihung gelten. Von den größeren Semicampa-Arten unterscheidet sich das Tier durch die Färbung und den Mangel einer Mikroskulptur auf dem Halsschilde und den Flügel- decken. Die kleine charakteristische Keilfalte in der Mitte des Vorder- randes des Klypeus ist vorhanden. Der herzförmige Halsschild entfernt das Tier von BD. guttulatum und BD. Kuchtae. Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 2923 Die vollständige Unterdrückung der Mikroskulptur halte ich für eine Reduktionserscheinung (,„jüngere“ Bildung), weshalb ich 2. örro- ratum an das Ende der gefleckten Semicampa-Arten und 5. gilvipes an jenes der dunklen Arten stelle. Je weiter sich ein Dembidion von der Urform (mit Pogonus-Habitus) entfernt, je herzförmiger der Halsschild, je komplizierter die Stirnfurchen, je reduzierter die Flügeldeckenskulptur ist (Verlust des Basalrandes, einzelner oder aller Punktstreifen und des Chagrins), um so „jünger“ ist die Art. Aber nur die Summe aller Merkmale hat entscheiden- den Wert. B. (Semicampa) variola n. sp. Der Kopf ist wie bei allen Semicampa-Arten geformt und skulptiert. Der Halsschild ist deutlich breiter als lang; verbindet man die Vorder- und Hinterecken durch gerade Linien, so entsteht ein Rechteck, jedoch ist im übrigen die Form des Umrisses und die Bildung der Hinterecken wie bei D. assimile. Länge 45 mm. Die Falte der Hinterwinkel ist sehr deutlich, die median davon gelegene Grube ist tief und innen noch von einer Furche abgeschlossen. Da auf der Scheibe die Mikroskulptur sehr stark reduziert ist, glänzt der Halsschild viel mehr als bei B. assimile oder B. Chaudoiri. Die Flügeldecken sind in der Höhe des vorderen und hinteren Poren- punktes fast gleichbreit, ihr Chagrin ist enger genetzt als bei D. as- simale. Die Fühler, Palpen, Beine und die Spitze der Flügeldecken sind hellgelbbraun. Vor der Spitze ist eine Binde in Form einer liegenden Drei: > ; die Schultern, der Seitenrand der Flügeldecken (mit Aus- nahme der Mitte) und die Epipleuren (mit Ausnahme des medianen Anteils) sind gelbbraun. — Afghanistan, Kuschke. Diese, dem 5. Chaudoiri nahestehende Art verhält sich zu diesem wie DB. fumigatum zu D. assimile. DB. Chaudoiri ist gerade so groß, aber sein Halsschild ist grob chagriniert und matt. Die Hinterwinkelgruben sind seichter, die Färbung der Flügeldecken ent- spricht der des D. assimile. B. ovulum mihi hat ganz anders ge- wölbte Flügeldecken, längeren, an der Basis schmäleren Halsschild und ist anders gefärbt. PD. guttulatum Chaud. kommt wegen des Halsschildes gar nicht in Betracht. BD. örroratum ist kleiner, zier- licher, flacher, hat stärker herzförmigen Halsschild und ganz chagrinfreie Oberfläche. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VH und VIII (25. Oktober 1910). 224 Dr. Fritz Netolitzky: B. (Semicampa) ovulum n. sp. (Reitter 1. 1.). In der Färbung und Größe dem DB. assimile Gyll. sehr ähnlich, wegen der verschieden ausgebildeten Stirnfurchen aber in die Untergattung Semicampa zu stellen "und mit 5b. Chaudoiri Chaud. am nächsten verwandt. Während bei D. assimile der vordere Augenporenpunkt in der Stirnfurche steht, hört diese bei orulum viel weiter vorn auf und die Borste steht in einem eingestochenen Grübchen des Wulstes, Außerdem ist der Hals- schild gewölbter, stärker herzförmig und länger; die Mikro- skulptur seiner Oberfläche ist nicht ganz unterdrückt, aber doch stark reduziert, so daß er glänzend glatt erscheint. An den Fühlern sind die ersten drei Glieder ganz gelb, die folgenden sind mehr minder angedunkelt, bisweilen aber nur recht unbedeutend. Kopf und Flügeldecken sind sonst wie bei assömile mikroskopisch chagriniert. B. Schüppeli, guttulatum, Kuchtae, convexinseulum und Dormeyeri können wegen der Gestalt des Halsschildes und wegen der Färbung nicht in Betracht kommen, dasselbe gilt von den unter dem Mikro- skop auf der ganzen Oberfläche glatten Arten (gölvöpes und irrora- tum Rttr.). Es bleibt also nur noch der Vergleich mit b. Chaudoiri übrig. Von diesem liegt mir ein Stück zum Vergleiche vor (J. Sahl- berg, Tschuja). Aus der Beschreibung von BD. C'haudoiri Chaud. sind folgende Punkte aus dem Vergleiche mit BD. assömile hervorzuheben: „les elytres sont plus larges, plus carees; les epaules sont coupees plus carement, l’extremite est plus largement arrondie“. Dies alles und die charak- teristische Kopfbildung stimmt mit dem Stücke von Sahlbereg. Sicher hätte Chaudoir eine Verschiedenheit des Glanzes gegenüber assimile hervorgehoben, was nicht der Fall ist, weil seine Art eben- falls matt ist. BD. orulım dagegen hat wegen fast vollständiger Unterdrückung der Mikroskulptur einen glänzenden, vorn stärker verengten, viel gewölbteren, längeren Halsschild; die Flügeldecken sind sehr stark gewölbt, in der Höhe des vorderen Porenpunktes am breitesten, sie verengen sich gegen die Spitze zu, so daß echte Eiform erzielt wird. Die Mikroskulptur von Kopf und Flügeldecken ist bei allen drei Arten fast gleich. Ich sah das Tier in der Reitterschen Sammlung, ferner ım Anzahl als „oruhım Rttr. i. 1.“ bezettelt im Material von Dr. Stau- dinger und Bang-Haas von Samarkand, von Aulie-Ata und von Buchara. Ich hielt es früher für D. O’haudoiri Chaud. und gab es als solches weiter. Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 225 Tabelle für die Semicampa-Arten. 1. Flügeldecken nach Art des BD. fumigatum gefleckt; Hals- ne breiten aaa ee len ei 2. Flügeldecken höchstens vor der Spite (wie D. assimile) gefleckt oder mit grüner Naht und lichtem Seitenrande .....2..... 3. 2. Halsschild vor den Hinterecken nicht ausgeschweift, fast wie bei 5. (Notaphus) adustum gestaltet, matt: B. guttulatum, B. Kuchtae.') Halsschild herzförmig, Flügeldecken und der Kopf deutlich chagriniert. B. variola. Ebenso, die ganze Oberfläche der Flügeldecken unter dem Mikro- skop spiegelglatt. B. irroratum. 3. Flügeldecken gelbbraun, mit keilförmigem grünlichen Naht- streif, Halsschild breiter als lang. B. Heydeni. Flügeldecken einfarbig oder mit einer Apikalmakel. . . . 4. 4. Die ganze Oberfläche ist unter dem Mikroskop chagrinfrei ; Basis des Halsschildes schmäler als der Vorderrand; in den Streifen grob punktiert. B. gilvipes. Wenigstens die Flügeldecken mikroskopisch chagriniert . . 5. 5. Flügeldecken ähnlich wie bei b. assimile gefärbt; größere Arten. B. Chaudoiri, B. ovulum. Flügeldecken einfärbig; kleinere Arten. . ..2....6. 6. Halsschild vor den Hinterecken ausgeschweift; das Chagrin der Flügeldecken besteht unter dem Mikroskop aus quergestreckten Maschen. B. Schüppeli. Das Chagrin ist gleich, aber die Ausschweifung fehlt ganz; Habitus von 5. gilwipes. B. convexiusculum. Das Chagrin der Flügeldecken besteht aus isodiametrischen Polygonen; die Ausschweifung vor den Hinterecken ist schwach; Beine gelb. B. Dormeyeri. Reihenfolge der Arten: B. guttulatum, Kuchtae, variola, irro- ratum, Heydeni, convexiusculum, Dormeyeri, Schiüppeli, Chaudoiri, ovulum, gelvipes. b (Emphanes) moeoticum Kol. In der Sammlung des k. k. Hofmuseums in Wien befindet sich ein Stück, das auf Kolenati zurückgeht („Kolenati, ad Tanain“). Die Klavikularfalte ist voll- ständig entwickelt. Der Halsschild ist stärker herzförmig als bei B. minimum, wodurch er jenem von B. tenellum ähnlich wird: es sind aber die Hinterecken kurz und scharf abgeschrägt. Bei B. mi- !) Wahrscheinlich mit B. guttulatum Chaud. identisch. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg,, Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). ‚226 Dr. Fritz Netolitzky: nimm hören die Stirnfurchen und die sie außen begleitenden Wülste an der Trennungslinie zwischen Stirn und Klypeus nach vollkommen parallelem Verlaufe plötzlich auf; der Klypeus selbst ist ganz ohne Falten oder Wülste. Bei DB. moeoticum ist der Verlauf bis zur ge- nannten Furche derselbe; auf dem Klypeus aber sieht man von beiden ‚Enden der Stirnwülste jederseits zwei stark konvergierende Fältchen zur Mitte des Vorderrandes ziehen. Die Spitzen der Flügeldecken sind licht gefärbt. Im übrigen ist das Tier wie D. minimum ge- staltet. Herr Dr. Josef Müller in Triest machte mich auf die gleiche Kopfbildung bei Tieren, die Herr Schatzmayr in Maze- donien gesammelt hatte, aufmerksam. Sie stimmen in allen Punkten mit dem Exemplar des BD. moeoticum überein, nur besitzen die meisten einen runden Fleck vor der Spitze wie D. tenellum (B. pseudo- tenellum i. 1. Müller). Ich fand die Stammform und die Aberration in Südeuropa (Türkei, Rumänien, Bosnien, Dalmatien und Ungarn am Neusiedlersee). Bei D. tenellum verlaufen die Stirnwülste von allem Anfang an gleichmäßig und geradlinig konvergent und sie sind durch keine Furche unterbrochen, sondern laufen ohne Unter- brechung zum Vorderrande des Klypeus. BD. tenellum ist also gar nicht so weit von 5b. minimum ent- fernt, dem es in der Schulterbildung und der Form des Halsschildes sogar näher steht als den Arten der Untergattung Lopha. Ich kann mich aber nicht entschließen, auf dieses Tier eine eigene Untergattung zu gründen. Schon Fauvel macht auf den Unterschied in der Schulterbildung aufmerksam (Fn. Gall.-rhen. 191 Obs. 1.). DB. (Lopha) quadriplagiatum Motsch. wurde als Omala be- schrieben (Ins. Sib. 250; L’Abeille, Bd. 18, pag. 137) und nur mit b. artieulatum verglichen. Im Jahre 1864 (1. ce.) steht die Art mit B. tenellum (das Motschulsky früher nicht gekannt zu haben scheint) bei Trepanes. Die Type, die ich durch die Liebenswür- digkeit des Herrn Kustos Jakobson untersuchen konnte, ergab die erößte Ähnlichkeit mit B. tenellum, von dem nur die Färbung ab- weicht; letztere stimmt mit B. latiplaga Chaud. überein, weshalb Ghaudoir bei der Beschreibung von /atiplaga (Bull. Mosc. 1850, pag. 185. Tom. XXIH.) auf guadriplagiatum unterscheidend hinweist. Ich stelle daher guadriplagiatum Motsch. in die unmittelbare Nähe des 5. tenellum Er. b. (Lopha) cardiaderum Sols. (Fedtsch. Reis. pag. 123, L’Abeille Bd. 19, pag. 485). Solsky stellt das Tier zu B.. tenellum Er. und vergleicht es nur mit diesem. Herr Kustos Jakobson sandte mir Bemerkungen zur Systematik in der Gattung Bembidion Latr. 9927 zwei Typen, die miteinander und mit der Beschreibung voll über- einstimmen, Schon wegen des richtig beschriebenen Verlaufes der Stirnfurchen (suleis frontalibus antrorum parum convergentibus) und der Halsschildform (thorace lateribus fortius dilatato) wird diese Stellung zweifelhaft; die Untersuchung der Typen ergibt eine viel größere Ähnlichkeit, ja Übereinstimmung der Halsschildform mit BD. humerale, denn es springen die Hinterecken des Halsschildes als kleine Zähnchen vor und besitzen kaum eine deutliche Falte. Die „Klavikularfalte“ ist im Verhältnisse zum Schulterbogen länger als bei tenellum. Auffallend ist bei beiden Exemplaren die weit nach hinten gerückte Stellung des hinteren Porenpunktes im dritten Zwischenraume der Flügeldeckenstreifen ; letztere sind wie bei D. hu- merale gestaltet. Es ist 5. cardiaderum daher in die nächste Nähe des humerale zu stellen, von dem es sich fast nur durch die Farbe und vielleicht durch die Stellung der Porenpunkte unterscheidet, Haben wir also den Anschluß) von Lopha mittels des D. tenellum an Trepanes (und zwar an B. octomaculatum) nach der einen Richtung hin gefunden, so obliegt uns die Pflicht, ihn auch nach der anderen zu suchen. Trotz der Ähnlichkeit in der Farbe scheint mir Bem- bidion s. str. nicht in Betracht zu kommen, ebensowenig auch Te- stediolum Ganglb. ; letzteres hat viel mehr Beziehungen zu Testedium und zu Peryphus. Es bleibt also nur der Gedanke an Emphanes übrige und in der Tat besitzen D. minimum und BD. latiplaga die erwähnte Ausbildung der Klavikularfalte und eine ähnliche Stirnfalten- bildung wie die viergefleckten Lopha-Arten. Daraus folgt, dab im System beide Untergattungen aneinander anzuschließen sind. B. Normannum Dej. weicht durch die Form des Halsschildes so stark von DB. minimum ab, daß ich bei der großen Konstanz dieses Merkmals bei den anderen Untergattungen immer glaubte, seine Stellung im System sei derzeit nicht richtig. Nun finde ich, daß die Crista elavicularis abgekürzt ist! Wohin mit dem Tiere? Nun, es gehört in die nächste Nähe des D. subfasciatum Chaud. Man vergleiche diese beiden Arten, wobei man nur vom Chagrin der Flügeldecken abzusehen braucht. Herr Reitter sprach die Ansicht aus (Fauna Germ. I, pag. 115 Anmerkung), dab 5b. subfasciatum wegen des Mangels der Punktur des Vorderkörpers nicht in den Rahmen der Untergattung Talanes passe. Ich verweise im (Gregensatze dazu auf 5. decorum und insbesondere auf Synechostictus, wo ähnliche Verhältnisse vorkommen, ohne bisher Bedenken über die Zusammen- gehörigekeit einzelner Arten erregt zu haben. Besonders nahe liegt der Vergleich zwischen dem erobchagrinierten und unpunktierten Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIH (25. Oktober 1910), 998 Dr. Fritz Netolitzky: Bemerk. z. Systematik i. d. Gatt. Bembidion Latr. B. atroviolaceum Duf. und dem punktierten und glatten B. decoratum und B. elongatum Dej. Bei letzterem wechselt sogar die Punktierung auffallend (var. Nordmanni) innerhalb der Art! Die größten Schwierigkeiten einer natürlichen Einreihung macht die Untergattung Bembidion s. str. Alles deutet auf eine weit vor- geschrittene Bildung respektive Reduktion (Halsschild, Schulterbildung, Unterdrückung des Chagrins, ja selbst bisweilen der Flügeldecken- streifen!). Würde B. tenellum nicht so auffallend zu T’repanes hin- überzuführen scheinen, !) so wäre hinter Lopha der richtige Platz für B. Genei etc. Aber auch nach Eimphanes sie einzuordnen, hat manches für sich. Beim Zwange einer linearen Anordnung wird man eben niemals einem natürlichen System voll gerecht werden können. Da die Weibchen von B. tetrasemmm Chaud. noch deutlich cha- eriniert sind, würde ich mit dieser Art die Reihe beginnen; hier be- stätigt also die Skulptur die oben entwickelten Ansichten über die Färbung (vide B. assimile). Den Schluß bilden die Arten ohne deutliches Hinterwinkelfältchen. Lopha Steph. Trepanes Motsch. quadriguttatum F. | octomaculatum Goeze quadrimaculatum L. artieulatum Panz. Sibiricum Motsch. ) maculatum De). humerale Strm. Durali Bed. cardiaderum Solsky Doris Gyll. quadriplagiatum Motsch. atripes Motsch. °) tenellum Er. aterrimum Motsch. (vide bei Schüppeli). !) (ch bin mir wohl bewußt, daß keine der jetzigen Untergattungen direkt voneinander abstammen, sondern daß die einen näher, die anderen weiter vom gemeinsamen Ursprunge entfernt sind. 2) Vergebener Name (Dejean und Motsch.) und die Beschreibung (Käf. Rußl. 12) absolut unzureichend. Motschulsky erwähnt später das Tier (1864 Bull. Mosc.; L’Abeille Bd. IV. 1867) unter Lopha nicht mehr. Statt einen neuen Namen zu geben, halte ich es für zweckmäßiger, den ungültigen Namen einzuziehen und ihn nicht einmal als Varietät von quadrımaculatum aufrecht zu erhalten. 3) Eine „Type“, deren Authentizität ich nicht beweisen kann, sandte mir Herr Jakobson aus St. Petersburg (Akademie); es war nichts anderes als B. Doris Gyll. mit sieben feineren Punktstreifen. Die Beschreibung (Ins. Sib., pag. 254) verlangt aber nur vier bis fünf. Das B. Doris, auf welches sich Mot- sehulsky bezieht, scheint wegen der Größe nicht Doris Gyll. zu sein. 229 Neue Hemiptera aus Madagaskar, Von Dr. E. Bergroth, Fitchburg (Mass., U. S. A.). Fam. Pentatomidae. Chilocoris madagascariensis n. Sp. Ovalis, ferrugineus, antennis et tarsis luride testaceis. Caput aeque longum ac latum, spinulis marginalibus perminutis, caducis, vertice et tylo sublaevibus, jugis parce punctatis, ocellis ab oculis et a linea media capitis subaeque longe distantibus, rostro coxas medias attingente, antennis crassiuseulis, articulis tribus ultimis puberulis, articulo tertio secundo triplo longiore, quarto duobus praecedentibus unitis paullo breviore, quinto quarto evidenter longiore. Pronotum apice profundius sinuatum, mox pone marginem apicalem linea pro- funde impressa instructum, medio serie punctorum transversa medio interrupta et latera non attingente praeditum, disco ante hane seriem laevi, pone eandem punctis raris irregulariter sparso, margine basali rotundato. Seutellum latitudine longius, triangulare, apice acutum, mox intra latera subrecta serie punetorum praeditum, disco parce fortiter punctato. Pectus laeve, area evaporativa rugosa, mesopleuram totam et plus quam dimidium anterius metapleurae occupante, sulco orificiali recto, marginem lateralem metapleurae fere attingente, apice callo recurvo terminato, angulo postico metapleurae acutangulariter retrorsum producto. Hemelytra apicem abdominis attingentia, corio aequaliter haud dense punctulato, prope basin fortius punctato, endo- corio pone medium laevi, area costali (inter rimulam et marginem) linea profunde impressa instructa, spatio extra et intra lineam im- pressam plano, uniseriatim punctulato, exteriore medio leviter coarctato, margine apicali corii recto, angulo apicali acuto, membrana levissime umbrata. Abdomen hemelytris haud latius, subtus laeve, suturis ven- tralibus (medio excepto) erenulatis. Long. 9 45 mm. Antananarivo. Diese Gattung war bisher nur aus Asien bekannt. Cnemobia nov. gen, Corpus ovale, supdepressum. Caput subaeque longum ac latum, lateribus leviter sinuatum, apice rotundatum, jugis et tylo subaeque longis, oculis fortius prominulis, ocellis inter se quam ab oculis cir- eiter triplo longius distantibus, tubereulis antenniferis e supero distin- guendis, extus spinula minuta armatis, articulo primo antennarum apicem capitis attingente, bucculis humilibus, antice in lobulum par- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VII (25. Oktober 1910). 230 Dr. E. Bergroth: vum rotundatum elevatis, rostro basin ventris attingente, articulo primo buceulis parum longiore, secundo duobus ultimis unitis sub- aeque longo, quarto tertio vix breviore. Pronotum medio capite parum longius, antrorsum leviter declive, apice levissime sinuatum, margine apicali inter oculos distinete elevato, sed punctato, non laevi- gato, marginibus lateralibus anticis acutiuseulis, anguste reflexis, an- gulis lateralibus leviter eminulis, subreetis, margine basali truncato. Scutellum lateribus pone medium leviter sinuatum, apice rotundatum. Mesosternum medio carinatum, angulis postieis retrorsum triangula- riter lobulato-productis. Orificia in rugam longiuscular rectam conti- nuata. Hemelytra apicem abdominis attingentia, margine costali corii basin versus leviter reflexo, acuto, margine apicali levissime rotun- dato, angulo apicali acuto, venis membranae simplicibus. Abdomen hemelytris latius, angulis apicalibus segmentorum levissime obtuse prominulis, ventre basi inermi, aequaliter convexo. Pedes simplices, tibiis teretibus. Ich stellediese Gattungin die Nähe von Bergrothina Schout. Cnemobia viridivaria n. sp. (rlauco-virens, vittis duabus curvatis basalibus sceutelli medium hujus non attingentibus, fascia lata basali segmentorum connexivi, vittis duabus latis inferioribus capitis, macula magna propleurarum, vittis binis meso- et metapleurarum, macula oblonga ad angulos basales segementorum ventris maculaque horum rotundata intralaterali sub- basali nigris; supra nigro-punctata, apice scutelli, partibus pallidis connexivi, capitis inferioris pectorisque ac ventre concoloriter punc- tulatis. Caput supra dense punctatum, apice tyli et vittulis duabus basalibus impunctatis, articulo primo antennarum, ima basi excepta, nigero (ceteri articuli desunt). Pronotum longitudine media duplo et dimidio latius, marginibus lateralibus ante medium levissime sinuatis, dimidio apicali disei sat dense punctato, carina media longitudinali debili laevigata instructo, punctis dimidii basalis in vittas sex con- gestis. Scutellum sat dense punctatum. Corium basin segmenti quinti connexivi nonnihil superans, dense punctatum, macula majuseula ob- longo-triangulari postmediana intra apicem rimulae et maculis non- nullis minoribus impunctatis; membrana subhyalina, basi praesertim intus infuscata. Abdomen subtus modice dense punctulatum, medio sublaeve, segmento ultimo ventrali maris duobus praecedentibus unitis aeque longo, segemento genitali maris apice arcuato-sinuato, margine apicali inferiore pilis longis deorsum vergentibus sat dense fimbriato. Pedes virides, articulo tertio tarsorum nigro. Long. Z TD5 mm. Antananarivo. Neue Hemiptera aus Madagaskar. 231 Fam. Coreidae. Anoploenemis brevicornis n. sp. Fusca, parce breviter silaceo-sericea, margine laterali prothoracis, articulis tribus ultimis rostri, pedibus anterioribus et tibiis tarsisque posticis nigris, dorso abdominis fuscorufescente, membrana fusconigra. Artieulus primus antennarum capite paullo longeior, secundus primo aequilongus sed gracilior, tertius secundo tertia parte brevior (art. quartus deest). Articulus tertius rostri secundo distinete brevior. Pro- notum longitudine media plus quam tertia parte latius, lateribus rectis, angulis lateralibus rotundatis. Femora anteriora subtus ante apicem denticulo armata. Long. Ö 16 mm. Mas: Abdomen hemelytris latius, segmento secundo ventris medio supra trientem basalem segmenti tertii lobato-producto, lobo apice rotundato, levissime elevato. Femora postica recta, nonnihil incrassata, subtus pone medium in tubereulum ampliata, nonnihil ante apicem dente validiusculo atque inter hune et apicem dentieulis duobus armata; tibiae posticae femoribus paullo breviores. Diese Art besitze ich aus Madagaskar ohne nähere Fundorts- angabe. Anoploenemis brevierus n. sp. Fusca, capite, pronoto pectoreque densius, ceteroquin parce sila- ceo-sericea, articulo ultimo antennarum pallide rubiginoso, corio et clavo fusco-testaceis, dorso abdominis rubro, apice nigro, vel toto nigro, margine angusto laterali pronoti, femoribus apice, tibiis anterioribus totis posticisque margine superiore excepto nigris. Articulus primus antennarum capite fere duplo longior, secundus primo et tertius secundo distincte brevior, quartus primo paullo longior. Articulus tertius rostri secundo paullulo brevior. Pronotum longitudine media dimidio latius, lateribus pone medium levissime sinuatis, angulis late- ralibus late rotundatis. Alae fusco-violaceae, basin versus fulvidae. Femora anteriora subtus prope apicem denticulo armata. Long. Z 18—18°5 ınm, 9 19 mm. Mas: Abdomen hemelytris paullo latius, segmento secundo ven- tris medio supra segmentum tertium longe producto et una cum hoc in tuberculum magnum transversum ad apicem segmenti tertii alte elevato, hoc tubereulo antice late excavato, postice fere perpendicula- riter declivi. Femora postica fortiter incrassata, prope basin levissime eurvata, subtus pone medium in tubereulum ampliata, inter tuber- eulum et apicem seriatim denticulata, dente uno vel duobus saepe majoribus:; tibiae posticae femoribus multo breviores. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VH und VIII (25. Oktober 1910). 232 Dr. E. Bergroth: Femina: Abdomen quam in mare nonnihil latius, segmento se- cundo ventris medio supra trientem basalem segmenti tertii lobato- producto, lobo apice rotundato, una cum segmento tertio distincte nonnihil elevato. Femora postica quam in mare minus incrassata, ceteroquin ut in hoc constructa; tibiae posticae femoribus nonnihil breviores, quam in mare angustiores et minus compressae. Variat capite superne, coxis trochanteribusque nigris et apice seutelli albescente. Antananarivo. Anmerkung: Distant hat eine afrikanische Art unter dem Namen Anoplocnemis Whytei beschrieben, aber da die Hintertibien des Männ- chens nach der Beschreibung „inwardly angulated at less than mid- way from base, and thence finely dentate to apex“ sind, so kann diese Art natürlich keine Anoplocenemis sein. Zu Anoploenemis gehört nach Distant auch Mictis moesta Dall., aber dies kann sicher nicht der Fall sein, denn nach Dallas sind die männlichen Hintertibien „slightly incurved in the middle, where they are widest and bear an acute tooth on the inner margin“, weshalb er diese Art in seine Division IV stellt, wohin keine Anoploenemis-Arten gehören. Distants Angabe von moesta „posterior tibiae in male angulated as in A. pa- gana Dall.“ scheint zu zeigen, dab er pagana unrichtig bestimmt hat, denn pagana hat nach den übereinstimmenden Beschreibungen von Dallas und Stäl einfache Hintertibien wie alle anderen Ano- ploenemis-Arten. Die Arten moesta Dall. und Whytei Dist. müssen somit vorläufig als species incerti generis aufgeführt werden. Oxyceranum nov. gen. Caput latitudine sua et pronoto quarta parte longius, ante an- tennas triangulariter productum, apice acuminatum, parte antean- tennali et postantennali aeque longis, lateribus inter oculum et basin antennarum rectis, obtuse carinatis, levissime convergentibus, oculis pronoto contiguis, ocellis inter se quam ab oculis quintuplo longius distantibus, spatio inter oculos et ocellos diametro horum aeque lato, vertice utrinqgue ante ocellum impressione parva instructo, tylo apice praeacuto, e latere viso deflexo-apiculato, jugis tylo sat multo brevio- ribus, margine eorum inferiore late rotundato, buceulis breviter trian- eularibus, subtus rectis, apice acutangulis, tuberculis antenniferis extus obtusis, haud dentatis, antennis multo longius ab apice capitis quam ab oculis insertis, articulo primo secundo et tertio unitis nonnihil breviore, parte minus quam dimidia apicem capitis superante, articulo Neue Hemiptera aus Madagaskar. 233 (3 secundo primo fere quarta parte breviore, tertio secundo paullo bre- viore, quarto primo fere aeque longo, rostro medium mesosterni supe- rante sed coxas medias non attingente, articulo primo basin antennarum nonnihil superante sed oculos non attingente, articulo secundo apicem prosterni paullum superante, tertio secundo multo breviore, quarto: secundo paullulo longiore. Pronotum parum declive, subaeque latum ac longum, antrorsum levissime angustatum, basi capiti aeque latum, apice leviter sinuatum, pone spatium interocellare capitis collari tenui instruetum, marginibus lateralibus rectis, obtuse carinatis, angulis lateralibus obtusis, haud eminulis, margine basali ante scutellum recto, mox extra angulos basales hujus levissime obtuse prominulo, ante clavum et corium recte obliquato, Scutellum latitudine longius, apicem metanoti non attingens. Prosternum medio impressum. Meso- sternum medio sulcatum, postice inter coxas bidentatum. Meta- sternum postice medio rectum, utrinque intra coxas breviter obtuse lobulato-productum. Orificia brevissima, antrorsum et levissime ex- trorsum directa, praesertim apice crasse calloso-marginata. Hemelytra apicem abdominis nonnihil superantia, corio apice ultra medium mem- branae anguste producto, ramo interiore venae subcostalis et vena inte- riore venula obliqua conjunctis, cum margine apicali corii cellulam rhomboidalem extra angulum apicalem interiorem corii formantibus. Abdomen subtus a medio segmenti secundi usque ad genitalia anguste sulcatum, spiraculis ad marginem lateralem valde approximatis. Pedes antiei nonnihil, posteriores latius distantes, anteriores perbreves, postici longi, tibiis anticis femoribus multo brevioribus, tibiis mediis femo- ribus aequilongis, coxis postieis a latere sterni ac inter se subaeque late distantibus, femoribus postieis elongato-clavatis, apicem abdominis nonnihil superantibus, subtus in dimidio apicali serie unica prope apicem duplicata spinarum armatis, tibiis postiecis femoribus brevio- ribus, subrectis, dense suberecte villosis, subtus serie unica spinarum armatis, spina ultima ad apicem sita, articulo primo tarsorum posti- corum articulis apicalibus unitis saltem dimidio longiore. Mit Meloza Am. S. (Hypselopus Stäl) verwandt, aber die Lage der Ocellen ist wie bei der Gattung Nemausus Stäl; außerdem sind die Meloza-Arten viel größer mit etwas längerem Rüssel und ganz anderer Farbenzeichnung. Von Akbaratus Dist. weicht die neue Gattung ab durch den vor den Augen nicht sinuierten Kopf und eanz verschieden gebildete Fühler und Schnabel, von Hypselopus Burm. (Nariscus Stäl) und Zulubius Bergr. durch einreihig bestachelte Hinter- schienen und mehrere andere Merkmale. