•» _ D 1-0 WHOI D ^ ^^ CD m =^^= □ a WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND MIT 30 TAFELN UND 1 ABBILDUNG IM TEXT JENA VERLAG VON GUSTAV FISCHER 1Q04 JJLIL. Uebersetzungsrecht vorbehalten Inhalt des siebenten Bandes. Seite Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898-1899. Von Prof. V. Marxens und Dr. Thiele. Mit Taf. I— IX und i Abbildung im Text i Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition, Von Dr. W. Michaelsen. Mit Taf. X— XIII [I-IV] 181 Steinkorallen. Von Dr. Emil von Marenzeller. Mit Taf. XIV -XVIII [I— V] 261 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. Von Franz Ulrich. Mit Taf. XIX -XXII [I— IV] 319 Uebersicht der auf der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel. Von Ant. Reichenow. Mit Taf. XXIII u. XXI\' [I u. II] 343 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. Von Bruno Jurich. Mit Taf. XXV— XXX [I— VI] 359 37^51 Die besehalten Gastropoden der deutsehen Tiefsee- Expedition 1898-1899. Von Prof. V. Martens und Dr. Thiele. A. Systematisch -geographischer Teil. Von Prof. V. Martens. Mit Tafel I— V und i Abbildung im Text. -^. -~^n^ Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. VIT. I. Aus dem Nordmeer. Station 3 — lo. Prosobranchia. Rhachiglossa. BucGinidae. Sipho gracilis (da Costa). Bucci7ium gracile DA Costa, British conchology 1778, p. 124. Fimts corneiis Macgillivray, MoUuscous animals of Scotland, 1844, p. 169. Firnis islandicm var. Forbes and Hanley, Hist. brit. nioll., III, p. 415, V, PI. CHI, Fig. 3. Ftaus gracilis Jeffreys, Brit. conchology, IV, p. 335, V, PI. LXXXVI, Fig. 2. Station 7, nördlich vom Thomson-Rücken, 60^ 37' N. Br., 5° 42' W. L., in 588 m Tiefe, ein Fragment. Neptunea (Jiimala) Turtoni (Bean). Ftisns Turtoni Forbes and Hanley, Hist. brit. moll., III, p. 431, IV, PI. CV, Fig. 3, 4, PI. CVI, Fig. 3. „ „ Jeffreys Brit. conchology, IV, p. 331, V, PI. LXXXV, Fig. 4. Jumala Turtoni Friele, Norske Nordhavs Exp. Zool. I, p. 6, PI. IV, Fig. 4—7 (Radula). Ebenda, lebend mit Deckel. Bucciiium ujidatum L. Buccimim undatum O. Fr. Müller, Zoologia danica II Tab. L. Macgillivray, MoUuscous animals of Scotland, p. 162; Forbes and Hanley, Hist. brit. moll., III, p. 401, IV, PI. CIX, Fig. 3; Jeffreys Brit. conchology, IV, p. 285, V, PI. LXXXII, Fig. 2. Station 3, auf der Höhe von Aberdeen, 61'^ 3g' N. Br., 3'' 10' W. L., in 79 m Tiefe, ein junges Exemplar. Fasciolariidae. Fusus (Troschelia) Berniciensis (King). (Taf. II, Fig. 12.) Fiisics beruicicnsis W. KiNG, Ann. Mag. nat. Hist, (i) XVIII, 1842, p. 246; Forbes and Hanley, Hist. brit. moll. III, p. 421, IV, PI. CV, Fig. I, 2, PI. CVI, Fig. i; Jeffreys Brit. conchology, III, p. 541, V, PI. LXXXVII, Fig. I. 3 . V. Martens, Troschelia bcrniciensis MöRCH, in Journal de Conch_vIii>logie, XXIV, 1876, p. 370; Friele, Norske Nordhavs Exp. Zoolog. I, p. 25. Boreo/itsus berniciensis G. O. Sars, Moll, arctic. Norveg., 1S76, p. 278. Nordsee, Station loa, 59'^' 37,3' N. Br., 8" 49,8' W. L., \ve.stlich von Schottland, ö.stlich von der Rockall-Bank und südlich von dem Thompson-Rücken im warmen Bodemvasser atlantischen Ursprimgs, 1326 m Tiefe, Globigerinen-Schlick. Die Art ist verhältnismäßig selten und bis jetzt mehr im 0.sten des nördlichen Englands und Schottlands, sowie bei Norwegen in mäßiger Tiefe gefunden. Die vorliegende Varietät unterscheidet sich durch schlankere, mehr cylindrische Gestalt, d. h. geringere Zunahme in der Breite der einzelnen Windungen sehr auffällig von der gewöhnlichen Form der Art, wie sie bei Forbes und Hanley und bei Jeffreys abgebildet ist und ist somit das entgegengesetzte Extrem von der noch mehr gedrungenen Var. solida Jeffr., Sars Moll. arct. Norveg., p. 278, Taf. 14, Fig. 2. Nur ein Exemplar, 71 mm lang, 28 breit, Mündung mit Kanal 39, ohne denselben 25 mm. Schalenhaut nicht erhalten, blaß - rosenrötliche Farbe der Kalkschale deutlich erkennbar; Skulptur, Wirbelbeschaffenheit und der etwas ausgebreitete, gefältelte Außenrand der Mündung stimmt gut zu dem typischen bcrniciensis. Ncptunea aqnitanica Locard in Exped. scient. du Travailleur et du Talisman, Moll. lest., I, p. 356, PI. XVII, Fig. 18, 19 aus dem Biscayischen Meer in 1190 m Tiefe, wo übrigens auch bcrniciensis gefunden wurde, stimmt besser in der allgemeinen Form, hat aber weit weniger und dafür stärkere Spiralleisten. Tritonofusiis Spitzbergens is Rv., wie er von Dall, Proc. Un. St. Nat. Mus., XXIV, 1902, p. 526, PI. XXXVI, Fig. 7 abgebildet wird, ist auch im ganzen ähnlich, unterscheidet sich aber durch die viel feinere Spitze und den kürzeren Kanal. Taenioglossa. Natica Alderi Forb. Natica nitida jMacgillivray, Molluscous aninials of Scotland, p. 127; Forbe.s and Haxlev, Hist. brit. mi.ll., III, p. 330, IV, PI. C, Fig. 2—4. Natica Alderi Forbes and Jeffreys Brit. conchology, IV, p. 224, V, PI. XVIII, Fig. 5. Station 3, auf der Höhe von Aberdeen, zwei verbleichte Stücke, eines mit Einsiedlerkrebs. IL Von der Westküste Afrikas. Station 28 — 76. Prosobranchia. Toxoglossa. Pleurotomidae. Surcula? undatiruga Biv. var. Pleniotoma undatiruga Bivona, Philippi, Moll. Sicil. II, p. 171, Taf. XXVI, Fig. 13, 1844; Weinkauff, Conch_ylien des Mittelmeers, II, p. 121, und in der neuen Ausgabe von Martini und Chemnitz, Pleurotomidae, S. 42, Taf. IX, Fig. 5. Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition l8g8 — 1899. c Pleurotoma tenuis Gray in Annais and Magazine of nat. Hist. I, 1838, p. 29 (von Sierra Lenne). Pleurotoma balteala Kiener, Iconographie, p. 25, PL XIII, Fig.- 2I Pleurotoma corrngata Kiexer ebenda, p. 26, PI. IX, Fig. 2 J "* Westafrika, Station 68, Unter-Guinea bei Banana, 5" 47' S. Br. , 11" 30' O. L. in 214 m Tiefe, blauer Thon (Koprolithen), ein totes beschädigtes Exemplar mit Einsiedlerkrebs. Zuerst im süditalischen und sicilischen Tertiär gefunden, dann recent an der Küste von Algerien (Weink.\uff), Senegambien (Kiener cornigata, v. Maltzan), Sierra Leone (Gray teimis) und Guinea (Kjener corrngatd) ; sehr variabel in Gestalt vmd Färbung. Deis vorliegende Exemplar an dem nur die 5 unteren Windungen erhalten, ist schlanker als alle mir vorliegenden, mit tieferer Naht und längerem Kanal; Schalenlänge 46 mm, Durchmesser 14, Mündung mit Kanal 26, ohne Kanal 11V2 lang, 6 breit. An einem Exemplar der PI. iindatiniga, im Berliner Museum, angeblich von Sicilien, das in Form und Färbung Iviener's baltcata entspricht, ist noch der Deckel, wenn auch un- vollständig, vorhanden und es scheint, daß sein Kern endständig war, nicht seitenständig, wie bei PI. javajia L. {iwdifere Lam.) nach Eydoux und Souleyet, Voy. Bonite, Moll. Taf. 44, Fig. 6 — 8, kopiert bei Keferstein in Bronx's Klassen und Ordnungen des Tierreichs. Weichtiere, Taf. 84, Fig. 13, 14. Daher das Fragezeichen oben bei Snratla. Surcula pluteata Rev. Pleurotoma pluteata Reeve, Conchol. icon. I, Fig. loi ; Weixkauff in der neuen Ausgabe von Martini und Che.mnitz, Pleurotoma, S. 68, Taf. 14, Fig. 8. Clavatula pluteata v. ^NIaltzan, Jahrbuch d. deutschen malakozool. Gesellsch., X, 18,53, S. 124, Taf. 3, Fig. 7. Westafrika, Station 71, an der Kongo-Mündung, 6'- 18' S. Br., 12" 2' O. L., in 44 m Tiefe, mit groben Fragmenten von Boden-Foraminiferen, ein unau.sgewachsenes Exemplar. Im Jugendzustand treten die Höcker verhältnismäßig stärker hervor als an der letzten Windung der erwachsenen .Stücke, und die ganze Schale erhält dadurch eine verhältnismäßig breitere, mehr doppeltkonische Gestalt. Surcula Talismani Loc. Pleurotoma Talismani LocARD, Expeditions scientifiques du Travailleur et du Talisman, MoUusques testaces, I, 1897, p. 160, PI. V, Fig. 20 — 27. Tiefsee, Station 56, nahe der Nigermündung, 3'^ 10' N. Br., 5" 28' O. L., in 2278 m Tiefe, ein totes Exemplar, mit schwärzHchem Schlamm verstopft. Die Exemplare des Talisman sind etwas nördlicher, im Westen von Marokko und der Sahara, sowie in der Gegend der Azoren, bis nördlich von Cap Verde in Tiefen von 1000 — 2638 und 4255 m gesammelt. Locard's Figur 21, Rückansicht, paßt ausgezeichnet zu unserem Exem- plar, Fig. 20 erscheint etwas schlanker, wahrscheinlich weil die Mündung nicht vollständig aus- gebildet ; was LocARD als Unterschiede von Pkurototiia Sigsbeei Dall. angiebt, paßt ebenfalls auf unser Stück. Die Maße unseres Stückes sind Länge 26 mm, Durchmesser 11, Mündungslänge mit Kanal 15, ohne Kanal g, Mündungsbreite 6 mm; Falten auf der vorletzten Windung 17, auf der lelzten 27, die der Mündung nächsten flacher und dichter gedrängt. Farbe graubraun. Der oberste Teil der Schale, die 6 — 7 obersten Windungen umfassend, seitlich (nach rechts) ver- krümmt, wie es öfters bei lang-zugespitzten Schneckenschalen vorkommt. Horndeckel vorhanden. fi V. Marxens, Spirotropis hrachytoma (Wats.). Pleurotoma (Drillia) hrachytoma BoOG Watson, Joum. Linn. Soc. Zool., XV, 1881, p. 415. Plenrotnma (Spirotropis) brachvtoma BoOG Watsok, Challenger, XV, p. 324, PI. XVIII, Fig. 3. Tiefsee, Station 56, unweit der Nig-ermündung, 3" 10' N. Bn, 5" 28' O. L., in 2 2 78 m Tiefe, ein lebendes Exemplar. Tiefsee, Station 71, an der Kongomündung, 6'-' 18' S. Br., 12" 3' O. L., in 44 m Tiefe, mit groben Fragmenten von Boden-Foraminiferen, ein ausgewachsenes Stück. Abgerundet, doppeltkonisch, alabasterweiß, dünnschalig, mit von der Schulterkante aus- gehenden, bogenförmig nach unten und vorn verlaufenden schmalen, schwachen Rippenfalten, deren ich 15 auf der vorletzten, 18 auf der letzten Windung zähle. 7 Windungen, die oberste stumpf, kaum vorragend. Außenwand oben an der Naht bogenförmig ziemlich stark ausgebuchtet, dann schief vorspringend. Länge 16 mm, Durchmes.ser 7, Mündung mit Kanal 9, ohne Kanal ö'/ü lang, 3V2 breit. Hinteres Fußende flach, stumpf, ohne Deckel. Das Exemplar des Challenger stammt von den Aru-Inseln nahe Neuguinea, aus einer Tiefe von 800 Faden (1463 m), grünem Schlamm, also '/s des Aequatorumfangs davon entfernt, aber auch aus großer Tiefe in der Nähe des Aequators. Ich kann in der That keinen wesentlichen Unterschied zwischen beiden finden. In der ersten Publikation vergleicht Boog Watsox diese Art mit PL Parctoi Mayer aus dem Obertertiär Piemont, es war das aber ein Irrtum, wie das Nachschlagen der angegebenen Stelle im Journal de Conchyliologie, X\T, 1868, zeigt, und i.st daher mit Recht auch im Text des Challengers- Werkes weggelassen ; in diesem sagt er nur, sie habe die Charaktere einer Kaltwasserart. In der That erinnert ihre Gestalt und Farbe mehr an die Gattung Bcia als an andere Peurotomiden, aber das Fehlen des Deckels und die wohlaus- geprägte Einbucht des Mündungsrandes unterscheiden sie davou. Ein ähnliches, aber noch nicht ausgewachsenes, beschädigtes Stück, daher die Bestimmung- zweifelhaft, wurde auch in weit geringerer Tiefe, Station 71, an der Kongomündung, 6" 18' S. Br., 12" 3' O. L., 44 m Tiefe, vmter groben Schalenfragmenten g^efunden. Leucosyriiix Sigsheei (Dai.l). Plenrotoina Sigsheei Dall, Bulletin of the Museum uf comparative Zoology, IX, 1881, p. 75. Lencosyrin.\ Sigsheei, Dall, Bull. Mus. comp. Zool., XVIII, 1889 (Rep. Blake, Gastropoda), p. 70, PI. XI, Fig. 10. Tiefsee, Station 63, bei Kamerun, 2" N. Br., 8" 4' O. L., in 2492 m Tiefe. Von den Amerikanern im Westindischen Meer in Tiefen von 640 — 1595 Faden (1170 bis 2910 m) gefunden. Clavatula (Perrona) siibspirata n. (Taf. I, Fig. q.) Pleurotoma (Perrona) s/thspirata v. Marteks, Sitz. Ber. Gesellsch. nat. Fr. IQ02, S. 239. t Testa biconica, laevis, unicolor brunnea, spira conico-turrita, gradata, apice minuto globoso, anfractus 9, infra suturam cingulo spirali tumido obtuso ornati, ceterum planiusculi, ultimus medio valde convexus et infra subangulatus, dein valde angustatus: apertura dimidiam longitudinem 6 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. « testae paulo superans, ovato-elliptica, sinu magno, rotundato, canali subelongato, recto, aperto, margine columellari appresso, pallido, fauce violascente. Long. 2572. diam. ii, apert. long, incluso canali 15, excluso canali 8, lat. 5 mm. Südwestafrika, Station 76, Große Fischbai, 16" 3;^' S. Br., 11'^' 46 O. L. Steht in der Mitte zwischen P/. ( P) spirata Lam. und obesa Rv. conch. in Fig. 29, beides tropisch - westafrikanische Arten, mit der ersteren mehr in der allgemeinen Gestalt überein- stimmend, aber nicht so scharfkantig, in der Färbung und Skulptur näher der obesa, aber nicht so bauchig und mit geradem, nicht gedrehtem Kanal. Mangelia descendens n. (Taf. III, Fig. 20.) Testa turrito-fusiformis, solidula, costis perpendicularibus leviter arcuatis (18 in anfr. ult), interstitia non aequantibus et sulcis spiralibus confertis, costas et interstitia transcurrentibus (7 in anfr. penultimo, circa 20 in ultimo) cancellata, unicolor brunnea; spira gracilis, apice papillaris; anfr. g'lg, primi duo globosi, laeves, sequentes planiusculi, sculpti, sutura superficiali, penultimus et ultimus convexinsculi , ad suturam subangulati, ultimus ad aperturam abrupte descendens, basi sensim in canalem brevem rectum apertum productus; apertura pro ratione testae parva et angusta, peristomate continuo, margine extemo ad insertionem sinuato-arcuato. dein subrecto et intus granulis 3 rotundis notato, margine columellari subperpendiculari, appresso, granulis transversum elongatis c. 5 notato. Long. 17, diam. 6; apert. long. incl. canali 7, excluso 4''/3, latitudo incl. peristomate 3, excluso i'l^ mm. Westafrika, Station 71, an der Kongomündung, 6'-^ 18' S. Br., 12" 3' O. L., in 44 m Tiefe, ein totes Exemplar. Erinnert zunächst an Mangelia feiwbrosa Reeve, II, Fig. 26, von den Philippinen, und die westamerikanische varinilosa Sow. (Reeve I, Plcurotoiiia, Fig. 194), zeichnet sich aber durch das sehr schlanke Gewinde aus, das an die Untergattung Strombiiia erinnert, und durch das plötz- liche Herabsteigen der Naht dicht an der Mündung; auch die Kömchen an beiden Rändern der Mündung erinnern an Coliunbella, so daß die systematische Stellung dieser eigentümlichen Art bis zur Kenntnis ihrer Radula noch zweifelhaft bleibt. Bela (?) poiysarca Dautz., Fisch. Bein polvmrca Dautzenberg und H. Fischer, Mem. Soc. Zool. de France, IX, 1896, p. 422, PI. XVII, Fig. 11, 12; Loc.\RD in Exped. scientif. du Travaiileur et du Talisman, Moll, testaces, I, p. 245, PI. XII, Fig. 14 — 17. Tiefsee, Station 63, unweit Kamerun, 2" N. Br., 8'^ 4' O. L., in einer Tiefe von 2492 m. Im Atlantischen Ocean an verschiedenen Stellen im Norden Spaniens, im Westen Portugals und der Sahara, sowie bei den Azoren in Tiefen von 550 — 2500 m durch die Expedition des Travaiileur und Talisman gefunden. Das vorliegende einzige Exemplar ist 1 2 mm lang, 7 breit, die Mündung 6V2 lang und 3 breit. 7 8 V. Martens, Ziemlich ähnlich ist auch Plcuroto^iclla ( Gyinuobcla) Blakcana Dall., Bull. Mus. comp. Zoolog}-, XVIII, 1889 (Rep. Blake, Gastropoda), p. 126, PI. X, Fig. i, von der Ostküste Nord- amerikas, aus 1685 Faden (3081 m) Tiefe, aber durch allgemeine Gitterskulptur und etwas kürzeres Gewinde unterschieden. Die französischen Autoren vergleichen ihre Art mit Bela nobilis Moll., aber nach dem vorliegenden Exemplar zu urteilen, macht sie durch die Form des Columellarrandes und durch die Kürze des Kanals mir mehr den Eindruck einer Adtitde und dürfte namentlich der Adniete spenilaris Wats., Rep. Challenger, Gastropoda, PI. X\TII, Fig. 1 1 , von Kerguelen und Heard Island, aus 25 — 75 Faden (45 — 137 m), näher stehen. Terehriclae. Terebra subangulata Desh. Tcrcbia siibaiiviila/a Deshayes, Proc. Zool. Soc, 1859, p. 300; Reeve, Conch. icon., XII, Fig. 87 (unbekannter Herkunft). We.stafrika, Station 71, von der Kongomündung, 6'^ 18' S. Bn, 12" 2' O. L., in 44 m Tiefe. Sehr ähnlich der indischen cauccllata A. G., nur im allgemeinen und namentlich in der letzten Windung schlanker. Terebra (Myurella) corrugata Lam. \ ar. regina Desh. Terebra regina Deshayes in Joum. de Concliyliologie, VI, 1857, p. 67, PI. III, Fig. 7, inid in Proc. Zook Soc, 1859, p. 311. Terebra corrugata var. Reeve, Proc. Zook Soc, 1860, p. 450; Tryox, Manual of conchology, VII, pk 26, Pk VII, Fig. 28, etwas verkleinerte Copie von Desh.\yes' Figur. Terebra corrugata var. regina Studer, Forschungsreise der Gazelle, III, S. 26. We.stafrika, Station 71, bei der Kongomündung, 6" 18' S. Br. und 12" 2' O. L., in 44 m Tiefe, mit groben Fragmenten von Boden-Foraminiferen, ein Exemplar. Das vorliegende Exemplar zeigt bei etwas verletzter Spitze 32 Windungen; die ersten 5 — 6 sind aber schwierig zu zählen, da hier das charakteristische Nahtband noch undeutlich ist. Bis jetzt vom Senegal (Deshayes und v. Maltzan, letzterer fand sie bei Goree auf Sand in 1 5 m Tiefe) und von Liberia (Exped. d. Gazelle, 68 m Tiefe, auf schwarzem, zähem Schlamm) bekannt. Die Normalform cornioata LA^r. auch von Loanda auf .Sandgrund nach Dr. Tams bei Reeve. Cancellarüdae. Cancellaria similis Sow. Cancellaria similis SowERBY, Conchol. illustr., Fig. 38, 1843; Thes. conch., \'o\. II, Fig. 42; Löbbecke in Martini und Chemnitz, Conch. Cab., 2. Ausgabe, Cancellaria S. 36, Taf. XII, Fig. i — 6. Cancellaria similaris Sow., Reeve, Conchol. icon., X, Fig. 10. Cancellaria cancellata var., Kiener, Iconogr., PI. II, Fig. 2a. Westafrika, Station 71, bei der Kongomündung, 6*^' 18' S. Br., 12'^ 2' O. L., in 44 m Tiefe, ein nicht ganz erwachsenes Stück, mit einem Einsiedlerkrebs. Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. q Rhachioflossa. Muricidae. Trophon nculeatus Wats. Tiophoii acukatiis BoOG Watson, Joum. Linn. Soc. Zoolog., XVI, 1882, p. 390; Rep. Challenger, Gastropoda, p. 169, PI. X, Fig. 9. Tiefsee, Westafrika, Station 63, bei Kamerun, 2" N. Br., 8'^ 4' O. L., in 2492 m Tiefe. Durch die Expedition des Challenger in der Nähe von Pemambuco in einer Tiefe von 260 B'aden (475 m) gefunden. Coralliophila lacerata. Murex laccratum (sie!) Deshayes in Journal de Conchyliologie, V, 1876, p. 79, PI. III, Fig. 3, 4. Lntia.xis laccmlus Weinkauff, Conchylien des Mittelmeers, II, S. 96. Coralliophila babelis (Requiem) var. Kobelt, Europäische Meeresconchylien, I, S. 45, Taf. VIII, Fig. 5, 6 (Kopie der Figur von De.shayes). We.stafrika, Station 28, bei Cap Bojador, 26" 17' N. Br., 14" 43' W. L., in 146 m Tiefe, Grünsand. Zuerst bei Algier gefunden. Buccinidae. Phos grateloupianus Petit. Phos grateloupianus Petit, Jijurnal de Conchyliologie, IV, 1853, p. 243, PL VIII, Fig. 4. Westafrika, Station 71, an der Kongomündving, 6*^ 18' S. Br., 12" 2' O. L., in 44 m Tiefe. 2 Exemplare, eines mit schwamm artigem Ueberzug; die Art wurde zuerst von der Küste des Senegal beschrieben. Nassidae. Nassa (Caesia) pUcatella A. Ad. Nassa plicalclla A. Adams, Proc. Zool. Soc, 1851, p. iii: Reeve, Conch. icon., \'III, Fig. 56. Südwestafrika, Große Fischbai (i6" S. Br.) am Strand; mit aufsitzender Cirpid^ila hepatica und aufgekittet an Xenophora senegalensis. Die Exemplare von A. Ad. aus der A\^alfisch-Bai („Wallwisch Bay Africa"), die einige Grade südlicher nahe dem Wendekreis liegt. Das Berliner Museum besitzt diese Art auch von Angra Pequena. Die Art ist demnach nicht auf die Ost- küste (Natal) beschränkt, wie Sowerby Marine Shells of S. Afr., 1892, p. 12 annimmt; auch ist sie weder von F. Krauss in Natal gesammelt, noch unter den zahlreichen Conchylien, welche das Berliner Museum schon aus Südostafrika erhalten, vorhanden. Fasciolariidae. Fusus appressiis n. (Taf. II, Fig. 9.) AustrofusHs apprcssus v. Martens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde, 1901, p. 21. 9 Deutsche Tiefsee-Expedition i8g8 — 1890. Bd. VII. 2 • ^ .. Y. Marxens, Testa fusiformis, imperforata, plicis latiusculis verticalibus (iteralibus) 20 — 25 in anfr. ult., 15 — 22 in penultimo et liris spiralibus confertis, ca. 10 majoribus in anfr. penultimo con- spicuis, inteijectis minoribus, sculpta, alba, periostraco flavido-griseo lanuginoso vestita; apex gra- cili.s; anfr. 9 — 10, sub sutura appressi, plicis evanidis, dein convexiusculi, ultimus basi bene rotundatus, distincte a canali discretus; apertura ovata, superne acuminata, margine extemo sat arcuato, simplice, intus levissime striatulo, pariete aperturali et margine columellari nitide albis, laevibus, canali recto, aperto, aperturae longitudinem non vel vix aeciuante. a) Long. lOI diam. 40 apert. long, incluso canali 53'/, e>cluso 34 diam. 21 mm b) „ 86 ., 54 ., 52 24 ,. 19 ■• c) „ 84 ., 30'/, „ 49 26 ., 18 „ d) ., 55 •■ 25 „ 34V2 18 „ 14 " Südwestafrika, am Ausgang der Großen Fischbai (Station 80, 81), in 16 Faden (26 m) Tiefe. Die 3 obersten Windungen bilden eine sehr schlanke Spitze und sind noch ohne Vertikal- falten, die oberste Windung selbst aber etwas kugelig und ein wenig schief stehend. Deckel hornig, spitz-oval, mit endständigem Nucleus, am Außenrande wulstig. Es ist mir auffallend, daß diese große Art aus geringer Tiefe noch nicht bekannt sein soll, aber ich finde sie nicht in der mir bekannten Litteratur, wenn es nicht etwa Fusus a/biiiiis A.Adams, Proc. Zool. Soc, 1855, p. 222 sein sollte. Diese „große" Art (Maße sind nicht ange- geben) von Ichaboe in Westafrika (nördlich von Angra Feciuena, also nicht allzu weit vom Fundort unserer Art), stimmt allerdings in dem, was von ihr gesagt ist, ziemlich überein, nur soll sie rein weiß (Candida) sein, was nur auf abgeriebene Exemplare passen könnte, auch soll die Mündung am Außenrande gefurcht sein (labro sulcato), während bei unserer i\rt nur an dem größten der vorliegenden Exemplare die Innenseite des Außenrandes zwar .schwache Einkerbungen, aber keine länger gezogenen Furchen zeigt und an den anderen jüngeren Exemplaren gar nichts dergleichen zu sehen ist. Auch sagt A. .\dams nichts von der eigentümlichen Form der Naht, und E. Smiuh schreibt mir, daß er keine der vorliegenden Art gleiche im Britischen Mu.seum finde, wo doch F. alhvins, den A. Adams aus der CuMiNc'schen Sammlung beschrieb, sein müßte. Etwas Aehnlichkeit ist auch mit Fu^us Löbbeckci Kob. und F. hiixcus Rv., namentlich wie letzterer bei Kobeli-, Pynila und Fustis, Taf. LV, Fig. 2 abgebildet ist, während das REEVE'sche Original, Fnsns, Fig. 18, entschieden l)auchiger ist und einen kürzeren Kanal zeigt. Von l^eiden unterscheidet er sich dadurch, daß die Naht etwas konkav, angedrückt und noch ohne Vertikal- falten i.st, von F. Löbbeckci, mit dem er in der Färbung überein.stimmt, auch noch dadurch, daß der sichtbare Teil der früheren Windungen breiter im Verhältnis zur Höhe ist, von F. buxens durch die Färbung. Deckel s. Fig. ga. Die Untersuchung der Radula hat lange, vielspitzige Seitenplatten (12 Spitzen) und damit die Stellung dieser Art zu Fusus im engeren Sinn ergeben. Unter den südafrikanischen Arten kommt wohl Austrofiisits niaudarinus Duclos ihr am nächsten, zu welchem auch F. Riidolplii Duxker Novität., p. 128, Taf. XLlll, Fig. 3, 4, 1871 10 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. j t und F. cinnavwnicus {RsxsY., IV, Fig. 46, 1847?) Kobelt, S. 181, Taf. LYI, Fig. 3, 4, und LMI, Fig. 6, gehören dürften, nach sicher südafrikanischen Exemplaren des Berliner Museums, sowie ComincIIa prolongata Sow. (Journal of Concholog}', 1899), p. 248, PI. V, Fig. 3, aber diese Art hat keine Vertikalfalten. Diese letzteren und die unten gut abgenmdete, deutlich vom Kanal abgesetzte letzte Windung nähern übrigens unsere Art mehr dem eigentlichen Fjisus als Jdem Austrofusus, welche nach ihrer Radula (Troscjiel für dilatatus, Hutton für diesen und nodosni), näher zu N'eptunea, also den Bucciniden, als zu den Fasciolariiden gehören, mit welch letzteren die eigentlichen Ftistts {Aptyxis Troschel, F. syracusanus L. und der japanische F. perpicxus E. Smith = inconstans Lischke nach Schacko's Untersuchung, Jahrbuch d. Malakol. Gesellsch., 1874, S- 115' Taf. VI, Fig. i), zu stellen sind. Kobelt erwähnt übrigens den neuen Namen Austrofusus zuerst bei seinem F. Rccvcamis, neue Ausgabe von Martini u. Chemnijz, Gattungen Pyrula und Fitsus, S. 127 (1879), welchen er später S. 136 zu F. stilcahts Fam. zieht, und gerade von diesem bleibt es mir sehr zweifelhaft, ob er eher zu den echten Fums mit Fasciolarien-Radula oder zu den Neptuneen der südlichen Meere gehöre. Mitridae. Mitra (Cancilla) Turtoni E. Sm. Miha Tjirtoni E. Sm., Proc. Zool. Soc, 1890, p. 250, PI. XXII, Fig. i (von der Insel St. Helena). Westafrika, Station 71,6" 18' S. Br., 12'' 2' O. L., an der Kongomündung, in 44 m Tiefe. Ein Exemplar. Diese Art kommt der J/. gavibiana Dohrn, Novität, conch., II (1867 — 69), S. 48, Taf. XV, Fig. 11, 12, von Senegumbien und der von mir als scrobiculata Brocchi ge- deuteten Art (Jahrbücher d. Malakol. Gesellsch., III, 1876, S. 241, Taf. IX, Fig. 2) nahe und bildet mit ihnen eine Gruppe westafrikanischer Arten innerhalb der sonst hauptsächlich indo- pacifischen Untergattung Cancilla S^\'AINs. Charakteristisch für diese Gruppe ist, daß auf den Spiralrippen sich öfters eine Mittelfurche ausbildet, welche, wenn sie tiefer wird, zur Bildung paarweise genäherter Rippen führt. Marginellidae, Marginella (Vokarina) nitida Hinds. Marginella (Volvarina) nitida HiNDS, Proc. Zool. Soc, 1844, p. 75; SowERBY Thesaur. conch., I, PI. LXXVI, Fig. 131 ; Reeve, Concliol. icon., Vol. X\^ Fig. 80. Westafrika, Station 28, bei Cap Bojador, 26'' 17' N. Br., 14'^' 43' W. L., in 146 m Tiefe, Grünsand. Ein totes Exemplar. Das Vaterland dieser Art war den genannten Autoren nicht bekannt : das Beriiner Museum besitzt schon seit lange ein Exemplar aus Senegambien, von dem französischen Hauptmann Mion um 1842 erhalten. 1 1 j 2 V. Marxens, Taenioglossa, Naticidae. Natica fusca? Blainv. Natica fusca Blainville, in Dictionnaire des Sei. nat., 1825. Natica castanea (Lam.) Blainville, in Faune fran9aise, Malac, PI. XIV, Fig. 3 (1820—30). Natica sordida (Swains.) Philippi, Mel. sicil., II, p. 139, Taf. XXIV, Fig. 15 (1836); Forbes et Hanley, Hist. brit. moU., III, p. 334, PL C, Fig. 5, 6; Jeffreys, Brit. Moli., III, p. 218, PI. LXXVIII, Fig. 3. Natica pluinbea (Lam.) Philippi, Abbildungen neuer Conchylien, I, S. 1,5, Taf. I, Fig. 5. Natica Brocc/iiaiia Philippi, in der neuen Ausgabe von Martini u. Che.mxitz, Natica, S. 56, Taf. VIII, Fig. 2, 1852. Westafrika, Station 28, bei Cap Bojador, 26" 17' N. Bn, 14" 43' W. L., in 146 m Tiefe, Grünsand. Ein totes, etwas verbleichtes Stück ohne Deckel, daher die Art nicht ganz sicher zu bestimmen, aber doch am besten noch auf diese südenglisch-mittelmeerische Art passend. Natica maroccana Chemn. Ah-rita maroccana Chemnitz, Concli. Cab., V, S. 270, Taf. CLXXXVIII, Fig. 190,5 — 1908. Nerita marochiensis Gmelin, Linn. syst, nat., ed. 13, p. 3673. Natica marochiensis Lam., Hist. nat. d. an. s. vert, ed. 2, VIII, p. 642 zum Teil. Natica Cliem?iit2ii V-e-EivvE-R, Krit. Register zu Martini u. Chemnitz, 1840,8. VIII; Mörch, Mal. Blätter, VII, 1880, S. 71- Natica maroccana KocH, Zeitschr. f. Malakozool., 1844, S. 152; Philippi in der neuen Ausgabe von Martini u. Chemnitz, Natica, S. 78, zum Teil, Taf. III, Fig. 10, ii und 25, 26 (Kopie nach Chemnitz), und Taf. XII, Fig. i; Dunker, Index moll. Guin., p. 14, Taf. II, Fig. 30 — 32. Südwestafrika, große Fisch-Bai, am Strand, ein verbleichtes Exemplar. Diese Art welche das Berliner Museum auch von der Loangoküste durch die frühere Afrikanische Gesellschaft und von Benguela aus der DuNKERSchen Sammlung besitzt, läßt sich meines Erachtens immerhin noch von der westamerikanischen größeren unifasciata Lam. (Delessert, Recueil, PI. XXXIl, Fig. 1 3, Reeve, Conch. icon., Vol. IX, Fig. 49 = Pritcliardi Forbes Proc. Zool. Soc, 1850, PI. XI, Fig. 2 = maroccana var. Philippi, loc. cit, Taf. XII, Fig. 5) leicht unterscheiden; schwieriger ist der Unterschied von der indisch-polynesischen N. hirida Phil., der polyne.sischen tessellata Phii,. {jiiaivchicnsis. Quoy et Gaimard, Voy. A.strolabe) und der westindischen livida Phil, {maroccana part. Chemnitz, loc. cit, Fig. 1909, 10 = Philippi, Taf. III, Fig. 12, 13,^ francisco Recluz, Reeve, Fig. 1 2 7). Xenophoriclac. Xenophora mediterranea Tib. Xenophora mediterranea TiBERi, in Journ. de CMi-« Gm., weil es nicht Strombus fusnts Gmelin Linn., Syst. nat., ed. 13, p. 3523, sei, aber mit Unrecht, denn es ist Murex fiiscus Gmel., ebenda, S. 3561. 14 Die beschälten Gastropoden der deutschea Tiefsee-Expedition 1888 — 1899. ^5 Rhipidoglossa. Troehidae. Minotia dilecta (A. Ad.). (Taf. V, Fig. 7.) Margarita dilecta A. Adams, Proc. Zool. Soc, 1854, p. 40 (Magellanstraße). Trochus (Solariella) dilecta (A. Ad.) Sowerby, Joum. oi Conchol., VI, 1889, p. 154 (Südafrika). Solariella dilecta (A. Ad.) Sowerby, Marine Shells of S. Afr., p. 44, PI. IV, Fig. 90. Westafrika, Station 28, bei Cap Bojador, 26" 17' N. Br., 14" 43' W. L., in einer Tiefe von 146 m, Grünsand. Ein einzelnes verbleichtes und etwas angebrochenes Stück. Dieses Exemplar zeigt 3 Spirafkiele, der oberste der stärkste, mit roten Flecken und an seiner Oberseite durch radiale Striche fein gekerbt, die beiden anderen etwas schwächer und näher aneinander, der untere derselben die Peripherie der Schale bildend ; an der Unterseite schwächere Spiralleisten und eine scharfe glatte Kante um den trichterförmig weiten Nabel. Die angeführte Abbildung bei So^vERBY entspricht ziemlich gut, aber nur die Figur, welche die ganze Schale vorstellt; in der vergrößerten Figur dagegen, die nur den oberen Teil der letzten Windung vorstellt, erscheinen drei glatte einfarbige Spiralkiele, in gleicher Entfernung voneinander und erst darüber eine Reihe von entweder Flecken oder Knoten. A. Adams gfiebt in seiner Beschreibune nicht die Zahl der Spiralkiele an, sagt, die oberen (in der Mehrzahl „supremis") seien gekerbt und die Kante um den Nabel ebenfalls gekerbt. Es bleibt deshalb die Bestimmung zweifelhaft. Opisthobranchia. Tectibranchia. Bullidae. Atys millepunctatus (Loc). (Taf. V, Fig. 20.) Biitlo iii///i/iiiin/ata LocARD, E.xpedition scientif. du Travailleur et du Talisman, Mollusques testaces, I, 1897, p. 52, Fl. II, Fig. 3—6. Tiefsee, Station 2,2,, zwischen Cap Bojador und Cap Blanco, 24" 15' N. Br. und 17" 4' W. L., mit dem Grundnetz aus einer Tiefe von etwa 2500 m heraufgebracht, eine tote farblose Schale. Tiefsee, Station 56, bei Kamerun, 3" 10' N. Br., 5'- 28' O. L., in einer Tiefe von 2278 m, ein tote unvollständige Schale. Die beiden vorliegenden Stücke weichen durch etwas geringere Wölbung der oberen Hälfte der Schale von Locard's Abbildung ab. Gemäß den zahlreichen eng punktierten Spiralfurchen, sowie der dünneren Schale und der lappenartigen Verlängenmg des oberen Endes des Außen- randes der Mündung gehört diese Art zu Atys und nicht zu Btil/a im engeren Sinne. Aehnlich ist auch Scaphander viundus Wats., Challeng. GastropodSj Vol. XV, p. 643, pl. 48, Fig. 2, von den Aru-Inseln bei Neu-Guinea, welcher aber weniger schlank und weniger weitmündig ist und auch 15 i6 V. Marxens, in der Skulptur etwas abweicht, indem bei A. mi//n//fs die Grübchen in den Spiralfurchen von ungleicher Größe und um durchschnittlich mehr als ihren Durchmesser voneinander entfernt sind, während bei dem unserigen sie gleiche Größe haben und um weniger als ihren Durchmesser voneinander entfernt sind. Locard's Exemplare sind teils im Norden der Azoren, teils westlich von Sahara und Senegal in Tiefen von 1500 — 4255 m gefunden. Die Mehrzahl der bei Cap Bojador, noch nördlich vom Wendekreis, gefundenen Arten zeigt noch Uebereinstimmung mit Arten des Mittelmeeres {Xenoplioi-a iucditerra7iea, Ähifica/iisca), die innerhalb der Tropenzone gefundenen Arten gehören der eigentümlich westafrikanischen Fauna an ; die litoralen sind auch \'on denen der gegenüberliegenden Küsten Amerikas verschieden. In früheren Zeiten wurden viele Conchylienarten als gemeinsam zwischen Guinea und Westindien angesehen, wohl weniger wegen Verwechslung der Namen von Guinea mit Gu}'ana, als weil die Matrosen der Schiffe, welche Sklaven von Guinea nach Westindien brachten, die von ihnen da und dort aufgelesenen Conchylien zusammenwarfen und dann bald als guineisch, bald als west- indisch weitergaben; dergleichen Angaben finden sich öfters bei Lister 1686 — 88, sowie Marjini und Chemnitz, 1769 — 1795, obgleich namentlich Chemnitz sonst ziemlich gut über das Vaterland der von ihm behandelten Meeresconchylien unterrichtet ist. Als Beispiele altbekannter Arten, für welche in der früheren Litteratur bald "W'estindien, bald Westafrika angegeben wird, seien hier Mai-ginclla glabclla, Stivmbtis biibonhts, Vohifa imisica und Trochus pica genannt; für die zwei ersteren hat sich nur die afrikanische, für die zwei letzteren nur die amerikanische Küste des Atlantischen Oceans als Vaterland bestätigt. Auch Adanson (1757) hat teilweise zu einer falschen Beurteilung der westafrikanischen Fauna beieetrasfen, indem er nicht nur infolge allzu weit o-ehender Identifikation viele Citate indi- scher Arten zu seinen westafrikanischen zog, sondern auch eine Anzahl entschieden indischer, nicht im Atlantischen Ocean lebender Arten von Conus und Cypraca als an der Senegalküste gefunden beschrieb und abbildete. Abgesehen von einer kleineren Arbeit über die von Dr. Tams auf den Capverden und in Angola gesammelten Arten durch Prof. Dunker (1853) besitzen wir noch keine einigermaßen umfassende Uebersicht über die westafrikanischen Conchylien aus neuerer Zeit. Aus Senegambien, Sierra Leone, Liberia und Ober-Guinea sind zahlreiche Arten in eng- lischen und französischen Zeitschriften und systematischen Werken einzeln beschrieben. Hr. von Maltzan ist 1880 — 81 nach dem Senegal gereist, um Conchylien zu sammeln und namentlich die von Adanson beschriebenen Arten klarzustellen ; leider hat er keine vollständige Liste seiner Er- gebnisse und Funde veröffentlicht, sondern nur Beschreibungen neuer Arten in den Jahrbüchern der Deutschen malakologischen Gesellschaft von 1884 und 1885. Ueber die Meeresmollusken aus Nieder-Guinea, von Kamerun bis Benguela, haben wir dagegen nur spärlichen Nachrichten: neben der schon erwähnten Arbeit von Dunker, Mollusca guineensia, welche die von Dr. Tams gesammelten Arten bespricht und viele abbildet, sind mir nur drei kleinere Arbeiten bekannt, jede nur eine geringe Artenzahl enthaltend, nämlich: CRA\fEN in den Annales de la Soci6t6 malacologique de Belgique, XVII, 1882, p. 155, Mollusken von der Kongomündung. 16 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition iSgS — 1S99. 17 O. BörrGER im 24. und 25. Bericht des Vereins für Naturkunde in Offenbach, 1885, ebensolche, von Paul Hesse gesammelt; Aug. Nobre in den von ihm herausgegebenen Annaes de Sciencias naturaes, Oporto, I, No. 2, Apr. 1894, von der Insel S. Thome im Busen von Guinea. Wohl aber hat das Berliner Museum eine Anzahl weiterer Meeresconchylien aus diesem Gebiet erhalten, teils von den Reisenden der früheren Berliner afrikanischen Gesellschaft, welche die Loango- und Angolaküste 1S78 — 1881 besuchten, namentlich Dr. Falkenstein und Hrn. VON Mechow. Ferner erhielt das Museum Meeresconchylien aus verschiedenen Punkten der afrikanischen Westküste von Dr. Pauli 1888, von der Prinzen-Insel durch Heinr. Dohrn 1875 — 76, von S. Thome durch den verstorbenen Prof. Greeff 1879 — 1880. Aus Kamerun zuerst durch den ebenfalls verstorbenen Prof. Reinh. Buchholz, welcher 1872 — 1875 verschiedene Gegenden Westafrikas bereiste, und später durch Prof. Preuss i 898. Endlich hat auch die Expedition der „Gazelle" die Kongomündung 1874 besucht und daselbst einiges gesammelt. Nach diesem Material ist die folgende Liste zusammengefaßt. Liste der bekannten Arten von Kamerun bis zur Grossen Fischbai. ^ 5 ^ 5 6' M S S S S S S S S Conus geniianus L., Loando, Carl May. siamensis Havass, Caixo bei Gabun, Fokkes. „ Prometheus Hwass, Insel Banji in der Coriscobai, südwestlich von Elobi, Pauli, „ tabidus Rv., Chinchoxo. P'alkenstein. „ miser BoiVlN, Prinzeninsel, DoHRN. biilbus Rv., Kabinda, Rv. TaiiisJatrns DuNK., Annobon. Surcula imdatirttga Bivona, s. oben S. 4. „ pluteata Rv., s. oben S. 5. Periona spirata Lam.? Loanda, Tams. „ siibspirata n., s. oben S. 6. liiieata Lam., Kabinda, Rv. Clavahda imperialis Lam., Kabinda, Rv. caerulea var. Martensi, Weinkauff, Gabun, Buchholz. Spirotropus {brachytoma Wats., s. oben S. 6. Maiigelia descendens n., s. oben S. 7. Terebra senegalensis Lam., Banji, Pauli, Loanda, Tams. subangulata Desh., s. S. 8. corrugata Lam., Loanda, Tams, s. auch S. 8. Pusionella nifat Brug., Victoria in Kamerun, Buchholz. Cancellaria cancellata L., Gabun, Rv., Loanda, Tams. piscatoria Chemn. (nodulosa Lam.), Prinzeninsel, Kiener, Gabun, Rv. similis Sow., s. S. 8. Murex varius Sow., Victoria in Kamerun, BuCHHOLZ. „ angularis Lam., Gabun, Wessel. rosarium Chemn. {melonuliis Lam.), Victoria, Preuss, Fernando Po, Rv. senegalensis Gm., Loanda, Tams. „ cornatus L., Insel Banji, südwestlich von Elobi, Pauli. Deutsche Tiefsee-Expedjtion i8 17 Bd. VII. Marxens, MS S W S Bras. W S A WA S H S S S ' s s s s w Purpura coronata Lam., Victoria, Reichenow und Preuss, Banji, Klein -Elobi und Gabun, Pauli, Banana, Buchholz und Hesse, Chisambo, v. Mechow. „ haeniastoma L. Victoria, Pauli, Gabun, Buchholz, Chinchoxo, Falkenstein, Loanda, Tams. „ „ var. consiü Chemn., Prinzeninsel, DOHRN, Loanda, Tams, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft. Forbesi Dunk. (schon von Martini, Conch. Gab., Bd. III, Fig. 966 — 968, aus Guinea beschrieben), Klein-Elobi, Gabun, Pauli, Loanda, Tams. „ [Planithais) neritoidea L., Victoria, Buchholz und Preuss, Klein-Elobi, Pauli, Benguela, Tams. Ricinula nodulosa Ad., .S. Thome, Nobre. Pisania (Pollia) siilcata Gm., {variegata Gray, Bhcc. viverrainm Kien.), Victoria, Buch- holz und Preuss, Klein-Elobi, Pauli, Fernando Po, v. Mechow, Prinzeninsel, Dohrn, Loanda, Tams. Pseudoliva dissepimentuni Rang, Prinzeninsel u. S. Thome. Cyllenc pallida A. Ad., Victoria, Buchholz. Plios grateloupianus Petit, s. S. 9. Nassa plicatella A. Ad., Große Fischbai, s. oben S. 9. „ compta A. Ad., Cap S. Antonio an der Südseite der Kongomündung. Bnchholzi Marts. [Coliimbella, Conchol. Mitteilungen, Taf. XXIII, Fig. 8—10), Victoria, BuCHHOLZ. Bullia [Dorsaniim] fusca Craven, Landana, Banana-Creek, in Brackmesser, Hesse. Seiiu'fiisus morio Gm. , Victoria , Buchholz und Preuss , frisch mit Cuticula , Klein- Elobi, Pauli, Prinzeninsel, Dohrn, Gabun, Falkenstein, Chinchoxo, Falkenstein, Kabinda und Alassabi, V. MechoW, Loanda, Tams und KlingelhöFER , Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft. Fusus appressiis n., Große Fischbai, s. S. 9. Titrbinella filosa Schub. Wagn., Prinzeninsel, Kiener. Coliiinbella striata DuCLOS, kleine Insel Bagni bei Elobi, Pauli, S. Thome, Nobre, Annobon, Dunker, Chinchoxo, Falkenstein. Cupido Monteros, S. Thome, Nobre. „ ocellata Gm. (Bucc. cribrarium Lam.), Loanda, Tams. Mitra Adansoni Phil., Gabun. „ barbadeiisis Gm. = striatida Lam., S. Thome, Nobre, eine in Westindien sehr häufige Art, deren Vorkommen an der afrikanischen Küste mir fraglich, auch von keinem anderen Autor in Senegambien oder Guinea angegeben wird. Tiirtoni E. Sm., s. oben S. 11. Cymbiwn Neptuni Lam., Prinzeninsel, DoHRN. porciiiitm Lam., Gabun, Hendman. Marginella Cumingiana Petit, Gabun, DuNKER'sche Sammlung. „ olivaeformis KlEN., S. Thome, NoBRE. „ {Persiciila) interrtipta Lam., Loanda, häufig, Tams. Oliva flammulata Lam., Prinzeninsel, DOHRN, Loanda, Tams. acuminata Lam., Victoria, Buchholz, Klein-Elobi, Pauli, Prinzeninsel, DoHRN Gabun, BuCHHOLz und Pauli, Chinchoxo, Falkenstein. Olivella nana Lam. var. mülepiinctata Ducl., Loanda, Tams i) (die typische Art von keinem anderen aus Afrika angegeben). Dadylidia Pefiti Jousseaume (Bull. Soc. zool. de France, 1884, p. 179, PI. IV, Fig. 9), Mayumba. Agaronia hiatiila Gm., Prinzeninsel, DoHRN. „ „ var. rnaculifera Marts., Arch. f. Naturgeschichte, 1897, S. 160, Bai von Corisco, Marrat. Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Fxpedition 1898 — 181)9. 19 5 A SAH S W S (H) S M S A H M S A H WS S W? S A s W Bras. S S W Can. W S Harpa rosea Lam., Prinzeninsel, Dohrn. Yon der Expedition der „Gazelle" auch bei der Insel Ascension in iio m Tiefe gefunden. Tritonium {Linatella) Adansoni Dunk., Loanda, Tams. Ranella pustulosa Brod., Prinzeninsel, Dohrn. Cassis spiiiosa Gronov., (fasciata Lam.), Klein-Elobi, in der Bai von Corisco, Pauli, Loanda, Tams und v. Mechow. „ testictilus L. var. critmena Lam., S. Thome, Simroth, Chinchoxo, Falkenstein. Cypraea sterco7'aria L., Prinzeninsel, Dohrn, Klein-Elobi, Pauli, Gabun, Buchholz und Pauli, Novo Redondo. Afrikanische Gesellschaft. picta Gray, Victoria, Preuss, Prinzeninsel, Dohrn. lurida L., Prinzeninsel, DoHRN, Annobon, Tams. „ spurca L. iflaveola Lam.), Prinzeninsel. DoHRN, Annobon, Tams. „ (Trivia) sp., ähnlich der depauperata SOAV., Chinchoxo, FALKENSTEIN. Natica niaroccana Chemn., Victoria, Buchholz, Loanda und Benguela, Tams, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft, Große Fischbai, s. oben S. 12. „ Adansoni Phil., Unterguinea, Tams, Gabun, Largilliert. Aehnlich der fiilminea Gm. „ imperforata Gray \-ar. tecta Anton, Unterguinea, Tams (südafrikanisch). Sigaretus Martuiiamis Phil., Loanda, Tams. Menkeanus Dunk., Benguela, Tams. „ sp.^) aus der Gruppe von 5. concavus Sow., S. Thome, Nobre, Benguela, Tams. Strombus bttbonhis Lam. [fasciattts Gm.), Klein-Elobi und Banji Pauli, Fernando Po, V. Mechow, Prinzeninsel, DOHRN, S. Thome, Greeff, Kabinda v. Mechoav. Xenophora senegalensis P. Fisch., Kongomündung, s. oben S. 13. Cerithmm atratmn Born, Gabun, Buchholz, Loanda. Taals, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft. gttinaiciim Phil., Abbild., lU, Taf. I, Fig. 13, Gabun. Potarnides fiiscattis L. (Miirex) a) nmricatus Brug., {aciileatus Müll.), Lagune von Chisambo und ]\Lissabi , V. Mechow, Banana, Buchholz und Hesse. „ „ b) granulatiis Brug., Victoria, S. 13, Gabun, Falkenstein, Fernando Po und Chinchoxo, V. ]\Iechoav, Banana, BuCHHOLZ und HESSE, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft. multigranosits Sow.. Prinzeninsel, Erman, vgl. S. 13. Clavigerina aurita Müll., Victoria, BucHHOLZ und Pauli, Chinchoxo, Massabi und Chisambo, V. Mechow, vgl. S. 14, Anmerkung. tnberculosa RANG, Victoria, Buchholz. fnsca Gm., (Matoni Gray), Victoria, Buchholz, Loangoküste, Falkenstein. „ var. qiiadriseriata Gray, Victoria, Buchholz, Loangoküste, Falken- stein, Banana, Hesse. Planaxis Hermannseni Dunk., Loanda, Tams. Alberst Dunk., Loanda, Tams. Tiirritella uvgiilina L. (fuscata Lam.), Chinchoxo, v. Mechow, Loanda. Bastian. „ anniilata Kien., Große Fischbai, s. S. 14. imbricata L., Chinchoxo, V. Mechow, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft. Rissoa, drei Arten aus Gabun von Philippi, Zeitschr. f. Malakozoologie, 1848, S. 167, beschrieben. Littorhui granosa Phil., Victoria, Buchholz und Preuss, Prinzeninsel, Dohrn und Greeff, Gabun, Largilliert (nördlich bis Liberia). äff Uns Orb., (von Teneriffa), Loanda, Tams (gut verschieden von striata), angitlifera Lam., Victoria, Buchholz, Prinzeninsel, Dohrn, Banana, Hesse, Loanda, Tams. 19 3* 20 Maktexs, Capverd. Capverd. S W S A H M WS C Bras. S WS H S s A? Mad. Can. Liüorina cmgidifera, DuNK., Victoria, Preuss, Gabun, Buchholz, Chinchoxo, Falken- stein, Banana, häufig, HESSE, Loanda, Tams. „ globosa DuNK., Loanda. striata KiNG, Loanda, Tams. punctata Gm., Victoria, Büchholz, Ilheo de Rolas, Greeff, Gabun, Buch- holz, Chinchoxo, Falkenstein, Loanda, häufig, Tams. pulchella DuNK., Phil., Gabun, Buchholz, Loanda, Tams (nördlicher noch bei Akkra von UNGAR erhalten, im Berliner Museum). Hipponyx mitrula Lam, Loanda, Tams. pi/osus Desh., Loanda, Tams. Sonst indisch. Trochita sinensis L., S. Thome, NOBRE, Benguela, Tams. „ sp.^), Benguela, Tams. Crepidnla porcellana Lam.'), Chinchoxo, Falkenstein, Unterguinea, Tams. hepatica Desh., Chinchoxo, Falkenstein, Loanda und Benguela, Tams, Große Fischbai, s. S. 14 (sonst südafrikanisch). „ adspersa Dunk., Benguela, Tams. „ aculeata Gm., Benguela, Tams. Siliquaria senegalensis Recluz, S. Thome, Nobre. Solarium tricincttim Phil., Gabun. Scalaria Cochlea Sow., Loanda, Tams. Pyramidella dolabrata L."), Annobon, Tams, Loanda, Reeve, nahe der Kongomündung, in 179 m, Expedition der „Gazelle". Nerita atrata Chemn, (senegalensis Gm.), Victoria, Buchholz und Preuss, Balong in Kamerun, Pauli, Gabun, Buchholz, Chinchoxo, Falkenstein, Kongo- mündung, Linnaea, Benguela, Tams. „ „ var. Largillierti Phil, (pronioiitorii Gm.), Victoria, Buchholz und Reichenow , Insel Klein-Elobi in der Bai von Corisco , Pauli, Gabun, Philippl Phusianella strigata Rv., Gabun (nur 5^/2 mm). Petiti Craven (punktiert), Klein-Elobi, Pauli, Landana, Craven. Trochus [Claneuhis) villanits Phil., (von der Goldküste), Chinchoxo, Falkenstein, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft. „ „ spadiceus Phil., Annobon, Tams. „ „ guineensis Gm. lurbanus Gm.), Victoria, Buchholz. „ (Trochococ/ilea) Tainsii Dunk., Loanda, Tams. Sehr ähnlich dem Tr. Saulcyi Orb. (calviis) Meeke) von den Canarischen und Capverdischen Liseln. „ iCalliostoma) fragum Phil., Kongomündung, „Gazelle" "). „ (Oxystele fiilgiiratiis Phil. '), Zeitschr. f. Malakozool., 1848, Gabun. Haliotis rosacea Rv. '*, Loanda und Benguela, Tams. Fissurella rosea Gm., Victoria und Gabun, Buchholz, S. Thome, Greeff, Benguela, Tams (nördlich bis Sierra Leone, im Berliner Museum). coarctata Ph. King, (?) Benguela, Tams. (Fissuridca) Philippiana Dunk., 1846, Rv., 1850, Loanda, Tams. „ ,, Menkeana DuNK., Benguela, Tams. (Glyphis) bengueleusis Dunk., Benguela, Tams. [Clypidella) Cliemuitzi Dunk., Chinchoxo, Falkenstein, Benguela, Tams. Patella lugubris Gm., Loanda und Benguela, Tams. spectabilis Dunk., Loandu, Tams. „ Lowei Orb., Loanda und Benguela, Tams. conspicua Phil., Gabun, Largilliert, Novo Redondo, Afrikanische Gesellschaft, Benguela, Dunkers Sammlung. guineensis Dunk., Loanda, Tams. 20 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1890. 21 C S H {M) S C S H Patella nigrosqtiamosa Dunk., Gabun, Philippi {miliaris, Zeitschr. Mal, 1848), Benguela, Tams. Adansoni Dunk., Chinchoxo, Falkensteix, Loanda, Tams. Kraussi DuXK., Loanda, Tams. tabularis Krauss?, Benguela, Tams''). Bulla Adansoni Phil., Banji in der Bai von Corisco, Pauli, Gabun, Buchholz, Loanda, Tams. „ perdicina Menke, Loanda und Benguela, Tams. Siphonaria peciiinciilus L., Victoria, Preuss, Banji, Pauli, Gabun, Buchholz, Loanda, und Benguela, Tams. Joiiasi Dunk., Benguela. „ venosa Rv. (von Cape Coast), S. Thome, NOBRE. Gadiiiia afra Gm., Benguela, Tams. Bemerkungen zu dieser Liste. Die angeführten Orte verteilen sich folgendermaßen : von Norden nach Süden. Victoria — Kameiim. Fernando Po 1 Chinchoxo Prinzeninsel I Inseln im Busen von Landana S. Thome | Guinea von X. nach S. Kabinda Annobon I Banana Inseln Elobi und Banji in der Bai von Corisco. Kongomündung Corisco Portugiesisch, nördlich von der Kongomündung Kongostaat im portugiesischen Gebiet südlich vom Kongo Gabun . , .. ■ . Loanda I im franzosischen ilavumba > _, , . ^ Noro Redondo ■' I Kongogebiet. Loango I Benguela Massabi j Die vorgesetzten Buchstaben S, M und W bedeuten, daß dieselbe Art auch in Senegambien, im Mittelmeer und in Westindien vorkommt, Bras. Brasilien, A. Ascension, H. Helena, C. Südafrika. 1) Olivella nana Lam. Dunker giebt in seiner Schrift Moll, guin., p. 39 sowohl Exemplare mit Zickzackzeichnung (die typische nana) als getüpfelte (var. millepunctata DucL.) als von TAM.S bei Loanda gefunden an ; in seiner Sammlung finde ich nur die letztere mit dem Fundort Loanda. Sonst hat unser Museum diese Art nie aus Afrika, sondern nur aus Westindien erhalten, und auch in der Litteratur finde ich für Art und Varietät nur westindische Fundorte angegeben. 2) Stgiii-etiis. Von den 4 Arten dieser Gattung, welche Dunker Moll, guin., p. 32, 33, anführt, konnte ich nur drei in seiner Sammlung mit den betreffenden Etiketten finden : sein Martinianus ist ohne Zweifel die richtige, oben gelbbraun gefärbte Art, welche auch in Westindien und vielleicht am Senegal vorkommt; sein neuer Menkeanus gleicht einigermaßen dem amerikanischen maculatus Say, ist aber größer und nähert sich auch dem planus Phil, durch die sehr flache Gestalt, ist aber mehr abgerundet, nicht so länglich ohrförmig. Der als concavtcs bezeichnete könnte vielleicht S. Listeri Recluz bei Chenu., Conch. ill., PI. II, Fig. 2 oder neritoideus ebenda Fig. 4, sein und gehört jedenfalls in die Nähe des S. concavus, wie auch der bei Dunker abgebildete, aber nicht in seiner Sammlung nachweis- bare 5'. cymba aus Benguela. 3) Trochita sp. Das von DuNKER als Calyptraea rmlinns bestimmte Stück, angeblich aus Benguela, ist in seiner Sammlung vorhanden und allerdings dieser Art aus Peru und Chile recht ähnlich, vielleicht corrugata Reeve. Nach Tkvon Manual, III, p. 122 wurde ein für /-«Aa/M gehaltenes Stück auch einmal bei Florida gefunden und Rochebrune, Bullet. Soc. philomathique, 1882 — 1883, p. 179 nennt eine ihr n.ahe stehende T. phlyctophoya von Senegambien. Doch scheint das Vorkommen einer so charakteristisch pacifischen Form im Atlantischen Ocean noch unsicher. 4) Cirpiiinla porcellana. Das von Dunker/ö/-««-«/"« genannte Stück ist nach dem Exemplar seiner Sammlung i\A\(ix porcellana; in Dunkers Sammlung finden sich noch Exemplare angeblich aus Cuba. Seine angebliche Cr. peruviana von Loanda fehlt in der Sammlung. 5) Pyrnmidclla dolabrata L., meist nur als westindisch angegeben, aber doch auch an der westafrikanischen Küste mehrfach bezeugt. Dunker, Moll, guin., p. 18, sagt: „in tote Africae septentrionalis litore invenitur", nennt aber nur Annobon als speciellen Fundort. Reeve Conch. icon., XIII, 1865, sagt: „Loanda Dr. Sams", womit er ohne Zweifel Dr. Tams meint, aber Dunker nennt gerade Loanda nicht. 6) Trochus {Calliostomo) fragum Phl., neue Ausgabe des Conchylien-Cabinets von Martini und Chemnitz, Gattung Trochus, S. 251, Taf. XXXVIII, Fig. 4, ohne Vaterlandsangabe. Die Expedition der „Gazelle" fischte nahe der Kongomündung unter o" 22' S. Br., 11° 41' O. L., in 179 m ein etwas verletztes totes Stück, das in der Skulptur genau und im allgemeinen Habitus gut dazu stimmt. Tr. transenna Watson, Rep. Challenger, p. 62, PI. VI, Fig- 3, von den Philippinen, in 150 m Tiefe, ist ähnlich, aber weicht im Einzehien der Skulptur ab. 7) Trochus (Oxysielc) fulgnratus Phil., Monograjjhie von Trochus m der neuen Ausgabe von Martini und Che.mnitz, Conchylien-Cabinet, S. 268, Taf. XXXIX, Fig. 10, 11; sehr ähnlich dem südafrikanischen T. variegatus, aber mit intensiv gelbroter Spitze, wie Tr. osilin ; an keinem der zahlreichen südafrikanischen Exemplare finde ich eine solche Färbung. 21 22 V. Marxens, 8) Hnliotis rosacea Rv., eine auffallend flache, ja sogar auf der Rückenseite in der Mitte etwas eingedrückte Art, mit Spiralstreifen, ohne iterale Runzeln, vorherrschend dunkelrot und weißlich marmoriert, gut von DUNKER, Moll, guin., Taf. V, Fig. 6 — 8 abgebildet und auch von H. v. Maltzan bei Rufisque in Senegambien gesammelt, ohne Zweifel auch Ad.\nson's ormier, Voy. Senegal, p. 19, PI. II, Fig. VI, von Senegambien, und wohl auch striata (L.), bei Reeve, aber nicht LlNNi;'s striata, die nach Hanley ipsa LiNN. conch., p. 411 = lamellosa Lam. Dunker erwähnt noch H. virgmea Chemn. als auf Armobon von Tams gesammelt; das so bezeichnete Exemplar in seiner Sammlung stimmt allerdings vollständig mit Exemplaren aus Neuseeland überein, woher sie auch schon Chemnitz selbst angiebt, und nicht etwa mit der ähnlichen, aber doch verschiedenen gibba Phil, welche übrigens aus Neuholland sein soll. Da sonst niemand diese Art aus dem Atlantischen Ocean kennt, dürfte der Fundort Annobon doch auf einem Irrtum beruhen. g) Patella tabularis Krauss, südafrikanische Art. Nur ein Exemplar von Tams gefunden und \on Duxker nur mit etwas Zweifel als solche bestimmt, da die Färbung der Innenseite abweicht. Aus unserer Liste ergiebt sich, daß viele marine Arten von den Mündungen des Senegal und Gambia bis zum portugiesi-schen Gebiet, also ziemlich durch die ganze tropische Küste ^^^est- afrikas verbreitet sind, einige nördlich bis ins Mittelmeer, andere, aber doch verhältnismäßig wenige auch an den amerikanischen Küsten. An den Inseln Ascension und Helena (s. Edg. Smith, Proc. Zool. Soc, i8go, p. 247 — 322) sind auch eine kleine Anzahl identischer Arten vorhanden. Der südlichere Teil der Westküste von Loanda bis Benguela unterscheidet sich in einigen Beziehungen von dem nördlicheren, indem einerseits die namentlich für die Senegalküste so bezeichnenden Marginellen und Cymbien, großenteils Bewohner flachen Gnmdes, weniger zahl- reich sind, andererseits durch stärkere Vertretung der Trochiden, Fissurellen und Patellen, zum Teil Felsenbewohner, eine größere Aehnlichkeit mit der südafrikanischen Küste sich zeigt, unter anderen auch die für Südafrika so charakteristische Untergattung O.xyskk auftritt, sowie auch einige wesentlich südafrikanische Arten, z. B. Crcpiditla hepatica. Die eigentlichen Tiefseetiere folgen selbstverständlich in ihrer Verbreitung auch im atlantischen Ocean anderen Regeln als die Küstentiere ; hierher gehören unter den von der „Val- divia" gesammelten Arten namentlich : Surcnla Talisinani Loc. Trophon aciikatnx W'ais. JLeitcosyrinx Sigsbeei Dall. Afys iiiilhpunctatus Loc. Bcla polysarca Dautz. Von diesen 5 Arten sind 2, die zweite und vierte auch an der amerikanischen Seite, die 3 anderen nördlich bis Marokko, Portugal oder den Azoren gefunden worden, immer auch in großen Tiefen und bestätigen also die weite Verbreitung der Tiefseearten. III. Aus Südafrika. Station 92 — 114. Prosobranchia. Toxoglossa. Coniäae. Conus gradatulus Weink. Conus tiiniliis SowERBY, Proc. Zool. Soc, 1870, p. 256, PI. XXII, Fig. 14 (non Lamarck foss.). „ gradatulus Weinkauff, Coneae in der neuen Ausgabe von M.-\rtini u. Che.mnitz, 1875, S. 356, Taf. LX\'I, Fig. 15 (Kopie); Sowerby, IMarine shells of S. Afr., p. 30. Südafrika, Station 80, Große Fischbai, ein Stück, tot und angebohrt. 22 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. o "l Station 95, bei Cap Agulhas, 34" 51' S. Br., 19'^ 37' O. L., in 80 m Tiefe, mit Gerolle, Korallenstücken und andern Schalen. Station 103 (im Agulhasstrom), 35" 10' S. Br., 23*^ 2' O. L., in 500 m Tiefe. Station 104 (im Agulhasstrom), t,;^*^ 16' S. Br., 22° 26' O. L., in 150 m Tiefe, unter phosphatischem Gerolle und anderen Schalenfragmenten, mehrere kleinere Stücke, alle tot, und das obere Stück eines größeren. Alle Exemplare tot und völlig verbleicht, die meisten auch kleiner als Sowerby's Original, das eine Exemplar von Station 103 42V2 rnm lang, die übrigen nur 26 und darunter. Pleurotomidae. Üri/lia castanea (Rv.). Pleurotoiiia rastanea Reeve , Conch. icon., I, PI. XXXII, Fig. 191, 1845; Sowerby, Marine Shells of South Africa, p. 5. Südafrika, Station 100, Francis-Bai, bei Port Elizabeth, 34" 8' S. Br., 24° 59' O. L., aus 80 — 100 m Tiefe mit dem Schwabbenvagen heraufgebracht, mehrere Exemplare, alle tot; eines mit Einsiedlerkrebs. Auch nach Sowerby loc. cit. von Port Elizabeth, während Reeve keinen Fundort kannte. Drilli'a Fultoni (Sow.^). Pkurotoma Fidloni Sow., Proc. Zool. Soc, 188S, p. 207, PI. XI, Fig. 17. Südafrika, Station 100, Francis-Bai bei Port Elizabeth, 34'^ 8' S. Br., 24^ 59' O. L., aus 80 — 100 m Tiefe mit dem Schwabberwagen heraufgebracht. 2 Exemplare, schmutzig-graubraun, etwas größer (24 mm lang, 8 breit, Mündung 9 lang), als So\verby's Original, das auch von Port Elisabeth stammt, ein drittes nur ig mm lang, Mündung 8, alle tot. Clmatula gravis Hinds. Pkurotoma gravis Hinds, Z0OI. Voy. Sulphur, Moll., p. 16, PI. V, Fig. 6 (? Reeve, Conch. icon., I, Fig. 202); Weink.\uff, Pleurotomidae in der zweiten Ausgabe von Martini u. Chemnitz, S. 122, Taf. XXVII, Fig. 7, 8. Südafrika, Station 100, Francis-Bai, 34'- 7' S. Br., 24" 59' O. L., aus 80 — 100 m Tiefe mit dem Schwabberwagen heraufgekommen, ein totes, abgeriebenes Stück. Hinds' Original von der Agulhasbank 43 Faden (79 m) tief. Diese Art kommt schon nahe an die Unterabteilung Perrona heran. Reeve's Abbildung ist vielleicht nur etwas ungenaue Kopie von Hinds', sieht aber aller- dings etwas fremdartig aus. Clionella inipages (Ad. Rv.). Pleuroloma inipages Ad. Rv., Zoul. Voy. Samarang, Moll., p. 39, PI. IX, Fig. i, 1848, kopiert bei Tryon, Manual, p. 184, PI. X, Fig. 73, und bei Weinkauff in der neuen Ausgabe von Martini u. Che.mnitz, Pleuro- tomidae, S. 108, Taf. XXIV, Fig. i. Südafrika, Station 104, bei der Agulhasbank, Strom nach S., 35'^' 16' S. Br., 22*^' 26' O. L., in 155 m Tiefe, phosphatisches Gerolle und allerlei Schalen. Südafrika, Post Elizabeth, ein totes Stück mit Wurmröhren besetzt. 23 2/1 V. Maktens. Aehnlich der Cl. taxus Chemnitz, Conch. Cab., Bd. X, S. 25g, Fig. 1550, 1551, 1850, 1851; und Kien., Iconogr., Pleurotonia, PI. X, Fig. i; Reeve, Conch. icon., Fig. 25, ebenfalls aus Südafrika, aber schlanker, mit weniger schiefen iteralen Falten auf den früheren Windungen und schmälerem Nahtband auf der letzten. Das vorliegende Exemplar, 47V2 mm lang, 16 breit, Mündung 19 lang und 9 breit, an Spitze und Mündung etwas beschädigt, unterscheidet sich von der citierten Originalabbildung nicht nur durch etwas bedeutendere Größe (46V2 mm Länge), sondern auch durch ein wenig schlankere Gestalt und schwächere Ausbildung der Nabelwulst. Die Falten sind etwas gebogen, aber im ganzen senkrecht, mäßig schmal, 17 — 18 auf der dritt- letzten Windung, auf der vorletzten schon undeutlich. E. SinxH, dem ich das Exemplar zur Vergleichung mit dem Original von Adams und Ree\'e schickte, erklärte sie auch für dieselbe Art. Die genannten Autoren gaben allerdings das Chinesische Meer (China sea) als Heimat an, doch ohne einen näheren Fundort anzugeben, aber bei der Aehnlichkeit mit Cl. iaxtts und der sonstigen Beschränkunsf der Gattunsr Clionclla auf Südafrika möchte ich jenes entleeene Vor- kommen etwas bezweifeln. Cl. hnuida Soaverby {Pkuroioma f., Proc. Zool. Soc, 1870, p. 253, und Marine .shells of S. Afr., PL \', Fig. loi), von der Agulhasbank, bei Tryon, loc. cit. p. 232 zu Pcnviia gestellt, ist sehr ähnlich, nur etwas bauchiger, Mündung und der Kanal breiter. Ueber die anatomischen Merkmale der Gattung siehe R. Bergh in den Act. Leopold., LXV, 1895. Clionelln semicostata (Kien.) \'ar. Plciirolonia semicostata KlEXER, Iconogr., p. 30, PI. XIX, Fig. I ; Reeve, Conch. icon., I, Fig. 67; Krauss, Moll. Süd.- Afr., p. 109. Südafrika, Station 95, beim Cap Agulhas, 34*-' 51' S. Bn, 19" 37' C). L., ein Exemplar in 80 m Tiefe, kleinere und größere Gerolle und Schalen. Das vorliegende Exemplar, nur 22 cm lang, entspricht am besten der von Reeve gegebenen Abbildung und unterscheidet sich namentlich von der KiENER'schen dadurch, daß kein knotiger Nahtgöirtel vorhanden ist. Da Kiener übrigens im Texte nur sagt „suture bordee obscurement par de petites nodosites", so lasse ich es dahingestellt, ob die REE\'E'sche und die un.serige deshalb als eigene Art zu trennen seien. Krauss, loc. cit. hat diesen Unterschied auch schon bemerkt und bei allen seinen südafrikanischen Exemplaren den Nahtgürtel vorhanden gefunden. Weinkaitff, in der neuen Ausgabe von Chemnitz, Pleurotomidae, S. 35, Taf. XXX, Fig. 6, 7, scheint eine sowohl von der IviENER'schen als REEVE'schen verschiedene Art dar- zustellen, welche sich durch dichter stehende, vertikale und weiter nach unten reichende Rippen unterscheidet. RhachiQ-lossa. Muricidae. Murex (Pteronotiis) uncinarius Laäi. Lamarck, Hist. nat. an. s. vert, ed. 2, IX, p, 57g, No. 28; Kiexer, Icrmogr., PI. VI. Fig. 2: Reeve. Conch. icon.. III, Fig. 156; SowERBY, Thes. conch., IV, Fig. 33. Murc.x cnpoisis Sow., Proc. Zool. Soc, 1840, p. 143; Conch. illustr., Mi/nw, Fig. 7Ö: Krauss. Südafr. Moll., p. 112. Südafrika, Station 100, Francisbai, 34'^' 8' S. Bn, 24'-' 59' O. L., aus 80 — 100 m Tiefe, mit dem Schwabberwagen heraufgekommen. 24 Die beschälten Gastropoden der deutscheu Tiefsec-Expedition 1898 — 1899. t- Ein Stück, tot, graubraun. Diese Art wird in der Regel wegen der mehr glatten Oberfläche und der einfacheren Zacken der Varicen zur Unterabteilung Ptcronotiis gestellt, hat aber doch auch in der allge- meinen Form Aehnlichkeit mit M. aailcatus So^^'. aus dem Indischen Ocean, welcher wegen seiner mehrfach ausgezackten Varicen zu der Gruppe \"on ]\T. adiistits Lam. und palnia-rosac Lam. gehört (Trip/cx Perry, C/iicorcits Monte.). Murex purpuroides Rv. Mure.xpiirpnroides (Dunker) Reeve, Conch. iom., III, Fig. 58, 1845: Sowerby, Marine Shells of S. Afr., p. 2. Murex Duukeri Krauss, Südafr. M.,11., S. 114. Taf. VI, Fig. 14, 1848. Südafrika, Station 105, Agulhasbank, 35" 2q' S. Br., 21'^ 2' O. L., in 102 m Tiefe. Ein Stück, 13V2 mm lang, wovon 5 auf die Mündung ohne Kanal und 3 auf den Kanal allein kommen, der demnach verhältnismäßig länger ist als in der (vergrößerten) Abbildung bei Krauss und auch mehr als in derjenigen von Reeve. Da aber bei verschiedenen südafrikanischen Exemplaren dieses Verhältnis variabel ist, so glaube ich keinen besonderen Wert darauf legen zu dürfen. Buccinidae. Pisania'f sp. Südafrika, Station 95, Agulhasbank, 80 m Tiefe, Gerolle und vSchalenstücke, ein Exemplar mit Einsiedlerkrebs. Kommt der P. nianiiorata Ree\'E ziemlich nahe, welche bei Mauritius häufig ist und nach Sowerby, Mar. shells of S. Afr., p. 4, auch bei Port Elizabeth gefunden worden ist, und würde insofern für einen Transport tropischer Arten durch die Meeresströmung nach und viel- leicht um Südafrika herum sprechen, aber die Uebereinstimmung ist doch nicht hinreichend befriedigend, namentlich sind die Nähte tiefer eingeschnitten und die Skulptur gröber. Da es nicht möglich i.st, durch die Untersuchung der Radula die Gattung in die.ser conchyliologisch schwer abzugrenzenden Gattung sicherzustellen, so ziehe ich es vor, nicht näher darauf einzugehen. Ejithria capensis (Dkr.). Fnsiis capensis Dunker, in Philippi, Abbildungen neuer Conchylien, I, Heft 5, S. iio, Taf. I, Fig. 7, 1844. Fiisus Simonianus Petit, Journal de Conch ylioliigie, III, 1852, p. 164, PI. VII, Fig. 7. Fusus lacertitms A. Gould, Proc. Boston Soc. Nat. Hist., 1859, p. 327. Südafrika, Station 95, bei Cap Agulhas, 34" 51' S. Br., 19" 37' O. L., in 80—100 m Tiefe, mit Gerolle und anderen Schalenstücken. Ein jüngeres, ziemlich abgeriebenes Exemplar. Da bei dieser Art die oberen Windungen stumpfe Vertikalrippen besitzen, welche auf der letzten Windung völlig fehlen, so gehört ein näherer Vergleich der Exemplare dazu, um die Zusammengehörigkeit der unter verschiedenen Namen beschriebenen Formen zu erkennen. Euthria piira n. (Taf. II, Fig. 14.) Testa subfusiformi-turrita , spiratim conferte sulcata, flavescenti-alba ; anfr. 772. priores 2 laeves, nitidi, sequentes convexiusculi, sutura modice impressa, ultimus infra distincte attenuatus, 25 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. 4 26 Marxens, in canalem brevem subrecurvum apertum abiens; apertura dimidia longitudine testae paulo brevior, lanceolata, margine externo crassiusculo, leviter arcuato, margine columellari concavo laevi, candide albo. Long. 17, diam. 6V2, aperturae long. 7' 2, diam. 3'/,, mm. Südafrika, Station 103, im Gebiet des Agulhasstromes, 34" 31' S. Bn, 23" 2' O. L, in 500 m Tiefe. Melnpitim lineatuni (LA:\r.). Pvrida liin-iila L.vjr., Hist. nat. d. an. s. vert., ed. i, VII, 1822, Nu. 27; ed. 2, IX, p. 520: Gray, Zool. Voy. Beechey, p. 114; Krauss, Südafr. Moll., p. 120. Buccinum hulhits WooD, Ind. test., Suppl., PI. IV, Fig. 8, 1828. Melapiitii! lincaliim H. et A. Adams, Gen. rec. moll., I, p. 136, PI. XIV, Fig. 7, 1853. Südafrika, Station loi, Algoabucht, 2>ö- 50' S. Br., i^"^ 48' O. L., mit dem Schwabber- wagen heraufgekommen, ohne Tiefenangabe, ein lebendes Exemplar. F. Krauss las sein einziges Exemplar am Strande der Natalküste auf, das Berliner Museum besitzt ein ebenfalls am Strande aufgelesenes Exemplar von Pondoland durch Conr. Beyrich und ein weiteres von Kapitän Pohl in der Algoabai gesammeltes. Das vorliegende Stück der Tiefsee-Expedition zeigt die braunen Striemen sehr ausgeprägt, dagegen die dunkler braunen Flecken in der Mitte des letzten Umganges nur wenig zahlreich; seine Höhe ist 27, die Breite 2}^ mm, Mündung 25 hoch und 12 breit; der Columellarrand ist rein weiß, nicht gelb, wie bei anderen Exemplaren. E. Smuh, .\nn. Mag. N. H., (6) III, 1889, p. 269, hat die größere, weitmündigere Form ohne dunkle Flecken, welche Schuberj- und Wagner im XII. Band von Chemnitz, Taf. CCXXVI, Fig. 4012, 4013 (1829) als Pyrula data. Kiener, Iconogr., PI. XV, Fig. i, Reeve, Conch. icon., IV, PI. VIII, Fig. 28 als Pyyiila lincata La.\[. beschreiben und abbilden, als eigene Art, M. c/atuiii, aufgestellt und .schreibt ihr den Indischen Ocean als Heimat zu, aber später, Journal of Con- cholog}', X, p. I 10 nennt er Durban (Natal) als einzig bekannten g;enaueren Fundort. Der Fund der „Valdivia" stimmt insofern zu dieser Unterscheidung, als er in der Größe und dem Vorhandensein von dunkeln Flecken mit den südafrikanischen Exemplaren von Krauss, Pohl und C. Bevrich zusammenstimmt. Grol] ist alier der Unterschied zwischen beiden Formen nicht, und namentlich die Farbe des Columellarrandes ist nicht entscheidend zwischen beiden, da er bei dem PüHL'sohen Exemplar orangegelb ist. Nach E. Smith, loc. cit., stimmt die Radula mehr zu derjenigen von Bitsycoii als zu der von Purpura oder gar Pyrula. Es i.st das ein interessantes Beispiel, daß die Glätte und Färbunof der Schalenoberfläche richtiger auf die innere Verwandtschaft hinweist als die Schalenform. Nassidae. Nassa (Arcularia) plicosa (Dkr.). Biirciiiiiiii plii-osiini DuNKER, Zeitschr. f. Malakoz., 1846, p. 122; Krauss, Südafr. äIdU., p. 122, Taf. \'I, Fig. 19; Küster in d. neuen Ausgabe von Chemnitz, Taf. XII, Fig. i. Nassa speciosa A. Adams, Proc. Zool. Soc, 1851, p. 100; Reeve, Conch. icon., VIII, Fig. 16. Nassa plicosa SowERBY, Marine Shells of S. Afr., p. 12. 26 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsec-Expedition 1898 — 1899. 9 7 Südafrika, Station loo, Francisbai, 34" 8' S. Bn, 24" 59' O. L., 80 — 100 m Tiefe. Station loi, Algoabai, 33" 50' S. Bn, 25" 48' O. L. Station 114, Simonsbai, 34" 20' S. Br., 18" 36' O. L., in 70 m Tiefe, Grünsand. Lebende Exemplare von allen drei Stationen. Eine sehr charakteristische Art. Deckel gezähnelt, wie normal bei dieser Gattung. Nassa (AniyclaJ circumtexla n. (Taf. III, Fig. 18.) Naua irifasciata (A. Adams, Proc. Zool. .Snr., 1851, p. 113??) G. B. Sowerby, Marine shells of South Africa, p. 13. Testa ovato-fiLsiformis, liris spiralibus planis, confertis, in anfr. penult. 6 conspicuis, in ultimo 17 — 18, basalibus angustioribus et magis distantibus cincta, pallide griseo-flavescens, fascus fuscis latiusculis saepe obsoletis; anfr. 8, planiusculi, superiores costulis verticalibus plus minusve distinctis reticulati, inferiores 2 — 3 costulis carentes, lira suprema prominula subgradati, ultimus convexiusculus, basi sat attenuatus; apertura dimidiam testae longitudinem occupans, lanceolato- elliptica, superne acutangula, basi latiuscule aperta, margine externo vix incrassato, leviter arcuato, levissine denticulato, albo, margine columellari in callum appressum, distincte terminatum dilatato, plus minusve castaneo-tincto, basi in plicam spiralem exeunte. Long. 20V2, diam. 10, apert. long. 10, lat. incluso peristomate 6, excluso 4 mm. Südafrika, zwischen Plettenbergbai und Francisbai, in 100 m Tiefe. Flachsee, lebende Südafrika, Station 100, Francisbai, 34° 8' S. Br., 25" 48' O. L., 80 — 100 m Station loi, Algoabai, 33" 50' S. Br., 2^^- 48' O. L. Exemplare mit dem .Schwabber- wasren erhalten. Station 107, Agulhasbank, 35" 19 — 22' S. Br.'), 20" 22' O. L., in 116 — 117 m Tiefe, nur tote Schalen. Station 114, .Simonsbai, 34" 20' S. Br., 18" 36' O. L., in 70 m Tiefe, Grünsand, lebende und tote Exemplare. Nächstverwandt mit der tertiären N'. seviistriata (Brocchi) aus der Subappenninformation und A^. badensis (Partsch) aus dem Wiener Becken, von ersterem durch die Ausdehnung der Spiralleisten auf die ganze Oberfläche, von letzterem durch die schmäleren, nicht gleich breiten oder gar breiteren Spiralleisten in der unteren Hälfte der letzten Windung verschieden. Die Ausdehnung der senkrechten (iteralen) Rippen ist an den einzelnen Exemplaren ungleich, bei den meisten beschränken sich dieselben auf die obersten Windungen, bei einigen zeigen sie sich aber noch auf der vorletzten Windung in ihrer ganzen Ausdehnung. Manche Exemplare, aber nicht alle, zeigen .Spuren von dunkler braunen Spiralbändern; eines unter diesen gebänderten ist auffallend breiter als die übrigen, 10 mm breit auf 19 mm Länge. Deckel glattrandig, ohne Zähnelung am Rande, wie sonst bei dieser Gattung, aber die Radula zeigt die für Nassa charakteristische Beschaffenheit. Ich verdanke Edg. Smith die Identifizierung der vorliegenden Exemplare mit der von \) Hier giebt die Pergament-Etikette eine etwas andere Minuten- und Meterzahl an als das gedruckte Stationenverzeichnis. Marxens, SowERBY als infasciata A. Ad. bestimmten südafrikanischen Art; es ist übrigens sehr auffallend daß dieselbe zuerst als in der Vigobai (nördliches Spanien) heimisch beschrieben wurde und daß sie, obwohl schon 1851 publiziert, doch in Reeve's Monographie von 1853 — 54 fehlt und über- haupt meines Wissens noch nicht abgebildet ist. Ich gebe daher eine Abbildung und eine neue Beschreibung derselben. N. Gallandiana, P. Fischer, Journ. de Conchyliologie, X, 1862, p. 37; XI, PI. II, Fig. 6, von Cadiz, welche Hidalgo ebenda, XV, 1867, p. 259, xx^x'i trifasciata vereinigt, ist offenbar nur die mittelmeerische cosHilata (Ren.) = Biicc. variahilc Phil., und ich bin geneigt zu glauben, daß auch die ursprüngliche N. trifasciata A. Adams von Vigo die südeuropäische coshilata Ren. und nicht gleich der südafrikanischen sei. ö Nassa (Hima) Crawfordi Sow. Nassn Crnw/ordi Sow., Marine Shells of South Africa, p. 13, PI. IV, Fig. 86. Südafrika, Station 100, Francisbai, mit dem Schwabberwagen heraufgebracht, ein noch nicht erwachsenes Exemplar. Nassa (Desmoi/Iea) ahhreviala Chemn. Biicciuiim cassideum dbbreviatum Chemnitz, Conch. Gab., X, S. 194, Taf. CLIII, Fig. 1463, 1464, 1788, Gmelin, LiXN. syst, nat, ed. 13, p. 3478, 1891 ; Kiexer, Iconogr., p. 86, PI. XXVI, Fig. 105, 1834, Deshayes in La.marck, Hist. nat. d. an. s. \ert. ed. 2, X, p. 194. Nassa globosa Sowerby, Genera of Shells, part XXV, PI. CLIII, Fig. '>. 1825. Nassa ahhiwiata Reeve, Conch. System., II, p. 237, PI. CCLXIX, Fig. 6 (Kopie von Sowerby); Conch. icon., VIII, PI. XXIX, Fig. 194. Desmonlca ahbreviata A. Adam.S, Genera moll., I, p. 166, Tryox Manual, IV, p. 65. Südafrika, Station 100, Francisbai, 34" 8' S. Br., 24'' 59' O. L., in 80 — 100 m Tiefe, zwischen zahlreichen Conchylienfragmenten ein vollständiges Exemplar tot, mit Einsiedlerkrebs, und mehrere Fragmente. Der Name bei Chemxii/ ist insofern regelrecht binär, als ,,cassideiiiii" bei ihm wie bei LiNNE selbst die Bezeichnung für eine Unterabteilung der Gattung Bticciuiiiii ist. Die Art steht durch ihre Skulptur anderen Nas,sen näher als der glatte Typus von Dcsnioiüca. Chemnitz giebt unbestimmt Indien als Vaterland an, ihm folgten Kiener und Deshayes, aber es ist aus neuerer Zeit kein bestimmter Fundort aus dem Gebiet des Indischen Oceans bekannt geworden. Reeve, Conch. icon., VIII, 1854, nennt sie zuerst vom Kap. Bullia anmtlata (Laai.). /liirciiiiiiii itiiiiulaluiii Lam.. Hist. d. an. s. vert. ed. l, VII, 1822, Nc 5; ed. 2. X, p. 156; Encycl. mcthndique, Vers, PI. Die, Fig. 4. Hiillia aiiiiidata Reeve, Conch. icon., III, Fig. 13. Nassa an 11 /data LovEN, Öfversigt Kongl. Vetenskab. Akad. Förhandlingar, 1847, p. 195, PI. V (Radula). Südafrika, Port Elizabeth, in einer Reuse, 30. November 1898. Station 100, Francisbai, 34" 8' S. Br., 24" 59' C). L., in 80—100 m Tiefe, zwischen zahlreichen Conchylienfragmenten. Südafrika, Station 10 1, Algoabai, mit dem Schwabberwagen heraufgekommen, 31. No- vember 1898. An allen drei Fund,stellen ein lebendes Exemplar. 28 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — 189g. 2Q Die vorliegenden Exemplare stimmen im wesentlichen mit Sowerby's Figur und Ab- liildung überein, sind aber etwas kleiner, 38 — 43 mm laug, 18 — 21 breit, Mündung ebenso lang. Die wulstige Kante dicht unter der Naht ist grob und etwas unregelmäßig gekerbt, die Naht selbst ist durch eine weiße Schalenmasse ausgefüllt, welche an der Mündung in den Callus der Mündungswand übergeht. Der Deckel ist verhältnismäßig groß, viel größer als bei den typischen Bullien. Coininella seiiiisii/cafa Sowerby, Marine shells of South Africa, p. 10, PL I, Fig. 7, hat mit dieser Art eine auffalleude Habitusähnlichkeit, aber die Naht ist tief eingesenkt, nicht von einer glänzenden Ablagenmg ausgefüllt, und die vorhergehende Windung ragt über die Naht stärker hervor. BulUa laevigata (Chemn.). liiiciiiiiim etc. Lister, Hist. cunchylioruin, PI. DCCCCLXXVIII, Fig. 35, 1688. BncriiiKin lacviiiatiim CHEMNITZ, Conchylien-Cabinet, IV, S. 45, Taf. CXXVII, Fig. 12 15, 16, Encvcl. niethodique, Vers, PL CD, Fig. i. Huccinum laeiiissimiim Lamarck, Hist. d. an. s. vert. ed. i, VIII, No. 6; ed. 2, X, p. 157, Quoy et G-\imard, Voyage de l'Astrolabe, Zoologie, II, p. 433, PI. XXXI, Fig. 14 — 16 (lebendes Tier). BiilUa lacvls^nta Reeve, Cimch. icon., III, PI. I, Fig. ö. Südafrika, Station loi, Algoabai, 33" 50' S. Br., 25" 48 O. L., ein junges Stück, abgerieben. Station 114, Simonsbai, 34*^ 20' S. Er., 18" 36 O. L., in 70 m Tiefe, Gerolle und Schalen, ein totes unvollkommenes Exemplar, mit Hydractinia überzogen. Port Elizabeth, zahlreiche Exemplare in Spiritus. Bi/llia tenuis Gray. RitUia tenuis Gray, Brit. Mus.: Reeve, Cnnch. icon., III, Fig. i: Sowerby, Marine shells of South Africa, p. 11. Südafrika, Port Ehzabeth, 30. Oktober 1 8go, in einer Reuse, mehrere lebende Exemplare. Deckel äußerst klein. Auch aus der Falsebai von Prof. Fritsch, von British Cafraria durch Schönland und von Port Natal durch Heynemann im Berliner Museum. Fascioluriiclae. Fusus radialis Wats. Fnsiis mdialk BooG WAT.SOX, Journ. Linn. Soc, XVI, p. 382 (1882); Rep. Challenger, p. 195, PI. XIV, Fig. 2. .Südafrika, Station 113, beim Kap der guten Hoffnung, 34'^ t^^^' S. Br., 18'^ 21' O. L., in 318 m Tiefe, Grünsand. Ein Exemplar, 38 mm lang, 14 im größten Durchmesser, Mündung mit Kanal 2372) ohne Kanal 9 lang, also ein wenig größer als das auch einzige Exemplar des Challenger, mit der Abbildung vollständig übereinstimmend, nur der Kanal verhältnismäßig etwas größer. Das zweite, zweifel- hafte, von einem .Schwamm umhüllt, mit abgeschwächter Skulptur. Dem Aussehen der Schale nach möchte ich bei dieser Art eher an ColumharnDii als an Fiisus denken, namenthch spricht der .scharfe Absatz des Kanals gegen die Unterseite der letzten Windung und der horizontal zusammengedrückte, gezackte Hauptkiel dafür. Während aber bei den typischen Columbarien 2Q •3Q V. Martens, die Anwachsstreifen zwischen Schulterkante und Naht deutlich, wenn auch schwach rückwärts- gebogen sind, ist an dieser Art nichts davon zu bemerken, sie gehen in gleicher scharfer Linie von der Naht bis zur Hauptkante und darüber hinaus nach abwärts. Da aber das vorliegende Exemplar von einem Einsiedlerkrebs bewohnt ist, ist es nicht möglich, durch die Radula zu einer Entscheidung zu kommen. Das einzige Exemplar des Challenger aus 150 Faden (274 m) in ähnlicher Länge und etwas über '/-" südlicher. F. ivhnstior Sow., Thes. conch., lY, Fig. 63 = Tryon, Man., III, PL LXXXVI, Fig. 603, auch von Südafrika, ist in der Skulptur ähnlich, aber in der Gesamtform verschieden. Fiisus rubroliueatus Sow.-. Fiisiis iiihroliiiealiis SowERBV, Proc. Zool. Soc, 1870, p. 252; Thesaur. cmich., IV, [). 80, PI. CDXIV, Fig. (18 = Trvon, Manual, III, PI. LXXX\'I, Fig. 604; Sowerby, Marine Shells (jf South Africa. p. 3. Südafrika, Station 104, Agulhasbank, 35" 16' S. Br., 22'^ 26' O. L., in 155 m Tiefe, phosphatische Gerolle und verschiedene Schalenstücke. Zwei lebende Exemplare, mit Kolonien weicher Alcyonarien überzogen, und ein Bruchstück. Deckel dünn, hornig, elliptisch, nach unten mehr abgerundet als zuge.spitzt, der Anfang des konzentrischen Wachstums (sog. Kern) unten und etwas nach der Innenseite zu. Die Untersuchung der Radula bestätigt durch die breit-vielzähnige Seitenplatte die Zu- gehörigkeit zu Fiisiis im engeren Sinn. Fasciolariu rutihi Wats. Fascio/ar/ii nitila Wats., in Jiiurn. Linn. Snc., Zi»il., XVI, p. 33,5, 1882; Rep. Challenger, p. 242, PI. XIII, Fig. 6. Südafrika, Station 92, vor der Kapstadt, in 178 m Tiefe, Grünsand, 2 Exemplare. Das größere Exemplar 128 mm lang, 45 im größten Durchmesser, Mündung mit Kanal 69, ohne Kanal 40 mm lang, Mündung.sbreite 24 '/a, also ein wenig größer als das Exemplar des Challenger; die Spitze deutlich kugelförmig angeschwollen; 8 Windungen. Farbe der Außenseite gelblichbraun, Columellarrand und Mündungswand porzellanweiß, nach außen gelblich. Inneres der Mündung schwach rötlichgrau. Die eine Columellarfalte am unteren Ende der Spindel deutlich ausgeprägt. Das Challenger- Exemplar aus 150 Faden (274 m), unter beinahe derselben Länge, aber jO 23' südlicher erhalten. Fasciolariu Heynemanni Dunk. Fasciolaria purpurea (Jonas) var. Dunker, Novität. , p. 94, Taf. XXXII, Fig. i, 2. Fasciolaria Ilcvncmanni Dunker, ebenda Addentla, p. 139, 1871; Kobelt in der neuen Ausgabe von Martini und Chemnitz, TnibincUa und Fasciolaria, S. 139, Taf. XXVIII, Fig. 5. Südafrika, zwischen Plettenberg und Francisbai, in 100 m Tiefe, ein Exemplar. Länge 96, Breite 44, Länge der Mündung mit Kanal 65, ohne Kanal 36, Breite der Mündung 20 mm. Schalenhaut filzig, grau, vertikalrissig. Erste Windung knöpf form ig, kugelig, glatt, weit, schief aufgesetzt. Durch die braune Schalenhaut und die eine Höckerreihe möchte man auf den ersten Anblick die F. trapeziiim var. Audouini Jonas (Philippi, Abbild., III, Taf. III, Fig. i ; Descr. Eg. IV, i 7 ) 30 Die beschälten Gastrii])oden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. -j-w für ähnlich haken, aber bei näherer Betrachtung zeigt sich der Mangel an erhöhten Spiralstreifen innerhalb der Mündung, der Mangel an schmalen Farbenstreifen an der Außenseite, dagegen breitere, ziemlich flache Spiralgürtel auf der letzten Windung. Auch die Färbung des Columellar- randes ist eigentümlich, nach innen bläulichweiß, nach außen ziemlich scharf abgeschnitten gelbbraun. Von dieser Art waren bis jetzt nur wenig, schlecht erhaltene Exemplare bekannt, das von Dunker und Kobelt abgebildete und das sehr ähnliche PAEXEL'sche von Port Elizabeth das ich direkt vergleichen konnte; eine neue Abbildung ist daher sehr wünschenswert. Mitridae. Mifrn simplex Dkr. Mitm simplex Dunker, Zeitschrift f. Malakozocjl., 1846, j). 11 1; Krauss, Südafr. Moll., S. 125, Taf. VI, Fig. 20; SowERBV, Thes. conch., Vol. IV, Fig. 528. Mitm pruinosa KÜSTER, Volutaceen in der neuen Ausgabe von Martini u. Cheiinitz, Taf. XVIIa, Fig. 4 — 6. Volutomitra ciunainonica A. Adams, Proc. Zool. Soc., 1854, p. 134. Südafrika, Station 95, bei Cap Agulhas, 34" 51 S. Br., 19" 17' O. L., in 80 m Tiefe, Gerolle, Alolluskenschalen und Korallenstücke. Einige ganz verbleichte und von Raubschnecken (Natica?) angebohrte Exemplare. Die Art im Berliner Museum von der Tafelbai bis Pondoland vertreten; Dunker's Originale in demselben Museum; Küsier's f^niiiiosa habe ich zu vergleichen Gelegenheit gehabt. Volutidae. Vohita ajricana Rv. Volitia nfricaiia Reeve, Proc. Zool. Soc, 1856, p. 2, PI. XXXIII, Fig. 3, 4; E. Sjiith, Proc. Malac. Soc. Lond., IV, iqoi, p. 231. Südafrika, Station 104, im Agulhasstrom, in 155 m Tiefe, phosphatische Gerolle und Molluskenschalen. Nur ein Fragment, 2 Falten und das untere Ende der Columella bildend, das zu dieser seltenen Art zu gehören scheint, 38 mm lang, also von einem größeren Stück als die bis jetzt bekannten Exemplare, lebhaft fleischrot, das Wenige, was von der Außenseite erhalten, glänzend rötlich-violett, die zweitunterste Falte deutlich weniger schief als die unterste. Bis jetzt nur im südöstlichen Afrika von Natal bis Port Elizabeth bekannt. Voluta (Ternivohita) abyssicola Ad. Rv. Voluln abyssico/n A. Adams and Reeve, Zoology Voy. H. M. S. Samarang, Mollusca, p. 25, PI. VII, Fig. 6, 1848 Reeve, Conch. icon., VI, PI. XXII, Fig. 58; Sowerby, Thes. conch., part XXIII, p. 270, PI. CCIX, Fig. 124 V. Martens in den Sitzungsberichten d. Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin, 1876, S. 20 BooG Watson, Journ. Linn. Soc, XVI, 1882, p. 327; Rep. Voy. Challenger, Zool., XV, p. 258, PI. XV, Fig. I. Südafrika, Station 92, vor der Kapstadt, 33" 41' S. Br., 18° o' O. L., in 17S m Tiefe, Grünsand. Station 104, im Agulhasstrom, t,'-^''- 16' S. Br., 22^ 26' O. L., in 155 m Tiefe, phos- phatische Gerolle. 31. -, -) V. Martens, Station 113, Kap der guten Hoffnung, 34" t,T)' S. Br., 18*^ 21' O. L., in 318 m Tiefe, Grünsand. Das größte Exemplar, von Station 92, 57 mm lang, 25 breit, Mündung 42^0, ganz frisch, mit Weichteilen, ein zweites von ebenda, trocken, 53 lang und 27 breit, Mündung 42. dasjenige von Station 113, 46 mm lang, 21 breit, Mündung 35, also ziemlich genau so groß wie die vergrößerte Abljildung in der erst angeführten Schrift, Fig. 6c. Von Station 104 nur junge Exemplare von 17 mm Länge, 8 mm Breite, Mündungslänge 12 mm, 6 Falten. In der Originalbeschreibung sind für J'. abvssico/a nur 4 Falten angegeben; bei unserem größten Stück ist neben den 4 deutlichen, und zwar sehr schief herablaufenden, noch eine unterste fünfte, viel kleinere, welche mehr wie ein Abschluß der Mündungsweite gegen den Kanal als wie eine eigentliche auch nach oben scharf abgegrenzte Falte erscheint^ Waison spricht von einer größeren Anzahl von Falten und bildet solche auch ab, aber ziemlich schwach und kurz. An unserem 52 mm langen Exemplar von Station q2 nun sind g Columellarfalten vorhanden, indem oberhalb der 4 größeren, sehr schiefen noch 4 kleinere, etwas minder schiefe zu sehen sind; dadurch nähert sie sich der weiter unten zu beschreibenden J^. epigona. Der Außenrand ist bei den meisten Stücken dünn und einfach, nur durch die auslaufenden Spiral- furchen etwas gekerbt; bei einem Stück aber finden sich gleich nach innen vom Außenrand eine Reihe kurzer Streifen, wie es Watsqn auf seiner Abbildung dargestellt hat. Die Angaben der Tiefe bei den englischen Autoren bewegen sich zwischen g8 und 150 Faden, also 17g — 274 m, die „Gazelle" fand .sie auf der Agulhasbank in 214 m, so daß die Funde der „Valdivia"-Expedition sowohl nach oben als nach unten das X'orkommen dieser eigentümlichen Art erweitern. Dagegen wird das größte Exemplar der Challenger-Expedition zu 3,8 englischen Zollen = 77 mm angegeben, also noch bedeutend größer. Kein Deckel. Radula mit dreispitziger Mittelplatte und je einer einspitzigen Seitenplatte, wie bei der von G. Schacko in v. Martens, Conchologische Mitteilungen, I, S. 126, Taf. XX1\", Fig. s untersuchten Art. Diese Art wurde bis jetzt meist als lebender Repräsentant von J'o/ati/if/ics aufgeführt; clie.se Abteilung wurde von Swaixsox, Treatise of malacolo_g\', 1840, p. 316 und 318, auf die fossile K spinosa Lam. und andere verwandte Arten gegründet, welche in ihrer Skulptur und Habitus wenig mit / '. abyssii-o/a gemein haben. Durch die Untersuchung der Radula schließt sie sich dagegen an V. (Tcruholuta) Studcri an, wegen deren ich auf das Archiv für Natur- geschichte, i8g7, S. 177, verweise. Fuskoluta pyjrhostoma (Wats.). (Taf. III, Fig. 15.) Fiisiis (Siplw) pyirhoslomus BooG Watson", Juur». Linn. Soc, Zool, XVI, p. 574, 1882; Rep. Challenger, Gastro- poda, p. 208, PI. XII, Fig. 2. ^'gl. v. Martens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturf. Freunde zu Berlin, IQ02, S. 238. Südafrika, Station 113, beim Kap der guten Hoffnung, 34'-^ 33' S. Br., 18" 21' O. L., in 3 1 8 m Tiefe, Grünsand, 2 Exemplare. Station 114, Simoasbai, 34'-' 20' S. Br., 18" 36' ü. L., in 70 m Tiefe, Grünsand, ein junges Exemplar von nur 4 Windungen. Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsec-Expedition 1898 — 1899. ,, Die Challenger-Exemplare sind aus derselben Gegend, 34" 41' S. Br. und iS*^ 36' O. L., 98 Faden = 179 m Tiefe. Auch das größte der vorliegenden Exemplare, it, mm lang, dürfte noch nicht ganz erwachsen sein, da Watson für seine Art 3g mm angiebt. Die Färbung der Innenseite der Mündung ist nur blaß-orangegelb, dicht am Außenrande etwas intensiver. Die Untersuchung der Radula hat ergeben, daß nur eine einzige Platte in jeder Quer- reihe vorhanden und diese dreispitzig ist; die vorliegende Art gehört demnach zu Vo/i/fa und nicht, wie die äußere Schalengestalt nahelegt, zu Fusiis. Von den oberen Windungen der weiter unten zu beschreibenden Fusivohita anomala unterscheidet sich die vorliegende Art dadurch, daß die Windungen verhältnismäßig langsamer an Breite zunehmen und die Skulptur mehr glatt herablaufende, nicht zu Knoten anschwellende vertikale (iterale) Falten zeigt. Aus derselben Gegend, 33" 59' S. Br., 17" ^^2' O. L., 50 Faden (gi m) Tiefe, hat die Expedition der „Gazelle" eine äußerlich ähnliche, 31 mm lange Schnecke gefunden, welche aber schon durch die verhältnismäßig feinere, nicht an l^oluta erinnernde Spitze, ferner das Ver- schwinden der Längsfalten im Beginn der 6. Windung und die verhältnismäßig größere Breite des sichtbaren Teiles jeder einzelnen W^indung sich unterscheidet und wohl mit Recht im offi- ziellen Bericht der Forschungsreise S. AI. .S. „Gazelle", 111. Zoologie und Geologie, 1889, S. 54 als (junger) Fiisiis iiiaiidarimis Ducl. aufgeführt ist. Neptuueopsis Gilchristi Sow.'^ SowERBV in Marine investigations of S. Afr., Dep. of Agricultuie, Cape of Gciod Hope, No. 5, 1898, p. 5, PI. I; Martix Woodward in Proc. Mal. Soc. Lund., IV, Nc>. 3, Oct. 1900, p. 120, PI. X, Fig. 2, 3, 11, 13, 14 (Anatcimie): E. Smith, Proc. Mal. See. Lond., W , No. 6, [i. 235. Südafrika, Station 103, im Agulhasstrom, '^^^^ 10' .S. Br., 2^^^ 2' O. L., in 500 m Tiefe, 2. November i8g8 (vgl. Reisebericht, S. 157). Das von Sowerby beschriebene Stück, aus ^;i Faden (60 m) Tiefe, „off the CapCiOf Good Hope". Dem vorliegenden Exemplar fehlen leider die oberen Windungen, und der Deckel ist. beschädigt. Immerhin ist es eines der interessantesten Stücke der Sammlung. Die Aehnlichkeit der Schale mit Ncphinca ( Vohifopsis) norz'cgica Chemn. ist allerdings auffallend, doch unter- scheidet sich das vorliegende Stück sofort davon durch den scharfen, frei vorstehenden (nicht dicht angelegten) Columellarrand der Mündung; der Außenrand ist in einer! Breite von V2 cm an der Außenseite etwas verdickt und glanzlos weiß, im Gegen.satz zur isabellgelben Farbe der Oberfläche im ganzen. Beides finde ich in Sowerby's Beschreibung nicht angegeben. Marginellidae. Marginella (GlaheUa) diadochus Ad. Rv. Marginclln diadochus A. Adams und Reeve, Zoology i.if the Vtjyage of H. M. S. Samarang, Moll., p. 28, PL VII, Fig. 4a — c ; Reeve, Conch. icon., XV, Fig. 35a, b. Südafrika, Station 92, vor Kapstadt, 33" 41' S. Bn, i8"0. L., in 178 m Tiefe, Grünsand, lebend. Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. V'II. c •, , V. Marxens, Station 104, an der Agulhasbank, t,^" 16' S. Br., 22" 26' O. L., in 155 m Tiefe, phos- phatische Gerolle, mehrere Exemplare, eines lebend. Station 113, am Kap der guten Hoffnung, 34^' 33' S. Br., 18" 21' O. L., in 318 m Tiefe, Grünsand. Station 114, Simonsbai, 34" 20' S. Br., 18" 36' O. L., in 70 m Tiefe, Grünsand, ein er- wachsenes lebendes Exemplar. Die große Mehrzahl der Exemplare noch nicht erwachsen, mit noch scharfem Mündungs- rand, obwohl einzelne bis 20 mm lang, in Ge-stalt, Färljung und Anordnung der Bänder mit der citierten z\bbildung in Reeve's Conchologia iconica übereinstimmend, ohne die vertikalen (iteralen) Linien, welche die Figur in der Zool. .Samarang zeigt. Das einzige ganz erwachsene Exemplar, mit verdicktem Mündung-srand, von Station 114, nur 17 mm lang und g breit, Mündung 13 mm lang, stellt sich in der äußeren Form zwischen Jlf. diadocintx, deren Typus von der Sundastraße stammt, und M. musica Hixds, Zool. Sulphur, Moll, p. 44, PI. XIII, Fig. 8, Reeve, Fig. 34, aus Westafrika. Die anderen, unausgewachsenen, sind alle merklich schlanker, mit längerem Gewinde, als 31. iiuisica. Es ist auffallend, daß Sowerby in .seiner Liste der südafrikanischen Meeresmollusken keine \-on beiden Arten anführt. Marginella (GlabeUa) piperatu Hind.s. MaiiJiiicIIa jiiperata HiNDS, Pnic. Zool. Soc, 1844, p. 72; SowERBY, Tlies. omch., I, p. 381. PI. LXXV, Fig. 40 und 44 — (? Reeve, Conch. icon., XV, Fig. 11). .Sowerby, Mar. Shells of Snuth Africa, p. 19. Südafrika, Station 113, beim Kap der guten Hoffnung, 34'' 33' S. Br., 18" 21' O. L., in 318 m Tiefe. .Station 114, bei .Simon.sbai, 34" 20' .S. Br., 18" 36' O. L., in 70 m Tiefe, Grünsand. An beiden Stellen nur je ein totes, gänzlich ausgebleichtes Exemplar, das von Station 113 großenteils mit Brv^ozoen überzogen, das von .Station 114 in seiner grauen, etwas glänzenden Färl)ung den Eindruck einer tertiär-fossilen .Schnecke machend. Hierher oder vielleicht eher zu der nahe venvandti.-n M. oniata Redfielü {vittata Rv, Fig. 1 7, scj-pcntina Jouss., s. Sowerby, Mar. shells of .South Afr., p. i q) dürfte auch ein noch ganz unausgewachsenes .Stück von Station 104, im Agulhasstrom, aus 155 m Tiefe, gehören, frisch und glänzend, rein weiß mit zwei Reihen schwarzer, verhältnismäßig großer Tropfen, die erste im größten Umfang der Schale und daher auch noch auf der vorhergehenden Windung sichtbar, die zweite untere dicht über der obersten Mündungsfalte; der vollständige Mangel von Vertikalfalten verbietet, es in der ( iruppe von M. faha L. zu suchen, an welche die Färbung zu- nächst erinnert. Weder im Berliner Museum, noch in der Litteratur finde ich eine Marginella mit gleicher Zeichnung. Beide, oniafa und pif^crala, .stehen übrigens der auch südafrikanischen M. rosca L.\m. sehr nahe. Marginella (Gibherula) Zeyheri Krauss. (Taf. III, Fig. 4.) Margitu'lla Zcvluri Krauss, in Archiv für Naturgeschichte, 1852, S. 38. Man^indla Mctcalfci (? AxGAS, Proc. Zool. Soc, 1S77, p. 173, PI. XXVI, Fig. t)); Sowerby, Marine shells uf .South Africa, p. 20. 34 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. -3 c Südafrika, Station 113, beim Kap der guten Hoffnung, 34" 33' S. Br., 18*^ 21' O. L., in 318 m Tiefe, Grünsand. Ausgezeichnet durch die an die Gattung Erato erinnernde Form. Die vorliegenden ziemUch frischen Exemplare sind g'/ä — lo'/a mm lang und 6 — 7 breit; sie gleichen im ganzen sehr der angeführten Abbildung bei Angas, welche aber australische Exemplare darstellt, die nach dem beigefügten Strich bedeutend kleiner, nur 4\'o ,mm lang, sind. So werbt, a. a. O. giebt Port Elizabeth als Fundort, sagt aber nichts über die Größe. Marginella (Gibherula) paxillus Rv. Margiiiclla pa.vil/ns Reeve, Conch. icon.. Vol. XV. Fig. 1,53 (unbekannten Fundorts); Sowerbv, Marine shells of South Africa, p. 20. Südafrika, Station 104, an der Agulhasbank, 35" 16' S. Br., 22'^ 26' O. L., in 155 m Tiefe, phosphatische Gerolle. Mehrere erwachsene Exemplare, keines ganz frisch, etwas breiter als REE^'E's Figur. Nahe verwandt mit M. capensis Dkr., aber schlanker als diese. Marginella (Gibberiila) B.eevei Krauss. (Taf. III, Fig. 3.) • Marginella Recvci Kr.\uss, in Archiv für Naturgeschichte, 1S52, p. 38. Marginella neglecta SowERBY, Thesaiu'. conch., I, p. 390, PI. LXXVI, Fig. 135, 136, 1862; Reeve, Conch. icon., Vol. XV, Fig. 138; SowERBY, Marine shells of South Africa, p. 20. Südafrika, Station 104, an der Agulhasbank, 35*' 16' S. Br., 22" 26' O. L., in i^s m Tiefe, phosphatische GeröUe. Ein frisches Exemplar, durchscheinend gelblich, ein klein wenig .schlanker und gestreckter als die Figuren bei Sowerp.v und Reeve, 7 mm lang, schwach 3 breit, Mündung a^^\^ lang, äußerer Mündungsrand sehr verdickt. AI. C//^7/t77 Jousseaume, Revue et Magasin de Zoologie, 1875, p. 177, PI. VII, Fig. i, unbekannten Fvmdortes, ist auch sehr ähnlich, jedoch mehr ei- oder olivenförmig, die größte Breite weiter unten und iriehr in der Mitte der letzten Windung, bei der unserigen weiter oben. Durch das freundliche Entgegenkommen des Herrn Oberstudienrats Lampert ist es mir möglich gewesen, die Originalexemplare der vier südafrikanischen Arten von Marginella, welche Ferd. Krauss in Tro.schel's Archiv für Naturgeschichte, 1852, S. 37 und 38 beschrieben hat, mit dem mir hier vorliegenden Material und mit der späteren Litteratur zu vergleichen. Obwohl Krauss das Wesentliche der Charaktere ganz richtig angegeben hat, war es doch in Ermangelung einer Abbildung bis jetzt schwer, dieselben unter den zahlreichen von Engländern und Franzosen später beschriebenen Arten herauszufinden, und dieselben waren daher bis jetzt teils gar nicht beachtet worden (Reeve, Tryon 1883), teils als nicht wiedererkannt aufgeführt (Sowerby, Marine shells of S. Afr., 1892). Ich erlaube mir daher hier dieselben zu besprechen und Abbildungen derselben zu geben. Nach meinen Vergleichungen ist das einzige mir vorliegende Originalexeinplar von M. Zey/ieri, Taf. III, Fig. 4, dieselbe Art mit der südafrikanischen .später benannten AI. Aletcalfei, allerdings etwas klein, 8 mm lang, 4 breit, Mündung 6 mm. aber immer noch größer, als die 35 5* 36 V. Marxens, ursprüngliche australische Mctcaljci von ihrem Autor Axgas, 1877, angegeben wird (472 mm). J/. Reevci Krauss, Taf. III, Fig. 3, 7 mm lang, 3V2 breit, Mündung 5 mm lang, scheint mir dieselbe Art wie AI. neolccta Sow., Thes., I, Fig. 135, Reeve, Fig. 138; der einzige Unterschied, den ich finde, ist, daß an dem liesterhaltenen der IvRAUss'schen Exemplare 2 blasse gelbe Bänder vorhanden sind , die namentlich an dem Außenrande der Mündung deutlicher hervortreten. M. imiltizonata Krauss, Taf. III, Fig. 3, mit nur 3 Falten, in mehreren Exemplaren vorliegend, durchschnittlich 8 mm lang, 3V3 breit, Mündung 7 mm, scheint mir identisch mit AI. cylindrica .Sow., Thes., Fig. 134, Reeve, Fig. 105, welche nach So wer by, Mar. shells of S. Afr., p. 20 auch in Südafrika vorkommt; ähnlich ist ihr auch M. Pousonbyi Sowerby, ebenda, Appendix, p. 10, Taf. VI, Fig. 2 aber etwas breiter und mit kürzerem Gewinde, lieber AI. hiplicata Krauss, unsere Taf. III, Fig. 6 vgl. die folgende Seite. MargineUa frolmrinaj multizonata Krauss. (Taf. III, Fig. 5.) MargineUa iiiii/lizoiia/a Krauss, Arch. f. Naturgeschichte, 1852, S. 38. MargineUa rv/indrira Sow., Thes. conch., I, p. 390, PI. LXXVI, Fig. 134, Reeve, Conch. icun., Vol. XV, Fig. 105; Sowerby, Marine shells of South Africa, p. 20 (von Port Elizabeth). Südafrika, Station 1 14, Simonsbai, 34" 26' .S. Br., 18" 36' O. L., in 70 m Tiefe, Grünsand. In der Form, Färbung und Größe recht gut mit Reeve's Abbildung übereinstimmend aber nur 3 etwas breitere gelbliche Bänder statt der 4 (im Text, auf der Abbildung bei Sowerby 5, bei Reeve 6) und mit deutlich 4 Spindelfalten, während Sowerby und Reeve ausdrücklich nur 3 angeben, daher die Identität noch etwas zweifelhaft, uiu so mehr als Redfeeld, Catalogue of Marginellidae in American Journal of Conchology, VI, 1871, und Tryon, Manual of Concholog}% V, p. 53, 1883, der Art Westindien als Vaterland zusprechen. Auch die Beschreibung und iXbbildung von AI. nifcscciis Reeve, Fig. 1 1 2, unbekannten Fundortes, würde ziemhch passen, nur ist diese nach dem beigefügten .Striche anderthalbmal so groß und wird von Tryon zu 77/. saalina Phu,. aus dem Mittelmeer gezogen. MargineUa (Granula) ros Rv. MargineUa rus Reeve, Conch. icon., Vol. XV, Fig. 147. Südafrika, Station 104, an der Agulhasbank, 35" 16' S. Br., 22" 26' O. L., in is.s ni Tiefe, phosphatische Gerolle. -Stumpf-konusförmig, mit sehr kurzem, doch etwas vorstehendem Gewinde, 4'/^ mm lang, 1V2 breit, Mündung 4 lang; sehr glänzend, durchscheinend, gelblich-rötlich, das oberste und unterste Stück der letzten Windung weiß, 4 schwache, aber doch deutliche Falten ; Mündungs- rand nicht verdickt (vielleicht noch nicht völlig ausgebildet). Da das Vaterland von AI. ros noch nicht bekannt ist und Reeve's Beschreibung betreffs der Färbung und des Mundrandes nicht vollständig paßt, so bleibt die Bestimmung noch etwas zweifelhaft. Das als AI. ros bezeichnete Exemplar der PAEiEL'schen Sammlung, bei dem Mauritius als Fundort angegeben, stinunt übrigens recht gut zu dem vorliegenden. 36 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 189S — 1899. -7 - o / Marginella chrysea Wats. Marginclla chrysea BooG Watsox, Rcp. Challenger, Zool., XV, p. 267, PI. XVI, Fig. 8. Südafrika, Station 113, beim Kap der guten Hoffnung, 34" :i^^' S. Bn, 18" 21' O. L., in 3 1 8 m Tiefe, Grün.sand. Nur ein, noch nicht er\vach.senes Stück. Obwohl dasselbe etwas größer ist als das von Watson beschriebene, 1 3 mm lang, 5 breit, Mündung 8 mm lang, und das Gewinde verhältnis- mäßig etwas länger, so stimmt es doch im übrigen mit der citierten Beschreibung und Abbildung der ebenfalls .südafrikani.schen Art überein, daß ich nicht eine eigene Art darauf gründen mag. Watson spricht allerdings von 3 Falten, aber auf seiner Abbildung sind nur 2 vorhanden, wie an der mir vorliegenden, die scheinbar dritte (oberste) ist eben nur die Abgrenzung der Columellar- fläche gegen die zweite Falte. F. Kr.\uss, Archiv f. Naturgeschichte, 1852, S. 37, hat auch eine JM. hiplicata vom Kap beschrieben, un.sere Taf. III, Fig. 6; dieselbe ist aber beträchtlich kleiner und mehr cylindrisch, nur 9 mm lang, 4'/^ breit, Mündung 8 mm lang, sowie durchscheinend weiß, auch mit nur 2 Falten; nach Vergleichung des Originalexemplars kann ich sie nicht für dieselbe Art halten. M. elcctniin Sow., Mar. shells of S. Afr., p. 31. PL I, Fig. 22, ist auch einfarbig gelb, aber oben breiter und hat deutlich 3 Falten. Oliviclae. AnciUaria hasta n. (Taf. III, Fig. 13.) Ancillnria hasta V. JM.VRTENS, Sitz.-Ber. Ges. nat. Fr., 1002, S. 241. Testa elongata, lanceolata, imperforata, laevigata, nitida, pallide roseo-fulva versus apicem alba; anfr. 7, subplani, suturis superlitis, regulariter crescentes, ultimus modice angustus, paulum convexus, ad basin lineis spiralibus prominulis tribus, cluas zonas impressas includentibus sculpta, infra has albas; apertura ca. ^Ij totius longitudinis occupans, lanceolata, margine externo leviter flexuoso, albo, margine columellari infimo verticali, incrassato. Long. 30, diam. 11, apert. long, ig'/« lat. 6^3 mi""- Südafrika, Station 103, im Agulhasstrom, 35" 10' S. Bn, 23" 2' O. L., in 500 m Tiefe. Ich kenne keine Art, die dieser sehr ähnlich wäre. AnciUaria (Brachyspira) ohesa Sow.^. Alldllana obesa Sow., Thes. conch., III, p. 65, PI. CCXIII, Fig. 44, 45 ; Reeve, Conch. icon., XV, Fig. 28 : SowERBY, Marine Shells of South Africa, \>. 16. Südafrika, Station 95, Cap Agulhas, 80 m Tiefe, Gerolle und Schalenstücke, ein Exemplar. SowERBY und Reeve (1864) geben Neuseeland als Vaterland dieser Art an, aber Huiton erwähnt sie gar nicht in seinem zusammenfassenden Werk, Manual of the New Zealand Mollusca, 1880, und SowEKBY kennt sie dagegen 1892 in .seiner Liste südafrikanischer Meer-Conchylien von Port Elizabeth, ohne Neuseeland zu erwähnen. 37 tS V. Marxens, Ancillarw (Sparella) marmorata R^^ Ancillaria iiianiiomla Reeve, Conch. icon., Vol. X\^ Fig. 32; Sowerby, Marine shells of South Africa, p. 16. Südafrika, Station 104, im Agulhasstrom, 35*^ 16' S. Br., 22*^ 26' O. L., in 150 m Tiefe, phosphatische GeröUe. Ein Exemplar, etwas kleiner als Reeve's Abbildung und l:)einahe rein weiß; Ree\-e kannte den Fundort nicht, Sowerby hat sie von Port Elisabeth. Anrillaria (Sparella) fasciata Rv. Anr.illayia fasfiala Reeve, Conch. icon., Vnl. XV, Fig. 44; Sowerby, Marine shells of South Africa, S. 16. Südafrika, Station 100, Francisbai bei Port Elizabeth, aus 80 — 100 m Tiefe mit dem Schwabbervvagen heraufgebracht. Station loi, Algoabai, ebenso. Station 104 (im Agulhasstrom), 35" 16' S. Br., 22'^ 26' O. L., 155 m Tiefe, pho.s- phatische Gerolle, frische Exemplare. Station 114, .Simonsbai, 70 m Tiefe, Grünsand, lebende Exemplare. Anciliar ia (Sparella) dhuidiata Sow.l Ancillaria ., Reeve, Fig. 1 7, von dem ziemlich variabeln ornatus immer deutlich auseinandergehalten werden kann, ist mir zweifelhaft. In Dunker's Sammlung von Südafrika, durch Th. Lappe erhalten. Reeve giebt die Torresstraße als Fundort an, Lamarck kannte den Fundort seiner Art gar nicht; Sowerby loc. cit. nennt Port Elizabeth. Axgas nennt ihn weder von Ost-, noch von Südaustralien (Proc. Zool. Soc, 1865 u. 1867). Minolta undata Sow. (Taf. V, Fig. 5.) :-? Margarila augiilata A. Ada.ms, Proc. Zool. Soc, 1851, p. 190 (V(jn den Sandwich-Inseln). Monika angiilata Angas, Proc. Zool. Soc, 1867, p. 217 (von Port Jackson). Solanella undata Sowerby, Proc. Zool. Soc, 1870, p. 251, von Agulhasbank. Trochus prodictus P. FiscHER, in der Fortsetzung von Kiener's Monographie, Trochus, p. 305, PI. CXVIII, Fig. i (1880). 'Trochus (SohiieUa) prodiclus BoOG Watson, Rep. Challenger I, Zool. XV, p. ■]2. Minolia prodicfa Tryon, Manual of conchology, XI, p. 263, PI. XLI, Fig. 25 (Kopie nach Fischer). Südafrika, Station 104, Agulhasbank, im Agulhasstrom, 35'^ 16' S. Bn, 22" 26' O. L., in 155 m Tiefe, phosphatische Gerolle, mehrere Exemplare, nur eines frisch. Station 113, beim Kap der guten Hoffnung, 34'^ t^t,' .S. Br., 18'^ 21' O. L., 318 m Tiefe, Grünsand. Großer Durchmesser 11, kleiner 9, Höhe 7 mm, Mündung 5 im Durchmesser, ^^l^ in der schiefen Höhe, bei dem größten Stück, 12, 10, 8, 5 und s'/'g, Peripherie stumpfkantig, 47 /lg V. Marxens, eine zweite stumpfe Kante an der Oberseite zwischen Peripherie und Naht auf der vorletzten und letzten Windung deutlich ausgesprochen. Nabel weit, fast senkrecht einfallend, mit stärkerer Spiralstreifung an seiner Oeffnung, alle \\^indungen zeigend. Rötlichweiß, große rotbraune Flecken in einer Reihe zwischen Naht und oberer Kante, ebenso eine Reihe in der Peripherie; ausstrahlende, mehr oder weniger der Mündung parallele (iterale) rotbraune Farbenstreifen zwischen oberer Kante und Peripherie; auf der Unterseite unregelmäßig bogige und stellenweise sich verbindende rotbraune Farbenstreifen, Nabel einfarbig weißlich. Daß Sowerby's itndatn mit der vorliegenden identisch sei, ist nach der bei Tryox, p. 274, wiederholten Beschreibung und der Vaterlandsangabe Agulhasbank nicht zu bezweifeln, obwohl keine Maße angegeben sind. Aber auch auo^iilata = prodicta, von Angas, Fischer und Watson aus Port Jackson, 2 — 10 Faden (3,6 — i> c % w N q •ö C i-I ^ ,j_, C r-ri Ph Bullia anmilaia Lam. „ callosa Chemn. „ laevigata Chemn. {laevissima Gm.). „ digitata Meuschen {achctinii L.\M.). „ „ var. semhista Rv. „ semiflammea Rv. (Quoyi SwAINS.). „ sulcata Rv. „ rhodostonia GRAY. „ diluta Kradss. „ „ var. mediolaevis m. ,, tcnitis Gr.\y. Fasciolaria lugubris Rv. {badin KRAU.~r(forata .Sowerbv, Journ. of Conchology, VI, 1839, S. 12, PI. I, Fig. 7. 18) Diese Art von Kr.\u.ss nur von der Kalkbai zwischen der Tafelbai und dem Kap der guten Hoffnung angegeben; Prof. Fritsch hat sie aber auch von der Tafelbai selbst aufgelesen (Jahrbuch d. Malakol. Gesellsch., I, 1876, S. 127). 19) Pafel/a pni/'nosn K.K.\VüR, 1818. Die ziemlich zahlreichen Exemplare von verschiedenen Stellen Südafrikas sind meist außen und innen mehr oder weniger dunkel-rauchgrau, außen mit weißen Punkten, welche zuweilen wenig zahlreich und unregelmäßig gestellt sind, zuweilen sich in radiale Reihen ordnen, ähnlich den blauen von P. pellucida L. Einzelne Exemplare von Elim dagegen sind vorherrschend blaß-braim, andere mit denselben erhaltene aber auch rauchgrau. Die .Stellung des Wirbels wechselt zwischen '/^ und '/j der ganzen Länge, er ist spitz, gerade nach vorn gerichtet, aber nicht herabgebogen. Die meisten der mir vorliegenden Stöcke sind bedeutend kleiner als die Abbildung bei Krauss, die größten 27 mm lang und 21 oder 22 breit, also immer noch etwas kleiner. Für diese Art giebt es zwei ältere binäre Namen: Patt'lla Cornea Helbling in den Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen zur Aufnahme der Mathematik, der vater- ländischen Geschichte und der Naturgeschichte, zum Druck befördert von J. v. Born, Prag, Bd. IV, 1777, S. 107, Taf. I, Fig. 8. Patella guttata Gmelin, Lixne syst, nat., ed. 13, 1791, S. 3721, auf Schriiter, Einleitung in die Conchylienkenntnis, Bd. II, S. 491, Taf. VI, Fig. 2, 3 (1784), gegründet, wie schon Mörch, Catal. Yoldi, p. 143 (1852), angegeben hat. In meinen Bemerkungen über Helbling's Namen (Malakozoologische Blätter, XIX, 1869, S. 235) hatte ich dessen Art allerdings auf die europäische P. pel- lucida L. bezogen, verführt durch die grünlichen Punkte, welche er angiebt und deutlich zeichnet, aber eine wiederholte Prüfung hat mir gezeigt, daß sowohl seine Farbenbeschreibung, ,, schmutzigbraun mit unterbrochenen grünglänzenden .Strahlen" als auch seine Maßangaben, „kaum 2 Linien Höhe auf 8 Länge", und seine Figur überhaupt weit besser auf blaß gefärbte P. pruinosa als auf P. pellucida passen. Denselben Namen /". lo/v/fo hat auch später Poiret 1801 im Ancylus fluviatilis, sowie Potiez und Mich.\ud, Galerie d. moll., 1838, für P. pellucida gebraucht, beide, wie es scheint, unabhängig von Helblikg, dessen Arbeit sie nicht kannten. P. guttata ist seitdem auch von Orbigny eine auf den kanarischen Inseln und Madeira häufige, der mittelmeerischen P. hisitanica ähnliche Art genannt und als solche allgemein angenommen worden. Unsere Art war seit Gmelin ganz verschollen und ist erst durch Krauss' Werk wieder zur Kenntnis der Conchyliologen gekommen; es dürfte daher besser sein, bei diesem Namen zu bleiben. Es lassen sich daran folgende allgemeine Bemerkungen knüpfen: 1) Eine größere Anzahl charakteristischer südafrikanischer Formen lebt sowohl an der eigentlichen Südküste, als an dem nach ^^'esten und an dem nach Südosten gekehrten Küsten- rand von Südafrika, so daß weder das Kap der guten Hoffnung selbst, noch das die Algoabai nach Osten begrenzende Kap Padrone eine geographische Grenze für diese südafrikanischen Meerconchylien bildet. Hierher namentlich die charakteristischen Arten aus den Gattungen ConiincIIa, Biillia und Patella. Insbesondere hat die Tafelbai mit der ihr gegenüberliegenden, von ihr durch das Kap der guten Hoffnung getrennten Falsebay (Simonsbai) sehr viele Arten gemein. 2) IJagegen macht sich allerdings ein gewisser Abschluß der charakteristischen Formen nach Osten mit der Algoabai, also der Wendung der Kü,ste nach Südosten für die ebenso charakteristischen Arten von Cypraca, Trochus und Pliasiaiiclla bemerklich. 3) An der Natalküste leben nach dem Zeugnis von Ferd. Krauss und späterer Sammler noch eine ziemliche Anzahl charakteristischer südafrikanischer Formen, so daß man diese Küste nicht einfach von dem südafrikanischen Gebiet ausschließen kann, aber ebenda und 57 Deutsche Tiefsee-Kxpedition 1898 — 1890. Bd. VII. 8 o V. Marxens, wohl in Ueberzahl tropisch-indische Arten, die hier in der Tabelle nicht aufgeführt, deren einige charakteristische aber schon oben genannt sind ; auch die für das Mangle-Dickicht bezeichnenden Arten treten erst hier, sonst nicht in Südafrika auf, z. B. Potamidcs decollahis: An der Natal- küste treffen also beide Faunen zusammen, und man kann sie ebensogut zu der einen wie zu der anderen rechnen. Südlich von Natal, schon an der Küste des Pondolandes und von British Cafraria sind nach den mir direkt zugekommenen Materialien die allgemein indischen Arten nur in ver- schwindend kleiner Anzahl vorhanden {Ranclla sciiiigranosa Lam., Dolinm variegatum, Nerita plicata, albiciUa und polita L., Troc/ius nigropiDictatiis Rv., Fhsurclla iiafakiisis Krauss), und ich möchte ebendeshalb auch die entgegenstehenden Angaben in der Litteratur, namentlich betreffs Port Elizabeth, mit eU\as argwöhnischem Auge betrachten. 4) Nördlich von Natal sind die S. Lucia- und Delagoabai noch sehr wenig betreffs ihrer Meerconchylien bekannt; es ist mir keine einzige der in der hier gegebenen Liste enthaltenen Arten aus einer von tiiesen zwei Oertlichkeiten bekannt geworden, dagegen hat eine kleine Sammluno-, von Herrn Wilms in Lourenco Marquez i S84 dem Berliner Museum überlassen, zwar nur 8 Arten ergeben, aber alle tropisch-ostafrikanische und indische Arten, nämlich Ptu- puni sp., Semiftisus citrinns (paradisiacns), Canthiuiii niorum und monilijcruvi, Potamidcs dccollatus, Natica mammilla, Nerita albicilla und Turbo coronatiis. Besser sind wir über das südliche Mossambicjue, namentlich die Ouerimba-Inseln unterrichtet, wo Prof. Wilh. Peters 1846 ge- sammelt hat (s. Monatsberichte d. Berlin. Akademie, Juli 1879, S. 729); hier leben von echt süd- afrikanischen Arten noch Triton iuin vcspaccuin, Ci-cpidttia aciilcata, PhasiaiicHa ( C//ro/iiotis) ncritiua, Patella variabilis und Philinc apcrta, aber es ist das eine verschwindend kleine Anzahl gegen 214 echt tropisch-afrikanische und indische Arten von beschälten Meergastropoden, welche PErERs ebendaselbst gefunden hat. s) An der Westküste schließt sich die Saldanhabai noch eng an die Tafelbai an. Was wir l)is jetzt von Deutsch-Südwestafrika (Swakopmund und Angra Pequena) kennen, sind wesent- lich echt .südafrikanische Arten, CoDiincIla und Bnl/ia, Aiistrofitsiis /iiaudariiuis, RancHa Argus, Troclnis iiiipcrvius und charakteristische Patellen; allerdings alle in so abgeriebenen Exemplaren, daß nicht ganz ausgeschlossen scheint, ob dieselben vielleicht nur durch die Strömungen oder gar als Ballast mit Schiffen dahin gekommen seien. Dagegen überwiegen in der Großen Fischbai, welche schon innerhalb der Tropen liegt, schon die tropisch-westafrikanischen Formen, wie C/avatuIa sitbspirata , Xcnopliora scnegalcnsis , Natica niaroccaiia und Turritella aiimilata zeigen; der große Fusus appressus schließt sich wahrscheinlich mehr an südafrikanische Arten an, Nassa plicatclla ist eigentümlich, ihre nächste Verwandte dürfte aber N^. liiiiata Chemx. von den kapverdischen Inseln sein. Dagegen ist Crcpidnla licpatica südafrikanisch, findet sich übrigens auch in Loanda und bei Chinchoxo an der Westküste. Die Angola- und Loangoküste hat wesentlich tropisch-westafrikanische Meerconchylien, viele artlich übereinstimmend mit denen Senegambiens und der Kapverden, wie sich aus der Arbeit von Prof. Dunker über die von Dr. Tams da,selbst gesammelten Conchylien und aus den durch die frühere Afrikanische Gesellschaft in Berlin dem zoologischen Museum aus Chin- choxo zugekommenen Arten ergiebt, vgl. oben .S. 17 — 21. 58 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — l8gg. tq 6) Von der Agulhasl)ank .sind namendich durch die Expediüon des englischen Schiffes Sulphur schon 1844 eine Anzahl von eigentümlichen Arten von Meerschnecken durch Hrxos beschrieben und abgebildet worden, nämlich Plairotonia stolida und gravis, Cancellaria lamellosa, Fustis clausicaudahis, Typliis arciiafus, Tritoniiiiii fictile, Iiiibricaria carboiiaria, denen Sowerbv* in seiner Liste der südafrikanischen Conchylien noch einige andere, wie Fiisus rubrolineahis und Tnrrifella cxcazuifa, hinzufügte. Diese sind meines W^issens seitdem nicht anderswo gefunden worden, mit Ausnahme der letztgenannten Art, von welcher die deutsche Expedition auch in der Simonsbai ein totes abgeriebenes Stück fand. Die betreffenden Arten sind meist ziemlich klein, manche schließen sich aber eher an indisch-tropische Formen als an andere südafrikanische an, so nament- lich die Gattung Iiiibricaiia, Typhis, die beiden Fiisiis und das kleine Triloiiiui//. Yox\ den 28 Arten, welche auf unserer Expedition auf der Agulhasbank und an deren Rändern (Station 102 — log) erhalten wurden, sind wohl eine Anzahl, etwa %, auch sonst an der südafrikanischen Küste gefunden worden, davon übrigens manche nur östlich davon, im Gebiet der Algoabai, z. B. Clionclla iii/pages, J-^ohäa ajricana, Aiiclllaria niarmorata, Tun-ifella pttnctiilata; entschieden indisch sind Pisania sp., Marginella diadoclms, Titiiifclla bacilhiiii und Calcar heiücuiii (letztere übrigens eine mäßigen Tiefen angehörigen Art), und unter den im Agulhasstrom gefundenen 2 neuen Arten Eiithria piira und Aiicillaria Itasfa trägt auch letztere ein entschieden tropisch- indisches Ansehen, so daß man immerhin sagen kann, daß auch unter den bodenbewohnenden Gastropoden an der Agulhasbank eine etwas größere Uebereinstimmung mit der tropisch- indischen Fauna sich finde als an den Küsten von Südafrika südlich von Natal, wahrscheinlich durch die Herkunft der Strömung bedingt (C. Chun, Aus den Tiefen des Weltmeers, S. 157). Von für das kältere Südmeer charakteristischen Formen ist nur Ti-itoniuiii Mnrrayi zu nennen, das übrigens auch von der Kapstadt, Station 92, 5*^' we.stlicher und i'/.^*^ nördlicher vorgekommen ist. Daß unter den pelagischen freischwimmenden Tieren des Agulhasstromes eine größere Prozentzahl tropischer Gattungen und Arten sich findet, scheint schon daraus hervorzugehen, daß die Bank und Kap ihren Namen von den nadeiförmigen Pteropodenschalen hat, die man dort findet und die doch wesentlich cirkumtropisch-pelagische Tiere sind. 7) Eine gewisse Verwandtschaft, mehr als Analogie, zeigt die südafrikanische Conchylien- fauna namentlich auch mit dem außertropischen Australien und Neuseeland. Allerdings sind hier auch Irrungen vorgekommen, indem F. Krauss entschieden australische, nicht südafrikanische Arten auf die Autorität von Freiherrn v. Ludwig, welcher Naturalien aus beiden Ländern dem Stuttgarter Naturalienkabinet gegeben, in seine Arbeit aufgenommen hat, z. B. Baiikivia varians. Aber nach Ausscheidung dieser bleiben dennoch eine Anzahl charakteristischer Gattungen und Untergattungen beiden gemeinsam, z. B. Coiiiinclla (Analoga des nordischen Biiccijiwii), Phasia- nella, die großen Haliotis, die zahlreichen und mannigfaltigen Patellen; ja, einige Arten aus beiden Gebieten stehen einander so nahe, daß man sie schon für artlich identisch gehalten hat und nur die geographische Entfernung ohne Vorhandensein eines Mittelgliedes die kleinen L^^nter- schiede als artbegründend anzunehmen erlaubt. Die Gattung Pl/asiaticlla, im Mittelmeer, den Antillen und Westafrika nur in kleinen und nicht so sehr häufigen Arten vertreten, wird in Südafrika schon häufiger und etwas größer, noch ansehnlicher an der Ostküste Afrikas und erreichte ihre höchste Entwickelung in Südaustralien {P/i. aitsh-alis = bidii/wides). 59 8* 6o Martens. Bemerkenswert ist, daß die auch nach neueren Funden zwischen Südafrika und Neu- holland gemeinsamen Arten von Gastropoden hauptsächlich in die systematische Abteilung der Ccissideen (Tänioglossen mit von der Basis einstülpbarem Rüssel [Troschel, Gebiß der Schnecken, II, vS. 1 2], Familien Ranelliden und Cassididen gehören, von welcher sehr eigentümliche, manchen Pteropoden ähnliche schwimmende Larvenzustände bekannt sind und wovon auch einige Arten in nicht unterscheidbaren Exemplaren zugleich im Indischen Ocean und im Antillenmeer vorkommen (Tritoiü-mii pilearc und htbcrosni/i), eine andere Art Trit. Paiihenopcwu Saus = succinctuni Lam. im Mittelmeer , an der brasilischen Küste, in Neuholland und Japan ebensow-enig unterscheidbar; vielleicht daß dieser Larvenzustand etwas länger dauert und daher eine weitere Verbreitung durch Strömung von einer Küste zur anderen über die Mitte der Oceane hinweg erlaubt hat. So ist zu erwähnen, daß die betreffenden südafrikanischen Arten {Ranella Icucostoina, Tritoniniii mistralc, Cass/s achatina und pinivi) bis jetzt hauptsächlich nur östlich von der Algoabai, an der nach Südosten, also Neuholland zugewandten Küste gefunden sind; übrigens meist nur in weniger gut erhaltenen toten Exemplaren, so daß es noch nicht ganz sicher scheint, ob sie wirklich daselbst auch leben. Auch zu dem außertropischen Südamerika zeigen sich Beziehungen, z. B. die Gattung Bullia, w^elche verschiedene den südafrikanischen analoge Arten an der Laplatamündung hat, und unter den zweischahcren Muscheln der cirkumaustrale Mxtilus maocllankiis. Eine nähere Beziehung zur nordjapanischen Fauna dürfte dagegen ganz abzulehnen .sein; wohl hat Leop. v. Schrenk einige echt südafrikanische Arten in seiner Bearbeitung der Mollusken des Amurlandes 185g — 67 aufgeführt als bei Hakodate, übrigens nicht von ihm selbst, gefunden, z. B. Pliasianclla capeiisis und elongafa, Tivc/nis ciccr und zonahis, aber das mußte von Anfang an als sehr unwahrscheinlich erscheinen und ist seitdem von keiner Seite bestätigt worden. Ohne Zweifel liegt hier der in der Conchyliologie leider gar nicht so seltene Fall vor, daß fremde hübsche Conchylien durch Zufall in den Besitz eines Sammlers kommen, der die.se ohne nähere Bezeichnung den von ihm .selbst an einem anderen Ort gesammelten hinzufügt und das Ganze dann später als authentische Lokalsammlung zur wissenschaftlichen Bearbeitung gelangt. IV. Von den Inseln des Südmeers. .Station 128 — 167. Prosobranchia. Toxoo-lossa. Pleurotomidae. Surcula cmteridion Wats. Phtirotoiiia (Siiiriilti) anlendion BoOG Watson, Journ. Linn. Soc. ZodI., XV, 1881, p. 390; Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 295, PI. XIX, Fig. 6. Neu- Amsterdam, .Station 167, 1.9 .Seemeilen von der In.sel, 37" 47' S. Br., 77'^ 33' O. L., in 496 m Tiefe. 60 Die lieschalten Gastropoden der deutschen Tiefsce-Expedition i8g8 — 189g. Ar Ein totes, etwas beschädigtes Exemplar, rötlichbraun, recht gut zu Watson's Abbildung passend, doch nur 1 1 mm lang, mit 7 Windungen. Das Challenger-Exemplar ist südlich vom Kap in 150 Faden (374 m) Tiefe gefunden. Griechisch anteris, Diminutiv anteridion, Strebepfeiler, wegen der etwas schief verlaufenden Rippen. Spirotropis Studeriana Marts. Pleuroloma Stiukriaiia V. MARXENS, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde zu BerHn, 1878, S. 22; Conchyliologische Mitteilungen, I, S. ^~j , Taf. VIII, Fig. 2a — c. Pleuro/oma (Spirotropis) Studeriana Boor, Watson, Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 322, PI. XXV, Fig. 7. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen, auf vulkanischem Sand; tote Stücke. Die Expedition des Challenger fand sie auch auf Kerguelen in 25 — 30 Faden (46 bis 55 m) Tiefe. Spirotropis liinula n. (Taf. V, Fig. 23.) Testa gradato-turrita, costulis obli(|uis sat tenuibus subflexuosis, 18 in anfractu penultimo 19 in ultimo, prope aperturam debilioribus, sculpta, alba; anfr. 7, primus globosus, laevis, sat magnus, sequentes costulati, regulariter crescentes, superne subangulati, sutura sat profunda, ultimus basi valde attenuatus; apertura dimidiam testae longitudinem non aequans, elongate subelliptica, margine externo paulo infra suturam profunde rotundato-sinuata, dein leviter con- vexo, tenui, margine columellari medio appresso, complanato, versus basin attenuato, canali aperto, brevi. Long. 11,6, diam. 4, apert. long. 4,7 mm. Neu-Amsterdam, Station 167, 37^ 47' S. Br., 77" 33' O. L., in 496 m Tiefe, vulkanischer Sand und Rapilli, eine leere Schale. Wegen der Habitusähnlichkeit mit Sp. Studeriana stelle ich diese hübsche Art zu Spiro- tropis ; liiim/a die kleine schräge, von limulus, limus, schräg, schief, wegen der auffällig schief verlaufenden Rippen. Bela climakis Wats. Bela clinialiis BooG Watson, Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 315, PI. XXVI, Fig. 7. Neu-Amsterdam, mit der vorigen. Blaß-hellgrau, 1 7 mm lang, 7 breit, Mündung 7 lang, die Knötchen unter der Naht sehr deutlich; die erste Windung erhalten, glatt, weiß, etwas schief aufgesetzt, verhältnismäßig groß. Die Challenger-Expedition fand diese Art im adantischen Ocean, i'' 47' N. Br., 24° 26' W. L., in 1850 Faden (3383 m) Tiefe. Globigerinen-Schlamm. Thesbia? corpulenta Wats. Tliesbia corpulenta BoOG Watson, Journ. Linn. Sijc. Zool., XV, 1881, p. 446; Rep. Challenger, Gastropoda, p. 331, PI. XXV, Fig. 9. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen, auf vulkanischem Sand. 2 Exemplare, das größere 12 mm lang, 7 breit, Mündung 8 lang und 3 breit. Da weder Radula noch Deckel vorliegt, so läßt sich nicht ermitteln, wie weit Watson recht hat, diese Art zu der nordischen, wesentlich durch die Radula charakterisierten Gattung 61 f^2 ^'- Marxens, Thesbia zu bringen. Die Schale erinnert in ilirer allgemeinen Form auch an die nordischen Bela? expaiisa G. O. Sars Moll. arct. Nor\-egiae, p. 240, Tab. X\1I, Fig. 7, und B. siniplex MiDD. {gigas Verkrz.), ebenda, p. 239, Tab. XVII, Fig. 4, und Tab. XXIII, Fig. 11, Ijeide auch von dem eigentlichen T}-pu.s der Gattung Bela ziemlich abweichend, doch die zweite durch Kenntnis der Radula gesichert. Die vorliegende Art unterscheidet sich von beiden durch die weit erößere Ausbuchtuno- des Außenrandes, von der letzteren auch durch die rein weiße Farbe und das schlankere Gewinde. Rhachiglossa. Muricidae. Trophon albolahratus E. Sm. Tivphon alholabraliis E. SiUTH, Ann. Mag. Nat. Hist, (4) XVI, 1875, p. 68; Transact. Roy. S^c. London 1879 (Moll. Kerguelen), p. 4, PI. IX. Fig. 2; BooG Wat.son, Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 165. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen, auf vulkanischem Sand, mehrere Exemplare ver schiedener Größe. Trophon seplits Wats. Trophon scpliis BooG Watson, |nurn. Linn. Soc. Zool., XVI, 1882, p. 2g i ; Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 170, PI. X, Fig. II. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen, auf \ulkanischem Sand. Trophon (Kalydon) tritonideus Velain. Trophon triloiiidca Velaik, Coniptes rendus de FAcad. d. Sei. de Paris, 1876, 24 juillet; Faune de St. Paul et Amsterdam, Mollusques, 1878, p. loi, PI. II, Fig. 6, 7. Neu-Amsterdam, Station 167, 37"47' S. Br., 77'- 37' O. L., in 496 m Tiefe, ein totes Exemplar. Trophon (Kalydon) Duthiersi Velain. Murex Duthiersi Velain in Comptes rendus de l'Acad. d. Sei. de Paris, 1876, 24 juillet; Faune de St. Paul et Amsterdam, Mollusques, p. 98, PI. II, Fig. i, 2. Neu-Amsterdam, Station 167, 37'' 67' S. Br., 77'^' 37' O. L., in 496 m Tiefe, 3 tote Stücke, eines davon noch rotbraun gefärbt. Die beiden letztgenannten Arten auf S. Faul unter Steinen in der Ebberegion von Velain während der französischen Expedition unter dem Kommandanten Mouchez 1874 ge- funden; dieselben dürften zu der von Huiton für neuseeländische Arten aufgestellten Gattung Kalydon (Transact. New Zealand Institute, XM, 1883, p. 220) zu stellen sein; sowohl für Mtirex als für Trophon sind die Varicen zu wenig scharf ausgeprägt. » Buccinidae. Lachesis? nustralis m. (Taf. V, Fig. 18.) Testa ovato-oblonga, liris spiralibus validis confertis (in anfr. penultimo 8 conspicuis) et costulis verticalibus minus confertis, multo levioribus, in anfr. penultimo c. 20, in ultimo 62 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 189g. 53 obsolescentibus sculpta, castaneofusca, albo-unifasciata ; anfr. 6, primus laevis, globosus, sequentes insigniter sculpti, convexiusculi, sutura mediocri, ultimus rotundatus, basi sensim attenuatus et albus ; apertura dimidiam totius testae longitudinis subaequans, elliptica, margine externo sat arcuato, superne paululum sinuato, tenui, albo, margine columellari distincte terminato, leviter concavo, canali brevi aperto. Long, g'/o, diam. 4%; apert. long, incluso canale fere 5, excluso 3V2 mm. Kerguelen, Station 160, Gazellenbucht, auf vulkanischem Sand, ein lebendes Exemplar. Es ist auffällig, daß diese eigentümliche Art von den früheren Besuchern der Insel nicht o-efunden wurde. Trotzdem daß es möglich war, die Radula zu untersuchen, bleibt die Gattung^ in welche diese Art zu bringen ist, noch zweifelhaft, da gerade von den europäischen Lachesis- Arten die Radula noch nicht bekannt ist. Mangelia antardica Pfeffer, Moll. v. Südgeeogien, S. S4» Taf. I, Fig. 5 ist, namentlich auch betreffs der Färbung, die ähnlichste Art aus den ant- arktischen Meeren, aber doch bedeutend schlanker, mit weniger gewölbten Windungen und weni'-'-er tiefer Naht; unsere Art kann aber nach der Beschaffenheit der obersten Windungen und der Radula nicht zu Clatlniirlla gehören. Neobuccinuni Eytoni E. Sm. Neohmcinwn Eytoni Edg. Smith, Transact. Rst. southern Gross, p. 203. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen und Foundry-branch, 26. und 27. Dezember 1898, auf vulkanischem Sand, mehrere jüngere und erwachsene, lebend. Station 161 auf der Bank im Osten von Kerguelen, 48« 57' S. Br., 70« O. L., in 88 m Tiefe, auf vulkanischem Schlamm, lebend. Das größte Stück, von Station 161, 29 mm hoch, 21 im Durchmesser, Mündung 20 hoch und einschließlich der Auflagervmg an der Mündungswand 15, ohne diese 11 mm breit. Die Behaarung bei diesem größten Exemplar schwächer als gewöhnlich. Sowohl nach der Skulptur als nach dem Deckel steht diese Schnecke den Cominellen näher als Neobuccinuni. Cominella (CJilanidota) densesculpta Marts. Cominella (Chlanidota) densesculpta V. Uakty.^s, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde, 1885, S. 91 ; V. Marxens u. Pfeffer, Mollusken von Südgeorgien (Jahresbericht d. naturwissenschaftlichen Museums in Hamburg für 1885), S. 71, Taf. I, Fig. 3. Bouvet-Insel, Station 131, dicht unter der Ostseite der Insel, auf grobem vulkanischen Sand. Ein ausgebleichtes, tot gefundenes jüngeres Exemplar von erst 3V2 Windungen, 15 mm lang, II breit, Mündung 13 lang und 6'/^ breit, ohne Schalenhaut, das vermutlich zu dieser Art eehört. ^ 63 64 V. Marxens. Taenioglossa. Tritoniidae. Argobuccinum proditor Frfld. (Taf. III, Fig. 19 [jung].) RancUn pioilitor v. Frauenfeld, Verhandlungen der Zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 1865, S. 894; Reise der Novara, Zoologie, Mollusken, S. 4, Taf. I. Fig. la, b. Velain Faune de St. Paul et Amsterdam, Mnllus- ques, p. 100, PI. II, Fig. 5. Bursa Zclcbori DuNKER, Nuvitat. cönchologicae, 1864, S. 56 (gelegentlich erwähnt, aber nicht beschrieben). Neu-Amsterdam, Station 161, 37" 47' S. Br., 77'^ 37' O. L., in 496 m Tiefe, menrere ganz junge Stücke. Da.s größte, 1 2 mm lang, baucliig-kugelig, knotig gegittert, mit kurzem, geradem Kanal, erst mit i \^arix, und zwar an der zeitweiligen Mündung, die 2 obersten Windungen, wenn erhalten, glatt und glänzend weiß. Nach Vergleichung mit jungen Exemplaren des südafrikanischen A. Argus Gm. \on Falsa Bay habe ich keinen Zweifel, hier die entsprechende Jugendform der pRAUENFELD'schen Art zu sehen, welche bis jetzt nur von der benachbarten In.sel S. Paul bekannt ist, wo sie littoral an Blöcken und .Fel.sen des Kraters herumkriecht, nach Frauenfeld in einer Tiefe von nur 3 — 4 Fuß, nach \'t:LAiN in 10 — 15 m. Naticidae. Natica strigosa n. (Taf. IV, Fig. 7.) Testa ovato-globosa, perforata, laevis, nitida, pallide flava, strigis 'rufescentibus inaequalibus picta, sutura et regione umbilicali alba; anfr. 5, regulariter crescentes, sutura superficiali ; apertura 7.^ longitudinis totius lestae occupans, diagonalis, ovata, superne subangulata, margine columellari paulum incrassato, superne triangulatim dilatato et partem minorem perforationis tegente. Alt. II Vl'^ diam. maj. 10, min. 8V2, apert. alt. obliqua 8'/2. diam. 6% mm. Neu-Am.sterdam, Station 167, 37" 47' S. Br., 77" t^z' O. L., in 496 m Tiefe, nur ein Exemplar der angegebenen Größe und zahlreiche bedeutend kleinere, frisch aussehend, doch ohne Deckel und Weichteile. Die einfache Nabelbildung und die etwas längliche Gestalt erinnern mehr an die Unter- abteilung L-iniatia (mit hornigem Deckel) als an A'acca (mit kalkigem Deckel), welch letztere auch meist oben flacher sind. Aus den kälteren südlichen Meeren ist mir keine Art mit so lebhafter Färbung bekannt. Natica grisea Marts. (Taf. IV, Fig. 2, 3.) Natica grisea Marxens in den Sitzungsberichten d. Gesellsch. naturforschender Freunde in Berlin, 1878, S. 24; WAT.SON, Challenger Rep., Gastropoda, p. 432, PI. XXVIII, Fig. 5. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen im Foundery Brauch, auf vulkanischem Sand, lebend. Station 160, auf der Bank im 0.sten von Kerguelen, 48*^' 57' S. Br., 70" 9' O. L., in 88 m Tiefe, auf vulkanischem Schlamm, ein lebendes Exemplar. 64 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8')S — 1899. Ar Station 12S, im Osten von der Bouvet-Inscl, 54'^ 29' S. Br., 3" 30' O. L., in 439 m Tiefe, ein kleines Exemplar, 7 mm im Durchmesser, 6' , hoch, lebend, ein noch etwas kleineres tot. Unsere Fig. 3 stellt das Originalexemplar dieser Art von der Expedition S. M. S. „Gazelle" dar, Fig. 2 ein größeres von der Station 160 der deutschen Tiefsee-Expedition. Natica sculpta Marts. (Taf. IV, Fig. I.) Natica sculpla Marxens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde, 1878, S. 24. Testa oblongo-ovata, rimata, tactu laevis, at subtilissime lineis spiralibus impressis confertis sculpta, nitida, flavescenti-alba, zona suturali lata candide alba; anfr. 4, convexi, primus non striatus, paulum prominulus; sutura mediocriter impressa; apertura piriformi-oblonga, margine extemo mediocriter arcuato, superne acutangule inserto, marg. basali late rotundato, marg. columellari paulum incrassato et dilatato, rimam umbilicalem semitegente. Operculum tenue, corneum, concaviusculum. Long. 9, diam. maj. 7 min., aperturae long. 7, diam. 4 mm. Kergvielen, Station 160, Foundery Brauch, 27. Dezemlier, und Gazellenbucht, 28. Dezember 1898, einige lebende Stücke. Neu-Amsterdam, Station 166, 37" 45' S. B., 77" 34' O. L., in 1463 m Tiefe. Ein totes Stück. Diese Art steht durch ihre Skulptur nahe meiner 7V. perscalpta, scheint sich aber von derselben durch feinere Skulptur, etwas mehr gewölbte obere Windungen, das porzellanartige Aussehen der Schale und das breite weiße Nahtband zu unterscheiden; die beiden letzteren Eigenschaften lassen beim ersten Anblick an die Untergattung Poliuices, Typus N'. tiiainilla L., denken, aber die .Spiralskulptur, welche mit einer gewöhnlichen Lupe gerade noch zu erkennen, paßt nicht dazu. Watsox beschreibt im Challenger-^\'erk, "^/ol. X\', p. 445, PI. XXVII, Fig. 8 eine N^atica xantlia aus 150 Faden (274 m) Tiefe zwischen Kerguelen und Heard Island, welche in Färbung und Skulptur an die vorliegende Art erinnert, aber durch den fast ganz geschlossenen Nabel und eine etwas mehr längliche Form der Mündung sich davon unterscheidet .und hierin mehr meiner pcrscalpta sich nähert. Nach Edg. Sauth's direkter Vergleichung ihm zugeschickter Exemplare mit Watson's Original ist A^. xantha von beiden Arten gut unterschieden, indem .sie keine eingeschnittenen Spirallinien, sondern nur eine äußerst feine Spiralstreifuvtg habe. Unsere Fig. i stellt das Originalexemplar der A^. sailpta aus Kerguelen von der Expedition S. M. S. „Gazelle" dar. Natica perscalpta Marts. (Taf. l\\ Fig. 5, 6.) Natica (Amaiuopsis) pcrscalpta v". Marxens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde, 1878, p. 25. Auf der Bank im Osten von Kerguelen, Station 161, 48'^ 57' S. Br., 70" o' O. L., in 88 m Tiefe, auf vulkanischem Schlamm, ein lebendes Exemplar. Kerguelen, Foundery-Branch, ein ganz junges Stück. Diese Art zeichnet sich durch ihre sehr deutliche und unregelmäßige, dicht gedrängte Spiralstreifung, die längliche Gestalt, den langgestreckten, fast geraden und etwas breiten Colu- 65 Deutsche Tiefsee-Espedition i8g8 — 1899. Bd. VII. g 66 V. Marxens, mellarrand und die trüb-1 iraungraue Färbung sehr kenntlich aus. Zu der an der angegebenen Stelle enthaltenen Beschreibung ist zu bemerken, daß die Anzahl der Spiralstreifen (20) sich nicht auf die letzte Windung, sondern auf den sichtbar bleibenden Teil der vorletzten bezieht. Im allgemeinen Habitus erinnert sie allerdings an N. (Aniaiiropsis) is/aiidua ^T^r., doch weicht sie in den Einzelheiten der Form des Columellarrandes und der Naht merklich davon ab und erweist sich durch die Beschaffenheit der Radula (Mittelplatte und Zwischenplatte dreispitzig, die ersten Seitenzähnc mit einer inneren Nebenspitze) als mit den eigentlichen Natica und namentlich auch mit meiner iV. sailpta übereinstimmend. Ich gebe hier in Fig. 6 die Abbildung des typischen Exemplars meiner pcrscalpta von der Expedition der „Gazelle", sowie in Fig. 5 diejenige des bedeutend größeren Exemplars — 25 mm lang und 20 breit, Mündung 19 mm, dickschalig — von der Station 161 der deutschen Tiefsee- Expedition. Die Abbildung, welche Boog Wajson im Challenger-Werk, Gastropoda, PL XXVIll, Fig. 4 giebt, weicht durch die mehr kugelige Gesamtform, den verhältnismäßig kurzen Colu- mellarrand und den offenen Nabelritz so auffallend von den meinigen ab, daß ich sie nicht für dieselbe Art halten kann. \^ar. eximia n. (Taf. III, Fig, 23, 24.) Noch größer, 32 — 40 mm lang und etwa 22 — 29 breit, Mündung 24 — 30 lang, die .Schale dünner und eher etwas schwächer gestreift und die Naht ein wenig tiefer. Auf der Bank östlich von Kerguelen, zusammen mit der vorigen, zwei Fragmente. Die vorliegenden Stücke sind beinahe rein weiß, doch wohl verbleicht. Natica psila Wats. (Taf. III, Fig. 22) lYntira psila Boof; Watsox, Rep. Challenger, XV, p. 443, PI. XXVIII, Fig. l. Bei Kerguelen, Station 161, 48" S7' S. Bn, 70" o' O. L., in 88 m Tiefe, auf vulkani.schem Schlamm, ein totes Stück. Das vorliegende Exemplar, 33 mm hoch, 32 im Durchmesser, Mündung 2^ hoch und 19 breit, ist beträchtlich größer als das der Challenger-Expedition, welches aus der Nähe des Kaps der guten Hoffnung, 150 Faden (274 m), stammt. Im übrigen .stimmt Beschreibung und Abbildung gut; nur erscheint auf der erwähnten Abbildung der Columellarrand am Nabel weniger ausgebreitet als an dem unserigen, doch sagt die Beschreibung „inner lip . . . reverted at the umbilicu". ^V. levis Edg. SMiriT, Ann. Mag. N. H. (6) XVIII, p. 370, Zool. Investigator, Moll, PI. VII, Fig. 4, aus der Bai von Bengalen, 15" 46' N. Bn, i.st ihr auch ähnlich, aber hat ein höheres Gewinde. Natica (Amauropsis) jartilis Wats. (Taf. IV, Fig. 4-) Natica farlilis BooG Watson, Journ. Linn. -Soc. Zool., XV, 1881, p. 264; Rcp. Challenger, XV, Gastropoda, p. 446, PI. XXVII, Fig. IG. Testa ovata, crassiuscula, imperforata, periostraco fulvo-griseo, leviter iteratim striatulo tecta; anfr. 6, superiores leviter convexi, .spiram obtuse conoideam efficientes, sutura lineari, 66 Die beschälten Gastropoden der dentschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. f.y paululum lacera, non canaliculata, ultimus oblongo-o^-atus, lineis spiralibus nonnullis sparsis leviter elevatis, non impressis scalptus ; apertura piriformi-oblonga, margine externo tenui, modice arcuato, ad insertionem superiorem intus subcalloso, margine basali anguste rotundato, margine colu- mellari dilatato et incrassato, peqjendiculari , umbilicum plane explente. Operculum tenue, corneum, concaviusculum. Long. 25, diam. maj. 21V2, min. 17, apert. long. 17, diam. incluso margine columellari iiVj, excluso 9 mm. Auf der Bank im Osten von Kerguelen, Station 161, 48'^ 57' S. Br., 70" 0,6' O. L., in einer Tiefe von 88 m, auf vulkanischem Schlamm, 2 lebende Exemplare. Die Expedition des „Challenger" fand diese Art auch bei Kerguelen, sowie nahe der Marion- und der Heard-Insel, in Tiefen von 50 — 150 Faden (91 — 274 m). Erinnert zunäch.st an die nordische JV. (Am.) islandka Gm., mit welcher sie namentlich auch das Auftreten unregelmäßiger, kurzer, etwas erhabener Spiralriefen gemein hat, unterscheidet sich von derselben aber sofort durch die nicht rinnenförmig vertiefte Naht. Waisox hat in dem Challenger-Werk, X\', Gastropoda, p. 455 eine N'. (Ammiropsis) stititra/is \-on Kerguelen beschrieben, die aber auch eine vertiefte Naht hat und nach der Abbildung, PI. XXVII, Fig. 4, noch durch ihre breitere Gestalt und den verhältnismäßig viel kürzeren Columellarrand weit von der unseriiien verschieden ist. Das Original der A'! farfi/is Wais. dasreo-en unterscheidet sich nach Edg. S^^TH's direkter \^ergleichung von der unserigen nur durch etwas kürzeres Gewinde und etwas breitere Wulst in der Nabelgegend. Äuifica fciniis Recluz, Journal de Conchyliologie, T. I, 1850, p. 388, PI. XII, Fig. 7, von Valparaiso, ist dieser Art in der Gestalt sehr ähnlich, aber dünnschalig, mit dünnem, mehr kon- kavem Columellarrand und offenem Nabelritz. Struthiolariiclae. Stnithiolaria (Perissodonta) nn'rabilis E. Sm. Stndliiolaiia mimhilis E. S.MITH, Ann. Mag. Nat. Hist., (4) XVI, Jul\- 1875, p. 67; Trans. Roy. Soc, London, 1879 (Moll. Kerguelen), p. 4, PI. IX, Fig. 3; Trvon, Manual, VH, p. 134, PI. XII, Fig. 41; Boor, Watson, Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 414; Studer, Forschungsrei.se S. M. S. Gazelle, III, S. 148. Slnithiolaria costtdata V. Marxens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde, 1B75, p. 60; Schacko in Jahrbuch d. Deutschen malakozool. Gesellschaft, III, p. 317, Taf. XI, Fig. i — 6. Kerguelen, Station 160, Gazelle-Hafen. Die Expedition des „Challenger" fand diese Art in 25 — 75 Faden (46 — 137 m) Tiefe, die- jenige der „Gazelle" in 119 m Tiefe in schwarzem, zähem Schlamm. Ich habe die betreffende Art zwar schon am 25. Juni in der Sitzung der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin benannt und vorgezeigt, aber der gedruckte Bericht dieser Sitzung wurde erst am 24. Juli buchhändlerisch versandt, während das Juliheft, in welchem Edg. Smith die Art beschrieb, .schon am Anfang dieses JVIonats publiziert wurde. Die Untersuchung der Radula durch Herrn Schacko hat die merkwürdige Thatsache ergeben, daß dieselbe nicht jederseits 2 Randplatten hat, wie alle anderen Tänioglossen, sondern 4. Damals war die Radula der echten neuseeländischen Struthiolarien noch nicht bekannt. Seitdem hat F. \\'. Hutjon die typische Art, St): f^a/^iilosa Martyn {Mtt rex f^es. 67 68 V. Marxens, stnäliiocaiiicli Chemnuz, Sir. nodtilosa Lam.) daraufhin untersucht und nur i Randplatten jeder- -seits gefunden. (Transact. New Zealand Institute, XIV, 1881, p. 163, PI. VI, Fig. H, und XV, 1882, p. 143, PL XII, Fig. 4.) Die Kerguelen-Art, auch in der gerippten Skulptur und der weißen Färbung von den neuseeländischen auffällig abweichend, muß daher mindestens eine eigene Untergattung bilden, welche ich im Zoological Record, Vol. XIX für 1882 (1883 publiziert), Mollusca, p. 48, Perissodonta genannt habe, von griechisch tzz^irjacz, überzählig. Turritellidae. TurriteUd ausirmn Wats. Tidiitclla (lustiina Watsox, Linn. Soc. J(:iuni., XV, 1880, p. 224; Rep. Challenger, XV, p. 470, PI. XXIX, Fig. 2. Kerguelen, Station 160, Gazellehafen, 27. und 28. Dezember i8g8, mehrere tote Stücke. Auf der Bank im Osten von Kerguelen, Station 161, 48" 57' .S. Bn, 70" 0,4' O. L., in 88 — 90 m Tiefe, auf vulkanischem Schlamm, ein totes Stück. Auch von der Prince Edwards-Insel bekannt. Littoriniclae. Ultoriun (Pdlilittorina) sp. (Taf. VII, Fig. 34.) Ein kleines Stück, 3 mm hoch, 2'/2 im Durchmesser, Mündung 2 mm hoch, von Kerguelen, welches sich von L. ( P.) scfosa E. S.m. durch das kürzere, weniger tief eingeschnittene Gewinde zu unterscheiden scheint und auch von pcllita Mar rs., aus Süd-Georgien, durch die kürzeren, nicht gekrümmten Borsten abw'eicht. Ueber die Radula siehe unten. Eig^ene Familie. Odostomiopsis typica Thiele n. (Taf. VII, Fig. 27.) Testa ovato-globo-sa, rimata, laevis, alba unicolor; anfr. 3^^, convexi, sutura sat profimda di\'isi, ultimus globo.sus, subtus sensim et leviter attenuatus ; apertura sat obli(|ua, ovata, margine externe aequaliter arcuato, recto, marg. basali late rotundato, marg. columellari subverticali , superne modice incrassato et protuberante. Long. 3,5, diam. 2,7 ; apert. long. 2.2, diam. 1,5 mm. Kerguelen, Station 160, im Gazelle-Hafen. Die neue Gattung Odostomiopsis Thiele, we.sentlich auf die eigentümliche Bildung der Radula gegründet, erinnert in der .Schale am meisten an kürzere, bauchige Formen von Odostoiiiia, mit schwacher Skulptur, wie etwa O. dolioli/onnis Jeffr., Brit. conchology, V, PI. LXXIV, Fig. 7, und O. clccta Jeffr., Proc. Zool. Soc, 1883. p. 394, PI. XLIV, Fig. 3, aus dem nördlicheren Teil des Atlantischen Oceans; der Columellarrand i.st verdickt und schwielig, aber ohne deutlich ab- gegrenzte Falte, die Anzahl der Windungen ist gering, und die oberste zeigt keine besondere Abweichung. Man könnte sie leicht für den Jugendzustand irgend einer anderen Schneckengattung halten, aber die Radula läßt sich mit keiner in Uebereinstimmung bringen. 