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E. GEINITZ. Receptaculitidae und andere Spongien der meck- lenburgisehen Silurgeschiebe . RICHARD WAGNER. Ueber einige Ü ephalopoden aus dem Röth und Unteren Muschelkalk von Jena. (Hierzu N ii Hailsaikahhros sah ehrbird. . GEORG WIGAND. Ueber die Trilobiten der silurischen Ge- schiebe in Mecklenburg. (Hierzu Tafeh VL=#X.). G. BERENDT. Der A: Fund im Admiralsgartenbade in Berlin HEDINGER. Das Erdbeben in der Riviera in den F rühlines- tagen 1887 . OTTO Lane. Beobachtungen an Gletscherschliffen. H. J. Kouse. Zur Kenntniss von Insekten - Bohrgängen in iussjlen Holzern. (Hierzu Tafel XI.) .zumicniitl. A. SAUER. Ueber Riebeckit, ein neues Glied der Horn- blende - Gruppe, sowie über Neubildung von Albit in granitischen Orthoklasen CARL ÖCHSENTUS. Einige Angaben über die } Natronsalpeter- Lager landeinwärts von 'Taltal in der chilenischen Pro- ER esteama (thierzu Tafel XIL).. CE... >. W. DEECKE. Fossa Lupara, ein Krater in den Phlegräi- schen Feldern bei Neapel. (Hierzu Tafel XI.) A. HETTNER und G. LincKk. Beiträge zur Geologie und Petrographie der columbianischen Anden OTTO LAnG. Ueber geriefte Geschiebe von Muschelkalkstein der Göttinger Gegend. (Hierzu Tafel XIV u. XV.) . OTTO TORELL. "Temperaturverhältnisse während der Eiszeit und Fortsetzung der Untersuchungen über ihre Abla- gerungen. (Hierzu Tafel XVL). i F. J. P. van CALKER. Ueber “glaciale Erscheinungen im Groninger Hondsrug. e : RD. SALISBURY und F. WAHNSsCHAFFE. Neue Beobachtun- gen über die Quartärbildungen der Magdeburger Börde E. KokEn. Neue Untersuchungen an tertiären Fisch- Oto- lithen. (Hierzu Tafel XVO—XIX.) J. H. Kroos. Vorläufige Mittheilungen über die neuen Knochenfunde in den Höhlen bei Rübeland im Harz E/ STREMME. Beitrag zur Kenntniss der tertiären Ablage- rungen zwischen Cassel und Detmold, nebst einer Be- sprechung der norddeutschen Peeten - Arten. (Hierzu BEER UFAAE). „or: SANTIAGO ROTH. Beobachtungen über Entstehung und Alter der Pampasformation in Argentinien. (Hierzu Tafel XXI u. XXI.) R. Brauxs. Mineralien und Gesteine aus dem hessischen Hinterland, G. BERENDT. Asarbildungen in Deutschland . Seite. IV HERMANN ÜREDNER. Die Stegocephalen und Saurier aus dem Rothliegenden. des Plauen’schen Grundes bei Dres- den, VII. Theil: Palaeohatteria longicaudata ÜRD. (Hierzu. Tafel XXIV ZXXUL). 2 Dee G. BERENDT. Ein neues Stück der südlichen baltischen Endmoräne . J. Lumsere. Zur Kenntniss der Bildung und Umwandlung von Silicaten GEoRG BozuMm. Ueber die Fauna der Schichten mit Dury ‚ya im Departement der Sarthe. (Hierzu Tafel XXVIL) AD. REMELE. Ueber einige Glossophoren aus Untersilur- Geschieben des norddeutschen Diluviums. (Hierzu Tafel XXVII.) HERMANN KUNISCH. Ueber eine 'Saurierplatte . aus dem ober- schlesischen Muschelkalke. (Hierzu Tafel XXIX— XXX.) A. Osann. Ueber den Cordierit führenden Andesit vom Hoyazo (Cabo de Gata) a PAUL OPPENHEIM, Neue Crustaceenlarven aus dem litho- graphischen Schiefer Bayerns. (Hierzu Tafel XXXL). F. E. GEmITZ. Die Kreidegeschiebe des mecklenburgischen Diluviums H. TraurscHhoLp. Ueber Edestus protopirata Trv. E. Koken. Thoracosaurus macrorhynchus BL. aus der Tuft- kreide von Maastricht. (Hierzu Tafel XXXI.) . B. Briefliche Mittheilungen. Eck. Ueber Augit führende Diorite im Schwarzwalde Gustav KLEMM. Ueber den Pyroxensyenit von Gröba bei Riesa in Sachsen und die in demselben vorkommen- den Mineralien . te na v. GÜMBEL. Ueber die Natur und Entstehungsweise der Stylolithen JOHANNES FELıx. Ueber einen Besuch des Jorullo in Mexico J. LEMBERG. Zur mikroskopischen Feng von Caleit, Dolomit und Predazzit . Weıss. Ueber neue Funde von Sieillarien in der Wettiner Steinkohlengrube . W. SALOMON und H. Hıs. Kömiger Topasfels "im Greisen bei Geyer BEE Le a A. Saver und Tu. Sırgert. Ueber Ablagerung recenten Lösses durch den Wind ; . F.E. GEmItz. Ueber die südliche baltische Endmoräne . AD. REMELE. Richtigstellung einer auf die Phacopiden-Spe- cies Homalops Altumii REM. bezüglichen Angabe J. NöLTING. Ueber das Vorkommen von Kreide unter dem Diluvium der Gegend von Oldenburg i. Holst. . . . LANGSDORF. Ueber isolirte Zechstein- Ablagerungen im Ge- biete der Tanner Grauwacke an den südlichen Aus- läufern des Bruchbergs C. Verhandlungen der Gesellschaft . . . 189. 360. 591. Zugänge für die Bibliothek im Jahre 1887 Namenregister a 5 Sachregister Seite. Leitschrilt der öntseheh eevlogischen Gesellschaft. 1. Heft (Januar, Februar, März 1888). A. Aufsätze. 1. Ueber Gotländische Beyrichien. Von Herrn J. Kıesow in Danzig. Hierzu Tafel I und LI. Das Studium der Beyrichienkalke unserer Provinz Westpreussen, weiches mich seit längerer Zeit beschäftigt, machte in mir den Wunsch rege, wenigstens einen Theil der Ablagerungen, von de- nen unsere @Geschiebe muthmaasslich ausgegangen sind, aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Meine Wahl fiel da zu- nächst auf die Insel Gotland, deren Schichten durch wiederholte Untersuchungen hervorragender Forscher verhältnissmässig gut bekannt waren. Bei meiner im Juli 1886 dorthin unternommenen Reise war ich auch insofern vom Glück begünstigt, als ich die Freude hatte, daselbst die persönliche Bekanntschaft des ausgezeichneten Ken- ners der Gotländischen Schichten, des Herrn Professors G. Linp- STRÖM zu machen. Bei einigen gemeinschaftlich unternommenen Exeursionen, welche durchaus nicht den Beyrichien führenden Schichten allein galten. hatte ich Gelegenheit, im Gespräch» mit Herrn Prof. Linpsrröm einen Einblick in die Schichtenfolge auf dieser interessanten Insel - zu gewinnen, und erinnere ich mich noch jetzt mit grossem Vergnügen der Stunden, in denen wir gemeinschaftlich zu Fuss und zu Wagen die parkartigen Gefilde Gotlands durchkreuzten. Im Sommer vorigen Jahres hatte ich durch das freundliche Entgegenkommen Herrn Prof. Linpsrröm’s Gelegenheit, im Reichs- museum zu Stockholm neben anderen mich interessirenden Ver- Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 1. 1 2 steinerungen besonders gotländische Beyrichien eingehender zu studiren. < % Ich ergreife hier die Gelegenheit, Herrn Prof. Linpström für alle mir damals und auch späterhin erwiesene Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit meinen verbindlichsten, herzlichsten Dank aus- zusprechen. .-Zu grossem Danke verpflichtet bin ich ausserdem noch Herrn Geh. Rath F. R&mer in-Breslau für freundliche Unter- stützung mit Literatur, sowie Herrn Rath Dr. med. BRÜCKNER in Neubrandenburg wegen gefälliger Zusendung von Vergleichsmaterial aus der Borr’schen Sammlung. BR Die den beigefügten Tafeln zu Grunde liegenden Zeichnungen sind grösstentheils von Herrn stud. math. , SCHEIBEL unter meiner Kontrolle angefertigt. ° Dieselben geben neben den vergrösserten Figuren zugleich eine Skizze der Objecte in natürlicher Grösse. Die anderen Figuren, neben welchen die Vergrösserung in Bruch- form vermerkt: ist, ; sind nach Zeichnungen, ; welche von Herrn G. Livsevaıı in Stockholm angefertigt wurden, hergestellt. Die Angaben über die Schichten beziehen sich auf G. Lınp- ströms „Table of Stratigraphical Distribution“ in „Notes on some silurian ostracoda from Gotland“ by R. Jonss, pag. 8. Stock- holm 1887. Die den Figuren zu Grunde liegenden Objecte befinden sich grösstentheils in meiner Sammlung. Bei denjenigen Figuren, zu welchen die Originalexemplare sich im schwedischen Reichsmuseum zu Stockholm. befinden, ist dieses in der Tafelerklärung ausdrück- lich bemerkt. Zur. Vergleichung wurden zwei Figuren. der .Bey- richta Jones nach Born'schen Original-Exemplaren angefertigt. Bevor ich zur eigentlichen Behandlung meines Gegenstandes übergehe, muss ich nothwendiger Weise eine Frage erörtern, welche von Herrn G. Reuter in seiner Abhandlung „Die Bey- richien der obersilurischen Diluvialgeschiebe Ostpreussens*“ (diese Zeitschrift, 1885, p. 625 — 627) eingehend besprochen ist! es ist dieses die Frage nach der Stellung der Beyrichienschalen. Indem ich auf die von REUTER a. a. 0. gegebenen Ausführungen hiermit verweise, erlaube ich mir meinen Standpunkt in dieser Frage darzulegen. - In erster Linie scheint mir da eine Vergleichung mit solchen Beyrichien geboten, bei denen in Bezug auf die Stellung der Schalen kein Zweifel obwalten kann. Wir haben nun in der untersilurischen _Beyrichru ocuhfera HALL eine Beyrichien- Art, welche durch den Besitz eines facettirten Auges auf dem höheren (breiteren) ‚Schalentheil ausgezeichnet ist. Dieser ist mithin als vorderes Ende hinreichend gekennzeichnet. Auffallender Weise geht Herr G. Reuter über diese ihm wohlbekannte Thatsache leicht hinweg. obgleich es doch wohl eher geboten erscheint, silurische Arten ein und derselben Gattung mit einander zu vergleichen als mit recenten Formen. Es liegt nun aber nahe anzunehmen, dass auch..bei anderen Beyrichien, deren Schale eines Auges entbehrt. das höhere (breitere) Ende als Vorderende aufzufassen ist, so 2. B. bei Beyrichia tuberculata Born, B. Buchiana Joxes, B. Klöden! M' Coy, .B. Jonesü Born, B. Welekensiana Joxes. Diese Beyrichien zeigen sowohl unter sich als auch mit anderen. bei denen ein ‚breiteres und schmäleres Ende schwer zu unterscheiden ist, manche Analogieen in der Anordnung der Wülste und . dem Auftreten eines starken Ventralhöckers (bei Beyrichia Wücken- siana findet sich eine weniger scharf abgregrenzte Auftreibung), welcher keinenfalls als blosse Altersverschiedenheit oder etwaige zufällige Erscheinung gedeutet werden darf, und ist daher bei den oben genannten Arten und der Beyrichia Maccoyana JONES, B. Kochti BorL, B. Salteriana Jones und anderen, welche ebenfalls in der weiblichen Form durch einen angeschwollenen Ventral- höcker ausgezeichnet sind, die Schalenstellung gegeben, wenn die- selbe bei einer dieser Arten festzustellen ist. Mit grosser Wahr- scheinlichkeit ist aber, wie bereits oben des Näheren ausgeführt, das höhere Schalenende, wo ein solches zu erkennen ist, als Vorderende anzusehen. Es ist hierbei nicht ohne Wichtigkeit, dass die Schalenfläche bei Beyrichia oculıfera Haın ebenfalls drei Wülste trägt, also zu der Gattung Beyrichra im engeren Sinne zu stellen. ist. Jene oben erwähnten obersilurischen Beyrichienformen mit angeschwollenem Ventralhöcker werden bald zahlreich bald in geringerer Anzahl neben solchen, welche desselben entbehren, sefunden; unter Umständen sind die Formen mit angeschwollenem Ventralhöcker sogar vorherrschend. Wir sind also genöthigt, für diese eigenthümlichen höckerartigen Anschwellungen der Schale eine Erklärung zu suchen. Da nun, wie Jones in seinen Schriften durehaus richtig hervorhebt, nach Analogie der lebenden Formen der. Geschlechtsapparat an jener Stelle, wo der grosse Ventral- höcker gefunden wird, nicht liegen kann, so haben wir nach an- derer Richtung hin weiter zu untersuchen, welche Bedeutung jener ‚angeschwollene Ventralhöcker für das Beyrichienthier gehabt haben mag, und glauben wir uns von dem Boden der Thatsachen nicht zu entfernen, wenn. wir unter Vergleichung mit. der recenten Cythere gebba jenen bei vielen Beyrichien vorkommenden Ventral- höcker als Brutraum auffassen. ZENKER sagt nämlich in seiner Monographie der Ostracoden (TroscHeEu's Archiv, 1854, p. 85) über das Weibchen. der Cythere gebba Müun. Folgendes: „Das Weibchen bringt lebendige Junge zur Welt, und zu ihrer Ent- is 4 wicklung ist der Raum ihres Hinterleibes durch die beiden Aus- buchtungen vermehrt.“ Diese an der Ventralseite gelegenen Ausbuchtungen sind allerdings dem Hinterende mehr genähert als dem Vorderende, aber nicht erheblich (s. Troschev’s Archiv, 1854, t. V,D, f. 2), und wird kaum ein stichhaltiger Einwand gegen die Möglichkeit, dass ein ähnlicher Brutraum bei Beyrichien- Weibehen sich etwas näher am Vorderende entwickelt habe, zu erheben sein. Die Lage und Grösse des angeschwollenen Ventral- höckers ist übrigens ja auch bei den verschiedenen Beyrichien- Arten etwas verschieden, und rückt derselbe unter Umständen in Folge einer starken Verlängerung uach hinten fast in die Mitte des ventralen Schalentheiles. Von Wichtigkeit scheint mir auch bei den in Rede stehenden ober-silurischen Beyrichien die rela- tive Grösse der einzelnen Wülste zu sein. Bekannt ist (s. ZENKER, a. a. O., p. 10) die hohe Ausbildung des Geschlechtsapparates bei den lebenden Ostracoden, welcher im Alter den Raum des nun erhöhten und erweiterten Hintertheils einnimmt. . Bei unse- ren Beyrichien ist jener Raum nun zwar nicht erhöht, erscheint aber durch die fast ausnahmslos am stärksten entwickelte hintere Wulst am meisten geeignet, grössere Partieen des Geschlechts- apparates in sich aufzunehmen. Jedenfalls wird man zugeben müssen, dass hierzu die am entgegengesetzten Ende gelegene, meistens erheblich schwächer ausgebildete Wulst (vordere Wulst der älteren Autoren) sich hierzu viel weniger eignete. Es scheinen mir hiernach erheblich bessere Gründe für die ältere als für die Reuvrer’sche Auffassung zu sprechen, und sehe ich mich daher genöthigt, bei der Besprechung der einzelnen Beyrichien die von den älteren Autoren gewählte Schalenstellung beizubehalten. 1. Beyrichia tuberculata Boıu var. Gotlandica mim. Taf „Big: Die im schwedischen Reichsmuseum zu Stockholm befindliche linke Schale ist das einzige Exemplar, welches ich von sämmt- lichen mir bekannten Beyrichien von Östergarn mit Beyrichia tuberculata BoLL und auch mit dieser nur als Varietät vereini-- gen kann. Die Dreitheilung der hinteren Wulst entspricht im Wesent- lichen der typischen Form; die Gentralwulst ist von der hinteren am Ventralrande nach vorn sich zuspitzenden Wulst getrennt. Der Ventralhöcker ist verhältnissmässig klein; zwischen ihn und den Dorsalhöcker ist eine Granulirung eingeschoben. Der Rand- saum ist elatt. 3 Ich kann A. Krause nur beistimmen, wenn: er. in seiner Arbeit ‚über Beyrichienkalke bei der Beyrichra tubereulata BoLu bemerkt: ....„auch von Gotland. wird. sie angegeben; doch scheint öfters: die weibliche Form der B. Buchtana. mit ihr ver- wechselt worden zu sein.“ Beyrichra tuberculata var. Gotlandica ist gewissermaassen eine Uebergangsform von der gleich unten zu besprechenden Beyrichra Lindströmi mıuı zu der Beyrechia tuberculata, Bour. Die Loslösung der Centralwulst von. der "hinteren Wulst, sowie die. Scheidung der vorderen Wulst in Dorsal- und Ventralhöcker stellt sie in’ die Formenreihe der Beyrichia tuberculata BoLL; dagegen erinnert die Einschaltung einer Granulirung zwischen Ventral- und Dorsalhöcker noch an Beyrichia Lindströmt. Beyrichra tuberculata var. Gotlandica findet sich auf einer Platte blau-grauen Mergelschiefers von Östergarn (Schicht e) in Begleitung der Beyrichia Lindströmi var. erpansa mımı., . Da’ sie in einer verhältnissmässig tiefen Schicht des Obersilurs und:so äusserst selten auftritt, so haben wir in ihr vielleicht den, ersten Repräsentanten der Beyrichia tuberculata. Born zu suchen, : welcher die letzten Spuren seiner nahen Beziehung zu. Beyrichia, Lind- ströma, aus welcher Art er sich wahrscheinlich herausgebildet hat, noch nicht gänzlich 'abgestreift hat. 2. Beyrichia Lindströmt nov. Sp. Taf. I, Fig. 2—6. Beyrichia Buchrtana F. SucMiDT. Beitrag zur Geologie der Insel Gotland. Archiv f. d. Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands, 1859,-p. 448. — — A. KrAUSE. Die Fauna der sogen. Beyrichien- oder Cho- netenkalke des nordd. Diluviums, Diese Zeischr., 1877, p. 33. An die Beyrichia tuberculata BouL var. Gotlandica mımı schliesst sich am natürlichsten die Beyrichia Lindströmd, welche zur Formengruppe der Beyrichia Buchtana zu stellen ist, an. Die hintere und mittlere Wulst der Beyrichia Lindströmi sind am Grunde verbunden wie bei Beyrichta Buchtana. Die hintere Wulst ist bald breiter, bald schmäler und fast ausnahmslos durch zwei schräg verlaufende Furchen, welche auch pei ganz kleinen Exemplaren deutlich zu erkennen sind, mehr oder minder vollkommen in drei Theile getheilt; in seltenen Fällen (s. Taf. I, Fig. 6) ist nur die untere Furche entwickelt. Die vordere Wulst ist schmal und ganz wie bei B. Buchiana ausgebildet. Zwischen den Ventralenden der vorderen und mitt- leren Wulst nahe dem Ventralrande ist die Schale stark abge- flacht und öfters mit einem Grübchen versehen. Die Wülste sind entweder glatt oder granulirt, meistens mässig stark granulirt; nur bei der ÜCentralwulst habe ich nie eine Granulirung wahr- nehmen können. Bei einzelnen Exemplaren werden die schrägen Furchen auf der hinteren Wulst sehr flach (s. Taf. I, Fig. 4), sodass alsdann die Dreitheilung fast nur an der Granulirung, die übri- gens hier auch theilweise in den schrägen Furchen auftritt, zu erkennen ist. Der kaum aufgebogene Randsaum ist mit zahl- reichen Knötchen verziert. Weibliche Exemplare wurden ebenfalls beobachtet. Da bereits die kleinsten Exemplare der Beyrichra Lind: strömt die charakteristische Theilung der hinteren Wulst deutlich erkennen lassen und Uebergänge zu der Beyrichia Buchtana von mir nicht beobachtet sind, so halte ich mich für berechtigt, diese Form als besondere Art aufzustellen. Vergesellschaftet mit Exemplaren der Beyriechra Lindströmt findet sich eine Beyrichia-Buchtiana-Form, bei welcher die Spitze der im Uebrigen ungetheilten hinteren Wulst durch eine Einsen- kung der Schale abgeschnürt ist, wodurch diese Form gewissen weiter unten zu besprechenden Formen von Wisne myr bei Fard- hem ausserordentlich ähnlich wird. Diese grosse Aehnlichkeit veranlasst mich auch, jene Form mit denen von Wisne myr zu vereinigen, obgleich ich mir keineswegs verhehle, dass dieselbe sich möglicherweise aus der Beyrichta Lindströmi durch Schwin- den der unteren schrägen Furche der Hinterwulst entwickelt hat. Östergarn. — Schicht -c. 3. Beyrichia Lindströmi var. expansa MIHL. Taf, I, Fie. 7.0 Unterscheidet sich von der Hauptform durch die Beschaffen- heit der vorderen Wulst. Letztere ist nur am Dorsalende deut- lich leistenartig wie bei Beyrichia Lindströmı und anderen aus- gebildet, während diese Leiste etwa von der Mitte ab nach dem Ventralende zu auffallend niedriger und bisweilen sehr undeutlich wird. Zugleich erhebt sich die vor der leistenartigen Vorderwulst gelegene Schalenfläche, besonders der an der Ventralseite gelegene Theil derselben, und betheiligt sich, mit dem leistenartigen Theile verschmelzend, in höherem oder geringerem Grade an. der Bildung der vorderen Wulst. Uebergangsformen zwischen der Beyrichia Lindströmi var. expansa und der Hauptform wurden ebenfalls beobachtet. Östergarn. — Schicht e. 4. Beyrichia Buchiana Joxes. Taf, E,, Eig:. 10. ' Beyrichia Buchiana JONES. Ann. and mag. of nat. hist., August 1855, p. 86, t. V,f. 1-3. — — BoLL. Archiv d. Vereins d. Freunde d. Naturgeschichte in Mecklenburg, 1862, p. 128, f. 5. — — KrAUSE. a. a. O.'p. 32, t. I, £. 14. — — REUTER, a. a. O., p. 642, t. XXVL £. 13. Formen mit verhältnissmässig. breiten Leisten, untermischt mit solchen Formen, welche schmälere Wülste tragen. fand ich auf den Platten von Lau und Wisne myr bei Fardhem. Die abgebildete, mit breiten Wülsten ausgestattete Form, deren Wülste ein fast plumpes Aussehen haben, wurde in Wisne myr. ge- funden. Die vordere Wulst der Exemplare von Lau zeigen bisweilen an der Vorderseite einen kurzen, schrägen Einschnitt, eine Er- scheinung, welche bereits von KrAusE und REUTER bei dieser Art beobachtet worden ist. Ein Exemplar, bei welchem die genauere Beschaffenheit der vorderen Wulst nicht zu ermitteln war, zeigte auf der hinteren Wulst einen schrägen Einschnitt, ‘ähnlich 'dem- jenigen der Beyrichia Buchtana var. incisa REUTER. Auffallend ist bei den Schalen der von mir untersuchten gotländischen Beyrichien aus der Formengruppe der Beyrichia Buchiana die Neigung, sich am Grunde zwischen der vorderen und mittleren Wulst abzuflachen und daselbst grübchenartige Ein- drücke zu bilden. Nur bei einigen kleinen Exemplaren auf den Platten von Lau konnte diese Eigenthümlichkeit nicht wahrge- nommen werden. Endlich kann ich hier nicht unerwähnt lassen, dass bei der Trennung gewisser Formen der Beyrichia Buchiana und Beyrichta Klöden! M’ Coy sich bisweilen Schwierigkeiten zeigen. Diese beiden einander nahe stehenden Arten treten auf den Platten von Lau neben einander auf. Zwar werden vollkommen entwickelte Exemplare der Beyrichia Klödeni! wohl selten verkannt werden; anders dagegen verhält es sich mit Jugendexemplaren, welche mit kleinen Formen der Beyrichia Buchiana bisweilen : verwechselt werden können. Schicht e und £. 5. Beyrichia Buchrtana var. nutans Mm. | Taf. I, Fig. 11—14. Vergesellschaftet mit Exemplaren des Beyrichia Buchtana Joses fanden sich in Wisne myr bei Fardhem einige Formen, welche etwas unterhalb der Spitze der hinteren. Wulst eine bald stärkere, bald schwächere Einschnürung zeigen, in Folge dessen der obere abgeschnürte Theil zipfelartig hervortritt. Mit Beyrichia Buchtana var. nutans vereinige ich auch die in Taf. I. Fig. 14 dargestellte Form von Östergarn, welche aber, wie bereits oben bei der Besprechung der Beyrichia Lindströmi bemerkt wurde, möglicherweise von dieser abzuleiten ist. Taf. I, Fig. 13 ähnelt sehr der Beyrichia Klödeni var. torosa Jones (Ann. and mag. of nat. hist., 1855. S. 2, Vol. 16, p. 167, t. VI, f. 11). Da jedoch die hintere Wulst bei unserer Form nicht eigentlich getheilt ist und Jones von seiner Beyrichia Klö- dent var. torosa sagt! „....the anterior and posterior lobes are each divided into two knobs....“, so halte ich eine Identität beider für ausgeschlossen. Wisne myr bei Fardhem und Östergarn. — Schicht e. 6. Beyrichia Lauensis nov. Sp. Taf. IL, ‚Ei aT u 2. Diese sehr interessante, auch durch bedeutende Grösse aus- gezeichnete Art gehört gleichfalls zur Formengruppe der Beyrichia Buchtana. . Die vordere Wulst hat dieselbe Form wie bei der Beyrichia Buchtiana Jones; die hintere Wulst ist mehr oder we- niger deutlich knieförmig eingekniekt und an dieser Einknicekunes- stelle mit einer stets deutlich ausgebildeten, bald tiefer, bald we- niger tief einschneidenden, dem Schlossrande fast parallel laufenden Furche versehen. Meistens ist die hintere Wulst von der mitt- leren, deren Länge varıirt, durch eine bis auf den Grund der Schalenfläche einschneidende Furche vollkommen getrennt; bis- weilen sind jedoch beide Wülste durch eine schmale und niedrige Schalenerhebung verbunden. Die Wülste tragen bei gut erhal- tenen Exemplaren eine feine Granulirung. Nahe dem Ventralrande zwischen der vorderen und mittleren Wulst ist ein Grübchen deutlich zu erkennen. Der Randsaum erscheint am Vorder- und Hinterrande stark aufgebogen, während derselbe am Ventralrande gegen die daselbst auftretenden starken Knötchen mehr zurücktritt. Auch weibliche Exemplare wurden beobachtet. Junge Exemplare zeigen die Knickung der hinteren Wulst we- niger deutlich, sind aber im Uebrigen den älteren Formen durchaus ähnlich. \ Die beiden abgebildeten Exemplare haben die folgenden Maasse: Schalenlänge . ... 3,8 mm 3,9 mm Grösste Höhe . . : 2,3 mm 2.4 mm. 9 Diese Art findet sich vergesellschaftet mit Beyrzchra Bu- chiana Jones, Beyrechta Klöden! M' Cov var., Beyrichia Mac- coyana JONES etc. bei Lau. — Schicht f£. 7. Beyrichia Klödeni M' Coy. Dat. El. „Bio Beyrichia Klödeni M’ Coy. Brit. pal. foss., p. 1 2. Jones!tta.talio), ip 165 Pars), VL E el SiBonkıı122>8.Q;, /p.1128: — — ‚JonEs. Geol. Mag. August 1881, p. 345. (pars), t. X, .f. 1. Beyrichia dubia REUTER. a. a. O..p. 648, t, XXVL f. 22. Se en 1,9. Diese formenreiche Art tritt auf Gotland wie in England in verschiedenen Schichten des Obersilurs auf; sie nähert sich in manchen Formen, besonders Jugendformen, der Beyrichia tuber- eulata. SALTER, sowie auch der Beyrichia Buchtana Jones. Jones fasst in seinen Schriften die Beyrichra tuberceulata SALTER nur als eine Varietät der B, Klöden! M’ Coy auf. ‚Ich kann mich dieser Auffassung nicht anschliessen, bin vielmehr der Ansicht, dass Beyrechia tuberculata SALTER eine besondere Art und dadurch genügend charakterisirt ist, dass die vordere und hintere Wulst mit ihrem. ‚breiten Verbindungsstück eine nierenförmige Figur bilden, in deren Mitte sich die frei zwischen beiden schwebende Centralwulst befindet. Doch muss zugegeben werden, dass Zwischenformen zwischen Beyrichia Klöden? und Beyrichia tuberculata SALTER vorkommen oder wenigstens For- men, welche man als solche auffassen kann, wie ja auch z. B. Bindeglieder zwischen Beyrichia Buchtana und. Beyrichia tuber- eulata BoLL existiren. Nach der Beschreibung und Darstellung M’ Coy’s, sowie nach den von mir selbst an gotländischen Exemplaren angestellten Untersuchungen habe ich das folgende allgemeine Bild von Bey- richia Klöden! M’ Coy gewonnen: Die hintere Wulst, wohl immer von allen dreien am breitesten, ist mit der mittleren am Grunde hufeisenartig verbunden. Diese Verbindung erscheint durch eine Einschnürung am Grunde der mittleren Wulst öfters unvollkommen, sodass dann die mittlere Wulst fast frei ist. Letztere ist elliptisch oder eiförmig und meistens breiter als bei Beyrichia Buchiana, bei welcher Art die Verbindung der hinteren Wulst mit der mittleren in vielen Fällen ebenfalls durch Verschmälerung und Abflachung des verbindenden Stückes eine etwas unvollständige wird. Die vordere Wulst, am Ventralende mehr nach innen gebogen als bei Beyrichia Buchiamna, ist entweder frei oder am Grunde mit der hinteren Wulst oder mit dem Verbindungsstück zwischen der hinteren und mittleren 10 Wulst durch eine schmale und niedrige Schalenerhebung verbunden. Der flache Randsaum ist mit kleinen Knötchen besetzt. Öefters wurde, wie bereits oben bemerkt, bei Jugendexem- plaren eine Annäherung an Formen der Beyrichta tuberculata SALTER, seltener eine solche an kleine Formen der Beyrichia Buchiana Joxes beobachtet. Nach diesen allgemeinen Erörterungen gehe ich zur Be- sprechung der einzelnen gotländischen Formen über. Taf. II, Fig. 3 zeigt in starker Vergrösserung eine kleine granulirte Form vom Strande bei Färösund. — Schicht ce. Auf einer Platte von Lau (Schicht f) befindet sich eine Form, welche im Wesentlichen mit der Beyrichia dubia Reurer, die ich für eine Varietät der Beyrichia Klödeni halte, überein- stimmt. Die hintere Wulst ist nach Art der Beyrichia tubereu- !ata Bow durch zwei schräge Furchen getheilt; “sie ist mit der mittleren Wulst am Grunde, jedoch etwas unvollkommen, ver- bunden. Die breite, vordere Wulst hänet am Grunde mit der Verbindung der hinteren und mittleren Wulst durch eine flache Schalenerhöhung zusammen. Die vordere wie auch die hintere Wulst zeigen eine sehr deutliche Granulirung; weniger deutlich tritt dieselbe bei der Centralwulst hervor. Der Randsaum ist granulirt. Vielleicht ist diese Beyrichienform mit der nächstfolgenden Beyrichia Klödeni var. protuberans BoLL zu vereinigen. 8. Beyrichia Klöden var. protuberans, BoLL. Taf. IF, Fıe. ta, bc und me 3 ‚Beyrichia protuberans BOLL. a.a.0., p. 122, f. 3. Die vordere und hintere Wulst der männlichen Exemplare sind breit, die mittere oval, mit der hinteren deutlich verbunden. Der vordere dorsale Theil der letzteren tritt fast spitzenartig hervor. Die hintere Wulst fällt nach vorn steil, nach hinten mehr allmählich ab. Bisweilen ist eine Quertheilung angedeutet. So ist z. B. bei einem zweischaligen Exemplar, welches ich der Güte des Herrn Prof. Liwpström verdanke, die hintere Wulst der einen Schale ungetheilt, während die der anderen Schale eine Quertheilung andeutungsweise erkennen lässt. Die breite, vordere Wulst zeigt mehr oder weniger deutlich einen vorderen, flachen und einen hinteren, gewölbten Theil, welcher letztere nach innen steil abfällt; sie hängt mit der die mittlere und hintere Wulst verbindenden Schalenerhebung mehr oder weniger deutlich zu- sammen. Sämmtliche Wülste sind granulirt. Zwischen dieser sröberen Granulirung findet sich noch eine äusserst feine, : welche 11 von dicht gedrängten Körnchen gebildet wird. Diese feinere Gra- nulirung ist nur bei starker Vergrösserung zu erkennen. Der Randsaum trägt zahlreiche feine Knötchen. Die weibliche Form, welche bei Lau häufiger als die männ- liche aufzutreten scheint, ist von Bor unter dem Namen Bey- richia protuberans beschrieben worden; sie ist, soviel ich beob- achtet habe, durchschnittlich etwas kürzer als die männliche, entspricht übrigens vollkommen der von Born gegebenen Darstel- lung und Beschreibung. Bei zweischaligen Exemplaren zeigt die linke Schale am Ventralrande einen schmalen flachen Umschlag, welcher über den entsprechenden Theil der rechten Schale übergreift. Neben der männlichen und weiblichen Form der Beyrichra Klödeni var. protuberans Boru findet sich bei Lau noch eine dritte Form (Taf. I, Fig. 5) mit breiterer vorderer und hinterer und schmaler, gerade oder etwas schief gestellter, mittlerer Wulst. Die vordere Wulst zeigt bisweilen eine Längstheilung. Die Ver- bindung jener mit der hinteren und mittleren Wulst ist erheblich breiter als bei den männlichen Exemplaren der Beyrichia Klödent var. protuberans Borz. Am unteren Theile der hinteren Wulst tritt öfters eine flache, schräge Furche auf. Eine feinere und gröbere Granulirung ist mehr oder weniger deutlich zu erkennen. Der Randsaum trägt feine, stachelartige Knötchen. Diese Beyrichia, welche kleiner ist als die männliche Form der Beyrichia Klödent var. protuberans, der weiblichen jedoch an Länge nicht selten gleichkommt, halte ich wegen der allgemeinen Uebereinstimmung in den Umrissen und der Schalensculptur für die Jugendform der Beyrichia Klödent var. protuberans BoLL. Lau. — Schicht £. 9. Beyrichia Klöden var. bieuspis mim. Taf. H, Fig. 6, 7. Die breite hintere Wulst trägt am Dorsalende zwei Spitzen; quer über dieselbe zieht sich eine schräg nach dem Dorsalrande hin verlaufende, bogenförmig gekrümmte Furche, welche bisweilen mit einer anderen, zwischen den beiden Spitzen beginnenden und sich nach unten wendenden Furche zusammenfliesst. Oberhalb jener schrägen Furche und mit ihr parallel laufend findet sich bisweilen noch eine zweite, aber weniger deutlich ausgeprägte Furche. Die mittlere Wulst ist elliptisch und mit der hinteren Wulst durch eine flache Schalenerhebung verbunden. Die vordere, ziemlich schmale, stark gekrümmte Wulst ist von der hinteren, bald mehr bald weniger deutlich durch eine flache Furche getrennt. 12 Bei Jugendexemplaren gehen‘ beide ‚ohne Trennung in einander über: sie sind: granulirt. Der Randsaum ist mit feinen Knötchen verziert. Das länglich . viereckige Stück am. Ventralrande des in Fig. 6 dargestellten Exemplares ist. jedenfalls ein fremdartiger Bestandtheil, welcher durch Zufall mit der Beyrichien-Schale fest verkittet worden ist. Quarnberget bei Shite. — Schicht h. 10. Beyrichia Klödeni var. nodulosa BoLL. Taf: I,» Fig4-849% Beyrichia nodulosa BoLL. a. a. O., p. 131, f. 6. Bei dieser Varietät der Beyrichia Klödent! hängen alle drei Wülste amGrunde zusammen (Taf. II Fig. 8). Die hintere, breiteste Wulst läuft am Dorsalende in zwei Spitzen aus oder endigt daselbst stumpf. Etwas unterhalb ihrer Mitte befindet sich eine schräge Furche, welche sich ungefähr über die Hälfte der Wulst erstreckt. Die Verbindungsstücke zwischen den einzelnen Wülsten treten bald stärker bald schwächer aus der Schalenfläche hervor. Die vordere und hintere Wulst erscheinen, durch die Loupe be- trachtet, deutlich granulirt, während bei der mittleren Wulst eine durch die Loupe erkennbare Granulirung nur wenig ausgebildet ist. Neben dieser gröberen Granulirung lässt sich bei stärkerer Vergrösserung noch eine von sehr feinen, dicht stehenden Körn- chen gebildete Granulirung erkennen. Der Randsaum ist ganz oder theilweise mit perlartigen Knötchen verziert. Beyrichra Klöden! var. nodulosa Born findet sich mit Bey- richia Jonesti BorLL etc. bei Slite (Österby-Strand) und bei Rute (Stormyr). — Schicht ce. Eine etwas abweichende Form (Taf. II Fig. 9) fand ich ver- gesellschaftet mit Beyrichta Klöden! M’ Coy am Strande bei Färösund. DBei der genannten Form zieht sich die tiefe Tren- nungsfurche zwischen der vorderen und. mittleren Wulst weniger weit nach der Ventralseite hinab; dagegen trennt eine in der Verlängerung jener gelegene flache Furche oberflächlich die vordere Wulst von den beiden anderen Wülsten. Der Randsaum zeigt nur geringe Spuren von Knötchen. — Schicht e. 11. Beyrichia tuberculata SALTER. Beyrichia tuberculata SALTER. Mem. Geol. Survey, vol. IH, part. 1, P-,252,. 1-8, 2.12 215 Schalen der Beyrichia tuberculata SALTER wurden verge- sellschaftet mit: Beyrichia Klödeni var. bieuspis mıuı, Beyrichia 13 Jones! Born, zwei neuen unbeschriebenen Beyrichien-Arten etc. in der obersten Schicht h auf Quarnberget bei Slite gesammelt. Dieselben befinden sich im Reichsmuseum zu Stockholm. 12. Beyrichra tuberculata SALTER cf. var. granulata Jones. Beyrichia Klödeni var. granulata JONES. Ann. and mag. of nat. hist. April’ 1886, p. 350, t. XI, f. 2. Die auf einer Platte von Wisne myr. bei Fardhem gefundene Beyrichienform stimmt mit der von Jones a. a. 0. gegebenen Darstellung ‚seiner Form mit angeschwollenem Ventralhöcker im Wesentlichen überein. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass bei der Form von Wisne myr die mittlere Wulst vollständig ausgebildet erscheint und die. vordere Wulst mehr. als bei der englischen Form -hervortritt, weil der Ventralhöcker ver- hältnissmässig kleiner und weiter nach unten gerückt ist. Die hintere Wulst, reichlich doppelt so breit als die vordere, trägt am dorsalen Ende zwei Fortsätze wie die entsprechende Wulst der englischen Form. Bei einem Exemplar ohne. Ventralhöcker ist die eiförmige, mittlere Wulst an der Ventralseite nur durch eine flache Furche abgegrenzt, und die vordere Wulst ist verhältnissmässig breiter als bei dem Exemplar mit Ventralhöcker. Der Randsaum ist schmal und ‚flach. Eine deutliche Granulirung konnte nicht fest- gestellt werden. 13. Beyrichia Maccoyanıa JONES. Beyrichia Maccoyana JONES. Ann. and mag. of nat. hist. August 1855, p. 88, t: V; f. 14. Findet sich vergesellschaftet mit Beyrvchia Lawenstis MIHI, Beyrichia Buchiana Joxes, Beyrichia Klöden! M'Coy var. etc. bei Lau. Schicht f£. 14. Beyrichia Jonesii Boun. Taf. U, Fig. 10 —12. Beyrichia Jonesiüi BoLL. a. a. O., p. 134, f. 8. — — KRAUSE. a. a. O. p. 32 und 36. — — Krmsow. Ueber silurische und devonische Geschiebe West- preussens, p. 19. — — F. ROEMER. Lethaea erratica, p: 131, t. X, f. 17a, b. Bort beschreibt diese Art im Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg, 1862, p. 134 fol- gendermaassen: „Alle drei Wülste hängen unten zusammen, und 14 der mittlere, kleinste, legt sich dicht an a an, ‚während 'zwischen ihm und c ein Zwischenraum übrig bleibt; a und ce sind granu- lirt, b ist glatt. Der Ventralrand ist mit feinen, ausstrahlenden Furchen geziert, welche sich aber nicht ganz bis zur äussersten Kante hin erstrecken.“ Diese Beschreibung, welche meines Wissens bis jetzt nicht angefochten ist, bedarf nach den von mir an zahlreichen Exem- plaren angestellten Untersuchungen einer Abänderung. Die vordere und mittlere Wulst, letztere stets schief gestellt, hängen nämlich am Grunde nicht zusammen, sondern sie sind durch eine immer vorhandene schmale Furche, welche sich in ihrer Verlängerung über einen grossen Theil der hinteren Wulst erstreckt und dort sich nicht selten verbreitert, von einander abgetrennt. Beyrichra Jonesii Born, der Beyrichia Maccoyana JosEs am nächsten verwandt, hat annähernd halbkreisförmigen Umriss. Die grösste Höhe liegt jedoch nicht in der Mitte, sondern stets etwas weiter nach vorn. Die hintere, breiteste Wulst läuft bis- weilen in eine kleine Spitze aus; sie hängt am Grunde mit der vorderen Wulst zusammen. Die mittlere, etwas schief gestellte Wulst, welche der vorderen an Breite gleichkommt oder etwas schmäler, selten breiter (bei einigen kleinen, anscheinend Jugend - Exemplaren von Österby - Strand bei Slite) ist als diese, legt sich dicht an die vordere Wulst an und wird am Dorsalende von ihr bisweilen hakenartig umfasst. Die ziemlich schmale, aber tiefe Trennungsfurche zwischen der vorderen und mittleren Wulst endet nicht unterhalb der letzteren, sondern zieht sich, sich weiter verschmälernd und verflachend um diese herum und erstreckt sich über einen grossen Theil der hinteren Wulst, woselbst sie sich nicht selten wieder verbreitert. Die Schalenoberfläche lässt unter dem Mikroskop eine reich- liche, sehr feine Granulirung erkennen; daneben tritt auf der vorderen und hinteren Wulst eine durch die Loupe erkennbare gröbere Granulirung auf. Letztere zeigt sich bei den von mir untersuchten gotländischen Formen weniger deutlich ausgeprägt als bei den zum Vergleiche herangezogenen Exemplaren aus der Borv'schen Sammlung und solchen, welche in unserem sogen. Graptolithen - Gestein gefunden wurden; möglicherweise ist die Ursache hiervon in der grösseren Härte der gotländischen Ge- steine, aus denen die Exemplare herausgeschlagen wurden, zu suchen. Der am Vorder- und Hinterrande steil aufgerichtete, schmale, schneidenartig entwickelte, hohe Randsaum biegt sich an der Ventralseite mehr oder weniger stark nach unten herab. Zugleich 15 treten hier kurze, radial gestellte Furchen auf, welche aber die First des Randsaumes nicht erreichen. Beyrichia Jonesit scheint auf Gotland eine weite Verbrei- tung‘ zu haben: ich selbst habe diese Art in Skäret bei Gan- narfve und auf Österby-Strand bei Slite (Schicht e) gefunden. Sie findet sich auch in der obersten Schicht h bei Slite auf Quarnberget vergesellschaftet mit Beyrichia tuberculata SALTER, Beyrichia Klödeni var. breeuspis mını ete. (auf Quarnberget wur- den auch weibliche Exemplare der B. Jonesit gefunden) und bei Fröjel (Schicht: ce). | 15. Beyrichia Jonestt var. elavata Koumovın. ar Ir Bio. Beyrichia elavata KoLMODIm. DBidrag till kännedomen om Sverges siluriska ostrakoder, p. 18, f. 10. Beyrichra clavata Kormopın ist jedenfalls nur eine Varietät der Beyrichia Jonesti Born, mit welcher sie auch durch Ueber- gangsformen verknüpft ist. Die Schalen der Beyrichtia Jonestt var. clavata KoLmovın sind im Allgemeinen gestreckter als die- jenigen der‘ Beyrichra Jonesit Born; der Bauchrand springt an der höchsten Stelle der Schale mehr vor, und die Verbindung der hinteren Wulst mit der mittleren und vorderen Wulst ist auffallend schmäler als bei der typischen Form. Die mittlere Wulst, im Allgemeinen weniger schräg gestellt als bei Beyrichia Jonesti, ist meistens breiter als die vordere; letztere ist sehr häufig am Grunde durch eine schmale und flache Furche längs- getheilt. Die Fortsetzung der Trennungsfurche zwischen Vorder- und Mittelwulst zeigt sich bei wohlerhaltenen Exemplaren auf der Hinterwulst stets als ein verhältnissmässig breites, am Grunde derselben gelegenes Band. Die hintere Wulst trägt eine deut- liche Spitze, welche ja auch, wie oben bemerkt, bei Beyrichia Jonesit BoLL nicht selten gefunden wird. Die Schalenoberfläche zeist an einzelnen, vor Abreibung geschützten Stellen eine feine und Spuren einer gröberen Granulirung wie Beyrichia Jonesit. Der Randsaum trägt bei allen beobachteten Exemplaren, auch bei solchen, welche ziemlich stark abgerieben sind (die von mir ge- nauer untersuchten sind lose im Strandschutt bei Djupvik in Eksta gefunden), an der Ventralseite kurze radial gestellte Furchen, welche die First des Randsaumes nicht erreichen. Auch weibliche Exemplare wurden beobachtet. Die von mir gegebene Darstellung der Beyrichia Jonesit var. clavata KoLmopDın weicht nicht unerheblich von dem von 16 Kormopvın entworfenen Bilde ab, sodass ich die Notiz nicht für überflüssig halte, dass Herr Professor Liwpsrröm mir beim Ueber- reichen der vorstehender Beschreibung zu Grunde liegenden Exem- plare ausdrücklich bemerkte, dieselben wären Beyrichia clavata KoLMmoDin. | Beyrichia Jonesit var. clavata KoLmopıx findet sich in dem südwestlichen Theile der Insel Gotland (Schicht ec), z. B. in den unteren Schichten bei Wisby, bei Djupvik in Eksta und auch bei Fröjel, an letzterer Localität vergesellschaftet mit Beyrichin Jo- nestt BoLL und mit Uebergangsformen zwischen beiden. r7 2. Receptaculitidae und andere Spongien der mecklenburgischen Silurgeschiebe. Von Herrn E. GEmITz in Rostock. I. Receptaculitidae. Das Rostocker Museum besitzt eine Reihe von Receptaculi- tiden aus den untersilurischen „Backsteinkalk“-Geschieben, welche die neuerdings erschienenen eingehenden Beschreibungen jener eigenthümlichen Spongienformen von HınpE!) und SchLürer?) in einigen Punkten ergänzen und durch ihren eigenartigen Erhal- tungszustand einige neue Gesichtspunkte über ihre Stellung liefern können. Der Backsteinkalk ist bekanntlich in seiner ursprünglichen Form ein dichter bis sehr feinkörniger, blau-grauer, kieselhaltiger Kalkstein, der an seiner Oberfläche oder auch durch und durch bei der Verwitterung in ein poröses, gelblich kieseliges Gestein übergeht, welches den Angriffen der Salzsäure widersteht. Sein Kieselgehalt ist besonders günstig für die Conservirung seiner Versteinerungen in Kieselsäure (Chalcedon, Feuerstein, Hornstein) oder in Form von Abdrücken und Steinkernen; es können hierbei ferner die ursprünglich aus kohlensaurem Kalk bestehenden orga- nischen Theile in Kieselsäure umgewandelt, und umgekehrt die Kieselsäure durch kohlensauren Kalk verdrängt werden, welcher letzterer Vorgang bei den Spiculae von Spongien ja überhaupt eine häufige Erscheinung ist. Hierdurch entsteht ein Erhaltungs- zustand, der die ursprünglichen Verhältnisse gerade umgekehrt zeigt, also ursprünglich hohle Canäle als steinerfüllte, cylindrische Zapfen oder Stäbe, ursprünglich cylindrische Kieselnadeln, die später in kohlensauren Kalk umgewandelt wurden, jetzt als cylin- drische Hohlräume in der Gesteinsmasse erscheinen lässt. ‘) Hınpe. On the structure and affınities of the family of the Receptaculitidae. Quart. Journ. Geol. Soc., London 1884, p. 795 — 849, pl. 86, 37. ?) SCHLÜTER. Ueber Scyphia oder Receptaculites cornu copine etc. Diese Zeitschr., 1887, p. 1—26, t. 1, 2. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1, 2 18 Receptaculites aff. Ischadites Koenigı Murcn. Es liegen neun meist recht gut conservirte Exemplare aus Backsteinkalk von Rostock, Wismar, Krakow, Sternberg, Lü- ningsdorf (Schmooksberg) vor. In der Bezeichnungsweise und Synonymik bin ich der Arbeit von Hınoe (l. e., p. 810, 836) gefolgt. Wir finden zunächst an den Steinkernen und Abdrücken alle die von Hınpz geschilderten Verhältnisse wieder: Auf den ku- geligen oder cylindrischen Formen die Abdrücke der durchbohrten, im Quincunx stehenden rhombischen, an der unteren Spitze mehr hexagonalen Tafeln, auf ihrer Unterseite die vier rechtwinkligen, horizontalen Strahlen oder Spiculae, endlich die als hohle Canäle erscheinenden, weit nach dem: Centrum durch die ausfüllende Gesteinsmasse reichenden verticalen Strahlen. Vergl. Hınpz, 1. c., t.. 86, f, La—d, 1 g—i, lb; k,.m,.o;, ‚Die Abdrücke der von den rhomischen Tafeln bedeckt gewesenen Aussenseiten zeigen die Formen, welche an Coscinrum proavus EicHWALD. (Urwelt Russl., I, p.. 44, t. 1, f. 5), erinnern. Von den sechs gut erhaltenen Stücken sind drei kleinere, ovalkugelige, resp. unregelmässig birnförmige Exemplare von Kra- kow, deren grösster Durchmesser 20 mm beträgt, ohne weiteres als Ischadites Koenigi Murcn. (Hınpz, 1. c., p. 836, vergl. auch die dortige Synonymik und Literatur) zu bestimmen. Drei andere grössere Stücke, von der flach trichterförmigen Gestalt des Beceptaculites Neptuni, zeigen in Grösse und Form von dieser allerdings auch sehr gestaltreichen Species einige Ab- weichungen und könnten auch bestimmt werden als Ischadites tesselatus WıncHELL et MArcy (Hınpe, ]l. e., p. 839, WincHELL and Marcy, Mem. Boston Soc. Nat. Hist., Vol. ı, 1866, p. 85, t. 2, f. 3); von dieser Form sagen bereits die ersten Autoren, dass .sie vielleicht identisch ist mit Zsch. Koenıgı.. Ferner zeigt sich eine bedeutende Aehnlichkeit mit der obersilurischen Form von FReceptaculites Jonesi Bıtruınss (Geol. Survey Canada. Pal. Foss.,, Vol.‘ I, Montreal 1365, p. 385, x 209. .n.233 Von den zahlreichen anderen Receptaculiten, die aus dem nordamerikanischen Silur insbesondere durch J. Harz bekannt geworden sind, weichen unsere Formen meist mehr oder minder ab. Da es sich meistens um unvollkommene Exemplare handelt, ist vielleicht das Verfahren Hınpe’s, als dem gegenwärtigen Stand unserer Kenntniss entsprechend, gerechtfertigt, eine. grosse Zahl unter- und obersiluiischer Formen als Synonyme von Ischadites Koenige MurcH. (Hınpe) anzugeben und es wäre wohl angemes- 19 sen, auch unsere Formen vorläufig dieser allgemein verbreiteten und gestaltenreichen Species zuzurechnen. Diese drei letzteren Exemplare zeigen deutlich (was auch bei den vorher genannten weniger auffällig zu beobachten ist) an ihrer unteren Spitze und im Innern eine bisher nicht bekannte Structur, welche die Gattung Ischadttes mit Receptaculites vereinigen lässt. - Während auf der oberen, breiten, abge- brochenen Seite nur die langen bis fast zur Mitte reichenden Kanäle der Verticalstrahlen zu beobachten sind und nur ein un- deutliches centrales Loch erscheint, ist an der unteren verengten Spitze eine deutliche centrale Axe resp. ein centraler Cylinder vorhanden, bis an welchen die Strahlen und Canäle reichen, hier in quincunxialer Stellung befestigt. Zwischen den den Vertical- strahlen entsprechenden Canälen sieht man von jener Axe resp. von jenem Cylinder in quincunxialer Anordnung abgehend feine cylindrische Fäden, welche auf die Innenseite der äusseren Schale (Exorhin) stossen, und zwar deutlich zwischen die den Strahlen entsprechenden Löcher. (Vergl. Fig. 1, 1a, 2.) Diese Beobachtung zeigt, dass die Gattung Ischadites eben- falls wie Zeceptacuktes ein Endorhin besass, nur dass dieses an der einen, spitzen Seite des Trichters nicht nahe dem Exorhin lag, sondern einen cylindrischen Centralcanal bildete, der viel- leicht an der Spitze in eine solide Spindel auslief. Dieser Centralcanal würde also das Aequivalent der inneren Hülle sein und somit auch die Gattungscharakteristik modificiren (vergl. Hınde, l. e., p. 815). Dass dieses Verhältniss bisher übersehen Do 20 wurde, ist durch den Erhaltungszustand jener Formen leicht erklärlich; es zeigt ja ein und dasselbe Stück die Erscheinung nur an der (unteren) Spitze, während es oben der Hmpe’schen Beschreibung entspricht. Vergl. Fig. 1b. Uebrigens beschreibt Aehnliches schon BırLınss an seinem Rec. Jones (l. e.), und betont, dass die „Schale“ an der oberen Wölbung dicker ist, als auf der flachen „Basis“-Seite. Mit den mecklenburgischen jedenfalls identisch sind. die Fossilien, welche G. Karsten (Beitr. zur Landesk. d. Herzogth. Schleswig u. Holstein, I, 1, Kiel 1869, p. 8, t. 1,4; DT, 6; XXV, 21) als Receptaculites Bronni Eıckw. sp. & beschreibt und von welcher er gleichfalls die nahe Ver- wandtschaft mit Ischadites Könige MurcH. betont. Die schematische Längsschnitt - Zeichnung Fig. 3 mag jenes Verhältniss erläutern: a die äussere Schale, Exorhin, bestehend aus den rhombischen Tafeln mit den centralen Verticalstrahlen und an ihren Ecken mit Poren, an welche sich (? häutige) Kanäle anschliessen, die zur Innenhülle laufen; b, Endorhin, von ähnlicher Struetur, wahrscheinlich aber aus verschmolzenen Kalktafeln be- stehend. Beide Lager in dem Backsteinkalk weggelaust, als Ab- druck und Steinkern, daher nur die innere Seite von a sichtbar, auf welche eine breite Steinmasse ce folgt, der Sarcodemasse ent- sprechend, von Kanälen (= den Verticalstrahlen) durchzogen. Dar- auf folgt ein weiterer Hohlraum, dem Innenlager b entsprechend, ai in welchem die cylindrischen, steinerfüllten Fäden zwischen den Kanälen von ce stehen, dieselben treffen auf eine centrale (durch- bohrte) Axe (unten), resp. (weiter oben) auf einen Centralcylinder. In dem schwedischen und russischen Silur scheinen die Re- ceptaculiten zu den selteneren Fossilien zu gehören, während aus den nordamerikanischen unteren wie oberen Schichten diese For- men in grosser Menge bekannt sind. Oyelocrinus Spaski Eıcaw. F. ROEMER. Lethaea palaeozoica, p. 292, t. 3, f. 21; Lethaea erra- tiea, pP. 55. Häufig in Backsteinkalk, theils als Steinkern mit zapfen- förmig nach innen tretenden, kurzen, hexagonalen Prismen, theils in Chalcedon versteinert; auch im jüngsten Oelandskalk. Der Beschreibung Rormer’s ist nichts neues hinzuzufügen. Die sternförmigen Leistengruppen auf der Oberfläche mancher Stücke (besonders schön aus dichtem, violettem Kalkstein von Sylt) sind als die horizontalen Verzweigungen der Spiculae anzusehen. Auch die apfelgrossen, vielleicht zu einer anderen Species gehörigen Formen, von EıchwArp (Leth. ross., I, p. 454, t. 27, f. 7) und Rormer (Leth. errat., p. 56) als Mastopora concava be- schrieben, finden sich sehr häufig sowohl im Backsteinkalk als auch in licht grau-blauem, porösem Kalk. Auch von diesen For- men scheinen einige mit weit nach innen laufenden Kanälen vor- zukommen, doch ist hier leicht eine Verwechselung mit Calamo- poren möglich. Coelosphaeridium eyelocrinophilum Rom. Während die vorigen typischen Formen im Innern hohl resp. von Gestein erfüllt erschenen, bemerkt man an anderen, ihnen äusserlich gleichen, kugeligen Gebilden ein Weiterstrahlen der Kanäle oder Röhrenzellen bis zu einem nahe dem Centrum gele- genen Hohlkugelraum. (Vergl. RoEmER, Leth. errat., p. 57, t. 5, f. 1. Vergl. auch Cyelocystordes huronensıs Bıruınas, Geol. Surv. Canada. Palaeoz. Foss., Vol. I, 1865, p. 393, f. 369!) Jeden- falls steht diese Form der vorigen Gattung ausserordentlich nahe; die bei Oyelocerinus kurzen, hexagonalen Prismenzellen sind hier stark verlängert und laufen nach einem inneren Lager. Nur beim Durchschlagen verkieselter Exemplare und in den Backsteinkalk- Steinkernen kann man daher jene äusserlich gleichen Gestalten unterscheiden, welche sich ähnlich zu einander verhalten wie Ischadites zu Receptaculites. Alle der Hendıa fibrosa Hınpe (RoEmeER, Leth. errat., p. 63, NO I) t. 4, £. 