DENN ger, er, u € 2 Hi ang 2 Ss New [2 -SE NN N en L \LL II E55 Hure üge Fr fi 3— mie einem Gei ſichen erquicken kan: Vach dem Exempel der hinimlifchen Braut in dem hohen Lied Salomonis die ſich beruͤhmet / daß ihr Lieb⸗ fer ſie in den Wein⸗Keller geführt habe/ J —— I ar Cellam —— — ‚em olcher Keller iſt gegentoärkiger Traätar, in wel \ 04 ! s füffe und une Zend ee ieben zu finden. van 0; ABRAHAMO% 5 Chr, Auguſiner Baar h ‚ füfler-Oxbeng/ Concionar, — und Provinciz Des =: ® A ‚finicors, in.feiner ea zuſammen ger — i iR 5 at auch wollen bey Frbeanbung des Weins feinen. A) EN Mit Ro Ka erl. * eſi —27 — nadigſter Er Va! Hi Deriegt und Kaufen Bach % Be ea hnSritons Weigel/ — ; en 1} = Blend —— San Marin $ Senken, An, 1710 1710, — — er 9 8 —— - Shto aden Gebohrnen und Hochgelehrten VRR Sm —— - in ber Wobl Edel TOR: e: —— Er — DEMONIE —— + Ordinis S. P. Benedidti ‚allh a PErTEERREFETTrTeTE weseesnswenes ETTETE DR. — D —— x — 7 Braham der alte — f F GOtt der DR Allmächtige von deſſen Glauben / Gehor⸗ ſam und Treue einiges Prob⸗Stuck woll⸗ 7 A Pte nehmen bekame Befehl. Gen. c. 22. v»2, 4 A Tolle unigenitum tuum;, quem diligis, I'aac. | Nimm deinen einiggebohtnen Sohn /den bi lieh — Sf aac: Und wenig hernach / & offeres eum in holocauſtum fuper unum montium,und opffere ihn daſelbſt auf einem von den Bergen ce. Welchem dann der alles auf GoOtt bauende Vatter Abraham ſchnurgrad nachgefom- men / und hat es ihme um kein Haͤrlein gefehlet: Indem ich dieſen Text der Schrifft überlege /füper unum montium fallet mir ein / als wäre ſelber auch aufmeine gegenwaͤrtige In- tention gerichtet / der ich vor diß mein geringes Wercklein / einen u —* Ned I eyſerigſt ai = Un | | a ten Berg? Und Diefer Zertheilung Urſach / werde vv... DEDICATIO. Theil Urach feyn I dafich meinen Cellam Vinariamı de: renthalben dahin eingerichtet habe/weiten ich alda erfihe/ das Gnaden reiche Bild MariaCellenfis, zu weldyenung allen einladet ber weiſe Mann Proyerb, c,o, Venite & 'bi- ‚ bite vinumyquod mifcui vobis » durch diefen vermifchten Mein / verſtehet der Heil. Bernardus die unbefchreibli- chen Gnaden und Beneficien ‚die allda won wenig Fahren her / ſeynd ausgefchendtt worden: Andern Theilshatmid) darzu angeftieben; indem ich reifflich uͤberleget / daß au⸗ gemach meine Leibs⸗Kraͤfften abnehmen / und ich in das Grab werde tretten / in dieſem zertheilten Berg zu grabenz der von Euer Hochwuͤrden und Gnaden / der von dem Erb⸗Feind der Chriſtenheit in der Belagerung der Kayſerl. Reſidentz⸗ Stadt Wienn An. 1683. rünirke an⸗ jetzo aber neu aufgerichte Gottes⸗Ocker zu Troſt der ab⸗ geſtorbenen Chriſtglaubigen; und alſo felbe dieſen Berg mit der Säge des groſſen Eyfers gegen Mariam der Als lerſeeligiſten Mutter GOttes; und inbrünftiger Andacht gegen den arınen Seelen im Zegfeuer zertheilet; und.alfo aus hier vermerckten Urfachen mein letztes WerdkleinCel- lam Vinariam Euer Hochwürden und Gnaden als ei nem vorſichtigen Architriclino und Speißmeiſter der Nach⸗Welt unter Dero Hoͤchſtr uhmwuͤrdigen Namen/ unbeſchwert auszutheilen/mich unt erſtanden. Zufchuk - digiſter Wiedervergeltung aber wuͤnſche ich Euer Hoch⸗ würden und Gnaden / daß ſie durch Lob-und Liebwr⸗ dige Kuͤhn⸗ und Klugheit ihrem Heiligen Orden mon ee —— | er⸗ —— DEDICATIO. tergebenen (Tit. Wohl Ehrwuͤrdigen Geiſtlichen Herren/ Herzen in monteSerräto,allemalmit der Sag / ſage / an allen gebuͤhrenden Orten / durch grund⸗weislichen Worten / Ruhmmirdigift und auferbaulich koͤnnen vorſtehen; wie klar erhelletiindeme ſelbe / ohne Zertrennung der Stimmen / mit allergnaͤdigiſten Conlens weyland Ihro Roͤmiſ. Kay: ferl. Majeftät Leopoldi I. Hoͤchſt⸗glorwuͤrdigiſten Ange⸗ dencken aus einem Priore au einen Prälaten und Abbten exnennet / inſtallirt und confumirt worden: Ja mit einem Wort durch) langwierig unbemuͤhet⸗ und Vaͤtterliche Ob⸗ ſorg / als ein anderer wahrer Fundator und Stiffter hieſiger herzlichen Abbteye / zu deſſen Loͤblichen Heiligen Ordens — und Aufnehmung / alles nicht allein verdopplet / fondern um unfäglid) vermehret haben. Gott - der Alfmächtigetwole Ener Hochwürden und Gnaden Ihre Jahr nicht allein verdopplen/fondern ingröfter Zahl verlaͤngern / und multiplieiren, Ich aber ſamt meinem IBein; Keller/thue mich Dero Gnaden und Hulde immerwaͤh⸗ rend unterthaͤnigiſt empfaͤhlend. Lebe beſtaͤndig Euer Hochwuͤrden und Gnaden Unterthaͤnigſter Dienet Frater Abraham 2 N \ & Fu 2. 20 “ON : ON ON. a ö x “une ” r * EEE RR * EEE αν une — CENSURA, “ RE opufculum poflhumum d Reverendo P.|Abrahamo AS. Clara: pie memoria conſcriptum, & abeodem Cella Vinaria &c. inſe⸗ iptum. nonniſi vinum generoſum, ſapidum, & proficuum contincat, hederam ei affıgimus in Signum publica vendibilitatis Datum Bambergæ in mon- te 8. Stephani Proto-Martyris die 14, Marti An. 1770, 89 ' Joannes Wernerus,Epifcopus Dragonen- fis,EminentiffimiEle&orisMoguntini perCi- vitatem ac Dioecefin Bambergenfem in Pontificali- bus & Spiritualibus Vicarius Generalis ad St, Stepha- num ibidem Decanus. —DD JJ A ed Ki RE Be yaQan 2 200% 8 588: 2BRE St 8 PN 2868 —— — — — TONÖR — X DON /ON/ON SON ZORZONZON SON 28 2 Dr F 7 8 PR APPROBATIO THEOLOGICA...... M?- eft Abrahamin ſenectute bona, M quin jam pridem.omnia A/ua confienaverat in manus Domini, nihil religaum füit prater Cellamhanc vinariam.: Cujus-haredes [cripfst omnes filios Abrahe in Viritu. Viſitavi eamex Commiſſione Reverendillimi Perilluftris,ze Per« quam Gratiofi Domini JoannisWerneri, Epifcopi Dragonenfis, Emi- nentiflimiEleftoris Moguntini per Civi tatem a Dioceſin Bambergen ſem in Poncificalibus, &Spiricualibus Vicarii Generalis ⸗d Sıe« phanum Proto-Martyrem ibidem Decani &c. &reperi im ed vinum, Cui velMelchifedech benediceret. Bibite ! DEUSBenedicat! [#4 Cenfeo € monte S. Michaelis Archangeli prope Bambergam , Anno 1710. die If Menfis Marti. me h R 1% P. Gregorius Pfodenhauer;Ordinis S. Benedicti Profeflus & Ledor, AP. — —ñ — BER m Dee . — cc “ “ R . we x en een Serials eg — = APPROBATIO. han wi 2 Aadmodum R. x Provincialis. N J — N HOdlisiER. P. "Abrakamlısa S. Chrä Che Czh. Hreus, & noftrx Germano-Boemicz Provincix Definitor. Emeritus; Lectorem ad.Cellam Finariam, ſeu potiüs'ad Vineam Jeremiticam, de quaidem Propheta ait: ‚Ego plan- ee te Fi ineam eledam: Et quia ( Cella vel: Yineabzcfilsa — diledo fuo, ex qua depromendus eſt: Botrus Gypri tan- quam, in Vineis Enggadi : Hinc ut hec Yinea det fruddum Jim data fide noftrorum Theologorum ‚ adhoc Opus re- dum, fpecialiter deputatorum, licentiam concedo, ur 4 de. rt ad apricum prodire valeat. Dabam Viennzi mn 4 Convensu noltro — * Au — * Decemb, | ı n au hr Y Me a ae N m en £ RD Ya I. y & MANS ur Ne sun 8 rk — es Se ESS ER °P. Fr. Mesamilanis Aal Are — à JEſu Eremit. Diſcalc. Ordinis | a nee, 2 8 Auguflini per Germaniam aunsr 1 Oral d,eC nsimiam Prior: ——— if un 121,6 SCHEIN 7 AUDIO kpl: —8 — T mn An‘ IE f ss —— ‚10381 PR I 3 Gi vun! i — EUER 107" Wu b I Pb Patum ut Supra, die ze,Decemb 1709: © 28232 ——— — — “* * "was En * DE n © Deep: < R * — ee . D E Mandato Admod, R.P. Maximiliani Antonii ATEfa per Germani- am Boëmiam Prioris Provincialis igniſſimi, Luſtravi totam hane Cellam Vinariam,’ qua R. P. Abrahamus à S. Clara, Concionator Cæſa- reus emeritus & Provincie definitor ipſo anno, quo erat ex hoc mundo tranſiturus ad Patrem, pro Valedictione & S. Foannis Benedidione Vina diverſæ Speciei nobis propinavit, & quis nullum reperi, quod ad guſtum non Saperet, Quinimò cuncta ſingulis optime forext [alnti ‚ut Summa cum. Vaultus Cordisque hilaritate gultentur hauriantur dignisfimn cenſeo. Fr. Conſtantius AS. Urbano E,eremit. Difcalceat. Ord,S. Au- EA 8 * 5 — * © i i | ‚guflini SS. Theol, Ledtor. es BBERERSRETOEBOTOBEBSBEBTTESERENESSEEEETTETIEIEETETER ) D: Licentin Admod. R, P. Maximiliani Autonii A JEſu per Germak ML niam & Boemiam Provincialis meritisfimi pertranffvi Univerfam hanc Cellam Vinariam , quam plenisfimam Vino nobis quaſi teſtamento reliquit R.P, Abrahamus a S, Clara Concionator Ca ſareus, & Defizitor hujus noſtræ Provinciæ, & quia Vina propinata ut pote puritate morum © doctrina referta nom obtenebrant Caput , [ed magis Iluminant, ide⸗ ut cunctis palam fant & aperiantur hiſte, faem ſacio, Dedi in Con- ventu. S. P. Auguſtini Vienna die26,Decembs1709. an ” 4 “ BE; JJ Fr e F ’ RR Er. Antoninus à 8, Guilelmo Eremit. a Pilſcalceatorum Ordin, S. Auguflini Provincix & Conventüs Procurator, # 653 — Arc Fi — TETTTEEETTTT TETEEETER ET UNTER ze: N E * 7 2 — ze \ At „A ſchen im ein und zwantzigſten / des Hungariſchen im drey und zwantzigſten / und Des Böheimifpenimfünftten ER GNE De ., Vi. Friederich Carln von Schönborn k BR > "Ad mandatum Sac. Cæſc Mejeſtatis ‚proprium. u zrontz Widrich von Menshengen. de y vi VEN = * ME a e — Uber diejenigen —* welche n dieſem Werck alten. Num, Ei Halt die Nafen ER | par 2, Die Wahl geht nicht wohl, a N 3.Die Stimm im Wald. | ‚20 . Vergelt ihms der Teufel. tee 38 5 . Der Wieder ftöffet manchen nieder, | "2 39 — 6 . Manches Gut thut fein gut. Msn: OR, Be uläflige Wahrfagung aus den Sternen Ä 62 ie heilige Metamorphofis. — 9. tee und Neues. m ee - 10, Heilig und heillos. Da nah a 2.08 - 17. Cut und fchlimme Botten. ee | 100 12. Der groſſe Miſt⸗Hauffen. er .. 109 13. &8 iftniche vahr daß Eilen kein gut RL. > 14 Wie vermeflen in dem &flen. wer, 126 >15, Vor diefem und jeßunder, | er Taf 1. Solvendo Solvamur. = nn „245 17. Die umgekehrte Welt. — Er oa ISS- 18. Cafpar Igel von Sparhein. ik 4. 3 19. Es ift feinem Schelmenzutrauen, { re 20. Wiſſen 7 gar offt wider dag Fam 192 21. Das Gluͤck ohne Tuͤck. 192 22. Schwehr und Leicht. a 202 23. Der wunderliche Stutmeie ; 212 3.2.2224 Hm Nom.24.Hu1Sau.. | a En — 25. Die nföbliche Sunf. | | 26, Andere Banden GOtt um den Wei, du aber ums sBafer Bi "242: 27. Die verftuchte Brut / Henn. ie SEN —— 28. DieLobmürdige Lettfeigen 265 ———— ti durch Brillen und nicht BurpieBinger.176 0 er 30. 2 ehl und - 31. der Er " Steinreich 32. Papiſten ſeynd ale reich. 33. Mach die Fenſter u. | 339% 34. Die Jungfrauen ſeynd Nix werth. a 35. Jagdhund hat einen guten Mund, dh Be 36. Mad) einen Knopf an die Nafen, ir. a 37.Anfer lieber HErr! Ey lüg. en 38. Gefengdir der Zenfeldns nes, Re — Numerus 7. eine guldene Zahl. 3 385° 40. Der entkraͤffte Duellant / und treue Ereindann — J 41. Der unwiederbringliche Verluſt. — | 42. Die interefirte Andacht. their 6. 28 43. Dasamverantwortliche von dem zu der 2 Be "430 - Bi 008.44. Der Kleine bekommt das Pre em 4.Jer ſtumme Wer dat fer he € Die verblümte Warheit. 466 2247. Dergröfte Schatz ohne Reichthum. er Mr 48 . Blind und fehend. 488 49. Die von GOtt berworffene Belegung 1.500 a0, Viel oder wenis ale) a ei 22 en — Halt i TR: —* ER R EN * — * = 8 I . ; Er. Dr - 8% z z \ * * 4 Kalk die Yafenzu EIRTLELERERETT er J Llerley Nafen 7 allerley Naſen! Es giebt — > groſſe NafenyEleine Nafen, lange Naſen / FE Furge Vaſen / dicke Nafen/ dünne Paſen / Naſen / weiſe Nafen/ grade Paſen / krumpe N xLrothe Nafen / glatte Naſen / knoperte Nas FEST fen/fhöne Nafen/ (handliche Nafen/ alle ns mad SD be S1macigen eh bi: 0 N TB Abe Mala im Alten Teftament nicht alle Naſen gefallen ı fondernhae diejenige von dem Altar und Prieſterthum ausgefchloffen? welche eine ſehr Eleine oder fehr geofie/oderein vertrahte Na: .‚ fengehabt.leu.c.zi-wnse. oa ara a nn - - } — en ra * — ua an vn Plutarchus Cælius, Und andere fehreiben/ daß man vor | dieſem ſehr viel gehalten auf die Mdler-Mafen dergleichen ges _ habe hat Machomerder Andere Zürdifche Kayfer/item Carus Ins der günfite Mömifche Kapfer/ und WBelt-befandte Mos narch / wie nicht weniger Rudolphus der Erſte / auch Rome ſche Kayſer / und Habſpurgiſcher Stammen⸗Zweig: Mir abet gefallen keine Naſen beſſer / als die haicklen / dergleichen gehabt Magdalen Schweſter Die Martha / dann wie ihe Bruder Eazarus mit Tod abgangen zu Bethanien/ und nachmahls Chriſtus der HErr dahin gelangt / felben von Todtenzuen wecken / da it Martha alfobald in diefe Wort ausgebrochene _ . 2, Domine jam foeter HErr er ſtinckt ſchon / Joan. 11.0. Esiſt auch wohl zu vermuthen / wie man den Stein hinweg gewaͤltz / daß Martha ein Tuͤchl oder Fatzanet fuͤr die Naſen gehaltenz and vor ſolchem Geſtauck ein Abſcheu getragen / dergleichen haickle Naſen ſeynd rechte Lobwuͤrdige Nafen 7 abſonderlich wann fie nicht leiden koͤnnen den Geſtanck der Suͤnden dann in der Welt nichts Ärgersftinekt/als ein Sund a der gon liche Harpffenift David vergleicht den Sünder einem offuen Grab : Sepulchrum eft patens guttur eorum. Pfalm.r, verf. ı LEEREN NG I, HS TE SIE nei | ; Jener Miſt⸗Hauffen / auf welchem der gedultige Job ge⸗ feſſen / wird ohne Zweiffel geſtuncken haben; Jene —* — hen / in welche der verfolgte Prophet Seremiag hinunter ger laſſen worden / iſt wegen des vielfaͤltigen Schlammsnoller ad: _ ſcheulichen Geſtanck geweſt; Jener Stall ans Bethlehem/ den da GOttes Sohn für ſein Geburts⸗Ort erlieſen / Biel } — Halt die Nafen zu. 9 freylich wohl nicht gut gerochen haben ’/ meil allerley Vieh Darin die Einkehr genommen / jenes unflätige Ingewaid/ ſo ſamt der Seelaus dem verdaminten Leib Tudä heraus ges blatzt / hat einen unglaublichen Geſtanck von fich gebenz jener abſcheuliche Kercker in dem Pallak des Caiphaͤ/ morinnen der Heyland JESUS gelegen/ hatte einen unleidentlichen Geftand ı wegen des Unflats / fe daſelbſt zuſammen gerun⸗ nen; Aber nichts / glaud du mir nichts/ glaub dem heiligen Bafilio,derdafagt; Grave olenseft peccatum ;; nichts ftinckt alſo / wie die Sind / dahero fagt man und nennet man insge⸗ mein / die ſtinckende Hoffart / ein ſtinckende Lug / eine ſtinckende Saulfeitzc. Im 3. Jahr feines Alters / und zwar den 22. May ift Chriſtus der HErr nacher Geraſa kommen / daſelbſt vor der Stadt zwey beſeſſene Maͤnner angetroffen / welche eine gantze Legion Teuffel in ſich hatten / dieſe waren dergeſtalten zrim⸗ mig und grauſam / daß niemand ohne ſonderg Schaden konn⸗ te vorbey wandern / einer ware gantz nackend und bloß / und anbey alſo raſend / daß er auch mit Ketten und Banden nicht: hat koͤnnen gebaͤndiget werden: Solche zwey elende Tropf⸗ feen wollte der HERR von Ihrer Drangſal loß machen/ ſo bald es die verdammte Geiſter wahrgenommen / da haben fie alfo gleich ein Memorial oder Bittſchrifft eingereicht / Diefeg Innhalts / mitte nos in gregem porcorum er moͤchte ihnen Doch erlauben / daß fie doͤrfften fahren in die naͤchſte Heerd Schwein / deren in die zwey tauſend geweſt / jo meiſtentheils denen Juden zugehoͤret / dann ob ſie ſchon ſolches Fleiſch nicht konnten eſſen / doch haben ſie darmit gehandlet / und es denen Heiden daſelbſt verkaufft; Unſer gebenedeyter HERR / war fo gut / daß Er auch den Teuffeln ihre Bitt nicht abgeſchlagen / wie vielmehr wird Er unſer a ei j ken fo geht “ N BE dann | J 4 | j N m—— —— I a nn 2 R N Mi: Dieninhe dann hin / ſagt Er Dihr Spott Kerl / ihr prahltalfomit ee rrer Macht und Gewalt / und da koͤnnt ihr ohn Erlaubnus nicht ein Sau angreiffen; ſo bald dieſe verdammte Geſellen Se Eee Tre su . — 3 > A . Y 4 a. “ s 4 N \ cm. —— rer — * 8 RR: — = — — == [ | Welt / als ein Sum. —_ SL TRRR Pe. HANS CSA EAUR a PIE LEE 5 Wie der HERNund Heyland in dem Hans Simenn⸗ — die Licenz erhalten / da haben fie wie ein ſchneller Blitz dieſes felnnicht ertragen / ſondern haben fich alſobald ſelbſt in das tieffe Meer verſenckt / Luc.s. Solchen Geſtanck aber der boͤſen Vieh angetaft/die Schwein aber / unangeſehen ſie don Natur wild und unflaͤtig / konten grauſamen Geſtanck der Teuf⸗ Geiſter (wie man dann insgemein pflegt zu ſagen / es ſtinckt wieder Teuffel/ hat verurſacht diejenige Suͤnd / welche die⸗ fe abtruͤnnige Geiſter begangen / alſo Patrus Chryfologus Serm. 17. Der Wunderthaͤtige Heilige Philippus Nereus , wann er mehrmal groſſer Sünder Beicht gehört/hat ein fo abſcheuli⸗ chen Geſtanck von demfelbengefpührt/dag er Öffter miteinens Tuͤchl die Naſen zugehalten / ja zuweilen auf eine Eleine Zeit das Geficht mei ns auf die andere Seiten hiniber gewendet, In Vie. Dies. Cätharina Senenfis,follteanf eine Zeit miteiner vornehmen Matron reden / und felbiger in geiſtlichen Sachen zuſprechen / als welche ſonſt aͤuſſerlich einen ſehr ehrbar⸗ und uns tadelhafften Wan del gefuͤhrt Eatharinaaber dazumahl kon⸗ te nicht ein Wort vorbringen / und als ſie von ihrem Beicht⸗ Vatter berenthalben befragt worden 7 gab fie in der Geheim die Antwort / lichfter Pacer;ich habe fo ein abfchenlichen Ge⸗ ſtanck von diefer Perfon vermerckt / daß ich vermeint/ichmüß fe fung und Leber heraus werffen und mann der Parerdiefes empfund en / wie ich / ſo hätteer vor Geſtanck muͤſſen vergehen ‚ Chronic,P. 2, lib.ꝛ.c.48. das heiſt wohl: Amplexati ſunt ſter⸗ ora. Dann es kan nichts wilders ſtincken in der gantzen Y — Halt die Naſen zun der insgemein genannt ware Leproſus der Ausſaͤtzige / bey der Taffel geſeſſen / da kommt Magdalena / ein ſehr beſchreytes Welbs Bild hinein/mitfliegenden Haaren / aber nicht mitflie gendem Geiſt / ohne einige Zieꝛde und Aufbutz / ja voller edliſten erl/ ſo aus denen Augen gefloſſen / dieſe warff ſich zu den gͤß fen JEfn / die vorher Haupt / Laſter begangen; dieſe waſchet bie FguBdes HErrn mit lauter Thraͤnen / hierdurch hat ſie in der Warheit ihr ſelbſt ein rechte ſaubere Waͤſch zugericht / dieſe truͤcknet die Fuͤß des Heylands mit ihren Haaren ab / feynd alſo die geweſte Fallſtrick / zu Gfallſtrick worden; End⸗ lich Magdalena / ſo vorhero gut Porcellanifch gelebt / zieht ein Alabafter- Biren hervor / und begieſſet den HErrn mit fü Foftbarer Salben/ daß folche mit dem herzlichen Geruchönd die Taffelyalle Naſen / ſo indem Zimmer/ und auſſer dem Zim⸗ mer/alle Nafen fo untenim Hans / und oben im Hans fennd mit demfo edlen Geruch hoͤchſtens ergoͤtzet worden. 9° Bleichwwohliftdiefer Geruch Feines wegs zu vergleichen mitdemjenigen/fo eine derechte Seel/ die in der Gnade Got⸗ tesftehet/von fich giebt / wie ſolches von fichund denen Seinis gender H. Paulus beftättiget; Bonus odor Chrifti famus in omni loco, wir ſeynd ein guter Geruch Chrifti inallen Dre ten/ 2. Eorinth. 2. Entgegen aber-haltet dieN afen zu / der⸗ ect die Naſen zu / verſtopfft die Yafen zu / wegen Des abſchen⸗ ichen Geſtancks einer Suͤnd; Eben darum bat der gerechte be Safe Ya Alle Nafen / ſo bey der Taffel / und um Gott die Städte Sodoma/ Gomorra ec. mit dem feurige ſnckenden Schwefel geſtrafft / weil dero Sünden auch voller ee Der Evangelift Matthänsamzs. Cap. verzeichnet die Umſtaͤnd des Juͤngſten Gerichts / und beſchreibt daſelbſt zizen· lich weitlaͤuffig das WJE / und nicht ao WARN Wie N Du / — 2 3 6oalt die Naſen zwu , {nderfelben Stund / als JEus ham, nemlich der Füngfte Tag werde befchaffen feyn/ benanntlich por demſelben als traurige Borbotten wird eine allgemeine Kriegs⸗Entpoͤrung ſeyn über den gantzen Erdboden / er⸗ ſchroͤckliche Peſtilentz und Hungers Noih allerfelts regieren⸗ abſcheuliche — und Gemuͤths Zertrennungen unter denen nechſten Befreundten und Bluts Merwandten/ Sonn und Mond werden ihren Glantz und Strahlen verlie ren / und fich mit einem traurigen Klag- Kleid verhüllen / fo gar iverden vor Schrecken die Stern vom Himmel fallenz ‚welches alfo zu verftehen daßnemlich die Stern ihres icht⸗ ‚werden beraubt werden ‚dann fonft ein Sternan der. Groffe | den gantzen Erdboden übertrifft Lind diefes Gericht wird — dem Thal Joſaphat / unweit dee Stadt Serufas _ | em / nechſt dem Delberg und zwar aue ———— en € > IEſus vom Zodten auferſtanden fo Mandavillacap, 10. Dort wird Errichten! ießebendige und die Todte ꝛc. Die Schaafe aber wird er fielen zu ſeiner VRechten / und die Bocke zur Lincken; Unter dem Namen der ge Schaaffeynd verfkanden Die Gerechte / und Auserlefene/gles cher Weiſe unter dem Titul der Boͤck die Suͤnder: Fragſt etwann / warum der Göttliche Richter die Sünder als Boͤct erkenne und nenne? Und ſelbige nicht andern Thieren ver gleiche? So wirft Dir einen Stein in Garten der geiehrte Cornelius à Lapide, ſprechend: Eledtos comparar ovibusob . innocentiam , reprobos haedis, quia-hoc animal foetet, &c Die Ausermählte vergleicht der HENN denen Schafen | megen ber Unſchuld / die Verlohrne aber den Boͤcken dans diefes Vieh fehr ſtincktz Elender Sünder, du magft dich am gantzen Leib mit lauter Balſam anſtreichen / ſo ſinckſ du doch; Du magſt deine gantze Kleidung in Biſam eintuncken / ſo ſtin⸗ lſeſt du Doch; Du magſt dich in lauter Ambra baden fo Halt die Nafen gi = ckeſtu doch; Du magſt dich mit purem Zibeth fpeifen und naͤh⸗ ren / ſo ſtinckſt du doch / und ſtinckſt aͤrger als der Teuffel und wann du ſolleſt durch Goͤttliche Zulaſſung den Geſtanck dei⸗ ner Seel riechen / fo wuͤrdeſt du augenblicklich umfallen und vergehen. : J Ä 2. Sofas ein frommer und gottſeeliger König der Juden ‚ware ein fehr eiffeiger Verfechter dee Göttlihen Ehr/ weſ⸗ fenthalben er zu Bethel die aufgerichte Goͤtzen⸗Tempel jer; fiört / dero Altaͤr zertrunmmert / die Todten-Beiner der fal⸗ schen Propheten zu Afchen verbrennt/ und derfelden ihre Gräber gänzlich ausgerott / endlich ift erzu einem gewiſſen Grab kommen / dafragt er alfobald die Elteſte wern diefes zugehörig? Und erhalter hierüber die Antwort /_e8 feye-das ſelbſt ein H. Prophet begraben / wie esdann Die Warheit ger weſt; Allein ein Frag ereignet ſich warum der Gottsfoͤrch⸗ tige Koͤnig Joſias juſt wegen dieſes Grad angeflanden? Rabi Salomon wird dießfalls von Lyrang cicirt/ welcher vorgiebt / daß anf aller andern falfchen Propheten und Gögen: Pfaf fen: Gräbern lauter Diſtel und Dornen undvorderiftftins ckende Blumen gewachfen/ auf dem Grab aber diefes Heilis enlanter Kräuter und Blumen/melche da gerochen / wie dee —* Balſam: Woraus dann ſcheinet / daß die Suͤndje und allemahl einen wilden Geſtanck nach ſich ziehe / entgegen aber die Heiligkeit den lieblichſten Geruch von ſich gebe: Das hat man geſehen an vielen Heiligen / wie dann Benedictus Cono- nusmit mehrern bezeigt / in Chron,B, V. daß die Allerſeelig ⸗ fie Jungfrau und Mutter GOttes Maria von ihrer Geburt anvallezeitzumalkerlieblichften gerochen/ und folgſam diejeniz ge fo nahend bey ihr geftanden / hoͤchſter Geſtalten ergoͤtzet. Don der feeligen Cacharina de Bononia fehreibt Craflerus hib, 1 6,19. daß zu Ferrara im Kloſter / CorporisChrifti ger ” Re nannt / — ⸗ — — —— — — — u — u. u u. ße... > nannt / allwo fie fich meiftensin den Tugenden gebt / alle Jahr noch biß dato 10. Tag vor der Jahrs⸗Zeit ihres heil, \ gen Hinfcheidens das gantze Convent voll ſeye mit.herzlichem AD Pan RAN Geruch ſo hat auch die Heilige Seraphifche 2 Mutter Therefia /bey Lebs⸗Zeiten meiſtens ein fo lieblichen 2% N erh a männiglich daruͤber verwun⸗ dert· In vit. EN BIN Antiochus Epiphanes, ein abfonderlicher Verfolger des = Juͤdiſchen Geſatz / ein Schänder und Rauber des Tempels / ein hartnackiger und verblendter Abgoͤtterer / ja ein fo hoch⸗ muͤthiger und aufgeblaſener Koͤnig / daß er ſich dem Allmaͤch⸗ tigen GOLT / ſo da Himmel und Erden erfchaffen /_gleich und aͤhnlich gehalten: O Narr! dieſe ſtinckende Hoffart hat der gerechte GOtt billich mit dem Geſtanck gezuͤchtiget / und der ſo ſtarck nach dem Lateiniſchen Laus getracht / iſt endlich von denen Laͤuſen verzehrt worden. Dergeſtalten / daß folche haͤuffig aus dem Leib hervor gewimmlet / ihme das Junge⸗ ‚aid voͤllig durchgenagt / wordurch eine ſolche Faͤule entftans den / daß ihme Stuckweis das Fleiſch vom Leib gefallen / und dermaſſen geſtuncken / daß ſein gantzes Kriegs Heer ſolchen abſcheulichen Geſtanck nicht mehr konnte erdulten/ & cum amplius fœtorem ſuum ferre non poflet&c, 2. Machab. c, 9, Er ſelbſt / der elende Antiochus / konnte ſolchen erſchroͤcklichen Geſtanck nicht mehr teagen / dann er weit alle Aas und Todten ⸗ Eoͤrper übertroffen: Dannoch / dannoch iſt der Geſtanck der Sünden weit groͤſſer / und uͤbler / and ſchaͤdlicher. Derohal⸗ ben dann ihr bethoͤrte Suͤnder / macht doch einen guten Rauch / damit doch dieſer grauſame Geſtanck vertrieben wer⸗ de / meines Erachtens halber iſt Fein beſſerer und geſunderer Reauch / als von Wachholder oder Cronawett⸗Holtz / die Heil, Schrifft meldet 3. Reg. c. 19. von dem eiferigen Mann — n ns \ Half die Nafen zu. 9 tes Elia / mie felbiger / wegen der tyrannifchen Verfolgung der gottlofen Jezabel fich in die Wuͤſten begeben / und allda ſeine Ruh genommen unter einen Wachholder Baumspiefer Baum/fagt der gelehrte CorneliusäLapide, iffgemeft ein Fi⸗ gur des Heiligen Creutz; Mann dem alfo fo ratheich allen = und jedendieles Cronawett Holtz / ich will fo viel fagen/ ihr Sünder/Friecht doch einmahl zum Creutz / thut Bußund dis - nitentz / bereuet von Hergen Die begangene Sünden / und bes emfiget euch wiederum / zu kommen in die Gnad des Allerhoͤch⸗ ſten / verharret nicht laͤnger in ſolchem Viehiſchen und ab⸗ re Geſtanck / woran GOtt und alleHeilige ein Grau⸗ Solches beſtaͤttiget noch mehrer der fromme und aller Orten beruͤhmte gottfeelige Capuciner Franciſcus ſSavenſis, als dieſer eineſt in der Syracuſiſchen Provintz in der Stadt Bocherii / mit ſonderm Eiffer und Seelen Nutzen geprediget / da hat er ihme auf eine Zeit feſt vorgenommen / denen Zuhoͤ⸗ rern mit kraͤfftigen Worten vorzutragen / wie herzlich und ade; lich ein Seel feye/die da in der Gnad GOttes ſtehet / entge⸗ gen wie abſcheulich wuͤſt und ſtinckend fo auſſer der Gna⸗ de GOTTES, und folgſam mit ſattſamen Beweiſſungen probiret / und bekandter Wolredenheit beſtaͤttiget Hat er end» lich den Schluß gemacht mit folgender Gleichnus: Andaͤche tige Zuhoͤrer / ſagt er / ihr fehet fammentlich gar wohl in Mitte - dieſer Kirchen ein groß brennende Lampen / fo von dem hohen Gewoͤlb herunter hanget / wann diefe ausloͤſchet / fonerlieret fie nicht allein alles Licht / ſendern gibt noch ein wilden Rauch / und Geſtanck von fich / alſo iſt es mit einer Seel,fo da aus der Gnade EG Dttes fället/befchaffen; Saum hat Francifens obs ches ausgeredt / da iſt die Lampen alfobald ausgeloſchen und 2 a a sa — » | alt die Naſen zus Vich in der ganzen Kirchen die Nafen zugehalten/ und esfaft nicht Föunen ertragen; Anderſeits wiederhohlt er / folle ihr To wiſſen / daß en Seel durch das Heilige Sacrament der Buß wiederum erbält/ mag da diefe Lampen/ wann fie mehrmahl angegimde toird / auf folche Wort wurde durch unfichtbare Haͤnd der Engel/befagte Lampen angezuͤndt / welche dann ein fo groſſes und haͤuffiges Liecht von ſich geben / daß man ges glaubt / die Sonne ſelbſt habe auf eine kurtze Zeit in dieſe Kir⸗ chen loͤgrt: Durch ſolches augenſcheinliches Wunder Bar ben allegenugfam erkennt die Abſcheulichkeit der Suͤnd / und groſſe Wuͤrckung des Heiligen Sacrament der. Buß, / Zachar. Boveriusin annal.Capuc. 1552.deF, . ErancikoSavenfi. | | x u st ir Die Wahl geht nicht wohl. S Hr holtzene Narzen / ihr knoperte Phanta⸗ ſteen /ihr grobe Wald⸗Limmel / ihr unge ſ(cchliffne Trampel / ihr wilde Bircken ihe Sgruͤne Toͤlpel / verzeiht es mir / ihr Baͤu⸗ mer / daß ich euch fo hart titulier / ihr grin⸗ 1 dige / rindige Geſellen / was für ein ſpoͤtt⸗ A liche Wahl habe ihr vorgenommen indem ihr die Dorm Stauden zu einem Rönigerfiefet / obfehon der Oel⸗Baum / Feigen / Baum und a ſolche ho Din ——— 2 — — ——— — e nr j > / ⸗ — J nn u; pet ar 7. j * F —A—— “ * Er — nn 5° at, N 4 2 hr —— fe Dre 2 a " ’ * Ein a De ee Pen * * R u a ER 9 — 1 — * * ı2 Die Wahl geht nicht wohl. tät geweigert / aus gewiſſen und erheblichen Urſachen / _ ſeynd doch mehrer Baͤumer noch geweſt / die weit ehrlicher als die kraͤtizge Dornſtauden: Ein Eich⸗Baum weihtindee Staͤrcke feinem warum diefem nicht ? Ein Ceder-.Baum ie, - bergifflet alle andere an der Hoͤhe / warum diefen. nicht? Ein - Palm Baum iſt genugſam bekandt wegen feines Adels war ‚um dieſen nicht? Kaum iſt dieſe ungeſchlachte Dornſtanden x. dieſer Ehr gelangt / da hat fie ſich alfobald übernommen’; Untergebene mit Feuer und Brand verzehret / auch alles unter ſich uͤber ſich gemorffen.Judic.c,9. So geht eßs wann man Idioten und Strohkoͤpff zu hoben Aembtern bringt sw eſchicht es / wann man ungeſchickte Limmel und Mrcadifche Tramyel in die Hoͤhe promovirt / und andere wohlmericirte \ _ Leuth über die Achſel anſchanut; Wohl ein umkehrte Welt. wann das Stroh in groͤſſeren Werth gehalten wird led Gold Faden wann man den trüben Plempl dem edlen Mab : vaſier vorſetzt / und wann der Loͤw dem forchtfamen Hafen muß ein Pachtretter abgeben / gleichwohl geſchicht piches wehrmahl aber mitgröftem Schaden des gemeinen Weſens. Zur Zeit der Fenfchen und lobwuͤrdigen Sufanna warn > wey Richter geioefl/duo fenes, ſchon alter aber nichtkalte Gefellen viel galten im Geficht/ aber vielfältige Bößmwicht/ weiſſe Zaubenin Haaren / aber Galgen Vögel im Gemuͤth / Zahulucket im Maul / aber zahmlos im Gewiſſen / ſie waren a ber anbey ſolche plumpe und unverſtaͤndige Limmel / daß ſſe ein junger Knab / / mit ihren eignen Worten gefangen / und Überinnden ; Deſſen aber iſt kein ſo groß Wunder /dannfie waren de populo ‚gemeine Kerl⸗ einer fchlechten Vernunfft / nichts gefiudirtzund allem Ber⸗ muthen nach / durch Geld und Spendiren darzu gelangt, wors ans dann erfolgt / daß bey kinem Hohen dis Unſchuld Re | ar — * u “UI ENTIUS Er u ER — ag r EN u 2 i * 5] k Ä 2% i ; s Die Wahlgebt nicht wohl. 13 Kuͤrtzere gezogen’ dan wann fie vechtgefchaffene / fromme / und erfahrene Männer hätten zu folchem Richter ⸗Ambt erkieſet 7 ſo wäre dieſer grobe Fehler nicht eingeſchli⸗ en. ERDE We J— — Es ſeynd einige anzutreffen / welche da groſſe Aemb⸗ ter beſitzen in hohen Ehren ſtehen / faſt wie die Götter ange; bett werden/ aber es ſeynd meiſtens ſolche Goͤtter / wie da in der Wuͤſten die Sfeaeliter innen gehabt; Als Moyſes etwas Kingern A auf dem Berg. Synai verweilet / allwo er von DELL DI 5 eTaffel der Gebot erhalten z unterdeſſen mufte aron auf inſtaͤndiges und übermüthiges Anhalten des Bolcks ihnen einen andern Gott fielen’ / und zwar ein gulde⸗ nes Kalb, Virulum conflatilem &c. aud) mar es geformt / als wollt es Gras effenzc. in fimilitudinem virulicommedentis anum.&c,Plalm. 105. Saubere Gefellen waren die Sfrau iter 7 feilicer; weilen fie lauter Schlemmer und Sreß-Gurgel geweſt / alſo wollten fie. auch einen ſolchen Gott haben: Bar fagte Fälberne Gott thäte aͤuſſerlich über alle Maffen glaͤn— Henimnd ware ſehr heralich anzufehen / aber innivendig ware Das Kalb hohl, und folgſam nichtsdariun : Nicht wenig fie het man / welche da unwuͤrdig zu hoben Digniräten ſeynd er⸗ oben / und faſt wie Götter verehrt worden / dieſe glaͤntzen fehr praͤchtig in Kleidern / inwendig aber iſt meiſtens hohl / viculus conflatilis nichts darinn / nichts von Werftand /nichtg von einer — von einer Erfahrenheit / ſon⸗ dern ſie verſte en ſich nur in ſimilitudinem vituli ‚comme- dentis aufs Freffen und —— 2. ich weiß ſelbſt/ daß vor wenig Jahren geſchehen mu unter andern Speiſen auf folgenden Tag ein Kalbs Kopff zubereitet worden / naͤchtli⸗ cher Weil aber ein Katz uͤber ſolchen gerathen / und das Hirn voͤllig aufgezehrt / wie nun dieſer ur Tag auf die Ruf u ? | =“ Be 3 ; | ‘ . >. 4 € d Bu j Re ⸗ 0. nt u — — WE Bi, EEE 24 DieWabloehtnichtmwohl. fel gebracht worden + da fragte der Hera, wo dag Hienfeye hinkommen? Ein Tiſch⸗Rath / fo unweit hinter dem geſtan⸗ den / antwortet: Gnaͤdiger Herr / dieſer Kopff ift von euerer Raza, dann ihr habt ebenfalls Fein Hirn ze. woruber erfehe ſchamroth a Ren beftehen/daß er ftramen Amen im Kopff habe / und nicht durch Verdienſt ſondern auf eine andere Weiſe zu dieſer Dignitaͤt gelanget fen . N | Recht grode und groſſe Whantaften hat dor diefem die Welt gehabt/indemn fie Die Lafterhafftefte Leut für Götter ges halten / Jupiter / ein Batter- Mörder und Ehebrecher/ ift für einen Gott angebetter worden / Mars ein Blut⸗Egel und Tyrann / fuͤr ein GOtt / Bacchus ein Schlemmer /ein Volk ſauffer / und Trunckenbold fuͤr ein Gott. Venus ein unver⸗ | kan and gemeiner Schleppfad für eine Goͤttin ꝛc. Oihr verblendte Narren! Wann ihr doch habe wollen Die Men⸗ ſchen für Götter Halten/marım iſt dann nicht zu folcher Ehr Kommen ein Socrates, wegen feiner Weisheit ? Ein Atiftides, wegen feiner Gerechtigkeit? Ein Themiftocles, wegen feinee Kriegs⸗Erfahrenheit ? Ein Scipio, wegen feiner Staͤrcke? Ein Pompejus, wegen feiner Macht? Ein Croͤſus / wegen ſei⸗ ner Herrlichkeit? Ein Tullins wegen feiner Wohlredenheit? _ Warum erhebtihr die allerärafte Boͤßwicht und Lafterhaffe tefte Leuth zu ſolchen Höchiten Ehren? Was damahlin dem verblendten Hendenthungefchehen/dagerfährtman noch weilen bey diefer Zeit / wo etlichmahl junge Fleſchgoſchen / un⸗ zeitige Manlaffen/ noch Halbe Stecken Reuter zu groſſen Eh⸗ ten und Aembtern genommen merden, oder aber gar gott⸗ loſe Leut /ſuͤndhafte Geſellen / und ſtraffmaͤſſige Burſch daru kommen / entgegen rechtſchaffne Leut und ſtattliche Maͤn⸗ age muůſſen Das: Seüntgere eben 5 Ein Cato rd Platonure /- “ Die Wahl geht nihtwohl: . 15 veracht / und ein Mathe kommt zum Beet; Solones bfeiben unten/und Scolones ſteigen empor/ Baldus geht zu Fuß / und Balbus reit zu Pferd/ die Roſen wirfft man weg / die Knoͤpff ſeynd im Werth, woraus nachgehends folgt, daß die Ambts⸗ Verrichtungen auf Steltzen geben. > Dasß aber ſo viel Unwuͤrdige zu hohen Aembtern gelan⸗ gen / ſeynd meiſtens drey Urſachen / unter denen die vornehm⸗ e das Geld. Caiphas ware der groͤſte Verfolger Chriſti es HERNN / maſſen er nichts anders geſucht / als den Tod des Heylands / dazumahl iſt er ein Hoherprieſter geweſt / wel⸗ ches in Alten Teſtament bey denen Juden eine ſehr hereli⸗ che Dignitaͤt und Wuͤrde / wie er aber darzu gelangt ? Erſt⸗ lich / ware ein Goͤttliches Gebott / Krafft deſſen Feiner konnte zum Prieſterthum erkieſet werden / er ſeye dann aus dem Ge⸗ ſchlecht Levi / Caiphas aber / nach Ausſag der Lehrer / mare nicht von dieſem Geſchlecht / apud Salmero tom, 10. und dam noch hatte er dieſes hohe Ambt erhaſcht / wie aber? Durch Spendiren / Schmieren / und Olleriren / ob ſolches der Zeit. duch noch im Schwung gehe / will dermahlen behutſam umge⸗ hen / werd auch nicht glauben / daß noch einer ſeye; wie jener Biſchoff in Franckreich / welcher von Hildebrando / einem Paͤbſtlichen Legaten von feiner Würde abgeſetzt worden/ um weil ſelbiger durch Geld darzu kommen / welches GOtt ſelbſt durch ein offentliches Wunder⸗Werck an Tag geben zumahl dieſer Praͤlat ſehr beredtſam / gleichwohl konnte er den Nah⸗ men des Heiligen Geiſtes nicht ausſprechen / Ehr ſey GOit dem Vatjer und dem Sohn / dieß Wort kunnte er gar hurtig/ und ohne Beſchwernus reden / aber den Heiligen Geiſt auf Feine einige Weis nennens Alſo bezeigt es der H, Cardinak Damianus opußll.19.. 9, E% | Ä Item 916 DieWahlachenichtmwohe Item werden ſehr viel zu Aembtern gezogen in Anfe⸗ hung der Verwandtſchafft / weil etwann einer ein Sohn /ein Vetter / ein Schwager / oder ſonſt Befreundte wann ſolche endlich gute Gaben / loͤbliche Tugenden / und ſattſame Wiſ⸗ x fenfchafften an ſich haben / ſo kan man fie zumeilen andern vor⸗ Zziehen / iſt aber der Sohn ein Limmel / der Vetter ein Arcadi⸗ ſcher Schimmel / der Schwager ein einfaͤltiger Tropff/ dee Befreundte ein laͤhrer Kopff / fo iſt es wider alles Gewiſ⸗ Een / ſolchen zu hohen Memptern zu helffen Ein Meylaͤndiſcher Fuüͤrſt hatte ein alten und ſehr erlebten Hoch / welcher des Die⸗ nens allbereit uhrdruͤſſig / begehrte demnach eine fondere Gnade wegen ſo viel und lang geleiſten Dienſte / der Juͤrſt ließ ihn fragen / was er dann verlange? Gnaͤdiger Fuͤrſt/ ſagt der Koch,/ um diefe Sinadey alleinig bitt ich / Siewollen mich zu einen Eſel machen / du Nare / antwort der Fuͤrſt / das iſt ein ſeltzams Begehren / und warum willſt ein Eſel fun? Darum / dann Ener Fürftliche Gnaden haben bishero zu ho⸗ ben und ſtattlichen Aembtern lauter Eſel promovirt / ale mann ich durch fondern Favor Euer Fürfklihen Gnaden _ werde ein Efelfeyn / ſodann hab ich folgfam auch ein Promo- 7 cionzuhoffen, Poggi.infaceciis. — EOS Deer groſſe heilige Kirchen » Lehrer Hieronymus Tobet bierinnfallsüber alle maflen den Moyſes / meil folder Far vor feinem Tod einen Führer und Oberhaupt Aber das Volck Iſrael geſetzt / und zwar den Joſue / unangeſehen er eigne er _ wachſene Soͤhn gehabt / und nechſte Anberwandte / die er leicht zu ſolcher hohen Würde hätte koͤnnen bringen / er wollte ader - bielmehr die Verdienſten erwaͤgen des Joſue / obſchon eines Fremden / als die Bermandtichafft der-Seinigen. Hieron. inc.1.Epilt.ad Eicum.... ,. a8 > Der Heilige Augſpurgiſche Biſchopff Udalricus hat Ai in Die Wahl geht nicht wohl 17 feinen Zodbett genug bereuet/ daß er feinen Vettern Adal- bero bey dem Kayfer ausgebracht / daß er fein Succeflor und Nachkoͤmmling worden / wie er dann derenthalben kurtz vor feinem Zod vor GOttes Gericht verzuckt worden / und n ach⸗ mahls alle Umbſtaͤnde mit vielen Seufftzern erzehlt / er wollte wuͤnſchen / daß er ſeinen Vettern nie geſehen haͤtte / dann er ſeinet wegen ohne Straff im Feg⸗Feuer nicht koͤnne ſeelig werden Suri. 4. Juli. Dieſer Adalbero ware gleichwol verſtaͤndig / fromm und Gottsfoͤrchtig; wie wird es erſt des nenjenigen ergehen / welche da untaugliche und tugendloſe Verwandten zu ſolchen Ehren helffen ?Lieber / lieber / ſoll man dem David aufſchreyen / libera me de ſanguinibus. Pialm,5o, NR, Wiederum giebt e8 einige / welche durch MWeiber-Re- commendation empor_feigen/und zu hoben und vornehmen Aembtern gelangen: Daß einen dieg. Muß, fo in Weiber Geſtalt entworfen werden / uͤber fich helffen/ift gar recht und lob⸗wuͤrdig aber wannein umbkehrter Salomon duch et» wann eine Salome zu Dignitäten ſteigt / ſcheinet nicht gar ruͤhmlich; Seye ihme / mie ihm wolle / Mohſes ift bey dem Hoff Pharaonis in groſſem Anſehen geweſt / worzu ihme nicht wenig geholffen / weil er dazumal ſeine Schweſter zu Hoff ge⸗ habt / welche in Dienſten geweſt bey der Königlichen Prinz ceſſin ec. kxod. 2. Wann endlich fromme und verſtaͤndige Leut durch Weiber Hilff zum Aembtern gelangen / iſt dawider ſo ſtarck nicht zu ſchimpffen / gleichwohl iſt Kayſer Carolus der Groſſe hierinnfalls ſehr Gewiſſenhafft umgangen / dann ale ein Biſtthum vacirend worden / und zu ſolchem die Kayſerin Hildegardis ihren Caplan zu bringen / inſtaͤndig angehalten / wie nicht weniger auch die mehriſte Hoff : Herren fuͤr denſel⸗ ben gebetten / da hat der Kayſer ee Idoneo etiamfi | * pau⸗ 38. DieWahlgebenihtwohl - : pauperi jam deftinavisJch habe einen tauglichen / obfehon rs mene 111 In Summa / gar nicht wohl ſtehet es wanns hergehet wie bey den Brunnen Ampern / allwo der laͤhre in der Hoͤhe iſth - - und der angefuͤllte unten; Gar nicht ruͤhmlich iſt es wann man handelt / wie der Bauer mit dem Sieb oder Naiter/ale wo das Gute durchfaͤllt / und der Staub in die Hoͤhe gehet: Gar schädlich iſt es / wann die Magnaten ſeynd miedie Mag ⸗· neten / welche das gemeine Eifen an ſich ziehen und das koſt⸗ bahre Gold nicht achten: In allen Wahlen ſoll man die Zanglichfeit und Verdienſten in Obacht nehmen, nach dem Exempel Ehrifti des HEren felbft / melcher Petrum nicht ehender hat zum Pabſt und feinen Vicari auf Erden erwehlt/ biß er gewuſt durch ein dreymalige Frag / ob erihm von Herz gen liebe ?Simon Joannis diligis me plus his ? Joan,2r. Dann die Merdienften follen eine Laiter feyn zu hohen Würden. Eine groſſe Verantwortung iſt bey GDdttdem Allmächtigen? n/ Yo i a ur Ft: 5 rk — u — —— — — — —— b iX... he m —* a. ns U DE — = — — — — —— Set EZ — — — — — TE en = — - n — { \ \ VERS = * — art — — 3 hei rt Zr Ba un > ——— ———— * — * EEE En ——— I ar warn man untanglichen Leuten hinauf hilfft und wackere Männer auf die Seiten-fchiebt / wann man ein wilde Nachts — Eul dem herelichen Adler vorzieht / wann ein Scholafticuswes niger gilt, als ein Phantaſticus, mann Gunſt vor Kunſt ge⸗ het2c. das hat neben andern erfahren Kayſer Henricus der Indere / als dieſer noch ein innger Herz geweſt / und ihm ein Adelicher Knab einfilberne Spritzen geſchencket das hat ihme dergeſtalten gefallen / daß er ſich verlauten laſſen wann er werde um Kahferthum gelangen / fo wolle er ihn zueinen Bifchoff machen; nachmahls iſt es endlich gleichwohl geſche⸗ hen / daß beſagter Heuricus zu ſolcher hoͤchſten Würde gelan⸗ get / welcher feines / in kindlichen Jahren gethanes Verſpre⸗ chen eingedeuck / dieſen zur Biſchoͤfflichen Dignität erhoben Nicht lang hernach iſt Heinricus der Kayſer in ein — — Die Wahl gebt nicht wohl. 19 — — — KR N - Sreaneheit gerathen / worinn er drey gantzer Tag faft finnlos und verzuckter gelegen / endlich / nachdem er ſich voͤllig wie⸗ der erhohlt/allen Abweſenden offentlich bekennt/ daß er dieſe Zeit hindurch unbefchreibliche Pacıftellungen gelitten / von dieſen boͤſen Feinden/ melche unter andern ihme ſtets lauter Feuerflammen durch obbenennte ſilberne Spritzen weſſent⸗ - wegen er. den Geber zum Biſtumb geholffen ins Angeſicht geblaſen doch feye ein überaus ſchoͤner und holdſeeliger Juͤng⸗ fing erſchienen / der ang einem guldenen und mit Waſſer an⸗ efuͤllten Keleh die Flammen gedaͤmpfft und ausgeloͤſcht / auch olgfam ihme die vdllige Geſundheit ertheilt; Dieſer Juͤng⸗ Ting aber ſehe geiveſt der heilige Laurentius / deme nicht lang gorhero Henrich der Kahſer einen guldenen Kelch geopffert; Rachdem nun diefer zur bolligen Geſundheit gelanget da hat er ohne längern Berſchub eine Verſammlung der Biſchoffen gehalten / und mit Dero Willen und Zurathung gedachten Bifchoff/ der megen fo geringfügigen rfachen und Merirekt darzu gelanget/won derfelben Würde abgeſetzt / des kraͤfftigen Borhabeng/ ferner keinen mehr zu einem Ambt / forderft zu geiftlichen Dignitäten zu befördern / bey deme nicht richtige / gewichnge und fichtige Verdienſten vorhanden. Segn- —— .. Tom.3.2.356 — Ri . * >» ’ u RT Mi a - * —— 2 ’ 2 J > — 4 7 A —— * u EZ 5 a * —⸗ Eee o F 72 # >. { . DAFAI A E en 7 WE Ps m PERS" a AUT Eu IE * BEER ARD TEN ” ‘ NY — = =) * N E ® * 20 N, Ei 2 rn Bi * n x | Sem = Br Vor —— m re == ale F — — = — pi * mo BR — = 22 REM ae FE = — — TE > ; EEE ' — —— —— == — — — 7 E x a Bi a Bin = TS 275 Nez ER NR ER ; e a — — — — In wun derlicher Geſell / ein ſeltzamer Wa derer / ein Schwaͤtzer ohne Maul? hie — | Echo oder Widerhall; Dan wanınman in einen dicken und Schattenreichen Wald hinein ſchreyt / ſo kommt die Stimm wie derum zuruck / und Fan mannicht wiflen/ob die Baͤumer redend worden / oder die Stan r bekommen / oder aber haͤlt ich — u. NT pp a — F — * den Maͤ ——— STE ‘ 7 DieStimmim Wal... 22 fichtbahrer Wald» Geift in dem Gebuͤſch auf / esmöchte eis nem fehier einfallen / der Wald feye zu einem Papagey wor⸗ den / welcher alles nachſchwaͤtzet / was man ihme dorſagt: Ein ſolche Wildnus gleichet einem boͤſen Weib / welche immerfort will das letzte Wort haben; auch iſt ſolche Waldung derge⸗ ſtalten empfindlich daß wann manfie mit einem Schelmen anfaͤhrt / ſie einen ſolchen wieder in Buſen wirfft: Derglei⸗ chen Gehoͤltz ſeynd ihr Lebtag nicht in frembde Laͤnder ge⸗ reiſt / dannoch reden ſie allerley Sprachen / faſt gleich denen Apoſteln / bey Ankunfft des Heiligen Geiſts: Forderſt giebt es die ſtaͤtte Erfahrenheit / wie die Stimm in Wald gehet / fo kommet fie wiederumb zu ruck; Eine gang gleiche. Ber ſchaffenheit findet man bey der Suͤnd und der Straff / und iſt dieſe nichts anders als ein Echo / oder Widerhaldee - Sind / auch ſiehet ein Ey dem andern nicht fo gleich/iwie die; ‚fe zwey: Dahero Levicici am 24. Capit. gefchrieben ftehers - "Sreur fecit, fic fiet ei. Wie er gethan hat / alfo follman ihme wieder thun. Solchen Wiederhall Hab ich erfahren / ſagt Many ins Re deme ich, vermieffener Weis das Gebot EOTTES Uber; tretten / und durch Effen von dem verbottenen Baummih ver ſuͤndiget / alſo hat mich der Allerhöchfte gleicher. Geftal; - tengglüchtiget > daß ich nachmahls habe mäflen in dem . Schweiß meines Angefihts wein Brod eſſen in fodore vulcta tui vefceris paneruo &c. Auf folche Weile hat mich ebenfalls SGOTT gefunden /fast Eva dann weil ich die ver; bottene Frucht hab abgebrockt und meinen Adam hierdurch ver fuͤhrt / alſo bin ich dahin verurthelt worden / daß ich had muͤſſen im Schmertzen meine Leibes⸗Frucht gebähren/-in dolore paries &c. Mit ſolcher Laugen bin ich auch gewaſchen C3 wor⸗ 46 “aa 2 Die Stimm im Walbd. mer acht Tage wordem fagt Seoder Vierdte ip Nahmens/ Kalfer Com ſtantinopel / dieſer ware fo vermeflen/ Daß ex die Foftbahre Kron aus der Kirchen Sophiä genommen’ welche Kaiſer NMauritins dahin verehrt; Beſagte Kron ware mit lauter denen edliften Kleinodien verfegt/unter welchen ein Carfuns ckel eines unſchaͤtzbahren Werths/ und eben diefer hat mei: - tens ben Leo zufolcher Frechheit veranlaftz Wie aber diefer das erſte mahl ſolche Kron aufgeſetzt / da iſt ihme gleich her⸗ it, Leo. — E = —— — — Z 5 5; > — — — Me A 4 En — nach auf dem Kopf ein gifftiges Geſchwaͤr aufgefahren/ 6 - insgemein ein Carfunckel genennet wird⸗ wordurch er in n Kron und Leben verlohren. Bapt. lgnat. in Wie bie Stimmin Wald gehet / ſo kommt ſie pers. 0] Zas hab ich erfahren/fagt Sodoma und Gomoerardie fe finddaftte Städte feynd. von den flinefenden Schweffe, Feuer gänglich in die Afchen gelegt worden; durch fondere Boͤttliche Straffe / wie dann toch dafelbft Nepffel wachſen / ‚fd da von auſſen ſehr ſchoͤn und wohlgeftalt/ innmendig.aber ſeynd fie mit ſtinckendem Aſchen angefüllt; Das Feuer iſt da⸗ zumahl wider feine Natur don Himmel herunter geftiegen/ / weil diefe gottlofe Leuthe auch wider die Natur gefüindigery bezahlt worden. Vicht minder iſt es t zu Rutiliano / dann wie allda eine neue Kirch zu Ehren deg guch ſolgſam Geſtanck mit Geſtanck / und Brunſt mit Brunſt — mir ergangen / ſagt jener Boßwicht Heiligen Nicolai Myrenfis aufgebanet wurde / fo ſeynd die | Leute erfucht worden, von dem Vorſteher diefes MWerdis/fie ARE möchten Doch embfiger ſeyn in der Arbeit / auch zu Ehrendier | ſes Heiligen etwas laͤnger arbeiten/ woruͤber aber gleich nn Die Stimm im Wal. 23 freche Geſell ſich widerſetzt fprechend/ ja / ja der Heilige Ni colaus wird uns gewiß heut am Faſtag einen Fiſch auffegen ? Er bleibt lieber mit feinen Pfaffen zu Bari / dort freſſen fie Fiſch nach Genuͤgen / und verzehren die groffe Renthen und - Einfünfften der. Kirchen ꝛc. daher follen fie hieher kommen / undarbeiten: Kaum hat er folches ausgeredt / da it ein Stein von dem Thurn ihme auf den Kopff gefallen / daß er gleich - halb todt zur Erden gefuncken / der Stein aber it Mitten von einander zerfpalten/ und Batman mit hoͤchſter Verwun⸗ derung eine natürliche Figur eines Fifches darinn gefunden / und zugleich den Geruch eines frifch abgefottenen Fiſch; Iſt alfo die Straffe mit der Suͤnd mohl ubereinsfommen / per quæ quis peccat,;pes hæc punierur, Ra an die Stimmim Wald / fo kommt fie wieder zu ruck. ee Das Habe ich erfahren/fagt Abſolon / dieſer Boͤßwicht far ein Sohn desfrommen Davids / es geſchicht aber mol oͤff⸗ ter / daß von dem beften Wein der ſchaͤrffſte Effigfomme: Weil diefem Diefreygebige Natur eine ausgemachte Seftaltgefpens diret / forderſt aber die allerfchönfte Haar welche da/ mie die ſchoͤne Gold⸗Faͤden von dem Haupt herunter geflogen / alſo hat er derentwegen nicht wenig ſtoltzirt; Und endlich von der Ehr ſucht dergeftalten angefochten worden / daß er ſich fre⸗ ventlich unterfangen/ denleiblichen Vatter um die Kron zu bringen / und folche auf feinen Strobel Kopff zu ſetzen; Iu welchem Ende er Die untergebene Keuthe durch) einegedichte Freundlichkeit an fich gezogen / und dero Hertzen gänklich ge⸗ wonnen / furabatur corda filiorum Iſrael &c. Was geſchicht aber? Per quæ quis peccat &. GOtt hat das Verbrechen mit gleicher Muͤntz bezahlet / Abſolon hat geſuͤndiget — den nt" 2 Die&fimminWale. Haaren / alſo hat er müfen büffenmitdenen Haaren/indemee eh N r — mit denſelben am Eich Baum hangen geblieben; Abſoion hat gefündiget/meiler die Hergen deren Unterthanen geftob: len / alſo hat GOtt verhängt / daß ermit einer Lantzen durch das Herk getroffen worden / alſo ift die Auſſag des Heiligen Chryſoſtomi. Mit gleicher Langen iſt mie der Kopff gewaſchen wor /⸗ den / ſagt jener Spanniſcher Edelmann Francilcus Ramiuz, pfunden / darauf find ihme viel rothe Knopern aufgefahren / alſo zwar / daß er bald durch den Spiegel gefunden, daß ſein Angeſicht den erſtbenannten Pfarrer gantz natürlich gleich; Wor durch er ſattſam die Straf GOttes erkennt / auch mit fonderer Iren nach acht Zagen fein Leben geendt/ und erfahs goſſen ſeye. Pagar.tom. 2, fol. 67. x Zeit fragten die Hebräifche Weiber zu fünff biß ſechs Kinder auf einmahl / dahero der König Pharao einen harten Befehl Weie die Stimm in Wald gehet / fogehet fie -wiederstud. > er welcher an dem Heiligen Grünen Dounerſtag ſich darumb nicht wollte von feinem Pfarrer fpeifen laſſen / um weil derſel⸗ be ein ungeſtaltes Eupfriges/ und ſehr hepliches Geficht ge: habt / die Straff aber ift nicht lang ausgeblieben / fondern naoch denfelben Tag hat er groſſe Schmergen im Sefichtem; ren wie das Verbrechen mit dem Raͤchen in ein Models /⸗ Das hab ich erfahren/fagt der Eoyptifche König Pharad / dieſer hartnaͤckige Regent wollte verhindern / daß die Sfeaele ter nicht alſo ſollten wachſen / und zunehmen / dann zur elben ergehen laſſen / daß alle neugebohrne Knaͤbel der Hebraͤer follen im Fluß Nilo erträncket werden welchen tyrannifchen | Befelch man auf das genauſte muſte nachkommen ; vn ee — — Vi) \ Die Stimm im Wald. 25 und ſeye / dann weil er Die unfchuldige Kinder in Waſſer er⸗ raͤncken laſſen / alſo iſter ſamt den Seinigen im rothen Meer ertruncken / per quæ quis peccat &c. | Mich hat gleicher Geftalten alfo gezüchtiget 7 fagt jener Calviniſt zu Antwerpen; mie dafelbfi die P-P. der Societät Je⸗ ſu einenene Wohnung aufgebaut/ bald aber wegen allzugroſ⸗ jer Berfolgung wiederum müffen den Plag raumen/ und gar aus der Stadt weichen / fodann hat fich ein muthmilliger und Ei hat bald erfahren/daß die Straff ein Widerhall der gottlofer Geſell in gedachte Behauſung hinein begeben/ und von Fenſter herab ein Stroh: Büfchel gehenckt / welches in daſigem Drtein Zeichen der Peſt iſt / als nun einanderervon dieſer Sect an das Thor geklopfft / da hat jener Spott⸗Vogel herunter geſchrien / du Phantaſt / was klopffſt dunlibier an? Sieheft du nicht/ daß die Peft Bierinnregiere? Die Pfaffen ſeynd alle durch die Peſt umfommen zc. Sihe Wunder? Noch denſelben Tag hat die Peſt in diefes Spötters Haus einge riſſen / da doch die ganße Stadt von folcher Seuch nichte ge⸗ wuſt / und ihn famt den Seinigen bingericht : Auf ſolche Weiſe iſt GOTTein Spiegel / wie man folchen anſchaut / ſo Lbet er gleiches Geſicht wieder. Brendenbach. lib. 7, coll. ac.c,58, > Wie die Stimm in Wald gehet /fo kommt fie wieder zuruck. | N Das hab ich erfahren /fagt Mdonibezech /_diefer folge und ottlofe Geſell mie von ihm im Buch der Nichter am erften apitel gefchrieben/ hat in einer blutigen Schlacht 70. Koͤni⸗ ge gefangen befommen / melchen er allen hat laſſen die Fin; ger an Händen’ und Zähen an Fuͤſſen tyranniſcher Weis ab- banen/und noch darüber felbige ſine ue Tafel die | men — — — — — — — — — —— — — — — m — — Ps nn > 5 Die Stimm im Wald men / wie die Hund aufklauben / aber der gerehte OESe | it nicht lang mit feiner Ruthen ausgeblieben / fondern der hochmüthige Menfch ift unverfehensbey der Schlacht / wis der die Chananiter und Phereziter von dem Juda und Sc _ meon gefangen worden / welche ihme gleicher Seftaltendas obere Theil an Händen und Fuͤſſen abgehaut: Daheroerfih hören laſſen: Sicurfeci, ica reddidic mihi Deus. Wie ich ge⸗ than habe/alfo Hat mir GOtt wieder vergolten. Nicht vielanderft ift eg mir ergangen fagte jener ders meſſene Mann zur Zeit des Heiligen Mandhons / wie bey Bollandum zu leſen denzı. Januarii / diefer wuſte / daß erſt⸗ benannter Heilige Mann ſehr freygebig und barmhertzig ſeye en ‚gegen denen Armen/ dahero er fich gantz beduͤrfftig und Mit, tellog geftellet/zund damit er ihn zu geöfferen Mitleiden moͤg⸗ > ge bewegen / alſo hat er fich zeigt / als wäre er halb blind dann _ er mit allem Fleiß und aus lauter Boßheit ein Aug zuge⸗ druckt / und ſolcher Geftalt um ein Mehl gebetten/ aber der Hllerhöchfte laͤſſet ſich von den Gefchöpffen und elenden Erd⸗ Wuͤrmlen nicht hinter das Liecht fuͤhren / dahero obbefagter Heilige Mandhous ſich gegen dieſem alſo verhalten / ſpre⸗ hend: Lieber Freund / das Mehl ſollſt du haben / aber du und alle deine Nachkoͤmmling / zur billiger Straffe ſollen hinführ⸗ an einaͤugig bleiben / welches auch alſo geſchehen / per que quis peccar &c. - = WiedieStimmin Wald gehet / fo kommt fie wiederzrud. ” Das hab ich erfahren fagt Herodes/ wie su diefem der A Land Pfleger Wontius Pilatus CHriftum den HERAN an Ketten und Banden angefeffelter gefchieft hat / da hat fich dieſer Koͤnig deſſen erfreuet / gaviſus elt, der Hoffnung / er werde — Die Stimm in Wald. * werde von Ihme ein und anders Miracul und Wunderwerck fehen/ mie dann der gemeine Ruff von Ihm allenthalben er⸗ fchallet ; Aber der Heyland gabe auf fü vielfältige Fragen Fein einige Antwwort / noch weniger wollt Er Wunder Werk wircken / wie man Ihme dann einen groſſen Krug voller Waß fer hinein getragen / er ſolle und wolle / gleich wie zu Cana in Galiaͤa geſchehen / dieſes in Wein verkehren / oder aber Er ſoll / wie er vorhero in der Wuͤſten erwieſen ein Semmel o⸗ der Stuͤcklein Brod alſo vermehren / daß alle feine umſte⸗ hende Leib⸗Quardi möchte darmit gefättiget werden ꝛc Chri⸗ finsder HERR liefe hierauf nicht allein kein Wunder fer hen fondern man hat auch nicht das geringfte Wort Fönnen von ihm bringen : Nihililli refpondebar. Er iſt gefraget worden wegen feines Vatterlands ? Ergab Fein Antwort; Er ift gefraget worden umb feinen Namen? Er ſchwiege ill; Er ift gefragt worden / wer feine Eltern fennd ? Es ware kei⸗ ne Red; a gefragt morden/ was Er für einenene Lehr auf die Bahn bringe? Er runde gang ſtumm; Ein Wun⸗ der⸗Ding feheint diefes : Indem Er Doch geredt hat mit ſei⸗ nem Berrätherimit Schergen und Henckers Knechten mit Soldaten / Juden / Phariſaͤer fü gar am Creutz mit Straß fen Raubern / anjetzo aber wuͤrdigt Er ſich nicht ein einiges Wort zu reden mit Herode / einem Koͤnig zu Jeruſalem⸗ Hierinn iſt ein groſſe Geheimnus verborgen / dann nicht lang vorhero hat Herodes Johannes dem Tanffer enthaup⸗ ten laſſen / welcher gine Stimme Ehrifti gemeft: Ego voxcla- mantisindeferco; Gedachte alfo der Heyland / meil dumir meine Stimm gewaltthaͤtiger Weis genommen / alfo will ich dich mit gleicher Muͤntz besahlen/ und follft du von mir Fein Stimm oder Antwort hören / damit du erfahreft/ daß die Straff ein Echo oder Widerhall feye S Sind. Vocemdi- vini - u — 28... Die Stimm im Wald. * | . ö > \ E ] \ t J 1 i ! 1. \ Hi j \ I rl ® ö { \ | \ Mi > y N El “ * rn ı Nie * 1. mt HN (ir H R man Sr! 4 —9 ji! ii) an! < 9 J Hk % Hi MH R } 11-Pa R —6 YA — SR pt: A: { art \ Be «= Be. J “ hl hu 9 It +8 1 u = # ’ mi? 4 IN — u * J ET un * ii 8* J Bi Er “m 4 —V A E J — gu M | an a En { 1a el J — Fi Rh 9 ji * vini Verbi oberuncäfti, Chriſti vocem non audis: Chrifolog, “inhunclocum&c . r Das hab ich auch erfahrenfagt David 3. Reg. cap. 15. ich auch fagtder König Afa,ibid.c. 15. Ich auch / ſagt Sams ſon / jodic. c. 14. Sch auch /fagt der König Achab/ undviel - taufend andere mehr ic. und du Menfch / wer du immer biſt / gift es ebnermaſſen erfahren/mo nicht etwan gefchehen / da die Goͤttliche Gerechtigkeit pflegt die Straff/ und die Suͤnd über ein Leiſt zu ſchlagen / daß die Straff / als ein Tochter der Suͤnd ihrer Mutter gantz gleich ſehe daß die Suͤnd ein Ori⸗ ginaly die Straff aber ein Copey davon / daß die Suͤnd ein Stimm im BON NE — ein gleich lauten / J64 Vergelt ihms der Zeuffel. | =. = [6 E00 en Sa — eu en — 3 ++ Ss A — — = > = [-J [rn — —— = = Pr = ur LIE) Fönnen nachfagen; Der heilige Alexandri⸗ ſche Macarius hat ſich dergeftalten gecaftenet/ daB er fieben gantzer Jahr Fein andere Nahrung —— rohe sed | 3 3 30 VWrucergelt ihms der Teuffel. ter; Deme hat ſolches GOTT reichlich vergolten· Dee Heilige Ha ‚hatte neben andern Eafteyungen auch dieſes / Daß er einen groſſen nnd ſchwehren Block von einer Eichen Tag und Nachtauf den dieh ſein getvagen/undfolher = Geſtalten in dem Gebet verharret: Das hat ihme der Als _ Ierhöchfte treulich vergolten. Der Beilige Eantuarienfifche- Biſchoff Edmun dus /hat dureh dreyflig Jahr am bloffen Leib ein Kleid von lauter Roß⸗Haar getragen ‚und ware feintäge liche Unterhaltung nichts anders/als Waſſer und Brod; Die. fein Bates HOLT ohne Zweifel herzlich vergolteu:, De Heilige Benedictus hat fi) gang nadfend.in den ftechenden Dorn Stauden herum gemwälst/ daß allerjeits das häufige Blut hinweg gerunnenz Dergleichen hartes Leiden bat ide me ®Dttunendlichvergolten: Aber etliche/ ja gar vieler den wie diefe/ und noch mehrer / und fammlen ihnen bierducch gleichwol Feine Verdienſten bey GOTT/ fondern der TZeuf fel wird es ihnen vergelten : Weftenthalben fie mit eignem = Vrerderben muͤſſen bekennen) propter me mortificamurtora. . ‚die &c, Wegen deiner / D Satan! leiden wir gern Tag und Nacht ja die gantze Zeit induch. Ein heiliges und heilſames Weſen iſt umb die Faſten / dann die Faften macht feft / abfonderlich wider alle Auftͤt des Satans Die Faften macht faiftzaber nur die Seel:wann die Pfeiffen inder Drgel inwendig mit Blungen und Leber Wuͤrſt wären angefülle/ fo würden fie einen fhlechten/iagaer Leinen Klang geben : Wann der Menfch mit Eſſen und Trin⸗ Een wohl angefchoppt /: da ift das Beten und Seuffgen zu GOTT fehr gering 2 Indem Ealender it der Fall Tag allzeit mit einemrothen Creutz gezeichnet; etiwanın darumb/ als fen das Faften ein Ereng/den Teuffel undfeinen Anhang _ au verjagen: Zumalen auch ein nüchternen ——— — — — * Vergelt ihms der Teuffels 31 Schlangen ſchaͤdlich iſt: Faſten iſt auch Faſſen / dann wer faflet ehender ein Lehe und Wiffenfchafft/ als ein nuͤchterner Menſch? Daher Ehryſoſtomus gar wohl fpricht: Gula ob- sufum &craflum reddit ingenium der Fraß ohne Maß läffet ſelten etwas Gutes in Kopff: Das Faften iftein Mutter der Tugenden / dahero fich die Heiligen ſo fehr darinn geübt: Es fennd auch darumen die drey Knaben in Dem Habylonifchen Dfen frey vom Feuer geweſt / meilfie wenig Speifen beym ir kochen iaſſen: Als Elias 40. Tag gefafl/ da hat ihme Dt ſoiches noch in der Welt vergelten /undihmmirfeiner Göttlichen Gegenwart gemürdiget: Wiſſe aber / daß ein anderer auch hat gefaft/ daß ihme die Wangen alfo eingefallen/mie ein alter Stiffel⸗ Balg: Er hat gefaſt/ daß ihme die Augen alſo tieff im Kopff geſtecket / daß maus mit einem Perſpectiv hatte kaum finden koͤnnen; Er har gefaſt daß ihme die Beiner alſo hervor geſtanden / als haͤtte alles Fleiſch bey ihm Valere genommen / er hat Magrig⸗ keit halber ausgeſehen / faſt mie ein Lad⸗Stecken: Und doch ab es diefes Faſten hat ihme der Teufſel fleiſſig vergolten: Dies fer iſt geweſt jener Phariſeer / weicher im Tempel ſo eiferig ſein Gebet verricht; Dann dort hat er offentlich vorgegeben / dafs er nicht ſehe wie andere ſchlimme und gottloſe Geſellen / fondern er führe einen Ehrbaren und untadelhafften Wan⸗ del / auch fafte er zwey Tag in der Wochen / jejunio bis dc. diefes Faften wird ihm der Tenffel geſegnet haben maſſen er als ein Gleißner / hier durch ein Hoffart gehabt, ihme bey der Welt ein Namen zu machen. — . —— mnb meilen der Daniel dreymahl im Tag die Knie ge⸗ bogen / gegen dem Tempel zu Jeruſalem alſo iſt es dem All⸗ mächtigen fo wohl gefällig geweſt / daß er ihn derenthalben Amee den hungrigen Lowen unverletzter erhalten, — er A R —— — — 4 var) Ä > PR IER EN A N 5 32 Dergelt ihms der Teufel. berf, To. Jener iſt vor Chriſto dem HErrn auf die Knienies dergefallen / und für feinen leiblichen Sohn gebeften/alfo mel: Her von demböfen Seind ſo ſehr geplagt murde/ derihnbald ins Feuer / bald ins Wafler geſtuͤrtzt: Matth. 17. Derge benedeyte Heyland hat ſich gleich hierüber er welchen laflen/ - and den Sohn erlediger/ fo wohl gefällt ihme dag Knie bier gen: Wie Simon Petrusgefehen / daßerim Raymen des DErmeine folde Menge Sich gefangen /dafiel eranf feine Knie nieder / und fpeach : HErr/gehe von mir hinaus / dann Ich bin ein Suͤnder: An dieſem hat der HErrein ſoiches Woi⸗ gefallen geſchoͤpfft / daß er ihn derenthalden zum groͤſten Sees len⸗Fiſcher erfiefet : Ex hoc jam homines eris capiens &c, Luc. 5, Detheilige Apoſtel Jacobus / ſonſt der Mindere gu annt / iſt dergeſtalten offtauf feine Knie niedergefallen/ daß lihme Die Haut daran / wie ein Cameel Leder erhartet⸗ Der Seil.Bartholomaͤus hat des Tags hundert mahldergleichen auch bey der Pacht die Knie gebogen / O wie wird er ſie derent⸗ halben ſo herzlichbeloßnt haßenn | Nein Theophile, du Fennft einen du muſt ihn aber der⸗ - Mahlen nicht nennen / der ſelbe bieget wohl öffter feine Knie / es iſt bey ihm die gantze Zeit nichts anders/ als Bucken/und Zucken / und Rucken: DasAetamus genua iſt die gantze Zeit behy ihm / ſein meiſte Auffenthalt iſt bey Hof/ dort buckt er ſich weit tieffer / als ein Hafel Nuß⸗Stauden / wann ein ſtarcker Wind gehet: Eine Henn kratzt mit ihren Fuͤſſen nicht ſo die/ als er mit ſeinen Schuhen/ welche er gewiß alle Wochen zu dopplen vonnoͤthen: Die Knie haben faſt nie einen degerabend und muß die Reverentz in ein Conlequenz gezogen Merden: Aber der Zeuffel wird ihmedag Kniebiegen vergelten/ meil er dieſes nicht hut wegen GOTT/fondern damiter mögezu groͤſſern und höhern Ehren gelangen und wie man aan | Dergelt ihms der Teuffel. 33 « + 36 Wctgelt ihms der Teufel, gar indie Armuth gerathen: Wie jener Geſell von ſeinem Vatter noch bey Lebs;Zeiten fein Erbs;Portion begehrt / auch folche erhalten da hat er ein ziemliche Summa Geld mit ſich genommen auf die Reis / er war aber fo heftig indem Geben, daßer endlich indie Auflerfie Noch gerathen / und hatfich der arme Edelmann: nicht anderft als von Hadersfeld fchreiben koͤnnen: Und dannoch dieſes Geben hat ihme der Tenffelven golten: Aber mo? Und wie? Und was Geſtalten harer fo © viel Geld anworden? Er hats dem Nechſten gebe | an; Und ivem? Vivendo luxuriosg, denen leichtfertigen SchleppSäs kken / denen unverſchaͤmten Grindfehiplen/ denen zuchtlofen Seen hatersangehengt: Lupa heiſt ein unzuͤchtiges Weibs⸗ Bild / und Lupus heiſt ein Wolff / beede freſſen und verzehren viel: Wie Judas im Alten Teſtament ſich einmahl zu ſeiner Schaaf Heerd hegeben / da hat er unterwegs ein Weibsbild/ und zwar die Thamar angetroffen / welche mit verhuͤlltem ſicht auf der Straſſen geſeſſen / dieſe haͤt er alfobald umb et was ungebuͤhrendes erſucht / die aber gab gleich hierauf die Antwort: Quid dabismihi,uc fruaris &c. Was gibſt du mie aber? Aus ſolchem iſt zu ſchlieſſen / daß dergleichen ehrlofe _ UN - Weiber nur einen umdas Seinige briugenz Daher: folches Geben wird ihme der Teuffel vergelten Wonnerwaswene ges haͤtte den Armen wegen GOtt —— haͤtte es ih⸗ me der Allerhoͤchſte tauſendfach belohmt Der Heilige Petrus /ermahnet maͤuniglich zur Gedult / mit folgenden Worten: Chriftus paſſus eſt pro nobis vobis re⸗ linquens exemplum &c. Chriſtus hat fuͤr uus gelitten / und hat euch ein Exempel gelaſſen / daß ihr feinen Fußftapffen fo let nachfolgen. 1.Ep. 2.0.21. Viel / viel / und aber viel haben dißfalls dem Heyland moͤglichſt nachgefolgt: Sie ſeynd ges weſt wie der Strauß/⸗Vogel / welcher auchdasEifenfanvn daͤuen / Vergelt ihms der Teufel. 35 nennen nn dauens Sie feynd geweſt / wie der Delphin / welcher Fiſch auch im gröften Ungemitter pflegt zu fchergen: Siefeynd ger weſ wie Saiten anf der Geigen / je mehr manfolche ſpannt / je leblicher klingen ffe; Einfolche Saiten ift der Job geweſt / ein folcher Delphin ift der Tobias geweſt / ſolche Strauß⸗Voͤ⸗ gelfegud die Machabeergemeft/und fo viel Millivn Marty⸗ “ Keuen Teſtament / welche ale gern mit Chriſto gelitten. ne 7 u Ruhe Der Heilige Domihicus ift einmahl von einer ſchweh⸗ zen Krauckheit überfallen worden / in welcher er uͤher alle malen groffe Schmertzen gelitten / dahero fein Mit⸗Came⸗ rad / oder Geſpan ihm eingerathen / er möchte doch GOtt dem HErmum eine Linderung anruffen wie ſolches der H. Manu vernommen / da hat er ihme alſobald einen ſtarcken Verweiß deben wann ich nicht wuſte / ſagt er / daß du ſolches aus Einfalt — geredt / ſo wollt ich dich anjetzo darvon Jagen: Darauf A er alſobald auf die Erd niedergefallen und mit wein enden Augen in dieſe Wort ausgebrochen: Allerliebſter Goit / ich dancke dir vom Hertzen / daß du mir ein Leiden haſt zugeſchickt: Vermehre demnach meine Schmertzen / vergroͤſſere die We⸗ hetagenüberlade mich auch mit hundert Zuſtaͤnden / ich hoffe/ du werdeſt mir auch die Gedult darzu verleihen. Chron Ord. Diefes Leiden hat ihme der Allerhoͤchſte beſtens vergolten. Ich habe den Herrn Cyriacum heimgeſucht / als ein gar wohl bet ndter Freund / und dieſen hab ich im Bett angetrof⸗ — — — ge⸗ itten: Er hat fichzufammen gekruͤmmi wie ein Taſchenmeſ⸗ fer/er mare des Glaubens / daß er ein gantze Compagnie vom Schneidauiſchen Regiment im Leib habe / in dem edaͤrm ſey ein allgemeine Aufruhr / und foͤrchte / die Frau Cholica werde ihme den Lebens Faden abſchneiden: en Bruder / ſagte 9 2 wie und von wem iſt dir das Uhel begegne Auntwort / ich hab mich über mein Weib alſo erzäent/ und don dieſem Gifft ruͤhrt mein Kranckheit her; Jetzt leide ich / daß guet ? Ach! war die iſ Die das Uel Dage es mir fein Me nfch glauben Fans Mein@yriace, es ift miruon Hertzen ehr / weil dir folches Leider derTenfs _ felvergelten wir RKayſer Valentiniaus der Delterei/ hat Anno 375. ein | groſſe Kriegs: Macht zufammen gezogen wider die Sauroma⸗ fangen / das rmſeelig geſtorben. Baron⸗Anneal. adAn 3785. ter/um/ weilen dieſe mit oͤffterm Einfall den Roͤmiſchen Bo; den beunvubiget / wie fie num die mächtige Kriegs Müftung des Kayſers vernommen / da haben fieohne Verweilung einis _ ge Geſandte zu ihm geſchickt «welche umden Frieden gebetten/ / wieder Kayſer diefe gefehen / daß fie milde / ungeſtalte und faſt viehifche Menfchen ſeyn / da hat ergefragt / ob fie allefolche garſtige Flegel waͤren? Diegabenzur Antwort / daß bey ih⸗ nen der Brauch ſeye / die beſte und. ſauberſte allzeit fuͤr Ges ſandten auszuklauben. Hier auf hat ſich der Kah ſer uͤber alle jaſſen erzuͤrnt / daß ſich dergleichen wilde Schelmen unters oͤmiſche Reich anzufallen / jaeriftderenthalben in ein ſolche unmaͤſſige Furie gerathen / und alſo getobt und 20 Man findealfo ſehr viel/ welche da wegen des unbaͤndi⸗ — gen Zorns ihr Geſundheit / ja gar das Leben verlohren / wann ſie wegen GOtt haͤtten ſolches gelitten mas Cron und Lohn hätten fiegu gewarten gehaht? Unter deſſen iſt die Vergeltung * nichts anders / als des Teuffels Danck. Das Wachen ift über, allemaſen GOtt dem Allmaͤch⸗ tigen in mohlgefälliges Werck; Welches er auch dr Be BT we | \ N WMna⸗ — | | Du haftja gelefen was der gedultige Job - Bat ausgefprochen: Virum ſtultum interficit iracundia , der Zorn toͤdteteinen Narren. c.5.v.2. Ben gewuͤtt / daß ihme ein. Ader im Leib zeufprungen / wordonee Dergeltihms der Teuffel. 37 Gnaden belohnet : Wie die Sonn um Mitternacht iftauf: gangen/ verfiche wie GOttes Sohn ift Menſch gebohren ausder unverfehrten Sungfrauen und Mutter Maria, da ift alfobald ein Engel mit herrlichem lang umbgeben / vier SchaafHirten erfchienen/ benanntlich dem Mifael/ Achiel / Evxriaco und Stephano 2. und ihnen mithöchften Freuden die Geburt des wahren Meffid angedeutet; Warum aber hat der Himmel gleich diefe Leut alfo begnadet ? Die Urſach gibt der Evangelift ſelbſt erant in regione eadem vigilantes &c, Die Hirtenin derfelben Gegend waren wachtbar / entgegen die geoffe Herren haben dazumahl im linden Feder: Bert ges fchlaffen. Woraus dann fcheingt / daß Gtt dem HEren die Wachtbare wohlgefällig/nicht aber die Schlaͤffrige: Eben darum hat Petrus einen Verweiß von Chriſto dem HEren bekomnien / hon pocuifti &c, Habt ihr denn nicht eine Stund ‚mit mir wachen koͤnnen? Wachet und betet / aufdaß ihr nichtin Verſuchung fallet. Matt. 26. Wer da wegen GOtt na; chet / und ihme den Schlaff bricht / der hat von dem Allerhoͤch⸗ ſien eine fondere Belohnung zu gewarten. | Madam Lifera,wie ſieht ſie heut aus, recht unaufger aumt / | ihr Ealender prangt heutnicht mit hellem Wetter / wie kan es anderſt ſeyn / ſagt fie/ich Hab mich erſt um 3. Uhr in der Frů⸗ be ſchlaffen gelegt/darum iſt es Fein Wunder / daß mir die Fen⸗ ſter noch nicht recht offen ſtehen: Wir haben getantzt bigumb - 3. Uhr ꝛc. Das iſt ein anders. Dieſes Wachen wird ihr. ab; ſonderlich vergolten werden / aber vom Teuffel: Wie Moyſes mit feinen Tafeln / auf welchen die 10. Gebott GOttes ge ſchrieben waren / von dem Berg herunter geftiegen/ und nicht ohne höchfte Verwunderung wahrgenommen, daß die Sfraes liter um das guldene Ralb herum getantzt / da hat er alfobald die Tafel geſchmettert / ohne —— dadurch zu weiſen / daß — Ei 3 gemei⸗ De BRD bey dem Tank die Gebott GOttes gebrochen ‚werden. Be a Te A Nachdeme der böfe Feind Erlaubnus erhalten von dem Allerhoͤchſten / daß er hat dörffen mitdem Sobverfahrennah ‚feinem Belieben und Wohlgefallen / ſo haterihme Anfang al fein Yaab und Gutgenommensundalfoihn/alsdenreihh ſten Mann / zum Bertlergemacht: Dem Anſehen nach fcheint es / als hätte der Satan hierinn ein Plumpheit hegangen / dann weißlicher haͤtte er gethan / wann er zum allererſten ihme die Geſundheit genommen / zumahlen dieſe uͤber allen Schatz der Welt; Dann Ariſtoteles alſo ſpricht: Bona valetudomaxime - -divinum ſuaviſſimumque condimenrum ek; Die Befund: = heit iſt die allerangenehmſte / ja faft ein Göttliche Speis De argliſtige Satan aber wuſte dißfalls ſchon Der Menſchen Nas - tur und Eigenſchafft / indeme die mehriſte weit hoͤher halten und ſchaͤtzen Haab und Gut / als die eigne Geſundheit / ja das Leben ſelbſt Ein Kauffmann reiſet oft Tag und Nacht, / bricht ihme in alleweg auch den nothwendigen Schlaffidamit eer nur den Marck oder Franckſurter Meß nicht verfaumey wann er ſolches wegen Ott thaͤte / was er für den zeitlichen Gewinn ausſtehet / ſo würdeer indie Zahl der Heiligen Beich iuiger geſetzt / nun aber hat er aller feiner gehabter Mähmal, tung / von GOtt keine Belohnung zu hoffen / des Teuffel Danek entgegen iſt gar ſchlecht. | 48Wrcergelt ihms der Teufel. * a PRERERTIREEETELERETT — ——— der ſtoſet manchen nieder. Kae en DE m; 5 39 Ka Bee; l - 2 y pP - -« i i En... N — >» Do R 2 UHUTIHITG AU or. un n * — 4 * K Ye vr \ 2 > * BB ‚ vr3 vs * IN aini AUm, 11) In Froflh / ober zwat vom ſchlechten Unfe ei hen / ſo iſt er doch fo gar nicht zu Beraten; | und abfonderlich darumen / meil er ſich aus GOttes Befehlhatbranchenlaffen / den \ 9 Vharannem zu ftraffen / dann durch den Etreich der wunderthaͤtigen Ruthen Moy ⸗· — iz / eine ſolche Menge der Froͤſch aus dein Zluß hervor gehupfft / daß gantz Eghpten darmi angefil ee N x { | ER dr8 Der Wider ſtoͤſſet manchen nieder. 41 — — nn — zuweilen / in dem gruͤnen Waſen ſich aufhalten / butzen und fäubern / bald. aber wiederumb in den vorigen Letten und Schlamm hinein hupffen / und daſelbſt ihr Sau Bad wieder; hohlen. Dißfalls ift der Froſch ein eigentlicher Entwurf eines Menfchen/ welcher heut von dem Suͤnden Laſt aufſte⸗ bet / morgen aber wenigſt bald in vorigen Wuſt gerathet: hero der Honig » Hiefiende Bernardus ziemlich fauer re et: Fier fillus Gehennz, mulkciplicicer-, qus poft indulgen- tiam deli&orum in easdem denuo fordes inciderit, De AL ſumpt. | Wie EHriftus der HERR den 22 Mayindas Geras feer- Land anfommen / da ſeynd ihme vor der Haupt⸗ Stadt Geraſa zwey Befeflene entgegen gangen/melche fich ein ganz ge Zeit in den Gräbern aufgehalten / und denen Vorbeyge⸗ henden viel Leid angethan: Es iſt zu wiſſen / daß die Juden das zumahl Graͤber gehabt / wie die Cellen oder Kammern: Sol: che Hoͤlliſche Larven haben bey Anfunfft EHrifti ſchon ver⸗ merckt / daß fieihre Herberamüffen quitiven 3 Dahero den Heyland erfucht / er möchte fie fahren lafien in die Heerd Schwein / welche da felbft fich aufder Waid aufgehalten: fols ches hat er auch willig zugelaſſen: Dafern fie aber in die Schaaf und Rind ieh hätten verlangtv würde es ihnen rund ſeyn abgefchlagen worden: Dann diefe Pirtgehörte zum Opffer / bey dem Dpffer aber wollte GOtt nicht / daß der Teufel foll ein Theil Haben. Denen Schweinen aber ware unfer HErz ohne das nicht hold/ meiſtens darumb / wann man diefe milde Koth⸗Lerchen erſt durch einen klaren Fluß oder Waſſer treibt / darinn ſie abgewaſchen werden / ſo legen ſie ſich gleichwohl wie⸗ derumb nieder in den vorigen Unflat / und waͤltzen ſich mehr⸗ mahl in dem Koth. Run. © — J———— J FJDenen 4 — zen m 42 Der Wider ſtoſet manchen nieder. Denen leider viel Leut nicht ungleich ſeynd / lus lora in volutabro lutis &c. 2. Petr. 2. Es reift mancher einen ziemli⸗ chenWeeg Kirchfahrten / und pflegt bey dem Gnaden Bild a daſeloſt in dem Beichtſtuhl den groffen Sünden Laſt abzule⸗ ‚gen: Ach ! ſagt er / und laͤſt ſich verlanten / er hab ſich recht und wohl ausgelaͤhrt / und ſehe ihme ein groͤſſerer Stein vom Hertzen kommen / als derſelbe geweſt welcher bey dem Grab Ebhriſti gelegen: Gut; Gut ! Ich wuͤnſch viel Gluͤck darzu; In der Ruck⸗ Reis kommt dieſer wiederum zu der Begleis tung feiner Bekandten / man iſſet wiederumb /man trinckt / man winckt / man ſtinckt mehrmahl nach dem vorigen Unflat / und der erſt vom weiſſen Laͤmmel herkommen / kehrt ſchon wiederumb hey dem blauen Bock ein: Der Mondſchein macht es auf gleiche. Art; Er magert ſich offt aus /daß er ei⸗ ner Sich el gleichet/bald fuͤllt er ſich wiederumb an / daß er Kugel rund ausſihet: Ein ſolcher iſt nicht beſſer alseinzon ⸗ tender Melampus, welches das gierig gefreſſene von ſich giebt / and nachmahls ſelbiges wieder zu ſich ſchlambt. Denſelben armen Keippel/ welcher acht und drenffig Jahr bey dem Ech wemnim Teich zu Sernfalem gelegen / hat Chriſtus der IHENR gefund gemacht / als nachgehends ſolchen der Hey⸗ Tand in dem Tempel angetroffen / ſo hat er ihm dieſe kurtze/ doch fattfame Lehr geben / noli amplius peccare&c. Gihe/du bift gefund worden fündige forthin nicht mehr / damit die nicht mas argers widerfahre / Matth 5. Aus welchem dann leicht n ſchueſſen daß GOTT einem / der aus Gebrechlichkeit ſaͤllt / Teicht unter die Arm greiffe / aber Der ſich nachmahls oͤffter in dergleichen Wuſt ſtuͤttzet/ iſt gar nicht ſicher / daß ihn GOtt nicht läffet dar innen erſticken / und ewig verderben. Scharff feynd die Wort Aufelmi,nec mundari meretur, quifeipfüm poſt gratiam fordiday,, MER Ir J Ru a We Der Wider fröfft manchen nieder. 43 Der Satan ift ein fonderer Liebhaber / ja gar ein Ur beber des Tantzens. Die Egyptier / ſchreiht man / haben einen Abgott oder, Goͤtzen⸗Bild verehrt / welches fie Apin ges nennet / in dieſes ift einmal der boͤſe Feind eingeſchlichen / dafs ſelbe bewegt / daß es bald hoch / bald nieder / bald umb und umb geſprungen / von welchem dann die Leut das Tan⸗ Ken gelernet : Weil dann der boͤſe Feind ein Liebhaber des Zantens/alfo entſtehet die Frag welche Muſie ihme zum an⸗ genehmfien? Etwann ein Harpfien ? Die nicht: Dann mit der Harpifen ift er aus dem Saul vertrieben worden, Er wann eine Pofaunen ? Much die nicht :_ Dann Durch Die Poſaunen feynd mehrmahlen die Feind GOTTES / ab» fonderlich die Seriochtiner überwunden worden: Etwann ein Trummel? Huch folcye auf. Feine Weife : Dann Maria die Schwefter Aaronig / nachdem der Pharao ſambt den Seinigen imrothen Meer zu Grund gangen / bat die Trum⸗ mel an die Hand genommen / und ihe alle Weiber nachges folgt / GXC gebenedeyet/und gelobet / wegen diefer hoͤch⸗ ften Gutthat: Etwann eine Geigen? Wohlnicht: Dann Auch einen eigen » Streich hat ein Heiliger Engel den Seraphiſchen Franciſenm ergöget: Damit der Curioſe Les fee nichtlänger aufgehalten werde / fo ſage ich Daß dem Sa⸗ tan zu feinem Tantz nichts angenehmers iſt / als Die alte LEYHENN / daverficht mich fchonein jeder ; Einer/ und Der andere gehetdrey Tag vor Oſtern zur Beicht / und zwar am Gruͤnen⸗Donnerſtag / da fuͤhret er die Seel gleichſamb in die Gruͤne / kaum rucket der Oſter⸗Tag herzu / da legt und zieht er mit den reinen Haſen die alte Sitten an / und in nachfolgender Beicht kommet er mit der alten Leyern: Qui in fordibus eft, ſordeſcat adhuc * Apoc. cap. 22, hat | — er 44 Der:Wider ſtoͤſſet manchen nieder. ſchaffen: Iſt er vorhero gegen einenin Haß geftanden/ jest Fan erdenfelben gar nimmer anfchauen ; In Summa! Es ift die alte Leyern : Wir follten von rechtsiwegen feyn mie die Thier Ezechielis / welche immer fortgangen/ und nicht mehr zuruck: Wir follten ſeyn wie die Samaritanin/welche nach ihrer Beehrung den Waffer-Keng bey dem Brunnen gelaͤſſen / und wollte nichemehr anrühren/mas fie im Suͤnden⸗ Stand gehabt : Die Philiteifche Kühe haben nach ihren er vorhero ſteiff gelöfflet/_fo thuter wiederum ſtarck buhlen; Hat er vorhero mit dem Baccho feine gute Bewandtnus ger habt / ſo thut er nachmahls den Neptunum gar ausdem Haus | verlaffenen Kälbern nicht mehr zuruck gekehrt / auf folcde Are ſgollen wir alle befchaffen ſeyn und nichtmehr Wieder Win der in die vorige Zafter fallen ; mich wenigſt erſchroͤckt die An ⸗ ſprach des Heiligen Vatters Anguftini/ daß ich an Haͤnd und Fuͤſſen zittere: Inanis eſt ponitentia, quam ſequens culpa eoinquinat , nil proſunt lamenta, fi replicentur peccata: In Selglgune > 0 a en en das Heilige Creutz⸗eichen von befagtem Heiligen Mann aus einer tödtlichen Hranckheit erlediger worden / doch mit der Lehe und Zuſatz /er fol fich von derjenigen Suͤnd / in welcher | er bißhero gelebt/embfig hüten: Welches er zwar Beilig zw - geſagt / aber leider bald wiederum an dem vorigen Luder ges nagt als er nun fich in feines gleichen Wohnung aufgehalten, - da iſt gaͤh das gange Haus niedergefallen / doch ſehnd alle Blillich ſoll ſich jemand entſetzen objener erſchroͤcklichen Geſchicht / welche ſich bey Der Zeit des Heiligen Seraphi⸗ ſchen Franciſci zugetragen: Ein gewiſſer vornehmer Geiſt licher / deſſen Ambt ich dermahlen umbgehen thue/ iſt durch sad ⸗ Der Wider ſtuͤſſet manchen nieder 45 glücklich darvon kommen / er aber alleinig iſt elend zerknirſcht worden: S.Bonav.invita$.Francifci c.ı1, ° Verblendte Heyden feynd vor diefem die Philiſteer ge; weft / wann ihnen ein altes Mütterlein nur einen alten Keſ⸗ fel zugebracht / da baden fie einen neuen Gott daran ge; fehmiedes Ihr vornehmfter aber ift der Dagon geweſt / de: me fie einen prächtigen Tempel aufgerichtet: Wie Diefe Uns glaubige einmahl zue billichen Strafe der Iſraeliter den Heiligen Bunds Kaften/oder Archen gefangen genommen / und folchen in den befagten Tempel des Dagons hinein geftellet / da ift frühe Morgends diefer Goͤtz auf der Erden gelegen; Weil nun die Philifteer ſehr embfige Goͤtzen⸗Die⸗ ner geweſt / alfo haben fie den Dagon wiederumb auf den Ailtar gefetzt; desandern Tags haben fie den Teuffels⸗Gott mehrmalen auf der Erden gefunden / und zwar auf feinem Angeſicht liegenfür der MArchendes HEran / aber das Haupt und feine beede Hände waren abgehanen/ und lagen auf der Schwelle, 1,.Neg.cap.s. Warumb aber iſt dieſes dem Phi, Jifteifchen Gott folches nicht daserftemal widerfahren/fondern nur das anderemal ? Uber diefes glofirtein Neocericus, nnd fagt/daß diefer Dagon feye ein Sinn Bild und Entwurf ges weſt eines Sünders/ welcher durch den erften Fall noch nicht zum Verderben kommt / fondern noch durch den Priefter kan aufgeholffen werden. Wann er aber dasanderemahl/ und öffters in felbige Laſter⸗That fich ſtuͤrtzt / da iſt es hart / und faft unmöglich / ihme mehr j helffen / baheroder Heyland jenen wohl zugeredt/ er follehinführan nicht mehr fündigen/ damit ihme nichts ärgers widerfahre. Eiin Eſel iſt ein puumps Thier / undein thums Thier 7 amd dannoch zwiſchen feinen hangen — hat Bun ſo — 3 ur⸗ - ——4 — — » — 46 Der Wider ſtoͤſt manchen nieder. kurtzen Verſtand / dann Mo er an einem Drtftolpert bien ER und einbieft/foift erdasandere mahl.dafelbft ſehr behut: - ſam: Dann ale aufeine Zeit einer Diefen Geſellen gemöhnige lich zum Salß: tragen gebraucht / und folcher einmahlin ein Boach fich niedergelegt / da hat er vermerckt / daß die Bürde weit geringer worden / weilen es nemlich zergangen / daiftihme fein Herr und Patron durch den Sinn gefahren / und ihme folgends lauter Baumwoll aufgelegt / als fich nun der Arcas diſche Slepper in befagtem Bachmehrmahlniedergelegt/ und: von SchwehreFaum kunte aufſtehen / weil die Wolldurch das- Waſſer weit gewichtiger worden / da hat der Eſel hinfuͤhran dieſes Bad gemeidt / und ſich folgends gebeſſert. | 3 um. Mein Bauer du wirft insgemein genennt der Ober⸗ Deayer /aber den Obern / fo über alles herrſchet / haſt du we⸗ nig vor Augen: Dubeklagſt dich mit ginnendem Maul/ do dir der Acker vor einem Jaͤhr ein Stieff Vatter geweſt hier hab der Pflug fo viel getragen/ als wann er hätte auf einem: Felſen Achs gebaut; Aber höremich mein Ober Mayer. hie haft du mehr geſcholten / als voreinem Zahe/deffentiwegenift: - Dir meniger gemachten; Das heiffdererius,fündigenicht mehr / damit die nicht mag aͤrgers widerfahre: Die Herren Medici halten offt die Recidiv fur ein verzweiffelten Zuftand; wann fie nemlich von einem eine-tödtliche Kranckheit gewendet / der: Patient aber fich nach der vorgefchriebnen Regel nicht haͤlt / | and wiederum der vorige Zuſtand den Leib ergreifft/ da ift hart: mehr ein Aufkommens zu hoffen. a | Wie die Agar / diefes Dienſt Menſch / non dem Abra — ham groß Leibs worden / da dat ſie bald hernach ihre eigene Fraqnu / die Saranemlich / veracht / and ſehr fehimpflich m Der Wider ftöffet manchen nieder, -47 verfahren / welches endlich die gute Frau fehr hart empfun⸗ den / daß ihr ein Egyptiſche Magd fo viel Schmach anthue/ * demnach ſolches dem Abraham / als ihrem Heran / hinter⸗ racht / welcher ihr aber gleich zur Antwort gabe / Ecce! ſihe mein Schatz / die Dienſt⸗Magd iſt in deiner Hand / handle mit ihr wie du willſt: Uber ſolches iſt Agar indie Flucht gan gen. Bald aber durch Ermahnung des Engels wieder zu, kuck kommen / Kinds, Mutter worden / wie nun ihr Sohn der Iſmael erwachſen / und einmahlmit dem Iſaac geſpielt / eini⸗ ge wollen / er habe aus Leim kleine Maidelgemacht / und hier⸗ zuden Iſaac veranlaſſet / er ſolle die Goͤtzen anbetten / und derehren: Solches hat der Sara dergeſtalten mißfallen / daß ſie eilends zu dem Abraham geloffen / und in dieſe Wort ausgebrochen: Ejice ancillam hanc & filium ejus &c. Treib die Mad hinaus mit ihrem Sohn / den Abraham hat ſol⸗ ches verfchmächt / und ift ihme ſchwerlich Diefes anfommen. Gen, 21,v,9. Anfangsift Abraham wohl zu frieden geweſt / daß mandie Agar fol hinweg jagen/ nachdem fie aber einen Sohn gebohren / und folcher ziemlich erwachſen / auch der Vaiter alle Lieb mehrer und mehrer gegen ihm und dee Haar geſchoͤpfft / alſo ift es ihme ſehr hart ankommen / folche su verlaſſen. Dieerfieunordentliche Liebe zueiner Sach ift Anfangs | noch wohl zu haben / aber mann folche allguftarck in einem wurtzlet / da brauchtes faſt ſo viel Arbeit / als einen viertaͤ⸗ gig todten Lazarum wiederumb zum Leben erwecken: Ich habe ſelbſt einen gekennt / der biß dreyſſig Jahr kein Wein ge⸗ truncken / einer aus feinen Geſpaͤhnen hat einmahl den Hand⸗ ſchuh in die Wein Kandel eingedunckt / und ihme ums Maul zeſchlagen / woruͤber er ſehr kranck worden / bald aber — na 48 . Der Wider fröffet manchennieder. - nach hat er angefangen den Wein zu koſten / und in Eurger- Zeit im Sauffen fich alfovollfommentlich gemacht 7 daßer . alle Zag Stern-voll worden/undein Geſicht bekommen / wie einnengefchlagner Fupfferner Keſſel / hätte er nach dem Ko⸗ ften nicht mehr getruncken / ſo wäre er in diefen Unform nicht gerathee... Peetrus iſt Chriſto dem HEren nachgangen biß in den - HoffdesHohenpriefters Caiphaͤ / daſelbſt hat ihn eine Magd erblickt / welche mit unterſtuͤtzten Armen ihn gleich angefah⸗ ren: Du wareſt auch mit SESU dem Galilaͤer ? Ey mein Menfchrich weiß nicht / was du ſagſt / das mar ein Stolperer/ und war ziemlich grob ; Bald hernach kommt ein anderer ſolcher Hoff Zwibel darzu / und redet die anweſende Scher⸗ gen/ und Lotters⸗Knecht an / ſchauet / ſchauet / ſagt ſie / dieſer Beſell hat ſich auch bey JZESU von Nazareth aufgehalten: In des Hohenpriefters Hoff haben fich lauter junge Schlepe _ Saͤck aufgehalten, von einem alten Weib lieſet man nichts: Der Petrus anf dieſe andere Frag iſt weit aͤrger worden / als das erftemahl / Dann er hat es nicht allein gelaugnet - fondern gar mit einem Schwuhr bethenert. Endlich Foms men einige wiederumb / welche dafelbiten kunden / warlich / ſagten fie/dubift einer aus denen/ dann die Sprach verrathet dich / da / da / hat ſich Petrus weit fehlimmer / ja gottlog gegeigt/ / und angefangen ſich zu verfluchen/und zu ſchwoͤren / er kenne dieſen Menſchen nicht. Set ſiehet man / daß ein Fall den an⸗ dern ziehet / und allezeit die folgende dem erſten in der Schweh⸗ re uͤberwegen. Unter ſolche Gefellen / die ſich ſchon im Garn a N — Der Wider fröfft manchen nieder. 49 tade Divinion in Burgund / melcher zwar gut vom Ge; fie aber ſchlecht im Gemüth / denn der WIDERFA NIEDER alle Tag geftoffen: And eben darumb / als er in eine gefährliche Kranckheit gefallen / zum Heichten nicht Founte bewegt werden / endlich fichet er an dem Zürhang um das Belt / dieſe Wort gefchrieben : _ Querite Dominum, dum inveniri poteft, ſuchet den HENNN / als er noch zu finden ift; Der Krancke ſchaumte deswegen vor Zorn / des a nee Su: Edelmann zu jehlen/ in einem Dorff / unweit der b Glaubens es hätte Awann der Pfarrer folchen Zettel ge⸗ fehrieben/da doch alle Umſtehende nicht das geringftegefehen: Unterdeffen damit man den en in etwas befäufftigte/ - Hat man ihme andere Fürhäng aufgemacht / da hat er alfos bald indiefen gelefen. Quæretis me, & non invenietis,, ihr berdet mich fuchen / und nicht mehr finden : Der ‚Kranke noch mehrer raſend / und fo weit getobet / biß manihm auch die dritte Worhäng gebracht / aber Leider, es gieng nicht nach dem Sprichwort: Alle gute Ding ſeynd dren / dann in dieſem ſehtern hat er gelefent In peccato veltro\ mo- riemini, She werdet in euren Sünden fterben. Auf Be er auch gar bald feinen ungluͤckſeeligen Geiſt anf gig? en. Re Das Hans aber / in welchem er gewohnet / ift von der Erdbidem alfo gerfchätter worden /_ daß man geglaubet / es werde völlig zufammen fallen, Von dem todten Coͤrper hat man weiters nichts mehr geſehen / ſolches erſchroͤckliche Spectacul hat die Wittib veranlaffer/ daß fie ſamt den Toͤch⸗ tern in der Heiligen Thereſiaͤ Kloſter eingetretten der Sohn aber / als völliger Erb / hat der Welt den Rucken gezeigt, and den ſtrengen Orden dee Capuciner angenom⸗ —— | G men / Ben - — — so Der Wider ſtoͤſſet manchen niedre. men / und durch folchen dall gefvitsiger wor den / hr Seelen eyl beffer zu beobachten. Gelan. Sermon, 44. num. 10. un ſihet man daB Wider / manchen ftoffe in dieNieder/ dann das foieber und fmieder fündigen/ meifteng ein | AnBeHNaemIR.S geihen des ewigen erderbens· BE DE 8 sn KERELEEKLIEKLLEEHLERKEKKARERRK Wanches Buf/thuf kein gut. Ein Herz / was verlangt ee? Ein Allmo⸗ fen ! D mein GOTT und Heyland! 2 Ein Allmoſen? Hab ich Doch feinen Herrn a DVattern gekennet / daß er allerfeits mit = Reichthum umbgeben geweſt; Demezur felben Zeit in Haabfchafften Feiner gleich ware: Bacchus ihme die Keller en 2 N —— + Bm = Die Ianger/biefer aber befomne nach und nachvie Schteikfucht/ and verzehrt Dee ungerechte Pfennig deu gerechten Seengers gemeitniglich die Rach / benanntlich die Kach G er er — —— 2: A Tel, TEEN; - A PR —— m era le Gut anfich ziehet/ und folgfamd zu groffen Reichthumb ges Alſo daß er alle beede verliehrt: Dann auf des Reich = h /b ch) die Rach GOttes / welche durchaus macht / daß die Beſitzung eines ungerechten Guts bald wurmſtichig wird; Darumb das alte Sprichwort meh⸗ rentheils mit der Warheit uͤbereins ſtimmet / male parta ua je dilabuncur, wie gewunnen / alſo zerrunnen/ Und eben dee ſentwegen thut manches Shut Fein gut; Gleich dem Winter Gruͤn des Fond / fo underfehens ver dorben/ gleich einem Waid Schwammen / oder wie die gemeine Leute ——— Manches Gut / thut Fein guf: 53 achdem Adam unfer erſter Vatter / oder vielmehr Natter/das verbottene Obſt genoſſen /cognoverunt fe efleaudos &c. Genel.c.3.da haben fie gleich wahrgenommen/ —53 — ſeyn: Und iſt deſſen kein andere Urſach / als mei, m ie geftohlen und geranbt : Dann geftohlene Sachen ent‘ löffen den Menfchen gleich; Und ungerechie Ding machen den ment nicht zeich/fondern arm: | KCHNI tet. (pasei Schwein hinmes. Sti ae WEEHINISSTUS der ERR nacher Jerufalem füch begeben und fo herzlich von den meiften Juden empfan» gen worden / da iſt er durchdie guldene Pforten insgemein _ alfo genannt/ welche vorhin allezeit geſchloſſen / hinein gan gen, dann diefe hat fich ſelbſt von freyen Stucken eröffnet / - Dasumank wollte ER allda.die Dftern. fenerlich — melche zur ſelben Zeit den zwoͤlfften April eingefallen; Er are Dayumahl ein und drehſſig Jahr alt / kanm if Er da; bin gelangt / da ware fein.eriter Gang in den Tempel; als ee die Verkauffer und Kauffer angetroffen / / welche,die Schaafey. Widder, Tauben / und andere Sachen um Opffer verhandlet / foldyes Bat dem HERMNN derge- alten mißfallen / daß Er alfobald aus den Stricken / mit mel, hen das Vieh angebunden gemefen / eine Geiſſel gemacht / und diefe Gefellen /.ohne einigen Widerſtand zum Tempel hinaus gejagt: Nicht darumben / fpricht Abulenfissweil fie & — den Kirchen pflegt Kertzen und anders Wachs zu verkauf⸗ | ER verbaufft zumahlen man auch bey ung n den en/ Sondern weilen ſie die Sachen umb gar zu groſſen Werth derſchaͤchert / dahero iſt der billiche Gewinn / ſambt dem Un⸗ ante zu Grund gangen: Dann er die Ziich der, Wechs⸗ der ſambt dem Geld / umbgeworffen /und folgſamb alles zu — 63 Grund - Pfrferling/welcher über Nacht aufwaͤchſt / es Morgens na⸗ — — TEE ara 52: Manches Sur’ / huttein * — Grund gangen/es ift glaublich / daß die Better. Lenty foinder rg Menge dafelbft verſammlet / eine ziemliche Bent bekommen: — a ehe N ( on den Adlers | ie Naturkuͤndiger / wann ſelbe zu andern Federn gelegt — / fo werden die fe von den erften verzehrt : Eine gleiche Befchaffenheit hat es mit dem ungerechten Gut, und ehr welches ſo gar auch das Gerechte hinweg friſſe.. Mir hat ein gewiſſer Her ſelbſt erzehlt / daß er den Hinter Hindurch allzeit eine unbe ſchreibliche Kälte ansgeftanden / indem er doc) durch ande: Jahr dergleichen nicht pflegte zu gebrauchen: Ich fagteihine lächerlicher Weis / etwan iſt das Futter geftohlen: Der — — Hohl mich / war fein Autwort / der Pater hat es errathen / dann — Ich hab einen / aber doch guten —— weg gge⸗ nommen / maſſen er hundert dergleichen von Mi - garn mit ſich gebracht / von ſolchen hab ich zwoͤff uni feiner hinweg genommen / und was noch mehrer iſt m — rer, die untere Kleider werden augenfcheinlich verzehrt; von BR dem Marder Bels; Herz/fagte ich hinwwiederumb/ er m die Mader-gell bezahlen / oder aber aut machen/ —— ſich mit demſelben / als mit ——— Freund / gütlich ver; gleichen; Nachdem wo | ‚gen groſſer Wärmefaft nicht mehr Fünnen am Leib gedulten: Aus welchen dann handgreifflich zu ſchlieſſen / daß fremböcs h om felten thue gut, han Z aug dem Gefchlet ht Zabdi/ iatgein Sort : ermurhlich ein Dfficier / inder elagungder © tadt | geiveft/ weil aber. G OT durch den Joſue bey Pa ® Den Armee hat ausenffen laſſen / es werde ihme der Aller⸗ hoͤchſte die Stadt. einh andigen / jedoch ſoll ſich Feiner frevent⸗ lich unterſtehen / die —— darinn — NE Manches Gut / thut kein gnt. Sy Soldaten das Rauben verbieten / iſt ein hartes Gebott /) doch / aus ſo vielen tauſenden iſt nur einer geweſt / welcher dieſes Geſatz nicht gehalten! So fürwahr fo ſeltzam als ein weiſſer Rab: Der Beutmacher ift geweſt obbenannter A⸗ ee einen Scharlachenen Mantel / mie auch ein tuck Gold / zwey hundert Ducaten Bd fich genommen/ mwefienthalben GOTT das gefanıbte Volck geſtrafft: Aus deme dann zufehen/daß der Allerhoͤchſte gar offt pflege we⸗ gen —— Gemei⸗ ne heimbzuſuchen: 95 ſollen ſich ſpiegeln diejenige / mel: che da wiſſentlich ſchimme Leut im Haus und Quartier anf halten umb des Gelds und Gewinns halber / dahero ſie fich nicht muͤſſen verwundern / mann nachmahls ein unverhofftes Unglü in das Haus ſchleichet / auch etwann gar das gange Gebaͤu im Rauch aufgehet / durch fondere Verhaͤngnus Got⸗ tes. Wie muß Achan durch Schickung GOttes ſeyn offen. bahr worden / und ſo viel andere Seribenten wollen / daß alle aus dem Geſchlecht Juda Haben muͤſſen bey der Archen / oder —— 6 vorbey gehen / da ſeye der Achan un⸗ —— sen en / dardurch er folgfam verrathen worden: Welchen nachmahls aus Befehl des Joſue / das gefambte Volck verſteiniget; Unangeſehen / daß Achan den verbotte⸗ nen Raub zu den Fuͤſſen des Joſue geworffen / und feine Schuld umbftändig befennet/. es ift aber folgendsdie unges rechte Beut ins Feuer geworffen worden; Much fogar feine Sinderr Dchfen / Schaaf /,und feine völlige Haabfehaffe zu Aſchen verbrennt worden: Dann der Raub: iftein Rab / ſo auch das Gerechte mitftiehlt: Es ift kein gefährlichere Erb⸗ ſchafft / als wann ungerechtes Geld darbey fteckt/dann folches auch das andere in Verluſt ziehet: Gleich wie die Saiten von Wolffs⸗Gedaͤrm / Die anders neben ihnen gewpanm⸗ Si | | An Re "paris St) hut kein Sit } — gaͤntzlich abzehren madt ® ms din me « * — Kubn — 4 = \ j * J a. ĩ —4 F — pi SB. 2) Darauf hat er ſolches ede r im een it? verlohr male parta &c. Wie gewunnen — 39 Au⸗ thor bezeugt / daß zu ſeiner — at aus ein Pferd hinweg genommen/Faum daß er zun geritten / da haben zwey andere ihme d Pfe FR men — ben genommen? Wohl ein ſauberer Ge rt man wird end⸗ lich kein reichen Dieb anteeffen. =" Beauern feynd offt Lanern fo lang dauern/ biß man fie hendkt an die Mauren? Wenig] A ſolche geweſt diejenie⸗ erC — en —— Es war cin sð ter dee pflanger einen Wein G arten / und fuͤhrte einen Zaun — 5 ei nothwendiges Gebaͤu darzu an nachmahls ſolchen Wein-Garten denen Bauernece6 —— reiſete nen — Land: — a de u h | ‚ —— nn feinen ‚Ehe —— — Manches Gut / thut kein gaat. 57 erſheilt / und endlich zn dem Benjamin kommen / da ſagt et ihr me folgende Wort: Benjamin lupus rapax &c. Benjamin if einveiffender Wolff cam Morgen wird er den Raub freſſen / undanf den Abend die Bent austheilen/Genel. 49. Wann der Woiff doch einen folchen Uberfluß Bat am Raub / warumb dohrie er hme nicht etwas auf den Abend / oder auf den as dern Tag? Erift ſonſt keiner fo freygebigen Natur; Der ger ehrte Dleafter gibt dißfallseine fchöne Urſach / des Wolffs / ſpricht er / feine Sachen ſeynd alle geftohlen, darumb dauret folches eine kurtze Zeit / ja offt nur etliche Stund: Commune eft,uc Raptores brevitempore poſſideant, quæ rapiunt· Bromiar dus erzehlt eine wunderliche Geſchicht; Ein ges wiſſer hat fich in frembde Laͤnder begeben / zu folchem End on feinem Weib ein nahmhafftes Geld empfangen wie er mn auf dem Meer in einem groſſen Schiff fambt andern ger fahren/umd eines Tags ſehr ſchlaͤfrig worden / Da hat ſich da- . zumahlein Aff sans frey in dem Schiff defunden/melcher den groffen Beutel diefes Geſellen wahrgenommen / dahero mit fonderer Behändigkeit dem Schlaffenden folchen hinweg ger _ nommen / und darmit in aller Eil zu hoͤchſt auf den Segel; Baum geftiegen/den Seckel eroͤffnet / in demfelben Bin und her gefucht/ endlich das Geld heraus gezogen / und allemahl drey Stuck / deren zwey erden befagten Reiſenden zu den Fuͤſ⸗ fen laffen fallen, das dritte aber ins Meer geworffen / und die⸗ fe Ordnung hat gewaͤhrt / biß nichts mehr im Bentel uͤberge⸗ blieben; Wie obbenannter Herz wiederum zuruck nach Haus elangt / da hat er alles umftändig dem Weib erzehlt / woruͤ⸗ er fie ſich Anfangs verwundert / daß ſie alles dieſes Geld aus Mildy Berkauffen geloͤſt haben dann ſie hatten einen gu⸗ ten Menerhoff/ anbeh aber bekennt / daß fie unter zwey Theil Milch Habe allzeiteinen Theil Waſſer alla gegoſen / mi sg. MeonbeoWierehit un Sr ___ fe demiad) bekennen / daß jenes alte Sprichwort wahr blet- bets Male parca, malc dilabuntur, wie gewunnen / fo jerenn: min Veen Sr Ein Vorgeher und Vorficher aller Dieb ware Judas, Iſcharloth / Furerac &c, Er hat den Apoftolifchen Collegio, D0 68 ſchon nichtgar veich geweſt / einziemlichesentzogenzer glanbte dadurd) feine Erben zu bereichern/ unterdeflen ſeynd felbige innmerfort ärmere Schlucker worden: Gar insgemein fagt man / ungerechtes Gut faffelt nicht. Dem H. Biſchoff atritio hat ein gew fer Boͤßwicht einen Geißbock geſtohlen / enſelben nachmals abgeſtochen / und gefocht Man fragt deſ⸗ N 4 fenthalben allerfeits um / mer diefes Bnben-Stuck begangen? ? Endlich ift der Argwohn gefallen / und mit fonderm Grund / guf einen / welches er aber gänsslich gelaugnet / auch fogar mit einem Eid⸗Schwur bekraͤfftiget / nach ſolchen bringt es der H. Mann der gantzen Gemein vor / und ruffte zugleich dem Bock / Mandi!Mändt! du haft mie fo viel Jahr das Waſſer ren and fleiffig zugetragen / wo biſt du mein Fieber Diener hinkom⸗ men? Sihe Wunder! da hat aus dem Rachen des beſagten Dieds der Bock in Gegenwart aller aufgeſchrien Me! Mei Mel ich muß befennen warn aus dem Halß eines manchen Soldaten alle Laͤmbel / Hennen / Gaͤns und Endten / Die er den Bauren und anderwaͤrts geſtohlen / heraus ſchrien / fü würde mancher fein eignes Wort nicht hören: Erſtgedachter Pod Dieb ift endlich wunderbarlich entdeckt worden: Aber gedenekt an mich/daß alles Ungerechte fich felbiten offenbaret. Wir fehen eg mit Augen / wir hören es mit Ohren / wir greif⸗ fen er gar mit Haͤnden mann einer oder der andere mit Tod abgehet/und feinen Kindernreiche Haabſchafften hinterlaͤſſet - gleichwohl folche bald in die Armuth geraden; Es iſt ihnen das Geld und Gut / wie einem ein Ahl⸗Fiſch in der Hand⸗ ” En Gi Ay ſer Manches Gut / thut kein Gh 59 —— — — I ſer pflegt ihme unvermerckter Weis auszuwiſchen: Alſo auch die mit Unfug Fortel erworbene Guͤter / wann fie ſchon bey den erften Erben unfichtbar werden / da ſchlieſſen die Leut alfo gleich es muͤſſe ungerechtes Geld darbey ſeyn geweſt ꝛc. Der Wolff hat auf eine Zeit einen unachtſamen Hirten von der eerd ein Schaaf hinweck geführt / und felches inein dickes ausgangen: Der Löm hat ſolches geſchmeckt / und folgfam das Schaaf aufgezehre: Wieder Wolff dahin kommen / und ſolches wehmuͤthig geſehen / ho! ho / ſagt er Bruder Loͤw dag iſt nicht recht gehandelt / ich Hab es ehrlich erworben / und ich / autworte⸗ te der Loͤw / hab es ehrlich gefreſſen / weiſt du dann nicht / tal ckender Wald Hund / daß ein geſtohlne Sach bald die Schwind⸗ ſucht bekomme / und nicht zu behalten ſeye / als das Manna bder Iſraeliter / welches über PNacht wurmſtichig worden. D Gerhaben Gern haben! ich mein aber nicht alle; ihr muͤſt die Stell vertretten der Eltern über arme Waiſen / und wann ſolche noch klein / und unmuͤndig ſeyn / was groſſe Sorg chut euch hierinnfalls obliegen ! dafern ſolche Geld und Guͤ⸗ ter von ihren verſtorbenen Eitan ererbt / gedenckt doch umb EHtteswillen / daß nicht ein Helfer zu eurem Nutzen doͤrff angensendet werden / auch deren Mobilien / Spallier / Seſſel / Bett⸗Gewand und andere Sachen zn eurem deꝛutzen oder Zier zu gebrauchen; Iſt etwas / das mit der Zeit eraltet / und fols gends unbrauchbar werden / ſolches kan man bey Zeiten zu Geld machen / jedoch mit Willen und Gutheiſſung der Ob⸗ rigkeit: Dafern ihr folches felbft an euch loͤſet / da ſchmeckt es ſchon nach einem Snterefie / und ungerechten Gewiun / iſt dag ein Pupill; Iſt daß einem Pupillen Aecker / Weingarten und Grund ⸗Stuck zugefallen feynd/da ſtehet es gar nicht in eurem Gewalt / etwas davon zu genieſſen ſondern alles auf das ge⸗ 2 nauſte eſtraͤuß getragen / alsdann wiederumb um ein andere Beut ger / als von den Früchten der Pupillen? 60: Manches @utzehutkein gut.” — | nanfte ven verlaffnen Waifen zu verraitten: Aber fe Derthab > mit Augen öffters das Widerfpiel gefehen/ wo einige faftalle Sonn/⸗und Feyertagauf bem Gut der Pfleg- Kinder / Mahl zeiten und Panquet gehalten/wohl und herzlich gelebt / da un⸗ terdeffen der arme Pupili zu Haug das Zeft Dortiunculaber- gangen; ei fagen einige/ mein eignes Vieh / und Geflügel. werck in felbigem Meyerhoff verderben/unterdeffen/fprichich/ ‚verzehren eure Pferd das Heu und anders Futter der Pupib len / und geſetzt /ihr habt Schwein und Gefluͤgelwerck mit eurem eignen Unkoſten gefaufft/ von wen —— vi N, laubt mir aber / daß ſoiche Eigennutzigkeit nichts Gutes ausbreite / dann dar⸗ durch werdet ihr mehrer Unſeegen ins Haus zieglen, Ich bin in einer Mahlzeit nicht gar zu weit von Wien bey der Zafelge⸗ feſſen / allwo der Herz Gerhab / Tutor / oder Pfleg⸗Vatter ers ehit / weil wir das Tractament ſehr gelobt / es ſehe alles von der Wirthſchafft / (verſtehe — ſo i er beh waͤhren⸗ dem Tiſch an einen Bein erſtickt. O wie viel giebt es / welche die Pnpillen-Gelderzug.undg. pro Cento anlegen / und nach⸗ | ma 6 das genöhnlih-Ianfienbe nterfe denen Pupillen vers » raitten/unterdefien Den andern Getvinn in eignen Sack fehle ben: Alle diefe follen gedencken / daß diefer ungerechte Nuten . werde fürgen ihre übrige Mittel. 7,00. Wohi ju horen iſt/ was fich mit einem Glockengieſſer zuge⸗ tragen / dieſem hat ein Bifchoff ein Glocken zu gie ſen anerbots fen/weilfolcher. in feiner Kunſt ſehr berühmt ware / begehrte auch hierzu / wofern es beliebig/ alles gehörigen Metall / auch fehr viel Silber / damit der. Hall defto beffer klinge / melches dann der frengebige Bifch off nicht geweigert: Der Getviffens lofe Gieſſer aber hat das Silber für ſich behalten und an ftatg - deſſen lauter Zinn untermifcht s Nachdem der Guß shi | £ — am Manches Gut / thut kein aaut. 61 bon flatten gegangeny auch die Glocken nach gemöhnlicher Weih in den Thurn gehengt worden / da iſt dem Kiffer vder Meßner anbefohlen worden er ſolle anziehen und laͤuten / wel⸗ es er auch ohne Verzug vollzogen; Es wollte aber die Bo; an ſach aller angewendter Mühe Fein Klang von ſich geben / da doch andy andere folches Laͤuten verſucht / endlich wolle fich der Glockengieſſer ſelbſt unterſtehen / ſolche zu läuten/ kaum \ I» aberdaßer etliche Zug gethan / da iſt der Klaͤchl / wie man in dies J enge Pr der Glocken heraus gefallen/ und zwar anf den Kopff dieſes Diebs /_ auch dergeftalten durchge; Sehen dag ihme fogar das Gedaͤrm und Ingeweyd DE aus gehangen ; Nachdeme man die Verlaſſenſchafft dieſes % Boßwichts durchſucht da bat man auch das bierzu gegebne ilber in Natur gefunden : Weffenthalben ein jeder follalan- - — geftphine Sachen mie gedepet/und inallergak; 4 3 0 heit-beftättiget wird manches Gut / thut in / Bhfigräß b J Mi ' { Ni I: ii 5 4 j il D * * 6 Wer Va N A R 4 N * J * ER TR UN gi rſagung aus den © * Sur falſch / beit ogen / und grundloß halt man ” N An. 3 fagen: Wann nemlich ein folcher Ziema mentsDodtor den Stern oder Planeten’ / worunter man gebohren/ allzu genau zer ⸗ N gliedert / und folgfam daraus ſchlieſſet / daß folcher Menfch werde kuͤnfftig / fromm / oder diejenige / welche aus den Sternen wahr⸗ — Zulaͤſſige Wahrfagung aus ben Sternen. 