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). 234 Dr. E. Bergroth: Neue Hemiptera aus Madagaskar. Oxycranum praeacutum n. sp. Opacum, fusco-ochraceum, supra subglabrum et, capite excepto, dense fusco-punctatum, connexivo parce irregulariter punctato, dorso abdominis rufotestaceo, lateribus infuscato, vitta media gulae, articulo ultimo rostri, medio pro- et mesosterni, ventre, femoribus anterioribus intus pedibusque postieis magna parte cum spinis nigricantibus, mar- gine laterali postantennali capitis et pronoti, linea hujus obsoleta longitudinali media, callo minuto angulorum basalium et apice scu- telli, summo margine costali corii cum epipleuris, vitta lata media ventris metatarsoque postico pallide ochraceis, vitta ventris maculis punctiformibus ferrugineis parce conspersa, antennis fuseis, articulo tertio medio et quarto prope basin apiceque pallidioribus, membrana nitida, levissime umbrata, pilositate tibliarum posticarum nigra. Pleurae testaceo-Sericeae. Spinae tiblarum posticarum 6—-9, prima paullo ante medium sita. Tarsi postici sat dense pilosi. Long. © 11:5 mm. Ss. W. Madagaskar. Zu Ozxyeranım gehört vielleicht auch Hypselopus tripunetatus Dall., der sicher keine Meloza ist. Anmerkung. Burmeister gründete 1835 die Gattung Hyp- selopus auf zwei Arten, gigas und spinosus, die nunmehr zu ver- schiedenen Genera gerechnet werden. Einen Gattungstypus_ fixierte er nicht. Acht Jahre später gründeten Amyot und Serville auf eine mit gigas kongenerische Art die Gattung Meloza, die beibehalten werden muß, indem Burmeisters zweite Art, spinosus, Type des (Genus Hypselopus wird. Der Name Narisens Stal ist somit über- flüssig. Fam. Cercopidae. Locris bicoloripes n. sp. Niera, tegminibus fuseis, pedibus fusconigris, elypeo, dimidio basali rostri, coxis, trochanteribus dimidioque basali femorum pallide flavotestaceis. Caput, pronotum anterius ac tegmina suberecte breviter fusco-pubescentia. Vertex utringue mox extra ocellum longitudina- liter profunde impressus; frons carina longitudinali destituta. Prono- tum transversim rugulosum, inter rugas hie et illie punctulatum, triente apicali sublaevi, utrinque foveolis binis praedita, marginibus lateralibus rectis, angulis lateralibus subreetis. Seutellum medio impressum. Teg- mina subtiliter rugulosa. Alae subhyalinae, limbo leviter infuscato. Long. cum tegm. 6 mm. Antananarivo. Diese kleine Art weicht von allen anderen durch den Mangel des Stirnkiels ab. 235 Über die Gattung Bothriomiris Kirk. Von Dr. E. Bergroth, Fitchburg (Mass., U. S. A.). In Trans. Ent. Soc. London 1902, pag. 270, gründete Kirkaldy auf Capsus simulans Walk. die neue Gattung bothriomiris mit der Bemerkung: „has no near allies and will probably form a new divi- sion“. In seiner Fauna of Brit. India, Rhynch., II, pag. 469, hat Distant dieselbe Gattung beschrieben und stellt sie in die Division Capsaria. Mit den Capsarien hat die Gattung jedoch absolut nichts zu tun, aber ebensowenig kann auf dieselbe eine neue Division gegründet werden. Sie gehört zur Unterfamilie Cylapina. DaPoppius in seiner verdienstvollen Bearbeitung dieser Gruppe (Acta Soc. Scient. Fenn. XXXVII Nr. 4) die Gattung nicht erwähnt, vermute ich, dal) sie ihm unbekannt geblieben ist. Die Genusbeschreibung von Kirkaldy und besonders diejenige von Distant sind unvollständig, weshalb ich hier die Beschreibungen ergänzen will. Leider kann auch ich keine vollständige Beschreibung geben, denn das einzige mir vor- liegende Exemplar ist nicht gut erhalten und gewisse Charaktere des Kopfes werden durch die Pubeszenz verdeckt. Bothriomiris Kirk. Corpus ovale, abdomine excepto erebre punetulatum. CGaput fere verticale, e supero visum ante oculos leviter productum, e latere visum antice leviter convexum, ab antico visum apice obtusum, rotun- datuium, oculis sessilibus, modice prominulis, pronoto contiguis, gula fere verticali, antennis paullo ante angulum inferiorem oculorum in- sertis, articulo primo apicem elypei longius superante, articulis duobus ultimis dapillaribus. Pronotum capite e supero viso plus duplo lon- gius, leviter convexum sed parum declive, apice capite paullo an- gustius, rectum, annulo collari destitutum, callis vix distinctis, mar- einibus lateralibus subrectis, ab angulis humeralibus ultra medium subtiliter carinatis. Scutellum Jlatitudine brevius, sat convexum. Hemelytra apicem abdominis nonnihil superantia, commissura elavi scutello fere aeque longa, cuneo latitudine parum longiore, ineisura obsoleta, tractura distincta, membrana bicellulata, cellula interiore apicem cunej paullum superante, exteriore angusta, longiuscula. Alae hamo destitutae. Coxae anticae dimidio femorum longiores, posteriores Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jzhr-., Heft VII und VII (25. Oktober 1910). 236 Dr. E. Bergroth: a latere pectoris distantes; femora, praesertim antica, subincrassata; tibiae femoribus aeque longae, muticae, apicem versus levissime sub- incrassatae; tarsi antiei dimidio tiblarum paullo longiores, posteriores dimidio tibiarum paullo breviores, articulo primo tarsorum omnium apicem versus leviter angustato, duobus ultimis unitis aequilongo, tertio secundo longiore; arolia nulla. Durch den kurzen, vorn abgerundeten Kopf erinnert diese Gattung an Proamblia m., nov. nom. [ Modigliania Popp. ')], ist aber sicher näher verwandt mit Frulridius Popp. Diese Gattung wird von Poppius zur Division Fulviaria gestellt, ob mit Recht, scheint mir fraglich, da die beiden letzten Fühlerglieder bei der Type fehlten. Übrigens scheint es mir entschieden unmöglich, die Divisionen Oyla- paria und Fulviaria durch bestimmte Charaktere auseinander zu halten und auch Poppius scheint geneigt zu sein, dieselben zu vereinigen. Bothriomiris ornatus n. sp. Opacus, ubique adpresse albo-pilosus, niger, hemelytris fusco- nigris, hie et illie testaceotinctis, vitta lata ad orbitam oculorum, area antica pronoti retrorsum triangulariter producta et medium disei attingente, apice scutelli, macula subquadrata ad marginem apicalem corii cum macula minore exteriore adjacente et subconfluente, pectore medio, propleuris ante medium, meso- et metapleuris extus, orificiis ac ventre pallide ochraceis, area apicali ochracea pronoti vittam et utrinqgue antice prope hanc maculam subconfluentem nigras inelu- dente, macula ochracea marginis apicalis corii maculam purpuream subincludente, fasciis ventris suturas segmentorum oceupantibus latera versus leviter dilatatis medio subinterruptis et ano nigris, fascia an- gusta subbasali segmenti ultimi ventris purpurea, membrana nigro- fumata, macula transversa majuscula ad angulum basalem interiorem, macula minore intra apicem cunei, macula ad marginem interiorem maculaque media albidis, vena alba, sed venula cellulas separante nigra, antennis et rostro nieris, articulo primo illarum fusco, coxis, trochanteribus ac femoribus albidis, femoribus anticis extus basi et apice fuseis, intus vittis duabus obliquis purpureis notatis, posterioribus purpureo-variegatis, tibiis et tarsis omnibus fusco-nigris, illis basi et apice pallide testaceis. Caput ab antico visum altitudine paullo latius, articulo primo et secundo antennarum apicem versus leviter incrassa- tis, secundo primo ?/, longiore et latitudini basali pronoti subaeque longo, articulis duobus ultimis unitis secundo fere aeque longis. !) Dieser Name ist vergeben (Perugia, Pisces, 1893). Über die Gattung Bothriomiris Kirk. 237 Pronotum longitudine sua !/, latius. Cellula interior membranae apice rotundato-angulata. Long. cum hemelytr. 5°5 mm. Borneo (Matang Road in Sarawak). Unterscheidet sich von B. sömulans Walk. durch verschiedene Färbung und die an der Spitze gerundete innere Membranzelle, welche nach Kirkaldys Beschreibung und Distants Figur bei simulans „very acutangular“ ist. Da Walker seine Art in die Gattung Capsus stellte, wo eine Art simulans schon vorkommt, änderte er (Cat. VI, 199) seinen ersten Namen in dissimulans. Obwohl Kirkaldy auf die Art eine neue Gattung gründete, änderte auch er (Walkers Änderung über- sehend) den Namen in marmoratus, weil Stal angeblich einen Cap- sus simulans beschrieben hatte. Ein solches nomenklatorisches Prinzip ist nach meiner Ansicht durchaus verwerflich und würde in der Ento- mologie allein zu tausenden unnötigen Namensänderungen leiten. Kurz vor seinem Tode begann Kirkaldy in der Tat im Canadian Entomologist nach diesem Prinzip die exotischen Zemipteren massen- weise umzutaufen, aber diese neuen Namen vermehren nur den syno- nymischen Ballast. In diesem speziellen Falle ist die Änderung um so mehr unmotiviert, da Stäl seine Art nicht als einen Capsas, sondern als einen Deraeocoris beschrieb. !) Die bisher bekannten Bothriomiris-Arten sind somit: ornatus Bergr. Borneo. simulans Walk. Birma, Malakka, dissimulans Walk. Singapore. marmoratus Kirk. testaceus Dist. Birma. Nachschrift. Nachdem obiger Aufsatz zum Druck abgeschickt wurde, teilte mir Reuter brieflich mit, daß Bothriomiris Herrn Poppius bekannt ist, aber daß er, obwohl mit großem Bedenken, dieses Genus als eine aberrante Gattung der Unterfamilie Ambraeiina betrachtet. Dieser Ansicht kann ich mich nicht anschließen, denn bei den bisher nur aus Amerika bekannten Ambraciinen ist das erste !) Auf Capsus stramineus Walk. gründete Kirkaldy die neue Gattung Kangra und änderte den Artnamen in Dudgeoni, indem er übersah, daß Walker (Cat. VI, 199) die Art pallidifer umbenannt hatte. Beide Namen sind überflüssig. Da Capsus limbatus Walk. ein Lygus ist, in welcher Gattung der Name vergeben ist, änderte Distant denselben in aethiops. Diese Ände- rung wäre berechtigt, wenn nicht Walker selbst (l. c.) der Art den Namen limbifer gegeben hätte. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VIH und VIII (25. Oktober 1910). 238 Dr. E. Bergroth: Tarsenglied tief gespalten, das erste Glied zum großen Teil ein- schließend. Eine solche Tarsenbildung findet sich nicht bei Bothrio- miris, bei welchem im Gegenteil die Tarsen wie bei den übrigen Cylapinen gebildet sind. Weiter sind bei den Ambraciinen Arolien vorhanden, während sie bei Bothriomiris und den Oylapinen fehlen. Auch im Thoraxbau kann ich keine wesentliche Abweichung von den Uylapinen finden, während der Halsschild bei den Ambraeiinen wesentlich anders gebildet ist. Ich muß deshalb an der Zugehörigkeit des Bothriomiris zu den Uylapinen festhalten. Eine neue Fulgoriden-Gattung. Von Dr. E. Bergroth, Fitchburg (Mass., U. S. A.). Chondroptera nov. gen. Tegmina tota coriacea, venis destituta, granis seu callulis mu- sive contieuis angulatis et rotundatis tota obtecta, his callulis in di- midio basali tegminum deplanatis, in dimidio apicali convexioribus et minoribus. Uetera fere ut in Tonga Kirk. Während bei den Tonga-Arten das Geäder der Deckflügel, obwohl nicht stark entwickelt, immerhin deutlich ist, fehlt bei C’'hon- droptera jede Spur eines Geäders. Die ganze Oberfläche der Deck- flügel ist mit mosaikartig dicht aneinander gestellten, teils winkligen, teils gerundeten Schwielchen bedeckt. Diese Schwielen sind in der Basalhälfte der Deckflügel größer und abgeflacht, in der Apikalhälfte kleiner und konvex. Der Kopf ist in einen langen, konischen Fort- satz vorgezogen, Der Scheitel ist in der Mitte und an den Seiten schwach gekielt, die Seitenkiele sind hinten an der Augenorbita stärker erhoben, der Mittelkiel ist vorn abgekürzt, indem er in eine längliche, vorn zugespitze Abflachung übergeht, welche etwas mehr als den Apikaldritteil des Scheitels einnimmt. An den Wangen etwas unter den Fühlern beginnt ein Kiel, der sich bis zur Mitte des Kopffortsatzes erstreckt und hier, allmählich schwächer werdend, sich nach oben biegt und den Seitenkiel des Scheitels erreicht. Die Stirn trägt drei scharfe Kiele; die Seitenkiele sind etwas vor der Klypeal- sutur abgekürzt, der Mittelkiel ist dagegen nur in der an den Klypeus grenzenden Hälfte deutlich und verschwindet fast ganz in der Mitte der Stirn. Der Klypeus ist komprimiert und trägt einen Mittelkiel. Eine neue Fulgoriden-Gattung. 239 Die Augen zeigen an der unteren hinteren Ecke über den Fühlern eine tiefe, glatte, nicht facettierte Einbiegung. Der Kopf ist mithin annähernd so gebildet wie in der Originalbeschreibung von Tonga Westwoodi Sign. (fusiformis Mel. nec Walk.) angegeben wird. (In Melichars Monographie ist der Kopf dieser Gattung unvollständig beschrieben, indem der Wangenkiel gar nicht erwähnt ist.) Sehr ähnlich ist der Kopf auch demjenigen der Lophopinen-Gattung Pyrilla Stal. Die Kiele des Pronotum und des Schildehens sind sehr schwach und undeutlich. Der Kostalrand der Deckflügel ist in seiner Basal- hälfte durch eine ziemlich lange, aber die Basis nicht erreichende Strecke messerartig geschärft und deprimiert mit einem länglichen Eindruck am geschärften Rande. Das erste Glied der Hintertarsen ist verdickt. Chondroptera musiva n. sp. Nitida, castanea, carinis lateralibus vertieis ad basin, carina media frontis elypeum versus, margine laterali et maculis nonnullis subeonfluentibus utrinque prope medium marginis apicalis basalisque pronoti, vittis duabus apiceque scutelli, margine commissurali clavi ac vitta hie et illie interrupta prope hunc, margine costali prope basin et linea subelevata mox intra marginem apicalem corii atque gutta media callulorum omnium tegminum flavis, maculis duabus impressis opacis corii nigris, una paullo ante medium nonnihil extra suturam clavi sita, altera pone medium a sutura clavi quam a mar- gine costali longius distante, abdomine subfuscescenti-testaceo. Caput laeve, processu apicali pronoto et scutello unitis tertia parte longiore, leviter surgente, apice breviter dentato-apiculato. Pronotum praesertim latera versus inaequaliter rugosum, marginibus lateralibus vix callosis. Scutellum laeve. Clavus apice in dentem nigrum breviter productus. Corium retrorsum fortiter dilatatum, margine costali pone partem plus quam tertiam basalem rectam obtuse rotundato-angulato, deinde leviter sinuato et sub angulo late rotundato in marginem apicalem ad axin longitudinalem corii perpendiculariter currentem transeunte. Pedes castanei, tibiis postieis arcuatis, extus pone medium spinis duabus (praeter apicalem) armatis. Long. cum tegm. 18°5 mm. Sumatra (Solok). Da sämtliche Schwielchen der Decktlügel in der Mitte gelb sind, erscheint die ganze Oberfläche derselben mit kleinen, gelben Tropf- flecken dicht übersät. Unter diesen treten etwa fünf durch hellere Farbe und etwas bedeutendere Größe schärfer hervor. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VI und VIII (25. Oktober 1910), 240 Dr. E. Bergroth: Bei dieser Gelegenheit erlaube ich mir einige Bemerkungen zu Melichars Monographie der /ssiden beizufügen. S. 107. Mycterodus nasutus H. Sch. muß den älteren Namen immaculatus Fabr., Ent. Syst. IV, 54 (1794) tragen und zu den biblio- graphischen Angaben ist hinzuzufügen : Stäl, Hem. Fabr. II, 100 (1869). S. 125. Unter Aysteropterum grylloides Fabr. fehlt das Zitat: Stal, Hem. Fabr. II, 101 (1869). S. 152. Es wird ein Hysteropterum Moschii n. sp. beschrieben mit der Fundortsangabe „Katona (Coll. Moschi)“. Da der Verfasser später fand, daß Moschi der Fundort und Katona der Samnıler ist, änderte er den Namen in H. Katonae. Eine solche Änderung ist nach den Nomenklaturregeln nicht statthaft und eine Art kann natür- lich ebenso gut nach einem Orte wie nach einer Person benannt werden. S. 156. Sarnus decipiens Spin. wird als in Ann. Soc. Ent. Fr. VIH, 3 (1839) beschrieben angegeben. Am angeführten Platze findet sich die Beschreibung nicht, wohl aber in Gay, Hist. fis. de Chile VII, 264 (1852). S. 160. Xosias faecarius Stäl muß den älteren Artnamen glo- bularis Walk. tragen. S. 186. Der Verfasser hat /ssus tendinosus Spin. und analis Brulle in eine einzige Art vereinigt, hat aber übersehen, daß der Name analis älter ist. S. 204. Die unter dem Namen Tylana eristata Fabr. beschrie- bene Art ist nicht diese Art, sondern 7. öndecora Stäl. Indecora wird von Melichar als ein Manuskriptname als synonym zu eristata gestellt, aber die Art wurde von Stäl in Hem. Fabr. I, 103 cha- rakterisiert. Die echte 7. cristata Fabr., deren Type von Stäl (l. e.) beschrieben wurde, fehlt in Melichars Arbeit. S. 242. Duroides planifrons wird als neue Art aufgestellt, wurde aber schon von Spinola in Gay, Hist. fis. de Chile VI, 265 (1852) als Issus planifrons beschrieben. S. 261. Der Name Paranipeus muß Parenipeus geschrieben werden. S. 277. Thionia coriacea Fabr., Ent. Syst. IV, 54 (1794) aus Guiana, deren Type von Stäl in Hem. Fabr. II, 102 ausführlich beschrieben wird, fehlt in Melichars Arbeit. Für die als neue Art beschriebene Thionia coriacea Mel. schlage ich den Namen Th. pa- rana vor. Eine neue Fulgoriden-Gattung. 941 S. 295. In der Beschreibung der Gattung Tetrica Stal sagt der Verfasser richtig: „Klypeus gekielt oder ohne Mittelkiel“. Distant (Rhynch. Brit. Ind. III, 339) sagt: „lateral margins of elypeus ridged“. Dies ist unrichtig, denn bei Tetrica ist der Klypeus an den Seiten nicht gekielt. Issus Gayi Spin. in Gay, Hist. fis. de Chile VI, 263 (1852) fehlt in der Monographie. Die Type findet sich wahrscheinlich noch im Pariser Museum, so daß die generische Stellung der Art später festgestellt werden kann. Merkwürdige Vaterlandsangaben begegnen uns in der Arbeit mehrfach, wie „Zentralamerika: Texas“, „Mexiko: Texas“, „Indischer Archipel, Ovalau“, „Ostafrika, I. Thome“ und „Isle de Prince Dejean“. Mit der letzten Angabe kann wohl nur gemeint werden, dab die Art aus Dejeans Sammlung stammt und in Isle de France gefunden wurde. Für Bruchomorpha globosa Mel. lautet die Vaterlandsangabe: „Nordamerika: Mt. Coffee Liberia (R. P. Currie.“) Diese Art stammt nicht von Nordamerika, sondern vom Kaffeberge (Mount Coffee) in Liberia (Westafrika), wo sie von Currie während der amerikani- schen Liberia-Expedition gesammelt wurde. Die Art weicht schon durch die halbkugelige Körperform und die verloschenen Stirnkieie von den ausschließlich aus Nordamerika bekannten Bruchomorpha- Arten so sehr ab, daß ich für die neue Gattung Schmidtella vor- schlage, sie dem bekannten Homopterologen Edm. Schmidt in Stettin widmend. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VH und VIII (25. Oktober 1910). 242 Zwei neue paläarktische Cureulioniden. Von Öberpostrat R. Formänek in Brünn. Omias asiaticus n. sp. Kenntlich durch die feine, spärliche, anliegende Behaarung des Körpers, den queren, parallelseitigen, oben schmal gefurchten, mit der Stirn in derselben Ebene liegenden Rüssel, die feine und dichte Punktierung des Halsschildes und die kurz ovale Form der Flügel- decken. Einfärbig rostrot oder rotgelb, der Körper mit feinen, an- liegenden, weißen Härchen spärlich bedeckt. Der Rüssel wenig breiter als lang, parallelseitig, oben, im Profil besichtigt, schwach gekrümmt, der Länge nach schmal gefurcht und wie die in derselben Ebene liegende Stirn fein längsgestrichelt. Die Fühlergruben tief, bis nahe an die ziemlich stark gewölbten und vorragenden Augen reichend, der von oben sichtbare Teil wenig schmäler als die dazwischen lie- gende Partie des Rüssels. Die Fühler plump, kräftig, fast die Mitte des Körpers erreichend, der Schaft stark gebogen, gegen die Spitze unbedeutend verdickt, die vorderen zwei Geibßelglieder ge- streckt, das erste länger als das zweite, die äußeren quer, gegen die Keule an Breite zunehmend, die Keule kräftig, eiförmig, etwa so lang als die anstoßenden drei Geißelglieder zusammengenommen. Der Halsschild etwa um ein Drittel breiter als lang, vorn schief nach unten, hinten gerade abgestutzt, der Länge nach deutlich, der Breite nach mäßige gewölbt, mit feinen, runzlig zusammenfließenden Punkten dicht besetzt. Die Flügeldecken etwa um ein Viertel länger als breit, in der Mitte am breitesten, vorn so breit wie der Hinter- rand des Halsschildes, beim $ schmäler als beim 2, mit vollkommen verrundeten Schultern und flach verrundeter Spitze, in Reihen ziemlich stark, dicht aufeinanderfolgend punktiert, die Punktreihen auf der Scheibe schwach vertieft. Die Beine plump, die Schenkel beim kräftiger keulenförmig, die Tarsen sehr breit, das dritte zweilappige Glied wenig breiter als die vorangehenden, die Klauen zart, bis zur Mitte verwachsen. Long. 2:5—2'7 mm. Wegen der anliegenden Behaarung des Körpers kann die neue Art nur mit Omias ferrugineus Form. und ömereticus Reitt. in Ver- Zwei neue paläarktische Cureulioniden. 245 bindung gebracht werden und unterscheidet sich von dem ersteren durch den schmal gefurchten, von der Stirn nicht abgesetzten Rüssel und die feine Punktierung des Halsschildes, von dem letzteren durch kleinere, mehr gewölbte und vorstehende Augen und den längeren, schmäleren, weniger gewölbten Halsschild, von beiden durch geringere Größe und die nicht spitzeiförmigen, sondern kurz ovalen Flügel- decken. Goek-Dagsh, Kleinasien. Von Herrn Hauptmann E. v. Bodemeyer als Brachysomus Formdneki Reitt. in litt. erhalten. Trachyphloeus longirostris n. sp. Unter den Arten mit seitlich nicht überwölbten Augen und an der Spitze in mit Dornen besetzte Zähnchen erweiterten Vorder- schienen leicht kenntlich durch den bedeutend längeren als breiten Rüssel, die zarten Fühler mit geradem Schafte und gestreckten Geißelgliedern, die auf den Flügeldecken übereinander greifenden Schuppen und durch die getrennten Klauen. Dunkelbraun, die Fühler und Tarsen heller, der Körper mit runden, vollkommen anschlie- ßenden, auf den Flügeldecken übereinander greifenden weißgrauen Schuppen bedeckt und mit ebenso gefärbten, etwa so wie bei Tr. laticollis Boh. langen, auf dem Halsschilde unregelmäßig verteilten, auf den Flügeldecken in einfachen Reihen und weiter Aufeinander- folge geordneten Börstchen besetzt. Der Rüssel fast um ein Viertel länger als an der Basis breit, parallelseitig, der Rücken zur Spitze ein wenig verengt, unbedeutend gekrümmt, flach, mit der der Quere nach mächtig gewölbten Stirn in derselben Ebene liegend. Die Fühlergruben tief, auf die vordere Hälfte des Rüssels beschränkt, von oben zum großen Teile sichtbar. Die Augen in der Mitte der Kopfseiten angebracht, klein, gewölbt, vorragend. Die Fühler zart, den Hinterrand des Halsschildes erreichend, der Schaft gerade, von der Basis an anfangs sehr schwach, im letzten Dritteile ziemlich stark verdickt, die vorderen zwei Geißelglieder gestreckt, das erste gegen die Spitze stark verdickte Glied länger als das zweite, die äußeren fünf unbedeutend breiter als lang, deutlich kugelig, gegen die Keule an Breite zunehmend, die letztere kurz eiförmig, etwa so lang wie die anstoßenden drei Glieder der Geißel zusammengenommen und breiter als die Spitze des Schaftes. Der Halsschild fast um die Hälfte breiter als lang, im letzten Dritteile am breitesten, von da an beider- seits, nach vorn jedoch bedeutend stärker verengt, vorn schief nach unten, hinten gerade abgestutzt, der Länge nach sehr deutlich, der Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). 244 R. Formänek: Zwei neue paläarktische Cureulioniden. Quere nach stark gewölbt. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als breit, fast zweimal so breit wie der Halsschild, an der Basis gerade abgestutzt und so breit wie der Hinterrand des Hals- schildes, zu den verrundeten Schultern kurz verbreitert, seitlich schwach ausgebaucht, im letzten Dritteile sehr breit und flach zugerundet, bei der Ansicht von oben verrundet viereckig, schmal gestreift, ohne wahrnehmbare Punkte in den Streifen. Die Beine plump, beschuppt und abstehend behaart, die Schenkel ziemlich stark verdickt, die Schienen gerade, innen mäßig ausgerandet, die Spitze der vorderen mit drei schwachen Zähnen, von denen der mittlere mit zwei diver- gierenden Dornen, der innere, sowie der unbedeutend höher liegende äußere mit je einem Dorne bewaffnet ist, zwischen dem inneren und mittleren Zahne steht noch ein weiterer fünfter Dorn, die Tarsen länger als die Hälfte der Schienen, das erste Glied länger als breit, das zweite schwach quer, das dritte um die Hälfte breiter, tief ge- spalten, zweilappig, die Klauen getrennt. Long. 35—3'8 mm. Der Käfer gehört in die zweite Gruppe der einschlägigen Ta- belle und ist dem Zr. bonensis Form. und Peyerimhoffi Form. ha- bituell am ähnlichsten. Bei den besagten zwei Arten ist der Rüssel länger als breit, während die übrigen Arten der zweiten Gruppe einen queren Rüssel aufweisen. Tr. longirostris unterscheidet sich von den genannten zwei Arten durch die die Augen nicht erreichenden, sondern auf die vordere Hälfte des Rüssels beschränkten Fühlergruben, die zarten, auffallend längeren Fühler mit geradem Schafte und kugeligen Geißelgliedern, die auf den Flügeldecken übereinander greifenden Schuppen und durch die bedeutend längeren Tarsen, vom Tr. bonensis überdies durch die an der Spitze nicht spatenförmig verbreiterten Vorderschienen und die getrennten Klauen, vom Tr. Peyerimhoffi durch den nicht in der Mitte, sondern im letzten Dritt- teile breitesten, fast glockenförmigen Halsschild. El-Affroum, Algerien, drei Weibchen gesammelt und eingesendet von Herrn P. de Peyerimhoff, von denen mir eines in dankenswerter Weise überlassen wurde. 