68 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. ^q Odostomiopsis circumrosa Thiele n. (Taf. VII, Fig. 28.) Testa conoideo-oblonga, imperforata, seriebus spiralibus foveolarum sculpta, pallide brunnea, unicolor; anfr. 3V2, modice convexi, sutura minus profunda divisi, ultimus oblongus, basi sensim attenuatus ; apertura parum oliliqua, oblonga, utrinque subangulata, margine externo modice arcuato, recto, marg. columellari valde incrassato et distinctius protuberante, basi subtruncato. Long. 3,5, diam., 2,25; apert. long. i,8i diam. i mm. Kerguelen, Station 160, Gazelle-Hafen. Ptenoglossa. SGalariidae. Scalaria instricta n. (Taf. IV, Fig. 12.) Testa conoideo-turrita, oblique costata, albogrisea, unicolor; anfr. 8, valde convexi et superne planati, .sutura profunda, penultimus et ultimus ccstis nonnullis ad angulum spinöse procurrentibus , ultimus costis minus obliquis, infra rotunda t us; apertura circularis, peristomate continuo, margine externo et basali incrassato, marg. parietali attenuato. Long. 13, diam. 5, apert. incl. perist. long, et diam. 3*4 mm. Neu-Amsterdam, Station 167, 37'' 47' S. Br., 77" n' O. L., in 496 m Tiefe. Ein totes und angebrochenes Exemplar von 14 mm Länge. Nur auf der letzten Windung ein Varix vorhanden ; Unterseite einfach gerundet, ohne Kiele, 1 8 Vertikalrippen zeigend. Sehr ähnlich ist S". Cochlea Sow., Thes. conch., I, Fig. 142, von welcher aber der Autor sagt: anfractibus postice (oben) valide angulatis, antice (unten) carina valide cinctis, und dementsprechend zeigt seine Abbildung einen starken Ba.salkiel, der aber in Reeve's Figur die.ser Art, Conch. icon., XIX, Fig. go, nach einem Exemplar im Britischen Museum gezeichnet, kaum angedeutet ist. Noch zweifelhafter wird die Identität auch dadurch, daß Sowerby Wcstafrika, Mörch in seiner Special- arbeit über westindische Sealarien (Journ. Ac. Nat. Sei. Philadelphia, VIII, 2, 1876), p. 265, West- indien, Dall, Bull. Mus. comp. Zool, XXIV, igo2, p. 506, Nordcarolina und Westindien als Heimat dieser Art angeben. Rhipidoglo.ssa. Trochidae. Plio/im/la expansa (Sow.'). Margarila tu/irt/^.?« Sowerbv, Conchological illustrations, Fig. 16, 17 (1841 — 45); v. Marxens u. Pfeffer, Mollusken von Südgeorgien (Jahresbericht d. Naturhist. Museums in Hamburg für 1885), S. 100, Taf. II, Fig. 10. Troclius (Pholimäa) expansus BooG Watson, Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 69. Margaritella e.rpansa Thiele, in der Fortsetzung von Troschel's Gebiß der Schnecken, Bd. II, Lief. 7, i8gi, S. 261, Taf. XXV, Fig. 21 (Radula). Margarella e.xpansa Thiele, ebenda Lief. 8, 1893, S. 406. Photinula e.xpansa E. Smith in Rep. Collect, nat. hist. southern Ctoss, p. 207. Kerguelen, Station 160, Gazelle-Hafen und Foundrj'-Branch, 27. und 28. Dezember 1898, auf vulkanischem Sand, in Mehrzahl, lebend. 69 __ V. Martens, /O Bis 17 mm im yroßen, 13 im kleinen Durchmesser und 13 hoch, einfarbig, rötlich-fahl- gelb oder lilaß-weiß. \'on der Expedition des „Challenger" außer bei Kerguelen auch noch bei der Marion-Insel und bei den Falkland-Inseln gefunden, von letzteren auch schon von Sowerby angegeben, ferner von Südcreoro-ien bekannt. SoIan'eUa perioniphali'a n. (Taf. V, Fig. I.) Maixarila i>cnoiu[>Jialia v. Martens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde Berlin, 1901, p. 24. Testa subdepre.sse turbinata, umbilicata, lineis spiralibus subtilissimis numerosis, prope suturam et prope umbilicum fortioribus, ibidem sulcis radiantibus brevibus sculpta; pallide flavescens vel (detrita?) margaritacea; anfr. 5, convexi, sutura impre.ssa divisi, primus parvus, laevis, albus, ultimus rotundatus, basi convexu.s, circa umbilicum angulatus et cingulo subtumido albido cinctus, umbilico sat lato, infundibuliformi, spiratim sulcato; apertura diagonalis, rotun- data, peristomate tenui, breviter interrupto, intus albide sublabiato, margine externo bene arcuato, basali parum arcuato, columellari oblique subrectilineo, incrassato, superne triangulatim dilatato, basi angulo .subcanaliculato a margine ba.sali distincto. Diam. maj. 1 5V2, min. 13, alt. 12, apert. alt. obliciua 8, lat. 7 mm. Bei Neu- Amsterdam, Station 167, 37" 47' S. Br., 77" },i' O. L., in 496 m Tiefe. Mehrere Exemplare, einzelne lebend, das größte, dessen Maße hier angegeben, noch mit Deckel, aber auch außen durchaus perlmutterartig; kleinere ebenso; dagegen mehrere Fragmente außen blaß-rötlichgelb wie manche nordische Margariten. \'on den auf der Challenger-Expedition gefundenen Arten steht Trochus (Margarita) bryclnus Watson, Challenger-Rep. X\', p. 77, Fl. V, Fig. 7, unserer Art nahe, i.st aber durch stärkere Spiralskulptur und die ganze Schalenoberfläche (nicht nur die Naht- und Nabelgegendj einnehmende schiefe Runzeln sowie den etwas weiteren Nabel und den Mangel der rinnenförmigen Ecke zwischen Coluniellar- und Basalrand verschieden. Diese Ecke entsteht bei unserer Art durch das Auslaufen des Gürtels um den Nabel. Je nachdem man das Exemplar gegen das Licht hält, erscheinen unter der Naht, namentlich an der vorletzten Windung, 2 Spiralreihen kleiner Körnchen, die äußeren schwächer; es sind das die Kreuzungspunkte der schiefen Radialfurchen und der etwas stärkeren Spirallinien, wie sich durch Hin- und Herdrehen der Schale erkennen läßt. \^on den nordischen Margariten gleicht M. niiihilicata Brod. auf den ersten Anblick am meisten, ist aber etwas mehr niedergedrückt und entbehrt der eigentümlichen Skulptur in der Naht- und Nabelgegend. Deckel homiy, vielgewunden. ö^ Fissurellidae. Punc/ure//a analoga n. (Taf. V, Fig. 8.) PiinclurM) aiia/oga v. Martkns, Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforschender Freunde Berlin, 1902, S. 243. Testa elevato-conica, costis radiantibus saepe alternis minoribu.s, modice prominentibus. et striis concentricis subtilibus confertis costas transeuntibus sculpta, interstitiis costarum fere nullis ; 70 Die beschälten Gastropoden der deutsclien Tiefsee-Expedilion 1898 — 1899. «j margo irregiilariter crenulatus; vertex recunais, lateri posteriori incumbens; fissura brevis, rhom- boiclea, paulo ante summam altitudinem posita. Alt. 5, long. 8, lat. 5 mm. Kerguelen, Station 1 60, Gazelle-Hafen, auf vulkanischem Sand, ein lebendes Exemplar. Es ist auffallend, daß keine der früheren Expeditionen diese Schnecke auf der Insel gefunden hat. Von den 2 aus dem antarktischen Südamerika bekannten Arten ist sie gut unterschieden, von P. conica 0^<.v.., Voy. Am. m6r., Moll, p. 471, PL LXXVIII, Fig. 10, i i durch die nicht so sehr erhobene Allgemeingestalt, von P. cooimfa A. Gould, Explor. exp. Un. St., Mollusca, p. 321, PI. XXXI, Fig. 478 durch stärker ausgeprägte Skulptur, etwas größere Höhe, breitere, etwas rautenförmige Spalte und die aufliegende, nicht frei nach hinten ragende Spitze. Uebrigens unterscheidet sich die genannte Originalfigur von co<;/m/a sehr merklich von der durch SowERBY^ in der Fortsetzung von Reex^'s Conchologia iconica, Bd. XIX, Fig. 2 (Ccmona) gegebenen Abbildung für dieselbe Art, namentlich durch die schmälere Gestalt und geringere Ausdehnung der Spalte. Dagegen kommt unsere Art der europäischen P. Noacliina (L.) sehr nahe, ist aber doch etwas minder hoch und die Rippen stehen dichter aneinander, so daß ich sie angesichts der weiten Entfernung des Vorkommens nicht für dieselbe Art halten kann. Fissurella australis Krauss? Fissiirclla australis Krauss, Südafrikanische jMolIusken, S. 67, Taf. IV, Fig. 10 (von Natal); Reeve, Conch. icon., VI, PI. XIII, Fig. 94; Velain, Faune de S. Paul et Amsterdam, Mollusques, p. 120, PI. IV, Fig. 9, 10. Neu-Amsterdam, Station 167, 37" 47' S. Br., 77" 2^0 O. L., in 496 m Tiefe, 2 grau- braun gefärbte tote Stücke. »^ Fissurella sp. Neu-Amsterdam, ebenda, ein totes, stark abgeriebenes Exemplar, an Steinstückchen und eine ganz junge Ranella proditor angekittet. Vielleicht ist dieses dieselbe Art, welche Velaix, a. a. O. p. 121, PI. IV, Fig. 11, 12, als Fiss. inutabi/is von S. Paul anführt. Es ist mir nicht möglich, nach diesem einen Stück eine annehmbare Bestimmung auszusprechen. Docoglossa. Patellidae. Patella depsta Rv. Patella depsta Reeve, Conch. icon., VIII, PI. XXXI, Fig. 85, 1855; Velain, Faune de St. Paul et Amsterdam, 1878, Mollusques, p. 122, PI. XXXI, Fig. 85, 86. St. Paul, Station 164, 2 Seemeilen südlich von der Insel, 38*^ 41' S. Br., 77^' 36' O. L., in 158 m Tiefe, ein lebendes Exemplar. Neu-Amsterdam, Station 167, 1,9 Seemeilen von der Insel, 37" 47' S. Br., 77'- 37' O. L., in 496 m Tiefe, mehrere lebende Stücke. Die F"ärbung dunkel-rotbraun, Innenseite ebenfalls dunkelbraun, an den Rändern irisierend, in der Mitte gelblichweiß. Das größte Exemplar, von Neu-Amsterdam, 39 mm lang, 28V2 breit und 16 hoch. 71 ^ , V. Marxens, Eine recht eigentümliche Art, l)is jetzt nur von St. Paul bekannt. Reeve a. a. O. giebt sonderbarenveise „Macao and Island of St. Paul an", wahrscheinlich hat er es von jemand erhalten, der über St. Paul nach Makao (China) gekommen war {dcps/iis, lat. geknetet). Palella (Patiaella) fucgiensis R^^ Palclla fiiegicnsis Reeve, Conch. icon., VIII, Tl. XX, Fig. 73; Efjg. S-MITII, Transact. Rny. Soc. Londi.m, iSjg (Moll. Kerguelen), p. 14, PI. IX, Fig. 14, 14a; BooG Watsox, Rep. Challenger, jx 26. Paliiidla fiiegicnsis Thiele, in der Fortsetzung von Troschel's Gebiß der Schnecken, Bd. II, Lief. 7, S. 332, Taf. XXVIII, Fig. 34 (Radula). Kerguelen, Station 160, Gazelle-Hafen, 26. und 28. Dezember 1898, zahlreich, in ver- schiedenen Altersstufen von 10 — 48 mm Länge, teilweise von Br}'ozoen überzogen. Patella (Nacella) niytilina Helbl. Patella invliliiia Helblixg in den Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Brjhmen z. Aufnahme der Mathematik, vaterl. Geschichte und Naturgeschichte, IV, 1779, S. 104, Taf. I, Fig. 5, ö ; Gmelin, Linke, Svst. nat., ed. 13, p. 3698. Edg. Smith in Transact. Roy. Soc. London, 1879 (Moll, of Kerguelen), p. 15. Patclla conchacea Gmelin, loc. cit. p. 3708. Nacella tiiy/iloiiles Schuhmacher, Essai d'un nouveau Systeme d. Testaces, 181 7, p. 179, PL XXI, Fig. 3. Patella hvalina Philippi, Abbildungen neuer Conchylien, III, S. 8, Taf. I, Fig. 3. Nacella mvtilina Thiele, in der Fortsetzung von Troschel's Gebiß der Schnecken, Bd. II, S. 332, Taf. XXMII, Fig. 30 (Radula). Kerguelen, Station 160, mit den vorigen. Die Untersuchung der Radula durch Dr. Thiele bestätigt die Artübereinstimmung der Exemplare von Kerguelen mit den magellanischen. 0|)isth()l)ranchia. Tectibranchia. Bullidae. Cylichna di'scus Wats. Cxlichna disais BooG Watson, Journ. Linn. Soc. ZooL. XMI, 1883, p. 319; Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 664, PI. XIL, Fig. 10. Neu-Amsterdam, Station 167, 37" 47' S. Br., 77" 53' O. L., in 496 m Tiefe, ein Exemplar tot. Sehr charakteristisch durch die bis ganz oben und unten gleichmäßig cylindrische Gestalt, daher oben ciuer abgeflacht und unten sehr kurz zugenxndet. Das vorliegende Exemplar reichlich 8 min länger, also etwas größer als Wajson's Exemplar, aber doch dessen Abl^ildung so ähnlich, daß ich keinen Zweifel über die Identität habe, obwohl letzteres im Westindischen Meer nahe bei S. Thomas, aber in 690 Faden (1262 m) Tiefe, auf Pteropoden-Schlamm gefunden. Siphonariidae. Siphouaria redimiculuin Rv^ Siplwnaria rcdimiciil/nii W.'iLHW^, Conchol. icon., IX, 1856, PI. V, Fig. 21; Edg. Smith, Moll, of Kerguelen (Transact. Roy. Soc. London, 1879, p. 16; Huttox, Transact. New Zealantl Institute. X^^ 1882, ]i. 143, PI. X\TI, Fig. N — R (Anatomie). 72 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 73 Kerguelen, Station i6o, Gazelle-Hafen, 28. Dezember 1898, zahlreich, lebend. Reeve kannte das Vaterland seiner Art noch nicht. Edg. Smith, a. a. O., und Boog Watson, Rep. Challenger, XV, p. 675, halten die Art für identisch mit Formen von Tristan d'Acunha und von der Magellanstraße. Auf S. Paul und Amsterdam lebt der mindest ähnliche S. A/aci'/7/h'ray/ Ree\'e. Ueber die Conchylien des Südmeeres (antarktischen im weiteren Sinn) ist in neuer Zeit vielerlei geschrieben worden. Kerguelen schien durch „Challenger" und „Gazelle" ziemlich durch- forscht, doch hat die „Valdivia" noch einiges Neue gebracht. S. Paul war schon von der „Novara" 1851 besucht, und wir besitzen nun eine eingehendere Arbeit von Velain, welche sich auf die Ausbeute der französischen Expedition unter Mouchez stützt. Nur von der Bouvet- Insel war bis jetzt gar nichts bekannt, und ist es daher sehr dankenswert, daß nunmehr 2 Arten von da nachgewiesen sind. Ich gebe im folgenden eine nach den Inseln geordnete Uebersicht der auf der Chun- schen Expedition gesammelten Arten und zugleich einen Hinweis, inwieweit dieselben Gattungen (+) und dieselben Arten (Namen) in anderen Gebieten des Südmeeres gefunden worden sind. Kerguelen Paul und Amsterdam 0 c -a .2 B Prince Ed- ward und Marion Neu- seeland u. Auckland Magellan- straße c •f, g (5 Viktoria- Land Siircula atiteridioii + -t- Spirotropis Stnderiaiia limiila n. Bela clitnakis Thesbta corpitlenta -t- -1- -1- Trophon albolabratus -1- + 4- Kalydon sept2ts tritonidi'iiSyDnthiersi Lttchesis atistralis n. -f -1- -1- Neohuccintiui Eatoni Eatoni Cominella + + -1- 4- (Chlomidota) vestila dense- sculpta dense- sailpta vestita Argobuccimim proditor -t- -1- Natica „ grisea sailpta perscalpta psila strigosa n. sailpta grisea -1- -1- ,, (Amauropsis) fartilis fartilis Striithiolaria -H 4- + ,, (Perissodonta) inirabilis Tur rite IIa aiistrina ajistrina + Littorina (Pellüitt.) sp. -1- 4- Odosromiopsis n. typica n. circumrosa n. Scalaria instricta n. -1- -1- Photinula expansa + expansa expansa expansa expansa Solariella periomphalia n. -f Punctiirella analoga n. + + Fiss7(rella australis f -1- Patclla depsta + -1- (Palinclla) fuegiensis ßieg. (iXacella) mytilina tnytil. Siphonaria (Kergitelenia) redimicnlum + -1- -1- Cylichna disais -t- -(- Deutsche Tiefsee-Expedition i8 Bd. vn. 73 ^4 V. ilARTENS, Es ergiebt sich schon aus dieser kurzen Uebersicht die cirlcumaustrale oder cirkumpolare Verbreitung mancher für das Südmeer charakteristischer Gattungen und Untergattungen ( Cow/- nella, Pellilittorina, P/iotinuIa, Patinella, A^acclla und Kergicelenia) und einzelner Arten, bei welch letzteren vielleicht der Transport durch treibende Tange (Macrocystis) eine Rolle spielt; in anderen Fällen scheinen die Arten zwischen den verschiedenen Inseln nicht ganz identisch, der Isolierung durch weite Meeresstrecken entsprechend, aber doch nahe verwandt. Mit der vorhergehenden Breitenzone, der australen, welche Südafrika, Südaustralien, Neu- seeland (zum Teil) und die Laplatamündung umfaßt, haben die vorliegenden Inseln noch einiges gemein, doch nicht sehr viel; am auffälligsten Argolnicciuuin, das aber hier auf S. Paul beschränkt ist, ferner die verhältnismäßige Häufigkeit von Siphoimria, doch eine andere Untergattung, und das häufige Vorkommen eigentümlicher /'ir7/'t7/i'?-Formen (unter den zweischaligen Muscheln ist Mytilnx magcllaniats beiden Zonen gemeinsam); dagegen fehlen auf unseren Inseln gänzlich Volitta und Haliotis, welche in großen Arten für diese australe Zone charakteristisch sind, doch so, daß beide in so reicher Ausbildung nur in Australien und Neuseeland vorhanden, Volnta aber in Südafrika sehr zurücktritt und dagegen im Süden von Südamerika Haliotis ganz fehlt. Phasia- nclla, auch sehr charakteristisch für Australien und in kleineren Arten auch Südafrika, ist von unseren Inseln nur von der nördlichsten, S. Paul, bis jetzt ])ekannt. Da die betreffenden Inseln alle im Gebiet der kalten Strömungen und noch innerhalb der Grenze der treibenden Eisberge liegen, können sie wohl mit den hochnordischen (arktischen) ver- glichen werden, und es findet in der That auch eine gewis.se Analogie der Fauna statt, ähnlicher Habitus, blaß gefärbte, eher dünne Schalen von mäßiger oder geringer Größe, die Skulptur oft fein und ausgesprochen, aber mehr in Rippen als in Stacheln und Höckern bestehend. Die Arten sind alle verschieden, die Gattungen aber oft nahe verwandt, so entspricht die südliche Photintila der nordischen Margarita, Coininclla dem eigentlichen Bitccimiin (durch den Bau des Deckels verschieden); Solariclla scheint eine beiden Polarmeeren gemeinsame Gattung, ohne anders als vielleicht in den Tiefen kosmopolitisch zu sein. Es entspricht das im allgemeinen dem, was wir auch von den Wirbeltieren der zwei Gebiete wissen : Aptenodytes und Alken, Sturm- vögel und Möven, Otaria und Plioca mehr nur analog, in Habitus und Lebensweise ähnlich, aber doch auch einzelne systematisch ganz nahe Formen, so der .südliche und der nordische Glattwal, eine Procellaria im nördlichen Eismeer, einzelne Phociden und Möven im südlichen, u. s. w. Der Unterschied zwischen Oberfläche und Tiefe ist in den kalten Meeren weniger groß als in den warmen, eben wegen der größeren Uebereinstimmung in der Temperatur. Was wir vor kurzem über die marinen Gastropoden des südlichsten bis jetzt erreichten Gebietes der Erde, Viktorialand, erfahren haben (Edg. Sjuth, Report on the collections of nat. hist. made in the antarctic region during the voyage of the southern Gross, Mollusca, London iqo2, 8'\ .stimmt auffallend, selbst bis auf einzelne Arten, mit der Fauna von Kerguelen. 74 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. -, r V. Aus dem tropisch-indischen Ocean. Station i88 — 271. Prosobranchia. Toxoglossa. Conidae. Conus disfans Hwass. Conus Mennouitariwi coio/ialiis CHEMNITZ, Conchyüen-Cabinet, X, p. 24, Taf. CXXXVIII, Fig. 1281, kupiert in Küster, Conus, PI. IX, Fig. 5. Conus d/s/ans Hwass bei Bruguiere in Encyclopedie methodique, Vers, I, p. 5S6, PI. CCCXXI, Fig. 11, 1792; Lamarck, Hist. nat. d. an. s. vert. ed. i, VII, No. 35; ed. 2, XI, p. 33 ; Reeve, Conch. icon., I, PI. XXXI, Fig. 174; Kiener, Iconogr., p. 28, PI. III, Fig. i; Sowerby, Thesaur. conch., III, Fig. 28, 29; Crosse et Marie, Journal de Conch., XXII, 1874, p. 339, PI. XIII, Fig. 12 (Deckel). Indischer Ocean, Insel Diego Garcia. Von Zanzibar bis Neu-Caledonien verbreitet. Conus hebraeus L. \'ar. \?ermiculatus Lam. Rhombus parvus etc. Lister, Hist. conchj-liorum, PI. DCCLXXIX, Fig. 26, 1688. Bastart-Tigerkatze, Martini, Conch.-Cab., II, S. 343, Taf. LXIII, Fig. 699, 700. Conus hebraeus var. C. Bruguiere, Encyclopedie meth., Vers, I, No. 15, PI. CCCXXI, Fig. 8. Conus vcrmiculalus Lam., Ann. d. Mus. d' hist. nat., XV, 18 10, p. 34; Hist. nat. d. an. s. vert., ed. i, VII, No. 17; ed. 2, XI, p. 22; QuoY et Gaimard, Voy. Astrolabe, Zool., III, p. 92, PI. LH, Fig. 6 (lebendes Tier). Conus chaldneus (Bolten) Mörch, Catal. coli. Yoldi, 1852, p. 66. Conus hebraeus var. Reeve, Conch. icon.. Vol. I, Fig. 104; Kiener, Iconogr., p. 46, PI. VIII, Fig. 3. Conus hebraeus L. Troschel, Gebiß der Schnecken, II, S. 24, Taf. I, Fig. 9 (Gebiß der Art). Indischer Ocean, Insel Diego Garcia am Strand. Im Indischen Ocean weit verbreitet, von Zanzil^ar und Madagaskar bis Polynesien. Conus torquatus n. (Taf. I, Fig. I.) Conus torquatus V. Martens, Sitzungsberichte d. Gesellsch., nat. Freunde Berlin, 1901, p. 15. Testa elongato-laiconica, leviter spiratim striata, pallide fulva, maculis fuscis obsolescentibus raris variegata; spira conica, infra regulariter attenuata, fortius striata, \ — ^/,j totius longitudinis paulo superante, distincte et rectangulate gradata, apice attenuata, cingulo utrinf|ue limitato noduloso et spiratim tenuiter striato ad angulum humeralem cincta. a) Long. 50, diam. 22, long, apert. 40 mm b) „ 45 „ 20 „ „ 35 „ c) „ 65 „ 28 „ „ 49 „ d) „ 56 „21 „ „ 47 » 0.stafrika, Station 263, Somaliküste, 4" 4' N. Br., 48'- 38' O. L., 823 m, Globigerinen- schlamm. Station 253, südlich von Brawa, o'^ 27' S. Br., 42*' 47' O. L., 638 m, Pteropodenschlamm und blauer Thon. 7.^ yö V. .Marxens, Station 254, südlich von Brawa, o" 29' S. Br., 42" 47' O. L.,977 m (cl frisch) blauer Schlick. Station 256, südlich von Brawa, i" 49' N. Br., 45'' 29' O. L., 11 34 m' (c tot), blauer Schlick mit Globigerinenschlamm. Station 246, im Pembakanal, ,s" 24' S. Br., 39" 15' O. L., SiS m Tiefe, Globigerinen- schlamm und blauer Thon. Der Gürtel an der Kante der einzelnen Windungen deutlicher ausgeprägt, namentlich auch nach unten mehr abgesetzt als bei den mir sonst bekannten lebenden Arten, deudich mit mehreren vertieften Spirallinien versehen, die Knoten auf demselben ziemlich dicht aneinander, auf der vor- letzten Windung 30—32, auf der letzten nach vorn zu mehr oder weniger schwindend. In der allgemeinen Form sehr ähnlich dem fossilen C. dcpcrdifus Lam., eocän aus dem Pariser Becken, aber auch von diesem durch das scharf abgeschnittene Skulpturband an der oberen Kante verschieden. Unter den lebenden Arten ist Comis Sicholdi Reeve aus Japan der ähnlichste, derselbe zeigt auf seinen oberen Windungen auch dieselben Knoten auf der Schulter- kante, dieselben verschwinden aber schon auf der drittletzten. Reeve's Abbildung läßt dieselben erkennen. WEraKAUFF erwähnt ihrer gar nicht, an einem Exemplar der DuNKER'schen Sammlung sind sie sehr deutlich zu sehen. Conus (AspreUa) gracilis Sow. ^. ('onus grncills Sowerby 3 Proc. Zool. Soc, 1875, p. 127, P], XXIV. Fisj. 6. Coiuis nciciformis var. Tryon, Manual uf conchology, VI, p. 75, PI. XXIII, Fig. 92 (Kopie nach Sowerby). Ostafrika, Station 244, bei Zanzibar, 5'^ 55' S. Br., 39" i' O. L., in 50 m Tiefe, unter vielerlei Schalenfragmenten. Ein etwas zerbrochenes und abgebleichtes Stück. Sowerby kannte den Fundort des von ihm beschriebenen Exemplars nicht. Tryon er- klärt es für dieselbe Art mit acukiformis Reeve, doch scheint mir, nach dem einzigen Exemplar zu urteilen, Sowerby's Art dadurch hinreichend verschieden, daß der sichtbare Teil der oberen Windungen 2 erhabene Gürtel zeigt, von welchen der untere stärkere deutlich und regelmäßig gekerbt (gekörnt), der obere schwächere anscheinend glatt ist. Das vorliegende Exemplar, dessen Form Verhältnisse sehr gut auf Sowerby's Abbildung passen, ist tot gefunden, fast einfarbig weiß mit schwachen .Spuren einer gelblichen marmorierten Färbung. Pleurotoinidae. Pleurofoma (Gemmulu) carinata Gray. Pkurotoma carinata Gray in Griffith, Animal kingclom, XII, Tab. XLII, Fig. 2, 1 834 ; E. S.mith, Ann. Matr. Nat. Hist., (6) XVIII, 1896, p. 368 (non PI. carinata Bivona 1838 = moJio/ns ]\-i. 1832, Spirotropls, nee carinata Reeve, Wkff. = Kieneri DouM.). Pkurotoma speciosa Reeve, Conchol. s.ystematica, II, p. 187, PI. CCXXXIII, Fig. 5, 1842; Concli. iconica, I, PI. II, Fig. 9; Weink.\uff im Jahrb. d. Deutsch, malakologischen Gesellsch., II, 1875, S. 289, Taf. IX,' Fig. i,' und in der neuen Ausgabe von Martini u. Chemnitz, Plcurotoniidae, S. 72, Taf. XV, Fig. 5. Chun, Aus der Tiefe des \Veltmeeres, S. 366 u. 502. Indi-scher Ocean, Station 194, Nias- Südkanal, o" 30' N. Br., 98" 14' O. L., in 614 m Tiefe, Pteropodenschlamm. Station 199, Nias -Südkanal, o" 15' N. Br., 98« 4' O. L., in 470 m Tiefe, Pteropoden- schlamm, ein kleines totes Stück. Station 203, Nias -Nordkanal, i^' 47' N. Br., 96" 58' O. L., in 660 m Tiefe, Pteropoden- 76 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898- -1899. ^y schlämm, mehrere Exemplare, darunter 2 ungewöhnlich groß, eines anscheinend frisch, die anderen tot, mit Schlamm gefüllt. Station 209, im Südwesten von Groß-Nikobar, 6'^ 50' N. Bn, 93° 32' O. L., in 362 m Tiefe, Pteropodenschlamm, ein totes, überwachsenes Stück. Ostafrika, Station 253, südlich von Brawa, o" 27' S. Br, 42'^ 47' O. L., in 638 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ziemlich zahlreich, einzelne frisch. Station 254, südlich von Brawa, o'^ 29' S. Br., 42'' 47' O. L., in 977 m Tiefe, blauer Schlick mit Globigerinen, frische, aber kleinere Exemplare. Station 256, bei Brawa, i" 49' N. Br., 45" 29' O. L., in 11 34 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, tote Stücke von mittlerer Größe. Diese Art ist öfters in Mehrzahl an Xenophora pallidula angeklebt. Das größte Exemplar (von Station 203) ist 78 mm lang und 27 breit, Mündung ohne Kanal 22, mit diesem 40 mm lang, bei 11 Windungen. Frische Exemplare zeigen öfters, aber nicht immer, die Ivnötchen des Hauptgürtels (Schlitzbandes) etwas intensiver gelb gefärbt als die übrige Oberfläche. Dieser Hauptgürtel ist immer von 2—3 etwas erhöhten Spiralleisten durchzogen, seine Knötchen sind höher als breit, ungefähr um die eigene Breite voneinander abstehend; bei den kleineren (jüngeren?) Exemplaren bleiben sie bis zur Mündung gleich, bei den größeren werden sie nahe der Mündung dünner und bogenförmig, mit der Konkavität nach der Mündung, und schwinden oft nahe dem Ausschnitt beinahe ganz. Die Naht erscheint bei großen Stücken an den unteren Windungen tief-rinnenförmig, wie lo.sgelöst (das ist auch in Gray's Abbildung angedeutet), aber bei manchen unter den kleineren Stücken i,st das weniger der Fall. Das kleinste Stück (Station 199) allein zeigt die Spitze erhalten, glatt und schief aufgesetzt; man erkennt daraus, daß an den großen Exemplaren 2 — 3 Windungen verioren gegangen sind. Deckel vorhanden, hornig, nach unten sehr spitz, der Kern endständig. Pleurotonia (Geinmula) gemmulina n. (Taf. I, Fig. 2.) Plenrotoma (Gemmula) gemmulina v. Marxens, Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin, 1902, S. 238. Testa turrita, gracilis, lira elevata subsuturali spirali inaequaliter bipartita, cingulo mediane lato confertim tuberculifero et Hra inferiore simplice sculpta, solida, albida, unicolor; anfr. 11 primus laevis, duo sequentes nodulis subverticaUbus uniseriatis inter sese non lira conjunctis sculpti, ulteriores cinguliferi, tuberculis cingvili in anfr. penultimo et ult. 23, ultimus subtus sensim attenuatus et liris nonnullis spiralibus (6, excluso canali) cinctus; apertura dimidiam longitudinem totius testae non aequans, anguste ovata, margine externo in continuatione cinguli tuberculiferi obtuse triangulatim emarginato, deinde arcuatim procurrente, crassiusculo, canali sat longo, recto, late aperto, margine columellari rectilineo, laevi, subdetnto. Long. 20V2, diam. 6V3, apert. long, incluso canaU 9, excluso 4, apert. lat. i'j^ mm. Indischer Ocean, Station 198, an der Westküste von Sumatra, o'^ 16' N. Br., 98'^' 7' O. L., in 677 m Tiefe, ein totes, wohlerhaltenes Exemplar. Station 191, bei der Insel Siberut, o« 39' S. Br., 98'^ 52' O. L., in 750 m Tiefe, Korallen- schlick, ein kleines Stück. 7 8 V. Marxens, Viel kleiner und schlanker als PI. cannata, welche bei gleicher Länge i'/.mal so breit sein würde als diese Art. Sehr nahe steht unsere Art auch der PL pracsiojuS E Smiih, Ann. Mag. N. H., (6) XVI, 1895, P- 4, PI- I, Fig. 4, von dem Meere, bei Ce>4on, in 675 Faden (1234 m) Tiefe, welche nach der Beschreibung auch zu Gemvmla gehört, aber bei dieser befinden sich zwischen Naht und Hauptknotenreihe 2 schmale erhabene Spirallinien, die obere stärker und mehr vorragend als die untere, während sich bei der unserigen daselbst ein dicker, etwas knotiger und wulstiger Cxürtel befindet, der durch eine schwache Spiralfurche in zwei geteilt ist, so daß der obere Teil schwächer und weniger vorragend ist als der untere; überdies ist PI. praesnrnis viel größer, 42 mm, bei einer ähnlicher Windungszahl und verhältnismäßig breiter. Pleurotoma (Geminula?) rotatüis. (Tar. I, Fig. 3.) Plcmotoma (Gemmula) rotalilis v. Marxens, Sitzungsber. der Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1902, S. 239. Testa turrito-biconica, cingulo subsuturali laevi et carina mediana tuberculifera sculpta, albida, unicolor; anfr. 9, primus laevis, flavidus, sequentes tres convexi, confertim subarcuato- costulati, ulteriores carinati et confertim tuberculati, penultimus tuberculis 17, ultimus 18, subtus primum convexus et liris laevibis 2, priore fortiore sculptus. dein valde attenuatus; apertura dimidiam longitudinem totius testae non aequans, subovata, latiuscula, margine externo in conti- nuatione carinae emarginato, valde arcuatus, canali mediocri, aliquantum obliquo, aperto, margine columellari subperpendiculari, laevi, appresso et distincte terminato. Long. 11V2, diam. 5, apert. long, incluso canali 4, excluso 2, apert. lat. 2 mm. Ostafrika, Station 256, nahe der ostafrikanischen Küste, 1° 49' N. Br., 45O 29' O. L in 1134 m Tiefe, Globigerinenschlamm und blauer Thon. Obgleich nur unvollständig erhaltene, tot gefundene Exemplare vorhanden, das zweite an der Spitze und Mündung stärker verletzt als das etwas kleinere, von dem die Maße angegeben, so wollte ich dieselben doch aufführen und also auch benennen wegen des eigentümlichen \'er- haltens der oberen Windungen — die großen Höcker erscheinen plötzlich im Anfang der fünften Windung — und wegen der auffallenden Aehnlichkeit mit der eocänen PL pkbeja Sow. aus England und Frankreich (Cossmann, Catalogue des coquilles fossiles de l'eocene des en^'irons de Paris, IV, p. 268, PI. IX, Fig. 34), welche sich hauptsächlich nur durch etAvas weniger zahlreiche Höcker unterscheidet (über die Skulptur der obersten Windungen ist nichts gesagt, doch stellt Cossmann sie zu der Untergattung Hamplenrotoma mit glatter, konoidischer Embiyonalschale) und mit der subapenninen PL rotafa Brochi, Conch. foss., Tab. IX, Fig. 11, sowie den miocänen PL spiralis Serr. und infasciata Hörnes, aus dem Wiener Becken, welche aber alle drei mehr Spiralstreifen haben. Unter den lebenden Plc2troioma-kx\.^xx ist PL pracsigim E. Smith (s. oben), ähnlich, aber durch mehr Spiralleisten oberhalb und unterhalb des minder vorspringenden Kieles verschieden. Surcula javana L. Murex javanm LiNNE, Sy.st. Nat. e ed., XII, p. 1221; Hakley, ipsa Linn., Conch., p. 299. Pkurolov.a nodifer. Lam., An. s. vert., ed. 2 : KiENER, Iconogr., PI. XII, Fig. i ; Reeve, Conch. icon., I, Fig. 28. Ostafrika, Station 241, bei Dar-es-Salam, ein zerbrochenes Stück. Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. yg Station 263, Somaliküste, 4'' 41' N. Bn, 48" 39' O. L., 863 m Tiefe, ein totes Stück mit Einsiedlerkrebs, Wurmröhre und AdaMisia-artiger Actinie, in Globigerinenschlamm. Surcula suhcorpulenta E. Sm. Plenrotoma {Surcula) snbcorpulmta E. Smith, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) XV, 1894, p. 161, PI. III, Fig. 6. Indischer Ocean, Station 205, im Nias-Nordkanal, i» 48' N. Br., 96'^ 53' O. L., in 1143 m Tiefe, Globigerinenschlamm, ein Exemplar, mit Schlamm gefüllt. Von der Columellarfalte, deren E. Smith im Text erwähnt, ist an unserm Exemplar so wenig etwas zu sehen, als an der von Sjuth gegebenen Figur, die in allem sehr gut auf das vor- liegende Exemplar paßt. Nur ist die Spitze an diesem noch etwas weiter erhalten, doch auch am; äußersten Ende abgebrochen, im ganzen 12 Windungen; die Höcker verschwinden erst kurz vor der Mündung vollständig, nicht auf der ganzen letzten Windung, wie an dem von Smith abgebildeten Stück, das etwas älter sein dürfte; der Kanal erscheint bei dem unserigen ein wenig länger und schmäler, was aber davon herrührt, daß der Außenrand der Mündung teil- weise abgebrochen ist. Länge 66, Durchmesser 29, Mündung ohne Kanal 22, mit demselben 35 mm- E. Smith hatte [die Güte, eines unserer Stücke mit seinen Originalen im Britischen Museum zu vergleichen und die richtige Bestimmung zu bestätigen. Surcula circumstricta n. (Taf. I, Fig. 6.) Pleurotoma (Surcula) circumstricta V. MARXENS, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, iqoi, p. 15. Testa elongate fusiformis, suturis valde instrictis, subnodulosa, liris spiralibus paulum elevatis sculpta, isabellina, nodulis albis, interstitiis et fascia ventrali fulvis; anfr. 9, superiores 2.-4. medio carinati, sequentes medio tumidi et! nodulis obsolescentibus uniseriatis ornati, supra et infra valde attenuati; apertura incl. canaU dimidiam longitudinem totius testae paulo superans, margine externo tenui inter suturam et nodulos late sinuato, dein procurrente, et sensim in canalem elongatum rectum apertum transeunte, margine columellari laevi, tenuissimo appresso. Long. 51, diam. 15V2, apert. long. excl. canali 16, incluso 29, lat. 7 mm. Ostafrika, Station 242, außerhalb Dar-es-Salam, 6° 34' S, Br., 39° 35' O. L., in 404 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm. Drei Exemplare, davon zwei frisch. Unter den mir bekannten lebenden Arten in Form und Färbung am ähnlichsten der PI. undatiruga Bivona, aus der Subapenninenformation und seltener lebend im Mittelmeer, aber deullich unterschieden durch tiefer eingeschnittene, nicht angedrückte Naht, stärkere Verschmälerung des sichtbaren Teiles der früheren Windungen nach unten und nur sehr schwache Knoten statt der bestimmten Falten. Die Spiralleisten sind auf den einzelnen Windungen oberhalb der Knoten schmäler und dadurch zahlreicher auf gleichem Raum als im Bereich der Knoten und unterhalb derselben. PI. tuberculifera Brod., Reeve, Fig. 63, Tryon, Man., VI, Taf.X, Fig. 60, von Kalifornien, gleicht der unserigen in den tief ein- geschnittenen Windungen und' der Knotenskulptur, aber unterscheidet sich im Gesamthabitus stärker durch breitere, plumpere Gestalt und kürzeren Kanal; diese gehört ganz dicht zu olivacea 79 Xo '^'- Marxens, Sow. {^fitniciilata \^\L.). Auch E. Smiih, dem ich ein Exemplar vaxx \'ergleichung zusandte, hält die Art für neu. Deckel dünn, hornig, nach unten schlank zugespitzt, mit endständigem Nucleus, wie hei PI. babylonia, A^)A^rs, Genera, Taf. X, Fig. la, 1). Surcula gypsata Wats. PIciirotoma {Diillia} i^v/>s/i/ii Boofi Watson, Juuni. Linn. Soc, X\^ 1881, p. 413. Plcurotoma (Suhciila) Livpsala BooG Watson, Reji. Challenger, X\^ Gastrupoda, p. 297, PI. XXV, Fig. l. Ostafrika, Station 240, nahe Dar-es-Salam, 6*^^' 12'S. Br., 41'^' 17' O. L., in 2959 m Tiefe, Globigerinenschlamm, ein unvollkommenes Exemplar, tot. Das Exemplar der Challenger-Expedition, nordöstlich von Neuseeland, 37" 34' S. Br., 179'^ O. L., in 700 Faden (1280 m) gefunden, ebenfalls unvollständig und tot; ich kann keinen wesent- lichen Unterschied finden, trotz der Untenschiede des Fundortes. Die Farbe i.st matt-bräunlich- weiß, dagegen da, wo durch Verlust der Außenwand die Unterseite der vorletzten ^\'indung bloß- gelegt ist, glänzend porzellanweiß. Surcula Coreaiiica Ad. Rv. (Taf. II, Fig. 3.) Plcwotoma corcnuica Ad. Rv., Zoul. Vny. Samarang, McjII., p. 40, IM. X, Fig. 8, 184S. Indischer Ocean, Station 207, 5-' 23' N. Br., 94*^ 48' O. L., SW der Surat-Passage, an der Nordspitze Sumatras, in 1024 m Tiefe, Globigerinenschlamm. Tryon, Manual of concholog}-, VI, p. 237, PI. V, Fig. 64 (Kopie von Ad. Rv.), und Weinkauff, Pkurotoiiiidac, S. 40, halten diese Art für den Jugendzustand von PI. javava F., aber im Vergleich zu den oberen Windungen dieser Art fehlt bei cmranica die wulstige Spiral- lei.ste an der Naht, und auch der Einschnitt ist merklich tiefer. Surcula ohliquicosta n. (Taf. II, Fig. I.) Plcurotoma (Surcula) ohliquicosla v. Marxens, Sitzungsberichte d. Geseilsch. naturftirschender Freunde Berlin, 1901, p. 16. Testa fusiformi-biconica, oblique plicata et liris spiralibus mediocribus exarata, flax'ido- grisea; anfr. c. 9, valde gradati, superne ad suturam linearem appressi et pliculis distinctis crebris retrorsum oblique decurrentibus sculpta, dein concavi et solum liris spiralibus tenuibus exarati, tum distincte angulati et plicis validis confertis rectilineis antrorsum decurrentibus, initio magis elevatis et (juasi rectangulis, suturam inferiorem non attingentibus et liris spiralibus fortioribus plicas decussantibus sculpti, ultimus basi valde attenuatus; apertura ovata, margine columellari laevi, canali elongato, recto, aperto. Long. 47, diam. ig (?), apert. long. excl. canali 16, incluso 23 (?) mm. Indischer Ocean, Station 205, an der Westküste von Sumatra, i*^ 48' N. Br., 96" ^■}^' O. L., in 1143 m Tiefe, Globigerinenschlamm. Ein totes, mit Schlamm gefülltes Exemplar, die oberste Spitze fehlend und die letzte Windung stark verletzt, daher die Maße derselben und namentlich das \^erhältnis der Mündungs- länge zur vSchalenlänge nicht genau angegeben werden kann. Im allgemeinen hat sie Aehnlichkeit 80 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Q-, mit der bekannten P/. javana L. {nodijem Lam.), aber ist von dieser durch die viel schärfer ausgeprägten Rippen verschieden, welche nach oben zu einem rechtwinkligen Dorn anschwellen, nach unten geradlinig schief nach vorn verlaufen und, allmählich abschwellend, die Naht nicht erreichen. Auch die stark ausgeprägten, in umgekehrter Richtung laufenden Fältchen dicht unter der Naht sind charakteristisch. Auch E. Smith hält diese Art für neu. Surciila exslructa n. (Taf. I, Fig. 4.) Testa anguste biconica, nodulis parvis subobli(|uis subsuturalibus uniseriatis, tuberculis majoribus obliquis uniseriatis et liris i — 2 spiralibus crassiusculis suprasuturalibus sculpta, griseo- fulva, unicolor; anfr. g, primus globosus, laevis, oblique positus, sequentes uniseriatim tuber- culati, inde a quinto superne subcomplanati et nodulis parvis subsuturalibus praediti, medio subangulati et tuberculati, deinde liris spiralibus i — 2, priore tubercula attingente cincti, sutura sat impressa, ultimus parte inferiore liris spiralibus sat fortibus (5 — 6 excluso canali) cinctus et sensim attenuatus; apertura dimidiam longitudinem totius testae aequans, anguste ovata, margine externo inter suturam et seriem tuberculorum arcuatim emarginatus, canali sat longo subrecto late aperto, clorso confertim et oblique spiratim llrato, margine columellari subrecto laevi, non distincte limitato. Long. 24, diam. 7, apert. long, incluso canali 1 2, excluso 5V2! l^t. apert. 3 (?) mm. Indischer Ocean, Station 211, bei den Nikobaren, 7" 48' N. Br., 93^' 7' O. I^., in 805 m Tiefe, in grobem Sand, ein tote,s, ziemlich gut erhaltenes Exemplar. Aehnlich der eocänen PL contabiilata Desh. (Cossmann, Catal. coquill. eocen. de Paris, p. 276, Tab. X, Fig. 8), aber der Kanal merklich länger, die Knötchen unter der Naht kleiner und weiter von den Höckern entfernt, die Spiralleisten über der Naht stärker. Eine ähnliche kleinere ohne Spiralleisten, doch vielleicht nur Varietät, von Station 255 aus II 34 m Tiefe, ein unvollkommenes Stück. Drillia elachystoma n. (Taf. II, Fig. 13.) Plcuroloma (Drillia) chulivsloma v. Marxens, Sitzungsberichte d. Gcsellsch. naturfc irsdiender Freunde Berlin, IQOI, p. 17. Testa turrito-lanceolata, plicis verticalibus (13 in anfr. penult, 15 in ult.) et liris spiralibus obtusis (in anfr. penult. 3 — 4, in ult. excl. canali 10), alternatim minoribus plicas subnodulosas reddentibus cancellata, virescenti-albida ; apex subacutus; anfr. circa 12, embiyonales laeves, ceteri superne concavi, solum striis incrementi arcuatis sculpti; dein convexi et cancellati, ultimus basi distincte attenuatus ; apertura incl. canali Vs longitudinis totius testae occupans, anguste lanceolata, margine externo tenui, paulum arcuato, superne inter suturam et primam liram spiralem modice sinuato, dein rectilineari, margine columellari laevi subcalloso, appresso, nitido, albo, canali mediocoi recto aperto, paulum ab apertura distincto, liris spiralibus subnodulosis 8, inferioribus magis confertis sculpto. Long. 49, diam, 13, apert. long. excl. canali 13, incluso 17, lat. 5 mm. 81 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. I I 82 V. Marxens, Ostafrika, Station 253, nahe der ostafrikanischen Küste, südlich von Brawa, o'' 27' S. Br., 42" 47' O. L., in 638 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm. Ein ziemlich frisches Exemplar, 2 grobsandige Wurmröhren tragend. Erinnert im allgemeinen an PL flavidula Lam., ist aber bedeutend schlanker und auch in der Skulptur nicht ganz übereinstimmend. Dr. Jhgata E. SjrriH ist ähnlich, aber schon im Verhältnis der Mündung zur ganzen Länge (3 : 7) abweichend. Dn'llia fiigata E. Sm. Drill ia fiigala E. S^riTH, Ann. Mag. Nat. Hist., (h) XVI, p. 4, PI. I, Fig. 5a. Ostafrika, Station 251, nahe der ostafrikanischen Küste bei Brawa, i" 40' .S. Br., 41" 47' O. L., in 693 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropoden.schlamm. 2 tote Exemplare, äußerlich blaß-braungelb. SMriH's Exemplare aus dem Indischen Ocean, bei Trinkomalee (Ceylon), aus 200 — 350 Faden (366 — 540 m) Tiefe; seine Fig. 5a paßt entschieden bes.ser als Fig. 5; doch sind unsere Exemplare noch etwas schlanker: 38 mm lang, II breit, Mündung mit Kanal isV,., ohne 10V2 lang, 5 breit; Spitze beschädigt, Au.sschnitt bogen- förmig, ziemlich tief. Aehnlich der miocänen PI. ohc/isais Desmoul., aber die Spiralleisten weniger zahlreich, nur 3 auf der vorletzten und den früheren Windungen sichtbar. Dn'llia sesquifertia n. (Taf. I, Fig. II.) Te.sta biconico-turrita, liris spiralibus tuberculiferis 2, in anfr. penultimo et ultimo superiore sulco interposito geminato sculpti, solida, albida, unicolor; anfr. 9, regulariter crescentes, supra subplani, praeter lineas incrementi laeves, sutura appressa, inde a cjuarto biseriatim tuberculati, tuberculis in penultimo denis, in ultimo duodeni.s, ultimus parte inferiore liris spiralibus non- nullis (5 excluso canali), prioribus 2 subnodulo.sis sculptus, sensim in canalem attenuatus ; apertura ^/j longitudinis totius testae aequans , sat angusta , margine externo inter suturam et seriem primam tuberculorum late arcuatim emarginato, deinde arcuatim procurrente, crassiusculo, canali brevi, late aperto, dorso liris spiralibus obliciuis 4 — 5 sculpto, margine columellari subrecto superne paululum intumescente, non distincte limitato, pariete aperturali leviter concavo. Long. 21, diam. 7, apert. long, incluso canali 9'/o, excluso 7, lat. apert. 3V3 mm. Ostafrika, Station 258, nahe der ostafrikani-schen Küste, 2" 58' N. Br., 46*^' 50' O. L., in 1362 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ein totes, verbleichtes, mit Ausnahme der Spitze gut erhaltenes Stück. Drillin (Suhulnto) bisinuata n. (Taf. I, Fig. 8.) Pleuivtoina (Siibiilala) bisiiiunta v. Martex.s, Sitzungsberichte d. (jeselisch. nat. Freunde, Berlin, 1901, S. 17. Testa fusiformi-turrita, lira .subsuturali düstincta et serie humerali tuberculorum sculpta, pallide flavcscens vel grisea; anfr. 12, priores 2 laeves, sequentes tuberculato-cincti, ultimus inferus cingulis .spiralibus 3, secundo et tertio fortioribus et lineis incrementi flexuosis sculptus, deinde subito attenuatus; apertura subovata, spiram non aequans, margine externo supra arcuatim et sat profunde emarginato, deinde inter cingulum secundum et tertium pro- 82 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 189g. Q, ducto et emaryinato, canali brevi, recto, late aperto, margine columellari leviter concavo, appresso, albo. a) Long. 32,, diam. ii'/j, apert. long. incl. canali 13, excl. canali 7, lat. s mm. Deckel hornig, nach unten zugespitzt. Ostafrika, Station 256, nahe der ostafrikanischen Küste, i'^ 4g' N. Br., 45^' 29' O. L., in II 34 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, 3 Exemplare, eines mit Deckel. Station 264, nahe der Küste von Somaliland, 6'^ 18' N. Br., 49" 32' O. L., in 1079 m Tiefe, Globigerinenschlamm, 2 tote Stücke. Station 258, nahe der ostafrikanischen Küste, 2'' 58' N. Br., 46" 50' O. L., in 1362 m Tiefe, Pteropodenschlamm und blauer Thon, ein totes, junges Stück. Station 246, im Pembakanal, 5^' 24' S. Br., 39'^ ig- O. L., 818 m Tiefe, Globigerinen- schlamm und blauer Thon, ein totes, junges Stück. Station 237, bei Brawa, i'-' 48' N. Br., 45" 42' O. L., 1044 m Tiefe. Die unter a) angegebenen Maße nach dem größten der vorliegenden Exemplare mit zerstörter Spitze (Station 264), die unter b) angegebenen nach einem kleineren frischen, mit voll- ständig erhaltener Spitze, daher schlanker erscheinend (Station 256). Sehr ähnlich mit P/. /racs/o/i/s (E. Smith, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XVI, p. 4, PL I, Fig. 4), von Ceylon, aus 675 Faden (1234 m) Tiefe', aber dadurch verschieden, daß von den erhöhten Gürteln (cingula) unterhalb des Knotengürtels der zweite stärker als der erste und die dritte stärker als der zweite ist und der Mündungsrand an der Stelle des zweiten und dritten stark vorspringt und dazwischen eine seichte Einbuchtung bildet, so daß man von 2 Einbuchtungen des Außenrandes sprechen kann; unterhalb dieser Stelle verschmälert sich die letzte Windung rasch und hat nur viel schwächere Spirallinien. Bei P/. praesignis dagegen sind nach der Ab- bildung die 3 ersten vSpirallinien gleich stark, die folgenden nur wenig schwächer, die Ver- schmälerung nicht so plötzHch und weder ein solcher Vorsprung noch eine zweite Einbuchtung am Außenrand der Mündung vorhanden , obgleich Smith's Originalexemplar größer als die unserigen (42 mm lang) ist. An einem jungen Exemplar von nur 21 mm Länge (Station 256) ist von den 3 genannten erhöhten Gürteln der erste (obere) sehr .schwach, der zweite und dritte aber verhältnismäßig stark und einen schwachen Vorsprung am Außenrand bildend, so daß auch in diesem Zustand der Unterschied von P/. /racs/on/s bestehen bleibt. Eine ähnliche Bildung des Außenrandes der Mündung kenne ich nur bei P/. cryptomphe Sow. aus dem Indischen Ocean, bei der auch 2 stärkere Spiralkiele an der Unterseite der letzten Windung einen in der Mitte etwas eingebuchteten Vorsprung am Rande bilden. Inir diese Art hat schon 1839 Ani'on, Ver- zeichnis der Conchyhen in der Sammlung u. s. w., Halle 1839, S. 73 den Gruppennamen sitb- ulata nach einem Exemplar aus der MALSBURo'schen Sammlung im Berliner Museum benutzt {PL subttlata Menke 1829 = ciyptorap/ic Sow. 1825), und man könnte unter dieser Bezeichnung cryptoraplie, fiigitia Ad. et Rv., praesignis und bisimtata, alle dem weiteren Gebiet des Indischen Oceans angehörig, zusammenfassen ; PI. crypto>-apIic So^^'. selbst habe ich auf Amboina von Ein- geborenen erhalten. 83 84 V. Marxens, Brachytoma Griffithi (Gray). Cla-.'ntula Griffithi Gray in Griffith, Cuvier's Animal kingdum, XII, 1834, PI. XXXVII, Fig. 6 (verkehrt). Pkurotoma Griffitlii Reeve, Conch. icon., I, PL VII, Fig. 57; A. Adam.s u. Reeve, Zool. Voy. Samarang, Moll., p. 40, PI. XIII, Fig. 13 (lebendes Tier), kopiert in Gray, Fig. moll. an., p. 84a, Fig. 2; Weixklvuff in der neuen Ausgabe von Martini und Che:\ixitz, Pleurotomiden, S. 48, Taf. X, Fig. 10, u. Taf. A, Fi". 10, (Kopie nach Adams u. Reeve). Ostafrika, Station 246, im Pembakanal, 5" ^4' S. Br., 39" 19' O. L., in 818 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm , 2 tote Exemplare, das eine mit aufgewachsenen Einzelkorallen. Station 271, im Golf von Aden, 13" 2' N. Br., 46'^ 41' O. L., in 146g m Tiefe, Globigerinenschlamm, mehrere lebende Exemplare. Blaß-rötlichbraun außen, Mündung innen etwas intensiver rötlichbraun; zwischen Naht und Schulterkante, unter der letzteren die erhöhten Spirallinien mehr oder weniger stark aus- geprägt. Columellarrand mit dünner Auflagerung, die schwach gegen die Außenseite der letzten Windung abgegrenzt ist. var. gracilior. Auffallend schlanker, Schulterkante und Knoten auf dersell^en schwächer, Färbung dieselbe, Columellarrand und Innenseite des Kanals weiß. Länge 45, Breite 14, Mündung mit Kanal 21, ohne 13 lang, 7 mm breit. Ostafrika, Station 246, im Pembakanal, 5'^ 24' S. Br., 39" 19' O. L., in 818 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, frisch aussehendes Exemplar. Sehr ähnlich der PL syngenes Watson Challenger, XV, p. 293, PI. XX, Fig. 2, von Wcstindien, in 390 — 450 Faden (713 — 823 m) Tiefe, aber bei der unserigen steht die Knoten- reihe nur auf den oberen Windungen der unteren Naht näher als der oberen, schon auf der drittletzten und vorletzten in gleicher Entfernung von beiden, die Spiralstreifen sind unterhalb der Knotenreihe .stärker, der Kanal ist verhältnismäßig kürzer, und die Färbung ist blaß-rötlich- gelb, im Innern der Mündung sogar etwas dunkler, mehr bräunlich, während PI. syngenes als elfenbeinweiß beschrieben wird. P/. diniidiata Brocchi aus dem Subapennin Italiens ebenfalls sehr ähnlich. Der abweichenden, an die von Spirotropis sich anschließenden Radula wegen, s. unten, ist Braeliytonia von Pleitrotovm generisch zu trennen. Brachytoma symbiotes W. Mas. Pleiiiotoiiia syiiibiolcs WoOD Mason and Alcock, Ann. Mag. Nat. Hist., (ö) VIII, p. 444, Fig. 13a, b; E. Smith, ebenda, XV, p. 161, PI. III, Fig. 7, 8. Ostafrika, Station 251, nahe der ostafrikanischen Käste, i*^ 40' S. Br., 41'^ 47' O. L., in 693 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm. Station 252, nördlich von Brawa, o" 24' S. Br., 42" 39' O. L., in 1019 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm. Station 254, nördlich von Brawa, o" 29' S. B., 42" 47' O. L., in 977 m Tiefe, blauer Schlick. 84 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — 1899. 85 Station 262, nahe der Somaliküste, 4'* 40' N. Br., 48" 39' O. L., in 1242 m Tiefe, Globigerinenschlam m . In den drei ersten Stationen einzelne, ziemlich frische Exemplare, außen blaßo-rau, das Innere der JMündung lebhaft ockergelb; von Station 262 ebenfalls eines, die letzte Windung außen blaß-rötlichgrau, die etwas erhabenen Spirallinien weiß. Nach E. Snrm's Vergleichung mit den Originalexemplaren im Britischen Museum sind an unseren ostafrikanischen Stücken die Spirallinien etwas stärker. Im übrigen stimmt die a. a. O. von ihm gegebene Beschreibung sehr gut. Die Knoten auf der Schulterkante sind auf den oberen Windungen verhältnismäßig stärker und mehr spitz, werden auf der vorletzten stumpfer und schwinden auf der zweiten Hälfte der letzten Windung mit der Schulterkante selbst fast ganz. Die vorliegenden Exemplare sind kleiner als die Originale von Wood JMason und E. Smith aus dem Indischen Ocean, unser größtes (von Station 251), 51 mm lang, 19 breit, Mündung mit Kanal 26, ohne 18 lang und 10 breit. Das verhältnismäßig breiteste (Station 254) 46 lang und 18 breit, Mündung mit Kanal 25, ohne 17 lang und 10 breit. Nur bei einem Stück (Station 251) ist die oberste Windung gut erhalten, sie ist glatt und schief aufgesetzt wie bei den Pyramidelliden. Wood Masox a. a. O. hebt die eigentümlich glitzernde (glistening) weiße Farbe der äußeren Schalenschichten hervor, gegenüber der blaß-zimmetbraunen des Innern ; letztere ist an unseren Exemplaren vorhanden, aber die Außenseite ist an denselben matt-hellgrau. Mason's Exemplare, von den Lakkediven, in 1043 Faden (1907 m) Tiefe waren ganz (all over) mit einem weichen Korallentier, Epkoantlnis, überzogen, daher der Artname. Brachytoma subsuturalis n. (Taf. I, Fig. 7.) Pleurotomci (Brachyloiiia) siihsururaiis v. Marxens, Sitzungsber. d. Gesellsch. naturfursch. Freunde Berlin, 1902, S. 239. Testa fusiformi-biconica, medio tuberculato - angulata et infra suturam nodulis parvis uniseriatis cincta, tenuis, alba; anfr. 9, priores 2 laeves, subglobosi, sequentes regulariter crescentes sutura impressa, angulo tuberculifero suturae inferiori propiore, zona inter nodulos subsuturales et angulum tuberculiferum laevi, ultimus subtus liris spiralibus 2 — 3 majoribus et nonnullis mino- ribus sculptus, dein valde attenuatus, nodulis suturalibus prope aperturam evanescentibus ; apertura spiram superans, clavata, margine externo tenui, superne arcuatim late emarginato,.canali longo, leviter resupinato, sat late aperto, margine columellari paulum concavo, laevi, nitido, distincte terminato, quasi attrito. Long. 2}^, diam. 9, apert. long, incluso canali 13, excluso 6, lat. 4 mm. Ostafrika, Station 256, nahe der ostafrikanischen Küste, i" 4g' N. Br. 45'^ 29' O. L., in 1 1 34 m Tiefe, 2 frische Stücke. Station 246, im Pembakanal, 5'^ 24' S. Br., 39" 19' O. L., in 818 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, ein totes Stück. Verwandt mit PI. Grif/if/ii, aber kleiner und weiß, in der Skulptur durch die kleinen voneinander etwas abstehenden Knötchen dicht unter der Naht verschieden. 86 \. Martens, PI. aptata E. Smith, Ann. Mag. N. H., (7) I\'', p. 238, \-om Indischen Ocean, unweit Travancore, 430 und 360 Faden (786 und 658 in), scheint nach der Beschreibung sehr ähnhch, aber schlanker, und die Mündung kürzer als die halbe Schalenlänge. Pon/othauma Chuui n. (Taf. I, Fig. 10.) Plcuiolonia ( I'scii-abilc so viel Aehnlich- keit in Habitus und Skulptur, daß ich nicht umhin kann, sie für eine nahe X'erwandte desselben zu halten. Poutotlimiiiia hat nach E. .Sauth weder Deckel noch Radula; leider i.st das an dem vorliegenden Exemplar nicht zu konstatieren, und die starke Biegung der Anwachsstreifen weisen der unserieen entschieden einen Platz unter den Pleurotomiden an. AehnHch, auch in der Größe, ist die subapennine PI. iutoiia Brocchi, Conch. subapenn., Tab. X'III, Fig. 1 7, welche zur Gattung Pscudotoiiia von Bellardi gerechnet wird. ,,Pscudoiiiata" in der vorläufigen Mitteikmg, Sitzungsberichte s. oben, ist Druckfehler für Pseiidotoina. Genota (l)olichotoma) atractoides Wats. Pleuroloma (Genota) a/nuloidcs BooG Watson, in Journ. Linn. Soc. Zonl., X\', p. 407; Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 301, PI. XX, Fig. 8. \'ar. ohsolescens. (Taf. I, Fig. 12.) Größer, im Schlitzband keine größeren Knoten, sondern nur Bogenfalten, in derselben Anzahl und nur wenig stärker als diejenigen dicht unter der Naht, deren direkte Fortsetzung sie sind, während bei der richtigen atractoides nach der Abbildung und den \-orliegenden Exemplaren je ein Knoten des Schlitzbandes auf 2 Falten unter der Naht kommt. 86 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 8? Länge 67, Durchmesser 22, Mündung- ohne Kanal 22*'2, mit Kanal 33 mm. Indischer Ocean, Station 205, im Nias-Nordkanal, i'^ 48' N. Br., 96''-' 53' O. L., in 1143 m Tiefe, Globigerinenschlamm, drei schlecht erhaltene Exemplare, einfarbig grau. Die Exemplare des Challenger aus 375 Faden (586 m) bei den Philippinen sind beträchdich kleiner als die vorliegenden und zeigen auf der unteren Windungen das Schlitzband wenig vor- springend und ohne Knoten ; auch treten auf der letzten Windung zwischen dem Schlitzband und dem Anfang des Kanals 6 — 8 schmale, etwas rauhe Spiralgürtel bei der unsrigen etwas deutlicher hervor als auf der Abbildung, im übrigen stimmt die Abbildung gut, und E. Smith, dem ich ein Exemplar der unserigen zur Vergleichung mit den Originalen des Challenger zu- geschickt, erklärt es für die richtige ati-actoides. var. aethiopica. (Taf. I, Fig. 15.) Unterscheidet sich durch den Mangel der Körnelung in der vertieften Zone zwischen dem kleinknotigen Nahtgürtel und dem großknotigen vorspringenden Schlitzband und dadurch, daß auf der letzten Windung unterhalb des Schlitzbandes stärkere, deutlich gekörnte Spiralgürtel (etwa 4 bis zum Anfang des Kanals) mit schwächeren abwechseln. Länge 37, Durchmesser 14, Mündung ohne Kanal 11, mit Kanal 18 mm. Ostafrika, Station 253, nahe der ostafrikanischen Küste, o" 27' S. Br., 42" 47' O. L., in 638 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ein Exemplar mit Einsiedlerkrebs. Station 258, nahe der ostafrikanische Küste, 2" 58' N. Br., 46" 50' O. L., in 1362 m Tiefe, ebenso, 2 Exemplare, mit Schlamm gefüllt. Beide einfarbig grau. Diese Form kommt sehr nahe der pliocänen PL ttirbida Solander, aus Belgien, nur daß bei dieser die Skulptur bedeutend feiner ist. Genota (IJolichotoina) fissa n. (Taf. I, Fig. 14.) Pleiirotoma (DoUchotoma) fissa v. Marxens, Sitzungsber. d. Gesell.sch. nat. Freunde Beriin, 1901, p. 18. Testa biconica, multigranosa, alba, carina nodulosa fulvescente in continuatione emargina- tionis cincta; sutura anguste fissa; anfr. 9, priores duo laeves, globosi, sequentes regulariter cres- centes, infra suturam pliculis numerosis oblique recurrentibus, deinde carina nodulo.sa, tum cingulis granosis alternatim minori]:)US sculpti, ultimus basi sensim attenuatus; apertura dimidiam longi- tudinem subaequans, margine externo tenui, superne arcuatim sat profunde emarginato, deinde arcuatim producto, basi late aperto, canali subnullo, margine columellari subcallo.so, rectilineo, superne extus attrito. Long. 32V2, diam. 14, apert. long. 17, lat. 5 mm. Ostafrika, Station 264, nahe der Somaliküste, 6'^ 18' N. Br., 49" 32' O. L., in 1079 m Tiefe, Globigerinenschlamm, ein Exemplar, ziemlich frisch, mit weißlichem Schlamm gefüllt. Der Kiel liegt auf der 3. bis 7. Windung näher der unteren als der oberen Naht, auf der vorletzten ungefähr in der Mitte zwischen beiden. Von den schiefen Fältchen, die von der Naht bogenförmig rückwärts zum Schlitzband verlaufen und nahe demselben gekörnelt 87 QQ V. MARTKXS, werden, trifft in der Regel eines zwisclien zwei Knoten des Schlitzbandes, das nächste auf einen Knoten, so daß durchschnittlich doppelt so viel Fältchen als Knoten vorhanden sind, auf der letzten Windung 22 Knoten. Von den gekörnten Gürteln unterhalb des Schlitzbandes kann man auf der letzten Windung 7 — 8 stärkere, mit kleineren abwechselnd, und ganz unten noch einige kleinere zählen. Von P/. atractoidcs unterscheidet sich diese Art bei allgemeiner Aehnlichkeit durch den Mangel eines wulstigen Gürtels dicht unter der Naht, durch die eng gespaltene Naht und durch das schärfere Hervortreten der gekörnten Spiralgürtel auf dem unteren Teil der letzten ^\'indung. PI. OldhainiY.. Sähth (Ann. Mag. Nat, Hist, (7) IV, 189g, p. 238, off Travancore, in 360 F'aden = 658 m Tiefe), weicht nach der Beschreibung von der unserigen durch das breite, ziemlich glatte Band unter der Naht und die tiefe schmale Furche darül)er ab, scheint aber im übrigen sehr ähnlich und hat auch eine „tief rinnenförmige Naht" ein Ausdruck, der auf eine etwas breitere Nahtrinne als an der unserigen schließen läßt. E. Smith gebraucht a. a. O. den subgenerischen Ausdruck Batliytoiua für Oldliaini und atractoidcs, und ich stimme ihm gerne l)ei, diese Arten von den westafrikanischen schlankeren und anders skulpturierten Genoten subgenerisch zu trennen. Die neogene PI. (Dolichotonia) cataphracta Brocchi aus Italien steht dieser' und der folgen- den Art, Intorquata, sehr nahe, sie unterscheidet sich hauptsächlich dadurch, daß dicht unter der Naht zwei wenig vorstehende, zuweilen miteinander verschmelzende Reihen kleiner Körnchen verlaufen ; PI. cataphracta ist der T}-pus der BELLARDi'schen Untergattung Dolichotoina , die schwache Faltenbildung an der Columella, welche er in die Definition aufgenommen, l^ezieht sich auf eine leichte Anschwellung an der Grenze zwischen eigentlicher Mündung und Kanal, diese ist allerdings bei der fossilen Art deutlicher, bestimmter faltenartig begrenzt als bei den beiden Tiefsee-Formen, übrigens bei der nahe verwandten phocänen titrhida Soi.axdkr aus Belgien ebenso undeutlich wie bei /issa und hitorq-iiata. Genota (Dolichotoina) bitorqiiata n. (Taf. I, Fig. 13.) Plairo/onin (Doliclioloiiia) bitoiqKOla V. Martens, Sitzungsber. d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, iqoi, p. l8. Testa biconica, multigranosa, alba, cingulis tumidis et verticaliter granosis, uno subsuturali, altero humerali, cincta; sutura anguste fissa; anfr. ?, superiores duo laeves, globosi, nitidi, sequentes regulariter crescentes, superne inter cingula lira unica granosa sculpti, ultimus infra sat convexus, liris numerosis granosis cinctus, sat bene a canali distinctus; apertura dimidiam longitudinem superans, margine externo tenui, superne arcuatim et profunde emarginato, deinde arcuatim producto, canali laevi, late aperto, margine columellari supra concavo, deinde subrecto. Long. IQ, diam. 10, apert. long, incluso canali 12, excluso 8'/,, diam. 5 mm. Ostafrika, Station 243, außerhalb Dar-es-Salam, 6" 39' S. Br., 39" 30' O. L., in 400 m Tiefe, mit Wurmröhren und Thon. Nur ein Exemplar, wahrscheinlich nicht ganz erwachsen, von frisch weißer Farbe, doch leer, sehr ähnlich der vorhergehenden PI. Jhsa, aber durch den wulstigen, mit vertikal zusammen- gedrückten einreihigen Körnern besetzten Gürtel dicht unter der Naht sofort zu unterscheiden. Ob der Unterschied in der verhältnismäßig größeren Länge der Mündung und der stärkeren Aus- Die beschälten Gastropnden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — 189g. Sq bildung des Kanals an erwachsenen Stücken sich bestätigen würde, muß ich dahingestellt sein lassen. Auch PI. (Br) Oldliauii E. Smith dürfte ähnlich sein, aber die Identität ist durch die Worte „infra suturam zona sublaevi" ausgeschlossen. Zu diesen an (}. (D.) afracfoides sich nahe anschließenden Arten dürfte auch noch PIcurotoiiia cono^enerlL. Sir. gehören, Ann. Mag. Nat. Hist, (6) XIV, p. i6o, PI. III, Fig. 4, 5, aus der Bai von Bengalen und bei Ceylon, in 12S — 400 Faden (233 — 731 m) Tiefe; bei dieser besteht das Schlitzband aus drei allerdings sehr eng aneinander gedrängten Reihen von Knötchen. Leucosyrinx iepallida n. (Taf. II, Fig. 6.) PIcurotoiiia ( I.eiiro.iyiiii.y) 7u-/iii//ii/a V. MARXENS, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, iqo:;, S. 240. Testa fusifoiTiii-turrita, plicis obliquis abbreviatls nodiformibus, suturam superiorem non attingentibus , in anfr. penultimo, 12, in ultimo obsoletis sculpta, cinerascenti-alba; anfr. 8V2' primus globosus, laevis, secundus subcylindricus, item laevis, secjuentes regulariter crescentes, infra suturam .striis incrementi leviter plicatuli, in tertia parte inferiore subangulati et nodosi, striis spiralibus confertis levibus sculpti, ultimus rotundatu.s, non nodosus, diinidia parte inferiore spiratim striatus et sensim attenuatus; apertura lanceolata, sat angusta, margine externo tenui, leviter arcuato, infra suturam modice et arcuatim sinuato, pariete aperturali et margine colu- mellari laevibus, albis, linea distincta a superficie anfractus ultimi separatis, canale brevissimo, late aperto, sensim in aperturam transeunte. Long. 44, diam. 18, apert. long, incluso canali 21, excluso i^^l^, diam. 9 mm. Ostafrika, Station 270, im Golf von Aden, 13" i' N. Br., 17" 10' O. L., in 1840 m Tiefe, Globigerinenschlamm. Kein Deckel; hinteres Ende des Fußes platt. Unter den zahlreichen neuen Pleurotomiden der Challenger-Expedition ist der vorliegenden am ähnlichsten Borsonia ceivplaxta, p. 368, Fl. XVIII, Fig. 2, aus Westindien, in 390 Faden (653 m), aber die unserige hat zahlreichere und stärker ausgeprägte Falten, im unteren Teil jeder Windung Spiralstreifung, einen verhältnismäßig noch kürzeren Kanal und eine schlankere Spitze, an welcher auch noch der zweite Umgang glatt und etwas in die Länge gezogen ist ; endlich fehlt l)ei der unserigen die Columellarfalte, welche den Gattungscharakter von Borsonia bildet. Noch ähnlicher ist PI. ex7ilansY)KU^ Rep. Albatross, Moll. (Proc. Un. St. Nat. Mus., XII, 1889)^ p. 302, PI. V, Fig. 7, von den Galapagos-Inseln, in 634 Faden (1159 m), bei welcher auch die letzte Windung ohne Falten ist, aber bei dieser erstreckt sich die Spiralstreifung auch auf den oberen Teil jeder Windung, das Schlitzband ist eingezogen („flattened, constricted") und poliert, die allgemeine Gestalt etwas schlanker, der Kanal länger und die Farbe gelblich-schokoladebraun. Radulazähne ähnlich denen von Conus. Leucosyrinx crispulata n. (Taf. I, Fig. 5.) Plcitiohiiiia iLeiirosvriii.x) ciispiilala v. Marxens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, ii)oi, p. 16. Testa biconico-fusiformis, unicarinata, carina minutissime nodulosa, supra carinam laevis, infra carinam primum rugulis crispis ascendentibus sculpta, dein spiratim striata, tenuis, dia- 89 Deutsche Xiefsee-Expedition l8q8— 1899. Bd. VII. 12 QQ V. Martens, phano-alba basi fulvescens; anfr. 9, priores duo laeves, globosi, sequentes exserti, carina submedia, ultimus carina humerali, basi sensim attenuatus; apertura spiram superans, anguste elliptica, margine externo tenui, supra arcuatim et sat profunde emarginato, canali elongato, subflexuoso dimidiam aperturae longitudinem occupante, late aperto, margine columellari appresso, intensive albo, fauce sculpturam extemam diaphane exhibente. Long. 37, diam. q mm, apert. long, incluso canali 16, exclusö 8, lat. 4 mm. Ostafrika, Station 243, außerhalb Dar-es-Salam, 6" 39' S. Bn, 39'^ 30' O. L., in 400 m Tiefe, mit Wurmröhren und Thon, ein Exemplar mit Deckel. vStation 242, außerhalb Dar-es-Salam, 6" 34' S. Bn, 39*^ 35' O. L., in 404 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, 2 kleinere Exemplare, eines frisch. Sehr ähnlich der PI. statu iiica Watson, Challenger Rep., XV, p. 286, PL XX, Fig. 3, von Kerguelen, aber durch die Skulptur der letzten "Windung unterhalb des Kieles zu unterscheiden, indem hier in einer Spiralzone von 3V2 mm ^'''H hinten und unten nach oben und vorn auf- steigende, gekräuselte, feine Runzeln auftreten und erst unterhalb derselben, wo die Rundung der letzten Windung sich stärker zu verengen beginnt, Spiralstreifung eintritt. Deckel hornig, nach unten zugespitzt. Auch meine PL dam, Conchologische Mitteilungen, I, S. 35, Taf. VIII, Fig. i, 1880, (non Reeve, PI. go/im/es Watson, 1881, Challenger, XV, p. 291, PI. XX, Fig. 4), von der Küste Patagoniens, in 43" 56' S. Br., 60 Faden (iog,8 m) Tiefe, und La Plata, 600 Faden (1097 m), dürfte zu Lcucosyrhix gehören. var. denticulosa n. Carina denticulata, denticulis in anfr_ ult. ultra 20, brevibus, opace albis. Long. 1 5V2, diam. 5 mm, apert. long, incluso canali g, excluso 4, lat. 2V2 mm. Ostafrika, Station 245, im Sansibar-Kanal, 5*^' 27' S. Br., 39'^ 18' O. L., in 463 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, ein lebendes Exemplar. Die miocäne Plcurotovia Calliope Brocchi, Conch. subapenn., Taf. IX, Fig. 1 5, L^nter- gattung Climira bei Bellardi, hat manche Aehnlichkeit mit dieser Schnecke, so daß die beiden Gattungen vielleicht zusammenfallen. Leucosyrinx lepta Wats. Pkiiro/oina (S/iiriila) lepln BooG Watson, Juurn. Linn. Soc, XV, 1881, p. 391; Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 288, PI. XVIII, Fig. 7. Indischer Ocean, Station 191, im Westen von Sumatra nahe der Siberut-Insel, o" 39' S. Br., 98'^ 52' O. L., in 750 m Tiefe, Korallenschlick, ein Exemplar, tot. Länge 24 V2) Breite 10V2, Mündung mit Kanal 15, ohne denselben 8, Breite der Mündung 4'|2 mm; obere Windungen eckig mit stärkeren Vertikalrippen, auf der vorletzten Windung werden Kante und Rippe schwächer, und auf der letzten verschwinden beide ganz, während die Spiralstreifung bleibt. Farbe gleichmäßig matt-weiß. Das Challenger-Exemplar ist aus bedeutend größerer Tiefe, 1950 Faden (3569 m), Diatom.- Ooze, südwestlich von Australien, 53" 55' S. Br. und 108'' O. L. Dennoch kann ich keinen 90 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — iSgg. qt wesentlichen Unterschied von Watson's Beschreibung und Abbildung finden, außer daß bei dem Valdivia-Exemplar das Gewinde verhältnismäßig etwas schlanker und länger ist. Ich möchte diese Art, deren Weichteile noch nicht bekannt sind, der zarten, farblosen Schale wegen lieber zur Gruppe Leucosyriiix als zu Siirai/a rechnen. liorsoju'ij epi'gona n. (Taf. II, Fig. 2.) Borsonia i'pii;/i?ia V. MARXENS, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1901, p. ig. Testa fusiformi-turrita, superne acuminata, tuberculato-angulifera et spiratim lirata, tuber- culis subacutis, lo in anfractu penultimo, a sutura superiore et inferiore svibaequaliter di.stantibus ; cinerea ; anfr. i o, priores duo laeves (?), sequentes regulariter crescentes, sutura simplice, ultimus sat angustus, tuberculis prope aperturam obsolescentibus, basi subito attenuatus; apertura spiram subaequans, lanceolata, margine externo incrassato, subinflexo, superne arcuatim emarginato, canali brevi, recto, margine columellari crasso, albo, in .superiore parte fortiter uniplicato, supra plicam concavo, infra rectilineo. Long. 2^!^ mm. Indischer Ocean, Station 194, im Süden an Pulo Nias, o'^ 15' N. Br., 98'-' 8' O. L, in 614 m Tiefe, an Xenoploi-a pallidiila, Pteropodenschlamm. Station 196, an der Westküste von Sumatra, o*^ 27' N. Br., 98'' 7' O. L., in 646 m Tiefe. Station 198, an der Westküste von Sumatra, o*-' 16' N. Br., 98" 7' O. L., in 677 m Tiefe. Nur 3 tote Exemplare, oben und unten etwas beschädigt. Tryon, Manual, VI, p. 227 (1884), sagt, daß die lebenden Borsonien von der typischen miocänen B. prima wesentlich abweichen und eher zu Glyphostoma gehören. Auch die beiden auf der Challenger-Expedition gefundenen Arten, ceroplasta und silicea Watson, beide aus dem Atlantischen Ocean, zeigen viel schwächere Skulptur imd eine schwächere Columellarfalte. Diesen gegenüber stimmt die vorliegende weit besser zu B. prima Bell^^rdi aus dem Eocän und B. imiplicata Nyst aus dem belgischen Pliocän, s. auch Chenu, Manuel de conchyliologie, I, p. 149 Fig. 676, sowohl in der allgemeinen Form der Schale, als in der Skulptur und in der Stärke und Stellung der Columellarfalte, doch ist die vorliegende noch etwas größer, nach oben mehr zugespitzt und die Höcker nur ein klein wenig nach unten vertikal herablaufend, nicht die untere Naht erreichend. ßlangilin (Cithara) Verhöj feni n. (Taf. II, Fig. 5.) Testa ovato-oblonga, verticaliter costata, ceterum laevis, tenuis, albida, fasciis pallide fuscis 4 latiusculis picta; spira conico-elongata ; anfr. 8, primiis laevis, fuscescens, .sequentes 2. — 6. valde convexi, penultimus et ultimus minus convexi, penultimus costis vertic. 12, ultimus 13, hie basi sensim attenuatus, sutura sat profunda; apertura spiram aequans, anguste elliptica, margine externo superne ad suturam arcuatim sinuato, dein paulum arcuato incrassato, late varicoso, edentato, canali bene distincto, sat brevi, late aperto, vix resupinato, margine columellari laevi, superne sat concavo, appresso et quasi detrito. Long. 20, diam. 772, apert. long, incluso canali 11, excluso canali 7, lat. 4 mm. 91 Q2 V. Marxens, Indischer Ocean, Station igg, Westküste von Sumatra, dicht unter der Südküste von Pulo Nias, in 470 m Tiefe, Pteropodenschlamm, ein Exemplar, lebend. Wegen der Skulptur und des verdickten Außenrandes, sowie des Charakters der Färbung m()chte ich diese Art zu Cithara Schumacher {Eiicithara P. Fisch.) rechnen, obwohl das Gewinde für diese Gruppe etwas sehr lang ist und weder der äußere noch der innere Mündungsrand gezähnelt ist, doch fehlt die Zähnelung auch bei verschiedenen anderen Arten der Gattung. Die stärkere Konvexität der oberen Windungen findet ebenso z. B. bei der südaustralischen C. hella A. Ad. statt. Plciiivtouia albibaltcata Reeve, Conch. icon., \^ol. I, Fig. 84, nur von der Rückseite ab- gebildet, hat im Habitus einige Aehnlichkeit mit dieser Art, ist aber nach Edg. S^rIlH's Yer- gleichung mit dem Original im Britischen Museum ganz davon verschieden. Coluiiibnrii/in canalirulatuni n. (Taf. II, Fig. 7.) Coliiwliiiriiiiii ranaliciilatiiw v. Martexs, Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin, IQOI, p. 20. Testa bicnnica, elongata, gracilis, carina mediana spinis radiantibus (circa i i in anfr. ult. et penult.) munita et liris spiralibus laevibus nnnnulis, 2 — 3 supra et 5 — 6 infra carium (in anfr. ultumo) sculpta, pallide flavescens unicolor; anfr. 8, priores globosi, laeves, sef[uentes spinoso-carinati, sutura distincte canaliculata notati, ultimus lira spirali secvmda infracarinali magis prominente biangulatus, basi a canali bene distinctus ; apertura trapezoidea, margine externo tenui, angulato, crenato, marg. columellari recto, perpendiculari, lamina alba nitida tecto, canali elongato recto superne liris spiralibus valde oblicjuis sculpto, inferius laevi. Long. 29, diam. inclusis spinis \2\, exclusis 9, apert. long, incluso canali 21, excluso 5, lat. exclusa spina 4 mm. Ostafrika, Station 242, nahe Sansibar, 6° 34' S. Br., 39" },'^' O. L., in 404 m Tiefe, Pteropodenschlamm und l)lauer Thon, ein lebendes Exemplar. Station 245, 5" 27' S. Br., 39'- 18' O. L., in 400 m Tiefe, ein Exemplar, tot, mit Schlamm gefüllt. Station 243, außerhalb Dar-es-.Salam, 6'^ 39' S. Br., 39" 30' O. L., in 400 m Tiefe, auf Thon, ein totes Exemplar. Aehnlich dem C. sarissop/ioniiii Watson {Ftisus, 1882), Report Challenger, X\'', p. 196, PL XIV, Fig. I, bei Pernambuco, in 350 Faden (640 m), aber in folgendem verschieden: i) Die Naht ist deutlich rinnenförmig, der Außenrand der Rinne scharf vorspringend. 2) Der Kiel trägt nicht nur scharfe Höcker („rounded compressed little tubercles"), sondern vorspringende Stacheln, auf der letzten Windung 2 mm, auf der verletzten i'/o lang. 3) Auf der Unterseite der letzten Windung springt die zweite Spiralleiste unter dem Kiel stärker vor als die vorhergehende und die folgende, so daß die Windung hier eine zweite, wenn avich schwache Kante hat; diese liegt an derselben Stelle, wie die entsprechende bei C. />aooi///s Less. und spinicindMii Marts., nämlich in der direkten Verlängerung der Naht. 4) Die Unterseite der letzten Windung ist stärker am Kanal abgesetzt. 5) Der Kanal ist verhältnismäßig länger, ohne Mündung schon mehr als die Hälfte der ganzen Schalenlänge einnehmend, bei san'ssop/ionnii gerade die Hälfte. 92 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition l8g8 — 1899. 93 Coluinharium n'ngulafuin n. iTaf. II, Fig. 8.) Colitiiibaruini ciiignlatiiiii V. Martexs, Sitzungsber. d. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin, 1901, p. 20. Testa biconica, elongata, cingulo mediano lato utrinque rectangulo et undato-sinuoso munita, striatula, rufogrisea; anfr. ii, priores duo apicem globosum inermem constituentes, sequentes tres plicis validis perpendicularibus, gradatim magis anguliferis, sequentes cingulo mediano lato utrini|ue rectangulo et undato-sinuoso insignes, superne complanati, ad suturam liris 2 spiralibus, externa fortiore, sculpti, inferne constricti; ultimus basi sat convexus, spiratim liratus, a canali sat bene distinctus ; apertura subtriangularis, margine externo tenui, ad sinum angulato-rostrato, ceterum vix crenato, margine columellari recto, perpendiculari, lamina alba nitida tecto, canali elongato recto, superne liris spiralibus valde obliquis sculpto, inferius laevi. Long. 54, diam. 1.SV2, apert. long, incluso canali 34, excluso 8V2, apert. lat. ^\ mm. Ostafrika, Station 246, im Pembakanal, 5" 24' S. Bn, 39" 19' O. L., in 818 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, frisch. Das Auffallendste an dieser Art ist, daß der mittlere Teil jeder Windung, von der 6. an, als senkrechte, gürtelartige Fläche vorspringt, deren oberer und unterer Rand rechtwinklig abgeschnitten und etwas wellig ausgeschweift ist, während darüber, gegen die Naht zu, die Windung horizontal abgeflacht ist, mit einer stärkeren und einer schwächeren .Spiralleiste im Nahtwinkel; unter dem Gürtel ist der noch sichtbare Teil jeder Windung bedeutend eingezogen. Auf den 3 ersten Windungen dagegen, welche Skulptur zeigen, nämlich der 3. — 5., stehen (iterale) Vertikalfalten, auf der 3. noch gleichmäßig herabziehend, auf der 4. und noch stärker auf der 5. in der Mitte ihrer Höhe knotig vorspringend. Der Uebergang dieser Skvilptur zu der so charakteristischen der späteren Windungen wird dadurch hergestellt, daß die Knoten sich in spiraler Richtung verbinden und anfangs noch einen schief abschüssigen, dann einen vertikal abfallenden Gürtel binden, der eine Strecke lang noch schwächere iterale Falten zeigt; die welligen Ausbiegungen des Randes des Gürtels sind der letzte Rest der Vertikalfalten. In der Länge und Skulptur des Kanals gleicht diese Art dem C. canaliailahini ; die Bildung des Columellarrandes hat sie nicht nur mit canaliculafuin, sondern auch mit pagodus und spiniciiiduiii gemein. Deckel hornig, nach unten zugespitzt; Kern am unteren Ende, wie Watson, Challeng., XV, Fl. XIV, Fig. 3d, für C. pagodoides abbildet. Cancellariiclae. Cancellfiria Verreauxi Kien. var. Caiiccllana Vcrreau.xi Kiener, Iconogn, Canccllarin, p. 17, PI. VIII, Fig. 3; Reeve, Condi. icon., X, PI. XIII, Fig. 59a, b; Tryon, Manual, XII, p. 82, PI. VII, Fig. 15, 17 (Kopie nach Reeve); LtinBECKE in d. neuen Ausgabe von Martini u. Chemnitz, Cancellaria, S. 69, Taf. XVIII, Fig. 7, 8. Caucellaiia coctilis Reeve, loc. cit. PI. XVII, Fig. 59. Indischer Ocean, Station 209, im Südwesten von Groß-Nikobar, 6'^ 56' N. Bn, 93" 32' O. L., in 362 m Tiefe, Fteropodenschlamm, ein lebendes Exemplar. 93 94 V. Marxens, Das vorliegende Exemplar weicht durch etwas bedeutendere Größe (Länge 25, Breite 17, Mündung 16 lang, iiVä mm breit), hellere, mehr grüne als rotbraune Färbung und fast ge- schlossenen Nabel von den citierten Beschreibungen und Abbildungen ab, kommt denselben aber im übrigen so nahe, daß ich nicht mehr als eine Abart darin sehen kann. Vertikalfalten sind 10 auf der letzten Windung vorhanden. Die Oberfläche der Windungen und damit auch der Außen- rand der Mündvuig fällt von der ziemlich tiefen Naht an in starkem Bogen nach außen und unten, ohne erst eine Abflachung und Ecke zu bilden ; der Außenrand ist etwas ausgeweitet, weiß, innen gestreift. Die Mündung ist unten stark verengt, aber doch nicht wirklich eckig und statt eines Kanals nur ein ausgußartiger vorgezogener Teil, wie bei Jl/e/a/zia, vorhanden. Man kann diese Art im allgemeinen noch zu der Gruppe der dreieckigen Cancellarien {Trigona Perry 181 i, Trigonostovia Blainv, 1825) stellen, doch weicht sie durch die zahlreicheren Vertikalfalten, sowie die angegebenen Charaktere der Mündung und des Nabels von den mehr typischen Arten dieser Unterabteilung ab und nähert sich mehr der Gruppe der C. hitccinoidcae {Solcilia JoussEAUME 1887) von der sie aber durch den Mangel einer oberen Abflachung der Windungen und die breitere allgemeine Gestalt sich unterscheidet ; mit der Gruppe der eigent- lichen Cancellarien (Typus die europäische cauccllata L.) hat sie die konvexe Gestalt des oberen Teiles jeder Windung gemein. Die noch erhaltenen Weichteile bestätigen den Mangel eines Deckels bei dieser Gattung. ö" Miiricidae. Murex falcatus Sow. '. Miire.x fakalKs Sow., Fror. Zool. Soc, 1840, p. 145; Reeve, Conch. iccm., Vol. III, Fig. 6 ib. Indischer Ocean, Station 202, im Nordkanal von Nias, 12 Seemeilen südlich von Bangkam, 1° 48' N. Br., 97O 6' O. L., in 141 m Tiefe. Ein totes Exemplar, matt, gelblichweiß, nur 1 8 m m lang ; da die Fortsätze meist an der Spitze abgebrochen sind, erscheinen sie nicht so sichelförmig wie an unverletzten Exemplaren. Sonst sehe ich keinen Unterschied von dem aus Japan angegebenen ]M. falcatus. Trotzdem daß nicht nur 3, sondern 5 flügelartige Varicen vorhanden sind, dürfte er doch am besten zur Gruppe Pteroiiotiis passen. Troplioii cardue/is Watson, Challenger, PI. X, Fig. 7, von Sydne}-, 4 1 o Faden, ist in der allgemeinen Form sehr ähnlich, aber durch die weite Mündung mit einfachem Außen- rand verschieden. Typhis transcurrens. (Taf. III, Fig. 2.) Typhis /raiisn/mns v. MARXENS, Sitzungsber. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1902, S. 240. Testa biconica, quadrifariam varicosa, ceterum laevis, alba, varicibus crassiusculis laevibus, superne retrorsum inflexis et in tubulum oblique prominentem late depressum apertum trans- euntibus; anfr. 6, contabulati, ultimus subtus sensim attenuatus; apertura parva, elliptica, peri- stomate tenui continuo, a substantia testae discreto cincta; canalis modice elongatus, flexuosus, ambitu clausu.s, apice apertus, cum varice ultimo continuus; canalis alter cum varice penultimo continuus in testa adulta conspicans. Long. 13, diam. exclus. tubulis 6, apert. long. 3, lat. 2V3, longitudo tubi ultimi 4 mm. 94 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 95 Ostafrika, Station 245, im Sansibar-Kanal, 5'' 27' S. Br., 39'^ 18' O. L., in 463 — 465 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, ein totes, aber frisch aussehendes Exemplar. Die Röhren stehen weder eigentlich in der Mitte zwischen den \'aricen, wie bei vielen anderen Arten, noch auch einfach am oberen Ende derselben, sondern die Varicen biegen sich an ihrem oberen Ende nach rückwärts (von der Mündung ab) und laufen in einen Kamm aus, an dessen Ende die Röhre sich erhebt; sie ist dadurch dem nächstvorderen Varix näher als dem nächsthinteren. Zunächst dieser Art stehen T. pinlippensis Wats., Challenger Rep., Geistrop., p. 162, PI. X, Fig. 4, von Port Philipp bei Melbourne, in 33 Faden (95 m) Tiefe, und T. nifens HiNDs, Zool. Voy Sulphur, Moll, p. 10, PI. III, Fig. 5, 6, von der Straße von Makassar, in 18 Faden {t,2i m) Tiefe. Der erstere gleicht dem unserigen in der verhältnismäßigen Länge des Gewindes und des Kanals, aber zwischen den Varicen stehen schwächere Rippen, welche nach oben in die Röhre auslaufen ; überdies ist eine obere Schulterkante vorhanden, welche kontinuier- lich von einer Röhre zur anderen läuft, während bei unserer Art der obere umgebogenen Kamm des Varix allerdings auch einer Schulterkante ähnelt, welche vom Varix zur nächsthinteren Röhre läuft; aber von der Röhre zum nächsthinteren Varix ist keine Kante vorhanden, sondern die Schalenfläche fällt gleichmäßig ab ; endlich findet sich noch eine zweite, wenn auch sehr stumpfe Spiralkante bei T. philippciisis weiter unten. T. uifcns Hinds gleicht in der glatten weißen Schalenoberfläche und in der Anzahl der Varicen unserer Art, ist aber breiter, das Gewinde und der Kanal verhältnismäßig kürzer, und die Varicen laufen nach oben einfach in eine Spitze aus, ohne die Röhren zu berühren. Riciniila (Semiriciuuld) muricina Blainv. Purpura iniiricina Blainville, Nouv. Ann. Mus. d'Hist. nat., I, 1832, p. 40, PI. X, Fig. 2; Kiexer, Iconogr., p. 33, PI. V, Fig. 13, und PI. VI, Fig. 15. Purpura PotImanI Eydoux et Souleyet, Voy. Bonite, Zoul., II, p. 605, PI. XXXIX, Fig. 30, 31. Purpura (Sisirumj fusconiura DuNKER, Malakoz. Blätter, XVIII, 1871, p. 154. Riciiiula minicinn v. MARXENS, in MöBlus, Beiträge z. Meeresfauna d. Ins. Mauritius u. d. .Seychellen, p. 234. Seychellen, Korallenriff in Port Victoria auf Mähe, 7. März 1899, ein Exemplar mit zwei scharf begrenzten schwachen Bändern. Weitverbreitet im Indischen und Polynesischen Meer, Im Berliner Museum von Natal und Mossambic^ue bis zu den Marquesas und Japan in zahlreichen Fundorten vertreten. Ri'cimila moruin Lam. var. Buccinum hrcviroslrum etc. Lister, Hist. conch., PI. CMLIV, Fig. 4, 1688. Kleine blauschwarze Maulbeere M.\rtini, Conch. -Cab., III, p. 278, PI. CI, Fig. 070, 1777. Ricinula uiorus L.v.M., Hist. nat. an. s. vert., ed. i, VII, No. 7; ed. 2, Desh., X, \i. 51 ; Purpura (Rk.) worum Kiener, Iconogr., p. 20, PI. IV, Fig. 9b; Quoy et Gaimard, V(jy. Astrolabe, Zool., III, p. 580, PI. XXXIX, Fig. 2^ — 28 (lebend), kopiert bei Gr.w, Fig. moU. an., II, PI. XCVI, Fig. 6; Dufo, Ann. Sei. nat., (2) XIV, 1840, p. 75. Indischer Ocean, Seychellen, Mähe, auf Korallen, ein Exemplar, einfarbig grauweiß. Weitverbreitet im Indischen Ocean von der afrikanischen Küste bis Polynesien und Neusüd Wales. 95 q5 V. Marxens, Purpurn elalu Blainv. Piiipuia data Blain'v., Ndiu'., Ann. du Mus, il'Hist. nat., I, 1832, p. 71), PL XI, Fig. i; Kiexer, Iconogr., p. 45, PI. X, Fig. 27; DuKO, Ann. Sei. nat., (2) XIV, 1840, p. 76. Riciiiiila spirlnini Reeve, Cimcli. icim., Viil. III, Fig. IQ. Seychellen, Mähe auf Korallen, in verschiedenen Altersstufen. Weitverbreitet im Indischen Ocean bis Polynesien. Rapana (Latiaxis) fusiforniis Chenu (Taf. III, Fig. I.) I'vnila fusi/nrinis Chenu, Conch_v]iologie a l'usage des gens du monde, 1847, PI. IX, Fig. 3, 3a (habe ich nicht gesehen); Rolland du Roquan, in Journ. de Conchyliologie, IV, 1853, p. 406. Rirjia/i<) idolea (JoNAs) Tryon, Manual, II, p. 203 (part.), PI. LXIV, Fig. 342 (Kopie nach Chenu). Ostafrika, Station 254, etwas südlich von Brawa, o" 2g' S. Bn, 42" 47' O, L., in 977 m Tiefe, blauer Schlick. Der Mittelkiel in eine breite horizontale, am Rande nach oben umsrebosfene und zackie gewellte Platte ausgedehnt, wie bei R. (Latiaxis) ]\Ia-n.H\ic Gra\-, aber die 5 Umgänge des Gewindes alle pagodenförmig übereinander erhaben, während bei Mawcac die 3 obersten in gemeinsamer Ebene abgeflacht sind; die schuppigen Spiralleisten oberhalb und unterhalb dieser Platte gleich stark ausgeprägt (bei Maweac oberhalb fast o); keine deudichen Radialfalten, sondern nur unregelmäßige ^\''achstumabsätze ; Nabel sehr eng. Außenrand der Mündung spiral gefurcht, aber diese Furche nicht weit ins Innere sich fortsetzend. Länge t,:^,. Breite 23, Mündung.slänge mit Kanal 23, ohne denselben 13, Mündungsbreite einschließlich des Randes, aber aus.schließlich der Kielplatte, g'/^ mm. Färbung gleichmäßig weißlichgrau, Mündung glänzend-weiß. R. (Latiasis) idolcum Jonas, Proc. Zool. Soc, 1846, p. 120 {?X?> Pynila), von Gray (Ann. Mag. Nat. Hi.st., (3) XX, 1867, p. 78) und Tryon a. a. O. für dieselbe Art genommen, unterscheidet sich nach einem Exemplar der PÄiEL'schen Sammlung, das in allem, auch den Maßen (Länge 3672» Breite 21V2 "''n'') sehr gut mit der Originalbeschreibung übereinstimmt und vielleicht das Originalexemplar aus der Grüner '.sehen Sammlung ist, dadurch, daß der Kiel wohl eine dicke, stumpfe, etwas wellig verlaufende Kante („angulo costa undulata munito"), aber keine horizontale, am Rand aufgebogene Platte bildet, und daß alle A\^indungen radial (iteral) verlaufende, ziemlich flache und breite Falten, 8 auf der vorletzen, 10 auf der letzten, zeigen, welche eben den Kiel etwas wellenförmig machen („anfr. 6, per longitudinem leviter plicati"). SpiraLskulptur und Nabel- bildung i.st dieselbe. Latiaxis tortilis A. Adams, Proc. Zool. Soc, 1867, p. 68, dürfte der Beschreibung nach dieselbe Art mit idolcum sein, nur daß die Mündung violett ist, während bei idolniiii die ganze .Schale einschließlich der Mündung gleichmäßig mattweiß ist. Pyiiila Ettgeniae Bernardi, Journ. de Conch., IX, 1833, p. 305, Taf. VII, Fig. i, nach der Kaiserin Eugenie benannt, kopiert bei Try'on, a. a. O. Fig. 343, hat einen weniger stark ausgeprägten Kiel, keine Radialfalten und einen weiteren Nabel; sie ist auch einfarbig weißlich; Gray und Tryon ziehen sie auch zu idolcum. Eine Abbildung des eigendichen idolenm ist mir nicht bekannt. Was letzteren Namen betrifft, so schreibt Jonas selbst L-ynila idolcum und vergleicht die Form der Schale mit der einer chinesischen Pagode, er nimmt demnach idolcum als Substantiv, 96 Die beschälten Gastiopoden der deutschen Tietsee-Expedition 189S — 1899. nj Ort, an dem Götterbilder (Idole) sich befinden, und Trvon gebraucht es unrichtig adjektivisch, indem er Rapana idolea schreibt. Adams a. a. O. sagt pagodus statt idokitm und Gray a. a. O. nennt als Namengeber Johnson statt Jonas. Aehnlich unserer Art ist auch noch R. Lischkcaua Dunkeh, Index Moll. Japon., 1882, p. 43, Taf. I, Fig. I, 2, und Taf. XIII, Fig. 24, 25, aus Japan, aber bei dieser läuft der Kiel direkt in eine Reihe zahlreicher, nach hinten gekrümmter, etwas aufgerichtete Zacken aus, ähnlich denen eines Spornrädchens, der Kanal ist mehr gerade und die Farbe ist rein weiß; Radial- falten fehlen auch hier, die Spiralskulptur ist stärker und noch mehr geschuppt und ähnelt der des sogenannten Ältircx cardtnis 'Qkoyx, Reeve, Fig. 123, der doch wohl auch zw Rapana gehört. Die \''aterlandsangabe China für idolcuiii und Etigciiiac scheint nur Vermutung zu sein, aber die Aehnlichkeit mit R. Ma-a'cac und Lisch kcana deutet doch auch wieder auf Beziehungen zwischen den ostafrikanischen und chinesisch-japanischen Tiefseeschnecken. Bucciniclae. Pisania conceiitrica (Rv). Bucciniim conceiUricum Reeve, Conch. icon., Vol. III, Fig. 72. Murex (Ocinebra) conlractus Tryon, Manual of Cdiicliology, II, p. 132, 3. Teil. Ostafrika, Station 244, unweit Sansibar, 5" 53' S. Br., 39" i' O. L., mit dem Austern- kratzer in 30 m Tiefe mit großen Foraminiferen- und Echinidenfragmenten erhalten, ein totes Exemplar. Ohne Kenntnis der Radula schwer zu .sagen, ob näher zu Pisania {Po//ia) gehörig, wie Reeve annahm und wofür die Färbung spricht, oder zu den Muriciden gehörig. Tryon, Manual of conchol. II, p. 131, und III, p. 241, meint, es mit Ä contractu in Reeve, welches er zu Murcx (^Ocinebra) stellt, vereinigen zu dürfen; nach den mir vorliegenden Exemplaren aus Pätel's und anderen Sammlungen unterscheidet sich B. contractinn durch weitläufiger gestellte Rippen, glattere Skulptur und die auffällige \^erengerung der Basis, der es seinen Namen verdankt, hinlänglich von der vorliegenden Art. Für letztere war alsdann bis jetzt noch kein Fundort bekannt. Engina mendicaria (L.). Biicciuiitum dculalinn etc. Lister, Hist. cunch., PI. DCCCXXVI, Fig. 27. 1688. Buccinidum Maderaspataiuim etc. Petiver gozophylacum, I, PI. XI, Fig. 5. 1767. Trauerndes Täubchen Martini, Conch.-Cab., II, S. 132, Taf. XLIV, Fig. 460. 461. 1777. Valuta mendicaria Linne, Syst. nat., ed. 10, p. 731, 1758. Columhella tnendicaria Lamarck, Hist. nat. d. an. sans vert., ed. i, VII, No. 14; ed. 2, X, p. 272; Quov et Gaimard, Voy. Astrolabe, ZooL, II, p. 584, PI. XL, Fig. 27, 28 (lebendes Tier), kopiert in Gray, Fig. moll. an., II, PI. XCVIII, Fig. 7; Kiener, Iconogr., p. 48, PI. VL Fig. i. Ricinula mendicaria Reeve, Conch. icon., III, PI. II, Fig. 8. Engina mendicaria MöRCH, Journ. de Conch., VII, 1856, p. 260, PI. IX, Fig. 7 = Troschel, Gebiß der Schnecken, II, S. 84, Taf. VIII, Fig. 4 (Radula). Indischer Ocean, Nikobaren, 8. Febr. 1899, lebend. Weitverbreitet im Indischen Ocean, vom Roten Meer i^is Pol)-nesien. 97 Deutsche Tiefsee-Expctlition 1898—1899. Bd. W\. . 13 q8 V. Härtens, Nasson'a teres n. (Taf. III, Fig. Q.) Nassaria Icics v. JIartexs, Sitzungsbericlite d. Gesellscli. nat. Freunde Berlin, IQ02, S. 240. Testa subturrita, costuHs perpendicularibus ca. 20 in anfr. penultimo, ca. 16 in ultimo antice evanescentibus, et liris spiralibus angustis, costas et interstitia aequaliter percurrentibus, in anfr. penultimo 10 conspicuis, in ultimo absque canali circa 16 noduloso-cancellata, albida; anfr. 7 — 8, valde convexi, sutura sat profunda, ultimus univaricosus, basi convexus, subito in canalem breviusculum recurvum abiens ; apertura rotunda, margine externo costa majore sat angusta munito, margine columellari et parietal! abraso. Long. 34, diam. 18, apert. long, incluso canali 17, excluso 9, lat. 772 mm. Indischer Ocean, Station 209, SW. \-on Groß-Nikobar, 6" 56' N. Bn, 93" },2' O. L., in 362 m Tiefe, Pteropodenschlamm. Ein unvollkommenes, tot gefundenes .Stück, an der Spitze und an der Mündung beschädigt, doch die wesentlichen Charaktere noch zeigend. Unterscheidet sich von den Arten dieser Gattung mit ähnlicher .Skulptur, wie iiivca Gm., nodicostata, irairz'a und varicifci-a .Sow., durch die viel gestrecktere Gesamtform und die tieferen Nähte, von der ebenso gestreckten magiiifica Lischke durch die Gitterskulptur und ebenfalls durch die tieferen Nähte. Die Zwischenräume zwischen den ziemlich schwachen Vertikalrippen sind ungefähr doppelt so breit wie diese selbst, die Zwischenräume zwischen den schmalen, aber scharfen Spiralleisten teils doppelt so breit, teils etwas weniger. I^assidae. Nassa (ZeuxisJ unicolor H. J. Nassa ttniculor Hombron et Jacquinot, Vrtv. pule sud, MuUusques, PI. XXI, Fig. 13 — 15. Nassa miicolorata (Kien.) Reeve, Conch. icon., VIII, Fig. 17. Indischer Ocean, Westkü.ste von Sumatra, Emma-Hafen, 22. Januar 1890, lebend. Große, schöne Exemplare, das größte 47 mm lang und 22 breit, Mündung 24 lang und ohne Columellarrand 10 breit; dieses zwar mit noch nicht au.sgebildetem Mündungssaum, das nächste, vollständig erwachsen, 4 s lang, 24 breit, Mündung 25 und 12: dieselben sind teils rein blaugrau, teils mehr oder weniger mit kastanienbraunem Anflug, der an einem Exemplar ein helleres Band an derselben Stelle frei läßt, wo ein solches meist bei der nahe verwandten N, tacnia G>r. (plivacea Brug.) vorkommt. Diese Art bietet ein eigentümliches Mittelglied zwischen der eben genannten und N. canali- ailata Lam. {Bucc, Kiener, Fig. 89, Reeve, ATassa, Fig. 18), indem Färbung und Glanz der Schale ganz mit N'. ainaliculata übereinstimmen, die Naht dagegen nicht so ausgesprochen rinnen- fr)rmig und die ganze Gestalt nicht so zusammengedrängt ist, sondern dieses beides mehr mit N. taeiiia übereinstimmt. Weder Reeve, noch Ho^ibrox und Jacquinot bilden sie so groß ab, wie die vorliegenden Exemplare sind, die auch dadurch näher an N'. taenia herankommen. Die iteralen Falten sind .schon auf der vorletzten, an einem Stück schon auf der drittletzten ganz verschwunden, aber auf den vorhergehenden so stark wie an N. tacnia. 98 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. qq Bis jetzt kannte man jV. 2inicolor nur aus östlicheren Gegenden, Ceram durch Ho>rBRox und Jacquinot, Nordaustralien durch Juivzs (laei Ree\^e), Dämel, R. Schomburgk im Berliner Museum, während N'. taoiia \-on Ostafrika an (Querimba-Inseln an der Küste von Mossambique, Prof. Peters) über Ceylon und Singapore, wo ich sie selbst gesammelt, bis zu den Philippinen verbreitet ist und in der auch noch auf der letzten Windung stark gefalteten \'arietät (Hombr. et Jacq., loc. cit. Fig. 1 6, 17, yV. approxitimta Pease) auch auf den Molukken, wo ich sie auf Batjan gefunden), Carolinen und Samoa-Inseln vorkommt. Ob Buccimim unicoloratnin Kiener, Iconogr., p. 60, PI. XIX, Fig. 69, unbekannten Fund- ortes, in der That dieselbe Art sei, wie Reeve und Tryon annehmen, ist mir zweifelhaft, da die Abbildung doch eine weit schlankere Gestalt, andere Färbung und andere Columellarbildune zeigt, auch im Text von Körnchen [?] (guttules) auf der Columellarfläche die Rede ist, welche den vorliegenden Stücken fehlen, wenn man nicht die durch die Auflagerung des Columellarrandes hindurch noch sichtbaren Spiralleisten an der Basis der Außenfläche der Schale dafür nehmen will. Für die Identität spricht allerdings, daß Kiener seine Art zwischen B. olivaccum (taenia) und canaliailafitiii stellt und alle drei in eine zusammenzuziehen ofeneiet ist. Buccimim trifasciahtni Gmel., auf Gualtieri, Taf. XLIV, Fig. A gegründet, von Trvox Manual of concholog}', IV, p. 31, auch hierher gezogen, möchte ich nach der Dreizahl der dunkeln Bänder in der Mündung und der bauchigen Gesamtform doch eher für A". coronata Brug. halten, bei welcher die Knoten unter der Naht manchmal sehr schwach werden. Nassa müralis A. Ad. Nassa inilralis A. Ad., Proc. Z(_ioI. Soc, 1851 ; Reeve, Conch. icon., Vol. VIII, Fig. 12S. Nassa fusca HoMBRON et Jacquinot, Vo^-. pcile sud, JMnU., PI. XXI, Fig. 7, 8. Ein Exemplar mit den vorigen zusammen; es scheint nach der Dicke des Mündungsrandes vollständig erwachsen, ist aber merklich kleiner als die Abbildungen bei Reeve {t,}^ mm) und HoMBR. et Jaco. (2QV2 mm), nämlich nur 21 mm lang, i i breit, die Mündung 12 lang und 6 breit; der Unterschied wird aber durch 28, 26 und 2^^ mm lange Exemplare vermittelt, welche A. DoHRN und Pätel von Cuming ebenfalls aus den Philippinen erhalten haben und die sich jetzt im Berliner Museum befinden. Auch diese Art steht der A'. taenia noch sehr nahe und kann als vorherrschend glatte und glänzende Zwergform betrachtet werden, wie ich denn auch vermittelnde Exemplare auf Singapore neben der echten taenia gefunden habe. Nassa (NiothaJ margimilata Lam. \'ar. {Biiccinum marginutatum Lam., Hist nat. an. s. vert., VII, 1822; ed. Desh., X, p. 182; Kiener, 1. c. Fig. 117.) Nassa marginitlata var. Reeve, Conch. icon.. Vol. VIII, Fig. 50. Indischer Ocean, Emma-Hafen, Westküste von Sumatra, 22. Januar 1890, 6 lebende Stücke. Auch dieses ist eine im Indischen Ocean weitverbreitete und sehr variable Art. Die vorliegenden Stücke unterscheiden sich von den typischen, bei Kiener abgebildeten durch mehr gestreckte Gesamtform, ähnlich derjenigen von N^. reticii/ata L. und crenii/ata Brug., Mangel oder schwache Ausbildung der Spiralfurchen in der oberen Hälfte der meisten Windungen mit Ausnahme der obersten Furche, welche das obere Ende der Falte als schwaches Knötchen abschneidet, und ferner dadurch, daß die \\'ulst am oberen Ende der Mündung schwach ent- 99 ■3* j QQ V. Martens. wickelt ist und dadurch die Naht am l^ndc nicht merklich aufsteigt, wie sonst in der Regel bei dieser i\rt. Dadurch nähert sich die Schnecke einigermaßen der kleineren Varietät von jV. taciiia, bei welcher die F"alten auch auf der letzten Windung sich erhalten. Die Falten sind ziemlich flach und ebenso breit oder meist l)reiter als die Zwischenräume. Die Farbe ist teils bläulichgrau mit einem blasseren Band in der oberen Hälfte der letzten Windung, bei einem Stück dagegen gelbbraun, ohne Band. Aehnliche Formen mit mehr oder weniger .Annäherung an die typi.sche margimtlafa kenne ich von verschiedenen Stellen des Malayischen Archipels. Nassa (JSiotha) olbescens Dunk. B/icciiiiiin alhcscens DuNKER, Zeitschr. f. Mal., 1846, S. 170; PiiiLirpi, .AMiilil., III, S. 68, Taf. II, Fig. 15. Nassa alhcscens Reeve, Vol. VIII, Fig. 100. Nassa hiailor HOMBR. et JACQ., Voy. pule sud, PI. XXI, Fig. 41, 42. Seychellen, Mähe, auf dem Korallenriff. O-stafrika, .Station 243, außerhalb Dar-e.s-Salam in etwa 100 m Tiefe, ein Exemplar mit Einsiedlerkrebs. Dunker 's Vaterlandsangabe „Westindien" ist unrichtig; die Exemplare seiner .Sammlung stimmen genau mit solchen von ostindischen Orten im Berliner Mu.seum. Nassa (Hebral') babylonica Wats. (Taf. III, Fig. 7, 8.) Nassa /la/iv/'iiiica BooG WatsüN, Jourii. Linn., Soc, ZooL, XVI, 1882, p. j66; Rep. Challenger, XV, Gastrupuda, p. 185, PL XI, Fig. 8; JNIarrat Varieties of Nassa, p. 51), No. gjj. 0.stafrika, Station 256, nördlich von Brawa, i'^ 49' N. Br., 45" 29' O. L., in 1134 m Tiefe, blauer Thon und Globigerinen,schlamm, zahlreiche Exemplare, meist tot, einfarbig weiß, doch einzelne noch mit Weichteilen. Station 257, nahe bei Brawa, 1" 48' N. Br., 43" 12' O. L., in 1644 m Tiefe, tote Stücke mit Einsiedlerkrebsen. Station 258, ebenso, 2" 58' N. Br., 46'^ 50' O. L., in 1362 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ein Exemplar, ebenfalls tot und verbleicht, im Verhältnis mehr getürmt (Fig. 8). Die Exemplare des „Challenger" sind bei den Philippinen in einer Tiefe von 375 Faden (688 m), in blauem Schlamm gefunden. Unsere beiden Figuren stellen die Extreme der Variabilität in betreff der Erhebung des Gewindes und des Verhältnis.ses der Breite zur Höhe dar, Länge 8 — 10 mm, bei 4 mm Durch- messer, Mündungslänge 3 — 4. Marrai-, a. a. O., stellt diese Art zwischen die japanischen N. plebccula A. Gould und hiteola E. Sm., mit denen ich keine nähere Verwandtschaft finden kann. Watsox .stellt sie zur Untergattung Acint/iiia Ad., welche durchaus schlankere, getürmte P'onnen enthält. Der allgemeine Aufbau ist so wie bei der Untergattung Hcbra (N. muricata, curia, echinata), die Skulptur aber glatter, wie übrigens auch bei einigen Arten von Hcbra, z. B. orcniculata und ciiictcUa xA..Ap. Nassa (Eione) biniaculosa A. Ad. Nassa liiinaculusa A. Ada.m.s, Proc. Zool. Soc, 18,51; Reeve, Conch. icon, Vcil. VIII, Fig. 61. Nikobaren, 8. Februar 1899, lebend. Bis jetzt noch nicht so weit westlich bekannt, zuerst von den Philippinen beschrieben, von 100 Die beschälten Gastropoilen der deutschen Tiefsee-ENpedition i8q8 — 189g. lOI mir auf den Molukken (Ternate, Batjax), sowie bei Timor und Flores gefunden, von A. B. Meyer in Nord-Celebes. Eikapseln. Ein Icleiner Ballen, ähnlich dem der Eikapseln von ßitcciiiiiiii nndahuii L., die einzelnen Kapseln flach, durchschnittlich 5 mm breit und eUvas kürzer, aber der ganze Ballen nur 14 — 22 miu in den verschiedenen Durchmessern, an dem Cirrus eines Crinoidenstieles befestigt, von der Somaliküste, Station 257, in 1644 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm. Mit demselben Zuge war kein anderes Weichtier heraufgekommen, wohl aber an demselben Tage, 27. März 1899, aus etwas geringerer Tiefe, 1134 m (Station 256) einige Arten von Pkurofoiiia, Conus, Ftcsns und IVassa. Fasciolariidae. Fusus verrucosus var. Chuni n. (Taf. II, Fig. 15.) Fusus inariiwiatus (Phil.) var., Reevk, Conch. icon., Vol. IV, Fig. 2. Fusus 7'cirur-osHs (G.M.) var., Kobelt in Martini und Che.mnitz, Conch. -Cab., neue Ausgabe, Pyiula untl Fusus, S. i8g, Taf. LX, Fig. 5. Schale weißlich mit einfarbig gelbgrauer, etwas filziger Schalenhaut ; alle Windungen durch eingezogene Naht voneinander abgesetzt, mit starken, ziemlich breiten Ouerfalten, 10 — 11 auf der drittletzten und vorletzten Windung, und scharf ausgeprägten Spiralleisten, welche über die Falten und deren Zwischenräume gleichmäßig hinweglaufen; eine derselben, ungefähr in gleicher Entfernung von der oberen und unteren Naht, ist stärker und bildet auf den Falten eine vor- springende Ecke, so daß diese, im übrigen bogenförmig, hier stumpfkantig erscheinen; zwischen ihr und der oberen Naht 4 — 5, zwischen ihr und der unteren Naht 4 Spiralleisten, zwischen der zweiten und dritten, sowie zwischen der dritten und vierten eine feinere eingeschaltet. Die Zwischenräume zwischen den Falten sind ungefähr so breit oder etwas breiter als die Falten selbst. Auf der letzten Windung bleibt die Zahl der Falten 1 1 , und dieselben bleiben bis nahe zur Mündung gleich stumpfkantig, nur auf den 2 — 3 letzten schwächt sich die Ecke ab, so daß der Außenrantl einfach gebogen, ohne irgend eine Ecke erscheint. Mündung innen rein weiß, Innenrand etwas von der vorletzten Windung abstehend. Kanal schlank, anderthalbmal so lang als die Mündung ohne Kanal, fa.st ganz gerade, nur in seinem unteren Drittel kaum merklich nach der rechten Seite des Tieres abbiegend. Länge 95, Breite 31, Mündung mit Kanal 89, ohne Kanal 34 mm. Ostafrika, Station 242, außerhalb Dar-es-Salam, 6'^ 34' S. Br., 39" 35' O. L., in 404 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ein .Stück, rein weiß. Station 256, nördlich von Brawa, i*^ 4g' N. Br., 45" 29' O. L., in 1 134 m Tiefe, blauer Thon mit Globieerinenschlamm. 'ö'^ Diese Form, welche mit den beiden oben angeführten Abbildungen in der Gestalt gut übereinstimmt, unterscheidet sich von dein normalen F. vcrnicosits Gaiel. des Roten Meeres (Chemnoz, Conch.-Cab., Bd. IV, Fig. 1349, 1350) dadurch, daß jede einzelne Windung in ihrem oberen Teil, unterhalb der oberen Naht, etwas gewölbt, nicht abgeflacht ist, daher die mittlere Kante stumpfer erscheint, die rotbraune Färbung fehlt und der Kanal verhältnismäßig länger lOI JQ2 V. Mariens, und schlanker, deutlich länger als die Mündung ohne Kanal, ist. Angesichts der großen \'aria- bilität, welche der nahe verwandte, aber durchschnittlich mit zahlreicheren Querfalten versehene japanische F. pciflexiis A. ADA>rs 1864 [iucoustans Lischi-le 1868, mit den \'arietäten spcctnun Reeve und nodosoplicatus Lischke) aufweist, dürften die angegebenen Unterschiede nicht hin- reichen, um die vorliegende Form als eigene Art zw trennen, wie auch Dr. Kübelt an- genommen hat. Dagegen kann ich ihm darin nicht folgen, auch die brasilische Form, iiiulti- carinatus (Lam.) Ork. in dieselbe Art einzubeziehen ; nach Vergleichung mehrerer Exem- plare aus Brasilien in der DuNKER'schen Sammlung, und eines, speciell aus Botafogo, von H. V. Iherixg erhaltenen, halte ich diese für den echten F. manuoratus Phujppi (Abbildungen neuer Conchylien, Bd. IL S. 120, Fusus Taf. III, Fig. 7), und durch abgerundete, nicht stumpf- kantige Windungen iriit weniger eingeschnittener Naht verschieden. Deckel Fig. i sa. Die Radula, von Dr. Meissner präpariert, zeigt auf der dreiseitigen Mittelplatte drei starke Spitzen und auf der etwas gebogenen, etwa doppelt so breiten als langen Seitenplatte 1 1 Zähne, wovon die der Mittellinie nächsten zwei ganz klein und dicht aneinander, die folgenden mehr getrennt und etwas nach innen gebogen sind, vom dritten bis zum fünften und sechsten an Größe rasch zunehmend, dann wieder allmählich abnehmend. Dieser Befund bestätigt mit der Untersuchung von Troschel an Fusits sYraciisanns und von Schacko an F. iucoi/s/ai/s die Zutrehöriekeit der eigentlichen Fiisiis zu den Fasciolariiden. Fusus Loebbeckei Kob. Fksiis Loehbccki'i K(.)BELT , in Martini u. Chemnitz, Conch.-Cab., neue Ausgabe, Pviiila und Fnsiis, S. 154, Taf. XLVIII. Fig. i, 1881. Fhshs lartens DuNKER, Index Mull. Jap., p. 12, Taf. III, Fig. 11, 12, 1SS2. Ostafrika, Station 243, außerhalb Dar-e.s-Salam, 6" 39' S. Br., 38^ 30' O. L., in 400 m Tiefe, mit Wurmröhren, auf Thon. Das einzige vorliegende Exemplar 66 mm lang. 26 breit, Mündung mit Kanal 41, ohne Kanal 22 lang, mit etwa 7 Windungen (Spitze verletzt), daher wahrscheinlich noch nicht ganz erwachsen, im Vergleich zu Kobelt's und Duxker's Abbildung und Beschreibung, welche übrigens beide auf einem und denselben Exemplar der LöBBECKE'schen Sammlung zu beruhen scheinen. Schale weiß, mit filziger, gelblichgrauer Schalenhaut. Außenrand der Mündung schwach gekerbt und im Innern hinter demselben 10 kurze Spiralleisten, die mittleren näher beieinander als die obere und untere. KoBELT kannte den Fundort seiner Art nicht. Fusus subangulatus n. (Taf. II, Fig. 11.) Fusus (?) snbaugu/a/us v. Martens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, IQOI, p. 21. Testa fusiformi-turrita, imperforata, plicis verticalibus latiusculis brevibus subnodiformilus, utramque suturam non attingentibus, circa 1 2 in anfr. penultimo, in ultimo evanescentibus et liris spiralibus majoribus crenulatis, in anfr. penultimo g — 10 conspicuis, inteijectis nonnullis minoribus, sculpta, albido-grisea, unicolor; anfr. 10, regulariter crescentes, medio subangulati, ultimus sensim 102 Die beschälten Gastropo;len der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. .q-, in canalem attenuatus; apertura ovata, superne acuta, margine externo leviter arcuato, levissime crenulato, intus rufescenti-limbato, pariete aperturali et margine columellari laevibus, nitide albis flavescenti-limbatis, canali breviusculo, aperturam non aequante, late aperto, recto vel paululum dorsaliter ascendente. a) Long. 71, diam. 25'/^, apert. long, incluso canali 38, excluso 21, lat. 12' 2 mm. b) Long. 71, diam. 23, apert. long, incluso canali 39' 2, excluso 2i'4„ lat. 13 mm. Ostafrika, Station 253, nahe der ostafrikanischen Küste, o" 27' S. Br., 42" 47' O. L., in 638 m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ein Exemplar (a). Station 254, ebenso, o" 29' S. Br., 42" 47' O. L., in 977 m Tiefe, Globigerinenschlamm, ein Exemplar (b). Station 256, ebenso, i'^ 4g' N. Br., 45" 29' O. L., in 11 34 m Tiefen blauer Thon mit Globigerinenschlamm, 2 .Stück. .Station 246, im Pembakanal, 5*' 24' S. Br., 39'^ ig' O. L., in 818 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, ein kleineres, unvollkommenes, großenteils von Fremdkörpern über- wachsenes .Stück. In den allgemeinen Umrissen mehr der Gattung Siplio als den eigentlichen Fiis.us gleichend; leider sind keine Weichteile mehr in der Schale vorhanden, um nach der Radula zwischen beiden zu entscheiden. Die sehr schwache Kante in der JMitte der Umgänge wird von der 7. stärkeren Spiralleiste gebildet; die feineren .Spiralleisten liegen zu je 2 — 3 zwischen den stärkeren. Die knotenförmigen Falten beginnen bei Exemplar b schon in der Mitte der vor- letzten Windung zu .schwinden. E. SMrrH, dem ich ein Exemplar zur Vergleichung zusandte, hält ihn auch für neu und zur eigentlichen Gattung Fus^is orehörisf. Ein Exemplar trägt eine eingetrocknete dünnhäutige Actinie auf dem Gewinde. Fusus rujinodis n. (Taf. II, Fig. 10.) Fusus (?) nißiiodis v. Marxens, Sitzungsber. d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, u)oi, p. 22. Testa fusiformis, imperforata, plicis verticalibus (iterahbus) sat latis, at intenstitia non aequantibus, 11 — 12 in anfr. ult., 10 in penultimo, et Hris spiralibus angustis, 3 in anfr. penultimo conspicuis, 6 in ultimo, plicas transcurrentibus ibique compresse nodosis, et nonnullis interpositis subtilioribus sculpta, pallide flavescens, liris majoribus rufis; anfr. .supenstites 8, convexi, regulariter crescentes, sutura simplice, modice impressa, leviter undulata, ultimus basi sensim attenuatus; apertura angusta, lanceolata, basi sensim in canalem apertum flexuosum sat longum producta, fauce spiratim sulcata, margine externo crenulato, pariete aperturali et margine columellari nitide albi.s. Long. 48, diam. 17, apert. long, incluso canali ^d^!.^, excluso canali 16, diam. 8 mm. Indischer Ocean, Station 194, an der Westküste von Sumatra, o'^ 15' N. Br., gS" 8' O. L., in 614 m Tiefe, Pteropodenschlamm, 3 frische Exemplare, lebend mit Deckel. Ostafrika, .Station i-^^^, zwischen .Sansibar und Brawa, o" 27' .S. Br., 42" 47 O. L., in 638 m Tiefe, Pteropodenschlamm und blauer Thon. 103 , Q . V. Martens, Station 243, zwischen Sansibar und Brawa, 6" 39' S. Bn, 39" 30' O. L., in 400 m Tiefe, ein Fragment mit W^urmröhren und rhonsclihimm. Diese Art nähert sich in der allgemeinen spindelförmigen Gestalt mit allmählicher Verjüngung nach unten, in der weitläufigen Gitterskulptur und in der Färbung auffällig dem F. sii/cafiis Lam. und pyintlahis Rv. (australisch), und in dieselbe Gruppe gehört auch F. /ihratus Watsox, Challenger-Exp., XV, p. 206, PI. XII, Fig. 8, aus 312 P\aden (570 m) Tiefe, bei den Viti-Inseln. Sie steht ihrem UmriP) nach zwischen F21SIIS lüponicus und F. siuiplcx E. Smith (Proc. Zool. Soc, 1870, p. 203 und 204, PL XX, Fig. 34 und ^-^^^ beide von Japan und beide viel kleiner; E. SMrrH, dem ich ein Exemjjlar zvxm Vergleich zusandte, möchte sie sogar für inponicus halten, aber nach seiner Beschreibung und Figur sind auf der 7. ^^'indung, welche der vorletzten oder drittletzten unserer Schnecke entspricht, schon 6 Vertikalfalten in der Mündungsansicht sichtbar, bei der unserigen nur 4, die dritte knotige Spiralreihe liegt in der Verlängerung der Naht, bei der unserigen oberhalb derselben, die Knoten sind nicht so stark von oben nach unten zusammen- gedrückt, die Zunahme der Windungen in die Breite ist stärker (größte Breite zur Länge der Schale ohne Kanal bei nipoiiiciis etwas über 1:2, bei nifiuodis 1:3, zur ganzen Schalenlänge bei niponicus i : 2V2. bei nifinodis i:2'''l^), der Kanal ist deutlicher vom letzten Umgang abgesetzt, imd es sind zwei kastanienbraune Bänder vorhanden. Auch F71S11S ritbroliiieatiis Sow., aus Südafrika, vgl. oben S. 30, ist dieser Art ähnlich aber nach der Originalabbildung, Sowerbv, Thesaur. conch., IV, PL CDXI, Fig. 68 (kopiert bei Tryon, ManuaL HI, PL LXXXVI, Fig. 104) noch entschiedener bauchig, mit stark abgesetztem Kanal, mehr eine normale Fns7is-Yox\\-\ und ferner zunächst daran zu unterscheiden, daß die Ivnötchen nicht zusammengedrückt, wie bei dem unserigen, sondern im Umfang kreisrund sind. Ferner sind bei yleichsjroßen Stücken die Höcker bei F. rjibivliiwatus bedeutend kleiner als bei rii/inodis vmd die senkrecht (iteral) herablaufenden Falten l^ei rnbiv/iiicahis auf den oberen Windungen bis zur vorletzten herab deutlicher ausgeprägt und ebenso breit oder etwas breiter als ihre Z\\'ischenräume, bei rnfiiiodis weniger zusammenhängend und nie breiter als die Zwischen- räume. Endlich dürfte noch Trophon devcrsus Locard , Exp. Travailleur et Talisman, Molluscjue-S, p. 343, PL XVII, Fig. 15 — 17, von den Azoren, aus einer Tiefe von 2355 m, in dieselbe Gruppe gehören. Die roten Linien sind bald mehr zusammenhängend, Fig. 10, l^ald mehr nur auf die Knoten beschränkt, Fig. lob. Die Spitze i.st an den meisten mir vorliegende Exemplaren verletzt, die erste \\"indung zeigt sich aber an einzelnen als kugelig, glatt und etwas schief aufgesetzt. Deckel normal mit endständigem Nucleus, Fig. loa. Die Untersuchung der Radula sichert die Stellung in der Gattung Fjtsiis. Fusi/sF retiarius n. (Taf. II, Fig. 4.) FiisHsf?) rclianns v. Martexs, Sitzungsberichte d. Gescllsch. nat. Freunde Berlin, looi, ]>. 22. Testa fusiformi-ol:)longa, imperforata, plicis verticalibus latiusculis, interstitia non aei|uanti- bus, 1 2 in anfr. ult., i i in penultimo, et liris spiralibus acutiusculis 4 in anfr. penult. conspicuis, 6 — 8 in ultimo, laxe cancellata, lineolis elevatis spiralibus ternis vel quaternis inter liras inter- 104 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. ,q- positis, griseo-albida, unicolor; anfr. 7, convexi, regulariter crescentes, sutura modice profunda, paululum undulata, ultimus sensim in canalem attenuatus; apertura ovata, margine externo modice arcuato, crasso, integro, pariete aperturali et margine columellari laevibus, flavescenti-albis, canali breviusculo, recto, sat aperto. Long. 40, diam. 1 5V2, apert. long, incluso canali 21V2, excluso 12V2, lat. 7 mm. Ostafrika, Station 256, nördlich von Brawa, i'-^ 49' N. Br., 45" 29' O. L., in 11 34 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, ein Exemplar mit Einsiedlerkrebs. Da die Spitze verletzt ist, läßt sich über die Beschaffenheit der ersten Windung nichts sagen; so viel zu sehen, beginnen die Vertikalfalten schon auf der zweiten in verhältnismäßig gleicher Stärke. Der äußere Mündungsrand ist auffällig dick, doch auch etwas verletzt, so daß sich nicht bestimmt sagen läßt, ob er glatt oder etwas gekerbt war. Die ziemlich weitläufige Gitterung erinnert an einige Trop/wii-Arien. Leider sind keine Weichteile mehr in der Schale vorhanden, so daß man nicht durch die Radula Aufschluß erhalten kann, ob diese Art zu Fus7is, Sipho oder Trophou zu stellen sei. Aehnlich scheint der miocäne F. triciuchis Beyrich aus Norddeutschland, aber bei diesem stehen die \^ertikalfalten näher aneinander und sind etwas gebogen, weshalb er sich mehr von Tivpliou entfernt. Coliimhelliclae. Columhella (Nüidella) Seychellarum n. (Taf. V, Fig. 17.) Testa oblongo-lanceolata, laevis, pallide flavescens, strigis fuscis fulminatis et maculis albis sparsis picta; .spira sat longa, acuta; anfr. 6 — 7, regulariter crescentes, convexiusculi, sutura sim- plice, viltimus subventricosus, basi distincte attenuatus; apertura Vs longitudinis testae occupans, anguste elliptica, superne magis quam inferne angustata, margine externo leviter incrassato et denticulis plerumc[ue 6 munito, margine columellari subrecto, crassiusculo, i — 2-dentato; canali brevi aperto. Long. 7V2, diam. 4, aperturae long. 5, lat. incluso marg. ext. 2 mm. Seychellen, Station 233, Mähe, Port Victoria, auf Korallen, lebend, s- — 7- März 1899. Nahe verwandt mit der westindischen C. nitida Lam., dem TA'pus von Nitidella, Swains., MalacoL, p. 151, blaß-gelblich, mit zwei sich mehrfach durchkreuzenden Zeichnungselementen, dunkeln Zickzacklinien, welche in zwei Spiralzonen gerne zu etwas breiteren Flecken anschwellen, und milchweißen Flecken verschiedener Größe, welche hauptsächlich oberhalb und zwischen diesen Spiralzonen vorkommen, in größerer Zahl und geringerer Größe auch unterhalb derselben. Die Oberfläche ist ganz glatt und dadurch unterscheidet sie sich von C. Krmtssi Sow., von Natal, Sow., loc. cit. Fig. 180, 181, welche ähnlich gezeichnet, aber längsgerippt ist; die Mündung ist verhältnismäßig weit und der Außenrand nur sehr mäßig verdickt, aber bei der Mehrzahl der Exemplare mit bis 6 Zähnchen versehen. Länge 7V2 — 8, Durchmesser 4, Länge der Mündung 5, ihre Breite einschließlich des Außenrandes 2, au.sschließlich 1V2 mm- Es ist auffällig, daß diese anscheinend auf den Seychellen häufige Art nicht schon beschrieben sein sollte, aber ich konnte trotz wiederholter Bemühung keine Beschreibung oder Abbildung finden, welche darauf paßt. 105 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 189g. Bd. VII. 14 io6 V. Marxens, Die südafrikanische C. ßoccata Reeve hat auch ähnliche F"arbenzeichnung, und von der- selben hat das Berliner Museum auch einfarbiy scharlachrot gefärbte Exemplare aus dem Pondo- land durch Conrad Beyrich erhalten, ähnlich den rot gefärbten auch südafrikanischen Qionellen, und diese rote C. ßoccata schließt sich gut an meine größere C. rubra von der Magellanstraße an (Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturf. Freunde, 1S81, p. 77; Archiv f. Naturgeschichte, iSg7, Taf. XVI, Fig. 13, 14), deren Zugehörigkeit zu Coluiiibclla dadurch eine Stütze erhält. Mitriclae. Mitra (Cancilla) jlannnigera Rv. Mitra ßiiiiniiiiicia Reeve, Concli. iom., Vol. II, 1844, PI. XXII, Fig. i 73 ; Sowerbv, Thes. cunch., IV, Fig. 107, 108. Milra formlata Duxker, Novität, concli. (1863), S. 4(), Taf. XV, Fig. 5, 6. Mihii llammca (QuuY et Gaimard), Pease Am. Jouni. of Conchology, IV, ]i. 121; Marxens in ]\I(")Bius' Beiträ"-e zur Meeresfauna von Mauritius, S. 251. Ostafrika, Station 244, bei Sansibar, 5" 55' S. Br., 39" 1' O. L., in 50 m Tiefe, unter verschiedenen .Schalenfragmenten, ein verbleichtes .Stück. Weder Reeve noch Dunker kannten den Fundort der von ihnen beschriebenen Exem- plare. Das BerHner Maseum besitzt die Art von Mauritius, der Java-.See, .Saigon und den Sandwich-Inseln, sie ist also wie so viele andere indisch-polynesi.sch. Mitra (Phaeomiira) tviplicatu n. (Taf. III, Fig. 17.) Testa biconico-lanceolata, liris spiralibus vix nodulosis 2 tertiaque mult., Proc. Zool. Soc, 1878, Fl. XLVI, Fig. 6, non A. Gould 1849, Explor. Exped., Moll., p. 178, Fl. XII, Fig. 209) von Neuseeland ist auf den ersten Anblick ähnlich, aber weniger breit, an den Seiten nicht konkav und hat noch auf der letzten \\^indung zahlreiche feine Knötchenreichen und dunkle Flecke, aber dafür keine .stärkeren Spirallinien im Centrum der Basis. Tr. fraiiqttchariats (CHE>rx.) Ffr., mit welchem E. Smith seine Art zusammen- zustellen geneigt ist, hat 2 gefleckte, aber nicht knotige Spiralgürtel an der Naht, auch sonst Fleckenreihen auf der .Schale, und die Seiten geradlinig. SolarieUa. Die Gattung SolaricHa wurde von Searles Wood aufgestellt (Ann. and Mag. of Nat. Hist, IX, 1842, p. 531) für eine Art aus dem englischen roten Crag, 5". niaculata, wesentlich wegen des gekerbten Nabelrandes, der an So/ariitui erinnert, während die Mündung nicht viereckig, sondern abgerundet ist, der Perlmutterglanz wird ausdrücklich erwähnt und die Gattung als in der Mitte stehend zwischen Troc/nis und J/aroa/i'/a betrachtet. Später (1876) trennte Ff. Friele von ßfargan'/a wegen wesentlicher Abweichung in der Radula die Gattung Macliacivplax ab (Arch. Math. Naturvidensk, 1877; G. O. .Saks, Moll. arct. Norv., p. 136), nur nordische Arten ent- haltend, erkannte aber selbst in Norske Nordhavs Expedition, Zoologi, Mollusca, II, 1886, p. 30 das Zusammenfallen von Machacroplax mit Solaiiclla an und setzte daher letzteren Namen voran. Dann gründete Boog Watson die Gattung Basi/issa ( [ourn. Linn. Soc, I\', p. 593, 1878) mit mehreren Tiefsee-Arten, die erste aus Japan, avich nur auf .Schalencharaktere, namentlich eine Ausbuchtung des Außenrandes der Mündung an seiner oberen Einfügung. Die Untersuchung^ der Radula mehrerer von der deutschen Expedition stammender Tiefsee-Arten aus dieser Ver- wandtschaft durch Dr. Thiele hat nun zwei verschiedene Formen der Radula ergeben, wovon die eine mit Machacroplax übereinstimmt, die andere aber neu ist. Da aber eine der Arten, welche diese letztere Form zeigt, in der Schale sehr nahe mit der von Watson beschriebenen Basilissa übereinkommt, so dürfte es das Richtige sein, diese neue Form Basilissa zu nennen. Die .Schalencharaktere stimmen allerdings dann nicht für alle Arten mit der ursprünglichen Definition ; von den hier vorliegenden und der Radula wegen zu SolaricHa (= Machacroplax) gestellten Arten haben 3 : hiradiatula, infralacvis und pcrioiuphalia den für die Gattung charakteristischen 122 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expcdition 1898 — 1899. i ^ "" gekerbten Nabelrand, nicht aber /acv/ss/wa, welche schon Dr. Thiele in seiner Fortsetzuno- des TROSCHEL'schen Werkes über das Gebiß der Schnecken als Machaeroplax charakterisiert hat. Von den zu Basi/issa gerechneten Arten haben patjila und Otioi denselben gekerbten Nabel- rand, bei actliiopica ist wohl eine starke Nabelkante, aber kaum eine Andeutung von Kerbuno- vorhanden; die Einbuchtung des Außenrandes der Mündung ist bei B. patula ausgesprochen, bei actliiopica sehr schwach und bei Otfoi nicht vorhanden. Solan'clla })irndi(ilula n. (Taf. V, Fig. 3.) Solaiiclla biindiatiila v. MARXENS, Sitzungsberichte d. Geselisch. naturforschender Freunde zu Berlin, 1902, S. 242. Testa depresse turbinata, umbilicata, crenulis radiantibus infra suturam et striis levioribus radiantibus circa umbilicum sculpta, ceterum laevis, nitida, cinereo-margaritacea ; anfr. 5, mediocriter convexi, tertius et quartus crenulis subsuturalibus magis conspicuis, ultimus crenulis versus aperturam evanescentibus, superne leviter convexus, ad peripheriam rotundatus, basi subplanatus; umbilicus sat latus, infundibuliformis, cingulo angulari crassiusculo crenulato et lirulis 2 spiralibus perangustis cinctus ; apertura rhomboideo-rotundata, margine externo superne elongato, leviter descendente, marg. basati vix arcuato, marg. columellari rectilineo obliquo, angulum distinctum cum basali formante. Diam. maj. loV,,, min. 8, alt. 7^/2, apert. diam. 4, alt. obliqua 4 mm. Ostafrika, .Station 243, außerhalb Dar-es-Salam, 6" 39' S. Br., 3g" 30' O. L., in ungefähr 400 m Tiefe, mit Wurmröhren auf Thongrund, 2 lebende und 3 tote Exemplare. Der 5. pcrioinplialia von Neu-Amsterdam ähnlich, aber die Gesamtform mehr niederge- drückt und sowohl an der Oberseite unter der Naht, als an der Unterseite nahe dem Nabel tritt radiale (iterale) Skulptur stärker als die Spirale (kontinuale) hervor. Solariella infralaei>is n. (Taf. IV, Fig. 21.) Solariella infralaevis v. Marxens, Sitzungsberichte d. Geselisch. naturforschender Freunde in Berlin, iq02, S. 242. Testa trochiformis, anguste umbilicata, margaritacea, unicolor; anfr. 57-, sutura profunda discreti, serie nodulorum una infra suturam et carina nodulifera paulo supra suturam sequentis anfractus sculpti, interstitio laevi, ultimus ad peripheriam bicarinatus, carina superiore nodulifera, inferiore laevi, basi subplanatus, praeter carinam noduliferam umbilicum cingentem laevis, umbilico angusto, parietibus laevibus; apertura anguloso - subcircularis , modice obliqua, V2 longitudinis testae paene occupans, iriargine externo serie nodulorum supera et carinis duabus peripheriae excurrentibus triangulato, marg. basali excurrente carina umbilicali uniangulato, margine columellari supra dilatato et umbilici partem tegente. Diam. maj. 10, min. q, alt. 10, apert. diam. inclaso margine colutnellari 5, excluso 4, alt. obliqua 5 mm; bei einem kleinen Exemplar 5V0, 5, 6; 3V2> 3 "nd 3 mm. Ostafrika, Station 256, nahe der Somaliküste, 1° 49' N. Br., 45" 29' O. L., in 1134 "i Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm. Aehnlich .S. oxycona E. Sm. (Ann. Mag. N. H., (7) lY, 1899, p. 248; Illustr. Zool. Investig., PI. XII, Fig. 6), aus der Nähe der Andamanen in 490 Faden (896 m) Tiefe und der 5. lissocona 123 16* j 9^ V. Marxens, Dall (Bull. Mus. comp. Zool., XVIII, Rep. Blake Survcy, XXIX, p. 381, PI. XXI, Fig. 8), im Golf von Mexico, 331 Faden (605 m) Tiefe, aber durch den Mangel von Spiralleisten zwischen dem unteren peripherischen Kiel und der Nabelkante von beiden verschieden. TDie Ijeiden peripherischen Kiele stehen gleich weit nach außen, wie l)ci >S". oxvcona, während bei der ameri- kanischen .S". lissocoiia der untere mehr einwärts, schon an der Basis steht. Bosilissa pafiila n. (Taf. TV, Fig. 17.) Basilissa /xi/iila v. Marxens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, lyoi, S. J,5. Testa depresse conica, perspective late umbilicata, superne seriebus spiralibus ternis nodu- lorum .sculpta, ad peripheriam carina distincta crenulata, in basi liris 3 spiralibus leviter granu- losis et lira validiere angulari conspicue crenata circa umbilicum infundibuliformem cincta; anfr. 7, tres superiores apicem papillärem constituentes, .secundus et tertius oblique costulati, .sequentes regulariter crescentes, .sub sutura crenulata planati, ultimus carinatus, basi subplanus; apertura valde ohli([ua, trapezoidea, peristomate tenui, recto, margine externo supra prope inser- tionem et in peripheria angulato, basali concavo, intra liram periomphalicam in dentis formam producto, margine columellari peroblifiuo acutangulatim ad hanc liram extenso; fauce margaritacea, loco nodulorum foveolata. Diam. maj. 26, min. 23, alt. 17, apert. diam. 11, alt. obliqua 11 '/g min. Ostafrika, Station 254, zwischen Sansibar und Brawa, o" 29' S. Br., 42" 47' O. L., in 977 m Tiefe, blauer Schlick, ein Exemplar. Station 252, südlich von Brawa, o" 24' S. Br., 42" 41)' O. L., in loig m Tiefe, blauer Thon mit Pteropodenschlamm, ein Exemplar, mit einem .Schwamm überzogen. Im allgemeinen Aussehen ähnlich der B. lampra Watson, Challenger Moll., XV, p. 97, PI. VII, Fig. 5, aber in den Einzelnheiten der Skulptur gut verschieden durch nur je 3 von- einander abstehende Reihen kleiner spitzer Knötchen auf der Oberseite jeder Windung und ebenfalls 3 erhöhte, nur schwach gekerbte Spiralleisten auf der Unterseite der letzten \Vindung zwischen dem Kiel und der stark gekerbten Lei.ste um den Nabel. Von den 3 oberen Reihen stehen auf der ersten und zweiten die Knötchen um etwas mehr als ihren Durchmesser von- einander ab, 28 im Umkreis der letzten Windung, auf der zweiten Reihe sind die Körnchen kleiner, 32 an der Zahl, nahe der Mündung etwas näher aneinander; auf der dritten Reihe sind die Körnchen ebenso klein, auf der ganzen zweiten Hälfte der letzten Windung dichter an- einander, im Umkreis der letzten Windung 5 1 . Von den eigentümlichen Mündungscharakteren der Gattung Basilissa (Watson, Journ. Linn. Soc, Zool, XIV, 1878, p. 593, und Dall, Report Blake Moll, 1889, p. 383) ist der zahnartige Vorsprung des Unterrandes dicht über der den Nabel begrenzenden Leiste gut ausgeprägt, die Einbuchtung des Außenrandes über und unter dem peripherischen Kiel nur schwach, eine Einbuchtung des Außenrandes an der oberen Ein- fügung wegen unvollständiger Erhaltung des Randes daselbst nicht zu konstatieren ; die zweite und dritte Knötchenreihe der Oberseite bildet an dem vorliegenden Exemplar auch einen kleinen Vorsprung am Außenrand. Von einem „grooved or denticulated callus" innerhalb des Mündungs- randes, dessen Vorhandensein Dall a. a. O. bei allen erwachsenen Exemplaren der Gattung ver- mutet, ist an dem unserigen nichts zu sehen. Nichtsdestoweniger trage ich kein Bedenken, die 124. Die beschälten Gastropockn der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 189g. I "> ^ vorliegende Art der Gattung Basi/Issa zu/^urechnen, da sie nicht nur in der allgemeinen Form, sondern auch in den Einzelnheiten der Mündung recht gut mit Watson's erst beschriebener Art, B. lanipra, übereinstimmt. Basilissa aethiopica n. (Taf. IV, Fig. 20.) Mni-aaritn (Tiiirinila) aetliiopicn v. MARXENS, Sitzungsber. d. Gesellsch. iiaturforsch. Freunde Berlin, igoi, S. 24. Testa turbinata, umbilicata, tenuis, nodulis parvis subacutis in series 2 spirales dispositis, 20 — 24 in ([uavis serie anfr. penultimi et ultimi, sculpta; anfr. 8, 2 — 3 priores laeves, detriti, sequentes regulariter crescentes, obtuse biangulati, noduliferi, sub sutura planati, ultimus obtuse angulatus, nodulis prope aperturam saepius obsolescentibus, basi convexus, llris spiralibus leviter crenulatus validis cinctus, interstitiis subtiliter radiatim striatulis, umbilico angusto, infimdibuliformi ; apertura modice obliqua, minus quam dimidiam altitudinem occupans, subcircularis, peristomate tenui, acuto, recto, margine externo valde arcuato, basali lata rotundato, columellari concavius- culo, brevissime expanso, fauce laete margaritacea, nodulorum loco foveolata, lirarum loco sulcata. Alt. 32^/2, diam. 30, apert. alt. obliqua 19, lat. 16 mm. n 33 '2 " 31 " " " I " >? I o „ ,, 30 » -l\ " " " 17 » 14 » Ostafrika, Station 270, zwischen Cap Guardafui und Aden, 13" i' N. Br., 17" 10' O. L. in 1840 m Tiefe, Globigerinenschlamm, eine Anzahl frischer Exemplare. Auf der letzten Windung wird die größte Breitenausdehnung (Peripherie) von der unteren Knötchenreihe gebildet, und die oberste Spiralleiste der Basis liegt dagegen schon etwas einwärts. Sehr ähnlich der Jl/argarlta (Tun.) iiiiperialis Dall, Rep. Blake Moll. (Bull. Mus. comp. ZooL, IX, 4, 1881), p. 42, und ebenda, XVIII, 1889, p. 376, PI. XXII, Fig. i, aus Westindien, bei Cuba, in 200 Faden (365 m) Tiefe, aber mit weiterer, trichterförmig einfallender Nabel- öffnung, nur 3 statt 7 Spiralleisten an der Basis, kleineren, nicht faltenartig schief gestellten, sondern spitzen Knötchen und ohne Fältchen unter der Naht. Aehnlich sind auch die japanischen Marg. (Bathybenibix) Ahviuae Lischke und argenteoiiitens Lischke, aber diese sind ohne Nabel und haben nur eine, nicht 2 Knotenreihen im sichtbaren Teil der früheren Windungen. Auch Solariella oxycona E. Smith, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) IV, 1899, p. 248; lUustr. Zool. Investigator, 1901, PL XII, Fig. 6, von den Andamanen, 490 Faden (896 m) Tiefe, scheint in Form und Größe ähnlich, eng genabelt, aber der obere Teil der Windungen ist glatt. Solariella metallica Wood-Mason et Alcock, Ann. Mag. N. H., (6) VIII, 1891, p. 444, vom Golf von Manaar, in 738 Faden (1349 m) Tiefe, ist dieser Art sehr ähnlich, und ich würde sie für dieselbe Art halten, wenn nicht aus Beschreibung und Abbildungen sich die beiden folgenden Unterschiede ergeben würden : i) „vier glatte Kiele an der Basis, ausschließlich eines schwach gekörnten, der den Nabel umgiebt". An unseren Stücken dagegen sind diese 5 Kiele alle durch die darüber hinlaufenden Wachstumstreifen gekerbt, nicht ganz glatt, der den Nabel zunächst umgebende allerdings ein wenig stärker. Möglicherweise ist aber bei abgeriebenen Exemplaren diese Kerbung nicht mehr sichtbar. j 25 ^'- Maktens, 2) Nach der Abbildung verläuft der äußerste Basalkiel in dem größten Umfang (Peripherie) der letzten Windung und berührt den Knoten der zweiten Reihe an der Oberseite, die Knoten beider Reihen sind in vertikaler Richtung et\\'as verlängert und daher einander ebenso nahe oder näher als die Knoten derselben Spiralreihe unter sich. Bei unseren Exemplaren liegt der äußerste Basalkiel etwas unterhalb des größten Umfanges und bleibt von den Knoten der unteren Reihe um 2 mm entfernt; die Knoten sind rundlich, nicht in vertikaler Richtung länger, und diejenigen beider Reihen bleiben voneinander doppelt so weit entfernt wie die Knoten derselben Spiralreihe unter sich. Diese Verhältnisse bleiben auch auf den früheren Windungen unserer Exemplare gleich, so daß man nicht annehmen kann, daß die Schnecke von-WooD-MAsoN, die nur iq mm hoch und ebenso breit ist, ein noch nicht \'ollständig erwachsenes Stück derselben Art wie die unserige sei. Basilissa Ottoi (Phil.). (Taf. IV, Fig. iS.) Trorhiis Ottoi Philippi, Mollusca Siciliae, II, p. ii-;. Tab. XXVHI, Fig. 9 (fossil von Messina); Jeffreys, Proc. Zool. Soc, 1883, p. 98. Trorliiis (Mariiaritaj acgleis BooG Watson, Journ. Linn. Soc., Zool., XIV, 1879, p. 704; Rep. Challenger, XV, Gastropoda, p. 81, PI. VI, Fig. 10. Margarita regalis Verrill and Smith, Am. Journ. of Sei., XX, 1S80, p. 391 : Transactions Connecticut Acad., V, 1882, p. 530, PI. LVII, Fig. 37. Margarita acgleis Dall, Bull. Mus. comp. ZoliL, IX. ibSi, p. 40. Solariella aegleis Dall, Bull. JNIus. comp. Zcjol., XMII (Rep. Blake, XXIX), 18S9, p. 319. Indischer Ocean, Station 191, nahe der Siberut-Iiisel, o" 39' S. Bn, 98*^' 52' O. L., in 150 m Tiefe, Korallenschlick. Station 198, bei Pulo Nias, o*-' 16' N. Br., 98" 7' O. L., in 766 m Tiefe, eine leere Schale. Es scheint sich hier um eine weitverbreitete Tiefseeart zu handeln, welche zuerst \'on Orro jung-fossil bei IVIessina gefunden wurde, dann von den Expeditionen des „Challenger" und des „Blake" in W&stindien, 390 Faden (603 m), sowie von 287 bis 888 Faden (832 — 1627 m) tief, endlich auch an der 0.stkü.ste von Nordamerika in Tiefen von 115 — 500 Faden (275 — 914 m). Nun ist sie sogar auch im tropisch-indischen Ocean gefunden. Die Skulptur dieser Art ist sehr charakteristisch: eine Spiralreihe kleiner Knötchen unter der Naht, dann nach längerem Zwischenraum 2 stärker knotige Spiralkiele ziemlich nahe bei einander, der untere den größten Umfang der Schale bildend, und auf der Unterseite mehrere wiederum feiner geknotete erhabene Spiralleisten, die innerste den Rand des ziemlich weiten, trichterförmigen Nabels bildend. Die vorliegenden Exemplare sind 6 — 6V2 mm hoch und 8 — 8V2 mm breit, die JMündung 3 mm hoch und ebenso breit. In der Skulptur stimmen sie gut mit den citierten Abbildungen überein, nur ist zu bemerken, daß der Raum zwischen der oberen Knötchenreihe und dem ersten Spiralkiel verhältnismäßig kleiner ist. Die Unterseite zeiet s körnige Leisten, die äußerste die stärkste und nahe dem zweiten Kiele des Umfanges, die 2 innersten gleich stark gekörnt und nahe bei einander; der Nabel weit, beinahe V3 des Durchmessers der Unterseite einnehmend, mit fast senkrecht einfallender Wand. I26- Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 127 Basilissa Ottoi (Phil.). var. Chuni n. (Taf. IV, Fig. IQ.) Indischer Ocean, Station 203, im Nordkanal von Pulo Nias, 15 Seemeilen .südlich von Bangkam, i" 47' N. Br., 96" 58' O. L., in 660 m Tiefe, Pteropodenschlamm. Ein Stück, tot und mit Schlamm gefüllt, auf der ganzen Außenseite matt perlmutter- glänzend, 18 mm hoch, 17 mm breit, Mündung 8V2 rnm breit und 8 mm in schiefer Höhe g Windungen; Spitze etwas beschädigt. Das vorliegende Exemplar i.st nicht nur absolut größer, sondern auch verhältnismäßig höher und minder breit als sowohl das fossile von Messina wie die recenten amerikanischen (vergl. die citierten Abbildungen mit den oben angegebenen Maßen). An den 4 obersten Windungen befinden sich etwas schief herablaufende Falten, welche sich aber auf den folgenden Windungen zu den Höckern der obersten Reihe verkürzen ; doch sieht man noch stellenweise bis auf die letzte Windung herab schwach erhöhte, schiefe Streif chen, welche einen Höcker der ersten mit dem entsprechenden der zweiten Reihe verbinden. Die Basis der Schale zeigt, abgesehen von dem zweiten peripherischen gekörnten Kiel, noch 4 Spiralleisten in von außen nach innen abnehmenden Entfernungen, die 2 äußeren ziemlich glatt, die dritte deutlich, die vierte (innerste) noch etwas stärker gekörnt. Diese Unterschiede dürften erlauben, ihr einen Namen als Varietät zu geben. Zu einer eigenen Art scheinen aber die Unterschiede doch zu gering, zumal da Dall und Jeffreys die Art sehr variabel nennen, doch kann ich denselben nicht wohl beistimmen, wenn .sie Troc/ius (AI.) rhysiis Wais., Challeng., PI. V, Fig. 4, und Margarifa lamellosa Verr., loc. cit. Fig. 38, damit vereinigen; die Skulptur derselben ist doch zu verschieden. Cocculinidae. Cocculina laeas Thiele n. (Taf. V, Fig. II, 12.) Testa elliptico-oblonga , compressiuscula , utrinque rotundata, radiatim et concentrice striatula, alba, vertice submediano, prominulo, paulum retrorsum spectante; zona marginalis testae latiuscula, sulco concentrico circumscripta, magis expansa. Long. 16V2, la-t- 9V2, alt. 5V2 milL; vertex in '/ii; longitudinis. Long. 12, lat. 9, alt. 3 mill. Indischer Ocean, Station 194, bei Pulo Nias, o'^ 15' N. Br., 98*^ 8' O. L., in 614 m Tiefe, Pteropodenschlamm, ein Exemplar, Fig. 11. Station 203, ebenfalls an der Westküste von Sumatra, südlich von Bangkam, i" 47' N. Er., 96« 58' O. L., in 660 m Tiefe, Fig. 12. Das kleinere Exemplar ist verhältnismäßig etwas breiter und flacher. Die Radialskulptur ist bei dem einzigen größeren Exemplar, das keine Schalenhaut mehr zeigt, nur bei günstiger Beleuchtung spurweise zu erkennen. 