17; Sıl. Tennesse, p. 20, t. 2, f. 2. RAUFF, Sitzungsb. Niederrh. Ges., Bonn 1856) ähnlichen Formen aus dem obersten grauen Ölandskalk und Backsteinkalk erwiesen sich durch ihre deutliche Quertäfelung als Montieulipora petropohitana, Calamo- pora fibrosa Go. ll. Astylospongia praemorsa GOLDF. Sp. Zahlreiche lose Exemplare aus den verschiedenen Gegenden des nördlichen und mittleren Mecklenburg, darunter zwei mit ansitzendem, gelblich grauem, ähnlich dem Backsteinkalk porös verwittertem obersilurischem Kalkstein (Original zu Marrın, Arch. Nat. Meckl., 1578, 31. p. 5). Auch in den Varietäten, welchen die obere Abstumpfung und Vertiefung gänzlich fehlt, von kuge- liger Gestalt, nach RormEr (Leth. pal., p. 308) zu dieser Species gehörig, durch von QUENSTEDT (Petref. Deutschl., V, p. 955, t. 141, f. 4) als Siphonia juglans erwähnt, bei Kröpen (Verst. d. Mark Brandenb., p. 270, t. 4, f. 3) als Seph. edita aufgeführt. Astylospongia ptilula Roem. ROEMER, Sadewitz, p. 12, t. 3, f. 4. Auch von dieser Form liegen mehrere theils glatte, theils ‘von Kanalmündungen durchbohrte Exemplare vor, mit dem charak- teristischen radiären Bau der Kanäle und den schönen Hexacti- nellidensternen. Die einfache radiäre Kanalanordnung unterscheidet die Form Won A. praemorsa var. edıta und bedingt eine Annä- herung an Hendıa. | Astylospongia diadema KLÖDEN. KLöpDen, 1834. Verstein. d. Mark Brandenb., p. 270, t. 4, f. 4. — A. incisolobata F. ROEMER, 1848, N. Jahrb. f. Min., p. 685. — Silurfauna Tennessee, p. 11, t. 1, f. 3. — Silurgeschiebe v. Dadewitz, parte: tr2 ne — A. incisa 5 ROEMER, 1861. Silurgeschiebe v. Sadewitz, p. 13, b nes. — A, Wiepkeni MARTIN, 1878.-, Arch.:Nat. Meckl., 81, 9-45, t. 1, £.1. Von Krakow und anderen Orten in mehreren losen Exem- plaren. Durch 6 — 11, meist 6 breite Lappen ausgezeichnet, welche durch zwischenliegende Furchen gebildet werden. die von oben nach unten laufen, entweder bis ganz unten, oder auch einen unteren furchenfreien Raum lassend und in dieser Beziehung Uebergänge zu tief gefurchten Formen von A. praemorsa zeigend. Oben meist ohne Concavität, zuweilen jedoch auch mit solcher und hierin ebenfalls beide Varietäten von praemorsa nachahmend. 23 Wie diese meist mit groben und feineren Kanalausmündungen, oder auch mit scheinbar glatter Oberfläche. Im Querbruch mit den radiären Kanälen und ausgezeichneten Hexactinellidensternen. In Anbetracht der Variabilität der äusseren Form müssen die beiden Rormer schen Arten und die auf ein einziges, nicht durchschlagenes Exemplar begründete Marrıy sche Species zusam- mengezogen werden; der Kröpen’ sche Name hat die Priorität. Astylospongra castanea Rorm. ROEMER, Sadewitz, p. 12, t. 3, f. 3. | Genau mit der Beschreibung und Abbildung übereinstimmend liegt ein kugeliges Exemplar von Krakow vor, ein anderes in weisslichem Hornstein erhaltenes von der Insel Pöel zeigt die bei RoEMER vermissten Mündungen der grösseren radiären Kanäle an der Oberfläche zwischen und auf den eigenthümlichen Tuberkeln. Auch hier liest also nur ein verschiedener Erhaltungszustand vor, der nicht zur Abtrennung von Species zu benutzen ist. Aulocopium aurantıum und gotlandicum sind nur in wenigen Exemplaren vorhanden; einige andere Spongien aus dem grauen Kalkstein sind zu unbedeutend für eine nähere Bestim- mung. Von Stur im südlichen Mecklenburg, wo eine grosse Menge obersilurischer Korallen gefunden werden, liest ein ausge- wittertes Exemplar einer schönen Spongie vor, mit noch anhaften- dem Gotländer Korallenkalk, die Aehnlichkeit mit der kürzlich von RoEMER !) mitgetheilten Zrochospongea hat; nur verlaufen ihre radialen Reifen derber und unregelmässiger, auch fehlen die punkt- förmigen Vertiefungen. Gewebe ist nicht erkennbar. Das Fossil ist theilweise silicificirt. t) N. Jahrbuch f. Mineral., 1887, H, p. 174, t. 6. 24 3. Ueber einige Cephalopoden aus dem Röth und unteren Muschelkalk von Jena. Von Herrn RıcHARD WAGNER in Zwätzen bei Jena. Hierzu Tafel III bis V. Beneckeia tenwis v. SEEBACH. Taf. Il, Fig. 15; Taf. IV, Fig > u 9a, meer In Band 31, Jahrg. 1879, p. 273—275 dieser Zeitschrift gab Herr Eck eine sehr genaue Beschreibung von Ammonites Bucht v. Aus. und führte auf Grund derselben den Nachweis, dass der von Herrn F. Römer!) als Ammonites Buch v. Aue. abgebildete Ammonit aus Röthdolomit von Lendzin in Oberschle- sien sich von den typischen Vorkommen dieser Art aus unterem Muschelkalk unterscheidet „durch beträchtlichere Breite der Lo- ben, geringere Breite der Sättel und die Form des Siphonals.“ Neuerdings hat Herr v. Mossısovics ?) die beiden „bisher gewöhn- lich unter der Bezeichnung Ammonites (Goniatites, Ceratites) Buchtl v. Aup. zusammengefassten Formen“ des Röth und des Muschelkalks der germanischen Trias einer weiteren Besprechung unterzogen und, an der Hand genauer Lobenzeichnungen von Vor- kommen aus dem Röthdolomit von Plaza im Krakauischen, er- wiesen, dass die beiden schon durch das Lager geschiedenen Formen auch specifisch verschieden seien und dieselben als Be- neckeia tenuis und B. Bucht seiner Gattung Beneckeia zugetheilt, die sich durch die hochmündige, scharf gekielte, lache Scheiben- form des Gehäuses an die in dem oberen Muschelkalk der Alpen zuerst auftretende Gattung Longobardites E. v. Moss. der Familie der Pinacoceratiden v. Moss. anreiht. Wenn der Verfasser dieser Notizen nochmals auf die beiden Formen der Gattung Beneckeia zurückkommt, nachdem über die- selben die Akten als geschlossen gelten können, so geschieht dies, !) F. RöMER. Geologie von Oberschlesien, 1870, t. 10, f. 14. 2, E. MoJsısovics v. MoJsvar. Die Cephalopoden der mediter- ranen Triasprovinz. Abhandl. d.k.k. geolog. Reichsanstalt, Wien 1882, Bd. X, p. 183—184, t. 61, f. 9 u. 10. 25 weil er in den letzten Jahren aus dem Röth und Muschelkalk der hiesigen Gegend ein Material zusammengebracht hat, das einestheils die früher über diesen Gegenstand gesammelten Beob- achtungen bestätigt, anderentheils aber auch dieselben zu ergänzen geeignet ist, besonders betreffs der Beneckeia tenws, von der bis jetzt, meines Wissens, nur ziemlich vereinzeltes Material aufge- funden worden ist. Auf die Literatur näher einzugehen, halte ich nach der a. a. O. dieser Zeitschrift von Herrn Eck gege- benen umfassenden Uebersicht nicht mehr für geboten. Die Gehäuse der Beneckeia tenuis sind sehr flach scheiben- förmig, hochmündig und sehr eng genabelt. Die Windungen laufen am Aussentheil in eine messerscharfe Kante aus. Die inneren Windungen sind von den nächstfolgenden vollständig um- schlossen. Die grösste Dicke an der Mündung liegt ungefähr in der halben Höhe. An sämmtlichen mir vorliegenden Steinkernen fehlt jegliche Andeutung einer Sculptur des Gehäuses. Keines der Stücke ist vollständig erhalten. Es sind vielmehr nur Bruch- stücke des gekammerten Theiles und der Wohnkammer, zeigen aber die Loben in ausgezeichneter Schärfe und Erhaltung und erreichen aussergewöhnliche Dimensionen. Herr v. Mossısovics, dem ich das zuerst von mir aufgefundene Exemplar zur Ansicht übersandte, hatte die dankenswerthe Gefälligkeit, mir über das- selbe Nachstehendes mitzutheilen: „Prächtiges, aussergewöhnlich grosses Exemplar, welches eine gute Abbildung verdient. Die Loben stimmen mit der von mir publicirten Zeichnung im Ganzen sut überein, doch sind die Hilfsloben besser individualisirt, was -. mit den bedeutenden, von diesem Exemplar erreichten Dimen- sionen zusammenhängt.“ Loben. In Bezug auf die Lobenstellung liess sich ermit- teln, dass die Projectionsspirale der vorhergehenden Windung den zweiten Lateralsattel der nächstfolgenden Windung schneidet (Taf. V, Fig. 2). Ausserhalb der Projectionsspirale liegen daher 3 Haupt- loben: der Externlobus und 2 Seitenloben. Die Lobenlinie be- sitzt ausserdem 1 bis 3 Hülfsloben. Die innere Einbiegung des sehr breiten Externlobus ist bei dem Taf. II, f. 3 dargestellten Exemplare am schmalsten und tiefsten, bei Fig. 1 u. 2, Taf. II dagegen flacher und der Lobus bis zum Aussentheil 5,3 mm breit. Aus der inneren Einbiegung erhebt sich der durch den Aussen- theil halbirte und hier etwas eingesenkte Medianhöcker. Derselbe verläuft entweder mit einfacher Aufbiegung bogenförmig zum Aussentheil und verhält sich daher fast wie ein Sattel (Taf. II, Fig. 4c); dies ist der seltenere Fall. In den häufigeren Fällen biegt er sich ausserhalb des inneren Lobenflügels wieder rück- wärts, auf diese Weise eine neue Vertiefung bildend und einen 26 neuen Sattel abspaltend. An dem kleineren Stücke (Taf. IV, Fig. 5a) ist diese neue Vertiefung besonders bemerkbar. Man kann dieselbe, wie Herr v. Mossısovics, a. a. O., p. 184 ausgeführt hat, für be- ginnende Adventivloben halten. Dass B. tenuis aber wirkliche Ad- ventivloben erwirbt. beweisen die Taf. III, Fig. 5 und 5 dar- gestellten Stücke. Bei Taf. II, Fig. 3 sind 2 deutliche Adventiv- loben vorhanden, ein seichter äusserer und, durch einen breiten Sattel von ihm getrennt, ein schmaler tieferer, innerer. Fig. 5 da- gegen zeigt, wie sich in den Medianhöcker noch zwei flache Biegun- ‘gen einsenken. wodurch die innere Biegung des Externlobus zum dritten Adventivlobus wird. Das Auftreten von Adventivloben bringt B. tenuis in nahe Beziehung zu der Gattung Zongobardites v. Moys., speciell zu 2. breguzzanus‘) aus der Zone des Ceratites trino- dosus des oberen alpinen Muschelkalkes, der zu zwei Seiten- und drei Hülfsloben auch zwei Adventivloben erwirbt. Auch die Gat- tung Carnites v. Moss. aus der Zone des Trachrceras Aonordes der Karnischen Stufe kann zum Vergleiche herbeigezogen werden. Bei Carnites floredus (Wulfen) E. v. Moss. entwickeln sich im späteren Entwicklungsstadium Adventivloben, in dem sich ein weiterer Sattel vom Medianhöcker loslöst, wodurch der frühere Externlobus zum zweiten Adventivlobus wird?). — Die Lobenlinie verläuft zuerst geradlinig, wendet sich aber vom ersten Hülfslobus an stark nach rückwärts, bildet daher einen nach vorn convexen Bogen, in dem die Hülfsloben gegen die Naht hin geneigt sind. Die Suturen stehen ziemlich gedrängt. Bei einem Stücke, das fast einen halben Umgang umfasst, kommen auf S3 mm Länge des Aussentheils 25 Kammern. Das Römer’sche Exemplar von Lendzin zählt auf einen halben Umgang 27 Kammern. Der erste Seitenlobus ist breiter als der zweite. Der erste Lateralsattel ist um ein Geringes schmaler als der Aussensattel und der zweite Lateralsattel.e. Der erste Seitenlobus ist min- destens ebenso breit oder breiter als die ihn begrenzenden Sättel, und schon hierin liegt ein durchgreifender Unterschied gegen B. Bucha. Bei Fig. 2, Taf. III beträgt z. B. die Breite eines ersten Laterallobus 6 mm, die des ersten Lateralsattels 5 mm, also 1:0,83. Bei Fig. 3, Taf. MI misst die Breite eines ersten Lateralloebus 5,4 mm, die des ersten Lateralsattels 4,6 mm, also Verhältniss 1:0,85. Der zweite Seitenlobus ist merk- lich schmaler als der erste. Die Seitenioben sind durchgängig breiter als tief, und auch dies scheidet B. tenuis scharf von 5. Buchi, deren Loben die Tendenz zeigen, sich im Grunde zu !) v. MoJsısovics, a. a. O., p. 185, t. 52, f. 2. ?) Ibidem, p. 229, t. 50, f. 5-8; t. 51, £ 1-8. 21 erweitern, resp. sich an ihrem vorderen Ende einzuschnüren. Bei Fig. 1, Taf. IH ist z. B. ein erster Laterallobus 5,3 mm breit und nur 3,5 mm tief. — Die Wände der Sättel fallen nach der Basis der Seitenloben steil ab, während die Basis eine flache Mulde bildet. Die Sattelwände benachbarter Lobenlinien nähern sich daher einander, und die beiden Seitenloben haben die Form von Kesseln mit steilen Wänden und flacher Basis. Die beiden folgenden Hülfsloben, obwohl flacher und schmaler, ahmen die Conturen der Lateralloben nach. Der bei dem grossen Exemplar (Taf. II, Fig. 1) noch zur Ausbildung gelangte dritte Hülfslobus ist flach und weit gedehnt. Bei kleineren Exemplaren (Fig. 4 c, Taf. IM) ist bis zur Naht nur ein Hülfslobus zur Ausbildung gelangt. Bemerkenswerth erscheint es, dass bei einem kleineren, mit einem Theil der Wehnkammer erhaltenen Stück (Taf. IV, Fig. 5a) sich aus dem fast geradlinig verlaufenden Grunde des zweiten Seitenlobus ein flacher Höcker erhebt. Man könnte die flachen Vertiefungen zu beiden. Seiten dieses Höckers für den Beginn von Zähnelung des Lobengrundes ansehen. Das von F. Römkr a. a. 0. abgebildete Exemplar von Lendzin trägt ebenfalls 6 Loben auf den Seiten, die sich wie hier ver- theilen würden auf einen Extern-, zwei Lateral- und zwei Hülfs- loben. Es würde sich von den hiesigen Vorkommen nach der gegebenen Zeichnung nur unterscheiden durch die auffallende Breite der inneren Ausbiegung des Externlobus, die der des ersten Laterallobus gleichkommt, im Uebrigen aber mit der ein- fachen Aufbiegung des Medianhöckers sich anreihen an meine Fig. 4c, Taf. II. Sehr gut stimmen die Loben der hiesigen Exemplare überein mit den von v. Mossısovics a. a. O., t 61, f. 9 u. 10 gegebenen Lobenlinien von Exemplaren aus Röthdolomit von Plaza bei Krakau, die auf den nur 16 mm hohen Windungen auch ausser dem Externlobus 2 Lateral- und 1 oder 2 Hülfs- loben tragen. Die Loben und die Sättel greifen nicht mit ihrer vollen Wölbung durch die Windungsebene hindurch. Wenn man eine Kammerwand so orientirt, dass die Basis der Loben nach ‘oben, die Vorderseite der Sättel also nach unten gerichtet ist, so erscheint das Querprofil der Lobenbasis als eine Mulde, das der Sättel als ein nach oben convexer Bogen, durch deren tiefsten, bezüglich höchsten Punkt die Medianebene der Windung hindurch- geht. Die Lobenlinie muss demnach die Medianebene als eine flach gewellte Linie schneiden, an der drei flache, weit gespannte ‚Einbiegungen an: die ehemaligen drei Hauptloben erinnern. Nur die oberste dieser drei Depressionen wird ausgeprägter erscheinen, weil die hier durchgreifende innere Einbiegung des Aussenlobus bei der sehr geringen Breite der Kammerwand eher zur ‘Geltung 28 kommt. Dies wird ungefähr dem Bilde entsprechen, wie es v. SergacH von den Loben seines Gontatıtes tenutis gegeben hat ''), dessen Seitenansicht wohl mit der Medianebene der Windung zusammenfällt. Ein von Herrn Karkowsky neuerdings in dem Gypsbruch am Thalstein bei Jena aufgefundenes und mir mit dankenswerther Gefälliekeit zur Untersuchung überlassenes, mit Wohnkammer und dem gekammerten Theile erhaltenes Exemplar, dessen Steinkern aus Fasergyps besteht, zeigt in Folge seines Erhaltungszustandes sehr instructiv diese welligen Durchschnitt- linien der Kammerwände auf der Medianebene mit Ausnahme der Gegend des Externlobus, die weggebrochen ist. Unterhalb der Seitenloben wird sich die Wellenlinie einfach nach rückwärts wenden, da die Hülfsloben nur auf kurze Strecken in die Kam- merwand eingreifen. Die Kammerwand von B. Bucht weist ähn- liche Verhältnisse auf, indem hier auch nur die Extern- und zwei Seitenloben tief genug greifen, um bei starker Abreibung des Fossils noch erkannt zu werden. Unter diesen drei flachen Mulden ist bis zum Nabel auch nur eine nahezu ganzrandige Linie zu verfolgen. Es ist daher nicht gut möglich, an sol- chen fast bis zur Medianebene abgeriebenen Stücken die beiden Arten zu unterscheiden. Daraus erklärt es sich, weshalb dieselben so lange unter einem Namen vereinigt gewesen sind. Noch neuerdings hat Herr Nörrıne?) einen ähnlichen Erhaltungszustand von B. Buchi als beweisend für die Identität des Goniatites tenuis mit dem Asmmonites Buchi erachtet, und auch der Verfasser dieser Notizen hat in einer brieflichen Mittheilung in Jahrg. 1855, 3. Heft dieser Zeitschrift B. tenuwis noch als B. Buchl aufgeführt. Unmittelbar über dem Innenrande des Medianhöckers des externen Lobus wird die Kammerwand von dem kreisrunden Sipho durchbohrt. Bei dem Taf. V, Fig. 2 dargestellten Stücke: liegt er 2 mm unterhalb des Aussentheils, ist deutlich gegen die Kammer- wand abgegrenzt und bildet eine Röhre von 1,3 mm grösstem Durchmesser. Dimensionen: Die nachstehenden Maasse beziehen sich nur auf die Höhe von gekammerten Windungen, die nahe der Wohnkammer gelegenen Partieen des Gehäuses entstammen. Die Höhe der Windung bei No. I ohne Externlobus 50 mm, inel. des- selben ca. 53 mm, No. Hu. II (Taf. IH, Fig. 1 u. 2) je 44 mm, No. IV 27 mm. DBei dem Exemplar von Lendzin misst die ge- kammerte Windung am Anfang der Wohnkammer 30,5 mm, bei den erwähnten Exemplaren von Plaza 16 mm. — Die vorliegen- ‘) Diese Zeitschrift, Bd. 13, t. 15, £. 11. ?) Ibidem, 1880, Bd. 32, p. 332. 29 den Stücke übertreffen demnach alle bis jetzt beschriebenen durch ihre bedeutenden Dimensionen. Das vollständige Gehäuse zu No. I muss excel. Wohnkammer schon einen Durchmesser von ca. 94 mm, incl. Wohnkammer aber von ca. 135 mm besessen haben. . Anzahl der untersuchten Exemplare und Vorkom- men: Aus gelblichem Röthdolomit von Kunitz bei Jena: 8, aus grünlich grauem Röthdolomit am Wege von Camsdorf nach dem Hausberg bei Jena 1, aus der Muschelbreccie im Gypsbruche beim Thalstein unweit Jena 2 Exemplare. Lager: Das oberste Glied des Buntsandsteins, der Röth, ist bei Jena in zwei petrographisch ziemlich scharf geschiedene Regionen gegliedert, die untere des Gypses, am Westabhange des Hausberges mit 56 m, und die obere der Mergel, an der- selben Localität mit 95 m Mächtiekeit. Die obere Grenze der Gypsregion kennzeichnet sich durch ein System von hellen, grün- lichen Mergeln und Letten mit eingelagerten dünnen Bänken von srünlichen, gelben, harten oder mürben Sandsteinen, Muschel- breecien mit Myophorca fallax, hartem und mürbem Dolomit mit vielen Fossilien, darunter Zrhrzocorallium Jenense Zxr. Dieser Zone gehört das Lager von B. tenwis an. In einem Hohlweg östlich von Kunitz liegen von unten nach oben: Sohle; grüne Mergel; 10 em Dolomitbank, durch Verwitterung gelb, sonst hart und grünlich mit Beneckeia tenwis, Myophoria elongata in grossen Steinkernen, Myophoria fallax, Pecten tenwistria- tus. Fischzähne: Acrodus lateralıs, Zahn von Nothosaurus; Schuppen vom Typus des @Gyrolepis Albertit; ca. 1 m plattige, mürbe, glimmerhaltige Sandsteine, grünlich grau, mit Saurierknochen (ein Gliedmaassenknochen und eine kleine Rippe) und nicht bestimmbaren Steinkernen von Oonchylien; Gelber, mürber Sandstein; Braunrother Mergel auf der Höhe eines Plateaus, auf welchem der Hohlweg in den von Kunitz nach Lasan führenden Fahrweg einmündet. Längs des letzteren, der sanft an- steigt, noch mehrfach plattige Sandsteine und fossilreiche, mürbe Dolomite mit Myophoria fallax, Modiola triquetra, Myoconcha gastrochaena GEB. sp., Myoconcha Goldfusst DER. sp., Gervellia socialıs, @G. mytiordes, G. costata, Monotis Albertiti, Pholadomya musceuloides, Cueullaeca nu- culiformis Zur., Nothosaurus, ein Oberschenkel. — Dann die braunrothen Mergel der Mergelregion. Das Lager von Beneckeia temmis ist also in der Gegend von Jena der untere Röth. 30 Beneckeia Buchi v. ALe. Taf. IV, Fig, 1. Aa: Ta VW we Die Gehäuse sind ebenfalls flach scheibenförmig, hoch- mündig, mit scharfem Aussentheil. sehr eng genabelt und stim- men in ihrer äusseren Gestalt mit der vorigen Art überein. Die Wohnkammer umfasst einen halben Umgang. Zwei Stücke (Taf. V, Fig. 3) sind bis zum Mundrande erhalten. Derselbe wendet mit einer nach vorn concaven Ausbuchtung nach vorn und dann von der Mitte der Seitenflächen ungefähr an nach rückwärts. Die grösste Dicke der Windungen liest wenig oberhalb der Mitte. Der Mundrand biegt sich ausserdem, wie an einem 79 mm Durch- messer haltenden Stück von Dornburg zu sehen ist, bis zur Mitte der Seite lippenförmig aufwärts. Auch an dem Fig. 3, Taf. V dargestellten Stück, das in der Nähe des Nabels nicht ganz voll- ständig ist, beobachtet man die Andeutung einer solchen Auf- biegung. Es erinnert dies an den bei v. Mossısovıcs a. a. O., t. 52, f. 1 abgebildeten Zongobardites breguzzanus v. Moss. An einem Abdruck der Wohnkammer waren flache Faltenrippen in ihrem unteren Verlauf zu beobachten, wo sie einen nach vorn concaven Bogen bildeten, an einem fast die ganze Wohnkammer umfassenden Steinkern von 35 mm Durchm. die oberen Theile von 9 flachen Faltenrippen, die rückwärts gegen den Aussentheil geschwungen waren. Es scheinen sich also auf der Wohnkammer flache Falten- rippen entwickelt zu haben, deren Verlauf dem Mundrande pa- rallel war. Loben. Ueber die Terminologie der Loben für die Familie der Pinacoceratiden sagt Herr v. Mossısovics a. a. O.; p. 182: „Was die Terminologie der Loben betrifft, so ist für dieselbe einzig und allein die Projectionsspirale der vorhergehenden Win- dung maassgebend. Als letzter Seitenlobus gilt derjenige, welcher in oder ausser die Projectionsspirale fällt.* Auf Grund dieser Anschauung kann man entgegen der älteren Auffassung, die nur zwei Seitenloben gelten liess, von drei oder mehr Seitenloben sprechen. Bezüglich der B. Bucht sagt Herr. v. MoJsısovics a. a. O., p. 184, dass es wünschenswerth sei, an geeigneten Exemplaren das Verhältniss der Loben zu der Projectionsspirale zu unter- suchen, da es nicht unmöglich sei, „dass der erste der bisher zu den Hilfsloben gerechneten Loben sich als dritter Lateral- lobus erweisen könnte.“ — Das mir vorliegende Material hat eine Untersuchung dieser Verhältnisse gestattet. Ich gebe das Resultat meiner Beobachtungen in nachstehender Tabelle, wobei bemerkt wird, dass die Reihenfolge der Nummern ihrer Annähe- rung an die Wohnkammer entspricht. Zahl der Lo- Die Projections- | ben ausser- | Höhe der Windung. No., Fundort. ; s halb d. Pro- spirale schneidet! | jectionsspi- Bemerkungen. rale. No. 1. Vieh- | den 3. Lateralsattel 32 mm. Lobenstück treibe bei nahe der Aussen- von 8 Kammern. Zwätzen. wand, R) Fat. -y, Fig. 4au.b. No.2. Taf. V, | den 3. Lateralsattel Lobenstück. Fig. 5. Klei- | in der Mitte, ner Heiligen- B berg bei Zwätzen. No. 3. Rosen- | den 3. Lateralsattel 32 mm. Lobenstück. thal bei im unteren Drittel, B) Zwätzen. die Innenwand des 32 mm. Durchschn., No. 4. Dom- | 3. Lateralsattels. beobachtet an der 3 8. Kammer vor der burg. | Wohnkammer. Durchm. 79 mm. Es bestätigt sich also die Vermuthung des ausgezeichneten Forschers, dass Beneckeia Bucht drei Seitenloben besitzten möge. Ferner ergiebt sich aus der Tabelle, dass mit dem Wachsthum des Gehäuses die Projectionsspirale weiter nach innen herabrückt, resp. die Windungen sich höher herausheben. Die Lobenlinie besteht auf den Seiten aus dem Externlobus, drei Seitenloben und einer Reihe von Hülfsloben, die wohl die Zahl 7 erreichen kann. Beobachtet wurden 2 bis 5 Hülfsloben. Unter der Naht folgt eine Anzahl von inneren Loben, von denen im Maximum sechs beobachtet wurden, deren Zahl sich aber, da der letzte von ihnen immer noch eine gewisse Strecke vom Nabel entfernt liegt, bis auf acht steigern dürfte. Zuletzt der flach trichterförmige Innenlobus. Die Lobenlinie verläuft bis zur Naht geradlinig oder in einem nach vorn convexen Bogen. Die Fi- guren 1 und 3, Taf. IV zeigen solche Extreme, die durch Zwi- schenglieder verbunden sind. Fig. 3 ist ausserdem dadurch bemerkenswerth, dass es trotz seiner Grösse nur zwei Hülfsloben aufweist und dass der Aussensattel bei ihm sehr weit vorspringt. — Die Lobenlinien stehen entfernter oder gedrängt, in welchem Falle oft die benachbarten Sättel in einander greifen. Einige Angaben mögen diese Verhältnisse illustriren. Die Maasse für 32 die Windungshöhen beziehen sich auf das Ende der gekammerten Windung gegen die Wohnkammer. Nur bei Taf. IV, Fig. 2 ist es nicht sicher, ob dieses Stück dem unmittelbar hinter der Wohnkammer gelegenen Theil der Windung entstammt. Es zeigten a. auf einen ganzen Umgang: Kammern. No. 3, ohne Wohnkammer, ca. 32 mm Windungshöhe ca. 41, Fig. 1, Taf. IV, Wohnkammer !/a Umgang, 35 mm desgl. ca. 32, Fig, 3, Taf. IV, Wohnkamm. !/ı Umg., ea. 38,5mm desg]. ca. 43, Fig. 3, Taf. V, Wohnkamm. !/s Umg., ca. 23 mm desgl. ca. 22. Das von Duncker!) abgebildete Exemplar von Wogau bei Jena enthält auf einen Umgang, bei dem die Wohnkammer ca. ?/s Umgang beträgt, ca. 37 Kammern. b. auf Theile eines Umganges (Fig. 1 noch einmal zum Vergleich herangezogen). Windungshöhe Länge Kamm. Fie..2, Tat. IV, 35mm 0. In oe Big. 4. la 17,85 mm, . auf 65mm: 16, No. 10 IT. ‚aulrtalt,D mm auf a7 mm En 14 K., auf 67 mm:x2.20, No. ar 2.0 29,8 mm auf 54mmL. 18K., auf 67 mm: ca.22, No..11. ...... ..29 mm „... auf 51mm. 1. Ip KT an amrreae 21: Der Externlobus ist in seiner Breite wechselnd, bei Fig. 2 u. 3, Taf. IV z.B. breit?), bei Fig. 5, Taf. V u. Fig. 4, Taf. IV dagegen auffallend schmal. Seine innere Einbiegung ist gerundet und er- streckt sich schief nach unten. Ausserhalb derselben geht die Lobenlinie entweder mit einfacher Aufbiegung nach dem Aussen- theil, sich in der Nähe desselben wieder kaum merklich nach rückwärts wendend, oder sie bildet eine nochmalige flache Ein- biegung, bevor sie den Aussentheil erreicht (Taf. IV, Fig. 3 u. 2). An sechs von mir untersuchten Stücken war diese zweite externe Einbiegung des Medianhöckers, wenn auch nicht an allen in gleicher Weise ausgebildet, zu constatiren, an fünf dagegen nicht. Bei manchen dieser letzteren scheint aber der Erhaltungszustand Ursache des Fehlens jener Einbiegung zu sein. Man kann also wohl auch von B. Buchi behaupten, dass sie zwei Adventivloben erwirbt, von denen der innere der tiefste ist. ‘) Palaeontographica, Bd. 1, 1851, p. 335—3886, t. 32, f. 3. ?) Der Externlobus hai bei Fig. 2 auf der bis zu dem Pfeile reichenden Strecke auf der Zeichnung verschmälert in Folge Verdrückung und Abreibung des Aussentheils. 39 Der Aussensattel ist der breiteste und höchste. Bei Fig. 3, Taf. IV ragt er weit über den Externlobus vor, sodass seine Aussen- wand die innere Einbiegung dieses Lobus berührt. Bei Fig.1, Taf. IV sind die Wände dieses Sattels von ungefähr gleicher Höhe. . Der erste Lateralsattel ist breiter oder auch schmaler als der zweite Lateralsattel und ragt am weitesten vor. Bezüglich der zwei ersten Seitenloben fällt es auf, dass manche Stücke sich durch tiefe und schmale, andere wieder durch flachere und breitere kenn- zeichnen. Die Fig. 1 u. 2, Taf. IV gehören der letzteren, Fig. 3, 4. Taf. IV und Fig. 3 u. 5, Taf. V der ersteren Varietät an. Wenn einestheils das Verhältniss von Breite zu Tiefe der beiden ersten Seitenloben Schwankungen unterworfen ist, so bleibt doch die Breite der Loben hinter der der Sättel zurück, obwohl auch hier kein feststehendes Verhältniss sich nachweisen lässt. Das letztere bewegt sich bezüglich des ersten Seitenlobus und ersten Seiten- sattels zwischen den weiten Extremen von 1:1,4 und 1:4,2. Ferner ist es für die beiden ersten Seitenloben bezeichnend, dass in den meisten Fällen die Tiefe die Breite übertrifft, dass in den selteneren Fällen die Breite der Tiefe gleichkommt, dass aber kein Fall beobachtet werden konnte, in dem die Breite die Tiefe übertrifft. Dies letztere ist ein durchgreifender Unterschied gegen B. tenwis, bei der die Breite der beiden ersten Seitenloben stets deren Tiefe übertrifft. Die in Rede stehenden Loben zeigen die Tendenz, sich in ihrem Grunde zu erweitern, resp. sich vorne einzuschnüren. Sie sind in Bezug auf Breite und Tiefe einander meist gleich oder nur wenig verschieden. Recht auffällig er- scheint aber dem gegenüber das Fig. 5, Taf. V dargestellte Stück, bei dem der zweite Seitenlobus sehr schmal erscheint, schmaler noch als die innere Ausbiegung des Aussenlobus. Der dritte Laterallobus reiht sich in der Gestalt noch einigermaassen an den zweiten an. Die darunter folgenden Hülfsloben werden mit der Annäherung an die Naht flacher und welliger. An dem Stück Fig. 2, Taf. IV konnten mit Sicherheit fünf Hülfsloben ge- zählt werden. An grösseren Stücken beobachtet man unter den letzten Loben immer noch eine gewisse Strecke der Lobenlinie bis zur Naht, an der man wegen der minimalen Breite der Kam- mern nichts Sicheres mehr unterscheiden kann. Es mag also die Zahl der Hülfsloben bis 7 betragen. Die unter der Naht lie- genden sechs inneren Loben gleichen den äusseren Hülfsloben und konnten sehr gut beobachtet werden an Stücken, bei denen die inneren Windungen herausgefallen und die einzelnen Kammern mit einander nur in sehr losem Zusammenhange waren. Nahe dem Aussentheil wird die Kammerwand von dem im Querschnitt kreisrunden Sipho durchbohrt. — Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1. 3 34 Dimensionen: a. Exemplare mit Wohnkammer. I. I. II. IV. Durchmesser. + 414.4 we 124,6, mm 26mm) 79mm, 56,m Hoher ),t ; 4430 On Die der letzten Windung WE 2 a Nabelweites44 dur wenkeoit Aal Sam — u 1,2 4% b. Exemplare ohne Wohnkammer und Stücke von Windungen: L; 4..,,,,.. 2 EU mm mm mm mm mm mm mm Durchmesser. ...’. ca.58 .ca..01 O2. u Höhe ! der letzten . 32 88.5 80, 298 Bus 150 Dicke | Windung . —- I Nabelweite . . . — —— 1 —.— Zum Schlusse mögen die Unterschiede zwischen B. tenuis und D. Bucht noch einmal übersichtlich dargestellt werden: Beneckeiva tenwis: Beneckeia Bucht: Auf den Seiten 6 Loben: Auf den Seiten 9 Loben: 1 Externlobus, 1 Externlobus, 2 Lateralloben, 3 Lateralloben, 3 Hülfsloben. 5 Hülfsloben. Die Loben bilden flache Kessel. | Die Loben im Grunde meist er- weitert. 1. Seitenlobus so breit oder brei- | 1. Seitenlobus schmaler als der ter als der 1. Lateral- und Aussen- und der 1. Lateral- der Aussensattel. ‚Sattel 2. Seitenlobus wenig schmaler als | 2. Seitenlobus bedeutend schmaler die ihn einschliessenden Sät- als die ihn einschliessenden tel. Stellenweise eine Zähne- Sättel. lung des Grundes angedeutet. Die Breite der Lateralloben über- | Die Breite der Lateralloben über- trifft ihre Tiefe. trifft nicht ihre Tiefe, ist meist geringer und kommt ihr höch- stens gleich. Lager: Unterer Röth. Lager: Untere Abtheilung des unteren Muschelkalks. Lager: Benekeia Bucht. gehört hier bei Jena der unteren Abtheilung des unteren Muschelkalks an, nämlich der Basis des- selben, den Cölestin führenden, untersten, ebenen Kalkschiefern und dem darauf gelagerten unteren Wellenkalk. In letzterem ist er von mir, wie ich a.a. O., Jahrg. 1885, Heft 3 ausgeführt habe, in vier verschiedenen Niveaus angetroffen worden, von denen das 35 höchste ca. 35 m über der unteren Wellenkalk-, bezüglich ca. 47 m über der unter Muschelkalkgrenze liegt. Beneckeia cf. Bucht. Es ist noch zu erwähnen ein leider schlecht erhaltenes Stück, das den ungewöhnlichen Durchmesser von 95 mm bei 53 mm Höhe der letzten Windung erreicht. Herr KAarkowsky hatte die dankenswerthe Gefälliekeit, mir dasselbe aus dem Grossherzogl. mineralog. Museum zu Jena zur Untersuchung zu überlassen. Es eleicht in seiner flachen Scheibenform, dem scharfen Aussentheil, dem engen Nabel den beiden beschriebenen Arten und gehört höchst wahrscheinlich zu B. Bucht. Das Stück ist so weit ab- gewittert, dass die Loben tiefe Kammerdurchschnitte repräsentiren. Drei Loben sind zu erkennen. Der erste Seitenlobus ist schmaler als der erste Seitensattel.e. Bei einer vollständigeren Erhaltung des Stückes würde sich die Breitendifferenz zwischen diesem Lobus und Sattel noch mehr herausheben. Dies deutet also auf B. Bucht. Besonders auffällig ist die Breite der Kammern. Auf einen halben gekammerten Umgang zählte ich 12 bis 15 Kammern. In der Nabelgegend liest ein 5 mm hohes Fragment einer inneren Win- dung mit zwei breiten, flachen Lateralloben und gerundetem Aussen- theil. Es ergiebt sich hieraus die Thatsache, dass die Schärfe des Externtheiles und die Complicirung der Lobenlinie erst im späteren Alter erworbene Eigenthümlichkeiten sind. Interessante Analogien davon zeigt Carnites floridus (WuLren) E. v. Moss. !) aus der Karnischen Stufe. Derselbe besitzt auch im jugendlichen Alter in der Regel einen glatten und gewölbten Aussentheil und nur zwei Lateralioben, während die Schärfe des Aussentheils und die grössere Zahl der Loben erst später erworbene Charaktere sind. Lager: Untere Abtheilung des unteren Muschelkalks am Jenzig bei Jena. Ceratites nov. f. indet. kat, Y.. Biol. Von diesem Ceratiten ist nur die Hälfte der letzten Win- dung, umfassend den grösseren Theil der Wohnkammer und drei Luftkammern, als Steinkern erhalten. Die von diesem Fragment umschlossene Hälfte der vorhergehenden Windung ist ausserdem an der Innenseite der letzten Windung als Hohldruck vorhanden und hat sich durch einen Abdruck genügend reprodueiren lassen. !) v. MoJsısovics, a.a. O., p. 228 — 229, t. 50, f. 5--85 t. 51, f. 1— 8. 3* 36 Das flache, scheibenförmige Gehäuse besitzt ziemlich rasch anwachsende, nur wenig gewölbte Windungen, deren höchste Wöl- bung unterhalb der Seitenmitte liegt. Von dem Aussentheile sind die Seitenflächen durch eine deutliche Kante geschieden, auf welcher Marginaldornen stehen. Der Aussentheil ist schmal und gewölbt. Bei der inneren Windung steigt er von der Kante zuerst flach an, dann steiler, sodass er längs der Mitte eine schmale Wölbung bildet, wie sie z. B. Ceratites trinodosus zeigt!). Mit zunehmendem Alter wird die Wölbung des Aussentheils flacher und gleichmässiger. Der Nabelrand bildet eine Kante. von der die Nabelwand senkrecht zur Naht abfällt. Die Seitenflächen tragen Rippen, deren Verlauf. in Folge des schlechten Erhaltungs- zustandes des Fossils an der äusseren Windung nicht mit genü- gender Schärfe verfolgt werden kann. Die innere Windung lässt dagegen auf einen halben Umgang zehn fast geradlinig verlaufende, sehr breite und flache Rippen erkennen, zwischen denen wieder einzelne flache Rippen eingeschoben sind. Jede dieser zehn Rip- pen steht mit einem scharfen, in- der Richtung der Peripherie der Spirale verlängerten Marginaldorn in Verbindung. Die brei- ten Rippen stehen so gedrängt, dass die Vertiefungen zwischen ihnen wie Einschnürungen der Seitenflächen erscheinen. Auf der Wohnkammer sind die Rippen sehr schwach, wohl auch in Folge der starken Abwaschung des Fossils. Sie steigen von der Naht aufwärts zur Nabelkante, wo sie zu einem Umbilikalknoten an- schwellen. Von hier wenden sie sich leicht geschwungen nach vorn und spalten sich unterhalb der Seitenmitte in zwei AÄeste, ohne Lateralknoten erkennen zu lassen. Ausserhalb der Gabe- lung sind die Rippen leicht nach rückwärts und dann wieder nach vorn gebogen. Die Vermehrung der Rippen scheint aber ausser durch Gabelung auch durch Einschalten neuer Rippen zu erfol- gen. Auf jeder Seite konnten mit einiger Sicherheit vier Rippen gezählt werden, die vom Nabelrande bis zu den Randdornen des Aussentheiles reichen, wo jede in einem solchen Knoten endigt. Die Seitenflächen tragen zwei Reihen Dornen, eine am Aussen- und eine am Nabelrande. Mit Sicherheit sind am Nabelrande vier Umbilikalknoten zu beobachten. Die Zahl der Marginaldornen beträgt an der halben inneren Windung 14, sodass auf die ganze Windung ca. 28 kommen würden. Auf der in der Zeich- nung dargestellten Seite des äusseren Windungsfragmentes sind mit Sicherheit nur acht Randdornen zu erkennen, davon einer vor der zweiten Sutur des gekammerten Theiles und sieben auf der ‘) v. MoJsısovics. Die Cephalopoden der mediterranen Trias- provinz, t. VII, f.6b. ©s | Wohnkammer. Zwei Anschwellungen nahe der Mündung sind aber wohl auch als Dornen zu deuten. Auf der anderen Seite lassen sich mit einiger Sicherheit 12 bis 13 Marginalzähne auffinden, die mit der Annäherung an die Mündung kleiner wer- den und näher zusammenrücken. NRechnet man für das fehlende Stück des Aussentheils nur zwei Dornen, so würden auf diese Seite mindestens 15 Randknoten kommen, auf die vollständige Windung also 30. Die Lobenlinie. Der Externlobus ist nicht erhalten. Der, wie es scheint, breite Aussensattel liegt zur Hälfte auf der Seiten- fläche. Die zwei Seitenloben sind breit und flach, eine Zähne- lung in ihrem Grunde ist in Folge der Erhaltung nicht zu beob- achten. Der erste Seitenlobus ist bedeutend tiefer als der zweite. Der erste Seitensattel ist breiter als die Loben und die übrigen Sättel und ragt weiter vor als der Aussensattel. Zwischen dem zweiten Lateralsattel und dem Nabelrand liegt nur ein flach ge- spannter Hülfslobus, an der Nabelwand noch eine kleine, unbe- deutende Einbiesung. Unter der Naht liegt ein breiter, flacher, innerer Lobus, der an seiner Basis in drei Spitzen ausläuft, von denen die mittlere die längste ist. Weiter folgt der schmale, tiefe, zweispitzige Innenlobus. Der Durchmesser des Fossils beträgt . 355 mm = 100, mesklane der letzten Windung . . . Al „=, #1, Maike gerleizten Windung . '. . 26,3 „ . = .,30, en 20. 28. Die innere Windung ist in die äussere um wenig mehr als die Hälfte der Windungshöhe eingewunden. Herr v. Mossısovics hatte die Liebenswürdigkeit, auch die vorliegende Form einer Besichtigung zu unterziehen und mir über die systematische Stellung Folgendes mitzutheilen!: „Leider zu mangelhaft erhalten, um ausreichenden Aufschluss über diese höchst wahrscheinlich neue Form zu erhalten. Gehört zur Gruppe des Ceratites binodosus, welche in der gerinanischen Trias durch Ceratites antecedens vertreten wird.“ Die Hoffnung des Verfassers, von dieser Form ein besseres Stück aufzufinden, hat sich bis jetzt nieht erfüllt. Daher habe ich mich jetzt, nachdem das Fossil schon seit einer Reihe von Jahren von mir aufgefunden worden ist, entschlossen, eine Beschreibung und Abbildung desselben zu veröffentlichen. In der Arbeit des Verfassers: „Formationen des Buntsandsteins und des Muschel- kalks bei Jena“ ist es noch unter dem Namen (©. antecedens aufgeführt. Am nächsten steht die in Rede stehende Form dem Cera- 38 tıtes antecedens und zwar durch die Loben, die bei diesem auch zwei breite, flache Lateralloben, und zwar einen tieferen und breiteren ersten Lateral- und einen flacheren und schmaleren zwei- ten Laterallobus, sowie einen breiten und über den Externsattel hervorragenden ersten Seitensattel, ferner auch nur einen Hülfs- lobus ausserhalb des Nabelrandes aufweisen. (. antecedens be- sitzt aber nur Marginal- und Lateralknoten, während Umbilikal- knoten fehlen. Mit ©. binodosus hat unsere Form die senkrechte Nabelwand gemein. Jener entfernt sich aber wieder, abgesehen von der marginalen und lateralen Knotenreihe, durch schmale und tiefe, bezw. hohe Loben und Sättel und durch das Vorhandensein zweier Hülfsloben ausserhalb der Naht. Weiter könnte auch €. trinodosus zum Vergleiche herangezogen werden, dem er sich durch die umbilikale Knotenreihe nähert, ferner durch den wei- teren Nabel und die Anzahl der Marginaldornen, die auf der letzten Windung- wahrscheinlich nicht weniger als 30 beträgt. ©. antecedens von Rüdersdorf besitzt bei 60 mm Durchm. 241), derselbe von Rohrdorf bei 57 oder 58 mm Durchm. 26 Rand- knoten?). ©. binodosus zählt bei den grösseren Exemplaren kaum mehr als 24 Randknoten?). Bei C. trinodosus ist die Zahl dieser Knoten grösser. Beispielsweise besitzen die von Herrn v. Moys- sısoyıcs, a. 2a. O.,.t. 8, f.6 u. 9 und £.,37, f. 6. abgebildeten Exemplare von C. trinodosus 30 Mareinaldornen. Es ist dem- nach bei der beschriebenen Form in der schnelleren Zunahme der Windungen, dem weiteren Nabel, der umbilikalen Knotenreihe und der höchst wahrscheinlich nicht unter 50 betragenden Zahl der Randdornen auf einer Windung eine Annäherung an den C. trinodosus v. Moss. nicht zu verkennen. Vorkommen: Unterer Muschelkalk, obere Abtheilung im Rosenthale bei Zwätzen. !) E. BEYRIicH. Abhandl. d. Berl. Akad., 1866, t. IV, f. 3. ?) H. Eck. Diese Zeitschr., 1880, Bd. 32, p. 3688. ®) v. MoJsIsovics, sa. a. O., p. 20. 39 4. Veber die Trilobiten der silurischen Geschiebe in Mecklenburg. Von Herrn GEORG WıGAanD in Rostock. Hierzu Tafel VI bis X. Von den in Mecklenburg gefundenen silurischen Geschieben sind die geologisch so wichtigen Trilobitenreste von besonderer Bedeutung. Hat Mecklenburg gerade an diesen Versteinerungen einen grossen Reichthum aufzuweisen, so sind doch bis jetzt nur von Bor und DErHLEerF Veröffentlichungen darüber fast rein in aufzählender Weise erfolet. Nachdem nun Fr. ScHamipr eine Revision der ostbaltischen Trilobiten unternommen hat, empfiehlt es sich, das vorhandene Material in genauerer Weise durchzu- arbeiten. Herr Professor GEeınırz hat mir hierzu mit überaus liebens- würdiger Bereitwilligkeit die in der Sammlung des hiesigen geo- logischen Museums vorhandene Trilobiten-Sammlung der mecklen- burger Geschiebe zu benutzen gestattet. Dieselbe ist wohl eine der besten Geschiebe-Sammlungen Deutschlands, sowohl an Fülle wie Erhaltung des Materials. Es ist hier zu erwähnen, dass in derselben die Sammlungen DETHLEFF’s, CLASSEN S, WIECHMANN’S, BoRCHERT’s, v. Hur#'s u. And. enthalten sind. Zum Vergleichen und zur Kenntnissnahme habe ich die Sammlungen der Herren Lügßstorr in Parchim und Dr. BrÜCKNER . in Neubrandenburg, sowie die öffentlichen Sammlungen von Waren, Neustrelitz und Neubrandenburg benutzt. | Die vorliegende Arbeit umfasst als erstes Stück die Fami- lien der Phacopidae, Lichidae, Illaenidae, Cheiruridae, Enert- nuridae und Acıdaspidae. Kine Bearbeitung der übrigen Familien wird bald nachfolgen. Selbstverständlich konnte die Behandlung der einzelnen Arten keine gleiche sein. Bei bekannteren und genauer beschriebenen Arten oder schlechtem Erhaltungszustande ist die. Beschreibung eine kürzere und weniger eingehende; da- gegen sind solche, die durch Seltenheit oder gute ee u. Ss. w. interessant waren, ausführlicher beschrieben. 40 I. Phacopidae. Phacops. Phacops Stokesi MıuLnz Epw. Taf VL; Pics Asaphus Stokesi MuRcH. Sil. Syst, t. 14, p. 6. Phacops quadralineata Ang. Pal. scand., p. 12, t. 9, £. 5. Phacops Stokesi NIESZK. Mon. d. Tril., p. 530. Phacops elegans SARS u. BOEK in FR. SCHM.. Rev. I], t. 1, f. 1; t. 10, ro, ee en Das fast halbkreisförmige, vorn unmerklich vorgezogene Kopf- schild hat bei 9 mm Länge ungefähr 14 mm Breite, bei einem sehr schön ausgebildeten Exemplare 61/s mm Länge und 10 mm Breite. Die Glabella hat trapezoidale Form, welche durch die nach vorn divergirenden Dorsalfurchen bedingt wird. Die ersten Seiten- furchen sind deutlich aus zwei Stücken zusammengesetzt, von denen das obere mit der Dorsalfurche einen spitzen Winkel bildet, während das zweite sich in fast stumpfem Winkel daran anfügt, sodass die ganze Furche geknickt erscheint. Die zweiten Seitenfurchen, welche dem letzten Stück der ersten parallel laufen, erreichen nicht den Glabella-Rand, sodass keine deutlich getrennten Loben entstehen. Die Augen sind ziemlich gross und- verlaufen halbmond- förmig von der Höhe der zweiten Seitenfurchen bis etwa zum halben Frontallobus-Rand. Die zwei Exemplare, deren Maasse angegeben sind, ähneln in dem trapezoidalen Bau der Glabella am meisten dem engli- schen Ph. Stokesi, von welchem ein Vergleichs-Exemplar von Ludlow vorliegt. Deutlich sind aber die beiden Seitenfurchen zu sehen, welche bei dem englischen Exemplar (Steinkern) «nur sehr schwach vorhanden und sowohl auf der Abbildung Murcnmison’s (Sil. Syst., t. 14, f. 6) nicht zu finden, wie in der Beschreibung NıEszkowskr's als völlig fehlend angegeben sind. Mit Ph. 4- ineata An. stimmen die Seitenfurchen bis auf die Bogenstücke der ersten, während nach dessen Zeichnung (t. 9, f. 5) die Gla- bella rund ist. Die Abbildungen, welche Fr. Schmipr giebt, zeigen keine so auffallende Divergenz der Dorsalfurchen, dem- gemäss nicht so deutlich die Trapezform der Glabella.. Die Hinterecken unserer Exemplare sind abgerundet, wie in der Fig. 5 bei Angerın (während f. 5a schon abweicht), und wie Nıksz- KOWSKI pP. 580 in seiner Beschreibung von Ph. Stokesi angiebt. Fr. Schmipr erwähnt (p. 72), dass dieselben bei Ph. elegans an den Steinkernen kurz zugespitzt erscheinen. Die Augen, deren 41 Verlauf oben angegeben ist, sind gross, wie dies auch für die englischen Ph. Stokes! und die gotländisehen Exemplare von Ph. 4-Ineata bei Fr. Schmivr (p. 72) erwähnt ist, während von Letzterem die Augen bei Ph. elegans als klein bezeichnet werden. Es dürfte deshalb für die vorliegenden Exemplare wohl mit Recht die Bezeichnung Ph. Stokes! MıLne Enow. — Ph. 4-lineata Ang. angewandt sein, zumal Fr. Schmipr angiebt, dass er nur wenige und unvollständiges Material zu Gebote hatte, und er selbst (p. 74) eine Vereinigung des Ph. elegans mit Ph. Stokesı und Ph. 4-lineata für immerhin möglich hält. Fundort: Rostock. Gestein: Phaecitensandstein. Phacops Downingtiae Murcn. Daf.»Vl; Big: 2 u. 2. Calymene Downingiae MurcH. Sil. Syst., t. 14, f. 3. Phacops Downingiae NIESZK. Mon. d. Tril., p. 531. TE rScHmiDr.; Rev. Lip, ts, £12; toll, f..18. ZZ ERED, NOeMER. , Leth. err.; p. 110, t. 7,£ 15. Das ganze Kopfschild ist breit, halbkreisförmig und zeigt bei 9 mm Länge 16 mm Breite, bei 8 mm Länge eine solche von 14 mm. Die Glabella ist nicht so spitz nach hinten ver- laufend wie bei Ph. elegans, weil die beiden Dorsalfurchen nicht so sehr nach vorn divergiren. Daraus folgt, dass der Frontal- lobus nicht seitlich hervorragt. Derselbe erscheint vielmehr häufig ziemlich spitz nach vorn vorgezogen. Die ersten Seitenfurchen laufen etwas nach hinten, sodass der erste Seitenlobus eine mehr dreieckige Form erhält. Der erste Seitenlobus ist deutlich vom Frontallobus durch die zum Rande gehende erste Seitenfurche getrennt. Die zweiten Seitenfurchen erreichen die Dorsalfurchen nicht, sodass die ersten und zweiten Seitenloben an der Dorsal- furche zusammenhängen. Die Augen verlaufen halbmondförmig von der Höhe der ersten bis zu der dritten Seitenfurche, wie dies auch von NIEszkowskı (p. 532) angegeben ist. Die Hinter- ecken des Kopfschildes sind abgerundet. Von Chasmops ist Ph. Downingiae durch den vorhandenen zweiten Seitenlobus, von Pferygometopus durch das Abheben des Frontallobus von den Seitenpartieen unterschieden. Hierdurch ergiebt sich leicht die Abgrenzung von Ph. Panderi, Ph. extlıs und Ph. sclerops. Zu Ph. Downingiae wird von FR. ScHMIiDT STEINHARDT’S Ph. dubius gestellt, da derselbe wie der erstere obersilurisch (Beyrichienkalk) ist, im Untersilur aber Ph. exilis zu erwarten wäre (Fr. Schm., Rev., I, p. 75, 76). Ob dies mit Recht ge- 42 schehen kann, dürfte nach den bei dieser Art auseinandergesetzten Gründen wohl zweifelhaft sein. Dagegen hat Fr. Schmipr sehr richtig den Ph. dubrus Nıesze. von dem Ph. dubius STEINHARDT'S ge- trennt und denselben zu Ph. exılıs gestellt. Fundort: Rostock, Neubrandenburg und Doberan. Gestein: Phacitensandstein und Beyrichienkalk. Phacops duwbius STEINH. Tat. VE. Fig. 4auW. Phacops dubius STEINH., p. 13, t.1, f. Ta—c. Hier muss ein Exemplar auf typischem Beyrichienkalk be- schrieben werden, welches von Ph. Dowmingiae verschieden und zu dieser Art zu stellen ist. NIESZKOWSKI stellt ja besonders neben der letzteren Art die neue Ph. dubrus auf und STEINHARDT giebt, ihm hierin fol- gend, eine gute Beschreibung derselben. Von NıEszkowskı wird angegeben, dass sich die Glabella dieses Ph. dubius so nach hinten verschmälert, dass sie hinten nur die Hälfte der vorderen Breite hat, so dass man — wenn nicht ausdrücklich angegeben wäre, dass die Gesichtsnähte wie bei anderen Phacops-Arten ver- laufen, also um den Frontallobus herum — nach Text und Abbil- dung an eine Zugehörigkeit zu Pierygometopus denken muss. STEINHARDT giebt dagegen nur an, dass die Glabella durch tiefe, nach vorn divergirende Rückenfurchen begrenzt. ist, sodass sie vorn am breitesten erscheint. Auch die Abbildung lässt dies gut erkennen. FR. Spnmipr hat denn auch folgerichtig den Ph. dubrus Nıeszkowskıs von dem Ph. dubvus STEINH. getrennt und den ersteren unter Pierygometopus zu Ph. exilis, wofür ja auch das Vorkommen im Untersilur spricht, gestellt. Den Ph. dubrus hat Fr. Scnumipr mit Ph. Downingiae zusammenstellen zu müssen geglaubt, und dies wohl mit weniger Berechtigung. _ Schon nach der Beschreibung STEINHARDT's ist an eine Vereinigung von Ph. Downingiae Murca. und Ph. dubius SteinH. nicht zu denken. Bei Ph. Downingiae ist die erste Seitenfurche ähnlich wie die von Ph. elegans aus zwei Stücken zusammengesetzt; die zweiten Seitenfurchen erreichen nicht die Dorsalfurchen. Bei Ph. dubius STEINH., wie bei dem vorliegenden Exemplare, bestehen die ersten Seitenfurchen aus einem Stück und sie erreichen ebenso wie die zweiten die Dorsalfurchen. Bei unserem Exemplar können wir eine fast vollständige Uebereinstimmung mit Sterınnarpr's Beschreibung constatiren. Das Kopfschild ist parabolisch, vorn in fast spitzen (bei STEINHARDT mehr stumpfen!) Winkel ausgezogen. Der Randsaum 43 ist etwas gewölbt, vorn nur durch eine lineare Furche, in welcher die Gesichtslinie verläuft, vom Frontallobus getrennt. Von den Wangen wird dieser Randsaum durch eine breite, flache Furche geschieden. Die Hinterecken des Kopfschildes sind abgerundet. Die Dorsalfurchen sind ziemlich tief, nach vorn wenig diver- eirend. Der Frontallobus . hat an den Dorsalfurchen ziemlich serade Ränder, sodass er mit dem vorgezogenen Vorderrand zu- sammen eine fünfseitige Figur bildet. Die ersten Seitenfurchen sind nach hinten gerichtet; die zweiten ziemlich rechtwinklich zu den Dorsalfurchen, sodass der erste Seitenlobus dreieckig erscheint. Diese beiden Seitenfurchen sind, am Steinkern, sehr flach und erreichen beide die Dorsal- furchen. Die dritten, den zweiten parallel laufend, sind tief ein- geschnitten, besonders an den Dorsalfurchen. Ob sie sich ver- einigen, wie STEINHARDT angiebt, ist nach dem vorliegenden Stück nicht zu entscheiden. Dies letztere ist aber nicht wahrscheinlich; es scheint vielmehr eine flache Furche zwischen ihnen über die Glabella zu verlaufen, die alsdann, wie SrtEınHArDTr abbildet, die dritten Loben als einen Ring erscheinen lässt. Die Augen sind gross, von der ersten bis zur dritten Seiten- furche verlaufend. Der Nackenring ist ziemlich breit. Die Oberfläche zeigt Granulirung, wie dies auch bei den vorliegenden Exemplaren des typischen Ph. Downingiae der Fall ist, während NiEszkowskı p. 529 angiebt, dass dieselbe bei Ph. Downingiae glatt sei. Fundort: Rostock. Gestein: Typischer Beyrichienkalk. Maasse: Kopfschild: Länge incl. Nackenring 9 mm, Breite 17 mm. Glabella: Länge ohne Nackenring 7 mm, Breite, vorn 7 mm, hinten 5 mm. Ein Pygidium, auf der Rhachis 9, auf den Pleuren 7 gefurchte Segmente zeigend, ist hierher gestellt. Dasselbe ist mit einem Randsaum versehen. Phacops exilis Eıcmw. Rat IV, Bie:.sa.usb. BRAISCHMIDT, Rev,‘T, p. 86; t. 1, f..18—-21;.t. 19, f. 18. = Phacops dubius NIESZK. Mon. der Tril, p. 533, t. 1, £. 1,2. Ein Exemplar in grauem, dichtem Kalkstein ist zu dieser Art zu stellen. Mit der folgenden Art Phacops Pandert gehört dieselbe zu dem Subgenus Pferygometopus nach Fr. ScHhaipr, 44 welches dadurch ausgezeichnet ist, dass die Gesichtsnaht über die Flügel des Frontallobus verläuft. Von Ph. Pandert unterscheidet sich dieselbe durch folgende Merkmale: Die Spitzen des Frontallobus sind nicht pfriemen- förmig, lang an den Seiten herablaufend, sondern kurz dreieckig, wie f. 19b bei FR. ScHMiIpT zeigt. Die Dorsalfurche bildet beim Uebergang zur Randfurche vorn einen etwas stumpfen Winkel, sodass das Wangenfeld mehr viereckig, nicht dreiseitig wie bei Ph. Pandert erscheint. Fundort: Rostock. Gestein: Grauer Orthocerenkalk. Phacops Panderi Fr. Scuamipr. Dat--VI\: Bar Gt FR. SCHMIDT. Rev., T, p. 84, t.1,1.15 17; 7 12 210 20392 Zu dieser von Fr. Schmipr neu aufgestellten Art ist ein Exemplar zu rechnen, bei welchem die Seitenlappen des Frontal- lobus in längliche, pfriemenförmige, sich nicht vom Vorderrande abhebende Spitzen auslaufen, ohne dass der hintere Rand einge- knickt erscheint (Fr. Schm., t. 1, f. 15e). Die zweite Seiten- furche ist nicht so weit nach hinten gerichtet, sodass der erste Seitenlobus an Ph. exiks erinnert. Die Augen stehen etwas weiter vom Hinterrande ab. Die Länge beträgt 5 mm bei S mm Breite. Das Gestein ist ein grünlich grauer, unter-silurischer Kalk- stein von dichter bis körniger Structur. Ein zweites Exemplar auf Backsteinkalk zeigt einen deutlich dreieckigen, ersten Seitenlobus und eine ziemlich gewölbte Gla- bella. Die Länge des Kopfschildes ist 3,5 mm, die Breite 15 mm. Von Ph. exiis sind beide dadurch unterschieden, dass die Seitenflügel des Frontallobus längs des Wangenrandes herablaufen und nicht kurze, spitze, dreieckige Vorsprünge bilden. Fundort: Rostock. Phacops recurvus LinNARss. WR VIEPIENR LinNARssoNn. Vestergötl. cambr. och sil. Afl., t. 1, £. 