245 Ein neuer Brachysomus aus der Bukowina (Col.). Von Prof. Dr. Karl A. Penecke in Üzernowitz. Brachysomus dispar sp. nov. Mit Dr. styriacus Form. und Dr. subnudus Seidl. in Größe und Färbung, Art der Be- schuppung und Beborstung so wie im Bau der Fühlergrube überein- stimmend. Von beiden durch den auffallenden Dimorphismus beider Geschlechter, im 3 Geschlechte durch ein nach Art des br. setiger Bonsd. gebildetes Analsternit, im © Greschlechte durch kurzen, hoch- eewölbten, fast kugelförmigen Hinterleib auffallend verschieden. Heller oder dunkler rotbraun mit gelbbraunen Fühlern und Beinen. Kopf und Halsschild matt, Flügeldecken etwas glänzender. Rüssel länger als breit, seine Rückenfläche so wie die Stirn ab- geflacht, parallelseitig, der Länge nach seicht und breit, gegen die Spitze allmählich tiefer eingedrückt. Die Fühlergruben nach Formäneks!) zweitem Typus der Gattung Drachysomus gebaut. Sie ist dreieckig, vorn tief, nach hinten offen; ihre Oberkanten gerade gegen die Augen gerichtet, diese jedoch nicht erreichend, die Unter- kante winklig gebogen, der untere rückwärtige Teil der Unterkante steil nach abwärts gerichtet, ihr oberer, vorderer, mit der Oberkante parallel verlaufender Teil nach außen vortretend, wodurch die Fühler- grube als eine schmale Furche auch von oben sichtbar wird. Die Augen flach gewölbt, aus der Rundung des Kopfes vortretend, um weniges stärker vorspringend als bei Dr. subnudus. Der Kopf samt dem Rüssel mit kleinen hellen Haarschüppchen schütter besetzt, seine Grundskulptur aus sehr feinen, wellig verlaufenden, sich vielfach be- rührenden Längsrunzeln wie bei Dr. subnudus gebildet. Die Fühler beim S plump, beim © zarter, abstehend behaart, ihr gebogener, distal allmählich verdickter Schaft den Vorderrand des Halsschildes er- reichend; das erste Geißelglied verkehrt kegelförmig, etwa doppelt so lang als an der Spitze breit, das zweite ähnlich gestaltet, jedoch kürzer, beim S nur wenig, beim © deutlich länger als breit, die folgen- den an Länge allmählich ab-, an Breite etwas zunehmend, die drei !) R. Formänek: Zur näheren Kenntnis der Gattung Brachysomus Stephens. Diese Zeitschrift, Jahrgang XXIV. (1905), pag. 170. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VO und VIHI (25. Oktober 1910). 946 Prof. Dr. Karl A. Penecke: letzten beim S fast doppelt, beim © etwa um die Hälfte breiter als lang; die Keule scharf abgesetzt, eiförmig, zugespitzt, von der Länge der drei letzten Geißelglieder zusammengenommen. Der Halsschild etwa doppelt so breit als lang, vorn nur wenig schmäler als hinten, seitlich stark (beim (S etwas stärker als beim ©) gerundet, hinter dem Vorderrande kaum eingezogen, seine größte Breite liegt annähernd in der Mitte; er ist gleichmäßig mit feinen Haarschüppchen etwas dichter als der Kopf ähnlich wie bei Dr. styriacus besetzt; abstehende Börst- chen sind auf ihm ebenso wenig wie am Kopf mit Ausnahme der Rüsselspitze deutlich wahrnehmbar. Seine Grundskulptur ist der des Halsschildes von Dr. submudus und Br. styriacus ähnlich, jedoch etwas deutlicher körnig. Sie besteht aus dichtstehenden, flachen, etwas in die Quere gezogenen Körnern, aus deren punktförmig eingedrückter Mitte je ein Haarschüppchen entspringt. Die Flügeldecken wie bei Dr. styriacus und subnudus skulptiert und bekleidet: tief punk- tiert gestreift, die Punkte grob, die beim S stärker als beim © gewölbten Zwischenräume angreifend, diese beim Ss etwa so breit, beim © bedeutend breiter als die Streifen, mit feinen Haarschüppchen und kurzen, aufgerichteten, schuppenförmigen Börstchen besetzt, die unregelmäßige Doppelreihen bilden; die Schultern vollkommen ver- rundet; der Umriß der Flügeldecken beim & eiförmig, etwa doppelt so lang als breit, von der Gestalt des Dr. subnudus (S), beim 9 dagegen sind die Flügeldecken sehr breit eiförmie, höchstens um die Hälfte breiter als lang, fast kugelig gewölbt, es erhält dadurch die (restalt des im übrigen ganz unähnlichen und größeren Dr. echinatus Bonsd. Die Beine plump, die Tarsen des S deutlich verbreitert; die Klauen bis über die Mitte verwachsen. Vorderbrust ähnlich wie die Halsschildoberseite skulptiert, Mittel- und Hinterbrust sehr flach und undeutlich punktiert und so wie das Abdomen mit sehr feinen und kurzen anliegenden Härchen sehr schütter besetzt; letzteres deutlich, aber sehr fein quer- runzlig skulptiert. Analsternit beim © halbkreisförmig, sehr flach gewölbt, erhaben gerandet, beim < mit einem nach vorn sich verflachenden Quereindruck, der das mittlere Drittel der Breite des Sternits einnimmt und vom Hinterrande bis gegen die Mitte nach vorn reicht, seitlich wird er durch niedrige, gegen den Hinterrand des Sternits ansteigende Längswülste begrenzt, die an ihrer höchsten am Hinterrande selbst gelegenen Stelle eine Gruppe von Wimper- haaren tragen. Zwischen diesen ist der Hinterrand des Sternites leicht auszebuchtet. Das männliche Analsternit von br. dispar ist daher nach dem Typus des von Br. setiger Bohem. gebant, jedoch ist Ein neuer Brachysomus aus der Bukowina. 247 der (Quereindruck seichter, daher auch die mittlere Ausrandung des: Hinterrandes weniger tief als bei diesem. Der Penis ist dem von Dr. subnudus sehr ähnlich und, im Profil betrachtet, mit einem ähn- lichen Widerhäkchen vor der Spitze versehen wie bei dieser Art (vgl. Formänek 1. c., Fig. 10, pag. 154), Länge des Tieres 21/,—3 mm. Ich siebte 5 SZ und 2 2 des br. dispar in Gesellschaft einiger Drachysomus setiger Bohem. und sehr zahlreicher Omias Hanaki Friv. aus feuchtem Buchenlaub am Rande eines Quelltümpels im soge- nannten Horeczawald bei Üzernowitz (Bukowina) Mitte Juni dieses Jahres. Tribolium als Bierverderber. Von Dr. Arminius Bau in Bremen. Von dem nach den Tropen, zumal näch Indien, exportierten Flaschenbier laufen öfter seitens der Konsumenten Klagen ein, daß die Flaschen nicht voll gefüllt sind. Zwei Kisten des bean- ständeten Bieres, welche vor drei Jahren und kürzlich wieder aus Vorderindien zurückbeordert wurden, enthielten anscheinend noch wohl verschlossene Flaschen, welche aber zu einem Teile leer ge- laufen waren. Bei genauerer Betrachtung erwiesen sich die Korke indessen als angefressen, ja die Übeltäter fanden sich noch lebend vor; da ich diese für indische Käfer hielt, sandte ich sie durch Vermittlung meines Bruders Alexander Bau an Herrn kaiserl. Rat Edm. Reitter, welcher in liebenswürdigster Weise die Bestimmung übernahm und die Tiere als Tribolium ferrugineum (Fabr.) und Carpophilus hemipterus (L.) erkannte. Das erstere war in der Mehr- zahl vorhanden. Beide Arten sind bekanntlich Kosmopoliten, sie sind aber keine Holzfresser, vielmehr besteht ihre Nahrung aus trockenen Früchten, Samen, Brot, Mehl ete., so daß der Punkt noch der Aufklärung bedarf, weshalb sie die Korke angefressen haben. Der Flaschenkopf der zur Untersuchung gelangten Bierflaschen ist mit Stanniolpapier umwickelt, welches mit Stärkekleister fest- geklebt wird; möglicherweise hat der letztere die Käfer angezogen. Wahrscheinlicher ist aber folgendes. Zwischen Flaschenhals und Kork dringt bei langem Liegen der Flaschen durch Kapillaritätswirkung eine Spur Bier ein; die ähnliche Erscheinung kann man bei vielen Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VHI (25. Oktober 1910). 248 Dr. Arminius Bau: Tribolium als Bierverderber. alten Weinflaschen bemerken. Der Geruch des langsam verdunsten- den Bieres lockt manche Insekten an, wie wir dieses auch an den Schleimtlüssen einiger Bäume sehen, denn der aus Baumwunden heraustretende Saft ist weiter nichts als ein Naturbier, da der Saft von den überall vorhandenen wilden Hefen, wie von Saccharomycodes Ludwigii Hansen, Willia anomala Hansen u. s. w. vergoren wird, so daß man nicht mit Unrecht von bierbrauenden Bäumen spricht, an denen sich sowohl Lepidopteren wie Käfer zeitweise gütlich tun. Bei den mir zur Untersuchung überlassenen Flaschenbierproben hat das Tribolium nicht den Kork selbst durchlöchert, sondern es hat am Kopfrand des Korkes genagt und von dort aus Fraßgänge zwischen dem Flaschenhals und dem Korke in dem letzteren erzeugt, so daß über die Hälfte der Korklänge durchfressen war. Der Kork schloß deshalb nicht mehr dicht und war demnach durchlässig für Bier geworden. Nicht die Korksubstanz selbst hat den Käfern zur Nahrung gedient, sondern nur der mit Bier befeuchtete Teil der- selben. Ob nun die Käfer die Schädigung bereits auf den Schiffen, welche häufig als Rückfracht Reis an Bord haben, verursachten oder erst in Indien, muß dahingestellt bleiben. 249 Description de nouvelles especes de Tachinaires provenant de l’Afrique Oceidentale. Par le Dr. J. Villeneuve & Rambouillet. An cours de son sejour au Congo pour l’etude de la maladie du sommeil, mon ami M. Roubaud, agrege es-sciences naturelles, a recueilli quelques Tachinaires qu’il a eu l’amabilite de m’offrir. L’une d’elles a ete rencontree aussi auDahomey parM. Roubaud; comme au Congo, il a pu suivre le developpement de cette mouche et constater qu’elle est parasite d’une guöpe du genre Delonogaster. Je la place dans un genre nouveau auquel le nom Roubaudia merite d’etre donne. I. Roubaudia rufescens n. gen., n. sp. d, 9. Le genre Roubaudia occeupe une position intermediaire entre le genre Carcelia R. D. et le groupe des Phoroceratidae BB. Les yeux sont velus et les vibrisses developpees remontent jusqu’aux soies frontales — le profil de la tete est presque semicirculaire (front con- vexe et epistome legerement rentrant) ; il est oceupe presque entierement par les yeux: les gönes et le peristome sont lineaires et le front peu large ne varie guere d’un sexe A l’autre. L’aspect general est celui d’une Carcelia et il y a2 soies sternopleurales seulement (chez quel- ques especes de nos Carcelia europeennes, les vibrisses tendent & s’elever aussi quoique faibles, disposition qu’on observe de m&me chez Exorista, in s. g. Myxexorista BB., et ailleurs encore). En outre, chez Roubaudia rufescens n. sp. les ongles des pattes anterieures sont courts chez le S et ce dernier presente, sous le ventre, aux 2° et 3° arceaux, une paire de taches arrondies couvertes d’une courte pilosite noire, couchee et touffue comme dans le genre Zygobothria Mik. Enfin, cette espece nouvelle est depourvue de soies ocellaires (carac- tere qui, a mon sens, n’a pas une valeur generique). R. rufescens n. sp. — FRufa; capite atque thorace cinereis ; abdominis segmento ultimo toto et incisuris amguste albicantibus, vitta media saepe nigricante. Long. 8—9 mm. Yeux ä pubescence blanchätre. Front cendre avec une ligne mediane d’un brun obscur ou rougeätre; il a, au vertex, une largeur de ?/, d’ceil chez le S, !/, chez la ©. Epistome ä reflet blanc avec Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VHI (25. Oktober 1910). 250 Dr. J. Villeneuve: le peristome A peine plus large que les gönes. Palpes et antennes d’un jaune clair; celles-ci plus courtes que l’epistome et ayant le 3° article souvent rembruni ä l’extremite et le long du bord ante- rieur. Suivant les sujets, le 3° article mesure de 3 & 4 fois la longueur du second; le chete est allonge, obseur, epaissi seulement a la base avec son 2° article distinet. Les soies frontales sont longues et fortes et ont ceci de parti- eulier qu’elles sont presque toutes tournees en arriere; seules, les plus anterieures ont tendance A s’orienter en dedans et, immediatement au-dessus de l’insertion des antennes, il existe toujours une forte paire de soies ceroisees. 2 soies faibles descendent sur les genes oü elles ne depassent pas le 2° article antennaire. Il y a, au vertex, 2 soies de chaque cöte. La @ porte 2 soies orbitaires. Thorax d’un cendre flavescent, coupe par quatre traits noirs, les medians raccoureis apres la suture, les lateraux interrompus. De —4; St nal Scutellum plus ou moins largement testace a son bord posterieur. 4 soies marginales de chaque cöte, les medianes ou apicales assez robustes, redressees et entrecroisees. Abdomen roux, saupoudre de pruinosite blanchätre parfois tres dense et obliterant la bande noire mediane ; les incisures et le dernier segment en entier se montrent blanes sous certain Jour. — Le ventre est terne chez lez ©, assez brillant chez les S oü on voit nettement les 4 taches mates et velues qui leur sont propres. L’hypopygium est peu developpe et dissimule sous le dernier segment abdominal. Les soies sur l’abdomen sont ainsi reparties: 2 marginales au 1° segment — 2 discales et 2—4 marginales au 2° segment — 2 dis- cales et une rangee complete de marginales au 3° segment — 2 ran- gces completes, l’une discale, l’autre marginale, au dernier segment. Pattes testacees. Ailes un peu grisätres, plus ou moins jaunies a la base, sans epine costale. Deux cils a l’origine de la 3° nerv. longitudinale; le coude de la 4° nerv. loneit. droit, son angle emousse, presque arrondi; la nerv. transverse apicale eintree pour venir parallelement ä l’extremite de la 3° nerv. longitudinale; la transv. posterieure sinueuse. Cuillerons jaunis et mats; balanciers d’un jaune päle. Remarque. — Les 3 recus du Dahomey ont 2 soies orbi- taires comme les ©. Je ne sais A quoi attribuer cette particularite et je ne puis dire si elle constitue un cas anormal ou teratologique. Description de nouv. especes de Tachinaires prov. de l’Afrique Oce. 251 Il. Exorista oculata n. sp. S. Cinerea ; oculis breviter puberulis ; antennis nigricantibus, longis atque validis; palpis flawis, elavatis: thorace griseo, 4-lineato ; sen- tello concolore, rufo-marginato ; abdomine einereo-albido, nigro-fasciato ; coxis, femoribus tibiisque testaceis, tarsis obscuris ; alis sordide griseis. Long. 9 mm. Yeux & courte pubescence, couvrant la presque totalite de la tete vue de profil; genes etroites, peristome lineaire. Le front est cendre avec une bande frontale noirätre plus large que les orbites; il estä peine saillant et moderement retreci en arriere oü il mesure, au vertex, une largeur de ?/, d’oeil. Les soies frontales comprennent 2 paires posterieures tournees en arriere; 3 paires croisees moins longues sauf la plus anterieure qui est tres developpee; 1—2 soies, enfin, des- cendent au-dessous de l’insertion des antennes. Il existe, en outre, une paire de soies ocellaires et 2 soies de chaque cöte du vertex, toutes longues et fortes. Epistome A reflet blanc, couvert sur toute sa longueur par de robustes antennes qui sont inserees notablement au dessus du milieu des yeux et dont le 3° article atteint au moins 6 fois la longueur du second qui est tres court; le chete allonge di- minue progressivement d’epaisseur jusqu’a son extr&emite. Thorax avec 4 lignes noires, les medianes raccourcies, les late- rales interrompues. De=4; st—=2:1, l’inferieure faible. Sceutellum avec 4 soies marginales de chaque cöte dont les apicales amoindries et plus courtes sont croisees. Abdomen: 1° segment noir avec 2 soies marginales faibles; les autres seements avec quelques reflets obscurs sont bordes de noir en arriere seulement et presentent, le 2° deux soies marginales courtes, le 3° une rangee complete de soies developpees. Ongles des pattes anterieures, chez ce S, courts; tibias poste- rieurs munis, en dehors, d’aiguillons inegaux, espaces, avec une longue soie mediane. Les tarses posterieurs, moins obscurs, sont brievement mais densement cilies, Ailes sans epine costale; la 3° nerv. longitudinale porte 4—5 cils A son origine; le coude est A angle droit avec un prolongement rudi- mentaire (peut-&tre accidentel) ; la nerv. transv. apicale est fortement arquee; la nerv. transv. posterieure A peine sinueuse, Balanciers jaunätres; euillerons d’un blanc terne. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). 952 Dr. J. Villeneuve: II. Sturmia aureiventris n. sp. d. Cinerea; capite rotundato; antennis nigris, angustis, paululum abbreviatis; palpis flavis basi nigricantibus ; thorace griseo, certo situ albicante; abdomine rubro dense aureo-tomentoso, segmentis posticis nigro-cinctis; pedibus atris, genubus anguste rufis; alis griseis, ner- vis basi flavidis. Long. 8 mm. Tete a profil arrondi occupe par les yeux: genes et peristome lineaires A reflet blanc. Front etroit, d’un cendre clair avec une bande mediane noirätre un peu plus large que les orbites, jauni au vertex, a cötes paralleles; de la largeur d’environ !/, d’ceil. Soies ocellaires developpees; 2 soies de chaque cöte du vertex. Une paire de soies frontales tournees en arriere et 2 paires plus longues tournees en avant ; les autres croisees; enfin, une seule soie s’avance sur les genes en depassant A peine l’insertion des antennes. La face posterieure de la tete porte, en bas, une assez forte pilosite noire. — Antennes tres etroites, inserees au milieu des yeux et sensiblement raccourcies au- dessus de l’ouverture buccale, le 3° article mesure environ 4 fois la longueur du second; chete allonge et tres fin. Thorax couyert d’une €paisse pruinosite qui, suivant la lumiere, passe du gris au blanchätre et est jaunie au devant du scutellum. De=4; st=1:2 (comme chez Anthomyidae). Scutellum egalement jauni; 4 soies marginales de chaque cöte dont les apicales assez faibles sont croisees. L’abdomen prend un aspect dore sur fond rouge; le 1” et le 2° segments ne sont bordes de noir qu’au milieu; au contraire, les 2 derniers segments ont une bordure noire complete. Le ventre d’un roux terne ne presente aucune tache de pilosite foncee. 1° segment avec 2 soies marginales faibles; 2° segment avec 2 soies marginales dressees; 3° segment avec une rangee complete de soies fortes et espacees. Les pattes ont les tibias en partie d’un brun rougeätre; les ongles anterieurs chez ce CS sont courts et la ciliation des tibias posterieurs est peu serree avec un petit aiguillon au milieu. Ailes sans Epine costale ; la 3° nerv. longitudinale porte 1—2 cils a son origine; le coude est ä angle obtus, mousse; la nerv. trans- verse apicale est A peine cintree, presque droite; la transv. posterieure sinueuse. ÜCuillerons d’un jaune mat; les balanciers jaunes. Description de nouv. especes de Tachinaires prov. de l’Afrique Occ. 9253 IV. Sturmia congolensis n. var. 9. Flavicans ; thorace 4-lineato, abdomine nigro-fasciato. Cette mouche dont je possede 3 © ale front, le thorax, le scu- tellum et l’abdomen couverts d’une pruinosite jaunie. Le 1° segment abdominal est noir, les 3 autres ont chacun une large bande noire occeupant presque la moitie du segment. Mais tous les caracteres structuraux sont les m&mes que chez 5. cursitans Rond. et S. ömberbis Wiedm. ä& savoir l’existence de quelques eils fins A la partie superieure des genes immediatement au-dessous des soies frontales, 4 St., des soies apicales faibles au scutellum, etc. et je ne puis regarder ces 3 exemplaires que comme une variete geographique des 2 especes precitees lesquelles, du reste, ne sont evidemment qu’une seule et möme espece. La variete congolensis a les palpes noirs, parfois roussätres au bout (caractere souvent variable). B3 V. Sturmia versatilis n. sp. d. Nigricans; fronte aurata ; thorace scutelloque partim flavican- tibus sed in medio fuscis atque leniter purpureo-vel cupreo-tinetis; abdomine dorso griseo et nigro-fasciato, lateribus rubidis, segmento ultimo virescente. Lone. 12 mm. Uette espece, qui a le peristome et les genes plus larges, se rapproche manifestement de Crossocosmia dont elle a la conformation de la tete et un peu de l’aspect general. Le front est mat, jaune dore, avec une bande mediane noirätre plus etroite que les orbites. Une seule soie de chaque cöte du vertex; les soies ocellaires reduites a 2 petits cils divergents; les soies frontales courtes, en rangee assez serree, et S’avancant sur les gönes, au nombre de 4, sans depasser V’extremite du 2° artiele des antennes. Üelles-ci noires avec le chete epaissi dans sa moitie basale. Palpes d’un roux obscur. Thorax & pruinosite jaunie lateralement depuis les epaules jusqu’a l’insertion des ailes mais devenant obscure ailleurs avec de faibles reflets pourpres ou cuivreux. Les lignes noires ont l’aspect de 4 traits fins, les medians raccoureis, les lateraux interrompus. De 47 st 21, Le seutellum est largement roussätre A son bord posterieur qui porte 4 soies robustes de chaque cöte, puis 2 soies apicales faibles et croisees. Le 1° segment abdominal est noir; les 2 suivants, rouges en dessous et lateralement avec les ineisures blanches, sont couverts en Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg,, Heft VII und VHIL (25. Oktober 1910). 954 Dr. J. Villeneuve: Sur Admontia podomyia BB. (Dipt.). dessus d’une pruinosite grisätre assez terne avec une etroite bordure posterieure noire; le dernier segment presente un reflet verdätre. 1° et 2° segments nus; le 3° segment avec une rangee apicale d’environ 8 longues macrochetes et presentant du cÖöte ventral une paire de larges taches a pilosite noire. Pattes noires; cuisses anterieures & reflet blanchätre; tibias posterieurs regulierement cilies. Ailes allongees, assez etroites, grises, rembrunies ä la base et jusqu’au milieu du bord anterieur. 2 cils a l’origine de la 3° nervure longitudinale. Le coude presque droit; la nerv. transverse apicale eintree pour venir se placer parallelement & la terminaison de la 3° nerv.; la nerv. transv. posterieure & peine sinueuse; la petite nerv. transverse tres oblique et sise bien avant la terminaison de la 1° nerv. — Pas d’epine costale. Cuillerons d’un blanc terne; balan- ciers A massue obscurcie. Sur Admontia podomyia BB. (Dipt.). Par le Dr. J. Villeneuve. Si l’on regarde attentivement les 2 figures (92 Q@ et 92 ) que Brauer et Bergenstamm ont donndes de cette espece, on est frappe par la grande difference qui existe entre elles. La forme des yeux et la largeur du peristöme (Backen) ne laissent aucun doute: il y a la 2 especes distinctes, confondues par Br. et Berg. — Chez Il’une, en effet, la töte est moins haute, de profil plus large; le peristöme n’est pas plus large que le !/, de la hauteur de l’oeil; c’est la forme commune que j’ai vue dans presque toutes les collections et A laquelle il convient de laisser le nom cou- rant de A. podomyia BB. (fig. 92 ©). — L’autre espece, au con- traire, a la tete comme etiree (fig. 92 S): l’oeil entraine vers le haut est etroit, serre entre les genes et la forte saillie du bord poste- rieur de la tete, et le peristöme est creuse d’un profond sillon dans toute sa largeur qui depasse la '/, hauteur de l’oeil. J’ai recu un individu semblable, etiquete par M. le Prof. Strobl: „Admontia amica“ et jen ai vu d’autres, les 2 sexes si je me souviens bien, dans la collection de M. ’Abbe Czerny. Pour ne pas charger la nomenclature d’un nom nouveau, je propose pour cette derniere espece le nom de: Admontia amica Strobl, car le type de Meigen n’existe plus, !) je crois, et la description de cet auteur ne permet pas de preeiser. !) Ce type manque certainement dans la collection du Museum de Paris. Die Sialiden Japans. Von Nogakushi H. Okamoto in Sapporo (Japan). Die Sialiden Japans wurden bis jetzt von nur drei Entomologen und zwar Thunberg, R. Mac Lachlan und Prof. Dr. S. Ma t- sumura behandelt und wurden namentlich Hermes grandis (Thbg.), Chauliodes japonicus M. L. und Sialis frequens Mats. beschrieben. Durch die genaue Untersuchung der Sammlung an der kais. Tohoku-Universität zu Sapporo habe ich vier für die Wissenschaft neue Arten und eine bisher aus unserer Gegend noch nicht bekannte Art gefunden, deren Diagnosen ich hier veröffentlichen möchte. Es wurden von mir in Japan im ganzen zehn Arten nach- gewiesen, die vorwiegend dem paläarktischen Faunengebiet angehören. Herr Prof. Dr. S. Matsumura an der kais. Tohoko-Univer- sität zu Sapporo hat mir die reichlichen Materialien von Sialiden zum Studium überlassen und mich bei diesem Studium freundlichst geleitet, wofür er meinen herzlichsten Dank entgegennehmen möge. Aus Japan sind die folgenden Sialiden bis jetzt bekannt: I. Gattung Sialis Latr. II. Gattung Hermes Gray. 1. $. frequens Mats. 5. H. costalis Wk. 2. S. Kumejimae Mats. Ms. 6. H. grandis Thbe. 3. $. Mitsuhashiüi Mats. Ms. 4. 5. jezoönsis n. SP. | III. Gattung Chauliodes Latr. 7. ©. japonicus M’L. 8. ©. nebulosus n. Sp. 9. ©. Kawarayamanus N. SP. 10. ©. formosanus n. Sp. Übersicht der Gattungen: 1. Ocellen fehlen. Sialis Latr. NETTE RE VEREIN RE BER 2. Fühler fadenförmig oder schwach gesägt. Hermes Gray. Fühler gesägt oder gekämmt. Chauliodes Latr. I. Gattung Sialis Latr. Sialis Latr. Gen. Cr. et Ins. II. (1797); Burm. Handb. Entom. I, 8. 945 (1839); Walker, Cat. Brit. Mus. U, pag. 194 (1851); Hagen, Neuropt. North. Amer., pag. 187 (1861); Brauer, Verhdl. Zool.-Bot. Ges. Wien XVII, pag. 400 (1868); Rostock, Neuropt. germ., pag. 112 (1883). Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VU und VIH (25. Oktober 1910). 256 H. Okamoto: Semblis Fabr. Syst. Entom. II, pag. 72 (1796); Rambur, Hist. Nat. Ins. Neuropt., pag. 466 (1842). Ocellen fehlen. Prothorax rechtwinklig, etwa so breit wie der Kopf. Fühler fast so lang wie der Leib, peitschenförmig. Maxillar- taster sehr lang, etwa 1'/;mal so lang wie der Labialtaster. Tarsen mit fünf Gliedern, das vierte Glied herzförmig erweitert. Adern stark und dick. In Japan kommen vier Arten vor. 1. Sialis frequens Mats. Sialis frequens Mats. Okamoto, Trans. Sapporo Nat. Hist. Soc. Vol. 1, part. 1, pag. 112 (1905— 1906). S. sibrieus M’L. Matsumura, Thous. Ins. Japan. Vol. 1, pag. 154, Pl. X, Fig. 6 (1904). Körper sowie auch die sämtlichen Anhänge tief schwarz ; dunkel- bräunlich, sehr kurz dicht behaart. Kopf und Pronotum stark punk- tiert. Kopf so breit wie der Prothorax. Scheitel am Hinterrande mit zwei zentralen, rostfärbigen Streifen und mit 14—16 gleichfarbigen Punkten; beim & sind diese Flecke nicht so deutlich wie beim ©. Stirn beim © mit drei rostfarbigen, etwas eingestochenen Punkten. An- tennen lang, etwa zwei Drittel der Vorderflügellänge (beim Z etwa 9, beim © etwa 10!/, mm) und ziemlich dick. Medianfurche des Prono- tum fein, aber deutlich; Pronotum etwa zweimal so breit wie lang, Vorder- und Hinterrand gerade, Seitenrand sehr schwach nach vorn konvergierend; vordere Ecke abgerundet. Das erste Tarsenglied der Vorder- und Hinterbeine fast so lang wie die zwei folgenden Tarsen- glieder zusammen, Klauen rötlichbraun, stark gebogen, die Basal- hälfte nach innen stark verbreitert. Die Abdominalspitze des Männ- chens mit zwei kleinen, kurzen Anhängen, welche, von der Seite gesehen, B-förmig sind. Flügel hellbraun; Hinterflügel bedeutend heller. Adern sehr dick und dunkelbraun. Vorderflügel mit 13—15 Kostalqueräderchen. Pterostigma (d. i. die Strecke außerhalb des Berührungspunktes der Subkosta mit dem Radialast r,) mit zwei Queradern. Flügelmembran glänzend, die des Hinterflügels sehr schwach rot bis grün irisierend. Rand und Flügelmembran dicht und sehr kurz pubeszent. Körperlänge 9—14 mm. Vorderflügellänge 14 ° — 16 mm. Hinterflügellänge 12 °— 13 mm. Die Sialiden Japans, 257 Vorderflügelbreite 5 — 5!/, mm. Hinterflügelbreite 41, — ca. 5 mm. Fundort: Hokkaido, sehr häufig. Zahlreiche Materialien wurden von Prof. Dr. Ss. Matsumura und dem Autor gesammelt. 