63 nen oder ſchalckhafft / diebifch / oder unzlichtig leben: Solche nich tige Wiffenfchafft wird recht und billig — wie dann diejenige / ſo durch die Predigen des Apoſtels Pauli bekehrt worden / alle ſolche Sternguckeriſche Bücher verbrandt / um, geacht alles dieſes / thue ich gleichwohl aus den Sternen wahr; en. | | ; Alerander der Dritte / Roͤmiſche Pabft/hat einem Prie⸗ ſter / welcher auseinfältigem Eyffer dergleichen Sternkünfts ler umb Rath gefragt 7 wegen einer aus feiner Kirchen ent frembden Sad) / durch ein gantzes Jahr den Altar verbot, fen. c.ex tuarum &c. dannoch / dannoch thne ich aus den Ster; nenmahrfagen. | — Das Toletaniſche Concilium in Conleſſl fidei , wie auch Sixtus V. der Nömifche a in dem Apoftolifchen Brief pflegt dergleichen Stern Propheten in den -geiftlichen Bann zu ſetzen. Der Heilige Vatter Muguftinusan vielen Drten ‚feiner Bücher verdammt und verwirfft in allweg dieſe Ge- ſtirn Phantaſten; Kayſer Diocletianus / Walentinianus / CTonſtantinus / forderſt aber Juſtinianus haben ſolche Him⸗ mels⸗ Grippler von der Stadt Nom hinweg gefchafft / und diefe beteügliche Wiſſenſchafft für Höchftsfchädlich gehalten ; Alles folches fehreckt mich nicht ab fondern thue gantz keck aus den Sternen wahrfagen / man muß mich aber recht ver; fiehen: Wann ich einen fehe/der fich öffter aus gottlofer Ger — Stern⸗voll trinckt / wie man pflegt zu reden / dem an ich leicht mahrfagen / was Fünfftig aus ihm wird wer⸗ en. | | Der Ferdinand ſaufft fich alle Tag Stern voll / ho / ho/ Ferdinand / aus dieſem Stern will ich dir mahrfagen / du wirſt kuͤnfftig ein lauterer Narꝛ werden. ar Vabal SE SE 2 Zu ae RER * * = Ep 157 0 - — —7— 64Zulaͤſſige Wahrſagung Nabal, wie in dem erſten Buch der Koͤnigen cap 25, gefchrieben wird / Mar. ein reicher / aber auch ein rauche Gefell / er hatte ſtattliche Mittel er aber war eingeobe Knuuͤttel / er hatte Schaafe / Ochſen / Camel genug/erabeer iſt geweſt ein ungeſchickter Efels-Kopffs Er bat gehabt Geld und Gelds werth / was aber feine Perſohn anbelangt / war er ein Toͤlpel⸗ Thaler; Abſonderlich dazumahl / wie er dem David / welcher ihn fo rm Lebens Mitteler; fuchet/ Brod und Victualien abgeichlagen : Dieſen Ger fellen hat fein eigenes Weib einen Narren geheiſſen fecun- dum nomen ftultuseftz Die Urſach ware / indem erimmer, zu Stermvollgeweft/ebrius nimis&c, Dann wodiezeun ckenheit einkehrt da muß der Verftand aus dem Haus wer - chen: Gleichwie die Archen nicht hat wollen ſtehen bey den Abgott Dagon / alfo menig Fan fich der übermäflige Wein mit dem Vernunft vergleichen. Der allzuviel bey dem Wein iſt / der iſt nie recht bey ſich: Ein Weib hat dem Abi melech das Hien zerbrochen / Judicum cap. 9. Das thut auch der Wein: Wann ein Lampen gar zu ſtarck angefüllt wird/ alsdann loͤſchet das Liecht aus / nicht anderft iſt beſchaffen - der Menſch; Dahero fpricht der meife Salomon ſelbſt von ſich: Cogicaviin cordemeo &c. Ecclef,Cap. 2. ch gedach⸗ te in meinem Hergen / mein Fleiſch von dem Wein zu enthal⸗ ten / und mein Gemuͤth anf die Weisheit zumenden/ und ie Thorheit zu meiden ; aus welchem dann Elar folget 7 daB der Wein die Leut zu Narren mache: Eine groſſe Narıbeit ft geweſt wie Herodes feiner Stiefi, Tochter Salome umb - einen Tautz das halbe Königreich anerbotten : Deſſen war 2 Fein Wunder dann er ware bey der Mahlzeit ſtarck be⸗ ee aus den Sternen. 65 Es hat ſich vor etlich dreyſſig Jahren zugetragen / daß ein Unger anderthalb Meil von Wienn in das Novitiat getretten; Und weil dieſe Leut auf dem Kopff gantz ge⸗ ſchoren / auſſer eines Schopffs / alſo iſt ihme dieſer guch hin⸗ weg geſchnitten und aufbehalten worden; Indem ihme aber die Ordens⸗Regel allzuſtreng vorkommen / und er ſich in den rauchen Habit ſo wenig koͤnnte ſchicken / als David in den Harniſch des Sauls / alſo hat er das Novitiat verlaſſen; und nachdem ihm auf dem Kopff die alſo genannte Kron abge⸗ nommen worden / alſo wollte er auf alle Weis / daß man ihme feinen vorigen Schopff mit einem ſtarcken Pech folle aufdem Kopff bichen melches dann auch gefehehen ? Hier⸗ fiber ift dieſer ausftaffirte Unger den geraden Weeg in das nächfventlegene Wirths⸗Haus getretten / daſelbſt ſich übers maͤſſig angetruncken / und endlich feine Lieger⸗Statt genom⸗ men auf der Dfen :Banck / weil es zu Winters⸗Zeit ges weſt + In aller Fruͤhe ſchrye der Geſell um einen Brand⸗ wein / in welchem er ſich wiederumb voll geſoffen; Und fer⸗ ners angefangen zu ſchnarchen: Weil aber unterdeſſen die Magd den Ofen ziemlich gehitzt / alſo iſt das Bech zerfloſſen / undden Ungern ſammt dem Schopff auf die Naſen hinun⸗ ter geruckt / allwo es einen beftändigen Sitz genommen / nachdemeder volle Zapff letzlich erwacht / da Funnte er fich nicht genug verwundern / daß feine Nafen fich unter einen ‚Haar Buſch verſteckt; Lanfft demnach gang raſend in der Stuben herumb/ mit der Klag/ daß er feye verzaubert worden : Das Hans, Gefind hielte ihn für einen Narren, der Barbierer Eonnte den Schopff nicht von feinem Quar⸗ tier bringen/ ohne fondere Verlegung der Nafen; In Sum⸗ ma der Wein hat ihn zum Narren gemacht, J Der —— 66 ZuläfigeBahrfagung Der Paul fauft fie) in dee Wochen öfters Steemwoll- ho! ho mein Paul 7 aus dieſem Stern willich dir wahr far gen, dumirft mitder Zeit ein Bettler werden: Das Wa fer Hat fchon manchem Haus und Hoff weggenommen / aber der Wein noch mehreren. Die Wort Porator und Putator, feynd einander nahend Verwandt: Poracorheift auf Teutſch ein Saufferz und Pucatorsheift ein Stimpler / melcher die Bäumer oder Wein /Stoͤck ſtimplet und beſchneidet Wer ſchneidet ihme mehrere feine eigene Mittel hinweg als ein — - feunekener Bold? Der Satan hat / durch Zulafung GOT TES / dem Job alle Plagen aufgebuͤrdet / gantze Heerd Cameelen und Ochſen durch das Feuer verzehret / ihme ſei⸗ ne völlige Geſundheit genommen / auch in ſolche Armuth — geſtellt / daß ihme nicht ein Fetzen oder Lumpen uͤbergeblie ben / ſondern er muſte mit einem Scherben von einem zer⸗ brochenen Hafen an ſtatt des Tuͤchleins den Eyter abwiſchen: Teftä faniem radebat, Endlich hat auch der böfe Feind das Haus des groͤſſern Sohns uͤber den Hauffen geworffen und a die gantze Freundſchafft umbs Leben gebracht; Wanniftaber das Haus zu Grund gangen? Dazumahl/ wie fiegeffen und- getruncken haben: Edentibus, & bibentibus&c. Job. Cap. - Dann woman flets Mahlzeit haltet unmäffigiffetundtrim - det / wanndie Pocal und Wein Glaͤſer umb die Taffelhew umb tanzen / wie die Kinder Iſrael umb das Kalb da fan das Hans nicht beſtehen: Da gehet die Wirthſchafft den - Krebsgang / da fchleicht die Armuth ein / die Mobilien wer⸗ —n und bleibe nichtsuber/alsdas Kupffer auf der Dale ie au rear Wie die Kinder und übel-ergogene Spik- Buben den Propheten und groffen Mann GOTTES Elifaum aus geſpoͤttelt da hat der Allerhoͤchſte verhängt / DaB BUND: x aus den Sternen. 67 8 wilde Bären aus dem naͤchſten Wald heraus geloffen / die fchlimme Fragen angefallen / und alle grimmiglich zerriß en: Mein Panl / ich Habe dich noch wohl geſehen / wie du im Sammer und Seiden haſt geprangt / anjetzo geheſt du in ei⸗ sen ſchlechten Kittel / und iſt dieſer aller zerfetzt / du wirſt ja mit dem Hohenprieſter die Kleider nicht freywillig zerriſſen Haben / noch weniger hat dir der Ammonitiſche Hanon dieſel⸗ be zerſchnitten? Wie er gethan denen Davidifchen Geſand⸗ ten / usque ad nates &c, 2. Reg. Cap. 10. Du Fanft faft mit Hadern eine ganze Pappier- Mühl verfehen : Mich / ſagt der Paul / hat auch ein Bär alſo zerriffen/ benanntlich der guldene Bär auf dem Wein⸗Marek / der hat mich alfo zerrif fen und meine Kinder zu Haus ſeynd mehrer-aus Hunger⸗ pa/dann fie den ganzen Tag Papen fchreyen, Ein folder Gurgulio i Schwemm Teich / aber nicht zu Jeruſalem / allda geſeſſen / und durch das vielfaͤltige Sauffen all fein Sach angebracht/ gieich wohl aber bey feinem geringen und fchmahlen Wacht Eſſen wachfene Kergen gebrennt; Als ſolches einer ans ſei⸗ nen Bekannten geſehen / und ſich hierüber ſehr verwundert / da gab er zur Antwort: Du Phantaſt muſt wiſſen / da man zur Leich ⸗Begaͤngnus pflegt Kertzen don Wachs / und nicht von Inſchlet aufſtecken; Worauf der andere gefragt / wer dann geftorben fene? Frag nicht wer? fagt der Wein⸗ Schlauch / all mein Haab und Gut iſt geftorben/ und ich bin verdorben / das heiſt ja operarius ebrioſus non locupletabitur, Keclel. c.19. - | Urban / Urban / von dir ift der befandte Ruff / daB du 32. foft Land / als Ungerland — und zwar don der Stadt Par jener geweſt / welcher bey dem 68 ____ZutäffigelBahrfaaung oft alle Tag ſternvoll fegeft : Du folft auf folche Weis i Inber &ntierie beiflen/ undmie t Ueban / aber’ aberausdie ſem Stern thue ich abnehmen / daß du nicht lang leben wirſt / dann nichts iſt der Geſundheit ſchaͤdlicher als die Geſund⸗ heit / mann man nemlich ſo vieler Geſundheit trincken muß: Vitis und Vica ſeynd zwar Namens halber etwas befreundt / aber in der That iſt doch ein groſſer Unterſcheid / dann der Weinſtock iſt dem Leben nicht gar guͤnſtig / Reben verfolgen das Leben / und Bacchus iſt dem Bauch gar offt der groͤſte Feind: Wenn man auf den Kalch ein Waſſer gieſt / ſo fangt er an zu brennen / wann man allzuviel Wein eingieſt da wird die Leber entzuͤndt / worvon nachmals viel Krandkheiten entſtehen. wa J Unſer HERRhat zu Cana auf der Hochzeit ang Waſ fer Wein gemacht / die Sauffer aber machen aus Wein Eu — fer / und bekommen die Waſſer ſucht; Bey dem Schwemm⸗ Teich zu Jeruſalem ware eine Menge der Krancken / mul- tirudolanguentium &c, Es werden Fiveiffeld ohne etliche darunter ſeyn geweſt welche ang unmaͤſſigem Weinfauffen ſeynd kranck worden: Der reiche Praſſer / nach laut des e vangelii / hat alle Tag Mahlzeiten gehalten / und unvernuͤnff⸗ tig geſoffen / endlich iſt er geſtorben und in der Hoͤll begrͤ⸗ ben worden. Donatus Calvi fehreibt/ daß ihn der Schlag getroffen und folgfamb innerhalb zwoͤlff Stunden den Seit ‚ aufgeben. _ Dielen Zuftand hat verurfacht das allgugeofle Sauffen: Dahero diracides fpricht 2 Propter crapulam mul- _ “obierun. REN N TR Zu Cana in Gallilea that Ehriftusder HENNdaserfte fichtbahre Wunderwerck / als er das Waſſer in den 6 ſteinenen ee aus den Sternen. 69 — —— — —— — auffen geben thaͤte: Einige ſeynd der Meynung / daß LER ÖTTES Zur PeſtZeit iſt ein Spielmann geweſt / welcher ſich / nach uͤbler Gewonheit / faſt täglich vollgetruncken / einenals lag er ſternvoll auf der Gaſſen / melchen die Ziech⸗Knecht und Todten⸗ Graber für todt gehalten / dahero denfelbigen gleich andern auf den Wagen gelegt / und in die Gruben hin⸗ unter gelaſſen; Worinnen er die gantze Nacht unter denen Eörperngelegen/ wie er des andern Tags ansgenichtert/ da kondt er ſich gang und gar nicht drein finden / wo er ſeye / ende lich zu feinem Glück hatte er feinenander Gürtel hangenden Tudel⸗Sack / oder / wieanderereden’ Sack⸗Pfeiffen. Dies fe hat er angefangen aufzublafen / und zu fpielen/ über mels ches fich die ankommende BiehrSinenht hoͤchſt gernundn 3. en⸗ * — — 70Zaulaſſige Wahrfagung denfelben endlich mie Steichenaufgegogen, , Er aber hat we ni Laoocehırnudbefennen nähen? Dada Krundendei | 4 feines Tods Urfach fg sinn den nd ner Woin du pos Carl? Sa habdich febftofit angetroffen? daß du ſternvoll geweſt biſt / aus dieſem Stern fan —2 ſagen / daß du wirſt ein Sau werdhe. Aunno tauſend vier hundert ind funffzig von Erſchaffung der Welt ware der Babylonifehe Mond NRabuchodonofse der Fa sah auf Erden/hatte viel Koͤnige ihme / und Koͤnigreiche unterwuͤrffig gemacht/ fein Kriegs Heer mare fo haͤuffig miedie Heuſchrecken ihmeiware an Macht und Herrlichkeit niemand gleich auf dem ganssen Erdboden; End lich und endlich ift er durch Göttliche Straffe in einen Och⸗ fen verfehrt worden; Der verhero geprangt im Saal mw ſte vorlieb nehmen mit dem Stall? Der vorhero wollte die gantze Welt freilen / der muſte nachmals mit dem Gras den - Dinger ftillen: Der vorhero gelebt unter denen Eavallier ten / muſte nachmals waiden unter den Thieven: Dasift ine Veränderung! Aus einem König ein Dehswerden! Mein Carl iſt vor dieſem ein ſo ſchoͤner Züngling geweſt / der H. Modeſtus hat ihm aus den Augen geſchaut / der Heilige Vitanus ihme feine Gebaͤrden regiert / der heilige Candidus hat in feinem Gewiſſen logirt; der heilige Innocentius hat feinen Wandel ziert; Der heilige Lambertus hat ihn an der Hand gefuͤhrt und anjego iſt er dem Sauffen alſo ergeben / J J — daß er offt auf der Gaffen Iiegt/ wie ein Schwein fo wild / daß einein möcht einfallen / fein Vatter ſeye ein Buchbinder geweſt / der ihn hat in Sau⸗Leder eingebunden: Mein Carl dnu biſt ein ſchlechter Einſiedler / weil du cine IRRE aus den Sternen. 77 — — — —— — — — —————— — — liebeſt; Das heiſt ja das Ebenbild GOTTES in das Koth werffen. Pfuy der Schand! Comparatus eſt jumentis In- ſipientibus, & ſimilis factus eſt illis. Von Philippo Bono Hertzog in Niederland ſchreibt man eine felgame Geſchicht; Dieſer ſahe einsmahls einen Stern; vollen Bauren auf der Gaſſen liegen / und ſchnarchen: Befahle demnach feinen Hoff⸗Bedienten / fie ſollen dieſen in feinen Pallaſt tragen / feine kothigte Kleider ausziehen / und in ein Fürftliches Bett legen / melches dann alles genau vollzo⸗ gen worden: Frühe Morgends / als ihme der Wein ausge; - raucht / undgeſehen / daß er in einem mit Sammer bekleid⸗ ten Bette liege und mit lauter Pracht umbgeben / da konnte er ſich gaͤntzlich nicht darein finden / endlich kamen Cammer⸗ rien und Cammer⸗Diener / welche mit vielen Ceremonien ihme die koſtbhahre Kleider angelegt: Es erſchienen auch ande⸗ re vornehme Cavalier / welche hoͤff lichſt befragt / wie ihr Durch, leucht gefchlaffen? Gar wohl / gab er zur Antwort; Und befande ſich allgemach gut in dieſem Handels forderſt wie er zu Mittagben einer fo herelichen Tafel geſeſſen. Da hat er in ein und andere Sanlel griffen / als wollte er MIR aufla⸗ den: ae der Fuͤrſt ſchaute in der Geheim alles zu / nicht ohne ſondere Begnuͤgung: Nach der Taſel hat dem Ge; ſellen der Tantz und andere Geſpaß über * maſſen gefallen / leglich iſt allerley koſtbahrer Wein beygebracht worden; wor⸗ zu er ſich gantz willfaͤhrig gehalten⸗ und dergeſtalten haͤuffig Beſcheid gethan / daß er ſich mehrmal blatzvoll geſoffen; Und ſeiner nicht mehr verwuſt: So dann / nach Niedergang der Sonnen / hat man ihme die ſchoͤne Kleider ausgezogen / und die vorige Lumpen an Hals geworffen / ſolcher Geſtalten denſel⸗ ben wiederum an das vorige Ort in das Koth gelegt / allvo ee — ⸗ Kir; 72_ Buläfige MWahefagungausdenSternen. N REN — an - F — F RE a — er vorhin gelegen Wie er früh Morgensnüchtern worden / und ſich mehrmal in dem vorigen Unflath befunden / da hater alles fuͤr einen Traum gehalten / und ſolchen feinem Weib / die ihme zimlich die Planeten geleſen / umſtaͤndig erzehlt. D wie abſcheulich iſt die Trunckenheit / und Villerey ſolche Luder⸗GBeſellen haben den Himmel nicht zu hoffen / Maſſen doeerſelbe ein Schaff und kein Sau⸗Stall. Pa. ⏑ — EU m — —VX EN | MR v PNA (N v2 N \ 3 Ey RU > \ Nr ES mi Ne: Re SA W UN N D wars N ZA , ! $ N N Q N 4 * d RI ED —— — * Er * Nu WARND rn in \ Om YET ee e il * en CE ; 5 - } IN SEN; * — Bi E 8 % ER Ih KREEEEEIEKLEEREEEKIIEKKLERINIT e 1 Die Beilige Metamorphofis — ul — + - — — — — —— — — Jeſes Griechiſ. Wort hat meiſtens ſein Ur⸗ J > fprung her von dem bekandten Poeten Ovi⸗ | BEI dio’ welcher ein ganges Buch von dergleis EU hen Werfehrung mit zierlichen Verſen zw “2 fammen getragen: Agrius/wieerfagtiumd d 2 Ze Y Deus meilfie fich allzu fehr auf ihr Staͤr⸗ — — Fe perlafien/ und derenthalben die Götter | | veracht / alfo ſeynd diefe zwey ka ea | | | N er — —— - Gott Martis fambt ihrer Mutter in Wernungt-lofe Thie verkehr worden / die Mutterin ein Nachr-Eulider Agrius n ein Hafen / und der Oreus in ein Gener/ oder Raub Vogel. ‚Die Jo/ damit ſie des groſſen Gotts Jupiters begangne Schand⸗Thaten nicht moͤchte an Tag geben und bringen iR mein Kube verrmanölet toorden. Lyenun/ König in Arc ı | ‚dien / weiler feine Gaͤſt ſchaͤndlich ums Leben gebracht / iftin s "ger allzu fchöner Seftalt halber übernommen’ iſt in einen Lor⸗ beer-Banm verändert worden. Cadmus / nach dem er in sb , Iorien lang und glückfeekig regiert / iſt endlich von dem Jupi⸗ einen Wolff verkehrt worden: Die Daphne / indem ſie ſich ih⸗ er in ein Drachen verändert worden. Alle dieſe und in | e⸗ gleichen mehrer ſeynd bloß für Gedicht und nicht für - Rhichtguhaltern/ und fepnD lauter Mhantafegen ber Docten? welche da re daß die Menfchenin Bieb Kerändert worden Aber GOttes Allmacht und Barm⸗ hertzigkeit iſt weit anderſt heſchaffen / als welche die Vieh in WKenſchen /will ſagen / groffe Suͤnder / in geöffe Heiligen durch Ueramorphoſis benamſet werden. aber GoStt wohl: Davſd ein Ehbrecher / was mehr? David > ein Todtfchläger/ wasmehr? Davivein Muͤſſiggeher und mardazumalzals er nichtin Krieg gezogen / fondern die Zeit zu Haus mit Jautlentzen zugebracht Ills ein Müfiggeher | [4 Höchfles@gunder vermmandler zund felches Ban billich ein Hehe Einen Mehrenmeißmafchen/ das kanſt du Menfchnichtr ift er gleich geweſt einem ftillftenenden Waſſer / welches leicht pfleget zu ſuncken / als ein Ehebrecher / ift er gleich geweſt dem &rogel En Cu / deme feine Eyer einfrembder Vogel muß ausbrätten / als ein Todtſchlaͤger / ift er gleich geweſt einem Tieger Thier melches fich mit frembden Blut färtigen tut. Daoid ein großer Suͤnder / und darum Gewiſſen halber Die Heilige Metamorghofs, 75 — — — — Mo gleichtvohl hat Gott der HErr diefen Mohren weiß gewaſchen / und Bat er fich durch des Allerhoͤchſten Barmher⸗ gigkeit alfo bekehrt / daß er cin Mann worden nach Dem Wunſch GOttes. Glas in Edelgeftein oder Diamant verkehren / das kanſt du Meuſch nicht / aber Ott wohl: Wer iſt laſterhafft geweſt / alsder König Manaſſes ? Falſche Goͤtter anbeten / iſt ja ein roſſe Miſſechat / das hat gethan Manaſſes: Den wahren GOties abzuftehlen/ und an ſtatt deſſen die Teuffels⸗ Doffer einfͤhren /iſt das nicht ein abſcheuliche Sünd ? Das hat gethan Manaſſes: So viel Propheten erwuͤrgen / worun⸗ ter auch Ifaias geweſt / iſt das nicht ein groſſe Laſter⸗That? Das hatgerhan Manaſſes: Tauſend Hoͤll hätte dieſer König Herdient/ O wie iſt GOtt fo. gut! dem ewigen Untergang haͤt⸗ eer langſt verſchuldt / O wie iſt GOtt fo gnaͤdig! alle Ele⸗ menten haͤtten ihn ſollen gaͤntzlich vernichten DO wie iſt GOtt fo barmhertzig! dieſer hat ihn endlich mit zeitlichen Plagen beimgefucht/ Durch melche bittere Artzney Mranafies alfo wi⸗ gig worden / daß er die Reuund Buß ergriffen, und folgfane eines feeligen Tods geftorben. 2, Paral, 33: Das heiſt ja Glas in Diamant verkehren. Das Unkraut in Waitzen verwandlen / das Fanft du Menfch nicht / aber GOTT wohl/ ſieheſt du den ſtoltzen und Hochmüthigen König Vabuchodonoſor / um weilen er ſich hat jaffen für einen Gott anbetten / weil er drey tauſend Fuͤrſten Hondem wahren GOtt abwendig gemacht / weil er den Tem⸗ pei zu Jeruſalem völlig beraubt / und die guldene Geſchirr / ſo zum Dienſt GOttes gewidmet waren / gewaltthaͤtig mit ſich enommen/darnm hatihn GOtt in ein wildes Thier veraͤn⸗ dert / und muſte er das Gras eſſen wie ein Ochs in denen Waͤl⸗ dern und Einoͤden: Siben Jahr * er kein andere — J 2 A 76 Die Heilige Metamorphofis. BE als die Erden; Sieben Jahr hat er Fein andereLiegerftattodee Schlaf: Kammer als die Hecken und Geſtraͤuß; Siben Jahr hatte er feinen andern Purpur als ein rauhe wilde Haut: Siben Jahr hatte er keinen andern Pallaſt / als das Gehoͤltz und Wüften + Zottende Baͤren / henlende Woͤlff / gro⸗ nende Wildſchwein / Blut⸗gierige Tiger / diebiſche Fuͤch / forchtſame Haſen / und andere wilde Thier waren ſein gantze Hoffſtatt: Nach ſolcher verfloſſener Zeit hat ihme der guͤttig⸗ ſie GOtt die vorige Menſchen⸗Geſtalt wieder ertheilt / denſel⸗ ben mehrmal in das Reich eingeſetzt / von welcher Zeit an er angefangen den wahren Allmaͤchtigen zu erfennen/ in Des muth und Buß den übrigen Lebens: Wandelzugebracht/ und - folgendsin der Gnad GOttes geftorben / das heift Unkraut bein Waitzen verwandeln dieſe Kunſt kan der Aller⸗ us den Steinen Kindern Abrahaͤ zu erwecken / das kanſt du Menſch nicht / aber GOtt wohl. Avero nihil eſt ſceleſtiuas, es iſt nichts laͤſterliches / als ein Geitziger; Spricht Ecclehalti, c. 10. ein ſolcher Geitzhals iſt geweſt Zachaͤus. Nihileft, ini- quius, quam amare pecuniam Es iſt nichts ſuͤndhaffters / als das Geld lieben / ſpricht erſtgedachter. Ein ſolcher Geld⸗Egel iſt geweſt Zachaͤus: Facilius eſt camelum per foram acus &c. _ -Ein Cameel kan leichter durch ein Nadel⸗Loch gehen / alsein _ Reicher in Himmel kommen / iſt in Spruch der emigen War ⸗ heit ſelbſt: Matth. c.9. Ein ſolcher Reicher iſt geweſt Zachaͤus: Sein gantzes Leben mare nur nach Geld ſchnappen / nach Geld tappen/ das Geld umfehren/ das Geld vermehren/ / Geld fifchen / Geld mifchen : WE/JY DiW ein lauterer Geitzhals und Wucherer wareſt du / Zachäus. Und dannoch / mercke es wohl / und dannoch hat ſich dieſer aus GOttes Grund⸗loſer Guͤte / ſambt den Seinigen dergeſtalten betehrn — Au da Die Heilige Metamorphofis, 77 daß er als ein Heiliger geſtorben / als er nach dem H. Jacob der vierdte Biſchoff zu en geweſt. Heiſt das nicht aus Stei⸗ nen Kinder und S brahaͤ wandlen / das kanſt du Menfch nicht / aber GOtt wohl, wollt ihr wiſſen / was die Unzucht iſt? Sie iſt ein Labyrintus oder Irr⸗ garten / aus dem hart mehr zu kommen / das hab ich erfahren fagt Salomon. Wollt ihr wiſſen / mas diefes Lafter it ? Es iſt ein Keder / mit welchem der Satan die mehrifte Seelen fifcht: Demptis parvulis ex adultis propter carnis vitium pau- cifalvantur, 8. Remig. in Epift,adRom, Das haben wir ers fahren/ fagen die Innmohner zu Sodoma. Wolltihr wiſſen / was dieſes Lafter iſt? Es iſt ein Koth oder Unflach/ welches die Augen des Gemuͤths mehrer verblendt / als das Schwal⸗ hen⸗Koth den Tobiam / das hab ich erfahren / ſagt Samſon. Wollt ihr wiſſen / was dieſes Laſter iſt? Es iſt ein Zunder / der faſt die gantze Welt in die Flamm hringt / das Haben wir erfah⸗ ren / ſagen die meiſte / welche im Suͤnd Fluß zu Grund gangen. Wollt ihr wiſſen / mas dieſes Laſter iſt? Es iſt ein Kranckheit / welche auch der allererfahrnſte Artzt nicht wenden kan / auſſer Gott / das hab ich erfahren / ſagt der verlohrne Sohn im Evangelio: Dieſen Zuſtand hat gehabt / mit dieſen Flammen hat gebrunnen / durch dieſes Koth iſt verblendt worden / an die⸗ fen Keder hat angebiſſen / in dieſem Irrgarten hat ſich vergan⸗ gen ein adeliches Weibsbild mit Namen Magdalena / ein Tochtet Syri und Euchariaͤ / welche in der Stadt Naim ein oͤffentliche Suͤnderin hat abgeben / und wie Viliega vorgiebt / feye fie in dieſem Laſter 12. Jahr verharret: Endlich hat ſie der Heyland auf einmal mit ſeiner Goͤttlichen Gnad alſo erleucht / daß ſie ein Spiegel iſt worden aller Buͤſſenden / und fo weit in Heiligkeit geſtiegen / daß ſelbige alle Tag ſibenmal von denen Englen gen Him̃el getragen —— allwo ſie die zu | ER 93 ufic hn Abraha zu machen. Pech in Goldvers = »2= Die Heilige Metamorphofiu | Snpuficheggewohnet, Dasheift ja Pech in Goldnerwandlen. Miſt in Balſam verkehren / I kanſt du Menſch nicht - eher Ott wohl. SEain /warnin zitterſt du an Handund Fuͤſſen? Warum — du Dich unter alle Hecken und Sianden? Warum ſchroͤckt dich das bewegtefaub am Baum? Darum fpricht Cain / weil ich unſchuldiges Blut vergoſſen. D David? Du haft ſo viei Million Gold und Silber sw fanımen gebracht. Damit du dem Allmaͤchtigen GOtt moͤ⸗ geftein prächtigen Tempel aufrichten / gleichmohl haſt du die Gnad nicht gehabt / ſolches werckſtellig zu machen. Warum diß ? Darum. Antwoͤrtet David / weil ich Hab unſchuldi⸗ ges Blut vergoſſen. | D Herodes Afalonita! was muß die Urſach geweſt ſeyn / das ſo groſſe Drangſal uͤber dich ſeynd kommen / indem du von allen Elementen biſt verfolgt worden? Ja endlich in ein fo elen⸗ den Lebens⸗ — gerathen / daß dich Die Laͤus lebendig ver⸗ sehr? Dieſe lief Blut vergoffen: Diwie viel unſchuldiges Blut hat jener Moͤr⸗ einchy fagt Derabes/toeitich tsielunfahuldiges der uñ Strafen Kauber dergoſſen / welcher fo mancher Mord a und Lafter- Tchathalber andas Creutz geheffe worden. Und zwar zur rechten Haud Chriſti des HErrn / darum zur rechten Hand / weil er ein Haubt und Raͤdels Führer geweſt aller Moͤr⸗ Deriim go. Fahr feines Aiters hat er dieſe ver diente Straf muͤſ⸗ fen ausſtehen / Geburt nach war er ein Egyptier / welcher noch auf dem Ereutz zum mehriſten und hefftigſten G Ott gelaͤſtert / auch in dieſe Wert ausgebrochen / Sicu es Chriftus, falvarc- metipfüm & nos &c. Wann du Chriſtus biſt / ſo erledige dich ſelbſi / und uns auch Endlich iſt gleichtwohldiefer gettlofelbels thäter durch die Gnad Gttes auf dem ErentsGalgen [6 Weit gekommen / daß er gantz zur — ein Heiliger wor⸗ den. Das heiſt Miſt in Balſam verkehren. Die Heilige Metamorphofis, 9 Waſſer in Weinverwandlen. Das kauſt du nicht Menſch / aber Gtt wohl: Job hat viel gelitten / aber Chriſtus mehr / Davſd hat viel gelitten / aber Chriſtus mehrer. Abimelech hat viel gelitten aber Chriſtus mehrer. Daniel hat viel gelit⸗ ien / aber Chriſtus mehrer. Gedeon hat viel gelitten / aber Chriſtus mehrer; Amaſa hat viel gelitten / aber Chriſtus meh⸗ rer; Samſon hat viel gelitten / aber Chriſtus mehrer / und un⸗ ermeßlich mehrer / indem er nach ſo vielen ausgeſtandenen Pein und Qualen endlich gar auf den Creutz⸗Galgen aufge⸗ ñagelt worden / allwo er auch feinen Geiſt qufgeben; Steine Heydniſche Soldaten haben den Heylend geereutziget 5 Lon⸗ ginus dero Haubtmann hat ihme mit der Lantzen die Seiten croͤffnet / und dannoch / O Wunder dieſe vier ſambt dem Lon⸗ sine find nachmals bekehrt worden / und als heilige Marterer geftorben zu Caͤſarea in Capadoeien. Cornel. &Lap,inc,26. March. Dasheift Waffer in Wein verwandlen. Was kan doch Trofbweicher ſeyn / als der Sententz des S. Ehryſoſtomi Hom, 2, in Pfal. 5o.dum fpiras, etiam in ipfo le&tulo pofitus, etiam fi dicipoteft, animam exhalans , nor impediturtemporisanguftia Dei mifericordia. So lang ein Alchem in dir / auch in dem letzten Sterb-Stündlein/ auch da die Seel ſchon ausfahren mill / fo kanſt du noch Reu und Leid haben / dann die Barmhertzigkeit GOttes laͤſſet ſich von der mindiſten Zeit nicht verhindern ; Wer iſt Petrus geweſt ? Ein Suͤnder: Wer Matthaͤus? Ein Suͤnder: Wer Pelagia? Ein Suͤnderin; Wer Thais? Ein Suͤnderin: Wer Maria Egyptiaca ? Ein Sünderin: Wer Affra? Ein Simderins - er Auguftinns? Ein Sünder: Wer Alipins? Ein Süns der : Wer Guilelmus? Ein Sünder : Wer Eapiton ? Ein Sinder: Wer Band? Ein Sünder ; Gleichwohl alle dieſe / u wi tanfend andese groſſe Sünder ſeynd groſſe Heilig — — 80 Die Heilige Metamorphoſis. a Krafft jenes kurtzen Gebets / welches Chritusdtr den auf dem Creutz verricht. Pater ignoſce illis, non enim ſciunt, quid faciunt. Vatter — ihnen / dann ſie wiſſen nicht / was ‚fie thun: Haben ſich nach Ausſag Auguſtini / Hieronymi / Cy⸗ prianizc. acht tauſend Hebreer befehrt/ und wie Methodius / | und Michael a Pallatio vorgeben / werden Eurg vor dem Juͤngſten Tag fich hundert und 44. tauſend Juden befehren/ / und zwar aus demſelbigen Geſchlecht / welche SEfumge creutziget / und zwar alle dieſe werden als heilige artyrer fterben, BR | 31 — — — — — rn nn — — — — —* EREEERTTTEREENITERTERRRRRRRN Altes und Neues. FI NHTL frvafftraber wie? Nicht allzeit durch Tyrannen / wie dazumalen gefehchen/ als Mder König Pharad die Sfrasliter alſo ges REIFEN I plagt. GOTT firafft / aber wie ? Nicht EG, allzeit durch Feuer / wieda geichehen iſt mit denen ſuͤndhafften Inwohnern der Stadt Sodoma. GOtt \ 32... Mlesumdsteiies: _ — TS Httfeafferaber wie? Nichtallgeit ducch Vofer mie da geſchehen iſt zur Zeitdesallgemeinen Sind, Sue. "25.91 Grant aber we? Tıchraleirdurd den Suftie folches erfahren jene fünf König / welche verdienter maſſen aufgehenckt werden. Soft aber alen ie fuͤn malen der Low den ropheten zwar umgebracht/ uneracht aber / daß es ein freſſiges Thier / ſo hat er doch den a Altes und Neues. 83 nicht verzehrt / ſondern denſelben unverletzter liegen laſſen: Die Ürfach deſſen gibt der Heilige Kirchen Lehrer Ambro⸗ fing, fprechend, daß der kleine Ungehorſam dieſes Propheten egeducch den tödtlichen Biß des Loͤwens geftrafft / und folge amabgebäftworden/ teilen alsdann der Leib des Prophes ten heilig wars alfo hat das milde Thier denſelben nicht mehr angeruͤhrt / fondern inallmeg verehrt / woraus dann zu ler⸗ nen und abzunehmen / wie man die Reliquien and Heilthuͤmer N follein Ehren haben, Ein Efelitindem Fall fo beſcheid geweſt dann mieder Heiligeund Englifche Lehrer Thomas von Aquin / in dem Qlofter Fofla nova genannt/ mit Tod abgangen / und der hei⸗ Vige Leichnam zum Grab getragen worden / da hat der Eſel / auf dem der Heilige Mann ar zu reiten / Zauım und Slrick in dem Stallmit allem Gewalt abgeriſſen / nach dem Grab des Heiligen geloffen / daſelbſt anf die Knie niederge⸗ fallen / und ſolcher Geſtalten den Heiligen Leichnam verehrt Marchantius, ae) | Neues und Altes. Im Neuen Teſtament bezeuget Surius und Baronius; daß vieifaͤlnig die Löwen haben die Kinder geſtrafft / durch ſon⸗ den llen und Verhaͤngnus G OTTES / unter andern fchreibt der Heilige Antonius von der Marterin Euphemia/ nachdem felbige um des Chriftlichen Glaubens willen zu Gott gelangt / da hat der Loͤw / weicher der Heiligen Jung⸗ frauen wie ein Hund auſgewart / alſobald den Hencker / der dieſe unbewegliche Heldin hingericht / ergriffen / denſelben zu Sincken gerriſfen / und dergeſtalten anſgezehrt daß etliche wenige Beiner ſambt dem zerfetzten Kleid uͤbergeblieben: P. 1. Chron,cit,6. Dergleichen iſt ein Menge der Geſchich—⸗ | 82 ten / - m Rs - 3a MSN — — Ten wie GDttmehrmatdie gowen gebrauchtt urnahmd Steaffder Suͤnder: DaherohatSDttdurchden Propheten Satan fchon längft geweiſſagẽt / NMilabit Dominus * — Bi Egypten iſt / und der Bienen/ in dem Land Aſſur / und fie wer⸗ den kommen etc. alſo kan und pflege der gerechte GOTdie gantz kleine und wintzige Thierlein gleichſam fuͤr ſeine Scher⸗ gen und Henckers⸗Knecht zu brauchen / mit der en er die Uber⸗ gretter ſeiner Geſetz zuͤchtigen thut. et Nirnme / und fihe Altes und Neues. Im alten Teſta⸗ ment 4. Reg.c. 9. ſtehet geſchriehen was maffen die gottlofe Koͤnigin Jezabelin allweg nach des frommen Naboths Wein, Garten getracht/ und weil fiefolchen mit guter Weis nit kon⸗ te zu ſich bringen’ alfo hat fiefolchen theilg mit Mrgliftzmeir fiens aber mit Gewalt an fich gezogen / indem fieden Nabord hat laſſen grauſam hinrichten. GOtt aber wollte diefe Mile thatnicht ungerochner laffen/fondern hat verhengt / daß ſie von dem hohen Fenſter herunter geſtuͤrtzt worden / von denen Pfer⸗ dern zertretten / und endlich auf dem Feld Jezrael / allwo fie vorher den Naboth umbringen laſſen / von deu Hunden vers zehrt und aufgefreſſen worden. Warum aber iſt dieſe ſtol⸗ ze und gottloſe Jezabel von denen Hunden zerriſſen worden ? Ich glaube meines theils / ſeye es durch ſondere Schickung BoOttes geſchehen / zumalen fie auch ein Hunde Natur ges habt, dann diefes Thier gang neidig / und Feinem etwas vergunnt. Das Meer heiſt auf Lateinifch mare, auf Hebs räifch Jammim ‚ auf Teutſch Meer / ich glanb fchier darumb/ / weil eg immerfort mehr verlangt / es rinnt in daſſelbe der Stoß Nilus / noch mehr verlangt es / es vinnet in Dafelbe den Banges/ noch mehr / es rinnet hinein der Rhein / nach meher 7 > a ; r ; | ie Altes und Neues. 85 die Donau noch mehr / die Moldau / noch mehr / die Sau fo in Erain fein Urſprung nimmt auch ein gange Sau fan das Meer nicht fättigen/ es rinnt hinein Der Padus ‚ oder Po/ noch mehr/ der Neckar, noch mehr/die Moſel / noch mehr/in Sum⸗ ma / das Meer will allegeit mehr: Auf gleiche Weig ift der Geitzige befchaffen/ deme ebenfalls das / mas dem Meer zus gefchrieben wird / gebühret/ nemlich / nunquam dicit fufficit, Dasienige/ mas er befige/ iftihme mehrmal genug / aufglei; be Art ware befchaffen die Jezabel / weſſenthalben der ge; rechte GOtt verhenget / daß fie von denen Hunden zerriſſen worden. | Neues und Altes. Neuen Zeftament / fehreibt Dubravius , Mare ein Im Königin Polen Boleslaus der Andere / welcher einen ſehr gottloſen / auch Scepter und, Kron fehr übel anftändigen Wan⸗ del gefuͤhrt / forderiſt mit denen Preuſſiſchen Weibern / in de⸗ ro Maͤnner Abweſenheit allen erdencklichen Muthwillen ge⸗ trieben’ endlich in der Grauſamkeit alſo gewachſen / daß er ne; ben vielen andern Unſchuldigen / auch den Heiligen Biſchoff Stanislaumhat laffen hinrichten / und feinen Heiligen Leib denen Hunden vormerffen/ welche aber den Heiligen nicht als lein unverlester gelaffen 7 fondern ihre Nach und Hunger auf einen andern geſpahrt; dann nachdem er nachmals von dem Sönigreich verftoffen morden / alfo ift ev gantz vafendund unſinnig in denen Wäldern herum geloffen / und endlich von ſeinen Hunden zerriffen und verzehret worden + Dubrav, lib.g, Der Allmächtige GOtt hatder Geiffelund Ruthen fo viel / womit er die fündige Adamskinder zuͤchtiget / daß er nit allzeit die feurige Donner⸗ Keul gebraucht / wie die Heyden dem gedichten Gott Jupiter —— — alle Thier / F — — 36 Mkesund Neues. nmnd Elein vollziehen feinen Vefehl 7 und wiffen die fündige Menſchen abzufivaffen ; So gar ift Herodes Agrippa von denen Laͤuſen und Ungezieffer lebendig verzehret und gefvef ſen worden. | . Altes und Neuus. Im Alten Teſtament wird unter andern von dem Volk Iſrael geſchrieben / wie ſelbiges von dem Berg Hor den Weeg genoinmen zum rothen Meer / da hat es vermeſſentlich angefangen zu murren und zu ſchmaͤhlen / nicht allein wider — J ——— 4 * m n = nie n z u” DR, — — ee Ze il, 2. 6 Ede zZ % * den Mopfen/ fondern wider Ott ſeibſten: O miesahmloß iſt die Zung des Menfchen! Eine Zung ift wie ein Dorn⸗He⸗ cken / diefe laͤſt keinen Worbengehenden ungerupffet : Eine Zung iſt wie ein Ketten Hund / welcher daalleanbeller: Eine Zung iſt mie ein Wiefel / welches alle Thier gifftig anhans . cher: Eine Zung iſt wie ein Saag / foda Steinund Bein nicht ungebiffner läffet : Ein Zung iſt wie ein Kleppen/ vor den auch Sammet und Seiden nicht ficher feynd: Ein Zung iſt wie ein Mucken oder Fliegen/ welche fih nur auf Wunden and Schäden feet: Dergleichen Zungen hatten die Iſraeli⸗ ter / dahero fie KERN Durch feurige Shlan gen/ tie dann ein groffe Menge der Iſraeliter darvon geſtor⸗ ben, Num.c.21,1,0. | Neues und Altes. Im Nenuen Teſtament ſchreibt Mannus in hiftor. Se- lect. cap. 40. hat ſich in dem Koͤnigreich Pohlen zugetragen / Daß einer / ſo des wahren Glaubens nicht war / den Heiligen Sronleichnamss Tag (himpfllich veracht / and) einige ber Selle in feinen Wein⸗Garten zu arbeiten / kaum aber Bone —— Altes und Neues. —— dieeſe die Hand angelegt/da bat ſich alfobaldeingrofle Schlang hervor gethanyumd den Heran des Wein⸗Gartens / welcher dazumal im Gras geſeſſen mit groffem Gewalt angefallen, fichdemfelben um den Hals gewickelt und erdroffelt/die Arbei⸗ ter entgegen feyndin Die Zlucht gangen Der Allmächtige Gott if zwar barmhertzig / aber auch gerecht/ er iſt wie ein Bien / die war mit Hönig verfehen/ aber auch mit ein em Sta⸗ chelyerift wie eine Roſen / die gar lieblich riechet / aber auch ebenfalls mit Dornen bewaffnet / dahero GOtt forderſt zu lie⸗ ben iſt / wohl aber auch zu foͤrchten / maſſen er in einer Hand ei; ne Kron traͤgt / das Gute zu belohnen / in der andern ein Geiſ ſel / das Boͤſe zu ſtraffen ꝛc. | Altes und Neues; Im Alten Teftament wird regiſtrirt mas Geſtalten die Philifteer den Heiligen Bunds / Kaften oder Archen denen Iſraeliten mit Gewalt hinweg genommen / und ſolche zu ih⸗ rem Abgott Dagon in den Tempel geſtellt / welcher da ware in der Stadt Azoto/ bald aber hat ſie derentwegen der gerech⸗ te Gott ſcharff gezuͤchtiget und zwar durch lauter Maͤus / deren eine ſolche Menge an allen Orten geſtanden / daß fie „nicht allein die Leut gebiffen/fondern alle Gewaͤchs undFruͤch⸗ ten des Erd Bodens voͤllig verzehrt / weſſenthalben ein ſehr groſſes Sterben entſtanden / fragſt du warum GOTT Diefe Azoter und Philiſteer durch Maͤus geftrafft? So mercke / da der Allerhoͤchſte meiſtens mit gleicher Muͤntz bezahle / dann ſie Haben den Dagon für einen Gott der Fruͤchten verehrt / und „ anigebett / alfo Bat ihnen der gerechte GOtt durch die Mäus alle Fruͤchten verzehren laffen: Zu weiſen / daß er derienige feye/ durch deffen Allmacht die Fruͤchten gegeben / anderha ten Werden / nad) Sant des gemeinen Gebets / Fruätus verr= dare, eſt conſervare digneris. 3 Neues — — ——— — 88 Alltes und Neues. Meues und Altes, ——1 m VPeuen Teſtament hat man oͤffters erfahren / daß nur gar wahr ſeye / was der gecroͤnte Pſalmiſt David ausſpricht: Aales flagella peccaroris} Pfal-3 1. Viel Plagen kommen uͤber den Sünder: Das ware zu ſehen Den jenem Main eriſchen Ertz Biſchoff / deffen Ramen geweſt Hatto/ von melden Mendoza glaubmärdigfchreibt/com. 2,in lib. Reg. c. 5. daR biefer geiſtliche Hirt / welcher doch mehrerein Wolff zunennem habe bey groffer Theurung alle arme Leut der Stade Maing/ / an einem Drtverfanmlet/ und felbige lebendig verbrennen laſſen / damit hierdurch die Theurung möchte abnehmenvabee der gerechte GOtt iſt dieſem Tyrannen mit feiner Rach nicht auggeblieben/ dann gleich nach vollbrachter folher Grauſam⸗ keit / iſt ein unbefchreibliche Menge der Mans entſtanden / welche aller ſeits den Erg Bifchoffangegriffen/alfogwar/daß - er endlich gezwungen worden / ſich in ein Schloß mitten in Waſſer zu retiriren / die Maͤus aber ſeynd Hauffen weis durch den Sing geſchwummen / und den Ertz⸗Biſchoff fo lang vers · ‚folgt biß ſie ihn vollig zerbiſſen / daß nichts als die duͤrre Bei⸗ hezuiberbiißen. ; 3°... 12 Inn SoSe a m Gleichwie nun denen frommen und gesechteh Leuten alle Thier den Gehorſam geleiſtet / und ihnen vilßsutesermi, ⸗ ſen / benanntlich dem H. Veit ein Adler / der H. Jungfrauen und Martyrin Catharinaͤ nn Benedictvein Rab / dem H. Francifcovon Aſſis die Schwalben/ dem Hal. Kieranvein Storch / der H. Dariaͤ die Loͤwen dem H Corbi⸗ niano ein Baͤr / dem H. Euſtorchio ein Wolff’ dem H. Kat gerno ein Hirſch / dem H. Turibio ein wilder Ochs / dem Heil. SimeonStilite ein Drach / der H. Jungfrauen Anatoliaͤ eine Schlang / der Heil. Brigittaͤ ein wid Schweinec. auf gleiche Art verfolgen alle Thier den Suͤnder / und — J Altes und Neues. 89 loſe Guͤttigkeit GOttes den Thieren ihren Zorn gegen den Suͤndern nicht thaͤte nehmen / ſo iſt gewiß und unlaugbahr/ daß auch Webfen und Mucken die Sünder thaͤten biß in Tod verfolgen dahero der Menſch ungahlbarelirfachen hat / GOtt ju lieben und zu loben / daß er dergleichen Ubel nicht über ihm derhaͤngt / entgegen ſoll der Ungerechte billich in ſteter Forcht / und Schröcen ſeyn / weil er vergewiſt / daß alle Geſchoͤpff ſei⸗ ne abgeſagte Feinde ſehnd. | GoOit iſt barmhertzig / das hat man geſehen dazumal / wie er ſich über das Volck erbarmet / und etlich tauſend Menſchen in der Wuͤſten wunderbarlich geſpeiſt / GOtt iſt aber auch ges recht / dann er gleich hernach die Wucherer zu Jeruſalem aus dem Tempel hinaus gepeitſcht / dazumal hat er ein Geiſel ge⸗ macht aus denen Stricken / mit welchen die Schaaf und Laͤm⸗ mer angebunden geweſt / ſonſt aber pflegt der gerechte GOtt aus einem jeden Geſchoͤpff ein Geiſel zu machen / und iſt kein Mucken ſo klein / die er nicht kan fuͤr ein Geiſel brauchen / wel⸗ ches ſattſam erfahren die Egyptier unter dem König Pharao. Unter andern iſt ſehr denckwuͤrdig zu lefen von einer Katz / die, ſes Thier / ob es ſchon ein Sinnbild einesfalfchen Menſchen; Maſſen das gemeine Spruͤchwort lautet / das ſeynd die rechte Kahtzen / die vorn lecken / und hinten Fragen: Gleichwohl hat ein Katz etwas lobwuͤrdiges an ihr / nemlich daß fie ihr eignes Koth und Unflath verbuͤrgt: Hierinnfalls ſollen ſich etliche grobe und unverſchaͤmte Geſellen billich ſpieglen / wel⸗ che bey mancher Geſellſchafft ihre eigne Spotthaten an Tag geben und offenbahren / und ſich folgſam des Ubels ruͤhmen / welches ſie muthwillig und freffentlich begangen. Unter an⸗ dern von einer Kap ſchreibt Lucas Tudenfis..diefe ware in ei⸗ nem Spital zu Lodaͤ im Mayhlaͤndiſchen Gebiet / von Natur gantz heimlich und fromm / weil dazumal ein —— RE | x - u ann { | N N I) { * EA LS | er —— —— — un, Ve —— — — — — —— — — — VEEERSETESELENTEERENUDNENEOBUBERUDTTLDTBURTDUN x WNZDWONVOWON RENTE TEE RR NEON /ONLERNFDN/ONF/ON Keiligumd Seylioß. NER N RN N \ x — N J —WX RI N NN N N Er Ochs rehrt / das Pferd riehlt / der Eſel D gigaket / das Schaaf blaͤrt das Schwein gruntzet / ee ERS Den? 1er der Hund bellet / der Loͤw bruͤllet/ der Heer murret/die Katz gemauckzet / die Gans ſchnadert / der Papageh blaudert die Alfter‘ ſchwahet / der Pfon ſeuffſet der Storch Elay pert tc. Alle Thier haben ein Saar der Menfch af & ' | e 92 _ ___ HelligundDeollop. _ Hateinmed/und iefesiteinfonderegrofe Gnaduun GO Wie ſchoͤn hat Theophraſtus geredt! miegemaltigDdemosthr nes! wie lieblich Iſocrates! wie zart der Lyſias! mie argliſtig Hiperides! wie weislich der Plato! wie klar der Aeſchines! mie flieſſend der Livius! mie zierlich der Tullius! wie heilig hat der Tarſeniſche Prediger Paulus geredt! wie heyllsß und uͤberheylloß hat ver Teuffel im Paradeys durch die Schlang geredt ! Heiligift des Menfchen Zung / welche die als Terheiligftie Mutter. GOttes mit dem Gebet und Lob vereh⸗ rei! Heylloßentgegen iftDiefelbe Zung/ melche wider die goͤtt⸗ 24 liche Mutter.läftert. Dev Evangelift eueas am ır.c.fehreibtvoneinem Weib / welche da Mitten unter dem Volck geſtanden / und gar andaͤch⸗ tinfigehört/ toie Chrifing der HEr2 (0 epfftig gepvediget/ , 2 daß ſie woran fie dann ein fo groſſes Wohlgefallen ge mit heller Stimm in dieſe Wort ausgebrochen Beazus ven- ter, te qui portayit 8, Seelig iſt der Leib / ſo dich get ragen / und ſeelig die Bruͤſt die du geſogen 2c. Hierinn hat ſie der feige fen Mutter GOttes ein ſonders Lob gegeben / welches dann nicht unvergoltner geblieben dann dieſe nachmals in dem wah⸗ ren Glauben erleucht worden / dardurch ſie ſambt Magdale⸗ a7 Martha und Lazaro bey denen hartneckigen Juden / und Judſchen Schrifftgelehrten in groſſe Verfolgung gerathens Ziſo / daß fie nachgehends in ein altes Schiff ohne Segel und Ruder geſetzt worden / von GOtt aber dergeſtalten erhalten / daß fie Aber dag ungeſtimme Meer gantz glücklich gefahren? /⸗ and endlich zu Maſſilien mit hoͤchſtem Wunder angelangt. Ei⸗ nige find der Ausſag / daß dieſes Weib / welche dergeſtalten die Mutter GOttes gelobt / und hervor geftrichen/feye geweſt die Heil. Marcella / vorhin in Dienften bey der Martha 5 Diefe Marcello hat ein heilige zung gehabt / welche ſie ardramchn ri ) ’ E Wehe aber denjenigen, fo dieſe verachten * Weil die Agar als ein Dienf- Menfch ihr Fran die Sara veracht / alfo ift fie de; venthalben aus dem Haus verſtoſſen worden / und muſte fie fol- che Frechheit zimlich buͤſſen / mie viel härter werden diefelbige geſtrafft / melche unfer liebe Frau verachten: - Builelmus Baldefanus fehreibt von einem artlichen Jauͤngling / jedoch fchlechter adelichen Sitten im Mailaͤndi⸗ ſchen Gebieih / daß felbiger mit einem andern in Zwietracht ges tathen/alfo/ daß die Sach endlich zum Degen kommen / weil aber der erfte ein Läfter- Wort wider Die Mutter GOttes aus; gegofen/ alfo hat durch fondere Werhängnus des Allerhoͤch⸗ ften der andere ein Stich gefuͤhrt / und in das Laͤſter⸗ Maul mit dem Degen hinein getrungen / ihme die Jung von der Wurtzel aus abgefchnitten worvon er alſo gleich) todt dahin gefallen; Divohlein heylloſe Zung. Die ibergebenedeyte Mutter GOttes Maria hat von ihr ſelbſt prophezeit / Beatam me dicent omnes generationes &c. Es werden mich alle Gefchlechter feelig nennen. AlleBuͤ⸗ eher feynd voll / wie dieſe Himmels: Königin zu allen Zeiten und Seiten höchft verehrt worden: In der einigen Stadt Rom werden 60. edelfchöne Kirchen gezehlt/fo ale der Muts ter GSttes zu Ehren ſeynd aufgebaut worden ; In Spanien allein find man go. taufend Kitchen / und zwar alle unter dem Zitul Marid. Wie Conftantinus der II. wie Ferdinandus der II Leopoldusder I.nsie Stephanus in Ungarn / Eduardus in Engeland / Jacobus in Aragonien / Caſimirus in Pohlen ꝛc. Die Himmels: Königin Maria verehret: Iſt gang Welt⸗ - Findig/ undinallen Schrifften befandt. Pie der Patriarch Jacob in dem Land Geſſen geſtorben / und denfelben der Jofephin das Land Chanaam geführt/ zu | | M 3 begra⸗ Heilig und Heylloß. 93 dem Rob der uͤbergebenedeyten Mutter GOttes Maria; 4 Heilig und Heylloß. begraben / da war bey denen Eghptiern ein ſonders groſe Klag. Dann fielichten und verehrten ihn über alle Maflen nur darum / weil er ein Vatter war ihres Erloͤſers des Joſephs. Gleicher Geſtalt iſt die ſeeligſte Jungfrau Maria billich von der gantzen Welt zu preiſen / zu loben⸗ zu verehren / meiſtens darum / weil fie ein Mutter unſers Hehlands JEſu. ¶Sie iſt zu verehren / weilfie auch unfer Mũtter iſt. GOtt hat dem Moyſi in sen ſteinernen Tafeln die 10. Gebot auf dem Berg Sinaigegeben/ auf der andern Seiten der Tafel waren gleich Anfangs diefe Wort zu lefen/ honora Patrem, & . Matrem &e.Ehre Vatter und Mutter; fo hat auch der alte To⸗ bias feinem Sohn Teſtament weiß hinterlaſſen honoraMa- trem tuam omnibus diebus vitæ eſus &c. Ehre deine Mutter die gange Zeit deines Lebens: Wer iſt nun Maͤria? Nicht allein iſt fie ein Mutter Chriſti / ſondern auch ein Mutter un er aller, Der Cyangeliſt Lucas am 2. c ſchreibet dieſe Wort/pepe- rit Alium ſuum primogentium, und fie gebahr ihren erſige⸗ bohrnen Sohn: Woraus nicht folgt als hätte fie nachmals mehrer leibliche Soͤhn getragen/ fondern meil fie ein Mutter worden aller Menfchen/ welche fie für Finder an⸗ und aufge nommen/und felbige gebohren/mit gröften Schmergen unter‘ dem Creutz / als der Heyland feinen ſiebſten Foannemangr redt: Ecce Mater tua, ſihe dein Mutter / durch welche Wort wir alle ſeynd Mariaͤ Kinder worden: Dahero ſchreibt Der H. Bernardus: O Mater Dei, & hominis, Mater Iudieis & rei, Mater Regis& Exulis, cum fis Mater utriusque non decet, utinterfilios discordiam efle pariaris, O Mutter GOttes / und Mutter des Menfchen! ein Mutterdes Nichters und des Schuldigen / ein Mutter des Königs und des Wertriebnen/ weil du Dann beederfeits ein Mutter bift / fo geziemt es ſich micht / daß du ein Zwieſpalt unter denen Söhnen — A — 2 ann fiedann unfer Mutter iſt/ und will ſeyn/ warum iſt ſie dann nit bey uns auf Erden verblieben biß auf den Juͤngſten Tag ? ſondern mit Leib und Seel in Himmel gefahren ? Ver⸗ nehme deſſen ein ſchoͤne Urſach: Der Braͤutigam in Hohen Liedern Salomonis vergleicht fein Braut denen Geiſſen / wel⸗ che von dem Berg Galaad hinauf ſteigen: Cant. c. 4. Durch ſolche Braut wird verſtanden die Allerſeeligſte Mutter G Ot⸗ tes Maria. Aber mag bedeut die Gleichnuß mir den Geiſſen? Zu biſſen iſt / daß die Geiß auf die hoͤchſte Gebürg und Felſen hinauf ſteigen / unter deſſen laſſen ſie ihre Jungen in der Niede⸗ re / ſie laſſen fie aber nicht verlaſſen fie / Dann fie ſteigen darum indie Hoͤhe / damit fie dort droben die befte Kraͤuter genieſſen / und folgfam die Menge der Milch ihren Jungen herunter beingen / alfo ift deventiwegen die uͤbergebenedeyte Mutter Gottes / und unfer Mutter in Himmel gefahren / damit ſie von dannen uns moͤge haͤuffige Gnaden Milch ſpendiren. Wer ſoll dan dieſe Mutter nit loben und ehren Was fuͤr Schmach / Unbild / Verhoͤnung und Ausſpotung hat nicht unſer HErr in feinem Leyden ausgeftanden/ alle erdenckliche Schimpf⸗ ort hatdiefesunverfchämbte Lotters⸗Geſind über ihn aus⸗ goſſen / gleichwohl Maria feiner gebenedeyten Mutter nie malsdie alleemindifte Unbild angethan / ungeacht fie meifteng allzeit gegenwärtig geweſt / eshat aber folhes GOTT der HENN darum nicht zugelaffen/ danner wollte fein Gebot / welches er gegeben in den Tafeln Moyfis/nicht brechen, fonts dern vielmehr halten / honora Patrem & Marrem, ehre Vatter und Mutter : Wie kan dann der Menſch fo frech und Gewiſ⸗ jen-loß ſeyn / und die Allerſeeligſte Mutter nnehren / indem er doch wiſſen ſoll/ daß GOtt die Unbild / welche feiner Mutter angethan wird / offt ehender pflege zu raͤchen als Die Läfies - rung uͤber fein Göttliche Perſon ſelbſt. Es ſollt billich ea roͤ⸗ Heilia und Genlſoß. Se ur. me — —— — — IK Pr —— bi» > RENATE er >; — | 96 Heilig und Heylloß. ſchrecken / was da einem frechem Schlepfackwiderfahren. In Spanien iſt ein Ort / welches Namen hat Villaviridis, Pauf Teutſch faſt nicht anders lautet / als Gruͤnhoff; Allda iſt ie ſeeligſte Mutter GOttes einem frommen und einfaͤltigen Schaaf⸗Hirten erfchienen/ und ihme vor Durft halb todten Tropfen einen Brunnen erweckt / bey welchem noch heutiges Tags viel Wunder fich begeben, Unter andern iſt dieſes ſehr denckwuͤrdig: Befagter Brunnen macht einen kleinen Bach / etwann 3. oder 4.Spanntieff / nun ware ein lediges Menſch / dero anmwachfender. Leib ihrer Mutter einen billichen Arg⸗ Mohn verurfacht / und hat der Tochter auferlegt / fie ſolle ſich im obberuͤhrten Baͤchlein haden / ſo auch vollzogen worden. Die Mutter widerholte oͤffters / Menſch / du biſt kein Jung⸗ frau mehr / ich antwortet die freche Tochter / ich bin ein ſo rei⸗ ne Jungfrau / als da geweſt iſt die Allerſeeligſte Mutter Gottes Maria: Auf dieſe Wort iſt ſie alſobald geſuncken / die Mutter wollt ihr beyſpringen / erwiſchet aber nichts anderd/ /, als die Haar / welche ihr in Haͤnden geblieben / verfirigefeib > iſt in dem ſo kleinen Waͤſſerlein elend verſuncken / und nicht * mehr geſehen worden. ESSSice iſt zu verehren / weil ſie unſer Advocatin und Vorſpre⸗ cherin iſt. Unendlich ſeynd wir derſelben verpflicht / weil ſie uns GOtt alſo beſaͤnfftiget: Wie erſchroͤcklich iſt GOtt vorr dieſem geweſt! gleich einem zehrenden Feuer / quafiigniscon- -· flans, Malach.z. gleich einem bruͤllenden Loͤwen / catulus leonis Juda/ gleich einem ſtuͤrmenden Wind ꝛc. Tu cerribilis es, & quis refiftertibi&c, In wenig Stunden ſeynd unter dem Da⸗ vid 70. tauſend durch die Peſt hingeriſſen worden: O wie er ⸗ ſchroͤcklich! in einer Nacht unter dem Ezechia ſeynd zoo. und 88. tauſend bewaffnete Maͤnner durch einen Engel erlegt wor ⸗ den: O wie erſchroͤlich! drey gantzer Jahr unter dem en ; Heilig und Heylloß. 97 Darder Himmel mit einen Tropfen Thaue / noch weniger eis ven Regen dem Erdboden —— ſolcher voͤllig ausgedorrt: O wie erſchroͤcklich! Sodoma und Gomorra / ſamt andern volckreichen Staͤdten / ſeynd von dem feurigen Saameteb regen gängl eingeäfchert / und zernichtet wor⸗ den: O wie erſchroͤcklich! des Loths fein Weib iſt wegen eines einigen Umſchauen in ein Saltz⸗Saul verkehrt worden / O mie erſchroͤcklich iſt GOtt vor dieſem geweſt! ſo bald er aber die Menſchen angenommen / von ſolcher Zeit an iſt er nichts/ als guͤtig und barmhertzig / nicht mehr. wird er genennt ein Loͤw / ſondern Odu Lamm GOttes / wo muß doch dieſe groſſe Ver⸗ aͤnderung herruͤhren? Das Meer⸗Waſſer iſt in ſich ſelbſt ſau⸗ er / geſaltzen wild / und ungeſund / wann es aber durch die Erd laufft / gleichwie alle andere Brunnen / ſo wird es ſuͤß: Alſo auch woar GOtt vorher uͤber uns gang verbittert / fo bald er aber in die gebenedeyte Erd Mariaͤ kommen / daſelbſt die Menſchheit angenommen / da iſt er gantz ſuͤß worden / wie von ihme ſchon laͤngſt der Prophet Iſaias vorgeſagt / butyrum & mel come- det &c. Es hat auch das Göttliche Kind durch Die Jungfraͤu⸗ liche Milch / welche der Heil Geiſt gereiniget / der Mutter Ra tur an ſich gezogen / alſo / daß er nichts anders worden / als baꝛm⸗ hertzig / gleich wie ſie ein Mutter der Barmhertzigkeit iſt. Wer fol dann diefe nicht verehren / indem doch ihr oͤſſters auch die wilde und vernunfft⸗ loſe Thier ein Ehr eriwiefen: Zu Buntzel in Böhmen haben die Ochſen fiegar verehrt; daſelbſt hat ein Bauers mann den Pflug geführt/ unter waͤhrendem Ackern feynd. die eingefpannte Ochſen aufdie Hnie niedergefallen/der gute Mann vermunderte fich hieruͤber billich Hat aber deffen bald die Urſach gefunden/indem er ein ſchoͤnes Mariaͤ Bildel in den Furchen wahrgenommen/welches er mit fondern Freu⸗ den nacher Haus getragen / des Metuens aber wiederum Ar e 8Oeiligund deyles. felbe an dem vorigen Det angetroffen/morvon dann Eommen/ daß allda eine fchöne Kirch) erbaut worden / allwo noch auf heu⸗ tigen Tag groffe Wunder gefchehen. Verehrt haben Mar riamgar die Schwein / Formellum iftein Dorff in dem Nor manischen Gebiet/allda ware ein Hirt / weſcher mit Ehren zu melden / die Schwein gehuͤtet / dieſer hatte ur eine Hand / doch konte er dieſen geringen Dienſt leicht vorſtehen / bey Weidung ſeines Viehes hat er mehrmahlen wahrgenommen / daß ein Schwein zu gewiſſer Stund ſich von der Heerd abgeſondert / indas Gebuͤſch und Hecken ſich verſchloffen / doch aber je und allemal wiederum zuruck kommen / endlich iſt der vorwitzige Hirtderſelben nachgeſchlichen / nicht ohne fondere Muͤh durch Skaudenund Wildnusgefchloffen ’ unddiefeshöchftewun der mit Augen gefehen / daß nemlich befagtes Schwein auf - Dem Bintern Leib gefeffen / und die fordere Fuͤß in die Hoͤhe ge⸗ halten in Geſtalt eines Bertenden/ and) ihre Augen immers fort auf den Baum gewendt / woraufer ein Marik Bildnus erblickt. Won welcher er gleich den Befelcherhalten/ er folle - dem Dorff Formello andenten / daß ſie allda begehre verehrt zu werden/und damit deſto feſterer Glaub ertheilt werde aiſß ſoolle ihme eine neue Hand wachſen / wie dann ſolches alles ge⸗ ſchehen. Gumfenberg.tom. 1.119, | "Die feeligfte Mutter @DttesverehrenfogarhieSare | eener und Tuͤrcken / dann alle diefelbige Ort / in welhenfih die Mutter GOttes bey Lebzeiten aufgehalten / pflegen fie niemalen zu plündern/ja fie leiden es auch nicht / daß ihr Bild⸗ nus folle befchimpfft werden’ fo gar pflegen fie das halbe Ave Mariazubetten ; wilde Thier/ Ochſen und Schwein’ Tuͤr⸗ 4 cken und Heyden verehren Mariam / und du nicht / der du den Namen eines Chriſten traͤgeſt? Ja mancher iſt ſo freventlich und gottlos / daß er uͤber dieſelbige gar SOME 4 i Heilig und Heylloß. 99 ee EEE EEE — 7 und Reden ansgieffet/aber wehe ſolchen ſowol hier als in jener Wen / weiches ausfolgenden zu vernehmen: 2 Ein gottlofer Gefell hat ein Indianiſch Weibsbild mit allen Gewalt zum Beyſchlaff gebracht. Indeme aber bey derNachtein gahes ungewitter entſtanden / und ein ſolches Bli⸗ hen und Donnerngemeft/ daß hiervon das gantz⸗ Haus gezit⸗ tert, morvon dann das Weibsbild alſo erſchrocken daß ſie in dieſe Wort ausgebrochen: D Zungfeau Marta hilff der Bößtwicht lachte hierüber und fprachzdu bift ein lauter⸗ Naͤr⸗ rin/die Nariakan nicht helffen. Kaum hat er dieſe Laͤſter⸗ Wortouberedi / da hat ihn der Donner-Keul alſo gleich aus ihren Armen auf 5. Schritt hinweg geworffen / und in lauter ſchwartzen Aſchen verbrennt. Hiſtoriæ Peruan. Anno 1589. Heilig iſt demnach die Zung / welche Mariam lobet und preifet / heylloß aber welche fie mit Worten eutunehret. 2 Gut KARA EEE 4 —— —— — Sein htinme Voiten b tönen j jene) dem 7 rn ob die unglückeelige Zeitung gebracht / | wegen intergang feiner Güter und Ki. > der / ja EN waren ſo gar lebendige V Teuffel Job.c..v. 14. | Ar Ein guter Bott if der Achimaas ger — a den Kanig Dach mit — | N Gut und ſchlimme Botten. ior lem Lauff die Zeitung gebracht / daß alles wider ihn aufgeſtan⸗ dene Volck geſchlagen ſeye. 2. Regc. 18. u Aſo giebt esgute und fehlimme Botten; Deßgleichen finde man auch gute und fchlimme Dienftborten, De Her and Heyland hat Matth, 24. cap. drey Knecht nach einander, welche mit denen Talenten mol gewirthſchafftet / gelobt/ und felbegar wohl hervor geftrichen/Serve bone & fidelis &c,einen jeden mit diefen Worten angeredts Du frommer und treuer Knecht ꝛc. Dergleichen hat es noch allemalvielgeben/ und det man annoch nicht wenig Serye bone, Matth25. Eliezer / einer aus den vornehmſten Bedienten des Pa⸗ triarchen Abrahams wird in Meſopotamien geſchickt / damit er in demſelbigen Land für den Iſaac eine Braut ausſuche: Bann diefer waͤre inzereflirt gemefen/ der hätte ihm — mahl koͤnnen Accidentia machen / aber er mar in allweg ein trener Diener / welches aus dem ſonderlich abzunehmen / in; dem ihn der Patriarch / als er vorhero Fein Kind mehr gehofft, fo gar für einen Univerlal. Erben hat wollen einfegen : Nach Tanger Reiß gelangt endlich Eliezer in das Hans Bathuelis/ ollivo er mit aller Willfaͤhrigkeit bewillkommt worden, ja kaum / daß die Cameelabgefattlet / und die Bagageund Reiß⸗ Truhen in Verwahrung genommen worden / da fiunde die Tafel ſchon mit Speifen uͤberſetzt / aber Eliezer ließ fich ver; lauten / non commedam &c. er wolle den geringſten Biſſen nicht anruͤhren / hiß er ſein Anbringen vorgetragen / und das ihne von dem Abraham aufgetragene Geſchaͤfft nolljogens nachdem er nun die Braut erhalten / und ihr /benanntlich der Rebecea die Geichancknuffen eingehändiget/ wie nit weniger der gangen Familiaͤ / alsdann haterfich erſt zum Nachtmahl niedergefegt/und felbigesmit allem Begnügen eingenommen: Das ware da ein hurtiger / trener / — gehorſamer Diener | 3 | welcher - ” — — — t Sal 3 mergw auch meht gar richtig. berg, omnem pecuniam & nr 1 02 __ SutundfhlimmeBote. __ Gut und ſchlimme Botten. 103 —— — — — — — — — Joſeph hat nicht einen Heller darvon genommen / ſondern alles / alies dem König eingehaͤndiget. O wann dermahlen Kayfer / Koͤnige / und groſſe Herren viel dergleichen Bediente aͤtten. | i Fener liederlicher Geſell hat fein Erbs-Portion , Die er noch bey Lebs «Zeiten des Vaͤtters erhalten / dergeftalten durchbracht und verſchwendet / daB er gar hat müffen einen Sawgirten abgeben / der vorhero flattlich in Kleidern auf⸗ gezogen/mufte nachmahlsin lauter Fetzen Daher gehen/ aber die leichtfertige Feen Maren meiſtens daran fchuldigsder vor; hero mit einem Feder Bufch anf den Hut geprangt/hat nach⸗ mahls müflen fo elend die Fluͤgel hencken / aber die milde Nacht-Enlen haben ihn alfogeropfft; der vorhero ſtattliche Fee und Mahlzeiten gehalten/ muſte folgfam immer; - N) . fort faſten aber der Lateinifche Freytag hat ſolches verurfacht; er I endlih in folche Aufferfte Noth gerathen/ daß eranf die jetzt nichts mehr zu beiſſen und zu nagen gehabt / fondern das. böfe Gewiſſen hat ihn genagt/fo weit iſt er kommen / daß er ge⸗ munfchen/ feinen Bauch mit den Trebern zu fuͤllen / die Die Schwein affen/ 3ememoipfi dabasLuc.rs. Und niemand gab ſie ihm; Holla! mein ſauhers Buͤrfchel/ warumb greiffſt du nicht ſelber in die hoͤltzerne Schuͤſſel / woraus die Schwein aſſen / du muſt lang warten / ir fie dir vorlegen? Dieſer Geſell Hatte alle Untugenden anihme/ auſſer / daß er Feinen Dieb hat wollen abgeben / dann er / als ein Dienſtbott / wollte ſeber den groͤſten Hunger leyden / als nur das geringſte feinem Herrn abtragen. Ich muß bekennen / wann alle Dienſtbot⸗ gen hierinn fo treu waͤren / ſo wuͤrde manche Wirthſchafft ei⸗ nen groͤſſern Fortgang gewinnen. — | Es giebt nicht allein fromme und treue Diener / ſondern auch gar lobwuͤrdige Dienſt⸗ Maͤgd / wie dergleichen ja — | | ere 104 GuteundfchlimmeBotten fere Judith gehabt / nicht weniger iftzu-loben diejenige / wel⸗ ein dem Hansdes Speifchen Feld, Dbriften Nanman ge dienet hat; Diefer Her» war fehrreich und mächtig/ und hat ihm nichts gemanglet als die Geſundheit / dannerhatteden Ausſatz / und was hilfft es einem / wann er in lauter Gut und Geld ſteckt / aber in ſchlechter Haut: Erfigedachtesgeld, Ob⸗ riſten Frau hatte ein junges Dienſt Menſch / welche aus Iſrael gebuͤrtig / dieſe ließ ſich einsmal bey ihrer Frau verlauten / wie daß ſich in Iſfrael ein gewiſſer Prophet / mit Namen Eliſaͤus / aufhalte / welcher dergleichen Zuſtand gar wohl wiſſe zu euri⸗ ren / die Frau glaubte dißfalls dem Dienſt⸗Menſch / und entde⸗ cket ſolches dem Naaman / die Sach kommt endlich ſo weit / daß dieſer eine groſſe Reiß zu dem Prophetenvorgenommen/ / Und auch von demſelben wunderbarlich gereiniget worden; An allem dieſem mar Urſach das fromme Dienſt-Menſch⸗ welche glaubt hat / daß ſie in ihrem Gewiſſen ſchuldig ſeye ih⸗ rem Herrn und Frauen einem guten Rath zu geben /umd dere ar moͤglichſt zu beförderu / und muß fürwahr Diefe junge Nagd wegenihrer Frommkeit und Treu in groſſemCredit ges . ſtanden seyn bey ihrer Herrſchafft / daß fie derſelben alfo gefolgt haben: Dergleichen gute Dienſt⸗Menſcher ſeynd inallwegäu-. - - verehren / und zu belohnen. Be NT > Sollenaber auch feine Dienerund Dienſt Menfchereinen heiligen und vollfommenen Wandelführen? Gar wohl / wann ſie nur dasjenige halten, was ihnen der H. Paulus vorſchreibt ad Ephef;c, 7. Ihr Knechte ſeyd euren Herzen gehorſam / mit Forcht und Zittern / in Einfalt euers Hertzens wieC.Hriftg . ad Tit. Epift. 1.c. 2. Ihr ſollt ihnen nicht widerſprechen / noch etwas entmenden / fondern inallen / guten Glauben erzeigen: Ein folcher heiliger Diener mare Onefimus / Portianus/ Vitalis / viel andere mehr ꝛc. Jener Fuhrmann oder Bub — Gute und fehlimme Botten. 105: her der. gottlofen Drahomyra zu Prag ware ein frommer u gottsföchtiger Diener/iie diefer in nächfter Capellen hat das Gidlein höre lanten zur Wandlung / alſo ifter geſchwind vom Wagen herunter geſprungen und das hoͤchſte Altar⸗Ge⸗ heinnus dey der Kirchen Thuͤr kniender verehrt / unterdeſ⸗ fen ift Drahomyra ſambt denen/fo im Wagen geſeſſen / von der Erdenlebendig verſchiucket worden. Dubrav.1,4: Heilige Dienft Nagd ſeynd ebenfalls nicht wenig zu zeh⸗ len; Bincentius Beluacenſis ſchreibt von einer gottſeeligen Mãgd /Namens Maria / welche in allweg Der Jungfraͤulichen Reinigkeit ergeben war / und als fie auf ein Zeit wegen Pach⸗ ftellung einiger lafterhafften Boͤß wichten / ſich in Die Flucht be; geben/ da hat fich ein Felſen mittenvoneinander zertheilt / und felbige in fein Schooß aufgenommen / auch ſich nachmals wie⸗ der zuſammen geſchloſſen. In Specul. hift, lib. Io. c. 87. | "SeryeNequam, Matth.25, Derböfen und laſterhafften Dienſt Botten ift ein ſolche Menge / daß auch der befte Arichmeticus möcht darbey müf erden; ſehr viel ſeynd beſchaffen / wie ein Schwammen / ſ bald diefer au ein Waſſer anruͤhrt / fo jehet er felbiges gleig an fich/ ein nerftohlner Mauß⸗Kopf: Dergleichen Untugerd hat gehabt ein Diener des Sauls / wie fie miteinander Die set’ Iohrne Eflin gefucht/ da waren fie mit Geld und Brod veſe⸗ hen / und ft Dispenfacor oder Zahlmeifter geweſt der Dierer/ als ſie nun beede befchloffen / ihr Zuflucht zunehmenberden bekandten Propheten Samnel/ den Saul aber aͤngſticte die⸗ ſes nur allein / daß ſie dem H. Mann nichts zu ſpendiren fatten / kein Brod iſt im Waidſack / ſprach er und kein Geld im Beutel / werden alſo mit laͤhrer Hand nicht gar wohl Willkomm ſeyn / worauf der Diener geſagt / Her / Ecce, inventa eſt in manu mea &c, Ich habe noch ein Geld un in mein Beatel ec. * gelehr⸗ gelehrte Mendoza im. Reg.c.anifhder Yusfag/ dabdifen Diener ſolches Geld habe sonder Caſſa gezwickt / Be ih wollen behalten dann die Treuiſt zuweilen bey den Dienfts - _ Botten ſo rahr / als wieder Speck in einer Juden Huchel / bey ihnen iſt ſelten in ventio 8. Crucis, aber gacofftInvenioCruc- ferorum, furor furaris &cı Es iſt gar ſelten bey ihnen Verbum deponens; Jener Hausverwalter bey dem Evangeliſten Luce c. 1 6. hat ſich trefflich wohl auf das Partitenmachen verſtan ⸗⸗ den / indem er mit denen Schuldnern ſeines Herrn auf eignen Fortel und Nutzen pactirt / da hat es wohl geheiſſen Erye ne⸗· q̃uam sec. du ſchalckhaffter Ruechtt. Der boͤſen Dienſt Menſcher iſt ebenfalls nicht ein geringe Zahl / das hat mit fondern Schaden Petrus erfahren: Wie. - Die gifftige Schlangen wie die anblafende Wieſel / wie die bis⸗ fige Ketten Hund ſeynd die Dienſt Menſcher geweſt in dem Pallaſt des Hohen Prieſters Caiphaͤ⸗dieſe ſeynd geloffen / dieſe aben gefcjrien/diefe haben kuͤrrt Daß allen Anweſenden die Odren haben weh gethan. Die Thor⸗Waͤrthlin als ein ges weiner MiſtFinck / als cin zerlumpter Grind⸗Schippel war de erſte /ſo Pelrum gang unberſchaͤmbt angerhaftinach ihr als Petrus ſchon beym Feuer geftanden / iſt ein andere kommen / — die Beſchlieſſerin oder Kammer⸗Jungfrau / ſo gar dielhey dem Eaipha golten / dieſe mar ſo keck daß ſie mit ihrem Gefhrey einen gantzen Tumult erweeauch die meiſte Bes 2 | a und Soldatenangereigt/ fie ſolen den Peter beydem Kopfnehmen / dann er ſeye ein Gallileer / ein Difeipeldiefes nunmche gefangnen Nazareer; O ihr verruchte Rotzmaͤuler / ihr under ſchaͤmbte Klappergoſchen / was geht euch dieſer Han⸗ del an? Bleibt ihr fein beym Kohl Löffel Kleckel⸗Polſter len der Birſien / Beſen Still, Walch: Band Waller: Schaff ec. amd nnſcht euch nicht in ſolche Sachen ; Aus allem Pe er — Gute und ſchlimme Botten. 107 Jeicht abzunehmen daß dieſe Dienſt Menſcher in Boden hin⸗ einc( wie man fagt) nichts nutz geweſt/ fondern freche / uͤber⸗ müchige/ geſchwaͤtzige verlogne / verſoffne verloͤffelte / ver; meſſne und unverſchaͤmbte Beſtien / welche der Deufel ſelbſt en ſtatt der Jaghund zum Hetzen Edunen brauchen; We⸗ he einem Haus / wo dergleichen Schmutz /Engel zu finden! Einige wird man antreffen / welche ein de herum ſchleppen / nicht anders / als fie die Raͤtſchen in der Ehar Wochen / und brauchen meiftens an ſtatt der Pfeifen . deMankZeummel. IRRE TRTE Andere ſeynd beſchaffen / wie der Echo oder Widerhallin ‚etlichen Steyrifchen Gebürgen / allwo ein einiges Wort 3. auch amalmwiderholt wird und wann diegran ein Wort ſagt ſo bezahlt die Magddas Capitelmit fambt dem Intereſſe "Etliche feyud/ denen der Weinzumider/ wieden Baͤren - Bas Honig / und wuͤnſchen / dat alle Tag das Miracul möcht geichehen/ wie zu Cana in Gallilea dencken abernicht daß fie dem ungeloͤſchten Kalch gleichen welcher von der Naͤſſe eut⸗ zuͤndt wird. | — icht wird man finden die oͤffters mit dem Loͤfflen / als mit —6 denen Kohl⸗kLoͤfflen beſchaͤfftiget / und fingen ein gantzes Jahr / was ſonſt die Katzen nur im Mertzen / paul, paul, paul &c. Viei ſend alte befchaffen/ die nicht allein das Kehr Koth aus dem Haus tragen / ſondern auch alles / was im Haus ge, ſchicht / und vorbey gehet / und weil ſie nicht predigen koͤnnen / fo molleu fie dach die VerkündZerelablefen. Viel ſeynd zu finden/ weiche ein Meßpel Art an ihnen has ben/ wollen nur liegen und faulen / und fcheint / alshättenfie einmal ein Haar inder Arbeit gefunden / darum graufer ihnen allemeildarvor. RN | Andere ſeynd ſo übel gefitt/ daß fie viel lieber trennen als * | — flicken / I 268. GutenndfehlimmeBotten flickenydagumalfie allerley Unreinigkeit im Haus anfchieren und oft die Gemuͤther fo gar der Ehe⸗Leut jertvennen durch ‚ibeboßhaffte Jung: 3-2. 1.0, 0° 0 202° ” ci : Will gar nicht Meldung machenvon etlichen / melche der Frau allzů embſig an die Hand gehen / auch allerley heimliche Staffeten hin und her tragen / und hierdurch offt einen ung⸗⸗ | rechten BotenLohn bekommen, Vorderſt aber ift die oͤfte - re Klag wegen der Untren / und ob fie fchon Catholiſche Chri⸗ Ken, fo werden fie dannoch unter dieinfideles gegehlt/ Frembde > beherbergen, iſt gar einlöbliches Werek / aber nicht frembdes Gut) melchesinden ro. Gebotten bey Numero 7, verbotten. Dannenheronicht eingeringer Fleiß anzuwenden iſt das mait man gute und tugendſame Dienſt · Botten ins Hausbrine ge / und muͤſſen die Herren und Frauen ebenfalls bey Ott dem dumachtigen genau Dechenfchafft gehen twegentero Dienſi Borten/ wann ſie dero Laſter und Untngend nicht ale FE fraffenzgderaberanchihre Treu und Fleiß nich gebührend belohnen. —V 109 BESTETUITNSEIREIISTRETU Ed Der groſſe Bit-gufen. ; ZZ, 9 900 —3 Eill der Sch ſo diel Cameel / fo viel Schaa I gehabt / wie die Heil. — bejeuget / alſo iſt ſehr vermuthlich / daß der aber noch groͤſſere: Sehr vielhabenander en herzlichen Stadt Serufalem gebaut, unter andern hat der Welchac einGohn iaad / increſeende * | Miſt⸗Hauffen auf dem er nachmals ſo elend geſeſſen / muß ſehr groß geweſt ſeyn / es giebt 10 _ DergrofeMiftHauften. Pforten bauen laſſen welche den Namen hatte das Miſt Thor / Porta Sterquilii, um der Urſach halber / weil durch befagtes Thor / aller Miſt und Unflath der Stadt ift ausgeführt mors den. Dahero muß auſſerhaib diefes Thors ohne Zweiffelein groffer Drift Hauffen gelegen fepn.ksdr.c.3.edgiebt aber noch ein groͤſſeren: Iſt doch faſt die halbe Welt n chts anders als ein amplexati ſant ftercora.&c. ſchon zu Noe Zeiten feyndfaftalle J Vene Yin ZA an un a das ſie ein unzuͤchtigen Wandelgeführt/ eg habe aber Dt wicht wollen zulaſſen / daß der Eeangelifiie ſolle ein ofentice Der groſſe Mi’ Haufen. 11 & Carrera neunen / allermaſſen diefes Later fo abfeheulich/ und GoOtt ſo mißfaͤllig / daß man auch deſſen Namen ausdruͤcklich nicht ſoll nennen; weiches dann alle diejenige wohl follen er; wegen / die auf ſolchem ſtinekenden Miſt⸗Hauffen figen, Raben ſeynd ſolche / welche nur nach ſtinckendem Aaß trachten: Widhopfen ſeynd ſolche / welche mit Unflath ſich ergoͤtzen: Schwein ſeynd ſolche / welche im Wuſt ihr Tafel halten: Koch: Käfer ſeynd ſolche / welche ihr Aufenthalt in let; tigenundtrieben Lacken haben : Fliegen oder Mucken feynd ſolche / welche in die ſtinckende und faule Geſchwaͤhr ſich verlie⸗ ben: O wie viel ſolche Mucken fliegen der Hoͤll zu! O wie viel folche Froͤſch hupffen in den ewigen Abgrund! O wie viel ſol⸗ che Koth⸗Kaͤfer wuͤhlen in der Hoͤll! O wie viel ſolche Schwein braten in dem ewigen Feuer! O fie viel ſolche Widhoͤpff flo⸗ dern in dem ewigen Flammen! O wie viel ſolche Raben biei⸗ ben aus der Archen des Himmel! allerley Spott - und Schimpf Namen hat Chriſtus der HENN vom Hebraͤiſchen Lotter⸗Geſind erlitten / ſie haben ihn ein Wollfauffer geheiſſen / ein Verfuͤhrer des Volcks geheiſſen / ein Zerſtoͤhrer des Frie⸗ des geheiſſen ein Zauberer und Teuffels⸗Banner geheiffeny- aber diefes allein Hat ex nicht zugelaffen / daß fie ihme ein ſol⸗ ches Laſter Hätten vorgemorffen/ weil fo gar deffen Namen in ſich ſelbſt abfchenlich. Wie Joſeph / des Jacobs liebſter Sohn im 16. Jahr feines Alters mit feinen andern Brüdern die Schaaf gehuͤtet / da hater diefelbige bey dem Vatter anklagt/ decrimine peflimo, megeneiner feht groſſen Ubelthat mag dieſes für ein Ubelthat geweſt ſeye / thut eigendlich die Heilige Schrifft nicht kundbahr machen / der. Engliſche Lehrer Thos mas von Aquin / nach feinem erleuchten Verſtand / giht ſambt andernLehrern vor / daß fie einLaſter begangen wider die Zucht und Erbarkeit / ſolche Unthat aber wollte der Heilige Geiſt nicht nicht ausdruͤcklich indie Bibel ſetzen meilen auch der Nomen diefer Suͤnd ſo abſcheulich daB mans weder fchreiden noch) nennen ſolle. Merckt ſolches ihr alle, Die ihr fo verbiendt und Vernuufft⸗loß auf dieſem Miſt⸗Hauffen ſitzet: Wann und ſolche Schand⸗That ſelbſten / wie es ſoll ſeyn nicht abſchrͤ⸗ cket / da ſoll euch Doch die Ka GOttes derentwegen einen Schrecken einſaggenn. EST — Mir hat einer felbft/ und ohne ſondere Men! glaubwuͤrdig erzehlt / daß er ein Crucifix mit einer ſeidenen Schnur am Hals getraͤgen / als er aber in mehr⸗gemeldte Suͤnd gefallen da iſt ih⸗ me beſagte Bildnuß mit groſſem Getoͤß vom Hals geſprungen/ den ſeidenen Strick aber unverletzter am Hals gelaſſen; In Niederland war eine Fran eines unehrbahren Wandels’ wel⸗ che einmal ein ſehr ſchoͤnes Kleid indie Kirchen verehrt / aufs daß mit demſelben die Bildnuß der Mutter GOttes ſolle ge⸗ zieret werden / kaum iſt ſolches geſchehen und beſagte Buͤd⸗ muß darmit aufgebutzt worden / da hat alſo gleich ein feuriger Donner⸗Keil daſſelbe Kleid in lanter Aſchen verbrenne / die Bildnusaber gans unverletzter geblieben ob ſie ſchon von Holtz geweſen. Pont, in c. Tom, ı.hom, 8. SE Ce Ein Meſuer / oder wie man im Reich fagt / ein Kiſtner it in Oeſterreich geweſt / welcher das 6. Gebot oͤffters übertrets ten/ weſſenthalben er auch bey denen Leuten zimlich ins Ge⸗ ſchrey gerathen / es hat ihn aber GOTD öffentlich laſſen zu Schanden werden: Daun er auf ein Zeit / in Gegenwart einer gantzen Pfarr⸗Menge / in der Kirchen wollte die Kergen auf dem Hoch⸗Altar anzuͤnden / ſo koͤnnte er ſolches auf Feine einige Weis zuwegen bringen / nachdem er auch die Kertzen in die Haͤnd genommen / und allen möglichen Fleiß angewendt / ſe ware doch alles vergebens / und umſonſt / alſo daß GOtt hier⸗ durch gezeiget / ex ſehe nicht. werth / noch wuͤrdig / mit dem Die groffen Milt-Hauffen. 113 tar umzugehen / weſſenthalben er auch nach ergangner Be; kantnis von dem Dienft geftoflen worden / er aber bald hernach aus Verʒweiff lung hat ſich ſelbſt an einem Eichbaum erhenckt/ oder durch fonderbare Verhaͤngnus GOttes / zumalen dieſer ein Speißträgtfürdie Schwein Denen er Wandels halber gar nicht ungleich gelebt. | Dyfagt ein üppiger Gewiſſen⸗loſer Menfch/ laſt uus die Melt genieſſen / weilen wir noch in friſchen Jahren und guter Gefundheit leben / wann wir das Alter erreichen / ſo loͤſchet dies ſes Feuer für ſich felbft aus: O verblendter Menſchlerſtlich biſt duniemalverfichert/ / daß dich nicht GOtt in wuͤrcklicher Lar ſter⸗That mit dem gaͤhen Tod ſtraffe; wie es ſchon vielen er⸗ gun Zum andern bift du einer bethörten Meinung als ob ich dieſe Suͤnd im Alter werde verlaffen : Wer ſeynd diejeni⸗ ge geweſt / welche die Feufche Sufanna im Garten fo freventlich angetaſt? Zwey alte Schelmen / die zwar den Winter auf dem Kopff getragen den Sommer aber noch im Hertzen / nicht ungleich dem Berg Veſuvio / welcher obenber mit Schneebes deckt / inwendig aber voller Brunſt / nicht ungleich denen KRobz _ len / welche noch unter dem grauen Aſchen die His erhalten: Nicht ungleich dem ungelöfchten Kalch / welcher von auſſen gan weiß / in wendig aber voller Feuer: Zu Sodoma und Go⸗ morra fennd viel alte Taͤtel geweſt / welche da wegen hohen Al⸗ ters und Unkraͤfften des Leibs dieſem Schand⸗-Laſter nicht mehr koͤnnen abwarten / doch ſeynd ſie gleich andern von dem feurigen Schweffel⸗Regen verzehrt worden:Es ſcheinet zwar / daß GOtt allzuſcharff mit ihnen verfahren; Abulenfis aber ſchreibt hieruͤber / daß ſolche alte Gecken nicht unſchuldig ge⸗ weſt ſeynd / maſſen ſie in dem Gemuͤth und Hertzen noch Miſt⸗ Fincken verblieben, Sn Steyer⸗Marck / Saltzburger⸗Land / chleſien / und anderwaͤrts hat man Hexen verbrennt welche P ſchon — a ee en 114. Die groſſen Miftl-Hauffen. fchon 70, und 80, Jahr ihres Alters erreicht/dero doch eigene — — — — — Bekandtnus und Ausſag geweſt / daß fie noch in diefemhohen Alter Buhlichafft getrieben mit dem Satan. Wer demnach einmal ſich auf dieſen ſtinckenden Miſt⸗Hauf⸗ fen fetzet / der bleibt meiſten ſitzen biß in ſeinen ungluͤckſeeligen FToddahero die Bekehrung eines ſolchen faſt fuͤr ein Mira eek und Wunde Were zu halten: Die Urſach giebt der H. Thomas von Aquinsı.2, quefi.73- Diabolusdicitur, maxime gaudere de peccato luxuriz, quiaeftmaximz adhzrentie & homo difficileabeo potefteripi: Der böfe Feind hat ein beſon⸗ ders Wohlgefallen an diefer Suͤnd / dann fie fehr ſtarck am hangt / und kan der Menfc hart von derſelben gebracht wer⸗ den. NR Der H. Tarfenfiiche Prediger Paulus erzehlt in ſeiner ar. Epiftelgu denen Hebraͤcrn / was für Wunderwerck die alte Poiriarchen gewuͤrckt haben durch den Glauben; daß nem⸗ Yich dem Abeldas Feuer vom Himmel geſtiegen / und fein Opf fer verzehrt; Daß der Enoch bey Lebs:Zeitenindashimlifhe Maradenk überbracht worden; Daß der Noe famt den Sei⸗ Men in der AArchen dem gerechten Zorn GOttes entgangen 5 Hagen Abraham ſein eignes Watterland verlaffen/ und fi ander geembdeanfgehalten; Daß die Sara / jo vorhin uns fruchtdar / im hohen Alter erſt ein Mutter worden; Daß der fanenbrbietig gewe ſein Leben EHtt aufzuopflern; Daß Der Jacob im Ringen und Kempen einen Engel uͤberwun⸗ den: Daß der Joſeyh aus der Gefaͤngnus zum Thron und Dignität gelangt; Daß der Moyſes mit feiner Ruthen faſt allen Elementen zu gebieten gehabt; Daß der Joſue einer fchnell.tauffenden Sonnen einen Zaum angelegt / und ſie zum Stillfiehen gezwungen; Daß ein Gedeon fein Schaaf⸗Fell gleichfam zueinen Wahrſager gemacht dev kuͤnfftigen Vieto⸗ a — Det groffe Milthauffen. 115 nn — — — — — —— — —— iz daß der Samſon nicht allein die ſtarcke Löwen übermächs tiget / fondern auch mit einem Efels Kienbacken taufend Phi⸗ liſteer erlegt 53 Daß der Elias in einem fenrigen Wagen in immelgefahrenze. Nachdem Paulus alle dieſe Wunder⸗ erck auf die Bahn gebracht / ſo ſetzt er auch dieſes hierzu. . Fide Rahab Meretrix non periit dc. Durch den Glauben gien⸗ ge Rahab die Hurenicht zu Grund / hierauf hat er alles ge⸗ Schloffen mit folgendenEurgen Worten. Quidampliusdicam? Und was foll ich mehr fagen? Welches fo viel geredt / daß zwar die obere Wunder der Patriarchen fehr groß geweſt 1 aber daß ſich ein umuͤchtiges Weib bekehrt / ſeye das allergröfte Wun⸗ der Werck Maſſen der Heil Vatter Auguſtinus Tom-10. Serm, 120. Das Feuer des mehrgemeldten Laſters dem hoͤlli⸗ ſchen Feuer dergleicht; welches niemahl auslöfchetzEit zrerni ignis emulus&c, Jetzt gehe hin / du elender Menfch/ und ſag mehr du wolleſt indem Alter von ſolchem ſtinckenden Miſt⸗ Hauffen aufſtehen. Wie eiffrig / wie inſtaͤndig hat der einge⸗ fleiſchte Engelder Heil. Ereinit Joannes dem Herodi gepredie get / ex folle von feinem aͤrgerlichen Laſter⸗Wan del abſtehen / E ſehe wider GOCC / daß er mit feines Bruders Weib in Schand Thaten lebe / es ſeye feiner hohen Würde allzu nach⸗ theilig und gebe dem gantzen Koͤnigreich ein allgemeine Aer⸗ gernus / was hat der Heil. Vorlauffer Chriſti mit allen diefen rg fo. eruſthafften Ermahnungen ausgericht? ichts/nichts zundabernichts. Wann auch die Efelin des Barlams durch ein Wunder Werck ihme haͤtte deffenthalben augeredt/fo waͤre doch alles umſonſt geweſt / dann gleichwie der alte Tobias durch das Koth der Schwalben an feinen leibli⸗ chen Augen verblendt worden / alſo werden ſolche Venus⸗Kin⸗ der durch dergleichen Miſt verblendt an ihrer Seelen. Stephanus der I. diß Namens a in Ungarn / hat — | 2 ein 116 Die geofen eit-Hauffen. Fein einige Met der Grauſamkeit ausgelaffens Dann vielleut hat er gantz nackend ausgezogen / und nachmals Diefelbe. mit, brennenden Facklen zu todt gemartert: Wiel hat er wegen der mindiſten Verbrechen lebendig auf den angezundten Scheiter ⸗ Hauffen geworffen: Die mehreſte aber hat er laſſen in Roß⸗ Mift lebendig eingraben / wor inn fie elendig erſtickt Borfirius lib,6, Doc) ſeynd weit mehrer auf dem groffen/und in dem groſſen Miſt Hauffen zu Grund gangen; Der Sichem fambt fo vielen der Seinigen / Owie elend! der Sud ſamt der Mar dianitide/ O mie elend der Ammon / O wie elend!der Holy: fernes / O wie elend! die Soͤhn des Heli/ O wie elend! die Ca naneer / Phariſeer / Jebufſter Ammoneer ſambt unzahlbaren der Ihrigen / O wie elend! Kaͤhſer Nero König Atttila He ricus der VIIL DIE Namens König in Engelland / O mie elend! 100 Ertz⸗Biſchoff zu Magdeburg / O wie elend! viel tauſend undtaufend ausgeſprungene Mönchen und Geiſtliche / O wie elend! Million / Million der Menſchen ſeynd auf dieſem Miſt⸗ Hauffen ewig verdorben; Vielleicht aus hundert Verdamb⸗ sen / ſeynd o9. wegen dieſes Laſter verlohren gangen; Wie. Ehriftus der HErr gebohren / da ſeynd alle / welche mit Sodo⸗ mitiſcher Suͤnd bemailiget waren / durch die gantze Welt des keit! O Ernigkeit !mieelend. ö Wie Eſaunach feiner Jagd nach Hans gelangt / und geſe⸗ hen / daß feinem Bruder dem Jacob ein Linſen Mus iſt auf⸗ getragen worden / da haben ihm die Zaͤhn dergeſtalten gewaͤß gaͤhen Tods geſtorben / und folgſam ewig verlohrem OD Ewige ⸗ fertnach dieſer Speißr daß er ihme / benanntlich dem Jacob/ darfür fein Majorat dargebotten / wohl ein wilder Appetit! die Iſraeliter haben endlich einen Grauſen undEckel gefaſt an dem Eoftbahren Manna vder Himmel-Brod und an —9*F des⸗ ſelben verlangt die Zwiffel und Hnoblauch / ſo ſie in a. Die groffen Mifthauffen. 117 genoſſen; wohl ein flinckender Appetit. Murelianus der Kaͤy⸗ fer hat einen mit Namen Phlagonem / bey feinem Hof gehal⸗ ten / welcher aufeinmal ein gan mild Schwein gefreflen/ und noch darzu ein gantzes Spanfaͤrcklein mit Haut und Haar famt allein Jůngeweid aufgezehrt; wohl ein ſaͤuiſcher Appetit! der verlohrne Sohn hat ihme gewunſchen / nachdem er alles dag . Seinige liederlieh anwohren / daß er nur möchte feinen Band) = ——— Trebern / welche die Schwein eſſen; Wohl ein J — —— en und ſich mit lauter Geſtanck und Unflath of ‚gen einesflva venia Nfifferling den Himmel 7 und-Die eiyige iefem Miſthauffen den geraden Weeg inden ewigen SER ; Abgrund führer, v BE —* 93 a ſJ | we 2 — h — en a * u. Me — —— — —— —— — — — 7 Ss iſt nicht wahr / daß Zilk n kein 4 Achdem der Patriarch Abraham denen dreyen Engeln/in Geſtalt der Fremdlinge / die Fuͤß gewaſchen da hat er alfobaldgeeile A zu feinen Vieh⸗Heerd / von dannen ein Kalb nach Hans gebracht / zum Kochen hat man geeilt / mehr hat Sara die Haug: Es iſt nicht wahr / daß Eilen Fein gut thue. 119 Die Engel haben den Loth einen Befelch geben / er ſoll ſich aus der Stadt Sodoma hinans machen / und in allweg ei⸗ len,damit er die Stadt Segor moͤcht erreichen welchen Der felch er vollzogen : Und dieſes Eilen hat gut gethan. Gene. cap, 19. ; Nachdem die Engel denen Hirten die Kundſchafft ges bracht / daß der Meſſias gebohren/ und zu Berhlehen in der Krippen liege/venerunt feftinantes &c. da kamen fie eilends/ und fanden Joſeph und Maria ſambt dem Göttlichen Kind, Luc.2. Dieſes Eilen hat gut gethan. | | Wie die aller ſeeligſte Jungfrau Maria durch Uberſchat⸗ tung des H. Geiſts den Sohn GOttes empfangen / da ſtunde fie auf / und gienge eilends uͤber das Gebuͤrg in Die Stadt Ju⸗ da. Luc,ı. Dieſes Eilen hat gut gethan. | | Als Chriſtus der HErr nacher Jericho kommen / da ſtie⸗ ge ein offentlicher Wucherer auf einen wilden Feigen⸗Baum / dann er war klein von Perſon / damit er nur koͤnnte ſehen / I⸗ ſum vorbey gehen. Dieſem aber hat der Heyland befohlen / er ſolle eilends herab ſteigen / und ihn willfaͤhrig in feine Ber hat auch gut gethan. AR Alſo iſt nicht wahr das gemeine Sprichwort: | Eilen thut Fein gut: ! Forderſt aber thut es fein gut / mann der Suͤnder nach began⸗ hauſung aufnehmen: Fellinans defcente &c. Dieſes Eilen gener Mifferhat/ zur Buß nicht eilet / und ſolche auf die lange. Band ſchiebet / zumahlen dieſe Banck vernrſachet / daß fo viel tauſend und tauſend in der Hoͤll ſitzen. O Suͤnder / dann eile / und nicht verweile / ſondern bey Zeiten heule uͤber deine uden. | Oo Pater ! Sch binnoch jung: Sch laß es zu / dn muſt aber wiſſen / daß man ſo bald ein Kaͤlber⸗Haut auf den nn ; | | rin⸗ — Zu: = a U un 120 Es iſt nicht wahr / | bringe/als eine alte Kuͤhe⸗Haut: Wer iſt jener geweſt / wel chen Chriſtus der HErr bey der Stadt Naim hat von Todten wunderbarlich erwecket? Er ware ein Juͤngling von 22Jah⸗ ren / der da wegen unmaͤſſigen und zahmloſen Leben in ein hitzi⸗ ges Fieber gerathen/und folgſam geſtorben. Kan dir ſolches nicht auch widerfahren? Wer it jene Tochter zeweſt des Für, - ſtens der Synagog/meldhe der Heyland in Gegenwart Petri Jacobi und Foannis von Todten auferweckt? Diefeift jung geweſt / und in blühenden Fahren Tods verblichen. Luc 8. Kan dir ſolches nicht auch geſchehen? Du haft Fein Verſicherungs⸗ Brief / daß du werdeſt alt werden: Dahero es die groͤſte Chor heit / wann jemand feine Hoffnung auf das bloſſe Vielleicht - feifferundge nd —. — Weer hat dich vergewiſt / daß dir nicht auch die boͤſe Feind ſollen den Half umtreiben / mie da geſchehen iſt denen ſieben Männern der Sara/Raguelis Tochter? Du kanſt ebenfalls durch eine Moͤrderiſche Hand das Leben unverſehends verlie⸗ ven/ wie ſolches begegnet allen Söhnen des Königs Joram durch die Arabier / den einigen damahls noch Fleinen Ochozia ausgenommen: Du Eanft auch nicht wiſſen / 0b die nicht wer; de eine fchmeichelte Hand den Reſt geben /wie dem Sifaramnd Holofernes begegnet. Wer weiß es / ob du nicht von deinen eignen Bedienten wirft umgebracht werden / wie es dem Koͤ⸗ nig Joas widerfahren durch die Hand des Zabad und Joſabad? Haft du einen Briefdarfür / daß du nicht wer deſt von einem Schlag Fluß getroffen werden / und alſo gantz dahin fallen in die ungluͤckſeelige Ewigkeit / welches ſo vielen tauſend und tauſend wiederfahren? Wie viel weiß ich und du / und ein ans derer / die friſch und geſund ſeynd ſchlaffen gangen / in der Fruͤh aber todter gefunden worden. Vor etlich und dreyſſig Jah⸗ ven in der Koͤnigl. Haupt⸗Stadt Prag hat ſich — — 75 ze. gens feynd beede — —— gefunden worden. Geſetzt aber du nimmſt keinen fo gaͤhen Tod / ſondern es kommt über dich eine Kranckheit / welche dir erſt den neundten Tag den Le⸗ bens Faden abſchneidet / da laͤſt ſich ja viel / ſagſt du zum Tod præpatiren und richten: Höre mich / du verſtockter Spar⸗ Hanns; Als vor 25. Jahren die Kayſerliche Reſidentz⸗ Stadt Wienn / hon der Tireifchen Macht gang unverhofft umge⸗ ben worden / da hat nicht allein die Allergnaͤdigſte Hereſchafft die Flucht genommen, fondern unzehlbar viel andere anch / welches dann eine folche Verwirrung unter dem Volck ges macht/ daß allesäber Kopffund Hals / mie man pflegt zu far gen / darvon geloffen / viel wollten Die befte Sachen mitfich nehmen, ſie wuſten es aber vor lauter Beftürgung nicht zu nden / uneracht ſie es vor Augen gehabt: Eine wohlvermoͤg⸗ iiche Fran wollte ſich mit einem Sack Geld verſehen / zu wel⸗ em Ende fie folchen auf den Tiſch gelegt / unterdeſſen nah⸗ me fie ein altes paar Pantoffelin das Fuͤrtuch / eilte ſolcher Ge⸗ falten alfobalden darvon / der Mehnung / fie ſeye ſchon mit einem Noth Pfenning verſehen: Fande doch endlich (es mas re aber fchon zu fpat/) daR fie durch Schrecken und Forcht verblendt worden/und an ſtatt des Geld Sacks / dieſes lederne Geld / ſo nicht mehr / wie vor dieſem / gangbar / mit ſich genom⸗ men. Alſo wird es manchem begegnen / der da urploͤtzlich von einer toͤdtlichen Kranckheit überfallen wird / und ſolle folgfam in die Ewigkeit reifen s Die allzu geofle Forcht wird ihmeden Kopff alfoverwirren / Daß er nicht wiſſen Fan / mas er fol anfangen ; Die Schmergen und Wehetägen nehmen aAlfo zu / daß er völlig den Verſtand verliehrt / man laufft frey⸗ lich um einen Beicht Vatter / welcher aber mit einem phantaſi⸗ renden und Vernunfft Noſen Menſchen kan er Daß Eiſen kein gut thue. 121. - Bräutigam in die Schlaf: Kammer begeben / frühe Mors “ Das Eilen Fein gut thue. 122 ee — — GET TE Bildnus und Eonterfet genommen / folches gar herglich ger fufft/ und in währendem Küffen feinen Geiſt aufgeben. O mohl ein fchöner Tod! Scilicer , wie die Bauren Die Spieß tragen! | Der tyrannifche Pharao / als ein abgefagter Feind des Volẽs Ifrael / hat unter Lebens: Steaff dem Befehl ausge⸗ hen laffen/ daß alle neugebohrne Iſraelitiſche Knaͤblein follen indem Fluß Nilo ertränckt werden / wie nun Jocabeta den Monfengebohren/ da fie den Kleinen in ein Bimfen-Körbel gelegt, und folgfamb dem Fluß Nilo anvertranet : Als er ſol⸗ cher Geftalten daher geſchwummen / und die Koͤnigliche Toch⸗ ter Phargonis / mit Namen Termuth / ſo dazumahl bey dert Geftadt fich mit einem feifchen Lufft ergoͤtzte / ſolches wahrge⸗ nommen / alfo hat ſie gleich einer aus ihren Maͤgden anbefoh—⸗ ien foldyes Kind heraus zu nehmen / welches ſie nachmals / als ihren eignen Printzen bey Hoff aufergogen: Wann nundie Göttliche ie. diefes Kind fo wunderbarlich erhalten Hordem König’ fo harte diefelbe ebenfalls und vorderſt auch Eönnen erhalten / das guldene Kind JEſus nor dem König Herde? Hieran iſt gant und gar nicht zu zweifflen / ſondern wiſſen / daß der kleine JEſus nicht iſt geflohen aus Forcht im Egypten/ fondern / wiees Chryfologus ausleget/ Serm. 15°. dem Herodizueiner fondern Straf / dann GOTT Fan dem Menichen Feine groͤſſe Straf anthun / als mann er ihmeden Rucken zeigt/ und von ihme flieht und abweicht: Meinftens aber thut er diejenige verlaſſen / welche ihre Buſſe auf die Letzt auffchieben: Dann welcher GOtt dem HErrn viel Jahr hin⸗ durch gar niemal / oder ſelten vor Augen hat / bey ſolchem macht ſich GOtt nachmals auch aus dem Geſicht / und wann der Sünder ihn mill ſuchen / fo wird er ihn nicht finden — Dißfalls ſollen wir nachfolgende Rahab / nicht — * TEBEN wol * 724 Es iſt nicht wahr/ weil fie im Alten Teſtament ein Haben: Mich geweſt / ſon⸗ ‚dern darum / weil fie in einer Sad) fehr weislich gehandlet s Dann der berühmte Kriegs: Fürft Joſue fehickte aufene Zeit zwey Männer nacher Jericho / damit die ſelbe in der Ge⸗ heim ſollen die Stadt aus ſpaͤhen / wie / und mas Geſtalten dies felbige beſchaffen / indeme aber dieſe von den Jerichuntinern / als ſchlauchen Geſellen / verrathen worden / alſo hat fie die Ra⸗ hab in ihr Haus aufgenommen / und ſelbige befter maſſen ver⸗ vorgen / und fie folgends bey naͤchtlicher Weil uͤber die Stadt Mauren hinunter gelaſſen auch ſolcher Geſtalten bey dem Leben erhalten: Kurtz zuvor aber / hat fie ſolche mit dieſen freundlichen Worten angeredt: Meine liebe Männer, ich meiß wohl daß ener Kriegs-Fürfkdiefe Stadt werde bald ans greiffen, und felbige übergemältigenyalfo bitte ich euch. gleichs wie ich euch die Barmhertzigkeit erwieſen und beym Leben er⸗ halten / alfo mollet ihr ebenfalls mie und meinem Haus barm⸗ hertzig ſeyn: Hierüber haben fich diefe Männer eingelaſſen / und verfprochen/daß ihr Haus fambt allen Innwohnern von allem feindlichen Anfall / ſolle unheſchaͤdigt verbleiben. Jedoch mit dieſem Beding / Daß fie ſolle vom Fenſter einen rothen Strick herunter laſſen / welcher fo viel als eine Salvequardia S foll gelten : Raum daß dieſe zwey Männer ihren Abſchied von der Rahab genommen, da hatfie alfobald den rothen Strick vom Fenfter herunter gelaffen/ dimicttens eos, ut pergerent, appendit funiculum cocciniumin feneftra, Jofu.c.2. Mein Rahab / warum fo geſchwind ? Es wird noch etlich Taͤg an⸗ fiehen/ biß der Joſne die Stadt mit einer Belagerung wird beängftigen/ die Manren find nicht von Butter oder Biſcot⸗ ten.Zaigs es braucht gleichmohl eine Zeit und Gewalt / biß man diefelbige übern Hauffen wirft / wann esendlichzum Ernſt kommt / fo laͤſt es ſich noch allzeit ein Strick —— EN re | en⸗ Daß Eilen Fein gut thue. 135 hencken. Nein / nein / fpricht Rahab / es moͤchte die Sache gaͤh über und uͤber gehen / und wie bald iſt es geſchehen / daß man in dergleichen Empoͤrungen und Aufruhr etwas vergiſt / alſo iſt es weit rathſamer / daß man vorkommt. che Gleicher Seftalten ift e8 zu machen in Gefchäfften der Seelen Seeligkeit / dann hierinn iſt fehr behutſam zu handeln / andiftfehr heilig und heilſam / wann man vorkommt / und die Buß nicht erſt auf die Letzt ſpahrt / mo gemeiniglich wegen des bevorſtehenden Tods alles in eine Verwirrung geraͤth: Sehr weislich ermahnet dißfalls der Kccleſiaſticus: Ne tardes convertiad Dominum, & ne differas de die in diem, ſubitò enim veniet ira illius, & in tempore vincdtæ diſperdet te. c. 50 Bekehre dich zum HEren ohne einigen Verzug / und verweile nicht von einem Tag zum andern / dann fein Zorn wird ploͤtze lich Eommen/ und wird dich in Zeitder Nach verderben. D Suͤnder / danneile/ und nicht vermweile/ fondern bey Zeiten heule über deine Suͤnden Damit div nicht das cmige Un⸗ — heil ͤber den Hals komme. * ae g f a. mn KREIFKHTEHTLRLERKERTERITKEERER | Wiesermefenindengfen. Ni N 00 N — ae — — — — N — — er — 99 | Perfon eingetretten und hat die Gaͤſt gar = nommen / daß ein ſchlampeter Kerl einzers eifener£umpengund/einanilder Schleich unter denen ei * i Ar % 64 7 5 OR Pa ai nn Ne — S In Konig hielte auf ein Zeit ein fehe her SS liches Hochzeit⸗Mahl feinem m / ee 1 dem nundie GAR fammentlich bey der Tas 7 felgefeffen/daift der König in felbft hoher höflich beivillfommet: Als er aber wahrgee Wie vermeſſen in dem Eſſen. 127 lichen Gaͤſten eingefunden / deſſen Haar alſo — daß man glauben koͤnnte: Er habe fie aus einem Bauren⸗ Kummer heraus gezogen ; Sein Geficht mare fo kothig und ungemwafchen/ daß man gar leicht Hätte Ruben Eönnen darauf bauen) feine Nägelan den Händen waren fo lang / daß er gar wohl mit denen Hennen hätte Eönnen auf dem Miſt Fragen, und welches das mebrifte/ fo hatte er einen foliederlichen Auf zug / daß mancher Huͤtter auf dem Acker/ zu Abtreibung der Voͤgel / ein beſſers Kleid antragt : Wann er ein gantzes Fahr waͤre durch lauter Dorn⸗Hecken gefchloffen / fo hätte er nicht Eönnenzerriffener daher ſchlampen:Solches verfchmachte bils lichdem König / welcher ihn dann mit entruͤſtetem Angeficht alſo angeredt / wie bift du da herein kommen / und haft kein hoch; eitliches Kleid an ? Befihlt Hierauf alfobald denen Dienern/ e ſollen dem unverfchämbten Gefellen Haͤnd und Füß bin; den / und in die äufferfte Fiuſternuß werffen / allwo nichts ans ders / als lauter Heulen und Zaͤhn⸗Klappern. Dieſe Mahlzeit ware cin Entwurf des allerheiligften Abendmahls / in welchem ung GDttes Sohn unter der Ge⸗ fialt des Brods / fein allerheiligftes Fleiſch und Blut füreine - GöttliheSpeiß vorſetzet: Weh aber! und wiederum mehe! und mehrmalmehe allen denenjenigen welche fo vermeſſen im Eſſen / unverſchambt und freventlich mit unreinen Hergen, mit befudelter Seel zu diefer Himmlifchen Tafel Hinzu tretten / and folgfam ohne —— Kleid bey dieſer fo herzlichen Hochzeit erfcheinen: Dahero fagt wohlder H.Chryfoftomus, foetente ore &c. mit einem ſtinckenden Maul trauſt du dir den Koͤnig zu kuͤſſen / unter deſſen thuſt du mit ſtinckender Seel dem König des Himmels und der Erden einen Kuß geben durch ein unwuͤrdige Communion, Bun. Der hochgelehrte Abulenſis / alser fehreibt Aber das es a⸗ u ie B 128 Wie vermeſſen indem Eſſen Capitel Exodi / iſt der Ausſag daß GOtt der HErr allzeit / bevor er denen Iſraelitern das Manna oder Himmel Brod regnen laſſen / vorhero ein ſtarcken Wind habegefchickt / wel⸗ cher den Erdboden getruͤcknet / wie auch den Staub hinweg ge⸗ jaget/ damit alſo dasſelbige Brod auf kein unſaubers Ort fal⸗ le: Primo educebat Deus ventum, quo purgabat ſuperficem terræ, ita ut nullæ fordes manerent, quæ Manna, maculare poſſent. Wann dann der Allmaͤchtige GOtt nicht hat wollen zulaſſen / daß erſtbenanntes Manna oder Himmel⸗Brod ſolle in ein unſaubers Ort fallen mie weniger Fan er leiden / daß das Brod der Englen / verſtehe das Allerheiligſte Sacrament des Altars / deſſen jenes Manna nur ein Schatten und Vor⸗ bild geweſen / ſolle von einem genoſſen werden / deſſen Seel and Hertz voller Wuſt und Unfſah. Anndo 1330. iſt unweit der Stadt Siena ein Pfarrer ge⸗ weſt / welcher die Allerheiligſte Hoſtien in fein Brevir geſteckt / des Willens / ein krancken Bauern zu communiciren wie er endlich zu dieſem ſeinen Pfarr⸗Kind gelangt / und das Brevir eroͤffnet / da hat er nicht ohne hoͤchſte Werwunderung gefun⸗ den / daß die Allerheiligſte Hoſtien voller Blut ware / worvon beede Blätter des Beweiß verpurpert worden der Pfarrer wurde hieruͤber nicht ein wenig beſtuͤrtzt / hat ſich demnach al- ſobald zu dem ſeeligen Simon de Caſſia unſers Ordens / ſo da⸗ zumal noch bey Leben / begeben / und ihme die gantze Sad) ent⸗ deckt und geoffenbahret mit ſonderer Neu / um weil er das Hoͤchſte Gut ſo wenig reſpectiret. Solche Hoſtien / wird noch ‚aufbeutigen Tag zu Caſſia in unſeren Kloſter andachtigft auf behalten und verehret / ſo wird auch ſolche jaͤhrlich am heiligen Frohnleichnams⸗Tag in offentlicher Proceſſivn neben der Monſtrantz unter dem Himmel getragen / ſambt dem blutigen Blat des Breviers / das andere Blat / fo gleichfalls en i Wie vermeſſen indem Eſſen. 129 —— beſprenget / wird noch gezeigt zu Perugs in unſern Convent daſelbſten: Thomas Heerra Tom, 1. fol. 166, Wann dann GOttes Sohn unter der Geftaltdes Brods nicht. hat wollen eingebackt feyn in einen alten/ auch etwann bereits ſchmutzigen Brevir / allwo Doch die heilige Pfalmen begriffen/ wie viel weniger will er wohnen / wie viel weniger mager liegen ineinem ſuͤndigen Herken/ welches weit Arger und abſcheulicher ſtincket / als die wildeſte Eloaca oder Senck⸗ Gruben in der gantzen Welt. | Unbefchreiblich ſeynd jene Pein / Schmach / Verſpottung und Schimpff / welche Chriftusder HErrin dem Pallaſt des Eaiphähat ausgeſtanden / unter andern haben fie/ mie Tiepo⸗ linnd.andere melden/den Gebenedeyten in ein ſtincken de Pfi⸗ gen hinein gefenckt/ biß auf fein Goͤttlichen Mund / alfo /daß er. natürlicher Weis vor lauter Geſtanck hätte follen verge⸗ m Verfluchte Leut / unmenfchliche Geſchoͤpff / guttlofe und / verdammte Boͤßwicht / Tyraniſche Moͤrder / verteuf⸗ felte Geſellen / Gewiſſen loſe Lotters⸗Buben / viehiſche Hen⸗ ckers Knecht ſeynd alle dieſe geweſt: Wie kommis / daß ſie die Erd mit ihrem Rachen nicht verſchluckt / daß ſie der feurige Donner ⸗Keil nicht zerquetſcht? Wie kommts / Daß fie das Meer nicht in ſein Abgrund verſenckt? Sie ſeynd ja werth ges weſt / daß alle Geſchoͤpff zwiſchen Himmel und Erden haͤtten ſollen ihre Waffen wider fie ergreiffen / und ſolche dem AL: mächtigen GOtt angerhane Unbild raͤchen; Was Fan doch vermeſſner ſeyn / als IEſum den Schoͤnſten unter denen Men ſchen⸗Kindern / in ein ſtinckende Koth⸗Lachen / oder vielmehr in ein wuͤſte Senck⸗Gruben hinein ſtecken ? Allhier redeſt du gar gut und weißlich / mein Chriſtliche Seel / aber erwaͤge wohl dar⸗ beh / daß dem gebenedeyten Heyland weit ein groͤſſere Unehr zugefuͤget werde / wann jemand NN mit An Sun 130 Mievermeflenindemeffen Sänddemfelbenunterder@ealtdes Vrobegewieflenthuts O wie vermeſſen in ſolchem Efien! / —— Sehr denckwuͤrdig iſt was Barthol. Ferrarienfis erzeh⸗ letvon einem ſolchen vermeſſnen Juden / welcher ſich dazumai/ als die Chriſten zu dem H. Abendmahl getretten / auch untere ⸗ miſcht / und dieſe verhuͤllte Goͤttliche Speiß/jedoch nur auseis nem Schimpff mit genoſſen / kaum aber hat er ſolches himmli⸗ ſche Manna in feinen unreinen Mund empfangen / Daiftee gan tz raſend und unſinnig in der Kirchen herum geloffen und wie ein Hund gebellet / biß er endlich zu den H. Mann Cyrum gefuͤhrt worden / welcher ihm die Allerheiligſte Hoſtien her⸗ aus genommen / woruͤber er öffentlich bekennt / daß ihme nicht anderſi ſehe geiheſt / als trage er ein gidendes Cifenaufder Zunge: De Chriſto abſcondito lib. 3. REnSE Wie die Engelin Geſtalt der Fremdlinge von dem Patri⸗ archen Abraham ſich beurlaubet / und ihren Weeg nach der Stadt Sodoma genommen? da hat fie der Loch mitgröfter. Höfflichkeit eingeladen, fie möchten doch beyihmundmitfer ner Wenigkeit verlieb nehmen / dieſe aber meigertenfolchesin allwesg / minimè, ſed in platea manebimus, auf feine Weiß/ fagten ſie / ſondern wir wollen auf der Gaſſen bleiben Wie kommt es doch / daß ſolche Engel auf ein kleine Einladung hey dem Abraham die Einkehrung genommen / und dermal auf ſo inſtaͤndiges Bitten haben ſie es dem Loth rund abgeſchlagen? Der Engliſche Lehrer von Aquin iſt der Ausſag / daß der Loth vbſchon fromm und heilig / nicht ſeye wuͤrdig geweſt / ſolche vor; nehme Gaͤſt zu beherbergen. Oder aber hat fein Weib et; liche Maͤngehan ihr gehabt. Maffen die Rabiner vorgeben? daß ſie dazumal Fein Saltz auf die Tafel geſetzt / auch gar wenig unter die Speiſen gemiſcht / aufdaß fie ein andersmal nicht mehr möchten einkehren: Haben nun die Engel ihre — II Mievermeffen indem Eſſen. 131 De TE — —— —— Anfangs nicht wollen nehmen in einem Haus / wo etliche klei⸗ vie Fehler ſeynd gefunden worden / wie viel mehr ſcheuet ſich Gdit unter der Geſtalt des Brods die Einkehrung zu neh⸗ wien in einem Hertzen / weiches da voller Tod⸗Suͤnden ftecket: Ja der H Paſchaſius iſt dieſer Ausſag / wann die Guͤtigkeit SHttes nicht thäte die Engel abhalten / ſo wuͤrden fie alſo aleich einen Menfchen/ welcher unwuͤrdig communicirt / um⸗ bringen undermorden? Cercus fis, quia Vetones angeli nec femel indigne communicanti parcerent, nifi bonitas Chrifti gladium fuspenderet, & removeret momentancamortem.c.de Tarolus der geoffe Nömifche Kayſer hat die Gnad von dem Allerhöchften gehabt/daß er hat gefehen/ wie feine unters gebene Soldaten commmnicivet/ daß ein kleines holdfeeliges Kindlein mit gröften Freuden ineines und andern Mund frey⸗ wiüig hinein geeilet / entgegen bey vielen mit verſtelltem Ger ficht und unbeliebigem Zwang hinein genommen worden. Craniz.lib, 1... . Ä | ' Deßsleichen hatein frommer Diener GOttes gefehen/ daß eingetwifer Priefter / weicher eines ungerechten Gewiſ⸗ fen die Allerheiligfte Hoftien mit groͤſter Beſchwehrnus habe anfgehebt/ nud als ex felche genieffen wollte / da hat er augens fcheinlich wahrgenommen / daß ein holdfeeliges Kindlein mit Haͤndlein und Fuͤßlein fich geweigert inden Mund des unrei⸗ nen Prieſters zu kommen / Manibus, pedibus reluctabatur disc. Exempt. 2, | , Wie Chriſtus unſer Gebenedeyter HErr und Heyland an dembittern Ereutz⸗/ Stammen geſtorben / da ſeynd neben an⸗ dern Wundern auch die Todte auferſtanden / welche nicht Lang zuvor geſtorben / und wie einige darvor halten / ſeynd diefe ge weſt / Zacharias’ Joannes der Tauffer / Simeon der alte Pro⸗ phet / Joachim / Joſeph / Diſmas / Mn andere mehr / als zu | 2 v — 132 Wie vermeſſen in dem Eſſen ER dieſe mahrgenommen/ daß der Heyland nicht habefein eignes Grab / alfohat ein jeder ausihnen ſein eignes Grab ihme offe⸗ riret und anerbotten. Und zu ſolchem Ende ein jeder fein Grab fleifiig geſaͤubert und ansgebugt/ aber der HEr wollte Feines aus Diefen annehmen / weil nemlich fchon ſtinckende Coͤrper darinnen gelegen’ dann er hat ihme ein Nagel⸗ neues Grab auserkieſen / in welchem noch niemand gelegen; Wann nun GOttes Sohn ein Abſcheuen getragen an dem Ort / wo todte Leiber gelegen / was fuͤr ein Eckel und Grauſen wird er dann ſchoͤpfen an einer Seel / die voller Tod⸗Suͤnden iſt / de; ren ein einige weit hefftiger mufft / ſtinckt und ſchmeckt / als alle Todten⸗Aas in der gantzen Welt. Affverusder Koͤnig / laut Heiliger Schrifft / hat ein herzliche Mahlzeit gehalten in veſti⸗ bulo horti&e. in einem ſchoͤnen Garten / mo unterſchiedliche wohlriechende Blumen / und ſolleſt du / O vermeſſner Chriſt! dieſer Goͤttlichen Mahlzeit Fein anders Dre veraunnen/als dein unfläthige Seel / welche voller Wuſt und Unflath? Dee verlohrne Sohn hat nicht ehender doͤrffen zur Tafel gehen / biß er zuvor den wilden Sau Jancker ausgezogen / und neue ſchoͤne Kleider angelegt / und du traueſt dir mit wildem und kothigem Gewiſſen zu dieſer Goͤttlichen Tafel zutretten ? Jo⸗ ſeph zu Arimathia hat den todten Leichnam Chriſti in ein ſchoͤ⸗ ne weiſſe und reineLeinwad eingewicklet / und biſt ſo vermeſſen / dieſen mit wildem ſchmutzigen Spiel⸗Hadern zu verhuͤllen / welches da geſchicht / durch ein unwuͤrdige Com̃nnion ? Jener Haubtmann zu Capharnaum war ſo beſcheid / daß er dem Heran ſelbſt entgegen gangen/ weil er der Meynung geweſt / es ſchickt ſich nicht / daß er in ſein ſchlechte Herberg ſoll tretten / in welcher allesunanfgeranmtz und du biſt ſo keck / en Welse Heyland durch ein unwuͤrdige Communion in dein been In einzuführen/ melche weit verwerfflicher / als der allernnfläf zhigſte Stall? Hm, IR Ton Wie vermeſſen in dem Effen. 133 Von Jeruſalem aus kamen einmals die Schrifftgelehr⸗ ten und Phariſeer zu unſerm HErrn / und klagten feine Juͤn⸗ ger an mit dieſen Worten : Quare discipuli tuĩ transgrediun- tur.c.2. Warum uͤbertretten deine Jünger die Gefäß der Ael⸗ tiſten / dann ſie waſchen ihre Haͤnd nicht / wann ſie das Brod eſſen: Dieſes iſt ein Zeichen / daß die Apoſtel ſehr maͤſſig gelebt haben / dann wann fie hätten Fleiſch und gute Bißlein geffen/ ſo haͤtten dieſe boßhaffte Geſellen ihnen ſolches unfehlbar vor⸗ geworffen; bey denen Juden ware es ein Geſatz / oder wenigſt ein Brauch / daß man vor dem Eſſen ſolle die Hand waſchen / bey uns aber iſt es ein Gebot / bevor man zu der H. Commu⸗ gion gehet / zu dieſem Brod der Englen / da muß man das Ge⸗ wiſſen waſchen / und ſelbiges von aller Unreinigkeit ſaͤubern / Wehe ! und aber wehe allen denenjenigen / welche mit befleck⸗ tem Gewiſſen dieſe Goͤttliche Speiß genieſſen. In dem Le⸗ ben der heiligen Vaͤtter zu leſen Daß einer geſehen / wie die Leut zur H. Communion gangen. Daß die Engel dem Pri⸗ bilde er einen Unwuͤrdigen hat mollen fpeifen / Die aller⸗ eiligfte Hoftien aus der Hand geriffen / und an ſtatt dem Sommumcanten ein ſchwartze Kohlen in Mund geftoffen, Wie die Philifteer denen Iſraelitern die Archen oder heili⸗ gen Bunds Kaſten hinweg genommen / und ſolchen nachmals in ihren Tempel eingeſtellt / wo ihr Abgott Dagon verehrt wurde / da haben fie des andern Tags gefunden / daß dieſer Dagon voͤllig zertruͤmmert auf der Erden gelegen / dann Gott wollt es nicht zulaſſen / daß der Teuffel ſolle neben der ‚heiligen Archen ſtehen. a Aman / der Ehrsfüchtige Hofmann beydemKönigAffvero/ hat durch fein boßhafften Argliſt die Sach fo weit gebracht/ daß er der vornehmſte Minifter zu Hoff worden / daheroer in Reichthum und Dignitaͤten alſo — wie der Muſicus | 3 mit gr — yes a, Fi >. — 134. Wäie vermeſſen in dem Eſſen. gantz und gar nicht einbilden / daß die ote wiederum herabſteigen / La sol Fa Mi Re Ut. Erglaubtenicht/ / daß die hohe Gipfel der Bäumer meiftens von denen Sturm⸗ mit feinen Noten / Ut Re MiFaSolLa; Er thaͤte ihme abe Mufieimitihren Nieten Minden gefiugtmerden; Es iftihme nicht eingefallen dab manchem ſchon ergangen / was dem mit Schüß-Pulfer ange fuͤlltein Raquet / welches zwar ſehr herrlich und prächtig em» por ſteigt / und mit gemeinem Jubel angeſehen wird / unter eſſen nach Knau und Schall Eommt der Zallı nnd mupeg als ein angebrennter Tropff wiederum herunter geſtuͤrtzt wer⸗ den; Nicht viel anderſt ift es dem ſtoltzen Aman ergangen/mels cher ſo weit gelangt / daß er ſo gar mit dem Koͤnig und Koͤni⸗ gin hat dorffen bey der Tafel und Mahlzeit ſitzen Das ware ein Gnad uͤber ale Gnaden / aber mas hat ſich nach der Tas fel zugetragen / nach der Mahlzeit hat Aman Hochʒeit gehabt / „ber Freymann war fein Braut Fuͤhrer / welcher ihm aus Be⸗ fehl des Koͤnigs an einem hohen Galgen gehenckt hat / dem iſt ja das herzliche Tractament allzu theuer kommen. Aber du elender und gar vermeſſner Chriſt / ſeye verſichert / wann du unwuͤrdig zu der Communion und Goͤttlichen Tafel geheſt / daß dir auch folche zu deinen zeituchen und ewigen un ⸗ ttergang werde gereicheen. — a m N Du, : Vor TEE > Ba 235 ERTERERERELEIN KEITEN Vor dieſem und jetzunder. Was iſt vor dieſem für eine Maͤſſigkeit ins Eſſen und Trincken geweſen Man wird nie leſen daß Chriſtus der HERR nach laut des Evangeli / habe das Fleiſch vermehrt / wohl aber Fiſch / Brod und zweh Fiſch 2C. Marc.cap, 6, ſieben Brod und etli⸗ che Fiſch / Macch, cap, 10, hat er zur Sprit | ; ung n ı Sam r TREE Wal lauler kieine goldene Kann reich und mächtig / zumalen fein Vatter faſt ein gantzes Land beſeſſen / folgfam ware alles in Uberfluß / und ch Nor diefem und jeßunder. 