1, p. 59. .= Homalops Althumii REMELE. Katalog der Geschiebesammlung 1885, p. 25, f. 3; cfr. diese Zeitschr., Bd. 36, p. 200. Cfr. Phacops Brongniarti; PORTL. in SALTER’s Monograph of British trilobites, p. 34, t. I, f. 20—25. Ein Exemplar, welches eine gewisse Aehnlichkeit mit Ph. Kuckerstana zeigt, muss wegen der sehr grossen Augen eher zu 45 dieser Art gestellt werden. Der Frontallobus ist stumpf fünf- eckig, im Verhältniss zu den übrigen sehr gross und etwas vor- gezogen. Die zweiten Loben sind dreieckig, sodass sich hier eine Abweichung von Linnarsson’s f. 1, t. 1 zeigt, und ziemlich gross. Die ersten Seitenfurchen verlaufen ziemlich geradlinig, noch etwas steiler als die rechte Seite von Liwnarsson’s Abbil- dung zeigt, auf welcher übrigens die linke und rechte Seite nicht symmetrisch dargestellt sind. Die zweiten Loben erscheinen wohl in Folge des schlechten Erhaltungszustandes etwas kürzer. Die dritten bilden einen Ring mit zwei seitlichen Knöpfchen, welche wohl in Lınwarsson’s Figur durch etwas zu scharf markirte Fur- chen abgegrenzt sind. Das vorhandene linke Auge-ist lang und bis nahe an die Oceipitalfurche gehend, also ganz abweichend von Ph. Kuckersiana. Die Abbildung, welche REemeL£ in seinem Katalog (1885) von Homalops Althumii giebt, zeigt, dass die- selbe zu dieser Art zu stellen ist. Fundort: Rostock. Gestein: Dichter, grauer, untersilurischer Kalkstein. Phacops bucculenta SJÖGR. Taf. VI, Fig. Sa u. b und Fig. 9. Ph. bucculenta SIÖGR. in AnG. pal. scand., p. 9, t.7, f.1u. 2. FR. SCHMIDT. Revision, I, t. 3, f. 1—4; t. 10, f. 1b. Von dieser Art liegen mehrere Kopfschilder, meist ohne Schale vor. An dem halbkreisförmigen Kopfschilde fallen sofort die steil abfallenden Wangen auf, welche von der vorn ebenfalls stark sewölbten Glabella durch scharf markirte Gruben oder Furchen setrennt sind. Vor dem ganzen Schilde zieht sich ein scharfer Randsaum her, dessen Breite vor dem Frontallobus abnimmt. An einem Exemplar ist dieser platte Saum vor der Glabella ziemlich breit erhalten, doch zeichnet sich dieses Stück überhaupt durch besonders scharfe Markirung der Reliefverschiedenheiten aus. Nach den Seiten hin ist der Randsaum nicht scharfkantig, sondern mehr abgerundet. Der vorn steil aufsteigende Frontallobus ist an Breite gleich der Glabellalänge, in einzelnen Fällen wenig grösser. Die Glabella senkt sich in ihrem weiteren Verlauf ziem- lich tief, sodass sich bei der seitlichen Betrachtug des in der Richtung der Dorsalfurchen vertical gestellten Schildes eine der _ hinteren menschlichen Schädelpartie gleichende Contur ergiebt. Die ersten Seitenloben erscheinen in Form rundlicher Knöpfe, die durch Furchen ganz von den Frontallobus - Seiten getrennt sind. Die zweiten Seitenloben sind nicht zu erkennen. Die 46 dritten bilden einen Ring, der ziemlich die Breite des Nacken- ringes hat, aber bedeutend niedriger und schmaler ist. Auf den steil gewölbten Wangen finden sich die weit über die Frontallobus-Höhe hinausragenden Augenhöcker. Diese sind nach aussen mit einer Furche von den Wangen abgesetzt. welche, von der Innenseite des Augenkegels herablaufend, sich mit der hinter demselben verlaufenden Gesichtsnaht vereinigt und dann in beinahe spitzem Winkel über die Wangenseiten bis zur Randfurche hinabgeht. Dass Wangenhörner vorhanden sind, ist deutlich zu sehen, über ihren Verlauf aber wegen des mangelhaften Erhaltungszu- standes nichts zu sagen. Ich lasse einige Maasse folgen, welche die Uebereinstimmung zwischen Glabella und Frontallobus-Länge erkennen lassen. Länge von Breite. Glabella. Frontallobus. 1l mm 6 mm 6 mm 19 7% Im 10.8 10, 8, ze I) 0 g% Die Pygidien, welche zu dieser Art zu stellen sind, haben breite, halbkreisförmige Gestalt mit 10 Furchen auf Rhachis und Pleuren. Die letzten Glieder der Rhachis sind nur undeutlich zu erkennen, sodass dieselben, wie Fr. ScHhmipr angiebt, eine Trapezform bilden. Die Pleuren, von denen auf den ersten 3 bis 4 Furchen zu erkennen sind, zeigen sich seitlich zusammen- gedrückt. Fundort: Rostock und Warnemünde. Gestein: Die Exemplare mit steiler Glabella im Makroura- kalk, die übrigen im grauen Orthocerenkalk. Phacops Wrangeli FR. SCHMIDT. Taf. VI, Fig. 10a, b, cu. 11a, b. FR. SCHMIDT. Revision, I, t. 11, £. 10. Die vorliegenden Kopfschilder fallen beim ersten Anblick durch die Bildung des vorderen Randes und durch die hervor- ragenden Augenhöcker auf. Das Kopfschild ohne den Vordersaum ist ziemlich halbkreis- förmig, erhält aber durch den breiteren, vorderen Saum eine mehr parabolische Gestalt. Die Glabella ist flach, von trapezoi- daler Gestalt: die Dorsalfurchen convergiren nach hinten. Der Frontallobus ist nicht so breit wie die Länge der Glabella vom 47 Hintersaume des Nackenringes bis zum Rande des Frontallobus (ohne den Randsaum 7:9 mm). Die ersten Seitenloben sind dreieckig, erscheinen aber an den Steinkernen mehr abgerundet. Die zweiten Seitenloben sind nieht vorhanden, während die dritten wieder wie bei Ph. buceu- lenta zu einem Ring sich vereinigen, der ebenfalls wie bei der eben angeführten Art niedriger und schmaler als der nach hinten stark convexe und gewölbte Nackenring ist. Die Partie der zwei- ten und dritten Seitenloben liegt unter dem Niveau des Frontal- lobus. Die Wangenecken sind. zu Hörnern ausgezogen. Der Umschlag, welcher vorn eine scharfe Kante zeigt, ist nach den Wangen zu abgerundet und geht allmählich zu den Wangen- hörnern über. Ein Stück aus der früheren DeTuLErr schen Sammlung zeigt einen besonders vorgezogenen Randsaum und auffallend steile Augenhöcker. Der ganze Kopf hat eine solche Aehnlichkeit mit einem Delphinskopf, dass DETHLEFF und Bor dafür die Bezeich- nung „delphinocephalus“ gegeben hatten. Ein ganzes Exemplar von Dobbertin auf Backsteinkalk ist zu dieser Art. zu stellen wegen der hohen Augenhöcker und des breiten Randsaumes. Auf dem Rumpf sind zehn Glieder vorhanden, während sich auf der Rhachis wie den Pleuren des Pygidiums sieben Glieder ‚finden. Die Pleuren verlaufen auf dem Rumpf und dem Pygidium erst horizontal und fallen dann seitlich ab. Die Wangenhörner sind bis unter das sechste Rumpfglied reichend zu erkennen. Das Pygidium ist parabolisch mit deutlich erkennbaren Glie- dern, von denen die fünf oberen Pleurenglieder gefurcht sind. Die Rhachis ist noch kürzer und spitzer als bei ‚Ph. bucculenta. Fundort: Rostock und Dobbertin. Gestein: Dichter, feinkörniger, grauer Kalk und Backstein- kalk wie bei Ph. bucculenta. Phacops mazima n. sp. Fr. Schu. Bab- Vi Kio. 12,U...L0 FR. Schmipr. Revision, I, p.112 ft. 3, £ 1:4, f. 1-3, 57; EDIT AB Nt.h, ELIA. Cfr. Chasmops conicophthalmus FERD. REMER, Leth. err., p. 68. Das ganze Kopfschild von halbmondförmiger Gestalt zeigt ziemlich grosse Dimensionen. Haben auch die vorliegenden Exem- plare nicht annähernd die Maximalbreite, welche Fr. ScHhmipr gefunden hat, nämlich 75 mm, so zeigt doch ein Exemplar 48 mm Breite bei 36 mm Länge. Während das ganze Kopfschild ge- 48 wölbt erscheint (bei Fr. Schmipr hoch gewölbt, in der Mitte flach), ist die Glabella selbst ziemlich flach. Der Rand, welcher vorn ziemlich stark aufgeworfen ist, geht an den Seiten in einen flachen Randsaum über, der durch eine flache Furche von der Wölbung der Wangen entfernt ist. Die Wangenhörner, welche nach Fr. ScHmipr vertical zur Dorsalfläche verlaufen, sind an unseren Exemplaren nicht erhalten. Der Frontallobus, welcher meist gerade, zuweilen sogar etwas concav eingebogen ist. zeigt ungefähr die Form eines gleich- schenkligen Dreiecks, dessen fast stumpfer Spitzenwinkel nach hinten liegt. Die Schenkellinien sind meist gekrümmt, sodass dann die erste Seitenfurche ausgeschweift, zuweilen ganz geknickt erscheint. Unsere Exemplare zeigen hierin Verschiedenheiten, wie sie Fr. Schmipr t. 4 in f. 1, 2 und 3 giebt, sodass diese Furche zuweilen fast geradlinig erscheint. Die Breite des Frontal- lobus ist grösser als die ganze Länge der Glabella. Die Maasse hiervon sind: Glabella. Frontallobus. 28 mm 34 mm, gerade Seitenfurchen, DAT 3l. „ gebogene , : 13,5 12, 4,j,gerade ! Vorderrand R 1.4555 157 ,: ‚gebogene 7 | nicht’ gerade. 7 Die Seitenecken des Frontallobus zeigen stumpfe Spitzen (bei macroura sind diese nicht vorhanden) und sind etwas vor- gezogen. Ein Exemplar zeigt bei deutlich vorgezogenen stumpfen Ecken des Frontallobus andere Dimensionen, da die Länge der Glabella grösser als die Breite des Frontallobus ist. Die scharf dreieckigen ersten Seitenloben haben spitze Win- kel, von denen der innere oft nahe an einen rechten herankommt. Die diesem gegenüberliegenden Seiten sind gewöhnlich etwas ge- bogen. wodurch die Dorsalfurchen einen etwas gekrümmten Verlauf erhalten. Diese Seiten sind stets grösser als die an der Dorsal- furche liegenden Seiten des Frontallobus. Die Wangen steigen von den Randfurchen allmählich an, während sie nach den Dorsalfurchen etwas steiler abfallen. Na- turgemäss müssen deshalb die Dorsalfurchen, wenn auch die ganze Glabella flach ist, tiefer erscheinen, während Fr. Schwmipr p. 113 sagt, dass die Dorsalfurchen schmal, nicht tief sind. Vielleicht ist es der Mangel der Schale, welcher die Furchen auf den Steinkernen tiefer erscheinen lässt. i Zwei Exemplare, an denen die Wangen nicht erhalten sind, zeigen Tuberkulirung, sodass sie eventuell mit Ph. extensa Back 49 (Gaea norwegica, p. 139), welche Fr. Schmipr p. 115 in diesem Sinne erwähnt, zu vergleichen wären. Die Maasse sind hier: 21 mm Glabella: 23 mm Frontallobus, 12 p)) » 15 ” ” Eine Reihe Pygidien, von denen eins mit Glabella und dem Hypostom von Ph. maxima vorkommt, sind nach den von Fr. ScHumipr angegebenen Merkmalen zu dieser Art gestellt. Die Rhachis zeigt 15—18 Glieder und endet hinten etwas stumpf, sodass sie Aehnlichkeit mit dem Abdomen eines Seiden- spinner-Männchens zeigt. Die Pleuren verlaufen erst etwas hori- zontal, um dann ziemlich steil seitlich abzufallen (FR. Schmidt, t. 10, £. 15). ° Die letzten Glieder der Pleuren zeigen oft eine der Rhachis parallele Richtung. Der hinter der Rhachis liegende Theil ist abgestumpft, nicht spitz und meistens etwas nach auf- wärts gebogen. Während Fr. Schmipr angiebt, dass das Pygidium wenig länger als breit ist, zeigen eine Reihe von Exemplaren bei den sonstigen Merkmalen von Ph. maxima gleiche, eventuell geringere Ausdehnung der Länge im Verhältniss zur Breite. Hinsichtlich der Hypostomen, welche der Abbildung von Fr. ScHamipr, t. 15, f. 34 entsprechen, ist zu bemerken, dass auf einem derselben sich Tuberkulirung findet. Die meisten Stücke sind in der Umgegend von Rostock ge- funden, einige bei Serrahn, Krakow und Malchow. Das Gestein ist theils blau-grauer, dichter Kalk, dem obersten Ölandskalk entsprechend, theils rother Orthocerenkalk, sowie Ma- krourakalk. Phacops macroura SIÖGR. (ANG.). Taf. VO, Fig. 1a —d. 1852. Ph. macrura SIÖGR. in Ang. Pal. scand., p. 9, t. 7, f. 3, 4. Zu dieser Art gehört eine Anzahl von Kopfschildern, die sich ziemlich scharf von Ph. maxima unterscheiden lassen. Der Vorderrand ist nicht geradlinig, sondern gebogen. Der Frontallobus verläuft ebenso und zeigt abgerundete Seitenlappen, ist also nicht in stumpfen Ecken vorgezogen. Die Dorsalfurchen erscheinen mehr geradlinig. Der Frontallobus ist nicht so breit als die Glabella lang ist; nur bei einem Exemplare übertrifft er die Glabella-Länge. Die Glabella ist in allen Theilen stark ge- wölbt. Der vor der Glabella, im Gegensatz zu Phacops Odint, etwas aufwärts gebogene Randsaum verläuft nach den Seiten so, dass er durch eine deutlich erkennbare Furche sich von der Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. I, 4 50 Wangenpartie abhebt. Diese Furche geht in der Höhe des Hin- terrandes der Augenhöcker aufwärts und vereinigt sich deutlich mit der Occipitalfurche; eine schwache Fortsetzung der Furche in der früheren Richtung ist auf den Wangenfortsätzen fast bis zu den Spitzen zu verfolgen. Die letzteren, welche vorn tuber- kulirt, hinten fein granulirt sind, erscheinen breit und lang und erinnern in ihrer säbelartigen. nach hinten aufwärts gebogenen Form sehr an die Hörner von Ph. Odini, zu welcher Art wir an- fangs diese Kopfschilder zu stellen geneigt waren. Bei Ph. Odini geht aber die Randfurche nicht zur Oceipitalfurche, sondern direct zu den Wangenhörnern über. Die dreieckigen ersten Seitenloben haben an der Dorsal- furche eine grössere Seitenlänge als der Frontallobus, während bei Ph. Odini diese beiden an der Dorsalfurche gleich lang sind. Bei einzelnen Exemplaren sind Knötchen als Ueberreste des zweiten Seitenlobus deutlich erkennbar, sodass sie also trotz der theilweise vorhandenen Tuberkulirung —- welche übrigens. da An- GELIN „fronte granulata“ für Ph.macroura angiebt, vorkommen kann —- nicht zu Ph. Wesenbergensis, sondern wegen des Verhältnisses des Frontallobus zur Glabella zu Ph. macroura zu stellen sind. Von der Eıcnwarnp’schen Species Ph. conicophthalma sind die vorliegenden Exemplare durch die langen Wangenhörner und dadurch unterschieden, dass die Seitenlänge des ersten dreiecki- gen Seitenlobus an der Dorsalfurche grösser als die Länge des Augenhöckers (tubercule oculaire, p. 1433) ist. Da die Längenverhältnisse zwischen Frontallobus und Gla- bella zur Unterscheidung von Ph. maxima in Betracht kommen, so mögen einige Maasse von Ph. macroura folgen: Breite Länge des Kopfschildes. der Glabella. des Frontallobus. 34 mm 20 mm 20 mm ab 1973 19.8 ue um 180% 10 10%, 48,3 10%, Thai; Ir 195,, Dirz Die Pygidien von Ph. macroura zeigen eine grosse Aehnlich- keit mit denen von Ph. maxıma, sodass eine Anzahl der Funde nicht sicher einer von diesen beiden Arten zugetheilt werden kann. Zu Ph. macroura sind diejenigen gestellt, welche eine nach hinten etwas spitzer verlaufende Rhachis und gleichmässig ab-. fallende Pleuren haben. Das ganze Pygidium endet hinten spitz. Die Zahl der Rhachis- und Pleurenglieder schwankt bis 18. Ein Pygidium, welches wegen der nach hinten convex abfallenden 51 Wölbung in der Richtung der Axe sich Ph. Wesenbergensts nä- hert, muss wegen der 16 Furchen auf Rhachis wie Pleuren zu Ph. macroura gestellt werden, da Ph. Wesenbergens?s nur 11—14 nach Fr. Schmivr haben soll. Gestein und Fundort wie bei Ph. mazima. Phacops conicophthalma Srs. u. Bex. Mat vll... Hie 2, Ph. conicophthalma SRS. u. BCK. in Ant. Pal. scand., p. 9, t. 7, f. 5, 6. — — Beck in EıcHaw., Leth. ross., p. 1433. Um diese Art bestimmt abgrenzen zu können, musste auf die Merkmale zurückgegangen werden, welche EicHwALD zum Unterschiede von Ph. Odint angiebt. Da keine besonders guten Exemplare vorliegen, so genügt es, die Merkmale anzugeben, welche für diese Art charakteristisch sind. Wie bei Ph. Odini sehen die Randfurchen hinter den Augenhöckern nicht aufwärts zur Dorsalfurche (wie es bei Ph. macroura der Fall ist), sondern sie gehen in gerader Linie auf die Wangenhörner über. Die Länge der Seitenloben ist gleich der des Frontallobus an der Dorsal- furche. Von Ph. Odini ist diese Art durch die kurzen Wangen- hörner verschieden, sowie dadurch, dass der Seitenlobus kleiner als die Augenhöcker-Länge ist. Die Pygidien sind nicht so gewölbt als bei Ph. Odin und haben auf den Pleuren wie auf der spitz verlaufenden Rhachis, deren letzte Segmente nicht gut zu erkennen sind, 11—12 Glieder. Die Rhachis ist 11 mm, das ganze Pygidium 27 mm breit. Die halbkreisförmigen Pygidien gehören auch nicht der Irrer’schen Varietät, welche Fr. Scumipr von Ph. Odin‘ mit kurzen Wan- genhörnern angiebt. an, da die vorliegenden hinten stumpf sind, nach Fr. Schmipr’s Abbildung t. 11, f. 16 das der Irrer’schen Varietät aber spitz ist. Ausser den erwähnten Exemplaren, welche auf Backsteinkalk erhalten sind, ist ein zwischen Echinosphäriten in dichtem, grauem Kalk liegendes Stück von ziemlich schlechtem Erhaltungszustande vorhanden. Die Seitenlobus-Länge, ihr Verhältniss zu den Augen- höckern, die Wölbung des Kopfschildes wie der Glabella bieten genügende Anhaltspunkte, um dasselbe zu Ph. conicophthalma zu stellen. Von einem der ersten Exemplare ist das Maass: Länge von Breite des Glabella. Frontallobus. Kopfschildes. 8Smm 8 mm 15 mm Die Exemplare stammen aus der Umgegend von Rostock. 4* 52 Da von verschiedenen Autoren die Bezeichnung „conico- phthalma“ für jetzt getrennte Arten gebraucht ist, so mögen hier die Merkmale zusammengestellt folgen, nach denen die vor- liegenden unterschieden sind: Bei Ph. Odini: Frontallobus und erster Seitenlobus an der Dorsalfurche gleich lang, „ Ph. contcophthalma: dieselben desgl., » Ph. macroura (ev. maxıma) dieselben ungleich, und zwar erster Seitenlobus länger als der Frontallobus, „ Ph. Odini: lange Wangenhörner, „ Ph. conicophthalma: kurze Wangenhörner, „ Ph. macroura: Länge des Seitenlobus grösser als die der Augenhöcker, höchstens derselben gleich, „Ph. conicophthalma: bedeutend kleiner, „ Ph. Odini: wenig grösser. Phacops Wesenbergensis FR. SCHMIDT. Daf... VII ı..Rios;22 Fr. Schmir. Rev., I, p. 115, t. 4, f. 10—12; t. 5, f. 1-7; t. 10, 120: Wenn die vorliegenden Kopfschilder auch nicht gut erhalten sind, so zeigen sie doch genügend hervortretende Eigenthümlich- keiten, um sie von anderen Arten zu trennen und zu Ph. Wesen- bergenstis zu stellen. Die Glabella ist bei einem Exemplar mässig gewölbt, wie das ganze Kopfschild, welches halbkreisförmig vorn etwas vorgezogen verläuft. Der vor den Wangen gelegene Rand ist von den Wangen durch eine Furche geschieden, welche hinter den Augenhöckern die Gesichtsnaht aufnimmt und sich mit der Dorsalfurche vereinigt, ohne sich direct auf die Wangenhörner fortzusetzen. Der Frontallobus ist seitlich hervorragend, ziemlich die Formen von Ph. maxima und Ph. macroura vereinigend. Die ersten Seitenloben sind dreieckig, mässig gross, sodass ihre Seitenlinie an der Dorsalfurche höchstens gleich der an derselben liegenden Seite des Frontallobus ist (bei Ph. mazıma und Ph. macroura ist diese Linie grösser). (Fr. Schmpr's f. 11, t. & ist demnach nicht Ph. Wesenbergensis, vergl. auch Text, p. 116.) Die Oberfläche ist überall fein granulirt. Ein Exemplar, bei dem der Rand vorn nicht horizontal verläuft, sondern auf- wärts gebogen ist, sodass er an Ph. macroura erinnert, ist durch Druck in der Richtung der Axe stark gequetscht, sodass sich diese Erhöhung leicht hierdurch erklärt. Gestein: Makrourakalk von Rostock. 53 Phacops efr. Eichwaldi Fr. Schmipr. Taf. VII, Fig. 4. Fr. Scamipr. Rev. I, t.4,£.4;t. 5, £. 8,9, 10,16; t. 10, £ 21; p- 117. Ein Glabellastück mit linker Wange zeigt, wenn auch der von, FR. Schmipr angegebene 2 mm breite Randsaum nur un- deutlich zu beobachten ist, die ersten Seitenloben mit innerem, deutlich rechtem Winkel, sodass eine auffallende Kreuzform, wie sie Fr. Schmipor t. 5, f. 9 abbildet, in Folge des fehlenden zweiten Seitenlobus hervortritt. Die Augen sind verhältniss- mässig klein. Gestein: Makrourakalk von Rostock. Phacops tumida Ana. Taf. Nase Die a Ang. Pal. scand., p. 10, t. 7, f. 8. Es liegen eine Reihe von Kopfschildern ohne Schale vor. Das ganze Kopfschild ist stark gewölbt mit sehr hervorragenden Augenstielen. Die Augenflächen zeigen an einem Exemplar deut- lich die Facettenreihen. Der ziemlich breite Frontallobus ist stark gewölbt und steht so weit vor, dass man von oben den Randsaum nicht erkennen kann. Der Randsaum, welcher ent- sprechend dem Verlauf des Kopfschildes vorn etwas concav nach innen und oben gebogen ist, verbreitert sich nach den Seiten hin und endet in kurze Hörner. Die ersten Seitenloben-Linien sind kürzer als die Länge der Augenhöcker und gleich der an der Dorsal- furche liegenden Seite des Frontallobus. Bei einem Exemplar auf Backsteinkalk sind die lappenförmigen Rudimente des zweiten Seiten- lobus und die einen Ring bildenden dritten Seitenloben mit seit- lichen Knötchen zu erkennen. Dieser dritte Seitenlobus ist deutlich vom Nackenring unterschieden. Die Randfurche, welche den Saum von den Wangen trennt, vereinigt sich mit der Ocei- pitalfurche, die am Steinkern ziemlich tief it. Die Wangen- stacheln enden dicht hinter den dritten Thoraxgliedern. Die letzteren sind in der gewöhnlichen Weise diagonal gefurcht. Breite des | Länge von Kopfschildes. Frotallobus. Glabella. u ill mm 9 mm 23 mm — 12:05 TEN — 14 „ Das Gesteinsmaterial ist theils, wie erwähnt, Backsteinkalk, theils splittriger, dichter, dunkler Kalk oder dichter, grauer Kalk mit Glaukonitkörnchen. 54 Die Exemplare sind zu Ph. tumida, nicht zu Ph. conıco- phthalma gestellt, da AnGELıN für letzteren einen Randsaum an- giebt vor dem Frontallobus. Doch dürften diese beiden Species auch nach der Eıcuhwarp’schen Beschreibung eventuell zu ver- einigen sein. Phacops marginala Fr. Schamipr. | Dat. VIL, Mae’: ER. SCHMIDT. Rey., 1, p. 104 1. 107293 Bei der grossen Aehnlichkeit mit Ph. bucculenta ist eine eingehende Beschreibung wohl nicht nöthig. Dagegen sollen die Unterscheidungsmerkmale von dieser Art angeführt werden, wie Fr. ScHhmipr sie angiebt und dieselben auch an dem vorliegenden Exemplare zu constatiren sind. Im Allgemeinen sind die Furchen nicht so tief wie bei Ph. bucculenta. Die ersten ziemlich kleinen Seitenloben sind mehr dreieckig. Die Wangenhöcker sind nicht über die Glabella erhaben und fallen nicht vertical zur Oceipitalfurche ab. Der vorn schmale, nach den Seiten sich verbreiternde Rand- saum ist von einer scharfen Kante nach aussen eingefasst. Der Kopfumschlag ist vorn breit und flach, sich allmählich nach den Seiten verschmälernd und wölbend. Die Augen sind von der Länge der ersten Seitenloben. Die Gesichtslinie, über die Wangen innen um den Augen- höcker verlaufend, biegt hinter demselben in einem etwas vorwärts gekrümmten Bogen nach aussen (Fr. Schmipr, t. 10, f. 15). Die Randfurche mündet in gleicher Weise wie bei Ph. mazxıma in die Ocecipitalfurche ein. Fundort: Warnemünde. Gestein: Gelb-grauer Kalkstein, dicht, ohne weitere Ver- steinerungen. il. Lichidae. Lichas. Lichas tillaenoides NIESZK. Taf. VE, Fig:17a, b, & Fr. ScHumipT. Rev., II, p. 46, t. 3, f. 27—31. Platymetopus illaenoides NIESZK. Mon. d. Tril.p. 622, t. 3, f. 3—5. Lichas convexa (?) STEINHARDT, p. 34, t. 3, f. 7a, b. Es sind zwei Kopfstücke und drei Pygidien vorhanden. Auf je einem sind Bruchstücke der Schale zu sehen, zu einem Pyei- dium liegt ein vollständiger Abdruck mit erhaltener Schale vor: ® 55 Der Kopf erinnert im Umriss und Wölbung etwas an Illae- nus Linnarssoni.. Der Umkreis des Kopfstückes, dessen vorderer Theil ziemlich stark nach unten gewölbt ist, hat eine parabo- lische Form. Ob die Schale vollständig glatt gewesen ist, kann nach den wenigen Resten nicht entschieden werden. Auf der Schale des Kopfschildes scheinen flache punktförmige Vertiefungen zu sein, während diejenige des Pygidiums kleinere Unebenheiten aufweist. Die Innenseite des Umschlags lässt die bekannten wellenförmigen Terrassenlinien deutlich erkennen. Vor dem Kopfstück verläuft ein durch eine breite Furche abgegrenzter, 1,5 mm breiter Randsaum, welcher die Strecke zwi- schen den Ausmündungsstellen der beiden Dorsalfurchen einnimmt. Die dahinter liegenden, gleichsam eine Fortsetzung des Randsaums bildenden Seitentheile sind etwas gewölbt und, da sie von den Dorsalfurchen nach innen begrenzt werden, als Wangenschilder zu betrachten. Die Dorsalfurchen verlaufen von beiden Enden des vorderen Saumes zunächst etwas seitlich, biegen dann scharf geknickt im Bogen nach innen und endlich in fast stumpfem Winkel an den hinteren Seitenloben nach aussen zur Nackenfurche. Die vorderen Seitenfurchen entspringen an den Dorsalfurchen, kurz hinter deren Einmündung in den Vorderrand, biegen sich stark im Bogen nach innen, sodass sie sich sehr nähern und das von ihnen begrenzte Stück fast dreieckig erscheint, und ver- laufen dann ziemlich gerade, also beinahe parallel, nach hinten, wo sie sich zuletzt wieder etwas nach auswärts wenden. Sie endigen blind, etwas vertieft, doch verläuft, wie Fr. ScHmipr richtig angiebt, eine schwache Furche gleichsam als Fortsetzung derselben zur Nackenfurche bis zu der Stelle, an welcher sich die hinteren Seitenfurchen abzweigen. Diese letzteren gehen also von der Nackenfurche bis zur Dorsalfurche, etwas nach oben und seitlich und sind ziemlich kurz. Die hinteren Loben liegen auf dem Steinkern gleichsam als länglich dreieckige Knötchen an den Hinterseiten der vorderen Loben. Wenn auch bei sehr genauer Betrachtung eine zweite Furche sich aus der ersten, nahe vor deren blindem Ende abzu- zweigen scheint, so verdient diese Andeutung wohl kaum berück- sichtigt, viel weniger zur Abgrenzung eines Lobus verwendet zu werden. Es ist desshalb nur ein vorderer Seitenlobus vorhanden, der seitlich von .der Dorsalfurche, hinten von der Hinterfurche, nach innen von der ersten Seitenfurche begrenzt ist. Der Frontallobns hat eine vorn breite, sich sodann sehr verengende und zuletzt wieder ein wenig erweiternde Form, 56 Die Nackenfurche ist am Steinkern sehr deutlich. Sie ist in der Mitte gerade, biegt dann etwas gekrümmt nach hinten ab und verläuft zuletzt wieder seitlich. Ihr Ende ist nicht zu constatiren, da nur Bruchstücke vorliegen. Der Nackenring tritt am Steinkern deutlich hervor und zeigt die Spur eines me- dianen Tuberkels. Die Augen sind nicht vorhanden; dagegen ist auf dem einen Exemplar die Abgrenzung des Augenlobus durch Dorsal- und Randfurche zu erkennen. Der Verlauf der Gesichtslinie entspricht ebenfalls den An- gaben und Zeichnungen FR. Schmipr's. Die Pygidien haben hyperbolische Form, wie FR. ScHMipr, t. 3, f. 30a, abbildet, nicht die elliptische der f. 29. An dem mit Schalenresten versehenen Exemplar ist deut- lich die rechte Articeulationsfacette zu erkennen. Auf dem Stein- kern beobachtet man deutlich einen Rhachisring, sowie die den- selben begrenzende Furche, welche nicht ganz, wie FR. SCHMIDT abbildet, bis zur Dorsalfurche reicht. Auch auf der Schale ist eine schwache Furchenlinie zur Abgrenzung dieses Ringes gut zu erkennen. Ebenso scharf ist diese Linie auf der Schale für die ersten Pleuren vorhanden, während die hinteren nur durch die Schale hindurchschimmern. Auf dem Abdruck mit Schale sind deutlich die den Furchen entsprechenden Erhöhungen der Innenseite vorhanden. Die Rhachis verläuft nach hinten spindelartige. Die begren- zenden Seitenfurchen erreichen sich hinten nicht, sondern endigen blind. Auf der Schale sind sie nicht zu sehen. Die Zahl der Pleuren an jeder Seite ist 5. Der Umschlag mit Terrassenlinien reicht nach innen über das KRhachisende herauf. Gestein: Hell grauer, dichter Kalk, ein Pygeidium auf erau- grünem, dichtem Kalk; ein Stück mit reichlichen Kalkspathaus- scheidungen und ZLeptaena cfr. sericea. 1: 11 Kopf-Länge . .., . .* :... 24 mm Nackenring Ne: Be — ,„ Erontallobus’ vorm.» . 2. esse DZ. Desgl. Mitte 4 3 Desgl. Einde en 6% A, GrössteDistanz d.Dorsalfurchen 22 „ 19°=> Hinterloben, lang Mr 0% — ,„ Desgl. breit 8 — 57 Pygidium, Länge 2 Desgel. grösste Breite. 33 1 Rhachisbreite, vorn Dräckss, Desgl. hinten ons Blrıg Binehreite | iltlorlaulsT - Arioy Lichas aff. illaenorides NiIESZK. Das Il, Pie. 8. Ein Exemplar in Eisenkies-haltigem Kalkstein kann wegen der vollständig glatten Schale bei keiner der sonst bekannten Zechas- Arten untergebracht werden. Fr. Scnumipr giebt, Rev. II, p. 29 an, dass dieses nur bei Lerolichas vorkommt. Da von dieser Gruppe nur L. Wlaenordes bekannt ist, das vorliegende Exemplar aber Abweichungen von dieser Art zeigt, so kann dasselbe nur an- hangsweise hierher gestellt werden. Das Kopfstück ist ziemlich gewölbt und flach halbkreisförmig. Vor dem Mittellappen der Glabella ist ein durch eine Furche abgeerenzter vertiealer Randsaum. Die Vorderfurchen biegen sich ziemlich scharf nach innen und enden blind, nachdem sie über den grössten Theil der Glabella schwach convergirend, fast pa- rallel verlaufen; doch ist wie bei Zzchas illaenordes eine schwache Andeutung einer Fortsetzung derselben in ein wenig seitli- cher Richtung vorhanden. Die Vorderfurchen selbst divergiren aber am Ende nicht, wie dies bei Z. zllaenordes der Fall ist. Die Dorsalfurchen, welche mit den Vorderfurchen zugleich vorn aus der Randfurche austreten, verlaufen zunächst etwas nach aussen gekrümmt, die Krümmung der Randfurche fortsetzend, biegen dann im stumpfen Winkel nach hinten und zeigen im wei- teren denselben Verlauf wie bei 2. ellaenordes (Fr. Schm., Rev. II, -t. 3, £. 27a). Auch die Nackenfurche, welche hier zerkratzt ist, zeigt dieselbe Bildung wie die genannte Art, wie aus der Lage des einen in der Form eines runden Knötchens vorhandenen Hinter- lobus hervorgeht. Auch die hintere Seitenfurche verläuft von dem Ende der geraden Strecke der Nackenfurche bis zu derje- nigen Stelle der Dorsalfurche, wo dieselbe am hinteren Seiten- lobus seitlich abbiegt. Die Augenfurche, welche an der stumpfen Ecke aus der Dorsalfurche hervortritt, verläuft in ähnlicher krummer Linie, wie Fr. . ScHMIDT bei ZL. ellaenordes, Rev. II, t. 3, f. 27 angiebt, bis zu der seitlichen Fortsetzung der Nackenfurche auf den Wangen, ist aber in ihrer mittleren Partie mehr seitwärts und vorwärts gerückt als bei der erwähnten Art, sodass sie im Allgemeinen der Richtung des vorderen Theils der Dorsalfurche folgt, und so der Palpebral- 98 flügel breit wird, während derselbe bei Z. wWlaenoides ganz schmal ist. Die Unterschiede von ZL. Wllaenordes sind also darin zu fin- den, dass die Vorderfurchen an ihrem hinteren Ende nicht diver- giren und zweitens die Palpebralflügel viel breiter sind. Die Schale ist glatt, unter der Lupe scheint es, als ob ganz feine Grübchen vorhanden wären. Fundort: Rostock. Gestein: Glaukonithaltiger Kalkstein mit Eisenkies. Maasse: Länge bis zum Nackenring . . 6 mm Grösste Breite zwischen den Dor ala chen Te Breite, des Palpebrallobus 2 2, Se Lichas Holmı Fr. SHCMIDT. % Bie. VI, Ho, Saar FR. ScHhmipT. Rev. II, p. 54, t. 6, f. 14—17. Von dieser Art liegen 4 Glabellenstücke zum Theil mit Schale vor. Durch die verticale Einmündung der vorderen Seiten- furchen in die Nackenfurche sind sie als zur Gruppe Platymetopus Ang. gehörig genügend charakterisirt. Von ZL. laevis unterscheiden sie sich durch die bis zur Nackenfurche reichenden vorderen Seitenfurchen, von 2. dale- carlica durch den geknickten Verlauf der Nackenfurche. Der Umriss des Kopfschildes dürfte im Allgemeinen halb- kreisförmig bis parabolisch, etwas stumpf nach vorn verzogen gewesen sein. Stellt man die Stücke so auf, dass die hintere Partie der Glabella mit dem Nackenring in einer horizontalen Ebene liegt, so ist der vordere Theil der Glabella stark nach unten gewölbt. Der Vorderrand liegt demnach fast auf der Unterseite. Die vordere Seitenfurche biegt gleich ziemlich stark nach innen, sodass die Zipfel des Frontallobus scharf eckig sind. Während die vorderen Seitenfurchen auf diese Weise bei ihrer Mündung an den Dorsalfurchen weit aus einander stehen, nähern sie sich oben auf der Glabella sehr und verlaufen zuletzt parallel fast bis zur Nackenfurche. Bei einem Exemplar sind sie hier wieder etwas nach aussen gewandt (cfr. Fr. Schm., t. 5, f. 14, nicht f! 15). Die Dorsalfurchen scheinen an der Mündungsstelle der vor- deren Seitenfurchen in den Vorderrand einzulaufen. Sie biegen sich ähnlich den vorderen Seitenfurchen etwas nach oben und innen, um dann auf der Höhe der Augenhöcker wieder nach unten seitwärts abzubiegen. 59 Die Nackenfurche ist an den Einmündungsstellen der vor- deren Seitenfurchen nach hinten abgebogen, sodass hier beider- seits stumpfe Winkel entstehen. Der Nackenring ist nur gering sewölbt, aber nicht, wie Fr. Schmipr angiebt, ganz flach. Die Augen stehen etwa 2 mm von den Dorsalfurchen ab und scheinen kreisförmig gewesen zu sein. Sie stehen auf der Höhe des geraden Theiles der Nackenfurche, sodass eine seitliche Verlängerung dieser zwischen ‘den vorderen Seitenfurchen gele- genen Strecke der Nackenfurche die Augen treffen würde. Die Tuberkulirung ist wohl im Verhältniss zu den übrigen Lichas-Arten eine ziemlich feine zu nennen. ‘Die grösseren Tu- berkel haben einen Durchmesser von 0,5 mm. Zwischen diesen finden sich noch kleinere zerstreut. Wie schon Fr. Scumipr für die Vorderfurchen bemerkt, sind die Tuberkel an den Furchen ziemlich regelrecht in Reihen geordnet. Ob Fr. Schmmr mit Recht diese Art als eine besondere von L. dalecarlica abgezweigt hat, dürfte dahin gestellt sein. Die Nackenfurche ist hier freilich deutlich gebrochen, der Nackenring dagegen nicht ganz flach, sondern mässig gewölbt. Dieses letz- tere spricht dafür, dass vielleicht eher ein Abweichen von Z. dalecarlica im Typus vorliegt, wie dasselbe ja häufig bei dem Vorkommen in einer anderen Schicht auch bei anderen Arten auftritt. Fundort: Zinow bei Neustrelitz. Gestein: Wahrscheinlich ober-silurischer Korallenkalk. In demselben sind enthalten: Orthis cfr. calligramma Darn., Orthis sp. Leptaena sp., Zwischenform zwischen ZLeptaena seg- mentum® Ang. und Leptaena Schmidti TöRNQU., Orthis biferata SCHL., Pentamerus galeatus Daun., Illaenus sp., Orthis expansa DALn., massenhaft Stromatoporen in Spindelform. Lichas (Hoplolichas) trieuspidata BEyr. Marvin eRıc. tan. b. BrsEICH. .„tTril.,-Pp.7, t415,£-7; STEINHARDT, p. 34, t. 8, f.4 (Lichas quadricornis). Lichas tricuspidata DAMES, p. 795, t. 12, f. 1, 2, 3; t. a L. trieuspidata Beyr. in FR. Schu. Rev. DI, p. 69, t. 2, f. 12—16. 60 In seiner Beschreibung von 2. triceuspidata weist Fr. Schmipr darauf hin, dass ihm die Abgrenzung dieser Art von seiner neuen Species Z. Plautin! sehr schwierig geworden sei. Die von Dauzs als Z. trecuspidata beschriebenen und abgebildeten zählt er zu seiner gleichnamigen Art, ebenso SrtEınHAarpTs L. quadrieornis. Dagegen bringt er Steinuarprs L. tricuspidata und dessen Z. dissidens (Pygidium) zu seiner Z. Plautini. Fr. Schmipr giebt in der diagnostischen Uebersicht p. 41 ausser der geringeren Tiefe und Breite der vorderen Seitenfurchen und dem verschie- denen Verhältniss der Breite von Mittel- und Seitenlappen als Unterscheidungsmerkmal von Z. Plautin? für L. trieuspidata an, dass die Oberfläche mit ungleich grossen Tuberkeln dicht besetzt ist, während bei Z. Plautin! gleichmässig grosse, spitze, länglich conische Tuberkel vorhanden sein sollen. Die Richtigkeit dieser Diagnose vorausgesetzt liegen hier 3 Glabellen von Z. trecuspr- data vor, während ZL. Plautin! nicht vorhanden ist, da alle eine Bedeckung mit ungleich grossen Tuberkeln zeigen. (Die Abbil- dungen Fr. Scumipr's lassen dies nicht so gut erkennen, da auf denselben bei L. Plautint, t. 2, £. 17—24 auch kleine Tuber- keln zu sehen sind; dagegen wird dies Unterscheidungsmerkmal p. 73 noch einmal besonders hervorgehoben.) Die Beschreibung von Z. tricuspidata hat Damzs p. 795 fi. ausführlich gegeben. Unsere Glabellen zeigen im Steinkern über dem flachen Vorderrande ein Ansteigen zunächst ein wenig nach vorn. Dies rührt wohl davon her, dass hier in der Furche, welche den Rand- saum von der Glabella trennt, eine recht dieke Schale vorhanden war, wie noch an einem Rest zu sehen ist, sodass also diese ansteigende, im Steinkern zur Glabella gerechnete Partie noch als zur breiten Randfurche gehörig zu betrachten ist. Diese Partie ist auch wie der Vorderrand nicht tuberculirt. Die Glabella wölbt sich sodann nach oben in .einem stumpfen, wenig über 90° hinausgehenden Winkel und fällt von hier in schwacher Neigung bis zur Nackenfurche ab. Der Vorderrand ist nicht überall gleich breit, sondern zeigt an beiden Seiten ein Abweichen von dem Umriss des Mittellobus durch ein seitliches Vortreten, sodass hier zwei Ecken entstehen und der Rand hier statt einer Band- form die eines Dreiecks zeigt. Hinten an der Innenseite des Randdreiecks, da wo die Dorsalfurchen in den Rand einlaufen und derselbe eine geringe Vertiefung zeigt, entspringen die vor- deren Seitenfurchen, welche am Steinkern (nur solche liegen vor) ziemlich tief sind und anfangs nach innen gekrümmt, dann eine kurze Strecke fast gleichlaufend, endlich bis zum Eintritt in die Nackenfurche wieder nach aussen gebogen sind. 61 Die Dorsalfurchen folgen vorn zunächst noch eine kurze Strecke der seitlichen Richtung des Vorderrandes, knicken dann nach innen um und laufen jetzt ziemlich parallel den vorderen Seitenfurchen. Nach hinten jedoch convergiren sie mehr zu den- selben, sodass die durch sie abgegrenzten vorderen Seitenloben sich nach hinten verschmälern, und biegen sich an den hinteren Seitenloben wieder nach aussen bis zur Mündung in die Nacken- furche. Das von Fr. Scumipr angeführte Unterscheidunesmerkmal, dass bei Z. tricuspidata die Seitenloben in der Mitte nicht breiter sind als die schmalste Stelle des Mittellobus, kann nicht als solches bestehen, da bei einem Exemplare die Seitenloben breiter als der Mittellobus sind. Fr. Schmipr giebt p. 41 an, dass bei L. Plautini! die Seitenloben in der Mitte breiter als der Mittel- lobus sind. Der Werth dieses Unterscheidungsmerkmales ist auch von FR. ScHhmipr selbst von vornherein dadurch illusorisch ge- macht, dass er SteinuArpr's L. quadricornıs als L. tricuspidata und dessen Z. tricuspidata als seme ZL. Plautint reclamirt, und STEINHARDT selbst bei diesen beiden (a. a. O., p. 72, 73) angiebt, dass bei beiden die Seitenloben an der breitesten Stelle so breit sind wie der Mittellobus an der schmalsten Stelle. Die Seitenloben haben länglich ovale Form mit einer nach hinten zum Nackenring etwas auswärts gebogenen Spitze. Ob diese letztere die Berechtigung eines eventuell mittleren Seiten- lobus hat, ist bei dem vorliegenden Material nicht zu entscheiden. Zwei Stücke sind an dieser Stelle leider verletzt, das dritte zeigt hier den von Damzs und Schmipr erwähnten grossen Tu- berkel und vor diesem eine querliegende Vertiefung. Ob diese letztere die Bezeichnung einer mittleren Seitenfurche verdient, ist mir zweifelhaft. Die hinteren Seitenloben sind kleine, rundlich dreieckige Ge- bilde, sie sind oben von der geradlinigen hinteren Seitenfurche, welche die Richtung der Nackenfurche hinter dem Mittelstück fort- setzt, an den Seiten von der auswärts gekrümmten Dorsalfurche, innen von der convex nach unten abbiegenden Nackenfurche be- grenzt. Der ganze Lobus liest tiefer als der zweite. An einem Exemplar ist die rechte, feste Wange ziemlich erhalten. Diese fällt stark gewölbt senkrecht nach hinten ab. Ueber ihren Hinterrand verläuft eine schwache Furche, die sich an die Nackenfurche anschliesst. Leider ist über die Seitenab- grenzung nichts zu sagen, als dass der Vorderrand der Glabella sich ähnlich wie bei Cyrtometopus bis fast zur Mitte des Seiten- lobus herunterzieht und hier auf der Höhe der schmalsten Stelle des Mittellobus sich aus der Dorsalfurche eine Randfurche von gleicher Tiefe nach rechts abzweist. Doch ist dieselbe hier in 62 wagerechter Richtung nur bis dahin, wo die Wange senkrecht nach hinten abfällt, zu verfolgen, da hier das Stück verletzt ist. Ueber die Augen, die vermuthlich in dieser Höhe gelegen haben, ist demnach nichts zu sagen. Der Mittellappen der Glabella ist nicht weiter beschrieben, da er durch den Verlauf der Vorderfurchen genügend charakte- risirt wird. Der vordere Theil des Mittellobus soll vorn auf seiner höchsten Stelle nach DAmes und Fr. Schmipt, mit Zu- rechnung von STEINHArRDT’s L. quadricornes, vier lange Tuberkel getragen haben. Auf den Schmipr’schen Abbildungen sind die- selben nicht vorhanden (in f. 12, t. 2 die Fusspunkte von zwei Stacheln), ebenso fehlen dieselben bei zwei von unseren Exem- plaren. Bei Damzs’ Abbildungen sind dieselben zum Theil voll- ständig vorhanden, zum Theil ergänzt. Die Anordnung derselben soll eine halbkreisförmige sein. Bei unserm dritten Exemplare sind drei Stacheln mit Schale vorhanden mit ganz feiner Granulirung. Der grösste steht genau in der Mitte und ist nach vorn aufwärts gerichtet. Auf der linken Seite, nicht auf einem Bogen mit dem ersten, stehen auf ziemlich gleicher Höhe zwei etwas kleinere, sodass ich zunächst durch die Aehnlichkeit mit der Abbildung Scumivor’s von Z. Plautini, t. 2, f. 185 — woinf. 18a die centrale Lage des einen und in f. 18b die links-seitliche Stellung der anderen dazu ver- leitet — an eine Zugehörigkeit zu dieser Art dachte. Doch lässt die verschiedene Tuberkulirung und der Umstand, dass der Mittel- lobus an der schmalsten Stelle um 1.5 mm breiter als die Seiten- loben an der breitesten Stelle ist, keinen Zweifel an der Zuge- hörigkeit dieses Stückes zu ZL. trieusprdata aufkommen. Auf der rechten Seite sind die event. entsprechenden An- satzstellen zweier Stacheln nicht zu sehen, dagegen ist ein obli- terirter grösserer Tuberkelstumpf vorhanden. Wir haben also entweder 4 Stacheln (quadricornis), dann ist die von Dames angegebene Halbkreisstellung eine zufällige, oder wir haben, wenn die rechte Seite der linken entsprechend gestaltet war, 5 Stacheln gehabt, also eine neue Art (Z. penta- cuwleata) nach dem Vorgange von Dames durch Abzweigung von L. proboscrdea, welche nur einen Stachel hat. Sehen wir dagegen die event. bessere Ausbildung der sog. mittleren Seitenfurche, welche den Höcker auf dem Seitenlobus nach vorn begrenzt als ebenso bedeutungslos an wie die Schmipr'- sche Verwerthung der Mittel- und Seitenlobus-Breite, so hätten wir, was wohl durch ein reichlicheres Material später festgestellt wird, eine Art, Z. tricuspidata, welche vielfach variiren kann (ich erinnere an Cheirurus tumidus und Ch. variolarıs!), oder wir 63 haben mehrere Abarten von einer Art, Z. trecuspidata typıca. Zu diesen Abarten gehörten jetzt schon: ZL. Plautini, L. pro- boscidea, L. longispina, L. ev. pentaculeata. Der Nackenring hat ungefähr Dreiecksform. Die obere Be- srenzung ist gebildet durch die Nackenfurche, welche ja unter dem Mittelstück geradlinig und von den hinteren Seitenloben an seitwärts nach unten und hinten gekrümmt ist. Der bis an die Wangen reichende Seitenrand ist wulstig und trägt ungefähr unter dem hinteren Höcker des Seitenlobus einen grösseren Tuberkel, während sich auf der darüber liegenden Fläche mehrere kleine Tuberkel finden. Die Dreiecksspitze oder, wenn wir für den ganzen Nackenring mehr eine Trapezform anneh- men, die hintere kurze Seite desselben ist in einen langen Stachel ausgezogen, neben dem seitlich divergirend zwei kleinere stehen. Bei einem Exemplar (dem vorhin erwähnten mit Stacheln) ist derselbe überall rund. Derselbe ist als Bruchstück von 6 mm Länge am Nackenring vorhanden mit kreisförmiger (runder) Bruch- fläche; doch sind noch hierher gehörige Bruchstücke von 11, 4 und 6 mm Länge-vorhanden, sodass sich hierfür allein schon eine Länge von 27 mm ergiebt bei einer Glabellalänge von 24 mm bis zur Nackenfurche. Dazu kommt noch die Breite des Nacken- ringes mit 7 mm bis zum Anfang des Stachels. Bei einem anderen Exemplar von 25 mm Glabella-Länge ha- ben wir 7 mm Nackenring-Breite bis zum Stachel. Die Stachel- länge bis zur Bruchstelle 12 mm; dazu ein abgebrochenes Stück (beim Präpariren abgebrochen) mit Schale von 23 mm Länge, ohne dass auf ein baldiges Aufhören zu schliessen wäre, da hier der Stachel noch 5 mm Höhe hat. Der Stachel hat also als Bruchstück noch eine Länge von 37 mm (mehr als 1'/a Zoll!). Der linke Seitenstachel ist in 5 mm Länge bei einer Breite von 1,5 mm abgebrochen, ist also auch noch länger gewesen. In der Mitte des Nackenringes steht ein Tuberkel. Bei dem letzteren Exemplar ist der Stachel seitlich zusammengedrückt und zwar kantig, wie auf der Schale zu sehen ist, sodass der Durch- schnitt einen Rhombus mit langer Diagonale von oben nach unten vorstellt. Die Pygidien, zwei Steinkerne und ein Abdruck, sind leider ohne Rand und Endlappen. Die Rhachis trägt zwei Ringe und fällt, nachdem sie hinter dem zweiten Ringe die höchste Wölbung erreicht hat, sanft nach hinten zum Rande ab, in welchen sie ohne jede Furche übergeht. Die zwei Pleuren sind je von einer Längsfurche durchzogen, sodass vier Furchen auf jeder Seite vorhanden sind. Die zweiten ‚Pleuren sind von nach aussen convexen Furchen eingefasst, 64 sodass also nach Fr. Schmipr’s Diagnose Z/. treeuspidata sicher vorliegt. Die Dorsalfurchen convergiren nach hinten und verlaufen blind. Sie schliessen mit den Hinterfurchen der zweiten Pleuren ein dreieckiges Feld ein, welches event. als dritte Pleure anzu- sehen ist. An einem Exemplar ist deutlich auf diesem Felde eine von der Dorsalfurche kurz vor ihrem blinden Ende abzwei- gende kleine Furche zu sehen, welche also event. der Längsfurche der anderen Pleuren g„leichwerthig wäre. Durch diese wird ein oberes, trapezförmiges Stück von der dritten Pleure abgeschnitten, sodass ein kleineres, rundlich drei- eckiges darunter liegt. Dieses letztere trägt je zwei unter einander stehende Tuberkel. Es ist hier also ein Uebergang zu dem Py- gidium, welches Damzs für Z. proboscrdew in Anspruch nimmt (— L. velata STtEinH.). Auch auf dem Abdruck ist diese Furche als ein entsprechender Wulst vorhanden, wie sie auch Dames, t. 13, f. 1, abbildet, ebenso die Vertiefung eines Tuberkels. Leider ist dieses Stück weiter nach unten zu sehr beschädigt. Zu erwähnen ist noch, dass an dem freiliegenden Theil des Um- schlags die bekannten Wellenlinien vorhanden sind. An einem Exemplar ist rechts die Hinterrandlinie zu sehen, die zwischen der zweiten Pleure und dem Endlappen liegt. Diese verläuft nicht wie bei 2. Plautind angegeben, sondern der von L. trieusprdata entsprechend. Fundort: Rostock, Doberan, Krakow. Gestein! Grauer Kalk mit Asaphus-Resten (Orthocerenkalk). Lichas (Hoplolichas) aff. proboscidea Damzs. Taf. VII, Pie. 2abur sa: DAMES. t.,12, f.,4>°1. 18, 0.23. Anschliessend an das unter Z. tricuspidata Erwähnte ist zu constatiren, dass ev. zwei Exemplare von Zichas aff. proboscidea vorhanden sind. An einem Exemplar ist deutlich die Stelle zu sehen, an welcher der grosse Stirnstachel abgebrochen ist; dahinter rechts und links regelmässig gestellt die Fusspunkte zweier grösserer Höcker oder Stacheln. Ob nur ein Stirnstachel vorhanden ge- wesen oder ob, wie es bei Betrachtung der Bruchfläche scheinen möchte, zwei Stacheln mit gemeinsamer Basis hier gestanden haben, ist nicht zu entscheiden. Es muss deshalb für später vorbehalten bleiben, bei Auffindung von weiterem Material zu SUEINHARDT'S oder Damzs’ Ansichten Stellung zu nehmen. Das zweite Exemplar ist leider nur als Bruchstück des vor- 65 deren Theils der Glabella vorhanden; doch haben wir hier Kern und Abdruck, sowie den abgebrochenen, aber mit Schalenfortsatz versehenen Stachel von 16 mm Länge. Letzterer hat Tuberkel und ist aufwärts nach vorn gekrümmt mit spitzem Ende. Der Durchmesser ist überall kreisförmig, nicht rhombisch, sodass also auch hier wie bei dem Nackenstachel von Z. trecuspidata For- men mit rundem (unser Exemplar) und solche mit rhombischem (Dames, t. 13, f. 2) Querschnitt vorkommen. Hinter dem grossen Stachel haben an beiden Seiten gleich- mässig je ein kleiner Stachel oder grösserer Tuberkel gestanden, wie auch aus dem Schalenabdruck derselben zu ersehen ist. Hierauf jedoch eine neue Species, etwa Z. untcornu BoLL (s. unten) zu gründen, halte ich nicht für recht, zumal ja Fr. Schmipr bei Ch. varvolarıs das vollständige Fehlen oder Vorhandensein eines grossen Nackenstachels nicht als ein integrirendes Merkmal be- trachtet hat. Im Uebrigen sind keine Unterschiede hinsichtlich der Tuber- kulirung, welche zerstreut und gemischt ist, vorhanden. Ob die erwähnten Exemplaren mit ZL. proboscidea identisch sind, oder sich eine neue Species ergiebt, muss erst durch neues Material entschieden werden. Das letztere Exemplar (Taf. VIN, Fig. 2) stammt aus der Sammlung von Dr. WıErcHnwann und war mit „Lichas unicornu Bot in Litt.“ bezeichnet. Fundort; Goldberg. Gestein: Grauer Orthocerenkalk. Lichas cfr. pachyrhiına Dauman. FR. SCHMIDT. Rev. II, p. 59, t. 1, f. 10— 12. Lichas celorhin Ang. (Pygidium). Pal. scand., p. 56, t. 35, f. 1. Ein schlecht erhaltenes Pygidiumstück dürfte hierher gehören. Zwei Rhachisringe von bandähnlicher Form sind zu erken- nen. Die Dorsalfurchen verlaufen zuerst ziemlich parallel, sodass dieses Exemplar von den bei Schmipt, ANnGELIN und BRÖGGER abgebildeten Zichas pachyrhina, L. celorhin, L. norwegica ver- schieden erscheint, da bei diesen die Furchen convergiren. Erst hinter der kuppenförmigen Erhebung auf der Rhachis, welche sich in etwa doppelter Ringbreite hinter der zweiten Ringfurche findet, laufen die Dorsalfurchen nach innen gekrümmt. Die Mittelfurche der oberen Pleure verläuft hier mehr seitlich, nicht so nach hinten gewandt, wie die erwähnten ‚Autoren ab- bilden. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1. DT 66 Dasselbe gilt im Verhältniss von den übrigen Furchen, von denen jederseits fünf vorhanden sind. Fundort: Rostock. Gestein: Grauer Orthocerenkalkstein. Lichas deflexa SJÖöGRk. Taf. VII, Fig. 4a, b, c. Fr. SCHMIDT. Rev. I, p. 101, t. 4, f. 24-35. Von dieser Art liegen eine Anzahl von Glabellen vor, welche in Grösse sehr varliren. Die Glabella ist nach allen Seiten stark gewölbt, besonders in der Medianrichtung, sodass hier eine vollständige Halbkugel- form erscheint. Demgemäss ist es, wie FR. ScHhmipr angiebt, nicht möglich, die vollständige Glabella auf einmal zu übersehen. Vor der Glabella ist ein breiter, flacher Randsaum, der vorn an den beiden Seiten in dreieckiger Form erweitert ist, sodass hier wiederum die bekannte Trapezform auftritt. Hinter diesem Eckendreieck erfolgt eine Einbuchtung nach innen und dann wieder eine Verbreiterung des Randes.. An der Einbuch- tung entspringen die Vorderfurchen. Diese biegen sich nach innen und divergiren, nachdem sie hinter der höchsten Wölbung der Glabella sich sehr genähert haben, allmählich wieder, um an der Abzweigungsstelle der hinteren Seitenfurchen in die Nacken- furche zu treten. Die Breite des Mittellobus an der schmalsten Stelle ist wenig mehr als !