2. Sialis Kumejimae Mats. Msc. n. sp. 1 ©. Körper schwärzlich; braun bis dunkelbraun, sehr kurz behaart. Kopf groß und flach, etwas breiter als der Prothorax, sehr fein punktiert. Beide Taster dunkelgelb. Scheitel am Hinterrande mit zwei braunen zentralen Streifen und mit etwa 26 gleichfarbigen Punkten. Stirn in der Mitte mit drei undeutlichen braunen Punkten. Antennen etwas dick, tief schwarz, ziemlich lang behaart. Median- furche des Pronotum undeutlich; Pronotum doppelt so breit wie lang. Vorder- und Hinterrand gerade, Seitenrand stark nach vorn konver- gierend. Beine dunkelbraun ; das erste Tarsenglied der Vorderbeine fast so lang wie die zwei folgenden Tarsenglieder zusammen, der Hinterbeine ein wenig länger als die zwei folgenden; Klauen rost- gelb, ziemlich stark gebogen, an der Basalhälfte nach innen stark verbreitert. Beide Flügel dunkelbraun; Adern tief dunkelbraun. Vorderflügel mit elf Kostalqueräderchen. Pterostigma mit drei Quer- adern. Membran stark rot bis grün irisierend. Rand- und Flügel- membran sehr dicht und sehr kurz pubeszent. Körperlänge I mm. Vorderflügellänge 12 mm. Hinterflügellänge 11 mm. Vorderflügelbreite 4 mm. Hinterflügelbreite ca. 4 mm. Fundort: Okinawa (Kumejima) im März 1908, gesammelt von Herrn K. Kuroiwa und in der Sammlung von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. 3. Sialis Mitsuhashii Mats. Mse. n. sp. Der Form nach der S. freguens Mats. sehr ähnlich, sie unter- scheidet sich jedoch von derselben in folgendem : Kopf wie bei $. frequens getleckt, aber undeutlich; dieht und fein, etwas runzlig punktiert. Fühler beim & ca. 8, beim © ca. 9 mm lang. An der Abdominalspitze des Männchens ohne Anhänge, wie bei 8. frequens. Flügel ziemlich dunkel; Vorderflügel am Basal- drittel schwarz. Adern schwarz. Pterostigma graulichbraun, mit drei Queradern. Vordertlügel mit 14—17 Kostalqueräderchen. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VHI (25. Oktober 1910). 258 H. Okamo: ej Q Körperlänge 8 ee Vorderflügellänge 11 — 14 mm. Hinterflügellänge 10 — 12 mm. Vorderflügelbreite 41, — D mm. Hinterftlügelbreite ca. 4. — 4A, Mm. Fundort: Aomori, sehr häufig. Zahlreiche Materialien wurden von Herrn S. Mitsuhashi gesammelt und befinden sich in den Sammlungen des Herrn Prof. Dr. Ss. Matsumura und des Verfassers, 4. Sialis jezoensis n. sp. 1 2. Der Form nach der S. frequens Mats. sehr ähnlich, sie unterscheidet sich jedoch dadurch, daß der Kopf ohne Flecken und sehr fein punktiert ist; beide Taster sind dunkelgelb. Antennen dunkelbraun, etwa 8 mm lang. Medianfurche des Pronotum ziemlich tief eingeschnitten; Seitenrand des Pronotum ziemlich stark nach hinten konvergierend. Beine tief dunkelbraun; das erste Tarsenglied der Vorderbeine fast so lang wie die zwei folgenden Tarsenglieder zu- sammen, der Hinterbeine ein wenig länger als die zwei folgenden ; Klauen rostgelb. Beide Flügel schwärzlich; Adern schwarz. Vorder- flügel mit zwölf Kostalqueräderchen. Flügelmembran stark rot und erün irisierend. Körperlänge 9 mm. Vorderflügellänge 14 mm. Hinterflügellänge 12 mm. Vorder- und Hinterflügelbreite 5 mm. Fundort: Ziozankei bei Sapporo, gesammelt im August 1909 von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. II. Gattung Hermes Gray. Hermes Gray, Griffith Anim. Kingd. II, pag. 382 (1838); Walker, Cat. Brit. Mus. I, pag. 201 (1853). Neuromus Rambur, Hist, Nat. Ins. Neuropt., pag. 435 (1842); Brauer, Verhdl. Zool.-Bot. Ges. Wien, XVII, pag. 400 (1868). Kopf mit stark abgesetzten Backen, hinten enger. Ocellen vor- handen. Prothorax fast so breit wie der Kopf. Fühler fadenförmig oder fast gesägt. Oberkiefer in beiden Geschlechtern gleich. Labial- taster mit vier Gliedern, das erste viel größer, die übrigen klein. Maxillartaster mit sechs Gliedern, die drei Apikalglieder sehr kurz. Die Sialiden Japans. 259 Das vierte Glied der Tarsen am kleinsten; das erste und fünfte Glied sehr lang. Queräderchen der Flügel zahlreich. In Japan kommen zwei Arten vor. Übersicht der Arten: Der Kostalraum der Vorderflügel mit einem graulichen Längs- flecke. costalis Wk. Der Kostalraum der Vorderflügel ohne Fleck. grandis Thbe. 5. Hermes costalis Wk. Hermes costalis Wk., Cat. Brit. Mus. I, pag. 207 (1853). 2 8 d. Körper gelbbräunlich bis schmutziggelb. Kopf länger und breiter als der Prothorax. Oberkiefer an der Apikalhälfte schwarz. Augen dunkel, klein, doch stark abstehend. Ocellen schwarz, fast an jeder Hälfte gelblichbraun; die hinteren zwei sehr weit vonein- ander entfernt. Antennen fast gesägt, schwarz, die zwei Basalglieder gelblich. Prothorax rechtwinklig, länger als breit, an den Seiten je mit einem unterbrochenen, schwarzen Längsstreifen. Meta- und Meso- thorax stark vorgewölbt; jedes Dorsum dunkelbraun. Beine hell- schmutziggelb; Schienen, die Basis ausgenommen, und Tarsen dunkel- braun; Klauen rötlichbraun. Abdomen unten gelb, an der Spitze mit zwei kurzen, gelben, zylindrischen Anhängen, welche, von oben ge- sehen, rechtwinklig sind. Flügel hellgraulich getrübt. Vorderflügel in einer Reihe mit vier ziemlich großen, rundlichen und hellgelben Flecken. Adern hellgelbbraun, an den Stellen der hellgelben Flecken gelb. Vorderflügel mit 41—46 Kostalqueräderchen, welche meistens parallel sind. Jeder Kostalqueradersaum mit je einem grauen Längs- flecke. Körperlänge 35 mm. Vorderflügel 45 mm. Fundort: Formosa (Koshun) am 14. April 1907, gesammelt von Herrn Prof. Dr. Ss. Matsumura. Sonstige Fundorte: Nordchina. 6. Hermes grandis Thbe. Hemerobius grandis Thbg., Nov. Ins. Sp. Pl. 1, 28, fie. 44.: Gmel. ed. Linn. Syst. Nat. 1. 5, 2689, 19. Hermes grandis Walker, Cat. Brit. Mus., pag. 208 (1853). Neuromus grandis Mac Lachlan, Trans. Ent. Soc. Lond., pag. 173 (1875); Matsumura, Thous. Ins. Japan, Vol. 1, pag. 154, Pl. X, hg2i1,'.& (2905). Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VII (25. Oktober 1910). 260 H. Okamoto: Körper gelb bis schmutziggelb. Kopf groß und flach, viel breiter als der Prothorax. Hinterkopf an den Seiten mit je vier dunkel- braunen Flecken. Augen ziemlich klein, stark abstehend. Ocellen groß, glänzend schwarz, fast an jeder Häfte hellorangegelb. Die zwei letzten Glieder der beiden Taster dunkelbraun. Apikalhalbteil des Oberkiefers schwarz. Antennen fast gesägt, schwarz, die zwei Basal- glieder gelbbraun. Prothorax rechtwinklig, etwas länger als breit, an den Seiten mit je einem ziemlich breiten, dunkelbraunen Längs- streifen. Meso- und Metathorax vorgewölbt, jedes Dorsum mit einem rundlichen dunkelbraunen Flecke. Beine gelblich; Schienen, die Basis ausgenommen, und‘ Tarsen dunkelbraun. Abdomen dunkel- braun; beim Z an der Spitze mit zwei zugespitzten dreieckigen, kurzen Anhängen. Flügel fast hyalin. Vorderflügel mit sechs bis sieben rundlichen, ziemlich undeutlichen, hellgelblichen Flecken; Hinter- flügel mit drei solchen. Adern dunkelbraun, an den Stellen der hellgelben Zeichnung gelblich. In den Vorderflügeln mit 39-41 Kostalqueräderchen, welche vorwiegend parallel sind. Re Körperlänge 40 — 50 mm. Vorderflügellänge 51 — 54 mm. Fundort: Sapporo, Haejima, Hirosaki, Hakodate und Echigo. Zahlreiche Materialien wurden von Herrn Prof. Dr. S. Matsu- mura und Herrn S Kuwayama und dem Autor gesammelt. II. Gattung. Chauliodes Latr. Chanliodes Latr., Precis 102 (1798); Burm., Handb. Entom. II., pag. 949 (1839); Ramb., Hist. Nat. Ins. Neuropt., pag. 443 (1842); Waiker, Cat. Brit. Mus. II., pag. 197 (1855); Hagen, Neuropt. North Amer., pag. 182 (1861); Brauer, Verhdl. Zool.-Bot. Ges. Wien, XVII, pag. 400 (1868). Semblis Fabr., Syst. Entom. O., page. 72 (1796). Kopf sich nach hinten allmählich verjüngend, ohne. stark abge- setzte Backen. Ocellen vorhanden. Prothorax so breit wie der Kopf. Fühler gesägt oder gekämmt. Oberkiefer in beiden Geschlechtern gleich. Labialtaster kurz, äußerstes Glied sehr klein. Maxillartaster mit fünf Gliedern, äußerstes Glied etwas länger als das nächste, doch sehr fein. Tarsen mit fünf Gliedern, das vierte am kürzesten; das erste und fünfte Glied sehr lang. Queräderchen der Flügel, die Kostalqueräderchen ausgenommen, wenig zahlreich. In Japan kommen vier Arten vor. Die Sialiden Japans. 261 Übersicht der Arten: r Binssaden aunkelbraun nun. 0 2 hängsadern hellgelb bis gelblich . . . . 2 7,0..0 u au 2. Flügel fast hyalin. japonicus M. L. Flügel hellbraun. nebulosus n. sp. 3. Kopf schwarz. Kawarayamanus n. sp. Kopf orangegelb. formosanus n. sp. 7. Chauliodes japoniceus M. L. ©. japonicus M. L., Journ. Linn. Soc. Zool., IX., pag. 232 (1867); Matsumura, Thous. Ins. Japan, Vol. 1, pag. 155, Pl. XI, fig. 7, Ö (1904). 1 d. 1 2. Kopf gelblich, oben in der Mitte mit einem ziemlich großen, viereckigen, schwärzlichen Flecke, welcher an der Hinterhälfte mit einem zentralen, gelblichen, ziemlich breiten und unterbrochenen Längsstreifen versehen ist; Hinterkopf an den Seiten mit je einem schmalen, schwarzen Streifen. Klypeus und Oberlippe dunkelbraun. Die zwei Apikalelieder des Maxillar- und Labialtasters schwarz. Ocellen gelb, voneinander etwas weit entfernt. Augen dunkelbraun. Antennen schwarz; beim .S' deutlich gesägt; beim © annähernd gesägt. Prothorax viereckig, länger als breit und etwas schmäler als der Kopf, oben dunkelbraun, an den Seiten mit je einem F- förmigen, etwas eingestochenen gelblichbraunen Flecke; am Hinter- rande in der Mitte lanzettlich längsgefurcht; unten gelblich. Meso- und Metathorax dunkelbraun. Beine schmutziggelbbraun, Schenkel dunkler, Tarsen schwärzlichbraun ; Klauen rötlichbraun ; golden, sehr kurz und sehr dicht behaart. Abdomen schwärzlich, an der Spitze beim Männchen mit zwei fast dreieckigen Anhängen. Flügel fast hyalin, Vorderflügel ganz, Hinterflügel nur am Apikalfelde mit zahlreichen undeutlichen, hellbraunen und fast rund- lichen Fleckchen. Längs- und Kostalqueradern dunkelbraun, die übrigen. Queradern hellgelblich oder fast farblos. Vorderflügel mit 26—27 Kostalqueräderchen. Körperlänge 32mm (u. 9). Vorderflügelläinge 45—50 mm (S u. 9). Fundort: Gifu (1 2) und Tokyo (1 ), gesammelt von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. 8. Chauliodes nebulosus n. sp. 1 ©. Körper lang und dick. Kopf groß und flach, breiter als der Prothorax, glänzend schmutziggelb, zwischen den Augen Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft VH und VHI (25. Oktober 1910) 262 H. Okamoto: schwarz getleckt. Oberkiefer schwarz, die Spitze rötlichbraun. Die zwei letzten Glieder der Maxillar- und Labialtaster schwarz. An- tennen tief schwarz, die zwei Basalglieder ziemlich heller; gesägt. Prothorax schmutziggelb, ziemlich länger als breit, am Hinterrande eine schmale, ziemlich tiefe, lanzettliche Zentralgrube, welche die Mitte des Prothorax nicht erreicht. Meso- und Metathorax dunkel- braun. Beine schmutziggelb, Schienen und Tarsen schwarz; Klauen rötlichbraun; golden kurz, dicht behaart. Abdomen schwärzlich. Flügel hellbraun, Kostalzelle des Hinterflügels braun; Längs- und Kostalqueradern dunkelbraun, die anderen @Queradern fast farblos. Die Pterostigmagegend beider Flügel mit zwei dunkelbraunen, recht- eckigen Flecken. Vorderflügel mit kleinen, zahlreichen, braunen, fast rundlichen Fleckchen, welche von sechs bis sieben ziemlich regel- mäßigen Querstreifen gebildet werden. Hinterflügel im Apikalfelde mit kleinen, zahlreichen, braunen Fleckchen wie beim Vorderflügel, die Querstreifen aber nicht ausgebildet. Vordertlügel mit 37 Kostal- queräderchen, welche ziemlich stark dunkelbräunlich gesäumt sind. Körperlänge 35 mm. Vordertlügellänge 53 mm. Fundort: Formosa (Shinsho) am 29. April 1907, gesammelt von Herrn Prof. Dr. Ss. Matsumura. Der Form nach dem ©. japonicus M. L. ähnlich, er unterscheidet sich jedoch durch die Zeichnung des Kopfes und Flügels. 9. Chauliodes Kawarayamanus n. Sp. 1 ©. Körper schwarz; Prothorax hellziegelrot. Kopf etwas breiter als der Prothorax, die äußerste Spitze der beiden Taster rötlichbraun. Antennen gesägt. Ocellen voneinander ziemlich weit entfernt, ein Drittel derselben gelb. Prothorax viereckig. Flügel fast hyalin. Vorderflügel mit zahlreichen ziemlich großen, rundlichen, dunkelbraunen Flecken, welche an der Apikalhälfte der Flügel zwei bis drei unregelmäßige Querbinden bilden. Hinterflügel am Apikalfelde mit einem dunkelbraunen, V-förmigen Flecke. Adern gelblich, an den Stellen der Zeichnung dunkelbraun. Vorderflügel mit 31 Kostalqueräderchen, welche meistens dunkelbräunlich gesäumt und fast parallel sind. Körperlänge 20 mm. Vorderflügellänge 34 mm. Fundort: Formosa (Kawarayama), am 10. Juli 1909, ge- sammelt von Herrn Prof. Dr. Ss. Matsumura. Die Sialiden Japans. 265 Der Zeichnung nach dem Chauliodes sinensis Wk. aus China sehr ähnlich, er unterscheidet sich jedoch durch die Zeichnung der Hintertlügel. 10. Chauliodes formosanus n. sp. 4 Zd und 1 2. Kopf mit allen Anhängen orangegelb, fast so breit wie der Prothorax; die äußerste Spitze des Oberkiefers, drei Apikalglieder (die äußerste Spitze ausgenommen) des Maxillar- tasters und zwei Endglieder (die Endspitze ausgenommen) des Labial- tasters schwärzlichbraun bis schwarz. Antennen tief schwarz; beim d gekämmt, die Zähne ziemlich lang und fast keulenförmig ; beim O gesägt. Augen glänzend schwarz. Ocellen schwarz, ein Drittel derselben gelb. Prothorax fast viereckig, etwas länger als breit, orangegelb. Meso- und Metathorax schwärzlichbraun, Skutellum und Postskutellum gelblich. Beine schwarz, Koxen, Trochanter und Schenkel an der Basis hellgelbbraun; Klauen rötlichbraun. Abdomen dunkelbraun; beim 5 an der Spitze mit zwei fast viereckigen, flachen, schwärzlichen Anhängen (in der Mitte der Basis rundlich gelb gefleckt); das achte Segment unten mit einem zangenförmigen, gelblichbraunen Anhang. Flügel fast hyalin. Vorderflügel ganz und Hinterflügel an der Apikalhälfte, den Kostalraum ausgenommen, mit zahlreichen kleinen rundlichen und dunkelbraunen Fleckchen ver- sehen und beide Flügel in der Mitte mit je einer breiten, dunkel- braunen Querbinde, welche von rundlichen zahlreichen Fleckchen gebildet wird und den Hinterrand nicht erreicht. Der Kostalraum mit drei dunkelbraunen Flecken, von denen einer am Basaldrittel, während die anderen zwei sich vor und hinter dem Pterostigma be- finden. Der am Basaldrittel des Vorderflügels sich befindende Fleck ist am kleinsten, der am Hinterflügel aber am größten. Pterostigma hellgelb. Adern hellgelb, an den Stellen der Zeichnung dunkelbraun. Vorderflügel mit 27—33 Kostalqueräderchen, welche vorwiegend dunkelbräunlich gesäumt und fast parallel sind. N Körperlänge 20 — 35 mm. Vorderflügelläinge 32—35 — 40 mm. Fundort: Formosa, März bis September, gesammelt von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. Diese Art steht Chauliodes sinensis Wk. aus China und Chau- liodes Kawarayamanıs n. sp. aus Formosa sehr nah«@, sie unterscheidet sich von Ch. sönensis jedoch durch die Zeichnung der Flügel und von Oh. Kawarayamanus durch die Färbung des Kopfes. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VEIL und VII (25. Oktober 1910). 264 Übersicht der europäischen Anommatus-Arten (Coleopt.). Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Herr M. Gurti aus Wien sammelte in den letzten Jahren in Istrien und Dalmatien tleißie Anommatus-Arten und erbeutete auch zwei neue Arten. Das Material gibt mir Anlaß, eine neue Übersicht über dieselben zu bringen und versetzte mich in den Stand zu konstatieren, dab A. dietyoderus, den Sienor Dodero als Var. des plicatus beschrieb, eine durchaus selbständige Art darstellt, die nicht nur durch die Retikulierung des Halsschildes sich von plcatus unterscheidet, sondern noch durch andere Merkmale, welche dem geehrten Autor entgangen sind. 0" Fühler elfgliedrig.!) 1’ Basis des Halsschildes fein gerandet; Flügeldecken meist mit je sechs Punktreihen, in den Punkten mit kurzen aufstehenden Börstchen besetzt, Halsschild grob, weitläufig punktiert, mit etwas gehobener punktfreier Mittellinie. - 2" Flügeldecken mit je sieben Punktreihen, Halsschild am Grunde glatt, so lang als breit, Basis sehr fein gerandet, Körper grob. Long. 28 mm. — Dalmatien. Titanus Reitt. 2' Flügeldecken nur mit je sechs Punktreihen. 3" Halsschild so lang als breit, am Grunde glatt. Long. 15—2 mm. — (A. duodeeimstriatus Reitt., non Müll. nach Gnelb.) — Mit- teleuropa selten; Ungarn, Illyrien, Kroatien, Nord- bosnien. Reitteri Gnglb. 3 Halsschild etwas breiter als lang, am Grunde netzartig cha- griniert. Kleiner. Bosnien und Herzegowina. v. Apfelbecki Gnglb. 1’ Basis des Halsschildes ohne Spur einer Randlinie, 4" Halsschild mit mehr weniger deutlicher, glatter Mittellinie, Ober- seite nicht verrunzelt, gewölbt. 5" Flügeldecken, außer der meist punktierten Randlinie mit sechs Punktreihen, die äußeren sehr fein ausgeprägt. Basis des Halsschildes jederseits mit kleinem, buchtigen Aus- schnitte, - 6' !) Das runde große, an der Spitze geringelte Endglied als zwei Glieder gezählt! -] r - er) g’ 8 9' 3) 5 10' Tu m _ > - _ - l _ Übersicht der europäischen Anommatus-Arten (Coleopt.). 265 Sehr schmal und konvex. Long. 1—1'3 mm. — Mittelitalien. valombrosae Dieck. Weniger schmal, leicht niedergedrückt, der Ausschnitt an der Basis größer. Halsschild am Grunde glatt. 15 mm. (A. Baudü Reitt., sinuans Rey.) Korsika, Südfrankreich, Italien. Diecki Reitt. Basis des Halsschildes jederseits ohne Ausschnitt, nur durch eingestochene Punkte gekerbt. Basis der Flügeldecken in der Nähe der Schultern mit zwei durch punktförmige Ausrandungen gebildete Kerben. Halsschild am Grunde glatt. 14—1'7 mm. — (A. obsoletus Steph., terri- cola Wesm., pusillus Schauf., basalis Reitt.) — Deutschland, Mitteleuropa, Frankreich. 12-striatus Müller. Basis der Flügeldecken einfach, ohne Kerbzähnchen. Sehr kleine Arten von 1'2 mn Länge. Halsschild am Grunde glatt, so lang als breit, an den Seiten fast gerade. — Spanien und Südfrankreich (Sommieres). Kiesenwetteri Reitt. Halsschild am Grunde netzartig gewirkt, kaum ganz so lang als breit, an den Seiten deutlich gerundet, weit vor der Mitte am breitesten. Sonst der vorigen Art ähnlich. — Istrien: Monte Maggiore, Küstenland: Salcano. istrianus n. sp. Flügeldecken, außer der meist punktierten Randungslinie, mit je sieben Punktreihen, die äußeren zwei gewöhnlich sehr fein ausgeprägt. Flügeldecken mit deutlichen, längeren, aufstehenden Börstchen besetzt, Halsschild fast quadratisch. Halsschild am Grunde glatt, aber manchmal matt, dicht mit sehr groben, länglichen Punkten besetzt, Flügeldecken auch an den Seiten mit groben Punktreihen, an der Basis ausgeschnitten, mit kleinem Kerbzahne neben dem Schildchen und einem oder zwei mehr nach außen gelegenen. Long. 2 mm. — Herze- gowina, Bosnien (Travnik). rugifer Reitt. Halsschild am Grunde netzartig chagriniert, fast so lang als breit, an den Seiten schwach gerundet, weitläufig, wenig stark punktiert, Flügeldecken mit ziemlich feinen (sieben) Punkt- reihen, 1°/,mal so lang als der Halsschild, mit deutlichen auf- stehenden Börstchen besetzt. Sonst dem Apfelbecki sehr ähnlich. 1:6—1'8 mm. — Bosnien, Herzegowina. — Herrn Haupt- mann M. Schrötter in Wien gewidmet. Schrötteri n. sp. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). 266 Edm. Reitter: Übersicht der europ. Anommatus-Arten (Coleopt.), 10’ Flügeldecken kurz, nur in den Punkten mit äußerst kurzen, kaum 1 134 12' erkennbaren Börstchen besetzt. Halsschild fast immer breiter als lang, ziemlich dicht punktiert, Körper gedrungen gebaut. Basis der Flügeldecken einfach, ohne vorragende Kerbe und ohne Ausbuchtungen daneben. Körper kleiner, Halsschild breiter als lang, am Grunde glatt. Long. 1'2—1'5 mm. — (A. Linderi Reitt) Nizza, Süd- frankreich. . planicollis Fairm. Körper größer, oval, Halsschild fast so lang als breit, am Grunde netzartig chagriniert. Long. 16—1'8 mm. — Norditalien, San Remo, Istrien (Monte Maggiore). dietyoderus Dodero. Basis der Flügeldecken mit zwei- flachen Ausbuchtungen, welche in der Mitte eine kerbartige kleine, stumpfe Ecke vortreten lassen, Halsschild breiter als lang, an den Seiten leicht ge- rundet, am Grunde elatt. Long. 16—2 mm. Süddalmatien. Dr plicatus Reitt. Oberseite flach, bräunlich gelb, fein verrunzelt, dicht und wenig erob punktiert, die Punktreihen in den feinen Runzeln wenig deutlich, fein und nur bis zur Mitte erkennbar. Halsschild nicht ganz so lang als breit, an den Seiten gerundet, vor der Mitte am breitesten, fein chaeriniert, die Basis ungerandet, Flügeldecken etwas schmäler als der Halsschild, länglich eiförmig, von der Mitte zur Spitze stark verschmälert, 1°/,mal so lang als der Halsschild. 13—1'5 mm. — Durch die flache, ab- weichende Körperform und fein verrunzelte Oberseite sehr aus- gezeichnet. Herr Michael Curti in Wien legte mir drei von Moczarski bei Golli-Euganei gesammelte Stücke zur Be- schreibung vor. Curtii n. sp. Fühler nur zehngliedrig, klein, Halsschild quer, am Grunde genetzt, spärlich stark punktiert, Basalrand gekerbt, Flügel- decken 1°/,mal so lang als der Halsschild, an der Basis ein wenig breiter als der Halsschild, mit normalen Punktreihen. Var. Derilleö Dodero ist gewölbter, feiner punktiert, die Flügel- decken etwas kürzer. Long. 125 mm. — Norditalien, die Var, aus den Alpes mar., unter tiefen Laublagen von @wuer- cus tlex. — Mir unbekannt. distinctus Dodero. \ Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Anthidium Fabr. Von ©. Scehrottky, Puerto Bertoni (Paraguay). Übersicht der nachstehend beschriebenen Arten. 1. Klauen ohne Pulvillus; die zweite Diskoidalquerader trifft mehr oder minder genau auf die zweite Kubitalquerader (Gen. Anthidium RR Site. JDRRRRER RSRGBN IND, DOREEN aa DRAN Klauen mit großem Pulvillus; die zweite Diskoidalquerader greift ein beträchtliches Stück über die zweite Kubitalquerader. 8. Dianthidium Iheringi n. sp. 2. Nur zwei Abdominalsegmente mit gelber Zeichnung . . 3. Alle Abdominalsegmente mit gelber Zeichnung . . ...4. 3. Segmente 3 und 4 mit je einer gelben Querbinde. 5. A. subpetiolatum n. sp. Segment 1 jederseits mit gelbem Fleckchen, Segment 5 mit gelber (uerbinde. 4. A. nigerrimum n. sp. 4. Abdomen mit gelben Binden . 3, Andamenr mit welbene Wlecken 2. ec .0sn 2,00 5. Alle Binden in der Mitte unterbrochen. 6. A. chilense Spin. Einige Binden vollständig. 7. A. peruvianum n. sp. 6. Jedes Segment mit zwei Flecken. 3. A. patagonicum n. sp. Die Segmente 2—5 je mit vier Flecken . . .. ,...1T. 7. Beine ganz schwarz. 1. A. Garleppi n. sp. Beine mit außen gelb gestreiften Tibien 2. A. cuzcoönse n. sp. 1. Anthidium Garleppi n. sp. Sehr ähnlich wie Anth. deceptum Sm., jedoch ohne gelbe Zeichnungen auf dem Thorax und der ganze Körper lang und zottig behaart. O. schwarz, besonders am Kopfe auffallend lang behaart, die einzelnen Haare weißlich, am Hinterkopfe und längs der Augen- ränder mehr schwarzbraun. Mandibel glänzend schwarz; in mehrere sehr spitze Zähne endend. Hinter jedem Auge oben ein kleiner gelber Fleck. Fühler schwarz. Thorax überall dicht grau behaart, ganz ohne gelbe Zeichnung; unter der Behaarung dicht und ziemlich fein punktiert. Beine schwarz, grauweiß behaart, Klauenglied dunkel- rostbraun. Tegulae schwarz; Flügel etwas verdunkelt mit schwach Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VI und VIII (25. Oktober 1910). 268 C. Schrottky: bläulichem Schimmer. Abdomen dicht, aber kürzer als der Thorax behaart, die ersten fünf Segmente mit je vier, das sechste mit zwei gelben Flecken; auf dem ersten Segment fließen häufig ein seit- licher und ein Mittelfleck zusammen, so daß eine geschweifte, in der Mitte unterbrochene Querbinde entsteht; die Seitenflecke des fünften Segments sind häufig sehr klein und kaum erkennbar. Scopa schwarz. Länge 9—11'5 mm; Abdomenbreite 4—5 mn. d etwas größer. Klypeus, Nebengesicht und Mandibel, aus- genommen deren Spitzen, gelb. Behaarung der Stirn rein weiß. An den Beinen sind die Metatarsen sehr lang weils behaart. Anal- segment dreispitzig, und zwar ist der Mittelzahn dünn und gerade, die Seitenzähne breit, flach und nach innen gekrümmt. Länge 12 mm, Abdomenbreite 5 mm. Peru, Apurimae (Otto Garlepp leg.). 2. Anthidium cuzcoense n. Sp. Ähnlich wie Anth. 22-punetatum Friese, jedoch Thorax ganz ohne gelbe Zeichnungen und Tegulae rostbraun. Q. Schwarz, Kopf und Thorax äußerst dicht runzlig punktiert und mäßig stark weißlich behaart. Gelb sind: die Mandibel mit Ausnahme der Spitzen, ein großer hufeisenförmiger Fleck auf dem Klypeus, das Nebengesicht und ein kleiner Fleck hinter jedem Auge. Die Mandibel enden in mehrere Zähne. Der Vorderrand des Klypeus bildet jederseits zwei dicht pei einander liegende stumpfe Winkel. Thorax ohne Zeichnung. Alle Beine mit gelbem Längsstrich außen auf den Tibien. Flügel schwach getrübt. Abdomen auf den Segmenten 2—5 mit je vier gelben Flecken; auf dem ersten Segment eine gelbe Querlinie, stark geschweift und in der Mitte breit unter- brochen ; auf dem sechsten Segmente zwei große gelbe Flecke, dieses jederseits mit stumpfer Kante und in einer stumpfen Spitze endend. Scopa gelblich weiß. Länge 9:5 mm, Abdomenbreite 4 mm. . Äußerst ähnlich dem ©, aber Klypeus ganz gelb; dagegen ist die gelbe Zeichnung auf dem Abdomen geringer, auf Segment 1 sind jederseits ein gelbes Fleckchen und in der Mitte zwei gelbe Pünktchen übrig geblieben, die Segmente 2—4 tragen je vier gelbe Flecke, aber von geringerer Größe, die seitlichen des sechsten Seg- ments sind ganz klein. Analsegment in drei kräftige Zähne endend. Länge 11 »»m, Abdomenbreite 45 mm. Peru, Cuzco (Otto Garlepp leg.). Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Anthidium Fabr. 269 3. Anthidium patagonicum n. Sp. Q. Schwarz, Antennen, Beine und Tegulae rostrot. Hinterkopf mit gelber Querlinie. Abdominalsegmente 2—5 mit je zwei gelben Flecken, welche in nach hinten zu konvergierenden Reihen geordnet sind. Körper und Abdomen ziemlich stark behaart, und zwar ist die Behaarung auf dem Oberkopfe und Thoraxrücken gelblich, sonst schwarz. Vorderrand des Klypeus ganz schwach gekerbt, vorstehend. Flügel gelblich mit verdunkeltem, bläulich schimmerndem Spitzenfelde. Die Punktierung ist grob und dicht auf Kopf und Thorax, weniger dicht auf dem Abdomen. Die Behaarung durchaus abstehend. Anal- segment jederseits mit spitzem Zahne. Scopa schwarz. Länge 13—14 mm, Abdomenbreite 55 mm. Argentinien, Patagonien. (Die Type ist Eigentum des Museo de La Plata.) 4. Anthidium nigerrimum n. sp. ©. Schwarz, die Beine von den Schenkelspitzen ab rostrot. Hinter den Augen je ein gelbes Fleckchen. Auf dem Abdomen ein gelbes Fleckchen auf den Seiten des ersten Segments und eine breite gelbe Querbinde (bezw. zwei fast zusammenfließende große Querflecke) auf dem fünften Segment. Behaarung abstehend, lang, schwarz, nur auf dem Dorsulum bräunlich. Mandibel in vier große Zähne endend, dazwischen bisweilen einige kleinere Zähnchen. Klypeus stark konvex. Die Punktierung überall ziemlich grob und dicht. Fühler schwarz. An den Beinen sind die schwarzen Schenkel schwarz behaart, die rostbraunen Tibien etc. dagegen rostbraun behaart. Scopa schwarz, Flügel nur an der äußersten Basis etwas gelblich, sonst stark blau schimmernd. Länge 12 mın, Abdomenbreite 5 mim. Peru, Cuzco (Otto Garlepp leg.). 5. Anthidium subpetiolatum n. sp. 4 Das erste Abdominalsegment ist etwas abgeschnürt; im Verein mit den zwei gelben Abdominalbinden, den rostbraunen Fühlern, Beinen, Tegulae, sowie der eigentümlichen Flügelfärbung wird daher täuschend der Eindruck einer Wespe (Hypodynerus) erweckt. O. Schwarz, ziemlich dicht schwarz behaart. Rostbraun sind die Fühler, die Beine von der Schenkelspitze ab, die Tegulae und das Flügelgeäder (zum größten Teile; dunkler nach dem Spitzenfelde hin). Gelb sind ein winziger Fleck hinter jedem Auge, eine breite, in der Mitte unterbrochene Querbinde auf dem Pronotum, je eine Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). 