137 Bremen Bat er ihme nichts anders gefocht/ als ein LinſenMueß. —* ge Mälligkeit mare vor dieſem / jetzunder gebet es - anders, | Es iſt ein Thier / welches von denen Lateinern Gulo, von den Teutſchen aber Vielfraß / genennet wird / dieſes iſt dem Fraß dergeſtalten ergeben/ wann es merckt / daß fein Bauch Don denen Speifen allzuviel geſpannt iſt / ſo zwinget es ſich swifchen zwehen engen Baͤumern hindurch / damit es ſich it etwas auslaͤhre / und nachmals wiederum zum Freſſen tauglich ſeh. Wollte GOTTES wären nicht viel Menſchen alſo ges — alsdaßfieihrem Abgott / dem Bauch haͤuffige Opffer ablegen. | Wtr lachen die Iſraeliter ans / daß fieein guldenes Kalb atgebetet / und demfelben geopffert haben / Mir ſeynd ders mahlen mehrer Spott werth / daß wir den Bauch für einen GEH tt halten / quorum Deus venter eft, amd ihm allemweil opffern/ bald gefottene Speiſen / bald ungefottene Speifen/ bald gefuppte- Speifen / bald gebratene Speifen / bald ge; rauchte Speifen bald geröfte Speiſen bald gebachene Spei⸗ ſen / bald geſaltzene Speifen/ bald faure Speifen / bald füffe Speiſen / bald gefulgte Speifen/ bald warme Speifen / bald Falte Speifen / und diefe alle müflen zurichten der Pfeffer von Jaha / der Zimmer von Bengala/die Naͤgerl von Malucs eis die Mufcat Ruß von Barthay der Zucer von Brafilien/ die Zibeben von Ormuſio / das Delvon Neapel / die Pome⸗ rantz von Genua / die Tartophili aus Sicilien / der Saffran aus Oeſterreichꝛc. Pereusfahe auf eine Zeit / Daß ein groß leinenes Tuch von dem Himmel herunter gelaffen worden / in welchem al» lerley vierfüfligennd Ericchende — desgleichen ar Y, Voͤ⸗ EEE —— 133Vor dieſemund ſekundern. Voͤgel waren / worauf gleichfalls eine Stimm von dem Himmel erſchallen Occide & manduca. Schlachte fie/ andiß: Petrus hat hieruͤber den Kopff geſchuͤttlet. Ador, Apoſt.cap.I. u ER Bey diefen unfern Zeiten ift Fein Thier mehr fiher/ / weder im Lufft / weder auf der Erden, weder indem Waſſer / daß man es nicht fängt / kocht / und auf die Tafel ſetzt / der eſch muß fein Zemmer hergeben / die wilde Sau ihren opff Dieeinheimifche Schwein ihr Gedaͤrm / der Biber feinen Schweiff / der. Baͤer feine Bratzen/ der Ochs feine Bruſt / der Gambs feine Schlegel / die Rutten ihre Leber/ der Karpffen feine gung das Kalb fein Hirn / Fein Thier duf der Welt ift nicht ficher/ auſſer der Crocodill / den kan freſ⸗ ſen / wer da will. en. | al Mas. anbelanget das Trinden iſt auch vor DIE SEM eine weit. geöffere Maͤſſigkeit geweſen / als JE⸗ ZunDER. Der Heilige Apoftel Paulus hat wahrge⸗ nommen; daß fein liebfter Jünger Timotheus / immerzw unpäßlich geweſen / und forthin fehlechtere Kräften befoms men / alfo hat erihmemeislicheingerathen/ er folle fih wer gen Schtwachheit des Magens von dem Waſſer enthalten/ nd ein wenig Wein trincken; Viodicovinouctere &c. Nicht mehr Waſſer / ſondern brauche des Weins maͤſſig / um dei⸗ nes blöden Magens willen / 1. ad Timorh. capit. 5. Dazu⸗ mal iſt der Brauch geweſen / daB man Wein hat getruncken / damit der Menſch geſund werde / anjetzo trinckt man Wein / damit man vor der Zeit ſterbe. | Ei Nunmehrheiftes nimmer Modico. fondern Immodi- co &c. und trägt derfelbe ein großes Lob darvon / melcher brav fanffen Fan: Es mar vor erlichen Jahren ein Er x | » . Vor dieſem und jetzunder. 139 a ee RER CE Ungarifcher Cavallier / welcher einen groſſen verguldten Becher angefegt / fo da gar gut fünff Maas Wein gehalten/ 8 ware nun Fundtbar gemacht / wer dieſes Pocal auf eins mahl Fönne austrincken / deme folle es eigenthumlich zuges hören: Bald hat fich einer gefunden / welcher ſich in dieſem Sauff Streiteingelaffen/ wollte aber Anfangs probiren/ ob e8 möglich feye / lieſſe ihme deſſentwegen den groſſen und fuͤnff mäffigen Becher völlig mit Wein anfuͤllen / den er alſo gleich ausgetruncken: Nach) folcher Prob kommt er zu dem Werck felbiten/ und ſaufft denfelben ohne fernern Verzug us / nimmtfolgfamb den Becher mitfich / aber in etlichen Tagen hatesihmedas Leben gekoft: Das heißt gefoffen/ trof⸗ fen / und zum Tod geloffen.Diefem koͤnnte man faſt jenes Epi- ‚taphium oder Grabſchrifft machen / welches einmal einem ven: Hic jacet extinctus quondam venerabilis fin- Xus 57 In rubea toga, pro eo Deum roga. | Cujus olim Venter bibit corfica vina libenter, In fide fincera, & charitate vera, O wie maͤſſig iſt man vor Diefem geweſen in der Kleidung! Adam und Eva ſeynd von GOTT ſelbſt bekleidt morden/ es beſtunde aber ihr gantzer Aufzug in nichts anders / als in einem ungeavbeiten Laͤmmleins gel; Unfer HERR und Heyland hatin feiner Kindheit nichts anders getragen / als ein Roͤcklein von grober Leinwad/ welches noch zu Rom in der Kirchen St. Maria Maggliore — aufbehalten | z ie Deutſchen mit Namen Matthias Finek / iſt aufgeſetzet wor⸗ * - * 2. —2 2054 —ñ— — — — = — — — | hi h 9 — — — — = > — wen z - — — — an > * — he a ® : * * F TE — un a WERT —E — x — — — — — en = 5 = — — 4 — — — — — —— — — — — — — —rauen Roc: Wie Carolus der Fünffte / dieſer Teutſche Hannibal, ‚feinen Einzug gehalten zu Meyland / da hat fich Kor Dordiefemundjeßundee. 148 Bor diefem hat man ein Stleid viel Jahr getragen/ und zwar zu heiligen Zeiten / anjetzo aber iſt faſt alle Wochen ein neue Modi / und dieſe iſt mehrer veraͤnderlich / als der Mondſchein: Won fechtig Jahren her / O was Modi nur in Huͤten! bald ein hoher Hut / fie ein Steyriſcher Kegel / baldeinniederer Hut / wie ein Pudel⸗Fell / bald ein glatter Hut / wie ein Scheer⸗Maus / bald ein breiter Hut / wie ein Faß Boden / bald ein ſchmahler Hut wie ein Milch⸗Topff / bald einfach geſtulpt / bald doppelt geſtulpt / bald dreyfach / daß er aiſo drey Hoͤrner vorſtellet / da ſich unterdeſſen einer wegen zweyer (chämt : Bald iſt ein Hut der mit Federn prangt/ baldiftein anderer/ derda mauſt: Baldein Hut miteinem filbernen oder guldenen Raiff / bald ohne derglei⸗ chen Zirefel. In Summa / eine ſtete Weränderung iſt in —— auſſer die Sauſchneider / dieſe bleiben bey einer Tracht. S was Modi nur in Kraͤgen und Uberſchlaͤgen Ein weil hat man ein Kroͤs gehabt / wie lauter Holippen auf ein⸗ ander/ ein weil hat manglattegetragen/ wie ein Hals Kuͤr⸗ res /ein weilmit langen Spitzen / wie ein Judem£eilady/ ein weilgantz ſchmahl / mie ein Bachſteltzen ⸗Schweiff / ein weil gantz breit / wie ein Schieß⸗Scheiben : Anjetzo trägt man Dals Tuͤcher / wie ein Kinder⸗Windel: Von dem Hals Fan man wohl ſagen daß er nicht halsſtarrig in der Modi / ſondern er bequemt ſich in alle Weis. ie Pag + D was Modi ur in den Roͤcken! Bald Frantzoͤſich / bald Ealabrefifch/ bald Vortugefifch / bald Valeſiſch / bald Lukeſiſch/ bald. Sorbonefifch/ bald Bolognefifch/ bald Chine⸗ ſiſch / bald voller Kuöpff x bald unten Knoͤpff / bald aufder Se — / haldumb und umb Knoͤpff / bald gar grobe S3 O TREE — 142 RBordiefemunbjeßunder, O was Modi nur in Hoſen! Lange Hoſen / bange Hoſen / bloder Hoſen / loder Hoſen / enge Hoſen / ſtrenge Holen, Schuͤr⸗ tzel⸗ Hoſen / Stürgel-Hofen/runde Hoſen / bunde Hofen/ ger braͤmte Hoſen / gaͤrbte Hoſen / geaͤrbte Hoſen / gefärbte Ho⸗ ſen / mit einem Wort unbeſtaͤndige Hoſen ꝛc. die Froͤſch allein bleiben bey ihrer Tracht / dann wann man ihnen die gruͤne Ho⸗ fen auszieht / fo legen fie Feine anderemehran. Wer will end⸗ lich alle Modi zu Faden ſchlagen ? Wer will alle Geſtalten ‚and Falten durchfuchen? Der Echo fagt gar wohl die Wahrs heit/ Kleider - -- Echo Leider, Vor dieſem hat man nur in denen Höfenund Pallaͤſten der Koͤnigen von Seiden ge tragen / qui mollibus veftiuntur, in domibus Regum fun. Anjetzo trägt ein jeder Miſtfinck und milde Tandler Butten Tafferund Seibäll,st sin Nam an an + Vordiefemift man mitden Tituln nicht fo Hoch geſtiegen / — ieanjese. Dem Adam iſt Anfangs kein anderer Zitulers ſelbſt geſagt ipfedominabitur tui &c, Der Luciferiftzufei wollen heiffen, voftra Alteza &c, Esift ihme aber [handlich mißlungen; Daß unfer HErr und Henland- dem Simon Ba- riona ‚den Namen verändert/ und folgfam Peter genennetz iſt ein groß Geheimnus geweſt. Aber bey der Zeit will faſt ein jeder feinen Namen verkehren / ohne einige Urſach / ſon⸗ dernaus lauter Ehrfucht / es will Feiner mehr Schufter heiſ⸗ ſen / ſondern Sucorius, feiner mehr Weber/ fondern Texcorius, feiner mehr Schneider / fondern Schneiderus, oder Caligula äCaligis&c. Ihr Geftreng und Veſt / wollen gar die Schät- gen und Amtleut betitulirt werden: Dem Bettelrichter iſt faſt der Namen Ihr Herrlichkeit zu ſchlecht. — Vor theiltworden/ als veſtra Dominatio, zumalen HHOttder@va nem Unglückzumallererften geſtiegen mit dem Titul / und hat Vor dieſem und jetzunder. 143 Vor dieſem haben die Fuͤrſten ihre Toͤchter nur Jung⸗ frauen benamſet; Anjetzo will ſchon eines Marckſchreyers Tochter ein Fraͤule ſeyn: Ja man ſoll ſchon ein ruſſige Ke⸗ ſten⸗Bratterin Madam Urſchel nennen. Man hat vor Jah⸗ ren etliche ungereimte Uberſchrifften der Briefe auf hieſiger Wieneriſchen Haupt⸗Poſt aufgezeichnet / und gefunden / daß man ſo gar einem Beſen⸗Binder den Titul / Wohl⸗Edelge⸗ bohrnen zugemeſſen: Die Pradicara wachſen dergeſtalten / daß er nur Hanns Hader heiſt / ſich gleich muß von Lumpenhof⸗ fennennen. Ein Spielmann will dermalen ein Muficus ge; nennet werden, oder gar Mufürgus &c, Ein Blaßbalgzieher leidet nicht mehr den Namen Calcant , fondern Cooperacor Chori, Muͤnch und Pfaff feynd vor dieſem geziemende Dis zul gemeft/ jetzt thut man ſich bißweilen deffen ſchaͤmen. In vi zwiſchen jegt und vor dieſem ein unvergleichlicher Der Heil. Abbt Gualterus / hat anfeine Zeit ein fehr eifs rige Predig gehalten, darbey auch ein ziemlicher Adel erſchie⸗ nen/ unter andern iftein Madam in die Kitchen hinein getret- ten / allzufrech/ und über Standmäflig bekleidt / und weil fie mitihrem langen Schweiff einen groffen Stand erweckt / wor⸗ über andere Zuhoͤrer nicht einen geringen Verdruß geſchoͤpft / alſo hat auch der H. Mann unter andern vorgetragen / wie daß man vor dieſem fo gefparfam/ behutſam / und tugendſam in Kleidern geweſt / daß auch der groſſe Mdel nicht viel von Seiden / vielmeniger von Silber und Gold getragen, dermal aber fene der Ubermuth fogroß gemachfen / daß man fich gar freventlich getraut / mit folchem Pracht in der Kirchen vor GoOtt zu erfcheinen/allmo mehrerer gebührt ein Buß-Kleid/ alsein Teuff liſcher Kleider, Pracht, ee ohl/ 144 ___ Dordiefemumdjegunde wohl / daß ſolches Lied auf fie gemacht / war demnach ſo keck und unverſchaͤmt / daß fie vor manniglich aufgeſchrien / fie wolle uächften Sonntag / ihme zu Trutz / noch prächtiger herin gehen / du wirſt / ſagt der heilige Abbt / in dieſer Kirchen wie⸗ derum erſcheinen / aber mit einem andern Aufzug⸗ Hierauf ifſ dieſe hoff artige Docken alſobald von den böfen Feinden ber feſſen worden / und weil der Heil Gualterus kuͤrtz hernach ge⸗ ftorben/ da hat fiefich in einem Buß⸗Kleid bey feinem Grab andern / daſelbſt verhatrt biß ſie durch deſſen Gorbitt eur ⸗ oſt worden. V. ss, 30. Na. — — — ⸗— ER 145 — — — —— !ORERNS:TTERTE ERS ERS FRE Solvendo Salvamur. Sbefennet zwar der Hufitifche Fürft/ und ges dultige Job / daß inder Hol Fein Ordnung X | feye/ »uloordocc.e.ro, Sch aber habe ei- en Traum gehabt daßalles in diefem elen: den/ und unglückfeeligen Ort zimlich nach der Drdnung gehe: Dann ich habe erſtlich 3 ei groſſe / meite a breite — geſe⸗ TREND Wall — Dem r 246 Solvendo falvamur. gefehen /. auf dero.cifener Thuͤr ein gemahlter Geißbock ges ftanden / ich konnte mir leicht einbilden / daß lauter Venus⸗ Kinder darinn verhafft liegen s Mehr iſt geweſt ein Kercker einer unbefchreiblichen Groͤſſe / auf deſſen Thür lauter Zum: genzu fehen / —— ohne war es ein Logament der Gotts⸗ laͤſterer: Mehr hab ich angetroffen ein ſonders groſſen Ker⸗ cer / deſſen Thür gezeichnet ware mit lauter Raben / mir iſt aleich eingefallen / es feyen meinſtens Dieb darinnen / ſo da wie die Raben geſtohlen: Endlich Din ich kommen zu einer er⸗ ſchroͤcklichen Keichen / aus welcher ein ſtincken der ſchwar⸗ — ger Dampff heraus getrungen / aufder Thür ift zufehenge a J eſt ein wilder Menſch mit unzahlbaren Starnitzlein um den Du Halsanftattdes Kragens oder Kraͤs / da ſtund ich fehr ſtarck ak any wasdochfür eine möchten Darinnen verhafft ſeyn wie Bi ich endlich ein Starniglein einwendig etwas genauers beſich⸗ Mi tiget / da hab ic) dieſe zwey Wort gelefen / Zaus Deo du 3 Holla! gedachteich mir / wie nicht unbillich / esmäffen Feine Verdammte dariun verſpert feyn / Dann Das Laus Deoift in der Höll nicht angutreffen/ endlich fagte mir / der mich gefuͤh⸗ ret / dieſe Starnitzlein ſeyn lauter Auszuͤglein / und folgſam | ein unzahlbare Menge der ewigen Verlohrnen in Ddiefem vi Der/ welche da aufder Welt viel Schulden gemacht / und felbige / da fie hätten koͤnnen / nicht bezahlt: Hierüber iſt mir N gleich dee Spruch Eccleſiaſtici eingefallen / 9%3 efundit [an- | ceuinem- &quifraudem facıt mercenario- fratresJant c. Ecc. 34. Wer Blutvergieft / und wer einem Tagloͤhner feinen Lohn entzieht / auch der nicht bezahlt / wann er Tanz Diefe fehind Bruͤder; Bleibt demnach war / tu nos folvus re non | falvoss BUN: me | Wie der ungeheurige Riß und Philifteitche Thurn os ni. liath geſehen / daß der David mit sinn Hirten⸗ Stab — au N) —— Solvendo falvamur. BE’; SERIE war ——— ———— 148 Solvendo falvamur, wehmuͤthig beklagt / daß er unbeſchreibliche Pein und Qual ausſtehe. Die Mutter fragte hinwieder die Urſach indem er doch allzeit ein frommen Wandel gefuͤhret / darumen / war fein NAutwort / bin ich ein Kind der Seeligkeit / weil ich aber yon unfern Dienſt Botten etliche Pfennig zu leihen genom⸗ men / des Willens wiederum zu begahlen / darfuͤr Aepfel / Hiern und Ruß einkaufft / die Erftattung aber unterlaſſen / derenthalben muß ich alfo unbegreiffliche Deinen leiden / die Mutterforfchtedeflentmegen emfig nach / und befande / daß esnicht mehr algg. Haller ausgetragen / welches fie dann viel Fach bezahlt Nun erwaͤge einer / mas ihme merde begegnen / indem er etlich taufend Gulden hinterlaͤſſet. Wehe? und aber wehe !einem folchem / dann ober ſchon feinen Erben ein Teſta⸗ ment ernftlich auferlegt / fie follen unverweilt die Schulden bezahlen / ſo geſchicht doch ſolches oͤffter gar nicht / oder ſie zi⸗ hen die Creditores durch viel Preceſs in lange Jahr hinauf / daß Witten und Waifen unterdeffen in aͤuſſerſte Armuth ger vathen: Gewiß iſt es / Daß dergleichen Schuldner derentwe⸗ gen viel ewig verlohren gehen / und leider! folches nehmen die menigfte zu Hertzen / mon folvendo wor falvaris. Eine arme Wittib hat fich bey dem Man GOTTES Eliſaͤum mehmüthig beklagt / wie daß ihr Manneinesfeoms men und untadelhafften Wandels ſehe mit Tod abgangen/ und Schulden hinterlaflen / meffentiwegen ihre zwey Soͤhn foffen zu Leibeignen werden; Hieranfbefilcht ihr der H. Mann / fie ſolle von allen ihren Nachbaren Fähre Geſchier zu leihen nehmen/ nachdeme folches gefchehen/ da iſt das Oel in ih vem Kruͤglein alfo wunderbarlich gewachſen daß fie damit alfe Gefaͤß anaefüllt » nach ſolchem Hat der Prophet ihr ge; ſchafft/ fiefoldas Oel verkauffen / und ihre Schuldner ber " en 4 Solvendo falvemur. 149 adfen/ vedde Creditori 140 4. Reg: caput 4. Mein Heiliger @lifke 7 ie hätte ja fönnen mit Hel ihre Schulden abftatten / dermal muß man fich Öffters befriedigen laffen mit fanerm Wein / verdorbnen Trayd ja gar mit Haber Stroh; Eliſaͤus ſagt aber / fie hat Geld bekommen, alſo muß fie wiede⸗ rum mit Geld bezahlen. Ich weiß mich zu entfinnen/ daß mir einSchneider- Mei: fter ſelbſt erzehlt / daß einsmal ihn ein Edelmann in ein Kauff⸗ manns Gewoͤlb geführet/ damiter daſelbſt möge Tuch zu ei⸗ nem Kleid ausnehmen / er hat eins und das andere beſichtiget / endlich bey einem und zwar beym Beſten geblieben / auch den Werth darfuͤr geſchloſſen: Der Meiſter aber ſagte dem gnaͤ⸗ digen Herrn ins Ohr / es ſeye zu theuer / worauf der Edel⸗ Mann in der Still geantwortet / er ſeye nicht geſinnt es zu ber ahlen/der Meifter fagt gleich darauf / fo nehmen Ihr Gna— en mir auch für ein Kleid ans, 1% O wie offt pranget mancher inSammetundSeiden daher / und das Kleid iſt noch nicht bezahlet / die Auszuͤglein werden von einer Zeit zu der andern wiederholet / der Kauffmann laufft / fchnaufft / ſchreibt / treibt wird aber allezeit auf die liebe Gedult gewieſen / endlich in Abſchlag werden ihme hun⸗ dert Pruͤgel anerbotten / an ſtatt des Intereſſe. Der alte Tobias tragte einmals feinem Sohn vor / wie Daß er den Gabel in der Mederland zu Rages habe ein nam⸗ haffte Summa Gelds geliehen / auch derenthalben eine Hand⸗ ſchrifft von ihme empfangen / alſo ſolle er derenthalben die Reiß auf ſich nehmen / und beſagte Schuld einfordern / ſein Reiß⸗Geſpan mare dazumal der e Engel Raphael / eh 3 hen HERNE WH- ————————— 150 Solvendo ſalvamur. | chener vor einen Menfchen gehalten / wie ie nun beede zu dem Raquel kommen / und da felbft höflich, empfangen morden/ Dahatfich der junge Tobias länger muͤſſen allda aufhalten / da harter zu Befchlennigung der Ruck⸗Reiß den Raphael / uns terdem Namen Izarig / freundlichſt erſucht / er möchte doch DIE Muͤhewahltung auf ſich nehmen / und an ſtatt ſeiner die Schulderfordern / welches er auch gutwillig zugeſagt / den Weeg nacher Rages genommen / und dag Geld gluͤcklich na cher Haus gebracht: Wann ſich der Zeit die Ertz Engel lieſſen brauchen für Schulden-Einforderer/ ſo wuͤrde man ihn nicht alſo mit groſſen Unkoſten von einem Gericht zum andern ziehen biß endlich gar der Creditor ſtirbt und Weib und Kindern nichts hinterlaͤſſet/ als laͤhre Brieff / und ale Schuld Bücher! / ſp kan alsdann die arme Haut ſich für ein privilegirte Bettlerin erklaͤhren: O wie viel vergoſſene Zaͤhr der Wittwen und Waifen werden manchen dergleichen Schuldner ben dem ges rechten Goͤttlichen Richter anklagen! da wird man fehen, ob Schulden machen kein Suͤnd ſeye / wie es dann viel / jedoch mit groͤſtem Irrthum darvor halten / zu nonſolvis, te non ſal URS: | Macrobius fehreibt. _Ziber 2. cap. 4. von dem Kayſer Auguſio/ daß zu feiner Zeit ein vornehmer Romaner ſeye >. geftorben / welcher über die Ohren in Schulden geſteckt / der Rayfer wolltey daß manihmefolle das Haubt⸗ Küß überlaf fen / auftwelchen dieſer Menfc) gelegen ;_ Als fich hierüber faft aleverwundeet / hat er deffen Die Urſach geben / es muͤſſe eh ne befondere Würdung und Kraft dxzinnfeyn/ weil er mit [0 viefen Schulden Beladner harföunen darauf ſchlaffen. Dann Auguflus war wegen fo häufiger Reichs⸗Geſchaͤfften gar ei⸗ nes kurtzen Schlaffs. * nen Olie⸗ Solvendo falvamur, 151 O lieber GOttlderZeit ſchlaͤfft man Schulden halber ohne Sorgen / man iſſet und trincket nad) Saͤttigkeit / mann ſchon mmes noch ſchmeckt nach den Kauff⸗Gewoͤlbern. Die Auszuͤg⸗ lein ſteckt man ins Fenſter 7 damit_felbige / mann ein Schaden zu Trümmern gehet / ihr Stell vertreten, Wenig van dergleichen / mie jener gemwiflenhaffte Ca—⸗ palier gejagt / mann er ſchwitzen wolle / fo brauche er Fein Re⸗ cept von dem Doctor / fondern lege feine Auszüglein auf die Bruſt / das mache ihn ichmigen genug. — Die Kinder der Propheten haben ihnen neue Huͤtten ge⸗ bauet bey dem Fluß Jordan / damit fie deſto bequemer koͤnn⸗ ten GOTTdienen; Zu ſolchen Wohnungen hackten ſie das Holk ab bey gedachtem Fluß / nun iſt es geſchehen / daß eis nem aus dieſen das Beul oder Hacken vom Still ins Waſſer gefallen / und zu Grund gangen. Hierauf it er alfobald zu den Heiligen Vatter Eliſaͤo geloffen / und wehmuͤthig ge ſchrien / Ach! ach! ach! Domize mei , mein Herr / was ich für ein Unglück gehabt /_mein Ax und Beul / wormit ich das Holz abgehanet / iſt mir ins Waſſer gefallen / O mein GOTT / wasmußic anfangen ? Mein Kind / fag ich der; mal / iſt dann ſo viel an einer fchlechten Holtz⸗ Hacken gelegen? Mir iſt / gab etwann dieſer Dropheten Sohn zue Antwort / fo viel / nicht wegen der Hacken / ſondern datum / hoc ip- fum mutuo Acceperam ich habs von einem andern zu leihen genommen. Wollte / es waͤren dermahlen noch fo gewiffen; haffte Leute ! aber leider ! erfährt man allerfeits meiftens das Widerfpiel / man nimmt zumeilen etlich tanfend Gulden zu leihen an einem groſſen Schuld, Brief / daran etwann fo viel Sigel hangen / alsein Schwab Neftelträgt / iſt gar Fein Ab⸗ gang/ um Michaeli faͤllet das erſte Intereſſe / das hat derſelbe ſchon geholet / welcher dem Heiligen Michael untern Sen eget / 152 Solvendo falvamur, lieget / aus vielen unterlaffnen Intereſſe hächft ein neues - Capital / unterdeſſen / wie lebt derjenige / Der megen des ertragenden Intereſſe fein Wirthſchaͤfftlein eingericht? Was ihnen die arme Pupillen dero Geld auch darbey Damit es ihnen einen jährlichen Zins trage? Endlich und endlich kommt es zu einer Geida / dieſes iſt ein ſo ungeheuriges Thier / der⸗ gleichen gang Africa nicht naͤhret Hydra iſt grauſam aber Geida noch) milder / wehe aber folchen / welche die Leut um das Ihrige bringen. Wann das ein jedem ſoll begegnen / was jenem wider⸗ fahren / von deme Cantipratanus ſchreibt / fg wird es in der Warheit dort in jener Welt ſeltzamhergehen: Einer Frau ihr Herr iſt mit Tod abgangen / welcher bald hernach derſel⸗ ben erſchienen in einer erſchroͤcklichen Geſtalt. Unter an dern trägter zwey feurige Fuß ⸗Eiſſen an den Fuͤſſen / über welches ſich Anfangs die gute Frau ſehr beſtuͤrtzt / nachdem fie fich aber in etwas erholet / fragte fie deſſen Urſach 7 er 90 bedie Antwort / darum trage ich folche feurige Huf Eifen/ Fi A Schmied / der mie die Pferd beſchlagen / nicht har — 14 eza | hi O mein GOTT! wie viel haben folche Pantoffel zu Hoffen in jener. Welt: Der mehriften Handwercks⸗Lent iſt die einige Klag / daß fie nicht bezahlt werden / Dahero fie ihr aröfte Lad zu Klagenfurth in Caͤrnthen haben/ dann fie Flagen fort und fort / daß fie nicht koͤnnen beftehen / noch mer niger über fich Eommen / weil die Bezahlung fo unrichtig hey den Leuten: Jener Haus: Vatter in Evangelio hat Arbei— ter geſchickt in feinen Wein-Garten / fo bald es Abend u ® Solvendo falvamus, 531 den / da hater feinem Schaffner anbefohlen / er foll die Leut auszahlen / wie es dann auch geſchehen. Matth. cap 30. O Herr / ſagt mancher Handwercks⸗Mann / wann ich ſo geſchwin⸗ de Bezahlung haͤtte / da wollt ich meinem GOtt dancken / und emſig in der Arbeit ſeyn. | Ein munderliche Begebenheit eines / der nicht zahlet. Lidericus Graff in Flandern hatte unweit der Stadt und Ver fung Riſſel / fo andere Lila oder Inſel nennen / ein fehr schönes Schloß / allwo er Hoffitatt gehalten / eineg fpielte fein geöfferer Sohn mit andern feinen Brüdern von dem Ge⸗ fchloß / ein junger Herr mit ſtattlichen Gaben der Natur / fein Namen ware Joſeramnus: Ungefehr ſiehet diefer dazu⸗ mal ein armes Weib mit einem Korb voll Früchten / die fie feil gebotten damit fie nur etliche Ereuger moͤchte bekommen / und ihren zwey Eleinen Kindern ein Koch oder Muß Ichaffen/ weil dazumahl ein groſſe Theruxung im Land : Joſeramnus macht dem Spiel ein End / und handlet dem armen Weib die Früchtenab / ſchafft anbey der bedürfftigen Haut / fiefoll uns terdeſſen warten, biß er das Geld aus dem Schloffe ſchicke; Unter der Zeittheilte er-befagte Früchten unter die Cammer⸗ Jungfrauen aus / und hat des armen Weibs gaͤntziich vergeſ⸗ fen / welche bißin die finftere Nacht darauf gemart / endlich gang Troſt⸗loß nacher Hauß gangen / findet aber / dag ihre zwey Kinder vor Hunger ſchon Tods verblichen. Wie Troft loß fie hieruͤber worden / ift leicht zu erachten / de Morgens feüh bringt fie die Kinder vor dem Liderico / und beklaget fich mehmüthig / daß folche fein Teiblicher Sohn Joſeramnus hätte umgebracht / weil er ihr die Früchten nicht bezahlet / diefer vornehme Graffſich nicht wenig anf diefes entruͤſt / reis fer demnach in der Geheime van Dornick / und erzehlet unter PEEEED WE Mimi sr ————————— Solvendo falvamur, © erben ſtuͤrtzen. 7 U) 9 NE ee / EU N Y B Va \ Be I —— * LER ; ! l Y gl BER 155 TEE TIEFE MEHTIECTET ——— 3 Dieumkehrte KHelt. —1— ⸗ 2 k | ' J m 9 J ICH hab wohl geleſen / daß die Pferdt Haben J den Wagen Pharaonis gezogen / nicht J =] aber’ daß der Wagen die Pferd gezogen. = Sch hab wohl vernommen / daß der | David habeder Schaaf gehüt/ nicht aber/ Co, daß die Schaaf hätten den David ger huͤt. Ma Es MEERE WoriDl- Miss: REGEN 156 Die umkehrte Well. . — Es ſtehet geſchrieben / daß der Prophet Baalam ſeye * * gerittten / nicht aber / daß die Efelin waͤre auf ihm geſeſſen. Es iſt nur allzuwahr + daß Petrus habe Fiſch gefangen / nicht aber / daß die Fiſch hätten Petrum gefangen. Es ſagt die Hal. Schrifft / daß die Schwalben mit ihren warmen Koth / dem Tobias haben blind gemacht / nicht aber/ das Dobias denen Schwalben ſolches gethan. a Sattfam bekannt iſt daß Jonas drey Tas in Wallfiſch | gelegen / mieht ader daß der Walfiihinihmgelegen. Der Evangeliſt meldet / daß die Teuffel ſeyen in die Schweinder Gerafener gefahren nicht aber / daß die Schwein ſeyn in die Teuffelgefahren a NE Alles dieſes waͤre um kehrt / zwar die Welt iſt gar offt al; Er fo befehaffen mie dann Salomon ſchon längft geſprochen: wu \ Yide [er wos in eguis, ©& Principesambulantes ſuperterram &c- I Eeelef.cap. ıo. Ich hab geſehen daß Knecht auf denen of ‚in ſen ſaſſen / und dag Fuͤrſten als Knecht auf dem Land zu Fuß giengen Man ſiehet noch täglich / dag ein Ep will wigiger ſeyn Als ein Henn / daß ein ehr⸗Jung will dem Meiſter übern Kopf wachſen / daß ein Bauer will einen Edelmann vertretten u doß ein Dintenpuffer fich toi in griegs Sachen eimmifcher J 2. daßein Tandlerin will ein Dama abgeben / daß ein Hefft⸗ J jeinmacher will dem Goldſchmed einreden / und ein Gimpel will dem Adler gleich ſeyn / ja man findt / daß ſich wenig ihres Etandshalten.: a. a le 0 ee Salome / des Zebedei Weib / hatte zwey erwachſene Soͤhn/ benanntlich Jacobum und Johannem / welche fie aus Meütterlicher Kiebeund natürlicher Neigung hätte gern gefe, hen / daß fie möchten höher Fonımen / und zu groſſer Würde gelangen: Weſſenthalben felbige zu Chriſto Dem Bern | 142 Die umkehrte Welt. 157 tretten / um / weilen er wegen fo vielfältiger Wunder Wer) und sro Anhang des Volcks fehr berühmt ware / und fel: ben bitrlich erſucht / daß er möchte einen aus ihren Söhnen zur rechte / den andern zur lincken Hand fegen in ſeinem Reich: Dann ſie war der gaͤutzlichen Meynung / daß CHri⸗ ſtus werde ein Koͤnigreich auf der Welt beſitzen; Der Hey⸗ land aber hat dieſe Weiberiſche Recommendarion verworffen / und zwar billig und recht / dann dieſe zur ſolcher Wurde nnd Ambt gar zu ungeſchickt / zumahlen ſie nichts anders als das Fiſchen verſtanden (zwar hohe 0 vrziales verſtehen ſich zuwei⸗ len auch auf das Fiſchen / und iſt ihr Netzz nichts anders / als der Eigen⸗Nutz /) Solome hat wohl ein ungereimte Bittſchrifft eingereicht. Gar ein anders iſt / ein Schiffelregieren / ein an: ders die Leut regieren / ein anders iſt ein tieffes Waſſer / ein an⸗ ders ein tieffer Verſtand / ein anders iſt gut rudern / ein anders gut reden / ein an ders iſt die Fiſch aus einander klauben / ein an⸗ ders aber hohe Geſchaͤfften und Vortraͤg aus einander brin⸗ gen. She meine Fiſcher ſeyd dißfalls mehr Stalliſten / als Statiſten mehrers Srolones als Solozes, bleibtihr lieber bey eurem Gewerb / ſo ihr bißhero getrieben und thut euch höhe: re Sachen nicht anmaflenza»asgwisgae »in qua vocatione voca- ins efh,ineapermanet: ' Der kleine Singer an der Hand hat fich bey dem Jupi⸗ ter bekſagt / wie daß er ſo veracht ſeye und ihme allein aufer: legt werde die Ohren zu raumen / indeme unterdeſſen der Daum und Zeig⸗Finger in alle gute Bißlein greiffen/ ja oͤff⸗ ters die Gnad haben / daß ſie gar abgeſchleckt werden ꝛc. Sur piter wurde hieruͤber erzuͤrnt / und ſagte: Du kleiner / ſchwa⸗ cher und krafft loſer Heiter / dur tangeſt ja für Feine andere Arbeit / du haſt nicht fa viel Stärde / daß du koͤnnteſt einen Floh toͤdten / — den Daumen BR | 3 wird —*7 * - - u TE - ——— — — — — en - TER WESER N em r 158 Die umkehrte Wat. ö wird / bleibe demnach in dem Stand / in welchen did) die Nr. tur geſetzt hat / und begehrenichts / was die. nicht anſtaͤndig Wann ein Treiber will einen Schreiber abgeben / Owie un⸗ gereimt! Wann ein Halter will ein Verwalter fenu/ Die naͤrriſch! Wann ein Hirt willeinen Wirth vertrerten/ Die aubefonnen! Der Eſel wollt and) einmahl ſich unter Die Mu⸗ ſicanten miſchen / Dat aber den Tact zwifchen Die Ohren ber kommen ; Der Befen wollt auf ein Zeit unter das DDE ger zehlt werden / um weil er einen Stiel hat / iſt aber zum Miſt⸗ eenanne worden / ſo bleib dann ein jeder / wer — Se Der Prophet Ezechiel iſt von GOtt geführet worden auf ein groſſes und flaches Feld, allwo keine andere Frucht zu ſehen war / als lauter ausgedorrte Todten⸗Beiner / ſcheinte⸗ daß der Tod daſelbſt feinen Schnitt hahe gehabt: GOtt der Her: befilcht dieſem Propheten / er ſolle denen Beinen pres digen / und ihnen ernſthafft anferlegen / Krafft des Allerhoͤch⸗ ſten / daß ſie ohne Verzug ſich zuſammen fuͤgen / und folgends auferſtehen: ofz arida auditeverbum Domigi.&c, Hierauf haben fich gleich) die Beiner bewegt / nicht ohne fondern Ges toͤß / und ob fie fchen hin und her zerfiveuter gelegen / ſo hat ſich Doch ein jedes Bein zu feinem Gelied-beaeben / anumguod due adjunfluram ſuam &c. Der Fuß iſt nicht zum Kopf die Rippen nicht zum Fuͤſſen / Me Hand nicht zu denen Knieſchei⸗ ben/ fondern es hat fich ein jedes zu feinem gehörigen Glied und Ort begeben; Worauf dann die Goͤttliche Allmacht al⸗ ſobald fie mit Fleiſch / Senn⸗ Adern und Haut bedeckt daß gleich eine gantze Armee daſelbſt geſtanden / cap. 37. Wann dann ein jeder ſich haltet ſeines Ambts feines Orts und feines Stands / fo bleibt die Gnad und der Geiſt GOttes nicht Stan AUS, an Die umkehrte fee _ - 159 i Wann aber die Beiklienzn weltlichen Sachen als rathen / Und die Soldaten ftets fieden und braten, Und die Weiber fuͤhren das Regiment / So nimmt es ſelten ein gutes End⸗ Erſtlich hat GOTT geſagt: Der Maun feye ein Haupt des Weibs / ſoll fich aber eine Rippen wider das Haupt auflei⸗ nen / ſo iſt es ſchon eine umkehrte Welt; Dahero es wuͤrcklich in Heiliger Schrifft verbotten. or induerur malier vefte virili, Denter.cap, 22. Dann ein Weib muß nicht die Hofer tragen. Zu Leibnitz in Unter Steyermarck / ware ein gemwif: fer Mann / und bey denen Leuten ſehr angenehm / wegen ſeiner guten and manirlichen Anſprach; Diefer wurde einſt zur Winters⸗Zeit in der Frühe von ſeinem Weid mit harten Wor⸗ ten angetaſt / unter andern ließ ſie ſich verlauten / fie wollt in allem beſſer regieren / als er dann feine Wirthſchafft gehe ven Krebsgang / weil er immerfort bey dem blauen Hechten in Wirthshaus ſitzt und folgſam der Stockfiſch nicht fan über fich kommen / fie wolle ihme noch weiſſen / indem er fich für ein Danpt ausgiebt / Daß er unter denen Haupt Narren nicht der stefeye / alfo foll ex fich ferners des Regieren nicht anmaſ⸗ ſen / ſonſt muß Fein Pruͤgel noch Riegel, noch Steigel im Haus ſeyn / mit dem ſie ihn werde begruͤſſen: Ho! ho! gedacht er / merek ich es / daß Aulier will generis Mæſculini ſeyn / mit Schlägen aber richt ich nichts dann ein Weib iſt wie ein Dr; gel/ je mehr man folche ſchlaͤgt / je heftiger ſchreyt fie, ſteigt Demnach ausden Bett heraus laufft ohne Hofen aufdie Gaf fen 60 gemeinen Roͤhr⸗Brunnen BEE OL N sen eſchrey; PEREND wc Mies: 5 nun. 160 Die umkehrte Walt. Hein Weib hat mir die Hofen genommen/ Gelt ich habe eine ausdenen Frommen. Auffolches ſeynd die Leut in der Menge zufammen geloffen / und ihme eingerathen / er foll der Hacken ein Stiel finden / und zwar einen dicken / langen / ſtarcken Befenftiel/ wormit er den Teuffel aus der Herberg vertreiben fol. Unfer HERRuͤnd Heyland / damit er nur denen Apoſt⸗ len und Juͤngern die allgugeoffe Sorg der zeitlichen Unterhal tung benehme / hat fich auf eine Zeit alfo verlangen laſſen: Confiderate lilia agris quomado ere[cuat , non laborant, »e- gue zent: Schauet mit Fleiß andie Lilien auf dem geld wie fie machfen / fie arbeiten nicht / auch ſpinnen fie nicht / und klei⸗ det & Dtt fie gleichwohl / Matth.c-6.,, Durch diefes) fpricht der Heil. Ehryſoſtomus / mollteder Heyland ſowohl die Mans ner als Weiber aufmuntern / daß ſollen auf die Göttliche Lorfichtigkeit fich ſteiffen und verlaffen/ dann Durch das Wort Drbeiten/ mird nerfanden Der Mann welcher die Feld: Ar: beitnerricht / ducch das Nähen aber wird verſtanden / das Weib; Alfo hat Ott der HERR einem jeden ſchon vorge⸗ ſchrieben / mas fein Dienft/ Ambt und Schuldigkeit iſt . Dann der Mann muß nicht zu Haug naͤhen / und das Weib den Pflug führen / fondern ein jedes bleibe ben feinem Ambt; Ein Mann gehört zudem Wagen / ein Weib zuder Wiegen / ein Mann gehört zudie Kohlhürten / ein Weib, BAM) Koch Loͤffel / ein Mann gehoͤrt zu das Saͤen / ein Weib zu dem Naͤ⸗ ben / ein Mann gehoͤrt zu dem Rath / ein Weib zu dem Spinn⸗ Roͤdel / ein Mann gehört zudem Kalch⸗Ofen / ein Weib zu dem Biãch⸗Ofen cin Mann gehoͤrt zu dem Pflug / cin Weib entge⸗ gen zum Krug / aber nur damit Waſſer zuholen. Wie der David hat ſollen wider den ungeheuren Rieſen Goliam ſtreiten da hat man ihme des Königs Saul nn | a 2117 Die umgekehrte Welt. 161 — oder Pantzer angelegt / ſambt einem Eafchket mit lumaſchi; David aber Fonnte fich gar nichtin die harte Klei⸗ dung fehicken/ ſagte demnach / »0% poffam fie incedere &c. Ich Fan nicht alſo daher gehen/ dann ich es nicht gewohnt: leget das berden Panger hinweg / und nimmt wiederumb feinen ge: meinen Hirten: Sdittel wirft den Degen anfdie Seiten’ und ergreifft feinen Enoperten Hirten-Stab/ ich/fprach er/bin von - Jugend aufein Hirt geweſt / bleibe alfo bey meinem Stand / ich kan beſſer umgehen mit der Schlingen / als mit der Klin⸗ gen ec. zu wuͤnſchen waͤre es / daß die Weltmehrer David hät: te / dann dermalen gar wenig zu ſehen / welche ſich ihres Stands halten / ſondern wollen ſich auf alles verſtehen / nicht ungleich dem Blinden / welcher vonder Farb redet. Ein Schu⸗ ſter an einem Sonntag figt im Wirths⸗Haus bey andern Zech⸗ Brüdern / und laͤſt fichhören/ er wollt die Predig beſſer ge: macht haben / als der heutige Pfaff / Ey du Leder Beiffer ! bleib du bey deinen Bech / und laß den Geiftlichen bey feinem Buhr&inSchneider figt neben feiner/der laͤſt ſich prahleriſch verlauten / er wollte die Voͤlcker beſſer angefuͤhrt haben / als dieſer / und dieſer General / ey du Kretzen⸗Jubilierer! bleib du beydeinen Ellenſtab / und laß den Obriſten bey feinen Regi⸗ mients⸗Stab. Eingiſcher welcher dazumal gegenwaͤrtig / woil⸗ te auch feinen Verſtand an Tag geben / und ſagte / er wollte beſ⸗ fer ein Lager ausſtecken / als der vollkommenſte Ingenieur / eh du verſoffner Naß⸗Kittel! bleib du bey deinen Fiſch⸗Laͤgel / und laß dem Ingenieur bey feinen Feld: Läger. | Aus dem Evangeliſten iſt fartfam bekannt / wie Chriftus der HErrim Garten’ durch Werrätheren Judaͤ / von feinen Feinden gefangen worden: welche ihn nicht anderft angefal: len / als wie ein Wolff das Lamm / als wie ein Geyer die Tau⸗ ben / als wie ein Tieger den Em x. Petrus en AurT van 162 Die umgekehrte ⏑⏑ —— ee a Hermund Meiner in allweg ihnen, unddiefes Lotte Ge uͤnd verjagen / zieht dem dem Malcho / als einem Ohr ab; das ware endlich wo beffern Titul verdiente dazumal hofft derenthalben ein beſonders er fich ſo tapffer gehalten de bald, er foll den Säbeleinft ter biſt ein Priefter/ ein Apoſtel / du ſollſt gen / algmit dem Degen umgehen / d zug / ſondern vielmehr zum Fiſchzug Dann fuͤr einen Geiſtlichen Das Rappier / das GOttes⸗ das Pfalliren und nicht Due Das Arfenal ec. Ingua vocatione Wie uͤhel es ſtehet / wann fi pätt/ift ausfolgender Geſchicht gar gut abzunchmen. Anno Estefiinodem zı. DIE Namens / und Kayſer / tft ein fehr bitziger Krieg Franzoſen und Engellände llig hat eingefunden / Phi 7, Dahero fein geiſtliches dineinen Harnifch geſchlof⸗ s Haupt mit Eifen bedeckt 1196. unterdem Pabſt Heanvicodem . Römifchen entftanden/ zwiſchen den $1 welchem Feldzug fich freywi Bifchoff zu Belnac in gran Fleid unterdeffen ausgezogen / un fen / daß er von Fuß an biß auf da nach unverzagt vom Leder / und haut Bedienten des Hohenprieſters / ein hlein Schelmſtuck/ dann kein der Malchus nicht: Petrus Lob vondem HErrn / üm weil land aber befahle ihme alſo⸗ ecken / als wollte er ſagen / du Per lieber mit dem See⸗ oͤreſt nicht zum Feld⸗ zug / aber Seelen zu fangen; ſchickt ſich das Brewir , icht Haus / und nicht das Zeug⸗ Haus⸗ ſliren dag Diernal, und nicht Ce Stande nicht und nicht rn / bey lippus / inare / und folgſam als ein comandirender General die gantze Sranzöfifche Armee gefuͤhrt gen Treffen kommen / bey fung GOttes / die Engellaͤ die Sranzofen in die Flucht gefchlagen / der Biſchoff Philippus ge chardo / Königin Engelland / endlich iſt es auch zu einem bluti⸗ lchem aber durch ſondere Zulaß der die Oberhand erhalten / und bey welcher Schlacht en / und nachgehendsnon Ru ineifene Band und Keichen ge⸗ worf⸗ ® ug wichtiund or er hierdurch der Kirchen einen eofen@schtmpf angethan wahren GOtt Chrifto gedienet/ es Fünne demnach dee BE —F | *5* * AR aed Ca⸗ J J 1 J 31% 9* \ a: — de Zen — ⸗ — —— — —— — DR — ———— — E —— Caſpar Igel von Sparheim. Er iſt wie ein Igel? Der Ehrabſchneider: Deer Igel iſt ͤber und über mit harten Spi⸗ Snap nen wie mit ſcharffen Pfeilen / verſehen al; oo / daß er nicht allein dieſelbige verwundet / wæelche ihn auruͤhren / ſondern er wirfft feine Waßfen auch in die Weite / und trifft dieſelbi⸗ — ger:EinEhrabſchneider pflegt mit ſeiner giff⸗ tigen Zungen nicht allein Die Anweſende zu verlegen, ſondern ach) denen Abweſenden nicht zu verſchonen. Wer von Tag zu Tag von Stund zu Caſpar Igel von Sparheim. 165 Wer iſt wie ein JIgel? Der Reiche: Der Igel pflegt zur Herbſt Zeit auf die Obſt Bäumer zu ſteigen / von dannen er Aepffel und Bien herunter wirfft / hernach waltzt er ſich unter dem Baum hin und her / und thunfolcher Geftalten die Fruͤch⸗ ten anſpiſſen / mit welchen er ſich folgends in ſein Loch begiebt / aber wenig oder gar nichts von dem geſtohlnen Obſt hinein bringt / Maſſen ihme die Enge des Lochs oder Holealles ads fireifft: Alſo and, der Reiche / mas er durch Wucher und Un⸗ recht zuſammen geſcharret / muß alles verlaſſen / und bringt — mit ſich ins Grab / als vier einige zuſammen geſchlagne retter. | Wer iſt wie ein Igel? DerZornige : Der Igel ſteckt im⸗ merju und allerſeits in Waffen / und der ihn nur im geringſten auruͤhret / pflegt ohne Wunden nicht darvon zu kommen. Want der Zornige nur mit dem mindiften Wortbeleidiget wird ı fodann iſt er alfobald im Harniſch / hauet und ſticht / ſchlagt und wirfft / als waͤre er unfinnig. J Wer iſt ie ein Igel ? Leider! ſehr viel Leut auf dieſer Welt: Wann das Weibel von dieſen Thieren tragend iſt / fo ſpahret es fein Werfſen von Tag zu Tag / von einer Zeit zu der andern < aus Forcht der Schmertzen / unterdeſſen werden die Stachel der jũngen Igel immerfort ſtaͤrcker / alſo / daß ſich die Iglin in die gröfte Geſahr ſetzet: Wie viel Sünder ſchieben ihr Buß und Bekehrung auf von Jahr zu Jahr / von Monat zu Monat / und / wordurch ſie ſich in Rs die Gefaͤhr der Verdammnus ſtuͤrtzen. 5 Eafpar Igel von Sparheim iſt ein ſolcher. Dieſer ſagt: Die Buß iſt ein Beſen / iſt ein Biſam / iſtein Buflel/ iſt ein vBiſſel / iſt ein Boſſen: Sie iſt ein Boſſen / aber nicht ein Kin⸗ der Boſſen / ſondern man kan dem Satan kein ärgern Boſſen a mer; den & F AT . REED War „N Mm —————————— 166 Kafpar Igel von Sparheim. den alle feine Fallſtrick gaͤntzlich zertrennt / un fein ganze Macht zernichtet / auch reift dieſelbe gleich dem David das erfchnapte Lämblein wiederum aus dem Rachen deshölliichen Wolffs. Die Bußiſt ein Biſſel / mit welchem man Ott weit here licher tractiert / als die Rebecca durch den Jacob mit ihrem Kitzel Fleiſch dem Iſaae. HE; - Die Bußiftein Buſſel /durch melchesder Menſch wie⸗ derummit GoOit verſoͤhnet iwied/ und Fan man GOtt dem R - HErmfeinangenehmern Kußgeben / als mit em Mund / melcher durch ein wahre Beicht allen Unflath der Sünden ausgeworffen.. | : — Die Buß iſt ein Biſam der da allen Geſtanck der Suͤn⸗ den vertreibt / zumalen die Suͤnd weit abſcheulicher ſtinckt vor dem Allerhoͤchſten / als der Lazarus / wie er biß in aten Tag in Grab gelegen. — — Die Buß iſt ein Beſen / mit dem man das Gewiſſen zum allerdeſten auskehret / und mit dem Evangeliſchen Weiblein den verlohrnen Groſchen der Goͤttlichen Gnad mit groͤſtem Frolocken wiederum findet es Meinlieber Caſpar / diß ift alles wahr / und bleibt wahr/ entgegen muſt du anbey viſſen ‚daß mandie Buß nit muß auf die legt fparen/ dann nach Ausſag des H. Kirchenlehrers Uns broſii / iſt die geſparte Buß ſehr gefährlich. Sizunc agere vis pe- nitentiam, quando pescarejam non potes,peccatate dimiferuns, non tu illa: Tom. 4.1.2... Wann du dazumal erſt willſt Buß thun / da du nicht mehr ſuͤndigen Eanft/ fohaben dich die Sum den verlaſſen / und du ſie nicht Dahero ein ſpatte Buß gemei⸗ niglich/ ein ſpoͤttliche Buß — Joab / ein berühmter Kriegs⸗Officier hat ſich auf die Seiten geſchlagen des Fuͤrſtens Adoniaͤ / wie er aber geſehen / daß aus Befehl des Koͤnigs Salomon der Adonias iſt angebracht | | ee ⸗ Caſpar Igel von Sparheim. 167 worden / da hat er ſich uͤber alle Maſſen beſtuͤrtzt / wuſte nicht / was er in ſolcher aͤuſſerſten Poth ſolle anfangen / maſſen ihme alizubekandt der Zorn und Rachgierigkeit des Königs wider fein Perſon / fällt ihme endlich ein/ er ſolle fein Zuflucht neh⸗ men zuundindem Tabernacul / dahero er gang eilfertig das ingeloffen/ daſelbſt den Altar ergriffen, des Glaubens / dies er werde fein Schuß und Schiemung feyn/ er iſt aber daſelbſt von des Königs Bedienten jämmerlich ermordet worden/und gantz verzweiffelt geftorben. Diefer Joab hat Die Zeit feines Lebens ein fehr gottlofen Wandel geführt / den Tempelim wenigſten geacht / Batte fein meinfte Freud im Sengenund Brennen / und Blut Vergieflen/ dahero hatder gerechte &ott zugelaffen/daßihme zu legt das Heiligthum kein Heil gebracht / und mieergelebt/ alfo geftorben. Leben wie ein Schwein / undgterben wie ein Laͤmblein / das wird hart feyn ; Jeben wie ein Raub Vogel und fterben wie ein Tauben’ das wird hart fen; leben wie ein Teuffel / und fterben wie ein Engel / dag wird hart feynz im gangen Leben GOtt zu einem Feind haben, und gantz aufdie legt demfelben zueinen Freund machen / dag ab infirmopetitur , infirmaell , qua moriente petitur ‚timeo, ne &ipfamoriatur,, die Buß/ fagt mein 9. Vatter Auguſtinus / weiche erft ein Krancker und Schwacher wuͤrckt / die iſt ebens falls ſchwach / die Buß eines Sterbenden fuͤrchte ich / werde gleicher Geſtalten erben, Ser. 57. ze tem. Soll einem dann nicht fchröcken der Untergang eines Un⸗ gluͤckfeeligen Thum Herrns zu Toledo / diefer mare männis glich megen feines Iafterhafften Wandel ein Aergernuß / ins deme nichts Geiftliches an ihme zu fehen war / als dag Kleid: So haben and) öfftere Ermahnungen bey ihme nichts ver; möcht/ noch meniger die Göttlichen Eingebungen iur * an eſſert: PEN WERE N ————————————— < 168 Caſpar Igel von Sparheim. mn — —æ _— beſſert: Nachdeme er endlich ineintödtliche Kranckheit gefal⸗ len / und ihn ein ſehr erfahrner Geiſtlicher zur ernſtlichen Beicht ermahnet. Dargaber zur Antwort / daß es noch Eu feye/ hierauf ift ihme alfo gleich Die Ned verfallen, der eichi Vatter wirfft ſich vor ein Crucifix auf die Erd nieder/ und beter andaͤchtigſt / das de profandis, damit ihme der guͤt⸗ tigſt GOtt moͤchte die Gnad geben / daß er wahre Reuund Leid im Hertzen erwecke; Wie der fromme Mann zu dieſen Worten gelangt / ant aures tue intendentes invocemdepre- cationismeachc. HErzerhöre mein Stimm / Taß deine Oh⸗ By ven mercken auf die Stimm meines Flehens ꝛc. Hieraufhat Pit das Crucifix beede Hand herabgelöft/ die Ohren darmit zw en geftopfft/ und folgende Wort gantz Deutlich geredt/ daß alle | Inwefende wohlvernommen/guiavoravite, &renuifli,ego N quodquem interitu tus ridebo. Ich hab dir geruffen/und dy haſt dich gewidert / ſo will ich auch in deinem Untergang lachen. Ve | Proverb. c. 1.0, 26. Promont.mal«fpei: | WA J Der böfe Feind ſelbſt befleifiget fich abſonderlich und in alliveg/ wie er möge die aufgefpahrte Buß auf die letzte Krafft⸗ loß machen: Jonas ſollte / aus Befehl GOttes / nacher Rinive reiſſen / ſolchen Befehl aber hat er nit vollzogen / ſondern feinen 4 Kopff ſtutzig aufgeſetzt / und nacher Tharſis geſeglet: Weſſent⸗ halben ſich der Himmel erzuͤrnt / und / wie billich / ein finſters ah Geſicht gemacht / endlich angefangen zu murren / zu donnern / | zu blitzen / mordurd) dag Meer in gleiche Unſinnigkeit gera - then / dann-diesahmlofe Wind dergeftalten fo groſſe Wellen erweckt / die Wellen auf folche Weis getobt / das Toben alfo _ überhand genommen’ daß endlich das Meer mit dem Schiff nit anderft umgangẽ / als wie ein muthwilliger Hund mit einem | Lumpen oder Hadern: Unterdefien hat ſich Jonas / Inden un⸗ B3 tern Theil des Schiffs begeben / und ſtarck geſchlaffen dor- - mie-⸗ Caſpar Igel von Sparheim. 169 miebat ſopore gravi. Die Schiff⸗Leut erbleichen die Segel zerreiſſen / der Maßbaum zertruͤmmert / das gantze Schiff kra⸗ chet / und das wuͤtende Meer ſperrt feinen Rachen auf / das Schiff ſamt allen darinn zu verſchlucken: Jonas gleich wohl er⸗ wacht nicht / dormiebat fopore gravi. Aber weiſt du mein Chriſt/ warum der Prophet alſo gefchlafen ? Der Satan / diefer allgemeine Seelen⸗ Feind. hat ihm ſolchen ſtarcken Schlaff verurſacht / damit er alſo ohne Buß / ohne Reu und Leid zu Grund gehe: Alſo iſt die Ausſag des H. Chryſoſtomi / ne peccatum [uum.cogn fcret atque finepenttentiaperiret. O Chriſten⸗Menſch / erwaͤge es wohllin der legten Kranck⸗ heit wird der leidige Satan nicht anderſt mit dir verfahren / er wird dich gaͤh ins Beth werffen / er wird dir die Red nehmen / er wird dir die Gedaͤchtnus verwirren / er wird die den Ver⸗ ſtand fchwächen2e. Der Beicht Vatter thut keinen Fleiß ſpa⸗ ren / dich zu wahrer Reu und Leid zu bringen / damit du ſolleſt eines guten Tods ſterben / allein die Staͤrck des Fiebers / die Verwirrung der Vernunfft / die Groͤſſe der Schmertzen / die toͤdtliche Schlaf: Sucht / der anbrechende Schlag wird dic) sang unbeweglich machen daß du foigſam unbußfertig ſterben wirſt: Alſo wein debrt Caſpar Igel / ſchreib Dich nimmer>- mehr von Sparheim / ſpar die Bug nicht mehr / ſondern noch heunt / noch dieſe Stund / noch dieſen Augenblick ſuch dich mit GOtt zu verſoͤhnen. Pur Bey manchen folchen Sparer gehet es ber / mie bey dem Gebäudes Babylonifchen Thurns. Dieſes Eebäu hat der Nembrot fanıbt andern Rieſen anfgericht / und das Werck fü wæeit gebracht / daß er / der Thurn bereits 347 1. Schritt hoch morden/ ihr Willen und Gedancken ware’ foichen biß in dem Himelbinaufzuführen/aber GOtt hat dero Vorhaben muns derlich zernichtet / maſſen er IRRE alſo BRD Be R 170 Caſpar Igel von Sparheim. — — — daß einer den andern nicht mehr verſtanden mann ein Man⸗ rer Ziegel verlangt / da haben fie ihm ein Schauffel darge⸗ reicht /_ wann jemand hat Malter. begehrt / da iſt ihm ein. Schäfflein Waſſer gegeben worden; wann einer um Brod ges ſchrien / da haben fie ihme ein Baum zugetragen 2c, welches hannein Urſach geweſt / daß fie von dem vermeſſigen Gebaͤu feynd abgeſtanden; dazumalen haben die 72. Sprachen ihren Anfang genommen / indeme vorhero nur eine / und zwar die Hebraiſche geweſt. Alſo gehet es offt nicht anderſt bey einem Sterbenden / der ſeine Buß und Beſſerung biß dahin verſcho⸗ ben: Ein ſoicher glaubt / er wolle dazumal gleich den Thurn feines Heilsbiß in Himmel aufrichten GOTT aber wird verhängen ein Verwirrung der Sprachen / er wird fagen/ / man folle diefe und diefe Schuld bezahlen und abfiatten / ſie a⸗ ber das Weib wird vom Heurath⸗Gut reden / er wird begeh⸗ ven ein Beicht Vatter / die Befreund holen darfür einen Dos etor / oder Notari zu Verfertigung des Teſtaments / einer ſchreit um ein Crucifix / ein Ver wandter bringt an ſtatt deſſel⸗ bendas Sigill zum Unterdrucken. Der Beicht⸗Vatter ers mahnt die Anmefende/fie rolle htretien/er wolle fein Deich anhören, der Srande und Sterbau.! mrs=tinnberder Parer verficheriinnichtmehe/ maflen die Zung ganz Krafft / loß· Das heiftwiebendem Thurn zu Babylon/ corfsndam lin- Yam, ut non audiat unusguisg; voremproximi [ai oc Wa s8 an folder Jrrung und Verwirrung für ein Tod folget/ kan ih⸗ me der Verſtaͤndige leicht einbilden. i der ſieghaffte Kayſer das Saͤchſiſche Kriegs Heer geſchlagen / und den Hertzog Johann Friderich felbft gefangen / da ſchreiben Ladovicu- de Avila, und Baptiſta Grimaldi welche der Schlacht beygewohnt / daß felbigen Tag jenes Wunderwerck ſich wiederum ereignet / was ſich was \ Jo En wa Neuss: | 172 ECaſpar Igelvon Sparbeim. ner zahmlofen Geilheit / fo gar iſt er and) ein Abgoͤtterer wor⸗ den : Diefer hat ſich ebenfalls noch vor feinem Tod bekehret / und dannoch weiß man fein Gewißheit / daß er ſehe ſeelig wor⸗ den wenigſt hat die Catholiſche Kirchen ſolches noch niemal ausgeſprochen / David hat geſuͤndiget Salomon hat geſun⸗ digt beede haben Buß gethan / aber der erſte iſt gewiß ſeelig / der audere ungewiß / die Urſach iſt dieſe dee Daviohatfichbey Zeiten bekehrt / der andere erſt aufdie legt / alſo ſchreibt Tho⸗ mas der H. Ertz⸗Biſchoff zu Cantuarien zu Epiff.adReg. Anzl.2.Regsc. 12. auf ſolche Weis iſt die ſpathe Belehrung fehrungemiß.- ne 173 — — — — — — — — — ec ee — — — — Es iſt feinem Schelmen zu frauen. 4 ZA alleriey Geſpenſter in der Welt gefun⸗ (Sa den werden iſt es allzubekandt / und fo > mahrundElar/alsdie Sonn fcheinet : Zw mablen folches bey den Mpoftels Zeiten ſchon fuͤr eine Wahrheit gehalten worden: Dann wie Chriftus der HEr 5, tauſend Menfchen mit fünf Brod und zwey Fifch N N I wunderbarlich geſpeiſſet und geſaͤttiget; Und dazumahl die 3 Apo⸗ 174 Es iſt feinem Schelm — — — een — — — — — — —————— — Apoſtel ſpath auf den Abend mit einem Schiffel muſten uͤber das Meer fahren / und wegen des widrigen Winds in hoͤchſter Gefahr geſtanden / da iſt ihnen dee HErrbey der Nacht er⸗ ſchienen / weſſenthalden ſie ſich nicht ein wenig entſetzt dann fig vermeynten es ſeye ein Geſpenſt / putabant ejfe phantasıma, Matthcap. 14. Worausdaun abzunehmen, daß fie dazumal ſchon umb die Gefpenfter gewuſt haben : Was aber eigent⸗ ‚Lich die Gefpenfter ſeyn / iſt unter denen Scribenten nicht ein kleiner Feder Zanck unter denen Heiligen Lehrern aber iſt es eine allgemeine Auſſag / daß die Geſpenſter nichts anders — en / als hoͤſe Feind / und verdammte Geiſter / welche fich in al⸗ ecxley Geſtalten verſtellen / gleichwie der Satan Anfangs, ſchon aus der Schlang die Eva betrogen / auch Chriſtum den - Herminder Wüften/in Geſtalt eines Cremiten nach vieler, Lehrer Zeugnus /) mit den Steinen verſucht; Diefe verruch⸗ te Geiſter nehmen an bald die Geſtalt eines Engels / bald ei⸗ nes Menſchen / und allerlen wilden Thieren 26: dahero mies mand mit ihnen freventlich ſoll umbgehen; Dann der Teuf⸗ fel im Paradeiß durch fein zeguaguam moriemini, ſchon ein — — worden / weſſenthalben ſolchen Schelmen gar nicht galten A sa der unter die Augen Eommen / welcher mit einem unreinen Geift befeffen war / diefer mütete alſo erſchroͤcklich Daß ihn nie⸗ mand mie Ketten funte binden / dann er öfftersdie ſtaͤrckeſte Ketten und Fuß Eiſen mit denen Händen von einander zer, riffen : Auf ſolche Weiſe iſt der Teuffel ſtarck. Der Prophet Ißaias entwirfft des Satans feine Staͤrcke / daß er koͤnne gan⸗ Be Berge hinweg tragen / und ſelbe mie einen —— + zutrauen. IR len, jaein eingiger verdammter Geiſt / wann es GOTT zus lieſſe / Eönnte die gange Welt: ugel umkehren / Meer und Fiuß austruͤcknen; So ſtarck und mächtig iſt diefer Feind / dahero ihm anf Feine Weis zu trauen: Heilige und fromme Diener GOttes haben freylich wohl den Teuffel oͤffters nicht geforcht. all Der Heilige Meyländifche Ertz⸗Biſchoff Docies , als er von Eonftantinopelnacher Corinth gereift / unter Weegs ar ber aus Abgang der Herberg in einem Hans einkehet / in wel⸗ ehem viel Jahr hero wegen häufiger Geiſter und Geſpenſter kein Menfch kunte wohnen; wie dieſer Heilige Mann im beiten Schlaf begriffen’ da fangten die Höllifchen Larven an zu wuͤ⸗ ten/in Geſtait der Löwen Bären, Tieger / Woͤlff und aller; fen wilden Thieren; worüber der Hetlige Mann erwacht / und dieſe verruchte Geſellen nur ausgelacht / ſprechend: She habt vor dieſem wollen dem Allerheiligſten gleich ſeyn / und jetzt ſeyd ihr ſo veraͤchtliche Thier. | Dem Heiligen Berediezeifteinmalder doͤſe Feind in Ge ftalt eines Azediei Oder Doczor erfchienen / Bezedietus aber hat ihn verjagt mit einer guten Maultafchen ; Wieldergleichen feomme md gerechte Leut haben fich über die Teuffel getraut / aber du fündiger Menfch / der du immerfort in allerley sr vollkommenheiten wandelſt / feyenicht allzu vermeſſen und traue dieſem Schelm nicht / zumalen den Satan unſer Heyland ſelbſten genenntein Macht der Finſternus / »unc eſt hora ve- flras& poteſtas tenebrarum. Luc. 25. | WEGOTT der Allmächtige neben andern Straffen/ die er denen Egyptiern angethan / alle dero Erftgebohrne durch einen Engel hat laſſen umbringen / diefe Plag war eine aus den groͤſten zumalen Fein einiges Haus ohne Todte ger kunden morden/ and dieſes alles hat sin einiger Engelgericht/ uns en EEE Na mus u i76 Es ift feinem Schelm nun entftehet unter den Lehrerneine Frag; Ob dieſer eingus ter Engel ſeye geweſt? Mein Heiliger Vatter Auguſtinus⸗ Pfalmum 7. mit vielen andern iſt der gaͤntzlichen Auſſag / de$ es ein boͤſer Engel ſeye geweſt dann er wollte auch ſo gar in die Haͤuſer und Wohnungen der Iſraeliter eindringen GOtt aber hat ſolches nicht zugelaſſen / ꝓon ſinet percuſſorem ingredi domos veſtras, Exeod, 12. c, Mit allem Gewalt hat dieſer auch wollen denen Iſraelitern einen Schaden zufuͤgen / dann fein einige Freud / und Ergoͤtzlichkeit iſt wann er dem Men: ſchen kan was Ubels anthun / deſſentwegen ſich billig vor ihme —9 zu huͤten / und ihme niemal zu trauen. | ! 4 Zu Hildesheim hat ſich viel Zeit ein Geſpenſt ſehen laſ⸗ —98 ſen / meiſtens in Geſtalt eines Bauren mit einem groſſen Hut / IM. dahero fie ihn nur den Haaeken genennet; diefer Geiſt pfleg⸗ 00 te ſich mit den Leuten gar gemein zu machen / und thaͤte aller⸗ J ſeits ante Geſellſchafft leiſten / hat auch groſſen Herren viel kuͤnfftige Ding geoffenbaret. Mehrentheils aber harter ſich aufgehalten in der Kuchel eines vornehmen Heren / woſelbſt er zu allen Dienſten ſich urbietig erwieſen keinem einigen nicht geſchadt / auſſer er iſt von ihme beleidiget worden / es war I ein Bub in der Kuchen / welcher allzu groſſe Freundſchafft 9 mit ihm gepflogen / dahero denſelben öfters gebderiret/ und —4 viel Schimpff angethan / als ſolcher Bub eineſt gantz allein in der Kuchen geſchlaffen da bat ihme dag Geſpenſt den Hals | umgerieben/denfelben zu Stucken zerhackt / und in einem groſ⸗ fer Keſſel zum Feuer geſetzt auch endlich dem Kuchen⸗Mei-⸗ ſter felbft / und desgleichen andern ſehr viellingelegenheiten gemacht. Endlich ik durch geiftliche Mitteldiefes Gefpenft * dem Land vertrieben worden, Joa. Trithem. in hiſt. Hir- 5 AUT: IN, we — | Unſer zu frauen. ‚7 > Unfergebenedeyte Heyland brachteeineftdiefe Gleichnus por Ein Saͤemann gieng aus / feinen Saamen zu ſaͤen / und indem er gefäet / da fieletlichesan den Weeg / und wurde zer⸗ tretten / und die Voͤgel des Himmels fraffens auf; Etliches fieleauf einen Felſen / und da es aufgangen / verdorrte es / Dies weil es keine Feuchtigkeit hatte: Etliches fiel unter die Doͤr⸗ ner / und die Dörner giengen mit auf / und erſteckten es: Hier⸗ auffragtenihn feine Juͤnger / mag dieſe Gleichnus in ſich Hals te? Der Saamen / ſpricht der HERR / if das Wort GOt⸗ tes / die aber am Weeg ſeynd / dieſelbe hoͤren es / und darnach kommt der Teuffel / und nimmt das Wort von ihren Hertzen / Luc. 8. Cap. Auf ſolche Weis nennet die ewige Wahrheit den Teuffel ſelbſt einen Vogel. Der Satan iſt einmal einem frommen Einfiedler/ in Ges ſtalt einesfchönen Engel / erſchienen / ich / ſprach er / bin der Ertz ⸗ Engel Gabriel und von GOTT zudir geſandt / zu mir? Antwort der Eremit: Du wirſt irr und fehl gangen ſeyn / dann ich bin nicht werth oder wuͤrdig / daß ein Engel ſoll zu mir kommen / auf dieſes iſt er alſobald verſchwunden: Aus dem allen iſt abzunehmen / daß der Teuffel ein Vogel ſeye / und zwar ein Ertz⸗Vogel / welcher durch tauſen Raͤnck und Argliſt nichts anders ſucht / als das Verderben des Menſchen / wer ſoll dann dieſem Schelm trauen. Der Satan hat allerley Namen und Zitul/ ſowohl in Goͤttlicher Schrifft / als bey den H.H. Lehrern / unter andern iſt bey dem Evangeliften Matthaͤo zu leſen Capit. 13. dieſe Gleichnus: Das Himmelreich iſt gleich worden einem Mens ſchen / der guten Saamen auf ſeinen Acker ſaͤet / als aber die Leut im tieffen Schlaff begriffen / da Fam fein Feind / und ſaͤete Unkraut unter den Weitzen / und macht ſich aus dem Staub: Als nun der Weitzen wuchs und eg brachte/ ließ ſich un Na | A 178 | Esift einem Schelmen ALL — — — — das Unkraut ſehen / da tratten die Knechte des Hans⸗Vat⸗ tersherzu/ und ſprachen zu ihm: Herr / haft du nicht guten Saamen auf den Acker gefüet? Woher Fommt dann das Unkraut? Dazumal bat es fleiſſige / treue Dienſt⸗Botten abs geben; Der Haus Vatter fprach zu ihnen / Inimicus homo hocfecit &e. das hat der Feind gethan; Allhier wird Der Satanein Baner genennetz Ich aber / obich es ſchon an kei⸗ nem Det geleſen / nenn den Lũcifer einen Edelmann / und kei⸗ nen Bauern / und ſteure mich auf das alte Sprich-⸗Wort: Verſprechen iſt Edelmaͤnniſch / Halten iſt Baͤuriſch. Her verdammte Feind verſpricht alles und jedes / wie er dann Anfangs der Eva vorgeſchwaͤtzt / eritis few Diä, ihr werd wie die Goͤtter ſeyn; Nichts Goͤtter / wohl aber Fret—⸗ ter; Manchem verſpricht er fo mit ihm einen Paz. gemacht / er wohi ihn feſt und gefrohren machen Daß weder Kugel noch Degen ſoll eingehen; Unterdeſſen verlaͤſt er ſolchen / wann erg zum wenigſten verhofft: Delrins ſchreibt / er Habe ſelbſt einen Studenten gekeunt mit Namen Quirinum, Welcher bey fich ein Zettul getragen mit unterfchiedlichen teufflifchen Buchftaben/ wordurch er gan wundlos ſoll ſeyn / weſſenthal⸗ bener ſich in allerley Fecht Handel eingemiſcht / endlich in einem Wirths⸗Haus eine Eleine Wundenempfangen / moran er alfobald,und zwar ungluͤckſeelig geftorben: Jetzt trau einer dem Schelmen. Hs Chrifius der HENN in der Synagog geprebiger/ da war and) einer dafelbft / welcher von einem unreinen Geiſt befeffen war, dieſer / verſtehe den verdammten Geiſt / hat uͤber⸗ [aut aufgefchrien/ guidnobis & tibi? Mare... Bag haben wir mitdiezufchaffen ? IESU von Nazareth! Da fiber man des Teuffels feine Hoffart z Indem er fich und feine Ca⸗ meraden dorfetzt /guidnobis, wir mis dir ? Biſt du dann kom⸗ | Ä men/ zu frauen. 179 le ae ee nennen 2 ne EEE. men / fagt ferners der boͤſe Feind / ungzuverderben? Dann dieſer Hoͤlliſche Geiſt ſambt allen feinen Cameraden / halten es fuͤr Ihe Verderben mann fie aus dem Menſchen vertrie⸗ ben werden / zumalen ihre einige Ergoͤtzlichkeit iſt / wann ſie den Menfchen koͤnnen plagen / und ihme ſchaden: Alſo bes zengtes mein Heiliger Watter Arguffinus lib. 8.c. 23.de Cuvi. Unde fe perditos ſibi perſuadent damones fi in inferaum de- trudantur, abreligentur, ut amplius non finantur, nocere ho- misibus c. Von dem Wolff fchreiben die Natur⸗Kuͤndiger / daß er ein ſoicher abgeſagter Feind der Schaaf ſeye / daß wann man aus einem Woiffs Darm ein Saiten macht / und einige aus dem Schaaf Daͤrm/ wie gewoͤhnlich / fo bald man mit dem Fideldogen die Wolffs Saiten flreicht / und die andere zu⸗ gleich/ fo fehmeigen die Schaaf-Saiten ſtill und geben keinen Klang bon ſich. Aber der Satan ift weit ein groͤſſerer Feind des Menſchen. | dm 3 Zu Dillingen in Schwaben / wie mir glaubwürdig er; zehlet worden/ ware ein Student / welcher fich Öffters verlau⸗ tenlaffen/ er föcchte den Teuffel nicht: Einft bey nächtlicher Weil haben fich die Gefpenfter in der nechfl-Tiegenden Au fehrftare Hören laflen / welches zwar mehrmalen gefchehen/ diefe machten ein Het oder Jagd mit groſſem Getoͤs / der Student war fo freventlich / und ſchrie zum Fenſter hinaus / Ho!ho!fagter/ jagts nur wacker drauf / aber fpendirt mir auch ein Wildpret / ja/ ja gaben fie zur Antwort: Fruͤhe Mor⸗ genshängt vor feinem Fenſter / ein todtes Aas / welches ſo ab: ſcheulich geſtuncken daß er den dritten Tag geſtorben: Daß dieſe Geſpenſter boͤſe Feind ſeyen geweſt / iſt daran Fein eini— ger Zweiffel / nunmehro iſt augenſcheinlich / daß dieſem Schel⸗ men gar nicht zu trauen. 32 Neben — 180 Es iſt kein Schelmen —— Neben andern Eigenſchafften hat die Tauben auch dieſe Art an ſich / daß ſie ſich gemeiniglich bey einem Bach oder Waßfer aufhaͤlt / der Urſach halber / damit fiedarinn erſehe den Schatten des in der Hoͤh ſchwebenden Raub Vogels: Alſo fol ein jeder behutſamer Menſch beſchaffen ſeyn / und dem Hoͤlliſchen Feind auf Feine einige Weis trauen / immaſ⸗ fen derfelbe nichts anders ſucht / als feinen gaͤntzlichen Unter⸗ gang. —* ai | Illbekannt iftjene Geſchicht mit dem Jacob, welcher dem Laban fieben ganzer Jahr gedienet um die ſchoͤne Rahel / ſo Tange Fahr in Feldern und Wäldern fic) aufgehalten/ Hitz und Kälte gelitten/ Hunger und Durſt ausgeftanden/ Sor⸗ gen und Summer getragen: Wenig gefchlaffen/ viel gemacht/ wenig geſſen / viel gefaft / wenig geredt / Diel till gefchiwiegen : Nachdem die fieben Jahr vollendet / und er der veften Hoff⸗ nung gemeft/ er werde die fchöne Rahel bekommen / da hat der boßhaͤffte Laban ihme bey nächtlicher Weil / an ſtatt der wohl: geſialten Rahel ihm die garſtige Lia in die Schlaff⸗Kammer hinein gefuͤhret: Das heiſt betrogen! Geze/. 29. Der Satan machtesaufgleichen Schlag : Er verfpricht mehrmalgange auldene Berg’ und hält doch menig oder gar nichts/ manhat noch wenig gefehen / die der boͤſe Zeind hatreich gemacht / er hältfich freylich wohl in Silbersund Goid Gruben auf / auch an Orten / wo Schaͤtz begraben / GOtt aber nimmt feinen Gewalt daß er nichts kan darvon nehmen / ſondern mehrer⸗ theilsune ſucht / dem Menſchen zu ſchaden. Wie aus folgen; der Geſchicht zu dernehmee — Vor etlich Jahren it u Paris ein Pallaſt ſehr beunru⸗ higet morden von den Gefpenftern/ alfo daß niemandEonnte darinnen wohnen, es gieng zugleich der Ruff / als waͤre da⸗ felbft ein groſſer Schatz verborgen / weſſenthalben drey Sa | '& | en⸗ zu trauen. — ——————— — — e — —— —— — ———— —— u— denten aus Begier des Schatzes / fich freventlich unterfangen/ in dieſen Pallaſt zu gehen: Wie die Nacht herzu kommen / da fängemanany die Tafel aufs herzlichft zu decken die koſtbahr⸗ fie Speifen in lauter filbern Schuͤſſeln aufzutragen / alles war fiberfegt mit guldenen Pocalen / endlich Fommt ein alter Mann’ melcher den erften aus diefen eins zugebracht / fo bald der Student getrunken / da iſt erurplöglich todter dahin ge; fallen der andere wurde ebenfalls gezwungen zu trincken / de⸗ meanch eingreulicher Tod miederfahren / deu dritte mollte durch Eeinen Gewalt Befcheid thun/ fondern gang laut auf geſchrien: JEſu hilff mie ? Auf folchesift alles verfchwunden. _ Einige fagen wohl der völlige Schatz feye diefem letztern ver; blieben’ ich aber giebe wenig Glauben / dann die Reichthum des Satans meiftensin Verblenderey beſtehet / weſſent⸗ halben dieſem verdammten Schelmen auf keine Weis zu trauen. — — | 2. u % | 9 | BRASIL MELLLEIILEREEN — Hiffen/ iſt gar offt wider das re der König Benadad Samariam mit ANA groffer Kriegs Macht / überzogen / und be⸗ agert / alſo iſt darinn ein ſolcher Hunger Sr und Theurung entſtanden / daß ein Eſels⸗ VERS Sopffumgo.Silberling verkaufft worden: = Der Zeit feynddergleichen Koͤpff wohlfeil⸗ ſer. Sn Scythia / ſchreibt Maiolus, fahr 18. R J — — 4 ; | = N EEE —— Bu | # u } Bin In tra; Ze | Wiſſen / iſt gar offt wider das Gewiſſen. 1893 tragen die Eſel groſſe Hoͤrner: Zwar bey uns manglen ſolche auch nicht: GOtt der Allmaͤchtige hat in alten Teſtament de; nen Iſraelitern befohlen / fie ſollen ihme das erſte Kalb / das erſte Laͤmblein / und folgſam von andern Thiern allzeit das er; ſte aufopffern / aber nur Fein jungen Eſel nicht / prömogenitum afßıniredimesove : Die erſte Geburt des Eſels ſollt du mit eis em Schaaflöfen, Zxod. 34. Darum wollte GOtt den Efel von feinem Opffer ausfchliefen/ weiler ein Sinnbild iſt eines tummen und unverftändigen Kopffs: Dann Ein Daum ohne Frucht / ein Zungfer ohne { Yuan t/ Ein Stuben ohne Tiſch / ein Fluß ohne Fifch/ Ein Thurn ohne Klocken / ein Suppen ohne rocken / Ein Feſtung u — / ein Menſch ohne itz / All dergleichen Ding / ſeynd zu ſchaͤtzen ge⸗ ring. Es iſt noch recht geſchehen / daß von dem himmliſchen Braͤuti⸗ gam die thorechte Jungfrauen ſeynd ausgeſchloſſen / die fuͤnff, weiſe aber mit aller Gebuͤhr eingelaſſen worden; dañ die Weis heit und Wiſſenſchafft billich den Vorzug hat. Gleichwohl aber iſt das Wiſſen gar offt wider das Gewiſſen / wann nem⸗ lich einer gar alles wiſſen will aus ſchaͤdlichem Forwitz / der „Wit iſt Lobens werth / nicht aber der Fuͤrwitz. Nachdeme unſer HErr und Heyland dem Petro fein Mar⸗ ter und Tod vorgeſagt / und Petrus wahrgenommen / daß Joannes dem HErrn auf dem Fuß nachgefolgt / da Mn ge⸗ ragt / A ————— 184 Wiſſen / iſt gar offt wider das Gewiſſen. wen. ———— — — fragt / Deine, HERN / mas foll aber dieſer? Worauf der HERR ihme mit kurtzen Worten einen Verweis geben/ guidad ze? Was gehtdic) das an? Folg du mir nach: Joan. 27. als wollt er fprechen/ dieſes iſt ein fchädlicher Fuͤrwitz du muſt nicht alles wiſſen: | ‚Warum GoOtt einen von Ewigkeit here zur Seeligkeit er⸗ mählt/und den andern vorgeſehen / daß er ein Kind der Ver⸗ dammnus werde? Duidadre? Fuͤrwitz was gehet es dich an/ viel weniger wirſt du GOttes Urthel ergründen / als die Stern am Himmel angreiffen: Dann unbegreifflich ſeynd ſei⸗ sie Bericht und unerforſchlich feine Weeg / ſpricht der 9-Daw lus zu den Roͤmern zpäll.ır, . DOb GOttes Sohn auch waͤre Menſch worden / wann Adam nicht haͤtte geſuͤndiget / fragſt du bey den Wein⸗der Bier- Kandel⸗ Quidadre ’zurwig/was gehet es dich an / hal⸗ te du lieber die Gebot GOties / und hoͤre / was der weile Sa lomon ſpricht Fceles. c. 3. Fortiora te ne [erutarius fueris &c. as dir zu hoch iſt / dag fach nicht / und was dir zufarck ift/ Sn far nicht nach : Seye nicht fuͤrwitzig in vielen feinen er en. Warum GOtt manches Kind laͤſſet im Mutter⸗Leib ſter⸗ ben ohne H. Tauff / entgegen einem andern die Gnad giebt / daß es durch die H. Tauff vonder Erbſuͤnd gereiniget wird / dieſes frageſt du mit deinem kolpenden Verſtand / guidadte ? Pas gehen dich ſoiche Sachen an / du muft wiſſen / daß GOtt nicht ungerecht iſt / und dein Verſtand von GOttes Weisheit unendlich entfernt: Hoͤre den H. Vatter und Kirchen⸗Lehrer Auguſtinum Serm- 7. de Verb. Apofl. Quareillum, & quare illum? Quare non illum atquè ülum ? Nolo ä me auaras » ho- mo ſum, profundum crucis adverto, nonpenetro; expavefcos non/erutor &c.. Kratz du mir mit den Näglen deiner Finger | ei⸗ gar ein groffen Marmelfteinernen Felfen hinweg / du kanſt es Doch leichter eichte a GOTTES Werck zu durchgruͤb⸗ Warum GOTT den gröften Sünder in dem Sterb: Stündlein/ die Gnad giebt / daß er ſich befehret / einen an⸗ dern aber / der Hy einen heiligen Wandel geführer/ laͤſſet inein Tod⸗Suͤnd fallen? Quidadre ? Was gehet dich dieſes an / du verachter Erd-Wurm / du biſt von Ewigkeit hero bey GoOtt nicht im Rath geſeſſen I was num die ewige Weisheit richtet / das ſtimmt mit feiner unendlichen Gerechtigkeit übers eins: Fuffuses Domine, & rectum Judiciumtuum. WarumGHTT die abtrünnige Engel.im Stand der Verdammnus gelaflen / entgegen die Menfchen mit feinem bittern Tod erlöftsmelche Menſchen weit geringere Geſchoͤpff ſeynd / als die Engel ? Ey du VNaſen⸗witziger Erd⸗Schroll / warum hat dich GOtt zu einem Menſchen gemacht / und nicht zu einem Sau-⸗Trog? Darum / weil es ihme alſo gefallen / enthalt dich demnach von dergleichen Fuͤrwitz / welcher in all⸗ weg den Augen GOttes mißfaͤllet. Warum bat GOtt die Eſelin des Baalams reden ge; macht /undnichtein Efel? Vielleicht wann du haͤtteſt aufſi⸗ tzen laſſen / fo haͤtteſt du die Gnad gehabt / es iſt doch ein Frag⸗ Einer zu Antdorff tragte etwas unter dem Mantel / ein Be⸗ kandter fragte denſelben / was er unterm Mantel habe? Die⸗ ſem gab er zur Antwort / darum thue es verbergen / damit du es nicht wiſſen ſolleſt: Der Fuͤrwitz iſt allerſeits groß Die A⸗ oſtel und Juͤnger fragten CHriſtum auf ein Zeit / wann der Juͤngſte Tag werde kommen / da hat er geantwortet / es gebuͤrt euch nicht zu wiſſen / die Zeit und Stund / welche der Vatter ſeiner Macht hat — | GOtt «TIRE — alten Weibern und Stern Guckern wollen erforfchen, mas fie Fünfftig für Glück oder Unglück zugemwarten haben : Was an⸗ belangte die Zigenner / ſo gedenfi fie doch Eghpten niemal figes uud zuſammen gero 186 Wiſſen / iſt gar offt wider das Gewiſſen. Gott wollte die ſuͤndige Stadt So ſcheulichen Laſter mit einem feurigen Sch lich vertilgen / doch aber dem gerechten Loth / feinem Weib / nd zwey Töchtern verſchonen / welche die Enge ſuͤndigen Hrt hinausgefuͤhrt / m mand zuruck ſchauen / mie Ten und mit einem erſch allen Innwohnern angt doma wegen dero ab» weffel⸗Regen gaͤntz⸗ it dem Verbot / un das Feur von Himmel gefal⸗ röcklichen Praßlen die Stadt fambt iffen / da hat des Lots fein Weib aus Fuͤrwitz umgeſchaut / weſſenthalben fie in ein Saltz⸗ Seulen derkehrt worden / die mehriſte Lehrer ſeynd der Ausſag / da diefe wegen des Umgaffen nicht habe tödlich / fondern nur laͤ Lich) gefündiget/ und gleichwohl hat GOtt Diefen Fuͤrwitz fo hart geſtrafft: Meinfteng aber ift das Wiſſen bey viele wider das Gewwiſſen / wann fie nemlic) aus denen Zigeunern / Zauberern/ efich fuͤr Eghpter aus / indem Sondern es iſt nur ein muͤſ⸗ nen gerottes Rauber⸗Geſind / fie befihmieren erftlich ihren Leib mir SpeckSchwarten / und legen fich in Die Sonn / worvon ſie dann gantz ſchwartz werden /alsdann geben fie vor/ daß fie ein weite Reiß aus Egypten verricht haben ⸗ ihr ganger Wandel beftehet in Rauben / Stehlenyund Lügen Sie bethören die Leut forderift die junge mit Wahrfagen / dm einn doch nichts als Tautere Lügenzu finden : Ich weiß mich wohl mentfinnen / daß ein lediger Geſell ihme hat laſſen von einer ſolchen wilden Sybilla die Hand befchanen/ welche ihme dann prophezeiht / daß er innerhalb etlich Wochen werde ein überausschöne/ und anbey ſehr reiche Tochter zur Ehe hekom⸗ meu / mit dero er die liebſte Kinder werde erzeugen: Es iſt nicht ein halbes Jahr angeſtanden / da iſt ihme eine alte Meghan | * ei Er wird dich auch umb fol: cher Zafter willen vertilgen. Iſt demnach ſolches Wiſſen ſehr ſtarck wider das Gewiſſen. Der Zürmig iſt mehrern ſchon hoͤchſt⸗ſchaͤdlich geweſt. Einige allzu vermeſſene Geſellen wollten aus Fuͤrwitz gerne mwilfen z wie doch die Zufammenkunfft dev Hexen bey naͤchtli⸗ cher Weũ Defchaffen feye ? Machen fich alfo mit einer folchen Gabelfahrerin bekannt / welche ihnen dann verfprochen und wgeſaot / daßfiediefelbige zur beftimmter Zeit wolle mitfuͤh⸗ ven/melchesauch folaends gefchehen : Wie fie num auf dieſen faubern Tummel Platz gelangt / da haben diefe fich in einen dicken Gebuͤſch verborgen / und nicht ohne hoͤchſte Verwun— derung zugeſchaut / mie der Satan mit feinem verruchtem Srauenzimmerherumgetangt / Eofet und ſolche Sachen getriebe zubefchreiben ſich ſchaͤmet: Na ift der Teuffel mit einem grofjen auch felbige allermaſſen lieb n/ die auch ein erbare Hand ch folchem verblendten Luft - Pruͤgel zu diefen Geſellen geloffen / diefelbige der geftalten abgemeffen / daß fie nachges hends inner 14. Tagen geſtor ben: UÜbel der Fuͤrwitz nach ſich khac de Damonomania, Aa 2 Ä — Jetzt gehe hin und lern / was Als — — 188 Wiſſen / iſt gar offt Als unſer HErr die Apoſtel zum Predigen / und Aus: breitung des Evangelii ausgefandt/ da hat er dieſes Gebott geben: Neminem in via falutaveritis, Le. 10. Ihr follt nie; mand aufdem Weeg grüffen : Mein HErr / kondte jemand ſagen / was werden die Leut von denen Apoſtlen halten? Ent weders werden fie diefelbige für folge Prediger anfehen/ oder aber für unhöfliche Geſellen ausſchrehen; Haft du ſelbſt / mein gebenedeyter Seeligmacher / die drey fromme Matro⸗ nen / wie fievondem Grab auf dem Weeg begriffen, gegrüft/ Avete: Matth. 28. Der gelehrte Theophylaczus entördert hie; rinnfalls diefen Tert/ daß derentwegen Chriftus der HErr den Apofteln verbotten/fie follen niemand auf dem Weeg gruͤſ⸗ fen /damit fie defto fchleuniger das Evangelium möchten pre digen; Dann jo jemand den andern gruͤſſet / fo bleiben fie gar ſtill ſtehen / und da findt ſich gleich der Fuͤrwitz gegenwaͤrtig / daheiſt es Herzoder Bruder / mas gibts Guts Neues ? Da gerathen fie infolche weitlänfftige Anſprach hinein / daß viel Zeit ver zehrt wird: Von den Menfchern oder Mägden/ wel⸗ che auf dem Marckt zum Einkauffen geſchickt werden / koͤndt man ein gantzes Buch verfaſſen / dann bey niemand andern der Fuͤrwitz mehrer /ogiret / als bey dieſer Kuchen⸗Parthey. Zus mahlen eine der andern den Korb oder Zecker viſitiret Meier del/fagt eine / wie theuer haſtu dieſes gekaufft? ims.Sereuger/ Dmein Sabindel; Botztauſend Kochloͤffel⸗Stiel! wann ich meiner Frau darmit thaͤt heimkommen / ſo muͤſte ich ohnfehl⸗ bar eine Feyerglocken abgeben / dann fie will alles um halbes Weld haben / und mann ſie qusgezogene Froͤſch kaufft / fo will fie die grime Hoſen darbey haben. Im uͤbrigen gehe ich ihr wol k andie Hand/und trag öffters inder Still zu diefem undjenem eine Buhl Staffeten aus / forderfimannmein Herr im Math fiset/ da legt mir der Nicola zuweilen ein Miederzeuch ein / d | ’ er | mu J wider das Gewiſſen. 189 muß ich endlich ein Aug zutrucken / mit dem andern ſieh ich mir ohnedas genugec. dergleichen Reden / und viel andere mehr verurſachet der Fuͤrwitz. | Wie Pilatus den von den Juden verfolgten Heyland zu dem König Herodes gefchickt / da hat fich folcher auf feinen Königlichen Thron geſetzt / indem prächtigften Aufzug / wie Dann auch gegenwärtig geiveft fein gefambte volckreiche Hof: ſtatt: JEſus ſtunde inder Mitten/mitdenen Inden umgeben/ welche Gewiſſens⸗ loſe Geſellen den unfchuldigen Heyland aufdashefftigfte angeklagt ; Diefer/ fagten fie / iſt derjenige / O Koͤnig / deſſen Geburt verurſacht hat/ daß fein Herr Wat: ter ſo viel tauſend unſchuldige Kinder hat laſſen ermorden / weil ihme vorgeſagt iſt worden / daß eines unter ihnen ſich be⸗ finde welches ihn werde von Thron ſtuͤrtzen. Dieſer iſt von Na⸗ tur ein Zauberer und Hexen⸗Vogt / dann er hat gemacht / daß die drey weiſe Könige / aus Orient / nicht mehr nacher Jeru⸗ ſalem den Ruckweeg genommen / ja er hat ſich ſelbſten unſicht⸗ bar gemacht; Diefer hat gemacht / das Joannes / Ihro Maje⸗ ſtaͤt Herrn Vattern / den Ehebruch mitzterodiade mißgebilliget. Herodes erfreuete ſich nicht wenig / daß er endlich IEſum von Naqaret anſichtig worden / von der fo viel verwunderliche Sa; chen vernommen / fragte demnach denſelben / ober derjenige ſeye / welcher die Blinde ſehend gemacht / und die Krancke ge⸗ ſund? Ob er den Sohn der Wittib zu Naim / habe von Todten auferweckt / wie nicht weniger denLatzarum / Marthaͤ und Mag⸗ dalenaͤ Bruder? Ferners ſagt Herodes / ich habe glaubwuͤr⸗ dig gehört / daß du Waſſer in Wein kanſt verwandlen / das Brod vermehren / und viel andere Wunder: Weref würden: wohlan / fo weiß nur einsoder dagandere in meiner Gegen. Wwoart; Zu ſolchem Ende hat der König ein groſſes Geſchirr voll mit Waſſer auf den Saal 9— bringen / er wolle ſolches | 93 in REED Na N Minus: EEE. 1900 Wiſſen / iſt gar offt | in guten Wein verkehren / dann alle Gegenwaͤrtige gern dar⸗ von koſten werden; Deßgleichen ſoll er auch das Brad ver; mehren : Zu allen diefen hat der Heyland nichts geredt/ noch dem Koͤnig eine Antwort ertheilt. Herodes befrembdte ih nicht ein wenig / und ſagt weiters zu dem HErrn: Du muſt wiſſen / daß es in meinem Gewalt ſtehe / dich zn erledigen / ja ſo gar will ich dich zu meiner Hofſtatt an⸗ und aufnehmen / Damit du koͤnneſt alles regieren / JEſus ſtunde in allen ohne einiges Wort: Woruͤber dann Herodes maͤchtig erzuͤrnet / und ihn | für einen albern und thorechten Menſchen gehalten / auch ih⸗ SE — meallen Sport und erdencklichen Schimpff angethan / deme 1% | fleiflig die gantze Hoffſtatt nachgefolgt : Itzt entfichet eine 5 Frag⸗ warum Chriſtus der HErr nicht ein Wunder⸗Zeichen gewuͤrckt? Vielleicht waͤre Herodes hierdurch bekehrt wor⸗ den: In dieſem Fall antworten die Lehrer / daß der Heyland u dem König zueiner Straff gethan / weil er die Miracul nur Be wollte fehen aus einem Fuͤrwitz / nicht aber aus Begierd/ etz Bu: woas Guts zu lernen. Der re allzeit ſtraͤfflich. Es reifen viel nacher Rom / auch Uncatholiſche / nur wegen des Fuͤrwitz / dahero ſie meinſtentheils wenig oder gar keinen Pu⸗ gen mit ſich bringen : Dann Fuͤrwitz nicht ohne Schaden BE pflegt auszufchlagen. Wann zu Wienn ein groſſer Zulauf Bi des Molcks ift / oder etwann ein Aufruhr / da ſticht die mehre⸗ ſie der Fuͤrwitz / daß fie begierig zulauffen / e8 gefchicht aber ni . gar. offt/daß fie einen Verluſt des Gelds leiden/ auch zuweilen den Fuͤrwitz mit dem Leben bezahlen müffen. | Sudem MarckfledfenTaliacocei, welches Ort dem Fuͤr⸗ ſten von Coſonna bottmäffig untermorffen / befand fich ein. gefangner Tuͤrck / der aber die Freyheit gehabt / auf allen Gaß⸗ I fen hermmb zugeben: Eineft/ und zwar in der Heil, Charwo⸗ Fi chen / gehet er fambt andern Leuten in Die Kirchen / Neben wider Das Gewiſſen. 151 Heil, Grab mit vielen Hertzen und Lampen ſtattlich erfeuch; tet / fragt dahero einen Chriften/ was diefes bedeute ?Die Ant⸗ wort iſt geweſt / wir Chriſten begehen hiemit die jährliche Ge⸗ daͤchtnus des Leydens unſers GOttes und Heylands Chriſti / umd ſihe / dort droben indem guldenen Becher iſt unſer GOtt verborgen / der Tuͤrck derwundert ſich hieruͤber / und nach Ab; trettung des Volcks ſchleicht er aus Fuͤrwitz hinzu / hebt den Deckel hinweg /ſihe / da iſt eine erſchroͤcklich e Flammen heraus gebrochen / welche den Tuͤrcken in die Weite geworffen / und faſt ‚halb todt dahin geleget / ſchrie demnach mit lauter Stimm am Hilf der Ehriften / welche dann eilfertig herzu geloffen/ und denfelben von der Erden aufgeheht: Denen er alles ums ſtaͤndig / auch daneben tauſendfaͤltig begehrt ein Chriſt zu mer; den / welche Gnad ihm auch die unendliche Güte ertheilt Hat, Diefer unglaubige Heyd hat feinen Fuͤrwitz hart büffen muͤß fen, anbey aber die Gnade des Allerhöchften gehabt / daß er bekehrt worden / welches nicht allen widerfaͤhret / lerne demnach / daß alles wollen willen / gar offt ſeye wider das Gewiſſen. TS nen Sl .. Yaaesasıı ER At 3 Dat 77 N SQ u EN REN NS. 2 Be 5 ' BEDERH ERELLNEREEXBN EREENS EREENS SEN Das Wluͤck ohne Tuͤck. 8* En MM j 1% Senn — | \ h | N a = Ali —9 Ns Hl = 1%] 15 w || l BER Yı \ J — — TR N ! — Hk = ar ) np An > Ir } IE k " ! [2 “ Hr | z S Kan, | | == i = N ö mi = — = 1 = = m? RN 2.7 | = Er: SEE 213 j KARTEN = Z ul} ! mr — — ai Sr ee — at Ser — | a ee, Eee — ee ae gene | — — a ee | ) Auff und ſchnauff / daß du ſchwitzeſt / wie ein Poſt⸗Klepper: Schab und grab/daß dir ar | die Hand hundert Blatter befommen / Sys] freibund ſchreib / daß dir faft alle Finger er: pi Erummen: Meitund ſtreit / daß die faſt die A gefambte Kraͤfften vergehen:Wetz und hetz / > daß dir der Lebens⸗Athem zu kurtz wird: * — — — — * tzeſt: Han und banu / daß du allen nothwendigen Schiaff bevfeits fer verehren / ſo wird dir GOtt dasjenige vermehren: Schließ / Das Gluͤck ohne Tuͤck. 193 tzeſtStick und flick / daß dir gar Fein Feuerabend einfaͤllt: Ropf und klopff / daß dir auch der lange Tag zu kurtz wird:Laß und paß / daß dir auch die Gedult die Schwindſucht bekommt: Du wirſt gleichwohl nichts oder wenig erhalten / nichts oder wenig erwerben / nichts oder wenig erhaſchen / wann du dein Sach nicht mit GOtt anfaͤngeſt: Entgegen thuſt du GOtt TFT nicht ang / fo dann gehet alles wohlim Haus: Ein Schiff ohne Ruder biſt dw ein Vogel ohne Fliegel hiſt du / ein Garten ohne Zaun biſt du / ein Soldat ohne Waffen bift du / ein Speis ohne Saltz bift du ein Faß ohne Raiff biſt du / wann du ohne GOtt biſt / fange demnach alles an im GOttes Na; men / fahre in allem fort im GOttes Vamen / ſo dann wirſt du auch alles enden im GOttes Namen: Es bleibe darbey Wer GOtt verehrt / Sein Gluͤck vermehrt. Groſſe Monarchen / gekroͤnte Haͤubter maͤchtige Land⸗Re⸗ | genten / dieſes Liedlein gehet euch vor allem an: Wer ift einmal berzlicher geftanden in ſeinem Reich als Theodoſius Magnus? Er hat herzliche Sieg erhalten wider die halsftarrigen Perſi⸗ er; er hat aufeinmal hundert taufend Saracener gefchlagen/ er hatden Ertz Tyrannen Eugenium fambt Debogafto über; wunden / er hat wider den Marimum Krieg geführt/ und herzlich vietorifiret + Wasiftaber die Wurtzel geweſt / aus welcher ſo viel Sieg gemachfen ? Wer mare die Mutter / Die ihme ſolche Glory gebohren ? Wer iſt der Kuͤnſtler geweſt / der ihme alles dieſes Gluͤck geſchneidet? Niemand anderer/ als. Pietas ‚die Frommkeit dann bevor er die Wafſen ergriffen wi⸗ der feine Feind / da hat er — a N TER va N Dem. £ 194 Das Glüd ohne Tu. Volck Proceſſion weis die Kirchen befucht/ die Litaneyen felbft mitgefungen/ fich vor dem Altar und Gräbern der Heiz ligen auf die Erden nieder geworffen GOTTES Huͤiff und der Heiligen Vorbitt eifferigſt angeſucht / weſſenthalben auch er den ſeinen die Frommkeit und GOttes⸗Forcht hoͤchſtens aufgebunden / alſo ſagend / per hanc enim & pax conferva- tur, bellum extinguitur, hoſtes in fugam vertuntur, Fros phæa eriguntur, Mommnis vicdoria conflat. Durch die Fromm⸗ keit wird der Fried erhalten / der Krieg gedaͤmpfft / die Feind ir die Flucht gejagt / und aller Sieg erworben, Theo- doret.l. s.c 25: er 2 — | RR; GOTTES ernfihaffter Befehl mare; daß die Iſraeli⸗ Bi tter alle Sahr dreymalfich jollen nacher Zerufalem in Tempel Bi begeben’ benanntlich zu Oſtern / Pfingſten / und am Feſt dex —— Tabernackel: Alle Jahr dreymal ſollen alle Manns Bilder Ey (verſtehe die Gefunde ) alle junge Geſellen Haus und Hof | verlaſſen / fich auf die Heiß nacher Jeruſalem begeben das - BR felbft dem GOttes⸗Dienſt abwarten / die Weiber/ diealte Datel / und Eleine Kinder follen gleichwohl zu Haus bleiben: S mein GOTT !Edunte jemand fagen/ dieſes Gebott ſchei⸗ net allzu hart / das gantze Land Paleſtina liegt Mitten unter | den Feinden / es iſt umgeben mit lauter Barbarifchen Tyran⸗ J nen / dahero in Ahweſenheit dee Männer werden ſolche * Feind allerſeits einfallen / die gantze Landſchafft auf das due Bin ferfie vermüften / Weib und Kinder indie Gefangenfchaffe mit fich ſchleppen / Die arme Weiber/wannfiefichdoch wollen wehren / werden wenig oder garnichts ausrichten mit ihrem | Beſen⸗Stielen oder Bablen. Die alte Männer mit ihrem Krucken werden fchlechten Wider fand thun / in Summa/als 9 leg wird uͤber and uͤber gehen ꝛe. Hoͤret hierinnfalls was — — GOTT verſpricht/ nullus inſidiabitur terratua * er“ 4 — i Das Gluͤck ohne Tuͤck. 195 BOTT derfichere dich Iſrael niemand wird dem Land fchädlich feyn Mann dn dreymalim Zahr hinaufgeheft/ und dein Andacht im Tempel verrichteſt. Exod. 34. Faſſet folches wohl ihr groſſe Potentaten / nemo inſidiabitur terra veſtræ. &c. Niemand wird euerem Reich und Ländern Schaden zu⸗ Keen, und ſoll fich auch ein Feind hervor thun / fo werdet ihr enfelben glücklich überwinden / mann ihr nur die Frymm⸗ Feiten in eurem Wandel fuͤhret / wann ihr nur GOTT vor Augen habt / wann ihr nur die Andacht nicht auf die Seiten ſetzet: Bleibt alſo noch wahr / | | Wer GOtt verehrt / Sein Gluͤck vermehrt. Haus⸗Vaͤtter / Hans Mütter / Haushalter / die Lection wird euch beitens eingerathen / ihr wiſſet ja / was für einen groſſen Seegen der Jacob erhalten von feinem alterlebten Matter Iſaac. Der zzbi DEUS&c. GOTT gebedir von Thaue des Himmels und vonder Fettigkeit der Erden / dein Fuͤlle an Korn und Wein/ und die Voͤlcker muͤſſen dir die⸗ nen / und die Geſchlechter muͤſſen Dich verehren / ſeye ein err deiner Bruͤder / und die Kinder deiner Mutter muͤſſen ch vor deiner biegen ꝛc. Ger.27. Was muß doc) die Urſach weſt feyn eines fo Häuffigen Seegen ? Diefe / dieſe / und ein andere / Parimut fenfit vellimentum ilius fragranti- ambenedicensilli &e. So bald Iſaac den guten Geruch der Kleider Jacob empfunden, da hat alfobald ſolchen Seegen ertheiltze. Der Heilige Hieronymus iſt der Ausſag / nach Meynung der Rabiner / daß ſolche Prieſterliche Kleider ge⸗ wefen ſeyn / und den Geruch gehabt von Weyhrquch / wel⸗ chem fie dazumal in ihren Saeröferis und Opfern häufig ge⸗ Sb z braucht: Eee ee es ee UI WER „N mr ae 16 as Gluͤck ohne Tuͤck. hraucht: Wann dann dazumal ſo groſſen Seegen erpreft dee Geruch folcher Deiefterlichen Kleider / mas wird erſt jego - nichterhalten der Geruch der Meß⸗Gewaͤnder / ich will fagen/ mwannihr/ ſo es die Zeit und Gelegenheit zulaſſet / fein alle Tag ein H. Meß hoͤret / und zum allererften euer Arbeit und Ge⸗ merb mit GOtt anfanger2c. Ir: Five Schufter oder Schuh Macher wohnten nicht weit poneinander. Aber im Glück waren fie beede weit entferz net/ einer warealfoeiffrig in feiner Arbeit daß er fat Tag und Nacht den Riemen um den Kopf getragen / die Knie waren gang kaumm wegen desimmermährenden Klopf⸗Holtz / die Hand waren faft wie ein eichene Rinden wegen allzu fieten Draͤth Ziehen / das Pech hangte ihm allerfeits an/ daß er offt nach dem wenigen Schlaff in aller Fsuͤh aufgeſtanden / und das angepichte Leilach mit ſich gezogen / von Morgen an biß auf die Nacht ware er in der Arbeit begriffen; Und hat er beydem Ochſen⸗ und Kalb⸗Leder wie ein Eſel geſchwitzt: Am bey aber kuͤnmerlich die Seinige und ſich erhalten / und faſt - auf ein halbes Jahr keinen Sattel auf dem Kraut geſehen: Entgegen fein Nachbar iſt alfo glückfeelig gemeft / daß ihn - wiemalinallen Sachen hätte der Schub) geteuct: Das La der war ihmein Feder / wordurch er ein Gluͤcks⸗Vogel mors den, in Eſſen und Trincken litte er Fein Schwindſucht / er und das Glück waren aber einen Leift gefchlagen / fich und die Seis nige hat er fortund fort reichlich erhalteniden gantzen Tag wa⸗ | ve er in feiner Werckſtatt einesguten Muths und froͤlichen Ge muͤths / ja durch Pfeiffen und Singen iſt er fein eigner Spiel⸗ mann geweſt / im gantzen Haus war immerzu Fried un dFreud / dann fein Schuſter⸗Pech hat ihme Silber und Gold ausge; hruͤt welches dann den andern nothleidenden / und doch fo ars beitfamen MirMeifter fehr befremboet/ alſo / daß er einmal gefragt / Das Gluͤck ohne Tuͤck. 197 gefragt / warum er doch in ſeiner Wirthſchafft ſo wohl ſtehe? Er müffennfählbar einen Schatz gefunden haben, der vermo⸗ gendeSchufter der Schuhmacher lachte hieruͤber / und bejaher es / fagendy er finde alle Zag ein Schatz / wollte auch ihmdeffen gar gern theilhafftig machen. Wohlan / den andern Tag führ; te.er diefen Mir-Meifter in die Kirchen, hörte allda mit fondes ver Andachtdie H. Meß / nach Vollendung derfelben/ fagt er ihme in den Ruckkehrn / dieſes ſehe der Schag / der ihn bißhe ro alſo bereicht / der andere folgte ihme in ſolcher Andacht fleiß⸗ ſig nach / und hat in kurtzer Zeit erfahren / daß feine gantze Wuͤrtſchafft einen erſpruͤßlichen Fortgang nehme. viz, S. Joan, Elemofin. Wer GOtt verehrt/ Sein Gluͤck vermehrt. Armee / beduͤrfftige / verlafine und Mittel / loſe Leut / dieſes iſt ein ſonderbahres Grifflein fuͤr euch / begebt euch mit mir in die Wuͤſten / dort werdet ihr etwas ſaubers fehen : Als Chriſtus der HErr32. Jahr alt ware / da iſt er in ein oͤdes Feld hinaus gezogen / alſo daß man drey Tag zu gehen hatte / biß man zu einem Haus koͤnnte kommen / ihme ſeynd dazumal nachgefolgt fuͤnff tauſend Mann / Weiber und Kinder nicht darunter ges zehlt / der HErr hatte deffenthalben ein fonders Mitleiden/ daß fie ſchon drey Tag nichts zu eſſen gehabt / fragte demnach die Apoſtel / wie viel Brod vorhanden ? Nicht mehr war die Ant» wort / als fuͤnff und wenig Fiſch / hierauf hat der HEre befoh⸗ len / das Volck ſoll ſich nie derſetzen / afpieiens in calumese, er aber wendete ſeine Augen gegen Himmel, alsdann ſeegnete er die wenige Brod / und gab ſie denen Apoſteln / damit ſie es ſollen unter das Volck ale and) ihre 3 allen — — — * — Das Gluͤck ohne Tch 198 aſſen alle und jede und wurden insgeſambt geſaͤttiget: Und was das Wunder vergroͤſſert / fo blieben noch 12. Koͤrb voller Stuͤcklein uͤber: Dieſes iſt geſchehen den 21. May / und zeigt man noch in einem guldenen und mit Edelgeſtein verſetzten Truhen zu Hall in Throl in den Koͤniglichen Stifft daſelbſt ein halben Fiſch von denjenigen / welche GOTT fambrdem Brod ſo wunderlich vermehrt. In dieſer Geſchicht iſt abſon⸗ derlich zu mercken / daß der Heyſand nicht chender das Brod vermehrt / biß er ſeine Augen gegen Himmel gewendt zu feinem Goͤttlichen Vatter; Vielelende / beduͤrfftige Leutfin- det man allerſeits / welche faſt kein Brod im Haus / es iſt aber deſſen kein Wunder / ob ſie ſich ſchon nach Moͤglichkeit bewer⸗ ben / und den gantzen Tag herum japlen auch folgfammiemäß ſig gehen. Deffen ſprichich / iſt kin Wunder dann ſie wen⸗ den ihre Augen nicht gegen Himmel / wann ſie Fruͤh morgends thaͤten ein halbe Stund GOtt ſchencken / durch Auhoͤrung ei⸗ ner H. Meß / oder da ſolches nicht moͤglich / wenigſt ihr Gebet zu Haus verrichten / da wuͤrden fie Hand-greifflich wahrneh⸗ men / wie GOtt ihnen das Brod fo wunderbarlich thaͤte ver⸗ mehren, Allbekandt iſt / daß Iſidorus / ein heiliger Bauer in Sbyxanien / ihme lieſſe vor allem die Andacht angelegen ſeyn / dann unangeſehen er ſeinen Edelmann muſte die Feld Arbeit verrichten / fo hat er doch den GOttes⸗Dienſt nie verſaumt / dann ſo bald er den Glocken Streich zur Heil. Meß gehoͤrt / da iſt er gantz eilfertig dev KHirchen zugeloffen / Bat laſſen Ochſen und Vflug guf dem Acker ſtehen / ſondern hat denjenigen der⸗ ehrt/ welcher zu Bethlehem in dem Stall bey dem Ochſen in der Krippen gelegen / die benachtbarte haben dieſen frommen Bauren bey dem Edelmann angeklagt / daß ſelbiger dem Feld⸗ Bau nicht feiner Schuldigkeit gemäß vorſtehe / ſondern ſein Zeit in der Kirchen zubringe / der Edelmann wollte deſſen den | Augen⸗ Das Gluͤck ohne Tuͤck. 199 Augenſchein einnehmen / begiebt ſich demnach iu das Feld hin⸗ aus / findet aber / daß Iſidorus ſehr emſig geackert / nach fols chem geheter in die naͤchſt entlegene Kirche / ſiehet aber auch, daß Iſidorus daſelbſt der H. Meß ſehr andaͤchtig beygewohnt / woraus er han dgreifflich konnte ſchlieſſen / daß unter der Zeit / als er in der Kirchen ſein Gebet verricht / die Engel auf dem Acker und Feld ſeine Arbeit vollzogen. Wer GOtt verehrt / Sein Gluͤck vermehrt. DAMGOTT zeigt ſich gegen uns / mie wir uns gegen ihm; die Hebräer haben auf ein Zeit zu EHriftum den HERAN einen Blinden geführt, mit Bitt / er möchte ihme doc das er⸗ münfchte Gefichterftatten / der Heyland berährt gleich mit dem Speichel feines Goͤttlichen Munds ihme die Augen / und fragte / ob er was ſehe? Ja / gab er zur Antwort / etwas ſiehe ich / aber nicht viel dann mir kommen die Leut vor / wie die Baͤumer; Der HERRberuͤhret ihm das anderemal / nach welchem er alſobald gantz klar und vollkommen geſehen. Wa⸗ rum hat ihme der Heyland das erſtemal nur halb und Halb fe; hendgemacht? Mercke die Urſach / der Blinde hat dazumal nur halb und halb glaubt: Dann GOTT handletmit uns / wie wir mit ihm / ſo wir wenig an ihn dencken / da dencket er auch wenig aufuns: Wann wir aber täglich und vorderſt in Fruͤh durch den GOTTES; Dienft/ oder ein anders heilige Gebet verehren / ſo dann wird er unſere Wirthſchafft gleicher Geſtalten vermehren / dann wer ihme giebt / dem giebt er wie⸗ v, | Manche Leut ſeynd voller Gluͤck und Stern/ woher kommt es aber? Sihe/die drey Koͤnig aus Orient — ſo Moll eiten PER va 1.2 200 Das Gluͤck ohne Tůck. weiten Weeg gereiſt ı und haben keinen andern Weegmeifer gehabt/ alseinen Stern / und wie fieendlich Berhlehemen ⸗ reicht/ dahaben fie wahrgenommen / daß der Stern geſtanden ober dem Haus / wo JEfus und Maria war / /Fetiz faprado- - mum,ubi erat puer &c. Matth.c.2. Wer demnach haben will / daß Gluͤck und Stern allzeit bey ihme ſtehen bleibe / der muß SE fum und Mariam vor Augen haben / dieſelbig eiffrig vereh⸗ ken / und dero Dienſt und Kicchennichtvernachläfigen/ dann Wer GOtt verehrt / Sein Gluͤck vermehrt. Welches dann aus folgender Geſchicht gantz klar erhellet/fo - von Joan: Mofcoin.prat.(pärit,cap.202. lg 0 | / zu Conſtantinopel war ein Fürnehmer und Keicher von Ade welcher ein fonderer Liebhaber der Armengemeft und fehe häuffige Allmoſen unter diefelbe ausgerheilt/ alsernunbe tagt / und das Leben allbereits zum Ende geloffen/ da hat er feinen einigen Sohn zu fich geruffen / ihme gar weislich vorges 1 tragen / was ihme lieber ſehe / Reichthum / oder Ehriftus? Der Sohn antwortet / mir iſt unendlich lieber Chriſtus als - Reichthum / dann wann ich GOTT hab / ſo wird mir mein Stuͤcklein Brod nicht abgehen: Uber ſolches vermacht der alte Vatter fein mehrifte Habfchafft denen Armen / nach deſſen Ab⸗ ſterben der Sohn/ ob ſchon zimlich Mittel-Ioß fein voͤlliges Vertrauen auf GOtt geſetzt / fleiſſig in die Kirchen gangen/ und dem GOttes⸗Dienſt beygewohnt / zur ſelben Zeit ware / ein baar erlebtes Ehe⸗Volck / deme ein einige Tochter ware/ beynebens aber ſehr groſſe Reichthum / gedachte zwey alteLeut redeten einſt mit einander / und berathſchlagen / wem ſie doch ihr Tochter moͤchten geben / machen endlich einen — | Das Gluͤck ohne Tuͤck 201 Heber einem Armen und Frommen / als einem Vermoͤglichen / Der etwann mit ihr moͤcht hart verfahren zu ſolchem Ende fol sich die Mutter gang fruͤh in die Kirch begeben / daſelbſt in „acht nehmen / wer der erſte in die Kirchen hinein trette, Wohl⸗ an die Matter war frühzeitig in der Kirchen / bald nach ihrer/ txritt der obbemeldte hinein nacher feiner heiligen Gewonheit / die Alte fragt ihn alſobald mer er ſeye? Wer feine Eltern ge⸗ wet ? Ob er verheurath ? Nachdem er alles umftaͤndig des kennt / ſo thut ſie ihme ihr reiche Tochter anerbieten/ welche er auch zu nehmen garnichtgemeigert : Hieraus nun Fan ein je⸗ der fchlieffen/masgroffenNugen es bringe / wann man vor 05 Allem BORE —— und ihme Gm——mure] SR) rum mine — — Schwehr und leicht. —— — — Em wilden /dem ſchwartzen / dem fchändl, 7 NZ) chen / dem ftinckenden/dem verruchten/dem (19 97 verdammten Satan ift fchmehr.su dienen. y Nero war ein Tyrann / Caligula ein Th— | rann / Sennacherib ein Tyrann / Totila u Hein Tyrann / Heliogabalus ein Tyrann / i — Noaasein Tyrann / Herodes ein Thrann / aber noch ein groͤſſerer Tyrann iſt der Satan darum ift ih⸗ Ä | me Schwehr und leicht. 203 — — — — ee — —— — — — — — — — dienen / zumahlen Er ſelbſt befennet / jagum meum Juave efk » — meum leve, mein Zoch iſt ſuͤß / und mein Buͤrde iſt leicht. | ) Ein Geitziger dienet dem Teuffel: O Mas ſchwehre Dienftbarfeit ! wie viel fteht ein folcher nicht aus / Damit er nur feinen Neichthum vermehre ? Er ſchnappt und tappt nach dem Geid / wieein Speiß Forellen nad) ver Leber; Er . ſchnaufft und laufft nach dem Geld / wie ein en Pferd nachdem Ziel ; Er dringt und ringt nachdem Geld / wie ein - Geyer nach der Tauben: Kein Weeg ift ihme zu weit / Fein Meer zu gefaͤhrlich kein Berg zu hoch / fein Thal zu tieff / kein dirbeit zu ſchwehr / mann er nur Fan einen Gewinn erha⸗ fchen / er wachet mehrer / alsein Jacob bey dem Laban / er fa; ftet mehrer alsein Elias in der Wuͤſten / er arbeiter mehrer als Gedeon bey dem Trefchen/ Damit. er nur Gald befomme Rule, 72.9. 20. wird gefchrieben von einem reichen Gefellen/ deme feine Aecker und Felder gar häuffige Frucht getragen’ _ al / daß er einmahl deyder Nacht vor lauter Mucken nicht Funnte fchlaffen/ dann er wuſte nicht / wo er feine Früchten folle hinlegen: Endlich) und endlich fällt ihm ein er wolle feine Scheuren abbrechen / und nachmahls gröffer machen; Mieer nunin ſolchen Gedancken geſtanden / da ſagte SD zu ihm: xtalte, hac noctte &c. Du Narr! in dieſer Pacht wer⸗ den ſie deine Seel von dir a Mit halbender Muͤh * c 2 er im Bu bern / welche denen Schweinen in ihrem Trog vargelegt are u EEE. 2: 2 204 Schwehr und leicht. — — ein Himmel kommen / ſo iſt er aber mit fo groffenSorgenund EB Leiden zum Teuffel gefahren / ſo iſt dann dieſem Geſellen fehmehr - zu dienenzc.aber GOtt dem HErrn leicht. | | Meben den Apoſtlen hat Ehriftusder HErr nach andere zwey und fiebengig Juͤnger ausgefandt / das Evangelium zw predigen inallen Städten’ Flecken und Derter rc. und wann ihr in ein Haus / ſagte er / werdet eingehen / wo der Fried iſt / manete edentes & bibentes &c. ſo bleibt indemielbigen Haus / eſſet / und trincket / was ſie euch aufſetzen: O wie iſt GOtt dem HERRſo gut dienen! Der Satan legt dem Geitzigen auf / er ſoll faften nicht viel verzehren / fauren Plampeltein cken / Tag und Nacht ſich bemuͤhen / damit er mehrer Geld ſammle / bingegen fast GOTT der HErr feinen Dienern/ welche das Evangelium allenthalben ausgebreit / fie follen im Haus raften auch effen und trinken / was man ihnen auffe: ger2c. fo gar hat Chriſtus der HErr die gute Schnapp-Bißlein nit ausgenommen: Wie die Ciſtercienſer Geiftliche aus Gehor⸗ ſam auf dem geld die Arbeit verricht / da hat Rainaldus wahr⸗ genommen / daß die ſeeligſte Mutter GOttes Maria / bey heiſ⸗ fer. Sommers: Zeit denſelhigen mit einem zartiſten weiſſen Tuͤchlein den Schweiß im Angeſicht abgewiſcht / und ſie anben getroͤſt: O wie leicht dann iſt GOtt zu dienen! | Schwehr aber dem Satan ; Ein geiler und ſtinckender Bocksberger Diener dem Teuffel / aber mag ſchwehre Mühe Eoft es ihm ? Der verlohrne Sohn hat mit den wilden Ge; fluͤgelwerck viverdo Iuxuriose, alfein Geld und Haabfchaffe anworden / auch endlich fo weit kommen / daß er mufteeinen Säu: Hüter abgeben / und Dergeftalten Hunger gelitten/ daß er ihme gewunſchen / er möchte fich nur jättigen mit den Tre; en; Schwehr und leicht. 205 den; Diß ware der Lohn / und Vergeltung / um weilen er mit ſeiner Unzucht dem Teuffel gedienet hat: Ein geilſuͤchtiger Venus⸗Bub kan die halbe Nacht auf den Gaſſen fingen / und zur Winters Zeit aufder Zittern fchlagen / als hätte er. dag groͤſte Fieber: Er bricht ihme den Schlaf / daß er wachet wie ein Herten Hund: Er erfpahrt die befte Bißlein an feinem Maul/damit er nur feinem lieben Grind Schippel/ und muf, fenden Hertzbinckel koͤnne was zuſchicken / Gall und Wer muth iſt ihm in Geſundheit ihrer in lauters Hoͤnig: Jaetli⸗ che Phantaſten lecken gar den Speichel / welchen diefer ſtin⸗ ckende Miſtfinck auswirfft / Gluffen und Spennadlen ſchlu⸗ cken dieſe Narren für candirten Zucker / wann ſie nur eine koͤnnen erhalten von ſolcher glatten Miſtbutten: Alle vier Elementen koͤnnen dieſen verliebten und Oehl⸗getraͤnckten Eſel ihr zahmloſe Lieb nicht daͤmpffen; Das Mecæamus genua dauret bey ihnen ein gantzes Jahr hindurch / und biegen ſich dieſe ſaubere immfort fo gut / als ein Paſſauer⸗Klingen: End: lich tragen fie gar offt ein Frantzoͤſiſch Sriperdium darvon/ daß dieſe ſich folgſam nothwendig für wahre Adams⸗ Kinder müf fen erkennen: In /adore vulens tui &c. nachmahls ſchnoffelt ihr Naſen wie ein verdorbues Clavicordium, die Zent gehen ang dem Leim / die Geſundheit wird gaͤntzlich Schabenfreſſig / und logiret noch daruͤber in ſolchem ſtinckenden Leib ein ſtiuckende Seel. Die ſchwehr iſt dann dem Teuffel zu dienen! wie leicht Gott dem HErrn! Der ſeelige Torſenſiſche Prediger ſchreibt zu denen Philippern/ gaudere in Domino, iterum dico gaudete. c. — Erfreut euch im HErrn allezeit / abermahl ſag ich / erfreuet euch 2c. als wollt er ſagen / diejenige / welche GOTT dem HEern dienen / koͤnnen immerfort ſich erfreuen / und frolo; cken / dann ſie der Allerhoͤchſte er gröfferm Troſt — 3 A 206 Schwehr und leicht. — ah als der Satan mit allen ſeinen ſchmutzigen Wolluͤſten undEr⸗ goͤtzlichkeien. — Was fuͤr Muͤhe und Trangſalen haben die Iſraeliter nicht ausgeſtanden / als fie in der harten Dienſtharkeit gewe⸗ fen des Egyhptiſchen Pharaonis! ſo bald fie aber GOTT der - HERR indie Wüften begleitet da hat er fie wie feine Kinder tractiret / felbige fo gar mit Brod gefättiget/ melches vom Himmel kommen. Der Heilige Seraphifche Franciſcus / vie er zu Neate bey einem Burger die Einfehe genommen/. | da iſt er / wegen angeſtoſſner Unpaͤßlichkeit / etwas traurig worden / und iſt ihme eingefallen / ee möchte ſchier eine Mufic hören / er fande aber / daß ſolches nicht fuglich koͤnnte geſchehen hingegen bald hierauf ſchickt ihme der guͤtigſte GOtt einen En⸗ gliſchen Spielmann/ welcher gar ein Kurtzes aufgemacht / worvon der heilige Mann eine ſolche Säffigkeit empfunden daß er lang in Verzuckung gelegenac. _ 7» an»mal, Min. 1225. O wie ift GOdtt fo leicht dienen ! weffenthalben der Heilige Paulus fich Feiner Sach mehrer erfreuet / als dan er fihbey allen Roͤmern berührt er feye ein Diener SESU Chriſti: " Panius /ervns JEſu Chrifli, ad Rom. e. 1. | Schwehr und uͤberſchwehr ift dem Satan zu dienen! durch Fraß und Fuͤllerey diener einer dem Satan: Fener Praſ⸗ fer im Evangelio hat alle Tag Mahlzeit gehalten/ epzlabarur —— [plendide &c. Ale Tag war es trag auf und zett nicht: | EN Immerfort wardie Tafel voller Schuͤſſel / - Die Schüffeln voller guten Biſſel: Die Släfer waren voller Wein / Der Wein mit einen guldnen Schein/ Schwehr undleicht. 207 Immerfort gieng in der Reih / Der Fraß und die Fuͤllerey. Was iſt endlich gefchehen ? Bey der Nacht ifter jaͤhling an eis nem Cathar erftickt / und folgfam faft raufchender zum Teufs fel gefahren: Es ift demnach der Fraß und Fuͤllerey nichts anders/ alsein Wurgel aller Kranckheiten / eine Mutter aller Praͤſten / ein Urſprung aller uͤblen Zuſtaͤnd / ein Mörderin der Geſundheit ec. Fieber / wo kommſt on her ? Waſſerſucht, mo kommſt du her ? Dürfucht/ wo kommſt du her? Lungenſucht wo kommſt du her ? Podagra / wo kommſt du her? Wir alle / ſagen dieſe / kommen aus Frißland; ſo dienet dann ein unmaͤſſi⸗ ger Menſch dem Satan / und dieſer belohnet nicht anderſt / als mit Weh / mit Kopffweh / mit Augenweh / mit Haͤndweh / mit N mit Bauchweh / eꝛc Es iſt alle dem Teuffel ſchwehr zu dienen. Den groſſen Dann GHttes Eliſaͤum haben die mut); willige Buben/bey Bethel / hönifch ausgefoppt / undihn/ me; gen feines Kahlkopffs / veracht / da wolle er / daß folchesnicht - folleungerochner bleiben/zur fondern Straffder Eltern wel che die Fratzen fo übel auferzogen / hat demnach einen Fluch über fie ergehen laſſen / woranfalfo gleich zwey milde Hären ausdem nächften Wald geloffen welche diefe boßhaffte Kinds der/ deren 42. gemefen/ jaͤmmerlich zerriſſen. 4. Reg. caput. 