/s der breitesten Stelle der Seiten- loben. Die vordere Wölbung des Mittellobus ist nicht gleich- mässig. Wir haben Exemplare, welche zu Scamir’s Abbildung t. 4, f. 30 und solche, welche zu f. 26e passen. Die hinteren Seitenfurchen sind kurz und gehen von der sehr breiten Nackenfurche seitlich etwas aufwärts zur Dorsal- furche. Die Nackenfurche ist hinter dem Mittelstück am breitesten, von fast biconcaver Gestalt, welche durch die entgegengesetzt sekrümmten Ränder von Glabella und Nackenring bedingt wird. Sie biegt dann nach hinten unten seitlich- ab, sodass die hintere Seitenfurche und die eigentliche Fortsetzung der Nackenfurche wie zwei gabelige Aeste derselben erscheinen, welche den dreieckig rundlichen, hinteren Seitenlobus einschliessen. Der Nackenring ist hinter dem Mittelstück ziemlich hoch, nach den Seiten mehr zu einem flacheren Wulst abfallend. Die Dorsalfurchen verlaufen von der zweiten seitlichen Rand- verbreiterung zuerst etwas nach aussen gebogen, dann fast gerad- linig bis zur oberen Spitze des. Hinterlobus. Hier biegen sie 67 unter stumpfem Winkel seitlich nach hinten ab zur Nackenfurche. Durch eine flache Einbuchtung der Dorsalfurche bekommen die Seitenloben auch wohl eine fast bohnenförmige Gestalt (t. 4, f. 31 bei Fr. Schmipr). | Bei den schlecht erhaltenen Wangenschildern ist an einem Exemplar eine Augenfurche zu bemerken. Diese zweigt sich etwa in der Mitte des geraden Theils der Dorsalfurche von derselben ab, erst etwas convex nach hinten gerichtet, dann in einem halb- kreisförmigen Bogen (wohl um den Augenhöcker herum), und endlich in seitlichem Bogen zur Nackenfurche verlaufend (f. 24a, t. 4 bei Fr. ScHmipr). Die Tuberkulirung entspricht der von Fr. ScHmiprT an- gegebenen. Grobe, runde Tuberkel wechseln mit feiner Gra- nulirung auf den erhabenen -Theilen des Kopfschildes ab. Die- selbe grobe Tuberkulirung findet sich auf dem Steinkern am Nackenring und an den beiden seitlichen Vorsprüngen des Rand- saumes. Die Schale zeigt auf dem Nackenringe, den hinteren erhabenen Wangenrändern, dem vorderen Randsaum und den Wangenhörnern feine Granulirung, während die Tuberkeln des Steinkerns hierbei nur schwach durchblicken. Ob einige Pygidiumstücke hierher gehören, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die Rhachis hat zwei Ringe und zeigt hinter dem letzten derselben eine starke Wölbung, die fast wie eine kleine Kuppe aufliest. Natürlich kann diese Bildung nicht etwa als für die Art charakteristisch hingestellt werden. Im Gegentheil soll sich die Beschreibung nur auf das vorliegende Exemplar erstrecken. Das Ende des Pygidiums ist abgebrochen. Die Dorsalfurchen verlaufen zunächst ziemlich parallel, sind von der dritten bis fünften Furche etwas nach hinten convergirend mit äusserer Krümmung und verlaufen von hier aus wieder ziem- lich parallel. Das Ende ist nicht vorhanden. Der Umschlag hat die bekannten Terrassenlinien. Fundort: Rostock, Goldberg. Gestein: Grauer und grau-grüner, untersilurischer Kalkstein und Makrourakalk, frisch und verwittert. Lichas cfr. cicatricosa Loven. Taf. VII, Fig. 5 u. 6a, b, ce. E22 Schummpr., Rev. II, p. 122, t. 25, 26. Da diese Art eine grosse Aehnlichkeit mit Z. margaritfer Nıesze. hat, so waren einige Glabellastücke von mir zunächst bei dieser Art untergebracht. Weil jedoch die Granulirung nicht genau mit der bei Fr. Schmipr, t. 5, f. 20 angegebenen über- 5 * 68 einstimmt, so habe ich dieselben zu Z. cicatrıcosa gestellt und die Beschreibung zweier Glabellastücke, die von vornherein mehr zu L. cecatricosa passten, noch besonders hinsichtlich der Ab- weichungen hinterher folgen lassen. Mehrere unvollständige Glabellastücke zeigen, soweit es der Erhaltungszustand gestattet, eine nach allen Seiten ziemlich ge- wölbte Form. Die Vorderfurchen entspringen ziemlich weit seitlich an dem schmalen Randsaum, welcher durch eine feine Furche an beiden Seiten eingefasst ist. Sie biegen sich in starker Krümmung nach innen, sodass der Mittellappen die Seitenlappen mit zwei spitz verlaufenden Seitenzipfeln umfasst. _ Dann convergiren sie all- mählich und krümmen sich am Ende des ersten Seitenlobus wieder nach aussen bis zum Zusammentreffen mit der mittleren Seitenfurche. Von hier biegen sie eckig nach hinten zur Nacken- furche ab. Die mittleren Seitenfurchen verlaufen wie sonst bei Lichas die Dorsalfurchen. Fr. Schmipr giebt an, dass sie mit denselben verschmolzen sind. Sie treffen mit den Vorderfurchen an der Stelle, wo diese am weitesten seitlich gebogen sind, zu- sammen. An einem Exemplar sieht man. dass die Dorsalfurche rechts ungefähr bis zur Mitte des mittleren Seitenlobus zusam- men verläuft und dann nach aussen geht. Ob diese letztere Partie nicht Dorsalfurche, sondern Augenfurche ist, kann ich nicht ent- scheiden. Wenn man, wie Fr. Schmipr ebenfalls annimmt, das zwischen Mittelfurche und Hinterlobus liegende Stück als Mittel- lobus, der event. mit den Wangentheilen verwachsen ist, ansieht, so muss doch, wenn dieser Mittellobus nach aussen eine zur Nackenfurche gehende Abgrenzungslinie zeigt, dies die Dorsal- furche sein, zumal wenn sich auf diesem Mittellobusstück keine Spur des Auges vorfindet. An einem Exemplar mit Schalenrest verlaufen die vorderen und mittleren Seitenfurchen so zusammen, dass sie den Lobus rund abschliessen und so beide blind zu enden scheinen, doch ist am Steinkern der weitere Verlauf der Vorderfurche zu ver- folgen. Obwohl die Granulirung dieser Glabellastücke eine ziemlich feine ist, so fehlt ihr doch, wie oben erwähnt, die Regelmässig- keit und Gleichheit, welche für Z. margaritifer bedeutsam ist. Zwei andere Glabellen, welche den eben beschriebenen fast völlig gleichen, sind in einigen Punkten etwas abweichend. Die Vorderfurchen verlaufen, wie dies ähnlich von Fr. Scmhmipr, t. 5, f. 25, abgebildet ist, eine Strecke lang auf der Mitte der Gla- bella parallel wie bei Z. deflexus. Die eine zeigt auf dem Schalenrest am Nackenring und den vorhandenen Theilen der . 69 Wangen (event. zweiten Seitenloben) stärkere Tuberkulirung. Da dieselben etwas vollständiger als die zuerst erwähnten sind, so ist noch etwas der Beschreibung hinzuzufügen. Die Dorsal- furchen, welche bis zur Mitte mit den die vorderen Seitenloben begrenzenden mittleren Seitenfurchen zusammenlaufen, biegen hier zur Seite ab. Sie gehen erst ziemlich geradlinig nach hinten, dann der Augenfurche folgend nach aussen gekrümmt und endlich nochmals sich nach hinten krümmend zur Nackenfurche. Das dadurch entstehende mittlere Loben- (und Wangen-?) feld hat eine zweilappig fünfeckige Form, wie in Fr. Schmipr’s f. 17, t.5 bei L. margaritifer abgebildet ist. Dieses Loben-Wangenfeld hat nicht die Form von f. 25a und b, t.5 (Z. eieatricosa), wo (dasseibe stumpf viereckig ist, sodass hier also eine Anlehnung an Z. mar- garitfer stattfindet. Die für Z. ercatricosa von Fr. ScHmipr angegebene grössere Granulirung ist in f. 25a nicht zu sehen. Bei unserem Exemplar ist aber die Granulirung wiederum nicht so regelmässig fein, wie die in f. 20 für Z. margaritifer ab- gebildete. Die Nackenfurche und die drei kleinen Loben sind wie in £. 17, t. 5 vorhanden. In der Mitte des gewölbten Nacken- ringes, welcher granulirt ist, steht nach hinten ein wenig grös- serer Tuberkel. Es ist wohl möglich, dass noch durch weitere Auffindung von Uebergangsformen eine Vereinigung von L. mar- garitifer mit L. cicatricosa ermöglicht wird. Ein Kopfstück (Taf. VII, Fig. 6a) mit feiner Granuli- rung, welche ziemlich gleichmässig ist, liegt in dunklem, grün- sgrauem Kalkstein von splittrigem Bruch eingebettet. Ein Pygidium (Taf. VIII, Fig. 6b) in gleichem Gestein und mit gleicher regelmässig feiner Granulirung hat grössere Dimensionen, sodass es AnGE- zıns Abbildung, t. 37, f. 5, ähnelt; doch verlaufen die Furchen anders. Ob diese beiden Stücke zu Lichas cicatricosa gehören, ist sehr fraglich. Sie sind hier nur angeführt, da sie entschieden in die Gruppe der vorliegenden Art gehören. Das Gestein der übrigen ist grauer, dichter Kalkstein. Das kleinere Exemplar liegt im Backsteinkalk. Fundort: Rostock. Lichas nasuta n. sp. Faf VIll: ‚Bie,7a,.b: ‚Das einzige vorliegende Stück macht auf den ersten Blick einen eigenthümlichen Eindruck durch ein vor der Randfurche verlaufendes Gebilde, das als spitz schnauzenförmig verlängerter Randsaum bezeichnet werden muss. Im Uebrigen gehört das 10 Stück dem Furchenverlauf nach in die „Anhangsgruppe* Fr. Scnmipr's, wo dasselbe in der Nähe von Z. margarttifer Platz findet. Mit diesem letzteren hat der Verlauf der Furchen grosse Aehnlichkeit. Die vorderen Furchen biegen sich gleich in starker Krümmung nach innen, sodass der die Seitenloben umfassende Frontaltheil des Mittellobus eine sichelförmige Gestalt hat. Nur hat die Randfurche nicht völlig kreisrunde Gestalt, sondern ist da, wo sie den Randvorsprung abgrenzt, etwas nach hinten ein- gebuchtet. Die Vorderfurchen enden blind, doch führt von dieser Stelle aus wie bei Z. margaritifer eine kleine seitliche, nach hinten abbiegende Furche zur Nackenfurche. Der Verlauf der übrigen Furchen ist dem von L. margaritifer analog und braucht deshalb nicht besonders beschrieben zu werden. Nur hinsicht- lich der Dorsalfurchen ist zu erwähnen, dass dieselbe deutlich den oberen Theil des ersten und den seitlichen Theil des zweiten Seitenlobus begrenzt. An diesem letzteren scheint sie schlank zu verlaufen, sodass also die seitliche Einbuchtung wie bei Z. margaritifer nicht zu sehen ist. Der mittlere Seitenlobus be- kommt dadurch eine mehr trapezförmige, " statt fünfeckige Form. Die schmale Seite derselben liegt an der Verbindungsfurche zwi- schen Vorder- und Nackenfurche, die längere Seite gekrümmt nach aussen und hinten. Die hinteren Seitenloben sind ebenso gestaltet und gelegen wie bei Z. margarttifer. Der Augendeckel ist bedeutend breiter als bei Z. St. Mathiae und L. margaritıfer. Die Augenfurche zweigt sich auch etwas früher ab als bei diesen beiden. Der Randvorsprung ist ein dreieckiger mit vorn stumpfer Spitze, dessen Seitenecken in einen Randsaum übergehen, welcher hier Dis zur Abgrenzung der Augenfurchen zu verfolgen ist. Die Granulirung ist eine sehr feine. Gestein: Typischer Backsteinkalk. Fundort; Rostock. Maasse: Länge „WIE PN WIE Breite des Frontallobus vom . . 12 „ Länge des. Mittellobus#""! ER Gamez Randvorsprung' ". %. We Su Lichas cfr. gibba Anc. Taf. VII, Fig. 8a, b. ANGELIN. Pal. scand., p. 71, t. 37, f. 1. Ein Bruchstück des Kopfschildes zeigt im Allgemeinen Ueber- einstimmung mit ZL. gibba Anc. 71 Ueber den Verlauf der vorderen Seitenfurchen ist nichts weiter anzugeben, als dass dieselben in ihrem hinteren Theile ziemlich parallel sind und in die Nackenfurche münden. Die erste Seitenfurche ist nur rechts beim Einlaufen in die Vorder- furche deutlich zu sehen. Sie schnürt den ersten Seitenlobus ab, wie dies die Figur AnGeum’s zeigt und mündet rechtwinklig in die Vorderfurche. Hier verläuft eine breite, flache und glatte Vertiefung über den Mittellobus, scheinbar einer Fortsetzung der Seitenfurche entsprechend, wodurch das hintere Stück fast ring- förmig abgegrenzt wird. Neben dieser durch die eben erwähnte Vertiefung und die Nackenfurche abgegrenzten Erhöhung, welche scheinbar einen zweiten Nackenring bildet, liegen rechts und links die hinteren Loben, von der Seitenfurche, dem letzten Stück der Vorderfurche und der Nackenfurche begrenzt. Der Nackenring zeigt wiederum noch eine der Nackenfurche parallele, glatte Querfurche, sodass diese Art ein ganz charakte- ristisches Aeusseres hat. Auf den erhöhten Stellen ist überall Granulirung vorhanden. Das schlecht erhaltene Pygidium von 11 mm Länge und 13 mm Breite hat ziemlich halbkreisförmige Gestalt. Die Rhachis hat 2—3 Glieder, ist spindelförmig und über den im Uebrigen flachen Theilen des Pygidiums erhaben gewölbt. Von den Ringen gehen drei Querwülste jederseits schräg wie Blattrippen zum Rand und einer in der Verlängerung der Rhachis. Dazwischen ist überall Granulirung vorhanden. Gestein: Der Kopfrest in grauem, dichtem, obersilurischem Kalk mit Leperditien. Das Pygidium in röthlich grauem Kalkstein. Fundort: Rostock. Lichas illaentformeis n. sp. Taf. VIIL, Fie. 9. Auf einem grau-weissen Phaciten-Kalkstein mit Resten von Illaenus-Pygidien ist ein Kopfstück schlecht erhalten vorhanden. Unwillkürlich fällt die Aehnlichkeit mit Illaenus in’s Auge, doch ist hieran wegen der Granulirung und der Form der ersten Seitenloben nicht zu denken. Vielleicht gehört diese Art in die Nähe der vorigen, doch ist der Verlauf der Vorderfurchen sowie die Gestalt der Glabella verschieden. Eine gewisse Aehnlichkeit ist auch mit Srteimarpr’s Lichas aegwiloba vorhanden, we- nigstens hinsichtlich der Gestalt der Seitenloben; doch ist nach Fr. Schmivr’s Abbildungen dieser Art (Rev. U, t. 5, f. 4—10) die Ausbildung der hinteren Partie des Mittellobus eine ganz andere. Angenommen, dass nicht wie bei Z. gebba eine Furche über 12 den Mittellobus verläuft, sondern das vorliegende Glabellenstück bis zur Nackenfurche reicht, so stehen die vorderen Seitenfurchen rechtwinklich auf derselben. Sie sind auf dem hinteren Glabellen- theil parallel und biegen sich vorn unter einem stumpfen, bei- nahe rechten Winkel nach aussen, doch ist ihr Einmünden in den Rand bei dem schlechten Erhaltungszustande nicht zu sehen. Die Seitenfurchen scheinen der hinteren Partie der Vorderfurchen auch parallel gewesen zu sein, eher noch hinten etwas diver- girend, sodass der Seitenlobus bohnenförmig, hinten etwas breiter als vorn, erscheint. Die Oberfläche ist fein granulirt. Fundort: Rostock. Gestein; Phaecitenoolith. Lichas triconica DamEs. Conolichas triconica DAMES, p. 808, t. 13, f. 7; t.:14, £. 1. FR. SCHMIDT. Rev. I, p. 87, t. 14, f. 1—3. Von dieser Art ist auf einem Geschiebestück aus der Samım- lung des Herrn Lügsrtorr in Parchim ein Bruchstück vorhanden. Im wesentlichen sind nur die vorderen beiden Seitenloben mit dem zwischenliegenden Stück der Glabella erhalten. Die- selben treten in ihrer hinteren Partie als stumpfe, hochgewölbte Kegel etwa 5 mm über die Glabella und den Nackenring hervor. Ihre Breite ist hinten 9 mm; vorn liegen dieselben nicht frei, sodass nicht zu constatiren ist, ob sich die Loben vorn ziemlich stark verschmälern. wie es Fr. Scmmipr's f. le, t. 5 zeigt. Die Loben sind mit groben und kleinen dazwischen liegenden Tuberkeln besetzt. Der Zwischenraum zwischen den Loben ist 53 mm breit und wird nach dem Nackenring hin breiter. Auf demselben be- findet sich eine erhabene Längsleiste. i Hinter den hohen Kuppen sind die Hinterloben als flache, eirunde, ziemlich kleine Knötchen vorhanden. Sie sind ebenso wie der neben der hinteren Seitenfurche noch theilweise vorhan- dene Wangentheil grob tuberkulirt. Gestein: Gelb-grauer Kalkstein. Fundort: Parchim. Ill. Illaenidae. Illaenus. Illaenus Cheron Horn. Taf. IX, Fig. 1a, b, e und 2a, b. Horm. Ilaeniden, p. 64, t. 12, £. 13. Horm. Svenska arterna, p. 88, t. 3, f. 1—22. Ilaenus centaurus STEINHARDT, p. 47, t. 4, f. 4-46; t. 5, f. 10. Von dieser Art liegt ein sehr umfangreiches Material vor, eine Reihe von Pygidien mit und ohne Schale, Kopfschilder und - ein ganzes nicht gerade günstig erhaltenes Exemplar. Das Kopfschild, welches oft in beträchtlicher Grösse vor- handen ist, zeigt eine im Allgemeinen halbkreisförmige bis ellip- tische Gestalt. Ein Merkmal, welches sowohl STEINHARDT als Horm zur ersten Unterscheidung der /llaenus - Arten verwenden, ist das Höhenverhältniss der Glabella zu dem der Augenhöcker. Die Glabella ist hier höher als die Augenhöcker. Die Rücken- furchen sind tief und convergiren nach vorn. Die Augendeck- platte ist nach den Seiten etwas ansteigend, entsprechend der f. 4 auf t. 4 von STEINHARDT, doch ist in dieser Abbildung nicht genügend die Rundung der Augendeckelseiten hervorgeho- ben, während dies t. 5. f. 10a von oben deutlich zu sehen ist. Die Augendeckel selbst sind etwas nach hinten gebogen und mit vorn geschweiftem Vorderrand, dem nach hinten eine fast paral- lele Furche als Abgrenzung entspricht, versehen. Die ganze Glabella ist mit beinahe parallelen, in der Mitte wellig gebogenen Terrassenlinien in besonders auffallender Weise bedeckt. Diese Linien, zwischen welchen sich punktförmige Vertiefungen zerstreut finden, sind auf dem zwischen den Dorsalfurchen liegenden Theil und vorn am Rand ziemlich stark. Eine am Vorderrand ver- laufende Falzlinie ist deutlich markirt. Die Hinterecken des Kopfes sind abgerundet. Vielleicht ist eine freie Wange, welche wegen ihrer eigen- thümlichen Form zu Il. sinuatus gestellt ist, wegen der Spuren von starken Terrassenlinien hierher zu bringen, die trotz der feh- lenden Schale besonders hervortreten, wie dies so häufig bei Iü. Chiron der Fall. Wegen der eigenthümlichen Ausbuchtung des Unterrandes ist dieselbe jedoch bis jetzt, so lange dies nicht auch für ZZ. Chiron durch Auffindung vollständiger Exemplare als möglich nachgewiesen wird, zu Il. sinuatus zu stellen. Am Thorax sind die 10 Glieder auf Rhachis wie Pleuren bei dem einen vorhandenen Exemplar noch mit Schale bedeckt, 74 welche zumal auf den ersten vier Ringen wellenförmige Linien und feine Punktirung zeigt. Die Pleuren lassen deutlich die den echten Ilaenen eigenthümlichen Längslinien erkennen, welche durch die nach hinten abwärts gebogenen äusseren Pleurentheile entstehen,. Es verlaufen demnach zwei ziemlich scharfe Knick- linien den deutlich ausgeprägten Dorsalfurchen am Thorax parallel. Zwischen Pygidium und Kopfschild bilden die Thoraxglieder eine vollständig sattelförmige Einsenkung, die vielleicht durch Druck entstanden ist. Da die Grössenverhältnisse event. von Wichtigkeit sind, so folgen dieselben von dem grössten und dem kleinsten Exemplare. 1 II. Distanz d. Dorsalfurchen, hinten 32 mm 9 mm 5 vorn» 128, HR Koptlängerr. Ilm: anlsiıe RB Ra Ausendistanz . auwsal.i sah. wusbraDasn mittel. Breite.,des Pygidiums.,,.... .. OD 0 ZB an Länge. desselben...-, Au: een Er Das Gestein ist meistens grauer, vereinzelt rother Ortho- cerenkalk. Fundort: Rostock, Wismar, Warnemünde, Goldberg, Voll- rathsruhe, Krakow, Doberan. Illaenus erassicauda WAHLENBERG. Horm, Illaeniden, t. 12, f. 18. HoLm, Svenska arterna, t. 2, f. 25. Hierzu dürfte ein Pygidium von 12 mm Länge und 20 mm Breite gehören. Die Rhachis ist 6 mm breit und 6,5 mm lang. Sie bildet ein fast gleichseitiges Dreieck mit nach vorn convexer Seite von ungefähr 1/3 der Gesammtbreite des Pygiums. Die Dorsalfurchen sind ziemlich breit und tief. Der Umschlag, welcher bis an die Rhachis reicht, lässt eine mediane Kiellinie erkennen. Gestein: Grün-grauer Kalkstein, sehr feinkörnig, wahrschein- lich untersilurisch. Fundort: Rostock. Illaenus parvulus Horn. Tas, DX, Bier o, HoLM, Svenska arterne, p. 113, t. 5, f. 9—14. Ein Glabellastück ist wegen der für diese ‘Art charakte- ristischen Augenlage hierher zu stellen. Die Glabella ist ziemlich breit und hoch gewölbt, sodass sie fast halbkugelförmig erscheint. Die Dorsalfurchen sind sehr flach, halb so lang als die Kopflänge, und scheinen bis zum Vorderrande der Augen zu reichen. Die letzteren sind sehr gross, ihr Grössenverhältniss aber zu den Dimensionen des Kopf- schildes bei dem schlechten Erhaltungszustande des Vorderstücks nicht festzustellen. Die Schale ist glatt und glänzend. Ein zweites sehr undeutlich an den Seiten abgegrenztes Exemplar scheint hierher zu gehören. Kaum wahrnehmbare Dor- salfurchen, starke Glabellawölbung, die Facialsutur sowie die glatte Schale sprechen für ZU. parvulus. Am Vorderrande und auf dem hinteren Theile der Glabella sind feine Terrassenlinien auf der sonst glatten Schale, was zu Horm’s Beschreibung passt (p. 115). Gestein! Dichter, grau-grüner Kalk. Fundort: Brüsterort? Tllaenus sinuatus Hoın. War Ta, Herde, D. Horm, Dlaeniden, p. 102, t. 4, f. 3—10. Der Kopf ist sehr stark gewölbt und zwar nach allen Seiten, sodass er fast halbkugelförmig erscheint. Die Glabella ist sehr breit, wegen der nach vorn convergirenden Dorsalfurchen etwas verschmälert. Die letzteren gehen an ihrem Ende vorn wieder ein wenig aus einander und betragen 1/3 der Kopflänge Die Ausendeckel sind niedriger als die Glabella; die Augen selbst sind nicht erhalten. Die Facialsutur scheint stark nach aussen gerichtet gewesen zu sein, da sie an dem bis auf die Seite frei- liegenden Stück nicht zu sehen ist. Der Vorderrand ist abge- rundet ohne Falzlinie. An dem vorderen Theile des Mittelstückes finden sich dem Rande parallele Terrassenlinien, welche, da auch der Rand in der Mitte eine ganz schwache Bucht zeigt, etwas eingebogen sind. Auf den übrigen Theilen des Kopfschildes, ebenso auf Augendeckeln und Glabella finden sich überall feine Vertiefungen. Eine freie Wange in Orthoceras-Kalkstein zeigt die für I. sinuatus so eigenthümliche Einbiegung. am Vorderrand, wie sie Horm als charakteristisch für diese Art angiebt. Der Hinterrand derselben stimmt am nächsten mit der Ab- ‚bildung t. 4, f. 4b überein, ist aber noch stärker nach aussen gebogen. Da die Terrassenlinien sehr stark entwickelt sind, so lag es dieserhalb näher, die Wange zu Ill. Ohiron zu stellen. Doch 76 ist die Form so abweichend, dass dieselbe ZU. senuatus bei Horn, t. 4, f. 4b am ähnlichsten ist, -wenn auch hier die Terrassen- linien fehlen sollen, sodass also hier möglicher Weise eine Ueber- sangsform vorliegt. Gestein: Fein- und grobkörniger Orthoceras-Kalk. Fundort: Rostock, Wismar. Illaenus fallax Hoın. Taf. 1049 HoLm, Svenska arterna, p. 82, t. 2, £. 1—13, 15—20; t. 5, f. 15 —24; t. 6, f. 16. Ein schön erhaltenes Pygidium, welches sich in der Wöl- bung und theilweise auch in der Form und Rhachisausbildung von Ill. Roemeri und Ill. angustıfrons verschieden zeigt, ist zu Ill. fallax gestellt, weil der deutlich freiliegende Umschlag überall gleich breit ist. Die Rhachis ist wenig deutlich, das Pyeidium nach hinten ziemlich stark gewölbt, sodass es zu t. 2, f. 15 u. f. 20 gut passt. Auch das von HorLm angegebene Verhältniss von Länge und Breite stimmt (57 mm zu 48 mm). Auf dem Umschlag. ist in der Mitte eine Kiellinie wie in f. 20 vorhanden. Das Gestein ist grauer Kalkstein. (Vielleicht gehört noch ein anderes Exemplar mit Schale von ähnlicher Gestalt hierher von 15 mm Breite zu 24 mm Länge.) Die Articulationsfacette hat nach innen zur Begrenzung eine sewölbte Kante, welche nach vorn einen ziemlich scharfen Rand zeigt. Von der nach vorn und innen liegenden Ecke gehen nach dem Seitenrande strahlige Terrassenlinien. Auf den sonstigen Schalenresten sind keine Terrassenlinien zu bemerken. Das Maass ist: Innere Kante . 15 mm Vordere' Ranie’,. 10529 Seitenkante“. SEHE Gestein: Roth gefleckter, grauer und grau - grüner Ortho- ceras-Kalk. Fundort: Rostock. Illaenus Linnarssont! Horn. Taf» IXY- Field 20h K9 HoLMm, Illaeniden, p. 146, t. 10, f. 10— 23. Illaenus Rudolpki EICHWALD. Leth. ross., p. 1482, t. 53, f£.6a, b, c. Von dieser Art sind einige Kopfschilder und Pygidien vorhanden. Die Facialsutur verläuft hinter dem Auge etwas abgerundet, sodass hier die Hauptform (f. 11) vorliegt 17 Der Kopf ist nach allen Seiten hin sehr gewölbt. Die Gla- bella überragt wenig die Augenhöcker, sodass, abgesehen von der durch die Dorsalfurchen gebildeten Unterbrechung von der Mitte der Glabella an, nach beiden Seiten ein gleichmässiges, sanftes Abfallen erfolet. Die Glabella ist ziemlich breit, in ihrem Vor- dertheile etwas verschmälert, da die Dorsalfurehen zunächst nach vorn convergiren und endlich ein wenig nach aussen gebogen sind, wie f. 11 zeigt. Bei einigen Exemplaren ist dies letztere nicht so in die Augen fallend, sodass dieselben eher zu f. 10e passen. Ob dieser Verlauf der Dorsalfurchen zur Unterscheidung der Hauptform von der Form awıs dienen kann, ist bei dem schlech- ten Erhaltungszustande, welcher ein Verfolgen der Facialsutur hinter den Augen nicht ermöglicht, nicht zu entscheiden. Das Mittelstück des Kopfschildes im Sinne Horm’s ist vorn in ganz charakteristischer Weise sehr stark nach innen umgebogen. Während das Kopfschild bei den meisten Exemplaren von oben gesehen in der Weise elliptisch erscheint, dass die lange Axe in der Medianlinie liegt, zeigt ein Exemplar eine solche Form, dass die kleine Axe sich in der Mittellinie befindet. Bei diesem Exemplar erscheint bei geeigneter Aufstellung, wenn der Nackenring nicht wie in f. 10b nach hinten, sondern mehr so gehalten wird, dass er am höchsten liegt, der Vorderrand fast unter demselben zu liegen. Ein Exemplar von ZU. Linnarssoni hat eine Augendistanz, welche gleich der Kopflänge, nicht grösser ist. Dies letztere gehört nicht zu ZU. Kovonicus, weil die Dorsal- furchen nur "/3, nicht !/s der Kopflänge betragen und weil die Contur zu ZU. Linnarssoni (Houm, Sv. art., t. 4, f. 14) nicht zu TU. kivonicus (Howm, Ilaeniden, t. 11, f. 4a) passt. Das Kopf- schild nimmt vor dem Auge nicht an Breite zu. Die Pygidien sind halbkreisförmig bis elliptisch, ziemlich gewölbt von der Form t. 10, f. 20a. Die Rhachis zeigt eine wenig deutliche Dreiecksform. ‚Gestein: Grauer, feinkörniger bis dichter Orthoceras - Kalk und Backsteinkalk. Fundort: Rostock, Wismar, Goldberg. Illaenus centrotus Dam. BarzIX ,YRIE. 7, Horm, Dlaeniden, p. 142, t. 10, f. 8—9. Dysplanus centrotus DALM. BRÖGGER, Sil. Etag., p. 96, t.2, f.4a, b; >: Ryehh Diese Art ist wie ZU. Linnarssoni durch kleine Augen ausgezeichnet. 78 Das vorliegende Kopfschild lässt die Facialsutur wegen der Verstümmelung der Augenhöcker nicht erkennen. Die Glabella ist höher als die Augendeckel und ziemlich schmal. Die Hinterecken der festen Wangen sind spitz, wie BRÖGGER t. 2, f. 4 abbildet. An dem Vorderrande ist deutlich eine Falzlinie zu erkennen. Die von BRÖGGER angegebenen zwei Vertiefungen an der Vorderseite sind, wenn auch schwach, nicht weit vom Vorderrande vorhanden. Gestein: Rother Orthoceras-Kalk. Fundort: Rostock. Illaenus cfr. Schmidti NiESszk. HoLm, Dlaeniden, p. 107, t. 5. NIESZKOWSKI, Mon. d. Tril., t. 1, f. 10—12. Ein schlecht erhaltenes Kopfstück scheint zu dieser Art zu gehören. Die festen Wangen bilden keine Augenhöcker. Die Dorsal- furchen, welche nach vorn ein wenig convergiren, sind kurz, von !/s Kopflänge. Die Augen sind gross und liegen sehr nahe an dem Hinterrande des Kopfes. Die Wölbung des Kopfes passt einigermaassen zu Nıeszkowskrs und Horm's Abbildungen, nicht zu der, welche EıcnwALp Leth. ross. t. 54, f. 2 giebt. Auch ist der Verlauf der Facialsutur hier ein ganz anderer, sodass die EıcnhwArp’schen Abbildungen von Id. Parkinson! — I. Schmidtı Nıesze. nicht zu Horm’s Abbildungen passen. Die Form des Kopfschildes ist eine parabolische. Nach Horm (p. 109) sind Abweichungen zu hyperbolischer Form vor- handen. Der Vorderrand des Kopfes ist abgerundet ohne Falz- linie, wie dies Holm auch für die grösseren Formen zugiebt (p. 110). Es sind einige dem Vorderrande ziemlich parallele Terrassenlinien vorhanden. Auf den an der Spitze eine Chrron- ähnliche Neigung andeutenden Augendeckeln ist feine, gruben- artige Punktirung vorhanden. Die Augen sind von den Dorsal- furchen ?/3 der Glabellalänge entfernt. Kopflänge 45 mm. Glabellabreite hinten 28 mm, vorn 23 mm. Gestein: Grauer, feimkörniger Kalkstein. Fundort: Rostock. Illaenus sp. Taf. IX Eier Eine rechte Wange, bei welcher der Hinterrand mit dem Vorderrand eine runde Ecke unter einem Winkel, der einen rechten übersteigt, bildet. Von dieser Ecke aus gehen längs des Vorderrandes scharfe, nach vorn immer stärker hervortretende 19 Terrassenlinien. Die ganze Wange zeigt punktförmige Grübchen. Das Auge ist ziemlich gross, sodass die Wange eher zu Il. Plautin! (Howm, Dlaeniden, t. 3, f. 7a), als zu Il. Dalmani (t. 1, f. Te) passt. Eine Falzlinie ist nicht vorhanden. Gestein: Grauer Orthoceras-Kalk. Fundort: Rostock. Tllaenus sp. Die Augen liegen sehr nahe an der Nackenfurche. Von IA. Schmidt! (Horm, Ilaeniden, p. 130, t. 5) weicht die Form des Kopfschildes sowohl hinsichtlich des Umrisses in der Lage von f. 1a als f. 1c gesehen bedeutend ab. Der f. 1b nähert es sich eher wieder. Der Frontalrand, der Verlauf der Facialsutur, die Lage der Augendeckel, der Verlauf der Dorsalfurchen stimmen mit der f. 17a, t. 12 überein. Ebenso die geringe Vertiefung auf den Augen- deckeln nach der Nackenfurche zu, wie sie in f. 17a abgebildet ist. Die Glabellabreite an der engsten Stelle ist 13 mm vorn und hinten 15 — 15,5 mm. Während Horm im Text angiebt, dass die Glabella sich verschmälert, ist dieselbe durch die wieder aus einander tretenden Dorsalfurchen verbreitert, vorn beinahe so breit als an der Nackenfurche. Die Länge der Dorsalfurche ist beinahe 1/2 der Kopfschildlänge, wie Horm t. 12, f. 16a richtig abbildet, während er im Text, p. 170, kaum !/s angiebt. Freie Wangen sind nicht vorhanden. Der dazu gehörige Abdruck mit dem Innern der Schale zeigt auf der Glabella wel- lige Terrassenlinien und vorn wenige solche, welche dem’ Frontal- rande parallel laufen. Eine Frontalfurche ist schwach angedeutet. Gestein: Grauer Orthoceras-Kalk von Rostock. Illaenus sp. (efr. IU. fallax HorLm, Svenska arterna, t. 5, f. 15 u. 16). Das vorliegende Kopfschildstück ist wie das vorige bei keiner der von Horm beschriebenen Arten unterzubringen. Die Glabella liegt sehr hoch über den festen Wangen mit den Augendeckeln, welche selbst ziemlich klein sind und gleich von den Dorsalfurchen nach den Seiten abfallen. Die Augen müssen, nach den Deckeln zu schliessen, von mittlerer Grösse gewesen sein. Ihr Abstand vom Hinterrande ist */3 der Augen- länge. Das Mittelschild fällt in gleichmässiger, kugeliger Wöl- bung nach vorn ab ohne Falzlinie am Frontalrande. Längs des Vorderrandes laufen parallele Terrassenlinien; weiter nach oben bis zu den Augen laufen dieselben verworren durcheinander. 80 Zwischen ihnen sind punktähnliche Vertiefungen, welche sich auch nach dem Aufhören der Linien auf den festen Wangen, der Gla- bella und den Augendeckeln zahlreich finden. Gestein: Grauer, roth gefleckter Orthoceras-Kalk. Fundort: Rostock. ’ IV. Cheiruridae und Encrinuridae. Cheirurus. Cheirurus exsul BeEyR. Taf.X, Fig, FR. SchmipT, Rev. I, p. 137, t. 6, £..5—15, 175% 7, £1—5; t. 11) £. 19, 20;.t. 12, £ 25, 26; vo, Bora Cheirurus exsul BEYR., Tril., IL, p.3. 4 Oh. macrophthalmus Kur., Verhandlungen d. miner. Ges., 1854, p. 123. Ceraurus gladiator EICHw., Leth. ross., p. 1392. Da bei dem vorhandenen Kopfschilde die Glabella flach ge- wölbt ist, auch die Randschilder vorhanden sind und so zu ver- laufen scheinen, dass das ganze Kopfschild halbmondförmig erscheint, so ist dasselbe zu Ch. exsul, nicht zu Ch. spinulosus zu stellen. Ausserdem ist noch eine Reihe von meist flach gewölbten Gla- bellen vorhanden, welche wegen folgender Merkmale zu Ch. exsul gehören. Die Dorsalfurchen sind nach vorn etwas divergirend, sodass die Frontallobus-Flügel etwas seitlich über die anderen Loben hinausragen. Der Saum des Frontallobus (nicht der Kopfschild- rand) verläuft theils vorn geradlinig, theils beinahe halbkreisförmig. Die Seitenfurchen sind von vorn nach hinten gerichtet, wäh- rend bei Ch. spinulosus die ersten beiden (Fr. Schmipr, p. 128) gerade verlaufen sollen. Endlich ist der Nackenring nach hinten stark convex ausspringend, auch bei einem sonst ziemlich stark in der Medianrichtung gewölbten Exemplar (bei Ch. spinulosus linear parallelseitig). - Das nach hinten stark convexe Austreten des Nackenringes bei Ch. exsul wird von FR. ScHmipr bei Cha- rakterisirung der Angervın schen Abbildung besonders hervorge- hoben (p. 137). Endlich ist noch ein Pyeidium vorhanden, welches vier Rhachisglieder hat, von denen das zweite und dritte Bruchstücke von nach hinten etwas divergirenden, zu den Rhachisringen fast senkrechten Pleuren aufweisen. Das vierte Rhachisglied ist in einer der f. 10, t. 6 bei Fr. Scumipr abgebildeten ähnlichen Weise vorhanden. Fundorte: Buchenberg bei Doberan, Rüst, zwischen Goldberg und Sternberg, und Umgegend von Rostock. 81 Das Gestein ist meist feinkörniger, hellerauer Kalk, häufig mit Bruchstücken von Asaphiden, typischer Orthocerenkalk mit Glaukonitkörnern. Cheirurus spinuloss NIESZK. Tafi.X, ie. 2, Er BERMEBN, Rom! Tt.6/ 16T, tt. 16) f.'5,'6. Zu dieser Art sind zwei Glabellen gestellt worden, die srössere auf Backsteinkalk mit /Uaenus Linnarssoni, die kleinere auf sandigem Kalkstein. Die Dorsalfurchen sind wenig nach vorn divergirend. Die beiden ersten kurzen Seitenfurchen stehen ziemlich senkrecht zu denselben, während die dritten nach hinten gekrümmt sind. Der Frontallobus hat seitlich abgerundete Loben, sodass er mehr an Ch. exsul als an Ch. glaber erinnert. Von Ch. glaber sind dieselben wegen der überall deutlichen feinen Granulirung zu unterscheiden. Im Allgemeinen zeichnen sich die Glabellen durch ihre verhältnissmässig hohe Wölbung aus, bei der kleineren ist besonders der Frontallobus durch sein Erheben über den Rand auffällig. Die Länge beträgt vom Frontallobus-Rande DL zum Nacken- ring incl. 5 resp. 2,5 mm, die Breite 3 resp. 1'/s mm. Fundort: Goldberg und Rostock. Anmerkung. Die Zugehörigkeit des kleineren Exemplars auf Phacitensandstein ist wegen des ober-silurischen Ursprungs sehr fraglich. Cheirurus (Oyrtometopus) psendohemicranınm NiESzk. Taf. X, Fig. 3a, b, 4. FR. SCHMIDT, Rev. I, p. 164, t. 8, f. 9, 10, 13 — 13; t. 10, f. 29; t. 16, fl 18 2. Von dieser Art liegen drei Exemplare vor, von denen das eine der typischen, die andere der Varietät dolichocephala angehört. Diese Art ist besonders leicht erkennbar, da sie sich durch den bis zu den Augen herunter ziehenden Vorderrand leicht als zu Oyrtometopus gehörig kennzeichnet und von den übrigen zu diesem Subgenus gehörenden Arten sofort durch die fast kugel- förmige Wölbung der Glabella vor den dritten Seitenloben zu unterscheiden ist. Das grössere Exemplar von 12 mm Glabella-Länge ist an der breitesten Stelle der Wölbung 11 mm breit, die Distanz der äusseren Seiten ‚der dritten Loben ist 10 mm. Der vordere gewölbte Glabellatheil hat eine ziemlich halbkugelförmige Gestalt Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 1. 6 82 und ist (am Steinkern) von den Wangen wie von den dritten Loben durch tiefe Furchen geschieden. Die Wangen sind ge- wölbt, sodass sie von den ebenfalls stark gewölbten dritten Seiten- loben, die eine abgerundet dreieckige Gestalt haben, durch tiefe Furchen getrennt sind. z Der Nackenring selbst tritt nicht so stark hervor. Die Varietät dolzchocephala ist charakterisirt durch die nach hinten hoch gezogene Wölbung, welche den vorderen Theil der Glabella, von oben gesehen, oval erscheinen lässt und unwillkür- lich an einen dolichocephalen Schädel erinnert. Die dritten Loben zeigen nach allen Seiten weniger tiefe Furchen, zumal auf dem einen Exemplar, an welchem Schalenreste erhalten sind. Diese Schalenreste zeigen eine feine Granulirung. Die kleinen, spitzen Wangenhörner sind nach hinten gebogen und divergiren. Die Glabella ist 5 mm breit, von dem Frontallobus bis dritten Lobus, also am Grunde der Wölbung, 6 mm, bis zur Höhe der Wölbung 7 mm lang. Das ganze Kopfschild ist mit Rand 8 mm lang, ohne Spitzen 13 mm breit. Die Spitzen sind 3/2 mm lang. Das Gestein der typischen Art ist frischsplitts®Ger, dunkler Kalkstein, in Backstein übergehend. Die anderen Exemplare lie- gen in grauem, Glaukonit-haltigen Orthocerenkalk. - Fundort: Rostock. £ Cherirurus (Uyrtometopus) cfr. affinis Anc. Tall RI es ER, SOHMIDT., Rev: 1, .p- 157, 1.7,.8.22-. 8 Et Ein schlecht erhaltenes Glabellastück, welches etwas grössere Dimensionen als Ch. clawıfrons zeigt. Der Frontallobus ist kaum länger als ein Seitenlobus. Die dritten Seitenfurchen verlaufen anfangs nicht gleich so stark nach hinten gekrümmt wie bei Ch. clavıfrons. Ausserdem sind alle drei Seitenfurchen weniger tief. Der Nackenring ist ziemlich stark gewölbt. Gestein: Feinkörniger, grauer Kalkstein. Fundort: Rostock. Cheirurus (Pseudosphaererochus) hemieranium Kur. Taf. X, Me FR. SCHMIDT. Rev. I, p. 171, t. 10, f. 1—4; t. 16, f. 22 —27. Bei der Bestimmung dieser Art nach Fr. ScHmipr weichen dessen Angaben bei der Unterscheidung der Arten und die bei der näheren Beschreibung von einander ab. Für Ch. hemiera- nimm ist auf p. 150 angegeben „Dorsalfurche flach“, für CN. conformıs „Dorsalfurche tief“. Bei der Beschreibung findet sich für Ch. hemierandum p. 1712 dagegen „Dorsalfurchen schmal und tief“. Wahrscheinlich soll es hier heissen „flach“. Fr. Scmmipr giebt für "Ch. conformis an, dass diese Art sehr nahe mit Oh. hemierandum übereinstimme. sich nur durch längere Glabella, breitere Dorsalfurchen und tiefere Seitenrand- furchen (p. 175) unterscheide. Er giebt aber für Ch. hemicra- num (p. 172) eine tiefe Seitenfurche an, bei Ch. conformis (p. 176) sodann eine Varietät, bei welcher die Breite der Gla- bella sogar die Länge überwiegt. Da Fr. Schmivr zu Ch. con- formis selbst angiebt, dass er nur mangelhaftes Material zur Verfügung hatte, so ist es vorgezogen. die zwei vorhandenen Exemplare zu Ch. hemieranvum zu stellen. Maassgebend war hauptsäehlich der Umstand, dass die Dorsalfurchen etwas vom Nackenring aus divergiren, wodurch eine mehr runde Form bedingt wird, während bei Fr. Schmipr’s Abbildungen für Oh. conformis eine mehr nach vorn convergirende (f. 5a) Lage der Dorsalfurchen vorhanden ist. Die Glabella ist wenig länger :als breit, ohne den Nacken- ring 5,5 re$p. 5 mm lang und 5,25 resp. 4,75 mm breit; mit Nackenring 6,5 resp. 6 mm. i | Die dritten Seitenfurchen sind tiefer als die erstem beiden. Die Glabella des grösseren Exemplares zeigt stärkere Medianwöl- bung bei flacheren Dorsalfurchen als das kleinere mit tieferen Dorsal- furchen. Die Augen liegen auf der Höhe des zweiten Seitenlobus. Die Schale zeigt Granulation. Das Gesteinsmaterial ist klein-krystallinischer, grauer und. rother Kalkstein. Cheirurus (Pseudosphaerexochus) cfr. granulatus Anc. Taf X, Fisarta;rb. | Cfr. Sphaerecochus granulatus AnG. Pal. scand., p. 76, t. 89, f£ 3. Sub Cheirurus conformis AnG. in FR. ScHM. Rev. ], p. 176. Ein als Sphaerexochus clavifrons früher bestimmtes Stück kann nicht zu Sphaerexochus gehören, weil einmal ein Rand vor der Glabella verläuft und sodann die dritten Seitenfurchen nicht die Nackenfurche erreichen, wie dies für Sphaerexochus (FR. SCHMIDT, p. 120) erforderlich ist. Auch zu Cheirurus (Cyrtometopus) elavifrons passt das Stück nicht trotz des vorhandenen Schnauzenschildes. Die Glabella besitzt eine viel zu starke Wölbung; das Verhältniss der Glabella- Länge zur Breite ist ein viel grösseres, und endlich sind die Seitenfurchen länger als die Lobenbreite, während bei Ch. clavı- 6 x 84 frons dies Verhältniss umgekehrt ist (p. 155). Auch scheint der Vorderrand des Schnauzenschildes nicht gerade verlaufen zu sein. Dasselbe gilt hinsichtlich der Zugehörigkeit zu Ch. affinis. Für letzteren kommt noch hinzu, dass hier die Entfernung der Mün- dung der ersten Seitenfurchen von einander grösser sein soll (p. 158) als die Basalbreite der Glabella, während hier diese Entfernungen gleich sind. Unser Eremplar auf ZLeptaena-Kalk, wie nach einer Bemer- kung auf der Etikette von Hownm bestimmt ist, hat die grösste Aehnlichkeit mit Oh. hemicrandum-conformis. Doch sind einzelne unterscheidende Merkmale vorhanden. Die ersten und zweiten Seitenfurchen sind etwas nach hinten gekrümmt. Ist auch die Einmündung derselben in die Dorsalfurche fast rechtwinklig und die zweite länger als die erste, so ist doch die Länge beider grösser als die Lobenbreite (7 resp. 8 mm zu 5,5 mm Loben- breite). Die Furchen sind nach der Mündung in die Dorsal- furchen etwas vertieft. Die tiefen dritten Seitenfurchen verlaufen bis kurz vor die Occipitalfurche. sodass die dritten Seitenloben nicht abgegrenzt sind. Eine grosse Aehnlichkeit zeigt unser Stück mit dem von Fr. Schmipr t. 16, f.30 abgebildeten Ch. granulatus, wenn auch die Grösse beträchtlicher ist, als Fr. Schmipr p. 176 für letzteren angiebt. Hinsichtlich des Gesteins dürfte auch hierfür die Bemerkung Schmipr's (p. 40) sprechen, dass der Borkholmer Kalk (F2) so vollständig mit dem Zep’aena- Kalk Dalekarliens (als welchen Horm das Gestein erkannt hat) übereinstimmt, dass er ihn als directe Fortsetzung desselben ansieht. Fundort: Klüss bei Wismar. Oherrurus (Nteszkowskia) cfr. tumidus Anc. Tat. Xu 7 9,9% Anhangsweise ist hier eine Glabella von besonderer Grösse zu erwähnen, welche nach der Lage des Nackenringes und dem Ansatze des hier abgebrochenen Stachels die Mitte zwischen Fr. Schmipr’s Abbildungen t. 9, f. 16 und t. 11, f. 26b hält. Der Erhaltungszustand ist leider ein schlechter. Das Gesteinsmaterial ist grauer Orthocerenkalk. | Fundort: Goldberg. Grösse: Glabellabreite vorm . . . 28 mm a hinten“. „more Länge bis zum Nackenrmg . 40 ., 87 Sphaerexochus. Sphaerexochus mirus BEYR. Taf. X, Fig. 13a,'b. Beyrich. Böhm. Trilob, p. 21, t. 1, f. 8. Ein nur schlecht erhaltenes Glabellastück, das aber sehr leicht wegen der durch die tiefen dritten Seitenfurchen ganz ab- geschnürten dritten Loben als zu Sphaerexochus gehörig erkannt wird. Der Zwischenraum zwischen den dritten Loben ist breiter als deren Durchmesser (5 : 5,5 mm), sodass sowohl nach Bey- RICH'S wie Fr. Schmipr’s Diagnose dieses Stück zu Sph. meirus gehört. Glabella-Länge 17 mm, Glabella-Breite 16 mm. Gestein: Ober-silurischer Kalkstein. Amphion. Amphion Fischert Eıchw. Taf. X, Fig. 14. FR. ScHMipDT, Rey. I, p. 191, t. 13, £.1—8. — Pliomera Fischeri EICHw. in And. Pal. scand., p. 80, t. 20, f. 2. Es liegen vier Exemplare vor, Bruchstücke von Kopfschildern. Die Glabella ist von ungefähr quadratischer Form bei fast parallelem Verlauf der Dorsalfurchen. Wenn diese letzteren etwas nach hinten convergiren, wird die Form der Glabella mehr trapezähnlich, wie Fr. Schmpr t. 13, f. 2 abbildet. Bei schär- ferer Betrachtung ergiebt sich, dass die Glabella- Oberfläche, zu- mal vorn am Frontallobus, tuberkulirt ist, ebenso der hintere Rand der Wangen. während die Wangen selbst mit kleinen Ver- tiefungen punktirt sind. Von .den tief eingeschnittenen Seitenfurchen verlaufen die zwei hinteren ziemlich parallel etwas nach rückwärts gewandt. Die zweiten Furchen haben ungefähr die Länge des zwischen ihren Enden freien Glabellastücks, also !/s der Glabellabreite. Die vorderen sind so nach vorn gerichtet, dass sie eigentlich kaum als Seitenfurchen zu bezeichnen sind, sondern eher als Furchen, die in den Vorderrand der Glabella einmünden. Es wird hierdurch ein für Amphion ganz charakteristisches Aussehen bedinet. Der zwischen ihnen liegende Frontallobus hat in der Mitte eine Längsfurche. welche allmählich nach hinten flacher wird, bis sie endlich ganz verschwindet. Der erste Seitenlobus erscheint dadurch, dass die vorderen Seitenfurchen in den Vorderrand einmünden, fünfeckig und hat wie die beiden anderen scharfe Ränder an den tiefen Dorsal- furchen. Vor dem Frontallobus ist an dem einen Exemplar sehr 88 gut der Stirnsaum mit seinen neun perlenartigen Knötchen zu sehen. Die Augen, welche auf einem Exemplar mit Schalenrest erhalten sind, liegen in der Mitte der Wangen auf der Höhe des zweiten Seitenlobus. Neben denselben verläuft nach innen eine Furche, deren erhabener Rand sich bis zum Stirnrand hinzieht. Das Material ist dichter, grauer, unter-silurischer Kalkstein (Orthocerenkalk). Fundort: Rostock. Uybele. Cybele bellatula Darm. Tal, %, Klier FR. SCHMIDT. Rev., I, p. 203, t. 13, f. 9—13; t. 15, f. 1. BROGGER. Sıl. Bit., p. 136, 6. 2,7225 ae bellatulus DALM. in AnGELIN’s Pal. scand., p. 3, t. 4, Das Kopfschild hat im Allgemeinen halbkreisförmige Gestalt. Die Glabella ist auf dem vorliegenden Exemplar länger als bei der Scumipr'schen Abbildung t. 13, f. 9a, während sie besser mit Brösger’s Abbildung t. 6. f. 2 und Ancerws t.4, f.1 übereinstimmt. Dieses kurze Aussehen der Glabella bei Schmipr rührt wohl davon her, dass derselbe die runde Form des Frontal- lobus im Gegensatz zu dem durch eine schwache Randfurche ab- gegrenzten Frontalsaum in der Zeichnung besonders hervortreten lässt, während dies an dem vorliegenden Exemplare (mit Schale) nicht der Fall ist, auch sonst, wie BRÖGGER's und ANGELIN’S Abbildungen zeigen, wohl in dieser markirten Weise nicht immer vorkommt. Der Frontalsaum zeigt die beiden Seitentuberkel, sowie besonders deutlich, in Folge der wohl durch Druck auf- wärts gerichteteten Spitze des Randsaumes, den mittleren Tu- berkel, sodass die für Cyb. bellatula charakteristischen drei Stirn- saum-Tuberkel deutlich vorhanden sind. Die Seitenloben der Glabella sind in der Dreizahl vorhanden. Durch die nach hinten gerichteten, fast parallelen Seitenfurchen erscheinen die Seitenloben nach den Dorsalfurchen hin etwas nach vorn gerichtet, nicht so auffällig, wie BRÖöGGErR’s und An- GELIN s Abbildungen dies zeigen, sondern sich hierin wieder mehr der Schmipr’schen Abbildung nähernd. Der dritte Seitenlobus ist wie die beiden vorderen ziemlich oblong, nicht fast dreieckig, wie Schmipr p. 204 angiebt, sodass hier sich wieder ein besserer Anschluss an die Abbildungen BröG- GER’s und Angkrın’s ergiebt. Die Glabella zeigt Tuberkulirung. Die Wangen, welche besonders vorn nach den Dorsalfurchen 89 steil abfallen, zeigen ebenfalls Tuberkeln, ausserdem aber gruben- artige Vertiefungen. Auf jeder Wange scheint ein Tuberkel auf der Höhe der zweiten Seitenfurche besonders stark entwickelt gewesen zu sein. Die Wangen sind nach vorn ziemlich erhaben vorgezogen und tragen hier die gestielten Augen, welche bis zur Höhe des Frontalsaumes reichen. Gestein: Grauer ÖOrthocerenkalk mit Asaphus - Rest von Rostock. Be Banserder 'Glabella”. . .". 27.99 mm Breite des’ Ropfschildes "")" ". . 25° „ Glabella zwischen den dritten Loben. 6 „ = % S sersten Moben . #5‘, EISEN DR As ben srl NR Hieraus geht hervor, dass an diesem Exemplar die Dorsal- furchen von der dritten bis zur ersten Seitenfurche convergiren. Cybele cfr. coronata FR. ScHM. | I I a Ko Eee eryma Bev., I, p. 213, t. 19, f. 24-27, 1. 14, f.5, t.15,1.10. Ein Steinkern auf grauem Orthocerenkalk war zunächst we- sen der fast parallelen Dorsalfurchen und der scheinbar bis in dieselben verlaufenden Seitenfurchen zu CÜyb. bellatula gestellt, zumal eine gewisse Aehnlichkeit mit der Abbildung BrösGer'’s, t. 6, f. 2, vorhanden ist. Die Augen stehen jedoch auf der Höhe der ersten Seitenfurchen, wie Fr. Scnmipr t. 15, f. 24 und 25 abbildet, während dieselben bei Üyb. bellatula mehr nach vorn auf der Höhe der Frontallobus-Ecke stehen. Der zu ihnen füh- rende Wulst ist dem Hinterrande parallel. Fundort: Rostock. Oybele Grewingki Fr. Scum. ass X Bier, 7. ER.(ScHWmDTKlBev.,l];p:29;t. 14, fo 1iu. 2. Von dieser Art liegt ein Koptschild, Steinkern mit zugehö- rigeem Abdruck, vor. j Die Dorsalfurchen sind parallel, sodass die Glabella sich nicht nach vorn erweitert. Dieselbe trägt in zwei Längsreihen je vier regelmässig angeordnete Tuberkel. Auf dem durch eine flache Furche deutlich abgegrenzten Randsaum stehen fünf spitze, etwas vor- und aufwärts gebogene Tuberkel, ähnlich wie dies in verstärktem Maasse bei Cyb. rex der Fall ist. Von letzterer Art ist die vorliegende durch die Lage der Augen leicht zu 90 unterscheiden. Die Augen liegen hier gegenüber der zweiten Seitenfurche (am Abdruck gut zu erkennen), während diese bei Cyb. rex gegenüber dem ersten Seitenlobus, bei Cyb. Revalvensis gegenüber der dritten Seitenfurche liegen. Auch ist die stärkere und steilere Wölbung, welche Fr. Scnmpr zum Unterschiede von Cyb. rec hervorhebt, besonders am Frontallobus deutlich in die Augen fallend. Die Tuberkel am Steinkern sind aber eher spitz als. stumpf. Auch auf dem Nackenring befinden sich kleine, spitze Tuberkel, ebenso wie sie’auch auf den Wangen zerstreut liegen. Die Länge des Kopfschildes ist 12 mm, die Breite 30 mm. Das Bruchstück des Pygidiums entspricht Fr. Schmipr’s Abbildung t. 14, f. 2 hinsichtlich des Verlaufs der Pleuren. Gestein: Backsteinkalk. Fundort: ? Umgebung Rostocks. Cybele cfr. Wörthi Eıchw. ; Taf..X, Pie 18 F. SCHMIDT. Rev., I, p-.214, t, 13,1, 4 117. Die vorliegenden drei Glabellen sind nach FR. Schmpr be- stimmt und mussten zu Oyb. Wörthi gestellt werden, obwohl die Breite im Verhältniss zur Länge etwas mehr als doppelt so gross ist (cfr. Fr. Schmpr, p. 215) und die Exemplare unter sich noch ziemlich erheblich abweichen {s. w. u.). Alle drei zeigen zunächst nach vorn erweiterte Glabella. Auf dem kleinen Exemplare in Backsteinkalk sind deutlich fünf Stirnrand-Tuberkel zu sehen, bei den anderen beiden lassen Spuren darauf schliessen, dass mehr als ein, aber weniger als sieben Tuberkel vorhanden sind. Da Fr. Schmivr in diesem Falle noch eine Art, Cyb. affinıs, unterscheidet wegen der Stellung der Augen auf der Höhe des zweiten Seitenlobus, so ist hiernach für Cyb. Wörtht zu entscheiden, weil hier die Augen auf der Höhe des ersten Seitenlobus stehen. Hinsichtlich der Abweichungen ist zu bemerken: Die Seitenloben sind deutlich ausgeprägt, nicht schwach, wie Fr. Schmipr p. 215 angiebt, und zwar sowohl bei dem Exemplar mit Schale wie auf dem Steinkern. Bei den beiden grösseren Exemplaren, welche entschieden mehr zu Cyb. rex passen, ist die Glabella nicht auffallend gewölbt, während dies Merkmal bei dem kleineren deutlich hervortritt. Da Fr. Schmopr für Cyb. rec pa- rallele Dorsalfurchen verlangt, so schliesst die Convyergenz der- selben die vorliegenden Exemplare davon aus. Doch findet sich schon bei Fr. Schumivr's Abbildung t. 15, f. 21 eine leichte Con- vergenz der Dorsalfurchen bei Cyb. rex, sodass, wenn dieses tren- 91 nende Merkmal fällt, unsere beiden Exemplare zu Cyb. rex zu stellen sind. | Die Hinterecken des Kopfschildes (Taf. VIII, Fig. 17) sind abgerundet. Der Randsaum ist nach diesen Ecken hin sowohl vom Nackenring als von der Wangenseite her verbreitert, an den Ecken selbst am breitesten. Auch hier ist noch eme Verschie- denheit zwischen den beiden grösseren Exemplaren vorhanden. Während die Seitenfurchen bei dem einen Exemplar mit der Occi- pitalfurche einen fast rechten Winkel bilden, ist dieser Winkel bei dem anderen Exemplar ein verhältnissmässig spitzer. Gestein: Grauer und rother Orthoceren- und Backsteinkalk. Fundort: Rostock event. Umgebung. Grösse: Breite 19 mm, Länge 5 mm (ohne Schale), | 2 Er en s in9,0,... ; 1, But8, oull,,, Almit ıSehäle); in — 0,5 „99 „ (Backsteinkalk). Enermurus. Enerinurus punetatus WAHLENB. Fa! X I’ FiEll23: E2onerummn ev. L’p. 225, t. 14, f. 11—18; t. 15,,f.. 18. NIESZKOWSKI, Mon. der Tril., p. 604, t. 3, f. 7. ANGELIN, Pal. scand., p. 3, t. 4, f. 4—8. Die vorhandenen Pygidien lassen sich durch die Zahl der Pleuren, welche für Ener. punctatus acht beträgt, leicht als zu dieser Art gehörig bestimmen. Die Rhachis derselben zeigt eine Reihe von 4+—6 Tuberkeln. Diese letzteren sind in Fr. Scnamivrr’s Abbildungen, t. 14, f. 26, auch bei Ener. Seebacht vorhanden, doch beträgt hier die Zahl der Pleuren 9—10. Die Spitze des Pygidiums ist, wie dies auch Fr. Schmipr p. 226 angiebt, etwas in die Höhe gebogen. Bei den meisten Pyeidien ist diese Spitze kurz; bei einem Exemplar, das noch auf einer Seite und auf der Spitze selbst mit Schale versehen ist, tritt eine lange, über 6 mm aufwärts gebogene Spitze auf. FR. Schumipr erwähnt p. 226, dass die Formen mit langer, aber gerader Spitze aus einer höheren Schicht stammen. Die Glabellastücke sind nicht gut erhalten. Ein Kranz von Randtuberkeln ist nicht vorhanden, was für Ener. punctatus im Gegensatz zu Ener. multisegmentatus und Ener. Seebachl spricht (p.