270 C. Schrottky: breite Querbinde auf den Tereiten 3 und 4. Das Spitzenfeld der Flügel ist verdunkelt und hat violettblauen Schimmer. Die Punk- tierung ist überall äußerst dicht und runzlig, nur auf den gelben Partien ein geringes weniger dicht. Die Behaarung ist abstehend und borstig. Scopa schwarz. Länge 10°5 mm, Abdomenbreite 4 mm. Argentinien, Provinz Catamarca. 6. Anthidium chilense Spin. Von dieser bisher nur aus Chile bekannten Art liegt mir ein dem Museo de La Plata gehöriges 9 aus Argentinien vor, das mit meinen chilenischen Stücken genau übereinstimmt. Territorium Chubut, Patagonien. 7. Anthidium peruvianum n. sp. ©. Schwarz, Kopf und Thorax: dicht punktiert und grau be- haart; Abdomen fein, auf den gelben Partien sparsam punktiert, fast kahl. Gelb sind: ein kleiner Fleck jederseits auf dem Klypeus, ein Fleckchen hinter jedem Auge und eine Querbinde auf jedem der sechs Tergite, die drei ersten Binden sind ganz, die drei letzten in der Mitte unterbrochen, und zwar die sechste so stark, daß nur mehr zwei Flecken übrig bleiben. Der Vorderrand des Klypeus mit sechs Zähnchen. Das Analsegment flach, hinten halbkreisförmig ausgeschnitten, die Seitenränder stark gebuchtet und krenuliert. Scopa weiß. Die Tegulae dunkelbraun, die Flügel schwach gebräunt. Fühler und Beine schwarz. Länge 8—9 mn, Abdomenbreite 3—3'5 mm. d. Sehr ähnlich, aber auf dem sechsten und siebenten Tergit ohne gelbe Zeichnung, dafür sind am Kopfe der ganze Klypeus, das Nebengesicht und die Mandibel bis auf die Spitzen gelb. Der Vorder- rand des Klypeus ist etwas ausgebuchtet. Das sechste Abdominal- segment jederseits mit kräftigem Dorn. Analsegment dreispitzig, und zwar ist die mittlere Spitze dünn, gerade und endet in ein Knöpfchen, die Seitenspitzen dagegen sind breit, flach und nach innen gekrümmt. Länge 105 mm, Abdomenbreite 4 mm. Peru, Apurimac (Otto Garlepp (leg.). 8. Dianthidium Iheringi n. sp. (aanz kleine Art. Schwarz mit reichlich gelber Zeichnung. Nach meiner Tabelle der brasilianischen Anthidium-Arten kommt man auf flavofaseiatum m., die jedoch zur Gattung Aypanthidium Ckll. gehört. Über die Verwandtschaft der vorliegenden Art läßt sich ohne weiteres nicht urteilen, da nur ein Geschlecht bekannt ist, doch scheint sie in die Nähe von D. zebratum m. zu gehören. Neue südamerikanische Arten der Bienengattung Anthidium Fabr. 271 d. Schwarz, überall dicht und grob punktiert. Gelb sind: Man- dibel, Klypeus, innere und äußere Augenränder, oben zusammen- fließend und über den Hinterkopf durch eine Querbinde verbunden, eine Mittelstrieme über das Seutum nasale und die Stirn, am Dor- sulum der in der Mitte unterbrochene Vorderrand, zusammenhängend mit dem Seitenrande und nach der Mitte zu mit zwei angedeuteten Längslinien, die Parameren, zwei Fleckchen auf der Spitze des Skutellums, ein Fleckchen vorn auf den Mesopleuren, Querbinden auf allen Tergiten, nur die des ersten ist in der Mitte schmal unter- brochen. Rostbraun sind: die Basis der Fühler, die Tegulae, der erößte Teil der Beine, die Apikalränder der Tergite 2—6. Die Flügel haben dunkelbraunes Geäder. Die Behaarung ist spärlich. Die Pulvillen sind mindestens so groß als die Klauen. Die Flügel sind hell mit einer dunklen Wolke über der Spitze und der Radial- zelle.e Das siebente Segment ist stumpf und hat jederseits ein win- iges Zähnchen. Länge 6°5 mm, Abdomenbreite 2 mm. Brasilien, Staat S. Paulo, Jundiahy, Februar 1900. (Die Type ist Eigentum des Museu Paulista.) Die echten Anthidium scheinen in Südamerika auf das Gebiet der Kordilleren und auf Patagonien beschränkt, die bisher in Bra- silien und Paraguay aufgefundenen Arten haben sich als aus anderen Erdteilen importiert ausgewiesen. In „Revista do Museu Paulista, vol. V, 1902, pag. 443—455“ habe ich mehrere neue Arten von „Anthidium“ beschrieben, deren systematische Stellung ich nach neuerlicher Untersuchung der Typen berichtige. Anthidium latum, pag. 447 — Anthidium eingulatum Latr. (nach Friese; importiert aus Europa). Anthidium flavofaseiatum, pag. 448, gehört zur Gattung Hypan- thidium Ckll. — Anthidium neetarinioides, pag. 451, gehört zur Gattung Dianthidium Ckll. -— Anthidium erythrocephalum, pag. 453, gehört zur Gattung Dianthidium Ckll. Anthidium museiforme, pag. 455, ist wohl kaum eine eigene Art, sondern vielmehr eine verdunkelte Farbenvarietät von Hyphanthidium flavomarginatum (Sm.). Bei im allgemeinen so konstant gefärbten Tieren, wie es die Anthidiinae sind, ist das Auftreten von ver- schieden gefärbten Parallelformen der gleichen Lokalität immerhin beachtenswert, plastische Unterschiede konnte ich indessen nicht auf- finden. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VH und VIII (25. Oktober 1910). Neuraphes vertieieornis n. sp. (Col.) Beschrieben von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Oblongus, nigropiceus, nitidus, parce pallide pubescens, antennis pedibusque rufis, elytris castaneis; capite thorace aeqwilato, fronte in medio depressa, vertice postice in medio acute dentato-produeto, foveis frontalibus nullis, prothorace elongato, parallelo, subtiliter punctulato, ante basin transversim sulcato, sulco in medio cum plica divisa, utrinque bifoveolata,; elytris coleopteris latioribus, oblongo-ovatis, parce subtiliter punctulatis, basi bifoveolatis, foveola interna majore, sutura apicem versus subsulcata ; antennis sat tenwibus, apicem versus leviter incrassatis, elava subquadriartieulata, articeulis penultimis leviter transversis: Long. 1'3 mm. (rehört zur Untergattung Pararaphes und ist mit coronatus J. Sahlb. (conifer Fauv.) äußerst nahe verwandt. Er ist von der- selben Größe und Färbung, aber der Kopf ist von der Breite des Halsschildes, die Stirn nach vorn weniger verenet, das Hörnchen am Scheitel ist spitziger und länger, der Halsschild ist um ein Drittel länger als breit und fast vollständig parallel, die Naht der Flügel- decken ist im hinteren Viertel leicht furchig vertieft, also ein d. Ich habe das interessante Tierchen als N. coronatus erhalten. Es stammt vom Bugzecz in den Transsylvanischen Alpen. N. coronatus ist ganz so gebaut wie elongatulus, mit kleinem Kopf und kürzerem, nicht parallelem, vorn stark verjüngtem Hals- schilde. Literatur. Coleoptera. Gerhardt Julius. Verzeichnis der Käfer Schlesiens, preußischen und österreichischen Anteils, geordnet nach dem Ca- talogus CGoleopterorum Europae vom Jahre 1906. 3., neubearbeitete Auflage. — Berlin, Verlag von Julius Springer, 1910. Oktav, 430 Seiten, Preis 10 Mark. Diese außerordentlich sorgfältige Bearbeitung der schlesischen Käfer-Fauna, zu deren Grundlegung sich unser unvergeßlicher Letzner ein unvergängliches Denkmal gesetzt hatte, umfaßt 4457 Arten. Die Lokalitätsangaben sind ohne Kürzungen sehr übersichtlich gegeben, und mit zahlreichen biologischen Notizen untermischt. Im Vorworte zu allen drei Auflagen wurden die Entomologen, die über schlesische Käfer geschrieben haben, aufgeführt und die speziellen neuen schlesischen Arten namhaft gemacht. Auch die zahlreichen Sammler schlesischer Kä- fer aus älterer Zeit bis auf den heutigen Tag sind übersichtlich angeführt. Papier und Ausstattung des schönen Werkes machen der Verlagshandlung alle Ehre. Bourgeois J. Catalogue des Coleopteres de la Chaine des Vosges et des regions limitrophes. Octav. — Colmar, Imprimerie Decker. Fascieule I. Cincidelidae — Gyrindae. 1898. N ll. Hydrophilidae — Mieropeplidae. 1899. II. Pselaphidae — Lucanidae. 1902. h IV. Scarabaeidae — Cantharididae. 1904. A V. Gleridae — Uureulionidae (Otiorrhynchini) 1906. R VI. Gureulionidae. (Brachyderini — Tyehiini) 1908. Gebien Hans. Wissenschaftliche Ergebnisse der schwe- dischen Zoologischen Expedition nach dem Kili- mandscharo, dem Meru und den umgebenden Massai- steppen Deutsch-Ostafrikas 1905 —1906, unter Leitung von Professor Dr. Yngve Sjöstedt. Herausgegeben mit Unterstützung von der köniel. schwedischen Akademie der Wissen- schaften. VII. Teil: Coleoptera: 19. Heft Tenebrionidae. Gr. Quart, pap. 365—397. Mit 16 Textfiguren. Weise J. © hrysomelidae und Coceinellidae von Mada- gaskar, den Comoren und den Inseln Ostafrikas. Sonderabdruck aus: Voeltzkow, Reise in Ostafrika in den Jahren 1903 —1905, Bd. II. — Stuttgart, E. Schweizerbartsche Verlags- buchhandlung, Nägele und Dr. Sproesser. Gr. Quart, pag. 419—520. Edm. Reitter. Notizen. Dr. Lukas von Heyden-Feier. Zu einem seltenen Feste, wie es in der Geschichte der Senckenbergschen Naturforschenden Gesell- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft VII und VII (25. Oktober 1910). 974 Notizen. schaft einzig dasteht und auch wohl vereinzelt bleiben dürfte, hatte am 17. Juni 1910 das Senckenbergische Museum seine Pforten geöffnet, galt es doch, das goldene Jubiläum des Majors z. D. Professor Dr. Lukas v. Heyden als arbeitendes Mitglied der Senckenbergschen Naturforschenden Gesellschaft in breiter Öffentlichkeit zu feiern. Der vornehme Festsaal hatte sein Feiertagskleid angelegt zu Ehren des Jubilars und der Gäste, Damen und Herren der Senckenbergischen Gesellschaft und befreundeter Korporationen. Eingangs der Feier begrüßte der erste Direktor der Gesellschaft, Sanitätsrat Dr. Roediger, den Jubilar und wies darauf hin, daß er als 23jähriger Offizier unseres Linienbataillons und gleichzeitig als Forscher auf dem Arbeitsgebiete seines Vaters, des Bürgermeisters Karl v. Heyden. schon frühe zu der Ge- sellschaft in Beziehungen getreten ist durch die Aufnahme zum arbeitenden Mitglied und Sektionär für Entomologie. Wiederholt übertrug ihm die Gesell- schaft Ämter in der Direktion. Der Redner erwähnte kurz die wissenschaft- lichen Verdienste des Jubilars und seine 20jährige Tätigkeit als Vorsitzender der Phylloxerakommission in den Rheinlanden und überreichte ihm dann mit den herzlichsten Glückwünschen der Gesellschaft das Diplom als außerordentliches Ehrenmitglied. Außerdem wurde ihm ein Kapital übergeben zur Errichtung einer „Karl und Lukas von Heyden-Stif- tung“, dessen Zinsen der Jubilar zur Drucklegung von wissenschaftlichen Arbeiten in den Veröffentlichungen der Gesellschaft bestimmt hat. Weiterhin teilte der erste Direktor mit, daß dem Jubilar vom Kaiser der Rote Adlerorden 3 Klasse mit Schleife verliehen worden sei. Dem treuen und hochgeschätzten Mitarbeiter überbrachte Landgerichtsdirektor Gaebler im Namen der Neuen zoologischen Gesellschaft herzliche Glückwünsche dar. Der Jubilar habe stets sein reiches Wissen in den Dienst des Zoologischen Gartens gestellt und darüber hinaus dessen Interesse in selbstloser und aufopfernder Weise gewahrt. Dank gebühre ihm auch dafür, daß er das Zusammenarbeiten beider Institute, die ja zum Teil gleiche Ziele verfolgen, erfolgreich gefördert habe. Für den Physikalischen Verein brachte in freundnachbarlicher Gesinnung Herr Professor Hartmann die Wünsche zum Jubelfeste dar. Zwei Dezennien habe der Gefeierte in seiner Tätigkeit an der Senckenbergischen Gesellschaft unter einem Dache mit dem Physikalischen Verein gewirkt. Sind die Räumlichkieten der beiden Vereine jetzt auch getrennt, so sind die Beziehungen zueinander nicht loser, vielmehr noch inniger geworden. Möge es dem Jubilar vergönnt sein, noch lange Jahre naturforschend zu arbeiten, er wird die Worte des Dichters sich bewahrheitet finden: Die Natur ist aller Meister Meister, Denn sie zeigt den Geist der Geister. Nachdem noch Sanitätsrat Vohsen im Namen des Ärztlichen Ver- eines, Professor Petersen für den Alpenverein und Diplom-Ingenieur Prior für den Verein für naturwissenschaftliche Unterhaltung als Gratulanten das Rednerpult betreten hatten, dankte Professor v. Heyden in tiefbewegten Worten für die ihm erwiesenen Ehrungen und schloß mit einem kurzen Überblick über die Geschichte der Gesellschaft in den letzten fünfzig Jahren. (Aus den Frankfurter Nachrichten.) K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen ee En 0m En Für Käfersammler unentbehrlich ist die coleopterologische Monatsschrift Entomologische Blätter. Sie bringt im 6. wesentlich vergrößerten und verbesserten Jahrgang (1910) Originalabhandlungen über die Biologie der Käfer Europas unter besonderer Berücksichtigung forst- und landwirtschaftlicher Schädlinge, ferner systematische Ar- j beiten, Artikel über praktische coleopterologische Erfahrungen, ” | Beschreibungen von Sammelreisen, Nachrichten aus entomologischen Kreisen usw. L » „Abbildungen im Texte und Tafeln, ferner Bildnisse und 1 Biographien hervorragender Entomologen ergänzen und vervoll- 4 kommnen den Inhalt. Den Abonnenten werden jährlich 3 Gratis-Inserate gewährt. Bezugspreis jährlich 6 M; fürs Ausland 6:50 M; für Mitglieder entomol. oder naturwiss. Vereine 5 M; Ausland 5'50 M. Probe- hefte versendet gratis und franko: Fritz Pfenningstorff, Verlag, Berlin W. 57, Steinmetzstr. 2. PER: ENTER urE EUER EDM. REITTER | in Paskau [Mähren], Herausgeber der Wiener Entomologischen Zeitung, der Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren, des Catalogus Coleopterorum Europae, Caucasi et Armeniae rossicae, _ tauscht und verkauft Coleopteren und biologische Objecte über dieselben aus der palaearetischen Fauna. Jährlich er- scheinen 2 umfangreiche Listen, welche Interessenten über Verlangen und gegen Francoersatz zur Verfügung stehen ' Determinationen werden gegen mässiges Honorar meinen 2 Correspondenten besorgt. EETPITSENUUTERLEETESUESFUSTESTERTUEN GE SE ae I aaa Te a Ta a De $ rd w. Junk | Berlin W. 15, Kurfürstendamm 201. : |) Verlangen Sie Prospekt und Probelieferung des PER; N PER UT EB ZOEERTNETN L m auspiciis et auxilio W. Junk - editus a S. Schenkling Bisher erschienen 20 Hefte, jedes eine Gruppe oder Familie umfassend. Der Abschluß dieses Werkes binnen wenigen Jahren ist gesichert, da für jede Familie bereits ein Bearbeiter gefunden ist. ’ Entomlogische Rundsthuu (Insekten-Börse) 4 ist für Entomologen und Naturfreunde x das hervorragendste Blatt, welches wegen ‘ der belehrenden Artikel, sowie seiner inter- - IA nationalen und eroßen Verbreitung be- treffs Ankauf, Verkauf und Umtausch aller Objekte die weitgehenden Erwartungen er- füllt, wie ein Probeabonnement lehren dürfte. Zu beziehen durch die Post. Abonnementspreis pro Quartal Mk. 1.50, (N direkt per Kreuzband d. d. Verlagsbuch- handl. Fritz Lehmann’s Verlag, G.m.b.H., Stuttgart, f. d. Inland pro Quartal Mk. 1.75, für das Ausland pro Quartal Mk. 2.— — 2 Schilling — 2 Fr. 50 Cent. -— Probe- nummern gratis und franko. — Insertions- (N preis pro ägespaltene Borgiszeile Mk.—.20. Abonnenten der Rundschau erhalten vierteljährlich 20 Zeilen Freiinserate. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg. Heft VII und VIII (25. Oktober 1910). K. u. K. Hofbuchdruckerei Karl Prochaska in Teschen. GEGRÜNDET VON ‚, DR. F. LÖW, J. MIK, E. REITTER, F. WACHTL. ——-8--- — HKRAUSGRGEBEN UND REDIGIERT VON ALFRED HETSCHKO, EDMUND REITTER, =:% PROFESSOR IN TESCHEN, BAISUBLIGHER RAT IN PASKAT, r SCHLESIEN. ) MÄHREN. XXIX. JAHRGANG. I IX. UND X. Herd. : re RUSGEGEBEN AM 15. DEZEMBER 191077, SÄSEHan Ins N ER [N ae 3 MIT 8 FIGUREN IM TEXT. MIT TITEL UND INHALTSANGABEN. ; £ WIEN, 1910. yeruas VON EDM. REITTER Im “ ; PABKAU (MÄHREN). = * H. Okamoto: Die Myrmeleoniden Japans (Mit 7 Kiguren- im Text). INHALT. En Dr. Fritz Netolitzky: Bembidion (Philochthus) blandicolle n. sp. . Dr. J.Villeneuve: Diptöres nouveaux du Nord de l’Afrique. (Avec Tun) 301 | Dr. J. Villeneuve: Notes synonymiques. .... 2... 2. 2 20. Re . 304 Guido Depoli: Eine neue Varietät von Pentodon punctatus Vill. Friedrich Hendel: Über die Nomenklatur der Acalyptratengattungen fe nach Th. Beckers Katalog der paläarktischen Dipteren, Bd. 4. . . 307 Edm. Reitter: Bembidion (Pseudolimnaeum) Zolotarewi n. sp... . . „313 R. Ebner: Eine für Österreich neue Orthopterenform 2 Maurice Pic: Zwei neue Coleopteren von den Aroe-Insen . 2... Edm. Reitter: Über R. Jeannels neues System der Grotten-Silphiden.. .: M. Bezzi: Zwei neue südamerikanische Mierodon-Arten . .. 2... Th. Becker: Drei neue Ortaliden des Mittelmeergebietes. . . .. . en Dr. A. Fleischer: Coleopterologische' Notizen. . ........% EHE Dr. A. Fleischer: Zur Kenntnis der Coleopterenfauna von Mähren, . .; Literatur: f: Goleopters a Re a EN ARE RR Strepsipfera“, u Ne an =. a REN En RE DER Lepidoptera.. .. .. . TE REN N ER ee) Ei Bee ERODSE TEE IE IE.L7 later de EEE ROTE BR Re EIER >. Manuskripte für die „Wiener Entomologische Zeitung® A E : sowie Publikationen, welche von den Herren Autoren zur Besprechung in dem 4 Literaturberichte eingesendet werden, übernehmen: Edmund Reitter, Paskau 3 in Mähren, und Professor Alfred Hetschko in Teschen, Schlesien. Die „Wiener Entomologische Zeitung“ erscheint heftweise. Ein, Jahrgang besteht aus 10 Heften, welche zwanglos nach Bedarf ausgegeben werden; er umfaßt 16-20 Druckbogen und enthält nebst den im Texte ein- ; Länder des Weltpostvereines 9'/, Shill., resp. 12 Frances. Die Autoren erhalten geschalteten Abbildungen 1—4 Tafeln. Der Preis eines Jahrganges ist 10 Kronen oder bei direkter Versendung unter Kreuzband für Deutschland 9 Mark, für die 25 Separatabdrücke ihrer Artikel gratis. Wegen des rechtzeitigen Bezuges der einzelnen Hefte abonniere man direkt beim Verleger: Edm. Reitter in Paskau 2 (Mähren); übrigens übernehmen das Abonnement auch alle ee des In- und Auslandes, Die Myrmeleoniden Japans. Von Nogakushi H. Okamoto in Sapporo (Japan). Mit 7 Figuren im Text. Die Myrmeleoniden Japans sind noch nicht eingehend studiert worden. Die folgenden fünf Arten sind bis jetzt aus Japan bekannt: Acanthaclisis japonica (Hg.) Mac Lachlan. Dendroleon japonieus (Mac Lachlan). Formicaleo contubernalis Mac Lachlan. Myrmeleon micans Mac Lachlan, Myrmeleon formicarius Linne. Nach genauer Untersuchung habe ich noch zehn neue Arten gefunden, deren Beschreibung ich hier veröffentlichen möchte. Sie zerfallen in acht Gattungen, von denen zwei (Epacanthaclisis und Glenuroides) für die Wissenschaft neu sind, und gehören vorwiegend dem paläarktischen Faunengebiet an. Im Jahre 1866 hat H. Hagen in der Stett. Ent. Zeitung Bd. 27, pag. 289 eine Art, Acanthaclisis japonica aus Japan, wie folgt beschrieben: „Ich besitze ein Weibchen aus Japan (Jeddo, Juli, v. Osten- Sacken), Acanthaclisis japonica mihi, das nur wenig durch größere, stärker gefleckte Flügel und breitere dunkle Streifen auf dem Rücken abweicht. Es wird die Kenntnis des Männchens und mehrerer Stücke nötig sein, um sicherzustellen, ob A. japonica eine Abart von A. baetica Rbr. sei.“ Im Jahre 1875 wurden von R. Mac Lachlan einige japa- nische Myrmeleoniden in dem Beitrage: „A sketch of our present knowledge of the Neuropterous Fauna of Japan“, Trans. Ent. Soc. London, pag. 174—177 publiziert, darunter sind vier Arten neu. nämlich: Glenurus japonieus, Acanthaclisis japonica, Formicaleo contubernalis, Myrmeleon micans, deren erste Art aber einer besonderen Gattung, Dendroleon Brauer, angehört. Acanthaclisis japonica hat er in folgender Weise beschrieben : Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 276 H. Okamoto: „I have a Z without any distinetion of special locality. No doubt it is the same as the species recovered (but not described) by Hagen under the above name. He queries it as perhaps identical with the spanish A. baetica Rbr., but I doubt not that, although allied, the two are distinet.“ Ich füge hinzu, daß diese beiden Arten sich durch den Bau des Grenitalanhangs unterscheiden. Dr. A. Gerstaecker hat in den „Mitt. nat. Ver. Neu-Vorp. und Rügen“, pag. 121 (1893) noch eine andere japanische Art (Glenurus pupillaris) beschrieben ; diese Art scheint mir aber mit Dendroleon japonieus (M’L) synonym zu sein. Im Jahre 1904 hat Prof. Dr. Ss. Matsumura in Vol. I von seinem Werke: „Thousand Insects of Japan“ sechs Myrmeleoniden- arten veröffentlicht und abgebildet, nämlich: Glenurus japonicus M'L. @lenurus pupillaris Gerst. Myrmeleon contubernalis M’L. Myrmeleon micans M'L. Myrmeleon formicarius L. Acanthaclisis japonien Hag. Kürzlich hat Prof. Dr. S. Matsumura einen Katalog der nützlichen Insekten Japans (Nippon-ekichü-Mokuroku) veröffentlicht, in welchem elf Arten von Myrmeleoniden enthalten sind, darunter sind fünf, nämlich: Acanthaclisis moiwasana, Myrmeleon nigrivenosus, Myrmeleon parvulus, Glenurus jezoönsis, Glenurus acuminatus, als neue Arten angegeben, aber noch nicht wissenschaftlich beschrieben. Die erste Art ist der Vertreter der neuen Gattung Epacanthaclisis, die dritte gehört in die Gattung Myrmecaelurus Costa, die vierte in die Gattung Dendroleon Brauer und die fünfte ist ein echter Formicaleo Leach, die zweite Art ist synonym mit Myrmeleon formicarius L. Die mir vorliegenden Materialien gehören meistens Herrn Prof. Dr. S. Matsumura, welcher mich bei diesem Studium herzlich und freundlich geleitet und mir die Insekten und die Literatur zur Ver- fügung gestellt hat, wofür ich ihm hier meinen besten Dank abstatte. Die Myrmeleoniden Japans. 917 Aus Japan sind uns folgende Myrmeleonidenarten bekannt: I. Gattung. Dendroleon Br. 1. D. jezoönsis (Mats.) n. Sp. . Japonieus (M’L.). D SS II. Gattung. Creagris Hg. 3. ©. Matsuokae n. Sp. Il. Gattung. Acanthaclisis Rbr. 4. A. japonica (Hag.) ML. IV. Gattung. Epacanthaclısis n. g. . moiwasana (Mats.) n. Sp. 5) V. Gattung. Formicaleo Leach. . nigricans n. Sp. eontubernalis M’L. . acuminatus (Mats.) n. Sp. . Formosanus n. Sp. om Sy hy VI. Gattung. Myrmecaelurus Costa. 10. M. parvulus (Mats.) n. Sp. VI. Gattung. @Glenuroides n. g. 11. @. communis n. Sp. 12. @. okinawensis n. Sp. VII. Gattung. Myrmeleon L. 13. M. Asakurae (Mats.) Msc. n. sp. 14. M. formicarius L. 15. M. micans M’L. Ubersicht der Gattungen: 1. Der Radialraum im Vorderflügel bis zur Wurzel des Radial- sektors mit mehr als fünf Queradern:; Prothorax breit. . . ..2. Der Radialraum im Vorderflügel bis zur Wurzel des Radial- sektors mit weniger als fünf Queradern : Prothorax schlank. Dendroleon Br. 2. Der hintere Kubitus des Vordertlügels dem Hinterrande parallel. Creagris Hg. Der hintere Kubitus des Vorderflügels dem Hinterrande nicht Proline seuliienalliuh It en . 8. 3. Die Schienensporne sehr kräftig, stark gebogen oder fast rechtwinklig geknickt. Acanthaclisis Rbr. Die Schienensporne fein, schwach gebogen . . . 2... 4 Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 8 H. Okamoto: 4. Die Schienensporne so lang oder fast so lang wie die vier ersten Tarsenglieder . . . . . = ; 5: Die Schienensporne kürzer Hs vier aa ende 5. Flügel breit; der hintere Kubitus des Hinterflügels vereinigt sich mit der Vena analis. Epacanthcalisis n. g. Flügel langgestreckt; der hintere Kubitus des Hinterflügels ver- einiet sich mit der Vena analis nicht. Formicaleo Leach. 6. Die Schienensporne länger als das erste Tarsenglied. Myrmecaelurus Costa. Die Schienensporne so lang oder kürzer als das erste Tarsenglied 7. 7. Fühler länger als Kopf und Thorax zusammen; Flügel meist gefleckt. Glenuroides n. g. Fühler kurz, so lang oder kürzer als Kopf und Thorax zu- sammen; Flügel nicht gefleckt. Myrmeleon L. I. Gattung. Dendroleon Br. Brauer, Verh. zool.-bot. Gesellsch. Wien, XVIII. 1868, pag. 396. Rostock, Neuropt. Germ., 1888, pag. 99. Banks, Can. Ent., 1899, pag. 68—69. j Körper sehr schlank; kurz und fein behaart. Labialtaster fast so lang oder etwas länger als die Maxillartaster, das Endglied des ersteren spindelförmig. Antennen schlank, fast so lang wie Kopf und Thorax zusammen. Prothorax zylindrisch. Beine sehr schlank; die Schienensporne so lang wie die zwei ersten Tarsenglieder; das erste Tarsenglied so lang wie die folgenden drei Glieder zusammen und etwa so lang wie das fünfte; die Fubßklauen lang, an der Basis etwas erweitert. Vorder- und Hinterflügel fast eleichlang, breit. Vorder- tlügel in der Mitte des Hinterrandes meist mit einem großen Flecke. Die Vena analis des Vorderflügels endet meistens außer dem Trennungs- punkte des ersten schrägen Nebenastes des Radialsektors. Der Ra- dialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit weniger als fünf Queradern. Der hintere Kubitus des Hinterflügels ist sehr kurz und vereinigt sich mit der Vena analis. In Japan kommen zwei Arten vor. Übersicht der Arten: Das Apikalfeld des Hinterflügels mit einer sehr breiten dunkel- braunen, in der Mitte unterbrochenen Querbinde. japonicus (M'L.) Das Apikalfeld des Hinterflügels ohne dunkelbraune, in der Mitte unterbrochene Querbinde. jezoänsis (Mats.) n. sp. Die Myrmeleoniden Japans. 979 1. Dendroleon japonieus (Mac Lachl.) Glenurus (?) japonicus M’L., Linn. Journ. Zool., 1867, IX, pag. 248. Glenurus japonicus Mats., Thous. Ins. Japan., 1904, Vol. I, pag. 174, BISRL Bier 8. Glenurus (Dendroleon) pupillaris Gerst., Mitt. nat. Ver. Neu-Vorp. Tue: 1893, Pag 221,19. Körper fast einfarbig rostrot und matt. Kopf zwischen den Augen mit einer breiten, tief pechschwarzen Querbinde. Antennen hellrötlichbraun, 8 mm lang; drei Basalglieder und die Keule tief pechschwarz. Taster hellgelb». Thorax an den Seiten mit je einer breiten und pechschwarzen Pleuralbinde. Prothorax zylindrisch, zwei- mal so lang wie breit, in der Mitte des Hinterrandes mit einem kleinen dunkelbraunen Flecke; spärlich schwarz behaart. Meso- und Metathorax mit einem zentralen dunkelbraunen Streifen. Abdomen schlank, sehr kurz, dunkelbraun, dicht behaart. Beine blaßgelb ; Schenkel oben, die Basis ausgenommen, Vorder- und Mittelschienen außen in der Mitte und die drei Endglieder der Tarsen pechschwarz ; die Beborstung überall schwarz; die Fußklauen und Schienensporne hellgelb-lichtbraun, die letzteren sehr schlank und über das Ende des zweiten Tarsengliedes hinausreichend. Flügel hyalin, die vorderen und hinteren gleichlang, an der breitesten Stelle 11 mn breit; das Geäder vorwiegend braun, auf den Längsadern jedoch weißlich gescheckt. Vorderflügel: Radialsektor fast am Ende des ersten Sechstels des Flügels entspringend, die dem Innenrande parallel verlaufende Vena analis dagegen am Ende des ersten Drittels des Flügels unter rechtwinkliger Umbiegung in den Hinterrand ausmündend. Das Apikaldrittel und der Zwischen- raum zwischen dem vorderen und hinteren Kubitus mit zahlreichen dunkelbraunen Pünktchen gesprenkelt. Pterostigma durch eine breite dunkelbraune Halbquerbinde vorn begrenzt. Am Hinterrande in der Mitte ein, großer, halbkreisförmig umschließender, dunkelbrauner Fleck, dessen Mittelraum mit einem dunkelbraunen Punkte. Die Analzelle fast in der Mitte mit einem dunkelbraunen Flecke. Pterostigma weiß. Hinterflügel: An der Spitze mit drei (zuweilen vier) dunkelbraunen Flecken, von denen der Mittelfleck am größten ist. Am Apikalfelde eine sehr breite, dunkelbraune, in der Mitte unterbrochene (uer- binde, welche am Hinterrande mit drei Vorragungen versehen ist. Membran des Vorder- und Hinterflügels grün bis rot irisierend. Körperlänge 32 mm. Flügellänge 35 mm. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 280 H. Okamoto: Fundort: Tokyo (am 23. August 1908). gesammelt in einem Exemplar von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. Der Form und Färbung nach der europäischen Art Dendr. pantherinus (F.) nahestehend, sie unterscheidet sich jedoch von der- selben durch die dunklen Flecken des Flügels. 2. Dendroleon jezoönsis (Mats.) n. sp. (Fig. 5 u. 5 a). Glenurus jezoönsis Mats., Nippon-ekichü-Mokuroku, 1908, pag. 41 (keine Beschreibung). 2 SQ, 2 29. Kopf mit einer breiten, tiefpechschwarzen Querbinde, hell- orangegelb. Taster braun bis dunkelbraun. Antennen 5-6 mm lang, hellrostrot; das Basaldrittel und die Keule tiefpechschwarz. Scheitel vorgewölbt, mit zwei braunen Punkten. Hinterkopf, die Mitte ausgenommen, dunkelbraun. Thorax an den Seiten mit je einer ziem- lich breiten schwarzen Pleuralbinde, gelblich. Prothorax fast zylin- drisch, länger als breit, oben mit einem sehr schmalen schwärzlichen Mittelstreifen, der lappenartige Vorderteil mit zahlreichen braunen Pünktchen besät; schwarz behaart. Antedorsum des Mesothorax mit zwei schwarzen, fast rundlichen Pünktchen ; Dorsum mit je einem | -förmigen schwarzen Flecke, an der Sutur schwärzlich gesäumt. Metathorax mit einer sehr breiten, schwarzen Zentralbinde. Abdomen schlank, dunkelbraun, an der Spitze dünkler ; das erste und zweite Seg- ment mit einem schwärzlichen Zentralstreifen, gelb; das dritte bis sechste oder siebente Segment in der Mitte hellgelb und jedes Segment hellgelb- lich schmal gerandet. Genitalanhänge des Männchens wie bei Fig. 5a, der obere Anhang sehr dick, an der Basis des Hinterrandes mit einem kurzen Zähnchen, an der Spitze abgerundet; die hinteren Anhänge Kr A En ae RE Die Myrmeleoniden Japans. 281 subzylindrisch, ziemlich lang, nach innen konvergierend, gelbbraun, an der Spitze schwarz; ziemlich lang, dicht behaart. Beine gelblich ; nahe an der Basis und an der Spitze der Schenkel und Mittel- und Hinterschienen so wie auch die Vorderschienen nahe an der Basis schwärzlichbraun bis schwarz, ziemlich dicht, schwarz behaart, be- sonders an den Tarsen; die Fußklauen und Schienensporne gelbbraun, die letzteren sehr schlank und über das Ende des zweiten Tarsen- eliedes binausreichend. Beide Flügel fast gleichlang, an der breitesten Stelle 8 mm breit, die hinteren schmäler und lanzettlich, glashell; das Geäder vorwiegend dunkelbraun, auf den Längsadern, die Media ausgenommen, weißlich gescheckt, die Queradern, besonders die des Innenrandes, fast farblos. Vorderflügel: Radialsektor fast am Ende des ersten Fünftels des Flügels entspringend, die dem Innenrande parallel verlaufende Vena analis fast am Ende des ersten Drittels des Flügels unter recht- winkliger Umbiegung in den Hinterrand ausmündend. Das Apikal- feld mit zwei Gruppen von zahlreichen dunkelbraunen Pünktchen, von denen eine am Vorderrande, die andere am Hinterrande sich befindet. Am Innenteile des Pterostigmas ein fast rechteckiger, dunkelbrauner Fleck, welcher nicht über den Radius reicht. Am Hinterrande nahe der Ausmündungsstelle des hinteren Kubitus ein rundlicher, großer, dunkelbrauner Fleck und an der Außenseite ein ebensolcher kleiner. Die Analzeile fast in der Mitte mit einem dunkelbraunen Flecke. Das Mittelfeld, den Kostalraum ausgenommen, bräunlich gesprenkelt. Pterostigma weiß. Hinterflügel: An der Apikalspitze mit einer dunkel- braunen, ziemlich breiten Querbinde, welche in der Mitte nach innen gebogen ist, ein hellbrauner Fleck am Innenrande des Pterostigmas und am Hinterrande nahe der Spitze eine breite, kurze, dunkelbraune (Querbinde, welche fast die Hälfte der Flügelbreite einnimmt. Membran des Vorder- und Hinterflügels rot, stark purpurn und grün irisierend. Körperlänge 23 mm ([ und 2). Vorderflügellänge 28mm (JS und 2). Hinterflügellänge 27T mm(Z und 2). Fundort: Ziozankei (am 8. Sept. 1904, 1 Z). Nikko (am 3. Sept. 1904, 1 S) und Atago inKyoto (am 8. Sept. 1908, 1 und 1 2), gesammelt von den Herren Professor Dr. S. Matsumura, S. Uchida und M. Suzuki. Diese Art steht dem Dendr. japonicus (M’L.) nahe, unter- scheidet sich jedoch von demselben durch die ungleichen Flecken- und Bindenzeichnungen beider Flügel sowie auch durch die kleinere Form. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 282 H. Okamoto: II. Gattung. Creagris He. Hagen, Stett. Ent. Zeitg., XXI, 1860, pag. 364; XXVIL, 1866, pag. 372. Brauer, Verh. zool.-bot. Gesellsch. Wien, XVII., 1868, pag. 396. Körper sehr schlank; lang, dicht behaart, Labialtaster etwas länger als die Maxillartaster, das Endglied der ersteren fast spindel- förmig. Antennen lang, etwas länger als Kopf und Thorax zusammen, deutlich gekeult. Prothorax fast viereckig, etwas länger als breit. Beine ziemlich dick; die Schienensporne schlank, gerade, so lang wie das erste Tarsenglied; das erste Tarsenglied sehr lang, länger als die drei folgenden Glieder zusammen und so lang wie das fünfte; die Fub- klauen nahe an der Spitze mit einem stumpfen Zähnchen. Flügel lang, beide fast gleichlang. Der hintere Kubitus des Vorderflügels läuft mit dem vorderen parallel und vereinigt sich mit der Vena analis (welche sich außer dem Trennunespunkte des ersten schrägen Nebenastes des Radialsektors befindet). Der Radialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als fünf Queradern. Der hintere Kubitus der Hinterflügel ist sehr kurz und vereinigt sich mit der Vena analis. In Japan kommt nur eine Art vor. Creagris Matsuokae n. sp. (Fig. 2.) © Kopf gelb, mit einer sehr breiten, über die Fühlerinsertion quer verlaufenden schwärzlichbraunen Binde. Scheitel in zwei Reihen (vorn 4, hinten 6) mit zehn schwarzen Punkten. Taster mit dunkel- braunem Endglied, bräunlich. Antennen schwärzlich, etwa 6 mm lang, zwei Basalglieder gelblichbraun. Thorax dunkelbraun, oberhalb schwärz- lich, fein, unterhalb lang weißlich und dicht behaart. Beine orange- eelb; weiß und dunkelbräunlich, lang, dicht behaart; Hinterschenkel, Innenseite der Vorder- und Mittelschenkel, Schienen nahe an der Basis und an der Spitze und das zweite bis vierte Tarsenglied, sowie auch die Spitze des ersten und fünften Tarsengliedes schwarz; die Schienensporne und Fußklauen rötlichbraun, die ersteren schlank, gerade, die letzteren dick und nahe an der Spitze mit einem stumpfen Zähnchen. Abdomen länger als die Vorderflügel, schwarz, sehr kurz bräunlich und weißlich behaart. Beide Flügel fast gleichlang, an der breitesten Stelle fast 6 mm breit, lanzettlich zugespitzt, glashell; das Geäder vorwiegend gelb, auf den Länges- und Queradern schwärzlich gescheckt. Pterostigma farblos, fast undeutlich. Vorderflügel: An der Innenseite des Ptero- stiemas ein schwarzer kleiner Punkt. Radialsektor schon vor dem Die Myrmeleoniden Japans. 285 Ende des ersten Drittels des Flügels entspringend; die dem Innen- rande parallel laufende Vena analis vereinigt sich fast in der Mitte des Flügels mit dem hinteren Kubitus. An der Spitze der Media und an der Vereinigungsstelle des hinteren Kubitus und der Vena ns nr Fr sEGCHET, ’ EHER #7 TE analis je ein kleiner, undeutlicher, dunkelbrauner Punkt. Membran ‘grün bis rötlich schwach irisierend. Körperlänge 31 mm. Vordertlügelläinge 24 mm. Hinterflügellänge 23 mm. Fundort: Bingo (am 16. August 1906), gesammelt in einem © Exemplar von Herrn R. Matsuoka. Diese Art benenne ich zum Andenken an Herrn Matsuoka. Ill. Gattung. Acanthaclisis Rbr. Rambur, Hist. nat. Ins. Neuropt., 1842, pag. 378. Hagen, Stett. Ent. Zeitg., XXI., 1860, pag. 360; XXVIL 1866, pag. 372. Brauer, Verh. zool.-bot. Gesellsch. Wien, XVII., 1868, pag. 385. Rostock, Neuropt. Germ., 1888, pag. 100. Banks, Can. Ent., 1899, pag. 68. Körper sehr dick. Thorax und Beine robust, zottig behaart. Antennen ziemlich dick, kürzer als Kopf, Pro- und Mesothorax zu- sammen. Unterlippe herzförmig. Labialtaster sehr lang, das zweite Glied etwa so lang wie der Maxillartaster, das Endglied sehr lang Wiener Entomologische Zeitung, NXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 284 H. Okamoto: und keulenförmig. Prothorax fast viereckig. Das erste Tarsenglied kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen. Die Schienensporne sehr kräftig, in der Mitte fast rechtwinklig geknickt, sehr lang, über die Spitze des vierten Tarsengliedes hinausreichend. Die Fußklauen an der Basis mit einer hervorragenden, rundlichen Erweiterung und sehr stark geknickt. Flügel breit und lang. Die Vena analis des Vorderflügels endet vor dem Trennungspunkte des ersten schrägen Nebenastes des Radialsektors. Der Radialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als sechs Queradern. Das Kostalfeld des Vorderflügels mit zwei Reihen von regulären, wink- ligen Zellchen. Der hintere Kubitus des Hinterflügels ist kurz und vereinigt sich mit der Vena analis. Vorderflügel immer länger als die Hinterflügel. j In Japan kommt nur die folgende Art vor. Acanthaclisis japonica (Hagen) ML. Acanthaclisis japonica Hagen, Stett. Ent. Zeitg. 1866, XXVI., pag. 289 und 375 (u. 1.). A. japonica (Hagen) M’L., Trans. Ent. Soc. London, 1875, pag. 174 A. japonica S. Mats., Thous. Ins. Jap., 1904, Vol. I, pag. 176, Pl. XIII, Bie?4, 9% 2 dd und 3 @ ©. Körper matt, schwärzlich ; das Gesicht (Stirn, Klypeus, Oberlippe), die zwei Basalelieder der Fühler und die Taster (das Endglied des Labialtasters mit Ausnahme der Endspitze dunkel- braun) gelb. Antennen 10 mm lang, an der Basis weißlich, ziemlich lang behaart; jedes Glied am Ende schmutziggelblich schmal gesäumt. Scheitel mit acht glänzenden, gewölbten Wärzchen, Thorax oben (mit Ausnahme des Hinterrandes von Meso- und Metathorax) schwarz behaart, unten und an den Seiten lang und dicht weißlich behaart. Prothorax an der Basis so breit wie Kopf und Prothorax zusammen, nach vorn ziemlich stark verjüngt, mit einer ziemlich breiten gelbbräunlichen Binde, welche oft in zwei geteilt wird. Mesothorax oben mit vier schmutziggelblichen Flecken. Beine sehr kräftig, lang und buschig weiß behaart, mit schwarzen Borsten vermischt; Schenkel bräunlich, Trochanter, die Wurzel der Schenkel und Hinterschienen außen gelb- lich, Vorder- und Mittelschienen in der Mitte mit je drei gelblichen Flecken; die Fußklauen und Schienensporne pechbraun. Abdomen mit sehr schmalen, gelblichen Segmenträndern, an der Unterseite mit einer gelben, unterbrochenen Mittellinie; beim Männchen das vierte und fünfte Glied (an der Basis) mit sehr kurzen, silbernen Härchen dicht bekleidet, an der Abdominalspitze mit zwei fast ovalen dicken Die Myrmeleoniden Japans. 285 und kurzen, schmutziebraunen bis schwarzen Anhängen, welche mit zahlreichen kleinen Wärzchen besetzt und dicht und lang schwärz- lich beborstet sind. Flügel hyalin; das Geäder vorwiegend gelb, schwarz gescheckt. - Vorderflügel: Radialsektor am Ende des ersten Drittels des Flügels entspringend. Der hintere Kubitus vor dem Ende des ersten Drittels des Flügels in den Innenrand ausmündend. Pterostigma weißlich gelb, etwas undeutlich, an der Innenseite des Pterostigmas ein kleiner schwarzer Punkt. Der Kostalraum mit zwei Reihen von regulären, fünfeckigen Zellchen, von denen die der vorderen Reihe etwas kleiner sind; die Basalzellen (die 1. bis 7. oder 8.) einfach. Flügelfeld mit zahlreichen undeutlichen dunkelbräunlichen Flecken. Hinterflügel nicht gefleckt. Körperlänge 40—45 mm (SZ u. 2). Vorderflügellänge 55—60 mm (Zu. 2). Hinterflügellänge 50—55 mm (JS u. 2). Fundort:Aomori(1 Q); Hakodate, 28. Aug. 1906 (2 2) und Sapporo, 25. Aug. 1906 (1 SQ u.1 9), gesammelt von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura und dem Autor. Diese Art steht der europäischen Acanth. baetica Rbr. nahe, unterscheidet sich jedoch von derselben” durch die Zeichnung des Prothorax und den Bau des Genitalanhangs. IV. Gattung. Epacanthaclisis n. g. Type: Acanthaclisis moiwasana (Mats.) (n. 1.) Körper ziemlich dick. Thorax und Beine etwas zottie behaart. Antennen ziemlich diek und lang, so lang wie Kopf und Pro- und Mesothorax zusammen. Unterlippe lang herzförmig. Labialtaster etwas länger als die Maxillartaster, das Endglied des ersteren spindel- förmig, das Endglied des letzteren sehr lang, etwa doppelt so lang wie das nächste. Prothorax deutlich länger als breit. Das erste Tarsenglied länger als die zwei nächsten Glieder zusammen. Die Schienensporne ziemlich fein, fast gerade, so lang wie die drei ersten Tarsenglieder. Flügel kurz und breit. Die Vena analis der Vorder- flügel endet vor dem Trennungspunkte des ersten schrägen Neben- astes des Radialsektors. Der Radialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als sechs Queradern. Das Kostalfeld des Vorderflügels wie bei Acanthaclisis mit zwei Reihen von regulären, winkligen Zellchen. Der hintere Kubitus des Hinter- flügels ist ziemlich lang und vereinigt sich mit der Vena analis. Die beiden Flügel gleich lang, an der Spitze fast abgerundet. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910), 286 H. Okamoto: Diese Gattung steht den Gattungen Acanthaelisis Rbr. und Formicaleo Leach sehr nahe, unterscheidet sich jedoch von Acantha- clisis durch den Bau des Endgliedes des Labialtasters und die Schienensporne und von Formicaleo durch den Bau der Flügel und den hinteren Kubitus des Hinterflügels. In Japan kommt nur eine Art vor. Epacanthaclisis moiwasana (Mats.) n. sp. (Fig. 1.) Acanthaclisis moiwasana Mats.. Nippon-ekichü-Mokuroku, 1908, pag. 40 (keine Beschreibung). #2. 8 % 7 x “ ) - a BE " r B Soze na ar W . ERETISST Ri ET ; { > u 2 ü & s % ‚s af ’ GR GEBROENR ELLE DEEUE r PER TE zu B, WB; 17 bi n ZIP FEB DEE? 5 y Fig. 1E % 3 © 2. Körper schwärzlich, schwärzlich behaart, Thorax unten und Beine mit weißlichen Haaren vermischt. Stirn, Klypeus, Oberlippe und Fühlerinsertion gelblichbraun, Taster gelb, das Endglied des Labialtasters mit Ausnahme der Spitze schwarz, an der Apikalhälfte des Endgliedes und am zweiten und dritten Gliede des Maxillartasters dunkelbraun. Antennen schwarz, fast 9 mm lang, mit schmalen rötlichen Segmenträndern. Scheitel mit einem gelblichen Querstreifen. Prothorax zylindrisch, mit einer gelben Mittellinie, an den Seiten mit je einem gelblichen Streifen, welcher oft in zwei geteilt wird; das hintere Drittel des Prothorax sehr tief ausgehöhlt und mit zwei selblichen Flecken versehen. Mesothorax oben mit sechs und Meta- thorax mit zwei gelben Punkten. Beine gelb; an der Spitze des Schenkels, nahe an der Basis, und an der Spitze der Schienen, sowie auch an der Spitze des ersten Tarsengliedes, das zweite bis vierte Tarsenglied und die Endhälfte des fünften Tarsengliedes tiefschwarz ; die Fußklauen und Schienensporne pechbraun, die letzteren sehr schlank Die Myrmeleoniden Japans. 287 über das Ende des dritten Tarsengliedes hinausreichend. Abdomen mit sehr schmalen, gelben Segmenträndern, dicht behaart. Flügel hyalin, purpurn bis grün sehr stark irisierend; das Ge- äder vorwiegend schwarz, gelblich gescheckt. Pterostigma weiß, matt. Vorderflügel: Radialsektor am Ende des ersten Drittels des Flügels entspringend. Das Flügelfeld mit drei schwärzlichen Flecken, ein kleiner Fleck am Innenrande des Pterostigmas, ein streifenartiger Fleck an der Vereinigungsstelle der Vena analis und des hinteren Kubitus und ein schräggerichteter langer, streifenartiger Fleck in der Mitte des Apikalfeldes. Das Kostalfeld mit zwei Reihen von fünfeckigen Zellchen, von denen die der oberen Reihe fast halb so groß sind wie die der unteren, die Basalzellen (die erste bis achte) einfach. Hinterflügel in der Mitte des Apikalfeldes mit einem streifen- artigen, schwärzlichen Flecke; das Kostalfeld in der Mitte mit zwei unregelmäßigen Reihen von fünfeckigen Zellchen. Körperlänge 33 mm. Vorderflügellänge 41 mm. Hinterflügellänge 40 mm. Fundort: Geb. Moiwa (bei Sapporo), Ziozankei, am 10. Sept. 1907 (1 ©) und Kyoto (1 2), gesammelt von den Herren Prof. Dr. S. Matsumura und M. Suzuki. V. Gattung. Formicaleo Leach. Leach, Edinb. Encyel., 1815, IX., pag. 138. Brauer, Verh. zool.-bot. Gesellsch. Wien, 1855, V., pag. 719; 1865. XV., pag. 904. Hagen, Stett. Ent. Zeitg., 1866, pag. 372. Rostock, Neuropt. Germ., 1888, pag. 100. Körper ziemlich dick und ziemlich dicht behaart. Labialtaster fast so lang wie die Maxillartaster, das Endglied der ersteren fast keulenförmig. Antennen ziemlich dick und lang, etwas länger (oder so lang) als Kopf und Thorax zusammen. Prothorax viereckig, etwas breiter ‘als lang. Beine ziemlich dick;.die Schienensporne über das dritte Tarsenglied hinausreichend, ziemlich stark geknickt; das erste Tarsenglied fast so lang wie die zwei nächsten zusammen. Flügel lang und stark lanzettlich zugespitzt. Die Vena analis der Vorder- flügel endet weit vor dem Trennungspunkte des ersten schrägen Nebenastes des Radialsektors. Der Radialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als fünf Queradern. Der hintere Kubitus des Hinterflügels bis zum Hinterrande verlängert. Hinterflügel etwas kürzer als die Vorderflügel. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910) 288 H. Okamoto: In Japan kommen vier Arten vor. Übersicht der Arten: 1. Körper schwarz. . . 3; Körper anders gefärbt . . . . ee 2. Vorderflügel mit zahlreichen EN Bann nigricans n. sp. Vorderflügel ohne zahlreiche schwärzliche Punkte. contubernalis Mac Lachl. 3. Vorderflügel an der breitesten Stelle höchstens 7 mm breit. acuminatus (Mats.) n. sp. Vorderflügel an der breitesten Stelle breiter als 7 mm. formosanus n. sp. 3 1. Formicaleo nigricans n. sp. (Fig. 3.) 1 ©. Körper einfarbig .tiefschwarz ; Klypeus, Oberlippe und Taster (das Endeglied des Labialtasters mit Ausnahme der äußersten Spitze schwarz) hellgelblichbraun. Scheitel vorgewölbt, mit netz- artigem, tief orangegelblichem Flecke. Antennen 10 mm lang, mit schmalen, gelblichen Segmenträndern. Prothorax mit drei schmalen, tief orangegelblichen Längsstreifen. Mesothorax oben mit sieben bis neun tief orangegelblichen Punkten. Thorax oben schwärzlich be- haart, unten weißlich. Beine gelblich; die Außenseite der Vorder- und Hinterschenkel und Vorderschienen sowie auch die Spitzen der Tarsenglieder schwarz, schwärzlich behaart, Schenkel und Schienen Die Myrmeleoniden Japans. 289 struppig pubeszent, an der Basis der Haare mit je einem schwärzlich- braunen Fleckchen; die Fußklauen und Schienensporne rötlichbraun, die letzteren ziemlich stark geknickt. Abdomen mit sehr schmalen, orangegelblichen Segmenträndern und das dritte bis achte Segment oben mit je einem tief orangegelblichen Flecke. Flügel glashell, an der breitesten Stelle 10 mm breit; das Ge- äder vorwiegend gelblich, auf den Längs- und Kostalqueradern schwarz gescheckt. Pterostigma weißlich und matt. Vorderflügel: Der Radial- sektor entsprinet schon vor dem Ende des ersten Drittels des Flügels. Die Vena analis vereinigt sich vor dem Ende des ersten Drittels des Flügels mit dem hinteren Kubitus nahe dem Innenrande. Das Flügel- feld, die Kostal-, die ersten Kubital- sowie auch die Analzelle aus- genommen, mit zahlreichen kleinen dunkelbraunen Punkten ge- sprenkelt. An der Innenseite des Pterostigmas ein schwarzbräun- licher Punkt; an der Spitze der Vena analis ein großer, gleichfar- biger Fleck. Hinterflügel: An der Spitze des Radius ein kleiner dunkelbrauner Fleck, an der Innenseite des Pterostigmas ein gleich- farbiger Punkt und am Apikalfelde, nahe dem Innenrande, ein großer gleichfarbiger Fleck. Membran des Vorder- und Hinterflügels rot bis grün schwach irisierend. Körperlänge 35 mm. Vorderflügelläinge 43 mm. Hinterflügellänge 40 mm. Fundort: Japan (der nähere Fundort unbekannt), in der Sammlung von Herrn Prof. Dr. 5. Matsumura. 2. Formicaleo contubernalis M’L. F. contubernalis M’L., Trans. Ent. Soc. London 1875, pag. 175. Myrmeleon contubernalis S. Mats. Thous. Ins. Jap., 1904, Vol. L, pag. 174, BE RT, Pier, 9. 1 9. Körper schwärzlich; oberhalb schwärzlich, unterhalb weißlich pubesziert. Stirn, Klypeus, Oberlippe und Taster gelb. Scheitel vorgewölbt, mit zahlreichen, kleinen, orangegelben Punkten. Antennen 8 mm lang, rostbraun mit schwarzen Segmenträndern, die zwei Basalelieder gelb. Prothorax länger als breit, mit sechs orange- elben Flecken, die der Länge nach in zwei Reihen geordnet sind. Zwei Längsstreifen auf dem Mesothorax, eine Mittellinie und ein halbkreisförmiger Fleck auf dem Metathorax orangegelb. Beine eelblich, mit zahlreichen schwärzlichen kleinen Punkten; Vorder- und Mittelschienen außen mit zwei schwarzen Flecken, die Spitze des ersten bis vierten Tarsengliedes und das fünfte Tarsenglied schwarz; Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg,, Heft IX und X (15. Dezember 1910). 290 H. Okamoto: die Behaarung fein, lang und weißlich. Die Fußklauen und Schienen- sporne rostbraun, die letzteren sehr schlank, über das Ende des vierten Tarsengliedes hinausreichend. Abdomen mit einer gelben, unter- brochenen Zentrallinie und mit schmalen gleichfarbigen Segment- rändern, jedes Segment an den Seiten mit je einem gelben Flecke, besonders deutlich am zweiten und dritten Segment. Flügel glashell, an der breitesten Stelle 9 mm breit; das Ge- äder vorwiegend schwarz, auf den Längsadern gelb gescheckt. Ptero- stigma weißlich. Am Apikalfelde mit (am Vereinigungspunkte der Media und des Kubitus) einem sehr kleinen, dunkelbraunen Punkte. Der Radialsektor des Vorderflügels entspringt schon vor dem Ende des ersten Drittels des Flügels. Die Vena analis des Vorderflügels ist gerade und vereinigt sich am Ende des ersten Drittels des Flügels, nahe dem Innenrande, mit dem hinteren Kubitus. Mem- bran rot bis grün sehr schwach irisierend. Körperlänge 35 mm. Vorderflügellänge 38 mm. Hinterflügellänge 37 mm. Fundort: Kyoto, gesammelt von Herım M. Suzuki. 3. Formicaleo acuminatus (Mats.) n. sp. (Fig. 6.) Glenurus acuminatus Mats., 1908, pag. 41 (keine Beschreibung). 2 © 2. Kopf zwischen den Augen mit einer ziemlich breiten, schwarzen (uerbinde. Klypeus, Oberlippe und Taster hellgelb. Scheitel ur ne, DACIER EN 5 ner Fig. 6. vorgewölbt, am Vorderrande mit je einer schwärzlichen Querbinde und in der Mitte mit einer Querreihe von drei gleichfarbigen Punkten, Die Myrmeleoniden Japans. 291 von denen der in der Mitte befindliche am größten ist. Antennen 9 mm | lang, rostgelb, jedes Segment an der Basis dunkelbräunlich schmal gesäumt. Thorax hellrostgelb, oben mit zwei unregelmäßigen, dunkel- braunen, fast parallelen Längsstreifen, oberhalb schwarz und kurz, unterhalb weiß, lang und dicht behaart. Beine hellgelbbraun, an der Spitze des ersten bis vierten Tarsengliedes dunkelbraun, das fünfte an der Spitze schwarz, Vorder- und Mittelschienen außen mit zwei dunkelbraunen Flecken, die Vorderschienen zuweilen mit nur einem; Behaarung fein, lang und weißlich, an den Vorderbeinen mit schwärz- lichen Härchen vermischt; Schenkel und Schienen der Mittel- und Hinter- beine schwarz und fein beborstet, an der Basis der Borsten dunkelbraun. Die Fußklauen und Schienensporne rostbraun, die letzteren sehr stark, etwas gecknickt. Abdomen schwärzlich, das dritte bis siebente Segment oben mit je einem großen, orangegelben Fleck; oberhalb dunkelbraun, sehr kurz, unterhalb weiß, ziemlich dicht behaart. Flügel sehr schmal und lang, an der breitesten Stelle nur 7 mm breit, die hinteren schmäler und schmal lanzettlich zugespitzt, etwas länger als die vorderen, glashell; das Geäder vorwiegend gelb- lich, auf den Längsadern schwärzlichbraun gescheckt. Pterostigma fast farblos. Vorderflügel: Der Radialsektor entspringt schon vor dem Ende des ersten Drittels des Flügels. Die Vena analis ist gerade und vereinigt sich am Ende des ersten Drittels des Flügels nahe dem Innenrande mit dem hinteren Kubitus. Das Flügelfeld mit zwei kleinen, dunkelbraunen Flecken, der eine befindet sich an der Spitze der Media, der andere am Vereinigungspunkte der Vena analis mit dem hinteren Kubitus. Das Apikaldrittel des Vorder- und Hinter- flügels am Innenrande mit sehr kleinen, zahlreichen, helldunkelbraunen Pünktchen gesprenkelt, nur beim Vorderflügel zuweilen undeutlich. Am Innenrande des Apikalfeldes des Hinterflügels ein dunkelbrauner, langer Fleck, Membran des Vorder- und Hinterflügels rot bis grün * irisierend. Körperlänge al mm. Vorderflügelläinge 36 mm. Hinterflügellänge IT mm. Fundort:Ins. Yayeyama, Aug. 1903 (19); Ins. Ogasavara, 20. Aug. 1905 (1 2), gesammelt von Herrn Kuroiwa und Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. 4. Formicaleo formosanus n. sp. 1 2. Kopf gelb, mit einer breiten, quer über die Fühlerinsertion verlaufenden schwarzen Binde. Oberlippe und Taster heller, das Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 292 H. Okamoto: Endglied des Labialtasters mit Ausnahme der äußersten Spitze dunkel- braun. Scheitel vorgewölbt, am Vorderrande beiderseits mit je einer schwarzen (Juerbinde und am Hinterrande mit je einem halbkreis- förmigen, schwarzen Flecke und einem eleichfarbigen Punkte. Antennen fast 11 mm lang, dunkelbraun, jedes Glied an der Spitze schmal, hellgelb gesäumt, die zwei Basalglieder hellgelb.» Thorax bräunlich- grau, oberhalb dunkelbraun, kurz und fein, unterhalb weiß, lang und dicht behaart. Prothorax mit einer schmalen, gelben Mittellinie, an den Seiten mit je einem breiten, gleichfarbigen Längsstreifen. Meso- thorax mit sieben bis neun, Metathorax mit zwei gelben Punkten. Beine hellgelb, mit zahlreichen dunkelbraunen Pünktchen gesprenkelt; Vorder- und Hinterschenkel außen hellbräunlichgrau, die Spitzen der Tarsenglieder schwärzlichbraun, Vorder- und Mittelschienen außen mit einem schwärzlichbraunen Flecke; die Behaarung sehr lang, weiß und dunkelbraun; die Fußklauen und Schienensporne hellrostbraun. Ab- domen bräunlichgelb, mit schmalen hellgelben Segmenträndern ; ober- halb dunkelbräunlich, unterhalb weißlich, sehr kurz behaart. Flügel ziemlich breit, an der breitesten Stelle 9/, mm breit, elashell, das Geäder vorwiegend hellgelblich, auf den Längs- und Kostalqueradern dunkelbraun gescheckt. Pterostigma fast farblos und undeutlich. Der Radialsektor der Vorderflügel entspringt fast am Ende des ersten Drittels des Flügels. Die Vena analis des Vorder- flügels vereinigt sich am Ende des ersten Drittels, nahe am Innen- rande des Flügels, mit dem hinteren Kubitus. An der Vereinigungs- stelle von Media und Kubitus mit einem sehr kleinen, dunkelbraunen Pünktchen. Hinterflügel nicht gefleckt. Körperlänge 37 mm. Vorderflügellänge 41 mm. Hinterflügellänge 4| mm. Fundort: Formosa (Horisha), gesammelt ineinem 9 Exem- plar von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. Diese Art steht dem Formicaleo contubernalis M’L. nahe, unter- scheidet sich jedoch von demselben durch die Zeichnung des Körpers. VI. Gattung. Myrmecaelurus Costa. Costa, Fn. Nap. Myrm., 1855, pae. 10. Hagen, Stett. Ent. Zeitg., 1860, XXI, pag. 42; 1866, XXVII, pag. 372. ;rauer, Verh. z00l.-bot. Gesellsch. Wien, 1868. XVII, pag. 396. Körper sehr schlank, kurz behaart. Labialtaster etwas länger als die Maxillartaster, das Endelied der ersteren spindelförmig. An- tennen kürzer als Kopf und "Thorax zusammen, deutlich gekeult. Die Myrmeleoniden Japans. 