2. Wie offt fiht man Einen gang zerlumper und zerriſſen daher gehen / fein Weib in zerriſſenen Kleidern / feine Kinder in zerriffenen Roͤcklein wer hat dieſe Gefellen alfo zerriffen! Frag nicht meiter/die Bären haben es gethan / er ift vorhin Tag und Nacht im Wirthshaus geweſt beym fchmargen Bären / beym guldenen Bären / allmo er das Seinige verfrefien und verfoffen / dahero anf eine folche 7722 Fan Feine ar eſt⸗ 208 Schwehr und leicht. Feſttag folgen ꝛc. Wer demnach dem Satan durch ſolches La⸗ ſter dienet / den bezahlt er mit der Armuth; O wie ſchwehr iſt ſein Joch! Bi 0 ——— Wie leicht aber iſt das Joh GOttes! Dee Koͤnig Na buchodonoſor hat eineſt gar eruſthafft befohlen/man ſolle ihme 4. Adeliche und wohlgeſtalte Knaben von dem Juͤdiſchen Ges ſchlecht ausklauben / und ſolche wohl erziehen / auch ſelbige mit den Speiſen von feiner Königlichen Tafel ernähren / dieſe Hnaben feynd gemeft/ Daniel, Annanias / Miſael / und Mza⸗ rias: Daniel aber hat an ſtatt der andern bey dem Obriſt⸗ Eammerling / durch vieles Bitten / fo viel erhalten daß man ihnenan ftattder Königlichen Speiſen welche /vermögihres - Geſetzes / ihnen verbotten / lauter Erbſen / Lin ſen / Bohnen und dergleichen Zugemuͤs / ſeynd aufgeſetzt worden / endlich nach verfloſſnen 10. Tagen hat der Cammerling wahrgenommen/ ‚Daß dieſe Edel Knaben weit ſchoͤner / mohlgeftallter/ feiſter und geſuͤnder worden / als wann fie taͤglich die vornehmſten Mahlzeiten hätten gehabt: So ſihe nun /wann jemand GOtt dienet durch Faſten und Abbruch / fo bleibt er geſund und wol auf / fo jemand aber durch Fraß und Fuͤllerey dem Teuffel die, F N wird er mild / ungeſund / ja er fürgt ihm felber dag Le⸗ nA % E | Wie leicht iſt dann GOtt dem HErrn dienen! Von dem heiligmaͤſſigen Mann Pervo Canifo, au8 der Kererit JESM/ fchreibt Raderus in Vita &c. daß er einmahl fehtwehrlich kranck dahin gelegen / alfo / daß ihme alle Speifen winerfianden 7 in demer endlich von den P. Arinz/fro befragt worden / zu wem er Doch eine Fleine2uft habe? Da fagte er / zu einem Boͤgelein; weil aber Fein einiges anf dem Marek zu befommen gewefen/ alſo ift eines von freyen Stucken zum Fenſter hinein geflogen und [ich gar leicht fangen laffen / nachdeme ihme ſolches br | | richt Schwehr und leicht. 209 richt worden / und eresfür eine Speis genoſſen / da hat er bes kennet / daß erniemaleinfo wohl geſchmackes Nachtmal Ha: * gehabt + DO wie wohl tractirt GOtt die Seinige / ſo ihme ienen! Schwehr und uͤberſchwehr iſt dem Satan zu dienen! Viel dienen ihm durch Zorn und Rgchgierigkeit: In dem Vhr / als Adam aus dem Paradeisverjagt worden? ift der Cain gebohren/ und / nachgehends der Abel / weilen ſie nun der Vatter gar eiffrig ermahnt / ſie ſollen / um ſo vielempfans gene Gutthaten GStt dem Allmaͤchtigen ein Opffer able⸗ gen / alſo haben ſolchem Rath beede Bruͤder gefolgt/ doch mit einem groſſen Unterſchied: Dann Abel hat von den Erſtlingen feiner Heerd / und von Ihrer Fetten / GOtt dem HExen geopf⸗ fert / weſſenthalben der Allerhoͤchſte ein ſonders Wohlgefallen ghabt an feinen Gaben / welches aus dem abzunehmen, wie die mehreſte heilige Lehrer ausdeuten / weil GOtt ein Feuer vom Himmel geſchickt / welches des Abels Opffer vollig ver; zehrt: Als aber der Cain GOtt fein Opffer derricht/ fo da beftanden in allerley Erd» Früchten / und zwar von den ge; ringſten / als etwann Linſen Bohnen: Ruben 2c, deffenthalben der Allerhoͤchſte an dieſem kein Wohlgefallen geſcho fft / wor; uͤber dann der Cain gang ergrimmt / alſo zwar / daß fein Ans. geſicht eingefallen / darumen GOtt zu ihme geſprochen / war; um biſt du zornig ? Er quare concidit facies ua? Und wa: um iſt dein Geficht eingefallen ? Se foll dann einer von Zorn Franck werden ? Was dann; Fa vor Zorn garfterben/ wie der Job ansgefagt / varzm [Fultum interfeit iracundia, ec, Der Zorn tödteteinen Narren’ Job. c. 5, Niermberg de urz, volu.lib. 4. c. 20, fehreibt/ daß zu Wallifolet einer feye geweſt / welcher da wider feinen Feind / von dem er beleidiget worden, den Degen wollte ausziehen / weil re von mehren ie | en⸗ j m. = 210 Schwehr und leicht. En — —— ——— — — — —— ſenden verhindert worden / alſo iſt er des gaͤhen Tods dahin ges ftorben: Welchen Tod ihme / nach Auſſag der A2edicorum ver einige Zoen verurſacht: Auf ſolche Weis iſt hart dem Teuffel dienen! Leicht aber GOtt dem HEren; Moyſes hat alles golten bey GOtt dem — eye alſo zwar / daß er zu einen Fi 14 ver und Oberhaubt über das gantze Iſraelitiſche Volck geſtellt worden: Der Allerhoͤchſte hat ihn erkieſen zu einen /ce·Gott auf Erden; Conſtitui te Peum Pharaonis &c. Exod.e.7.Xhme ifter offt und vielfältig erfehienen / auch die allerverborgenſte Geheimnuffen geoffenbahret; Ihme gleichmaͤſſig den Gewalt geben, über alle Elementen ; Moyſes hat die Sach fü weit ge⸗ bracht / daß er dreyſſigmal hundert tauſend Seelen mit ſich aus Egypten gefuͤhrt und folche groſſe Anzahl der Menſchen ducch viertzig Jahr in der Wuͤſten wunderbarlich ernährt: Endiich iſt er in dem Land Moab geſtorben / im hundert und Wwantzigſten Fahr, mare allezeit frifch und geſund / ſo gar hat er keinen Zahn verlohren / er iſt von denen Engeln ſelbſt begra⸗ hen worden / was iſt dann eigentlich die Urſach / daß er bey dem HErrn / ſo angenehm worden? Höre den H. Dionyſium, Ideo erat DEO familiarijhmus » quia mitiſſmu erc. Warum war er GDtt fo angenehm / weil er der Sanfftmuͤthigſte geweſt: Sihe demnach wie GOtt dem HErrn durch Sanfftmuth weit leichter zu dienen / als den Teuffel durch Zorn. Dahero dann jener Juͤngling ſehr weislich gehandelt / wel· chen ein gottloſer und zauberifcher Advocat für einen Schrei; ber aufgenommen, nur zu dieſem Ende / Damit er denfelben | möge verführen: Einsmals ritten fie beede beplintergangder Sonnen in ein unweit entlegnen Wald / in deſſen Mitte ein ſehr fſies Gefchloß geftanden/ mit Metallenen Pforten ſehr wohl verfperrt / kaum daß der Advocat dafelbit anklopfft / ſo ma | | | glei Schwehr und leicht. 211 Pe ——————— — 7 gleich das Thor eroͤffnet worden / und ſeynd ſie beede in einen ſehr herzlichen und von Gold aufgebauten Tempel eingetret⸗ ten/ darinnen viel Mohren inguter Ordnung geſeſſen / der —— * in einem Thron / dieſer bewillkommte alſo⸗ bald den Advocaten / als feinen beſten Freund / fragte anbeh / wer der Juͤngling ſeye / den er mit ſich gebracht / er iſt / gab er zur Antwort / dein Diener / gleichwie ich; Du mein Diener? Sragteder obrifte Mohr nein / nein / fagt der Juͤngling / fon dern ich Din ein Diener Ott des Vatters GOtt des Sohns und des H. Geiſis hierauf ſeynd alle dieſe / ſamt dem Advocaten von der Erden verſchluckt worden; Der Juͤngling aber nicht ohne Schrecken wiederum nacher Hans geritten / nachgehends einen ſehr frommen und gottsfoͤrchtigen Wandel gefuͤhrt / end⸗ lich hat denſelben ein geſchnitzeltes Crucifix Bild freundlich mit diefen Worten angeredt : Sch dancke die / um weilen du dich meinen Diener erklaͤret haft. Kaderus in aul. ſanct. in an- Wie leicht iſt dann GOtt zu dienen / wie ſchwehr entgegen dem Teuffel / welches ſattſam erfah⸗ * ren dieſer Advocat. 212 EB Ps KERLETTERHRIHTHEIIEHCNTHIEITH Der wunderlihe Schuhneifter, N der groſſen / in der weiten undbreiten Welt ſeynd allerley unter icdfiche Echni⸗ ‚meifter anzuteefien:23on me elcyen man (ch ne Sachen lernen kan: Ich weiß einen. —— fie. ein der: Ich weiß | er / der hat añ ſtatt — | —————— einen Ri | Kr Schul⸗ — Der wunderlihe Schulmeifter. 217 Schulmeifter/der Frichet aufder Erden / diß iſt ein Wunder: Sch weißeinen Schulmeifter / der hat gar Feinen Fuß / diß iſt ein Wunder: Sch weiß einen Schulmeifter/der hat gar 4. Juͤß / ich weiß einen Schulmeifter / der hat Zliegel/ wormit er Fan fliegen) das iſt in ein Wunder :_ Sch weißeinen Schulmeifter d t reden / wohl aber pfeifen / diß ife mehrmal ein — r / und vondiefem kan ein jeder lernen, der Groſſe / der e/ der Alte / der Junge / der Edelmann der Bauer / der Geiſtliche / der Weltliche ꝛc. Lerne / mein Menſch / von dem Schulmeifter mit Hoͤrnern / das iſt / vor dem Satan ſelbſt ein Abfchenenzu tragen an der Undauckbarkeit. Wie der boͤſe Feind den Koͤnig Saul beſeſſen / da dieſer dem David nach den Leben getracht / zu ſolchen Ende fein Lantzen ergriffen / und ihn wollen ermorden / hierauf iſt der böfezeind von ihme gewichen / ſpricht Ba⸗lius Seleuc. orat. 15. dann er ſchaͤmte ſich / zu ſolcher Unthat und abſcheulicher Undanckbar⸗ keit einzurathen / noch weniger mitwuͤrcken: Hieronymus Clo⸗ dinus / ein ſehr gelehrter Theatiner / bekennt ſelbſt in Ser. 37. daß er gegenwaͤrtig ſeye geweſt / wie der boͤſe Feind aus einer beſeſſnen Perſon dieſe Wort habe vernehmen laſſen / wir Teuf⸗ felhaben etlichmal mit GOtt ein Mitleiden / wann er denen Menſchen fo viel unzahlbare Gnaden und Gutthaten erwei⸗ fet/ darvor aber nicht allein Fein Danck befommt / ſondern noch von denſelben ſo abſcheulich beleidiget wird / ſo ſchaͤme dich dann du undanckbarer Menſch / daß der Teuffel hierinn⸗ falls beſſer iſt als du. BE D Menfch/Ternedudie Danckbarkeit von einem Schul. meifter/ der einen Schnabel hat / vernehme aber zuvor / mag zur Zeit des Königs Affverifich begeben : Diefer Fonnte eins; mals bey der Nacht Eein Schlaf haben / dahero er die Zeitzu vertreiben / feinen Bedienten nn /ſie ſollen ihme J 4 OD 3 sau) * u 214 Der munderlihe Schulmeifter. Hiftorien / und Geſchicht⸗Buͤcher von vorigen Zeiten herein bringen: Als diefenunvor ihm gelefen worden und man zu dem Ort kommen / da befchrieben mar, hie Mardochäus das heimliche Nachftelender Kämmerling Bagathan und Tha⸗ res / welche den Koͤnig Afverumermürgen wollten/ angeben hätte: Wie ſolches der Koͤnig vernommen / ſprach er / was hat Nardochaͤus um dieſe Treu fuͤr ein Ehr und Belohnung be⸗ kommen ? Da ſagten feine Diener und Knecht zu ihm/ ., er hat gar nichts bekommem zszh.c.6. D Ehriſiliche Seel! gehe in etwas zuruck mit deinen Gedandken und befiune dich was du für Gutthaten von dem allmächtigen GOtt empfan gen haſt / er hat Dich erfchaffen/ und was noch mehr iſt / erbat Dich vor dem ewigen Untergang errettet / und mit feinem bit⸗ ‚tern Tod am Stammen des Ereutz erköfer ; Was hater um ſolche unermaͤßliche Gnaden füreine Belohnung bekommen? ‚Nihil nichts / gar nichts; Sondern du haft ihn noch mit uns zahlbaren Sünden hoͤchſt beleidiger, fo lerne dann die Danck⸗ a, einem geſchnableten Schulmeiſter: Dieſer iſt ein Crat es Bergamenus lib. 5, ſchreibt dieſe Geſchicht / ſo oh⸗ nedas vielen bekandt / es ſchickten 16. Schnitter auf dem Feld bey heiſſer Sommers⸗Zeit einen aus den ihrigen/er ſolle ben dem unentlegenen Brunnen ein Waſſer holen : Wie ſolcher dahin kommen / dahater geſehen eine groſſe Schlang / welche ſich um einen Adler völlig umgewicklet / ihme folgfam ven Reſt zu geben: Der Schnitter erbarmtefich uͤber den beang⸗ ſtigten Vogel / ſchnitte demnach die Schlang mit ſeiner Sichel | voneinander / wordurch der Adler erlediget worden : Fuͤllte demnach fein Lagel mit Waſſer an / welches die durftige Schnitter gang begierig geteunden / bald aber hierauf alle todter dahin gefallen / mie aber dieſer Waſſer Trager —— | 04% Der wunderliche Schulmeifter. 215 wollte ſeinen Durſt loͤſchen / da iſt eilends der Adler hinzu ge⸗ fiogen / und ihme mit feinen ſtarcken Fluͤglen die Laͤgel umges ſtoſſen / daß alles Waſſer auf die Erden gefloſſen / aus welchem er gantz leicht fonnte abnehmen / daß folches der Vogel aus Danckbarfeit gethan / meil er denfelben vom Toderrettet : Warn dnfo viel Deograrias folleft ausfpreche/mie viel Sand» Körnlein am Ufer des Meers; Soviel Deograria:, tie viel Staͤublein im Lufft / fo viel Deograrias _ wieviel Stern am Himmel/ fo viel Deo grarias ‚mie viel Graͤslein auf Erden: fo- viel Deogratias » wie viel Geſchoͤpff in der Welt / ſo haͤtteſt du nach deiner Schuldigkeit Fein Genuͤgen gethan ec. doch unan⸗ gefehen diefes/ ihuſt du noch deinem Erſchoͤpffer / Erloͤſer / und Seeligmacher / GOtts Laͤſtern denfelben auf allerley Weis beleidigen: O Menſch / kein Menfh! Ich weiß einen Schulmeiſter / der kriecht auf der Erden / von dieſem lerne: Matthaus Paris in hiſt. angl. c. 247. meldet von einer groſſen Schlangen / welche ungefehr in ein Gruben gefallen / fo für die Woͤlff gericht geweſt; Sylvanus ein Kohl; brenner / fo unweit dafelbft fein Hüttengehabt/ hat folches wahrgenammen/und vermerckt / wie die Schlang mit Zwitzern undliebEofenden Geberden ihn gleichſam um Huͤlff erfucht/als {8 hat er ſich ihrer erbarmet! ein gewiſſes Geſtreuß⸗Werck hinunter gelaffen, woran fie hat koͤnnen herauf kriechen / we⸗ nig Tag hernach kommt gedachte Schlang zu der Huͤtten Syl⸗ vani/ und bringt mit ſich im Maul ein koſtbares Edelgeſtein / weiches fie zu den Fuͤſſen ihres Gutthaͤter gelegt / zur Danck⸗ barkeit/daß er ſie aus der tieffen Gruben erloͤſt. D Menfch lerne von dieſem kriechenden Schulmeiſter die Danckbarkeitgegen GOTT. Wer hat dir, Delender Menſch und Adams ⸗Kind / aus der tieffen Gruben des ewigen verderbens / wohin dich der erſte Vatter durch ———— er EEE WER N immun 216 Der wunderlihe Schulmeifter. GE ER TEE NENNT TEE ZT EEE EEE non Des Gebots) geſtuͤrtzt / heraus geholfen? Niemand anderer 5 als GOttes Sohn, melcher für Dich die Menfchheit angenom; 0 All men / für dich fo viel gelitten/ ja in feiner blutigen Geißlung me 6666. Streich ausgeftanden/ für dich in feiner doͤrnern Erd, nung taufend tieffe Wunden empfangen / fürdich endlich am bitteren Creutz⸗ Stamm geftorben/ und zwar den 25. Martii / | an dem Zag/inder Stand, und indem Alugenblick / da Adam | sefündigetim Paradeiß: Alſo folgfam dir und mir / und dem 1 — geſambten Menſchlichen Geſchlecht aus der tieffen Gruben der Hoͤll mit dieſem Holtz heraus geholffen: Soll es möglich ſehn / daß ein Menſch diefer unermaͤſſlichen Guctthat follvergefs Ze ſen ? Hat ein Schlaug Eönnen dem Sylvano dankbar feyn/ J | undihmeum die empfangene Gutthat ein Edelgeftein ſchen⸗ 2 cken / warum dunicht forderft? So fag doch wenigft des Tags | | hindurch taufendmalmit Mund und Hergen Deogratias, RER: O wie unverantwortlich handlen alle diejenige/ welche — hl nicht allein GOTT niemaldanden, ed noch mitihrem | ee) ſuͤndhafften Wandel denfelben hoͤchſt beleidigen / dasiftfat | I ein folcher Danck / wieda erfahren hat Marcus Tullius/ der | Welt Eündige Redner von dem Opilio / dieſen diefen hat Tul⸗ lius mit feiner Eloquentz beym Leben erhalten / nachmals hat der undanckbare Opilius bey dem Marco AntoniodieSach Ku fo weit getrieben / daß dem Tullio durch den Scharffrichter A A bet gen un die Hand abgefchlagen worden]; D Tieger/und MM | ein Menfch! in, „gerne: D Menſch / von einem Schulmeifter/melcher gar Fein Fuß hat. Pauſanias fchreibt/ daß zu Porofelem/ einer Stadtin Zonien,die Zifcher auf einzeit einen Fiſch gefangen, den man insgemein einen Delphin nennet/diefen hat ein Knab | etwann durch Argliſt / oder aber durch Bitten/aus den Ham den der Fifcher erloͤſt und denfelben miederumins len | | dien? | MN j Li h H Bi. = 4 . — Der wunderlihe Schulmeifter. 217 Un a nee 1 rs > EEE A holffen : Auch zumeilen ihn mit einer Nahrung verfehen ; mel che Gutthat dem Delphin alfo mohlgefallen/ daß er diefelbe danckbarlich vergolten ; Dann fo offt der Knab dem Fifch am Ufer zugeruffen / foift er allemalgang eilfertig erfchienen/ hat den Knaben auf feinen Rucken ſitzen laſſen / und ſolchen nach: mals gantz ſicher / nach Belieben/ in dem Meer hin und her ges fuͤhrt / endlich denfelben wiederum zum Geſtad undUfer gelie⸗ fert: Solches iſt gar offt und vielfaͤltig geſchehen. Von ſolchem Fiſch ſollen billich ale Menſchen die Danck⸗ barkeit lernen / und anbey wohl erwaͤgen / wie ſcharff GOtt die Undanckbare pflege zu zuͤchtigen: Zweymal erhellet aus Goͤttlicher heiliger Schrifft / daß die Iſraeliter Abgoͤttereh getrieben / und ein guldenes Kalb angebettet; benanntlich auf dem Berg Horeb / nach laut des gecroͤnten Harpfeniſten Da; vids / feceut vitulum in Horeb , & adoraverunt fealptile. Pſal. 705. Das anderemal unter dem König Feroboam, 3. Reg. e.r2. Ob nun ſchon deede Abgötteren gleich ſcheinen in der That / ſo lieſet man doch, daß die erſte weit ſchaͤrffer von dem gerechten GOtt ſeye geſtrafft und gerochen worden / als die an⸗ dere / dann zum erſtenmal hat GOtt 23. tauſend Iſraeliter laffen derentwegen umbringen / das anderemal weiß man nicht / daß er deffenthalben dergleichen Straff hätte vorge; nommen: Die Urſach deffen giebrder H. Martyrer Zuftinus ineth.log.cum typhz, weil das erftemal GOtt dieſes ol bereits wollte in das gelobte Land führen/ und ſolches würde lich aufder Reiß begriffen gemeft/ und dazumal fo überhäufs fige Gnaden von dem Allmächtigen empfangen / welcher fie mitdem Manna oder Himmel Brod verfehen,felbige fo wun⸗ derbarlich bey der Gefundheit und Kleidern erhalten/dag wer der Alt noch Jung den mindeften Zuftand bekom̃en / undicht ein Faden an ihrem Gewand — worden — * JF olchen «PER var. um ALM —————— 218 Der wunderliche Schulmeifter. Der wunderliche Schulmeifter. 219 — — — — — — — — — — — les iſt dir zu Dienſten / ſolleſt du dann nicht danckbar ſeyn um dieſe unzahlbare Gutthaten ? Gar recht und heilig ſpricht der groſſe Vatter Auguſtinus / oma momento O Domine, me tibi obligas, dum omni momento mihi tua magna beneficia præſtas. ec. ad. Roam, Tom. 2. lib. g.cap.3. O mein GOtt und HEr⸗ alle Augenblick bin ich ſchuldig zu dancken / weil du mir alle Augenblick groſſe Gutthaten erweiſeſt. Der Patriarch Ja⸗ cobiſt in dem Fall ſehr danckbar geweſt gegen GOtt / zuma⸗ len er ein Geluͤbd gethan / wie folgt / ſs GOTT mit mir ſeyn wird / und mich behuͤten auf dem Weeg / darauf ich wandle/ und mir geben Brod zu eſſen / und Kleider anzuziehen / und ſo ich gluͤcklich wiederum kommen werde zu meines Vatters Haus / alsdann ſoll der HErr mein GOTT feyn / und dieſer Stein den ich zum Zeichen aufgericht habe / ſoll GOttes Haus genañt werden / und von allem / was du mir geben wirſt / will ich die den Zehenden opffern Gezef.e. 28. Solche Danck⸗ barkeit hat G!Stt abſonderlich gefallen / alſo / daß er folgends den Jacob mehrer gefeegnetund bereicht: In dem Fall ſoll ein jeder Menfch die Art einer Hennen an ſich haben / zwar nicht in dem daß er ein eitle Ehr fucht, ſo offt er etwas Gutes wuͤr⸗ cket / gleichwie die Henne / fo offt fie ein Ey legt / da pflegt fir zu gakitzen / und ſchreyen / daß ein jedes muß im Haus wiſſen; in dem Fall follen wir den Hennennachfolgen/ ſo offt fie ein Troͤpfflein Waſſer trinckt / da pflegt fie allzeit gegen Himmel zu ſchauen / und gleichlam GOtt dem HEren zu dancken um dieſes Wenige. ee Ich weiß endlich einen Schulmeifter/ der hat 4. Fuͤß und ob er fchon meiften Theils ein duͤrmiſch Geficht macht, ſo kanſt du gleichwol von ihme lernen. Auf ein Zeit gienge der Abt Ge⸗ raſimus am Geſtatt des Fluß Jordass fpagieren/daiftihme ein Loͤw begegnet mit einem ſehr en Bruͤllen / welcher e 2 zu⸗ am PER warn rare. Be‘ a nn nn _ a. 220 Der wunderlihe Schulmeifter. zugleich einen Zuß in die Höhe gehalten / woraus der heilige Mann leicht konnte abnehmen / daß er in einen fpigigen Dorn - habe getretten hat ihme demnach folchen/fambt vieler Materi ausgezogenund denguß verbunden : Wie der Loͤw bald wahr: genommen / daß er bereits gefund worden: Da wollt er aus Dankbarkeit feinen Gutthaͤter nicht verlaffen/ fondern iſt ih⸗ mæe allerſeits wie ein Hund nachgefolgt / auch endlich feinen Eſel / der ihme pflegte das Wafler zu tragen / täglich wie ein Hüter aufdie Waid geführt/ nachdem aber dem H. Mann die- fer Langohr von einen Boͤßwicht geftohlen worden’ da hat / an att deffelben/der SSwalleTagdemfrommenMfbtdasWafler zugetragen. Wie endlich der H. Mann mit Tod abgangen/und zur Erden beftattet worden / ſo hat ſich der Löw bey Dem Grab aufdie Erden niedergeworffen/ und mit groffen und langen Heulen endlich das Leben gelaffen + 72 vsz. lb. 10.cap. 107, über diefes fol billich der Menſch rorh werden / welcher fobald der Gutthaten vergift die er täglich / ſtuͤndlich augen: A blicklich von dem allerliebſten G Ott. empfanget: | ‘A Be ua... 2af ELSLTLLLEFTFTEEFELTTETT STH S EUR - Qui Sau. = Sr mildes Thier/ ein ſchaͤndliches Thier/ ein E grobes Thier/ ein unflätiges Thier/ ein gar⸗ ſtiges Thier / ein unreines Thier ift die Sau/ alſo / daß ein ehrlicher Menſch allzeit zu die⸗ ſem Wort das A vezra hinzufegt. Ein Heiß gibt Milch / ein Schaaf trägt Woll / legt Eyer / alle Thier/ fo lang fie leben / bringen einigen Nu⸗ Ee 3 tzen / a ein Mferdzieht/ ein Efel trägt, ein Henn 222 Hui Eau. — — — — — tzen / die Schwein allein ſeynd nicht zu gebrauchen / alsnach dem Tod / wann ſie abgeſtochen werden; Das Grouen iſ der Sau ihr Stimm / das Wuͤhlen ihr Arbeit / die Koth⸗Lachen ihr Liegerſtatt der Unflath ihr Speis der Wuſt ihr Wolluſt: Weil die Teuffel von Chriſto dem HErrn verlangt in die Heerd Schwein der Geraſener zu fahren / deren Schwein in der Zihl zwey tauſend geweſt ſo hat er es ihnen gar gern erlaubt / dann er gedachte / daß dieſen ſtinckenden Gaͤſten kein andere Her⸗ berggebuͤhre / als dieſes ſaͤuniſche Logiment. In dem Alten Teſtament ware von GOTT denen Juden berbotten/ dag Schweinen Fleiſch zu eſſen / weil es fuͤr unrein gehalten wor; den / wie dann auch dieſes det Medicorum Ausfag nach/ dem Menſchen gar ſchaͤdlich iſt und verurſacht es ein ſehr unrei⸗ nes Gebluͤth / forderift zu Sommers⸗Zeit: Iſt alſo ein haͤßli⸗ ches Thier / ein verworffnes Thier / einEorhiges Thier / ein wildes Thier / ein ſtinckendes Thier / ein graußliches Thier um ein Sau / Doch eines bey den Schweinen iſt uͤber alle maſſen lobwuͤrdig/ wann man neinlich eine einige beleidiget / ſo lauffen alle herbey / und wollen ihr helffen: Clamar porcus, e&&cumeo elamare ceterinoncejfant &c, fprichtder 9. Vatter Augu⸗ ſtinns a4 FF. in Brem. ſerm. 4.4. auf ſolche Weis haben fie eine fondere Lieb zu ihrem Nechſten: Hui San! ſo lehrne ung dann auch unſer Nechſten lieben. Nachdem der HErr mit fuͤnff Brod / und zwey Fiſch fünff tanſend Menſchen gefättiget/uand bereits der ſpate Abend here zu nahete/ da hat der Heyland feine Juͤnger und Apoſtel in all⸗ weg gezwungen in das Schiff zu ſteigen / und über dag hohe Meer zu fahren / er aber hielte ſich noch in etwas auf bey dem Noir bey der Nacht aber iſt ein ſolcher Sturm⸗Wind / und wildes Wetter entſtanden / daß fie nicht anderſt vermeynt / als werden ſie mit ſamt den Schiffel zu Grund gehen: En | ie Hui Satı. 223 läffer fich der HErr auf dem Meer ſehen / und ftellte fich als * er vorbey gehen / fie aber erſchracken über alle maſſen / und glaubten esfeye ein Geſpenſt / ⸗4tabat effephantasına &c. Marc... Dann weil fie wahrgenommen/daß er wollt vor; bey wandern / und ihnen in folcher aͤuſſerſten Noth nicht bey⸗ fpringen/ fo kunten ſie ihnen auffeine Weis einbilden / daß es ein Menſch ſeye / ſondern vielmehr ein Geſpenſt; Dann warn Jemand ſiht / daß fein Nechſter in einer Nord ſtecket / und ihme ” nach Möglichkeit nicht Hilf leifter/ foiter Fein Menfch/ und iſt nicht werth / noch wuͤrdig / daB man ihme den Namen eines Menſchen zueignet. SEN Zu Sernfalem aufdem Hirten Platz unmweit des Vieh⸗ thors / war ein Schwemm Teich / in welchem nach Gewohn⸗ heit die Schaaf und Laͤmmer wurden gewaſchen / bevor fie im Tempel aufgeopffert worden. Dieſes Waſſer hatte zugleich die Krafft und Wuͤrckung / daß es die raͤudige und ſchaͤbige Schaaf gereiniget / das vornehmſte aber ware diß / wann be⸗ fagten Teich zu gewiſſer Zeit ein Engel bewegt / daß der erſte Krancke / ſo ſich hinein gelaſſen / von ſeiner Kranckheit erlediget worden: Nun mare unter andern daſelbſt ein elender und preßhaffter Tropff / welcher 38. Fahr bey diefem Schwemm⸗ Teich liegerhafft gelegen/um weilen er niemand hatte/derihm um geftimmte Zeit hätte hinein geholfen; Wie nun der Hey⸗ land allda diefen elenden Krippelanfichtig worden / da hater ihn gefragt/ ober wollegefund werden? Deme der bedrang; te Mann zur Antwort gegeben/ hominemnon habeo &c. Ich habe keinen Menſchen / der mir thaͤte in den Teich hinein helffen; ſoll dann in 38. Jahren kein Menſch ſeyn dorten ges weſt? Indeme doch ein unzahlbare Menge der Leut ſich da; ſelbſt aus Vorwitz eingefunden / nur zu ſehen / wann und wie das Wunder⸗Werck ſich ereigne ? Dieſer elende Tropff aber hat en EEE WERE , 224 Hui Sau. | hat mit aller Warheit können fagen/ daß er die zz. Jahre habe u feinen Mentchen gehabt/ dann wer dem Nechften in feiner Voth nicht hilfft / ein ſolcher iſt Fein Menſch / deme doch von Bun Natur angebohren/ feinen Nechften zu lieben/ er ift auch Eein | Vieh nicht / fondern ärger / zumalen ein Wernunfftslofes ‚hier feinem Nechften in der Noch eine Half reicher: Hut Sau! ſo lehre doch den Menſchen / feinen Nechften zu lieben. Unter denen Thieren wiſſen mir viel daß fie dem Menſchen in J— der Noth ſeynd beygeſprungen. A vn | In caria, bey dem veſten Schloß St. Betei/ habendie Maltheſer Ritter etliche groſſe Hund gehabt/welchedie Stell der Schildwacht vertretten / und wuſten ſelbige eigentlich 1 durch den Geruch / die Tuͤrcken von den Ehriften zu unterſchei⸗ Reue deny dann dieſe pflegten fie mit fonderen Schmeichlen zu em; | I. Ppfangen / jene aber mit ungeheuren Bellen verratben: Unter Ba, andern hat fich zugetragen / daß ein Chriſt / wegen Nachftellun: —— gender Tuͤrcken / ſich in eine alte tieffe Ciſtern verborgen aus | welcher er nachmals fich nicht mehr Funte heraus heben inde meer nun etliche Taͤg daſelbſt / und faftvor Hunger geſtorben / da hat ſich einer aus beſagten Hunden feiner erbarmt / undfeis ne taͤgliche Brods-Porzion ihme zugetragen / weil aber der Hund nach und nach mager worden / wollte der Huͤter deſſen Bi: | Urſach wiffen/ zu dem Ende diefem Hund / alsermitdem Bin Stuck Brod dar von geloffen / fchleunig nachgefolgt undend, Bi: lich nicht ohnehöchfte Werwunderung wahrgenommen, daß diefer fein Brod dem armen Tropffenin der Eiftern gefpens Dirt. Spozdanus in annal. Euleri. An.1399: Der fein Mitleiden hat mit dem armen Nechften/ ift meit ärger als ein Vieh / ja eriftder Teuffel ſelbſt: Nachdem der Satan von dem Allerhöchtten die Erlaubnus erhalten, / daß er nach Belieben mitdem Job dörffe verfahren / n⸗ Hai Sau. 225 Aufangs ein eilender Bott gekommen welcher den Job ange? deutet / daß die Sabder feyn eingefallen/ alle Ochſen und Eſel Dinweggeführt/uinoch darzu die Knecht niedergehauet: Nach ſolchem hat ſich mehrmahl ein anderer Bott angemeldt/mit der lechten Zeitung / daß ſein gantze Schaaf⸗ Heerd ſeye von dem Feuer verzehret worden / welches von dem Himmel gefallen: Bald hierauf kame der dritte Bott / welcher dem Job angedeu⸗ tet / wie daß die Chaldeer ihme alle Cameel haben hinweg ge⸗ trieben / und noch darzu die Knecht ums Leben gebracht: Dee vierdte Bott hat mitgebracht / daß alle ſeine Kinder ſeyn elend ums Leben kommen / indem das Haus eingefallen / und ſelbe lebendig begraben: Olimpiodorus und andere ſeynd der Aus⸗ ſag / daß dieſe Botten ſeyn lauter Teuffel geweſt / indeme ſie in Audeutung dieſes Elendes Fein Mitleiden gezeigt / maſſen vor dieſem der Brauch geweſt / wann jemand ein traurige Zeitung gebracht / daß er feine Hleider zerriſſen; alſo hat gethan der je⸗ nige / welcher dem David beygebracht / daß der Saul und Jo⸗ nathas ums Leben kommen: Alſo haben gethan dieſelbige / fo dem Ezechiaͤ vorgetragen / die groſſe GOtts Laͤſterung des Rabſaeis ꝛe weil dann obgedachte Botten gar Fein Mitleiden ſpuͤren laſſen gegen dem Job / alſo iſt kraͤfftig zu glauben / daß fie lebendige Teuffel muͤſſen geweſt ſeyn: Zumahlen einem Menſchen unmoͤglich faͤllet / daß er mit ſeinem in Noth begrif—⸗ en Naͤchſten nicht ſoll ein Mitleiden tragen: Gehe hin zu der Ameiſen / ſagt der weiſe Mann / und lerne von ihr / was aber? Wann dieſes wintze Thierlein allzu groſſen Laſt in fein Wuͤrth⸗ ſchafft traget / daß es faſt moͤcht unterligen / da thut ihme die naͤchſte Huͤlff leiſten / und huͤlfft ihme tragen / als verſtunde es die Wort des H. Pauli / alter alterius onera portate: ad Galath. cad.6:%V. 2. Mein Durchleuchtigſte Sonn’ mein Adelicher Mond / meine hell ſtrahlende Stern / euer — — Lieb / euren u STEH 226 | Hui Sau. BE | nd hug Fan ich nicht fattfam hervor reichen, alle@efchöpf | feynd euch hoͤchſtens verbunden / der allgemeine Erdboden thut ener Güte fein gantze Fruchtbarkeit zumeſſen! aber ein ach kan ich euch nicht verzeihen / Maſſen es der Heyland ſelbſt porgefagt/fol obſcurabitur, & luna non dabit lumen ſuum &. Die Sonn wird verfinſtert werden / der Mond wird ſeinen Schein nicht geben / und die Stern werden von Himmel fallen: Daumahl wird das Feuer von Himmel kommen / und alles verzehren niemand wird der Wolcken ihrem Zorn enigehen / die Erden wird fich gan ungemein beivegen / ale Elementen erden ihren Grimm ausgieflen ꝛc. Alſo follet ihr ges fambte HimmelssLiechter bey folcher Höchften Noth euch nicht verbergen / indeme ihr fonft allzeit fo gütig euch gegen denen - Gefchöpffen erwieſen: Sonn / Mondund Stern thunfich gar recht und wohl verantworten. Darum / fagen fie/ werden wir am Juͤngſten Tag ung verbergen / dann weil dazumaldie Menſchen in äufferfter Drangfaal werden ſtecken unv wie denenfelben in folcher Höchften Noth nicht koͤnnen helffen alle mollen wir unfere Augen gleichfam mit einem ſchwartzen Mans tel verhüllen/und zudecken / damit wir dero Elend nicht follen ‚onfehen 5; Dann unjer Meitleiden gegen denen Menfchen wird a hefftig ſeyn daß wir faft vor Hergen- Leid werden- vergehen. | | Iſt es dann möglich / ihr Reiche daß ihr koͤnnt mit truck⸗ nen Nugen anſehen das Elend der armen WittbenundWäle Sen Und ihnen nicht zu Hülfffommen ? Ihr habt manchesmal fo viel Kleider als Zeyertägim Jahr / und der arme Fanfein hloſſen Leib nicht bedecken / eure Hund nafchen die befte Biſſel / und der arme hat das truckne Brod nicht genug ; gange Ben: tel Geld gehen offt drauff im Spielen und für die Armen iſt nicht ein Ereutzer vorhanden : Für Comoͤdi und or Spiel HuiSau. 227 — — — nd —— — — — — — — — — — — Epielmanglen die Unfoften niemahl / und für die Hand der Bedürfftigenift faft nichts vorhanden: Eoftbare Pallaftund Faͤuſer laſt ihr aufrichten / der Arme hat offt nit ein Dach / wor⸗ untererliegen kan: Wann dann ihr in einem fo elenden Stand waͤret / wie diefer oder jener arme Tropff / fo würdet ihr ja wuͤn⸗ ſchen / daß man euch helffe /orania. quæcunque vultos,at faciant > wobis homines, &facite illes . Alles / was ihr wollet / das euch die Menſchen thun ſollen / das thut ihnen auch / ſeynd Die Wort riſti. | Wie ſehr aberdem allmächtigen®& Dit gefalle / wann man ſich feines Nächften annimmt / erhellet aus vielen. Einer rei⸗ ſie von Jeruſalem nacher Jericho / iſt aber unterwegs unter die Moͤrder gerathen / welche ſehr grauſam mit ihme verfahren / indem ſie dem ungluͤckſeeligen Tropffen nicht allein alles Geld und Gut Gewaltsthätig hinweg genommen / fondern ihn auch dergeftalten verwundt / daß erfürtodt dahin gelegen Nun reiſie eben denſelbigen ein Juͤdiſcher Prieſter / fo bald er aber des elenden Menſchen anſichtig worden / da hat er ſich umge⸗ wendt / und einen andern Weeg genommen. Wohl ſaubere Prieſter waren dazumal / welche nur auf das Schlacht⸗Opffer undnicht auf das Andacht⸗Opffer gegangen; Nur nach dem Anam , und nicht nach Arimam getracht / allein die Reich⸗ thum / und nicht das Heiligthum vor Augen gehabt: Nicht lang nach diefem ifteben diefelbe Straffen gereift ein Levit / welcher Hntshalber dazumalfo vielgemeit alsbey ung ein Diaconus / fo aber ebensfallsdesgleichen Gliffers / und fich fo wenig / als _ fein Herr des armen Tropfen erbarmt / endlich Fommt ein Sa: maritaner / welcher Glaubens halber von den Hebreern für einen Reber gehalten worden / diefer hat fich über den Halb Todten erbarmet / ihme Weinund Del / welches er zufeiner Unterhaltung auf der Reiß bey ſich ea in die Wunden ge⸗ I 2 goſſen / - rec re — — — — — — HH goſſen / ſelbige fleiffig verbunden / und mit ſich in die naͤchſte Herberg gefuͤhrt / allwo er dem Wirth un ſeine baare Bezah⸗ lung anbefohlen / er folle allen möglichen Fleiß anwenden d a mit der arme Meuſch mochte curirt werden : Wegen folder Lieb des Nächten hat EhritusderHErr diefenSamaritanee über alle Maſſen gelodt/und hervor geſtrichen / auch ihn gefeßs für einen Spiegel und Beyfpiel mie nian folle dem Nächften _ in feiner Noth beyſpringen / und Huͤlff leiſten. Luc e. 10. Die Lieb des Naͤchſten hat einen ehrlichen Bauers⸗ Mann bey dem Seinigen erhalten: Dieſer gute Mann mare ſowohl geneigt feinem Nachbauern / daß er ihme auch erlaubt / auf ſei⸗ nen Boden oder Kaſten ſein Trayd zu ſchuͤtten: Der andere aber /als einundanckbarer Gefell / hat ihmedie Boßheit vor genommen / den Gutthaͤter fein eignes Trayd zu ſtehlen: Hat fich demnach bey Tags Zeit auf den Kaftenbegeben/ mit dem Vorwandt : als wollt er fein Trayd umfchlagen / unterdeflen aber war fein Vorhahen / bey der Nacht dem andernvonfeinen Koͤrnern ein Sack voll zu nehmen: Damiter aber defto ficherer fein uͤbles Beginnen möchte vollbringen / alſo hat er fein ſchlechten Kittel aufdes Nachbarn Trayd⸗Hauffen gelegt / auf daß er bey der Nacht ohne Liecht nicht möchte ſich irren; nun iſt eben denſelben Tag der andere ehrliche Bauer ungefehr auf ſein Trayd⸗Boden geſtiegen / wie er aber den Kittel des Nach⸗ daruͤber verwundert / des Glanbens / ſein Nachbar ſeye eines ſolchen gute Gemuͤths / daß er wolle fein Trayd mit dem Rock zudecken / damit der Regen wegen des banfälligen Dachsihme nicht möge ſchaden / hat demnach gedacht/ cr müffe Diefevers meinte Lieb wiederum erfegen mein GOtt! fagt er / ich Fang nicht zulaſſen daß der gute Miichaelmit feinem Schaden folle meinen Trayd vor den Regen ſchuͤtzen / iſ demnach da / und Iegt as. en — harn auf feinem Hauffen wahrgenommen / da hat er ſich hoͤchſt Hui Sam 220 den Kittel hinüber auf des fchlimmen Menfchen feinen eignen Traydhauffen. Wienun bey der Nacht der diebifche Boͤßwicht in der Still eingeſtiegen / und in der Finſter herum gegriffen / auchendlich den Kittel gefunden / da hat er alfo gleich einen groſſen Sack angefüllt / und fich behend darvon gemacht / des Morgens aber hater wahrgenommen / daß er ihine fein eiges nes Trayd entfrembt; Hat alfo die Lieb des ehrlichen Bauern zu fein Nächiten ihn bey den Seinigen erhalten. Hui Sau! fg lerne dann die Menſchen / ihren Nächften zu lieben. | Wie die zwey Juͤnger / benanntlich / Lucas und Cleophas ihren Weeg nacher Emaus genommen / da hat fichihnender gebenedeyte Heyland in Geſtalt einesgremdlings zugefellt/und weil ſie beede fo wunderliche Reden geführt / wegen der nen vorbey gangenen Tragoͤdi zu Jeruſalem mit SESU von Na⸗ zareth / alſo hat er ihnen die Schrifft umſtaͤndig ausgelegt / und einen zimlichen Verweis geben / daß fie im Glauben fo wan⸗ ckelmuͤthig ſeyn / endlich ſeynd ſie in die Herberg gelangt/dacg ſchon Abend⸗Zeit ware/ und weilen der verftellte Heyland weis ter zugeben / fich verlanten laſſen / alfo haben dieſe ſehr inftäns dig angehaltenver möchte doch bey ihnen verbleiben/ begrüften zugleich den Wirth / er folche ein auts Nachtmal zurichten / fie wollen allesurbietig bezahlen / auch dieſen Frembling Gaſt⸗ und Koft frey halten: Dann obderfelbe fchon ein ſchlechten Aufzug erfchiene/ ſo ſeye er doch ein verſtaͤndiger und gelehrter Maun/und folafam würdig / daß man ihm ein Ehr anthue, Diefe Lieb des Nechſtens hat dem verſtelten Heyland alfo wol⸗ gefallen / daß ex von Fruͤhſtucken durch Brechung des Brods ſich geoffenbart / daß er der glorreiche auferſtandne Meſſias ſeye: Alſo wird allemal dieLieb des Naͤchſtens fo wohl auf der Welt / als vorderſt in jener Welt belohnt. Sufonderheitaber weiſet folgende Geſchicht / was Ver⸗ x 5f3 dien⸗ RE Hui Sau. ——— dienſten bey GOTT habe die Lieb des Naͤchſtens: Henr iquetz ſchreibt von dem Kloſter Villar / daß felbigeshabeein Maher | hoff gehabt / allwo die Converſi oder Ley Brüder dem dicker ⸗ Bau vorgeſtanden unter andern hatten ſie einen ſehr feiſten Ochſen / von deſſen Fleiſch ein armes ſchwangers Weib / auf alle Weis zu Eſſen/Begierd gehabt / und weil ihr ſolches geweigert worden / alſo iſt ſie hieruͤher gefaͤhrlich erkraͤuckt: Als nun um gefehr der ſeelige Wilhelmus dahin Fommen / und ihme die Bruͤder ſolches erzehlt / da hat er gleich den Befelch geben / | man folle den Ochſen [ch lachten/ und den Weib den a Be. Theil des Fleifches zu fchicken / dann es beſſer / daß ein Wiehzu Br Grund gehe / als ein Menfch: Nachdem ſolches gefchehen/und ss arme Weibihr Ziel erreicht / da iftfie alfobald feifch und Bi gefund worden: Des andern Tags / wie ein Bruder feinen I Knechten auf dem Feld nachgefolgt/ da hat er mit hoͤchſter Ver⸗ wunderung gefunden / daß der geſchlachte Ochs mit und un⸗ Bi . tern andern auch den Pflug gezogen: Laufft demnach inaller in Eil nach Haus, und mollt das uͤbrige Fleiſch in den Gewoͤlb fehen/er fund aber nicht dag geringfte/fo garnicht ein Tropffen Blut / worüber er undanderedem Höhlen Ott gedanckt / daß er ein ſolches Wunder⸗Werck gewuͤrckt / wegen der Lieb/ ſo ſie dem Nächftenertoiefen. Zwfafeienlo 5.ade bento Wilhelms. EEE Eu “ BER 231 — e 505° 5020252352577 2>5R2S73722°222 >77 22222 2222272 Die unlöbliche ſchwartze Kunſt. | 5 Kim IN? fl It dir / mein lieber Erdboden / habe ich ein fonders Mitleiden / weil dich ſowohl der Menfch / als das Vieh / mit Fuͤſſen tretten lhut / du muſt auch dergeſtalten ſchwehre Gebaͤn tragen / daß dir billig möcht der I Buckel krachen. Neben dem fcehröpffet die der grobe Bauer mit dem harten | Plug Bi lieb nehmen - fonderndeffenth weil uͤt “aufdie Nacht mit harten Stöffen teactiet wirft: Hammerund ſtock mußsielt, > X —— — 232 Die unoͤbliche ſchwartze Kunſt. Pflug Eiſen den Rucken alfo / daß ſich auch die Steiner mic ten erbarmen. ® | “ 2 Mit dir / mein lieber Weinſtock / hab ich ein. ſonders Mit⸗ leiden / dann du wirft gebunden / als haͤtteſt du weiß nicht was für ein Schelmenoder Diebsſtuck begangen / das ſcharpffe Reben⸗Meſſer thut dich dergeffalten vermmden / daß die dil⸗ lich die haͤuffige Zähr herunter rinnen daß du fait zur Erden md deine abgefagte Zeind welche gar offt die das gruͤne Kleid mit Gewaltdom Leib reifen. — Mit dir /mein lieher Amboß / hab ich ein hertzliches Mitlei⸗ den / nicht darum / weil du muſt mit einer eufligen Herberg vor alben / weil du von fruͤh an b Er. Jammer ehnd die fters hbeen Hals und thur Feiner mit die ‚alfa grob Berfahren/ als der tölpifche Zügel, wann dein Haut nicht alſo hart und dauerhaft wäre / fo miffeft du megen des gluͤhen den Eiſen ſchon tauſend Dlattern bekommen haben. Der Amhoß muß viel leiden /aber noch mehrer der Reine eden ber noch mehrer. / der Erdboden ı Hr viel leiden Zaber noch mehrer noch mehrer der Menfch/diefer bat faft fobiel Feind als Geſchoͤpff in der Welt/Feind oben⸗ Feind unten / Feind aufder Seiten, Feind um undumsfichtbas re Feind genug / unſichtbare Feind noch mehrer / und diefe feynd Die allerſchlimmſte: Maſſen ſolche verdammte Hoͤlliſche Lar⸗ ven auf tauſenderley Weis dem Menſchen zu Schaden ſuchen / worfůr auch der Fromme und Gerechte nicht ficher fieher. Inſonderheit aber pflegt der boͤſe Feind dem Menſchen dnech Zauberey und Hexen Geſind / allerley Schaden zuzufüs nie der ſinckeſt So ſehnd dir auch die milde Thier alſo auffüz ig daß ſie dir gar offt gewaltthaͤtig das Leben uehmen : Reif Und Schloſſen ſehnd de Die unlöbliche ſchwartze Kunſt. 233 gen: Diefes Ungeziefer und verfluchte Brut hat fchon von al; ten Zeiten feinen ürſprung / und wollen einige/daßder Chan des Noe Sohn / ſeye ſchon ein Zauberer gemeft/ der nachmals den Namen Zorvaftves bekommen. Zu Zeiten des Koͤnigs Saul / und des Königs Pharao ift dergleichen Lumpen⸗Ge⸗ ſind in der Menge geweſt. Dermahlen ift leider ein unbe—⸗ febreibliche Anzahl diefer gottlofen Leut / durch welche der - Satandenen Menfchen allerley Schaden zufuͤget. Joannes Nider regiſtrirt / was Geſtalten ein Zauberer geweſt / mit dem Zunahmen Stadelin / weſcher ſelbſt dekennet / und ausgefagt/ daß er in einem gewiſſen Haus / wo ein paar Ehe⸗ Volck ge⸗ weohnt / habe mit feiner Zauberey ſieben Kinder / noch in Mut⸗ er Leib umgebracht / alſo daß dieſes Weib ſieben Jahr nach, einander allzeit um das Kind kommen / ſo gar dieſe gantze Zeit hindurch haben im beſagten Haus die tragende Schaaf nie ein lebendige Frucht geworffen / biß mar endlich dasjenige / wie er ausgefagt /unter der Thuͤrſchwell Hat ausgegraben. Der⸗ gleichen Teufels: Künftler feynd ſchon geweſt zu Zeiten Sam⸗ fonis / dann wie die Philiſteer gefehen / daß Samſon nicht goͤſſer an der Perſon als andere / feine ſtaͤrckere Arm und Fuͤß alsandere/ auch nicht mehrer geffen und truncken / als ans dere / ſo haben fie ihn / ſagt Mlenſie, für einen Zauberer ge; halten / bader aliquid alligatum und ſeynd der Meinung ge⸗ weſt / Samſon gehe mit Teuffels⸗Kuͤnſten um / weil ihn nie: mand koͤnnt bemaͤchtigen: So gar haben die gottloſe Juden Chriſtum den HErrn ſelbſt / indem ſie wahr genommen / daß er fo viel Wunder Ding wuͤrcket / für einen Zauberer ausge⸗ ſchrien / als thaͤte er alles mit Hilff des Beelzebubs: Aus wel⸗ chem dann zu ſchlieſſen / daß die zauberiſche Boßheit ſchon längft Habe eingeriſſẽ / niemal aber fo ſehr und haͤuffig als bey dieſen unſern elenden Zeiten / kein Menſch von Bein * g er⸗ 03 u \ 9 234 Dieunlöblihe Schwartze Kunſt. verdammten Geſchmeiß fiher leder: Zu Pauli des Apofiels J Zeiten haben ſich durch ſeine eiffrige Predigen viel Zauberer bekehrt /abſonderlich zu Epheſo; aber anjego nimmt dieſe hoͤl⸗ liſche Brut noch immerfort zu / dero einiges Ziel iſt / dem armen Menſchen an Hut und Blut zu ſchanden / wie dann dieſe gott⸗ ofe Leut meiſterlich wiſſen / einem allerley Kranckheiten übern Hals zu ſchicken. Sprengerus P. 2, Mallisg. I.cap. 12.ſchreibt folgende Ge⸗ ſchicht: Ein ehrliches Weib hatte hinter Ihrem Haus ein fans bern Garten / ſie vermerckte aber / daß von dem Nachbaurn durch ihren Garten ein Durchganggemacht werde / nicht oh⸗ ne merdlichen Schaden ; Dahero fie einsmalg bey ihr felbit deſ⸗ fenthalben in etwas gemurrt / welches die Nachbarin wahrges nommen / und alfogleich trusig fie befragt 0b fie den Arg: wohn auf ihre Perfon fee / diefe gab zur Antwort, daß folches die Zußpfaden verrathen. Hierüber ift diefe mit fonderem - Zorn abgetretten/und allerley Schmaͤhwort auggegoffen / die zwar nicht zu verſtehen geweſt. Nach wenig Tagen iſt das Weib / deme der Garten zugehörig, mit einer fchmerglichen Kranckheit uͤberfallen worden, dergeſtalten / daßfienichtan: derſt vermeint / als werde ihr Leib von zwey geſpitzten De⸗ gen immerfort durchbohret / weſſenthalben ſie Tag und Nacht mit jaͤmmerlichen Geſchrey zugebracht / untern andern / wel⸗ he ſie heimgeſucht / war auch ein Haffner / der da mit gedachten Hexen zimlich in Bekandtſchafft geſtanden/ dieſer nach etlichen gemachten Ceremonien ließ ſich verlauten als komme dieſer Zuſtand durch Zauberey her / dahero dein Mann dieſes armen Weibs befohlen / er ſolle die Thuͤrſchwell aufheben/undmas er darunter finde gaͤntzlich heraus nehmen; folchemifterembs fig nachkommen / und hat erſtlich ein wachſenes Bildlein/eineer Spannen lang heraus gegraben / welches uͤber und über voller | Dup⸗ a) Die unlöbliche ſchwartze Kun, - 235 Dupffer oder Löcher geweſt / auf der Seiten feynd gefteckt zwey ſpitzige Nadeln gleich wie fie das Seitenftechen empfunden / nebendiefen hat man allerley Fetzen / Nägel, Nußſchaͤller / und anders Plunderwerck gefunden / nachdeme folches alles ing Feuer geworffen worden, da iſt das gute Weib augenblicklich zu ihrer vorigen Geſundheit gelangt. Nun iſt gewiß und unlaugbar / daß dergleichen einge⸗ grabne Dinge in ſich ſelbſt Feine Wuͤrckung noch Krafft haben / pergleichen Kranckheiten zu verurfachen/fondern es ſeynd nur Zeichen oder Werckzeug / Krafft deren der böfe Feind den Paz mit den gottlofen Leuten alfo fehmiede: Dann fo jemand ande: rer / der mit dem Satan keine Gemeinſchafft pfleget/dergleichen Sachen wuͤrde eingraben / ſo wuͤrden alsdann ſolche das aller⸗ geringſte nicht verurſachen noch ausbreiten / woraus dann genugſam abzunehmen / ung der leidige Lucifer durch derglei⸗ chen Lotter⸗Geſind allerley Ubel aufbürde / und mann nicht die fondere Obhand GOTTES uns thäte ſchuͤtzen / ſo waͤ⸗ ve faft Fein Mensch ficher. Sch weiß felbft ein Kloſter in Teutſch⸗ land worinn alle Kloſter⸗Jungfrauen dergeftalten verzaubert worden daß fie insgeſamt aufallen Vieren daher gefrochen. Inſonderheit aber pflegt dDiefe verdammte Rott denen fleinen und neugebohrnen Kindern allemeg nachzuftellen/ wie dann ihrer viel fchon vor denen Richtern ausgeſagt / daß fiedergleichen Kinder wiederumb aus der Erden ausgegra; ben/felbige geſotten / und für eine Speiß genoſſen/ die Heiner zu Aſchen verbrennt, und felbigen folafam zu allerley Zaube: rey gebraucht; Dergleichen Aſchen pflegen fie auch an gewiſ⸗ ſe Ort zu ſtreuen / und wann jemand daruͤber gehet / ſo laufft es ohne mercklichen rag feltenab. OGOtt!O HErr! was Gefahren iſt der arme — nicht unterworffen; Dr 8 2 14 Bis . ran Fakal.- ri EEE: u. 0 -_. _ de nicht unbewaffnet finden / noch autreffen / mache das 236 Dieunlöblide Schwartze Kunft. fie für Schaden denen Aeckern / Wein⸗Garten / und auch dem Vieh zufuͤgen / iſt allbekandt / fie können gar meifterlich denen Kuͤhen die Milch nehmen / und ihnen ſelbſt zu Theil machen / dahero eine und andere ſich mit einem Schaͤffel in einem fin⸗ ſtern Winckel begibt / und ſticht daſelbſt mit einen Meſſer in die Wand / woraus alſobald ein haͤuffige Milch rinnet / dieſe aber ſtihlt der boͤſe Feind den naͤchſten Nachbarn ihren Kuͤhen dahero gar offt geſchicht / daß man von ſolchen Kuͤhen nicht ein Tropffen Milch kan heraus melcken. Mit dergleichen Ge⸗ ſchichten koͤnnte man gantze Buͤcher anfuͤllen / wie dann hier⸗ von delrio und andere bewaͤhrte Scribenten haͤuffig geſchrie⸗ ben / wir zwar haben gar nicht vonnoͤthen / dergleichen Buͤ⸗ cher zu leſen / indeme es leider! die faſt taͤgliche Erfahrenheit ſelbſt genugſam weiſet. | Mittel aber folchem groffen Übel vorzubiegen / feynd et: liche / worunter die geiftliche billig den Worzug gewinnen / und ift das allgemeinfte das Heilige Creutz Zeichen / mit de⸗ me fich der Menſch Frühe und Abends and) oͤffters beym Tag wider diefe Feind folle bemaffnen: Xereizs , fchreibt Nz- derus , ware ein fehr frommer und gottsförchtiger Mann ‘der aber einmal bey der Nacht / als er ſich nieder gelegt / / meiß nicht ans was Urſachen / das Heilige Ereng zu machen / unterlaſſen / welches er wohl hab buͤſſen muͤſſen/ maſſen die Teuffelund Hexen Geſind mitten in dem Schlaff über alle Maſſen ihn verfolget / und indie aͤuſſerſte Angſt und Noth gebracht / deme gleichwohl endlich fein Schutz⸗Engel / wel chem er ſehr zugethan ware / zu Hilff kommen / undzuihme geſprochen : Kezele, negligentia zua De Ketelle deine Nach⸗ laͤſſigkejt / hat dich dermahlen ſchier in die aͤuſſerſte Gefahr ge⸗ ſetzt / huͤte dich / daß dich forthin deine auf dich laurende Fein⸗ Hei⸗ - Die unlöbliche ſchwartze Kunſt. 237 Heilige Creng-Zeichen und bette / bevor dann du fchlaffen ges benwillt. N Wider die Zanberey und Teuffels⸗Kuͤnſten ift and) ein fonders Mitteldie Zuflucht zu der feeligften Mutter GOt⸗ tes Maria/ als welche ohnedas den Gewalt hat, den Kopff der Hoͤlliſchen Schlangen zu zerknirſchen: In dem Leben des Wunderthätigen Biſchoffs Zeozis zu Catana in Sicilien / wirdauc folgende Geſchicht gelefen : In befagter Stadt hat fich ein Haupt-Zanberer und Herenmeifter aufgehalten / nit Nahmen Heliodorus» welcher / ſowohl daſelbſt / als auch zu Conftantinopel gefänglich eingeführt worden / doch alles mahl durch des Satans Mithilff unfichtbahrer Weis frey und los worden / diefer gottlofe Geſell Bat fisch auf eine Zeit freventlich verlauten laffen / daß er molle den Bifchoff Zeo- nem ſambt ſeiner ganzen Pfafferey (alſo waren feine freche Worr ) nicht ohne fonders Gelachter aller Umbſtehenden in der Kirchen dangend machen / der Heilige Bifchoff Zeo, lieſſe fi) durch dergleichen Schimpft- Wort im wenigſten fehrd; cken / fondern hat bald darauf in der Heiligen Agatha Kir: hen / aufden Mitar Unfer Lieben Frauen / allwo ein altes und fehr wunderthätiges Gnaden⸗Bild geftanden/ mit fon derer Andacht das Hohe Ambt gehalten / nach Vollziehung deſſen hat er fich in die Mitten des Volcks begeben / und dem befandten Haupt: Zauberer Heliodero, welcher fich daſelbſt eingefunden / eingeweihte Srols an den Hals geworffen/ den, felben / ob er ſchon mit allem Gewalt ich miderfegt / zu der Kirchen hinaus gefchleppt / allda in dem Nahmen SEAT; ZES und der Allerfeeliaften Sungfrauen vARrz , Der Bildnus in befagter Kirchen verehrer wurde / ihm beſchwoh—⸗ ren / in allem den Gehorſam zu leiften / darauf hat er den ge ſamten Volck auferleget / fie 9 ohne Verzug einen Schei⸗ | 95 ter⸗ - PER Vo Dose 1238 . Die unlöblihefhmwarke Kunft. ter: Hauffen um ihm aufrichten / melches auch ohne Verwei⸗ lung vollzogen worden / Helodorus ‚der Ertzzauberer / ruffte A, alle Hoͤlliſche Seifter zu Hilff / aber umfonft/ indeme er durch Eu: Das angezändte Holtz in Aſchen verbrennt worden.iz vira Leo- 725 Epilcopi Catanenfis &c. Richt weniger thut denen Hexen und Zauberer Gefind - ihren Gewalt nehmen / warn dee Menſch etwas geiveihtes o⸗ Eu der Heil. Reiguien bey ſich trägt sdesgleichen machet ihm dag Be; Weihwaſſer ebenfalls/daß ihr Kunſt zu Waſſer wird: arz:- a: nus Delrins dijp. Mag ,löb.6.0.2.fe&.3.01gehltidaß ʒzu Trier Anno 1588. ein Bauren⸗Weib einem Heren freymuͤthig etliche fri⸗ fche Eyer Ferstt I welches er auch mit Danck angenommen/ und ſein Diener folche in Hut unterdeffen empfangen / biß er ſol⸗ che nachmals in ein Tüchlein mit fich getragen. Faum aber daß | der Menſch den Hut wiederum aufgefet / da hateralfouners 19 mæeßliche Haupt-Schmergen empfunden daß er vermeint / er DE müfe von Sinnen kommen; weſſenthalben er in die nechfte mt | Kirchen geloffen/und den Kopff gänzlich in den WBeyh Bruns | 3 nen hinein geſtoſſen / worüber er alfobald frifch und gefund { morden / die Hex hat es hernach offentlich bekennt / wer felbige Eyer nur hätte gekoſtet / fo wäre er unfehlbar ein Rind des m Tods geweſt. So feye dann dem Allerhöchften gedancket / Bis das gleichwohl einige geiftliche Mittel vorhanden/ mit welchen ae wir diefem verruchten Geſind Eönnen begegnen. Natuͤrliche Mittel / des Teuffels Macht zu ſchwaͤchen o⸗ der gar vernichten weiß ich dermahlen keine / desgleichen auch der Zauberer ihre Nachſtellungen zu vermeiden / ſeynd mir natürliche Mittel unbewuſt / auſſer eines / daß man nemlich dergleichenLent / ſo etwann in einem uͤblen Ruff / nach Möglich keit meiden folle/ vielweniger dieſelbe beleidigen oder auf die min⸗ Die unloͤbliche ſchwartze Kunſt. 239 m — — — — mindeſte Weis beſchimpffen / dann ſie vor allen andern von dem boͤſen Feind zur Rachgierigkeit angetrieben werden, wel: ches ich felbft vor acht und zwantzig Jahren erfahren habe, dann als ich dazumahl von Graͤtz aus Steyermarck nacher Wien gereiftzur ſpaten Herbft-Zeit/ da had ich unter Weegs unmeit Kopfenberg einige Schnee weiſe alte Bettlerin ber fragt / wie altfieieye ? Welche mir dann nicht gar unfreund⸗ lich ihr Alter entdeckt. Wis ich nachmahls ein betagtts Weib ebenfalls umb ihre Jahr befragt / fo gab mir das Funkel; Thier folgende Antwort / fider heuer und ferdt gehe ich in das andere Jahr: Meine Reis⸗Geſpahn / unter denen auch ei⸗ ner aus der soezerät JEſu geweſt / muften billig hierüber las chen/ mich aber thäte es faſt in etwas verdrieſſen / derentwe⸗ gen ich and) nicht meniggemurat / und im Fortfahren eine. fchlechte Lob-Predig gemacht / bald aber ſtelte ſich ein unge; heutiger fchwarger Hund vor den Wagen meicher ſowoͤhl uns als auch denen Pferden’ einen fondern Schrecken einges jagt / fo bald wir aber den Nahmen IESUS ausgefpro; chen / fo ware alles verſchwunden / aus welchem Dann leichtlich abzunehmen geweſt / daß die Alte das Gabelfahren wohl ver; fanden habe: Alsmirfolgends in die Nacht Herberg ange: langt / undeinige aus uns fehr viel Schnepffen und anderes Feder Wildpraͤt / fo fiein Steyer eingehandlet / zwiſchen dem Gatter und Fenſter aufgehenckt / da hat ſich eine Menge der Katzen / als wir ſchlaffen gangen / eingefunden / welches uns gedunckt / daß ſie mit groſſem Geſchrey alle Voͤgel zerriffen / unangeſehen einer und anderer aufgeftanden / und dieſes Vieh vertrieben / ſo ſeynd fie doch allemahl / fo bald man fich niedergelegt / wiederumb Fommen / und dag Horige Gefchren und Wetter vollbracht / daß wir alfo insgefambt die ganke Nacht hindurch ohne Schlaff geblieben / früh Morgens ig i ift alles Feder⸗Wildpret unverlegter gefunden worden: Der⸗ gleichen — waͤren in groſſer Anzahl beyzubringen / werden vor dißmahls unterlaſſen / ſondern ich widerhohl die vorhero angezogene Lehr / daß man nemlich ſolches Hexen⸗ Geſind auf keine Weis ſolle beleidigen und ſo fern ſolches ge⸗ ſchehen / fo iſt der beſte Rath, daß man fie moͤglichſt durch Gut⸗ 240Die unloͤbliche ſchwartze Kunſt. thaten wieder beſaͤnfftige. Es iſt anbey zu mercken / daß der boͤſe Feind durch feine Zaubers Genoſſen / dem Menſchen ſowol anLeib als zeitlichen uͤter viel kan ſchaden / wann eg der allgerechte GOtt ver haͤnget / der Seelen aber nicht alfo / zuntahlen dero Heilund- Unheil von dem Willen des Menfchen hanget / welchem der Satan feinen Zwang Fan anthun: Espflegt dieſes verruchte Geſind gar offtunterfchiedliche Pulver zu machen / welches fie unter das Effen undTrincken unvermerckter miſchen / wor⸗ durch ſie nachmahls einen dergeſtalten zur Lieb wiſſen anzu⸗ reitzen / daß er dieſe oder jene muß lieb haben; Dergleichen Pulver machen ſie aus den Netzlein der neugebohrnen Kin: der/ wie auch aus Hoftien / woruͤber etliche Meſſen geleſen worden / auf ſolche ſchreiben ſie erſtlich unterſchiedliche Zei⸗ chen und Namen / gebrauchen zugleich allerley Ceremonien foall hier nicht beygeruckt werden 2c. Es iſt aber zu wiſſen / daß die Wort / er muß lieb haben / nicht alſo zu verſtehen / daß ſie koͤnnen den Willen des Menſchen bezwingen, ſondern fie pfle⸗ gen nur durch ſolche Teuffels Kunſt / den Leib des Nechien/ su allerley ungezie mende Sinnlichkeiten zu bequemen / daß nachmals der Willen fich leicht verführen laͤſſet. Sehr denckwuͤrdig iſt Mag PerrarchevondemKapfer. _ Carolo 213820 , bevor felbiger zu ſondern Vollkommenheit ge: ſchritten / ſehr umftändig ergehlt : Diefer groffe Monarch hat fich in ein gemeines Weibs Bild dermaſſen vence ei — e Reichs⸗ Die unloͤbliche ſchwartze Kunft. 241 Ve Reichs Geſchaͤfften mit Beſtuͤrtzung des gantzen Hoffs bey⸗ eit geſetzt und allein dieſem Schleppſack faſt unſinnig anger angen; Der allguͤtigſte GOtt wegen vieler Seufftzer der Unterthanen / machte hierinnfalls ein Mittel / und hat befagtes Weibsbild von dieſer Welt abgefordert: Es wurde aber da⸗ durch noch nicht das verwendte Gemuͤth gedaͤmpfft / ſondern ev lieſſe den todten Leib guf das koſtbarſte balſamiren / und fol; gends aus ſeinem Geſicht nicht bringen / ja er zierte ſich aufdas - allerprächtigfterund ware dieſes Todten⸗Aas fein einiger Auf enthalt, alfo/ daß er fie ftets umarmet / und felbe als feinen lieb⸗ ften Schatz benamfet : Endlich hat 8 GOtt einem frommen Biſchoff zů Coͤlln geoffenbahret/ daß folche ungezähmte Liebe durch Zauberey geſchehe / dahero er fich in das Cabinet des Carolibegeben/ dem Eoͤper in das Maul gegriffen / und von dannen einen Ring heraus gezogen / fo bald ſolches gefchehen/ da iſt alle Lieb augenblicklich verſchwunden / fondern Carolus ſchoͤpffte folgends das groͤſte Abſcheuen / alſo daß er dero Namen weder wiſſen noch hören wollte. Pe- trarch. lib. 1.Epiß.3. 242 22, 0 0 Anderedanden BILL umden | Wein / du aber ums Wafler. == Althaſar der Koͤnig hielte ein herzliche Mahl⸗ DER | zeit/bey welcher taufend vornehme Gaſt ers Id ſchienen / endlich da er ſchon berauſcht ware / lieſe er alle goldene und ſilberne Gefchirr/ welche fein Vatter Vabuchodonoſor aus dem Tempel zu Jeruſalem hinweg gefuͤh⸗ DS setz anf den groſſen Saal hinein Mu ar⸗ | | Anderedanden GOtt um den Wein 243 daransalle insgefambt getruncken / ſo gar auch des Königs ſei⸗ ne Kebs Weiber / auf ſolche Weis haben auch dazumalen ſchon die Weiber koͤnnen Beſcheid thun: Als nun die Hart zimlich getruncken / Audabant DEos ſuos. &c. Pan. 5. Da haben fie def fentwegen ihre falſche Goͤtter gelobt / und denenſelben ge⸗ danckt; du aber dancke dem wahren GOtt ums Waſſer. Wie die Gaͤſt zu Canna auf der Hochzeit zur letzt den guten Wein gekoſt/ da haben fie fich nicht allein hoͤchſt perwundert / ſondern auch GOtt gelobt / und ihme gedanckt: Du aber Dan cke GOtt ums Waſſer. ir | In dem Leben des Heiligen Gerardi iſt zu leſen daß er bey theuſer Zeit feinem Wirthſchaffter befohlen / er ſolle einem je⸗ den Vothleidenden Brod mittheilen / darzu einen guten Trunck Wein / hieruͤber lachte der Haushalter / ſagend / es ſeye kein Tropffen Wein im Keller / wie er aber nachmals hinunter ge⸗ ſiigen / da hat er alle Faͤſſer voll gefunden/derentiwegen er ſamt | — GOTT gedandt/ du aber danck GOTTum das aſſer. | Von dem H. Vincentio Ferrerio wird gefchrieben/in ve. lb.3. Daßer einmal in einem Wuͤrths⸗Haus die Einfehr genommen / der Wirth aber fich fehr geſchaͤmbt / daß er folle ei⸗ nen Wein aufſetzen / welcher faſt zu Eſſig worden: Weil er aber / aus Befehldes H. Manns / ſolches muſte thun / da hat er gefunden / daß es der edleſte Trunck worden: Dahero der Wirth ſolches anderen Leuten angedeut / und ſelbe freundlichſt erſucht / ſie moͤchten mit ihme GOtt loben und dancken: Du aber danck GOtt wegen des Waſſer. Dieſes Waſſer aber iſt kein anders / als der H. Tauff / zu welchen du durch ſondere Gnad GOttes gelangt biſt. | Als die Iſraeliter aus Egypten zu dem rothen Meer kom⸗ men / und Moyfesdazumalgo, Jahr alt / mit der Ruthen das 952 Waſ⸗ „Fran or Bu nn ver — ——— 244 Andere dancken GOtt um den Wein / BE, 0 [—[—[ Waſſer zertheilt / welches beeder Seits wie ein Mauer geſtan⸗ den / da hat das Volck / ſo in z omal hundert tauſend Menſchen beſtanden / Anfangs nicht wollen hinein gehen / biß endlich Moyſes Aaron Amminadab und Joſue voran getretten. Pharao aber dieſen Abzug ware dergeſtalten ergrimmt / daß er ihme ſelbſt vor Zorn den Bart ausgeriſſen / in Erwegung / daß er ſo vieler Sclaven verluſtiget worden: Dahero er nach 4. Tagen mit einer unbeſchreiblichen Armee dieſelbe verfolgte J und wie er die letzte Troupen der Iſraeliter Meer angetrof⸗ — fen / und geſehen daß ſelbige mit trucknen Fuͤſſen durchpaſſiret / da wollt er in aller Eil fie noch erhaſchen / aber der gerechte Hr hat gemacht / daß ſich die Meer Wellen wiederum ge⸗ ſchloſſen / und den Pharao ſambt den Seinigen ertraͤnckt / ooo. Waͤgen mit Bagage ſeynd ihme nachgefolgt / welche aber glei⸗/ Ren: cher Geſtalten zu Grund gegangen. Was aber hoͤchſt zu ver⸗ | 6 wundern / ſo fiht man noch auf heutigen Tagin befagtem Meer SA die Fuß⸗Pfaden der Pferden/ wie auch Die leingerruckte Zei⸗ 4 chen der Magen Mader. „Trinus /,2. Fol.20,c.14.Exod. ©0 | | HaldMonfes auf das gewuͤnſchte Geſtatt gelangt/da hat er defs | fentwegen ohre Verzug GOTT dem Hrn mit einem Lob: | Gefang fambt dem Volck gedandket. Carzemus Domino &ca am meilen erihrengröften Feind im Waſſer ertraͤnckt. Eu; Des Menfchen abgefagter Feind iſt der leidige Satan / Bi auch fo gar noch im Mutter Leib/ Durch die Erb⸗Suͤnd / diefer * aber wird im Waſſer des H. Tauff ertraͤnckt. Martinus Delrio | fchreibt/daß in Bungo An. 1596. ein Heydniſches Weib vom böfen Feind ſeye befeffen geweſt / welcher ift eingerathen mordet fie koͤnne nicht ebender von dieſem Ubel befreyet werden / biß fie ein Chriſtin wird: Als ſie nun darein gern verwilliget / da | iſ ihr die folgende Nacht der boͤſe Feind erſchienen / und derfels Mi | ben ſchimpflich vorgeworffen / daß ſie ihn fo ſpoͤttlich verlaſſe / 9 indem fie feiner gar lange Zeit gewohnt / jaes a | | | p | J ir | | 5 1 k F N , | a du aber ums Waſſer. 245 ches feine Roſen tragen ; mie es auch geſchehen / dann felbige - Nacht hat ihr der boͤſe Feind aleHaarvom Kopf weggeſchnit⸗ ten/ wie fie frühe Morgends diß wahrgenommen / da hat fie folchesnoch mehrer veranlaft/das heilige Tauff⸗Waſſer zu bes — fo bald ſie dieſes H.Sacrament empfangen / alſo gleich aben ſie die hoͤlliſche Larven verlaſſen / und ſie ferners nicht mehr beunruhiget Zn dis. A1ag- L, 6. Sect. 3. Wann dann Gdott dem HErrn Moyſes gedanckt/meilfein Feind der Pha⸗ rao im Waſſer umkommen / wie vielmehr haſt / du Urſach dem Allmaͤchtigen zu dancken / weil erden hoͤlliſchen Feind in dem H. DauffWaſſer ertraͤnckt. Nachdem erſten fichtbahren Wunder⸗Werck zu Cana in Galliläa / hat ſich der HErr zum Fluß Jordan begeben / uns weit Anon / und Selim / in Begleitung vieler anderen Maͤn⸗ nern; Deme auch die ſeeligſte Mutter Maria gefolgt / in Ge⸗ ſellſchafft etlicher andaͤchtigen Frauen. Als ſie daſelbſt ange⸗ langti / welcher Ort 6. Meil von Jeruſalem entlegen / hat er Anfangs ſein gebenedeyte Mutter Mariam / welche zur ſelben Zeit 45. Jahr alt / den 30. April getaufft; nicht daß ſie es von⸗ noͤthen gehabt / weil ſie ohne Erb⸗Suͤnd / ſondern nur zu unſe⸗ ren Nachfolg: Auch / wie etliche ausgeben / habe er desgleichen die andere fromme Matronen allda getaufft / wie ebenfalls den Petrum / welcher nachgehends feinen Brudern Andraͤam / und die 2. Soͤhn des Zebedäi, benanntlich Joannem und Ja⸗ cobum mit dem heiligen Tauff⸗Waſſer abgewaſchen; Dieſe haben nachmals die andere Apoftel getaufft / wie auch die 72. Juͤnger: Alsdann hatder HErr fein gebenedente Muster na cher Nazareth begleit; Won dannen indie Stadt Capharna⸗ um gangen / alldort indem Synagog geprediget,/ und beyne⸗ bens mit hoͤchſter Verwunderung die Krancke geſund ge⸗ macht. Macerius de Sacrament, P. 3. Es folgt alſo gewiß BR 953 dag 3, N 4 u > — — — - — a un rn RETTEN Tu * — 246 Andere dancken GOtt um den Wein / — — — — — — daß der Menſch / ſo von der Erb Sünd bemacklet worden / oh⸗ ne Tauff nicht Fan eingehen in das Reich GOttes. Nifgeis renatus fuerit ex aqua & Spiritu S. Joan.e.3. Eben derenthal⸗ ben kan in Abweſenheit eines Prieſters / oder Chriſtens / in der Noth ein jeder tauffen / ſo gar auch ein Jud / ein Heyd / ein Fire Wann er nur alles Gehoͤriges anwendt / und nach der Meynung der Catholiſchen Hirchen verricht. Vincentius hiſt. Nat, Lib. 16.C. 4, ſchreibt etwas wunder; barliches / daß nemlich bey dem Meerin den Schottifchen und Irrlaͤndiſchen Inſuln Die Voͤgel auf den Baͤumern machen: Dann ſo die Baͤumer daſelbſt allgemach faulen / da treiben fie ein duͤcke Maͤteri von ſich aus den Aeſten / welche Materi nach⸗ gehends die Geſtalt eines Vogels bekommen / faſt den Lerchen feyen nicht ungleich. Allgemach ſtufflen fie in die Federn / und fallen endlich herunter ins Meer / biß ſie endlich das Leben bekommen / wachſen auch dergeſtalten / daß ſie etwas kleiner als die Gaͤns werden; ſchwartze Fuͤß / und Aſchen farbe Fe— dern: Dieſe Voͤgel bekommen ihr Leben in dem Waſſer; des⸗ gleichen auch die Menſchen; wir alle ſeynd durch Die Ubertret⸗ tung des Adams / Rinder des Zorns worden / und zwar nicht allein Leibs halber ſondern auch an der Seel / entgegen durch die Grund⸗ loſe Guͤte unſers Heilands bekommen wir in dem Waſſer des H. Tauff wiederum das Leben; O wie ſorgfaͤltig ſollen hierinnfalls ſeyn die Eltern / und den Heil. Tauff nicht lang auffehieben/ weilen unter der Zeit der boͤſe Feind alle Gräfften anwendet / damit er nur diefes Heilige Sacrament verhindere. Spregnerus ſchreibt Pr. 2. 2204. daß im Bis ſtum Bafelund Straßburg zwey Hebammen/melche zugleich Hexen geweſt / feyn verbrennt worden / um weilen eine aus Antrieb des boͤſen Feinds 40. Kinder umgebracht / und zwar gleich nach der Geburt ihnen Nadlen in das Hirn — duaber um das Waſſer. 247 Die andere hatunzahlbare viel Knaͤblein aufgleiche Weis er⸗ mordet. Dannder verdammte Geift weißes / daß diefe ar me Tröpfflein durch den Heiligen Tauff Kinder der Seelig; Feit werden/alfo aus Neid thut gr in allweg ſuchen / dieſes noth⸗ wendige Sacrament zu hintertreiben; Dahero bey Nieder; kunfft der Weiber fehr behutfam in Obacht zu nehmen / damit nicht alte Fetlen / die etwann in Argwohn ſeynd / zu der Kin del Betherin gelaſſen werden. Ich hab ſelbſt zu Graͤtz ein romme Mutter gekennt / wel⸗ che immerfort von dem Satan groſſe Verſuchung gelitten / der ihre allzeit unanfhörlich eingerathen /_ fie ſoll ſich ertraͤn⸗ den: Man hat unterjchiedliche geiftliche Mittel angewendt / fo aber alle Frucht / loß abgeloffen / mir ift endlich Deygefallen/ fie zu fragen ob felbe wiffe / Daß fie vecht getaufft feye worden / die Antwort ware / daß fieesnichtrecht wiſſe von anderen aber vernommen’ daß jie bey gähem Einfalldes Schmedens feye getauft worden; und zwar von ihrer Mutter Nacıba rin / melche zwar nicht gar in einem guten Geſchreye feye ge; weſt / ich hab ihr gerathen fie fol fich noch einmal tauffen laß fen, jedoch mit Conditione / nachdeme folches geſchehen / da tft fievon allen Werfuchungen frey und loß worden. | indem Stadt. Tauffen pflegen mehrmal groſſe Fehler eins zuſchleichen / mir hat felbft eine Defeunt/fie hab mehrer derglei⸗ chen Kinder getauff / und zwar im Mamen GOtt des Vatters / und des Sohns / und des Dritten. Ein vornehmer Zürftaus Syrien Namens Naaman/ der hat durch ein gefangenes Juden-Maͤgdel vernommen, daß ein gewiſſer frommer Dina GOTTES Elifäus ge nauut unter ihrem Sfeaelitifehen Koi groſſe Wunder wuͤr⸗ cke; dahero cr fich mit einer groſſen Hoff⸗Statt / wie * m ele 248 Andere danden GOtt um den Wein/ viclen Schenckungen dahin begeben / aus Urſachen / meile er am gangen Leib ausſaͤtzig war / als er dahin gelangt / da hat ihm Elifäus feinen Diſcipul entgegen geſchickt / welcher dem Hendniſchen Fuͤrſten ſehr in die Naſen geraucht / um weilen der Prophet nicht in eigener Perſon ihme aufgewart: Die rechte Geiſtliche und Diener GOTTES ſollen Für wahr fich mit den Hof; Lenten nicht zu gemein machen/ noch weniger der Hof-Gefchäfften fi annehmen. Affen kan man wohl zu Hofgeduiten aber nicht Dfaffen/ auffer we⸗ - gender Seelen Heilbleiben fie fein im Kloſter beym Pazer no- fer: She Entfchuldigung ift gemeiniglich/ debui Intereſſe &c. Concedo alti mum &c. Drer zuͤrſt Naaman bekommt vom Elifäs den Befehl, er fol fich fiebenmal baden in dem Fluß Jordan; Was? Der Fluß Zordan ift ein Saw Bad / meil aller Unflath das rein rinnet. Mein Watter/ fagt einer aus feinen Bedien⸗ ten dem Fuͤrſten / mann er dir etwas mehrers hätte aufer⸗ legt / da ſolleſt du folcyes vollziehen : Trug ? Daß ein Stall meifter/ Kammer: Diener / Bagy oder Laquey fol, feinen Hera einen Vatter heiſſen / er wuͤrde gewiß dasgewizori auf den Buckel bekommen: Aber dazumal muͤſſen die Herren ihre Diener beffer gehalten haben / und die Diener auch treuer und emſiger geweſt ſeyn. al. ; Naaman hat fuͤrwahr durch dieſes Bad den völligen Ausſatz verlohren / und ift fein Fleiſch und Haut fo rein worden / fie eines jungen Kinds / der Fuͤrſt wollte fich des rentwegen mit Silber und Gold danckbar einftellen / aber mein Elifäus hat alle Schandungen ernftlich gemeigert- O mein GOTT! anjeto feund andere Zeiten/ Arunus heift ein Schanckung / und heift zugleich ein Ambt / dieſes | wird ohne das erſte nicht erhalten: Zuweilen lautet — an i wir aber umdas Wafler. 249 nimm nichtsan / will der Herr aber meiner Frauen etwas fpendiren auf einen Mieder⸗Zeug / fo ſtehet es bey feiner Willkuͤhr; Daholt der Teufel den Mellaun / fambt dem Snebes: In Summa der Jurft Naaman ift durch das Waſſer Jordans von Ausſatz gereiniget morden. 4-Reg- Cap. 5: Iſt dieſer Fuͤrſt danckbar geweſt / weil er am Leib durch diefes Waſſer ift gefund worden / wieviel mehr bift du verbunden/ GOTT zudancken umdas Waſſer des Heili⸗ gen Tauff / wordurch du an der Seelenvon der Erb⸗Suͤnd / als einem toͤdtlichen Zuſtand / bift erlöft worden; Ob ſchon einige durch den Heiligen Tauff auch von Leibs⸗Kranckhei⸗ ten ſeyn befreyet worden; Wie dann Athaulphus von dem Heiligen Marco getaufft worden / da iſt aller Siechthumb mit dem er vorhero behafft geweſen / verſchwunden: Egrar. Lib.4. Wie Joannes der Evangeliſt in das Haus Philonis des Juden kommen / da hat ſein Weib / welche am gantzen Leib voller Ausſatz / den Heiligen Tauff verlangt / kaum daß ſie ſolchen empfangen / da iſt ſie wie ein Kind ſo rein worden. Prochorus in Vıt. Anno 1398. hat Caſſanus der Tartariſche König mit zweymal hundert tauſend Mann gan Syrien und die benach⸗ barte Laͤnder erobert / endlichen des Chriſtlichen Koͤnigs in Armenien feine Tochter für ein Gemahlin begehrt / welche er ihme wegen der groſſen Mache nicht kondte abfchlagen/ folche hat mitder Zeiteinen Sohn gebohren/ welcher einer ſo abfcheulichen Geſtalt / daß der gangeHofesfür ein Abenteuer angefehen/ und folgfam die Königinfur ein Ehebrecheriner: kannt / dieſe hat gebetten / bevor diefe Fruchtvermorffen wer: de/ daß man es nach Chriftlichem Gebrauch möchte tauf— fen / welches dann auch in — des Koͤnigs ſambt ſei⸗ | i ner } i “ ee uf ef Een. > - - | | | ! 250 Andere dancken GOtt umden Wein. vi RT — —— — — | u ner Heff,Statt zugelaſſen worden / nach vollender Heiligen 8 ii! Tauff it das Kind augenblicklich fo fhön und mwohlgeflalt Bi morden/ wie man pflegt einen Engelabzubilden. Boæius Kb.r. DR 16. Wann die ind andere mehr Haben dem Allerhöchften ge dauckt um erhaltene Geſundheit des Leibs durch den Heiligen - Zanffı fo muß man noch mehrer/und zwar mit aufgehebten Händen BDOTT lobenund benedeyen / weiber vonunferer A Seelendie Erd⸗ Suͤnd hatlaffen abwaſchen / indeme doch viel taufendfterben / fo dieſe Gnad nicht haben, Wie die ſeelige Ei Maria Agriacenps einmal in dem Dorff Itren unmeit Nicell/ IE ein Kind ausder Tauff gehebt / da hat fie fichtbarlich den Hei⸗ i AN. ligen Geiſt geſehen herunter ſteigen / in Begleitung einer ohn⸗ zahlbaren Maͤnge der Engeln, Marcant. ın Candel,21yß. Laß N nmandere Ott dem HEran um den Wein dancken / ich aber BEL; dnu und er dancken Ihme um ſolches Waller. _ * u: Wie dergrofe SOTT/vermög feiner Allmacht / das / 3 Mr fo herzliche Welt Gebäne aufgericht und felbiges mit aller; Et fen unterfehtedlichen Geſchoͤpffen angefüllt/ da hat er den fuͤnfften Tag die Fiſch und Vögel erſchaffen / und welches dag ol alleewunderbarlichfte / die Voͤgel aus Dem Waſſer / produ- | cant aguareptile & volatile &c. Auf dieſe Wort hat ſich al⸗ fo gleich aus dem Waſſer der adeliche Adler empor geſchwun⸗ Ki gen / der lang-halfigte Storch / ‚ver nortreffliche Naiger / En | die groß kopffigte Nacht-Eul/ der Goldgelbe Emmerlingy | J das ſchnaperiſche Zeiſelein / die fromme Tauben / der unge⸗⸗ ſchickte Geywitz ı der verſtohlene Rab / der geſchwaͤtzige Papperlein / der ſchiellkende Gogel Hann/ der dauerhafte Seher / der nanderfichtige Kranich / die ſingende Ambſel / die plauderiſche Aglaſter / der geſchnabelte Schnepff / der ſtoltze Faſſan / der ſparliebende Stahr / der diebiſche Spatz⸗ die Muſicoliſche Nachtigall / der geißige Habich / Der geipiege | 22 lete du aber umdas Waſſer. 251 Jete Pfan der Waſd liebende Gugu / der einfältige Gimpef; In Summa alle Voͤgel ſeynd Aufangs aus dem Waſſer kom⸗ menſund dieſe werden meiſtens in Goͤttlicher Schrifft genennt Volucres Calı, Voᷣgel des Himmels. Wir Menfchen feynd von dem Heiligen Tauff⸗Waſſer ebenfalls Voͤgel des Himmel worden: Wie dann der Heiliges Melitus ineinem Brieff / ſo ihme von Himmeleingehändiger - worden / gelefen mit goldenen Buchliaben Die Namenallee _ derjenigen’ welche von dem Bortuenfifchen Biſchoff Felice zu Oſters Zeit getaufft worden. S. Gregor. ib. 4.dial.c. 10. Wie groß wuͤrckend der Heilige Tauff ſeye / ift ans fols gender Gefchiche abzunehmen : Trlmanus Brendebachius lib. 7. Coll. Sac.C, sr. fepreibt / daß Anno 1579. zu Amb⸗ fterdamm fich zugetragen / allda ift ein Eatholifches Weib Kinds Mutter worden/ ihr Mann aber Calviniſch/ welcher in alliveg begehrt, das Kind auf feine Religions Art tauffen sulaflen: Die Mutter aber wollte kurtz um den Catholiſchen Tauff; Wie fie aber wahrgenommen’ daß ihe Mann ſchon alle Anſtalt gemacht zu dem neue erfundenen Calviniſchen Tauff / alfoift fie durch heiligern Argliſt vorkommen und das Kind auf Eatholifch getauft ; Der Mann / unwiſſend al- ler diefee Sachen/ hat das Kind in die Galvinifche Kirchen getragen / und wie fich der Paſtor in allen gericht / den Tauff anzufangen / da ift er augenblicklich gang erfiummt / und Eonntenichtein einiges Wort reden / der Mann hat fich hieruͤ⸗ ber höchft verwundert / und folgfam unverrichter Sachen nach Haus gangen: Fragte aber ohne Verzug fein Weib / mas fie mitdem Kind habeangefangen ? Diele beftebet alles / daß fie nemlich das Kind auf Catholiche Weis getanfft Babe; folches hatder Mann reifflich erwägt und die Sad) alfo zu Hertzen genommen / um iweilender Paſtor durch Göttliche Straff it Ji 2 Sprach⸗ TEE Wü ——— 252 Andere danden GOtt umden Wein’ ꝛc. Sprachloßmorden/ daß er endlich durch fondere Wuͤrckung - &Dttesden Calviniſchen Glauben vermorffenund ein from⸗ mer Catbolifcher Chriftmorden. or Weil dann der wahre Tauff alfo heilig und Eräfftigift/ fo glaud mir / daß dein und mein hoͤchſte Schuldigkeit iſt GOtt um ſolches Waſſer zu dancken; nach dem Exempel des H. Lu⸗ doviei Königs iu Franckreich / welcher Fein Ort mehrer geliebt als Baſſiacum / auch nirgends alſo friedlich und begnuͤgt gele⸗ bet / als daſelbſt / fo gar ſich oͤffters unterſchrieben / Lud⸗ wig von Baffiae/ um weil er an dieſem Ort getaufft worden. | ZN 4 F DIS SG u Ip / ul) z EW SEEN Kurt ID Ge >. ZU S u: ES — — Die verfluchte Vrut⸗Genn. Je Henn iſt in allen lobwuͤrdig / zumalen der Heyland ſich ſelbſt bey dem Evangeli⸗ ſten Matth.c. 23. einer Henn verglichen / welche ihre Junge unter die Flügel verſam̃⸗ — — 7 N. HA, | tete: DieHenmift einSinnbild einesdandk, I baren Gemuͤths / dann fo offt ſie ein Troͤpf⸗ hein Waſſer trinckt / fo pflegt fie allemal den Kopff in die Höhe au halten / und den Himmel an uſchauen oT | 1 3:% vo TREE NER 6: ums. a ij 254 Die verfluchte Brut⸗Henn. woll fie derentwegen ihrem Erſchoͤpffer dancken. Diesem u hat diefe Eigenſchafft / daß ſie gar embſig iſt ihre Nabrungzu ſuchen / dahero fie mit ſonderer Muͤhe auf dem Miſt und Er: 36 den kratzet / biß ſie etwann ein Koͤrnlein find / und mann fie mehrer antrifft / foladet fie gleichwohl ihre Jungen zu Gaſt: Aus dieſen ſoll der Menſch abnehmen / daß er auch durch Ar⸗ beit ſein Stuͤcklein Brod erwerbe zumalen ihme GOTT fo gut geſagt als dem Adam / 22 fadore vultâs tui, vifceris pane 220 &c, In dem Schweiß deines Angefihts ſollſt du dein Brod gewinnen / oder effen. Die Dieb machen es anderſt / dann ſie genieſſen das Brod in dem Schweiß eines andern. A Der H. Paulus hatdurd Hand⸗Arbeit / benanntlich/ durch | Ei Zeltmachen / ſich ernaͤhret. Petrus und Joannes haben mit 4 Fiſchen ihe Brod gewonnen. Wann die Henn vermerdt/ Bi: | daß ihre Jungen unbehutfam bin und her fchweiffen 7 fo. pflegt BB 9 ſie dieſelbe mit ihrem Geſchrey und Glucketzen zu ſich ruffen. Di Eine ſchoͤne Abbildung eines Apoſtoliſchen Predigers/ wel; Be. cher mit fonderem Eiffer von der Cantzel nicht aufhort zu | | ſchreyen / biß er die irrende Sünder wiederum auf den Weeg Al GoOttes bringt. Die Henn iſt nicht allein lobwuͤrdig ſondern 3 auch nutzlich: Aber eine andere Brut⸗Henn iſt / welche in alle⸗ weg zu verfluchen / und ſolche iſt die Suͤnd. Dieſe / Dieſe pflegt Eh alles Ubel auszubruͤten / nicht allein den Verluſt der Seelen Bi welches das groͤſte Übel / fondern ift auch ein Tyrannin des An Leibs / und eine Rauberin des zeitlichenSeegens: Dahero gar Nr mohlfpricht der H.Chryfologas » hom, 5. ad penit.omnium ma- lorum cauſam, conſtat, eſſe peccatum. J Der Heilige Baſilius hat ſich hefftig verliebt in die Roſen / | auch hoch verwundert über dero prächtigen Aufzug / fehr ges i ſchaͤtzt ihren Foftbahren Aufzug und Königlichen Purpur / forderft aber wegen ihres annehmlichen Geruchs: Die 5: n Die verfluchte Brut Henn. 255 fen ift gleichfam eine Eleine Morgen: Nöch/melcye den völligen Garten zieret / fo pflegt auch frühe Morgensder Silberfich- tige Thauihren Hals mit Perle zu ſchmuͤcken / trug einer Adelichen Dama / es ſcheint und ſchauet auch die ofen aus ihren Blaͤttern heraus / wie eine brennende Fackel aus einem gruͤnen Zelt. Dieſe verpurperte Königin der Blumen hat im irrdiſchen Paradeis unter allen den Vorzug gehabt / ſo gar ihre Pagi / fo dieſelbe bedient feyndin Tragant aufgesogen/ verſtehe hierdurch die Goldkaͤfer/ fü bald aber der Adam das Gebot GOttes uͤbertretten / da hat die Erd den Fluch bekom— men / fie ſolle Doͤrner und Diſteltragen; Alſo gleich feynd die geſpitzte Dolch ihr an der Seiten gewachſen. In Betraͤch⸗ tung deſſen / ſeynd dem H: Baßlro die Augen/ uͤbergangen um meilen des Adams und folgfam feine Suͤnd / der Edlen Rofen folche Stecher angehengt. Fom:de Paradif, Anjetzo ſihet der Menſch / wann er mit Truͤbſalen und Bedrangnuſſen umgeben / wie die Roſen mit Doͤrnern / wann er allerſeits verdrießliche Anſtoͤß leider/ wie ein Felſen in dem Meer non den Wellen / wann ihn das Ungluͤck Hauffen weis uͤberfaͤllt wieden Job / Tobia ze. fo. muß er ſolches nicht den Sternenioderandern Farastäten:iwiefiees nennen/zumefleny fondern meiſtens allemal der Suͤnd: Dann die Sind und Steaffführen einander an der Handy wie die BayrifcheMen- ſcher / wann ſie Wallfahrten gehen mit dem Creutz: Der Mag; net zieht das Eiſen / der Agtſtein den Strohhalm/ die Sůnd aber die Straff / nach Laut der Evangeliſten / ſeynd nach der glorreichen Urſtaͤnd Chriſti / Petrus und Joannes nach dem Heil Grab zugleich. geloffen, eurrebant fimel Desgleichen lauft die Sund und Straf auch mit einander. Wie Chriftug der Er zum Schwzmm⸗Teich in Jeruſalem Fommen/ da hot er einen elenden grůopel angetroffen / welcher ſchon 38. 102 Jahr 256 Die verfluchte Brut: Henn. Jahr dafelbft mühefeelig gelegen: Diefen hat der HERR feifch und geſund gemacht 5 beynebens aber ihme diefe Sehr gegeben: Jam noliampläuspeccare &r, Suͤndige hinführan nicht mehr / damit die nicht mag Argers widerfahre: Aus wel⸗ chem unſchwehr zu fehlieffen/ / daß die Suͤnd / dieſe verfluchte Henn ſoiches Ubel ausgebrut / maſſen er vorhero ein gottloſer Menfch/ ein gailfichtiger Geſell ein unverfcehamter Huften- Säger gemeft/ und darnmen hat GOTS ihme das Ubel an Hals gemorffen. | Der Prophet Jonas hat von dem Allmächtigen einen Befehl bekommen / er folleunvermeiltnacher Niniven gehen / und daſelbſten predigen auchihnen andeuten don Dem bad folgenden Untergang: Der Prophet gedachte/ die Stadt ſeye fehr groß auch vornehme Innwohner darinnen/folefam wer⸗ de ſeine Muficeinen fehlechten Tan verurfachen : Danndie Warheit iſt zwar einefchöne Mutter / gebähret aber lauter wide HH. Gohen / nemlichen Haß und Ungunſt: Glaubte demnach es ſeye rathſamer / die Predig unterweegs zu laſſen aus Forcht / es moͤcht ihm die Cantzzel in die Cantzley / und folg⸗ famm die Gefaͤngnus bringen: Hat dahero ſeinen Weeg Inderwaͤrts hingenommen / und zu ſolchem Ende ſich in ein grofies Schiff begeben / kaum aber / daß ſie von dem Geſtatt abgeſeeglet / da iſt alfobald das Meer in eine Ungeftümme gerathen/ die Sturm Wind erweckten foldhe tobende Bel len / daß alle im Schiff erbleicht / die Schiff Leut ſelbſt Die Änfferfte Gefahr vor Augen gefehen/ mithöchtter Verwun⸗ derung / daßdievoransfeeglende Schiffe / wie auch die nacht folgende/in gemünfchter Wind⸗Stille fortgefahren : Gedach⸗ ten alſo / es muͤſſe ein fehlimmer Menſch im Schiff ſeyn / wer fenthalben folches Ungewitter über fie kommen / beichlieffen dahero/daßfie wollen das Los werffen ; Aber höretihr — | | | | | | | | Dieverfluchte Brut⸗Henn. 257 Leut / wie bald moͤchte dag Log auf einen Unſchuldigen fallen ? D Nein! fagenfie/ das Los fälltrichtig aufeinen loſen und lafterhafften Gefellen ; wie dann auf ſolche Weis Jonas ins Spielkommen : Welcher dannalfo gleich die Schuld befen- net / und hernach ing Meer gemorffen worden: Dahero fpricht gar fhönder Heil, Chryroffomus mit feinem guldenen Mund: Ubi peccatum, ıbi procella; hom. 7 Dergleichen ſchreibt auch der Heil. Paulmus, daß in einem Schiff Catholiſche / Ketzer und Juden gefahren / und wie ſolches durch die widrige Wind an einem Felſen geſcheitert / da ſeynd alle zu Grund gangen/ auſſer der Catholiſchen / welche insgeſamt darvon kommen. Philipp. Pieinell. in Quar. fol, gr. Bon diefer Hennen werden auch ansgebrüt die fo vielfaͤl⸗ tige und blutige Krieg : Man fihet dermalen faft nichts in Europa’ als bloſſe Schwerdter/ verwuͤſte Städt / verheerte Dorffichafften / ja gantze Länder dd und Leut-loß; Wie viel Hundert Tempel und Kirchen ansgeraubt und abgebrandt, In der uralten Kirchen zu Speyer haben die Srangofen fo gar das Feuer im Tabernackel angezuͤndt. Was für andere Schand Thaten hin und her begangen worden/ darff einer bare Feder folches nicht auf das Pappier bringen. Bayer und Schwaben ſeynd meiſtens durch die Spieß Ruthen geloffen/ und den groͤſten Laſt getragen. Ihr muͤſt aber wiſſen / daß ihr nicht ſollet deſſenthalben die Schuld auf GOtt legen ſondern ein jeder ihme und ſeinen Suͤnden ſolches zumeſſen. Schauet nur die Bilder und Conterfey an / eurer Vorfahrer in den Zimmern/ ſo werdet ihr finden/ daß euer jetzige Tracht ſehr meit entfernet von der ihrigen; Dann cuer Schopfi und Kopff hat ein Frantzoͤſiſche Mode an ſich geze gen: Alſo wun⸗ dert euch nicht / Daß ihr auf die Fr. habt nuͤſſe fchmigen: Das unanfpörliche Zangen und — / ib dem Feind eine — Ei: > — = ——— — — — — und abſcheulichen Suͤnden. TED NER 1 Deus neuen. - . 258 Dieverfluchte Brut: Henn. — — EL — — — — eine Tad Schreiben geweſen / in euere Länder zu kommen Die Geſchichten von Tito und Veſpaſiano ſeynd nur allzubekandt / dieſe haben vor Jeruſalem über ein Million / das iſi 10. mal hundert tauſend Juden umgebracht / auch etliche hundert tauſend gefangen genommen / daß dazumal alſo die Hund in weit hoͤherm Preis geweſt / als die Hebraͤer / ja GOtt Hat felbſt denen Roͤmiſchen Soldaten einen ſonderen Muth und Staͤrcke ertheilt/damit fie konnen Heldenmuͤthig fechten⸗ Als Zitus um die Stadt herum geritten/ und alle Gräben gefehen angefüllter mit todten Coͤrpern / da hat er von Hertzen Zefeufftzt; die Hand gegen Himmel gewendt / und offentlich be⸗ Fenner, daß er ſolches nicht habe gethan / fondern die allmaͤch⸗ tige Hand und Gerechtigkeit GOttes: Wie er nachmals in die Stadrfommen / undgefehen die veſten Thürne / die hohe und ſarcke Mauren / dieunbefchreibliche Beftung / fü hate fich Höchft verwundert / auch verlaufen laſſen / daß ſolches die nathrliche Hand der Menſchen nicht haben verfertiget / und | folgfamb er mit feiner Macht folche gar nicht hätte übermäß tigen koͤnnen / wofern nicht GOtt ihme fonderbare Huͤlff ges leiſt. Dahero meine Chriften/ Mann ihe Äberladen werdet mit ſo groſſen Kriegs, Empoͤrungen / da ſchreibt ſolches nicht zu denen Planeten / noch anderen Koͤnigen und Lands Fuͤr⸗ fien / maſſen der Allmaͤchtige dieſe nur braucht zu Inſtrumen⸗ sen and Werckzeug / Die Sünden zu ſtraffen. Man lieſet von dem Gothiſchen König” 4arico» daß er mit einer geoflen Armee nacher Rom geruckt / ein geweſter Feommer Geiftlicher hat ihn gebetten / von ſolchen abzuſte hen der König gabe ihme zur Autwort: Er gehe gantz ungern nacher Romy aber es redete ihm jemand alle Tag ins Hertz/ er folle gehen / und Kom anſehen / wegen ihrer ſo vielfältig- Ey Die verfluchte Brut· Henn. 259 — — Eymohlein ſauberr Brut⸗Henn / die uns oͤffters auch die Peſi ausbruͤtet: Welche doch eine aus den haͤrteſten Geilteln : Dem König David ift auf eine Zeit eingefallen, ev folle feine Nafallen zehlen / diefes Einfallen hat verurs facht der argliſtige Satan / als melcher hierdurch den guten - Königgweinee Hoffart und eitlen Ehr angereitzt; Und IE. et nicht ausgeblieben/ in Eriwegung/ daß er fo viel hundert taufend Männer in feinen Ländern / welche alle taug⸗ lich ſeynd / die Waffen zu tragen / ſolchen Ubermuth wollteder Sllmächtigei micht ungerochner laſſen: Dahero dem Dry heten Gad zu dem David geſchickt / er ſolle ihme zur Abbuͤſ⸗ fung diefer Suͤnd eines aus dreyen Ublen erwaͤhlen / Krieg Veſt / oder Hunger/endlich hat er die Peſt erwaͤhlt / worauf HMEGHOTT einer ſo kurtzen Zeit / als z. Taͤgen ſiebentzig tauſend Männer durch ſolchen Zuſtand hingeriſſen. 2. Reg. Etliche Naſen witzige Stern⸗Gucker und Planeten⸗ Gruͤpler / ſchreiben dis Peſt zu denen Sternen und Geſtie⸗ nen / vorgebeud: Wann Saturnus mit dem Mars in Geſell⸗ Schafft gerathet/ forderſt in dem Haus der Zwilling; Oder aber + wann die Waag und Waſſermann zuſammen ru—⸗ Xen Dableibe / wegen dero boͤſe Maentzen / die Peſt nicht ang. Ich will endlich die Meynung dieſer gelehrten Leut nicht gaͤntlichen verwerffen / zumalen auch natürliche koͤnnen unterfauffen / von welchem ſolches Ubel herruͤhret: Weil fie aber allerley Thier in dem Himmel fehen / wieda Lo: wen/ Stier/ Fiſch/ Krebſen / Widder/ Drachen / und dergleichen ſehr viel andere / da follen fie forderiſt guch dieſe Henne darunter ftellen / als welche zum allermeifteng folche Sterben; Noth ausbrutet. Wie der Prophet Io remias für fein Volck gebetten/ umb dero Suͤnden halber / da hatihme GOTT zur Antwort gegeben / er ſolle für RER dieſe — ——— fr „ame » i ' 260 Die verfluchte Brut⸗Henn. diefe laſterhaffte Leusmit dem Gebet innen halten dannee BE Habe fchon gefchtoflen/diefesunbändige Volck mit Krieg Pe ze. und Hunger zu vertilgen. Gladio, pefle & fame.ego confum- Bi mam eos. Jerem.c. 14. $ — Anno don Chriſti Geburt 533. hat die Peſt nicht allein - die groſſe Stade Nom / fondern auch andere Derterin Italt en angezündet / unddero Innwohner in ungahlbarer Menge aufgegehrt / damit es auch Eundbar werde, daß ſolche Ruthen aus dem Zeug⸗Haus der Goͤttlichen Gerechtigkeit genammen feye/ alfoift ein Engel vielen ſichtbarlich erſchienen mit einem | Spieß / und wie vieler Stoß anein Haus; Thür gethan / ſo viel 7 | feynd nachgehendg Menfchen daraus geftorben. Eudlich iſt Im einem frommen Diener von GOTT geoffenbaret worden / BE warn man wird in der Kirchen des F Per: , ad Vinenlages ni: nannt/einen Altar aufrichten/fo dann werde dieſes Ubel durch BE daseifferige Gebet ein Endſchafft nehmen / wie es dann auch M | geſchehen. Paulus Diaconus l26. ⸗ | | en m a Re E H masgeobe Ruthen pflegt auch dieſe Henn auszubruͤ⸗ Ei ten benanntlich den Hunger ; DIE Wörtlein Hunger oder E) | Fames wird 124. malgefunden in H. Schrifft / und ift faſt alles maldarans zu fehen / daß GOtt die Übertretter feiner Gebot mit dergleichen Geißlen gesüchtiget habe : Zur Zeit des Pa⸗ wen triarchen Abrahams hat der gerechte GOtt einen Hunger ges a. ſchickt/ und darneben dem Pommen Mann einen Befehl geben / | er fol das Land verlaffen/ und nacher Egypten reifen/ voravis Deus famem fuper terram. In Samariaifteinfolcher Hun⸗ ger entftanden / daß ein Efels: Kopff um dreyſſig Silbers fing ift verkaufft worden / und dieſes nur hat vor die Edelleut und Neiche gehört / dann es hat der Arme nicht zugahlenges Habt, jafo weit hat der Hunger unter waͤhrender Belage⸗ - yungdes Königs Benadab eingeriſſen / DaB ein kleine 9— | au⸗ Die verfluchte Brut-Henn. 261 Tauben: Koth 5. Silberling golten. 3. Reg. c. 6. Der Hunger | hat in Arabien dergeftalten uͤberhand genommen daßman auch die Zddte aus der Erden gegraben/ und felbige für eine Speiß genoſſen. So fchreibtaud) Palerius Maximus, mie RPoͤmpejus die Calagurritaner belagert / da feynd diefein fol che aͤuſſerſte Noth gerathen/ daß fieihreeigene Kinder einges falsen/ folgendsin Hauch gehengt / und nach und nach aufge zehrt. WBill dermalen gefchtweigen die vielfältige Hungers⸗ Noth / welche das liebe Teutſchland fchon etlichmal ausgeſtan⸗ den: Alles dieſes iſt ein Brut der verfluchten Hennen / verſte⸗ he die Suͤnd; welches klar abzunehmen aus folgender Ge⸗ ſchicht / ſo ſich in Ober⸗Elſas zugetragen. Neben Morswier / einen Dorff daſelbſt / iſt ein Eichbaum geſtanden / ſo insgemein den Namen gehabt / beym todten Menfchen/ um weilen vor⸗ hin ein armer Schnitter ſich daſelbſt aus Mattigkeit niederge⸗ jegt / und als er unbehutſam im Schlaff ſich auf die andere Seiten gewendt / auch mit dem Hals in die Sichel gerathen / dardurch er ihme die Gurgel abgeſchnitten. Einer aus den guten Leuten hat allda an ſolchem Baum ein Bildnus aufge, henckt der Schmerghafften Mutter Dearia/ wie fie ihren tod, ten Sohn auf der Schos träger. Es hat fich nachmals be; geben/dagein Metzger oder Fleiſchhacker am gedachten Der: feinen Weeg zu Pferd vorbey genommen / und weil er ein frommer und andächtiger Mann geweſt / alfo ifter von Pferd herunter geftiegen/und mit gebogenen Knien etliche Engliſche Gruß verricht; Unter mährender diefer Andacht iſt ihme die allerfeeligfte Mutter GOttes erfihienen/in einem ſchneeweiſ⸗ fen Aufzug / inder linken Hand ein groſſes Stud Eiß tras gendy inder rechten aber dren ſchoͤne und vollkohrne Aeher; Den Fleiſchhacker / deffen Namen Theodoricas, mit Diefen Worten angeredt: Ob ſchon fehr viel Landſaſſen in dieſer Ge⸗ | RE 3 | gend 4 N rin 262 Die verfluchte Brut⸗ Henn. gend wegen ihrer allzugroſſen Laſter meinen gebenedeyten Sohn zur Straff veranlaſſet 7 benauntlich durch Schauer/ Schloflen und Ungemwitter 2c. fo habe ich Doch ſoſches durch meine Vonbitt abgewendet; Wann fie fich werden befehren/ und die Neue ergreiffen / ich trag inmeinen Händen Hunger und Sruchtbarfeit / erwaͤhlet eines aus dieſen: Solches hat fich zugetragen Anno 1496. am Tag Creutz Erfindung; der gute Mann mar der Meynung / er werde dißfalls wenig Glauben finden’ hat demnach darzuftill geſchwiegen / als er aber einen Sack Getreyd eingehandelt / und ſolchen wollen auf das Roß legen / da kunte er dieſen auf keine Weisvon der Erden heben / deggleichen auch andere mehrer welche faft insgefamtdiefeg einer Zauberey zugemeſſen / er aber bat die Sad) bey ſich reifflicher erwegt / und die Erſcheinung Der Geiktlichkeit/ wie auch dem Magiſtrat angedeut/ ſo auch der mehrere Theil einen Glauben geben; Diejenige aber / wel⸗ che es fuͤr ein altes Weiber⸗Maͤhrl gehalten / und hierzu nur gelacht / haben es den folgenden Sommer genugſam erfahren / maſſen das Wetter alle ihre Treyder und Fruͤchten voͤllig er⸗ ſchlagen und gaͤntzlich zernichtet; Die andere aber eine ger wuͤnfchte Fexung und Ernd genoſſen; weſſenthalben Die ander ve gewitziget worden / es mit dieſen gehalten/ auch an beſagtem Oẽt / eine ſchoͤne Capellen aufgericht / allwo die Himmels⸗ Koͤnigin haͤuffige Gnaden austheilt. Gulelmus Kump. in Atliant. Mar.Imag.249. * Anjetzo / mein Menſch / kratz nicht mehr im Kopf ſon⸗ dern fchaudie Fragende Henn an / welche da Hunger und Theu⸗ rung gushruͤtet; Dieſe iſt die Suͤnd; dann dieſer tritt Die Straff auf dem Fuß nach. | Kaum hat Adam indie verbottene Frucht gebiffen / da hat ihm der Tod feine Sichel ſchon an den Hals — aum Die verfluchte Brut: Henn. 263 Kaum hat Abimelech die Sara des Abrahanıs nacher Hof enommen/ da iſt die Peſt auch dahin gefchlichen. Kaum aben die Hebrder wider ihr Haupt Moyfen geſchmaͤhlt / fo fehnd fie ‚alfo gleich von den feurigen Schlangen angegriffen worden. Kaum hat Dathan und Abyron eine Aufruhr erweckt / da ſeynd fie lebendig vonder Erden verſchluckt wor; den. Kaum hat Achan ein verbottene Bent gemacht / fo iſt er durch Befehl GOttes verſteiniget worden. Kanm haben die boͤſen Buben den Propheten Eliſaͤum ausgeſpoͤttlet / fo feynd fie von denen wilden Bären zerriſſen worden: Aus ra dann abzunehmen / daß alle Straffen von der Suͤnd erruͤhren. | Solches wird durch ein Furges Exempel ertviefen: In der Neuen Welt hat ſich auch ein nener Sfraelitifcher Jo⸗ feph.eingefunden/ dafelbft in der Stadt Angelopole befande ſich ein ſchoͤner Juͤngling / fo wohl Tugend als Geftalt hal⸗ ber / ſo unlaͤngſt zu dem wahren Glauben bekehrt worden; Weilen aber die Geſtalt trutz einem Magnet / die Hertzen ziehet / alſo hat ſich auch in ſelbem Ort ein freches Weibs⸗ Bild in diefen huͤbſchen Jungling vergafft / und iſt Die Zaum loſe Liebe alfo in ihr erwachfen / daß fieendlich den un⸗ Horfichtigen Züngling in ihre Behauſung gebracht / allwo fie ihn gang Scham / loß mit möglichften Lieb⸗Koſen zu der Rafter : That angereiget / welches aber der keuſche Menſch mit allem Gewalt geweigert / und fich defien widerſetzet / alſo zwar / daß er auch / dem Joſeph gleich / ſeinen Mantel hinterlaß⸗ fen und die Flucht gengmmen. Weilen aber die Thür des Hauſes ſtarck verfchloffen ware/ alſo hat er fich in den Hof begeben / allwo er ohngefehr einen Strick erſehen / dahero bey ſich / ob zwar unbefonnener/ beſchloſſen / lieber das zeitliche / als dag ewige Leben verliehren: Dahero hat er fich ande nächften Baum oder Traͤm erhenckt; ——— | | abe 264 Dieverfluchte Brut⸗Henn. — te tea 12 ee... aber hat die irrende Meynung diefes Juͤnglings angefehen/ und durch feine Grund-lofe Gütegemacht / daß er famt dem Sirick herunter gefallen durch welches Getoͤs / dieſes freche Weibs Bild zügeloffen/ Anfangs erſchrocken uͤber diß Spe⸗ ctafelı und weil fie den Menſchen ſchon für todt gehalten / alfo hat fiedenfelben Strick felbft an Hals gelegt/ und fich aus Verʒweiff lung am beſagten Traͤm herunter gehaͤngt / welches ader allhier gar nit zu verſchweigen / ſo hat ihr dieſer Juͤngling in feinem lobwuͤrdigen Widerſtand unter andern vorgepredis get/ daß aufdie Suͤnd die Strafi folge und daB GOTT NE SindundStzaffan einerKetten habe angefefleltimelches aber ihrer verblenden und verbrennten Anmuthung Fein Pflaſter ware / doch endlich mitihrem ewigen umd zeitlichen Untergang erfahren daß die Sind als ein verfluchte Henn alles Ubel ausbruͤte. Carolas Gregor. Rofignolicent. N zdeReg lud. Die lobwuͤrdige Sett-Keigen. Jus Goͤttlicher Schrifft erhellet in und an Se vielen Orten / daß der Allerhoͤchſte denen Forchtſamen nicht gar hold ſeye: Zumalen RK „| er von feinem Opfer den Hafen ausgefchloßs - EN fen: Zeviz.c. ız. Danndiefer ein Abbil⸗ 7 dung eines zaghafften Menfchens. —— Madian und Amalee / ſambt noch ande ren Orientaliſchen Voͤlckern ſeynd N groſſer —— Br 6 66 _ Dielobroürdige£eft-Zeigen. — — die Ifraeũter sgegogen / alſo / daß ſie ſo Häufig waren wie 8 die Beuſchrecken SDtt aber erwaͤhlet einen ichlechten Ban ⸗ ern von dem zrefchelsbenanntlich den Gedeon / und fegt ihn umGjeneralen; Diefer lieſe unverweilt durch den Teomper ten Schall augblafien / wer zaghafft und forchtfamy der fol wieder nach Hans gehen : Muffolches ſeynd 22. taufend fies derum zuruck gekehrt: Pfuy Zenffel/ mie viel gorehtfanme! Fudis-C7 cken Fommen/unangefehen fie das augenscheinliche Mirackul nor Augen gehabt / doch Haben fie fich Aber alle Maffen geforch⸗ ten. Exod. C. Tæ- — Wie der Achatz als Juͤdiſcher Koͤnig fuͤr gewiß bericht worden / daß zwey Koͤnige ihn mit groſſer Macht werden uͤber⸗ siehen ‚da hater an Hand und Züflen gegittere 7 nicht anderft/ als mie ein Baum / fo von dem Wind geſchuͤttlet wird / da doch Ah der Prophet Ifaias fteiff zur Gegenwehr angefriichet, Iſau. C.J. oo = ' —— Boleslaus Königin Pohlen wider die Ruſſen oder Reuffen Krieg gefuͤhrt / aber das Kartzere gezogen / da hat er einem aus feinen Nornehmften / melcher ben Zeiten das Ver⸗ ſen⸗Geld geben / einen Hafen⸗ Balg / wie auch ein Gun Fi/ daran die Weaber fpinnen / zugefchiekt / zum Zeichen feiner meiberifchen Zaghafftigkeit/woriber cr alfo beſtuͤrtzt worden/ daß erfich felbitenerhenckt.crom.Lib.o.ver-Pobon. ' Es iſt alſo kein Fleiner und gemeiner Schimpff / wann man ihme kan vorwerffen / daß er forchtfam und zaghafft / und trage einen Hafen im Buſen Aber gleichwohl lobmürdige Leit Feigen koͤnnen diejenige benamſet werden / welche ſich * em ie die Hebraͤer durch das rothe Meer paſſiert / und | wahrgenommen / daßdie Ezyptier ihnen nahe auf den Ru⸗ Die lobwuͤrdige Lett⸗ Feigen. 267 — ñ— — — — — IAdDd em een Danmnach Ausſag Ariſtotelis / i nichts erſchröcklichers in der gantzen Welt / als der Tod / Onnium Terribiläum terribiliffmum meiſtens aber ifter darum zu foͤrch⸗ ten / weil er gewiß / und die Stund ungewiß. | , g Wie der alte PatriarchIfnac ſchon alt morden/und feine Augen vdergeftalten vertuncklet / daß er nichts mehr geſehen / Aſo hat er geforchten / es möchte ihn der Tod gaͤh uͤberfallen / dahero feinen liebſten Sohn / den Eſau / zu ſich beruffen / und ihn Anfangs gieich mit diefen Worten angeredt: Aae⸗ quod [e= nuerim, & ignorem diem mortis mea. )u ſieheſt / daß ich bin alt worden / und weiß den Tag nicht / wann ich ſterben ſol⸗ lef alſo will ich mein Zeitliches in ein Ordnung ſetzen / damit ich hachmals dem Heil meiner Seelen koͤnne obliegen. Ger. 27. Das war ein heilige Forcht / dann allen eine jede Stund foll verdächtig ſeyn Dahero lieſſe der HErr ſich oͤffters verlau⸗ ien: Nolite follieitieffe in craffinum , ferget nicht für den mor⸗ gigen Tag / was ihr eſſen oder trincken werdet2c. Als wollte er gleichfam ſagen! She wiſſt nit / ob ihr heunt noch werdet den Tag ausleben / oder heunt Nacht fterben. Deſſentwegen der Heylandfo vielfältig wie derholet / ihr wiſſt Feinen Tag noch Stund /ſeyet demnach allzeit bereit. Es muß der Tod dach erſchroͤcklich ſeyn / weil ſo gar GOtt in Betrachtung deſſelben ſich dermaſſen entſetzt / daß er am gantzen Leib haͤuffiges Blut geſchwitzt / und wie Carthagena ſchreibt / ſo ſehe daſelbſt ein Baum aufgewachſen / aufdeſſen je⸗ dem Blat dieſe Wort zu leſen: O zwors , quâm amara eſt me- moriarun, OTod! wie bitter iſt dein Gedaͤchtnus! Die H. Franciſca Romana hat ihr laſſen aus einem Todten⸗ Kopf ein Trinck Geſchirr machen / und fü offt ſie daraus getruncken / da fennd ihr die helle Zäher herunter geronnen ans den Augen! hat den Tod über allemaflen — darum / 2 PIE NEN — \ -Mumizmn.ör 0 mm | 268 Die lobwuͤrdige Lett⸗Feigen. Stund ſo ungewiß: Die Apologiſten melden von einem alten co Muͤtterle / welche Armuth halber in Wald hinaus gangen/ A Holgzu klauben; als fie num ein zimliche Bürde zufammen k gebracht / und ſolches mollte aufden Rucken laden / da konnt fie ſolches Mattigkeit halber nicht werckſtellig machen / auch deſſenthalben alſo beſtuͤrtzt daß fie ihr den Tod gewunſchen / fie ſeye ohmedas nichts mehr nutz auf der Welt. Der Tod x auf folches Lad: Schreiben / hat ſich urbietig eingefunden / J mohlan fagter / da bin ich! D: fagt fie/ ich habe dich nur de; Sch Ä venthalben beruffen / damit du mir folleft helfen das Holtz aufs 11 heben. Aus welchem Gedicht wohl abzunehmen / daß die meh⸗ Br: | riſte / auch fo gar alte und betagte Leut / ſich vor dem Tod erftfes 1 gen: Dahero diejenige fehr meißlich handlen / welche den Tod a förchten meffentwwegen fie allzeit in Bereitfchafft ftehen und re | denſelben verwahren. | | DE GoOtt hat dem Moyfigar genananbefohlen / wie er die a Archen des Bundes follverfertigen / mit allen angebörigen Sachen indem Tabernackel / oder Hütten. Unter andern hat Bi erihmanferlegt / er fol Stangen machen von dem Holtz Se⸗ 4 tim / und felbige mit Gold überziehen / nachmals ſolche in die un Ping hinein thun / welche aufder Seiten der Archen / damit i ſie darmit getragen werde / die follen aber allzeit in den Rin⸗ Bi gen verbleiben / und niemal herans gezogen werden. Hier Bi. muoͤcht jemand ſagen / warumen die Stangen allzeit in Ringen? Bin Man Eönnt fieja unterdeffen herausnehmen, und andie nechs a fie Wandleinen 5 der H.Petrus Damianus fagt hierinnfallg Bu | fein Meynung / und fpricht: Daß dieSfraeliter alle Augenblick nicht gewuſt haben / mann GOtt befehlen merde/ die Archen von einem Ort zum andern überzutragen deſſentwegen hat der a gewollt / daß alles ſolle feyn und in Bereitfchafft chen. | BE EEE EEE EN ne et a Er — Die lobwuͤrdige Lett⸗ Zeigen. 269 — — — — Ein jeder frommer Chriſt ſolle alſo beſchaffen ſeyn / und immerfort den Tod fuͤrchten; Nur derentwegen / weil deſſen Ankunfft fo unſicher dann der Menſch weiß ebenfalls nicht / wann GOtt die Archen feiner Seelen merde von dannen in die Ewigkeit forderen derohalben muß allzeit die Stangen in den Ringen / undeinjeder ftets bereit ſeyn im Gewiſſen mohlverfichert das Teftament wohl aufgefegt/die Schulden alle abgeftatt / dieStifftungen wohl eingericht für feineSeel/ and nicht aufgefchoben / wann der Tod ſchon übern Hals iſt: wie viel feynd dir befandt / welche des gaͤhen Tods geftorben, für diefes haft du Fein Privilegium. Maehr iſt die Forcht des Tods nicht zu tadlen / weil ſich auch die heilige Leut vor ihm entſetzt: Wer iſt froͤmmer und Gotts⸗ foͤrchtiger geweſt / als der König Ezechias / wie er aber in ein toͤdtliche Kranckheit gerathen / und der Prophet Iſaias mit dieſer traurigen Zeitung hinein gangen; mache Ordnunguͤ⸗ ber dein Haus / dann du werdeſt ſterben und nicht mehr leben: Da hat ſich Ezechias umgewendt zu der Wand / und mit lau⸗ tee Stimm geweint Zfa.c. 38 Wann ſich dieſer Heilige König alſo vor dem Tod entjegt/ wie ſoll es dann einem anderen ums Hertz ſeyn / der nit heilig? Facobus de Vorag. ſchreibt / daß La⸗ zarus / ein Bruder Magdalenaͤ und Marthaͤ nachdem er von unſerem HErrn wiederum zum Leben erweckt worden / da hat er den Heyland befragt / ob er noch einmahl ſterben muͤſte und wie der HErr mit ja beantwortet / da hat er die gantzeZeit / ſo er gelebt / niemal gelacht / ſondern ſtets haͤuffige Zaͤher vergoffen/ undanbey einen heiligen Wandel gefuͤhrt: Wann die Säulen alſo zittern/mievielein schwaches Rohr? Euphrafia mar ein folche heilige Jungfrau / daß es ſcheinte / GOtt habe fie vor ‚allen anderen mit fonderen Gnaden verfehen : Ein Irr⸗ difcher Engel war ſie; Ein — der Unſchuld war ein 3 Dies — — — u... - a RE Nah Darm: u — a TEE nn nn — 270 Die lobwuͤrdige Lett⸗Feigen. Spiegel der Heiligkeit war ſie alſo zwar / daß GOtt durch fie viel Mundermerek gewuͤrckt; aus ihrem Befehl muſten die boͤſe Beifter aus dem Beſeſſenen weichen ; mit dem einigen _ EreugZeichen hat fietödtliche Kranckheiten gewendet: End: ũch hat hr GOtt andeuten laſſen / fie werde bald fterben/und zwar in fo viel und ſo viei Tagen: Uder ſolches hat fie fich alſo⸗ bald aufdie Erd nieder gemorffen: O mein Jẽſu / ſprach ſie / verlaſſe doch dein armes Waiſel nicht / ſchenck mir noch ein eis niges Jaͤhrlein / damit ich meine Suͤnd genugſam bereue:Sie hat noch mit weinenden Augenihre Mitſchweſtern flehentlich erfucht / fie wollen doch mit ihrem Gebet ſolche Gnad von Goit auswuͤrcken / Damit fie fich recht möge zum Tod berei⸗ ten. Wer folldann dich und mich für Her; lofe Lett: Feigen ausſchimpffen / wann wie den Ted förchten/meilen wir gar nit ineinem ſolchen Stand ſeynd / wie die 9. Euphraſia. Man weiß ſich gar wohl zu entſinnen / wie der Tuͤrck mit aller Machtauf Wien geruckt An, 1083. und ein gähe Flucht auskommen / was dazumal fuͤr ein Unruhe und Unordnung ent⸗ flanden / iſt nicht zu beſchreiben; etliche haben das Geld auf dem Tiſch liegen laſſen / und den laͤhren Sack mit ſich genommen: Einige haben zweyerley Strümpff angezogen / andere Die Kleinodien und Geſchmuck vergeſſen / und darfür Kaͤmpel und Büeften eingefchoben :Aufder Sucht hat man nichts ans ders gehört/als/ach mehe! Sch hab das und das vergeffen: DI ich hab an diefesumd diefes nicht gedacht * Es ift alles gar zu geſchwind hergangenzc. Run gedencke/ wie es werde herges hen wann einen der grimmige Tod gaͤh uͤberfallet / und du et⸗ wann ſo viel Jahr kein rechtſchaffene und vollklommene Beicht abgelegt/lauff geſchwind um einen Beicht⸗Vatter; der De- Pderius fol unverzüglich kommen ex kommt; der Andreas "beicht/aber rang? Aber wie? Die Beicht iſt wie ein Run 7 % Ba Mer a nn ESEL EL — Die lobwürdige Lett⸗Feigeu. 271 — — —— — Butten / wo alles in Unordnung / an das meiſte denckt man nit mehr / die Schlaffſucht nimmt uͤberhand; Letzlich die Seel for⸗ dert GOlt / und wie er felbe findet / ſo thut er fie alſo urtheilen: Wollte GOtt / es geſchehe zuweilen nicht / was mit einen da; hier zu Wien ſich zugetragen; welcher mir gar wohl bekandt / als dieſer von einem unverhoften Zuſtand angegriffen worden / da hat er feinen ordinari Beicht⸗Vatter verlangt / fo hat man unmbðerweilt in dasſelbe Kloſter geſchickt / es Fame aber die Ant⸗ wort / daß ſolcher bereits vor 5. Jahren geſtorben: Dieſer wa⸗ re ſein ordinari Beicht⸗Vatter: Wer ſoll es dann für übel ansdenten / wann ſich jemand nor dem Tod entſetzet / und de⸗ renthalben ſich moͤglichſt befleiſſet / allzeit in Bereitſchaft zu ſte⸗ ben, Dahero der Seneca fpricht / ea ibi ratione vivendum efl,ac fi ſlatim moriendum eſſet: DU ſolleſt jederzeit alſo leben / als wann du jederzeit ſterben ſolleſt. Nachdem der 9. Patriarch Abraham von GOtt den Bes fehlerhalten daß er ihme unverweilt feinen einigen Sohn Siaac folle aufopffern/der H. Mann wollte hierinnfalls Feinen lufzugmachen/nimmt alfo gleich den Sohn mit fich/wieauch dag gehörige Holtz; Mein H. Patriarch / zu was nimmt du Holg mit dir? Das Opffer follgefchehen aufeinem Bergund du ſolt Holg mit die nehmen? Das fcheinet fo wiel/ ale Waſſer ins Meer ſchuͤtten: In dem Fall hat Abraham fehr gefcheid und weiß lich gehandelt / dann er hat geſorgt / er möchte etwan auf dem Berg fein Holtz finden / will demnach lieber das fichere fpielen; Ein frommer und GOttesfoͤrchtiger Menſch/ ift glei cher maflen alfo befchaffen / er gedenckt ihme / ſterben muß ich/ das iſt gemiß/aber mann? Das ift ungewiß ; es möchteund Eönnte ſeyn / daß mich der Tod/diefer unpartheyifche Kerl / gaͤh und unverhofft thaͤt überfallen / und ich damal Red⸗loß nicht koͤnnte beichten / oder aber ein Beicht⸗Vatter nicht gleich * Bi; 272 Dielobwürdigefett-Seigen. PER .