- 224). Die Glabella ist vorn gerundet, von den Wangenfeldern durch nach hinten convergirende Furchen getrennt. Ein Exem- plar zeigt die Contouren von Schmipr's f. 11a auf t. 14, wäh- rend bei den meisten die Umrisse wenig oder gar nicht zu erkennen sind. An einem Stück ist durch die Stellung der Tu- 32 berkel eine Art von Seitenloben in der Zahl 3 angedeutet. Der Rand der Wangen ist, wie an einem Bruchstück zu sehen, ziem- lich erhaben und gewölbt. Mit Bestimmtheit kann deshalb die Zuweisung der Glabellastücke zu Ener. punctatus nicht erfolgen. Gestein: Ober-silurischer. grün-grauer Kalk, dichter, heller Kalk, Beyrichienkalk mit Prfilodtietya lanceolata. Encrinurus cfr. obtusus Ang. Taf. X, Fig. 24. FR. SCHMIDT, Rev. I. p. 224. ÄNGELIN, Pal. scand. p. 3, t. 4, f. 9. Ein Pygidium einer Enerinurus-Art ist zu dieser Art ge- stellt aus folgenden Gründen. Die Form des für seine Länge (5,5 mm) ziemlich breiten (6,5 mm) Pygidiums ist im Verhältniss zu Ener. punctatus nach hinten nicht so sehr zugespitzt. Die Zahl. der Pleuren ist 9—10, bei Ener. punctatus 8. Von Ener. Seebachi und Ener. multisegmentatus ist dasselbe durch die Tuberkulirung der Rhachis verschieden. Während bei Exner. punctatus wohl dreimal soviel Rhachisringe als Pleurenglieder vorhanden sind, ist hier nur die gleiche Zahl deutlich zu erken- nen. Wie Fr. Schmipr p. 225 andeutet. sind auf den vorderen Rhachisringen die Tuberkeln auf je einem um den anderen Ring: bei den letzten vier scheinen sie auf jedem Ringe zu stehen. ANnGELIN bildet dagegen t. 4, f. 9 Tuberkeln auf jedem Rhachis- ring ab. Gestein: Ober-silurischer Korallenkalk mit Stromatopora. Fundort: Rostock. Encrinurus laevis Anc. Taf. , X. Pe, 73 ANGELIN. Pal. scand., p. 4, t. 4, f. 10. Es liegen ein Kopfschild und ein Pygidium vor. Da die Hinterecken des Kopfschildes abgerundet sind, so ist dasselbe nicht zu Ener. punctatus gestellt. Wenn auch in Ax- GELIN Ss Beschreibung dies Merkmal nicht hervorgehoben ist. so ist doch der Unterschied in den Abbildungen deutlich in die Augen fallend. Die Anzahl der Pleuren, welche AnGeELın auf acht angiebt, ist hier zehn. Von Ener. obtusus ist das Pygidium dadurch unterschieden. dass einmal die Form eine spitze ist (AnGeuin, t. 4, f. 9) und sodann die Tuberkeln auf der Rhachis fehlen. Die Rhachisringe sind an Zahl nicht viel mehr als die Pleuren, sodass auch an Cryptonymus striatus Aue, t. 41, f. 13 93 nicht zu denken ist. Da. wie Fr. ScHhwmipr angiebt, die Hinter- ecken bei Cybele meist abgerundet sind, bei Enerinurus dagegen meist in Spitzen ausgezogen (p. 197), da ferner bei Cybele in der Regel die gewöhnlichen drei Seitenfurchen der Glabella we- nigstens zu erkennen sind, bei Cybele brevicauda sich jedoch so zwischen den andern Tuberkeln verlieren, dass die Glabella dieser Art schon ganz das Ansehen von Encrinurus gewinnt, so liegt hier eine Hinneigung von AnGELINs Uryptonymus laevis zu Üy- bele brevicauda vor. Auf die Glabella allein hin könnte man das Vorhandensein der drei Seitenfurchen, wenn auch dieselben blos durch Tuber- kulirung angedeutet sind, verwenden, um einen Unterschied gegen Enerinurus aufzustellen (t. 14, f. 7a bei Fr. Schmipr), doch ist aus AnGeLıns Abbildung von Uryptonymus laevis auch eine der- artige Anordnung der Tuberkel bei einem für Znerinurus durch die Lage der Pleuren charakterisirten Pygidium zu ersehen. Na- türlich wird für Angeuıy's Abbildung doch wohl ein vollständiges Exemplar vorgelegen haben. Das vorliegende Kopfstück zeigt eine sehr schöne Tuberku- lirung. Da bei einer Reihe von Tuberkeln die charakteristische Porenöffnung vorhanden ist. so muss dasselbe zu Enerinurus gestellt werden. Dasselbe hat halbkreisähnliche Form, welche der von Cybele sich nähert. Die Glabella ist nach vorn etwas ver- breitert, von trapezoidaler Gestalt. Durch die stark hervortre- tenden Seitentuberkel werden die Seitenloben gut angedeutet. Die auf der Glabella vertheilten anderen Tuberkel haben nicht die regelmässige Anordnung, wie solche sich bei Cybele findet. Der Nackenring liegt ziemlich hoch; ebenso tritt der hintere Wangen- rand erhaben hervor. Derselbe ist wie in Angerıns Abbildung t. 4, f. 10 mit perlenähnlichen Tuberkeln besetzt. Gestein; Ober-silurischer, feiner, hellgrauer Kalkstein. Fundort: Rostock. V. Acidaspidae. Aeidaspis. Acidaspis mutica Emmr. um hie 1ya Dec und 20. Odontopleura mutica EMMR. LEONHARDT u. BROnN’s Jahrbuch, 1845, p. 44. —HBeErRICH, Tr. IEP.'79,703, 13 (efr.). — FERD. RÖMER. Leth. err., p. 129, t. 10, f. 8. — HEIDENHAIN, p. 167. Es liegen eine Reihe von Kopfschildern und Pygidien vor, welche zu der von Fern. Römer abgebildeten Odontopleura mutica 94 zu stellen sind. -Die Beschreibung, welche Emmrich a. a. 0. giebt, ist zu unvollkommen, um hierauf die Bestimmung zu gründen. ANGELIN’S Actdaspis Marklini (p. 38. t. 22, f. 13) dürfte nach der Beschreibung und Abbildung des Pyeidiums hierher zu stellen sein. Doch sind die Thoraxglieder anderer Art, wie überhaupt das ganze Exemplar einen schlechten Erhaltungs- zustand zeigt. Von Beyrıcn s Odontopleura mutica (t. 3, f. 3) und Lov£x’s Aec. crenata (t. 1, f. 1 in Overs. af kongl. Vetensk. Acad.. För- handlingar, 1344 u. 1545) unterscheiden sich die vorliegenden Glabellen durch den fast rechteckig vorliegenden Vorderrand. Bei Lovsen’s Ace. erenata ist dieser Rand an den Seiten abge- rundet. + Da vollständige Exemplare nicht vorliegen, so ist mur aus der Häufigkeit des gemeinsamen Vorkommens mit den Glabella- stücken auf die Zugehörigkeit der Rumpfringe und Pygidien zu schliessen. Setzen wir die Zusammengehörigkeit voraus, so sind die Pygidien gleich denen von O. mutica Beyr., verschieden von Ace. erenata Lov., da letztere nur zwei kleinere Spitzen zwischen den grösseren hat. Die vorliegenden Rumpfglieder sind sowohl von Beyrıcn’s O. mutica, welche keine Furchen und keine Granulirung hat, sowie von LovEns Ac. crenata, welche nach hinten gerichtete Einbuchtungen an der Rhachis und ebenfalls keine Granulirung zeigt, verschieden. Eine Aehnlichkeit zeigt die Glabella mit Ae. Geinitziana Corpv. (Barr., Tril., t. 39, f. 46 u. 47), doch setzt‘ hier die Augenleiste direct an den Frontallobus an ohne Furche, wie f. 47 zeigt, während bei den vorliegenden sich eine Furche findet und auch die Augenleiste (filet oculaire) etwas von dem Frontallobus abbiegt. Uebereinstimmend ist die Form des Vorderrandes (bord frontal). Eine noch grössere Aehnlichkeit ist mit Ac. minuta (BARRr., Tril., .t. 37, 20). und. mit, Ace Zeonharden Erz Sr t. 37, £. 1, 2, 11) vorhanden; doch sind hier die Granulirung der Wangen, der Verlauf der Seitenfortsetzung der. Occipitalfurche, sowie Pygidien und Rumpfglieder abweichend. Die Kopfschilder haben im Allgemeinen denselben Erhaltungs- zustand. Es ist nur das Mittelstück vorhanden mit dem Nacken- ring und der Oceipitalfurche ohne Wangenschilder bis auf den von BARRANDE als inneres Dreieck der festen Wangen bezeich- neten Längswulst. | Die Glabella zeigt einen Calymene -ähnlichen Habitus und 95 hat jederseits zwei nach hinten gerichtete Seitenfurchen. Die ersten Seitenfurchen, welche BARRANDE an einzelnen Arten wie Ae. primordialis und Ace. Verneuil! nachweist, sind hier nicht vorhanden. Beide Furchen sind in der ersten Hälfte ziemlich tief und werden nachher etwas flacher, sodass die Seitenloben das Aussehen von selbstständigen Kuppen bekommen, zumal die erste in der Regel bis zur zweiten und diese bis zur Oceipital- furche verläuft. Der erste Seitenlobus erscheint dadurch ei- bis kugelförmig, während der letzte die Form eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken wie bei manchen Phacopiden zeigt. Der mittlere Theil der Glabella erscheint in Folge dessen ziemlich isolirt, von oblon- ger Form, mit vorn gerundeten Ecken und je zwei seitlichen Finbuchtungen, welche ‘durch die Seitenfurchen eingeschnitten werden. Eine um die ganze Glabella geführte Linie würde einen parabolischen Verlauf nehmen. Vom Nackenring sind diese durch Granulirung ausgezeich- neten Theile durch die ziemlich tiefe, glatte Oceipitalfurche getrennt. Der Nackenring ist von trapezähnlicher Gestalt. In schwacher Andeutung findet sich auf einzelnen Exemplaren der von BARRANDE so bezeichnete hintere Zweig (Arm) der an den Seiten zweithei- lisen Oceipitalfurche. Der nach hinten liegende Rand ist etwas convex gebogen (sodass der ganze Nackenring dem von Cheirurus exsul in der Form ähnlich wird). Die Oberfläche des Nacken- ringes ist granulirt und hat meistens einen grösseren medianen Tuberkel. Ferv. Römer bildet Od. mutica in f. Sa mit gra- nulirtem Nackenring ab, ohne den medianen Tuberkel besonders hervortreten zu lassen. Auf der Abbildung Beyrıc#'s ist ein solcher angegeben. Von der Höhe des ersten Seitenlobus geht nach hinten ein sich verbreiternder Wulst bis zur Occipitalfurche, welcher nach BARRANDE als inneres Wangendreieck (triangle interne de la jour fixe) zu bezeichnen wäre. Da derselbe weiter nach hinten reicht als der zweite Seitenlobus, so bildet die hinter ihm liegende Oecipitalfurche resp. deren seitliche Fortsetzung über die Wan- senschilder auf beiden Seiten eine knieförmige, breite Biegung. Der Abfall des Wulstes zur Nackenfurche ist ein ziemlich steiler. Die hintere, breitere Partie desselben biegt nach den Seiten mit spitz verlaufenden Flügeln aus. Beryrıcm's Zeichnung bringt diese Flügel gleich im Zusammenhang mit dem später zu erwähnenden hinteren Wangenrandwulst der festen Wangen ohne eine tren- nende Furche, sodass wohl auf einen schlechten Erhaltungszustand geschlossen werden darf. Parallel mit diesem Wulste, aber viel schmaler, verläuft 96 aussen die sogen. Augenleiste, BARRANXDE's filet oculaire. Diese Augenleiste beginnt vorn an den Seiten des Frontallobus, von welchem sie aber durch eine flache Furche getrennt ist und ebenso wie dieser nach innen von einer glatten Längsfurche begleitet. Am unteren Ende der Augenleiste beginnend erstreckt sich nach vorn der flach in einer Ebene verlaufende Frontalrand. Unter demselben ist ausser dem bord frontal noch die facette triangulaire (i) BARRANDE's verstanden. Er hat die Form eines Trapezes mit vorn geradem Rand. Dieser ist meistens wulst- förmig erhaben und zeigt in der Regel ebenfalls Granulirung. Wie überhaupt die bisher beschriebenen Theile der Glabella BArRAnDE Ss Abbildungen von Ace. minuta sehr ähnlich sind. so auch dieser sich nach vorn verschmälernde Saum des Stirnrandes. Nur sind die Seitenränder nicht gerade, sondern etwas S-förmig gebogen. Dieser vordere Randsaum ist fein chagrinirt bis auf eine Furche, welche ihn vom Frontallobus trennt und durch die kleine, schwache Furche, die den Frontallobus von der Augenleiste trennt. mit der Dorsalfurche resp. der zwischen Längswulst und Augen- leiste liegenden Furche verbunden ist. Auch der Hinterrand der beiderseitigen Fortsetzungen der Nackenfurche ist wulstförmig erhaben. Von dem Nackenring deut- lich getrennt beginnt er an der knieförmigen Biegung der Nacken- furche erst schmal und nach oben fast scharfkantig. Allmählich verbreitert er sich nach den Seiten, während bei Fern. Römer’s t. 10, f. Sa das Umgekehrte der Fall ist. Ob dieser Wulst in den Wangenstachel übergeht, ist leider an keinem Exemplar zu constatiren. Wahrscheinlich ist dieser Uebergang vorhanden, da keine Abnahme, sondern eine Zunahme des Wulstes nach den Seiten erfolet. Eine Abgrenzung wird hier wohl durch die Ge- sichtslinie stattfinden. Diese letztere verläuft wohl an den Seiten des Frontalrand- Saumes um das Auge herum seitlich ausbiegend bis zu der inneren Ecke, an welcher der Wangenstachel sich fortsetzt. Die freien Wangen sind im Allgemeinen von der Form eines rechtwinkligen Dreiecks. Der rechte Winkel liegt nach innen und passt in die knieförmige Biegung der festen Wangen. Dem- gemäss sind die Ränder der Innenseiten etwas S-förmig gebogen. Am Scheitel liegt das knopf- bis kurz cylinderförmige, glatte Auge (Taf. X, Fig. 19b). Die längere Aussenseite ist mehr oder weniger stark nach aussen gebogen und hat einen ziemlich steil ansteigendenden, fast scharfen, erhabenen Rand, welcher nach aussen 10—14 strahlenförmig angeordnete Zähne trägt. An der inneren Seite des Randes scheinen kleinere, körnige Erhöhungen So) —] vorzukommen, während die Dreiecksfläche in der Regel glänzend und glatt, nur bei einem Exemplar. fein granulirt ist. Die Hinterecken sind zu divergirenden Hörnern ausgezogen, welche anfangs breit, dann nach hinten schmal und spitz verlaufen. Diese Spitzen gehen wohl aus dem Seitenrand der beweglichen und dem Hinterrand der festen Wangen zusammen hervor; daher auch der scheinbar neue Ansatz und die Verbreiterung derselben. An einzelnen Exemplaren haben diese Stacheln die Richtung des Seitenrandes direct fortgesetzt, bei anderen sind sie an ihrer Anfangsstelle mehr nach aussen gebogen. Dies zeigt sich eben- falls an der inneren Seite. Beryrıcn bildet sein Exemplar mit beiden Arten, die eine auf der rechten, die andere auf der linken Seite, ab. Die Stacheln haben Granulirung und an ihrem oberen Theile seitliche Zähne. Von Thoraxgliedern sind vielleicht einzelne vorhanden (Taf. X, Big. 19e).: Die Rhachis ist 4,5 mm breit. die Pleuren bis zum Knie ebenso breit; die Länge der nach hinten abwärts gebogenen Spitzen 6 mm. * Ueber das ganze Glied verläuft bis zu dem Knie auf beiden Seiten eine tiefe Furche, welche auf der Rhachis fast zur Bil- dung eines Doppelringes führt. Der vordere glatte Randtheil dieses Doppelringes ragt über die Kantenlinie des ganzen Gliedes vor, sodass er bei ausgestrecktem Zustand des Thieres wohl unter den Hinterrand des nächst vorangehenden gefasst hat. Vielleicht hat das Fehlen ähnlicher Theile auf den Pleuren EmmrıcH bewogen, diese Art als halbcontractil zu bezeichnen. Der hintere Theil der Rhachisringe, sowie die erhabenen Theile der Pleuren zeigen Granulirung. Die Pygidien (Taf. X, Fig. 20) zeigen deutlich die für Ae. matica charakteristische Form. Die Rhachis besteht aus drei Ringen. Von dem zweiten derselben geht nach beiden Seiten ein Wulst, der im Bogen zur Mitte des Seitenrandes verläuft und sich hier auf den überragenden Spitzen fortsetzt. Der Vorder- rand ist gerade, nur der vordere Rhachisring ragt etwas vor. Am Vorderrande wie an dem fast halbkreisförmigen Seiten- resp. Hinterrande ist ein Randwulst vorhanden. Von diesem gehen acht Spitzen nach hinten: zwei längere als Fortsetzungen der erwähnten gebogenen, seitlichen Wülste, zwischen diesen vier klei- nere und endlich je eine kleinere zwischen den längeren Spitzen und dem Oberrand. Das Ganze ist granulirt resp. chagrinirt, besonders auf den Wülsten und Spitzen. Auf den Spitzen und Ringen treten grössere Tuberkeln hervor, vor jedem der vier hinteren Stacheln je einer, auf dem. dritten Ring zwei. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1. 7 98 Im Allgemeinen findet sich bei Ac. mutica auf allen erha- benen Partieen Granulirung. Es kommen aber Exemplare vor mit verhältnissmässig glatter Schale. Wahrscheinlich sind dies solche Exemplare, welche kurz zuvor eine Häutung durchgemacht haben und demnach mit ganz frischer Schale versehen sind. Da dies besonders bei den kleineren der Fall ist, bei den Crustaceen aber in der Jugend eine öftere Häutung stattfindet, so könnte dies auch ein Alters- ev. auch ein sexueller (?) Unterschied sein. Gestein: Grau-grünes und gelb-grünes, obersilurisches Grapto- lithengestein. Fundort: Rostock. Anmerkung. Hinsichtlich der Stellung zu Ac. mutica Emmr. ist unter Verweisung auf das anfangs Gesagte Folgendes zu be- merken: Angenommen, dass die in verhältnissmässig grosser Zahl vorhandenen Stücke (10— 12 Glabellen, 6-—-7 Pygidien, 6— 8 Wangen, 3 Thoraxglieder) ein und derselben Art angehören, so ergiebt sich: Die Glabellen” weichen von Beyrıcm's Abbildung durch den rectangulär vortretenden Randsaum ab, der aber vielleicht bei dem Exemplare Beryrıcm's durch Contusion abgestossen ist. So- dann verlaufen die Augenleisten stets divergirend, nicht in der Weise, wie sie Beyrıcn abbildet. Nur die hintere Partie der festen Wangen incl. Längswulst ist der Zeichnung Beyrıcm#’s ähn- licher als der von BARRANDEsS Ae. minuta, zu welcher sonst die (rlabellen mehr Aehnlichkeit haben. Zu der Abbildung Römer’s passen unsere Glabellen besser, doch ist der hintere Rand der festen Wangen verschieden. Wes- halb Ferp. Römer dieses Stück als Ac. mutica bestimmt hat, ist nicht zu entscheiden, da er selbst keine Beschreibung liefert, ebensowenig wie HEIDENHAIN, welchen er auch anführt. Beyrıch selbst giebt leider nur eine sehr kurze Beschreibung wie Zeich- nung der Glabella und der übrigen Kopttheile. Unsere Bestimmung stützt sich zunächst auf Fern. RÖMER, da dieser den Frontalrand in der angegebenen Weise abbildet. Die Rumpfglieder sind von den von Bryrıcm abgebildeten durch die Furchen verschieden. Die Pyeidien stimmen dagegen gut mit Beyrıcm’s und Rö- MmErR’s Abbildungen und Beschreibungen. Dasjenige von BARRANDE ’S Ace. Leonhardt ist sehr ähnlich, hat aber zwei Spitzen jederseits zwischen den langen Stacheln und dem Oberrand. Es ist also zwischen den erwähnten vier Species, Ac. mı- nuta, Ac. Leonhardi, Ac. Geinitziana und Ac. mutica, im Bau der Glabella. eine grosse Aehnlichkeit, und die Zugehörigkeit nur 99 durch Kenntnissnahme des Originals von Berrıcns Ace mutica zu entscheiden, da dessen Beschreibung und Abbildung hierzu nicht ausreichen. Acidasptis cfr. ovata EmmRr. Mar X:0181210022; Odontopleura ovata EMMR. Diss., p. 58, f. 3. — — DBeyk. Tiril., H, p. 18, t. 3, £.1. — Odontopleura bispinosa EmMR. Tril., 1845, p. 44, t. 1, f. 12. Zwei Glabellastücke einer Acedaspis-Art liegen vor, welche von Ace. mutica sich in folgender Weise unterscheiden. Der mitt- lere Theil der Glabella und die von einander ‚getrennten, alsa den Seitenloben bei Ac. mutica eleichenden sind ebenfalls von beidersei- tigen Längswülsten (Längsleisten) begleitet, welche aber nach der Nackenfurche hin convergiren, also fast eiförmig das Mittelstück umschliessen. Bei dem einen Exemplar (Taf. X. Fig. 21) ist dies nicht in so hervorragender Weise ausgeprägt, dagegen auf dem zweiten (Taf. X, Fig. 22) sehr deutlich zu sehen. Die Seitenloben fliessen nicht zusammen, wie LinnAaRsson für Ace. furcata und Fr. Scaumpr für Ace. Kueckersiana angeben. Ein Schnauzenschild ist nicht vorhanden. Dagegen ist der Nackenring ausser mit medianem Tuberkel noch mit. zwei nach hinten verlaufenden Dornen versehen und demgemäss das Merkmal, wel- ches EmmrıcH durch den späteren Namen Ae. bispinosa besonders hervorhob, vorhanden. Nach dem Bruch zu schliessen, sind diese Dornen wohl länger gewesen als diejenigen, welche Beyriıc#'s Abbildung zeigt. Dass Fr. Schmivr in dem Fehlen des medianen Tuberkels ein Unterscheidungsmerkmal für Ac. Kuckersiana n. sp. von Äe. furcata geltend macht, ist wohl nicht gerechtfertigt, da auch bei Ac. mutıca öfters der mediane Tuberkel fehlt. Ueberhaupt wird bei Acrdaspis der mehr oder weniger gute Erhaltungszustand leicht zu scheinbar erösseren Verschiedenheiten führen. Die Tuberkulirung ist die gleiche wie bei Ac. mautica. Gestein: Graptolithengestein. Fundort: Rostock. rs 100. Literatur - Verzeichniss. 1828. DALMAN, J., W.: Ueber die Palaeaden oder sogenannten Tri- lobiten. Nürnberg. —= Darm., Palaeaden. 1834. KLÖDEN, R., F.!: Die Versteinerungen der Mark Brandenburg. Berlin. — KLÖDEN, Mark. 1839. EmmricH, H. F.: De trilobitis. Dissertation, Berlin. = EmMR., Diss. — MurcuHison, R., J.: The silurian system founded on geological researches. London. —= MURcH., Sil. Syst. 1843. BURMEISTER, H.: Die Organisation der Trilobiten. "Berlin. —sBuerM,,. Tril. 1845. BEYRICH, E.! Ueber einige böhmische Trilobiten. Berlin. — BEYRICH, böhm. Tril. — . EMMmRrICH, H, F.: Ueber die Trilobiten. Stuttgart. Neues Jahr- buch für Mineralogie u. Ss. w. — Emnmk., Tril. 1846. BEYRICH, E.: Untersuchungen über Trilobiten, 2tes Stück. Berlin. — -Beysaen, Tril. 11, 1852. BARRANDE, J.!: Systeme silurien du centre de la Boheme, vol. I. Prag et Paris. —= Bari,‘ Tril. 1853 — 1854. ANGELIN, N., P.: Palaeontologia scandinavia. p. I: Crustacea formationis transitionis. 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Ibidem. — HoLm, Illaeniden. 102 9. Der Soolquellen-Fund im Admiralsgartenbade in Berlin. Von Herrn @G. BEREXDT in Berlin. Gerade die Gegend des Admiralsgartenbades bezw. des Centralbahnhof Friedrichstrasse ist schon wiederholt Gegenstand der Aufmerksamkeit der Geologen gewesen. Gegenüber dem Admiralsgartenbade, in dem königl. medieinischen Friedrich - Wil- helms-Institut. der sogen. Pepiniere, stand die erste tiefere Boh- rung Berlins, das bekannte Orro sche Bohrloch, dessen Ergebniss von BENNINGSEN - FÖRDER auf seiner geognostischen Karte der Umgegend Berlins vom Jahre 1843 veröffentlicht hat. Nach dieser seiner Bestimmung. die allerdings nur von 20 zu 20 Fuss, also betreiis der Maasse nur ungefähr gemacht worden ist. reichen die mit feinem Sand und grossen Geschieben abschliessenden Quartärbildungen bis zu einer Tiefe von 160 Fuss (52,65 m) unter: Oberfläche. oder 60 Fuss unter Ostseespiegel. Hier be- einnen dann die aus Kohlenletten und weissen Sanden bestehen- den Tertiär- bezw. Braunkohlen -Bildungen. Lange Zeit wurde diese letztere Bestimmung angezweifelt, und auch mein lieber Freund Lossex glaubte sicherer zu gehen, wenn er s. Z. 1879 unter den seinem Werke über den Boden der Stadt Berlin beigegebenen Ergänzungs-Profilen das Orro'sche Bohrloch (No. 14 zu Profil IX, 116) gänzlich den Diluvialbildun- gen zurechnete. Bestimmend. war für ihn in erster Reihe eine Paludina dtiuvrana, welche sich bei den Bohrproben sefunden hatte und zwar nach seiner Angabe in einer Tiefe von 61—62.5 m. Abgesehen davon. dass bei den mancherlei Schicksalen, welche die Bohrprobenreihe durchzumachen gehabt hatte, eine Verlegung der Paludina aus einem Kästchen in ein benachbartes von vorn- herein sehr leicht denkbar ist. muss eine solche Verschleppung. sei es auf die angedeutete Weise, sei es durch Nachfall im Bohrloch, nach der heutigen Kenntniss der dortigen Lagerungs- verhältnisse geradezu als gewiss angenommen werden. Nicht nur, dass sämmtliche bis jetzt auf dem Grundstücke des Admirals- gartenbades, also in etwa Steinwurfs-Weite von dem ehemaligen Orro schen Bohrloche, niedergebrachten Bohrungen übereinstim- 103 mend mit diesem bei etwa 52—56 m regelrechtes Braunkohlen- gebirge angetroffen haben, sodass über diese Thatsache kein Zweifel mehr sein kann, sondern die Herkunft der Paludina erklärt sich auch leicht aus dem weiteren Umstande, dass hier unter dem Admiralsgartenbade in einer Tiefe von ca. 46—48 m unter Null eine Anhäufung von Schaalresten der Paludina din- vıana gefunden wurde, welche geradezu als eine Fortsetzung der in dem Bohrloche der Garde - Kürassier - Kaserne in der Alexan- drinenstrasse (in 41—45 m), Berlin SW, sowie in dem Bohrloche der Rixdorfer Vereinsbrauerei (in 35—40 m), Berlin S%), und sanz kürzlich auch in einem Bohrbrunnen auf dem Grünen Weg und in der Langen-Strasse, Berlin O, gefundenen, stets ungefähr die gleiche Tiefe beobachtenden Paludinen - Bank betrachtet wer- den muss. Soviel über das schon vor fast 50 Jahren die Aut- merksamkeit der Geologen erregende älteste Tietbohrloch Berlins. Zum zweiten Male wurde diese Aufmerksamkeit wach ge- rufen, als das im Jahre 1879 im Admiralsgartenbade zur Er- schrotung von Wasser angesetzte Tiefbohrloch in Uebereinstim- mung mit der fast gleichzeitigen sogen. WıGankow’schen Bohrung in der Chausseestrasse bei 130 m Tiefe unter Oberfläche den mittel-oligocänen Septarienthon traf und bis 149 m Tiefe, also auf 19 m, erschloss?). Dem schon damals ertheilten Rathe des Berichterstatters, diesen Septarienthon zu durchbohren, um voraussichtlich sprin- sende, möglicher Weise zugleich salzige Wasser zu erschroten, sah sich das Admiralsgartenbad bei seinem damaligen Geschäftsstande zwar noch nicht in der Lage zu folgen; dennoch blieb dieser Rath nicht unbeachtet und zur rechten Zeit erinnerte man sich im vergangenen Jahre (1587) desselben. Ein von dem Bericht- erstatter besonders erbetenes schriftliches Gutachten stellte denn auch, fussend auf seine in der bereits angezogenen Abhandlung dargeleste Anschauung der Lagerungsverhältnisse des Tertiärs im Bereiche der Mark Brandenburg, bei einer Tiefe von 230 bis etwa 300 m springendes Wasser in einigermaassen sichere Aus- sicht. „Ob die hier zu erreichenden Wasser aber süsse oder salzige sein werden“, hiess es zum Schlusse des Gutachtens, „muss dahin gestellt bleiben. Jedenfalls dürfte jedoch auch die Erschrotung von Soole dem Admiralsgartenbade nur zum Vortheil gereichen.* t) Diese Zeitschrift, Jahrg. XXXIV, 1882, p. 4583. °) G. BERENDT. Das Tertiär im Bereiche d. Mark Brandenburg. Sitz.-Ber. d. Akad. d. Wiss. zu Berlin, 1885, XXXVII. Im Juli 104 1857 begann daraufhin die. Vorkehrungen erfordernde neue Tiefbohrung. nicht unbedeutende Schichten - Verzeichniss des Bohrloches Admiralsgartenbad No. HI, Berlin 1887. 4 Tiefe DE 8 er ih Gebirgsart. 2,5, Forma- Metern Geoenostischa = Bemerkungen. { Bestimmung. Si. ro von | bis : == 0 Zigle 7 Proben fehlen. 7 20 | Spathsand u. Grand | 13 | _., . 20 40 | Spathsand 10 | Piluvial- 40 42 | Spathsand u. Grand | 2 Billanekn mit Paludina dilu- 42 46 | Spathsand 4 = viana. 46 50 | Spathgrand 4 50 52 Proben fehlen. 52 56 | Zerstörtes Tertiär- | 4 gebirge (Kohlenmergel) 56 58 | Kohlenlettenbislet- 2 tige Kohle EH 58 60 | Kohlensand 9 [Märkische 60 62 ? Br Probe 60—62 fehlt. 62 65 | Quarzsand (fein) 3 e bei 64m Braunkoh- 65 77 , Quarzsand 12 | kohlen- lenschmitzchen. Ih 83 | Kohlensand 6 83 87 | Kohlensand bis 4 |Bildungen Quarzsand 87 88 | Kohlensand 1 88 | 134,5 | Glimmersand 146,5 | ee 134,5, 185 | Sehrsandiger (?glau- ae konitischer)Mergel nike: 2 BE IEREr: Meeres- bis mergelig. glau- konitischer Sand | 0,5 { 135,0) 230 | Septarienthon 94,5, Marines | bei 154 m eine grosse Mittel- Septarie. Oligocän 230 ca. 234| Glaukonitischer 4 , Marines |bei circa 232 m zu Sand mit Sandstein- ? Unter- Tage ausfliessende bänkchen. Oligocän 3 proc. Soole. 234 105 Dieselbe durchsank der früheren entsprechend, wie das vor- stehende Bohrreeister näher ergiebt, zunächst von 2— 88 „ Letten, Sande und Kohlen der märkischen Braunkohlenbildungen, 88—135 „ Glimmersande des marinen Oberoligocän, 135— 230 „ Septarienthon des marinen Mitteloligocän, 230— 234 „ Glaukonitische Sande und Sandsteinbänkchen, welche nach Analogie des Spandauer Tiefbohrloches wohl mit Recht bereits dem marinen Unteroligocän zugesprochen werden dürfen. Imnerhalh dieser Sandschichten, und zwar nach Durch- stossung eines jener Sandsteinbänkchen, wurde sodann am 10. De- cember in einer Tiefe von etwa 232 m!) eine im Bohrrohre auf- steigende und zu Tage ausfliessende Soolquelle glücklich erreicht. Die Soole, von welcher Berichterstatter in der Januar- Sitzung der geologischen Gesellschaft, ebenso wie von der ge- sammten Gesteinstolge, Proben vorlegte, steigt in aufgeschrobenen Röhren bis etwa 5 m über Hängebank des Bohrschachtes. Der in den folgenden Tagen mehrfach angestellten Vorprüfung nach ergab sich die Soole als dreiprocentig und somit zu Badezwecken gerade geeignet. Dasselbe ergab eine von Dr. ©. Bıschorr in Berlin bis zum 21. December bereits ausgeführte, etwas eingehendere Unter- suchung. Nach derselben fand sich: Specifisches Gewicht 1,0213. Gramm im Liter Rückstand. . 29,62 Chlesar 0.0 RES Ralk sah: 0,412 Magnesia . . 0,4058 Schwefelsäure . 0,1936 Alkalibase: fast ausschliesslich Natron. Die Soole enthält nach Berechnung obiger Analyse unter Berücksichtigung einiger anderweit bestimmter Factoren: ') Eine genaue Feststellung der Tiefen wird erst bei einer beab- sichtigten neuen Bohrung möglich sein, da die durch eingelagerte Septarien und schliesslich durch die Sandsteinbänkchen sich bietenden Hindernisse die Aufmerksamkeit des Bohrmeisters so in Anspruch nahmen, dass eine genaue Tiefenbeobachtung und strenge Führung eines Bohrregisters nicht gut zu erlangen war. 106 Gramm im Liter. 30 Kochsalz, 0,1472 Natriumsulfat, 0,6631 Chlorcalcium, 0,9639 Chlormagnesium, 0,1582 Calciumsulphat, Berechnet 28,9724 Gramm. Gewogsen 29,62 “ Weitere noch eingehendere Untersuchungen sind seit Wochen in Arbeit einerseits in der unter Leitung Prof. Dr. FınkxeEr's stehenden hiesigen königl. chemisch-technischen Versuchsanstalt der königl. Bergakademie, andererseitts in dem Laboratorium des auf diesem Gebiete besonders erfahrenen Geh. Hofrath Prof. Dr. Fresensus in Wiesbaden. Nachtrag. Die Untersuchung der der königlichen che- misch -technischen Versuchsanstalt eingesandten Soolproben hat nach dem Atteste des Prof. Dr. Fınkner vom 26. Februar 18883 folgende Resultate ergeben: In einem Liter der Probe von 14°" C. sind enthalten: Datum der Eingangs derProbe: 19. Dec. 1857 13. Jan. 1888 Chlornatrium ,...... -.533 +. sera Bi, ZB ee Bromnatrium ee al he I ee Chlorkalium ı 2.0. = 2.0.0.2 Ole Kohlensaure Magnesia . ’. . 7 mOBBIE ee Chlormagnesium SIR! 22 nal) . 2 OB DIS Schwefelsaurer Kalk ..', . . DEIEOBSST7 Pe Chlorcalcium 0) 00.0.2 Kohlensaures Eisenoxydul (theilweise schon als Oxyd ausgeschieden) 050217 70020 7 Kieselsäure \ ee ) geringeMenge geringe Menge Phosphorsäure / Nee \ Spuren Spuren Ueber eine noch eingehendere, von dem Geh. Hofrath Prof. Dr. Fresenius in Wiesbaden inzwischen gleichfalls ausgeführte Untersuchung einer in grossen Mengen durch dessen Sohn, Prof. Dr. Hrınkıcn Fresenius am 24. Januar d. J. selbst entnommenen Probe der Soole berichtet der berühmte Analytiker in einem soeben erschienenen besonderen Schriftchen 2. !) Chem. Analyse d. Soolquelle im Admiralsgartenbad zu Berlin. Wiesbaden 1888. 107 Darnach ergab sich die Temperatur des ausfliessenden Was- sers der Soole am 24. Januar 1583 bei einer Lufttemperatur von Ze oder 4 Bzw 115,20. oder: 12,16. R. Das aus dem eisernen Rohre frei abfliessende. durch seinen stark salzigen Geschmack sofort als Soole erkennbare Wasser erwies sich sowohl am 24. Januar, wie auch am 18. März 1888, an welchem Tage Geh. Hofrath Fresenrus die Quelle in Augen- schein nahm, übereinstimmend mit den bisherigen Beobachtungen, als vollkommen klar. Bei Einwirkung der Luft trübt es sich all- mählich etwas und setzt später einen im Wesentlichen aus Eisen- oxydhydıat und phosphorsaurem Eisenoxyd bestehenden bräunlich gelben Niederschlag ab. Einen hervortretenden Geruch hat das- selbe nicht. Nach der auf p. 17 u. 18 des Schriftchens gegebenen Zu- sammenstellung hatte die Untersuchung folgendes Schlussergebniss: me. en a 26,115139 en ..0,139062 een 0,002197 Peemonumı 2.0 2220080202 0,018855 nn. 205520697 Feaeum . .. 22.202 000,0,644199 ne 2 0,020943 Joduatrıum -.. . ala nn 0 ENTE Schwefelsaurer Kalk. REN RM RS HR RR OA WE NS 5 Szonklanı 0 202, 202 022.82,0:087129 A Baryle 2. . . geringe Spur Kohlensaure (bez. armen koiillensam: ä Maegnesia . . 2.7209049331 bez. 0, 3741713 Kohlensaures (bez. doppeltkohlens au- ges Bisenoxydul . : ... ...0,008097 bez. 0,011168 Kohlensaures (bez. doppeltkohlensau- zes) Mansanoxydull . - . .... 0,000160 bez. 0,000221 Phosphorsaure Thonerde . 227,270,0004:07 Kieselsaure Thonerde (AlsOs, 3 3 5i0s) ...0002173 Borauren Kalk .... .«.. ER ONRSN Biescame .... ... 2 02020021202,.20.0053925 Sn 28,672132 bez. 28,803886 Kohlensäure, m. d. einfach. Carbona- ten zu Bicarbon. verbundene, . 0,131754 Kohlensäure völhia fee .... ..... ...0,014010 Summa aller Bestandtheile 28,817896 Aus der beigegebenen interessanten vergleichenden Zusammen- 108 stellung mit ähnlichen, zu Badezwecken verwendeten Soolquellen lässt sich ersehen, dass die Quelle des Admiralsgartenbades einen erheblich höheren Chloratriumgehalt (26,71) hat als der grosse (21,82) und der kleine (17,14) Sprudel in Nauheim und nur von dem Friedrich - Wilhelm - Sprudel daselbst (29,29) in dieser Hinsicht übertroffen wird. Betreffs des Bromgehaltes steht die Admiralsgartenbad-Quelle am nächsten dem Bleichbrunnen _in Dürkheim und der Karlsquelle in Iwanicz; betreffs des Gehaltes an Jod einerseits Passug und andererseits der Elisenquelle in Kreuznach. Die letztere verhält sich zur Admiralsgartenbad-Quelle betreffs Brom- und Jod-Gehalt geradezu umgekehrt. Während hinsichts des ersteren die Elisen- quelle in Kreuznach bevorzugt ist, übertrifft hinsichts des letz- teren das Admiralsgartenbad dieselbe. 109 6. Das Erdbeben an der Riviera in den Frühlingstagen 1887. Von Herrn HEDINGER in Stuttgart. A. Allgemeines. Die Gegend der Riviera di ponente, in der das Erdbbeben des Februars 1857 die grösste Intensität besass, war schon früher betroffen worden durch mehr oder weniger heftige Erd- stösse und ist bezeichnet durch die Linie Albissola - Savona bis Mentone - Nizza. Die schwerste Katastrophe ereignete sich in Dianomarina,. Noli, Albissola. Bussana. Castellaro, Bajardo, Diano - Castello, Mentone. Hier waren die meisten Opfer ge- gen 1200). Eine Menge anderer Orte (gegen 20), namentlich in der Umgebung von San Remo, wurden mehr oder weniger schwer beschädigt. San Remo war vielleicht nicht mathematisch genau das seismische Epicentrum, aber doch das eigentliche Centrum für den Beobachter. namentlich für den Geognosten konnte es abgeben; denn wenn auch einerseits Dianomarina und Oneglia, andererseits Mentone schwer beschädigt waren, so war doch San Remo das auf einem Felsen liegende und deshalb wenig beschädigte Centrum, um welches es bis hoch hinauf in die Berge bebte mit theilweise entsetzlichen Zerstörungen. Wohl sagt man mit Recht. dass auch die schlechte Construction der Häuser, die Bauart mittelst runder, ohne wirklichen Mörtel (meist Strassenstaub) an einander gefügter Steine, einen Grund des schrecklichen Unglücks abgegeben haben. In Dianamarina sieht man den Beweis, denn das solide, neugebaute Präfecturgebäude blieb allein unbeschädigt von allen Häusern — aber wie will man die Zerstörung der Häuser hoch im Gebirge (über 1000 m) erklären? Hier sind allgemeine und örtliche Ursachen im Spiele. !) Eine sichere Berechnung wird man bei den eigenthümlichen dortigen Verhältnissen und der Thatsache, dass viele Ortsvorsteher (Sindaci) geflohen sind, nie erhalten. Verfasser, der das Erdbeben durch mehrere Wochen in San Remo durchgemacht und seine Wir- kungen an den meisten Orten der ligurischen Küste sofort nach den ersten zwei grossen Stössen selbst untersucht, hat bei der Schätzung aus den besten Quellen geschöpft. 110: Von den allgemeinen werden wir später reden. Die örtlichen sind: der weiche Sandboden, ferner die langen Flussläufe auf nicht fel- sigem Grund und die Flussdeltas (Anschwemmung von Land in der Umgebung des Meeres) Mentone, Dianomarina, Oneglia, Taggia. Weniger stark, aber doch noch von Schaden begleitet, war die Erderschütterung in dem Gebiete, wo der ligurische Appennin sich von den (piemontesischen) Alpen abzweigt (Provinz Alessan- dria). Ziemlich leicht war das Erdbeben in der Lombardei, im Venetianischen und Venedig bis Foggia. Wollte man eine Karte des Erdbebens construiren, so ergäbe sich eine Ellipse mit den Orten Lyon, Genfer See, Trient (Garda- See), Venedig, Ravenna, Spezia, Genua, Marseille, Lyon. In dieser Ellipse liesse sich ein Oval construiren als das Centrum der Erschütterung im weiteren Sinne, Marseille, Turin, Novi, Rapallo, ligurische Küste, Marseille. Uebrigens wurde auch auf der See das Erdbeben constatirt. Am meisten concentrirten sich die Erschütterungen in San Remo, in dessen Umgebung sich kein Ort ohne mehr oder weniger starke Beschädigung befindet. Hier waren 3 Hauptstösse am 23. Februar, die in allen diesen Orten genau um die gleiche Zeit wahrgenommen wurden: Der erste 6. 22 morgens, „ zweite 6. 31 2 Mittlere 39 “ Wie immer war hier der erste Stoss der stärkste und längste, vertical von unten nach oben, zugleich wellen- und wirbel- förmig. Im den vom Centrum entferntesten Orten war er allein wellenförmig. Im Ganzen wurden an den Hauptorten noch 23 schwächere Stösse gefühlt. Der dritte Stoss hatte etwa eine Dauer von 15 Minuten (Direction NO — SW). Von den betroffenen Stationen wurde ziemlich übereinstim- mend der Beginn zwischen 6 Uhr 19 und 23 Min. gesetzt. Ausserhalb dieser Zone war derselbe etwas später angesetzt: h., :% Ss Moncalieri 6.2.0 0 Bologna 6... 2a Mailand 6... Dos Verona REN. Venedig 6: 28: Florenz b.r #28: Nervi . 6.7.28. Basel . bh... 2 Zürich GH 28. 111 Aus diesen Zahlen geht hervor, dass die Zeit des ersten Stosses in gleichem Verhältniss zur Entfernung vom seismischen Centrum stand; sie zeigen aber auch, dass die Verbreitungs- geschwindigkeit in der Schweiz grösser war als in Italien. (Ursache: die Bodenbeschaffenheit?) Die Richtung des ersten Stosses war vorherrschend von 0 nach W (oder besser NO — SW), die zwei anderen Stösse am ersten Tage waren wellenförmig und ziemlich intensiv im Mittel- punkt. Da, wo der Erdboden grössere Intensität hatte, waren sie mit brausendem Geräusch verbunden. In San Remo z. B. hörte ich am 24. morgens zwischen 6 und 7 Uhr deutliches Brausen ehe der Stoss kam. Ebenso auf der Terrasse des Al- bergo neben der Madonna della costa am 11. März!) 3 Uhr 20 Min. nachmittags, ehe die Trümmer von Bussana durch einen neuerlichen Stoss vollends zusammenfielen. Noch fast 4 Wochdn lang hielten die Stösse an, wurden aber immer schwächer und seltener und dauerten bis Juni fort, besonders an den am schwersten betroffenen Orten. Der stärkste Stoss (am 11. März) war in ganz Ligurien, Piemont, sogar in den Abruzzen bis Aquila und in Sicilien bis Mineo fühlbar. Am 26. Januar 1838 war in Dianomarina abermals ein Erdstoss fühlbar, der Art, dass die Einwohner ihre voriges Jahr erbauten Baracken wieder bezogen. In den Bergen im Umkreis des ligurischen Golfs war die Erschütterung des Bodens gefolgt von beständigem, mehr oder 1) Der 9. März war von FALB prophezeit, der überhaupt ein Un- glücksrabe während des ganzen Verlaufs des Erdbebens war. Glück- licherweise täuschte er sich auch im Verlauf des Jahres noch öfters. FALB sagte neue Stösse vom 3. bis 9. März voraus, ebenso vom 9. bis 24. März, in Folge welcher Prophezeihung natürlich die meisten Fremden die Riviera verliessen. Es kamen schwache Stösse immer fort den ganzen März, aber nicht in dem Maasse, dass eine Beunru- higung nöthig war. Interessant waren die wahrhaft diplomatisch ab- gefassten 20 bis 25 Telegramme von Padre Denza, dem Vorstand des meteorolog. Observatoriums in Moncalieri, als Gegenstück zu FALB, obwohl natürlich gar nichts daraus geschlossen wenden konnte, weil am Schlusse das Vertrauen der Vorhersage wieder abgeschwächt war. — Dieselben Orte waren allerdings, was aber FALB entging, 1818, 1831, 1854 (1818 auch am 23. Febr) von Erdbeben heimgesucht, aber die Intervalle 13, 23, 33 werden immer grösser, sodass unsere Gene- ration eine neue Erschütterung in der Riviera kaum erleben dürfte. (Von 1865—1874 haben in den deutschen Alpen nach Fuchs 74 Erd- beben stattgefunden.) Der dortigen Generation sind diese Zeiten noch lebendig durch die steinernen Bögen zwischen den Häusern in den engen Gassen der Oberstadt von San Remo. An der Riviera di Le- vante war stets wie auch 1887 sehr wenig zu verspüren. weniger starkem Erzittern desselben durch den ganzen März, ja sogar einen Theil des April. Schwieriger lässt sich bei den verschiedenen Berichten die Thatsache vom Zurückweichen des Meeres in Einklang bringen. Zwischen Genua und Savona soll dasselbe emige Meter während des ersten Stosses betragen haben. Bei San Remo beobachtete ich einen Meter am zweiten Tage durch 12 Stunden. Auch in weiterer Entfernung auf dem Mittelländischen Meer wurden die Bewegungen wahrgenommen. z. B. von Capitänen französischer Dampfschiffe (so z. B. Guadeloupe in 43° 45° nördl. Breite und 5° 39° östl. Länge, welches wenige Secunden nach einander 2 starke Stösse fühlte, sodass das Schiff selbst in allen Theilen erschüttert wurde) und italienischer Schiffe (Perseo und Birmania als kanonenschussartige Erschütterungen, die sich in kurzen Inter- vallen wiederholten). In den auf die Katastrophe folgenden Tagen wurde eine grosse Menge Fische. die sonst in der Tiefe leben, ganz oder nahezu todt auf {ler Oberfläche des Meeres nahe der Küste oder an dieselbe geworfen gefunden. Ganz besonders wurde dies con- statirt in der Umgebung von Nizza, wo das Meer ähnlich wie bei Messina eine sehr reichhaltige Tiefenfauna hat. Speciell liessen sich nachweisen Alepocephalus rostratus (in grosser An- zahl, bis jetzt nur an der Riviera und zwar nur im Sommer gefunden), Zetragonurus Cuvier! (1 Stück), Denter macrophthal- mus (sehr viele). Scopelus, elongatus (in Hülle und Fülle), Spinax niger (ebenso viel). B. Die Beschädigungen der einzelnen Orte und die Ergebnisse der Untersuchungen. Im Ganzen wurden 27 Ortschaften an der ligurischen Küste beschädigt. Die vorzugsweise betroffenen Orte waren folgende von Ost nach West: | Dianomarina,. 2500 Einwohner (Bahnhof vollständig zer- stört, Zahl der Todten ist nicht festgestellt, übersteigt aber jeden- falls 100 beträchtlich), ein früher lachender Ort am Fuss eines amphitheatralisch aufgebauten Olivenhügels mit herrlichem Blick auf die Apenninen, wurde ein Trümmerhaufen und Friedhof- — Sein Anblick spottete jeder Beschreibung. Von allen Häusern blieb nur die Präfectur unversehrt, allerdings ein neues aus Qua- dern gebautes Haus, während die übrigen aus runden Meerkieseln (aus Corsika stammenden Kalksteinen) häufig ohne Bindemittel erbauten Häuser dem ersten und besonders zweiten Stoss zum Opfer fielen. Der erste Stoss brachte die Steine nur aus ihren 113 Verbindungen, deshalb konnten sich so viele Personen retten, die gleich nach dem ersten Stoss in's Freie eilten. anderen Falls wären keine 100 Personen mit dem Leben davon gekommen. Der zweite warf Alles über einander. Am meisten, wie überall, haben die Häuser in der Nähe des Meeres gelitten. Die Leich- name waren bis zur Unkenntlichkeit entstellt, manche nur noch Fleischklumpen. In Dianocastello waren 46 Todte und 50 Verwundete. Ueberall haben wir verhältnissmässig viel Todte gegenüber Ver- wundeten zu verzeichnen. Dianocastello liegt 30. m oberhalb Dianomarina auf einem Anschwemmungshügel. — Ebenso „schaut aus den Fenstern das Grauen“ in Onegslia, 30 Todte, 50 Verwundete (10 500 Einwohner). Die Mauern des Bagno (Zuchthauses) drohten einzustürzen, wes- halb die Sträflinge auf Schiffe gebracht wurden. Alles kampirte in Zelten, Schiffen, Grotten. — 100 m höher als Oneglia, 4 km entfernt, trat eine sonst kalte Quelle bei der Kirche 2 Tage lang siedend und trüb zu Tage. Porto Maurizio ist auf einer felsigen Anhöhe gelegen (Flysch wie bei San Remo), weshalb fast keine Beschädigunse. Sowohl Oneglia als besonders Dianomarina liegen an weiten Thal- und Flussausmündungen, die im Sommer trocken legen. Sie bilden eine Art Flussdelta, d. h. angeschwemmtes Land, das von verschiedenen Thälern herabkommt, die strahlenförmig gegen das Städtchen münden. Wahrscheinlich ist hier der Boden weithin untermimirt. Hier ist auch (zwischen San Lorenzo und Porto Maurizio) eine Grotte mit Krystallen von kohlensaurem Kalk, in die das Meer seine Wellen hineinsendet, ohne sie zurückzuer- halten. Von Oneglia ging das Erdbeben noch 5 Stunden aufwärts in’s Gebirge, ähnlich wie bei San Remo, das ebenso Ortschaften auf Schlamm- und Sandhügeln gebaut aufweist. In Oneglia ist ganz besonders die Thatsache auffällig, dass neue, solid gebaute Häuser unversehrt sind, sowie dass bei den beschädigten Häusern viel mehr im Innern ruinirt ist als von aussen. Häufig sind sogar die Treppen baufällig geworden. — Ein Bahnwärter in Oneglia wurde durch den ersten wellenförmigen Stoss um einige Fuss vom Bo- den in die Höhe gehoben. Nunmehr ist an der Küste wieder Ruhe (15 km weit) bis Taggia, das ebenfalls in einem ziemlich tief ausgehöhlten Thale liegt, aber auch hier blieb die Erschütterung nicht stehen, son- dern pflanzte sich auf die oberhalb des 1000 Einwohner zählen- den Dorfes, 120 m hoch, auf Schlammhügeln liegende Gemeinde Castellara fort. Hier hat der Einsturz der Kirche verhältniss- mässig zahlreiche Opfer und viele Schwerverwundete gefordert. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1. 8 114 Aehnlich n Pompejana, !/>s Stunde von Castellaro entfernt. Die Häuser haben hier die gleiche, früher geschilderte primitive Bauart. Alles dies wird aber in Schatten gestellt durch die Zer- störung von Bussana (200 m). 5 km von San Remo. Hier sind eine Menge Häuser sowie die Kirche zerstört (etwa 70 Todte, ausserdem viele leicht Verwundete). Während des ersten Stosses, 6 Uhr 20 Min., war eine Menge Leute in der Kirche (wegen des Aschermittwochs) 50 wurden unter den Trümmern der ein- stürzenden Kirche begraben. der Priester entkam, da der Chor stehen blieb. Viele wurden lebendig begraben, da die Hülfe des Militärs nicht ausreichte, die Civilbehörden waren in vielen Orten geflohen, in anderen war alles kopflos und vor Schreck sprachlos. Sie flüsterten nur noch, andere hatten die Sprache ganz verloren, sowie die Gesichter vollständig farblos waren und alles Blut aus denselben gewichen. Sogar Thränen mangelten ihnen. Dies nachte selbst auf den schon viel Schreckliches Gewohnten einen unbeschreiblichen Eindruck, besonders wenn noch in den engen Gassen rechts und links die Häuser einstürzten,. wie es während meines Besuchs am Tage des Erbebens der Fall war. Eine Menge Vieh ging zu Grunde, Hunde und Pferde drängten sich in diesen Tagen an die Menschen und die Vögel flogen unge- mein ängstlich und sehr niedrig. Am Fusse des auf Meerschlamm gebauten Bussana fand ich Reste von alten Schlammvulkanen. In dem noch 400 m höher liegenden Ceriana (1100 Einw.), das terrassenförmig auf Schlamm aufgebaut ist, stürzten die un- teren Häuser alle ein. aber aüch die sämmtlichen übrigen Häuser sind unbewohnbar. Dank einer alten Sitte wurden fast alle ge- rettet. Es fanden nämlich an diesem Tage kirchliche Leichen- exequien statt, die aber eine Stunde vor Sonnenaufgang beendet sein mussten. und so fügte es ein glücklicher Zufall, dass das Gewölbe der Kirche erst einfiel. als der letzte der den Todtenzug Begleitenden die Kirche verlassen hatte. Am allerschlimmsten aber hauste das Erdbeben an dem 1100 m hoch liegenden Gebirgsdorf Bajardo mit etwa 550 Ein- wohnern, von denen 500 von der einstürzenden Kirche begraben wurden. Die Sakristei, ein ziemlich gut gebautes Gewölbe, wider- stand, wie alle richtig construirten Gewölbe. Bajardo liegt auf einem Schlamm- und Sandhügel. dem letzten vor dem Uebergang in den Apennin, der unmittelbar dahinter aufsteigt. — Dies waren die Orte, die am schlimmsten betroffen waren. In San Remo selbst waren nur wenige Häuser!) der un- !) Auch hier war es meist nur das Innere: Stuck, Plafond, Ka- mine. In meinem Gasthaus (Hötel deNice) war der Plafond des dritten teren Stadt und einige Villen der Levante in der Nähe des Meeres beschädigt. Die obere Stadt. (die auf Fels steht und aus nichts weniger als gut gebauten Häusern besteht, litt fast sar nicht. Trotzdem kampirten aber Hunderte in Zelten, Schiffen (auf's Land gezogen) und in elenden Baracken. Ebensowenig wurde Ospedaletti. weil auf Fels stehend, beschädigt, obwohl die Stösse hier am stärksten gefühlt wurden. In Bordighera ist der untere, auf Meeranschwemmung ge- baute Theil sehr mitgenommen (fast alle Hotels geschlossen). der obere auf Fels stehende Stadttheil ganz verschont. Das felsige Ventimiglia hatte sehr wenig Schaden. Seit- wärts auf der Landstrasse von hier nach Mentone sah ich ein- zelne tiefe, bis zu 10 cm breite Spalten in der Erde. Auch Mentone machte keine Ausnahme von der Regel bei diesem Erdbeben. indem die tiefer gelegenen Theile der Stadt. entlang den Flussläufen, am meisten litten (auch hier ist ange- schwemmtes Land), während die höher gelegenen Theile auf fel- sigem Grund fast ganz verschont blieben. Namentlich war es das Innere der Häuser, welches die grössten Beschädigungen aufwies, sowie die vielen neuen, leichtgebauten Häuser (Luft- ziegelbau).. An dem Hauptflussbett Mentone’s steht eine sehr solid gebaute Villa, deren Balkone und Ballustraden geborsten ‘waren, während ein Kalkquader von '/g Kubikm. an dem Thore um seine Axe gedreht war, und zwar von Ost nach West. — Hier ging am 23. Febr. das Meer einen Meter zurück. In Nizza litten nur zwei Häuser. Weiter westwärts wurden zwar Stösse, theilweise von ziemlicher Intensität, gefühlt, aber kein Schaden mehr angerichtet. Das Geräusch, ähnlich dem eines Kanonenschusses, wurde nur im Epicentrum (San Remo- Dianomarina) gehört. Noch will ich bemerken, dass vor Noli ein Bergsturz am 23. d. M. stattfand, der die Bahnlinie mehrere Meter breit mit Steinen überschüttete, sodass 2 Tage die Passage gesperrt war, und die Reisenden umsteigen mussten. Das ziemlich harte Ge- stein gehört der Kreideiormation an. Wenn wir auf die letzten 6 Jahre zurückblicken, so finden wir, dass das Erdbeben des vergangenen Jahres nicht ein für sich abgeschlossenes Ereigniss bildet. sondern dass es nur eine Re" Fortsetzung der tellurischen Zuckungen ist, welche seit 1581 an der Peripherie des Mittelmeeres sich abspielten: Stockes, in dem ich wohnte, von Rissen überall durchzogen. Auch fielen Kästen um, sowie der Kronleuchter im Speisesaal herabstürzte. 8* 116 Casamiceiöla u „nlunm: ),. DHU EBENE DENE 29. Junt"1883. - Aetna- Ausbruch U mn! mnunela,. 2 22. Mär2rE8B3: Sieilien, Erdbeben in Nicolosi . . September 1885. Andalusien . «van unluyan. au, DiSbigDEeEmbE 18 Algier: um ke, „ink gel, Deren. Ausbruch des Vulcano auf den lipa- rischen Inseln! ı zent 1 BON Janar Br Ende Februar 1886. Verschiedene Erdbeben in Griechen- land und Aegypten . . 2.2027. August 1886. (Ausbruch des Krakataua . . . 