293 Prothorax fast viereckig, etwas breiter als lang. Beine ziemlich schlank ; die Schienensporne schlank, die Hinterschienensporne so lang wie die zwei ersten Tarsenglieder (die Vorderschienensporne so lang wie die drei ersten Tarsenglieder); das erste Tarsenglied etwas länger als die zwei folgenden Glieder zusammen, kürzer als das fünfte: die Fußklauen fast gerade. Flügel breit; beide Flügel fast gleich- lang. Die Vena analis des Vorderflügels endet etwas vor dem Tren- nungspunkte des ersten schrägen Nebenastes des Radialsektors und vereinigt sich mit dem hinteren Kubitus am Hinterrande. Der Radial- raum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als fünf Queradern. In Japan kommt nur eine Art vor. Myrmecaelurus parvulus (Mats.) n. sp. (Fig. 7.) Myrmeleon parvulus Mats., Nipon-eckichü-Mokuroku, 1908, pag. 41 (keine Beschreibung). 1 © Körper schwärzlich ; weiß, kurz behaart. Stirn und Klypeus blaßgelb, Taster hellgelblichbraun. Antennen 4 mm lang, mit schmalen, Fig. 7. oO gelben Segmenträndern, schwarz; die Keule an der Innenseite gelb- lich. Scheitel ziemlich vorgewölbt, mit zahlreichen tiefschwarzen Fleckchen besät. Prothorax mit einer feinen, gelben Mittellinie, an den Seiten mit je einem fast dreieckigen, gelben Längsflecke, der an der breitesten Stelle mit einem schwärzlichen Punkte besetzt ist. Meso- und Metathorax oben mit zwei feinen, gelben Längslinien. Beine hellgelblichbraun; Vorder- und Mittelschenkel außen, in der Mitte und an der Spitze, Hinterschenkel an der Basis, Vorderschienen an der Basis, an der Spitze und in der Mitte und Mittelschienen und Hinterschienen an der Spitze, sowie auch jedes Tarsenglied an Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft XI und X (15. Dezember 1910). 294 H. Okamoto: der Spitze braun bis schwärzlichbraun; Schenkel schwarz, lang struppig, aber dünn behaart; die Schienensporne und Fußklauen rötlichbraun. Abdomen mit schmalen, gelben Segmenträndern. Beide Flügel fast gleichlang, an der breitesten Stelle 6 mm breit, die hinteren etwas schmäler und schmal lanzettlich zugespitzt, glas- hell; das Geäder vorwiegend dunkelbraun, auf den Längsadern hell- gelblich gescheckt. Pterostigma fast undeutlich. Vorderflügel: Am Innenrande mit zahlreichen, sehr kleinen dunkelbraunen Pünktchen gesprenkelt. An der Vereinigungsstelle von Subkosta und Radius mit einem sehr kleinen dunkelbraunen Pünktchen und am Apikal- felde auch mit einem gleichfärbigen Pünktchen. Der Radialsektor entspringt am Ende des ersten Drittels des Flügels. Die Vena analis etwas außen am Ende des ersten Drittels des Flügels und sich mit dem hinteren Kubitus nahe am Hinterrande vereinigend. Am Hinter- rande des Apikalfeldes der Hinterflügel mit zahlreichen sehr kleinen, dunkelbraunen Pünktchen gesprenkelt. Membran der Vorder- und Hinterflügel grün bis rot stark irisierend. Körperlänge 22 mm. Vorderflügellänge 23 mm. Hinterflügellänge 23 mm. Fundort: Okinawa, im Aug. 1905 (1 9), gesammelt von Herrn K. Kuroiwa und in der Sammlung des Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. VI. Gattung. Glenuroides n. 2. Type: Glenuroides communis n. Sp. Körper schlank, kurz und fein behaart. Labialtaster so lang oder etwas länger als die Maxillartaster, das Endglied der ersteren spindel- förmig. Antennen sehr lang und schlank, länger als Kopf und Thorax zusammen, deutlich gekeult. Prothorax fast viereckig. Beine schlank; die Schienensporne dünn und kurz, so lang wie das erste Tarsenglied, an der Spitze ziemlich stark geknickt; das erste Tarsen- glied kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen; die Fub- klauen lang und dick, fast gerade. Beide Flügel ziemlich lang, mit Flecken. Hinterflügel so lang oder etwas länger als die vorderen. Die Vena analis des Vorderflügels endet etwas vor dem Trennungs- punkte des ersten) schrägen Nebenastes des Radialsektors. Der Radialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als sieben Queradern. Der hintere Kubitus des Hinter- tlügels gerade, der Hinterrand verlängert. Diese (Gattung ähnelt durch die dünnen, verlängerten Beine und Antennen dem Glenurus He., sie unterscheidet sich jedoch Die Myrmeleoniden Japans. 295 durch den Bau des viereckigen Prothorax und durch die Längen- verhältnisse der Schienensporne und Tarsenglieder. In Japan kommen zwei Arten vor. Bu -. Übersicht der Arten: Antennen länger als 10 mm. communis n. sp. Antennen kürzer als 10 mm. okinawensis n. sp. 1. Glenuroides communis n. sp. (Fig. 4 und 4a). Körper dunkelbraun; weiß bis dunkelbraun kurz behaart. Kopf mit einer hreiten, quer über die Fühlerinsertion verlaufenden, tief- | Fig. 4. schwarzen Binde, Hinterkopfrand auch mit einer breiten gleich- farbigen Querbinde. Scheitel mit einer schwärzlichen Querbinde, welche zuweilen undeutlich ist. Antennen sehr lang (11—12 mm), - helldunkelbraun bis schwärzlich, jedes Glied an der Spitze hell- gelblichbraun, schmal gesäumt; die Keule schwarz. Prothorax mit 2 gelben Punkten, Mesothorax mit 7 und Metathorax mit 3 gleich- farbigen kleinen Fleckchen. Beine hellgelb bis hellschmutziggelb, mit zahlreichen, sehr kleinen, braunen Pünktchen gesprenkelt; Koxen und Trochanter gelb, Schenkel braun, Hinterschenkel an der Spitze - dunkelbraun, jedes Tarsenglied an der Spitze bräunlich, das fünfte Tarsenglied an den Seiten schwarz, sehr dick und dicht behaart, wo- dureh das fünfte schwärzlich erscheint; die Fußklauen und Schienen- | sporne rötlichbraun, die letzteren relativ schlank; die Behaarung | kurz und dunkelbraun. Abdomen mit schmalen, gelblichen Segment- rändern, das dritte und vierte (zuweilen das fünfte) Segment in der - Mitte mit je einem gelben Flecke. Genitalanhang wie bei Fig. da, stark abstehend, schwärzlich behaart, der obere Anhang sehr dick, Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). EEE EEE BEZEZZZULLLLWE UBER TE 296 H. Okamoto: am Hinterrande mit einer Ausrandung ; die unteren Anhänge in der Mitte nach oben rechtwinklig geknickt. beide Flügel gleichlang, an der breitesten Stelle 9—9!/, mm breit, die hinteren schmäler und lanzettlich zugespitzt, glashell; das (reäder dunkelbraun, auf den Längsadern, mit Ausnahme der Media und Vena analis, gelb bis hellgelbbraun gescheckt. Pterostigma weib. Vorderflügel: Der Radikalsektor entspringt. am Ende des ersten Drittels des Flügels. Die Vena analis vereinigt sich fast am Ende des dritten Siebentels des Flügels mit dem hinteren Kubitus nahe am Innenrande. Ein großer, fast farbloser Fleck am Apikalfelde, die Adern auf diesem Flecke weißlich: an der Innenseite dieses Fleckes zwei dunkelbraune Punkte, der an der Spitze des Radius befindliche ist sehr klein und zuweilen undeutlich, der andere an der Spitze der Media groß. An der Innenseite des Pterostigmas ein dunkel- brauner Fleck und an der Vereinigungsstelle des hinteren Kubitus und der Vena analis eine ziemlich lange und schräge, dunkelbraune Binde. Hinterflügel: Am Apikalfelde mit einem großen, weißen Flecke und an der Innenseite dieses Fleckes ein sehr großer, dunkelbrauner Fleck; an der Außenseite des Pterostigmas ein kleiner, dunkelbrauneı Fleck. Membran rot, purpur und grün stark irisierend. Körperlänge 30-35 mm (Z u. 2). Vorderflügellänge 35—37 mm (JS u. 2). Hinterflügellänge 36—38 mm (Z u. 9). Fundort: Hokkaido (Sapporo, Iwanai, Geb. Makkarinupri) Honshu (Nakano nahe Tokyo, Takasago, Daisenji, Kyoto und Geb. Ataeo bei Kyoto), gesammelt in zahlreichen Exemplaren von den Herren Prof. Dr. S. Matsumura, M. Suzuki und dem Autor. 2. Glenuroides okinawensis n. sp. 1 S. Der Form und der Zeichnung der beiden Flügel nach dem @. communis n. sp. sehr ähnlich, er unterscheidet sich jedoch durch den dunkelrostbraunen Kopf und die nur 8 mm langen Antennen. Thorax rostbraun, an den Seiten mit je einem breiten, schwärzlich- braunen Längsstreifen; unterhalb gelb. Prothorax ohne Flecken. Ab- domen schwärzlich, nicht gefleckt; die unteren Anhänge der Genital- klappen lang und dünn, nach oben ziemlich stark geknickt. Beine gelb; Mittel- und Hinterschienen an der Spitze schwarz. Am Hinter- rande der Apikalhälfte der beiden Flügel hellgrau bis grau getrübt ; an der breitesten Stelle des Vorderflügels 6 mm breit. Körperlänge 23 mm. Vordertlügellänge 24 mm. Hinterflügellänge 25 mm. Die Myrmeleoniden Japans. 297 Fundort: Okinawa, gesammelt von Herrn Kuroiwa in einem Exemplar und in der Sammlung von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. | VIII. Gattung. Myrmeleon L. Linne, Syst. Nat. Fabricius, Ent. Syst. II, 1793, pag. 92. Rambur, Hist. nat. Ins. Neuropt. 1842, pag. 382. Walker, Cat. Brit. Mus., Neuropt. 1853, pag. 300. Brauer, Neuropt. Austr. 1857, pag. 64. Hagen, Stett. Ent. Zeitg., XII, pag. 92; XIX, pag. 22; 1860, XXI, pag. 559. Rostock, Neuropt. Germ., 1866, pag. 99. Körper schlank, fast nackt. Labialtaster zwei- bis viermal länger als die Maxillartaster, das Endglied der ersteren spindelförmig. An- tennen relativ kurz, so lang wie Kopf und Thorax zusammen oder etwas kürzer, an der Spitze fast gekeult. Prothorax fast viereckig, viel breiter als lang. Beine ziemlich dick; die Schienensporne fast gerade, kürzer als das erste Tarsenglied oder fast so lang; das erste Tarsenglied etwas länger als die zwei folgenden Glieder zusammen, viel kürzer als das fünfte Tarsenglied; die Fußklauen ziemlich diek und ziemlich stark reflektiert. Flügel breit, ohne Flecken. Hinter- flügel meistens kürzer als die vorderen. Die Vena analis der Vorder- flügel endet weit vor dem Trennungspunkte des ersten schrägen Neben- astes des Radialsektors. Der Radialraum im Vorderflügel bis zum Ursprung des Radialsektors mit mehr als fünf Queradern. Der hintere Kubitus des Hinterflügels ist kurz und vereinigt sich mit der Vena analis. In Japan kommen drei Arten vor. Übersicht der Arten: iS Perosuoma, klein, eHormie, ... syana ae ee Pterostigma groß, nicht eiförmig. Asakurae Mats. MS. 2. Adern schwarz. formicarius L. Adern blaßgelblich bis dunkelbräunlich. micans M'L. 1. Myrmeleon Asakurae Mats. MS. n. sp. 2 8 d-. 1 9. Körper einfarbig schwarz, unterhalb gelblich. Klypeus, Oberlippe und Taster hellgelblichbraun. Antennen 7 mm lang, schwarz, das zweite Basalglied an der Spitze und das dritte (Glied an der Basis rostgelblichbraun. Prothorax am Vorderrande mit Ausnahme der Mitte gelblich; schwarz und lang behaart. Meso- und Metathorax braun, etwas kurz behaart. Beine hellgelblich; die Apikal- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 298 H. Okamoto: hälfte der Mittel- und Hinterschenkel und Vorder- und Mittelschienen außen, sowie die Innenseite der Hinterschienen dunkelbraun, Tarsen- glieder rostbraun; die Fußklauen und Schienensporne rötlichbraun. Abdomen beim Männchen an der Spitze oben mit einem dicken großen Anhang, unten mit vier zylindrischen Anhängen; ziemlich lang und dick, dicht behaart. Beide Flügel fast gleichlang, an der breitesten Stelle 12 mm breit, die hinteren schmäler; das Geäder schwarz, Subkosta und Radius schmutziegelbbraun, jedoch dunkelbräunlich gescheckt. Ptero- stigma sehr groß, fast viereckig, milchweiß. Radialsektor des Vorder- tlügels fast am Ende des ersten Fünftels des Flügels entspringend. Die Vena analis des Vorderflügels mündet fast am Ende des ersten Viertels des Flügels in den Innenrand. Die Pterostigmagegend des Vorderflügels und das Apikalviertel des Hinterflügels grau an- geraucht. Membran purpurn, grün und blau, sehr stark irisierend. Körperlänge 34 mm (SQ u. 9). Vorderflügellänge 42 mm (JS u. 92). Hinterflügellänge 43 mm (JS u. 9). Fundort: Formosa (Horisha), Juli 1909, gesammelt in drei Exemplaren von Herrn K. Asakura, und in der Sammlung von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura. 2. Myrmeleon formicarius L. Hemerobius formicaleo L. Syst. Nat. ed. X, 1758, pag. 550, 4. Myrmeleon formicarius L. Syst. Nat. 2, 914, 3; Faun. Suec. 1761, pag. 383, 1509; Fab. Mant. Ins. 249, 5; Ent. Syst. I, 1793, pae. 93, 5; Rambur, Hist. Nat. Ins. Neuropt., 1842, pag. 401, 25; Walker, Cat. Brit. Mus., Neuropt. 1855, pag. 368. Rostock, Neuropt. Germ. 1888, pag. 99; S. Mats. Thous. Ins. Jap., 1904, Vol. I, par. 123, PLN Hier 9,79% Myrmecoleon formicarius Burm., Handb. Ent. II, 1839, pag. 996, 15. Körper einfarbig schwärzlich. Klypeus an den Seiten und am Vorderrande, die Fühlerinsertion und der Augenrand gelblich, Ober- lippe gelblichbraun, Taster glänzend schwärzlichbraun bis schwarz (zuweilen an jeder Gliedspitze gelblichbraun). Antennen kurz, etwa 6 mm lang, schwarz; die zwei Basalglieder mit gelblichbraunen Segmenträndern. Prothorax am Vorderrande, die Mitte ausgenommen, und an den Seiten weißlichgelb gesäumt. Beine orangegelb; dunkel- braun bis schwarz sind: Koxen, Vorderschenkel innen, Mittel- und Hinterschenkel an der Apikalhälfte, Vorderschienen, Mittel- und Hinterschienen innen und an der Spitze, sowie auch die Tarsen- Die Myrmeleoniden Japans, 299 glieder; die Fußklauen und Schienensporne rötlichbraun, die letzteren schlank und so lang oder etwas kürzer als das erste Tarsenglied. Abdomen mit sehr schmalen, rostbräunlichen Segmenträndern, bis- weilen manche undeutlich gerandet. Flügel an der breitesten Stelle 9—11 mm breit, glashell; das Geäder vorwiegend schwarz, auf den Längsadern gelblich gescheckt. Pterostigma weiß, im Vorderflügel fast doppelt so groß wie im Hinter- tlügel, eiförmig. Radialsektor des Vorderflügels fast am Ende des ersten Drittels entspringend. Die Vena analis des Vordertlügels mündet am Ende des ersten Drittels des Flügels in den Innenrand. Hinter- tlügel etwas kürzer als die vorderen. Membran grün bis rot stark irisierend. Körperlänge 25—32 mm (Ju. 9). Vorderflügellänge 26-40 mm (JS u. 9). Hinterflügellänge 24—38 mm (Ju. 2). Fundort: Sapporo, Mororan, Urakawa, Homori, Maiko, Takasago, gesammelt in zahlreichen Exemplaren von Herrn Prof. Dr. S. Matsumura und dem Autor, 3. Myrmeleon micans ML. M. micans M’L., Trans. Ent. Soc. London, 1875, pag. 176. M. micans S. Mats. Thous. Ins. Jap., 1904, Vol I., pag. 174, PIPRIHE kie, 1409, Körper dunkelbraun bis schwärzlich. Kopf glänzendschwarz, Klypeus, Oberlippe, Taster und Scheitelnaht geiblichbraun. Antennen tiefschwarz, etwa 8 mm lang. Scheitel vorgewölbt, Scheitelnaht sehr tief ausgeschnitten. Thorax mit gelbbräunlichen, zerstreuten Flecken; unten blaßgelb. Prothorax in der Mitte mit einem schmalen, gelben Streifen und am Vorderrande an den Seiten gelblich. Beine mit langen, schwarzen Haaren, gelb, an den Tarsen schwärzlich ; die Fußklauen und Schienensporne rötlichbraun, die letzteren so lang wie das erste Tarsenglied. Abdomen beim Männchen an der Spitze mit drei schwärzlichbraunen Anhängen, der vordere sehr dick, der mittlere etwas kleiner als der vordere und der hintere dünn, zylin- drisch, an der Basalhälfte gelblich, etwas lang, dicht schwärzlich behaart. Flügel an der breitesten Stelle 13 mm breit, glashell; das Geäder blalgelb bis dunkelbraun, Subkosta und Radius gelblich. Pterostigma weiß, eiförmig, im Hinterflügel kaum von halber Größe des vorderen. Der Radikalsektor des Vorderflügels entspringt schon vor dem Ende des ersten Viertels des Flügels. Die Vena analis des Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 300 H. Okamoto: Die Myrmeleoniden Japans. Vordertlügels mündet fast am Ende des ersten Drittels des Flügels in den Innenrand. Membran purpurn bis rot stark irisierend. Körperlänge 35—35 mm (Z w 2). Vorderflügellänge 36—45 mm (JS u. 2). Hinterflügellänge 36—45 mm (d u. 9). Fundort: Gifu, Nakano bei Tokyo, Takasago, Aomori, Akita und Ins. Okinawa, gesammelt in zahlreichen Exemplaren von den Herren Prof. Dr. S. Matsumura, P. Miyagi und dem Autor. Erklärung der Figuren. Fig. 1. Epacanthaclisis moiwasana (Mats.) n. g. n. sp. 15:1. Fig. 2. Creagris Matsuokae n. sp. 25:1. Fig. 3. Formicaleo nigricans n. sp. 15:1. Fig. 4. Glenuroides communis n.-g. n. sp. 15:1. Fig. 4a. Hinterleibsende des Ö von Glenuroides communis n. 8. n. sp., von der Seite. 20:1. ie. 5. Dendroleon jezoönsis (Mats.) n. sp. 2:1. ig. 5a. Hinterleibsende des Z von Dendroleon jezoönsis n. SP., von der Seite. 20:1. Fig. 6. Formicaleo acuminatus (Mats.) n. sp. 15:1. Fig. 7. Myrmecaelurus parvulus (Mats.) n. sp. 2:1. Bembidion (Philochthus) blandiecolle n. sp. Von Dr. Fritz Netolitzky, Uzernowitz. In der Größe und Färbung mit D. vöceimum übereinstimmend, von diesem aber durch den ganz glatten, chagrinfreien Halsschild verschieden. Sein Rand ist schmäler abgesetzt und überall fast gleich breit, vor den Hinterecken weniger scharf ausgeschweift. Einen cha- grinfreien Halsschild besitzen in der Untergattung nur noch BD. hunulatum, vricolor und ein dem inoptatum nahe verwandtes Tier, das Herr Apfelbeck zu beschreiben beabsichtigt. Zwei Stücke von Asuni (Caeliari), Sardinia, leg. Krausse, in meiner Sammlung. rr 301 Dipteres nouveaux du Nord de T’Afrique. Par le Dr. J. Villeneuve de Rambouillet. Avec 1 figure. I. Argyramoeba Crosi n. sp. Robusta, nigra, flavo-hirta,; abdominis apice normaliter albo- quadrimaculato; alis praesertim basi et amtice flavicantibus, nervis transversis medüs colore nigricante sat late adumbratis. Front et elypeus couverts de poils jJaunes; face posterieure de la tete A revötement generalement plus päle. La pilosite du thorax et du seutellum est egalement d’un jaune assez fonce souvent me- langee de poils noirs plus ou moins nombreux suivant les individus. Les fortes soies du thorax sont noires en avant de l’insertion des alles, jaunes aux angles posterieurs. Chacun des segments abdominaux est denude dans sa portion anterieure qui apparait d’un noirätre un peu brillant; la partie poste- rieure du segment est couverte d’un duvet feutre plus ou moins päle, frange de squamules blanchätres et surmonte de longs poils jaunes serres qui se rassemblent sur les bords de l’abdomen en veritables houppes d’un jaune dore au-dessous desquelles les segments eux- m&mes modifient leur coloration obscure pour se teinter de jaune- rougeätre en harmonie avec leur vestiture. La houppe laterale du 1°" segment, comme il est de reele, a une coloration differente, d’un jaunätre päle. Suivant les cas, on voit des poils noirs se meler aux poils jaunes de la face dorsale de l’abdomen comme il a ete dit prece- demment pour le thorax et le scutellum, comme cela se produit aussi parfois sur le front. Sur un de mes exemplaires, les poils noirs ont la predominance sur tous les segments, et le duvet lui-m&me des 2 derniers segments y forme un revötement noirätre uniforme sur lequel se dessinent admirablement 2 paires de taches blanches divergentes composees de squamules tres serrees. Mes 2 autres individus recueillis aussi d’eclosion ont la vestiture abdominale entierement jaune ou presque; l’un d’eux porte seulement des vestiges des 4 taches api- cales, l’autre, tourne en partie au gras ou mal seche, n’en presente plus de traces. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910) 302 Dr. J. Villeneuve: Les ailes sont cendrees avec une nuance jaunätre plus vive A la base et le long du bord anterieur ; les nervures transversales medianes sont seules ombrees. La bifurcation de la 3° nerv. longitudinale pre- sente sur son bras superieur une longue veinule recurrente qui sur l’un de mes sujets s’incurve pour rejoindre directement la 2° nerv. longitudinale (aile droite) ou est reunie A cette nervure par une nervure transversale supplementaire (aile gauche): cette anomalie constitue une disposition des nervures analogue a celle du genre Spongostylum Macg. Les pattes sont noirätres avec les cuisses couvertes d’une pruino- site cendree plus ou moins Jaunie. Taille 13—15 mm. Uette description est faite d’apres 3 exemplaires portant les dates: „30. VIL. 19095 — ,10..821903% etvenfin, „107 VIE 4903 parasite de Anthophora bieiliata“. Ils m’ont ete donnes par M. le Dr. Cros de Mascara (Algerie) qui a recueilli ces larves au cours de ses recherches biologiques dans la region qu’il habite; son nom merite de rester attache & cette belle espece. Argyramoeba Crosi me parait rentrer dans le sous-genre Psamatamoeba Sack. Il. Argyramoeba algira n. sp. (fig.). Uette espece ne necessite pas une longue description car elle est tout & fait semblable aux gros exemplaires de Argyr. leueogaster Meig. dont elle ne se separe que par le dessin de T’aile. ee La partie noire qui occupe la base des ailes atteint absolument les mömes limites, mais la ligne de separation d’avec la zöne hyaline offre V’aspect d’un ligne sinueuse parfaitement reguliere. IIn’y a plus ici une bande s’avancant isolement sur la petite nervure transversale jusqu’a la cellule discoidale; cette bande est confondue avec le reste de la zöne noire. Entin, des 2 taches noires situees sur la partie transparente des ailes, il n’y en a plus qu’une, celle occupant la bifurcation de la 3° nervure longitudinale ayant disparu totalement. Taille 8—9 mm. Je possede 2 @ bien pareilles, une provenant de Mascara (Aleerie) et capturee par M. le Dr. Cros le 15 juin, l’autre mal- heureusement sans etiquette d’origine. a u Dipteres nouveaux du Nord de l’Afrique. 303 Ill. Stichopogon griseomaculatum n. sp. Nigrum, nitidum; thorace in parte posteriore seutellogue toto dense griseo-pollinosis ; abdominis segmentis 4 et 5 in lateribus vix albo-maculatis ; facie mystaceque in utroque sexu albis. Cette espece est facile ä reconnaitre car le front, le thorax et l’abdomen en dessus sont d’un noir brillant; une epaisse pruinosite d’un gris terne couvre le scutellum et la partie du thorax qui lui fait suite dans un espace de m&me largeur et d’A peu pres m&me longueur. Au bord anterieur des 4° et 5° segments, on voit une trainee diserete de pollinosite blanchätre qui forme, lateralement, une tache triangulaire bien visible seulement chez certains sujets et sui- vant l’ineidence de la lumiere. La face est blanchätre, la moustache tectiforme est blanche ou, chez les ©, legerement roussätre. Les palpes sont nus. La pilosite du front est blanchätre; pas de soies ocellaires. Les soies retrooeulaires et celles du thorax sont noires chez le S, blanches chez les ©: celles des pattes toujours blanches. Le seutellum est borde de poils blancs. Les balanciers, enfin, ont la massue volumineuse et jaunätre. Taille 6 mm environ. J’ai recu cette espece de Monsieur H. Gadeau de Kerville qui en a recueilli un certain nombre d’individus au cours de son voyage en Khroumirie (Tunisie). Malheureusement, la plupart d’entre eux ont sejourne trop longtemps dans les flacons de chasse ou ils ont ete soit frottes soit mouilles. Dans ce cas, la pollinosite grise du scutellum et du thorax n’est plus visible ou a peine, mais on en reconnaitra toujours l’emplacement ä l’aspect mat et depoli de la region qu’elle oceupait. IV. Dysmachus Kervillei n. sp. Veritable Dysmachus par sa eriniere noire qui S’avance jusqu’a l’extremite anterieure de la partie mediane du thorax. Cette espece qui m’avait d’abord paru se rapporter, par la conformation de l’arma- ture genitale mäle, a D. setiger Loew, parait en 6tre bien distincte par l’aspect de ses femurs anterieurs. Ceux-ci, en effet, portent en- dessous, dans les 2 sexes, une epine assez courte, isolee et situee au !/, distal; au contraire, la moitie basale est occupee par une rangee de 5 soies environ tres longues et tenues dont les anterieures sont parfois plus courtes et plus robustes. L’epine anterieure et les longues soies posterieures sont noires, faciles A distinguer parmi la pilosite blanchätre d’alentour. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft XI und X (15. Dezember 1910). 304 Dr. J. Villeneuve; Les branches du forceps, chez le S, sont assez larges, de lon- eueur ordinaire; leur extremite est scindee en 2 parties: de l’angle superieur se detache une courte apophyse plus ou moins tordue sur son axe et terminee par 2 dents mousses qui viennent s’engrener avec celles du cöte oppose; l’angle inferieur se prolonge en une large ecaille triangulaire, aplatie, qui, au repos, s’applique verticale- ment contre celle de l’autre branche. Enfin, si on regarde la face inferieure de l’epipyge, on remarque &A l’extremite de la gouttiere mediane une brosse de poils roux-dores enchevetres. Le bord posterieur du dernier segment. ventral ne presente qu’une frange de longs poils roussätres encadrant une meche de poils noirs. La tariere des © ne presente aucun detail remarquable; tous mes exemplaires ont la piece inferieure largement rougeätre vers son extremite. | Chez Dysmachus Kervillei, V’eminence de la face en occupe les ?/,:; elle est couverte de soies noires sauf en bas et sur le pour- tour de l’ouverture buccale oü les soies blanches existent presque seules. Les soies du thorax et les 5 ou 6 soies qui bordent le scu- tellum sont.en majorite blanchätres. Les segments abdominaux ont une pilosite et des soies de m&me coloration et de m&me disposition que chez D. trigomus Meig. *) L’extremite des ailes se montre seule largement ombree. Les pattes sont entierement noires; quelques rares sujets seule- ment accusent une tendance A se marquer etroitement de rouge au voisinage des genoux. Taille 12—14 min. Espece dediee & M. H. Gadeau de Kerville qui m’a otiert tous les individus rapportes par lui de Khroumirie. M.de Gaulle en a pris-aussi 2 @ A Tunis en avril. Notes synonymiques. Par le Dr. J. Villeneuve & Rambouillet. 1. Tihereva poeeiloptera Lw. = T. spiloptera Wiedm. (deserip- tion et fieure). 2. Je possede un exemplaire de Heligmoneura illustris Schin. provenant de Syrie et, en le comparant avec un individu capture en *), La criniere du thorax est aussi de möme aspect que celle de D. tri- gonus. Notes synonymiques. 305 Andalousie et etiquete A. ochriventris Lw. dans ma collection, je n’ai pu decouvrir aucune difference essentielle. Je pense done que ces 2 especes sont synonymes. 3. L’espece que M. Becker a signalee d’Algerie-Tunisie comme etant Heligmoneura Goliath Schin. n’est pas autre chose que H. brum- nipes F. — castanipes Macq. et Lucas. U’est une espece extröme- ment commune dans le Nord de l’Afrique; il reste A savoir si les sujets africains sont bien semblables a ceux de Syrie. Cela ne fait pas de doute lorsqu’on compare les descriptions. 4. Exorista arvicola, dans la collection Meigen ä Paris, com- prend un Z et une ©. Or, Meigenn’a decrit que la © et celle-ci est une @ de Exorista aemula Meig. (sec. typ.). Le Ö appartient & une autre espece tres semblable a Exorista triseta Pand. mais s’en distinguant par 4 de., d’oü le nom que je lui donne: Exorista quadriseta 1. litt. — Chose remarquable, il y a encore 2 exemplaires de cette nouvelle espece dans la collection Meigen, mais ils sont ranges aussi dans 2 especes distinctes dont ils ne realisent d’ailleurs pas la description. En effet, un autre JS est joint a un Z de Tachina larvarım L. sous lenom de 7. fasciata ; une Q, enfin, porte l’etiquette: „Exorista proxima*. Je donnerai prochainement la description de cette espece que jai vue aussi dans les collections de M. M. Kowarz et Stein. 5. Winthemyia nigrithorax Egg. = W. variegata Meig. + flo- ricola Meig. d’apres 2 9 types du Museum de Paris, lesquelles portent de fortes macrochetes discales a l’abdomen. 