127 - jQ V. Marxens, Cocculina radiata Thiele n. (Taf. V, Fig. 13.) Testa oblonga, depressa, utrinque rotundata, distincte radiatim striata, alba, vertice sub- mediano prominente, paulum retrorsum spectante; zona marginalis minus distincta. Long. 7V2, lat. 4V2 — 4^/4, alt. 2 milL, Vertex in ^l^., longitudinis. Indischer Ocean mit der vorigen. Beide unter sich ähnlich, der Wirliel sehr wenig vor der Mitte der Länge der ganzen Schale, das hintere Ende etwas schmaler abgerundet als das vordere, und beide Enden ein wenig aufgerichtet, nicht genau in der Ebene des mittleren Teiles des Schalenrandes. Die flachere Ausbreitung des dem Rande näheren Teiles der Schale ist bei dem größeren Exemplar der ersten Art sehr deutlich und durch eine Furche von dem übrigen, höher ansteigenden Teil getrennt, bei der zweiten kaum angedeutet; da aber nur ein größeres Exemplar der größeren Form vor- liegt, so könnte dieser Unterschied auch individuell sein. Die einzig-e bis jetzt aus dem Indischen Ocean beschriebene Cocculina, C. auQu/afa W^ats., von den Philippinen, unterscheidet sich so- gleich von den unserigen durch viel stärkere Radialskulptur. Fissurellidae. PunctureUa (Cranopsis) aethiopicn n. (Taf. V, Fig. 9.) PwiclurcUa (Cranopsis) aethiopica v. Marxens, Sitzungsberichte d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1902, S. 242. Testa depressa, suborbicularis, radiatim luulticostulata, co.stulis scabris, subaequalibus, confertis, albida, vertice prominente, compresso, apice incumbente, per \ fere longitudinis a margine posteriore testae remoto ; fissura longitudihalis intus expleta, in acumine verticis ad V'4 fere longitudinis testae extensa, dein antrorsum in foramen lanceolatum (asymmetricum, ad sinistram vergens) aperta; peripheria testae leviter multicrenulata. Long. 16, diam. ^'/'a, alt. 6 mm. Ostafrika, Station 245, im Sansibar-Kanal, 5*^ 27' S. Br., 39" 18' O. L., in 463 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm, ein lebendes Exemplar. Aehnlich der P. (Cr.) indica E. Sm., Ann. Mag. Nat. Hist, (7) \\\ 1899, p. 249; Illust. Zool. Investigator, Mollusca, Pt. III, PI. XII, Fig. 7, von der Küste von Travancore in 430 Faden (786 m) Tiefe, aber viel mehr niedergedrückt, mit zahlreicheren, schwächeren, im ganzen gleich- mäßigen Rippen und das vordere Ende des Loches weiter vom Vorderrande entfernt, um etwa 7ä der Länge. Während die innen geschlossene Spalte symmetrisch in der Medianebene liegt, weicht bei dem vorliegenden Exemplar das offene Loch auffällig nach der linken Seite ab und ist auch in seinem Umriß unsymmetrisch ; da nur e i n Exemplar gefunden wurde, stehe ich noch an, dieses als Artkennzeichen zu betrachten, es könnte möglicherweise auch eine Abnormität sein. P. aggcr und brycliia Wats., Challenger, Gastropoda, p. 40 und 41, PI. IV, Fig. 6 und 7, die erstere von Westindien, die zweite von der Ostküste Nordamerikas, sind nach der Länge der innen geschlossenen Spalte dieser Art auch nahestehend und dürften ebenfalls zur Unter- abteilung Cranopsis gehören. 128 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 189g. t 20 Opisthobranchia. Tectibranchia. Ringiculidae. Ringicula aelhiopica n. (Taf. V, Fig. 15.) Ringicula aethiopica v. Marxens, Sitzungsber. d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1902, S. 243. Testa acuminato-globosa, lineis incisLs spiralibus (in anfr. ult. ca. 1 7, superioribus magis distantibus, in penultimo 4 conspicuis, suprema .suturae approximata), sculpta, alba; spira sat prominens, anfr.?, convexi, .sutura impressa; apertura subangusta, superne acutangula, margine extemo primum impres.so et dein tenui-limliatn, modice arcuato, margine columellari plicis validis 2 notato, pariete aperturali non calloso. Long, ultra 7, diam. 6, apert. incluso peristomate long, ^yl^y, diam. 2'4 mm. Ostafrika, Station 256, nahe der Küste, i" 4g' N. Br., 45'' 29' O. L., in 11 34 m Tiefe, blauer Thon mit Globigerinenschlamm. Ein Exemplar mit abgebrochener Spitze liegt vor; ich kann es mit keiner der bisher beschriebenen Arten vereinigen; nahe steht R. peraciäa Wats., Challenger Gastropoda, p. 636, PI. XLVII, Fig. II, aus dem tropisch-atlantischen Ocean, unterscheidet sich aber dadurch, daß im oberen Teile der letzten Windung überhaupt keine Spiralfurchen vorhanden sind. Die Schale ist ausgewachsen, da der Außenrand der Mündung schon durch eine Furche abgegrenzt ist, und dennoch ist kein Zahn, nicht einmal eine Spur einer Auflagerung auf der Mündungswand vor- handen, die Spiralfurchen setzen sich hier einfach in das Innere der Mündung fort. Da der Außenrand noch dünn ist, so könnte immerhin die Mündunsf noch nicht völliof auso-ebildet und verdickt sein, und dann würde allerdings das, was dieses Exemplar von allen bekannten Arten unterscheidet, der Mangel einer zahnartigen Auflagenmg auf der Mündungswand als Artcharakter werfallen. "&' Actaeonidae. Actaeon (Leucotina) tiethiopicus n. (Taf. V, Fig. 14.) Actaeon (Lcucotiiia) aclhiopicus v. Marxens, Sitzungsber. d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1902, S. 243. Testa ovato-conica, rimata, sulcis .spiralibus numerosis distinctis, foveolas longiusculas in- cludentibus sculpta, alba, nitida; spira dimidiam testae longitudinem occupans; anfr. ö'/ai con- vexiusculi, sutura impressa angusta discreti, ultimus basi sat convexus; apertura anguste ovata, superae angustata, margine externo arcuatim producto, marg. basali anguste rotundato, marg. collumellari perpendiculari, incrassato, plica validiuscula oblicjue ascendente muniti. Long. 12, diam. 7 mm; apert. long. 6V2, apert. diam. incluso marg. columellari 5, ex- cluso 4 mm. Ostafrika, Station 246, im Pemba-Kanal, 5^' 24' S. Br., 39'^* 19' O. L., in 818 m Tiefe, unter großen Foraminiferen und Pteropoden, ein totes Exemplar. 129 Deutsche Tiefsee- Expedition 1898 — 1899. Bd. \ II. x-j j -.Q V. Marxens, Diese Art steht dem ^1. fA.j Diana A. Adams aus Japan, Reeve, Conch. icon., XV, Tomate IIa Fig. h), und dem A. furrifns \\\\s., Challenger Gastrop., p. 628, PI. XLVII, Fig. i, aus Westindien, 390 Faden (710 m), sehr nahe und in der Skulptur zwischen beiden in der Mitte, denn während bei A. Diana (nach einem Exemplar in der FAEJEL'schen Sammlung) die Spiral- furchen deutlich begrenzt und zahlreiche Ouerfurchen nahe aneinander zeigen, bei A. ho-rihts dagegen nur Spiralreihen von (in der Spiralrichtung) länglichen Grübchen vorhanden sind, deren Zwischenräume im Niveau der übrigen Schalenfläche liegen, sind bei unserer Art deutlich begrenzte Furchen vorhanden, in welchen wieder längliche Grübchen liegen, ungefähr doppelt so lang als hoch, durch schmälere Brücken getrennt, diese Brücken aber selbst tiefer als das Niveau der Schale, und ebendarum sind die Furchen bestimmt begrenzt. Diese 3 Arten stehen in der Mitte zwischen dem eigentlichen 'Actacon Monte. ( Toniatcl/a Lam.) und Lencotina A. Ad., die eintönig weiße, nicht glänzende Färbung und das verhältnis- mäßig ziemlich lange Gewinde spricht für Leitcotina, dagegen die vollere Rundung der letzten Windung und die wenigstens bei unserer Art noch ziemlich kräftige Columellarfalte für Actaeon. Act. ffiffantcus Dunker 1877, Index moll. Jap., Taf. II, Fig. 8, 9, wovon mir einige Exemplare aus der DuxKER'schen Sammlung vorliegen, weicht durch bedeutendere Größe und mehr cylindrische Gesamtform von Act. Diana ab, mit welchem Dunker nachträglich (loc. cit. p. 260) ihn vereinigen wollte, und wird daher von Pilsp.ry (Tryon, Manual of conchol., X\', p. 167) wohl mit Recht als eigene Art wieder aufgestellt. 'Actaeon ( Solid ula) solidnliis (L.) Bulla soliil/i/ii LiNN., Syst. nat., ed. lo, p. 728, 1758; J'olu/a solidula Lixn., Syst. nat., ed. 12, p. 1187; Chemnitz, Conch.-Cab., X, S. 154, Taf. CXLIX, Fig. 140,5. Tonintetla solidula L.\marck, Hist. nat. d. an. s. vert., ed. i, VII, 2, No. 2; ed. 2, IX, p. 40; Kiener, Iconogr., p. 4, PI. I, Fig. 2; Reeve, Conch. syst., II, p. 146, PI. CCVI, Fig. 7; Conch. icon., Vol. XV, PI. I, Fig. 3. Bucciuulus solidulus H. u. A. Adajis, Gen. niolL, II, \). 5, PI. LVI, Fig. 2, 2a — c (lebendes Tier und Deckel). Ostafrika, Station 244, bei Sansibar, 5" 55' S. Br., 39" i' O. L., mit dem Austernkratzer aus so m Tiefe, mit Foraminiferen-, Pteropoden- und Echinidenfragmenten, 2 leidende Exemplare. Weitverbreitet auf den o.stafrikanischen Inseln und ])is zu den Philippinen. Bulliclae. Vohmla JlcHotincta n. (Taf. V, Fig. 21.) Testa subcylindrica, convexiuscula, laevüs, solidiascula, alba, superne et inferne pallide flava; vertex convexvis, impressione punctiformi prope insertionem marginis externi aperturae notatus; apertura totam testae longitudinem occupans, superne angustissima, oblique ad verticem ascendens, medio .sensim latior, basi late rotundata, margine externo tenui, margine columellari subperpendiculari, item tenui. Long, 10, diam. 6, aperturae diam. medio 2, inferne 3 mm. 0.stafrika, Station 270, im Golf von Aden, 1840 m tief, Gloliigerinenschlamm, ein Exemplar. Bulla (]^olvula) ebiirnea A. Ad., Sowerry, Thes. conch., II, p. 397, PI. CXXV, Fig. 155, kopiert bei Tryon, Manual of conchology, XV, p. 230, PI. XXVI, Fig. 66, aus dem 130 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1S98 — li i;ii Chinesischen Meer scheint die nächste Verwandte dieser Art zu sein, ist aljer durch stärkere Zuspitzung am oberen Ende, deutliche Einbiegung in der Mitte des Außenrandes, schwieHo-en Innenrand, geringere Größe und gleichmäßig weiße Färbung verschieden. Bi///a ampulln L. Concha Vcnerea timbilicata major Lister, Hist. conch., PI. DCCXIII, Fig. 69, 1688. Bulla, eerste soort Rumph, Amboinsche rariteitkamer, p. 191, deutsche Uebersetzung, S. 54. (Die Abbildun«-, Taf. XXVII, Fig. G stellt eine besondere Abart, B. foliiinellans Mke., dar.) Bulla ampulln LiNNE, Syst nat., ed., 10, p. 727, 1758; M.-^rtixi, Conch. Cab., I, S. 280, Taf. XXI, Fig. 188, 189; Lamarck, Hist. d. an. s. vert., ed. i, VI, 2, No. 2; ed. 2, VII, p. 668; Cuvier, Memoires anat. moli., X, Aceres, p. 9, PI. II, Fig. i — 6 (Weichteile in Spiritus); A. Ad.\ms in Sowerby, Thesaur., II, p. 575, PI. CXXII, Fig. 59—62 (Schale), und in Gr.\y, Fig. anim. moU. an., PI. CXXVIII, Fig. 3 (lebendes Tier) = H. u. A. Ad.\ms, Gen. moll., II, p. 16, PI. LVII, Fig. i ; Reeve, Conch. icon., Vnl. X\'I, PI, I, Fig. 3a, b, c; KoBELT, in der neuen Ausgabe von Martini u. Chemnitz, Bullidae, S. 72. Indischer Ocean, Station 205, im Nordkanal von Nias, i" 48' N. Br., 96'^ 53' O. L., in 1 149 m Tiefe, Globigerinenschlamm, ein großenteils inkrustiertes Stück. Ostafrika, Station 241, bei Dar-es-Salam, oberflächlich, 2 lebende Exemplare, das größere 44 mm lang und 32 breit. Weitverbreitet, von Natal und den ostafrikanischen Inseln bis zu den Molukken. Scaphander cancellatus n. (Taf. V, Flg. 19.) Scaphander cancellatus v. Marven's, Sitzungsber. d. Gesellsch. nat. Freunde Berlin, 1902, S. 244. Testa oblonga, superne paululum angustata, solida, liris spiralibus sublaevibus et inter- stitiis aequalibus regulariter et conspicue cancellatis .sculpta, periostraco laete fulvo, deciduo; Vertex impressus, in dimidia parte callo aperturali tectus; apertura superne angustata, margine extemo in lobum rotundatum non \'alde assurgentem producto, inferne plus duplo latior, margine basali late rotundato, margine columellari dilatato calloso, valde sinuato. Long, incluso lobulo marg. ext. 27, excluso 25, diam. 17, apert. long. 27, diam. superus 5, inferus 1 2 mm. Indischer Ocean, Station 194, im Süden von Pulo Nias, o" 15' N. Br., 98'' 8' O. L., in 614 m Tiefe, Pteropodenschlamm. Station 196, im .Südosten von Pulo Nias, o'- 27' N. Br., 98" 7' O. L., in 646 m Tiefe, blauer Schlick. Station 199, im Nias-Südkanal, o" 15' N. Br., 98'' 4' O. L., in 470 m Tiefe, Pteropoden- schlamm. Nur einige tote leere Schalen, diejenigen von Station 194 und 199 ganz verbleicht, grau- weiß, ohne Schalenhaut, die einzige von Station 199 frischer, mit teilweise erhaltener, lebhaft braungelber Schalenhaut. Von dem bekannten europäischen Sc. lignarnis L. unterscheidet diese Art sich leicht durch die Zwischenräume zwischen den SpiralleLsten, welche mit diesen mindestens gleich breit und durch zahl- reiche kleine (iterale) Ouerleistchen auffällig gegittert sind, ferner durch die geringere Verschmälerung der .Schale nach oben und die Ausbildung des oberen Lappens am Außenrand. Sc. nivciis \\''ats., 1.3 1 132 Martens, Challenger Gastropoda, p. 644, PL XLVIII, Fig. 3, von den Philippinen, unterscheidet sich leicht durch die eiförmige nach oben noch weniger verschmälerte Gestalt, was ihr mehr den Umriß einer eigentlichen Bulla giebt. Sc. mitud-its Wajs., ebenda, p. 643, Fig. 2, von den Aru-Inseln durch den gänzlichen Mangel scharf begrenzter erhabener Spiralleisten zwischen den Punktreihen. Die im Gebiete des Indischen Oceans von unserer Expedition gesammelten Gastropoden zerfallen ihrem bekannten Vorkommen nach in zwei ziemlich scharf getrennten Kategorien, erst- lich littorale Arten, die schon seit lange, meist beinahe oder sogar mehr als 100 Jahre in den europäischen Sammlungen bekannt sind und die meist, sei es auf Korallenriffen, sei es am eigent- lichen Küstenrand, in Mangledickichten u. dgl. durch einen großen Teil dieses Faunengebietes von Ostafrika bis zu den polynesischen Inseln vorkommen. Die Angabe bestimmter Fundorte für die einzelnen Arten ist immer noch dankenswert, da dadurch entweder die allgemeine Ver- breitung bestätigt oder eine schärfere Abgrenzung ihres Vorkommens ermöglicht wird. Von bedeutend größerem Interesse ist aber die zweite Kategorie, die in größeren Tiefen vorkommenden Arten, nicht nur weil darunter eine überraschende Anzahl von für die Wissen- schaft ganz neuen enthalten ist, sondern auch weil sie über das Tierleben eines wichtigen Teiles der tropischen Meere neue Aufschlüsse geben. Aus den Tiefen des eigentlichen Indischen Oceans waren bis jetzt verhältnismäßig sehr wenige Gastropoden bekannt, die Expedition des „Challenger" hatte nur mehr den östlichen Teil kursorisch berührt, und erst in letzter Zeit ist durch diejenige das „Investigator" eine Anzahl von solchen beschrieben und abgebildet worden, worunter manche auch von der „Valdivia" aufgefundene; doch sind für diese auch noch manche sehr interessant geblieben, wie die Untergattung Maraindlona und die altertümliche Vo/ufa cpigoiia. lyiste der durch die deutsche Tiefsee-Expedition im tropisch-indischen Ocean in Tiefen von mehr als 350 m gefundenen Gastropoden-Arten. Conus torquatus n. Phiifotoiiia can'iiata „ geninmlina n. ,, rotatilis n. Snracla javana ,. subcorpiiltnta ,, circiimstyicta n. ,, coreanjca „ exstructa n. gypsata ,, ohliqiticosta n. Drillia clachystonm n. ,, sesq^iitertia n. ,, fugata „ hhimtata n. Brachytoijia Griffithi „ symbiotes „ stibsiitttralis n. Pontothatona Chnni n. Gcnota atractoidcs „ fissn n. ,, bitorqitata n. über 350 über 400 über 600 über 700 über 800 über 900 über 1000 über 1 100 über 1200 über 1300 über 1400 über 1600 über 1800 2000 bis 3000 132 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 133 über 350 über 400 über 600 über 700 über 800 über 900 über 1000 über 1 100 über 1200 über 1300 über 1400 über 1600 über 1800 2000 bis ^000 Lt itcosyfinx vepallida n. „ crisptdata n. Ifpta ßorsonia eplgona n. Maiigilia Verhöffeni n. Colli inbarhtm canah'ciilatum n. „ cingulatum n. Canccllaria Verrvauxi Typhis transtUKrenü n. Rtipana fiisiformis Nassaria tcres n. Nassa babylonica Fiisus verrucosus ,, Löbheckei „ subangulatus n. „ rufinodis n. „ retiarhis n. Ultra triplicata n. Voliita epigona n. Fiaivoluta anoniala n. Marginella gigas n. AncilUiria ventricosa „ lanceolata Cassis bituberculosa n. „ japonica „ microstoma n. Natica pliculosa n. Xenophora pallidiila Hipponyx lissus Solarium sttpraradialuin n. Scalaria tmilateralis n. Pyramidella nisoides n. Calcar henicuin Trochiis suhlaevis Solariella biradiatula n. „ infralaevis n. Basilissa patula ,, aethiopica n. „ Ottoi (150 — Cocculina laevis n. „ r ad lata n. Puncturclla aethiopica n. Ringicula aethiopica n. Actaeon aethiopicus n. Volvnla ßavotincta n. Scaphandcr canccllntus n. 67 lebend 31 6 (4) 20 (12) 17 (6) 3 (o) 12 (4) 7 (2) 7 (o) 13 (2) 3 (o) I (I) (I) 3 (2) (o) Da es wichtig ist, zu unterscheiden, in welchen Tiefen die betreffenden Arten wirklich leben mögen, und in welchen sie vielleicht nur als leere herabgesunkene Schalen vorkommen, sind alle die Fälle, in denen noch Weichteile oder Deckel in der Schale gefunden wurden, also angenommen werden kann, daß die Tiere in dieser Tiefe lebten, mit einem Doppelstriche = bezeichnet, die übrigen mit einem einfachen, dicken Strich — . Der dünne Strich giebt die Tiefenangaben anderer Beobachter und soll namentlich auch andeuten, welche Arten auch höher 133 j , . V. Marxens, als 3 so m vorkommen , so Siimi/a /ar'aiia und Ancillaria vciitricosa, beide schon lani^-e aus der Littoralregion bekannt, ehe man Tiefsee- Untersuchungen ausführte. Ancillaria vciitricosa zeigt schon durch ihre intensiv und glänzend rotliraue Farbe, daß sie normal noch unter Einfluß des Sonnenlichtes lebt, und es war mir daher sehr auffällig, noch ganz normal gefärbte Exem- plare mit wohlerhaltenen Weichteilen in der Ausbeute aus 404 und 463 m Tiefe zu finden; es zeigt aber, daß wir nirgends eine absolute für alle Arten gültige Grenze in den Tiefen- abstufungen ziehen können; allerdings zeigt schon die verhältnismäßige Seltenheit der An- cillarien überhaupt in den Conchyliensammlungen , daß dieselben durchschnittlich etwas tief (im früheren Sinn des Wortes), nicht ganz oberflächlich leben. Daß unter den 67 Arten 41 neue sind, zeigt, wieviel noch in diesen Tiefen des Indischen Oceans zu finden sein mag, darf aber nicht so gedeutet werden, als ob diese Tiefseetiere eine geringere horizontale Verbreitung hätten und des\\egen an jeder Stelle wieder andere gefunden wäirden ; denn thatsächlich ist dieselbe Art schon an weit voneinander entlegenen Stellen getroffen worden, z. B. Calcar I/eniaivi, P/airotoi/m carinata, Xcuophora pallidvla. Aller Wahrscheinlich- keit nach sind die Arten der Tiefsee im Indischen Ocean noch über ein größeres Areal ver- breitet als die an den Küsten lebenden, wegen der größeren Gleichförmigkeit der allgemeinen \'^erhältnisse. IJine Abnahme der Artenzahl nach unten ergiebt sich schon aus dieser Liste, namentlich wenn man nur die lebend gefundenen betrachtet; doch müßte erst aus jeder Tiefenzone eine gleiche Anzahl \o\\ Zügen vorliegen oder die Zahlen dementsprechend prozentualisch berechnet werden, um es wirklich zahlenmäßig zu beweisen. Bezeichnend ist aber doch, daß aus der Tiefe von nur 400 — 500 m die meisten lebenden Arten gekommen sind, dagegen die einzige, die aus der großen Tiefe von 2959 m stammt, eine tote Schale war. Für eine Zweiteilung des großen Tiefsee-Gebietes in eine archibenthale und eine abyssale Stufe mit etwa 1400 m als Grenze läßt sich anführen, daß in der That von 1400 m an die Zahl der gefundenen Arten eine merklich geringere ist, doch müßte eben die Zahl der '/xx^e eine gleiche sein, um es als Beweis gelten zu lassen. Im allgemeinen bestätigte es sich, daß die Schalen der Tiefsee-Gastropoden ziemlich dünn und nicht lebhaft gefärbt sind, die meisten einfarbig grau oder braungrau ; charakteristisch ist, daß bei mehreren, welche an der Innenseite Perlmutter besitzen, die äußere Schicht so dünn ist, daß der Perlmutterglanz auch an der Außenseite bei nicht auffällig verletzter Schale sichtbar wird, so bei Basilissa adhiopica und Oftoi , wie es sonst nur bei hochnordischen (Margarita, Solaricila) und hochsüdlichen (Trocims midus Pi-ul., Pliotimila) vorkommt. Was die Gattungen und Familien anbetrifft, so ergiebt sich der enorme Unterschied dieser Tiefsee - Fauna von der Küsten- und Riff-Fauna des Indischen Oceans; die Familie der Strombiden, die Gattungen Cypraca, Oliva, Murcx, Tritoninni und manche andere, für die oberflächliche Region der tropischen und subtropischen Meere so charakteristisch und namentlich im Indischen Ocean so reich vertreten in mannigfaltigen bunt gefärbten oder sonst charakteristisch specialisierten und angepaßten Formen, fehlen in unserer Liste gänzlich. Dagegen zählt die Familie der Pleurotomiden 28 Arten unter 67 der Liste, also einigermaßen nahe an die Hälfte (42 Proz.), ein \^erhältnis, wie es in keiner anderen Fauna meines Wissens auch nur annähernd vorkommt. Die Pleurotomiden spielen allerdings auch in den tertiären Faunen eine große Rolle, 134 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — 1899. '35 z. B. im norddeutschen Oligocän und ebenso in der italienischen Subapenninformation (phocän); ja manche der hier beschriebenen Arten sind sogar solchen aus dem Tertiär Europas recht ähnlich, wie bei den einzelnen schon bemerkt ist. Auch die Trochiden, Naticiden, Solariiden und Capuliden, 4 Familien, die zu den schon paläo- und mesozoisch am reichsten vertretenen gehören (s. ZiriEL, Handbuch der Paläozoologie, II, S. 327), fehlen unter unseren 67 Arten nicht. Aber auch die jetzigen Faunen der kalten Meere sind verhältnismäßig nicht arm an Pleurotomiden, Trochiden und Naticiden und entbehren ebenso der oben angeführten indischen Küstenformen. Wir können also wohl sagen, daß die gegenwärtigen Ti e f see-Gastropoden des Indischen O c e a n s im ganzen mehr U e b e r e i n s t i m m u n g mit denen der kalten Zonen und mit denen früherer Erdepochen haben als mit denen der gegen- wärt i g e n Küsten und Riffe dieses O c e a n s. Die o s t a f r i k a n i s c h e Küste war das letzte Arbeitsfeld der deutschen Tiefsee-Expedition, und diese hat dadurch der Kenntnis der Meeresfauna des deutschen Kolonialgebietes manches Neue hinzugefügt. Da wohl eine Bearbeitung der Land- und Süßwassermollusken dieses Gebietes in dem umfassenden Werke von Strahlmann und Möbius, aber noch keine der Meeresmollusken vorliegt, so dürfte es nicht ganz unangemessen sein, im folgenden einen kurzen Ueberblick über das zu geben, was bis jetzt davon bekannt ist, um so mehr, als es gerade ein charakteristisches Bild einer tropisch-indischen Küstenfauna enthält, zum Vergleich mit der Tiefenfauna dieses Werkes. Conchylien von „Sansibar" wurden bei dem lebhaften Handelsverkehr Hamburgs mit diesem Orte schon vor und seit der Mitte des letztverflossenen Jahrhunderts durch Kapitäne und Matrosen nach Hamburg gebracht und gelangten von da in die Sammlungen verschiedener Conchyliologen, namentlich auch in diejenige von Prof. W. Dunker in Marburg, welche jetzt dem Berliner Museum einverleibt ist; vor allen war es ein Hr. Alb. Rodatz (R.), von welchem Dunker viele Con- chylien aus Ostafrika erhielt, teilweise mit der bestimmten Ortsangabe Sansibar (Zeitschr. f. Mal. 1848), ferner vom Kapitän Schneehagen (Schnhg.) und von Roh. Philippi (Ph.), einem Ver- wandten des bekannten Conchyliologen, u. a. Auch von den hamburgischen Naturalienhändlern Wessel (Wsl.) und Schilling (Sch.) hat Dunker und später auch das Berliner Museum direkt dortige Conchylien erhalten, von letzterem namentlich auch solche aus Mikindani, südlich von Lindi. Prof. W. Pcters brachte von seiner großen Reise nach Mossambique 1843 — 47 auch einige Arten von Meerconchylien aus Sansibar dem Berliner Museum (s. Monatsberichte der Berliner yVkademie der Wissensch., 31. Juli 1879, S. 727 u. ff.). Der unglückliche Baron VON der Decken 1859 — 65 und sein Begleiter O. Kersten brachten neben interessanten Land- schnecken auch mancherlei Meerconchylien teils von Sansibar selbst, teils von Orten des jetzt deutsch gewordenen Gebietes, z. B. der kleinen Insel Kendoa (unweit Dar-es-Salam), mit, die im dritten Teil seines Reisewerkes avifgezählt sind. Der Gärtner und Botaniker J. M. Hildebrandt (Hldb.) 1875 — 77 sammelte einiges bei Mombas im englischen Gebiete. Seit der deutschen Besitzergreifung ist dem Berliner Museum auch einiges, aber im ganzen doch nicht viel von Meerconchylien dieses Gebietes zugekommen, z. B. eine Anzahl am Strande von Bagamoyo auf- gesammelter Arten von Stabsarzt E. Steudel (1891 — 92 daselbst), sowie von Hrn. G. Lieder und von Hrn. O. Neumann. Eine Anzahl größerer Conchylien aus Deutsch-Ostafrika war auf der Kolonialausstellung zu Treptow bei Berlin 1896 zur Schau gestellt und das Berliner Museum 135 136 V. Marxens, konnte Repräsentanten aller Arten erhalten (Kol.). Ebendasselbe hat vor kurzem eine kleine, aber durch genauere Fundortsangabe interessante Sammlung von Meerconchylien der Inseln Sansibar und Bawe als Geschenk von Hrn. E. ^^''ERTH (W.) in Berlin erhalten. Aus diesen Materialien ist die folgende Liste zusammengestellt; wenn kein Ort namentlich angegeben ist, so lautet die ursprüngliche Fundortsangabe einfach „Sansibar", es bleibt aber doch etwas fraglich, ob damit nur die Insel oder vielleicht auch Funkte der nahen Festlandsküste gemeint waren. Der Zuverlässigkeit wegen ist aber eine ziemliche Anzahl von Arten, die Rodatz und V. 1). Decken gesammelt haben, weggelassen, da dieselben nur die Bezeichnung „Ostafrika", nicht eine speciellere haben, und die möglicherweise auf den Maskarenen oder gar im Roten Meere gesammelt sind. leder Art ist, meist in der obigen Abkürzung, der Name des Sammlers beigeschrieben, wodurch man einigermaßen ein Bild des Grades der Häufigkeit derselben erhält. Allerdings sind es zumeist eben gerade größere, schönere Arten, die in der Nähe des Strandes oder auf den Korallenriffen leben und dadurch den Menschen leichter in die Hände fallen, ganz verschieden von denjenigen, welche die deutsche Tiefsee-Expedition in derselben Gegend aus tieferen Stellen heraufgeholt hat. Liste der Arten von der ostafrikanischen Küste zwischen Mombas und Lindi. Mss M J P Mss M R Mss M J Mss M J M J R Mss NJP N M J P R N M J P R Mss M J M J Mss M J P M J RMssNMJP R M J R Mss M J M J M? J? M J Mss J J Conus tnarmoreus L., Kol. iiiiHepuiicfiitiis HwASS, Kol. In Sansibar gekauft, W. tessulatus Born (tessellatits auct.), WsL. virgo F., R. DcK. distans Hw^ass, Wsl. hebraeiis L. W. Mombas, Hldb. „ var. vermiciilattis Hw'ass, Dck. coronatus Dillw. (minimits auct.), W. acuminatus HwASS, R. capitaneus L., Kol. vexillmn Chem., Kol. iiii/es L., Kol. neinocanus HwASS, Ph. lividiis HwASS, Dck. torqiiatiis n., s. S. 74. (Asprella) Ntissatella L., Ostafrika, Dck. gracilis Sow.. s. S. 75. (Textilia) textile L., W. canonicus HwASS, Bagamoyo, Lieder u. Steudel. colubriniis Lam., Ostafrika, Dck. (Rollus) geograp/ius 'L., Dck., mit Epidermis (Decken, Reisewerk, Bd. III, S. 61. Taf. III, Fig. i). Pleiirotoma Garnonsi Rv., R., ScH., Dck. Surcula javana L, s. S. 78. „ circiimstricta n., s. S. 79. „ gypsata Wats., s. S. So. Brachytoma Griffithi Gray, s. S. 84. „ stibstiUtralis n., s. S. 85. 136 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898— 1899. ,)/ Mss R Mss M J M? J P R Mss M? J R Mss M JP MJP J Pers. Mss N Mss M J R Mss MJP R MJ J R J N MJP R M J P R N M J P R M J P R N M I P R M R M J P Mss Mss N M J Mss J P R Mss J MJP R N M J P R Mss N MJP MssNMJP RMss MJ P R Mss N R Mss M J Mss M J R Drillia Schillingi Weinkauff, i^eue Ausgabe von Martini ii. Chemnitz, Pleurotomiden, Taf. XVI, Fig. 7, 9, SCH. Clavahda polygoiialis Weinkauff, ebenda, Taf. XXI, Fig. 7, 9, SCH. Dolicliotoma biforquata n., s. S. 88. Leiicosyrinx crispidata n., s. S. 89. Cohtmbariiini caiialiac/atii/ii n., s. .S. 92. „ cingiilatiun n., s. S. 93. Terebra mactilata L., in der DuNKER'scheii Sammlung. tigrina Gm., aus Sansibar von Romberg in Dunker's Sammlung. „ diiplicata L. var. Latnarcki Kien., R., Dck. affinis Gray, Dck., Mikindani (südl. v. Lindi), SCH. „ nivea Gm. {coeridescens Lam.), Dck. CanceUaria obliquata Lam., in den Sammlungen von Paetel und Dunker. Murex scolo/mx Dillw., R. brevispina Lam., R., Sch., Dck. liaiistellniii L., R. [Triplex) inflatus Lam., R., Ph., W. anguliferus Lam., R., Dck. torrefactus Sow., W. „ [Muricidea) cyclostoiiius Sow., ScH. Typ/iis transcurrens n., s. .S. 94. Ricinida ricinus L. {araclmoides Lam.), in der DuNKER'schen Sammlung. „ lioj'rida Lam., R. „ (Seiniricimda) tuberctilata Beainv., R., Dck., W. „ „ miiricina Blainv., W. anaxares DucLOS, Kendoa bei Dar-es-Salam, Dck. cariosa Wood, Insel Bawe bei Sansibar, W. Purpura echinidata Lam., Dck. hippocastamtm L. var. aciileata Desh,, Insel Bawe bei Sansibar, nahe der Flutgrenze. W. hippocastaniiin var. distinguenda Dunk., Kendoa, DcK. „ var. bitiiberciilaris Blainv., Kien, (vix Lam.), Dck. [Microtoma) Rudolph i Lam., Wse. Purpura (Jopas) fraucolinus Brug., Dck. Rapana rapaefonnis Born (bu/bosa SOL., rapa Lam.), Pt. Coralliuphila neritoidea Chemn., Insel Bawe, W. Pisania conceittrica Ro., s. S. 97. Engina mendicaria L., Kendoa, DcK. Nassa coronata Brug., Dck., Bagamoyo, .Steudel. arcularia L. var. plicata MöRCH, Dck. „ albescens Dunk., s. S. 100. Seviifusns pintm Gm. [Murex, paradisiacus Bolten , MörCH) , die knotige Varietät (Pirula nodosa Lam.), R. glatte Varietät [Pirula citrina Lam.), R., Dck., Dar-es-Salam, Stuhlmann. Turbinella rhinoceros Chemn., R., Dck. „ cornigera (turbinelius L.), DcK. Fusus tuberculatus Lam., Pt., Dck. „ verrucostis var. Cliuiii n., s. S. loi. Löbbeckei KOB., s. S. 102. subangidatus n., s. S. 102. rufinodis n., s. S. 103. Deutsche Tiefsee-Expedition i8g8 — 189Q. Bil. VU. 137 138 V. Marxens, R Mss M J RMssM J P R Mss MJP R J R M J M P Mss MJP J Mss M M J P MJP Mss M J R Mss MJP R N M J M Mss M J R Mss M R MJ Mss M MJ R R Pers. J R Mss R Mss M J R Mss M J MJP R Mss N MJP Mss M J J Mss M? M J R Mss NMJ Mss N M Mss M J M J Mss J ■ Mss M ] Fasciolaria trapeziiim L. var. intermedia (zwischen der typischen Form und Axidouini Jonas, 9 — 10 mäßig starke Höcker auf der letzten Windung), DCK. filamentosa Law,, Dck., Wsl. Plicatella [Lntirtis) polygona L,, DcK. Fotskali Tapp,, Stuhlmann. Coltinibella pardalina Lam,, Mombas, Hldb, fulgtirans Lam., W. Mitra casta Solander, Sansibar, nach Reeve, Conch, icon,, U, PI, VL Fig, 40 (1844). episcopalis L., Kol., Ostafrika, Dck, nebttlosa Lam,, äußerer Teil des SandsteinrifFes bei der Lisel .Sansibar, W, terebrans Lam,, Wsl, iCancilla) amndata Lajl, in der PAEXEL'schen u, DuxKER'schen Sammking, fiainiiiigera Laal, s, S, 106, Tttrricula intermedia Kien., von Sansibar durch Herrn Werther im Berliner Museum, Strigatella paitpercula L,, Kendoa, Dck. L. var, idrgata Rv., DcK. „ litterata Lam,, Mombas, Hldb, Voluta epigona n,, s, S, 106, Fiisivoltita anomala n,, s, S, 107. Oliva pica Lam,, in der DuNKER'schen Sammlung von Sansibar angegeben ; auch Baron VON DER Decken brachte sie von seiner Reise mit, aber ohne bestimmte Fund- ortsangaben. tigrina Lam,, Wsl. infiata Lam,, Kol,, Bagamoyo, .Steudel, Dar-es-Salam, W, manra Lajl, Dck, Ancillaria (Cymbancilla) uiaitritiana Laal [volittella Desh,), Dck. „ „ weiße Varietät, Bagamo3fo, Steudel. {Sparellina) anipla Gm, [Candida Lam,), R., Ph. [Baryspira) aciiminata Sow,, in CuMiNG's Sammlung, (Sparella) ventricosa Lam., s. S, 109, •„ flava Swains,, von Händler Landauer, mit verwaschenen, etwas dunkleren Spiralbändern, albisulcata Sow,, in CUMiNG's Sammlung. „ {lurrancilla) lanceolata n., s, .S. 109, Harpa ventricosa Lam., Ph,, Dck, „ minor Lam. var. crassa MöRCH, W. Tritonium Triton is L, {variegatum'LAM.), aus der Sammlung des früheren Hafenkapitäns Fokkes in Hamburg als aus Sansibar erhalten. „ pileare L., DcK. chlorostomum Lajl, Wsl., Kendoa, Dck. „ [Colubraria) antiquatiini HiNDS, Mombas, Hldb, Ranella foliata Brod, R, Dck. cruniena Larl, Dck. bufonia Lam. var, siphonata Rv. , äußerer Teil des SandsteinrifFes bei der Insel Sansibar, mit Paguriden, W, granifera Lam,, Mikindane, SCH, Cassis rufa L,, R., Dck,, in Sansibar gekauft, W., Tanga, O. Neujiann, japonica Rv„ s, S. iii, nodidosa Gm, (erinacews Kien,, Fig, 21, torquata var,, Reeve, Fig, ic), Ph.,Dck.,W, Dolium ampliora Phil,, W, (jung), Pirula -ßcoides Lajl, R, Pt„ Dck, I vs Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. 139 Mss M J P Mss N MJP Mss J R Mss N MJP Mss M J R Mss M J R M J P Mss N M R Mss N MJP Mss M J P MJP R Mss MJP R Mss N MJP R Mss N MJP Mss M J P Mss MJP R MssMJP Mss M J M J R Mss N MJP RMss NMJ R Mss M R Mss MJP Mss M J X Mss M J R M Mss M J Mss M Mss RMss NM JP R Mss M J R Mss N MJP R M J RMss NMJ R Mss M J Mss J R Mss M J Mss MJP M? J M J PP R M P R J R Mss MJ P Cypraea tigris L., in Sansibar gekauft, das größte Stück 105 mm lang, 71 breit, 54 hoch. viteUits L., R. onyx L., Pii., auch von RoDATZ, aber ohne bestimmtere Fundortsangabe als „Ostafrika". erosa L., KoL., ScH., Schnbg. Lamarcki Gray, R., Dck., Kol., Bagamo3'o, Lieder. canrica L., Schnhg., Dck., Kol., Bagamoyo, Werther. erronea L., Kol. „ undata SOL., R., WsL., Kol. arabica L., Dck., Kol. niaurüiana L., Kol. mappa L., von Rodatz, aber nur mit der unbestimmten Angabe Ostafrika. carneola L., Kol. „ lynx L., Kol., Bagamoyo, W. helvola L., R., Dck., Kol., Bagamoyo, Lieder u. Steudel. annulus L., ScH., KoL., äußerer Teil des Sandsteinriffes bei der Insel San- sibar, mit Paguriden, W., Bagamoyo, Steudel. talpa L., Kol. isabella L., Kol. Ovula oviim L., Kol. Natica {Nacca) areolata Recluz, W. „ „ lurida Phil., äußerer Teil des Sandsteinriffes bei der Insel Sansibar, W., Bagamoyo, Lieder. [Polinices] rnanitnilla L., Dck., Bagamoyo, Steudel. „ var. piriformis Phil., Ph. {Mammilla) melaiiostoma Gm., Dck. „ „ sansibarica Recluz, R. Sigaretus planus Phil., Dck. {planiilatiis Recluz), R. und Dck. Strombus tricornis Lam., R. lentiginosus L., Dck., auch in der DuNKER'schen Sammlung. auris Dianae L., Dck. guttatns Desh., Kien., R., Ph., Pt. gibberiiliis L., Schnhg., Dck., Dr. Böhm, W., Bagamoyo, Lieder u. Steudel (Die meisten außen einfarbig weiß, Mündung innen violett.) Insel Ulenge bei Tanga, O. Neumann. urceus L., W. floridus Lam., Dck., W., Bagamoyo, Steudel, Insel Ulenge bei Tanga, O. Neumann. columba Lam., Ph. dilntatits SwAiNS. [Swainsoni Rv.), DCK. „ mauritianiis Lam., Ph. Pterocera radix bryoniae Chemn. {truncata Lam.), Dar-es-Salam, W. lambis L., Dck., Kol. chiragra L. var. riigosa Sow., KOL. auraiitia Lam., R., Kol. multipes Chemn. var. elongata SwAlNS., in Dunker's Sammlung. Terebelhim subidahim Lam., s. S. 114. Xenophora palUdula Rv., s. S. 114. Cerithium (Vertagtis) Jasciatuni Brug., mit Uebergang zu procerum Kien., R. pliaros HiNDS., in der PAETEL'schen Sammlung. „ articiilatum A„ Ad., Wsl. „ ., asperum L., W. 139 18* I40 V. Marxens, RM.ss NMJ J M P R Mss R Mss M J R M J N Pers J R Mss M J Mss N M J Mss N M J Mss M J P Mss NMJ P MJ M J P Mss M R Mss MJP M? J MJP R Mss N J R Mss N MJP R N M J P ^U MJ R Mss M Mss J Mss N Pers M J R Mss M Mss N N M Ceritldiim (Vertagns) obeliscus Brug., Bagamoyo, Lieder. suhiilahtm Lam., R., Stabsai'zt Samder, s. auch S. ii6. (Cerith.) echinatiim Lam., R., Wsl., Dck. Mit dem Grundnetz herauf- gebracht SCH. Scliröteri Mörch, Insel Ulenge bei Tanga, O. Neumann. „ „ tiiberculatiim L. {ntgosnm Wood), Dck., W. — Kendoa, Dck. „ moriim Lam., Dr. BOhji. moniliferiim Kien., D. „ „ feiiestratum Sow., W. Potamides (Pyrazus) palustris L., Bagamoyo, Steudel; Kokotrai, auf der Lisel Saa- sibar, Stuhlmann. „ (Ceritliidea) decoUatiis L., DCK., Bagamoyo, Werther, Saadani, Elpons. Alündung des Fhisses Ukundi zwischen Lindi und Liawe, LiEDER. Diese beiden sind Bewohner des Brackwassers an Flußmündungen. Planaxis pyramidalis Gm., Dck., W. Litturina scabra L. (folioruin Gm.), Bagamoj^o, G. A. Fischer, Osi-Fluß u. Kendan, DcK. glabrata Phil., Dck., Mombas, Hldb. Hipponyx pilosus Desh., Wsl., Dck. Calyptraea eqiiestris L., Dck. Vermetus lilacinits MöRCH in Proc. Zool. Soc, 1861, p. 35^, Original in der Dunker- schen Sammlung, jetzt im Berliner Museum. Torinia perspectiviuncula Chemn. var. planulata Sow., Schnhg. Nerita plexa Chemn. [textilis Gm.) Kendoa, Dck., Insel Bawe, nahe der Flutgrenze, W. „ albicilla L. , Sansibar und Kendoa, außen schwarz, DCK. Aeußerer Teil des Sandstein rifFes bei der Stadt Sansibar, außen weiß und hellgrau gefleckt, W., Bagamoyo, Steudel. chamaeleo L., Insel Bawe nahe der Flutgrenze, W. Reeve hatte schon früher diese Art unter dem Namen arabica v^on Aden beschrieben; bei der Bearbeitung der Monographie von Nerita hatte ich nach dem mir damals vorliegenden Material diese Art für nur im östlicheren Teil des Indischen Oceans, vom Golf von Bengalen an vorkommend gehalten, aber Herrn Werth's Fund zeigt nun, daß sie auch in Ostafrika, also durch das ganze Gebiet des Indischen Oceans vorkommt; doch scheint sie dort spärlicher zu sein, da sie weder aus dem Roten Meer bekannt ist, noch von Peters in Älossambicjue oder von Krauss in Natal gefunden wurde. Immerhin konnte sie auch ihrer veränderlichen Färbung wegen von früheren Conchyliologen leichter verkannt werden als andere mehr konstante Arten. striata BURROW, Sansibar und Kendoa, DcK., Insel Bawe nahe der Flutgrenze, W. qiiadricolor Gm., mit der vorigen zusammen, W. plicata L., Sansibar und Kendoa, Dck. polita L. R., grau mit weißen kleinen Flecken, Sansibar und Kendoa, DCK. Neritopsis radula L., Ostküste Afrikas, R. Phasianella aethiopica Rv., .Schnhg. W. Turbo argyrostomxis L., nach Philippi's näherer Bestimmung, DcK. „ Chemn itzianns R. Wsl.. mit dem Grundnetz heraufgebracht, Sch. „ nivosus Rv. , äußerer Teil des Sandsteinriffes bei der Stadt Sansibar, mit Paguriden, W. (Luiiella) coronatus Gm., Insel Bawe nahe der Flutgrenze, W. porcatus Rv., Sansibar und Kendoa, Dck. Trochus {Tectiis) niauritianus Gm., Dck., nur ein Fragment. „ (Clanculiis) puniceiis Phil., Mikindani, Sch. „ [Labio) aiistralis Lam., Dck. 140 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 141 R N M Mss M J R Mss M (/) R Mss N MJ MJ .]/ss M J P Trodnis (CalUostoma) sp. W. iPriotrochiis) obsciinis Wood, äußerer Teil des Sandsteintiffes bei der Stadt Sansibar, mit Paguriden, W. Solariella biradititula n., s. S. 123. ,; Stomatia liratd A. Ad., Wsl. /£■ PiiiicfureUa (Cranopsis) aethiopica n., s. S. 128. 1 Sciitus corrugatits Rv. W. Patella rota Rv., Insel Bawe nahe der Flutgrenze, W. Actaeon (Lei/cotiiia) aethiopiciis L., s. S. 129. ,. (Solidtila) solidiiliis s. S. 130. Bulla ampulla L. SCHNHG., DCK., Dr. Böhm., Bagamoyo, Steudel. Meist rötlichgrau fein meliert, mit mehreren größeren schwärzlichen Flecken. Das von Kapitän Schnee- HAGEX 59 mm hoch und 44 breit. S. auch S. 131. Atys naiiciim L., Bagamoyo, Steudel. Umbrella indica Lam., R. Dck. "Wo nichts anderes bemerkt, ist als Fundort nur „Sansibar" angegeben, wobei es zweifelhaft bleibt, ob speciell die Insel oder überhaupt die nahe liegende Küste des Kontinents gemeint ist. Die Namen der Finder s. oben S. 135. Es ergiebt sich daraus, daß eine bedeutende Anzahl der die Küste des mittleren Ost- afrika bewohnenden Arten vom Roten Meer (R) bis Mossambique (Mss) und Natal (NJ verbreitet sind und noch weiter nach Osten im Indischen Ocean vorkommen, nicht nur bei Madagaskar und den Maskarenen (i\I), sondern auch w^eiter an den eigentlich indischen und malayischen Küsten (J) bis in die Inseln des Stillen Oceans (PJ hinein; nur ein kleinerer Teil scheint auf Ostafrika beschränkt, mit oder ohne Madagaskar und Mauritius. Diese weite Gleich- förmigkeit erklärt sich großenteils durch die ähnliche Uebereinstimmung der Korallenriffe selbst, welche den Hauptsitz der .schönen größeren und daher längst bekannten Arten sind. Immerhin wird an kleineren Arten hier noch viel zu finden sein. VI. Pelagische Gastropoden. Zeitlebens freischwimmend und daher in ihrer Verbreitung von der Küstenlinie unabhäntrio- ist unter den eigentlichen Gastropoden nur die Gattungen lautliina nebst der nahe verwandten Rechczia. Die Arten der ersteren zerfallen, ähnlich ^\•ie diejenigen von Arsronaiifa, unter den pelagischen Cephalopoden (s. Ann. Mag. Nat. Hist, (3) XX, 1897, p. 103) in drei gut getrennte Gruppen, innerhalb welcher man mit mehr oder weniger Willkür noch verschiedene Arten nach Merkmalen unterscheidet, welche möglicherweise individuell variieren. Ich folge in der Namensbestimmung hier wesendich Mörch's Revision im Journ. de Conchyliologie, T. VHI, 1860, p. 261 ff., und eitlere nur die charakteristischen Abbilldungen von Reeve, ohne für die Selbständigkeit der einzelnen Arten einzustehen. Die Unterschiede in der Länge und Richtung des Columellarrandes sind einigermaßen analog denen der sogenannten Ohren bei Argonaitfa und könnten vielleicht nur individuell oder lokal sein, wie Tryon, Manual, IX, p. 36, 1887, für die westindischen angiebt. 141 . . „ V. Marxens, I. Gruppe der Janthina communis LxVM. \'erhältnismäßig groß, etwas kreiseiförmig, mit stumpfer peripherischer Kante, oben weiß- lich, unten mehr blau als violett {Jodes Mörcii 1860). Janthina Costae Mörch. Reeve, Conch. icon., Vul. XI, Fig. 6; IMörch, a. a. O. p. ijz. Tropisch-atlantischer Ocean, Station 4^^ 48' N. Br., 14" 21' W. L., .Seine-Bank bei IMadeira, in der Canarischen Strömung, schwach nach Süd und Südost fließend, Temperatur der Oberfläche 22,4" C, 28. August i8g8, i Uhr nachmittags, lebend, nur bis 6 mm groß. Tropisch-atlanti-scher Ocean, .Station 55, 2" 36' N. Br., 3" 27' O. L., im Guineastrom, Temperatur der Oberfläche 24,7" C, 12. September 1898, 6 Uhr vormittags, mehrere lebend, nur bis 8 mm hoch und 7 breit. Diese Art unterscheidet sich von der folgenden durch den Mangel der stärkeren Runzeln. Sie ist hauptsächlich aus den wärmeren Teilen des Atlantischen Oceans bekannt; AIürch nennt nur mit Fragzeichen einen Fundort aus dem Indischen Ocean. lanthina exigua Lam. Lamarck, Hist. nat. d. an. s. vert., ed. i, VI, p. 203; Sowerby, Genera of Shells, Fig. 2; Lesson, Voyage de la Coquille, Zool., PI. VIII, Fig. 57; Orbigny, Voyage dans TAmerique meridionale, PI. LXI, Fig. 1 1 ; Reeve, Conch. icon., XI, Fig. 21: RIörch, a. a. O. p. 282. Südmeer, Station 172, 30*^ 6' S. Br., 87'^ 50' O. L., .stromlose Zone, Temperatur der Oberfläche 20,4" C, 9. Januar 1899, 5 Uhr vormittags. Station 173, 29'^ 6' S. Br., 89'^' 39' O. L., stromlose Zone, Temperatur der Oberfläche 2 1,4*' C, 10. Januar 1899, 5 Uhr vormittags. Station 174, 27° 58' S. Br., 91" 40' O. L., im Indischen SüdäquatoriaLstrom, nach Nord- westen und Westen fließend, Temperatur der Oberfläche 22,6 C, 12. Januar 1899, 5 Uhr vormittags. 143 144 ''■ ^^^''■'^^■*' Diese sehr charakteristische Art ist aus verschiedenen Gegenden bekannt und auch schon an der englischen Küste (Landsend und ^\^ Irland) gesammelt worden, scheint aber doch häufiger in den südlichen Meeren zu sein, wo sie auch schon bei Neuholland und bei Chile gefunden wurde. Die vorliegenden Funde von lanthinen fanden bei Oberflächentemperaturen von ig bis 27'^' C. statt und hauptsächlich morgens 5 — 6 Uhr und mittags, was aber vielleicht nur daher kommt, daß zu dieser Tageszeit mehr gefischt wurde. Südlichste Breite 32". Jede der 3 Artengruppen ist sowohl im Atantischen als im Indischen und Pacifischen Ocean zu Haus, manche der gegenw'ärtig unterschiedenen Arten scheinen aber engere Grenzen zu haben. Nicht nur verschiedene Arten, sondern auch solche aus venschiedenen Gruppen kommen an derselben Stelle vor, so daß sie mit demselben Zuge gefangen werden, so auf Station 48 I. Costac und II. s^hbosa, .Station 5, 1. Costae und III. uDiInlicafa. Station 1 73 I. af/hiis und III. cxio'iia. VII. Land- und Süsswasser-Schnecken. 1. Aus Westafrika. Limicolaria nurora (Jay). Diilimiis auroia J.w, Catalogue of Shells, ed. 3, 1839, p. 119, PI. \'I, Fig. 2; Pfeiffer, Mon. heliceorum, III, p. 385; Limicolaria aiiiora .Shuttleworth, Notitiae malacologicae, p. 49; v. Marxens, Monatsberichte d. Kgl. Akademie d. Wissensch. Berlin, 1876, S. 258; Kobelt in der Fortsetzung des Conchylien-Cabinets von M.\rtixi und Chemnitz, Gatt. Livinliacia, Pscudacliatina, Limicolaria, S. 120, Taf. XXXIII, Fig. 5, 6. Kamerun, 20. September 1898, ein lebendes Exemplar. Bis jetzt vom Senegal, Niger, Kamerun und Gal;)un bekannt. 2. Aus Südafrika. Limnaea natalensis (Krauss). Limnaeus iialaloisis Krauss, Südafrikanische Mnllusken, S. 85, Taf. V, Fig. 15. Port Elizabeth, 31. Dezember 1798. Ein Exemplar, 14 mm lang und q mm breit, Mündung 10'/..- mm lang, in der allgemeinen Form recht gut mit Originalexemplaren von F. Krauss aus Natal übereinstimmend. Diese Art war bis jetzt nicht .südlicher als von Port Natal und Umlaas bekannt. Sie schließt sich im allgemeinen an die ostafrikanischen und indi.schen Formen der Gattung an und .steht auch einigen europäischen nicht sehr fern. 3. Kerguelen. Eelix Hook er i Rv. Ileli.x Hookeri Reeve, Conch. icon., VII, PI. CCVIII, Fig. 1474. 1854; Pfeiffer, Monogr. heliceor., IV, p. 87; V. Marxens, Monatsberichte d. Akad. d. Wissensch. Berlin, Mai 1877, S. 269: Th. Sxuder, Forschungs- reise S. M. S. Gazelle, III, Zoologie u. Geologie, S. 125; Pilsbry-Tryon, Manual of conchology, (2) III, p. 48, PI. V, Fig. 83. Helix (Patida) Hoo/ceri Edg. S.mixh, Transact. Roy. Soc. London, 1879 (Moll. Kerg.), p. 17. Amphido.xa (Slepltauoda) Hooicii Pilsbry-Tryon, Manual, (2) IX, p. 41. 144 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — i8gg. 145 Kergnelen, auf der Gazelle-Halbinsel zahlreich, lebend; 37. und 28. Dezember i8g8. Th. SruDER fand sie daselbst hauptsächlich an Rasen von Azorella sehr häufig und bis auf 600 m Höhe. Zuerst von der Expedition des „Erebus" und „Terror" auf Kergoielen gefunden. 4. Sumatra. Liniiiaea javanica Mouss. var. angustior Marts. IJiiiiiaen javanica var. a/ij^//s//ni- v. Marxens, Cunchcilug. Mitteilungen 1, S. 88, Taf. XVI, Fig. 8. See von Singkarah, Padang, 25. Januar 1899. Melania Verbechi Böttg. Melanin Verbccki BtiTTGER, bei Brot in Rerueil zoologique Suisse, IV, 1886, p. go, PI. VI. Fig. 9; v. Marxens in Weber, Zool. Ergab. Reise Niederl. -Indien, IV, p. 38, Taf. II Fig. 16 — 18 (See von Singkarah). Ebenda, in verschiedenen Skulpturabänderungen, teils die Falten stark vorherrschend und die Spirallinien auf der oberen Hälfte der letzten Windung in den Zwischenräumen schwindend, teils die Falten schwach ausgebildet oder ganz fehlend und dafür die Spirallinien um so deut- licher. \V)n sirictkosta n. und curvicosta n., welche auch in den Seen des Oberlandes von Padang vorkommen, durch die immer etwas knotig, nicht glatt erscheinenden Falten zu unterscheiden. 5. Seychellen. Streptaxis SouJeretianus Petit. Heli.x Souleyetiana Petix in Revue zoologique, 1841. Stirpta.xis Soiileyetiatius Philippi, Abbild, neuer Conchyl., I, S. 130, Helix Taf. VI, Fig. ö; v. Marxens in Mitteil, d. zool. Sammlung d. Museums für Naturkunde in Berlin, I, 1808, S. 8, Taf. I, Fig. 11 — 14. Seychellen, im Urwald von Mähe am Mount Harrison, 6. März 1899. 2 junge Exemplare, auf den ersten Anblick wie eine Patula aussehend. Buliminus (Pachuodus) ornatus DuFO var. fuUicans Pfr. Btilimns fidvicans Pfeiffer, .Symbol, bist. Helic, I, 1841, p. 42; Mon. Helic, II, p. 100. Buliminus (Pachnodiis) ornatus var. fulvicans v. Marxens, a. a. O. S. 20. Ebenda, ein unausgewachsenes Stück. Buliminus (Pachuodus) velufinus Pfr. Buliminus 7'clutinus Pfr., ebenda S. 42 u. 192. Bulimns (Paclmodus) velutiniis v. Marxens, loc. cit. S. 22. Ebenda, 3 Stück, beinahe ausgewachsen. 145 Deutsche Xiefsee-Eipedition 1898— 1899. Bd. VII. I9 l iß V- .Marxens, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Inhalt. Seite I. Aus dem Nordmeer 3 IL Vonder Westküste Afrikas 4 Aufzälikmg und Beschreibung der Arten 4 Bemerkungen 16 Liste der bekannten Arten von Kamerun bis zur Großen Fischbai 17 Tiefsee- Arten 22 III. VonSüdafrika 22 Aufzählung und Beschreibung der Arten 22 Bemerkungen 51 Liste charakteristischer südafrikanischer Arten 52 IV. VondenlnselndesSüdmeers 60 Aufzählung und Beschreibung der Arten 60 Verbreitung dieser Gattungen und Arten 73 Bemerkungen 74 V. Ausdemtropisch-indischenOcean 75 Aufzählung und Beschreibung der Arten 75 Bemerkungen 132 Tiefsee- Arten 132 Liste der bekannten Küstenarten von Mombas bis Lindi 136 VI. Pelagische Gastropoden (lanthina) 141 VII. Land- undSüßw asser-Schnecken 144 1. Aus Westafrika 144 2. Aus Südafrika 144 3. Von Kerguelen 144 4. Aus Sumatra 145 5. Von den Seychellen 145 146 Tafel I. Tafel I. Der beigefügte senkrechte Strich giel^t che natürliche Größe an ; wo kein solcher, sind die Figuren in natürlicher Größe. Fig. I. Comis torquatits n., Ostafrika, S. 75. „ 2. Plcurotonia gemiiiuliiia n., vergrößert, 2a untere Hälfte von der Rücken.seite , noch stärker vergrößert, um die Form des Ausschnittes zu zeigen, Svmiatra, S. 77. „ 3. Plcurotonia rotatilis n., vergrößert, Ostafrika, i 1 34 m, S. 78. „ 4. Siurnla cxstiiicta n., vergrößert, Nikobaren, S. 81. „ 5. Leiicosvn'ii.x crisf^ulala n., vergrößert, Dar-es-Salam, S. 89. „ 6. Sitrciila ciratii/sfn'iia n., vergrößert, 6a die untere Hälfte von der Rückenseite, Dar-es- Salam, S. 79. „ 7. Brachytoiiia sjibsiifiira/is n., vergrößert, 7a elienso, Ostafrika, 1134 m, S. 83. „ 8. Drillia bisinuata n., vergrößert, Ostafrika, 1079 m, S. 82. „ 9. Clavatnla sttbspifata n., vergrößert, 9a Rückenseite, Große Fischbai, S. 6. „ 10. Pontotliaiiiiia Cliuiii n., natürliche Größe, Sumatra, i 143 m, S. 86. Tl. Diillia scsqititcrtia n., vergrößert, iia untere Hälfte von der Rückenseite, Ostafrikfi, 1362 m, S. 82. „ 12. Gcnota atractoidcs Waps. var. obsoicsccns n., vergrößert, 12a Mündungsstück von der Seite, Nias, 1143 m, S. 86. „ 13. Genota bitorguata n., vergrößert, 13a untere Hälfte von der Rückenseite, Dar-es-Salam, S. 88. „ 14. Genota //ssa n., vergrößert, Somali-Küste, 1079 m, .S. 87. „ 15. „ atractoidcs Wats. var. Actliiopica n., vergrößert, Ostafrika, S. 87. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1898-99- Bd \11, v.^I.•\RTE^S: BESCHALTE GASTROPODEX TAF.I. m . m) a 13/ 'J {■ ga A 6b Qa ^ // .///// ß it '€', 10 r'',:.'': ■\# ^^a j^...^ u 12» 12 13'* 1+ M ^^ IF ^^^ 15 .¥. / ZaliruCMa gtz Itt^. Ar.st ." Wf-rner & l^nUr, Frankfurt V'f- Taf. I. 1. Conus torquatus. — 2. Pleurotoma gemmulina. — 3. PL rotatilis. — 4. Surcula exstriicta. — 5. Leucosyrinx crispulata. — b. Surcula circumstricta. — 7. Brachytoma subsuturalis. — 8. Drillia bisinuata. — 9. Clavatula siibspirata. 10. Pontothauma Chuni. — 11. Drillia sesquitertia. — I2. Genota atractoides. — 13. G. bitorquata. — 14. G. fissa. 15. G. atractoides v. aetkiopica. Verlag von Ousuiv Fischer m Jena, Tafel II, Tafel IL Der beigefügte senkrechte Strich giebt die natürliche Größe an ; wo kein solcher, sind die Pleuren in natürlicher Größe. Fk 9 lO 1 1 12 13 14 15 Siiirii/a obli(]iiicosta n., vergrößert, Sumatra, S. 80. Borsoiiia c/^igoiia n., vergrößert, Sumatra, 646 m, S. 91. Sinrii/a Corcanica Ad. Rv., vergrößert, von der Rückenseite, um die Form des Aus- schnittes zu zeigen, Sumatra, .S. 80. Fustis retiarhts n., vergrößert, Ostafrika, S. 104. 3Iaiioi/ia Vcrhöffciii n., vergrößert, 5a vmtere Hälfte von der Rückenseite, Sumatra, S. 91. Lciicosvn'iix vepallida n., vergrößert, Aden, 1840 m, S. 89. Coht)iihariu>ii canalicitlafuni n., daneben die .Spitze noch stärker vergrößert, .Sansibar 400 m, S. 92. Colunibariinii ciiigii/atitin n., vergrößert, Sansibar, 818 m, .S. 93. Fnsits apprcss7is n., natürliche Größe, 9a Deckel, Große Fischbai, S. g. „ ntfhiodis n., vergrößert, loa Deckel, lob untere Hälfte von der Rückenseite Sumatra, .S. 103. Fusus siihaiioii/afiis n., vergrößert, Sumatra, S. 102. „ Bcnni-iciisis var., vergrößert, Nordmeer, 1326 m, S. 3. Drillia clachxxtoiiia n., vergrößert, Ostafrika, S. 81. Eutliria piira n., vergrößert, Südafrika, im Agulhasstrom, S. 2'^. Fiisiis fcrrucosiis ¥^oy,. \^r. CIniui w., natürliche Größe, loa Deckel, Dar-es-.Salam, S. loi. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1898-99- Bd. Vll. v.MARTENS: BESCHALTE GASTRÜPODEN TAF. 11. 3 9a 12 15 i loa 10 14 15 15a H. V Zgiinicka- gez liik Änst. V y/tnur t Wüütr, Franhfiir!> ^M. Taf. II. I. Surcula obliquicosta. — 2. Borsonia epigona. — J. Surcula coreanica. — 4. Fusus retiarius. — 5. Mangelia Vanhöjfeni. — 6. Leucosyrinx vepallida. — 7. Columbarium canaliculatum. — 8. C. cingulatum. — 9. Fusus appressus. 10. F. rufinodis. — //. F. subangulatus. — 12. F. Berniciensis var. — 13. Drillia elachystoina — 14. Eutkria pura. Iß. Fusus verrucosus v. Chuni. ^eruy vcK )t7. Ittk Anstv. Werner iWuUer. Frofüifurt'^M. Taf. V. I. Solariella periomphalia. — 2. S. laevissima. — 3. S. bi?-adiatula. — ^. Liotia hicarinata. — 5. Mittolia uiidata. 6. Cyclostrema semiscidptuin. — 7. Minolia dilecta. — 8. Punctnrclla analoga. -~ g. P. actkiopica. — 10. Pyramidclla nisoides. — //, 12. Cocciilina lacvis. — /j. C. radiata. — 14. Actacon acthiopicus. — t fj. Ringiaila actkiopica. t6. Marginella gigas. — ij. Cohimbella seychcllarum. — iS. Lachcsis australis. — rg. Scaphandcr canccllatHs. 20. Atys millepunctatus. — 21 . Volvula ßavotincta. — 22. Eikapsel. — 2j. Spirot7vpis litnula. Verlaa vc- Die besehalten Gastropoden der deutsehen Tiefsee-Expedition 1898-1899. Von Prof. V. Martens und Dr. Thiele. B. Anatomisch-systematische Untersuchungen einiger Gastropoden. Von Joh. Thiele, Berlin. Mit Tafel VI— IX. (Tafel I— TV.) fr^^ ig' Die Untersuchungen, deren Resultate ich hier mitteile, sollen nur die vorstehenden con- chyliologischen Beschreibungen ergänzen, daher beziehen sie sich meist allein auf die Zungen- bewaffnung einiger Gastropoden, deren Einordnung nach der Schale allein nicht ganz sicher erschien oder deren Gebiß an sich interessant war. Die Stellung der Gattungen Cocculiiia und Odostoiuiopxis n. g. war nach der Zungenbewaffnung nicht klar, daher habe ich so viel als möglich von der gesamten Anatomie herauszubringen gesucht und danach ihre Unterbringung erörtert. Die Anatomie und systematische Stellung der Gattung Cocculina Dall. Das Wenige, was bisher über die Gattung Cocnilina bekannt ist, hat Dall (Bull. Mus. Harvard College, Vol. XVIII, p. 345 — 350) zusammengestellt; es sind nur Angaben über die äußere Form des Tieres und die Radula; die Abbilduntr der letzteren läßt zwar die Anordnung der Platten erkennen, doch ist deren Form nicht ganz richtig dargestellt. Die Gattung vertritt die Familie Cocatlinidae, von welcher Dall angiebt, daß ihre nächsten Verwandten die Familien der Scittcllinidac und Addisouiidac seien. Nach dem Vorhandensein oder Fehlen von Epipodial- anhängen am Fuße unterscheidet IJall zwei Sektionen unter den Namen Cocculina s. s. und Coccopygia. Die beiden von der Deutschen Tiefsee - Expedition erbeuteten Arten waren durch je 2 konservierte Exemplare vertreten, von denen ich das eine je in eine Ouerschnittserie zerlegt habe, während das andere hauptsächlich zur Radulapräparation verwendet worden ist, doch habe ich auch deren Hinterenden mikrotomiert, um die Funde an den Keimdrüsen dadurch zu kontrollieren. An dem einen der zerlegten Exemplare von Cocciiliiia lacvis war — vielleicht infolge starker Kontraktion bei der Konservierung — durch einen Riß der Nackenwand die Radulascheide mit einem Teil des Knorpels hervorgetreten, so daß hier leider die Verhältnisse des Vorderdarmes nicht in der natürlichen Lagerung beobachtet werden können, wofür also nur das eine Exemplar der anderen Art verwendbar ist. Das aus der Schale genommene Tier hat in der Ansicht von oben her einen eiförmigen Umriß. Der Mantelrand ist infolge der Konservierung zu einer ziemlich schmalen Ringfalte zusammengezogen, die nur vorn über dem Kopfe sich verbreitert und die hinten durch eine gerade Linie begrenzte Kiemenhöhle überdeckt. Die Schalenmuskel ist wie bei Docoglossen hufeisenförmig und zerfällt deutlich in mehrere aneinander gereihte Bündel. Bei Cocciilina laevis bemerkt man zwischen den Vorderenden des Schalenmuskels in der Mitte ein rundliches Organ: eine Manteldrüse (Taf. VI [I], Fig. 14 _^/'), welche bei der anderen Art nur angedeutet ist, während Niere und Pericardium deutlich durch den Mantel hindurchscheinen. Rechts von diesen Organen verläuft schräg nach dem rechten Vorderende des Schalenmuskels der Enddarm. Bei Cocculina laevis fällt an der Innenseite des rechten Schalenmuskels noch ein mehr oder weniger in Lappen ausgezogenes Organ auf, der männliche Teil der Keimdrüse. Der Kopf ist seitwärts jederseits in einen starken sensiblen Lappen ausgezogen, der sich mehr oder weniger deutlich von dem mittleren Schnauzenteil absetzt. Darüber entspringt jeder- 3 j cQ JOH. THtELE, selts ein Tentakel. Während nach Dall bei Cocculina ( Coccopygia) spinigcra hinter dem rechten Tentakel ein ziemlich großes zapfenförmiges Kopulationsorgan gelegen ist, wurde ein solches bei den beiden Arten der Untergattung Cocculina vermißt, daher meinte Dall, Weibchen vor sich gehabt zu haben, was freilich nahe gelegen hat, aber doch wahrscheinlich unrichtig ist, da die Arten dieser Gattung vermutlich sämtlich hermaphroditisch sein dürften, wie die beiden von mir untersuchten Arten. Diese verhalten sich bezüglich des Kopulationsorgans verschieden; bei Cocailma lacvis habe ich am Kopfe kein solches beobachtet, die Tentakel sind einander gleich, drehrund, doch finde ich an der rechten Seite des Fußes einen vom Rande des letzteren ent- springenden zapfenförmigen, rückwärts gerichteten Fortsatz (Taf. VI [1], Fig. 1 6 *), der vielleicht bei der Begattung verwendbar sein könnte. Er ist als zipfelförmige \^erlängerung des Vorder- randes anzusehen, da er eine Fortsetzung der vorderen, von Mucusdrüsen umgebene Rinne enthält. Cocctilina radiata dagegen zeigt eine Modifikation des rechten Kopftentakels, indem dieser bedeutend stärker ist als der linke und an seiner Außenseite in einiger Entfernung vom Ende einen kleinen, vielleicht aber erektilen Zapfen trägt, der jedenfalls als Kopulationsorgan anzusehen ist (Taf. VI [I], Fig. i, 2). Die Kieme ist ein vom Mantel entspringendes und mit ihrer Spitze nach rechts gewendetes Blatt (Taf. VI [1], Fig. 2 /;), das in der Nackengegend über der rechten Seite des Körpers liegt. Der Fuß ist mehr oder weniger kurz eiförmig und besonders dadurch ausgezeichnet, daß sein mittlerer Teil sich deutlich von einem vorn ziemlich breiten Rande absetzt (Taf. VI [IJ, Fig. 1 5), der morphologisch aber mitdazugehört und nicht als ein Homologon des Epipodiums niederer Rhipidoglossen gelten darf. Dagegen wird als solches Homologon anzusehen sein ein Paar mehr fadenförmiger ( C. lacvis) oder mehr blattförmiger Gebilde (C. radiata), die über dem Fußrande am hinteren Teile des Fußes gelegen sind. Nach Dall würden demnach die beiden von mir untersuchten Arten in die Untergattung Cocctilina gehören. So viel läßt sich an den unverletzten Tieren erkennen. Von den anatomischen X'erhält- nissen habe ich die feineren histologischen Einzelheiten im ganzen unberücksichtigt gelassen, zu deren Studium auch die Konservierung kaum genügt hätte. Von drüsigen Gebilden des äußeren Epithels ist zunächst die Manteldrüse von Cocculina laevis zu erwähnen, von der, wie bereits erwähnt, die andere Art nur eine Andeutung in Form eines kleinen drüsigen Feldes links vom hinteren Teil des Kiemenansatzes am Mantel besitzt (Taf. VI [I], Fig. 10 0/). Die Drüse hat bei jener Art eine enge ventrale Oeffnung nach der Mantelhöhle hin und erstreckt sich ziemlich weit über das Ende der Mantelhöhle hinaus nach hinten, indem sie hier ventral von der Niere umgeben wird (Taf. VI [I], Fig. 18 — 20 gp). Sie ist etwas lappig, und in ihren Hohlraum springen größere und kleinere Falten vor. Die Drüsen- zellen sind keulenförmig, 60 — 100 p. lang, von viskoser Art, daher bei Doppelfärbung (mit Hämatoxylin und Eosin) rot gefärl)t, mit ziemlich homogenem Inhalt und deutlich wahrnehm- baren rundlichen Kernen in ihrer proximalen Hälfte, während die lang -spindelförmigen Kerne der Stützzellen weniger leicht sichtbar sind. Am Mantelrande sind keine subepithelialen Drüsenzellen vorhanden, sondern nur einige Becherzellen im Epithel, das der Schale anliegt. Bei Cocculina laevis beginnt jederseits am Kopfe, oberhalb der Schnauzenlappen, ein sich nach hinten etwa bis zum Ende der letzteren verbreiternder Streifen ziemlich großer subepithelialer Mucusdrüsen. Hier am Ende dieser 4 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. j c j Lappen nehmen sie fast die ganze Seitenfläche des Körpers zwischen Fuß und Mantel ein, ver- schmälern sich dann aber wieder und setzen sich noch eine Strecke weit unter der einspringenden Kante oberhalb der Fußes nach hinten fort (Taf. VI [I], Fig. 20 g/). Bei der anderen Art kann ich solche Drüsen nicht finden ; die Seitenfläche des Kopfes unter dem äußeren Epithel nimmt hier ein kompaktes Bindegewebe mit reichlicher Zwischensubstanz und ziemlich sparsamen, meist zur Oberfläche gerichteten Zellen ein. In die ventrale Fläche des Fußrandes, welche stark bewimpert ist, münden muköse Drüsenzellen, welche in geringer Entfernung vom Epithel im Bindegewebe liegen und am vorderen Rande sich bedeutend verstärken, wo sie in eine flache Rinne ausmünden. Die Fußsohle ist durch kleine, nur wenig unter das Epithel hinabreichende viskose Drüsenzellen bezeichnet, deren Kerne eine dichte Schicht bilden; hier kann ich keine Wimpern erkennen. Da Augen ganz fehlen, ist von „höheren" Sinnesorganen nur ein Paar Otocysten vor- handen; diese liegen median von den vorderen Teilen der Pedalganglien, vor deren Kommissur, und sie enthalten je einen kugelrunden Otolithen, dessen Durchmesser bei Cocculina laevis 50 [j. beträgt (Taf. VI [I], Fig. 22). Die Enden der Kopftentakel sind von einem sensiblen Epithel bekleidet, ebenso die untere Fläche imd der Rand der Schnauzenlappen. Die hinteren Enden der letzteren sind oberhalb der Seitenränder des Fußes diesem angewachsen (Taf. VI [I], Fig. 5 — 7) und ziehen, indem sie sich allmählich verschmälern ( Cocculina radiata), eine Strecke weit an diesem hin oder sind hinten ziemlich ([uer abgeschnitten fC. /acvis). Auch die hinteren Fußanhänge (Fig. q, 23) lassen an ihren Enden ein sensibles Epithel erkennen. Das Nervensystem ist, mit dem anderer Rhipidoglossen verglichen, sehr einfach und konzentriert. Die Cerebralganglien liegen seitlich im Kopfe und hängen durch eine vordere Kommissur zusammen, während ich eine hintere (Labialkommissur) nicht finde. Von jedem Cerebralganglion geht ein Konnektiv zu dem ziemlich kleinen, mehr dorsal gelegenen Buccal- ganglion (Fig. 4 gb) derselben Seite und je 2 Konnektive zu den Pleuropedalganglien. Diese beiden Konnektive vereinigen sich zu einem kleinen PleuralgangUon, das etwas über dem bedeutend größeren Pedalganglion liegt und mit diesem durch ein kurzes Konnektiv ver- bunden ist. Die Pedalganglien sind nur durch eine starke Kommissur (Taf. VI [I], Fig. 21) mit- einander vereinigt; hinter dieser sind die nach hinten verlaufenden Hauptnerven nur noch eine kleine Strecke weit gangliös, aber ohne Kommissuren, so daß hier das Pedalnervensystem nicht strickleiterförmig ist. Jedes PleuralgangUon entsendet außer einem hinteren Mantelnerv den Anfang der Visceral- kommissur in normaler Weise, rechts geht sie dorsalwärts und dann nach links zum Supra- intestinalganglion, vom linken PleuralgangUon zunächst zu einem dicht darüber gelegenen Ganglion, dann unter den Eingeweiden nach rechts, um schließlich durch eine am Hinterrande der Mantel- höhle verlaufende hintere Schleife sich mit dem Supraintestinalganglion zu verbinden. Von diesem verläuft ein starker, zum Teil gangliöser Nerv im Mantel nach vorn, teilt sich alsdann in einen stärkeren rechten und einen schwächeren linken Ast, von denen sich der erstere der Kieme nähert und einen starken Nerv in deren Vorderrand entsendet, um schließlich nach rechts 5 I '2 Jo"- Thiele, in den vorderen Mantelrand einzutreten. Demnach innerviert dieser starke Nerv sowohl den vorderen Teil des Mantels als auch die Kieme. Besondere Sinnesepithelien im licrcich dieses Innervationsgebietes sind mir nicht aufgefallen. Die Kieme ist nicht bloß ziemlich klein, sondern auch von einem sehr einfachen Bau, indem sie aus einer Lamelle besteht, an deren Vorder- und Hinterrand die Hauptgefäße ver- laufen. Während diese Ränder wenig gebogen sind (Taf. VI [I], Fig. lo), ist der mittlere Teil mehr oder weniger .stark wellig gefaltet (Fig. 5, 17) und schwächer als der Rand. Der hintere Rand reicht bis dicht an den Rand der Mantelhöhlendecke, während der vordere weiter links vom Mantel entspringt, doch im ganzen von der rechten Hälfte der Mantelhöhle und vor dem Enddarm. Von der Muskulatur sei nur erwähnt, daß die buccale deutlich riuergestreift ist, und daß die Leibeswand neben dem Schalenmuskel aus drei Schichten besteht, von denen die äußerste etwa läng.sgerichtet ist, die beiden inneren schräg aufwärts und abwärts verlaufen. Lieber den Pedalganglien liegt ein Paar in der Mitte gekreuzter Transversalmuskeln (Fig. 6). Der Darmtrakt beginnt mit einer Mundöffnung, deren LImgebung sich deutlich von den Schnauzenlappen absetzt. Vorn und seitlich wird sie von einer Falte umgeben (Fig. 4, 24), deren Epithel eine mit zahlreichen fadenförmigen Chitinzähnchen besetzte Cuticula trägt. Solche merkwürdigen Zähnchen stehen bei Coaii/iiia laevis mehr vereinzelt auch noch auf der Schnauzenfläche, während jene Falte sie nicht bloß am Rande, sondern auch an ihrer Innen- und Außenseite trägt; sie sind hier über ), der von einem kompakten Gewebe erfüllt ist, und von dem nach hinten eine ziemlich tiefe Rinne im Tentakel (Fig. /\.s) verläuft. \'on hier bis zur Ausmündung des Zwitterganges hal)e ich keinen Zusammenhang wahrgenommen. Bei Cocciilina laevis sind die Verhältnisse im ganzen ähnlich, doch in einigen Funkten verschieden. W'ähi-end bei der anderen Art männliche und weibliche Keimstoffe nebeneinander erzeugt werden, ist hier der hintere Teil der Keimdrüse rein weiblich, während das Sperma von einer Anzahl von Läppchen erzeugt wird, welche den Anfangsteil des Ausführungsganges um- geben Taf. VII [II], Fig. 25) und unmittell)ar unter der dünnen Donsalwand liegen, wo sie bei Betrachtung: des aus der Schale irenommenen Tieres durch ihre hellere Färbung auffallen (Fig. 14 t\ wie ich schon anfangs erwähnt habe. Der Ausführungsgang ist im Anfange dorsoventral zusammengedrückt, nachher mehr rundlich, im größten Teil seines Verlaufes an der Innenseite des rechten Schalenmuskels von einem Drüsenepithel bekleidet und mündet schließlich (Fig. 19) ohne besondere Komplikation in die Mantelhöhle, indessen ist auch hier ein \'on Sperma erfülltes .Säckchen (Fig. 19 rcc) vor- handen, das dem Receptaculum seminis der anderen Art entspricht, hier indessen ganz links gelegen und vom Ende des Ausführungsganges durch den hintersten Teil der Mantelhöhle ge- trennt ist, so daß der hintere Teil der Mantelhöhle vermutiich dem Endteile des Au,sführung.s- ganges bei der anderen Art homolog zu setzen ist; dieser würde hier also mit einer .sehr weiten Oeffnung ausmünden. Was nun die systematische .Stellung der Gattung Coccn/iiia anlangt, so ist zunächst ihre Zugehörigkeit zu den Rhipidoglossen festzuhalten. Die Gestaltung der Radula läßt sie indessen keiner der vier Gruppen, in die man die Rhipidoglossen geteilt hat, einordnen, die Vierzahl der Zwischenplatten, ebenso das Fehlen von Speicheldrüsen würde zunächst auf die Neritoidea hin- deuten. Durch das Verhalten der Kiemen und der Urogenitalorgane ist sie nicht nur von den Zygobranchien, sondern auch von den Trochoidea sehr verschieden, indessen auch die Neritoidea, soweit sie bisher anatomisch untersucht sind, unterscheiden sich von Coccnliiia in so wesentlichen Merkmalen, daß sie nicht wohl miteinander vereinigt werden kcMinen. Insbesondere ist hervor- zuheben, daß die Kieme der Neritiden deudich gefiedert ist und in der linken Seite der Mantel- höhle entspringt, daß ihre Geschlechtsorgane diöcisch sind, daß deren Ausführungsgang durch ein großes, mit besonderer Ausmündung versehenes Receptaculum seminis, welches vielleicht der rechten Niere der niederen Rhipidoglossen entspricht (vergl. Zeitschr. f. wissensch. Zool, Bd. LXXII, S. 352) ausgezeichnet ist, und daß endlich der Anfangstell der Visceralkommissur ganz eigen- 9 I c5 joH. Thiele, artige Verhältnisse aufweist (vergl. Boutan, Memoire sur le Systeme nerveux de la N'cn'/a poUta et de la N'avicc/Ia poircllana, Arcli. Zool. exper., Ser. 3, T. I, 1S93). Demgegenüber besteht die Kieme von Cocculiua aus einer einfachen Lamelle, die nur in der Mitte etwas faltig ist und die von der rechten Hälfte der ziemlich flachen Mantelhöhle abgeht, die Keimdrüse ist monöcisch, mit einem einfachen Ausführungsgange, der nur am Ende mit einem kleinen Receptaculum seminis versehen ist, dessen Homologie mit der rechten Niere anderer Rhipidoglossen mit ziem- licher Sicherheit ausgeschlossen werden kann, während es eher als ein abgeschnürter Teil der Mantelhöhle angesehen werden kr)nnte. Auch die \lsceralkommissur ist von der der Neritiden ganz verschieden und schließt sich dem gewöhnlichen Verhalten an, während die Innervierung der Kieme durch den großen vorderen Mantelnerv darauf hinweist, daß die schon durch ihre Einfachheit so auffällig abweichende Kieme eine Bildung sui generis vom Mantel aus darstellt, die vermutlich weder der von Neritiden, noch der von Trochiden homolog ist. Die Anschauung Dall's, daß Cocculiua den vScutelliniden und Addisoniiden am nächsten steht, scheint mir nicht zuzutreffen, denn ^[ddisoiiia, von deren Anatomie noch nichts bekannt ist, gehört nach der von Dall gegebenen Beschreibung der Radula gar nicht zu den Rhipido- glossen, während Scufclliua, von der ich eine Art, 5". ciiuiaiiioiiica, untersucht habe, nach dem Verhalten der Kieme, der Radula, der Geschlechtsorgane und des Nervensystems durchaus zu den Neritiden zu stellen ist. Wenngleich im ganzen die Verwandtschaft von Cocculiua zu den Neritiden grölkr ist als zu den übrigen Rhipidoglossen, stelle ich sie nicht zusanunen in dieselbe Gruppe, sondern halte es für nötig, für die Gattung nicht bloß eine Familie Cocciiliuidac festzuhalten, sondern für diese auch eine besondere Gruppe der Rhipidoglossen, die man vielleicht als Tribus Cocculinoidea bezeichnen könnte, zu schaffen, welche den Neritoidea anzuschließen wäre, besonders au.s- gezeichnet durch das \'erhalten der Geschlechtsorgane, der Kieme und der Radula. Die Organisation der Gattung Odostomiopsis n. g. Da sich neben je einem vollständigen Exemplar der beiden neuen Arten Odos/ou/iopsis typica und circuunvsa noch eins von der ersteren Art mit ganz zertrümmerter Schale vorfand, war es mir mTiglich, durch Anfertigung einer Serie von Querschnitten die Anatomie dieser inter- essanten Gattung zu untersuchen und eine leider noch etwas -fragmentarische Darstellung davon zu geben. Für die Erkenntnis histiologischer Verhältnisse war die Konservierung nicht genügend. An dem Tier ist ohne weitere Fräparation wenig zu sehen, besonders wichtig ist das Fehlen von Tentakeln am Kopfe, welcher \'orn in 2 rundliche Lappen au.släuft, während die etwas seithch gelegenen Augen deutlich hindurchschimmern (Taf. VII [II], Fig. 27 a). Leider kann ich nicht mit Sicherheit angeben, ob auf dem Hinterende des ziemlich kurzen Fußes ein Deckel vorhanden war oder nicht, ich hal)e zwar keinen wahrgenommen, trotzdem scheint es mir nicht ausgeschlossen zu sein, daß doch ein zartes Conchinplättchen zugegen gewesen ist, freilich zeigen auch die Schnitte keine Spur eines solchen, so daß .sein Fehlen als wahrscheinlich gelten kann. Die Kieme ist, wie die Schnitte ergeben, ein einfaches geschlängeltes Blatt \-on geringer Größe, das am Mantel im vorderen Teil der Mantelhöhle gelegen ist (B'ig. 3 2 ö). \'or ihr liegt 10 Die beschälten Gastrnpoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. 1^7 das Osphradium , das von einem rundlichen Fleck eines sensiblen Epithels unter dem dazu gehörenden GangHon gebildet wird. Von Fußdrüsen sind 2 zu unterscheiden: die eine findet sich vorn der Mundöffnune gegenüber an der Oberseite des Fußes und besteht aus einer wenig tiefen Einziehung, unter deren Epithel Mucusdrüsenzellen eine dichte Masse bilden (Fig. 3 1 g/pa), während die andere eine tiefe, verzweigte Höhlung bildet, welche von zahlreichen viskosen Drüsenzellen umgeben wird; sie mündet etwa in der Mitte der Fußsohle nach außen (Fig. 33,i,'/^/) und reicht mit einzelnen Zellen bis an die Leibeshöhle, nach vorn bis an die Mucusdrüse heran. Im Mantel ist neben großen Massen von mukösen Drüsen (Fig. 33 gm) jederseits eine Gruppe eigentümlicher, sehr großer (ca. 100 ;j.) Drüsenzellen vorhanden, deren äußerer Teil wie pigmentiert erscheint, während im Innern je ein sehr großer (30 \)) Kern enthalten ist (Fig. 33 07'). Sie münden rechts in eine tiefe Rinne am Mantelrande, links in einen röhrenförmigen Gang (call) und umgeben deren hintere Enden, während weiter vorn muköse Drüsen hinein- münden. Das Nervensystem ist stark konzentriert, es besteht in der Hauptsache aus einem Schlund- ringe, dessen obere Hälfte wenig vor der unteren liegt. Die Ganglien liegen seitlich von der Buccalmasse und werden dorsal durch eine zellenlose Cerebralkommissur, ventral durch eine ähnliche Pedalkommissur verbunden (Fig. 32). \^or und seitlich vom Cerebralganglion liegen accessorische, kleinzellige Ganglien, welche zu den Sinnesorganen des Kopfes gehören. Die Pleuralganglien sind von den cerebralen nur undeutlich getrennt, sie erscheinen als deren hintere Fortsätze über den Pedalganglien. Vom rechten Pleuralganglion geht dorsalwärts ein Konnektiv (Fig. 3 2 c) zu dem unbedeutenden Suprainte.stinalganglion und von diesem ein Konnektiv in den hier mit dem Kopfe verwachsenen Mantel zum Ganglion des Ophradiums, während vom linken Pleuralganglion unter der Buccalmuskulatur ein Konnektiv zu einem ziemlich großen Subintestinal- ganglion verläuft, das hinter dem rechten Pedalganglion gelegen ist und nach rechts einen starken Nerv in den Mantel sendet. Den hinteren Teil der Visceralkommissur habe ich nicht ganz ver- folgen können, doch ist nicht zu zweifeln, daß er am Hinterrande der Mantelhöhle endet und Supra- und Subintestinalganglion miteinander verbindet. Die Zellen der Hauptganglien sind ziemlich groß. Die Buccalganglien liegen dicht zusammen über dem vorderen Teil der Radulascheide. Von den Verdauungsorganen ist vor allem di<> Radula wichtig. Sie ist bei den beiden Arten nicht unwesentlich verschieden, doch nach demselben Typus gebaut, der besonders durch die große, .stark vorragende Mittelplatte und durch die sehr schwachen, blattartigen Seitenplatten charakterisiert ist. Es ist mir unmöglich gewesen, ein Flächenbild der Radula zu erhalten, da die Mittelplatten und die Krümmung der Radula dem erfolgreich widerstrebten, demnach habe ich die Form der Mittelplatte nur in Seitenansicht und an einigen isolierten Exemplaren beobachtet. Diese ist l)ei Odosfounopsls tvpica im b^isalen Teil am breitesten, am Grunde stark ausgebuchtet, die Schneide schirialer, am Ende spitz und in der Regel jederseits mit 4 verschieden großen, etwas unregelmäßigen Zähnen besetzt (Fig. 29 a, c). Jederseits von den Mittelplatten finden sich zwei Reihen dünner Seitenplatten mit kurzen, spitzen, rückwärts gerichteten Schneiden, welche die überstehenden Hinterränder der Platten darstellen; die innere Platte hat eine fast doppelt so breite wie lange Basis und eine ganzrandige, ein wenig seitwärts gekehrte Schneide, während die 1 1 1^8 JOH. Thtele, äußere eine weiter übergebogene Schneide hat, deren äußerer Rand nur undeuthch, deren innerer Rand sehr deuthch, doch etwas unregelmäßig gezähnek ist (Fig. 29 b). Bei OdostoDiiopsis cirauiirosa ist die Mittelplatte von einer sehr ähnlichen Form, aber bedeutend größer, in der Seitenansicht hinter der Schneide mehr eckig und mit diesem Teil in den ausgehöhlten \' orderteil der folgenden Platte eingesenkt (Fig. 30). Jederseits von dieser Plattenreihe habe ich nur eine Reihe von dünnen Seitenplatten wahrgenommen, die jedenfalls der inneren Reihe von der anderen Art entspricht und wie sie ganzrandige, deutlich seitwärts gewendete Schneiden trägt, während die Basalteile hinten konkax- sind. Die Mundöffnung liegt an der Unterseite des Kopfes und ist \on der Einziehung über dem Fuße (Fig. 3 1 cpa) erst in deren hinterstem Teil getrennt ; ihre Umgebung ist von den seit- lichen Lappen durch eine Rinne abgesetzt. Die ganze Unterseite des Kopfes ist stark sensibel. Der vordere Teil des Schlundes ist von starken subepithelialen Massen von Drüsenzellen um- geben (Fig. 31 <,'//). Bald beginnt der muskulöse Phar^mx, dessen Hohlraum anfangs stark seitlich zusammengedrückt und von einer Cuticula bekleidet ist, alsdann erweitert er sich zur Mundhöhle mit der Radula (Fig. 32/-), die weiterhin den ventralen Teil der Höhlung einninuut und sich nach hinten in eine kurze Radulascheide fortsetzt, während der subradulare Blindsack (Fig. 33.??/«^;) sich als ein dorsoventral zusammengedrückter Raum noch ziemlich weit unter der vorderen Hälfte der Radula hinzieht. Zungenknorpel sind nicht vorhanden; die Radula ist zwischen zwei Wülsten tief eingesenkt, welche mit zwei ähnlichen dorsalen Wülsten dem Hohlraum ein kreuz- förmiges Ansehen geben. Aiu Ende des muskulösen Pharv'nx münden 2 einfach schlauch- förmige Speicheldrüsen in den Schlund, deren linke zunächst ventral, dann nach rechts gerichtet ist, so daß sie die Radulascheide kreuzt und unter der rechten verläuft; l)eide wenden sich am Ende der Radulascheide aufwärts und dann nach vorn, um noch ziemlich weit über dem Pharynx vorwärts zu ziehen (Fig. 33 gs). Der Schlund biegt am Ende des Pharynx nach links und unten um; hier scheint er ein paar kleine Anhangsdrüsen zu besitzen, deren Natur mir nicht ganz klar geworden ist. Alsdann erweitert sich der Vorderdarm etwas und verläuft links von den Speicheldrüsen und der Radula- scheide nach hinten, um schließlich mit einem etwas veren"-ten Endteil nach links in den Maeen auszulaufen. Dieser ist von mäßiger Größe; mit weiter Oeffnung mündet in ihn die ziemlich große Leber, während der Enddarm zunächst nach vorn gewendet ist, aber nur eine kurze Schlinge bildet, um dann ziemlich peripherisch den Eingeweidesack zwischen Leber and dem Drüsengang der Geschlechtsorgane zu umziehen, so daß er nach rechts hinübergelangt, wo er neben der Niere nicht sehr weit nach vorn verläuft und schlielilich hinter der Kieme in die Mantelhöhle ausmündet. Die Niere ist ein weiter Sack in der Decke der Mantelhöhle, dessen Hohlraum nur durch ziemlich schwache Falten eingeschränkt wird (Fig. i^ 11). Unter seinem linken Randteil verläuft das ziemlich schmale und lange Pericardium mit dem Herzen (Fig. 2)i<')- Der Zusammenhang zwischen Niere und Pericardium scheint am Hinterende des letzteren zu liegen, doch ist das wegen der ungenügenden Konservierung nicht sicher zu entscheiden, ebenso wie die Lage der äußeren Mündung der Niere. Die Keimdrüse ist zwittrig; durch den im Anfang engen, dann erweiterten und wieder etwas verengten, etwas gewundenen Zwittergang, der ül)er dem hinteren Teil des Vorderdarms 12 Die beschallen Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — 1899. 159 liegt, gelangen die Eier in eine gewaltige Drüse, die wie gewöhnlich im Anfang eine Eiweiß- drüse, dann eine Schalendrüse sein dürfte; sie liegt im hinteren dorsalen Teil des Tieres hinter der Niere. Von ihr führt dann ein nicht drüsiger Gang rechts vom Vorderdarm herab und mündet schließlich durch einen sehr engen Endteil (Fig. 33 gcf) an der rechten Körperseite aus. Von diesem nicht drüsigen Teil geht ein ziemlich enger Gang über dem Vorderdarm hinweg zu einem großen Samenbehälter in der linken Körperhälfte, und dieser hängt wiedenun, soviel ich erkennen kann, nach hinten hin durch einen Gang mit dem Zwitterdrüsengange zusammen, so daß die Spermatozoon durch diese Abzweigung in den Behälter (Vesicula seminalis) und weiter in den Endteil des Ausführungsganges gelangen. Vom Ende des letzteren führt eine Rinne (Fig. 32 s) nach vorn und luündet in einem ein- und ausstülpbaren i Kopulationsorgan, das an der rechten .Seite des Kopfes ausmündet (Fig. 31 co/>). Dieses Organ besteht aus einem ziemlich langen, geschlängelten Drüsenschlauch (Prostata [Fig. 32, 33 cop\), der über dem Pharynx nach der linken Seite hinüberzieht, um hier blind zu endigen, während er rechts mit einem sehr verengten Ende in einem teilweise von einer doppelten Scheide umgebenen Zapfen (Fig. 32) sich nach außen öffnet. Einen unmittelbaren inneren Zusammenhang des Schlauches mit der Vesicula seminalis oder dem männlichen Teil des Ausführungsganges habe ich nicht gefunden. Nach der Radula scheint unsere Gattung Odosfoiiiiopsis, da die Aehnlichkeit mit einigen Nudibranchien ( Coryphella, Galvina) offenbar nicht als Zeichen einer Verwandtschaft gelten kann, in Ilomalogyra Jeffreys eine Verwandte zu haben, die im Gebiß nur dadurch wesentlich unter- schieden ist, daß die Mittelplatte eine glattrandige Schneide besitzt ; von Seitenplatten ist nach G. O. Sars jederseits nur eine Reihe vorhanden, an ihnen bildet Sars keine Schneiden ab (Mollusca Regionis arcticae Norvegiae, Taf. VIII, Fig. i). Auch die Form des Kopfes ließe an eine Verwandtschaft beider Gattungen denken, während die Form der Planorbis-iöxxm'g&xi Schale von Ho/jia/ooyra ziemlich verschieden ist, auch hat diese nach Sars einen Deckel. Für diese Gattung hat Sars nicht nur eine Familie Hoiua/ogyridac, sondern auch einen besonderen Gebiß- Typus Prionoglossa aufgestellt. Leider ist die Anatomie von Hotiia/ogyra nicht bekannt. P. Fischer hat diese Gattung und Familie in die Reihe der Tänioglossen neben die Skeiu'iidac und Jeffnysüdae gestellt (Manuel de Conchyliologie, p. 716). Nach dem, was ich von der Anatomie der Gattung Odos/oiiiiopsis herausgebracht habe, scheint mir besonders eine Beziehung zu den Tectibranchien in die Augen zu fallen, während die chiastoneure Visceralkommissur vielleicht noch auf eine engere Verwandtschaft mit nicht näher festzustellenden Prosobranchien hindeutet, freilich hat ja Acfaeon auch noch eine gedrehte Visceralkommissur. Zu dieser Gattung ist vielleicht die nächste Beziehung anzunehmen: die Form des Kopfes und dessen Sinnesorgane, das Nervensystem mit deutlichen Kommissuren über und unter dem Pharynx, die einfach blattförmige Kieme und ein kleines rundliches Osphradium, die subepithelialen Drüsen am Mundeingange und die einfach schlauchförmigen Speicheldrüsen, der ziemlich lange Vorderdarm und der kurze Enddarm, die Ausbildung der Niere und des Pericardiums mit dem Herzen ist außerordentlich ähnlich, auch die Zwitterdrüse weist auf die Tectibranchien hin, freilich ist der männliche Teil des Ausführungsganges von Actaeon nach Pelseneer (Recherches sur divers Opisthobranches) nicht unwesentlich verschieden, indessen ist gerade das Vorhandensein eines einstülpbaren Kopulationsorgans ein sehr wichtiger Grund für eine Verwandtschaft mit Tectibranchien, unter denen das Verhalten von Actaeon nur eine Aus 13 j 5q JfiH. Thiele, nähme darstellt. Auch ähnliche Mantel- und Fußdrüsen kommen bei Tectibranchien vor, so daß im ganzen an deren verwandtschaftlicher Beziehung' zu Odos/ou/io/^sis kaimT gezweifelt werden kann. Wenn man auch annehmen kann, daß Odostoiiiio/^sis den Uebergangsformen zwischen Proso- und Opisthobranchien nahesteht, so ist durch sie doch noch kein Licht in die Frage geworfen, welche Prosobranchien sich hier zunächst anschließen, die Radula von Odostoiiiiopsis könnte am ehesten auf gewisse Rhachiglossen hinweisen. Hoi/ia/ooyra dürfte noch abweichender gestaltet sein, wie die Form der Schale und der Radula wahrscheinlich machen. Noch eins ist schließlich zu erwähnen. Kokf.x hat i88q (Ueber die Entwickelung der (ja-stropoden vom Cambrium bis zur Trias, N. Jahrb. f. Mineral., (leol. u. Paläontologie) die An- sicht ausgesprochen, daß die ausgestorbene Gruppe der Loxonematiden oder Pseudomelaniiden die Tectibranchien sowohl wie die Pyramidelliden , die siphonostomen Tänioglossen und die Rhachi- und Toxoglo.ssen habe aus sich hervorgehen lassen. Mit einigem Zweifel ist zu dieser interessanten Gruppe eine kleine japanische Art, Avianrclla japonica (A. Ad.), gestellt worden, doch ist ihre Radula und ganze Anatomie unbekannt. Es wä.re zu erwägen, ob unsere Gattung Odosfoiiiiopsis nicht mit demselben Recht den Loxonematiden, besonders der Gattung Macivcliciliis, genähert werden könnte. Rhipidoglossa. Punclurella (Crnnopsis) aelhiopica Marts. Taf. VII [II], Fig. 35, 30. Wie es Dall (1. c. S. 404) von P. fC.) as/i/r/a/ia angiebt, sind die Mantellappen auch von der vorliegenden Art getrennt wie bei £//hiro//////a-Arten, der Schlitz i.st hinten ziemlich breit, und auf einem von einer Falte umgrenzten F>lde unter dem Schalenloch sehe ich 2 kleine Papillen (Fig. 35), die vermutlich kleine Taster darstellen. Im Schalenwirbel steckt ein medianer, rück- wärts gerichteter Zapfen des Körpers, etwa in der Mitte zwischen dem hinteren Alantelrand und dem erwähnten Felde. Die Kiemen sind stark medianwärts gebogen, so daß ihre Spitzen über dem Kopf liegen. Die Schnauzenfläche ist abgeflacht; die Tentakel sind ziemlich dick, hinter ihnen liegen die Augen auf papillenförmigen Erhebungen. Das Epipodium wird durch eine niedrige Falte dargestellt, auf der jederseits i o — 1 2 Tentakel stehen, deren zweiter von hinten bedeutend größer ist als die übrigen (Fig. 35a). Die Radula ist der von Eiuaro^iiuila ganz ähnlich (Figr. 36), die Mittelplatte länger als breit, schräg, nach vorn ungleichmäßig verschmälert, mit wenig vorgebogener Schneide, die beiden ersten Zwischenplatten \orn ziemlich gerade, etwas breiter als die Hälfte der Mittelplatte, mit schwachen Schneiden, die folgende .schmaler, ohne deutliche Schneide, während die vierte ziemlich breit ist und mit ihrem fast rechtwinkligen Flügel einen Teil der hinteren Hälfte der dritten Zwischenplatte bedeckt. Die große fünfte Zwischenplatte hat eine allmählich und scharf zuge- spitzte große Schneide mit kleinem Nebenzahn am Grunde ihrer Außenseite. Die Innenseite der Platte hat einen deutlich abgesetzten, nicht sehr großen, eckigen Vorsprung, während ihr Außen- rand wenig gebogen ist. Die Flügelplatte hat etwa die Größe der vierten Zwischenplatte ; sie 14 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — iSoo- (5l trägt keine Schneide. Die Seitenplatten, deren ich über 40 zähle, sind anfangs mit spitzen, an der Außenseite deutlich gezähnelten Schneiden versehen, während die äußersten schwach und ziemlich breit sind und ihre Schneiden schließlich rudimentär werden. Solariclla biradiaiula Marts. Taf. VIII [III], Fig. 37. Unter dem Namen JMacIiacro/^lax /acvissii/m Marts. habe ich von einer bei Südafrika gefundenen Art die Radula beschrieben (in Troschel, Gebiß der Schnecken, Bd. II, p. 257, Taf. XX\', Fig. 1 3), während bis dahin nur nordische Arten der genannten Gattung bekannt waren. Unter den untersuchten Gastropoden der „Valdivia"-Expedition finden sich 3 Arten, deren Radulae sich aufs engste denen der genannten früher beschriebenen Art sowie den ark- tischen Arten anschließen und auch untereinander sehr ähnlich sind: Solariclla hiradiatiila, infra- laevis Marjs. und pcrioiuf^lialia Marts. Es genügt die Beschreibung einer Art, um ein Bild von den charakteristischen Merkmalen der Radula zu erhalten. Die Radula im ganzen ist durch die für Rhipidoglossen ungewöhnliche Kürze ausge- zeichnet, die von S. biradiatula ist 1,2 mm lang und etwa halb so breit. Die Mittelplatte ist durch eine gewaltig große, stark übergebogene, am Ende zugespitzte Schneide ausgezeichnet, die an jeder Seite 5 starke Zähne trägt, deren Spitzen nach hinten gerichtet sind. Die beiden inneren Zwischenplatten sind etwa so breit wie lang, die Schneide der ersten ist deutlich über- gebogen und etwas nach der Mitte hin gewendet, doch viel kleiner als die der Mittelplatte, ihr Seitenrand trägt 5 Zähne, der Mittelrand deren i oder 2, die Schneide der folgenden Platte ist noch mehr nach der Mitte gerichtet und an dem langen Seitenrande gleichfalls mit 5 Zähnen besetzt. Die dritte Zwischenplatte ist bedeutend größer, hinten etwa doppelt so breit wie die beiden inneren, doch ist die Schneide kleiner, kaum nach hinten übergebogen, aber nach der Mitte gewendet und am Rande mit 3 etwas imregelmäßigen Zähnchen versehen. Bei dem unter- suchten Exemplar von S. infralacvis sind die Schneiden der inneren Zwischenplatten merklich größer, und die zweite von ihnen hat meist 10 Zähnchen am Schneidenrande, doch kann ihre Zahl auch geringer sein, so daß hierin vermuthch kein konstantes Merkmal vorliegt. Die Seitenplatten, deren nur i o oder 1 1 vorhanden sind, haben die für die Gattung charakteristische messerförmige Gestalt; die inneren sind sehr kräftig und mit weit vorgebogenen, beiderseits gezähnelten .Schneiden versehen, die Zähnchen des Innenrandes sind mehr der Spitze genähert als am Außenrande; die 2 äußersten sind schwach, die vorletzte hat noch ein paar deutliche Zähnchen unter der Spitze, während die letzte solche nicht mehr zeigt und etwas rudi- mentär ist (Fig. 37a). Fig. 38 zeigt die äußersten Seitenplatten von .S". infralaevis; während die beiden innersten deutlich gezähnelt sind, kann ich an den folgenden keine Zähnchen wahrnehmen, die Figvir zeigt die starke Verbreiterung der unteren Hälfte und an den beiden äußersten ein paar deutliche Zähnchen am Grunde der kurzen Schneide. ßasHissa patula Watson. Taf. Vni [III], Fig. 3Q. Wenngleich die Zahl der Zwischenplatten und auch die ziemlich geringe Anzahl der Seitenplatten auf eine nahe Beziehung zu Solariella hinweisen, so ist doch in der Form der Mittel- Deutsche Tiefsee-Expedition 1898— 1899. Bd. VII. 21 ■ A 9 JOH. THtELE, und Zwischenplatten, sowie in der Ausbildung der innersten Seitenplatten ein sehr deutlicher Unterschied vorhanden. Man kann annehmen, daß diese Radulaform zu der von Solan'c/Ia hinführt, im ganzen aber weniger hoch differenziert ist. Die Form der Mittelplatte ist recht eigenartig, indem von einer rundlichen Platte eine ziemlich kurze, kräftige, kaum nach hinten übergebogene, spitze Schneide entspringt, und zwar in einiger Entfernung vom Vorderrande der Platte. Von hinten her wird die Schneide durch eine nach hinten sich sehr verbreiternde Verdickung der Platte gestützt ; diese ist hinten stark konkav, mit zwei kleinen eckigen Vonsprüngen. Am Grunde der Schneide sind ein paar kleine Zacken wahrzunehmen. Die erste Zwischenplatte zeigt einen im wesentlichen ähnlichen Bau, doch ist sie natürlich asymmetrisch, die Schneide breiter und etwas medianwärts gedreht, die Basis größer als die Mittelplatte. Die zweite Zwischertplatte ist wesentlich größer, hinten breit und allmählich nach vorn verschmälert,' wo sie in die kräftige spitzige Schneide übergeht; die dritte Zwischenplatte endlich ist schmal und lang, mit einer ähnlichen Schneide, die bei allen 3 Platten feingezähnelte Ränder hat. Von Seitenplatten zähle ich 2\, die erste von ihnen hat eine große Basis, doch ist der Schaft und die Schneide ziemlich klein, die letztere am Außenrande mit mehreren, am Innen- rande mit wenigen Zähnchen; die folgenden haben kleinere Basen und nehmen nach außen allmählich an Größe ab. An den äuiteren zeigt der Außenrand unter den feinen Zähnchen einen größeren Zahn, und die letzte ist stark verbreitert und dünn, außen rundlich, gegen den ge- zähnelten kurzen und lireiten Schneidenteil durch eine spitze Ecke abgesetzt (Fig. 39 a). Die Radula ist über 4 mm lang und weniger als i mm breit. Basi/issa aethiopica Marts. Taf. VIII [III], Fig. 40. Die Radula ist der soel^en beschriebenen sehr ähnlich, doch kann man immerhin kleine Unterschiede erkennen, welche eine Unterscheidung der Arten ermöglichen dürften. Die Basis der Mittelplatte ist nach vorn merklich verschmälert, und hinter der Schneide fällt eine kropf- förmige An.schwellung auf, der Hinterrand ist wenig konkav, in der Mitte schwach vorgezogen. Die erste Zwischenplatte ist größer und hat eine breitere Schneide mit konvexem Innenrand, während die beiden folgenden Zwischenplatten im ganzen ähnlich sind wie bei der vorigen Art. .'\us der Abbildung (Fig. 40, 40 a) geht her\'or, daß die erste Seitenplatte eine von der folgenden erheblich verschiedene Form hat, indem von ihrer großen Basis ein ziemlich kurzer Schaft ent- springt. Die äußerste Seitenplatte ist am Ende spitz, der Vorderrand im äußeren Teil konvex, dann .schwach konkav, während der hintere hinter der Spitze eine stumpfe Ecke bildet und hinter dieser konkav, weiterhin konvex ist; ein paar kleine Zähnchen sind beiderseits in geringer Ent- fernung vom Ende wahrnehmbar (Fig. 40 b). Es scheinen 12 Seitenplatten vorhanden zu sein. Viusilissa Ottoi (A. Philippi). Taf. VIII [III], Fig. 41. Die Radula dieser Art, die 1,4 lum lang und etwa über 0,3 mm breit ist, hat auch eine sehr ähnliche Form. Die Mittelplatte ist hinten sehr breit, fast gerade, vorn noch mehr kreis- rund, die Zwischenplatten denen von ß. patiila ganz ähnlich. Von Seitenplatten zähle ich 13. 16 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 189g. l6'? Trochus fCalliostnrnaJ sublncvis var. Chuni Marts. Taf. VIII [III], Fig. 42. Die Radula ist denen anderer Ca/Iiosfoina-Arten, die früher beschrieben sind, ähnlich. Die Basis der Mittelplatte ist hinten fast kreisrund, der kurze und breite Halsteil zwar deutlich durch eine einspringende Ecke abgesetzt, doch nicht viel schmaler, die Schneide nicht sehr weit über- gebogen, sehr spitz und mit zahlreichen spitzen Zähnchen an den Seitenrändern besetzt. Die erste Zwischenplatte ist hinten breit, der Innenrand bildet eine stumpfe Ecke und verläuft \'on ihr fast geradlinig bis zur Schneide, die halb so breit ist wie die der Mittelplatte. Der Außen- rand der I. — 3. Zwischenplatte ist deutlich gebogen, indem ähnlich wie bei der Mittelplatte der rundliche hintere Teil sich gegen den vorderen absetzt, der Außenrand der vierten Platte ist gerade, während bei der fünften sich ein viereckiger Basalteil ganz scharf vom vorgebogenen Halsteil absetzt (Fig. 42 a). Die für die Gattung charakteristische, sehr starke erste Seitenplatte (Fig. 42 /;) hat am Innenrande der Schneide 8 große Zähne, während am Außenrande nur ein paar undeutliche Zacken sichtbar sind. Die folgenden Platten nehmen nach außen allmählich an Stärke al), auch sie haben nicht nur mehrere spitze Zähne am Innenrande, sondern auch einige am Außenrande, und im Anschluß an sie ist der Schaft außen feilenartig gerieft. Die 5 äußersten sind dünn und zahnlos, ziemlich breit. Im ganzen sind 34 Seitenplatten jederseits vorhanden. Calcnr henicum Watson. Taf. VIII [III], Fig. 43. Die Form der Zahnplatten von Gr/(Y?;-Arten scheint ziemlich verschieden zu sein, die der genannten Art unterscheidet sich nicht unwesentlich von denen, welche Troschel abgebildet hat. Die Mittelplatte hat eine ziemlich lange und etwas schmalere Basis, welche vorn abgerundet, in der Mitte kaum eckig ist, dahinter nimmt luan die vordere Grenzlinie der Verbindung mit dem vorgebogenen Teil der Platte wahr. Dieser ist 4uehr als doppelt so breit wie die Basis und breiter als lang, seitlich gleichmäßig aligerundet, vorn ziemlich gerade, nur in der Mitte etwas eckig vorgezogen; er ist im ganzen vorgebogen und der \'orderrand noch etwas mehr, besonders in der Mitte, doch ist eine gut abgesetzte .Schneide kaum vorhanden. Die enste Zwischenplatte hat innen etwas hinter der Mitte eine stark vorspringende Ecke und ist davor und dahinter konkav, hinten .spitz, seitlich mit einer starken rundlichen Lamelle, vorn mit einer ziemlich schmalen, wenig vorgebogenen Schneide ausgestattet; die folgende Zwischenplatte ist ähnlich, die mittlere Ecke mehr dem Hinterende genähert. Bei der dritten Zwischenplatte ist diese Ecke abgerundet, davor ist der Innenrand deutlich konvex, und seitlich \oiu \T)rderen Teil der Platte liegt eine rundliche Lamelle; diese i.st bei der näch.sten Platte noch größer, während die hintere Lamelle weniger weit seitlich ausgezogen ist, auch ist die innere Ecke erheblich kleiner als bei den vorhergehenden Platten, so daß jene im ganzen schmaler i.st. Die fünfte Zwischenplatte ist besonders durch eine breitere Schneide ausgezeichnet, neben der die vordere Lamelle stumpf- winklig bis zur hinteren verläuft, die noch kleiner ist als bei der vierten Platte; der Innenrand ist wenig gebogen. 164 J°"- Thiele, Recht eig-enartig- ist die Form der ersten Seitenplatte (Fig. 43 a, h), diese ist in der Mitte stark verbreitert, die äußere Lamelle ist vorn und hinten allmählich verschmälert, in der Mitte schwach konkav, die innere nach vorn deutlich abgesetzt, nach der hinteren abgerundeten Spitze der Platte allmählich auslaufend ; der vordere Teil ist halsartig, am Ende schnabelförmig vorgebogen, am Grunde der Schneide jederseits verbreitert. Die zweite Seitenplatte ist einfach, kräftig und trägt eine starke, spitze, weit vorgebogene Schneide mit glatten Rändern, während die folgenden Seitenplatten ziemlich schnell schmaler werden und entsprechend kleinere Schneiden haben ; an der dritten finden sich am CTrunde der Schneide ein paar niedrige Zähnchen, wähn-nd die folgenden deutliche und scharf gezähnte Seitenränder zeigen. Es sind etwa =; ^ Seitenplatten vorhanden, deren äußerste dünn und ziemlich breit sind, die meisten haben hinter der Schneide eine deutlich vorspringende Ecke. Taenioglossa. Naticn grisea Marts. Taf. MII [III], Fig. 44. Die Radula dieser Art, ebenso die von A^. sciilpta Marts. und N. pcrscalpta Marts. schließt sich ganz derjenigen an, die Troschel von AL caurciia abgebildet hat. Die Mittelplatte ist nach hinten ziemlich stark verbreitert, vorn schwach konkav und hat in der Mitte hinter der Schneide einen verdickten, hinten schürzenartig frei überstehenden Teil, dessen Hinterrand in der Mitte konvex, dann beiderseits konkav ist, so daß die Ecken zahnartig nach hinten vorspringen. Die Schneide l^esteht aus 3 spitzen Zähnen, von denen der mittelste deutlich größer ist als die beiden seitlichen. Die breite Zwischenplatte trägt an ihrer inneren Hälfte, welche gegen die äußere durch eine Bucht abgesetzt ist, einen ziemlich großen spitzen Mittelzahn und 2 Seiten- zähne. Die erste Seitenplatte hat an der starken spitzen .Schneide einen ziemlich großen inneren .Seitenzahn, während die äußere Seitenplatte eine einfache zugespitzte Schneide besitzt. Natica (Jinauropais) forlilis Wats. T;ir. VIII [III], Fig. 45. Während ^Iniauropsis. islaiidica nach G. O. Sars (1. c. Taf. V, Fig. 10) ein ähnliches Gebiß besitzt, wie die soeben loeschriel^enen yVrr/'/c-a-Arten , ist das von A. fartilis durch die Re- duktion der Seitenzähne an den Schneiden unterschieden. Die Mittelplatte hat einen konvexen Vorderr;uid, etwa von derselljen Breite wie die einfache, zugespitzte, nicht sehr weit übergebogene Schneide, daneben buchtet sich der \'orderrand jederseits etwas aus und auch die hinteren Ecken der Platte sind durch eine deutliche Bucht des Seitenrandes abgesetzt; der Hinterrand ist schwach konkav. Die mittlere Verdickung der Platte hinter der Schneide fehlt und es findet sich nur jederseits etwa gleichweit von der Mitte und den Hinterecken entfernt ein zahnartiger Vorsprung des hinteren Randes. Die breite Zwischenplatte trägt eine große, einfache, zugespitzte Schneide, der \'orderrand ist konvex, der Hinterrand schwach konkav. Die innere Seitenplatte hat an ihrer weit vorgebogenen, am Ende zugespitzten .Schneide einen deutlichen, aber ziemlich kleinen äußeren Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. jAr Seitenzahn, nicht weit vom Ende entfernt. Die äußere Seitenplatte ist einfach, mit ziemlich schmaler, am Ende etwas abgerundeter Schneide. Hipponyx lissus (E. Smith). Taf. VIII [III], Fis. 46. Da die Radula dieser Art sich ganz ähnlich wie Hippoiiyx conica (richtig coiiicus) Schum. nach Troschel (Bd. I, S. 163, Taf. XIII, Fig. 15) verhält, so kann an ihrer Zugehörigkeit zur Gattung Hippoiiyx kein Zweifel sein. Die Mittelplatte ist mehr als doppelt so breit wie lang, vorn kaum ausgebuchtet, mit weit übergebogener, spitzer Schneide, die jederseits mit 5 oder 6 Zähnchen besetzt ist. Die Zwischenplatte ist sehr breit, ihre Schneide ist nach der Mitte der Radula hin ge- wendet, etwa in der Mitte der Platte hört sie auf, so daß die äußere Hälfte nicht übergebogen ist; der Innenrand der Schneide zeigt etwa 6 Zähnchen, während der Seitenrand deren 10 trägt (Fig. 46). Die beiden Seitenplatten haben fein gezähnelte Schneidenränder, an der Außenseite der ersten stehen i o — 1 2 Zähnchen, an der zweiten, äußeren jederseits 5 oder 6, doch sind die des Innenrandes mehr der Spitze genähert und hören da auf, wo die des Außenrandes anfangen. Die Radula besteht aus etwa 60 Gliedern. Pellilittorina setosa E. Smith? juv. Taf. Vn [II], Fig. 34, Taf. VHI [III], Fig. 47. Die Mittelplatte der Radula ist ziemlich groß), merklich breiter als lang, vorn schwach konkav, mit rundlich abgestutzten Ecken, vor dem letzten Drittel deutlich eingeschnürt; die Schneide besteht aus einem kurz zugespitzten Mittelzahn, neben dem jederseits ein größerer und 2 kleinere Seitenzähnchen stehen (Fig. 47). Die Zwischenplatte trägt eine kurze, dreizähnige Schneide, deren mittlerer Zahn der größte ist; an der Innenseite hat die Platte einen rundlichen Flügel, der sich über die Mittelplatte legt, und weiter hinten einen zweiten Lappen, vom vorderen durch eine ziemlich tiefe Bucht getrennt. Von hier verläuft der Hinterrand etwa dem Vorderrande parallel schräg nach der Seite; an der Außenseite ist die Platte tief ausgebuchtet, und diese Bucht setzt sich nach vorn durch eine etwas überhängende Kante ab. Die beiden Seitenplatten sind ziemlich kurz; die innere besteht aus einem ziemlich breiten Schaft und einer verhältnismäßig großen, dreizähnigen Schneide, deren Mittelzahn wenig größer als der innere, alier deutlich größer als der äußere ist. Die äußere Seitenplatte ist klein, mit 2 Zähnen, von denen der äußere der größere ist (Fig. 47 a). Tritonium Murrayi E. Smith. Taf. \'III [III], Fig. 48. Die Mittelplatte ist hinten l)reit, in zwei seitliche Zipfel auslaufend, dazwischen ziemlich gerade, hinter der Schneide ziemlich stark eingeschnürt, vorn kaum konkav, die Schneide sehr groß, weit übergebogen, am Ende scharfspitzig, jederseits meist mit 3, selten mehr Zähnen be- setzt. Die Zwischenplatte ist stark mit großer, spitzer Schneide, die an der Innenseite etwa in 19 l66 J""- Thifxe, der Mitte einen stumpfen Zahn, an der Außenseite in einiger Entfernung von der Spitze 6 bis 9 Zähne trägt. Die beiden ein- und ausklappbaren Seitenzähne haben kräftige einfache Schneiden, die innere von ihnen ist am Grunde stark verbreitert, während die äußere keine wesenthch ver- größerte Basis besitzt. Stenoglossa, Trophon nlholnbralus E. Smith. Taf. VIII [III], Fig. 49. Die Mittelplatten der 2 mm langen Radula haben nicht zahnartig vorspringende Hinter- ecken, wie sie Troschel (1. c. Bd. II, .S. 121) bei der Gattung Trophon hervorhebt. Die Platte ist etwa 4 mal breiter als lang, vorn ganz schwach konkav, hinten breiter als vorn, mit etwas bogenförmigen Seitenrändern. Die Zähne inserieren in einer nach hinten etwas konkaven Linie, die in der Mitte vom Hinterrande der Basis halb so weit entfernt ist wie vom Vorderrande. Der Mittelzahn ist am größten und überragt die anderen nach hinten hin, die äußersten sind etwa doppelt so lang wie die Zwischenzähnchen und Vs so lang wie der Mittelzahn (Fig. 4 g). Die Seitenplatte hat eine ziemlich lange und schmale Basis, deren vordere Hälfte sich in die ziemlich weit vorstehende spitze Schneide auszieht. Ancillaria lanceolala Marts. Taf. IX [IV], Fig. 50. Von den Arten der Gattung, welche Troschel abgebildet hat, ist diese nicht unwesentlich verschieden, mehr den ö/zz-^r-Arten ähnlich. Die Mittelplatte ist vorn tief ausgebuchtet, hinten in der Mitte konvex bogenförmig, doch mit deutlichen Ecken gegen die schwach gebogenen Seiten- ränder; der mitdere Teil des Hinterrandes ist in 3 spitze Zähne mit etwas konkaven Rändern ausgezogen, von denen der mittelste deutlich größer i.st als die seitlichen. Die Seitenplatte hat eine ziemlich breite Basi.s, die sich schnell zu der schmalen und sehr .spitzen vorgebogenen Schneide verschmälert. Mehipiiiiii lineatuni (Lam.) Taf. IX [IV], Fig. 51. Eine etwas dürftige Beschreibung der Radula hat Eixj. Smith (in Ann. nat. Hist., Ser. 6, Vol. III, p. 267) gegeben, doch erscheint mir eine genauere Abbildung nicht überflüssig. Mit einigen Oliva- (= Dacfyhis-J Arten ist die Radula recht ähnlich; sie ist 5 mm lang. Die Basis der Mittelplatte ist viel breiter als die Schneide, an den Enden nach vorn hin abgerundet, in der Mitte des Vorderrandes konkav. Der mittlere Teil des Hinterrandes springt als Schneide nach hinten vor und ist in 3 ziemlich gleichgroße Zähne ausgezogen, deren mittelster die beiden anderen überragt. Die Seitenplatte hat eine schräge Basis, welche breiter als lang ist und von der sich eine kräftige, doch schon an der Basis nicht .sehr breite Schneide erhebt; diese ver- schmälert sich allmählich weiter und l)ildet am Ende eine ziemlich kurze Spitze. 20 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8()8 — tSoO- l67 Nüssa circumtexta Marts. Taf. IX [IV], Fig. 52. Die Radula ist 4,5 mm lang. Die Mittelplatte ist smal breiter als lang-, mit ziemlich parallelen, nach vorn konkaven Vorder- und Hinterrändern, die Seitenränder konvex, die Hinter- ecken ein wenig zahnartig vorspringend, doch von den Schneidenzähnen durch eine glatte Strecke getrennt. Solcher Zähne sind 8 vorhanden, von denen der äußerste rechte merklich kleiner als die 6 mitderen, der linke — wohl abnormerweise — sehr klein ist. Die Seitenplatte hat an den Enden der Basis 2 einfache Schneiden, deren äußere nicht ganz doppelt so lang ist wie die innere, beide nach außen etwas konvex, von mäßiger Breite. Nnssa babylonica Watson. Taf. IX [IV], Fig. 53. Die Mittelplatte der 1,5 mm langen Radula ist vorn tief ausgebuchtet, indem die Seiten- teile stark nach vorn vorspringen, die Seitenränder sind wenig gebogen, der Hinterrand deutlich, doch nicht stark konvex. Seine Enden sind glatt, in der Mitte trägt er 10 Zähne, von denen einer links und 2 rechts sehr klein sind. Von den übrigen 7 spitzen Zähnen ist der mittelste deutlich kleiner als die übrigen. Die .Seitenplatte trägt 2 kurze und breite Schneiden, die nach der Mitte hin konkav, nach der Seite konvex sind, ihre Enden sind stumpf; die innere trägt an der Innenseite eine etwas gezähnelte Lamelle. Bullüi tenuis Gray. Tal-. IX [IV], Fig. 54. Die Radula ist der mancher Nasxa-kxXs^n ähnlicher als den von Tros< hel abgebildeten ßii/Zia-Artan. Die Mittelplatte ist vorn tief gebuchtet, die Ecken ziemlich weit vorgezogen, seit- lich in der hinteren Hälfte etwas verbreitert, der Hinterrand trägt mehrere etwas unregelmäßige Zähne, von denen die 4 äußersten schnell kleiner werden, darauf folgt ein größerer und in der Mittellinie ein kleinerer Zahn. Einer von ihnen zeigt bei dem untersuchten Exemplar 2 Neben- zähnchen. Die Seitenplatte ist vorn kaum konkav, hinten mit einem breiten, großen inneren Zahn und einem längeren äußeren, die weite Bucht dazwischen trägt noch 2 kleinere Zähnchen, deren einer gespalten sein kann. Lachesis (?) auslralis Marts. Taf, IX [IV], Fig. 5,5- Die Radula ist 2,2 mm lang. Ihre Mittelplatte ist breit- rechteckig, an den Seiten gerade, vorn mit einer mittleren Bucht, die von dem Zahn der vorhergehenden Platte bedeckt wird, hinten schwach konvex, in der Mitte in einen mäßig großen, zugespitzten Zahn ausgezogen. Die Seitenplatte hat vorn und seitlich einen ziemlich schmalen und .spitzen Basalfortsatz, der Vorder- rand ist sehr schräg und schwach konkav; nach hinten läuft die Platte in 2 durch eine tiefe, 21 I 68 Jo"- Thiele, aber ziemlich schmale Bucht getrennte Schneiden aus, von denen die äußere deutlich breiter, aber wenig länger ist als die innere, beide sind außen konvex, innen konkav. Chlaniüotd iestita Marts. Taf. IX [IV], Fig. 5(1. Die Länge der Radula beträgt 4,5 mm. Die Mittelplatte ist im ganzen rechteckig mit geraden .Seitenrändern, der \V>rderrand deutlich konkav, der Hinterrand ihm parallel, im mittleren Teil trägt er 3 .spitze, ziemHch gleichgroße Zähne, von denen der mittelste die anderen sehr wenig überragt. Die schräge Seitenplatte trägt 3 Zähne, von denen der äußerste bei weitem am größten und außen mit einer etwas überstehenden Lamelle versehen ist, während der innerste Zahn deutlich größer i.st als der mittelste; alle 3 sind außen deutlich konvex, innen konkav. Neohuccinuni Katoni Edg. Smith. Taf. IX [IV], Fig. -:,■]. \o\\ der Radula existiert eine kurze Beschreibung ohne Abbildung; sie ist der der vorigen Art sehr ähnlich. Die Mittelplatte ist vorn mehr konkav, die Ecken stark nach vorn \orspringend, nach hinten verbreitert; die Schneide besteht aus 3 et\vas ungleichen Zähnen, deren mittlerer die seit- lichen deutlich überragt, die Einschnitte zwischen ihnen reichen nicht bis zum Hinterrand der Basis. Die .Seitenplatte ist vorn kaum konka\-, der große Seitenzahn von dem mittleren durch eine ziemlich breite Bucht getrennt. Fiisus (Troschelia ':') sp. Taf. IX [\\\ Fig. 3.'^. Die kleine und beschädigte .Schale konnte nicht mehr beschrieben und abgebildet werden. Die 2 mm lange Radula hat Mittelplatten mit fa.st (|uadratischer Basis, deren Seitenränder gerade oder schwach konkav sind, während der Vorderrand ausgebuchtet, der Hinterrand mit 3 Zähnen besetzt ist, von denen der mittelste bedeutend größer ist als die l)eiden seitlichen, die eine kurze Strecke von den stumpfen Hinterecken entfernt sind. Die Seitenplatten sind etwa doppelt so lireit wie die Mittelplatte, mit schrägem Vorderrand und fast querem Hinterrand; dieser trägt 5 spitze, etwas nach der Mitte hin gebogene Zähne, die außen allmählich kleiner werden und sich noch mit 3 oder 4 kleinen Zähnchen auf den .Seitenrand der Platte fortsetzen, so daß man sagen kann, die Platte 'trägt 8 oder g nach der Seite hin kleiner werdende Zähne, deren äußerste an den Außenrand hinaufrücken. FusNs rußiiodis Marts. Taf. IX [IV], Fig. ,v). Die Mittelplatte der Radula i.st abgerundet quadratisch, hinten mit 3 kurzen, zugespitzten Zähnchen, deren mittelster nicht viel größer ist als die lieiden anderen. Die .Seitenplatte ist vom deutlich konkav, hinten trägt sie 6 Zähne, von denen der innerste nur klein ist, während der folgende fast so groß wie der äußerste, der größte von allen, ist imcl die 3 ül)rigen auch nicht 22 Die beschälten Gastrü])oden der deutschen Tiefsee-Expcdition 1898 — 1899. 1 6q viel kleiner sind. Eine Verbindungslinie der Buchten zwischen den Zähnen bildet einen nach hinten stark konvexen Bogen. Fiisus nihrnlinealus Sow. " Taf. IX [IV], Fig. 60. Die Radula, deren Länge 4,5 mm beträgt, ist der .soeben beschriebenen ziemlich ähnlich, immerhin durch die Form der Platten deutlich zu unterscheiden. Die Mittelplatte ist länger als breit, birnförmig, indem sie .sich vor der Schneide deutlich verbreitert; die 3 Zähnchen sind wenig an (Jröße verschieden. Die Seitenplatte springt mit einer spitzen Ecke \\-eit nach \-orn vor, ihr innerster Zahn ist bedeutend kleiner als die 6 folgenden, die untereinander wenig ver- schieden sind; über dem äußersten findet sich eine mehr oder weniger deutliche kleine Zacke am Außenrande. Fusus appressus Marts. Taf. IX [IV], Fig. 61. Die Radula ist 7,5 mm lang. Die Mittelplatte ist hinten und vorn im ganzen gerade, rundlich-trapezförmig, breiter als lang; ihre 3 Zähnchen sind klein, kaum untereinander ver- schieden. Die Seitenplatte ist .sehr breit, mit ihrer äußeren abgerundeten X'orderecke stark nach vorn vorgezogen ; außer einer inneren zahnförmigen Ecke trägt der Hinterrand 1 1 spitze, lange und schmale Zähne, deren äußerster merklich kürzer und breiter ist. \'or ihm i.st der Außen- rand ein wenig konvex und träg"t etwa in der Mitte einen kleinen zahnförmigen \'orsprung. Fusus icrrucosus var. Chuni Mart.s. Taf. IX [IV], Fig. 62. Im ganzen der Radula der vorigen Arl recht ähnlich, ist diese doch durch folgende Einzelheiten zu unterscheiden: die Mittelplatte ist länger und daher vorn schmaler, ihr Mittelzahn deutlich größer als die beiden anderen, doch kurz, dreieckig, die Seitenplatte ist vorn weniger vorgezogen, der erste und letzte Zahn kurz, stummeiförmig, die übrigen 10 ziemlich lang und .spitz, die äußersten der Reihe etwas kleiner als die mittleren. ßlilra (Phaeomüra) Iriplicata Marls. Taf. IX [IV], Fig. 63. Auf den ersten Blick den zuletzt beschriebenen Reibplatten .sehr ähnlich, ist diese l:ie- sonders dadurch unterschieden, daß die Seitenplatten nicht eine nach \'om vorspringende Ecke bilden und quer zur Mediane liegen, auch scheinen ihre Zähne bei J/Z/zv^-Arten in der Regel nach außen kleiner zu werden. Die Mittelplatte ist etwa doppelt so breit wie lang, vorn schwach konkav, mit abgenmdeten Ecken; die Zähne sind paarig, in Sechszahl, die mittelsten ziemlich groß, spitz, die folgenden kleiner, die äußersten klein, stummelartig. Die Seitenplatte ist 273mal so breit wie die Mittelplatte, vorn in der inneren Hälfte wenig konkav, nach der Seite hin gleich- mäßig abgerundet; der innerste Zahn ist stummelartig, weiter nach vorn gelegen als die folgenden, deren Ansatz zunächst bogenförmig, weiterhin gerade ist; sie werden bis zum 5. oder 6. größer Deutsche Tiefsee-Expedition 1898—1899. Bd. VII. 22 , yQ J(iH. Thieuc, und nehmen dann l)i.s zum äußersten, der ganz klein ist, allmählich an Größe ab. Im ganzen sind 14 Zähne an der Platte. Die Schneide setzt sich außen vom letzten Zahn etwas gegen die .'\uF)enecke der Platte ab. Die Länge der Radula beträgt 3,5 mm liei einer Breite von 0,85 mm. Margin eil a (Marginelloiia) gigns Marls. Taf. IX [IV], Fig. Ö4. Das Gebiß dieser Art ist sehr merkwürdig, es besteht aus einer Plattenreihe, indessen ist jede Platte über 2 mm breit und mit sehr zahlreichen — ich zähle 78 — kammförmigen Zähnen besetzt, die bis auf die äußersten, von unwesentlichen Differenzen abgesehen, alle gleich groß sind, so daß die Platten ein au.sgesprochen kammförmiges Aussehen haben. Die 4 oder 5 .seit- lichen Zähnchen nehmen an Größe ab. Die Platte ist im ganzen gerade, der Vorderrand tritt nur an den Enden deutlich, wenngleich nur wenig nach vorn vor, die Ecken und die Seiten- ränder sind etwas abgerundet. Die Basis ist deutlich (juergestreift. Voluta (Ternii'oluta) nhyssicola A. Ad. 11. R^^ Taf. IX [IV], Fig. 05. Die Radula ist fast 4 mm lang und o,,^ mm breit. Jedes Glied besteht aus drei fast gleichgroßen Platten. Die Mittelplatte ist vorn deutlich konkav, der Basalteil etwa 5 mal breiter als lang, gegen die schmalere dreizähnige Schneide durch eine Ecke scharf abgesetzt; die 3 spitzen, ziemlich großen Zähne sind fast gleichlang und liegen ganz über der Basis der folgenden Platte, der mittelste ist ein wenig länger und am Grunde schmaler als die seitlichen. Die Seitenplatten sind fa.st so breit wie die Mittelplatte, mit ihrem .seitlichen Teil weiter vorn gelegen als mit dem mittleren, der Vorderrand schwach konkav, die hintere Schneide, die zum großen Teil sich über die folgende Platte legt, einfach, zugespitzt, doch so, daß die .Spitze viel mehr dem Innenrande als dem Seitenrande genähert ist, ganzrandig, doch meist wie schartig aussehend. Eine kurze Beschreibung der Radula und der Anatomie dieser Art ist kürzlich von Martin Woodward (Proc. malac. .Soc. London, VoL IV, p. 121, Taf. X, Fig. 4 — 8, 10, 12) ge- geben worden. .^ Fiiskoluta anomala Marts. Taf. IX [IV], Fig. ö6. Die 4,5 mm lange Radula besteht aus einer Längsreihe von Platten, deren Form fast völlig der von J^o/nta iiobilis Solaxd. (Troschel, 1. c. Bd. II, Taf. V, Fig. 3) gleicht. Die Basis ist vorn stark konkav, die Seiten schwach gerundet, von den .Seitenzähnen der Schneide nicht detitlich abgesetzt. Der Mittelzahn ist wenig länger und am Grunde merklich breiter als die Seitenzähne (Fig. 66). Die Basen der Platten sind fast so breit wie die Entfernung der Hinterränder voneinander so daß die Zähne fa.st völlig über der folgenden Platte liegen. ^4 Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition i8g8 — 1891). I 71 Fush>oIut(i pyrrhostojiia (Watson). Taf. IX [IV], Fig. 67. Die Radula ist etwa 1,5 mm lang. Die Platten sind denen der vorigen Art ähnlich, doch dadurch zu unterscheiden, daß die Seitenzähne nicht bloß bedeutend breiter, sondern auch länger sind als der JVIittelzahn, so daß sie diesen nach hinten deuthch überragen (Fig. 67). Die Entfernung der Hinterränder der aufeinander folgenden Platten ist bedeutend größer als die des Hinterrandes einer Platte von den Buchten zwischen den Zähnen, daher bedeckt der Mittelzahn nur mit seinem hinteren Drittel die Basis der folgenden Platte. Nepluueopsis Gilchristi G. B. Sow. ™- Taf. IX [IV], Fig. 68. Obwohl sowohl von der Radula als auch von der Anatomie der Art eine kurze Be- schreibung existiert (Martin Woodward in: Proc. malac. Soc. London, Vol. IV, p. 120), möchte ich doch eine genauere Abbildung der Radula geben, \\-elche vollkommen die Zugehörio-keit zu den Voluten bestätigt. Die Platten sind vorn sehr stark ausgebuchtet, die Basis i.st mäßig breit, daher liegt der Mittelzahn etwa mit den zwei hinteren Dritteln über der folgenden Platte. Der Mittelzahn ist länger als die beiden anderen, die .Spitze gegen den Grundteil stumpfwinklig abgesetzt. Die beiden Seitenzähne sind durch rundliche Buchten vom Mittelzahn getrennt, von ihren .Spitzen verlaufen die Seitenränder ziemlich geradlinig divergierend zu den Enden der Basis. Cancellari'o !'erreauxi Kiener. Taf. IX [IV], Fig. 60, 70. Mit dem Pharyngealapparat von Cai!ccl/ai-ia-kx\.er\ haben sich Troschel (1. c), Bouvier (Systeme nerveux, Morphologie generale et Classification des Gasteropodes Prosobranches, Ann. Sei. nat., Ser. 7, T. III, 1887) und Amaudrut (La Partie anterieure du Tube digcstif et la Torsion chez les Mollusques Gast6ropodes, Ann. Sei. nat, Ser. 8, \'ol. VII, 1898) beschäftigt, trotzdem ist davon manches noch unklar. Troschel hat Cauccllaria axnifcra .Sow., die beiden anderen halben C. caiiccllata unter- sucht. Troschel giebt an, daß die Radula aus zwei Reihen langer, sehr dünner, bandförmiger Platten besteht, deren freie Enden nach vorn gerichtet sind; auch Bouvier spricht von 2 Platten- reihen, die aber nach seiner Abbildung (Fig. 76, 77) zusammen eine quere Reihe bilden; beide haben keinen Kiefer gefunden, während Amaudrut (1. c. p. 37) berichtet, daß zwei solche im Vorderende des Pharynx liegen, und sie kurz beschreibt als „deux lames allongees, symetriques, termin6es en pointe ä leurs extremites anterieures, qui fönt .saillie dans une petite invagination du sommet de la trompe. Leurs bords sup6rieurs sont reunis sur la ligme mediane, et leurs faces externes convexes sont marquees de fines stries transversales." Ich habe beim Auskochen des Phar)'nx von C. J^ei-reauxi in Kalilauge außer der Radula auch einen Kiefer gefunden; den ich in Fig. 69 abbilde. \^orn bildet er einen langen, allmählich verschmälerten Fortsatz, während der hintere Hauptteil sich zunächst jederseits in einen rund- 25 . j - -, JoH. Thiele, liehen Lappen und dann in einen schräg nach hinten gerichteten Flügel auszieht ; dazwischen ist er tief ausgebuchtet. Oliwohl sowohl an der vorderen Spitze (Fig. 69a) wie auch am hinteren Teile in der Mittellinie eine Trennung angedeutet ist, hängen doch beide Hälften zusammen, so daß man kaum von zwei Kiefern sprechen kann. Der \-ordere Teil und die Mitte des hinteren sind sehr fein c[uergestreift, während in den lappenförmigen Teilen eine ungefähr den Rändern parallele Streifung erkennbar ist. Den von C. canccilafa finde ich ähnlich. Troschel hat von der Gattung .Idinctc einen „eigentümlichen Apparat" beschrieben, von dem er zweifelhaft war, „0I1 er mehr einem Kieferapparat oder einem Pfeilzahne vergleichbar ist". Es ist kaum zu bezweifeln, daP) er dem Kiefer von Caiucllaiia entspricht; ob 1V,. — yestitam dl- Neptunea aquitanica 4. — norvegica 33. — Tiirtoni J. Neptimeopsis Gilchristi 33. 171. Nerita aculeata 14. — albicüla iig. 58. 140. atrata 20. — chamaeleo 120. 140. — Lar- gillierti 20. — Petiti 20. — plexa 140. — plicata 720. 58. 140. — polita 120. 58. 140. — quadricolor 140. — Stella 120. — striata 140. — textilis 140. — umla.-isiana 54. 57. — versicolor 120. Neritopsis radula 140. Niotha s. Nassa 99. 100. Nitidella s. Columbella 105. Ocinebra s. Jlurex 97. Odostomiopsis 156. — circumrosn 6g. 156. 73. — typica 68. 156. 73. Olana s. Patella 55. Oliva aaiminata 18. — flammulata 18. — inflata 138. — maura 138. — pica 138. — tigrina 138. Olivella millepunctata 18. 23. — nana 18. 23. 31 VII. Ovula o\'um 13g. Oxystele s. Trochus 20. 54- Paclmodus s. Buliminus 145. Parmophorus s. Scutus 141. Patella 74. — Adansoni 21. — Argenvillei 55. - capensis 55. — cochlear 55. — compressa 55. — conchacea 72. — conspiaia 20. — Cornea 57. — depsta 71. 73. — ßtegiensis 72. 73. — granatina 55. — granularis 55. — guineensis 20. — guttata 57. — hyalina72. — Kraussi 21. — longicosta 55. — Lowei 20. — lugubris 20. — miniata 55. — mytilina 72. 73. — mytiloides 72. — nigrosquamosa 21. — oculus 55- — pectunculus 55. — plicata 55. — pruinosa 55. 57. — rota 141. — rustica 55. — sanguinans 55. — specta- bilis 20. — tabularis 21. 22. 55. — varia- bilis 55. 58. Patellidea s. Patella 55. Patcllona s. Patella 55. Patinastra s. Patella 55. tatinella s. Patella 72. 73. 74. Patula Hookeri 144. Pellilittorina s. Littorina 65. 74. 165. Perissodonta s. Struthiolaria 67. 73. Perrona lineata 17. — spirata 17. — sub- spirata 6. 17. — tumida 34. Persicula s. Marginella 18. Phaeomitra s. Mitra 106. i6g. Phasianella 57. 59- — aethiopica 140. — capensis 54. 60. — elongata 54. 60. — Kochi 54. — neritina 54. 58. Philine aperta 55. 58 Phorus s. Xenophora 12. Phos Grateloupiamis g. Photinula 71. 134. — expansa 69. 73. Pileopsis intorta 117. 118. — paleacea 117. Pirula ficoides 138 (s. auch Pyrula). Pisania concentrica g7. — gracilis 52. 56. — lineolata 52. — mamiorata 25. — sulcata 18. — sp. 25. 59. Planaxis Albersi 19. — Hermannseni ig. — pyramidalis 140. Planithais s. Purpura 18. Plenrotoma albibalteata 92. — anteridion 60. — apiata 86. — atractoides 86. — balteata 5. _ bisinuata 82. — brachytoma 6. — carinata 76. 173. 132- I34- — castanea 23. — cataphracU* 88. — Chuni 86. — cir- cumstriata 79. — clara go. — congener 89. — contabulata* 81. — coreanica 80. — cornigata 5. — crispulata 89. — crypto- raphe 83. — dimidiata* 84. — elachystoma 81. — exulans 89. — fagina 83. — fissa 87. — flavidula 82. — Fultoni 23. — Garnonsi 136. — gemmulina 77. 132. — goniodes 90. — gravis 23. 59. — Griffithi 8^. _ gypsata 80. — impages 23. — lepta 90. — nodifera 78. — obeliscus* 82. — obliquicosta 80. — Oldhami 87. — Paretoi* 23 SchriHeri 55. 114. I ' Register. 6. — plebeja* 78. — pluteala 5. — prae- signis 78. 83. — rotata* 78. — rotatilis y8. 132. — semicostata 24. — Sigsbeei 5. 6. — speciosa 76. — spiralis* 78. — staminea 90. — slolida 59. — Studeriana 61. — subcorpulenta 79. — subsiiUiralis 85. — subulata 83. — symbidlcs 84. — syngenes 84. — Talismani 5. 173. — taxus 24. — tenuis 5. — trifasciata* 78. tuberculifera 79. — tuniida 24. — turbida* 87. — undatirnga* 4. 79- — vepallida 89. Pleurotoniclla Blakcana 8. Plicatella Forskali 138. — polygona 138. PoUia s. Pisania 18. 97. — variegata 18. Polytro))a s. Purpura 52. Pontothattina Chimi 86. — niirabile 86. Potamitics decollatus 58. 140. — fnscnfiis 13. 19. — grann latus 13. 19. — multigranosiis 19. - muricatus 14. — palustris 140. Priene Murrayi 38. 40. Priotrochus s. Troclius 141. Pseudoliva dissepimentum 18. (Pseudomata 86.) Pterocera aurantia 139. — cbiragra 139. — elongata 139. — lanibis 139. — multipes 139. — radix-bryoniae 139. — nigosa 139. — üuncata 139. Pteronotus uncinarius 24. Piincturella aethiopica 12S. 160. 137. — agger 128. — analoga 70. 73. — brychia 128. — cognata 71. — conica 71. — fastigiala SO. — indica 128. Pupillaea aperta 55. Purpura aciileata 137. — bitubercularis 137. — capensis 52. 56. — Cataracta 56. — cingulata 52. — consul 18. — coronata 18. — distinguenda 137. — dubia 56. — echinulata 137. — elata 96. — Forbesi 18. — francolinus 137. — fusconigra 95. — haemastonia iS. — hippocastanum 137. — lagenaria 56. — luteostoma 56. — muri- cina 95. — neritoides 18. — Potliuani 95. — Rudolphi 137. — squamosa 52. — trochlea 52. — versicolor 52. 56. Pusia s. Turricula 53. Pusionella nifat 17. Pyraviidclla dolabrata 20. 21. — 7i?soidcs n(j. Pyrazus s. Potamides 140. Pyrula citrina 137. — data 26. — Eugeniae 96. — ficoides 138. — fusifomiis 96. — idoleum 96. — lineata 26. — nodosa 127. Ranella Argus 41. 58. — bufonia 138. — cruniena 13S. — foliata 138. — granifera 138. — leucostoma 53. 56. — piiecilostoma 53. 56. — polyzonalis 41. — proditor 64. — pustolosa 19. — semigranosa 58. — siphonata 138. — vexillum 41. Rapann bulbosa 13". — fiistfoniiix g6. 153. — idoleum 196. — Lischkeana 97. — Mawcae 96. — rapa 137. — rapaeformis 137. Ricimila anaxares 137. — arachnoides 137. cario-ia 137. — liorrida 137. — mendicaria 97. — niorum (-us) 95. — miiricinn p5. 137. — noduiosa iS. — ricinus 137. — spectnmi 96. — tubercidata 137. Ringicula 0 ÜI-UTSCHiniHFSKH F.XPK1)IT10X l»q»-c)q . hkl MI . T H 1 E LE : C. ASI'RO PO PH X . TA F. VI. _ .-^l in, (^ '^^^^ Im i ild er._ ^ •'^ 1 12 rs gi HP 13 10 „rnff^^J I gv-. N 1+ t^y>V}i^-;,. -. — .^^. 'I 15a J ^') "■!^.,«f^^ j^8a!9***^l- 7(?/. /. Tafel VII. (Tafel II.) Tafel VII. (Tafel II.) Fig- -3- Querschnitt durch den hinteren Teil von Cocculina laevh mit den Epipodialanhängen c/. „ 24. Querschnitt durch die Mund(">ffnungf mit der zähnchentragenden Falte. Stärker vergr. „ 24 a. Ein fadenförmiges Zähnchen neben der Mundöffnung. .Starke Vergr. 25. Anfang des Zwitterdrüsenganges ;'<•/ und eines Teiles der Keimdrüse, deren dorsale Läppchen sp rein männlich sind, während der ventrale Teil ov weil;)lich ist; st Magen, // Leber. 26. Stück vom milderen Teil der Radula. a äußerste Zwischenplatte, mehr in Flächen- ansicht, b solche mit gespaltenem Seitenzahn. 440 : i. „ 27. .Schale von Odostomiopsis typica n. sp. 12:1; a Form des Kopfes des herausgezogenen Tieres. ., 28. Schale von Odostoniiopsis a'i-aimrosa n. sp., 12 : i (der Mündungsrand war abgebrochen und ist vielleicht nicht ganz richtig ergänzt), a Grübchen der Schalenoberfläche, 64 : i . „ 2g. Radula von Odostoniiopsis tvpica. a Mittelplatte in Flächenan.sicht ; b Seitenplatten zweier Glieder; c zwei Mittelplatten in .Seitenansicht. 440 : i. „ 30. Radula von Odostoniiopsis cimunrosa, zwei Mittelplatten in Seitenansicht und zwei Seiten- platten. Dieselbe Vergr. „ 31. Querschnitt des Kopfes von Odostoniiopsis tvpica durch die äußere Oeffnung des Kopu- lationsorgans cop, das linke Auge oc, den Lippenteil des Mundes 0, mit den Drüsen oi/\ glpa vordere Fußdrüse, cpa Raum zwischen dem vorderen Teil des Fußes und dem Kopfe. „ 32. Querschnitt des.selben Tieres; /; Kieme, .? Saiuenrinne, o^lpp hintere Fußdrüse, gp Fedal- ganglien mit ihrer Kommissur, can Drüsenkanal im Mantel, r Radula, c Konnektiv zum Supraintestinalganglion, cop männliches Kopulationsorgan mit Prostata. öi- Querschnitt desselben Tieres weiter nach hinten; gm und gv muköse und viskose Manteldrüsen, gd Zwitterdrüsengang, ;/ Niere, c Herz, gs linke Speicheldrüse; im ven- tralen Teil des muskulösen Fhar}'nx liegt die Radula, can, cop und glpp wie in voriger Figur. Die Figg. 31 — 33 sind bei derselben Vergrößerung gezeichnet. ,, 34. Pellilittorina setosa juv^? .Schale. 12:1. „ 35. Ptincturclla (CranopsisJ actliiopica Marts. Aus der Schale genommenes Tier, vergr. a dasselbe in Ventralansicht, hr Kiemen, cp Epipodium. „ 36. Radula desselben, Teil eines Gliedes (Mittelplatte und die 4 inneren Zwischenplatten der linken Seite, rechte äußerste Zwischenplatte, Flügelplatte und erste Seitenplatte des nächstvorderen (xliedes). 144 : i. DHUTSCHETlEi-SEE EXPEDITIOX i8WW.Bd.Ml. THlF.Lt (JASTROPUDEX. 24" TAH. VI lal. IL Tafel VIII. (Tafel III.) Tafel VIII. (Tafel III.) Fig- 3 7- Teil der Radula von So/ai-ic//a hiimiiatula Marts. Mittelplatte, Zwischenplatten und die 2 innersten Seitenplatten, a Enden der 2 äultersten Seitenplatten. „ 38. Die 5 äußersten Seitenplatten von Solariella infralacvis Marts. 300:1. „ 39. Teil der Radula von Basi/issa patitla Wats. Mittelplatte, Zwischenplatten und erste Seitenplatte, a die 3 cäußersten Seitenplatten. 144: i. „ 40. Radula von Bastlissa adhiopica Marts. Mittelplatte, Zwischenplatten und erste Seiten- platte, a zweite Seitenplatte ; b äußerste Seitenplatte. 144: i . „ 41. Radula von Basi/issa Ottoi (A. Phitippi). Mittelplatten und Zwischenplatten zweier Glieder und äußerste Zwi.schenplatte des vorhergehenden Gliedes. 300 : i . „ 42. Mittel- und erste Zwischenplatte der Radula von Trocliux (Calliostoina) sublacvis var. Clutui Marts. a fünfte Zwischenplatte, b erste Seitenplatte. 144 : i. „ 43. Radula von Cakar lienicum Watsqn. Mittelplatte, erste rechte Zwischenplatte, erste bis vierte linke Zwischenplatte und jedenseits eine äußere Zwischenplatte (links isoliert), a erste und zweite Seitenplatte; b erste Seitenplatte schräg von der Innenseite. 170: i. Radula von Ahitica griaca Marts., die beiden Seitenplatten isoliert. 300 : i. Glied der Radula von lYatica (A/nauropsis) faiiilis ^VA■l•s. und Seitenplatten des vor- hergehenden Gliedes, a solche eingeklappt. 144 : i. Mittel- und Zwischenplatte von Hipponyx lissus (E. Smith). 3 i o . i . Platten eines Radulagliedes von Pclliliüorina sctosa E. SMrrH .> (xlied der Radula von T/v'/o// />/;// J////7«j'/ E. Smfth. 100:1. a Mittelplatte; b Schneide der Zwischenplatte. 170: i . 4Q. Teil der Radula von 7)vp//oii albolabratus E. Smtth. 440 : i. ■») 44 11 45' » 46. '1 47' 5' 48, DELTSCHBTIEFSEE-EXPEDITIOX 1848 99. Bd.VIl. THIHLK: GASTROPÜDEN TAF.VIII. Thiek gez. Taf. Iir. Tafel IX. (Tafel IV.) Fig. 50. 51- .S2. 53- 54- 55- ,S6. 57- 58. 60. 61. 62. f'3- 64. r>,s. 6(). 67. 68. 6g. 70. 71- 1'- 73- 74- 75- Tafel IX. (Tafel IV.) Teil der Radula von Aiicillaiia laiucolata Marus. 310: i. Dasselbe von Mclaphini lincahim (Lam.). 144 : i. Radulaplatten von Nassa cuxunitexta Maj^ i\s. 144 : i. Solche von A^assa haln'louica Watson. 440: i. Dasselbe von Bullia tciuiis Gray. 52 : i. Radulaplatten von Lac/icsis (?) mistralis Marts. 310: i . Teil der Radula von Clilanidota vcstita My\Rrs. 144 : 1. Radulaplatten von A^cobucciiutin Eaton i E. Snuth. S- : i- Teil der Radula von Fiisiis {Tioscliclia f) sp. 440: i. Mittel- und Seitenplatte von Fusks ru/iiuxUs iVlARrs. 300 : i. Das.selbe von Fusus ni/iro/liira/ns Sow. ''■ 300 : i. Teil der Radula von Fiisits a/ifressns Makts. 144 : i. Radulaplatten von Fiisjis z'c/-nicos!is var. Clnini Maris. 300 : i. Teil der Radula von Jllifra ( Pliacoiiiitra) i/if^/itata Maris. 144 etwas stärker vergr. Radulaplatte von Marj^inclla (Alaroincllona) ^<^(i;as Maris. 52 : i. Teil der Radula von l'oluta abyssico/a (Tcruivoluta) A. Ad. u. R\'. Radulaplatten von F/tsiz'o/ufa auoiuala Maris. 144: 1. Dieselben von Fusivohita p\ji-Iiostoma (AVatson). 300 : i. Solche von A^ptuiwopsis i^ilcln-ixti S(.)W. ^^^- i 70 : i. Kiefer von LauccIIaiia fiT/vvc//!/ Iviener. Vergr. a die Spitze dess(4hcn, stärker vergr. Radulaplatte derselben Art. 144 : i. a Enden von solchen. 440: i. Teil der Radula von Pleurotovia { Goiuiiitla) cariiiata (ikav. 144 : i. a einzelne Platte. 170; I . Teil der Radula von Plcurotonia (Snrai/a) talis)iiani Eocarix 170: 1. Dasselbe von Bracliytoina Grifjithi (Gray). 170: i. Radulazähne von Leiicosyriiix vcpallida Marls. 144 : i- Teil der Radula von l'ohnila ßavothuta Marts. 144 : i. I. a Mittel platte, 144 : I. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEÜlTlüX lö9S-Q^). BdMI. TH 1 HLE : GASTROPÜDEX. 50 ^ TAH. IX. r '^"^^^'^ninjjifjjfjijjiiiiiiiiiiiiiii'fiff'fiimjifffHiiviiiiiffiii^ f ir.:df gez- Taf. IV. Die stolidobranchiaten Aseidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Von Dr. W. Miehaelsen in Hamburs. Mit Tafel X— XIII. (Tafel I— IV.) Deutsche Tiefsee-Expedition 1898— 1899. Bd. VII. 24 Eingegangen den 26. April 1903. C. C h u n. VV enngleich das Material, auf dessen Untersuchung die vorliegende Abhandlung beruht, aus den verschiedensten Tiefen des Meeres, vom Litoral bis zu der Tiefe von fast 5000 m stammt, so mag es doch gerechtfertigt sein, wenn die Formen aus der eigentlichen Tiefsee in diesem Vorwort eine besondere Erörterung erfahren. In diesen dem Forscher so schwer zu- gänglichen Tiefseeformen liegt zweifellos der Hauptwert der Ascidienausbeute der deutschen Tiefsee-Expedition, wenn sie auch nach Zahl der Arten und Individuen gegenüber den leichter zuofänelichen Formen aus g-erin^eren Meerestiefen in der Minderheit sind. Man kann eine Untersuchung und Erörterung der Tiefsee-Ascidien nicht ausführen, ohne auf die Resultate der „Challenger"-Expedition zurückzugreifen. Die in der Ascidienforschung epochemachenden Arbeiten Herdälan's über die Ascidien dieser Expedition') haben die haupt- sächlichsten Züge im Charakter der Ascidienfauna der Tiefsee festgelegt. Weitere Forschungen mögen dieses Charakterbild vertiefen und einzelne neue 7Äige hinzufügen. Das ist auch das Ziel der folgenden Studie, die sich mit einer engeren Gruppe der Tiefsee-Ascidien beschäftigt, nämlich mit der Gruppe „Stolidobranchiafa der Unterordnung .bcidiacca lioloso)iialct\ Ich stelle zunächst eine Liste der stolidobranchiaten Ascidienarten, die in den großen Tiefen von 1000 m {= 546,7 engl. Faden) an gefunden sind, zusammen: Gen. Molgula Flachwasser bis 1097 m [Molgula eugyroides Trausiedt^) bis 1000 m ?] Molgula pyri/oniiis Herdman^) bis 1097 m Gen. Bathypera 4636 m Bathypera splendeiis n. sp 4^36 „ Gen. Culeolus 1 152 bis 4636 m Ctikohis Moseleyi Herdman^) 4435 " Cuko/us Murray i Herdman') 4206 bis 4636 „ Culeolus perlatus Herdman ^) 3 ' OQ " Culeolus perlucidus Herdman^) 2926 „ • Culeolus recuvibcus Herdman^) 2515 „ i) Herdman, Report on the Tunicata CdUected during the voyage of 11. M. S. Challenger during the years 1873— ;6, I u, II in: Rep. sc. Res. Voy. Challenger, Vol. VI u. XIV. 2) Nach Herdman, in C. Norman, A month on the Trondhjem Fjord, in Ann. Nat. Hist., 6. Ser., Vol. XII, p. 443, 444; cit. in; J. Ki.\ER, A List of Norwegian Ascidiae simplices, in: The Norw. N.-Atlant. Exped. 1876— 1878, Zool., p. 12, 13. — Die Originalangaben Herdman's bezw. Norman's (250—300 fathoms) stimmen nicht mit der Angabe der Kl.\ER'schen Citate (750—1000 m bezw. 830—1000 m) überein. Ob die letzteren auf einem Irrtum oder auf späterer Korrektur beruhen, muß dahingestellt bleiben. 