27. August 1883.) In Januar und Februar 1887 will Dr. Rossı schon eine beständige Bewegung des Bodens an dem seismometrischen Appa- rate abgelesen haben, besonders am 5., 10. und 16. Januar, ebenso am. 4., 10., .16.,,19.: und 21. Februar, ; Am. 22, war allgemeine Ruhe an den Apparaten des Observatoriums. Ein Factum verdient noch angeführt zu werden, dass die warmen Wasser in Pozzuoli vom 1. Januar bis Ende Februar von 63° auf 70° C. stiegen. Am 19. und 20. Februar war der Aetna mit starkem Geräusch thätig. G. Elektrische Erscheinungen während des Erdbebens. Am 23. Februar Morgens waren in Nizza die Nummer-Klap- pen sämmtlicher Abonnenten heruntergefallen, diejenigen, welche noch nieht in Function und für Erweiterung des Telephonnetzes angelegt waren, befanden sich noch alle an ihrem Platze. Man folgert daraus elektrische Strömungen ausser den mechanischen Stössen, die auf die Leitungsdrähte wirkten. Das Erdbeben vom 23. Februar d. J. scheint überhaupt von hochgespannten elektrischen Strömen begleitet gewesen zu sein. Die photographischen Curven der magnetischen Registrir - Instru- mente der meisten europäischen Observatorien weisen zur Zeit des Erdbebens erhebliche Störungen auf. Die Anfangszeit der- selben war in Frankreich, wo alle Beobachtungs - Instrumente übereinstimmen und eine kurze Schwingungsdauer besitzen, genau dieselbe, nämlich 5 h. 45 m. Vormittags. Dagegen zeigen die Instrumente der übrigen Observatorien einen etwas späteren Ein- tritt der Erscheinung. Die Verzögerung beträgt für Utrecht O0 m., für Greenwich und Kiew 2 m., für Pola 3 m., für Brüssel und Lissabon 4 m., für Wilhelmshaven 6 m. In Wien beginnt die Störung bei dem Bifilarmagnetometer um 3 m. später als bei 117 dem Declinometer. Die Uebereinstimmung der einzelnen Beob- achtungen ist nicht so gross, dass die Ursache daraus mit Sicher- heit bestimmt werden könnte, doch deutet die Schnelliekeit der Verbreitung auf elektrischen Ursprung hin. Diese wird ferner durch eine Beobachtung bestätigt, welche bei Nizza gemacht wurde. Dort war auf dem Fort Tete-de-chien ein Telegraphist im Augenblick des dritten Erdstosses damit beschäftigt, über die Wirkungen der beiden vorangegangen Stösse zu berichten, als er plötzlich während des Telegraphirens einen heftigen Schlag em- pfand, wodurch er auf seinen Sitz zurückgeworfen wurde, und da einige Zeit vollständig. gelähmt liegen blieb. Erst am Abend konnte er einen Theil seiner Beschäftigung wieder aufnehmen, und bei den ärztlichen Untersuchungen wurden noch nach 2 Mo- naten die Wirkungen des Schlages constatirt. Der eingehende Bericht, welcher über diesen Vorfall vom französischen Kriegs- ministerium an die Akademie der Wissenschaften zu Paris erstattet worden ist, hält es für unzweifelhaft, dass man es hierbei mit einem starken elektrischen Strom zu thun hat. Doch liesse sich aus diesen Erscheinungen noch kein deut- licher Schluss auf das Eintreten der Katastrophe machen. D Die Ursachen der grossen Verheerungen in der Riviera di Ponente. Sie entsprechen verschiedenen Gründen. Ich möchte voran- stellen die unsolide Bauart der Häuser. Weiterhin ist diese Gegend dem Erdbeben - Centrum ziemlich nahe und gehört den Küsten an (mit nur einer Ausnahme von Bajardo), was für Erd- beben immer eine Prädisposition abgiebt, vergl. die angeführten Erscheinungen: Heisswerden der Quellen, Höhlen mit Einfliessen des Meeres nach innen u. s. w. Ausserdem ist der Untergrund der Ortschaften dieser Landstriche pliocäner oder quaternärer Sand, Thon oder wenig mächtiger Kies, der an die alten Felsen gelagert ist, welche schnell zu einer grossen Höhe ansteigend, die apenninische Kette bilden: lauter sehr ungünstige Bedingungen für regelmässige und ruhige Weiterverbreitung der seismischen Bewegung. Ich will mich hier nicht in Theorien des Ursprungs des Erdbebens (vulkanisch oder tellurisch - tektonisch) einlassen; sie haben um so weniger Werth, als überhaupt die ganze Erdbeben- theorie bis jetzt höchst problematischer Natur ist. Nur so viel sei vom geognostischen Standpunkt bemerkt, dass an der ganzen Küste nirgends Spuren vulkanischer Thätigkeit zu bemerken sind ausser den von mir angeführten Resten alter SchlammiYulkane bei 118 Bussana. die ich selbst auffand, und ausser trachitischer Lava in der Nähe von Monaco (miocänen Alters). Soviel aber ist mir klar, dass man zur vorläufigen Erklärung dieses Erbebens geo- logische und astronomische Thatsachen braucht. Unbegreiflicher- weise wird die Periodicität der Erdbeben und ihre Abhängiekeit von gewissen Mond- und Sonnenphasen !) von einzelnen älteren Astronomen immer noch hartnäckig geleugnet, obwohl sie durch die Praxis längst widerlegt sind. Darüber kann kein Zweifel mehr sein, dass um die Zeit. in welcher die Fluth erregende Kraft des Mondes am stärksten ist, häufiger sich Erdbeben er- eigenen werden als zu anderen Zeiten. und»insoweit kann man auf dieselben im Voraus hinweisen und hat auf sie hingewiesen. — Den Ort der Erdoberfläche. an welchem ein Zusammenbruch der geologischen Schichten und damit das Erzittern des Bodens erfolgt. oder den Grad der Heftiekeit desselben aber können wir nicht vorauswissen. Ob nun diese Erdbeben durch eine Aufhebung des Gleich- gewichts (seitliche Pressungen. wie sie an den Verwerfungen, Faltungen und Knickungen in der ganzen Riviera di ponente er- sichtlich sind) in den Schichten des ligurischen Apennins verur- sacht wurde, welche eine Hebung im Allgemeinen veranlasste, speciell eine Hebung der Gebirgsgegend. welche einen Ausläufer des Apennin bildet, kann nur die Zukunft entscheiden. Mit Theorien allein werden wir nichts erreichen. !), Am 23. Februar war Neumond und Sonnenfinsterniss (Erde, Mond und Sonne befanden sich genau in gerader Linie). Die voraus- sesasten Herbst-Erdbeben sind bekanntlich nicht eingetroffen. 119 1. Beobachtungen an Gletscherschliffen. Von Herrn OTTo LANG in Bade a,H: In meiner Beschreibung des granitischen Prädacites von Christiania!) habe ich berichtet, dass ein an demselben senkrecht zu einer Gletscherschlifffläche orientirter Dünnschliff ein System von zu dieser parallelen Spaltrissen zeigte, deren gegenseitiger Ab- stand mit der Entfernung von der Schlifiläche wuchs; ich sprach dabei die Vermuthung aus, dass dieses System von Spaltrissen auch mit unter die „Gletscherproducte“* zu rechnen sei und dass es derselben Massenbeweeung (Gleitung unter starkem Drucke) wie die Gletscherschlifiläche seine Bildung verdanke. | Um dieses Verhältniss weiter zu ergründen, untersuchte ich die übrigen in meinem Besitze befindlichen, von Gletschern (oder unter Umständen Eisbergen) geschliffenen Gesteinsstücke; bei den eben geschliffenen Stücken wurden die Dünnschliffe einfach senk- recht zur Gletscherschliffläche orientirt, bei den mit Rillen und Hohlkehlen ausgestatteten aber die Präparate so herausgeschnitten, dass sie überdies entweder senkrecht („quer“) oder parallel („längs“) zu diesen stehen. Beiläufig bemerkt bedarf es, da bei der Herstellung sehr dünner, zur Beobachtung der feineren Ver- hältnisse nöthiger Schliffe die Schnittkante mit dem Gletscher- schliffe sehr selten unversehrt erhalten bleibt und oft ganz ver- loren geht, ausser dünner auch dickerer Präparate, welche jene Kante in noch möglichst stetigem Verlaufe zeigen; dieselbe muss natürlicherweise beim Präpariren besonders gekennzeichnet bleiben. Sind, wie vermuthet wurde, jene Spaltrisse Gletscherproducte, - so ist zu ermitteln, einen wie grossen Einfluss auf ihre Ausbil- dung und Anordnung nicht allein die Richtung der Gletscherbe- wegung ausgeübt habe, sondern auch die von Mineralbestand und Struetur, unter Umständen auch von der Lage gewisser Structur- flächen zur Oberfläche und zur Gletscherrichtung abhängigen Elasticitätsverhältnisse der geschliffenen Gesteine. Da aber, wie von vorn herein nicht verhehlt wurde, nur Vermuthung die Spaltrisse in Verbindung mit der Gletscherbe- !) „Eruptivgesteine des Christiania-Silurbeckens“ in Nyt. Magaz. f, Naturvid., 1886 (Sep. Göttingen, p. 163). 120 wegung bringt, so verlangt die Rücksicht auf andere mögliche Factoren auch die Beachtung von noch weiteren Verhältnissen. nämlich der Empfänglichkeit betr. Gesteine für Verwitterungs- agenzien. der entblössten Lage der Gletscherschlifffläche seit beendigter Vergletscherung oder ihrer Bedeckung durch Schwemm- boden, ihr Ausgesetztsein gewissen Witterungsfactoren, z. B. der Insolation gegenüber, u. s. w. Darnach bedarf es zur erschöpfenden und endgiltigen Lö- sung und Entscheidung der aufgeworfenen Frage eines sehr um- fangreichen und mannichartigen Materials, über welches ich nicht verfüge: trotzdem schmeichle ich mir mit der Hoffnung, dass das Folgende als ein Beitrag zur Klärung der Aufgabe erkannt werde. Den von mir oben charakterisirten Gletscherschliff am Prä- dacit von Tonsen Aas habe ich a. a. OÖ. eingehender beschrieben; ausserdem untersuchte ich Gletscherschliffe an: Gneiss von der Höhe des Ekebergs (Jomfrubraaten) bei Christiania. Die Schieferungsflächen des Gneisses fallen senkrecht in den Berg ein und streichen ungefähr NS; in gleicher Richtung hat sich wahrscheinlich der Gletscher bewegt und die Gneissober- fläche ziemlich eben abgeschnitten: die Gletscherschliffläche ist, obwohl unbedeckt von angeschwemmtem Boden. rauh und durch Auswitterung von Gremengtheilen mit vertieften Narben ausge- stattet; bis in eine Tiefe von etwa 2 mm unter der Oberfläche sind die Feldspathe stark, wenn auch nicht völlig kaolinisirt und erscheinen dieselben deshalb schmutzig weiss oder gelb. Die Dünnschliffe lassen erkennen. dass die Richtung der im Gestein und zwar mit Annäherung an die Gletscherschlifffläche ersichtlich reichlicher vorhandenen Spaltrisse in erster Linie von der Schiefer - Structur des Gneisses bedingt ist. — In den quer zur Schieferung und zugleich Gletscherrichtung geschnittenen Prä- paraten findet man zwar in geringer Entfernung von der Ober- fläche Gesteinsconstituenten, besonders gern Quarzkörner, zer- klüftet durch vorzugsweise horizontal verlaufende Spaltrisse (ohne dass damit bei den Quarzkörnern immer zugleich eine verschie- dene optische Orientirung eingetreten), aber diese Erscheinung ist eben nur auf die nächste Oberflächenschicht beschränkt und setzen diese Spaltrisse nicht continuirlich durch mehrere benach- barte Constituenten hindurch; auf solche sich weiterhin erstreckende Spaltrisse kommt es aber allein an und diese verlaufen hier fast alle senkrecht zur Oberfläche, nehmen ihren Ausgang meist von Glimmerbündeln und folgen solchen gern streckenweise, zertrü- mern sich innerhalb von Quarzen und Feldspathen oft besen- oder 121 bündelförmig u. s. w. Der ersichtlich weniger elastische, starrere, farblose Kaliglimmer ist mit dem reichlicher vorhandenen grünen Masnesiaglimmer meist zu Flatschen geschaart und erscheinen die Glimmerbündel in unmittelbarer Nachbarschaft des Gletscher- schliffes nicht selten deutlich gestaucht. — In den Schnitten parallel zur Richtung der Gletscherbewegung sind, obwohl die Schnittfläche auch der Schieferungsfläche des Gneisses entspricht, die Glimmer - Bündel und -Haufen doch etwas in die Länge ge- zogen und zeigen sie ihre grösste Dimension (Länge) in eine Richtung gelagert, welche mit der Oberfläche einen Winkel von 25° 30° bildet; dieser Richtung parallel verlaufen, sowohl längs der Glimmerbündel, als in den Quarz- und Feldspathkörnern, auch die vorhandenen Spaltrisse, von denen sich viele nach kur- zem Verlaufe sowohl aufwärts wie abwärts zu schliessen scheinen; innerhalb der Verwitterungszone, wo ihre Zahl grösser ist, be- tragen ihre Abstände von einander nur 0,5 — 0,5 mm. Sogenannter Syenitporphyr von der Landstrasse zwischen COhristiania und Tonsen Aas. Das röthliche, ersichtlich dem Christiania-Prädacite verwandte Gestein ist mit einer fast ebenen, glatten und nur ganz flach und fein parallel gerillten Fläche angeschliffen, in welche zahl- reiche, regellos gestaltete (wahrscheinlich ausgewitterten Bisili- katen entsprechende) Narben von sehr verschiedener, aber immer geringer Grösse eingetieft sind; eine Spur firnissähnlichen Glanzes (zumal in angefeuchtetem Zustande) macht wahrscheinlich, dass . die Schlifffläche von angeschwemmtem Boden nicht bedeckt ge- wesen ist. Leider ist das von mir gesammelte Handstück zu klein und insbesondere zu dünn (1 cm), als dass es über die hier verfolgten Verhältnisse reichlichen Aufschluss geben kann. Die ausgeführten Beobachtungen aber sprechen dafür, dass hier ganz ähnlich wie beim Prädacit von Tonsen Aas ein nach der Oberfläche hin verdichtetes System von zu dieser parallelen, fei- nen Spaltrissen im Gestein verlaufe; wo solche Spaltrisse von dieser Richtung abweichen, ist der Grund immer leicht in der von dieser abweichenden Richtung der Spaltbarkeit oder des Umrisses grösserer Feldspathe zu erkennen. Quer- und Längs- schliffe zeigen keine wesentliche Verschiedenheit. Rhombenporphyr vom Tyveholm in Christiania. Das untersuchte Stück ist ein Theil einer 6 cm breiten, flachen (Krümmungshalbmesser ungefähr 7—8 cm) Hohlkehle; die Oberfläche fühlt sich noch glatt an, doch ist dieselbe durch 122 Auswitterung von Grundmassen - Bestandtheilen schon porös und besitzt ein Färbung wie sehr milchreiche Chocolade; die Ein- sprenglinge sind in bis 5,5 cm langen Schnitten angeschliffen; von Schwemmboden dürfte die Schliffläche wohl niemals bedeckt gewesen sein. Die Verwitterung hat in unmittelbarer Nähe der Oberfläche kräftiger gewirkt als im Uebrigen, aber ohne eine eigentliche Verwitterungskruste wie beim Gmneiss!) hervorgehen zu lassen. — Die wenigen in den quer zur Hohlkehle geschnittenen Präparaten auffindbaren Spaltrisse (in den Längsschnitten waren gar keine!) sind schon ihrer geringen Zahl wegen nicht in ein System zu bringen; einzig beachtenswerth dürfte der Umstand sein, dass sich alle gröberen Gesteinsgemengtheile, wie Feldspathe und z. Th. auch Augit, innerlich sehr zerklüftet und von Spalt- linien reichlicher als sonst durchsetzt zeigen. Diabas (vulgo Trapp) vom Nackholm bei Christiania. An dem untersuchten, ziemlich grossen Stücke des dunkel grauen bis schwarzen, kryptomeren bis aphanitischen Gesteins fallen ausser der dunkel chocoladefarbenen Gletscherschliffläche noch ein paar anscheinend regelmässige Kluftrichtungen auf. Erstere ist ziemlich eben, sehr glatt und von einem Systeme flacher Rillen gestreift, welche einander meist ganz oder ziemlich parallel verlaufen, sich nirgends deutlich schneiden, dafür jedoch „gegenseitig auslösen“, d.h. wo eine endigt, setzt daneben eine andere ein; nicht selten läuft eine etwas tiefere Rille in einem langpinselförmigen Bündel feinerer, flacher Riefen aus; weiter findet man ziemlich zahlreiche, rundliche, an Holzwurm-Löcher erinnernde, jedenfalls der Auswitterung zuzuschreibende kleine Vertiefungen. Von den das Gesteinsstück sonst begrenzenden Flächen dürfte mindestens eine auf „Gesteins - Absonderung* zurückzuführen sein, da ihre Ebenheit und Glätte an diejenige von Fugen erinnert; sie schneidet die Oberfläche unter einem Winkel von etwa 30° und dabei die Richtung der Gletscherriefen ziemlich senkrecht; die nächst vollkommene Kluftrichtung, welche mit jener Ebene einen Winkel von ungefähr 130° bildet, und !), Das Vorhandensein dieser Verwitterungskruste scheint meine Auslassung über die Langsamkeit des Verwitterungsprocesses in cit. „Eruptiv-Gesteinen etc.“ völlig zu widerlegen; es ist aber zu beden- ken, dass die Schieferstructur bei stark geneigter Lage der Schiefe- rungsfläche für jenen Vorgang ganz ungewöhnlich günstige Verhältnisse bietet, wie denn schon ältere Autoren, z. B. HEINR. CREDNER für Thü- ringen, darauf hingewiesen haben, dass die Culturfähigkeit von Schiefer- boden wesentlich durch solchen Umstand bedingt ist. 123 eine dritte noch unvollkommenere lassen das Gestein beim Schla- gen in Schollen zerspalten. Das Gestein ist durchaus krystallinisch und massig; es er- scheint u. d. M. feiner körnig, als es in Wahrheit ist, indem der an Masse vorherrschende Feldspath das Structurbild weniger bestimmt als wie die anderen kleineren Gemengtheile; unter diesen fällt besonders in die Augen Titaneisen in Skelett- und gehackten Formen (von 0,05—0,1 mm Grösse) und erhält gerade durch diese das Gestein sein eigenthümliches Gepräge. Die ver- hältnissmässig recht breiten Feldspathsäulen erreichen nicht selten 1 mm und mehr Länge, zeigen aber auffallend selten blättrigen Viellingsbau. Der in stellenweis wechselnder Menge auftretende Chlorit dürfte aus einem nur selten noch erhaltenen bräunlichen Augite hervorgegangen sein; von secundären Gemengtheilen sind ausserdem Umsetzungsproducte des Titaneisens zugegen, ferner Kalkspath (dieser sehr reichlich}, Epidot in Körneraggregaten und dem Anschein nach auch noch ein ziemlich farbloses, Glim- mer-ähnliches Mineral; von primären Gemengtheilen sind endlich Apatit und (fraglich) Zirkon, vielleicht auch Titanit zu erwähnen. Schon mit blossem Auge erkennt man im Anschliffe, und zwar ebensowohl am Quer- als auch am Längsschnitte, wie in einem mittleren Abstande: von 1,2 mm von der Oberfläche ein Riss ziemlich parallel zu dieser verläuft; die flachen Biegungen, welche derselbe macht. entsprechen oft, aber durchaus nicht immer, der Oberflächen-Riefung; der tiefsten (1 mm), immerhin noch flachen Oberflächen-Rille gegenüber biegt jedoch der Riss auch nach unten und zwar um 3 mm aus, also bis in eine Tiefe von 4 mm unter die ideelle Oberflächen-Ebene: gerade diese Öberflächen-Rille unterscheidet sich indess von den übrigen nor- malen dadurch, dass sie in ihrem Grunde nicht geglättet ist und durch Absplitterung eines 3 cm langen, spitzen und dünnen Ge- steinsscherben im Ganzen entstanden sein dürfte: ihre Natur als mechanisches Gletscherproduct ist demnach anfechtbar. Das Mikroskop enthüllt von den fraglichen Verhältnissen sehr wenig: in Dünnschliffen von erheblicherer Dicke lässt sich sogar der erwähnte, schon makroskopisch beobachtete Riss nur selten erkennen und nicht überall hin verfolgen: die Schuld daran trägt eben einmal die eigenthümliche Structur des Gesteins, dann aber auch der verhältnissmässig weit vorgeschrittene Verwitte- rungszustand desselben mit seinen massenhaften Umsetzungspro- dueten. Leicht begreiflicher Weise hat die Verwitterung in der Oberflächen-Zone (von etwa 2 mm Dicke) viel intensiver gewirkt, und sind da die secundären Bestandtheile mehr gehäuft als im Gesteinsinnern; in gleichem Maasse jedoch finden wir das Gestein 124 längs der oben erwähnten Gesteinsklüfte verwittert. — Aber auch in den möglichst dünnen Schlitten und bei starker Vergrösserung lässt sich jener Hauptriss nicht überall nachweisen und stetig verfolgen; doch erkennt man da, dass demselben, welcher den Gesteinsgemengtheilen entsprechend mehr zackig gekniekt als wie wellig verläuft, in der Oberflächenzone stellenweise feinere Risse — in Abständen von meist 0,2 mm von einander — parallel ziehen: der Grund. warum sich solche nur selten und nicht überall nachweisen lassen. kann indess nicht ermittelt werden, nämlich ob sie sonst überhaupt fehlen oder nur wegen der Ge- steinsstructur nicht zu erkennen sind. Kalkstein vom Övrefoss in Christiania. Dieser dunkle, etwas merglige Kalkstein besitzt stellenweise recht deutliche, indess unebene Schieferung bei im Allgemeinen flach wulstigem Aufbau; dem Mittel der Schieferungsrichtungen ist auch die Gletscherschlifffiäche ungefähr parallel; dieselbe ist sehr glatt, eine flachwellige Fläche. und in gleicher Richtung wie die Wellensättel verlaufen auf ihr auch die einander ziemlich paral- lelen, zahlreichen Riefen und Rillen. Dieselben sind meist flach und schmal, manche von ihnen (an dem untersuchten Stücke) besitzen aber doch bis 3 mm Breite. Von sonstigen Uneben- heiten sind zunächst regellos geformte oder bogen- bis ziekzack- förmigen Rissen entsprechende Vertiefungen anzuführen, welche ersichtlich nicht durch Auswitterung, sondern beim Gletscher- schliffe mechanisch entstanden sind: der schleifende Gletscher hatte eben öfters gleich ganze Kalkstein-Splitter herausgearbeitet, was bei dem wulstigen Bau des Gesteins und seiner welligen Schieferung nicht zu verwundern ist, und die folgende schleifende und glättende Arbeit hatte die Spuren dieser gröblichen Auf- pflügung noch nicht völlig zu verwischen vermocht. Weiter hat die Gletscherschliffläche — aber erst nach beendigter Verelet- scherung, als Meeresboden — Unebenheiten erhalten dadurch, dass Organismen sich an ihr anhefteten und ihre Skeletttheile zurückliessen (so wird die Fläche in ziemlicher Erstreckung von einer dünnen Kalkkarbonathaut überzogen, welche stellenweise gerundeten Maschenbau zeigt. wahrscheinlich organischen Ur- sprungs ist und bei Betupfen mit Salzsäure, aber nicht mit Essig- säure, aufbraust), sowie dass Häufchen übergelagerten, polygenen Sandes durch Kalkkarbonat fest angekittet wurden. — Diese Gletscherschlifffläche ist also zweifellos seit ihrer Bildung der Atmosphäre nicht unmittelbar ausgesetzt gewesen bis dahin. dass, kurz bevor ich sie abschlug und sammelte, der ihr aufgelagerte Lehm zu Ziegeleizwecken abgeräumt wurde. 125 Von Spaltrissen (oder Fugen!) fallen bei mikroskopischer Betrachtung zunächst nur solche in die Augen, welche ihre Ent- stehung ersichtlich dem Aufbau des Gesteins verdanken; letzteres selbst ist nicht isomer (gleichkörnig); ganz vorwaltend besitzt es allerdings eine feinst- bis feinkörnige Structur, ähnlich den von mir in dieser Zeitschrift. Bd. 33, p. 249 beschriebenen Wellen- kalksteinen, in regelloser Vertheilung zwischengelagert finden sich indess grobkörnigere Gesteinspartieen, in welchen die Korn- srösse bis auf 0,025 mm steigt und ausserdem sind auch noch grobstruirte, farblose Organismenreste, wie Muschelschalen u. s. w., jenem Gesteinsgemenge eingelagert. Beiläufig bemerkt ist Viel- lings-Blätterbau, von welchem Manche geneigt sind anzunehmen, dass er in Gesteinsconstituenten durch Druck resultire, im Ge- stein durchaus nicht verbreitet. Die erwähnten, ziemlich zahl- reichen Spaltrisse (oder meist wohl richtiger Fugen!) sind fast stets von einer opaken, anscheinend bituminösen Substanz be- schlagen; sie verlaufen im Kleinen wellig gebogen, im Mittel der Oberfläche parallel, so jedoch, dass sie meist flach geneigt zu dieser streichen und ihre Richtung um diejenige von jener schwankt; selten treten sie vereinzelt auf, gewöhnlich zu mehreren, oft büschel- förmig geschaart oder sich besenähnlich austrümernd oder sich in ein treppenförmig angeordnetes System kürzerer Risse auflösend u. Ss. w.; an grobkörnigeren Gesteinspartieen verfliessen sie oft in ein völliges, wie ein Gesteinscement auftretendes Netzwerk; ein- zelne grössere von ihnen bilden einen flach geschwungenen Bo- gen. — Nur in ganz dünnen Schliffen erkennt man jedoch neben jenen eigentliche Spaltrisse, welche von einer wasserhellen, dop- peltbrechenden Substanz (wahrscheinlich Kalkspath) erfüllt sind; dieselben sind als später entstandene Risse dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht allem das gewöhnliche Gesteinsgemenge, sondern auch die eingelagerten Organismen-Reste durchsetzen; sie haben einen, obwohl im Kleinen oft auch gebogenen oder geknickten, doch im Allgemeinen viel geradlinigeren und zugleich zur Glet- scherschliffläche mehr parallelen Verlauf als wie die vorbeschrie- benen Spaltrisse: sie sind aber auch nicht gleich- oder gesetz- mässig vertheilt, ihr gegenseitiger Abstand ist weder gleich gross, noch nimmt er nach der Oberfläche hin in regelmässiger Weise ab oder zu; in 1,5 mm Entfernung von jener habe ich z. B. ihren gegenseitigen Abstand nur zu 0,02 mm gefunden, während solcher darüber oder darunter sich bis auf das Zehnfache steigerte. Diese Risse scheinen nun einzig auf die Oberflächenzone beschränkt zu sein, wenigstens habe ich sie in keiner grösseren Entfernung von der Oberfläche als wie bei 2,5 mm gefunden. 126 Kalkstein von Rüdersdorf bei Berlin. Das untersuchte Stück ist eins von denen, welche seitens der Leitung der gelegentlich der Versammlung der Deutschen geol. Gesellsch. zu Berlin 1880 ausgeführten Exeursion nach dem Fundorte für die Besucher daselbst zurecht gelegt waren. Die Schlifffläche ist ziemlich eben und leidlich glatt, aber mit einer Unmasse kleinster, nur selten bis gegen 3 mm grosser, rundlicher, flacher Vertiefungen bedeckt. Von einigen, zumeist gekrümmten Ritzen und Rillen auf derselben laufen ein paar einander parallel, andere wieder fast senkrecht zu diesen und ist ihre Zahl über- haupt verhältnissmässig äusserst gering; mehr fällt in der gelben Fläche der graue, grobspäthige, 5 cm lange Durchschnitt einer Bivalven-Schale auf. Die Richtung der Schliffläche entspricht derjenigen der Schichtung. Die zur Schliffläche senkrecht gerichteten Präparate lehren bei mikroskopischer Betrachtung. dass das Gestein sehr reich an organischen Skeletttheilen ist: dieselben sind besonders in der Mitte der Schichtlage gehäuft, sehr spärlich dagegen in der Nach- barschaft der Schliffläche vertreten, wo das Gestein an Wellen- kalkstein erinnert. Da nun bekannter Weise!) die an Petrefacten reichen Schichtmassen nach aussen hin mit petrefactenarmer, feinerkörniger Kalksteinmasse umgeben und abgeschlossen zu sein pflegen, darf man annehmen, dass hier die Gletscherschliffläche der Schichtgrenzfläche noch senähert liege, dass also der Glet- scher (?) nicht viel Material ab- und weggeschliffen habe. Das anscheinend auch etwas thonige Substanz als Kitt ent- haltende Gesteinsgemenge ist, auch abgesehen von den srob- struirten Organismenresten, etwas ungleichmässig struirt, einmal deshalb, weil die gerundet eckigen Karbonatkörner in den inneren !) Dieser Erscheinung habe ich auch in dieser Zeitschrift, Bd. 33, p. 255 gedacht, aber daselbst auch erwähnt, dass die verschieden struirten Partieen nicht immer mit vollkommen ebener Verwachsungs- fläche (sondern sogar oft mit unebener) an einander grenzen; aus diesem Grunde kann man losgeschlagene Gesteinsstücke nicht sicher nach der Lage dieser Verwachsungsfläche orientiren. Ich betone dies hier aus einem anderen Grunde: ich habe nämlich einmal am Rande einer grossen Kalkstein-Schichtscholle (des oberen Wellenkalkes) einen liegenden Stylelith gefunden, welcher anscheinend gegen einen Hohl- raum von der Grösse einer Kinderfaust gerichtet war; natürlicher Weise konnte ich nicht die ganze Scholle, sondern nur den losge- schlagenen Stylolith mit nach Hause nehmen und später auf eine öffentliche Aufforderung hin Herrn GÜMBEL zusenden; derselbe er- klärte indess, da er das Stück nach den Structurgrenzen orientirte, entgegen meiner directen Fund-Beobachtung, den Stylolith für einen stehenden und nicht liegenden. Gesteinslagen bis 0,015 mm, nahe der Oberfläche jedoch nur 0,006 —- 0,01 mm Grösse zu erreichen pflegen. dann aber auch, weil nicht selten grössere Individuen dem kleinkörnigeren Ge- menge porphyrisch eingelagert erscheinen. Von blättriger Viel- lingsbildung ist auch hier nichts zu erkennen. — Spaltrisse wur- den nur ganz wenige gefunden und scheinen dieselben nur von der Gesteinsstructur abzuhängen; sie verlaufen zwar, meist mit Eisen- hydroxyd beschlagen, ziemlich parallel der Oberfläche, aber vor- zugsweise in bedeutender Entfernung von Ihr. Aus vorstehendem Berichte geht zunächst hervor, dass Spalt- risse in den unmittelbar benachbarten Gesteinspartieen keine durchaus nothwendige, niemals fehlende Begleiterscheinung von Gletscherschliffen sind: nur für wenige nach Mineralbestand und Structur, bestimmte Gesteine bietet sich die Aussicht, dass man nach dem Vorhandensein oder dem Mangel solcher Spaltrisse wird bestimmen können. ob eine fragliche geglättete oder flach serillte Gesteinsfläche ein Gletscherproduet sei oder nicht. Mit grösserer Sicherheit wird man darüber indess erst dann urtheilen können, wie ich dies schon betont habe, wenn eine vielmal grös- sere Anzahl von Beobachtungen yorliegt: zu solchen Beobach- tungen hoffe und wünsche ich aber mit diesem meinen Berichte angeregt zu haben. Der Grund der Gegenwart oder des Fehlens feiner Spaltrisse in genannten Gesteinspartieen kann einmal im Mineralbestande, dann aber auch in gewissen Structur-Eigenthümlichkeiten der Ge- steine erkannt werden: so offenbaren die bis zu neun Zehntel ihrer Masse aus Feldspathen bestehenden prädacitischen Gesteine die Spaltriss-Systeme in der relativ grössten Vollkommenheit, bei dem an Feldspath ärmeren Diabas und Rhombophyr dagegen mag die Ursache der geringen Rissentwicklung, bezüglich ihres voll- kommenen Mangels, eher in den von Structur-Eigenthümlichkeiten als wie vom Mineralbestande bedingten Elastieitäts- Verhältnissen zu suchen sein. Was die Richtung der Risse betrifft, so zeigen die Beob- achtungen am Gneiss, wie allerdings auch von vorn herein zu erwarten war, dass auf dieselbe die Gesteinsstructur von grösstem Einflusse ist und dass von dieser im Gestein versteckte (prä- disponirte) Spaltungsflächen die Richtung der Spaltrisse gegenüber derjenigen in massigen Gesteinen vollständig umändern können. Hätte der Gletscher den Gneiss parallel zu dessen Schieferung geschliffen, so würde man wohl die Risse auch parallel zur Ober- fläche finden; da aber am Ekeberg-Gneisse die Schieferung, also die ihr entsprechenden versteckten Spaltungsflächen senkrecht zur 128 Oberfläche stehen, so resultiren Spaltrisse in ähnlicher Weise, wie sie DAUBREE (Experimental-Geologie, deutsch von Gurrr) der Abbildung f. 92, p. 241 zu Folge bei einem Kalksteine durch Druck erhalten hat: bei den anderen Gesteinen von richtungs- loser Structur dagegen laufen die Spaltrisse der Oberfläche pa- rallel. also senkrecht zur Druckrichtung, ganz entsprechend un- seren Beobachtungen in der Natur über Ausbildung secundärer Schieferung und Plattung in den Gesteinen: es haben da wahrscheinlich die Gesteinstheilchen nach den Richtungen min- deren Druckes, also nach den Seiten, auszuweichen (zu gleiten) gestrebt, ähnlich wie dies DAuUBREE durch Druckversuche an plastischeren Substanzen (f. 124 u. 125, p. 287) dem Auge vor- geführt hat. Auch zur Entscheidung der Hauptfrage, nämlich ob die beobachteten Spaltriss- Systeme wirkliche Gletscherproducte sind oder nicht, tragen meine Berichte noch wenig bei. Will man ihre Bildung durch Gletscherschliff leugnen, so dürften nur in Verwitterungsagenzien ihre Factoren zu vermuthen sein! diese Annahme dürfte aber aus folgenden Gründen der Wahrscheinlichkeit ermangeln. Einmal nämlich habe ich. soweit meine allerdings beschränkten Erfahrungen reichen. niemals in Verwitterungskrusten und -zonen ähnliche Erscheinungen vorgefunden. Dies war der Grund, wa- rum ich von vorn herein vermuthungsweise in ihnen Gletscher- producte erblickte. Ziehen wir weiter die oben berichteten Beobachtungen am Diabas (Trapp) in Betracht, wo die Verwitterung längs der Ge- steinsklüfte in gleicher Weise und Stärke gewirkt hat wie längs der Gletscherschliffläche, jedoch ohne wie hier Parallelrisse erzeugt zu haben, so könnte man darnach in der Insolation (resp. Wärmewechsel) den rissbildenden Factor vermuthen, weil diese, welche man ja bekanntlich innerhalb weiter Kreise als einen der mächtigsten Factoren der Gesteinsdesaggregation schätzt, auf die Verwitterungszonen längs der Klüfte nicht so wie auf die Glet- scherschliffläche eingewirkt haben kann. Aber auch die Wirkung der Insolation, die auf einzelne wenige Gesteinsarten eine sehr starke sein mag. jedoch im Uebrigen meiner Meinung nach viel zu sehr überschätzt wird (man bedenke die den Berichten nach noch vollkommene Frische der Gesteinsanbrüche in den Stein- brüchen bei Assuan (Syene) u. s. w.), kann nicht die Grund- ursache der hier fraglichen Rissbildung gewesen sein, denn gerade die jener entzogen gewesenen, von Schwemmboden bedeckten Gletscherschlifte (Prädacit vom Tonsen Aas, Kalkstein vom Oevre- foss) zeigen eine reichlichere Rissbildung als wie die entblösst 129 gebliebenen, der Besonnung offen gebotenen (Rhombophyr vom Tyveholm!). An demselben Beobachtungsobjecte, dem Diabas, mit seinen verschiedenen Verwitterungszonen kann man auch die Behauptung ableiten, dass der Frost nicht die Schuld an der Rissbildung trägt, da sonst gerade längs der Gesteinsklüfte, welche das ge- frierende Wasser am ehesten festhalten mussten, feine Spaltrisse erwartet werden müssten. Demnach erscheint die Annahme, welche in den Spaltriss- Systemen Gletscherproducte erblickt, näher liegend und wahr- scheinlicher; mit ihr ist aber noch kein volles Licht geboten. Denn abgesehen von dem Umstande, dass die Risssysteme nicht alle Gletscherschliffe begleiten, darf es wohl auch verwundern, dass die Richtung der .Gletscherbewegung keinen auftälligeren Einfluss auf die Richtung der Spaltrisse ausgeübt hat, dass (ab- gesehen vom Gneisse) die quer zur Gletscherrichtung geschnittenen Präparate kein wesentlich anderes Bild zeigen wie die Längs- schnitte. Dem gegenüber muss ich aber die beschränkte Zahl der Beobachtungen betonen. Bei den richtungslos struirten Ge- steinen, welche an Zahl doch überwiegen und bei denen horizon- tale, zur Oberfläche parallele Risse die Norm bilden, würde ja ein wesentlicher Unterschied für Längs- und Querschnitte nur dann zu erwarten sein, wenn tiefe Rillen!) und Hohlkehlen vor- !) Zum Vergleich mit den oben in Frage kommenden, durch spä- teren Schliff gerillten und gerieften Gesteinen erschien mir von Inter- esse ein während seiner Ablagerung, oder wenigstens vor seiner Er- härtung mit ähnlichen Oberflächen - Formen ausgestattetes Gestein heranzuziehen, nämlich den Wellenkalkstein (von Herberhausen bei Göttingen); dies that ich auch deshalb, weil auf Kalkstein die Insolation wohl stärkeren Einfluss ausüben dürfte als auf gemengte Silicatgesteine, das untersuchte Stück. wahrscheinlich längere Zeit hindurch der Besonnung ausgesetzt gewesen ist und die Gegenwart oder das Fehlen von Spaltrissen in ihm also noch für die kurz vorher erörterte Frage Fingerzeige bietet. Mikroskopische Beobachtung lässt nun in den Präparaten dieses Wellenkalksteins gar nichts Bemerkens- werthes erkennen, dagegen aber wohl die Beobachtung nicht zu dünner Schliffe und polirter Anschnitte mit dem blossen Auge oder der Lupe. An Längsschnitten ist allerdings auf diese Weise auch nur zu erkennen, wie einige dunklere Linien ein regelloses, weitmaschiges Netzwerk bilden; an Querschnitten (zur Oberflächen - Wellenfurchung) dagegen tritt eine parallel-stengelige Structur ganz auffällig hervor; die Stengel von 1— 0,5 mm Breite stehen senkrecht zur Schichtfläche und sind durch dunklere, trübe, bräunlich gelbe, nach aussen verschwommene Grenzstreifen von einander geschieden; dieselbe Färbung findet sich längs der welligen Schichtflächen; die Grenzstreifen gabeln sich zu- weilen, wenn auch selten. Zu den Wellen der Oberfläche stehen sie in keiner erkennbaren Relation, indem sie da ebensowohl an Wellen- Bergen wie -Thälern endigen, dagegen ist an einer „versteckten“ Wellen- Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1. '9 130 liegen; dass da der Rhombophyr auf jene Frage keine Antwort giebt, dürfte unglücklicher Zufall sein; am Diabas (Trapp) haben wir ja eine der tiefsten Rille entsprechende Ausbuchtung des Hauptrisses!) gefunden; zahlreichere Beobachtungen werden wohl auch über diesen Punkt mehr Licht bringen, insbesondere auch solche an schiefrigen Gesteinen von verschiedentlicher Lagerung; so darf man z. B. erwarten, dass in einem Gmeiss,; welchen der Gletscher rechtwinklig zur Schieferungsfläche angeschliffen, die Spaltrisse innerhalb der Längs- und Querschnitte verschiedenen Verlauf — und zwar auch von jenen im 'Ekeberg - Gneisse (wo Gletscherrichtung und Schieferung zusammenfallen) abweichenden — zeigen werden, nämlich im Querschnitte nur horizontalen, im Längssehnitte netzförmigen: horizontalen und verticalen. Hoffent- lich werden sich diese zur völligen Lösung der gestellten Aufgabe nöthigen zahlreicheren Beobachtungen bei dem lebhaften Interesse, welches den Glacialerscheinungen geschenkt wird, bald ansammeln. Soll die Frage aber ganz bestimmt entschieden werden, so müssen auch die Verhältnisse der Gesteins-Spiegel und Har- nische, welche ja in den Gletscherschliffen ganz ähnlicher Weise durch Massenbewegung unter hohem Druck entstanden sind, in Betracht gezogen werden. Mir selbst fehlt das zu ihrer Erfor- schung nöthige umfangreiche Material, da, wenigstens nach dem in meiner Sammlung befindlichen (allerdings lamellar zerspaltenen) Handstücken zu urtheilen, sich die Untersuchung, der bedeutend orösseren Kraftentfaltung entsprechend, welche hier meist wohl ob- gsewaltet hat, nicht auf Handstücke oder Blöcke beschränken darf, sondern auf grössere Gesteinspartieen im Ganzen ausdehnen muss. fläche, welche in dem nur 5—7 mm (dicken Gesteinsstücke in 0,5 — 1,5 mm Entfernung von der nicht gewellten unteren. Schichtfläche verläuft, ein solches Verhältniss deutlich zu erkennen! da kommt zwi- schen je zwei Stengel-Grenzstreifen stets ein Wellensattel zu liegen. Die Streifung selbst entspricht nicht einer Riss- oder Fugenbildung, sondern dürfte entsprechender histologischer (dichterer Aneinanderlage- rung der Bestandtheile) oder substanzieller Differenzirung (thoniger oder bituminöser Einmengung) bei der Gesteinsbildung zuzuschreiben sein. !, Für die Bildung dieses Hauptrisses erscheint mir allerdings eine Mitwirkung der Verwitterungsfactoren und insbesondere auch der Insolation nicht unwahrscheinlich, allerdings nicht sowohl bei seiner ersten Hervorrufung als vielmehr bei seiner Ausbildung zur jetzigen auffälligen Erscheinung, ähnlich wie die Verwitterung die Absonderungs- fugen in Gesteinen deutlicher offenbart; ob:bei ben durch Verwitte- rung allein entstandenen Pseudo-Absonderungsformen, zu denen ich, wie schon in meiner „Bildung der Erdkruste“, p. 69, Anm. 26 darge- legt, die durch L. v. Buch bekannt gewordenen sogen. Granitkugeln des Riesengebirges rechne, entsprechende Risse vorkommen, sowie ob die Basaltkugeln ähnliche Bilder bieten, wäre sicherlich interessant zu wissen; mir selbst mangelt jedoch das zur Erkundung nöthige Material. 151 8. Zur Kenntniss von Insektenbohrgängen in fossilen Hölzern. Von Herrn H. J. KoLBE in Berlin. Hierzu Tafel XI. Zu den bisher bekannt gewordenen sehr wenigen Frass- stücken fossiler Insekten, die sich meistens an Braunkohlen- oder metamorphosirtem Holze finden, kommen jetzt einige weitere Exemplare, welche in der paläontologischen Sammlung des königl. Museums für Naturkunde zu Berlin aufbewahrt werden. Diese Stücke wurden mir von Herrn Prof. Dames zur Ansicht bezw. Bearbeitung gütigst überwiesen, und ich mache mir das Vergnügen, im Folgenden Näheres darüber mitzutheilen. Der Vollständigkeit wegen ist ein Verzeichniss der in der Literatur verzeichneten Funde von Insektenfrass an fossilen Hölzern am Schlusse beige- fügt. Ausser den aus Compendien und Lehrbüchern bekannten Fällen entnahm ich die meisten aus Scupper’s „Bibliography of fossil inseets“ (Cambridge, Mass., 1382) und der neuesten Lite- ratur; einige Angaben verdanke ich Herrn Dr. Koken. I. Ein Stück Braunkohlenholz aus einem Braunkohlen- flötz bei Zschipkau in der Nieder-Lausitz. Der Bergwerks-Director AD. RECHENBERG in Zschipkau bei Senftenberg i. N.-L. sandte an Herrn Geheimrath Prof. Dr. VIRCHOw ein Stück des sog. Kohlenholzes, welches in einem neu erschlos- senen Braunkohlenflötze in einer Tiefe von ungefähr 25 Fuss sefunden war, mit der Angabe, dass an demselben der augen- scheinlich von einem Holzwurm herrührende Bohrkanal sichtbar sei, und dass sich in dem Kanal ein kleiner, rundlicher Körper befinde, der sich bei einem Versuche mit der Messerspitze als steinhart erwies und augenscheinlich der in Versteinerung über- gesansene Holzwurm, der Urheber jenes Bohrloches, sei. Das Holz zeigt kaum einen geringen Grad von Verkohlung, ist von hellbrauner Färbung und leicht spaltbar. In der grö- beren Structur hat es viel Uebereinstimmung mit dem Holze von Coniferen, etwa mit dem von Pinus sylwestrıs. Die Hauptmasse 9* 132 der Braunkohlenflötze Schlesiens ist aus den Resten der Coniferen Cupressinoxylum ponderosum, ©. protolarız und ©. leptotichum, sowie Taxites Ayckii zusammengesetzt. Eine Untersuchung des vorliegenden Stückes Braunkohlen- holz lässt darin drei von einander unabhängige Bohr- bezw. Frassgänge erkennen, welche von ‚drei verschiedenen _Insekten- und zwar Käferarten herrühren. 1. Der den rundlichen, versteinerten Körper enthaltende Bohrgang möge zuerst betrachtet werden. Es gehören hierher die Figuren 1, 2, 3 und 4 der Taf. XI. Der Bohrgang wurde erst sichtbar, nachdem eine Holzschicht von 5 — 8 mm abgespalten war. Fig. 2 stellt den abgespaltenen Theil, Fig. 1 das Haupt- stück, Fig. 3 dasselbe von der Seite dar. Das Bohrloch in der Mitte (Fig. 1) ist das Ende eines tiefer in das Holz, bis c hineinführenden und noch darüber hinausreichenden Ganges (Fig. 3 c), der in dem vorliegenden Holze nicht mehr vorhanden ist. In Fig. 1 ist die längliche Oeffnung mit dem rechts davon befindlichen runden Loche verbunden, und beim Abspalten der oberen dicken Holzschicht (Fig. 2) ist der Gang durch eine dünne Holzlage nur überbrückt geblieben. Der Gang ist dem- nach hakenförmig. Fig. 2 zeigt bei a und b das blinde Ende des Ganges, Fig. 1 bei a und b. Dass dieser Theil des Bohr- loches (a—b in Fig. 1 u. 2) das Einde eines längeren Ganges ist, lehrt die unmittelbare Ansicht; dass es die Puppenkammer der Larve ist, welche den Bohrgang gemacht hat, lehrt die Ver- gleichung mit den gleichen Objecten der recenten Natur, bei denen die Puppenkammer am Ende des ganzen Ganges liest und auch sehr oft hakenförmig gebogen ist. Aber der kleine, in der Puppenkammer befindliche Körper (Fig. 1) zeigt bei näherer Untersuchung, dass es der versteinerte Rest der ehemaligen Be- wohnerin der Kammer.: nämlich der Puppe selbst, ist. Dies wird unten weiter behandelt werden. Die Puppenkammer (Fig. 1) ist imnerhalb noch geräumiger und weiter als in der Figur angegeben ist; sie verengt sich aber bald zu dem eylindrischen Larvengeange, von dem in Fig. 3 bei c der Querschnitt zu sehen ist. Da die Oberfläche der abgespaltenen Holzschicht die Aussen- fläche des Stammes (ohne Rinde) zu sein scheint, so befände sich die Puppenkammer gegen 8 mm unterhalb der Aussenseite des Stammes, und das auskriechende entwickelte Insekt hätte diese Holzsehicht durchnagen müssen, um an die Aussenwelt zu ge- langen, wenn es nicht rückwärts durch den Larvengang seinen Weg nahm, was wegen der zunehmenden Verengung nicht mög- lich sein Konnte. 133 Die Larven sehr vieler Holz bewohnender Insekten (namentlich vieler Cerambyciden, Buprestiden) leben unter der Rinde und bohren sich zur Verwandlung in die Puppe einen hakenförmigen Gang in den Splint hinein, um am Ende dieses Ganges die Puppenkammer anzulegen. Das entwickelte Insekt benutzt zum Ausfliegen diesen von der Larve angelegten Gang. Es hat nicht den Anschein, als ob es bei dem eben besprochenen fossilen Bohrgange sich so verhielte. Es giebt vielmehr unter den lebenden Käfern eine Familie, nämlich die mit den Gerambyeiden und Gurculioniden nahe ver- wandte Familie der Anthribiden, deren Larven im Holze leben und Gänge bohren, mit denen der eben beschriebene Gang des fossilen Braunkohlen-Insekts eine ausserordentliche Aehnlichkeit hat. Nach Ep. Perrıs (Larves des Coleopteres, Paris 1577, p: 563 u. 564) lebt die Larve des recenten Anthribus albinus L. im Innern des Holzes, wo sie einen länglich geschlängelten und nicht sehr langen Gang bohrt und sich der Aussenseite des Stammes nähert, wenn sie sich in die Puppe verwandeln will. Nach Lucas (Annales de la Societe Entomologique de France, 4. ser., vol. I., 1861, p. 405) legt die in Kaffee- und Kakao- bäumen lebende Larve von Aroecerus fascieulatus GEER (An- threhus coffee F.) die Puppenkammer möglichst nahe der Rinde an, „afın que Tinsect puisse sortir sans eprouver trop de re- sistance*. Auch die Puppenkammer anderer Arten der Anthribiden, z. B. von Troprderes albirostris, befindet sich nach Perrıs der Aussenseite des Holzes sehr nahe, während der Larvengang sich tiefer durch das Holz hindurch zieht. Unter den Üerambyeiden giebt es indess auch Beispiele (SAPERDA) von einer ähnlichen Lebensweise, wie sie die Anthri- biden zeigen. Dass indess das fossile Insect, zu dem der oben beschrie- bene Bohrgang gehörte, eine Art der Käferfamilie Anthribidae war, ist wegen der speciellen Uebereinstimmung wahrscheinlich. In jedem Falle ist es aber von Wichtigkeit, dass die Puppe dieses tertiären Holzbohrers selbst zur Stelle ist. Vorn in der Puppenkammer (Fig. 1), also von dem Ende derselben gegen 3 mm entfernt, befindet sich der von dem Ent- decker erwähnte kleine, steinharte Körper. Die Segmentirung des Körpers, die kurzen, nach unten geschlagenen Flügelscheiden sind unter der Lupe zu erkennen (Fig. 4). Die ganze Form deutet auf die Puppe eines Käfers hin. Sie ist mit dem Kopfe dem blinden Ende der Kammer zugekehrt. Vor der Puppe liegt eine kleine formlose Masse, welche vielleicht als die verkieselte, 134 abgestreifte Larvenhaut anzusehen ist. Da auch ein an der Unterseite angelegeter Rüssel erkennbar ist. so dürfte die Puppe zu den ÜCurculioniden ‘oder Anthribiden zu stellen sein. Der Bohrgang redet der letzteren Familie das Wort, daher wird der Braunkohlen-Rüssler zu dieser Familie gehört haben. Da derselbe einen Namen haben muss, so schlage ich vor, ihn Anthrebites Rechenbergi zu nennen. Aus dem gleichaltrigen Bernstein Ostpreussens ist bereits ein Anthribus bekannt. Es ist möglich, dass der Anthribites der Braunkohlenflötze und der Anthribites des Bernsteins während derselben Zeitepoche lebten. Ob sie beide einer einzigen Art angehörten, möge einer späteren Erörterung vorbehalten bleiben. Aus den Braunkohlenlagern bei Rott im Siebengebirge beschrieb v. HzypEn zwei Anthribiden-Arten, die nach ihm zu Choragus und TZophoderes gehörten; aus dem Tertiär von Oeningen HEER zwei Arten von Anthribites; aus dem Tertiäir Nordamerikas Scupper Brachytarsus und Cratoparis. 2. An der Oberfläche desselben Holzstückes befindet sich ein breiter und sehr flacher Frassgang, der an einer Seite schär- fer und tiefer ist, als an der anderen (Taf. XI, Fig. 5).: Der Frassgang ist von mehr als einer Larve bewohnt gewesen; denn es befinden sich in demselben, der, nach recenten Verhältnissen und nach seiner eigenen Beschaffenheit zu urtheilen, viel länger war, als er an dem Object vorhanden ist, zwei Puppenkammern (a und b). Die Oeffnung zur Puppenkammer bei a ist oval, an der einen Seite scharfkantig, an der entgegengesetzten Seite sanft abgerundet und allmählich in die Höhlung abfallend. Das ist genau so bei den recenten Cerambyeiden, nicht aber bei den Buprestiden der Fall. Bei b ist die Puppenkammer selbst, aber wegen des gerade hier gespaltenen Holzes nur zum Theil zu sehen, sodass auch nicht mehr die hakenförmige Umbiegung des Ganges vorhanden ist, die man mit einer umgebogenen Nadel bei a findet. Die Puppenkammer b ist in Fig. 6, Taf. XI von der Seite gezeichnet, da hier das Holzstück senkrecht zum Stamme durchschnitten ist. Ein breiter Frassgang zwischen Stamm und Rinde findet sich unter den lebenden Käfern ganz ähnlich bei Astynomus aedelıs L., der in unseren Kieferwäldern häufig ist. Auch leben bei dieser Art mehrere Larven in demselben Gange, in Folge dessen auch mehrere Puppenkammern - in einem und demselben Gange sich befinden, und zwar nicht am Ende desselben, sondern unregelmässig darin vertheilt. Auch der Frassgang der Larve des recenten (erambyx Scopolil ist dem der fossilen Art ähnlich und in Fig. 7, Taf. XI 135 zur Vergleichung beigefügt. Da aber die Larven mancher anderer Bockkäfer - Arten breite und flache Gänge unter der Rinde an- fertigen, so ist eine genaue Veregleichung nicht möglich. Doch ist die Aehnlichkeit mit Astynomas - Gängen so gross, dass es berechtiet erscheint, den eben beschriebeuen Frassgang vorläufig einem Astynomus tertiarcus zuzuschreiben. Mit Astynomus nahe verwandte Gattungen sind mehrfach aus der Braunkohle, dem Miocen von Oeningen, dem Bernstein u. s. w. beschrieben, z. B. Mesosa, Lamra, Acanthoderes. 3. Ein kleines kreisrundes Loch an demselben Holzstück (Fig. 6x, Taf. XI) weist auf eine Art der Borkenkäfer ( Tomkcrdae) oder Anobiiden (Anobrum, Pidlinus, Dorcatoma) hin. Entwickelte Exemplare von Arten dieser Gattungen sind verschiedentlich in tertiären Ablagerungen (Braunkohle von Rott ete., Bernstein Ost- peussens u. Ss. w.) gefunden. | ; U. Zwei Gegenstücke verkieselten Holzes aus einer Ab- lagerung des Senon bei Sahil Alma im Libanon. Dr. Nörzins fand diese Stücke 1855 in dem sogenannten Fischschiefer bei genannter Localität im Libanon. Die beiden Gegenstücke enthalten die beiden Hälften eines geschlängelten. verhältnissmässig tief und scharf eingegrabenen Ganges. Nach der Structur der Unterlage zu urtheilen. gehört das eine Stück dem Stamme und das andere der zugehörigen Rinde an, sodass der ganze Gang sich zur Hälfte im Splint und zur Hälfte in der Rinde befand. Das ist bei den unter Rinde vorkommenden Lar- vengängen recenter Käfer eine sehr gewöhnliche Erscheinung und bei Angehörigen der Cerambyciden. Buprestiden, Cureulioniden, Anobiiden, Tomieiden etc. in gleicher Weise Regel. Der Larvengang (Fig. 5. Taf. XD) ist anfangs S-förmig und verläuft darnach gerade; das Endstück ist nicht vorhanden. So- wohl in der äusseren, wie in der inneren Hälfte greift der Gang verhältnissmässig tief (1—1'/s mm) in die „Rinde“ und in den „Splint* ein und ist an seinen Rändern scharf begrenzt. Von bekannten deutschen Insektenlarven, welche zwischen Rinde und Splint leben und daselbst ähnlich verlaufende, scharf- randige und tief eingreifende Gänge bohren, scheinen nur einige zu den Curculioniden gehörige Arten von Magdalinus in Betracht zu kommen. Frassstücke von Arten dieser Gattung befinden sich in der zoologischen Sammlung des königl. Museums. In Fig. 9, Taf. XI sind Larvengänge von Magdalinus stygius GyLL. an einem Ulmenstämmchen dargestellt; der Anfangstheil des Ganges ist oft unregelmässig gekrümmt, zuweilen fast gerade. Nach RATZEBURG 136 sind die unter der Rinde von Abzes excelsa befindlichen Larven- gänge von Magdalinus aterrinus F. (= M. stygius GyuL.) leicht geschlängelt und greifen bis 1 Linie tief in's Holz ein. Die Zugehörigkeit des senonen Objects zu Magdalinus soll und kann nicht mit einem grossen Grade von Wahrschemlich- keit behauptet werden. Die Vergleichune hat nur den Zweck, auf die Aehnlichkeit hinzuweisen. Gerade von den biologischen Ver- hältnissen ausländischer Insekten ist noch sehr wenig bekannt. Provisorisch mag der Gang in dem obigen Objecte aus dem Fischschiefer des Libanon als zu Cwreulionites senonieus gehörig bezeichnet werden. Literatur über Insektenfrass an fossilem Holze. BRONGNIART, C.!: Rapport sur un morceau de bois fossile trouve dans le gault, terrain cretace de Lottingham, Pas de Calais. (Ann. Soc. Ent. France, 5. ser., 6. vol., 1876. Bull. ent., p. 117— 118.) BRONGNIART, C.: Note sur des perforations observees dans deux morceaux de .bois fossile. (Ibid., 5. ser., 7. vol., 1877, p. 215 — 220, t. TU, £. 