6. Winthemyia eilitibia Rond. = W. venusta Meig. (2 type). Je ne connaissais jusqu’a present que le Ö' de cette belle espece d’ailleurs tres repandue. Pandelle avait reconnu cette identite, mais, dans sa collection, W. vemusta comprend un melange de W. ei- litibia Rond. et de W. speciosa Ege. 7. Tachina lepida Meig. type est une @ de Lydella stabulans Meig. Les avis ont ete differents au sujet de l’interpretation de ce type, mais le doute ne saurait subsister si l’on tient compte de la conformation du chete antennaire. Ce caractere ne peut le faire confondre avec Leptotachina gratiosa BB. 8. Merodon ruficornis Meig. type = M. mucronatus Rond. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 306 Eine neue Varietät von Pentodon punetatus Vill. Von Guido Depoli, Fiume. In den Reitterschen Bestimmungstabellen der europäischen Lamellicornier (II. Heft, pag. 18) wird unter den übrigen Merkmalen für Pentodon punctatus Vill. aufgeführt, daß die „Vorderschienen zwischen dem zweiten und dritten inneren Zahne mit deutlichem Zähnchen“ versehen sind; in der Fauna germanica desselben Autors (U. Bd., pag. 340) wird dies wiederholt. Zwischen den in der nächsten Umgebung der Stadt Fiume ge- sammelten P. pumnctatus fand ich nun ein Exemplar, welchem dieses Zähnchen fehlte; bei näherer Untersuchung konnte ich noch andere Abweichungen, durch welche ich diese Form von den übrigen Stücken meiner Sammlung, welche der typischen Beschreibung entsprachen, gut auseinanderhalten konnte, feststellen. Ich hätte aber, bei der allen Scarabaeiden eigenen großen Neigung zur Variation, diesen Fall nur als individuelle Abweichung betrachtet, wenn ein mir aus Sizilien (von Prof. Coniglio-Fanales in Caltagirone) zugekommenes Exem- plar nicht dieselben Eigenschaften aufgewiesen hätte. So halte ich es aber für angezeigt, diese Form als Varietät mit einem Namen zu belegen und sie folgendermaßen zu beschreiben. Pentodon punetatus Vill. nov. var. simplex. Vorderschienen zwischen dem zweiten und dritten inneren Zahne scharf eingekerbt, ohne Spur eines Zähnchens. Der Sporn auf der Innenseite steht dieser Einkerbung gegenüber. Borstenkranz der Hinter- schienen aus kurzen, in unregelmäßigen Abständen aufragenden, gleich- langen Borsten bestehend; nur die den Enddornen am nächsten stehen- den sind etwas länger. Hinterschenkel auf der Unterseite, ein Drittel seiner Länge von der Basis entfernt, mit einem seichten, schrägen Eindruck. Halsschild mit einer punktfreien Mittellinie, welche breiter und kürzer (sie reicht von hinten bis zur Hälfte des Halsschildes) als bei der Stammform ist; auf den Seiten gegen vorn mit je einer kleinen, nicht gut begrenzten, ebenfalls punktfreien Fläche. Unterseite heller braun gefärbt als die Stammform. _ Nach der großen Entfernung der zwei mir bekannten Standorte zu urteilen, handelt es sich nicht um eine Lokalform und dürfte var. simplex mit der Stammform zusammen, wie es eben in Fiume der Fall ist, vorkommen. Sie wurde bis jetzt wahrscheinlich übersehen, was um so erklärlicher ist, als P. punctatus Vill. sein Verbreitungs- gebiet mit keiner nahe verwandten Form gemein hat und so auch ohne eingehendere Untersuchung sofort erkannt werden kann. 307 Über die Nomenklatur der Acalyptratengattungen nach Th. Beckers Katalog der paläarktischen Dipteren, Bd. 4. Von Friedrich Hendel. Durch eine mir von Herrn D. W. Coquillett soeben freund- lichst mitgeteilte Studie „The Type-species of the North- Amer. Genera of. Diptera,“ Proc. U. S. Nat. Mus. v. 37, pag. 499 -—647, 1910, sehe ich mich veranlaßt, die Gattungsbenennungen der paläarktischen Museidae Acalypteratae, wie sie Th. Becker im 4. Bde. des Dipterenkataloges veröffentlicht hat, zu revidieren und das Resultat dieser Durchsicht hier zu publizieren. Ich habe mich hiebei aus Gründen der leichteren Orientierung an die Reihenfolge des Kataloges gehalten und CGoquilletts An- sicht, wo sie seine ureigene ist, immer angeführt. Die übrigen Bemerkungen haben als meine zu gelten. Die Fälle, in welchen ich mit Coquillett nicht überein- stimme, möchte ich, soweit sie nicht später erwähnt werden, voraus- schicken. Madiza Fall. 1810. Von den drei Arten wurden zwei durch Siphonella Macqu. 1835 absorbiert, so daß der Fallensche Name für M. glabra zu gelten hat. Parallelomma Becker ist kein Synonym zu Mosina R. D., da letztere entschieden mehr zu Cordylura Fall. gehört. Nach Osten-Sacken stammt Tetanocera von Dumeril., Mag. Eneyel. v. IV., pag. 433 (1798). Ich kenne diese Arbeit nicht. In der Zool. analyt. 1806 wird Musca reticulata F. angegeben, die (Gattung aber Tetanocerus genannt; desgleichen in den Consid. gener. sur la classe des Ins., 1823, pag. 230. 312. Die auf Tafel 49, F. 3 als Tet. reticulata F. abgebildete Fliege ist aber Coremacera marginata F.! Welches ist also die Type? Latreille (1805) zitiert auch retieulata F. Wollte man nach Coquillett Latreille folgen, so müßte unsere Gattung Pherbina R. D. nun Tetanocera Dum. heilen. Welchen Namen würden dann die bis- herigen Tetanocera-Arten erhalten? Vielleicht Mycetomyza Fall. 1810. Type M. elata F. Die Sache bleibt unklar. Physiphora Fall. ist präokkupiert, daher bleibt COhrysomyza Fall. Ulidia Meig. ist hiezu kein Synonym. Nun die Bemerkungen zum Katalog selbst. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 308 Friedrich Hendel: Subfam. Cordylurinae. Wollte man den ältesten Namen wählen, so müßte man Scopeumatinae gebrauchen. Der Name Scatomyzidae st nicht zu- lässig. 1. Cordylura Fallen 1810. Coquillett behält die von Fallen ursprünglich gewählte Schreibweise Cordilura bei. Da der Name aber von xopööAn —= Keule abgeleitet ist, mul man wohl die von Fallen 1819 selbst gemachte Korrektur annehmen. 2. Megophthalmum Becker, statt Megaphthalmum. 3. Scopeuma Meigen 1800, statt Scatophaga Meig. 1803. 4. Norellisoma nom. nov, für Norellia auct. nec ‘Rob. Desv. Der Name Norellia muß der einzig Robineau bekannten Art spinipes Meigen — (pseudo-narcissi) bleiben und kann nicht auf die anderen Arten bezogen werden. Achantholena Rond. ist ein Synonym zu Norellia R. D. 5. Okeniella Hendel für Okenia Zett. 6. Trichopalpus Rond. 1856 statt Tricopalpus. Coquillett hat unnötigerweise im Journ. N. Y. ent. Soc. v. 6, pag. 163, den neuen Namen Chaetosa vorgeschlagen, da er den Rondanischen Namen durch Trichopalpus Philippi 1865 für präokkupiert hielt. 7. Wenn Delina tibialis Rob. Desv. wirklich eine Olidogastra- Art in unserem heutigen Sinne ist, so müßte der Macquartsche Name weichen. 8. Volusia Rob. Desv. ist ein Synonym zu unserer Gattung Tanypeza. Subfam. Coelopinae. 9. Malacomyza Hal. Ann. Nat. Hist. v. 2, pag. 186 (1839) statt Phycodroma Stenh. 1855. Halidays spätere Emendierung in Malacomyia halte ich für unnötig und unstatthaft. 10. Heteromyza Fall. für Oedoparew Loew. Coquillett hat hierin Recht. Fallen stellt nur zwei Arten in seine Gattung. Für eine, oculata Fall., errichtete Rob. Desvoidy 1830 die Gattung Thelida, weshalb Heteromyza für die zweite Art, buccata Fallen, bleiben muß. 11. Von Coelopa Meigen ist die Gattung Fucomyia Hal. zu trennen. Über die Nomenklatur der Acalyptratengattungen etc. 309 Subfam. Oypselinae. 12. Cypsela Meig. 1800 für Dorborus Meig. 1803. Weil Curtis 1835 Musca subsultans F. als Gattungstypus von .Dorborus annahm, gibt Coquillett unserer Gattung den Namen Copromyza Fallen 1810, während er Sphaerocera Latr. 1805 als Synonym von Borborus auffaßt. Da aber die Musca subsultans von Latreille schon 1805 zum Typus seiner Gattung angenommen wurde, kann sie 1833 von Curtis nicht zur typischen Art für Dorborus gemacht werden und so bleibt der Name Uypsela (Borborus) für die anderen Arten. 13. Heteroptera Macquart 1835 gehört als Synonym zu Limo- sina und nicht zu Sphaerocera. Typus ist borborus acutangulus Zett. (= pusillus Meig. nec. Fallen). 14. Wenn Leptocera nigra Olivier (1813) wirklich eine Zimo- sina-Art ist, so hat Leptocera die Priorität für Limosina (1835). Subfam. Dryomyzinae. 15. Neuroctena Rondani 1868 ist von Dryomyza Fall. zu trennen. 16. Helcomyza ustulata Curtis (1825) hat vor Actora aestuum Meigen (1826) die Priorität. Subfam. Clusiinae. 17. Clusiodes Coquillett Proc. Ent. Soc. Wash., v. 6, pag. 93 (1904) statt Heteroneura Fall. 1828, präokkupiert durch Heteroneura Fall. 1810, ein Synonym zu Callomyia Meig. 1804. Subfam. Helomyzinae. 18. Swillia Rob. Desv. (1830) für Helomyza auct. Der Name Helomyza Fallen 1810 hat den Arten zu verbleiben, die wir bisher als Leria-Arten (Rob. Desv. 1830) oder als Blepharoptera-Arten (Macqu. 1835) bezeichneten, da von Fallen 1810 nur die Mausca serrata Linne genannt wird. Coquillett nimmt Fallens ursprüng- liche Schreibweise Heleomyza an, was doch wegen &os = Sumpf nicht angeht. 19. Helomyza Fall. 1310 für Dlepharoptera Macquart 1835. 20. Heteromyiella nom. nov. für die Heteromyza-Arten der Autoren, von denen Fallen keine einzige kannte, 21. Eurygnathomyia Czerny 1904 für Heterom. opomyzina Zett. Ich fing ein Q@ dieser seit Zetterstedt unbekannt geblie- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 310 Friedrich Hendel: benen Fliege im Mai bei Grünbach am Schneeberg. Üzerny stellte sie mit Recht in die Nähe von Helcomyza Curtis. 22. Lentiphora Rob. Desv. 1830 für Tephrochlamys Loew 1859 und Actenoptera Gzerny 1904 für Gymmomyza Strobl, nee Fallen, die gleich Mosillus Latr. Subfam. Sciomyzinae. 23. Sciomyza Fall. 1820 für Bbischofia Hendel, da Robineau Desvoidy schon 1830 mit Melina (riparia — dubia Fallen) die Sciomyza-Arten unserer bisherigen Auffassung ausgeschieden hat. Die Gattung Ditaenia Hendel ist nur als Subgenus von Melina R. D. aufrecht zu erhalten. Subfam. Ortalinae. 24. a) Otites Latreille 1805 für Ortalis auet. Latreilles Typus ist seine elegans, ein Synonym zu Musca formosa Panzer. Der Name Ortalis Fallen 1810 hat für die Meckelia- oder Anacampta- Arten zu gelten. Typus Musca wrticae Linn. Fallen führt 1810 noch Musca vibrans L. auf, die aber schon 1817 von Kirby zur typischen Art der Ulidöinen-Gattung Seoptera Kirb. gemacht wurde. Coquillett ist daher im Unrecht, wenn er Seoptera Kirby nun Ortalis Fall. nennt, nur deshalb, weil Westwood 1840 Mausca vibrans als Typus von Ortalis angab. 24. b) Homalocephala Zetterstedt 1838 (mec 1840) statt Psae- roptera Wahlberg 1839. Kongl. Vet. Akad. Handl. for 1838, pag. 18, nach Coquillett. Gruppe Myrmecomyiinae. 25. Da Cephalia Meig. 1726 durch Cephaleia Panzer 1805 präokkupiert ist, tritt der Name Myrmecomyia Rob. Desv. hiefür ein. Die nordamerikanische Gattung Myrmecomyia Rob. Desv. sens. Loew nenne ich Myrmecothea nom. nov. Gruppe Platystominae. 26. Platystoma Klein, Mollusc. 1753 kann, als vor der Edit. X. von Linnes Syst. Nat. 1758 erschienen, den Meigenschen Namen nicht präokkupieren, weshalb es nicht angeht, die Gruppe Mega- glossinae zu nennen, wie es in jüngster Zeit geschah. Über die Nomenklatur der Acalyptratengattungen etc. 311 Gruppe Ulidiinae. 26. Seoptera Kirby 1817 statt Myodina, Rob. Desv. 1830. 27. Die Gattung Empyelocera Loew ist mit Timia Wied. zu vereinigen. 28. Coniceps carbonarius Loew hat Acrometopia carbonaria zu heißen und ist zu den Ochthiphilinen zu stellen. Subfam. Tephritinae. Nach dem ältesten Namen bezeichnet, hieße sie Trypaneinae.') 29. Ich schließe mich hier Coquilletts Vorgang teilweise an, den ich sonst für vollkommen korrekt halte. Latreille erwähnt bei seiner Gattung Tephritis (1805) nur Musca solstitialis Linn., weshalb unsere Urophora-Arten den Genus- namen Tephritis zu tragen haben. Die von Meigen 1803 bei T’rypeta —= Euribia 1300 aufgezählten Arten sind: M. arnicae, cerasi, wrticae und artemisiae. Von diesen schieden aus: 1810 urticae als Ortalis Fallen, 1830 artemisiae (ono- pordi) als Foorellia R. D. = Phorellia Rond. — die Spilographa- Arten Loews müssen diesen Namen erhalten —, 1862 cerasi als Rrhagoletis Loew, bleibt also automatisch für arnicae der Name Euribia (Trypeta) Meigen, für jene Gattung, die die Autoren mit Tephritis Latr. bisher bezeichneten. Für unsere T'rypeta-Arten hat der älteste Gattungsname, das ist Terellia Rob. Desv., einzutreten, ein Name, der ja in diesem Sinne schon von Macquart und Walker gebraucht wurde. Warum Coquillett unseren Tephritis-Arten den Namen Spathulina Rnd. und den Spilographa-Arten den Namen Kuribia (Trypeta) beilegt, sehe ich nicht ein. 30. Ich glaube auch wohl, daß Noeeta Rob. Desv. 1830 die- selbe Gattung wie Carphotricha Loew 1862 vorstellt. 31. Ein älterer Name als Urellia Rob. Desv. ist nach Bezzi Trypanea Schrank 179. Subfam. Sepsinae. 32. Pandora Halid. für Saltella R. D. Saltella R. D. ist für mich eine unbekannte Gattung. 33. Megamerina Rnd. für Lissa Me., präokkupiert durch Lissa Leach., Crust. 1815. !) Urophora tenuwis Hendel 1910, nec Becker 1907, ändere ich in U, tenwior ab. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 312 Friedrich Hendel: Subfam. Tylinae. 34. Trepidaria Meig. 1810 für Calobata Mg. 1803. 35. Tylos Meig. 1810 für Micropeza Mg. 1803. Der Satz „la tete prolongee en cöne“ macht mir doch die Synonymie mit Micr. corrigiolata F. sicher 6. (töAos, die Schwiele.) Subfam. Chloropinae. Über diese Gattungen liegt unsBeckers neueste Monographie vor. 36. Camarota Meig. statt Oseinis Latr. 1805. Osecinis Latr. ist doch ein offenbares Synonym zu Chlorops Meig. 1803 und darf daher nicht für andere Gattungen verwendet werden. Da müßten gar viele neue (Grattungsnamen fallen, wenn man alle alten Syno- nyme wieder ins Leben riefe. Man kann nicht sagen, die von Latreille auch genannte Musca lineata F. kommt als Typus nicht in Betracht. Meigen hat die Art ja durch seine Gattung nicht später ausgeschieden, so dal curvinervis übrig blieb, sondern C’hlorops ein Jahr früher auf- gestellt. Oscinis Latr. ist keine andere Gattung als C'hlorops Meg. 37. Dagegen ist Beckers Vorgang ganz korrekt, wenn er das Genus Oscinis auct. neu benennt: Oscinella Beck. Es existieren zwar, wie auch Coquillett anführt, mehrere Namen von Lioy; ich glaube aber mit Recht zu handeln, wenn ich die Arbeiten dieses Autors igenoriere. Goquillett hat das Machwerk Lioys leider zu ernst genommen; ich mag ihm hierin nicht folgen ! 38. Die Beschreibung von Titania Meig. 1800 stimmt wegen der angegebenen Bedeckung der Fühlerborste nicht mit Chlorops Mg. 1803. Alle Arten haben nackte Arista! Chlorops Meig. ist daher beizubehalten. 39. Ich halte Rondanis Gattung Siphuneulina 1856 für ge- nügend charakterisiert, um sie anzunehmen. Microneurum Becker ist hiezu ein Synonym. | Subfam. Ephydrinae. 40. Mosillus Latr. 1805 statt G@ymmopa Fall. 1820. 41. Psilopa Fall. 1823 statt Ziphygrobia Schin. 1862. 42. Discocerina Macqu. 1835 statt Clasiopa Stenh. 1844. 45. Hydrina R. D. 1830 statt Hyadina Halid. 1839. 44. Napaea R. D. 1830 statt Parydra Stenh. 1844. Subfam. Drosophilinae. 45. Amiota Loew, Mai 1862 statt Phortica Schin., Dez. 1862. Coqu. 46. Astia Me. statt Asteia. Über die Nomenklatur der Acalyptratengattungen etc. 313 Subfam. Geomyzinae. 47. Geomyza Fallen 1810 hat als angeführte Art nur M. com- binata 1. Daher hat Balioptera Lw. den Namen Geomyza zu führen. Geomyza Lw. erhält dann naturgemäß den Namen Diastata Me. und für das Genus Diastata Lw. ist ein neuer Namen nötig, Calop- terella Coquillett 1910. Ich stimme hierin Coquillett bei. Subfam. Chamaemyiinae. 48. Chamaemyia Meig. 1303 statt Ochthiphila Fall. 1823. Subfam. Milichiinae. 49. Milichiella Gigl. Tos für Stenoporomyia Hendel; nach Becker. Die Synonymie mit Ophthalmomyia Willist. konstatierte ich selbst früher. 50. Cerodonta Rnd. 1861 für Ceratomyza Schin. 1862. Bembidion (Pseudolimnaeum) Zolotarewi n. sp. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Schwarz, oben metallisch erün, glänzend, die Basis der Fühler und die Beine gelb, die Schenkel an der Basis angedunkelt, die Taster braun, Mandibeln rostrot. Kopf samt den Augen nur sehr wenig schmäler als der Halsschild, in den starken Stirnfurchen einzeln punktiert. Halsschild so lang als breit, stark herzförmig, schmäler als die Flügeldecken. die Mittelfurche die Basis nicht erreichend, Basalgruben tief, etwas schräg und in die Hinterwinkel mündend, am Grunde einzeln punktiert, das Hintereckenfältchen deutlich, aber wenig lang, die Hinterecken nicht erreichend, Basis fast glatt. Flügeldecken länglich eiförmig, ziemlich gewölbt, mit vollständigen Punktstreifen, die dorsalen furchenartig vertieft, alle die Spitze erreichend, die Zwischenräume leicht gewölbt, der dritte mit drei kleinen Punkt- grübchen, Schultern verrundet. Long. 5 mm. Kleinste Art der Untergattung Psendolimnaeum und durch die wenig langen, an den Seiten gerundeten, eiförmigen Flügeldecken von allen sich entfernend. Herr Alex. Zolotarew (Moskau) fand zwei Stücke auf dem Atschischho in Circassien am Schneerande in 4000’ Höhe. Ich besal) ein unausgefärbtes Stück aus demselben Lande, von Utsch-Dere. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX. Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). Eine für Österreich neue Orthopterenform. (Aerydium bipunctatum L. var. explicatum m.) Von R. Ebner, Wien. Vor einiger Zeit hat Karny die Formen- und Farbenvarietäten unserer Acrydium ')-Arten zusammengestellt (Karny H., Revision der Acrydier von Österreich-Ungarn. Wien. Ent. Zeitg., XXVI, 1907, pag. 271— 278). Seine Arbeit wurde durch zwei Abhandlungen von Haij ergänzt, der unsere Kenntnisse über die nordeuropäischen Arten bedeutend vermehrte (Haij B., Über Tetrix Kraussi Sauley. Wien. Ent. Zeitg., XXVD, 1908, pag. 163—165 und Om de svenska for- merna af släktet Tetrix Latr. Ent. Tidskr., XXX, 1910, pag. 181 bis 191). Es zeigt sich, daß die Länge des Pronotumfortsatzes und der Flügel sehr schwankt, so daß wir bei den meisten Arten je nach der Länge dieser Körperteile zwei und mehr Formen unterscheiden können. Dies ist der Fall bei Aerydium depressum, Kiefferi, Kraussi, subulatum und fuliginosum, sowie bei Paratettix meridionalis. Von Aeryd. Türki war es schon lange bekannt, daß Pronotum und Flügel bezüglich ihrer Länge stark variieren, wie man aus den Abbildungen bei Türk entnehmen kann (Türk R., Über die in Europa vor- kommenden Tettix-Arten. Wien. Ent. Monatsschr., VI, 1862, pag. 205 bis 212, Taf. II., Fig. 2). Die langflügelige Form dieser Art wurde von Azam auch in Frankreich aufgefunden und als var. Sauleyi be- zeichnet („Ditfert a forma typica pronoto et alis longioribus.“ Bull. Soc. Ent. de France, LXII, 1893, pag. CCCXVD. Über Aeryd. bi- punctatum L. fand ich bei J. Azam eine Notiz, nach der auch dieses Tier in Frankreich in makropteren Exemplaren vorkommt: „La variete macroptere a ete trouvee pres de Döle, Jura (M. de Cairon) et en Provence (Azam)“, (Catalogue syn. et syst. d. Orthopteres de France, Miscellanea entomologica, Rev. ent. internat., IX, 1901, pag. 78). Da mir aber sonst keine sicheren Angaben über diese Form bekannt sind, so gebe ich hier die Beschreibung einiger Exemplare, die mir aus Österreich vorliegen. Acrydium bipunctatum L. var. explicatum m. — Pronotum- fortsatz und Flügel überragen die Hinterschenkel und das Abdomen. !) Der Name Aerydium Geoffr. (1762) und Fabr. (1775) hat vor Tetrix Latr. (1804) und Tetrix Charp. (1841) die Priorität, worauf Kirkaldy (Ento- mologist, XXXIV, 1901), Krauss (Zool. Anz., XXV, 1902) und Kirby (Syn- Cat. III, 1910) hinweisen. Maurice Pic: Zwei neue Coleopteren von den Aroe-Inseln. 315 Farbe braungrau bis schwarz, die seitlichen Flecken am Pronotum fast immer gut ausgebildet. Dieses selbst ist stark gekielt, seine Spitze verläuft entweder gerade oder ist schwach nach aufwärts ge- bogen. Flügel ebenso lang wie der Fortsatz des Halsschildes oder etwas länger, an der Spitze dunkel. Länge des Pronotums 11—12 nm. Ich kenne Exemplare von folgenden Fundorten: Rohrwald bei Spillern (Nieder-Österreich), 29. Mai 1910, 1 9, e. m.; Reka- winkel (Nieder-Österreich, 31. Mai 1908, 1 ©, ce. m. (bei diesem Stück sind die Flügel an der Spitze defekt und daher etwas kürzer als der Fortsatz des Halsschildes) ; Ober St. Veit (Nieder-Österreich), 2 © 2, Koll. Brunner v. W. im naturhist. Hofmuseum in Wien; Bürgergraben bei Atlenz (Steiermark), 19. Juli 1906, 1 9, coll. Karny; Feistringgraben bei Aflenz, 3. August 1906, 1 9, eoll. Karny. Die neu beschriebene Form unterscheidet sich von der Haupt- form durch die Länge des Pronotums und der Flügel, von Aeryd. Kraussi und Kiefferi durch die schlankeren Fühlerglieder und die Form der Hintertarsen, endlich von Aeryd. subulatum hauptsächlich durch den hohen Kiel des Pronotums. Vielleicht geben diese Zeilen eine Anregung, die Formvarietäten unserer einheimischen Aerydium-Arten zu beachten und namentlich die bisher erst aus Frankreich und Skandinavien bekannte Art Aery- dium Kiefferi Sauley bei uns zu suchen. Zwei neue Coleopteren von den Aroe-Inseln. Von Maurice Pie in Digoin. Discodon Mertoni n. sp. (Cantharidae). Paulo latus, subparallelus, nitidus, griseo-pubescens, niger, thorace scutelloque testaceis, antennis femoribusque nigris, tibüs plus minusve testaceis, abdomine nigro, apice pro parte pallido. Capite lato et brevi, nigro, labro et mandibulis rufescentibus, oculis validis, griseis; antennis nigris, depressis, apice attenuatis, articulo secundo brevi, 3. et sequentibus elongatis; thorace testaceo, brevi, transverso, lateraliter sinuato, antice posticeque reflexo; scutello testaceo :; elytris nigris, subrugulosis; pedibus gracilibus, nigris, tibüs plus minusve testaceis. Long. 6 mm. Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 316 Maurice Pic: Zwei neue Coleopteren von den Aroe-Inseln. Insula Aroe: Terangan: Popjetoer (Dr. H. Merton). Scheint neben Discodon triste Gorham gestellt werden zu müssen, von welcher Art sich das Tier durch den einfachen queren Halsschild sowie durch das gelbe Schildehen unterscheidet. — (M. Pie.) Anthieomorphus Mertoni n. sp. (Anthicidae). Satis elongatus, mitidus, griseo-pubescens, rubro-testaceus, elytris nigris, oculis antennisque, articeulis 2 primis exceptis rufis, nigris. Capite rubro-testaceo, postice attenuato et arcuato, oculis nigris, magnis; antennis satis validis, articulo secundo brevi et testaceo, articulo 3 sequentibusque elongatis et migris; thorace rubro-testaceo, elongato, lateraliter et postice mediocre strangulato, ad basin sulco areuato minuto; elytris nigris, subparallelis, minute punctatis, pedi- bus satis elongatis, rufo-testaceis. Long. 45 mm. Insula Kobror: Seltoetti. 4. Mai 1908 (Dr. H. Merton). Ich stelle dieses Stück vorläufig in die Gattung Anthicomorphus, bis ich zahlreichere Stücke besser studieren kann. Es freut mich, das einzige Stück dieser schönen und interessanten Art Herrn Dr. Merton, der es fand, widmen zu können. Die neue Art wird sich außer ge- wissen besonderen Formmerkmalen, wie z. B. die verschiedene Hals- schildform, sehr leicht durch ihre besondere Färbung von den anderen bekannten Arten dieser Gattung unterscheiden lassen. — (M. Pie.) Anmerkung. Dr. Hugo Merton unternahm 1905 eine Expedition nach den Aroe- und Kei-Inseln, westlich von Neu- Guinea. Die Resultate werden im Zusammenhang in den Abhand- lungen der Senckenberg. Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a. Main veröffentlicht werden; da der betreffende Band aber erst in einiger Zeit erscheinen wird, so gebe ich jetzt schon diese zwei Be- schreibungen. Die Coleoptera werden von mir bearbeitet und sind im Manuskript an Dr. Merton schon abgeliefert. Beide Originale befinden sich in je einem Exemplar in der Sammlung des Sencken- berg. Museums in Frankfurt a. Main. (Prof. Dr. von Heyden.) 317 Über R. Jeannels neues System der Grotten- Silphiden. Von Edm. Reitter in Paskau (Mähren). Dr. R. Jeannel liefert uns in Archives de Zoologie experi- mentale et generale, 5° Serie, Tome V, pag. 1—48, Paris, 20. Mars 1910, einen Essai d’une nouvelle classification des Silphides caverni- coles, welcher alle Autoren, welche sich bisher mit den blinden Sil- phiden eingehender befaßt haben, sehr überraschen mußte. Die un- wesentlichen Abweichungen im Baue des Forzeps benützt Jeannel hauptsächlich zu seiner Klassifikation der blinden Silphiden und das Resultat ergibt eine Ungeheuerlichkeit, über die eingehend zu sprechen nicht lohnt. Es sei nur erwähnt, daß die große, schwierige, aber homogene Gattung Bathyscia, welche die kleinen Formen der blinden Silphiden umfaßt, nach der Form des Penis in zahlreiche kleine Gattungen zersplittert wird und diese zwischen alle anderen unähn- lichen Silphidengattungen eingestreut werden wie Salz aufs Butterbrot. Fattungen, die nur auf Verschiedenheiten in der Form des Forzeps aufgestellt wurden und am Hautskelette des Körpers keine Merkmale aufweisen, an denen sie erkannt werden könnten, dürfen als solche nicht anerkannt werden und deshalb ist die Mehrzahl der Jeannelschen Genera zurückzuweisen. Man hat schon lange erkannt, daß die Forzepsbildung oft entscheidend sein kann für die Gültigkeit sichsehr ähnlicher Arten, aber gerade darum ist sie nicht taug- lich, darauf Gattungen zu gründen. Übrigens wurde in neuerer Zeit schon nachgewiesen, daß auch dieses Organ einer Variabilität unter- worfen sein kann. Die Jeannelsche Klassifikation der blinden Sil- phiden liefert den sichersten Nachweis, daß die Bildung des Forzeps, welcher hier übrigens auf einen ziemlich gleichmäßigen Typus zurück- geführt werden kann, zur Aufstellung von Gattungen ungeeignet ist. Aber auch die Gruppeneinteilung ist verfehlt, weil sie ohne zwingenden Grund auf ein sexuelles Merkmal der (S basiert, welches die @ nicht mit umspannt und eine unnatürliche Reihenfolge ergibt. Dadurch werden die heterogensten Formen aneinander gefügt, deren Mangel einer Verwandtschaft in die Augen springt, und die Weibchen bleiben unbestimmbar. Soll das ein Vorzug der neuen Klassifikation sein? An guten Merkmalen für Gattungsgruppen, welche beide Ge- Wiener Entomologische Zeitung, XXIX, Jahrg., Heft IX und X (15. Dezember 1910). 318 Edm. Reitter: Über R. Jeannels neues System der Grotten-Silphiden. schlechter berücksichtigen, fehlt es bei den blinden Silphiden, wie aus unseren älteren Arbeiten über diesen Gegenstand hervorgeht, nicht, man darf nur nicht aus .bathyscia einige Dutzend Gattungen schneiden wollen, weil sie dort nicht vorhanden sind. Endlich habe ich auch einige Unrichtigkeiten bei der Deutung der Arten vorgefunden. Bathyseia (Speonesiotes) narentina Mill. (prwinosa Schauf.) hat Jeannel falsch gedeutet. Die Millerschen Typen, welche ich im Wiener Hofmuseum nachprüfen konnte, sind genau die Art, welche ich bisher dafür gehalten habe und die Miller und Erber, der sie entdeckte, in die älteren Sammlungen reichlich verbreitet hatten. Sie entspricht der Originalbeschreibung und hat nicht ver- breiterte Hinterschienen wie euryenemis Reitt. Mit narentina ist die pag. 38 beschriebene Subspezies hirsuta Jeannel identisch. BD. euryenemis ist eine davon verschiedene Art, welche sich durch dichtere und stärkere Punktur, besonders an den Seiten des Halsschildes, dichtere und feinere Behaarung und durch die Sexual- charaktere des