3) Nach Herdman, Rep. Tunicata, I, in: Rep. Challenger, Zool., Vol. VI. 24* i84 W. Michaelsen, Cttleohis Wi/kiiiocsi Herdman ') 4206 m Citkoliis J]'yzch. Aeußere Siphonen wenig erhaben, wallförmig, mit einem Kranze kleiner, dicht stehender, schlank-birnförmiger oder konischer Papillen. Ingestionssipho in der Mitte der langen Dorsalseite, Egestionssipho gerade am Hinterende. Ingestionsöffnung mehr weniger deutlich 6-lappig, Egestionsöffnung 4-lappig. Stiel am Vorderende ent- springend, distal einseitig in eine große, dicke, schmale, längliche Anwachsscheibe ausgezogen. Körperober fläche eben, mit weit zerstreuten, winzigen, warzenförmigen Papillen, besetzt von mikroskopisch kleinen Fremdkörpern, die weit zerstreut, nur an den Papillen etwas dichter, stehen. Habitus: Innere Organe, zumal der Darm, durch die halbdurchsichtige Haut hindurchschimmernd. Cellulosemantel sehr dünn, lederartig-zäh, wasserhell, Papillen mehr faserig. Mundtentakelkranz: Ca. 17 sehr verschieden große, zusammengesetzte Tentakel ohne scharf durchgeführte Regel der Anordnung; die größten mit Beginn einer Fiederung 3. Ordnung; Fiedern un- regelmäßig in Größe und Stellung. Dorsaltuberkel länglich, nach hinten-links bis zur Berührung imd noch etwas weiter zu- sammengebogen, so daß der zum Teil etwas klaffende Flimmergrubenrand eine hinten-links offene, breit schräg-herzförmige Figur bildet. Kiemen sack jederseits mit 7 starken Falten, Falten VII etwas kleiner als die übrigen. Rippen- förmige Längsgefäße zu 6 — 10 auf den Falten, zu i oder 2 auf den Faltenzwischenräumen. Einige wenige sehr starke Quergefäße und zwischen je zweien normal 7 selir feine, von denen einige partiell sekundär erscheinen. Kiemenspalten annähernd parallel den Längsgefäßen langgestreckt, zum Teil Die stolidnbranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. i Qq etwas schräy, diejenigen einer Querreihe in sehr verschiedenen Breitenlinien beginnend und endend, zum Teil eine, zum Teil zwei Maschenlängen durchmessend, zum Teil auch innerhalb der Maschenräume endend. Dorsalfalte ein mäßig hoher, feiner, glatter und glattrandiger Saum. Darm linksseitig neben der unteren Partie des Kiemendarms, in langer, hinten fest zusammen- gepreßter, vorn eine große Oese bildender Schleife fast durch die ganze Länge des eigentlichen Körpers erstreckt; Darmschleife in der hinteren Hälfte einfach bogenförmig, ventral konvex, in der vorderen Hälfte von der Gestalt einer 6. Magen nicht scharf abgesetzt, kaum weiter als der Mitteldarm, mit zahlreichen warzenförmigen und papillenförmigen, zum Teil zu größeren, eng anliegenden Läppchen verschmelzenden Leberanhängen. Mitteklarm mit zarter Leitrinne. Afterrand glatt, nicht zurückgeschlagen, Jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat, links oberhalb der Darmschleife, rechts ober- halb der Niere, ca. 5 mm lange und ^j., mm dicke, von vorn nach hinten gehende Stränge mit kurzem, konischem Ausführgang am Hinterende. Ovarium klumpig; Hode neben oder auf dem Ovarium, büschelig, aus sehr kleinen birnförmigen, durch sehr kurze Sonderausführgänge zusammenhängenden Hodenbläschen bestehend. Fundnotiz: Stat. 128. Antarktisches Meer, im Osten von der Bouvet- Insel, 54" 29',8 S. Br., 3" ^o'j O. L., 439 m tief; 26. Nov. i8g8. Vorliegend 3 zum "Feil gut erhaltene Exemplare. Aeusseres : Der Körper (Taf. X [1], Fig. 7) hat die Gestalt cnner sehr kurz und eng gestielten, dicken Birne, deren Stiel distal einseitig zu einer länglichen Anwac;hsscheibe aus- gezogen ist. Der eigentliche Körper ist dick-birnförmig bis eiförmig, hinten etwas dicker als vorn. (Das Stielende ist als Vorderende angesehen.) Er ist ungefähr so hoch wie dick und ca. um V:i länger als hoch. Die äußeren Siphonen liegen ungefähr V4 des Profilumrisses des eigent- lichen Körpers voneinander entfernt, der Ingestionssipho fast gerade in der Mitte der als Rücken- linie angesehenen Langseite, der Egestionssipho fast gerade am Hinterende. Sie sind nur schwach erhaben, von der Gestalt kleiner, sternförmiger Wälle, mit einer Reihe winziger, schlank-birn- förmiger bis konischer Papillen dicht besetzt. Da diese Papillen bei den vorliegenden Stücken, wie angetrocknet, ganz niedergelegt sind, so sind sie nicht besonders auffällig. Sie erinnern an die Papillen der Körperöffnungen derjenigen Molguliden, die Lacaze-Duthiers zu der Gattung Ctenicella zusammenfaßte. Die Ingestionsöffnung ist mehr oder weniger deutlich 6-lappig, die E g e s t i o n s (■ ■) f f n u n g 4-lappig. Der am Vorderende entspringende Stiel ist sehr kurz und eng, distal einseitig zu einer großen, dicken, schmalen, länglichen Anwachsscheibe ausgezogen. Die Unterseite der Scheibe ist an ein filziges Konglomerat von fadenförmigen Br)'ozoen und anderen Lebew'esen festgewachsen. Das größte Stück hat folgende Dimensionen: Länge des eigendichen Körpers 16 mm, Höhe und Dicke 12 mm, Länge des Stieles i'/, mm, Dicke desselben 2 mm, Länge der Anwachs- scheibe 16 mm. Breite derselben ca. 3 mm, Höhe derselben ca. 3'/^ mm. Die Kö r per ober fläche ist ganz eben, mit winzigen, weit zerstreuten warzenförmigen Papillen besetzt, im ül)rig('n fast glatt. An der Körperoberfläche, vorzugsweise an den Papillen, haften zahlreiche mikroskopisch - kleine Fremdkörper, besonders feinste Sandkörner und Kiesel- körper von Diatomeen. Diese Freiridkörper bilden jedoch keine geschlossene Schicht, sondern liegen, abgesehen von den meist dicht besetzten Papillen, weit zerstreut. Ihrer Kleinheit wegen beeinflussen sie den Habitus der Tiere sehr wenig. Nur dadurch, daß sit; an den Papillen gedrängter stehen und die Papillen als undurchsichtige Körnchen erscheinen lassen, verleihen sie 9 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — iSqg. 14*1. \'II. 2^^ t Q(\ W. MirHAF.I.SEN", der Körperoberfläche ein zart gekörneltes Aussehen und machen die Haut, die ohne sie fast wasserhell wäre, etwas weniger durchsichtig. Immerhin schimmern manche Organe, zumal der Darm, durch die Haut hindurch. Innere Organisation: Der Ce llulosema ntel ist sehr dünn, dabei alier fest, lederartig zäh; er ist im allgemeinen wasserhell durchsichtig; nur die winzigen Papillen erscheinen etwas weniger durchsichtig, faserig. Der Innen kör per haftet in ganzer Ausdehnung fest am Cellulosemantel. Er ist sehr zart; seine M usku latur besteht aus sehr zarten, sehr weitläufig angeordneten Bündeln. Rechts- seitig trägt der Innenkörper nahe der durch den Endostyl markierten ventralen Medianlinie eine mäßig große, schlank-bohnenfr)rmige, schwach gebogene Niere (Taf. XI [II], Fig. 20 //). Der Mundtentakelkranz besteht bei dem näher untersuchten Stück aus 17 sehr verschieden großen zusammengesetzten Tentakeln. Eine einigermaßen scharf durchgeführte Regel der Anordnung ist nicht erkennbar, wohl aber sieht man in kürzeren Strecken längere und kürzere Tentakel alternieren, wobei allerdings die Tentakel einer Ordnung unter sich nicht gleich groß sind. Die Tentakel sind schlank, basal nur mäßig dick ; die größten zeigen eine vollständig durchgeführte Fiederung 2. Ordnung und an den Fiedern 2. Ordnung den Beginn einer Fiederung 3. Ordnung. Die Fiederungen sind jedoch sehr unregelmäßig, und zwar sowohl in der Stellung, wie auch in der Größe der Fiedern. Häufig sind die Fiedern so lang wie der über ihn(;n stehende Teil der Achse, wenn nicht gar länger. Da zugleich die Achse am Fiederursprung eeknickt sein kann, so erscheinen die Tentakel stellenweise dichotomisch verästelt. Die kleinsten Tentakel sind nicht größer als mäßig große Fledern i. Ordnung der größeren Tentakel. Der Dorsaltuberkel (Taf. XI [II], Fig. 21) i.st ein im allgemeinen dünnhäutiger, läng- licher, nach hinten-links zusammengebogener Körper; die zusammengebogenen Enden berühren sich und ragen noch etwas in das Innere des durch die Zusammenbiegung abgeschlossenen länglichen, sich von hinten-rechts nach vorn-links erstreckenden Raumes hinein. Die auf der Höhe des Dorsaltuberkels verlaufenden, stellenweise etwas klaffenden Ränder der F 1 i ni m e r - grul)e bilden eine der Gestalt des Dorsaltuberkels, entsprechende zusammengebogene, aber hinten-links offene Figur. An dem Rande der Flimmergrubc ist die Haut des Dorsaltuberkels etwas dicker, undurchsichtig. Der Kiemen sack trägt jederseits 7 starke Falten; dieselben sind fast sämthch an- nähernd gleich stark; nur die dem l^ndostyl 1 )enachbarten Falten (links- \'I1 und rechts- VII) sind ein wenig kleiner. Die Zahl der ri pi)en fö r m igen Längsgefäße auf den Falten I — VI beträgt 8 — 10, auf den Falten MI ca. 6, auf den Faltenzwi.schenräumen nur i oder 2. Die Ouer- gefäße zeigen mancherlei Unregelmäßigkeiten, Spaltung und Anastomose; .sie sind aber im allgemeinen deutlich ausgeprägt. Es sind einige wenige sehr starke Ouergefäße vorhanden, die durch die ganze Breite des Kiemensackes verlaufen. Zwischen denselben erkennt man eine Anzahl, an den regelmäßiger ausgebildeten Stellen des Kiemensackes 7, sehr feine Quergefäße; dieselben sind nur wenig verschieden dick, und zwar stellenweise deutlich nach dem Schema (i), 4, 3, 4, 2, 4, 3, 4 (i) [wol)ei „I" eines der starken Quergefäße markiert]. Nur ein Teil dieser feinen Quergefäße bilden Maschengrenzen. Die des anderen Teiles zeigen insofern eine be- sondere Gestaltung, als sie zum Teil die Kiemenspalten überbrücken, also die Natur sekundärer Quergefäße annehmen, zum Teil die hintereinander Hegenden Kiemenspalten sondern, und 10 Die stolidobrancaiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. I Q I zwar finden sich beide Arten des \'erlaufs meist dicht nebeneinander, manchmal sogar von Kiemenspalte zur Kiemenspalte alternierend. Dieser besondere Charakter der feinsten Ouergefäße hängt eng zusammen mit der Anordnung der Kiemenspalten. Die Kiemenspalten sind durchweg annähernd parallel den Längsgefäßen langgestreckt. Die auf den ersten Blick sehr unregelmäßig erscheinende Anordnung derselben beruht zum wenigsten darauf, daß sie vielfach etwas von dieser vorherrschenden Richtung abweichen, et\\as schräg gestellt sind, sondern haupt- sächlich darauf, daß ihre Enden in ganz verschiedenen Breitenlinien liegen. Die einen durchmessen die Länge zweier Maschen, andere die einer einzigen Masche, viele auch enden in ziemlich weiter Entfernung von den Ouergefäßen innerhalb eines Maschenraumes. Eine entsprechende An- ordnung weisen die die Kiemenspalten begrenzenden feinsten Längsgefäße auf. Da sich vielfach einzelne Kiemenspalten bis zu einer gewissen Länge zwischen zwei andere eindrängen, so erscheinen die betreffenden feinsten Läneseefäße treoabelt. Der Endostvl ist schwach sje- schlängelt. Er geht hinten-unten in eine feine Retropharyngeal ri n ne über. Die Dorsal- falte ist ein dünner, mäßig hoher, glatter und . glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. XI [II], Fig. 22) liegt an der linken Seite des Kiemensackes und er- streckt sich an der \entralen Partie desselben fast durch die ganze Länge des Köq^ers von hinten nach vorn und dann nach hinten zurück. Der Oesophagus Inldet mit dem Magen und der Anfangspartie des Mitteldarms einen ziemlich flachen, ventral konvexen Bogen, an den sich vom, mit dem Ende jenes Bogens einen stumjifen W^inkel bildend, die mittlere Partie des Mittel- darms in Gestalt einer 6 anschließt. Die Oese der „6" ist ein ziemlich großer, etwas nach oben g-estreckter Raum. Nach Um.schreibuno- dieser Oese schmiegt sich der Mitteldarm mit der folgenden Partie fest an den Anfangsteil des Mitteldarms, den Magen und den Oesophagus an, so fest, daß sich die aneinander gelegten Partien gegenseitig abplatten und zusammen einen cylindrischen Strang bilden, dessen Zusammensetzung aus 2 gesonderten Röhren nicht ohne weiteres erkennbar ist. Erst dicht vor der Oesophagusmündung verläßt die rücklaufende Darm- partie die vorlaufende und geht dann, den flachen Bogen der Anfangspartie des Darmes weiter fortsetzend, im Kloakalraum bis cHcht unterhalb der Egestionsöffnung. Der Oesophagvis (Taf. XI [II], Fig. 22 OS) ist kurz, mäßig eng. Der Magen (Taf. XI [II], Fig. 22 m) ist nicht scharf abgesetzt, nur wenig breiter als der Oesophagus, nicht breiter als der Mitteldarm. Er ist durch einen dichten Besatz von Leberanhängen ausgezeichnet. Die Leberanhänge sind sehr klein, meist warzen- oder papillenförmig, bei unbewaffnetem Auge nur als Rauheiten der Magen- oberfläche erkennbar. Nur an wenigen Stellen fließen sie zu deutlichen, flach der Magenwandung aufliegenden Läppchen zusammen. Der dünnwandige Mitteldarm (Taf. XI [II], Fig. 22 md) hat ein eigentümliches Aussehen, das hauptsächlich durch den grauen, deutlich durchschimmernden Inhalt bedingt wird. Dieser Darminhalt ist dünn-wurstförmig zusammengeballt und äußerst regelmäßig zusammengelegt, wie es aus der Alilsildung (Taf. XI [II], Fig. 22) ersichtlich ist. An der ausgebreiteten und vom Inhalt gereinigten Darmwand erkennt man nur geringe Spuren von Strukturverhältnissen, die als die Lirsache dieser regelmäßigen Anordnung des Darminhaltes ge- deutet werden könnten, lediglich sehr flache, nicht deutlich umrandete Ausbeulungen, die der Form und Lage des Darminhalts entsprechen, die aber vielleicht erst infolge postmortaler Kontraktion und dabei stattfindender Anpressung der Darmwand an den Darminhalt entstanden sein mögen. Eine zarte Leit rinne durchzieht den Mitteldarm und den nicht deutlich gesonderten End- 1 1 ,(-,-, W. MICH.VELSEN, darm (Taf. XI [U], Fig. 22 cd). Der After ist infolge einer Einsenkung des Enddarms (samt der Endpartie des Mitteldarms) in der dorsalen Mediane, einer verstärkten Fortsetzung der /\b- plattung des Mitteldarms gegenüber dem (Jesophagus und dem Magen, von der Rückenseite her verengt, von nierenfc)rmigem Umrill. Der Afterrand ist glatt, nicht zurückgeschlagen. Es findet sich jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat (Taf. XI [II], F"ig. 20, 22 p) am Innenkörper, links etwas oberhalb der mittleren Partie der Darmschleife, \'on dem Außenrand der Darmschleifen-Oese, und zwar dem hinteren-oberen Knie derselben, gerade nach hinten gehend, rechts, dicht oberhalb der Niere, von dem vorderen Drittel derselben in schwacher Divergenz mit der Niere gerade nach hinten gehend, das Hinterende der Niere nr)ch etwas überragend. Jeder Geschlechtsapparat ist ein ungefähr 5 mm langer und V,. nim dicker, weiß- licher Strang, der sich hinten zu einem kurzen, konischen, durchscheinenden Ausführgang verengt. Das kompakte Ovarium nimmt die Hauptmasse des Stranges ein; die zartere Ho de liegt auf oder neben dem Ovarium, dasselbe stellenweise etwas umfassend. Die Hode besteht aus zarten, birnförmigen Hodenbläschen, die kaum dicker als die größten Eizellen (etwa 45 p- dick) sind, und die durch ihre sehr kurzen Sonderausführgänge büschelig zusammenhängen. Bathypera n. gen. Diagnose: Körper sitzend, ungestielt. Körperöffnungen undeutlich gelappt. Cell u losem antel lederartig. M u n d t e n t a k e 1 mehrfach gefiedert. Kiemen sack mit Längsfalten, mindestens rechtsseitig (auch linksseitig?) mehr als 6. Rippen- förmige Längsgefäße vorhanden. Quergefäße und feinere Längsgefäße nicht deutlich voneinander ge- sondert, ein unregelmäßiges Maschenwerk mit unregelmäßig gestalteten, weder in Reihen noch in Spiralen angeordneten Kiemenspalten bildend. Dorsalfalte: eine Reihe schlanker Züngelchen. Darm? Geschlechtsapparat: rechterseits? (oder beiderseits?) ein großes Zwitterorgan mit medianem Ovarium und äußerem Hodenbesatz. Typus : B. spleiideiis n. sp. Ich stelle die neue Gattung Bathypera für eine neue Tiefsee-Art auf, die nur in 3 .stark beschädigten Stücken vorliegt. Leider ist infolge dieser Ungunst des Materials eine einiger- maßen vollständige Kennzeichnung der Art und der Gattung unmöglich. Die Gattung Bathypera scheint der Gattung Ascopera nahezustehen. Sie unterscheidet sich von derselben hauptsächlich durch die Gestalt der Dorsalfalte, die bei Ascopera ein glattrandiger Saum ist, h€\ Bathypera dagegen aus einer Reihe von Züngelchen besteht; auch sind die Arten der Gattung Ascopera sämtlich gestielt, während Bathypera sp/eiideus n. sp., durchaus ungestielt, mit breiter Fläche dem Untergrunde aufsitzt. Es muß dahingestellt bleil:)en, ol> noch weitere Unterschiede zwischen diesen beiden Gattungen existieren. Bafhypern splcndens n. sp. Taf, X [I], Fig. 9; Taf. XI [II], Fig. 15-19. Diagnose: Körper sitzend, mit der ganzen Ventralseite an den Untergrund angeheftet, niedrig und annähernd so breit wie lang, oder etwas höher und dann länger als breit. Aeußere -Siphon en Die stolidobranchiatcn Ascidicn der deutschen Tiefsee-Expedition. 193 undeutlich, schwach erhaben, unregelmäßig wulstig kreisförmig. Körperöffnungen etwas mehr als '/:^ der Länge des Tieres voneinander entfernt. Ingestionsöffnung rundlich, undeutlich gelappt (6- oder 4-lappig?). Egestionsöffnung ein Querschlitz, undeutlich 4-lappig, mit verbreiterten medianen Lappen. Körperoberfläche, abgesehen von seichten, breiten Runzeln, ziemlich glatt und rein, ohne Aufwuchs und ohne gröbere Fremdkörper; Färbung weißlich, abhängig von zahlreichen, gleichmäßig dicht auf grauem Grunde stehenden weißen Pünktchen; Pünktchen besonders regelmäßig an der Dorsal- seite, in der Umgebung der Körperöffnungen in je zwei sich kreuzenden, von den Körperöffnungen aus- strahlenden Kreisbogensystemen, gegen die Körperöffnungen kleiner werdend; auch in weiterer Ent- fernung von den Körperöffnungen noch in Linien angeordnet. Cellulosemantel in den freien Partien fest lederartig, an der Anheftungsfläche weicher, mit zahlreichen Kalkkörperchen (den Pünktchen der Ornamentierung entsprechend). Kalkkörperchen im allgemeinen von der Gestalt eines an der Spitze und an der Basis abgerundeten Kegels mit gleichseitig- dreieckigem Profil, dessen Basaldurchmesser ca. 100 /(, dessen Höhe ca. 80 /( beträgt, aus groben Kr}'- stallen zusammengesetzt, die allseitig spitzwinklig über die allgemeine Oberfläche hervorragen. Innenkörper zart, mit sehr weitläufig angeordneten Muskelbündeln. Mu nd ten t akelk ra nz aus ca. 22 Tentakeln bestehend; Tentakel sämtlich zusammengesetzt, die größten mit durchgeführter Fiederung 2. Ordnung und beginnender Fiederung 3. Ordnung (Fieder- äste 2. Ordnung zum Teil gegabelt, 3- oder 4-ästig). Dorsaltuberkel von der Gestalt einer plattgedrückten Kugel, mit einfachem, kommaförmigem, rechtsseitig stehendem Längsschlitz. F 1 i m m e r b o g e n sternförmig ausgebuchtet. Kiemen sack mit zahlreichen breiten Falten (rechtsseitig 7 bis 8, linksseitig weniger?). Rippen- förmige Längsgefäße vorhanden. Quergefäße und feinere Längsgefäße nicht deutlich gesondert, gemein- sam ein unregelmäßiges, nicht ganz in einer Ebene liegendes Netzwerk bildend, dessen Maschen nicht weiter geteilt sind und die unregelmäßigen, länglichen oder gerundet-dreiseitigen bis polygonalen Kiemen- spalten darstellen ; Kiemenspalten weder in geraden Linien noch in Spiralen geordnet. Dorsalfalte lang, ein mäßig breiter Saum, auf dessen freier Kante vorn ziemlich weitläufig, hinten gedrängt eine sehr große Zahl langer, schlanker, fast fadenförmiger Züngelchen steht. Ein zwittriger Geschlechtsapparat (rechterseits oder beiderseits?) aus einem länglichen medianen Ovarium und mehreren um dieses Ovarium herumstehenden, dasselbe zum Teil, distal voll- ständig überdeckenden, vielfach gelappten, in einfachster Form bandförmigen Hodenblasen, distal mit kurzem, dickem Ausmündungsstück des Eileiters (und einem ungefähr ebenso langen, dünneren Aus- mündungsstück des Samenleiters?). Kundnotiz: Station 152. Antarktisches Meer, nördlich von E nderby-Land, 63*^ i6',3 S. Bn, 57" 51' O. L., 4636 m tief, blatten Thon; 17. Dez. 1898. Vorliegend 3 Stücke. 2 derselben sind von einer mutmaßlich flachen Oberfläche (Manganknollen ?) abgeschnitten worden, so daß die Anheftungsfläche mit vielen Organen verloren ging imd nur die freie Oberfläche mit der dorsalen Partie des Innenkörpers und einigen Fetzen anderer innerer Organe erhalten blieb. Das dritte Stück macht äußerlich den Eindruck an- nähernder Vollständig-keit, ist aber auch schon zum Teil von seiner Unterlage, einem Lithistiden- Ast, losgebrochen und etwas zerrissen. Ich konnte in diesem Stück keine Sptir eines Darmes erkennen. Da atich der Kiemensack dieses Stückes zerrissen war, so glaube ich annehmen zu sollen, daß das Tier schon beim Fang durch das Schleppnetz zerrissen wurde, und daß hierbei der Darm infolge von Quetschung oder Kontraktion des Weichkörpers beim Absterben aus dem Brtich herausgedrückt mirde. Aeusseres : Der Körper ist sitzend, mit der ganzen Ventralfläche an den Untergrund angeheftet. Die Gestalt der Tiere scheint wesentlich von dem Untergrunde, auf dem .sie .sitzen, 13 JQ1 W. Michaelsen, abhängig zu sein. 2 Exemplare, die auf flachem Untergrunde (etwa einer Manganknolle?) ge- sessen haben mögen (Taf. X [IJ, Fig. g), sind flach-scheibenförmig oder uhrglasförmig, in dorsoventraler Richtung stark abgeplattet; das dritte, an einem Lithistiden-Ast sitzende Tier ist kofferförmig, etwa um die Hälfte länger als hoch und etwas weniger breit als hoch, basal in Anschmiegung an die cyündrische Unterlage halbcylindrisch ausgehöhlt. Die Dimensionen sind annähernd gleich : die scheibenförmigen Stücke haben einen Durchmesser (Länge und Breite) von ca. 27 mm und eine Höhe von ca. 5 mm. Das kofferförmige Stück ist 18 mm lang, 10 mm breit und 12 mm hoch. Die äußeren Siphonen sind nur undeutlich ausgeprägt, schwach vortretend, unregelmäßig wulstig kreisförmig. Die Körperöffnungen liegen annähernd in der Medianlinie, etwas mehr als V:, der Länge des Tieres voneinander entfernt." Die Ingestionsöffnung ist annähernd rundlich, undeutlich gelappt. Da die Radiärfurchen des Randes der Oeffnung nicht gleich stark und zum Teil sehr schwach sind, so ist die Zahl der Lappen fraglich; es mögen 6 oder 4 sein, je nachdem man 6 oder nur 4 solcher Radiärfurchen als Lappengrenzen anerkennen will. Die Egestionsöffnung (Taf. XI [II], Eig. 16) ist ein querliegender Spalt, von dessen seitlichen Enden je 2 seichte Furchen auszustrahlen scheinen. Will inan diese Furchen als Lappengrenzen ansehen, so muß man die Egestionsöffnung als 4-lappig, mit verbreiterten medianen und verschmälerten lateralen Lappen, bezeichnen. Die Körper Oberfläche ist seicht und breit gerunzelt, vielleicht nur infolge der Konser- vierung etwas geschrumpft, sonst ziemlich glatt und fast ganz rein, frei \on jeglichem Aufwuchs und von gröberen Fremdkörpern. Die Färbung ist im allgemeinen weißlich bis sehr hell grau. Bei genauerer Betrachtung- erkennt man schon mit bloßem Auge, daß sie mit zahlreichen, gleich- mäßig dicht stehenden weißen Pünktchen verziert ist (Taf. XI [II], Fig. 16). Diese Pünktchen zeigen besonders an der Dorsalseite eine regelmäßige Anordnung; sie stehen in Linien, die in je zwei sich kreuzenden Kreisbogensystemen von den Körperöffnungen ausstrahlen, so daß die Oberfläche hier zierlich guilloschiert erscheint. Auch in weiterer Entfernung von den Körper- öffnungen erkennt man noch eine mehr oder weniger regelmäßige Anordnung in Liniensystemen. Die Pünktchen sind im allgemeinen gleich groß; nur in der unmittelbaren Umgebung der Körper- öffnungen, gegen die beiden Centren der Guilloschierungssysteme, nimmt ihre gleichmäßige Größe ab, und zwar entsprechend der hier eintretenden Verengung der Liniensysteme. Diese regelmäßige Ornamentiertmg ist als eines der besten äußeren Merkmale anzusehen; sie würde die Wieder- erkennung der Art ermöglichen, wenn auch nur der Cellulosemantel der Rückenfläche erhalten wäre. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist ca. V2 mrn dick, an den freien Teilen fest lederartig, im Bereich der Anheftungsfläche dünner und weicher, im Schnitt weiß, an der Innenfläche hellgrau, schwach perlmutterglänzend. Der Cellulosemantel enthält zahlreiche Kalk- körperchen (Taf. XI [11], Fig. 16, 17) in regelmäßiger Anordnung. Auf diesen Kalkkörperchen beruht die bei den äußeren Charakteren geschilderte Pünktchenornamentierung, es bedarf hier also keiner weiteren Angabe über die Anordnung dieser Körperchen; es bedarf nur der Er- wähnung, daß sie auch in einer breiten Randpartie des Cellulosemantels der Anheftungsstelle vorkommen, hier aber zerstreuter und die centralen Partien ganz frei lassend. Auf dieser ge- ringeren Zahl der Kalkkörper beruht auch wohl die W^eichheit dieser Partie des Cellulosemantels. Die Kalkköqjer sind sämtlich gleich gestaltet und im allgemeinen auch gleich groß; nur in unmittelbarer Umgebung der Körperöffnungen nehmen sie schnell und gleichmäßig an Größe 14 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 195 ab, bis sie schließlich am Rande der Körperöffnungen winzig klein werden, bevor sie ganz schwinden. Sie sind aus ziemlich groben Krj^stallen zusammengesetzt, deren Spitzen allseitig aus der allgemeinen Oberfläche der Körperchen spitzwinklig hervorragen. Ihre Gestalt ist im allge- meinen die eines an der Spitze und an der Basalkante abgerundeten Kegels, dessen Profil ein annähernd gleichseitiges Dreieck bildet. Ihre Grundfläche ist ein Kreis, oder genauer ein kurz- und vielstrahliger Stern. Die Spitze der Kalkkörperchen ist gegen die Oberfläche des Cellulose- luantels gerichtet. Der Durchmesser der Basis der ausgewachsenen Körperchen beträgt ca. 100 [j., ihre Höhe 80 |j. Bei Behandlung mit Salzsäure lösen sie sich unter Aufbrausen. Der Innenkörper haftet ziemlich fest am Cellulosemantel. Er ist zart, mit sehr weitläufig angeordneter Muskulatur versehen, die sich in Ringmuskeln — die Körperöffnungen umkreisend — und Längsmuskeln — von den Körperöffnungsrändern ausstrahlend — sondert. Die Zwischenräume zwischen den Muskelbündeln sind mehrfach so breit wie die JMuskelbündel. Eine Niere konnte nicht nachgewiesen werden; doch ist dadurch das Fehlen derselben durchaus nicht festgestellt. Der Alundtentakelkranz besteht aus ca. 22 Tentakeln von sehr verschiedener Länge. Eine einigermaßen vollständig durchgeführte Anordnung derselben ist nicht erkennbar; wenn auch in längeren Strecken kürzere mit längeren alternieren, so stehen doch andererseits auch annähernd gleich lange nebeneinander, oder es finden sich .Stufenfolgen, bei denen ein mittelgroßer zwischen einem kürzeren und einem längeren steht. Die Mundtentakel sind sämtlich zusammen- gesetzt. Die größten zeigen eine durchgeführte Fiedenmg 2. Ordnung mit Beginn einer Fiede- rung 3. Ordnung. Die Fiederanhänge 2. Ordnung sind nämlich zum Teil gegabelt, zum Teil sogar 3- oder 4-ästig. Die Hauptstämme und bei größeren Tentakeln auch die Fiederstämme I. Ordnung sind seitlich abgeplattet, basal breit, gegen die Spitze gleichmäßig verschmälert. Die Fiederanhänge letzter Ordnung sind schlank-fingerförmig, basal nur schwach verbreitert, an der Spitze kaum merklich angeschwollen. Der Dorsaltuberkel (Taf. XI [II], Fig. 19), hat die Gestalt einer plattgedrückten Kugel. Die Flimmergrube stellt sich als einfacher, vorn verbreiterter, kommafr)rmiger, rechtsseitig- stehender Längsschlitz dar. Der Flimmerbogen treibt mehrere (8?), spitzwinklig-dreiseitige Felder umgrenzende Ausbuchtungen nach hinten, die hart aneinander stoßen, so daß der Flimmerbogen im ganzen eine sternförmige Figur bildet. Die Zahl dieser Ausbuchtungen, die erst nach Abpräparierung der Kiemensackreste erkannt wurden, ließ sich nicht mehr genau feststellen ; sie scheint bedeutend srering-er zu sein als die Zahl der Kiemensackfalten ; es kann also nicht daran gedacht werden, daß eine Ausbuchtung etwa einer Kiemensackfalte entspräche. Die in ihrer vorderen breiten Basalpartie den Dorsaltuberkel tragende dorsalmediane Ausbuchtung des Flimmerbogens ist nicht größer als die übrigen, annähernd gleich gestalteten. Die beiden Bänder des Flimmerbogens weichen auch dorsalmedian nicht voneinander. Der Kiemensack (Taf. XI [II], Fig. 18) trägt zahlreiche große Falten. Ich glaube an einem Exemplar rechtsseitig ziemlich sicher 7 breite Falten erkannt zu haben, bei einem anderen Exemplar ebenfalls rechtsseitig sogar 8, von denen jedoch die beiden über dem Endo- styl stehenden Falten VIII und VII viel schmäler waren. Linksseitig schien die Zahl der Falten geringer zu sein, doch kann eine einigermaßen sichere Feststellung nicht gemacht werden, da entweder der Kiemensack zerfetzt (kofferförmiges Stück) oder nur in ein er unvollständigen schmalen 15 igö W. MUHAELSEN, Kranzpartie in der Umgebunq- der Ingestionsöffnung erhalten war (scheibenförmige Stücke). Die l)reiten Falten ül)erdecken sich teilweise. Ihr \''erlauf schien etwas spiralig gedreht zu sein. Unregelmäßig geschlängelte (Kontraktionserscheinung?) rippenförmige Längsgefäße stehen auf den Firstpartien der Falten mäßig dicht, weitläufig auf den Flanken der Falten und den Falten- zwischenräumen. Die Quergefäße sind nicht deutlich als solche ausgeprägt, ebensowenig wie die äußeren Längsgefäße, falls überhaupt ein Teil dieser Gefäße als äußere Läng.sgefäße anzusehen sind. Die betreffenden Gefäße bilden ein unregelmäßiges Netzwerk, das nicht voll- ständig in einer Ebene liegt und dadurch der Kiemensackwandung ein etwas spongiöses Aus- sehen verleiht. Die Maschenräume dieses Netzwerkes sind nicht weiter geteilt, müssen demnach vielleicht als Kiemenspalten angesehen werden, wenngleich die sie umgrenzenden Gefäße nicht so zart sind, wie im allgemeinen bei den Ascidien die feinsten Längsgefäße. Sie sind ganz unregelmäßig gestaltet, zum Teil in die Länge oder in die Quere gezogen, zum Teil ge- rundet-dreiseitig bis poh'gonal. Sie lassen weder eine Anordnung in geraden Linien noch in Spiralen erkennen. Der Endostyl zeigt einen fast geraden Verlauf. Die Dorsalfalte ist sehr lang. Sie besteht aus einem mäßig breiten Saum, der auf seiner freien Kante sehr zahl- reiche lange, schlanke, fast fadenförmige Züngelchen trägt. In den vorderen Partien der Dorsal- falte stehen diese Züngelchen ziemlich weitläufig, in den hinteren Partien dicht gedrängt. Es war keine Spur eines Darmes aufzufinden, auch nicht Ijei dem anscheinend sonst vollständigen, wenngleich etwas zerrissenen Stück. Es fand sich an dem einen Bruckstück ein vollständig erhaltener zwittriger Geschlechts- apparat (Taf. XI [II], Fig. 15). Derselbe hing an einem schmalen Fetzen des Innenkörpers, der mit dem Endostyl zusammenhing. Der Geschlechtsapparat schien der rechten Köq^erselte anzugehören; sein distales Ende lag dem Endostyl nahe; sein proximales mag von hier aus nach oben gegen die Egestionsöffnung hingeragt haben. Der Geschlechtsaijparat ist verhältnis- mäßig groß, so daß angenommen werden darf, er sei der einzige wenigstens der einen (rechten ?) Seite gewesen. Ob auch an der anderen Seite ein Geschlechtsapparat ausgebildet war, läßt sich nicht feststellen. Das äußerlich vollständige Stück zeigte keine Spur von Geschlechtsorganen. Der Geschlechtsapparat zeigt folgende Gestaltung: Median wird er von einem langgestreckten, schmalen Ovarlum (Fig. 15 oz') eingenommen. Hinter diesem Ovarlum und zu beiden Seiten desselben liegen mehrere verschieden große, mehr oder weniger deutlich voneinander gesonderte Ho den blasen (Fig. is M). Dieselben sind vielfach gelappt. Die Endlappen sind annähernd von gleicher Größe; Ihre Anzahl Ist entsprechend der verschiedenen Größe der Hodenblasen verschieden. Die einfachsten, kleinsten Hodenblasen sind handförmig. In den proximalen Partien sind diese Hodenblasen deutlich gesondert; sie überdecken hier das mediane (Jvarlum nur wenig. Welter distal verschmelzen die Hodenblasen und ülierdecken das mediane Ovarlum von den Seiten her mehr und mehr, am distalen Ende vollständig. Von den einzelnen Hodenblasen sieht man schlanke, männliche Ausführgänge median und distal verlaufen; sie verlieren sich unter den distalen Hodenmassen. Am dLstalen Ende des ganzen Geschlechtsapparates erkennt man ein dickes, kurzes, tonnenförmiges Ausmündungsstück, zweifellos das Ausmündungsende des Eileiters (Fig. 15 c/). Dicht neben dessen Basis entspringt ein ungefähr ebenso langer, dünner verschrumpfter, bandförmiger Fetzen, wahrscheinlich das verschrumpftc und kollabierte Aus- mündungsende des Samenleiters (Fig. 15 s/f). 16 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. jq>7 Farn. Halocynthiiclae. Gen. Halocynthia. Halocynthin Vanhöffeni n. sp. Taf. X [I], Fig. 13; Taf. XII [III], Fig. 44. Diagnose: Körper sitzend, unregelmäßig oval-kuppelförmig, länger als breit und ungefähr so breit wie hoch, an der schräg liegenden Ansatzfläche etwas verbreitert und am Rande in kleine, un- regelmäßige Fortsätze ausgezogen. Dorsalfläche eingesenkt; äußere Siphonen aneinander stoßend, nicht ganz halb so hoch wie dick, circa halb so dick wie der Körper breit; Ingestionssipho ein Geringes kleiner als der Egestionssipho ; ersterer Y, der Körperlänge hinter dem Vorderende, letzterer dicht hinter der JNIitte der Dorsalfläche. Körperöffnungen 4-lappig. Körperoberfläche ganz mit einer dünnen Schicht groben Sandes bedeckt. Cellulosemantel hart knorpelig, außen inkrustiert, ziemlich dünn, im Schnitt weiß, an der Innenfläche weißlich bis grau, schwach perlmutterglänzend. Weichkörper oval, dorsal etwas abgeplattet; innere Siphonen auf ganz schwache, kreisrunde Erhabenheiten beschränkt. Innen körper kräftig. Gonaden-Endocarpen gesonderte, etwas gelappte, an der Oberfläche ziemlich glatte Polster bildend, auch den Darm umwallend und auf demselben zu kleinen, gesonderten Polstern ausgewachsen, ohne Knorpel- bezw. Kalkkörper. Herz kurz und breit, vorn plump gerundet, nur bis an das zweite Gonadenpaar heranreichend. Mundtentakelkranz: 22 zusammengesetzte Tentakel von sehr verschiedener Größe, unregel- mäßig nach Schema i, 3, 2, 3, i geordnet, die größten 3-fach gefiedert, mit Anfängen einer Fiederung 4. Ordnung, die kleinsten wie die mittelgroßen Fiedern i. Ordnung der größten Tentakel. Dorsaltuberkel sphäroidisch, mit ziemlich grober Zeichnung des Flimmergrubenrandes, die mehrere Spangen- und Schnörkellinien darstellt. Kiemensack jederseits mit 6 mäßig großen Falten, zwischen denen verhältnismäßig enge Zwischen- räume; 8 — 13 Längsgefäße auf den Falten, 2 — 3 auf den Faltenzwischenräumen. Quergefäße der Peri- branchialraumseite mäßig stark, unregelmäßig alternierend verschieden breit; zartere Quergefäße der Höhlungsseite zum Teil rippen- oder saumförmig vorragend, verschieden breit, ziemlich regelmäßig nach Schema i, 3, 2, 3, i oder i, 4, 3, 4, 2, 4, 3, 4, i geordnet; dazu stellenweise die Kiemenspalten über- brückende sekundäre Quergefäße. Kiemenspalten ziemlich lang, parallelrandig , parallel den Längs- gefäßen, bis zu 12 in einer Masche. Linksseitiger Ast des Periösophagealbandes hinten etwas verbreitert, mit geschweiftem Rande, rechtsseitiger Ast verkürzt. Dorsalfalte vorhanden, aus einer geringen An- zahl (10) schlanker, langer Züngelchen, die, vollständig voneinander getrennt, auf rippenförmig erhabenen Quergefäßen stehen. Darm linksseitig. Oesophagus eng, weißlich. Magen undeutlich vom Mitteldarm abgesetzt, mit großer, blumenkohlförmiger Leber. Eine an den Enden firstförmige, in den Mittelpartien breit saum- förmige, zur Seite gelegte Typhlosolis durchzieht den Darm von der hinteren Partie des Magens bis zum glattrandigen After. Jederseits ein Geschlechtsapparat, bestehend aus mehreren undeutlich paarigen, hintereinander liegenden Zwitterorganen, die durch einen Ausführgang verbimden sind. Fundnotiz: Stat. ggb. Plettenberg-Bucht am Kapland, 34" 37',3 S. Br., 23*^ 27',8 O. L. (Blachwasser des nördlichen Teiles der Agulhasbank), ca. 100 m tief; 28. Okt. 1898. Vorliegend ein einziges Exemplar. Aeusseres : Die Gestalt (Taf. X [I], Fig. 1 3) ist unregelmäßig, oval-kuppelförmig, länger als breit und etwas breiter als hoch; die schräg zur Breitenachse liegende Anwachsfläche 17 Deutsche Tief see- Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. 26 j qg "\V. MlCH.\ELSEN, ist etwas verbreitert und am Rande in unregelmäßige lsis-Ar\.en. Es finden sich jederseits — links innerhalb der Darmschleife, rechts an entsprechender Stelle oberhalb des Herzens — mehrere undeutlich paarige Zwitterorgane hintereinander (rechts 5 bezw. 5 Paar), verbunden durch einen Ausführgang. Cynthiopsis n. gen. 1884 Miciocosmus part., v. Dräsche, Lieber einige neue und wenig gekannte außereuropäische Ascidien , in: Denkschr. Wien, Bd. XLVIII, S. 370. i8q8 Microcosmus part., Sluiter, Beiträge zur Kenntnis der Fauna von Süd-Afrika, Erg. Reise M. Weber 1894; IL Tunicaten von Süd-Afrika, in : ZooL Jahrb., Syst., Bd. XI, S. 75. Diagnose: Festsitzend. Körperöffnungen beide 4-lappig. Cellulosemantel knorpelig-, undurch- sichtig. Mundtentakel zusammengesetzt. Kiemen sack dorsal verkürzt, jederseits mit 6 sehr stark gebogenen Falten; Kiemenspalten gerade, parallel den Längsgefäßeii. Dorsal falte g-anz fehlend. Darm linksseitig, eine nach vorn gehende, klaffende .Schleife bildend; Magen undeutlich be- grenzt, mit lappigen Leberanhängen. Jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat. Typus: C. Valdiviae n. sp. Ich stelle die neue Gattung Cyii/hio/isis für einige aus dem südafrikanischen Meere stammende Arten auf. Charakteristisch für diese Gattung ist die starke Verkürzung der dor- salen Kieiriensackpartie, die damit zusammenhängende starke Krümmung der Kiemensacklinien, markiert durch die Falten und Längsgefäße, und vor allem das vollständige Fehlen einer Dorsal- falte. Die Gestaltung der Dorsalfalte ist das hauptsächlichste Unterscheidungsmerkmal zwischen den beiden großen Halocynthiidengattungen Hahcynthia {Cynthia aut.) und Microcosmus. Da dieses Organ bei Cynthiopsis zurückgebildet erscheint, so ist nicht ohne weiteres zu entscheiden, mit welcher jener beiden Gattungen Cynthiopsis näher verwandt ist. Ich glaube annehiuen zu 20 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 20I dürfen, daß sich Cyuthiopsix aus Halocynthia heraus entwickelt hat. Es scheint mir die oben beschriebene Halocynthia Vanhöffoii der Gattung Cyiif/iiopsis nahezustehen, zeigt sie doch schon eine ziemHch starke Verkürzung der dorsalen Kiemensackpartie. Zur Gattung Cyutliinpsis stelle ich C. l^aldiviac n. sp. (als Typus dieser Gattung), Micro- cosnnis Hcrdiuani Dräsche und M. coalitns Sluiter. M. coalitus erinnert durch seinen Habitus und viele we.sentliche Punkte der inneren Organisation so auffallend an die unten beschriebene neue Art Cynthiopsis Valdiviae, daß sich die Vermutung einer generischen Zusammengehörigkeit aufdrängt. Einer derartigen Annahme widersteht aber die Angabe SLurrER's, daß bei seiner Art eine Dorsalfalte vorkommt („die Dorsalfalte ist sehr schmal, kurz und glattrandig"). Ich glaube, annehmen zu dürfen, daß diese von der C)';//'///ö/>.s-/j-Diagnose abweichende Angabe nur auf ver- schiedener Auffassung beruht. Bei manchen Ascidien zieht sich die Dorsalfalte seitlich von der Oesophagealmündung über dieselbe hinaus nach hinten, so daß ein saumförmiges Band seitlich von der Oesophagealmündung sehr wohl für eine Dorsalfalte angesehen werden könnte. Wahr- scheinlich ist das Organ, welches ich bei den mir vorliegenden Arten als linksseitigen Ast des Periösophagealbandes bezeichne, dasselbe, welches Sluiter bei MIcrocosiims cnaliius als Dorsalfalte ansieht. Dieses Organ reicht zwar nach vorn nicht an den hinteren dorsalmedianen Winkel des Flimmerbogens heran; das ist aber an gehärtetem Material nicht immer zu erkennen, da die glatte dorsalmediane Partie des Kiemensackes bei diesen Formen ganz besonders verkürzt und häufig so stark eingezogen ist, daß die Oesophagealmündung mit jenem bandförmigen Organ dem Flimmerboeen noch mehr '.j^enähert wird. In der Abbildung der dorsalen Partie des Kiemen- sackes und angrenzender Regionen von Cynthiopsis Valdiviac (Taf. XII [HI], Fig. 37) ist diese in situ ziemlich tief eingesenkte Fläche durch Unterschiebung von Glasplättchen hochgehoben und damit erst zur klaren Ansicht gebracht. Die entsprechende Angabe v. Drasche's über die Dorsalfalte seines Microcosmus Hcrdinaiii beruht, wie ich sicher nachweisen kann, auf einer der- artigen verschiedenen Auffassung. Die artliche Sonderung der in Frage kommenden Arten ist leicht schon durch die Prüfung der Dorsaltuberkel zu bewerkstelligen, die nach Sluiter's wie nach meinen Untersuchungen sehr charakteristisch und anscheinend konstant (jede der beiden Feststellungen beruht auf der Unter- suchung von mehreren Exemplaren) verschieden sind. Bei Cynthiopsis coalitns bilden die Flimmer- grubenränder des Dorsaltuberkels einige wenige (etwa 5 große und noch einige kleinere) Spiralen, bei C. Valdiviac dagegen eine ungemein große Anzahl gesonderter, mehr oder weniger stark gebogener Strichelchen. Die Zahl derselben, wenngleich stets sehr groß, schwankt allerdings. Da diese gesonderten Strichelchen stets annähernd gleich lang und breit sind, so finden sich bei den großen Dorsaltuberkeln großer Tiere viel mehr als bei den kleinen Dorsaltuberkeln kleinerer, jüngerer Tiere; an dem Charakter dieser Bildung ändert aber diese Schwankung der Zahl nicht wesentlich. Die SLurrER'sche Art steht in dieser Hinsicht gerade zwischen Cynthiopsis Valdiviac n. sp. und C. Herd man i (Dräsche). Cynthiopsis Valdiviae n. sp. Taf, XII [III], Fig. 35—40. Diagnose: Körper unregelmäßig- gestaltet, circa doppelt so lang wie breit und meist etwas höher als breit. 21 202 ^^'^- Michaelsen, Aeußere Siphon en circa halb so dick wie der Körper und etwas länger als dick, voneinander weg geneigt, nahe bei einander auf der in ilirem Bereich etwas eingesenkten Dorsalfläche stehend, der kaum merklich längere Ingestionssipho dem Vorderende etwas näher als der Egestionssipho dem Hinter- ende, mit 4 flachen, in spitzliche Polster auslaufenden Längswällen. Körperoberfläche unregelmäßig höckerig und wulstig, an den freien Stellen dunkelbraun, rauh, an den Siphopolstern glatter und heller. Cellulosemantel 2 bis ca. 18 mm dick, hart knorpelig, im Schnitt weiß, in der äußersten Schicht inkrustiert mit Sand und anderen Fremdkörpern, an der Innenfläche weifi), schwach perlmutter- glänzend, stellenweise silbergrau, an den Körperöffnungen fleckig dunkel-blaugrau. Weichkörper ziemlich regelmäßig bootförmig, dorsal mehr oder weniger deutlich eingesenkt; Siphonen aus dieser Einsenkung aufragend, in Gestalt und Stellung den äußeren Siphonen entsprechend, aber etwas schlanker und zugleich der Zwischenraum zwischen ihnen etwas größer. Innenkörper im allgemeinen sehr dick, nur ventral etwas dünner. Je ein dick und breit polsterförmiges Endocarp die Gonaden bezw. Gonadenpaare einschließend und an der linken Seite auch den Darm etwas umwallend, mit einachsigen oder 3- bis 4-ästigen, bis 0,4 mm langen und 0,04 mm dicken Knorpel- und Kalkkörperchen. Herz schlank, an den Enden abgerundet spitzlich. Mundtentakelkranz: ca. 18 verschieden große, nicht ganz regelmäßig nach Schema i, 3, 2, 3, I angeordnete, zusammengesetzte, mehrfach gefiederte Tentakel, die größten mit einfach cylindrischen bis schwach verästelten Anhängen an den Fiedern 2. Ordnung, die kleinsten annähernd gleich den Fiedern i. Ordnung der größten Tentakel. Dorsaltuberkel mehr oder weniger regelmäßig dick eiförmig bis sphäroidisch, mit ungemein zahlreichen, bandförmigen, kurzen geraden und längeren gekrümmten, gebogenen oder geknickten, voll- kommen getrennten, dicht stehenden Flimmergrubenöffnungen. Kiemen sack jederseits mit 6 breiten Falten; 10 — 14 Läng,sgefäße auf einer Falte, 4—6 auf einem Faltenzvvischenraum. Breite Quergefäße an derPeribranchialseite des Kiemensackes imregelmäßig nach Schema i, 3, 2, 3, i geordnet; ander Höhlungsseite schmälere, rippenförmige Quergefäfi5e, die an manchen Stellen etwas verschieden stark, alternierend oder unregelmäßig nach Schema i, 3, 2, 3, i geordnet sind, dazu stellenweise noch sekundäre, die Kiemenspalten überbrückende Quergefäße. Kiemenspalten gerade, parallel den Längsgefäßen, kurz und einfach oder länger und von sekundären Quergefäßen überbrückt. Endostyl vorn geschlängelt, sonst einfach bogenförmig in der Mediane, durch eine zarte Retropharyngeal- rinne mit dem Periösophagealbande verbunden. Linksseitiger Schleifenast des Periösophagealbandes verbreitert, mit geschweiftem Rande, den rechtsseitigen Ast überdeckend. Keine Spur einer Dorsal- falte vorhanden. Darm linksseitig, an den Innenkörper angewachsen, eine etwas klaffende, parallel der Retro- pharyngealrinne und dem Endostyl \'erlaufende Schleife bildend. Oesophagus eng, schlank, Magen nur schwach erweitert, undeutlich begrenzt, mit großer Leber, vor der noch kleinere Leberpartien stehen, und mit einer zarten Leitrinne, die sich auf den Anfangsteil des Mitteldarmes fortsetzt. Mitteldarm wenig enger als der Magen, mit einer saumförmigen Typhlosolis, die neben dem Ende der Leitrinne beginnt und sich auch durch den ganzen wenig engeren Enddarm hinzieht, in welchem sie aber niedriger und basal breiter erscheint. After glattrandig, oval oder herzförmig. Jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat, links innerhalb der Darmschleife, rechts ober- halb des Herzens, aus je einem gemeinsamen, den Eileiter und den Samenleiter enthaltenden, in der Nähe des Atrialsipho ausmündenden Ausführgang und 5—6 Paar einander gegenüberliegenden, in späteren Stadien paarweise verschmelzenden und dann große, rundliche Polster bildenden Zwitterorganen bestehend. ■,(1 Pundnotiz: Stat. 99b. Plettenbero-Bucht am Kapland, 34" 7',3 S. Br., 2 7 ',8 O. L. (Flachsee\va.sser des nördlichen Teiles der Agulhasbank), ca. 100 m tief; 28. Okt. 1898. Vorliegend 9 Exemplare. Aeusseres: Der Habitus der Tiere (Taf. XII [III], Fig. 39) erinnert an die Halocjnthiiden- gattung Microcosmiis. Sie sind festsitzend; als Anwachsmaterial benutzen sie, soweit die vor- liegenden Stücke erkennen la.ssen, Individuen der gleichen Art oder der nahe verwandten C. Hcid- 22 Die stolid(>l>r;nchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expeditiun. ''O'? mani. Die Gestalt ist sehr unregelmäßig, stark beeinflußt durch die Form des Anwachs- materials, sowie der nebensitzenden Tiere. Deutlich vorwiegend ist die Körperachse, die parallel der Verbindungslinie zwischen den beiden Siphobasen verläuft, und die als Längsachse bezeichnet werden muß; die Breite ist meist etwas geringer als die Höhe. Die Individuen sind meist zu mehreren — in den vorliegenden Fallen zu 3 und zu 5 — aneinander gewachsen, selten — 1 Exemplar der vorliegenden — einzeln stehend. Die Verwachsung nebeneinander oder avifeinander sitzender Individuen ist eine so innige, daß die Verwachsungslinie nur an wenigen Stellen sichtbar bleibt, im allgemeinen aber ganz unkenntlich wird. Ein Schnitt durch die Cellulosemäntel senkrecht gegen die Verwachsungsfläche zeigt jedoch, daß die Cellulosemäntel der beiden Individuen nicht miteinander verschmelzen, sondern nur fest aneinander wachsen. Eine deutliche graue Linie auf der Fläche jenes Schnittes kennzeichnet die mit Sand und Schlamm inkrustierten, gegeneinander gewachsenen Oberflächen der beiden vollständig isolierten Individuen. An der stets freien Dorsalfläche entspringen 2 nicht einziehbare äußere Siphon en nahe bei einander; die Basen dieser Siphonen stoßen aneinander oder sind nur durch einen schmalen Zwischenraum getrennt. Der Ingestionssipho steht dem Vorderende des Tieres um ein Geringer näher, als der Egestionssipho dem Hinterende. Die von den Siphonen einge- nommene Partie der Dorsalfläche ist stets etwas eingesenkt, meist so weit, daß die Siphonen nur wenig über die allgemeine Körperfläche hinausragen. Die äußeren Siphonen sind etwas länger als dick und an der Basis ungefähr halb so dick wie das ganze Tier breit. Der Ingestionssipho ist etwas länger als der Egestionssipho. Die Siphonen sind meist stark voneinander weg geneigt; besonders stark geneigt pflegt der Ingestionssipho zu sein, dessen Ventralseite meist fest in die Einsenkung der vorderen dorsalen Körperpartie eingeschmiegt ist. 4 mehr oder weniger deutliche, breite, flache, durch seichte Furchen voneinander gesonderte Wälle verlaufen über die ganze Länge der äußeren Siphonen. Die Längswälle, von denen je 2 median und je 2 seitlich liegen, laufen gegen die an den freien Siphoenden liegenden Körper- öffnungen in stärker erhabene, spitzlich endende Polster aus. Häufig schieben sich zwischen diese 4 Radialpolster noch kleinere Interradialpolster ein, entweder deren 2, oder 4, von denen aber nur 2 an die Spitze des Sipho mit der Körperöffnung heranreichen. Es wird hierdurch die Spitze des Sipho manchmal scheinbar 6-teilig; ein Querschnitt durch den Sipho dicht unter- halb der Kuppe (Taf. XII [III], Fig. 39) zeigt jedoch, daß die Körperöffnungen, die von außen nur undeutlich erkennbar sind, thatsächlich durchweg 4-lappig sind. Die Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke sind sehr verschieden ; das größte Exemplar ist i 2 cm lang, 6'/^ cm hoch vmd 6 cm breit; sein Ingestionssipho ist ca. 3 cm, sein Egestionssipho ca. 2 '4 cm lang bei einer Dicke von ca. 2,2 cm. Die Dimensionen anderer geschlechtsreifer Stücke betragen kaum die Hälfte jener. Die Körperoberfläche ist unregelmäßig höckerig imd wulstig, meist mit Bryozoen, Spongien, Balanen und anderen Lebewesen bewachsen, nur stellenweise frei, und hier ziemlich rauh, von dunkelbrauner Färbung; die Polster in der nächsten Umgebung der Körper- öffnungen sind glatter imd etwas heller, gelblichbraun ; die Längswälle auf den äußeren Siphonen zeigen ziemlich regelmäßige, flache, schmale Querwülste. Innere Organisation: Der Cellulosemäntel ist hart knorpelig, im Schnitt weiß. Seine äußerste Schicht ist mit mäßig feinen Sandkörnern und anderen Fremdkörpern inkrustiert; seine Innenfläche zeigt viele unregelmäßige flache Einbeulungen; sie ist im allgemeinen weiß, 23 ?04 W. Michaelsen, schwach perlmutterg'länzend, stellenweise silbergrau, stark glänzend, im Bereich der Körper- öffnungen meist fleckig dunkel-blaugrau. Die Dicke des Cellulosemantels ist imgemein ver- schieden. An den freien Körperflächen beträgt sie meist nur etwa 2 mm, an den Anwachsstellen kann sie sehr beträchtlich zunehmen. Der ziemlich regelmäßig gestaltete Weichkörper nimmt an der Unregelmäßigkeit der äußeren KöqDerform nicht teil ; dieselbe wird lediglich durch die ver- schiedene Dicke des Cellulosemantels bedingt, zumal durch das Bestreben desselben, alle Un- ebenheiten der Anwachsfläche auszugleichen und besonders auch die Räume zwischen 2 an- einander gewachsenen Individuen glatt auszufüllen. Eine Gruppe aneinander gewachsener Individuen stellt einen ziemlich einheithchen, kompakten Klumpen dar, in den die verschiedenen rundlichen Weichkörper eingebettet sind. In den von den Cellulosemänteln ausgefüllten Thalräumen zwischen 2 nebeneinander liegenden, sich nur in kleinem Bereich nahe kommenden Weichkörpern erreicht der Cellulosemantel stellenweise eine Dicke von 18 mm. Der Weich kör per läßt sich sehr leicht von der Innenfläche des Cellulosemantels ab- heben; nur an den distalen Siphoenden bedarf es einer gewaltsamen Loslösung; er ist, wie schon oben erwähnt, ziemlich regelmäßig gestaltet, bootförmig, ungefähr halb so hoch wie lang und nicht ganz so breit wie hoch. Seine Dorsalfläche ist meist deutlich eingesenkt, und aus dieser Einsenkung erheben sich die kräftigen Sip honen. Ihre Stellung und Gestalt entspricht im all- gemeinen der der äußeren Siphonen ; doch scheinen sie nicht ganz so nahe bei einander zu stehen — die Entfernung zwischen ihren Basen kommt fast ihrer Dicke gleich — ; auch sind sie ein wenig schlanker, bei etwas geringerer Dicke ein wenig länger. Der Innenkörper ist in den dorsalen Partien sehr dick, ventral etwas dünner. Die Ringmuskulatur ist nur an den .Siphonen und in ihrer Umgebung an der dorsalen Körperwand regelmäßig cirkulär ausgebildet. .Sie besteht im allgemeinen aus sehr zarten Bündeln; nur an der Basis der Siphonen finden sich einige kräftigere Ringmuskelbündel. Die Längsmuskulatur besteht an den Siphonen aus zarten Bündeln, die sich aber zu einer vollkommen geschlossenen, ziemlich dicken Schicht zusammenlegen; an der Basis der Siphonen vereinen sich diese zarten Längsmuskelbündel gruppenweise zu kräftigeren Bündeln; diese kräftigeren Bündel bilden, entsprechend dem größeren Umkreis, den sie überspannen, keine geschlossene Schicht mehr, sondern lassen Lücken zwischen sich, deren Breite fast der Breite der Längsmuskelbündel gleich- kommt; durch spitzwinklige Gabelung und Verschmelzung der Gabeläste mit benachbarten Muskelbündeln entsteht ein Netzwerk mit stark in die Läng-e frezoyenen Maschen. Geyen die Ventralseite teilen sich die Läng-smuskelbündel mehrfach, bis ihre Endäste schließlich so zart ^ö-- werden wie die Ringmuskelbündel; zugleich wird ihr Verlauf ein sehr unregelmäßiger. Zusammen mit den hier ebenfalls unregelmäßig verlaufenden Ringmuskelbündeln bilden sie an der Ventralseite des Innenkörpers ein äußerst zartes, spinnwebartiges Netzwerk mit sehr unregelmäßigen Maschen. Es sind, wenigstens bei geschlechtsreif en Tieren, Endocarpen (Gonadenendocarpen) von sehr charakteristischer Anordnung und Struktur ausgebildet (Taf. XII [III], Fig. 35, 36 lx). Je ein Endocarp — in ungestörter Ausbildung ein breites, basal etwas verengtes Polster von milchig- glasigem Aussehen und starrer, knorpelig-gallertiger Konsistenz, ziemlich leicht zerreißbar, aber gegen Druck ziemlich widerstandskräftig — bildet sich im Anschluß an eine Gonade bezw. an ein Gonadenpaar. Bei jüngeren Tieren mit jungen, noch kleinen Gonaden erscheinen diese letzteren (bei Betrachtung des freigelegten Innenkörpers von der Innenseite) vollkommen bedeckt ^4 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 20^ von den Endocarpen, durch die sie als weißliche Flecke hindurchscheinen; die Gonaden scheinen im Grunde der Endocarpen zu liegen, allseitig von denselben überragt. Bei Größenzunahme .scheinen die Gonaden in die Endocarpen hineinzuwachsen und sie dabei größtenteils zu resorbieren, bis dieselben sich schließlich nur als spärliche Reste, milchig-glasige Höckerchen oder dünne Krusten, auf der Oberfläche und am Rande der großen Gonaden darstellen. Die Endocarpen sind nicht vollständig voneinander gesondert, sondern durch dünne, kru.stenförmige Partien mit- einander verbunden. Diese dünneren Verbindungspartien überdecken die von Gonade zu Gonade verlaufenden Ausführgänge des Geschlechtsapparates. An der linken Körperseite bedingt der Darm eine charakteristische Modifikation dieser Endocarpen. Er ist förmlich in die oberen (dorsaler Ast der Darmschleife) bezw. unteren (ventraler Ast der Darmschleife) Partien der Endo- carpen eingebettet; die mittleren Partien der Endocarpen erscheinen auch hier isoliert polster- förmig, aber — entsprechend der Enge der Darmschleife — schmäler als die ungestört aus- gebildeten Endocarpen der rechten Körperseite ; die oberen und die unteren Partien der Endocarpen umwallen den Darm, an dessen Außenseite — der oberen am dorsalen, der unteren am ventralen Ast der Darmschleife — sie wieder zum Vorschein kommen; sie legen sich dabei fest, krusten- förmig, an die Darmwand an, so daß sie wie polsterförmige Verdickungen derselben erscheinen; man kann aber mit der Pincette diese Krusten als Ganzes vom Darm ablösen, der sich dann als glatter, gleichmäßiger Schlauch darstellt. Die eigenartige Konsistenz der Endocarpen wird bedingt durch mehr oder weniger dichte, stellenweise sehr reiche Einlagenmg von charakteristisch gestalteten Körperchen (Taf. XII [III], Fig. 38). Dieselben sind größtenteils einachsig, wurst- förmig oder mehr spindelförmig, gerade oder mehr weniger verbogen; zum geringeren Teil sind sie mehrachsig, meist in der Art, daß von der Mitte der Hauptachse ein Seitenast von der Größe des halben Hauptstammes annähernd senkrecht abgeht; selten zeigen die Körperchen 4 oder 5 Endäste. Die größten Körperchen wiesen eine Länge von 0,4 mm und eine Dicke von etwa 0,04 mm auf. Ihrer ersten Anlage nach sind diese Körperchen knorpelig, von der Struktur geschichteter Knorpelzellen, in Pikrokarmin intensiv färbbar, in Kalilauge aufquellbar. Sie er- langen in diesem Zustande ihre volle gestaltliche Ausbildung. Später lagert sich Kalk in ihnen ab, anfangs in den Achsenteilen, schließlich die ganzen Körperchen ausfüllend. Die Körper er- langen dadurch ein glasiges Aussehen ähnlich den Kalkkörpern von Calcispongien ; auch in den vollständig verkalkten Körperchen persistiert eine verhältnismäßig große Menge der knorpeligen Grundsubstanz. Behandelt man diese verkalkten Körperchen mit stark verdünnter Salzsäure, so löst sich der Kalk ohne sichtbare Bildung von Kohlensäure (ohne Auflarausen) auf, so wie Zucker in Wasser wegschwindet, und es bleibt ein wasserheller, gallertiger, mit deutlicher cuticula- artiger Haut versehener Körper von der ursprünglichen Form übrig; behandelt man die ver- kalkten Körperchen mit starker Salzsäure, so lösen sie sich unter sichtbarer Kohlensäurebildung (unter starkem Aufbrausen) vollständig auf; die gallertige Grundsubstanz und das sie umhüllende Häutchen werden in dieser starken Säure entweder mitaufgelöst oder durch das Aufbrausen bis zur Unauffindbarkeit zersprengt. Es erscheint mir fraglich, ob diese kalkkörperhaltigen, an- scheinend in enger Beziehung zum Geschlechtsapparat stehenden polsterartigen Auswüchse des Innenkörpers den Endocarpen anderer Ascidien gleich zu achten seien. Ich habe kein Stück gesehen, bei dem die Gonaden nicht schon deutlich erkennbar, wenn auch noch klein, waren, kann also nicht angeben, ob diese fraglichen Endocarpen schon vor der ersten Anlage des Ge- 25 Deutsche Tiefsee-ExpeditioD 1898 — 1899. Bd. VII. 27 -,qA W. Mich;\j:lsen, schlechtsapparates existieren, oder ob sie sich im Zusaminenhany mit demselben bilden. Ihre physiologische Bedeutung mag eine zweifache sein. Ihre Druckfestigkeit l^ietet den sich bildenden Geschlechtsapparaten und auch wohl dem Darm sicherlich einen Schutz gegen Quetschung bei starker Zusammenziehung des Tieres. Die Art und Weise, wie die Gonaden in diese Polster hineinwachsen, sie dabei gewissermaßen aufzehrend, legt andererseits den Gedanken nahe, daß ihre Funktion in der Magazinierung von Nahrungsmaterial für die sich ausbildenden Geschlechts- produkte bestehe, wenn nicht ausschließlich, so doch vielleicht in zweiter Linie, nachdem sie vorher, beim Jugendstadium der Gonaden, jener oben erwähnten Funktion obgelegen haben. An der rechtsseitigen Innenseite des Innenkörpers findet sich ventral, parallel und dicht neben dem Endostyl verlaufend und andererseits von der bogenförmigen Reihe der Gonaden- endocarpen flankiert, ein schlankes, plattgedrückt-schlauchförmiges, an den Enden zugespitzes Herz (Taf. XII [III], Fig. 35 //). Der M u n d t e n t a k e 1 k r a n z besteht aus ca. 1 8 verschieden großen, nicht ganz regel- mäßig nach dem Schema i, 3, 2, 3, i ') angeordneten zusammengesetzten Tentakeln (Taf. XII [III], Fig. 37 //). Der Stamm der Tentakel ist fleischig, im Querschnitt sehr spitzwinklig-drei- seitig. Die Fiedern i. Ordnung und, l^ei den größten Tentakeln, auch die auf jenen sitzenden Fiedern 2. Ordnung weisen bei entsprechend geringerer Größe die gleiche Gestaltung auf; die Anhänge letzter Ordnung (2. bei den kleinsten, 3. bei den größten Tentakeln) sind zart, cylindrisch, zum größeren Teil einfach, zum geringeren Teil gegabelt oder selbst 3- oder 4-ästig. Betrachtet man diese cylindrischen Anhänge als Fiedern, und ihre Gabelung bezw. Verästelung wiederum als Beginn einer Fiederung höherer Ordnung, so muß man die bei den größten Tentakeln vor- kommende letzte Fiederung als 4. Ordnung bezeichnen. Die kleinsten Tentakel haben annähernd die Größe und Gestaltung der zusammengesetzten Fiedern i . Ordnung von den größten Tentakeln. Der Dorsaltul)erkel (Taf. XII [III], Fig. 37 ,-//; Fig. 40) ist verhältnismäßig groß, dick-eiförmig bis sphäroidisch, häufig etwas eingebeult. Seine freie Oberfläche zeigt ungemein zahlreiche, gedrängt stehende, vollständig voneinander getrennte Flimmergrubenöffungen ; die- selben sind schmal-bandförmig, parallelrandig, entweder sehr kurz und dann fast geradlinig, oder etwas länger und dann g'ekrümmt, geknickt oder zusammengebogen. Der Dorsaltuberkel hat bei starker Vergrößerung (Fig. 40) fast das Aussehen eines Korallenstockes der Gattung Coelona, und zwar jener Formen, die mit kurzen Kelchöffnungen ausgestattet sind. Der F 1 i m m e r b o g e n (Taf. XII [III], Fig. 3 7 ß) weicht hinter dein Dorsaltuberkel plötzlich weit zurück, ein sehr spitzwinkliges gleichschenkliges Dreieck bildend; das äußere, dem Tentakelkranz näher liegende Band des Flimmerbogens reicht nur ca. ^/^ so weit nach hinten wie das innere Band. Der Kiemensack (Taf. XII [HI], Fig. 37 ks) ist seitlich komprimiert, vorn stark, ventral und dorsal flach gerundet; seine Hinterwand bildet eine ziemlich scharfe Winkelecke. Der Kiemensack trägt jederseits 6 breite Falten (Fig. 37 kxf). Die Faltenlinien (Faltenränder und alle Längsgefäße) sind infolge der Annäherung zwischen Dorsaltuberkel und Oesophagusmündung dorsal stark zusammengebogen und l^ilden hinten einen ziemlich scharfen Winkel, besonders die unteren, dem Endostyl näher liegenden. Die Längsgefäße stehen auf den Falten, besonders \} Wobei mit i die größten, mit 3 die kleinsten bezeichnet sind. 26 Die stolidobrancliiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. '>07 auf den Firsten derselben, viel dichter als auf den Faltenzwischenräumen. Auf einer Falte finden sich unq-efähr lo — 14 Längsgefäße, auf einem Faltenzwischenraum nur etwa 4 — 6. Die Ouer- gefäße zeigen im Verlauf und in der Anordnung viele Unregelmäßigkeiten. Die auf der Seite des Peribranchialraumes am Kiemensack verlaufenden Quergefäße sind meist sehr breit, wall- förmig in den Peribranchialraum vorspringend, verschieden stark, sehr unregelmäßig nach dem Schema i, 3, 2, 3, i angeordnet, häufig gegabelt und Anastomosen bildend, die manchmal direkt in der Richtung der Längsgefäße verlaufen. Die Quergefäße der Höhlungsseite sind schmal, rippen- oder saumförmig in die Höhlung des Kiemensackes einspringend, ebenfalls verschieden breit, und zwar manchmal alternierend oder nicht ganz regelmäßig nach dem Schema i, 3, 2, 3, i. Dazu kommen an manchen Stellen noch zarte sekundäre, die Kiemenspalten überbrückende Quer- gefäße. Die Kiemen spalten sind länglich, geradlinig in der Richtung der Längsgefäße, parallelrandig, ziemlich kurz und einfach oder länger und dann meist von sekundären Quer- gefäßen überbrückt. In den breitesten Maschen, in den Faltenzwischenräumen, finden sich bis 13 Kiemenspalten. Der Endost yl (Taf. XII [III], Fig. 37 csf) bildet vorn einige wenige Schlängelungen und geht dann ventralmedian, einen regelmäßigen Bogen bildend, nach hinten, um hier, eine kurze Strecke unterhalb der hinteren Winkelecke, spitzbogenförmig zu enden. Von diesem hinteren Ende des Endostyls führt eine zarte Retropharyngealrinne (Taf. XII [III], Fig. 37 //>) median, gerade über die hintere Winkelecke hinweg, nach oben, zu der hinteren Spitze des Oesophagealfeldes hin. Das Oesophagealfeld (Taf. XII [III], Fig. 37 os/ji und Umgebung) ist vorn gerundet, hinten weit ausgezogen, zugespitzt in die Retropharyngealrinne übergehend. Der Oesophaguseingang (os7//) liegt nahe dem vorderen, gerundeten Ende des Oesophagealfeldes. Das schleifenförmige, dieses Oesophagealfeld bildende Periösophageal- band ist infolgedessen vorn stark verschmälert ; sein linksseitiger Schleifenast ist in der hinteren Hälfte stark verbreitert und überdeckt hier als dicke Platte mit geschweiftem Rande den rechts- seitigen Ast der Schleife vollständig. Es ist keine Spur einer Dorsalfalte vorhanden; der dorsalmediane Raum der Kiemensackwandung zwischen dem hinteren Winkel der hier zusammen- stoßenden Flimmerbogen und dem vorderen Rande des Oesophagealfeldes ist sehr kurz und ganz flach (vergl. Taf. XII [III], Fig. 37); die Längsgefäße auf der medialen Seite der ersten Kiemen- sackfalte verlieren, je näher sie der dorsalen Medianlinie liegen, an Regelmäßigkeit; die letzten sind stark und unregelmäßig geschlängelt und verbogen, oder in kürzere Bruchstücke aufgelöst, manchmal sogar gegabelt; der dorsalmediane Raum bleibt aber auch von diesen Längsgefäßen frei; auch die Quergefäße und die Querreihen der Kiemenspalten finden ein Ende, bevor sie die glatte dorsalmediane Partie des Kiemensackes erreichen. Der Darm (Taf. XII [III], Fig. 36) liegt an der linken Kcirperseite, fast in der ganzen Länge an den Innenkörper angewachsen; er bildet eine parallel dem Endostyl (inkl. Retro- pharyngealrinne) gebogene, etwas klaffende Schleife. Der Oesophagus (Fig. 36 os) ist eng, schlank, anfangs stärker gebogen. Der nur schwach erweiterte, undeutlich begrenzte Magen (Fig. 36 m) trägt eine große, viellappige Leber (Fig. 36 /), die aus einer Hauptmasse und einigen wenigen, vor derselben stehenden, gleichsam abgesprengten Nebenpartien besteht. Der Mi tt ei- darm (Fig. 36 vid) ist nur wenig enger als der Magen, nur wenig weiter als der Enddarm (Fig. 36 cd), in den er allmählich übergeht; der Mitteldarm wird in der Region der dicken Gonaden an den Außenrändern von den mit dem Geschlechtsapparat zusammenhängenden frag- 27 2o8 ^^- Michaelsen, liehen Endocarpen umwallt und erscheint daher an diesen Stellen wulstig verbreitert. Nur der Oesophagus ist weißlich, die übrigen Darmpartien erscheinen grau. Der Magen und die An- fangsstrecke des Mitteldarmes weisen an der Innenseite ihrer Wandung, ungefähr am oberen Rande des Streifens, an dem der Darm mit dem Innenkörper verwachsen ist, eine zarte Leit- rinne auf; dieselbe endet eine kurze Strecke vor der Knickung der Darmschleife. Dicht unter- halb des Endes der Leitrinne beginnt eine Typhlosolis, die sich durch den ganzen folgenden Teil des Mitteldarmes und den Enddarm bis zu dem Afterrand hinzieht; sie ist anfangs saum- förmig, seitlich niedergelegt, im Enddarm dagegen niedriger und basal breiter, im Querschnitt dreiseitig. Der After ist glattrandig, entweder einfach oval oder infolge des Heran tretens der Typhlosolis bis an den Afterrand herzförmig. Es findet sich jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat (Taf. XII [III], Fig. 35 o), linkerseits innerhalb der Darmschleife, rechterseits oberhalb des Herzens. Jeder Geschlechts- apjaarat besteht aus einem langen, ziemlich dicken, die gemeinsamen Ausführgänge enthaltenden Strang, der in einfachem Bogen parallel dem Herzen bezw. den Aesten der Darmschleife ver- läuft, und 5 oder 6 Paar sich an diesen Strang anlehnende Zwitterorganen. Die Zwitter- drüsen bestehen aus einem innig und regellos gemischten Konglomerat von mehr oder weniger weit entwickelten Eizellen und ])irnförmigen H öden b lasch en, sowie deren Sonderausführ- gängen. In jüngeren Stadien sind diese Zwitterdrüsen streng paarig; je 2 stehen einander gerade gegenüber jederseits neben dem Hauptausführgange; die Sonderausführgänge treten aus jedem dieser beiden Zwitterorgane heraus und schräg, seitlich, in der Richtung gegen die Ausmündung des Hauptausführganges (also nach hinten) konvergierend, an den Hauptausführgang heran, um sich mit ihm zu vereinen. Je ein Paar derartiger Zwitterorgane, deren 5 — 6 Paar hintereinander liegen, finden sich am Grunde eines der oben geschilderten, in diesem Stadium stark aus- gebildeten Gonadenendocarpen. Bei weiterer Entwickelung nehmen die Zwitterorgane sehr stark an Größe zu, überwuchern den gemeinsamen Ausführgang, verschmelzen paarweise und ])ilden schließlich, in die Gonadenendocaq^en hineinwachsend und anscheinend die Hauptmasse der- selben resorbierend, große, einfache (nicht mehr paarige), kreisrunde Polster. Der gemein- same Ausführgang (Taf. XII [III), Fig. 35 ag) besteht, wenn ich die Bilder einer Schnitt- serie richtig deute, aus einem fast ganz in die Dicke des Innenkörpers eingebetteten, weiten, unregelmäßig aufgeblähten Eileiter und einem darüber liegenden Samenleiter, der die Gestalt eines parallel der Längsrichtung mehrfach eingefalteten und kollabierten Schlauches hat. Von dem letzten, ain weitesten hinten liegenden Zwitterorgan (bezw. von dem letzten Paare) geht der gemeinsame Ausführgang parallel dem Oesophagus und, sich mit demselben nach oben biegend, noch eine beträchtliche Strecke weiter, um in der Nähe des Atrialsipho auszumünden. Cyiilhiopsis llerdmani (Dräsche). Taf. XII [III], Fig. 41-43. 1884 Microcosiniis IIciilina)ü, V. Drasche, Ucl)er einige neue und wenig gekannte außereuropäische einfaclie Ascidien, in: Denlogon zeigt dorsalmedian, hinter dem Dorsaltviberkel, nur eine wenig- tiefe, breite Ausbuchtung nach hinten. Die beiden Bänder des Flimmerbogens weichen auch im Bereich dieser Ausbuchtung nicht voneinander. Nach der Abbildung v. Drasche's (1. c. Taf. II, Fig. 6) weicht das innere, dem Kiemensack zugewandte Band des Flimmerbogens dorsalmedian viel weiter nach hinten als das äußere, dem Mundtentakelkranz näher liegende Band. Da die betreffende Zeichnung jedoch nur skizzenhaft und nach hinten nicht weiter ausgeführt ist, dazu nach einem schlecht konservierten Exemplar entworfen wurde, so glaube ich, dieser anscheinenden Abweichung keine weitere Bedeutung Ijeimessen zu sollen. Der Kiemensack trägt jederseits 6 Falten, die bis auf die etwas schmäleren Falten VI (jederseits neben dem Endostyl) sehr breit sind. Das folgende Schema mag ein Bild von der Verteilung der Längsgefäße auf diesen Falten und den Faltenzwischenräumen geben: d. M.— (7) — I(if,)— (i3)--II(28) — (i2) — 111(25) — (lo) — IV(i8) — (ii) — V(i4)-(io) — VI(8) - (lo) - E. Es bedarf wohl nicht der Bemerkung, daß die Anordnung varialiel ist; ist sie doch selbst an venschiedenen Stellen eines Kiemensackes nicht gleich, da häufig Zwischenlao-ernnt/ neu einsetzender Längsgefäße stattfindet und vielfach auch Längsgefäße von den Falten herab auf die benachbarten Faltenzwischenräume übertreten; auch ist es häufig fraglich, ob man ein Längsgefäß noch der Falte oder schon dem Faltenzwischenraum zusprechen soll. Die Ouer- gefäße sind zweierlei Art. An der Seite des Feribranchialraumes erkennt man dicke, breite, nicht ganz regelmäßig alternierend verschieden starke, oft sich gabelnde Quergefäße. An der Höhlungsseite verlaufen feinere, rippen- oder saumförmige Ouergefäße von annähernd gleicher Stärke. Sekundäre Ouergefäße scheinen nicht vorzukommen. Die Kiemenspalten, im Maximum 7, meist weniger in einer von den Längsgefäßen und den inneren Ouergefäßen ge- bildeten Masche, sind oval, zwei- bis dreimal so lang wie breit. In ihrer Stellung zeigen sie viele Unregelmäßigkeiten. Normal liegen sie wohl parallel den Längsgefäßen; viele aber liegen schräg zu dieser Richtung, meist die einer Masche in gleicher Art, wie wenn der ganze Maschenraum verzerrt wäre; häufig aber auch zeigen die Kiemenspalten einer Masche verschiedene Richtung; einzelne liegen fast quer, nahezu parallel den Ouergefäßen. Der Endostyl bildet vorn einige wenige Schlängelungen und geht dann ventralmedian, einen regelmäßigen Bogen bildend, nach hinten. Von dem hinteren Ende des Endostyls führt eine zarte Retropharyngealrinne median nach oben, nach der hinteren Spitze des Oesophagealf ekles hin. Das Oesophageal- feld ist vorn gerundet, hinten weit ausgezogen, zugespitzt in die Retropharjmgealrinne über- gehend. Der Oesophaguseingang liegt nahe dem vorderen, gerundeten Ende. Das schleifen- förmige, dieses Oesophagealf eld bildende Feriösophagealband ist infolgedessen vorn .stark verschmälert; sein linksseitiger Schleifenast ist in der hinteren Hälfte stark verbreitert und über- deckt hier als mäßig dicke Platte mit geschweiftem Rande den rechtsseitigen Ast. Eine Dorsal- falte fehlt vollständig; der Kiemensack zeigt dorsalmedian nur eine ganz zarte, nicht ganz regelmäßige Längsfurche. Ich l^in mir nicht darüber klar geworden, ob diese Längsfurche eine charakteristische Bildung i.st; vielleicht ist sie nur die infolge der hier bei der Auseinander- breitung des Kiemensackes am stärksten wirkenden Spannung sichtbar gewordene Knickungs- linie zwischen den ursprünglich in spitzem \Vinkel gegeneinander stoßenden Seitenwänden des Kiemensackes. Nach v. Dräsche soll diese Art eine äußerst kurze und glattrandige Dorsal- 32 Die stolidobranchiaten Ascidicn der deutschen Tiefsee-Expedition. 213 falte besitzen. In der betreffenden Abbildung (1. c. Taf. II, Fig. 4) ist jedoch in der vorderen dorsalmedianen Partie des Kiemensackes nichts derartiges zu erkennen; wohl aber fällt ein markant gezeichnetes glattrandiges Band auf, welches sich linkerseits an der ganzen Länge des Oesophagealfeldes entlang zieht. Meiner Ansicht nach unterliegt es keinem Zweifel, daß wir hierin die angebliche Dorsalfalte zu sehen haben. Ebenso zweifellos erscheint es mir, daß dieses Band identisch mit dem ist, was ich als linksseitigen Ast des Periösophagealbandes bezeichne. Es liegt dem Oesophagealfelde allerdings nicht glatt an, wie bei meinen Untersuchungsobjekten (vergl. die Abbildung von C. Valdiviae, Taf. XII [III], Fig. 37). Es hat sich, wahrscheinlich in- folge der Zerrung bei der Auseinanderbreitung des Kiemensackes, etwas aufgerichtet, so daß der „in situ" wohl unter ihm liegende rechtsseitige Ast des Periösophagealbandes frei wird und fast in ganzer Länge zur Anschauung gelangt (vergl. auch die betreffende Erörtenmg über Cyn- thiopsis coa/ihis [SujrvER), oben S. 201 [21]). Ich darf, demnach auch diesen anscheinenden Wider- spruch zwischen den Angaben v. Drasche's und meinen Befunden als ausgegUchen ansehen. Der an der linken Seite liegende Darm bildet eine etwas klaffende, weit nach vorn reichende Schleife. Der Oesophagus ist eng, weißlich, der Magen nur undeutlich begrenzt, viel weiter als der Oesophag-us, nur wenig weiter als der M i 1 1 e 1 d a r m , wie dieser von grauer Färbung; er trägt eine große, vielfach zerteilte, lappige Leber, vor der, wie abgesprengt, noch einige kleinere Leberpartien stehen; die Endläppchen der Leber sind verhältnismäßig dick und locker, so daß sie fast traubig erscheint. Der Enddarm ist nicht deutHch vom Mitteldarm abgesetzt, nur wenig verengt. Der Afterrand ist glatt, nur an der Unterseite etwas eingezogen. Durch den Mitteldarm und den Enddarm verläuft eine dicke, wulstige Typhi osolis, die an den engeren Stellen den größeren Teil des Lumens einnimmt. Es findet sich jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat, l^estehend aus mehreren paarig angelegten, hintereinander liegenden Zwitterorganen, die mit einem gemeinsamen, die Zwitterorganpaare verbindenden Ausführgang versehen sind. Der Ausführgang, der zweifellos wie bei C. Valdiviae von dem Eileiter und dem Samenleiter gebildet wird (nicht näher vintersucht) verläuft parallel dem Endostyl. Die Geschlechtsorgane sind bei dieser Art nicht ganz leicht zu erkennen, da sie ganz von den Gonadenendocarpen überwuchert sind, und da anscheinend die einzelnen Zwitterorgane nur sehr flach und nicht besonders scharf begrenzt sind. An der rechten Körperseite sind sie, wenn man die abgedeckte Körperwand in der Durch- sicht betrachtet, ziemlich deutlich zu erkennen, da hier die Gonadenendocarpen nur flach sind; auch deutet die durch tiefe Furchen bedingte Sonderung der Gonadenendocarpen schon auf die einzelnen, darunter liegenden Zwitterorganpaare hin. An der linken Körperseite ist der Geschlechts- apparat jedoch nicht ohne weiteres erkennbar. Er liegt hier im Grunde der engen Darmschleife, deren Innenraum ganz von den dicken und unregelmäßigen Wucherungen der Gonadenendocarpen ausgefüllt ist. Hierauf beruht es wohl, daß v. Dräsche bei seinem dazu noch schlecht kon- servierten Stück nur den rechtsseitigen Geschlechtsapparat erkannt hat. Gen. Microcosmus. Microcosmus albidus n. sp. Taf. X [I], Fig. 4; Taf. XI [II], Fig. 25, 26. Diagnose : Körper gerundet-kofferf örmig, etwas länger als breit und fast doppelt so lang wie hoch, mit der ganzen Ventralseite angewachsen. Aeußere Siphonen fehlen. Körperöffnungen 4-lappig, an der Dorsalseite, ca. 1/3 der Körperlänge voneinander entfernt. 33 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898— 1899. Bd. VII. 28 ,j , W. Michaelsen, Kör per ober fläche dorsal mit kleinen zerstreuten, flach-warzenförmigen, glatten Papillen, weiter unten mit einigen unregelmäßigen Ringelfurchen, fast nackt. Farbe rein weiß. Cellulosemantel dünn, aber zäh, hart lederartig bis knorpelig, biegsam. Mundtentakelkranz mit ca. 12 (oder mehr?) alternierend verschieden großen zusammen- gesetzten Tentakeln, deren größte eine vollständig durchgeführte Fiederung 3. Ordnung aufweisen. Dorsaltuberkel proximal gew()lbt, konisch verjüngt, distal abgestutzt, mit nierenförmiger, nach vorn-rechts konkaver Endfläche imd halbkreisförmigem Flimmergrubenrand. Kiemensack jederseit mit 6 wohlausgeprägten, zum Teil überhängenden Falten. Falten II und VI jederseits etwas kleiner. Auf den Falten 7 — 12 Längsgefäße, auf den Faltenzwischenräumen nur eines oder keines. Hauptquergefäße nach Schema i, 2, 1, 2, i oder i, 3, 2, 3, i verschieden stark, meist mit sekundären Quergefäßen alternierend. Kiemenspalten im allgemeinen schmal und langgestreckt, bis zu 8 in den breiteren Maschen. Dorsalfalte ein glatter, glattrandiger, breiter, etwas geblähter Saum. Darm linksseitig am Kiemensack, eine lange, parallelästige, schwach klaffende, gerade von hinten nach vorn verlaufende Schleife bildend. Oesophagus eng, stark gedreht, gebogen. Magen langgestreckt, am Oesophagealende erweitert, mit vielen im allgemeinen in der Längsrichtung verlaufenden, am Oeso- phagealende unregelmäßigeren Leberfalten. Mitteldarm mit Leitrinne (?). Enddarm kurz, scharf abgesetzt, proximal eng, distal schief-trompetenförmig erweitert, plattgedrückt. Afterrand mit ca. 20 feinen, regel- mäßigen, von hinten nach vorn an Stärke abnehmenden Einkerbungen. Jederseits ein langgestreckt-wurstförmiger, gerade von vorn nach hinten verlaufender, zwittriger Geschlechtsapparat, linksseitig innerhalb der Darmschleife. Geschlechtsapparate hinten mit einem kurzen, engen, etwas gebogenen Ausführapparat. Zahlreiche ziemlich große Hodenbläschen die basalen und seitlichen Partien, die Eizellen mehr die inneren Partien einnehmend. Fundnotiz: Stat. 100. Francisbucht am Kapland, 34'' 8',9 S. Br., 24'- 59',3 O. L. 100 m tief; 29. Okt. 1898. Vorliegend ein einziges Exemplar. Aeusseres : Die Gestalt des Tieres (Taf. X [I], Fig. 4) ist gerundet-kofferförmig, etwas länger als breit und fast doppelt so lang wie hoch. Es ist mit der ganzen Ventralseite an einem Steinvorsprunge angewachsen, wobei sich der Anwachsrand stellenweise saum- förmig etwas weiter über den Untergrund hinzieht. Aeußere Siphonen fehlen. Die Körper- öffnungen .sind 4-lappig; es sind unscheinbare Kreuzschlitze, die ganz flach, gut ein Drittel der Körperlänge voneinander entfernt, auf der Dorsalseite des Tieres liegen, die Ingestions- öffnung dem Vorderende kaum merklich näher, als die Egestionsöffnung dem Hinterende. Das Tier zeigt folgende Dimensionen: Länge 11 mm, Höhe 6 mm, Breite 9 mm, Entfernung der Körperöffnungen voneinander 4 mm. Die Körperoberfläche ist dorsal mit zahlreichen zerstreut stehenden, annähernd kreis- runden, ziemlich flachen, glatten Warzen besetzt; weiter unten zeigt sie einige unvollständige, quer zur Höhenachse verlaufende Ringelfurchen. Sie ist im übrigen nur etwas verbeult, fast nackt, nur stellenweise mit geringem Aufwuchs mikroskopisch kleiner Fremdkörper besetzt. Die Farbe des konservierten Tieres ist fast rein weiß. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist .sehr dünn, aber zäh, hart leder- artig bis knorpelig, biegsam. Der Weichkörper löst sich leicht aus dem Cellulosemantel heraus. Innere Siphonen sind nicht vorhanden. Der Innenkörper ist zart. Seine Muskulatur besteht aus weitläufig angeordneten, besonders dorsal im Umkreis der Körperöffnungen kräftigen Bündeln. Dieselben bilden in der 34 Die stolidnbranchiatcn Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 T C Umgegend der Körperöffnungen regelmäßige Systeme: die Längsmuskelbündel strahlen von den Körperöffnungen aus, während die annähernd gleich starken Ringmuskelbündel die Körperöffnungen in Form von Lemniskoiden umfassen, die inneren jede Körperöffnung gesondert, die äußeren beide Körperöffnungen gemeinsam. Ventral ist die Muskulatur zarter und nicht ganz so regelmäßig. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 12 (oder mehr?) zusammengesetzten Tentakeln von verschiedener Größe. Im allgemeinen alternieren größere und kleinere Tentakel. Die größten Tentakel zeigen eine Fiederung 3. Ordnung vollkommen durchgeführt. Die Fiedern höchster Ordnung sind stets fingerförmig. Die Zahl der Tentakel ist schwer genau festzustellen. In vielen Fällen sitzen die großen Fiederanhänge i. Ordnung so niedrig am Hauptstamm oder gar direkt an der Grenze von Tentakelstamm und Tentakelträger, daß es sich schwer erkennen und kaum objektiv entscheiden läßt, ob man es mit einem Fiederanhang i. Ordnung oder mit einem kleinen selbständigen Tentakel zu thun hat. Der Dorsaltuberkel (Taf. XI [II], Fig. 25) ist abgestutzt, proximal gewölbt-konisch verjüngt. Die Abstutzungsfläche ist nierenförmig. Die Konkavität der nierenförmigen Ab- stutzungsfläche ist nach vorn-rechts gekehrt. Die Ränder der vollkommen geschlossenen Flimmergrube ziehen sich als Halbkreis an der konvexen Kante der nierenförmigen Ab- stutzungsfläche entlang. Am rechtsseitigen Ende ist die Umgebung der Flimmergnibenöffnung etwas in die Höhe gezogen. Der Kiemen sack trägt jederseits 6 wohlausgeprägte, zum Teil überhängende Längs- falten. Die Falten II und VI jederseits sind etwas kleiner als die übrigen. Die Faltenzwischen- räume sind eng, meist ganz überdeckt. Die Längs gefäße stehen auf der Hrst der Falten ziemlich eng, weiter unten weitläufiger, so daß auf die verhältnismäßig engen Faltenzwischen- räume nur ein einziges oder gar kein Längsgefäß fällt. Im mittleren Querschnitt ließen sich folgende Längsgefäßzahlen auf den Falten und den Faltenzwischenräumen feststellen: I II III IV V VI VI V IV D.— o— (14)— I— (7)— o— (i2)~i— (17)— I— (10)— o— (7)— I— E— I— (9)--o— (13)— I— (12)— III II I o— ( 1 2)— o— (8)— I — ( 1 1 )— o— D. Die H aupt<|uergefäße sind alternierend verschieden stark, stellenweise nach dem Schema i, 2, i, 2, i, stellenweise nach dem Schema i, 3, 2, 3, i. Dazu kommen, alternierend mit den Hauptquergefäßen, meist noch Kiemenspalten-überbrückende sekundäre Quer- gefäße. Die Kiemenspalten sind im allgemeinen jsarallel den Längsgefäßen langgestreckt, schmal, an den Anfangs- und Endpartien des Kiemensackes sowie neben der Dorsalfalte und dem Endostyl etwas breiter, oval. Es finden sich bis 8 in den breiteren Maschen. Die Dorsal- falte ist ein breiter, etwas unregelmäßig segeiförmig geblähter, glatter und glattrandiger Saum. Der Darm (Taf. XI [II], Fig. 26) liegt linksseitig am Kiemensack. Er bildet eine lange, parallelästige, schwach klaffende, gerade von hinten nach vorn verlaufende .Schleife. Der Oeso- phagus (Fig. 26 os) ist eng, kantig, stark gedreht, gebogen. Der Magen (Fig. 26 w) ist lang- gestreckt, am Oesophagealende deutlich erweitert. Er trägt viele auch äußerlich stark aus- geprägte Leberfalten. Am erweiterten Oesophagealende zeigen diese Falten einen unregel- mäßigen Verlauf, im übrigen verlaufen sie ziemlich regelmäßig in der Längsrichtung. Der Magen 35 28* 2 1 6 ^^- Michaelsen, geht ohne scharfen Absatz in den Mitteldarm über. Der Mitteldarm (F'v^. 26 md) läßt eine hellere Längslinie (Leitrinne?) erkennen. Seine Wandung ist dünn und durchsichtig und läßt den eigentümlich dünn-wurstförmig zusammengebackenen, in regelmäßige Schleifen gelegten Darminhalt durchscheinen. Der kurze Enddarm (Fig. 2b cd) ist sehr scharf vom Mitteldarm abgesetzt, proximal sehr dünne, distal schräg -trompetenförmig erweitert, plattgedrückt. Der Afterrand zeigt ca. 20 feine, in der Reihe von hinten nach vorn an Stärke abnehmende und vor der vordersten Partie ganz undeutlich werdende Kerbschnitte. Es findet sich jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat (Taf. XI [11], Fig. 2b ^\ linksseitig innerhalb der Darmschleife. Die Geschlechtsapparate sind langgestreckt wurstförmig. Sie verlaufen gerade von vorn nach hinten. Ihre basalen (dem Innenkörper zugewendeten) und lateralen Partien werden von den ziemlich großen Hodenbläschen eingenommen, während die kleineren Eizellen mehr die inneren Partien einnehmen. Am hinteren Ende trägt jedes Geschlechtsorgan einen dünnen, kurzen, etwas abgebogenen Ausführapparat. Gen. BoUenia. Boltenia bouveteiisis n. sp. Taf. X [I], Fig. 6; Taf. XI [II], Fig. 23, 24. Diagnose: Körper von der Gestalt einer lang und dünn gestielten Blase; eigentlicher Körper fast kugelig, wenig länger als hoch und kaum höher als breit. Stiel ca. ß'/^mal so lang wie der eigent- liche Körper, scharf abgesetzt, dünn, distal circa halb so dick wie proximal, am vorderen Körperende dicht links neben der Medianlinie entspringend, distal in einen spärlich verästelten Stolo übergehend. Aeußere vSiphonen weit voneinander entfernt; Ingestionssipho dem Vorderende etwas näher als dem Hinterende, eine gerundete Warze, nach vorn geneigt, am hinteren Rande einer Einbeulung. Egestions- sipho dicht unter dem hinteren Ende, warzenförmig, gerade vorgestreckt. Beide Siphonen von einem Kranze kurz und eng gestielter oder ungestielter Papillen umgeben. Körperöffnungen deutlich 4-lappig. Körperoberfläche am eigentlichen Körper ganz eben, fast glatt, sehr zart gekörnelt, am Stiel verschrumpft. Färbung hell-chamois. Cell u losem antel dünn, zäh, fest lederartig, biegsam, fast bis ganz undurchsichtig. Innenkörper zart, mit weitläufig angeordneter Muskulatur. Kloakale Schwellpolster fehlen. Mundtentakelkranz mit ca. 30 sehr verschieden großen, nach Schema i, 3, 2, 3, i ange- ordneten zusammengesetzten Tentakeln. Größte Tentakel mit vollständig durchgeführter Fiederung 2. Ordnung und beginnender Fiederung 3. Ordnung. Dorsaltuberkel ein gleichmäßig hoher, rosettenartig zusammengebogener Saum, eine aus unregelmäßigen Schnörkeln gebildete Figur darstellend, ohne deutliche Spiralen. Kiemensack mit 7 oder 8 meist sehr großen Falten an einer Seite. Längsgefäße etwa bis 24 auf einer Falte, bis 5 auf einem Faltenzwischenraum. Quergefäße sehr unregelmäßig, zum Teil schräg verlaufend, häufig anastomosierend, sehr verschieden stark, an regelmäßigeren Stellen nach dem Schema I, 4, 2, 4. 3, 4, 2, 4, I angeordnet, wobei Ordnung 4 manchmal durch sekundäre Quergefäße vertreten wird. Kiemenspalten sehr unregelmäßig, meist langgestreckt, vielfach verzerrt und gebogen, an regel- mäßigeren Stellen parallel der Längsrichtung gestreckt, an anderen auch schräg bis quer gestellt. Dorsalfalte ein an der rechten .Seite eng und scharf quer gerippter Wall, der auf seiner Firste zahlreiche, gedrängt stehende, schlank-fadenförmige Züngelchen trägt. Darm linksseitig dicht neben dem Endostyl, eine lange, parallelästige, klaffende, gerade von hinten nach vorn gestreckte Schleife bildend. Magen sehr kurz und sehr dick, schräg gestellt, wie schief verstaucht, mit zahlreichen eng gestellten scharfen Längsstreifen (Längsfalten ?). After blumenkronen- artig erweitert, mit gekerbtem und gefälteltem Rande. 36 Die stolidobranchiaten Asddien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 17 Jederseits vollständig voneinander getrennt ein S und ein ? Gesclilechtsapparat. Hoden in der Mitte der Seitenflächen, die linksseitige oberhalb der Darmschleife; von der Gestalt eines Gehör- knöchels des Dorsches. Ovarien weit unterhalb der S Geschlechtsorgane, das der linken Seite samt dem Eileiter innerhalb der Darmschleife; schlank-birnförmig, gerade von vorn nach hinten sich erstreckend; Eileiter enger, in der Fortsetzung des Ovars. Fundnotiz: Station 127. Antarktisches Meer im Osten von der Bouvet- Insel, 54" 29',3 S. Br., ß** 43',o O. L., 567 m tief (vulkanischer Sand); 25. Nov. 1898. Vorliegend ein einziges, sehr gut konserviertes Exemplar. Aeusseres: Der Körper (Taf. X [I], Fig. 6) hat im allgemeinen die Gestalt einer dünn und lang gestielten Blase. Der eigentliche Körper ist fast kugelig, nur sehr wenig länger als hoch und kaum höher als breit. Der Stiel entspringt am vorderen Ende; er ist scharf abge- setzt, ungefähr 3V2mal so lang wie der eigentliche Körper, proximal ca. '/„ so dick wie der eigentliche Körper, distal nur etwa halb so dick wie proximal. Er entspringt distal aus einem kleinen, schwach verästelten Stolo, der an einem dicken, ziemlich massigen Filzwerk feiner Fäden haftet. Die äußeren Siphonen sind weit voneinander entfernt. Der Ingestionssipho liegt dem Vorderende (dem Stielurspnmg) etwas näher als dem Hinterende. Er ist eine sanft kuppeiförmig gewölbte kleine Warze, die infolge einer ziemlich starken Einbeulung der Körperwand vor ihr nach vorn (dem Stiel zu) geneigt ist. Der Egestionssipho liegt dicht unter dem Hinterende des Tieres, so dicht, daß seine Vorderkante gerade am Hinterende (dem hinteren Symmetrie-Pol des Profilumrisses) liegt Er ist ebenfalls warzenförmig, weniger hoch als breit, aber nicht so sanft gerundet, und nicht geneigt, sondern gerade avif steigend. Die Körperöffnungen, gerade auf den Kuppen der warzenförmigen äußeren Siphonen gelegen, sind beide deutlich und regelmäßig 4-lappig. Die Lappen der Ingestionsöffnung sind fast flach, die der Egestionsöffnung etwas wulstig verdickt. Jeder Sipho trägt einen Kranz großer, kurz und eng gestielter oder unge- stielter, einfacher oder mehrteiliger Papillen, der Ingestionssipho 8, der Egestionssipho g. Das vorliegende Stück zeigt folgende Di mens ionen: Länge des eigentlichen Körper 15 mm, Höhe 14 mm. Breite 13 mm; Länge des Stieles 53 mm. Die Körper ob er fläche ist am eigentlichen Körper, abgesehen von einigen zweifellos postmortalen') Einbeulungen und der wohl normalen Einbeulung vor dem Ingestionssipho, sowie abgesehen von den äußeren Siphonen, ganz eben, fast glatt. Bei Vergrößerung erscheint sie sehr zart und dicht bedornt. Die größten, .schwach gebogenen Dorne sind ungefähr 0,15 mm lang. Am Stiel ist die Körperoberfläche stark und unregelmäßig verschrumpft. Die Färbung ist hell-chamois. Von den inneren Organen wird das Aussehen nur sehr wenig beeinflußt. Ein etwas hellerer, verwaschener Fleck jederseits ungefähr in der Mitte der Seitenfläche rührt von den durchschimmernden Hoden her; einige feine hellere Streifen beruhen auf durchschimmernden Muskelbündeln. I) Ursprünglich war die Haut des in Alkohol konservierten Tieres stark verschnimpft und verbeult. Nach 24-stundigem Auf- quellen in Wasser verschwanden diese Beulen fast vollständig, und das Tier nahm ein pralleres Aussehen an; auch wurde der Cellulose- mantel etwas weicher und sehr schwach durchscheinend. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß das Aussehen des so behandelten Tieres mehr dem des lebenden Tieres entspricht, und kann diese Methode zwecks annähernder Feststellung des H.ibitus der lebenden Tiere nur empfehlen. Die Abbildung (Taf. X [I], Fig. 6) stellt das Tier nach dieser Behandlung dar. 37 , j Q "W. ]MirH.\ELSEN, Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist dünn, zäh, fest lederartig, bieg- sam, am Spiritusmaterial undurchsichtig, nach Aufquellung in Wasser, wie auch wohl am lebenden Tier, sehr schwach durchscheinend. Der Innenkörper haftet ziemlich fest am Cellulosemantel. Er ist zart. Seine Mus- kulatur besteht aus ziemlich feinen, weitläufig angeordneten Muskelbündeln; die Zwischenräume zwischen den Mu.skelbündeln sind mehrfach so breit wie die Muskelbündel. Kloakale Schwell- polster, wie sie für B. Icguvien Lesson charakteristisch sind, fehlen der B. bottvefensis. Der Mundtentakelkranz besteht aus 30 sehr verschieden großen, ziemlich regelmäßig nach dem Schema i, 3, 2, 3, i angeordneten, zusammengesetzten Tentakeln. Die größten Tentakel zeigen eine vollständig durchgeführte Fiederung 2. Ordnung und an den meisten Fieder- anhängen 2. Ordnung den Beginn einer Fiedenmg 3. Ordnung, eine kleine Zahl — bis 5 — Warzen- oder kurz-stummelförmige Auswüchse. Die Fiederanhänge der letzten vollständig durch- geführten Fiederungsordnung sind rundlich; die Achsen der etwaigen niedrigeren Fiedervings- ordnung (der Fiederung i. Ordnung der größeren Tentakel) sind wie die Hauptachsen sämt- licher Tentakel seitlich plattgedrückt, gegen die Spitze verjüngt. Der Dorsaltuberkel (Taf. XI [II], Fig. 23) ist ein mäßig und gleichmäßig hoher Saum, der zu einer unregelmäßigen, komplizierten Figur zusammengebogen ist; diese Figur, durch die weißlichen Flimmergrubenränder, die den freien Rand des Saumes einnehmen, deutlicher hervor- gehoben, zeigt keine eigentlichen Spiralen, sondern nur verzerrte Anfänge solcher und im üljrigen vmregelmäßige Schnörkel. Der Flimmerbogen bildet eine zu einer Sternform zusammengebogene Zickzacklinie; jede Auszackung entspricht einem Zwischenraum der Kiemensackfalten. Der Kiemen sack erstreckt sich in gerader Richtung durch den Köqjer, und zwar, da die Ingestionsöffnung ziemlich hoch über dem als Vorderende angesprochenen Körpeqool liegt, von vorn-oben nach hinten-unten. Der Kiemensack trägt rechterseits 7 große, weit vorragende und einander teilweise überdeckende Falten, linkerseits deren 8, von denen aber eine, die dem Endost3'l zweitnächst stehende (Falte links-VII), viel kleiner ist und zwisch'en den benachbarten versteckt liegt. Die Zahl der Längs gefäße auf den Falten ist sehr groß, etwa bis 24 be- tragend; in den Faltenzwischenräumen finden sich nur 3 bis 5 Längsgefäße. Die Quergefäße sind sehr verschieden breit, zum Teil ungemein breit; sie zeigen sehr starke Unregelmäßigkeiten, vielfach einen schrägen Verlauf, der selbst bis in die Längsrichtung hineingebogen sein kann, dazu häufige Anastomosen und Wechsel in der Stärke. An wenigen etwas regelmäßiger gestalteten Partien des Kiemensackes lassen sie eine Anordnung nach dem Schema i, 4, 2, 4 , 3 , 4 , 2 , 4 , I erkennen , wobei die Quergefäße der 4. Ordnung zum Teil noch als Hauptquergefäße, zum Teil als Kiemenspalten - überbrückende sekundäre Ouergefäße be- zeichnet werden müssen. Der Unregelmäßigkeit in dem Verlauf der Quergefäße entspricht eine sehr unregelmäßige Gestalt und Lage der Kiemenspalten. Dieselben sind meist länglich, vielfach aber verkürzt, \erzerrt und verbogen. Au den wenigen regelmäßigeren Partien des Kiemensackes erkennt man, daß sie ihrer Anlage nach wohl parallel den Längsgefäßen in die Länge gestreckt sind; an den meisten Partien des Iviemensackes ist aber hiervon nichts zu erkennen; hier verlaufen sie nach allen möglichen Richtungen, schräg oder sogar quer, wenn sie bei ihrer verschiedenartigen Verzerrung und Biegung — vielfach sind sie viertelmondförmig und 3« Die stolidobranchiatea Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 I Q im Winkel gebogen — überhaupt eine Streckungsrichtung erkennen lassen. Die Dorsalfalte ist lang. Sie besteht aus einem ziemlich breiten, rechtsseitig eng und scharf quergerippten Wall, der auf seiner First eine große Zahl gedrängt stehender, schlank-fadenförmiger Züngelchen trägt. Jede Querrippe der rechten Wallseite entspricht einem Züngelchen. Der Darm (Taf. XI [II], Fig. 24) liegt an der äußersten unteren Partie der linken Seite des Kiemensackes dicht neben dem Endostyl; er bildet eine lange, klaffende, parallelästige Schleife, die sich gerade von hinten nach vorn erstreckt. Der After liegt ganz dicht neben der Oesophagealmündung. Der Oesophagus (Fig. 24 os) ist eng, gebogen. Der Magen (Fig. 24 m) ist sehr kurz und sehr dick, etwas schräg gestellt, wie schief verstaucht. Er ist weißlich, dicht und scharf längsgestreift. Die Zahl der Längsstreifen (Längsfalten?) beträgt an der vom Innen- körper abgewandten Hälfte des Umkreises (die andere Hälfte wurde nicht untersucht) ca. 20. Der Mitteldarm (Fig. 24 wd) ist durch seinen Inhalt grau gefärbt, nur etwa halb so dick wie der Magen. Der Enddarm (Fig. 24 ed) ist etwas verengt, kurz. Der After stellt eine starke, blumenkronenartige Erweiterung des distalen Endes des Enddarmes dar; sein Rand ist gekerbt und gefältelt. Es findet sich jederseits ein männlicher und, vollständig von jenem gesondert, ein weib- licher Geschlechtsapparat. Die männlichen Geschlechtsapparate (Taf. XI [II], Fig. 24 //d) liegen jederseits ungefähr am Mittelpunkt der Seitenfläche des Innenkörpers (in Fig. 6 der Taf. X [I] als schwacher hellerer Fleck erkennbar), der der linken Seite außerhalb und oberhalb der Darmschleife. Es sind weißliche, platte, längliche Körperchen mit schwach und unregelmäßig eingekerbtem Rande und mit unregelmäßig, ziemlich schwach gebuckelter Oberfläche; ihre Gestalt ähnelt der eines Gehörknöchelchens des Dorsches. Die weiblichen Geschlechtsapparate (Taf. XI [II], Fig. 24 oz') liegen weit unterhalb der männlichen, der der linken Seite innerhalb der Darmschleife, durch den oberen Ast derselben vom männlichen Geschlechtsapparat der gleichen Seite getrennt. Sie bestehen aus einem weißlichen, schlank-birn- förmigen Ovarium, dessen dickerer Fol im vorderen Winkel der Darmschleife liegt und das sich von hier aus bis etwa zur Mitte der Darmschleife nach hinten hinzieht, und einem schlanken, durchscheinenden Eileiter, der sich in der Fortsetzung des Ovars innerhalb der Darmschleife bis in die Gegend des Afters nach hinten erstreckt. Gen. Culeolus. Culeolus Murrayi Herdman. Taf. X [I], Fig. 5; Taf, XI [II], Fig. 21, 28. Culeolus Murrayi Herdman, Report on the Tunicata during the vuyage uf H. M. S. Challenger 1873 — 1876, Part. I, in: Rep. Challenger, Zool., Vol. VI, p. 91, Taf. VIII, IX. Pundnotiz: Station 152. Antarktisches Meer, nördlich von Enderby- Land, 63" i6',5 S. Br., 57*^ 51' O. L., 4636 m tief (blauer Thon); 17. Dez. 1898. Erörterung: Dieser HERDMAN'schen Art ordne ich einige Stücke zu, trotzdem sie in gewissen Punkten von der Beschreibung Herdman's abweichen. Diese Abweichvmgen sind nicht größer als diejenigen, die zwischen den verschiedenen mir vorliegenden, von einem und dem- 39 2^0 ^- MlCH.\ELSEN, selben Dredgezuge herrührenden, zweifellos einer einzigen Art angehörenden Stücken gefunden werden. C. Murrayi scheint danach eine in gewisser Hinsicht sehr variable Art zu sein. In der folgenden Erörterung beschränke ich mich auf eine Feststellung dieser Abweichungen bezw. Variationen. Aeusseres: Sehr variabel ist die Länge des Stieles. Bei einem Stück Ist er nur wenig länger als der eigentliche Körper (60 mm zu 45 mm), im Maximum (Taf. X [I], Fig. 5) ist er fast 10 mal so lang wie der eigentliche Körper (700 mm zu 75 mm). Die übrigen Stücke stehen wie das HERDMAN'sche zwischen diesen Extremen. Die Unebenheiten der Körper- oberfläche sind etwas verschieden stark ausgeprägt, ebenso die Papillen des Papillen- kranzes. Derselbe ist dorsal meist etwas unterbrochen. Ventral geht jederseits in geringer Entfernung von der Mediane ein Papillenstreif schräg nach vorn und medianwärts. Diese beiden Papillenstreifen stoßen in der Mediane aneinander und bilden mit der ventral-medianen Partie des Papillenkranzes ein spitzwinklig-gleichschenkliges Dreieck, welches meist etwas erhaben ist (nach Herdman, 1. c. p. 92: „a thickened mass of triangulär shape, having the apex directed anteriorly"). Diese Dreieckspapillenstreifen sind aber verschieden stark ausgebildet, und manchmal sind nur geringe, kavim in die Augen fallende Spuren derselben erkennbar. Innere Organisation: Ungemein variabel ist die Gestalt des D orsal tuber kels und der Fli m m ergrub enöff nun g. In Fig. 27 der Tafel XI [II] habe ich die Gestalt der Flimmergrubenöffnungen von 3 daraufhin untersuchten Stücken skizziert. Bei einem ist sie exakt S-förmig, bei einem anderen einfach zusammengebogen mit nach vorn gewendeter Oeffnung, bei dem dritten besteht sie aus einem flachen Bogen, von dem jederseits in verschiedener Höhe ein kleiner Gabelast abgeht, bei dem HERDMAN'schen Original schließlich bildet sie einen nach der Seite hin offenen Bogen mit eingerollten Hörnern. Keine dieser Gestalten gleicht auch nur annähernd einer anderen, und bei den nicht aufgeschnittenen Stücken mag sie noch wieder anders sein. Mag die Gestalt der Flimmergrubenöffnung auch bei anderen Ascidien von dia- gnostischem Werte sein, in diesem speciellen Falle kann ich ihr eine systematische Bedeutung nicht beimessen. Ich kann mich nicht dazu verstehen, nach der Gestalt der Flimmergrube 3 oder noch mehr neue Arten für die betreffenden einzelnen Stücke aufzustellen. Was die Falten des Kiemensackes anbetrifft, so giebt Herdman an, daß die ven- tralen weniger scharf ausgeprägt sind als die dorsalen. Das ist auch bei dem von mir näher untersuchten Stück der Fall; doch möchte ich diese Verschiedenheit in der Faltenstärke noch schärfer zum Ausdruck bringen, indem ich die ventralen direkt als rudimentär bezeichne, wenigstens die dem Endostyl benachbarten Falten VI. Diese beruhen bei meinem Stück ledig- lich auf einer engeren Zusammendrängung von 3 Längsgefäßen ; die Falten V und IV weisen schon 4 bezw. 5 Längsgefäße auf. Sehr viel größer sind jedoch die dorsalen Falten III, II und I mit 8, 9 und 9 Längsgefäßen. Die obersten Falten 11' und I hängen so weit über, daß sie den basalen Rand der nächsten Falte erreichen, also die ganzen Faltenzwischenräume über- decken. Die Weite dieser Ueberdeckung scheint mir übrigens von dem Kontraktionszustand abhängig zu sein. Die Dorsalfalte entspricht den Angaben Herdman's; doch möchte ich noch darauf hinweisen, daß die Züngelchen in ihren breiteren Partien stark abgeplattet sind, und zwar in der Richtung von vorn nach hinten. Ihre dünne Spreite liegt cjuer zur dorsalen Medianlinie. 40 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 2 1 Aus den Abbildungen Herdman's (1. c. Taf. VIII, Fig. 8/, Taf. IX, Fig. 14) ist diese Eigenheit nicht ganz deutlich ersichtlich. Der Mitteldarm läßt keine Spur eines Blindsackes erkennen, wie ihn Herdman bei dem Originalstück fand. Es bestätigt sich demnach die Vermutung Herdjian's, daß jene Bildung eine abnorme sei. Eine Typh los olis fehlt dem Mitteldarm, wie auch Herdman angiebt; doch ist eine schmale, tief eingesenkte Leitrinne erkennbar, die sich auch äußerlich am Mitteldarm als scharfe weiße Linie kundgiebt. Sie läßt sich bis an den Afterrand verfolgen. Der Afterrand (Taf. XI [II], Fig. 28), nach Herdman „an undulating free edge", besitzt einige geringe Ein- kerbungen, jedoch keine deutlich ausgeprägten, regelmäßigeren Lappen. Die Innenseite des End- darmes zeigt jedoch viele starke Längsfalten, die zuiri Teil etwas über den Afterrand hinaustreten und Lappen des Afterrandes vortäuschen mögen. Die Stärke dieser Fältelung, wenn nicht die ganze Fältelung überhaupt, mag von der postmortalen Kontraktion abhängen. Biologisches : Fig. 5 der Taf. X [I] giebt eine Abbildung des lebenden Ciikohis Murray i nach einer Skizze von Prof. Chun. Diese Abbildung, verglichen mit der des konservierten Tieres (Herdman, 1. c. Taf. VIII, Fig. i), die annähernd auch dem Aussehen der mir vor- liegenden Stücke entspricht, mag eine Anschauung davon geben, wie sehr die Konservierung das Aussehen der Ascidien ändert. Die Skizze trägt folgende Notiz von der Hand des Zeichners: „Die Exemplare im Leben nicht komprimiert, sondern prall wie eine Birne. Offenbar vermögen sie sich entweder in Seewasser zu schwellen oder sie besitzen reichliches Gallertgewebe, das ihnen ermöglicht, auf dem fadendünnen .Stiel zu flottieren — wie eine Boje an ihrem Tau, denn unmöglich kann der Stiel sie tragen. Bei der Konservierung kollabiert der Körper." Ich möchte hierzu folgendes bemerken: Zweifellos ist das specifische Gewicht des G//?o/?/.y-Körpers von dem des Seewassers nur wenie verschieden: Das läßt sich schon aus dem großen Raum des von Seewasser erfüllten Kiemensackes und der Zartheit der Gewebe des Weichkörpers, unter denen die gallertigen (wie Innenkörper und Endocarpen) den größten Raum einnehmen, schließen. Jedenfalls bedarf es nur eines sehr geringen Auftriebes, um diesen Körper flottierend zu erhalten. Ich bezweifle mit Chun, daß der fadendünne, bei dem abgebildeten Tier annähernd Vi m lange Stiel selbst die allergeringste Tragfähigkeit besitze. Ich bezweifle aber andererseits auch, daß lediglich ein Ge- wichtsauftrieb die Körper zum Flottieren bringe. Ich bin der Ansicht, daß der Aviftrieb turbinen- artig, durch einen Wasserauswurf aus einer Körperöffnung, erfolgt. Meiner Schätzung nach würde ein schwacher Auswurf von aufgesogenem Wasser aus der dicht am Stielansatz befindlichen Ingestionsöffnung genügen, um den Körper bis zur Straffspannung des Stieles in die Höhe zu treiben. Durch abwechselnde oder kombinierte Turbinenthätigkeit der Ingestions- und der Egestionsöffnung würde das Tier seinem Körper jede beliebige Bewegungsrichtung und Lage geben können. Ich glaube, annehmen zu dürfen, daß diese Tiere nicht dauernd sich in der Schwebe halten, daß vielmehr dieses Schweben von Perioden der Ruhe, in denen der Körper dem Meeresgrunde aufhegt, unterbrochen wird. Ich vermute, daß zum Schutze der dünnen Körperhaut und zur Stütze bei dieser Ruhelage die charakteristischen steifen, langen Papillen im Umkreise der Egestionsöffnung und an der Ventralseite des Körpers dienen. Finden sich diese Papillen doch gerade an jener dem Stielansatz gegenüberliegenden Körperpartie, die bei einem Niedersinken des Körpers zunächst, wenn nicht allein, den Meeresboden berührt. Herdman spricht die Vermutung aus, daß diese Organe vielleicht der Respiration dienen, da sie hohl und Deutsche Tiefsee-Expedition 1898— 1899. Bd. VH. 29 222 W. Michaelsen, dünnwandig sind und ihre Hohlräume mit den Blutgefäßen in Verbindung stehen. Ich kann diese Vermutung nicht adoptieren, kann diese hartvvandigen kleinen Papillen mit verhältnismäßig sehr geringer Oberfläche nicht als Kiemen ansehen. Ihre Hohlheit mag lediglich eine Ver- ringerung des specischen Gewichtes bezwecken, und ihre Verbindung mit den Blutgefäßen ist für die HERDMANsche Deutung auch nichts weniger als zwingend. Darin gleichen sie anderen Hohlräumen des Cellulosemantels, die sicherlich keine respiratorische Funktion haben, so den Hohlräumen des Stieles. Eiipe. ra n. gen. Diagnose: Körper lang- und dünn -gestielt; Stielansatz der Ingestionsöffnung genähert. Körperöffnungen nicht oder undeutlich gelappt, entfernt voneinander. Cellulosem an tel härtlich- gallertig, durchsichtig. Kalkkörper in den Geweben des Weichkörpers. Mundtentakel einfach. Kiemensack mit undeutlichen Falten (ca. 6 jederseits?); äußere Längsgefäße und eigentliche Kiemen- spalten fehlen. Dorsal falte aus (wenigen) zungenförmigen Lappen zusammengesetzt. Darm links- seitig neben der hinteren Partie des Kiemensackes; Magen mit Leberanhängen. Jederseits eine kleine Anzahl zwittriger Geschlechtsorgane. Typus: Eiipcra Chiiiii n. sp. Die neue Tiefseegattung Eiipcra schließt sich eng an die HERDMAN'sche Tiefseegattung Ciikohis an, während sie andererseits nach der ebenfalls rein bathybischen Gattung Bathyoncus hinneigt. Sie unterscheidet sich von Ciilcolus hauptsächlich durch die Einfachheit der Mund- tentakel, ein Charakter, der ihr eine .Sonderstellung innerhallj der Familie der Halocynthiiden anweist. Da die Beziehungen dieser 3 Tiefseegattungen zu einander und zu den Familien Halocyntliiidae und Styclidac im Vorwort (.S. i85[5] u. f.) eine eingehende Erörterung erfahren haben, so bedarf es hier nur eines Hinweises auf diese Erörterung. Eupera Chuni n. sp. Taf. X [I], Fig. IG, 11; Taf, XI [II], Fig. 29—34. Diagnose: Körpergestalt lang- und dünn -gestielt -birnförmig; Stiel am zugespitzten Vorderende entspringend, gerade nach vorn gerichtet, mindestens 2\/2mal so lang wie der eigentliche Körper. Letzterer vorn zugespitzt, hinten-unten buckeiförmig vorgewölbt, ca. um ^4 länger als hoch und sehr wenig höher als breit. Aeußere Siphonen nicht ausgeprägt. Ingestionsöffnung dicht hinter dem Vorder- ende des eigentlichen Körpers, länglich, vorn etwas verbreitert, gerundet-dreiseitig, von einem schmalen Wall eingefaßt. Egestionsöffnung dorsal in einiger Entfernung von dem Hinterende, ein großer querer Spalt mit konvex vorspringendem Vorderrande und an 3 Stellen schwach eingekerbtem Hinterrande; Körperwand vor und hinter der Egestionsöffnung wulstig erhaben. Ein jederseits schwach eingebuchteter Papillenkranz umgiebt als schwacher verwaschener Streifen in weitem Umkreise die Egestionsöffnung. Körperoberfläche dicht besetzt mit großen, flach -blasenförmigen, in der Aufsicht kreis- förmigen, durchsichtigen Papillen, die je eine kleine undurchsichtige Warze tragen. Papillenkranz durch stärkere Ausbildung dieser Warzen gebildet, die hier groß, dornförmig, etwas gebogen sind. Papillen am Stiel durch flache, quer zur Achsenrichtung des Stieles verbreiterte Schuppen mit undurchsichtigem Rande ersetzt. Cell u lose mantel am eigentlichen Körper ca. i^/^ mm dick, härtlich-gallertig, mit Ausnahme der Dorne fast wasserhell, durchsichtig, am Stiel holzig, undurchsichtig. Weichkörper mit lang- und dünn-stabförmigen, zum Teil spärlich verästelten, mehr oder weniger stark verbogenen, rauhen, fast knotigen Kalkkörpern, die bis i mm lang werden. 42 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 223 Innenkörper zart, mit weitläufig angeordneter Muskulatur. Mundtentakelkranz bestehend aus 13 symmetrisch angeordneten einfachen Tentakeln; größter Tentakel ventralmedian, jederseits daneben ein kleinster, die folgenden stufenweise an Größe zunehmend, die der dorsalen Kranzhälfte annähernd gleich groß. Dorsaltuberkel fleischig, länglich; Flimmergrubenrand eine sanft geschweifte, hinten umge- bogene Linie. Kiemen sack ein ballonfürmiges lockeres Gerüst von sämtlich annähernd gleich starken Längs- und Quergefäßen, ohne feinere Längsgefäße und eigentliche Kiemenspalten. Längsgefäße gruppenweise, einander etwas genähert, einige rudimentäre Falten bildend. Dorsalfalte ein fleischiger I^^ängswall, auf dem quer einige wenige (4 oder sehr wenige mehr) sehr verschieden große, zum Teil enorm große, blattförmige, in eine Spitze ausgezogene Lappen stehen. Darm linksseitig neben der hinteren Hälfte des Kiemensackes, eine nach hinten-oben weit offene V-förmige Schleife bildend. Oesophagus kurz, mäßig eng, gebogen. Magen jederseits mit vielen dick stummeiförmigen Leberanhängen. Mitteldarm eng und unregelmäßig geschlängelt. Jederseits 3 längliche, zwittrige Geschlechtsapparate, deren distales nach hinten ge- richtetes Ende gespalten ist (Ausmündungsende von Eileiter und Samenleiter), je 2 in der vorderen Partie des Innenkörpers dicht nebeneinander (links außerhalb vor dem Darmschleifenwinkel), je ein dritter weiter hinten (links innerhalb der Darmschleife). Ovarium basal gelegen, länglich, mit einigen kurzen, dick-stummelförmigen Aesten, Hode oberhalb des Ovars gelegen, aus vielen birnförmigen Hodenbläschen gebildet. Fundnotiz: Station 45. Mittlerer Atlantischer Ocean, südwestlich von Liberia, 2" 56',4 N. Br., 11" 4o',5 W. L., 4990 m tief (Globigerinenschlamm); 5. Nov. 1898. Vorliegend ein einziges sehr gut konserviertes Exemplar. Aeusseres : Der Körper (Taf. X [I], Fig. 10, 11) hat im allgemeinen die Gestalt einer lang- und dünn-g-e.stielten Birne. Der eigentliche Körper ist seitlich kaum merklich komprimiert, gegen das Yorderende (das Stielende) spitz auslaufend, am Hinterende nach luiten- hinten buckeiförmig vorgewölbt. Er ist etwas, ca. um V4, länger als am dicken Hinterende hoch, und i.st hier sehr wenig schmäler als hoch. Der Stiel entspringt am spitzen Vorderende des eigentlichen Köq^ers und ist gerade nach vorn gerichtet. Er ist dünn und mindestens 2V2mal so lang wie der eigentliche Körper (Stiel bei dem vorliegenden Tier distal abgerissen, unvoll- ständig). Die K 5 r p e r ö f f n u n g e n liegen ziemlich weit voneinander, die Ingestionsöffnvmg dicht hinter dem spitzen Vorderende des eigentlichen Körpers, die Egestionsöffnung an der Dorsal- seite in einiger Entfernung vor dem hinteren Pol. Sie sind nicht erhaben, da äussere Siphonen vollständig fehlen. Die Ingestionsöffnung ist ein kleines, längliches, vorn etwas verbreitertes, gerundet-dreiseitiges Loch ohne Lappen, von einem schmalen, schwach erhabenen Wall umsäumt. Die Egestionsöffnung ist ein großer, querer Spalt, dessen Vorderrand schwach konvex vorspringt, während der Hinterrand 3 schwache Einkerbungen aufweist. Vor und hinter der Egestionsöffnung ist die Körperwand etwas aufgewulstet, so daß der Oeffnungs- spalt noch tiefer erscheint. Ein geschlossener Papillenkranz (Taf. XI [II], Fig. 34) umgiebt in weiter Entfernung die Egestionsöffnung. Bei unbewaffnetem Auge erscheint dieser Papillenkranz schwach, verwaschen, nur am Umriß des Profils deutlicher. Derselbe durchquert die dorsale Medianlinie vorn ungefähr in der Mitte zwischen Ingestions- und Egestionsöffnung, hinten dicht vor der höchsten Kuppe des hinteren-unteren Körperbuckels; jederseits in der Höhe der Egestionsöffnung zeigt dieser 43 J9* _2/i W. Michaelsen, Papillenkranz eine (besonders in der Seitenlage, weniger deutlich in der Bauchlage des Tieres sichtbare) Einbuchtung, so daß er im ganzen ein schildförmiges Feld umgrenzt. Das vorliegende Stück zeigt folgende Dimensionen: Länge des eigentlichen Körpers 20 mm, Höhe ca. 16 mm. Breite 15 mm, Länge des unvollständigen Stieles S3 nini, Dicke des Stieles ca. Va mm. Die Körperoberfläche (Taf. XI [II], Fig. 34) ist sehr uneben, und zwar werden diese LTnebenheiten hervorgerufen durch große, flach-blasenförmige bis kuppeiförmige, in der Aufsicht kreisrunde Papillen, die auf dem Centrum ihrer meist schwach eingesenkten Kuppe eine kleine Warze tragen. Während die Papillen wie der Cellulosemantel im allgemeinen weich und durch- sichtig sind, ist diese Warze hart und undurchsichtig. Die Papillen erhalten durch diese Warzen ein mammaähnliches Aussehen. Sie sind \'_i bis Vs mm, durchschnittlich etwa '/g mm Ijrcit, die Warzen etwa 0,03 mm breit. Der die Egestionsöffnung umgebende besondere Papillenkranz wird lediglich durch eine sehr viel stärkere Ausbildung dieser Papillenwarzen gebildet. Dieselben wachsen hier zu großen, etwas gebogenen Dornen aus, deren Basis fast die ganze Papille, auf der sie stehen, und die die ursprüngliche Größe beibehält, einnimmt. Die an anderen Stellen kuppeiförmigen Papillen erscheinen hier nur als durchsichtige Verbreiterung der Dornenbasis. Die Dornen sind durchschnittlich 0,4 mm lang und an der Basis 0,2 mm dick. Die blasigen Papillen der Körperoberfläche gehen eine sehr kurze Strecke auch auf den Stiel über und werden weiterhin am Stiel durch flache, an den Rändern härtere und undurchsichtige, in der Mitte durchscheinende Schuppen ersetzt. Diese Schuppen sind quer zur Achsenrichtung des Stieles breit ausgezogen. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist am eigentlichen Körper dick (ca. 172 mm), härtUch-gallertig ; im allgemeinen fast wasserhell durchsichtig, nur an den Dornen der Oberflächenpapillen undurchsichtig, der Cellulosemantel des Stieles ist holzig, sehr fest. Die Gewebe des Weichkörpers, so die Tentakel und die Wandung des Kiemen- sackes, enthalten Kalkkörper (Taf. XI [II], Fig. 30). Es sind das lange, ziemlich dünne, an den Enden zugespitzte, zum Teil sehr spärlich verästelte, mehr oder weniger verbogene, unebene, fast knotige Stäbe von gelblich-brauner Färbving. Sie sind bei einer Dicke von ca. 20 ij. '/a mm lang oder noch länger. Der Innenkörper haftet in ganzer Ausdehnung fest am Cellulosemantel. Er ist .sehr dick, weichlich ; seine Muskulatur bildet ein sehr weitmaschiges Netz. Der M u n d t e n t a k e 1 k r a n z besteht aus 1 3 symmetrisch angeordneten einfachen Ten- takeln. Der größte Tentakel steht ventral-median, jederseits neben ihm ein kleinster Tentakel, auf den je ein größerer folgt; die übrigen sind sämtUch größer als diese letzteren, kleiner als der Ventralmediane, annähernd gleich groß; diese Tentakel der dorsalen Hälfte des Tentakel- kranzes stehen weitläufiger als die der ventralen Hälfte. Der Dorsaltuberkel (Taf. XI [II], Fig. 3 1 ) ist ein fleischiger, länglicher, parallel der Medianlinie gestreckter, basal etwas verengter Körper, auf dem der Flimmergrubenrand als sanft geschweifte, hinten zu einer kleinen Oese umgebogene Linie verläuft. Der K i e m e n s a c k ist ballonförmig. Er stellt ein lockeres Gerüst dar, dessen Balken, die Längs gefäße und die Quergefäße, sämtlich annähernd gleich .stark sind. Feinere Längsgefäße und eigentliche Kiemenspalten fehlen. Eigentliche Falten sind nicht vor- 44 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 1 1 c banden, doch sind die Längsgefäße gruppenweise einander etwas genähert; die Anzahl der- artiger rudimentärer Falten ließ sich nicht feststellen, da der Kiemensack bei dem ersten Ein- schnitt zusammenfiel und dann ein unentwirrbares Fadenwerk bildete. Der Endostyl ist eng geschlängelt. Die Dorsalfalte (Taf. XI [II], Fig. 29) ist ein fleischiger Längswall, auf dem eine sehr kleine Anzahl, 4 oder höchstens sehr wenige mehr, verschieden große, zum Teil aus- nehmend große Lappen stehen, und zwar ist die Fläche der Lappen wenigstens basal, quer zur Lilngsrichtung des Walles gerichtet. Diese Lappen sind breit-blattförmig, distal in eine Spitze ausgezogen. Die kleineren, der erste, zweite und vierte Lappen von vorn gerechnet, sind an der Basis am breitesten, so breit wie der Längswall. Der dritte Lappen ist viel größer als jene 3, an der Basis ebenfalls so breit wie der ^\'all, in der Mitte aber stark verbreitert. Die Blätter sind in verschiedener Weise verbogen. Der Darm (Taf. XI [II], Fig. ^t,) liegt linksseitig neben der hinteren Hälfte des Kiemen- sackes. Er bildet im ganzen, abgesehen von feineren unregelmäßigen Schlängelungen, eine nach hinten-oben weit offene V-förmige Schleife. Der Oesophagus (Fig. t,^ os) ist kurz und mäßi^^- eng, gebogen. Der gelbliche Magen (Fig. 33 w) ist klein, schwach erweitert, mäßig scharf abgesetzt. Er trägt eine ziemlich große Anzahl dick -stummeiförmiger Leberanhänge, die nur die Unterseite und die Medianpartie der Oberseite frei lassen. Der Mitteid arm (Fig. t,Ti md) ist etwas enger als der Magen, eng und unregelmäßig geschlängelt, durch seinen Inhalt grau gefärbt. Der Enddarm war leider abgebrochen. Es finden sich jederseits 3 kleine, längliche, zwittrige Geschlechtsapparate (Taf. XI [II], Fig. 32, 33 4'), deren schmaler distaler Pol nach hinten gerichtet ist. Je 2 derartige Ge- schlechtsapparate liegen ziemlich dicht nebeneinander an der vorderen Partie der Seitenfläche, die der linken Seite eine kurze Strecke außerhalb vor dem Winkel der Darmschleife ; je ein dritter liegt weiter hinten, der der linken Seite frei innerhalb der Darmschleife. Die Basis der Geschlechts- apparate wird von einem Ovarium (Plg. 32 ov) eingenommen, das aus einem mehr oder weniger dicken Hauptstamm mit spärlichen, kurz- und dick-stummelförmigen Aesten besteht. Eine aus vielen bimförmigen Hodenbläschen bestehende Hode (Fig. t^i hd) liegt oberhalb des Ovariums. Ovarium und Hode sind von einem endocarpähnlichen Sack umschlossen, der sich am distalen Pol in 2 kurze, dicke Ausmündungsstücke spaltet, zweifellos die Ausmündungsstücke von Eileiter (Fig. 3 2 cl) und Samenleiter (Fig. 3 2 sl). Farn. Styelidae (s. L). Subfam. Styelinae. Die S. 238 [58] eingehend begründete Einfügung der bisher von mir als Fam. Polyzoidac {Polystyelidae Herdman) aufgeführten kompositen 7\scidien in die Fam. Styelidae bedingt eine Zweiteilung dieser erweiterten Familie. Jene kompositen Formen sind als Unterfam. Polyzoinae den solitären Formen — Unterfam. Styelinae — gegenüber zu stellen. Die Unterfam. Styelinae deckt sich mit der älteren, enger gefaßten Fam. Styelidae. 45 9^5 ^'^- MlCH.^ELSEN, Gen. Bathyonciis. Bathyonci/s enderhymnis n. sp. Taf. X [1], Fig. I ; T;if. XIII [IV], Fig. 45—48. Diagnose: K()rper eiförmig, so hoch wie breit und ca. '^i, so lang wie breit. Aeußere Siphonen gut '/^ des Profilumrisses voneinander entfernt in der dorsalen Medianlinie. Ingestionssipho kaum erhaben, ziemlich dicht oberhalb des Vorderendes; Egestionssipho deutlich warzenförmig, ein Geringes weiter oberhalb des Hinterendes. IngestionsöfFnung deutlich 4-lappig-, Egestionsöffnung un- deutlich gelappt. Körperoberfläche eben, aber rauh, dicht besetzt mit warzen- bis fadenförmigen oder kolben- förmigen Papillen, von zarten Fremdkörpern, feinen Sandkörnern, Spongiennadeln etc. inkrustiert, hellgrau. Cellulosemantel hart knorpelig, elastisch, sehr dünn. Innenkörper jederseits mit einem einzigen, großen, .sackförmigen Endocarp. Mundtentakelkranz aus ca. 31 Tentakeln bestehend. Tentakel streckenweise gleich lang, streckenweise alternierend lang und mittellang. Dorsaltuberkel einfach, dickwandig-becherförmig, seitlich etwas abgeplattet; Flimmergrube im Querschnitt breit-elliptisch, etwas schräg gestellt. Kiemen sack ohne deutliche Falten. Längsgefäße im hinteren Teil des Kiemensackes jederseits neben der dorsalen Medianpartie etwas enger gestellt (Wandung hier etwas vorg'ewölbt?), im übrigen ganz gleichmäßig verteilt. Quergefäße sämtlich annähernd gleich dick, ungefähr so dick wie die Zwischen- räume zwischen ihnen, vielfach gegabelt. Maschen nicht durch feinere Längsgefäße geteilt, \\€[ breiter als lang. Dorsalfalte ein langer, breiter, dünner, glatter und glattrandiger Saum, nach rechts hin eingerollt. Darm linksseitig, neben der hintersten Partie des Kiemensackes, eine einfache, etwas klaffende, verschiedenästige Schleife bildend, deren kürzerer Ast am Ende (Oesophagus) stark gebogen, und deren längerer Ast am Ende (Enddarm) zweifach geknickt ist. Magen scharf abgesetzt, dick -eiförmig, mit ca. 13 breiten, auch äußerlich scharf ausgeprägten Falten und einem retortenförmigen Blindsack. After- rand in IG rimdliche, zum Teil zurückgeschlagene Lappen geteilt. Jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat. Ovarium unregelmäßig wurstförmig, distal in einen dünnen, schlanken, zarten, etwa V2 so langen Eileiter überg-ehend. Mehrere getrennte Hodenmassen von verschiedener Grösse, flach - polsterförmig oder dicker, klumpig, fest am Ovarium sitzend; Sonder- ausführgänge am distalen Ende des Ovars zu einem Samenleiter vereint, der viel dünner und etwas länger als der Eileiter ist, und neben diesem, aber vollständig gesondert, sich nach der Gegend der Egestionsöffnung hin erstreckt. Fundnotiz: Station 152. Antarkti.sches Meer, nördlich von E nderby-Land, 63° i6',5 S. Bn, 57" 51' O. L., 4636 m tief (blauer Thon); 17. Dez. 1898. Vorliegend ein einziges gut konservierte.s Stück. Aeusseres: Die Körpergcstalt (Taf. X [I], Fig. i) ist regelmcäßig eiförmig, so hoch wie breit und circa um die Hälfte länger als hoch oder breit. Die äußeren Siphonen sind nur schwach ausgeprägt; zitmal der Ingestionssipho ist kaum erhaben. Der Egestionssipho ist deutlicher, warzenförmig. Die Körperöffnungen liegen in der dorsalen Medianlinie weit entfernt voneinander, die Ingestionsfiffnung ziemlich dicht über dem Vorderende, die Egestionsöffnung ein Geringes weiter über dem Hinterende. Die Entfernimg zwischen ihnen kommt fast der Länge des Tieres gleich und beträgt gitt '/:) des Profilumri.s.ses. Die Ingestionsö f f nung ist deutlich 4-lappig, die Egestionsöffnung undeutHch gelappt, ein Ouerschlitz mit unregelmäßig ein- gekerbtem Vorder- und Hinterrande. Das Originalstück besitzt folgende Dimensionen: Länge 46 Die stolidobranchiaten iVscidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 2 7 11V2 mm» Höhe und Breite 8 mm. Das Tier ist in ein lockeres Filzwerk zarter Fadenalgen eingewachsen. Die Körper Oberfläche ist eben, aber rauh, dicht und gleichmäßig besetzt mit warzen- bis fadenförmigen oder kolbenförmigen Papillen, deren Dicke an der Basis ca. 70 — 150 ij. beträgt, und inkrustiert von zarten Fremdkörpern, feinen Sandkörnern, Spongiennadeln und anderem. Die Färbung ist infolge dieser Inkrustation hellOTau. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist hart knorpelig, elastisch, dabei sehr dünn, abgesehen von den Papillen ca. 70 ij. dick. Der I n n e n k ö r p e r haftet allseitig mäßig fest am Cellulosemantel. Die M u s k u 1 a t u r ist sehr zart imd weitläufig angeordnet. Der Innenkörper trägt jederseits ungefähr in der Mitte der -Seitenfläche ein sehr großes, unregelmäßig sackförmiges Endocarp. Der Mundtentakelkranz l^esteht bei dem vorliegenden Stück aus 31 einfachen Ten- takeln. Dieselben sind streckenweise gleich lang, streckenweise alternierend verschieden lang. Der Dorsaltuberkel (Taf. Xlll [IV], Fig. 47) ist sehr einfach gestaltet, dickwandig und etwas seitHch abgeplattet becherförmig. Das mäßig große Lumen des Bechers, die Flimmer- grube, ist im Querschnitt breit - elliptisch. Die Längsachse dieses elliptischen Querschnittes erstreckt sich schräg von hinten-rechts nach vorn-links. Der Kiemensack (Taf. XIII [IV], Fig. 48) besitzt keine deutlichen Falten, doch stehen die inneren Längsgefäße im hinteren Teile jederseits neben der dorsalen Medianpartie etwas ge- drängter, und die ganze Kiemensackwandung ist hier etwas vorgewölbt. Das scheint jedoch keine eigentliche Faltenbildung zu sein, sondern nur dadurch hervorgerufen, daß die hintere dorsale Medianpartie mit der Dorsalfalte etwas zurückgezogen, rinnenförmig eingesenkt ist. Im übrigen sind die saumförmigen, eng gefältelten inneren Längsgefäße (Fig. 48 /») ganz gleich- mäßig über die breiten Seitenwandungen des Kiemensackes verteilt, ohne durch stellenweises Näheraneinanderrücken rudimentäre Falten zu markieren. Die Zahl der Längsgefäße beträgt jederseits ca. 60. Sie durchziehen jedoch nicht alle die ganze Länge des Kiemensackes, sondern enden zum Teil plötzlich. Die benachbarten Längsgefäße rücken dann hinter dem Ende des kürzeren Längsgefäßes näher aneinander, so daß bald wieder die normale Distanz zwischen den Längsgefäßen erreicht wird. Feinere Längs.gefäße und damit auch eigentliche Kiemen- spalten fehlen vollständig. Die Quergefäße (Fig. 48 t/g) sind sämtlich annähernd gleich dick und stehen so dicht, daß die Zwischenräume zwischen ihnen annähernd ihrer Breite gleich kommen. Die Quergefäße zeigen vielfache Gabelungen. Die Winkel zwischen den Gabelästen, die Enden der Quergefäßzwischenräume, sind genmdet und zeigen zugleich eine Modifikation des Epithels, wie sie die Enden der eigentlichen Kiemenspalten bei anderen Ascidien aufweisen. Dadurch erhalten diese Quergefäßzwischenräume, die morphologisch den Maschenquerreihen anderer Ascidien gleich zu achten sind, ganz das Aussehen langer, quer verlaufender, von vielen bandförmigen Gefäßen (den Längsgefäßen) überbrückter Kiemenspalten. Die Maschen (Fig. 48 mr) sind infolge der engen Anordnung der Quergefäße, die viel dichter stehen als die Längsgefäße, viel breiter als lang. Der Endostyl ist eng geschlängelt; er geht am hinteren Ende der Ventral- seite in eine zarte Retropharyngealrinne über. Die Dorsal falte ist ein langer, breiter, dünner, glatter und glattrandiger Saum. Sie ist nach der rechten Seite eingerollt. 47 228 W. MlCILVELSEN, Der Darm (Taf. XIII [IV], Fig. 46) liegt linkerseits neben der hintersten Partie des Kiemen-' Sackes. Er bildet eine einfache, kurze, vmgleichästige, etwas klaffende Schleife, deren kürzerer Ast vom Oesophagus, dem Magen und einer sehr kurzen Strecke des Mitteldarmes gebildet wird, während der längere Ast aus der größeren Partie des Mitteldarmes und dem Enddarm besteht. Der Oesophagus (Fig. 46 os) ist eng, ziemlich kurz, stark nach links und abwärts gebogen. Der Magen (Fig. 46 7«) verläuft fast gerade nach unten; sein Pylorusende ist sehr wenig nach vom hin geneigt. Er ist scharf abgesetzt, viel dicker als Oesophagus uud Mitteldarm, eiförmig. Er weist 13 breite, auch äußerlich scharf markierte Falten auf. Die beiden der Längsnaht be- nachbarten Falten verlaufen nicht ganz bis an den \'orderrand des Magens. Am Pylorusende trägt die Naht einen kleinen retortenförmigen, basal verengten, abwärts gebogenen Blindsack (Fig. 46 ds). Der Mitteid arm (Fig. 46 wtf) beginnt mit der Richtung des Magens, wendet sich jedoch fast sofort in gleichmäßigem Bogen nach oben, verläuft dann in geringer Entfernung neben dem Magen, um sich schließlich im Kloakalraum ziemlich rasch zum Enddarm zu ver- engen. Der Enddarm (Fig. 46 ed) geht in scharfer Knickung aus der Richtung des Mittel- darmendes heraus und in nochmaliger Knickung wieder in diese Richtung zurück. Der After ist stark erweitert, seitlich zusaiumengedriickt. Sein Rand ist durch luehr oder weniger tiefe Kerbschnitte in 1 2 rundliche, zum Teil zurückgeschlagene Lappen greteilt. Jederseits findet sich ein zwittriger Geschlechtsapparat (Taf. XIII [IX"], Fig. 45) von folgender Gestaltung: Das Ovarium (Fig. 45 m') ist dick wurstförmig, etwas unregelmäßig ge- knickt. Sein proximales Ende liegt vor dem Endocarp; von hier aus zieht es sich schräg nach hinten-oben hin. Sein distales Ende verengt sich zu einem zarten, schlanken Eileiter (Fig. 45 (■/), der in der gleichen Richtung weitergeht und etwa halb so lang wie das Ovarium ist. Der Eileiter mündet durch eine schwache Erweiterung in der Nähe der Egestionsöffnung aus. An dem Ovarium sitzen in unregelmäßig'er Anordnung mehrere verschiedene große Hoden- Massen (Fig. 45 M); dieselben sind teils flach-polsterförmig, teils dicker, klumpig. Sie bestehen aus fest zusammengepreßten Hodenbläschen. Die aus diesen Hodenmassen entspringenden Sonderausführgänge ziehen sich an der Oberfläche des Ovars hin und vereinen sich nach und nach. Nachdem sie am distalen Ende des Ovars sämtlich vereint sind, treten sie als Samen- leiter (Fig. 45 s/) vom Ovarium weg. Der Samenleiter ist viel dünner als der Eileiter und etwas länger. Dicht neben dem Eileiter, alaer vollständig getrennt von demselben, erstreckt er sich nach hinten-oben oeyen die Egestionsöffnung hin, um dicht \-or derselljen auszumünden. Bathyonciis Uerdmani n. sp. Taf. X [I], Fig. 3; Taf. XIII [R'], Fig. 40—51. Diagnose: Körper eng- und mäßig lang-gestielt, durch eine scheibenförmige Verbreiterung der Stielbasis an den Untergrund angeheftet. Eigentlicher Körper seitlich etwas abgeplattet, im Profil ge- rundet-dreiseitig. so lang wie hoch und etwa ■''/;, so breit wie lang und hoch. Aeußere Siphonen die abge- rundeten Ecken einnehmend; untere Ecke in den scharf abgesetzten Stiel auslaufend. Aeußerer Ingestions- sipho schwach erhaben polsterförmig, von ovalem Umriß (Längere Achse des Ovals in der Mediane). Ingestionsöffnung dicht hinter dem vorderen bezw. unteren Rande des Ingestionssipho, mit 2 deut- lichen hinteren Lappen und 2 oder 3 undeutlicheren vorderen Lappen (unregelmäßig ,5- oder 4-lappig). Aeußerer Egestionssipho eine deutlich vorragende, vorn steil, hinten sanfter abfallende Papille, etwa halb so hoch wie breit. Egestionsöffnung auf der Kuppe des Egestionssipho, deutlich und regelmäßig 4-lappig. Stiel etwa -/g so lang wie der eigentliche Körper, dünn. 48 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2''Q Körperoberfläche eben, duff, im allgemeinen durch ein Netzwerk zarter Furchen und durch schwach polsterförmige Erhabenheit der Maschenräume rauh gemacht, an der vorderen Partie der Ventralseite glatter, auf dem Ingestionssipho rauher, fast geschuppt. Färbung hell-gelblichgrau. Cellulosemantel sehr dünn, fest, zäh, lederartig, biegsam, fast undurchsichtig. Innenkörper zart, als kompakte Masse in den Stiel eintretend; jederseits ein einziges, selir großes, kreisrundes, central tief eingesenktes Endocarp. Kloakaltentak el fadenförmig, fein, verschieden groß, fast loo an der Zahl, gedrängt stehend. Mundtentakelkranz aus 30 einfachen, sehr verschieden langen, alternierend längeren und kürzeren Tentakeln zusammengesetzt. Dorsaltuberkel ein nach vorn hin geneigter abgestumpfter Kegel mit Längsauskehlung an der linken Seite; Flimmergrubenrand zusammengelegt, einen nach Hnks offenen Halbkreisbogen bildend. Kiemen sack symmetrisch gestaltet, gerade nach hinten gehend, jederseits mit einer großen Falte neben der Dorsalfalte, und außerdem 3 mehr oder weniger deutlichen, durch Annäherung dreier Längsgefäße gebildeten rudimentären Falten. Hauptquergefäße gleich groß. Sekundäre Quergefäße nur sporadisch in der Breite einer Masche oder deren zweier auftretend. Aeußere Längsgefäße und eigent- liche Kiemenspalten fehlen. Dorsalfalte ein glatter, fast glattrandiger, nur schwach und unregelmäßig eingekerbter Saum auf einem fleischigen, mit Querwülsten ausgestatteten Längswall. Darm linkerseits neben der hinteren Partie des Kiemensackes. Oesophagus eng, kurz, gedreht. Magen groß, sackförmig, etwas schief gestaucht, gerade nach unten gehend, mit ca. 30 auch äußerlich scharf ausgeprägten Längsfalten. Magennaht schwach modifiziert, am Pylorusende mit einem winzigen, birnförmigen, gebogenen Blindsack, der ganz oder fast g'anz in der Wandung des Magens verborgen liegt. Mitteldarm kaum halb so dick wie der Magen; Anfangshälfte eine sehr kurze, eng geschlossene Schleife bildend, die, senkrecht abgebogen, sich nach rechts etwas hinter den Kiemensack schiebt ; End- hälfte eng an den Magen angeschmiegt, nach oben gehend, nur wenig über den Magen hinausragend. Mitteldarm mit zarter Typhlosolis in einer tiefen Längsrinne. Enddarm schlank, dünn. Afterrand in mehrere verschieden große, ovale, nur zum Teil zurückgeschlagene Lappen zerschlitzt. Jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat von wurstförmiger Gestalt, schwach und unregelmäßig geschlängelt, distal mit verengtem, durchscheinendem Ausmündungsstück, das durch geringe Spaltung auch äußerlich seine Zusammensetzung aus Eileiter und Samenleiter anzeigt. Hode aus vielen dick-birn- förmigen Hodenbläschen bestehend, an der dem Innenkörper anhegenden Unterseite, Ovarium an der Oberseite des Geschlechtsapparates. Sonderausführgänge der Hodenbläschen nach oben zu einem auf der Oberseite entlang laufenden Samenleiter zusammenfließend. Kundnotiz: Station 152. Antarktisches Meer, nördlich von Enclerby-Land, 63" i6',5 S. Br., 57" 51' O. L., 4636 m tief (blauer Thon); 17. Dez. 1898. Vorliegend ein einziges, sehr gut konserviertes Exemplar. Aeusseres : Der Körper (Taf. X [I], Fig. 3) ist vermittelst eines deutlichen, scharf abgesetzten, mäßig langen Stieles am Untergrunde befestigt. Die Gestalt des eigentlichen Körpers stellt im Profil ein gerundet -gleich.seitiges Dreieck dar, dessen obere Ecken von den äußeren Siphonen eingenommen werden, während die untere Ecke in den Stiel ausläuft; die Kanten des Profils sind auch in der Querrichtung sanft gerundet; dazu ist der Körper seitlich etwas komprimiert. Man könnte ihn auch als mäßig lang gestielt, seitlich et\vas ztisammengedrückt birnförmig bezeichnen, mit der Hinzufügtmg, daß die äußeren Siphonen in der S}^mmetrieebene dem Körper in annähernd gleicher Entfernimg vom breiten Pol aufgesetzt sind. Die dem Stiel gegenüberliegende Profilkante ist die Rückenlinie; sie ist sanft gewölbt, nach den Seiten hin stärker gebogen als in der Längsrichtung. Die beiden durch den Urspnmg des Stieles getrennten Hälften der Bauchlinie sind annähernd in gleicher Weise gewölbt. Der eigentliche Körper ist ungefähr so lang (Richtung von der Kuppe des Ingestionssipho parallel der allgemeinen Er- 49 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. lO 2 TQ ^^- Michaelsen, Streckung der Rückenlinie nach dem Hinterrand der Basis des Egestionssipho) wie hoch (Rich- tung senkrecht zu jener, vom höchsten Punkte der Rückenlinie bis zum Ursprung des Stieles) und etwa ^l,j so breit wie lang. Der Stiel entspringt an der Ventralseite, dem Ingestionssipho ein sehr Geringes näher als dem Egestionssipho. Er ist scharf abgesetzt, oben dünn, fast cylindrisch, gegen die Basis etwas seitlich abgeplattet, imd infolgedessen in der Seitenlage etwas verbreitert, en face etwas verschmälert sich darstellend. Er ist etwa % so lang, wie der eigent- liche Körper lang und hoch. Seine Basis zieht sich zu einer unregelmäßig gestalteten, aber anscheinend glattrandigen Anwachsscheibe aus. Die äußeren Sip honen sind .sehr verschieden gestaltet. Der äußere Ingestionssipho ist ein schwach erhabenes, nicht scharf begrenztes ovales Polster. Der äußere Egestionssipho ist eine deutlich \-orragende, etwas nach \-orn hin gedrückte und daher vorn steile, hinten etwas sanfter abfallende Papille, die etwa halb so hoch wie breit ist. Auch die Körperöffnungen zeigen eine verschiedenartige Stellung und Ge.stalt. Die Ingestionsöffnung liegt nicht auf der Kuppe des Ingestionssipho, sondern weit nach vorn ver- schoben dicht hinter dem vorderen Rand desselben. Sie zeigt einen deutlichen Ouenspalt und einen von dessen Mitte nach oben l)ezw. hinten verlaufenden Längsspalt, der 2 hintere Lappen deutlich sondert ; nicht so deutlich sind die vorderen Lappen ; es scheinen von jenem Ouerspalt zwei Längsspalte nach unten bezw. vorn zu gehen, so daß hier anscheinend 3 vordere Lappen gebildet werden ; vielleicht ist aber der eine dieser beiden Längsspalte nur eine unwesentliche Bildung. Die Ingestionsöffnung ist deshalb nur fraglicherweise als 4-lappig zu bezeichnen ; that- sächlich erscheint sie unregelmäßig 5-lappig. Die Egestionsöffnung liegt auf der Kuppe des Egestionssipho. Sie ist deutlich und regelmäßig 4-lappig ; die Lappen sind polsterförmig erhaben. Das Tier zeigt folgende Dimensionen: Länge 18 mm, Höhe des eigentlichen Körpers (ohne Stiel) 18 mm, des ganzen Tieres (einschließlich des Stieles) 28 mm, größte Breite des eigentlichen Körpers 10 mm, Länge des Stieles 10 mm, durchschnittliche Dicke des Stieles 2^/3 mm. Die Körper Oberfläche ist eben und duff, im allgemeinen durch ein Netzwerk von zarten Furchen und durch schwach polsterförmige Erhabenheit der Maschenräume dieses Netz- werkes rauh gemacht. In der vorderen Partie der Ventralseite fehlen diese Unebenheiten; hier erscheint die Körperoberfläche glatter. Auf dem Ingestionssipho dagegen sind diese Unebenheiten schärfer ausgeprägt, fast schuppenförmig. Der Stiel ist oberflächlich etuas schrumpelig. Die Färbung ist hell-gelblichgrau. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist sehr dünn, aber fest, zäh-lederartig, biegsam. Er ist fast undurchsichtig. Am intakten Tiere läßt er wenigstens nichts von den inneren Organen hindurchschimmern. Am Stiel i.st er etwas dicker. Der Innenkörper haftet in ganzer Ausdehnung fest am Cellulosemantel. Er durchsetzt auch den Stiel, wenigstens in dessen oberen Partien (die unteren wurden nicht untersucht, da zwecks möMichster Erhaltim^ des einzijjen Stückes auf ein Zerschneiden des Stieles verzichtet wurde), jedoch nicht als dünne, den Cellulosemantel austapezierende Schicht, sondern als kompakte, lumenlose Masse; die Peribranchialhöhle dringt also nicht in den Stiel ein. Der Innenkörper ist im allgemeinen sehr zart. Seine Muskulatur besteht aus feinen, aber ein fest geschlossenes, maschenloses Netzwerk bildenden Bündeln. Der Innenkörper trägt jederseits ungefähr in der Mitte der Seitenfläche ein einziges sehr großes Endocarp (Taf. XIII [I\'], Fig. 51 ec) von kreis- 50 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. -, , , förmigem Umriß und mit tiefer centraler Einsenkung. Der Durchmesser dieser beiden Endo- carpen beträgt ca. 4 mm, ihre Höhe etwa 2 mm. Die Egestionsöffnung ist innen von einem I'Cranze gedrängt stehender, feiner, fadenförmiger, verschieden großer Kloakalte ntakel umgeben, deren Zahl fast 100 beträgt. Zahlreiche kleine, dick-birnförmige, häufig eingekerbte weiche Papillen sitzen an der Innenfläche des Ingestionssipho. Der Mundtentakelkranz besteht aus 30 einfachen Tentakeln von sehr verschiedener Länge. Es alternieren längere und kürzere miteinander, doch sind die längeren unter sich sehr verschieden lang, ebenso wie die kürzeren, ohne daß diese Verschiedenheit einer Regel unter- worfen schiene. Einzelne der zur Kategorie der längeren gehörenden Tentakel sind zwar länger als die ihnen lienachbarten, aber kürzer als gewisse zur Kategorie der kurzen gehörende Tentakel einer anderen Stelle des Tentakelkranzes. Die Mundtentakel sind mit Ausnahme der faden- förmigen Spitze seitlich stark komprimiert, mit saumförmig verbreiterter, manchmal nahe der Basis lappenförmig vorgezogener Innenkante. Der Dorsaltuberkel (Taf. XIII [IV], Fig. 4g) ist ein nach vorn hin geneigter, abge- stumpfter Kegel, der an der linken .Seite eine tiefe Längsau-skehlung zeigt, während seine obere Abstutzungsfläche dementsprechend einen nierenförmigen Umriß hat. Die Kante der Abstutzungs- fläche ist abgerundet. Die Flimmergrubenöffnung auf dieser Abstutzungsfläche ist fast geschlossen ; ihr zusammengelegter Rand bildet einen Halbkreisbogen, dessen Konvexität, nach der rechten Seite gewendet, dicht und parallel neben dem rechtsseitigen Rande der Abstutzungsfläche des Dorsaltuberkels verläuft. Der Kiemen sack ist symmetrisch gestaltet; er erstreckt .sich gerade nach hinten bis ziemlich dicht vor die Hinterwand des Körpers. Er trägt jederseits eine ziemlich große Falte dicht neben der Dorsalfalte und außerdem noch 3 mehr oder weniger deutliche rudimentäre Falten, die nur durch den engeren Zusammenschluß von je 3 Läng.sgefäßen markiert sind. Die Längsgefäße sind bandförmig; ihre Zahl ist auf den beiden großen Falten beträcht- Hch ; in den Faltenzwischenräumen finden sich nur i — 3 Längsgefäße. Die Hauptquergefäße sind annähernd von gleicher Stärke. Nur ganz .sporadisch .sieht man sehr viel dünnere, manch- mal gegabelte sekundäre Ouergefäße die Breite einer Masche oder deren zweier durch- setzen. Aeußere Längsgefäße und eigentli che Kiemenspalten fehlen. Diebreitesten Maschen des Kiemensackes sind annähernd quadratisch. Der Endostyl macht einige sehr geringe, unregelmäßige Schlängelungen. Er zieht sich an der Hinterwand des Kiemensackes in die Höhe bis an die Dorsalseite. Die ganz auf die kleine hintere Partie der Dorsalseite be- schränkte Retrop h aryngealrin ne ist sehr kurz. Das Per iösophagealband ist breit und dünn ; die linksseitige Partie ist weit über die rechtsseitige hinübergelegt, nur in der Mitte der Länge eine verhältnismäßig kleine Oeffnung — die Oesophagealmü ndung — frei la.ssend. Die D o r s a 1 f a 1 1 e ist ein glatter, fast glattrandiger Saum, der sich auf einem dicken, fleischigen, mit Querwülsten ausgestatteten Längswall hinzieht ; sie ist unregelmäßig verbogen und zur Seite gelegt; ihr Rand zeigt schwache, unregelmäßige Einkerbungen und dazwischenliegende, flach- konvexe Vorwölbungen, keine Zähnelung. Der Darm (Taf. XIII [IV], Fig. 50) liegt linkerseits neben der hinteren Partie des Kiemensackes. Der Oesophagus (Fig. 50 os) ist sehr eng und kurz, gedreht. Der gerade 51 30* ■y-12 ^- Michaelsen, nach unten gehende Magen (Fig. 50 i/i) ist groß, sackförmig, etwas schief verstaucht, vorn und hinten scharf abgesetzt. Er besitzt ca. 30 auch äußeriich scharf ausgeprägte Längsfalten; wenige (einerseits 2, andererseits nur i) der Magennaht zunächst liegende Längsfalten verlaufen nicht durch die ganze Länge des Magens; ohne wesentlich von der allgemeinen Richtung der Falten und der Naht abzuweichen, beginnen sie neben der Magennaht mehr oder weniger entfernt vom Vorderrande des Magens. Die Magennaht ist nicht sehr deutlich ausgeprägt. Sie ist an ihrem Pylorusende mit einem winzigen, birnförmigen, gebogenen Blindsack ausgestattet. Derselbe ist schmäler als die Breite der Magennaht und ragt kaum oder gar nicht über die Oberfläche der Magenwand vor; er fällt auf durch seine opak-weiße Färbung, die ihn scharf von dem umgebenden durchscheinend - grauen Gewebe der Magennaht abhebt. Der Mitteldarm (Fig. 50 iiid) ist kaum halb so dick wie der Magen, weißlich. Seine i\nfangshälfte bildet eine sehr kurze, eng geschlossene Schleife; dieselbe ist von der Ebene, in der der Magen und die Endhälfte des Mitteldarmes liegen, senkrecht abgebogen und schiebt sich etwas hinter den Kiemensack. Die Endhälfte des Mitteldarmes läuft, dicht an den Magen angeschmiegt, gerade nach oben. In der Abbildung (Taf. XIII [IV], Fig. 50), welche den Darm nicht ganz genau in der ursprünglichen Lage darstellt, erscheint die Endhälfte des Mitteldarmes etwas vom Magen abgebogen und dadurch die ursprünglich geschlossene vSchleife etwas klaffend, so daß man in dieselbe hineinsehen kann. Der Mitteldarm ragt nach oben nur wenig über den Magen hinaus; sein oberes Ende ist etwas gebogen. Der Mitteldarm träsrt am Grunde einer tiefen Längsrinne eine sehr zarte, wallförmiee Typhlosolis. Der in der \"erlängerung der Endhälfte des Mitteldarmes gerade nach oben zu dem Egestionssipho hinführende Enddarm (Fig. 50 cd) ist verhältnismäßig- lang und schlank, dünner als der Mitteldarm, fast gerade gestreckt. Das äußerste Ende ist seitlich zusammen- gedrückt und dadurch anscheinend etwas verbreitert. Der Afterrand ist in mehrere ver- schieden große, ovale Lappen zerschlitzt, die zum Teil gerade ausgestreckt, zum Teil zurück- geschlagen sind. Es findet sich jederseits ein zwittriger Geschlecht sapparat (Taf. XIII [IV], Fig. 51). Derselbe ist dick-wurstförmig, unregelmäßig und schwach geschlängelt. Das Ovarium (Fig. 50 07) nimmt die oberen, vom Endostyl entfernteren Schichten ein, die Hode (Fig. ^o /id) die unteren, dem Innenkörper anliegenden. Die Hode setzt sich aus zahlreichen dick-birnförmigen Hoden- bläschen zusammen. Die Sonderausführgänge derselben umfassen das Ovarium und gehen, nach und nach untereinander verschmelzend, nach der Oberseite des Geschlechtsapparates, hier sich sämtlich zu einem ziemlich weiten, am wurstförmigen Geschlechtsapparat entlang laufenden Samenleiter (Fig. 50 ^V) vereinend. Distal verengt sich der Geschlechtsapparat zu einem kürzeren, dünnhäutigen, durchscheinenden, etwas verschrumpften Ausmündungsstück, das durch eine schwache Spaltung seine Zusammensetzung aus zwei gesonderten Partien, dem Ausmündungs- ende des Eileiters (Fig. 50 cl) und dem des Samenleiters, zeigt. Gen. Styela. Sfvela Brauen' n. sp. Taf. X [I], Fig. 12: Taf. XIII [IV], Fig. 52—54. Diagnose: Körper unregelmäßig eiförmig (mit einer kleiner vorderen Partie der linken Seite an einem Schopf von Kieselnadeln sitzend). Körperoberfläche dorsal mit unregelmäßigen Schuppen, 52 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 233 Polsterchen und stummelförmigen Borsten dicht besetzt, im übrigen zottig", mit langen, zum Teil spärlich verästelten, verfilzten Haaren; Oberfläche mit mäßig feinen Fremdkörpern besetzt und inkrustiert, Haarfilz von gelblichgrauem Schlamm durchsetzt. Färbung schmutzig, gekörnelt gelblichgrau. Körperöffnungen nicht erhaben, undeutlich 4-laj"jpig; Entfernung zwischen ihnen ungefähr gleich der halben Länge des Körpers. Cellulosemantel knorpelig, dorsal ca. ^2 mm, ventral ohne Filzbesatz ca. ^/j mm dick. Haare des Filzbesatzes bis 3 mm lang, Filzbesatz im ganzen bis i'/o mm dick. Innere Siphonen etwa 2 mm lang und dick, ca. 11 mm voneinander entfernt stehend. Innenkörper im allgemeinen ziemlich fest, nur ventral etwas zarter, mit zahlreichen, ventral an den von den Geschlechtsorganen frei gelassenen Partien besonders dicht stehenden Endocarpen. M u n d ten takelkranz mit ca. 18 deutlichen, einfachen Tentakeln und ungefähr ebenso vielen zweifelhaften, warzenförmigen (Gesamtzahl ca. 36?), ohne jegliche Regel der Anordnung. Dorsaltuberkel ein ovaler Höcker mit abgestutzter, vorn etwas eingekerbter oberer Fläche. FlimmergrubenöfFnung ein nach vorn offenes V, mit abgerundeter hinterer Spitze und gegen die Mediane eingebogenen vorderen Schenkelenden. Kiemensack jederseits mit 4 Falten; Falten I, II, III in ganzer Länge deutlich, mit 13 — 18 Längsgefäßen, Falten IV nur vorn deutlich, kleiner, mit 6 — 7 Längsgefäßen, nach hinten zu noch weiter verschmälert und abgeflacht; 5— 14 Längsgefäße auf den Faltenzwischenräumen. Ouergefäße unregel- mäßig alternierend verschieden groß. Meist sekundäre Quergefäße vorhanden, stellenweise 3 unmittelbar hintereinander, so daß die Maschen und Kiemenspalten hier eine ganz abnorme Länge annehmen. Kiemenspalten lang und schmal, bis zu 5 in einer der normalen breiteren Maschen. Dorsalfalte sehr lang, ein dünner (gefältelter? — Schrumpfung?), mäßig breiter, fast glattrandiger Saum auf breitem, first- förmigem (quergefälteltem? — Schrumpfung?) Wall. Oesophagealfeld weit hinten, mit breiterem rechts- seitigen Ast des Periösophagealbandes. Darm linksseitig neben der hinteren und mittleren oberen Partie des Kiemensackes. Magen und Anfangshälfte des Alitteldamies eine kurze, enge Schleife bildend, deren Knie schräg nach vorn und unten in den Kiemensack eindrückt, und deren Aeste annähernd senkrecht gegen den Oesophagus und die gerade nach vorn gehende Endhälfte des Mitteldarmes verlaufen. Oesophagus eng, einfach gebogen. Magen glockenförmig, am Oesophagealende verdickt, mit ca. 27 Längsfalten und einer deutlich modi- fizierten Längsnaht, an deren Pylorusende ein kleiner, retortenförmig zurückgebogener Blindsack steht. Mitteldarm cylindrisch, im Anfangsteil mit einer Leitrinne, die gegen den Endteil in eine schmale, saum- förmige Typhlosolis übergeht. Enddarm kurz, verengt. After seitlich zusammengedrückt; Afterrand zurückgeschlagen, unregelmäßig eingekerbt, wulstig verdickt. Jederseits ein zwittriger Geschlechtsapparat. Ovarium dick-walzenförmig, in einigen kurzen, engen Schlängelungen sich am Innenkörper von vorn-unten nach hinten-oben hinziehend. Zahlreiche, aus vielen gleichmäßig großen Hodenbläschen gebildete, verschieden große Hodenklümpchen umgeben das proximale Ende des Ovariums. Ausmündungsenden der Ausführgänge vom distalen Ende des Ovariums schwach divergierend in die Kloakalhöhle hineinragend, gleichlang, ziemlich kurz, distal etwas verengt, das des Eileiters dicker als das des Samenleiters. Fundnotiz: Station 191. Indischer Ocean, vor der Si berut-Insel bei Suma- tra, o" 39',2 S. Br., 98" 52',3 O. L., 750 m tief; 31. Jan. 1899. Vorliegend ein einziges Exemplar. Aeusseres: Der Körper (Taf. X [I], Fig. 12) ist unregelmäßig eiförmig, 27 mm lang und ca. 20 mm dick. Er sitzt an einem Schopf langer, zarter, fadenförmiger Kieselnadeln, wohl einem Hexactinelliden der Gattung Hyalonema angehörig; dieser Nadelschopf durchwächst gleichsam den Cellulosemantel in der vorderen Partie der linken Körperseite. Die Körperoberfläche ist dorsal mit niedrigen unregelmäßigen Schuppen, Polsterchen und dicken, kurzen, stummeiförmigen Borsten dicht besetzt; gegen die Ventralseite gehen diese unregelmäßigen, der Körperoberfläche ein sehr rauhes Ansehen gebenden Hervorragungen in 53 2 -2 1 W. Michaelsen, lange, einfache oder spärlich verästelte Haare über, so daß die Oberfläche hier dicht zottig bezw. filzig erscheint. Die Oberfläche dieser Hervorragungen ist dicht mit mäßig feinen Fremdkörpern, Sandkörnern, Foraminiferen etc., besetzt und inkrustiert, und in dem filzigen Besatz haftet ein feiner, gelblich-grauer Schlamm. Die Färbung ist, entsprechend der dieser Fremdkörper, ein unreines gelbliches, gekörneltes Grau. Die Körperöffnungen sind äußerlich nur .schwer auffindbar, da jegliche Spur von äußeren Siphonen fehlt, und sich die Polsterchen der Oeffnungslappen kaum von den unregelmäßigen Schuppen der Körperoberfläche unterscheiden. Sie sind undeutlich 4-lappig und liegen ca. 14 mm, ungefähr die Hälfte der Länge des ganzen Körpers, voneinander entfernt, die Ingestionsöffnung dem nur undeuüich ausgeprägten ^•orderen Pol des eiförmigen Körpers etwas näher als die Egestionsöffnung dem hinteren Pol. Innere Organisation: Der Cellu lose man tel ist knorpelig, im .Schnitt und an der Innenfläche hellgrau, ol)erflächlich inkrustiert. Er ist dorsal etwa Va mm, ventral ohne den Filz- besatz etwa V4 mm dick. Die unregelmäßigen Haare des Filzbesatzes werden bis 3 mm lang; die Dicke des Filzbesatzes im ganzen beträgt jedoch höchstens i\4 mm. Der Weichkörper hatte sich bei dem vorliegenden .Stück fast ganz vom Cellulosemantel abgelö.st; nur an den Körperöffnungen haftete er noch an demselben, und zwar sehr fest. Er erschien stark geschrumpft, viel kleiner als der Hohlraum des Cellulosemantels. Diese Thatsache muß bei der Beurteilung mancher Verhältnisse der inneren Organisation berücksichtigt werden. Der Weichkörper ist schräg sackförmig, oben in 2 ziemlich weit (etwa 1 1 mm) voneinander entfernt stehende Zipfel, die inneren Siphonen, ausgezogen. Die inneren Siphonen sind etwa 2 mm lang und an der Basis ebenso dick. Der Innen kör per ist in der dorsalen und den daran stoßenden Partien ziemlich fest, ventral etwas zarter. Seine Muskulatur setzt sich aus mäßig starken Bündeln zusammen, die in den derberen Partien des Innenkörpers regelmäßig angeordnet sind und, vielleicht nur infolge stärkster Kontraktion, eine geschlossene Schicht bilden, ventral ein enges Netzwerk darstellen. Der Innenkörper läßt die Geschlechtsorgane deutlich durchschimmern. Er ist an der Innenseite mit zahl- reichen kleinen Endocarpen besetzt; dieselben stehen ventral an den von den Geschlechtsapparaten frei gelassenen Partien besonders dicht. Kloakalten takel .sind nicht erkannt worden (fehlend?). Im Mundtentakelkranz zählte ich ca. 18 deutliche einfache Tentakel; dazu kommen vielleicht noch etwa ebenso viele kleinste, warzenförmige oder höckerförmige, deren Tentakelnatur jedoch nicht deutlich ausgeprägt war (Gesamtzahl ca. 36?). Die Tentakel zeigen die ver- schiedensten Dimensionen. Die größeren sind basal in der Radiärrichtung stark verbreitert, seitlich komprimiert; die kleineren sind mehr fadenförmig. Es war keine Spur irgendwelcher Ordnung nach verschiedenen Längen erkennbar; häufig stehen 2 gleich lange dicht neben- einander ; die zweifelhaften, warzenförmigen Tentakel, die selbst bis zu vieren dicht nebeneinander stehen, lassen die Anordnung nicht regelmäßiger erscheinen. Der Dorsaltuberkel (Taf. XIII [IV], Fig. 53 dt) ist ein ovales Höckerchen, das auf seiner abgestutzten, vorn etwas eingekerbten olieren Fläche die Flimmergrube erkennen läßt. Die letztere bildet ein nach vorn offenes V mit et\\as abgerundeter Winkelspitze und gegen die Mediane eingebogenen vorderen Schenkelenden. Der Dorsaltuberkel liegt in einem spitzwinklig- gleichschenklig-dreiseitigen Felde, welches durch das Zurückweichen der dorsalmedianen Partie 54 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 235 des Flimmerbogens (Taf. XIII [IV], Fii:^. 53 ß') gebildet wird. Die beiden Bänder des Flimmerbogens weichen auch dorsalmedian nicht voneinander. Der Kiemensack (Taf. XIII [I\'], Fig. 54 ^'■^') macht bei dem vorliegenden Exemplar den Eindruck starker Schrumpfung. Die Längsgefäße sind so stark gefältelt und dabei so dicht gegeneinander gedrängt, daß ihr \^erlauf schwer zu verfolgen ist. Zwischen der Falte I und II linkerseits ragt ein großer, gerundet-pyramidenförmiger, grauer Höcker, übersponnen von dem zarten, hier glatt au.sgespannten Gewebe des Kiemensackes, ziemlich weit in das Lumen des Kiemen.sackes ein; es ist ein Kniestück des Mitteldarmes, welches wahrscheinlich enst bei der Schrumpfung des ganzen A^-^eichkörpers, an der es wegen seines festen Inhaltes nicht teilnehmen konnte, in den Kiemensack eingedrückt wurde. Der Kiemensack ist, von dieser Einbeulung abgesehen, fast .symmetrisch gebaut, deutlich länger als hoch und etwas höher als breit. Er trägt jederseits 4 Falten. Die Falten I, II und III sind in ganzer Länge stark ausgeprägt. Die dem Endostyl benachbarten Falten I sind nur in der vorderen Partie deutlich ausgeprägt, aber auch hier schon schwächer als die übrigen ; nach hinten flachen sie sich ab und verschmälern sie sich, bis sie schließlich nur noch durch eine engere Zusammendrängung einiger Längsgefäße markiert erscheinen. Das folgende Schema mag die Verteilung der Längsgefäße auf und zwischen den Falten in der vorderen Partie des Kiemensackes darstellen: D— 10 — (I) 13— 6 — (II) 16 — 6 ~ (III)i6— 14 — (IV)66 — E — 7 — (IV)6— I2 — (III)I3~5-(^)I4-6~(I)I8-3-D. Die Ouergefäße sind sehr unregelmäßig ausgebildet, nach Schema i, 2, i, 2, i oder stellenweise i, 3, 2, 3, i verschieden stark. Dazu kommen meist noch Kiemenspalten-über- brückende sekundäre Ouergefäße. Stellenweise scheinen die kleinsten Hauptquergefäße auch noch in sekundäre Ouergefäße überzugehen; es finden sich nämlich an diesen Stellen 3 sekundäre Quergefäße ohne Dazwischentreten eines Hauptquergefäßes hintereinander. Da diese sekundären Ouergefäße eine Trennung der Maschen und der die ganze Länge der Maschen durchmessenden Kiemenspalten nicht bewirken, so nehmen diese Maschen und Kiemenspalten eine ganz abnorme Länge an. Die Kiemenspalten sind im allgemeinen lang und schmtvl, parallel den Längsgefäßen, stellenweise jedoch .stark verzerrt und verschoben. Es finden sich bis zu 5 in den breiteren Maschen der Faltenzwischenräume, eine noch größere Anzahl in dem stark in die Breite gezogenen Felde rechts neben der Dorsalfalte. Sie können, wie erwähnt, eine ganz abnorme Länge erreichen. Die längste beobachtete Kiemenspalte erwies sich als o,g mm lang bei einer Breite von 0,02 mm (doppelte normale Kiemenspaltenlänge). Die Dorsalfalte ist ein .sehr langer, mäßig breiter, dünner Saum, der sich auf der Kante eines breiten, first- förmigen Längswalles entlang zieht. Dieser firstförmige Wall zeigt starke quere Schrumpeln, und die Dorsalfalte dementsprechend starke, schräg aufsteigende Fältelungen. Ich glaube nicht, daß man es hier mit normalen Querrippen und Falten zu thun hat; diese Bildung ist wohl nur die Folge der starken postmortalen Schrumpfung des Kiemensackes. Der Rand der Dorsalfalte ist, abgesehen von diesen Fältelungen, ziemlich glatt, nur leicht und im regelmäßig eingekerbt. Das Oesophagealfeld liegt weit hinten an der Dorsalseite des Kiemensackes; es erscheint stark gertmzelt (Folge der Schrumpfung?). Der rechtsseitige Ast des Periösophagealbandes ist stark verbreitert, der linksseitige schmal. Der Endostyl ist stark und vmregelmäßig geschlängelt. Die Retrophary ngealrinne (nicht sicher erkannt) scheint nur kurz zu sein. 55 236 W. MlCKL'VELSEN, Der Darm (Taf. XIII [RQ, Fig. 54) liegt linkerseits neben der hinteren und mittleren oberen Partie des Kiemensackes. Er zeigt folgenden Verlauf: Der Magen bildet mit der Anfangshälfte des Mitteldarmes eine kurze, enge Schleife, die, schräg- nach \'orn und unten gehend, mit ihrer knieförmigen Biegung tief in den Iviemensack eindrückt (s. oben !), während ihre Endäste annähernd senkrecht zur Richtung des Oesophagus einerseits und zur Richtung der gerade nach vorn gehenden Endhälfte des Mitteldarmes andererseits stehen. Der Enddarm ragt etwas in den Kloakalsipho hinein. Der Oesophagus (Fig. 54 os) ist eng, einfach gebogen, weißlich. Der Magen (Fig. 54 w) ist scharf abgesetzt, glockenförmig, am Oesophagealende verdickt. Er trägt ca. 27 auch äußerlich erkennbare Längsfalten, die nur zum größeren Teil am Oesophageal- rande des Magens entspringen, zum kleineren Teil dagegen schräg gegen die Längsnaht des Magens stoßen, eine deutlich modifizierte Furche, an deren Pylorusende ein kleiner, retorten- förmiger, zurückgebogener Blind sack steht. Von der Ba.sis dieses Blindsackes gehen einige zarte Bänder in verschiedenen Richtungen zu den anliegenden Partien des Mitteldarmes hinüber; zweifellos enthalten diese Bänder die Ausführgänge der Pylorusdrüse. Der Magen hat eine gelblich-graue Färbung. Der Mitteldarm (Fig. 54 ///r/) ist dünner als der Magen, cylindrisch, von o-rauer Färbung. Er weist im Anfangsteil eine zarte Leitrinne auf, die getjen den End- teil in eine schmale, saumförmige Typhlosolis übergeht. Der Enddarm (Fig. 54 tW) ist etwas verengt, kurz, von hellerer Färbung. Der After ist seitlich zusammengedrückt, mit zurückgeschlagenem, unregelmäßig" und zum Teil tief eingekerbtem, fast gelapptem, wulstig ver- dicktem Rande. Es findet sich jederseits ein einziger, zwittriger Geschlechtsapparat (Taf. XIII [IV], Fig. 52) von folgender Gestaltung: Ein dick-walzenförmiges, schwach gelblich-weißes Ovarium (Fig. 52 oz'), das durch die reifen Eizellen ein zart körneliges Aussehen erhält, zieht sich in einigen (ca. 4) kurzen, engen Schlängelungen schräg von vorn-unten nach hinten-oben am Innenküqjer hin. Die hintere Partie des Ovars ist von zahlreichen, verschieden großen Hoden klümpchen (Fig. 52 //d) umstellt; die einzelnen Hodenklümpchen erscheinen infolge ihrer Zusammensetzung aus verhältnismäßig großen Hodenbläschen ziemlich regelmäßig gefeldert. Die Ausführgänge der Hodenbläschen vereinen sich (wenn ich gewisse Bilder richtig deute) zu einem zarthäutigen Samenleiter (Fig. 5 2 s/), der sich am Ovarium entlang zieht. An der Unterseite des Ovariums, noch innerhalb desselben, verläuft ein zarthäutiger, ziemlich umfangreicher Schlauch, zweifellos der Eileiter (Fig. 52 e/). Vom distalen Ende des Ovariums ragen, schwach divergierend, 2 zarthäutige, etwas längsgefaltete, kurze, cylindrische, am distalen Ende etwas \-erengte Aus- mündungsstücke der Ausführgänge in die Kloakalhöhle hinein; dieselben sind gleich lang, aber verschieden dick; das dickere ist wohl das Ausmündungsende des Eileiters, das dünnere wohl das des Samenleiters. Styein gelatinosa Traustedt. 1887 Slyela gelaliiiom Traustedt, Kara-Havets Söpunge, S. 420, 433, Taf. XXXVI, Fig. 8— 11: Taf. XXX\'III, Fig. 27. Fundnotiz: Station 7. Nordatlantischer Ocean, zwischen den Fär-Öer und den Orkney-Inseln, nördlich vom Thomsonrücken, öo*-^ 37' N. Br., 5^' 42',! W. L, 58S ni tief (Golfstromwasser mit eiskaltem Unterstrom); 7. Aug. 1898. 56 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 ■? " Vorliegend ein einziges, giit konserviertes Exemplar. Aeusseres: Dasselbe ist weit kleiner als die aus dem Karischen Meer stammenden Originale Trausjedt's, wenigstens kleiner als die, deren Maße Traustedt angegeben hat. Diese Maße beziehen sich jedoch lediglich auf das größte und auf das abgebildete Stück. Da Trau- stedt an einer Stelle (1. c. S. 433) von kleinen und durchsichtigen Stücken mit Geschlechtsorganen .spricht, so darf angenommen werden, daß andere Stücke aus dem Karischen Meer dem vor- liegenden in den Dimensionen näher kommen. Während die betreffenden Originalstücke 84 bezw. 55 mm hoch und 30 bezw. 26 mm lang sind, i.st das vorliegende nur 15 mm hoch und 10 mm lang bei einer Dicke von 8 mm. Verhältnismäßig groß, nämlich 5 mm, also ^!^ der Höhe und V2 der Länge, ist bei demselben die Entfernung zwischen den Körper- öffnungen, die bei den TRAUSTEor'schen Stücken ca. V9 bezw. Ve der Höhe und ca. V3 der Länge beträgt. Da schon bei diesen Originalen eine Abnahme der relativen Größe der Ent- fernung der Körperöffnungen mit der Größe der Stücke zu erkennen ist, so kann ich der relativ bedeutenden Größe dieser Strecke bei dem sehr kleinen vorliegenden Stück keine besondere Bedeutung beimessen. Der Stiel, nach Traustedt „crassum breviorem vel longiorem", ist bei dem vorliegenden Stück dick und sehr kurz, kaum mehr als eine Verengung der Basis darstellend. Innere Organisation: Sf. oc/a/inosa ist mit zahlreichen Kloakaltentakeln ausge- stattet. Dieselben stehen dicht gedrängt in einem Halbkreisbogen vor der Egestionsöffnung. Ihre Zahl mag über 100 betragen. Sie sind zart fadenförmig, ca. 20 ij. dick und im Maximum etwa Va rnm lang, zum Teil viel kürzer. Einige Kloakaltentakel sind lang gegabelt. Die Zahl der Mundtentakel — von den TRAUSTEDT'schen Stücken nicht bekannt — beträgt bei dem vorliegenden Stück 42. Man kann ziemlich deutlich drei verschiedene Längen- ordnungen unterscheiden, winzige, mittellange und lange. In einer Strecke sind dieselben regel- mäßig nach dem Schema i, 3, 2, 3, i geordnet. In anderen .Strecken verwandelt sich dies Schema durch Ausfall der winzigen oder auch der langen Tentakel in die Schemata i, 2, i 2, I bezw. 2, 3, 2, 3, 2. Der Dorsaltuberkel entspricht der Gestaltung nach genau der Schilderung Traustedt's, doch ist die Oeffnung ' zwischen den zusammengebogenen Hörnern des Flimmergrubenrandes nach links, oder vielmehr etwas schräg nach links - hinten, gewendet (bei den Originalstücken nach vorn!). Der Kiemensack scheint vollkommen mit dem der Originale übereinzustimmen. Zu erwähnen ist noch, daß die Falten, jederseits 4, deutlich und mäßig groß sind, jedoch nicht über- hängen. Linksseitig scheinen sie wenigstens in der hinteren Partie infolge der Spannung, die der Kiemensack durch Ueberlagerung über den Darm erfährt, etwas schwächer zu sein. Die Zahl der Längsgefäße beträgt auf den Falten ungefähr 12 — 18, auf den Faltenzwischenräumen 9 — 14. Der Darm entspricht nach Verlauf und nach Charakter der verschiedenen Partien im wesentlichen der Beschreibung Traustedt's, doch ist er etwas gedrungen gebaut, gleichsam in dorso-ventraler Richtung etwas zusammengezogen. Der Magen, in der Pylorushälfte allerdings vertikal gestellt, ist dabei etwas verbogen, und zwar in der Oesophagealhälfte etwas aus der Vertikallinie heraus. Die Geschlechtsapparate entsprechen genau der Abbildung Traustedt',s. Zu er- wähnen ist, daß der mediane Strang der Apparate in dem dickeren proximalen Teil das O v a r i u m 57 Deutsche Tiefsee-Espedition 1898 — 1899. Bd. VII. 2j 2 -. <5 W. MlCHAELSEN, enthält und distal in den A u s f ü h r g a n g übergeht, während die aus gedrängt stehenden, dick- birnförmigen Hodenbläschen bestehende Hode den proximalen Teil des Ovariuins umgiebt, sich an den beiden Seiten desselben verschieden weit distal hin erstreckend. Subfam. Polyzoinae. Die Anschauungen über die verwandtschaftlichen Beziehungen der hier als Subfam. Polyzoinae in die F"am. Sfyclidae eingeordneten Ascidiengruppe haben im Laufe der letzten Jahre sehr geschwankt. Der erste, der diesen verwandtschaftlichen Beziehungen einen syste- matischen Ausdruck verschaffte, Heller'), stellte sie 1877 zu der Gruppe der Cytitliiae, deren Auffassung^ annähernd der Gruppe „Stolidobranchiate holosome i\scidien" unseres jetzigen Systems gleichkommt. Er teilte diese Gruppe nach Maßgabe des Vorkommens oder Fehlens unge- schlechtlicher Vermehrung durch Sprossung in die beiden Untergruppen Polycyiithiac und Mono- cynfliiae. Die Bezeichnung „Po/ycynt/nac"- repräsentiert demnach den ältesten Namen für die Polyzoinen. Der enge Anschluß dieser Gruppe an die übrigen stolidobranchiaten Ascidien ist später nicht beibehalten worden. In dem HERDMAN'schen System^) finden wir diese Gruppe unter der der fraglichen GiARü'schen Gattung Polystyela entlehnten Bezeichnung „Farn. Poly- sfyc/idae'' am äußersten Ende der Suborder II. .Lr/Wiae Coiiipositae, während jene HELLER'schen Monocyntliiae der Hauptsache nach die I. und IL Fam. (Molgulidae und Cyntliiidae) der Sub- order I. Ascidiac Simpliccs ausmachen. Diese der unnatürlichen Einteilung der Ascidien in Siuipliccs, Coinpositac und Luciac zuliebe geschehene weite Trennung zwischen den augen- scheinlich nahe verwandten HELLER'schen Monocyntliiae und Polycyntliiae bildete den schwächsten Punkt des HERDMAN'schen Systems. Nachdem mittlerweile auch das System der HELLER'schen Gruppe Monocyntliiae durch Herdman und andere Forscher weiter ausgearbeitet war, hob Sluiter^) jene weite Trennung wieder auf und stellte die Polyzoinen unter Beibehaltung des HERDMAN'schen Namens Poh'stye/idae in die unmittelbare Nachbarschaft der Farn. Styelidac zu den holosomen Ascidien. Hier stehen sie zweifellos am richtigen Platze, und ich adoptierte deshalb*) diese SLUixER'sche systematische Feststellung, indem ich zugleich die auf einer frag- lichen Gattung l)eruhende Bezeichnung Po/vstvc/idae durch die meiner Ansicht nach bessere, weil auf der ältesten sicher hierher gehörenden Gattung Polyzoa Lesson^) beruhende Bezeichnung Polyzoidae ersetzte. Diese Bezeichnung ist später angefochten worden. Van Name*') entschied sich für die Beibehaltung des Namens Polystyelidac. Ich halte jedoch auch nach diesem meinen Standpunkt aufrecht. Zwar bin auch ich der Ansicht, daß der Name einer Familie oder Unter- familie nicht durchaus einer anerkannten Gattung der betreffenden Gruppe entlehnt werden müsse; aber für ausgeschlossen halte ich es, daß er einer Gattung entnommen werde, die höchst 1) C. Heller, Untersuchungen über die Tuniciten des Adriatischen und Mittelmeeres III (I); in: Denkschr. Alj. Wien, Bd. XXXVn, 1877, S. 243. 2) W. A. Herdm.\n, A Revised Classification cif the Tunicata, with Definitions of the Orders, Suborders, Farailies, Sub- familics, and Genera, and Analytical Keys to tlie Species; in: Journ. Linn. Soc, Zool., Vol. XXIII, p. 635. 3) C. Ph. Sluiter, Tunicaten; in Semon, ZooI. Forschungsreis, in Austr.alien u. Malay. Archip. ; in: Jena. Denkschr., Bd. VIII, S. 164, 165. 4) W. Michaelsen, Die holosomen Ascidien des magalhaensisch-südgeorgischen Gebietes; in: Zoologica, Bd. XII, Heft 31, .S. 13. 5) R. P. Lesson, Zoologie; in: Voy. Coquille, Tome U, 1, p. 437. 6) W. G. Van Name, The Ascidians of the Bermuda islands; in: Trans. Connect. Ac, Vol. XI, 1902, p. 379. 58 Die stolidobranchiaten ^\scidien der deutschen Tiefsee-Expedition. ^'^Q wahrscheinlich einer ganz anderen Tiergruppe angehört. Polystycla nun ist wahrscheinlich gar kein kompositer Styelide. Wollte man aber selbst hiervon absehen und einen einmal ange- wandten Namen beibehalten, trotzdem er durch Hinwegnahme der Basis sinnlos geworden ist, warum dann nicht dem Prioritätsgesetz folgen und den ältesten für die Gruppe angewandten Namen weiterführen, warum dann nicht diese Gruppe nach Heller (1877!) Polycynthüdae bezw. Po/ycyni/iiinae nennen? Dieser Name ist jedenfalls unverfänglicher als die Bezeichnung Poly- styelidac, da er nicht auf einer Gattungsbezeichnung beruht (eine Gattung PolycynfJiia ist niemals aufgestellt worden). Ich fasse mein Urteil in folgendem zusammen: Entweder man folgt schroff dem Prioritätsgesetz — dann muß der Name Polycyntkiae Heller (1877) den Ausgangspunkt für die Bezeichnung bilden — oder man verzichtet auf Durchführung des Prioritätsgesetzes und entlehnt den Namen einer sicher anerkannten Gattung der Gruppe, möglichst der ältesten — dann besteht die Bezeichnung Polyzoidae bezw. Polyzoitiae zu Recht. Die Bezeichnung Poly- styelidac ist auf jeden Fall ungiltig. Ich entscheide mich für den Namen Polyzoinae. Wenn nun auch feststeht, daß die Polyzoinen in der unmittelbaren Nachbarschaft der St}'eliden stehen müssen, so bleibt doch noch klarzustellen, wie eng dieser Anschluß zu gestalten ist. Ich war früher der Ansicht, daß sie als besondere Familie Polyzoidae der Familie Styelidae an die Seite zu stellen seien. Meine weiteren Forschungen haben mich dahin geführt, daß selbst dieser Anschluß noch nicht eng genug ist, daß die Polyzoiden thatsächlich nicht einmal durch eine Familiengrenze von den Styeliden getrennt werden dürfen. Thatsächlich besteht zwischen diesen beiden Gruppen kein einziger anderer durchgreifender Unterschied als der des Vor- kommens oder Fehlens einer ungeschlechtlichen Vermehrung durch Sprossung. Meiner Ansicht nach ist es nicht einmal sicher entschieden, ob überhaupt eine Trennung der beiden Gruppen gerechtfertigt ist. Es finden sich in Hinsicht eines systematisch zweifellos bedeutsamen Organ- systems (der Geschlechtsorgane) Parallelreihen, die die Möglichkeit einer systematischen Gruppienmg ohne Rücksicht auf das Vorkommen und Fehlen ungeschlechtlicher Vermehrung zulassen. Wir finden unter den kompositen Styeliden die Geschlechtsapparate der solitären Styelidengattungen Stycla (bei Diaudrocarpd), Polycarpa (bei Gynaudocarpd), Dendrodoa (ebenfalls bei Gynandrocarpd) und Heterocarpa (bei Al/oeocarpa) wieder. Ließe es sich nicht etwa rechtfertigen, wenn man Al/oeocarpa mit Heterocarpa vereinte, Gynandrocarpa. unter die Gattungen Dendrodoa und Polycarpa aufteilte u. s. w. ? Ich glaube, diese Frage verneinen zu sollen , und zwar auf Grund der geographischen Verbreitung. Die Gattung Dendrodoa z. B. ist eine typisch arktische Gattung, die nur stellenweise beträchtlich bis in die gemäßigten Breiten nach Süden geht. Die Arten der Gattung Gynandrocarpa, deren Geschlechtsapparat dem der Gattung Dendrodoa entspricht, stammen dagegen aus dem westlichen Indischen Ocean und aus den kapländischen Meeren. Nur in betreff einer Gattung bin ich zweifelhaft, ob ich eine Trennung von der betreffenden kompositen Gattung befürworten soll; das ist die Gattung Heterocarpa, deren Geschlechtsapparat die auffallend specialisierte Bildung zeigt, die wir als für die Gattung Alloeocarpa charakteristisch erkannt haben. Lacaze-Duthiers und Delage'), die die einzige Heterocarpa- Art. genauer untersucht haben, halten sie für eine aggregate, nicht für eine komposite Form. Ist sie thatsächlich nur aggregiert? Es muß wohl angenommen werden, solange nicht etwa der Beweis erbracht wird, daß sie, ent- 0 H. DE Lacaze-Duthiers et Y. Delage, Faune de Cynthiadees de Roseoff et des cötes de Bretagne; in: Mem. Ac. Sei.. T. XLV, 1892, p. 26;. 59 31* 240 W. Michaelsen, gegen der Ansicht jener beiden französischen Forscher, als komposite Form anzusehen ist. Man könnte den Ausweg wählen, daß man innerhalb der Fam. Styclidae (s. lat., d. h. inkl. Polyzoinae) ohne weitere Unterfamilienschranken die solitären und die kompositen Gattungen nebeneinander stellte und dabei die mutmaßliche Solitärgattung Hderocarpa mit der Kompositengattung Alloeo- carf>a verschmölze. Mir will diese Sonderbehandlung der Gattung Hctcrocarpa jedoch nicht als das Richtige erscheinen, zumal da sie auf nicht ganz sicherer Grundlage, der Voraussetzung von der aggregaten Natur derselben, beruht. (Sollte sich Hctcrocarpa als komposit herausstellen, so würde sie ohne weiteres mit Alloeocarpa zusammenfallen und aus der Gruppe der solitären Styeliden herauszunehmen sein.) Ich gelange zu dem Schluß, daß ich den kompositen Styeliden als besondere Unterfamilie Polyzoinae einen Platz neben den solitären, die ich in der Unterfamilie Styclinac zusammenfasse, anweise. Monandrocarpa gen. nov. (Po/rzoinaruni aut Styeliitaruiu PJ Diagnose: (Kolonie -bildend oder solitär?) Kiemen sack mit einigen Längsfalten und zahl- reichen rippenf örmigen Längsgefäßen. Magen mit Längsfalten und einem Blindsack. Ge- schlecht sapparat: Jederseits eine Anzahl zwittriger Polycarpe. deren männlicher Teil aus einer ein- zigen, einfachen Hodenblase besteht. Typus: M. tritonis n. sp. Nur unter Vorbehalt stelle ich diese Gattung in die Unterfamilie der Polyzoinen. Das vorliegende Material der typischen Art, M. tritonis n. sp., ist ein Einzeltier, welches keine Spur von Sprossung zeigt. Es läßt sich jedoch hieraus noch nicht sicher folgern, daß es sich that- sächlich um eine Solitärform handelt. Auch andere Polyzoinen bleiben solitär bis zur voll- kommenen Geschlechtsreife; erst später läßt das Muttertier .Sprossungsindividuen aus sich hervor- gehen. So fand ich die verschiedensten Stadien einer derartigen Koloniebildung neben anscheinend solitären, aber vollkommen geschlechtsreifen Individuen bei Alloeocarpa Eniilionis Michaelsen'). Also mag auch die vorHegende Form nur das noch solitäre Vorstadium einer Kolonie repräsen- tieren. Sollte es sich später herausstellen, daß Alonandrocarpa tritonis dauernd solitär bleibt, so müßte diese Gattung der Unterfamilie Styclinac zugeordnet und in die Nähe von Polycarpa ge- stellt werden. Sie unterscheidet sich von Polycarpa durch den Besitz eines wohlausgebildeten Blindsackes am Magen, eines Organes, das bei allen bis jetzt daraufhin untersuchten Polyzoinen, dagegen nur selten bei Styelinen (z. B. bei Dendrodoa und einigen Styela'hxXjtii), meines Wissens nie bei Polycarpa, gefunden wurde. In der Gestaltung der Geschlechtsorgane gleicht Mon- androcarpa der Polyzoinengattung Polyzoa, von der sie sich aber durch die Falten und die große Zahl der rippenförmigen Längsgefäße des Kiemensackes unterscheidet. Monandrocarpa trilonis n. sp. Taf. X [I], Fig. 2; Taf. XIII [IV], Fig. 55-57. Diagnose: Körper von der Gestalt eines flachen ovalen Polsters, mit der ganzen Ventralseite angewachsen; Rand unregelmäßig saumartig ausgezogen. Länge 8 mm, Breite 6 mm, Höhe i '/a mm. Aeußere Siphonen fehlen. Körper Öffnungen unscheinbar; Entfernung zwischen ihnen ungefähr I) W. MiCH;VELSEN, Die holosomeii Ascidien des magalliaensisch-südgeorgischen Gebietes; in: Zoologica, Bd. XII, Heft 31, S. 36. 60 Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. '4.1 gleich der halben Körperbreite. Ingestionsöffnung (4-lappig?) dem Vorderende etwas näher als die Egestionsöffnung (lochförmig?) dem Hinterende. Körperoberfläche eben, vollständig mit Sand inkrustiert. Cellulosemantel hart knorpelig. Innere Sip honen fehlen. Atrialtentakel vorhanden, ca. 20. Mundtentakelkranz aus ca. 48 verschieden langen, einfachen Tentakeln bestehend. Dorsaltuberkel ein schwach erhabenes ovales Polster, mit einem einfachen, klaffenden Längsschlitz. Kiemensack jederseits mit 3 oder 4(?) Längsfalten. 4 — 7 rippenförmige Längsgefäße auf den Falten, keine auf den Faltenzwischenräumen. Quergefäße fast gleich stark; sekundäre Quergefäße fehlen. Kiemenspalten geradegestreckt, mäßig lang. Dorsalfalte glatt und glattrandig. Darm in der linken Körperhälfte zwischen Kiemensack und Anwachsfläche, zu einem einfachen Oval zusammengebogen. Magen mit 1 1 Längsfalten, die auch äußerlich scharf ausgeprägt sind. Zwischen je 2 äußeren Längsfaltenfurchen eine Zwischenfurche. Am Pylorusende der Magennaht ein kolben- förmiger, stark gebogener Blindsack. Mitteldarm mit einer Leitfurche und in der mittleren Partie mit einer Anzahl von Ringfalten. After zusammengedrückt, mit glattem, etwas umgeschlagenem Rande mit nur 2 Einkerbungen. Ca. IG zwittrige Geschlechtsapparate, jederseits ca. 5, in der hinteren Hälfte des Tieres in dem Winkelraum zwischen oberer und unterer Fläche, in einer bogenförmigen Linie stehend, die im Hinterende den Endostyl kreuzt. Geschlechtsapparate annähernd kugelig, mit einer einzigen großen, halb-ellipsoidischen Hodenblase, an deren flache oder etwas ausgehöhlte Seite sich das üvarium anschmiegt. Pundnotiz: Station ggb. Plettenberg-Bucht am Kapland, 34*^ 7',3 S. Br., 23*^ 2 7',8 O. L. (Flachseewasser des nördlichen Teiles der Agnlhasbank), ca. 100 m tief, an der von einem Paguriden bewohnten Schale von Triton anstra/is Chemnitz; 28. Okt. i8g8. Aeusseres : Der Körper (Taf. X [I], Fig. 2) des einzigen mir vorliegenden Individuums hat die Gestalt eines flachen, ovalen Polsters von folgenden Dimensionen; Länge 8 mm, Breite 6 mm, Höhe i Va mm. Er ist luit der ganzen Ventralseite an einer von einem Paguriden bewohnten Schnecken - Schale {Triton aiistralis Chemnitz) angewachsen. Der Rand der An- wachsfläche i.st in einen feinen, unregelmäßigen Saum ausgezogen. Dieser Saum ist im allge- meinen schmal, stellenweise aber in breite Lappen vorgezogen (Taf. XIII [IV], Fig. 57). In diese dünnen Randlappen treten einzelne kolbenförmig angeschwollene Blutgefäße ein; doch ließ sich keine Spur von sprossenden Tochterindividuen darin erkennen. (Der ganze intakte Randsaum wurde durchsichtig gemacht und unter dem Mikroskop abgesucht.) Aeußere Siphonen fehlen gänzlich. Die Körper ö ff nungen Hegen ganz flach und haben infolgedessen keinen Einfluß auf die Körpergestalt. Sie sind bei dem vorliegenden Stück vollständig geschlossen, so daß ich sie selbst bei genauer mikroskopischer Untersuchung bei Kenntnis ihrer Lage (von der Innenseite des abpräparierten Cellulosemantels beobachtet) nicht sehen konnte. Sie liegen etwa 3 mm (gleich der Hälfte der Körperbreite) voneinander entfernt, nicht genau in der Mediane, die Ingestionsöffnung dem Vorderende des Körpers um ein Geringes näher, als die Egestions- öffnung dem Hinterende. Die Gestalt der Körperöffnungen ist nicht sicher festzustellen (auch bei Betrachtung des Cellulosemantels von der Innenseite nicht). Nach der Gestalt der Oeff- nungen am Weichkörper ist die Ingestionsöffnung 4-lappig, die Egestionsöffnung einfach, unge- lappt. Der Schluß von der Gestalt der Oeffnungen am Weichkörper auf die der Körperöffnungen am Cellulosemantel i.st natürlich nicht ganz .sicher. Die Körper ob er fläche ist ganz eben, 61 dicht und ungleichmäßig mit mäßig feinen Sandkörnern (Taf. XIII [IV], Fig. 57 f/x) inkrustiert und außerdem mit den weitläufigen Stolonen und Resten der Stämmchen einer zarten H}'drozoe besetzt. Die Färbung ist infolge der Inkrustation gelblich-grau mit helleren und dunkleren Pünktchen. Innere Organisation: Der Cellu losem an tel ist an der freien Oberfläche etwa 'I3 mm dick, an der Anwachsfläche se,'hr viel dünner. Er ist hart knorpelig, an der Innenfläche stark perlmutterglänzend, bläulich-grau. Der Weichkörper löst sich ziemHch leicht aus dem Cellulosemantel heraus. Seine Gestalt ähnelt der äußeren Gestalt des ganzen Tieres, auch darin, daß innere Siphonen fehlen. Der Innen körper ist in der oberen Hälfte ziemlich dick, in der unteren Hälfte, an der Anwachsfläche, sehr dünn. Seine Muskulatur ist zart und ziem- lich weitläufig. Die Egestionsöffnung ist an der Innenseite von einem Kranz sehr zarter, faden- förmiger Atrialte ntakel umstellt; ihre Zahl beträgt ungefähr 20. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 48 einfachen Tentakeln von sehr verschiedener Länge. Die größten Tentakel reichen, an die Innenwand des Präbranchialraumes angelegt, über das Centrum ihres Kreises hinüber. Da sich fast alle Tentakel schraubenförmig zusammen- gezogen hatten und ihre Länge infolgedessen auch nicht annähernd festgestellt werden konnte, so läßt sich über das xA.n Ordnungssystem keine Feststellung machen. Stellenweise schienen größere und kleinere zu alternieren; in ganz kurzen Strecken ließ sich eine Anordnung nach dem Schema i, 3, 2, 3, i erkennen. Inwieweit dieses Schema durchgeführt ist, muß dahin- gestellt bleiben. Der Dorsal tuber kel ist ein .schwach erhabenes, länghch-ovales Polster. DieFlimmer- g r u b e ist ein einfacher, weit klaffender Längsschlitz auf dem Dorsaltuberkel. Die beiden Bänder des Flim merbogens weichen auch dorsalmedian nicht voneinander. Der Flimmerbogen weicht dorsalmedian, einen spitzen Winkel von ca. 50*^ bildend, weit zurück. Der Kiemensack ist, entsprechend der Gestalt des Tieres, von vorn nach hinten stark komprimiert. Er trägt jederseits mindestens 3, vielleicht (einseitig oder beiderseitig?) 4 Falten. Da der Kiemensack l^ei der Präparation des einzigen Stückes vorzeitig zerriß, so ließ sich das nicht ganz .sicher feststellen. Die Zahl der Längsgefäße auf den Falten beträgt im allge- meinen 4 — 7; doch fand sich auf einer Falte mit 4 Längsgefäßen im größten Teil der Länge dieser Falte zwischen dem 2. und 3. Läng.sgefäß ein so großer Zwischenraum, daß es den Anschein gewann, als ob diese Falte im Begriff sei, sich in 2 Falten mit je 2 Läng.sgefäßen zu spalten. Die Längsgefäße einer Falte stehen im allgemeinen sehr gedrängt; nur die äußersten rücken bei den größeren Falten mit 6 und 7 Längsgefäßen etwas weiter von den übrigen ab. Man könnte diese Längsgefäße ebenso gut als auf den Faltenzwischenräumen stehend bezeichnen. Abgesehen von diesen ungefähr auf der Grenze von Falte und Faltenzwischenraum stehenden, finden sich keine Längsgefäße auf den Faltenzwischenräumen, trotzdem diese letzteren wohlausgeprägt sind und etwa 4 — 7 Kiemenspaltenbreiten enthalten. Die feinsten, äußeren, die Kiemenspalten trennenden Längsgefäße sind verhältnismäßig breit, durchschnittlich etwa so breit wie die Kiemen- spalten. Die Quergefäße sind sämtlich fast gleich breit, nur wenig verschieden. Sekundäre, die Kiemenspalten überbrückende Ouergefäße sind nicht vorhanden. Die Kiemenspalten sind ziemlich gerade, mäßig langgestreckt, etwas verschieden breit, zweifellos bei der Präparation mehr oder weniger auseinandergezerrt und zusammengedrückt. Die Dorsalfalte ist ein 62 Die stolidobranchiateii Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2J.^ glatter, glattrandiger Saum, der auf einem anscheinend quer gerippten (nicht ganz deutiich erkannt!) Längswall steht. DerEndostyl zeigt nur in der vorderen Partie einige sehr kurze und schmale Schlängelungen und ist im übrigen geradegestreckt. Er verläuft annähernd in der längsten Mittellinie der Ansatzfläche, die durch ihn in eine rechte und linke Hälfte geteilt wird. Der Darm (Taf. XIII [IV], Fig. 56, 57) hegt in der linken Körperhälfte zwischen dem Kiemensack und der Ansatzfläche. Er ist zu einem Oval zusammengebogen, das insofern nicht ganz regelmäßig ist, als der Enddarm unterhalb des Magens, wenngleich hart an demselben, entlang geht, also etwas aus der Ebene der übrigen Darmpartien heraustritt; auch der Oeso- phagus biegt sich aus dieser Ebene heraus. Der Oesophagus (Fig. 55 os) ist kurz und eng, kantig, stark gebogen. Der Magen (Fig. 55 j/i) ist ziemlich kurz und dick, abgeplattet und schief gestaucht, so daß die Einmündung des Oesophagus in den Magen auf der Oberseite zu liegen kommt und bei der Betrachtung von unten (Taf. XIII [IV], Fig. 55) nicht sichtbar ist. Der Magen zeigt außer einer Längsnaht 11 Längsfalten, die infolge der gestauchten Gestalt des Magens sehr verschieden lang sind. Die Längsfalten sind auch äußerlich sehr scharf markiert, und zwar nicht allein durch die äußeren Furchen, die dem inneren First der Falten entsprechen, sondern außerdem noch durch dazwischen liegende Furchen, die auf einer Verdünnung der Magenwand zwischen den Falten beruhen. Es hat bei lediglich äußerlicher Betrachtung fast den Anschein, als trage der Magen doppelt so viel Falten, als er thatsächlich hat. Am Pylorusende der Naht steht ein verhältnismäßig großer, stark gebogener, am blinden Ende angeschwollener Blind sack (Fig. 55 i>s). Der Mitteldarm (Fig. 55, 56 jud) läßt äußerlich eine .starke Leit- rinne erkennen (inneriich nicht untersucht!). Er zeigt in seiner mittleren (und vorderen?) Partie eine Anzahl von Ringfalten, die anfangs etwas unregelmäßig, weiterhin aber .sehr regelmäßig sind. Dicht vor dem Uebergang in den Enddarm trägt der Mitteldarm einen kolbenförmigen Auswuchs (Fig. 55, 56 an<), über dessen Natur ich nicht ganz ins klare gekommen bin. Ich weiß nicht, ob derselbe als eine krankhafte Cystenbildung oder als Parasit anzusprechen ist. Es ist mir jedenfalls sehr zweifelhaft, ob es sich hierbei um eine normale Bildung handle. Die Wandung des Auswuchses scheint direkt in die Darmwandung überzugehen und das geringe basale Lumen des Auswuchses mit dem des Darmes zu kommunizieren. Der Auswuchs enthält einen ellipsoidischen Körper, der ihn fast ganz ausfüllt und nur basal ein kleines Lumen übrig läßt. Dieser Körper wird außen von einem regelmäßigen, niedrigen Cylinderepithel vollständig abgeschlossen. Sein Inneres besteht aus gleichmäßigen, sich in Pikrokarmin sehr schwach färbenden ovalen Körnern, inmitten deren sich kleine und größere Pigmentkörner und kleine Fremdkörper (winzige Sandkörner und anscheinend Bruchstücke von Spongiennadeln) finden. Der Enddarm (Fig. 55, 56 cd) ist nur wenig verengt, am Ende plattgedrückt. Der After ist ein einfacher Spalt mit schmalem, glattem, etwas zurückgeschlagenem Rande, der nur an den Abplattungs- kanten einen schwachen Einschnitt aufweist. Es finden sich beiderseits in der hinteren Hälfte des Tieres, in den Winkelraum zwischen der freien oberen Fläche und der Anwachsfläche eingeschmiegt, eine Anzahl zwittriger Geschlechts- apparate, bei dem vorliegenden Tier 10. Diese Geschlechtsapparate markieren, entsprechend der Gestalt des Tieres, eine bogenförmige Linie, die am Hinterende die Medianlinie krevizt. Die Geschlechtsapparate sind annähernd kugelig, etwas unregelmäßig. Der männliche und der weib- liche Teil nehmen ungefähr den gleichen Raum, annähernd je eine Halbkugel, ein. Der mann- 63 2^1 W. Michaelsen, liehe Teil besteht aus einer einzigen großen, breit-ovalen, in der Mitte dicken, an den Rändern dünneren, meist etwas gebogenen Hoden blase, deren konvexe Seite nach außen gewendet ist. An die flache oder selbst etwas ausgehöhlte Seite der Hodenblase schmiegt sich das ähnlich gestaltete O v a ri u m an, das \'iele verschieden weit entwickelte Eizellen enthält. Ausführgänge sind nicht erkannt worden. Gen. Polyzoa. Polyzöa reliniinta (Herdman). i8iS6 ChonzoLonnus niicn/aliis Herdjian, Report on the Tunicata cüUected during the voyage of H. M. S. „Challenger" during the years 1873—76, in: Rep. Sei. Res. Challenger, Zool., Vol. XIV, p. 346, PI. XLVI, Fig. 1—8. 1 889 Oioi-izoron/ius rcliciilalus Pfeffer, Zur Fauna \' >n Süd-Georgien, in : Mt. Mus. Hamburg, Bd. VI, S. 4. 1891 Choiizocormiis /r/üiv/Zr;//« Herdman, A revised Classification of the Tunicata, with definititms of the Orders, sub- orders, families, subfamilies, and genera, and analytical keys to the species, in : Journ. Linn. Soc. London, V.,1. XXIII, p. 366. 189g C/wiizoronniis reticulatiis Herdman, Descriptive Catalogue of the Tunicata in the Australian Museum, Sydney, Liverpool, p. 94. i()oo Polyzoa faklandica \-ar. repcns (-f P. piclonis var. georgiaiia?, junge Kolonie) Michaelsen, Die holosomen As- cidien des magalhaensisch-südgeorgischen Gebietes, in: Zoologica, Bd. XII, Heft 31, S. 55, Taf. I, Fig. 4 (S. 147, Taf. I, Fig. 9). Diagnose: Kolonie aus vollständig voneinander gesonderten ausgewachsenen Personen und sehr kleinen Gruppen von vollständig zusammengewachsenen jungen Personen bestehend; ausgewachsene Personen bezw. Gruppen jüngerer Personen durch schlanke, mehr oder weniger häufig anastomosierende echte Stolonen miteinander verbunden. Personenoberfläche eben oder stellenweise leicht runzeHg, mit sehr zarten Fremdkörpern inkrustiert. Ausgewachsene Personen sackförmig oder oval bis kugelig, häufig auch unregelmäßig gestaltet, bis 8 mm lang. Aeußere Siphonen fehlend oder schwach warzenförmig; Körperöffnungen undeutlich 4-lappig, ca. I mm voneinander entfernt. Cellulosemantel hart knorjjelig. Mundtentakelkranz mit ca. 24 — 40 einfachen, alternierend verschieden großen Tentakeln, stellenweise nach Schema i, 2, i, 2, i, stellenweise nach Schema i, 3, 2, 3, i angeordnet. Dorsaltuberkel sehr groß, mit einfacher, höchstens schwach geschweifter Flimmergruben- spaltöffnung. Kiemen sack ohne Falten, jederseits mit 8 starken inneren Längsgefäßen. Entfernungen zwischen den Längsgefäßen von der Bauchseite nach der Rückenseite hin stark abnehmend. Hauptquer- gefäße annähernd gleich groß, mit zarten, die Kiemenspalten überbrückenden sekundären Quergefäßen regelmäßig alternierend. Kiemenspalten langgestreckt, parallelrandig, bis zu 5 in einer Masche. Dorsalfalte ein glatter und glattrandiger Saum. Darm linksseitig, eine etwas klaffende -Schleife bildend, Magen orangenförmig, mit ca. 1,5 auch äußerlich scharf ausgeprägten Längsfalten und einem kolbenförmigen, gebogenen Blindsack am P3dorus- ende der N^aht. Mitteldarm mit einer Typhlosolis. Afterrand glatt, zurückgeschlagen, durch 2 Kerben in 2 gegeneinander gelegte, breite Lippen gespalten. Geschlechtsorgane: Zwittrige Pol3carpen, aus einer großen Hodenblase und einem derselben aufgelagerten Ovarium bestehend, mit dünnem, schlankem Samenleiter und kurzem, dickerem Eileiter, gedrängt in einer Reihe jederseits neben der ventralen Medianlinie stehend. Reihe der linken Seite verkürzt, mit nur ca. 7 Polycarpen, die der rechten Seite mit ca. 11 Polycarpen. 64 Die stolidobrancliiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2/1 C Fundnotiz: Stat. i6o. Kerguelen, Gazelle-Bassin, 28. Dez. i88g (Dredge); an Laminarienspreiten. Weitere Verbreitung : Kerguelen, Royal Sound und Greenland Harbour (nach Herdman); Süd-Georgien (ntvch Pfeffer und Michaelsen); Falkland-Inseln, Port Stanley (nach Michaelsen). Durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Prof. F. Jeffrey Bell wurde es mir ermöglicht, ein typisches Stück (eine kleine Kolonie) des HERDMAN'schen Chorizoconnus rdiculahis von den Kerguelen (Royal Sound) zu untersuchen. Ich war nicht wenig überrascht' in dieser Form eine mir schon früher bekannte, von mir als Polyzoa falclandka var. repens be- schriebene Polyzoine wiederzuerkennen. An die Möglichkeit dieser Identität konnte ich aller- dings vorher nicht denken, sprechen doch verschiedene Punkte in der Diagnose und Beschreibung Herdman's gegen die Zugehörigkeit seines CJiorizoconnus reticulatus zur Gattung Polyzoa. Die betreffenden Angaben Herdman's beruhen jedoch, wie ich an dem Originalstück nachweisen kann, auf Verkennung gewisser Organisationen oder auf Irrtümern, so vor allem die Angabe: „The Repro- ductive Organs are unisexual" (1. c. p. 347) bezw. „Most of those examined contained ova only (PI. XLVI, Fig. 8), but a few male ones were also found" (1. c. p. 349). Diese Angabe mußte mich von \'ornherein da\'on abhalten, meine Polyzoa falclandUa var. rcpcns auf eine etwaige Identität mit Chorizoco)'}>nis re/icji/afiis zu prüfen. Die Untersuchung des HERDMAN'schen Originals ergab jedoch, daß dasselbe tj'pische zwitterige /'ö/j'Söcr-Polycarpe besitzt, und gab mir zugleich die Erklärung, wie dieser Irrtum Herdman's entstehen konnte (siehe unten!). Aeusseres: Die ungemein charakteristische Gestaltung der Kolonie ist von Herdman richtig geschildert worden; doch findet sich einer der wesentlich.sten Punkte dieser Gestaltung nicht unter der eigentlichen Erörterung der Kolonie, sondern nur im beschreibenden Teil bei der Erörterung der Personen, nämlich die Angabe: „The larger ones [,Ascidiozooids'] are generally independent of their neighbours." In der Beschreibung der Kolonie giebt Herdman nur an, daß: „As a rule there is one Ascidiozooid in each of the rounded masses, but in some cases several Ascidiozooids are placed together in one mass" (1. c, p. 347). Nach dem jetzt zahl- reichen mir vorliegenden Material, auch bei dem HERDMAN'schen Original, stehen die großen, vollständig ausgewachsenen Personen stets isoliert, nur durch Stolonen mit den benachbarten verbunden, oder höchstens mit einer sehr kleinen, unausgewachsenen vergesellschaftet. Wo sich mehrere Personen innerhalb einer der kleinen Massen vereinigt finden, handelt es sich stets um kleine, unausgewachsene Personen. Es hat demnach den Anschein, als ob von den mehreren kleinen Personen einer solchen Masse stets nur eine einzige zur vollen Ausbildung gelangt und als ob die übrigen durch deren stärkere Ausbildung unterdrückt würden. Vielleicht auch werden die ursprünglich in einer Masse vereinigten jungen Personen dadurch voneinander getrennt, daß die .sie scheidende Cellulosemantelschicht stärker wächst, sich streckt und schheßlich zu einem die Personen nur noch locker verbindenden Stolo auswächst. Jedenfalls ist in dieser Isolierung der ausgewachsenen Personen einer der Hauptcharaktere der Art zu sehen, die sie von Polyzoa opimtia Lesson und deren Verwandten scharf unterscheidet. Der Jugendzustand der Kolonie von P. retiailata steht wegen der Vereinigung mehrerer Personen in einer Masse der P. opuntia näher als der Reifezustand der Kolonie. Ich halte es übrigens durchaus nicht für ausgeschlossen, daß bei P. reticulata ausnahmsweise auch 2 oder vielleicht noch mehr Personen voll auswachsen 65 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — iSqq. Bd. VII. 32 246 W. Michaelsen, mögen, ohne sich zu trennen. Die in der oben citierten HERDMAN'schen Angabe enthaltene Be- schränkung ckirch den Ausdruck „generally" deutet vielleicht darauf hin, daß Herdman unter seinem reichen Material derartige Ausnahmen beobachtet hat. Die Färbung der lebenden Tiere ist nach Angabe zweier verschiedener Sammler der deutschen Tiefsee-Expedition blaßrot bezw. rosarot. Innere Organisation: Die Zahl der Mundtentakel ist, wie schon aus der Be- schreibung Herdmax's hen^orgeht, variabel. In dem diagnostischen Teil giebt Herdman an: „There are about twenty-four of them" (1. c, Challenger, p. 347), im beschreibenden Teil sagt er jedoch: „In the first specimen examined there were twelve long and about twelve smaller inter- mediate ones, while in the second specimen there were about sixteen larger and the same number of smaller tentacles" — also ungefähr 32. Ich meinerseits fand bei neuerer Untersuchung im Maximum 36 Tentakel. Meine ursprüngliche Angabe „ca. 44" (Holos. Asc. magalh.-südgeorg. Geb., S. 55), die, wie dort angegeben, auf Schätzung an einem Teilstück des Kranzes beruht, -st vielleicht etwas zu hoch ausgefallen. Ein bedeutsames Merkmal dieser Art scheint in der auffallenden Größe des Dorsal- tuberkels zu hegen, die Herdman hervorhebt, und die sich auch bei meinem Mtiterial kon- stant findet. Die HERDMAN'sche Abbildung (1. c. PL XLVI, Fig. 7 d. f.) entspricht insofern nicht gut der Schilderung Herdman's und der auch von mir gefundenen Gestaltung, als der scharfe Längsschlitz der Flimmergrubenöffnung in derselben nicht zur Anschauung gebracht ist. Herdman's Schilderung des Kiemensackes mag als den Thatsachen entsprechend bezeichnet werden; jedenfalls aber ist sie nicht vollständig und meiner Ansicht nach nicht klar. Das letztere Urteil bezieht sich auf die Angabe von dem Vorhandensein einer rudimentären Falte jederseits neben der Dorsalfalte. Herdman giebt die Zahl der rippenförmigen Längs- gefäße nicht an; er sagt nur: „Internal longitudinal bars strong" (1. c. p. 346), bezw.' „strong and conspicuons" (1. c. p. 347), bezw. „well developed" (1. c. p. 349). An dem HERDMAN'schen Original sowie an dem übrigen Material dieser Art fand ich konstant jederseits 8 rippenförmige Längsgefäße, wie es auch der von mir festgestellten Diagnose der Gattung Polyzoa entspricht. Wie bei allen Polyzoa-Kr\.(tr\ und bei anderen Folyzoinen nimmt die Entfernung zwischen den benachbarten rippenförmigen Längsgefäßen von der Bauchseite gegen die Rückenseite hin regel- mäßig ab, so daß die dorsalen einander genähert sind. Diese Annäherung zwischen den dorsalen rippenförmigen Längsgefäßen sieht Herdman als rudimentäre Falte an. Ich kann diese Anschauung nicht teilen. Jedenfalls ist die Angabe, daß diese sogenannte rudimentäre F~alte „consists of four closely placed internal longitudinal bars", durchaus subjektiv. Bei der allmählich zunehmenden Annäherung dieser Längsgefäße gegen die Rückenseite hin kann man ebensowohl die 3 der Dorsalfalte zunächst liegenden als einander besonders stark genähert ansehen, wie 4 oder 5 oder gar nur 2. Der Magen soll nach Herdman „no well developed folds" haben (1. c. p. 347). Diese Angabe entspricht nicht meinem Befunde am HERDjrAN'schen und an dem anderen Material. Der Magen hat bei allen untersuchten Personen ca. 1 5 auch äußerlich scharf ausgeprägte, wohlaus- gebildete Längsfalten, die sich annähernd gleichmäßig über den ganzen Umfang des Magens verteilen und nur neben der Längsnaht zum Teil verkürzt sind. Am Pylomsende der Längs- naht entspringt ein hakenförmig zurückgebogener Blindsack. üb Die stoli(i(iliranliili)l>ranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. 249 kugelförmigen Gegenstand aufgewachsen war, und in dessen Höhlung sein Rücken gut hinein- paßte, wie ja auch die Paguriden bei der Wahl ihrer Gehäuse kritisch verfahren. Es entspricht meiner Anschauung von der Entstehung der besprochenen Kolonieform, wenn ich dieselbe nicht als durchaus charakteristisch für diese Art ansehe. Es mögen meiner Ansicht nach ebensowohl auch einfach polsterförmige, aufge\\'achsene Kolonien vorkommen. Sollten derartige einfachere Kolonien, die im übrigen mit den vorliegenden Stücken übereinstimmen, gefunden werden, so wäre ich durchaus für eine Zuordnung zu dieser Art, trotz der abweichenden Kolonieform. Durch den Artnamen „doiinniciiht' will ich nicht sowohl einen Charakter der Art, als die zuerst ent- deckte und besonders interessante, aber systematisch nicht bedeutsame Form hervorheben. Die Färbung der Stücke von verschiedener Herkunft ist sehr verschieden. Das Stück von Station 243 (außerhalb Dar-es-Saläm) ist glänzend-weißlich mit bläulichgrauen Personen- feldern. Die beiden Stücke von Station io6b (auf der Agulhas-Bank) sind dunkel-kupferrot mit gleichfarbigen oder dunkelgrauen Personenfeldchen. Ein geöffnetes kupferrotes Stück zeigt auch an der Innenseite der Hohlkugel, der Aufwachsfläche der polsterförmigen Kolonie, eine charakte- ristische Färbung, eine zarte, schwach bräunliche Fleischfarbe, die gegen den Oeffnungsrand einen schwachen kupferigen Schimmer annimmt und sich schließlich am Rande zu einem inten- siven Braun steigert. Die Oberfläche der Kolonie ist fast eben, die Personenfeldchen sind meist sehr schwach, kaum merkhch, vertieft. An den Randpartien ist die Oberfläche schwach runzelig und durch einen zarten Schlammbesatz etwas verunreinigt; im übrigen ist sie glatt und fast rein. Auch die Innenfläche (Unterseite der Kolonie) ist an den Randpartien runzelig, im übrigen fast glatt. Die Außenfläche ist ziemlich dicht und gleichmäßig mit Personenfeldchen besetzt. Dieselben sind mehr oder weniger regelmäßig elliptisch oder eiförmig, am vorderen Pol manch- mal etwas breiter als am hinteren, die der ausgewachsenen Personen 6 mm lang und 3'/2 mm breit. Die verschiedenen Personenfeldchen sind durch schmale Zwischenräume vollständio- von- einander getrennt.. An der größten, 40 mm dicken Kolonie zählte ich ungefähr 125 aus- gewachsene Personenfeldchen, zwischen denen aber noch ziemlich viele kleinere stehen, die unreifen Personen angehören. Die Körperöffnungen stehen ungefähr in den Brennpunkten der von den Personenfeldchen gebildeten Ellipsen, im Maximum etwa 3 mm voneinander entfernt. Bei eiförmigem Umriß der Personenfeldchen steht die etwas größere Ingestionsöffnung von dem vorderen Pol etwas weiter entfernt, als die etwas kleinere Egestionsciffnung vom hinteren Pol. Die Körperöffnungen sind deutlich ausgeprägt 4-lappig, bei vollständiger Oeffnung quadratisch, in geschlossenem Zustande kreuzförmig; die Aeste des Kreuzes bezw. die Diagonalen des Quadrates stehen in der Medianebene der Person bezw. senkrecht dazu. Die Körperöffnungen sind flach, meist von je einem kleinen, grauen Hof umgeben. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist im allgemeinen weich fleischig, aber ziemlich zähe. Die Außenschicht ist stark erhärtet, fast lederartig; auch die innerste (unterste) Schicht ist etwas erhärtet. Diese härteren Teile des Cellulosemantels, besonders die Außenschicht, zeigen eine stärkere Faserung; während die weichere Mittelschicht eine sehr zarte, kaum erkennbare Faserung aufweist. Die Festigkeit der Außenschicht wird noch durch viele eingelagerte Fremdkörper, hauptsächlich Spongiennadeln , Foraminiferen- und Radiolarien- schalen, sowie Sandkörnchen, erhöht. Diese Fremdkörper Hegen zerstreut und bilden keine 69 2 CO ^- MlCHAELSEN, geschlossene Schicht; sie sind meist vollständig- in den Cellulosemantel eingebettet und ragen nur vereinzelt über die Oberfläche desselben hervor. Pflanzliche und tierische Parasiten, die bei so vielen Arten dieser Familie die Oberfläche korrodieren, sind bei G. doiintiicula nicht gefunden worden. Zahlreiche sehr verschieden starke, et\va 7 — 90 \i. dicke, locker verzweigte und anastomosierende Blut- gefäße durchziehen die ganze Masse des Cellulosemantels, sich in der äußersten und in der untersten Schicht zu einem dichteren, parallel der Oberfläche liegenden Netzwerk verstärkend. Zahlreiche zerstreute, mehr oder weniger schlanke, im Maximum etwa 70 jj. dicke, kolbenförmige Blutgefäße bilden die Enden der feineren Blutgefäße oder sitzen seidich an denselben. Die bräunliche Fleisch- farbe des Cellulosemantels der südafrikanischen Stücke scheint nicht an Pigmentzellen gebunden zu sein — wenngleich solche nicht fehlen — sondern direkt an die Masse des Cellulosemantels. Die Personen sind mäßig und ziemlich regelmäßig dicht in den gemeinsamen Cellulose- mantel eingebettet. Sie münden sämtlich in der Außenschicht aus, bilden also eine ■ einfache Schicht, wie es ja auch der ursprünglichen Polsterform der Kolonie entspricht. Keine der in einem Schnitt durch die ganze Kolonie getroffenen oder der herauspräparierten Personen stößt an die Unterseite der Kolonie; stets bleiben sie durch eine mehr oder weniger dicke Schicht des Cellulosemantels von der Unterfläche getrennt; auch die zwischen den benachbarten Personen liegenden Massen des Cellulosemantels sind nicht unbeträchtlich. Die Personen sind mehr oder weniger länglich, sackförmig, im ausgewachsenen Zustand etwa 7 mm lang und 4 mm dick. Der Innenkörper (Taf. XIII \\\\ Fig. 58 //■) liegt in ganzer Ausdehnung dem Cellulose- mantel ziemlich fest an. Er ist nur in der Nähe der Körperöffnungen etwas stärker, im all- gemeinen sehr zart, mit einem unregelmäßigen Netzwerk sehr feiner Muskelfäden ausgestattet. Wenige, verhältnismäßig große Endocarpen ragen vom Innenkörper in den Peribranchial- raum hinein. Der Mundtentakelkranz besteht bei einer genauer daraufhin untersuchten Person aus 36 Tentakeln von sehr verschiedener Länge. Sie sind nach dem Schema i, 3, 2, 3, i an- geordnet; doch ist zu beachten, daß die Tentakel einer Ordnung nicht genau gleich groß sind. Die (9) Tentakel erster Größe, die viel länger als der Radius des Tentakelkreises sind, heben sich zwar sehr deutlich von denen der ■ niedrigeren Ordnungen ab, diese letzteren hingegen unterscheiden sich nicht immer ganz deuüich voneinander. Die Tentakel sind einfach, seitlich stark abgeplattet, fast bandförmig. Der kleinste beobachtete Tentakel ist ca. 0,7 mm, der größte ca. 3,5 mm lang. Ich zählte an derselben Person 14 Kloakalten takel. Dieselben stehen unregelmäßig weit voneinander entfernt; sie sind annähernd gleich groß, zart, fadenförmig, etwa 0,2 mm lang bei einer Dicke von 1 2 [j.. Der Dorsaltuberkel ist ein winziges, elliptisches Polster mit einfachem, geradem Längsschlitz. Der Kiemensack (Taf. XIII [R^], Fig. 58 ks) ist fast genau symmetrisch ausgebildet; er erstreckt sich von der Vorderseite gerade nach hinten Iiis an die Hinterseite der Person, einen Peribranchialraum linkerseits für den Darm, rechterseits für die Gonade frei lassend. Der Endostyl beschreibt im Anfangsteil einige wenige kurze, enge Schlängelungen und geht dann in gerader Streckung an der ventralen Medianlinie entlang bis an die Hinterseite, um hier, dicht über der gerundeten ventralen Hinterecke, deren Rundung er noch mitmacht, ein plötzliches 70 Die stolidobrancliiaten Asddien tlcr deutschen Tiefsee-Expedition. 251 Ende zu finden. Dicht vor dem Ilinterende entspringt aus dem rechtsseitigen Blatt des Endo- styls ein Saum, der .sich ziemlich schnell zu einer schmalen Rinne, einer Retropharyngeal- rinne, zusammenlegt. Auch aus dem linksseitigen Blatt des Endostyls entspringt ein ent- sprechender Saum; derselbe verläuft parallel dem rechtsseitigen Saum, verschmälert sich jedoch schnell, um sich zu verlieren, schon bevor sich der rechtsseitige Saum zur Retropharyngealrinne zusammengefaltet hat. Die Retropharyngealrinne geht in der Mittellinie der dorsal etwas nach vorn geneigten Hinterfläche des Kiemensackes in die Höhe und, an der Dorsalseite angelangt, nach vorn. Von der dorsalen Hinterecke des Kiemensackes an verbreitert sich die Retropharyngealrinne etwas; sie erscheint hier deutlich aus zwei Leisten zusammengesetzt, die bald in die beiden Aeste des P e r i ö s o p h a g e a 1 b a n d e s übergehen. Der rechtsseitige Ast des Periösophagealbandes verbreitert sich stark und bildet ein schwach erhabenes Polster; der linksseitige Ast bleibt schmal. Die Dorsal - falte ist ein langer, glatter, glattrandiger, stellenweise etwas verbogener Saum, der nach hinten links an dem Oesophagealfelde vorbeizieht, sich an den linken Ast des Periösophagealbandes anlehnend. Etwa gegenüber der Mitte des Oesophagealfeldes beginnt die Dorsalfalte sich zu verschmälern und endet schließlich, flach abfallend, dicht hinter dem Oesophagealfelde, zuletzt wieder deutlich von dem linken Ast des Periösophagealbandes bezw. der linksseitigen Leiste der Retropharyngealrinne gesondert. Der Kiemensack trägt jederseits 3 wohlausgebildete Falten, die nicht nur durch ihre bedeutende Erhabenheit, sondern auch durch die gedrängtere Stellung der saumförmigen Längsgefäße (Taf. XIII [IV], Fig. 58 /g) ausgezeichnet sind. Die Zahl der Längsgefäße beträgt mehr als 30 jederseits. Das folgende Schema mag als Beispiel für ihre Anordnung auf den Falten und Faltenzwischenräumen dienen: D-(5)~I(7)-(5)-n(6)-(5)-III(4)-(3)-E. Die Längsgefäße stehen auf den Falten dichtgedrängt, in den Faltenzwischenräumen mäßig weit. Besonders breit ist der Raum zwischen Dorsalfalte und den benachbarten Läng-spfefäßen. Die Falten sowie die Längsgefäße verlaufen annähernd parallel dem Endostyl. Sie sind im allgemeinen nur schwach gebogen, etwas stärker jedoch an den Enden. Sie entspringen dicht hinter dem Flimmerbogen. Ihre Hinterenden sind senkrecht gegen die Retropharyngealrinne gerichtet, erreichen dieselbe jedoch nicht, sondern verlieren sich dicht vor derselben, so daß sich jederseits neben der Retropharyngealrinne eine glatte Kiemen sackpartie ohne Falten und Längs- gefäße und auch ohne Kiemenspalten hinzieht Die Ouergefäße sind nur neben der Dorsal- falte stark saumförmig erhaben; im übrigen scheinen sie ziemlich flach zu sein. Sie sind annähernd gleich stark. Vereinzelt auftretende größere Verschiedenheiten in der Stärke der Quergefäße beruhen darauf, daß einzelne nicht die ganze Breite des Kiemensackes durchlaufen, sondern vom Endostyl aus nur einen gewissen Teil derselben ; ihre sich verlierenden Enden sind weit dünner als die normale Dicke. Sekundäre Ouergefäße fehlen ganz. Die Kiemenspalten sind langgestreckt, parallelrandig, durchschnittlich etwa so breit wie die sie trennenden feinsten Längsgefäße. Die größten, annähernd quadratischen Maschen auf den Faltenzwischenräumen in der Mitte der Seiten wand des Kiemensackes enthalten 3 — 4 Kiemenspalten, die verengten Maschen auf den Falten natürlich weniger, kaum je eine. Der Darm liegt an der linken Seite des Iviemensackes. Von der Schlundöffnung, die etwa in der Mitte der Körperlänge liegt, geht der Oesophagus in einem Bogen anfangs nach links und dann schräg nach hinten und unten. Die gleiche Richtung hält der Magen und der 2 CO W. MlCHAEI.SKN, kurze Anfangsteil des Mitteldarmes inne. Im ganzen verläuft dieser Teil des Darmes parallel neben der dorsalen Hälfte der Retropharyngealrinne. Der Mitteldarm wendet sich bald in scharfem Bogen nach vorn und oben, in geringer Entfernung am Magen vorbei und dann dicht neben dem Oesophagusanfang entlang, im ganzen eine S-förmige Figur bildend, gegen den Kloakalraum hin. Der Oesophagus ist eng, kantig. Der Magen ist chck eiförmig, fast kugelig. Er zeigt an der dem Mitteldarm zugewendeten Seite eine Längsnaht, auf deren hinterem Teil ein hakenförmig gegen den Anfang des Mitteldarmes hin gebogener, am blinden Ende verjüngter Blindsack sitzt. Die Wandung des Magens weist i8 starke, auch äußerlich scharf ausgeprägte Falten auf, die annähernd parallel der Längsrichtung des Magens verlaufen. Die Falten verlaufen zum Teil zA\ischen dem \'orderrand und dem Hinterrand des Magens, zum Teil zwischen der Längsnaht und dem Hinterrand; diese letzteren Falten sind entsprechend verkürzt. Der Mitteid arm ist etwa % so dick wie der Magen. Er ist mit einer Typhlosolis ausgestattet; dieselbe verläuft stets an der kon\exen Krümmungsseite des Mitteldarmes; an der Stelle, wo die Krümmungsrichtung des S-förmigen Mitteldarmes wechselt, tritt auch die Typhlo- solis, in schräger Richtimg über die Außenseite hinwegsetzend, auf die entgegengesetzte Seite über. Der sehr kurze Enddarm ist nur sehr schwach verengt, schwach seitlich zusammen- gedrückt. Der Afterrand ist wieder etwas erweitert, sehr schwach wulstig, aber nicht zurück- geschlagen, mit zwei Einkerkerungen versehen. Die Gonaden fanden sich stets (bei g daraufhin untersuchten Personen) in einem einzigen, zwittrigen Geschlechtsapparat (Taf. XIII [IV], Fig. 58). Derselbe bildet ein ovales Hohlpolster am Innenkörper, an der rechten .Seite vmgefähr in der Mitte der Körperlänge und in einiger Entfernung vom Endostyl, dicht dorsal von der untersten Falte des Iviemensackes. Der weibliche Teil des Geschlechtsapparates liegt wie Ijei anderen Arten dieser Gattung in der Mitte. Das Ovarium (Fig. 58 oi), ein ungleichä.stig-hufeisenförmiger Strang, der durch die verschieden weit vorgeschrittene Vergrößenmg der Eizellen ein traubiges Aussehen erhält, befindet sich in der oberen (vom Innenkörper abliegenden) Wandung des dem Innenkörper flach anliegenden, länglich-ovalen Hohlpolsters. Dieses letztere liegt nicht ganz genau cjuer (etwas schräg) zur Längsrichtung der Person und verengt sich nach oben zu, an der vom Endostyl abgewendeten Seite, zu einem schlauchförmigen Eileiter (Fig. 58 cl). Bei halbreifen Personen (alle 4 näher untersuchten Personen der .Stücke von Station 243, eine von einem .Stück von Station io6b) ist dieser Eileiter kurz und mündet durch eine schnörkelförmig gefaltete Endöffnung in den Peri- branchialraum. Bei vollkommen geschlechtsreifen Personen (4 aus einem Stück von Station io6b) ist der Eileiter länger, in der Mitte verengt, distal zu einem kleinen Vorraum erweitert. Dieser Vorraum ist mit dem Iviemensack verwachsen und mündet durch eine große, von einem dicken, wulstigen, bräunlichen Rand umgebene Oeffnung (Fig. 50 $) in den Kiemensack ein. Der Kiemensack zeigt in Anpassung an diese Einmündung eine etwas unregelmäßige Verzerrung seiner Teile, der Gefäße und Iviemenspalten. Der männliche Teil des Geschlechtsapparates zeigt eine mehr paarige Anordnung. Jederseits in dem Polster des Geschlechtsapparates neben dem Ovarium, an den Rändern etwas über dasselbe hinwegtretend, liegt eine traubige H o d e (Fig. 58 hd). Die Hode besteht aus etwa 12 — 22 schlank-birnförmigen Hodenbläschen, deren feine, mehr oder weniger lange Sonderausführgänge nach und nach zusammentreten und schließlich einen Hauptausführgang bilden. Die Hauptausführgänge der beiden Hoden treten Die stolidobranchiatcn Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. ^ ^ "" dann auf der Oberseite des Ovarialsackes aneinander, um fernerhin in der Mediane, fest anein- ander gelegt, aber einstweilen noch nicht verschmolzen, gemeinschaftlich dorsal hin zu verlaufen. Dicht unterhalb der Austrittsstelle des Eileiters treten die männlichen Ausführgänge aus dem Polster des Geschlechtsapparates heraus und gehen als schlanker Samenleiter (F"ig. 58 i-/) innerhalb des Peribranchialraumes nach ol)en, um schließlich durch eine enge Oeffnung in den Peribranchialraum einzumünden. Erörterung : G. dommiaila zeigt die höchste bekannte Ausbildung des für die Gynandro- frt'/T^a-Gruppe charakteristischen zwitterigen Geschlechtsapparates in der Au.sbildung eines längeren, in den Kiemensack einmündenden Eileiters. Die Bedeutung dieser meines Wissens unter den bekannten Tunicaten einzig dastehenden Ausbildung liegt w( ihl darin, daß eine Selbstbefruchtung möglich.st vermieden werde. Die männlichen Geschlechtsprodukte gelangen zunächst in den Peribranchialraum und werden wahrscheinlich durch den Egestionssipho nach außen entleert, ohne direkt mit den Eizellen ihrer Mutterperson in Berührung zu kommen. Anhang. Mit Zustimmung des Herrn Dr. R. Hartmeyer, der die Bearbeitung der phlebobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition übernommen hat, füge ich hier die Beschreibung einer dieser Gruppe angehörigen Ascidie an. Ich hatte dieselbe gezeichnet und aufgeschnitten in der Meinung, daß es eine Molgulide sei. Erst die Untersuchung der inneren Organisation ergab, daß sie zur Gattung Ascidia gehört. Ascidia Kreclii n. sp. Taf. X [I], Fig. 8; Taf. XIII [IV], Fig. 59^61. Diagnose: Körper sitzend, mit der hinteren Partie der Ventralseite angewachsen, fast doppelt so lang wie hoch, ca. doppelt so hoch wie breit; Umriß in der Seitenlage ein schiefwinklig-ungleichseitiges Parallelogramm mit gerundeten Vorderecken. Aeußere Siphonen nicht deutlich ausgeprägt; Ingestions- öffnung (7- oder 8-lappig?) an der spitzeren, Egestionsöffnung, deutlich und regelmäßig 6-lappig, an der stumpferen Ecke der Vorderkante. Körperoberfläche eben, gleichmäßig und allseitig mit ziemlich grobem (grauem) Sand inkrustiert. Cellulosemantel sehr dünn, leicht zerreißbar, weich knorpelig, inkrustiert. Weichkörper leicht vom Cellulosemantel ablösbar. Innere Siphonen deutlicher als die äußeren, durch eine tiefe Einsattlung voneinander gesondert, gerundet, etwa so lang wie an der Basis breit; der innere Ingestionssipho etwas größer als der innere Egestionssipho. Innenkörper zart, jederseits mit locker-reihenförmigen Gruppen kräftigerer, kurzer Muskel- bündel, linksseitig nur wenig über die Mitte der Körperlänge, rechts bis fast an das Hinterende nach hinten gehend; zahlreiche, ein feines Netzwerk bildende Nierenschläuche am Innenkörper der linken Seite. Mundtentakelkranz aus ca. 56 einfachen Tentakeln bestehend, ohne regelmäßige Anordnung nach der Länge, stellenweise kürzere und längere alternierend. Dorsaltuberkel in zwei rundliche, nach vorn divergierende Lappen zerschlitzt : Flimmergrube an der einen Seite klaffend, an der anderen geschlossen ; ihre Oeffnung von der Gestalt eines nach vorn 73 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. -t'i o - , W. Michaelsen, geöffneten „V", dessen einer Schenkel aus einer Doppellinie (Ränder der Flimmergrube hier klaffend) besteht, während der andere Schenkel einfach ist (Ränder der Flimmergrube hier zusammengepreßt, geschlossen). Kiemensack fast durch die ganze Länge des Tieres gerade nach hinten gehend. Quergefäße etwas verschieden stark, nach dem Schema i, 3, 2, 3, i oder i, 2, 2, 2, i geordnet, nicht erhaben. Hauptlängsgefäße frei über der Oberfläche des Kiemensackes schwebend, getragen durch große, basal verbreiterte, auf den Quergefäßen stehende Horizontalmembranen, die sich in zipfelförmigen oder finger- förmigen Papillen noch über die Hauptlängsgefäße fortsetzen. Feinere, zipfelförmige Peribranchialpapillen an der Unterseite der Quergefäße, in die Peribranchialhöhle hineinragend. Normale Maschen annähernd quadratisch, meist mit 4 bis 5 langgestreckten, parallelrandigen, regelmäßig parallel gestellten Kiemen- spalten. Dorsalfalte: ein langer, ziemlich breiter, dünner, glatter und fast glattrandiger, nur schwach und unregelmäßig eingekerbter Saum. Darm linksseitig. Oesophagus eng. Magen scharf abgesetzt, länglich-eiförmig, vorn etwas dünner als hinten. Magen mit der Anfangshälfte des Mitteldarmes eine gerundet rechtwinklig-dreiseitige Schleife bildend, deren eine Kathete von oben nach unten, deren zweite Kathete von hinten nach vorn, und deren Hypotenuse von vorn-unten nach hinten-oben geht ; vorderster Winkel der Schleife nicht ganz die Mitte der Körperlängsachse erreichend ; Endhälfte des Mitteldarmes gerade von hinten nach vorn verlaufend ; Enddarm seitlich zusammeng-edrückt ; Afterrand glatt, kaum merklich verdickt, zurückgeschlagen. Ein zwitteriger Geschlechtsapparat linksseitig innerhalb der Darmschleife, etwas unter den Darm tretend. Ovarium fast kompakt nierenförmig, an der Unterseite der Darmschleife. Hode aus zahlreichen kurz -schlauchförmigen, verzweigten, an den blinden Enden nur schwach angeschwollenen Hodenbläschen bestehend, im ganzen einen zottigen Belag in der oberen Partie des Darmschleifenlumens und unter der Darmpartie der Schleifenhinterseite bildend. Ein Hauptausführgang (von dem Eileiter und dem Samenleiter gebildet?) entspringt am hinteren Ende des Ovars und geht von hier in schlank S-förmiger Biegung nach oben und dann in weitem, langem Bogen, an die Endhälfte des Mitteldarmes und an den Enddarm angeschmiegt, nach vorn. Fundnotiz: Station 113. Kap der guten Hoffnung, 34" 33',3 S. Br., iS" 2i',2 O. L., 318 m tief; 5. Nov. 1898. Vorliegend ein einziges, gut konserviertes Exemplar. Aeusseres: Der Körper (Taf. X [I], Fig. 8) i.st von länglicher Gestalt, nicht ganz doppelt so lang wie hoch, seitlich zusammengedrückt, circa halb so breit wie hoch. Die kurze Vorderkante, von dem vorderen Teil der Rückenlinie gebildet, erscheint gegen die Längsachse des Tieres schräg gestellt, ebenso die nur wenig längere- hintere Kante, die von der hinteren Partie der Bauchlinie gebildet wird; der Körperumriß erscheint daher in der Seitenlage des Tieres annähernd als schiefwinklig-ungleichseitiges Parallelogramm. Aeußere Siphonen sind nicht deutlich ausgeprägt. Die I n g e s t i o n s ö f f n u n g , ein bei dem vorliegenden Stück etwas zerrissener Porus, dessen Lappenzahl (7 oder 8?) nicht sicher festzustellen, liegt auf der abge- rundeten, siphoartig vorragenden spitzeren Ecke der Vorderkante des Umriß-Parallelogramms, die regelmäßig 6-lappige Egestionsöffnung auf der stumpferen Ecke. Das Tier ist mit der ganzen Hinterkante, also der hinteren Partie der Ventralseite, an einer Gruppe haselnußgroßer Steine angewachsen. Die Körperoberfläche ist von einigen anscheinend durch Quetschung beim Fang hervorgerufenen, unregelmäßigen Faltungen abgesehen, eben, gleichmäßig und allseitig mit ziemlich grobem Sande inkrustiert. Die Färbung ist entsprechend der Färbung dieses Sandes, der aus vi'eißen, grauen und schwarzen Körnern besteht, grau. Das Stück zeigt folgende Dimensionen: Länge 35 mm, Höhe 20 mm. Breite 10 mm. Innere Organisation: Der Cellulosemantel ist durchweg sehr dünn, leicht zerreißbar, weich knoqjelig und überall gleichmäßig mit ziemlich grobem Sand inkrustiert. 74 Die stoli(Jol)ranchiaten Ascidieii der deutschen Tiefsee-Expedition. 9 E ' Der Weichkörper (Taf. XIII [IV], Fig. 6i) löst sich leicht vom Cellulosemantel ab; nur an den Körperöffnungen haftet er fest an demselben. Er ist entsprechend der äußeren Ge- stalt des Körpers langgestreckt, etwa 2^/.ßnal so lang wie hoch, seitlich abgeplattet, in der hinteren Hälfte kaum merklich erweitert, hinten abgerundet. Die inneren Sip honen treten deutlicher hervor als die äußeren ; der innere Ingestionssipho bildet das nicht deutlich abgesetzte Vorderende des Weichkörpers; der innere Egestionssipho steht ziemlich dicht hinter dem Vorder- ende (der Ingestionsöffnung) auf der Dorsalseite; er ist etwas niedriger und kürzer als der Ingestionssipho (falls man die ziemlich willkürlich festzustellenden Basalränder der inneren Siphonen so annimmt, daß sie, sich berührend, die tiefste Einsattlung der Dorsalseite zwischen den Siphonen durchsetzen). Der Innen kör per ist zart und läßt die inneren Organe ziemlich deutlich durchscheinen. Er trägt sowohl rechtsseitig wie linksseitig ziemlich regelmäßige Gruppen von bräunlichen, kräftigen, aber kurzen, meist gegabelten oder Z-förmig zusammenhängenden Muskelbündeln. Rechtsseitig verläuft je eine Reihe derartiger Muskelbündel am Ventralrande und am Dorsal- rande bis an das Hinterende, wo sie bogenförmig ineinander übergehen; dazu kommen noch einige wenige dorsoventral gerichtete Muskelbündel zwischen jenen beiden Randreihen. Links- seitig findet sich eine Reihe am ventralen Rande, nach hinten kaum über die Mitte der Körper- länge hinausgehend, und eine Gruppe in der Mitte der Seitenfläche von der Gestalt eines V, dessen Oeffnung nach vorn gerichtet ist, und dessen Blindende bis etwa zur Mitte der Körper- länge nach hinten reicht. Schließlich sind noch einige starke cirkuläre Muskelbündel an der Basis des Egestionssipho und einige Längsmuskelbündel am Ingestionssipho durch ihre Stärke und bräunliche Färbung auffallend. Zahlreiche zarte, ein feines Netzwerk bildende Nierenschläuche finden sich am Innenkörper der linken Körperseite. Der Mundtentakelkranz besteht aus ca. 56 sehr verschieden langen, einfachen, von der Basis bis zur Spitze gleichmäßig an Dicke abnehmenden Tentakeln. Eine regelmäßige An- ordnung nach verschiedenen Größen ist nicht durchgeführt; doch findet man stellenweise in längerer Strecke größere und kleinere alternierend. Der Dorsaltuberkel (Taf. XIII [IV], Fig. 6oj hat die Gestalt eines in zwei große, gerundete Lappen zerschlitzten Trichters, der platt und fest an die Unterlage angedrückt und angeheftet ist, so zwar, daß die beiden Lappen nach vorn V-förmig divergieren. Die Flimmer- grube erstreckt sich über die Innenseiten beider Lappen; ihre Oeffnung bildet, entsprechend der Richtung der Dorsaltuberkellappen, ein V, dessen Oeffnung nach vorn gerichtet ist. Die Schenkel dieses V sind etwas gebogen. Bei dem vorliegenden Stück wird der eine Schenkel des V von einer Doppellinie, der andere von einer einfachen Linie gebildet; an der einen Seite ist nämlich die Flimmergrube geöffnet, so daß ihre Ränder voneinander klaffen, an der anderen Seite ist sie geschlossen, so daß ihre Ränder gegeneinander gepreßt, wie eine Linie erscheinen. Der Kiemen sack (Taf. XIII [IV], Fig. 59) erstreckt sich fast in ganzer Breite und fast durch die ganze Länge des Tieres gerade nach hinten. Er ist ganz eben, ohne Fältelung. Die Quergefäße (Fig. 59 ^g) sind nicht erhaben; auf 3 sehr schmale, deren mittelstes manchmal etwas stärker als die beiden anderen ist, folgt meist ein stärkeres, so daß die Anordnung nach dem Schema i, 3, 2, 3, i oder i, 2, 2, 2, i ziemlich regelmäßig durchgeführt erscheint. Eigentliche sekundäre Ouergefäße sind nicht vorhanden. Es laufen in seltenen FäUen die Quergefäße 75 33* 256 W. Michaelsen, 3. Ordnung, nicht die ganze Breite des Kiemensackes überspannend, fein aus, und dann über- brücken sie wohl die Kiemenspalten ohne sie zu durchschneiden; auf diese Weise nehmen die letzten feinsten Enden der Ouergefäße in der Breite einer Masche oder höchstens zweier Maschen die Gestaltung sekundärer Quergefäße an. Auf den Ouergefäßen stehen in regelmäßigen Ab- ständen und in ziemlich regelmäßigen Längslinien hintereinander Horizontal membranen (Fig. 59 hm). Dieselben sind basal ziemlich breit, ohne doch die auf dem gleichen Ouergefäß stehenden benachbarten zu berühren. Nach oben verschmälern sie sich und laufen schließlich in je eine große, fingerförmige Papille (Fig. 59 kp) aus. Die papillentragenden Horizontal- membranen sind reihenweise durch frei über der eigentlichen Fläche des Kiemensackes schwebende innere La n gsge fä ße (Fig. 59 /i,') verbunden. Die Maschen sind nur vorn und hinten durch die Ouergefäße scharf begrenzt. Seitlich ist ihre Abgrenzung nur durch die frei schwebenden Längsgefäße markiert. Sie sind annähernd quadratisch. An manch(.'n Stellen tritt eine LTnregel- mäßigkeit dadurch ein, daß ein inneres Längsgefäß mit den dasselbe stützenden Horizontal- membranen in längerer Strecke ausfällt, so daß die betreffenden Maschen die doppelte normale Breite erlangen. Die normalen Maschen enthalten meist 4 oder 5 Kiemen spalten (Fig. 59 ksf). Dieselben sind in der Längsrichtung langgestreckt, parallelrandig und sehr regelmäßig parallel zur Läntrsrichtune: gestellt. Sie sind etwas breiter als die sie trennenden feinsten Längseefäße. Intermediäre Papillen fehlen; dagegen finden sich feine, zipfelförmige, in die Peribranchial- höhle hineinragende P e r i 1 > r a n c h i a 1 p a p i 1 1 e n an der Unterseite der Ouergefäße, meist mehrere, 4 oder 5, in einer Maschenbreite. Der Endostyl geht in gerader Erstreckung nach hinten und biegt sich hier nach oben um. Bevor er sich dorsal nach vorn zuriickbiegt, geht er in eine schmale Retropharyngealrinne über. Die Dorsalfalte ist ein langer, ziemlich breiter dünner, glatter und fast glattrandiger Saum, der nur schwache und unregelmäßige Einkerbungen, und dazwischenliegende Vorwölbungen, dagegen keine Zähnelung aufweist. Sie geht linksseitig an der Oesophagealmündung vorbei eine Strecke über dieselbe hinaus nach hinten. Die Oeso- phagealmündung ist ein kleiner, ziemlich schmaler Längsschlitz; das Oesophagealf eld ist vorn etwas verbreitert, gerundet, hinten spitz auslaufend, kommaförmig. Das Peri- r)sophagealband ist vorn rechtsseitig etwas verbreitert, so daß die Oesophagealmündung nicht in der Mediane des Oesophagealfeldes zu liegen kommt. Der Darm (Taf. XIII [IV], Fig. 61) Hegt an der linken Seite des Kiemensackes. Der Oeso- phagus (Fig. 61 os) ist sehr eng, gelbUch, muskulös glänzend; er ist einfach gebogen, und zwar etwas nach unten und zur linken .Seite. Der diese Biegung fortsetzende Magen ist .scharf abgesetzt, länglich-eiförmig, vorn etwas dünner als hinten, gpl])lich, ohne Falten, aber anscheinend mit einer Längsnaht (nicht deutHch erkannt). Der Mitteid arm (Fig. 61 iiid) ist etwas dünner als der Magen, grau; seine Anfangshälfte bildet zusammen mit dem Magen eine gerundet-recht- eckige Schleife. Die Hinterseite dieser Schleife geht von oben nach unten, die Unterseite von hinten nach vorn, die Vorder-Oberseite als Hypotenuse von vorn-unten nach hinten-oben, nach der Gegend des Oesophagus zurück. Der vorderste Winkel dieser Schleife erreicht nicht ganz die Mitte der Körperlängsachse. Die Schleife läßt einen deutlichen, dreiseitigen Innenraum frei. Die Endhälfte des Mitteldarmes geht nahe der dorsalen Medianlinie gerade nach hinten. Der Enddarm ist nicht merklich verengt, seitlich zusammengedrückt. Der After ist ein gerader, dorso-ventral liegender Spalt, dessen Ränder kaum merklich verdickt, etwas zurückgeschlagen, 76 Die stolidobranchiaten Asculien der deutschen Tiefsee-Expedition. 2 5 7 fast glatt sind. Eine Typhi osolis ist im Magen und im Anfangsteil des Mitteldarmes nicht erkannt worden. (Um das Originalstück nicht ganz zu zerfetzen, ist auf eine eingehende Unter- suchung des Darmes verzichtet worden.) Es findet sich ein zwittriger Geschlechtsapparat (Taf. XIII [IV], Fig. 6i) am Innen- körper der linken Seite. Der Geschlechtsapparat liegt der Hauptsache nach innerhalb der Darm- schleife, drängt sich aber etwas unter den Darm weg. Das Ovarium (Fig. 6i oz) ist ein fast kompakter, nierenförmiger Körper, der sich mit seiner Konvexität an die untere, von hinten nach vorn verlaufende Seite der Darmschleife anschmiegt und etwas von dieser Darmpartie überdeckt wird. Die Hode (Fig. 6i M) besteht aus zahlreichen Hodenbläschen, dünnen, kurzen, verästelten und verzweigten Schläuchen, deren Blindenden nur sehr schwach verdickt sind. Die Hodenbläschen bilden zusammen einen dichten, zottigen Belag am Innenkörper in der oberen Partie des Darmschleifenlumens und unter dem Darm der hinteren Darmschleifenseite. Die einzelnen Hodenbläschen gehen distal in sehr feine Sonderausführgänge über, die dendritisch zusammentreten. Ein großer, in der Mittelpartie etwas angeschwollener Haupt ausführgang (Fig. 6i ag) entspringt am hinteren Ende des Ovars; er geht von hier in schlank S-förmiger Krümmung nach oben und dann in weitem, langem Bogen nach vorn, sich an die Endhälfte des Mitteldarmes und an den Enddarm eng anschmiegend; in der Nähe des Afters mündet er durch eine verengte Endpartie aus. Dieser Hauptausführgang ist zweifellos aus dem Eileiter und dem Samenleiter zusammengesetzt. Falls ich es richtig erkannt habe, ist er eine excentrische Doppelröhre. Der Eileiter scheint den Samenleiter fast ganz zu umwallen; der Eileiter ist ausgefüllt von vollständig ausgebildeten, gleich großen Eizellen, die infolge der Einfügimg in diesen engen Raum eine fast regelmäßige Anordnung in einfacher Schicht aufweisen. 77 ^58 \V. Mrhaelsen, Litteraturverzeichnis. BoNXEViE, K., Ascidiae simplices and Ascidiae compositae, in: The Nurwegian Ncuth-Atlantic Expeditions 1876 bis 1878, Zoology, i8g6. Dräsche, R. v., Ueber einige neue und weniger gekannte außereuropäische einfache Ascidien ; in : Denkschr. mat- nat. Kl. Akad. Wiss. Wien, Bd. XLVIII, 1884. Heller, C, Untersuchungen über die Tunicaten des Adriatischen und Mitteimecres, III (I); in: Denkschr. mat.- nat. Kk Akad. Wiss. Wien, Bd. XXXVII, 1877. Herdman, W. A., Report on the Tunicata collerted during the Voyage of H. M. S. Cliallenger during the years 1873—76, Parti, in: Rep. sc. Res. Voy. , Challenger, Zook, Vok VI, 1882; Part II, ibid. 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Kursivdnick deutet an, daß die betreffende Bezeichnung für das in Rede stehende Objekt in dieser Abhandlung nicht adoptiert ist (Synonyme). Die Seitenz.ahlen vor einem Vertikalstrich „ " beziehen sich auf die einleitende Erörterung über die Beziehungen der Tiefseefonnen. Angaben in Fettdruck beziehen sich auf die Erörterungen der in dem bearbeiteten Afaterial vertretenen Arten sowie auf die systematischen Ueberschriften im beschreibenden Teil. albidus (Microcosmus) 213 — 2l6 [33 — 36]. Alloeocarpa 239 [59], 240 [60]. — Emilionis 240 [60]. Ascidia Krechi 253 — 257 [73—77]. Ascidiacea holosomata 183 [3] |. Ascidiae Coinpositae 238 [58]. Ascidiae Simplices 238 [58]. Ascopera 188 [8], 192 [12]. — bouvetensis 188 — 192 [8-- 12]. aspera (Polycarpa) 184 [4] j. bathybia (Styela) 184 [4] I. Bathyoncus 184 [4], 185 [5], 186 [6], 187 [7], 188 [8] | 222 [42], 226 [46]. — discoideus 184 [4] |. — enderbyanus 184 [4] !, 226— 228 [46—48]. — Herdmani 184 [4], 228—232 [48—52]. — minutus 184 [4] |. — mirabilis 184 [4]. Bathypera 183 [3], 185 [5], 187 [7] |, 192 [I2]. — splendens 183 [3] |, 192— 196 [I2— 16]. Boltenia 2l6 [36], 218 [38]. — bouvetensis 2l6— 219 [36 — 39]. — legumen 218 [38]. bouvetensis (Ascopera 188 — 192 [8 — 12]. — (Boltenia) 2l6— 219 [36—39]. Brauen (Styela) 232—236 [52 — 56]. bythia (Styela) 184 [4]. Chorizocormus reticulatus 244 [64], 245 [65]. Chuni (Eupera) 184 [4] |, 322— 225 [42—45]. cinereus (Fungulus) 184 [4] |. coalitus (Cynthiopsis) 201 [21], 213 [33]. — [Microcosmiis) 201 [21]. Compositae [Ascidiae) 238 [58]. CiileoUdae 187 [7]. Culeolus 183 [3]. 185 [5], 186 [6], 187 [7], 188 [8] 219 [39]. 222 [42]. — Moseleyi 183 [3] |. — Murrayi 183 [3] |, 219— 222 [39—42]. — perlatus 183 [3] [. — perlucidus 183 [3]!. — recumbens 183 [3] |. — Willemoesi 184 [4] |. — Wyville-Thomsoni 184 [4] |. CyiiiJiia 186 [6] |, 200 [20]. — Roretzii 186 [6] . Cynthiae 238 [58]. Cynthiidae 238 [58]. Cynthiop,sis 200 [20], 201 [21]. — coalitus 201 [21], 213 [33]. — Herdmani 201 [21], 202 [22], 208 — 213 [28—33]. — Valdiviae 200 [20], 201— 208 [21—28]. Dendrodoa 187 [7], 188 [8] |, 239 [5g], 240 [60]. Diandrocarpa 239 [59]. discoideus (Bathyoncus) 184 [4] |. domuncula (Gynandrocarpa) 247 [67]. Emilionis (Alloeocarpa) 240 [60]. enderbyanus (Bathyoncus) 184 [4] ■, 226 — 228 [46 -48]. eugyroides (Molgula) 183 [3] [. Eupera 184 [4], 185 [5], 186 [6], 187 [7] |, 222 [42]. — Chuni 184 [4], 222—225 [42—45]. falclandica repens (Polyzoa) 244 [64], 245 [65]. flava (Styela) 184 [4], 186 [6] |. Fungulus 184 [4], 185 [5], 186 [6], 187 [7]]. — cinereus 184 [4] [ gelatinosa (Styela) 236—238 [56—58]. georgiana (Polyzoa pictonis) 244 [64]. glans (Styela) 184 [4] |. Goodsiria placenta z/^-j [67]. Gynandrocarpa 239 [59], 247 [67], 253 [73]. — domuncula 247 — 253 [67 73]. Halocynthia 186 [6] |, 197 [17], 200 [20], 201 [21]. — VanhöfFeni 197— 200 [17— 20], 201 [21]. Halocynthiidae 186 [6], 187 [7] ', 197 [17]- 222 [42]. Herdmani (Bathyoncus) 184 [4] j, 228- 232 [48 ^ 52]. — (Cynthiopsis) 201 [21], 202 [22], 208 — 213 [28 -33] — {Microcosmus) 201 [21], 208 [28], 209 [29]. Heterocarpa 239 [59], 240 [60]. , holosomata (Ascidiacea) 183 [3] [. Krechi (Ascidia) 253 — 257 [73—77]. legumen (Boltenia) 218 [38]. Luciae (Ascidiae) 238 [58]. Microcosmus 186 [6], 200 [20], 202 [22], 213 [33]. — albidus 213— 2l6 [33—36]. Microcosrnits coalitus 201 [21]. — Herdmani 201 [21], 208 [28], 209 [29]. minutus (Bathyoncus) 184 [4] |. mirabile (Pharyngodictyon) 186 [6] |. mirabilis (Bathyoncus) 184 [4]]. 79 26o W. MiCHAEl.sEN, Die sUilidoliranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Molgula 183 [3], 184 [4]|. — eugyroides 183 [3]!. — pvriformis 183 [3] '. Molgulidae 188 [8], 238 [58]. Monandrocarpa 240 [60]. ~ tritonis 240 244 [60 64]. Monocynthiae 183 [3]. Moseleyi (Culeolus) 183 [3] |. Murrayi (Culeolus) 183 [3] , 219—222 [39-42). oblonga (Styela) 184 [4] |. opuntia (Polyzoa) 245 [65]. Pelonaia 187 [7] '. perlatus (Culeolus) 183 [3] |. perlucidus (Culeolus) 183 [3] '. Pharyngodietyon mirabile 186 [6] |. pictonis georgiana (Polyzoa) 244 [64]. pictonis (Polyzoa) 247 [67]. placenta (Goodsiria) 247 [67]. Polycarpa 184 [4], 187 [7], 188 [8] |, 239 [59]. 240 [60]. — aspera 184 [4] j. — pusilla 184 [4] |. Po/ycynf/iia 23g [59]. PolycynUiiae 238 [58], 239 [59]. Polycynthiidae 239 [59]. Polycyniliiinae 23g [5g]. Polystyela 238 [58], 239 [59]. PolystyeUdae 22^ [45], 238 [58], 23g [5g]. Polyzoa 238 [58], 240 [60], 244 [64], 245 [6,=,]. 246 [66], 247 [67]. — fcdclandica repens 244 [64], 245 [65]. — opuntia 245 [65]. — pictonis 247 [67]. — pictonis georgiana 244 [64]. — reticulata 244 — 247 [64- 67]. Polyzoidae 225 [45], 238 [58], 23g [59]. Polyzoinae 225 [45]. 238 [58], 239 [59], 240 [60]. pusilla (Polycarpa) 184 [4] '. — (Styela) 184 [4I . P3Tiformis 'Molgula) 183 [3] |. recumbens (Culeolus) 183 [3] j. repens (Polyzoa fdlclandica) 244 [64], 245 [65]. reticulata (Polyzoa) 244 — 247 [64—67]. reticulatus {Chorizocormus) 244 [64], 245 [65]. Roretzii {Cynthia) 186 [6] , — [Styela) 186 [6] |. Simplices (Ascidiae) 238 [58]. splendens (Bathypera) 183 [3] |, 192 — 196 [I2 — 16]. squamosa (Styela) 184 [4] |. Stolidobranchiata (Ascidiacea holosomata) 183 [3]. Styela 1S4 [4], 186 [6], 187 [7], 188 [8] 1,232 [52], 239 [59]. 240 [66]. — bathybia 184 [4] |. — Brauen 232 — 236 [52 — 56]. — bythia 184 [4] |. — flava 184 [4] |. — gelatinosa 236—238 [56-58]. — glans 184 [4]]. — oblonga 184 [4] |. — pusilla 184 [4] |. Styela Roretzii 186 [6] '. Styelidae 186 [6], 187 [7], 188 [8] |, 222 [42], 225 [45]. -^3S [5«]. -'39 [59]. 240 [60]. Styelinae 225 [45]. 240 [60]. Stj'elopsis 187 [7]. Valdiviae (C3nithiopsis) 200 [20], 201 — 208 [21 — 28], 211 [31], 213 [33]. VanhöfFeni (Haloc3'nthia) 197 — 200 [7 — 20], 201 [21]. Willemoesi (Culeolus) 184 [4] [. Wj'ville-Thomsoni (Culeolus) 184 [4] ;. Frommannsdie Riiclidnickerei (Hermann Ptihle) in Jena. 2;()i Tafel X. (Tafel I.) Tafel X. (Tafel I.) Fig. I. Batliyonats endcrbyaniis n. sp., nat. Größe. 2. Monandrocarpa tritonis n. sp., nat. Größe. 3. Bathyonais Herdmani n. sp., nat. Größe. 4. ]\Iicivcos!/nis albidus n. sp., 2:1. 5. Ciilcolus Murrayi Herdman, nat. Größe, nach dem lebenden Tier. Der lange Stiel ist in Rücksicht auf den beschränkten Raum in unnatürlicher Verschling-ung- g-ezeichnet. 6. Boltcnia bouvetensis n. sp., nat. Größe. 7. Ascopera bouvetensis n. sp., nat. Größe. 8. Ascidia Krechi n. sp., nat. Größe. 9. BatJiypera splendens n. sp., nat. Größe. 10. Eiipera Clmiü n. sp., nat. Größe, von der Seite. 11. „ „ „ nat. Größe, von vorn. 1 2. Sfycla Braueri n. sp., nat. Größe. 13. Ha/ocynf/iia Vanhöffeui n. sp., nat. Größe. 14. Gyjiandivcarpa donninat/a n. sp., nat. Größe. DEUTSCHE TIEFSEE -EXPEDITION 1898-99- Bd. VII. MICHAHLSKN : STOI.IDOBR.^NCHIATE ASCIDIEN. lAF.X. r 12 i i^lr ^ t ,i^tarr:\ ■^- Taf.I. I. Bathyoncus /■.inu/rijtntus n. s/>. — 2. Monandrocarpa tritonis n. sp. ~ 3. BathyoHCus Herdmani n. .%/ ./. Microcosmus albidus n. sp. — 5. Culeolus Miirrayi. — 6. Boltenia Bouvetensis n. sp. — 7. Ascopera Bouvetensis n. sp. — 8. Ascidia Krechi n. sp. — g. Bathypera splendens n. sp. --■ 10, it. Eupera Chuni n. sp. 12. Styela Braucri n. sp. — 13. Hyalocynthia Vanhöffcni v. sp. - /,(. Gynandrocarpa dowuncula n. sp. Tafel XI (Tafel IL) Tafel XL (Tafel IL) Buchstabenbezeichnu ng: ed Enddarm, el Eileiter, est Endostyl, g Geschlechtsapparat, lid Hode, in Magen, ind Mitteklann,, n Niere, os Oesophagus, ov Ov^arium, sl Samenleiter. Fig. 15. Bathypera splendens n. sp. Geschlechtsapparat, 10 : i. „ 16. „ „ „ Körperoberfläche im Umkreis der Egestionsöffnung-, 8:1. „ 1 7. „ „ „ Kalkkörper aus dem Cellulosemantel, 120: i ; a von oben, b von der Seite. „ 18. „ „ „ Stück des Kiemensackes, 50 : i. „ 19. „ „ „ Dorsaltuberkel, 25 : i. „ 20. Ascopera bouvetensis n. sp. Innenkörper der rechten Seite mit Niere und Geschlechts- apparat, 11:3. „21. „ „ „ Dorsaltuberkel, 16:1. ., 22. „ „ „ Innenkörper der linken Seite mit Darm und Geschlechts- apparat, 11:3. „ 23. Bolteiiia bouvetensis n. sp. Dorsaltuberkel, 20 : i. „ 24. „ „ „ Innenkörper der linken Seite mit Darm und Geschlechts- apparat, 4:1. „ 25. Microcosmus albidus n. sp. Dorsaltuberkel, 50 : i. „ 26. „ „ „ Darm und Geschlechtsapparat der linken Seite, 3:1. „ 27. Cic/eohis Mtirrayi Herdman, drei verschiedene Formen der Flimmergrubenöffnung, 15:1. „ 28. „ „ „ Afterrand, 15:1. „ 29. Eupera Chuni n. sp. Dorsalfalte, stark vergr. „ 30. „ „ „ Kalkkörper aus dem Kiemensack, 200 : i. „31. „ „ „ Dorsaltuberkel, stark vergr. „32. „ „ „ Geschlechtsapparat, 9:1. „ ZZ- » ). » Innenkörper der linken Seite mit Darm und Geschlechtsapparaten, 3:1- „ 34. „ „ „ Körperoberfläche mit einem Teil des Papillenkranzes, 25 : i. DEUTSCHH TIEFSEE -EXPEDITION 18Q8-Q9. Bd.VlI. MICHAHLSBN: STOLIDOBKANCHIATE ASCIDIEN. 18 TAF.Xl. 16 20 1 15 "HS- 19 22 24- ml 23 -est \ mil- nid 31 s)o xS., A 29 ((- ~.d 26 fW 5.3 5<. J»-- ^^^^^A Taf. IL i5-ig Bathvpera spkndens. — 20-22. Ascopera Bouvetensis. — 2J, 2^. äö//^«/« Bouvetensis. 25, 2b'. Microcosrmis albidus. — 27, 28. Culeolns Murrayi. - 29-i^. Eupera Chuni. Tafel XII. (Tafel III.) Tafel XII. (Tafel III.) Buchstabenbezeichnung: ag Ausfülirgang der Geschlechtsorgane, dt Dorsaltuberkel, ec Gonaden-Endocarp, ed Enddarm, est Endostyl, fb Flimmerbogen, g Geschlechtsapparat, // Herz, ks Kiemensack, ksf Kiemensackfalten, / Leber, m Magen, md Mitteldarm, os Oesophagus, osm Oeso- phagusmündung, rp Retropharyngealrinne, tt Mundtentakel. F^ö- 35- Cynthiopsis Valdiviac n. sp. Innenkörper der rechten Seite mit Herz und Geschlechts- apparat, 3:2. „ 36. „ „ „ „ Innenkörper der linken Seite mit Darm und Geschlechts- apparat, z : 2. „ 37- » ,, » ., Dorsalpartie des Weichkörpers nach Auseinanderbreitung des Kiemensackes von innen, 2:1. „ 38- „ „ „ „ Kalkkörper aus den Gonaden-Endocarpen, 95 : i. „ 39- " ,, ,, „ Eine Gruppe von 4 zusammengewachsenen Tieren, i : 2. Dem einen Tiere sind bei * die Enden der äußeren Siphonen abgeschnitten, um die Vierlappigkeit der Körperöffnungen zur Anschauung zu bringen. „ 40. „ „ „ „ Dorsaltuberkel, 6:1. „ 41. Cynthiopsis Herdiiiani (Dräsche) Weichkörper, 1:2, herauspräpariert aus dem Indi- viduum von Fig. 42. „ 42. „ „ „ Größtes Individuum, i : 2. „ 43- " ,. V Kalkkörper aus den Gonaden-Endocarpen, 95 : i. „ 44. Hyalocyutliia Vaii/iöffciii n. sp. Dorsaltuberkel, 6:1. DEUTSCHE TIEFSEE EXPEDITION 1898-99- Bd. VII. MICHAELSEN: STÜl.lDOBRANCHI.XTH ASnL)IF..\. TAF. XU. 4-2 Taf. in. 35-40. Cyiithiopsis Valdiviae n. sp. -- 41-43- C. He7-dmani. — 44. Hyalocynthia Vanhöffem. Tafel XIII. (Tafel IV.) Tafel XIII. (Tafel IV.) Buchstabenbezeichnung; ag Ausführgang des Geschlechtsapparates, aw Auswuchs am Darm, hg Bhitgefäßblindenden, bs Blindsack, dt Dorsaltuberkel, ec Endocarp, ed Enddarm, el Eileiter, fb Flimmerbogen, fk Fremdkörper, g Geschlechtsapparat, hd Hode, hm Horizontalmembran, i Innen- körper, kp Kiemensackpapille, ks Kiemensack, ksp Kiemenspalte, /"■ I.ängsgefäß, iii Magen, nid Mittel- darm, mr Maschenräume des Kiemensackes, pb Peribranchialraum, qg Quergefäß, os Oesophagus, ov Ovarium, sl Samenleiter. „ 46, >. 47 „ 48 " 49 >, 50' " 51 52 53 54 55 56 57^ 58 59 60, 61 Bathyoncus enda-byamis n. sp. Geschlechtsapparat, 10:1. „ „ Darm, 4:1. „ „ „ „ Dorsaltuberkel, 70 : i. „ „ „ „ Stück des Kiemensackes, 1 1 o : i . Bafhyonais Herdmani n. sp. Dorsaltuberkel, 25 : i. „ „ „ Darm, 3:1. » „ „ „ Innenkörper der rechten Seite mit Endocarp imd Ge- schlechtsapparat, 3:1. Stycla Bimieri n. sp. Geschlechts apparat, 3:1. » » „ „ Dorsalmediane Partie des Flimmerbogens und Dorsaltuberkel, 10 ; I. » „ „ „ Hintere Partie des Kemensackes tmd Darm, 3:1. Moiiandrocarpa tritonis n. sp. Magen von der Medialseite, 20 : i. „ „ „ „ Mittel- und Enddarm, von der Lateralseite, 20 : i. « „ „ „ Randpartie des Cellulosemantels, 100 : i. Gynandrocarpa doviiinciila n. sp. Querschnitt durch die rechtsseitige Partie des Weich- körpers mit dem Geschlechtsapparat, 35 : i. Ascidia Kreclii n. sp. Teil des Kiemensackes, 70 : i. „ „ „ „ Dorsal tuberkel, 23 : i. « „ „ „ Weichkörper, 2:1. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITIÜN 1898-99- ßd. Vll. MICHAELSF.N : STOLIDUBHANCHIATE ASCIDIEN. TAF. XIU. 48 51 kd fK ICi -hd nid X' -cd •l'i 30 hd -wd +7 -hd •4-9 u.,. 54- 55 \ -mrf 56 n. ^ 57 M, -l---ed 60 . -S "Ä ,..':.-;:/^^fe -rS, <»' ■^'#:- "Ä ^. 'Ä" f/( 61 59 3 Ms- -■ M mm -1,1' v^. ; V 1^ -ksfi -qq -ag hd Taf. IV. 45-4S. Bathyoncus Enderbyanus. — 49-51 . J^- Herdmani. — 52-54. Styela Brauen. 55-57. Monandrocarpa tritonis. — 58. Gynandrocarpa domuncula. — 5i)-äi. Ascidia Krecki. Steinkorallen. Bearbeitet von Dr. Emil von Marenzeller. Mit Tafel XIV— XVIII. (Tafel I— V.) Deutsche Tiefsee-Expedition 1898—1899. Bd. VII. 34 Eingegangen den 15. Juni 1903. C. Chun. LJie „Valdivia" förderte mit 33 Netzzügen 29 Arten von Steinkorallen zu Tage. Die Tiefen waren 44 — 2278 m, doch wurde nur in 8 Fällen die Tiefe von 900 m überschritten; 2mal war sie geringer als 100 m. Wenn man von den 6 Stationen im Atlantischen Ocean absieht, die zwischen einem Punkte im Westen von Schottland und dem Kap der guten Hoffnung liegen und 9 Arten, darunter 2 neue {Flabellniii stabile n. sp., StcpliaiiotrocJms catnpanifoniiis n. sp.) brachten, lassen sich die übrigen 27 in fünf räumlich weit voneinander getrennte Gruppen bringen. 1. Gruppe. Station 93, 100, 103, 104, 108, iio. Kap Agulhas und Agulhas-Bank. Flabellum inconstans n. sp., Sphenotrochus aurantiacus n. sp., Caryophyllia clavus ScACCHi, Caryophyllia cyathus Ell. Sgl., Ceratotrochus delicatus n. sp., Solenosmilia variabilis Duncan, Balanopliyllia italica (Mich.) E. H., Dendrophyllia cornigera (Lm.) Blainv. 2. Gruppe. .Station 127. Bouvet-Insel. Caryophyllia antardica n. sp. Dieser Punkt muß wegen seiner weit nach Süden vorgerückten Lage und wegen des Zusammenhanges des Fundes mit der Steinkorallenfauna der Antarktis (i8a) besonders hervorgehoben werden. 3. Gruppe. Station 165, 167. Insel St. Paul und Neu -Amsterdam. Dcsmophyllum crista galli E. H., Deltocyatlms italicus E. H., Caryophyllia profunda Mos., Caryophyllia aracata E. H., Sienocyafhus venniforviis Pourt., Solenosmilia variabilis Duncan, Lophohelia prolifera Paxl. 4. Gruppe. Station 185, 186, 192, 194, 196, 198, 203, 211. Westlich von Sumatra, Flabellnin dehidcns Marenz., FlaVjellum magnificum n. sp., Deltocyatlms italicus E. H., Catyophyllia clavus Scacchi, Stephanotrochus explanans n. sp., A)nphihelia oculata L., Parasmilia fecunda (Pourt.) Lindstr., Coenopsaniviia profunda Pourt., Anisopsamiiiia rostrata (Pourt.) Marenz. 5. Gruppe. Station 243, 245, 246, 247, 254, 256, 263, 264, 266. Ostafrikanische Küste von Dar-es-Saläm aufwärts. Flabellum apertuni Mos., Deltocyatlms italictts E. H., Caryo- phyllia clavus Scacchi, Aul o cyathus n. g., juvenescens n. sp., Stephanotrochus explanans n. sp., Amphihelia oculata L., Solenosmilia variabilis T)VNCA.i 7; 7> 7> 7. 7. 7> 1 1 und 7, 7, 7, 7, 7, 11 ; 7, 7, 7, 7, 7, 11. Die vorstehende Beschreibung hat ihre Mängel, weil die 2 einzigen Exemplare abge- storben und vielfach beschädigt waren. Nichtsdestoweniger treten die Eigentümlichkeiten dieser Art klar zu Tage. Die Zahl der Septen ist im Verhältnis zur ansehnlichen Größe der weiten Kelche gering, und sie bleibt von einem frühen Zustande an nahezu unverändert, stabil. Mit dem Wachstum, der Vergrößerung des Kelches geht eine Vermehrung der Septen nicht Hand in Hand. Dabei geschieht es aber doch, zum Untenschied von anderen Arten desselben 2'JA Emil von Marexzeller, Habitus, bei welchen die Egalisierunt,^ der Septen auf die i. und 2. Ordnung beschränkt bleibt, also über die bei Flabellum ganz allgemein eintretenden Veränderungen der ersten Anlage nicht hinausgegangen wird, daß auch die Septen 3. Ordnung so groß werden wie die 12 vorher ent- standenen, und die folgenden Septen fügen sich sehr regelmäßig ein. Man findet an Flabelhivi stabile eine Verbindung von Merkmalen der von mir früher aufgestellten ersten und zweiten Gruppe der Flabellen. Gefunden in Station 3 7, im NO. von Boavista, Cap Verden ; Tiefe 1 694 m. Flabellum chun/'i n. sp. Taf. XVIII [V], Fig. 14. Flahcllnm disliiictiim E. H. ; DuNCAN (5, S. ^22) nun Flabellum patcns Mos. Kelch fächerförmig, gestielt, leicht, durchschnittlich um ein \^iertel länger als hoch und halb so weit wie lang. Die Kanten anfangs lareit geflügelt, später frei, abgerundet, selten ganz ungeflügelt. Der Umriß des Kelchrandes bei alten Kelchen daher oval. Der Winkel zwischen den beiden Kanten (die Flügel nicht mitgerechnet) schwankend, 135, aber auch nur 102 (Fig. 14 a), zwischen den beiden Seitenflächen 34 — 37. Der Radius des Bogens des ungeteilten, porzellanartigen Kelchrandes halb so lang wie die Längsachse. Die Seitenflächen schwach ein- gedrückt, die Oberfläche hell-bräunlichgrau, abgenützt, rauh. Die Rippen sehr deutiich, flach, bandartig, nahezu gleichbreit, auch die herangewachsenen Rippen 4. Ordnung anzeigend. Die Septen zart, mit kleinen, häufiger abgestumpften Granula besetzt. Der Innenrand sell)st der jungen Septen nur wenig gefaltet, der der älteren gerade und häufig gegen die Pseudocolumella zu verdickt. Farbe der Septen weiß, selten braun. Die Entfernung der Septen in der Längs- achse beträgt am Grunde des Kelches ca. 24 mm; der Abstand der gegenüberliegenden Septen ist ebenda 1,3 mm. 256, 264 Septen. 6 Cyklen vollständig, der 7. unvollständig. Die Septen I., 2., 3. und fa.st alle 4. Ordnung egalisiert. 16 — 20 gleich große Septen auf jeder Seite. Die von diesen gebildeten Abteilungen enthalten 7, 5 oder 3 Septen, je nachdem alle, nur ein Teil oder gar keine Septen 7. Ordnung entwickelt sind. Die Bestimmung des Ranges der Septen und die Abgrenzung der Hauptkammern führten zu dem bemerkenswerten Ergebnis, daß, entgegen dem gev\'öhnlichen Verhalten, nicht die End- kammern eine größere Zahl von Septen aasbilden, sondern die Mittelkammern. Diese Ver- größerung der Mittelkammern tritt erst in späterer Zeit ein, indem z. B. ein Exemplar von 24 mm Höhe, 31 mm Länge und 16 mm Breite mit 166 Septen, in allen Halbkammern mit Ausnahme von den 2 an dem einen Ende der Längsachse liegenden die gleiche Zahl (15) von Septen zeigte: 10, 7, — 15, 15, — 15, 15. In einem Exemplare dagegen, das 52 mm lang, 42 mm hoch und 26 mm weit war, mit 264 Septen, enthielten die Hauptkammern der einen Seite 15, 15, — 27, 31, — 25, 15 Septen, oder in einem anderen ebenso großen, rechts 15, 21, — 25, 25, — 13, 21; links 19, 15, — 29, 29, — 13, 17 (256 Septen), endlich in einem Exemplare von 54 mm Länge, 43 mm Höhe und 24 mm Weite 15, 15, — 31, 31, — 15, 15 (256 Septen). Bei einem eben.so großen Flabelhiui pavoninuni war die Anordnung der Septen die folgende: rechts 15, 15, — 15, 25, — 15, 15, links 15, 19, — 15, ig, — 15, 15. Diese ungewöhnlichen Verhältnisse, welche man nicht voraussetzt, erschweren anfangs die Orien- H Steinkorallen. 2 7^ tierung außerordentlich, bestimmt man jedoch mit Hilfe der sehr deutlichen Rippen die Lage des Septums 2. Ordnung in den Mittelkammern, so ergiebt sich das Uebrige von selbst. Die Pseudocolumella ist gut entwickelt ; ihre Elemente sind grob, verdicken sich im Alter und ven\'achsen zu einer mehr homogenen Masse. Flabellum cluinii von Station 31, in See vom Cap Bojador, Tiefe 489 m, ist dasselbe Flabclluiii, welches während der zweiten Fahrt des „Porkupine" an nördlicheren Punkten, süd- lich und westlich der portugiesischen Küste gefunden und von Duncan zu Flabellum disünctum E. H. aus dem Japanischen Meer gezogen wurde. Es ließ sich dies aus den zahlreichen Ab- bildungen, welche Duncan von dem recht variablen Aeußeren der atlantischen Exemplare ge- geben, mit Sicherheit feststellen; die Belege befinden sich nicht im Britischen Museum. Aber Duncan's f. disfiiichtm mußte neubenannt werden, weil sich die Haltlosigkeit dieser Bestimmung herausstellte, als mir, von Mißtrauen gegen das tiergeographische Kuriosum erfüllt, der Vergleich der atlantischen Flabellen mit typischen Exemplaren von F. distinctum aus dem Japanischen Meere durch die Liberalität der Herren Direktoren E. R. Lank:ester in London und E. Perrier in Paris und die L^nterstützung der Herren Jeffrey Bell und Ch. Gravier ermöglicht wurde. Es standen mir zur Verfügung 2 Exemplare des Pariser Pflanzengartens, die Mllne Edwards und Haime vorgelegen sein dürften, aber als Kotypen zu betrachten sind, da die erste Be- schreibung nach einem Exemplare des Britischen Museums gemacht wurde, dieses selbst und das Exemplar unseres Museums, über das ich bei früherer Gelegenheit (17. S. 42) berichtete. Ich will hier bemerken, daß Milne Edwards und Haime ursprünglich (ig, S. 262) das Rote Meer als Fundort angaben, J. Gray jedoch diesen Irrtum richtig stellte (9, S. 409) und Japan als Heimat bezeichnete. In der Histoire des Coralliaires fand diese Korrektur statt, auf den Aufschriften der Kotypen dagegen nicht. Das Wachstum greht bei Flabellwn distinctiDii o-anz normal vor sich. In dem eroßen Originalexemplare von London waren alle Septen 5. und auf einer Seite unter gleichzeitiger Ver- größerung des zugehörigen Septums 4. Ordnung noch 2 Septen 6. Ordnung entwickelt. Die Verteilung der Septen war daher: rechts 15, 15, 15, 15, 15, 15, links 15, 15, 17, 15, 15, 15. Die beiden Kotypen in Paris waren viel jünger, hatten weniger Septen, und die Verteilung war keine so regelmäßige. Die Mittelkammern von Flabe/huii distiiichan zeigen also nicht die so auffallende Vermehrung der Septen wie die von Flabelhtui chunii. Um ein Flabellum cl/ujiii von F. distinctum zu unterscheiden, hat man noch zahlreiche andere Behelfe. Bei letzter Art bleiben die Septen 4. Ordnung zurück, sie spielen die Rolle der Septen 5. Ordnung in F. cliunii, und man sieht gewöhnlich, wie dies bereits Milne Edwards und Haime als Charakter der Art anführten, Abteilungen mit 7 Septen, das sind vier 6., zwei 5. und eines 4. Ordnung. Bei dem oben erwähnten F. distincttuii des Wiener Museums waren jederseits 14 gleich große Septen, darunter nur drei 4. Ordnung vorhanden. Ein fast gleich großes F. cimnii hatte beinahe alle Septen 4. Ordnung mit der Columella verbunden ; es waren auch bereits Septen 7. Ordnung ausgebildet. Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, daß bei F. chunii der Kelchrand einen Halbkreis beschreibt, dessen Mittelpunkt in der Längsachse liegt, bei F. distinctum dagegen einen viel flacheren Bogen, dessen Radius ganz oder nahezu der Höhe des Kelches entspricht. Der Winkel, welchen die beiden Seitenkanten miteinander bilden, ist zwar bei F. cliuiiii in den weitaus meisten Fällen viel grcißer als bei F. distinctum, wo er, so- 2 76 Emil von Marenzei.lf.r, weit bekannt, nur etwas gnißcr ist als ein rechter, er kann aber ausnahmsweise ebenso spitz werden (Fig. 14a). Die Kanten sind liei E. cliiniü ent\A-eder gar nicht geflügelt oder nur in jüngeren Stadien; daher bildet der Umriß des Kelchrandes bei älteren Kelchen ein Oval. Bei den mir bekannten F. distinctjim geht der Flügelsaum bis zum Kelchrand, und dessen Umriß ist daher spindelförmig. Ferner wäre noch zu erwähnen, daß bei F. di^tinchtiu die schärferen, gratartig vorspringenden Rippen im Zusammenhange mit dem späten und nur teilweisen Heran- wiichsen der Septen 4. Ordnung vornehmlich die Septen i. 2. und 3. Ordnung kennzeichnen, während bei F. cininii die (vielleicht infolge von Korrosion) sehr flachen, bandartigen Rippen schon von der halben Höhe der großen Kelche an auch die Septen 4. Ordnung begleiten. EndHch ist der gegen die Pseudocolumella abfallende Rand der Septen glatt und verdickt bei F. cininii, grob gefaltet bei F. distinchnii. Den meisten Kelchen, die fast alle ihren Weichkörper besitzen, hat eine ansehnliche nur in Bruchstücken vorhandene und darum nicht näher zu bestimmende Liivibrinereis-hx\. ihre durch- sichtigen langen A\'ohnröhren angebaut, die sich in Schlingen von einer Seitenfläche auf die andere und mit \'^orliebe längs dem Kelchrande hinziehen. Sie hinterlassen deutliche Spuren, indem unter ihnen die Epithek entfärbt und angeätzt wird (Fig. 14, 14a). Flahelluin magnij'icum n. sp. Taf. XVII [IV], Fig. 13. Kelch fächerförmig, gestielt, leicht. (Bei einer Höhe des Kelches von 10 mm erfuhr das normale Wachstum eine Störung, der zufolge der Kelch sich seitlich neigte in einem Winkel von 60'-* zu der durch die Längsachse gelegten Ebene.) Höhe 65 mm, lange Achse 93 mm, kurze 47 mm. Der Winkel zwischen den beiden Kanten 155", zwischen den Seitenflächen So*'. Kanten scharf, aber ohne Dorne und nicht blattartig. Der Bogen des scharfen ungeteilten Kelchrandes mit einem Radius von 47 mm. Die Oberfläche rauh, abgenützt, nicht plan, sondern in ungleichen Abständen von Anwachsstreifen herrührende Erhebungen und dazwischen liegende Vertiefungen zeigend, die nicht immer gegenseitig sind. Die Rippen unansehnlich und nur an den älteren Partien des Kelches deutlich, den Septen i., 2. und 3. Ordnung entsprechend. .Septen zart, kaum merklich gefaltet, mit kleinen, nicht .sehr .spitzen Granula besetzt. Nur am Innenrand der Septen i., 2. und 3. Ordnung einige grobe Falten. Die .Septen reichen bis zum Kelchrande und sind in einer Zone von 2,5 — 3 mm Breite gleich breit, indem sich die Septen der 3 ersten Ordnungen in jähem Uebergange, die der 4. allmählich verschmälern. Die Septen i., 2. und 3. Ordnung egalisiert, oben 12 — 13 mm breit, die der 4. oben um 3 mm, in der Tiefe um ca. 2 mm schmäler als jene, aber mit der Pseudocolumella durch Kalkmassen verbvinden. Die Septen 5. Ordnung legen sich zum Teil mit ihren unteren Enden an die 4. Ordnung an. Die Entfernung der Septen in der Längsachse beträgt am Grunde des Kelches 38 mm, der Ab.stand der gegenüberliegenden .Septen ist ebenda 2 mm. 212 Septen. 6 Cyklen vollständig, 20 Septen 7. Ordnung. Jederseits 27 Kammern, in allen mit Ausnahme von zweien 3 Septen und zwar zwei 6. und eines 5. Ordnung. Nur in den Endkammern verändert sich der Rang der Septen, da Septen 7. Ordnung unter gleichzeitiger Vergrößerung der Septen 5. Ordnung zur Ausbildung kommen. Links enthalten die 2 ersten Kammern 2 Septen 7. und i Septum 6. Ordnung. Die Reihenfolge der Septen i.st: i, 7, 6, 7, 5, 7, 6, 7, 4, 6, 5, 6, 4 u, s. f. Diese 2 ersten Kammern 16 Steinkorallen. 2 77 sind daher zurückzuführen auf eine durch Bildung von Septen 7. Ordnung vergrößerte Kammer. Ebenso sind die 4 letzten Kammern links zu deuten. Die Reihenfolge ist: 3, 7, 6, 7, 5, 7, 6, 7, 4, 7, 6, 7, 5, 7, 6, 7, I. Auf dieser Seite sind also 12 Septen 7. und 3 vergrößerte 5. Ordnung. Im ganzen 107 Septen. Die andere Seite ist um ein weniges zurückgeblieben, indem in 2 Kammern, der 2. und 25., die Septen 7. Ordnung noch nicht erschienen. Diese Seite hat daher nur 8 Septen 7. Ordnung, aber gleichfalls 3 vergrößerte 5. Ordnung. Im ganzen 103 Septen. Die Zahl der Septen in den 12 Halbkammern ist: links 19.15 — 15-15 — 15-23; rechts 17.15 — 15-15 — i5>2i. Die Pseudocolumella ist sehr gut entwickelt und erstreckt sich bis zu den Septen 4. Ordnung. Sie besteht aus breiteren Lamellen, die Lücken zwischen sich fassen und mit einzelnen stumpfen Spitzchen besetzt sind. Dieses Flabelhmi ist das größte bisher bekannt gewordene und verdient vollauf den von mir gegebenen Namen. Leider ist nur dieses eine Riesenexemplar gefunden worden, das nach der Beschaffenheit seiner Oberfläche schon längere Zeit abgebrochen sein dürfte. Auch die Bruch- fläche des kaum 2 mm im Durchmesser breiten Stieles, in der man die 6 primären Kammern erkennen kann, ist nicht frisch. Auffallend sind die schöne Regelmäßigkeit, mit welcher die Septen sich entwickeln, und ihre zur Größe des Kelches geringe Anzahl. Dank der Transparenz der Epithek ließ sich konstatieren, daß die Septen 5. Ordnung erst entstanden, als der Kelch 20 mm hoch und 28 mm lang war, die der 6. Ordnung bei einer Höhe von 40 mm und einer Länge von 52 mm. LTm diese Zeit waren auch schon die wenigen Septen 7. Ordnung angelegt, so daß also nachher nur mehr eine Verlängerung der Septen, aber keine Vermehnmg stattfand. Ein Flabelhmi Chiinii n. sp. von 52 mm Länge z. B. hat schon 264 Septen, somit 72 Septen 7. Ordnung und alle Septen 6. Ordnung auf einer viel vorgerückteren Stufe des Wachstums. Gefunden in Stat. 19g, bei Sumatra. Tiefe 470 m. Flahellum inconstans n. sp. Taf. XVII [IV], Fig 11. Kelch frühzeitig abgeworfen, schwer, häufig unten in der Richtung der kleinen Achse leicht gekrümmt (Fig. iib), nicht immer mit 2 meist usurierten 2 — 3 mm oberhalb der Narbe sitzenden gegenständigen Dornen versehen (Fig. 11, iid). Die Narbe 6 mm, selten 5 mm lang, 5 mm breit, 24 Septen aufweisend (die bereits vorhandenen Septen 4. Ordnung sind unkenntlich). Gestalt wechselnd, vorwiegend nur wenig höher als lang und doppelt so lang wie breit, selten höher und kürzer. Der Winkel zwischen den Kanten 40 — 50'', zwischen den Flächen 25'^ Die Kanten abgerundet. Die Oberfläche uneben mit zahlreichen Anwachsstreifen, nur in jüngeren Exemplaren etwas glänzend, sonst rauh und abgenützt. Rippen gar nicht oder nur an der Basis schwach angedeutet. Der Kelchrand ganz, einen sehr flachen Bogen mit einem Radius von 52 — 72 mm bildend. Die Kelche 12 — 14 m tief. Die Septen kräftig, nicht über den Rand vorstehend, reichlich mit ansehnlichen Granula besetzt, die an dem meist nahezu senkrecht abfallenden Innenrande zu breiten, vonvärts und seitlich gerichteten Lappen und Stiften werden, ihn verbreitern und seitlich und mit ihrem Gegenüber eine flockige Pseudocolumella bilden, von der wieder Bälkchen den Septen 4. Ordnung entgegenwachsen. Der Grad der Granulation ist schwankend. 5 Cyklen vollständig, der 6. Cyklus immer unvollständig; außerdem einige Septen Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. 36 2--g Emil von Marenzeller, 7. Ordnung in den größten Kelchen. 126 — 171 Septen. Die Septen i., 2. und 3. Ordnung ausgeglichen. Der Innenrand der Septen höherer Ordnung von vorstehenden vergrößerten Granula unregelmäßig gesägt oder gezähnt. Bei den infolge des Auftretens von Septen 6. Ordnung breiter werdenden Septen 4. Ordnung verschmelzen diese Spitzchen bereits mit den in den Septenzwischenraum eindringenden Elementen der Pseudocolumella. Die großen Septen nähern sich in der Tiefe des Kelches bis auf i mm; weiter oben hängt die Weite des Kelches von dem mehr senkrechten oder geneigten Verlauf der Septenränder ab. Es lassen sich leicht an der Hand der mit der Pseudocolumella verbundenen, untereinander gleich großen Septen i., 2. und 3. Ordnung die 12 Halbkammern abgrenzen und die sie zusammensetzenden Septen bestimmen. Man findet zwischen 2 großen Septen 3 oder 5 oder auch, und zwar zumeist an den Enden der Längsachse, 7 Septen. Die Kammern enthalten nicht immer 3 Septen, sondern auch nur eines. Die folgenden Beispiele sollen über die Größenverhältnisse der Kelche und über den Septenrang Aufschluß geben: No. I. Kleinstes Individuum. 20 mm hoch, 25 mm lang, 13 mm breit. 126 Septen. Rechts 11.7—7.7—9,15; links 1 1.7— 7.7— 1. 15. (Fig. 11.) No. 2. 26 mm hoch, 26 mm lang, 14 mm breit, iio Septen. Rechts 11. 7 — 7.7 — 7,9; links II. 7 — 7.7 — 7. II. No. 3. 35 mm hoch, 35 mm lang, 16 mm breit. 142 Septen. Rechts 11. 7 — 11. 9 — 11.13; links I3-7— 15-7— I3-I3- No. 4. 35 mm hoch, 36 mm lang, 17 mm breit. 144 Septen. Rechts 13.7 — 9.9 — 9.13; Hnks 17.7 — 9.9 — II. 17. No. 5. 44 mm hoch, :2,7, mm lang, 16 mm breit. 124 Septen. Rechts 13.7 — 9.7 — 9.1 1; links 11,7 — 9.7 — 9.13. (Fig. iic.) No. 6. 45 mm hoch, 42 mm lang, 16 mm breit. 162 Septen. Rechts 15.13 — g.13 —7.15; links 17.15— 9.13— 9.15. (Fig. i id.) No. 7. 57 mm hoch (höchstes Individuum), 41 mm lang, 18 mm breit. 136 Septen. 13.7 — 9.7 — 13.11; links 13.7 — II. 7 — II. 15. Es erscheinen zwar schon Septen 7. Ordnung, aber sie sind noch sehr klein. Von Septen 6. Ordnung waren erst 36 vorhanden. (Fig. iie.) No. 8. Zeichnet sich durch seinen abnormen Bau aus. Der 32 mm hohe, 40 mm lange, 20 mm lireite Kelch ist leichter, breiter. Die Septen sind zart, aber üppig entwickelt. Ich zähle 171, also mehr als in allen anderen und größeren Kelchen. Rechts 19.15— 7.13 — 11. 18, links 16.15— 7.1 1— 9.19. (Fig. iik.) No. 9. Dieses Exemplar ist eine interessante Abnormität, die auf die Zertrümmerung des Kelches in der Jugend zurückzuführen ist. Die Spuren der Verletzung erstrecken sich 1 1 mm oberhalb der Narbe. Sodann wuchs der Kelch stark in die Höhe, in den anderen Dimensionen blieb er jedoch zurück. Es sind 104 Septen vorhanden. Ohne den Rang der Septen in den Hauptkammern zu bestimmen, würde man, nur nach ihrer Zahl urteilend, meinen, es seien 5 Cyklen vollständig und die 8 übrigen Septen gehörten dem 6. C}'klus an. Dem ist nicht so, und es zeigen gerade solche Fälle deutlich, wie wichtig es ist, sich über das Alter der Septen zu informieren. Trotz der Höhe des Kelches sind nur wenig Septen entwickelt. Rechts in den Halbkammern 7, 5, 3, 3, — 3, 3, i, i, — 3, i, 7, 7; links 5, 5, 3, i, — i, 3. i' i» — 18 Steinkorallen. 2 7Q 3i 3, 3> 7> Es fehlen also überall, wo ein Einser steht, die Septen 5. Ordnung, im ganzen 14. Von Septen 6. Ordnung waren 22 vorhanden. In der linken Mittelkammer wäre z. B. die Folge der Septen ihrem Range nach: i, 4, 3, 5, 4, 5, 2, 4, 3, 4, i. (Fig. i ih imd iihi.) Zahlreichen Exemplaren sitzen hart am Kelchrande oder auch über die Oberfläche zer- streut kleine, kreisrunde Kelche auf, die ich für die Nachkommen unserer Art halte (Fig. iig). Sie sind 1,5 mm hoch, an der Basis etwas weiter als an der Oeffnung, die einen Durchmesser von 3 mm hat. Die Basis ist sehr dünn und läßt die Unterlage, in einem Falle die den ganzen Kelch überziehende Brj'ozoenkruste, durchschimmern. Mit Vorliebe siedeln sich die Larven in unmittelbarer Nähe des Kelchrandes und oft in dichtgedrängten Gruppen an. So sitzt dem abgebildeten Exemplare links ein Haufen von 1 1 Individuen auf, der sich noch auf die andere Seite des Kelches hinüberzieht. Die Uebereinstimmung in der Größe der jungen Kelche weist auf ihre Gleichaltrigkeit hin. Sie haben alle 12 Septen. Die Septen i. Ordnung sind noch etwas größer als die der 2. Nur einmal sah ich in einem ausnahmsweise größeren Kelche ein einziges Septum 3. Ordnung. Die Septen sind manchmal etwas ungleich, auf einer Seite des Kelches breiter als auf der anderen. Von einer Columella ist nirgends die Spur, aber an fort- geschritteneren Kelchen kann man beobachten, daß die centralen Enden der Septen i . Ordnung ihrer ganzen Länge nach miteinander verwachsen und daß auch schon das eine oder andere Septum 2. Ordnung mit einer zarten Zacke diese entstandene Fseudocolumella verstärken hilft. Ab und zu fand ich auch größere ovale Kelche. In einem Falle war der Längsdurchmesser 6 mm, und der Kelch enthielt 18 ganz regelmäßig radial gestellte Septen. Sie scheinen durch eine frühzeitige Verschmelzung zweier Larven entstanden zu sein. Ueber den Boden des Kelches zog sich ein feiner Grat, der 2 in der kurzen Achse gegenüberliegende Septen verband und den Kelch in 2 gleiche Hälften teilte. Auf solche Zwillingskelche dürfte sich das abnorme, 51 mm hohe, in Fig. iil von oben abgebildete Individuum mit dreieckiger Oeffnung zurückführen lassen. Bei dicht aneinander sitzenden Kelchen kommt es auch zum Schwund der Epithek an den Be- rührungsflächen, und es entsteht ein Kelch, der den Zwillingskelchen ähnlich ist, allein sowohl eine seitliche Einschnürung als auch das Vorhandensein einer sehr zarten Lamelle, von der nach beiden Seiten kleine Septen ausgehen, an der Stelle, wo die Scheidewände waren, und die Richtung der Septen in den beiden Hälften lassen die ursprünglich gesonderte Anlage erkennen. Ein großer Teil der Brut scheint wieder zu Grunde zu gehen, weil man ältere, einer früheren Generation ansrehörio-e Kelche immer nur vereinzelt den alten Kelchen aufsitzen findet (Fig. 1 1 c und 1 1 f). Die größten (Fig. 1 1 c) hatten eine Höhe von 7 mm, eine lange Achse von 6 mm und eine kurze von 4 — 5 mm. Die Septen i und 2. Ordnung sind egalisiert, die der 3. und 4. bereits erschienen. Es sind 1 2 regelmäßige Kammern vorhanden. Wahrscheinlich erfolgt in dieser Höhe, aber in späterer Zeit die Teilung, weil die Narbe der Oeffnung solcher Kelche entspricht und kurze abgeworfene Kelche unter den zahlreichen Exemplaren der Samm- lung nicht vorkommen. Die Einreihung des Flabelluvi inconsfans in meine dritte Gruppe ist ganz begründet, aber das Verhältnis zu anderen Arten wird sich erst mit voller Sicherheit ergeben, bis diese genauer untersucht sein werden. Das mir bekannte F. irreguläre Semp. hat einen ähnlichen Habitus, ist aber doch mehr gleichbreit, relativ höher und enger. Auch bleibt es kleiner und entwickelt weniger Septen. 19 36* 2 8o E.MIL VON Marenzellek, In dem größten mir vorliegenden Exemplare von 25 mm Höhe, 20 mm Länge und 10 mm Breite waren nur 80 Septen, darunter einige 6. Ordnung. Gefunden in Station 100, Francis-Bucht, Tiefe 100 m, zahlreiche Exemplare. Sphenotrorhus aurantiacus n. sp. Taf. XVIII [V], Fig. 15. Kelch komprimiert, ohne deutliche Narbe, gegenwärtig frei, in der Richtung der Längs- achse anfangs rascher an Größe zunehmend als später. Die Oberfläche porzellanartig glänzend. Die Rippen gekielt, nahezu gleichbreit allen Septen entsprechend, stark vorspringend, glatt. Die später oft absatzweise entstehenden Rippen verdrängen die älteren oder erscheinen als deren unmittelbare Fortsetzungen. Nicht einmal alle Rippen i. Ordnung gehen ununterbrochen von der Basis bis zum Kelchrand. Die Septen i. und 2. Ordnung ca. i mm über den Kelchrand vorstehend, die der 3. um ein Drittel kürzer, die der 4. halb so hoch wie jene. Höhe des Kelches 9,5 mm, Länge 4,5 mm. Breite 3 mm. 4 Cyklen von Septen, aber nicht voll- ständig, da in jeder Halbkammer der Mittelkammer je ein Septum 4. Ordnung und zwar das dem Septum 2. Ordnung zunächst liegende, fehlt. Dagegen findet man in den anstoßenden Halb- kammern zweier Endkammern je ein überzähliges Septum 5. Ordnung. In einem zweiten, weniger gut erhaltenen Exemplare von 6 mm Höhe, 4 mm Länge und 3 mm Breite verhalten sich die Mittelkammern ebenso, und die Septen 5. Ordnung erscheinen in zwei diagonal gegen- überstehenden Halbkammern zu Seiten der Enden der Längsachse. Die Septen i. vmd 2. Ordnung gleichbreit und kräftig, mit relativ hohen, spitzen Granula besetzt, die eine ziemlich breite Zone vor dem Oberrande frei lassen. Sie krümmen sich manchmal vor ihrem centralen Ende etwas seitwärts. Von der Columella sind sie, soweit diese frei aufragt, durch einen deutlichen Zwischen- raum getrennt. Die Septen 3. Ordnung sind um mehr als ein Drittel schmäler als die früheren; die Septen 4. Ordnung äußerst wenig vorspringend. Die Columella ist eine ungeteilte Lamelle, welche den ganzen Raum zwischen den beiden Septen i. Ordnung in der Längsachse einnimmt und, sanft abgerundet, so weit vorragt wie die großen Septen. Sie ist in ihren oberen Partien glatt, in der Tiefe mit niederen und stumpfen Granula besetzt. Die Färlaung der Kelche ist auffallend; lebhaft orange in der olieren offenbar noch be- lebten Hälfte, etwas ausgebleicht und ins Grauliche gehend in der unteren. Nur die Spitzen der Septen und der Columella sind hell, weißlich-gell:). Die Diagnose der neuen Art kann bei dem besten Willen nicht ausführlicher gemacht werden, weil eine Reihe recht auffallender Eigentümlichkeiten wie die Körperform, die Be- schaffenheit der Columella und der Rippen zu den von Milne Edwards und Haime aufge- stellten Gattungsmerkmalen von Sphenotrochus gehören. Sp/ienofrochns mtraiüiaciis ist ein typischer Sphenotrochus, was man nicht von allen nachträglich dieser Gattung eingereihten Korallen behaupten kann. Am meisten Aehnlichkeit mit unserer Art hat noch der Sphetiofrochus, welcher während der „Porkupine"-Expedition in der Bai von Tanger in zahlreichen Exemplaren gefunden und von Duncan (5) auf Taf. XLI, Fig. i — 4 abgebildet wurde. Er ist jedoch kleiner, hat nur 3 Cyklen von Septen, eine geteilte Columella und scheint ungefärbt gewesen zu sein. Viel- leicht lassen sich diese Gegensätze einmal überbrücken, allein ich muß den Sphenotrochus der „Valdivia" schon deshalb von deiu Sphenotrochus des „Porkupine" trennen, weil dieser von Duncan 20 Steinkorallen. 28 1 mit dem fossilen S/ Emil von Marenzeller, 2) Die Veränderungen in der liegenden Stellung äußern sich, von der Krümmung abge- sehen, in den extremsten Fällen in starker Verdickung der JVlauer bei gleichzeitiger Beschränkung der Septenzahl. Septenzacken ') und Rippen sind wenig ausgebildet. 3) Jugendliche lose Formen der einen Lokalität und jugendliche festsitzende, zugleich mit ausgesprochenen Hemmungsformen an einer anderen gedredschte zeigen die wesentlichen Charaktere in Uebereinstimmung mit C. claviis aus dem Mittelmeer und dem Atlantischen Ocean. Für die großen Exemplare fehlt das Vergleichsmaterial aus den letztgenannten Meeren. 4) In den tertiären Ablagerungen Italiens hat Seguenza (28) dieselbe große Formenreihe aufgedeckt, wie sie gegenwärtig noch die Tiefen der offenen Oceane bevölkert, aber er zer- trümmerte sie, jede kleine Abweichung zur Grundlage einer neuen Art machend. In unserer Zeit scheinen die Verhältnisse im Mittelmeere dem Leben der Art nicht giinstio- zu sein. Die Kelche bleiben klein. MosELEY (21, S. 135) hat eigentümliche, von der „Challenger"-Expedition an Neuschottland, bei den Azoren und in der See vom Kap der guten Hoffnung aufgefundene freie Korallen auf den Ccrafocvaf/n/s (ojiidiuiüs Seguenza aus den tertiären Ablagerungen von Messina bezoeen. Früher aber hatte schon Duncan (5, S. 312) ähnliche Formen gesehen und sie als Caiyopli\llia clavus var. cpitliccata bezeichnet. Aus den 29 „Arten" der Gattung Ccratocyatlius von Seguenza, die einer kritischen Prüfung nicht gewachsen sind, wählte Moseley, ohne ihr gegenseitiges Verhältnis zu berühren, die connnunis genannte, weil gerade diese Form den vom „Challenger" gefundenen am meisten entsprach. Von seinen Nachfolgern hat Graf Pourtales (25, S. 100) die Frage richtig erfaßt, indem er bemerkt, daß die zahlreichen Formen von Seguenza ineinander über- gehen. Auf der einen Seite stehen die Formen mit wenig vorstehenden, also nahezu gleich- hohen Septenrändern und schwachen Rippen, wie C. coiiiiijidu's, auf der anderen solche mit gut entwickelten Septenzacken und Rippen, wie C. zanckus und costatiis. Letztere Form konstatierte er in der Ausbeute des „Blake" und nannte sie Caryophyllia coviiininis Moseley var. cosfafa. Graf Pourtales gab daselbst auch eine sehr plausible Erklärung der hornförmigen Gestalt der frei gewordenen Kelche. Daß diese ursprünglich festsitzen mußten, hatte bereits Seguenza erkannt, aber wie wenig ihiu der Zusammenhang der Veränderungen an den Kelchen mit dem veränderten Zustand bekannt war, zeigt der Umstand, daß er die Gattung Ceratotivclnts errichtete, um die frei gewordenen Caryophyllien aufzunehmen. Dieser Ableger fristete sein kümmerliches Dasein nur ganz kurze Zeit. Nach Graf Pourtales erfolgt das Umsinken der Koralle, weil die Unter- lage klein und labil ist. Auf dem Boden liegend, nötigt sie die Gefahr des Verschlämmt werdens, die Mündung wieder in die Höhe zu bringen, und das kann ohne Krümmung nicht geschehen. Dort also, wo die Unterlage solide ist oder schwer genug, daß die Koralle nicht leicht das Uebergewicht gewinnen kann, wird man festsitzende Formen antreffen. Unter ungünstigen Ver- hältnissen wird das Umkippen natürlich befördert werden, wenn der Kelch schon von der ersten Anlage an nicht eine aufrechte, sondern eine schiefe oder gekrümmte Stellung angenommen hat. Was man in den Berichten der Tiefsee-Expeditionen unter dem Namen Caryophyllia communis verzeichnet findet, bezieht sich immer auf solche lose Formen. Die hierher gehörigen l) Ich verstehe darunter die an den Kelchrändern mancher Arten, sobald eine größere Anzahl von Septen gebildet ist, stark vor- stehenden Gruppen von Septen, die aus den egalisierten Septen i., 2., 3. Ordnung und den anliegenden Septen 4. oder 5. Ordnung bestehen. 22 Steinkorallen. ^83 festsitzenden erscheinen teils als Caryophyilia c/aviis und Varietäten — Moseley führt diese Art aus der Nähe der Ki- und Admiralitäts-Inseln an — teils unter anderen Namen. So halte ich den Bafhycyatlius al/anticus Duncan (5, S. 318) und wohl auch Caiyophyllia segnenzae Duncan (5, S. 315), die zugleich mit C. clavus gefunden wurde, für hierher gehörig. Graf Pourtales (25, S. 100) hat auf die auffallende Aehnlichkeit von Acanthocyatlms spinicarcus Moseley mit feststitzenden Formen seiner Caryophyilia coiiiimi/iis var. costata hingewiesen. Caiyophyllia clavus hat eine sehr große horizontale und vertikale Verbreitung. Die größte Tiefe, aus der die Koralle bisher bekannt wurde, war 2500 m. Moseley giebt keine zusammenhängende Beschreibung der ihm vorgelegenen Exemplare. Er fand bei erwachsenen vorwiegend 16 Kammern'), also 64 Septen, von welchen 16 nahezu gleich groß waren und auch gleich hoch vorragten. Die 16 „Pali" standen vor den „tertiären" Septen. Er sah auch Exemplare mit nur 14 Kammern und ebenso vielen „Pali". Auch ein ganz regulär entwickeltes Exemplar von 12 mm Höhe mit einer langen Achse von 10 mm lag ihm vor. Der größte Kelch war 30 mm hoch, die lange Achse maß 31 mm. Es hatte 24 „Pali". Es dürften somit 96 Septen vorhanden gewesen sein. Die Ursache der Vermehrung der Kammern in den Kelchen, welche mehr als 12 haben, erkannte Moseley richtig in dem gesteigerten Wachstum an den Enden der Längsachse und berief sich diesbezüglich auf die Beobachtungen Semper's an Flabclliiiii, aber er unterschied die Septen nicht nach dem Range des Entstehens, sondern nach der gleichen Größe, zu der sie herangewachsen waren. Was er also in einem Kelche mit 16 gleich großen Kammern als tertiäre bezeichnete, sind nur zum Teil Septen 3. Ordnung: es sind auch Septen 4. Ordnung beigemengt, und die „Pali" stehen vor den Septen 3. und 4. Ordnung. Septenzacken scheinen an den Exemplaren von Moseley nur wenig oder gar nicht ausgebildet gewesen zu sein, soweit man aus den Abbildungen urteilen kann. In der Fig. 4 auf Taf. I hat sich übrigens der Zeichner große Freiheiten erlaubt. Wenn auch die Wachstumsverhältnisse im Sinne des v. Koch sehen Gesetzes eine andere Deutung erfahren müssen, als sie ihnen Moseley gegeben, so sind doch die eingeflochtenen Bemerkungen über das Verhältnis der „Pali" neuentstandener Septen zu den älteren von bleiben- dem Wert. Sie sichern Moseley in der Erkenntnis des vor sich gehenden Verschmelzungs- prozesses die Priorität vor v. LACAze-DuxHrERS, der den Verlauf von Caryophyilia clavus aus dem Mittelmeer auch an frühen Stadien verfolgte und umständlich beschrieb (15, S. 37 u. f.). Die Vorgänge in erwachsenen Kelchen von Caryophyilia clavus lassen sich an Stellen, wo bereits Septen 5. Ordnung entstanden, die Septen 4. Ordnung also schon eine stattliche Größe erreicht haben, ohne Mühe beurteilen. Es zeigt sich aber auch, daß diese „Pali" nur aufrechte Lappen der von dem Kelchrand hereinwachsenden Septen sind, daß also die Entstehungsweise eine andere ist als die der „Pali" von Milne Edwards und Haime, welche von der Basis ausgehende selb- ständige Gebilde zwischen der Columella und den centralen Septenrändern sein sollen. Zur Zeit, wenn die „Pali" der Septen 4. Ordnung die Verbindung mit den Septen 3. Ordnung suchen, wäre auch eine Neubildung auf der Basis und ein Heraufwachsen derselben ganz undenkbar, weil der Pes nach aufwärts gerückt ist. Diese Bemerkung ist nicht überflüssig, da man noch iiumer „Pali" unter diesen unmöglichen Voraussetzungen entstehen läßt. v. Lacaze-Duthiers l) So nenne ich den von 2 größeren Septen abgegrenzten Raum, welcher 3 kleinere Septen enthalten soll, aber auch nur 2 oder enthalten kann. 23 284 EmL VON Marenzeller, giebt gute Photographien erwachsener Kelche von Caryophyllia clavus auf Taf. II, welche die Verwachsung der jüngsten „Pali" mit den nächst älteren an einzelnen Stellen zeigen. Er faßt die Vorgänge in unmittelbarem Anschlüsse an die Schilderung der Erscheinungen in jvmgen Kelchen, welche ich sogleich berühren werde, in den Worten zusammen : „c'est un Systeme qvii, ä son tour, pourra subir des m6tamorphoses semblables. — v. Lacaze-Duthiers läßt die Pali in althersrebrachter Weise am Gnmde des Kelches zwischen der Columella und den centralen Enden der Septen, und zwar der Septen 2. Ordnung entstehen. In einem späteren Stadium zeigen sich auch Pali vor den Septen 3. Ordnung, und zwar zwischen dem gegen ein Septum 3. Ordnung sich krümmenden Palus des Septums 2. Ordnung und dem centralen Rande der Septen 3. Ordnung („sur l'alignement du palis [/] — das ist ein gekrümmter Palus 2. Ordnung — et de la cloison [/«] — das ist ein Septum 4. Ordnung — entre les deux apparait une partie lamelleuse [/!