\ Maridem. fs: ame — — — — handen / alſo will ich lieber das fichere fpielen / als mögliche Anſtalten machen / zu Leib und Seel : Deffenthalben wird mic) ein jeder füglich Fönnen für ein Herglofe Lert- Feigen ausfchreyen / dann mir GOttes Wort nie aus den Gedaͤcht⸗ nus falle: ragilare &c. Wachet / dann ihr wiſſt den Tag noch die Stund nicht / wann GOttes Sohn wird kommen. Drittens iſt der Tod nicht zu foͤrchten wegen der unglaͤub⸗ lichen Menge der Verſuchungen / fo dazumal ſich ereignen: Von dieſen ſeynd vorderſt die Gerechte und Heilige nicht be⸗ freyet. Matth. C. 13. Hat der eingefleiſchte GOtt dieſe Pa⸗ rabel vorgebracht / das Himmelreich iſt gleich worden einem Menſchen / der guten Saamen auf ſeinen Acker ſaͤete / als aber die Leut im beſten Schlaff begriffen/da Fam der Feind / und ſaͤe⸗ te Unkraut unter den Waitzen / und gieng hinweg + Es kom⸗ men endlich die Knecht und deutens ſolches dem HErrn an / wie daß ihme wohl bewuſt ſeye / daß er lauter guten Saamen auf den Acker geſaͤet / nun aber ſeye uͤberaus viel Unkraut dar⸗ unter / Ho! Ho! ſprach er / das hat niemand anderer gethan / als der Feind / die Knecht erbieten ſich alſobald urbietig / ſoi⸗ ches gauszurotten; wo giebt es dermal ſo fleiſſige Knecht? Ich will das / ſagt der HErr / dann es koͤnnt ſeyn / daß ihr das Un⸗ kraut ſamt dem Weitzen thaͤtet ausreiſſen / es iſt wohl wahr / daß ſchlimme und argwohniſche Leut unter denen Menſchen giebt. Allhier iſt zu mercken daß der boͤſe Feind das Unkraut nit habe geſaͤet unter Habern oder Gerſten dann dieſes ein ge⸗ meines Kraͤutel / mit dem ſich auch das Vieh begnuͤget; fon: dern unter den Waitzen / fo das allerbefte / und garden Koͤni⸗ gen wird auf die Tafel gelegt / woraus zufchlieflen/ daß der Satan den Heften und Froͤmmeſten in dem Todt⸗Bethlein nachſtrebe; er ftellet zwar insaemein allen Menfchen ur Dielobwurdige Lett⸗Feigen 277° folle ihm dann nichtförchten ? Wem follen die Haar nicht ger gen Berg ſtehen? Wer ſoll — Haͤnd und Fuͤſſen 5 nal m n ik 274 Die lobwuͤrdige Lett⸗Feigen. Und wer iſt eines fo veriworffenen Gewiſſens / daß er derenwe⸗ gen einen Frommen für ein Lett Zeigen ausgiebet. Wanner fich allzeit zu demſelben moͤglichſt bereitet. Ehrifiusder HErr hat dem Petro vorgeſagt / ehe der Han zweymal kraͤhen wird / ſo wirſt dů mich dreymal verlaugnen/ wie es dann alſo geſchehen / ſo bald der Gockel⸗Han das andere mahl ſein Stimm hoͤren laffen/ vecord»ras efl Verbis quod di- xerat ei JESUS: Da hat Petrus erſt an das Wort gedacht / ſo ihme der HErr geſagt: Mein Peter / ſag mir / warum haſt du dich das erſte mal nicht erinnert / wieder Han / dieſe gefuͤderte Haus Uhr / ſich hören laffen ? Ich / antwortet Petrus / hab vor lauter Forcht darauf vergeſſen; dann die Magd hat mich mit allem Gewalt angegriffen / mie unter die Naſen geſchnaltzt ec. Dmein Peter /du taugſt für Feinen Commendanten zu Mag deburg / ſie hat mich unbefchreiblich geplagt/ Das andere Lum⸗ pen⸗ Geſind hat mich auch umgeben alfo hab ich das Wort des Herenvergefen ꝛc. alſo Enthimius: Wann Petrus fich alfo verlohren/da er von einem geringen Schlepp- Sack nur ange taft worden’ und non etlichenLotters⸗Buben befragt/mie wirft du dann an unſeren Herren gedencken / wann dich in dem Tod⸗ Beth ſo unzahlbare viel hoͤlliſche Feind in abſcheulichſter Ger ftalt werden umgeben? Du haſt alſo Urſach Dich zu foͤrchten / und derenthalben ein lobwuͤrdige Lett-Feigen ; wollte GOtt / es waͤre jener Soldat alſo geweſen! es war ein Soldat / wel⸗ eher feines braven Heldenmuths halber ſehr berühmt, wie er dann in allen Schlachten und gefährlichen Beaebenheitender erfte geweſt weſſenthalben er ſich nit ein wenig geruͤhmt / mit dem Beyſatz / daß er ſein Lebentag keinen Menſchen geforch⸗ ten / als er nun in eine toͤdtliche Kranckheit gefallen / und ihn die Geiſtlichen bewoͤglich ermahnt / er ſoll ſich zur H. Beicht bequemen / und ſich gehoͤrig richten nach der 14 | J ig: Dielobwurdige Left Zeigen. 275 Ewigkeit /zumalen fein Auffommens nicht mehr feye. Was? Sagt er / ich habe die Zeit meines Lebens in Feiner Krankheit gedeicht / und ihr Pfaffen wollt mich anjetzo darzu bereden / dann man wuͤrde mie ſchimpflich nachſagen / und zugleich für ein Rertsgeigen mich ausfchreyen / daß ich vor dem Tod ein Scheuen tra send euer Fleiß und Arbeit meine Geiſtliche / Atumjonft: Dann ich fürchte weder de Tod noch tauſend Teuf⸗ fe Die Kranckheit nimmt endlich dergeftalten überhand/daß — 95 gerathen/ da hat ſich alsbald ein groſſe Gem j enge der boͤſen Feind eingefunden / deuen er fich mit groſſem och endlich ſeinen ungluͤckſeeligen Geiſt aufgeben: Die Teuf⸗ felaber mit groſſem Sieg und Jubel Schall fein Seel mit ſich in die Hoͤll gefuͤhrt. Wie die Seel iſt ausgefahren / ſo haben diellmftchenden/ deren ſehr viel gegenmärtig /ein erſchroͤckli⸗ ches Getoͤß und Krachen gehoͤrt / umd dieſes mare der Aus: gang eines allzufecken Soldatens, Wieviel heilfamer und rathſamer iſt es dann den Tod billich zu foͤrch⸗ ren ten. Pratoflorit. c,99.P-2. SI, I — = N N Ss nn DEFAL REALITTETEIT AS, > EST zB - I > IDEE — ZA —— — — — ISCH — —— AT — — MunDurch palt und grimmigen Angeſicht moͤglichſt widerſetzt dar | or iDN 7 ==. ⸗ — — — — — — ——-- 950 02—— ae 23x07 NO2NOLIGAN REKEN DHERE RE REREERR: ST OO ON ON DIFON % NeON Ns 2028 B | Durch Brillen / durch Brillen/und | | nicht durch die Finger: “ = u Alomon in ſeinen Sprich⸗ Woͤrtern bes * ſchreibet/· z. v.13. ein tugendſames Weib / | unter andern ſagt er / digsrz ejus appreben- | derunt fu/am ‚ihre Singer haben die Spin, del ergriffen : O wohl ein Lob⸗ mürdiges Weib Imelche auch die Hand - Arbeit nicht ſcheuet; Lieſet man Doch folches von .. — Durch Brillen / 277 ia nd Mutter GOttes Maria 7 daß fie auſſer der ettſtunden Habe Woll und Flachsgefponnen/ wie dann noch ein folche Gefpunft oder Garn aufbehalten / und in höchften Ehren gehalten wird zu Huy in Braband; Deßgleichen auch auf dem 9. Berg in dem Hergogthum Bayern; Das ſeynd mirbeiligeSinger. | Wie Ehriſtus der HErr aufden Grängen Tyri ankom⸗ men / da haben die Leut einen Stummen und Tauben zu ihm gebracht / worauf er ſeine Finger dem armen Tropffen in die Ohren gelegt / desgleichen auch mit einem Speichel auf ſeinem Finger den Mund beruͤhrt / uͤber welches er gleich das Gehoͤr / sr Red erhalten. azareicapue 7.da8 waren mehrmalen heilt, e Finger. ET IERE N 5 : Wieder Heylandinder Synagog gepredigt / da haben die Schrifftgelehrten und Phariſeer ein Weib dahin geführt/ vorgebend ſie feyein wuͤrcklichem Ehebruch ergriffen worden; auf ſolches hat er ſich niedergebuckt / und mit den Fingern auf die Erd geſchrieben / fo gar auch das anderemahl / vermuth⸗ lich hat er ihre weit groͤſſere Suͤnden auf der Seiten verzeich⸗ nei / weſſenthalben ſie zum Tempel hinaus gangen / Joan. c.5. Das waren wiederum heilige Finger. Wieder Heil. Mann Eolumba / bey naͤchtlicher Weil ei⸗ nige geiſtliche Bücher geleſen / ihme aber vor der Zeit die Am⸗ pel ausgeloͤſcht / da haben ſeine Finger geglaͤntzt / wie die bren⸗ -nenden Kergen. Golg, in Pit,S.Fiermant. Ba Als der Heil. Adalbertus Biſchof zu Prag in Boͤhmen / von den Livoniern / wegen des Evangelij Chriſti / gemartert worden / da haben die Henckers Knecht einen Finger von ihm in den Fluß geworffen / welchen alſobald ein Fiſch geſchluckt / der Finger aber in dem Leib des Fiſches hat nicht anderſt ge: ſchimmert / und geſcheint ua a Sadch \Benfz, } 3 223 er = LE ‚278 Durch dieBrillen / in Hiß Hungar, lb 2:: Lauter heilige Finger! aber verflucht ſeynd diejenige durch welche man Schaden thut; Dieſes ſoll alien / forderiſt den Obrigkeiten / Eltern / abſonderlich denen Beicht Vaͤttern geſagt ſeyn. — —— Etliche ſeynd ſo gottlos / wieder moͤrderiſche Cain / als dieſen der Allmaͤchtige GOtt gefragt; Wo ſein Bruder ſey? Denm gab er eine ſchnarcheriſche Antiport; Ich weiß nicht / zunguid Gefßosfratris mei [amero , bin, ich dann meines Bru⸗ ders Huͤter? Was geher mich mein Vechſter an / fagt auch mancher / ich habe mit mir felbit genug zu ſchaffen; ein andrer kan ſeelig werden / oder verlohren gehen / ſolches liegt ihm ob; was mich nicht brenut / das blaſe ich nicht: Ein jeder hat vor ſeiner Thuͤr zu kehren: Die Seel / ſo er von GoOtt empfan⸗ gen / diefe Fan er. gleichwohl ſelbſt regieren: Wer will hierinn⸗ falls feine Haͤnd an einen frembden Schnitt legen ? ſo hat er auch feinen eigenen Schutz Engel der ihm den rechten Weeg kan weifen: Sch muß auf mich acht haben Damit ich nicht felbft kolpere ; Eine folche Zunge haft du vom Zeuffel zuley- hengenemmen : Iſt dann nicht Deine hoͤchſte Schuldigfeit/ allen Fleiß anzuwenden / damit du deinen Nechften / der wie ein verlohrnes Laͤmmlein fich verirret / wieder koͤnneſt auf den rechten Weeg bringen. Wann ein Eſel oder anders Thier in eine Gruben fällt / lauffen Dann Die Leut nicht haͤuffig zu / und helffen folches Heraus heben ? Wann des Nechſten fein Haus in Flammen ſtehet / da eiler ein jeder in der Nachbar: ſchafft / das Feuer zuldichen: Wie vielmehr ſoll man den Nech⸗ ften mit einer heilfamen Ermahnung beyſpringen / deſſen Seel durch dasthenre Blut. JEſu erloͤſt worden Betrachte auch) jemand den groſſen Nugen / welcher hieraus. entſpringet: Dann wie der lincke Schaͤcher am Ereutz / nochgottlofe 1x ſerliche Wort geredet / da hat ihn fein Mitgeſpahn Deine. und nicht Durch die Finger. 279 — — — — — — — — — ——— — — ben ermahnt / er ſolle von dieſem Schmaͤhen abſtehen aber die Ermahnung des frommen Diſmas hat nichts gefruchtet,/ RR ihme GOtt für den guten Willen das Para» ieg geſpendirt. Joannes der Tauffer hat fich nicht gefchen: et / den König Herodes zu ermahnen/ es feye wider GOttes Gebot / und wider das Gewiſſen / daß er mit feines Bruders Weib hauſe. | x Wie der H. Francifeus de Paula, auf Neapel kommen / da iſt der Koͤnig mit ſeinen Printzen / und geſammter Hofſtatt / ihme entgegen gangen / und ihn gar herrlich empfangen / un: ter anderen hat er den Heil. Mann erſucht / er möchte doch auch ein Kloſter feines Ordens in ſelbiger Stadt aufrichten/ er wolle hierzu die gehörige Unkoſten ſchon darſtrecken / auf die⸗ ſes hat ſich nicht geſchiehen der Heil. Vatter dem König zu fügen / es waͤre beſſer fürdas Heil deiner Seelen wann du thäteftdas frembde Gut zuruck geben / als ſo viel Allmoſen austheilen/ der König hat folche Wort fehr empfunden: Zazer, fagt eriglaubt ihr dann / daß ich ungerechtes Gut befige: Durch das fremde Gut / antwort der Heil. Mann / verſtehe ich die all: zugroſſe Auflagen und Tribut / durch welcheier von denlinters thanendas Blut herans fange: Auf ſolches verlangte er einen Ducaten / oder Gold, Gulden’ welchen ergleich voneinander — ſiehe! da iſt das helle Blut heraus geronnen. a Vıla, . Die Beicht ⸗Vaͤtter ſeynd dißfalls hoͤchſt⸗ ſchuldig / biß⸗ weilen die Beicht Kinder zu ermahnen / vorderiſt wann fie init einer Suͤnd oͤffters kommen / und die Gelegenheit nicht wollen meiden: Der Samaritaner hat in die Wunden des elenden Tropffen ſo unter die Moͤrder gerathen / nicht allein Del goſſen / ſondern auch Wein / alſo muß ein Beicht Vatter nicht alleweil Clemens heiſſen / ſondern auch Darandus zu eis MER | ten: # a 280 Durch Brillen / ten: Die Haͤnd des Menſchen ſeynd nicht von lauter Fleiſch dann alfo waͤren ſie zu weich / ſo ſeynd fie auch nicht von lauter Vein da waͤren ſie gar zu hart und ſtarr fondern Fleiſch und Beinee untereinander; Alfo muß ein Beicht: Vatter nicht als jeweil durch die Finger ſchauen / ſondern auch durch die Bril⸗ Tenyer muß hart und weich / wie es erfordert mit den Poͤniten⸗ ten verfahren ; Und wird mancher in jener Belt mit dem Propheten Eſaia Flagen :7= wiki » quia tacui. Wehe mir / meilich hab ftill geſchwiegen — Der H. Panlus dieſer Tar ſenſiſcher Prediger / hat ihme gar Fein Blat vors Maul genommen / fondern die Galater ſcharpff ermahnt / wie dieſelhe wiederum wollten umkehren zu der Beſchneidung und die alten Geſatz annehmen O infen- fati&c. Sihr unwitzige Galater / wer hat euch bezaubert / daß ihr der Warheit nicht gehorchet? Seydihr dann ſo un witzig daß ihr in Geiß Habt angefangen / jetzt im Fleiſch vollenden wollet ? Das war ſcharpff geredt / aber bald gut darauf. Ihr feyd alle Finder GOties durch den Glauben der in Chriſto IECSuUſt: Dann ihr alle / die ihr in Chriſto getaufft ſeynd / habt Chriftum angezogen; O wie viel hat dieſe Ermahnung gefruchtet / alſo zwar / daß die Galater nichts als Caland wor⸗ den / ſonſt waͤren fie unfehlbar zu dem alten Gebrauch kom: THOMIEOND erhätt durch die Finger geſehen 4 Cap. in Ep: ad alat. Ä / a | hlsRudolphus der Erſte diß Vamens / Roͤmiſ Kaͤhſer / | dericum,einenfeommen und ſehr verſtaͤndigen Mann / zum Bi⸗ ſchoff zu trecht eingeſelit / ihn nach mahls auch zu der Tafel geladen / unter andern ihn auch ermahnt / er ſolle einem jeden ohne Scheu / hohen und niedern Perſonen / die Warheit ſagen und nicht durch die Finger ſchanen / welches er auch heiligzu halten derſprochen / wie er dann bald darauf den a | und nicht durch die Finger. 281 fragt weil die Tafelvoller Fiſch ſtunde / welches Stuͤckel doch das beſte ſeye? Nach wenig Beſinnen / ſprach Rudolphus / er glaube / das Kopf:Stuck ſeye das beſte; Wohlan / verſetzt hinwieder der Biſchoff / fo fange ich auch an von Kopff oder Haupt: Ener Majeſtaͤt haben wider GOtt und das Gewiſſen gehandelt / indem fie die Judith / als naͤchſte Anverwandtin / geheurath / dem Kayſer rauchten zwar dieſe Wort indie Ras Jen / muſte endlich mit dem ſubtilen Filtz vorlieb nehmen. zu. German. Auffolche Weiſe follen die Beicht⸗Vaͤtter groſſer Her» zen und Landes ⸗ Fürften befchaffen feyn. Nichts durch Die Finger ſehen / welches gar offt geichicht bey denjenigen / welche da Schenkungen annehmen, auch bey dero Tafel wohl gehal; ten werden/ diefegeben öfters Hund ab / die nicht bellen/ aber wehe ihnen! Der Heyland fagte einft feinen Apoſtlen / Ares- fis multa ‚operarii autem pauci, Matth.c.9. Die Erndte iſt zwar groß/ aber der Arbeiter feynd wenig: Der gelehrte Car⸗ dinal cajeranus, fpricht alſo: 22.6 Magna elf multirudo Sacer- dorum&c, Ob ſchon eine groffe Anzahl iſt der Priefter/ der Prediger / der Beicht Vaͤtter ec. ſeynd doch wenig Arbeiter / dann diejenige / welche zwar die Seel⸗Sorg über ſich nehmen / aber nur wegen des Einkom̃ens / Gewinns / und Wirthſchaff⸗ tens/unterdeffen ihre Schaͤfel / weder vonder Cantzel / noch im Beichtſtuhl untermweifen und mahnen / ſeynd keine Arbeiter Ehriſti: Etliche ſeynd alſo Sorg /loß / daß fie ihre Beicht⸗Kin⸗ der laſſen wandlen nach dero Wohlgefallen / bekandt iſt genug⸗ ſam jene Geſchicht von einem Wucherer / melcher bin und her Beicht⸗Vaͤtter gefucht/ die ihme aber nach feinem Magen gar nicht geweſt / endlich findet er einen Ordens⸗Mann / dergang glimpfflich mit ihm verfahren / auch deffenthalben fehr offt zu Gaſt geladen worden/ welche gute ra dem — N o « —— Er 250 un Ar > m 282 Aue 2 1 u. fo wohl geſchmeckt daßer zudem groſſen Brocken des Suͤn⸗ ders in dem Beichtfiuhlgar nichts gefagt / auf eine Zeit nahm er. bey ihm das Nachtmal / nachdem er diefes eingenommen und fich folgends in fein Klofter begeben : Um Mitternacht Täuten bey der Porten zwey Teuffel an / in Geſtalt und Ver⸗ blendung der Diener / begehren alſo gleich den Beicht⸗Vat⸗ ter / mit Vermeldung / fein Beicht⸗Kind läge toͤdtlich dahin / weicher dann ohne Verzug ſich mit ſeinen Geſpahn dahin be⸗ geben; Unterweegs aber auf dem Platz bat ſich ihme ein Ge⸗ — ſpenſt gezeigt; Welches er endlich für fein Beicht Kind ers I: u kennt / folcher Wucherer hat fich verlauten laffen / daß er ewig | J verlohren ſeye / und waͤre deſſen meiſte Urſach der Beicht⸗Vat⸗ 11 ter, um weil er ihm allzuviel durch die Zinger gefehen. Dev | | berühmte Trinus fagt / daß er dieſen Wucherer gar wohl ge⸗ SE kennt. Cantiprat, — 5 Bi; David hat über ale Maflen geliebt feinen Printzen Am⸗ Sl | non / es ware aber ein Affen-Lieb. (dann diefewor lauter Liebe Be ertrucken gar offt ihre Zunge) Befagter junge Fürft hat die Baͤtterliche Wohlgewogenheit mißgebraucht / dahero ſo ver⸗ Fe | meſſen gemeft / daß er mitfeiner Schwefter der Thamar eine | Blutſchand begangen : Weffenthalben der David hätte ſol⸗ E.- jen alle Filtz im sangen Land zufammen Fauffen / den Gottlos Bin: fendarmit zuempfangen/ aber der gute König hat durch die Bu Finger geſchaut / »ol«zr contriffari Spiritum filii Ammon, 8% j “ mollte nicht betrüben den Geiſt feines Sohns / dannerhatte ihnfehr lieb weil er der Erſtgebohrne war/ 2. Reg.cap. 13. Das erfährt man leider noch aufden heutigen Tag / wie viel zahmlofe Bürfchelfigen in Wirths Häufern / und wann auch das Wirths⸗Haus bey Der guldenen Sonn genennet wird / fo giebt e8 doch Öffters eine Sinfternus / opera reneberarum &s. Wie viel verfpielen ihr Geld / welches fie an; init | | ottes⸗ — und nicht durch die Singer. 283 U 1 sin: RE Gotts Laͤſterung erſetzen / ja die Zran Mutter fleckt ihm in der Still Geld Mittelvor/ welches ein Sporn iſt zu mehrern Laſtern kommt nachmals eine Klag / daß der Sohn ein muth⸗ willige That begangen / ſo heiſt es man muß der Jugendet⸗ was überfehen : Die Jugend iſt mie ein Faß voll Moſt / wann mandemfelben nicht Lufft laͤſſet / fo bringt es nur Schaden?e. Weiches aber noch mehrer zu betauren / gar Geiſtliche Vat⸗ rer bergeſſen die Brillen im Beicht⸗Stuhl / und rumpeln mit dem Aö/otvo gleich hervor; Ungeacht / dag Beicht⸗Kind in ei⸗ ner alten Gewonheit ſchon verhaͤrtet / ſchauen durch die Fin⸗ ger biß ſie der Teuffel bey dem Bratzen nimmt / und fuͤhrt ſie zu dem ewigen Verderben. GSit hat dem Noyſi befohlen / er ſoll in der Wuͤſten den Felſen anreden / ſo werde er ihme Waſſer fpendiren 5 Moyſes hatte dem Feifen gute Wort geben / aber esfolgte Fein Tropf⸗ fen/ fo bald er. aber mit der Ruthen darein gefchlagen / da iſt häufiges Waſſer geronnen. Einige Beicht : Kinder ſeynd gar offt alſo beſchaffen / fü bald man ihnen allzuſehr durch die Finger ſchaut / und mit lauter Hönig- Brocken abfpeifet/fo fol; "get Eeine Beflerung/ fo bald man aber / welches zuweilen muß ‚gefchehen/ mit einer fharpffen Ermahnung kommt / darinnen gar offtdierenmüchige Buß Thränen aus den Augen: el fenthalben Paulus dem 7770 Biſchoffen zu Candia zugeſchrie⸗ Den / Increpaillos duce, er folle ſchaͤrpffere Ermahnungen an die Hand nehmen. 1.24772. er iſt i dem Fall kecker geweſt / als der H KirchenLehrer Ambroſius / wie ſolcher in Erfahrenheit gebracht / daß der Fahſer Theodoſius beſchloſſen / denen Arianiſchen Ketzern Die Kirchen wiederum einzuraumen / da iſt er auf offentlicher Fantzel / im Beyſeyn Theodofii/in diefe Wortanggebrochen : Scriptum eft, quæ Dei Deo, & quæ Cajaris Cæſari. Es iſt ge⸗ nz ſchrie⸗ m“ PT va. vsiSieimufr u AMEE BE. u 5 >». _ 284 Durch die Brillen / — — —— — — ——— ——— — —— — ſchrieben / man ſoll geben GOtt / was GOttes iſt / und dem Kayſer / was des Kayſers iſt: Der Kayſer iſt der Herr über die Walläft/ und nicht uͤber die Kirchen / der Kayſer iſt Herz über das Zeug Haus / nicht aber über das GOttes ⸗Haus / die⸗ ſes hat Anfangs Theodoſius zimlich gefüglet,doc, hat Ambro⸗ fing mit dieſer fcharpffen Ermahnung die Sach ſo weit ge⸗ bracht / daß die Arianer das Kuͤrtzere gezogen. Baso an. 387. Ich weiß mich wohl zu entſinnen / daß ich anderwerts ge⸗ ſchrieben hab / daß der Beicht⸗Stul von Linden⸗Holtz ſeye / man weiß aber wohl / daß die Tiſchler oder Schreiner das Lin⸗ den⸗Holtz mit hartenem einfaſſen. — Der Bönigliche Pfalmift David ſagt von Verdammten ein wunderliche Gleichnus; szczz.oves 1m inferno pofizi funt ; Sie liegen in der Höl mie die Schaaf, Palm 28. v. 15. D mein GOTT! follen danndieverlohene Menschen denen un; ſchuldigen Schäfflein verglichen werden : Ein Laͤmblein oder Schagf iſt jaein Sinnbild der Frommkeit: Der feelige Co⸗ lettaBojoletaift ein Lamblein gefchenckt worden / fie Mare ausdemdritten DrdenS. Fraze,fei: Diefes Lämblein / ob es fchon hierzu nicht abgericht worden iſt allemal / ſo oft das hoͤch⸗ fie Gut aufgewandlet ift morden/ aufdie Knye niedergefallen undehendernicht aufgeſtanden / biß die Wandlung vorbey: Dem H. Vatter Franciſco von Aſſiſs if ein Lämblein verehrt worden/ melches er defto lieber angenommen, weil es ihme worftellte das wahre Lamb GOttes / ſo da hinnimmt die Suͤnd der Welt: Dieſem ſanfftmuͤthigen Thierlein hat der H Mann ‚auferlegt / es ſolle erſtlich fleiffig die Kirchen beſuchen / nach» mals denen Brüdern keinen Schaden zufuͤgen: Nun iſt ges ſchehen / ſo offt manim Chor geleut/daß allemal das Lämblein in die Kirchen geloffen / vor unfer Srauen- Altar die Hnye ges bogen / und mirfeinem Blerren / nicht ohne fonderer ah — — erung und nicht durch die Singer. 285 derung des Volcks / GOtt gelobt und gebenedeyet. /z 2, Minor. 1221.de 5, Francis, Weil dann die Laͤmblein fo from⸗ me und gute Thierlein / warum fol fie der David denen Ver; dammten vergleichen ? Sicur oves i» inferno poſiti ſunt &c.. Hierinnfalls iſt zu mercken / daß es David vorgefehen/ dag viel iauſend werden verlohren gehen / weil fie gar zu Laͤmblen fromm ſeynd geweſt / und die Ihrige mit keiner ſcharffen Er⸗ mahnuug von dem Boͤſen abgehalten: Unter ſolcher Zahl wer⸗ den die mehriſte ſeyn die Eltern / und Beicht Vaͤtter / welche allzuviel durch die Finger ſehen. Petrus Bleſenſis vermerckt wohl / daß im alten Teftament an denen Kleidern des Hohen Prieftersmüften Schellen oder Glöcklen hangen / damit er im Eingang und Ausgang gehört werde. Ein Prieſter / vor⸗ derſt ein Beicht Vatter / muß fich hoͤren laffen im Beicht⸗Stul / dahero ſpricht obberuͤhrter Author / Ttum malum de Tacitur- mitate procedit.. Alles Ubels ruͤhret daher / weil der Prieſter das Maul nicht aufthut / Krm. de Sacerd, ge tion Chriſtus der Her: hätte leicht, vermög feiner Allmacht / den verfioebenen Lazarum gang allein Fönnen auferwecken/ auch den grafien Grab⸗Stein hinweg fchaffen/ er hat dannoch den Leuten befohlen / Tolire Lapidem, Joan. C. I. Hebt den Stein hinweg / dardurch zu weiſen / wann GOtt will etwas richten / daß er auch Menſchen⸗Hilff darzu erfordere / GOtt bewegt und erleucht manchen / daß er in Beicht⸗Stul gehet / es muß aber auch der Beicht⸗Vatter feinen Fleiß nicht fpahren/ fondern mit einer heilfamen Ermahnung aufziehen’ mofern er folche unterlaſſet / da wird der Hoöchfte ein genane Rechen⸗ fchafft von ihme begehren. Wie ans folgender Geſchicht wohl abzunehmen; Es iftein Edelmann geweſt / welcher ſich unter dem ſtin⸗ | enden Aas aufgehalten / wie die Raben / diefe wilde Roß⸗ n Nn3 Puffe⸗ — al — if 286 Dur) die Brillen. IM Pufferey dannoch hat fich gleich anderen auch zur Beicht bege⸗ FR ben/ aber mie ein Mohr ins Bad / alſo wieder heraus: Zu mel we - chem fehr viel gedient hat die unlobmürdige Guͤte des Beicht- Vatters: Esift nicht lang angeftanden / da iſt der Edelmann mit Tod abgangen / und bald hernach feiner hinterlaffenen Ei Wittib erſchienen / aber in ſchroͤcklicher Geſtalt / dann er wur⸗ de von einem anderen auf dem Rucken getragen / und beede mit 14 granfamen Flammen umgeben; wer bift du / fragt endlich die | v# fchon lang vor Forcht erſtarrte Fran ? Ich bin die Seel deines ii verſtorbenen Manns, undderfelbige / fo mich auffeinen Ach; 'e Aid feln traͤgt mein Beicht⸗Vatter / mir beede ſeynd ewig ver; dammt / ich darum / weil ich oͤffters gebeicht habe/ aber niema⸗ Ha len mit einem veften Worhaben mich zu befleven ; der Beicht, | [ - Batter aber / weiler wohl gewuſt / daß ich vonder. alten Ge BB: wonheit nicht abftehe/ gleichwohl mich von denen Sünden ⸗ BER Ai; folviret; Ans welchem dann zu ſchlieſſen / wie gefährlich es feyel wann die Beicht,- Värter an ſtatt der Brillen durch Die Singer A | fehauen. Chrylfl. Yega.p zu 14 Er = , Sch bin dißfalls nicht gedacht / die Beicht⸗Vaͤtter zu ſchimpf⸗ fen, weniger zu unterrichten aber. mas Verftändige ſeynd die wiſſen es felbft/ daß etliche des Gliffers gefunden werden wel⸗ che nur obenher abſolviren / wie die Hund aus dem Fluß Nilo Ei trincken / ich laß es ihrem Gewiſſen uͤber / mir iſt nur leyd / daß ein Blinder den anderen führt / und beede in ein Gruben fal⸗ 9 len. Es koͤnnen etliche in obacht nehmen / wann ſie nicht zu⸗ | weilen denen hartnäckigen Beicht- Kindern die Zahn zeigen / ſo es vonnoͤthen / daß ſie nicht dahin gerathen/mo ein ewiges Zaͤhn⸗Klapperen ſeyn wird :udieris ſtridor dentium. &c. —4 en — Zeht R88 297 IN EEE BEER EN EREN Zehlund Zahl. eErd / O Menfch / iſt dein Mutter / und AN] Mein Mutter/ ſage her dann mein Mutter 2 81 denckeft du auch an das Leyden Chrifii? Auf alle Weis antwortet fie. Zu Valiodolit / it eine Stadtin Spanien / dafelbftift einer Aundzwar ein Unglaubiger/ hinaus gangen TXxixWald Holtz zu hacken / dieſer hatungefäh: einen abgedorten Baum angetroffen / welcher beeder Seits | einen * a — — — ne — os, E 288 Schlund Zahl. einen groffen Naft ausgeftreckt/ und gleichte folcher Geftalten 1 einem Creutz; Der Menſch hat ihn allerſeits wohl betracht / endlich in dieſe Wort ausgebrochen / du haſt zwar jenes Zei⸗ chen / mit welchen die Chriſten prangen / allein will ich heunt dir gleichwohl den Reſt geben / als er nun die Axt oder Hacken mit beeden Haͤnden geſchwungen / da iſt der Baum etwas zu⸗ ruck gewichen / alſobald iſt ein Crucifix⸗Bild heraus gewach⸗ ſen / welches in allem einen gecreutzigten Menſchen vorgeſtellt: Woruͤber der Geſell anfaͤnglich erſchrocken / nachmals aber mit gebognen Knyen dasfelbige verehrt: Auch folgſam ſolches Wunder allenthalben kundbar gemacht / und den wahren Slauben angenommen / weſſenthalben daſelbſt ein herrliche KHirchen aufgerichtet worden / fo man unſeren P. P. Auguſti⸗ Nern eingehaͤndiget und noch auf heuntigen Tag mit groͤſtem Zulauf von dem Volck verehret wird: Die Kirch hat den Na men FEfus: Kirch. DominicusCafhi.deGalhriafel. 304. Unmeitder Stadt Banellos in Portugall fichetein klei⸗ ne Kirch / bey dem zuten JCSU genannt allwo ein ſchoͤne Bildnus Chriftizufehen wie er das Creutz traget / auch den⸗ noch iſt ein ewiges Wunder / daß um die Feſtiag Creutz /Erfin⸗ dung / und Ereuß-Erhöhung/ wie auch am Char⸗Freytag ak lerley Treutz in der Nachbarfchafft von der Erden ſelbſt auf geworffen werden; welche dieLeut haͤuffig hinweg tragen / und find man nie / daß einige Erden daſelbſt manglet. Petra ſan- datral,3.012. | Re — | "ann dann die Erd / diefes ſtumme / undniedere Ele⸗ ment des Leydens Ehriftiingedenck ift wie vielmehr foll dann der’ fo durch fein bitteres Leyden von ihme erloͤſt worden / fol- ches offters betrachten und zu Hertzen nehmen. So Zehl und Zahl du undanckbares Adams⸗Kind / zehl alle die Plagen / welche der Heyland deinethalben hat ausgeſtanden / zahl Pr Zehlund Zahl. 289 chemit einer danckbaren Betrachtung / zumalen der H. Vatter Aunnfinusfpricht: O HErr! wer dich nicht liebt / um wei⸗ on du ihn erſchaffen / ſo verdient er die Hoͤll / und mer dich nicht iſebet / weil du ihn erloͤſt haſt; der iſt werth / daß eine neue Hoͤll für ihn erſchaffen werde. | . Mein Wafler / mit fonderer Wirkung GOTTES/ bin ich durch dich von der Erb, Sind gereiniget worden / fag wir doch ob du auch an das Leyden Chrifti gedenckeſt: War⸗ um nicht / ſagt das Waſſer: Bey dem Meer⸗Port Mongia ſpielen die Wellen ſehr wunderlich / dann ſo offt ſie an das Ge⸗ Nait anfchiagen / da geſtalten fie allerley Creutz auf dem Sand und wann andere Wellen darauf folgen / fo löfchen ſol⸗ he dienorige Eveng aus / und machen andere, Mollina in. Gallia deſcripta. | y | Auno 732. if zu Lucca in Toſcana ein. wunderthaͤtiges Eruaifie Bildindie Kirchen des H. Martini geftelit worden. PR elches Bildder H.Nicodemusfoll geſchnitzlet haben auf ſer des Kopffs / welchen da ein Engel/als Nicodemus geſchlaf⸗ fen/werfertiget: Wie nun Gualfridus / Biſchoff in Piemont dazumal in Zerufalem ſich aufgehalten / da iſt ihme von Him⸗ melgeoffenbaret worden / dieſer Schatz liege verborgen ineis ner alten Krufft / meffenthalben er in der Geheim ſolchen er; hebt / ſolchen in ein Schiff ohne Ruder gelegt/ welches Schiff alfo gleich fortgefahren / und nach weiter Reiß endlich an dem Ufer der Stadt Lunangelangt; Nachmals indie Stadt Luca kommen / AUwo esnoch heuntiges Tags mit groſſem Wunder⸗ werck leuchtet: Cæſar Franz, in Vita Sandtorum. Wann dann Ach das Waſer des Creutz und Leydens Chriſti nicht vergiſt / wieviel weniger ſoll ein Chriſt ſolche nie aus feiner Gedaͤcht⸗ nusbringen s Der Heyland hat einmalder Heil. Gertraud geoffenbaret ; Ein jeder Menich / BHO mit aan un⸗ UIID WER N ——— — en 290 Zehl und Zahl. 29; , Sunden beladen / ſo kan er doch leicht zur Nachlaß feiner La⸗ ſer geiangen / mann er nur meinen unſchuldigen Tod und Blutdem himmliſchen Vatter aufgeopffert/ dann feinkräffte gers Mittel iſt zum Seelen» Heil, als die öfftere Gedaͤchtuus meines bittern Leydens / doch fambteiner wahren Buß und | feftem Glauben. Lib. 4.Infi. divin, Pietat. ORIE die 9. Marin Magdalena ſich indie Wüften beger ben/ da hatfie ð Oit enfferigft erſucht / ermöchtfiedochere | Jeuchten / in wem fie hinfuͤran fich zum meiſten folle ben? De | hat ihr der H. Ertz⸗Engel Michael ein fehr ſchoͤnes Creutz in den Eingang ihrer Speluncken geſtellt welche dann den gan⸗ gen Tag die Augen dahin gewendt / undfolgfam des bitteren Leydens JEſuEhriſti niemaln vergeſſen: Ein kleine Gedaͤcht⸗ nußoder Betrachtung des Leydens Chriſti / ſpricht der feel ge Albert. Mag. ift bey GOtt dem HErrn angenehmer / als mann einer ein gantzes Jahr hindurch im Waſſer und Brod thäte faſien / oder that ſich alle Wochen biß auf das Blut geiß⸗ len. In Tract.de Miſ. ta) en Baar Sozehls dann, mein Chriſt / und zahl. Zehl die Schritt / welche Anfangs der Heiland nach vollendtẽ heiligſten Abend⸗ malindem Garten Gethſemani deinetwegen gethan: Von dem Garten an biß an das Ort / wo der HErr gefangen wor⸗ den / 40, Schritt / den Schritt genommen für 2. Schub / und! einenhalben. WondanneniftergezogenäberdenBahle dron / zu dem Haus Annaͤ 2360.Schritt. Von dannen wieder⸗ um zum Caipha 330. Von Caipha zum Pilato 1000. Schritt. Von Pilato zum Herode 350. Schritt, Won Hera, de mehrmalen zum Pilato durch unterfchiedliche Gaflenund. Umſchweiff 6o00. Schritt. Diefe zehlund zahl mit einer ans dächtigen Betrachtung/ wie esgethan die Seraphifche The reſia / welche vielfältig zu Hertzen gefaft dasjenige / Ban q er 291 Zehlund Zahl. der Heyland gelitten in dem arten, Ribed. in Vic. O mein Lufft / haſt du auch etwas an dir und in dir von dem Leyden JEfu / eben ſo wohl / ſagt dieſes Element / mir gibt Zeugnuß Bernardus de Buftis. 1, 2.p. de Roſac. Palzfline. Daß gemiffe Voͤgelein fich in einer Landfchagit aufhalten melche das ganze Jahr zum lieblichften fingen / aufer von Palm⸗ Sonntas / auſſer die völlige Char⸗Wochen hindurch / biß auf dem Ofter: Tag ftellen fie fich todt / und liegen mit Creutz⸗weis ausgeſtreckten Fluͤgeln auf den Aeſten. Ein Engelaͤnder / ſo —— ſein Reiß nacher Jeruſalem genommen / hat einen Türekendder Saracener zum Weegweiſer gehabt; Dahero deſſen die Urſach gefragt / moranfer Die Antwort gegeben / daß ſolches alle Jahr gewoͤhnlich geſchehe / dann ſie betauren den bitteren Tod / weichen die Juden ihrem gecreutzigten Prophe⸗ ten angethan / entgegen pflegen die beſagte Voͤgel am Oſter⸗ Tag in aller Fruͤhe lebendig zu werden / und folgſam in ihrem lieblichen Geſang unaufhoͤrlich fortfahren. Auf ſolche Weis hat der Lufft ein ewige Gedaͤchtnuß des Leydens Chriſti; wa⸗ rum nicht mehr der Menſch / der ſelbiges Leyden ſo kraͤfftig iſt theilhafftig worden. Domieilla Gallnei gebuͤrtig von Mich / ein Capucinerin in der Stadt Pavia iſt alfo ergeben geweſt der Betrachtung des Leydensunfers HErren / daß fie mehrmalen in der Faſten haͤuffiges Blut geſchwitzt / und ſolches alle Kleider durchdrun⸗ gen/ auch aͤuſſerlich die Iufteumentg des Leydens Chriſti er⸗ ſchienen ; Diefen fo inbruͤnſtigen Eyfer haft du mein Chriſt nicht / allein zehl und zahl / zehl die Schritt von dem Nicht: Haus Pilatibißdahin/ mo man ihme den ſchwehren Creutz⸗ Laſt aufgebürdet/ deren feynd 26, Von dannen an biß aufdas Drt/ moglaublich bemiefen wird, go. Schritt: Nachdeme er nachmals 64. Schritt und einen halben fortgangen / da iſt ih⸗ Oo 2 me IE EEE u. —c e ET. >: - 292 Zehl und Zahl. | | | 5 | und 2. Schuh biß zum Richt⸗Thor / von diefem Thor murde - 10h 161,Schritt auch etwas daruͤher zu dem Bers&alvarid/ und daran genaglet / und alfo gecreutzigter noch 14. Schritt * me fein betrübtefte Mutter erſchienen und begegnet / bon der Mutter an ward er weiters geſchleppt / biß 71 und anderthalb Schuh / da ihme Simon Cyrenaͤus / das Ereutz helffen zu tra⸗ gen/ gezwungen worden Mad) 191. Schritt hat er die Vero⸗ nica angetroffen; Hieraufhater noch 136. Schritt gemacht / er noch geführt 348. Schritt, faſt 2. Schuh / da ſeynd ihme die meinende Töchter von Jeruſalem begegnet: Von dar kom̃t er allfoo er das letztemal nieder geſuncken; 18. Schritt von dan⸗ nen iſt er gezogen worden / all wo ſie ihm feiner Hleider entblöftl endlich noch 12. Schritt muſte er mehrer kriechen / aldgehen/ bißandas Ort / allwo er aufdas Creutz geworffen worden / dahin gebracht / mo er in das hierzu ſchon bereite Felſen Loch ſambt dem Creutz hinein gelaffen morden / zwar mit Unge⸗ ſuͤmme / alſo zwar / daß Die Wunden hierdurch alle verweitert derneuert worden. In Summa / O Chriſtliche Seel / zehle dieſe 630. Und 4. ESchritt / die er deinetwegen fo ſchmertz⸗ lich verricht / und zahle zugleich ſolches mit einer andaͤchtigen Betrachtung. IE | ; 7 Hermanns Carthuſianus fehreibt Serm- 14. Daß einer ſeye geweſt / welcher täglich / bevor cr ſich ſchlaffen gelegt / = H.CrengZeichen gemacht/ und zwar im Namen JSESU yon Nazareth eines Koͤnigs der Juden / auch darbey ein klei⸗ ne Gedaͤchtnus gemacht des Leydens Ehrifti 5 Nachdem er nun gaͤh und unverfehens geſtorben / da haben ihn die böfen Feind mit allem Gewalt wollen hinweg reſſſen Weil aber das Beficht/mo er das gewöhnliche Creutz gemacht / wie ein ſtrah | jender Stern glaͤntzte/ alfo fie hier durch abgefehröckt worden, / vdaranfalfo gleich ein herzliche Perſon erfehienen / ihn wiede⸗ rum s Zehlund Zahl. 293 J— rum zum Leben erweckt / biß er genugſame Buß gewuͤrcket / und nachzmenen Tagen mehrmal in GOCT ſeelig verſchie⸗ den: Aus welchem genugſam erhellet / daß man leicht Fan gehen, wann man nur an fein Ditteres Leyden in etwas ge, encket. | | Mein Feuer / du biſt fonft ein freß-gierigeg Element/ ſollſt dn dann ebenfalls an das Leyden CHRISTI gedens cken? Mir, fagt das Feuer / redet man viel Ubels nach / gleiche wohl thue ich das Leyden Chriſti verehren. u Hifpaligin Spanien hat der Er; Biſchof daſelbſt dem 3 Fonſeca ein klein Particul von dem en | Ereuß EINISTZ ſo ervondem König in Spanien be; Eommen / geſchenckt/ und Damit Die Warheit deffen Fund; babr wurde / alfo hat er unter währenden GOTIES- Dienft ein Feuer machen laffen / worinn der Heilige Darti; cuLalljeit gelegen, und doch unverfehrter geblieben. Paulusde Efpinofain reb. Hifpan.l. DR on u Amer Kirchen zu Dodrad in Holland iſt ein zimlicher Theil von dem Heiligen Creut CHRISTI aufbehalten morden/da hat An. 143 1. der Bifchoff Severus vor fehr dies Jen Sahren anweſenden Zeugen ſolches ins Feuer geworffen / es hat fich aber mit höchfter Verwunderung gezeigt / daß ſel⸗ bes nicht im geringften von den Flammen angegriffen worden. Bolland,in ad.$S. 2,Februarii, | EN | Der Heilige Matthaͤus hat bey Quatulo ein groffes hoͤl⸗ tzernes Creutz zumlich weit von Meer aufgericht/ und zugleich vorgefagt / wann dieſes einmal werde von Meer Wellen bes wert werden / ſo dann werde das Heilige Evangelium CHri⸗ fti daſeibſt geprediget werden / mie num etliche Ketzer da hin gelangt / und ein groſſen Scheider⸗ Hauffen umdagfelbi; ge angezůndt / da iſt nicht allein Dem Creutz von Feuer ver⸗ Oo 3 ſchont EINE HERR — — 3 294 Zehl und Zahl. a fchont worden / fondern fie haben auch mit Feinem Gewalt - weder durch Hacken / noch Art dasfelde Eönnen umhauen: Francif.&$, Mariain hift. Carmel. lib.7. cap. 45. Wann dem⸗ nach das Feuer / ein fo unerfättliches Element / auch die In⸗ | firumenta des Leydens CHriſti verehrt; Wie iſt dann erfi der "9 Menfeh vorbunden / diefelbige niemalen aus feinem Gemuͤth zu ſchlieſſen. ER Dan Apoealiptiſche Atler Joannes hat vbor dem Thron Be. GOTTES gefehen vier Thier/ fodaallerfeitspoller Au, ji # gen geweſt. Apoc. cap. 4. Entgegen hatebendiefelbige Thier ö | der Prophet Ezechiel gefehen. cap. 1. Aber fie hatten dazu; | phet EIRISTUM dazumaln in der Glory gefehen. : Joannes aber wie ein abgetoͤdtes Lamm / agnum occifum ; Hit Und da feynd die Thier voller Augen geweſt / uns hierdurch BR ie zu weiſen / daß mir ftets unfere Mugen auf den Heyland fo, Ah len wenden / mie er für das geſambte Menfchliche Gefchlecht 0 am Stammen des Creutzes geftorben. So zehl / dann zahl / O Chriſten Menſch / zehl die hlutige Streich / mel che deinetwegen der Heyland in feiner Geißlung hat gelitten/ deren ſechs tauſend ſechs hundert und ſechs und ſechtzig ſollen en geweſt fenn : Zehl die haͤuffige Bluts - Tropfen / welche En; vorhin im Garten der gebenedegte SESUS geſchwitzt hat KH | in ſeiner Todes; Angft/ derfelben zehlet man zwey und fiebens tzig tauſend / drey hundert und fuͤnff. Zehl die geſpitzte Doͤr⸗ ner. / mit welchen er gecrönt worden / und von denſelben mein ſchmertzhaffter SESUS/ nach Ausſag Landfpersiiy / tauſend Wunden bekommen. Insgeſambt hat GOT⸗ TES Sohn zweymal hundert und fuͤnff und dreyſſig un | 2% — en 9— TIevM re . s : £ F — J © —3 Bi mal keine Augen: Die Urſach deſſen iſt teil befagter Pro⸗ PR | Zehlundzahl. m 295 fend SDIgBHE Eopffunnergeiien :DSESU ! wer fol diefes zehlen und zahlen Ri Zahlen kan es niemand / auch die gantze Welt dag Fleis nefte Troͤpfflein Blut Fans nicht erfegen : Gleichwohl nimmt der Grund. Gütigfte GOTT vor lieb/ mann wir nur fein Leyden zu Hergen nehmen/ nnd esandächtig betrach? - GOTTdEr HERD bat denen Iſraelitern angedent/ er wolle alle Erftlingen / fo wohl unter den Menfchen als. Vieh / durch feinen Engelumbringen laffen/ damit fie aber / verſtehe die Juden / vor ſolchem Schaden und Untergang möchten ficher ſeyn / darum follen fie. mit dem Blut des O⸗ ſter⸗ Lamms die Ober⸗Thuͤr⸗ Schwell ſambt den Pfoften ans ſtreichen / ſo dann werde ſelbiges Haus verſchont werden. Dißfalls bringt der Heilige Chryſoſtomus ein Frag auf die Bahn; Warum GSTX ſoſche Ordnung und Anſtalt ge⸗ macht / indeme doc der Engel ohne dieſes Zeichen die Haͤuſ ſer haͤtte ſchon koͤnnen unterſcheiden / wo er ſolle ſchlagen / oder nicht. x Es gibt aber dieſer Heilige Lehrer ſelbſt die Ant⸗ wort/ daß folches nicht ohne fonderer Geheimnuß feye ger fchehen dann er wollte dazumal durch ein Figur und Vor⸗ bild fchon andenten / daß kuͤnfftig des Menfchen Heyl ohne nicht koͤnne befoͤrdert Ha — hu wollen / daß die Gedächtnuß folches vergoffenen thenereften Bluts folle allezeit daneren / zumalen das heiligfte Meß⸗ Dpffer nichts andersift/ als ein ſtete Vorſtellung feines bit⸗ teren Leydens / weſſenthalben der Menfch nimmer folchesin: Vergeſſenheit folleitellen. Einfrommer Einfiedler möchte doch gern das wiſſen / was fürein Werck GOTT dEM HERAN zum angenehm⸗ ften fene 3 Hieruͤber it ihm CHNISTUS der HENN rt "are | gang — a erw ri · — 356... Zeh 5 Hans nackendnd voller Blut erſchlenen mit einem ſchwehren 4) Ze ii; N t20 m an — - — * — 4 — * = w x — 9— a * ui at von ſei⸗ 1 herben komme 7 da Dat! Ott / ſeelige Geiſtliche Zehl und Zahl. 207 jene Frucht / welche da wunderbahrlicher Weis waͤchſet in Ins dien zu Peru und anderen benachbahrten Landfehafften/ vor⸗ dereſt aber in der Inſul Canaria / in dem Dominicaner⸗und getſaner Convent. benannte Frucht iſt uͤber alle Maſſen ehlich und ſuͤß / und wann man ſelbe von einander fchneidt/ fo ſiehet man in einem jeden Spaͤltlein ein Ereug und Eruci⸗ bi / alfo bezeugt es Jacobus Rofia is Triumph, de Gruce. ou I6S. Der Betrachtung des Leydens EIRITSTT ift vorde⸗ riſt ergeben geweſen die allerſeeligſte Mutter GOTTES Naria / welche nach der glorreichen Himmel Fahrt ETor⸗ ſti/ diejenige Ort / allwo ihr gebenedeyter Sohn gelitten/ eyfferigſt beſucht. Item der Heilige Paulus, welcher felbft bekennt / er wiſſe nichts als feinen gecreutzigten JSESUM, Mehr mein Heiliger Watter Auguffnus , Hieronymus, Fran- eifews , Therefin, Edmundus, Gertrudis, Thomas de Aguino, Catharina Sennenfis, Ignatius, Xaverius, Angelade Fulgino, Clara de MonteFalcaPhilippus Nereus, andvielanderemehric. Dermalen aber gedencek ich abfonderlich des Heiligen Ciare⸗ vallenſiſchen Abbts Bernardi/ welcher nichts mehrers geacht und hetracht / als das Leyden Chriſti / dieſer hat ſich einmalin dasſelbe alſo vertiefft / daß er verzuckt und gleichſam Sinn⸗ loß worden / endlich hat er dieſe kurtze Vers vor einem Erncifigs Bild eyfferigſt gebet. Salve Mundi Salutare, x SalveSalve JESUChare, | Cruci tuæ me aptare, Vellem Vere: Tu fcis quare, . Damihitui Copiam, Pr | Auf pr mul. u US ride: 298 Zehl und Zahl. eee Auf ſolche Innbrunſt Bernhardihat ſich das geſchnitzlete Crucifix⸗Bod mit beeden Armen herunter gelöft/ den HAb⸗ ten inniglich umhalſet / und deſſen Mund an fein offeneSeiten⸗ Wunden gehalten woraus Bernardns alle himmliſche Suͤſ⸗ figeeit gelogen Jeper. im Pit. Cant.c. 7. Sozehlundzahl mein Menfch/ zehl alles mas dein und mein Heyland gelit: ten/ und ansgeftanden / zahl es aufe menigft mit einer an⸗ müthigen Betrachtung / du wirſt erfahren / daß du x unzahlbahren Troſt emfinden 2 werdeſt. ET: 2 X — — EI = NS S > N £ N — gi 9 ER Ne Nun R RK d ars DIR a) — NN 7 Ein . RX— NPINTLNTUNFL \ NEYNY; er RAND FreaN KanzaN RR OHR Der Teuffel iſt Hteinreich. 4 = Under uͤber Wunder! Zu Suonich / in Dal & matia/iftein Unglaubiger famt dem Pferd in die Kirchen hinein geritten/ daſelbſt mit entbloͤſtem Säbel in die Bildnus der Mutter GDttes gehaut/ daß alfo gleich dashelle Blut herunter geronnen / folcher Thäter aber ifinachmahls in einen Stein Pp2 ver⸗ EEE) SER — \ Dandenns : — 32 300 Der Teuffel iſt Steinreich. TE verwandelt worden. In Aral. Minor. ſolches iſt noch auf dem heutigen Tag zu ſehen. Wunder über Wunder! Inder Stadt Daroea / halein Gewiſſen⸗loſer Geſell / einen falſchen Schwur abgelegt / mit dem Zuſatz / wann er die Warheit nicht rede / fo wuͤnſche er, daß er moͤchte zu einen Stein werden; Und ſiht man bereits noch denſelben durch Goͤttliche Verhaͤngnus / in Geſtalt und Form / wie er aufgezogen. Fo. Eufebius. Wunder über Wunder! Wie die H. Lucia / Wittib und | Martyrin/ aus Befehl des Tprannifchen Diocletiani iſt un⸗ menſchlich gegeifllet wordent/ daiſt dieſer Henckers⸗Knecht / alſo mit ihr verfahren / alſo gleich in einen Stein verkehret worden / auſſer der Hand / und wird noch auf die heutige Stund diß Ort benamſet bey der fleiſchernen Hand. Ia a. Wunder uͤber Wunder!ein gewiſſer Fuͤrſt wollte ſeine Toch⸗ ter einem andern verheurathen / welche aber m eine ewi⸗ ge Jungfrauſchafft GOtt verlobt. Daherofieihre Zuflucht genommen bey der Heil. Brigitta / hier auf hat der Vatter für aus Grimmen mit vielen Reutern verfolgt / ſo bald aber beſag te. 9. Drigittadas CreutzZeichen auf die Erden gemacht/ da ſeynd alle diefe Reuter in fteinerne Bilder verkehrt worden. Uhl. Aldrovand.in Muſ Metall, E, 4- - | O Wunder über Wunder ! noch alle Tag trifft man ſol⸗ che Leut an/ melche in Stein verkehrt werden/ und. fo hartnaͤ⸗ ig in ihren Sünden verharren / daß fie niemand erweichen kan. Darum kan der Satan Steinreich genennt werden. Caain iſt der erſte geweſt / ſo zu Stein worden. Wie der feomme und gerechte Abel fein Opffer GOtt dem HErrn gewidmet / da iſt ſolches dem Allmaͤchtigen GOtt alſo wohl; gefällig geweſt / daß er gleich ein Feuer von Himmel geſchickt / welches dieſes Opffer verzehrt: Wie aber der Cain dem HErꝛrn Der Teuffelift Steinreih. 301 — — * — — mit ſeinen Früchten aufgetvart/ dazumal hat GOtt in Zeichen eines Wohlgefallens fpühren laſſen / melches dern Gefellen alfo verſchmacht / daß ihme vor Zeiten das Ge⸗ ficht eingefallen. _ | Dergleichen iſt faſt zu leſen von dem Heil. Gallo und Ju⸗ liano / als Better des Kayſers Conſtantini / dieſe beede fangs ten eine Kirchen an zu bauen / dem H. Martyrer Mamanti zu Ehren / und was Gallus /als ein Frommer und Gottsfoͤrchti⸗ ger gebaut / iſt gantz beſtaͤndig verblieben; Was aber Julia⸗ nus aufgericht / ſolches iſt allemahl wieder niedergefallen; Dann dieſer war dazumahl ſchon voller boßhafften Gedan⸗ een / daß er wollte kuͤnfftig von dem wahren Glauben abfai⸗ len / weſſenthalben der o Marthrer Mamas fein Opffer nicht wollte annehmen. Gleichwie auch GOTT gethan mit dem Cain / und weil dieſer Boͤßwicht ſchon in Gedancken geſtan⸗ den eines Bruder Mords / alſo hat ihn GOtt deſſentwegen ſcharff ermahnt / er ſolle von dem boͤſen Beginnen abſtehen. Der HErꝛ ſprach zu ihm: Warum biſt du zornig / und warum iſt dein Angeſicht eingefallen? Thuſt du Guts? Haft du nichts zu foͤrchten; Wann du aber Boͤſes thuſt; wird die danmn alſobald die Suͤnd zugegen in der Thür ſeyn? Auf ſoiche ſcharpffe und Göttliche Predig hätt fich ja follender Cain ber fehren ? ber fein Hertz hat der Satanfchonin Steinver; wandlet / wie er dann noch den vorgenommenen Bruders Mord werckftelliggemachthat.cez. 4. D wie offt thut man einem Wucherer ins Herg reden! fihe!das Gut / indem du ſitzeſt wird dir einmahl Fein Gut/ fondern ein Gluth ſeyn / und zwar ein ewige; Weil du es durch ungerechte Mittel haſt zu wegen gebracht / wann du a ber willſt ein Sohn Abrahaͤ werden / fo gib mit Zachäveinem jedem das Seinige zuruck: Du PR auf Zell oder Compo⸗ Be 3 ſtell * Be 7 =“ EEE EEE — DR fiel, Wahlfahrten gehen : Wann dn das Ungerechte behaͤlſt / Be; fo bift du ein Brocken der Hoͤll: Dann es muß vorhero ge⸗ # hen das Solvo, nachmahls folgt erſt das Apr. Dieſe Pre dig / ob fie ſchon von GOtt / iſt bey dem Wucherer umfonfl7 dann fein Herg ift fchon echartet. "Cor fuum pofuerunt ur ada- mantem, Job.cap. 5. Der Fiſch Polipus alfo fchreiben die Na⸗ turfündiger/hengtfich fo hartnäckig aneinen Felſen im Meer / daß er mit feinem Gewalt Fan herab gezogen werden / ja ee BE laͤſſet fich ebender zu hundert Stucken zerreiſſen; Ein Beliger 4 Ei eines ungerechten Guts laͤſſet ehender das Leben/ als daß er \ nr | Das frembde wieder zuruck gibt. ee 1 Te II. Judas der gottiofe Boͤßwicht hat durch Huͤlff der Hebraͤ⸗ Bil | er 550. Soldatenzu Fuß / 56. zu Pferd/ auſſer der Quardi des 22 Pontii Pilati / erhalten / mit welchener ſich in den Garten be SEE geben/ allwo Ehriftus der HErn fein Gebet verricht zudem Bun. himmlischen Batter : Es hat fich aber eine groſſe Menge der De nn Juden / forderiſt der Hohenpriefter ihre Bedienten/ und ale | i" lerley Lotters Geſind ihnen zugefellt/ mit Stangenund Pr di ‚geln/ dann auch Cain wider den Abel / ſo ein Vorbild Ehrifli 4 geweſt / mit einem Pruͤgel ausgangen. Nachdem nun dieſe verruchte Geſellen mit hoͤchſſem Grimm in Garten hinein | gedrungen / da iſt ihnen der fanfftmüthigfte SEfug een EN entgegen gangen / dieſe alle inggefamtangeredt + Luer qua- Kr ritis? Wen fuchtihr? Nachdem fie geantwortet / wir ſuchen u: JEſum von Nazareth hierauf fagte der HErr zgofem. IH bins : Auf folches ſeynd ſie alle wie ein Stein erhartet nach» ⸗ gehends/ als Todte zur Erden gefallen , nachdem ihnen aber der Heyland zugeredt / fie wollen den Befehlihrer Dberfien vollziehen, da ſeynd fie allein geöfter Eil aufgeſtanden und fie die Löwen das Göttliche Lamm gantz raſend angegriffen/ nachdeme vorhero Judas durch einen falfchen Kuß I 9 j | Di 302 Der Teuffeliſt Steinreich. J | Der Teuffelift Steinreich. 307 EEE EEE ET —— REES rathen. Iſt es dann moͤglich / daß diefe durch ein fo angenbliek: liches Mivackel fich nicht haben gebeſſert / und von ihrem gott⸗ lofen Vorhaben abgeftanden”? Ach! derleidige Satan kat ihre rachgierige Gemuͤther inStein verkehrt; Dahero fie Ben gebenedeyten Heyland mit Stricken gebunden / und eine ſchwehre Ketten an den Hals geworffen / mit welcher ſie ihm gantz unmenfchlich hin und her gefchleppt. Endlich / ſchreibt Tiepolistrac2.6.c,34.hatder HErre / vermoͤg feiner Allmaͤcht / ge⸗ wuͤrckt / daß alle Band / indem er doch dreyfach gebunden war⸗ vom Leib gefallen; dieſes Wunder ſoll ja die Hertzen der Heb⸗ raͤer erweicht haben * Nichts weniger als diß: Sondern die Nachgier hatihre Gemuͤther in harten Diamantvermandeit, unangefehen/ daß David lang vorher ermahnts Aoize oid«- rare Corda veflra, Pfal, 94. te 0 D wie viel gibt. es / die eine folche Rachgier gegen ihren Nechten tragen / daß fie es nimmermehr Eönnen vergeffen, nmangefehen / daß GOttes Sohn auf dem Stammen deg Ereugesfür feine Feind gebetten; Ungeacht / daß fie in fols chem langen Haß fich zu Selaven des Teuffels machen. Ari⸗ ſtoteles fchreibt ein Gedicht / daß nemlich das Pferd ſeye vor; hin gantz frey geweſt wie andere Thier im Wald / als es nun einmal ſich auf einer feiften Wieſen mit Gras wohlverfehen/ da hat ihme ein Hirſch ſolches aus dem Maul geriſſen/ dieſes ‚hat den Pferd dergeſtalten verdroſſen / daß es voller Zorn zu dem Menfihen gelofien / denfelben gebetten / er ſoll ihm heifs fen/den Hirſchen / als feinen Seind/ans dem Weeg zu raumen. Ig / ſagt der Menſch / ſolches will ich werckſtellig machen/ al: lein dis muſt dir laſſen einen Zaum anlegen / du muſt mich laß fen auf dir reiten ꝛc. von Hertzen gern⸗ antwort das Pferd⸗ wann ich mich nur an meinen Feind raͤchen kan Dieſes iſt ein Gedicht / aber folgendes iſt in Geſchich. 5 ' $ AERO WER — a 304 Der Teuffelift Steinreich. Es hat mir ein Pfarrer in Böhmen glaubwuͤrdig er⸗ zehlet / daß er in einer Stadt zu einem fterbenden Burger — ihme unter anderen eyfferig zugeſprochen / er wolle ſeinem Feind / gegen welchem er ſo viel Jahr einen ſte⸗ ten Grollen im Hertzen getragen / gaͤntzlich verzeihen: Nein / —9 ſagte der ungluͤckſeelige Menſch / wir wollen die Sach in je⸗ ner Weltbeyden Teuffeln austragen / je hefftiger der Seel⸗ (4 Sorger ihn defienthalben ermahnt / je mehr ift er in feiner N verdammten Boßheit erhärtet / und ſolcher Geſtalten auch 1 ſeinen ungluͤckſeeligen Geift aufgeben. Wie man nachmals denſelben in die Kirchen getragen / und fuͤr ihn das gewoͤhn⸗ X liche Ambt gehalten / auch unter anderen in dem gebraͤuchli⸗ J chen Kirchen Lied Dies Ira &c. zu letzt dieſe Wort geſungen: Huic ergö parcè DEUS. D GOTT verichone ihm / da iſt BEE ;; der Deckelder Todten⸗Truhen vonfreyen Stucken mit fon 10 derem Krachen aus den Nägeln geſprungen: Die Freund a - Jehafft gabe dem Zifchler oder Schreiner die Schuld / mit dem | Yu Vorwandt / als habe er gar zufeuchtes Holgdarzu genom⸗ | men: Sch aber/ fagtder Pfarrer / habe es für ein gewiſſes Zei⸗ chen der Verdammnus gehalten. | Samfon ! Du haft mit einem Eſels⸗Kien⸗Backen tauſend Philiftäer erlegt / und eine einige Philiftäerin hat. EN, . die den Heft geben : O Samfon! Du haft brüllende Loͤ⸗ Bi. wen überwunden / und ein einige fchmeichlende Kat bat dir ' - Den Garans gemacht: O Samfon ! Du haft gange Metal; lene Stadt» Pforten auf deinen Achſeln hinweg getragen/ und ein einige Mchfeltragerin hat dich zu Boden geworffen; O Samſon! Man liefetnicht/ daß Dich ein Fuchs deren du drey hundert gefangen / hätte in die Handgebiflen/ wohla ber ein argliftiger Fuchs / die Dalila / hatdich grob verwun⸗ dc. D Samſon! Du haͤtteſt ia follen wiſſen / — ⸗ — — — — — — — — — — — —— —— — — —— ··——— —“ —— ⸗⏑ —— en se — Der Teuffelift Stein reich. 305 Meiber Wein Beer ſeyn / aber feine viechende / dann Pzra- kommt hervon Puteo, es pudere &c. Miteinem Wort / Samfonhatfich vergaffe und verafft in dieſen Philiftäifchen Schlepp⸗Sack. Hierauf haben feine abgeſagte Feinde mit Geld be; feheneket die Dalilam / fiefolle vonihren Liebften heraus for⸗ ſchen / in wem doch feine Staͤrcke beſtehe? Dieſe kommt zu ihm mit Lieb-Fofenden Gebaͤrden. Der Weiber Kuß iſt ein gro⸗ ber Schuß / dann er trifft das Hertz: Auch der Winter Grün umbhalfet den Baum / aber nimmt ihm zugleich Krafft und Safft. Wie Hedera.alfo Helena.Samfon wollte feinen auf geſchmuckten Haus ⸗Engel nicht beleidigen / und fagt etwas/ wannn ich / ſprach er / mit ſieben Stricken / die noch feucht / und nicht trucken / gebunden werde / fo dann bin ich Krafft⸗ los / und gleich anderen Meuſchen:Wie er nun in ihrer Schos geſchlaf⸗ fen / O wohl kein Schos Abrahaͤ! Da hat er ihme nichs trau⸗ men laſſen von der Boßheit ſeines Weibs / nach ſolchen hat ſie ihn alſobald mit dergleichen Seilern gebunden / und folgends den Philiſtaͤern / welche in dem Haus verborgen / zugefchrien/ ſie ſollen kommẽ: Samſon aber hat die Bande / wie ein Zwirns⸗ Faden zerriſſen Itzt Samſon / thue die Augen auf / und traue dieſem Fetzen nit mehr / fie ſtellt die nach demLeben / die du / wie dein Leben achteſt. Ach GOTT! der Lateiniſche Feeytag hat ihn ſchon eingenommen / der Geiß Bock hat ihm ſchon ge⸗ ſtoſſen; Der blinde Fratz hat ihm ſchon ein gutes verſetzt: Dalila kommt das anderemahl/ und will wiederumb umb das Geheimunsfifchen ; O Samfon / traue nimmermehr / fiegehet mit fanlen Fiſchen umb / damit er ihr wiederum die truͤbe Wolcken im Geficht vertreibe / alſo hat er ihr wieder, umb etwas vorgeſpickt / ads das rechte nicht mar / q wor⸗ PTR Wr. - ri Udmt. „ee — | u 306 Der‘ Teuffelift Steinreich, worauf fie gleichwohl denen Philiſtaͤern zugeſchrien / und Bi folchesiftzumdritten mahl geſchehen. D Samfon! Das erſte⸗ Bi malhätteft du ſie follen wohl abgofchen : Das anderemahl mit L einem Stuhl-Fuß den Buckel gut abraumen. Dasdrittemal aber gar zum Teuffel jagen: Aber / aber, Samfon ware von + der fchändlichen Liebe ſchon eingenommen / das Gemuͤth fchon verblendt / und der Satan hat ihme das Hertz in Stein ver⸗ wandlet. Ein ſolches Venus Kind vom Boͤſen abmahnen J iſt ſo viel / als einen Mohren waſchen: So viel als auf dem Sand bauen: Sovielalsin das Wafler ſchreiben. A Ein Bauer Fommt auf eine Zeit in einen Herren⸗Gar⸗ Bi; ten fiht unter andern denckwuͤrdigen Sachen / daß ein geofe 3 zeitige Weinbeer in ein Glas eingefchloffen/welchesgareinen I: engen Hals hatte: Diefer Eonnte fich nicht genngfam hierüber a: verwundern / reiſſet ein Maul auf wie eine Zußemanns. Zu 16 ſchen / vercreutziget ſich allerſeits wie eine ſo groſe Neben a durcheinen fo engen Eingang hinein fommen. Der anwe⸗ Li fende Gärtner aber fagtihme/ daß ſolche / als fienoch gar klein J | ware / ſeye ins Glas gefchoben worden/ und folgfam darinnen 4 groß gewachſen / daß mans nicht Fan heraus bringen / es ſeye Ki) dannmanbrechedas las. — nut Eine gleiche Befchaffenheit hat es mit den fleifchlichen 1 Me Begierden wann nun eine Eleine in das Hertz hinein fchleicht, N fo wächfet fie mit der Zeit alfo daß mans fchiwerlich kan her⸗ aus bringen ; Ja bey den mehriften bleibt fie / biß der Top den Leibzertrüimmert. Das hat man beydem Samfonge: ſehen / welcher fich gar letzlich feinen Feinden übergeben / da- mit er nur aus der vermeinten Lieb der Dalila nicht mochte gefchloflen werden. Jaaic.c. 25. Wohl fagt der Englifche Le; | | ver Thomas 2, 2. quafl, 12. art, 6.lra &invidia caufant incon- | e | fan * Der Teuffelift Steinreic). 307 flantiam,pertrahendorationemad aliud, [ed Lıxuria totaliter extinguendo judicium rationis. Das hat man ſattſam gefehen an jenem Küngling in der Landfchafft Laucaſtria welchen zwar von frommen Catholi- fchen Eltern gebohren/ aber in dero Fuß; Pfaden wenig ger tretten /fondern vielmehr fich in alle Lafter geſenckt / forderift aber war er dem Luder alfo ergeben/ daß er ein eigenes Kebs⸗ Weib im Haus aufgehalten /ungeacht die Eltern und Beicht- Vaͤtter ihn deffenthalben ernftlich abgemahnt. Aber alles mar umbſonſt / GOTT if gleichwohl noch fo gütig geweſt / und ſeinein verſtorbenen Vattern noch die Erlaubnus geben/ ihme zu erfcheinen / ſo auch’ gefchehen / und dat folcher den Bao Sohn alfo eifferig zugeredt / daß auch ein Stein ättefollen erweicht werden: Der verftockte Boͤßwicht a⸗ ber hielte alles dieſes für einen lähren Traum / und-erzchlte folches Geſpaß meiß feinen anderen Cameraden. Weil er * dieſen Schleppſack nicht wollte von ſich laſſen / alſo iſt ihme fein verſtorbener Vatter das andere mahl erſchienen / und mit zornigem Angeſicht und Worten ſeine Hartnaͤckigkeit vorgeworfen / umb weilen er die Barmhertzigkeit GOttes mißbrauche: Auch endlich dieſe Wort hinzu geſetzt / entwe⸗ der aͤndere deinen Wandel / oder aher am Tag des H. Mar⸗ tini wirſt du des gaͤhen Todes ſterben / und mit Leib und Seel zu Gruud gehen. Der allzuhart verſtockte Menſch hielte alles dieſes für eine Phantafey / ja er lieſſe noch des ans deren Tags eine Foftbare Mahlzeit zurichten / bey welcher er fambt feinen Freunden die Zeit inhöchften Freuden und Luft; barfeitzugebracht aufdie Nacht nod) gehupfft und geſprun⸗ gen/ um meilen fich der Tag fo glückfeelig geendet in Summa dem Traum fenenicht zu glauben : Der elende Tropff ger dachtenicht/ daß auch der folgende Tag den Heil. Pabit und Qq 2 Mars — — — — Der Teuffelift Steinreich. — — — — — Marthrer Martino gewidmet / dahero er um Mittags⸗Zeit in Bu den Armen feiner gottlofen Vettel des gaͤhen Todsgeftorben. #: Segmeri P.2.fol.ııs. Aus welchem dann unſchwehr abszune men / wie der leidige Satan Steinreich fene/ und fo viel Her⸗ genin Kiefelund Marmor vermandle/ daß fie feinem heiligen und Heilfamen Rath mehrein e > pr 2 —*4 | Gehörgeben. *888 __309 eye: —F— RPapiſten ſeynd alle reich. Ir Catholiſche / um meh de dem RYen—⸗ RT chen ENDE DilEnB NEIN. Lehe und Sagungen für genehm Falten, 9 werden insgemein die & * genennt / bvwelches uns endlich Fein Schimpffiſt: Aber LE N — vielen ſehr frembr daß alle | — ————— n / indem man doch auf al⸗ gen Qutenelene Rat olifche wir — Es war einer 243 (ſeynd - a ref EEE nn... _ Cſeynd die Wort des Heylands der machte ein groffes Abend: probiren: Der dritte gab den Diener ein-Furge? koͤnne nicht. kommen / dann er habe ein Weib genommen. Du - 304 Papifienfepndallereih, — — — mahl und lude viel Gaͤſt darzu / nachdem nun alles in Beroit⸗ ſchafft geweſt / da hat er ſeine Diener ausgeſchickt denen gela⸗ denen Gaͤſten anzudeuten / ſie ſollen doch ohne laͤngeren Ver⸗ zug erſcheinen / weilen alles zum Aurichten fertig: Hierauf thaͤ⸗ ten ſich dieſe alle entſchuldigen / und zwar der erſte hat vorge⸗ wendt / er habe einen Mayer⸗Hof kaufft / folgſam muͤſte er hin | aus gehen / denſelben zu heſichtigen: Der andere entſchuldigte ſich es ſeye ihm hertzlich leid / daß er nicht Eau Eommen/ dann er habe 5. Joch⸗Ochſen eingehandlet / müftedemnach ſelbe Zrampeliftes ein altes Weib / fo iſt fiefo ficher / wie ein Stock vor der Thuͤr / iſt fie aber inng.laßfieunterde ten. ! „cr 2-7 => Er} er = m ar) ; = N. ax ſtens alle ae und eben darum / meilfiePapiften ſeynd/ folle man jiealle vı en. | wiſſen /aß ich den Namen Papiften anderſt verftehe. Wan die Kinder wollen eſſen + ſo ſagen ſie Papen / Papenzc- Auf ſolche eis ſeynd wir Papiſteu reich wann wir nemlich das Brod der Engel Papen will ſagen / den wahren Leib JEſu | Chriſti unter der Geſtal sul) | Papiſten find alle reich, 311 Papiſten. Ich will dermalen nichts melden von dem unermaͤß⸗ lichen Nutzen der Seelen’ weil ſchon anderwerts hievon haͤuf⸗ fig gehandelt worden / ſondern nur von dem Nutzen des Leibes. Die Geſundheit iſt der gröfte Reichthum. Jene Ma tron von Caͤſarea Philippi / welche Stadt vorherd genennt worden’ Dan / nachmals Penas / endlich Caͤſarea. Diefes Weib litte an einem elenden Stand / und zwar durch zwoͤlff gantzer Jahr / ſie hat ihr Haab und Gut denen Aertzten und Me⸗ dicis angehenckt deren dazumal auch ſchon ein groſſe Anzahl geweſt / zumalen das Sprichwort lautet: EFingit fe Medicum quivis Idiota prophanus ſudæus, Monachus, Hiſtrio, Tonſor, anus, Es waren aber alle angewendte Mittel umſonſt / weder Hypocrates / weder Gallenus / weder Aeſculapius/ weder Machaon konnten ihr helffen / erogaverar omnem Subfanti- am uam, ihr Haab und Gut hat fie darauf gewaͤndt / anf ausund Hof Geld aufgenommen / Silber/ Kupffer und inn verſetzt / alles denen Medicis und Apotheckern ange; ängt ; Ich glaub wohl / daß fie etwann auch alte Weiber um Rath gefragtimelcheihr mehrer Mittel vortragen, als Runtz⸗ len fie im Geſicht gehabt / und diefe gefchimpelte Hacubä/diefe Zahn: lofe Rotz⸗ Krämerinen mollen ebenfalls bezahle feyn: In Summa / alles und jedes hat fie verſucht / damit ſie nur möchte geſund merden.D wie glückfeelig feynd wir / es ift ein einiges weiſſes Zeltlein in der Apothecken der Catholifchen Kiechrdiefes hilft zur Geſundheit / verftehe Hierdurch das al. lerhoͤchſte Gut / unter der Geſtalt des Brods/ oder meiffen Hoftien. Zengnusdeflengiebt mir der Heil. Gregorius Na; azenus / melcher in eine Krauckheit gefallen / die ihme Fein einiger 0 REED WERE Mini: 0 mm m vr 312 Papiftenfenndallereich. "* einiger Medicns menden Fönneny als er nun gaͤntzlich dahin gelegen / und kein Hoffnung mehr erfchienen eines fernereufes bens / alſo hat er ſich mit dem hoͤchſten Gut verſehen laſſen / kaum daß er ſolche Goͤttliche Speiß genoffen / da iſt er alſo⸗ bald geſund warden Dergleichen hat auch erfahren die ſeelige Catharina Senenſis / und viel anderemer. Padpiſten ſeynd alle reich · In Gegenwart des harnaͤckigen König Pharaonis hat Moyſes der Mann GOTTES groſſe Wunder gemürdt / unter andern hat er feine Ruthen auf die Erd geworffen wel⸗ che gleich in eine Schlang verkehrt worden: Dir Koͤnig hat ebenfalls feine Zauberer herzu ruffen laſſen / walche mit ih⸗ ren Egyptifchen oder viemehr teuffliſchen Kuͤnſten auch ihre Ruthen in groſſe Schlangen verwandlet. Hier kan jemand ein Frag einwenden / ob auch dieſes ſeye ein Mirackul gewe⸗ fen * Die Antwort wird mit Nein abgeleint; Dann weder der Satan / noch ſeine Zauber⸗Schuler ſolches wuͤrcken koͤn⸗ nen / fondeen der boͤſe Feind hat in aller Geſchwinde und Ber Händigkeit die Ruthen entzuckt und ohne Vermerckung ei⸗ nige wahrhaffte Schlang herbey gebracht wann aber zu⸗ weilen der boͤſe Feind die Menſchen in ein und andere Geſtal⸗ ten verkehrt/ und ſelbe in Ochſen und Kuͤhe / Wolffs Geſtal⸗ ten ſehen laͤſſet / ſo iſt olches ein pure Verblendung der An⸗ ſchauenden / welches der Satan mit natuͤrlichen Mitteln leichtlich kan zumegen bringen. GOTT der HEERR verhängt öffters folche Sachen über die Menfchen wegen de: ro Sünden / dafern ung aber der Allerhoͤchſte follte dergeſtal⸗ ten heimſuchen / ſo iſt kein beſſeres Mittel / als daß mir mit de⸗ — | ne * Mapiftenfenndallereih. ° 313 nen Kindern Papiften abgeben ; Und das Brodder Engeln mit reinem Gewiſſen genieſſen: Dee Heilige Antonius ſchreibt von einem Juͤngling / welcher ſich inein junge Tochter vergafft und dergeftalten verliebt / daß er inallmeg geſucht / diefelbe zum Fallzu brins gen / weil aber Diele jederzeit einen Lobwuͤrdigſten Wider; and gethan / alfohat er die Lieb in einen giftigen Haß ver; kehrt / und auffondere Weis gefucht/ fich an derfelben zu rd; chen; Solches ins Werck zuftellen/ hat er einen boßhafften- Juden um Math gefragt / welcher dann ihme unverweiger⸗ lid) allen Beyſtand verfprochen > Welcher dann durch fatas viſche Mithilff die Sach fo meit gebracht/ daß folche in ein „Pferd verändert worden / folche haben ihre Elteren zu dem Heiligen Macario gebracht / welcher fie alfobald für ein Weibs; Perfon angefehen / dann der böfe Feind konnte ihm die Augen nicht verblenden/gleichwie er anderen gethan: Macarius hatmit feinem eyfferigen Gebet folche Verzaube⸗ rung von ihr abgewandt / anbey aber auch die Urſach entdes et warum GOVCdð ſolches Ubel uͤber ſie verhaͤnget / weil fie nemlich gar ſelten eommuniciret / und zu GOTTES Diſch gangen: Dann dieſe himmliſche Speiß alle Zauber— Kunſt vernichtet. | —— Papiſten ſeynd alle reich. Dann die allerheiligfte Speiß macht ſie an Sieg und Bis gerien reich. Der tapffere Kriegs Fuͤrſt Gedeon / mie in dem Buch der Richter <. 7. umftändigzu ſehen / hat mit drey hun⸗ dert Dann die Madianiter / welche in der Menge / wie die een verſammlet / gänzlich gefchlagen/ die Urſach dieſer herrlichen Victoriware Rune In ——— In 1}, ; r bemeld⸗ 314 Papiſten findallereih. REED NEE ————— - bemeldtem Kriegs; Fürftens hat einer dem andern einen Traum erzehlet/ einer fagte / esifthennt Nacht mie vorkom⸗ men / als wann fich. ein geröftes Gerſten⸗Brod thaͤt waͤltzen inder Madianiter Lager hinunter / und da es zueinem Ge⸗ jelt kam fehlug es daſſelbige / und warff es zu Boden und. vertiliget es zu Grund / daß es der Erden gleich war; Auf dieſes antwortet der andere / deme ers erzehlt / es iſt nichts an⸗ ders als das Schwerdt Gedeonis / dann GOTT IE. —82 hat die Madianiter mit ihrem gantzen Lager in feine and übergeben ; Wie Gedeon folchen Traum mit feiner Auslegung vernommen, da hater fein enffriges Geber ver richt, als dann mit feinen Drey hundert Mann gesenden Mu dianiterngeruckt und felbige völlig gefchlagen. Diefes Brod / fagt Cornelius & Lapide, ift ein Figur und Worbedentung getvet des allerheiligften Altar Geheimnuß / dann foldes iftein Schwerdt / mit welchem mie mehrmalen unfere ih bahre Feind gefchlagen. Dashat das Hertzogthum Mähren Anno 1241. erfahren / wie dagumal die Tartaren / dero - Mrniee in zweymal Hundert taufend Mann beftanden / das gantze Herkogthum uͤherſchwemmt / und bereits auch die oubtſtadt Olmuͤtz won ten zu einer Schlacht Band machen: Da hat der Koͤnig in Bohmen den tapfferen Helden Jarosla⸗ umbon Sternberg dahin geſchickt / welcher acht tauſend Boͤh⸗ men und Maͤhrer zuſammen gebracht / bevor er aber den Feind angegriffen / hat er ſich ſambt den Kriegs Officieren indie Kirchen Corporis Chriſti begeben / mit welchen er da felhſt nach vorhergehender Beicht andaͤchtig eemmuniciert / und weilen etliche heiligſte Particul uͤbergebliehen ohat er ſelbige in ein Kuͤſten / fo einem Kirchlein gleich gemacht: worden / Ehren⸗bietigſt eingeſperrt / ſelbiges auf oſentlichem Marckt mit gebogenen Knyen verehrt; a5 u Papiſten ſeynd allereich. 315 fuͤhrt / die Stadt Thor eröffnen laſſen / anbey auch ein Ge⸗ luͤbd gethan / nach erhaltener Vietori ein Kirchen zu bauen: Hierauf hat ergantz Helden muͤthig den Feind angefallen / den⸗ ſelben gaͤntzlich in die Flucht geſchlagen / viel tauſend der Tar⸗ taren erlegt / dero vornehmſten Kriegs; Fürften die rechte Hand abhauen laſſen / und folgſam einen Welt-FündigenSieg erhalten. Nach ſolchem hat er von der Ehrwuͤrdigen Prie— ſterſchafft die heiligſte ul beſuchen laſſen; Siehe Wun⸗ der uͤber Wunder da hat man gefunden / daß ein jede allerhei— ligſte Hoſtien an dem Ende ein rothes Mond⸗Scheindel ge: habt / welches ein augen ſcheinliches Zeichen geweſt / daß dieſer uunter der Geſtalt des Brods verhuͤllte GOtt fuͤr fie geſtrit⸗ ten. Barrabinus & alii. | Papiſten ſeynd alle reich. Ohnweit der Stadt Jericho hat Chriſtus der HErr einen armen blinden Menſchen angetroffen / welcher gebettelt / die⸗ fer hat uͤberlaut aufgeſchryen / FESU du Sohn David er: barme dich meiner ! der gütigfte Heyland — was er dann begehre; Domine, urvideam, HHENN! mein Ge⸗ ficht Hätte ich gern wieder 5 Es iſt fich Doch zu verwunderen / daß dieſer Fein Geld begehrt / indeme der gebenedeyte HErr folches leicht Härte Finnen zu wegen bringen: Dann hat er dem Petro gefagt / er follmitdem Angeleinen Fiſch fangen / da werde er in deſſen Maul ein Geld finden fo hätte er auch koͤn⸗ nen einem Apoſtel befeblen/ er fol unter den nechften Stein greiffen / daſelbſt werde er ein Stuck Geld antreffen / und das foll er dem armen Mann geben / diefer Bartimäus, alſo mar fein Nam / hat kein Geld verlangt / fondern nur das Ge⸗ ſicht / dann er gedachte/ mann ich En wird / ſo dann Fan ich Y2 mein _ Ku REED NER ————————— 316 Papiſten ſeynd alle reich. | mein Stuͤcklein Brod mit der Arbeit gewinnen : Die jegige Bettler ſeynd weit anderft befchaffen/ dann die mehrifte vers langen nitvonPreften undlibelloß zu werden / fondern kuͤnſt · len ihnen zuweilen ſelbſt einige Schaden / damit ſie nur durch Müfisgang ſich ernehren. Bartimzus aber glaubte / es ſeye die Geſundheit und das Geſicht uͤber alle Reichthum: Entgege iſt ein blinder Mann ein armer Mañ / es iſt aber auch wider dieſes - belein bemährtiftes Mitteldas allerheiligite Sacrament. Ein Weib in Romania wareStock⸗blind / gleichwohl hoͤr⸗ te fietäglich ein H. Meß / wie man einmal die allerheiligfte Ho⸗ ſtien in der Wandlung aufgehebt / da hatte fiedie groͤſte Des gierd/denfelben zu ſehen / eröffnet demnach die Augen / dar auf ſie gantz klar geſehen das allerheiligſte Sacrament unter der Geſtalt des Brods woruͤber fie ſich hoͤchſtens erfreuet / GOtt vorderiſt und dem H. Franciſco unendlichen Danck abgelegt. 8. Bonavent. in Vita. S, Francifäi.c, ıs. Wann nun der bloſſe Anblick dieſes hoͤchſten Altar⸗Geheimnuß fo viel gewuͤrckt / was wird erſt wuͤrcken die Nieſſung des wahren Leibs und Bluts JEſu Chriſti. — Popiſten ſeynd alle reich. | Wie unfer Seeligmacher am bittern Creutz Stammen feinen Geiſt aufgeben und alfodurch unfere Sünden ein Creuz gemacht / da iſt gleich darauf ein Erdbidem entſtanden / und hat die gantze Welt⸗Kugel gezittert / alſo zwar daß Dionyſius Areopagita aufgeſchryen: aut Deusnaturz patitur, aut mun⸗ di Machina disſolvetur. Entweder thut der Schoͤpffer der Na⸗ tur leyden oder aber die Welt wird zu Truͤmmern geben. Eini⸗ ge Lehrer ſeynd der Auſſag / daß die Erd vor lauter Schrecken Zezittert / um weilen die verruchte Juden GOttes Sohn ge⸗ todtet; auch ſeye ſie begierig geweſt / dieſe GOttes Moͤrderer alle zu berſchlůcken nnd lebendig in die Holl einzuſchlieſen: ins | | = ere Papiſten ſeynd allereich. 317 -—ıu gerloffen/ benetzt / und beruͤhrt : Diem feſtum agit terra divino abluta Sanguine. Owas ſoll uns geringen Erd⸗Wuͤrmlein Speiß nehmen das wahre Te ae Eſu Ehrifiun: AT — un _ 318 Dapiftenfepndallereih. gen / under lebendig herunter gefallen / alsdann GOtt und die Dbrigkeit wegen feiner begangenen Miflethatenum Ver⸗ zeyhung gebetten/auf folchesift ihm das Leben gefcheneft wor; den / und man folches Feiner anderen Sach zugefchrieben/ als der Würckung des hoͤchſten Guts / welches diefer Menfch in der H. Communion genoflen/ diefe Gefchicht hat verurſacht / daß ſich viel Leut in Frießland zu dem Catholiſchen Glau⸗ ben bekehrt haben. Surius in Comment. adAnno 1567, | h b ; | — — — —— 4 — = A * SIE = N = — * NEISLS:2. 2 AAN ® i A Nr SONY, 7 " Ai Si NEUN, / Di — fe — BL; — — ro — HL 5 rn iss N r — v —— — SE hin — = = > (DR SER WW —— Pen 2 r — — h pop 8 = — PR / a = 2J —— * — Ze ei > UR ee u, > DE cu | 319 — — — — RR TRIERER Mach die Renſter zu. ZN dem hölgernen Gjebäuder Archen Noe / chem der gerechte Alt⸗Vatter ein Raben ausgeſchickt / zu erfahrenzodder allgemeine d Suͤndfluß abnehme / wie der Rab wieder⸗ um zuruck kommen / und umb dag groſſe Schiff herum gefladert / da lieſet man a aß ware im oberen Saal ein Fenſter / auf wel⸗ Bi —A WERE — En. nn _ 320 | Mach die Fenſter zu. doß er folchen habe wwiederumhinein genommen / wohl aber die Tauben / aus Urſachen / die Tauben als eine arme Haut hot ſich nicht Eönnen eunehren/ aber der ſchwarhe Galgen⸗ Vogel gar gut / dann er hatte ſtinckende Todten Mas genug. Woraus zulernen/ daß GOtt einem Fein Miracul mache / der durch eignen Fleiß fein Stuͤcklein Brod kan gewinnen. SGeneſl cap.6. er ee — Weie des Koͤnigs Saul ſeine Leut den David wollten =. um das Leben bringen/da hat erſtlich die Michol ſeine Gemah ⸗ lin / ihn miteinem Strick vom Fenſier hinunter gelaſſen ds mit er bey naͤchtlicher Weil moͤge die Flucht nehmen. Nach⸗ mals hat ſie an ſtatt feiner ein Bildnus in das Bett gelegt / mit Vorgeben /ihr Herr ſeyhe uͤbel aufıce. Aus dieſen iſt abzu⸗ “ nehmen / daß nichts ſeye über den Argliſt der Weiber / anders - — a wietreumanchsmahldie Weiber gegen ihren Männern Alls der Prophet Danielinder Babylonifchen Gefaͤng nus geſeſſen / da hat er die Fenſter zufgemacht / feine Knie ge — se} — bogen / und nacher Jeruſalem geſchauet / und ſein eifriges Ge⸗ bett verricht / als wann er daſelbſt in dem Tempel gegenwaͤrtig waͤre. Dmohlglückfeelige Feuſter / woraus der Menich GoOtt und feinen Tempel anſchaut. Dieſe Fenſter ſeynd alle noch Afinden aber ein Fenſter Aiſt / welches man meiſtens ſoll zu machen / und dieſes ſehnd die Augen : Dahero ſpricht der Prophet: Mors aſcendit per fene- ſtras noſtras, der Tod iſt durch unſere Fenſter eingeſtiegen / .. 9, Und heiftesmehrentheils/ Liebaͤugl / Diebaͤugl. — O wie erſchroͤcklich ware dazumahl GOtt / als er den gantzen Erd⸗Boden mit dem Suͤnd⸗Fluß uͤberſchwemmet: Den 17. October bat esangefangen zu regnen / und hat dieſer Play ⸗ Regen 40. Tag and 40. Nacht gedauert: Worvon ee. Mac die Fenſter zu. 321 alle Fluͤß übergangen / auch das Meer felbft feine ihme vorge: zeichnete Grängen überftiegen / und fich andern Gewaͤſſern zugefellet / daß alfo die hoͤchſte Gipffel der Berge bedeckt wur⸗ den + Und ſolches Waſſer iſt geſtanden hundert und fuͤnfftzig Tag; Allesift zu Grund gangen / auſſer derjenigen Thier und Menſchen / welche in der Archen eingeſchloſſen; Benannt⸗ lich Voe / ſein Weib / die Beterema / die drey Soͤhn Sem / Cam und Japhet / ſamt ihren Weibern / das einige irrdiſche Para⸗ deiß iſt ohnverſehrt geblieben / zumahlen das Waſſer um das⸗ ſelbige geſtanden / wie eine hohe Cryſtallene Mauer. Allein dieſes Ubel iſt herkommen von den Augen / videnskFiliiDEl Alias hominum, quòd eſſent pulchr&.Gen.6. Die Kinder $Dt: tes fahen die Töchter der Menfchen/ daß fie ſchoͤn waren: Das ift fo viel geredt / die Söhn des frommen Seth haben fich vergafftanden Töchtern des Cains ꝛc. woraus dann alle er: denckliche Unzucht entflanden. Bekandt iftjene Gefchicht/ fo fich mit einem jungenEre- witen zugetragen/ein alter Einfiedler mohnte miteinem Jun⸗ gen in einer aͤuſſerſten Wüften / diefer Zunge wuſte gank nichts um die Welt einsmahls führte (bu der Alte in eine Stadt / und dort feynd ihm aufder Brucken erliche junge Töchter begegnet/ dergleichender Junge niemalen unter das Geſicht gebracht / fragte demach / was dieſe für Ding wären? Der Alte gab zur Antwort/ es ſeynd Gans: Gaͤns feynd fie; Vach verrichten Gefchäfften haben fie ihren Ruckweeg ges nommen indie Wüften/aufder Straffen aber hat der Junge Fein Wort geredt/ und nachdem er in feine alte Hütten kom⸗ men/ da hater fich niedergeſetzt und angefangen zu weis nen; Auch wann ee bey feinem fü ſchlechten Gemuͤs geſeſſen / dahater geweint ; wo er gangen und geſtanden / gemeint: Der Alte fragte endlich / mas an feye? O mein en ein 3 ans — [3 = —— — 322 Mach die Fenſter zu. ——— u Gans hätteich gern / fagteer / nur eine. DerAlte hat auf ii ſolches am gantzen Leib gezittert / und ſich hernach zum andern — Einfiedlern gewendet / mit dieſen Worten: Dumeine Ber der / macht die Fenſter zu / ſchlieſſet die Augen ac. Er waͤget doch was ein einiger Anblick eines Weibs bey dieſemunſchuldigen verurſacht. —* ont Id, Ä Es wohnte zu Babylon ein vermöglicher / anben aber ein \ Bin gerechter Mann / mit Namen Joakim dieſer hat des Heleriaͤ Bin / Tochter geheyrathet / benanntlich die ſchoͤne Suſannam/ wel⸗ Bin che in allen Tugenden von ihren Eltern auferzogen worden! ö I Die Juden Famen fehe offt in feine Behanfung mit ihme Rath 44 su pfiegen in allen vorfallenden Anligen · Anter andern wa⸗ u | ren auch zwey alte Scheimen / melche ihre Augen geworffen Bi aufdie mohlgefalte Sufannam, Occuli fcopulititulo meliore 1 vocandi, Biel Augen in der Suppen gehen hin/aber Augen Be gegen den Weibern ſeynd nichts nichts uutz In Wuͤrfflen Kb viel Mugen genuinnen aberim Gaſſen viel Augen verlieren, 4 Das Mittlere in denen Augen nennt man den Stetit/ im aber diefer Stern verurfacht nichts / als lauter Unſtern / dag j hat man bey diefen Alten erfahren; Sie waren alt / aber nicht I Ealt / faft gleich dem Berg Veſuvio/ melchet immerfort mit Ehe. Schnee bedeckt inwendig aber voller Feuer zihe Schauen hat Kim | endlich verurſacht / daß fie die keuſche Sufannam im Karten au angetaft; Im Garten / wo die ſchone Roſen wachſen / ſeynd grobe Knopff fo keck geweſt: Im Garten wo die liebreiche Voͤgelein fingen / haben dieſe alte Galgen⸗Voͤgel ein Aas ge⸗ fucht; aber GOtt hat das unſchuldige Laͤmmlein wunder⸗ barlich von dieſen Woͤlffen errettet. Zumalen ſolche gottloſe Geſellen durch den Proͤpheten Daniel uͤberwieſen / und end⸗ Lich verdienter maſſen / vermoͤg deß Geſatzes / verſteiniget wor⸗ 9 | 4 den. = | Der | & Mach die Fenſter zu. 323 Der H. Romwaldus gieng auf ein Zeit mit feinem Ge; ſpan zu einer Graͤfin / gewiſſer Geſchaͤfften halber / wie fie nun ihren Weeg wiederum nach Haus genommen / da ſagte der H. Vatter / dieſe iſt wohl eine grund ſchoͤne Dame / es iſt nur immer ſchad / daß ſie nur ein Aug hat: Ey ſagt der Ge, ſpan hat ſie wohl ein Aug / ſie hat zwey Augen / die ſpielen wie der Dieamant. Sodverſetzt hierauf der Heil: Mann / biſt du ein Geiſtlicher und Diener GOttes? Haft du dieſe Zucht in dem Klofter erlernt "Wer hat dich unterwieſen / daß du fol: leſt ein Weibs ⸗ Bild alfo genan anfchanen ? Pfui ſchaͤm dich ins Herg hinein, weiſt du dann nicht / Daß der Tod durch die Augen / als Fenfter einfteige2c. _ Uber diefegift der gute Ge ſpan alſo ſchamroth worden / daß er heiligverfprochen/er wol; le die Zeit ſeines Lebens kein Weib mehr anſchauen. Petrus Damian: Epitt, 140. | 1: Macht die Fenfter zu ! Solches hätte follen in Obacht nehmender König David / die ſer hatte aufeine Zeit/nach ein: senommenem Mittag Mahl/fich auffein Ruhbettel niederge⸗ legt / und fanfft eingefchlaffen / ſolches koͤnnte man wohl ein onen m tauffen / dann er hätte follen mit der Armee ins eld ziehen ‚und feine Feind ausrotten / fo ifter aber zu. Haus verblieben ; Aber foldyer Lentz ziehet gemeiniglic) nach fich eine üble Confequeng. Der Müflisgang ift ein Gang / aber su allem Ubel; Wer offt feyren thut / da feyert der Satan nicht/fondern fein gantzer Fleiß iſt / die Unfleiſſigen zu verfiw chen. Aus faulee Materie wachen die Maͤus / aber aus der Faulheit die ärgfte Maus⸗Koͤpff. David / nach vollendeten Schlaff / begiebt fich auf feine luſtige Altong / ein friſchen Lufft suschöpffen/aberleyder: Es ware ein gifftiger Lufft / abſon⸗ derlich weil er dazumahl fein Gewiſſen in Windgeſchlagen / der gute Koͤnig gabe ſeinen Bingen — freyen Paß / hin —* 2 ber ? — et," =" Ba ar! Eu, „EEE. =. 324 Mach die denſter zu. — — — — Her zu ſpatzieren: endlich ſiht er in der Nachbarfchafft / ohn⸗ weit feinem Pallaſt / die fchöne junge Bethſabea / des UriaͤGe⸗ mahlin/ als fie ſich dazumahl gehadet. D David / foldhes Gaffen wird dir machen vielzu fehaffen / Du wirft dasmahl müffen das Bad austrincken z die Augen haben dein Hertz ſchon verkuppeit: Vidicque mulierem ſe layantem &c. 2.Reg. c. 17. Hieraufhat David gleichum diefe Berhfaben gefehickt/ einjeder Diener mare nrbietig/ fie zuruffen / Damit er ihme nur feines Herrn Gunſt vergröffere / David hat alfo einen Ehebruch begangen / und nach demfelben einen Todtſchlag. hätte er die Fenſter zugemacht / fo waͤre alles dieſes Ubel nicht entſtanden. | nun ale Mae) Der H. Dominicus lieſſe auf eine Zeit feine &eifliche su Bononienzufammenruffen/ und handlete mitihnen wegen gewiffer Religions: Gefchäfften / unter waͤhrendem Diefen Fommt der Sacriftaner hinauf / undfagt einem Pater gantz ftill indie Ohren / daß es niemand Funntehören Pater, esifteine ſchon Fran in der Kirchen / die will euch beichten. Derd. Patter Dominicus hat allesdiejesim Geiſt erkennt 7 dahero altobald den Sacriftaner zu fich geruffen / ihme auferlegt er folle eine Piſciplin machen 7 alsdann hat er ihme eine folche Difeiplin verfetzt / daß ihme dag Blut allerfeits hinunter ger ronnen / auch die umftebende Geiftliche das groͤſte Mitleiden - mitimegebabt/darauffagt Dominicus, anjegogehe hinund ferne inskuͤnfftig die Weiber⸗Geſichter nicht mehr nach der Sarbuetheilen/ bitte demnach GOtt / daß er dich hinfüvan keuſch und zuͤchtig mache.S. Antonin.B.3. ' | D was werden die Eltern für eine Rechenſchafft müf fen geben bey GOtt dem Allmächtigen/wenn fieihreSchne und Töchter zu allen Taͤntzen / Comoͤdien und Schaufpielen Taffen/diefe Kinder feynd nicht in ihrer blinden Tugend * er | Mach die Fenſter zu. 325 der Meer⸗Fiſch Uranscopus beſchaffen / ſolcher hat feine Au⸗ gen auf dem Kopff / dahero er immerfort in die Höhe ſchau⸗ et / der Urſachen halber wird er genannt der Himmels⸗Gu— cker / oder Himmels⸗Beſchaner. Junge Leut ſeynd nicht alſo geſitt / wenig / gar wenig heben ihre Augen gegen Himmel / wohl aber iſt faſt niemand / den ſie nicht vorwitzig angaffen / ſo gar ein Kirchen und G Ottes⸗Haus iſt nicht ſicher / allwo fie mehrmahl dem Altar den Rucken zeigen / und ihre Augen inden Gefichtern herum meiden. Soll ich dann glauben / daß folche wegen ihres üblen Schauen / werden einmahl GoOtt in der Glori anfchanen? Es iftdie Welt bereits alfo verkehrt und bethoͤrt / ohngeacht fie wol weis / daß der Menfch von Jugend auf zum Boͤſen geneigt/ gleichwohl findet man fo, vielfeeche Bilder allerfeits in denen Zimmern und Galleri; en / wordurch die Gemuͤther noch mehrer zum Boͤſen veran; laſt werden. Wie viel gibt es Exempel der Weiber / welche durch das pure Anſchauen einer und andern Sachen / fo gar diegrucht im Mutter Leib verungeftaltet Haben: Unter Regie⸗ rung des Papftens Martini / diß Namens des IV. iftein Knab gebohren worden / eines vornehmen Geſchlechts / über und uͤ⸗ ber zottet am Leib, auch mit Bragen wie ein Bär/ die Urſach ware / weil die Frau Mutter das Urſiniſche Wappen / darinnen fie einen Bären fuͤhren / allzuhefftig angefchaut. Zu Eiſenach hat eine ehrliche Matron einen Nasen auf die Welt gebracht / dann eine Zeit vorhero hat ihre Nachtbarin einem Ratzen eine Schellen angehengt / damit derſelbe andere ſollte vertreiben, und deſſen iſt die gute Frau anſichtig orden.Stengel.P.2.c.32. Wann dann in dergleichen Begebenheiten das Schauen eine ſolche Einbildung ſchmieden kan / was wird erſt folgen bey ei⸗ nem Menſchen / welcher vorhin zur Uppigkeit ſchluͤpfferig iſt? Wenn ihme ſolche unverſchaͤmte en unter. das Mama | 3 om⸗ Full DE DE FW EEE kommen. OGOtt! macht doch die Fenſter zurpropreripe- Be ciem mulieris multi perierunt,Eccl.c.6. ra | Diuna / eine Tochterdes Facobs 7 hat vernonmen/ daß die Sichemiter / einer andern Landſchafft / ein ſondere Fetivität angeſtellt / alſo ſie der Vorwitz gekitzlet / ſolche zu fehen / ur vi- derer &c, auch der jungen Töchter ihre Kleidung und Aufputz zu betrachten Mein Dina /dieſes iſt ſchon ein grober Fehler / I Die Weibsbilder follen fein zu Hausbleiben / und fich in ihrer | gewöhnlichen Arbeitüben/ mann fie zu Haus fpinnen/fo wer⸗ 0 Bu den fie anderswaͤrts nichts Ubels anfpinnen/mann fie zu Haus D—— Spitzenmachen / ſo werden dieſe Spitz keinen Menſchen vers PERL u wunden. Ben den alten Roͤmern ware der löblihe Brauch⸗ IN | | daß die Braut von des Vatters WohnungindesBräutigams J di Hansmit fonderem Pracht geführet morden/da hat man bu ⸗ TE ier ihr ein Gunckelgetragen zum Spinnen / fiedadurch zu er⸗ Hu mahnen /daß ſie zu Haus folle emſig der Mbeit obliegen: Wann ter | * nei nicht gern zu Hans bleibet / ſoiſt es mit ihr Er verhauſt. * si Ei Zu Wien iſt ein Wirth / der gar ein ehrlicher und wohlha⸗ —44— bender Mann iſt/ dieſer heiſt mit dem Zunahmen /Bleib im Haus / diefes follman den meinſten jungen Toͤchtern unter die 9— Nafen reiben / Bleib im Haus. Man pflegt in Teutſchland an Mu manchen Orten die Mägd und Töchter Kroten zu nennen du Rt ſchlimme Krot sc.heift es offters Es märe zu wuͤnſchen daß ſie u. Kroten wären, aber Schud⸗Kroten olche bleiben allegeit in ihrem Hans, Der andere und gröfte Fehler ift gewiß der ‚Dina iheunnöthiges Gaffen / undallzu ohn behutfame Aus gen. Dihrgläferne Gefellen / was Unheil habt ihr ſchon ge⸗ ſtifft. Dina iſt von den Sichemitern erblickt / von ihrer ſch⸗ Bit nen@eftalt eingenommen/und dadurch mit&ewaltthätigkeit 9 Bi — ‚zum Fall gebracht worden. Des Ubels mare noch kein Er in 326 Maͤch die Fenſter zu. Mach die Fenſter zu. 327 — — — — — — — — dann der Dinaͤ Bruͤder wollten die angethane Schmach und Unbild raͤchen / haben die Sichemiter mit Argliſt hintergan⸗ gen / derſelben ſowohl Groß als Kleine jaͤmmerlich m das Le⸗ ben gebracht. Geneſ. 34. Dieſe hat mit ihren Augen alles Ubel verurſachet / wie Dina / alſo manche Sabina, Chriſtina / Regi⸗ na / Roſina / Catharina / Maria 2c.D fo macht dann um G Ot⸗ tes willen die Fenſter zu! Wenig / ja faſt gar keine Clara giebts in der Welt / von dieſer wird geſchriehen Vit. Par, p,2.C.12, daß ſie ihr Lebtag kein Mannsbild habe angeſchaut / ja ſie ließ ſich verlanten/ wann ſie einer ſollt in Fluß werffen / fo wollt fie denſelben nicht anſchauen. In was Ungluͤck einen die Augen ſtuͤrtzen / erhellet aus folgen der Geſchicht. | Es war in Brittannien eine unge Adeliche Fraͤule / wel⸗ che urdruͤſſig der eitlen Welt und dero Phantaftifchen Freu⸗ den / in das vermoͤgliche Kloſter Feuerkobain getretten / daſelbſt Gott dem HErrn eiffrig zu dienen. Die erſte Jahre waren voller Tugend; es hat ſich aber zugetragen daß ein frecher Juͤngling ihrer einmahl anſichtig worden / und an dero Ge⸗ ſtalt ſich dermaſſen vergafft / daß er Tag und Nacht ſtets nach⸗ geſonnen / wie er mit dieſer koͤnnte reden: Er gab ſich endlich fuͤr ein nechſten Anverwandten / und Vettern aus / weſſenthal⸗ ben ihme der Zugang verlaubt worden / das Reden / das Se⸗ hen / das Sprechen dauerte endlich fo lang. biß beeederſeits die Flammen aufgangen / und fie meineydig entſchloſſen / das Klo⸗ ſter zu verlaſſen. Weil ſolche dann an einem beſtimmten und ſpaten Abend durch die Kirchen wollte zu der Klofter- Maus er hinaus fehleichen / allwo der Raub⸗ Wogel ihrer begierend gewartet / als fie aber bey einem Crucifix Bild / welches die andere Klofter- Franerin höchfter Ehr gehalten/vorbey gans gen/da hat fie daſelbſt von der ſchmertzhafften Mutter Maria folgende Wort vernommen: O Ungluͤckſeelige / wo N: ; u ÜEEEEED WER tr EEE 328 | Mat die Genfter sm. du hin / daß du meinen liebſten Sohn verlaͤſt und dem Satan willſt anhaͤngig ſeyn ? Uber ſolche Wort wurde fie anfänglich ſehr erſchrocken / gleichwohl aber in ihrem boßhafften Vorha⸗ ben verharrend zu ihrem Verderben geeiltfihe aber Wunder das hoͤltzerne Crucifix Bild hat fich vom Creutz herunter ges loͤſt / ihr einen eiſernen Nagel in die Wangen geworffen / wor⸗ von ſie halb todt zur Erden gefallen / und daſelbſt in unglaubli⸗ chen Schmertzen gelegen / biß die Kloſter⸗Frauen nach heiliger pl - Gewohnheit in die Metten gangen /.als folche nun das ers El ſchroͤckliche Heulen vernommen / da ſeynd ſie insgefambtalle N} un) zugeloffen / die Urſach defjen von ihr zu erfahren / darauf haben | ie felbige zudem Hoch⸗Altar geführtiden so. Pſalm mit hoͤch⸗ In! | ſter Andacht gefungen den Nagel aus der Wunden gegogen/ ae ! und fiemöglicht verbunden ; das hat ſich wies SR derum an ſein Creutz gehefft / doch aber die rechte Yandund Pr Arm herunter hangen laſſen welches noch auf den heutigen > Tag folle zu fehen feun. Michael Sanchez de ortegain libro de ER, | veftenupt. &c. gus folchemift abzunehmen / daß ein einiger Ei; Anblicker der Augen koͤnne mehr Feuer erwecken als ein I Brenn⸗Glas; wohlandann/ mac) ein jeder fleiſ⸗ ſig die Fenſter zu. RER | 329 INENEITEITLHLEMETRILRNKENEINEINTN Die ungfrauen ſeynd Yir werth. — Er H. Cyprianus ſpricht / daß die Jungfrau⸗ =. N en fo gar denen Englen anverwandt feyn ? KIA EN Umdich rag, fie ſeyn Nix werth: Der Heili⸗ SAFT,» | se Arhanafins nenner die Jungfrauen ein \ 2 | WohnplagdesH.Geift und ich ſag / fie ſeyn | I Niemerth : Der H. Sfidoruslehret/ daß — die Jungfrauen die Sonn an Scheit und Zt... ©lang TED SER Dis: mn 2... 330 Die Zungfrauenfennd Nix werth, lang übertreffen; Und ich ſag / fie ſeyn Nix werth Der EEE pre R 39 44 BE au |) BR men; aljo ztoar/ Daßfiefchier & gin / un ere Tugend —— enfuͤrs Menſcher zu jen igelſſcher A E ein guten Saamen ausgefäet/ defien ein Theil dreyſſigfaͤltig / ein anderer ſechtzig einer aber gar hundertfältige Zrucht ges ı bracht; Dreyſſigfaͤltig der Eheftandyfechgigfältigder Witibs ſtand / hundertfaͤltig der Jungfrauen Stand: Alſo Cypric⸗ nus / Athanaſius / und andere. > Bir: | Joannes der Apocaliptiſche Engel hat in ſeiner Verzuckung u J | geſehen ein Schnee/weiſſes Lamm auf dem Berg Sion sales IN . gaR Me re — dann J 40% | | Sr ; h 5 \ | Die Jungfrauen ſeynd Nix werth. 331 — — —— — — — dann hundert und vier und viertzigcauſend / welche dem Lamm nachgetretten / und alle dieſe ſungen ein Geſang eines neuen Lieds / und niemand konnte dieſes neue Lied ſingen / als dieſe / Quia cum Mulieribus non funt coinquinati, dann fie waren lauter jungfraͤuliche Gemuͤther; auch ift die Ausſag meines groffen Vatters Auguftini/daßalle Heilige und Auserwähl teim Himmel werden folches neue Lied verfichen/welches die: fe werden fingen / ſo da Jungfrauen verblieben / andere aber werden esnicht fönnennachfingen. Apocal.c. 14. v.4. Erſtgemeldter Joannes / fo/ nach vieler heiliger Lehrer Meynung/ auf der Hochzeit zu Cana Gallileaͤ ſolle Braͤuti⸗ gam geweſt ſeyn / hat dazumal fambt feiner Braut Anachita eine ewige Jungfrauſchafft verlobt/melchesdem gebenedeyten HErrn und Heylandalfo wohlgefällig geweſt / daßer ihn hat laffen bey dem legten Abendmahl auf feiner Bruft liegen/auch nach feinem ſchmertzhafften Tod ihme feine allerliebſte Mutter Maria alseinen Schutz Herrn anbefohlen und anvertraut, Mein Anna Baberl / gedenck was ich dir fagen will? Du kenneſt ja des Meilters Jacobs des Schufters oder Schub machers fein Cätherl 2 Gedenck / ſie wird heurathen / die Krot hat ein Gluͤck / ſie iſ wohl recht Catharina mit dem Rad / der Gnaͤdige Her: von Leders⸗Berg thut fie nehmen / das iſt ein Glück! dieſe Schuſters Tochter / thut dasmal wohl nicht einſchuſtern. Der Herr muß ein guten Sporn haben / daß er ein ſo gemeinen Stieffel Balg nimmt: mie muß er ſich doch vergafft haben / indem ſo gar nichts corduaniſch an ihr / ſie mag wohl preißiſch Leder kennen / aber viel preißwuͤrdiges iſt wenig an ihr / ſie iſt wohl uͤber keinen guten Laiſt geſchlagen / du kenneſt ſie nur gar zu gut / die Beſtia wird hoffaͤrtig werden / und faſt oben ſchwimmen / wie das Pantoffel⸗Holtz / ſie mag aber ein dutzent Balſam Buͤchslein bey ihr tragen / ſo wird Tt 2 ſie Ma u Kr | Eu ET Dudms. „Er. 2 -. Die Zungfrauenfeynd Nix werth. pen. Zrucer haben muͤſſen 2c. jetzt wird mans muͤſſen ihr Gna⸗ den fchelten/ die vorhero faſt allen Hat muͤſſen zu Gnaden ſeyn: Esifwahr, und bleibt wahr daß es einbefonders Glüc/ wann eingemeines Menfch ein vornehmen Heranheurath/ al: fie gleichtwohl nach Mech ſchmecken / das Gtügkiftfhierzu groß fürfie / ſonſt ic Hennrhafiigeinenhindenden Auch 7 fo hat ein ohngewoͤhnliches Glück gehabt jene Gerichts Die⸗ ners Tochter 7. welche ſo gar der König Erihin Schweden zum Weib genommen. Thuanuslib.43.Hift. Alſo haͤtte das gröfte Gluͤck gehabt die ſchoͤne Bermanerin / eineLeders⸗Toch ⸗ terssu Augfpneg/ wann ſie An. 143 6. nicht waͤre zu Strau⸗ bing ertraͤncket worden’ welche Hertzog Albrecht in Beyern i uffentlich. zur Ehe begehrt: Avancinusinannal, Aber o abe Ds f fchreiblich gepri Gnad / ‚wann ein Jungfrau fo gar GOtt felbitzueinen Se 7 ſpons und Bräutigam bekommt. VenifponfaChrifti, Ale ‚hat fich Chriſtus der HErr ſelbſt vermählet mit der Cathari⸗ H navon Alexandria / mit der H. Catharina von Senis/mitla tharina/.Niccia/ mit Agnete mit Coleta / mit Stephana ⸗ Dnintiana,mit Thereſia / mit Poſa Dervanaymit Urſula Be⸗ nicafa/ mit Maria Villang; und ohnzahlbaren anderen mehr / worausdannerhellet/ daß wie der Schnee alles an der Farb: und Vollkommenheit. Die Jungfrauen ſeynd wie der Schnee/ wenigſt follen fie alſo ſeyn denn dieſer bleibt deſto länger nnd beſtaͤndiger je we⸗ miger er in die Sonn kommt: Alſo verharen die Jungfrauen deſto beſſer in ihrer ſchneeweiſſen Unſchuld / je weniger fie auf das Tag Liecht kommen. Die allererſte Jungfrau benanntlich die Eva / hat GOtt der Allmaͤchtige im Paradeiß erſchaffen / and foigſam eingeſchloſen / hierdurch u weiſen / daß denen - $; ı De ; Jung⸗ $ überteifft/alfoder Jungfrau Stand alleandere an dem Preiß ſſen das Glück, overhielmehrzureden/ die Die Jungfrauen fennd Nix werth. 333 — m — — —— — —B — Y /al | era werden fie auch geneunt auf Lateiniſch Domicellaͤ / gran allen Die Jungfrauen ſeynd Palm ⸗Efel/ welcher ſich im Jahr nur einmal ſehen laͤffet Die endliche GOtt die Menſchheit angenommen / fo dann hat ſie den 1. April ſich aufdie Reiß gemacht ihreliebfie Mume oder ang Eliſabeth heimzuſuchen / weil ſie durch den Ertz Engel abriel vernommen daß ſelbe ſchon / ohwohlen eines groſſen er gienge / der Weeg aber Alters, im ſechſten Monat ſchwanger gienge / d von Vazareth in die Stadt / allwo Zacharias mit Elifaberdags wohnt / erſtreckte ſich in Die 95. Welſche Meil / nach Ausfag Tiepoli ec und ſolche Reiß dat fie in 4. Tagen vollbracht / maſ⸗ jen ſie / wie dee Evangeliſt ſelbſt ausgibt / cum feftinarione.&c: ber alle Maſſen geeit / und ſolch es ſeye darum geſchehen / leh⸗ ret der H. Ambroſius / damit dieſe/ a frauen‘ nit lang auſſer dem Haus verbleibe / dann denen ung: frauen garubelanbanie RATTE Sees auf Bang — 3 Straß s/W2 he / als die Einſamkeit / da⸗ in Spiegel der Jung ERBE „mim —— nn _ 334 _ DieJungfrauenfeyndNig werth. — — — — — — — — — — en Straffen ſehen laſſen/ fonBeen bieelbe follen denen Heilig \ thuͤmern gleich ſeyn/ die man gar felten weifet / und zwar hoc in Glaͤſern und Cryſtall eingeſchloſſen; Diſcite Virgines non S, Ambrofius &c. “ an * — Jenem Mund Becken des Königs Pharaonis hat Joſep — Pfiſterer hat getraumt / als trage er auf dem Kopff drey Koͤrb Speiſen / und zwar in dem obern Korb alles von Mund Meel fuͤr den Koͤ— nig / da ſeynd aber die Raub⸗Voͤgel daruͤber kommen / und Vermoͤg ihrer Freßgierigkeit / alles verzehrt / es iſt zu glauben wann ſchwartzes Haus Brod und halben Theil geſchimelt waͤ⸗ re darinn geweſt / die Voͤgel hätten fich nicht darum geriffen/ demorari in plateis, non aliquos publico mifcere ſermones &c. weites aber weiß und ſchoͤn / da ſeynd ſie Hauffen weis zugeflo⸗· gen. Wann ein altes betagtes Muͤtterlein auf der Gaſſen vor; bey gehet / ſo iſt niemand / der fo viel Complementen Det kommt aber ein fchöne/ weiſſe mwohlgeftalte Tochter / da foll einer die Voͤgel zehlen / welche ihr nachftreben ; wäre der obere Korb verdeckt geweſt / fo wäre er vor den fchlimen Voͤgeln fis cher getragen worden / der Schnee dauret nicht lang / ſo fern a I \ der geringefte warme Wind nacht ihm den Garans, Want junge Mägdleinnicht koͤnnen zu Haus bleiben / fub tecto &c. fondern gehen frey / friſch / frech aufder Gaſſen / weder Kopff noch Hals bedeckt / was iſt es Wunder / daffie unter die Voͤgel gerathen; O Pater wann Mir uns nicht viel follten ſehen laſſen / fo bekommen wir fein Heurath /wann Rebecea nicht waͤre zum Bronn gangen / ſo waͤre vielleicht der Iſaac ihr auch nicht zu Theil worden / mein Naſen⸗witzige Krot / ein anders iſt zum Bronnen gehen / ein anders iſt zu der Brunſt gehen / wie bey dir der Brauch / du bekommeſt freylich wohl bald ein Heurath / 8 aber Die Jungfrauen ſeynd Nix werth. 335 Aber wies Er verſpricht dir den Buchſtaben E/ und er laͤſt dir den Buchſtaben H. uuterdeſſen biſt du auseinem Schnee, ein Schnoͤde worden / biſt fo gut verdorben als der Feigen ⸗ Baum unweit Jeruſalem / nachdem die Ehr hin iſt / da muß das Ohr buͤſſen dahinter. du kratzeſt / weil du ein ſo koſtbahren Schatz verſchwendet / dem Eſau nicht ohngleich / welcher ſein Ehr und Wuͤrde / um ein abgeſchmackes Linſen⸗Muß vertauſchet: Wie viel / wie viel tauſend und hundert tauſend haben lieber daste; ben verlohren / als dieſen Schatz / einige Religions⸗Widerſa⸗ er werffen uns vor / daß es nicht natuͤrlich ſeye / ſich von dem enus Saltz zu enthalten / darumen fie unſere Geiſtliche/ Ordens Leut fur Ehebrecher/ und dergleichen Gluͤffter alten: Wie dann jene zimlich unverfchambt in Gegenwart vieler ſich verlauten laſſen / daß unſere Pfaffen nichts als Ru; der Saͤck abgeben / weilesuicht möglich iſt / ſich zwenthalten, einer aus uns fragte fie, hiſt du ver heurathet ? Nein ware die Autwort; ich bin ſchon acht Jahr ein Wittib: Auf ſolches ſagt er hinwieder / fo ſeyd ihr ein groſſe Hur / dann eurer eigenen Ausſag nach / habt ihr ſolche Venus⸗Weyd nicht koͤnnen meh⸗ den / aber mie thorrecht ſolches geredet: Indeme doch der Heil. Paulus in der . Epiſt. ausdruͤck lich ſich verlanten laͤſſet 7. mer fein Jungfrau verheurath / der thut wohl / wer ſie aber nicht rauv verheurath A hit beffer » Aus welchem dann folgt / daß man auch — ehrlich und keuſch leben. * Unſer HERR und Heyland hat einmal ſein Goͤttlichen Mund eroͤffnet / und denen Lilgen ein ſondere Lob⸗Red ge; macht: Confiderare Lilia agri March. 16; Schauer mit Fleiß an die Lilien zuf dem Feld / ich ſage euch / daß auch Salomon in AL ler feiner Herrlichkeit nicht alſo bekleidet iſt geweſt / als eine von denfelben/ alſo zwar wollte Chriſtus der HErr fagen / daß der aller praͤchtigſte Aufzug in Silber, Gold und Kleinodien des Salo⸗ THE SER Mans: —— Her rn p8 fh # 4 \ EFF EEG | m ihrZuflucht in die Kir ehe ) — ER r cifix ⸗ Die Jungfrauen ſeynd Nixrwerth. 337 — — — cifix⸗Bild eyfferigſt gebetten / GOtt wolle doch ihr Angeſicht verungeſtalten: Darauf iſt ihr alſo gleich ein wilder Bart ge⸗ wachſen / weſſenhalben ſie von dergleichen Nachſtellungen be⸗ freyet worden. Ju lib.c3z3z. Auſſer der Stade Marſilien iſt ein Jungfrauen Kloſter / in welchem dazumal die Bildnuſſen der ſeeeligſten Mutter Gottes mit groſſen Wunder Werden geleucht / unter ans dern iſt dieſes nicht das geringſte: Als zur ſelbigen Zeit der Barbariſche Feind in das Land einen Einfall gethan / da ſeynd obgedachte fromme Kinder in hoͤchſten Aengſten und Forcht geſtanden / ſie möchten von dieſem wilden Volck einen Gewalt⸗ thaͤtigen Schimpff leiden; dahero die Vorſteherin des Kloſters alle zuſammen beruffen / und ihnen ernſthafft vorgetragen / ſie muͤſſen ein befondern Vortel an die Hand nehmen / damit ſie bey demjenigen verbleiben / was fie ihrem himmliſchen Braͤu⸗ tigam verſprochen / und zwar kein heilſamers Mittel ſeye nicht / als wann ein jede ihr ſelbſt die Naſen abſchneide / weil auch alle hierzu ſammentlich einſtimmten / alſo iſt die Vorſteherin die allererſte geweſt / welche dieſen Heiligen Heldenmuth erwieſen welcher dem alle unerſchrocken nachgefolgt; Boriræus in Co- ron«ripli. Tract. 1,C.12 Unweit Graͤtz / der Haubt⸗Stadt in dem Hertzogthum Steyer / iſt ein Ort / welches ingemein die Wand genennt wird / daſelbſt iſt ein hoher Berg / welcher den Namen hat / Jungfrauſprung ſchon von etlich hundert Jahr hero / die Urſach deſſen iſt dieſe / weil auf ein Zeit ein uͤppiger und gottloſer Geſell einem ehrbaren Bauer⸗Maͤgdlein ſehr lang und ungeſtimm nachgeſtrebet / auch endlich dieſelbe nach vieler Ausſpaͤhungen aufbefagtem Berg ertappt / woruͤber ſie anfangs hoͤchſtens erſchrocken / endlich Zweifels ohne durch ſondere Eingebung GOttes / einen Sprung gewagt / und von dieſem Berg / ſo derentwegen ER Sprung — In? u ne hl 3 a : — he Su rad: u EEE EEE 2 310 Die Jungfrauen ſeynd Nix wehrt · Awir Aber den ganzen diuß/ Mur genannt / ip aufein ans deren hohen Bühelbinüber geiprungen; Tauſend dergleichen Einnt man auf das Pappier bringen/aug welchem dann Son⸗ nen klar ſcheinet / note koſtbahr dann muß ſeyn die Jungfrau⸗ ſchafft. Lin Inst 3 | “ | Keine hateinen fo heiligen Argliſt andiedand genommen als Euphrafia dieſe ift aus Befehl des Tyrannen/meilfie von I Br dem wahren Glauben nit wolt abftehen/ einem gottlofen und ui übermüthigen Soldaten eingehändiget worden / welcher in | der Unzucht einer aus den ärgften geweſt; Euphrafia/ als ein unfehuldige Tauben / hat durch fondere Eingebung GOttes | . Diefen Lift erdacht ‚fie ihme flchendlich zu Fuͤſſen gefallen und J— anben mit weinenden Augen gebetten er wolle ihre Uuſchuld Sr verſchonen ‚entgegen zu einer Danckbarkeit / ſoll er durch fie ER Binter ein ſolches Gcheimnußfommen 7 welches ihme hoͤchſt AN nuslich werde ſeyn /nnd zwar mache ſie aus gewiſſen Kraͤu⸗ —9— tern ein Salbe / wer fich damit anſtreiche / der werde ſo hart / Ei, mie ein Amboß alſo / daß weder Degen noch Schwerdt fan Bi eingehen. DemEoldatengefällt diefee Vortrag Eu hraſia | Elaubt allerley Kräuter zuſammen / auch ſolche zer quet ehr | | endlich ein Salbe heraus kommen / wohlan ſagt fie / Damit du EN, | ſeheſt / daß ich mit keinem Betrug umgehe/ alſo probire es an Bm mie feloſt hier auf ſchmierte fie damit ſt zck ihren Hals faͤllt anf er - ihre Knye nieder / und ſagte / wohl an / führe dermahl mit Dem entblöften Schwerdt einen Streich / ſo wirft alsdann Wunder | „. Tehendie Kraft diefeeSalben- Dem Soldaten war alles gat recht / hauet mit aller Macht darein / aber Kopf fliegte gluͤckſe⸗ ig vom Leib / und Euphraſia als ein lobwuͤrdigſte Jung frau und Martyrin gegen Himmel Ba. ronius An za } 4 EZ WET ı. * „4 „‚uu> and, 9 ” \ : E 2 43 9 — — — — „ tal 18" ish 3 u Jagd⸗ BR 341 Vagd⸗Gund hat einen gufen Mund, In Hund ift doc) unter den Geſchoͤpffen GOttes nicht das geringfte / zumahlen er megen feiner Treu und Wachſamkeit dem I Menfchenfehr nüglich / wie man dann von etlichen Hunden groſſes Lob ausfpricht s N liche Schrift / daß er nemlich in ein weit Un z ent Des Hunds Tobiaͤgedenckt fo gar die Goͤtt⸗ J J TEE WE Denis: ame. m... 240... Jagd Hund — entlegenes Ort / ihme das Geleit geben / in der Ruck R Isar ber vorangeloffen / unddie Ankunft des Sohns denen Eltern mit vielen Schmeicheln angedeut. Tob.ır. | Den Leib des H. Martyrers Duckaͤ / welcher nackend in das freye Feld hinaus geworffen worden, hat ein Hund fleiffig vor den Raub Voͤgeln geſchuͤtzet ein anderer Hund hat um terdeſſen einen Rock / fo etwan ein Hirt unter einem Baum lie: J gen laffen / herzugebracht / Damit der Leib möchte bedecker werden. 48. — Jener Hund zulyſſon / welches allbekandt / hat Tag und Nacht das hochſte Gut begleit / wann es zum Kraucken getra⸗ gen worden; fo gar hat er allzeit diejenige niedergeriſſen web hedie Knie nicht gebogen / Pag. de Canibus. > Des vornehmen Edelmanns Gotthardi Jagdhund / hat ihme täglich ein Brod non der Tafel hinweg genommen/und dem H Rocho in der Jöhftenzugetragen. Vin. — Einer/mit Namen Attila / iſt Hetzen ausgeritten / und als erein groſſes wild Schwein verfolgt / da bat fich ſolches zu dx armen Hutten des d.Bafioli begeben / bey demfelben mit den vorderen Füffen niederkniet / und ihn nach vichifcher Weifevers ehret, Dahero die Hund nicht allein dem Thier verſchonet / fondern and) gleichfalls nebft dem wilden Schwein auf die Er⸗ den niedergefallen. Rotard. in Vita, Den Dtto von Örandendurg anbelangend / iſt allwiſſend / daß an Hund von ihme / nachdem er von Biſchoff Ludolpho excommuniciret/ und in den geiſtlichen Bann geſetzt worden nicht ein Stuck Fleiſch bey der Taſel angenommen / ob er [dom vorhero durch drey Tag eingeſperet / und nicht ein Sr x | fen Brod bekommen / welches dann ein Anlaß geweſen / da er ſich nachmalsder Kirchen unterwmorffen.Chron.Bront. - 4 | | DaF hatein guten Mund. 341 Der Petrus hat gemacht / daß Simonig desLaſterhaff⸗ ton Zanberers fein Hund / mit menfchlicher Stimm geredt ; Wann danndemalfo/fo kommt her ihr allerley Hund / Spuͤr⸗ Hund / Wachtel, Hund / Wafler- Hund / Dachſen⸗Hund / Wind Hund / und andere / redet auch / und ſag einer nur einer / wir ſeynd die Wald Leut und Jaͤger ? Da war ein alter Pant phagus / der mir dieſe Antwort gabe / Bau Ban! Es gibt gu⸗ | erh auch ſchlimme / ſchoͤner Hunds⸗Dank fag: te ich. Der H. Kirchen⸗Lehrer Ambroſius in Pſal. 118. zeigt fich gegen den Jaͤgern und Waid Leuten ſehr frembd und un⸗ geneigt / zumahlener anziehet den Nemrod / Iſmael / Eſau / welche alle nicht gar Lob⸗wuͤrdig geweſt / in ſich felber aber iſt das Jagen und Hetzen eine ſehr preiß; wuͤrdige und nutzliche Ubung / weilen hierdurch das Gemuͤth aufgemuntert / und der Müffiggang vermeidet wird. Es macht ſich auch dar⸗ durch der Mdelfehr tauglich zum Kriegsweſen / dahero groffe Kanfer/ Könige und Lands Fürften die Waidmannſchafft fehr geliebet / daß aber auch die Biſchoͤffe und andere Geiſtli⸗ che / vorderiſt in Franckreich und Teutſchland / ſolches allzu, unmaͤſſig gebraucht / iſt nachmals ihnen ein Verbott von dem Apoſtoliſchen und Aurelianiſchen Concilio, oder Verſamm⸗ ung / kemmen. Jedoch eine ehrliche Hetz / ſo nicht mit vielem und groſſen Getoͤs geſchicht / mag auch zu gewiſſer Zeit erlaubt feyn. Es haben ſich jederzeit vornehme Lands⸗Fuͤrſten mit der Jagd erluſtiget; Als da iſt geweſt Maximilianus der Kay⸗ ferrdesgleichen Henricus der Dritte / Leopoldus der H. Marg⸗ grafin Oeſterreich / Waningus, Maurontos,, Ruftachius &c. Denen $Htt wunderbarliche Dinge auf der Jagd geoffen⸗ babır. Iſaae / im Alten Teſtament / mar ein Heil. Patriarch / und hat doch feinem Sohn dem En anbefohlen/er ſoll au 1 u 3 die sA WER Mund ———— HE 344 Jagd⸗ Hund J | die Wälder und Felder hinaus begeben/und umfehen/daßer } ein Wildpraͤt faͤllen moͤgte / ausmweldhemdannfolgt/daßHe u tzen und Jagen gar gut ſeye: Aber nicht an Sonmund Feyer ⸗ Taͤgen / dann dieſe hat ihme GOtt zu feinen Dienſt vorbehab ten. Bey denen Juden muſte der Sabbath geheiliget werden / Memento diem Sabbathi ſanctifices &c. Es iſt aber dieſes auf den Sonntag verſchoben worden / weil die mehriſten Geheim⸗ m nuſſen an demfelben geſchehen / wie vorderift megen der glor⸗ 7 reichen Urſtaͤnd Chriſti 2c. aber zwiſchen dem Heiligen und Bi Jagen ift doch eingeoffer Unteefchied. m | Allen ift bekandt jene Gefchicht / welche fich mit jenem J Hr Teutſchen Edelmann zugetragen / worvon Cantipratanusl. 