>'] qui 6videmment rappeile par sa forme le palis . . ."). Es ist einleuchtend, daß, wenn der Palus 2. Ordnung von dem einen der 3. Ordnung aufgenommen wurde, mit ihm verschmolz, nichts für den heranwachsenden „Palus" des Septums 3. Ordnung auf der anderen Seite des Septums übrig bleibt Diese Lücke wird in einer etwas gesuchten Weise in der Zoologie concrete von Delage und Herouard (3, p. 561) auf Grund von mündlichen Mitteilungen von v. Lacaze- Duthiers ausgefüllt. Es heißt dort: „Voici comment les choses se passent, d'apres les recherches de Lacaze-Duthiers, compl6t6es par les indications verbales <|u'il a bien voulu nous fournir. Au moment oii les septes 4 vont se montrer, il y a, en effet, 6 palis appartenant aux septes 2. Quand les septes 4 ont fait leur apparition, ont voit chaque pali se fendre, se diviser en deux branches. En r^alite, le pali, formation rigide, ne se fend pas, iriais c'est le licu de d6p6t des couches d'accroissemcnt qui se divise, de teile maniere que Faccroissement du pali se fait desormais suivant deux directions divergentes vers les plans des septes voisins. En sorte qu'en suivant chez l'adulte un pali faisant face ä un septe 3, on le verrait, tout ä fait vers la base, se d6tourner vers le septe 2 voisin et, ä l'origine, se rattacher ä lui." — Nach Berufung auf die Arbeit von v. Lacaze-Duthiers, welche gar nicht diese Verhältnisse, sondern die erwachsener Kelche illustriert, fahren die Autoren fort: „com nie tout cela se passe (]uand le polypier est encore tres petit, cette confluence des 1 2 palis des septes 3 ä leur base en 6 palis des septes 2 se fait tres bas, dans une aire tres limitee, et peut passer inaper^ue. Von diesem Prozesse weichen die Voreänge in den erwachsenen Kelchen ab, welche man den schon wiederholt von mir citierten Abbilduneen von v. Lacaze-Duthiers auf Taf. II entnehmen und an den Objekten selbst leicht nachuntersuchen kann. Ich gebe hier den Befund an 3 Exemplaren aus dem Mittelmeere. Erstes Exemplar. Höhe und große Achse des Kelches 13 mm. 76 Septen, 16 „Pali". Die Septen verteilen sich auf die 6 Hauptkammern wie folgt: links 15, 11, 11; rechts 15, g, 9. Uiu nicht schwerfällig zu werden, teile ich die Hauptkammern in Halbkammern. Von diesen sind natürlich 1 2 vorhanden. In der i . links 7 Septen, 2 „Pali" vor den Septen 4. Ordnung, in der 2. 7 Septen, 2 „Pali" vor den Septen 4. Ordnung. Bei genauer Untersuchung ergiebt sich, daß der Lappen des einen Septums 4. Ordnung mit dem des vSeptums 3. Ordnung ver- schmolz, der andere sich ursprünglich gleichfalls mit seinem innersten Ende angelegt hatte, aber sehr Ijald wieder frei wurde. In der 3. 3 Septen, i „Palus" vor dem Septum 3. Ordnung. In der 4. 7 Septen, ein etwas früheres Stadium als das der 2. Halbkammer. Das Ende des einen 24 Steinkorallen. 28 S „Palus" 4. Ordnung hat sich in den Ausschnitt des Septums 3. Ordnung gelegt und mit der äußeren Kante des Lappens dieses Septums verbunden. An diese breite Fläche legt sich das Ende des anderen Septums 4. Ordnung. Der Lappen desselben ist noch rudimentär und kann nicht mitgezählt werden. Er wird später wieder frei werden. In der 5. 3 Septen, i „Palus" an dem Septum 3. Ordnung. In der 6. 7 Septen, ein noch früheres Stadium als in der 4. Halb- kammer. Die Verschmelzung des einen „Palus" 4. Ordnung mit dem 3. hat bereits statt- gefunden, aber der „Palus" des anderen Septums 4. Ordnung ist noch rudimentär. Es ist daher nur I „Palus" vorhanden. Rechts von der Längsachse in der i. und 2. Halbkammer je 2 „Pali" an den Sej^ten 4. Ordnung. In der 3. 3 Septen, ein „Palus" am Septum 3. Ordnung. In der 4. 5 Septen. Der „Palus" des einen Septums 4. Ordnung verbindet sich mit dem der 3. Ordnung, und zwar etwas weiter nach innen als in den früheren Fällen, legt sich also nicht in den Aus- schnitt. Es sind die Ausschnitte beider Septen sichtbar. In der 5. 3 Septen, i „Palus" an dem Septum 3. Ordnung. In der 6. 5 Septen, i „Palus" 4. Ordnung mit dem 3. Ordnung verschmolzen. An dem anderen Septum 4. Ordnung ist noch nichts von dem „Palus" zu sehen. Es sind somit 16 gut ausgebildete „Pali" vorhanden, aber ihr Rang ist verschieden: 4 gehören Septen 3. Ordnung an, 1 2 solchen 4. Ordnung. Zweites Exemplar. Höhe des Kelches 13 mm, Längsachse 11 mm, 62 Septen, 14 „Pali". Die Septenzahl in den 6 Hauptkammern: links 13, 7, 7, rechts 15, 7, 7. In der i. Halbkammer rechts ist der Prozeß der Verschmelzung des „Palus" 4. Ordnung mit dem 3. Ord- nung schon lang abgelaufen. Man sieht die Verbindung ganz in der Tiefe, aber dessenunge- achtet ist der „Palus" an dem anderen Septum 4. Ordnung noch wenig entwickelt. In der an- stoßenden I. Hauptkammer links dagegen sind beide „Pali" 4. Ordnung sehr gut entwickelt. In der 2. Halbkammer links mit nur 5 Septen war der „Palus" an dem .Septum 3. Ord- nung nicht vorhanden (? abgebrochen) und auch der „Palus" 4. Ordnung der einen Seite noch wenig vorragend. Das Septum 4. Ordnung der einen Seite ist noch weiter zurück, so daß in dieser Halbkammer kein ausgebildeter „Palus" zu sehen ist. Im ganzen 13 „Pali", wovon 8 3. Ordnung und 5 4. Ordnung. Drittes Exemplar. Höhe und große Achse 10 mm, 56 Septen, 16 „Pali". In den 6 Hauptkammern links 9, 7, 7, rechts 13, 7, 7 Septen. In der i. Halbkammer links mit 5 Septtn beginnt die Verwachsung des einen „Palus" 4. Ordnung mit dem 3. Ordnung, der hier auffallend schmal ist ; es sind aber beider „Pali" Spitzen noch frei, so daß man von 2 in einem Radius liegenden „Pali" sprechen kann. Aehnliches zeigt sich auch in der 2. Halbkammer rechts, nur ist der „Palus" 3. Ordnung breiter. In der 2. Heübkammer rechts mit 7 Septen ist auch der „Palus" des 2. Septums 4. Ordnung ebenso entwickelt wie der andere. Beide ziehen gegen den „Palus" 3. Ordnung, der wieder recht schmal ist, erreichen ihn darum lang- samer, bleiben mit ihren Spitzen länger frei, und die Folge ist, daß man in dieser Halbkammer 3 „Pali" zählen kann, wenn man will. Es kämen derart 16 „Pali" heraus, in 9 Halbkammern die „Pali" 3. Ordnung und in den 3 anderen neben den neuentstandenen „Pali" 4. Ordnung noch die bisher mit ihren Spitzen frei gebliebenen Septen 3. Ordnung. Man sieht, daß die an den Septen des vorletzten Ranges sich allmählich heranbildenden Lappen oder aufrechten Zähne — Pali der Autoren — mit den gleichen Septenanteilen des nächst höheren Ranges verschmelzen und daß normal diese Verschmelzung nur zwischen dem alten 25 Deutsche Tiefsee- Espedition 1898—1899. Bd. VII. 37 286 Emil von jMarenzellee, Septenzahn und dem einen mehr vorgerückten neuen Lappen stattfindet, der andere aber frei bleibt oder, falls er angewachsen war, wieder seine Freiheit zu erlangen sucht. Uebrigens sah V. Lacaze-Duthiers bei unserer Koralle die Pali nicht immer schon vor den Septen 2. Ordnung auftreten, sondern erst vor denen 3. Ordnung. In diesem Falle wird man die Verschmelzung der Pali nicht früher erwarten können, als bis die Septen 5. Ordnung gebildet sind. Alles andere entfällt. Dann haben aber die Kelche die Größe der von mir untersuchten und oben be- schriebenen, und die Vorgänge spielen sich ab, wie ich sie geschildert habe. Man wird ver- geblich nach Pali im alten Sinne suchen. Es giebt nur aufrechte Lappen oder Zähne der Septen. Der centrale Septenzahn ist durch einen Ausschnitt abgesetzt. Dieser Spalt wird an dem wachsenden Septum beständig ausgefüllt, während der obere Septenrand und der Zahn höher werden. Man kann Spuren dieser successiven \'^erbindung bis auf den Grund des Kelches ver- folgen, die daher keineswegs als verlötete Fuge zwischen einem selbständig angelegten Palus und dem Septenrand gedeutet werden darf. Wenn man die oben citierten Beobachtungen von V. Lacaze-Duthiers über das Entstehen der Pali in jungen Kelchen als selbständige Gebilde mit den Verhältnissen in den alten Kelchen vergleicht, so ergiebt sich, daß die Elemente des durch das ganze Leben gehenden Verschmelzungsprozesses verschieden sind und daß auch die Einzelheiten des Verlaufes hier und dort nicht dieselben sind. Es sind durchaus nicht „m6ta- morphoses semblables". Ganz übereinstimmend in der ersten fugend und im Alter verhält sich jedoch die Sache, wenn man sie bei dem Lichte der von v. Koch an Caryophyllia cyatlms gemachten Beob- achtvmgen betrachtet, die v. Lacaze-Duthiers gänzlich ignorierte, v. Koch sah in Kelchen mit weniger als 24 Septen niemals deutliche Pfählchen (12, S. 259, u. 13, S. 771). Erst nach diesem Stadium treten sie als unverkennbare Lappen der Septen, also als „imechte Pali" auf. Darauf gestützt, bezweifelt v. Koch, daß es überhaupt Pali in altem Sinne gebe, eine Ansicht, der ich mich bereitwilligst anschließe. Auch ich finde bei einer kleinen Caryophyllia cyatlms von 3 mm Höhe und 2,7 mm Durchmesser nach außen der 2 großen Columellablätter vor 3 Septen 2. Ordnung paliartige Gebilde, welche bei genauer Untersuchung einerseits mit den Septen, andererseits mit der Columella in Verbindung stehen. Es waren 26 Septen da, indem in einer Halbkammer bereits 2 Septen 4. Ordnung entstanden waren, aber gerade an dem Septum 2. Ord- nung dieser Kammer stand kein Lappen, v. Lacaze-Duthiers läßt auch bei Caryopliyllia cyatlms die Pali nach Bildung der Septen 3. Ordnung als Stifte entstehen, die sich successive vom Grunde des Kelches vor den Septen 2. Ordnung erheben, also nicht im Zusammenhange mit den Septen. Nach V. Koch kann man keine allgemeine Regel aufstellen, an Septen \\'elcher Ordnung die aufrechten Lappen zuerst entstehen. Es können auch die Septen i. Ordnung mit ihnen ver- sehen sein, wie dies v. Koch schon 1888 (11, S. 19) an Caryophyllia n/oosa gezeigt hatte. Sie können sich sogar nach den oben erwähnten Beobachtungen von \. Lacaze-Duthiers bei einer und derselben Art zuerst bald an den Septen 2. Ordnung, bald an denen 3. Ordnung zeigen. Ich sehe in den Veränderungen, welche eine wachsende Caryophyllia durchzumachen hat, eine abermalige Bestätigung des x. Kocn'schen Wachstumsgesetzes. Alle.s, was v. Lacaze- Duthiers vorbringt, ist eine allerdings ganz unfreiwillige Propaganda für dieses Gesetz, das er mit Stillschweigen übergeht. Daß v. Lacaze-Duthiers es nicht versuchte, aus den früheren 26 Steinkorallen. 287 ö' - Erfahrungen Nutzen zu ziehen, entnimmt man leicht den Bezeichnungen der Septen in Fit auf Taf. XII. Die Zahlen stehen in keiner Beziehung zu dem Range, den die Septen ihrer Ent- stehung nach haben. Es wurde gar nicht versucht, den Zusammenhang mit der oberhalb stehenden Fig. i aufrecht zu erhalten. Würden den mit / bezeichneten Septen wirklich die primären entsprechen, so kämen 7 Hauptkammern heraus. Geht man in der Richtung des Pfeiles vorwärts, so ist die Folge 3, 2, 3 statt 2, i, 2. Diese Hauptkammer hat 15 Septen; es sind somit bereits die Septen 4. und 5. Ordnung ausgebildet. Die nächsten Zahlen sind richtig bis la. Wir haben eine Hauptkammer mit nur 7 Septen und die 3. mit anscheinend 9 oder auch 1 1 Septen. Es scheinen in der einen Halbkammer — und das ist besser in der Fig. 8 des Textes zu erkennen — ein Septum 3. Ordnung und 2 4. Ordnung vorhanden zu sein, in der anderen Halbkammer links vom Septum 3. Ordnung nur ein Septum 4. Ordnung (die der 5. Ordnung sind vielleicht klein und liegen in der Tiefe, weshalb sie in der Photographie nicht sichtbar wurden) und rechts von dem Septum 3. Ordnung ein Septum 4. Ordnung und 2 5. Ordnung. Die Zahlen la entsprechen wieder Septen i. Ordnung, welche die 4. Hauptkammer abgrenzen. 2" ist das Septum 2. Ordnung. Die Zahl der Septen und ihr Wert scheinen ganz dieselben zu sein wie in der unmittelbar vorhergehenden Hauptkammer. Man sieht hier sehr gut, wie sich der Septenlappen />' des Septums 4. Ordnung mit dem Septenlappen /> des Septums 3. Ordnung verbindet. Die nächste Hauptkammer besteht wieder wie die gegenüberliegende nur aus 7 Septen. 2' entspricht dem Septum 2. Ordnung, aber 2 ist in / zu korrigieren. Die 6. und letzte Hauptkammer ist komplett und enthält also 1 5 Septen. 2' von Lacaze-Dutheers ist das Septum 2. Ordnung, das mit / bezeichnete Septum rechts hiervon ist / Septum 3. Ord- nung, ebenso das links hiervon gelegene die Zahl 2 führende. Anscheinend war diese Einteilung eine Konzession an die „groupes paliales", das sind Gruppen von 3 .Septen, wovon das mittlere mit einem Lappen versehen ist. Es sind das die Abteilvmgen, die bei einer regen Vermehrung der Septen und gleichzeitiger Egalisienmg und Vergrößerung der älteren sie begrenzenden sich überall finden, auch bei Korallen, die keine Septenlappen haben {Flabelhuii). Aber eben an dieser Koralle habe ich gezeigt, wie verschieden ihre Begrenzung sein kann. Hier ist ihre Begrenzung i — 3, 3 — 2, 2 — 3, 3 — i, v. Lacaze- DuTHiERS beschränkte sich aber darauf, den Rang nur der Septen festzustellen, bei welchen sich die Verschmelzung vorbereitete. Die „groupes paliales" sind weder neu noch für die Charakteristik der Art von irgend einer Bedeutung, wenn man nicht weiß, woraus sie bestehen. Soweit sich die Sache gegenwärtig beurteilen läßt, ist der eben geschilderte Verschmelzungs- prozel^ für Car\opIi\ö mm lang und, doch nicht überall, 2 nun weit. Das vordere, 8 mm lange Ende war 38 Steinkorallen. '>QQ frisch, das übrige abgestorben. Die hintere Bruchfläche war kleiner als die Oeffnung. Ring- förmige Einschnürungen mit überhängenden Wülsten sowie wiederholter Richtungswechsel zeugen von den ungünstigen Verhältnissen, unter welchen das Wachstum vor sich ging. Da das unterste Ende in einer Länge von 7 mm eine gleichmäßige und ununterbrochene Entwickelung zeigt, dürfte der Kelch erst frei geworden sein, als er diese Größe erreicht hatte. Noch viel deut- licher zeigt das zweite Exemplar den Gegensatz zwischen der Beschaffenheit des Kelches im normalen sitzenden und im liegenden Zustande. Der Kelch ist an der Basis 1,3 mm breit, erweitert sich dann bei einer Länge von 1 1 mm bis auf 3 mm. In diesem Stadium fiel er um und wuchs nun, sich verengernd und einen Winkel von 45" zur Horizontalen bildend, noch bis zu einer Länge von g mm weiter, alle Eigentümlichheiten des größeren Exemplares zeigend, dem eine längere Lebensdauer beschieden war. DuNCAN (4) will aber weiters den Stenocyathtis von Lindström nicht als den St. vermi/ortnis von Graf Pourtales anerkennen, weil Lindström selbst angiebt, daß er an der Kelchoberfläche keine solche Tuberkel gefunden habe, wie sie Graf Pourtales gesehen und beschrieben habe. Es liegt hier ein leicht zu behebendes Mißverständnis vor. Nach Graf PouRTALiis sind die Rippen nur durch Reihen von sehr flachen Tuberkeln angedeutet, welche hohl sind und durch enge Kanäle mit den Kammern kommunizieren (22, S. 10). Später (25, S. loi) hat er gezeigt, daß Fortsätze des Derma diese kleinen Höhlungen ausfüllen. Die Fig. i auf Taf. I soll jene erste Darstellung unterstützen, und sie thut dies leider in sehr übertriebener Weise. Auch bei den typischen Stoio- cyatJms venniforiiiis sind keine Tuberkel in dem landläufigen Sinne des Wortes vorhanden : die Mauer ist über den in doppelten Längsreihen gestellten kleinen Höhlen ganz und gar nicht vor- gewölbt. Auch entsprechen diese Tüpfel nicht den Rippen, sondern den Zwischenrippenräumen Der Ausdruck „Costaltuberkel" ist also aus zweifachen Gründen aus der Diagnose des St. vermi- formis ganz zu streichen. Was Graf Pourtales darunter verstand, fällt vollständig mit den „dots" von LiNDSTRÖM, den auch von ihm angegebenen Tüpfelreihen, zusammen. Ich fand diese Koralle auf toten Stöcken von Lophohelia prolifcra und Dcsviophyllum crista gal/i in Station 165 festsitzend. Sie ist nicht selten, aber meistens sind nur Stümpfe übrig. Die zarten Kelche brachen während des Fanges oder in der Folge ab und erhielten sich nur an geschützten Stellen. Außerdem liegt ein 10 mm langes freies Exemplar von Station 167 vor, welches die schon von Graf Pourtales erwähnte Eigentümlichkeit zeigt, daß von der Bruch- fläche des distalen Endes die Regeneration eines neuen Polypen erfolgt. Man erkennt dies an dem ganz veränderten Skelette, das in verkleinertem Maßstabe alle Details (Septenlappen, Colu- mella) besitzt, wie an der eigentlichen Oeffnung. Die Kelche von Station 165 sind über die ursprüngliche Basis weit hinausgewachsen. Die Oberfläche dieses Sockels ist dicht mit groben Granula bedeckt, und diese Granulation zieht sich auch noch eine kurze Strecke auf die Theca hinauf. Neben Kelchen, die oberhalb der Basis etwas enger sind als an der Oeffnung, kommen auch nahezu cylindrische vor oder solche, die sogar unten etwas breiter sind als oben. Sie verlaufen nicht gerade und zeigen oft Absätze im Wachstum. Manchmal, wenn sie Hindernissen auszuweichen hatten, sind sie wiederholt gebogen. Der Durchmesser der intakten Stücke ist an der Oeffnung gewöhnlich 3 mm. Die Länge be- trägt 5 — 12 mm. Ein Exemplar war 9 mm lang und 4 mm weit. Wie bei den typischen sind 3 Cyklen von Septen vorhanden, die schon frühzeitig angelegt werden. Die Septen 2. Ordnung 39 •1QQ Emil von Marenzeller, sind schmäler als die i. Ordnnn^" und mit Septenlappen versehen, die Columella besteht gleich- falls nur aus einem Blatte, aber alles ist kräftiger als an jenen. Dissepimente, wie sie Lindström an seinen festsitzenden Exemplaren aus dem Atlantischen Ocean beschrieb, sah ich nie. Duncan führte sie ganz richtig auf die Verwachsung gegenüberstehender Granula zurück. Ich lege diesem Prozeß, der vielleicht nur eine Alterserscheinung ist, keine so große Wichtigkeit bei, um darauf- hin eine eigene Art abzutrennen. Dss Material der „Valdivia" bestätigt somit die Beobachtung Lindström's, daß Sfcno- cyatlnis vcniüfoiiiiis auch zeitlebens festsitzend vorkommt. Der Habitus der \'on Graf Pour- TALES zuerst beschriebenen Kelche ist eine Degenerationserscheinimg der ihres Stützpunktes be- raubten Individuen. Aulocyathus n. g. Turbinoliide. Kelch röhrenförmig, sehr tief, soweit bekannt, durch Septalknospung an Fragmenten derselben Art entstanden. (?) Epithek dünn. Kelchrand feinzackig. 3 Cyklen von Septen. »Septen 4. Ordnung niu- teilweise entwickelt. An den Innenrändern der meisten Septen 1. und 2. Ordnung seitlich gerichtete, unregelmäßige, zahnähnliche Vorsprünge. Keine Septen- lappen („Pali"). Eine echte Columella, in Gestalt feiner, aufrechter, hin und her gebogener Kalk- stäbchen, die sich untereinander und später mit den Septen verbinden. Alle 4 vorhandenen Exemplare saßen der Innenfläche von Fragmenten auf, die von Individuen derselben Art herrühren. Sie gleichen in dieser Hinsicht dem auch im Habitus ähn- lichen Scliizocyatliiis ßssilis Pourt., bei welchem Graf Pourtales Innenknospen bei intaktem Kelche mit nachfolgender Zertrümmerung desselben annahm, während Lindström diese der Knospung vorangehen läßt. Bei Aulocyailnis widerlegt übrigens schon der bedeutende Durch- messer der Basis die Ansicht von Graf Pourtales. Der Vorgang ist ein wesentlich anderer als bei Flabelhim laciniatuni (Phtl.) E. H., da bei diesem die Fragmente zu integrierenden Bestandteilen des neuen Kelches werden. ScIiizocyatJms unterscheidet sich von Aiilocyathtis schon durch die Wachstumsverhältnisse der Septen, die zu einer .sehr eigentümlichen Anordnung derselben führen. Es sind hier 6 Gruppen von je 3 Septen vorhanden. Jede Gruppe besteht aus einem alle anderen an Größe überragenden Septum und 2 kleineren, im Mittelpunkte des Kelches zusammenstoßenden Septen, welche das erste einschließen. Zwischen diesen Gruppen liegt immer ein sehr kleines Septum, das nach Lindström im Alter auch verschwinden kann. Es sind dies meiner Ansicht nach die Septen 2. Ordnung, welche im Wachstum zurückblieben. Die größten Septen wären sodann die Septen i. Ordnung und die sie einschließenden durch Entwickelung eines Septenlappens („a sort of pali" Pourt.) vergrößerte Septen 3. Ordnung. Graf Pourtales hielt die zwischen den Septen- gruppen liegenden kleinsten Septen für reduzierte Septen i. imd die eingeschlossenen für Septen 2. Ordnung. Es steht dem aber die Beobachtung von Lindström (Ann. Nat. Hist., (5) Vol. XIII, 1884, p. 104) entgegen, daß in Kelchen von nur i mm Höhe diese am größten, jene erst im Entstehen seien. Bezüglich der sehr sonderbaren Auffassung LiNDSTRÜjr's, daß in Schizocyathus fissiiis 6 Septen i., zwölf 2. und sechs 3. Ordnung vorhanden seien, will ich nur bemerken, daß sich dieser Autor die Septenanordnung nach dem Muster von Balanophyllia zurecht legte ; auf alle Schwächen dieses Paralogismus und seiner Durchführung einzugehen, i.st hier nicht der Ort. 40 Steinkorallen. _ _ Die Gattung Aulocyathus ist Duncan's Trochocyathoida einzureihen und steht hier wegen des Mangels von „Pali" in einer Gruppe mit Ceratotrochns. Aulocyathus juveiiescens n. sp. Taf. XVIII [V], Fig. 17. Kelch röhrenföi-mig, ober der Basis etwas enger als an der Oeffnung, leicht gekrümmt oder nahezu gerade, der Innenseite von Fragmenten derselben Art aufgewachsen. In einem Falle bilden zwei in Breite und Länge verschiedene Bruchstücke die Unterlage, in einem anderen waren zwei Fragmente in einem Winkel von 90° aufeinander geklebt, und dem einen saß der Kelch auf. An einem Kelche waren die Scherben zweier nebeneinander liegenden Bruchstellen wieder eingeheilt und er selbst darüber hinaus gewachsen. Die Oberfläche ist unter der Lupe uneben von wenig erhabenen, in der Nähe der Basis deutlicheren Rippen, die von häufigen Ansatzstreifen gekreuzt werden, deren oberer Rand den einstigen zackigen Kelchrand erkennen läßt, da der neue Ring immer etwas enger ist als der ältere. Die Oeffnung des Kelches kreis- rund oder etwas verzogen bei einseitiger Entwickelung der Septen 4. Ordnung. Der Oberrand der Septen steht kaum über den Kelchrand vor und ist sanft gegen die Kelchhöhle genei'^j-t. ' Der Innenrand fällt senkrecht ab. Der Kelchrand ist gleichmäßig fein gezackt. 26 — 40 Septen. Kelch a) 10 mm hoch, 3,5 mm weit, mit 26 Septen. Verteilung 3. 3. 3. 3. 3. 5 " b) 15 „ „ 4 „ „ „ 30 „ „ 3. 5. 3. 3. 7. 3 c) 8 „ „ 4,5 „ „ „ 40 „ „ 3. 7. 7. 7. 7. 3 Der kürzeste Kelch war der weiteste und hatte die meisten Septen. Die Septen 2. sind um ein Viertel schmäler als die Septen i. Ordnung, egahsieren sich aber mit ihnen, sobald Septen 4. Ordnung entstehen, und in diesem Falle wachsen auch die Septen 3. Ordnung heran. Es entstehen so Abteilungen iiu Kelche, deren Begrenzung und Inhalt (3 Septen) nur geringe, erst durch eine genaue Untersuchung abzuschätzende Unterschiede zeigen. Im Kelche c sind 10 solche „Kammern" vorhanden. Die Granula sind auf der Fläche der Septen äußerst fein und zerstreut, stärker nahe dem Innenrande, aber auch hier nur an den älteren Partien, also in der Tiefe des Kelches. Randständige größere Granula erscheinen wie kleine Zähnchen, und durch außerordentliche Ver- dickung und Verlängerung, vielleicht auch durch Verschmelzung nahe übereinander liegender Zähnchen entstehen in der Höhe der Columella an vielen, wenn auch nicht an allen Septen I. oder 2. Ordnung derbe granulierte, etwas schief nach aufwärts gerichtete Fortsätze, die nicht als Septenlappen gedeutet werden dürfen, weil keine Verbreiterung des Septums stattfindet. Es kann unter diesem großen Fortsatz noch ein kleinerer, aus einer früheren Lebensperiode stammender Hegen. Die Untersuchung von der Basis aus ergab mit voller Sicherheit das Vor- handensein einer wirklichen Columella, die in Gestalt von mehreren schlanken, aufrechten, hin und her gebogenen Stäbchen oder Stiften angelegt wird. Frühzeitig anastomosieren diese Stäbchen untereinander, und in der Folge verschmelzen auch die Septenränder mit ihnen. In den erwachsenen Kelchen werden die Spitzen der Columella durch Verschmelzung dicker, und man sieht sie in der Tiefe des Kelches zwischen den vorerwähnten Fortsätzen der Septen oft ganz undeutlich. Die Enden der Columella bestehen dann aus zwei bis drei ungleich hohen, 41 Deutsche 1 iefsee-Expedition 1098—1899. Bd. VII. 39 3o: Emil von Warenzeller, auch kantigen Papillen oder sie fließen zu einer kantigen Lamelle zusammen. Nur in einem Exemplare erhielten sie sich fast in derselben Zartheit wie an der Basis. Die Oberfläche der Kelche ist trotz ihrer Unebenheiten glänzend, die Septen und die Columella sind glasig, durchscheinend. Gefunden in Station 243 und 245 an der ostafrikanischen Küste, in Tiefen von 400 und 463 m. Ceratolrorhus delicatus n. sp. Taf. XVIII [V], Fig. 18. Das einzige Exemplar ist 10 mm und 8 mm hoch, da sich der Kelch in einer Höhe von 7 mm nach der Seite zu neigen berann und das weitere Wachstum uneleichmäßie vor sich ging. Der Kelch ist demgemäß etwas gekrümmt, saß aber jedenfalls längere Zeit fest. Die Basis. l)ildet eine 3,5 mm lange und 3 mm breite Fläche, die ein feinwabiges Aussehen hat, wie wenn sie von Bohrschwämmen zerstört worden wäre. Diese Fläche bildet mit der durch den Kelch gelegten Vertikale einen Winkel von 90°. Der Kelch war daher schief angewachsen, auch ein Teil der Seitenfläche participiert an der Befestigung. Die Loslösung von der Unterlage dürfte nicht bei Gelegenheit des Fanges, sondern schon früher, etwa zur Zeit, als der Kelch 7 mm hoch war, erfolgt und die Veranlassung zur Verbildung gewesen sein. Der Kelch ist becherförmig, oberhalb der Basis 3 mm lireit, an der unregelmäßig kreisrunden Oeffnung 7 mm weit. Die Theca ist dünn, durchscheinend, glasig. Die Oberfläche erscheint schon dem freien Auge und dem Tastsinne nicht glatt. Unter der Lupe erkennt man Rauhigkeiten, die auf eine sehr feine, jedoch scharfe, durch einen Ueberzug verdeckte Granulation zurückzuführen sind. Nur oberhalb der Basis und im Umkreis des Kelchrandes sind die Granula deutlicher. Am ersten Orte halten sie keine bestimmte Anordnunc»- ein, am zweiten bilden sie stellenweise Längs- z\x^&, die aber den Namen Rippen nicht verdienen. Die Septen überragen nur wenig den Kelchrand und sind sehr spärlich granuliert. 4 vollständige Cyklen. Am höchsten und ain breitesten sind die Septen i. Ordnung und sie zeigen auch mehr Granula als die anderen. Ihr grob gefalteter senkrechter Innenrand ist in einer Länge von 2 inm frei, dann erst verbindet er sich mit der Columella. Von den nur wenig schmäleren Septen 2. Ordnung sah ich nur eines in der Tiefe des Kelches mit der Columella in Zusammenhang gebracht. Die Septen 3. Ordnung sind halb so groß wie die der ersten und fast glatt, die Septen 4. Ordnung etwa ein Drittel so breit wie die der 3. Die Columella hat einen ovalen Umriß mit einem größeren Durch- messer von 1,75 mm, ist in einer Länge von 2 mm frei, und ihre Spitze liegt nicht ganz um I mm tiefer als der eigentliche Kelchrand. Sie besteht aus etwa sechs großen, spiralig ge- wundenen Blättern, die vielfach untereinander verschmelzen. Die Farbe des Kelches ist weiß. Die Zusammengehörigkeit mit dem in mancher Beziehung ähnlichen Ceratotrocims funi- coluinna Alcock ist mir unklar geblieben. Gefunden in Station 104 am Ostabfall der Agulhasbank, Tiefe 155 m. Stephanotrochus caiupanijormis n. sp. Taf. XVIII [V], Fig. 20. Kelch glockenförmig, frei, aber mit den Spuren einer früheren Anheftung in geringer Ausdehnung. Ein Exemplar von der Anheftungsstelle bis zum oberen Rand der großen Septen 42 Steinkorallen. "iCil 2 1 mm, ein zweites i6 mm hoch. Die Kelchöffnung in den Einschnitten zwischen den Septen i8 mm, bezw. 15 mm weit, mit Einrechnung der vorstehenden äußeren Septenränder 20 mm und 19 mm. Die Unterfläche (Fig. 20a) gewölbt, stärker bei dem größeren, weniger bei dem kleineren Exemplare. Die Seitenflächen nahezu senkrecht aufsteigend, bei dem kürzeren Kelche etwas vorgewölbt. Nicht ganz 3 mm von dem Mittelpunkte der Unterfläche beginnen 12 kräftige Rippen, die mit 3 — 6 mehr minder deutlichen, jetzt stumpfen Zähnen versehen sind. Diese Rippen haben eine Länge von 10 mm und verschwinden sodann bei dem kleinen Exemplare ganz, bei dem größeren kann man sie als schwache, unbewehrte Grate noch über die Seiten- flächen verfolgen. Zwischen den 1 2 Rippen bemerkt man vom Mittelpunkte der Unterfläche ausgehend erhabene, fein gerunzelte oder granulierte Streifen von ungleicher Breite, über 40 an der Zahl, die bei dem kleinen Individuum rasch undeutlich, bei dem anderen zwar schwächer, aber zahlreicher werden und sich noch an den -Seitenflächen erkennen lassen. Die Oberfläche des Kelches ist im Bereich der groben Basalrippen rauh, weiter hinauf glatt, porzellanartig glänzend, hier und da mit Andeutungen einer Granulation. In der Nähe des Kelchrandes kurze Rippen, unter welchen die den Septen i. und 2. Ordnung entsprechenden kräftig hervorragen. Die Kelche 8 und 5 mm tief (vom Kelchrand gemessen). Septen 53 — 54, daher nur wenige des 5. Cyklus entwickelt. Die Septen i. und 2. Ordnung ausgeglichen, bis zu 4 mm den Kelchrand überragend, die 3. Ordnung gewöhnlich nur zur halben Höhe der Septen früherer Ordnungen heranreichend. Der Außenrand etwas nach außen geneigt. Die Septen i. und 2. Ordnung oben 5 — 5,5 mm breit, der Innenrand etwas geschweift, steil abfallend, im Grunde des Kelches vor dem Centrum oder auch darüber hinaus mit einem nicht immer deutlichen relativ schmalen, abgerundeten aufrechten Septenlappen versehen. Die Septen 3. Ordnung reichen nie an das innere Ende der Septen i. und 2. Ordnung, sind um cei. 2 mm schmäler und ver- binden sich mit ihren Nachbarn nur zufälligerweise. Der gleichfalls ausgeschweifte Innenrand geht in einen Septenlappen über, dessen Spitze um i — 2 mm höher liegt als die der Septen- lappen I. und 2. Ordnung. Die Umrisse der Septen 3. Ordnung sind sogar in demselben Kelche sehr verschieden ; ebenso die Septenlappen, welche bald denen der großen Septen gleichen, bald größer, breiter und mehr nach der Seite gerichtet sind. Auch fehlen sie einzelnen Septen ganz. Die Granulierung der Septenflächen ist sehr fein, stellenweise ganz fehlend, am deutlichsten noch auf den großen Septen dem Ende zu und an den Kanten der Oberränder auch der Septen höherer Ordnungen. In dem größeren Exemplare wird das Centrum von den sich gegenseitig verdrängenden Septenlappen eingenommen, die papillenartig aufragen. Unterhalla derselben ver- mitteln Kalkspangen eine lose Verbindung der -Septen untereinander; eine Columella konnte nicht nachgewiesen werden. In dem kleineren sieht man eine kompakte Kalkmasse, die nur an 3 Stellen mit den Septen verschmilzt, sich etwas in die Zwischenseptenräume hineinschiebt, dadurch eine unregelmäßig sternförmige Gestalt erhält und nicht ganz im Centrum in einen granuliertein auf- rechten Fortsatz ausgeht. In der Tiefe bestehen auch hier Verliindungen mit den Septen. Ich halte dafür, daß dieses Gebilde nur eine Pseudocoluinella ist. In einem dritten, infolge einer Verletzung an der Basis deformierten und deshalb nicht berücksichtigten Individuimi begegnet man wieder den zuerst geschilderten Verhältnissen. Die Form des Kelches und das Verhalten der Rippen sind für diese Art charakteristisch. Die Septen zeigen hinsichtlich der Beschaffenheit des Innenrandes und der Septenlappen und 43 39* TQ^ Emil von Marenzeller, der Richtung, die sie gegen das Centrum nehmen, selbst in demselben Kelche keine Konstanz. Namentlich in dem größeren Exemplare verlaufen sie nicht streng radiär. Ihr inneres Ende wird gebogen, indem es einen Platz zwischen den sich vordrängenden Nachbarn sucht; unregel- mäßige Verklebungen und die Unterdrückung des Septenlappens sind die Folge. StcpIianotrocJms iiitcns Alcock unterscheidet sich durch die Gestalt der Kelche, welche sic:h nach oben erweitern. Die Rippen der Septen i. und 2. Ordnung setzen sich auch über die Seiten der Kelche fort und sind dornig oder gezähnt. Angeblich sollen auch die Rippen der 2 nächsten Cyklen als Streifen erscheinen, die in halber Höhe des Kelches undeutlich werden. Die Septen 2. Ordnung enden gegen die Mitte des Kelches in 2 bis 3 in einer geraden Linie angeordneten Papillen. Alle SejDtenlappen vereinigen sich zur Bildung einer kleinen „radiculate" Columella (was ist das?). In der Abbildung sieht man im Centrum zahlreiche Papillen. Die Septen 3. Ordnung tragen gerade in ihrer Mitte einen Septenlappen, der größer ist als die an den anderen. Der ungenügend beschriebene StcpJianotrocIntx oldliami Alock, welcher St. iiitcns sehr nahe stehen soll, ist 17 mm weit (die Angabe der Höhe fehlt) und dürfte in der Form mehr mit Sf. cavipanijoniiis übereinstimmen, weil angegeben ist, daß die Seitenwand vertikal aufsteigt und sich dann etA\'as nach außen neige, aber es ziehen auch hier bedornte Rippen von der Basis nach aufwärts, und sogar Rippen 3. und 4. Ordnung ragen kräftig vor, die an der Basis nur durch eine erhabene Reihe von Granula angedeutet waren. Die Septen der beiden ersten Cyklen ver- einigen sich im Centrum des Kelches, um eine lockere Columella von 3 oder 4 etwas ge- wundenen Blättern zu bilden. Gerade vor der Verbindung erhebt sich jedes Septum zu einem niederen „Palus". Die Septen 3. Ordnung verbinden sich mit denen der 2. gewöhnlich in gleicher Höhe mit diesen „Pali". Gefunden in Station 83, im südlichen Teil des Atlantischen Oceans, Tiefe 98 1 m. Die 3 Exemplare wurden in Gesellschaft von Caryophyllia clavus Scacchi von dem zufällig auf den Grund geratenen Schwebenetze herauf gebracht. Slephanoirorhus explnnaus n. sp. Taf. XVIII [V], Fig. 19. Kelch nahezu kreisrund, napfförmig, mit schwach nach außen geneigter Seitenwand imd leicht konvexer Unterfläche, in deren Mitte die von der früheren Anheftung herrührende Narbe sichtbar ist. Durchmesser der Oeffnung bis 21 mm, Höhe von der Mitte der Unterfläche bis zum Oberrand der großen Septen bis 13 mm. An der Kante des Napfes, wo die Unterfläche in die Seitenwand umbiegt, ragen gewöhnlich entsprechend den Septen i. Ordnung meist allge- brochene Dornen vor, die über 4 mm lang werden, doch können auch einzelne Dornen ver- kümmern. In einem Falle waren außer den 6 tj^pischen Dornen noch 4 überzählige, mit den Septen 2. Ordnung korrespondierende vorhanden. Die Seitenflächen des Kelches bilden mit der Unterfläche einen Winkel von 105 — 120*'. Auf dieser lassen sich manchmal die Dornen noch als erhabene Grate vom Rande gegen die Mitte verfolgen. In ihnen liegen dann die Enden der Dorne, die in einem früheren Lebensalter vom Rande der kleineren Scheibe ausgingen. Häufiger sieht man aber jene als Spitzchen aus der Fläche austreten. Zahlreiche feine, runzelartige, unregelmäßige, radiäre, mit kleinen Granula bedeckte Streifen ziehen sich gegen die Peripherie 44 Steinkorallen. 'IOC, hin und erstrecken sich auch in die Zwischenräume der breiten starken Rippen, die erst an der Kante des Napfes beginnen und in fast gleicher Breite allen Septen entsprechen. Auf den Rippen grobe Granula, die nach oben zu Ouerbändern zusammenfließen. 4 vollständige Cyklen von Septen, zumeist auch einige des 5. 48 bis 58 Septen. Weite Höhe Septenzahl mm No. I 20 No. 2 20 u. No. 3 17 No. 4 15 No. 5 13 9 mm 48; 7- 7- 7- 7- 7- 7- 2 )) 52; 7- 9. 7. 7- 7- 9- 6,5 » 54; 7- 7- 7- 7- 9- I I 6,5 It 54; 7- 9. 9. 9- 7- 7- 2,5 )J 58; 9- 7. 9. 9- 9- 9- Die Septen i. und 2. Ordnung in der Größe nicht verschieden, den Kelchrand bis um 4 mm überragend. Die Septen 3. Ordnung ^2 oder V3 so hoch wie die früheren, die 4. Ord- nung nur wenig kürzer. Alle Septen frei und in nahezu gleichen Abständen voneinander, nur der Zwischenraum zwischen den Septen i. und 2. Ordnung und ihren Nachbarn ist etwas kleiner Ein doppelter Kranz von Septenlappen. Die 1 2 äußeren sind höher und von einer breiteren Basis aufsteigend, gegen das Ende zu meist zwei- bis dreimal breiter als die inneren. Die 12 inneren Septenlappen entsprechen den Septen i. und 2. Ordnung. Die Mitte des Kelches nahmen bis iS Papillen ein, die eine von den Septenlappen überragte, nicht ganz kreisrunde, von dem inneren Kreis der Septenlappen gut isolierte Gruppe bilden. Sie enthält die Elemente der Columella und den zweiten innersten Septenlappen der Septen i. und 2. Ordnung, der, ursprüng- lich vorhanden, mit ihnen verschmolz oder deren Charakter annahm. Die Papillen sind fast gleich hoch, abgestumpft, cylindrisch oder mehr minder komprimiert, an ihrer Oberfläche fein gefaltet und unterhalb der freien Enden vielfach untereinander und mit den scheinbaren Enden der Septen verwachsen. Die Septen sind mit niederen, ungleich großen, stumpfen, kegelförmigen Granula reichlich besetzt, die sich häufig in radiär gegen den Septenrand verlaufende Reihen anordnen. Würde man bei einem erwachsenen Stephanotrochus explanans die ganze Seitenwand ober- halb der Dornen wegnehmen und zugleich die Septen kürzen, daß sie weniger hoch wären, als die Dornen lang sind, so entstünde ein Bild wie die unterste der Seitenansichten in Fig. 19, welche ein Exemplar von 1 3 mm Durchmesser, die Dornen nicht eingerechnet, darstellt. Der Kelch ist nicht kreisrund, napfförmig, sondern eher hexagonal, tellerförmig, sehr flach, und die Dornen sind Fortsetzungen des Kelchrandes selbst. Die ziemlich jähe Aufbiegung des Randes findet erst statt, wenn der Jugendzustand einen gewissen Durchmesser erlangt hat, und von diesem Durchmesser hängt die Größe der Oeffnung des erwachsenen Kelches ab, da die Er- weiterung, welche durch das In die Höhe Wachsen der Seitenfläche entsteht, wegen der geringen Neigung derselben nicht bedeutend ist. Und wie für die Vergrößerung der Kelche die Grenze gezogen ist, sobald die Aufbiegung des Randes stattfindet, so scheint auch nachträglich an der Zahl der Septen kaum etwas geändert zu werden ; denn das junge, tellerförmige Individuum hatte bereits 62 Septen, und zwar in 5 Hauptkammern 9, in der 6. 11. Bei 2 Exemplaren war der Durchmesser der Unterfläche, gemessen zwischen dem Ursprünge zweier gegenüberliegenden Dornen, 1 7 mm, der der Kelchöffnung betrug 2 1 vmd 20 mm. Die Höhe bis zum Kelch- 45 ogg Emu. von Makenzeller, rand war 8 und 5 mm. In einem dritten Exemplare waren die entsprechenden Zahlen 15, 17 und 3,5 mm- Was für Sicplianoirochus cxplaiians gilt, gilt auch für alle übrigen SteplianotrocJnis, gleich- viel ob die Unterfläche flacher oder mehr umgekehrt konisch, die Kelche weit und niedrig oder cylindrisch und höher sind; immer ist, sobald der Winkel, welchen die Seitenwand mit der Hori- zontalen bildet, größer wird, das weitere Wachstum in die Breite gehemmt, lis kann nur vor sich gehen, solange der Winkel der ersten Anlage derselbe bleibt oder nur eine geringe oder allmähliche Veränderung erleidet. Die Annahme von Jugendzuständen, die einen anderen Habitus haben als die ausgewachsenen Kelche, ergiebt sich also eigentlich von selbst, aber direkte Beob- achtungen lagen bisher von keiner Seite vor, und es scheint, daß dieser Umstand zu mancher falschen Auffassung führte. Ich denke hierbei an Sabinotrocims apcrtus Duncan und die nach- träglich von AxcocK in diese Gattung zwangsweise eingereihten Arten. Da der Uebergang in die definiti\'e Gestalt erst erfolgt, wenn die ursprüngliche Anlage bereits einen beträchtlichen Durchmesser erreicht hat, so sind noch die früheren Zustände zu untersuchen. Bei Steplianotroclnis cxplanans gielit in Ermangelung kleiner Individuen die Unterfläche auch der alten Kelche Aufschluß. Man sieht nach außen von der centralen Narbe den Umriß eines kleinen Hexagones, von dessen Ecken kleine, über die Oberfläche hervor- ragende Dornen ausgehen. Es sind das die Grenzen des Kelches, als er einen Durchmesser von nur s mm hatte. Bis zu dieser Größe sind in der ersten Anlage keine Veränderung-en vor sich gegangen. Die Oberfläche ist, die Narlje ausgenommen, gleichmäßig. Anwachsstreifen sind nicht sichtbar. Das \'orstehen der Dornen aber beweist, daß in diesem Stadium eine Verände- rung der Wölbung der Unterfläche eintrat; denn die Dornenden werden bei Vererößerung- des Kelchumfanges nur so lange unsichtbar bleiben, als in derselben Ebene weitergebaut wird, findet aber plötzlich eine Abweichung statt, so werden sie im Stiche gelassen, weil sie ja der veränderten Krümmung nicht folgen können. In gleicher Weise ist auch das \'orkommen von vorstehenden Dornen hier und da am Wege zur Peripherie zu erklären. Ob sogleich nach der ersten Ver- änderung der Neigung der Kelch\\-and und dem Aufgeben der zuerst gebildeten Dornen neue entstehen, welche verdeckt die Vergrößerung des Kelchrandes mitmachen und erst sichtbar werden, wenn der Neigungswinkel größer wird, eventuell erst an der Kante des künftigen Napfes, oder ob sie erst entstehen, wenn sich diese Verändenmg vorbereitet, läßt sich nicht mit Be- stimmtheit sagen, aber ich halte das Zweite für das Wahrscheinliche. Bei zwei jugendlichen, tellerförmigen Kelchen von Station 245, die eine auffallend flache, bei dem größeren Individuum (Fig. 9b) sogar stellenweise vertiefte Unterfläche haben, sieht man keine anderen Dornen als die randständigen. Weit gegen das Centrum sich erstreckende, rippenartige, nicht immer gerade verlaufende und wiederholt abgesetzte Erhebungen, die man an einzelnen Kelchen antrifft, bedeuten allerdings, daß, wenn eine gewisse Größe erreicht ist, die Vorbereitungen zur Bildung der Dornen schon früher getroffen werden, ehe der Rand sich umzubiegen beginnt. Uebrigens fehlen manchmal an der Kante des Napfes einige Dornen, oder sie sind sehr ungleich entwickelt. An einem Exemplare finde ich hier 2 Domen, aber 2 mm nach innen 4 vorstehende Dornenenden und 2, die durch einen Kamm mit den Randdornen in Verbindung stehen. An Individuen mit verkümmerten Dornen ist dort, wo die Dornen fehlen, die ursprüngliche hexagonale Körper- form an der Kante des Napfes verwischt, aber wenn die 6 Dornen regelmäßig und kräftig 46 Steinkorallen. ^07 entwickelt sind, entspricht der Umriß durchaus der ersten Anlage, die sich sogar ausnahmsweise noch nach der Aufbiegung des Randes erhalten kann, wie dies die Abbildung eines vereinzelten Exemplares von Station 194 (Fig. iga) zeigt. An den tellerförmigen jugendlichen Individuen läßt sich unschwer erkennen, daß die Dornen aus Verlängerungen des Kelchrandes in der Gegend der Septen i. Ranges entstehen und nicht, wie man aus der Beurteilung der erwachsenen Kelche meinen könnte Rippenfortsätze sind. Es zeigt sich überdies, daß sie häufig nicht die Richtung haben, welche in die Verlängerung der genannten Septen fällt, und sie außerdem ebenso den benachbarten Septen 4. oder 5. Ordnung zu gute kommen. Es läßt .sich ferner durch die Unter- suchung der jungen Kelche für StepIuDiofrocInis exp/anaiis das Vorhandensein einer wirklichen Columella nachweisen. .Sie erscheint in Form ziemlich kleiner, im Centrum des Kelches locker stehender FaiDÜlen, die von den Septen unabhängig sind und nicht so weit vorragen wie die Septenlappen. Sie werden in der Tiefe des Kelches untereinander und mit den Septenrändern durch kalkige Ausscheidungen verbunden, wodurch es auch nicht möglich ist, ihren Ursprung bis zur Basis zu verfolgen. In diesem Stadium trugen die Septen i. und 2. Ordnung central 2 Septenlappen, wovon der äußere etwas größer und höher ist. Höher als diese und doppelt so breit sind die Septenlappen 3. Ordnung, welche an ihrem centralen Ende größtenteils mit den Septen 2. Ordnung verklebt sind. Verklebungen der Septen i. und 2. Ordnung miteinander und mit den tiefen Teilen der Columella sind bereits im Gange. Stephanotrochtis explanans stimmt durch den Besitz von Dornen mit Stcphanotrochus spiniger Marenz. (18, S. 20) überein, den Alcock (2, .S. 22) neuerdings als Odoiitocyatlms sexradiis n. sp. beschreibt. Ich habe heute ebensowenig wie frilher Veranlassung, der Gattung Odoiitocyatlms vor Stcpliauotrocims den Vorzug zu geben. Odonthocyathus Stella Alcock (2, S. 2^ ist die Jugendform eines dornigen Stephanotroclms, mit der sich nicht viel anfangen läßt. Gefunden in Station 194, westlich von Sumatra, Tiefe 614 m (i Exemplar); in Station 243, außerhalb Dar-es-Salam, Tiefe 400 m (7 Exemplare); in Station 245 im Zanzibarkanal, Tiefe 463 m (2 Exemplare). Lophohelia prolifern Pallas. Taf. XV [II], Fig. 3. Das Vorkommen von Lophohelia pro/i/era im Indischen Ocean ist neu. Die „Valdivia" fand sie zahlreich in Station 165, im Osten von St. Paul, Tiefe 672 m, und in einem abgestorbenen Stücke in Station 167, ebenda, Tiefe 496 m. Im Atlantischen Ocean ist der südlichste bekannte Fundort Tristan Da Cunha, Tiefe 180 — 300 m („Challenger"-Expedition). Ich habe Fig. 3 das Fragment eines Stockes abgebildet, das durch die zahlreichen neuen Sprossen, es können bis 4 am Rande eines Kelches entstehen, auffällt. Sie sind schlank imd werden lang, bevor sie allenfalls wieder knospen. Auch der Mutterkelch verlängert sich noch etwas nach der Bildung der Knospen. Die Septen sind wenig vorspringend, in der Größe nicht viel verschieden und nach außen kaum verdickt. Der Stock ist leicht. Zum Vergleiche diene die Fig. 3 a, welche ein anderes Stück derselben Lokalität darstellt. Der Stock ist schwerer, die Zweige sind lockerer und kräftiger, aber das zarte und einförmige Aussehen der Septen ist das gleiche. Selten findet man hier Kelche, in welchen die negativen Merkmale den positiven Platz 47 ■^(^<^ Emu. von Marenzeller,. machen. Es ist nicht viel gesagt, wenn ich bemerke, daß sich diese Lophohelie der von Duncan L. prolifera var. graci/is genannten Form nähert, welche seiner Ansicht nach im Süden des At- lantischen Oceans an die Stelle der viel kräftiger gebauten typischen L. prolifera im Norden treten soll. Bei aus größeren Tiefen stammenden Exemplaren werden diese Gegensätze nicht Iiestehen und bei solchen aus seichterem Wasser und in der Nähe der Küsten wird man wohl auch bei dieser Koralle, wo immer es sei, den Einfluß günstiger Ernährungsverhältnisse, von denen Größe und Stärke abhängig zu sein pflegen, nicht ausschalten können. Es ist schade, daß uns MosELEV nichts über die Beschaffenheit der Lopholielia prolifera von Tristan Da Cunha gesagt hat, die dort schon in geringer Tiefe angetroffen wurde. In der Adria wurde von der „Pola" Station 298, südöstlich von der Insel Pelagosa in der Tiefe von 485 m ein großkelchiges Stück von massivstem Bau aufgefunden, während sonst im Mittelmeere der zartere Wuchs vor- herrschen soll. .Schlechte Bruchstücke liegen auch von .Station 37, bei Cap Verden, Tiefe 1694 m, vor. Amphihelia oculata L. Tuf. XIV [I], Fig. I. Ich habe sämtliche mir aus dem Atlantischen und Indischen Ocean vorliegenden Exem- plare als Aiiiphihelia ocntlata bestimmt und verstehe darunter auch die Formen mit gravierter Oberfläche, welche Duncan (5, S. 326) von den glatten unter dem Namen „raniea'' abtrennte. Denn ich teile nicht die Ansicht, daß die von dem Cönosark abhängigen Erhabenheiten der Oberfläche der Theken und des Cönenchymes, welche er als Rippen auffaßte, für die Artunter- scheidung wichtiger seien als die anderen wieder aufgegebenen Merkinale. Die Erhebungen sind, wie FowLER (8, .S. 418) bemerkt, keineswegs homolog mit den Rippen. Sie liefern nur Stütz- punkte für das Cönosark, dessen Kanalsystem den zwischen ihnen verlaufenden anastomosierenden Furchen entspricht. Ich finde wie v. Lacaze-Duthiers (15, S. 146) bei der Amphihelia oculata des Mittelmeeres, daß die Oberfläche selbst eines und desselben Stockes einnial glatt und ohne Furchen, ein anderes Mal eestreift ist und mehr minder tiefe Kanäle zeit^t. Es steht heute noch gerade so wie in der Tertiärzeit, aus der wir durch Seguenza (28) in Hinsicht auf die Skulptur des Cönenchymes ganz dieselben Schwankungen kennen lernten. Was den Namen „ranica" anbelangt, den Duncan einführte, weil ihm ein so bezeichnetes Exemplar aus der norwegischen See von M. Sars war eingeschickt worden, so will ich hier konstatieren, daß F. Müller diese Art niemals aufgestellt hat und daß die Madrepora raviea im Prodromus der Fauna danica die Madrepora raiiiea von ErNNE war, eine Koralle, die heute v;nter dem Namen Dendrophyllia raiiiea geht. Ich bringe diese Korrektur an, nicht weil die Not- wendigkeit des Ersatzes einer fälschlich gebrauchten Bezeichnung durch eine neue besteht, sondern vielmehr um zu zeigen, wie kritiklos die Verwendung dieses Namens bisher gewesen ist Recht mißlich steht es um die von Moseley bearbeiteten Amphihelien der „Challenger"- Expedition. Das Material war viel zu dürftig, um die Aufstellung neuer Arten innerhallj einer so flüssigen Gattung zu rechtfertigen. Die angeführten Unterschiede sind ganz nichtssagend. Man kann sich nur vorstellen, daß bei den 2 neuen Arten aus dem Indischen Ocean auch ihr von dem damals bekannten Verbreitungsbezirk weit entferntes Vorkommen nicht ohne Einfluß geblieben ist. Gegen meine Ansicht, daß es besser gewesen wäre, das definitive Urteil über die 48 Steinkorallen. ■JOQ fragmentarischen Funde hinauszuschieben, spricht nicht, daß der Bearbeiter der Ausbeute der „Siboga" diese Arten wiedergefunden haben will. Die Angabe, daß an einer und derselben Lokalität (Station 95 der „Siboga") Auiphilwlia raniea Müll., arbuscula Mos. und tenuis Mos. vor- kommen, steht auf dem Niveau des ersten Berichtes über die Funde der „Porkupine" an Station 54 im Atlantischen Ocean, in welchem die dort gefundenen Amphihelien von Duncax in die Arten: oculata L., iiiiocciiica Seguenza, atlantica n. sp. und nniata n. sp. zerlegt wurden auf Charaktere hin, die derselbe Autor schon ein Jahr später als ganz unzulänglich erklären mußte (5, S. 325). Und wir wurden bei dieser Gelegenheit so eingehend und überzeugend über die Richtungen unterrichtet, nach welchen die Variation erfolgt, daß sich auch das Material von anderen Fund- orten leicht beurteilen läßt. Die Amphihelien der „Valdivia" stammen von 3 weit auseinander- liegenden Lokalitäten: Cap Verden, Somaliküste, westlich von Nias. Jede Lokalität hat den Korallen ihr eigenes Gepräge gegeben, so daß nach einer absichtlichen Vermengung die Formen wieder mit absoluter Unfehlbarkeit auf den richtigen Platz gebracht werden könnten. Weitere Funde würden wahrscheinlich gleiche Ergebnisse liefern. Je kleiner aber die Sprünge sein werden, die wir mit unseren Netzzügen machen, je dichter die Beobachtungspunkte aufeinander folgen werden, um so mehr werden sich die Kontraste verwischen. Ich halte es wohl für unsere Pflicht, solche Lokalformen, die der Zufall in unsere Hände gespielt hat, zu kennzeichnen, ihnen jedoch einen eigenen Namen zu geben, sie zu lokalisierten Arten zu machen und damit die an anderen Orten, auf einem enger umgrenzten Gebiete gemachten Erfahrungen über die außerordentliche Unbeständigkeit der zur Charakteristik der Art vei-wendeten Merkmale lahmzulegen, verlangt Voraussetzuncren, von deren Erfüllunsj wir noch weit entfernt sind. Station 37, Cap Verden, Tiefe 1694 m. Ein einziges Exemplar, Stock klein, eine Glieder- koralle zum Teil umrindend ; infolge der Ansiedelung von Eunice floridana Pourt. oder peiutata Müll, deformiert. Die Oberfläche ist auffallend grob granuliert, und diesem Umstände ist es zuzuschreiben, daß die Erhebungen zwischen den Furchen stellenweise mehr vorragen als ge- wöhnlich (Fig. i). Station 264, Somaliküste, Tiefe 1079 m. Die Stöcke (Fig. ib, ibi, ib,i) haben sich meist an den Riesennadeln von Monorhaphis angesiedelt. .Sie scheinen trotz dem ansehnlichen Durchmesser der .Stämme keinen großen Umfang zu erreichen. Sie gleichen mehr der Amplii- helia ociilata aus dem Mittelmeere imd dem Atlantischen Ocean als die weiter unten zu be- handelnde Form bei Nias. An die Form von Station 264 schließen sich 3 Exemplare des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien, welche im südlichen Teile des Roten Meeres von einem gehobenen Telegraphenkabel abgelöst wurden, nur sind sie zarter. Die Kelche erweitern sich gegen die Oeffnung zu, sind trichterförmig. Die Granulierung der Oberfläche ist äußerst fein, nur mit der Lupe erkennbar, die Gravierung stellenweise sehr deutlich. An den älteren Kelchen springen die Ränder der größeren Septen und die ihnen entsprechenden Rippen .stark vor. Die Granula der. Septenflächen und Ränder wachsen manchmal zu auffallend langen Spitzchen heran. Die Columella ist bald nur wenig, bald sehr gut entwickelt. Bei den zahlreichen untereinander gleichen Exemplaren von den Stationen 194, 196, ig8, westlich von Nias, Tiefen 614, 646, 267 m, die ich ihrer raschen Aufeinanderfolge wegen als eine auffasse, sind es die cyHndrische Gestalt der engeren Kelche und die geringe Ausladung der Septenränder und Rippen, welche diese Form (Fig. la) von der vorhergehenden aus dem 49 Deutsche Tiefsee-Expedition i8g8 — 189g. Bd. VII. aq ^ IQ Emti. von Marenzei.i.er, Indischen Ocean unterscheiden. Alles andere oben Angegebene paßt. Ich finde diese Form sehr ähnlich mit der von Duxcax (1. c.) auf Taf. XLV abgebildeten Auiphilwlia nculata L. Diese Form scheint in großen Mengen vorzukommen, aber gleichfalls keine bedeutenden Dimensionen zu erreichen. Hierher gehört auch Ijipliolielia investigatoris Alcock. Da dieser Autor nicht angiebt, warum er trotz der Arbeiten \-on Fowler, Ortmaxx und \. Lacaze-Duthiers in dem falschen Fahrwasser von Graf PouRrALf-:s und Moseley steuert, so darf luan wohl annehmen, daß ihm die fundamentalen Unterschiede zwischen den Gattungen Lo/^Iiohelia und Ainpliilh'lia entgangen sind. Sowohl bei dieser Form als bei der vorhergehenden war an einzelnen Exemplaren das Cönosark sehr gut erhalten und das Kanalsystem \\'egen der größeren Dichte des Gewebes unter der Lupe sehr leicht zu verfolgen. Die ( )bjekte waren so günstig wie die norwegischen, an welchen Fowler die Bahnen klarlegte, durch welche die einzelnen Polypen miteinander in Ver- bindung stehen. Die Amphihelien der „\'aldivia" waren wie alle anderen Korallen in Alkohol konserviert und haben durch einen zufällig extrahierten fremden Farbstoff eine leicht liräunliche Färbung angenommen, die denselben Dienst leistete wie eine künstliche. Wenn v. Lacaze- Duthiers eine solche bei den von ihm untersuchten Amphihelien aus dem Mittelmeere ange- wendet hätte, so würde er auch an diesen den direkten Beweis für seine ziemlich unbestimmt gehaltenen Bemerkungen über Verhältnisse erlangt haben, die, wie erwähnt, Fowler schon mehrere Jahre vorher veröffentlicht hatte. Der Thätigkeit des die einzelnen Tiere verbindenden Cöno- sarkes sind auch die kalkigen Umhüllungen der Wohnn'ihren der Eunicen zuzuschreil^en, welche die Gemeinschaft mit der Koralle suchen. Ich beantworte hiermit die von Prux'Oi und Raco- vrrzA (26, S. 404) aufgeworfene Frage. Es ist nicht ohne Interesse, daß ich auf den Amphihelien von Station 264, der Längs- richtung der Stämme folgend, die Röhren einer Eunicc befestigt fand, die ich für identisch mit Euiiice floridana Pourt. aus dem Atlantischen Ocean und Mittelmeer halte. Die Röhren und ihre Bewohner .sind klein und nicht eingemauert. Sie werden nur von einem niedrigen Kalkgrat begleitet, den das hypertrophierte Cönosark abgesondert hat, das dort, wo die Röhre aufliegt, abgestorben ist. Solenosmilia cariabilis Duncax. Taf. XV [II], Fig 4. Zuerst westlich der Kü.ste Portugals (Tiefe 2200 m) und vor dem Eingange in das Mittelmeer (Tiefe 1300 m) von der „Porkupine" während ihrer zweiten Fahrt entdeckt, hat sie der „Challenger" noch südlicher im Atlantischen Ocean, so bei Ascension und Tristan da Cunha und im Südindischen Ocean bei der Prinz Edward-Insel (Tiefe 220, 840 und 2000 m) angetroffen. Ein Fundort der „Valdivia" liegt noch etwas weiter nordöstlich, Station 165, bei St., Paul, Tiefe 672 m, ein anderer, Station 103, am Ostabhang der Agulhasbank, Tiefe 500 m, und ein dritter, Station 264, an der Somaliküste, Tiefe 1079 ^n- Endlich wurde diese Art vom „Investigator" an der Küste von Travankore aus einer Tiefe von 860 m heraufgeholt. Alcock, wiewohl anfangs auf dem richtigen Wege, erlag der Suggestion von Jeffrey Bell und schuf das Synonym : ^V. Jeffrey i. 50 Steinkorallen. Die Exemplare von Station 165 (Fig. 4) sind viel zarter als die von den Stationen 103 und 264 (Fig. 4a). Ueber das gemeinschaftliche Vorkommen von Soknosiiii/ia variabilis mit anderen Korallen siehe unter Dcsmophyllum crisfa galli. Bei Tristan da Cunha wurde sie vom „Challenger" zugleich mit Lophohclia prolifci-a und Caryophyllia profunda Mos. gedredscht. In Station 165 lebt sie vereint mit Lophohclia prolifcra, Dcsiiiophylliiin crisfa ga/fi, Steuocyathus vermiformis Fourt. und Caryophyllia arcuata E. H. Varasmiliu Jecunda (Pourtales) Lindström. Taf. XV [II], Fig. 5. Nach Graf Pourtales (25, S. 109) tritt diese Art in zwei durch Uebergänge miteinander \-erbundenen extremen Formen auf, die seiner Coclosinilia fcniida und Coenosiuilia arbusciila ent- sprechen. Die arbuscitla-Y oxm ist die normale Form mit kurzen, sehr massiven Kelchen und sehr gut entwickelter Columella, die fccunda-Yoxm ist unter Umständen gewachsen, die sie nötigten, sich über das Maß zu veriängern, wobei Thera, Septen und Columella zurückblieben. Die Exemplare der „Valdivia" von Station 192, westlich von Sumatra, Tiefe 380 m, sowie Studer's Anoviocora fecmida (Fourt.) [29, S. 641] von der Küste Madeiras, die ich dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Direktion des zoologischen Museums in Berlin untersuchen konnte, zeigen den Habitus der /(r?///c/^7-Form. Der Vergleich beider ergiebt Unterschiede hinsichtlich der Deudichkeit der Rippen, der Granulierung der Oberfläche der Kelche und der Septen und des Aussehens der Columella. Bei den atlantischen Individuen sind die Rippen schärfer, mehr vorspringend und entsprechen auch an kleineren Kelchen den Septen aller Ordnungen. Die Granula der Ober- fläche sind grob und stehen auf den erhabenen Rippen in schütteren Reihen. Die Granula der Septen sind niedrig und stumpf. Die Columella, welche ich keinem der noch vorhandenen Exemplare fehlen sehe, ist schwammig, besteht aber eigentlich aus zahlreichen kleinen, gewundenen Lamellen, die unter sich und mit den Septen verbunden sind. Gewöhnlich sieht man auf ihre Kante, seltener zeigen sie ihre Fläche. Bei den indischen Individuen springen nur an den älteren Kelchen die den Septen i. und 2. Ordnung entsprechenden Rippen stärker vor, die dazwischenliegenden sind abgeflacht und höchstens in der Nähe des Kelchrandes deutlicher, lassen sich aber nichtsdestowenieer weit p-eo-en die Basis verfolgen. Die Granulierung der Oberfläche des Kelches ist sehr fein und dicht. Die Granula bilden auf den flachen Rippen mehrere Reihen. Dieses Merkmal ist konstant. Dao-eo-en sind die Granula der Septen selbst in zu einer Gesellschaft vereinigten Kelchen \-on sehr ver- schiedener Größe, bald so unansehnlich wie die der atlantischen, bald spitzer und bis dreimal länger, als die Dicke der Septen beträgt. Die Columella ist lockerer, die Lamellen sind größer, aber spärlicher, weniger oft gefaltet und wenden dem Beschauer ihre Flächen zu. Es wird wegen dieser Lage der Bau einer lamellösen Columella, wie z. B. bei Carvophvllia, vorgetäuscht, aber die Untersuchung junger Kelche oder von vertikalen Schnitten älterer zeigen den wesent- lichen Unterschied zwischen beiden. Für die systematische Stellung dieser Koralle war die Beobachtung Lindström's (16, S. 21) entscheidend, daß die Generation junger Kelche, welche oft in auffallend regelmäßiger 51 40* o r o Emu. von Marenzei.i.er, Anordnung der Oberfläche größerer älterer Kelche aufsitzen, auf geschlechtlichem Wege und nicht durch Knospung entstehen. Graf Pourtales hatte den Nachwuchs als Knospen gedeutet, bekehrte sich jedoch später zur Auffassung LINDSTRö^r's (25, S. 109). Auch ich fand an den mir vorliegenden Korallen nicht einen einzigen Fall, den ich mit voller Ueberzeugung auf Knospung hätte zurückführen können. Auf theoretischem Wege läßt sich dieser Frage nicht beikommen, weil, wenn man auch weiß, daß sich Larven niemals an Stellen ansiedeln können, die von dem Weichkörper bedeckt sind, und Knospen nie an Stellen entstehen können, die von dem W^eichkörper entblößt sind. Zustände, die in die Zeit vor der Untersuchung fallen, darauf nicht geprüft werden können. Man kann lediglich aus dem Vor- handensein von zahlreichen sehr kleinen Kelchen, die wegen ihrer Lage an unbelebten Stellen der Kelche nur als jüngste geschlechtliche Generation gelten können, auf die gleiche Entstehung älterer, ansehnlicher, überall verteilter und in der Größe wenig differierender Kelche schließen. Teils aus der direkten Beobachtung lebender Ivelche, teils aus dem Durchmesser der großen abgestorbenen Kelche an der Basis ergiebt sich, daß die ektothekalen Weichteile sich frühzeitig zurückziehen. Die Theca der rasch wachsenden Kelche bleibt dünn, und diese werden sich deshalb, und vielleicht auch, weil die Lmterlage eine labile ist, nicht lange einer für ihr Gedeihen günstigen Stellung erfreuen. Krümmungen und wiederholte Ansätze der Kelche gestatten die Annahme, daß die Kelche im freien Zustande noch weiter wachsen. An liegenden Kelchen können sich natürlich Larven nicht ringsum ansiedeln. Vereinigungen von Kelchen dagegen, wie die abgebildeten, werden entstanden sein, solange der große Fseudostammkelch noch festsaß und lebte. Beide Exemplare waren zwar abgebrochen , aber an dem einen größeren war der Weichkörper noch erhalten. Das Kriterium des geschlechtlichen Lirsprunges besteht demnach nicht in dem Vorkommen der sekundären Kelche auf abgestorbenen (Graf Pourtales), und andererseits ist kein Grund vorhanden, die Gattung Po-inialosnülia (7, S. 72 ff.) von Duncan aufrecht zu erhalten, wenn wir auf die .Angabe des Autors beschränkt bleiben, daß der den Nachwuchs tragende Kelch nicht tot, sondern belebt war. Eine eigentümliche Erscheinung ist die Verbindung zweier oder mehrerer nicht zu entfernt voneinander sich entwickelnden Kelchen durch ein förmliches Cönenchvm von allerdings geringer Mächtigkeit, das auf eine vorübergehende Verschmelzung der Weichteile (Cönosark) in der ersten Jugend zurückzuführen ist (siehe P'ig. 9a auf Taf. II bei SrunER [29] und das größere Exemplar meiner Fig. 5). Erwähnen will ich noch, daß in einigen größeren Kelchen auch einige Septen 5. C)rdnung vorkamen, wiewohl der 4. Cyklus nicht komplett war. Bathy actis symmetrica (Pourt.) Mos. Taf. XVIII [V], Fig. 2,5. Die nur von einem einzigen Fundorte, Station 245, im Sansibarkanale, Tiefe 463 m, herriihrenden wenigen Exemplare dieser kosmopolitischen Tiefseekoralle zeichnen .sich durch eine besonders feine und zierliche Ausführung der Einzelheiten der Skelettteile aus. Das größte Individvuim maß 22 mm im Durchmesser. Die Basis ist flach oder eher leicht konkav. Die Rippen springen nur gegen den Rand zu etwas vor. Die 8 — 9 Zähne der zarten .Septen sind sehr regelmäßige, ansehnliche, aufrechte Spitzen, die äußeren etwas verbreitert, die 3 oder 4 52 Steinkorallen. 212 inneren cylindrisch, papillenartig. Als Columella kann man höchstens eine solche Papille im Centrum des Kelches in Anspruch nehmen. Die gezackten Kämme (Granulareihen) auf den freien Septenflächen sind von schöner Regelmäßigkeit. Die Verbindungen der Septen unter- einander sind nicht weit gediehen; man findet sie in der Tiefe und noch wenig nach außen gerückt. Besonders die Verbindungen zwischen den Septen 2. und 3. Ordnung sind o-anz rudimentär. Balniiophyllia italica (Mich.) E. H. Taf. XVIII [V], Fig. 22. An einem Zweige des abgebildeten Stockes von Deudroplivilia conüo^eya (Lm.) Blainv. (Fig. 21) saß eine Balanophyllia, die ich nach der Anordnung der Septen für die obengenannte Art halte. Der Kelch ist 18 mm hoch, an der Oeffnung 13:9 mm weit. Außerdem lagen mir noch 4 andere verwitterte Exemplare vor, die teils Fragmenten denselben Dendrophyllia aufsaßen, teils eine andere Unterlage hatten. Im Vergleiche mit adriatischen Exemplaren aus seichtem Wasser be.steht ein größerer Gegensatz im Durchmesser der Kelche ober der Basis und an der Oeffnung, sie sind weniger cylindrisch. Die Oeffnung ist nicht bei allen seitlich komprimiert, oval, sondern, und namentlich bei den jüngeren Individuen, mehr rundlich. Die Pseudotheca (v. Koch) i.st dünner, die Columella besser entwickelt. Meines Wissens ist das Vorkommen dieser Bala)wphyllia außerhalb des Mittelmeeres bisher noch nicht konstatiert worden. Dendrophyllia rornigern (Lam.) Blainv. Taf. XVIII [V], Fig. 21. Die an zwei nahe aneinander liegenden Lokalitäten teils im lebenden, teils im ab- gestorbenen Zustande gesammelten Bruchstücke übertreffen an Größe nur wenig das abgebildete Stöckchen von Station 95, das auch nur einen kümmerlichen Eindruck macht. Die Verbreitung dieser Koralle geht noch weiter nach Osten bis in die Arafura-See, wo sie vom „Challenger" in ebenso unansehnlicher Entvvickelung , aber in größerer Menge an- getroffen wurde. Gefunden in Station 93 am Cap Agulhas, Tiefe 80 m, in Gesellschaft von Ca)yopkyllia cyathtts Ell. Sgl. und BalanopIiyUia italica (Mich.) E. H. und in Station 104, ebenda, Ostabfall der Agulhasbank, Tiefe is.S m. Cocnopsnnimia profunda PouRT. Taf. XVIII [V], Fig. 24. Diplohelia propunda PouRX. (22^ S. 25). Dendrophyllia propunda PoURT. (24, S. 208). PStereopsainmia propunda PoURT. (25, S. IIl). Es ist nur ein kleiner, lebhaft proliferierender Endzweig von Station 211, Westeingang des Sombrerokanales, Tiefe 805 m, vorhanden, auf dessen Jugend ich die- Abweichungen zurückführe, welche er bei dem Vergleiche mit älteren Stöckchen aus dem Atlantischen Ozean und mit den nach solchen gemachten Abbildungen von Graf Pourtales in der Kelchform zeigt. Hinsicht- 53 314 Kmu, von ISIarenzellek, lieh der Septen und der „Columella" herrscht große Uebereinstimmung mit der Anisopsaiinuia rostrata (Pourt.) Marenz., und dies dürfte auch der Grund g-e\\'esen sein, warum Graf Pourj'ales beide Arten in einer Gattung vereinigt wissen wollte. Wie von der „Valdivia" im Indischen Ocean, wurde diese Koralle auch im Adantischen in Gemeinschaft mit Anisopsaiumia rostrata angetroffen. Weitere Fundorte im Indischen Ocean sind: Banda-See („Siboga") und bei Ceylon („Investigator"). Anisopsninmia n. g. Kolonienbildende Dendrophylliide. Kolonie verzweigt, fächerförmig. Kelche nur auf einer Fläche. Knospung nahe dem Kelchrande. Knospen alternierend, meist halbseitlich stehend mit dem Alter durch kompaktes Cönenchym verbunden, das auf der kelchfreien Seite sich mächtig entwickelt. Cönench}'m wenig porös. An der Seite und Unterfläche liegen die Poren in den Rinnen zwischen feinen, ohne Unterbrechung verlaufenden echinulierten Längsleisten. 3 Cyklen von Septen. Die Septen schmal, in der Tiefe verbreitert. Die Septen 3. Ordnung lehnen sich an die der 2. an. Ein Septum i. Ordnung allein oder im Verein mit den benach- barten ül^er den Kelchrand vorragend und in einen rippenartigen Vorsprung der Außenseite des Kelches übergehend. Die „Columella" rudimentär oder fehlend. Der wesentliche Charakter dieser neuen Gattung gegenüber den typischen Dendrophyllien und Cönopsammien besteht in der Ausbildung eines die Kelche verbindenden und den Umfang des Stockes einseitig außerordentlich vergrößernden Cönench}'ms. Die fossile Gattung Stcreo- psaiiuiiia E. H. unterscheidet sich dadurch, daß die Kolonie umrindend, die I^Cnospung basal oder unregelmäßig ist, die Kelche nur an der Basis verschmelzen unter geringer Entwickelung von Cönenchym. Auch sind die Septen in 4 Cyklen. Ich habe die Gattung Anisopsaiiniiia aufgestellt, um die von Graf Pourtales anfangs (24, vS. 204) Aiiip/ii/ic/ia rostrata, dann (25, S. i 10) f Steixopsammia rostrata genannte Koralle aufzunehmen, weil ich mit Duncan (7, S. 180) die Abweichungen von Stcrcopsaiiiniia für unüber- brückbar hielt und das Provisorium l)eseitigen wollte. Die Diagnose enthält daher auch das auffallende Merkinal der partiellen Septenvergrößerung. Sollte es sich jedoch in der Folge herausstellen, daß allein dadurch der Einreihung anderer Arten ein Hindernis in den Weg gestellt wird, so lassen sich in dieser Richtung Konzessionen machen. Die Ansicht von Graf PourtaulS, daß seine Dcudropliyllia pro/unda (früher Diploliclia profunda Pourt.) mit f Stereopsammia rostrata in eine Gattung gehöre, ist unhaltbar. Ihr Bau lehnt sich an den der Cönopsammien Dunxan's an, und man kann sie daselbst bis auf weiteres unterbringen. Anisopsammia rostrata (Pourt.) Marexz. Taf. X^'III [V], Fig. 23. Anipliilielia rostialn Pourtales (24, S. 204). ? Stcrcopmmwin ivstrala PoURTALES (25, S. Iio). Diese bisher nur aus dem Antillenmeere bekannte interessante Koralle, welche dort nach Graf Pourtales eine ansehnliche Tiniße und Stärke erreicht, wurde von der „\'aldi\-ia" in 54 Steinkorallen. T, r c Station 211, Westeingang des Sombrerokanales, Tiefe 805 in, in Gesellschaft von Deltocyathus ifa/iais E. H. und Coenopsanunia profunda (Pourt.) aufgefunden. In den Kelchen der vorliegenden Zweige ist immer nur ein Septum i. Ordnung allein vergrößert. Die Kelchöffnung i.st oval. Die längere Achse geht durch den Vorspnmg, dessen Lage distal von der Spitze des Stockes oder der Aeste ist. Dieser Teil des Kelches liegt höher als der entgegengesetzte. Die Kelche haben daher eine geneigte Stellung. Die neuentstehenden Kelche sind, wie man aus der Stellung des Vorsprunges erkennen kann, in einem Winkel von 90° gedreht und zugleich etwas nach aufwärts gebogen. Die Septen sind an der Kelchöffnung sehr schmal, ihr Innenrand fällt senkrecht ab. Die Septen i. und 2. Ordnung verbreitern sich plötzlich in ihrer Mitte um das Doppelte, und es bilden sich hier manchmal förmliche -Septen- lappen aus. In jüngeren Kelchen ist dieser Teil der Septen häufig perforiert, und der Rand, wenn die Löcher nahe demselben liegen und nicht geschlossen sind, zackig. Die zahlreichen spitzen Granula in älteren Kelchen lassen die .Septen an den breiten Stellen dicker erscheinen, als sie es wirklich sind, und geben ihnen ein gekräuseltes Aussehen. Die „Columella" besteht in jungen Kelchen aus einigen Kalkbälkchen, die den Grund der engen und tiefen Kelchhöhle ein- nehmen und mit den Septenrändern verschmelzen. In alten, flachen Kelchen wird dieses Ver- hältnis unklar, und die „Columella" fehlt scheinbar. 55 ^ j (^ Emil von Makenzelt-er, Litteraturnachweis. 1. Alcock, A., An account of the deep-sea Madrepi.raria coUected li\- the Royal Indian marine survey ship „Investigator", Caicutta 1898. 2. — Report on the deep-sea Madreporaria nf the Siboga-Expedition, Leiden 1Q02. 2a. Chun, C, Aus den Tiefen des Weltmeeres, i. Aufl., Leipzig 1901 ; 2. Aufl., IQ03. 3. Delages, Ives, et Herouard, Edgar, Traite de Zoologie concrete, T. II, Partie 2, Paris 1902. 4. Duncan, Marx. P., Remarks on a essay by Prof. G. Lindström, entitled „Contributions to the Actinologv of the Atlantic Ocean", and a reply to some of his criticisms. Ann. Nat. Hist. (5), Vol. XII, 1883, p. 361. 5. — A description of the Madreporaria dredged during the expedition of H. M. S. „Porcupine" in 1869 and 1870. Trans. Z. Soc, Vol. VIII, London 1874. 6. — Part. IL Ibidem, Vol. X, 1879. 7. — A revisinn of the families and genera of the Sclerodermic Zoantharia Ed. et H or Madreporaria. Joum. Linn. Soc, Yol. X\TII, London 1884. 8. Fowler, Herb., The anatomy of the Madreporaria, 4. Quart. Journ. Micr. Sc, Vol. XXVIII, London 1888, p. 4i3_43o, PI. XXXII— XXXIIL 9. Gray, j. E., Description of somes corals, including a new British CDral discovered by W. Mac Andrew. Ann. Mag. N. H., (2) Vol. V, London 1849, p. 407 — 411, und Proceed. Z. Soc, 1849, p. 74—77. 10. Koch, G. v., Ueber Flabelbim. Morphol. Jahrb., Bd. XIV, 1888, p. ^iq — 344. 11. — Ueber Can'ophyllia nigosa. Ibidem, Bd. 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Amphihelia arbuscula (Mos.) 309 [49]. atlantica DuNCAN 309 [49]. „ miocenica Seg. 309 [49]. „ oculata L. 308 [48]. „ ornata DUNCAN 309 [49]. ramea Müll.; Duncan 308 [48]. „ rostrata POURT. 314 [54]. „ tenuis (Mos.) 309 [49]. Anisopsammia n. g. 314 [54]. rostrata (Pourt.) Marenz. 314 [54]. A n o m o c o r a f e c u n d a (PouRT.) Th. Stud. 3 1 1 [51]. Balanophyllia italica (MiCH.) E. H. 313 [53]. Bathyactis symmetrica (PouRT.) Mos. 312 [52]. Bathycyathus atlanticus Duncan 283 [23]. Caryophyllia antarctica n. sp. 293 [33]. arcuata E. H. 295 [35]. „ clavus SCACCHI 281 [21]. „ clavus var, epithecata Duncan 282 [22]. „ communis Seg. 282 [22]. „ communis var. costata POURX. 2S2 [22]. „ cyathus Ell. Sol. 295 [35]. „ paradoxa Alcock 295 [35]. „ profunda Mos. 298 [38]. „ seguenzae DuNCAN 283 [23]. Ceratotocyathus Seg. 282 [22]. „ costatus Seg. 282 [22]. „ zancleus Seg. 282 [22]. Ceratotrochus delicatus n. sp. 302 [42]. funicolumna Alcock 302 [42]. Cliona vermiformis Hancock 298 [38]. CoenosmiHa arbuscula PouRX. 311 [51]. Deltocyathus italicus E. H. 281 [21]. Dendrophyllia cornigera (Lm.) Blainv. 313 [53]. profunda PoURX. 313 [53]. „ ramea (L.) 308 [48]. Desmophyllum crista galli E. H. 267 [7]. „ ingens Mos. 267 [7]. vitreum Alcock 268 [8]. Diplohelia profunda PouRX. 313 [53]. Eunice floridana PouRX. 310 [50]. pennata Müll. 309 [49]. Flabellum Lesson 268 [8]. Fiabcllum alabastrum Mos. 271 [11]. anthophyllum (Ehrbg.) E. H. 26y [9]. „ apertum Mos. 272 [12]. „ chunii n. sp. 274 [14]. deludens n. sp. 269 [9]. distinctum E. H. 275 [15]. distinctum E. H.; DuNCAX 274 [14]. ,, inconstans n. sp. 277 [17]. irreguläre Semp. 279 [19]. japonicum Mos. 269 [9]. laciniatum (Phil.) E. H. 269 [9]. „ mac andre wi Gray 270 [10]. „ magnificum n. sp. 276 [16]. „ michelini E. H. 268 [8]. „ patens Mos. 274 [14J. „ pavoninum Less. 274 [14]. „ stabile n. sp. 273 [13]. Lophohelia arbuscula Mos. 309 [49]. investigatoris Alcock 310 [50]. „ prolifera Pall. 307 [47]. „ prolifera var. gracilis DuNCAN 308 [48]. tenuis Mos. 309 [49]. Madrepora ramea L. 308 [48]. Odontocyathus sexradiis Alcock 307 [47]. Stella Alcock 307 [47]. Parasmilia arbuscula PoURX. 311 [51]. fecunda (PoURX.) LlNDSXRÖM 311 [51]. Phyllodes laciniatum Phil. 270 [10]. Pourtalosmilia DuNCAN 312 [52]. Rhizotrochus affinis DuNCAN 269 [9]. Sabinotrochus apertus DuNCAN 306 [46]. Schizocyathus fissilis PouRX. 300 [40]. Solenosmilia jef f reyi Alcock 310 [50]. variabilis Duncan 310 [50]. Sphenotrochus aurantiacus n. sp. 280 [20]. „ intermedius MüNSX. 281 [21]. Stenocyathus vermiformis PouRX. 298 [38]. Stephanotrochus campaniformis n. sp. 302 [42]. „ explanans n. sp. 304 [44]. „ nitens Alcock 304 [44]. „ oldliami n. sp. 304 [44]. „ spiniger Marenz. 307 [47]. Stereopsammia E. H. 314 [54]. PStereopsammia profunda PoURX. 313 [53]. ? Stereopsammia rostrata PouRX. 314 [54]. Uloc3'athus arcticus .SARS 371 [11]. Fromniainisclie Buclidruckerei (Hermann Fohle) in Jena. — 2594 Tafel XIV. (Tafel I.) Tafel XIV. (Tafel I.) Natürliche Größe. Fiü-. 1. Ainpliiliclia oculata L. von Station 3 7. Durch die Ansiedlung von j5"/////(r /fö/v'r/crwrt' Pourt. oder von Eitnicc pcnnata Müll, deformierter Stock mit grolj granulierter und gravierter Oberfläche. „ la. „ „ L., von Station 196. Cylindrische, enge Kelche mit wenig vor- springenden Septenrändern und Rippen. „ ib, ibj, ibii. Aiupliihclia oculata L. von Station 264. Weitere Kelche mit vorspringenden Septenrändern und Rippen. DEUTSCHE TlEFSEE-EXr^EDITION. 1898-99. Bd. \'1I. v. MARENZELLER; STEINKOR.ALLEN. TAF. XIV Phol. II. ünict M. Jaffc, Wien. Taf. I. 1. Antphihelia ocnlata L. Verlag von Gtislav Fischet- in Jena. Tafel XV. (Tafel IL) Fig. 2, •? 3- JJ 3'i- » 4- )J 4 a » 5- Tafel XV. (Tafel II.) Natürliche Größe. 2a, 2b. Dcsiuopliylhtui crista galli E. H. Verschiedene Formen derselben Lokalität Station 165. Lopliohclia p>vlifci-a Fall. Zarter Stock mit langen und zahlreichen Knospen. Station 165. „ Fall. Derber, gedrungener Stock derselben Lokalität. Solcnosniilia variabilh Duncan, von Station 165. „ „ DuNCAN, von Station 264. Paras/iii/ia fccuiida (Fourt.) Lindström. An dem größeren Exemplare eine Gruppe kleinerer, dem großen aufsitzender Kelche, die an der Basis durch ein Fseudocönenchym verbunden sind. Station 192. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1898-99. Bd. VII. v. M.ARENZELLER; STEINKORALLEN TAF. XV •Jb ^ ¥. ^ f V ; Jfl/ //. Pliol. II. Dr;ift il/. .? 7a. 1» 7b. )> 7c. » 7d. »» 8, 8a. 8b Tafel XV I. (Tafel III.) Natürliche Größe. Caryopliyllia cyatlius Ell. Sol., von Station io8. „ „ Ell. Sol. Obenansicht. „ antarctica n. sp. Station 127. » „ „ „ Obenansicht von 7. » » )» )j » „ „ „ Obenansicht von 7 b. » j> )> ij ai-cuata E. H. von Station 165. Kelche mit stark vorspringenden Septen I. und 2. Ordnung. " » bi der Mitte ein Kelch mit hypertrophierten Septen rechts unten ein junger Kelch. 8c, 8d. „ „ „ „ Kelche mit wenig vorspringenden Septen. 8e. „ „ „ „ Obenansicht. 9- » Claims Scacchi, von Station 186. 9i- » „ „ Größtes, infolge eines ausgebesserten Bruches deformiertes Exemplar derselben Lokalität in Obenansicht. 9^- " ., „ von Station 266. Hypertrophisches Exemplar, das die Ergänzung eines Kelches ist, dessen Rand in großer Ausdehnung ausgebrochen war. 9b. „ „ „ von Station 263. Sehr stark gekrümmter Kelch. Seiten- ansicht, gc — h. „ „ „ 6 kleinere Kelche von Station 246. 91- » „ „ von Station 247. 9k- „ „ „ von Station 83. Einem Muschelfragmente aufsitzender Kelch. 9l- " >. » Verstümmeltes, in der Jugend längsgespaltenes Individuum derselben Lokalität. 9"^- " »» „ Sehr altes, loses, verbildetes Individuum derselben Lokalität. 9"- " " „ von Station iio. Kleinstes festsitzendes Exemplar. 9°- » „ „ Loses Exemplar derselben Lokalität, ein Uebergang zu 9p und gq. 9P- " „ „ Loses, nahezu gerades Individuum mit allen Eigenschaften der gekrümmten, von ebenda. 9q- „ „ „ Altes, loses Exemplar von ebenda. 91'- » „ „ Ein erst kürzlich abgebrochener Kelch von Station 103. 9s- „ „ „ 2 typische Exemplare von Station 71. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1898-99. Bd. X'Il. v. MARENZELLER; STEINKORALLEN. TAF. XVI. 9a 9c 9k ••^^s^ia^ 91 9d 9e rgL *^ 9m 9n 9f 9o f 1 9g 9p 9h 9q 1*, 71' 7d f 9i 9r 9s ^ 7 a ^-^■r<. 7c ^ a 8e 6a Liclitduick M. Jaß'c, Wien. 6. Caryopltyllia cyatlins Ell. Sol. — Tuf. III. 7. Caryopliyllia antaictica ii. sp. 9. Caryopliyllia clavns Scacchi. — 8. Curyopliyllia arcitata E. H. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Tafel XVII. (Tafel IV.) Tafel XVIL (Tafel IV.) Natürliche Größe. Fig. lo. Flabclhtin dehidens n. sp., von Station 185 und 203. „II. „ iiiconsfans n. sp., von Station 100. Kleines Individuum mit seitlichen Domen. „ 1 1 a. „ „ „ „ Kleines Individuum ohne Dornen. „ iib. „ „ „ „ Kleines Individuum in Seitenansicht, um die Krümmung des Kelches zu zeigen. „ I IC — I Ig.,, „ „ „ Verschiedene Formen des Kelches, iid mit unteren seit- lichen Dornen, i ig besetzt mit ganz jungen, iic, iif mit älteren Nachkommen. „ I ih. „ „ „ „ Aus den Trümmern eines alten Kelches herauswachsender deformierter Kelch mit verkürzter Längsachse. „ 1 1 hj. „ „ „ „ Derselbe Kelch in Obenansicht. „ I li. „ „ „ „ Ein großer Kelch in Obenansicht. „ iik. „ „ „ „ Abnormer Kelch mit zarten, zahlreichen Septen in Oben- ansicht. „ i il. „ „ „ „ Dreikantiger Zwillingskelch in Obenansicht. „ 12. „ stabile n. sp., von Station 37. „ 12a. „ „ „ „ In Obenansicht. „ 12 b. „ „ „ „ Kleineres Exemplar. „ 13. „ viagnifiami n. sp., von Station 199. „ 13a. „ „ „ „ In Obenansicht. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1898-99. Bd. VII. v. MARENZELLER; STEINKORALLEN. 11k 13a 10. Flabelluni deludcns n. sp. — Taf. IV. 11. Fhibellnin iiicoiislans u. sp. 12. Flabellum stabile n. sp. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Lic/tläntck M. Jaffc, Wien. 13. Flabclliiui nuigiiißcnuL n. sp Tafel XVIII. (Tafel V.) I Tafel XVIIL (Tafel V.) Fii^-. 14, 19, 20, 21, 22, 23 in natürlicher Größe, Fig. 15 — 17, 22a, zweimal vergr. iMg. 14. Flahcllu}!! cliiinii n. sp., von Station 31. Das weiße dem Kelchrande folgende Band entspricht der Aiiheftungsstelle der Wohnröhre der Liim- hrinereis. „ 14a. „ „ „ „ Abnorme Form ohne Flügelsaiim und mit sehr spitzem Kantenwinkel. „ 14b. „ „ „ „ Die eine Seitenwand ist entfernt, um die größere Zahl der Septen in der Mittelkammer zu zeigen. „ 15. Spliciwtrocitus aurantiacus n. sp., von Station 104. „ 16. Stdiocyatlius vermiforviis Pourt., von Station 165. „ 1 7. Aulocyathus n. g. juvenescens n. sp., von Station 211. „ 18. Ceratotrochus delicatus n. sj)., von Station 104. Vergr. „ 19. S/cp//aiiofroc/n/s exp/anaiis n. sp., von Station 243. In Oben-, Unten- und Seitenansicht. „ 19a. „ „ „ „ Hexagonaler Kelch, von Station 194. „ igb. „ „ „ „ Junges Individuum mit flacher Unterseite, von Station 245- „ 20. „ caiiipavifomiis n. sp., von Station 83. Seitenansicht. „ 20a. „ „ „ „ Höheres Exemplar, von unten. „ 20b. „ „ „ „ Niederes Exemplar, von innen. „ 21. Deitdrophyllia coniigcra (Lam.) Blainv., von Station 95. „ 22. Balanopliyllia italica (Mich.) E. H., von Station 95. „ 22a. „ „ (Mich.) E. H., In Obenansicht. „ 2^,. Anisopsaimiiia rostrata (Pourt.) Marenz., von Station 211. „ 24. Coenopsainmia profimda (Pourt.), von Station 211. Vergr. „ 25. Balhyaciis syinmdrica (Pourt.) Mos., von Station 245. DEUTSCHE TIEP-SEE-EXPEDITIOX 1898-99. Bd. \'ll. v. M.AREXZELLER; STEINKORALLEX. TAF. X\'III. Licbtduick M. Jaff'c, Wien. Taf. \ . 14. Flabelliiui chniiii ii. sp. — 15. Sphenotrochus anrautiacus n. sp. — 16. Stenocyathiis vermiforuiis Pouri. — 17. Aulocyathus n. g. jnvenescetis u. sp. — 18. Ceratotrochus delicatus ii. sp. — 19. Stephanotrochus e.xplanans n. sp. — 20. Stephanotrochns campaniformis n. sp. - 21. Dendrophyllia cornigera (Lam.) Blainv. - 22. Balanophyllta italica (Mich.) E. H. - 23. Anisopsammia rostrata (Ponrl.J Marenz. — 24. Coenopsamnüa profunda (Pouri.) — 25. Bathyaciis symmetrica (Pourt.) Mos. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Zur Kenntnis der Luftsäeke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. Von Franz Ulrich. Mit Tafel XIX— XXII. (Tafel I— IV.) Deutsche Ttefsee-Expcdition 1898 — 1899. Bd. VII. 42 I Eingegangen den i. August 1903. C. C h u n. im südlichen Atlantischen Ocean und während der Fahrt längs der antarktischen Eiskante wurden einige mit der Angel gefangene Albatrosse an Bord der „Valdivia" chloroformiert und liehufs späterer Untersuchung der Luftsäcke mit 4-proz. Formollösung behandelt. Da die Lösung durch Mund und After injiziert und mehrmals erneuert wurde, so erwiesen sich die später in Alkohol übergeführten Exemplare so gut erhalten, daß durch Fräparation und Injektion mit Gelatinemassen ein befriedigender Einblick in das S)^stem der Luftsäcke gewonnen werden konnte. Sollte es mir gelungen sein, eine Lücke in unseren Kenntnissen durch die Untersuchung des Luftsacksystemes dieser gewaltigen Flieger auszufüllen, so danke ich dies dem Entgegen- kommen ineines verehrten Lehrers, Professor C. Chun, der mir 2 Exemplare von Dioinedea exulans L. und ein Exemplar der PJioebdria (Diomcdea) fuliginosa zur Verfügung stellte. Historischer Ueberblick. CoiTER aus Groningen war der erste, welcher im Jahre 1573 in seiner in Nürnlierg erschienenen Arbeit von perforierten Lungen berichtet. Allerdings war schon im Mittelalter, der Blütezeit der Falknerei, manches bekannt, was er aufzeichnete. Aus dieser Zeit finden wir in der berühmten Schrift Kaiser Friedrichs IL: „De arte venandi cum avibus" (ed. Schneider, 1788) Beobachtungen über das Fehlen des Markes im Inneren der Vogelknochen. 1651 zeigte Harvey von Membranen eingehüllte Lufträume im Abdomen. Um das Jahr 1774 fanden Camper und Hunter, daß die in die Trachea geblasene Luft durch irgend eine entfernt angelegte Oeffnung des Vogelkörpers entweicht. Auch gelang es ihnen, durch einen luftführenden Knochen die Lungen aufzublasen. Nachdem nun einmal die Existenz von Luftsäcken erwiesen war, mehrten sich bald die Beobachtungen auf diesem interessanten Gebiete. Ich erinnere hier nur an die Arbeiten von Merrem (1784), GiRARDi (1784), Maiacarne (1788), Albers (1802), Schneider (1804), NiTZscH (1808), Cuvier (1805), Tiedemann (18 12), FuLD (18 16), CoLAS (1825), Retzius (1831), Jaquemin (1836), Lereboullet (1838), Natalis Guillot (1846), Prechtl (1846), Rajney (1849), um mich speziell zwei Autoren zuzuwenden, welche die Luftsäcke von Schwimmvögeln eingehend studierten. 1831 bearbeitete Owen die extrem entfaltete Pneumaticität bei Sula bassana. Vier Jahre später berichtet derselbe Forscher von subkutaner Pneumatisierung bei Pelecanus rufescens und Buceros cavatus. Das Jahr 1847 brachte eine grundlegende Abhandlung von Professor Sappey über den respiratorischen Apparat der Vögel, welche wesentlich die Ente berücksichtigt. 3 42* ,,2 Franz Ulrich, Die wichtigere neuere Litteratur über die Luftsäcke der Vögel gestatte ich mir kurz in chronologischer Reihenfolge anzuführen. 1 8 7 5 veröffentlichte Campana eine Monographie über den respiratorischen Apparat des Huhnes. 1877 erschien H. Strasser's Arbeit: Ueber die Luftsäcke der Vögel. Er war der erste, welcher verschiedene Vogelspecies in den Bereich seiner Betrachtungen zog. Auch gab er wichtige Aufschlüsse über die Vorteile, welche die Luftsackausstülpungen mechanisch bei der Bewegung der Extremitäten bieten, sowie über Beziehungen des Skeletts und der Muskulatur zur Entfaltung der Luftsäcke. i88g schilderte Mlle. Bignon die Luftsäcke pharyngealer Herkunft (sacs cervico- cephaliques). i8go bearbeitete Roche die Vogelluftsäcke vergleichend-anatomisch. 1896 erschienen die beiden Untersuchungen von Soum und Bär, welche vorwiegend die Physiologie der Luftsäcke in den Kreis der Betrachtung ziehen. Die neueste Litteratur hat auch einige Monographien von Vogelluftsäcken aufzuweisen: 1882 arbeitete HuxLEY über A/>Atv\\ 1884 Beddard über Scofius uii/bir/fa, 1885 Filiiol über Apicnodytcs („Manchots"), 1885 Cazin über Ossifraoa gigantea („Petrel geant"). Ihnen möchte ich meine L^ntersuchungen über die Luftsäcke von Dioiiicdca cxii/aiis und Dioiiicdca fuliginosa anreihen. Im jähre 1863 hat Professor A. Milne-Edwards hochgradig luftführende Formen, wie Pelecanus und Palanicdca, auf die Ausdehnung der Luftsäcke untersucht und in beiden Fällen subkutane Pneumaticität festgestellt. Am Schlüsse dieser Betrachtung giebt er der W'ahrschein- lichkeit Ausdruck, es möge eine analoge anatomische Anordnung des Luftsackapparates (also subkutane Pneumaticität) auch bei Albatrossen bestehen. Zwei Jahre später aber, am Schlüsse seiner zweiten Note, welche die Bucerotiden behandelt, schreibt er: „J'avais pense d'abord, qu'en raison de ses moeurs, la disposition de l'appareil respiratoire de l'Albatros pourrait bien etre analogue ä Celle que nous offre le P61ican et le Fou {Stild) ; mais comme les os du pied et la portion terminale de l'aile ne sont pas pneumatiques chez ce grand Palmipede, il me parait probable que l'air ne s'introduit pas dans le tissu cellulaire sous-cutane des extremit6s et se trouve enferme dans des sacs membraneux particuliers comme chez la plupart des oiseaux." Die letztere Annahme des gelehrten Forschers haben meine Befunde vollständig bestätigt. Pneumaticität ist bei Albatrossen im allgemeinen nicht in dem extremen Maße vorhanden, wie etwa bei Pekcainis oder Sii/a. Die plumpe, aufgedunsene Gestalt rührt lediglich von dem an der Brust- und Bauchregion besonders dicht entwickelten Gefieder des Schwimmvogels her. Ist erst einmal die äußere Haut entfernt, so hat man einen muskelkräftig-en Vogel mit starken Knochen vor sich, deren Pneumaticität nicht wesentlich über das bei guten Fliegern Uebliche hinausgeht und hinter der von Pelecanus weit zurücksteht. Dahingegen finden wir bei diesen andauernden Fliegern am Schultergürtel ganz außcr- ordendich entwickelte intermuskuläre Luftsäcke von seltener Ausdehnung. Im folgenden will ich vorerst einen gedrängten Ueberblick über die Anatomie des Luft- sackapparates der Vögel im allgemeinen vorausschicken, soweit dies zur Einleitung des speciellen Teiles dienlich erscheint, um schließlich an letzteren einige allgemeine Betrachtungen anzuknüpfen. 4 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diuniedea exulans und Diomedea fuliginosa. T,2T, Histologie. Die Membranen der Luftsäcke sind entodermale Gebilde, integrierende Bestandteile der Bronchienwände. Ein ungeteilter Bronchus mündet in seinen Luftsack, wobei sich das einfache, bronchiale Pflasterepithel auf die innere Luftsackwand fortsetzt. Die feine, oft glashelle Luftsack membran zeigt daher auf bindegewebigem Grunde einfache Pflasterepithelzellen. Bär (1896, S. 114), dem wir die eingehendsten Angaben über die Luftsackmembran verdanken, ist der An- sicht, daß sie überall da, wo sie nicht mit ihrer Umgebung verwachsen ist, aus zwei vollständig miteinander verschmolzenen Blättern besteht. Das innere, dem Hohlraum des Sackes zuge- wendete Blatt setzt sich aus dem eigentlichen Grundgewebe mit dem Epithel zusammen; das äußere wird aus einem serösen Ueberzug mit der Endothelbekleidung der serösen Höhlen her- gestellt. Hier und da zeigt sich die Membran von elastischen Elementen durchsetzt, welche sich wohl auch lokal zu einem vollständigen, elastischen Netzwerk anhäufen können. Schon das Aeußere der hellen, bis zur Durchsichtigkeit dünnen Membran läßt auf spärliche Vaskularisation schließen. In der That finden wir nur wenige feine Gefäße und Nerven an der Luftsackwand: ein physiologisch wichtiger Befund, insofern der vermutliche Gasaustausch in den Luftsäcken auf ein Minimum reduziert wird, woravif schon Sappey hinwies. Embryologie. Beim 3-tägigen Embryo nimmt die Lungenanlage vom Oesophagus aus ihren Urspnmg, wobei der obere, dorsale Teil der Anlage zur späteren Lunge wird, während am ventralen Teile die Luftsäcke sprossen. Eine eingehende Bearbeitung hat die Entwickelungsgeschichte der Säcke beim Hühnchen durch Selenka (1860) erfahren. Die erste Anlage der Lungen fand er am 3. Tage der Be- brütung, als 2 seitliche Höcker der Speiseröhre, aus welcher sie während des 4. Tages als 2 Läppchen hervortreten. In der Mitte der Läppchen erscheint ein dunkler Streif, bedingt durch eine stärkere Zellenanhäufung. Am 5. Tage fließen diese dunklen Zellenzüge mit einem gleichen Zuge dunkler Zellen im Innern des Oesophagus zusammen. Am Ende des 5. Tages schwellen die divergierenden Enden der gedrängten Zellenzüge in den Läppchen kolbig an und stellen auf diesem Stadium die erste Anlage der bald zu beschreibenden Bauchluftsäcke dar. Gleich- zeitig haben sich die Zellen desselben centralen Zuges etwas oberhalb der eben beschriebenen Endanschwellung abermals rege geteilt und den Anfang zur Verästelung des primordialen Bronchus gemacht. Vom s- — 10. Tao-e vollzieht sich der Aufbau größerer und kleinerer Bronchien. Gleichzeitig sind die kolbigen Anlagen der Bauchluftsäcke als pralle Blasen aus dem Lungenparenchym herausgetreten. Am 10. Tage liegt auf etwas höherem Niveau der bald zu beschreibende „vordere diaphragmatische Luftsack" der konkaven Bauchseite der Lungen auf, während der „hintere diaphragmatische Sack" als gestieltes Bläschen aus der äußeren, hinteren Ecke der Lunge hervorschaut. In der Mitte des 1 1 . Tages treten, klein geknöpft, die übrigen 3 Luft- säcke am vorderen Ende der Lunge heraus. Die Bauchluftsäckchen eilen bei der weiteren Ent- wickelung allen voran, wobei die der linken Seite die der rechten an Größe übertreffen. Bei 5 T -, ,, Franz Ulrich, 324 ihrem Vorrücken treiben die abdominalen Luftsäcke das Bauchfell vor sich her, bis am 1 5. Tage das hintere Ende der Leibeshöhle erreicht ist. Auch die übrigen Säcke haben sich indes völlig entwickelt. Beim Ausschlüpfen des Hühnchens liegt der für die Pneumatisation des Humerus bestimmte Luftsack letzterem Knochen schon an. Der Eintritt in den Humerus soll jedoch erst später erfolgen, wenn das gefäßreiche Mark den Knochen fertig gebildet hat. Allgemeine Anatomie der Luftsäcke. Wie bereits erwähnt, hängen die Luftsäcke mit gewissen Bronchien direkt zusammen. Es empfiehlt sich daher, einiges über die Anordnung der Bronchien in der Vogellunge voraus- zuschicken, deren ganzer Aufbau so überaus verschieden von dem der Säuger ist. Der primäre Bronchus tritt an der Lungenspitze ein, durchläuft die Lunge in ihrer ganzen Länge und mündet an ihrem entgegengesetzten Ende in den Bauchluftsack. Auf seinem Verlauf durch die Lunge giebt der primäre Bronchus seitlich sekundäre Bronchien ab, welche, in 4 Gruppen verteilt, die Lunge aufbauen. Denkt man sich den Vogel auf der Bauchseite liegend, so findet man einen Komplex von 5 großen, unteren Bronchien. Diese 5 sekundären Bronchien, welche dem Diaphragma zuge- kehrt liegen, werden von Sappey (1S47), dem wir die eingehende Kenntnis dieser Verhältnisse verdanken, als diaphragmatische Bronchien bezeichnet. Diesen gegenüber, den Rippen zugekehrt, findet man 5 obere, costale Bronchien. Als dritten Komplex sekundärer Bronchien findet man 6 äußere Bronchien und schließlich noch einen vierten Komplex von 8 inneren Bronchien. Der vorderste der diaphragmatischen Bronchien teilt sich in tertiäre Bronchien, von denen einer in den vordersten Luftsack mündet. Dieser Luftsack ist paarig vorhanden und wendet sich kopfwärts, den Seiten der Halswurzel anliegend ; er wird daher als Saccus cer\'icalis ') dexter resp. sinister bezeichnet. Zwei weitere Luftsäcke werden vom 3. diaphragmatischen Bronchus versorgt. Dieser Bronchus teilt sich nach seinem Ursprung mehrfach und mündet in den unpaaren Saccus clavicularis ; einer seiner Teiläste versorgt den paarigen Saccus diaphragmaticus anterior. Von vorn nach hinten gerechnet, folgt auf die cervikalen Luftsäcke ein median gelegener, unpaarer Sack, welcher bei den meisten Forinen die Konkavität der Clavikel ausfüllt, und den wir daher als Saccus clavicularis bezeichnen. Auf diesen Sack folgen 2 Paare symmetrisch angeordneter Luftsäcke, welche man, ihrer Lagebeziehungen zu den Diaphragmen halber, als Sacci diaphragmatici anteriores et posteriores bezeichnet. Schließlich folgen, am weitesten ins Abdomen reichend, oft bis zur Kloake sich erstreckend, rechts und links die beiden Sacci abdominales. Die Sacci abdominales und Sacci diaphragmatici posteriores werden vom primären Bronchus versorgt. Dieser Bronchus teilt sich, nachdem er, wie erwähnt, die Lunge der Länge I) Was die Nomenklatur betrifft, so hielt ich es für das Beste, mich hierin im wesentlichen nach der gnmdlegenden Sappey- schen Arbeit zu richten, mit Berücksichtigung einiger neuerer Bezeichnungen, wie „reservoir claviculaire"' (Milne-Edwarhs) anstatt „reservoir thoracique" (Sappey). 6 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Dioraedea fuliginosa. "? 2 ^ nach durchzogen, in einen Hauptstamm, welcher in den Saccus abdominalis mündet; ein anderer Stamm versorgt den Saccus diaphragmaticus posterior. Die gleichen Verhältnisse wies Huxley (1882) bei Apteryx nach. Die erwähnten Luftsäcke ließen sich bisher bei allen daraufhin untersuchten Formen nach- weisen. Wir können dieses Verhalten daher als ein für den Vogel in hohem Maße specifisches Charakteristikum in Anspruch nehmen. Die Anordnung und Ausdehnung der Luftsäcke vollzieht sich in Anpassung an die Lebensweise des betreffenden Vogels. Von den erwähnten Luftsäcken der Brust- und Bauchhöhle entspringen Luftsackausstülpungen, welche zwischen den Extremitätenmuskeln verstreichen und Humerus oder Femur pneumatisieren, je nachdem das vordere oder hintere Extremitätenpaar vorwiegend in den Dienst der Lokomotion tritt. Außerdem finden wir bei guten Fliegern ge- wöhnlich noch Wirbel, Rippen, Sternum und Coracoide, in extremen Fällen wohl auch Clavikel, Scapula und alle übrigen Skelettknochen von der Pneumatisienmg ergriffen; diese kann mit sub- kutaner Pneumaticität verbunden sein, wobei sich weite Luftsackausstülpungen unter der äußeren Haut erstrecken (Sarcorlia)nphidae, Sula, Palamedca und Bucerotiden). Bei Pe/ecaniis soll die Luft sogar die Maschen des Unterhautzellgewebes erfüllen. Merkwürdig ist das abweichende Verhalten der Knochenpneumaticität bei einigen Fliegern, insofern Strasser bei Sfciiia keine, bei den Lariden nur wenige Skelettknochen luft- führend fand. Auch Roche vermißte einen pneumatischen Humerus bei: Tanisyptcra, Opistliocovms, Stunius , Sylvia, Mergus , Lanis („Mouette ä tete noire"), Vanelhis , Limosa , Numenms, Oedicnemus , Fulica. Struthio zeigt keinen Luftsack im Humerus, wohl aber ein pneumatisches Femur. Bei tauchenden Formen wird die intermuskuläre und Knochenpneumaticität rückgebildet; ganz erlischt sie bei Pinguinen, wobei die Luftsäcke der Brust- und Bauchhöhle jedoch wohl- entfaltet fortbestehen. Sacci cervicales. Die bronchiale Versorgung der Halsluftsäcke wurde bereits besprochen. Das Ostium des Bronchus in den Luftsack liegt mitten auf dem vordersten Lungenabschnitt, der Lungenspitze. Die Halsluftsäcke liegen von allen Luftsäcken am weitesten nach vorn, auf den prä- vertebralen Muskeln seitlich symmetrisch, jedoch hart nebeneinander, oft in eine gemeinsame, bindegewebige Hülle eingeschlossen. Ueber die beiden Säcke ziehen median Oesophagus und Trachea, etwas seitlich Venae jugulares und Nervi vagi, wodurch sie von dem gleich zu be- schreibenden clavikularen Luftsack getrennt werden. Der Körper oder centrale Teil eines cervikalen Luftsackes sendet Divertikel, welche in die intervertebralen Räume eindringen und, die Wirbelkörper und anliegenden vertebralen Rippenteile pneumatisierend, sich bis unter die langen dorsalen und ventralen Halsmuskeln erstrecken. Ein längliches Divertikel verläuft sogar mit der Vena spinalis (Rathke) innerhalb des Canalis medullaris. 7 326 Franz Ulrich, Saccus clavicularis. Das Ostium dieses unpaaren, median gelegenen Sackes findet sich etwas seitlich von der Eintrittsstelle des primären Bronchus in die Lunge. Avich an dem clavikularen Luftsacke kann man einen centralen Körper und periphere Divertikel unterscheiden. Der centrale Körper ist unpaar, median im Brustkorb gelegen. Man hat ihn daher wohl auch als intrathorakalen Teil von den seitlich paarig an ihm sprossenden extrathorakalen Teilen, den Divertikeln, unterschieden. Das vordere Ende des Körpers sieht man, nach Entfernung der Haut, in den meisten Fällen den konkaven Raum der Clavikel ausfüllen. Es ist dies der Teil, der, wie schon erwähnt, durch Oesophagus und Trachea von den cervikalen Säcken getrennt wird. Weiter nach abwärts zieht der Körper des clavikularen Luftsackes intrathorakal unter der Membrana sterno-coraco-clavicularis bis zur Herzbasis und den ersten Rippen. Hier kann er 3 Divertikel abgeben, von denen ein Diverticulum praecardiale median unter dem Sternum verläuft und durch ein oder mehrere Löcher unter der Crista Zweige abgiebt, welche das Sternimi pneumatisieren. Rückwärts vom Herzen zieht ein Diverticulum postcardiale zwischen den bald zu beschreibenden vorderen diaphragmatischen Luftsäcken nach abwärts. Schließlich kann noch ein schmales costales Divertikel beiderseits vorkommen, welches dem Rande des Sternum entlang unter den Bnistrippen verläuft und die .seitlichen Partien des Brustbeins, sowie die genannten Rippen pneumatisiert '). Die extrathorakalen, intermuskulären Divertikel finden sich nur bei Fliegern. Gewöhnlich sind sie als Diverticula subpectoralia humeralia und subscapularia entfaltet. Das Diverticulum humerale tritt in den Kopf des Humerus, während das Div. .subpectorale sich unter dem Musculus pectoralis major verbreitert und das Div. subscapulare zwischen Scapula und Thorax liegt. Der Saccus clavicularis pneumatisiert gewöhnlich Humerus, Sternum und Coracoid, sowie Brustrippen; nur bei ganz ausgedehnter Pneumatisierung werden Clavikel und Scapula pneumatisch. Sacci diaphragmatici anteriores. Ihre Ostien finden sich etwas unterhalb und median von der Eintrittsstelle des ungeteilten Bronchus in die Lunge. Diese Säcke liegen zwischen Lungenbasis und den hinteren diaphrag- matischen Säcken. Ihre nach außen gekehrten Flächen schmiegen sich an das Herz resp. das Diverticulum praecardiale sacci clavicularis, sowie an Teile der Leber an. Sacci diaphragmatici posteriores. Ihre Ostien liegen seitlich, dem unteren Rande der Lunge zugekehrt. Die Lage der hinteren diaphragmatischen Säcke ist eine subcostale, zwischen den vorderen diaphragmatischen und abdominalen Säcken. Rückwärts zieht das thorako-abdominale Zwerchfell (Sappey). Ueber und zwischen ihnen lagern die unteren Leberpartien. Der linke, hintere diaphragmatische Luftsack liegt bei manchen Arten seitlich dem Magen an. An Ausdehnung übertreffen die hinteren diaphragmatischen Säcke oft weit die vorderen, wobei sie sich weit ins Abdomen erstrecken, zumal auf der linken Seite. Beide Paare diaphragmatischer Säcke sind im Grimde einfach gestaltet. Sie senden keine Divertikel aus und nehmen an der Skelettpneumatisation keinen Anteil. l) RocHÄ hat es „diverticule costal" benannt und bei Stelzvögeln (Echassiers CuviER) beschrieben. 8 Zur Kenntnis dei Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. ^27 Sacci abdominales. Sie üliertreffen an Ausdehnung- und Volumen alle übrigen Säcke. Ihre Ostien liegen am weitesten abwärts, am unteren Rande der Lunge. Von der Lungenbasis entspringend, treten die Bauchluftsäcke schon in der Pylorusgegend seitlich an das Darmrohr heran und hüllen die Darmschlingen in ihrem weiteren Verlauf bis zur Kloake ein. Diese Lagerung der abdominalen Säcke nennt Roche präintestinal, zum Unter- schied von postintestinaler Lage, bei der die abdominalen Säcke, minder entfaltet, seitlich auf den vorderen Darmpartien lagern, wie bei Fulica atra. Auch entsenden die Bauchluftsäcke am Becken eine Anzahl Ausstülpungen, von denen die Diverticula perirenalia die Niere mehr oder weniger vollständig einhüllen können; andere pneumatisieren die Lenden- und Kreuzbeinwirbel, während die Diverticula femoralia sich um das Hüftgelenk und zwischen die Oberschenkel- muskeln legen. Die Luftsäcke pharyngealen Ursprunges. Sacci cervico-cephales '). Neben den beschriebenen 9 Luftsäcken findet man noch ein System von Säcken pharyn- gealer Herkunft, welches, in der Kopf-Halsregion gelegen, für gewöhnlich von dem pulmonalen System streng getrennt ist und nur in seltenen Fällen mit letzterem kommuniziert. Diese Säcke werden durch die Fissura sphenopalatina, die Tuba Eustachii und Oeffnungen der Paukenhöhle mit Luft versorgt. Sie können Divertikel zwischen die Temporal- und Pterj^goidmuskeln abgeben. Mit der Nasenhöhle kommuniziert der Orbitalsack, welcher sich von unten an den Bulbus anlegt. Mit dem Orbitalsack verbunden zieht bei manchen Arten der rundliche Saccus cervico-cephalis über das Pterygoid und hinter dem Kiefergelenk mehr oder weniger weit den Hals herab. Die Säcke beteiligen sich an der Pneumatisation der Schädelknochen. Die binde- gewebige oder verknöcherte Röhre, welche von der Paukenhöhle in das Foramen pneumaticum des Unterkiefers mündet, wurde von Nitzsch „Siphonium" genannt. Auch das cervico-cephale Luftsacksystem erreicht bei den großen Fliegern seine höchste Entfaltung, während es bei Pinguinen kaum vorhanden zu sein scheint. Subkutane Pneumaticität. * Da diese extreme Pneumatisierung speciell bei den Albatrossen nahestehenden Formen auftritt, will ich in folgendem diesbezügliche Befunde einiger Autoren kurz anführen. Subkutane Pneumaticität weisen von Hause aus hochgradig pneumatische Formen auf, wie Pekcanns, Su/a, Palai)iedca und Bucerotiden. Auf diesen merkwürdigen Zustand haben in neuerer Zeit zwei namhafte Autoren, wie Owen und A. Milne-Edwards, hingewiesen. Sappey bezweifelte das Vorkommen von subkutaner Pneumaticität. Doch ist es sein Ver- dienst, nachgewiesen zu haben, daß die in den Federn enthaltene Luft nur von außen kommt und nicht aus den Lungen, wie Girardi, Malcarne und Cuvier annahmen. 1830 wurde Sula bassana von Owen auf ihre Pneumaticität hin untersucht. Er verfolgte die Säcke an den Seiten des Humerus und fand, daß sie in Ulna und Metacarpus, ja sogar bis 1) In der Arbeit von Mlle. Bignon (1889) sind die Säcke als „sacs cervico-c^ph.iliques" bezeichnet. 9 Deutsche Tiefsee-I'.xpeditiün 1898 — 1899. Bd. Vll. 4^ 328 Franz Ulrich, in die ersten Phalangen eindringen, welch letzteren Befund er als mit dem übereinstimmend hinstellt, was Hunter bei Pekcanits beobachtete. Vor der Furcula fand er auf der Luftsackmembran einen fächerförmigen Muskel ausge- spreizt, durch dessen Kontraktion eine momentane Entleerung der äußeren Säcke und ein rasches Untertauchen nach der Beute ermöglicht wird. 1835 berichtet Owen von der großen Ausdehnung der Luftsäcke bei Pciccaiins nifcsccns. Das Unterhautzellgewebe ließ sich von der Trachea aus bis unter die Flügel und den musku- lösen Teil des Beines aufblasen. Im gleichen Jahre teilt er an anderer Stelle mit, daß bei Bitccros cavahts die Luft bis in die Enden der Flügelknochen dringt. 1865 konstatierte A. Milne-Edw^ards deutliches Knistern bei der Palpation verschiedener Körperstellen eines Pelikans. Daraufsetzte er den ganzen Vogelkörper unter Wasser und spaltete die Haut des Flügels; sofort perlten zahlreiche Luftblasen aus der Schnittöffnung. Er blies nun Luft in die Lungen ein, worauf sich die Luftblasen vermehrten und auch durch eine am Schenkel angelegte Incision entwichen. Hiermit waren Owen's Befunde, daß ein Zusammenhang zwischen Lungen und Unterhautzellgewebe besteht, bestätigt. Milne-Edwards blies einen Pelikan auf und fing die entweichende Luft auf, wobei er 10,5 Liter erhielt, ohne die Reserveluft in den Lungen, den pneumatischen Knochen und dem Llnter- hautzellgewebe. Er vergleicht die subkutane Pneumaticität des Pelikans mit einer Art normalen Emphysems. Dieser extreme Grad der Pneumaticität erklärt die Fähigkeit vieler pelagischer Vögel, selbst bei stürmischer See mit Leichtigkeit zu schwimmen und auf dem Wasser zu schlafen, sowie schwere Beute mit sich zu schleppen. Ein Pelikan, welcher 4,150 kg wog, konnte mit 10,5 kg belastet werden, ohne zu sinken. Bei Siila bassana fand Milne-Edwards einen weiten Behälter unter der Haut der Brust- und Bauchgegend. Bei Sula betrug die aufgefangene Luft nur 3 Liter. Palamedea zeigte keinen Behälter unter der Haut der Brustgegend, sondern ähnlich wie bei Pckcanus Luft allgemein unter der Haut bis zu den Flügelspitzen, sowie in den Phalangen des Fußes. Doch waren die Maschen des Unterhautzellgewebes eng. Die entwichene Luft maß bei Truthennengröße nicht ganz i Liter. 1867 berichtete A. Milne-Edwards von dem ebenfalls hochgradig pneumatischen Marabu. Bekanntlich hat der phlegmatisch dastehende Marabu die Gewohnheit, seinen schweren Kopf zwischen die Schultern einzuziehen. Nun fand Milne-Edwards an der Halsbasis große, von den Lungen versorgte Behälter, welche dem Kopf in der Ruhelage als Luftkissen dienen mögen. Im Bereich der vorderen Brustgegend verbreitete sich die Luft im Unterhautzellgewebe. Ferner trat die Luft zwischen Haut und Flügelmuskeln bis zum äußersten Ende der Haut, ebenso an der hinteren Extremität zwischen die Haut und in die äußersten Fußknochen. Er betont dabei, daß durch die Maschen des Unterhautzellgewebes und nicht durch \^eriTiittelung der einzelnen Luftsäcke die Luft ins Innere der tarso-metatarsalen Knochen gelangt. Auch kommt er zu dem Schluß, daß die Luft sich in allen Fällen, wo Endteile der Gliedmaßen durch pneumatische Kavitäten hohl werden, in gleicher Weise in dem Höhlensystem des Unterhautzellgewebes verbreitet und auf diesem Wege in die Knochen des Vorderarmes oder der Hand gelangt, ebenso wie bei der hinteren Extremität in die Fußknochen. 10 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. ■J2Q 1884 behandelt Milne-Edwards eingehend die Luftsäcke von Bnceros rhinoceros Er fand den Körper von allen Seiten mit Luft umgeben mit Ausnahme der Mediane, in der sich die Häute an der Crista sterni und am Abdomen anheften. Die Flanken wurden beiderseits von großen Säcken eingenommen, welche sich bis zu den äußersten Enden der Flügel verlängerten und ebenso an der hinteren Extremität bis zu den letzten Fußknochen verfolgt werden konnten. Die subkutane Pneumaticität war bei diesem Vogel nicht durch Luftanhäufung in den Maschen des Unterhautzellgewebes bedingt, wie bei Pekcanus und Palamedea, sondern rührte vielmehr von weiten, mit eignen Membranen umhüllten, subkutanen Luftsäcken her, in denen die Kiele der Federn Abdrücke erzeugen, dabei aber keinerlei Kommunikation mit dem Luftsackinneren ein- gehen. Buceros rhinoceros ist sehr leicht, insofern er bei Truthahngröße nur 1500 g wiegt. Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. Die durch die Fissura spheno-palatina versorgten Luftsäcke. Sacci cervico-cephales. Bläst man Luft in die Fissura spheno-palatina, so machen sich bei Albatrossen die cervico- cephalen Säcke durch starkes Vorwölben der hinteren Fharjmxwand bemerkbar^). Um den Luftsack freizulegen, spaltet man nach Entfernung der äußeren Haut den Pharynx ventral in der Mediane. Hat man sich die hintere Pharynxwand genügend zugänglich gemacht, so prä- pariert man auf beiden Seiten, von der Fissura spheno-palatina aus allmählich nach abwärts gehend, Mucosa nebst Submucosa weg, worauf der Luftsack zu Tage tritt. Alsdann trennt man den Boden der Mundhöhle aus der Mandibel heraus, löst die Zungenbeinhörner vom Schädel und klappt Trachea nebst Oesophagus nach unten, wonach der cervico-cephale Luftsack bei Diomedea exulans, wie in Fig. i dargestellt, erscheint. Auffallend verschieden verhält sich der Saccus cervico-cephalis von Diomedea exulans gegenüber dem von Diomedea fuliginosa. Bei D. fuliginosa zerfällt der Sack in zwei Hälften, die fingerförmig innen hohl und glattwandig ge- staltet eine Strecke weit an der Seite des Halses herabreichen ^). Diomedea exulans zeigt hingegen die cervico-cephalen Säcke zu einem breiten, median gelegenen Sacke vereinigt. Im Innern ist der Sack von einem weitmaschigen Gewebe erfüllt, was die Vermutung aufkommen läßt, man könnte es bei Diomedea extilans an dieser Körper- stelle mit einer subkutanen Pneumaticität zu thun haben, wie sie Melne-Edwards bei Pelecan-us allgemein am Körper verbreitet vorfand. Sehen wir nun von der Rückseite aus auf Kopf und Hals (Fig. 3), so können wir den weiteren Verlauf des Sackes hinter das Kjiefergelenk am Musculus digastricus entlang verfolgen. An die hintere gelappte Randpartie treten zu beiden Seiten Venae jugulares und Nervi vagi heran und durchlaufen den Sack in seinem hinteren, oberen Teil. An der Schädelbasis steht der cervico-cephale Luftsack durch die Spalte hinter dem Pterygoid mit dem Saccus orbitalis in Verbindung. Dieser Sack liegt unter dem Bulbus und 1) Zur Erleichterung der Präparation wurde in die Luftsäcke teils Luft eingeblasen, teils blau gefärbte Gelatinelösung injiziert. 2) Ich fand dieses Verhalten der cervico-cephalen Säcke übereinstimmend mit dem, was Mlle. Bignon (1887) schon früher bei D. fuliginosa beschrieben hat. II 43* .330 Fr.\nz Ulrich, Sacci cervicales. der HARDER'schen Drüse und füllt den ganzen Boden der Orbita tellerartig- aus. Der Orbital- sack sendet intermuskuläre Divertikel zwischen die einzelnen Abschnitte des zusammengesetzten Muse, temporalis, sowie zwischen Temporaiis und Pterygoideus. Der vordere Augenhöhlenraum stellt eine Verbindung zwischen Saccus orbitalis und der Nasenhöhle her. Die neun Luftsäcke pulmonalen Ursprunges. Erstes Luftsackpaar. Sacci cervicales. Tiedemann: Cellula cordis posterior. CoLAs: Sac trach^lien. Stannius: Vordere thorakale Zelle. Jacquemin: Poche pneumaticpe pectoral. Merrem: Bulla jugularis. Gegenbaur Sappey MiLNE- Edwards Fatio Campana: Receptacle superieur posterieur. N. GuiLLOT : Seconde cavit6 des reservoirs aeriens du thorax, ou reservoir lar}-ngien. Huxley: Praebronchial air-sac. Die Halsluftsäcke treten bei Albatrossen am weitesten kopfwärts aus dem vorderen Lungenabschnitt und verbreitern sich im Bereich der Brust- und Halswirbelsäule resp. auf den ventrilateralen Halsmuskeln. Man kann dabei einen unpaaren, medianen, unteren Teil von den seitlich-symmetrischen Teilen, den cer\'ikalen Säcken im engeren Sinne, unterscheiden. Der mediane, untere Teil hat rhombische Gestalt und ist dank seiner freieren Lage mächtiger entwickelt als der eingeengte, abgeplattete, seitlich-symmetrische Anhangsteil. Seine untere Hälfte liegt zwischen den Lungen und den vorderen diaphragmatischen Säcken, mit seinem oberen Abschnitt bedeckt er noch ungefähr um 2 cm d<>n LIrspnmg des Musculus longus colli anticus. An dem medianen Teil ebenso wie an den seitlich-symmetrischen Teilen bemerkt man tiefe Einschnürungen, welche in ihrer Anordnung eine gewisse Parallele mit den Wirbeln ein- zuhalten scheinen, wodurch die Sacci cervicales ein segmentiertes Aeußere erhalten (s. Fig. 2 u. 3 s. cerv). Auf den beschriebenen unpaaren, medianen Teil folgen kopfwärts die seitlich-sym- metrischen Abschnitte, die Sacci cervicales im engeren Sinne. Sie lagern auf dem Musculus longus colli anticus hart aneinander und sind mit den Berührungsflächen bindegewebig verlötet, so daß sie vor der Präparation als ein gemeinsamer Sack erscheinen. Von der ventralen Seite der • Wirbelsäule aus erstrecken sich die Sacci cervicales über die Musculi scaleni hinweg dorsalwärts bis zur vordersten Zacke des Musculus serratus profundus (Fig. 3 s. cerv.). Ueber diese peripheren Abschnitte ziehen beiderseits Vena jugularis und Nervus vagus, wodurch die cervikalen Säcke von den subscapularen Divertikeln des clavicularen Luftsackes ge- 12 Zur Kenntnis der Luftsäckc bei Dioraedea exulans und Diomedea fuliginosa. 'l'll trennt werden {Fig. 3 v. /ng). Ventral-median verläuft der Oesophagus resp. Proventriculus auf den cervikalen Säcken und scheidet sie von dem Saccus clavicularis. Die Sacci cervicales pneumatisieren die Hals- und Brustwirbel sowie die Hämapophysen in der gewohnten Weise; auffällig waren dagegen die langen, schmalen, seitlich ebenfalls eingeschnürten Divertikel, welche sich unter dem Musculus biventer cervicis erstreckten (Fig. 3 //'). Ihr Auftreten schien mir mit der starken Biegung des Halses an dieser Stelle in Zusammenhang zu stehen. Zweiter Luftsack. Saccus clavicularis. Teedemann: Vordere Herzluftzelle. GiRARDi: Große Brustzelle. CoLAs: Sac cardiaque. Merrem: Bulla cordis anterior. Jacquemin: Poche pneumatique sous-claviculaire. Owen: Anterior thoracic cell. Sappey: Reservoir thoracique. GuTLLor: Premiere cavite des reservoirs aeriens thoraciques ou reservoir infra-laryngien. Carus: Erster Luftsack. Campana: Receptacle sup6rieur anterieur. Milne-Edwards : Reservoir claviculaire. Huxley: Infrabronchial air-sac. Der unpaare claviculare Luftsack besteht aus einem median gelegenen Körper, von dem seitlich-symmetrische Anhangsteile, die weitverzweigten intermuskulären Divertikel, ihren Ursprung nehmen. Die pulmonale Kommunikation vollzieht sich an den ventralen, äußeren Partien der Lunge, nahe der Eintrittsstelle des primordialen Bronchus. Hier findet man eine oval gestaltete, seichte Grube, an deren Boden mehrere kleine, runde Oeffnungen für den Durchtritt der Luft ange- bracht sind. Die dorsale Wand des clavicularen Luftsackes liegt dem breiten Oesophagus resp. Proven- triculus auf. Abwärts im Thorax reicht der Sack etwas über die Bifurkation der Trachea hinaus, nimmt die Bronchien bis zum Eintritt in die Lungen in sich auf und zieht bis zur Basis des Herzkegels. Kopfwärts tritt der Körper des medianen Sackes unter dem Sternum hervor und ent- sendet ein breites, zungenförmiges Diverticulum claviculare, welches die Konkavität der Clavikel ausfüllt und sich bis unter die äußere Haut vorwölbt (Fig. 2 ///; 9 /; 1 1 //). Merkwürdig ist die bindegewebige Verlötvmg der Musculi cleido-hyoidei mit der Membran dieses Divertikels, wodurch dieser Teil des clavicularen Luftsackes der Aktion der genannten Muskeln unterliegen muß (Fig. 10). Der Körper des clavicularen Luftsackes setzt sich außerhalb des Thorax unter dem eben beschriebenen Diverticulum claviculare weiter fort und trennt den Oesophagus von der Trachea als ein Diverticulum oesophago-tracheale (Fig. 2 //; g //; 1 2 ///). 13 T 7 -, Fr.\nz Ulrich, Von der Oberfläche des Körpers schlägt sich ein Divcrticulum praecardiale über die Basis des Herzkegels und die heraustretenden großen Gefäße (Fig. 1 2 /F). Dieses Divertikel bedeckt das Herz vollständig, sowie einen Teil der auf gleichem Niveau mit dem Herzen liegenden Leberlappen und pneumatisiert das Sternum von der Innenseite. Die Foramina pneumatica des Sternum verteilen sich vor allem unter der Crista in der Mediane als Foramina pneumatica medialia seu cristae, in zweiter Linie aber auch auf den seitlichen Partien des Sternum als Foramina pneumatica lateralia (Fig. 6). Der seitlich-.symmetrische Anhangsteil verläßt den Thorax im \\"inkel des ersten Rippen- knies zwischen den Musculi costo-sternales (Triangularis sterni) und Scaleni, um sich zwischen Muse, coraco sternahs und Pars anterior des Serratus superficialis vorzuwölben (Fig. 10 und 5 s. c/az'.). Von hier aus verfolgt man den Sack unter die Muskeln Serratus superficialis, pars anterior, und Scapulo-humeralis dorsalwärts, wo er schließlich als Diverticulum subscapulare (Fig. 1 2 V) zwischen Scapula und der Ansatznische des Musculus serratus profundus endigt (Fig. 3 V). Kopfwärts grenzt das Diverticulum subscapulare an den dorsal gelegenen Teil des Saccus cervicalis. Oberflächlicher als das Diverticulum subscapulare gelegen, folgt oberhalb der Scapula und unterhalb des Musculus latissimus dorsi das Diverticulum musculi latissimi dorsi (Fig. 3 VI und 4 ///). Dieses Divertikel verläßt den seitlichen Anhangsteil des Saccus clavicularis am distalen Rande des Musculus coraco-brachialis posterior (Fig. 1 2 VI) und steigt zwischen diesem Muskel und den Scapulo-humerales trichterförmig dorsalwärts (Fig. 5 //), wo es sich auf dem Musculus scapulo-humeralis in der Ausdehnung der Scapula verbreitet. Neben dem Diverticulum musculi latissimi dorsi entspringen bei Dioiiiedea exiilans noch 5 kleinere Divertikel, welche sich auf der dorsalen Seite des Humeruskopfes verbreiten. Das erste ist ein Divertikel des muskulösen Bicepskopfes , unter diesem Muskel zwischen Crista medialis humeri und der Pars humero-cubitalis des Musculus triceps gelegen (Fig. 4 IV). Ihm folgt ein Diverticulum humeri, welches durch das Foramen pneumaticum ins Innere des Humerus gelangt (Fig. 4 V; 8). In etwas höherem Niveau, das Diverticulum humeri verdeckend, zieht ein fingerförmiges Divertikel auf die Pars humero-cubitalis des Musculus triceps und trennt als Tricepsdivertikel den humero-cubitalen von dem darüber liegenden scapulo-cubitalen Kopf (Fig. \ IV; 3 VIF). Weiter kopfwärts verläuft das Diverticulum des Muse, deltoideus major. Es umklammert den scapulo-cubitalen Tricepskopf, pneumatisiert den Ursprung des Deltoideus (es treten einzelne Muskelfasern durch die Luftsackmembran) und tritt unter dem vorderen Rande seines Muskels hervor, wo es an das bald zu beschreibende Di\'erticulum propatagiale grenzt, welches mit der Supracoracoideussehne durch das Foramen triosseum von der ventralen nach der dorsalen Seite gelangt (Fig. 3 VIII; 4 VII; 5 ///). Unter der Supracoracoideussehne fand ich ein kleines Divertikel, welches das Ligamentum capsulare durchsetzte und sich in der Gelenkhöhle an der Artikulation des Humeruskopfes be- teiligte (Fig. 4 VIII). 14 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. X'l'i Nach der Schilderung der seitlich-symmetrischen Anhangsteile des Saccus clavicularis auf der Rückenseite schreiten wir zur Betrachtung der ventralen Region. Hier finden wir nur das monströs entwickelte Diverticulum des Muse, pectoralis major, welches alle Unebenheiten der vorderen Brustregion ausgleicht und dadurch eine ebene pneu- matische Unterlage für den großen Brustmuskel schafft (Fig. 8 V; 9). Das Divertikulum des großen Brustmuskels steigt im Winkel zwischen Coracoid und Muse, coraco-brachialis posterior aus dem Saccus clavicularis empor (Fig. 10 und 1 2 f'///) und erstreckt sich einerseits von der Crista sterni über den sternalen Kopf des Muse, supracoracoideus nach dem Planum bicipitale zwischen Crista lateralis und Crista medialis humeri; andererseits von der Konkavität der Clavikel über den zusammengesetzten Muse, supracoracoideus nach dem distalen Rande des Muse, coraco-brachialis posterior und dem Sternum, etwas über dem Sterno-clavikular- gelenk (Fig. 9 1 '). Von der zuletzt beschriebenen, gegenüber der Clavikel abwärts gelegenen Region des subpectoralen Divertikels tritt ein Zipfel unter dem Rande des großen Brustmuskels hervor und zieht, auf dem Muse, coraco-sternalis imd den Rippen gelegen, abwärts bis zum oberen Rande des Muse, obliquus abdominis externus (Fig. 2 F/). Nach Wegnahme der äußeren Haut liegt dieser Zipfel als subkutanes Divertikel frei zu Tage. Wir erkennen in dem Diverticulum subpectorale ein durch seine Größe und Lage physio- logisch interessantes Divertikel. Bei der Kontraktion des Muse, pectoralis major und dem Flügelniederschlag wird das Diverticulum subpectorale gefaltet und komprimiert, wobei die Luft seines Inneren größtenteils entweichen wird. Umgekehrt wird beim Heben des Flügels, wobei sich das gefaltete Divertikel wieder spannt, eine Luftaspiration stattfinden. Es muß das Diverticvüum subpectorale also beim Flug Einfluß auf die Ventilation der Luft im respiratorischen Apparate haben. Entfernen wir die äußere Membran des subpectoralen Divertikels derart, daß nur noch ein Grenzwall stehen bleibt, so finden wir das Divertikel innen in 3 Kammern geschieden (Fig. 1 1). Die erste Kammer füllt den Raum zwischen Konkavität der Clavikel und der Pars clavicularis musculi supracoracoidei aus (Fig. 1 1 n). Durch sie treten die tieferen von der Clavikel stammenden Muskelfasern des Pectoralis major. Außerdem verlaufen Aeste des Nervus supracoracoideus durch die erste Kammer, wobei sie von bindegewebigen Wänden gestützt werden, wodurch wieder einzelne Unterkammern entstehen können. Am Acrocoracoid schickt die Kammer einen Ausläufer, welcher mit der Supracoracoideus- sehne durch das Foramen triosseum dorsalwärts zieht und sich als Diverticulum propatagiale unter dem Muskel gleichen Namens verbreitert, wobei er an den vorderen Rand des Divertikels für den Musculus deltoideus major grenzt (Fig. 3 /X; 4 IX: 9 IT'; 1 1 a'). Am sternalen Ende der Clavikel finden wir das Diverticulum musc. pect, tief eingeschlitzt. Dieser Schlitz bildet die Grenze zwischen erster und zweiter Kammer. Die zweite Kammer umfaßt den zusammengesetzten Muscvüus supracoracoideus mit Ausnahme der Pars membranacea (welche in der ersten Kammer liegt), woraus ihre länglich- dreieckige Gestalt resultiert (Fig. 1 1 /;). Der vordere Schenkel des Dreieckes wird von dem vorderen Rande der Pars clavicularis musculi supracoracoidei gebildet, der hintere von dem vorderen Rande des Coracoids bis zur sternalen Basis dieses Knochens. Von hier ab wird der 15 T - . Franz ULRirii, hintere Schenkel von der bindegewebigen Wand des Nervus supracoracoideus gebildet, welcher Nerv mit dem Diverticulum subpectorale zwischen Musculus coraco-brachialis posterior und Coracoid aus der Tiefe kommt, sich quer über das Coracoid schlägt und dem vorderen Rande dieses Knochens entlang nach dem freien Rande der Pars Sternalis musculi supracoracoidei ver- läuft. Die Basis des Dreieckes liegt auf der Crista sterni längs dem Ursprung der Pars sternalis musculi supracoracoidei. Die zweite Kammer pneumatisiert den sternalen Ursprung des Musculus pectoralis major, indem sie tief liegende Fasern dieses Muskels in sich aufnimmt. Der hintere Schenkel der dreiseitigen zweiten Kammer bildet den vorderen Rand der dritten Kammer (Fig. 1 1 c). Am Acrocoracoid schlägt sich die Membran der dritten Kammer über das Ligamentum acro-coraco-humerale, zieht dann der Crista lateralis humeri entlang über •das Planum bicipitale, umklammert eine zweite Pectoralissehne, welche sich am Tuberculum mediale humeri anheftet, und giebt schließlich den schon beschriebenen Zipfel ab, welcher unter dem hinteren Rande des Pectoralis major heraustritt und subkutan bis zum vorderen Rande des Musculus obliquus abdominis externus nach abwärts verläuft (Fig. 2 JV; 11 c'). Entfernt man das Coracoid, so findet man an der darunterliegenden Membran des Saccus clavicularis 2 — 3 Zugänge ins Innere des hochgradig pneumatischen Coracoids (Fig. 12 J'//). Gewöhnlich findet man 2 Foramina pneumatica, welche an der inneren sternalen Fläche des Coracoids neben dem Coracosternalgelenk liegen (Fig. 7). Die Clavikel fand ich bei Albatrossen nicht pneumatisch. Zweites Luftsackpaar. Sacci diaphragmatici anteriores. Co las: Sac h6patique. Merrem : Erster Brvistsack. Jacquemin: Poches sous-costales. Sappey : R6servoirs diaphragmatiques anterieurs. N. GuiLLOT : Troisiemes cavit6s a^riennes du reservoir thoracique, ou premier et second r6ceptacle sous-costale. Campana : Receptacles moyens sup^rieurs et post^rieurs. Huxley: Anterior intermediate air-sac. Fatio: Sacci infracostales superiores. Die vorderen diaphragmatischen Säcke füllen den konkaven Raum der Lungenbasis, von der Wirbelsäule bis zu den Brustrippen verlaufend, aus. Von oben schiebt sich der mediane Teil der cervikalen Säcke zwischen die Lungen und die oberen Abschnitte der vorderen dia- phragmatischen Säcke. Von unten her wölben die hinteren diaphragmatischen Luftsäcke die Basis der vorderen kuppeiförmig vor, wodurch letztere die Gestalt eines einseitig, tief eingedrückten Gummiballes erhalten (Fig. 12 A'). Der konvexe Teil füllt die Konkavität der Lungenbasis aus, während der konkave Teil von der Kuppel des hinteren diaphragmatischen Sackes gebildet wird. An der hinteren Wand der vorderen Säcke zieht der mächtige Proventriculus herab und bildet besonders auf der rechten Seite fast ausschließlich die dorsale Begrenzung des Sackes. 16 Zur Kenntnis der Luftsacke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. , -> r An der Stelle, wo der schon verbreiterte Oesophagus hinter die Lungen tritt, findet man etwas ventral beiderseits einige Ostien der Lungen, durch welche die Luft in die vorderen dia- phragmatischen Säcke tritt. Mitten auf dem Proventriculus zieht ein Septum, welches die Trennung in rechten und linken Sack bewirkt. Sternalwärts liegen Herz und Leber über den vorderen diaphragmatischen Säcken. Auf dem Proventriculus verläuft etwas links von dem intersaccalen Septum noch ein zweites Septum in Gestalt des SAPPEv'schen thorako-abdominalen Zwerchfelles. Zwischen diesen beiden Septen zieht hinter dem Herzen ein Diverticulum postcardiale herab, welches mir ein Aljkömmling des linkeren vorderen diaphragmatischen Luftsackes zu sein schien (Fig. 12X1). Drittes Luftsackpaar. Sacci diaphragmatici posteriores. Für die hinteren diaphragmatischen Säcke fand ich beiderseits nur ein größeres Ostium, welches am äußeren, ventralen Rande der konkaven Lungenbasis lag. An Ausdehnung über- treffen die hinteren diaphragmatischen Säcke bei weitem die vorderen; zwischen den 5 letzten Rippen und den alxlominalen Luftsäcken erstrecken sie sich weit ins Abdomen (Fig. 1 2 XII). Ueber ihnen und zwischen sie eingekeilt finden wir die Leberlappen. In ihren unteren Partien nähern sich rechter und linker Sack einander und bedecken Teile des Magens und des Duo- denums. Der linke hintere diaphragmatische Luftsack wird vom Saccus abdominalis .sinister durch das thorako-abdominale Diaphragma getrennt. Etwas länger als der rechte reicht der hintere linke diaphragmatische Luftsack über die letzte Rippe hinaus zwischen die Muse, obliquus abdominis internus und transversus abdominis. Viertes Luftsackpaar. Sacci abdominales. Merrem: Die beiden Bauchsäcke. CoLAs: Sac intestinal. Jacquemin: Poches pneumaticiues sous-femorales, abdominales et sacr6es. Owen: Cellulae abdominales. Campana: Receptacles inf6rieurs. Huxley: Posterior air-sac. Guillot: Reservoirs pneumatiques sup6rieurs, suprar^nales de l'abdomen et abdoiui- nales inf6rieurs. Sappey: Reservoirs abdominaiLX. Fatio: Sacci renales et sacci abdominales proprie dicti. Carus: Quartus magnus saccus aeriferus. Die Bauchluftsäcke übertreffen an Volumen alle übrigen Säcke. Ihre weiten Ostien liegen am weitesten abwärts am unteren Lungenrande. 17 Deutsche Tiefsee-Expedition i8g8 — iSqo. Bd. VII. aa 336 Franz Ulrich, Oeffnet man das Abdomen, so findet man die Darmschlingen von den Bauchluftsäcken vollständig verdeckt; vom Pylorusmagen bis zur Kloake hüllen die Säcke das Darmrohr voll- ständig ein (Fig. 1 2 XIII). Unter den Bauchdecken erstrecken sie sich um die Eingeweide herum bis zur Nierenoberfläche, seitlich von den hinteren diaphragmatischen Säcken und den Darm- beinschaufeln begrenzt. Auf der linken Seite spannt sich das thorako-abdominale Zwerchfell zwischen hinteren diaphragmatischen und abdominalen Luftsack. An seiner oberen, dem Becken zugekehrten Fläche entsendet der abdominale Sack die renalen und femoralen Divertikel. Die Diverticvila renalia dringen hinter die Nieren und pneumatisieren die Lendenwirliel (Fig. 13 //); wohingegen die Sacralwirbel markhaltig sind. Das femorale- Divertikel verläuft auf den Mu.skeln Ileo-trochantericus anterior und Femoro-tibialis (Fig. 15 /). Es erscheint in einem Dreieck zwischen den Muskeln Sartorius, Ileo-troch. ant. und Ambiens (Fig. 5 V; 13 /), geht dann unter den Musculus ambiens, umklammert die Arteria cruralis und legt sich schließhch an der vorderen und unteren Region des Hüftgelenkes um den Hals des Femur (Fig. 1 2 XIV). Allgemeine und physiologische Betrachtungen. Ferrault (1866), Sappey (1847), Paul Bert (1870) und Campana (1875), welche die Luftsäcke beim Atmen des Vogels beobachteten, fanden alle einen ausgesprochenen Antagonismus zwischen den mittleren und äußeren Luftsäcken. Als mittlere Säcke stellten sich die vorderen und hinteren diaphragmatischen dem clavicularen, den cervikalen und abdominalen Säcken gegen- über, welch letztere Gruppe sie als äußere resp. vordere und hintere Säcke zusammenfaßten. Bei der Inspiration sahen sie, wie sich die diaphragmatischen Säcke mit dem Thorax erweiterten und die Luft aus der Trachea und den äußeren Säcken aspirierten. Kontrahierte sich der Thorax bei der Exspiration, so entleerte sich die Luft teils durch die Trachea, teils in die äußeren Säcke, welche sich momentan aufblähten. Perrault und Paul Bert waren der Meinung, daß die Luft sowohl bei der Inspiration als auch bei der Exspiration das Lungenparenchym durch- cjuere, wonach ein Gasaustausch auch bei der Exspiration möglich wäre. Sappey behauptet dagegen, daß nur während der Inspiration Luft in die feinsten Bronchien des Lungenparenchyms, wo der Gasaustausch stattfindet, eindringe; bei der Exspiration sei ein Luftstrom nur in den großen Bronchien vorhanden, da die austretende Luft der in den mittleren Säcken enthaltenen Luft den Eintritt in das Lungenparenchym wehre. Er bestreitet hiermit, daß die Vögel einen doppelten Modus der Respiration aufzuweisen hätten, und behauptet, der Gasaustausch vollziehe sich auch bei ihnen nur während der Inspiration. Der im Jahre 1866 von Perrault entdeckte Antagonismus zwischen mittleren und äußeren Luftsäcken wird neuerdings von Roche und Soum bestritten. Man hatte die Theorie des Antagonismus auf Verhältnisse aufgebaut, wie sie sich bei Ente und Gans finden. Roche, welcher wie Strasser den verschiedensten Species seine Aufmerksamkeit schenkte, fand nun bei vielen Formen anatomische Eigentümlichkeiten der einzelnen Säcke, welche mit einem Ant- agonismus in Widerspruch stehen. Die hinteren diaphragmatischen Säcke sah er vielfach aus dem Thorax heraus weit ins Abdomen reichen. Als weiteren Einwand führt er das Mißverhältnis im Volumen der mittleren gegenüber den viel beträchtlicheren äußeren Säcken an, sowie den Umstand, 18 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulaiis und DioTiiedea fuliginosa. 337 daß der Körper des clavicularen Sackes mit seinen intrathorakalen Divertikeln tief im Thorax verläuft. SouM, welchem wir eine eingehende Behandlung der Luftsackphysiologie verdanken, weist darauf hin, daß bei der Exspiration eine Kontraktion der Bauchdecken stattfindet, welche einer Erweiterung der darunter geleg"enen abdominalen Säcke, wie sie der Antagonismus bei der Ex- spiration vorschreibt, entgegen wäre. Campana fand bei Galliis eine Kommunikation zwischen Saccus clavicularis und dem vorderen diaphragmatischen Sack. Hier würde die Luft von der intrathorakalen nach der extra- thorakalen Höhle viel eher durch diese Oeffnuno- g-ehen als durch die Lunse. Die Aktion der diaphragmatischen Säcke, so führt er an, könne in den viel voluminöseren äußeren ^Säcken nur eine oscillierende Bewegung hervorrufen. Da außerdem die Ausschaltung des Antagonismus nach Zerstörung der Säcke keine respiratorischen Störungen zur Folge hat, der Vogel vielmehr ge- raume Zeit fortlebt, glaubt Soum, dem Antagonismus nur geringe Bedeutung zuschreiben zu dürfen. SouM erklärt den Antagonismus für einen abnormen Zustand, welcher bei dem in Rücken- lage fixierten Vogel durch Druck der Eingeweide auf die Luftsäcke entstehe. Drehte er den fixierten Vogel, welcher eben noch Antagonismus aufweist, mit seiner Unterlage um i8o°, so fand er in dieser für den Vogel normalen Lage den Antagonismus aufgehoben; alle Säcke blähten sich auf und erschlafften gleichzeitig. Diese Erscheinung bezeichnet er als Synagonisinus und stellt ihn als normalen Zustand dem künstlich hervorgerufenen PERRAULx'schen Antagonismus gegenüber. Max Bär kam durch Manometerversuche zu dem gleichen Resultat. Er führte je ein Aethermanometer in einen extra- und einen intrathorakalen Luftsack ein und beobachtete, daß sich die Hüssigkeitssäule während der Inspiration nach den Luftsäcken hin und während der Exspiration von diesen wegbewegte. Nach SouM gelangt die Luft durch die Trachea in die großen Bronchien und von da in die Luftsäcke. An diese Hauptverkehrsstraße sind die feineren und feinsten Bronchien an- geschlossen. CuviER nahm bei Vögeln neben der pulmonalen noch eine zweite Respiration vermittelst der Luftsäcke an. Dagegen führt Sappey die geringe Vaskularisation der Luftsackmembran an, welche den vermutlichen Gasaustausch auf ein Minimum herabsetzt. So viel steht fest, daß durch die Existenz der Luftsäcke eine energische Erneuerung der Atemluft gegeben ist, welche die hohe Arbeitsleistung des Vogelfluges nötig macht. Auch mögen die Luftsäcke der oft erstaunlich lauten und anhaltenden Vogelstimme von großem Vorteil sein. Beobachtet man eine singende Nachtigall oder einen Schwarzkopf, der sein Forte schmettert, so sieht man, wie das Abdomen stark in Bewegung ist. Ich halte diese Bewegung für durch die Kontraktion der Bauchmviskeln bedingte Entleeamg der abdominalen Säcke, deren Luft zur Stimmbildung Verwendung finden mag. Soum zeigt in seinen Experi- menten, daß die Luftsäcke weder die Absorption von O noch die Elimination von CO2 wesent- lich unterstützen. Ausnahmsweise fand er die Luft in den seitlichen Anhangsteilen des Saccus clavicularis stark mit CO2 geschwängert. An diesem Sack soll sich auch bei normalen Lage- 19 44* 338 Franz Ulrich, Verhältnissen des Vogels ein gewisser Antagonismus zwischen dem Körper und den von ihm aus- gehenden seitlichen Anhangsteilen, den intermuskulären Divertikeln, erhalten. Während der intrathorakale Körper des Saccus clavicularis den respiratorischen Be- wegungen des Thorax unterliegt, entziehen sich die entfernt liegenden intermuskulären Divertikel der Lufterneuerung in der Ruhe, woraus eine vermehrte Anhäufung von CO^ resultiert. Das Recken und Flügelschlagen, welches man bei Hühnern, Enten und in engen Räumen gefangen gehaltenen Vögeln öfters beobachten kann, soll nur den Zweck haben, die Luft in den versteckt liegenden intermuskulären Divertikeln des Saccus clavicularis zu erneuern. Große Bedeutung gewinnen dagegen nach Shum die Luftsäcke für die Transpiration. Die Vögel haben bei ihrer hohen Temperatur und ihrer großen Arbeitsleistung beim Fluge das Bedürfnis zu transpirieren. Dessenungeachtet ist die äußere Haut frei von Glandulae sudoriferae. Da nun Soum die Luft in den Säcken stark mit Wasserdampf geschwängert fand, hegt er keinen Zweifel mehr, daß die Verdunstung an der Luftsackmembran erfolgte. Nach seiner Ansicht sind die Luftsäcke weniger Organe der Respiration als der Wärmeregulierung. Aehnliche, wärmeregulatorische Eigenschaft schreibt Mlle. Bignon den cervico-cephalen Säcken zu. Mlle. Bignon ist der Meinung, daß Papageien sich bei kalter Witterung durch Auf- blähen ihrer .Säcke gegen die Kälte schützen ; ebenso wie hochfliegenden Formen, welche in kurzer Zeit Luftschichten von verschiedensten Temperaturen durcheilen, die Säcke gegen den schroffen Temperaturwechsel von Nutzen sein mögen. Intermuskuläre Pneumaticität findet man in Form von intermuskulären Divertikeln am stärksten bei den großen guten Fliegern ausgeprägt. Nach Strasser bewirken die intermuskulären Divertikel die günstigste Anordnung eines Muskels, ohne dessen Substanz zu vermehren. Die am Schultergürtel zwischen die Flügelmuskeln tretenden Anfangsteile des Saccus clavicularis unterliegen der Aktion dieser Muskeln. Jeder, der das Luftsacksystem eines Vogels einmal injiziert hat, wird beobachtet haben, daß sich die anfangs schlaff anliegenden Flügel während der Injektion vom Körper abheben und leicht aufrichten. Paul Bert fand, daß beim Fluge während des Flügelniederschlages ein Exspirationsstoß , und während des Hebens des Flügels eine Inspirationsschwankung erfolgte. Zweifellos haben die zwischen den Flügelmuskeln angebrachten Luftsackdivertikel beim Fluge hohen ventilatorischen Einfluß auf die Luft des respiratorischen Apparates. Bär nimmt sogar an, daß beim Fluge neben den Flügelbewegungen keine besonderen Atembewegungen ausgeführt werden. Minder entfaltet findet man die intermuskuläre und Knochenpneumaticität bei kleinen Fliegern. Strasser findet in der besonderen Lebensweise dieser Formen eine Erklärung für dieses merk- würdige Verhalten. Die Gewohnheit, beim Fluge jähe Wendungen zu machen, ihn plötzlich zu hemmen, imi ihn im nilchsten Augenblick wieder aufzunehmen, erfordert eine stärkere Entwicke- lung der Muskulatur. Demzufolge werden die Zwischenräume zwischen den Muskeln kleiner. Die kräftigeren Muskeln verlangen nun wieder erhöhte Ansatzleisten am Knochen, was eine gesamte Verstärkung des Skelettes auf Kosten der Pneumaticität zur Folge hat. Uebrigens finden wir bei vielen dieser Schnellflügler die Knochen dermaßen schmal und lang gebaut, daß eine ausgedehnte Pneumaticität für die Festigkeit von Nachteil wäre. 20 Zur Kenntnis der Luftsäckc bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. ^""Q Früher glaubte man, die warme Luft in den Säcken mache den Vogel specifisch leichter. Diese Annahme fällt jedoch weg, seit man weiß, daß die Luft in den Säcken mit Wasserdampf und Kohlensäure geschwängert ist; auch hat man berechnet, daß geringe Futtermengen, die der Vogel aufgenommen hat, genügen, um den vermutlichen Vorteil aufzuwiegen. Einleuchtender ist die Ansicht, welche auch Roche vertritt, daß die Luft in den Säcken das Volumen des Vogels vergrößert, ohne ihn wesentlich schwerer zu machen. Roche schließt mit MüLLENHOFF , daß sich bei voluminösen Vögeln der Widerstand der Luft auf eine viel größere Fläche geltend macht, wodurch den großen pneumatischen Fliegern die Anstrengimg des Fluges sehr erleichtert wird. Für die Schwimmvögel liegt die Nützlichkeit der Luftsäcke klar auf der Hand. Milne- Edwards hat schon darauf hingewiesen, daß die Albatrosse selbst bei stürmischer See ohne jegliche Gefahr auf der Wasseroberfläche schwimmen und schlafen. Die Luftsäcke, welche wir mit den jeweiligen Lebensgewohnheiten eines Vogels in Einklang finden, will Roche (i8go) sogar zur Klassifikation benutzen. Er fand, daß die Flamingos, welche so lange zu den „Echassiers" zählten, einen Luftsackapparat, ähnlich dem der Lamellirostres, haben, und bestärkt hiermit die Ansicht der Ornithologen, welche die Flamingos neben die Lamellirostres in die specielle Gruppe der Phönicopteriden stellen. Vergleichen wir das Luftsacksystem der Albatrosse mit dem anderer hervorragend pneumatischer Schwimmvögel, wie Sula und Pclecanus, so bemerken wir das Fehlen augedehnter subkutaner Luftbehälter, welche für die schwimmend fischenden Pelikane charakteristisch zu sein scheinen. Dagegen steht bei den Albatrossen die extreme Entfaltung der Luftsäcke am Schulter- gürtel und zwischen den scapulo-humeralen Muskeln mit dem ausgiebigen Flugvermögen in Einklang. Fassen wir das Charakteristische der einzelnen Luftsäcke bei Albatrossen kurz zusammen, so finden wir bei Diomedea exulans zunächst einen großen, median gelegenen cervikalen Sack, welcher im Innern von einem weitmaschigen, lufthaltigen Bindegewebe erfüllt ist — während derselbe Sack bei Diomedea fuliginosa in zwei Hälften zerfällt, die, im Innern hohl, auf beiden Seiten des Halses eine Strecke weit herabreichen'). Die cervikalen Säcke sind wohlentfaltet und senden große Divertikel unter den Musculus biventer cervicis. Der Saccus clavicularis hat extrem entwickelte seitliche Anhangsteile, deren Divertikel sich bis zwischen die Flügelmuskeln fortsetzen. Besonders das Diverticulum musc. pect. maj. fällt durch seine Größe auf und scheint beim Heben und Senken des Flügels einen ventilierenden Einfluß auf die Atemluft zu halben. Was die diaphragmatischen Luftsäcke anlangt, so übertreffen die vorderen bei weitem an Ausdehnung und Volumen die hinteren: ein Verhalten, das allgemein für Schwimmvögel zutrifft. Die abdominalen Säcke, welche sich durch Größe und Volumen auszeichnen, hüllen das Darmrohr vom Pylorus bis zur Kloake ein. 1) Mlle. BiGNON (1889) hat den Saccus cervico-cephalis bei D. fuliginosa schon früher beschrieben und abgebildet. Ich fand den Luftsack mit Mlle. BiGNON's Beschreibung übereinstimmend. 21 •, . Q Franz Ulrich, Die Knochenpneumaticität steht bei Diouicdca hinter der von Pclccamis weit zurück. Die Skeletthebel sind dermaßen lang und schmal gebaut, daß ein hoher Grad von Pneumaticität die Festigkeit des Knochens beeinträchtigen würde. Ein ähnliches Verhalten der Skelettpneumaticität hat Strasser bei Larus und Stenia festgestellt. Für den schwimmend fischenden Pelikan, welcher oft den Körper mit großen Nahrungsmengen belastet, mag auch eine ausgedehnte Knochenpneumaticität von Vorteil sein. Die Albatrosse suchen dagegen mit einer Leichtigkeit und Ausdauer des Fluges, wie sie keinem anderen Vogel zukommt, den Ocean nach Beute ab. Dies spricht sich vor allem in der extremen Entfaltung der Luftsackausstülpungen am Schultergürtel und zwischen den scapulo- humeralen Muskeln aus. Die stark entwickelten Luftsäcke mit ihren vielen Divertikeln, welche jedes ausfüllende Polster ersetzen, blähen den Körper auf und vergrößern derart sein Volumen, daß es erklärlich erscheint, wenn der Albatros oft lange Zeit ohne Flügelschlag dahingleitet und die langen, auffallend schmalen Flügel scheinbar nur zum Balancieren gebraucht. 22 Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. ■, , j Litteraturverzeichnis. Albers, Joh. A., Versuche über das Atemholen der Vögel. Beitr. z. Anat. u. Phys. der Tiere, Bd. I, S. 107. Bremen 1802. Bär, Max, Beiträge zur Kenntnis der Anatomie und Physiologie der Atemwerkzeuge bei den Vögeln. Zeitschr. f. wissensch. Zoologie, Bd. LXI, i8g6, 3. Heft. Beddard, f. E., Contribution to the anatomy of Scopus umbretta. Proc. Zool. Soc. London, 1884, p. 543. — , Notes on the air-sacs of the Casowary. Proc. Zool. Soc, London 1886, p. 145. — , On some points in the anatomy of Chauna chavaria. ibid., 1886, p. 178. 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Portion I. Fig. 2. Die subkutan gelegenen Luftsäcke von Dioiicdca cxulans nach Abtragung der äußeren Haut. oe. Oesophagus. /;-. Trachea. V. jug. Vena jugularis. o/. h'iiipli. ( Glandula lymphatica. cla7'. Clavicula. ncrocor. Acrocoracoid. scap. Scapula. //. Humerus. III. pect. Musculus pectoralis. ///. pivpatag. Musculus pectoralis, Pars propata- gialis. III. lat. dors. I. Musculus latissimus dorsi, Portio ant. III. trap. Musculus trapezius. III. dcit. iiiaj. Musculus deltoideus major. ///. ine. I. Musculus triceps, Pars scapulo-cubi- talis. ///. Inc. Musculus biceps. III. clav. Iiy. Musculus claviculo-hyoideus. /. .f. ccrv. Seitlich-symmetrischer Anhangsteil des Saccus cervicalis. Saccus clavicularis : // Diverticulum oesophago-tracheale. ///. „ claviculare. IV. „ subscapulare. V. „ muscuH lat. dorsi. JV. „ „ pectoralis. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1898-99. Bd.Vll, TLRICH : LUFTSÄCKE DER ALBATROSSE TA F. XIX. v.jug. s.cfrv.crph m.lraß gl.himph m.Mtniaj i m.latders.1 m firapatag. m tric I. mbit. vj'ig- mdav. hy. m'jiect. liA/insu V. Wimir l Winter FrankfarfM. Taf. I. Ytrlag von GustayRschir m Jencu. Tafel XX. (Tafel IL) Fig. 3. Dionicdea exiilaii.s h. Humerus. scap. Scapula. oe. Oesophagus. V. jug. Vena jugularis. m. dig. nix. I. Musculus digastricus maxillae, Por tion I. m. dig. iiL\ tion IL in. tenip. I. Auf der rechten Seite wurden die Musculi: propatag. ; delt. maj.; lat. dorsi I; lat. dorsi II ; trap. abgetragen. m. scap. /mm. Musculus scapulo-humeralis. m. delt. iiiiii. Musculus deltoideus minor. acrocor. Acrocoracoid. /. s. cerv. ceph. Saccus cervico-cephalis. //. s. cerv. seitlicher Anhangsteil des Saccus cer- \'icalis. //'. Diverticulum musculi biv. cerv. des Saccus cer- vicalis. //. Musculus digastricus maxillae, Por- Musculus temporalis, Portion I. m. biv. cerv. Musculus biventer cervicis, sein mitt- lerer Teil ausgeschnitten. m. propatag. Musculus propatagialis. ni. delt. maj. Musculus deltoideus major. ni. lat. dors. I. Musculus latissimus dorsi, Portion I. m. lat. dors. II. Musculus latissimus dorsi. Portion IL m. trap. Musculus trapezius. m. tric. I. Musculus triceps, Pars scapulo-cubitalis. m. tric. II. Musculus triceps, Pars humero-cubitalis. m. serr. prof. Musculus serratus profundus. .Saccus clavicularis: ///. Diverticulum oesophago-tracheale. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. claviculare. subscapulare. musculi lat. dorsi. triceps. delt. maj. propatag. pect. Fig. 4. Diomedea cxitlans. Scap. Scapula. h. Humerus. er. med. liirm. Crista medialis humeri. m. serr. proj. Musculus serratus profundus. m. scap. Iiiiiii. Musculus scapulo-humeralis. m. serr. siip. Musculus serratus superficialis anterior. in. tric. I. IMusculus triceps, Pars scapulo-cubitalis, quer geschnitten. ni. tric. II. Musculus triceps. Pars humero-cubitalis. m. delt. min. Musculus deltoideus minor. Teiido ui. siipracorac. Tendo musculi supracoraco- idei, quer geschnitten. lig. Caps. Ligamentum capsulare, quer geschnitten. /. s. cerv. seitlicher Anhangstell des Saccus cervi- calis. Saccus clavicularis : //. Diverticulum subscapulare. ///. „ musculi lat. dorsi. IV. ,, ,, bic. cap. hum. V. „ humerale, tritt durch das Fora- men pneumat. humeri. VI. „ musculi tric, zur Seite gedrängt. VII. „ „ delt, maj. VIII. „ articulare, tritt in die Gelenk- kapsel. AY. „ musculi propatagialis. Fig. 5 h. Humerus. scap. Scapula. m. tric. I. Musculus triceps, Pars scapulo-cubitalis, quer geschnitten. m. tric. II. Musculus triceps. Pars humero-cubitalis, m. scap. Iiiim. ant. Musculus scapulo-humeralis an- terior. m. scap. Iiiirn. post. Musculus scapulo - humeralis posterior, quer geschnitten. m. serr. sup. ant. Musculus serratus superficialis an- terior. m. serr. Slip. pust. Musculus serratus superficialis posterior. m. obl. ahd. Musculus obliquus abdominis externus. m. sart. Musculus sartorius seu ilco-tibialis internus. Diomedea exulans. Musculus ileo-tibialis externus ist abgetragen. m. iL tnicli. post. Musculus ileo-trochantericus poste- rior. Tendo m. iL trocli. ant. Sehne des darunterliegenden Muse. iL troch. anterior. tn. fem. tib. Musculus femoro-tibialis. .Saccus clavicularis: /. seitlicher Anhangsteil des Saccus clavicularis aus dem Thorax tretend. //. Querschnitt durch das Diverticulum musc. lat. dorsi. ///. Diverticulum musculi delt. maj. IV. „ ,. tric. Saccus abdominalis: r. Diverticulum femorale. Pf.rTSrHrn_EFSEE EXPEDITION 1898-qO. Bd TAF. XX. SAJ!r^rWiTntftWaUiBonkf^-*!f Taf. IL Valag von öiatav ftswr üi /tna- Tafel XXI. (Tafel III.) Fig- 6. Fig. 7- Fig. 8. Tafel XXL (Tafel III.) Diomedea exiilans. Sternum von der Innenseite. Foramina pneumatica medialia. Foramina pneumatica lateralia. DioDicdea exiilans. Rechtes Coracoid von der Innenseite. Foramina pneumatica. Foramen . . * nutncium. Diomedea exulans. Rechter Humerus von der Dorsalseite. Foramen pneumaticum. Fig. g. Diomedea exulans si. Sternum. clav. Clavicula. er. lat. /mm. Crista lateralis humeri. /;-. Trachea. oe. Oesophagus. V. /i(o'. Vena jugularis. ;;/. /"(v/. Musculus pectoralis. /endo II. m. pect, die zweite Fectoralissehne. m. bic. Musculus biceps. Rechter Musculus pectoralis ist abgetragen. ;//. delt. miu. Musculus deltoideus minor. }ii. elav. Ity. Musculus claviculo-hyoideus. Saccus clavicularis: /. Diverticulum claviculare. //. „ oesophago-tracheale. /// „ subscapulare. I\\ „ propatagiale. K „ musculi pect. maj. / 7. seitlicher Anhanysteil des .Saccus cervicalis. Fiu". lo. Diomedea fnliginosa. Musculus pectoralis major abgetragen. Die punktierte Linie ^nebt die Au.sdehnung des ebenfalls abgetragenen Diverticulum musculi pect. maj. an. ///. delt. min. Musculus deltoideus minor. ///. /'/(. Musculus biceps. oe. Oesophagus. //•. Trachea. elav. Clavicula. //. Humerus. er. lat. Crista lateralis humeri. er. med. Crista lateralis medialis humeri. corac. Coracoid. VI. m. elav. liyoid. Mu.sculi claviculo-hyoidei. menibr. elav. Membrana clavicularis. 1)1. .mpracorae. Musculus supracoracoideus. P. pect. Pars pectoralis musculi supracorac. P. clav. Pars clavicularis musculi sujiracorac. P. membr. Pars membranacea luusculi supracorac. P. eorac. Pars coracoidea musculi supracorac. m. propataiT. Musculus propatagialis. Teiido m. tric. Tendo musculi tric. m. eoraeo-ltraeli. post. Musculus coraco-brachialis posterior. m. sterno-eorac. Musculus sterno-coracoideus. m. lat. dorsi Musculus latissimus donsi. m. scap. liiim. post. Musculus scapulo-humeralis posterior. m. serr. Musculus serratus. ///. iiitereost. Musculus intercostalis. Urspr. d. div. m. pect. Ursprung des Diverticulum musculi pectoralis. S. clav. Saccus clavicularis. ■m: tiFfSeE EXPEDITfO jj&«y (19 Ud ' V LRI CHiU'FTSÄCKE DER Al.BATHDSSU TAI-. XXI. J'tinirnitiii iiririuit I,il Taf. HI. Vei\a^ von Ciütai' ¥isdur in /enO'. Tafel XXII. (Tafel IV.) Fig. II. Diomedea exulaiis. Musculus musculi pectoralis ist eröffnet, er. lai. liiint. Crista lateralis humeri. tendo II. m. pect, zweite Pectoralissehne. m. hie. Musculus biceps. m. coraco-br. Musculus coraco-brachialis. m. supracorac. Musculus supracoracoideus, corac. Coracoid. n. supracoj-ac. Nervus supracoracoideus. m,. deli min. Musculus deltoideus minor. V. jug. Vena jugularis. oe. Oesophagus. tr. Trachea. Tafel XXIL (Tafel IV.) pectoralis ist abgetragen ; das darunter liegende Diverticulum um die Kammerung in seinem Innern zu zeigen. /. seitlicher Anhangsteil des Saccus cervicalis. Saccus clavicularis: //. Diverticulum claviculare. ///. „ oesophago-tracheale. Kammerung des Diverticulum musculi pect.: a. Erste Kammer, von ihr ausgehend: /; Zweite Kammer. c. Dritte Kammer, von ihr ausgehend: a'. Diverticulum musc. propatag. f'. ein subkutanes Diverticulum. Fig. 12. Diomedea exiilans. Schultergürtel, Sternum, rechte Sternalrippen, rechtes Femur, Bauchdecken und Leberlappen sind entfernt. Die Bauchluftsäcke sind auseinandergedrängt, um das Darmrohr zu zeigen. pub. Os pubis. cl. Kloake. cav. gleit. Cavitas glenoidalis. piilm. Lunge. m. ptilm. Musculus pulmonalis. plex. brach. Plexus brachialis. ;;/. sterno-lraeJi. Musculus sterno-trachealis. cor. Herz mit Gefäßen im Pericard eingeschlossen. d. Darm. diaph. Diaphragma thoraco-abdominalis (Sappey). venfr. Magen. III, diapJi. Musculus diaphragm. m. traiisT. ahd. Musculus transversus abdominis, quer geschnitten. iii. piih. cocc. int. Musculus pubi-cocc3-geus internus. Saccus clavicularis: /. Körper des Saccus cla\'icularis. //. Diverticulum claviculare. ///. „ oesophago-tracheale. IV. „ praecardiale. V. „ subscapulare. VI. Ursprang der oberflächlichen , dorsalen Di- vertikel. VII. Pneumatisation des Coracoids. VIII. Ursprung des Diverticulum musc. pect. IX. Rechte l^inge. A'. Saccus diaphrag. anterior dexter. XI. Diverticulum postcardiale. XII. Saccus diaphragm. posterior dexter et sinister. XIII. „ abdominalis dexter et sinister. XIV. Diverticulum femorale. Fig. 13. Diomedea exulaus. Innere Beckenansicht nach Abtragung der Bauchmuskeln und Nieren. Der mittlere Teil des Musculus ambiens ist herausgetrennt. m. amb. Musculus ambiens. m. sart. Musculus sartorius. m. il. troch. ant. Musculus ileo-trochantericus anterior. ni.fem. tih. Musculus femoro-tibialis. art. eriir. Arteria cruralis. Sacci abdominales: /. Diverticula femoralia. //. Pneumatisation der Lendenwirbel. , nt rlHFSHE EXPEDITION I808:'W. Bd VII I LRIIH: LUFTSACKE DER ALBATROSSE TAF. XXII Taf. IV. i"j.itavFischgr -:n .UhO- Uebepsieht der auf der deutsehen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel. \''on Ant. Reiehenow. Mit Tafel XXIII u. XXI\' (Tafel [ u. II.) ^/- Deutsche Tiefsee-Expedition i8q8 — iSqq. Bd. VII. 45 Eing-eganyen den 25. Januar IQ04. C. Chun. Während des Verlaufes der Tiefsee-Expedition sind 71 \V)i4elarten gesammelt worden. Unter diesen befinden sich 5 neu entdeckte Species, nämlich Cliaradriux nifocincfiis, Biitoiidcs javanicus alboliiiihafus, Hoi/wpc/ia pictitrata ciniiii, Con'iis s/>/e>ideiis iiialediviciis und Biic//ani>a stigiiiafops pliacdra. Von den übrigen sind viele in zoogeographischer Hinsicht wichtig, indem die bisher bekannte Verbreitung dieser Arten durch die nachgewiesenen Fundorte wesentlich erweitert worden ist. Vornehmlich betrifft dies Arten aus den Gruppen der Pinguine und Sturmvögel. Da dem Bearbeiter nicht sämtliche gesammelten Bälge vorgelegen haben, so sind in der folg'enden Uebersicht zunächst nur die untersuchten Stücke mit P\mdort, Datum und den auf dem Begleitzettel enthaltenen Aufzeichnvmgen aufgeführt, sodann aber diejenigen Fundortsangaben und Bemerkungen hinzugefügt, die Herr Prof. Dr. Vanh("if1'EN in seinem im Journal für Ornitho- logie 1901 S. 304 — 322 veröffentlichten Bericht mitgeteilt hat, wofür teils Belegstücke in den Sammlungen , teils unbedingt sichere Beobachtungen in den Tagebüchern der Expedition vor- liegen. Diese Angaben sind durch eckige Klammern und ein beigefügtes V. kenntlich gemacht Ferner ist bc-i jeder Art die bisher bekannte geographische \^erbreitung angegeben. Spheniscidae. 1. Pygoscelis pai)iin (Forst.). Ein Vogel vom Gazellehafen auf den Kerguelen. [Nach VANnrn-FEx am 29. Dezember auch am Weihnachtshafen gefangen.] Ist über die Südpolarinseln nordwärts bis zu den Falklandinseln \-erbreitet. 2. Pygoscelis anlarrlira (Forst.). Ein \\'eibchen, am 29. November 1898 bei der Bouvetinsel erlegt: Auge lehmgelb, Füße blass-fleischfarben, Sohlen schwarz. Bisher von den Falklandinseln, Südgeorgien, Seymour bekannt. Die Bouvetin.sel ist der östlichste Punkt, wo die Art bisher nachgewiesen ist. [Nach Vanhöffen wurden einzelne Vögel noch bis zum 27" (X L. beobachtet. Ebenso begleiteten sie das Schiff südwärts bis zur Eisgrenze. Als Nordgrenze wurde der 46" S. Br. festgestellt.] 3 45* 34^ Ant. Reiche.now, 3. (^.ahirnirfes rhrvsocoiiie (Forst.). Ein altes i und ein junger Vogel von St. Paul, 3. Januar iSgg: Füße weißlich-fleisch- farben, Auge braun, Schnabel rötlichbraun. [In Kolonien auf St. Paul und Neuamsterdam. — V.] Verbreitet sich über die Südpolarinseln nordwärts bis Feuerland, Kap der guten Hoffmmg, Südküste Australiens und Neuseeland. 4. Sphcn/srus (Iriiirrsi/s (L.). Große Fisch]:)ucht 10. Oktober 1898. Auge hellbraun, Fül^e schwarz und weiß gefleckt. [Auch am Hafen von Kapstadt beobachtet. V.J Durch den Nachweis des Vorkommens an der Großen Fischl)ucht erfährt die Kenntnis der Verbreitung des Kappinguins, der die Kü.sten Südafrikas l)ewohnt, (nne wesentliche Er- weiterung. Bisher war die WalfischbiLcht als nördlichster Punkt der Verbreitung bekannt. Procellariidae. 5. Diornedea exulans L. ?, am ig. Oktober 1898 im Westen der afrikanischen Küste unter 28'^ S. Br. und 3" O. L. geangelt; ?, am 2. November 1898 an der südafrikanischen Küste gefangen: Schnabel rosa, Rachen fleischfarben, Füße grauweiß, Auge schwarz. [Im Atlantischen Ocean unter 20" .S. Br. zuerst beobachtet. Unter 10" O. L. wurde der Albatros nicht südlicher als 47" S. Br., unter 60'^ O. L. aber noch in 58" S. Br. gesehen. Eine ]\Ie.ssung ergab 135 cm Länge und 312 cm Flügelspannung. — V.] Die allgemeine Verbreitung der Art liegt nach den geg-enwärtig vorhandenen Beobachtungen zwischen dem 30" und 60" des südlichen Erdgürtels. 6. Diomeih'd incldnophrys BoiE. Mehrere Vögel von der südafrikanischen Küste 3. November 1898: Schnabel gelbgrün, vorn dunkler, l)is rötlichbraun, Füße bläulich-fleischfarben, Auge braun, im Magen Reste von Tintenfischen. [Die Südgrenze der Verbreitung fällt mit der von Dioiiicdca iwulans zusammen. Auch bei den Kerguelen beobachtet. Maße: 95 cm Länge, 214 cm Flügelspannung. — V.] Die allgemeine Verbreitung entspricht der von D. rvii/aiis. 7. l'hdlassogrron rliloroi'hyuclios (Gm.). Nordöstlich \'on Neuamsterdani 7. [anuar 1899: Auge braun, Füße weif! [^\^lrde unweit der Grolfen H'ischbucht im Atlantischen Ocean unter 18" S. Br. zuerst beobachtet, dann an der Südküste Afrikas i. — 5. November 1898, am 21. Dezember unter 65" O. L. und 58" S. Br. „Am 6. Januar 1899 fuhren wir an der Grenze der W'estwinddrift und der stromlosen Zone des südindischen Stillengürtels durch eine auf dem ruhigen Wasser sitzende Versammlung von T/i. clilororlivnclios, so daß ich auf beiden .Seiten des .Schiffes zusammen etwa 300 Vögel zählen konnte." Im Indischen Ocean wurde der 30" S. Br. als Nordgrenze der Verbreitung fest- gestellt. — V.] Ueborsicht der auf der deutschen Tiefsee-Expcdition gesannneUen Vueel. , , - Der 58. Breitengrad ist rlo?r südlichste bisher nachgewiesene Verlareitungspunkt der Art, als nördlichster ist der 24" S. Br. im Atlantischen Ocean bis jetzt bekannt. 8. Phoebetrid fulij^/nosn (Gm.). (?, von der Bouvetinsel 29. Dezember 1898, S, ösdich der Bouvetinsel unter 22" O. L. und 55** S. Br. am 5. Dezember 1898 gesammeh: Auge hellbraun, Zehen fleischfarben, Schwimm- häute grau. [Vom 46'^ S. Br. bis zum Packeise unter 64" 14' S. Br. zwischen o" \md 80" O. L. beständig angetroffen — V.] Im Indischen Ocean ist das \'orkommen nordwärts liis zum ,^5" .S. Br. nachgewiesen. 9. Ossifraga gigaulca (Gm.). Mehrere .südlich der Bouvetin.sel am 29. November i8g8 erlegt. Auge, dunkelbraun. [Zuerst südlich der lAlgoabucht am i. November 1898 beobachtet, ferner am i. Dezember unter 57" .S. Br. und 10" O. L., dann am 22. Dezember unter 56" S. Br. und 66" O. L., endlich auf den Kerguelen. „Sie stellten sich bei den blutigen Körpern der erlegten und abgehäuteten See- elephanten ein und waren mit ihrem kräftigen Schnabel sehr geeignet, die Kadaver zu öffnen, zu zerfleischen und für die kleinen Vr)gel zugänglich zu machen. Bald hatten sie sich so voll gefressen, daß sie kaum noch zu fliegen im stände waren. Sie sind träge Vogel, die sich meistens nahe am Lande oder am Eise, in der Nähe schwimmender Ei.sberge halten. — \'.] Die Verbreitung reicht nach der gegenwärtigen Kenntnis nordwärts etwa bis zum 30" S. Br. 10. Prion hanks? J. Gd. Am 8. Dezember 1898 unter 31" O. K. und 56" S. Br. gefangen: Auge braun, Fülie veilchenblau. Verbreitung zwischen dem 35" und 60" S. Br. 11. Prion desolat US (Gm.). Unter 10" O. L. und s?" S. Br. am i. Dezember 1898 gesammelt: Auge braun, Füße veilchenblau. [Ferner am 3., 6„ 8., 12. Dezember und am 17. Dezember unter 64'^ 14' S. Br. und 53" 30' O. L. angetroffen. — V.] Verbreitung bisher zwischen 3 s" und 66" .S. Br. bekannt. 12. Prio/i coerult'iis (Gm.). Südlich der Bouvetinsel 29. November 1898 und unter 13" U. L., 57" S. Br. 2. Dezember 1898: Füße grünblau, Schwimmhäute grau mit weißen Flecken, Auge braun. [Nach Vanhöffen bereits unter 25" ,S. Br. am 17. November 1898 angetroffen, dann beständig bis zum 8. Dezember unter 50" S. B. und 30" O. L. und wieder auf 70" O. L. zwischen 56" und 47" .S. Br. — V.] Der nördlichste bisher bekannte Verbreitung.spunkt war der 35" .S. Br. 13. Da pH Uli cupense (L.). (jroße Fischbucht 11. Oktober 1898, Bouvetinsel 25. November 1898 (mit Brutfleck): Auge braun bis silbergrau, Augenlid blaugrau, Füße und Schwimmhäute hell-olivenfarben, nackte 5 548 Ani . Reichenow. Koptstellen .schwarzyrau. [Wurde im Atlantischen Ocean von der (iroHen 1^'ischbucht unter 16" S. Br. bis zum Kaj) der guten Hoffnung, dann wieder von 47" S. Br. bis zum Packeise im Süden und im hidischen Ocean von der Eiskante bis zu den Kerguelen angetroffen. Indessen hat es den Anschein, als ob die südafrikanische Z^(r/>//^'//-Kolf)nie keine unmittelbare X'erbindung mit denen auf der Bouvetinsel und auf dem südlichen l^ise habe, da auf der ganzen Strecke vom 14. — 21. November Kaptauben fehlten. Sie scheinen demnach keine besonders gviten Hieger zu sein und sich meistens nahe am Lande oder am Eise zu halten, wo sie ausruhen können. — \'.] Ueber die ganze südliche Erdhälfte \erbreitet, stellenweise nordwilrts l)is ül)er den .\e(|uator hinaus (Cevlon), an der Küste \-on l^'eru unter 5" S. Br. 14. PagodruiiHJ nücd ((jM.). Südlich der Bouvetinsel 29. November 1898, unter 13" (J. L., s?" S. Br. 2. Dezember 1 898 : Auge braun, Schnabel schwarz, Füße graublau. [Auch ösdich der Bouvetinsel am 25. November 1898, an der Eisgrenze am 30. November, am 1. und 9. Dezember und an dem südlichsten erreichten Punkt unter 64" 14' S. Br. und 53" 3o' O. L. angetroffen.] Lst nordwärts bis zu den Falklandinseln unter 53" S. Br. und südwärts bis zum 77" S. Br. nachgewiesen. 15. Aestrelata inollis (|. (/D.). Unter 12" O. L. und 44" S. Br. am 19. November 1898. Auge l^raun. Lst im südlichen Atlantischen Ocean nördlich bis zum 30" S. Br. nachgewiesen, aber gelegentlich sogar bei Madeira angetroffen, im Indischen Ocean bis 37" S. Br. Ueber die Aus- dehnung der Verbreitung nach Süden liegen noch keine genaueren Angaben vor. 16. Procellaria aef/uiiiociialis L. Große Fi.schbucht 11. Oktober 1898, 4" O. L., 31'^ S. Br. 20. Oktober 1898: Auge braun, Rachen fleischfarben, Füße blaugrau. [Wurde im südlichen Atlantischen Ocean vom 17" bis zum 47*^ S. Br., im südlichen Indi.schen Ocean aber vom 30 — 58" S. Br. beobachtet. — \'.] Bisher war das Vorkommen des Vogels nur zwischen dem 30" und 50" S. B. nachgewiesen. 17. Prior eil a glariiiloides (A. Sm.). Bouvetinsel 25. November 1898: ;\uge braun, Schnabel oben blaugrau, Spitze schwarz, Mitte rödichblau, Füße grauweiß. [Zuerst am 21. November 1898 unter 48" S. Br. und 10" O. L. beobachtet, dann bis zur Eisgrenze und am 16. Januar 1899 unter 64" 14' S. Br. und 53" 30' O. L. - V.] Bewohnt die südlichen Meere, geht aber an der \\'estküste Amerikas nordwärts bis Vancouver. 18. Thülassoera nnlarrlira (Gm.). 13" O. L., 57" S. Br. 2. Dezember i8g8: Auge braun, Füße grau oder grauweiß. [Von der Bouvetinsel bis zur Eisgrenze angetroffen, auch am 16. |anuar 1899 ^" f^lem südlichsten erreichten Punkt unter 64'^ 14' S. Br. und 53" 30' O. L. — V.] Auch am Kap Hörn und unter 77" S. Br. nachgewiesen. () Uehersicht der auf der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel. 2/1 Q 10. Priojimis einer eus (Gm.). 12'^ O. L., 45" S. Bn, ly. November 1898, im Magen Reste von Tintenfischen. Die bisher nachgewiesene Verbreitung liegt zwischen dem 35" und 50" S. Br. 20. Cyniodroiiifi mclanogasler (J. Gd.). 12" O. L., 45" S. Br., 19. November 1898. [Außerdem am 21., 25. November und I. Dezember, hier unter 57" S. Br. und 10" O. L. beobachtet. V.j Im Atlantischen und Indischen Ocean vom nördlichen Wendekreise bis zum 50" .S. Br. nachgewiesen, östlich liis Neuseeland. 21. Oceanites oceaiiicus (Kühl). Westlich der spemischen Küste i,s- August 1898; 58'^ O. L., 63" S. Br., 17. Dezember 1898. [Vom 15. bis zum 25. August, bis 25" N. Br., täglich beobachtet. — V.] Sehr weit verbreitet, von der Eisgrenze im .Süden nordwärts bis zur Küste von Labrador, Grol^britannien, Indien und Nordaustralien. 22. Oceajwdroma cryptoleucura (Ridgw.). [„xAni g. November 1898 fielen bei etwa i" N. Br. und 3" W. L, an der Grenze zwischen Südäquatorialstrom und Guineastrom kleine Sturmschwalben auf, die ich mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Wasser laufen sah. Am Abend hörten wir wiederholt ihren Schrei: „kerr kwi", wenn sie sich den erleuchteten Fenstern näherten oder um die Laternen am Mast flatterten, und am 12. wurde einer dieser St. Petersläufer gefangen, der durch die offenen Fenster in den Salon geflogen kam. Sie begleiteten das Schiff einige Tage, wurden aber am 1 2., als wir uns der Kamerunbucht näherten, nicht mehr gesehen." — V.] Bewohnt die Meere des tropischen Erdgürtels. Laridae. 23. Stercorarius antnrcticus (Less.). Bouvetinsel 26. November 1898: Auge braun, Schnabel und Füße schwarz. [Auch bei St. Paul und Neuam.sterdam. — V.] Bewohnt die antarktischen Gestade nordwärts bis zu den Falklandinseln, Madagaskar, Australien und Neviseeland. 24. Laras dotninicdiius Lcht. Kerguelen 27. Dezember 1898: Auge braun, Füße rosa. [Auch an der südafrikanischen Küste, Francisbucht, Algoabucht, angetroffen. — V.] Vertritt den nördlichen Laras fiisciis auf der südlichen Erdhälfte etwa vom 10 — 50" S. Br. 25. Sterna virgata Gab. Kerguelen 28. Dezember 1S98: Auge braun, Füße karminrot. Nur von den Kerguelen und Crozetinseln bekannt. o50 Ant. Reiihenow, 26. St er im inacrura Nau.m. 13" O. U 57" S. Br., 2. Dezember 1898, 66" O. L., 56" S. Br., 22. Dezember 1898: Füße karminrot. [Der \'og-el wurde völlig erschöpft, aber noch lebend, mit leerem Magen an Bord gefunden und ein zweiter Vogel im schnellen Fluge hoch iilier das Schiff hinziehend ge- sehen." ^ V.] Das \'orkommen der Küstenseeschwalbe unter so liohen südlichen Breiten ist höchst auf- fallend, aber bereits mehrfach nachgewiesen, z. B. \on der englichen antarktischen Expedition 1)ei Wilkes Land 66" S. Br., i5 7"W. L. Sie brütet im Nordpolargebiet in Europa bis zum 50", in Amerika liis zum 40" N. Br. südwärts, streicht im \\'inter liis Chile und Südafrika. Die in den antarktischen Regionen angetroffenen Vögel sind vermutlich durch Stürme dahin verschlagen. 27. Sienia inclanaiiclwn Tkm. Malediven 20. Februar 1899. Von den Maskarenen bis zu den poh^nesischen Inseln und nordwärts bis zu den Lutschu- inseln \-erbreitet. 28. IniHis slolidiis (L. ). Tschagosinseln 24. Februar 1 899. [Am 22. Februar 1899 trafen wir zum ersten Male grobe Scharen von Aiious sfo/idus an. die dicht über dem Wasser hin und her flogen und fischten. \\^ahrscheinlich verfolgten sie die blauen Copepoden, Pontelliden, die dort in großer Menge mit dem Oberflächennetze gefangen wurden. Auf Diego Garcia nisten die Tölpelseeschwalben auf Kokospalmen. Den Namen „Döskopf" haben die \'ögel von den Seeleuten zum Teil wohl bekommen, weil ihnen Müdigkeit und Hunger oft als Dummheit ausgelegt wurde, wenn sie sich auf Schiffen mit der Hand fangen ließen. Die langen, spitzen Flügel scheinen wohl zu schnellen Wendungen und zum Schweben bei leichter Brise geeignet, aber nicht brauchl)ar, um bei Sturm die Richtung zu halten. — \'.] Bewohnt Inseln und Gestade der tropischen Meere. 2L). Anoiis teiwirostn's (Tea[.). Tschagoinseln 24. Februar 1899. Von den Maskarenen bis Australien verlireitet. 30. (jygis Candida (Gm.). Tschagosinseln 24. Februar 1899: Schnabel am hinteren Ende bläulich, sonst schwarz, Auge braun, Füße schwarz. [Mentawei-Inseln 30. Januar 1899, Suadivainseln 17. Februar 1899, Seychellen 7. März 1899. — V.] Inseln der tropischen Meere. Phaethontidae. 31. Pliaethun Icpturus Lacep. Daud. Felicite (.Seychellen) 8. März 1899. Inseln der tropischen Meere. 8 Uebersicht der auf der deutsclieii Tiefsae-Expedition gesaminelien Vögel. t r j Sulidae. 32. Sula capcnsis (LcHT.). Große Fischbucht 1 1 . Oktober 1 898 : Auge silbergrau, AugenHder blaugrau, Füße hell- oliven, nackte Kopfstellen schwarzgrau, im Magen Heringe. [Wir sahen den Tölpel senkrecht ins Wasser herabstoßend fischen. Zuerst läßt er sich mit den etwas ausgebreiteten Flügeln fallen, dann legt er plötzlich die Flügel dicht an und saust wie ein Pfeil ins Wasser herab.- — V.] Bewohnt die Küsten Südafrikas nordwärts bis Gabun und Sansibar. II. Sula cyaiiops (Sund). Oestlich von Sansibar 13. März 1899: Füße und Schnabelgegend graublau. Bewohnt die Gestade der tropischen Meere. 34. Sulo piscator (L.). Kokosinseln i 7. Januar 1 899 : Auge und Füße gelb. Bewohnt die Gestade der tropischen und subtropischen Meere. 35. Fregata a(/i//la (L.). Bei Sansibar 14. März 1899 erlegt: Schnabel und Füße rosaweiß, Auge braun. [Kokos- inseln 17. — 19. Januar. — V.] .Bewohnt die Inseln der tropischen und subtropischen Meere. 36. Fregata ariel (J. Gd.). Diego Garcia 28. Februar 1899: Schnabel rosa, Füße weiß, Auge braun. Von Madagaskar bis Polynesien \'erbreitet. Phalacrocoracidae. 37. Phalacrocorax verrucosus (Gab.). Kerguelen 26. Dezember 1898: Füße fleischfarben, Auge blau. Bisher nur von Kerguelen bekannt. 38. Phalacrocorax capensis (Sparrm.). Große Fischbucht 10. Oktober 1898. Bewohnt Südafrika nordwärts bis Natal und Landana. Anatidae. 39. Anas eatoui (Sharpe). Kerguelen 28. Dezember 1898. Nur von den Kerguelen bekannt. 9 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898—1899. Bd. VII. aIo •2 1-2 Ant. Reichexow, Chionidae. 40. Chioiiis minor Hartl. Kerguelen 27. Dezember 1898: Auge braun, Füße rosa. Auf den Kerguelen, Marion und Prinz Edwards Inseln. Charadriidae. 41. Charailrius hiaticula L. Große F'ischbucht 1 1 Oktober 1 898. Bewohnt die Nordpolarländer, Europa und Sibirien ostwärts bis zum Baikalsee, zieht im Winter bis Südafrika, überwintert bisweilen auch im nordwestlichen Indien. 42. Charadriiis o z ÜJ r u üJ > CQ C7> O Q LU i er .o ü N .<=^ X üJ LU UJ LT) [1- tu H LÜ 'S, U ry-) H D Q DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION 1S98 - 0<). Bd. VII. REICHENOW: VÖGEL TAF. XXIV. 1 Homopelia chuni Rcliw. 2 Homopelia plcturata (Tem.) Tafel II. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Druck- V. Ran <.^ So/in, Drfstien Die Stomatopoden der deutsehen Tiefsee- Expedition. Von Bruno Jurieh. Mit Tafel XXV— XXX. (Tafel I— VI.) Deutsche Tiefsee-Eipedition 1898 — 1899. Bd. VII. 47 Eingegangen den i8. Februar 1904. C. Chun. A. Entwickelte Stomatopoden. Die Litteratur über die Ordnung der Stomatopoden weist eine Anzahl größerer Ab- handlungen und eine Menge kleiner Aufsätze auf, die vorwiegend systematische Zwecke verfolgen. Trotzdem ist ein wirklich befriedigendes Ergebnis bis heute noch nicht erzielt worden. Die Erklärung hierfür ist darin zu suchen, daß es infolge des lückenhaften Materials und besonders auch infolge der oft großen gestaltlichen Veränderungen, die der entwickelte Stomatopod in den verschiedenen Altersstadien erfährt, selbst dem Kenner dieser Krebsordnung sehr schwer, be- ziehentlich unmöglich gemacht wurde, aus der .Summe der Einzelheiten die für eine Species wirklich typischen Merkmale herauszufinden. Wie sehr die Alterscharaktere voneinander ab- weichen, mag durch folgende Thatsache bewiesen werden. Hilgendorf (i8go, S. 172 — 177) stellte auf Grund der auffallend flügelartigen Verbreiterung der ersten 5 Abdominalsegmente von Pteiygosquilla laticauda Hilgendorf die neue Gattung Pterygosqiiilla auf. Da weist nun Hansen (1895, S- 69) nach, daß Pt. laticauda nur ein ausgewachsenes Exemplar von Sqtii//a s^raci/ipes MiERS ist, so daß also nicht nur die neue Species, sondern auch die neue Gattung in Wegfall kommen. Im Hinblick auf die Aufstellung von systematisch verwertbaren Eigenschaften sind be- sonders die Versuche von Miers (1880, I), Brooks (1886) und Bigelow (1895) hervor- zuheben. Interessant und lehrreich zugleich ist es nun, wie alle drei mehr oder weniger von- einander abweichen. MiERS teilt zunächst die ganze Ordnung in 2 Gruppen, die auf der Länge des Rostrums basieren, trennt dann wieder die eine mit Hilfe der Gestalt des Endgliedes vom Raubfuß, um endlich als Gattungsmerkmale vorwiegend die Kiele des Schildes und die Form der Augenstiele heranzuziehen (1880, I, S. i und 2). Brooks hingegen verwendet zur Unterscheidung der Gattungen besonders die mehr oder weniger feste Verbindung des letzten Abdominalsegmentes mit dem Telson, ferner die Breite und Dicke des Abdomens, Gestalt und Bewaffnung des Raubfußes und die Randdornen i. und 2. Ordnung des Telsons (s. Taf. XXV [I], Fig. 2). Besonders Raubfuß und Randdornen des Telsons geben wirklich gute Merkmale, die zwar in den Einzelbeschreibungen auch bereits von Miers mit angegeben, keineswegs aber ausführlich genug behandelt worden sind. Die richtige Erkenntnis, daß es ist „ . . . difficult to give any absolutely diagnostic generic characteristics ..." (1886, S. 8), hat nun Brooks jedenfalls dazu bewogen, möglichst eingehende Einzelbeschreibungen 3 47* -j52 Bruno Jurich, ZU geben, die er besonders dadurch bereichert hat, daß er relative Maße einführte (1886, S. 5). Er drückt also z. B. die SchildlänLre nicht in Millimetern, sondern in einem auf die Totallänee des Körpers sich beziehenden Bruche aus. Auf diese Weise wird das gleichmäßige oder aber verschieden schnelle Wachstum der einzelnen Körperteile und deren dadurch gegebene syste- matische Verwendbarkeit weit schneller erkannt als bei Anwendung absoluter Maßzahlen. Ferner ist Brooks bemüht gewesen, bereits eine Rangordnung und einen entwickelungs- geschichtlichen Zusammenhang der einzelnen Gattungen aufzustellen, und er l)cnutzt hierzu ganz besonders die komplizierten Greiforgane, die sich am Endopodit des i. Abdominalanhanges der Männchen vorfinden. Ist nun ein solcher Versuch bei der gegenwärtigen Unsicherheit des .Systems überhaupt schon etwas gewagt, so sind Brooks in der Auffassung eines seiner Beweis- mittel, der eben erwähnten Greiforgane, auch direkte Fehler untergelaufen. Er giebt an (1886, S. 14), daß bei dem Männchen der Endopodit des i. Abdominal- anhanges aus 2 Gliedern bestehe, dem großen basalen Glied A (1886, Taf. I, Fig. 2) und dem terminalen B, die beide durch eine Sutur c voneinander getrennt seien. B sei nun an der Spitze zweigelappt und auf diese Weise unvollständig geteilt in ein äußeres Plättchen a, und ein inneres /;. Er kommt nun zu dem Schluß, daß diese 2 Plättchen des terminalen Gliedes bei S(]uilla und Chloridclla (durch Brooks, S. 24, der Gattung Squilla einverleibt) durch eine Sutur vollständig voneinander getrennt seien (1886, Taf. I, Fig. 2 die Sutur, vor welcher der Buch- stabe a steht), wie dasselbe auch der Fall sei bei Lysiosgnii/a und Coroiiis (letztere bereits durch MiERS [1880, I, S. 2] mit Lysiosquilla verschmolzen). Bei Goiiodactyhis und Psatdosqiiilla aber vollziehe keine Sutur diese Trennung, sondern letztere sei nur durch eine Einschnürung des Randes angedeutet. Auf diesen Thatsachen baut er nun seine weiteren Schlüsse auf. Wie man aber nun auf der Zeichnung von Brooks (1886, Taf. I, Fig. 2) die Haupt- sutur c vergeblich sucht — nur durch den Buchstaben ist sie angegeben — so wurde sie gleichfalls auch bei Squilla minor n. sp. vermißt (s. Taf. XXV [I], Fig. 4a). Wie springt dagegen die Sutur (a) ins Auge, die nach Brooks die Trennung des Terminalgliedes in ein äußeres und inneres Plättchen bewirken soll. Jeder unbefangene Beobachter wird diese und keine andere als die Sutur ansehen, die den ganzen Endopodit in einen basalen und terminalen Teil zerlegt, welch letzterer demnach nur dem inneren Plättchen der BROOKs'schen Bezeichnungsweise entspräche, während das äußere als zum Basalteil gehörend zu betrachten sei. An einem Exemplar von Squilla mantis Latr. wurden die gleichen Verhältnisse vorgefunden, nur daß hier die von Brooks als c bezeichnete Sutur, wenn auch nur schwach, zu sehen war, und zwar als eine dünnere, bei durchfallendem Lichte daher heller erscheinende und sich kurz vor ihrem äußeren Ende noch gabelnde Linie des Chitins, die aber nicht einmal bis zum Außenrande verläuft, wie es auch Brooks (1886, Taf. II, Fig. 3) ganz richtig angegeben hat. Von obigem Stand- punkte aus betrachtet, würde nun weiterhin bei Gonodadylus und Pscudosquilla das Terminalglied durch eine Einkerbung zweigelappt erscheinen, während es bei Squilla (plus Chloridelld) und Lysiosquilla (plus Coronis) ungelappt ist. Auf diese Weise würde auch die morphologische Aehnlichkeit dieser Glieder weit mehr gewahrt bleiben, als dies bei Brooks der Fall ist. Dieser Gedanke, der sich ohne weiteres aufdrängte, fand nun noch verschiedene Be- stätigungen. So ergab ein Vergleich mit Gouodacfylus cl/iraora Latr., daß sich auch hier die von Brooks als c bezeichnete Sutur in ganz gleicher Weise vorfindet wie bei Squilla »laiitis Latr. 4 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. ^6'^ (Taf. XXVI [11], Fig. 5, h). Brooks hat sie sogar bei Gonodactylus glabrmis Brooks (1886, Taf. XV, Fig. 9), und bei Psendosquilla ciliata Miers (1886, Taf. XV, Fig. 10), richtig mit der Gabelung und einer Isleinen Einkerbung des Randes gezeichnet: und trotzdem vernachlässigt er sie hier auf einmal und nimmt die Sutur, welche nach ihm bei Sqiiilla u. s. \v. die Trennung des terminalen Gliedes bewirken soll, plötzlich als Hauptsutur an. Ein weiterer Vergleich mit dem Endopodit des 2. Abdominalanhanges (Taf. XXVI [II], Fig. 5 a) fiel gleichfalls zu Gunsten der neuen Annahme aus. Bei diesem gehen vom Retina- culum (r) 2 hellere Linien ab, eine etwas nach oben verlaufende faj und eine inehr wagerecht verstreichende (dj, die sich gleich der wagerechten des i. Endopoditen vor ihrem äußeren Ende gabelt. Ohne weiteres wird man nun a des 2. Endopoditen im i. Endopodit zur trennenden Hauptsutur werden lassen — und zwar bei allen hier in Frage kommenden Gattungen — während eben d dem Basalgliede erhalten bleibt. (Daß sich ö bei Sguil/a minor n. sp. nicht hat nachweisen lassen, dürfte nur auf das jugendliche Alter zurückzuführen sein, welche An- nahme ganz besonders dadurch wahrscheinlich gemacht wird, daß die hellen Linien auch auf allen Endopoditen der übrigen Abdominalanhänge gleichfalls fehlen.) Eine bei Squi/Ia iiiantis zwischen a und /; des Endopoditen des 2. Abdominalanhanges vorhandene wulstartige Verdickung des Chitins findet sich denn auch an der entsprechenden Stelle des i. Abdominalanhanges wieder, nämlich in der oberen Hälfte des Basalgliedes. Endlich erwähnt Bigelow (1895, S. 498, Fig. 2) von einem Odontodnctylus havMiensis Bigelow, daß dieser gar keine Greiforgane entwickelt habe: und wie zu erwarten, treten hier auch die vom Endopodit des 2. Abdominalanhanges von Gonodactyhis cliiragra bereits erwähnten Verhältnisse auf. Es dürfte wohl zur Genüge dargelegt worden sein, daß, entgegen der BROOKs'schen Ansicht, die mit Greiforganen ausgerüsteten Endopoditen aller jetzt in Frage kommenden Stomatopodengattungen gleich gestaltet sind, wenn von der unbedeutenden Abweichung abge- sehen wird, die das Terminalglied bei Gonodactyhis und Psciidosgnil/a durch eine Einkerbung des äußeren Randes erfährt. Damit ist aber ferner eine Verwendbarkeit dieser Teile zum Zwecke des Verwandtschaftsnachweises der einzelnen Gattungen end- giltig ausgeschlossen. Das für systematische Zwecke bis jetzt beste und l:>rauchbarste Werk ist das von Bigelow (1895). Er ist auch der erste, der wirklich brauchbare Bestimmungstabellen aufgestellt hat, und zwar nicht nur zur Festsetzung der Gattungen (S. 492), sondern auch zur Bestimmung der einzelnen Species (S. 493, 496, 49g, 503, 509). Als Gattungsmerkmale kommen bei ihm in erster Linie in Betracht: Form und Bewaffnung des Raubfußes, Randzähne des Telsons und Gestalt des Abdomens. Die von Brooks eingeführten genauen Beschreibungen der einzelnen Exemplare hat auch er beibehalten, unterscheidet sich aber im übrigen besonders dadurch vorteilhaft von ersterem, daß er sich auf keine hypothetischen Spekulationen einläßt, sondern sich ausschließlich bemüht, in das vorhandene Material vorurteilsfrei Klarheit und Ordnung hineinzubringen. Bevor nun mit den Beschreibungen der durch die deutsche Tiefsee-Expedition gesammelten Stomatopoden begonnen wird, mögen vorher noch einige technische Ausdrücke, die sich nach und nach eingebürgert haben, in aller Kürze erläutert werden. 5, ■i()A Bruno Jurich, Von den Segmenten, die den Cephalothorax der Stomatopoden aufbauen, sind die hinteren 5 selbständig- geblieben, die nun als i. — 5. Thor akalso mit bezeichnet werden. Zwei längs verlaufende Rinnen des Schildes, die Magensuturen, schließen einen mittleren, meist etwas erhabenen Teil des Schildes, die Magen fläche, ein und werden in ihrer hinteren Hälfte oft gekreuzt von einer breiten und flachen, quer verlaufenden Rinne, der Nackensutur. Die Maximalzahl der auf dem Schilde auftretenden Kiele beträgt 5: ein unpaarer medianer, 2 inter- mediate und 2 laterale, während sich auf dem Abdomen 8 Kiele vorfinden können: je 2 sub- mediane, intermediate, laterale und marginale. Bei dem Auge unterscheidet man 2 Haupt- achsen: die Stielachse (von Bigelow, 1895, S- 49 1 peduncular axis genannt), reichend von der Basis der Augenstiele bis zu dem Punkte des äußeren Randes, wo die beiden Lappen der Cornea zusammenstoßen, und die Corneaachse (von Bigelow, 1895, corneal axis genannt), zusammenfallend mit dem größten Durchmesser der Cornea. Die letzten 3 Glieder des großen Raubfußes sind bekannt unter dem Namen Carpus, Manus und Dactylus. Die Rand- zähne des Telsons zerfallen in die 6 großen Zähne i. Ordnung, kurz Randzähne genannt, und in verschieden viele Zähnchen 2. Ordnung, die sich zwischen den Randzähnen vorfinden (Taf. XXV [1], Fig. 2 sz, iz, Iz). Da ihre Anzahl systematisch sehr wichtig ist und demnach in jeder Beschreibung angegeben werden muß, wendet man mit Vorteil eine Formel an. Für Sqvilla minor (Taf. XXV [1], Fig. 4) ist diese Formel: i, 7 — 8, 3 — 4, d. h. also, daß sich zwischen dem lateralen und intermediaten Randzahn i, zwischen intermediatem und submedianem 7 — 8, und zwischen submedianem und der Mittellinie des Telsons 3 — 4 Zähnchen 2. Ordnung vor- finden. Die am vorletzten Gliede des Exopoditen vom Uropoden sich findenden Dornen werden einfach als Urop od dornen bezeichnet (Taf. XX\' [1], Fig. ib ?/). I. Gattung Squilla Fabricius. I. Sf/uilla minor n. sp. Taf. XXV [I], Fig. 4 und 4a. Charakteristik. Dactylus des Raübfußes mit 6 Dornen einschließlich des terminalen. Schild ohne Kiele. Submediane Kiele sind weder auf den Thorakal- noch Abdominalsegmenten vorhanden. Telson mit 6 kleinen Randzähnen, die submedianen mit beweglichen .Spitzen an ihrem Hinterende. Formel für die Randzähnchen 2. Ordnung: i, 7 — 8, 3 — 4. Telsonoberfläche ist glatt, aber jederseits mit 6 Wülsten nahe dem hinteren Rande. 6 — 7 Uropoddornen. Innen- rand der ungewöhnlich breiten ventralen Verlängerung des Uropoden mit 6 — 9 spitzen Zähnen besetzt. Nähere Beschreibung. Rostrum nur wenig breiter als lang, von dreieckiger Form und mit etwas abgerundeter Spitze. Das Schild ist gleich 7d (o>2io) der Totallänge des Körpers, als welche die Entfernung zwischen der Spitze des Rostrums und dem hinteren Ende der sul^- medianen Randzähne angesehen wird. Die größte Schildbreite beträgt ^/^ der Breite zwischen den Vorderecken und erreicht nicht ganz die Länge des Schildes. Magenfläche nur schwach konvex, ohne Mediankiel. Die Magensuturen, nach hinten etwas divergierend, besitzen je einen Plrst, der sich auch noch hinter der Nackensutur auf eine kurze Strecke fortsetzt Da, wo er 6 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Eipedition. ■jfic endet, beginnt, etwas mehr nach außen gelegen, ein relativ breiter, flacher Kiel, der nach dem Winkel zuläuft, den die hinteren, abgerundeten Schildecken mit dem quer verlaufenden Hinter- rand bilden. Dort angekommen, biegt er nach außen um und wird so zum Randkiel, der aber bereits da wieder verschwindet, wo die Hinterecken nach vorn umzubiegen beginnen. Im übrigen entbehrt das Schild jeglicher Kiele. Der i. Thorakalsomit bleibt voEständig bedeckt. 3- — 5- Thorakalsomit jederseits mit einem Kiel, der als Vorläufer der intermediaten des Abdomens angesehen werden kann, während auf dem 2. ein Kiel als ein nach vom zu stark konvergierender Ausläufer des Lateralfortsatzes auftritt, i. — 5. Abdominalsegment mit inter- mediaten und schwachen lateralen Kielen, die sämtlich ohne Dornen enden. Die submedianen fehlen. Randkiele sind sowohl bei den Abdominal-, als auch bei den Thorakalsomiten entwickelt, aber nicht besonders deutlich, so daß sie leicht zu übersehen sind. Das letzte Segment hat jederseits 4 Kiele, die Randkiele eingeschlossen. Letztere vereinigen sich kurz vor dem Hinter- rand mit den lateralen und laufen ebenso wie die submedianen und intermediaten in einem ge- mein.samen Stachel aus. Der vordere Winkel vom 6. Abdominalsegment ist ausgezogen in einen schlanken, spitzen Dorn, der stark ventralwärts umgebogen ist und auf der Zeichnung demnach verkürzt erscheinen muß. Die seitlichen Fortsätze des 2. Thorakalsegmentes zeigen die Gestalt eines mit seiner Spitze nach vorn gerichteten Hornes, dessen Hauptrichtung dagegen etwas nach hinten zu ver- läuft. Unmittelbar vor diesen homartigen Fortsätzen sind die fast gleichlangen, schmalen Ventraldornen dieses Segmentes zu sehen, die bei anderen Squilliden infolge ihrer Kürze vmd mehr ventralen Lage von oben nicht sichtbar sind. 3. und 4. Thorakalsomit sind an den Rändern schräg abgestumpft, während letztere beim 5. Segment von vorn wie von hinten etwas konkav nach der Mitte zu verlaufen, wo sie, zusammentreffend, einen stumpfen Höcker bilden. Die Hinterecken der Abdominalsegmente bis auf die des 5. und 6. ohne Dorn. Die Länge des Telsons, bis zur Spitze der submedianen Randzähne gerechnet, ist etwas kleiner als die basale Breite. 6 kleine Randzähne, die submedianen mit beweglichen Spitzen an ihrem Hinterende. Die Randzähnchen 2. Ordnung sind bei dem Männchen, wie folgt, angeordnet: I, 8, 4; 4, 8, I, beim Weibchen dagegen: i, 8, 3; 3, 7, i. Der Mediankiel des Telsons ist im Querschnitt halbcylindrisch und endet in einen stumpfen Stachel. Die diesen Kiel für ge- wöhnlich umgebenden Gruben fehlen hier ganz und sind auch nicht durch Tuberkel vertreten. Schräg nach der Seite und nach hinten verlaufen jederseits 6 gleichstarke Wülste. An der Basis der submedianen Randzähne ist ein schwacher Kiel zu bemerken. Endopodit des Uropoden 6mal so lang wie breit. Die Schwimmplatte gleicht in der Länge dem 2. Glied. Beide in der Sammlung sich vorfindenden Exemplare haben links 7, rechts dagegen nur 6 Uropoddornen, von denen die ersten beiden durch ihre Breite eine ganz be- sondere Gestalt besitzen. Die ventrale Verlängerung des Basalgliedes vom Uropoden verbreitert sich außergfewöhnlich nach ihrem Ende zu. Auch der innere Dorn derselben ist bis auf seine schmale Spitze auffallend breit und durch einen S-förmig gebogenen Rand mit dem kurzen äußeren Dorn verbunden. Der innere Rand der Verlängenmg zeigt bei dem Männchen links 8 und rechts 9, bei dem Weibchen beide Male nur 6 scharfe Zähne. Die Augen sind sehr groß und erreichen V3 der I^nge des Schildes, das Rostrum ein- gerechnet. Stielachse etwas länger ("/„) als die Corneaachse. Die Stiele verbreitern sich nach 7 -'56 Bruno Jurich, vorn zu bedeutend. Das Rostrum ragt etwas über die Basis des Augensegmentes hinaus. Die Augenschuppen sind vorn abgestutzt. Die I. Antenne ist kurz und erreicht noch nicht '/g der Totallänge. Die großen, vorn zugespitzten Antennenschuppen reichen sogar über die Basis der Augenstiele hinaus. Der äußere Rand des mit 6 Dornen bewaffneten Dactylus vom Raubfuß zeigt kurz vor der Basis einen rundlichen Höcker. Die Anhängsel der Thorakalbeine erreichen eine Breite, die dem 4. Teil ihrer Länge gleichkommt. Bemerkungen. Obwohl es sehr wahrscheinlich ist, daß beide diese Species repräsen- tierenden Exemplare noch nicht ausgewachsen sind, muß doch die nach jeder Richtung hin voll- ständige Ausbildung der Squillidenmerkmale überraschen, und die Möglichkeit, hier irgend eine Zwischenform von Larve und erwachsenem Tier vor ims zu haben, ist ganz bestimmt aus- geschlossen. Da nun fernerhin von den bis jetzt beschriebenen Squillen keine der vorliegenden Species so nahe kommt, daß an eine Jugendform gedacht werden könnte, so wird sie hier als eine neue Species aufgeführt und beschrieben. In 2 Exemplaren vorhanden, und zwar in einem 19,5 mm großen Männchen und einem Weibchen von nur 16,5 mm Länge. Fundort: Bei .Sansibar aus 50 m Tiefe: Station 244. 2. Sqiiilla empusa Say. Taf. XXV [I], Fig. 3. Sqiiilla empusa Say, Journ. Ac. Nat. Sei. Philad., Vol. I, p. 250 (1818); Milne-Edwards, Hist. Nat. Crust., Vol. II, p. 525 (1837); De Kay, New York Fauna, Vol. VI, Crust, p. 32, PI. XIII, Fig. 54 (1844); White, List. Crust. Brit. Mus., p. 84 (1847); Gibbes, Proc. Amer. Assoc, p. 199 (1850); Miers, Ann. Mag. Nat. Hist, (5) Vol. V, p. 23, PI. II, Fig. 12 (1880); Brooks, Voyage of the Challenger, Vol. XVI, p. 25, PI. II, Fig. 7 (1886); Bigelow, Proc. Unit Stat Mus., Vol. XVII, p. 525 (1895). Charakteristik. Dactylus des Raubfußes mit 6 Dornen, Enddorn eingerechnet. Rand- zähne des Telsons klein, aber beträchtlich verdickt und an ihrer Basis übergehend in Kiele. Oberhalb der lateralen Randzähne ist jederseits noch ein weiterer abgestumpfter Randzahn ange- legt. Formel für die Randzähnchen 2. Ordnung: i, 5 — 6, 4. Der mittlere Dorsalkiel des Telsons schmal, mit einem kleinen, stumpfen Dorn an seinem hinteren Ende. 8 Uropoddornen. Augen- segment vom Rostrum unliedeckt. Corneaachse steht schiefwinklig zur Stielachse. Die seitlichen Fortsätze des 2. Thorakalsomiten stark sichelförmig nach vorn gebogen. Nähere Beschreibung. Rostrum so lang wie breit, fast quadratisch, mit einem schwachen mittleren Kiel, der sich sowohl vor der Basis vollständig verflacht, als auch bereits vor der Spitze verschwindet. Randkiele sind vorhanden, aber auch nur undeutlich wahrzunehmen. — Länge des Schildes beträgt ohne Rostrum 0,193 der Totallänge. Die Breite zwischen den Vordereckstacheln verhält sich zur größten Breite wie 2:2^, welch letztere wieder 7? der Schild- länge ausmacht. Die Vorderecken sind ausgezogen in schräg nach vorn gerichtete Dornen, während die Hinterecken abgerundet sind, mit dem Seitenrand aber in ziemlich deutlichem Winkel zusammenstoßen. Magenfläche konvex, sich in einen mittleren Kiel erhebend, der sich vorn sowohl als auch hinten auf eine kurze .Strecke in zwei spaltet, die kurz vor dem Vorder- bezw. Hinterrand wieder zusammenlaufen. Magensuturen mit First. Die lateralen Kiele laufen Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 367 von den Vordereckstacheln bis nahe an den hinteren Schildrand. Der Magensutur näher als dem lateralen Kiel findet sich jederseits ein intermediater, der von der Nackensutur unterbrochen wird und dann auf dem cardialen Teil, aber mehr nach der Mitte des Schildes zu, von neuem erscheint. Randkiele sind nur auf der hinteren Hälfte des seitlichen Schildrandes vorhanden. I. Thorakalsomit bleibt unbedeckt. 2. — 5. Thorakalsomit besitzen 4 Kiele; die submedianen des 2. sind nach hinten zu stark divergent, die anderen verlaufen parallel. Die ersten 5 Abdominalsegmente haben je 6 Kiele, die Randkiele ausgenommen, das letzte nur 6 im ganzen. In Stacheln enden sämtliche Kiele des 6., die marginalen und lateralen des i. — 5. und die intermediaten des 3. — 5. Abdominal- segmentes. Durch eine Einkerbung in der vorderen Hälfte sind unterbrochen die intermediaten des 2. — 5. und die submedianen des 2. Abdominalsomiten. Die submedianen des i. — 3. laufen parallel, die des 4. und 5. divergieren, und die des 6. konvergieren nach hinten zu. In der Mitte des 2. — 5. Abdominalsegmentes findet sich je ein doppeltes Tuberkel. Die seithchen Fortsätze des 2. Thorakalsomiten sind stark sichelförmig nach vorn «e- bogen; die hintere Randhälfte des 3. und 4. ist spateiförmig, mit einem stumpfen vorderen Zahn, der am 3. weit deutlicher als am 4. ist. Dieser Zahn ist auch am 5. Thorakalsegment vorhanden dessen hinterer Rand aber schräg nach der Mittellinie des Körpers zu abgestumpft ist. Das Telson trägt 6 kleine Randzähne und 2 weitere abgestumpfte links und rechts vor den lateralen. Sämtliche 8 gehen an ihrer Basis in auffallend verdickte Kiele über. Die sub- medianen tragen an ihrer Spitze je ein kleines, ventralwärts gebogenes Zähnchen. Die Rand- zähnchen 2. Ordnung sind durchgehend abgerundet und treten nach der Formel auf: i, 6, 4; 4, 5, I. Der dorsale Mittelkiel ist schmal und halbcylindrisch im Querschnitt, mit einem kleinen stumpfen Dorn am Hinterende, der wiederum ein winziges, bewegliches Zähnchen trägt. In dem ersten Drittel der Kiellänge, von der Basis aus gerechnet, findet sich eine deutliche Einkerbung. 6 deutlich markierte Gruben umgeben jederseits in einem länglichen Halboval den Kiel, während nach dem Seiten- und Hinterrande 7 — 8 gebogene Reihen flacher Gruben jederseits verlaufen. Endopodit des Uropoden kurz, nur 3 mal so lang als breit. Schwimmplatte kleiner als das 2. Glied f/i), das an seinem Außenrande 8 Uropoddornen trägt, von denen der i. die doppelte Länge des 2. hat. Die ventrale Verlängerung endet in 2 Stacheln; der innere, ungefähr noch einmal so lang als der schwach gebogene, scharf zugespitzte äußere, ist an seinem inneren Rande undeutlich gekerbt und weist in der Mitte des Außenrandes einen rundlichen Höcker auf. Das Basalglied besitzt 2 Kiele, von denen der äußere am Hinterrande in einen scharfen Dorn übergeht. Das Augensegment wird scharf vom Rostrum begrenzt. Augenschuppen sind abgerundet. IDie Stielachse verhält sich zur Corneaachse wie 1:1. Der Teil von der ersteren, welcher nur dem eigentlichen Stiele angehört, ist etwas länger f i^) als der Teil, der ausschließlich der Cornea zukommt. Die Augenstiele verbreitern sich allmählich nach der Spitze zu. Die I. Antenne etwas größer als V3 (^Vioo) der Totallänge. Die vorderen seitlichen Winkel des Antennensomits ragen nach vorn in abgerundeten Stacheln, die, von oben gesehen, spitz erscheinen, da ihr äußerer Rand stark ventralwärts umbiegt. — Die Anhängsel der Thorakal- beine sind fadenförmig. Der ganze Körper, einschließlich der Augenstiele und Antennen, ist fein punktiert. r Deutsche Tief see- Expedition 18 Bd. VII. •jAg Bruno Jurich, Bemerkungen. Abgesehen von der bereits von Miers (i8So, S. 23) erwähnten großen Aehnlichkeit mit Sguil/a viantis Lair., zeigt die vorHegende Species auch viel Verwandtes mit Sq2cil/a acukafa BiGELOw (1893, S. loi; 1895, S. 523, Fig. 13 und 16). Während aber bei letzterer die Augen „strikingly small" sind und ihre 2 Achsen nahezu senkrecht zu einander stehen, sind sie bei Sqti. oiipusa mittelgroß, und die Achsen bilden einen Winkel von ungefähr 60'^ bezw. 120'^ miteinander. Schon diese Angaben genügen völlig zur Auseinanderhaltung der beiden Species. Squ. empusa ist in einem Exemplare, einem Weibchen, von 8,7 cm Größe vertreten. Fundort: In der Bucht des Kongo von Fischern gebracht. 3. Sf/uilla uiicrophthnhna M.-Edwards. Taf. XXVI [II], Fig. I. SqiiiUa iiiicroplilhahna M. -Edwards, Hist. nat. Crust, Vol. II, p. 523 (1857); Chloiida miciophthalma Eydoux et SouLEYET, Voy. Bonite, Cr., p. 266 (1841), ? Chloridella rotimdicanda Mier.s, Ann. Mag. Nat. Hist., (5) A^ol. V, p. 15, PI. II (1880); Chloridella microplithalma Wk^weia,, Cat. Austr. Crustac. (1882); DE Man, Zool. Jahrb., Abt. Syst., Bd. X, S. 691 (1898). Charakteristik. Dactylus des Raubfußes mit 4 oder 5 Dornen, den Enddorn ein- gerechnet. Telson mit 6 Randzähnen, von denen die submedianen an ihrem Ende eine beweg- liche Spitze tragen. Formel für die Randzähnchen 2. Ordnung-: 1, 6 — 7, 2 — 3. Der Mediankiel des Telsons nur wenig hervortretend, mit kleinem Enddorn. Telsonoberfläche ist besetzt mit zahlreichen warzenförmigen Erhöhungen. 6 — 7 Uropoddorncn. Hinterkörper ziemlich flach, 3. — 5. Thorakal- und i. — 5. Abdominalsegment ohne submediane Kiele. Nähere Beschreibung. Rostrum breiter als lang (13:10), halbeiförmig und ohne Kiel. Die Länge des eigentlichen, fast herzförmigen Schildes beträgt V,i der Totallänge, die Breite zwischen den Vordereckstacheln verhält sich zur größten Breite wie 2:5, welch letztere wieder etwas mehr als die Schildlänge ausmacht. Die Vorderecken sind in kleine, schräg nach vorn gerichtete Stacheln ausgezogen, die Hinterecken abgen.mdet. Der zwischen den Magen- suturen befindliche Teil des Hinterrandes i.st schwach nach hinten konvex. Magenfläche erhaben, aber ohne medianen Kiel, wie denn überhaupt das Schild völlig der Kiele entbehrt bis auf die schwach entwickelten Randkiele der Hinterecken, i. Thorakalsomit wird vollständig vom Schild bedeckt. Der 2. Thorakalsomit zeigt schw^ache, nach hinten stark divergierende Kiele, die auf dem 3. — 5. fehlen. Dafür besitzen letztere jederseits je einen deutlichen Kiel, der sich gleichsam auf dem Abdomen als intermediater fortzusetzen scheint, i. — 5. Abdominalsegment ebenfalls ohne submediane, aber mit interiuediaten und lateralen Kielen, von denen erstere am 4. und 5., letztere nur am 5. in Dornen endigen. Randkiele entwickeln sich an den hinteren Segmenten, sind am letzten recht scharf ausgeprägt und verschmelzen hier kurz vor dem Hinterrande mit den lateralen, die gleich den intermediaten und submedianen in Dornen endigen. Der nach den Seiten zu sich sehr verschmälernde 2. Thorakalsomit ist seitlich in kleine, zur Längsachse des Köqaers genau rechtwinklig gerichtete, scharf zugespitzte Dornen ausgezogen. Der übliche Ventraldorn fehlt diesem Somit. Die Ränder des 3. und 4. sind nach hinten zu abgerundet, die des 5. sind sowohl vorn als hinten ein wenig konkav und besitzen ungefähr in 10 Die Stomatopodcn der deutschen Tiefsee-Expedition. -,^q ihrer Mitte einen stumpfen Zahn. Die Hinterecken der Abdominalsegmente bilden am i. — 4. zugespitzte Winkel und .sind am 5. und 6. in kleine Dornen ausgezogen. Die Randzähne des Telsons treten bis auf die lateralen nur wenig her\'or; die sub- medianen sind an ihrem Ende mit beweglichen Spitzen versehen. Die unregelmäßig großen Randzähnchen 2. Ordnung zeigen die Formel: i, 6, 2; 3, 7, i. Mediankiel schwach und mit kleinem Enddorn. Die Gruben, die ersteren bei der Gattung Sguilla gewöhnlich umgeben, sind hier als Tuberkel entwickelt, von denen sich jederseits 4 vorfinden. Die hintere Telsonhälfte besitzt ferner links und rechts je 5 Reihen von eng aneinander gedrängten, warzenförmigen Erhebungen, von denen die beiden inneren Reihen bis auf die submedianen Randdomen ver- laufen. Auf der vorderen Hälfte finden sich jederseits je ein hanteiförmiger Wulst und 4 unregel- mäßig angeordnete, einzelne Tuberkel. Endopodit des Uropoden sehr schmal ; seine Breite beträgt nur Vs der Länge. Schwimm- platte iV2mal so lang als das vorletzte Glied, das links 7 und rechts 6 Uropoddomen trägt. Die ventrale Verlängerung endet in 2 Stacheln, von denen der innere ungefähr 3 mal so lang als der äußere ist und an seiner Außenseite, Vs seiner Länge von der Basis entfernt, einen stumpfen, innen aber 7 — 8 eng stehende, scharfe Zähne trägt. — Die Anhängsel der Thorakalbeine sind ziemlich breit. Die Augen treten infolge ihrer geringen Größe nur sehr wenig hervor. Die Augenstiele sind genau nach vorn gerichtet und an ihrer Basis am breitesten. Nach der Spitze zu ver- schmälern sie sich, um jedoch kurz vor ihrem Verschmelzen mit dem Auge wieder etwas an Breite zuzunehmen. Die Stielachse übertrifft an Länge die Corneaachse mehr als ums Doppelte. Der breite Augensoinit wird an seiner Basis vom Rostrum begrenzt. Augenschuppen abgerundet. Die I . Antenne erreicht \ der Totallänge des Tieres. Die Antennenschuppen sind spitz und schräg nach vorn gerichtet. Die 2. Antenne besitzt verhältnismäßig breite Basalglieder. Das Endglied hiervon ist in der oberen Hälfte seines Außenrandes mit langen, dicht stehenden Borsten besetzt. Ain Raubfuß, dessen Dactylus mit 5 Zähnen bewaffnet ist, ist der Meropodit auffallend kräftig entwickelt. Bemerkungen. Ein etwas größeres, 6,7 cm langes Männchen aus dem Göttinger Museum, das zum Vergleich herangezogen wurde, stimmt mit dem vorliegenden, das eine Total- länge von 4,77 cm aufweist, überein. Nur ist zu bemerken, daß sich dort die vordere Breite des Schildes verhält zur hinteren wie i : 2 (hier wie 2 : 5), und daß ferner die Augenstiele nicht wie hier parallel gerichtet sind, sondern etwas nach vorn divergieren. Obgleich Sqziilla microplithalvia von zahlreichen Autoren aufgeführt und charakterisiert worden ist, liegt doch, wie Brooks (1886, S. 44) richtig erwähnt, noch keine erschöpfende Be- schreibung vor. Es ist hier auf den zuerst von M.-Edwards angewendeten Namen zurück- gegriffen worden, da die Gattung Chlorida, .synonym mit Chloiidclla, von Brooks (1886, S. 44) unter die Gattung Sqiiilla einbezogen worden ist. Soweit nach der Beschreibung und Abbildung geurteilt werden kann, ist der von Miers (1880, S. 14, PI. 11, Fig. I — 4) als Chlondella luicroplithaliiia bezeichnete Stomatopod sicher nicht hierher zu zählen, wie auch bereits von de Man (1898, S. 691) betont wurde. Dort finden sich nur 4 Dornen am Dactylus, hier 5 ; das von Meers gezeichnete Rostrum ist genau halbkreis- förmig (1880, Taf. II, Fig. 2) und reicht unmittelbar bis an die Basis der Augenstiele, während 1 1 48* 370 Bruno Jurich, es bei S////. inicivplifhahiia halbeiförmig ist und das ganze Augensegment unbedeckt läßt. Aus der Bemerkung „the postero-lateral angle of each segment is acute" (1880, S. 14) scheint fernerhin hervorzugehen, daß die Hinterecken des 5. und 6. Abdominalsegmentes keine Dornen aufweisen, wie es bei vorliegender Species der Fall ist. Auch die Gestalt des Telsons und der ventralen Verlängerung des Uropoden (1880, Taf. II, Fig. 4) ist ganz abweichend von der typischen Form. Hingegen sieht de Man (1898, S. 691) mit gutem Grunde Cliloridclla roiuudi- caitda MiERS als ein ausgewachsenes Exemplar von Squ. inkrophtliahiia an. Eine Aehnlichkeit besteht zwischen ihr und Sqiiilla chlorida Brooks (1886, S. 40, Taf. II, Fig. I — 5), doch ist eine Trennung nicht schwierig. Das Rostrum ist dort ein wenig länger als breit, hier umgekehrt; die Abdominalkiele enden dort nur auf dem 6. Segment in Dornen, hier sind auch die intermediaten des 4. und 5. und die lateralen des 5. mit Enddorn versehen. Bei Squ. microplith. fehlt ferner das mittlere Tuberkel der ersten 4 Abdominalsegmente. Dort endigt der 2. Thorakalsomit seitlich in langen, scharfen .Stacheln, während diese hier nur äußerst klein sind. Die .Sammlung enthält ein Weibchen von 4,77 cm Gr(")ße. Fundort: Bei Sansibar aus einer Tiefe von 50 m: Station 244. 4. Squilla leptosquilla Brooks. Taf. XXV [I], Fig. I — Ib. Squilla Icplosqidlla BROOKS, Voyage of the Challenger, Vol. XVI, p. 30 ff., PI. I, Fig. i u. 2 (1886). Charakteristik. Dactylus des Raubfußes i.st mit 4 Dornen bewaffnet, den Enddorn eingerechnet. Die 6 Randzähne des Telsons sind auffallend entwickelt. Die Randzähnchen 2. Ordnung treten nach folgender Formel auf: o, 9 — 11, 12 — 18. Der kräftig entwickelte Dorsalkiel des Telsons läuft in einen ungewöhnlich langen und starken Stachel aus, der über die Basis der submedianen Randzähne hinausragt und dem Kiele an Länge gleichkommt. 7 — 8 Uropoddornen. Augensegment vom Rostrum unbedeckt. Das Schild läßt bereits den i.Tho- rakalsomiten unbedeckt. Nähere Beschreibung. Rostrum etwas länger als breit (1,14: i), dreieckig, mit abgerundeter Spitze. Von der Mitte seiner Basis aus verläuft bis zur Spitze ein deutlich hervor- tretender I-Ciel. Die Länge des Schildes, die des Rostrums nicht eingerechnet, beträgt '/g (0,2 1 3) der totalen Körperlänge. Die Breite des Schildes zwischen den Vordereckstacheln verhält sich zur größten Breite, die zwischen den hinteren Ecken gelegen i.st, wie 2:3 (14 : 22), während letztere wieder ^/j (^%^ der Schildlänge beträgt. Die Vorderecken sind ausgezogen in kleine, aber scharfe Dornen, die nach vorn und etwas nach außen gerichtet sind. Hinterecken regel- recht abgerundet. Der im allgemeinen quer verlaufende Hinterrand zeigt in seiner Mitte eine scharfe, nach dem Telson gerichtete Spitze. Magenfläche konvex, mit einem submedianen Kiel, der sich hinter der Nackensutur fortsetzt bis an den Hinterrand des Schildes. Die tiefliegenden Magensuturen besitzen je einen First. Von den Vordereckstacheln verläuft bis zum Hinterrand, mit dem seitlichen Schildrand nach hinten zu divergierend, jederseits ein lateraler Kiel, wie sich denn auch zwischen ihm und der Magensutur noch ein intermediater entlang zieht, der aber 12 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee- Expedition. '171 bereits ein Stück vor der Nackensutur endet, um sich ckinn im Cardialteil wieder fortzusetzen. Erster Tliorakalsomit bleuet vollständig unbedeckt. 2. — 5. Thorakalsomit mit je 4 Kielen; die ersten 5 Abdominalsegmente besitzen je 6 außer den marginalen, das 6. Abdominalsegment aber nur 6 im ganzen. Alle Kiele des Ab- domens enden hinten in Dornen, ausgenommen die submedianen der ersten 5 und die inter- mediaten des i. Segmentes. Sämtliche submedianen Kiele sind nach hinten divergent, nur die des letzten Abdominalsegmentes laufen parallel. Die intermediaten sind auf dem Abdomen, mit Ausnahme derer des ersten Somiten, durch eine Einkerbung nahe dem vorderen Rande unter- brochen, ebenso die submedianen des 2. Segmentes. Auf dem 2. — 5. Abdominalsomiten findet sich zwischen den submedianen ein doppeltes Tuberkel, auf dem i. — 5. ein einfaches zwischen den lateralen und intermediaten. Die seitlichen Fortsätze des 2. Thorakalsomiten sind schmal und spateiförmig, die des 3. und 4. nach hinten zu in scharfe Spitzen ausgezogen, und zwar derart, daß der vordere Rand der Spitze konvex, der hintere schwach konkav ist. Das 5. Thorakalsegment zeigt an seinem Rande vorn einen rundlichen Höcker und ist hinten abgerundet. Die submedianen Randzähne des Telsons sind lang und dreieckig, die intermediaten an ihrer Basis sehr breit und in konvergierende Spitzen ausgezogen, die lateralen kurz und plump, aber doch mit scharfer Spitze. In F"orm eines länglichen Halbovals umgeben den mittleren, sehr hohen Rückenkiel des Telsons jederseits 5 — 6 flache, schwärzlich gefärbte Gruben, von denen aus sich nur schwach markierte, gebogene Rinnen nach dem Hinterrande ziehen. Bemerkt sei noch, daß die Fläche zwischen diesen Gruben und dem Kiele tief dunkelbraun gefärbt ist. Endopodit des Uropoden lang und schmal, ungefähr 6mal so lang als breit, Schwimm- platte des Exopoditen etwas länger als das 2. Glied. Die ventrale Verlängerung des Basal- gliedes vom Uropoden endigt in zwei langen, gebogenen, spitzen Stacheln. Der innere davon ist bedeutend länger als der äußere (14 : 10) und versehen mit einem kleinen stumpfen Zahn an der äußeren und einer Reihe von kleinen Zähnen an der inneren Kante, die infolgedessen wie gesägt erscheint. Das zweite Glied des Exopoditen mit 7 — 8 Uropoddornen. Das Basal- glied zeigt nahe dem Außenrande einen Kiel und zwei weitere nach innen zu, von denen der äußere in einen kurzen Dorn übergeht. Augen mittelgroß. Corneaachse größer als die Stielachse (12 : 10). Der Teil der letzteren, der lediglich dem Augenstiel angehört, ist hier fast doppelt so lang wie der Teil, der nur dem eigentlichen Auge, der Cornea, zukommt. Die Augenstiele sind in ihrer Mitte ein wenig ange- schwollen. Der Augensomit wird scharf vom Rostrum begrenzt; die kleinen Schuppen des ersteren sind abgerundet. Die ersten. Antennen erreichen etwas mehr als die Hälfte f^/joo) der Totallänge. Die vorderen seitlichen Winkel des Antennensomits ragen nach vorn in scharfen, schmalen Stacheln. Die Anhängsel der Thorakalbelne sind fadenförmig, nach ihrer Spitze zu etwas verbreitert. Bemerkungen. Wenn die vorliegende Species als Sijui/h Icptosqitilla Brooks be- zeichnet worden ist, so ist dies lediglich auf Grund der Beschreibung geschehen, die Brooks gegeben hat (1886, S. 30 ff.), keineswegs aber in Hinsicht auf seine Abbildung (1886, Taf. I, Fig. i), die ersterer in vielen Punkten direkt widerspricht. Aber auch mit der Beschreibung besteht keine volle Uebereinstimmung. Nach Angaben von Brooks ist das Rostrum seines 13 o<7-> Bruno Jurich, einzigen Exemplares zweimal so lang als breit, und die submedianen Kiele vom 2. Thorakal- bis 4. Abdominalsegment sind parallel, vom 5. nach hinten zu divergent und vom 6. konvergent. Doch selbst angenommen, daß kein Irrtum vorliegt, so sind die angeführten Unterschiede doch nicht ausreichend genug, eine neue Species zu errichten. Die Mandibeln (Taf. XXV [I], Fig. la), deren Gestalt sonst nichts Typisches aufweist, sind insofern sehr eigentümlich, als l)ei ihnen der Taster vollständig fehlt. Diese Abweichung ist bisher nur noch von einer Species bekannt, und zwar von Pterygosqiiilla laticaitda Hilgendorf (HiLGENDORF, 1 890, S. 172), die Hansen eiber, wie bereits erv\'ähnt, als eine Altersform von Squilla gracilipcs Miers ansieht, wonach also dieser Art das Fehlen des iVIandibulartasters gleichfalls zukommen müßte. Die Sammlung der deutschen Tiefsee-Expedition enthält 3 Männchen in der Größe von 13,1 — 14,8 cm. Fundort; Bei Groß-Nikobar aus einer Tiefe von 296 m, Station 208. 5. Squilki leplosquilla Brooks, var. deninla n. \ ar. Taf. XXV [I], Fig. 2. Mit Squi/Ia Icpfosguüla zusammen sind zugleich noch 4 Weibchen gefangen worden, die in allen Verhältni.s.sen ersterer gleichen, mit Ausnahme der intermediaten und lateralen Randzähne des Telsons, die hier eine viel schlankere Form aufwei.sen. Die Annahme, daß hier möglicherweise ein Unterschied der Geschlechter vorliege, ist ausgeschlossen, da das Telson von 3 weiteren männlichen Exemplaren denselben Typus zeigt. Allerdings fehlt hier zwischen den Basen der in Frage stehenden Randzähne ein am Telson der Weibchen vorhandener kleiner Zahn 2. Ordnung, und auch die Schlankheit der Zähne ist etwas weniger ausgeprägt. Wir haben also in dem Telson dieser 3 Männchen gleichsam eine Zwischen- form von dem der 4 Weibchen und der typischen Squilla Icptosqiiilla, und es bleibt abzuwarten, ob weitere Uebergänge werden festzustellen sein oder nicht. Jedenfalls hat es allen Anschein, als bedürfe die bisherige Annahme, daß die Telsongestalt inner- halb einer Species im wesentlichen konstant bleibt, der Einschränkung. Die Größe der vorliegenden Männchen .schwankt zwischen 10,7 — 11 cm, die der Weibchen von ii,i — 12,8 cm. Die letzteren sind hier also durchgehend größer als die Männchen. Diese Thatsache widerspricht der Ansicht Gerstäckers (1889, S. 736), wonach die männlichen Stomato- poden die weiblichen an Länge übertreffen sollen. Fundort: Bei Groß-Nikobar, aus einer Tiefe von 296 m, Station 208. IL Gattung- Lysiosquilla Dana. 6. Lysiosquilla Valdioiensis n. sp. Taf. XXVI [II], Fig. 2— 2g. Charakteristik. Dactylus des Raubfußes mit 6 Dornen bewaffnet, den Enddorn ein- gerechnet. Rostrum von dreieckiger Form, mit etwas geschweiften Seitenrändern. Die 6 Rand- zähne des Telsons sind schlank; die etwas nach oben umgebogenen submedianen entspringen an 14 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 373 der Ventralseite des Telsons und sind beweglich. Formel der Randzähnchen 2. Ordnung: 1,4,4. Die dorsale Telsonoberfläche mit einigen Dornen besetzt, aber ohne Mediankiel. 6 Uro- poddornen. Nähere Beschreibung. Das große, dreieckig gestaltete Rostrum, dessen Seitenränder nach der Spitze zu etwas eingebogen sind, ist an seiner Basis ebenso breit, wie es lang ist. Die Länge des Schildes beträgt nicht ganz V5 der Körper- und ungefähr das Doppelte der Rostrum- länge. Seine größte Breite gleicht seiner Länge und ist das i V2-fache der vorderen Breite, welch letztere wiederum dem i'/^-fachen der basalen Breite des Rostrums gleichkommt. Die Vorder- wie auch die Hinterecken sind abgerundet. Die Magensuturen verlaufen in basaler Rostrum- breite bis an den hinteren Rand des Schildes. Nackensutur undeutlich. Kiele sind nicht vor- handen. I. und 2. Thorakalsomit werden noch vom Schilde bedeckt, dessen Hinterrand zwischen den Magensuturen eine schwache, konkave Krümmung aufweist. 3. — 5. Thorakalsegment ohne jeden Kiel, mit abgerundeten Seitenfortsätzen. Auch das ganze Abdomen ist ohne Kiele, und die Hinterecken der einzelnen Segmente sind abgerundet bis auf die in Dornen ausgezogenen des 6. Telson 2V2iTial so breit wie lang, halboval. Seine dorsale Oberfläche ist ohne medianen Kiel, besitzt aber einen kleinen mittleren und 2 unsymmetrisch angeordnete seitliche Dornen, von denen der rechte über dem rechten submedianen und der linke zwischen dem linken sub- medianen und intermediaten Randzahne steht. Die besonders schlanken, nach oben gebogenen submedianen Randzähne sind beweglich und entspringen vor dem Hinterrande an der Ventral- seite des Telsons. Die Randzähnchen 2. Ordnung, von denen die submedianen nach der Mitte zu an Größe abnehmen, sind wie folgt angeordnet: i, 4, 4; 4, 4, i. Von den Uropoden ist leider nur der rechte vorhanden und auch dieser nur vin vollständig; es fehlt nämhch der Endopodit und die ventrale Verlängerung des Basalgliedes. Die Schwimm- platte ist ungefähr so lang wie das 2. Glied, welches 6 Uropoddornen an seinem äußeren Rande trägt. Die Augen sind groß und sitzen auf breiten, cylindrischen Stielen, die zum Teil noch vom Rostrum bedeckt werden und nach vorn zu ein wenig divergieren, i. Antenne kurz; ihr terminales Basalglied reicht nur knapp üljer den Vorderrand der Augen. Die basalen Glieder der 2. Antenne sind auf beiden Seiten dicht behaart. Carpus des Raubfußes am äußeren Rande mit scharfem Zahn (Taf. XXVI [II], Fig. 2a). Am Außenrande der Manus sitzen nahe der Basis 4 bewegliche Dornen. Der Dactylus ist fast dreieckig, seine untere Seite zeigt einen kleinen, stumpfen Höcker, und der äußere Winkel erscheint etwas ausgezogen. Der Innenrand ist mit 6 Dornen bewaffnet, von denen der vorletzte — nach der Spitze zu gerechnet — kleiner als seine beiden Nachbarn ist. Die Manus des 2. Greif- fußes (Taf. XXVI [II], Fig. 2b) ist länger als breit, mit stark gewölbtem Innenrand, die des 3. (Taf. XXVI [II], Fig. 2c) ist bedeutend länger als breit und von rechteckiger Form. — Die Anhängsel des i. und 2. Thorakalbeines sind fast eiförmig, die des 3. mehr lancetüich (Taf. XXVI [II], Fig. 2d — f). An den Endopoditen der Abdominalanhänge ist die geringe Ent- wickelung des Retinaculums bemerkenswert (Taf. XXVI [II], Fig. 2g, r), das aber trotzdem noch imstande ist, sich mit dem des gegenüberliegenden Endopoditen zu verketten und so einen gleichmäßigen Ruderschlag dieser beiden Anhänge zu bewirken. 15 , - . Bruno Turich, 374 j ' Was die ziemlich charakteristische Färl^ung anlangt, so weist zunächst das Rostrvim eine Anzahl rundlicher, dunkelbrauner Flecken auf. Ein vorderer schmaler Rand des Schildes bleibt weiß, während der ganze übrige Teil durchzogen wird von mehr oder weniger dicht stehenden, dendritisch verzweigten, dunklen Linien, die besonders nach den Hinterecken zu so eng aneinander gedrängt sind, daß letztere eine gleichmäßige, dunkelbraune Färbung zeigen. Der hintere Teil sämtlicher Thorakal- und Abdominalsegmente ist gleichfalls dunkelbraun gefärbt; das Telson zeigt zu beiden Seiten je einen unregelmäßig geformten größeren Fleck von brauner Farbe. Bemerkungen. Da LxsioMpiilla ]\ildivicnsis große Aehnlichkeit mit L. acantliocarpns Gray aufweist, so wurden zum genauen Vergleich 2 Exemplare letzterer Species herangezogen, und zwar ein von Ceylon stammendes 76 mm großes Männchen aus dem Wiener Museum und ein 67 mm langes Weibchen von Neu Guinea des Dresdner Museums. Beide glichen einander vollständig, nur hatte letzteres nicht jederseits 5 wie das Wiener Exemplar, sondern nur 4 sub- mediane Randzähne 2. Ordnung am Telson. Es ergaben sich nun folgende Unterschiede zwischen L. acaiif/ioiaj-pus und L. Valdiviensis. Bei ersterer ist das Rostrum trapezförmig, die seitlichen Ränder sind schwach konkav und die vorderen Seitenwinkel etwas abgerundet; vorn läuft es in einen kräftigen Stachel aus. Letztere dagegen besitzt ein dreieckig gestaltetes Rostrum, das infolge seiner Form also auch der Seitenwinkel entbehrt. Die Augenstiele sind im Gegensatz zu den breit cylindrischen von Valdiviensis auffallend schmal, und die seitlichen Ränder laufen nicht parallel, sondern sind nach innen eingebogen. Die Magenfläche nimmt bei der neuen Species "/s der vorderen Schildbreite ein, bei Acantliocarpns aber nur die reichliche Hälfte. Das Telson der zuletzt erwähnten Form ist auf der dorsalen Oberseite besetzt mit einem Kranze von 5 Dornen, und zwar einem medianen, 2 oberhalb der submedianen Randzähne stehenden intermediaten und 2 mehr nach außen gelegenen lateralen. Bei dem vorliegenden Stomatopod aber finden sich nur 3 derartiger Dornen, nämlich ein medianer, ein linker, der seiner Stellung nach dem lateralen, und ein rechter, der dem intermediaten von Acanf/wcarpus entspricht. Es scheint demnach in letzterem Falle nur eine Abnormität vorzuliegen, sodaß in Wirklichkeit die dorsale Bedornung des Telsons bei beiden Arten die gleiche sein wird. Die geliehenen Exemplare zeigen nicht 6, sondern 7 Uropoddornen. Der weitaus wichtigste Unterschied beider Species aber ist folgender. Bei L. acantliocarpns entspringt unterhalb des Rostrums am Antennensomit — nicht am Basalglied der I. Antennen, wie Müller (18S7, S. 5) angiebt — jederseits ein schlanker, festsitzender Stachel, der sich zwischen dem Seitenrand des Rostrums und der 2. Antenne nach oben und vorn durchzwängt und fast bis an den Cornealteil des Auges reicht. Von diesem Stachel fehlt nun liei L. Valdiviensis jede Spur. Auf kleinere Unterschiede, wie sie sich in der Form der Greif hände, der Anhängsel der Thorakalbeine und anderem mehr fanden, sei hier nicht näher ein- gegangen, da sie schließlich nur in dem verschiedenen Alter begründet sind. Ohne das Fehlen dieser Stacheln des Antennensomits wäre von der Aufstellung einer neuen Species abgesehen worden, was um so mehr ratsam erschien, als gerade L. acanthocarpus große Neigung zur Varietätenbildung zeigt. Daß diese in \\'irklichkeit vorhanden ist, geht daraus hervor, daß außer der von Miers (1881, S. 368, Taf. XVI, Fig. 7) erwähnten \'arietät Septcmspinosa noch eine weitere Species sicher und eine andere sehr wahrscheinlich als zu ihr gehörend betrachtet werden müssen. Es ist dies zunächst die .\rt L. saracinoruni F. Müller 16 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 375 (1887, S. 5), die sicher mit obiger Species identisch ist. Die Beschreibung nämUch, che Miers (1880, S. II, Taf. I, Fig. 7 — g) von L. acanthocarpus giebt, ist nicht nur ungenau, sondern sogar unrichtig und widerspricht auch direkt, z. B. in Bezug auf das Rostrum, den beigegebenen Zeichnungen. Diese Angaben nun, die übrigens auch von BktELOw (1893, S- 503) übernommen worden sind, haben Müller jedenfalls zur Aufstellung seiner Art bewogen. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist aber auch ferner Lysiosgiii/Ia bi»iiniensis Bigelow (1893, S. 102, und 1895, S. 504, Fig. 4 — 7) nur eine und das nicht einmal fernstehende Varietät von L. acanthocarpus, die sich eigentlich nur dadurch von letzterer unterscheidet, daß der, nach der Spitze zu gerechnet, vorletzte Dorn am Dactylus des Raubfußes nicht kleiner ist als seine beiden Nachbarn, sondern zwischen beiden die übliche Mitte hält. Und wenn Bigelo\\' ferner glaubte, seine Form sei auf den Atlantischen Ocean beschränkt, so befand er sich im Irrtum; denn Borradaile (1900) führt sie auch aus der Südsee an, die ja zugleich die Heimat von L. acantliocarpiix ist. Einer Vereinigung dieser beiden Species steht nun also wohl nichts mehr im Wege. L. valdivicnsix ist in einem 14,6 mm großen Weibchen in der Sammlung vertreten. Fundort: Unbekannt. IIL Gattung Gonodactylus Latreille. 7. Gonodactylus chiragra Fabr Taf. XXVI [II], Fig. 4, 4a, 5, 5a. Mantis inaiiiui barbnJeiisis Petiver, Pterigi'aph. Americ. Fl. XX, Fig. 10; S(jtul/a chiragra Fabricius, Ent. S3'st., Bd. II, S. 513 (1793); Desmarest, Consid. Crast., p. 251, PI. XLIII (1825); Cancer (Mantis) chiragra Herbst, Naturg. Krabben, Bd. II, S. 100 (1796); Gonodactylns chiragra Latreille, Encycl. meth., T. X, p. 473 (1825); Miers, Ann. and Mag. Nat. Hist., (5) Vol. V, ]i. 118 (1880); Haswell, Cat. Austr. Crustac. (1882): Brooks, Voyage of the Challenger, Vol. XVI, Pt. 2, p. 56, PI. XV, Fig. 4 (1886); Borradaile, Z. Results, Willey, Cambridge, p. 395 ff. (1900); de Man, Die von Herrn Prof. Kükenthal im Indischen Archipel gesammelten Decapoden und Stomatopoden (1902); Gonodactylus Sinitliii Pocock, Ann. and Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XII (1893); Gonodactylus acutirostiis de Man, Zool. Jahrb., Abth. Syst., Bd. X, p. 694 (1898). Charakteristik. Dactylus des Raubfußes ohne Dornen, an der Basis verbreitert. Rostrum endigt in einem .starken Dorn. Schild ohne Kiele, mit parallel verlaufenden Seiten- rändern. I. — 5. Abdominalsegment gleichfalls ohne Kiele, aber mit Randkielen versehen, die jedoch nicht in Dornen auslaufen. Letzter Abdominalsomit besitzt jederseits 3 nach hinten sich verschmälernde Kiele, die jeder in einem Dorn enden; eine mittlere Erhebung ist nicht vor- handen. Telson mit l^reitem Median- und 2 nur wenig schmäleren Seitenkielen, die sämtlich am Ende abgerundet und ohne Dornen sind. 10 Uropoddornen. Bemerkungen. Da bei dieser überaus verbreiteten Species eine nähere Beschreibung unnötig ist, sei hier nur auf ein junges Stadium, ein Weibchen, von 1 6,3 mm Länge (Taf. XXVI [II], Fig. 4 u. 4a) etwas eingegangen, und zwar insoweit, als es Abweichungen von der t}^pischen Form zeigt. Während bei einem älteren Exemplar die Antennenschuppen über das Rostrum hinausragen, sind sie hier kürzer als letzteres, treten aber seitlich etwas unter dem Rostrumrande hervor. Die vorderen seitlichen Winkel des Rostrums sind hier noch nicht vorspringend, sondern 17 Deutsche liefsee-Expedition i8q8 — 1899. Bd. VII. Ag T^A Bkuno Tukich, abgerundet. Der mittlere Kiel des Telsons zeigt nicht die übliche ankerförmige Gestalt. End- lich l)esitzt der Dactylus des Raubfußes am y\ußenrande nahe seiner Basis eine tiefe, auffallende Einkerbung. Besonders dieses Merkmal, wie auch die abweichende Form des Rostrums schienen angethan, wenn auch nicht eine neue Art, so doch wenigstens eine neue Varietät annehmen zu müssen. Jedoch etwas ältere Formen des Kopenhagener Museums zeigten deutlich den allmäh- lichen Uebergang der vorliegenden Ro.strumform in die der ausgewachsenen Tiere. Allerdings fehlte jegliche Einkerbung am Dactylus, und ein gleich junges Stadium war nicht \r)rhanden. Da aber die nahestehende S23ecies, Goiwdactyliis o/abroi/s Brooks, an jungen, eben,so großen Exemplaren ganz die gleiche Erscheinung zeigte, die bei älteren Formen dann vollständig ver- schwunden war, so ist wohl der Schluß nicht unberechtigt, hier ebenfalls nur ein Jugendstadium von G. chii-agra vor uns zu haben, das wahrscheinlich zu der Varietät aiiaiu-yjiis Borradatle (1900, S. 395 ff.) gehören wird. Ein größeres Männchen von 8,2 cm Länge gleicht ganz der tvpi.schen Form von G. c/iimgra. Fundort: Das Männchen ist im Emmahafen bei Padang, Station 188, gefangen worden, während das junge Weibchen von Diego Garcia stammt. 8. Gonodactylus glabrous Brooks. Gonodactyliis glabrous Brooks, Voyage of the Challenger, Vol. XVI, p. 62, PI. XIV, Fig. 5, und PI. XV, Fig. 7 und 9 (1886); BoRRADAiLE, Proc. Soc. Londim, p. 457 ff. (1898); de Man, Die von Herrn Prof. Küken- thal im Indischen Archipel gesammelten Decapoden und Stomatopoden, Taf. XXVII, Fig. 67 (1902); G. graphitms de Man, Arch. Naturgesch., Jahrg. 53, S. 573 (1888). Charakteristik. Dactylus des Raubfußes ohne Dornen, an der Basis verbreitert. Rostrum mit starkem Mitteldorn und wenig scharfen vorderen Seitenwinkeln. vSeitliche Ränder aller Ahdominalsegmente mit dreieckigen Randkielen, nicht in Dornen endend. 6. Abdominal- somit ohne mittleren, aber jedenseits mit 3 seitlichen Kielen, die alle hinten einen Dorn tragen. Telson besitzt 5 schmale, scharf hervortretende Kiele, die zusammen eine halbkreisförmige Erhebung bilden, und von denen der mittlere und die beiden sul>medianen hinten in Dornen endigen. 11 — 12 Uropoddornen. Bemerkungen. Die vorliegenden Exemplare stimmen mit der von Brooks (1886, S. 62) gegebenen eingehenden Beschreibung überein. Letzterer hält es für möglich (1886, S. 64), daß durch noch zu findende Uebergangs- formen G. chiraora, G. o/nbroiis und G. <^rap//iinis zu einer Species vereinigt werden könnten. DE Man (1888, S. 573) glaubte nun, in 2 von Pulo Edam stammenden Männchen die Zwischen- form zu G. glabrous und G. gmpliunis gefunden zu haben. Er scheint aber inzwischen doch wieder anderer Meinung geworden zu .sein, da er in seinem letzten Werke (1902) 2 Weibchen von Terrate wiederum unter dem Namen G. glabrous Brooks anführt, obgleich diese noch dazu einige, allerdings nur unbedeutende, Abweichungen aufweisen. 3 Weibchen sind in der Sammlung vorhanden, und zwar in einer Größe von 43,7, 40 und 2 I mm. F u n d o r t : Mah6 (Seychellen). 18 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. ■? 7 7 Schlussbemerkung. Die Zahl der durch die deutsche Tiefsee-Expedition g-efangenen erwachsenen Stomato- poden beträgt 20, die sich auf 7 Species und 2 Varietäten verteilen, von denen wieder 2 Species und I Varietät neu sind. Sie sind, soweit sie nicht von Fischern gebracht worden sind, sämtlich mittels der Grund- netze gefang'en worden und stammen aus einer Tiefe von 50 — 2g6 m. Die größte Tiefe, in der bis jetzt Stomatopoden nachgewiesen werden konnten, war die durch Brooks (1886, S. 32) angegebene von 115 Faden (= 212,75 ^^)- Merkwürdigerwei.se ist es nun in der Challenger- Sammlung wie auch in der der deutschen Tiefsee-Expedition die gleiche Art, welche das tiefste Vorkommen zeigt, nämlich Squi/la leptosguilla Brooks. B. Lai'ven der Stomatopoden. Ist es schon bei den erwachsenen Formen nicht leicht, S3fstematisch verwertbare Eigen- schaften aufzufinden, so .sind diese Versuche bei den Larven dieser Krebsordnung noch ungleich schwieriger. Einmal ist der ganze Bau einer jungen Larve ein viel einfacherer und gleich- mäßigerer als der einer älteren ; denn eine Menge von Körperteilen sind da noch gar nicht ange- legt worden, und gute Merkmale höherer Entwickelungsstufen sind demnach keineswegs auch als durchgehende Artcharaktere zu verwenden. Zum anderen aber erleiden selbst die von Anfang an ausgebildeten Teile, wie z. B. Schild, Augen, Telson u. a. m., eine so weitgehende Veränderung, daß es meist unmöglich ist, eine ältere Form auf eine junge zurückzuführen oder umgekehrt, wenn nicht als Bindeglied Zwischenstadien eingeschaltet werden können. Hiermit i.st nun bereits der Weg angedeutet worden, der allein mit einiger Sicherheit zum Ziele führen kann: es muß versucht werden, ganze Entwickelungsreihen der einzelnen Arten aufzustellen. Nur auf diese Weise kann allmählich Klarheit in die große Anzahl von Larvenformen hineingebracht werden. Eine Vorbedingung zu diesem Verfahren ist aber natürlich ein reiches Larvenmaterial. Erst nachdem dieses im Laufe der Zeit durch Sammlungen auf eine gewisse Höhe gebracht worden war, konnte mit systematischer Durcharbeitung be- gonnen werden. Wie es nach Vorstehendem nicht anders vermutet werden kann, haben denn auch die ältesten Bearbeiter dieser Larven, denen nur wenige Exemplare zur Verfügung standen, am weitesten gefehlt. Von Fabricius bis auf Dana, also einschließlich Leach, Latretlle und Milne-Edwards, sind die Stomatopodenlarven als erwachsene Formen behandelt worden, deren Larvennatur man nicht erkannte. So beginnt z. B. Dana (1852, S. 614) seine Abhandlung über die vorliegende Krebsordnung mit den Worten: „The Squilloidea embrace two families, Squillidae and Erichthidae", wobei er mit letzteren die Larvenformen meint. Es liegt nun auf der Hand, daß von diesem Standpunkte aus die ganze Auffassung getrübt und der genetische Zusammenhang gefälscht werden mußte. So erblickte man denn in den noch unentwickelten Kiemensäckchen der Thorakal- und Abdominalanhänge Kiemenrudimente. 49* -in^ Bruno JuRicH, Das Vorhandensein von lOornen am Dact}4us des Raubfußes — in Wirklichkeit ein Alters- charakter — wurde als ein Mittel zur Trennung von Gattungen benutzt, und so konnte es geschehen, daß 2 zu einer Species gehörende Larven lediglich infolge ihres Altersunterschiedes verschiedenen Gattungen zugewiesen wurden. Claus (1871) ist der erste, der den Beweis erbrachte, daß alle bisher als Alinia, Eric// f /ms und Squi/Zeric/it/ius beschriebenen Formen nur Larvenstadien darstellen. Ihm drängte sich mm auch sofort die Notwendigkeit der Aufstellung einer „kontinuierlichen Reihenfolge" (1871, S. 4) auf zum Zwecke einer vollständigen Darstellung der Metamorphose; denn um diese mußte es ihm in erster I^inie zu thun sein. Es ist ihm denn auch treluncren, in g-roßen Züeen Ordnunpf in das Chaos zu bringen und so den Weg zur genaueren systematischen Durcharbeitung anzubahnen. Einen weiteren, ganz bedeutenden Fortschritt nach dieser Seite hin bedeutet das Werk von Hansen (1895). Er stellt auf Grund umfassendster Vorarbeiten 4 gut gesonderte Gruppen von Larven auf (1S93, S. 72): A/iiiia. Eric/ü/ia/inia und 2 Abteilungen von Eric/it/nis, die von gewissen Stadien ihrer Entwickelung an sicher voneinander zu trennen sind. Die Scheidune von jüngeren Formen wird nun dadurch luüglich werden, daß man, rückwärtsgehend, diese an die älteren anzuschließen versucht. Hansen hat ferner auch zum erstenmal mit Erfolg den Versuch gemacht, die Larven auf die entwickelten Stomatopoden weiterzuführen und die Zusammengehörigkeit einer Larve mit einem bestimmten Geschlechtstiere nachzuweisen. Erleichtert, um nicht zu sagen ermöglicht, wurde ihm dies dadurch, daß er ausschließlich Tiere aus dem Atlantischen Ocean dazu benutzte, der verhältnismäßig nur wenige Arten enthält. In Bezug auf Benennung behandelt er die Larven als selbständige Arten, selbst dann, wenn ihre Zugehörigkeit zu einem entwickelten Tier erwiesen worden ist. Diese Arbeit Hansen 's wurde nun auch in erster Linie als Grundlage zu vorliegender Bearbeitung benutzt, und im .Sinne seiner einleitenden Bemerkungen (1895, S. 64 — 73) ist die Sonderung des vorhandenen Materials versucht worden. Da aber die Sammlung der deutschen Tiefsee-Expedition nicht reichhaltig genug v\ar, um aus ihr selbständige Entwickelungsreihen auf- stellen zu können, so nützte ich einen Besuch des Kopenhagener Museums aus und zog die überaus gut geordnete und zur Zeit reichhaltigste Sammlung an .Stomatopodenlarven zur Ver- gleichung heran. Wenn irgend möglich, wurden die bekannten Arten dazu benutzt, eine wo- möglich noch vorhandene Lücke ihrer betreffenden Reihe auszufüllen oder sie oben, bezw. unten anzuketten, um auch auf diese Weise zur Vervollständigung des Systems beitragen zu können. Dabei sind die von Hansen (1895, S. 67 — 72) aufgestellten Regeln immer auf ihre allge- meine Richtigkeit hin geprüft worden. Das Ergebnis ist, daß sich nur in zwei Fällen eine Einschränkung nötig gemacht hat; es betrifft dies die Ansichten über die Telson- form und das Vorhandensein von 3 Dornen, einem proximalen und 2 distalen, in der Nähe der Basis des vorletzten Gliedes vom Raubfuß der Gattung A/itiia (1895, S. 70), die sich bei einer Species, A/iiiia paradoxa n. sp., als nicht zutreffend erweisen. Zu seiner Bemerkung (1895, S. 72), daß „geringere Differenzen in der Länge der Stacheln des Schildes oft keine Artdifferenzen abgeben", kann hinzugefügt werden, daß selbst die Bewaffnung des S c h i 1 d r a n d e s , des R o s t r u m s und der H i n t e r e c k s t a c h e 1 n vom Schild, 20 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expediüon. 7 7Q ferner das Fehlen oder Vorhandensein des Zoeastachels, sowie der sub- medianen Dornen am 6. Abdo minalsegment nicht ohne weiteres zur Trennung in Arten berechtigen. Die näheren Beweise hierzu finden sich in den Einzelbehandluneen der Larven. Da die vorhandenen ausgewachsenen Larven infolge Fehlens wirklich t}'pischer Merkmale nicht genügend Anhalt boten, um bei dem Reichtum an Arten, den gerade der Indische Ocean aufweist, eine richtige Weiterführung zur entwickelten Form wahrscheinlich zu machen, so mußte von diesem Versuche von vornherein abgesehen werden. Soweit es aber bestimmt ausgesprochen werden kann, ist bei den Larven stets die Gattung angegeben worden, zu der das ausgebildete Tier gehört. ö^ I. Gattung Squilla Fabric. I. Alima robusta n. sp. Taf. XXVII [III), Fig. 6. Diese Art ist in ig Exemplaren in der Sammlung der deutschen Tiefsee-Expedition ver- treten, während i8 in Kopenhagen vorgefunden wurden. Die einzige ausgewachsene Larve, die auch der Zeichnung zu Grunde liegt, mißt 28,7 mm. Das Schild, als dessen Länge stets die Entfernung seines Hinterrandes von dem vorderen Rande der Augenstiele angesehen wird, ist noch nicht halb so lang (^Z,) wie der Körper und reicht bis zur Mitte des drittletzten Thorakalsegmentes. Am Schildrand findet sich außer dem Lateralzahn kurz vor der Hinterecke noch ein kleiner Dorn. Die vordere Schildbreite ist die reichliche Hälfte (^/ä) der größten Breite, die tun V4 der Schildlänge von den Hinterecken entfernt ist. Die Breite zwischen den letzteren beträgt genau % der vorderen. Das Rostnun gleicht der Gesamt- länge der letzten 3 Abdominalsegmente und der doppelten der Hintereckstacheln; an seiner Ventralseite ist es unbewaffnet. Der imverdickte Teil der Augenstiele ist etwas kürzer als die angeschwollene Partie. Hinterecken der ersten 5 Abdominalsegmente in lange Spitzen ausge- zogen. Die Ecken des 6. schließen sich eng an das Telson an. Letzteres ^j^ so breit wie lang; die Basis ist nur wenig schmäler als die Breite zwischen den lateralen Dornen. 8 Uropod- dornen. Das vorletzte Glied der Raubarme breit, 4mal so lang wie breit. Der Abstand des distalen Domes von der Basis ist nahezu '/s (Vio) der Länge des ganzen Gliedes; der proximale sitzt dem distalen etwas näher als der Basis. Dactylus hat unter der Cuticula 5 Dornen angelegt, den terminalen eingerechnet. Ein Exemplar von 22 mm gleicht ganz dem eben beschriebenen Stadium. Die Kiemen der Abdominalanhänge sind hier durch Knospen angedeutet, die Thorakalbeine sind bereits ent- wickelt, ebenso wie die Greiffüße. Von den Uropoddornen sind nur 3 angelegt. Bei einem 1 7,5 mm messenden Tiere ist die Länge des Schildes, das nur die letzten 2 Thorakalsegmente frei läßt, im Verhältnis zur Körperlänge kleiner geworden, sie beträgt etwas mehr als Vs f/n). um aber bei der jüngsten Larve von 13,4 mm Länge auf genau '/s herab- zusinken. Auch ist seine schlanke Form verloren gegangen, die vordere Breite beträgt '^l^ der größten. Der pro.ximale Dorn des vorletzten Raubfußgliedes ist dem distalen näher gerückt, » 21 •jgQ Bruno Jurich, dem er jetzt doppelt so nahe steht wie der Basis. Thorakalbeine sind in der Anlage begriffen, Greiffüße bereits entwickelt. Die Kiemensäckchen der Abdominalfüße fehlen. 2 weitere Larven besitzen die Länge von 14,7 mm und gleichen dem eben beschriebenen Stadium. Nur fehlt von den Thorakalfüßen jede Spur, und von den Greiffüßen ist nur der i. völlig ausgebildet. Bei der bereits erwähnten jüngsten Larve von 13,4 mm Länge vermißt man den kleinen Zahn nahe der Hinterecke des Schildrandes. Im übrigen weicht sie nicht von den älteren Stadien ab. Die Greiffüße sind sämtlich noch in der Anlage begriffen, und das 6. iA.bdominal- segment hat sich noch nicht vom Telson abgegliedert. Die Formeln für die Randzähnchen 2. Ordnung vom Telson stellen sich bei den hier erwähnten verschiedenen Altersstufen dar, wie folgt (von der ältesten wird zur jüngsten Form fortgeschritten): i, 9, 30; 30, 9, i — i, 11, 21; 20, 11, i — i, 12, 20; 20, 12, i — i, 11, 16; 16, II, I — I, II, 15; 16, II, I. Das regellose Auftreten dieser Zähnchen ist ohne weiteres hieraus ersichtlich, und es wurde in gleicher, zum Teil sogar noch größerer Unregel- mäßigkeit bei allen Entwickelungsreihen vorgefunden. Deshalb sollen, im Gegensatz zu Brooks (1886), bei allen folgenden Beschreibungen die Randzähnchen 2. Ord- nung völlig außer acht gelassen werden. Bemerkungen. Diese Species ähnelt in der Form einer noch unbeschriebenen A/iiiia des Kopenhagener Museums, die im Indischen und im westlichen Teile des Stillen Oceans ge- fangen worden ist. Doch ist diese Art kleiner, bereits bei 24 mm Länge ausgewachsen, das Telson ist so lang wie breit, der Exopodit des Uropoden reicht knapp bis zu den lateralen Zähnen des Telsons und trägt 10 Uropoddornen. Der proximale Dorn an der Manus des Raub- fußes ist vom distalen ebenso weit wie von der Basis entfernt, und der Schildrand trägt hinter dem Lateralzahn einen, vor ihm aber 6 weitere Zähne. Verbreitung: Nach den Etiketten der im Kopenhagener Museum aufbewahrten Exem- plare findet sich Aliiiia robiista im ganzen Gebiet des Indischen Oceans. Die südliche und zugleich westliche Grenze ist das Kap der guten Hoffnung, während sie nach Osten zu bis zum 84. Längengrad gefangen worden ist. Fundorte: Indischer Nordäquatorialstrom: Station 213 (3 Exemplare), Station 258 (i Exemplar), Station 268 (5 Exemplare), Station 271 (10 Exemplare). 2. Alima macrocephala n. sp. Taf. XXVII [III], Fig. I — IC. Von dieser sehr eigenartigen, schon durch ihren Hal)itus von allen mir bekannten Alitiiac abweichenden Larvenspecies liegt nur i ausgewachsenes Exemplar von 24,3 mm Länge vor. Leider fehlt hierzu die Ortsangabe. Das auffallend schmale Schild, dessen vordere Breite bedeutend geringer ist als die der hinteren Abdominalsegmente, ist an .seinem Hinterrande tief eingebuchtet, sodaß noch das letzte Drittel des fünftletzten (= ersten freien) Thorakalsegmentes zu sehen ist. Die Länge des Schildes beträgt knapp '/j (Vis) der Totallänge des Körpers. Die vordere Breite kommt ungefähr Vs der größten gleich, die zwischen den hinteren Ecken gelegen ist, und welche die größte Breite des Telsons nur wenig übertrifft. Der seidiche Schildrand besitzt nahe der Basis der Hintereck- 2 2 * Die Stomatopiiden der deutschen Tiefsee-Expedition. ""Sl stacheln einen außergewöhnlich langen, seitwärts gerichteten Lateralzahn und außerdem noch einen kleinen Zahn unmittelbar hinter der Vorderecke. Die das Rostrum etwas an Länge über- treffenden Hintereckstacheln konvergieren nach ihrer Spitze zu. Die Vordereckstacheln sind lang, Vj der Rostrumlänge, und in ihrem Verlaufe ein wenig nach außen gerichtet. Der in das Rostrum übergehende Teil des Schildes verschmälert sich auffallend rasch, sodaß der ohnehin ungewöhnlich breite Kopfabschnitt nicht zum dritten Teile bedeckt wird und die Ursprungsstellen der Auofenstiele und der vorderen Antennen zu sehen sind. Das Rostrum i.st dünn und an seiner Unterseite unbewaffnet. Die unverdickten Augenstiele sind genau halb so lang wie die ange- schwollene Partie. Besonders weit vorgeschritten ist die Gliederung des Nebenastes (Flagellums) der 2. Antenne. Eigenartig ist auch das Abdomen. Während bei den übrigen Aliinae der Hinterrand der einzelnen Segmente nur wenig gekrümmt ist, zeigt er hier, besonders bei den ersten 4, eine charakteristische wellige Form. Die Hinterecken laufen in langen Dornen aus, die fast bis zur transversalen Mittellinie des folgenden Segmentes reichen. Der 6. Al:)dominalsomit besitzt nicht nur die üblichen 2 Dornen an seinem Hinterrande, sondern diese erscheinen bereits als die Aus- läufer von 2 submedianen Kielen. Die Vorderecken des eben erwähnten Segmentes bilden einen schräg nach unten gebogenen Zahn, der sich über die vordere Basis der Uropoden hmweglegt. Die Länge des Telsons beträgt ''/i seiner größten 'Breite, gemessen zwischen den lateralen Randzähnen. Bemerkenswert ist das sichelförmige Zusammenneigen der submedianen Randzähne. Die Uropoden sind voll entwickelt, der Exopodit erreicht fast die Länge des Telsons. Der Innenfortsatz der Uropodplatte ist wesentlich länger als der Außenfortsatz. 6 U r o p o d - dornen! Die Greiffüße (Taf. XXVII [IIIJ, Fig. la u. ib) zeigen die {\\x Aliuia typische Form. Die größte Breite der Manus des 2. und 3. liegt in der Mitte und kommt % der Länge gleich. Nach dem distalen Ende zu verschmälern sich die Hände durch sanfte Rundung der dem Dactylus abgekehrten Seite. Das vorletzte Glied des Raubfußes ist schmal, sodaß die Breite knapp '/,; der Länge aus- macht. Die Entfernung des distalen Dornes von der Basis ist 3^/.,mal in der ganzen Länge enthalten, der proximale sitzt dem distalen fast doppelt so nahe wie der Basis. Der Dactylus zeigt Anlage zu 4 Dornen. Die Kiemenanlagen der Abdominalanhänge (Taf. XXVII [111], Fig. i c : ks) bestehen außer dem nach der Beinbasis gerichteten, eigentlichen Kiemensäckchen noch aus einem fingerförmigen Fortsatz, der nach der Spitze zu verläuft. In ersterem werden wir den Ursprung zu der mit einer Anzahl von sekundären Lamellen versehenen Hauptlamelle der definitiven Kieme zu suchen haben, während sich aus letzterem der von Gerstäcker (1889, Taf. LXV, Fig. 7) als „ver- längerter äußerer Spaltast" bezeichnete Abschnitt entwickeln wird. Bemerkuno-en. Wenn der Fundort dieser Larve bekannt wäre und Uebereinstimmung zeigen würde mit dem von Alinia iiiicrophthabna Brooks (1886, p. 93, Taf. VIII, Fig. 3), so bestände die Möglichkeit der Zusammengehörigkeit. Mit Bestimmtheit könnte letztere aber auch dann nicht ausgesprochen werden, da die Beschreibung von Brooks äußerst mangelhaft ist. Selbst die gemeinsamen Eigenschaften, die er dieser „Gruppe" zuschreibt, sind gar nicht stich- ■7<^o Bruno Jürich, haltig und sogar seinen eigenen Zeichnungen zum Teil direkt widersprechend. So führt er als typisch die Länge der Hintereckstacheln an, deren Spitzen „nearl)- to the line of the anterior edge of the first al)dominal somite" (1886, p. 1)4) reichen soll. Ist dies nun als (iruppcn- bezw. Artcharakter schon überhaupt nicht zu gebrauchen — was er bei verschiedenen Stadien hätte bemerken müssen — so stimmen seine Zeichnungen (z. B. Taf. VIII, Fig. i und 2) noch nicht einrnal mit den gemachten Angaben überein. Ferner sind Mitteilungen wie „The eye-stalks are very short, and the eyes large with very broad typs" (1886, p. 93) doch viel zu wenig genau, um zur Bestimiuung verwandt werden zu können. Fundort: Unbekannt (i Exemplar). 3. Alima sublruncata n. sp. Taf. XXVII [III], Fig. 4. Obgleich diese Art nur in einem einzigen Exemplar gefangen worden ist, scheint sie, nach der Anzahl zu schließen, in der sie im Kopenhagener Museum vertreten war, im Atlantischen Ocean doch weit verbreitet und ziemlich häufig zu .sein. Die Totallänge der vorliegenden Larve beträgt 23,9 mm. Das .Schild nimmt etwas mehr als Va f/13) derselben ein und läßt nur die hintere Hälfte des letzten Thorakalsegmentes frei. Die Breite zwischen den Vordereckstacheln ist '^/g der größten Breite, die kurz vor der Basis der Hintereckstacheln gelegen ist; die größte Breite aber kommt genau Vg der Gesamtlänge des Tieres gleich. Der Schildrand weist hinter dem Lateralzahn noch 3 weitere Zähnchen auf, die das Stück des Randes zwischen Lateralzahn und Hinterecke in 4 gleiche Teile zerlegen. Das Rostrum, dessen Unterseite unbewaffnet ist, fällt durch .seine Schmalheit auf und erreicht gleich den Hinterstacheln nicht ganz die Hälfte (V.,) der Schildlänge. Die Hinterecken der Abdominal- .segmente sind in deutliche Spitzen ausgezogen ; das 6. vSegment hat sich noch nicht vom Telson abgegliedert. Letzteres ist etwas breiter als lang, wobei das letzte Segment noch mitgerechnet ist. Die Spitzen der intermediaten Randzähne bilden mit denen der submedianen beinahe eine gerade Linie. 5 Uropoddornen ! Doch braucht diese Zahl mfolge der Jugend der Larve noch nicht die endgiltige zu sein, wie denn auch l^ei einem etwas größeren Exemplare des Kopen- hagener Museums deren 6 gezählt wurden. Die unverdickten Augenstiele sind ziemlich lang und nur wenig kürzer als der verdickte Teil. Die Manus der Raubarme 3V2rnal so lang wie breit. Der Proximaldorn i.st von der Basis ebenso weit entfernt wie von dem distalen, dessen Abstand von der Basis -/g der Handlänge beträgt. Bemerkenswert sind noch die 5 größeren Zähne am Rande der Hand, die sich von den übrigen kleineren ganz deutlich abheben, und die Ijei keiner anderen Larvenart beobachtet worden sind. Dactylus noch ohne Dornenanlage ! Ein Exemplar des Museums von 13,6 mm Größe zeigte genau den Habitus des obigen Stadiums, nur waren die Hinter- und Vordereckstacheln des Schildes relativ länger, die Abdominal- segmente dagegen bedeutend schmäler. Der Schildrand hatte nur 2 ausgebildete Zähne hinter dem Lateralzahn, der 3. war aber an der Ba.sis der Hintereckstacheln bereits als kleiner Vorspn.mg zu bemerken. Die Uropoden waren noch unentwickelt. Die kleinste im Museum vorhandene Larve von 6,4 mm Länge ließ ebenfalls sofort die Zugehörigkeit erkennen. Der Lateralzahn war seitlich gerichtet, so daß er von oben gut zu 24 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Ex]iedition. ''R'l sehen war. Der i. kleinere zeigte genau abwärts, der 2. war nach innen umgebogen, und der 3. fehlte völlig. Länge des Telsons plus 6. Abdominalsegmentes gleich der Breite. Die vordere Schildbreite verhielt sich zur größten wie 2 : 3. Der Zoeastachel war sehr lang, gleich der Hälfte der Hintereckstacheln. Bemerkungen. Von der nahestehenden Aliiiia dilatata Hansen war im Museum nur ein Exemplar von 20,6 mm vorhanden, das aber infolge seiner weiter entwickelten Thorakalbeine, sowie des bereits deutlich abgegliederten 6. Abdominalsegmentes auf ein höheres Alter hinwies, als dies die vorliegende Aliiiia snbtruncaia besitzt. Am schärfsten trat der Unterschied in der Form des Telsons zu Tagfe: bei dilataia war es ebenso lane wie breit, und die intermediaten Randzähne waren der Basis viel näher gerückt. Am Schildrande findet sich nach Hansen (1895, S. 96) stets hinter der Vorderecke ein Dorn. Die vordere Schildbreite endlich verhielt sich zur größten wie 4 : 5, sodaß die Schildform ziemlich plump aussah. Verbreitung. Den Etiketten des Museums nach ist A/iina siibtrimcata im Atlantischen Ocean südlich des Aequators, und zwar bis zu einer Breite von 29° 20' S. Br., gefangen worden. Fundort. Guinea-Strom: Station 54 (i Exemplar). 4. Alima hyalina Leach. Alima hyalina Leach, Narrati ve of an Exped. to explore the River Zaire, usually called the Congo, in 18 16, under the direction of Capt. I. K. Tuckey, Appendix No. IV, p. 416 (1818); derselbe in Journ. de Physique, de Chimie, d'Histoire natur. et des Arts, p. 305, Fig. 7 (18 18); Desmarest, Considerations generales sur la classe de Crustaces et description des especes de ces animaux, qui vivent dans la mer, sur les cotes, ou dans les eaux douces de la France, p. 253, PI. XLIV, Fig. i (1825); Latreille, Encyclopedie methodique ; Histoire naturelle ; Entomologie ou Histoire naturelle des Crustaces, des Arachn. et des Insectes, p. 475, PI. CCCLIV, Fig. 8 (1825); Milne-Edwards, Histoire natur. des Crustaces, p. 507 (1837); Hansen, Iso- poden, Cumareen und Stomatopoden der Planktonexpedition, S. 92, Taf. VHI, Fig. 8 (1895). Alima gracilis Milne-Edwards, Histoire natur. des Crustaces, p. 509 (1837); derselbe, Le regne animal distribue d'apres son Organisation, par George Cuvier. Les Crustaces, avec un Atlas, PI. LVII, Fig. 3 — 3a (1849); Claus, Abb. d. Königl. Gesellsch. d. Wissensch. zu Göttingen, Bd. XVI, S. 153, Fig. 35 (1872); Brooks, Rep. on the sc. Results of the e.xplor. Voy. of H. M. S. Challenger, Zoology, Vol. XVI, p. 88, PI. IV, Fig. 4—6, PI. V, Fig. 3, PL VI, Fig. 3—6, PI. VIII, Fig. 4-^6 (1886). Alima angiis/a Dana, United States E.xploring Expedition during the years 1838 — 1842 und. the Conimand of Charles Wilkes, Vol. XIII, Crustacea, Part I, p. 631, PI. XLII, Fig. 2a— f (1852). Merkwürdigerweise sind von dieser so häufigen und allgemein verbreiteten Species nur 2 ältere und ein ziemlich junges Exemplar gefangen worden. Die älteren Larven haben eine Länge von 43 und 44,6 mm. Sie .stimmen mit dem von Hansen (1895, S. 92) Gesagten im großen und ganzen überein. Während aber nach letzerem das Schild „hinten nicht viel breiter als an den Vorderecken" ist, so beträgt hier die hintere Breite fast ^/^ der vorderen. Das Rostrum ist um das Doppelte länger als die kurzen Hintereck- stacheln. Die Breite der Raubfußhand verhält sich zur Länge wie i : 7. Dactylus noch ohne Dornenanlage. Das Telson ist bei dem Exemplar von Hansen „über 3 mal länger als breit", hier ver- hält sich die größte Breite zur I^nge wie 3:7. Dadurch wird ein guter U ebergang zu der von Hansen beschriebenen, 17,8 mm langen Larve geboten, bei welcher das Telson kaum 1V2 mal so lang wie breit ist. Zu der jüngeren Larve von 12,8 mm Länge bleibt folgendes zu bemerken. Die Rand- zähne des Schildes sind von 11 auf 8 zurückgegangen, die derart verteilt sind, daß 25 Deutsrlie Tiefsee-Expedition 1898—1899. Bd. VII, S° jg^ Brt-no JrRicH, ein großer hinter dem lateralen steht, während 4 unmittelbar vor letzterem in gleichem Abstand voneinander auftreten und die 2 übrigen sich erst nahe der Vorderecke vorfinden. Der eine davon ist nur undeutlich zu sehen, was wohl sicher auf sein Verschwinden bei dem nächst- jüngeren Stadium hinweist. Tm übrigen gleicht das Schild ganz dem der älteren Larve, nur daß es entsprechend seiner relativ größeren Länge das vorletzte Thorakalsegment noch zur Hälfte bedeckt und nicht wie dort die letzten 3 völlig frei läßt. Das Rostrum erreicht nur den vierten Teil der Schildlänge, kommt aber, mit diesem zusammengenommen, der halben Ktirperlänge gleich. Am Raubfuß hat sich nicht das Geringste verändert. Thorakalbeine sind noch nicht angelegt, der i. Greiffuß ist zweigliedrig, der 3. nur als Stummel zu sehen. Fundort. Guinea-Strom: Station 54 (i Exemplar) und Station 55 (i Exemplar), ferner im Nordosten von San Thom6: Station 64 (i Exemplar). 5. Alinia longicauda n. sp. Taf. XXVII [III], Fig. 8 und 8a. Das Schild dieser 1 7,8 mm langen Larve ist etwas kürzer als 74 (Vn) der Totallänge und läßt das drittletzte Thorakalsegment noch zur Hälfte frei. Die Breite zwischen den Vordereck- stacheln beträgt 7.^ der größten Breite, die zwischen den Hinterecken erreicht wird. Nahe der Basis des Hintereckfortsatzes, der am Grunde etwas nach außen konvex ist, besitzt der Schild- rand einen schwachen Lateralzahn. Die Hintereckstacheln weisen an ihrer Unterseite 3 Zähne auf und sind nur wenig kürzer als das Rostrum, das seinerseits 4 Zähne an der ventralen Seite trägt. Der Kopfabschnitt i.st ziemlich groß, so daß er von dem zum Rostrum sich ver- schmälernden .Schilde nur zum Teil bedeckt wird, und der Ursprung der Augenstiele somit deutlich zu sehen ist. Letztere nur reichlich halb (^Z,) so lang wie die angeschwollene Partie. Das Telson zeigt eine ziemlich ausgeprägte Form, ist am breitesten zwischen den lateralen Rand- zähnen und kommt hier Vj seiner Länge gleich, während es die basale Breite imi deren Hälfte übertrifft. Von den Uropoddornen ist erst einer angelegt worden. Die Hand des Raubfußes ist 4 mal länger als breit. Der distale Dorn sitzt um '/^ der Handlänge von der Basis entfernt, während der proximale 3 mal so weit von letzterer als von dem distalen steht. Greiffüße und Thorakalbeine sind entwickelt, letztere aber noch sehr klein. Die Kiemen der Abdominalanhänge sind angelegt, und zwar gleicht der fingerförmige Fortsatz dem eigentlichen Kiemensäckchen an Größe. Bemerkungen. Es besteht dem Habitus nach entfernte Aehnlichkeit m\t .lliiiia hidcns Claus (1871, S. 44, Fig. 34). Da aber aus der Zeichnung keine .systematisch wichtige Einzel- heit klar zu ersehen i.st und Claus eine nähere Beschreibung dieser Larve nicht giebt, kann nicht näher darauf eingegangen werden. Fundort. Benguela-Strom : .Station gi (i Exemplar). 6. yilinia sirigosa n. sp. Taf. XXVII [III], Fig. 3 und 3a. Diese Art ist in 5 halb ausgewachsenen Exemplaren vorhanden, die in Größe und Form nur wenig voneinander abweichen. 2b Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. ^8^ Die Totalzeichnung ist nach einer 1 5,8 mm langen Larve gefertigt worden, die auch der ausführlichen Beschreibung zu (irunde gelegt werden soll. Schild reichlich V3 (V20) der Gesamt- länge, vorn nur wenig breiter, als das Rostrum lang ist. Die Schildränder verlaufen bis zur Mitte des Schildes fast parallel und entfernen sich erst im letzten Drittel mehr voneinander, sodaß die hintere Breite nur ^[j ("'/n) der vorderen beträgt. Nahe der Hinterecke findet sich ein äußerst kleiner Lateralzahn. Von den Thorakalsegmenten sind 2 ganz und das drittletzte zur Hälfte vom Schild unbedeckt. Hintereckstacheln etwas kürzer als das Rostrum, das unljewaffnet st und die Vordereckstacheln 2^/3 mal an Länge überragt. Die angeschwollene Augenpartie ist reichlich i'/^mal so lang wie die Stiele. 2. Antenne besitzt noch kein Flagellum. Die Hinter- ränder der Abdominalsegmente erinnern in ihrer Form an A/ii/ia i/nxcroccphala. Das 6. Segment ist angelegt, aber die Uropoden sind nur schwach entwickelt. Das Telson erreicht seine größte Breite zwischen den intermediaten Randzähnen, und zwar beträgt diese ^4 seiner Länge. Die Breite der Raubfußhand ist genau Vg der Handlänge. Der distale Dorn i.st 7io der letzteren von der Basis entfernt, der proximale steht jenem doppelt so nahe wie der Basis. Die Greifhände sind entwickelt, die Thorakalbeine als Stummel angelegt. Die Anlagen zu den Abdominalkiemen zeigen 2 kleine Säckchen, von denen der obere am größten ist. Ein Exemplar von 1 5,7 mm Länge gleicht ganz dem beschriebenen, nur weist seine 2. Antenne bereits ein allerdings noch ungegliedertes Flagellum auf. Die kleinste hierher gehörende Larve ist 1 2,5 mm groß. Das Schild ist relativ ein wenig länger — es gleicht '^l,, der Totallänge — aber bedeutend breiter als bei dem älteren Stadium ; die vordere Breite beträgt '/,; der Körperlänge und ^^ der hinteren. Das vorletzte Thorakal- segment ist noch zur Hälfte vom .Schild bedeckt. Rostrum gleicht den Hintereckstacheln, die relativ länger sind, während ersteres bereits das spätere Größenverhältnis aufweist. Die Greif- füße sind noch ungegliedert, von den Abdominalanhängen sind 3 vorhanden, aber sämtlich ohne Kiemenanlage. Ein Exemplar von 19,5 mm Länge, das größte dieser Art, zeigt das Schild dahin verändert, daß die größte Breite etwas nach vorn gerückt erscheint, und zwar befindet sie sich auf gleicher Höhe mit dem Zoeastachel, übertrifft aber die hintere Breite, die in demselben Verhältnis zu der vorderen steht wie bei der gezeichneten Form, nur um ein Minimum (0,3 mm). Der Lateralzahn ist deutlicher geworden und etwas weiter von der Hinterecke entfernt (ungefähr um 7» der Länge des Hintereckstachels). Unmittelbar vor letzterer findet sich ein kleiner Zahn am Schildrand, ebenso auch hinter der Vorderecke. Die Telsonbreite hat zugenommen und beträgt % der Telsonlänge. 2. Antenne mit dreigliedrigem Flagellum. Sämtliche Greiffüße sind ausgebildet, die Thorakalfüße haben sich verlängert, lassen aber noch keine Gliederung erkennen. Abdominalanhänge sind ebenfalls vollzählig und mit Kiemensäckchen versehen. Die Uropoden lassen bereits 4 Dornen erkennen. Bemerkungen. Alhua strigosa zeigte gewisse Aehnlichkeit mit einer noch unbe- schriebenen, in ca. 50 Exemplaren vorhandenen Species des Indischen Oceans, die unter dem Namen Alima inonacantha n. sp. in die Kopenhagener Sammlung eingereiht worden ist. Zum Vergleich wurde eine 20,6 mm lange Larve herangezogen, die folgende unterscheidenden Merk- male an sich trug. Das Telson war so breit wie lang, die Breite der Raubfußhand verhielt sich zu deren Länge wie 2:9, die Entfernung des distalen Domes von der Basis betrug etwas mehr 27 50* •2g(=, Bruno Jurich, als ^|^ der ganzen Handlänge, und der jn-oximale war von der Basis wie vom distalen gleichweit entfernt. Die Länge der Augenstiele glich ''/i C'/is) ^^^ Länge der verdickten Partie. Fundorte: Ausläufer der Südäquatorialströmung des Indischen Oceans: Station 237 (i Exemplar); indischer Nordäquatorialstrom: Station 268 (2 Exemplare); im Golf von Aden: Station 271 (i Exemplar); ohne Angabe der Lokalität (i Exemplar). 7, Alima punctifera n. sp. Taf. XXVIII [IV], Fig. I und la. Mit diesem Namen sei eine Larve von 16,2 mm Länge bezeichnet, die sich vermittels ihres Telsons ohne weiteres von allen bekannten Aliinae unterscheidet. Das Schild erreicht noch nicht die Hälfte ('/n;) der Gesamdänge. Seine größte Breite findet sich zwischen den Hintereckstacheln, und zwar beträgt diese etwas mehr als das Doppelte der vorderen, die wieder das Rostrum nur sehr wenig an Länge übertrifft. Hinter dem etwas seitlich gerichteten Lateralzahne steht kurz vor der Hinterecke ein undeuüicher Zahn, während sich vor dem lateralen 7 weitere von verschiedener Größe vorfinden; nahe der Vorderecke endlich bemerkt man bereits von oben noch einen einzelnen, so daß also der Rand im ganzen mit 10 Zähnen besetzt ist. Die ziemlich parallel verlaufenden Hintereckstacheln gleichen an Länge dem Rostrum vmd übertreffen die nur wenig nach außen gerichteten Vordereckstacheln ums Doppelte. Rostrum ventral unbewaffnet. Der Hinterrand des Schildes ist nur wenig ein- gebuchtet, so daß vom vorletzten Thorakalsegment nur das hintere Drittel unbedeckt bleibt. Die hinteren Winkel der Abdominalsegmente sind in kurze Spitzen ausgezogen. Das Telson, dessen größte Breite ^^4 der Länge gleichkommt, ist nun sehr eigenartig aus- gezeichnet. Was sich nämlich sonst nur am Telson der erwachsenen Squilla zu finden pflegt, nämlich die flachen, in Reihen angeordneten Gruben der Dorsaloberfläche, das ist auch bereits hier in deutlichster Weise ausgebildet. Links und rechts von der Mittellinie treten je 6 große, zu einer Reihe verbundene Vertiefungen auf; von jeder derselben verläuft nun nach hinten und außen eine weitere Reihe von wesentlich kleineren Gruben. In der Nähe der Basis und des vorderen .Seitenrandes finden sich gleichfalls noch mehrere, aber weniger geordnete Vertiefungen vor. Daß hierin eine Abnormität vorliegen sollte, ist sehr unwahrscheinlich. Klarheit kann aber nur von weiteren Funden erwartet werden Am Kiemensäckchen der Abdominalfüße ist der fingerförmige Fortsatz nur erst als Höcker angelegt. Die ventrale Verlängerung des Uropoden zeigt noch keine Spahung in einen inneren Zahn (Taf. XXVIII [IV], Fig. la), obgleich diese bereits aus der Form der Platte vorausgesagt werden kann. Thorakalbeine sind als Knospen vorhanden, während die Greiffüße bereits entwickelt sind. Flagellum der 2. Antenne dreigliedrig. Der Kopfabschnitt tritt seitlich etwas unter dem Rostrum hervor. Die Augenstiele sind ^/g so lang wie die verdickte Partie. Die Raubfußhand verbreitert sich nach ihrem Ende zu, doch erreicht die Breite nur '/e der Handlänge. Der distale Dorn ist etwas über V4 f/u) der letzteren von der Basis entfernt, der proximale steht von dieser doppelt so weit wie von dem distalen. Bemerkungen. Abgesehen von der Telsonzeichnung fand sich im Kopenhagener Museum eine ähnliche Art, Alima trivialis Hansen, die ebenfalls im Atlantischen Ocean gefangen worden war. Die Bewaffnung des Schildrandes stimmte zwar mit der von Alima punctifera 28 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. '^87 überein, sie unterschied sich al:)er in folgenden Punkten von letzterer. Die Abdominalsegfmente waren durchgehend schm^iler, die Breite des Telsons betrug ''jg von dessen Länge, und die Augen- stiele waren ebenso lang wie die verdickte Partie. Die Entfernung des distalen Domes der Raubfußhand von der Basis glich V3 der Handlänge, und der proximale saß fast genau in der Mitte zwischen jener und dem distalen. Auch ist A. puiictifcra weit mehr entwickelt als gleichgroße Exemplare jener Species, bei denen von den Thorakalfüßen noch jede Spur fehlte und auch die Greiffüße nur erst knospen- förmig angelegt waren. Fundort: Guinea-Strom : Station 41 ( i Exemplar). 8. Alima triangularis n. sp. Tat'. XXVII [III], Fig. 7 u. 7a. Ein junges Exemplar von 1 3,4 mm Länge liegt vor. Es zeichnet sich aus durch ein schmales Schild, dessen größte Breite, zwischen den Hinterecken gelegen, nur V? der Totallänge des Tieres beträgt. Die Länge des Schildes kommt etwa '(4 (7u) der (iesamtlänge gleich. Die nach hinten zu etwas divergierenden Seitenränder verlaufen fast geradlinig und entfernen sich zwischen den Hinterecken auf V.i c^tr vorderen Breite. Dicht vor der Basis der Hintereckstacheln sitzt ein nach innen umgebogener Lateralzahn als einzige Bewaffnung des Schildrand&s, während das Rostrum unterhalb 4 etvwas nach vorn gerichtete Dornen aufweist. Die dem Rostrum an Länge gleichenden Hintereckstacheln stellen eine geradlinige Verlängerung des Schildrandes dar. Der Kopfabschnitt wird nur zum Teil von dem sich verschmälemden Schilde bedeckt, das das letzte und einen Teil des vorletzten Fhorakalsegmentes frei läßt. Die Telsonlänge, wobei das noch nicht abgegliederte 6. Abdominalsegment miteingerechnet ist, erreicht das i '4-fache der Breite. Die Augenstiele sind Vs der Länge der verdickten Partie. FlageUum der 2. Antenne dreigliedrig. Die Breite der Raubfußhand gleicht 7» der Handlänge. Der distale Dorn sitzt um '/s der letzteren von der Basis entfernt, während der proximale ersterem doppelt so nahe wie der Basis steht. Die Greiffüße sind entwickelt, und auch die Thorakalbeine lassen die Gliederung und die Anlage des Anhängsels bereits deutlich erkennen. Die Kiemensäckchen der Abdominalanhänge stellen nur runde Höcker dar; von dem fingerförmigen Fortsatz fehlt noch jede Spur. Fundort: Mittelmeer, Nisida (i Exemplar). 9. Aliina paradoxa n. sp. Taf. XXVII [III], Fig. 2, 2a— b. Diese höchst eigentümUche Form, die sich in einzelnen Merkmalen weit von dem ^//wrt-T)^pus entfernt, obgleich sie ihn wiederum im allgemeinen unverkennbar an sich trägt, ist in einem sehr jungen, 5,7 mm langen Exemplare vertreten. Die Schildlänge beträgt etwas mehr als '/.i f/?) der Totallänge. Die vordere Breite des Schildes ist genau % der hinteren. Der seitliche Schildrand zeigt eine äußerst geringe konvexe Krümmung. Die breiten Hintereckstacheln sind so breit wie das Rostrum und reichen etwas über den Hinterrand des i. Abdominalsegmentes hinaus. Auffallend lang — halb so lang wie das Rostrum — sind die schräg nach vorn gerichteten und schwach dem Rostrum zugebogenen Vordereckstacheln. Infolge der Ausbuchtung des Hinterrandes des Schildes ist sogar noch ein 29 388 Bruno Jurich, Teil des sich verbreiternden, nicht mehr segmentierten Thorax sichtbar, so daß also sämtliche 5 Segmente desselben vollständig unbedeckt bleiben, der einzige bis jetzt bekannte Fall. Der Lateralzahn fehlt, aber am hinteren Drittel des Schildrandes finden sich s ganz schmale, seitwärts gerichtete Zähne, ferner i kleiner und 2 bedeutend größere an dem y\ußen- und I kleinerer an dem Innenrande der Hintereckstacheln. Das Rostrum (Taf. XXVII [III], Fig. 2b) ist sowohl an seiner Unter- wie auch Oberseite bewaffnet, und zwar besitzt es ventral 3 und dorsal 4 Zähne. Die ersten Antennen weisen einen unverhältnismäßig dicken Schaft auf, dem ein dreigliedriger Innen- und ein noch ungegliederter Außenast aufsitzt. Der letztere hat an seinem Distalende bereits damit begonnen, den späteren 2. Nebenast der Antenne als Zapfen vorzutreiben. Die Augenstiele sind reichlich '/j Cji) so lang wie die angeschwollene Partie. Das Auge selbst, dessen Corneaachse '/u der ganzen Körperlänge ausmacht, erscheint ungewöhnlich groß. Die 2. Antenne ist noch ohne jede Anlage des Flagellums. Das 6. Abdominalsegment ist vom Telson noch nicht zu unterscheiden. Letzteres erreicht seine g r ö ß t e B r e i t e zwischen den s u b m c d i a n e n R a n d z ä h n e n , imd zwar beträgt diese die Hälfte der Telsonlänge. I n t e r m e d i a t c und laterale R a n d z ä h n e fehlen! Am Außenrande des Telsons sitzen jederseits 9 ganz winzige, gleichgroße Zähnchen, die ungefähr auf das hintere Drittel der Randlänge verteilt sind. Zwischen den submedianen und der Mitte des Hinterrandes finden sich 9 — 10 äußerst kleine Zähnchen vor. Greiffüße und 5. Abdominalanhang sind noch nicht angelegt. D i e R a u b f u ß h a n d weist nur einen Dorn auf, der sicher dem proximalen der typischen Alima entspricht. Der Dactylus ist an seinem Innenrande mit 4 Borsten besetzt, die vielleicht das Festhalten der Beute erleichtern. Bemerkungen. Die vorliegende Larve verdient besondere Beachtung infolge des Fehlens der distalen Dornen der Raubfußhand, besonders aber auf Grund der sranz eitrenartitren Form des Telsons, die durch den großen Abstand der submedianen und durch das vollständige Fehlen der intermediaten und lateralen Randzähne bedingt ist. Diese Abweichungfen sind so bedeutend, daß ein Zurückführen auf die von Hansen (1895, S. 94, Taf. VIII, Fig. 10) als regelrecht bezeichnete Telsonform ausgeschlossen erscheint. Bei einer von Brooks (1886, Taf. I, Fig. 4) dargestellten noch jüngeren Larve von 3,2 mm Länge ist zwar die Entfernung der submedianen auch größer als gewöhnlich, aber schon das vollzählige Vorhandensein der Randzähne bahnt hier ohne weiteres eine Vermittlung mit dem Typus der AIuiia-Yoxva an. Mit aller Wahrscheinlichkeit liegt in Alima paradoxa eine Ver- treterin einer bis jetzt noch nicht l)eka unten ^ i//wc?-„G r u p p e" vor, die wenig- stens in ihren jüngsten Stadien einen abweichenden E n t w i c k e 1 u n g s g a n g auf- weisen muß. Erhärtet wird diese Annahme durch das Vorhandensein einer weiteren, 5,5 mm langen Larve, die in Bezug auf Telsonform und Bewaffnving der Raubfußhand ganz mit Alima paradoxa übereinstimmt, obwohl sie im übrigen etwas von letzterer abweicht. Das Schild ist hier etwas länger als Va der Totallänge und läßt nur die letzten drei Thorakalsegmente unbedeckt. Die Breite des Schildes beträgt vorn Vs und hinten ^,'5 seiner Länge. Ein Lateralzahn ist nahe der Hinterecke vorhanden, wenn er sich auch von den übrigen 30 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. i8q Zähnen des Randes nicht besonders abhebt, von denen einer hinter und 4 vor dem lateralen sitzen. Die Hintereckstacheln weisen an ihrer Unterseite einen Zahn auf, das Rostrum ist unbewaffnet. Das Telson zeigt außen jederseits 8, zwischen den submedianen und der Mitte des Hinterrandes je 9 Zähne. Der Dactylus des Raubfußes trägt an seiner Innenseite nicht 4, sondern nur 2 Borsten. Obwohl diese zweite Larve wohl sicher einer anderen Species als A/iiiia paradoxa n. sp. anzugehören scheint, ist von einer Benennung derselben doch abgesehen worden. Es ist dies deshalb geschehen, weil das Aufstellen der Entwickelungsreihen nicht von unten nach oben, sondern nur umgekehrt, oder wenigstens von mittleren Stadien aus, unternommen werden kann, und weil demnach bei Benennung sehr junger Formen die Wahrscheinlichkeit nahe gelegt würde, daß zwei zu derselben Art gehörende Tiere infolge ihrer Altersunterschiede mit verschiedenen Namen belegt werden könnten. Dem sollte vorgebeugt werden. Aliitia paradoxa n. sp. ist lediglich deshalb benannt worden, um die durch sie repräsentierte Gruppe kenntlich zu machen. Fundort von Aliiiia paradoxa n. sp. Im Flachseewasser des nördlichen Teiles der Agulhasbank: Station 93 (i Exemplar). Der Fundort der zweiten Larve ist unbekannt. Junge Alima ohne Artnamen. Taf. XXVII [III], Fig. 5. Es liegen noch 5 junge, .sehr wenig typische Exemplare von 6,8 — 10,4 mm Länge vor. Im Kopenhagener Museum fand sich indes keine Art, in die sie hätten eingereiht werden können. Larve a. Das Schild erreicht 7.t der 10,4 mm betragenden Gesamtlänge, ist hinten Vs so breit wie lang, während die vordere Breite ^a der hinteren ausmacht. Lateralzahn des Schild- randes vorhanden. Nahe der Vorderecke befindet sich ein und hinter dem lateralen noch ein weiterer Zahn. Das unbewaffnete Rostrum gleicht in seiner Länge den Hintereckstacheln, die nahe ihrer Basis einen Zahn aufweisen. Die größte Breite des Telsons beträgt ^l^ der Telson- länge, wobei das letzte Abdominalsegment eingerechnet ist. Die Augenstiele sind so lang wie die verdickte Partie. Raubfußhand etwas über V4 der Handlänge l:)reit. Der proximale Dorn ist relativ groß und steht dem distalen, der Vio der Handlänge von der Ba.sis entfernt sitzt, etwas näher als der letzteren. Die Greiffüße und Uropoden sind nur als rundliche Höcker angelegt, die Thorakalfüße fehlen noch völlig. Fundort: Indi.scher Nordäquatorialstrom: Station 213 (i Exemplar). Larve ß. Die 9,2 mm lange A/ima zeigt in der Schildform große Aehnlichkeit mit Alima siihfniiicafa n. sp., weicht aber in der Gestalt des Telsons doch wesentlich von dieser Species ab. Die Schildlänge beträgt ca. ^s der Gesamtlänge; die vordere Breite des Schildes gleicht 7? der hinteren, die wieder '/u der Schildlänge gleichkommt. Der seitliche Rand des Schildes weist einen ansehnlichen Lateralzahn auf. Thorakalfüße fehlen, Greiffüße sind als St;immel angelegt. Fundort: Indischer Gegenstrom: .Station 198 (i Exemplar). Larve y. Möglicherweise ist diese Larve von 9 mm Länge eine junge Alima hyalina Leach. Zwar ist die Gestalt wesentlich gedrungener, und auch der Schildrand besitzt jederseits außer dem Lateralzahn nur noch 4 Zähne — 3 vor dem Lateralzahn und einen hinter dem 31 390 Bruno Jurich, Vordereckstachel — doch ist dies kein Gegenbeweis, da ja sowohl das allmähliche Verschwinden der schlanken Form als auch die Abnahme der Randzähne des Schildes bereits als Eigenart dieser Larvenspecies festgestellt werden konnte (vergl. S. 383 u. 384, bezw. 25 u. 26). Fundort: Indischer Gegenstrom: Station ig8 (i Exemplar). Larve ?). Es sind zwei 7,6 und 6,8 mm lange Landen von gedrungenem Bau. Das scharf-dreieckige, V» der Gesamtlänge erreichende Schild zeigt nahe seinem Hinterrande jederseits 3 ungleich große, scharf nach außen gerichtete Zähnchen und einen weit kleineren unmittelbar hinter der Vorderecke. Die Hintereckstacheln sind lang und kräftig und setzen die von den Seitenrändern des Schildes eingeschlagene Richtung streng fort. Fundort: Indischer Gegenstrom: Station 198 (2 Exemplare). IL Gattung- Lysiosquilla Dana. 10. Lysierichtlius pul eher Hansen. Taf. XXIX [V], Fig. 2, 2a und 2b. Lyiierichthiis piilcher Hansen, Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der Plankton-Expedition, S. 74 (1805). Ohne Benennung erwähnt von Claus, Die Metamorphose der Squilliden, S. 29, Fig. 18 Dg' (1871). Diese von Haxsen (i8gs, S. 74) unter obigem Namen erwähnte, alier nicht beschriebene Larvenart fand sich im Kopenhagener Museum in mehreren Exemplaren vor und ist im Material der deutschen Tiefsee-Expedition durch eine ausgewachsene, 23,2 mm lange Larve vertreten. Das Schild ist nur wenig gewölbt, vorn und hinten beinahe flach und beträgt in seiner Länge, das Rostrum eingerechnet, etwas mehr als '^j^ der Totallänge. Die vordere Breite ist etwas über '% c^ei" größten, welche zwischen den Basen der Hintereck.stacheln liegt. Die mittlere Seitenpartie des Schildes ist abwärts und etwas einwärts gebogen und Ijesitzt an der am meisten umgebogenen Stelle einen abgestumpften Lateralstachel (Taf. XXIX [V], Fig. 2a L. S.), dessen Ent- fernung von den Vordereckstacheln gleichkommt V4 der Entfernung von dem Hinterendfortsatz (Taf. XXIX [V], Fig. 2a H. F.). In der hinteren Hälfte zeigt das Schild einen deutlichen Kiel, der sich bis zu dem äußerst kleinen Zoeastachel (Taf. XXIX [V], Fig. 23. Z. S) fortsetzt. Das Rostrum, das an seiner Unterseite 4 Zähne trägt, ist so lang, wie die Telsonbasis lireit ist. Die parallel verlaufenden Hintereckstacheln sind ungefähr halb so lang wie die hintere Schildbreite und ent- behren eines Zahnes. Das 2. Abdominalsegment ist noch zur Hälfte vom Schilde bedeckt. Das Abdomen ist breit und nur wenig gewölbt. Die Hinterecken des i. — 4. Abdominal- segmentes sind abgerundet, die des 6. spitzwinklig, während die des 5. in scharf ausgezogenen Dornen endigen. Der Hinterrand des letzten Somiten besitzt 2 submediane Dornen. Telson breiter als lang. Die Entfernung der submedianen Randdornen gleicht der basalen Breite. Bei starker Vergrößerung sieht man zwischen je 2 der submedianen Zähnchen 2. Ordnung 5 — 6 äußerst kleine, dicht gestellte Dornen. Links 6, rechts 7 Uropod dornen! Die ventrale Verlängerung der Uropodplatte (Taf. XXIX [V], Fig. 2b) ist lang ausgezogen vmd reicht als innerer Stachel bis an das Ende des breiten Endopoditen, während an ihrem Außenrande ein nur kleiner äußerer Stachel sitzt. 32 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 'JQI Augen mittelgroß, mit kurzen Stielen. Der Dactylus des Raubfußes zeigt deutliche Anlage zu 13 Dornen links und 14 rechts, die E n d d o r n e n ein- gerechnet. Die Hand ist 4mal so lang wie breit. Das drittletzte Glied des Raubfußes besitzt am Außenrande einen kleinen stumpfen Zahn. Bemerkungen. Ein 25,5 mm großes Exemplar des Kopenhagener Museums zeigte an der Unterseite des R o s t r u m s 6 , am D a c t v 1 u s der R a u Id f ü ß e 14 und am Exopodit des Uropoden jederseits 7 Dornen. Der Zoeastachel war noch mehr rück- "x^ gebildet, sodaß er nach der Häutung, die bald bevorstand, wahrscheinlich ganz verschwunden wäre. Larven von 22,^ — 17 mm Länge glichen dem vorliegenden Exemplare bis auf nur einen, aber nicht unwesentlichen Unterschied. Zwischen dem Lateralstachel und dem Hinter- endfortsatz finden sich nämlich hier ca. 20 kleinere Zähnchen vor, die an einem 13 mm langen Tiere ebenfalls noch vorhanden waren. Bei letzterem war außerdem der Zoeastachel etwas vom Hinterende ab und auf das Schild gerückt. Das Rostrum zeigte an seiner Unterseite 5 Dornen. Eine Larve, die Claus (1871, S. 29) kurz erwähnt und die 15 Dornen am Dactylus besitzen soll, ist sehr wahrscheinlich identisch mit /,. piiliher. Fundort: Im Flachseewasser des nördlichen Teiles der Agulhasbank: Station 96 ( I Exemplar). II. Lysierichthus iitreus Fabr. Taf. XXVI [II], Fig. 6 u. fia. SqtiUla vilrea Fabricius, Entom. System, Vol. II, 513 (1793). Erklilhiis vilreiis Desmarest, Considerations generales sur la classe d. Cnistaces et descn'ption des especes de ces animaux, qui vivent dans la mer, sur les cotes, oii dans les eaiix douces de la France, p. 252, PI. XLIV, Fig. 2 (1825); Milne-Edwards, Histoire natur. des Crustaces, T. II, p. 501 (1837); Derselbe, Le Regne animal distribue d'apres son Organisation, par George Cuvier; Les Crustaces, avec un Atlas, PI. LVII, Fig. I — le; Eydoux et Souleyet, Voy. Bonite, T. I, seconde Partie, p. 256, PI. V, Fig. 18 — 25 (1841); Ci-AUS, Abhandlung, d. Königl. Ges. d. Wissensch. zu Göttingen, Bd. XVI, S. 135 (1872). Sincrilis vulgaris Leach, Narrati\'e of an Exped. to explore the River Zaire, usually called the Congo, in 1816 p. 415 (18 18); Derselbe, Journ. de Physique, de Chimie, d'Histoire natur. et des Arts, T. LXXXVI, p. 305, Fig. 5 (1818); Latreille, Encyclopedie methodique. Histoire naturelle. Entomologie ou Hist. natur. des Crustaces . . . ., T. X, p. 474, PI. CCCLIV, Fig. 7 (1825). Erichlhus Lcachii EUDOUX et SouLEYET, Voy. Bonite, T. I, seconde Partie, p. 258, PI. V, Fig. 26 — 31 (1841). Erichlliiis Tcstiliis Dana, United States Exploring Expedition dur. the ycars 1838 — 1842 . . . ., Vol. XIII, Crustacea, Part I, p. 627, PI. XLI, Fig. 7a— d (1852). ?Lysiosquilla (Coronis) excava/ri.x Brooks, Report on the Stomatopoda coli. b\' H. M. S. Challenger, Vol. XVI, p. 103, PI. X, Fig. 14—16 (1886). Lysiericlilhiis 7}iliciis HANSEN, Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der Plankton-Expedition, S. 77 (1895). Ohne Benennung von Claus erwähnt in: Abhandl. d. Krmigl. Ges. d. Wissensch. zu GiJttingen, Bd. XVI, S. 135 (1872). Das Schild des größten vorliegenden Exemplares (Taf. XXVI [II], Fig. 6a), das eine Länge von 21,1 mm aufweist, ist deutlich gewölbt und besitzt eine ansehnlich abwärts gebogene Seitenpartie. Die Breite zwischen den Vordereckstacheln ist gleich V? der hinteren, die zugleich die größte ist. Die Vorderecken sind abgerundet, so daß sie ohne Anwesenheit der Vordereckstacheln gar nicht hervortreten würden. Der ansehnliche Lateralstachel, der den nahe am Hinterrand des Schildes Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 — i8gg. Bd. VII. c\ 392 Bruno Jurich, sitzenden Zoeastachel an Größe übertrifft, sitzt \-on der Vorderecke bedeutend weiter entfernt als von dem Hinterendfortsatz. Letzterer befindet sich innerhalb der nach außen schwach konvexen Hintereckstacheln, so daß seine Spitze von der Rückenseite des Tieres gesehen werden kann. Das an seinem Grunde ziemlich scharf abgesetzte Rostrum ist um ein wenig kürzer als die Hintereckstacheln und trägt an seiner Unterseite 2 Dornen. Das i. Abdominalsegment wird noch vom Schild bedeckt. Das Abdomen ist etwas gewölbt. Hinterecken des i. — 4. Abdominalsegmentes stumpf, die des 5. und 6. in spitze Winkel ausgezogen. Länge des Telsons gleich ^/^ der größten Breite, die zwischen den lateralen Randzähnen liegt. Die Entfernung der langen submedianen ist etwas kürzer als die Breite der Telsonb£isis. Je 2 submediane Zähnchen 2. Ordnung tragen zwischen sich 4 — 6 äußerst kleine und unregelmäßig große Dornen. Uropoden noch nicht ganz entwickelt. 