2. 19 | apum fhreibet/diefer maredemIJagenalfoergeben/daßerak, 0; ; le Tag hinans geritten / auch fogar Sonn und Feyertagnicht 4 | | verſchonet. Ob ihn jchon deffenthalben feine fromme Ger a ER mahlin vielfältig abgemahner. Endlich wollte es ihme der 60 gerechte GOtt wohl zu verſtehen geben / wie mißfaͤllig ſolches dem Himmel ſeye; Als er eineſt mehrmalmit feinen Hunden hinaus geritten / da iſt unterdeſſen die Fran zu Haus Kinds⸗ Mutter worden / welche Frucht aber mehrer einem Abend⸗ theuer / als einem Kind / gleich geſehen / maſſen der Kopff einem Jaagd⸗Hund in allem und jeden ähnlich geweſt. Welches dann 11 dem guten Edelmann ein kraͤfftige Anlaß gegeben / daß er fer⸗ Br ner fich an Sonn; und Feyer Tägen des Jagens enthalten / re der Pfalmift David befchreibt einen fchönen Wein: Garten/ N entgegen fegter hinzu / daß ein mild Schweinans dem Wald Denfelben verwuͤſt hahe: Exterminavircam aper &c,PAl.79. Aus welchem dann abzunehmen / daß dieſes Thier den Aeckern und Wein⸗Gaͤrten hoͤchſt ſchaͤdlich ſeye. Auch die Braut in Hohen Lied Salomonis erſuchet andere / man wolle doch die ra fangen welche den Wein, Garten des ar | | ſi hat ein guten Mund. 345 verwuͤſten / auch fo gar beſchreibt der Heyland ſelbſt den Wol⸗ fen was er fuͤt ein ſchaͤdliches Thier ſeye / Lupus rapit & di- pergit oves &c. Joan, 10, Der Wolff ergreifft und jerſtreuet die Schaaf. Die Stadt Eugubium im Umbia gelegen’ hat fehr viel gelitten und ausgeftanden von einem Wolffen / wel⸗ cher ſowohl die Menfchen / als Vieh fets verfolgt ; fo bald aber der Heilige SeraphifcheSrancifens dahin gelangt/da hat er durch eine Predig fattfam erwieſen / daß durch Göttliche Verhaͤngnus die wilde Thier denen Mienfchen / wegen ihrer Suͤnd und Lafter / offt grauſam Schaden zufligen / dahero er denen Burgern und Innwohnern auferlegt / man folledem Thier die tägliche Nahrung mittheilen/fodann werde er forts hin wenig überläftigfeyn. Nach ſolchem ift der Wolff ganz zahm worden/und ohne mindeften Schaden indie Stadt täg: lid) hinein gangen/ von ein und anderen ein Speiß erhalten/ und nachmahls miederumb gan willig und friedlich ſich in Bald verfchloffen. Inannal.Mina.An.ı2zz, Was für grauſame Thier die Bären ſeynd / erhellet ang dem / was im 4. Buch der Könige Cap. 2. vermercket wird / indeme zwey Baͤren ſo viel Kinder auſſer Bethel jaͤmmerlich zerriſſen. Es iſt demnach das Jagen und Hetzen ein gutes Weſen / und ſehr zulaͤſſige Ubung / weil uns die Waid⸗Leute ſolche ſchaͤdliche Thier aus dem Weeg raumen. Aber es muß das Jagen ohne Fluchen und Schwoͤren ſeyn / dann die luͤch ſeynd des Teuffels feine Waid-Spruͤch Von dem a rommen und heilig.mäfligen Kayſer Ferdinand dem Andern / wird geleſen / daß er ſich oͤffters neben feinen hoͤchſten Geſchaͤf⸗ ten mit Jagen erluſtiget / aber mehrmahlen durch eine heilige Argliſt indem Wald von feinen Leuten ſich ausgeſchraufft / von dem Pferd herunter geſtiegen / ein, Unſer Lieben Frauen Bildel an einem Baum gehaͤngt / und mit gebognen Kuien — ſein u s |) I # . # 4 344 Jagd⸗Hund. FT m nn Me — — — — — ————————— — — ſein eifriges Gebett verricht. Ob ſolches unter den Waid⸗ Leuten noch gebräuchlich / weiß ich nicht; Aber Fluchen/ Schelten / Schwoͤren / daß and) ein Jaͤger⸗Horn heifcher wird iſt gar nichts neues. Ja wann zu einem jeden Flucher ſollt ein Laub vom Baum fallen / ſo wuͤrden die arme Tropffen kahl und bey Zeiten entbloͤſt. —J | Jagen iſt fehr gutund Lobwuͤrdig / weil uns daraus viel Vutzen entſpringt. Wieder jüngere Tobias den Fiſch aus dem Fluß gezogen / da hat ihm der Ertz⸗ Engel Raphael befoh⸗ len / er ſolle dem Fiſch das Ingeweid heraus nehmen / und fuͤr ſich Gall / Hertz und Lebern behalten / dann dieſe Dinge ſeynd ſehr gut für die Artzney Tob c.6. — Desgleichen Fan man aus allen Wald Thieren / fo von den Waid Lenten gefangen werden / ſehr herrliche Artzney⸗ aniel machen / für allerley üble Zuftand und Kranckhei⸗ Ein Bär. DE Baͤren⸗Schmaltz mit Neſſel⸗Blaͤtter / oder Saamen un: tereinander gemiſcht / und einem Podagraiſchen uͤbergelegt / ringret die Schmertzen. NR Ein Daxe. ESEL Daxen Fleiſch gepulvert/fo jemandBlut auswirfft / we⸗ gen Bruſtweh / da nimm ein ſolcher nur benanntes Pulver ein/ es wird ihme trefflich nutzen. | 4 Ein Fuchs. Denen / die wegen Gepreſten und Seitenſtechen derkun⸗ gen von Tag zu Tag abſterben / thut die Lungen des Fuchſen ſehr gedeyen die Miltzen des Fuchſen auf ein ————— Mil⸗ Par Miltz des Menfchen gelegt / entlediger bon der Kranck⸗ Der Gaͤmbs. Wann die Jäger einen Gaͤmbſen ſchieſſen / und gleich aus der Eile ein frisches Blut trincken / folches ift ein bewaͤhr⸗ tes Mittel für den Schwindel; die Leber von dem Gämbfen gebraten / und genoſſen / oder auch zerpulvert / und eingenom⸗ men / vertreibt den Durchbruch: | ü — | Der Haas. Das Blut des Hanfens warm angefteichen/ vertreibt alle eften des Angeſichts / als da ſeynd Merg-Zlecken/ oder ans eve Mailı Mafen, Krägenzc. in Summa alles/ was dem Angeficht unzierlich iſt. | AB Der Hirſch. Neben andern vielen Sachen, fo von dem Hirſchen zu ger nieſſen ift/ fo gar das Hirſch⸗ Horn iſt trefflich gut für die Urs nenen/der Afchen von gebranntem Hirfh Horn / mit Wein und Waffer geteuncken/ iſt uͤberaus gut fürdie Gallſucht. Wild Schwein. EEE Deswilden Schweins Blut und Hirn mit Wein getrun⸗ cken iſt ein bewaͤhrtes Mittel für den Natter⸗Biß / und aller⸗ len Geſchwulſten; des milden Schweins Leber muntert die⸗ feibige auf / fo ein toͤdtlichen Schlaff haben, Der Wolf. Ei So gar die Wolffs Zähne helffen dem Mondfüchtigeny befördern den ungen ind das ad wachſen / die Run, | «TEE NER Di änns : = ——— 348 Jagd⸗Hund / FRO 2 ee > Wu 5[[ĩTo Reber wird mächtig gelobt / für den Zuſtand der Leber’ daher folche von den beften Merten ſehr ſtarck gepriefen.. Weil dann fo groſſer Nutzen vonden wilden Thieren ung zuwaͤchſet / und folches alles die Jäger und Waid Leut zu we⸗ gen bringen alſo iſt über das Jagen nicht zufchmähen. Aber Sagen’ und zugleich den armen Unterthanen mit all⸗ zugroffer Mühennd Gemaltthätigkeit zu viel uͤberlaͤſtig ſeyn / ift fuͤrwahr nicht zu loben. Dann da heift das Jagen Pla Sr Rudolphus Boterius lib. 5. ſchreibt / daß Philippus * ü Sonia in Spanien / als er in Todes⸗Noͤthen gelegen / ein ſon⸗ derlich nagenden Gewiſſens Wurm empfunden’ ummeilee öfftersim Tagen die Leut allzuſtreng anhalten laſſen; dahero felbiger vor dem Tod feinem Sohn und der Tochter Iſabella auferlegt, fie follen alſo gleich diejenige insgefamt frey und loß machen, melche Jägeren halber in Nerhafft liegen. Sagen und Hetzen iſt gar offt heilig und heilſam / zumahlen gar ofit viel Gutes daraus erfeigtt. Sancius / mit dem Zunamen Major / König in Nadarra/ und Taſtell / hat zu einer Zeit ein groſſes wildes Schwein auf der Jagd verfolgt / folches aber Hat fich in der verheerten Stadt Valentia ineine alte Krufft begeben / allwo ein Altar geftanden/ dem H. Martyrer Antoniogewidmet; wie er nun bereitsdem Thier wollte den Fall geben/daiftihmeder gantze Arm erſtarret / daraus er leicht wahrgenommen / daß er wider das Ori geſuͤndiget / dahero dem Heil. Antonino zu Fuͤſſen ge⸗ fallen / und denfelben um die Geſundheit eifferigſt erſu nachdem er ſolches erhalten / hat er alſo gleich anbefohlen ſolle die Stadt gaͤntzlich wieder aufbauen / er aber hat eine liche Kirchen Über die Grufft aufgericht / ſelbe mit einen BL ſchoff verſehen / deme er auch die Stadt ſamt allen Innwoh⸗ neun bottmaͤſſig unterworffen. Roder. Tolet, lib. 6, rer. hifp, us bateinguten Mund. _ 349 Aus diefen Zagenift viel Gutes entfproffen. Carbonarium ifteine Stadtnicht weit von Paris / dafelbft ein uraltes Gna⸗ den Bild der fecligften Mutter GOttes verehret wird / in uns ferer Kirchen der P.P, Auguſtinern Barfuͤſſern / alfo zwar / daß die Leut aus gantz Apnlia haͤuffig wallfahrten gehen. Das Bildift diel hundert Jahr alt / und hat folgenden Urſprung / etliche Vornehme von Carbonario ſeynd auf eine Zeit Jagen ausgeritten/ endlich mit hoͤchſter Verwunderung einen unbe; fchreiblichen, herzlichen Glantz wahrgenommen, als fiedahin gelangt/da fanden ſie dieſe 9. Bildnus / welche noch biß auf den heutigen Tag / wegen folcher Gnaden und Wunderwerck allerſeits beruͤhmt / unter anderen iſt es / wegen Längedergeit an einem Augenbraun wurmſtichig worden / welches aber biß auf dieſe Stund von keinem Mahler hat koͤnnen verbeſſert werden / weil es alle Farben weigert. Das Frauenzimmer deren Zeiten iſt meit anderſt geſitt. Gumberus fol, 3. B.6.P 6·P. I. In Roſignoli iſt von zweyen Maylaͤndiſchen Cavali⸗ ren aa was wunderlichs zu leſen: Dieſe haben fich eineſt auf eine Jagd begeben / ohnweit Meda 12. welſche Meil von Mayland Dafekbft fie fich in einem dicken Wald vergangen / alſo daß fie ihr von Bedienten ausdem Geſicht kommen / uuterdeflen begeg⸗ neten ihnen zwey wilde Schwein / einer unglaublichen Groͤſſe/ weiche im groͤſten Grimmen auf dieſes Paar Edellente los gan gen / ſolche haben ſich eilfertig in die Flucht begeben und zwar aufeinemgroffen Huͤgel / allwo eine alte Capellen des H. Vi⸗ ctorsgeftandenlallda ſeynd fie auf zwey hohe und dicke Lorbeer⸗ Baͤume geſtiegen; die granſame Schwein aber wollten von ih⸗ rem Raſen und Toben nicht nachlaſſen / ſondern mit Wuͤhlen und Graben die Erd ſo weit um die Baum heraus gehebt / daß endlich wegen geſchwaͤchten a are die Bäume ſchon 2 an⸗ — “an A Manns ı 350. Der Jagd⸗dun ⸗/⸗/⸗ angefangen zu wancken; welches dann den zweyen einem fe chen Schrecten eingejagt/ daß beyde/ einer unwiſſend des ans | — — — — — — > dern Vothabens in ihrem Gemuͤth ein Geluͤbd gethan / daſelb⸗ ſten ein Klofter GOtt dem HErrn und dem H. Victor aufzu⸗ banen. Bald / und zwar gleich hierauf haben diefe milde Stuck gang gähling ihren Grimmen in eine Sanfftmuth verfehrt/ mit Neigung ihrer Kopf Urlaub genommen. Nach teelchgm bendeihre heilige Meinungen einander entdeckt/ auch ohnver⸗ j wæeilt hernach alleswerckſtellig gemacht und unweit des Klo⸗ fters eine Wafen erkieſet / darinnen fie den ſtrengſten Lebens⸗ Wandel geführt / und endlich einen heiligen Tod geno mmen. So gar die zwey HN. Cardinaͤl Carolus und Friederieus ha⸗ ben diefe Hoͤhl und Wuſten mit Andacht ſelbſten heimgeſucht / und verehrt. Emanuelkaudenfisı3.Febr. 0. Auf folche Weite fiher man Sonnen klar / daß oͤffters aus dem Jagen das groͤſte Heyl entſpringe; das Jagen aber muß angeftellet ſeyn / Damit es den armen Bauern und Ackers Leu⸗ ten an ihren Feldern und Grund⸗Stuͤcken nicht ſchaͤdlich falle. Pie der alt⸗ erlebte Patriarch Iſaac feinem Sohn dem Jacod ein Meynung er ſeye Eſan /) den Seegen gegeben / da lautet ſolcher / wie folgt ; Det tibi Deus rore Codli&c. GOtt gebe dir vom Than des Himmels und von der Fertigkeit der Er⸗ den/die zülle an Korn / und Wein/ Gene: 27. Vor dieſem hat maneinemnichtmehrers münfchen koͤnnen / als die Frucht⸗ UM barken / als einen guten Schnitt? Dahero gehet man emſig mit oemẽreutz / ja fo gar in Schwaben pflegen ſie mit dem hoͤch⸗ fen Gut um alle / auch weitfchichtige Felder zu reiten / bittend BE Httvorberft/daß er moͤchte die Fechten der Erden geben / —9 md erhalten : Ut fructus terræ dare & conſervare digneris &c. | 2 nd wann nachmahls einer / gan Gewiſſen⸗ los / wegen eines En | Hafen daſſelde verwuͤſt / was Re henſchafft hat ein ſoicher dem ge⸗ hateinguten Mund. 351 gerechten Goͤttlichen Richter zugeben. Exodiift am 22. zu finde UEGDTT dem Moyfinnterandern auch diefes ber fohlen / er ſoll dem Bock Iſrael ernſthafft auferlegen/ mann jemand einen Acker oder Wein⸗Garten beſchaͤdiget / und laͤſſet ſein Vieh abfreſſen was einem andern zugehoͤrt / der ſolle / nach⸗ dem der Schad geſchaͤtzt wird / das allerbeſte wieder geben/ was er auf ſeinem Acker und Wein⸗Garten hat, Was wer⸗ den diejenige hierzu ſagen / welche mit muthwilligen Jagen die bereits zeitige Felder verwuͤſten und verderben / damit ſie etwann ein ſtinckenden Fuchſen erhaſchen; anderſt wird es nie heraus kommen / als was der Pſalmiſt David ſagt: Partes vul- piumerunt.Pſ.26. Pr | —A Was harte Straff ſolche von dem Allmaͤchtigen GOtt zu gewarten koͤnnen ſie ans folgender Geſchicht genugſam ver⸗ nehmen: Zwey edle Abiſſiner ſeynd einem milden Schwein durch die faftzeitige Aecker mit gröftem Gewalt nachgeritten/ und folgfam / wie leicht zu ſchlieſſen denfelben fehr groſſen Schaden zugefuͤgt / weſſenthalben ſich der Bauer / deme ſolcher Grund zugehoͤrt / ſehr beklagt / weilen es in dieſem Land hohſt verbotten war / das die zwey noch zu groͤſſern Zorn veranlaſi/ welche dann ihre andere Cameraden darzu angefriſcht / daß fiedem Acker mit allem Fleiß gänglich verwuͤſt alfo zwar/ daß nicht ein Koͤrnlein mehr zu hoffen war. Wie ſolcher Muth; willen dem Sohn des groſſen Abyfinifchen Kayſers zu Dhren kommen / da hat er bey ſich entſchloſſen / beyde vom Leben zum Tod hinrichten zu laſſen / zu ſolchem Ende dieſe vermeſſene Ge⸗ ellen / ob fie fchon vornehme Edelleut geweſt / in ſtarcken Wer: afft nehmen laſſen: Als er nun ſolches gaͤntzlich wollte werck⸗ ſtellig machen / und hierzu alle gehoͤrige Anſtalt geſchehen / da iſt der Adel Hauffen⸗weis zudem Abyſiniſchen Kahſer ges loffen / theils mit Bitten / theils mit enden daß dem De Vehler x 3 j + 352 Jagd⸗Hund hat ein guten Mund. hen Model durch folche Weiſe ein groſſer Schand-Slecken zu; wachſe / auchdem Bauren / dem folcher Schadenzugefüget worden / mit Geld und andern Werfprechen dahin vermächt/ daß folcher Tag und Nacht beydem Thor des Pallaſts geſtan⸗ den / und unaufhoͤrlich fuͤr dieſe zwey um Gnad gebetten/ wei⸗ len aber des Kayſers Sohn gang beſtaͤndig in ſeinem Vorha⸗ ben verharret / ſo hat der Adel die Sach ſo weit getrieben / daß befagte zwey Edelleut in der Still frey und los gemacht wor⸗ den / welches den Serechtliebenden Sohn ehr im Hertzen ge; ſchmertzt / doch aber alles mit Stillſchweigen durch die geöfte — Gedult uͤbertragen / aus Furcht / er moͤchte deſſenthalben bey feinem Allergnaͤdigſten Herrn Vattern in Ungnad kommen. Was geſchicht? Benannte zwey Miſſethaͤter in ihrer Flucht ſeynd juſt auf den Acker gerathen / den ſie vorhero ſo vermeſ⸗ ſentlich verwuͤſt / daſelbſt it ihnen einLöme ſamt der Loͤwin ent⸗ gegen geloffen / dieſe gantz elend zerriſſen Hift. Abifin. n.s. Aus dem koͤnnen diejenige genugſam abnehmen / welche gantz frey und ohne Schen dem armen Bauersmann feine Felder durch Sagen und Hetzen vernichten. Auf ſolche Weife bat der Jagd⸗ Hund einen guten Mund, weil er geſagt hat / N} ——— ee DEE | Wi ER. 313 SEOCSTSETTCHTFTCTDLETTTTEH Wadh ein genopf an die Haſen In wohlgeſtalte Naſen iſt ein ſondere Zierd des Menſchlichen Angeſicht / und iſt ſolche von dem Goͤttlichen Erſchoͤpffer mit zweher Eroͤffnungen verſehen worden / damit vor⸗ deriſt der Lufft geſchoͤpfft / wie nicht weniger ð der Unflath des Hirns / als durch zweh Ea⸗ nalausgefuͤhrt worden. | Nachomet der u. dig Namens Tuͤrckiſcher Hayſer / " al al y® UHR SEHE sr ET. nn. _ 354 Mach ein Knopf an die Naſen. beroifche Thaten er allerfeits begangen / alſo / daß gantze Buͤ⸗ cher von ihme verfaſt worden. | Rudolphus der I. aus dem Mllerdurchleuchtigften Haus von Defterreich/ vorhin Graff zu Habſpurg / Roͤmiſcher Kay⸗ ſer / hatte gleicher Geſtalten eine ſolche Naſen / welche ebner⸗ maſſen ein Anzeichen geweſt / eines ſonderbahren Verſtandes und tapfferen Gemuͤths. Joviuslib. 6. Geſpitzte Raſen ſeynd wie man insgemein pflegt zu re⸗ den / ein Wahrnehmung eines zornigen Menſchens / und iſt deſ⸗ ſen ein natuͤrliche Urſach / dann wann der Dampff vonder Gall in die Höhe ſteigt / ſo kan ſelbiger durch die Euge der Na⸗ fen Löcher nicht fo bald ausrauchen / weſſenthalben die Gall⸗ maͤſſige Feuchtigkeiten ein laͤngeren Platz gewinnen / worvon nachmals der Zorn entſtehet. er ni Ein Phantaſt/ welcher zu Rom fehr loͤblich geſtudiret / iſt fo weit in die Einbildungen gerathen / daß er der kraͤfftigen Meynung ware / er habe ein Naſen / die gar biß auf die Erde gelangt / dahero der verſtaͤndige Artzt ein lange ungeſottene Bluſt⸗Wurſt an die Naſen gehaͤngt / von derſelben ein Trumb um das andere herunter geſchnitten / auch die Naſen des ein⸗ bilderiſchen Geſellens in etwas getroffen / durch welches Mit⸗ tel der Menſch wider zu recht gebracht worden. Es iſi vor dieſem GOtt der HErr zimlich genau auf die Naſen gangen/zumalener dem Moyſi verbotten / er ſollte den jenigen / welcher ein kleine / oder gar ein groſſe oder aber vers — draͤhete Naſen hat / nicht laſſen zum Prieſterthum gelangen. Levit.c.22. Es moͤgen nun groſſe und kleine Rafengefunden | \ Wi Mach ein Knopf an die Naſen. 353 werden / ſo iſt doch mein Rath / es ſoll ein jeder ein Knopf da⸗ ran machen / und nicht vergeſſen der Gutthaten / welche er von GoOtt und dem Menſchen empfangen. | Ein Lampen iftdoch ein gutes und nugliches Ding / auch anbey ein Sinn Bild eines dandbahren Gemürhsz; Dann wann man ihr einwenig. Del fpendirt / und ſolcher Geſtalten hoͤfflich — ſo vergiſt fie ſolche Gutthat gar nicht / ſon⸗ dern ftellt fich wiederum danckbahr ein / und giebt darfuͤr ein ſcheinendes Liecht: Darum wundert mich / daß die 3.thortech, te Juugfrauen den Weeg zum Himmel nicht gefunden / indem ſie n ihren Lampen kein Delauchfolgfam Fein Liecht gehabt, Esift zu wuͤnſchen / daß der Menſch alſo danckbahr waͤre mie di amnpen indeme derſelbe aile Augenblick Gutthaten em⸗ pfanget von dem freygebigſten GOt. Tauſend Lob hat berdienet jene adeliheManon aus Phoͤni⸗ eig von der Stadt Dan am Fuß des BergsLibani gebuͤrlig / die⸗ ſe hat durch 12. Fahr ein muͤhſeeligen Zuſtand gelitten / den ihr kein einiger Mediehsnoch Artzt konnte menden. Als ſie nun von dem groſſen Wunder⸗Werck Chriſti gehoͤrt / da hat fiefich eilfertig dahin begeben 7 und gleichwie der Heyland anf dem Weeg dem Haus des Obriſten der Synagog Jairi begrif⸗ fen / da hat beſagte Frau durch das haͤuffige Volck gedrungen / des veſten Glaubens / waunn ſie nur den Saum feiner Klei⸗ dung moͤchte anruͤhren / daß ſie hierdurch geſund werde: Wie es dann endlichen geſchehen / ſo bald ſie von ihrem Ubel erledi⸗ get worden / da hat ſie ſich ohne Verzug wiederum in ihr Vat⸗ kerland begeben / daſelbſt zwey Statuen oder Bildnuſſen von dem beſten Metall gieſſen laſſemeine stellte vor ein Mannsbild mit einem heiligen / freundlichen Angeſicht / die andere war wiie ein Weibsbild entworffen / welche mit aufgehebten Ha den vor ſeiner knyete / und ſolches hat ſie verfertigen laſſen zur yon RR ) eigen a 2 en — —E— — 354 Mach ein Knopfandie Naſen. ewigen Gedaͤchtnus und Danckbarkeit um die fo groß empfan⸗ gene Gutthat· Einen unſterblichen Namen und Glory hat die Matron verdient / und wollte GDtt es wären mehrer dergleichen alfo geſinnt / aber ſeynd leider viel / welche da gleich den Schweinen unter dem Eich Baum mann fchon oberhalb einer mit der Stangen / oder Pruͤgel / die Frucht herunter beitſchſt/ fo naſchen dieſe geruͤſſeſte Thier nur immierfort / und nicht ein einige hebt die Augen in die Hoͤhe / woher dieſe ange⸗ nehme Confect ommen. O Menſch / mach dir darum einen Kuopyf an die Paſen / und vergiß nicht der haͤuffigen Gnaden / weiche dir der Allerhoͤchſte ſo reichfluͤſig mittheilet Deus e⸗ nimä nobis exigirgracitudinem‘S.Chryf, Homi 8. ad Co. is exigit gratitudinem sſ. Ch Gotet der Allmaͤchtige hat dem frommen und gerech nnd tieffen Fluß Jordan eröffnen + damit er ſambt den Seini⸗ gen mit truckenen Fuͤſſen Eönne durchgehen. Wie er daun leich die Prieſter ſambt der Archen voran geſchickt / ſo hald Das untere aber in das todte Meer geronnen / in der Mitte des Jordans war alles trucken. Dahero Joſue mit dreyſſig mal hundert tauſend Menſchen / ſambt einer unzahlbahren Menge Viehe / unverhinderlich durchpaſſirt. Hier aber iſt wohl zu mercken / daß die H. Schrifft nicht ſage / daß die obere Waͤſſer ihren Lauff genommen in das todte Meer / wohl aber die untere Es ſcheinet deſſen ein ſchoͤne Urſach Dann die obe⸗ ve Waſſer haben den H. Bundes: Kaſten verehrt / die untere aber den Rucken gezeigt. Wer in der Kirchen und GOttes⸗ Hänfern feine Augen andächtig wendet zu dem Altar z deffen Figur und Vorbild ware die Archen / der wird von dem guͤtig⸗ fen GOTT mit allerley Seegen bereicht werden; ——* in Kriegs Fuͤrſten Joſue verfprocheny er wolle ihme den groſſen folches der Fluß Jordan wahrgenommen / da iſt das obere Waͤſſer alſobald ſtill geſtanden / die heilige Archen verehrt: Mach ein KiepfandieNafen 355 aber unerbiettfam hinund hergaffet ja mehrften Theil dem rar den Rucken weiſet / anderen noch durch allerley Reden und offt laſterhafften Erzehlungen anihrer Andacht verdinderlich ſeyn / diefe haben nichts anders zu gewarten / als das todte Meer / das Ort nemlich / allwo ein ewiger Tod. Nachdem nun Joſue mit allem Volck Iſrael glücklich durch⸗ gangen / dahaterdemfelben ein ernfthaffte Predig gemacht/ fie follen doch alle einen Knopf an die Vaſen machen / und ewig diefe gröfte Gnad nicht in Vergeſſenheit ftellen ; Weſſenthal⸗ ben auch Joſue ohne ferneren Verſchub 12. groſſe Steiner in dem Fluß Jordan aufgericht / wegen der 12. Geſchlechter Iſ⸗ rael zur im merwaͤhrender Gedaͤchtnuß / damit ſie und alle ih⸗ re Nachkömmlingen ſollen nnaufhoͤrlich GOtt dancken / um ſolcher hoͤchſten Gurthathalber. J—— AAber viel/viel und aber viel ſeynd befchaffen wie der Pro, phei Elifäns’ als folcherhat gefehen/ daB fein Patriarch Eli asindemfeuerigen Wagengegen Himmel fahrt / da hat er ſei⸗ nie Augen gegen Himmel gewendt / und immer fort geſchryen um ein wenige geiſtliche Erbſchafft / endlich hat ihme der heili⸗ ge Mann den Mantel herinitergemorfien. Erſtlich iſt Elias durch einenSturm Wind in Himmel gefahren damit man ſoll fehen / daß wer dahin will gelangen / muͤſſe vorhero ein Sturm ansftehen. Eliſaͤus hat ihn vorhero um den Mantel erſucht / weſſenthalben groſſe Beſchwehrnuſſen vorgewendt worden⸗ Rem. difficilem poftuläfti, 4. Reg. c.2. So bald er aber in die Hoͤhe verzuckt / und Elifänsgefchryen : Pater mi, mein Vat⸗ fer! mein Watte! da hat erden Mantel gleich hernnter gen worffen. Sch glaub / weil er ihme einen fo ſchoͤnen Titul geben / dann die deut auf nichts mehrers gehen / als auf einen ſauberen Fitul. Wie nun Eliſaͤus den Mantel ſchon in Händen ges habt ;Non vidit cum amplius&c, Da hat er ihn nimmer ger Vy 2 ſehen © TEE ————————— —2— 356.Mach ein Knopf an die Naſen. rentz und Ceremonien macht offt einer / wann er um ein Sach anhält / ſo bald er aber-folche befommen / non videt eum amplius; 3a er thut / als wann er ſeinen Gutthaͤter nichtmehr kenne / auch wann er ihm auf der Gaſſe ungefehr begegnet / da ſchauet er / wie er Fan in ein andere Gegen Gaſſen abwei⸗ chen. DO Undanckbarkeit! weilen du keinen nopf an die Nas fengemachty fo ſoll man dir die Naſen gar abſchneiden. | Wie Verrusund Joannes / ad. 3. c.umdienenndteStuns deindem Tempel gangen / aldortihr Gebet zu verrichten / x haben fie bey der Kirchen Porten einen Lahmen von Mutter⸗ Leib angerroffen/ welcher von ihnenein Allmoſen verlangt / dann er wurde taͤglich dahin getragen / ob ſolche Geſellen / wel⸗ che ihn alle Tag zum Tempelgebracht / es umſonſt gethan/ zweiffle ſehr ſtarck, dann das Intereſſe iſt allzu gemein / und Die Lieb des Nechſten dauret nicht laͤnger als der Schnee beym | Sonnenfchein : Warum aber GOtt diefen Tropffen hat laſ⸗ fen. Lahm gebohren werden / da muſt du dic) in die Urtheil Goties nicht einmifchen: Dann alles Elend haben wir erfts lich durch dieErb-Sündverdienet: Zum andern ſiehet HD vor / daß dieſer und jener Menſch / manner ſoll ſchoͤne / gute, undgerade Glied⸗Maſßen gewinnen / er würde ſelbige muth⸗ willig mißbrauchen und folgſam in die Laſter mit graden Fuͤſ⸗ fen eintretten: Drittens/fo.ce auch nicht geſuͤndiget / ſo ſtehet es doch in GOttes⸗Macht / alles ſolches zu zulaſſen. Es ſeynd zuweilen etliche, / welche Hand und Fuͤß durch ein Ungluͤck ver⸗ liehren / und ſich anbey verwunderen / daß ihnen dieſes Unheil widerfahren / and gedencken nicht / daß fie ethann GOtt be⸗ jeidiget; Gleichwie jener Juͤngling / welcher um ſeinen rech⸗ ten Fuß kommen / und deſſen kein Urſach konnte erſinnen / von einem frommen Eremiten bat muͤſſen hoͤren / daß er vor Ei sale DER I N Mach ein Knopfan die Naſen. 0. — — — — — chen Jahren feine leibliche Mutter / mit dero er auf der Straf fen gefahren / zum Wagen hinaus geſtoſſen / und ſolche vermefs pr That niemalen recht berenet. Obbemeldter Lahme it eyder ſchoͤnen Tempels Porten gelegen / vor diefem ſeynd die Bettler vor der Kirchen Thür geſeſſen / und billich / anjetzo aber machen ſie den andaͤchtigen Leuten in der Kirchen die gro⸗ ſteUngelegenheit: Der Lahme zu Jeruſalem begehrte von Pe⸗ tro ein Allmoſen / ey ſagt Peter argentum & aurum non eft mihi&c. Ich hab weder Silber noch Gold / doch aber was ich hab / das geb ich dir: In Namen JeSu Nazareni ſtehe auf und wandle: Auf ſolches iſt er alfobald aufgeſtanden / friſch und geſund mit Petro in den Tempel hinein gangen / oder beſſer ge⸗ redt / hinein gehupfft und geſprungen / exiliens dec. und mit eller Stimm Gtt gelobt / und ihme gedanckt / weil er in rafft JESU von Nazareth diegroffe Gutthat empfangen, Maänniglich iſt mit hoͤchſter Verwunderung zugeloffen meilen er allen hekandt war / nũ auſmerckſam zugehört/miediefer den Allmaͤchtigen GOtt ſo haͤuffige Danckſagungen abgelegt. Wann alle Leut alſo beſchaffen waͤren / wie dieſer / ſo wuͤrde ih⸗ nen Ott mit mehrern Gutthaten begegnenidann die Danck⸗ barkeit iſt ein Magnet / fo andere Gnaden nach ſich ziehet / und iſt kein beſſere Benchiciar-Stell/ als dieſe. | Alphonfus/ König in Arragonien pflegte su feinen Ver⸗ trauteſten oͤffters zu fagen/ er thue faſt unaufhoͤrlich GOT dancken wegen drey Sachen / daß ihn erſtlich dee Allerhchſſe zu einen Menſchen erfchaffen; Pachmals / daß er ein Chrift worden / drittens / daß er unter den Chriſten / als ein König regieret. Beirl Lit, G. 888. Nachdem Moy ſes fo viel Jahr bey dem Hof Pharaonis gelebt / auch in groſſer Gunſt und Gnaden geftanden/ fo hat er gleichwohl die Pillulen von der een nicht koͤn⸗ 8 3 nen TR aa ur FT We nn. _ 358 „ Macein Knopfandie Naſen. fchon dieſer offt mit dem heiteren Sonnen:Schein pranget/ iſt er doch nicht felten mit truͤben Wolcken überzogen Mohſes iſt endlich. auch bey Hofin Ungnaden fommen/ dahero er bey gus ter Gelegenheit das Verſen Geld geben/ damit erden Kopff⸗ Stuͤcken moͤcht entgehen / und in die Landſchafft Madian ſich begeben / allwo ſich zugetragen / daß die Tochter des Prieſters Raguel wollten ihre Schaaf bey dem Bronn trincken laſſen / es ſeynd aber etliche nn fo vermeflen geweſt / und haben die guten Töchter hinweg gejagt. Dazumalfeynd „ehrliche Zeiten geweſt / anfeo pflegt man die junge Mägdlein nicht zu verjagen / ſondern ihnen nachzuijagen; Monfes hat fich dieſes Handels, fo dazumal gegenwaͤrtig / ernftlich angenons men / und die Zähndergeftalten gemwiefen/daßfolgendsdiejum ⸗ ge Menfcher ihre Schaaf⸗ Heerd mit Ruhe und unverhinder⸗ ich haben trincken laſſen. Wie ſie ſolches ihrem Vatter Ra⸗ guel umſtaͤndig erzehlet / da hat dieſer alſo gleich ihnen befoh⸗ len. fie ſollen in allweg / und ohne Verzug umſehen / damit ſie den guten Mann möchten antreffen / und denſelben freundlich zur Tafeleinladen/ fo auch folgendsgefchehen ; und ift Diefer Prieſter in Madian fo dancdbargemeitumfoldhe wenige Gut⸗ that daß er ihme dem Moyſi fein Tochter Sephoram zum Weib geben. Was kan doch ſchoͤners ſeyn / als die Danckbar⸗ keit und Erkandtnuß. InExod.a2. 00.0 * Man pflegt manchen Schimpff⸗weis einen Maußklopff su nennen / wollte GOtt / es wären dergleichen viel zu finden/ wie jene Mauß / von ders Aeſopus fabnlieet : Als auf ein Zeit der Loͤw in tieffem Schlaff begriffen / da haben ihn die Maͤuß alfogeplagt/daß er endlich darüber erwacht / und eine aus ih⸗ nen erdappt / dieſe aber hat ſo gute Wort ausgeben / und fchds neſt gebeiten / er woll ihr doch gnaͤdig verſchonen / mit — 5 nen vermeiden. Der Hof iſt meinſtens wie der Himmel / ob⸗ Machein Knopf an die Naſen. 359 Verſprechung / wann ſie ihme in anderer Begebenheit koͤnne dienen / ſo ſeye ſie zu aller Zeit Hierzu bereit und urbiethig/ welches den Loͤwen alſo bewegt / daß er die bedrangte Mauf * loß und frey gelaſſen. Bald hernach iſt der Loͤ unbehut⸗ am indie Garn gerathen / worinnen er ſich verwickiet / und endlich dergeſtalten gebruͤllt daß die Mauß von weitem herzu geloffen / folangandenen Stricken genagt/ biß fich der Low loß ——— hat mit fonderem Lob nachmals die Maus geruͤhmt wegen ihrer Danckbarkeit. Was Gefahren/ was tauſend O Menſch! haſt du mit ſonderer Huͤlff GDttes aus: geſtanden / ſollſt du dann nicht dem Allerhoͤchſten oͤffters da⸗ rum dancken ? Iſt doch ein Blasbalg danckbar/ mann man fels hen in die Hoͤh erhebet / ſo hlaͤſt er zum Danck dir GOTT das Feuer an: Iſt doch der Echo danckbar wann niandemfelben im Wald einen guten Morgen giebt, fo giebt ers wieder Iſt doch das Schaaf oder Lamm danck bar / wann mandasfelbemic Tuder verficht fo ſpendiert es für die Wohlthat ein gute Woi. Iſt doch der Klee/fo die Lateiner Trifokamnennen/danckbar/ wann dieſem der Himmel einen kuͤhlenden Regen theilt/ fo hebt er feine Blaͤtlein in die Hoͤhe / als wolle er mit aufgerech, ten Händen diefe Gutthat erkennen : Aber derfonft Nafen; witzige Menſch macht ihm mehrmal Feinen Knopf an die Na⸗ fen / fondern vergift der Guiaden / fo ihme der allerliebſte GOtt augenblicklich mittheilet. — | Ein Wild Stuck oder Hirſch⸗Kuhe hat fich wegen der nachſtrebenden Jaͤger in einen Wein Garten begeben / daſelbſt ſich moͤglichſt unter einem dicken Reben Stock verborgen / weſ fenthalben die Jäger ſich in etwas verlohren / als nun das Thier vermeint/ es ſtehe in aller Sicherheit / da hat es die be⸗ ſten Reben⸗Blaͤtter abgefreſſen / durch ſolches Geraͤuſch hat es ſich verrathen / daß die Jaͤger felbeg — ui e ee —— TEEE® — EEE. nn 360 Maͤch ein Knopf an die Naſen. es wehemuͤthig bekennet / daß es ein billiche / und gerechte Straff ſeye / wegen der Undanckbarkeit gegen den Reben⸗ Stod / weil ſolcher mit ſeinen Schattenreichen Blaͤttern es fogütig bedeckt. Das iſt bey uns elenden Adams Kindern gar nichts Neues / indeme wir unaufhoͤrliche Gnaden don dem Allerhoͤchſten empfangen / ſo thun wir noch daruͤber den himmliſchen Gutthaͤter durch unſere Sünden taͤglich beleidi⸗ Dahero jederzeit ſolle gehört werden: Deo gratias GOtt ſeye Danck nach Rath des H. Pauli / den er feinen Theſſalo⸗ nicenſern gegeben / fprecheud. Inomnibnsgratias — 1 cket in allen Dingen. 1. Theß;c:5.i&leichtviepdiel — — liche Mutter GSttes / nach Gezeugnuß des H. Bonaventuraͤ⸗ ‚aller Orten / mo ſie geſtanden und gangen / immer in dem Mund gefuͤhrt und gefagt: Deo gratias, GOtt ſeye Danck. Der H Cyprianus / da er von Galerio dem Vice⸗Burgermei⸗ ſier zu dem Tod verdammt / fein Urtheil hat hören Tefen: | Thafcium Cyprianum , gladioanimadverti placet. Es gefal⸗ let uns / daß Thaſcius Eyprianns mit dem Schwerdt hinge⸗ Licht werde, ſpreche darauf Deo gratias: GOTT ſeye Lob/ Gott ſeye gedancket. Wie angenehm GOtt das Peo gra- riaz ſeye / iſt zus folgender Begebenheit abzunehmen : Ein vers maoͤglicher Patritius lage zu Venedig in einer toͤdtlichen Kraͤnckheit / dem durch viel Jahr nicht kondte geholffen werden: Dieſen beſuchten einmal 2. Geiſtliche aus dem Or⸗ den des 8 Seraphiſchen Vatters Franciſci /und troͤſteten ihn mit der Gedult: Verſicherten beynebens / daß er voͤllig hinwie⸗ derum ſein vorige Geſundheit werde genieſſen; Wann er ge⸗ gen GOtt werde wegen ſo lang waͤhrender Kranckheit danck⸗ bar ſeyn; Ja / antwortet dieſer / es ſolle geſchehen. Laſt dem⸗ nach alſo gleich in die. allda befindende Hoſpitaͤler — 4 Mach ein Knopf an die Naſen. 361 Summa Gelds unter die preſthafften und krancken Leut hat laffen austheilen / und ſie ermahnet / ſie ſollen mit ihm GOtt dancken/wegen aller empfangenen Gutthaten / forderift der ihme fo viel jährigen zugeſchickten Kranckheit: Woruͤber die⸗ — und nach ſich erholet und zu feiner vorigen Geſund⸗ it kommen: Nadas.l. 3.in Hiſt. Ital. c. 21. Zohero mein Chriſt: Deo gratias, fpreche mit deinem Ges NENSSOTTfene Dan: Rede mitdem Mund : Deo = HIOLTEL feye Dank. Und dann indem Herzen Deo _ feye Danck; wegen fovieltaufendund .’ 2 u gaar, HOTT AT ganfeud von GOTTempfangenen —386 Gnaden. ee Fe] > Pig : ken sahen wi * Ves - N: —* — — » n F —J are npHuorr > > EEE 2% han u 9 BR: a Yrmr ar 87 J URL In iD a. — —— a er 8 an Bit: Er Fir 4a * * 11 99 [6 J A727 37 I Sr foFr nt 4a nö hr —3— FG % 5 * EEE SEE 7 _ = * t J 3 IIND re ee ei * I * ww f rt ie = —* — —* + - ya ? N Dar hie Beh Tr * — —6 BE pP EURO UT Be { Js 41 ee SEREREBESERERUBTEETLSTRERERN SEREICTERSESERIE TER. eRVON sOWOWONFONZON/ONFON/ONGON RR: DRSC sDINsONsONE — — Unſer lid GERN! SR Nodem Leben des Heil. Leufridi / ift neben 1 andern zulefen/daßihme ein freche Boͤß⸗ wicht viel Ubels angethan und mit dem friedfamen Mann allerlen Zanck angefan ⸗ gen/ia fo Gewiſſen loß ausgefprengt/ Lew fridus feye ein falfcher Mano nnd lauterer Luͤgner / woruͤber der Heilige geaniinardi nn 364 _. Unferlieber HErr! — — — — —— — — — ——n Tiebet/der nied mein Wort halten: Sag mi her du Ehrſuch/ tiger, GOtt ſagt: Noliquerere ab homine ducatum, neque ä Rege Cathedram honoris , begehre Feine Herrfchafft vom HEren / noch vom König den Stuhl der Ehren, Ecclek cap, 7. | | { Welches fo viel geredt ſeye / nicht Ehrſuͤchtig: Wer ſtrebt nicht nach der Ehr als du? Die Schuler des Jahrs ſchreihen nur einmal für das Aufſteigen du aber immerfort und fort. In der Mufic liebft du nichts mehrs alsden Alt; Den Hof haͤlteſt du für deine Hoffnung / Dort biegeft du mit dem Cameel den Tag hunderrmaldie Knie / der Zuverſicht / es werde doch ein mal auf das flectamus, dag Levate folgen; deine Worte ſeynd wol zo.malinder Schmaltz⸗ Butten umkehrt; Gleichwie es der Abſolon bey denen Iſraelitern gemacht / du biſt mit Fuchs⸗ fchweiffen beſſer verſehen / als ein Schwab mit Neftlen.Die Apoſtel haben eine gantze Nacht gefiſcht / und nichts gefangen du befleiſſeſt ja bemuͤheſt dich ein einiges Altel zu erhaſchen / und gieichwohl rutſchet dir ſolches aus. Iſt ein Amt zu erſe⸗ gen / fo lauffeſt du weit ſtaͤrcker als Joannes da er bey dem Grab dem Peter vorkommen / iſt endlich das Schmieren von⸗ nötben ſo iſt daß Ungariſche Oleum Popolium ſchon in der Vereitſchafft / will mir Fein Toͤlpel bleiben / fo muß man warhafftig mit alten Teppel⸗Thalern aufwarten / nun ſag du mir mein Ehren Schnapper / wer iſt derjenige / deſſen Bild⸗ ung alldort am Eveng hanget? Es iſt unſer lieber HErr! ſol⸗ ches kanſt du mit gutem Gewiſſen nicht fagen- Heiſt das uns fern HEran lieben / indeme du nichtsanderft fucheftund lier beft/als deine eigene Ehe ? Es ſtehet ja geſchrieben / daß du ſol⸗ [et Dttlieben/aus gantzem Hertzen / aus gantzer Seel / dann er will das gantze Hertz haben / in deinem aber iſt kein Winckel / womit die Ehr Begierd ſitzet / glſo hat er Fein Platz. ey ſo lug. 365 366 Unfer lieber HErr! ey fo lüg. ben das ganze Hausgefind zuſammen geloffen/ und die adelis che Jungfrau todter gefunden/ und weil dazumahl die PP. ‚Prediger; Drdens gegenwärtig’ alſo haben fie für rathſam gefchloffen / diefe zu eröffnen / fo auch gefchehen ; und ift mit hoͤchſter Verwunderung gefunden worden/daßdasdergmit: ten entzivey. InSpecul, Exemp. V, dilictio, Ex.2, diefebat mt beften Fug können fagenUnferlidbr En — | ESag du mir / du Widder’ Unflat 7 und geilfüchtigee Br Geiß Bock / wer ift derjenige / den der Priefter in der Wand⸗ Be - lung aufhebt: Unſer lieber HENN / ſagſt du / ey fo luͤg! deines Ar erſte Gedancken in. der Fruͤhe fehmecken fehon nach dem La⸗ N RR teinifchen Freytag; Cupido der lofe Fratz liegt neben Deiner/ Ben) und hält die immerfort eine ftete Kinder: Lehr. Unter ans Da dern Wundermercken in dem Tempel Salomonis mare SR aurch dieſes daß bey fo viel hundert’ ja taufend Schlacht Opf⸗ ii fer nie fein Geftanck entftanden / noch Fliegen oder Muden- RN ſich ſehen laſſen / du aber muffeſt ſchon in aller Fruͤhe daß zuch | ein Philippus Nereus moͤgte drey Tuͤchlein dor dieNafen hal⸗ ten: Fliegen giebts zwar bey Dir nicht viel / aber Hurnaͤuſen in der Menge: So dann muß unter den Ordinari⸗Poſten / dag man muß fragen / wie feine Helena gefchlaffen ? Das weiß ich wohl, fo heilig nicht wie Jacob / welcher im Schlaf ein Leiter gegen Himmel gefehen : Nach der Einkleidung m. gebheſt du in die Kirch / dort iſt dag erfte Umſchauen / ob Au die liebfte Sirenen nicht gegenmärtig? Dee Ulyſſes fällt die | meiter nicht. ein / mohl aber der Aträon ; Wann man zu Mittag die Speifen aufträgt/da pflegt bald an flattderZafek Mufic der Geißbock gemecktzen / Dann das reden nur vom Wildbraͤth / aber des Eſau:Man hat es oͤffter erfahren / wann | De die Hereneinen verzaubert / dag folcher halbe Huff Naͤgel / 6 gantze Schnecken⸗Haͤußlein / Glas / Scherben und — Unfer lieber HErr ley folüg. 367 moni ausgeworffen : Wohl fchändliche Brocken ! aber dur wirffſt noch wildere von deiner unverfchämbten Goſch aus / gleihmohlträgft du unterdeffen den Preiß darvon / als ein galanchomo, der dameiß die Gaͤſt zu unterhalten: In Sum, ma / die wilde Gedancken / Wort und Werck / haben das voͤlli⸗ ge Logement in deinem Hertzen / und lebeſt du nicht anderſt / als ſicut kquus & Mulus: Und doͤrffſt gleichwohl noch fo fre⸗ ventlich ſagen unſer lieber HErr /indeme du nichts anders lie⸗ beſt als die Cypriſche Goͤttin. Wie der H. Bunds Kaſten / oder Archen des HErrn / in demPhiliſteiſchen Tempel / worin⸗ nen der Abgott Dagon verehrt / nieder geſetzt worden / da iſt Fruͤhe Morgens der Goͤtz auf der Erd gelegen. Dann der wah⸗ reGoOtt will nicht neben dem Teuffel wohnen / nun hoͤre mich / wie thorrecht du GOtt unſern lieben HErrn nenneſt. Die Heilige Coͤleta hat die ſeeligſte Mutter GOttes in⸗ ſtaͤndigſt für die Sünder gebetten / worauf ihr die Himmels⸗ Königin erſchienen / mit einer groſſen Schuͤſſel in Haͤnden / da⸗ rinn ein Kindlein in viel Stuͤck zerhanet gelegen / ſagte beyne⸗ nebens / wie ſoll ich für die Sünder bitten/weilfie mit meinem Goͤttlichen Sohn fo übelverfahren?Surius in Vit. tom. 7. uUnd du Geilſichtiger biſt ein ſolcher / und heiſt gleichwohl den Allerhoͤchſten unſern lieben HErrn / da du ihn doch mag an die liegt / taͤglich creutzigeſt: Dahero ſpricht der H. Joan⸗ nes non diligamus Verbo &c. Jo. 3. Wir muͤſſen GOtt nicht mit Worten lieben fondern im Werck / undinder Wahrheit/ auffoiche Weis hat es gethan der H. Philippus Nereus / wel cher aufein Zeit dergeftalt in der Lieb GOttes gebronnen / daß ihmeftetsdas Hertz aufgehupfft / und GOtt endlich ihme durch ein Wunderwerck zwey Rippen erweitert / damit daſſel⸗ be Platz habe zu hupffen: Dieſer hat billich koͤnnen ſagen un⸗ ſer lieber HErr. | Pe er — — F — — — — — ⸗⸗ J— " = — 4 = * — u mn -— nt en EEE? RE nn er ET nn 368 Unferlieber HE Wer mich liebt / fagt die Goͤttliche eingefleiſchte Wahr ⸗ heit / der halter mein Gebot und mein Wort: Frag ich einen | Geld⸗Egel / Geld⸗Igel⸗/Geld Angel/mer uns Menſchen ins⸗ * geſambt erloͤſt habe? Da bekomm ich die Antwort / unſer lieber Erꝛ; Ey was ſagſt ſo iſt die unſer HErr lied? Du haſt ſchon vernommen / wer ihn liebt / der hält feine Wort: Seine Wort ſeynd dieſe / videte & cavete ab omni ayaritia⸗ ſehet zu und huͤ⸗ Bu tet euch vor allem Geitz. Luc.ız. SUSE TERHHE ynl 11413 2 BE | Wie huͤteſtu dich. aber vor dem Fels? Mammans iſt ein Hei⸗ ih. - Tiger gemeft/ und ein Marthrer / Mamma iſt ein Heiligerger BEN weſt / deffen Heiligehumer noch zuLuca in Welſchland verehrt. Be. werden ; Aber du verehreft feinen aus diefen / wohl aber den m Mammon/melcherein Teuffel und fuͤr den Geld⸗Gott gehab Mn ien wird: Danndie Seroinnfucht hatdie das Hertz dergeſtal⸗ Ben - teweingenomen/daß fein Medicus auch durch vergulte Pillu⸗ SB en diefen Fan mehr heraus treiben: Die Soldaten bey dem an | Grab Eprifti Haben von den Hohen Peieftern ſteiff Geld ein J genommen / weil ſie prav gelogen / dieſe waren bezahlte Luͤgen; Zwar es gehet mit den —— auch alſo / wann du aber waͤreſt gegenwaͤrtig geweſt ſo haͤtteſt du wegen des Gelds auf⸗ | geichnitten / daß fich Die Baͤumer hätten gebogen. Das Weib: Eh, lein im Evangelio hat wegendesverlohrnen Groſchẽ ihr gan Kr Bes Haus auskehrt / du thuſt fo gar Geld halber fremde Hau ni: fer auskehren / wo nit gar umkehren; Dann eines Geitzhals A, fein gantzes Haus⸗Geſind iſt Wucher / Betruͤgen / Dieb⸗Stuck und uͤberfortlungen: Der König Nabhuchodonoſor hatte ein groſſe Bildnuß / dero Haupt von purem Gold / wann du waͤreſt daſelſt geweſt / ſo haͤtteſt dieſelbige nicht allein angebetten/fors | dern auch lieber den Kopff abaebiffen. Der Pſalmiſt David ſagt / jor. Pſ⸗ daß ſich der Spatz auf dem Dach auf halte / wann 4J— nm‘: du ein Spag waͤreſt / ſo koͤnnt dich Fein Teuffel Dom daͤch— RL | ° — ne ie — Unfer lieber Herr. 369 Dächlein zu Inſpruck hinweg bringen: Dein gantzes Hertz hat der Mammon eingenommen/und GOtt ſagt / du ſollſt ihn lieben von gantzem Hertzen / aus gantzer Seel ec. Auf ſolche Weiſe muſt du ein frembd Hertz zu leyhen nehmen / dann das Deinige hat der, Teuffel ſchon im Beſitz / und du doͤrffeſt dich noch verlauten laſſen / du habeſt GOTT lieb. Jenes Urthel des allerweiſeſten Salomons iſt allen befandt / wo nemlich zwey Weiber um das lebendige Kind gezanckt / dann eine jede wollt die rechte Mutter ſeyn / damit nun ſolches bald offenbahr wuͤrde / ließ ihme der Koͤnig ein Schwerdt herbey bringen; der Willens / das Kind mitten von einander zu zer⸗ theilen / damit ein jede etwas habe, Die gottloſe Fettel aus dieſen mar zufrieden mit der Theilung / die andere / als rechte fromme Mutter wollte hierinnfalls nicht einſtimmen / ſondern freywillig der andern das gantze Kind uͤberlaſſen: uf glei⸗ en Schlag will GOtt nicht des Menfchen Hertz zertheilter aben; Dahero kan jemand mitleichtem Fug wiſſen / ober. SGDttliebe/ wann er zugleich liebet die Welt / dero Wolluͤ⸗ ſten / die Ergoͤtzlichkeit des Fleiſches. | So iſt es ein handgreiffliches Zeichen’ daß er EDtt nicht liebet / wie ers verlanget / dahero ſpricht gar wol mein H. Vat⸗ ter Auguſtinus: Exclude malum amorem mundi, ur implea- ris amore Dei; Vaselt,fedadhuc plenum es, funde quod habes, ut accipias, quod non habes: Schlieſſe aus deinem Hertzen Die ſchlimme Lieb der Welt / damit du angefuͤllt merdeft mit Der Liebe GOttes. Du biſt ein Gefchirr/ welches voll mit Welt⸗Lieb / gieſſe ſolches aus Damit dudie Lieb GOttes be; kommeſt / welche du noch nicht haſt: Anjetzo ſihet man / daß beyde Lieb neben einander nicht ſtehen; Mit was Fug kanſtu Sünder dann fagen/unfer lieber HEr2? | | Billiger hat Fönnen folches verbal Martyrer Jana aa tius mM J — — — — Dr — 7 — ung TA Mini Bm - ⸗ — - — “ ⸗ * ⏑—⏑—⏑⏑!2f nn. 370 Unſer lieber Herr’ tius qusſprechen / wie man folchen aus Befehl des Tyrannens allerley erdenckliche Bein angerhan und er nichts anderſt hoͤ⸗ ven laſſen / als JEſus / JEſus / daher die Folterer und Henckers⸗ Knecht gefragt / warum er dieſen Namen ſo offt und vielfältig wiederhole? Da gab er zur Antwort / weil der ſuͤſſeſte Vamen JEſus in meinem Hertzen geſchrieben iſt: Nach dem Tod des H.Martyrersmolltendiefe vorwitzige Boͤßwicht gleichwohl J peiffen. ob deme alſo ſeye / haben demnach den Leib eroͤffnet / das Bi, Herkmitten von einander zertheilt /und nicht ohne Verwun⸗ derung gefunden/daß darinnen mit guldenen Buchſtaben ge⸗ ſtanden / JEſus Chriſtus. Joan. Molan, lib.3.c,7. Alfohat Ignatius mit befter Wahrheit fagen Fönnen / unfer lieber Her · ARE Die Lehr des Englifchen Thomaͤ von Aquin iſt / fo bald Ne jemand inder Jugend zu feinem vollkommenen Verſtand ges cd reicht / ſo ſeye er im Gewiſſen verbunden / fin Hertz GOTT en aufzuopffern und denſelben von gantzem Hertzen zu lieben: Be⸗ (ij Ä dor das H. Evangelium bey den Indianern ausgebreit mors | den, da haben die Mexicaner alle Fahr ihrem Abgott zu Eh⸗ ven 20. männliche Knaͤblein gefchlachter und dero Hertz dem. Teuffel aufgeopffert: O mie gütigift unfer wahrer GOtt! DR welcher wohl zu frieden / wann man ihme nur ohne Metzgeren EN das Hertz ſchencket: Aber leider! wie wenig werden derer ger J fünden und hie viel derſelbigen / welche ihr Hertz der Welt und allem ihrem Anhang ſchon laͤngſt gewidmet. Der H. An⸗ lonius Paduanus muſte einſt eine Leich⸗ Predig machen / fie ein verftorbenen reichen Geſellen / fein erſter Vortrag war | indiefen kurzen Worten: Ubienim & cthefaurustuus,ibi& Cor DERH tum. Wo dein Schatzift/da ift auch dein Hertz Matth.6. 9 Solches hat er mit Apoſtoliſchem Eyffer dergeſtalten wider | den Verfiorbenen geprediger / Daß die Freund — ne an — — — — 8* tr a — F en fo lin. 371 wandte nach vollzogener Leichbegaͤngnus / zu Haus den Geld, Kaften diefes Wucherers eröffnet / und inder Wahrheit ger funden das Herg mitten unter dem Geld: Wann folche Wun⸗ derwerck fich follten oͤffters ereignen / wie manches Herg thäte man antreffen im Wein⸗Keller / wie manchesunter den Nachts zeuchen diefer oder jener Madam / wie manches aufeinem Pfauen ⸗Schweiff zc- | Indeme doch GOttdas menfchliche Hertz alfo geſtaltet / daß deſſen groͤſſerer Theil uͤber ſich ſchaut / und mit dem Spitz unter ſich zu weiſen / damit daſſelbige ſoll meiſtens gegen dem Himmliſchen geneigt ſeyn / und nicht gegen dem Irrdiſchen: alle Augenblick klopfft GOtt an / und ſpricht / præbe mihi fili wi cortuum &c. Sohn mein Kind ſchenck mir dein Hertz / O wie hurtig ſollen wir ihme ſolches eroͤffnen / maſſen unſer hoͤch⸗ ſte Schuldigkeit iſt / GSDTT zulieben/ weil er uns erſchaffen; Lieben weil er uns erloͤſt; Lieben / weil er ung geheiliget; Lieben weil er uns die ewige Glortz zubereitet; Lieben / weil er ung ſtets mit unzahlbaren Gnaden uͤberhaͤuffet; Lieben / weiler uns nichts koſtet. Faſten kan nicht jeder /_ wie Pachomius / Allwoſen geben kan nicht ein jeder / wie Thomas Villanova⸗ nus .Sich aufs Blut geißlen Fan nicht ein jedweder / wie Hiero⸗ nymus: aber welcher Edelmann / Burger / Bauer oder Bett; ler Fan ſich entſchuldigen / daß er nicht lieben Fan / fe liebe dann ———— du mit Fug und Warheit ſagen kanſt unſer lie⸗ er HErꝛr. Wie Joannes der Evangeliſt in feinen beſten Jahren ſich aufgehalten / da hat er nichts anders geprediget; Fiholı dıligite, meine Kinder liebet/liebet; Endlich hat er ein foinbrünftige Begierd gehabt/feinen IEſum zu fehen/ daß ihme vom Him⸗ melgeöffenbahret worden / die Zeitfeines Ablebens fey vors handen; Daranf er ohne Br eine groſſe Gruben in der an 2 Kir⸗ Lo. u MEER he. — ift ein groſſer eine Weil ver “nit Dein | | | | Gstt alſo lieben / und in der giebalfen 5 RE FFFe — Dir Der Xeuffel das Soſng dit Der Zeufil > Wie viel. ſeynd — ——— — falſch Sa von ohnverſchambten und ungezaͤhmten Zungen! Joſeph wurde angeklagt von des —— ſeinem Weib / als haͤtt er ihr ge⸗ waltthaͤtig wollen nach der Ehr ſtreben; Gen 39. O Beſtia! Der fromme Jud Mardochaͤus inben 093 en BF m q | EEE SER |. \ Din uns EEE un. — ” Rt * * en 9 J — Bias 9.CH B & wi ja id 2 ; % 5% F j et —— * Ab d Godtt reich / ſag lend ſtecken / und vie Noth treibet / muß ſtehlen: Geſeng dir der Teuffeldas Muß. 375 Muß / weiſt du dann nicht / was der Pfalmift David fagt: Non vidi juſtum derelictum &c. Ich hin jung geweſt und bin al worden / und hab nicht geſehen / daß der Gerechte verlaſſen ift/ oder daß ſein Saame um das Brod gangen. | Du fagft mirder Abraham ift gerecht geweſt / und gleich moliftin feinem Land ein Hunger eingeriffen/daß er deffenthal; ben hat muͤſſen in Egyptenreifen 2c. Der Ifaac ware gerecht/ und dannoch hater ſich Hungers halber zu dem Abimelech bes geben; Den Jacob und feine Söhne hatder Hunger in Egyp⸗ tengetrieben: And wer iftfrömmer geweſt / als Sacob? Elias ein fo heiliger Mann / iſt infolche Noth gerathen/daß er fo gar beh einer armen Wittih hat muͤſſen um das Brodbitten: Dies ſes alles laß ich zu / allein aus allen dieſen hat ſich keiner ver⸗ lauten laſſen / weil er in der Voth ſteckte / er muß ſtehlen: Son: dern ſie haben ihre groͤſte Zuverſicht zu GOtt genommen / und ſolcher hat ihnen reichlich wiederum aufgeholffen; Aber dir mit deinem Muß / will ich die Warheit ſagen / du folleft fein tretten in die Fußſtapffen der Heil. Apoftlen/ welche ſelbſt be; kennt / daß ſie Hunger gelitten / entgegen neben der Muͤhe der Apoſtoliſchen Lehren / haben fie mit eignen Händen gearbeiter/ ihr Lebens; Nahrung zugewinnen / operantes manibusnoftris, 1,adCor.cap. 4, Warn dir die Arbeitthäteft ergreiffen / fo hätteft nicht Urſach / einem andern in Sack zu greifen; Daher ro jener Haus Vatter im Evangelio / die Geſellen auf dem Marckt gar meislich angeredt / quid &c. mag ſtehet ihr den gantzen Tag muͤſſig? Gebet ihr hin in meinen Wein Gar— ten/die Arbeit wird euch richtigbezahle: Jener arme Tropff / fo auf dem Weeg geſeſſen / hat unſern HEren / ſo damal vorbeh gangen / nicht gebetten / um ein Allmoſen / ſondern nur um die Geſundheit / dann er gedacht / wenn ihm die ausgedorrte Hand wuͤrde geſund werden / ſo wollte er ſchon mit ſeiner gi | r⸗ 376 Geſeng dir der Teuffel das Muß. Arbeit ſich ehrlich erhalten und durchbringen: Daß aber einige, diß Mittel nicht an die Hand nehmen / iſt ihr eigner Müfiggang daran fehuldig. Unter den Thieren ift nicht der geringfte Dieb die Maus / das erfahren die Koͤchinnen inihren Speiß Gewoͤlbern / nun ſagt Corneliusä Lapide, daß die Maus nicht feyeindie Arch Noe eingefuͤhrt worden / wie andere Thier / dann die Maͤus wachſen von fauler Materie; Warum giebts beh der Zeitfonielserftohlene Maus⸗Koͤpff? Darum; fiefommen von der Faͤule her /die Faulkeit macht fie zu Dieben/ift alfo euer Muß Feine Entfehuldigung: Ger 2 ſetzt aber jemand fagt/ich. Fan nicht wegen meiner Unpaͤßlich⸗ Sohn nach / in einer Sach; Dieſer iſt in eine ſolche aͤuſſerſte Norhgerathen/ daß erihmegenunfchen / feinen Bauch zu fuͤl⸗ len mitdenen Trebern / welche die Sän effen / & nemoilli da» - Feit arbeiten: Wenigſt thue das / und folge dem verlohrnem bau Lue. cap, 35. Bey dieſer Sau⸗Taffel / ſtehet es doch in dei⸗ Auß: Wie es dann auch geſchehen / dahero laß ſich keiner mehr berlanten/ weilihn die Armuch drucke / ſo muͤſſe er ſtehlen / ſchoͤpffe ein ſolcher lieber heilige Gedancken / und age zu ſeinen Weih / wann er verheurath iſt / zu feinen Kindern ꝛc. Laſt uns / Sefengdirder Teuffel das Muͤß. 377 fuͤr uns Menſch iſt worden: Der wird ihme keine Hilff abſchla⸗ en. Jacta ſuper Dominum curam cam & ipfe ce enutriet, Pfl. 54. Was —— dieſen? In der Sabinenſiſchen Dioeces hat eine achtzig jaͤhrige Mutter ihre Tochter verloh⸗ ren / durch einen unverhofften Tod / dieſe aber hat ein kleines fängendes Kind hinderlaſſen / welches in Abgang der Mut ter Milch / gaͤntzlich ermattet / niemand ware / der da kounte Huͤlff leiſten: Sie nimmt endlich. ihre Zuflucht bey GOtt durch die Vorbitt des Heiligen Franck, And fiche/ mie GOtt in aͤuſſerſter Noth niemand verlaffe/ dem alten achtsig faͤhri⸗ gen Weib / ſeynd ihre ausgedorrte Bruͤſt vonder Spüu alſo angefüllt- worden / daßfieden Kind ein Aemlein hat koͤnnen abgeben. InAnnal. Min. 1228. Wann dann GOtt ſo wun⸗ derbarlich beyſpringt / ſo hat dein Muß der Teuffel gekocht. Ein anderer laͤſt ſich hören/ich bin endlich zu einen guten Amt kommen, es hat mich-ein Ehrlichesgefoft/ die Spend iſt mich ziemlich hart ankommen / hab noch muͤſſen Geld zu lei⸗ hen nehmen. Weil nun das Amt erfordert / daß ich mich und die Meinigen Standsmäßig ſolle halten / fo muß ich zus weilen ein Grieffel an die Hand nehmen. Match. 18. ftehet geichrieben von einem Koͤnig / der hat Nechnung gemacht mit feinen Dienern und Beamten / unter Denfelben war einer / der iſt ihme zehen tauſend Pfund ſchuldig verblieben / der. gu⸗ te Mann hatte zwar einen ehrlichen Dienſt / aber ſein Ein⸗ kommen war nicht ſo groß / als die Ausgaben. Es muß ſich gleichwol einer ſauber in Kleidern halten: Zu Jopen hat der Heil. Paulus Mirackel gemacht / wann ich aber ſollt in gemei⸗ ner Joppen daher gehen/da wuͤrde ich wenig ausrichten / dann die Bauren nicht ein wenig prangen / wann ſie mit dem Creutz gehen / und ihnen ein ſeidener Fahn vorgetragen wird: So doͤrffen auch die Meinige nicht wie eine gemeine Kaͤsſtecherin du Bbb daher PT Fe —— daher gehen / dann weil fie ſolt daher ziehen / wie die Gefand⸗ ten des König Davids / die er geſchickt hat zu den Ammoni⸗ tifchen König Hanon / welcher ihnen die Röcke abgeſchnitten / und zwar medtasusqueadnares&c. Da wurde fie auch in fchlechtem Zinfehenfeyn : Habeesalfo dem obern Beamten nicht vor. uͤbel daß er einwenig / Cesiwar aber zu viel) dem Heren indie Calla griffen. Die Iſraeliter haben von GOtt den Befehl gehabt / fie follen mit den Gabaonitern Feinen - Bund noch Friedeneingehen/ dieſe aber / mie fie inder Hun⸗ Er | gers Noth geftecket / (verſtehe die Iſraeliter /) haben fleiffig N Ir von ihnen Lebens Mittel angenommen füfceperunt de Ciba- N Br riis eorum, Jof 10.“ Aus welchem dann folgt daß einer/ fo ob in der Noth ſteckt / die Geſatz GOttes darffnicht fo ſtarck in Bi Sbacht ney men. Recht ſh oͤne diebiſche Conceprbringtdier Sa ſer Kerl auf die Bahn / und entfchuldigt ven obern Camerw Pen; E - den ſehr wohl allein weil er Joppen hat citirt / ſo thue ich des⸗ Bu . gleichen Galgala nicht auslaſſen / ſein Muß hat der Teuffel ge⸗ — —— — en Bun — Tocht. Manmußfih Standmäffis halten / ift dein Vorge⸗ J ben / aber du weiſt dich wohl zu entſinnen / daß die jenige vor⸗ hero im kurtzen Kuͤttel daher gegangen / jetzt will ſie mit einem Schweiff grangen / bift du fo erfahren in Heiliger Schrifft, fo * Yefein der Offenbahrung Joannis / daß der rothe Drach mit u feinem Schweiff den dritten Theil der Sternenmitfich ges | gen. Apocal., 10. Allen Stern und Glie wird Dir der ir 4 dermaͤſſige Pracht deines Weibs hinweg nehmen. Ich muß J tanifchen Wittib hat GOtt wunderbarlich ihre Schulden bes able, derfelbe ð Ott IE noch / und iſt ſein mermaßliche Provi-. denzund Worfichtigfeit gar nicht auszufchöpffen/ / mercke/ was folgender ab iehon bekannse Gefchicht/ Dirgenngfamzeis EI Anno Gefeng dirderTeulffeldasMüß. 379 Anno 1627. iſt gleich auſſer Rom einerindie Sefäng nus gefetzt worden / weil der arme Tropffein Geld zu leihen a ee und nachmahls zur beſtimmten Zeit nicht konnte bezahlen / nachdem ſolches ein gottloſer Boͤswicht erfahren / fo iſt er bey naͤchtlicher Weil für daſſelbe Haus kommen / und indem ſein Weib gang alleinig / mut aller Gewalt hinein be; gehrt / wofern fiedie Thür nicht werde eröffnen / fo wolte er ihr das Haͤuſel in die Aſchen legen. Als nun die arme Haut/ aus Furcht / den Riegel zuruck gezogen / da hat er ſie wie ein Vernunfft/ loſes Thier angefallen / ſeine viehiſche Geilheit zu ſaͤttigen / ihme aber die tapffere Suſaung einen ſolchen Wi⸗ derſtand gethan / daß der Geſell auf keine Weis konnte zu ſei⸗ nen verruchten Ziel gelangen; endlich verlangt er mit allem Gewalt ein Geld / und was Geld wehrt iſt / worauf ſie ihm zwey Ducaten / die ſie ſelbigen Tag zu leihen genommen / ih⸗ ven Mann aus dem Verhafft zu erledigen / in die Hand gege⸗ ben / nach ſolchem verlangte er einen Strick / des Willens / fie zu erwuͤrgen / Diefe aber entſchuldigte ſich / daß ſie im ganzen Haus keinen Strick wiſſe / auſſer demſelben / an welchen ihr Eſel gebunden / muſte demnach dem gottloſen Menſchen das Ort weiſen / weil aber der Strick des Thieres ſehr verknuͤpf⸗ fet / alſo hatte er dißfals eine ziemliche Arbeit. Das arme Weib ſchauete dieſen ihren kuͤnfftigen Untergang zu / erblickt aber unterdeſſen einen groſſen Pruͤgel / und gedachte dem Uns glück vorukommen / ſchlaͤgt den Mörder mit hoͤchſtem Ge: walt zu Boden / und wieder hohlt die Streich fo lang / biß er den Reſt bekommen / ſchleppt hernach den Eoͤrper auf die Gaſſen hinaus / und begiebt ſich wieder in die Ruhe / und befilcht alles GOtt dem Allmaͤchtigen. Fruͤhe Morgens war ein groſſer Zulauff der Leut / aus welchem die meiſten nicht anders geur⸗ cheilt / als daß dieſer Todſchlag a Dans fee begangen 1 2 wor — — ——“ A — A — — 380 BGeſeng dir der Touffel das Muͤß. worden: Das Weib wird in die Frag geſtellt / welches fie aber umſtaͤndig alles bekennt. Endlich, O Göttliche Vor⸗ ſichtigkeit! iſt es lautbar worden! daß dieſer Entleibte der befandte Mörder und Rauber geweſen / auf deſſen Kopff das Gericht ſchon kaͤngſt hundert Ducaten geſchlagen / welches Geld gleich der armen Troͤpffin erlegt worden / mit deme fie ihren Mann frey und loß gemacht / mit dem uͤbrigen aber fich gänglich aus der Armuth geſchwungen. So entſchuldige ſich dann Feiner mehr / er muß ſtehlen / indem GOtt niemand verlaͤſt. Stengel. p. 3. c. 13. — ran Wie wunderbarlich hat GOtt die Hebreer erhalten in der Wuͤſten / wie wunderbarlich hat der HErr ſo viel tauſend Menfchengefättiget/ / mit wenigen Brod und Fiſchen. Wie wunderbarlich hat GOTT ſchon erhalten / und noch ſo viel hunderttanſend Mendicanten und Bette Muͤnchen/ undhat ſich nod) Feiner ‚beflagt über die Göttliche Providenz umd Arorichtigheite Fort 8 Es kommt mehr eine / dieträgt cite Mus in der Pfan⸗ ner welches ihr der Teufel angericht: Ich / ſagt dieſe habe nichts von meinen Eltern bekommen / Feiner thut mich heira⸗ then/ dann ich habe ſo viel / als wie die Apoſtel gefiſcht bar ben durch die gantze Macht / und nichts gefangen; Ni- hl... Sich in Dienſten ſchleppen / iſt auch eine harte Sach / die Frauen ſeynd anetzo Dioclesianifeh / wann eine nur einen alten Topff / oder Hafen zerbricht ſo hat ſie deu Kuchel—⸗ Zepter ſchon auf dem Buckel / verſtehe den Koch Löffel: So muß ich dann eine abgeben / ey ſo muß! der Teuffel wird die das Geſchaͤrblein geſegnen: Wer iſt aͤrmer geweſt als Roenn / welche ſogar aus Hungers⸗Noth hat muͤſſen ihr Beth⸗ lehem verlaſſen / und in das Moabitifch Land reifen ihr iſt es nicht ein gefallen / daß fie Noth halber muß dieſes oder jenes ya s uHc Roh hun. Sefengdirder Teuffeldas Muß. 381. thun. Wer iſt in gröferer Armuth geſteckt / als die bedrangs te Ruth / die nicht Brod genug gehabt / hat kaum koͤnnen den Leib bedecken / es iſt ſo weit mit ihr kommen / daß fie Korn Aehren geſammlet / welche die Schnitter hinterlaſſen haben/ das wilde Muß iſt ihr gar nicht in die Gedancken kommen: A⸗ ber dich Schlepſack hat zu den eingeladen deine eigene Uppigkeit / dein Muͤſſiggang dein Geld⸗Sucht / dein Sauff und Freßgierigkeit / wie wirſt du es koͤnnen verantworten / daß du die Goͤttliche Vorſichtigkeit ſchimpfflich umgangen: Un— ſer lieber Heyland hat SAN Sängern zu Emaus dag Brod gebrochen / ihnen ſolches mitgetheilet / vor fich nichts bes halten / und jo gar an ſein Maul erſparet / dieſer thaͤt dich eb⸗ 9, Das paar Ehe Volck Ananias und Saphira hatten entſchloſſen / in die Geſellſchafft der Apoſtlen zu tretten / def ſentwegen nach dero Regel ihren Grund verkaufft / und das Geld zu dero Fuͤſſen gelegt / doch aber etwas für ſich behalten / iſt das alles Geld / ſagt und frage Petrus / was dann ? Es iſt alles / alles ꝛe. Ey du unverſchambter Geſell / ſolleſt ou dem H. Geiſt vorluͤgen ? GOtt wird dich ſtraffen wie er dann alſobald des gaͤhen Todts geſtorben. Wie Saphyra / ſein Weib / die um ſolchen Fall nicht gewuſt / nach drey Stunden auch non Petro befragt worden / ob das Geld / ſo ſie vom Grund gelöfet alles ſeye? Nicht einen Pfennig gehet ab / aut⸗ wortet ſie/ dann die Weiber koͤnnen offt beſſer luͤgen als die Maͤnner / da iſt fie ebenfalls eines gleichen Tods geſtorben. In actis Apoſt.c 5-Der H. HironymusinEpift,‚Demetriadem fagt/ daß GOtt der HErr deſſentwegen dieſe zwey durch den. Pe⸗ trum hat alſo ſtraffen laſſen / weil ſie die Göttliche Vorſichlig⸗ keit nicht betrachtet; Dann ſie haben darum ihnen ein Stuck Geld zuruck behalten / damit fie in dem Alter oder Kranckheit Bbb 3 moͤch⸗ © . — [4 re u - - Be 7 En — ni * > —— —— et s — — — — —— — — a > — Dim . — u — — er £ — .. — — * Zu a en — — gr — ou 7 — IE — = — u. ⸗ — 2— — er — Er Ne — — = — — * re. TEE ae = ——— * — — nn u — Pu ı? 0 7 ee Se nun 382° Gefengdirder Teuffel das Muß. möctenein Noth⸗Pfennig haben ‚dann es£onte ſeyn / daß dies fe Congregation der Apoltel möchte einmahl zu Grund geheny es feind dieſe ohnedas nichts als arme Schlucker geweſt / Mit- telloſe Fiſcher / und alſo thaͤten ſie nachmahls zwiſchen zweyen Stühlen niederſitzen ꝛc. Dieſes Mißtrauen auf GOtt hat ih⸗ nen das Leben genommen / und wie Auguſtinus und Hiero⸗ nymus ausſagen / ſo gar auch das ewige Leben. Wie wirſt du dann unverſchaͤmbter Grind⸗Schuͤpel dich wiſſen zu entſchul⸗ a en doch GOTT fu vielen in dergleichen Nochzu Huͤlff kommen. ie ‚Du Haft fchon längft gehört diefe Hiſtori zu Neapel’ all⸗ wo ein vermoͤglicher Edelmann fein gange Habſchafft durch Spielen verſchwendt / und folgſam nach dem Tod feiner Ges mahlin und einiger Tochter nicht anders hinterlaſſen / als die Armuth: diefe Roth halber muften alles verkauffen / biß end: lich garnichtsübergeblieben :_ Die Mutter aber war fü Ges wiſſen/ loß / daß ſje der fchönen Tochter vorgetragen / fie folle ihr Ehr verkauffen / welches fie aber in allweg geweigert und wollte lieber mit Ehren fterben/ alsohne Ehr leben: Mut- ter/ fagte fie/ wann dann nicht mehr vorhanden das manfan zu Geld machen / nimm hindie Scheer / und fchneid mir die Haar ab/ ausdiefen fan mannod) etwaslöfen ; wie die Mut ter ſolche Haar anfden Marck getragen / da hat ſich männiglih daran erſchaut / unter andern iſt ein Fuͤrſt nebſt der Fuͤrſtin vorbey gefahren / die ſchoͤne Haar und Weiber Zierd wohl be⸗ tracht / und wie ſie vernommen / Daß ſolches ans purer Armuth erruͤhre / da haben ſie die Mutter und Tochter von Fuß auf kleiden laſſen der Tochter aber / damit ihr ein ehrliches Hey⸗ rath zukomme / 20. tauſend Gulden in paarem Geld vorzehlen laſſen. Bineti ex Franzioto apud vitam 8. Zirrz&c. Dieſe Ade eAde liche Tochter hat kein Brod mehr gehabt / und gachnohn © Geſeng dir der Teuffeldas Muß. 383. ihr Fein Appetit befommen zu dem Muß wie andere unver, ſchaͤmbte Grin, Schippel vormenden. Etlicher ift ihr Aug; fagen/ fie muͤſſen in der Jugend ein Gewinn füchen (ein faubes ger Gewinn bey diefer verdammten Fleiſch⸗Banck) damit fie im Alter nachmahls mit Lebens: Mittehnverfehen. Du mil, der Fetzen noch haft wenig gehört/ daß dergleichen Unzieffer feynd reich worden man weiß es gar wohl/daß die Samarita⸗ . ninein lebepliches Weibsbild geweſt feye/ mas hat fie aber durch ihreleichtfertigeBublfchafften erworben? Sie hatte nit fo viel / daß fieein Dienſt⸗ Menſch Eöndte erhalten / dahero gez zwungen worden, ſelbſt zum Bronn zu gehen /und Waffer zu ° holen: Wie ſie dann daſelbſt von CHrifto dem HErrnbekehrt morden: Jean.C.4 Was Geminmans folchem Luder Hanz del entſprieſſe / ift aus folgender Gefchicht zu vernehmen. Der Apoſtoliſche Mann Segneri ſchreibt / daß fich fol⸗ gendes nicht vor vielen Jahren zugetragen / ein Mutter hat ihre junge Tochter uͤberredt / ſe folle ſich um einen umfchauen / demſelben ihre Dienſt anerbieten / damit ſie beyde moͤchten verſorget ſeyn / welches auch geſchehen / es ſtund aber ein kurtze zeit an / da hat der Edelmann die Mutter aus dem Haus ges ſchafft / welche nachmahls aus Verzweiffelung in dag gemeine Luder⸗Haus ſich begeben / und endlich daſelbſt mit Leib und Seelverdorben. Nachdeme der Geſell in etlichen Jahren der Geilheit ſatt / da hat dieſer ſein Eoncubin an einen aus ſeinen Bedienten verheyrat / als er. aber hernach in ein toͤdtiiche Kranckheit gerathen / ſo hat er dieſe laſſen zu ſich ruffen / ihr den Schluͤſſel eingehaͤndiget / fie ſolle dieſe und dieſe Truhen eroff nen/ fo viel Geld herausnehmen was ihr beliebig iſt / jetzt ife einmahl eine Huſten reich worden: Seilicer: Wie folche zu — Truhen kommen / ſo war ſelbige ſchon von denen Freunden auf, gebrochen / Geld und alles Silber⸗Geſchirr heraͤus men } | * EEE WERE u nr ET nn 334 { Gefeng dir der Teuffel DAS Muß. — der Seel aber der Sterbenden wenig ingedenck / ale ſolches dem elenden Geſellen zu Ohren kommen / ſo hat es ihme den Tod noch ehender befördert: Gleich nach den Tod iſt er ihr er⸗ ſchienen / und fein Verdammnuͤß angedeut / ob zweyen Urſa⸗ chen / erftlich / weil er ihr die Ehr genommen / fürs andere/ weil er fie verheyrath. Damit fein Leichtfertigkeit allzeit ein Zu⸗ tritt habe / Über folches ift er verſchwunden. Ob ſolche Erz fcheinung anihrem Heil etwas gefruchtet habe / iſt urbewuſt. Dasweißman / daß fie wegenihres fo vielfältigen Schmu⸗ ckens und Anftreichensnicht langhernach von einem ſo groſſen Kopff⸗Schmertzen überfallen worden / daß ſie endlich daran geſtorben / und zwar auf keinem andern Bett als auf dem bloß fen Stroh / acht Kinder hat ſie hinterlaſſen / welche alle hernach von Haus zu Haus muſten das Brod bettlen: Jetzt ſieheſt du / wie dieſe an dem Muß das Maul verbrennt / wie heilſam waͤre es geweſt / wann ſie ein ehrlichen Wandel haͤtte gefuͤhret und ſich auf die Goͤttliche Vorſichtigkeit geſteiffet: GOtt hat im alten Teſtament gewollt / daß allzeit auf dem Altar ſolle Brod ſtehen / zu weiſen / daß er unſer rechter Brod⸗Vatter / und wirderunsnieverlaflen. ee Nu⸗ © * © Do 74 07 2 ER 385 x x 2— 8* — x RER ERERSS Re RER RR TRE 5 20 — —S— N weg \r ON, 8 RR VON FONFZONF 12T RO EN a Jeviel ſeynd Sacrament? Antwort 7, 1 Dos erksder Tauff. | Das andere die Firmung. Das dritte der allerheiligfte Fronleich⸗ nam. Das vierdte die Buß. | ed Das fünffte die letzte Oelung. Das ſechſte — | cc Das teren Chier m Lufft in Wa ſer / und auf der Erden / auf das volls ; kommeſie hervor gebracht / auch ein Maͤnnlein und Fraͤulein erſchaffen da hat er am 7. Tag geruhet: Dem 7. Tag die groͤ⸗ fie Ehrangethanz und denfelben geheiliget. 2 | Er gefpeifepund gefättiger: Und wie viel Brod? Nichemehr 4 sr a 2 a ea g 386 Nummdieguldnegchl, Das ſiebende die Ehe. Auf ſolche Weis hat der Eher ſtand die guldene Zahl7. Numero 7. wohl ein edle und Ge heimnus reiche Zahl! mie der höchfie GOtt⸗ vermög feiner Yllmaht/Hinmel Erden / Sonn / Mond Sternen’ and) ab Den Lriegs Fuͤrſt Joſue hat durch fondere Ha Ot⸗ j tes die Stade. Jericho eingenommen / aber wie ? Er mufte fies | benmahl um die.Stadt mit erfchallenden Pofaunen herumb N gZehen auf ſolches ſeynd die Mauren niedergefallen. 4 RPaehdeme GOttes Sohn die Menſchheit angenommen’ | | und allerfeits fein himmliſche Lehr ausgebreit / da hat er guch ung. Menfchen unterricht / wie wir ſollen den himmlischen Matter bitsens folche Bitte aber dat Er in die Zahl 7. einge⸗ Der gebenenente Heyland hatanfeine Zeit sooo. Mei "er herzliche md welt-Eündige Tempel zu Jeruſalem iſt von dem meiffeften König Salomon aufgebauet worden he wie viel Zeit? In 7’Tahren. u Der Heil. Apvcaliptifehe Engel Joannes hat des Mens ſchen Sohn gefehen/ unter 7- guldenen Leuchtern / und des ‚Menichen Sohn hatte in der. Hand 7. Stern / mit einem ort ; Namero 7. iſt bey GOtt allzeit heilig und Geheim⸗ Rereich: Auf ſolchen Schlag iſt auch unter den Sacramen⸗ ten das fiebende die Ehe. Rachdeme der wunderthaͤtige Mann h Elifäus der Sunamitiſchen Wittib das Oel vermehrt / da hat ge auchihrentodten Sohn vom Tod erwecket / und zwar auf | : eine — Pum.r.dieguldene Zahl. 387 eine felgame Weis; dann Elifäus hat fich Creutzweis aufden Suaben gelegt / denſelben erwaͤrmet / endlich hatder inab 7. - mahlgeginner/ algdann die Augen aufgemacht / und den Eli; - fänem freundlich angefchaut. - Ein gutes 7, auf welches ein lieblicher Anblick gefolgt. O wie heilig iſt das 7. Sacra— ment der Eher mann beyde Chon-Leut einander freundlich anfehauen !A DE: hat dem Moyſi befohlen / er folle mit allem möglichften Fleiß die Mechen des Bunds verfertigen / unter andernfoller zwey von Gold gefchlagene Cherubin darauf machen / welche einander anſchauen: Einige Authores mel den gleichtwohl/ daß eines Eherubins Angeficht ſehe männlich gemweft/ des andern Geftalt weiblich Luc 25. Wann deme al’ fo, fo ift diefes ein eigentlicher Entwurff eines heiligen Eher ſtands: Der Allmächtige felbft hat den Eheftand im Geſatz der Natur eingeſetzt / zwiſchen Adam und Eoa / in geſchriebe⸗ nen Geſatz hat er ihn auf alle Weis bekraͤfftiget / im Geſatz der Gnaden hat er ihn abſonderlich geheiliget und verehret weil er mit feiner Gegenwart die Hochzeit zu Canain Gallaͤa ges troͤſt: Ein gebenedepter Stand /abfonderlich/mann darinnen die gewuůͤnſchte Einigkeit. Wie Noe mir dem Seinigen / niit allen Thieren indie Archen eingetretten / da hat GOtt ſelbſt die Archen zugeiperst / und den Schluͤſſel zu ſich genommen / nun iſt ſchon die Gewohnheit / warn jemand etwas koſtbares eingeſperrter hat / da pflegt er gemeiniglich den Schluͤſſel bey ſich zu tragen: Nichts koſtharers / nichts unangenehmers hat— te dazumal GOtt / als die Einigkeit in der Archen / dann un ter allen Thieren nicht der geringſte ap /nod Zwieſpalt. Der Fuchs und die Henne waren als zwey Geſchwiſtrigtet Hundund Katz die beſte Freunde. ſolche Einigkeit hat dem Allmaͤchtigen uͤber alle maſſen gefallen / fo liſt wan guch in H. Schrifft nicht / daß unter — vier paar Ehe⸗Volck der | (‘2 ) ge⸗ ——eee— 388 Num.7 eine guldene Zah. | geringfte Zwietracht fich ereignet/ und ift duch viel / daß des Moe fein Weib / indeme männiglich den alten Noe wegen feines groſſen Schiffs nur gefpsttele und ausgehößner/ihme nicht auch ein ſchlimmes Maul angebengt:. Es mare aber zwiſchen ihnen ein ſo ruhiger Eheſtand / daß Hertz und Willen allezeit uͤbereins ſtimmet 4 Dergleichen/ wo nicht vollkommener / iſt geweſt zwiſchen Zacharia und Eliſabeth: Dann: als den achten Tag vor der Geburt Vermoͤg des Gefeg/ der. Vorlauffer Chriſti ſolte be⸗ ſchnitten werden / da hat ſich die Freundſchafft in groſſer Menge darbey verſammlet / und ware unter hnen die meiſte Frage / und Rede; Was man ihme für einen Namen ſolle ſchoͤpffen? Der mehrere Theil ware der Ausſag / daß er nach feinen Vatter ſolle Zacharias genennet werden: Elifaberh ware in allweg zuwider / ſondern wollte kurtzumb / daß er ſoll Joannes heiſſen: Sehr viel / weiche. vorgewendt / daß diß a in der Freundſchafft ſeye / konnten es nicht hin⸗ tertreiben. — or Endlich hat man auch den Willen des Vatters Zachariaͤ erſucht / welcher / als dazumahl ſtumm und vedlos / mit Deuten ein Schreib: Zafel begehrt / ſo auf: den heutigen Tag noch zu Rom in der Vaticaniſchen Bibliotheck aufbehalten wird / worein er dieſe Wort geſchrieben: ſoannes eſt Nomen ejus. Joannes iſt ſein Namen. Mirati ſunt univerſi, und ſie verwun⸗ derten ſich alle: Nicht darum / ſpricht Theophylactus, weil ihnen der Vamen ſo ſeltzam vorkommen / ſondern deſſentwe⸗ sen haben fie ſich ſo ſehr verwundert / weil er hat wollen was ſie / und ſie / hat wollen / was er: Welches dann ein wahres Kenn⸗Zeichen geweſen der groͤſten Einigkeit / ſo in dem Ehe⸗ ſtand das edleſte Kleinod. ha | Rieder Syrifche Fuͤrſt Naaman durch ein gefangenes Juͤ⸗ um, 7die guldene Zahl. 389 Juͤdiſches Maͤgdlein bericht worden / daß ein groſſer Prophet in Iſrael ſich auf halte,/ mit Namen Elifäus / welche groſſe Wunder Werd wuͤrcket. VNaaman mit groſſer Begleitſchafft / und Hof Statt befuͤgt ſich dahin / und bekömmt den Befehl’ er ſolle ſich ſiebenmal waſchen in dem Fluß Tordan/nachdeme er ſolches embſig vollzogen und dasſiebendemal gebadet / da iſt ſeingleiſch ſo rein und geſund worden / wie das Fleiſch eines jun⸗ gen Kindleins / 4 Reg mu — Dieſes 7. taugt mir wiederum fſuͤr das ſiebende Sacra⸗ ment der Ehe: Die Liebe wird: insgemein abgebildet/ mie ein Kind oder kleines Knaͤblein / was iſt loͤblichers unter de⸗ nen Eheleuten / als die Liebe. Wann die Copulation / oder Verbindnusgefchichtzwifchen zwey Braut; Leuten /vor einem rechtmaͤſſigen Prieſter /da gibt eines dem anderm ein Sing: / welches ſchon ein uralte Brauch) / zumahlen der Ring/ mit, deme die Heilige Anna / dem Jdachimo vermaͤhlet worden / ware von Silber / Inder Mitten ein Stein von Cryſtall / und ſolcher wird noch in groͤſten Ehren gehalten zu Rom / in der . Klofter- Frauen Kirchen S.Splveftev, ꝛc. Der Ring / welchen die Allerſeeligſte Jungfrau Maria: von dem Heil, Joſeph Des kommen / wird zu Same in Borgona gezeigt/ Eißhero aber hat noch niemand koͤnnen urtheilen / von was Materie er ſeye: Dazumahl hat man ſolche Ring in der Vermaͤhlung an den Gold Finger geſtecket und nicht ohne Urſach / dann Lemnius ſchreibt / daß der Gold, Finger die groͤſte Verwandnus habe mit dem Hertz / und füjemand den Ohnmaͤchten und Entkraͤff tungen unterworffen / dem ſoll man Fragen an dem Hrticul os der Glied des Gold Fingers, ſodann wird fich alfo gleich der Menſch mieder erholen; weil dann der Gold Finger / wei— cher mit dem Mähel Ring gezieret / ein fo groffe Zuneigung unter einander haben’ ſo bedeutet es daß in dem Eheitand | 63 nichts 390° Num. 7. dieguldenegahl. nicht anders folle ſeyn / als ein hertzliche Liebe: Er fol feyn wie ein Wintergrän oder Ephen diefes Kraut umbfänget - ſtets den Baum / und meicher nicht’ wenn ee auch alt wird/ und verdirbt. Siefoll feyn wie die Blum Sonnenmend/ diefe ſchauet unverruckter das ſchoͤne Sonnen Licht an/ alſo zwar / daß ſie darein dergeſtalten verliebt / daß fir bowder ſel⸗ ben ihr Geficht nimmermehr abwendet. Cine ſolche Liebe ft geweſt unter dem Abraham und Sara. Der H. Baulus ſchreibt dem Tito / er ſolle die Weiler ermahnen / Daß fie ihre Männer lieb haben: Bey dem Abraham und Sara ware folche Ermahnung gar nicht vonnoͤthen / dann die Liebe unter ihnen ohnedas wie das Feuer aufdem Altar des Alten Teſta⸗ ments melchesniemahls ausgelofchen. Welches dann ders urfacher hat / daß ihnen GOtt oͤffters erſchienen / fo langder Eheſtand gewaͤhrt / dahero ſagt der weiſe Jeſus Syrach daB GH dem HErrn dreh Ding hoͤchſt⸗ wohlgefaͤllig fegn / und zwar das dritte / wann Mann und Weib ſich wohl mit einan ⸗ der vertragen / er ſpricht nicht wann Mann und Weib reich⸗ liche Almoſen mittheilen / er ſagt nicht / wann ſie ſtreng Faſten halten / und dem Gebet ſtets obligen; Er meldet nicht / wann je a Leib ſtarck caſteyen / ſondern nur / wann ſie einander ieb haben. | Ur Sch habe felbft ſchon anderwaͤrts Meldung gethan / was Gregorius Turonenſis ſchreibet; daß Hilarius / ein Rath Herr, ſehe mit Tod abgangen / und ein liebſte Wittib Binterlaffen / welche da⸗ wegen Verluſt ihres Gemahls / in folche Betruͤb⸗ nus gerathen / daß ſie nach und nach als Krafft⸗los worden / und das Leben alſo abgezehrt / biß ſie endlich auch eines feühgeis tigen Tods geſtorben. Als man nachmahls den Coͤrper / nach ihren Verlangen, eben in das Grad ihres geweſten Ehe: Herrn gelegt / da hat GOtt durch ein Wunderwerck m. | en Rum. * eine guldene Zahl. 391 fen/twie werth und wohlgefaͤllig bey ihme die Eheliche Liebe 7 kaum daß man den Leichnam in dag Grab hinunter gelaſſen/ da hat Hilarius dieſen mit beeden Armen umfangen/ in Ge⸗ genwart des gangen Volcks: Illa autem mutua dilectio inter virum & mulierem placet Deo & hominibus, Wie der HErr und Heyland nacher Capharnaum an⸗ kommen / und ſolches einer vornehmen Stande: Derfon dns ſelbſt kundbar worden / Hero Sohn tödtlich dahin gelegen / ſo iſt dieſer Herr eilends dahin geloffen/ und ihn bittlich erſucht / er moͤchte feinen Sohn geſund machen / dee HErr gab ihme zur Antwort / daß ſein Sohn lebe / und friſch und geſund feye wie ſich dieſer nach Hans begebem / da ſeynd ihme feine Diener ſchnauffend entgegen geloffen / mit der froͤlichen Zeitung / daß geſtern um Heben hr fein Sohn das Fieber verlaffen/taufend Freuden hat diefes7.dem Herrn verurfachet. Diefesfiebene taugt ebenfalls füe das fiebende Sacrament der Ehe / Fein gefaͤhrlichers Sieber iſt als die Eiferfucht/ welchein dem Che; Hand ſo ſchaͤdlich und ſchaͤndlich / alsein Brenn Neſtel in dem Garten Das Woͤrtlein Lieb fo es zurucke geleſen wird heiſt Beil mit dieſem Beil oder Hacken pflegt der Satan ſelbſt ** die Eifferfucht den Frieden und die Einigkeit in Eheſtand zu faͤlennn. FOR ” Manue /wie im Huch der Richter geſchrieben ſtehet / Hatte ein frommes und gottſeeliges Weib/ welche mit allen Tugenden begabt ware, nachdem fie viel Jahr unfruchtbar geweſt / ſo i ihr iin Engel erſchienen / m Geſtalt eines holdſe⸗ ligen Juͤnglings ſolches er ehlet fie in aller Fruͤhe ihrem Mann / und zwar mit dieſen Worten: Vir Dei venit adme, habens vultumangelicum; terribilis nimis &c. Es iſt mir ein Mann GOttes erſchienen / mit einem Engel ſchoͤn von Ange, ſicht / und darneben erſchroͤcklich / und dieſer hat mir — | a * > © > a - — a A eier. —“ Erw S — — —— — 4 — 1 8 IB, * iz us ' J a Te. AÄDEE — 502 Num.7.dieguldenezahlit _ daß ich werde einen Sohn gebaͤhren benanntlih den Sams fon/meldjer Iſr ael wider die Feinde ſchuͤtzen wird. Allhier ent ficht die Frage / warum das fromme Weib dem Mann erzeh⸗ let / daß derjenige / ſo ihr bey der Nacht erſchienen / habe wie ein Engel ausgeſehen / und beynebeus erſchroͤcklich ?⸗ Der gelehr⸗ te Eajetanus loͤſet dieſen Knopff auf / und ſpricht / DAB dieſes fromme und gottſeelige Weib ſeye ſehr vernuͤnfftig geweſt/ dann wann ſie nur haͤtte gemeldt / daß ihr ein ſchoͤner junger Menſch erſchienen / da haͤtte er koͤnnen ſagen: Holla / junge Kerl bey der Nacht erſcheinen / das hat den Teuffel geſehen / waͤre er ein redlicher Geſell geweſt / ſo haͤtte er ſich bey Tag gezeigt / komm du mir mit dergleichen Erſcheinung nicht mehr 2c. obfehon der Manne folches nicht geredt / fo hat doc) das feomme und gottfeelige Weib dieſes geforchten / wohl wi fend wie leicht durch den Lift des Satans die Eiffer ſucht in den Eheſtand einfchleicht : Mancher Fauſiſt ſtecket in mehrern Mucken / als die Egyptier zu Zeiten Moyfis. _ Des Weibs ein jeder Blicker / iſt ihm ein Zwicker / der ſein Hertz angreift / eine jede Red/ iſt ihm ein Rad / welches fein Gemuͤth mar⸗ tert /einjeder Rucker / iſt hm ein Trucker welcher ihme das Hertz quaͤlet / ein jeder Gang iſt hm ein Zang / ſo dus Hertz wicket/ er wuͤnſchet ihn / er haͤtte ein Doppeltes Geſicht wie der Argus / damit er alles ſehe: Er wuͤnſchet ihme / er Hätte eine Nafe/ wie ein Rinoceros / damit er alles ſchmecke; Manchem fällt eim er wolle und ſolle uͤber fie ein Futeral ma⸗ chen zu Berchtoldsgaden. Weil die Heil. Jutta ſehr emſig in die Firchen gangen / und ſich daſelbſt verweilet / alfo hat ihr Mann ein feſten Argwohn geſchoͤpfft / daß fie ein allzugroſſe Freundſchafft Habe mit denen Geiſtlichen des Orts: Auch derentwegen die fromme Fran viel Schmady Wort muſte ausftchen / eineſt iſt ſie allzulang in der AWO ‘ un um. 7. dieguldene Zahl. 293 und darum das Mittag: Mahl etwas fpath verfertiget wor⸗ den /melches den Mann in gröffere Schmürigkeit gezogen / alfo daß er ihr mit Schand, Worten die Pfaffen vorgeworffen / welches fie alles mit hoͤchſter Gedult übertragen / aber dazu mahl hat fie durch fondere Eingebung GOttes mit bloffen Händen ein glühenden Drenfuß in die Stuben hinein getra⸗ gen / und die Speiß darauf geſetzt / uͤber welches fich der Mann —* verwundert / und fie wegen feines uͤblen Argwohns um erzeihung gebetten. Bzomiusinannal, Ecc. an. 1260. Es ollen demnach die angehende Ehe⸗Leut GOTT den HErrn inſtaͤndig bitten / daß er folches Ubel von ihnen ab» wende. _- Wie heilig / und GO wohlgefällig der Eheftand feye / erhellet aus dieſem was ſich auf dem Berg Thabor ereignet / allwo der Heylandficherfläret/ und in etwas feine Fünfftige Glori gezeigt / darbey feynd erfchienen Moyſes und Elias / Moyſes hat die rechte Hand. / und mar vorhin verheyrath: Aus welchem dann zu fehlieflen / in was groffem Werth der Eheftand bey GOtt feye. Wann man das Brevier liefet / mel chesden Geiſtlichen obliegerzu betten /da wird man finden / daß die Heilige alle von frommen und Gottſeeligen Eltern ger bohren / daheroift Siebene eine guldene Zahl und wann das fiebende Sacrament gebührend gehalten wird / benanntlich die Ehe / ſo wirddas achtenicht ausbleiben / verſtehe die acht Seeligkeiten. Es iſt aber ſehr offt dieſer Stand ungluͤckſeelig / weil er nicht nach der Lehr des Tobiaͤ mit der Gnad und Forcht GoOttes wird angetretten 7 fondern viehifcher Lieb halber / and meinitensohne reiffer Erwaͤgung / wie eines und des an⸗ dern Gemuͤth beſchaffen: Dahero nachmals Fein Wunder / daß offt eine arme Haut einen ——— ſo ſubtil / + | e © — — — — —— — — ir * * ER U » 8 J BH- | "Adi 4 „ h AU EEE — 394 Num.7. bie guldene Zahl. des Samſons feine Duſacken Ci ein Eſels Kienbacken gewe⸗ fen) gar offt iſt einer gautz gleich dem Nabuchodonoſor / der da in einen Ochfen verwandlet worden; Zumeilen iſt einer nicht fnbtiler /als jener Trog / aus dem dieSchivein/melcheder der, ohrne Sehn gehüt/ ihren Fraß und Naſch bekommen: Sol⸗ ches iſt aus folgender Geſchicht zu vernehmen. Es war ein Weib in Aquitania , deſſen Mann durch Lu⸗ der und fräfflichen Wandel alles verſchwendet / jogat die 7 Helfftedes Haus Narbe durchgebracht/ daß fie halb Sinne [08 töorden / und mweil fie groß Leibs mare/ alſo gedachte fie die Frucht zu vertuſchen / beh dergleichen Umſtaͤnden hat ſich der Satan eingefunden / und iſt ihr bey der Nacht in Geſtalt eines vornehmen Edelmann erfchienen / mit Verſprechen groſſer Reichthuͤmer / und alles Begnuͤgen warn ſie ihn tucrde foigen; die Bedrangte konnte ſich fo bald hierzu nicht entſchlieſſen / begehrte Demnach einen kleinen Anſtand / die Urs fach reiffer zuermägen. Der boͤſe Feind kommt des andern Tags wiederumb in vorigen Aufſug / fuͤhret ſelbige zur Siadt hinaus / undthut ihr einrathen / fir moͤchte die Flucht nehmen / worzu Dann bereits ein gefatteltes Pferd daſelbſt ſiunde / diefe eutſchuldigte ſich deſſen / mit dem Vorwand /daß der Frucht im Leib ſolches Reiten und Schuͤtteln möchte ſchaͤdlich ſeyn / auf ſolches iſt der verdammte Gaſt mehrmalen perfhwinden. Der unverſchamte Geſell machte der Nach⸗ ſtellungen noch Fein End / ſondern ſtellt ſich mehrmal vor ihr / undehntihr anerbieten ein Schiff / auf welchem fie gantz fanft Fönne fortkommen / folche giebt dißfalls den Willen drein wie fie dann in aller Frühe zu den Ufer des Fluß gangen/und alfsort ein ſchoͤnes und mohlzubereites Schiff angetroffen? / alsfienun über ein Eleines hierzu verfertigtes Bruͤcklein wol ⸗ te eintrerten. (es ware alles eine Verblendung deroiugennd Num. * die guldene Zahl. 395 iſt fie biß auf dem Hals in das Waſſer geſuncken / auch unfehl⸗ baverfoffen/ ſofern ſie der ausgebreite Rock nicht etwas haͤt⸗ te in die Hohe gehebt / ohnweit davon mare eine Magd / weiche eilend zugeloffen und nach Moͤglichkeit dieſelbe heraus gezo— gen: Nach ſolchem hat fie ſattſam den Betrug erkennt des leidigen Satans / auch folgends dem heilfamen Rath nachkom⸗ mien eines Ordens: Mann / und ihren Wandel ruhiger einge⸗ richt. Aus ſolchem ifkabzunehmen/ mie ſtraͤff lich manches; mohiein grober Knopff mit feinem Weib verfahre / und offt veruͤrſacht / daß eine ſolche arme / und ohnedas ſchwache Crea⸗ tur gang in eine Verzweifflung gerathet. Annal. aqui- an. in Anno 1591. Der IRRE: ae | 396 | — —— — *R53 SEFLERTRS ESTER E | Der entkraͤffte Duellant / und 3 treue Secundant. ee... — —— —— — UN Auf die rag gehöret ein Antwort: Auf Wa⸗ rum folgt das Drumm Adam bekenne / wer hat das Paradeis verwachet / als du nach Ubertrettung des Gebots / aus dieſem bift verwiefen worden? Wer? Antworte: Ein Engel / und zwar ein = Cherubin Gen.c.ʒ. 3* Agar/ Der entkraͤffte Direllant/ ie. 397 Agar / wer hat einen Schiedemann zwifchen dir und der Sara in dem Haus Abrahams abgeben ? Wer ? Ein Engel. Geu.c 16. Mein Abraham / du groſſer Patriarch; Woher haft du ein⸗ geholet die Verheiſſung / dag dir ein Pring und männlicher Erb follgebohren werden ? Ber ? Niemandanderer alsdrey - Engel die unter der Geftaltdreyer Sremdling bey mir haben eingefehrt.Gen.c.19. Elias, du mächtiger Prophet: Es kommt die Reyhe auf dich / fage mie unverholen / wer hatdich geftärcket und erqui⸗ cket mit Brod / wormit du 40. Täg biß auf den Berg Horeb fort paffiret und gewandert biſt? Wer Es mar ein forgfälti ger Proviant⸗Meiſter / und zwar ein Engel.4-Reg.c.r. rommer Prophet Daniel / wirſt auch gefragt / warum du Mitten unter den ausgehungerten Loͤwen in deinem Arreſt nicht erhungert biſt; Was fragſt lang: Darum; Weilen ein Engel genommen Abam bey dem Schopff / und getragen biß in Babylon / und mir gebracht hat unter den Loͤwen ſitzenden armen Tropffenein Mittagmahl; Das mar ein ſonder⸗ wuͤr⸗ Diger Speigmeifter. Dan.c.14. ae Mein lieber Züngerer Zobias / beſtehe mirs / was du fuͤr einen Patron gehabt haſt / der dich aus dem vaͤtterlichen Haus in fremdeLandichafft geführt /anch wiederum zuruck begleiter/ dir auch ein Weib in die Hand gefpielet: Tob c.s. Ich will es nicht verhalten’ höre die Antwort: Es war der Erg Engel Raphael / das iſt ja ein ungewoͤhnlicher Brautführer/ und fon derbahrer Extraordinari Gefandtes Zu dieſen jetzigen Zeiten thäten fich die Bräutführer lieber mit der Braut / als dem Bräutigam copuliven laffen. —_ ee Be: Dukeuſche Matron Judith / wirſt mir auch mein Zrag nicht abſchlagen: Wer iſt dir in Bein rain Kampff / als ur F 3 | Sega 7 — er; — 2 Re — — ——— —_ a * 2 * ze — *X. — m... . En ku - > = 8 ER a = —f J — * un. — ar ie —— — 1— — > — ZI — — — FE Pe —— — Er — — — — — — — u — —⸗— EEE NER nn ARE. 0.0 398 Der entkraͤffte Duellant/ dem Aflyrifchen Lager des Kriegs; Feld -Heren Holoferuis Kopff über die Klingen laffen fpringen / beygeitanden? Nach GOit / folget die Antwort / ſchreibe ich zu meinen Sieg und ea anderen/ als einem Engel / der war mein treuet ecundant. | Alnjetzo mein Chriſt / mein merthefter Leſer / ich frage dic) / gieb mir Antwort: Was ich und du / du und ich / in unterſchiede⸗ ‚lichen Gefahren als entkraͤffte Duellanten fuͤr treue Secun⸗ danten gehabt haben; Gelt / wir muͤſſen mit Warheit beken⸗ nen / unſere heilige Schutz Engel. Was wir aber an dieſen himmliſchen Fuͤrſten für gewiſſe und treue Secundanten ha⸗ ben / halt ich darvor / es ſehe niemand / der ſolches nicht ſelber erfahren/umd nur offt in den ungewiſſeſten Sachen. Wie offt hätten wir Hand und Fuͤß Kopf und Gnuͤck zerſtoſſen und ab⸗ gefallen / da wir die Huͤlff und Schuß dieſer unfere getreuen Secundanten nicht gehabt hätten. Wann wir die Sach recht Gberichlagen/ werden wir allenthalten Gefahr finden / Ge⸗ fahr über Gefahr zu Waſſer und zu Land / zu Haus nnd auſſer dem Haus inden Schiffen / in Feldern und Wälderen / alfo daß wir wohl ſagen moͤgen / daß fein Stein feye/darunter nicht ein Scorpion verborgen liege; Da ſeyn aber vorhanden un⸗ ſere treue Secundanten / die lieben Schutz Engel / die fuͤr uns wachen in allen Sachen; Dieſe koͤnnen Jonam Mitten im Bauch des Wallfiſches / Paulum in dem Wellen des Meers / Daniel in der Loͤwen Grůben / Moyfen in dem Binſen Koͤrb⸗ ein: Die keuſche Judith indem Heer⸗Lager der Feind / Diez. Hebräifche Juͤngling in brennenden Feuer⸗Ofen ohne alle Muͤhe erhalten und beſchuͤtzen · Ohne diefer Huͤff und Schutz waͤren mie auch wohl Hundert tauſendmahl ſchon zu Grund gangen / ich muß ſelber bekennen / Daß ich zwar nicht habe ge⸗ Ternet fliegen / wohl aber abfallen die Stiegen’ und / a; u | | and > und freue Secundant. 399 —f — — — Land und zu Waſer ſehr groſſe Gefahren erlitten, doc jeder; Soldatens / worauf Alciatus gefehricben, zeit unverletzt darvon kommen / welches ohne guͤtige Hand⸗ reichung meines 3 Schutz ⸗ Engels als treuen Secundanten nicht hätte geſchehen koͤnnen / ja ich muß bezeugen / daß ich mei⸗ nes Secundanten Huͤiff und Schutz hundert und aber Hundert mal handgreifflich erfahren habe / und zweifflet mir auch nicht daß viel andere ſolches eben fo wohl / als ich wahrgenommen / dahero haben wir gantz getreue Freund und Secundanten an HH.Engeln / welche ihr Gegenwaͤrtigkeit / Sorg / Acht und Wacht / fonderlich ſehen laſſen / wo die Gefahr am groͤſten / und die Menſchliche Huͤlff am kleineſten iſt. | Fe In dem Buch Joſue wird gefchrieben / daB GH tt dem Dberften Joſue / daer wider die Stadt Hai ftunde / diefen Befehl ergehen babe faflen: Leva Clypeum, qui in manu tua eſt contra Vrbem Hay, quoniam tibitradameam. Schwin⸗ gedeinen Schild indie Höhe / wider die Stadt Hay maſſen ich dir diefelbe einliefferen und übergeben till. Jof. cap.g. Wohlan / meine Chriften/fpricht der H.Honig-Rieffende Abbt Bernardus/: Wohlan / mein Chriſt / ſo offt du ſieheſt / daß du ſchwerlich verſuchet / oder von einer hefftigen Truͤbſal uͤber⸗ fallen werdeſt / rufſe an deinen Secundanten / deinen Beſchuͤ⸗ zzer / deinen Helffer / zu gelegenen Zeiten /ruffe ihn an in Truͤb⸗ faal-Leva Clypeum &c. O Menſch ſchwinge deinen Schild/ den du in den Händen fuͤhreſt / in die Höhe / und ruffe an deinen himmliſchen Secundanten. Dann dieſer iſt nicht der Schild des Telamonis, Turni oder Ajacis Clypei Septemplicisorbis, von ſibenfacher Schei⸗ ben, wie Virgilius ſinget. Nit Myrtilli / des unerſchrockenen U AAIET iz Auxi- 4,00 Der. entkräffte Duellant. — — —— — — — — Auxilium nunquam dehc ens. Unveraͤnderliche ſtaͤte Huͤlff Oder wie ein anderer: Terra mariquè. Er halff zu Waſſer und zu Land / Er gieng ihm allzeit an die Hand· Noch weniger der Schild / ohne welchen Artemon niemaln ansgangen/ er hätte dann damit das Haupt bedecket / ſondern Clypeus forium ‚ein Schild der Starcken. Dieſe / dieſe ſeynd unſere treue Secundanten die HH. Schutz⸗Engel. Diefen Schild Bat geſchwu gen Elifäusder Propdet4 Reg.c. 6.Nachdem BenadasderSyrier König ſich unterſtun⸗ de / nicht nur ein fondern mehrmalen Joram / den König in Iſrael / zu hinter lauren und ploͤtzlichen mit Liſt zu überfallen / mercktegleichwohls daß feinedfnfchläg nicht wollten angehen / jedesmalzu Waſſer wurden / der Urſachen er in Gedanckẽ geras then iſt / ihme ſolche auch nicht wollte nehmen laſſen / es muͤſten Verraͤther in ſeinem Lager vorhanden ſeyn / die ſeinen Fein⸗ den alles entdeckten und kund machen; Biß er endlich in Er⸗ fahrung kommen / fein Verraͤther wär Elifaͤus / der alle ſeine Raͤth und Anſchlaͤg aus Prophetiſchem Geiſt verkundſchaffte und offenbahrete Joram dem König: Worauf er alfobald Befehl ertheilet / Wägen und Pferd den Kern ſeiner Armee vor Zothain zu rucken / Eliſaͤum zu uͤberfallen / gefangen fort zu fuͤhren / und ihme zu uͤberliefferen; Die Soldaten Fommen ihrem Befehl nach / berennen Dothain des Morgens in aller Fruͤhe kommet Eliſaͤi Diener / feinem Heran die Zeitung brin⸗ gend der Feind waͤre da: Der Diener voller Forcht und zit | Eye | er t . bilcum fünt, quäm cum illis , förchte dir nicht / maflen viel- 11 Krancken wachet / tröfteter/ dem Kraucken aber giebt er die völlige Gefundheit. Ein Engelerlediget Chromatium von dem uterleidentlichen Schmergendes Podagrams. Die En gel ſeynd rechte Medici oder Artzney⸗Doctores / welche Con a den H. Martyrer und Bifchoff/ welcher durch ein eiffes Bad und Feuer übelzugerichter und verbrennet / Mies derum zu recht gebracht. EimEngel hat die zerriſſene Bruͤſt Macraͤder heiligen Jungfrauen geheilet.Bolland. Nadafı.Ra- der, &alüi in Vita 2 | | | Dem feeligen Joanni Angelo / da man zur Ader gelaſſen / ſeynd die Engel kommen (weilen ſonſt kein anderer vorhan⸗ den /) haben alles / was er fordert / zugerichtet / fo gar einer das Liecht / der andere das Beck gehalten. In Vita. Dem ſeeligen Joannide Deo, dienten fie in ſeinem Kran⸗ MN - Eee cken⸗ EEE ——— 402 Di entkraͤfte Duellant den-Spittalalsein Krancken Warter / kehrten mit ihm die —— nen alles / was ſie immer vonnoͤthen hatten. Sie ſtehen uns bey in unſerem letzten End ni cundanten vonnoͤthen haben: O masfürein Geräufi/für ein heifleg Gefecht wird fich als denn erheben / da es nicht um was Zeitliches und Irrdiſches / ſondern um Die Länge und immer⸗ Himmel oder die Holl / nicht faſt um den Leib/ als die Seel des Menfchen ſeyn / der mit dem Tod ſtreitet / wann er zu Gemuͤth GOttes Angeſicht werde erſcheinen; Allwo anf einer Sei auf der andern Seiten aber der Satan unfer Widerſacher; Bet ac) gefährlicher Duell. Die Seelmird liegen in der Mit⸗ J ten / als ein Gewinnſt / um welches ſich beede Theil reiſſen und gleichſam ſchlagen werden. a Es iſt wahr / daß unfer Leben auf diefer Welt ein lauterer Krieg ſeye. Milicia eft Vira hominis ſoper terram, Niema⸗ | drieg | | Ten gleichwohl gehet es ſchaͤrpffer undentfeklicher her / niema⸗ art Tenift es gefährlicher als indem legten Tods Kampff: Quia defcendet adnosdiabolus, habens irammagnam fciens ‚ quia fel zu uns — ſteigen mit groſſem Zorn / alldieweilen er weiß / daß es Milch und Honig flieſſenden Lan ‚N Ja da werden wir ſchwache Duellanten einen treuenSe⸗ fwährende Eiwigkeit/znicht um Land und Leut / ſondern um den Menfchensiwird zu thun ſeyn. Ach wie wird einem ſolchen fuͤhrt / daß nachdem fein Seel von dem Leib abgeſchieden vor teftehen wird der liebe Schuß-Engel und trene Secundantz modicum rempushabet.Apoc. c- 12. Dann es wird der Teuf⸗ es bald aus / nud er Fein Zeit zů verlieren hahe. Nies malen dringte Pharao ſo ſtarck auf die Kinder Iſrael / als da fie indem Abzug auf der Reiß begrifien: nach dem gelobten d: Nicht weniger auch uns 1 greißet der Teuffel niemalen ſtaͤrcker an / als basnienmmene. | | ie Krancken Zimmer aug/dientenden Krancken / undthaͤten ih⸗ und treue Serundant. 403 die Seel auf der Zungen haben / abtrucken undzichen wollen in die andere Welt: Uber noli timere , plures nobifcum fünc: Foͤrchte die nicht/ geftalten mehr mit ung / dann mit ihnen feynd. Cüm exhac Vita migramus, fehreibet Pancala- ön in dedic,S.Mich. Diefer heilige Diaconus cum ex hac Viramigramus, nobis Angeli afliftunt, animasnoftras Co- mitantur, ſi ad purgatorium tendant , easque fzpe vilitant & ‚confolantur, wann wir von dieſem Leben abicheiden/ ſtehen uns die Engel bey / begleiten unſere Seelen / und da ſie ſich et⸗ wann in das Feuer verfügen muͤſſen / beſuchen auch ſelbige offtermalen / und troͤſten fie. Dahero foͤrchte dir nicht; Dein Heiliger Schutz Engel und treuer Secundant ſtehet dir in deinem legten Kampff and Duell beysfür dich zu fechten / kein Teuffel fol deiner Meifter werden / der Hal: Hund Fan dich nicht beiffen / es feye dann Sach /du geheft felbiten hinzu und den Streichen nach: Latrare poteſt, fpricht mein Heiliger Vatter Auguſtinus mordere non poteſt, nifi Volentem. Bellen kan er / aber keinen beiſſen / er wolle dann ſelb⸗ en. | Jech weiß gar wohl / Daß Antonius der heilige Einſied⸗ fer mit Freuden geftorben/da er die Engel als befte treue Se⸗ eundanten anfichtigmorden. Antonius aber felbftendie Seel Ammonis geſehen habe vonden Engeln inden Himmel ge⸗ fuͤhrt zu werden. Vita Patrum. a Sch weiß gar wohl / daß Pachomius /da er feinen Bruͤ⸗ dern den Seegen mittheilen wollte / in Lüfften die lieblichſte Mufic gehört / und da er über fich geſehen / gewahr wor⸗ den / wie die Seel feines Bruders von den Englifchen Schaa⸗ ten zu den himmliſchen Freuden feye begleitet worden. L.8. ibidem. Jchmweiß/ daß Paphnutius dieSceeleines vorneh⸗ men Grafens in Obacht — / was Maſſen ſelbige 2. von EEE NE Mimi. — — 404 Der entkraͤffte Duellant. von den Engeln daher getragen / GOtt lobend undfprechends Beatus, quem elegiſti & aſſumpſiſti, inhabitabit in atriis tuis, ſeelig / den duauserkohren und aufgenommen / er wird woh⸗ nen in deinen Vorhoͤen. * — Die Leich der Heiligen Jungfranen Georgiaͤ begleiten die — zur Begraͤbnus in Geſtalt der Tauben. In Vita 15. Febr. &c. | ;: ’ | ıM Zu der Heiligen Jungfrauen Nofalia / da fie ſterben Bee wollte / kamen die Heiligen Engels und ladeten fie ein zur \sHR Hochzeit des Lamms / ſetzten ihr auf eine vom Himmel gebrach⸗ — — — —— | | | | | | —44 fe Eron. ——— | Troͤſtlich und ſehr troͤſtlich iſt was Vincentius ſchreibt Lib.7. cap.84. von einem Juͤngling / der in den Schulen ſo | ie: viel erlernet / daß erben Feiner Unſer lieben Frauen Kirch: 2 der Capellen vorbey pafliet/ daß er nicht hinein gangen / nie⸗ Birma derknyet / sein Ave Maria gebettet / und gefprochen hatz 1 | Beatus Venter, qui ce portavit« OJESU. . O.beara Übera, | qua füxifti; ODomine!, Geelig iftder Leib, der dich getra⸗ gen hat OD SESU. O wohl feelig die Bruͤſt / die duge⸗ fogenhaftz D HERN! Nunbegabe fich/daß diefer Juͤng⸗ | ling erfrandfete / und gantz von Sinnen kame / ſo raſend daß er auch die Zungen ee oe Sein Schuts mbar. Engel fichet bey dem Bett / dieſes fo übel beftellten Krane — ii ckens / ſiehet und erbarmet ſich über fo. groſſes Elend wendet m fich zu Maria der Mutter GOTTES mis zierlicher Red zu gedencken/ daß diefesder Mund / dieſe Die Lefftzen Dies fes die Zung / welche taͤglich oͤffters / die allerſeeligſte Bruͤſt der allerreineſten unbefleckten Mutter der Barmhertzigkeit | | gegruͤſſet und verehret hätten. Wormit er dieſe allergütigfte Mutter dahin bewogen / daß ſie ihre Jungfraͤuliche Bruͤſt J entbloͤſſet / einen Stromin dem Mund des — ——— R und treue Setundanf, 405 fen laſſen / ſprechend: Accipe, & fruere prœmio ab hoc pecto- re, quod tu,nil ab aliis turbari paſſus, toties falurafti: Nimme hin / und genieſſe der Belohnung von denenjenigen Brüften/ welche du ſo a Ey bon niemanden Fonnteftabgehal; ten werden. Gleich ſtunde der Jüngling von feiner Liegers Statt auf / voller Freuden / friſch und gefund / reiniget fein Ger iſſen durch eine recht vollkommene Beicht/ richtet forthin feinen Wandel / dergeftalten ein / daß man felbigen / von Ma; riaͤ Bruͤſten und Milch geſogen zu haben/befennen mufte/ alle ſowohl mit Worten als Erempelermahnend/zu fondererIfn; Dacht gegen Mariaͤ unddem H. Schuß Engel. Daß die HH. Schu-Engelunfere treue Secundanten ſeyn / erhellet aus folgender Gefchichts Es fchreibt Sampy- rus indem Aurelienſiſchen Kirchen Wcten, Lib, 6.fol. 108. Wie daß ein Fürnehmer von Adel unweit Pariß gegen einen anderen feines Stands gemaͤß / einen unauslöfchlichen Haß wegen eines Stuck Walds getragen / alſo / daß er / ihn auf⸗ zureiben / auf alle Weiſe getrachtet und nachgeſtellet. Jener aber kein einiges Fuͤncklein einer Paſſion im Herhen nicht ges habt ihme zu ſchaden / um weilen er wuſte / daß er ein recht⸗ maͤſſigen Zuſpruch und Recht zu dieſem Wald habe, Damit er aber aller Gefahr mögeentgehen / hat er feinen Heiligen Schuß-Engel mit einem Schuß ⸗Gebettlein täglich verehrt: Ihn vor aller Gefahr su deſendiren und fecundiren: Was ges ſchicht / wider alles Verhoffen begegnen fie einander/derKachs gierige zieht alſobald von Leder / fordert den Gegentheil auf einen Duell heraus / weilen das Leben füß/ftellt ſich der Sanft⸗ muͤthige in Poſtur; wie aber beede an einander ſtoſſen / erbli⸗ cket der Rachgierige unter ſeinem Gegner einen Juͤngling in weiſſer Kleidung ſtehen; nicht ungleich eines Engels / woruͤber er dermaſſen erſchrocken / den sein RT um ee 3 er⸗ Pau. ee AS. a 406 _DeeentträffteDuellantıc. Verzeyhung mit Dargeben der Hand gebetten/ alles verzie | hen / und die vertreuefte Freund miteinanderworden: Dee Baar! vorhin Rachgierige Edelmann befenntemiteinem Eyd dag | ihm dieſer Juͤngling mit zornigem Geſicht habe gedroher: Au 9 dieſem klar zu erſehen wann wie unſere HH. Schutz⸗Eng werden taͤglich verehren / daß fie in allen Gefahren / forde⸗ reſt in unferem legten Todes Kampff alstreue Secun ⸗ danten ſich — ung defendigen erden. — — — SE: R 704 — — ———— we nn — — — — — ⸗ —— 086⸗ SEE SO/XO2 02707 \ 2% % RE h > „US OWOVON YO OVYONONFONF MOVONZONZON FON ZO\NZONG Sehe Der unwiderbringliche Jerluſt. Siſt ein gemeines Sprichwort: Wer ſucht / Verfindt: DieMenfchen / zu Zeiten des Voe / wegen boßhafftigen geführten Lebens; haben die Gnade GOttes verlohren Roe gber hat dieſe geſucht / und hat es bey GOtt — dem HErm gefunden. ‚ Noeyerö invenie, — gradam, Gen, cap, 6. Ein heilfamer Fund. Joſeph hat ſeine Brüder verlohren / er fucht und IN ein 408 Der euntsieißeiiche Werl. nn fei in Dothaim, Ecir Et inyenit eos in os in Dothaim, Gen.37. 37. — Bruͤderlicher Fund. Saul ſuchte ſeines Vatters Kis Efelin / und hat es ge⸗ funden: Eum abieris à me hodie, invenies duos Viros,dicent- Kane tibi: Inventæ ſunt aſinum. IL, Reg. gap: 1% Ein nutzlicher ki und: * DR himmliſche Braut ſuchte ihren Göttliche Braͤuti⸗ 9 gam und hat ihn gefunden: Inveni, quem diligie anima,Cant, 3, Einliebreiher gund. DDer treue und fromme Hirt / ſucht das irrende Schaͤf⸗ ein / und hat es gefunden. Congratulamini mihi quia inye- orem meam, an ——— Luc. cap. se Ein erfeeulicher I Jund. ar Luc. Ein gluͤcklicher Fund. — verliert einer cin Beutel mi Gch;er wird gef | Re fiicbe mandjem ein guter Freund / findet einen an⸗ "Aber Zeit verliehren/ iſt ein unfoiderbeinglicher Ber” en es hilfft fein Suchen / es iſt umſonſt; Diefes behen ret der weiſe Mann/ Sap.cap.2. Umbræe tranficus eff tempus noſtrum, & non eft reverfo finis noftri ‚ quoniam confignara eſt, & nemo revertitur. Dann unfere Zeit ift als mwannein Schatten fürüber gehet / und iſt nach unferem Ende keine Wiederkehr / dann es iſt verſi eglet / und niemand — wiederum Das Evangelſche Weiblein verliert den jehenden Gro⸗ ſchenſuch und hat gefunden. Quia inveni drachmam quam 4 Esmagt Gottder H. Geiſt eine Gleichnus / Rech. 0,92 © Sieut pifces capıuntur homo , fic homines capiuntur tem- Boremalo. Gleich wieder iſch andem Angelalf niedg ge⸗ angen ö—— — — — — — —— — ſolches iſt uns verborgen / &Kegonefiio , und eben mir iſt die letzte Stund meines Lebens nicht entdeckt. So dieſem dann ¶wie ihm dann nicht anderſt iſt / daß keiner weiß feine letzte Sliund / keinem bekannt iſt die Zeit feines zeitlichen Hintrittg, Warum fegen mir dann die liebe Zeit in alle Freyheit? Wars umb lieben wir alfo das irzdifche und vergängliche Werfen ? Warum haben die flüchtige Welt-und Lieb; Eofende Ereatu⸗ ven aljo ihren Sig inunferen Hertzen befeftiget / indeme doc) alles flüchtig / alles zergänglich alles der Unbeftändigkeit uns al iſt / und nichts beftändig bey ung bleiber/ als die edle in guten Wercken vollbrachte Zeit. Iſt das Kleid zer⸗ riſſen / kan man ſolches wiederum verbefferen. Iſt das Haus baufaͤllig Fan man ſolches wiederumb erheben und verneues ren / haſt du Geld und Gut verlohren / Eanft du ſoiches wieder⸗ erwerben: Aber iſt die Zeit verlohren / haft alles ver; ohren, Warn dergleichen Welt: Kindern / fo die liebe und Frucht⸗ bringende Zeit fo liederlic) verfchwenden / mögen jene Wort desgedultigen Manns Job Eapit. 15. gefaget werden: Bibunt iniquitatem ficut aquam. ie fauffen die Boßheit hinein wie das Waſſer ? Den Wein trinckt man mit Sorgen / dann er fteigt in das Haupt / fchlägt übel aus in die Glieder / bevorans in die FÜR / entfinner den Leib bes grabet den Bernunfft/ und mag mancher naffer Bruder am meinften Elaget/ veiffet ein Loch in den Beutel. Das Waſ⸗ fer iſt Zoll frey / das Waſſer fchreibet niemand an, bey dem: Roͤhr Kaſten zahle man keine Zech; Darumb trinckt man Fff das en . ._ > — nn — 2 * = ? —— > An: © - — EEE WER ————— 410. . Dieunwiverbringliche Verluſt. TEE EEE FETTE * das Waſſer ohne Sorgen. Eben alſo will Job verſtanden Haben, daß die Welt:Kinder / in Werabfaumnng der lieben 7 Te ———— ee. — Zeit / ehe ſie zu ihrer Seelen Heil etwas Gutes ſollten wuͤr⸗ cken / ſauffen fie lieber die Boßheit ohne Sorgen hinein / in diefem Lebens Lauff und Lebens: Zeit fürchte man GOTT nicht / man bedenckt die Emigkeit nicht / der XBurm nagt das Gewiſſen man fchlägt esinden Wind; Das Hertz Flebt an dem Zeitlichen / die Haͤnd ſeynd voller Blut / das Hertz vol Ice Haß die Augen voller Begierlichkeit / der Mund voller Betrug. Dannoc dencket der Menſch nicht) an das gm 7 Fünfftige ; In der gegenwärtigen Zeit thut er nichts Gutes / und die vergangene kommet nicht mehr herwieder. Die koſtbahre und Edle Zeit hat wohl beobachtet ein Adeliches Franen-Zimmer/ von der/ der Heilige Lucas ſchrei⸗ bet,Eapit.7. Wie einsmahlsC Hriftus unfer Heyland fich bey Simone / dem befandten Suͤnder / zu Gaſt geladen; Solches hat ein Adeliches Frauen: Zimmer / die ſchoͤne Magdalena / deren gekrauſte Haͤar nicht anderfi waren / als wie gefpunnene Gold⸗Faͤden / ihre Mugen wie hellſcheinende Sternen ihre bee wegliche Leffzen / wie rothe Eorallen) verſtanden / alſobald jegiſie beyſeits allen hoffaͤrtigen Aufbutz / ergreifft eine ſchoͤ⸗ ne mit koſtbahreſtem Balſam gefüllte Alabaſter⸗Buͤchſen / macht ſich aufden Weeg / CHriſtum zu ſuchen / tritt in das Haus Simonis / ſiellt ſich zu den Fuͤſſen unſers Heylands mit weinenden Augen / bereuet ihre Schwehre und Menge der Suͤnden / ſuchet Pardon und Gnade zu erhalten. Allhier geduncket mich / einem Adelichen Feanen-Zint mer foll die Höfligkeit angebohren / oder wenigiſt mehrers befandt feyn / vorgelaffen zu merden, Unter mähgeuter — 9* | | Mahl⸗ | Der unwiderbringliche Verluſt. 411 Mahlzeit / da alles in Freuden verſammlet / iſt nicht braͤu⸗ chig / einen fremden Gaſt wie Chriſtus ware / die Viſita zugeben. Esift nicht höflich / ein unbekandtes Haus ohne Anklopffenzubetretten: Nun fage mir Magdalena / wo haft diefe Höflichkeit erlerner? Oder was hat dich alfozueinereil; fertigen Befuchung aufgemuntert, Magdalena giebt mir die Antwort : Uc cognovicquod - JESUS accubuiler in domo Pharifzi. So bald ich nur von der Goͤttlichen Gnade in meinem Hergen bin berühret wor⸗ nen/und in Erkanntnus meines fündigen Lebens gelanget / felbigen Augenblick / ohne Verlängerung der Zeit/urcogno- vi, habe ich mich aufden Weeg gemacht, meinen Heyland zu fuchen meine Sünden zu bereuen/und umb dero Nergebung ‚mitzerfniefchten Hertzen und weinenden Mugen zu bitten/ Dann mir vor fattfam bekandt / tanto brevius tempus, quan- t felicius, Plinius lib.ı. So glückfeelig die Zeit der Buß iſt / ſo kurtz iſt dieſelbe: Eilends bin ich geloffen / damit ich nicht einmahlhören muͤſſe: Dedir ei Dominus locum pocnitentiz, & ipſa abutitur eo in füperbiam, GOTT hat ihr Zeit ge ben / Buß zu thun / und fie mißbrauchte diefelbige zur Hof⸗ farth. 93 | | Siehe / dann mein Ehrift fiehe momentum ‚unde pendet æternitas, daß an einem kleinen Pünctlein / an einem Nugen⸗ blick / deine ewige Seeligkeit hanget. Dann alle Jahr / alle Monath / alle Wochen / alle Tage / ale Stunden / alle halbe Stund / alle Vierthel Stund / alle Minuten / in welchen man GOTT nicht dienet/ ſeynd verlohren. Mache dein Con- to nur von einem Fahr / diefes haltet in fich zwoͤlff Monath / zwey und funfftzig Wochen/drey hundert und fünf und ſechtzig Taͤg / acht tauſend fieben hundert und fechtsig Stunden: Biel, Teiche wann du von dieſen allen täglich eine Stunde zu dei⸗ - ner TR 1 un Sri ri A nn 412 ¶ Der unwiderbringliche Verluft, _ Bu. — —— en ner Seelen Heil anwendeſt / vermeineſt vielgethan zu Haben / nun diefe ander Zahl ſeynd drey hundert und fuͤnff und ſechtzig Stunden / bleiben übrig 3395. Mehr giebe ich zu dem Schlaf täglich fieben Stund / machen zwey taufend fünfhuns dert und fünf und funfzig Stund / Subtrahir es yon denen acht tauſend drey Hundert und fünfund neungig / reſtirend 5840, täglich / Furg ausgeraith / ſchencke zum Effen und Triucken eine Stund / ſeynd abermahlen drey hundert und fünf und J ſechtzig Stund / defalcirs von den 5840. Stunden, bleiben Ba 3 5475. Dann Borund Nachmittag verzehreſt in deinen Stu⸗ na) | dien und Hand⸗Arbeit täglich / auf das geringfte gerechnet / i — — — ELSE Fe ſechs Stund / tragen aus 2190,$iehe diefe ab von denen 5475, bleiben 3235, täglich ein Ehrliche Recreation, oder Seyers a | Gtund/als363.Stund/zieheabvondenz3285.bleibenzg20o, ». ’ Stund. Dieſe / nach der geringfienfechnung/verzehretder u |; Menſch in Fabuliren / mit Spatzieren / mit Reiten / Kranckhei⸗ Pl ten / Faullentzen und anderen Geſchaͤfften / dahero ſchlaͤfferig / J kahl und law, / ſchenckt er mit harter Muͤhe ſeinem lieben G Oit ein FleinesStündlein:Und wann du / OMenſch das viertzigſte Jahr erreichet / fo haft du gezehlt drey hundert und fünffjig tauſend und vier hundert Stund; aber leider! wenig oder gar Feine / haft dir zu Nutzen gemacht. Rechne nur zuſammen von V dieſen 40. Jahren / deine Kindheit und Unverſtand / will dar⸗ ii von nur nehmen 7. Jahr / bleiben 33. Jahr. Nun iſt die Frag / ob du dieſe 33. Jahr in Reinigkeit des Gewiſſens / in Liebe GOttes und des Nechſtens / in Eiffer des Gebets / in andaͤch⸗/ tigen Ubungen / in den Wercken der Barmhertzigkeit und an⸗ dern GOtt gefaͤlligen Tugenden habeſt zugebracht. J | D edle Zeit: Ich muß bekennen / ein Fleines Ding Bi: umb einStänblein Gold / das dem en 4 eil Der unwiderbringliche Verluſt. 413 Feil wegfaͤllet / man hebt es aber dannoch auf. it Eleineg Ding um ein Teöpflein Gold, Waffer/ man ſchaͤtztes dannoch —— kleines Ding um ein Berlein/ man haͤlts dannoch in Werth. BT 0 Alſo eine Fleine Sad) iſt die gegenwaͤrtige Zeit / aber aber dieſe kurtze Zeit / dieweil es gleichwol ſehr koͤſtlich feyn müffe/ Limme ich daher ab/ daß man insgemein der gegenwärtigen zeit den Titel Edel giebt. Daherodie Welt-Kinder, wann xrin annehmlicher Fruͤhlings⸗Tag iſt / zu reden pflegen: Ach heunt iſt ein Edler Tag / jetzt daben wir ein Edle Zeit, Titus / der Roͤmiſche Kayſer / des Veſpaſiani Sohn / betauerte nicht ſonders hoch / wann er einen guldenen Ring / oder noch was koͤſtlichers verlohren: Aber warn ihme ein eingiger Tag entwiche / daran er nichts Gutes anderen erwie⸗ ſen / hoͤrete manihn zu Nachts unter den Abkleiden oft und vielmahls ſeuffzen; Amici,diem perdidimus. Freund der Tag - if verlohren. Tranguillus I — Carolus / der Fuͤnffte Roͤmiſche Kayſer / hatte eine klei⸗ ne Uhr in ſeinem Hand⸗Ring eingeſchloſſen / dero Räpdlein/ wie in einem groſſen Werck kuͤnſtlich in einander gerichtet / ihm alle Stunden des Tags anzeigten. Dieſes Kunſtwerck zoge Carolus allen anderen Kleinodien und Edel⸗Geſteinen vor. J— 3 Sage mir doch / 100 feynd der Affyrier Negierungs; Jahr / deren waren ein’taufend drey hundert und dreyfig | Ingeflofien * Wohik ? Sie ſeynd wie eine Blume vermels et | Die Babyloniſche Monarchie ift geffanden fiebengig hr, Iſt nunmehr mit der Zeit im Rauch aufgegan Ja en. 5 - Sffz Die . Tan — — Die Perſianer haben regiert biß indie 200. Jahr; ſeynd mit der Zeit wie ein Heu verdorret. * | h Alerander iſt ein König geweſen / hat nur 12. Fahr unde, HE, Monatregiert : Ach Furge Regierung / ſeynd mit der Zeit als ‚N wie ein Feuer Funcken verichwunden. — - | Caſſander / er und feine Vor und Nachkoͤmmlingen Koͤ⸗ | nigen in Macedonien/ wie langhaben fie die Eron / mie lang | den Scepter geführt nicht länger / Daum 124. Jahr / und 1 ſeynd als wie ein Wachs vom Feuer mit der Zeit zerſchmel⸗ Bet. Ir Rt we | Die Ptolomaͤi/ Koͤnige in Egypten/dominiren undhers KEN fehen 296. Jahr. Wo ſeynd ſie nun? Wo ihr Neich ? Alle / Bm alle feynd mit der Zeit ale mie ein ausgedorrtes Blat von Fila | ! | 414 Die intereſſirte Andacht. Baum gefallen. A 23a u N £ Die Leneidä Könige in Syrien / wie lang haben ſie ihr Bi Rregierung erſtrecket? Wie lang? Nur 224. Jahr: Aller alle J On Iron mitder Zeit als wie ein Aſchen in derLufft zerſtreu⸗ Eu et worden. | | 1: Demeteinsundandere Koͤnige in Aſien / mwielang feynd fie auf ihrem Thron geſeſſen und geblieben? Wie lang hatihe Reich gewaͤhret? Ach nicht länger dann 35. Jahr:Warum ſo 10 wenig Jahr: Darum; Sie ſeynd mit der Zeit als mie ein Arm Waflerfonorbey rinnt / verfloſſen. “Re "a Dieſe und alle andere mehr Eönnen die verfloffeneZeiten/ die vergangene Jahre / die verlohrne Monaten/ Wohenund Taͤg nichtmehr finden; Dann Zeit verliehren / iſt alles verloh ⸗ ren. J Und dannoch der Menſch nimmt ſo wenig in acht die edle Zeit / und gedenckt nicht der Ewigkeit und vermeint / ewig zu | | Ieben. J Es faͤllet mir hier bey / was Plutarchus ſchreibt er | J I | >UUz Der unwiderbringliche Verluſt. r5 Griechen / daß ſelbige ihre Feſt Begaͤngnuß mit Choͤren und Reihen zu halten / in dem Brauch gehabt Haben; Uud ſteliten 3. Choͤr oder Reihen an / den erfien hielten die alten Greiſen/ den anderen die junge &efellen/und den dritten die Hinder / die Alten füngen gegen den jungen Geſellẽ über nosfuimus,quod eſtis. Wir ſeynd geweſen / was ihr dermalen feyet. Es antwor— teten die jungen Geſellen: Nos ſumus, quod fuiftis, wir feynd was ihr geweſen: Es concerdirten daranfdie Kinder mit bey; den / und ſchryen darein: Noserimus, quodeltis, Mir mer, den undhoffen zu ſeyn / was ihr ſeyet. Ein ſchoͤner Brauch, wordurch beyde / fo Junge als Alte erinnert wurden / wie al; les zergaͤnglich / endlich nichts übrig als dag Grab. Man follte ja betaueren / daß mancher die edle Zeit fo übel anwendet; und vernachläfliget das Heil feiner Seelen in der Zeit / die da vergehet und nicht wiederum Fommet. Biel feynd/ und aber viel ſeynd / die mit Domitiano dem Kayfer hätten follen indem Kath figen und den Reichs Geſchaͤfften obliegen dar vor ſperrte er ſich ein und ſpiſte für die lange Weil die Flie⸗ gen mit einer langen Nadelandie Wand. Vielſeynd/ und abermal viel/ wie Bias der Lydier Koͤ⸗ nig / melcher hätte follen mit den benachbarten Fürften nug, liche Alliangen fchlieffen/und er bande darfuͤr mit einem Spaͤ⸗ get die Fuͤß denen Froͤſchen zuſammen / weil er Fein groͤſſeren Luſt hatte / als Froͤſch fangen. | Viel ſeynd und abermal viel / wie Ptolomaͤus der Eghp⸗ tier König / dieſer hätte ſollen den auslaͤndiſchen Geſandten Audientz ertheilen / und muſte man ihn in den Werckftaͤtten der Handwercks Leuten und Kraͤmer Läden ſuchen. Allſo auch noch heut zu Tag bringen viel aus den Menſchen die Zeit ans derſt zu / als ſie ſollten . Nehmen wir nur ein einiges Beyſpiel von ein oder ande; er rer TE an. un Sr A nn 416 _Deruntiderbringliche Verluſt. — ——— ah BER ——— —. rer Madam oder Madamonfelle. Es giebt zwar einLobder _ weiſe Mann Proverb.c. 13. einer Dama/mit folgenden Bor fen: Mulierem fortem quis invenier ? Wer wird ein ſtarckes | Weibsbild finden ? Bevor ich mie dem Lob des weiſen Manns | : erſcheine; Daß er unter der Stärcke muß etwas anderft vers 4 Randenhaben? BIN x Waren nicht die Weiber in inneren Lybien dermaſſen ſtarck und tapffer / auch zu dem Krieg alfo tauglich daß fie - Eh - bielmalsihrHaubr-Stadt Arginiam/ unterdem Commando IE a ihrer Königin Theleffilä/vondem Anfall derSpartianifchen Ei Voͤlckern ritterlich defendirt und beſchuͤtzet haben. _ — i Waren nicht die Weiber in der Inſel Syberia ſtarcke Hel⸗ | dinen / nicht allein den Männern gleich / fondern fie uͤbertraf / | A fen Diefelben / wann ſie bewaffnet ſeynd / abfonderlich in Abs ie ſchieſſung der Pfeilen. | — nn _ u }; | Ja es bezeugt Aelianus/ daß bey den Schtiſchen Völkern he der Brauch mare / daß Fein Weibsbild ehender heurathen # me / biß fie zuvor drey von ihren Zeinden umgebracht tte Ich geſchweige deren viel tauſend / man kan dannoch in der Mr Welt finden ſtarcke Deboras / Jaheles / Judithas / Fredegun ⸗ das / Semiramides / Thramirides / Cleopatras Arthemiſias / Mi Coͤlias Camillas Eonoceas / Alexandras / Olympias/und: - | andere dergleichen mehr / dann es fpricht Seneca / quod in Bo fœminis imperfectio hamoris, non fit defe&tio Virtutis. Daß —44 den Weibern die Unvollkommenheit der Humorn keinen Mangel bringen an der Tugend. — 1— Jetzo vernehmet / mas der weiſe Mann habe verſtanden; Als er gefragt; Mulierem fortem quis invenier : Wer | | wird ein ſtarckes Weib finden ? Manum ſuam mific adfortia 6 & digiti ejus apprehenderunt fuſum. Sie hat Ben ir Ir ii ra Ä 2 4 J ßF Der unwiderbringliche Verluſt. 417 Flachs gefponnen/ und hat gearbeitet nad) dem Rath ihrer ande / ſie hat ihr Hand zu ftarcken Sachen ansgefireckt/ und - Ihre Singer haben die Spindel ergriffen. Was iſt das Pater? Sollt ich mit einem gemeinen Weib Ä die Zeit vertreiben mit Spinnen: Ach / fagt und wird fagen ER manches Adeliches Frauenzimmer ; Ihr feyer noch wenig J bey den Adelichen Geſellſchafften geivefen Ich laß mein —DJ Cayman aus Holland fommen :. Dann zu diefen Zeiten IE muß man fich dem Adel accommodiven : Dann zu Morgens ſtehe ich auf um eilff Uhr; Alsdann muß ſchon ein Schoccola- 4 ca bey Handen feyn. Unterdeſſen laß ich mich ankleiden; ak Dieweilen ſchlaͤgts zwoͤlff Uhr. Hernach Laß ich mich in die — Kirchen zu Sanct Stephantragen Komme allemahl gleich —9* recht zu der erſten vonder vor Ießten Meß an. Inter der Meß 9 gehet die Andacht an: Mein Graffin / wie haft heunt Nacht —* geraten? Gar gut + Ich aber gar wenig / hab einReiffen 9 ekommen: Warum mein goldenes Kind? Ach ich hab aaͤr viel von der Falten Sultz geeſfen; Und hab Feingemonadida auf getruncken ze. Nachdem Eſſen vertreibe ich mein Zeit mit dem Pamphilio / biß zu der Litaneye. In der Kirchen ſchauet man mer herein gehet Werdaficher: Pafd)y , gehe füge diefee Gräfin / fie folle in meinen Stuhl kommen; Mein Schaf wie ſeynd die gemeine Leut fü grob; Sie geben den hohen Adel / wie ich und du / Feinen Nefpect. Mein Herg Y wiegehfsbir ; Was ſchreibt dein Herz Graf Gutes: Schauy ib Khan mein Gräffin/ wie zieht diefe Secretarii gran auf / ihr 4 Her wird ihr dieſen Proecat nicht Faufft haben; Es muß gewiß ein Verehrung feyn ; Weilen er das Krumpe hat gerad g& "Bi macht "Mein Schweiter: Warum Fommt fie heunt in.die I Kirchen: Zragnichtviel; Esiftmirdiegeictang: Danımein "0 Graff hat ein Commiſſion/ und N der Commiſſſon ſchreibt | * 89 er TEE Mini nn gg Die unwiderbringliche Verluſt. er auf der Poſt: Wo gehet fie hin / mein Graͤffin nach der&k laneh / zu Diefer und jener Geſellſchafft / wie lang bleibt ſie allda® Biß woͤlff Uhr Mitternacht; Alsdann gehet das 4 —— anrc und das waͤhret Nunc& ſemper, je und all mah 4 Bi BP ! u Bekenne es / ich hab mic niemalen bey vielen Hoch⸗ Ade⸗ lichen Gefeliſchafften eingefunden: dahero kan ich auchmitihe nen/der Wahrheit gemaͤß / ad zuſtum nicht diſcuriren. Aber hoͤret / an ſtatt meiner redet Niernbergius: Die⸗ fer ſchreibt von der Ewigkeit: Daß auf ein Zeit ein frommer Keligios unter dem Gebet und Betrachtung ein gantz klaͤge liche Stimm gehoͤrt habe: Als er ſich num umſahe / zu er⸗ fahren / woher dieſe Stimm kame / da nahet ſich ſelbige je laͤn⸗ ger je mehr mit erbaͤrmlichen Heulen und Klagen. Hier⸗ auf fragte der Geiftliche beherzt / Wer alſo weinte? Und mag diefes Jammern bedeutete ? Alfobald empfieng er die Antwort: Ich bin eine aug der verdammten Schaar in der Höllen: Warum heulet ſie alſo? Fragt der Geiſtliche wei⸗ ter ; Und hingegen die Stimm gab —s— \ fagte; Du follt wiſſen zach groffer Freund GDrtes/ daß i und andere Himmels Verwieſene nichts mehrers bemweinen / noch ſchmerßhaffter empfinden/als den Verluſt der edlen Zeit, Dieſes geredet / verlohre ſich als gemach die Stimm wiede⸗ mn/ und hinterlieſſe den frommen Religioſen / und auch ung ein gute Uintermeifung / nach Rath des weiſen Sirachs Eaput. 14. Die edle Zeit beſſer in Ehren zu halten. Nonde- fraudens & diebono, & particula bonæ diei non te prtereatt Siehe) daß dir kein guter Tagan Verluſt gehe; And die fleu 7 yieite Varlickel der Zeit klaub fleiſſig zuſammen. 2 ep u ER "Safe ® 4 en en * 2 — * * — — = — — — — —— Der unwiderbringliche Verluſt. rg Laſſet uns nicht nachfolgen jenem verſchwenderiſchen / faulen Haus Knecht / der ſein Pfund und Talentum in das Schweiß Tuch gethan / und hat es in die Erden vergraben: Ad) Unsluͤckſeeligen / durch dag Pfund oder Talentum vers ſtehet der 0 die edle Zeit; Dieſe einmal ver⸗ RD gg mehr fe —— nn „ » —— EEE em ET | | ı it KLAR LET END ETUCIECHL CNC IL LCHE IE [ VEIT | J Die intereſſirte Andacht. J 1 \ j | I i 7 j — * Aß Moyſes in der Wuͤſten / zum Troſt des Licz das bittere Waſſer in ein ſuſſes ver⸗ eehrt / iſt viel / aber nicht ſo groß. Daß Eliſaͤus der Sunamitin liebſten | Sohn vom Tod wieder zum Leben erweckt hat / war viel / aber nicht ſo gr—(ß. Daß eben derſelbige den Syriſchen * J Die intreſſirte Andacht. 421 Fürften Nanman von wilden Ausfag geveiniget Dat / If ein | — —— ſo groß. | But j ö das hart ein / K ling —* Deopbeten indern ins Waller gefallen/ zu Boden geſuncken und nach; mil über fich geſchwummen / ift denckwuͤrdig/ 1 nicht ſo groß.. | | Daß Jonas ans dem Wall⸗Fiſch / in welchem ſchwim⸗ menden Arreſt er z. Tag verblieben / mieder friſch und gefund ans Geſtatt kommen / iſt viel / aber nicht ſo groß. Daß Tobias der ſtockblinde Mann durch den Raphael iſt 5 ſehend worden / it cin Wunder geimeft/ aber nicht ſogroß. RI CHnIN? Daß CHriſtus der Welt Heyland / das Waſſer aufder a rer in den beften Wein verwandter / ift viel/ a⸗ Dasß eben dieſer Welt Erloͤſer den Latzarum / ſo bereitg - 4. Tag todt / wiederum zum Leben erweckt / iſt ſich zu berwun⸗ dern / aber nicht fogroß. — Aber nicht ſo groß /nicht ſo groß / als mann eine Seel / von dero durch ie Sůnd / GOTT gewichen / wieder zur Gnade gelanget / das iſt ein Wunder uͤber [11 ß un ’ kur — Und ſolches Wunder kan von jedermann gewuͤrcket wer⸗ den / welcher mit ſeiner Hilff und Mitleiden ſich gegen den armen Seelen im Fegfeuer erbarmet. Dann diefe ein inter; eſſirte Andacht. Dann es kan nicht wohl möglich feyn / daß jemand / ſo ein Liebhaber der armen Seelen im Feafeuer/ Ein, ne fterben in einer Tod⸗ Suͤnd / undfolgfam in der Ingnade Gottes / nicht / als haͤtte ſolche Andacht die Krafft / de Sim den auszuloͤſchen / ſondern mie der Engliſche Thomas 2.2. quæſt. 32.de leem.(diſpoſitivẽ) eine ſolche Andacht bewegt/ —* Gs83 GOtt ren Br — — —ÄAV3I 3 Df —— 422 Die intereſſirte Andacht. Gott / daß er dem Sünder die Augen feines Gemuͤths er oͤffnet ihm zur Reue und Bereuung feiner Suͤnden bewegt / A wordurch er wieder Die hochfchägbare Gnade HHDttes findet. | D was füreinen Nutzen und Intereſſe trägt dann die Liebe zn | den armen Seelen im Feafener.. a Der H. Paulus ſchreibt es umſtaͤndig / Ep.2.ad Cor.cap: 11. was er für allerley Gefahren habe ausgeſtanden; Per= culis in via periculis in mari &c. Ich habe ausgeſtanden Ge⸗ fahren auf der Reis / ich hab Gefahren gusgeſtanden im Meer / ich hab Gefahren ansgeſtanden in Fluͤchten / ich habb Gefahren ausgeſtanden von meinen eigenenLands Leuten ich hab Gefahren ausgeſtanden in den Städten / Gefahren aus 1 geffanden unter den falfchen Brüdern ; Das feynd gar die Be rechten: Nicht allein Paulus / fondern ein jeder Menſch it — | | den Sefahrenunterworffen. Es gibt Gefahren im Waſſer / Bi wie Petrus. Es gibt Gefahren im Feuer / dann nichteiniee a - Der bleibt im Feuer unverweſend / wie diedrey gnabenin dem j 106 Babyloniſchen Dfen.Es giebt Gefahren im ufft/ dann nit ein J jeder wird im Lufft von einem Engel getragen / wie der Pro⸗ phet Habacuc. Es gibt Gefahren auf Erden danıı nicht ein jeder wird defendirt/ wie der Prophet Eliſaͤus in Mitten des | - Aflyeifchen Kriegs⸗Heer: Tanfend Gefahrenikder Menfh Bunt unterworfen. Wer aber thut ihn meinftens daraus erret: 4* ten ? Wer / die hilff und das Mitleiden gegen den armen See⸗ Er. len im Fegfeuer Wohl ein rechte intereſſirte Andacht. ESs hat der König Sedecias / aufEinrathen etlicher Miß⸗ goͤnniger Hofleut / den frommen Propheten Jeremiam laſſen in eine tieffe Gruben werffen / allwo er im Moraſt und Schlam faſt verſuncken / ware alſo in gewiſſer und Augenſcheinlicher Lebens Gefahr / wer hat aber den heiligen Mann wider her⸗ 9* 4 | ans geholffen / und denfelben ervettet ? Wer / an | | “ | e Die intereffirte Andacht. 423 Ich ein Mobeyein Mohr / fagtdie Goͤttliche Schrift. Jerem. ap. 38. | at: kei Dasifvielleicht/und etwan nur einmohl geſchehen ? In wohl einmahl / ſondern viel tauſendmal / unzahibare ſolche Ge⸗ ſter / mein HEre /was muß ich doch thun / damit ich das ewige w„owrıs — ————— 424 Dle intereſſirte Andacht. bus; Soverkauffe alles was du haſt / gehe hin / und theilees | | unter die Armen aus: Wie der Zuncker das vernommen? KaNSR abiit criftis, fo Hat er gan Melancholifch den Abſchied genom; 2 wmen / die Stirn und Nafengerümpfft/ Dann diefe Lection mar | ihm verdrießlich / abiit criftis : Mittel und Titel verlaſſen / das | wollte er nicht / Gelt und Zelt verlaffen / das wollt er nicht / abiit triſtis einen Stecken alleninder Hand haben’ das iftgae ein ſchlechtes Hölgernes Hand-Dferd. Gar nichtsim Bew Bl tel haben das iſt ein unertraͤgliches Vacuum, nichteinmahlein - | IE) Haus und Herberghaben it doc dißfallsein Schneck beſſer Ina verſehen / Diefer war fonften gar fromm / und Gottsförchtigy \ N aber / aber das Zeitlicheverlaffenzdas war ihm zu hart / abut cri- #, \ ftis , nicht allein böfe und Gewiſſen⸗loſe Leut fondern auch N ir | gromme haben gern einen zeitlichen Seegen. _ { h Bi Sr Unterdenen Baͤumen iſt halt der angenehmſte der See⸗ SE gen Baum. Unter denen Karten iſt die angenehnifte die De⸗ —J— nari. Unter den Blumen iſt die angenehmſte die Gold⸗Blu⸗ Er 4 me. Und unter den Kräutern iſt das angenehmſte das Tau— | | fendgulde- rau, | ee Aher wer? Wer bringt oder vermehrt eigentlich die zeit⸗ liche Guͤter und Habfchafften ? Wer ? die Hilf und das Mit⸗ leiden gegen den armen Seelen im Fegfeuer. Darum mohl ein intereffirte Andacht. Man hoͤre nur / bey dem Hofdeg | Königs Pharao war ein vornehmer Beampter/ Puriphae —1 Wwar ſein Namen / wann dieſer im Neuen Teſtament wäre ge- ce weſt / ſo haͤtte er ſollen Forcunar , oder Benedi&theiffen dann er war geſeegnet und gluͤckſeelig in allem / feine Reichthumen ha ben taͤglich / ja tündlich zugenommen / es hat geſchienen / als waͤre Felicicas feine Wirthin / und führe ihm Diegange Oeco- Ri nomia, Reich war diefer Eapptifche Herr/nicht darum / als ſoll 6 er mit feinen Unterthanen umgangen ſeyn / ER J a. '% | en Die intereſſirte Andacht. 425 — — den Schafen des Labans: Reich war er/nicht etwan darum, als wer er geweſt / wie ein Ventofen oder Laß⸗ Koͤpffel / ſo ſich nur mit fremden Blut anfuͤllt: Reich war er / nichtdarum / als hätteer in feinen Ampt profperirt/vulgö, anderft/fondern Datum? BenedixitDominus Domui Argyptii propter Jofeph, & multiplicavic cunctam ejusfübltantiam,Genef 39. Som dern darum hat ihn GOtt alſo gefeegnet und reich gemacht / wegen Sofeph/ weil er ihn aus dem Kercker erloͤſt / und ihme die tägliche Vahrung verſchafft. Hat ſich nun der Allnäch, tige Gott gegen dieſem Ephtier alfo eingeftellt/ihme fein Haab und Gut vermehrt /meilerden Joſeph erloͤſt / erkaufft / und ihme etwas Gutes gethan / was wird erſt GOit denjenigen geben / die ſich der armen gefangenenChriſtglaubigen in jener Belt annehmen diefelben mit der ſchoͤnen filbermeifen Goͤtt⸗ lichen Muͤntz des Altars erfauffen/ und folcher Geftalten gar in die ewige Freuden überbringen? Neben der ewigen Glory / wird er ihnen hundert und hundert fach auch das Zeitliche ver⸗ mehren / und begluͤcken / nach Laut Goͤttlicher Schrifft / Pro- verb.c, ı 1. Aliidividuntpropria,& ditioresfiunt. Dergleichen Exempel koͤnnten in der Mängebeygebracht werden. Jaes leben aͤnnoch viel / die es gern und urbietig bekennen / daß ſie in ihren Geſchaͤfften darum einen gluͤcklichen Fortgang geivin⸗ nen / um weilſie der verſtorbenen Chriſtglaubigen nicht ders geffen / fo bleibt es dann darbey / daß Diefe eine abfonderliche intereſſirte Andacht ſeye. Ein jeder / ein jeder gehet auf feinen eigenen Ruten. Der Menſch / dieſes ſundige Adams / Kind / thut billich gar oft diefeeligfte Mutter Gttes anrufen: Bitt fuͤr uns arme Sünder / jest und in der Stund unferg Abfterbengy / dann Feine erfchrödlichere Stund / als diefelbige/ wegen der überhänfiten Aengſten * [rot man / und kan u | an . 426 Dieintereffirte Andacht. —— ———— — — — auch fagen von den Aengſten und Peinen der Martyhrer / a Bu feund Nichts gegen denen Aengſten eines Ster⸗ enden, £ | Martha / alseine Schweſter Magdalenaͤ / ware von us 7 ‚gend auf der Gottes⸗Forcht ergeben / nach der Himmelfahrt des HErrn hat fie einen ſtrengen Buß⸗Wandel gefuͤhrt She Kleid mar nichts anderft/ als ein rauhes Cilicium, ihr bloſſe Lenden waren ſtets umguͤrtet mit einen harten Strick / ihre Speiß und Nahrung beftunde in lauter Kräuter und Wur⸗ geln + She Bettel und Liegerftatt war ein duͤrres zuſamm gebauſchtes Geroͤhr / ihr Haupt: Polften ein harter Stein / ihr Aufenthalt Beten / Wachen/ und Caſteyen; In diefent Alters, fie hat viel tanfend zu dem Heiligen Tauff und wah⸗ ren Glauben gezogen /_diefe / dieſe / ſchreibt Belluacenfis, dieſe iſt in ihrem legten Sterb⸗Stůndlein von einer unzahlba⸗ ren Maͤnge der Hoͤlliſchen Larven dergeſtalten angetaſtet worden / daß ſie gantz wehemuͤthig GOTT umb Huͤlffe ge⸗ ſchrien / und faſt in der Gefahr einer Verzweifflung geſtan⸗ den / wofern ſie nicht der Heyland ſelbſt Hätte ſichtbahrlich ger troͤſi und geſtaͤrcket. Eine erſchroͤckliche Stund iſt die Stund des Abſterbens. — Was iſ aber / oder ſoll was ſeyn / welches uns in ſolcher Stund kan troͤſten / ja gar verſicheren eines heil. Hintritts? Es ie die Andacht + und das Mitleiden gegen den verſtorbenen Ehriſiglanbigen. O was iſt dann dig für einberzlihes Ins · rereſſeIch halte mich auf derjenigen Ausſag / die Da orge⸗ hen daß alle diefelbige Seelen / die jemand aus dem Fegfeuer erlöſt/ hrem Gutthaͤter in Sterbſtuͤndlein werden beyſtehen fie ſtaͤrcken und troͤſen; Zumahlen auch ſolches zu vernehmen inder Offenbarung der Seel :Mariæ ægniacens. of ; J el - Wandel ift fie verharver biß in das fiebengigfte Jahr ihres Die intereffirte Andacht. — — — — — — — — — — — Alle / alle ſuchen ihr Intereſſe. Gott der Allmächtige pflegt mehren Theils / fo wohl das Boͤſe als das Gute mit gleicher Muͤntz zubezahlen. Die üppige Herodias war ein Haupt⸗ Tantzerin / dann fie in der Warheitdas Haupt dem Joanni abgetantzt: aber die gleiche - Münsiftnit ausgeblieben / dann wie fie einmal bey Winters; eit auf einem gefrohrnen Fluß getangt/ fo iſt das Eys einger rochen / und ihr zugleich das Haubt vom Leib geſchnitten. Samſon hat ſeine unbehutſame Augen geworffen in einen ſchlimmen Philiſtaͤiſchen Schleppſack / in die Dalila: die glei⸗ che Müns it nicht ausblieben / dann nachmals / mie er fü ſpoͤtt⸗ lich fein Stärck verlohren / feynd ihme ach beede Augen von den Philifteern ansgeftochen worden. | aan hat die Knaben der Ffraeliter laſſen im Fluß Nilo rtraͤncken: Die gleiche Muͤntz iſt nicht ausblieben / dann er achmals auch ſamt den Seinigen im Waſſer erſoffen. KayſerLeo derlV. hat zu Conſtantinopel einen ſehr koſtbah⸗ ren Carſunckel genommen aus der Cron / welche Kayſer Mau⸗ ritius der Hd. Sophia geſcheuckt: die gleiche Muͤntz iſt nicht aus; geblieben dann Faum hater die Cron aufgeſetzt / da ift ihme al: fobald allda ein peftilengifcher Carfunckel aufgefahren / woran er auch geftorben. — Ne: Henricus der IL Königin Franckreich hatlaffen den Her⸗ tzog und Cardinaln aldi Ghiſa umbringen durch die Quardh / welche für ihr Parola dazumal hatte das Wort Clementz: Die gleiche Muͤntz iſt nicht ausgeblieben / dann eben ein gemeiner voͤßwicht mit Namen Clemenʒ hat den Koͤnig mit einem groſ⸗ fen Meſſer in ſeinem Cabinet erſtochen. Gleiche Muͤntz im Boͤſen / auch gleiche Muͤntz in Guten. Abraham hat den dreyen — an Far GOttes war ” | 2 ven — —— — — — — N 428 Die intereſſirte Andacht. ven, indem ThalRambre die giß gewaſche DitesSohn mollt es misder Degahlen / wie er dann den 12. Mpoftlen fo da Nachkoͤmmling Abrahaͤ geweſt / die Fuͤß gewaſchen. Die Engel als Frembling in der Stadt Sodoma / hat der Loth beyder Hand genommen /und felbigegleichiam gezwun gen / in ſein Herberg zu kommen: Compullitillos&iehegleiche Mauͤntz: Eben diefe Engel haben nachmahls den auch bey der Hand genommen / und gezwungen / aus der Stadt zu gehen: Eogebant eur. Ein gleiche Muͤntz braucht Ott in allen. Dahero auch alle diejenige / welche Barmhertzigkeit erwie⸗ ſen haben denen armen Seelen im Fegfeuer / ihre Pein und 4 Zormenten gelindert gemindert / und dero erwuͤnſchte Erloͤ⸗ fung beſchleuniget / alle dieſe ſeynd vergewiſt / daß ſie GOtt mit gleicher Muͤntz werde bezahlen / und fie auch bey Zeiten ans folchen zeitlichen Flammen nach ihrem Zod erlöfen. Deſſen allen gibt uns Glaubwuͤrdigen Bericht die feelige Soanta de Catharina aus dem Drden des H. Vatters Domi⸗ nich / ſo in ihrem Lebens⸗Lauff ein abſonderliche Gutthaͤterin der armen Seelen im Fegfeuer geweſen iſt, Zwey Jahr nach ihh rem zeitlichen Ableiben / iſt ſie ihrer lieben Mitſchweſter Mag⸗ dalenaͤas. Alexio zwar glorwuͤrdig erſchienen / ſagte doch D ſiebſte Schweſter / mas ſchwehres Fegfeuer hab ich zu leiden ges haht / Mein dieſer Urſachen / weilen ich mich allein was ent⸗ räaͤſtet befunden / daß ich von meinen Eltern fo lang kein Brieff⸗ lein erhalten: Longe ſatius eſt, hac in Vita dicere miferere,quam, in aliamiferemini: Dahero iſt beſſer / meine liebe Schweſter Magdalena allhier zu fprechen/ Milerere, HErr erbarme di meiner / als in dem Fegfeuer ruffen miferemini,erbarmet eu unten. Ihr verſtehet ſchon / wohin dieſe Wort zielen / beſſer iſt / daß wir allhier ung der intereſſitten Andacht ergeben / vor uns und andere betten / als / daß wir indem anderen Leben auf andere Gebett warten muͤſſen. TE Diie intereffirte Andacht. 429 Ja / die feelige Jungfrau Catharina Senenſis dero Leib ſchot über die hundert und mehr Jahr unverweſend / hatte ein obſonderliche groſe Lieh getragen den armen Seelen im Fey» feuer / auch denfelbenftäte Hülffgeleift ; Die Urſach aber fol- - Ser ihrer Wohlgewogenheit gegen den Verſtorbenen war die⸗ e weil fie nemlich durch eine Offenbahrung vonChriftofelöft benachrichtiget worden Daß fie uͤber die ſechs hundert groffe Gnaden von Himmel erhalten durch die eintzige Fürbitt der armen Seelen im Fegfeuer / dann zu wiſſen / daß / ob zwar die⸗ ſe arme Geiſter nicht mehr im Stand ſer md der Verdienſten / ſo koͤnnen doch —— GOttes für uns bitten; Wie es die H. Lehrer mi groſſen Argumenten behaubten;und vermuthlich offenbahren ihnen ihro H9. —— Engel unfes re Noͤthen / in welchen wir zumeilen ſtecken; Dahero fie ung in dergleichen Traugſaalen gar offt duch Zul A einige Beyſtan d —— gg Das — ©& as unverantwortliche von Dem zu Der. IO komm ich her? Aus einem ſolchen Land wo kein Ort iſt; Aus einem ſolchen Ort / wo kein Land iſt; aus einer ſolchen Stadt die kein Platz hat / aus einem ſolchem Platz / wo fein Stadtiftz von einem ſolchen Urſprung der Fein Weſenheit hat von einer ſolchen Weſenheit / die fein Anfang hat / ann ns | ; olchen y Das unverantwortlichevon Dem zu Der. 431 ſolchen Wohnung, die nicht anf Erden ift/ von einer ſolchen Erden / die kein Wohnung iſt; Wo komm ich her? Nicht aus Affrica oder Aſia / nicht aus Europa oder America : Sch komm her von einem folchen Ort / wo Fein Erden iſt; Ich komm her von einem folchen Ort / wo fein Wafer ift/ich Eomm ber voneinem ſolchen Ort / wo Fein Feuer ift; Ich kom̃ her von ein ſolchen Det / wo Fein Lufft iſt; Sch komm her von einen ‚folchen Ort / wo Fein Himmel iſt; Sch komm her von einem fol: hen Ort / welches nicht lang / nicht kurtz nicht hoch / nicht me⸗ der / nicht breit / nicht ſchmahl iſt. Ich komm her von einem ſolchen Ort / welches kein Schreiber Fan beſchreiben: Ich komm her von einem ſolchen Ort / — a Mahler mah⸗ len kan: Sch komm her von einem folcheh Drt/ welches Fein Geometro oder Ingenier meffen ; Kein Befchauer deſchau⸗ en / und Fein Brecher brechen Ean ; Ich komm her ans dem pu⸗ ven Nichts / und ans diefem puren Nichts hat mich GOtt ers ſchaffen zu einer Weſenheit? GOtt haͤtt mich komren machen u einen Wurm; Da haͤtt ich muͤſſen Kraut nagen: GOit aͤtt mich Fönnen erſchaffen zu einen Koth⸗Keffer / da hatt ich muͤſſen Koth für Brodeffen: Er haͤtt mich Finnen erſhafen zu einer Kuh / da haͤtt ich muͤſſen Gras fuͤr Kaß eſſen; Er haͤtt mich koͤnnen erſchaffen zw einen Schnepffen / da hatt ich muffen Gruͤmes fuͤr Grieß eſſen / er hätt mich koͤnnen erſchaffen zu einen Egel oder Igel / Igel oder Egel / zu einen Luchſen oder Fuchſen zu einen Naben oder Pfauenec hats aber nicht ge⸗ than / ſondern mich erſchaffen zw einen Menſchen; Welcher auf Erden ein Mirackel + Mich zu einen Renfchen/ weicher ein Guß und Kunſt feiner Almacht: Zur einen Menſchen/ der ein Eompetent ift mie den Engeln: Zu einen Menfchen/mig dem Berfland/mit den Willen / mit der Gedächtnug bega- bet und er mich zu feinen Ebenbild erſchaffen bat, gr RNa⸗ 432 Das unverantwortlichevon Dem zu Der. Gnaden und Gutthaten zu gefchtweigen: Und bin von Dem | fü Gnaden⸗reichen und Allmögenden Erfchaffer abgewichen/ hab mich gewendet zu Der. Sch unverantwortliche von Dem zu Der: Zu Der 231 Der? Diedaift ein lautere Faßnacht verlarvte Mumerey; Zu Der / die da ift ein Narren Haußs lein oder Dhantaftifches Schlaraffen:- Land. Zu Der 7 die da ein Ball⸗Haus / allwo ich der Ballon / Gluͤck und ingü ‘ mit mir ſpielen / auf⸗ und abfchußen / fchlagen und merffen auf dem Bodem: Zu der ? Diedaiftein Lazareth / Spital und . Sich: Hans / morinnen nichts dann Klagen und Seufftzen / Ach und Wehe gehörer wird: Zu Der / die daiftein Kercker / allwo lauter Schuldenmacher Pangquerothen / Spieler und lofes Sefindlein gefangen ligt; und ich und du haben ung ges endet zu diefem Abentheuer: Welches ein pur Eytelkeit nd Nichts iſt: Das beklager der weife Mann: Inveni vanita- tem in omnibus, ich Hab nichts anders gefehen/ als eytel Ey⸗ j telkeit: Und dieſes Der ift die Welt. Ach unverantwortliches Der : D falſche Welt / O zer⸗ | sängliche Fremden: O auf Nichts beftehende Eytelkeiten: Kan ich dann dieſes verantworten / daß ich mich von Dem / als meinem allerliebreicheſten GOtt / der mich aus Nichts zu einen Efleerfchaffen / mich hingegen zu einem puren Nichts / ju Der Welt gewendet habe. Mit Zob dem Huffififchen Fuͤrſten Fan man das ums verantwortliche Der / die Zergaͤnglichkeit der Welt / zu Ge⸗ muͤth führen / da er ſpricht an feinen 14. c. Breves dieshominis ſont⸗kurtz ſeynd die Taͤg des Menſchens; Ach freylich ſeynd abgekuͤrtzet und kurtz geweſen aller unſerer Vorfahre Taͤg und Zeit ihres Lebens; Ilores ſpricht der Salomoniſche Braͤu⸗ tigam / apparuerunt in terra noftra, Blumen haben ſich her⸗ fuͤr gethan und ſehen laſſen / unſer Land ſtehet in völliger Bluͤhe Cant. Es 3 | \ 4 u 4— 9 | Ü | | — — Das unverantwortliche von Dem zu Der. 433 Cant cr 2.fetaber hinzu: Tempus purationis advenit. Die Schnitt-Zeit ift herbey kommen. Dieſe Blumen wachfen zugleich und werden gleichfam gebohren / verwelcken aber auch ‚zugleich und fterben zumalen: Kaum beginnet die Menfchlis be Glückfeeligfeit zu bluͤhen / gleich hebt ſie an die Ohren su hencken und auszudorren / wie ein Fruͤhlings⸗Blumen. Yon der Virgilius ſinget! | Quam brevis una dies, ætas tam longa roſa- . r rum, A ! & kurtz ein Tage ift/ So lang der Rofen Friſt. Run befennet/alle/die diefes leſen / wo ſeynd enere Freuden / wo die fleiſchliche Begierden? Wo die hochfliegende Gedan⸗ den? Gebt Nachricht/ ubi ſunt? Saget an / und bekennet eue⸗ rem Gewiſſen nach ; Habt ihr einmal was Suͤſſes ohne Bitter⸗ keit genoſſen? Ein Roſen ohne Dorn gebrochen? Ein Freud ohne Traurigkeit echalten? Tranſierunt fiefeynd vergangen. O D unverantwortlichesvon Dem zu Der Von Dem / der da iſt das ewige Liecht: Solches Der / wel⸗ che iſt die ginterus. LI Von Dem / der da iſt die ewige Gluͤckſeeligkeit: Zu Der / welche iſt ein lauters Elend. | 3 Vnm dem / der da iſt die fchönfte Ordnung; zu Der welche iſt ein Chaos und ein Miſch Maſch. Won Dem ; der die Heiligkeit ſelbſten iſt: Zu Der/die ein Aufenthalt aller Sünden iſt. I ’ , J — — wi 434 Das unver antwortliche von Dem zu Der; Rom Dem der der wahre Weeg if + Zu Der/die dich in dem Labyrinth verfuͤhret. 1:3 hin Von Demyder die Warheit iſt: Zu Der/diedietugn beherbergt. Yon Demderunfer Lebenift: Zu Der / die uns den Tod k verur ſacht Kon Dem / der unſer erwuͤnſchte Freyheit: Zu Der/die uns Sclaven macht. Von dem / der uns aus nichts erſchaffen hat: Zu Der/die | unszu nichtsalsSarigari verurfacht.._.. - nd dannoch/ meinthorrechtes Adams Kind/ wendeſt du dich von dieſem allgütigen und liebreichſten GOtt; und fir cheft dein Freud bey Der / die dir eingieſt den zeitlichen und ewigen Tod. Ir | O unverantwortliches von dem zu Der. Diefes unglückhaffte Der und verworffene Welt / in welcher du dir einbildeſt allen Luſt und Freud zu machen / iſt ein entſetz⸗ Tich unluftiger Forſt voll von wilden Thieren / allmodie Ges ihs Regungen und Begierlichkeiten ohne Zaum des Ge⸗ ahes herzfchen und regieren. Sie iſt beſetzt und angefüllt mit unfruchtbarem Sand / damit Fein Frucht guter Wuͤrckung hervor fproffenund wachſen konnte: Beſaͤet mit Diſteln und Dornern / damit man nur nicht ein Schritt weit ohneStechen und Schmertzen fortpaſſiren moͤge. Det Lufft iſt inficirt und vdergifftet / dann alldorten viel boͤſe Exempel / viel Aergernuſſen 4 indem Schwung gehen. Verfinſtert iſt ſie voll erſchroͤckklich entfatzlichen Schatten / maſſen alldorten überhand nimmt al⸗ fer fo wohl himmliſch/als menſchlicher Sachen Unwiſſenheit. Pirgends iſt einiges Zeichen oder Fußſtapffen — 54 3— Das unverantwortliche son Dem zu Der. 435 welche führten aufdie allgemeine fichere Land: Straffen/mafr fen fie voll von Irrthumen und verkehrten Lehren, | Man findet Fein Weid noch Fruͤchten / wordurch die ab; emgtte preſthaffte Glieder in etwas moͤchten erquickt und ers —* werden. RT. Kb Miteinem Wort: Einpures Nichts. Mein Welt Kind, giebt Der/die Welt mir und dir/befiche um GOlttes willen / . mitden Angen deines Gemuͤths / und durchlauffe diefe Der; verſtehe offt wiederholte Welt / weit und breit: Du wirſt mit mir finden / daß fiegab voll von gaͤhen Spitzen und Schroffen zum Stuͤrtzen und Fallen. Durchreiſe alle Laͤnder dieſer un⸗ gluͤckſeeligen Welt / du wirſt nicht ein Fuß breit paſſiren / der nicht mit Truͤbſal und Armſeeligkeit angeſaͤet und beſetzet iſt. Betrachte alle Staͤnd und Perſonen / ſagen und bekennen werdeſt du / daß du niemand angetroffen / der nicht tauſender⸗ ley Muͤheſeeligkeiten unterworffen / zu erbarmen und zu be⸗ meinen geweſen waͤre. Dann groſſe Würden und Ehren feynd je und allemal verſchwaͤgert mit Neid und Mißgunft. Den Keichthumen folgen aufdem Fuß nach / wie ein Hund ſei⸗ nem Heren / Forcht und Sorgen. Du kommſt fieghafft aus dem Seld wie viel Gefahren haſt du aber vorhero überfichen und verſchlucken muͤſſen: Du biſt bey einem Fürften in groffe Gnadenfommen 5 wie lang aber haft du darum dich fretten und fuͤr einen Sclaven herum ziehen laſſen muͤſſen ? Du haft einen Grad der Weisheit und Wiſſenſchafft erhalten / wie lang aber haſt du darum muͤſſen dich bemühen / und ſitzen gan⸗ Be Nächt hindurch / und ſchwitzen? Du. haft zwar etivag von Geld zufanmen gebracht/haft dich bereichet / wie viel aber hat es dic, gekoſtet / was haft du nicht darumen ausftehen und leh⸗ den / in wie viel auch Leibs⸗ und Lebens Gefahren dich müffen begeben? 9 * Jii⸗ Auch — — — — Auch unſer Coͤryer / der Werth aller Verachtung / von uns gleichwohl ſo hoch und ſchoͤn gehalten wird; was Danck 9 bekommt er von der Welt: Nemlichen die Zeit / wordurch ni er veraltet/und eilet zum Untergang. Kranckheiten / wordurch — er zu Grunde gehet / und verderbet: Mühe und Arbeit / wor⸗ durch er abgemattet: Muͤſſiggang / wordurch er verroſtet / Hiz wordurch er Krafft los gemachet: Froſt / wordurch er erſtar⸗ ret: Hunger wordurch er ausgemerglet; Durſt / wordurch ER er geqnälet: Der Tod endlichen/ wordurch er vonder Seel ” Bam abgeſondert / ſtirbt und verfaulet. aaa an.m DODunverantwortliches von Demzu Der-Der Cain dex ER erfte Bauer ift ungefehr von dem Lamech umgebracht wor⸗ MR den/das hatte auch mir koͤnnen gefchehen. 0 Der Heli / der Hohe Priefter/ der feinen Kindern fo viel | | Ei 436 Das unverantwortliche von Demzu Der. Be uͤberſehen / der iſt mit dem Seffel zuruck und zu todt gefallen: ur | | Das hätte auch manchen Eltern Eönnen gefchehen. Bet | „Den Abimelec; iftein Stein auf den Kopff geworfen J —— den Tod eigen worden: das haͤtte dir auch koͤnnen ei Der Abſalon / da er in der Flucht war /ift von Joab mit dreyfachen Lautzen erkochen worden; Das hätte auch mare chem Frechen Juͤngling Fönnen geſchehen. Dr Die Sinder des Jobs ſeynd erfchlagen worden) wie das u Hans eingefallen; das hätte auch mir Fönnengefcheben. ML. Die Buben und ungerathene Kinder / foden Eliſaͤum | ausgehoͤnet / feynd von zioenen Baͤren zerriſſen worden; dag hätte auch dir koͤnnen geſchehen / und GOtt der HErr hat mich und dich erhalten. er '. DerjenigereicheMann indem Evangelio / der die Shan | | ven ſchon gang amgefüllt/ da er ihme täglich viel Grilenund 9J Mucken machte / wo er fein Trayd ſolle hinſchuͤtten: Pr \ Das unverantwortliche von Dem zu Der. 437 Aunthort; Stulte hac nocte morieris, Iſt er in derſelben Na cht * guten Tods geftorben; Das hätte auch mir Eönnen ges chen. | | Lonſtantinus der Kayſer / Valentinus der Kayſer / Hen⸗ ricus l der Kayſer / Martinus V. der Pabſt / Wenceslansder VI. König in Boͤhmen / Matthias Königin Hungarn; Ferdi⸗ handusder 1. König in Arragonien / vieltaufend aber/mieder täglichen Exempelviel ſeynd / melche gähen Tods geſtorben jeynd: Und GOtt hat mich und dich / und anderevieltaufend biß auf dieſe Stund von dieſen befrehet. Nichts deftomeniger haben wiꝛ uns muthwilliger Weis von Dem Allergütigftenabgefondert/ / und zu Der Melt gewen⸗ det: Die da die Seel macht zu einen verworffenen und verfaui⸗ ten Mitglied der Kirchen. OS Die Welt verkehrt die Seel in ein Anverwandtin der Be⸗ ſten und wilden Thieren. 3 = Die Welt verwandlet die Seel inein angefeſſelte Sela⸗ ee —* — | Ar e Welt macht DIE Seel zu einer verworffenen Crew; — red — er fienen € ir | ie Welt macht Die Seelzu einer Verſchwenderi Bluts JEſu des Erloͤſes. Die Welt verkehret die Seel zu einer abtruͤnnigen und treuloſen Braut des H. Geiſtes. | | ‚Die Weltvermandletdie Seel zu einem Edel und Greul der Allerheiligfien Dreyfaltigkeit, — O unverantwortliches von Dem zu Der. + Viel und aber viel ſeynd / die ſich verlaſſen auf die ſchnoͤde und betruͤgliche Welt / und bauen nicht anf den / von dem ſie glies a | Jii 3 haben / Fr Be un Are: AA — | J 438 Das unverantwortliche von Dem zu Der. | \ us / nemlichen auf dem allernorfichtigften und gütigften AM I Rachdem der Prophet Jonas mit allem Ernſt der | F ‚ir Stadt Niniven den Untergang / wegen dero Laſter / angedent/ | da hater fich auf einem Berg oder Hügel retiriret / aldorten Be den Ausgang zu erwarten / wie er fich nun alldorten niederge⸗ ſetzt / da hatt GOtt augenblicklich einen Kuͤrbis laſſen wach⸗ ſen / der da mit feinen breiten Blaͤttern / ihme / dem Jonas / einen VU | annehmlichen Schatten gemacht; Ltacus eftJonas, Das | ci hat dem auten Propheten über alle maffengefallen/ und ges FRE Te: dunckte ihme / daß in der gantzen Welt Fein fo gruͤnes Luſt⸗ Hänfelfeye anzutreffen / als diß / da / da gedachte Jonas Fan ich | ruhen da kan ich figen/da Fan ich fchlaffen / dasiftein Ort für a mich, Verlaß dich darauf mein Jonas/ den andern Tag in + DER £ aller Fruͤhe hat aus Befehl GOttes ein Würmlein die Kuͤr⸗ SR bis⸗Stauden abgefretzet / die Blatter feynd alfobald verdors PB n vet/ die Sonne gibt mit ihrenheiffen Strahlen dem Prophe⸗ F ten harte Stich⸗Woͤrter ins Geficht/ erermacht/ findtaber nichtmehr einen Schatten’ der Schatten findtnicht mehr ci- nen Kürbis/fonderneinen Kehraus / und findt/daß dasjenige) / auf das er fich verlaffen/die Duͤrrſucht befommen/undverdors | ben / da haſts Jonas. Lætatus eſt Jonas, | Are | O wie offt undvielfältig gefchicht e87 daß fich einerauf Me) einen groffen Kürbis verläft/ / will fagen / auf einen groffen Be: | Patron / auf feine Protection, auffeine Recordarion, auf feine Recommendation,, auf feine Promotion ‚auf feine Altima- tion, auf feine Defenfion, auf feine Suftentation &c. der ift ihme feine einige Hoffnung / auf den Fan er fich verfichern; a, Sub Umbraalarum tuarum, er befommt aber gähling ein bis 1; ziges Fieber / verdorrt diefen Kürbis / und nimmt ihn das Le⸗ Ki | en. Da heiſt es / wann nur der und der nicht — 7 en | ‚Das unverantivortlihevon Demzu Der. 439 ben/fo wäre mir geholfen: Wer iſt hie Urſach / deinesnicht Aufkommens ? Frag nicht lang: Weilen du der Welt ges traut / und dich endlich von Dem abgewendet / der das höchfte ut iſt. Bon dem / der dich erfchaffen/Leib und Seel / und du mit dem Leib/ folle er noch zu ſchlecht / armſeelig und gebrechlich | Br — du dannoch: Die Seel haͤngeſt du an den - Bon dem/der dich bißhero erhalten / je minder und mes niger denckeſt du auf mich / die Creaturen braucheft du mir zu Leyd / dir zu Schaden / als ob ich dich mit ſelbigen wider mich hätte bemaffnen wolleen. | Bon Demyder dich für fein Kind angenommen / ſchaͤ⸗ meſt Dich deines Vatters / und liebeſt die Welt / die dich fürein Panckart angenommen. u p ‚Bon Dem/ derdich erlöfet mit feinem Blut / und du tritts folches mit Füffen. : Bon Dem/der dir fo gute Exempel gegeben / mir zu fols gen; Du ſiheſt mich nicht an / folgeſt lieher der Weit / deinem Fleiſch und eigenfinnigen Kopff / dann mir. O unverantwortliches von Wem zu Der, Hæccinè red- dis popule ſtulte, & infipiens. Iſt dann diefes der ſchoͤne Danck / den du giebeft deinem Vattern und allgütigften Gott. Dohero es bedarff nichtwiel Sagen/ wo Liecht iſt / da iſt auch Schatten / wo Fener/da iſt auch Hitz / wo Waſſer / da iſt auch Feuchtigkeit / und wo Roſen / da ſeynd auch Doͤrner: Und gleichivie kein Beſtand ohne Ruin / kein Frend ohne Kuͤmmer⸗ nus / kein Fried ohne Streit / kein Ruhe ohneForcht / kein Reich⸗ thum ohne Mangel / Eein Ehr ohne Gefahr / Feine Lieb ohne ‚Daß/kein Gunſt ohne Feindfchafft/fein Sick ohne Neidifein Warheit ohne Lügen/Feine Freundſchafft ohne Zalfchheit/keis X ne J J 440 Das unverantwortliche von Dem zu Dit. —— ñ— — —— —— — — — — — — — die⸗ u 1 bi ‚kein nach Hansrund wird dem Sm Gemäß zur Erden De attet Was geſchicht nach kurtzer Zeit; weilen dieſer Edelmann ein Anſtiffter des ae Denn ware / begehrte die ver, 6* he/ dieſe ‚der Traurigkeit wegen des ds ihres. heſſe ſich zwar anfänglich werlaute/ale ralh ſchlechten Luft ———— Weber Gemürh veränder- \ yanae eh gierig Alſo vergaffe fie inner Fur; eſſet amt diefent zu — vn Rat afſen / i nd { ie DL I Ban tum. TR, t A. Fe As derhalben — un Ihee ige Bihhaber mit feiner cn Gemahlin etwas freundlichers imare/ beſſe eediefe Wort lanffen/ welch Gage Leben gefoftet und: ommen haben; maffen er ihr zu egeugung feinergroffen Ba gegenihr/ unbedachtfainge Reife befeunte / Daßer au _ dem aa dero Schonheit / gehoif⸗ = | —— its Bin en, pet ot en] macht denfeften Schlaß / ihme das Leber 5 | achde einge⸗ N, fie m el RUHR er To⸗ * — Tradl, 4. Sup: Confir. u 2. Jetzt erkennet "o unverantwortliches von Dem zu Der Was da ſeye / von GOTD ſich abfonderh / und zu der Ber wenden und fich verlieben, h SEE RE; Pau _ 0 Fe PR — — u 392 RER Sr EIERN J Der Gleine bekommt die Kon. 7 gr # > I E | = \ r ar: —— Eee: | ji El Z = IE 1} 7 — = ö — J 3 f lien ii) j x. 1 in au S SI E= — — — — — —— nn E — — = = — | — = . \ | == = I. \ = N 4 H x \ R x Pr S Ch ſags gehviß/ich befenne es rund herans/ ich halt es kraͤfftiglich / ich bekräfftige es un⸗ widerfprechlich : Ich gieb Leib und Seel zum Pfand / ich will darfuͤr leben und ſter⸗ M ben/ich ſchwore fo gewiß daß ein Schneck WEI 1 nicht Fan entlanffenieinem Haaſen / und ein 9 — — ——Menſch nicht fan erſauffen anf einem tru⸗ 4 enen Waſen. Gogeißz daß ein Wetzſtein nicht Fan Auf F Br Der Kleine bekommt die Koon. 453 —X — ng — —— — — — — — — — dem Waſſer ſchwimmen / und ein Eißzapff nicht Fan brennen; . ⸗ * ED ni. 0 in: — — 454 Der Kleine bekommet die Kron. aus wiſchen / möchten laͤnger im Hals ſtecken bleiben / under nicht ſo viel rede: Alſo / daß ich fo ſtarck will behaubten / daß Feiner koͤnne GOtt gefallen und ſeelig werden / der nicht Par- Vus gehet Thut nicht judiciren eilfertig / daßich begehre/daß ihr ſollt gehen wie ich und meines gleichen: Nein; Ich legees aus: Und münfchte aber mir / daß alle / Die diefes lefen / Late niſch koͤnnten: So würden fie leicht fehen / masich durchdas ort ParVus willhaben; verfichenicht Parfues / das Wort Par Vus ein Lateinisch Wort iſt / und heiftanfein Teutſch / klein und demuͤthig; wann ich alſo rede / daß keiner due GOtt ge⸗ fallen und ſeelig werden / der nicht ParVus gehet / fo verſtehe / der nicht klein in feinen Gedancken / der nicht demuͤthig in ſei nen Worten iſt: Zu dieſer meiner Auslegung fuͤhret mich Chriſtus der HErr bey feinem Evangeliſten Macch.c.18. Die⸗ fer ſtellte einen kleinen Knaben Mitten unter feinen Juͤngern und ſpricht: Niſi efficiamini ſicut parvuli, non intrabitis in Regnum Cœlorum, es ſeye dann / daß ihr werdet wie die Kin⸗ der / ſo werdet ihr zum Himmelreich nicht eingehen und wei⸗ ters: Quicunqueergö humiliaverit fe fcur parvulus ifte, hie eftmajorin RegnoCcelorum. Wer fich dann demüthiget/mie die Kinder / der ift der Groͤſte im Himmelreich: ErgS. Der Kleine bekommt das Praͤund die ron, will ſagen / der Demuͤthige gehet ein in das Himmelreich. Ein Frag gehet unter den HH. Maͤnnern und Kirchen⸗ Lehrern herum: Warum Chriſtus der HErr / der ſchmertz⸗ haffte Heyland amStammen des Creutzes das Haubt geneigte Inclinato Capite emifit Spiritum. Warum aber dieſes? Seynd unterſchiedliche Urſachen: Es ſpricht der H. Athanaſius / da- rum habe Chriſtus am Creutz das Haubt geneigt / damit er dem Tod wincke und ihme ein Zeichen gebe und ſoll kemmen / und auch an ihme das Amt verrichten. Der Heil. dir | pri | Der Kleine bekommt die Kron. 455 ſvricht anderſt: Darum habe Chriſtus der HErr am Creng das Haubt geneigt / damit er zeige / daß er ein gehorſamer Sohn feye ſeines ewigen Vatters / dann der himmlſche Wat; ter hat ihm befohlen / er foll ſterben für die fündige Men fchen/ - foneigter fein Haubt / als fage her / ja / ja mein Watter/ich wilf fterben/ und zu Bezeigung diefes meines Gehorfam neig ich - mein Haubt. - HugodeS. Carolo fpricht anderſt: Derentive; gen Ehriftusder HErr hat fein Haubt am Ereng geneigt, dann er wuſte / daß unfer Seelfogroffe Schulde und Laft tra; “ ge/ Daß fie ftets zu Boden druckt ;damit bietet er fein Hilfany felbige zu tragen: Michael Malor.fpricht noch anderft: Dar⸗ um habe der Heyland am Creutz das Haubt geneigt/damit er kondte feinen Leid ſchauen und umfehen/ ob noch ein Dertlein vorhanden, fo nicht verfoundt waͤre / und nachdem er wahrges nommen /daß fein vechte Seiten noch gang / giebt er Ronging mit Neigung des Haubts ein Zeichen / daß er noch ein Run: den an feiner Seiten zu haben begehre. Hugo Cardinalis ſpricht wieder anderſt: Derentwegen habe CHriſtus ver HErr das Haubt geneigt am Creutz auf dieſelbe Seiten/ auf welcher fein liebſte Mutter ſtunde / hierdurch uns ermahnt / daß wir ducch fie fuchen follen die Werzeyhung der Sünden, Hören fie aber beyfer zu meinem Vorhaben den H.Antonivon Padua/Antonidiefer groffe geliebte Heiliger Serm, ı.de Ad- vent, Porta Ceelihumilıs, perquam qui vultintrare , necefla eit, urinclinerie, Die Porten des Himmels /dieift gar klein und nieder/ wer alfo verlangt/durch diefelbe eingeben / iſt von⸗ noͤthen / daß er ſich niedrige /daßerParVus gehe, Elein und de; müthig ſeye. Darum hat Chriftus der Herr fein Haubt in feinem Tod zu zeigen / daß er nit will einzugehen in Himmel oh⸗ ne Demuth/ ohne Erniederung. Hoͤtt folches / die ihr all⸗ zeit wolſt Hahn in Korb ſeyn: Hort ſolches / die ihr alfeit wolle Mm SEE 3 ſchwim⸗ 456 Der Kleinebefommedie Kron. ſchwimmen / wie das Oel auf dem Waffer : Hört ſolches / die ihr die Seiten gar zu hoch ſpant: Hoͤrt es / GOttes Sohn / der Gerechteſte / der Heiligſte/ traut ſich nicht einzugehen in Him⸗ mel / es ſeye dann / daß er ſich erniederige / wie wird es dann | euch ergehen? Welches der vornehmſte Diener inder Welt / das weiß manja: Clemens der X. Servus lervorum Dei dann er ſich alſo tituliret / ein Diener aller Diener / und alſo nenne ſich jeder Yabſt Warum diefen vermeineich/ es haben hergenommen dieſen Titul von dem H. Petro / und iſt gleichwohl ein Frag warum gleich Petrus iſt Pabſt worden / und er die Schluͤſſel zum Himmel bekommen/ warum nicht ein anderer / zu dem Sich andere zu ſolchen Amt beſſer undtauglicher erzeigt. Pe⸗ trus hat ein Weib gehabt bat Kinder gehabt / und Joannes hingegen hat einen Heiligen unverfehrten hochberühmten Wandel gefuͤhrt. Petrus hat alſo / ſeilicet, die Wahrheit ge liebt / daß ſich Die Baum hätten mögen bhiegen / wie er vorge⸗ ben / daß er Chriſtum den HErrn nicht kenne: Andere Apo⸗ ſtel ſeynd allzeit wahrhaffte Leut geweſen. Petrus der iſt ein ſchlaͤfferiger Geſell geweſt / und am Delberg geſchnarcht / da fein HErr wachte: Simon dormis? Und einen Schlaͤfferigen zu einen Oberhaubt ſetzen / iſt nicht rathſam. Ich weiß alſo nicht / warum daß Petrus ſo hoch promovirt worden: Wann mich nicht unterweiſte Der goldene Mund Chryſoſto⸗ mus how. 66, in Joan.tom. z. und fagte/ dieweil Petrus Par- Vus gangen / dieweil Petrus der demuͤthigſte geweſt / dann als Chriſtus der HErr vor dem letzten Abendmahl ſich mit einem Handtuch umguͤrtet / ein Waſſer in ein Beck goſſen / und ſich vor den Fuͤſſen der Apoſtel nieder geworffen / ihnen die kothige Fuͤß abgewaſchen / einen nach dem andern / endlich auch kom⸗ men zu Petro. Petrus / der ihme das Ding nicht — J — ehrt — Die Kleine bekommen die Krone. 457 Wwehrt ſich mit Haͤnd und Fuͤſſen / und wolle durchaus niche, daß ihm ſein Herr ſollte die Fuͤß waſchen/ ta mihi Cauas pedes? Du ſollſt mir die Fuͤß waſchen du Chriſte? Der du bt S Hr: tes Sohn / wie ich dich ſelbſt hab ausgeben; Zu / der du biſt ein HErr aller Herren? Dun? Der du biſt der längft berſproche⸗ ne Meſſias? Dumir die Fuͤß waſchen / der du den Blinden daß Geſicht / den Auffägigen die Geſundheit / den Verfforbenen Das Reben ertheilet; Du mir die Fuß wachten Mir? Der ich bin ein armer Tropff / ein armer Schlucker / ein armer Dienery ein ar mer Sünder; Du mir? Tu mihilauas pedes? Dag Fan ich nicht gefchehen laſſen und ſpricht der H Joannes Chryfg- ſtomus / daß er fich zum aller letzten geſetzt: So demürhig war Petrus Ein andersmal/ alsder HErzindem Schifflein De; tri ware auf dem Geſtatt des Meers / da redt er ihn mehrmahl a / Exiäme Domine;quiapeccator ſum: Here mein Herr/ge⸗ he hinweg von mir / weil ich ein Suͤnder bin ich bin nicht werth deiner Gegenwart. Dasdrittemal/ wieder HENK feine Gloryaufdem Berg Thabor erklärte, begehrte Peter drey Zabernadel/ vor Chriſto einen / vor Elia vor Moyſe / vor fein Perſon keinen nicht; dann er ſchaͤhte ſich nicht wuͤrdig / aus tieffefter Demuth / daß er ſollte einen Tabernackel haben / we⸗ gen ſolcher Demuth hat ihm der HErr alſo erhebt zu dem hoͤch⸗ ſten Gipffel der Welt/ daß ihme und allen ſeinen Rachfolgern / gar gekroͤnte Haͤubter muͤſſen die Fuͤß Eüffen / fo weit hats bracht die Demuth Petri / daß ihme GOtt ſelbſt die Schluͤſ⸗ ſel zu ſeinem ewigen Pallaſt änvertraitet. ideireo⸗ fadtuseft Lccleſiæ fundamentum: Und hat einig und allein GOdD die Schluͤſſel des Himmels geben wollen einem Demüthigen/ da mit diefer follte niemand einlaffen / als was Par Vus gehet / mag demuͤthig iſt: Dahero ſpricht der H. Bernardns. Scrm. 16, Sicur magnesattrahitferrum „ iraHumilitas grariam divinam m adle 458 Der Kleinebetominötdie @ron) — —— ad fe trahic: Gleichwie der } Magnet zu fich sieht das@ifenvalfe zieht zu fich die Demuth die Göttliche Gnad: Und ift nicht. bald ein Tugend anzutreffen/ die GOtt fofehr und reichlich belohnt als die Demuth Durch die Demuth iſt Maria / da ſie ſich vor ein geringe | Magd des HErrn ausgeben: Ecce Ancillabomini worden ein Mutter GOttes. Durch die Demuth hat Magdalena / da ſie ſich zu den Fůͤſ⸗ fen JEſu niedergeworffen / erlangt vollkommenes Jubilaͤum und Nachlaß aller Suͤnden. Durch die Demuth hat jener Evangeliſche Saubemany Da er geſprochen: Domine non füm dignus: HERR ic) bin nicht würdig / daß du eingeheft unter mein Dach / fondern ſprich nur ein Wort; fowird mein Quecht gefund: und diefe hat dem Knecht die Geſundheit ertheilet. Durch die Demuth hat jener offner Suͤnder / da er an das Hertz Flopffet / von weitem geſtanden / und geſprochen: Propi- cius eſto mihi peccatori, ſehe gnaͤdig mir armen Sünder / en 4 langte er ein Rechfertigung feines Gewiſſens. Durch die Demuth hat Paulus / daß er fichden geringes ften geſchaͤtzt unter den Mpoftlenerlangt / daß er in dritten Himmelverzueft worden: Durch die Demuth haben die Vi 2 niviter / da fie fich mit Buß: Säcken befleider / und ihr Haͤub⸗ ter A Afchen befprengt / erlangt don GOtt Verzeyhung iht ver Lafter. Dahero fpricht heilig mein Heil. Thomas Killanovanıg. a Conc. ı,deafcens. Domini difcehomohumiliari ‚utexalteris. ee O Renſch dich zu erniedrigen / damit du erhoͤhet wer Es iſt nicht alles an der Groͤſſe gelegen / ſonſt gilt en baum — ein Scepter. — Doer Kleine bekommt die Kron. 445 Es iſt nicht alles ander Gröffe gelegen / ſonſt thaͤt ein Ele⸗ phant einen Haaſen erlauffen. * iſt nicht alles an der Groͤſſe gelegen / ſonſt waͤre der Muͤhlſtein mehrer werth als der Damant. „Es if nicht alles ander Groͤſſe gelegen / ſonſt thaͤt ein Rab beſſer ſingen als ein Nachtigal. ee SondernOtt der Allmaͤchtige hat mehrmalen Eleinen Dingen die groͤſte Krafft und Wuͤrckung mitgetheilt. WVicht weniger gibt auch GOtt und verſpricht auch Gott den Demuͤthigen das Himmelreich: Dahero ſpricht GOtt durch ſeinen Apoſtel Paulum / 1. ad Corinch. c, I. Infirma mundi elegit Deus,. ur confüundat fortia: Was in der Weit ſchwach und fchlecht ift/das bat GOTT ermählt/ daß er zu Schanden mache / was ſtarck iſt Dahero der Mpoftel Jacobus in feinem Send⸗Schreiben. Cap. 4- verl. 6. ſpricht: DEUS fuperbis refiftic; humitibus autem dar gratiam. HT DT ar rg denen Hoffärtigen/ aber den Demuͤthigen giebt "_ . Deus füperbis refiftic: David hat es dazumal ſchaͤndlich überfehen/ wie er das ihmenntergebene Volck hat laſſen zeh⸗ len / wordurch er fich in etwas aufgeblähet/in Erivegung / daß er ſo viel Vaſallen unter ſeinem Gouverno habe: Lieber Da⸗ vid / dasmal haſt du die Saiten auf deiner Harpffen zu hoch ge⸗ ſtimmt / GOtt hat ihn derenthalben hart gezuͤchtiget / und viel tauſend der Seinigen durch die Peſt hingeriſſen / das Zehlen hat Zahlen koſt. 3 Reg.c.ı2. So gehts / hohe Felſen werden bald von Donner getroffen. Vabuchodonoſor hat ſich wegen feiner Macht und Herz ‚lichkeit fo ftarck übernommen / daß er endlich ſich für einen Gott aufgeworffen/ weſſenthalben er in ein wildes Thier verkehrt worden / und hat muͤſſen uf ne Erden kriechen / der 4 zuvor . = zn‘ ze ææXXE 450.Die Kleine bekommen die Kron. er dar zu hoch über fich gangen. Zudithc, So ; F Br — J N hi Singermerden baldheifcher. eg | Aman hat fich aufgeblähet / daß er vermeint/ alle Knye follen ſich vor feiner biegen / aber. dag heift / das Gluͤck uͤber die Knye abbrechen/er ift endlichen nach feinem Wunſch alteinig hoc) angefehen worden / meilen er an liechten Gab genkommen. Eſth. c. 3. So gehts / hohe Baum werden bald von Wind zerbrochen. | | Herodes der Koͤnig iſt ſo weitim Hochmuth gemachten? / daß er ſich mie sin Gott aufgeblähet/ und weil ihm das Latei⸗ niſche Laus fo wohl gefallen / hat der Allmaͤchtige verhaͤngt / daß ihme die Teutſche lebendig gefreſſen / Maſſen er von der Laus⸗Kranckheit und Wuͤrmern lebendig verzehrt worden. Ador, cap. 12. Sp gehet es / hohe Gebaͤue leyden bald Scha⸗ en. iu, ra ta | - - Dann esift des übergebenedeyten Heylands Natur/die Ubermuͤthigen zu züchtigen 3 Es ift des Allerhöchften Ge⸗ wohnheit/ die Hochmuͤthigen zu daͤmpffen: Es iſt des Aller⸗ hoͤchſten Brauch / die groſſe Prall Hannſen zu erniedrigen. Stutzen thut der Gaͤrtner den Buchs Baum / wann er zu hoch waͤchſet / ſtutzen thut GOtt den Menſchen / wann er in feinen Gedancken zu hoch ſteiget. — 29 Sangen thut der Reiger den Fiſch / derinder Höhe fchwinmet/ fangen thut GOTT den Menfchen/ der nad Höhe und Hoheittrachtet: Nichts nu ift die Waag⸗Schaa⸗ len / welche über fich ſteiget / nichts nutz iſt der Menſch / ſo in ſei⸗ ner Einbildung gar zu hoch ſteiget. Er Der gottlofe Sulianus Apoſtata fragte einesmals aus Hochmuth einen Ehriften / was jet fein Gallilaͤus oder fein CIRNISTUS 7 _eines Zimmermanns Sohn in dem Himmel machte? Trefflich wohl giebt dieſer dem ahoeſane Die Kleinebefömmendie Krone. · Ast ten Kahfer zur Autiort: Er macht dir ein Todtem Bahr / darmit man dich zu Grab trage. | Dahero hat hochverſtaͤndig Alphonſus Koͤnig in Ars ragonien die Frag aufgegeben / was König und Bauern / Reiche und Nrme/ Hohe und Niedere gleichmachet? Und aut dem einigen Wörtlein beantwortet Cinis, der Afehenz und vielleicht ſich bezeigen aufdem Doeten, — Mors Sola fatetur | Y% Quantum fint hominum Corpu- fcula, SDehero verwirfft GOTT die Hoffärtige/_ und nimmt auf die Demuͤthige / dann die Demuth erhoͤhet. Maga thocles war ein Haffner/ift König in Sicilien worden: Pri⸗ mislaus war ein Bauer / iſt Königin Böhmen worden. Tas merlanus war lalya venia, ein Sau⸗Treiber /ift ein Monarch in Seythien worden. Gordius war ein Adersmann / iſt Roͤmiſcher Kayfer worden / desgleichen Maximus und Ius ſtinus · David ein Schaaf⸗Jung / Saulein Eſel Treider wurden Koͤnige in Iſr ael. Menelaus aus feinem Gewolob beruffen iſt worden Königin Macedonien/Arfaces ein Moͤr⸗ der iſt worden ein Koͤnig der Parthier. Bekennen muß / daß Homo bonus ein Kauffmann von der Handlung; Eligius ein Goldſchmied aus dem Laden / —— ein Schmied ang feiner Schmieden / Erifpinug Severus ein Weber von feinen Weber Stuhl: Sfidorug ein Bauersmann von feinem Acker / Alerander ein Kohl: brenner von feiner Hütten Een ein aha vom | 2 einer 452 Der Kleine.befommtdie Krone feiner Halt/und andere augenblicklich zum Thron des Allen hoͤchſten ſeynd erhebt worden. Sufcitans à terrainopem, & de ftercore erigens pauperem: Alſo macheſt du O mein HErrl dir erweckeſt von der Erden den Dürfftigen/ und den Armen erhebeſt du aus dem Unflath / damit du felbigen fegeft zu den Fuͤrſten deines Volcks. Daß GOtt die Demuͤthigen erhoͤhet / iſt ſattſam aus fol⸗ | gender Gefchicht abzunehmen. Die H. Berengariamarein gebürtig aus Luſitanien; Diefe befleiſſigte ſich auf alle Tugen⸗ den und Vollkommenheiten / vorderiſt aber war ſie der De⸗ muth ergeben / alſo zwar / daß fie die allerſchlechteſte Kuchel⸗ Dienft verricht / Schuͤſſel und Keſſel abgewaſchen / und allen Unflath ausgekehrt / weſſenthalben ſie die andern Mitſchwe⸗ ſtern fuͤr ein Einfalt / ja gar für ein Naͤrrin und Simplen ge⸗ halten/auch mehrmal ihr die Spiebund Abwaſch Hadern ins Geſicht geworffen / welches ſie doch alles mit unuͤberwind⸗ licher Demuth uͤbertragen; Nachdem nun die Abbtiſſin ſelbi⸗ gen Convents mit Tod abgangen / und zu einer neuen Wahl ge⸗ ſchritten worden / damwarengat viel Ehrfuͤchtige Schweſtern / welche zu ſolcher Dignitaͤt ſehr hitzig getracht dahero ihre Stimmen verworffen / und ſolche der vermeinten Vaͤrrin verengariaͤ gegeben / dann fie des feſten Glaubens / daß dieſer ſchlechte und ver achte Kuchel Ra gar nicht zu Wahl kommen wuͤrde / wie aber die Commiſſarii die Stimmen alle zuſammen gebracht / da haben ſie gefunden / daß Berengaria durch meh⸗ Kioſter Frau des Ser aphiſchen O dens S. Frauciſei ſonſten > nz — u rere Vora zur Abbtiſſin erwaͤhlt worden / wider welche Wahk die Bornehmerealfobald peoteftiret/ mit dem Bortwandt /eg muͤſſe Zweiffels ohne ein Fehler oder Irrung untergeloffefeyny / and wollen fie anf kein Weis einen ſolchen ſchmutzigen Tram⸗ pel ſich unterwerffen / worauf aber dieſes groſſe Wunder ſich zuge⸗ - Droer Kleine bekommt die Koon. 433 et * ugetragen; Daß 7. verfiorbene Kloſter⸗Frauen / fo daſelb * Capitel⸗Haus begraben / lebendig auferſtanden / ſich * neuen Berengariaͤzu Fuͤſſen geworffen / und ſelbe fuͤr ein Obe⸗ re und Vorſteherin erkennet / welchem Exempel alle die ande; re ——— geſehen / wie wunderbarlich GoOtt die Demuͤthige erhoͤhet. Alſo iſt / daß der Kleine bekommt die Kron. | NE I68 SG = II == : I PERS 5 N — EN ER IA | EU, far —B A Fi a0 I — — —VV NE ln N N Im } — 1 WR J | A 2 WE: “ V —8 2. z NN : KIZENE I, ZA Da er ERFHEEFRE TE FSTRTEFEFER nr Der ſtumme Ger da? In anſehnlicher Soldat war Judas Macho⸗ — 5 den Hebraͤern. Ein tapfferer Soldat war Pauſanias bey den Lacedaͤmoniern. nuͤberwindlicher Soldat Cyrus / bey heuer fiern. Ein fireitbahrer Soldat mar Han a7 1 den —— ein Der ſtumme Werda? 45 5 Ein Fühner Soldat war Cornelins Scipiobeyden Ro er a en — ft. ER 2 ER & 3 . Ein heroifcher Soldat war Sebaſtianus Zianus bey den TO 13 In — * | Ein Martialifcher- Soldat ar Rolandus bey denen n * — —* Ein behertzhafftiſter Soldat mar Antonius Leva bey den ner ——— = Spanier. — 5 w Veh Ein beruůͤhmter Soldat war Joannes Giſera bey den a — Ein trefflicher Soldat war Irato bey den Dennemaͤr⸗ ern. — — Ein bekandteſter Soldat war Guſtaphus Adolphus bey den Schweden. Ein unerſchrockener Soldat war Joannes Hunniades bey den Ungarn. | De „ Ein fieghaffter Soldat mar Amurathes bey den Tuͤr⸗ n ‚Sch geſchweige andere ſiegreiche Soldaten / welche in Diefem Szculo,ihr Hertz Kühnheit/Tapfferkeit, Meartialifche Erfahrenheit / Verſtand / Gonverno/und Conrage mit Ber; wunderung der Welt eriviefen haben ; Dero Namen zu ewi⸗ gen Denck Zeiten in Gold / Ceder und Marmor der ganzen Pottenifätfollten eingehanet werden, Und was Dero gröfte Drdre und Conferyationder Ar⸗ meen und Bictorien eine Urſach ware ? Frage nicht lang: Das ruffende Wer da? Was lürſach; Dann wwerda? 3 eine Frag welche unter dentapfferen Soldaten im Schwung gehet: Ber da? Iſt ein Frag / welche sank wohlgeordnete Friegs Heer in der Sicherheiterhalter. Wer da? Iſein⸗ Frag; durch welche Die beruͤhmteſte Städt und Rn d ———— ns. . —— 456 Be beſſer ala durch die eiferne Thor verwahret werden: Wer da? IJg ein Frag / welche dem Feind alle Paͤß verleget. Wer da? Iſt eine Frag / welche beantworten muß / ſowohl der commans ⸗ dirende General / als der gemeinſte Muſquetirer: Wer da? Iſt eine Frag / auf welche ſich allein melderder Zreund und er: ſtummet der Feind: Und dieſes Wer da / wird genennet das ruffende Wer da? Aber der ſtumme Wer da / iſt unertraͤg⸗ —— Der ſtumme Wer da? lich: Dann dieſes verurſachet Feine Freundſchafft / ſondern Feindſchafft. Sie bringet wenig Fried / ſondern Unruhe: Sie verurſachet zwiſchen GOtt und Menſchen einen ewigen Zorn. Nicht genug: Sie ſtuͤrtzet den Menſchen in das ewi⸗ ge Verderben / nicht genug / ſie ſchwaͤchet die Seelen⸗Kraf ten/und mindert die Tugenden : Nicht genug: fie verſtellet das Angeficht GOttes / und ſetzet auf eine Hollifche Larven / Nicht genug: _ Sie beranbet den Menſchen des Gottlichen 7 Angefichts/nicht genug/und mag zu bedauren / fieift die aller ⸗ größte Pein und Marter. Nun frages Was diefesfürein fummes Wer da feye? Fragnicht lang 3. Diefes iſt dern gende Wurm des böfen Gewiſſens. a Dann baue mit dem Bruder Mörder Cain eine Stadt 7 und verſchlieſſe dich darein; fo ift das ffumme Wer da vor handen / und all dein Bauen Schangen verlohren / umfonft alle hohe undfefte Thuͤrne Mauren und Thor: Der Jeind iſt in der Stadt/ den traͤgeſt du in deinem Bufen: Wann du vermeineft/dich mit der Flucht zu ſalviren / iſt es abermahl ge⸗ than und weit gefehlet. Es heiſt Wer da? 1 VBerkrieche dich mit Caligula dem Kayſer / unter die Bettftatt: Der Wer da iſt dir auf dem Rucken. Verberge dich unter Schuß /freye Schild / wieder goth⸗ loſe Artemnon: Wer da dringet durch. | © Retirire dich inein wohl vermacht und er m — Derſtumme Werda? 457 Fl tie Dienyfins der Syracuſaner Tyranm Wer da ſcwim⸗ met daruͤber. a aß dich verſchlieſſen und einfperren in eine Truhen oder Kaſten / wie der Pontifche Tyrann Elearchus/ wer da ift dein \ Geſpahn. | _ Steigeendlic in das hoͤchſte Zimmer / wirff die Leiter ab / siehe die Schlag⸗Brucken auf / wie der Arginiſche Ariftode- mus: Iſt alles vergebens / alles umſonſt: Es heiſt wer da?wer da? Dem nagenden Wurm deines boͤſen Gewiſſens / und der ob deinem Hals ſchwebender Rach GOttes / kanſtu weder zu geſcheid ſeyn noch entrinnen. — Wuas groſſe unertraͤgliche und ſchmertzliche Deinen die Tyrannen und Heydniſche Roͤmiſche Kayſer Nero/ Decius / Valerianus / Diocletianus /Adrianus / Veſpaſianus Maxi⸗ minanus / Domitianus / Valentinianus und andere mehr / der Roͤmiſchen Catholiſchen Kirchen angethan / laſſe reden die einzige Stadt Rom / ein Haupt / Zierd und Troſt der Chriſten⸗ heit. Was unter dem gottloſen Kayſer Maximino vollzogen worden / wird beweinen mit blutigen Thraͤnen die gewaltige Stadt Alexandria. Was groſſe Werfolgung / Marter und Pein dieChriſten gelitten / werden bekennen Henricus Koͤnig / und Eliſabetha Koͤnigin in Engelland. Nartina ein Adeliche Jungfrau ward an 4. Pfaͤhl ge hefftet / mit Stecken und Geißlen erbaͤrmlich zerſchlaͤgen⸗ mit Hacken zerriſſen / den wilden Thieren vorgeworffen / endlichen zu dem Feuer verdammet. Chriſtina ein H. Jungfrau / wurde mit ſiedheiſſem Delund Pech uͤbergoſſen / Schlangen zu ihr hinein gelaſſen / die Zun⸗ gen ausgeriſſen / die Bruͤſt abgeſchnitten / und letzlichen mit Pfeilen durchſchoſſen worden. | mn - Mmm Dem 458 Der ſtumme Werda? 2% Fol mu — — — —— — — Dem Heiligen Ermerano, einen frommen Biſchoffen zu Regenſpurg feynd alle Finger/ Nafen und Ohren abgeſchnit⸗ ten / die Augen ausgeſtochen / Hand und Fuͤß abgehauen, und nachmals die Zungen heraus gefchnisten / hat alſo in feinen Blut liegen und ſterben muͤſſen. RR Dem 9. Marco Arechufo ‚auch einem heiligen Bifchoff / wurde mit Fleinen Langen aller Drten fein Leib durchloͤchert / mit Hönigüberftrichen / in einen Binſen⸗Korb geleger / den Imben / Webſen und Schnacken zu ſtechen und umzubringen/ N muſte alfo feinen Honig: füffen Geiſt aufgeben und fterben. | —— Andere viel tauſenderley dergleichen entſetzlichen Pei⸗ nen zugeſchweigen. Muß bekennen / daß dieſe entſetzliche und Schmertzliche Peinen waren / aber meines Gedunckens wer⸗ de ich der Warheit gemaͤß errathen / und ein jeder mir beyfal⸗ len werde / daß niemand ein groͤſſere Pein jemahlen erlitten und noch erleiden werde / als ein in Sünden vertiefftes Welt⸗ Kind in feinem Gewiſſen / durch das ſtumme Wer da? Den na⸗ genden Wurm. — — | | Die Gerichter / ob fie fehon ſonſten ſcharff / werden doch zuweilen nicht geachtet / ſondern hintergangen undvonihnen gewichen / oder daß diefelbe felbften den Endfpruch nicht ger ben wollen. Wider unferen Seelismacher Chriſtum SEfum ware zwar fchon befchloffen/ expedit unum hominem mori propopulo, Esiftnug/ daß ein Menſch für das Volck ſter⸗ be/Zoan.cap. 18. Doc) wollte kein Gericht darüber ſolches Urtheil vollgieben. Die Juden entſchuͤtteten fich / daß es ih⸗ nen nicht erlaubet waͤre / jemand zu toͤdten. Pilatus ſchickte ihn zu Herode / als unter deſſen Jurisdiction ee zu Galliläa wohnhafft ware. Aber auch Herodes mollte ihn nicht vers dammen / ſondern fender dem Pilato ihn abermabl J E | 40 Doerſtumme Werd? 459 welcher dann nur gendthigter das Urtheil gefället ; gefchiche an I en der Dichter felbften fein Ambt nicht vertret⸗ ten will. ARE Zuweilen wird der Richter aus verfchiedenen Urſachen von dem Beklagtenreoufirt / und nicht angenommen / und ge⸗ flatten es auch die Rechten / Damit man denen Untergrabuns gen deren beftochenen oder fonft verdächtigen Richtern ents gehenmöge. Zumeilen aber nimmer man fie gar gern any - Meilen man weiß / daß die Geſchancknuſſen und Schmiralien offtmahlsdiebeften Entfchuldigungen feyn. _ Aber der Nichs ter/das boͤſe Gewiſſen / dringet fich felbften ein / fett fichfelde ften zu Gericht, laͤſt fich nicht recufiren/ oder als verdächtig verwerffen / laͤſt fich nicht durch Gunſt oder Gaben verblen⸗ den / fondern ſchoͤpffet das Urtheil ſelbſt wider ſich und began⸗ genen Sünden. — Jene Brüder des unſchnldigen Joſephs haben deſſen . Derkauffungibrem lieben alten Batter dem Jacob meifter- lich verblümlen koͤnnen. Es bleibe ein geraume Zeit verſchwie⸗ gen biß felbein Egypten Eommen /Speiß zu Eauffen/allivo fie don dem ihnen unbefandten Joſeph ſchaͤrffer gehalten mors den / und als Ausſpaͤher gefänglich eingezogen. Sie waren dieſer Bezuͤchtigung uͤnſchuldig / aber das ſumme Wer da? ihr eigenes Gewiſſen trate gleich auf den Richter Stuhl/ und verfaſte das Urtheil aus ihrem eigenen Mund/mericö he patimur.quia peccavimus in fratrem noftrum , Gen. Cap, 42. Bit leiden diefesbillich dann wir haben wider unferen Brus deen gefündiger/ alfo daß faſt kein ſchaͤrpfferer Nichter zu ers finden / als eben das boͤſe Gewiſſen. Hoc enim Tribunal ſchlieſſet dee H. Chryfoftomushom, 3. in Verb. Iſa. non pecu-- nia corrumpitur , non adulationibus acquiefeit, eò quod divinamelt, & à DEO noftris impofitum mentibus. Dies wei a. a ee ſes 460 Der ſtumme Wer da? fes Gericht / oder diefer Richter / das eigene Gewiſſen / fan niit mit Geld beftochen/nit mitSchmeichlerenen untergraben werden / dann es ift ein Gericht/fo von GOtt felbften in une, re Hertzen eingeſetzt worden. | Es verlanffe ich ein Wild fo tieff ins finftere Holtz / als es immer wolle / ſo wird es doch die Geſpuhr verrathen: Es zie⸗ he ſich ein Igel ſo eng zuſammen / als er Fan / fo werden ihn doch feine Borſten verrathen: Man verdecke ein Ass fo viel man mag/ fo wird es doch der Geſtanck verrathen : Man vers berge einen Brand/ mie egimmer möglich / fo wird ihn doch der Rauchafizeigen. Es feinnen und winden fich die Sei den Wuͤrm ein / ſo ſtarck ſie wollen / ſo wird fie Doch ihr Ge⸗ ſpunſt eutdecken. Man verwerffe ein fanles Holtz in finſtern Winckel wie man will / ſo wird es doc zur Nacht fein eigenes Rochtſichtiges leicht derrathen. Was iſt ein hoͤſes Gewiß fen? Ein Hoͤlliſches Brandmahl / wie ſoll es nicht rauchen? Ein geiſtliches Nas wie ſoll es nicht ſtincken ? Ein Borſtiger Igel/ mie ſoll er nicht herfuͤr ſtechen ? Ein faules Holtz in der Fuſtern / wie ſoll es nit ſcheinbar ſeyn ? Ein fluͤchtiges undLeut⸗ ſcheuhes Wild / deſſen Geſpuhr / Forcht und Schrecken / Augſt und Unmuth / Marter und innnerliche Pein mie ſoll man es nicht wahr nehmen? a: — Frehlich iſt ein boͤſes Gewiſſen ein ſcharffer Richter und Er War nicht auf dieſer Welt gepeinigetjener Grie⸗ iſcher Kayfer Conſtans / welcher feinen leiblichen Bruder den Theodofium zu dem geiſtlichen Stand genoͤthiget + zu ei⸗ nen Diaconum weyhen lieffe / und aus deffen Händen den confecrirten Kelch genoſſen / aber.endlich gar ermorden la fen. Nun dunekte Diefen Kayſer Conftaus / daß ihme aller Drtenibegegnete fein unfchuldig.ermordeter Bruder Theo- w —— — re SE * * dofius, mit einem Kelch in Der Hand / ihme zuruffend: * Ede | Der ſtumme Wer da? 461 frater, trincke Bruder. Codrenus. Welches dieſen gottloſen Lonſtans alfo geplaget / daß er ſein damahlige Hoff att vers laſſen / in Sicilien gereiſet / auch bald daſelbſten umbkommen / ‚wer war fein Peiniger / fein Scharff⸗Richter ? Als das boͤſe Gemiflen/der Stumme Wer da / fo ihme dieſe Larsen vor⸗ mahlte und gleich in das Elend verjagfe. : MNachdem die Amorrhaͤer ſich vermeſſen / dem Joſue Wi⸗ derſtand zu thun / ſeynd ſie bald im erſten Streit geſchlagen / und in die Flucht gejaget worden. Es halff aber ihnen Feine Flucht / ſondern / Dominus wiſit ſuper eos lapides magnos de Colo. GOtt ſchickte fiber ſie vom Himmel groſſe Schaner⸗ ſtein: Tcafehreibet darüber Abulenfis . ur confequerentur eos Lapides, quocunque irent. Wo die Amorrhaͤer auch Dinflieheten 7 wurden fie von dieſen Steinen zerſchlagen. Alſo mag ein böfes Gewiſſen immer hinfliehen / wo es will/ fo trägt fie mit ſich dieſen ſchwehren Stein / den Gewiſfens— Wurm. Ja /das boͤſe Gewiſſen ift die erſchroͤcklichſte Nein, fo einem Menſchen auf Erden zuſtehen Fan: Dann in allen anderen Mbeln diefer Welt / Fan der Menfch einen Troft finden/ auchnebendem Ubel / aber in währendem Ubel deg boͤſen Gewiſſens Fan Fein Troft gefunden werden. Dahe; vo der Königliche Harpffenfchlager David rufe zu SATT. "Plalm.45. Adjutor in tribulationibus , qu& invenerunc nos nimis, propterea non timebimus , dum tribulabitur terra, BSH iſt ein Helffer in Truͤbſal / die uns fehr hart getroffen hat / darum wollen wir uns nicht foͤrchten / wann ſich derErd boden ſchon biegete. ae Es beweiſet ſolches durch die Erfahrenbeit / dann wann einer ſchon Hunger und Durſt / Armut und Sranckheit/ Ber⸗ folgung und Noth leidet / darbey aber ein gutes Gewiſſen 0 Mmm 35 De 462Der ſtumme Wer da? hat / fo hat er durch dieſes gute Gewiſſen einen Troſt und Zu⸗ verſicht zu GOtt. Gleichwie Job in allen feinen Wider⸗ waͤrtigkeiten dannoch in GOtt getroͤſtet ware / alſo gabe ihm fein gutes Gewiſſen ein Ort / wo er hinfliehen konnte: Wann aber dieſer Ort des Gewiſſens auch unruhig wegen der Suͤn⸗ den iſt and durch dieſe GOtt von ſich ausgeſchloſſen / wo wird es dann hinfliehen / wo wird es ſeine Ruhe und Raſt nehmen? Es fliehe der Sünder von dem Feld in die Stadt / vonder Stadt infein Haus / von feinem Haus in fein Zimmer / wo will er fo dann hinfliehen zu ruhen ? Fliehet er in das innerſte Kaͤm⸗ Hr — Hertzens; Ach da iſt erſt der groͤſte Tumult die oͤchſte Unruhe. Demnach hat folgende Reim geſungen der Poet Juve- nalis : Hi fünt, quitrepidant, &ad omnia fulgura pal- lent, | Cum tonat, examines primo quoque murmure Ä Coeli, 4 Die ſeynds / denn wanns nur blitzen thut / Vor Forcht entfaͤllet aller Muth / Ertatteren / vipperen / werden bleich Ligen halb todt / wanns thut ein Streich. Was ſag ich von Donnern und Blitzen? Wann ſich nur ein Blaͤttlein ruͤhrt und rauſchet / oder von einem Baum hinter ihnen daher flieget / gleich ſeynd fie in Forcht / lauffen und flie⸗ hen / als ob ihnen der Feind mit bloſſen Saͤbel auf dem Aus cken waͤre. Ja wie bey denen verſtockten Egyptiern / wann etwan zwiſchen den Laubreichen Zweiglein der Baͤumer mu | ein 7 Der ſtumme Wer da? 463 ein Voͤgelein oder Nachtigal / fo Tag und Nacht pfleger zu fingen und anderen ein Freud zu machen /fich Büren laͤſſet / und beginnet zu ſchlagen / gleich erblaſſen fie,fallen aus Forchtſam⸗ Feit dahin und ſincken in Ohnmacht, is Wenigift Beflüs, wie von ihme Plutarchus fehreibet de Se- ra. Num,Vind. fioffete eineftmiteiner Lantzen einSchwalben,. Neſt von der Wand herunter zund da er deflen befraget / hoͤret ihr dann nicht / was dieſe Schwaiben faͤlſchlich von mir ausge; hen und ausgeruffen / als ob ic) meinen Natter follte umge; bracht und ermordet Haben ? Die folches höreten/ entfegeten - fihrdie Sach kam vor dem König; Beſſus wird eingezogen übermiefen daß er ein Todtſchlaͤger feines Vatters / ingleichen hingerichtet und getoͤdtet. WVon Dario Hyftafpe fchreibetSalianusin feinen annali- busadmundi3536. daßer ſamt feiner gangen Armee, wel; che nur groß / von den Europäifchen Schthlern /in ſolcheEn⸗ ge ſeye getrieben worden eingefangen / und umbringet / daß Die Seythier ihme Dario neben einem Buſchel Dfeil drey. Stuck / nemlich einen Bogel/Frofc, und Maulwurff uͤberſchi⸗ wet / zumahlen bedeuten ia fen ) daß er nunmehr gefangen / ih⸗ ven Haͤnden und Pfeilen ſo Jeicht nicht-entrinnen werde / es waͤre dann Sach ‚daßer ſich in einen Froſch verwandle / heim⸗ lich durch das Waſſer fee und entkaͤme / oder in ein Maul⸗ wurff / und unter der Erden ſein Ausflucht ſuche und ſich durchwinde / oder eudlich in einen Vogel / daß er darvon flie he / und ihrer Pfeilen ſich befrehe Weilen aber Darius keines vermoͤchte als muſte er ſich gleichwohl ſeinen Feinden ergeben / oder fich niederſchieſſen und fäblen laſſen: Wie er dann oo tauſend der Seinigen berlohren. ira In weit und noch elendern Stand befindet fich der arme Suͤnder / follte er fchon in einem Bogel verſtellet oder ein | * ent 464 Der ſtumme Wer da? dert / darvonundindie Höhe auffliegen / Eönnte er doch den Rach⸗drohenden Haͤnden / des hoͤchſtbeleidigten GOttes nicht entfliehen: Dann / das Wer da iſt auf dem Rucken. Sollte er werden zu einem Maulwurff / graben und mi⸗ niren biß in Abgrund der Hoͤllen / wäre es abermahlen vers a ——— : Dann der ſtumme Wer da / verlegtihm ie Arbeit. | ; 1 ‚And follte er fich letzlichen wie ein Froſch in den aͤuſſerſte Graͤntzen des Meers aufhalten / was Vortheil ſollte erdar- bey haben. So werde ihm das ſtumme Wer da / das Uffer und den Port verſagen. N s Alſo eine unerträgliche Marter und Pein / iſt der Wurm des Gewiſſens: Welcher fo gar die Verzweifflung nach ſich ziehet / erfolget ausfolgender Gefchicht + Unweit Bononien ware ein freches und üppiges Weibsbild / welche alle vorbey gehende Zugend / als wie der Agtſtein den Halm / oder Stroh / und der Nagnet das Eiſen / an ſich ziehen / mitihren vorwitzi⸗ gen und geilen Augen zu unordentlicher Liebe gezogen. Um dieſe vor aller Schand und Ehr vergeſſene Amantin / und euffliſche Bruthenn / wollte nur einer allein Han im Korb ſeyn. Was gefchicht/dann gleichwie 2.:Prediger auf einer Can⸗ tzel / zwey Spielleut in einem Wirthshaus / und zwey Frauen in Linem Haus kein gut thun / alſo zu einer Zeit ereignete ſich / daß 2. Venus Kinder und Buhler zu gleicher Stund die wollten befüchen : Der erſte war eingelaſſen / dem andern aber wurde die Thür verſchloſſen; Der letztere difimulirte Den angetha ten Afftonc erwartet feiner in der nechften Gaſſen / bemill: kommt ihn freundlich / und ladet ihm hoͤflichſten ein / als Mor 7 gen zu ihme in feinen Garten mit der Madam, dann fie ware Fein Madmoyfelle mehr / mit dem Ausnahm / er wolle ihnin ſeinem Quattier abholen. Dictum factum: Sie gehen mit ein⸗ oe — Der ſtumme werda? 46 eg * — einander in groͤſter Confidenzumd Vertraͤulichkeit dem Gar⸗ ten zu / nicht weit davon kommen beede wegen geſtrigen ange⸗ thanen Allront und Spott in einem Wort Streit; nachmals zu einem Hand⸗Streit; und der Injurirte ermordete den Eine geladenen / ließ den Edeper aufder Strafen liegen/ und nimie ‚Die Sucht. Uber fürs kommt auch dahin die Berführerin der Jugend / findet allda den entſeelten Coͤrper / ſie gerathet in ſolche Gedancken ſchaue! du biſt ürfach des Tods dieſes euntleibten Juͤnglings und ſeiner vielleicht ewigen Verdamm⸗ aus. Das ſtumme Wer da / laͤſet Feine Ruhe / der Gewiſ⸗ ſens Wurm naget ohne Unterlaß Viß daß fie endlich dem Entleibten feinen eigenen Dolch nom Leib genommen / und dieſen ihr felbft in die Bruftgeftoffen/undihren ungluͤckſeeli⸗ gen Geiſt alda aufgeben; und das war der Ausgang dieſes ſtummen Wer da? Spond.in Lib. Melanki; c. 13, Welches mein Heiliger Vatter Auguſtinus in Plalm.45. redend machte: Iniauorum enim confciencias non fanat, nifi . Andulgentia. Daß das gottlofe Gewiſſen nicht geheilet Mrd 7 als durch die Göttliche Berger #66. RR NR un J MIREREERERBERERERERERTENEREENN Die verbluͤmte Warheit. * 3 Mu Be." ei) mn | Pr n Juͤte fe ich he hihrie bitte dich, warum? Au Und vor wem? Dann es ſeynd einige/ wie Ä — im Winter / der mit Schnee Abede cr iſt. a): MIN Huͤte dich: Es ſeynd wie die ver⸗ TEN 3% KL, ID guldte ApotheterPillnlen. ® | L | EHRE ET, Hüte dich / es ſeynd einige / wie der mit ‘u | Zuger Überingen Eninte | It | | le 1:00 | Huͤte Fe? — d Die verblumte Warheit. 467 auͤte dich: Es ſeynd einige wie der mit Hanffen Bſat⸗ tern angemachte Weii. — Be uͤte dich: Es feynd einige wie dieguldene Spis von TS IR EEE TEE HEN —— Hüte dich: Es ſeynd einige des Teuffels fein Fuͤrneiß / ſo nur von auſſen ein Glantz macht. | Due dich/ es feyndeinige/ die dir die verbluͤmte War⸗ heit unter das Geſicht ſagen. Hingegen gehen ſie mit dir um wie David mit dem Uria / wie Abſalon mit feinen Bruder Ammon / wie Jezabel mit dem Naboth / wie die Brüder Jo⸗ ſeph mit ihrem Vatter Jacob / wie der Joab mit Amaſa / mie Laban mit dem Jacob / alle / alle dieſe und andere mehr haben Die verbluͤmte Warheit geredt; Haben liebkoſende Wort ſpen⸗ diret; Darunter aber ein Falſchheit / Unwarheit und Beirug verborgen gelegen · Durch dieſe verbluͤmte Warheit ſoll hier gehandlet werden von der Schmeichlerey / welche der gedul⸗ tige Fuͤrſt in dem Land Huß zu unſerer Behutſamkeit in ſeinem ‚40. Cap. wollte zu erſehen geben / in wem die groͤſte Kraͤfften ſtunden / welche der hoͤlliſche Satan zum Verderben der Men: ſchen anwendet / alſo er ſchrifftlich hinter laſſen: Ofla ejus velut ſtula. fein Gebein ſeynd wie Pfeiffen vom Erg. Ein dunck le Died iſt dieſe / doch wird fie durch die hocherleuchte Fuͤrtreff⸗ lichkeit des Heil. Pabſts Gregorii erlaͤutert: Durch den Nas . mender Gebeinen wird hier die Krafft und Staͤrcke des Teuf⸗ fels verſtanden / dieſe hat er in feinen Muſicaliſchen Pfeiffen beſtellet / welche eben diejenigen ſeynd / welche die verbluͤmte Warheit einem aufrichtigen guten Freund vor die Naſen rei⸗ ben / und immerdar eine annehmliche Mufica deserdichten Lobs inden Dhrender Unbehutſamen erklingen laffen/ und Dadurch Diefelbe zu unziemlichen Wercken anweiſen / zu ſchaͤnd⸗ lichen Gebaͤrden anhetzen / in dem Bar ſtaͤrcken / und a nnz Die⸗ Boßheit vertieffen. = 468 Die verbluͤmte Warheit. Diefe verblümte Warheit-Mahler und teufnſche Kath \ j = 4 0% z ER —— — a‘ Em im.s. ARE u geber überredenden Hoffärtigen/ daR der Pracht ein Anzei⸗ gen ſeye eines hohen Geiſts: Den Ehrgeisigen/daß/fic, um Wuͤrde bewerben / die Tapfferfeit eines Mdelichen Gemuͤths fenes Den Geitzigen / daß / fich in Allmofen gefpährighalten/ - oder gar abzufchlagen/die Klugheit ſeye / fich in gutem Stand: su halten; den Verſchwenderiſchen / daß der Aberfluß ein Ko- nigliche Herzlichkeit feye. Den Geilen / daß / ein Beyſchlaͤf⸗ ferin bey ſich haiten / ein Nothwendigkeit des MenſchlichenLe⸗ hens ſeye Den Zornigen/daß die Nach ein Eiffer ſeye einer vernuͤnfftigen Gerechtigkeit: Den Praſſer / daß die Fuͤlleren eine herzliche Freygebigkeit anzeige: Den Muͤſſiggaͤnger / daß / ſich immerdar erluſtigen / Adelichen Perſonen zuſtehe; den Ehrabſchneider / daß das uͤble Nachreden ein Abſcheuenund Abſtraffung der gegebenen Mergernusfeye zund alſo auf dieſe Weiſe der Suͤnder in den Begierden ſeiner Seelen gelobt und Der Ungerechte gebenedeyet wird. Laudatur peccatorin deſi- deriis animæ ſuæ, & iniquus benedicitur,Pf.9. Maiſuerus ſtellet ein wunderſeltzames Gemaͤhl vor / nem⸗ lichen einen Mann in einem Doctor Bireth / der auf dem Ru⸗ cken ein Harpffen: In der lincken Hand ein Spieß haltet; mit der rechten aber ein Jaͤger⸗Horn an den Mund ſetzet / gleich als ob er blaſen wollte: in Thefaur. Philopolitico. Rein Maiſ⸗ nere ich verſtehe dieſes Gemaͤhl nicht / ich beſchaue dieſen Kerl 3. 4mal an / wuſte nicht / ob er ein Jaͤger oder ein Soldat ein Muſicant oder ein Doctor / oder ein anderer waͤre: Biß ich die Beyſchrifft geleſen / welche alfolauter: Es ſeynd nicht alle Jaͤger / die in das Horn blaſen / dieſe wenige Wort gaben mir genugſamen Anlaß / des Maiſneri Ge⸗ maͤhl auszulegen / und folgenden Schluß zu machen: Nicht ein jeder / der das Jaͤger⸗Horn anſetzt / iſt ein Jaͤger / ergo F EI — ES Beet Die verbluͤmte Warhei. · 469 nichtein jeder/ber mit einem Sateinifchen Hut auf dem Kopf pranget / iſt iin Doctor / und air ein jeder/ der die Harpffen oder Geigenauf dem Rucken traͤgt / iſt ein Muſicant / und nit in jeder / der ein Partiſan in der Hand hat if ein Soldat: Uber darunter liegt verborgen Die verblämte Warheit. Dann diefes Gemähl iſt ein lebhafftes Eontrafee eines - Schmeichlers. Ein Schmeichler millangefehen ſeyn / fuͤr eis nen Mann/der er nicht iſt; Er iſt alles dem Scheinnach/in der Sach nichts / oder doch nur halb und halb / und lauteres Lugen⸗Gemahl / dar aus niemand kommen kan. Werihnnicht kennt / ſchwur / er haͤtte alle Wiſſenſchafften aus einem Loͤffel gefreſſen / alſo meiſterlich ſchwaͤtzt er von allen Dingen eines Daher. Er blaͤſt einem in das Horn / dag Gejaͤgdt an / mie mans haben will / weiß ſich nach eines jeden Humors zu ſchi⸗ den; Er iſt ein Soldat / aher nur hinter dem Ofen; Ein treflis cher Harpfeniſt / der die Saiten bald hoch / bald nieder ſtimmt / und einem jeden das Placebo ſingt. | Ein Schmeichler verfpricht manchem guldene Berg / da⸗ mit er nur ihme anführen/und die verblämte Warheit vortras gen kan / dardurch ein folcher betrogen werde. Ein derglei Sen Gefellift geweſt der Laban / der fo viel gute / fchöne/füfle/ freundliche / wohlgeſchmackige Wort geben dem Jacob / daß folcher ſo viel Jahr die harteſte Arbeit ausgeſt anden Tag und Nacht keine rechte Ruhe geſchoͤpfft in Bedenek ung / daß er end lich werde das Gluͤck haben / und die Rachel fuͤr ein Braut heimfuͤhren / wie es der Laban ſo heilig verfprochen/ endlich - bar diefer falſche Menfch vorgeben er molleihmediefe Nacht, wie es dazumal gebraͤuchig / die fchöne Rachel in ſein Schlaff⸗ "Kammer einfuͤhren / ſo zwar eins Theils geſchehen / wie fruͤhe Morgens der Tag angebrochen / da merckt der gute Jachb / daß er ihn wie ein anderer Sch, m an — | — u: 470 Die verblumte Warheit. dadie cie ſaugende Lin eingehändiger, Nicpeungleich macht es auch die verbluͤmte Warheit. eh -Einfolcher ware Herodes s Welcher bey Ankunfftder 3; Koͤnigen aus Drient/fich gang fromim und unfchuldig erwie⸗ ſen / und als er von ihnen vernommen / daß fie derenthalbeneiz _ nen ſo weiten Weeg ſeynd gereiſt / damit fie den neugebohrnen Meſſiam moͤchten verehren und anbeten. Wolan / ſagt Hero⸗ des / ſo ziehet dann nach Bethlehem / und fragt nach dem Kind / und wann ihrs gefunden habt / ſo thut mirs zu wiſſen / ut &ego veniensadorem eum. Matth.c. 2. Damit ich auch —— kom⸗ me / und ihn anbete: O verbluͤmte Warheitlwie redlich ers da⸗ zumal gemeint habe / iſt leicht aus dem abzunehmen / als er ſo viel tauſend unſchuldige Kinder ermordenlaflen.. Ein Schmeichler unter dem Namen der verbluͤmten Warheit / laͤſt fich mit ſeinem Betrug uͤber gll einfinden / er traͤgt bald ein grauen Bart / wie ein Mathuſalem / und lobt das Alter / bald ein jungen Bart / und fchändet die Sugend/ baldifter groß wie ein Goliat / und veracht die Demüthigen/ / baldifter Klein wie ein David / underhöhetdie Hoffartigen; baldift er ſchoͤn wie ein Abſalon / und tadelt die Ungeſtalt: hald iſt er ſchwartz wie ein Moyſes / und ruͤhmet die Schoͤnheit:bald iſt er ein Pfaff / und verwirfft den weltlichen Stand / bald iſte ein Aff und liebkoſet allerhand Geberden / baldifterein Bau⸗ er/baldifter ein Hauer / bald iſt er ein Kauffer / bald iſt er ein Sauffer / bald ſpeiſt er Hanſſen / bald iſt er ein Schmauſen / bald iſt er ein Reuter / bald iſt er ein Gefreyter / bald iſt er ein Engel/ bald iſt er ein Pengel / bald iſt er ein Binder / baldift er ein Schinder; Ein artiger Geſell. Er ffchtteug dem Peter ee jagt te dem eamech er | ſchlaͤgt trutz dem Samſon / er wirfft trutz dem David/ er friſt trutz dem Eſau / er tantzt trutz der Herodiadi / er fanfft 2 dem Balthaſar / er mahlt trug de Japhet: Ein artlicher Geſel. ehu iſt ein guter Fechter geweſt / der als wie er: Lamech iſt ein guter Schuß geweſt / der als wie er: Sadrach iſt ein gu⸗ ter Prieſter geweſt / der als wie er: Elifäus iſt Glatzkopficht geweſt / der als wie er: Habacuc hat einen Strobel Kopffges bt /der als wie er: Tobias iſt bhlind geweſt / der als wie er: SIE das nicht ein wunderlicher Geſell; Als die verbluͤmte Warheit: Ein Schmeichler ſchicket ſich in alle Sättel; Ei, ee ſeynd alle Schuhrecht 3 und Fein Kleid zu Wie verworffen die Schmeichler vor GOttes Angeficht ſeyn / ermeifeich aus der H. Goͤttlichen Schrift. Levit. c, ır. Daich leſe / daß der Schwan gleichfam als ein reiner Vogel dem auserwaͤhlten Volck GOttes verbotten worden: Deavi- bus comedere Cygnum non debetis,vitandus eſt vobis. Aug Den Vögeln ſollet ihr die Schwanen nicht effen / fondern den, felbenmeiden: Esift ſich darüber zu verwunder en; Wann Diefer Bogelvon dem Schöpffer ein folche Fuͤrtrefflichkeit er; halten / daß er amlicblichen Geſang alle andere gemeine Bd; gel überteifit; warum wird ihm die Schandangerhan/daßer ſich muͤſſe fuͤr unwuͤrdig rechnen / und mit anderen bey fro⸗ lichen Geſellſchafften ſich auch einfinden zu laſſen? Warumb dird dieſem warhafften Orpheo in dem Lufft / und herrlichen Amphioni in den Wäldern unter den Gaͤſten feine Gegen⸗ wart verſagt: rs erde der Adler / als ein Abriß der Hoffartigens Der diebifche Geyer als ein Vorbild der Geitzigen: Der unreine Stoß Vogei / ein Eon, trafee der Unzuͤchtigen: Der grauſame Strauß / als ein Abbil⸗ dung der Rachgierigen: ange Raab / alsein Exem⸗ yel der Praſſerey: Die Nacht Eul / als ein Form der Unge⸗ ſchiekten / und dergleichen mehr andere: Verwundere ich Pe Br N * CE SER Minen. 472 Die verblümte Warheit. nicht/daß aber der zum lieblichſt / ſingende Vogel ausgeſchloſ⸗ ſen werde / verwundere ic) mich darob / freylich verwundert ſich darob / der das darinnen verborgene Geheimnus nicht verſtehet: Omnia in figura contingebant illis, 1. Cör.cap. 104 . fast der Apoſtel: Alles geichahe bey ihnen in Figuren: Alles was Glt im alten Teftamentfeinem glanbigenolefgebote ten hat / iſt geweſen ein Unterricht ſeiner Auserwaͤhlten / in dem neuen Geſatz: foiftdannder Schwan billig von den Tiſchen und Mahlzeiten verbannet worden / dann weilen der Schwan von auswaͤrts mit ſchneeweiſſen Federn bedecket / aber unter jo allerreineſten Decke verbirget er feine kohl ſchwartze Haut: und Fleiſch /dardurch er zu einen vollkommenen Abriß der verbluͤmten Warheit wird / (Schm.) die aͤuſſerlich fcheinen/ als waͤren fie dietugendfamen Catones / oder gar Heilige / die man gleich canonifiven/ oder heilig fprechen folle/ aber innere lich in dem Hergen ſeynd fielafterhaffte Nerones/ / oder gar eingefleiſchte Zeuffel. Weilen nunder Schwan alſo beſchaf—⸗ fenift/ wird er billig vermworffen/ damitmwir wiſſen daßdie Schmeichler aufs äufferft von GOtt aehaffer und gefchenet ſeyn / daß fieniemalen werden zugelaſſen in den Jubel reichen Saalder himmliſchen Seeligfeit2Albuspennis, niger in cu- te,innuitadulacorem fehreibt der H. Germanus / qui candi- dusexterna fpecie blandientis linguz,intus vitiorum & nequi« tia labe tæter exiftit.in cap, Exod. der an Federn weiß / undan der Haut ſchwartze Schwan deutet dem Schmeichler ann Dee aͤuſſer lich mit feiner ſchmeichlenden Zungen Schnee weiß / in⸗ nen. aber mit Laſtern und Schalckheit heflecket ft. u.» Dahero fchreibet Senecavon Celio / fo eben einen folchen fchmeichlenden Schwan an der Seiten hatte/ dieſer machte fich Celio gleichfam in allen Gedancken / Wortenund Wer: cken gantz aͤhnlich: Was Celius berenet / hat dieſer an O Die verbluͤmte Warheit. 473 Freund und verblämte Warheit recht gefprochen / was er wis Derfprochen/auchvermorffen. Endlich fagt Celius hoch ver; ſtaͤndig / doch mit lachendem Mund/dicaliguid conerä, urduo finus guter Freund / feye mir doch einmal in deinen Reden oder Geberden entgegen damitmangleichtwohl wiſſe / daß unſer zwey ſeyn: Wohl geredt / dann die verbluͤmte Warheit ommet alſo hoch / daß ſie wollen unter dem Angeficht gleich, ſam mit einem eins ſeyn / indeme ſie doch in dem Hertzen ver⸗ borgenes Gifft tragen. — Die Schmeichler ſeynd nicht ungleich einem Spiegel / quidquid fpeculo objicitut, imiracur , fic adulacor. Was man —9* Spiegel vorſtellet / das repraͤſentirt er: ſpricht Plutar⸗ us. Sie ſeynd gleich einem Papageye / ſo nichts anders ſchwa⸗ tzen / als was fie hoͤren / ais, aio, negas, nego, er Senhnd gleich der Sonnen Blum fomitder Sonnen auf⸗ gehen / mit der Sonnen ſtehen / mit der Sonnen ſich wenden / 9 onen untergehen ; Alſo machensdie Schmeichler; Alſo Plinius. — | | Seynd gleich einem Jacobsſtecken / oder in einem Stab verborgenen Rappier / vermeinſt du / an dieſes dich zuftenren/ ungefähr ſpringt die verborgene Kling hervor / fevosque fe- runt in bella dolones, Alſo Virgilius. ; Send Actaͤenis Hunden aleich/fo er lange Zeittreulich ‚gefpeifet und genähret / doch von ihnen gerriffen worden: Quemadmodum Adtzon äCanibus, quos alebat, interfedtus 'elt, ita Reges ab adulatoribus, quosnutriunt, devoran tur. Al⸗ ſo Maxim.fer.ı.deadulac. — ¶Seynd gleich denen Syrenen / ſo mit ihren lieblichem Ge⸗ fangundfchmeichlenden Worten/ ihre Zuhoͤrer in das gröfte Verderben ſetzen. -Eltadularor nn Syrena diaboli trahens | Rn 09 | in in exitium trahentes. Hugo "Varenl. in cap. »6, ee - Senndigleich als wie der Wintergruͤn / ſo ſich allenthalben geillanhencken/ aber was er dem Scheinnad) freundlich uns fanget / und mit feinen frifchen Blaͤttern zierlich bekleidet / das erſtickt und verderht er Amplexatur ut perdat. sun ‚Sie ſeynd mie Die treuloſe Dalila gegen dem ſtarcken Samfon / der ſich gar gluͤckſeclig ſchaͤtzete daB ihm erlaubt war / fein Haubt in ihr Schooß zu legen und zu ruhen / unter⸗ deſſen lieferte fie ihm in die Hand feiner geind Judi.c. 1. Sie fennd wie die Jahel / welche den Siſſara / ſo ſo viel tau⸗ ſend gewaffneten Haͤnden ſeinen Feinden entgangen / freund⸗ lich in ihre Behauſung geladen / mit hoͤflichen Worten in ihren Zimmer empfangen; Incra ad me, Domine mi: Intra, ne ti- meas, Jud.cap. 6. Kehre einymein Herz/beny mir / und foͤrch ⸗ te die nicht/ Siſſara laffet ihms gefallen / bedient ſich der Gele⸗ genheit. Aber Dverblümte Warheit + Diefe mar in dem | Mund und Worten / abernichtim Hertzen: Sahelnahmei nen Nagel fest denfelben dem Siſſaraͤ auf dem Schlaf feines ” Hanpts / ſo lang / biß ſie ihn durch wiederholte Streich auf die Erden gehefftet / und armſeelig ſterben muſte. ER . "SE Sie feynddannendlich nicht ungleich einer Saͤugamm / wann das Kind in der Stuben zu Boden faͤllet⸗ und bitterlih zu meinen anfängt / da giebt diefe dem meinenden Kind die fchönftey ſuͤſſeſte und verzuckerte Wort / alles was das Kind 7 nur gernhört/ fagts ihm vor / lobts / und erhebts ͤber alle Ber d biß das Kind anfängt zulachen und ein Wohlgefallen zuerzeigen. Allſo die verbluͤmte Warheit vergleicht ſich ei⸗ herSäugamm oder Kindes: Weib / ſagt uns vor / was wir gern hoͤren tragen nicht ungleich dem Kind ein Wohlgefallen as 7 unferenunnerdientenSob/lachenund erzeigen Freud / wann | Ä A, Man — Die verblumte Warheit Ars Ka uns über Silber und Gold preifet über alle Bergerho⸗ Miteinem Wort / die verbluͤmte War heit iſt vom Teuffel gepflanserworden/ and das erſtemal in dem Paradeiß herz. ‚ dor gefpvoffentEricis ficuciDüi, fie werden ſeyn wie die Götter/ nequaguam moriemini, hat fich wohl; keines wegs wer det ihr ‚ flerben: Aber die verbluͤmte Warheit hat fie betr ogen / daß ih⸗ nen die Erdennachmalsnichts anders getragen / als Diftel und Dorn: Spinas & tribulos germinabit tibi &c, m Sale Teufelifein Sprachmeifierder Schmeichleren/ weg is folgender Geſchicht in etwas abzunehmen: Unweit Baden in Schweitzerland befindet fich ein frommer Pfarrer/ elcher war in Willens /zu einem Krancken zu gehen; unters ‚98 begegnetihminzerriffener Kleidung ein Bauersmann; guſt den Herru Pfarrer / Bona dics ihr Hochiwürden / wo aus? Wo hin? Ich muß einen Krancken heimſuchen / gar gut: Aber warum? Dieſer Krancke hat zwar ein Chriſtliches Leben al: lemal geführt/aber über die Geiſtlichkeit / forderiſt Ihr Ehr⸗ wuͤrden unausſetzlich geſchmaͤhet; Daß er feine Kinder vers ‚nachläfiget in der Seelen Sorg: Der Herr Pfarrer thut ein ara, Wh ſpricht / daß er niemalen ein einiges Pfarr⸗ Kind hätte an der Seelen verabſaumet; Schmeroͤt ihm nicht wenig / nimmt ihm vor / indie Kirchen / und von dannen nach dem Pfare Hof zu gehen; Aber Wunder/ als er in ſolchen Gedancken ſtunde / und fich von diefem wollte beur⸗ Lauben, iſt geſchehen / daß aus Zulaſung GOTTES, er ſeinen vermeinten Freund etwas mehrers in Sbacht ge⸗ nommen / ſiehet er ungefaͤhr Daß er ruckwerts diß auf die Erden unter feiner Kleidung einen Tangen Kühe: Schweiff getragen haber Er erſchrickt über dieſes/ entfegerfich nicht wenig / macht das Zeichen nn Creutzes: er. ee I as ie ur - u” ei 476. Dieverblümte Warheit, Diefer / welcher der lebendige Teuffel mare / / verſchwunde: Hift. Helvet. An, 899. ee ee Dbmohlen die verblümte Warheit und Schmeichler feinen Ochs oder Kuͤhe⸗Schweiff zu unſeren Zeiten tragen / nichts deſtoweniger tragen fie einen Fuchs Schweiff / | der ein Sinn Bild der Schmeih, ler iſt. —* — u RE : Der groͤſte Schag ohne Veich⸗ Aue a * un a 4 —J—— > RER! ER j ah \ 3 | —9900— | il j I; l Il j ) = I ı IM rau ) In ha: | | 2 2 1 N SI N HN TEE: x? | N — kr a N a I BIS NA | ER 2) db th \\ er EIN 771709 A N H — E y AN IN DD ! 3 ) ) N VD = HH ie —A— dh ? = — EEE Tr % f — IR — Verwunderung der — t ——— — — — —* | | 3 ‚ FR £ — Be ma /war f 2 | ER, a 4 DEE _D was foll fenn Bi ſte Macht Ale Be - dergleichen. 9 Weichen Democriti: Nichts der gleichen ⸗ Verkriechen muß ſich der P 0 die Mahlzeit Cleopatrarder Pracht Antoni Waskoftbarerswaßih,. 07 we | Es übertrifft das Gold in Arabia? Den Diamant in ” f Cambria / den Zucker in Braſilia / den Myrrhen in Aethiopia⸗ m Den Balfam in Judaͤa / und —— Aber fie’ Mas diß ni | | el % Boch iuna Eoftbahrers mei ichs TSINR fi — Evre Rechthumn.479 ine Foftbare Sache feye 2 Das iſ der gröfie'Schag ohne ae Se Der gufe Name iſts: Höre anden Posten: en Ommia fı perdas famam fervare memento, Qua femel amifsä poftei nullis eris, Bann du gleich alles verliereſt Haab und Güter verliereftj Dansund Hof verliereft: Weib und Kinder verliereft/iftak les nicht zu achten/fondern befleiffe dich nur /den guten Namen - zu erhalten / darauf giebt den Fingerseig der weiſe Mann in. feinen Spruͤch⸗Woͤrtern: Cap. 22. Melius eft nomen bo- num, quam divitie multæ, füper argentum & aurum , gratia bona. Ein guter Nahm ift beſſer / dann groffe Reichthum / gute Gunſt uͤbertrifft Silber und Gold. Meines Erachtens feyud drey Ding / welche die Men⸗ ſchen am meiſten lieben und ſchaͤtzen nemlich die Gefundheit des Leihs / Reichthum / und Erhaltung der &hr. Alfo daß meuns zu linterhaltung derfelben faſt bemühen / und feine: Gefahr ſcheuen / dann esift niemand / der nicht gern fein zeit⸗ liches Lebenin Gefundheit verzehren / die nothönrfftige in⸗ terhaltung haben/und von männiglich geehrt werden wollte: - Unter dieſen dreyen Dingen aber Fan feines weegs mehr gel⸗ en / als der gute Nam: Der gute Name iſt ein folches Klei⸗ mod / Daßeranfer der Gefundheit des Leibs und der Neich, thum / das edelſte ſt. 77 — Dann was hat der / welcher keinen guten Namen hat? And Mas manglete dem der einen guten Namenhat ? Wag gilt Derjenige/welcher feinen guten Namen hat? ind was kan | a a a eh N 480 Der gröfte Schatz hat Wann wir denmach Plaroni glauben wollen/fofol billig einehrlicher Mann nicht fterben/undein unehrlicher nicht le⸗ ben; Ariftoreles ſagt: Lib. 4. Echic, Honor elt maximum in- ter exteriora bona, unter den aͤuſſerlichen Gütern ift die Ehr Das gröfte/ und Die Rechtsgelehrten fagen: Fama & vica pari paflu ambulant ; Ein guter Nam und das Leben gehen zu gleich miteinander 5 Dahero fagt Anconiusde Guevarra part, 3. Ep: Wann man hundert verleumde unehrbare Männer ‚gegen einen redlichen Mann ftellt / ſo Ean derjenige redliche Mann bey der Gemeine mehr Gutes verrichten/alshundert - Tiederliche; Dann indiefer Arbeitieeligen Welt ift Fein Ver⸗ luft über den Verluſt des guten Namens. Ein ehrlicher Mann fragt nicht fo viel nach dem Gut oder nach ſeinem Le⸗ ben/als nach dem guten Namen; Dann das Leben muß ee bald oder langfam verlaflen/und vom Gut abftehen/aber fein Ehr und guter Ram macht ihnberühmt und löblich in feinen Wercken und Leben / unfterblich nach feinem Tod. In De etoredem Trojaner / in Achille dem Griechen in Samfon dem Iuden/in Juda dem Machabäer/inPerion dem Arme nier / in Hereule dem Thebaner / in Caͤſare dem Roͤmer / in Viriato dem Spanier / hat gleichwol das Leben aufgehoͤret. Aber ihr Lob und guter Vam bleibt eivig. ‚Genef, cap. 45. fpricht Joſeph der Vice-Re if Egypten zu ſeinen Bruͤdern: Verkuͤndiget meinem Vatter alle meine Herrlichkeit / und alles was ihr geſehen habt. Als wollte er ſagen: Ziehet hin meine liebe Bruͤder / und begehret das Botten Brod von meinem Vattern /_ wegen der groſſen Ehr und Anſehens / fo ich beym König Pharao / und im gautzen Egypten erlanget hab / dann ihr habts ſelbſt geſehen / daß ich Der vornehmſte und angenehmſte Herz und Regent in gantzem Land bin: Wohl zu erwaͤgen iſt / daß Joſeph nicht a 8 ’ Ohne Reichthum 481 feine Brüder dem Jacob verfändigen ſollen / was maffen er noch beydem Leben/ und verhenrarh mit feiner leben Sife nat / mit Kindern gefegnet/ gefund und reich jenes Sondern bloß allein/ daß er des Königs Favoric, und bey jedermann einen guten Namen habe a ift abzunehmen / daß Joſeph feinen guten Namen höher und mehr fchägte / als —— und Kinder / Haab und Gut / ja ſein Leib und Deer gute Name verurſachet / daB der HeiligeRomual- dus, Stiffter des Camalduenſer⸗Ordens hi ferem Faſten und Wachen / ſtets eines froͤlichen Geſichts ware. Der gute Name machte/ daß der Heilige Dominicus hochbethenerte / daß nichts auf Erden fepe/ weiches ihn kon⸗ — ——— Der gute Name veranlaſſet dahin/ daß der Heilige J natius Loyola / Stiffter der en JEſu — —— fie ſollen niemahlen Fein tranriges Geficht jeir Der gute Nam verurfſachte / daß die feelige Magdalena de Pazzis,ihre Novitinen er mahnet ſie ſollen nur in de | ven herglich lachen, i ; Saat 2 | a des guten Namen war AntoningdePadua . ei⸗ a u ep ne —— daß ihn nie⸗ d/ niemand geſehen / aus vi d Moͤn⸗ 2 — viel tauſend Moͤn Der gute Vame iſt ein Garten / worinnen nichts anderſt waͤchſet / als Augentroſt. Der gute Name ift ein —A worinn nichts anders ſtehet / als ſchoͤnes Wetter: Der gute Vam iſt ein Brevier, worinnen nichts anders geleſen wird/alg Dominica Lætare. Der gute Nameift ein fämmel/melches nichts anderſt traͤgt / als Wolle. Der gute Name ift Schild⸗ Ben... — Ppp wacht / J wu, : ! { N * t th ‚SEN ;t * a! * alle N ? Bi \ ! j 1 hin | ' 4 In —0 J —J J a N LE 3 5 m nu; an ß TE, -5 Plot Aal It 5 3* le —* BR Kant! ' —* - gez He —9 an 9 1m a sr | 3 Er V. - Bar ? J — En!” in! hi % J —J a4, N 1,280 —6 ‚ae "si RU} m R h i re U mu h, ei RE ih, % 4 BR je. IE Le WEN Mm ———— — a Der groͤſte Schatz wacht / die die Antwort bekommt gut Freund / und dann eine Hochzeit/allmo das Hertz vor Freuden tautzeet. Wann ich ſchon fein gutes Haus habe aber einen guten Namen / ſo bin ich wohl bewohnt mann ich ſchon Fein gutes Kleid habe / aber einen guten Namen / ſo bin ich wohl bedeckt: Wann ich ſchon Feine gute Taffel habe / aber einen guten Na men ſo bin ich wohl geſpeiſt: Ehren Preiß iſt weit ein ande⸗ res Gewaͤchs / als tauſend Gulden⸗Kraut. RX CHriſtus der HERR giebt bey feinem Evangeliſten Joanne Capit. 