4 Uropoddornen sind angelegt. Dactvdus der Raubfüße noch ohne Dornenanlage. Die Raul*fuß- hand ist knapp '/g so breit wie lang. Die Augen zeigen eine längliche Form. Ein Exemplar von 19,5 mm Länge gleicht ganz einer 17,5 mm großen Larv^e, nach der auch die Totalzeichnung angefertigt worden ist. Die Form des Schildes ist hier insofern etwas anders, als die Vorderecken weit schärfer hervortreten, als dies bei dem älteren Stadium der Fall ist. Ferner bedeckt hier das Schild auch noch die vordere Hälfte des 2. Al:idominalsegmentes. •Rostrum mit i Dorn an der Unterseite. Ein 15,8 und ein 16 mm langes Exemplar zeigen ein relativ längeres, ventral unbe- waffnetes Rostrum und ebenfalls längere, geradlinig verlaufende Hintereckstacheln, die bis an die Basis des Telsons reichen. Der Zoeastachel ist ein wesentliches Stück von dem hinteren Schildrande nach vorn gerückt. Die Augen sind länger und schmäler. Die submedianen Randzähnchen 2. Ordnung weisen nahe der Mitte je 2 kleine Dornen zwischen sich auf, deren Zahl aber nach dem Seitenrande zu schließlich bis auf 8 anwächst. Da die Zahl dieser Dornen, gleichsam Zähnchen 3. Ordnung darstellend, auch noch bei anderen Arten auf den verschiedenen Stadien willkürlich schwankt, wird in Zukunft zwar das Vorhandensein oder Fehlen dieser Zähnchen noch erwähnt werden, aber ohne Zahlenangabe. Bemerkungen. Die Schildlänge zeigte bei den zahlreichen Exemplaren des Kopen hagener Museums recht bedeutende Schwankungen, ebenso die Gestalt der Augen und die Länge der Hintereckstacheln. Abänderungen, die nach einer gewissen Gesetzmäßigkeit auftraten, fanden sich in der Stellung des Zoeastachels und in der Be- waffnung des Rostrums, je jünger das Tier, um so weiter ist auch der Zoeastachel vom Hinterrande entfernt, je älter, um so näher rückt er dem letzteren. Bei einer nahezu ausge- wachsenen Larve saß er als rudimentäres Ueberbleibsel dem Hinterrande direkt auf. A\'^ie zu vermuten war, fand sich denn auch ein ausgewachsenes Tier ohne jede Spur des Zoeastachels. Was nun die Dornbewaffnung des Rostnuns anlangt, so zeigten die Larven von ca. 21 mm Länge 3 Dornen, die von 18 — 20 mm Länge 2 und die kleineren Formen nur i Dorn. Ein 10,8 mm langes Exemplar besaß diesen einen Dorn noch; ob er bei jüngeren Formen auch noch verschwinden wird, konnte nicht festgestellt werden. An diesem Beispiel kann also besonders deutlich erkannt werden, wie notwendig das Auf- stellen von Entwickelungsreihen thatsächlich ist. 34 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 'lO'X Fundort: Atlantischer Südäquatorialstrom, mit dem sich zugleich die letzten Ausläufer des Benguelastroms mengten: Station 49 (i Exemplar) und Station 50 (i Exemplar); Guinea- strom: Station 54 (2 Exemplare); außerhalb eines Stromgebietes des Atlantischen Oceans: Station 66a (i Exemplar). 12. Lysierichthus Duxaucellii GuERiN. Taf. XXVI [II], Fig. 7. Erichthiis DuvaucelUi Guerin, Iconographie du Regne animal, Crustacea, PI. XXIV, Fig. 3 ; M.-Edwards, 1. c, p. 505 ; Claus, Metamorphose der Squilliden, S. 26, Fig. i6 (1871); Brooks, Report on the Stomatopoda coli, by H. M. S. Challenger, Vol. XVI, p. 110, PI. X, Fig. 7, und PI. XI, Fig. 4 (1886). Ein Exemplar dieser Species von 20,5 mm Länge gleicht ganz den gleichgroßen Larven des Kopenhagener Museums. Das Schild ist in der Mitte deutlich gewölbt, die mittleren Randpartien sind fast im rechten Winkel nach unten umgebogen. Der spitze Lateralstachel steht dem Hinter- endfortsatz nur wenig näher als den Vordereckstacheln. Die Breite zwischen den letzteren beträgt ^j-, der hinteren Breite, die zugleich die größte ist. Schildlänge, ohne Rostrum, gleich 7? der Totallänge. Rostrum sehr schmal, ventral unbewaffnet. Es übertrifft an Länge die Hintereckstacheln und ist gleich Vs der vorderen Schildbreite. Der Zoeastachel sitzt nahe dem Hinterrand und kommt an Größe dem Lateralzahn gleich. Die letzten 4 Abdominal- segmente bleiben vom Schild unbedeckt. Das Abdomen ist breit und nur wenig gewölbt. Die Hinterecken scharf ausgezogen (Unterschied zu L. vitreus Fabr.!). Die Länge des Telsons gleicht der basalen Breite, die wieder der Entfernung der submedianen Randzähne gleichkommt. Randzähnchen 3. Ordnung sind vor- handen! Uropoden noch in der Entwickelung begriffen. Dactylus des Raubfußes ohne Dornen- anlagen, Raubfußhand auffallend schmal, da die Breite noch nicht Vg der Länge erreicht. Augen ziemlich groß. Eine 18,6 mm lange Larve, die der Zeichnung zu Grunde gelegt worden ist, weicht in der Größe des Schildes nicht imwesentlich von der oben beschriebenen ab. Diese beträgt nämlich, ohne Ro.strum, etwas mehr als die Hälfte C^/g) der Totallänge. Die Folge davon ist nun, daß vom Abdomen das i. — 3. Segment ganz und das 4. noch zur Hälfte bedeckt wird. Der Zoeastachel i.st um ^4 der Schildlänge vom Rande entfernt und relativ größer als bei dem älteren Stadium. Die submedianen Randzähne erscheinen etwas näher aneinander gerückt, und die Augen sind auffallend kleiner. Das kleinste vorhandene Exemplar, das eine Länge von 15,8 mm aufweist, gleicht in der Schildform wieder der zuerst geschilderten Larve, nur sind Zoea- imd Lateralstachel bedeutend länger ausgebildet. Vom Abdomen bleiben gleichfalls die letzten 4 Segmente unbedeckt Die Gestalt der Augen hingegen stimmt vollständig mit der des 2. Stadiums überein. Bemerkungen. Die überaus zahlreichen Exemplare des Kopenhagener Museums bewahrten sämtlich, wie auch die vorliegenden, dieselbe Form des Raubfußes und des Telsons, während sie im Gegensatz zu den 3 Larven der deutschen Tiefsee-Expedition, in den Größen- verhältnissen des Rostruiris und der Hintereckstacheln so bedeutende Dif- ferenzen aufwiesen, daß diese hier als Artmerkmale ganz unbrauchbar sind. 35 st* ■2QA Bruno Jurich, So wurde beobachtet, daß I)ei gleichgroßen Tieren die Hintereckstacheln des einen die doppelte Länge des anderen erreichten ! Ebenso unmöglich war es, in den Größenunterschieden des Schildes und der Augen, sowie in der Stellung des Zoeastachels eine (jesetzmäßigkeit aufzufinden. Fundort: Indischer Nordäquatorialstrom : Station 215 (3 Exemplare). III. Gattung Coronida Brooks. 13. Corotnderichthus hituberculatus Hansen. Taf. XXMII [IV], Fig. 3. Erichthus armatus Ci.AUs, Die Metamorpliose der Squilliden, S. 25, Fig. 15 (1871). Coroniderichthus bitiibercidalm Hansen, Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der Planlvton-E.xpeditiun, S. 83 und 84 (1895). Obgleich von dieser Art nur ein ziemlich junges, 9,6 mm langes Exemplar \orliegt, kann doch infolge der charakteristischen Schildform ohne weiteres die Zugehörigkeit ausgesprochen werdea Das Schild hat ungefähr die Gestalt eines gleichseitigen Dreieckes. An der Basis der seitlich gerichteten, das Rostrum an Länge übertreffenden Hintereckstacheln findet sich sowohl am hinteren, wie auch am seitlichen Schildrande eine Ijuck eiförmige Ausbuchtung, die diese Art von jeder anderen deudich unterscheidet. Rostrum an der Unterseite mit 5 — ^^ Dornen. Lateralzahn und Hinterendfortsatz fehlen am Schildrande, der unmittelbar vor der Basis der Hintereckstacheln nach unten umliiegt und sich hinter letzteren ohne Hinterendfortsatz direkt mit dem ebenfalls nach unten umgebogenen Hinterrande des Schildes vereinigt. Der schlanke Zoeastachel sitzt nahe dem hinteren Schildrande. Die letzten 4 Ab- dominalsegmente bleiben unbedeckt. Die Hinterecken des 3. — 5. sind spitz, das 6. ist noch mit dem Telson verbunden und zeigt bereits die Anlage zu 2 .submedianen Dornen. Die Breite des Telsons übertrifft die Länge, wobei das 6. Segment eingerechnet ist, nur wenig. Randzähnchen 3. Ordnung sind vorhanden. Uropoddornen fehlen. Die 3 Greiffüße .sind bereits angelegt, die Thorakalfüße aber nur erst als Knospen zu sehen. Raubfußhand breit, nahezu V3 -SO breit wie lang. Die Schuppe der 2. Antenne ist auffallend klein. Die mittelgroßen Augen sitzen auf sehr langen Stielen. Bemerk ungren. Die Thatsache, daß .sich in den im Indischen Ocean gemachten Fängen der deutschen Tiefsee-Expedition kein Exemplar des im Atlantik so weit verbreiteten und häufigen Coroniderichthus aniiafns Le.a.(h vorfindet, bestätigt die von Hansen (1895, S. 83) aufgestellte Behauptung, daß diese Art auf den Atlantischen Ocean beschränkt und die von Claus (1871, S. 25) als Erichthus aniuitus bezeichnete Species des Indischen Meeres identisch sei mit Coronid- crichthus hituberculatus Hansen. Fundort: Indischer Nordäquatorialstrom: Station 215 (i Exemplar). IV. Gattung Pseuclosqiiilla (Guer.) Dana. 14. Pseuderichthus distinguendus Hansen. Taf. XXVIII [IV], Flg. 5. Pseuderichthus disli/igiieiidiis Hansen, Lsopoden, Cumaceen und Stomatopoden der Planl^ton-Expedition, S. 86 (1895). Ohne Benennung von Claus erwähnt in: Die Metamoqihose der Squilliden, S. ^^, Fig. 27 A (1871). 36 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. '• Q " Dieser äußerst charakteristische und weit verbreitete Pseiidcriclithus ist merkwürdigerweise nur in 2 nahezu ausgewachsenen Exemplaren vorhanden, die eine Länge von 27,6 und 30,7 mm aufweisen. Das Schild ist vorn nur schwach konvex, hinten halbcylindrisch und auffallend kurz, so daß noch ein Teil des letzten Thorakalsegmentes unbedeckt bleibt. Der seitHche Schildrand ist in der hinteren Hälfte nach unten und ein wenig nach einwärts umgebogen. Lateralzahn fehlt, und der Hinterendfortsatz ist ganz klein und abgerundet. Von oben gesehen, erscheint das Schild von den Vorderecken bis ungefähr zum Beginn des hinteren Drittels gleichbreit, erfährt dort eine sanfte Einschnürung und verbreitert sich dann ganz deutlich bis zur Basis der, eben- falls in ihrem Verlaufe etwas divergierenden, kurzen Hintereckstacheln, die die Hinterecken des 1. Abdominalsegmentes nur um eine Kleinigkeit überragen. Das seitlich zusammengedrückte Rostrum gleicht der hinteren Schildbreite und liesitzt ventral ungefähr in halber Länge einen ungewöhnlich großen, nach vorn und aufwärts gekrtimmten Dorn. In einiger Entfernung vor diesem finden sich noch 2 kleinere, dicht zusam mensteh ende Zähnch en Der Hinterrand des Schildes trägt einen kräftigen Zoeastachel. Das Abdomen verl)reitert sich nach hinten zu etwas, so daß die Breite des 5. Abdominal- segmentes ungefähr der hinteren des Schildes gleichkommt. Die Hinterecken des i. — 3. AIj- dominalsomiten sind abgerundet, an denen des 4. und 5. sitzen äußerst kleine Spitzen, während die des 6. in deutliche Spitzen ausgezogen sind. Der Hinterrand des letzteren zeigt 2 deutliche submediane Dornen. Die Länge des Telsons gleicht der basalen Breite, die wieder von der gegenseitigen Entfernung der lateralen Randzähne nur wenig übertroffen wird. Von diesen ab verschmälert sich das Telson nach hinten zu, so daß die Breite an den Si)itzen der submedianen nur die Hälfte der basalen ausmacht. Der Hinter ran d verläuft nicht quer, sondern besitzt eine mittlere Einkerbung. Randzähnchen 3. Ordnung fehlen voll- ständig. Die sehr breite Uropodplatte endet in einem kurzen inneren und einem sich allmählich verschmälernden, langen äußeren Stachel, dessen Spitze von der Basis des Uropoden um das iVi-fache der Telsonlänge entfernt ist. 9 Uropoddornen ! Die Raubfüße sind im Verhältnis zur übrigen Entwickelung der Larve noch sehr wenig ausgebildet. Die Raubfußhand ist sehr schmal, sodaß die Handlänge das 7V2-fache der größten Breite ausmacht. Augen groß, mit fast kugelförmiger Cornea, und mehr nach vorn als nach der Seite gerichtet. Bemerkungen. Da im Kopenhagener Museum nur ältere Stadien und die bereits von Claus (1871, S. 33) erwähnten Zwischenformen vorhanden waren, konnten Abänderungen auf den einzelnen Altersstufen nicht untersucht werden. Fundort: Atlantischer Südäquatorialstrom, mit dem sich zugleich die letzten Ausläufer des Benguelastroms mengten: Station 50 (i Exemplar); indischer Nordäquatorialstrom: Station 217 ( I Exemplar). 15. Pseuderichthus communis Hansen. Taf. XXIX [V], Fig. I. Pseuderichthus communis Hansen, Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der Plankton-Expedition, S. 86, Taf. VIII, Fig- 5 -5b (1895). Ohne Benennung von Claus erwähnt in: Die Metamorphose der Squilüden, S. ^1, Fig. 26 (1871). 37 -,Q^ Bruno Jurich, Die Form des Schildes von einem 26,4 mm langen Exemplar gleicht fast ganz der von Ps. dishngtiendus Hansen. Als Unterschied ist nur anzuführen, daß die seitliche Einschnürung etwas mehr nach hinten verschoben erscheint, und daß die Verbreiterung des hinteren Schildteiles nicht so bemerkbar ist. Die Hintereckstacheln sind in ihrem Verlaufe nahezu parallel. Zoea- stachel fehlt! Das Rostrum weist gleichfalls den starken Ventraldorn auf, der aber — und das ist Regel — etwas weiter nach vorn gerückt ist, sodaß er mit seiner Spitze den Vorderrand der Augen entweder noch überragt oder wenigstens mit diesem auf gleiche Höhe zu stehen kommt. Vor ihm befindet sich nur noch ein kleiner Dorn. Eine Verbreiterung des Abdomens nach dem Telson zu fehlt hier. Die Hinterecken der ersten 3 Abdominalsegmente sind abgerundet, die des 4. mit kleiner, die des 5. und 6. aber mit großer, ausgezogener Spitze. Die submedianen Domen am Hinterrande des 6. Segmentes sind vorhanden. Die Länge des Telsons gleicht Va seiner basalen Breite. Bis zu den lateralen Rand- zähnen verlaufen die Telsonränder parallel, um sich von da ab ebenfalls allmählich zu nähern bis auf ungefähr die Hälfte der vorderen Telsonbreite. Der Hinterrand ist schwach konkav und läßt eine mittlere Einkerbung vermissen. Randzähnchen 3. Ord- nung sind ausgebildet. Der äußere Stachel der ventralen Verlängerung des Uropoden erscheint kürzer als bei Ps. distiiigtwiuhis Hansen, da die Entfernung seiner Spitze von der Basis des Uropoden nur das iV^-fache der Telsonlänge beträgt, q Uropoddornen ! Die Breite der Raubfußhand kommt Vs der Handlänge gleich. Die großen Augen sind fast nach vorn gerichtet. Eine kleinere, 11,5 mm messende Larve dieser Species unterscheidet sich von dem älteren Stadium durch den Besitz eines relativ langen, nahe dem Hinter ran de sitzenden Zoeastachels und durch das Fehlen der submedianen Randdornen am 6. Ab- el ominalsegment. Nach Andeutung von Claus (1871, S. 32) ist der Zoeastachel bei ungefähr 16 mm langen Larven noch als Rudiment vorhanden. Bemerkungen. Die Aehnlichkeit mit Psenda-iclilliux disf /;io2/ej/d//s Hanskn ist so eroß, daß Claus (1871, S. 33) geneigt war, beide als zu einer Species gehörend zu betrachten. Aber besonders die Unterschiede in der Form der Hinterecken vom 4. und 5. Abdominalsegment, des Hinterrandes vom Telson und die Verschiedenheit in der Bewaffnung des Rostrums lassen eine Trennung beider Arten nicht schwer fallen. Fundorte: Indischer Gegenstrom: Station 221 (i Exemplar) und Station 223 (i Exemplar). V. Gattung Odontodaetylus Bigelow. 16. Odonterichtlius tenuicornis n. sp. Taf. XXVIII [IV], Fig. 4. Die 3 Exemplare, auf welche diese Species gegründet wird, besitzen eine Länge von i3>i — i5'i mm. Die Länge des Schildes, das Rostrum eingerechnet, beträgt nahezu -/s der Gesamtlänge des Tieres. Vorn fast flach, wölbt sich das Schild nach hinten zu mehr, indem die seitlichen Ränder eine Biegung nach unten erfahren, sodaß es an seinem Hinterrande eine halbcylindrische 38 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. "IQ? Form besitzt. In seiner Mitte erreicht es seine größte Breite und ist zwischen den Basen der Hintereckstacheln etwas schmäler als vorn. Lateralzahn fehlt. Der schlanke, etwas nach außen gerichtete Hinterendfortsatz befindet sich kurz vor dem Ursprung der Hintereckstacheln. Letztere sind nur wenig kürzer als das an seiner Unterseite mit 3 Zähnen bewaffnete Rostrum, das genau so lang wie der vom Schilde unbedeckte Teil des Abdomens ist. Die Vordereckstacheln sind relativ groß und gleich den hinteren nach außen etwas konvex. Nahe dem hinteren Schildrande sitzt ein deutlicher Zoeastachel. Vom i . Abdominalsegment ist nur noch ein hinterer schmaler Rand zu sehen. Die Hinterecken der ersten 3 Abdominalsegmente sind deuthch abgerundet, die des 4. — 6. enden in einem kleinen spitzen Zahn. Die submedianen Dornen am Hinterrande des letzten Segmentes sind vorhanden. Das Telson ist nur wenig länger als breit. Seine Seitenränder konvergieren nach hinten zu. Die großen, intermediaten Randzähne stehen ungefähr in der Mitte von Basis und Spitze. Randzähnchen 3. Ordnung sind entwickelt. Der äußere Stachel der basalen Verlängerung des Uropoden ragt über die mit 3 Uropoddornen versehene Schwimm- platte hinaus und zeigt an seiner Spitze eine Krümmung nach innen. Die Hand des Raubfußes ist in ihrer ganzen Länge gleich breit, und zwar beträgt die Breite Ve der Handlänge. Augen groß, schräg nach vorn und außen gerichtet. Das Flagellum der 2. Antenne ist erst 3-gliedrig. Die Thorakalfüße sind entwickelt. Bemerkungen. In einem Glase des Kopenhagener Museums, das mehrere noch nicht streng sortierte Fänge von Larven aus dem Indischen Ocean enthielt, fanden sich 5 Exemplare von 12,4 — 21,6 mm Länge, die sicher zu der vorliegenden Art gehörten. Selbst das größte derselben wich so gut wie gar nicht von dem beschriebenen ab, nicht einmal in den relativen Längen des Rostnuns und der Stacheln der Schildecken. Nur die Uropoddornen waren auf 7 angewachsen, und das Telson besaß auf seiner Oberfläche einen deutlichen, mittleren Kiel. Es hat also allen Anschein, daß hier eine Art vorliegt, die, im Gegensatz zw Lysierichtlms Dtivaucellii Guerin, so gut wie keine Altersunterschiede aufweist. Fundort: Im nördlichen Winter veränderliche, schwache Strömungen des Indischen Oceans: Station 236 (2 Exemplare); indischer Nordäquatorialstrom: Station 207 (i Exemplar). VI. Larven, deren Zugehörigkeit zu einer Gattung der entwickelten Stomatopoden nicht erkannt werden konnte. 17. Erichthus proprius n. sp. Taf. XXVIII [IV], Fig. 2—26. Diese sehr eigentümliche Larve unterscheidet sich trotz ihrer geringen Größe von 10,8 mm doch auf den ersten Blick von den mei-sten der mir bekannten Ericlithus-\jaxv(txv. Das Schild ist nur wenig gewölbt und hinten nicht viel breiter als vorn. Seine Länge, die des Rostrums abgerechnet, beträgt etwas über '/g der Gesamtlänge. Die größte Breite, die genau dem i'/^-fachen der gegenseitigen Entfernung der Vordereckstacheln gleichkommt, liegt ungefähr '/^ der Schildlänge vom Hinterrande entfernt. Die seitlichen Schildränder sind nicht kantig, • sondern abgerundet und nicht nach unten umgebogen. Sie entbehren des Lateralstachels 39 •iqg " Bruno Jurich, und besitzen nur unmittelbar vor der Basis der Hintereckstacheln einen ansehnlichen, seitwärts gerichteten Hinterendfortsatz. Die Vordereckstacheln sind relativ Imv^ und schräg nach vorn und außen gerichtet. Die Hintereckstacheln, ungefähr gleich der größten Schildbreite, divergieren ein wenig nach ihren Spitzen zu und sind schwach nach außen konvex. Das lange, schmale Rostrum (Taf. XXVIII [IV], Fig. 2a), fast '/i der Totallänge ausmachend, zeigt an seiner Unterseite 8 scharfe Zähne, die nach der Spitze zu an Größe abnehmen. Endlich sitzt dem Hinterrande des Schildes ein kleiner Zoeastachel auf. Vom ganzen Abdomen ist nur ein schmaler vorderer Rand des i. Segmentes vom Schild bedeckt. Die Hinterecken sämtlicher Abdominalsegmente sind breit abgerundet und gehen beim I. — 5. in einen gewellten Hinterrand über. Die vorderen Ecken des 6. Segmentes sind in auf- fallend lange, nach außen und unten gerichtete Dornen ausgezogen. .Sein Hinterrand zeigt zwei äußerst kleine submeditme Zähnchen. Sehr charakteristisch ist auch die Form des Telsons. Die Länge desselben, gemessen von der Basis bis an den mitderen hinteren Rand, ist -/^ seiner größten Breite, die sich zwischen den intermediaten Randzähnen befindet. Die submedianen sind ungewöhnlich lang ausgezogen und divergieren nach ihrer Spitze zu ein wenig. Die gegen- seitige Entfernung an ihren Enden ist iV2''nal so groß wie die basale Telsonbreite. Die Rand- zähnchen 3. Ordnung treten in ganz unregelmäßiger Größe und Verteilung auf (Taf. XXVIII [IV], Fig. 2 e). Die Uropoden (Taf. XXVIII [IV], Fig. 2 b) sind noch sehr klein und im Verhältnis zu den übrigen Thorakal- und Abdominalanhängen in der Entwickelung weit zurück. Die basale Verlängerung zeigt nur einen ungeteilten schmalen und fein zugespitzten Stachel, der nicht im geringsten eine spätere Spaltung in einen inneren und äußeren erkennen läßt. Die Raubfußhand ist '/4 so l^reit wie lang. Die y\ugen zeigen infolge der gleichmäßig verdickten Stiele ein cylindrisches Aussehen. Bemerkungen. Gestalt und Größenunterschiede der vorletzten Glieder des 2. und 3. Greiffußes (Taf. XXVIII [IV], Fig. 2 c und 2 d) weisen auf die Lysinsquilla- Cörö7//r/c?:-Gruppe hin, obgleich die Länge des vorletzten Gliedes des 2. Greiffußes die Breite etwas übertrifft. Da spätere Veränderungen aber nicht ausgeschlossen sind, so soll von einer endgiltigen Ueberweisung hier Abstand genommen werden. Fundort: Unbekannt (i Exemplar). 18. Erichthus pygmaeus n. sp. Taf. XXXVIII [IV], Fig. 6 u. 6a. Diese Art ist in der Sammlung der deutschen Tiefsee-Expedition in 10 Exemplaren ver- treten, die sämtlich bei einem einzigen Fange erbeutet worden sind, eine Länge von 5,6 — 9,1 mm aufweisen und keine Altersunterschiede besitzen. Das Schild ist flach, nur nach hinten zu ein wenig gewölbt vmd durchgehend ohne umge- bogenen Rand. Der Lateralzahn fehlt, der lange und schlanke Hinterendfortsatz sitzt unter der Basis der Hintereckstacheln. Die Länge des Schildes, das Rostrum abgerechnet, gleicht der des unbedeckten Abdomens und des Telsons zusammen. Die g-rößte Breite liegt ungefähr '/g der Länge vom Hinterrande entfernt und Iieträgt das i '/..-fache der vorderen, die wieder der hinteren gleich ist. Am Hinterrande sitzt ein kleiner Zoeastachel. Das Rostrum, das die nach außen 40 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. ■JQQ ganz schwach konvexen Hintereckstacheln etwas an Länge übertrifft, zeigt an seiner Unterseite 6 — 8 kleine Zähne. Das halbcylindrische Abdomen ist bis auf einen vorderen Rand seines i. Segmentes vom Schild unbedeckt. Die Hinterecken des i. — 5. Segmentes sind in Spitzen ausgezogen, die nach den hinteren zu an Schärfe und Länge zunehmen. Das letzte Segment ist noch innig mit dem Telson verbunden, zeigt aber bereits die Anlage von 2 submedianen Dornen an seinem Hinter- rande. Das Telson besitzt die bei jungen Erichthiden gewöhnliche Form. Die gegenseitige Entfernung der sul)medianen Randzähne gleicht der Telsonlänge, wobei das 6. Segment einge- rechnet ist. Randzähnchen 3. Ordnung sind vorhanden. Die Uropoden zeigen noch keine Gliederung. Die Thorakalfüße sind noch nicht, die Greiffülie aber als Spaltfüße angelegt. Die Raubfußhand ist 3V2iT'al so lang wie breit. Augen mittelgroß. Der äußere, mit Riechhaaren (Taf. XXVIll [IV], Fig. 6a :ö/) besetzte Ast der 1. Antenne hat durch Vortreibung eines bereits zweigliedrigen Zapfens die Spaltung in 2 Aeste eingeleitet, von denen aber nur der äußere mit Riechhaaren besetzt bleibt. Das Flagellum der 2. Antenne ist noch ungegliedert. Fundort: Kanarische Strömung im Atlantischen Ocean: Station 32 (10 Exemplare). 19. Erichthus acer n. sp. Taf. XXVIII [IV], Fig. 8, 8a u. q. Bei dem 12,2 mm langen Exemplar, das vorliegt, macht .Schild plus Rostrum allein 7.1 der Gesamdänge aus. Der seitliche .Schildrand i.st bereits von den Vorderecken an nach unten umgebogen und zeigt in seinem hinteren Drittel sogar eine Einbiegung einwärts. Lateralzahn und Hinterendfortsatz fehlen. Vorn und hinten zeigt das Schild gleiche Breite und erreicht die größte ungefähr in der Mitte. Die langen, beinahe bis an den hinteren Telsonrand reichenden Hintereckstacheln betragen doch nur Vi der Länge des überaus schlanken Rostrums, das an seiner Unterseite 3 ziemlich große Dornen trägt. Am Hinterrande des Schildes sitzt ein kleiner Zoeastachel. Die letzten 4 Abdominalsegmente bleiben unbedeckt. Das 3. und 4. hiervon ist an den Hinterecken abgerundet, während die des 3. in kurzen Spitzen ausgezogen sind, die auch bei dem 6. bereits angedeutet sind. Die submedianen Dornen am Hinterrand des letzteren sind vorhanden. Die Länge des Telsons gleicht der basalen Breite. Randzähnchen 3. Ordnung (Taf. XXVIII [IV], Fig. 8a) sind entwickelt. Die basale Verlängerung des Uropoden läßt bereits einen langen äußeren und kurzen inneren Dorn erkennen. Die Thorakalfüße .sind zweigliedrig, die Greiffüße ausgebildet. Die großen, halbkugelförmigen Augen sitzen auf l^reiten .Stielen. Fundort: Indischer Gegenstrom: Station 223 (i Exemplar). Sehr junge Erichthus-¥ ormen ohne Artennamen. Taf. XXVIII [IV], Fig. 7. Es liegen 3 sehr junge Larven vor, bei denen eine Angliederung an ältere Formen nicht gelungen ist, die aber andererseits zu jung sind, um als selbständige Art aufgeführt werden zu können. Die größte dieser Larven, die auf Station 223 gefangen worden ist, hat eine Länge von 6,5 mm und ähnelt der von Claus (1871, Fig. 3A) abgebildeten, irrtümlicherweise als Ericlitlms 41 Deutsche Tiefsee-Expedition 1898—1899. Bd. VII. r^ 400 Bruno Jürich, armata bezeichneten Form. Sie ist auf Taf. XXVIII [IV], Fig. 7 dargestellt. Die vordere Breite des Schildes ist gleich Vs der hinteren und gleich der Hälfte der größten. Der Seitenrand des Schildes zeigt in seiner Mitte einen starken, nach unten und etwas nach hinten gekrümmten Lateralstachel, sowie innerhalb der Basen der kurzen Hintereckstacheln jederseits einen scharfen Hinterendfortsatz. Das Rostrum ist ventral mit 4 Zähnen bewaffnet. Etwas vom Hinterrande abgerückt — bei Claus (1871, Fig. 3 A) widersprechen sich in dieser Hinsicht die beiden von seiner Larve gegebenen Zeichnvmgen — sitzt ein kräftiger Zoeastachel. Das Abdomen, von dem erst 4 Segmente angelegt sind, wird vom Schilde nicht bedeckt. Die Breite des Telsons ist im Verhältnis zu den schmalen Segmenten besonders auffallend. Die Entwickelung ist weiter vorgeschritten als bei der von Claus untersuchten Lai-ve. Der Raubfuß hat bereits seine endgiltige Form, und von Abdominalfüßen sind 4 Paar entwickelt. Die Greiffüße treten noch in Form von Spaltfüßen auf. Die mittelgroßen, seitlich gerichteten Augen sitzen auf langen Stielen. Die Spaltung des äußeren Astes der i. Antenne hat begonnen. Zwei im Atlantischen Ocean auf Station 32 gefangene Larven von 5,8 und 5,4 mm Länge gleichen einander vollständig und zeigen genau das von Claus (1871, Fig. 4A) dargestellte Ent- wickelungsstadium, nur daß das Schild wesentlich kürzer ist und das ganze Abdomen unbedeckt läßt. Das Rostrum zeigt an seiner Unterseite 6 Zähne, von denen der 2. und 3. — von der Basis des Rostrums aus gezählt — nicht hinter-, sondern nebeneinander stehen. S ch lussbem erku n q-. Von den 71 vorliegenden Stomatopodenlarven konnten 9 weder in eine Species eingereiht werden, noch schien es infolge ihrer Jugend angebracht, neue Arten darauf zu begründen. Die übrigen 62 Exemplare verteilen sich auf 19 Arten, von denen 7 durch frühere Autoren benannt und zum Teil beschrieben worden sind, während 1 2 als vollständig neu zu betrachten smd. In welcher Weise sich das vorhandene Material auf die beiden in Frage kommenden Oceane verteilt, ergiebt sich aus folgenden Tabellen. I. Atlantischer Ocean. Station Datum Fänge Stromgebiet 1 g .1 ■5 il ^ s 1 3 1 ^1 1 1.1 '^ 'S Grandnetze Schwebnetze 'S 1— > 32 4' 54 55 49 50 91 64 66 25. Aug. 2. Sept. 1 1. 12. „ 8. „ 8. „ 25. Okt. 27. Sept. 29- ,, V. 2000 V. 1300 V. 2000 V. 1200 V. 3500 V. 4000 V. 2000 V. 2000 V. 3000 Kanarische Strömung ; Guineastrom / Südäquatorialstrom Benguelastrom / Indifferentes Wasser I I I I I I 2 I I I I iO 2 Summa 24 Exemplare Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 401 11. Indischer O c e a n. Station Datum Fänge Stromgebiet 5 1 1 .1 S ll 1 § 5 a 11 11 11 K 'S 1 'S Grund- netze Schweb- netze A i 1 1^ |3 93 96 20; 213 215 217 258 268 271 ig8 221 223 236 237 26. Okt. 27. „ 6. Febr. 9- „ II. „ 17- .. 28. März 1. April 4- " 2. Febr. 22. „ 23. „ 10. März II. Schwabber- wagen Tr. 1362 P. 90 V. 800 V. 1900 V. 2500 V. 2000 V. 1500 V. 1200 V. 520 V. 2000 V. 1900 V. 2000 V. 2000 j ( Flachseewasser der j Agulhasbank Indischer Nord- äquatorialstrom ; Indischer Gegenstrom ^ Veränderliche / Strömung 3 I 5 IG I 2 I I I 4 I 3 — I I I 2 I I I Summa 42 Exemplare Dazu 4 Exemplare ohne Lokalitätsangabe und i Exemplar (Alitna triangiilai-is) von Nisida. Aus diesen 2 Tabellen folgt ferner, daß sämtliche Exemplare, mit Ausnahme von 3, mit dem Vertikalnetz gefangen worden sind. Da es sich um offene Netze handelt (in den Schließ- netzfängen wurde bis jetzt keine Stomatopodenlarve gefunden), so läßt sich über die Tiefen- verbreitung der Larven keine sichere Angabe machen. Anhang. Bemerkungen zum inneren Bau der Stomatopodenlarven. Veranlassung. Mit Ausnahme der Arbeit von Claus: „Die Ivreislaufsorgane und Blutbewegung der Stomatopoden" (1883) ist der innere Bau der Stomatopodenlarven bisher noch nicht zum Gegenstand einer näheren Untersuchung gemacht worden. Es schien daher nicht ganz überflüssig, das vorliegende Material zu prüfen, ob es nicht wenigstens zur Aufstellung einer Topographie der inneren Organe verwendet werden könne. Nervensystem und Verdauungs- organe erwiesen sich als gut brauchbar, während das Gefäßsystem fast vollständig zerstört war. Doch konnte von letzterem um so eher abgesehen werden, als ja von Claus (1883) bereits eine erschöpfende Darstellung darüber vorliegt. 43 52* 402 Bruno Jurich, Verfahren. Es wurden s .i//wc?- Larven verschiedenen Alters — Ericliflins eignete sich infolge seines dicken, undurchsichtigen Schildes nicht — zunächst in Nelkenöl mehr oder weniger stark aufgehellt und dann unter der binokularen Lupe und unter dem Mikroskop so genau wie möglich untersucht. Die hierbei gemachten Beobachtungen wurden dann an zwei Ouerschnitt- serien, wozu eine 2:^,1:) mm lange Aliina subtiimcata und eine 14.7 mm große Aliiiia robiisfa ver- wendet worden waren, nachgeprüft, bezw. ergänzt. Zur Färbung dieser durchgehend 10 a starken Schnitte ist fast ausschließlich Hämatoxylin (Heidenhain) und nur ausnahmsweise auch Hämalaun, Säurekarmin und .Safranin verwandt worden. Ergebnisse. I. Nervensystem. Das centrale Nervensystem (Taf. XXX [VI], Fig. 3) einer alle AbdominaLsegmente besitzenden Stomatopodenlarve weist 18 ganglionäre Anschwellungen auf: I unmittelbar hinter den Augen gelegenes Cerebralganglion (Gehirn), 8 zu einem Komplex vereinigte Thorakalganglien und 1} selbständig gebliebene Ganglien, die den letzten 3 Thorakal- segmenten und dem /Vbdomen angehören. Das Gehirn, von dem die Augen- und die 2 Paar Antennennerven ausgehen, beginnt auf gleicher Höhe mit dem Nebenauge, und zwar ist sein mittlerer Teil au,sgefüllt von zahl- reichen, dicht zusammengedrängten Ganglienzellen, die wohl sicher in unmittelbarer Beziehung zu den seitlich abgehenden Fibrillen der Augennerven .stehen (Taf. XXIX [V], Fig. 4). Nach Abgabe dieser Nerven rücken die Ganglienzellen mehr nach den dorsalen Ecken und nach der Unter- seite des Gehirn.s, während dessen Inneres eine fibrilläre Struktur zeigt (Taf. XXIX [\^, Fig. 5). Eine starke Anhäufung von Ganglienzellen weisen besonders die beiden seitlichen hinteren Gehirn- lappen auf. Eine Abgabe von Nerven findet hier aber nicht statt; vielmehr nehmen die Nerven der I. Antenne ihren Ursprung von den im eigentlichen Gehirn dorsal gelagerten, die äußerst schwachen der 2. Antenne von den in den mittleren hinteren Lappen gelegenen Ganglienzellen. Die Ventralansicht des Cerebralganglions (Taf. XXIX [V], Fig. 7) läßt besonders 4 Fibrillenbündel deutlich erkennen, von denen 2 [a.) Längs- und 2 (ß und y) Ouerrichtung einschlagen. Umgeben wird das Gehirn, wie auch die übrigen Ganglien, von einer durch Hämatoxylin tief schwarz ge- färbten, homogenen Schicht (Taf. XXIX [V], Fig. 4 u. 5 : i?//), die Claus (1883, S. 7) als „binde- gewebige Hirnhülle" bezeichnet, und die bei dem lebenden Tiere der eigentlichen Hirnsulxstanz jedenfalls direkt anliegen wird. Zu beiden Seiten des Nebenauges (Taf. XXIX [V], Fig. 4 : Oc), das noch innerhall j der äußeren Chitinschicht gelegen ist, finden sich einzelne, zerstreut angeordnete Ganglienzellen fG oc), die nach hinten zu jederseits ein äußerst dünnes Fibrillenbündel abgeben ; beide Bündel vereinigen sich dann sehr bald zu einem einzigen Nerv. Ein Durchbrechen der bindegewebigen Hirnhülle und ein Eintreten dieses unpaaren Nerven in das Gehirn konnte indes nicht nachgewiesen werden. Das, was Claus (1883, Fig. 3) als Nervenfil>rillen des Nebenauges gezeichnet hat, sind — wie aus dem Uuerschnitt (Taf. XXIX [V], Fig. 4 : Mit) deutlich hervorgeht — Aluskelfibrillen, 14 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 403 die einen der CLAUSschen Zeichnuny ähnlichen Verlauf nehmen, nur daß sie nicht, wie dort angedeutet, mit dem Sehnerv verschmelzen, sondern an die äußere ventrale Chitinschicht heran- treten. Ferner entpuppten sich die von Claus in das seitliche Marklager (1883, Fig. t,:SAI/) eingezeichneten Fibrillen, die an Nelkenölpräparaten in ganz ähnlicher Weise wahrgenommen wurden, auf Querschnitten ebenfalls als Muskelfasern (Taf. XXIX [V], Fig. ^-.Ahi), die nach der Basis der I . Antenne verlaufen, um sich dort an einem inneren Chitinvorsprung (Taf. XXIX [V], Fig. 5 : Cli V) anzusetzen. Von der dorsalen Seite der mittleren Hinterlappen lösen sich die beiden außerordentlich langgestreckten Längskommissuren (Taf. XXIX [V], Fig. 7 : Lc) los, die das Gehirn mit der hinter der Mundöffnung gelegenen Giinglienmasse verbinden. Kurz vor der Oberlippe setzen sich diese beiden Stränge durch eine Querbrücke (Taf. XXX [VI], Fig. i : Qc) miteinander in Verbindung. Nahe dem hinteren Ende der Oberlippe lassen sie ferner an ihrer Außenseite Ganglienzellen erkennen (Taf. XXX [VI], Fig. i : GZ) und geben zugleich je einen schwachen Nerv ab, der wahr- scheinlich die Muskulatur der Oberlippe innervieren wird. Die auffallend umfangreiche Ganglienmasse des Cephalothorax läßt sowohl ventral als auch seitlich noch deutlich die 8 Ganglien erkennen, die sie zusammensetzen, und von denen das viertletzte die größte Breite erreicht. Seitliche Ausläufer konnten nur am 4. — 8. dieser Ganglien beobachtet werden, imd zwar erwiesen sie sich jederseits als zwei gemeinsam ent- springende Nerven, die sich nach ihrem Eintritt in den entsprechenden Kieferfuß zu einem einzigen Strange vereinigen (Taf. XXX [VI], Fig. 3). Die am hinteren Ende dieser Ganglienmasse abgehenden Kommissuren verbinden nun noch 9 weitere, selbständig gebliebene Ganglien, von denen 3 den letzten drei Thorakalsegmenten und die übrigen dem Abdomen angehören. Sie entsenden in die Thorakal- bezw. Abdominalfüße in derselben Weise Nervenäste, wie es bei den die Kieferfüße innervierenden Ganglien geschieht. Ferner geben die in Erwähnung stehenden, mit Ausnahme des 6. Abdominalganglions, in ihrer hinteren Hälfte noch jederseits einen Nerv ab, der an die Rumpfmuskulatur herantritt. Das letzte Ganglion erstreckt sich zum Teil noch in das Telson hinein, in das es mehrere nach hinten und außen verlaufende Stränge entsendet. Bezüglich des sympathischen Nervensystems, einschließlich des Ganglions der Oberlippe (Taf. XXX [VI], Fig. i:^^), vermag ich die Beobachtungen, die bereits Claus (1883, S. II u. 1 2) gemacht hat, zu bestätigen. II. Verdauungsorgane. (Taf. XXX [VI], Fig. 4). Die Mundöffnung (Taf. XXX [VI], Fig. 4:0) verengt sich in einen kurzens aufwärtssteigenden Oesophagus, der in die untere Fläche eines von vorn nach hinten gerichteten Magens einmündet. Durch eine Einschnürung ist letzterer schon äußerlich in zwei Teile geteilt : einen vorderen Cardiakal- und einen hinteren Pylorial- abschnitt (Taf. XXX [VI], Fig. 4 : CM, PM). Auf dem Querschnitt weist der Magen Faltungen auf in Gestalt von 2 dorsalen und 2 ventralen Zipfeln, welche schräg nach oben resp. nach unten verstreichen. Meist sind sie von annähernd gleicher Größe (Taf. XXIX [V], Fig. 6), bisweilen aber können sie in ihrer gegenseitigen Größe auch sehr schwanken (Taf. XXIX \y], Fig. 8). Der Cardiakalmagen erstreckt sich ungefähr ebensoweit vor wie hinter die Mundöffnung und entbehrt, bis auf eine schwache Einlagerung in den unteren Zipfeln seines hinteren Teiles (Taf. XXIX [V], 45 , „ . Bruno Tumch, 404 Fig. 6 : Ch L), vollständig der Chitinauskleidung. Nahe seinem vorderen Ende übertrifft der untere Abschnitt an Größe den oberen bedeutend (Taf. XXIX [\^, Fig. 8), während sich beide im weiteren Verlaufe nahezu gleichen (Taf. XXIX [Y], Fig. 6). Zugleich erscheint der hintere Teil des Cardiakal- magens in der Sagittalebene beträchtlich verkürzt. Die beiden v^entralen Zipfel sind durch starke, transversal verlaufende Muskeln miteinander verbunden; aber auch an ihren Außenseiten greifen Muskeln an, die an ihrem äußeren Ende an einem, links und rechts vom Magen liegenden, Chitin- balken (Taf. XXIX [V], Fig. 6 : C// B) befestigt sind. Die \\'ulst, in der das mittlere Muskelbündel eingebettet liegt, ragt sowohl im vorderen, wie auch im hinteren Teile des Cardiakalmagens zapfenförmig frei in das Mageninnere vor, sodaß sie auf diesbezüglichen Querschnitten als isolierte Scheibe zu sehen ist. Der Pylorialmagen zeichnet sich aus durch ventral stark verdickte, innen durchgehend mit Chitin ausgekleidete Wandungen, die aber der Muskeln vollständig entbehren. Ferner ist das Innere weit mehr verengt als im Cardiakalabschnitt. Die am Anfang fast horizontal \-er- laufende untere Wand wölbt sich bald mehr und mehr nach innen, wird zugleich schmäler, bis sie ungefähr in der hinteren Hälfte, beinahe ausschließlich aus Chitin be.stehend, wie eine Leiste weit in das Mageninnere emporragt (Taf. XXIX [\^, Fig. g). Dazu besitzt sie jederseits 7 — 8 längs- verlaufende Chitinlamellen (Taf. XXIX [V], Fig. 9: Zw), sodaß sich ein Bild ergiebt ganz ähnlich dem, das MocQUARj) (1884, Fig. 213 u. 214) von der Magenauskleidung einer Garneele, Palacmon caramote, wiedergegeben hat. Auch die Seitenwände des Magens sind versehen mit einer Anzahl, allerdings dünnerer, Lamellen (Taf. XXIX [V], Fig. 9 : Lm'). Aus all diesem geht deutlich hervor, daß dieser Maeenabschnitt vorwiegend als ein Filter verwendet werden wird. Bereits in der Nähe des ersten Kieferfußpaares geht der Magen in den dünnwandigen Darm über, der geradlinig bis an das Telson verläuft, dort nach unten umbiegt und auf eine kurze Strecke wieder nach vorn geht, um dann in dem noch im Telson liegenden After nach außen zu münden. [Infolge dieses Bogens ist er auf dem in der Nähe des Afters ausgeführten Querschnitt (Taf. XXIX [V], Fig. y.R) 2 mal getroffen.] In seiner ganzen Länge wird der Darm begleitet von der über ihm liegenden, in eine linke und rechte Hälfte zerfallenden Mitteida rmdrüse (Leber). Dieses Organ vergrößert seine Oberfläche besonders dadurch, daß es in jedem der letzten 10 Segmente paarige, unregelmäßig gelappte Ausläufer (Taf. XXX [VI], Fig. 4 : LL) nach links und rechts entsendet, die, abgesehen vom ersten und letzten Paar, auch noch in das darauffolgende Segment hineinreichen. Die schmalen Ausläufer des 6. Abdominalsecjmentes sind genau seitlich o-erichtet und erstrecken sich sogar noch in das Basalglied der Uropoden hinein, wie es nach Gerstäcker (1889, S. 706) auch bei den Erwachsenen der Fall sein soll. Im Telson endlich lösen sich die beiden Drüsen in eine mit dem Alter des Tieres schwankende Anzahl von fächerförmig angeordneten Schläuchen auf, die ersteres fast vollständig ausfüllen. Die gemeinsame Einmündung der Leberhälften in das Verdauungsrohr findet sich an der Dorsalseite des Pylorialmagens. Doch ist hiermit das Ende der Leber noch nicht erreicht. Sie rückt aus ihrer dorsalen Lage etwas nach den Seiten des Cardiakalmagens herab und verläuft so noch bis zur Mundöffnung, um dort an ihrer Ober- seite die beiden engen Leberhörner abzuschnüren, die nach hinten zu bis an die Einmündungs- stelle der eigentlichen Leber reichen, während sie sich nach vorn, ol)erhalb der Kommissuren 46 Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 405 liegend (Taf. XXX [VI, Fig. 5 : Z/T), bis an die Basis der 2. Antennen erstrecken. Bemerlct sei nocii, daß die Leber, abgesehen von ihrer Einmündung, an keiner Stelle mit der Darmwand verwachsen vorgefunden wurde, wie es nach Gerstäcker (1889, S. 707) bei dem Geschlechts- tiere Regel sein soll. Die von Claus (1883, S. 12) erwähnten Drüsen der Oberlippe und der ersten Maxillen wurden ebenfalls in der Oberlippe in 3 zwischen den beiden inneren Muskelpaaren gelegenen (imppen (Taf. XXX [VI], Fig. i und Taf. XXIX [V], Fig. 8 :£>>'), sowie auch im inneren Teile der ersten Maxillen (Taf. XXX [VI], Fig. i) beobachtet. Aber auch in der Unterlippe (Taf. XXX [VI], Fig. i) waren sie sicher nachzuweisen. — Die Analdrüsen (Taf. XIXX [\^, Fig. Tf-.AD) dagegen waren nur noch ganz undeutlich zu erkennen. Litteraturverzeichnis. 18 18 Leach, W. E., in: Narrative of an Exped. to explore the River Za'ire, usually called the Congo, in 18 16, under the direct. of Capt. J. K. 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Circ, Vol. XII, p. 100 — 102. 1893 IL — The Stomatopoda of Bimini, in: J. Hopkins Univ. Circ, Vol. XIT, p. 102 — 103. 1893 PococK, R. J., Report upon the Stomatopod Crustaceans obtained by P. W. Basset-Smith, in : The Australian and China Seas (etc), in: Ann. Mag. N. H., (ö) Vol. XL p. 473—479, T. XX B. 1894 Alcock, A., Natural History notes from H. M. Indian marine survey steamer „Investigator" (etc.). Series 2, No. I, On the results of deep-sea dredging during the season 1890 — 1891; concluded, in: Ann. Mag. N. H., (6) Vok XIII, p. 225—245, 321—334, 400—411. 1895 BiGELOW, R. P., Report upon the Crustacea of the order Stomatopoda collected by the steamer „Albatross" between 1S85 and 1891, and on other specimens in the U. S. National Museum, in: Proc. U. S. Nation. Mus., Vol. XVII, p. 489—550, 28 Figg., 3 Taf. 1895 Faxon, W., The stalk-eyed Crustacea (from the „Albatross"-Expedition iSgi) in: Mem. Mus. Harvard Coli., Vol. XVIII, 292 pp., 67 Taf. 1895 Hansen, H. J., Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der Plankton-Expedition, in: Ergeb. Piankton-Exp., Bd. II, G. c. 105 SS., 8 Taf. 1895 Wood-Mason, J., Figures and descriptions of nine species of Squillidae from the collection in the Indian Museum, Calcutta, 1 1 pp., 4 Taf. 1896 Faxon, W., Reports „Blake". 37. Supplementary notes on the Crustacea, in: Bull. Mus. Harvard Colk, Vol. XXX, p. 153—166, Taf. I, II, i8g8 Borrad AILE, L. A., On some Crustaceans from the South Pacific, Pt. i, Stomatopoda, in: Proc. Z. Soc. London, p. 32—33, 457-468, Taf. V, VI, XXXVI. 1898 DE Man, J. G., Bericht über die von Herrn Schiffskapitän Storm zu Atjeh, an den westlichen Küsten von Malakka, Borneo und Celebes, sowie in der Java-See gesammelten Decapoden und Stomatopoden, in : Zool. Jahrb. Abt. Syst., Bd. X, S. 677—708, Taf. XXVIII— XXXVIII. 1898 Lister, J. J., Note on a (? Stomatopod) Metanauplius Larva, in: Q. Journ. Micr. Sc, (2) Vol. XLI, p. 433 bis 437, 2 Figg. 1898 Pruvot, G., Es.sai sur les fonds et la faime de la Manche occidentale (cotes de Bretagne) compares ä ceux du Golfe du Lion, in: Arch. Z. exper., (3) T. V, p. 511 — 659. 1899 Alcock, A., u. Anderson, A. R. S., An account on the deep-sea Crustacea dredged during the surveying- season of 1897 — 98, in: Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. III, p. 1 — 27, 279 — 292. 1899 NUSSBAUM, J., Beiträge zur Kenntnis der Innervation des Gefäßsystems nebst einigen Bemerkungen über das subepidermale Nervenzellengeflecht bei den Crustaceen, in: Biol. Centralbk, Bd. XIX, S. 700 — 711. 1900 Berg, K., Datos sobre algunos Crustaceos nuevos para la fauna argen tina, in: Com. Mus. Nac. Buenos Aires, T. I, p. 223 — 235. 49 Deutsche Tief see- Expedition 1898 — 1899. Bd. VII. z\ • qQ Bruno Jurich, Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. 1900 BoRRADAiLE, L. A., On the Stomatopoda and Macrura brought by Dr. Willey from the South Seas, in: Z. Results Willey Cambridge, p. 395—428, Taf. XXXVI— XXXIX. 1900 Graeffe, Ed., Uebersicht der Fauna des Golfes von Tri est nebst Notizen über Vorkommen, Lebensweise, Erscheinungs- und Laichzeit der einzelnen Arten, 5. Crustacea, in: Arb. Z. Inst. Wien, Bd. XIII, S. 33 — 80. igoo Lankester, W. F., On some malacostracous Crustaceans from Malaysia in the collection of the Sarawak Museum, in: Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. VI, p. 249—265, Taf. XII. 1901 Lenz, H., Ergebnisse einer Reise nach dem Pacifik (Schauinsland i8q6 — 1897), Crustaceen, in: Zool. Jahrb. Abt. Syst., Bd. XIV, S. 429—482, Taf. XXXII. 1901 MoREiRA, C, Crustaceos do Brazil ; Thoracostraceos, in: Arch. Mus. Nac. Rio Janeiro, Vol. XI, 155 pp., 5 Taf. 1902 DE Man, J. G., Die von Herrn Professor Kükenthal im Indischen Archipel gesammelten Decapoden und Stomatopoden, in: Abh. Senckenb. Ges. Frankfurt, Bd. XXV, S. 465—929, Taf. XIX— XXVII. 1902 Stebbing, Th. R. R., South African Crustacea, Part 2, in : Mar. luvest. South Africa Cape Tovm, Vol. II, 92 pp., Taf. V— XVI. Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 2660 Tafel XXV. (Tafel I.) Tafel XXV. (Tafel I.) Fig. I . Sqitilla lcpfosiiacrocc/^Iiala n. sp., ein ausgewachsenes Exemplar von 24,3 mm Länge. A'v. Kiemensäckchen. 4:1. „ lau. 1). „ „ 2. und 3. linker Greiffuß desselben Exemplares, von außen ge- sehen. 10:1. „ IC. „ „ I. linker Alxlominalanhang desselben Exemplares. ex. Exopodit (7/. Itndopodit, /'. Retinaculum, ks. Kiemensäckchen. 16:1. „ 2. „ f^aradoxa n. sp., ein junges Exemplar von 5,7 mm Länge. 14:1. „ 2a. „ „ linker Raulifuß desselben Exemplares, von außen gesehen, c. Carpus, w. Manus, d. Dactylus, ks. Kiemensäckchen. 52:1. „ 2I). „ „ Rostrum desselben Exemplares, von der Seite gesehen. 28:1. „ 3. „ strigosa n. sp., ein halt:)ausgewachsenes Exemplar von 15,8 mm Länge. 4:1. „ 3a. „ „ linker Uropod eines etwas älteren Stadiums, von oben gesehen. 8:1. „ 4. „ subtruinata n. sp., ein nicht ausgewachsenes Exemplar von 23,9 mm Länge. 3:1. „ 5. Telson einer jungen ^l/iuia von 10,4 mm Länge. 6:1. „ 6. Aliiiia rohitsta n. sp., ein ausgewachsenes Exemplar von 28,7 mm Länge. 3:1. „ 7. „ triangiilaiis n. sp., ein junges Exemplar von 13,4 mm Länge. 4:1. „ 7a. „ „ Schild desselben Exemplares, von der Seite gesehen. 4:1. „ 8. „ longicaiida n. sp., ein halbausgewachsenes Exemplar von 17,8 mm Länge. 4:1. „ 8a. „ „ Schild desselben Exemplares, von der Seite gesehen. 4:1. DEUTSCHE TIEFSEE-EXPEDITION IsgS-qQ. Bd. VI -JURICH; STÜMATOPODA. TAF.XXVil ks-^ 5-^f^ X^^-.. vv X a^i-^ ^r^r ; 1 ~\ W 1 1 1 \ ^ 11 iJ ^^ ^r/ JS^./r_- r«/-. ///. Tafel XXVIII. (Tafel IV.) Fig. I. )» la. »I 2. »» 2 a. »» 2 b. » 2C. » 2d. » 2e. )) »» 4- Tafel XXVIII. (Tafel IV.) Alivia p7i)n-/i/cra n. sp., ein halb ausgewachsenes Exemplar von 16,2 mm Länge. 4:1. linker Uropod desselben Exeniplares, von unten gesehen. 15:1. Eric/if//iix pivpriiis n. sp., ein halb au.sgewachsenes Exemplar von io,h 6» "VV ^;7(7/'/////v />///(-//(■/- IIansex, ein ausgewachsenes Exemplar von 25,2 mm Länge. 3:1. „ 2a. „ „ Schild desselljen Exemplars, von der Seite gesehen. L.S. Lateral Stachel, H. F. Hinterendfortsatz, Z.S. Zoeastachel. 3:1. „ 2 b. „ „ rechter Uropod desselben Exemolars, von unten gesehen. 5:1. „ 3. Querschnitt diu-ch die Aftergegend von Aliiiia roliusta. A. After, A'. Rectum, L. Leber, A.D. Analdrüse, ca. 80: i. „ 4. Querschnitt durch das Cerebralganglion von Aliuia jvbit^ta in der Gegend des Neben- auges, (j. c. Cerebralganglion, AL O. Augennerv, Oc. Nebenauge, (j. oc. Ganglienzellen des Nebenauges, Mii. Muskeln, CIi. Chitinhülle, B. II. bindewebige Hirnhülle, ca. 80: i. „ 5. Querschnitt durch tlas Cerebralganglion von Alima robusta an der Ursprungsstelle der I. Antenne. G. c. Cerebralganglion, A.' i. Antenne, N. A.' Nerv der i. Antenne, J///. Muskt'ln, eil. Chitinhülle, B. II. bindegewebige Hirnhülle, C//. /' Chitinvorsprung innerhalb der Basis der i . Antennen, ca. 80 : 1 . „ 6. Querschnitt durch den Cardiacalteil des Magens von . l/iiim rnhusta. AI. C. Cardiacal- magen, C//.L. Chitinleiste, Mu. Muskeln, C//.B. Chitinbalken, ca. 80: i. „ 7. Cerebralganglion von ^lliiiia robusta, von der Bauchseite aus gezeichnet. N. A.' Nerv der I. Antenne, Ä\ A." Nerv der 2. Antenne, N. O. Augennerv, Oc Nebenauge L. c. Längskommissiu'en, a, ^i, y 3 im Gehirn verlaufende Kommissuren, A. Rostrum, ca. 20 : I. „ 8. Querschnitt durch den vor dem Munde gelegenen Teil des Cardiacalmagens von Aliina robusta. HI. C. Cardiacalmagen, O.L. C)l)erlippe, äIu. Muskeln, Dr. Drüsen, L.c. Längs- kommissuren, L.Il. Leberhörner, Sc. Schild, A. c. Aorta cephalica. ca. 40:1. „ 9. Chitinauskleidung des Pylorialmagens von Alima robusta. ßl. P. Pylorialmagen, CIi. Chitin, L)ii. Mittellamellen, Zw.' Seitenlamellen, ca. 100:1. DHL'TSn-IH TlEFSIiE-EXPHDlTION 1898-99. Bd \'ll. JUHICH: STOMATOPODA. TAF, \\i\. Taf. V. Tafel XXX. (Tafel VI.) ö Tafel XXX. (Tafel VI.) FVf(. I. Die Mundteile von Aliuia xiihlnincaia. Md. Mandibel, i. Mx. i. Maxille, 2. Mx. 2. Maxille, O.L. Oberlippe, U.L. Unterlippe, Mii. Muskeln, Dr. Drüsen, 6". G. sym- pathisches Ganglion des Schlundes, L. c. Längskommissuren, G. Z. ganglionäre An- schwellung- derselben, N. Nerv, der in die Oberlippe eintritt, Ou.c. Querkommissur. ca. 30: I. 2. Querschnitt durch das 3. Thorakalsegment. D. Darm, L. Leber, R.g. Rückengefäß AL S. Kommissuren zwischen den Fhorakalganglien. ca. 80:1. 3. Alinia rohifs/a, von der Bauchseite aus gezeichnet zwecks Darstellung des Nerven- systems. N. A.' Nerv der i. Antenne, N'. A." Nerv der 2. Antenne, A^. O. Augen- nerv, Z.r. Längskommissuren, O.1: Ouerkommi.ssur, G. Md. Ganglion des Mandibel- segmentes, G. Mx.', G. Mx." die Gangdien der beiden Maxillensegmente, G. Jllf.' und G. Mf? das GangUon des i. und das des 5. Kieferfußsegmentes, G. p.' Ganglion des I. der 3 beintragenden Segmente, G. a.' und 6". a." das Ganglion des i. und das des 6. Abdominalsegmentes. — O. Mund, O.L. Oberlippe. 6:1. 4. Alivia rob?is/a, von der Bauchseite aus gezeichnet zwecks Darstellung der Ver- dauungsorgane. L.H. Leberhörner, CM. Cardiacalmagen, P.M. Pylorialmagen. L. Leber, L.L. Leberlappen, D. Darm, O. Mund, O.L. Oberlippe, A. Anus. 6:1. 5. Querschnitt durch den vor dem Munde gelegenen Thorakalteil von Aliina robusia. A. c. Aorta cephalica, L.H. Leberhörner, L.c. Längskommissuren, Sc. Schild, ca. 50 : i DEUTSCHE TIF.FSEE EXPEDITION 1898-99. Bd.VIl. Jl'HICH: S. \\X, A'..S-, M Jurich- rkl. Taf. VI. # :^ 1 ? s/ WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND ERSTE LIEFERUNG V. MARTENS und THIELE, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 1899. A. Systematisch-geographischer Teil. Von Prof. v. Martens. B. Anatomisch-systematische Untersuchungen einiger Gastropoden. Von J oh. Thiele. Mit 9 Tafeln und i Abbildung im Text. "7^ JENA VERLAG VON GUSTAV FISCHER 1903 Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: 26 Mark. Preis für den Einzelverkauf: 32 Mark. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen TiefseeExpedition auf dem Dampfer „Valdivia" 1898 1899 Im Auftrage des Reichsamts des Innern herausgegeben von Carl Chun Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition. Der Bericht über die reichen wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee- Expedition wird von den naturwissenschaftlichen Forschern nicht nur Deutschlands, sondern auch des Auslandes mit der grössten Spannung erwartet, insbesondere nachdem der Leiter der Expedition, Herr Professor Chun in Leipzig, durch sein Werk „Aus den Tiefen des Welt- meeres, Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Bxpedition" (zweite Auflage wurde vor kurzem vollständig) bereits darauf hingewiesen hat, welche umfassenden und wichtigen Be- reichenmgen unserer Kenntnisse auf biologischem Gebiet zu erwarten sind. Die ausserordentliche Reichhaltigkeit des gewonnenen Materials überstieg alle Er- wartungen. Um dasselbe so bald wie möglich der wissenschaftlichen Welt nutzbar zu machen, ist die Bearbeitung desselben 6i Forschern übertragen worden, deren Abhandlungen nunmehr nach und nach erscheinen werden. Es bearbeiten: Ausrüstung der „Valdivia" : Ober-Inspektor Sachse Gruiidproben : Sir John Mun-ay, Edinburgh, und Dr. und Inspektor Polis, Hamburg, Philippi, Berlin, Reisebeschreibung: Prof. Chun, Leipzig, Antarktische Geschiebe: Prof. Zirkel, Leipzig, Oceanographie und iVIaritime Meteorologie : Dr. G. Quantitative Planktonfänge : Dr. Apstein, Kiel, Schott, Seewarte, Hamburg, Schliessnetzfänge : Prof. Chun, Leipzig. Chemie des Meerwassers: Dr. P. Schmidt, Leipzig, Botanik. Inselfloren (Canaren, Kerguelen, St. Paul, Neu- Amster- Kapflora: Dr. Marloth, Kapstadt, dam, Chagos, Seychellen): Prof. Schenck, Darm- Marines Phytoplankton (Diatomeen und Peridineen) : Stadt (mit Benutzung der Aufzeichnungen von Prof. Karsten, Bonn. Prof. Schimper, Basel), Meeresalgen: Prof. Moebius, Frankfurt a. M. Flora der besuchten Festländer : Prof. Schenck, Darmstadt, Zoologie. I. Protozoa Echinoidea: Prof. Döderlein, Strassburg, Radiolaria: Prof. Haecker, Stuttgart. Asteroidea: Prof. Ludwig, Boim, Foraminifera : F. Winter, Frankfurt a. M. Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn, II. Coelenterata Ophiuroidea: Prof. zur Strassen, Leipzig. Hexactinellidae : Prof. Fr. E. Schulze, Berlin, ly. Vermes Monactinellidae : Dr. Thiele, Berlin, Turbellaria: Prof. v. Graff, Graz, Tetractinellidae : Prof. v. Lendenfekl, Prag, Nemertini: Prof. Bürger, .Santiago de Chile, Calcarea: Dr. Breitfuss, Petersburg, Cestodes: Prof. Braun, Königsberg, Hydroidea: Prof. Will, Rostock, Trematodes: Prof. Braun, Königsberg, Siphonophora : Prof. Chun, Leipzig, Chaetognatha : Dr. Krumbach, Breslau. Craspedota: Prof. Vanhoeffen, Kiel, Gephyrea : Prof. Spengel, Giessen, Acraspedota: Prof. Vanhoeffen, Kiel, Gephyreenlarven : Prof. Schauinsland, Bremen, Ctenophora: Prof. Chun, Leipzig, Priapulus: Prof. Schauinsland, Bremen, Alcyonaria: Prof. Kükenthal, Breslau, Oligochaetae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Antipathidae : Dr. Schultze, Jena, Annelides: Prof. Ehlers, Göttingen, Actiniaria: Prof. Carigren, Stockholm, Pelagische Anneliden: Dr. Reibisch, Kiel, Madreporaria : Prof. von Marenzeller, Wien. Annelidenlar\'en : Dr. Woltereck, Leipzig. III. Echinodermata Brachiopoda: Prof. Blochmann, Tübingen, Crinoidea : Prof. Döderlein, Strassburg, Bryozoa : Dr. Braem, Berlin. Fortsetzimg auf Seile S des Umschlaija. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Forlsetzung von Seite S des Umschlags. V. Arthropoda Neomenia: Dr. Thiele, Berlin, Cirripedia: Dr. Weltner, Berlin, Scaphopoda: Prof. Plate, Berlin, Rhizocephala: Prof. Fraisse, Jena, Placophora: Prof. Plate, Berlin, Copepoda: Dr. Steuer, Triest, Be.schalte Gastropoden: Prof. v. Martens, Berlin Ostracoda : Prof. Müller, Greifswald, und Dr. Thiele, Berlin. Bopyridae : Prof. Fraisse, Jena, Gasteropodenlarven : Dr. Meisenheimer, Marburg, Cymothoidae : Prof. Fraisse, Jena, Heteropoda : Dr. Brüel, Halle a. S. Isopoda : Prof. zur Strassen, Leipzig. Pteropoda : Dr. Meisenheimer, Marburg. Amphipoda : Dr. Woltereck, Leipzig, Cephalopoda : Prof. Chun, Leipzig. Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau, Stomatopoda: Dr. Jurich, Leipzig. ^"^' Tunicata Sergestidae: Dr. Jlfig, Leipzig, Appendiculariae : Dr. Lohmann, Kiel. Schizopoda: Dr. Jllig, Leipzig, Monascidiae: Dr. Michaelsen, Hamburg, Macrura: Prof. Pfeffer, Hamburg, Synascidiae : Dr. Hartmeyer, Breslau, Anomura: Dr. Doflein, München, Pyrosomata: Prof. Seeliger, Rostock, Brachyura: Dr. Doflein, München, Salpae : Dr. Apstein, Kiel. Pantopoda : Prof. Möbius, Berlin, VIII. Vertebrata Landarthropoden der antarktischen Inseln: Dr. Tiefseefische: Prof. Brauer, Marburg, Enderlem, Berhn. Küstenfische: Prof. Hilgendorf, Berlin, VI. Mollusca Südhäring: Prof. Heincke, Helgoland, Lamellibranchiata : Prof. v. Martens, Berlin, und Anat. d. Riesenschildkröten: Dr. Schacht, Hamburg, Prof. Pelseneer, Gent, Vögel : Prof. Reichenow, Berlin. Von der ersten Gruppe liegt die umfang-reiche Oceanographie und maritime Meteorologie des Herrn Dr. Gerhard Schott fertig vor. Dieselbe erschien als Band I des Unternelimeiis mit dem Nebentitel : Oceanographie und maritime Meteorologie Im Auftrage des Reichs-Marine- Amts bearbeitet von Dr. Gerhard Schott, Assistent bei der deutschen Seewarte in Hamburg, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen u. s. w.), 26 Tafeln (Temperatur-Diagrammen) und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas 120 Mark. Bei der Bearbeitung der Oceanographie und maritimen Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesichtspunkte, nämlich der geographische und der biologische berücksichtigt worden. Um einen sowohl für die Geographie wie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physika- lischen Verhältnisse der Tiefsee zu gewinnen, wurde die Darstellung nicht auf die „Valdivia"- Messungen beschränkt, sondern auf das gesamte bis jetzt vorliegende Beobachtungsmaterial ausgedehnt. In gewisser Hinsicht wird hier eine Monographie des Atlantischen und Indischen Oceans geboten , welche ihren Schwerpunkt in die zaMreichen konstruktiven Karten und Profile legt. Weitere Abteilungen des Unternehmens gelangen sofort nach Herstellung des Dnicks zur Ausgabe. Vou den noch nicht abgeschlossenen im Erscheinen befindlichen Bäudeil III und Y liegen folgende Abhandlungen vor: Bd. III, Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee- Expedition 1898—1899. Mit Tafel l-VIII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. I. Trachymedusen. Mit Tafel IX— XII. Einzelpreis: 32, — M. Vorzugspreis f. Abnehmer des ganzen Werkes: 25,— M. „ „ „ 2. Dr. phil. L. S. Schnitze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XIII und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5, — M., Vorzugspreis: 4,— M. „ „ „ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schildkröten. Mit Tafel XV- XXI. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugs- preis: 13, — M. „ „ „ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und 1 geographischen Skizze. Einzel- preis: 4, — M., Vorzugspreis: 3,50 M. » ,, „ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3,— M., Vorzugspreis: 2,50 M. „ „ „ 6, K. Möbius, Die Pantopoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV— XXX. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 12,50 M. Bd. V, Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 20 M., Vorzugspreis: 17 Mark. Da die Anschaffung des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird. Verlag von Gustav Fischer in Jena. SemOn ^^' I^ichard, Professor, Zoologische Forscliungsveiscn in Australien und dem Malayischcn ' Archipel. Mit Unterstützung- des Herrn Dr. Paul von Ritter ausgeführt in den Jahren 1 891 — 93 von Prof. Dr. Richard Semon. (Denkschriften der medizinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena.) ■ ' . Erster Band: Ceratodus. 3 Lieferungen. J\Iifc 17 litbogr. Tafeln und 9 Abbildungen im Test. 1894, 1898, 1901. Preis: 88 Mark. Inhalt: Ernst Haeckel, Systematische Einleitung: Zur Phylogenie der Australischen Fauna. — Richard Semon, Reisebericht und Plan des Werkes. — Richard Semon, Verbreitung, Lebensverhältnisse des Ceratodus Forsten. — Richard Semon, Die äussere Entwickclung des Ceratodus Forsteri. — Baldwin Spencer, Der Bau der Lungeu von Ceratodus und Protoptorus. — Rieh ard Somon, Die Entwickelung der paarigen Flossen von Ceratodus Forsten. — Richard Semon, Die Zahnentwickelung des Ceratodus Forsteri. — Hermann Braus, Die Muskeln und Nerven der Ceratodusfiosse. — Richard Semon, Die Furchunsf und Entwickelung der Keimblätter bei Ceratodus Forsteri. . . , . • c 0) c i2 x: m (vollständig). -Mit 39 lithogr. zu den gleichen Nasenhülile und Organs und des des Kehlkopfes Denker, Zur Zweiter Band: MonotrCUien lind Marsupiaüer. 5 Lieferungen Tafeln und 90 Abbildungen im Text. 1895, lS!)t!, 1897. Preis: 97 Mark. Inhalt: Richard Semon, Beobachtungen über die Lebensweise und Fortpflaiizung' der Monotremen nebst Notizen über ihre Körpertemperatur. — Richard Semon, Die Embryonalhüllen- der Monotremen und Marsupialier. — Richard Semon, Zur Entwickelungsgeschichte der Monotremen. -*-■ Geo'-vg Rüge, Die Hautmuskulatur der Monotremen und ihre Beziehungen zu dem Marsujjial- und Manimarappäräte. — Hermann Klaatsch, Studien zur Geschichte der Mammarorgane. I. Teil: Die Taschen- und Beutelbildungen am Drüsen- feld der Monotremen. — F. Hochstetter, Beiträge zur Anatomie und Entwickelungsgeschichte des Blutgefäss- systems der Monotremen. — Albert Narath, Die Entwickelung der Lunge von Echidna aculeata. ^- A 1 b e r t Oppel, Ueber den Magen der Monotremen, einiger Marsupialier und von Manis javanica. — Hermann Braus, Untersuchungen zur vergleichenden Histologie der Leber der Wirbeltiere. — C. Emery, Beiträge zur Entwicke- lungsgeschichte und Morphologie des Hand- und Fussskeletts der Marsupialier. — Albert Oppel, Ueber den Darm der Monotremen, einiger Marsupialier und von Manis javanica. Dritter Band : Monotremen und Marsupialier n. i Lieferungen. Mit 32 lithogr. Tafehi und 23G Ab- bildungen im Text. 1897, 1898, 1899, 19U1. Preis: 111 Mark. Inhalt: Th. Ziehen, Das Centralnervensystem der Monotremen und Marsupialier. I. Teil: Makro- skopische Anatomie. — Fritz Römer, Studien über das Integument der Säugetiere. II. Das Integument der Monotremen. — Theodor Dependorf, Zur Entwickelungsgeschichte des Zahnsystems der Marsupialier. — F. Maurer, Schilddrüse, Thymus und sonstige Schlundspalteuderivate bei Echidna und ihre Beziehungen Organen bei anderen AVirbeltieren. • — Otto Seydel, Ueber Entwickelungsvorgänge an der am Muudhöhlendache von Echidna nebst Beiträgen zur Morphologie des peripheren Geruchs- Gaumens der Wirbeltiere. — Ernst Göppert, Beiträge zur vergleichenden Anatomie und seiner Umgebung mit besonderer Berücksichtigung der Monotremen. — Alfred Anatomie des Gehörorgans der Monotremata. — C. Emery, Hand und Fussskelett von Echidna hystrix. — Th. Ziehen, Das Centralnervensystem der Monotremen und Marsupialier. Ein Beitrag zur vergleichenden makroskopischen und mikroskopischen Anatomie und zur vergleichenden Entwicke- lungsgeschichte des Wirbeltiergehirns. — J. F. van Be mm eleu, Der Schädelbau der Monotremen. Vierter Band: Morphologie verschiedener Wirbeltiere. 3 Lieferungen. Mit 14 lithogr. Tafeln und 50 Abbildungen im Text. 1897, 1899, 190]. Preis: 48 Mark. Inhalt: W. Kükenthal, Vergleichend-anatomische und entwickelungsgeschichtliche Untersuchangen an Sirenen. — H. Egge 1 in g, Ueber die Stellung der Milchdrüsen zu den übrigen Hautdrüsen, I. Mit- teilung: Die ausgebildeten Mammardrüsen der Monotremen und die Milchdrüsen der Edentaten nebst Be- obachtungen über die Speicheldrüsen der letzteren. — Albert Oppel, Ueber die Zunge der Monotremen, einiger Marsupialier und von Manis javanica. — H. Eggeling, Ueber die Stellung der Milchdrüsen zu den übrigen Hautdrüsen. II. Die Entwickelung der Mammardrüsen, Entwickelung und Bau der übrigen Hautdrüsen der Monotremen. — Wolff v. Gössnitz, Beitrag zur Diaphragmafrage. Fünfter Band: Systematik, Tiergeographie, Anatomie wirbelloser Tiere. 5 Lieferungen. Mit 51 lithogr. Tafeln und 19 Abbildungen im Text. 1894, 1895, 1896, 1898, 1900. Preis: 118 Mark 40 Pf. Inhalt: A. Ortmann, Crustaceen. — E. v. Martens, Mollusken. — W. Micha eisen, Lumbri- ciden. — C. Ph. Slu i t e r, Holothurien. — 0. Boettger, Lurche (Batrachia). — 0. Boettger, Schlangen. — J. Th. Oudemans, Eidechsen und Schildkröten. — A. Reichenow, Liste der Vögel. — F. Römer, Monotremata und Marsupialia. — C. P h. Sluiter, Tunicaten. — B. Hai 1er, Beiträge zur Kenntnis der Morphologie von Nautilus pompilius. — Arnold Pagenstecher, Lepidoptera Heterocera. — Max Für- bringer, Lepidoptera Rhopalocera. — Max Weber, Fische von Ämbon, Java, Thursday Island, dem Burnett-Fluss und von der Süd-Küste von Neu-Guinea. — L. Döderlein, Bericht über die von Herrn Professor Semon bei Amboina und Thursday Island gesammelten Ophiuroidea. — L. Döderlein, Bericht über die von Herrn Professor Semon bei Amboina und Thursday Island gesammelten Asteroidea. — C. Ph. Sluiter, Nachtrag zu den Tunicaten. — Marianne Plehn, Polycladen von Ambon. — W. Fischer, Gephyreen. — E. Simon, Liste der Arachniden der Semon'schen Sammlung in Australien und dem Malayischen Archipel. — J. C. H. de Meijere, Die Dipteren der Semon'schen Sammlung. — F. Zschokke, Die Cestoden der Mar- supialia und Monotremata. — L. L. B r eitf uss , Amphoriscus semoni, ein neuer heterocöler Kalkschwamm. — Casimir R. Kwietniewski, Actiniaria von Ambon und Thursday Island. — Eugen Burchardt, Alcyonaceen von Thursday Island (Torres-Strasse) und von Amboina. — L. S. Schultze, Rhizostomen von Ambon. — v. Li n stow, Nemathelminthen. Von Herrn Richard Semon in Australien gesammelt. — L. Döder- lein, Bericht über die von Herrn Professor Semon bei Amboina und Thursday Island gesammelten Crinoidea. — L. Döderlein, Ueber einige epizoisch lebende Ophiuroidea. — L. Döderlein, Ueber „Krystallkörper" bei Seesternen und über die Wachstumserscheinungen und Verwandtschaftsbeziehungen von Goniodiscus sebae. — Carl GrafAttems, Myriopoden. — W. VVeltner, Süsswasser-Schwämme. — Ernst Schulz, die Hornschwämme von Thursday Island und Amboina. — Oswald Kieschnick, Kieselschwämme von Amboina. — W. Weltner, Hydroiden von Amboina und Thursday Island. — Johann Staub, Neue Nemertiuen aus Amboina. — K. M. Heller, Systematische Aufzählung der Coleopteren. — G. Horvdth Hemiptera. Frommaansche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jen^ — 2555 WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND ZWEITE LIEFERUNG DR- W. MICHAELSEN in Hamburg, Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 4 Tafeln. JENA VERLAG VON GUSTAV FISCHER 1904 Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: ii Mark. Preis für den Einzelverkauf: 13 Mark. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia" 1898-1899 Im Auftrage des Reiclisamts des Innern herausgegeben von Carl Ch u n Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter iler Expedition Die Berichte über die reichen wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee- Expedition wird von den naturwissenschaftlichen Forschern nicht nur Deutschlands, sondern auch des Auslandes mit der grüssten Spannung erwartet, insbesondere nachdem der l.(>iter der Expedition, Herr Professor Chun in T.eipzig, durch sein Werk „Aus den Tiefen des Welt- meeres, Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Expedition" (zweite Auflage wurde vor kurzem vollständig) bereits darauf hingewiesen hat, welche umfassenden und wichtigen Bereicherungen unserer Kenntnisse auf biologischem Gebiet zu erwarten sind. Die ausserordentliche Reichhaltigkeit des gewonnenen Materials übersteigt alle Er. wartung-en. Um dasselbe so bald wie möglich der wissenschaftlichen Welt nutzbar zu machen, ist die Bearbeitung desselben 6g Forschern übertragen worden, deren Abhandlungen nunmehr nach und nach erschienen werden. Es bearbeiten: Ausrüstung der „Valdivia": Obei-Inspektur Siichsc und Inspektor Polis, Hamburg, Reisebeschreibung: Prof. Chun, Leipzig, Oceanographie und Maritime Meteorologie : Dr. G. Schott, Seewartc, Hamburg, Chemie des Mecnvassers : Dr. P. Schmidt, Leipzig, Botanik Inselfloren (Canaren, Kergaielen, St. Paul, Ncu-Amster- Kapflora : Dr. Madoth, Kapstadt, dam, Chagos, Seychellen) : Prof. Schcnck, Darm- stadt (mit Benutzung der Aufzeichnungen von Prof. Schimper, Basel), Flora der besuchten Festländer: Prof. Schenck, Dai-mstadt, Zoologie Grundproben : Sir John Murray, Edinburgh, und Dr. Philippi, Berlin, Antarktische Geschiebe: Prof. Zirkel, Leipzig, Gesteinsproben : Dr. Reinisch, Leipzig, Quantitative Planktonfänge : Dr. Apstcin, Schliessnetzfänge : Prof. Chun, Leipzig. Kiel, Marines Pliytoplankton (Diatomeen und Prof. Karsten, Bonn. Meeresalgeu : Th, Reinbnld, Itzehoe. Pcridineen) : Radiolaria: Prof. Foraminifera : F. I. Protozoa Haecker, Stuttgart. Winter, Frankfurt a. M. II. Coelenterata Hexactinellida : Prof. Fr. E. Schulze, Beriin, Monaxonia: Dr. Thiele, Berlin, Tetraxonia: Prof. v. Lendenfeld, Prag, Calcarea : Dr. Breitfuss, Petersburg, Hydroidea: Prof. Will, Rostock, Siphonophora : Prof. Clum, Leipzig, Craspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Acraspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Ctenophora: Prof. Chun, Leipzig, Alcyonaria: Prof. Kükenthal, Breslau, Antipathidae : Dr. Schnitze, Jena, Actiniaria : Prof. Carlgren, Stockholm, Madreporaria : Prof. von Marenzeller, Wien. III. Echinodermata Crinoidea: Prof. Düderlein, Strassburg, Echinoidea: Prof. Döderlein, Strassburg, Anatomie des Palacopneustes : Dr. Wagner, Dresden, Asteroidea: Prof. Ludwig, Bonn, Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn, Ophiuroidea: Prof. zur Strassen, Leipzig. IV. Vermes Turbellaria: Prof. v. Graff, Graz, Nemertini: Prof. Bürger, Santiago de Chile, Cestodes: Prof. Braun, Königsberg, Trematodes : Prof. Biaun, Königsberg, Frei lebende Nematoden : Prof. zur Strassen, Leipzig, Chaetognatha : Dr. Krumbach, Breslau. Gephyrea : Prof. Spengel, Giessen, Gephyreenlarven : Prof. Schauinsland, Bremen, Priapulus: Prof. Schauinsland, Bremen, Oligochaetae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Annelides : Prof. Ehlers, Göttingen, Pelagische Anneliden: Dr. Reibisch, Kiel, Annelidenlarvcn : Dr. Woltereck, Leipzig, Brachiopoda: Prof. Blochmann, Tübingen, Bryozoa : Dr. Braem, Berlin. V. Arthropoda Cirripedia: Dr. Weltner, Berlin, Rhizocephala: Prof. Fraisse, Jena, Copepoda : Dr. Steuer, Triest, Ostracoda : Prof. INIüller, Greifswald, Isopoda : Prof. zur Strassen, Leijizig, Bopyridae : Prof. Fraisse, Jena, Cymothoidae : Prof. Fraisse, Jena, Amphipotla : Dr. Woltereck, Leipzig, Leptostraca : Dr. Tiüele, Berlin, Stomatopoda: Dr. Jurich, Leipzig, Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau, Sergestidae: Dr. Jllig, Leipzig, Schizopoda: Dr. Jllig, Leipzig, Macrura: Prof. Pfeffer, Hamburg, Anomura: Dr. Doflein, München, Brachyura: Dr. Doflein, München, Dekapodcnlarven : Dr. Zimmer, Breslau, Pantopoda : Prof. Möbiiis, Berlin, Landarlhropoden der antarktischen Inseln : Enderlein, Berlm. Dr. Forlsetzung auf Seite S den Umschlar/s. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Fortsetznng von Seite 2 des Umsrhlags. VI. Mollusca Monascidiae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Lamellibranchiala : Prof. v. Marteiis, Ik-tlln, und Sjnascidiae: Dr. Hartme3-er, Berlin, Prof. Pelseiieer, Gent, Pyrosomata: Prof. Seeliger, Rostock, Neomenia: Dr. Thiele, Berlin, Salpae: Dr. Apstein, Kiel. Scapiiopoda: Prof. Piate, Berlin, Doliolidac : Dr. Neuniann, Leipzig, Placophora: Prof. Piate, Berlin, Prosobranchiata : Prof. v. Martens u. Dr.ThicIc, Bciiin. ^III. Vertebrata Gasteropodenlarven : Pr<.f. Sinirotli, J^cipzii;, Tiefseefische: Prof. Brauer, Marburg, Heteropoda: Dr. Brücl, Halle a. S. Küstenfische: Prof. Hilgendorf, Berlin, Pteropoda: Dr. Meisenhcimer, Marburg. Südhäring : Prof. Heincke, Helgoland, Cei^halopoda : Prof. Chun, Teipzig. Anat. d. Ricsenschildkröten: Dr. Schacht, Hamburg VII Tunicata Luflsäcke der Albatrosse : Dr. Ulrich, Liegnitz. Appcntliculariae : Dr. Lr.hmann, Kiel. ^ögel : Prof. Reichenow, Berlin. Von der ersten Gruppe liegt die umfangreiche Oceanographie und maritime Meteorologie des Herrn Dr. Gerhard Schott fertig vor. Dieselbe erschien als Band I des UntorilChnieilS mit dem Nebentitel: Oceanographie und maritime Meteorologie Im Auftrage des Reichs-Marine- Amts bearbeitet von Dr. Gerhard Schott, Assistent bei der deutschen Seewarte in Hamburg, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen n. s. w.), 26 Tafein (Temperatur-Diagrammen) und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas 120 Mark. Bei der Bearbeitung der Oceanographie und maritimen Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesichtspunkte, nämlich der geographische und der biologische berücksichtigt worden. Um einen soivohl für die Geographie wie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physi- kalischen Verhältnisse der Tiefsee zu geivinnen , wurde die Darstellung nicht auf die „Valdivia"-MessungeH beschränkt, sondern auf das gesamte bis jetzt vorliegende Beobaclitungs- material ausgede/int. In geivisser Hinsicht wird hier eine Monograpliie des Atlantischen und Indischen Oceans geboten, welche ihren Schwerpunkt in die zahlreichen konstruktiven Karten und Profile legt. Weitere Abteilungen des Unternehmens gelangen sofort nach Herstellung des Drucks zur Ausgabe. Von dem nunmehr abgeschlossenen Baud III und dem im Erscheinen beiindliebcn Baild V und VII liegen folgende Abhandlungen vor: Bd. III, Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee- Expedition 1898-1899. IWit Tafel I— VIII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898-1899. I. Trachymedusen. Mit Tafel IX— XII. Einzelpreis: 32, — M., Vorzugspreis f. Abnehmer des ganzen Werkes: 25, — M. „ „ „ 2. Dr. phil. L. S. Schnitze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XIII und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5, — M., Vorzugspreis: 4,— M. „ „ „ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schildkröten. Mit Tafel XV— XXI. Einzelpreis: i6,~ M., Vorzugs- preis: 13, — M. „ „ „ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und I geographischen Skizze. Einzel- preis: 4, — M., Vorzugspreis: 3,50 M. „ „ „ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3,— M., Vorzugspreis: 2,50 M. „ „ „ 6. K. Möbius, Die Pontopoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV -XXX. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 12,50 M. „ „ „ 7. Dr. Günther Enderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten antarktischen Inseln. I. Die Insekten und Arachnoideen der Kerguelen. II. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln u. 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 17 M., Vorzugspreis: 15 M. Bd. V. Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 20 M., Vorzugspreis: 17 M. Bd. VII. Lfg. 1. V. Martens und Thiele, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee- Expedition 1898—1899. A. Systematisch - geographischer Teil. Von Prof. V. Martens. B. Anatomisch - systematische Untersuchungen einiger Gastro- poden. Von Joh. Thiele. Mit 9 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Einzelpreis: 32 M., Vorzugspreis: 2O M. Da die Anschaffung des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung' einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird, Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschienen: Festschrift zum siebzigsten Geburtstage von Ernst Haeckel. Herausgegeben von seinen Schülern niid Freunden. Mit i6 Tafeln und 109 Abbildungen im Text. Preis: 80 Mark. Inhalt: Strasburger, Eduard, Anlage des Embryosackes und Prothalliumbildung bei der Eibe nebst anschliessenden Erörterungen. Mit 2 Tafeln. — Hertwig, Oscar, Ueber eine Methode, Frosch- eier am Beginn ihrer Entvvickelung im Räume so zu orientieren, dass sich die Richtung ihrer Teilebenen und ihr Kopf- und Schwanzende bestimmen lässt. Mit i Tafel und i Figur im Text. — Kükenthal, W., Ueber einige Korallentiere des Roten Meeres. Mit 2 Tafeln und 2 Figuren im Text. — Eggeling, IL, Zur Morphologie des Manubrium sterni. Mit i Tafel und 43 Figuren im Text. — Göppert, E., Der Kehlkopf von Protopterus annectens (Owen). Anatomische Untersuchung. Mit i Tafel und 5 Figuren im Text. — Walther, Johannes, Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. Bionomisch betrachtet. Mit I Tafel und 21 Figuren im Text. — Biedermann, W., Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. Mit 16 Figuren im Text. — Hertwig, Richard, Ueber physiologische Degeneration bei Actinosphaerium Eichhorni. Nebst Bemerkungen zur Aetiologie der Geschwülste. Mit 4 Tafeln. — .Stahl, Ernst, Die Schutzmittel der Flechten gegen Tierfrass. — Braus, Hermann, Tatsächliches aus der Entwickelung des Extremitätenskelettes bei den niedersten Formen. Zugleich ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Skelettes der Pinnae und der Visceralbögen. Mit 2 Tafeln und 13 Figuren im Text. — Lang, Arnold, Ueber Vorversuche zu Untersuchungen über die Varietätenbildung von Helix hortensis MÜLLER und Helix nemoralis L. — Maurer, F., Das Integument eines Embryo von Ursus Arctos, Ein Beitrag zur Frage der Haare und Hautdrüsen bei Säugetieren. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Ziegler, Heinrich Ernst, Die ersten Entwickelungsvorgänge des Echino- dermeneies, insbesondere die Vorgänge am Zellkörper. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Verworn, Max, Die Lokalisation der Atmung in der Zelle. — Fürbringer, Max, Zur Frage der Abstammung der Säugetiere. Festschrift zum siebzigsten Geburtstage des Herrn Geheimen Rats Prof. Dr. August Weismann in Freiburg in Baden. Zugleich Supplement-Band Vll der „Zoologischen Jahrbücher". Herausgegeben von Dr. J. W. Spengel, Prof. in Giessen. Mit 32 Tafeln und 104 Abbildungen im Text. Preis: 60 Mark. Hieraus einzeln: R. Wicdersheini, Ueber das Vorkommen eines Kehlkopfes bei Ganoiden und Dipnoern sowie über die Ph3do- genie der Lunge. Mit 6 Tafeln und i Abbildung im Text. Einzelpreis : g Mark. August (xruber, Ueber Amoeba viridis Leidy. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. Alexander Petrunkewitscll, Künstliche Parthenogenese. Mit 3 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 5 Mark. Konrad (juenther, Keimfleck und Synapsis. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark. Valentin Hacker, Bastardirung und Geschlechtszellenbildung. Mit i Tafel und 13 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. E. Korschelt, Ueber Doppelbildungen bei Lumbriciden. Mit 2 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 2 Mark. Otto L. Zur Strassen, Anthraconema. Mit 2 Tafeln und 9 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. II. Woltereek, Ueber die Entwicklung der Velella aus einer in der Tiefe vorkommenden Larve. Mit 3 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5 Mark, P. Speiser, Die Hemipterengattung Polyctenes Gigl und ihre Stellung im System. Mit i Tafel. Einzelpreis: I Mark. August Bauer, Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung und Anatomie der Gymnophionen. Mit 3 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Th. Boveri, Ueber die phylogenetische Bedeutung der Sehorgane des Amphioxus. Mit lo Abbildungen im Text. Einzelpreis: i Mark. Hans Spemann, Ueber experimentell erzeugte Doppelbildungen mit cyclopischem Defect. Mit 2 Tafeln und 24 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Richard Hesse, Ueber den feinern Bau der Stäbchen und Zapfen einiger Wirbeltiere. Mit i Tafel und 3 Ab- bildungen im Text. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. L. Katbariner, Ueber die Entwicklung von Gyrodactylus elegans v. Nrdm. Mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark 50 Pf. H. Friese u. F. v. Wagner, Ueber die Hummeln als Zeugen natürlicher Formenbildung. Mit 2 Tafeln. Einzel- preis: 5 Mark. August Forel, Ueber Polymorphismus und Variation bei den Ameisen. Einzelpreis: i Mark. C. Emery, Zur Kenntnis des Polymorphismus der Ameisen. Mit 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: I Mark 50 Pf. E. Wasniann, Zur Kenntnis der Gäste der Treiberameisen und ihre Wirte vom oberen Congo. Mit 3 Tafeln. Einzelpreis: 5 Mark. Hubert Ludwig, Brutpflege bei Echinodermen. Einzelpreis: 80 Pf. Heinrich Ernst Ziegler, Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. J. W. Sl)Ciigel, Ueber Schwimmblasen, Lungen und Kiementaschen der Wirbeltiere. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. Frommannscbe Bucbdruckerei (Hermann Fohle) in Jena — 2561 WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND DRITTE LIEFERUNG DR- EMILr VON MARENZELLER. Steinkorallen. Mit 5 Tafeln. 1 SEMPER ^ t 1^^' 1 -^r ,^»Äw«iB8^ JENA VERLAG VON GUSTAV FISCHER 1904 Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: 12 Mark. Preis für den Einzelverkauf: 16 Mark. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer „Valdivia" 1898-1899 Im Auftrage des Reichsamts des Innern herausgegeben von Carl Chun Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition Die Berichte über die reichen wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee- Expedition werden von den naturwissenschaftlichen Forschern nicht nur Deutschlands, sondern auch des Auslandes mit der grössten Spannung erwartet, insbesondere nachdem der Leiter der Expedition, Herr Professor Chun in 1 .eipzig, durch sein Werk „Aus den Tiefen des Welt- meeres, Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Bxpedition" (zweite Auflage wurde vor kurzem vollständig) bereits darauf hingewiesen hat, welche umfassenden und wichtigen Bereichenmgen unserer Kenntnisse auf biologischem Gebiet zu erwarten sind. Die ausserordentliche Reichhaltigkeit des gewonnenen Materials übersteigt alle Er- wartungen. Um dasselbe so bald wie möglich der wissenschaftlichen Welt nutzbar zu machen, ist die Bearbeitung' desselben 69 Forschern übertragen worden, deren Abhandlungen nunmehr nach und nach erschienen werden. Es bearbeiten: Ausrüstung der „Valdivia" : Ober-Inspektor Sachse und Inspektor Polis, Hamburg, Reisebeschreibung: Prof. Chun, Leipzig, Oceanographie und Maritime Meteorologie : Dr. G. Schott, Seewarte, Hamburg, Chemie des Meerwassers : Dr. P. Schmidt, Leipzig Grundproben : Sir John Murra}', Edinburgh, und Dr« Philippi, Berlin, Antarktisclie Geschiebe : Prof. Zirkel, Leipzig, Ge.steinsproben : Dr. Reinisch, Leipzig, Quantitati\e Planktonfänge : Dr. Apstein, Kiel, Scliliessnetzfänge : Prof. Chun, Leipzig. Botanik. Inselfloren (Canaren, Kerguelen, St. Paul, Neu-Amster- dam, Chagos, Seychellen): Prof. Schenck, Darm- stadt (mit Benutzung der Aufzeichnungen von Prof. Schimper, Basel), Flora der besuchten Festländer: Prof. Schenck, Darmstadt, Zoologie. Kapflora: Dr. Marloth, Kapstadt, Marines Ph3'toplankton (Diatumeen und Peridineen) : Prof. Karsten, Bonn. Meeresalgen : Tli. Reinbold, Itzehoe. I. Protozoa Radiolaria : Prof. Haecker, Stuttgart. Foraminifera : F. Winter, Frankfurt a. M. II. Coelenterata Hexactinellida : Prof. Fr. E. Schulze, Berlin, Monaxonia : Dr. Thiele, Berlin, Tetraxonia : Prof v. Lendenfeld, Prag, Calcarea : Dr. Breitfuss, Petersburg, Hydroidea: Prof. Will, Rostock, Siphonophora : Prof. Chun, Leipzig, Craspedota: Prof. Vanhoeffen, Kiel, Acraspedota: Prof. Vanhoeffen, Kiel, Ctenophora : Prof. Chun, Leipzig, Alcyonaria : Prof. Kükenthal, Breslau, Antipathidae : Dr. Schnitze, Jena, Actiniaria: Prof. Carlgren, Stockholm, Madreporaria : Prof. von Marenzeller, Wien. III. Echinodermata Crinoidea: Prof. Döderlein, Strassburg, Echinoidea : Prof. Döderlein, Strassburg, Anatomie des Palaeopneustes : Dr. Wagner, Dresden, Asteroid ea: Prof. Ludwig, Bonn, Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn, Ophiuroidea: Prof zur Strassen, Leipzig. IV. Vermes Turbellaria Acoela: Prof. Böhmig, Graz, Polyclades : Dr. von Stummer, Graz, Nemertini : Prof. Bürger, Santiago de Chile, Cestodes : Prof. Braun, Königsberg, Trematodes : Prof. Braun, Königsberg, Frei lebende Nematoden: Prof. zur Strassen, Leipzig, Chaetognatha : Dr. Krumbach, Breslau. Gephyrea : Prof. Spengel, Giessen, Gephyreenlarven : Prof. Schauinsland, Biemen, Priapulus: Prof. Schauinsland, Bremen, Oligochaetae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Annelides : Prof. Ehlers, Göttingen, Pelagische Anneliden : Dr. Reibisch, Kiel, Annelidenlarven : Dr. Woltereck, Leipzig, Brachiopoda: Prof. Blochmann, Tübingen, Bryozoa : Dr. Braem, Berlin. V. Arthropoda Cirripedia: Dr. Weltner, Berlin, Rhizocephala: Prof. Fraisse, Jena, Copepoda : Dr. Steuer, Triest, Ostracoda : Prof. Müller, Greifswald, Isopoda : Prof. zur Strassen, Leipzig, Bopyridae : Prof. Fraisse, Jena, Cymothoidae: Prof. Fraisse, Jena, Amphipoda : Dr. Woltereck, Leipzig, Leptostraca : Dr. Thiele, Berlin, Stomatopoda: Dr. Jurich, Leipzig, Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau, Sergestidae: Dr. Jllig, Leipzig, Schizopoda: Dr. Jllig, Leipzig, Macrura: Prof. Pfeffer, Hamburg, Anomura: Dr. Doflein, München, Brachyura: Dr. Doflein, München, Dekapodenlarven : Dr. Zimmer, Breslau, Pantopoda : Prof. Möbius, Berlin, Landarthropoden der antarktischen Inseln : Enderlein, Berlin. Dr. Fortsetzung auf Seile S des Umschlags. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Fortsetzung von Seite l des Umschlags. VI. Mollusca Monascidiae: Dr. Michaelsen, Hamburg, Lamellibranchiata : Prof. v. INIartens, Berlin, und Synascidiae: Dr. Hartmeyer, Berlin, Prof. Pelseneer, Gent, Pvrosomata : Prof. Seeliger, Rostock, Neomenia: Dr. Thiele, Berlin, Salpae : Dr. Apstein, Kiel. Scaphopoda: Prof. Plate, Berlin, Doliolidae: Dr. Neumann, Leipzig, Placophora : Prof. Plate, Berlin, Prosobranchiata : Prof. v. Martens u. Dr.Thiele, Berlin. VIII. Vertebrata Gasteropodenlarven : Prof. Simroth, Leipzig, Tiefseefische : Prof. Brauer, Marburg, Heteropoda: Dr. Brüel, Halle a. S. Küstenfische: Prof. Hilgendorf, Berlin, Pteropoda : Dr. Meiscnheimer, Marburg. Südhäring : Prof. Heinckc, Helgoland, Cephalopoda : Prof. Chun, Leipzig. Anat. d. Riesenschildkröten : Dr. Schacht, Hamburg VII. Tunicata Luftsäcke der Albatrosse: Dr. Ulrich, Liegnitz. Appendiculariae : Dr. Lohmann, Kiel. Vögel : Prof. Reichenow, Berlin. Von der ersten Gruppe liegt die umfangreiche Oceanographie und maritime Meteorologie de,s Herrn Dr. Gerhard Schott fertig vor. Dieselbe erschien als Band 1 des Unternelimeiis mit dem Nebentitel : Oceanographie und maritime Meteorologie Im Auftrage des Reichs-Marine-Amts bearbeitet von Dr. Gerhard Schott, Assistent bei der deutschen Seewarte in Hamburg, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen u. s. w.), 26 Tafeln (Temperatur-Diagrammen) und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas 120 Mark. Bei der Bearbeitung der Oceanographie nnd maritimen Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesichtspunkte, nchnlicli der geographisclie nnd der biologische berücksichtigt worden. Um einen sowohl für die Geographie wie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physi- kalischen Ver/iältnisse der Tiefsee zu gewinnen , wurde die Darstellung nicht auf die „Valdivia"-Messungen beschränkt, sondern auf das gesamte bis jetzt vorliegende Beobachtungs- material ausgedehnt. In gewisser Hinsicht luird hier eine Monographie des Atlantischen und Indischen Oceans geboten, ivelche ihren Schwerpunkt in die zahlreiclien konstruktiveji Karten und Profile legt. Weitere Abteilungen des Unternehmens gelangen sofort nach Herstellung des Drucks zur Ausgabe. Von dem nunmehr abgeschlossenen Band III und dem im Erscheinen befindlichen Band Y und VII liegen folgende Abhandlungen vor: Bd. III, Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee- Expedition 1898-1899. Mit Tafel I— Vill. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898-1899. I. Trachymedusen. Mit Tafel IX — XII. Einzelpreis: 32, — M., Vorzugspreis f. Abnehmer des ganzen Werkes: 25, — M. „ „ „ 2. Dr. phil. L. S. Schnitze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XIII und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5, — M., Vorzugspreis: 4,— M. „ „ „ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schildkröten. Mit Tafel XV — XXI. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugs- preis: 13, — M. „ „ „ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und 1 geographischen Skizze. Einzel- preis: 4, — M., Vorzugspreis: 3,50 M. „ „ „ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3,— M., Vorzugspreis: 2,50 M. „ „ „ 6. K. Möbius, Die Pontopoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV— XXX. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 12,50 M. „ „ „ 7. Dr. Günther Enderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten antarktischen Inseln. I. Die Insekten und Arachnoideen der Kerguelen. II. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln u. 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 17 M., Vorzugspreis: 15 M. Bd. V. Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 20 M., Vorzugspreis: 17 M. Bd. VII. Lfg. 1. V. Martens und Thiele, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee- Expedition 1898—1899. A. Systematisch - geographischer Teil. Von Prof V. Martens. B. Anatomisch - systematische Untersuchungen einiger Gastro- poden. Von Joh. Thiele. Mit 9 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Einzelpreis: 32 M., Vorzugspreis: 26 M. „ „ „ 2. Dr. W. Michaelsen, Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee- Expedition. Mit 4 Tafeln. Einzelpreis: 13 M., Vorzugspreis: 11 M. Da die Anschaffimg des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschienen: Festschrift zum siebzigsten Geburtstage von Ernst Haeckel. Herausgegeben von seinen Schülern und Freunden. Mit i6 Tafeln und 109 Abbildungen im Text. Preis: 80 Mark. Inhalt: Strasburger, Eduard, Anlage des Embryosackes und Prothalliumbildung bei der Eibe nebst anschliessenden Erörterungen. Mit 2 Tafeln. — Hertwig, Oscar, Ueber eine Methode, Frosch- eier am Beginn ihrer Entwickelung im Räume so zu orientieren, dass sich die Richtung ihrer Teilebenen und ihr Kopf- und Schwanzende bestimmen lässt. Mit i Tafel und i Figur im Text. — Küken thal, W., Ueber einige Korallcntiere des Roten Meere.s. Mit 2 Tafeln und 2 Figuren im Text. — Eggreling, IL, Zur Morphologie des Manubrium sterni. Mit 1 Tafel und 43 Figuren im Text. — Göppert, E., Der Kehlkopf von Protopterus annectens (Owen). Anatomische Untersuchung. Mit i Tafel und 5 Figuren im Text. — Walther, Johannes, Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. Bionomisch betrachtet. Mit I Tafel und 21 Figuren im Text. — Biedermann, W., Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. Mit 16 Figuren im Text. — Hertwig, Richard, Ueber physiologische Degeneration bei Actinosphaerium Eichhorni. Nebst Bemerkungen zur Aetiologie der Geschwülste. Mit 4 Tafeln. — Stahl, Ernst, Die Schutzmittel der Flechten gegen Tierfrass. — Braus, Hermann, Tatsächliches aus der Entwickelung des Extremitätenskelettes bei den niedersten Formen. Zugleich ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Skelettes der Pinnae und der Visceralbögen. Mit 2 Tafeln und 13 Figuren im Text. — Lang, Arnold, Ueber Vorversuche zu Untersuchungen über die Varietätenbildung von Helix hortensis Müller und Helix nemoralis L. — Maurer, F., Das Integument eines Embryo von Ursus Arctos, Ein Beitrag zur Frage der Haare und Hautdrüsen bei Säugetieren. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Ziegler, Heinrich Ernst, Die ersten Entwickelungsvorgänge des Ecliino- dermeneies, insbesondere die Vorgänge am Zellkörper. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Verworn, Max, Die Lükalisation der Atmung in der Zelle. — Fürbringer, Max, Zur Frage der Abstammung der Säugetiere. Festschrift zum siebzigsten Geburtstage des Herrn Geheimen Rats Prof. Dr. August Weismann in Freiburg in Baden. Zugleich Supplement-Band VII der „Zo()l<.)gischen Jahrbücher". Herausgegeben von Dr. J. W. Spengcl, Prof. in Giessen. Mit 32 Tafeln und 104 Abbildungen im Text. Preis: 60 Mark. Hieraus einzeln: R. Wiedersheim, Ueber das Vorkommen eines Kehlkopfes bei Ganoiden und Dipnoern sowie über die Phylo- genie der Lunge. Mit 6 Tafeln und i Abbildung im Text. Einzelpreis: g Mark. August Gruber, Ueber Amoeba viridis Leidy. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. Alexander Petrunkewitsch, Künstliche Parthenogenese. Mit 3 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 5 Mark. Eonrad Gruenther, Keimfleck und Synapsis. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark. "Valentin Hacker, Bastardirung und Geschlechtszellenbildung. Mit i Tafel und 13 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. E. Korschelt, Ueber Doppelbildungen bei Lumbriciden. Mit 2 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 2 Mark. Otto L. Zur Strassen, Anthraconema. Mit 2 Tafeln und 9 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. R. Woltereck, Ueber die Entwicklung der Velella aus einer in der Tiefe vorkommenden Larve. Mit 3 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5 Mark, P. Speiser, Die Hemipterengattung Polyctenes Gigl und ihre Stellung im System. Mit i Tafel. Einzelpreis: I Mark. August Bauer, Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung und Anatomie der Gymnophionen. Mit 3 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Th. BOTCri, Ueber die phylogenetische Bedeutung der Sehorgane des Amphioxus. Mit 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: i Mark. Hans Spemann, Ueber experimentell erzeugte Doppelbildungen mit cyclopischem Defect. Mit 2 Tafeln und 24 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Richard Hesse, Ueber den feinern Bau der Stäbchen und Zapfen einiger Wirbeltiere. Mit i Tafel und 3 Ab- bildungen im Text. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. L. Eathariner, Ueber die Entwicklung von Gyrodactylus elegans v. Nrdm. Mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark 50 Pf. H. Friese u. F. t. Wagner, Ueber die Hummeln als Zeugen natürlicher Formenbildung. Mit 2 Tafeln. Einzel- preis: 5 Mark. August Forel, Ueber Polymorphismus und Variation bei den Ameisen. Einzelpreis: i Mark. C. Emery, Zur Kenntnis des Polymorphismus der Ameisen. Mit 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: I Mark 50 Pf. E. Wasmann, Zur Kenntnis der Gäste der Treiberameisen und ihre Wirte vom oberen Congo. Mit 3 Tafeln. Einzelpreis: 5 Mark. Hubert Ludwig, Brutpflege bei Echinodermen. Einzelpreis: 80 Pf. Heinrich Ernst Ziegler, Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. J. W. Spengel, Ueber Schwimmblasen, Lungen und Kiementaschen der Wirbeltiere. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. Frommannsche Buchdruckerei (HermacQ Pöble) in Jena — 2594 WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITIÖN AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND VIERTE LIEFERUNG FRANZ ULRICH. Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. Mit 4 Tafeln. JENA VERLAG VON GUSTAV FISCHER 1904 Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: 7,50 Mark. Preis für den Einzelverkauf: 9 Mark. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen TiefseeExpedition auf dem Dampfer „Valdivia" 1898-1899 Im Auftrage des Reichsamts des Innern herausgegeben von Carl Chun Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition Die Berichte über die reichen wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee- Expedition wird von den naturwissenschaftlichen Forschern nicht nur Deutschlands, sondern auch des Auslandes mit der grössten Spannung erwartet, insbesondere nachdem der Leiter der Expedition, Herr Professor Chun in Leipzig, durch sein Werk „Aus den Tiefen des Welt- meeres, Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Expedition" (zweite Auflage wurde vor kurzem vollständig) bereits darauf hingewiesen hat, welche umfassenden und wichtigen Bereicherungen unserer Kenntnisse auf biologischem Gebiet zu erwarten sind. Die ausserordentliche Reichhaltigkeit des gewonnenen Materials übersteigt alle Er. Wartungen. Um dasselbe so bald wie möglich der wissenschaftlichen Welt nutzbar zu machen, ist die Bearbeitung desselben 69 Forschern übertragen worden, deren Abhandlungen nunmehr nach und nach erschienen werden. Es bearbeiten: Ausrüstung der „Valdivia": Ober-Inspektor Sachse und Inspelaor Polis, Hamburg, Reisebeschreibung: Prof. Chun, Leipzig, Oceanographie und Maritime Meteorologie: Dr. G. Schott, Seewarte, Hamburg, Chemie des Meerwassers: Dr. P. Schmidt, Leipzig, Botanik. Inselfloren (Canaren, Kerguelen, St. Paul, Neu- Amster- Kapflora : Dr. dam, Chagos, Seychellen) : Prof. Schenck, Darm- stadt (mit Benutzung der Aufzeichnungen x^on Prof. Schimper, Basel), Flora der besuchten Festländer: Prof. Schenck, Darmstadt, Grundproben : Sir John Murray, Edinburgh, und Dr. Philippi, Berlin, Antarktische Geschiebe: Prof. Zirkel, Leipzig, Gesteinsproben : Dr. Reinisch, Leipzig, Quantitative Planktonfänge: Dr. Apstein, Kiel, Schliessnetzfänge : Prof. Chun, Leipzig. Madoth, Kapstadt, Marines Phytoplankton (Diatomeen und Peridiueen) : Prof. Karsten, Bunn. Meeresalgen : Th. Reinbold, Itzehoe. I. Protozoa Radiolaria: Prof. Haecker, Stuttgart. Foraminifera : F. Winter, Frankfurt a. M. II. Coelenterata He.xactinellida: Prof. Fr. E. Srluilze, Beriin, Monaxonia: Dr. Thiele, Beriin, Tetraxonia: Prof. v. Lendenfeld, Prag, Calcarea : Dr. Breitfuss, Petersburg, Hydroidea: Prof. Will, Rostock, Siphonophora : Prof. Chun, Leipzig, Cra.spedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Acraspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Ctenophora: Prof. Chun, Leipzig, Alcyonaria : Prof. Kükenthal, Breslau, Antipatliidae: Dr. Schnitze, Jena, Actiniaria: Prof. Carlgren, Stockhohn, Madreporaria : Prof. von Marenzellei-, Wien. III. Echinodermata Crinoidea: Prof. DOderlein, Strassburg, Echinoidea: Prof. Döderiein, Strassburg, Anatomie des Palaeopneusles : Dr. Wagner, Dresden, Asteroidea: Prof. Ludwig, Btinn, Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn, Ophiuroidea : Prof. zur Strassen, Leipzig. IV. Vermes Turbellaria: Prof. v. Graff, Graz, Nemertini : Prof. Bürger, Santiago de Chile, Cestodes: Prof. Braun, Königsberg, Trematodes: Prof. Braun, Königsberg, Frei lebende Nematoden : Prof. zur Strassen, Leipzig, Zoologie. Chaetognatha : Dr. Krumbach, Breslau. Gephyrea : Prof. Spengel, Giessen, Gephyreenlarven : Prof. Schauinsland, Bremen, Priapulus: Prof. Schauinsland, Bremen, Oligochaetae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Annelides: Prof. Ehlers, Göttingen, Pelagische Anneliden: Dr. Reibisch, Kiel, Annelidenlarven : Dr. Woltereck, Leipzig, Brachiopoda: Prof. Blochmann, Tübingen, Bryozoa: Dr. Braem, Berlin. V. Arthropoda Cirripedia: Dr. Weltner, Berlin, Rhizocephala: Prof. Fraisse, Jena, Copepoda : Dr Steuer, Triest, Ostracoda: Prof. Müller, Greifswald, Isopoda: Prof. zur Strassen, Leipzig, Bopyridae : Prof. Fraisse, Jena, Cymothoidae: Prof. Fraisse, Jena, Amphipoda : Dr. Woltereck, Leipzig, Leptostraca: Dr. Thiele, Berlin, Slomatopoda: Dr. Jurich, Leipzig, Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau, Sergestidae: Dr Jllig, Leipzig, Schizopoda: Dr. Jllig, Leipzig, Macrura: Prof. Pfeffer, Hamburg, Anomura: Dr. Doflein, München, Brachyura: Dr. Doflein, München, Dekapodenlarven: Dr. Zimmer, Breslau, Pantopoda : Prof. Möbius, Berlin, Landarthropoden der antarktischen Inseln : Enderlein, Berlin. Dr. Fortsetzung auf Seite S des Umschlays. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Fortsetzung von Seite 2 Jcs Umschlags. VI. Mollusca Monascidiae: Dr. Michaelsen, Hamburg, Lamellibrancliiata : Prof. v. Martens, Berlin, und S\nasddiae : Dr. Hartmeyer, Bedin, Prof. Pelseucer, Gent, Pyrosomata: Prof. Seeliger, Rostock, Neomenia : Dr. Thiele, Berlin, Salpae : Dr. Apstein, Kiel. Scaphopoda: Prof. Platc, Berlin, Ddlinlidae: Dr. Ncnmann, Leipzig, Placophora: Prof. Platc, Berlin, ttttt \t ^ u t- Pro.s<,branchiata : Prof. v. Martens u. Dr.Tliielc, Berlin. „ Verteorata Gasteropodenlarven : Prof. Simroth, Leipzig, Tiefseefische: Prof. Brauer, Marburg;, Heteropoda: Dr. Brücl, Halle a. S. Küstenfische: Prof. Hilgendorf, Berhn, Pteropoda: Dr. Meiscnhcimer, Marburg. Südhänng : Prof. Hemcke, Helgoland Cephalopoda: Prof. Chun, Leipzig. ' Anat. d. Riesenschildkröten:Dr Schacht. Hamburg VII Tunicata Luftsäcke der Albatrosse: Dr. Ulrich, Liegnitz. Appendiculariae: Dr. Lohmann, Kiel. Vögel: Prof. Reichenow, Berlin. Von der ersten Gruppe liegt die umfangreiche Oceanographie und maritime Meteorologie dos Herrn Dr. Gerhard Schott fertig vor. Dieselbe erschien als Band I des Ullt(^rnelimenS mit dem Nebentitel: Oceanographie und maritime Meteorologie Im Auftrage des Reichs-Marine- Amts bearbeitet von Dr. Gerhard Schott, Assistent bei der deutschen Seewarte in Hamburg, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen u. s. w.), 26 Tafeln (Temperatur-Diagrammen) und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas 120 Mark. Bei der Bearbeitung der Oceanographie iind maritimen Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesichtspunkte, nänilicli der geographische und der biologische berücksichtigt worden. Um einen sowohl für die Geographie wie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physi- kalischen Ver/iältnisse der Tiefsee zu gewinnest , wurde die Darstellung nicht auf die „Valdivia"-Messu7tgen beschränkt, sondern auf das gesamte bis jetzt vorliegende Beobachtungs- material ausgedehnt. In gewisser Hinsicht wird hier eine Monographie des Atlantischen und Indischen Oceans geboten, welche iliren Schwerpunkt in die zahlreichen konstruktiven Karten und Profile legt. Weitere Abteilungen des Unternehmens gelangen sofort nach Herstellung des Drucks zur Ausgabe. Von dem iiuiiinehr abgeschlossenen Band III und dem im Ersclieincn befindlichen Band V und VII liegen folgende Abhandlungen vor: Bd. III, Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee- Expedition 1898 1899. Mit Tafel I— VIII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898— 1899. I. Trachymedusen. Mit Tafel IX— XII. Einzelpreis: 32, — M., Vorzugspreis f. Abnehmer des ganzen Werkes: 25, — M. „ „ „ 2. Dr. phil. L. S. Schnitze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 1899. Mit Tafel XIII und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5, — M., Vorzug.spreis : 4,— M. „ „ „ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schildkröten. Mit Tafel XV— XXI. Einzelpreis: 16, — M., Vorzugs- preis: 13, — M. „ „ „ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und 1 geographischen Skizze. Einzel- preis: 4, — M., Vorzugspreis: 3,50 M. „ „ „ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3,— M., Vorzugs])reis: 2,50 M. „ „ „ 8. K. Möbius, Die Pontopoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV XXX. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 12,50 M. „ „ „ 7. Dr. Günther Enderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten antarktischen Inseln. I. Die Insekten und Arachnoideen der Kerguelen. II. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln u. 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 17 M., Vorzug.spreis: 15 M. Bd. V. Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 20 M., Vorzug.spreis: 17 M. Bd. VII. Lfg. 1. V. Martens und Thiele, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee- Expedition 1898—1899. A. Systematisch - geographischer Teil. Von Prof. V. Martens. B. Anatomisch -systematische Untersuchungen einiger Gastro- poden. Von Joh. Thiele. Mit 9 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Einzelpreis: 32 M., Vorzugsiireis: 26 M. „ „ „ 2. Dr. W, Michaelsen, Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee- Epedition. Mit 4 Tafeln. Einzelpreis: 13 AI., Vorzugspreis: 11 M. Da die Anschaffung des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschienen: Festschrift zum siebzigsten Geburtstage von Ernst Haeckel. Herausgegeben Ton seinen Schülern und Freunden. Mit i6 Tafeln und loy Abbildungen im Text. Preis: 80 Mark. Inhalt: Strasburger, Eduard, Anlage des Embryosackes und Prothalliumbildung bei der Eibe nebst anschliessenden Erörterungen. Mit 2 Tafeln. — Hertvvig, Oscar, Ueber eine Methode, Frosch- eier am Beginn ihrer Entwickelung- im Räume so zu orientieren, dass sich die Richt.ung ihrer Teilebenen und ihr Kopf- und Schwanzende bestimmen lässt. Mit i Tafel und i Figur im Text. — Kükenthal, W., Ueber einige Korallentiere des Roten Meeres. Mit 2 Tafeln und 2 Figuren im Text. — Eggeling, IL, Zur Morphologie des Manubrium sterni. Mit i Tafel und 43 Figuren im Text. — Göppert, E., Der Kehlkopf von Protopterus annectens (Owen). Anatomische Untersuchung. Mit i Tafel und 5 Figuren im Text. — Walther, Johannes, Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. Bionomisch betrachtet. Mit 1 Tafel und 21 Figuren im Text. — Biedermann, W., Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. Mit 16 Figuren im Text. — Hertwig, Richard, Ueber physiologische Degeneration bei Actinosphaerium Eichhorni. Nebst Bemerkungen zur Aetiologie der Geschwülste. Mit 4 Tafeln. — Stahl, Ernst, Die Schutzmittel der Flechten gegen Tierfrass. — Braus, Hermann, Tatsächliches aus der Entwickelung des Extremitätenskelettes bei den niedersten Formen. Zugleich ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Skelettes der Pinnae und der Visceralbögen. Mit 2 Tafeln und 13 Figuren im Text. — Lang, Arnold, Ueber Vorversuche zu Untersuchungen über die Varietätenbildung von Helix hortensis MÜLLER und Helix nemoralis L. — Maurer, F., Das Integument eines Embryo von Ursus Arctos, Ein Beitrag zur Frage der Haare und Hautdrüsen bei Säugetieren. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Ziegler, Heinrich Ernst, Die ersten Entwickelungsvorgänge des Echino- dermeneies, insbesondere die Vorgänge am Zellkörper. Mit 1 Tafel und 4 Figuren im Text. — Verworn, Max, Die Lokalisation der Atmung in der Zelle. — Fürbringer, Max, Zur Frage der Abstammung der Säugetiere. Festschrift zum siebzigsten Geburtstage des Herrn Geheimen Rats Prof. Dr. August Weismann in Freiburg in Baden. Zugleich Supplement-Band VlI der „Zoologischen Jahrbücher". Herausgegeben von Dr. J. W. Spcngel, Prof. in Giessen. Mit 32 Tafeln und 104 Abbildungen im Text. Preis: 60 Mark. Hieraus einzeln: R. Wicdersheini, Ueber das Vorkommen eines Kehlkopfes bei Ganoiden und Dipnoern sowie über die Phylo- genie der Lunge. Mit 6 Tafeln und i Abbildung im Text. Einzelpreis: 9 Mark. Angust Gruber, Ueber Amoeha viridis Leidy. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. Alexander Petrunkewitsch, Künstliche Parthenogenese. Mit 3 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 5 Mark. Konrad Gucnther, Keimfleck und Synapsis. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark. Valentin Hacker, Bastardimng und Geschlechtszellenbildung. Mit i Tafel und 13 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. E. Korschelt, Ueber Doppelbildungen bei Lumbriciden. Mit 2 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 2 Mark. Otto L. Zur Strassen, Anthraconema. Mit 2 Tafeln und 9 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. R. Woltereck, Ueber die Entwicklung der Velella aus einer in der Tiefe vorkommenden Larve. Mit 3 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5 Mark, P. Speiser, Die Hemipterengattung Polyctenes Gigl und ihre Stellung im System. Mit i Tafel. Einzelpreis: I Mark. August Bauer, Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung und Anatomie der Gymnophionen. Mit 3 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Th. Boveri, Ueber die phylogenetische Bedeutung der Sehorgane des Amphioxus. Mit 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: i Mark. Hans Spemann, Ueber experimentell erzeugte Doppelbildungen mit cyclopischem Defect. Mit 2 Tafeln und 24 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Richard Hesse, Ueber den feinern Bau der Stäbchen und Zapfen einiger Wirbeltiere. Mit i Tafel und 3 Ab- bildungen im Text. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. L. Kathariner, Ueber die Entwicklung von Gyrodactylus elegans v. Nrdm. Mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark 50 Pf. H. Friese u. F. v. Wagner, Ueber die Hummeln als Zeugen natürlicher Formenbildung. Mit 2 Tafeln. Einzel- preis: 5 Mark. August Forel, Ueber Polymorphismus und Variation bei den Ameisen. Einzelpreis: i Mark. C. Emery, Zur Kenntnis des Polymorphismus der Ameisen. Mit 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: I Mark 50 Pf. E. Wasruann, Zur Kenntnis der Gäste der Treiberameisen und ihre Wirte vom oberen Congo. Mit 3 Tafeln. Einzelpreis: 5 Mark. Hubert Ludwig, Brutpflege bei Echinodermen. Einzelpreis: 80 Pf. Heinrich Ernst Ziegicr, Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. J. W. Spengel, Ueber Schwimmblasen, Lungen und Kiementaschen der M^irbeltiere. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. Frommannsche Bucbdruckerei (Hermann Fohle) in Jena — 2595 WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND FÜNFTE LIEFERUNG ANT. REICHBNOW Uebersicht der auf der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel Mit 2 Tafeln JENA VERLAG VON GUSTAV FISCHER 1Q04 Preis für Abnehmer des ganzen Werkes: 4 Mark Verlan von Gustav Fischer in Jena. WisseBScliaftlicIie Ergeliiiisse k hMm Tiefa-Expeüöfl auf dem Dampfer „Valdivia" 1898 1899 Im Auftrage des Reichsamts des Innern herausgegeben von Carl C h u n Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition. Es bearbeiten: Ausrüstung cler„Valdivia" : Ober-Inspektor Sachse und Inspektor Polis, Hamburg, Reisebeschreibung: Prof. Chun, Leipzig, Oceanographie und Maritime Meteorologie : Dr. G. Schott, Seewarte, Hamburg, Chemie des Meenvassers : Dr. P. Schmidt, Leipzig, Grundproben : Sir John Murray, Edinburgh, und Dr. Philippi, Berlin, Antarktische Geschiebe: Prof. Zirkel, Leipzig, Gesteinsproben : Dr. Reinisch, Leipzig, Quantitative Planktonfänge : Dr. A]3stein, Kiel, Schliessnetzfänge : Prof Chun, Leipzig. Botanik. Inselfloren (Canarcn, Kerguclcn, St. Paul, Neu-Amsterdam, Cliagos, Seychellen): Prof. Schenck, Darmstadt (mit Be- nutzung der Aufzeichnungen von Prof. Schimper, Basel), Flora der besuchten Fe.stländer : Prof. Schenck, Dannstadt, Kapfldra: Dr. Marloth, Kapstadt, Marines Phytoplankton (Diatomeen und Peridineen) : Karsten, Bonn. Meeresalgen : Th. Reinbold, Itzehoe. Prof. Zoologie. I. Protozoa Radiolaria : Prof. Haecker, Stuttgart, Foraminifera ; F. Winter, Frankfurt a. M. II. Coelenterata Hexactinellida : Prof. Fr. E. Schulze, Berlin, Monaxonia: Dr. Thiele, Berlin, Tetraxonia : Prof. v. Lendenfeld, Prag, Calcarea: Dr. Breitfuss, Petersburg, Hydroidea: Prof Will, Rostock, Siphonophora : Prof. Chun, Leipzig, Craspedota : Prof Vanhoeffen, Kiel, Acraspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Ctenophora : Prof. Chun, Leipzig, Alcyonaria : Prof. Kükenthal, Breslau, Antipathidae: Dr. Schnitze, Jena, Actiniaria : Prof. Carlgren, Stockholm, Madre]ioraria : Prof. von IMarenzeller, Wien. III. Echinodermata Crinoidea : Prof. Döderlein, .Strassburg, Echinoidea ; Prof. Döderlein, Strassburg, Anatomie des Palaeopneustes : Dr. Wagner, Dresden, Asteroidea: Prof Ludwig, Bonn, Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn, Ophiuroidea : Prof. zur Strassen, Leipzig. IV. Vermes Turbellaria Acoela : Prof. Böhmig, Graz, Polyclades : Dr. von Stiunmer, Graz, Nemertini : Prof. Bürger, Santiago de Chile, Cestodes: Prof. Braim, Königsberg, Trematodes : Prof. Braun, Königsberg, Frei lebende Nematoden: Prof. zur Strassen, Leipzig, Chaetognatha : Dr. Krumbach, Breslau, Gephyrea : Prof Spengel, Gie.sscn, Gephyreenlarven : Prof. Schauinsland, Bremen, Priapulus: Prof Schauinsland, Bremen, Oligochaetae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Annelides : Prof. Ehlers, Göttingen, Pelagische Anneliden : Dr. Reibisch, Kiel, Annelidenlarven : Dr. Woltereck, Leipzig, Brachio])oda : Prof Blochmann, Tübingen, Bryozoa : Dr. Braem, Berlin. V. Arthropoda Cirripedia: Dr. Weltner, Berlin, Rhizocephala: Prof. Fraisse, Jena, Copepi ida : Dr. Steuer, Triest, Ostracoda : Prof. Müller, Greifswald, Isopoda : Prof. zur .Strassen, Leipzig, Bop}'ridae : Prof. Fraisse, Jena, Cymothoidae : Prof. Fraisse, Jena, Amphipocla : Dr. Woltereck, Leipzig, Leptostraca : Dr. Thiele, Berlin, Stomatopoda : Dr. Jurich, Leipzig, Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau, Sergestidae: Dr. Jllig, Leipzig, Schizopoda: Dr. Jllig, Leipzig, Macrura: Prof Pfeffer, Hamburg, Anomura : Dr. Doflein, München, Brachyura: Dr. Doflein, München, Dekapodenlarven : Dr. Zimmer, Breslau, Pantopoda : Prof. Möbius, Berlin, Landarthropoden der antarktischen Inseln : Dr. Enderlein, Berlm. VI. Mollusca Lamellibranchiata : Prof v. Martens, Berlin, und Prof. Pelseneer, Gent, Neomenia : Dr. Thiele, Berlin, Scaphopoda : Prof. Plate, Berlin, Placophora : Prof. Plate, Berlin, Prosobranchiata : Prof. v. Martens u. Dr. Thiele, Berlin. Gasteropodenlarven : Prof. Simroth, Leipzig, Heteropoda: Dr. Brüel, Halle a. S. Pteropoda : Dr. Meisenheimer, Marburg. Cephalopoda : Prof. Chun, Leipzig. VII. Tunicata Appendiculariae : Dr. Lohmann, Kiel. Monascidiae: Dr. Michaelsen, Hamburg, Synascidiae: Dr. Hartmeyer, Berlin, Pyrosomata: Prof. Seeliger, Rostock, Salpae : Dr. Apstein, Kiel, Doliolidae: Dr. Neumann, Leipzig. VIII. Vertebrata Tiefseefische : Prof. Brauer, Marburg, Küstenfische : Südharing : Prof Pleincke, Helgoland, Anat. d. Riesenschildkröten: Dr. Schacht, Hamburg, Luftsacke der Albatrosse: Dr. Ulrich, Liegnitz. Vögel ; Prof Reichenow, Berlin. Fortsetzung auf Seite S des Umschlags. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Forlselzunij rnn Seite 2 (hs Tnnsclilags. Von der ersten Gruppe liegt die umfangreiche Oceanographie und maritime Meteorologie des Herrn Dr. Gerhard Schott fertig vor. Dieselbe erschien als Baiul I (los ITllterneluiieilS mit dem Nebentitel: Oceanographie und maritime Meteorologie Im Auftrage des Reichs-Marine-Amts bearbeitet \on Dr. Gerhard Schott, Assistent bei der deutschen Seewyrte in Hamburg, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen u. s. w.). 26 Tafeln (Temperatur-Diagrammen) und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas 120 Mark. Bei der Bearbeitung der OccanograpJiie und maritivicii Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesiclitspunkte, nämlich der geographische und der biologische berücksichtigt ivorden. Um einen sowohl für die Geographie ivie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physikalischen Verhältnisse der Tiefsee zu geivinnen, wurde die Darstellung nicht auf die „Valdivia''-Afessnngen beschränkt, sondern auf das ges-amte bis jetzt vorliegende Beobachtungsniaterial ausgedehnt. In gewisser Hinsicht ivird hier eine Monographie des Atlantischen und Indischen Oceans geboten, ivelche ihren Schwerpunkt in die zahlreichen konstritktiven Karten und Profile legt. Weitere Abteilungen des Unternehmens gelangen sofort nach Herstellung des Drucks zur Ausgabe. Von •dem iiunmclir abgeschlossenen Band III und dem im Erseheinen befindlichen Band V und VII liegen folgende Abhandlungen vor: Bd. III, Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 1899. Mit Tafel l~VIII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898-1899. I. Trachymedusen. Mit Tafel IX — XII. Einzelpreis: 32, — M.. Vorzugspreis f. Abnehmer des ganzen Werkes: 25,— M. „ „ „ 2. Dr. phil. L. S. Schnitze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XIII und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5,— M., Vorzugspreis: 4,- M. „ „ „ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schild- kröten. Mit Tafel XV — XXI. Einzelpreis: 16, — M., Vorzugspreis: 13,— M. „ „ „ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und 1 geographischen Skizze. Einzelpreis: 4, — M., Vorzugspreis: 3,50 M. „ „ „ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXill. Einzelpreis: 3"— M., Vorzugspreis: 2,50 M. „ „ „ 6. K. Möbius, Die Pantopoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV— XXX. Einzelpreis: 16, — M., Vorzugspreis: 12,50 M. „ „ „ 7. Dr. Günther Bnderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten ant- arktischen Inseln. I. Die Insekten und Arachnoideen der Kerguelen. II. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln u. 6 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 17 M., Vorzugspreis: 15 M. Bd. V. Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 20 M., Vorzug'spreis : 17 M. Bd. VII. Lfg. 1. V. Martens und Thiele, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. A. Systematisch - geographischer Teil. Von Prof v. Martens. B. Anatomisch - systematische Untersuchungen einiger Gastropoden. Von Joh. Thiele. Mit 9 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Einzelpreis: 32 M., Vorzugspreis: 20 M. „ „ „ 2. Dr. W. Michaelsen, Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 4 Tafeln. Einzelpreis: 13 M., \'orzugspreis: 11 M. Dr. Emil von Marenzeller, Steinkorallen. Mit 5 Tafeln. Einzelpreis: 16 M., Vorzugspreis: 12 M. Franz Ulrich, Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. Mit 4 Tafeln. Einzelpreis: g M., Vorzugspreis: 7,50 M. Bruno Jurich, Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 6 Tafeln. Preis: 13 Mark. Joh. Thiele, Die Leptostraken. Mit 4 Tafeln. Preis für Abnehmer des ganzen Werkes : 8 M. 50 Pf. Ferner erschien Baild IV deS UnteriiellllieilS mit dem Nebentitel: Hexactinellidae bearbeitet von Fr. E. Schulze Professor in Berlin. Mit einem Atlas von 52 Tafeln Preis: 120 Mark. Band VI des UllteriiehmeilS mit dem Nebentitel: Brachyura bearbeitet von Dr. Franz Doflein, Privatdozent an der Universität München, H. Konservator der zoologischen Staatssammlung. Mit 58 Tafeln, einer Texttafel und 68 Figuren und Karten im Text. Preis: 120 Mark. Da die Anschaffung des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken möglich sein wird, so ist eine jede iVbteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird. n J» V 3. jt ») 11 4. j» JJ )J Bd. VIII, Lief 1. Verlag von Gustav Fischer In Jena. Soeben erschienen: Festschrift zum siebzigsten Geburtstage von Ernst Haeckel. Herausgegeben von seinen Scliülern und Freunden. Mit i6 Tafeln und 109 Abbildungen im Text. Preis: 80 Mark. Inhalt: Strasburger, Eduard, Anlage des Embr}'osackes und Prothalliumbildung bei der Eibe nebst anschliessenden Erörterungen. Mit 2 Tafeln. — Hertwig, Oscar, Ueber eine Methode, Frosch- eier am Beginn ihrer Entvvickelung im Räume so zu orientieren, dass sich die Richtung ilirer Teilebenen und ihr Kopf- und Schwänzende bestimmen lässt. Mit i Tafel und i Figur im Text. — Kükenthal, W., Ueber einige Korallentiere des Roten Meeres. Mit 2 Tafeln und 2 Figuren im Text. — Eggeling, IL, Zur Morphologie des Manubrium sterni. Mit i Tafel und 43 Figuren im Text. — Göppert, E., Der Kehlkopf von Protopterus annectens (Owen). Anatomische Untersuchung. Mit 1 Tafel und 5 Figuren im Text. — Walt her, Johannes, Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. Bionomisch betrachtet Mit I Tafel und 21 Figuren im Text. — Biedermann, W., Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. Mit 16 Figuren im Text. — Hertwig, Richard, Ueber physiologische Degeneration bei Actinosphaerium Eichhorni. Xebst Bemerkungen zur Aetiologie der Geschwülste. Mit 4 Tafeln. — Stahl, Ernst, Die Schutzmittel der F"lechten gegen Tierfrass. — Braus, Hermann, TTatsächliches aus der Entwickelung des Extremitätenskelettes bei den niedersten Formen. Zugleich ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Skelettes der Pinnae und der Visceralbögen. Mit 2 Tafeln und 13 Figuren im Text. — Lang, Arnold, Lieber Vorversuche zu Untersuchungen über die Varietätenbildung von Helix hortensis MÜLLER und Helix nemoralis L. — Maurer, F., Das Integument eines Embryo von Ursus Arctos, Ein Beitrag zur Frage der Haare und Hautdrüsen bei Säugetieren. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Ziegler, Heinrich Ernst, Die ersten Entwickelungsvorgänge des Echino- dermeneies, insbesondere die Vorgänge am Zellkörper. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Verworn, Max, Die Lokalisation der Atmung in der Zelle. — Fürbringer, Max, Zur Frage der Abstammung der Säugetiere. Festsclirift zum siebzigsten Geburtstage des Herrn Geheimen Rats Prof. Dr. August Weismann in Freiburg in Baden. Zugleich Supplement-Band VII der „Zoologischen Jahrbücher". Herausgegeben von Dr. J. W. Spengel, Prof. in Giessen. Mit 32 Tafeln und 104 Abbildungen im Text. Preis: 60 Mark. Hieraus einzeln: R. Wiedershcim, Ueber das Vorkommen eines Kehlkopfes bei Ganoiden und Dipnoern sowie über die Phjdo- genie der Lunge. Mit 6 Tafeln imd i Abbildung im Text. Einzelpreis : g Mark. August Gruber, Ueber Amoeba viridis Leid)'. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. Alexander Petrnnkewitsch, Künstliche Parthenogenese. Mit 3 Tafeln und S Abbildungen im Text. Einzel- preis : 5 Mark. Konrad Guenther, Keimfleck und Synapsis. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark. Valentin Hacker, Bastardirung und Geschlechtszellenbildung. Mit i Tafel und 13 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. E. Korscheit, Ueber Doppelbildungen bei Lumbriciden. Mit 2 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 2 Mark. Otto L. Zur Strassen, Anthraconema. Mit 2 Tafeln und 9 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. R. Woltereck, Ueber die Entwicklung der Velella aus einer in der Tiefe vorkommenden Larve. Mit 3 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5 Mark, P. Speiser, Die Hemipterengattung Polyctenes Gigl und ihre Stellung im System. Mit i Tafel. Einzelpreis: I Mark. August Bauer, Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung und Anatomie der Gymnophionen. Mit 3 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Th. Boveri, Ueber die phylogenetische Bedeutung der Sehorgane des Amphioxus. Mit 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 1 Mark. Hans Spemann, Ueber experimentell erzeugte Doppelbildungen mit cyclopischem Defect. Mit 2 Tafeln und 24 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Richard Hesse, Ueber den feinern Bau der Stäbchen und Zapfen einiger Wirbeltiere. Mit i Tafel und 3 Ab- bildungen im Text. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf L. Kathariner, Ueber die Entwicklung von Gyrodactj'lus elegans v. Nrdm. Mit 3 Tafeln und lo Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark 50 Pf. H. Friese u. F. t. Wagner, Ueber die Hummeln als Zeugen natürlicher Formenbildung. Mit 2 Tafeln. Einzel- preis: 5 Mark. August Forel, Ueber Polymorphismus und Variation bei den Ameisen. Einzelpreis: i Mark. C. Emery, Zur Kenntnis des Polymorphismus der Ameisen. Mit 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: I Mark 50 Pf. E. Wasuiann, Zur Kenntnis der Gäste der Treiberameisen und ihre Wirte vom oberen Congo. Mit 3 Tafeln. Einzelpreis: 5 Mark. Hubert Ludwig, Brutpflege bei Echinodermen. Einzelpreis: 80 Pf. Heinrich Ernst Ziegler, Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. J. W. Spengel, Ueber Schwimmblasen, Lungen und Kiementaschen der Wirbeltiere. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. Frommannsche Buchdruckerei (Hennann Pohle) in Jenn — 2646 WISSENSCHAFTLICHE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN TIEFSEE-EXPEDITION AUF DEM DAMPFER „VALDIVIA" 1898-1899 IM AUFTRAGE DES REICHSAMTES DES INNERN HERAUSGEGEBEN VON CARL CHUN PROFESSOR DER ZOOLOGIE IN LEIPZIG LEITER DER EXPEDITION SIEBENTER BAND SECHSTE LIEFERUNG BRUNO JURICH Die Stomatopoden der deutschen Tiefsee-Expedition Mit 6 Tafeln iT. ^ ^SEMPER « ^> V h \ 1 L Wk. VERLAG VO JENA N GUST/ IQ04 lV FISCHER Pre 'ii 3: 13 M£ irk. Verlag von Gustav Fischer in Jena. ffi ie If^Mm fcr Deiitscta Tie auf dem Dampfer „Valdivia" 18981899 Im Auftrage des Reichsamts des Innern herausgegeben von Carl Ch un Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition. see-EiBeiitii Die Berichte über die reichen wissenschaftlichen Ergebnisse der deutschen Tiefsee-Expedition werden von den naturwissenschaftlichen Forschern nicht nur Deutschlands, sondern auch des Auslandes mit der grössten Spannung erwartet, insbesondere nachdem der Leiter der Expedition, Herr Professor Chun in Leipzig, durch sein Werk „Aus den Tiefen des Weltmeeres, Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Expedition" (zweite Auflage wurde vor kurzem vollständig) bereits darauf hingewiesen hat, welche umfassenden und wichtigen Bereicherungen unserer Kenntnisse auf biologischem Gebiet zu erwarten sind. Die ausserordenthche Reichhaltigkeit des gewonnenen Materials übersteigt alle Erwartungen. Um dasselbe so bald wie möglich der wissenschaftlichen Welt nutzbar zu machen, ist die Bearbeitung desselben 69 Forschern übertragen worden, deren Abhandlungen nunmehr nach und nach erscheinen werden. Es bearbeiten: Ausrüstung der „Valdivia" : Ober-Lispektor Sachse und Inspektor Polis, Hamburg, Reisebeschreibung: Prof. Chun, Leipzig, Oceanographie und Maritime Meteorologie : Dr. G. Schott, Seewarte, Hamburg, Chemie des Meenvassers : Dr. P. Schmidt, Leipzig, Grundproben : Sir John Murray, Edinburgh, und Dr. Philippi, Berlin, Antarktische Geschiebe: Prof. Zirkel, Leipzig, Gesteinsproben: Dr. Reinisch, Leipzig, Quantitati\-e Planktonfänge: Dr. Apstein, Kiel, Schliessnetzfänge : Prof. Qiun, Leipzig. Botanik. Inselfloren (Canaren, Kerguelen, St. Paul, Neu-Amsterdam, Chagos, Seychellen): Prof. Schenck, Darmstadt (mit Be- nutzung der Aufzeichnungen von Prof. Schimper, Basel), Flora der besuchten Festländer: Prof. Schenck, Darmstadt, Kapflora: Dr. Marioth, Kapstadt, Marines Phytoplankton (Diatomeen unc Karsten, Bonn. Meeresalgen : Th. Reinbold, Itzehoe. Peridineen) : Prof. I. Protozoa Radiolaria : Prof. Haecker, Stuttgart, Foraminifera : F. Winter, Frankfurt a. M. II. Coelenterata Hexactinellida : Prof. Fr. E. Schulze, Berlin, Monaxonia: Dr. Thiele, Berlin, Tetraxonia: Prof. v. Lendenfeld, Prag, Calcarea : Dr. Breitfuss, Petersburg, Hydroidea : Prof. Will, Rostock, Siphonophora : Prof. Chun, Leipzig, Craspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Acraspedota : Prof. Vanhoeffen, Kiel, Ctenophora : Prof. Chun, Leipzig, Alcyonaria: Prof. Kükenthal, Breslau, Antipathidae : Dr. Schultze, Jena, Actiniaria : Prof. Carlgren, Stockholm, Madreporaria: Prof. von Marenzeller, Wien. III. Echinodermata Crinoidea: Prof. Döderlein, Strassburg, Echinoidea : Prof. Döderlein, Strassburg, Anatomie des Palaeopneustes : Dr. Wagner, Dresden, Asteroidea: Prof. Ludwig, Bonn, Holothurioidea : Prof. Ludwig, Bonn, Ophiuroidea : Prof. zur Strassen, Leipzig. IV. Vermes Turbellaria Acoela : Prof. Böhmig, Graz, Polyclades : Dr. von Stummer, Graz, Nemertini : Prof. Bürger, Santiago de Chile, Cestodes: Prof. Braun, Königsberg, Trematodes: Prof. Braun, Königsberg, Frei lebende Nematoden: Prof. zur Strassen, Leipzig, Chaetognatha : Dr. Krumbach, Breslau, Gephyrea : Prof. Spengel, Giessen, Gepli3'reenlarven : Prof. Schauinsland, Bremen, Priapulus : Prof. Schauinsland, Bremen, Oligochaetae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Annelides: Prof. Ehlers, Göttingen, Zoologie. Pelagische Anneliden : Dr. Reibisch, Kiel, Annelidenlarven : Dr. W( )ltcreck, Leipzig, Brachiopoda: Prof. Blochmann, Tübingen, Bryozoa : Dr. Braem, Berlin. V. Arthropoda Cirripedia: Dr. Wellner, Berlin, Rhizocephala: Prof. Fraisse, Jena, Copepoda : Dr. Steuer, Triest, Ostracoda : Prof. Müller, Greifswald, Isopoda: Prof. zur Strassen, Leipzig, Bopyridae : Prof. Fraisse, Jena, Cymothoidae: Prof. Fraisse, Jena, Amphipoda : Dr. Woltereck, Leipzig, Leptostraca : Dr. Thiele, Berlin, Slomatopoda : Dr. Jurich, Leipzig, Cumacea : Dr. Zimmer, Breslau, Sergestidae: Dr. JUig, Leipzig, Schizopoda: Dr. Jllig, Leipzig, Macrura: Prof. Pfeffer, Hamburg, Anomura: Dr. Doflein, München, Brachyura : Dr. Doflein, München, Dekapodenlarven: Dr. Zimmer, Breslau, Pantopoda : Prof. Möbius, Berlin, Landarthropoden der antarktischen Inseln : Dr. Enderlein, Berlm. VI. Mollusca Lamellibranchiata : Prof. v. Martens, Berlin, und Prof. Pelseneer, Gent, Neomenia: Dr. Thiele, Berlin, Scaphopoda: Prof. Plate, Bedin, Placophora: Prof. Plate, Berlin, Prosobranchiata : Prof. v. Martens u. Dr.Thiele, Bedin. Gasteropodenlarven : Prof. Simroth, Leipzig, Heteropoda: Dr. Brüel, Halle a. S. Pteropoda: Dr. Meisenheimer, Marburg. Cephalopoda: Prof. Chun, Leipzig. Fortsetzung auf Seite 3 des Uinschlaijs. Verlag von Gustav Fischer in Jena. VII. Tunicata Appendiculariae : Dr. Lohmann, Kiel. Monascidiae : Dr. Michaelsen, Hamburg, Synascidiae : Dr. Hartmeyer, Berlin, Pyrosomata: Prof. Seeliger, Rostock, Salpae : Dr. Apstein, Kiel, Doliolidae : Dr. Neumann, Leipzig, Fnrfscfzung von Seite 2 des Umschlags VIII. Vertebrata Tiefseefische : Prof. Brauer, Marburg, Küstenfische : Prof. Hilgendorf, Berlin, Südhäring : Prof. Heincke, Helgoland, Anat. d. Riesen.schildkröten : Dr. Schacht, Hamburg, Luftsäcke der Albatrosse : Dr. Ulrich, Liegnilz. Vögel : Prof. Reichenow, Berlin. Von der ersten Gnippe liegt die umfangreiche Oceanographie und maritime Meteorologie des Herrn Dr. Gerhard Schott fertig vor. Dieselbe erschien als BtllUl I (le.S UllteruelimeilS mit dem Nebentitel: Oceanographie und maritime Meteorologie Im Auftrage des Reichs-Marine- Amts bearbeitet von Dr. Gerhard Schott, Assistent bei der deutschen Seewarte in Hamburg, Mitglied der Expedition. Mit einem Atlas von 40 Tafeln (Karten, Profilen, Maschinenzeichnungen u. s. w.), 26 Tafeln (Temperatur-Diagrammen) und mit 35 Figuren im Text. Preis für Text und Atlas 120 Mark. Bei der Bearbeihing der Oceanographie und maritijncii Meteorologie sind vorwiegend zwei Gesichtspunkte, nämlich der geographische und der hiologisclie berücksichtigt worden. Um einen sowohl für die Geographie wie für die Biologie nutzbaren Einblick in die physikalischen Verhältnisse der Tiefsee zu gewinnen, wurde die Darstellung nicht auf die „Valdivia"-Messungen beschränkt, sondern auf das gesamte bis jetzt vorliegende Beobachtungsmaterial ausgedehnt. In gewisser Hinsicht ivird hier eine Monographie des Atlantischen und ludischen Oceans geboten, welche ihren Schwerpunkt in die zahlreichen konstruktiven Karten und Profile legt. Weitere Abteilungen des Unternehmens gelangen sofort nach Herstellung des Drucks zur Ausgabe. Von dem nnnmehr abgeschlossenen Baild III und dem im Erscheinen befindlichen Band Y und YII liegen folgende Abhandlungen vor: Bd. 111, Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898 1899. Mit Tafel I— VIII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. I. Trachymedusen. Mit Tafel IX — XII. Einzelpreis: 32, — M., Vorzugspreis f. Abnehmer des ganzen Werkes: 25,— M. „ „ 2. Dr. phil. L. S. Schnitze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898^1899. Mit Tafel XIII und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5,— M., Vorzugspreis: 4,— M. „ „ 3. Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schild- kröten. Mit Tafel XV — XXI. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 13,— M. „ „ 4. Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und 1 geographischen Skizze. Einzelpreis: 4,— M., Vorzugspreis: 3,50 M. -1 „ 5. Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3, — M., Vorzugspreis: 2,50 M. „ „ 6. K. Möbius, Die Pantopoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV-XXX. Einzelpreis: 16.— M., Vorzugspreis: 12,50 M. „ „ „ 7. Dr. Günther Enderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten ant- arktischen Inseln. I. Die Insekten und Arachnoideen der Kerguelen. II. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln u. 6 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 17 M., Vorzugspreis: 15 M. Bd. V. Lfg. 1. Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 20 M., Vorzugspreis: 17 M. Bd. VII. Lfg. 1. V. Martens und Thiele, Die beschälten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. A. Systematisch - geographischer Teil. Von Prof. v. Martens. B. Anatomisch - systematische Untersuchungen einiger Gastropoden. Von Joh. Thiele. Mit 9 Tafeln und 1 Abbildung im Text. Einzelpreis: 32 M., Vorzug.spreis : 26 M. „ „ „ 2. Dr. W. Michaelsen, Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 4 Tafeln. Einzelpreis: 13 M., Vorzugspreis: 11 M. „ „ „ 3. Dr. Emil von Marenzeller, Steinkorallen. Mit 5 Tafeln. Einzelpreis: 16 M., Vorzugspreis: 12 M. „ „ „ 4. Franz Ulrich, Zur Kenntnis der Luftsäcke bei Diomedea exulans und Diomedea fuliginosa. Mit 4 Tafeln. Einzelpreis: 9 M., Vorzugspreis: 7,50 M. Binnen kurzem wird erscheinen BaiUl IV (ICS UllteriiellllieilS mit dem Nebentitel: Hexactinellidae bearbeitet von Fr. E. Schulze Professor in Berlin. Mit einem Atlas von 52 Tafeln Da die Anschaflfi.mg des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, diejenigen Teile des Unternehmens zu erweriaen, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Soeben erschienen: Festschrift zum siebzigsten Geburtstage von Ernst Haeckel. Herausgegeben tou seinen Schülern und Freunden. Mit i6 Tafeln und 109 Abbildungen im Text. Preis: 80 Mark. Inhalt: Strasburger, Eduard, Anlage des Embryosackes und Prothalliumbildung bei der Eibe nebst anschliessenden Erörterungen. Mit 2 Tafeln. — Hertvvig, Oscar, lieber eine Methode, Frosch- eier am Beginn ihrer Entwickelung im Räume so zu orientieren, dass sich die Richtung ihrer Teilebenen und ihr Kopf- und Schwanzende bestimmen lässt. Mit i Tafel und i Figur im Text. — Kükenthal, W., Ueber einige Korallentiere des Roten Meeres. Mit 2 Tafeln und 2 Figuren im Text. — Eggeling, IL, Zur Morphologie des Manubrium sterni. Mit i Tafel und 43 Figuren im Text. — Göppert, F., Der Kehlkopf von Protopterus annectens (Owen). Anatomische Untersuchung. Mit i Tafel und 5 Figuren im Text. — Walther, Johannes, Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. Bionomisch betrachtet. Mit 1 Tafel und 21 Figuren im Text. — Biedermann, W., Die Schillerfarben bei Insekten und Vögeln. Mit 16 Figuren im Text. — Hertwig, Richard, Ueber physiologische Degeneration bei Actinosphaerium Eichhorni. Nebst Bemerkungen zur Aetiologie der Geschwülste. Mit 4 Tafeln. — Stahl, Ernst, Die Schutzmittel der Flechten gegen Tierfrass. — Braus, Hermann, Tatsächliches aus der Entwickelung des Extremitätenskelettes bei den niedersten Formen. Zugleich ein Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Skelettes der Pinnae und der Visceralbögen. Mit 2 Tafeln und 13 Figuren im Text. — Lang, Arnold, Ueber Vorversuche zu Untersuchungen über die Varietätenbildung von Helix hortensis Müller und Helix nemoralis L. — Maurer, F., Das Integument eines Embryo von Ursus Arctos, Ein Beitrag zur Frage der Haare und Hautdrüsen bei Säugetieren. Mit i Tafel und 4 Figuren im Text. — Ziegler, Heinrich Ernst, Die ersten Entwickelungsvorgänge des Echino- dermeneies, insbesondere die Vorgänge am Zellkörper. Mit 1 Tafel und 4 Figuren im Text. — Verworn, Max, Die Lokalisation der Atmung in der Zelle. — Fürbringer, Max, Zur Frage der Abstammung der Säugetiere. Festschrift zum siebzigsten Geburtstage des Herrn Geheimen Rats Prof. Dr. August Weismann in Freiburg in Baden. Zugleich Supplement-Band VII der „Zoologischen Jahrbücher". Herausgegeben von Dr. J. W. Spengel, Prof. in Giessen. Mit 32 Tafeln und 104 Abbildungen im Text. Preis: 60 Mark. Hieraus einzeln: R. Wiedcrsheim, Ueber das Vorkommen eines Kehlkopfes bei Ganoiden und Dipnoern sowie über die Phylo- genie der Lunge. Mit 6 Tafeln und i Abbildung im Text. Einzelpreis : g Mark. August Gruber, Ueber Amoeba viridis Leidy. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. Alexander Petrunkewitsch, Künstliche Parthenogenese. Mit 3 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 5 Mark. Konrad Gruenther, Keimfleck und Synapsis. Mit i Tafel. Einzelpreis: 2 Mark. Valentin Hacker, Bastardirung und Geschlechlszellenbildung. Mit i Tafel und 13 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. E. Korschelt, Ueber Doppelbildungen bei Lumbriciden. Mit 2 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzel- preis: 2 Mark. Otto L. Zur Strassen, Anthraconema. Alit 2 Tafeln und 9 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 4 Mark. R. Woltcreck, Ueber die Entwicklung der Velella aus einer in der Tiefe vorkommenden Larve. Mit 3 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5 Mark, P. Speiser, Die Hemipterengattung Polyctenes Gigl und ihre Stellung im System. Mit 1 Tafel. Einzelpreis: I Mark. August Bauer, Beiträge zur Kenntnis der Entwicklung und Anatomie der Gymnophionen. Mit 3 Tafeln und 7 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Th. Boveri, Ueber die phylogenetische Bedeutung der Sehorgane des Amphioxus. Mit 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: i Mark. Hans Spemann. Ueber experimentell erzeugte Doppelbildungen mit cyclopischem Defect. Mit 2 Tafeln und 24 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark. Richard Hesse, Ueber den feinern Bau der Stäbchen und Zapfen einiger Wirbeltiere. Mit i Tafel und 3 Ab- bildungen im Text. Einzelpreis: 2 Mark 50 Pf. L. Katharincr, Ueber die Entwicklung von Gyrodactylus elegans v. Nrdm. Mit 3 Tafeln und 10 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 3 Mark 50 Pf. H. Friese u. F. v. Wagner, Ueber die Hummeln als Zeugen natürlicher Formenbildung. Mit 2 Tafeln. Einzel- preis: 5 Mark. August Forel, Ueber Polymorphismus und Variation bei den Ameisen. Einzelpreis: i Mark. C. Emery, Zur Kenntnis des Polymorphismus der Ameisen. Mit 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: I Mark 50 Pf. E. Wasmann, Zur Kenntnis der Gäste der Treiberameisen und ihre Wirte vom oberen Congo. Mit 3 Tafeln. Einzelpreis: 5 Mark. Hubert Ludwig, Brutpflege bei Echinodermen. Einzelpreis: 80 Pf. Heinrich Ernst Ziegler, Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. J. W. Spengel, Ueber Schwimmblasen, Lungen und Kiementaschen der Wirbeltiere. Einzelpreis: i Mark 20 Pf. Ftammaonscbe Buchdnickerei (Hermann Pohle) in Jena — 2660 ^^