8. ſattſamen Beweißthuin / wie Lob⸗wuͤrdig der gute Namen ſeye / als daß Er von dem Juͤdiſchen Poͤvel bezlichtiget worden: Er habe den Teuffel. Hat Er es ſitt⸗ fan miderfprochen; Ego demonium non habeo. Ihhes be einen Teuffel. Der Heilige Achanafius in Vica St, Antonũ vermercket / 4 daß dieſer vor einen offentlichen Arrianer ſeye ausgeruffen worden / damit er ſeinen guten Namen defendire/ hat er die Wuͤſten verlaſſen / ſich auf den Weeg nach Alexandriam begeben! allda offentlich den Arrianniſchen Irrthum vers woͤrffen / und Öffentlich vor jederman den Catholiſchen Glau⸗ ben bekennet. N Ir Judith / die bekannte Heldin/mar eines fo Lob⸗ wůrdigen Namens / daß ſelbſt die Heilige Schrifft Judich-cap. ı ı.mels det: Judich in omnibus‘erat famofiffima, quoniam timebat Dominum valde;nec erat,quiloqueretur de illa verbum ma- lum. Dann ſie war eine fehr nahmhaffte Frau bey jeder mann / dann ſie föcchtete den HErrn ſehr / und mar niemand: der etwas Boͤſes von ihr redt. Der gute Name iſt nicht ungleich einem Feuer / ſo ange⸗ zündet leicht kan erhalten / das ausgeloſchene hingegen wiede ⸗ rum leicht angezuͤndet werden; Alſo auch Der gute une En N ‚ohne Keichehun 483° — — — ie cht befehüget/hitngegen einmahl verlohren⸗ nicht leicht Eau bekommen werden. Plucarchus in moral. Glielchwie dag Gewuͤrtz einen lieblichen Geruch von ſich giebt / wann dieſes erſtoſſen und zernichtet wird: Alſo er⸗ kennet man den guten Namen beſſer / wann er Widerſachen unterworffen iſt: Gleichwie die Tauben mit Balſam beſtri⸗ bvhen / andere an ſich ziehen / und in den Kobel einfuͤhren / alſo der Geruch deß guten Namens / andere die Tugenden zu lie⸗ ben anreitzet / von deme der H. Paulus redet: Chrilti bonus odor fumusDeoin iis, qui falvifiunt, € Gleichwie dieferrder ein neues Kleid anträget/ nichtüüe _ beral fich niederfeßet , damit erfelhesnicht bemackle: Ab fo auch der feinen guten Namen erhalten willfich huͤten muß / an folge Dre nicht zu gehen / mo diefer Fam gefchmählere werden. u — A EGEs ſchreibet Plutarchus: DaßDemerrius Valerius ‚eig Fuͤrſt der Athenienfer / als er in das Elend veriwiefen wor⸗ den und gehört habe / daß feine ihme zu Ehren aufgerichtete: ‚300. Statuen / vondenen Arhenienfern ſeynd zerftörret/ und - zu Boden gelegetmorden / unddas Verworffene zu unflatis sen Sachen gemacht worden: Hat erfich hören laflen: Die neidigen Athenienfer haben Eönnen die Statuen zertruͤm⸗ mern aber meinen guten Namen / und heroifche Thaten / wel⸗ he in dieſen Bildnuſſen ſeynd vorgemerckt geweſen / koͤnnen fie keines ſchmaͤhlern noch vernichtigen. Job / ein Exempel der Gedult / ein Exemplar der Gedult / Job / ein Orgel / wann man ſie ſchlaͤgt / fo giebt ſie einen guten Klang / und pfeiffet darzu; Wie GOtt dem Job hart geſchla⸗ gen / hart getroffen / manus Domini tetigit me, ſo hat er hieruͤ⸗ Der noch einen ſchoͤnern und hellern Klang gegeben. Sit no⸗ men Domini benedictum: Der Name des HErrn ſeye ge 8 | | PDpp 2 bene⸗ F Ed us — u re Feen NER * = ‘ = Eu br ne — | h Bi et ng x — — * — —— Se: Eh ur U % $ ; WS, Ds In i Li EEEE® SE en... 484 Der gröfte Schag benedeyet. Ja / wie alles mitdem Job / mit feinen Kindern / mit feinen Haus / mit feinen Cameelen / mit feinen Schaafen / mit feinen Rindern und Eſelin uͤber und über gangen da hat er noch ein freundliches Angeſicht gemacht/und alles mit Ge⸗ dult uͤbertragen / auſſer ein Ding nicht: Als feine Freund und forderiſt ſein ſauberes Weib/ ihme vorgeworffen / mie alles dieſes uͤber ihn komme aus Goͤttlicher Straff / er ſeye halt ein Laſterhaffter Geſell / als ſie geſprochen: Hæc ſunt ergò ta⸗ bernacula iniqui, & iſte locus ejus, qui ignorat Deum, Job. Cap. 18. Dieſe ſeynd die Huͤtten der Gottlofen/unddiefes ift die Statt deßjenigen der GOtt nicht kennet: Dieſes hat dem Job alfo indas Hertz griffen / daß man ihme den guten ar Dramen benommen / daß er von freyen Stuckemanfgefchrien/ ES und fich beklagt: Usquequö affligitis animam meam & atte- MN a ritis me fermonibus. cap. 19. Wie lang plagtihr meine Seel/ Bar and zermählt. mich mit Worten : Als fpreche gleichfam der J—. Joh zu feinem GOtt: O mein GOtt / plag mich und ſchla mich / wie du, willſt / es iſt mir ſchon recht / ruck mich und drucke mich / wie du willſt / mir iſt es ſchon recht; Mindere und pluͤu⸗ dere mic / wie du willſt / mir iſt es ſchon recht. Rupff mich | und dupff mich anf allen Seiten / mir iſts ſchon recht / aber mein > | Ehr / und meinenehrlichen Namenvdielenlaßmir. -— | Seines gleichen iſt auch geweſt HenricusSuß, aus dem Orden deß H Dominici... Indem folcher für einen Wachs, und Kergens Died iſt ansgefehryen und gehalten worden /wei⸗ len ein fechs jähriges Mägdlein befenner! mie daß es diefen Wachs Nauberonrcklichen erdappt habe; Das hatden 9. | Mann alſo verwirret gemacht / daß er ſich zu GOtt gemendet und wehmuͤthig fein Elend beklaget: O mein liebſter JEſu! 9 alles/ alles / will ich gern leiden und urbietig wegen deiner aus⸗ ſtehen / bin willig / alle Creutzund Trangſalen deines beblafıen > ed a⸗ ohne Reichthum. 485 Vamens wegen zu leiden. Allein / O mein GOtt / verhaͤnge nur ſolche Sachen nichrüber mich Juæ meam extinguunt fa- mam, Die. mich um meinen guten Vamen bringen. Bolland. Glocken in und zu Moſcau mit 336. Eentnern hat ei⸗ nen ſchoͤnen Klang. Die Glocken zu Lugdun mit 250. Cent; nern / hat einen lieblichen Klang. Die Glocken zu Toloſſa mit 2 Lentner hat einen herzlichen Klang. Die Glocken zu ſotomagi in Frankreich mit 360. entner/hat einen annehin⸗ eu Klang / aber, ein ehrlicher Ram hat weit einen fchönern lieblichern herelichern und annehmlichern Klang. — Derowegen ift der gute Name der gröfte Schatz ohne Reichthum. > e, » 1; | N n I Pa ——— ſchreiben / Pafquillus, par eig chnei Ah felber, nicht seefchonet 7 forvon Eommen das gemeine 3 peihfbott: Cu ofteine Ehreneührifhe Schrifft / ohne Au- Rore gef — geheiſſen / der Palquillus hats ARTE AED SEE en. a6. Degree und Schtuefter ben jegiger Zeit / wann ich mich Fönnte unficht- bar machen/iwie durch Göttliche Beyhilff ſich unfichtbar ger macht haben/die 9. Ita / der H. Martprer Lucianus / der Heil. Abbt Columbanus der H.Franciſcus de Paula / der H. Gre⸗ gorius Thaumaturgus / der Vincentius Ferrerius Und andere mehr. Sy wuͤrde ich in Warheit finden 7 / daß der ⸗ mahlige Mahlzeiten / Schmaͤhl⸗Zeiten / und jetzige Convivia, Convitia ſollen geneunet werdeee. Dahero ſoll jederman ihm laſſen angelegen ſehn den zu⸗ ten Namen zu erhalten! Welcher iſt der groͤſte Schatz ohne Reichthum : Deſſen haben wir ein Beyſpiel bey Cardano Ber Lib. 3.c.7.der da fchreibet von einer Adelichen Matron un⸗ a ih weit Walenzien. Bee ihr vor allen anderen nad) dem "Base | Tod ihres Eheherrn laſſen angelegen ſeyn obmohlen die Mit J— tel ſparſam waren / und die Schwindſucht bekommen / den gu ten Ramen zu erhalten: Hatte ein fo vollfommenes Leben gefuͤhrt / daß fie bey männiglich in groſſem Anfehen und. » — * Ö; & * J as. — RT — 1 rn * joe Be — TEN Die von Bott verworffne menſch—⸗ —— Zung | TG 'l) IN = IE 9 23 | IN Mn i N N = . * J | ji il li: * ns —99 9 a, mE 2 3 7 — Br —Ein / was iſt doch der Menfch/ wie — A der Menfchriwer iſt der Menſch? Wi | Hs; fichet/ ein. Schatten / der bald verges Der Menſch iſt ein Schaum / der bald pbhien an Viun die bald abichieft Der Der Menſch iſt ein Gras / das nicht Der Menich it ein Mauch/ der nicht lang währet, ein Feuer das fichfeibfkverjehret. ee Der Menfeh iſt ein Blat/ das bald abfäller/ein Glocken⸗ ‚Dev Menfeh it ein dudß / der geſchwind abrinnt 5 eine NIE NEUN un venie shl. , SelnarGe -ermigeh. srl, 0, Quprinfehen iß,BaßigSeuttadren wiedie Sich; aber nicht wie jener Fiſch / welcher die Sm ee EL Ba. ———— da) — Ddau⸗ Fer > ZU —— — Zu wuͤnſchen waͤre / daß viel Menſchen folltenfeywrtie — 51 Mae ſo da genennet wird por- —— ‚u jo \ St, Chryfoftonaus;z.crfe RATEN 3 >D f 1/:d Ei ein Wolff/ mit einer Shaa-d | den Himmel:und.heulet.. ., Nicht weniger auch ein Gottes⸗ | 7 ee 1 | Ehrlhnm und Zotn gegen Hin menſchliche Bolfeaung 503 — gegen feinen Allergitigſten und, harmhertigten GO ISIN BAU harmertageen DOLL, Wie erſchroͤcklich/ entſetz lich / und granfam der DIE mächtige und erzoͤrnte GOtt diejenigen geſtrafft und gezuͤch⸗ tiget / welche feine liebſte Braut und Geſpons / verſtehe feine ihme gewidmete GOttes⸗Haͤuſer und Kirchen beraubet und: ei Wie zu erſehen uns vorfaͤllet aus fol RE ande anne a Anno tanfend drey hundert und nein und achtzig / als Carolus der Franden Koͤnig wider Die Engellinder Siege reiche Waffen geführet/maren etliche Brittaniſche Soldaten / nicht allein mit Burgern und Bauren⸗Leut nit vergnuͤgt / ſon⸗ dern gantz keck and gottlos / auch Die: Kirchen des Heiligeir Joannis Baptiſtaͤ zu Bruͤg angegriffen / einer unter denſelben den Hpffer Stock geplündert? aber alfobald vonder Goͤttli chen Rach aberfallen worden / daß er gleich von dem Teuf⸗ fel beſeſſen / unſinnig und raſend worden / und endlich unter Eu den Geiſt aufgeben -Bzov. in an: pre- BuN.L2. 0 0:0:: ls — Aus den Spaniſchen Hiſtorien erhellet / was maſſen Ura⸗ ear eine Tochter des Königs Alphonfi des Sechſten/ zu Le-- - gion die Richendes Heiligen Iſdori gepluͤndert / in willens folchen Raub zu den Unkoſten des bevorſtehenden Sriege anzumenden/da ſie nun gantz frohlosfend mit folcher Kirchen⸗ Bent wollte darvon gehen/ iſt fie unter der Kirchen Thuͤr / Durch fonderliche Göttliche Straff mitten yon einander ge; — elend zu Grund gangen. Ribadin. dePrin- BEN ame en ns; Koͤnig Eduardns / der Dritte in Engelland/ hat nicht weit bon Sandtinron, in Schottland eine Unſer Frauen EC pellen olirt / vnd als einer aus feinen Leuten mit der Beut nicht wenig in Der Hirchen prahlte / iſt unverſehens ein groß FH x 2 : BZ 504 Dievon GOtt verworffne geſchnitzeltes Crucifiy Bild / fo daſelbſt in der Mitte herab hangte / dem Boͤßwicht auf den Kopff gefallen / und augen⸗ blicklich den Hals gebrochen. —V— Vichts deſtoweniger ſeynd jene ſtraffmaͤſſig welche GOttes Namen und Goͤttliche Ehr berauben und beneh⸗ men / welche Beranbungin dem Gottslaͤſteren und Wolffs⸗ Aut beſtehet. Wie GOtt aber die vermorffene Wolffs⸗ Zung ſtraffet: Iſt ein Beyſpiel Julianus der Abtruͤnnige / als die ſer in der Perſier Krieg von einem unbekannten Pfeil getroffen? worden/ alsbald überlant aufgeſchrien: Vicilti Gallilze, Vi- cifti du haft uͤber wunden / O Gallilaͤer / du haft obgeſiegt / und mit dieſen Worten hielt er die Hand an die Wunden / faͤngt das Blut auf / und ſchutzt es in den Lufft uͤber ſich: Sehe Nazarener/fagter/teinek und erſaͤttige dich darmit. Sozom. Rufin Kutro.. RS Le | | J Die Rach GOdttes bleibt uͤber eine Gottloſe Wolfe Zung nicht ans: Ein Engellaͤnder / Rendatus mit Nahmen/ lehret / GOtt feye ſowohl eine Urſach an des Judaͤ Verraͤthe⸗ reh / als an St. Pauli Bekehrung: Dieſer Engellaͤnder war bald hernach zu wohlverdienter Straff einer fo frevent⸗ lichen Lehr fein ſelbſt Hencker / und erhenckt ſich zu Haus in ſei⸗ nem eignen Zimmer: Florimund. Ram. 1.7. de ort, heresc.15. num.3 17V UFER ET Simeon von Tornach / ein Warifienfifcher Doctor, fo zu feinen Zeiten einen groſſen Nahen hatte / aber von Hoffart und leichtfertigem Leben auch nicht wenig beſchreyt mar hat offentlich fagen doͤrffen: Es ſeynd drey / die durch ihe Lehr die gantze Welt unters Joch gebracht haben 7 nemlichen Moyfes / Chriſtus / und Machomet: Moyſes hab die Juden bethoͤrt und zu Narren gemacht JESUS die ——— | Be — menſchlrche Wolffs⸗Zung. 505 und Machomet die Heiden. Er hat die Wort kaum ausge: vedt/ da fiel er zu Boden nieder / verkehret die Mugen gantz abſcheulichbruͤllet und roͤhret erſchroͤcklich wie ein wilder Ochs. Alſo trug man ihn nach Haus / da lag er / und hat al⸗ ler ſeiner Geſchicklichkeit ſo gar vergeſſen / daß er auch keinen Buchſtaben aus dem A BEmehr kennete. Und iſt wohl für eine fonderbahre Straff GOttes zu rechnen daß er ſonſt nichts/dann nur alleinfeine Concubin bey Dem Nahmen nen . nen koͤnnen / Boctium von der Heil. Drenfaltigfeit/ welches Buch vor ihm lagey und er fchier von Wort zu Wort aus wendig kunnte / wuſte er jetzt nicht mehr zu nennen. Iſt der Gotteslaͤſterliche Menſch nach, dreyen Tagen anderſt nicht / —— ein unvernuͤnfftig Vieh dahin geſtorben / und ewig Dahero unter allen Menſchen iſt gegen GOtt feinem Erſchaffer der Allerundanckbarſte ein Gotts⸗Laͤſterer: Dann ‚die Zung / welche er empfangen / daß er GOtt darmit loben und preiſen ſoll / die braucht er zu feines Schoͤpffers groſſen Schmach und Unbild. — Ay In vorigen Seculis und Jahrs Gefchichten ſeynd aber diefe von Gtt vermorffene Wolfe Zungen groſſe Straf fen gefegt worden. Philippus / der Sechfte König in Franck⸗ reich vom Gefchlecht der Valeſier / ließ einem Flucher einen Hals Ring anlegen / und alfo drey gantzer Stund offentlich faͤrſtellen / anderen zum Exempel / und war jederman erlaubt/ mit Koth und Unflat auf ihn zu uwerffen. Vor Zeiten war der Brauch / und der Gottes⸗ Laͤſterer verdienter Lohn / daß man ihnen ihre Laſter⸗haffte Zungen mir Nägeln an ein ſtarckes und Dickes Bret gehefftet / und dem Werbrecher ein Mefler indie Hand gabe / er follte fich gleichwohl felber damit ledig. da = wie er koͤnnte vr moch⸗ — 506 Die von GOtt verworffne möchte. Andere Strafen zu übergehen. Man weiß oft nicht/moher doch eine Straffe über ein Haus / uͤber eine Stadt / über ein Land ergehe: Wann man aber recht will nach⸗ gruͤnden / wird man gemeiniglich eines aus dieſen dreyen U⸗ bein befinden; entweders iſt Unterdruckung der Armen / Fe —— Leben / oder daß GOttes⸗Laͤſterer Daran uldig. | Re en Robertus / ein König in Frandreich/ des Hugo Capets Sohn / bittet GOTT den HERRN um Friedenin feinem Foͤnigreich. Dem erſchien CHriſtus der O ERR / und ſprach zu ihm: Roberte / du wirſt keinen Frieden um mich erbitten /_ du habeſt dann zuvor das allenthalben bekandte Giotts:Läfteren “aus deinem Königreich ausgerottet. Aus dieſem erfcheinet / daß GOtt nicht allein Die Laͤſter Maͤuler felber ſtrafft; ſondern es muß ihrer wohl auch offt ein gantz Haus / eine gantze Stadt / ein gantzes Land / und ein gantzReich entgelten. J Won dem Aeſopo / einem argen / verſchlagenen Knecht erzehlet Maximus planudes, daß ihn einsmahlen fein Herz, der Xanthus / ein Weltweiſer / in die Meg oder Fleiſch⸗Banck 4 geſchickt habe / mit Befelch / das beſte und das ſchlimmſte Fleiſch einzukauffen Defopus kommt feines Herrn Befehl nach / gehet dahin: Schanuet alles fieiſſig aus / damit er das be⸗ ſte / und das ſchlimmeſte bekommen koͤnnte. Es hiengen her⸗ um gantze und halbe fette Ochſen: Die beſten kaͤlberne Schlegel: Es lacheten ihn an die ſchoͤneſte Bruſtkern: Die junge Laͤmmlein und Kuͤtzlein wincketem ihm gleichſam er ſollte fie nehmen / wann er das beſte Fleiſch Haben ſollte: Er ſahe aber wohl auch dort an einem Nagel hangen ein Lungen und Leber/ welche die Fliegen fchon halb gefreflen hatten: Es Ing quf dem Hackſtock sin Stuck von dem Dale einer * | en menſchliche Wolffs Zung 507 ten zaun duͤrren Kuhe; Daran mehr Bein als Fleiſch wa⸗ re / und kein Menſch nicht haben wollte. Es ſtuncken aus einem Kuͤbel / der in einem abſeitigen Ort ſtunde / die Kuttei⸗ Fleck und ungebutzte Fuͤß durch einander gegen einem her; aus / daß einer die Naſen zuhalten mufte. War alfo nurum einen Griff zu thun / wann einer nach dem nichtsiwerthigen Fleiſch Verlangen träge. Aeſopo aber gefiel weder eines noch das andere / ſondern grieffnach einer Zung / kauffte die; ſelbe / und brachte fie feinem Herrn nach Haus / mit Vermel—⸗ den / das waͤre das beſte und ſchlimmeſte Fleiſch. Ich muß bekennen mit Aeſopo / daß das beſte Fleiſch an dem Menſchen ſeye die Zung / und das ſchlimmſte Fleiſch aber mahlen dieZung. Das bekraͤfftiget der Heilige Apoſtel Ja⸗ cobus in ſeiner Epiftelandem 3. Capitel / in ipſa benedicimus DEUM,&maledicimus;&c. Durch die Zungen loben und benedeyen wir GOTT/und durch die Zung läftern wir ihn nd. Damit du aber/mein Chriſt / auch erlerneft/ was eine Gotteszäfterung ſeye? So wiſſe / daß GOtt gelaͤſtert ſeye / wann man im Hertzen oder mit em Mund G SS/ oder feine Sacrament / oder feine Heilige / oder ſonſt etwas ſchimpf⸗ liches veracht und ſchmaͤht / als wann es nicht recht / ſondern mangel⸗/ und tadelhafft wäre mas GOtt gemacht und geord⸗ net hat. Der Engliſche Doctor Thomas 2. 2. q. 13. ar. 3, famt andern Theologen Defehreibet die Gottes -Läfterung alſo: Blafphemia eft, quando aliquis DEO tribuit, quod ei non convenit,vel detrahit ipfi gquodconvenit. Die Gottes⸗ Laͤſterung iſt ein Schmach⸗Red / wordurch man aus Zorn/ oder pur lauteren Boßheit GOtt etwas bezuͤchtiget / das er nicht iſt / oder ihm etwas abſpricht / das er doch hat. Exempel weis: Es heiſt einer GOTT einen neidigen / ungerechten | Sii SH — —— — — Bar — = —— — — —— — er == i i N 08 Die von GHff verworffne Godtt / der giebt GOtt / mas er nicht hat; dann er iſt weder neidig noch ungerecht. Einanderer / wann er aus Ange dult reutet / bricht etwann in dergleichen XBort heraus: Ey warn 6 Oi Aumaͤchtig waͤre / ſo wuͤrde Er mir auch helfen konnen? Warum thut er es dann nicht? Es iſt halt kein barmhertziger GOtt mehr im Himmel / ſonſt wuͤrde er mich und andere Armen nicht alſo ſtecken laſſen / der ſolche Reden fuͤhret der laugnet GOtt etwas ab / das er doch hat: Nemlich feine Allmachtund Barmhertzigkeit. | Huf diefe Weife haben GOTT geläftert die Dr henprieſter und Schriftgelehrte unter dem Creutz / da fie yon EHrifte Spottsmeife zufammen fagten: Si Rex lſtacl eſt, defcendar nunc de Cruce, March, 27. Capit. Wann er der gonig Iſrael iſt / ſo fteig er oon dem Ereuß herab. Als woll⸗ ten fiefagen: Ja wohl; Er iſt der Meſias und GOttes Sohmnicht/ fir den er fich aus gibt / ſonſt wuͤrde er durch feine uͤmacht die Nägelbald ausziehen/und von dem Creutz her⸗ ſieigen: Das war ja eine recht aͤrgerliche Gottes⸗Laͤ⸗ rung. or Sa ein Gottes-Läfterer iſt die allerlafterhafttefte 7 ver⸗ wegen ſie Bottlofefte/verdammlichfte Creatur von der Welt. Einen Gottes’ Läfterer Fan man mit den unvernünfftigen Ereatuven vergleichen/die ung. oder anderen etwan Schaden zufügen. Uns allen will ich eines anmercken: Der Com gasion oder Peſt Eigenfchafft iſt daß fie bald dem Menichen den Garaus madıt : Wann das Gifft hingegen den Ber, fenuid haͤtte / wuͤrde es ſich über manchen Menſchen erbarwen _ und ihnleben iaſſen. Ein Gottes:Läfterer hingegen iſt von Natur zu GOttes Ehr erfchaffen/und Feiner anderen Urſach halber auf die Weit kommen / als daß er GOtt ehren / loben und benedeyen ſolle; under / dieſer Pflichtwergeflne / ee un⸗ mienſchliche Wolffs/Zʒung·509 zwungen / ungedrungen / aus lauter Muthwillen ſpeyet Gifft und Gall wider GOtt aus. ms ' | Wann der Wolff ein Schaaf friſt / die Schlang einen in Fuß heckt / das Pferd einen fihlägt; Der Loͤw garieinen zer⸗ reiſt; was iſts darnach mehr? Den Wolff hat gehungert; die Schlang hat man mit Fuͤſſen getretten; das Pferd etwann hart gepeitſchet; der Loͤw iſt ſeiner Nahrung nachgangen: Was hat aber der mildreiche GOtt / der ſo liebe Vatter einem Gottes Laͤſterer gethan / daß er alſo ihn mit ſeiner Zungen an⸗ faͤllt / wie ein grimmiger Wolf der da heulet und bellet? Nichts / ſauber nichts / ſondern alles Gutes erwieſen. Nichts deſto— weniger / ſchilt ihn einen Neidigen / Partheyiſchen / ünwiſſen⸗ den / unbarinhertzigen / ungerechten GOtt; Verachtet / ver⸗ ſpeyet / und tritt mit Fuͤſſen ſeine HhH. Sacramenten und Ge⸗ heimnuſſen / als falſche Krafft loſe Mittel / die uns weder die Suͤnd abwaſchen / noch den Himmel zu wegen bringen konnen. So iſt dann ein Gottes Laͤſterer ſchon boßhaffter und ſchaͤdli⸗ cher/als alle unvernuͤnfftige Thier. Ein ſolcher Gottes Laͤ⸗ ſterer / und verworffene Wolffs Zung gerathet unter die Zahl der Verdammten / von denen der Heil. Joannes in der heim⸗ lichen Offenbahrung ſagt: Apoc. c. 16. Commanducantlin- ‚uas ſuas pr& dolore, qui blafphemärunt Deum cœli. &ie zerbeiffen ihre Zungen vor Schmergen/ welche da geläftert haben den Gtt des Himmels, Wehe! Wehe/ der Gotts⸗ läfterlichen und von GOtt vermorfienen Wolffs Zungen. Den Ausgang lehrer folgendes tranriges Spectackel. Zu Florentz A. 1590. hat einfrecher und gottlofer Menſch feine meifte Subftanz vom Geldverfpielet / worüber er der; malen GOtt gelaͤſtert / daß auch die Anweſende darüber er⸗ ſtaunet / und ihn um GOttes willen gebetten/ ex folleinnen halten und GOtt verfchonen/hat a nichts geholfen: ug ; 3 | dern © 510 Dievon GOtt verworffne menſchliche ꝛc. dern gantz ergrimmet und raſend / gehet in die nechſte Gaſſen zu denen Juden / bietet ihnen an / eine H. confecrirte Hoſtien zu geben / wofern ſie ihme ein Stuck Geld werden vorſtrecken: Dann ſie traueten ihm nicht / es waͤre vielleicht eine Angel un⸗ ter dem Koͤder verborgen. Nichts deſtoweniger zum Be⸗ weißthum ſeines Berfprechens/hebter an entſetzlich G Ott zu laftern und zu fluchen: Mberfihe/ die Rach GOttes folgte gleich darauf / dann der Teuffel in Geſtalt eines Juden / nimmt ruckwaͤrts ihn bey dem Rock / und fuͤhrte dieſen frechen Got⸗ teslaͤſterer mit Leib und Seel in die ungluͤckſeelige Ewigkeit, Mai.c;3.1.4. | Demnach) mein Shrift/büte dich vor der von GOtt RER fıı Siſt nicht 7 e8 iſt wahrhaftig nicht / wie ich 5 lag 7 es iſt nicht ein folcher Unterfchied zii; | Ihe der ſchoͤnen Rachel / und der garftigen 7) Lia: Zwiſchen der Mahlzeitdes Königs Apr > 5 | fveri/umd dem fchlechten Linſen Mus deg Efan ;Zwifchen dem reichen Salomon ımd > armen Lazaro / zwiſchen dem groffen Meery und dem ac) Exdron/ mifehen dem Himmel nd der Erden 5 ar; Er ‚habe ich gefennt.. nig in Engeland: andre mehr:Habe Ko 512 Viel aber wenig · iſt ein ſolcher Unterſchied / als da iſt zwiſchen dem Himmel und der Hoͤll. Der Heil. Paulus iſt in den dritten Himmel ver; zuckt wordem allwo er munderliche Sachen gefehen : Ich aber nicht allein bin in den Himmel / fondern auch in die Hol ver⸗ uckt wor den / und hab wunderliche Sachen geſehen / habe aller⸗ bey Stand im Hin mel geſehen; Habe Kayfer geſehen / den 2, ah fer Heinrich und andere Habe König gefehen/ Den 9,, afimieum und andere: Habe: Heringen'gefehen / Den 9 Hermenegildum und andere + Habe Firften geſehen den I, Dito und andere: Habe Graffen gefehen / den H. Elzearium undandere. Habe Fuͤrſten gefehen den H Pantaleon und. andere: Habe Edel Leut gefehen den H. Lendegarium und anderemehr. Habe Burger geſehen / den H.Hpmobon und. andere mehr ; Habe Bauern gefehen / den H. Iſidorum und. andere mehr: Habe Bettler gefehen / den H. Seroulum und andere mehr. Allerleye / allerleye in ungahlbahre Zahl. Sa: bin auchin die Höllverzuckt worden: Und babe daſelbſt viel vornehme Herzen geiehen/etlich 30. Heydniſche Kayſer die Befpafianum/Diveletianum/ Marin abe Seöuiggefehen/Heinvich den vu. Kor be Hertzogen gefehen / Boleslaum und. isinnen geſehen / Eliſabetham Königin in Engeland/ und andere mehr/ mit einem Wort/viel Millio⸗ nen oooooo. habeichder Werdammtenalldwgefehen + Viel / viel in der HH: Aber wenig wenig im Himmel. Dann es fagt und beFenntfelbft die Göttliche Weisheit: Multi fünc vo- cari, pauciveröeledti) Viel ſeynd beruffen/aber wenig auſſer⸗ waͤhlt / adfidem Chriſti plures vocantur, fedadregnum caele- fte,pauci perducuntur. Viel werden zu dem wahren Chriſtli⸗ chen Catholiſchen und allein ſeeligmachenden Glauben bes vuffen/aber wenig gehen in die himmliſche Freuden ein · 9 | 8 —n | — F. ft 3 Dielaber wenig. 513 Obangezogene Wort: Multi fünt vocati &c. Erivägen ein Frag: Ob die Zahl der Auſſerwaͤhlten gröffer ſeye als der Verdammten. Derentwegen lauffen unterichiedliche Mei; nungen ein:Erfter Theil bemuͤhet fich zu behaubten / dem buͤſ⸗ ſenden Suͤnder zum abſonderlichen Troſt / daß die Zahl der Auſſerwaͤhlten uͤbertreffen ſolle die Zahl der Verdammten und kommt angezogener Meinung zu Hilff der himmliſche Cautzler Joannes. Apoc.c.7. Welcher einsmal den Hiumel eroͤffnet / in ſolchem ein fo groſſe Schaar der Auserwaͤhlten geſe⸗ hen / welche kein Feder konnte beſchreiben / kein Arithmeticus in ein gewiſſe Zahl ſetzen / weniger ein menſchliche Zung ausſpre⸗ chen: Vidi turbam magnam, quam dinumerare nemo pote- rat. 4 - Die Göttliche Majeftät verheiftung/ an dem groffen all gemeinen Tag feine Engelzufenden/ quifeparabuntmalosde _ medio juflorum. Match. c. 13: Welche die Gottloſen aus dem Mittel der Gerechten werden heraus Elauben/ aus wel⸗ chem zu ſchlieſſen ein gröffere Zahlder Auffermählten alsder Verdammten. Bekandt iſt Zweiffelsohne aus Goͤttlicher Schrifft / wie unſer Heyland und Seeligmacher ein hochzeit⸗ liche Mahlzeit / fo die ewige Seeligkeit und das himmliſche Jeruſalem repræſentiret / angeſtellet / alle darzu beruffene Gaͤſt und gute Freund ſeynd erſchienen / und haben ſich der hoͤfli⸗ chen Einladung bedienet / einer allein aus ſo vielen / iſt von fo hoch anſehnlicher Mahlzeit ausgeſchloſſen worden / um der Urſachen / quod illuc intraverat non habens Veſtem nuptia- lem; Weilen er ohne gebuͤhrendes hochzeitliches Kleid ich zu der Mahlzeit hinein gedeungen. March. c 22. Daraus zu ſchlieſſen daß die Zahl der Aufferwählten groͤſſer ſeye / als der Verdammten. Ich aber widerſpreche es: Daß die Zahl der Verdammten groͤſſer ſeye. Es giebt zwar einen erfreulichen * — S— | Troſt 514 Dielaber wenig. Troſt durch feine Feder der Hochgelchrte KirchenLehrer Gregorius uns allen / da er ſchreibt: Torerunteledi ,quoran- geli, qui non peccaverunt: Der Auſſerwaͤhlten werden ſo viel ſeyn / als Engel, fo niemalen gefallen noch gefündiget haben: Jene / ſo den troftreichen Spruch) des Heil. Gregorũ gloſſiren / ſeynd der Meynung / daß in einem jeden Chor 6666. Legion der Engeln verblieben und indie Suͤnd Luciferinicht verwil⸗ liget haben: Die Legion gemeiner Auslegung nach / haͤlt abers malin fich 6666. Engel’ macheden Conto / und rechne mit mir zufammen/ fo wirſt du in einem Chor der Engeln finden und _ zehlen 44- taufend mal tauſend 4. mal hundert taufend / 35. tanfend / 336. oder aber 44. Million 400, und 35000, und 56. ſo viel macht. ein Eber der Engeln. Es feynd aber 9. Choͤr der Engeln, die Zahl zuſammen getragen/machen 300. tauſend mal tanfend/ 99. tanfend mal tauſend / 9. malhundert: tauſend / und 24000, oder 399: Millionen/ 900: und 24006, O Troſt! Dedler Sententz. Nichts deſto weniger fage ich / die Zahl der Verdammten ſeye groͤſſer dann. der Auserwaͤhl⸗ ten: Viel viel ſeynd beruffen / aber wenig auſſerwaͤhlt / und probiere ſolches aus der. H. Goͤttlichen Schrifft: Genes c. 6. Der allgemeine Suͤnd⸗Fluß weiſet / wie wenig die Seeligkeit erreichen / indeme die gantze Welt in ſchwehren Suͤnden und Laſtern geſtanden / ſolche die Goͤttliche Barmhertzigkeit zwar lang erdultet / aber die Gerechtigkeit koͤnnte es nicht mehr er⸗ tragen / omnis quippe Caro corruperat viam füam. Seynd alle Innwohner auf der Erde in dem Waſſer / auſſer 8. Perſo⸗ nen / zu Grund gange. —— | Der guͤtige GOtt ſuchet in der Landſchafft Sodoma und Gomorrha mehr nicht dann 5. Gerechten / um derentwegen er den ſuͤndigen Staͤdten verſchonen koͤnnte / aber da fanden ſich mehr nicht / dann der einige fromme Mann Loch / welcher recht Bielaberweng — 415 rechtiund über die fchändliche Sodomiteren und Unzucht eitt Ahſcheuen gehabt / diefer ward mit feiner Hausfrau und 2. Töchtern ducch einen Engel mit Gewalt ausgeführet; Das - andere alles iſt zugleich mit Schwefel und Pech verbreunet und verherget wor den. Gen. c. 18: —— Weilen die Iſraeliter / vermittelſt ihres fuͤhrers Moyſis gantz Egypten verlaſſen / iſt hieruͤber der König Pharao gang raſend mit 200000. zu Fuß / und goooo zu Pferd / wie auch mit 600. Waͤgen ihnen nachgefolget: Zugleich aber ſambt al; len dieſen den 24. Merten indem rothen Meer erfoffen / und und folgfamder Teuffel auf einmal zweymal hundert und etli⸗ che funfftzig tauſend Seelen bekommen. Reverfzque ſunt aquæ & operuerunt currus & equites cuncti Exercitus Pharao- nis, quifequentesingrefii fuerant, nec unus quidem füperfuit | exeis. Exod.c. 1% * Viel / gber wenig. m.cz. Aus dem Stammen Ruben. 46500. * Aus dem Stamm Simeon. 59300, Aus dem Stamm Gad. 45650. Aus dem Stamm Juda. 74500, Aus dem Stamm Iſaſchar 34400, Aus dem Stamm Nephtali 33400. Aus dem Stamm Zabulon. 57400. Aus dem Stamm Joſeph. 40502. Aus dem Stamm Manaſſes.3 2200. Aus dem Stamm Benjamin. 35400. Aus dem Stamm Dan. 62700. Aus dem Stamm Aſer. 41500. Stiz Ans sı6 Dielaber wenig. Aus allen diefen ſeynd nur 2. Joſue und Caleb würdig gefunden worden’ in das gelobte Land zu gehen. In einer. Nacht ſeynd von einem Engelaus dem Krieges Heer der Ilfiyrier 1850600, erfchlagen und verlohren gan⸗ gen. 4. Reg. c- 19. | 9 ‘ en > Unter allen in dem Land Hufs allein var Job gerecht/ und Gott dem HErrn angenehm:Nunquid confiderafti fervum meumJob , quod.non fitei fimilis in terra &c. Unter den Madianiternallein Moyſes. Unter den Ninivitern allein Jonas. ae Ynternden Chaldäern allein Daniel und die 3. Knaben. Unter den Aaronifchen Priſtern allein Phinees. Unter den Leviten allein Samuel, Unter den Propheten allein Elias. Unter den Juden/die nicht dem Thrann Antiocho zugefal⸗ len / wider das Hebot GOttes fündigen wollen / allein das Machabaͤiſche Geſchlechtt Unter den Koͤnigen David / Vir ſecundùm cor Dei. Unter den Koͤniginen Esther, Lane Unter dem Weiber Bold Judith. Unter den Wittiben / allein Anna | Geſchweige für dieſesmal groffe Goͤttlichen Schrifft / als Saul / David / Samſon / Joſuaͤ / Ge deon wider die Amorrhaͤer / Jebuſaͤer /Idumaͤer Madiani⸗ ten / Caldaͤer / Aſſhrier / Philiſtaͤer und anderemehr. Wir wollen auch ſehen in das neue Geſatz / und umfra⸗ gen / Biel / aher Wenig. Der Heil Bernardus / als er voxr dem Richterſtuhl GOttes erſchienen / ſeynd auch anweſend geweſen 43000. Seelen / nur einer ansdiefen allen mit ihm in den Himinel / drey in das Fegſeuer / die anderen aber alle in die hoͤlliſche Flammen verurtheilet worden: O quam arcta via quæ ducit ad vitam, & pauci ſunt, qui inveniunt cam. Niederlagen in der H. Jener Biel aber wenig, 517 Jener verdammte Cantzler zu Pariß iſt dem Biſchoff allda nach dem Tod erſchienen / ihme feinen elenden und emi: ‚gen ungluͤckſeligen Stand angedeut / auch hinzu geſetzt / daß die Seelen ſo haͤuffig in die Hölle hinunter fahren / wie die Schnee⸗Flocken bey Winters Zeit / auch koͤnne er nicht mehr glauben / daß einige Leut noch in der Weltfeyn. Der ſeelige Bertholdus hat zu Regenſpurg ein Weibs⸗ Perſon von Todten auferweckt / welche fuͤr maͤnniglich be⸗ kennet / daß mit ihr 60000. Seelen vor dem Goͤttlichen Rich⸗ ter⸗Stuhl ankommen / aus denen 36000, in Verluſt gegan⸗ — Was will ich erſt fagen von unterſchiedlichen Secten und Ketzern / ſo alle verlohren: Viel / aber gar Wenig. Im 100. Szculo nad; Chriſti Geburt waren die Nicolai⸗ ter und Simoniter. | — | Sm2oo. Jahr neben andern die Mareioniften, Im 300. Jahr neben andern die Peopotianer. Im 400. Jahr neben anderndie Arrianer / Vovatiani / Marcellianer / Donatiſten / Joviniani und Apollinianer. Im 500, Jahr die Pelagianer und Neftorianer/ neben andern mehr. ee we nr SahrdieDrigeniftenumd Euhtichianer und ans eremehr. | | Im zoo. Jahr neben anderendie Monophiften ud Se veriten. rn . . Im goo.Zahrdie Felieianer und andere mehr. Im 900, Jahr neben andern dieMichaeliter. ‚Sm 10,Szculo neben andern mehr die Theodorianer. Im ı1.SzculonebenanderndieBergengatil. - _ Sm 12. Szculo neben anderen mehr die Syrianer und Ttt3 Im Jacdbiter. 518 Viel aber wenig. In 1300. Jahren neben andern mehr die Waldenſes und Gregorianer. ER In 1400. Sahrenneben andern mehr die Wiclefiter, In 15.Szculoneben andern die Huſſiten / Joannes Zisckaf/ Zwigling / Calvinus und andere mehr. a In 1600. JZahrennebenandern die Illyrianer / Majora⸗ ner / Antionier / Martyriani/Sacramencarii , Hugenoten und Eyangeliſten ꝛc. Aus dieſem iſt abzunehmen die kleine Zahl der Auserwaͤhlten. Nichts deſtoweniger Judicia Dei Abyl- ſus multa: Quiainfcrurabilia. SER ven Im Szculo6. und An.627. hat Heracliusider Orienta⸗ lifche Kayſer inunterfchiedlichen Schlachten Über 300000. Perfianer erlegt. Wielaber Wenig. _ ; 2 Im Jahr 640. hat Oſwaldus / König in Engelland/ ein Eyfferer der Catholifchen Religion der Mauritaner über 46000. erlegt. Biel / aber Wenig. .. Petrus / König in Lufitanien/ hat non den Saracenern über 200000, erlegt. Viel aber Wenig. Alphonſus Koͤ⸗ nig in Arragonien/ hat der Unglaubigen uͤber Soooo.- Mann erlegt. Viel aber Wenig. Johannes de Auſtria / unter dem en Wabften Pio V.hat 30000. Tuͤrcken erlegt / und 12000, gefangen. | — —— Anno 1670. hat Michael Wisnievwiſchky / König in Pohlen 24000. Tuͤrcken und Tartarn bey dem Fluß Dnieper * erlegt. Viel / aber Wenig. An. 1687. ſeynd ben Siclos 12000, Tuͤrcken An. 1590. bey Waitzen 22000. Tuͤrcken. Anno 1396. in Sylveſtrien 60000. der Unglaubigen. A. 1508. Hunniades in Hungarn 26000, Tuͤrcken erlegt. An. 1689. bey Niſſa ſeynd nieder⸗ gemacht worden Toooo. Tuͤrcken. An. 1688. bey Semen⸗ dria haben 12000, Tuͤrcken in das Gras gebiſſen. Bey an Viel aber werig. 9 lankement 22000, Tuͤrcken auf der Wahlfiattgeblieben Bey Printzen Eugenit von Savoyen / gegen 28000, Tuͤrcken ge⸗ blieben. Dermahlen will ich vorbey gehen / andere blutige Schlachten und Niederlagen von unterſchiedlichen Nationen; melche der Eatholifchen Roͤmiſchen Kirchen nicht einverleibt ſeyn. Viel /aber wenig. Merck meinLefers Schverdams me keinen: Dann ſudicia Dei abyſſus multa.. — Zetzt wollen wir auch fragen / und umſehen; ob alle Ca⸗ tholiſche Chriſten unter der Zahl der Muserwählten feyn? Nicht/ alleswas glangt it God. 00° Bie viel tanfend Catholifche Chriſten fahren indie. Hoͤll/ welche mit den Sodomitern eine ſtumme Suͤnd begehen. Wie viel tanfend Gortes-Läfterer und Mbertretter der Sonn und Zeyertäsn. | | ; Wie viel tauſend ungehorfane Kinder 7 mie zu Zeiten Hai. | | Wie vieltauſend / die die gebottene Faſt Taͤg nicht halten, — Wie viel tauſend vermeſſene Kirschen Rauber mit e 90, | v4 — unter Anfuͤhrung des Durchläuchtigiften Hereulio, DänfernmitAntioche —E—- Wie vieltanfend Ehrgeisigemit Aman. Wie viel taufend Volltrincker mit Holoferne. Wie viel taufend Hochmuͤthige mit Nabuchodonoſor. Wie viel tauſend Gottvergeſſene mit Manaſſe. Wie viel tauſend Todtſchlaͤger mit Cain, Wie viel tauſend Dieb mie Achan. Die vieltaufend Berführer des Weiblichen Geſchlechts / wie die zwey alten Sufannd Bruͤder — | Wie Wie viel tanfend Unehrer der Tempeln und GOttes⸗ 520 Viel aber wenig. Wie viel tauſend Unkeuſche mit Ammon dem Königlichen - Wieviel tauſend Verzweiff lende mit dem verſtockten Schaͤ⸗ Bi viel tauſend Verfolger feiner Chriftenheit mit He⸗ We viel tauſend abgefagte Zeind feiner Kirchen mit Fi | Wienieltanfend und tauſend / tauſend und taufend Spie⸗ ler Ehebrecher / Geitzhaͤls ꝛe. Welche die Gnad nicht ge habt / vor ihrem letzten End / wegen dero Suͤnden / wahre Beicht abzulegen / und vollkommene Buß zu wuͤrcken. Dahero Viel / aber Wenig. | Entfetslich ſeynd demnach zu leſen die Wort meines H. Vat⸗ terg Auguftini: Die alfo lauten ; Arbicror, tres mundi partes efle damnandas, eo quodin ipfisregnantinfideles, dequarta, quid ftatuarn , nefcio, nifi, quod Joannesaffirmat; quod to- tum mundum in maligno pofitum efle. Fraget mar mich um die Zahl der Auserwaͤhlten /ſo glaube ich / daß das zteTheil der Welt in die ewige Verdam̃nuß geſtuͤrtzt werde / weilen ne von denen Unglaubigen bewohnt und beherrſchet werde; Was ich aber von den vierdten Theil urtheilen ſolle / ſtehe ich ſelbſtin dem Zweiffel / allein weiß ich / daß Sohannesfchreibet/Diegam 7 Ge Welt ſeye in Boßheit geſetzt / und trincken die Suͤnd hineii wie das Waſſer; Er bibunt ur aquam iniquitatem. Unter allen obenannten ſuͤndigen Welt⸗Kindern iſt von dem Himmel ausgeſchloſſen: Ein Wucherer / ein Geitzhals / und Kuͤſſen⸗ IND abzunehmen aus fülgender Gefchicht; In annonıen ad 1497. befunde fich auf einem adelichen Sitz aAngraͤn⸗ ji Dieloberwenig. 521 ngraͤntzend am dem Zipſerlaͤndlein ein reicher teutſcher Edel: mann ; aber beynebens ein Geitzhals und Kuͤſſen⸗Pfenning / dem das Allmoſen⸗Geben fo angenehm / als der Speck den Juden: Derhatfich laffen derlauten / er wolle gern ewig vers lohren ſeyn; Wann er nur biß am Jungſten Tag fein Freud mit Geld⸗Zehlen koͤnnte genieſſen / und ſchoͤne Pallaͤſt bewoh⸗ nen: Was geſchicht / nach kurtzer Zeit kommt der Teuffel in Geſtalt eines Edelmanns zu dieſen Geitzhals; und bietet ihm an feinen Adelichen Sig um ein Summa Gelds zu verkauf⸗ fen fie werden des Kauffs eines; Aber fiehe/ wie diefer Kuͤßend Pfenningdas Schloß andern Tags zu bewohnen bey-fich bes ſchloſſen; Iſt er todt gefunden worden; Alſo hat er feine kurtze Freud mit der ewigen Ungluͤckſeeligkeit vertauſchen muͤſ⸗ ſen / Chron, San: in'An. 1497: Iſt alſo wahr: Viel beruffen / aber wenig auserwaͤhlet 2 2% % 20 20* 0* — — ——— — ——— ——— EEE Pegifter Derin diefem Werebefinblichenvornehmflen DSachnn SBendmah/ dabey ſoll man nicht ſeyn vermeſſen in dem Eſſen COLE 127: 131. wie man ſich Daben ehrerbietig erzeigen ſoll ibid. ei). 132.133. cheman.dargu gehet / muß man zuvor das De wiſſen waſchen 13 3. Denen Hnmirdigen gereicht dieſes Eſ⸗ ſen zum ewigen Verderben 134. das Hochwuͤrdigſte Gut / der wahre Leib Chriſtt unter der Geſtalt des Brods genoſſen/ bringt offt leibliche Geſundheit 3 12. vernichtet. alle Zauber ⸗Kunſt 3ĩ 3. macht an Sieg und Victorien reich 313. fegi vertreibet Die Blindheit z rs.vermehrer dag Zeitliche | 317. leg; Abwendung von GOtt zuder Weit iſt gantz unverantwortlich 429 feq.biß 433.le9q.458 _ } \ p Achaͤb empfindet auf die Suͤnde die Straffe. —— — Achan kommt mit feinem geſtohlnen Gut um Leib und Leben 54. wie 55. 56 fein Diebſtahl ofſenbahr worden. dam empfindet auf Die Suͤnde die Straffezr. woher er wahrger nommen/daß er bloß und nackend geweſen 5 3- fein Zitul war An⸗ angs Veltra Dominatio. Me, 142 Adler erweifet dem Heil Veit viel Gutes 88. don ihme ſoll man die Danckbarkeit lernen * 4215 Adlers⸗Federn ſeynd dem ungerechten Gut gleich A 54 Aemter/u hohen taugen keine Idioten und Strohkoͤpff 12. bielweni⸗ ger Kalbet 13. was man für Leute heutiges Tages darzu nehme? 3.4. warum fo viel Unwuͤrdige u hohen Aembtern gelangen 15. 16 wie mon in Befegung Derfeiben verfahren fol 13. es fiehet eine groffe Berantwortung darauf rg. 19 Aff mepit aufdem Schifffeines Herin Beutel / wirfſt von dem Mafls Baumoden dritten Theil des Gelds ins Meer/ und die andern zweh en ee > 4 — —22 N — BRegiſter der vornehmſten Sachen. — vor feines Heren Fuͤſſe 57. aus — vor einer Uefache. 7.58 Agar / warum fie von der Sara verjagef worden. 46.47 Aumoſen fperretden Himmel auf 3 3, begehret mancher / deſſen Siem reich gewefen 52. wie ſolches kommt. bid. Aman hat fidh übelaufgeführt/das Ut,Re,Mi, Fa,Sol, La, im Auffieh gen gefungen/mufle aber auch mit den Noten alfo abfleigen La, Sol, Fa, Mi, Re, Ut. 134 Ambos / wie mit demſelben ein Mitleiden zu haben. 24 Ambt⸗Leute wollen heutiges Tages Ihr Geſtreng und Veſt heiſſen 142. muͤſſen bißweilen.einen Griffel in die Hand nehmen. 377 Andacht / worinn die intereſſirte befiebe. * Anklagungen von falſchen Zungen find gemein, Anſchauen eines Dings berungelialtet bey den ſchwangern Weiben ihre Frucht. Antiochus Epiphanes ift wegen Hoffarth mit Geſtanck und ein fen geftrafft worden. _ 8 Zippetit/mander hat einen recht ſtinckenden und garfligen, 118 Arme folen GOtt für Augen haben, fo wird ihnen alles glücklich ” ſtatten gehen. ArgneyNurel aus dem Bären 344. Daxen ib. Fuchſen ib. Send» en 345. Haaſen ib, Hirſchen ib. wilden Schwein ib. Wolff, 345 - Mader $ Önig/empfindet aufdie Sünde die Strafe. * Augenblick / an einem einigen hanget die Seeligkeit. Augen⸗Fenſter ſoll man fleiſſig zuthun 31. leq. ſolches hätte —* beobachten: jener Eremit 321. jene alte Sufannen Männer 322. des H. Romualdi Geſpahn 323. König David 323. jener Sacri⸗ 5* 4.20. fegq, Dina Jacobs Tochter 326. eine junge ar Fräule. = Auserwäblte werden unter — der Schaafe berſanden⸗ Bacchus war ein Schlemmer und Trunckenbold. Baͤr erweiſet dem H. Corbiniano viel Gutes 88. zwey Baͤren serreih ſen 42. &naben 207: Arkney- Mittel aus demfelben. 344 Barmhergig und gerecht iſt GOtt. * Bauch / wird heutiges Tages fuͤr einen Gott gehalten. Bauten ſind offt unverſtaͤndiger als ihre — 45.46. ſeind Lauren ’b ang | . Regiſtet ne lang dauren / biß man fie henckt an die Mauren 53. find rechte Feld Toͤlpel 56.57. Philippus Bonus Hertzog von Burgund hat feine Kurtzweil mit einem Sternsvollen Bauren. 71. ſeq. Beambte/wem die Ungeſchickte gleichen 12. 13. wie fie mehrentheils heutiges Tages beſchaffen ra. was ſie eigentlich befoͤrdere. 15 16. 17. viele ſeynd nichts als Eſel. ib⸗ Bediente ſollen ein Muſter nehmen an dem Eliezer. 101 Beicht verrichtet mancher am Grünen Donnerſtag / und ziehet am er» ſten Tag wieder mit denen neuen Hofen die alte Sitten an 43. jener Edelmann Fonntenicht zum Beichten bewegt werden- 49 Beichtvatter muß nicht alleweil durch Die Finger fehen280.Crempel hiervon. F Bi, | 280, 281.282, feqg. S. Benedictus hat ſich nacfend in den Dornflauden herum gewaͤltzet 3 0. dem erzeigt ein Rab viel Gute. - | 88 Biſchof in Franckreich konte den Nahmen des H. Geifles nicht auss ſprechen » . ein anderer gelanget Durch eine filberne Spruͤtze su ſol⸗ cher Wuͤrde. * 18.19 Blind und ſehend ſeynd eins 43⸗ bis 49 Boͤcke find die Sünder. 6 2 eslaus / der gottloſe / tyrannifche König in Pohlen iſt von den Hunden gefreſſen worden. 85 Bottemgute und fchlimme werden gefunden. Foo Bruthenne / eine verfluchteiftdie Suͤnde 254. brutet Krieg Peſt _ . Hunger aug. 257. 258. ſeqq. Zuß gleichet einer angezuͤndeten Lampen 10. iſt ein Beſen / Biſem / etc. 165. 166. man muß ſie nit auf die letzte ſpahren 166.Exempel etlicher 168. die auſgeſpahrte Buß iſt gemeiniglich auf die letzte krafflos. 162 m 169.170. 179.172 Cain iſt zu erſt zu einem Steinworden. 300 Talviniſt haͤngt einen Stroh⸗Buͤſchel aus ſeiner Behauſung als ein Zeichen der Belt zc- f Carslus M verliebte fih in ein gemeines Weibsbild durch Zauberey _ wovon er erledigt worden. 241 Caſteyung unterſchiedlicher Heiligen hat GOtt reichlich vergolten- zo &. Catharina Senenfis fanden Suͤndengeſtanck nicht VA | | a⸗ nn er | aller vornebmften Sachen. CarbarinadeBononia giebt noch im Klofler zu Ferraraumeineger wiſſe Zeit des Jahrs einen himmlifchen Geruch von ſich. 8 Chriſten ſollen Tauben⸗Art an ſich haben. 180. follen all ihr Thun mit Gottanfangen ı 92. ſollen immerdar den Tod fürchten. 269 , Chriftus warum erdie Verkaufſer und Kauffer aus dem Tempel ver: jaget. ee 53.54 Creutz / Des Heiligenifider Wahholder Baum eine Figur 8. . alle F Sünder follen Darzu Eriecheno. man follfich.fleiffig mit dem Heil. # &reuß beeichnen 236. hilfft miderdie Zauberey 236, des Creutzes Chriſti iſt die Erdeeingedenfac ẽcẽc. 237 Cronaweth⸗Baum iſt eine Figur des H. Creutzes 8.9 Dagon iſt ein Sinnbild eines verhaͤrteten Suͤnders. SET. Danckbarkeit follman von dem Adler lernen 214. von einer Schlan: genr2 15. Delphin zıe. ſeq. Fincken 218. Loͤwen 220. von einer Lam⸗ pen 353. und gewiſſen Perſonen 354.355. ſeqq. nichts iſt ſchoͤner als dieſelbe. | '3528.fega Dantzen / deſſen ifider Satan ein fonderbahrer Liebhaber 43. haben Die Leute erftlich vondem Abgott Apis gelernet. 43 Daube erweiſet der H. Jungfrauen Catharina viel Gute: 82 David empfindet auf die Sundedie Straff- 28 Delphin feynd ein Bild Der Sedultigen, 35. Demuͤthiger gehet in das Himmelreich, 454.legg. ' Deogratias iſt GOtt fehrangenehm 350, feg. wird miteiner Bege⸗ benheit beſtaͤttigt. — MER 360, ſe qq. Dieb / Achan kommt um Leib und Leben 55. ſelten wird ein reicher ge: funden 56. deren Vorgeher und Vorſteher war Judas sg. ein ge⸗ ſtohlner Bock rufft aus dem Rachen eines Diebe. sg Diebs⸗Geld / kommt nicht leichtlich auf den dritten Erben. Sg. 59. den Diebſtahl ſtihlt der Wolf und der Loͤw frift ihn iib. Diener S. Dienſibott / Bediener. — Dienen / GOtt iſt leicht 203. dem Satan / ſchwer. 202 Dienſtbotten gute und ſchlimme werden gefunden 10.8.3 ediente follen einen guten Wandel führen ibid. 105. 106. bey ihnen iſt offt die Treu fo rar / als wie der Speck in einfe Juden Kuchel. ibid, Dienſi⸗Maͤgde / deren werden viel N und Heilige gefunden 103 we | uu 3 104 X Me ’ fi Ar u —04 De J Fr 8 Regiſter 104. 105. der boͤſen Dienl’Menfherifinicht einegeringe Zahl ‚106 werden nachdencklich befchrieben 107. 108. wegen Derfelben müffen Herren und Frauen genaue Rechenfchafft geben. ‚108 S. Dominicus iſt der Gedult eifferig ergeben geweſen. 35 Dornſtaude oder Buſch Laugt zu feinem Regenten. "ne: Drach ermeifet dem H. Simeon Stilitaͤ viel Gutes. 83 Duellant und Secundant / ur fie ſeyen / wirderörteree 396. leq $ — =, Echo iftein felgamer Plauderer. — 20 Edelmann wuͤl ſich von einem Pfarrer / der ein kuͤpffernes Geſicht hat⸗ te / nicht ſpeiſen aſſen / und bekommt ebenfalls ein kupffern Geſicht und ſtirbt 24. Ein anderer will nicht beichten/ ſtirbt daruͤber / und verſchwindet in einem Erdbeben ſein Coͤrper. 49.50 S. Edmundus cafleyet feinen Leib unbeſchreiblch. _ _ 30 befand iſt bey GOtt in groffem Anfehen 393. iNaber auch offt ſehr unglückfeelig; 393: 394 Ehrabſchneider gleihet einem Igel. 164 Ehren / zu hohen Ehren gelangen viele durch Geld ı 5. Verwandte 16 durch Weiber⸗Recommendation. ——— SEilen thut bißweilen Fein gut 118. ſeqq. jene Frau entwiſcht in Dee Eil / da fiefliehen wollte / añ ſtatt eines Sacks mit Geld/ ein alter paar Pantoffei 121. Eilen iſt unterweilen in geiſtlichen Sachen hoͤch ſtnoͤ⸗ thig · 122. ſeqq. Einſiedler / ein junger ſiehet etliche junge Toͤchter / und fraget einen al⸗ ten Einfiedler / wagdie für Dinge waͤren / der antwortete / es ſeyen Gaͤns / der junge verlangte eine ſolche zu haben. 321.322 _ Eliezer ift ein getreuer Dienſi⸗Bott des Patriarchen Abrahams. 101 Engel und Schutz ⸗Engel ſeynd aller entkraͤffteten ſrom en Duell anten treue Secundanten 96.397.398. in allen Gefahten / zu Waſſer und zuLand / zu Haus und auſſer dem Haus / ja allenthalben 398.399» fegg. in allen Kranckheiten 401. ſeqq. auch in dem Sterben 402. | | 403-404: 405 Epitaphium eines Sauffers. | 139 Erbſchafft / keine iftgefährlicher/ als wann ungerechtes Gelb Dabey ſteckt. *. & | | - . ii — — — — — — > Erdbeben / warum fe nad) Vollendung Chriſti Leideng-Zeit vorge gangen.- 317,318 i ‚gang et Ne Erdboden / wie mit demſelben ein Nitleidenzubaben. 2; Kiel befigen Die bornehmflen Aembter ı 6. find ofitmahle verfländiger . ale ihre Bauten 45. einer verehret den Englifhen Lehrer Thoma don Aquin/aufden Knien 33. ein Kopf vom Efel galt einsmals 30- Silberling 132. esgiebt Efel mit Hornern. 183 _ Eſſen / wie man fich heutiges Tages daben verhalte. 137.138 Evarempfindetaufdie Sünde die Straffe, | 21 Falſcher Moenſch gleichet den Rasen. BE: 88 Faſien / um dieſelbe iſt es ein heiliges und heilſames Weſen / macht die Seele fett und feiſt zo. warum im Calender der Faſttag mit einem rothen Creutz gezeichnet zo. Faſten iſt auch fo viel als Faſſen zr. iſt eine Mutter der Tugenden ibid. und GOtt gefaͤllig 32.das GOtt mißaͤlt / iſt das Phariſaͤiſche 31. welches einem der Teuffel geſeegnet 31 Fegfeuet / denen darinnen befindlichen Seelen su Huͤlfſe kommen / ver⸗ ſchafft ein reiches Intereſſe. a: 423. biß 429 Fenſter / bey demſelben haben ſich unterſchiedliche Sachen begeben 3 19 320. was dieſe Worte befeuten: Mach die Fenſter zu 320. Durch die Fenſter werden die Augen verſtanden / durch deren allzuviele Er⸗ oͤffnung die Suͤndflut entſtanden. Jar \ Singer/lobwürdige werden in der H. Schrifft bemercket. 276.277 durch Die Finger muß ein Beichtvarter nicht alleweilfehen. 280 Finck / von einem foll man die Danckbarkeitlernen. 218 Fiſch / ſollte billich ein Menſch ſeyn so1, unterſchiedliche werden ange dogen. ER 59T Fleiſch / warum Chriſtus niemals vermehret habe, 135 Fragen find nicht allegeit nothwendig zu wiſſen. 133, 184 ſeq. Freſſer und Sauffer Dienendem Teuffel. 206 . rung urtheilen flebet Beinem Menfchen wohl an. Suche Ur⸗ theiler. | Be. Freygebigkeit wird von GOtt reichlich vergolten. ' | re Seömmigkeit hatden Kayſer Theodofium gluͤckſelig gemacht. 193- Sröfche werden gebrauchet / GOttes Beſehl auszurichten 35. — | E22 en en See —* fi Tin 9— J * In Ih il i Ih | Hi \ \ nn — ———— nn N " GE ee ae na Fon — — 2 Se EEE >#7 a! . nn — — a - 2 x —— a‘ u ER a Regiſter / — — — — — — —— — Gott den Pharao mit Froͤſchen geſtraffet. 39.40. halten mit hr rem Geſchrey auf Befehl eines Heiligen innen. 40, Stonieichnams: Tag. Derächrer ift Durch eine Schlange —— worden. 87 Süllerey iftein ee, aller Rranckheiten, r 206.208 Fuͤrwis S. Vorwig. Furcht / die Heilige iſt Lobens⸗wehrt. 267. 268. 269. bhiß 176 Furchtſame denſelben iſt GOtt nicht gar hold. 265 Fuchs / Araney- Mittel aus demſelben. 344 G. Geben aus gutem Hertzen / und um GOttes willen / iſ GOTTange⸗ nehm. 33. nicht alles Geben gefällt GOtt. 34. fondern der Teufel vergilts, Sa sr Gedult iſt GOtt Angenehm- Gedultige follen den Strauß⸗Vogel / Delphin. und den Sıiten auf Der Geigen gleichen. 35. Dergleichen-finD geweſen Hiob / Tobias / und die Machabaͤer— — i Gefahren / fehrvielehat Paulus ausgeflanden. Geiftlicher wird in feinem alten Suͤnden⸗Trab von einem einge lenen Haus erſchlagen. Geld ift die vornehmſte Urſach / daß viele Untuͤchtige zu hohen mb | fern gelangen. 15 Geigen / durch einen Streich derſelben hat ein Engel St. ran ? cum ergüßet. | Ge geſtohlner rufft aus dem Mund ſeines Diebs: a Gerechte werden unter dem Namen der Schaafe berſlanden. 6. * | recht MODEL. : 89 Geigiger —— Meer: 85: Dienetdem Satan. 208 Gembs Argney-Mittelausdemfelben: 347 Gerhaben / wollen gemeiniglich gern haben, 59. wie fie fih ‚aber ver- halten follen. 59-0. einer erſtickt über Der Mahlzeit an einan. Beinlein von denen Tractamenten. 60 Geruch einen lieblichen haben viel Heilige jederzeit von ſi ch gebe 27.8 Seſenge dir —— das — wie dieſe Redens ⸗Art zut Be al 37 Gefpens Groͤſſe an derfelben ifls nicht gelegen. er 44 But / manches thut Feingut. 51.leq. fonderlich nicht das getiohlene.sa Gottslaͤſterer haben eine a find die N | *. n273 Kara) bar⸗ 20000 ‚aller vornehmen Sachen. | Gefpenfter giebts allerley in der Welt. 173.174. was fiefenen. 174. 175. Hiflorien von denfelben. 116. 117, bringen einem Studenten | ein Aas vor fein Fenfter. : Ä | 179 Geſtanck der Sünden iftderallerärgfle.2.5.der Teuffel ihr Gefland kommt von der Suͤnd her. a: am Suͤnden⸗Geſtanck haben GOTT und die Heiligen ein Grauſen. | 2 9 Geſtirn⸗gantaſten find inden Geiflihen Bann zu ſetzen. 63 Geſundheit iſt dergröfte Neichthum, 311 GSeſundheit⸗Trincken machet kranck. 68 Sewiſſen / wider das iſt gar offt das Wiſſen. 182eqq. GSewiſſens⸗Wurm iſi der der ſumme Wer da? 45 6. ſeq. biß 485 BSlocken die heruͤhmteſten werden angedeutet. 485 Glockengieſer bekommt zum Guß einer Glocken ſehr viel Silber/ welcher es aber fürfich behaͤlt / und weildie Glocken nicht läuten wills fo will er felbft folches ehun wird aber von dem herab gefallenen Schwengel erſchlagen. 61 Glück was vor eines ohne Tückfey. 192, 193. wer Gluͤck will haben/ muß JEſum und Mariam verehren. 200. 201 Goͤtter der Heyden waren laſterhaffte Leute, ⸗ 14 Gomorra iſt mit dem feurigen Schwefel geſtrafft worden / und wa⸗ rum. 5 GOtt hat David / als einen groſſen Suͤnder und ſchwartzen Mehren⸗/ weiß gewaſchen. 75. GOtt hat den Nabuchodonoſor / als einen um⸗ baͤndigen Dchfen/wieder in ſein Reich geſeht / und aus einen Unkraut in den beſten Weitzen verwandelt. 75, wie er zu ſtraffen pflege. 82.83, 34. ſeqq. ift barmhersig und gerecht. 39, mit ihm muß man feine Sachen anfangen wann fie fallen gelingen’ und einen gufen und erz münfchten Ausgang gewinnen, ro2.er erzeigt ſich genen ung/ wie wir ung gegen ihm. ı 90. ihm iſt leicht zu dienen. 203.204,205. bringt lauter Freude. 206. fein Joch iftieicht. 208. er pflegt die Undanck - _ baren zu güchkigen. 217. er verläffer niemand, 379.380 Grabſchrifft eines Sauffers. 139 2.29.453 Guter Name ©. Name. | — — — ee => mg — | Fe en nun" — — Begiftet. | barften gegen GOtt. sos. find von vielen Regenten der Gebuͤhr nach abgefirafft werden. 505. 500. iſt Die allerlafterhafftefle und ver; dammlichfle Creatur. 507.408. Erempla 509,510. GOttslaͤſterung / Beſchreibung derſelben. —— Haar / damit hat Abſolon gefündiget / und hat mit denſelben buͤſſen muͤſſen. 24 Bandwercks⸗Leute Klagen find am meiſten / daß fie nicht bezahlet werden. u 152% Zarpffen / durch fie iſt der Satan aus dem Saul vertrieben worden 43 Zaſen hat GOtt von feinem Opffer ausgeſchloſſen und warum. 265. Artzney⸗Mittel aus denſelben. a BA Zatto der Biſchoff zu Mains wird von den Mäufengefreffen. 88 aus⸗Vaͤtter und Haus Muͤtter wann fie GOtt dor Augen ha⸗ ben, fo werden fie glückfeelig und gefeegnet feun. 295 Zeyden haben laſterhaffte Leute vor Götter gehalten. EI ; Heilige geben einen ſuͤſen und-Heblichen Geruch von fi» 7 Heiliger Beift/ diefen Namen fonnteein Dusch Geld erwehlter Bi⸗ ſchoͤff in Franckreich nicht ausſprechen. 15 Zeliodorus ein Ertzzauberer wird vom Biſchoff Leone verbrannt.237 Zenne iſt in allen fobroärdig. 25 3. ein Sinnbild eines danckbaren Ge⸗ muͤths. 253. ihre Eigenſchafften. ee N Henricus II. der Kayſer macht einen sum Biſchoff / der ihm in der Ju⸗ gend eine filberne Spritzen verehret. T ı8.feq, Zerkunffe/ wird ausführlich befehrieben 430, feqg. hieraus entſpringt das unverantwortliche von Dem zu Der; 432. fegQ. Zerodes hat Chriſto feine Simme / nemlich den Joannem / genommen / indem er denſelben enthaubtet/und darauf Herodes von Chriſto auch) keine Antwort oder Stimm gehoͤret. 27. warum Ehriſtus in Gegen⸗ wart ſeiner kein Wunder gethan. 389.190 Zuerodes Agrippa iſt von den Läufengefreffen worden. — 86 erg follgegen Himmel gericht ſeyn ——— Zexen / wie ag bey denen Zuſammenkunfft zugehe / ſolle man nicht nach⸗ forſchen. | “ 187.188 Dirſch erzeiget dem H. Kentigerno viel Gutes. 82. Artzney⸗Mittel aus. | s Dem Hirſchen. . 3 u Hölle ” Ln na5 Po> Way." 27 ee Een - t - aller vornehmen Sachen. — — — Zoͤlle in derfelben gehet alles ordentlich u. 145. Loſamenter darinnen mie fie beſchaffen. —— Na Hoſen von vieleriey Mode. | 142 Zoſtie/ die allerheiligſte wird von einem Pfarrer in fein Brevier ges ſſeckt / und vom ihm mit Blut befleckt befunden. 128 Zuͤte von vielerley Modi. —— Zunde freſſen aus GOttes Verhaͤngnus die gottloſe Königin Jeza⸗ bei. 84. den tyranniſchen Koͤnig in Pohlen Boleslaum. 8786. ſind oft beſſer als Die Menſchen. 147. einer ſpringt einem bedrangten \ Menfchen bey/ und bringt ihm täglich feine Proportion Brods 224. R ein Hund iſt unter den Geſchoͤpffen GOttes nicht das geringlie- 339- Jagd⸗ Hund hat einen guten Mund. 339. ſeqq. Aunger kommt von der Sünde ber, 5 260 £ J. Tagen iſt an ſich ſelbſt eine ſehr preißwürdigellbung. 34 1.viele habe ſich damit beluſtiget. 34 1. der Mißbrauch ift verbotten. 341. feq. wie es ſolle beſchaffen fenn. 343 -feqg. Jagen mit Schaden der Untertha⸗ 2 nen iffnicht zuloben 346, aus dem Jagen entfiehet unterweilen viel Ghutes 346.ſeqq. muß geſchehen den Bauren und Ackers⸗Leuten = ohne Schaden. 348.feg. zwey don Adel werden auf dem Acker / den ſie im Sagen ver wuͤſtet / von zweyen Löwen gerriffen worden. 349.350 Jaghund hat einen guten Mund / dieſer Spruch wird erklaͤret 33.leq. egeund Vor dieſem iſt ein groſſer Unterſchied. 135eq9q.143 Jezabel die Koͤnigin wird aus GOttes Verhaͤngnus von den Hun⸗ den gefreſſen. Me i ‚34 Igeliſt ein Bild eines Ehr⸗Abſchneiders. 164, ein Bild des Reiben. 1645. und ein Bild des Suͤnders. al 77 Intereſſe / alle / alle ſuchen ihr Intereſſe. * 423. 327 Job gleicht mit ſeiner Gedult den Saiten auf der Geigen. 35 Joch⸗GoOttes iſt leicht. EN 208 Foſeph war eingetreuer Verwalter feines Herrn. 102 Joſias / ein Hottfeeliger Koͤnig der Juden warum er jensmals nach dem Grab eines Propheten gefragt. 7 Jud empfängt das H.Abendmahlmird rafend/ und aus feinem Mund die H. Hofliegenommen/ welche / nach feiner Ausſag / wie ein gluͤen⸗ des Eiſen quf ſeiner Zungen a — 130 £11 2 ’ “en . 9 are nn RE. ii ' | 4 iM Regifter/ —— — — —— me Tüden haben mit Schweinen Fleiſch gehandelt. 6 Juͤngling dienet GOtt und wird erhalten/ fein Her aber dem Teuf - felzund gehet zu Srund. | 210.211 Juͤngſter Tag; wieer werde befchaffen feyn. — 6 Zungfrauen ſeynd Pig wehrt / wie dieſe Wort zu verflehen. 329. ſeynd dem Schnee gleich 330, 33 1. 332. 333. viele haben ob ihrer Keufchheitgehalten, 33243330334 335.[egge Jupiter war J— und Ehebrecher. 14 Raͤlber / find gemeiniglich die ungeſchickten Beambten. 12.13 Kalbs⸗Kopff ohne Hirn ifkeinuntüchtiger Regent. - 16 Ragift ein Fuͤrbild eines ſalchen Menſchen. 89% eine verfolget einen . Fekerifchen Menſchen aufdas alleräufferfie vor u.nach feinemTod. so — werden ofſt gekaufft / mit dem Vorſatz / ſolche nimmermehr zu Hallen. | BER R 149 Aleider,Eracht/ wurde eingmals vom dem H. Abt Spaltero ernſi⸗ lich durchgezogen. | und Mantel. ibid. Die erfien Chriſten giengen gang ſchlecht. ibid. Kanfer Rudolphus frug einen grauen Roc. ibid. Carolus V. einen toollenen Rock und abgefhabnen Hut ꝛc. ibid, heutiges Tages iſt faſt alle Wochen eine neue Modi. | 1M. ſeq. Rleiner bekommt die Krone. | 42. ſeq.· biß 453 . * Aniebeugenund kniend betten iſt GOtt gefaͤlllg / wann es aus gutem Hertzen geſchicht. 3 1. Exempla hiervon. 3 2 geſchicht es heuchleriſcher Weiſe / ſo wird ihms der Teufſel vergelten. 33 Roch verlangt ein Eſel zu ſeyn / und warum? 16 Kraͤgen von vielerley Modi. 141 Kriege kommen von der Menſchen Sünde her. 257.258. unſer Leben iſt ein lauterer Krieg. | | 402 Aunitftückerviele.tverden erzehlet und befchrieben. 477. feg. welche der Schatz ohne Reichthum / Das ifl/ der gute Name / weit übertrifft. | 479. ſeq. biß 438 2. Laͤuſe verzehren Des Antiochi Leib. | un. 143.144 Aleidung/ in derſelben ware man vor Alters gantz maͤſſig. 139. Chris fi Kleidel iſt mit ihme gewachfen. 140. Petri war ein ſchlechter Rock 8 Lam⸗ 4J J | aller vornebmffen Sachen; B.sinpe/einer auslöfchenden gleichen die Sünder 9. Die Buͤſſende ei⸗ ner angesundeten ro, -Lampe iſt ein Bild eineg danckbahren Se mürbe. IN, 342 Leben / das unſerige iſt ein lauterer Krieg. | 402 Leicht iſt GOtt zu dienen. —— og Leo IV. Kayferzu Eonflantinopel ſetzt eine koſtbahre Krone / die er aug Der Kirchen genommen auffein Haupt / daran ein unſchaͤtzbarer Carfunckelſſein glaͤntzte / und bekommt auf dem Haupt ein Geſchwaͤr Carfunckel genannt / und ſtirbt davon. | 5 Zettfeigen einige lobwuͤrdige wird vorgeſtellt. 265.legg. Leiden Chrifli. S. Creutz. Deſſen iſt die Erde eingedenck 287. fegq. item das Wafler 289. Die Lufft 291. dag Feuer 293, der Betrach⸗ tung des Leidens Chriſti ſoll man eifferigſt ergeben fehn. 2975. 296. — * ee ar Leyerifidem Satan bey dem Danger am allerangenehmflen. 18 Lie be gegen die Allerſeeligſte Mutter GOttes und ihren Sohn / ware bey einer Jungfrauen fo groß / daß ihr Hergaus Liebe von einander gelprungen ;55.mehrere Erempel 366.367. leqg, Liebe Foannig - gegen IEſum war unausſprechlich, 372 ie der lich / Beſchreibung eines foldhen Menſchen. Der Loͤw hat Dusch fonderbaren woillenund Berhängnus@Nttes den un. gehorfamen Propheten zu Berheigefirafit 82. ein anderer hat den Hencker zerriffen 83 . Die Loͤwen erzeigen Der Heil. Darid viel Gutes, — > > u. 88 Zorhs Weib warum ſie zur Salg-Säulen worden. — 130 Lucifer ift zum allererfien gefliegen mit dem Titul Voſtra Altezza. 142 Cufft iſt des Leidens Chriſti eingedenck. 2 Luͤgen iſt heutiges Tages gar gemein 363. mancher luͤget mann er - GOtt feinen lieben HErrn nennet 36 3.die gantze Welt iſt mit fügen uͤberſchwemmet. ibid. Macar ius hat viel Jahr nichts anders genoſſen als rohe Kraͤuter. 30 WMachabaͤer gleichen mit ihrer Gedult den Straußvoͤgeln. sr. Maſſ gkeit im Eſſen und Trincken ifi viel befferyalg jetzund beobachtet wird 137. Die erſten Ehriflen waren dieter ergeben 136. 139. 109. | arE3 Maͤ⸗ Regiſter Mader⸗Beltz / ſo geſtohlen worden / kan den Beſitzer nicht erwaͤrmen 54 Maͤgde find gemeiniglich fürwißig/und plaudern gern. 188 Maͤuſe thun unter den Philifteeen großen Schaden 37. frefien Hat⸗ tonem den Biſchoff zu Maing 88. unter den Thieren iſt nicht der ge⸗ vingfle Dieb die Maus. 376 Magdalena erfüllet mitdem Geruch ihrer Salben in der Alaballer- Büchfen alle Naſen im gangen Haus 5. Diefe offentlibe Suͤnderin iſi nach ihrer Bekehrung / alle Tage fiebenmalpon den Engeln in den Himmel gefragen worden. 77 Mann ſoll und muß feinem Ambt obliegen. 160 Maria die Mutter GOttes hat allezeit von ihrer Geburt an / zum al⸗ lerlieblichſten gerochen 7. iſt alles Lobes werth 92. die ſie verehret werden wunderwuͤrdig beſchuͤtzet 82.83. ihre Laͤſterer werden greu⸗ ich geſtrafft 92. 95. 96.90. ob ſie mehr Kinder gebohren 94. iſtzu verehren als unſere Advocatin und Fuͤrſprecherin 56. zu Buntzel in Boͤhmen haben ſie die Ochſen aufden Knien verehret 27. ja fo gar die Schweine 98. fie verehren fo gar Die Saracenen und Tuͤrcken 89. Zu ihr zu fliehen / iſt ein Frafftiges Mittel wider Die Zaubereh und u 37. wird billich gar offt Yon Den Menfchen ange ruffen. | 425 Meer woher eg feinen Namen befommen 84. dareinbegeben fich 9 ibid. Fluͤſſe g5. will allzeit mehr. M enſch was / wie und wer er ſeye? 500.08 wäre zu wuͤnſchen / daß er “in Fiſch ſeyn moͤgte. Meramorphoſis hat feinen Urſprung her von Dem bekandten Pozren Side Miſthauffen / etliche grole werden brennend ro9. Die halbe Melrit rihts.andersalgein Miſth auffen ı 10. aufdemfelben figen viel In: sichtige a ro, 111. 112. vielfindDaraufumgefommen. rı6.117 Mit leiden fol ein Chriſt mit denandern haben 224. fonft ifter Fein Men. ; or 222,223. ſeq. Modi iſt ſaſt alle Wochen verändert 141. in Huͤten / Kraͤgen Röcke 141. Hof — KR: ' 142 Mond ſchein iſt ein Bildder Suͤnder / welche nach der Bekehrung ſich wiederum verkehren. 4243. Moy⸗ a EEE er re * — pin Le — Ä aller vornehmſten Sachen. | . Moyſes feßet lieber dem Joſue zum Führer des Volcks als einen feiner Soͤhne und Anverwandten 16. hat GOtt getreulich gediene, 210 Muſic / was vor eine dem Satan am angenehmſten 43 Mutter GOttes. S. — | | Nabal war ein Tölpel Thaler. —— Nabuchodono ſor wird aus einem König ein Ochs. 76 Name / der gute iſt der groͤſte Schatz ohne Reichtuum 477. bis 487 Naſen werden mancherley gefunden 1. alle gefallen GOtt ſelbſt nicht 2, auf Die Adlers⸗Naſen hat man vor diefem viel gehalten 2.352. Die haicklen find die molgefälligftenibid, alle ergögen fich an dem Föfttichen Geruch der Magdalenen ihrer Salben in der Alabafter-Büchfen 7, eine wohlgeſtalte Naſe ift eine fonderbare Zierde des menfchlichen Anz gefichtö 3 yı. gefpigte Naſen feynd eine Wahrnehmung eines zornigen Menſchen 3s2.leqg. ein jeder foll einen Knopff an feine Naſen mas chen / und nicht vergeffen der Gutthaten weiche er von GOtt und dern Manſchen empfangen. g 353 0 Yechſter/deſſen ſoll man fi annehmen. 223.224. 227.legq. ©. Nereus hoͤrt groffer Sünder Beicht mit sugehaltner Naſen / tes gen ihres Geſtancks. Noht / in derſelben ſoll ein Menſch dem andern beyſpringen / ſonſt iſt * Peyſch 223. 224, ſondern aͤrger als ein Hund 224. und anderes Vieh. | i | 225 Re Ö, | Ochs / in einen wird Nabuchodonoſor verfehret/der zuvor ein Babylo⸗ nilcher Monarch geweſen 70. einer erweifet dem H.Turibio viel Gi tes 88. die Ochſen haben Die Jungfrau Mariamverehret, 08 Ordentlich gehet alles in der Hoͤllen z uu. 145 a8 D. oh — Papiſten ſeynd alle reich 369, wie dieſe Wort zu verſtehen 3 To. feg q. Pas quillus / wer er gemefen? 485. hat heutiges Tages viel Brüpder. a rt 89.486 ‚Pech in Gold verwandlen Fan allein GOtt. i a Peftfommtsonder Simdeher. 256.260 Petrus iſt on einer Sünd in die andere gefallen > 048 Pharao laͤſſet Die Kinder im Waſſer ertränsken x. Ä — 2 ’ \ z ; %: — — Regiſter. piuppus Bonusci ein Hertzog von Burgund hat feine. Kurgmeil mit mit - einem Sternsvolken Bauren. 79. ſeqq. Pocal von fünf Maaſen wird dem zur Verehrung angebotten der es auf einmal austrincken koͤnne / diß thut er/ trinckt es aus / und pe einmal darzu / in etlichen Tagen aber muſte er ſterben. S⸗ Polichronius hat ſich überaus hart gecaſtehet / welches Om GOtt reichlich vergolten. ——— durch ſie ſi nd Die Feinde GOttes mehrmals aberwunben worde —— Praſſer m dem Teuflel. 2086. 207 Prieſter follen lieber mit dem Seegen als Degen umgehen. 162, für fie ſchickt fich beffer das ae als das Rapier. 0 Abd, Drovideng/ ©. Vorſichtigkeit. Pupillen Eommen — en Gut durch ihre Gerhaber. 60 Rach gicrige dienen dem Satan | 209 Raubiftein Rab. 55 Rede hat der Renſch allein / durch fonderbahre Gnade GOttes. 92 Bedner / etliche derſelben ſeynd ſehr berühmt. 92° Kegenten follen Feine Idioten noch Kälber feyn. 12.13. wann f e GOtt vor Augen haben/ fo werden ſie Gluͤck und Seegen — 95 Veicher / welcher ungerechtes Gut an ſich ziehet / verdirbt endlich — uͤber. * auf das Reich folgt gemeiniglich Die Nach. ibid. gleichet eis nem „gel 165. Reiche follen Den armen Wittwen und Baifen nu Huͤlfſe kommen. 226 N. Reliquien bey ſich getragen vertreiben Die Dereeey — Bichter / wie ſie ſollen befchaffen feyn. — Roͤcke von vielerley Modi. Roſen ifl gleichſam eine kleine Morgen⸗Roͤthe. 255. doch ba Din ner. 255.2 Saiten auf der Geigen ſind ein Bio der 1 Gedulfigen: 35 Samfon empfindet aufdie Suͤnde die Straffe. 28 iftvon den abi ſteern vor einen Zauberer gehalten worden, NDR Saracenen verehren die, Mutter GOtt es. 98 NIIT — —— Y EL N Ara N aller vornehmſten Sachen. Saran iſt ein fonDerbaren giebha Siebhaber des Dankens. je ihm ſi die alte Leyer bey dem Dantzen am angenehmſten 43. hat allerley Namen und Ditul 177. if ein Edelmann 178. verſpricht viel und haͤlt nichts. ibid. feine Ergoͤtzlichkeit iſt/ die Menſchen zu plagen 175. verſpricht mehr als guldene Berg / und haͤlt doch gar mehts 180. Dem iſt ſchwer zu dienen. 201. Der Geitzige dienet ihm 203. Der Unzuͤchtige 204. 205. Der Freſ—⸗ fer und Sauffer 206. Zornige und Rachgierige 209. vor demſelben ſoll man ſich hüten lernen 2 13. ©. Teuffel. Sauffer machen aus Wein Waſſer / und bekommen die Waſſerſucht. 68. wird aus einem Ebenbild GOttes ein Schwein 70. Einer ſaufft ein 5. mäfliges Pocal zum zweyten malrein aus und flirbt nach Bi Tagen 139. fein Epitaphium, 139 Sau iftein wildes / ſchaͤndliches / grobes / unflätiges/ garfliges und unver res / Thier. 221. 222 Schaafe / unter deren Namen werben die Gerechte und ln verftanden Schaggraber Eommen übel su kurtz. Re | Schatz / der gröfle ohne nn iſt der gut Name 479. bis 487 Schelm / keinem iſt zu trauen 173. ſeq. Schlange erdroſſeit einen Fronleichnams⸗Tag Veraͤchter 87. feurige Schlangen ermorden die ungehorſamen Kinder Iſrael 86. eine Schlange erweiſet der H. Anatolid viel Gutes 83. von einer Schlan: gen foll man die Danckbarkeit lernen. 2 ; ; Schlemmer muß zerriffene Kleider tragen. a von den Juden angethan worden / iſt unbefrb 29 h Be davor ft fih zu huͤten 366. ſeq. — Br Schnee / dem ſeynd die Jungfern gleich 30.ſeq. en will heutiges Tags Sartorius,0der Schneiderus, ober — igula heiſſen. Schwalben erzeigen dem H. Franciſco von Aſſis viel Gutes ‘3 Schuftertillheut zu Tag Sutorius heiffen, 142 Schugs&£ngeliS. Engel, - Schwärge Runft. S. Zauberer. Schwein haben der Teuffel Geſtanck nicht vertragen Fönnen 4.find ein Bild der Suͤnder⸗ 1.42. ein wildes de erweifet der Heil. gu I gittaͤ Begifter gittaͤ viel Gutes ag. Die Schweine ſo gar babe Die Sungfran Daiom verehret, 98 Schwebe iſt zu dienen dem Teufel 20+ Schuldner haben in jener Welt ein Üble Zeit. 1 58.159. manche ftecken in Schulden biß über Die Ohren. ı zo, leben heutiges Tags ohne Sor⸗ gen ı 51. werden dort in jener Welt ernftlich hergenommen. 152... Schuld⸗Einforderer Des Tobi bey dem Raguel war ein Engel, ı 40 eines folchen wäre man heutigts Tags benöthiget. 150. ſeq. Schulmeiſter / ein wunderlicher wird beſchrieben. 212. 213. ſeqq. Seele / die in der Gnad GOttes ſtehe / giebt einen frefflichen Geruch von fich. 5. Dargegen aber auffer derfelben flinckt fie abicheulich und wuͤſt. 9 B Speiſen / wie fieheutiges Tages befchaffenfenn möffen, 137.138 Spieimann / der fich voll gefoflen/ wird von den herumfahrenden Tod⸗ ten-Sräbern aufden Wagen gelegt, und in die Todten⸗Grube vers ſtecket / er wacht aber, bläfet auffeinem Tudel⸗Sack / wird herauf 2 gen, und ftirbt etliche Tag hernach. Splitterichter S. falſche Urtheiler. Seeligkeit / die ewige hangt an einem einigen ——— 401 Siebende Zahliſt die guͤldene. 6.387. ſeqq. Sodoma iſt mit dem feurigen Schwefel geſtrafft — und warum. Soldaten / die berühmte werden erzehlet. 454. 455 Spritgze / eine ſilberne hilfft einem zum Biſtum. bid. Stande, mit dem ſeinen fol ein jeder zu frieden fepn. 101. und aus ac felben nicht tretten / wird mit. einem Erempelbeftättiget, 162 Steine/ aus denfelben hat GOtt dem Abraham Kinder erwecket 76. Steinreich ifi der Teuffel. 299, 300. 301. er machet die —— zu Steinen. 303 Sterne / aus denen iſt ein zulaͤſſige Wahrſagung herzuholen. a — ei⸗ ne unzulaͤſſige. ibid. 63 Stimm wie fie im Bald gehet/ fo kommt fiewieder zuruck. 21,22:23, 24.25.26.27.28. Storch erzeiget dem H. Kierano viel Gutes, Straff iſt ein Wiederhall d der Sände.; 21.22.27. GOttes Straffe 3% ſchicht nicht allgeit Durch Tyranney / Feuer / Waſſer / Lufft / Erd / gute und boͤſe Engel/ ſondern auch durch Bernunfftsiofe Thier. 2 2, u trauße —— “ .o * 3 4 — aller vornehmſten Sachen. Strauß/Vogel iſt ein Bild der Gedultigen. 34 Stummewerda? mas dadurch zu verſtehen. 454. ſeqq. biß 465. Suchen / wer ſuchet / der findet. 7 468 Sünde deren Wiederhall iſt die Straffe. 21. 22. 23. iſt eine verfluchte Bruthenne. 254 welche den Krieg ausbruͤtet. 2 57.item die Peſt. 259. Hunger. 260. 261. der Sünde folget die Straff auf den Fuß nach. 262. Erempelhievon, et 263.264 Sünden,Beftanck iſt der unleidlichſte. 2. 3. S. Philippus Nereus - hattolches erfahren. «.und S. Catharina Senenfis, ibid. davorfoll man Die Naſen zuhalten a Sünder, find ſtinckende Boͤcke. 6, follen zum Creutz kriechen. 9. gleis chen einer auslöfchenden Lampe. 9, denen Froͤſchen. ar. Schweinen, 41. 42. ehren zwar beym weiſſen Laͤmblein ein / kommen aber bald dar: auf wieder zum blauen Bock. 42. find gleich dem Mondſchein. 42. welche Sünder wiedernach der Beicht in ihr altes Suͤnden Leben ge⸗ rathen find dem Philiſter⸗Goͤtzen⸗Bild Dagon gleich. 45. fie/ die Bußferfigen Sünder’ ſie haben auch ſo groffe Sünden begangen als ſie wollen fönnen Doch Gnad erlangen.79. Erempladerer/welchegrofz fe Heiligen toorden, Uber die Eünder fommen viel groffe und ſchwehre plagen. 81. 82. 83. 84. 85. 86% 87. 88. gleichen denen Igeln. 165 * T. Tauff- Waſſer / in demſelben wird der Satan ertränckt. 244. ein heyd⸗ nifches Weib vom Satan beſeſſen / wird getaufft/ und von ihm alfo befreyet, 244 Der Menſch von der Erbfind bemackelt fan ohne Tauff nicht eingehen in das Reich GOttes. » 46. die Tauff ſolle man ja nicht lang auflchieben, 246. dann daran ift viel gelegen. 247. 248. man fol Darum GOtt dancken. 249. 250. wir Menfchen find von dem Heil, Tauff⸗Waſſer Vögel des Himmels worden. 251, Wuͤrckung der H. Tauff wird zu verftehen gegeben, 271.252. 245. 250 Teſtament / das alte und neue ſtellet viel Exempla der Straffen GOt— tes vor. —— 81. 82. ſeqq. Teuffel ſtincken ärger als die Schweine, 3. koͤnnen nicht in die Schweiz ne fahren ohne GOttes Willen.4. ihr Geſtanck kommet vonder Suͤnd her, ibid wie Dieie Wort zu verſtehen: Vergelt ihms der Teuffel, 29. 30. legq. S. Satan, er iſt Slein⸗reich. 299, und perwandelt un: — Be .Dyyz2 sahlich / Regifier. zählich viel Hergen in Kiefelund Marmor, 301,302. 303. 304. 205. '306,307-.308, . 2 Theodofius M. der Kayſer iſt in alten feinen Dingen ad N = | alles mit GOtt angefangen, gemittelt und vollendet, ©. Therefiahatben ihren Lebs⸗Zeiten meiſtens einen lieblichen Sud von fid) gegeben. Tirulen find niemalshöher geftiegen als anjetzo. 142. Tobias gleicht mit ſeiner Gedult dem Delphin. * Tod, nichts erſchroͤcklichers iſt in der Welt als derfelbe, 267. Davor Dar ben ſich viel Heilige gefuͤrchtet. 267. ein jeder frommer Chriſt fol im⸗ merfort den Tod fürchten. 269,270. 271.272. iſt zu fuͤrchten wegen der unglaublichen Menge der Verſuchungen. 272 2754. 274 Trincken / in demſelben iſt vor dieſem weit ein groͤſſere Maſſigkeit gewe⸗ als jetzunder. 138, wer praff ſauffen Fan / trägt den Ruhm das 13 8F 39 Trummelı ift von dem Iſraeliten zum Lob GOttes gebraucht —* Trunckenbold ſchneidet ihm feine eigene Mittel hinweg. 66. und fo um alle das Seinige, 67. hatden Himmelnichtzuhoffen. Trunckenheit / wie fie einfehrt/da muß der Verſtand aus Dem suis weichen. i Tuͤrcken verehren die Mutter GOttes. 98. einem gedeyet fein Vorn 9 zu ſeiner — | 7.498 ri | 2. | Pi Valentinianus / ber Aeltere / Römifcher Kayſer / ſtirbt vor Zorn in Ras 4 N K ſerey Surie und Grimm, indem ihm im Leib ein Ader zerſprungen. 36 A Venus war ein gemeiner Schleppſack. 14 SEN J Vergeltungs⸗Recht bleibt nicht aus, 21,22.23.24 EB IN Derluft/ der unwiderbringliche ift Die e Zeit, | 409 - 1 # Verwalter / ein recht getreuer ware Joſeph. 102 I Verwandtſchafft /i in — derſelben kommen viele zu Aemtern. 16 u ' Überfchläg von mancherlen Modi. 141 N Viel aͤber wenig / was diefe Redens⸗Art bedeutere, 11. 512,513. 514 ER: 515.516. 517.518, ſeq. Vielfraß ein Thier von Ainderhcher Beſchaffenheit. 137 Undan En 9 | Vogel find aus dem Waſſer erfhaffenmworden 250 Vorſichtigkeit die Goͤttliche wird von vielen poͤttlich getadelt.; 74375. aller vornehmſten Sachen. | — — — — — —— — — — Undanckbarkeit wird von GOtt geſtrafft. 217,228, 359. ss, Unger / wird durch den Wein zum Narren gemacht, — Un gerechter ſoll in ſteter gurcht ſeyn / weil er vergewiſt daß alle Se, ſchoͤpffe feine Feinde ſeyen. en RR Unmöffigkeiciftheutiges Tages fehr eingeriffen. x eh Unzucht iftein Unflat / Zunder/ unheilfame Kranckheit. 77 Unzuͤchtige werden von GOtt geftraffet, ı 12. 1 1 3. Diele find verwegen und fahren fort in ihrem gottloſen Weſen. 113, werden ſelten bekehret. 115. das Laſter der Unzuͤchtigen wird dem hoͤlliſchen Feuer verglichen, 11 5.ihrer find viele jämmerlich umfommen, 116. dienen dem Feuffel, 204.205 und thut doc) Wunderſachen. 377.378.379.380.381.382. 12 Vorwig ifimehrern hoͤchſt schädlich gemefen. 187, iſt den Mägden kr gemein. 128, dem Derodimißlungen / wie gern er auch Wunder; Werd von Ehrifto geſehen hätte, 189. 190, einem Tuͤrcken gedeyer fein Vorwitz zur Seeligfeit, ne Urtheiler oder Splitterrichter ſeynd blind und fehend. 489. biß 06 W. | Wachen / iſt GOtt dem Almächtigen ein wolgefaͤlliges Merck, 36. wer wegen feiner wachet / der wird reich belohnet. 37. es giebt auch ein ſuͤnd⸗ liches Wachen / welches der Teuffel belohyet. 37238 8 Wachholder⸗Baum iſt eine Figur des H. Creutzes. Wahl zu Aembtern / wie ſie ſolle beſchaffen ſeyn. | 18 Dabrfagung aus denen Sternen if theils zugelaffeny theils verbotten 62. Wahrſagereyen ſoll man meiden, 186 Warheit / die verblümte ift nichts anders als die Schmeicheley, 466, fegq biß 476, | Waſſer / andere dancken GOtt UM den Wein / du aber um dag Waſſer. \ 242.243. welbesiftdie H. Tauff, 243. Pharao mit den Seinenew, Maufft im Waſſer. 244. iſt des Leidens Ehriſti eingedenck,; 229 Weber will heutiges Tages Texrorius genennt werden. 140 Weyh⸗Waſſer widerſtehet denen Hexereyen. 278 | Bi: 9993 Wer da — WE A — — — — * 2er. — u. — x Regiſter — — Mer da? iſt eine bekandte Sold aten⸗Frage? was durch den armen Wer da ? zu verfichen 56. leg. Weib iſt wie ein Orgel / jemehr manfolche ſchlaͤgt / je mehr —— 159. will dag Regiment haben / wird darüber u Schanden 1 59-foll ‚Ihrem Ambeobliegen 160. viel ftarcke Weiber ſind gefunden — en. Deibet-;Recommendation machet / daß heutiges Tages viele zu ae teen gelangen. Meibs:31d / ein ungüchtiges ift wie ein Koth und Unflath auf dem Weeg Wein Hnſich mit der Vernunfft nicht vergleichen 63, macht DiePeute - zu Narren ibid. der Wein / den Ehriftus aus Waſſer gemacht / war vortrefflich und wenn Teutſche dabey geweſen waͤren / ſo haͤtten ſie wie a gefoffen ss. damit hat fich unterſchiedliches — Weinfeind lernet durch einen Handfehuhr der inein Wein ‚Kanne ir duncket / und ihm ums Maulgefchlagen worden, QBein trincken. 7 Weinſtock / wie mit demfelben ein Mitleiden zu haben. EN a — 156.158. ift vergänglich. a wird mweitläufftig befchrieben ibid.feg. 43 5. ſeqq. Wieder ftöft manchen N £ 39. ſeq. Wiederhall. S. Ech 8: Mild Schwein! ArEnep Mitte aus Demfelben. 345 Wiſſen iſt gar offt wider das Bewiſſen. 182. 184 Wittwe / eine arme verkaufft ihre Fruͤchte eines Grafen Sohn / um / vor das Geld in der groſſen Theurung Nahrung / vor ihre Kinder zu ſchaf⸗ fen, bekommt aber nichts / die Kinder ſterben vor Hunger / die Wittwe na fi) bey des Grafen Vatter / der läft deswegen feinen — enthaupten. Woiff / warum er vom Raub nichts ſpahre biß auf den Abend / — alles auf einmahl auffreſſe 57. erweiſet dem H. Euſtorchio viel Gutes 38. iſt ein abgeſagter Feind der Schaafe 179. einer wird nach veruͤb⸗ ten Schaden zahm gemacht 34 3. Artzneh⸗Mittel aus demſelben 345. feynd ein Bild. der Sortsläfterer 503 . wegen ihrer Zungen ibid. Wun⸗ * — - nn N Aller vornehmſten Sachen. Wunderwercke / viele haben die heiligen Patriarchen gewircket 14 Anterſchiedliche werden erzehlet 420.421 Wunder über alle Wunder iſt / ann eine Seele’ von ber / durch die Sünder GOTT gewichen / wieder zu Snaden GOttes gelan, geb & er | 421. ſeqq. ahl / eine guldene iſt ſieben. | | 38 s N haben ihren Urſprung vom Chamb des Nohe Sohn. 23 Ä Einer, Namens Stadelin war ein ErsZauberer ibid. den Sans fon haben die Phitifteer vor einen Zauberer gehalten ibid. auch fo gar die Juden CHriſtum 234. unter chiedliche Zauberſtuͤcke erden erzehlet 234.23 5. pflegen den Fleinen und neugebohrnen Kin⸗ dern alleweg nachzuſtellen 23 5. ein Ertz⸗ Zauberer wird auf Befehl des Biſchoffs Leonis zu Catanaverbrennet, — — ſoll man fliehenund meiden 223. pflegen unterſchiedliche Puiber iu machen / die Leute damit zu verzaubern 40. Exempei. — 2 a Zauberey / ein Fräfftineg Mittel wider Diefeibe und andern Teuffelss Künften iſt Das Zeichen des Heiligen Creuhes | 233 item Die Zuflucht zu der Seeligſten Mutter SHtfes Maria, 237, 238.239, Wann man Heilige Reliquien bey fich traͤgt. 238. Itein Wehyhhwaſſer. NEN: 238° Seblen und Zablen foll man in acht nehmeny aber wie und welcher Ge ſtalt Kg es 287.290: 291.292,294 Zeit verlieren ift ein unwiederbringlicher Bertuft 408, 409.413, 414. feq. Magdalena die Büfferin hat die Eoftbare Zeit wohl beobachter, 410. Zeit der Buß iſt kurtz 411. Zeitmachet alles verſchwinden 413. mancher wendet die Zeitübelan 41 5.418,47. Verluſt der edlenzeit - wird offt zu fpat beweinet k * 418.919 Ziegeuner ſeynd Ertz⸗Betruͤger / und iftihren Prophezey⸗ und Wahrſa⸗ gungen nicht zu glauben. 186 Zorn födtefeinen Narren. 26 mie dem Kayſer Valentiniano gefchehen, © + jbid, Zorniger gleichet einem Igel. 16; dienet dem Satan. 209 Zukuͤnfftiges / an daſſelbe dencket den Menſch gar ſelten. * Regiſter aller vornehmſten Sachen — — — Zungen iſt ein zahmloſes Ding / das viel Unheil anrichtet. Die Zungen der Iſraeliter find von feurigen Schlangen geftraffet worden. 86 heitig ift die Zung/ welche Mariam lobet / heillos aber melche fie mit orten entunehret ⸗ 1. ſeq. 99. falfche Zungen koͤnnen diel Unheils anrichten 373.374. Wolffs Zungen haben die Gottslaͤſterer. 702 iſt das beſte und ſchlimmſte Fleiſch. 507 Zufammentunffeder Hexen / wie es dabey zugehe. 187 ENDE — — ER — — — APIS a = 8 — — —J nn Ze J — a — ee ee ee 3 Innhalt aller merck⸗wuͤrdigen Saden des | gegenwärtigen Buche. A, Mme allein gehören und ge- Fi a Diefer Zeit r Die „ Beruffung Goltes iſt eylends vorzu⸗ Predig. Pag.7 Aaron begehrt von den Weibern die Ohren Gehäng, und toarum 13 Advocatenfelten gut. 23 Ackersmann gluͤckſeelig. Arme ſeynd nit zu verachten. 125 Apoſtel Chriſti ſeynd arme er ge weft. Arme haben viel guts aufgebrht 127 Allabaſter wird von Magdalena ser brochen / warum. 6 Die ‚Sende der Armen erhoͤret Sat —— wirfft Sudan su Boden Anti— ar ein Vorbott Des Füngı en 211 Allmoſen Mich belohnet. 271 Auſaͤtige ſeynd ſehr betrogen. 271 &272 Andachten geben manchesmal in eckmantel ab. 307.&308 Die Ach wird Noe ordentlich ange: ahnen ſtecket die Welt 386. & 387. 29 B »77 Bauern Leben ift gtücfeeig 29 fegen. - Beruff finde bald ein Orth 44 Betten richtet mehr aus als ſtudie⸗ Betten dienet zur Gelehrtigfeit 97 Ein Bauer verfiche fi) wenig Schneggen eſſen. Viel werden mit gleicher Ming br zahle, ei Heilige fehlagen die Bitunb 227 5 vi überbliebenes Brodt wormit Chriſtns Fooo, Perſohn geſpeiſt / wird zu Rom gewieſen. 282 — — “Brüder werden ange⸗ 285 & 286, a eineg Kaufmanns iu en Betriegerey und Falſchheiten man hey Gerichtern. Beichtſtuhl iſt ein gute Bappuben Buß nimmt hinweg den Ruß. ibid, Die Beicht iſt fehr nutzbar. 339 Ein heilfambs Bad ift der Tauff.34a Wuͤrckung ber H. Beicht vermercke ein Prieſter. 340. & 341, (9) Beicht Beicht macht Das Gew ſen rein. 3aı Beicht macht die Seel wachſend. ib. Bei machet Ichroäre —— ibid. Reich oͤſet haste Bänder auf ibid, Beicht bringt Das ewige Leben. 342 Beicht entzündet Die Liebe BON ibi Beicht heilet das Gewiſſen. ibid Das Bad der Bocht geſeegnet Gott vielen Suͤndern. 344. 345 Keine fo groſſe Suͤmbe iſt / fo nit fon, | * bie Beicht ausgeloͤſcht wer⸗ 348. 349. 350 au * Beicht gehört” * — 353 Seltzame Beicht. 356 Bi Itſtuhliſt ein Spiel, 357 Alle * ee / aber wenig recht. 9, 361. 362, 367. 368. ar Said fol fi niemand Be | gedt. Bitte muͤſſen das 30 austrincken 80 er Vatter, wie er muß befehafs fen eyn. ibid, Buß niemalzu ſpatt. 349 c. | Cloſter⸗ Leben ift ein ſtrenges N eh: ge ruhigen in. dem So € his er Waſſer in Wein ve chat Ankunfft wirfft a ‚ Hr der zu Boden. 105 Index Rerum. Ehriftus macht feine Figur in ar mer Stein, Ereus und Leyden fommt nit hart ; — a betracht Das — Ca försitet @lut / mh! 2 a wo er das Abendmahl. r eva jaget — und Beau fer ansdem Tempe Chriſtus redet Den Pain auf | das Gewiſſen. In welcher Stunb Chriftus * Creutz ſeinen Geiſt auſaben — — wird im Himmele > 235 piebigetoffentlih, ne Me Eu / warum Er if verrathen eh — anterlhidlie ſich Chriſtus hat ſollen Koͤnig — warum? 282 Chriſtus / da Er auf der Welt mands fete / iffet den Tag nur ei si Ehriftug wird felbe Stund oa sen / welchedie Debräer aus der Egpptifchen Dienftbarkeit ſeynd eriedfgetworden. 260 Chriſtus fliehet aus ehe 2 1 Ein Chriſt fol auch Chriſtlich Abe. 316 St. Ehriftopherus bekommt eine I cn re Index Rerum, Chriſti Ersußiger werden re Ehriftus klagt ſich in feinem Kepdan wider zwey Verfohnen. Chriftche Märtyrer. 395.& 396 Ein Chriſt EN Chriſtum nachfalgen. | 491402 403 404 Citö ein edles Woͤrtlein. 422 Diener ſeynd ſelten treu ihrer Hertz hen 5 Zupftaoffen (äft Ehriftus Binterihm | ſchafft. Doctores gibt es viel in der Welt. 216 Des Davids Sohn wird fein. Vat⸗ ter gleich. 134 David erlegt den Goliath mit einem Steinwurff an der Stirn / war⸗ um. 203 — enge Singer fennd die lie Die Zeht der Engel *: ' Eiadnanntiheane. 219 Sr auen ob dem Angefict Su ort Ewig if —— 243 Erden von dem ort Schlag 285 Sn Ehriand fennd auch Beträge, 293 eh cher ber Be, 107 vird ng 218 402 Siebe, fo das Gehoͤr nimmt / if u d chabrnui ndatmaderhn 37 384 Fiſch⸗Opffer ſihet GOtt nit an / warum, $ Die Schmach eines Freunde ’: ſchmertzl icher dann eines sn Fußſtapffen Juda / wo er Ig ſum ver⸗ rathen / ſeynd annoch in Stein ge⸗ druckter zu ſehen 116 Fußſtapffen Pharoniſcher Armee, ſeynd annoch in der Erden su e im Auffleigen auf den Eſel. 125 Fußſtapffen Chriſti in den Steinen des Bachs Cedron. 129 Feyertaͤgliche Feſtaͤge der ee werden benamfef, 148 seta wird in Japon mit Gold Dei vet. 149 Gefitäge und Feyertaͤge werden im Salcutifhen Königreich prächtig gehalten, .149 Du folt den Feyertag heiligen, 151 Wie der Feyertag zu heiligen ſeye 162 163. 164 Feſttag macht man zu Freßtaͤg. — 1 23 Säfäge (ep ſeynd zu ber Ehre SHE ange 176 _ Feyertag ein freher Tag. 177.&178 An Aal werden zum mehreften Safter begangen. 179 Wegen Berunehrung der Feyertäg firaffi Gott zum mehriften. ibid, Groſſe Furcht vor dem Kichterfiuhl Chriſti zu erſcheinen. 233.& 234 a ift aller Orthen anzutrefs 272 (m 2 300, Fuͤchs 800, Fuͤchs fanget Samſon. 275 Fuͤchs ſeynd viel in Paläfina, ibid. Fuͤchs gibt es viel auf Der Welt. ibid. Herodes ein ſchelmiſcher Fuchs. ibid. Donec eris felix multos numera- bis amicos, 283 Etliche falſche Bruͤder werden unter⸗ ſchiedlich verglichen. 285 — ſeynd aneinander Fal har iſt auch in Kirchen ann en, ; 300 Faiſch iſt die gantze Weſlſt. 309 Babvloniſch Feuer ſchadet nicht Dem drey Knaben. * Einen Feind iſt fönitrevanfr 315 Hielheilige bitten fuͤr ihre Feind. 16 Ein halber Fiſch der zwey Fifchen Chriſti wird u Hall in Torolges toiefen, 345 File) hören ber Predig zu. 34 Fiſch Haben Geld inihaen, 346 Petrus findet Geld indem Fiſch / wie viel? 347 6. BSetreue Diener ſeynd ſeltzamb 5 Das Gehör verliehren/ifttödtlich,22 Geſaͤnglein eineg Baurens von ki ner Gluͤckſeeligkeit. - Gottes Gegenwart nutzet Über als. 35 Geiſtlicher Stand Gluͤckſtand. 41 Goͤtter werden von den Haiden an⸗ gebettet / und unterſchiedlich * nomſet. Bot, wird ohne — in a j dndex Rerum hen Cloͤſtern mit fingen gelobt. yr SHITT fol bey aler Arbeit gelobt werden, 93 Geiſtliche ſeyn faumfelige Singer, 94 Sieberliche Sefänger werden Prwau r In Gebett fol man befländig * — Servitor wirb beröre | — war von Jugend auf ac STE sea mit gleicher —* 3. 190.& 205,206, 207 Nit alles in an der Groͤß gelegen. Goliath ein groſſer Riß via | Groſſe Glieder und Zahn der aan ſchen. Sumerliche Gewiſſens⸗ Sachen erſe⸗ hen etliche Heiſige. z21.&, 222 Der Geſumdheit gu Lieb ſtehet Menſch viel aus. Giant. Geſtalt wird niemahl * m Seftatt ein rechter Betcug Gebett der Zauberer und Hexen. * Gleiſnerey regiert unter a — gioſen. Sleinerifcher Biſchoff — — H. Johann von Son ermah⸗ net. 0 3 Gleiſner werben orrglichen. *— a JEſum bey ber Fi en Diſcurs zweyer Frauen wegen ins Gleiſderiſchen Maͤdl. 305, en | mh Soten Bider der Heyben. 385. 386 Tatholiſcher Blaub der oe — goub wird verinög Bathetif D: Glaub wird — lich probiert. 391,& — — ⸗Werck Des —— Slauben —5— Werck iſt nn Br Gefänger ſchaden Seel 108 DL Weibliche Hoffart iſt groß 10 Hohe Hauben der Weiber 15 he Hoffart der — Wbeltliche Hoffart ziehet den oil lichen Ornat vor. Himmelfahrt Cheifti wird. mit en, Wunderwercken heſtaͤttet. 137 Heilige und Auserwaͤhlte erſchroͤcken ob dem Angeſicht Gottes. 219 Säle Geiſter erſchroͤcken Hoffleute werden einem Uhr, Beiger verglichen. 278 Hebraͤer werben in der Wuͤſten wn derbarlich erhalten. 260 Hoͤllen⸗ Beſchreibung. 410 Juriſten boͤſe Chriſten. Juden werden von Tito & Ve liano verfolgt. Jacob kommt zu erſten in in emın 189 Juden werden — Mi bezahlt. 198. 199. 201. 208 Der SGungfletag fällt aufden Di er⸗ tag. Ein Keifender fi cht indem Thal En faphat das Juͤngſte Gericht. 216 Die Juden erſchroͤcken 85 Sul! in dem Tempel / warum? 17 — Ordnung an dem — ag Freuen werden ſich Die uterwaͤh⸗ len an den Füngfien Tag. 236.277 DasFängfteerihtgefhict indem Thal Joſaphat / warum? 239 Judas ſucht das wahreLiecht mit der Lathern, 243 Fubad hält Chriſtum voreinen 3 Bau: erer, 243 Judas verrathet FEfum mit einem uß. 266 Gacobus der MindereeinContra fee f 267 rn ficht ſeinen Bruder Ama 274 Zing u werden verlangt — Gudası wit Ser Criſto freu IEſus if das hächfie Gt. 3 E Juden fennd befehrt worden ) * werden bekehrt. I. N. R.I. DievierBuchfaben/togg: fe bedeuten. 33X Aubasmwird sut Bußermahnt, 333 Das zer Judas wird —— ſche geben keinen guten Geruch, ce? (9) 3 er Vu Ins — ——1 — e —— —— Jeruſalem hat aaterſchid iche — Iſraeliter werden vermehrt. — A Judas ſtimmt Die Wercke mit dem &lauben nit sufammen. 334 Kleiber-rachtder Weiber, 13 Kischen zieren nutzet zur ba Kirchen⸗Ornat müffen koſtbar 23 Kleider IESU waren fauber. 123 Renigliie en — gie Warum a Ehriffum mit en nem Kuß verrathen. 267 Der Abſchieds⸗Kuß ware ein Apo⸗ ſtoliſcher Brauch. 267 Kitchen: Ceremonien feynd nit zu ‚fpotten. 274 Der verlohrne Sohn bekommt a pätterlichen Ruß. | Keereveni in der Welt, 388, & 356 Leyden muß man / wann man su haben will, Viel Lieben macht groſſe Narren. 68 Die, Siebe bringt einen Bauren in " öchfte Gefahr. Die Liebe bindet der Melt die Saal len an / und ſtehet alles aus. 7y Drey Verliebte werden von ihrer en ne 76 ie Lieb iftein er Dieb. EDLE eben iſt alles tieben, 4 Leiden mußder Menſch mit Sefu. Ir ‚Index R Nerum. Kofbare Lawpen im Könige Be- @ie Siebe GOttes erweiſt viel in den Menſchen. 138 Mit dere haben viel Sr ligegebrunnen, Die Liebe SOttes zerbricht die Si pen im Leib. Die Liebe Gottes entndet den geb, ibi a giche Gottes heißt i im Wa EN öiee GOttes erwaͤrmet bad Die Siebe &Httes machet das Be, / : brennend, » Die Siebe GOttes macht A F Die Aus erwaͤhlten dancken ne am Juͤngſten Tag. ——— Leiber etſcheinen unge en Koi uf an Leib pendiert. 7 als auf die S 250. M: nihlicher geib cin Limmel / wars rum? 263 Loͤwen werden an Daniele * Du en Naͤchſten lieben / a6 Longinus wird zueinem ice M. KR Me-hören ift nicht alleingenug für einen frommen Ehriften, 2 Modi-Xeuffel has viel zu thun bey den Weibern. | 15 Maͤnner⸗Spott. | 17 Maxi- "Index Rerum, "Mazieitlianas der Fayſer nn ſich ob drey Sach en. Eine Dal nern und —— ven u = Ertz⸗ Engel — nach dem Todt Chrſti den Vor⸗ hang in dem Tempel. 224 Medici werden theuer belohnt. 245 Maria wird an unterfchieblichen = then angerufft. — gibt unserfchiedlichen Grid Bene: "probiert einen Gier reund. 280, &agı Modi.fomt unferfchiebl. hervor. 261 — iſt von Petro getaufft — — —— beomn ein glänkenbes Sr ſicht / wa Namen (ehmähen iſt ehe en wird verglichen einem si | Der Men iſt eine Apothecker⸗ * Morgen ein gefaͤhrliches non. 414 ee ein warhaffter Iſraeli⸗ Noe niet lange Jahr an der Arch / warum Chritu ver langt grofl Open iu feiner’ Predig. 353 * ai am Singen Tag offem 223 ro rmink iſt ſehr nutʒ. 5.&7 s iſt eine Predig. 8 Petrus wird von Ehriflo ein Teufel genennt / und warum. 27 ein Prediger foll laut reden. 33 a hören braucht ne keit. Der Hohe Prieſter dee Alten * ments muſte 366, guldene Gloͤck⸗ lein an ſeinem Kleid tragen / war⸗ um? 66 Predigen hat viel Laͤnder bekehrt. 84 Pſalliren ſollen Geiſtliche angfom- Püllisen braucht Aufmereffamfei. INS SE Re 103 Pilatus hatte eine groſſe Leibquardi. 180 Ein Bauer begehrt von einem sk caten pœnam talionis, 208 Jacob und Eſau ſtreiten in Mutter⸗ Leib um die Præcedentz 240 — thut Chriſtus offentl. 266 S. Paulus ein SUR Hal, — Der Wallßſch Jonaͤ kommt den * aba entſtehet unter den Seldern B Oſe feh!l GOttes nach. 315 ſchofflche Wuͤrden weigert uns beſonnen 40% 405 in ne, Br KR. Keigio mug zu Hauß eo bis We 4— J ek —— muͤſſen ihrer Regl — 117 Die Mae iſt nirgends any 268 Desankhieen ft von SOTT. ur Fepnen und Revantſchieren bingt lauter Ruthen. 323 + Simon iffeingutes Weib. i | Geiſtlicher Stand gluͤckſeelig. Singer findt man vil in der Wel — Chor weiß ſingen / iſt GOtt die nehme Muſic. Des Loths Hauß⸗Frau ſaltzet Sch Gaͤſten Feine Speiß warum, 98 Buhleriſche Sefänger fingen feynd einem Chriftennitanftändig. 108 Eh Tafel Schüffel ar Be Sonntägliher und Geyetäglis cher all ift weder Gluͤck noch Seeg 158,159.160,161 iR Eonntag gehört nein ‚SQ aus Sbemonnta erfolgt gar offe Mi 9. 166. 167.168 Samſam ein ſtarcker Mann. 192 Etliche ſtarcke Männer ibid. Sodomiter ſeynd mit Feuer geſraſt worden / warum. Sodomitiſche Sünder gehen ei Nacht zu Grund /da Chriſtus ge⸗ bohren worden. Unter ſchiedliche Su vor den Menſchlichen Wer ſucht ber Finde ass Index Rerum, Verluſt ber menfchlichen Seel Er ring geſchaͤtzt. DESUND mit vier Suchflaben macht den Menfchen ungeſtalt. 334. Der Sünder iſt ein Abfeheuen vor Den Fugen Sotteb. 336 Die Sünd verftelt Die Geſtalt eines Ehebrecherd, _ 336.& 337 Stein ein Gnaden⸗reiches we EN Königreich Boͤheim. Philippus Nerius haltet für "ie Suͤnd die Naſen zu. 33 — zu Jeruſalem Rat che Wuͤr Sundafigfe richtet viel” AA 371 se in es vor einem Menſchen u Schanden werden / als vor Gott. 377 Sterben iſt gewiß und ungewiß. 15 Es W Su su Hauß it / da blei⸗ 37 zu Senfiotten findf man we⸗ ig, 6, Zreue Dienft gu leiſten in una Sachen iſt nicht nothwendig. 61 Ein treuer Knecht iſt alles werth. 63 Der Teuffel verhindert das — — iſt von Goͤtzen⸗ Aal fen erfunnen, 196 ne ſt von Paͤbſten * derlegt worden. 256 Ba ne baemreh Su Index Rerum. Der Teuffel wirfft ben 8 Bernard, bar Eſſen vor. IE ZTeufl ide Beflhiosrung, ibid. Teuffliſche Namen. ibid. kevanſch- Teuffel ein wilde r Teuffel. 1 Die ie Helge Tauff ein munbeläs * — nutzet abſonderlich — — Geburth wird die Tauff gereiniget. Der andere Tag wird von SORT nicht canoniſiret / warum? 319 AERO es ſeye / und verurſa⸗ Tod ir ungeroiß. Na7E a7 .- end des Königs Achab — — Man fol der Vocation folgen. 44 mn der Bedienten iſt eine taͤgliche lag. 55 Wo ũntreu in / klecket nichtz. So Das Woͤrtl Ve iſt offt in der beiisen Schrifft zu finden. u Verfluchung der Berdammten, vr Verſuchung der boͤſen Geifter / warum? An 20 Säpfktwerden auch verdammt. 226° Verdammt werden auch Bilhöfte und Cardinaͤlen. Vyrdammt werden Könige —* — ehrlicher / alsrevanı- ſchiren 377 GOtt verzeyhet —— der — Feind nicht verzeyht. Verſteinigung des Heil. Suhn wo es geſchehen. 325 Dasalenbetiivennßen 44 ———— erlanget der verlohrne Sohn gar geſchwind und warum? ® 422 W. Meiber: 9 Meiber Hoffarth. 10.& 13 Weiber follen alleSimon heiſſen. ıc Weib ein edles Geſchoͤpff Gottes. 16 Weiber kommen mehr in den Him⸗ mel als Männen - 17 Weiber ⸗/Spott. EIN. Weib und Kind des ungerechten Haußyvatters werden verkaufft. 19 Das Wort GOttes iſt dem Men⸗ ſchen nothwendig. 65 em - Cejang / Sirenen: Sn ang, — oder Heulen / woher Fr kommt. 24 Warum / dann. Wien hat ſtarck die Peſt gefehiehem, ———— 248 Weiber follen ihre Häupter bedecken. 307 Weib Noe / wie ſie geheiſſen. 353 en. Willen iſt ſchuldis zu der 7. Der beſte Zahler iſt SHt. ıgr Zorn GOttes iſt groß im legten exicht. 240. 241. & 242 (6) Innhalt 36 ts (0) 8 BERERELELLIELEEERRN 2 u ELLI TG — a alfer Hiſtorien / fo indiefem u : begriffen ln. A. — Braham ſchicket Eliezer aus in Mefopotanien. Pag. 4 Anſtrich einer Frauen wird et ſchroͤcklich geſtrafft 10 & 11 Agiſius Fori Julii Dux per Paar proditor, Allerhand Advocaten werben bmım fet. Amnon, des Davids Sohn, 7 ſich indie Thamar! St. Zehn macht ben Teuffer⸗ St. Antonius bekommt von Ehrifte ein Verweiß. B: Abfalonselender ob. Abfalon rächet die Schmach an ei nem Bruder Amnon. 277 Attila ein falfcher Bruder. 286 Dem H. Antonio hören die Sit iu Aron entfchuldiget fi — bey mare wegen des guldenen Kalbs. 354 Big wird durch den ua 2 St. Antonius Paduanus belene einen Sünder, (d) 430 B. Beichtvaͤtter groffer Herrn waden verdammt. Balaam Eſelin ſehr gut. Ein Prediger bekehret ein sn Sünder o Blutiges Brod eines Becken. 1 — Bouslauseinfalfcher Bruder, 28⸗ Birgerusein falſcher Bruder · 236 Vruͤder werden von Bruͤdern hinter das Liecht geführt, 287 Berncimuseinfalfher Zeug. _ 296 Ein Bauer wird wegen des falfyen Schwoͤren geſtrafft. 298 Beicht verjagt abfchenliche e Keen. Be nen Seit fl ham ® Tochter — — ——— ———— wird dur Den Söaunainge icht bringet Fe £ dammnus Index H iRoriarum Oßentliche Beicht ſtillet Das unge ſtimme Meer. 374 Biſchoff werden iſt gefaͤhrlich 404 Ein Baͤr gehet auf den Schügen ioß. Die Buß wuͤrcket Runder, C. Carolus Calvuswirdderuudt. 5 Canonici Gantuarienfes werden = formirt, Es kommt einer wunberlich und n 4 cherlich in das Cloſter. 44 Chriſtus will Lazarum erwecken. 129 Catharina Senenſis war ſtarck mit der Lieb GOttes erhitzt. 139 Chriſtus macht einen Tauben hoͤrend 270 Cambyfes ein falſcher Bruder. 286 ul zu Neapol ein — ib 10. St. Euthberdo bringt der Si en Bettbuch. ©. Conradug verwandlet ein Bratı ten ineinen Fiſch. 246 Elementigein Tochter Caroli entbiäß fet wegen Königlicher Eron ihren Fuß. 376 Ehriften verliehren Jeruſalem wegen ihrer Suͤnden. 406 Chriſten wie tieff in der Hoͤll. Einer gehet nicht geſchwind in das a und gehet bald Beer EN | Eheifus — die Geſtalt einesAlus, ſaͤtzigen an ſih 271 413 421 D. S, Dunftanus Biſchoff zu Candelberg reformirt feine Canonicos, zp 8.Dunſtanus ſchiebt Die Seeligkeit auf wegen Verhinderung des Worts GOttes. 65 Der heilige Dominicus lernet mit feir nem Reisgeſpan teutfchreden. 66 St. Dominicus erſorſet / aus mag ae Denen zum mehriften inder Hoͤll wohnen. 118 David vollbringt ein rechte — Eliter des Abrahams > Chorweiß fingen hat fein kemiung genommen von Eingeln- 8% Ein Engel nimbt die Stimm in den Chor fürein Religioſen an ich, 85 Engel serehren in bem Lobgefang Die Religioſen mit Rauchwerck. ibid. Die Engel Muficiren und fingen für die HH Männer / wie auch es dem Grab Mariä. * Die Engel fommen in Geſtalt ie Fremdling zu Loth. 97 Ezechiel erweckt die Todke. 387 Ein Chebrecherin wird durch die Suß für unſchuldig erkennt. 421 Ein ebegeikiger Singer wirdtreffiich ausgezahlt. 107 (6) 2 En nn g > ® 2 DR tat bier en FT u TE Rede Ein Dr Herr nimmt ih um a Ein EHrfüchtiger Leyen, Bruder * erheackt. 251 Eu Fluchen bringt oieli in Die Du sg Et. Franciſcus Alias ift heilig, ib, Et. Franciſcus befilcht den Schwals be ſtill zu ſchweigen. 51 Frato ein falſcher Bruder, 385 Ein Frau vergeicht ihrem Feind nicht / wird darum verdammt. 324 8.Fridianus findet in einem Fiſch Gi 346 Ginar ger Fuche vermerckt biegalfehr heit eines Batırend, 287 Salicye Zeugnus wirdgeftrafft. 296 Ein Frau/ ſo Ihrem Feind nicht verzeis hen wollen / wird mit Dem gähen Tod geſtrafft. 319.&s 20 ——— bringGuthberto das Bett⸗ buch auf das Uffer. 345 6 S Georgiuo hoͤret die Engel Inge, Ein jchläfferiger Seiftlicher wird ven dem Crucifix geflcafft, Die Geburt Chriſti wird den verkuͤndt. 126 Gehorſam wird belohnt, ; 41 Gehzor ſam belohnen die Engel. 143 Gehorſam friſtet den Tod. ibid, Index Hifloriaram. - Be Gehorſam erlangt bie Geſundheit - 144 Schorfam ierner Voͤgel “ne — ertheilt verlohrne Sa⸗ 4 a ertheilt dag Feuer ii Gehorſam macht duͤrres Dolk — Gehorſam macht ohne Schaden die Finger brennend, ibid, Sonntägige GOttesdienſt laͤß ſich nicht verkauffen. 70 &8 171 Sort bezahlt die aͤltiſte Schulden. 193 Gutthaͤter der Armen wird — Gleißner wird vom Teufſel 7 Gleißner wird verdammt. * Caflani deß Tartarifchen Königs Frauen abſcheuliche Seburt. 340 Catholiſch Staub perfekt ——— Der Chriſtliche Glaub wird ——— Meer: Ras heftättiget. 393, &394 Saläfferiges Gebet iſt —2 En Prafensssiiger Ihändet ein it liches Gebaͤu. Patritius ode en Alten mit nem Gebet ju 258 — * Meibebitd u zum H Hoͤlliſche Bein werben einem Diener GoOttes gewieſen. Hr 15 6 - * Index Hifloriarum, - ee der ander / Roͤmiſche Kah⸗ ſer / bauet dem H. Laurentio eine Kirchen. 121 a ieronymusNarienfi is ein Liebhaber BGottes. 140 Eine Sand waͤchſet an einem 7* Su ſchneiden merckt ihm nn a 8,8169 Aue Ertz Viſchoff zu Maintz win gericht. 276 en ein falfcher Fuchs. 309 Die H. Hoſtiam koͤnnen die Feinde nicht erſehen. 321 St. Hadriani Leib wird von denen "Engeln an das Geſtatt getragen. 346 H Hoſtia wird uͤbel tractirt. en Y Judas gehet bonder Wredig@heifi 1 Ein Juͤngling begibt ſich wider feinen Beruff an ſtatt des Cloſters in eine ungluͤckſeelige Che 47 FJarob folget den Beruff ſeines Br ders Efau, 47 Judith —* die StadtBerhulia, 55 Joſeph ein getreuer Diener. 61 Ein Züngling fällt unter der Predig deß H. Pauli von einem Fenſter herab. 67 — hoͤret das Geſang JEſunicht 85 SrCfie finget feinen Juͤngern vor. 85 Ein Juͤngling wird verdammt wesen des num ſchen Singen. 2 III Judas verrathet IEſum mite er | Ruß: Julius Cæſar wird verwundt. I € Ein Jungfrau wird von dem — erbetten, B, Joannes mercket vor Hitz der giche GOttes feinen Winter. 139 nn Ka ſich zwiſchen Se > Se bat den Feyertag nicht ge ig Ein Edelmann heiliget den Genen nit: und wird Barum geſtrafft 141 Iſraelitiſches Himmel ⸗Brod laͤſt GOtt allein am Sabbaih nieht vom Himmel fallen. Warum? 69 Judas nimmt eine groſſe Leib⸗Quar⸗ di mit ſich in Garten. 180 Jacob dienet ben Laban. 265 Job verlaſſen ſeine Freund. 279 — Evang. a — Eremita mach duͤre Bäume gruͤn. ibid. nn Gualb macht ſchwere a ging, ee Remenf. loͤſet mit 2 Ketten auf. ibid, JoannesBorg, verwandelt Waſſer in ein. ibid, Joannes leerer verwandelt * in Silber. Joannes a$.Faeundo macht 5 * bratenen Bogel lebendig. ibid. Joannes Nevaretus zündet ausge⸗ loͤſchte Liechter an. ibid, Joannes Parmenfis heilet mit Speis eleinen Singer, ibid. — (6) 3 Joaa« Joannes Bapt, macht die Sünde bes kennen. 342 Die H. Dreh König werden getauf⸗ fet / zu Prieftern geweyhet. 36 Ein Ketzer wird geſtrafft. 190 L.. Die Lieb verſtaltet einen Juͤngling in einen Teuffel. 69 Ludovicus önig wird yon Se — batvor der Thür des Rei | chenvielgeliftenwarum? 130 Ein Liebhaber GOttes kommt von dem Delbergin Himmel, 140 Lufridus Do die Bauern ihrer Fey⸗ ertäglichen Arbeit, 156 l.echusein falfher Bruder. 286 Saban hat den Jacob betrogen. 292. Faban ft wit der Lia nicht zu frieden / karum? | 330 M. Din zeiohme die Geiſtlichen mit “ er Cro Oraria MagdalenaMarin gacor⸗ und Saſome kommen erſt am Sonnnag / dendeib Eſu zu ſalben / warum? Ein vornehme Dama verſettt einem Berftlichen eine Maultaſchen. 390 Index Hiſtoriarum. > Micholein argliſtiges Weib, se Maria macht einemSodali die Beicht 357.358 Macarion erfahret von einen@obtene Kopff neue Zeitung, 407 Maria Sauretana erhaltet einem Verſchriebenen bie — vom Teuffel. Ein Muſicus wird trefflich bio 113 N. Die heilige Nothburga eine — Dienſt⸗Magd. O. Groſſe Ohren haben bie Seothier. 284 P, Predig Ehrifti fcheuet Judas. = Pilati Hausfrau war gut und — dia Procula genannt. Nredigbefehrt einen Sünder. 27 Pelagia wird befehrt. Heilige Drediger thun auch Ben fen das Maulauf, Die verfürsten Wort unter — Pſalliren ſieht ein Religios von dem Teuffel tragen. St, Philippo ſeynd aus Siebe GoOttes "wen Rippen zerbrochen. 139 Pharo Indts Reörum, Pharogehetmit allen den Seinigen im Meer gu Grund, 190 - Der HeiligenPaule wächfet ein langer a 272 Patririus macht mit bem Gebett m Alten jung. Putiphar wird von feinem u ter das Liecht geführt, 28 S. Pachomius verzeichnet Die Se ner mit gewiſſen Buchflaben. 305 Einem fündigen Prieſter ae Det die Hoſtia. Ein Wachs ParticulSt.PiiV, (öfhet | eine Feuers⸗Brunſt. R, 40 Religiofitvie gluͤckſeelig. 41.&feqq, 1 li jofi vom Teufel en | Me wirfft mit dem Gebett Maurenzu Boden, 87 en beivegt den a * 355 — Religios wird nerdammt wegen bes Ungehor ſam | 118 Religios wird erh wegen Der Ehrſucht und Sauffen. 119 —— groſſem Alter, ro Samfon entdecfet fein Staͤrck. 73 Singen und veracht ein | ade. ‚verbirgt dag Sofpunerdas | Calviniſt / und wird nachdem ob _ darum geftrafft, 87 Viel SH eb Singer wer⸗ den benamſet. 88 Samfonein Föinen wuͤrgend / findet in dem Rachen Hoͤm 102 ©, Stephan — die — ſuͤß vor / warum. Stanislaus Koska brinnt vor GOttes. — wird von Obrigkeit a 5 angeben. - Sad Shnire werden vom Bau rzehrt. Kallde Shywoͤrer werden en gt Ein Shüsin höchfter ehr. ja 3 AB egen Sonntäglicher Arbeit — ein Baͤuerin geſtrafft. 157 Falſcher Schwur wird geſtrafft. 298 Ein Schaf: Diet wegen feines fals ſchen Schwoͤren wird er Eines Sterbenden legte Wort feonD übele 431.433. 437 T. Der Teuffel befenne / daß ee den Toback in Europa gebracht. Tog Typhon König in Egypten ein fals fcher Bruder. i 285; Tirindates Königin Armenien wird durch den D-Taufffchön geſtaltet. 339 EinTodienfopfi redet. * V.Uxor | I5- ol inses Eifieriarum, | Jjoaunss Vizellius warnet einen von er Verſchiebung feiner Verbeſſe⸗ rung. 424 UrorAsgif,DucisToroJulienfis;ma- men Feind / dag fie einander nicht ricumtradithoftibus, 20 verziehen / gehen im Grab ihr Ver⸗ Ein Güngling wird verdammt we⸗ dammnus an Tag. 323 gen Verſaumnus feinerVocation. Verzeyhyhung der Feind wird von | er so Chriſto vergolten. 226 St.UrfuläBenicufz ſteiget vor Lieb Durch Berzenhung eines Todſchlags der Rauch aus dem Mund, 139wird ein Seelerloͤſt. 328 Omnia ad Majorem Dei gloriam, & Il 3 batæ DEIparæ, nec non 8. P. Augufiini& ° © | CGajetani honorem, 4 — — * GT ’ 3 Pr 7 — i — — N EEE ER SET TTEY TE d ER? ER T 249 Prof.-Dr. Friedrich Prinz Josef Weiglstr. 9 8024 Deisenhofen (089) 6132820