1—6.) BRONGNIART, C.: Apercu sur les insectes fossiles en general etc. (Soc. Industr. Minerale. Montlucon 1883; Sep. p. 7 u. 8.) DESMAREST, EUGENE! Un morceau de bois fossile qui a present& des traces qui ont dü £tre faites par des larves dinsectes. (Ann. Soc. Ent. France, 2. ser., 3. vol., 1845, p. 26—27.) GEINITZ, H. B.: Charakteristik der Schichten und Petrefacten des sächsischen Kreidegebirges: Dresden und Leipzie 1839 — 1842, 4%. p. 1913 t. 3—6. | GEmIITZ, H. B.: Die Versteinerungen der Steinkohlenformation in Sachsen; Leipzig 1855, p. 1—2, t. 8, f. 1, 4. GIRARD, M.: Les perforations des bois fossiles. (La Nature; Paris, 1878.) Aus BRONGNIarRTs Abhandlungen entnommen. Kusta, Joc.!: Bohrgänge von Insekten in einer verkieselten Arau- carite von Bränow bei Türglitz. (Sitzungsber. d. Böhm. Ges. d. Wissensch.; Prag 1850, p. 202—203.) LARTIGUE! Echantillons de bois fossiles provenant du gault de Lottingham. (Ann. Soc. Ent. France, 5. ser., 6. vol., 1876, p- 107.) Siehe BRONGNIART. Ponzı, GIUSEPPE! I fossile del Monte Vaticano. (Atti r. accad. Lincei; Roma; 2. ser., 3. vol., 1876, p. 37, t. 3, f. 1-3.) Roucay: [Bohreänge von Käfern in einem Stücke einer fossilen Walchia.]) (Petit. Nouv. Ent., I, 1875, p. 551.) QUENSTEDT, FR. A.: Handbuch der Petrefactenkunde, 3. Aufl: Tü- bingen 1885, p. 482, t. 37. 137 Vertheilung der aus den Frassstücken bekannten holz- bohrenden Insekten (Coleopteren) auf die Zeitepochen. 1. Steinkohlenperiode: BRONGNIART! Hylesinus. GEINITZ! Coleopteren ? 2. Trias (Rothliegendes). KvusTta: Anobium? 3. Kreideperinde. BRONGNIART und LARTIGUE! Bostrychus. GEINITZ!: eine Art der (erambycidae. KOLBE! (Cureulionites. 4. Tertiär (Unteroligocän). KOLBE: Astynomus, Anthribites, Tomicus oder Anobium? QUENSTEDT!: (erambyeidae. 5. Tertiär (Pliocän). Poxzı: Hylobius. faaııa 9. Ueber Riebeckit, ein neues Glied der Hornblendegruppe, sowie über Neubildung von Albit in granitischen Orthoklasen. Von Herrn A. SAuER in Leipzig. Vor längerer Zeit übergab mir mein verehrter Freund Prof. K. v. Fritsch in Halle a. S. eine kleine Suite massiger Gesteine, welche im Jahre 1550 von Dr. E. RıEBECK bei seiner Reise um die Erde auf der Insel Socotra gesammelt wurden, zur gelegent- lichen Untersuchung. Unter verschiedenen grob- und mittelkör- nigen Graniten und dichten, diorit- bezw. syenitähnlichen Ge- steinen dieser Suite war es ein ziemlich grobkörniger, nach seiner Gesammtfärbung licht fleischrother Granit, der mir besonders dadurch auffiel, dass er frei von jeder Art von Glimmer. statt dessen in ziemlicher Häufigkeit bis 5 mm lange und selten über 1 mm dicke, zuweilen deutlich längsgestreifte Kryställchen eines prismatischen. dem unbewaffneten Auge vollkommen schwarz er- scheinenden Minerales aufwies, das in seinem ganzen äusserlichen Habitus umsomehr an manche granitische Turmalin- Vorkommen erinnerte, als es gleich diesen eine gewisse Neigung zu flecken- förmiger Anreicherung bekundete. Dass aber Turmalin hier nicht vorliegen konnte, lehrte schon die Betrachtung mit der Lupe. welche ohne Schwierigkeit eine ausgezeichnet entwickelte pris- matische Spaltbarkeit dieses Minerales offenbarte.. Der überaus charakteristische Spaltwinkel aber von etwa 124°, den man an mehreren fast genau senkrecht zur Längsaxe orientirten (uerschnitten in einigen Dünnschliffen dieses Granites beob- achten konnte, wies das Mineral zunächst der Hornblende- eruppe zu. Eine nähere Bestimmung und Einordnung ermög- lichte erst die Feststellung von folgenden Merkmalen: eimer überaus leichten Schmelzbarkeit, verbunden mit intensiver Natron- reaction in der Flamme des Bunsen’ schen Brenners, einer gerin- gen, 4" nicht übersteigenden Auslöschungsschiefe, und endlich eines starken. auffälligen, zwischen hell gelb-erün und dunkel blau lie- senden Pleochroismus, also von Merkmalen, welche insgesammt dieses hornblendeartige Mineral als dem Glaukophan bezw. dem 139 Arfvedsonit nahestehend charakterisirten. Dieser Umstand verlieh aber dem vorliegenden quarzreichen, vollkommen glimmerfreien Hornblendegranite ein ganz besonderes Interesse. Es erschien mir daher wünschenswerth, zunächst die nähere chemische Zu- sammensetzung dieser Hornblende durch eine Sonderanalyse fest- zustellen, welche bei der fast ideal reinen Beschaffenheit des Minerals ein Resultat von allgemeinerem Werthe auf jeden Fall und um so sicherer in Aussicht stellte, als die Lückenhaftig- keit unserer Kenntniss von der chemischen Zusammensetzung der Amphibole massiger Gesteine eine geradezu aufällige genannt werden muss. Das Material zu einer ersten Analyse, welche ich bereits im Winter 1555 — 56 ausführte, wurde nach voraufge- sangener meschanischer Aufbereitung mit Hülfe der Kreıw’schen Flüssiekeit von Quarz und Feldspath getrennt; leider gelang bei dem hohen, 3,3 übersteigenden spec. Gewicht dieser Hornblende nicht auch deren Befreiung von nicht wenig beigemischten Zirkon- kryställchen. Und so blieb mir nichts anderes übrig, als den Zirkon mit zu analysiren. Das Ergebniss war folgendes: I; u. IH. SiO2 49,45 50,01 49,30 ZrOs 4,10 _ = Fe20; 206.02.,7.2890 .,90,72 FeO 9,28 2.81 N CaO 1,24 1,32 2,19 MnO 0,60 0,63 Mso0 0,52 0,34 N20. 8,27 8,79 K20 0,68 0,12 101;16,..,,939,98 Die Zirkonerde auf Zirkon verrechnet giebt 4,70 ZrOa + 2,42 SiOa — 7,12 Zirkon und nach Abzug desselben die Ana- lyse auf 100 bezogen, die Resultate in Reihe II. Angesichts des überraschenden Resultates dieser Analyse erschien es geboten, dieselbe wenigstens in ihren Hauptwerthen durch weitere Bestim- mungen zu controliren. insbesondere, um einwurfsfreie Werthe für Eisenoxyd und Eisenoxydul, sowie die Bestätigung der voll- kommenen Abwesenheit der Thonerde zu erhalten, an Material zu .. wiederholen. das vollkommen frei von Zirkonbeimengung war. Herr v. Frrrsch opferte in bereitwilliger Weise noch einen Theil eines Handstückes und so konnte ich, allerdings erst nach einer durch meine Berufsarbeiten an der sächsischen Landes- untersuchung bedingten achtmonatlichen Unterbrechung, an eine Fortsetzung der Untersuchung im Winter 1886 —87 denken. 140 Um die Zirkonbeimischung zu vermeiden, wurde das nur gröb- lich zerkleinerte Material, nachdem mit Hülfe der specifischen schweren Flüssigkeit Quarz und Feldspath thunlichst entfernt waren, einfach mit der Pincette ausgelesen und dabei nur auf die grösseren Säulchen und Spaltungsstücke Rücksicht genommen. Da nach den Erfahrungen einer voraufgegangenen genaueren mi- kroskopischen Untersuchung an 3 mir von Herrn Prof. v. FrırscH zur Verfügung gestellten und 5’ anderen von mir selbst angefer- tigten Dünnschliffen die Hornblende dieses Granites hauptsächlich auch in ihren grösseren compaeten Kryställchen eine beständige Reinheit der Substanz bekundete, so war zu erwarten, dass das so gewonnene Material bis zu einem gewissen, die Analysenzahlen jedenfalls nicht merklich beeinflussenden Grade rein, insbesondere frei von Zirkon sein musste. Die neuerlichen Bestimmungen ergaben die unter III mitgetheilten Werthe, welche jedenfalls die gewünschte Bestätigung, vor Allem auch für die unbedingte Ab- wesenheit der Thonerde !) liefern. Die grössere Differenz in den Monoxyden FeO und CaO beider Analysen beruht auf einer ge- wissen Verschiebung ihrer Werthe, insofern als der etwas nie- drigere FeO-Gehalt in III durch eine fast genau äquivalente Er- höhung der CaO-Zahl ausgeglichen wird. Um diese Abweichungen von Analyse II zu erklären, scheint mir die Annahme nicht ge- wagt, dass die Zusammensetzung unserer Hornblende selbst etwas schwankt und zwar dergestalt, dass die grösseren Krystalle viel- leicht etwas mehr Kalksilicat beigemischt enthalten als die klei- neren, demgemäss auch die Analyse III, die sich lediglich auf die ersteren bezieht, einen etwas höheren Ca-Gehalt aufweisen muss, während die winzigen, wahrscheinlich dem reineren Eisen- oxyd- Eisenoxydul-Natronsilicat angehörenden Kryställchen dieser Hornblende einen nicht unwesentlichen Theil des Materiales zu Analyse I—II ausmachten und daher eine Herabminderung des CaO-Gehaltes und Erhöhung des FeO-Gehaltes himwirkten. Um die Untersuchung mit Bezug auf diese fraglichen Punkte vollkom- men abschliessen zu können. fehlte es leider an weiterem Material. Für das Gesammtbild der Analyse kommen aber diese fraglichen Punkte so gut wie gar nicht in Betracht; die Differenzen sind schliesslich nicht der Art und so bedeutend, um dasselbe we- sentlich beeinflussen zu können, und so erhalten wir in der That, mag man die Werthe von II oder III der Berechnung zu Grunde !) Nach Digeriren des Eisenoxyd-Niederschlages mit aus Amalgam bereitetem, also absolut thonerdefreiem Natronhydrat bildeten sich in dem mit Salzsäure gesättigten und mit Ammon versetzten Filtrat nach Erwärmen und längerem Stehen einige Flöckchen, die wohl Spuren, aber nicht wägbare Spuren von Thonerde anzudeuten schienen. 141 legen, in beiden Fällen die gleiche, ziemlich einfache rationelle Formel: A 5 Fe SiOs | 4 Naa SiOs3 \ | IV Fea Si309 ot I I in welcher Ca, Mg, Mn zu Fe gerechnet sind. Fe: Ca + Mg + Mn SE a Auf Grund dieser Formel stellt sich Berechnet zu Gefunden wie folst: Berechnet. Gefunden. B203 naumy Sram 750156 50,01 2,0, Tr aid rw 2809 28.30 FeO (Ca, Me, Mn) . 12,64 12,66 Na30. Ra) .nn,iaız, 3,70 9,26 337 2 Al 25 Obige rationelle Formel. nach RAMMELSBERG s Auffassung geschrieben, entspricht aber unbedingt derjenigen des Aegirin- Akmit aus der Augitreihe. Bekanntlich hat man sich neuerdings mehrfach mit der Feststellung der näheren Constitution dieser letzteren beiden Mineralien beschäftigt und nimmt demzufolge im Gegensatze zu RAMMELSBERG nach dem Vorgange TScHERMAR’S als alleinigen oder wesentlichen Bestandtheil für diese Mineralien IV ein Silicat an von der Formel: Nasa Fea Sis O12 und nennt dieses Akmit- oder Aegirin-Silicat schlechthin. Nun ist einerseits das Vorhandensein eines derartigen Silicates wohl in hohem Grade wahrscheinlich, besonders für die Aegirime von Brevig und Kan- gerdluarsuk, welche sammt und sonders in den von RAMMELSBERG berechneten Formeln (siehe Ergänzungsheft zur Mineralchemie, p. 25) das constante Verhältniss von Nas SiOs : Fe Sis Oo = 1:1 zur Schau tragen. andererseits fügt sich aber gerade der ty- pische Akmit — nach RAMMELSBERG mit einem Verhältniss von Nab! 8103 Y Bes Biz03l — 5 x! 4, nach! DörLrert) = 931111 dieser Auffassung ohne Weiteres nicht und zwingt entweder zu der Annahme der zwar nicht unmöglichen, aber doch noch nicht Ei GEN nachgewiesenen Silicate Fe Fee Sis O12 und Fe Al Sir Oıs als isomorpher Beimischungen zu dem normalen Akmit-Silicat — oder aber lässt die RAmMELSBERG sche Deutung, nach welcher Aegirin- y DÖLTER. Akmit und Aegirin. TschH. Mitth,, 1878, p. 372—386. 142 I Akmit aus einer Mischung der Silicate Naa Si O3, Fe Si O3, IV | Fe3 Sis O9 etc. bestehen, annehmbar erscheinen. Wie nun A. Kor in seiner mustergültigen Arbeit „Ueber die Augite des Kaiserstuhlgebirges im Breisgau“ (Gror#'s Zeit- schrift für Krystallogr., Bd. X. p. 58—81) die RAMMELSBERG - sche Auffassung als ausreichend und zutreffend für die Erklärung der Constitution jener Augite bezeichnet, so schliesse auch ich mich für das Socotraner hornblendeartige Mineral der RAMMELS- BERG schen Auffassung an, welche mit wenig Hypothese eine übersichtliche und einfache Schreibweise der Formeln dieser Silicate gestattet. Als dem Aegirin der Augitreihe genau correspondirendes Glied in der Hornblendereihe wurde bis vor nicht langer Zeit der Arfvedsonit von Grönland betrachtet und das in erster Linie auf Grund der von KoBELL und RAMMELSBERG ausgeführten Analysen. Auch eine noch im Jahre 1550 von DöLrer zur endgültigen Feststellung der Zusammensetzung des Arfvedsonit unternommene Untersuchung bestätigte im Wesentlichen die RAMMELSBERG sche Analyse, bis erst LoRExzEn im Jahre 1881 die überraschende Entdeckung machte, dass einer eigenthümlichen Verwechselung zufolge sämmtliche angeführte Analysen nicht mit Artvedsonit als einer in der Zusammensetzung dem Aegirin analogen Horn- blende, sondern mit dem augitischen Aegirin selbst vorge- nommen worden waren: dass ferner Arfvedsonit in dem bisherigen Sinne überhaupt nicht existire, sondern sich als eine Hornblende mit bei Weitem niedrigerem Gehalte an Kieselsäure, beträcht- licherem Thonerde-, insbesondere aber sehr hohem Eisenoxydul- gehalte herausgestellt habe. Ihrer immerhin eigenthümlichen Zu- sammensetzung wegen behielt diese Hornblende den besonderen Namen Arfvedsonit bei. büsste aber naturgemäss ihre interessante Stellung als Analogon zu dem Aegirin ein. Unsere Hornblende aus dem Socotraner Granit füllt nunmehr die mit Lo- RENZEN S Untersuchungen aufgedeckte Lücke in der Hornblendereihe wieder aus. repräsentirt also in Wahr- heit das bisher zu dem Aegirin fehlende Gegenglied dieser Reihe. Ich benenne diese Hornblende zu Ehren des hochgesinnten, der erdkundlichen Forschung in- mitten kraftvollster und uneigennützigster Thätigkeit leider allzufrüh durch den Tod entrissenen Dr. Emıu RıEBECK, der vorliegenden Hornblendegranit bei einer in Be- gleitung von SCHWEINFURT unternommenen Durchforschung So- cotra’s gesammelt hat. 145 Eigentlicher Vermeintl. Arfved- Derselbe Riebeckit?) Arfvedsonit sonit DÖLTERS°’) Aegirin (nach (SAUER). (nach LOREN- (Aegirin nach LORENZEN). Socotra. ZEN')). LORENZEN). Grönland. Grönland. Grönland. =. DSL IEMIBITET 58073 49,04 52,22 50,01 ABO: .. 4,45 1,80 0,64 —- F&03; .. 3,80 29.54 28,15 28,30 Feo 1..." 33,43 4,82 5,39 9,87 MnO': .. 0,45 Spur 0,54 0,63 MEI 3.8. 0,81 Spur 1,45 0,34 Bau) 4,65 2,70 2:19 1183 % N320 .. . 8,15 13331 10,11 8,79 Rama 219 591,06 Spur 0,34 0,72 Glühverliv. 0,15 — —— — 100,80 Or 23 100,99 32.38 In diesem Socotraner Granite bildet nun der Riebeckit, wie eingangs bereits kurz erwähnt wurde, schwarze, glänzende, zu- weilen längsgestreifte, säulenförmige Krystalle, die lediglich in der Prismenzone und zwar vorwiegend durch das Prisma selbst, zu- weilen in Combimation mit dem Klinopinakoid krystallographisch begrenzt sind. Der prismatische Spaltwinkel wurde an mehreren, anscheinend genau senkrecht zur Hauptaxe liegenden Querschnitten gemessen zu! 124° 40° 1200 20% 1 Ba zeigt also eine nach den Umständen befriedigende Uebereinstim- mung mit demjenigen einer echten Hornblende. Die an Spal- tungsstückchen bestimmte Auslöschungsschiefe übersteigt nicht 3—4°. Die tief dunkle Färbung des Minerals erschwerte seine nähere optische Untersuchung ganz bedeutend. Eine solche aus- zuführen. bat ich daher meinen sehr verehrten Freund Prof. RosengBuscH, dem ich loses Pulver und Präparate des Minerals zusandte. Dieser schrieb mir d. d. Heidelberg, 18. Mai 1886 über das Resultat seiner Untersuchungen folgendes: „An mehr als 20 Spaltblättchen wurde bestimmt, dass die von ce nur etwa ') Nach einem Auszuge aus d. Zeitschr. f. Krystallogr., 1883, VII, p. 606. ?) Zeitschr. f. Krystallogr., 1880, IV, p. 34-41. °) Nach Abzug von 7,12 Zirkon auf 160 berechnet. 144 um 5° abweichende Elastieitätsaxe a ist, nicht c, wie sonst bei den Amphibolen; ihre Farbe ist dunkel blau; b = b etwas we- niger tief blau, fast senkrecht auf c steht ce —= grün. Axen- winkel gross. Die Verhältnisse sind somit überraschend ähnlich dem Aegirin bei den Pyroxenen.* Die Undurchsichtigkeit der einigermaassen grösseren Blättchen hinderte weitere Bestimmungen. Die Absorption ist für die in der Richtung der Hauptaxe schwin- genden Strahlen, ausgenommen an allerdünnsten Splitterchen. meist eine vollkommene. Dieselbe abweichende Orientirung der Elasticitätsaxen , welche nach Rosengusch !) den Akmit und Aegirin von den übrigen monoklinen Pyroxenen scheidet, charak- terisirt sonach auch den Riebeckit als Analogon unter den Am- phibolen. Derselbe nimmt also nicht bloss seiner chemischen, sondern auch seiner optischen Eigenschaften wegen unter den Hornblenden dieselbe Sonderstellung ein, wie der Aegirin unter den Pyroxenen und lehrt mit diesem, wie in beiden Mineralgruppen die gleiche eigenthümliche chemische Zusammensetzung eine über- einstimmend abweichende optische Orientirung zur Folge hat. Es mag hier gleich erwähnt werden, dass der Riebeckit in diesem Socotraner Granite bereits, allerdings unter anderem Na- men, von Bonnky beschrieben wurde. Die scheinbar parallele Auslöschung. der auffällige, zwischen Blau-schwarz und Grün lie- gende Pleochroismus , verbunden mit’ sehr starker Absorption, endlich die zuweilen eigenthümlich strahlige Aggregation der nadelförmigen Kryställchen haben diesen Autor, der vor nicht langer Zeit Untersuchungen einer grossen, von Balfour gesam- ‚melten Suite von Socotraner Gesteinen veröffentlichte ?), verleitet. trotz der auch von ihm selbst beobachteten Hornblendespaltbar- keit, dieses Mineral zum Turmalin zu stellen und als eine Pseu- domorphose von Turmalin nach Hornblende anzusehen). („erystals which while resembling hornblende in cleavage have optical cha- racteristics agreeing with tourmaline. They are extremely dichroic, changing from a clear sap-green to a blue black. Explanation plate 7, p. 293.) Drei der von Boxxey aus der grossen Suite dieser Granite zum Zwecke einer mikroskopischen Untersuchung ausgewählten Typen führen diesen vermeintlichen Turmalin; in einem Falle ist neben „Turmalin* noch Hornblende angegeben. Da nun auch aus der Rısseck’ schen Suite Belegstücke von !, H. ROSENBUSCH. Physiographie der petrograph. wichtigen Mire- ralien, 1885, p. 454. ?, T. G. BonneyY. On a collection of rock specimens from the island of Socotra. Philos. Transact. Royal Society, 1883, I, p. 273—294. ®) Einer von mir herbeigeführten brieflichen Auseinandersetzung zufolge hat Herr Prof. BonnEY diese Deutung fallen gelassen. 145 zwei verschiedenen Fundorten (Wadie Keregnidi, 170 m und Wadi Sjahi, 270 m) den Riebekit reichlich führen, so möchte man daraus schliessen, dass derselbe einen weit verbreiteten Ge- mengtheil der Socotraner Granite bilde. In dem mir vorliegenden Granite schwanken die Grössen- verhältnisse des Riebeckit in ziemlich weiten Grenzen, sodass neben den grösseren, bis über 4 mm langen Kryställchen die Ausbildung bis zur Mikrolithenform herabgeht. Diese kleinsten Nädelchen des Riebeckit vereinigen sich zu- weilen zu büscheligen Aggregaten, die dann oft borstenförmig das Ende eines grösseren Krystalles besetzen und erinnern in dieser Aggregatform allerdings wieder sehr an manche granitische Tur- maline.e Dass aber auch m diesem Falle nur eine rein äusser- liche und zufällige Aehnlichkeit mit Turmalin vorliegt und nicht dieser selbst, lehrt schon die Orientirung der Absorption, deren Maximum beim Turmalin | ce, beim Riebeckit aber // ce eintritt. Neben diesen mehr zufällig angeordneten Aggregaten von Riebeckit - Nädelchen trifft man in manchen Orthoklasen meist ziemlich regelmässig nach den Hauptspaltungs -Richtungen einge- wachsene Individuen, die um so auffälliger erscheinen, als sie sanz und sar den Eindruck secundärer Bildungen hervorrufen. So stellen sich die bläulichen Nädelchen dieser Hornblende aus- schliesslich in den am stärksten verwitterten Feldspäthen ein und man vermag in diesen ihre Entstehung von den ersten kaum wahrnehmbaren Anfängen an zu verfolgen bis zur Herausbildung wohl begrenzter, mikrolithischer Kryställchen, die jedoch beträcht- lichere, etwa schon mit starker Lupe wahrnehmbare Dimensionen nicht erreichen. Sie sind in der Feldspathmasse bald gleich- mässig parallel vertheilt, bald fleckenweise angereichert oder geradezu, allerdings nur selten, zu winzigen, parallel -stängeligen Aggregaten vereinigt, die zuweilen ersichtlich von ganz feinen und unregelmässig in das Innere des Feldspathes verlaufenden Spält- chen aus in dessen Substanz hineinwachsen. Allen diesen Er- scheinungen zufolge darf es nicht wohl bezweifelt werden, dass die beschriebenen Hornblendeinschlüsse eine secundäre Bildung der Feldspäthe darstellen. Die naheliegende Frage, ob man von hier aus weiter auf die Art der Entstehung auch der grösseren Kry- stalle von Riebeckit schliessen darf, möchte ich verneinen. Es befindet sich zwar der Granit in einem Zustande intensivster Verwitterung, welche neben den weiter unten zu beschreibenden ausgedehnten Umbildungen die Neubildung von Riebeckit in Form winzigster Nädelchen, zumal in einem, wie später dargethan wer- den soll, gerade natronreichen Feldspathe begreiflich erscheinen lässt, nicht aber auch dieselbe Art der Entstehung für die Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. I. 10 146 grossen Riebeckit-Individuen anzunehmen gestattet, die schon ihrer meist vollkommen einheitlichen, compaeten, dickblätterigen Be- schaffenheit wegen, mehr noch aber ihren zuweilen sehr deut- lichen, selbstständigen, scharf begrenzten Krystallformen zufolge, womit sie sowohl gegen Feldspath als auch gegen Quarz ab- grenzen, keinesfalls als Infiltrationserscheinung oder Pseudomor- phosen nach einem anderen Mineral gedeutet werden dürfen. Die starke Umwandlung, welcher der Granit anheimgefallen ist, äussert sich, wie gewöhnlich, zunächst in einer beträchtlichen Trübung der Feldspäthe, die selbst im dünnsten Schliffe deren Hauptmasse fast undurchsichtig macht, sodass man selbst unter jenen noch glänzende Spaltblättchen darbietenden Krystallkörnern nur wenige findet, die grössere und kleinere Kernpartieen mit noch frischer, wasserheller Feldspathsubstanz einschliessen. Die mikroskopische Untersuchung der letzteren ergab nun, dass der im Granit vorherrschende Feldspath ursprünglich jedenfalls voll- kommen rein und von Luftporen. sowie ganz seltenen Zirkonen, abgesehen, frei von sonstigen anderen Einschlüssen, insbesondere auch von solchen anderer Feldspäthe gewesen ist. _Wiederholte Prüfungen an Spaltflächen parallel OP zeigen durch eine gerade Auslöschung die Orthoklasnatur dieses Feldspathes an, eine bei weitem höhere Auslöschungsschiefe dagegen als dem normalen Kalifeldspath auf M zukommt, nämlich 12° (gegen 5°) hat nach Rosengusch ihren Grund offenbar in einem hohen Natrongehalte dieses Orthoklases. Die nachfolgenden Beobachtungen aber er- klären sich im engsten Zusammenhange mit einer derartigen, aus dem optischen Verhalten gefolgerten chemischen Zusammensetzung dieses Feldspathes. Bei beginnender Verwitterung erfolgt die Trübung der Feldspathkörner ziemlich gleichmässig vom Rande Figur 1. 147 her und eilt oft längs Spaltrissen etwas voraus. Oft hat sie noch nicht den ganzen Krystall erfasst, so folgt ihr auch schon, ebenfalls zuerst vom Rande her, eine Art Aufhellung. Man sieht dann bei gekreuzten Nikols in der körnelig-trüben Orthoklasmasse zunächst nur winzigste, deutlich doppeltbrechende Partieen her- vorleuchten, die im günstigsten Falle bei starker Vergrösserung sich seltener als spindelförmige, meist als ganz unregelmässig eckig begrenzte Ansiedelungen eines farblosen, äusserst fein zwillings- sestreiften Minerales enthüllen. Hinsichtlich ihrer Weiterentwicklung lässt sich für diese Neubildungen mit grosser Sicherheit verfolgen, dass sie nach dem Rande des Feldspathkornes hin an Grösse und Deutlichkeit zunehmen und umgekehrt, nach dem Inneren zu, bis zum vollständigen Verschwinden abnehmen (Fig. 1 auf p. 146). Hat aber dieser Umbildungsprocess einen gewissen Abschluss erreicht, d.h. den ganzen Krystall gleichmässig ergriffen, dann ‚sieht man sehr deut- lich, dass die farblosen Mineralpartieen den trüben Orthoklas theils in parallelen Streifen, theils in sich verästelnden Bändern oder nach Art eines fein- bis grobmaschigen Gewebes durchziehen und ihre zartstreifige, über den ganzen Feldspath-Durchschnitt hin gleich orientirte Viellingsstructur bereits bei schwacher Vergrösserung erkennen lassen, kurz in ihrer Verwachsung mit dem Orthoklas den Anblick eines an Albit recht reichen Perthit gewähren. Dass nun aber die Uebereinstimmung mit Perthit nicht bloss eine scheinbare, sondern eine wirkliche ist, daher auch das fein zwil- lingsgestreifte, dem Orthoklas eingewachsene Neubildungsproducet dem Albit angehört, ergiebt sich aus folgenden Thatsachen: In erster Linie bieten nach OP orientirte Schnitte des trüben Or- thoklas die zwillingsgestreiften Einlagerungen mit der für Albit geforderten Auslöschungsschiefe von + 3 bis 4° dar; Spaltblättchen nach M aber nur heller hervortretende, optisch gleich orientirte, streifenförmige, ausgezackte oder einer recht unregelmässigen Täfelung gleichende Partieen mit einer Auslöschungsschiefe von etwa 4 18° gegen die Trace OP. Dieses optische Verhalten stimmt aber mit Albit überein. Zu gleichem Resultate führt die chemische Untersuchung dieser Neubildungen. Zunächst wurde die Durchschnitts-Zusammensetzung der Feldspathmasse des Gra- nits festgestellt. Von Kalk waren nur Spuren nachzuweisen; das Verhältniss von Kali zu Natron ergab sich 9:5. Mit Hülfe der Tmovrer'schen Flüssigkeit wurde weiter, nachdem das Gestein gehörig in eine gleichmässig feinkörnige Masse übergeführt war, der unmittelbar nach Quarz fallende An- theil, also mit etwa einem spec. Gewicht von 2,64 — 2,60 ge- sammelt und analysirt. Dieser besass gegenüber dem gleichzeitig 10* 148 schwimmenden, also etwas leichteren Feldspath-Antheile der durch- weg etwas röthlich gefärbt war, eine entschieden weissliche Farbe. Im Gestein, in ihrer natürlichen Verbindung stehen aber die beiden Feldspäthe, obwohl durch Farbe oder spec. Gewicht unterschie- den, in engstem genetischen und räumlichen Zusammenhange, indem der weissliche Feldspath die äussere Randzone, der röth- liche meist das Innere der im Uebrigen durchaus einheitlichen, makroskopisch trüben Orthoklaskörner bildet. Es kommt also die bereits mikroskopisch nachgewiesene, von aussen nach innen zu fortschreitende Albitisirung des Orthoklas gleichzeitig noch in diesen beiden Merkmalen, der weisslichen Färbung und dem hö- heren spec. Gewichte der befallenen Orthoklassubstanz zum Aus- druck. Daneben finden sich im Gesteine naturgemäss auch Or- thoklaskörner, die bereits in ihrer ganzen Ausdehnung eine weiss- liche Farbe angenommmen haben, wie es ebenso auch andere giebt, die ganz und gar noch röthlich aussehen. Die endlich nur ganz selten noch vorhandene, vollkommen frische Orthoklas- substanz ist farblos. Die chemische Analyse des weisslichen Feldspathantheiles ergab folgende Zahlen für: SOe rs. or Al2Os; 6. - 1:87,18 Fe203:...... 0,64 Na20;5 ie 6,86 Kelluucu 5,19 Balsnanhs 0,56 100,67 zweifellos also nicht bloss das Vorhandensein, sondern sogar das Ueberwiegen von Albit- über Orthoklassubstanz. Der hohe Kie- selsäuregehalt erklärt sich aus einer Beimengung von Quarz. Bemerkenswerth ist der verhältnissmässig niedrige Wassergehalt. der wohl beweist, dass die Trübung des Orthoklas nicht wesent- lich von einer Hydratisirung, d. h. Kaolinisirung der Mineral- substanz begleitet war. sondern mehr in einer Art molekularer Umlagerung ihren Grund hat. Neben der Ansiedelung und Ausbildung von nach dem ge- wöhnlichen Gesetze verzwillinsten Albit. stellen sich auch Ver- wachsungen nach dem Periklingesetz ein. freilich meist nur unter- geordnet und in seltenen Fällen nur im so gleichmässiger Com- bination mit dem Albitgesetz,. dass der trübe Orthoklas von feingitterig struirten, unregelmässig und verschwommen begrenzten, frischeren Mineralpartien durchsetzt erscheint. Dass diese Er- scheinung da, wo sie ihrer Genesis nach nicht so sicher verfolgt 149 werden kann, wie in vorliegendem Falle und ausserdem die Beob- achtungen an nicht orientirten Durchschnitten vorgenommen werden, leicht zu Verwechselungen mit Mikroklin führen , kann, liegt auf der Hand; ja, dass dieses thatsächlich geschehen sein dürfte, beweist die Angabe Bonney’s für unseren Socotraner Granit, dass sich an der Zusammensetzung desselben neben Orthoklas, Oligo- klas (!) auch Mikroklin betheiligen, welchen ich indess in den zahlreichen Schliffen meines Vorkommens nicht nachzuweisen ver- mochte. !) Meines Erachtens dürfte es nun nicht schwierig sein, eine befriedigende Vorstellung über die Ursachen und Vorgänge bei der geschilderten intensiven Albit-Neubildung in. diesen Granit- Orthoklasen zu gewinnen, wenn man bedenkt, dass denselben ihrem optischen Verhalten nach jedenfalls ein hoher Natrongehalt eigen sein muss. Bei der Verwitterung zerfiel die innige chemische Mischung von Kalisilicat und Natronsilicat. Das letztere, noto- risch überaus beständig, schied sich an Ort und Stelle als Albit aus, der sich dann möglicherweise durch Zufuhr von Natron- lösungen von aussen auf Kosten des Kalisilicates noch weiter ent- wickelte und ausdehnte. Ob dieser Vorgang schliesslich zu einer vollständigen Verdrängung des letzteren durch das Natronsilicat führen könnte, ist theoretisch nicht unwahrscheinlich, an vorlie- sendem Material aber nicht mit Sicherheit zu constatiren. Es scheint eher, als ob gleichzeitig mit der Albitisirung eine Art von Regenerirung reiner Orthoklassubstanz stattfände. Ich möchte dies besonders aus folgenden Gründen vermuthen. An genau parallel M orientirten Durchschnitten solcher ehemaliger Ortho- klase, welche das Stadium der allgemeinen Trübung durchschritten und bereits in allen Theilen reichlichste Albit-Neubildungen aufzu- weisen haben, beobachtet man mitten zwischen diesen letzteren, vorschriftsmässig + 15 bis 20° auslöschenden Feldspathpartieen Streifen einer anderen ebenfalls frischen Feldspathsubstanz, die jedoch eine Auslöschungsschiefe von nur 5° besitzt, also auf reinen Orthoklas hinweist. Auch die oben mitgetheilte Analyse, welche sich auf den albitisirten Orthoklasantheil bezieht, bestätigt in gewisser Beziehung die Annahme von der gleichzeitigen Neu- !) Auf Irrthümer in der Mikroklin - Bestimmung, die z. Th. sehr Schwierig aufzudecken sind, machte J. LEHMANN aufmerksam (Sitzungsb. d. Schles. Ges. für vaterl. Cultur, 17. Febr. 1886). Gewisse Pseudo- mikrokline kommen dadurch zu Stande, dass parasitär eindringender Albit z. Th. so orientirt ist. dass auf OP-Schnitten des Orthoklas von einem Theile des Albit die Längsfläche zum Vorschein kommt und man daher die Auslöschung desselben auf dieser Fläche für diejenige des Mikroklin auf OP gedeutet hat. 150 bildung von reinem Kalifeldspath. Denn weın das Endziel der Mineralumbildung im vorliegenden Falle vollständige Verdrängung des Kalisilicates durch das Natronsilicat wäre, so hätte doch der Natrongehalt höher, derjenige des Kali’s niedriger ausfallen müssen, als es thatsächlich der Fall war, trotz der noch sehr beträcht- lichen Beimengung von erst im Stadium der Trübung befindlichen natronhaltigen Orthoklas. Nach alledem möchte ich mir den Gang der Umbildung der -Feldspäthe des untersuchten Socotraner Granites so vorstellen: Das dem Kalisilicat isomorph beigemischte Natronsilicat dieses Orthoklases scheidet sich bei der von aussen nach innen fort- schreitenden sogenannten Verwitterung an Ort und Stelle als Albit aus. Der erste Anstoss zur Albitisirung ist in der ursprünglichen Zusammensetzung des Orthoklas zu suchen. Augenscheinlich wurden aber auch Natronlösungen von aussen her zugeführt, die gegen einen Theil des Kali eintraten, während ein anderer Theil desselben zur Neubildung von reinem Kaliorthoklas verwendet wurde, der mit dem neugebildeten Albit verwachsen das überaus frische Aussehen dieser gänzlich umgebildeten Feldspäthe bedingt. Diese Neubildung von Kaliorthoklas innerhalb des Gesteins hat gewissermaassen ihr Analogon in den von mir seiner Zeit unter- suchten und ausführlich beschriebenen Umwandlungen in den Leu- citophyren von Oberwiesenthal ). Die bekannten grossen Pseudo- morphosen bestehen darnach aus nicht weniger als 72,75 pCt. von fast reinem, wasserhellem Kalifeldspath, dessen Zusammen- setzung zu 63,40 pCt. SiOs, 20,1732, 7 Ab 05; 16,97). RO! 0,11 °„ N20 ermittelt wurde. In gleicher Weise setzt sich die total verwit- terte, tuffartig poröse Grundmasse dieser Gesteine hauptsächlich aus regenerirtem Kalifeldspath zusammen’). Unwahrscheinlich wäre sonach die Neubildung von Orthoklas auch in dem verwitterten Feldspath des Socotraner Granites nicht. Doch mag diese Frage für den vorliegenden Fall noch als unentschieden gelten; als unbedingt sicher muss dagegen der Nachweis von der secundären Entstehung des Albit in den Orthoklasen dieses Granites angesehen werden. !) A. SAUER. Mineralog. u. petrogr. Mittheilungen aus dem säch- sischen Erzgebirge. Diese Zeitschr., 1885, Bd. 37, p. 448 ff. 2) ]. c., p. 458 u. 460 (Analyse). 151 Dieses Resultat steht nun in vollem Einklange mit jenen interes- santen Untersuchungen J. Leumann’s, welche derselbe unter dem Titel: „Ueber die Mikroklin- und Perthitstructur der Kalifeld- spathe und deren Abhängigkeit von äusseren, z. Th. mechanischen Einflüssen“ in dem Jahresbericht der Schles. Gesellschaft für vaterländische Cultur !) veröffentlichte. Mit Bezug auf Ursache und speciellen Verlauf der secundären Perthitbildung habe ich jedoch eine andere Anschauung als LenHann. Nach diesem Autor wird die secundäre Perthitbildung in erster Linie ermög- licht durch im Orthoklas in Folge von Contraction entstandene, nach der Querfläche und dem verticalen Prisma angeordnete Quer- risse. Solche Querrisse zeichnen bekanntlich auch den Sanidin der jüngeren Eruptivgesteine aus und sie sind nach J. LeHmAann an aufgewachsenen Adularen künstlich zu erzeugen durch starkes Erhitzen und nachheriges schnelles Abkühlen der Krystalle im Wasser. Diese Risse, welche z. Th. noch „durch ätzende Lösungen erweitert* wurden, bilden die Zuführungskanäle für den einwandernden Albit. Nach Lenmann vollzieht sich also die secundäre Perthitbildung offenbar in der Weise, dass fertige Albitsubstanz in vorhandene Risse eindringt und diese ausheilt. Ich denke mir indess, wie gesagt, den Vorgang etwas anders und zwar rein chemisch. Durch Einwirkung von Natronlösungen auf Orthoklassubstanz entsteht aus letzterem durch Austausch des Alkali Albit, also gewissermaassen eine Pseudomorphose von Albit nach Orthoklas. Vielleicht ging, wie in dem untersuchten Feld- spath des Socotraner Granites, so auch in allen übrigen Fällen, der erste Anstoss zur Albitisirung von einer isomorphen Bei- mischung von Natron-Thonerde-Silicat zu dem Kali-Thonerde- Silicat aus, das in dem randlich in Zerfall gerathenen Orthoklas sich an Ort und Stelle als Albit ausschied. Vor allem scheint es mir, um die Anordnung der Albitschnüre zu erklären, nicht nöthig, sich alle perthitischen Feldspäthe der älteren Gesteine mit prae- albitischen, durch Contraction entstandenen Querrissen behaftet zu denken, wie folgendes Beispiel lehrt. Fig. 2 auf p. 152 stellt einen Theil eines ausgezeichneten, mit einer Albitrinde überzogenen perthitischen Orthoklaskrystalles dar, der nach OP (001) durchschnitten in überaus klarer Weise die secundäre Einwanderung des Albit erkennen lässt. Der Krystall stammt aus einem Hohlraume des Bobritzsch’er Granites (vgl. auch A. SAUER, Erläuterungen zu Section Freiberg, Leipzig 1887, p. 54). Der Albit überzieht als dünne Rinde den frei aufgewach- senen Orthoklas und dringt gleichzeitig in vielfach sich gabelnden ‘) Sitzung vom 11. Februar 1855. 152 Figur 2. ÖOrthoklas. OPurıpaly h UI IL I Il M All | ll un Schnüren, als directen Abzweigungen der Rindensubstanz, in das Innere desselben ein. Dieser Orthoklas hatte nun als ein in den Hohlraum hineinragendes Drusenmineral keine Ursache bei seinem allmählichen Wachsthum dureh Contraction querrissig zu werden und damit dem einwandernden Albit die Bahnen der An- siedelung vorzuschreiben. Dass die Albitschnüre hauptsächlich quer in den Orthoklas hineinwachsen. scheint mir auf andere Weise, ohne Annahme von praeexistirenden Contractionsrissen, erklärt werden zu können, nämlich aus der intensiven Neigung des Albits zu fein lamellarer, polysynthetischer Zwillingsbildung; dieser Krystallisationstendenz zufolge wird der sich neubildende, im übrigen stets der Hauptaxe und der M-Fläche des Orthoklas parallel orientirte Albit hauptsächlich in jener Richtung durch Anlagerung neuer Moleküle auf Kosten des Orthoklas sich zu vergrössern streben, welche neben dieser gesetzmässigen Orien- tirung zu dem Wirth, dem Orthoklas, gleichzeitig die Entwicklung der Zwillingsbildung nach M ermöglicht, das ist aber in der Richtung quer zu M. 153 10. Einige Angaben über die Natronsalpeter- Lager landeinwärts von Taltal in der chile- nischen Provinz Atacama. Von Herrn CARL OCHsENIUS in Marburg. Hierzu Tafel XL. Vor etlichen Jahren sandte mir der später in Bolivia ver- storbene Bergingenieur G. Vırrıarıus auf meine Bitte hin eine Schichtenfolge der damals unter seiner Leitung befindlichen Sal- peterwerke „Pampa“ östlich von Taltal in Atacama, bestehend aus 21 Nummern. Ich konnte von dem in gut verlötheter Blech- kiste vor dem Zerfliessen bewahrten Materiale!) für meine mittler- weile erschienene Arbeit: „Die Bildung des Natronsalpeters aus Mutterlaugensalzen — Stuttgart, 1887“ verschiedener Umstände halber aber nur etwas insofern benutzen, als ich einige der ge- nannten Schichten auf ihren Gehalt an Phosphorsäure mikrosko- pisch, und mit Erfolg untersuchte. Da nun 1883 die bis dahin peruanische Provinz Tarapaca mit ihren überaus reichen Calicheras (spr. Calitscheras), d. i. Na- tronsalpeter-Lagern, in chilenischen Besitz überging, konnten die ärmeren atacamenischen Werke nicht mehr mit jenen concurriren und kamen deshalb zum Erliegen. Das ist gewiss ein genügender Grund, die Schichtenfolge der Pampa-Werke, welche nun nicht mehr zu beschaffen ist, in Nachstehendem etwas näher zu bezeichnen. Zugleich erweise ich an ihr die Richtigkeit meiner früheren Behauptung, dass deren Phosphorsäuregehalt, obschon s. Z. nur in drei Lagen aufgefunden, doch ein durchgängiger ist. Ueber die allgemeinen geologischen und orographischen Ver- hältnisse des Landstriches östlich von Taltal giebt das Profil auf Tafel XII hinreichenden Aufschluss. Ich bemerke noch, dass in der Nachbarschaft der auf dem Profil „Nitratmulde Pampa“ t) Dasselbe reichte aus, um die Universitäts-Institute für Geologie, Mineralogie, Chemie und die landwirthschaftliche Versuchsanstalt hier- selbst, sowie das Mineralien-Cabinet der Universität Giessen damit zu versehen. 154 Schichtenfolge einiger Nitratablagerungen der Calichera „Pampa“* östlich von Cachiyuyal, landeinwärts von Taltal. Nach Mittheilungen von G. VITRIARIUS entworfen und gezeichnet von CARL OCHSENIUS in Marburg. Q Obere Schicht des Hangenden (costra), 0,3—0,9 m stark, überlagert von Sand und Geröll. Untere Schicht des Hangenden. Uebergangsglied in 5. und 65 Hell graue oder röthliche, gewöhnliche Art des Ca- liche; bis 1,5 m mächtig; enthält Gesteinsbrocken und thonige Beimengungen. 55 Unreiner Caliche, mit vielem Steinsalz, Glaubersalz, Thon, Gips etc. e und ee Reiches, weisses Nitrat aus Klüften des Caliche oder Nebengesteins. £ Liegendes (cova), nur stellenweise auftretend. To [a 72.0 a und «a» Öbere } 31 Untere \ 32 Verhärtete Masse eines in das Nitrat dringenden Ausläufers von Sı. öı und 2 Reicher Caliche; 0,6—1,2 m stark; wechsellagert mit geringeren Sorten. Schicht des Hangenden. us Costra, gebildet von Glauberit-Conglomerat; 0,3—0,6 m mächtig, ös und ö Nitrat, gemengt mit Chloriden, Sul- faten, Grand, Sand etec., ös Sandiger Caliche, 0,5—1,5 m stark, | | vorzugsweise in | flachen Mulden. ) Thoniger, hellgelber Caliche ö,, kommt bis 1,5 m mächtig, besonders in kleinen Thalkesseln vor, ist zuweilen jodreich und bromhaltig (3s), aber meistens schwierig von dem Thone zu trennen, en 155 senannten Calichera, die gerade von dem Schnitt längs des Brei- tenerades 25°,5 südl. Br. getroffen wurde, noch zahlreiche, zum Theil weit grössere Salpeterbecken liegen. Ich habe ihrer ge- nauer gedacht in meinem Buche auf p. 57—-40. Die obere, 0,6 — 0,9 m starke Schicht & des Hangenden, die sogen. Costra, einer Mulde der Pampa, welche von ange- wehtem Sand und einzelnen Geröllen hie und da überdeckt wird, ist ein röthlich aschgraues, leicht zerreibliches, poröses Conglu- tinat, das erdigem Bimstein ähnelt. Ein durch Behandlung mit Canadabalsam entsprechend vorbereitetes Stück liess als Dünn- schliff Magneteisen und triklinen Feldspath mit etwas Augit deut- lich wahrnehmen. Bei der mikrochemischen Untersuchung zeigte sich ein mittelmässig grosser Gehalt von Phosphorsäure!) und ein hervortretender an Gyps, welcher nächst dem nie fehlenden Chlornatrium in allen Nitratlagern am häufigsten anzutreffen ist. Die darunter anstehende Lage 3 stellt ein schon härteres und compacteres, hell grünlich graues, feinkörniges Gestein dar, das stellenweise röthlich gefleckt ist. Die Masse ist zwar gebräche, aber nicht zerreiblich, zerspringt unter dem Hammer im scharf- kantige Stücke und geht nicht über die Mächtigkeit von 1m hinaus. Sie enthält etwas weniger Phosphorsäure als &, jedoch fast ebensoviel Gyps. Als Uebergangsglied in den Natronsalpeter, den Caliche, präsentirt sich hie und da dunkel aschgraues, schon nitrathal- tiges Material (y), das neben röthlichen Flecken seinen Gehalt an salinischen Substanzen durch Glasglanz auf frischem Bruche in einzelnen Partieen zu erkennen giebt. Beim Zerschlagen liefert es scharfeckige Brocken. Verhätnissmässig viel Phosphorsäure liess sich in ihm nachweisen. Hieran schliesst sich der Gegenstand der wichtigen Ausbeu- tung, der Caliche selbst, das salpetersaure Natron, das, vermit- telst Tagebau gewonnen, durch Auslaugen, Umkrystallisiren u. s. w. in nahegelegenen Siedereien von seinen Begleitsalzen, d. h. Chlo- riden, Sulfaten ete. und zuweilen in ihm vorhandenen, recht werthvollen Jod- und Bromverbindungen befreit, so zu Rohsalpeter mit über 90 pCt. Nitratgehalt gemacht, unter dem Namen „Chili- salpeter“* in den Handel gebracht wird. t), Möge hier von vornherein bemerkt werden, dass sich die bei dem Gehalt an Phosphorsäure gebrauchten Ausdrücke auf sehr ge- ringe Mengen derselben beziehen. Bisher ist es nicht gelungen, ihre Gegenwart auf gewöhnlichem analytischen Wege im Natronsalpeter nachzuweisen. Wahrscheinlich findet sie sich in den Rückständen der Siedereien in bestimmbarer Menge; aber wer will sich dort mit tech- nisch unnützen Untersuchungen werthloser Reste befassen? 156 Da stösst man zuerst auf eine der gewöhnlichsten Varietäten (6) von hell grauer, in's Röthliche stechender Farbe. Unreines, weissliches Salzgemisch wird dabei von bräunlich rothen Theilen . durchsetzt. Das Mineral ist verschieden hart und zähe; manch- mal braucht es nur eingeschaufelt zu werden, gewöhnlich aber beansprucht es die Anwendung von Keilhauen oder Brechstan- sen, nur zuweilen verlangt seine Hereingewinnung auch Spreng- arbeit, zu der grösstentheils Schiesspulver aus Natriumnitrat be- nutzt wird, weil das gewöhnliche Pulver zwar starke, aber nicht weit reichende Zerreissungen im Galiche verursacht, das andere dagegen weithin sich erstreckende Lockerungen erzeugt. Die Mächtigkeit des eigentlichen Nitrates übersteigt selten 1,5 m. Bei der zweiten gewöhnlichen, nur in ihrem Aeussern von der ersten verschiedenen Art (25), waltet eine braunrothe Fär- bung, die keinen Stich in’s Gelbe zeigt, vor. Beide Varietäten sind mittelhart, geben scharfkantige Stücke beim Zerschlagen und besitzen granitartige Structur. Ausser salinischen Beimengungen finden sich Gesteinsbrocken und Sand. Ein anscheinend verhär- tetes Stück von &5° wurde in Petrol dünngeschliffen und wies verwitterten, durch zersetztes Magneteisen roth-braun gefärbten, triklinen Feldspath auf. Phosphorsäure fand sich in beiden Arten. Zuweilen nehmen die fremdartigen Substanzen im Caliche so zu, dass er unbauwürdig wird; Steinsalz, Glaubersalz, Thenardit, Gyps etc. und .erdige Materien beeinträchtigen den Procentgehalt an Nitrat dergestalt, dass seine Gewinnung nicht mehr lohnt. Eine nahe dieser Grenze stehende Varietät ist %. In dieser wurde vergleichsweise viel Phosphorsäure angetroffen. Reiner, weisser Natronsalpeter kommt, wenn auch nicht gerade häufig, doch auf Absonderungsflächen und in Hohlräumen ddes gewöhnlichen Caliche vor. Ein einziges Handstück zeigt rhom- boedrische Krystalle, aber ohne besonders scharfe Kanten. Der weisse Galiche e ist seiner krystallinisch-körnigen Structur wegen von marmorartigem Ansehen, erfüllt Klüfte, die sich auch zu- weilen in's Nebengestein, d. h. den Porphyr des Untergrundes fortsetzen und erscheint so in Platten oder Bändern, die an 0,2 m Stärke erreichen. Er enthält sehr wenig Phosphorsäure. Die & nahe stehende Varietät ee kommt unter gleichen Umständen vor, ist krystallinisch blättrig mit stark glasglänzenden Flächen, lässt jedoch keine Reaction auf Phosphorsäure eintreten. Aut Spalten des Caliche hat sich hin und wieder auch das Natriumsulfat wasserfrei als Thenardit abgesondert. Milch-weisse, kleine Krystalle bekleiden einzelne Drusenwände, oder Gruppen von Krystallen bis zu 8 cm Länge mit einzelnen spiegelnden Flächen sitzen in Rissen auf. 157 Das die Muldenausfüllung nach unten abschliessende Lie- sende, Cova , der Schichtenreihe findet sich nur dann und wann: häufiger liegen die Caliche-Bänke auf festem Gestein oder auf einer durch Salze verkitteten Lage von Felsbrocken. Frisch angehauen ist das Liegende immer feucht und fühlt sich lettig an. An der trockenen Luft erhärtet es und bildet dann ein hell asch-graues, bröckelises und zerreibliches Aggregat, das mit Salzsäure ebenso wenig wie die anderen Sedimente der Reihe aufbraust. Neben einem mittleren Gehalt von Phosphorsäure war ein bedeutender von Gyps unverkennbar. Der Dünnschliff eines m Canadabalsam sekochten Stückes von \ brachte triklinen Feldspath mit Magnet- eisen-Partikeln und mit etwas Hornblende zur Anschauung. Das Hangende &ı einer anderen Mulde unterscheidet sich äusserlich nicht von &. Dagegen ist die Farbe von Bi im Gegensatze zu der hell grünlichen von 3 eine roth asch-graue. Auffallender Weise liess sich trotz wiederholter Versuche keine Phosphorsäure in Bı ent- decken. Hierbei ist jedoch zu bemerken, dass auch Proben von G, die in Giessen geprüft wurden, ein negatives Resultat ergaben, wogegen andere desselben Liegenden hier genannte Säure deutlich sehen liessen. Der nun folgende Caliche &ı gilt als reich, enthält wenig Kochsalz und lässt das Nitrat in farblosen, roth gesprenkelten, stark glas-glänzenden, blättrig körnigen Partieen erscheinen, welche in 0,6—1,2 m starken Bänken anstehen. Die Decklage &2 von einem weiteren, sehr bauwürdigen Bett ist rost-braun, weiss gefleckt und fester als die übrigen bisher gekennzeichneten Sedimente. Ein von der unter a2 liegenden Schicht gangartig m den Caliche sich erstreckender Ausläufer 32 ist gleichwohl sehr zäh, und fest und wird von Adern gypsigen Kochsalzes durchzogen. Der Caliche 32 unterscheidet sich von 5ı durch schwächeres Roth in der Färbung. as ähnelt sehr 32, kommt als 0,3—0,6 m starke Bedeckung flacher Mulden vor, ist stark glauberithaltig, ebenso wie die das- selbe unterteufenden Caliche - Varietäten 3 und 4, welche an 20 pCt. Kalknatronsulfat neben gleicher Menge Steinsalz ent- halten gegen 50 pCt. Nitrat, das stellenweise die Grundmasse des conglomeratartigen Gemenges bildet. In flachen Einsenkungen häuft sich öfters Grand und Sand bedeutend an; so birgt z. B. der Caliche dı viel dunkel graue, z. Th. scharfkantige Gesteinsbröckchen, die wahrscheinlich aus der nächsten Umgebung stammen. Der Dünnschliff eines solchen Bröckchens ergab frischen, grösstentheils bräunlich gefärbten, 158 harten, triklinen Feldspath in vergleichsweise grossen Stücken als quarzfreie Grundmasse, in der noch Magneteisen lag. Das pul- verisirte Gestein hat nach Auslaugung des Salzgehaltes und Ab- schlämmung des Thones eine schwarzgraue Färbung. Ein zwar nicht mehr ganz frisches, aber doch noch scharfkantiges, grösseres Gesteinsstückchen aus dem Caliche der weiter nördlich in Ata- cama gelegenen Werke von Aguas Blancas erwies sich neben äusserlich mit dem vorigen ziemlich übereinstimmenden Ansehen im Dünnschliff als Hornblende - Porphyrit (trikliner Feldspath, Hornblende und etwas Augit). Mit „arg sandig“* bezeichnete Varietät vom Caliche ist 36 mit der Mächtigkeitsangabe 0,8 — 1,5 m; sie enthält am meisten Phosphorsäure. Sehr unrein ist dieses Material allerdings. Es verlor 6 pCt. durch Trocknen bei 110° und liess beim Auskochen mit Wasser 82,8 pCt. festen, nicht salinischen Rest zurück. Nach- dem der Thongehalt abgeschlämmt, senken sich in dem licht rehfarbigen, sandigen Gemenge im Beisein von Wasser die dunkeln Partikeln von Magneteisen im Verein mit denen von Hornblende und etwas Augit bald zu Boden. Nachdem die Magneteisen- körnchen ausgezogen, lässt eine dünne Schicht des sandigen Ge- menges, mit Canadabalsam vorbereitet, sowohl für sich als auch im Dünnschliff erblicken, dass etwa ”/io davon aus triklinem, weissem Feldspath bestehen, analog dem Vorkommen in & und C. Hin und wieder erscheint zwischen den milch-weissen Bröckchen, denen man die Verwitterung sogleich ansieht, Hornblende mit wenig Augit und Glimmer, wogegen Quarz, wie auch in & und C fehlt. Zwei weitere Caliche - Arten 7 und ös von hell gelblicher Farbe sind bezeichnet als aus kleinen Thalkesseln stammend, in denen ihre Mächtiekeit bis an 1,8 m reicht. Die beiden letzt- genannten lassen sich wegen ihrer Beimischung von feinen, zähen Thontheilchen schwierig verarbeiten, weil der trübe Schlamm nicht leicht aus der Lösung fällt. &s wurde als jod- und bromhaltig angegeben; doch war keines dieser Haloide in den Proben nachweisbar. Aus den Untersuchungen, deren Ausführung im hiesigen Mi- neralogischen Institute mir. gütigst vom Dirigenten desselben ge- stattet wurde, ergiebt sich, dass Gyps fast nirgends zu fehlen scheint, und man könnte wegen der Häufigkeit dieser schwer löslichen Substanz zu der Vermuthung gelangen, dass ein grosser Theil davon aus der möglicher Weise indireeten Wechselzersetzung zwischen Natriumsulfat und Chlorcaleium, die beide in den Nitrat- gegenden vorkommen, in situ hervorgegangen sei; Pıssıs meint, er sei aus Feldspathzersetzung entstanden. Besonders stark ver- 159 treten fand sich Gyps in &. aı, as und (. Verhältnissmässig viel Phosphorsäure enthielten die Schichten as, Y, 85 und ds: sehr wenig die Lagen Ö2, 3, ör und e; als solcher gänzlich ermangelnd stellten sich allein die verhärtete Masse 3ı und das sehr reine Nitrat es heraus. Hiernach darf man wohl behaupten, dass alle Sedimente der Salpeterbetten von Taltal fein vertheilte Phosphorsäure, wenn auch nur in minimalen Quantitäten bergen; denn ihr Fehlen in j3ı ist wohl nur zufällige, das in ze aber sehr erklärlich; eher erscheint es auffallend, dass sie sogar in das recht reine Nitrat & bei dessen Abscheidung übergegangen ist. Im Anschluss hieran dürfte wohl eine kurze Notiz über die Bildung des Natronsalpeters, des Caliche, in jenen Gegenden, wie sie sich mir aufgedrängt hat, am Platze sein. Ausführlich ist der Gegenstand behandelt in meiner eingangs erwähnten Arbeit. In den Anden liegen ausserordentlich zahlreiche, meist stark verworfene Steinsalzflötze. Gegen Ende ihrer Erzeugung müssen srosse Reste von Mutterlaugen über deren Anhydrithut oder Salz- thondecken oder primitiven Niederschlägen von Chlornatrium ste- hen geblieben sein. Diese Reste bahnten sich später einen Weg in’s Freie und flossen an den Abhängen hinab. Da wo diese Abhänge ohne hervorragende geschlossene Unterbrechungen, sagen wir ohne wirksame Barrieren, bis an den Ocean reichten, also z. B. an der südamerikanischen Westküste zunächst nördlich von Ariea, gelangten jene salinischen Lösungen direct, wenn auch unter Hinterlassung deutlicher Spuren, in’s Meer zurück; da jedoch, wo eine dem Meere vorgelagerte Küstenkette oder deren Umgebung sie mit Erfolg aufhielt, wie z. B. in Tarapacä und Atacama,. mussten sie Halt machen und stagniren, während sie auf dem Ostabhange der Cordilleren bis zu den Ebenen der Ar- gentina kamen und dort Salzseeen und -sümpfe bildeten. Dass es nicht einfache Salzlösungen waren, die durch Aus- laugung zerrissener Steinsalzflötze entstanden, sondern Mutter- laugen, wird bewiesen durch ihre Zusammensetzung, welche der ‚der Ablagerungen von Egeln-Stassfurt etc. entspricht. Alle da vorkommenden einfachen Verbindungen finden sich auch in Tara- 'pacä und Atacama und dazu noch die Jod- und Lithiumsalze, die in Egeln-Stassfurt als oberster Horizont fehlen. Zugleich mit ihnen fand sich Natriumcarbonat ein, das an- nehmbar aus der Einwirkung von vulkanischer Kohlensäure auf ihre Lösungen hervorging. Die Egeln - Stassfurter bezw. nord- deutschen Kalisalzlager begleitet dieses nicht; wahrscheinlich, weil auf sie keine vulkanischen Erscheinungen unmittelbaren Ein- 160 fluss hatten. Gleichviel, Natriumcarbonat ist häufig in den chile- nischen Salpeterlagern anzutreifen; das steht fest. Nun bergen die Inseln des chilenisch-peruanischen regenlosen Litorales Guano in zZ. Th. mächtigen Ablagerungen, und zwar ist derselbe bis nach Arica hin, wo auch die Küstenkette aufhört und die Richtung der Küste selbst scharf von ihrer bis dahin inne gehaltenen meridionalen Linie in eine nordwestliche übergeht, sehr stark phosphathaltig. wogegen der von da nördlich vorkom- mende eine normale Zusammensetzung von Ammoniak - Verbindun- gen neben Phosphaten besitzt. Südlich von Arica herrschen oft stürmische Winde aus den westlichen Quadranten, nördlich davon nur flaue aus verschiedenen Richtungen. Diese heftigen Westwinde mussten die specifisch leichten, d.h. ammoniakalischen, phosphatarmen Bestandtheile der betroffenen Guano-Inseln landeinwärts, nach Osten entführen und liessen sie zwischen der Küstencordillere und den hohen Anden allmählich wieder sinken. So enthielt z. B. die auf dem beigegebenen Profile (Taf. X) zur Kennzeichnung der allgemeinen Lage mit angegebene Insel Phos- phatguano, ebenso wie die übrigen des nordchilenischen Litorales. Analysen von solchem, der auf den etwas weiter südlich lie- genden Inseln und Riffen, Guanillo, Pan de Azucar und Morro de Copiapö gewonnen wurde, geben bis 60,85 pCt. Kalkphosphat an. Die von da entführten leichten Ammoniakguano - Partikeln finden sich wieder in flachen Lagen staubartigen Stoffes nahe der Erdoberfläche und in den Salpetermulden selbst, sei es als fär- bende Substanz oder dünne Streifen oder, wenngleich seltener, als Putzen und Nester. Allein durch die Annahme einer Verwe- hung, wie eben angedeutet, lässt sich die grosse Verschiedenheit zwischen den Guanosorten nördlich von Arica und denen südlich von dort, sowie die Verschiedenheit zwischen dem Küsten- und Binnenland-Guano daselbst erklären; denn ursprünglich hat doch kein bedeutender Unterschied zwischen den Exerementen der See- vögel existirt, und noch weniger wird man glauben wollen, dass die- selben Thiere auf den Inseln und Riffen nördlich von Arica Normal- guano, auf den Inseln und Klippen südlich von Arica nur Phos- phate und im daran liegenden Binnenlande ausschliesslich Ammo- niakalien producirten. Durch Auslaugung von Normalguano ist der Phosphatguano auch nicht entstanden; denn es fehlen die bei Zutritt von Wasser nothwendiger Weise sich erzeugenden Kalk- oxalate und Ammoniumphosphate; es bleibt also einzig die Deu- tung durch subaörischen Transport des leichten Guanostaubes übrig. Eine so entstandene dünne Ablagerung ist auf Tafel XU verzeichnet bei der Nitratmulde von Gonzales; etwa 5 Meilen 161 nordwestlich davon liegen bei anderen Salpeterbecken weitere Striche 50 pCt. Sand haltenden Guanos über den Boden zerstreut. Da nun Guano selbst, wie zahlreiche Analysen beweisen, an und für sich schon Salpetersäure enthält und Alkalien be- kanntlich in Berührung mit fauligen mineralischen Substanzen bei entsprechenden Feuchtigkeitsmengen und unter sonstigen günstigen Umständen, wie sie gerade in den regenlosen Provinzen Atacama und Tarapacä vorliegen, Nitrate bilden, konnte aus dem Natrium- carbonat und dem Salpetersäure enthaltendem Guano wohl nichts anderes hervorgehen als Natronnitrat; und ist erst einmal der Nitri- fieationsprocess eingeleitet, pflegt derselbe auch weit um sich zu sreifen; so wird von den Guanohöhlen des nicht regenarmen Venezuela aus auf mehrere Kilometer weite Entfernungen alles nitrifieirbare in Salpeter verwandelt, und der Magnesia-Mauer- salpeter in gewissen Theilen Ostindiens erfasst und zerstört viele Bauwerke in der Runde. Die durchgehends aufgefundene Phosphorsäure erledigt das bisher gegen eine Einleitung der Nitrification durch den Guano geltend gemachte Bedenken, das nur so lange bestehen konnte, als man sich sagte, dass, wenn der an Phosphat auch noch so arme Guanostaub in Thätigkeit getreten ist, doch etwas Phosphorsäure in das Nitrat übergegangen sein müsste, indem ein Eintweichen von Phosphor in Gestalt von Phosphorwasserstoff in die Atmo- sphäre nicht gut denkbar ist. Die Gesteinsfragmente aus den Nitratmulden von der Pampa, welche untersucht wurden, müssen für Andesit, bezw. Trachyt angesprochen werden. Trachyte sind ja besonders in der Cor- dillere Atacama’s häufig, auch Pyroxen kommt dort vor. Zu- dem ist anzunehmen, dass die von den Anden herabgeflossenen Salzlösungen schwerlich ganz klar während ihres Weges geblieben sind: aber so lange nicht vollständige Suiten von Handstücken der ganzen Gegend eintreffen, wird man kein endeiltiges Urtheil darüber fällen können, ob Detritus von den mindestens über 40 km entfernten Eruptivgesteinen der Anden in den Salpeter- mulden eine bedeutende Rolle gespielt hat oder nicht; denn das Fehlen von Quarz in den untersuchten Gesteinen und Sedimenten giebt dafür keinen Anhaltspunkt, weil Quarzadern in den Por- phyren vielfach vorhanden und kieselhaltige Trachyte gar nicht selten sind. Hiernach spricht kein Befund gegen meine Auffassung der Bildung des Nitrates, welche ich auf das Zusammentreffen von fauligen, animalischen Substanzen (hier Guano) mit Natrium- carbonat (das hier wohl aus einem Theile von Mutterlaugen-Salz- lösungen durch Einwirkung von Kohlensäure entstanden ist) in Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 1. ti 162 Mulden unter regenlosem Klima bei entsprechender Grundfeuch- tigkeit (hier Sickerwasser aus den Anden) und günstigen Tempe- raturverhältnissen zurückführe. Entstehung grosser Mengen von Nitrosäure aus Atmosphä- rılien ist ausgeschlossen; denn sonst würden alle Sodafelder gleich-klimatischer Gegenden, namentlich die nordamericanischen, wohl den Weg der Umwandlung in Salpeterlager in höherem oder geringerem Maasse bereits durchgemacht haben. Uebrigens bringt meine Erklärung der Genesis des Caliche nur sehr wenig Neues. Schon PhrıLirpı deutete die Herkunft der salinischen Ablagerungen Atacama’s ganz richtig als von den Salzflötzen der Anden herrührend; er erkannte deutlich, dass ein directer Absatz aus Meeresbedeckung in jenen Höhen nicht stattgefunden haben konnte. Das Auftreten von verhältnissmässig recht bedeutenden Quan- titäten von Bor, Jod und Lithium (und auch von Brom in der ganzen Kegion) besagt nun weiterhin ganz klar, dass es nicht einfache Oceanwasser waren, die in den Mulden stagnirten, son- dern Mutterlaugenreste, wie solche bei jeder Steinsalzbildung aus dem Meere entstehen und also auch bei dem Absatz der andi- nischen Flötze in’s Dasein gerufen worden sind. Der besondere Charakter jener Lösungsreste in Nordchile ist allerdings noch von Niemandem vor mir speciell betont wor- den; aber das konnte doch Jeder thun, der einen Vergleich zwi- schen den Salzen der Egeln-Stassfurter Mulde und den Begleitern des Natronsalpeters angestellt hätte. Die Mitwirkung von Guano bei der dort eingetretenen Nitri- fication nahm schon THIERCELIN vor mehr als 20 Jahren in An- spruch, A. VOELKER wies noch kürzlich auf dieselbe Thatsache hin und Domeyko schloss sich ihm an. Dass kohlensaures Natron im Verein mit anderen Salzen dort vorkommt, erzählt bereits DArwın. Dass die Guanosorten der peruanischen Küste und Inseln Stickstoff und organische Substanzen in ansehnlicher Menge ent- halten, während die des chilenischen Litorales blos Spuren davon zeigen, aber sehr reich an Phosphaten sind, ist längst bekannt. Dass letztere ihre ihnen normalmässig zukommenden Ammoniak- Bestandtheile also abgegeben haben, ist unbestreitbar; ausgelaugt wurden diese nicht; wo kamen sie demnach hin? Sie liegen in der Richtung der herrschenden heftigen Winde, verstreut und mit Sand vermischt, östlich der Küstenkette, wie für Atacama die Berichte der chilenischen Ingenieure und die Analysen Domzyko’s beweisen, und haben anfänglich die Nitrification dort eingeleitet, wie ihr Vorhandensein in den Üalichebetten bezeugt. 163 Die von mir angesprochene Verwehung von leichtem Guano- staub auf höchstens 25 Meilen bis zur Cordilleren-Lagune Mari- cunga, bezw. auf 17 Meilen bis nach „Pampa* ist doch noch sehr bescheiden als geringer Bruchtheil von der Entfernung, die der Löss in China durchwandert hat, und von den 300 Meilen, die der Saharastaub im Atlantischen Ocean zurücklest. Die Aufzählung der wenigen Umstände, welche die Vereini- eung der für eine „natürliche Salpeterplantage“ nöthigen Mate- rialien herbeiführten, ist also nichts weiter gewesen als eine sehr nüchterne, compilatorische Arbeit, bei der nur der Einwand des Fehlens von Phosphorsäure in den Calichebetten zu beseitigen und der subaörische Transport leichter, feiner Guanopartikeln von der Küste landeinwärts zu erläutern war. Da derselbe auf dem beigegebenen Profile (Taf. XII) schwierig erscheint, weil die Höhen verzehnfacht sind, habe ich die wahre Bodengestaltung auf der Basislinie noch angefügt. Will man nun aber trotz allem Vorgebrachten nicht an eine Verstäubung des Guanos von der Küste her glauben, so wird man doch die Existenz von Ammoniakguano auf und in den Nitratlagern nicht streitig machen können, und das genügt ja einstweilen vollständig. Für diejenigen, welche längere Zeit in den traurigen Sal- peter- und Guanobezirken zugebracht, Weststürme mitgemacht und die braune Guanofärbung der Wüste z. B. weitab von Mejillones gesehen haben, wird meine Ansicht noch nicht einmal als kühn gelten; einer oder der andere der wenigen naturwissenschaftlich gebildeten Forscher, die jene trostlosen Gegenden durchreisten, würde gewiss auf meine Idee gekommen sein, wenn nicht die NoELLNER sche Theorie (welche die Nitrosäure aus Tangmassen ableitet, die vom Meer oben hinauf zu den Salzen gespült wur- den und da nach und nach verwesten) in Ermangelung einer anderen, besseren bisher vorhanden und die Herkunft von Mutter- laugensalzen so wenig bekannt gewesen wäre. Vorstehendes bezweckt nur, die Schichtenfolge der Pampa- Nitratbetten östlich von Taltal dem Vergessenwerden zu entziehen und den Nachweis zu liefern, dass meine früher ausgesprochene Vermuthung über das Vorhandensein von etwas Phosphorsäure in allen Schichten, die an der CGaliche-Bildung durch Guanostaub theilgenommen, als richtig gelten kann. Die einfachen Thatbestände, die ich weiterhin angeführt, werden schwerlich auf eine andere sachgemässe Erklärung der Bildung des Natronsalpeters als auf die eben angegebene schlie- ssen lassen. 1: 164 Wenn Eingangs einer Beurtheilung dieser Erklärung!) gesagt wird, ich legte die Entstehung von Steinsalzflötzen und das Auftreten von Mutterlaugensalzen bezw. deren Fehlen so aus, dass ich die dazu anfangs nöthige Barre später irgendwie sich erniedrigen oder die Mutterlaugensalze eine Beute circulirender Gewässer werden lasse, so darf ich wohl darauf hinweisen, dass eine Erniedrigung der Barre, welche dem Inhalte des Salzbusens das Auslaufen gestattete, alle weiteren Niederschläge verhindern und die schon vorhandenen wieder zur Auflösung durch das frei zutretende Oceanwasser brin- gen würde. Ein Hauptfactor bei meiner Erklärung der Bildung von Steinsalzlagern ist aber gerade eine stabile Barre, die bis zuletzt nicht mehr Seewasser in den Salzbusen eintreten lässt, als dessen Oberfläche zu verdunsten im Stande ist. Die An- nahme, dass schon abgeschiedene Mutterlaugensalze eine Beute eirculirender Gewässer werden und deshalb den meisten Stein- salzflötzen fehlen, war die Theorie VoLGer’s, welche ich schon 1877 (s. OcHsenius, Steinsalzlager etc.) widerlegt habe. In Bezug auf die bezweifelte Hebung der andinischen Salz- lager kann ich nur anführen, dass jene Hebung mit der Entste- hung des Natronsalpeters in Nordchile aus den thatsächlich vor- handenen Factoren eigentlich gar nichts zu thun hat. Es ist für die Genesis des Nitrates ganz gleichgiltig, ob die Steinsalz- flötze der hohen Anden da oben fertig gebildet oder erst mit ihrer Umgebung (nach meiner Meinung) da hinauf gehoben wurden. Ebenso wenig konnte ich die geologische Literatur über die (diesseits der Anden gelegene) argentinische Republik berücksich- tigen, da dort (STELZNER, Beitr. z. Geol. u. Paläont. d. Argentin. Republik, Cassel 1885) kein Natronsalpeter vorkommt. Wenn nun gegen Schluss jener Kritik ausgesprochen wird, dass der von mir behauptete subaörische Transport des Guanostaubes vom Litoral her in die chilenische Wüste Atacama etc. auch zu der Annahme berechtige, dass die Winde dort vorhandenes Salz- material in Form von Seewasserbläschen vom Meere her gleich- falls eingeweht, und kalksteinreiche Hochgebirge die Kohlensäure, die zur Bildung der für die Nitrification nöthigen Carbonate erforderlich war, geliefert haben könnten, so darf ich dagegeu erwidern: — Seewasserpartikelchen werden bekanntlich von Stür- men aus dem Wellenschaum nur ausnahmsweise und in ge- ringen Mengen auf kurze Entfernungen mitgeführt; darüber geben die neuerdings angestellten Untersuchungen von SCHELENZ und KnurH vollständigen Aufschluss. Seeluft enthält viel Ozon, aber kein Kochsalz. Die Spuren von Chlornatrium im Regenwasser ') In den Freiberger krit. Jahresber., Heft 3, Jahrg. VI. 165 sind höchst wahrscheinlich auf die Berührung feinen Erdstaubes mariner Sedimente in der Luft mit den Wasserbläschen oder Tropfen der Wolken zurückzuleiten. Die salinischen Materien in Nordchile zeigen auch nicht die Zusammensetzung von ein- fachem Seesalz, sondern enthalten viel Jod, Bor, Lithium ete., und kennzeichnen sich so als Mutterlaugensalze. Ausserdem geht Natriumearbonat nicht hervor aus Calciumearbonat und Seesalzen; Soda kommt deshalb nicht vor in der Sahara, wo Kreide mit sol- chen, bezw. mit Mutterlaugensalzen innig gemischt ist; auch nicht in Utah, wo Salzlösungen auf Kalkboden stagniren; wohl aber in Ungarn, Nevada, Aegypten u. s. w., wo vulkanische Gesteine, bezw. Kohlensäure-Exhalationen mit Salzlaken zusammentrafen. Wenn Caleiumearbonat mit Seesalzen Soda gäbe, würden keine Kalk- klippen am Meere und keine Kreidefelsen am Strande existiren, überhaupt kein mariner Kalk abgelagert werden. Umgekehrt aber setzt sich das im Oceanwasser vorhandene Natriumcarbonat bei einer gewissen Concentration mit Gyps zu Kalk und Glaubersalz um. 166 ll. Fossa Lupara, ein Krater in den Phle- sräischen Feldern bei Neapel. Von Herrn W. DEECKE in Greifswald. Hierzu Tafel XII. Unter den Eruptionspunkten der Phlegräischen Felder im Westen von Neapel ist ein kleiner. selten besuchter und daher wenig bekannter Vulkan, die Fossa Lupara, oder, wie er auch sonst genannt wird. der Cratere di Campana. Die bisherige Nicht- beachtung dieses Gebietes von Seiten der Geologen findet zum Theil ihre Erklärung in seiner Abgelegenheit von der grossen Landstrasse und in der Entwicklung eines dichten Buchen- und Kastaniengebüsches, unter dessen Laub- und Moosdecke sich Formen und Gesteine dieser Hügel verbergen. Scaccnı, der uns 1849 eine sehr kurze, topographisch-geologische Beschreibung dieses Punktes gab, hob schon damals hervor, dass eine Abholzung abzuwarten sei. ehe man sich von diesem vulkanischen Centrum ein klares Bild verschaffen könnte. Bei meinen beiden Besuchen der Phlegräischen Felder in den Frühjahren 1885 und 1887 fand ich diesen Zeitpunkt herangekommen. Der grösste Theil des Gehölzes war umgehauen, sodass ich dadurch in den Stand gesetzt wurde, eine etwas genauere Skizze von den topographi- schen und genetischen Verhältnissen dieses kleinen Vulkanes zu entwerfen. Der Cratere di Campana (vel. Taf. XHI) liegt zwischen dem Nordrande der Astroni und dem Mte. Viticella, welcher den Südwall des grossen Piano di Quarto bildet. Er erhebt sich gerade da, wo das fruchtbare, zwischen dem Campiglione und der erhöhten Kraterebene von Pianura gelegene Tufiplateau sich am meisten verschmälert, und theilt dasselbe dadurch in zwei Ab- schnitte, welche mit einander durch eine breite, am Fusse des Mte. Viticella sich hinziehende Fahrstrasse in Verbindung gebracht werden. Unterhalb des den Torre Poerio tragenden Vorsprunges dieses Berges durchquert die Chaussee in einem Einschnitte den äusseren Kraterwall der Fossa Lupara und führt dann bis zur Basis der Astroni am östlichen Fusse desselben entlang. Hier mündet in diese Hauptstrasse ein z. Th. tief in den Tuff einge- 167 schnittener Saumpfad ein, welcher vom Cigliano her gegen Nor- den führend ebenfalls den Cratere di Campana erreicht und südlich umgeht. Dieses in dem geschilderten Strassenwinkel gelegene Erup- tionsecentrum wird, wie es ziemlich deutlich auf der alten fran- zösischen Generalstabskarte (1 : 25,000) hervortritt, von drei Theilen gebildet, einem äusseren und einem inneren Ringwalle, sowie einem centralen, niedrigen, abgestumpften Kegel. Der äussere Ringwall besitzt die Form einer Ellipse mit einer NW — SO gerichteten, 840 m messenden Längsaxe und einer grössten Breite von 7OO m. Am schärfsten ist dieser Ring- wall im Süden und Osten ausgeprägt, wo er einerseits seine grösste Höhe erreicht und andererseits gegen innen am schärfsten abstürzt. Diese innere Böschung nimmt im Norden, wo ..sie das Bosco di Maranisi trägt, an Höhe und Steilheit ab und ver- schmilzt mit der äusseren Böschung des zweiten, inneren, höheren Ringes derart, dass nur eine flache, wenige Meter breite Terrasse die Lage des ehemaligen Ringthales und den Verlauf des äusse- ren Kraterrandes andeutet. Der äussere Abhang dieses externen Ringwalles trägt im Westen auf seinem unteren Theile die Mas- seria di S. Martino und reicht im Norden, wo er den Namen Maranisi führt, bis zur Fahrstrasse und zum Fusse des Mte. Viticella heran, welcher sich dem regelmässigen Auslaufen der Böschung mit seinem südöstlichen, vom Torre Poerio gekrönten Ausläufer entgegenstellt. Im Süden fällt der äussere Kraterwall steil gegen das „Bosco della Femina* genannte Thal ab, jenseits dessen das Gebiet der Astroni beginnt. Im Südwesten endlich, wo ein vom Astroni gegen NW ziehender Ausläufer an den Ura- tere di Campana herantritt, fehlt jede gegen aussen gerichtete Abdachung; viel mehr verschmilzt bei einem antiken Columbarium, der Grotta di Pollicino, der äussere Kraterwall mit dem etwas höheren, älteren Tuffrücken, sodass die dort liegenden vulkanischen Massen bei fast horizontaler Schichtung eine schmale Terrasse bilden. Der innere Ring ist ein Kreis, welcher so in der Ellipse des äusseren liegt, dass er letztere im Nordosten und Süden berührt. Zwischen beiden Wällen zieht sich ein Ringethal hin, das indessen nicht überall in gleicher Schärfe ausgeprägt ist. Am deutlichsten, am tiefsten und von ziemlich steilen Wänden eingefasst erscheint es im Osten, wo es den speciellen Namen Fossa Schianata oder Fossa Schianana führt. Von dieser tiefsten Stelle aus verflacht sich das Thal gegen Süden ziemlich rasch, sodass im Südwesten die beiden dasselbe begrenzenden Wälle in einander übergehen und ein untrennbares Ganze bilden. Im 165 Nordosten ist die Fossa Schianata durch einen schmalen, nie- drigen Rücken abgeschnitten, der von dem inneren Walle radial zum äusseren hinausstreicht. Erst jenseits desselben tritt in der Valle di Maranisi die nördliche, wenngleich flache Fortsetzung jenes Thales hervor. Da im Westen bei dem Hofe S. Martino, wie bereits oben bemerkt, die entgegengekehrten Böschungen des äusseren und inneren Ringwalles beinahe vollkommen zusammen- fallen, so deutet dort nur eine schwach muldenförmig gebogene Terrasse den einstigen Verlauf des äusseren Ringthales an. — Innerhalb dieses zweiten Ringes erhebt sich ein flacher Kegel von ovalem Umrisse, auf dessen Spitze sich ein runder, 100 m im Durchmesser haltender Krater von 40 m Tiefe und z. Th. mit sehr steilen Wänden öffnet. Dies ist die Fossa Lupara im engeren Sinne, welche uns den innersten, bis zuletzt thätigen Schlund des ganzen Systemes darstellt. Das gesammte in seinen topographischen Verhältnissen bis- her geschilderte Hügelland besteht, geologisch betrachtet, aus einer Anhäufung von Schlacken und Aschenmassen. Die Farbe derselben ist eine dunkel blau-graue bis tief schwarze, ihr Ha- bitus ein trachytischer, charakterisirt durch zahlreiche grosse, tafelförmige Sanidine, die in einer braunen oder dunklen Glas- masse fest eingebettet liegen, oder von derselben umsponnen sind. Von den übrigen Gemengtheilen fallen vereinzelte Augit- einsprenglinge und grosse, durch Zersetzung z. Th. röthliche Biotitblätter auf, wodurch diese Schlacken den Producten der übrigen Krater der Phlegräischen Felder ähnlich werden. Die Structur schwankt zwischen dem schaumigen Bimsstein, der homo- genen Glasmasse und dem compacten Trachyte. Desgleichen wechselt die Grösse der Lapilli, welche bald zu dem feinsten, schwarzen Pulver herabsinken, bald !/s Kubikmeter Volumen be- sitzen. In der Regel steht wie bei allen Vulkanen der Umge- bung von Pozzuoli Grösse und Structur der Auswürflinge in der einfachen Wechselbeziehung, dass die grösseren Bomben meist schaumig, die kleineren dichter smd. Eine deutliche Sonderung nach Grösse und Schwere hat unter diesen losen Massen hier anscheinend nicht stattgefunden; denn wir finden überall, wo Auf- schlüsse einen Einblick gestatten, dasselbe unregelmässige Durch- einander, in welchem nur in tieferen und längeren Einschnitten eine Schichtung und ein gegen aussen gerichtetes schwaches Fallen erkennbar wird. Bezeichnend für diesen Vulkan im Gegen- satze zu den übrigen Kratern der Phlegräischen Felder ist die Abwesenheit von hell gefärbten, ganz lockeren Bimssteinen, die z. B. im Tuffe des Lago d’Averno, im den Astroni, ja selbst am Mte. Nuovo eine hervorragende Stelle einnehmen. Indess nähern ’ 169 sich manche der blasigen, leichten Schlacken in gewisser Weise den Bimssteinen des Mte. Nuovo, ja in einzelnen Stücken, abge- sehen von der Farbe, selbst denen der Astroni. Dagegen findet man an anderen Punkten, z. B. im Norden des inneren Krater- walles, grössere Massen eines dunkel braunen bis tief schwarzen, sehr spröden und glänzenden Obsidians, der überaus reichlich Feldspatheinsprenglinge umschliesst. Vielfach überrindet solche Glassubstanz auch grössere Blöcke, welche dann in ihrem Innern vollkommen trachytische Structur aufweisen. Keineswegs aber haben diese Glasmassen hier dieselbe Verbreitung und Bedeutung, wie etwa in der Lapillischicht des Foce del Fusaro und an der Westseite des Mte. Rotaro auf Ischia oder selbst am Lago d’Averno, wo sie in einzelnen Blöcken ziemlich gleichmässig ver- theilt im Tuffe auftreten . und einen wesentlichen Bestandtheil desselben ausmachen. — Diese Auswurfsmassen greifen im Norden und Süden etwas über das eigentliche Gebiet des Fossa Lupara- Vulkanes hinaus. Man findet dieselben am Fusse des den Torre Poerio tragenden Hügels in mächtigen Lagen mit bogenförmiger Schichtung nach W. und ©. fallend zusammengehäuft, was wohl darauf hindeutet. dass die Schlacken dort auf einen niedrigen, N—S streichenden Rücken niedergefallen sind und eine der Nei- sung der Flanken dieser Erhebung entsprechende Lage ange- nommen haben. Monte Viticella mit dem Torre Poerio von Süden gesehen. Sattelförmig gelagerte Schlacken der Fossa Lupara. Ferner bedecken trachytische Aschen und Rapilli den ganzen Südabhang des genannten Hügels, aber nur als lose, wenig mäch- tige, ungeschichtete Massen, die bei der Bearbeitung des Bodens oder in Folge von Verrollung der höher anstehenden älteren Tuff- schichten mit dem Materiale der letzteren auf das allerinnigste gemengt auftreten. Wahrscheinlich ist die jetzige Sonderung dieser Bomben nach der Grösse z. Th. auf die Wirkung der Atmosphärilien zurückzuführen, welche ganz allmählich die schwe- ren Stücke in die Tiefe geführt haben; doch hat vielleicht bei 170 der Eruption selbst schon eine Art Saigerung stattgefunden, da wir auf dem etwas entfernteren Rücken des Mte. Viticella überall nur auf feinen, trachytischen Sand und auf Aschenlagen stossen, die, im Maximum 2'/e m erreichend, sich gegen Norden nach dem Piano di Quarto hin rasch auskeilen. Dieselbe Auflagerung trachytischen Schlacken-Materiales auf bimssteinreichem, hellem Tuff beobachten wir im Süden, an dem NW-Ende des von den Astroni zur Fossa Lupara verlaufenden Höhenzuges. Derselbe überragt den Ausbruchspunkt ebenso wie der Hügel des Torre Poerio, liest demselben aber näher und trägt auf seinem Scheitel demgemäss nicht nur eine Decke von feinem Sande, sondern sogar mächtige Lagen von zusammenge- sinterten Schlacken. Der zur Via Campana führende Saumpfad schneidet tief in diesen Tuffrücken ein und entblösst dabei die Grenze zwischen dem unteren, hellen, stellenweise schwach roth gefärbten Tuffe und den 10—12 m dieken Lagen der jüngeren, horizontal gelagerten, trachytischen Lapilli der Fossa Lupara. An zusammenhängenden Massen festen Trachytes ist der Cratere di Campana arm. Scaccnr erwähnt 1849 einen von ihm im Innern des letzten Kraters beobachteten Gang, der auch jetzt noch trotz der reich wuchernden Vegetation und des Moosteppichs zu erkennen ist und besonders durch die locale Anhäufung grosser, runder Blöcke hervortritt. Das Gestein ist hell grau mit einem Stich in’s Violette, reich an tafelförmigen Sanidinen und erinnert makroskopisch an die Trachyte vom Mte. Vetta auf Ischia. In der Nähe dieses Trachytganges soll sich nach ScaccHr und BrEISLAK eine Kluft befinden, die sogen. Senga di Campana, mit einer Tiefe von 39 m und angeblich entstanden durch Rückzug der auf dieser Spalte emporgequollenen Lava. Man müsste also in derselben ein Analogon zu der 60 m langen Höhle unter den Mti. Rossi bei Nicolosi am Aetna oder zu der durch HArrTunG von den Azoren beschriebenen Lavagrotte erblicken. Ich konnte indessen bei meinen wiederholten Besuchen der Fossa Lupara diese Stelle nicht entdecken. Vielleicht hat ein Zusammenbruch der oberen Ränder den Eingang dieses Risses verschüttet, dessen letzte Spuren dann durch die Vegetation dem Auge des Beob- achters entzogen worden sind. ScaAccHı nennt neben dem Trachyt- sgange und der Senga di Campana endlich noch einen Lavastrom auf der NW - Seite des inneren, zweiten Kraterwalles, der nur eine kurze Strecke geflossen sein und ein durchaus schlackiges Aussehen besitzen sol. Auch dieser Punkt ist heute schlecht wieder zu erkennen. Indessen scheint es mir nach der Beschrei- bung durchaus nicht zweifelhaft, dass wir es mit einem Schlacken- strome zu thun haben, d. h. mit einer Anhäufung von glühenden jet —I — Bomben, die durch ihre Masse und Schwere die unteren Lagen vor zu rascher Abkühlung bewahrten, sodass dieselben durch die zurückgehaltene Wärme zusammengesintert, ja z. Th. sogar flüssig geworden sind und einem kurzen, rasch zum Stillstand ge- lansenden Strome Ursprung gegeben haben. Derartigen zu Bänken zusammengeschmolzenen Schlacken begegnen wir noch an meh- reren Stellen der Fossa Lupara: z. Th. westlich von La Casetta in einem Hohlwege, nördlich vom Bosco della Femina, am West- abhange des inneren Kraterringes und in dem Hohlwege, der nördlich der Fossa Schianata in das Kratersystem hineinführt. Aehnliche ursprünglich lose ausgeworfene, dann zusammengebackene und geflossene Massen treten auch am Mte. Nuovo bei Pozzuoli auf, dessen gegen SW ergossener, kurzer, sogen. Lavastrom kei- nen anderen Ursprung zu haben scheint. Analoges berichtet ferner SıLvestrı vom Ausbruche des Aetna im Jahre 1865, nur dass entsprechend den grösseren Dimensionen dieses Vulkanes auch die Länge des Schlackenstromes bedeutender (2000 m) ist. Nach der Form wie nach dem Auftreten der Eruptions- producte des ÜUratere di Campana können wir folgendes Bild seiner Entstehung entwerfen: Es bildete sich zwischen Astroni und Mte. Viticella ein Riss der Erdrinde, aus dem Schlacken, Sand und Asche in grosser Masse, wenn auch mit relativ geringer Heftigkeit aus- gestossen wurden und auf der Tuffebene einen flachen, elliptischen Kegel aufbauten. Dabei wurde der südliche Fuss des Poerio- Hügels vollkommen überschüttet und sein gesammter Südabhang mit feinem Sande und mit Asche bedeckt. Im Innern dieses Vulkans muss während einer Ruhepause ein ziemlich tiefer Krater existirt haben. Auf diese folgte ein zweiter, schwächerer, aber wohl länger andauernder Ausbruch, wodurch innerhalb des ersten, der zweite höhere Ring entstand. In letzterem bildete sich end- lich vor dem definitiven Erlöschen der vulkanischen Kraft der centrale Kegel, an dessen Spitze der zuletzt thätige Krater er- halten blieb. Derselbe liegt ziemlich genau im Mittelpunkte des ganzen Systems, sodass man an dieser Stelle wohl auch die erste Eruptionsspalte anzunehmen haben wird. In dem hartnäckigen Festhalten an dem ursprünglichen Eruptionspunkte und in der geringen Länge der betreffenden Spalte, die keine Bildung von in Reihen geordneten Ausbruchs- stellen oder Kegeln zuliess, schliesst sich die Fossa Lupara an die übrigen Vulkane der Phlegräischen Felder an, weicht aber in zwei anderen Punkten von der Mehrzahl derselben ab. Erstens ist der Oratere di Campana kein Tuffvulkan, sondern besteht aus trachytischen Lavamassen, aus Asche, Sand und Schlacken. Darin 172 steht ihm auf dem Festlande nur der Mte. Nuovo zur Seite, dessen Kegel dasselbe Baumaterial aufweist. allerdings gemengt mit Fragmenten der bei der Eruption von 1538 durchbrochenen und zerstörten hellen, grauen Tuffmassen. Auf diese materielle und structurelle Verwandtschaft beider Vulkane spielt schon AgıcH 1841 in seinem Buche „Ueber den Zusammenhang der vulka- nischen Bildungen u. s. w.“ flüchtig an. In dieselbe Kategorie dieser Schlackenvulkane sind sonst nur die Seitenkegel des Mte. Epomeo zu rechnen, z. B. der Mte. Montagnone und Mte. Ro- taro, eventuell auch der Le Cremate genannte Halbkreis, der den Ursprungsort der Arsolava umzieht. Freilich haben diese drei bedeutende, bis an, ja in das Meer reichende Lavaströme er- gossen, welche den beiden festländischen Vulkanen abgehen. Das zweite bezeichnende Merkmal der Fossa Lupara ist ihre verhältnissmässig lange Thätiekeit und- die allmählige Ab- nahme derselben, wodurch sich das aus drei concentrischen Ke- geln zusammengesetzte System bilden konnte.!) Alle anderen Krater der Umgegend von Pozzuoli, Astroni, Campiglione, Ci- gliano, Lago Averno, Mte. Nuovo deuten durch ihre steilen Abhänge und den einzigen tiefen, weiten Schlund auf nur eine einzige Explosion hin, die ebenso plötzlich aufhörte wie eintrat. Durch diese beiden Eigenthümlichkeiten, ihre trachytische Zusammensetzung und das langsame Erlöschen ihrer Thätigkeit gehört die Fossa Lupara zweifellos zu den jüngsten Kratern des ganzen Gebietes incl. Ischia. Der Mangel an Bimsstein scheint zu beweisen, dass die Eruption auf dem Lande stattge- funden hat und micht im Meere, wie dies für einen Theil der benachbarten Vulkane wahrscheinlich ist. Ferner zeigen alle jün- geren Ausbruchscentren, die von 1538 und 1302, sowie die im Alterthum thätigen Vulkane Mte. Rotaro und Mte. Zale auf Ischia in hiermit übereinstimmender Weise eine Zusammensetzung aus trachytischem Lavamaterial. Trotz dieses recenten Habitus ist die Eruption des Cratere di Campana wohl vorhistorisch und fällt jedenfalls vor die Ein- wanderung der Griechen und deren Ansiedelung auf dem Felsen von Cumae. Sonst hätten wir gewiss irgend eine, wenn auch noch so entstellte Nachricht über dies Ereigniss, da uns doch der dem 5. Jahrhundert v. Chr. angehörende Ausbruch des Mte. Zale auf Ischia überliefert worden ist. Zur römischen Kaiserzeit scheint der Vulkan z. Th. bebaut gewesen zu sein. Auf seinem südlichen Kraterwall steht noch die Grotta di Pollieino, ein an- !) Ein solches Bild bot der Vesuvkrater im Frühjahr 1885 vor dem kleinen im Mai erfolgten Ausbruche. 173 tikes Columbarium in Retikulatwerk aus gelbem Tuffe, und im NW sind bei Nachgrabungen allerneuesten Datums neben zwei schon länger bekannten Grab- oder Häuserresten vielfach Grund- mauern und Toptscherben von gewaltigen Dimensionen blosgelegt worden, deren nähere Deutung noch aussteht. Bevor ich zur Besprechung der Producte des Vulkans über- gehe, mögen hier noch einige Bemerkungen über ein älteres, in der nächsten Nähe der Fossa Lupara befindliches Ausbruchs- centrum ihre Stelle finden. Ich meine die Montagna Spaccata. Dieser Hügel besitzt die Gestalt eines gegen Süden offenen Bo- gens, der sich im Westen an den Wall des Campiglione, im Östen an den Mte. Viticella anlehnt. Durchschnitten wird der- selbe von der Campanischen Strasse, welche dieses Hinderniss in einem schmalen, tiefen, schon von den Römern hergestellten Hohl- wege durchquert. Die steilen Wände desselben zeigen über der antiken Mauerung die Tuffimassen prächtig erschlossen und lassen das nachstehende Profil erkennen: Einschnitt der Via Campana in die Montagna Spaccata. S. | N. Gelber Tuff mit Bimssteinbrocken; schwarze Schlacken mit Einschlüssen von roth gebrannten Blöcken gelben Tuffes.. (Diese Lage wird als Schotter- material ausgebeutet, wodurch 3 — 4 Höhlungen an der Steilwand entstanden sind.): feiner, grauer Tuft mit kleinen Bimssteinen; desgleichen mit Brocken gelben Tuftes; e. grauer, grobkörnigerer Tuff mit Schlacken und Fragmenten des gelben Tuffes; f. grauer Bimsstein-Tuff; g. feiner Tuff (Pozzolana) mit kleinen Bimssteinstücken. x—y. Westraee. =» Bun s Die Schichten c—g führen alle in wechselnder Menge, stellenweise aber sehr reichlich einen hellgrauen, seidenglänzenden, 174 trachytischen Bimsstein in Stücken von mässiger Grösse. Das ganze System fällt gleichmässig mit etwa 20° gegen Norden. Nach diesem Profile, das eine deutliche Wiederholung der Erup- tionsproducte aufweist, haben wir zwei Phasen in der Thätigkeit dieses kleinen Vulkans zu unterscheiden, deren jede mit dem Auswerfen von Fragmenten des durchbrochenen Tufo giallo be- gann, und die beide mit einem Aschenregen endigten. In die Mitte fällt die Schlackenbildung; die aber bei der ersten Eruption bedeutender war als bei der zweiten. Durch seinen aus grauem Tuffe mit Einschlüssen des Tufo giallo bestehenden Wall erweist sich der Vulkan der Montagna Spaccata als eine jüngere Bil- dung, als etwa gleichaltrig mit dem Cigliano, Campiglione und den Astroni, wenn auch seine Stellung in der chronologischen Reihenfolge dieser verschiedenen Ausbrüche nicht sicher zu be- stimmen ist. Jedenfalls ist der noch erhaltene Ringwall nicht unter der Meeresoberfläche entstanden; indessen ist es nicht un- möglich, dass die Meereswogen an der Zerstörung seines Süd- .randes mitgearbeitet haben. Dann müsste man natürlich diesen Vulkan für älter als die eben genannten übrigen halten. Die Lage des zugehörigen Schlotes ist nach Scacchr's Ansicht unbekannt. Roru will sogar die Bimsstein führen- den, oberen Lagen der Montagna Spaccata eventuell auf den Mte. Nuovo zurückführen, eine Meinung, welche sich aber wohl kaum durch Beobachtungen über das Auftreten ähnlicher Tuff- lagen zwischen letzterem Berge und dem Piano di Quarto wird stützen lassen. Die einfachste Annahme scheint mir zu sein, dass der Krater südlich vor dem Halbkreise der Montagna Spaccata in der Ebene gelegen hat, sodass dieser Rücken den Nordwall eines im Süden zerstörten Vulkans vorstellt, worauf sowohl die Bogenform als auch die Schichtung hinweisen. Be- merkenswerth ist ferner, dass in der Ebene zwischen der Haupt- strasse und der Masseria S. Martino eine kleine, jetzt terrassirte Erhebung liest, welche gegen SO langsam, gegen NW aber rascher abfällt. Man könnte in derselben sehr wohl ein Stück des südlichen Kraterwalles sehen, was uns auf die Annahme eines elliptischen, von N nach S gerichteten Schlundes führen würde. Der Längsdurchmesser desselben mag 800 m betragen und der Eruptionsschlot zwischen der Strasse und der Masseria del Car- mine gelegen haben. Jedenfalls scheint mir aus der Lagerung und aus der topographischen Beschaffenheit der Montagna Spaccata hervorzu- gehen, dass dieselbe‘ keineswegs zu dem Piano di Quarto als dessen südlicher Kraterwall zu rechnen ist. Sollte diese grosse Kreisfläche indessen wirklich einen Krater darstellen und der 175 Rücken von Mte. Viticella bis zum Campiglione dessen südliche Umwallung andeuten, so muss an der Stelle, wo heute die von Süden kommende Campanische Strasse in das Piano di Quarto eintritt. der Wall sehr niedrig gewesen, oder bei dem Ausbruche des Montagna Spaccata - Vulkanes beinahe vollkommen zerstört sein, weil heut zu Tage an dieser Stelle keine gegen Süden fallende Tufflage mehr sichtbar ist. Im Folgenden sind die fünf verbreitetsten Gesteinstypen der Fossa Lupara etwas eingehender beschrieben. Es sind Augit- trachyte und Augittrachytgläser,. die sich auf das allerengste den bisher untersuchten vulkanischen Producten der Phlegräischen Felder anschliessen und zweifellos zu dem von ROSENBUSCH auf- gestellten Typus der Sodalithtrachyte gehören. Diese fünf Ge- steinsarten sind: | 1. Der Augittrachyt, welcher sangförmig an der Südseite des centralen Kraters aufsitzt. 2. Ein glasreicher Augittrachyt aus dem Schlackenstrome am Nordabhang des inneren Ringwalles. 9.u. 4. Augittrachyt-Obsidiane, Auswürflinge, welche theils in dem oben genanntem Agglomerat eingebacken, theils lose in den Rapilli auftreten. 5. Frische und zersetzte, Bimsstein - ähnliche Augittrachyt- Schlacke, das verbreitetste Product des Fossa Lupara- Vulkanes. Bevor ich aber zur Betrachtung dieser verschiedenen Ge- steine übergehe, möchte ich Herrn Prof. Coren meinen verbind- lichsten Dank für seine freundliche Unterstützung aussprechen, welche er mir bei der mikroskopisch - petrographischen Unter- suchung zu Theil werden liess. 1. Biotit führender Augittrachyt. — Das ziemlich gleich- mässig hell grau gefärbte Gestein zeigt Andeutung von Eutaxit- structur, indem gelegentlich dichtere und etwas dunklere Partieen sich von licht grauen, weniger dichten Stellen schwach abheben. Dasselbe setzt sich aus einer makroskopisch nicht auflösbaren, stark vorherrschenden Grundmasse von echt trachytischem Ha- bitus und aus spärlichen, kleinen Einsprenselingen zusammen, welche aus stark rissigen Feldspathleisten und -Tafeln, Ausitsäulen, sowie Biotitblättchen bestehen. U. d. M. ergeben sich als Gesteinsgemengtheile: Feldspath (Sanidin und Plagioklas), Augit, vollständig veränderter Biotit, 176 Apatit, opake Erze, Sodalith, sowie Blättchen eines nicht sicher zu bestimmenden Minerals, welches jedoch Hornblende sein dürfte. Die grossen Einsprenglinge von Sanidin erscheinen meist frisch, scharf begrenzt, z. Th. zonar aufgebaut und enthalten Glas- und Flüssigkeitseinschlüsse von der Gestalt des Wirthes. Als Begleiter des Sanidın tritt recht reichlich Plagioklas auf. Derselbe ist dann vielfach mit dem monoklinen Feldspathe zu knäuelförmigen Aggregaten verwachsen und wird, abgesehen von seinen sonstigen allgemeinen Charakteren in diesem Gestein an den zahlreichen, gelb-braunen, unregelmässigen Glaseinschlüssen leicht kenntlich. Beide Feldspath-Arten — und zwar besonders magmatisch corrodirte Individuen — besitzen nicht selten eine optisch verschieden orientirte Randzone, welche wohl trotz ihrer äusseren unregelmässigen Begrenzung auf ein Weiterwachsen der zum Theil resorbirten Einsprenglinge innerhalb des Magmas zu- rückzuführen ist. Der Augit ist licht grün, sehr schwach pleo- chroitisch und durch Spaltung und Umrisse gut charakterisirt; unter den spärlichen Einschlüssen ist vor Allem Apatit hervor- zuheben. Der Glimmer erscheint fast ausnahmslos in eine opake Substanz umgewandelt, augenscheinlich durch magmatische Ein- wirkung, und lässt sich nur noch an seinen Umrissen’ mit genü- gender Sicherheit als Glimmer deuten. Opake Erze sind gleich- mässig vertheilt, recht reichlich vorhanden und verwachsen in grösseren Körnern gerne mit Augit und Apatit. Der vorzugsweise an Augit und Biotit gebundene Apatit trit in pleochroitischen Säulen auf, welche bei lang-säulenförmiger Ausbildung eine unvoll- kommene Endigung zeigen, während die gedrungeneren Individuen durch &P (1010) und P (1011) scharf begrenzt erscheinen, sowie im Innern die für dieses Mineral bezeichnenden und besonders in jüngeren Gesteinen so häufigen schwarzen, stabförmigen Interpositio- nen einschliessen. Der Sodalith ist in ziemlich grossen, gerundeten, sechsseitigen Körnern durch das ganze Gestein gleichmässig ver- theilt. Kleinere Individuen desselben zeigen in scharfer Begrenzung das Rhombendodekaeder und sind schwach bläulich gefärbt. Bis auf kleine, mitunter zonar angeordnete Augitkörnchen fehlen Ein- schlüsse vollkommen. Da ferner das Gesteinspulver nach dem Behandeln mit Salpetersäure eine recht kräftige Chlorreaction gab, — und zwar stärker, als sie durch den Apatit allein bedingt sein dürfte — so liegt wohl zweifellos Sodalith vor. Ueberdies ist derselbe als ein sehr häufiger charakteristisch-accessorischer Ge- mengtheil bereits in vielen Gesteinen der Phlegräischen Felder nachgewiesen worden. Schliesslich bliebe noch das oben erwähnte, unsicher bestimmbare, aber als Hornblende angesehene Mineral 177 zu besprechen. Dasselbe tritt in braunen, unregelmässig be- srenzten, deutlich pleochroitischen Blättchen auf. Die Aus- löschungsschiefe ist bedeutend, zwischen 35° und 38°, die Spalt- barkeit in der Regel sehr undeutlich; doch konnte an einzelnen Individuen mit sechsseitiger Umgrenzung, gleich basischen Schnitten der Hornblende, auch eine Andeutung der prismatischen Spalt- barkeit wahrgenommen werden. Die Grundmasse setzt sich aus kleinen Sanidinleisten — Plagioklas konnte mit Sicherheit nicht beobachtet werden —, sowie grünen Augitkörnern und -Säulchen zusammen, zwischen denen sich gelegentlich etwas braun durchsichtiges Glas als Zwischenklemmungsmasse einschiebt. Nur um die grösseren Ein- sprenglinge erscheint diese Grundmasse schwach fluidal struirt; in der Regel liegen indessen die Feldspathleisten wirr durch einander. 2. Der oben erwähnte glasreiche Augittrachyt, der in grossen Blöcken im Schlackenstrome vorkommt, ist dunkel blau-grau gefärbt und zeigt im Allgemeinen ein compactes, nur an einigen Stellen etwas schlackiges Gefüge. Im der dichten, dunklen Grundmasse sind etwa 5 mm grosse, stark rissige Feld- späthe zahlreich eingesprengt neben spärlichen Biotitblättchen und Augitsäulen, welche sich trotz ihrer geringen Grösse recht scharf abheben. Im Dünnschliffe ergiebt sich das Gestein seiner Hauptmasse nach als ein an Mikrolithen reiches Glas, welches sich aus bald farblosen, bald braun gefärbten Partieen zusammensetzt. Durch den Wechsel dieser oft schlierenartig durch einander gekneteten Glasmassen wird eine deutliche Fluidalstructur bedingt. Das licht gefärbte Glas ist vorzugsweise angefüllt mit zahlreichen, nadelförmigen Sanidinen, die sich öfters zu mannichfaltig gestal- teten Gruppen vereinigen. Gelegentlich hat auch eine grössere Leiste als Ansatzpunkt gedient, und man beobachtet dann, wie die kleineren Nadeln oder Stäbchen an Uieselbe unter wechselnden Winkeln angeschossen sind. Dadurch wird die Anordnung der Feldspathnadeln eine vollkommen regellose, was wohl auf eine geringe Beweglichkeit des Magma während des Krystallisations- processes hinweist. Die dunkleren Glaspartieen enthalten dagegen neben spär- lichen Feldspathleisten vorzugsweise winzige Körnchen, wodurch dasselbe wie fein bestäubt erscheint. Diese Körner, welche übri- gens in der farblosen Grundmasse auch nicht ganz fehlen, werden erst bei starker Vergrösserung grün durchsichtig, ballen sich ferner gerne um die isolirten Feldspathleisten concretionsartig zusammen und dürften vielleicht als Augit zu deuten sein. Zeitschr. d. D. geol. Ges, XL. 1. 18 178 Die grossen Einsprenglinge sind wie im. vorhergehenden Ge- steine scharf begrenzte Feldspäthe (Plagioklas und Sanidin), gauz licht gefärbter Augit mit den oben geschilderten Merkmalen, sowie unveränderter, frischer Biotit. Accessorisch treten auch hier Apatit, Sodalith und opake Eisenerze hinzu. Das Gestein besitzt makroskopisch grosse Aehnlichkeit mit dem etwas helleren Trachyte des Mte. Montagnone auf Ischia, der von ©. W. C. Fuchs zwär nicht specieller beschrieben ist, aber wohl zu seinen sogen. „Dichten Trachyten“ gehören dürfte. Auch u. d. M. tritt diese Verwandtschaft hervor, nämlich einer- seits in dem Erscheinen von grossen Feldspath- und Augit-Ein- sprenglingen, andererseits in dem Vorkommen einer braunen, von zahlreichen Feldspathnadeln und dunklen, winzigen (Augit?) Körn- chen erfüllten. braunen Glasmasse, wenngleich letztere etwas spär- licher und ohne Schlieren auftritt. >. Der mit dem eben beschriebenen glasreichen Augittrachyt der Fossa Lupara geologisch eng verbundene Augit- Trachyt- Obsidian stellt sich im auffallenden Lichte als ein dunkel grün- lich braunes Glas dar mit fettartigem, stellenweise in einen eigenartigen Schimmer übergehenden. Glanze und mit vereinzelten grösseren Blasenräumen. An porphyrischen Einsprenglingen treten nur stark rissige, leistenförmige Feldspäthe hervor. U.d.M. wird das Glas licht bräunlich durchsichtig und erweist sich als gänz- lich erfüllt von Gasporen, die wohl den erwähnten Schimmer im reflectirten Lichte erzeugen. Während sonst in sauren Gesteinen die Poren in die Länge gestreckt zu sein pflegen, fällt hier die vorherrschend fast kugelrunde Gestalt besonders der kleineren auf, und nur die grösseren ‘erscheinen schwach elliptisch. Stellen- weise finden sich Schlieren, welche sich von der Hauptgesteins- masse durch dichtere Schaarung von Feldspathmikrolithen aus- zeichnen, die in der übrigen Glasmasse weit spärlicher auftreten. Ausserdem kommen in den Schlieren streifenweise oder flockig zusammengehäuft wieder winzige Körner und Fasern vor, welche jene dunklere Färbung bedingen. Die grossen Eimsprenglinge gehören denselben Mineralien an, wie in den beiden schon be- schriebenen Gesteinen; doch fehlt der Sodalith, während gleich- zeitig auch der Sanidin gegenüber dem Plagioklas zurücktritt. Schliesslich sei noch erwähnt, dass dieser Obsidian, der Weissgluht ausgesetzt, rasch und vollständig unter bedeutender Volumzunahme in Bimsstein übergeht. Es ist dieselbe Erschei- nung, die Asıcn und Andere von den Glasmassen des Foce del Fusaro beschrieben haben, welche aber ziemlich allen Trachyt- gläsern der Phlegräischen Felder zuzukommen scheint, da ausser den Obsidianen dieser beiden Fundorte auch solche von den Astroni, Cigliano und vom Mte. Rotaro auf Ischia durch ein- faches Glühen in Bimsstein umgewandelt werden konnten. Da bei diesem Vorgange nur ein sehr ‘geringer Substanzverlust (ca. 0,3 pCt.) eintritt, so sind es wohl die zahlreichen Gasporen, deren Gasinhalt bei so hoher Temperatur durch seine Ausdehnung und sein Entweichen das Aufgehen der Gesteinsmasse verursacht. 4. Andere Blöcke des Trachyt-Obsidians zeichnen sich makroskopisch durch grössere Zahl von Einsprenglingen — neben Feldspath auch Blätter von tomback - braunem Glimmer — und u. d. M. durch Reichthum an den schon erwähnten braunen Entglasungsproducten aus, welche auch hier sich vorzugsweise an die Feldspathmikrolithe anlegen. 5. Auf das allerengste schliesst sich den unter 3. und 4. beschriebenen Gesteinen ein weiteres, oben als 5. Typus bezeich- netes an, welches man wohl am treffendsten als Schaumige Augit-Trachyt-Schlacke oder als Augit-Trachyt-Bimsstein bezeichnet. Dasselbe ist in der Fossa Lupara weit verbreitet, sowohl in einzelnen, z. Th. ziemlich umfangreichen Auswürflingen, als auch in der Gestalt kleiner Rapilli, sowie endlich in der Form wenig mächtiger Agglomeratbänke von nicht allzu grosser Ausdehnung. Im frischen Zustande besitzt es eine dunkel graue bis schwarze Farbe, welche gegen die äusseren Theile der Ra- pillilagen durch den Einfluss der Atmosphärilien in eine asch- sraue übergeht. Vielfach aber haben Fumarolen auf dasselbe eingewirkt und dann in Folge der fast vollständigen, zur Kaoli- nisirung unter Ausscheidung von Eisenhydroxyden führenden Zer- setzung eine schmutzig gelblich oder bräunlich graue Färbung hervorgerufen. Welcher Natur diese Fumarolen gewesen sind, ob Salzsäure oder schwefelhaltige Gase. lässt sich wohl kaum noch nachweisen. Aus dem Habitus der Umwandlungsproducte aber, welcher der gleiche ist, wie an dem bekannten Trachyte der Solfatara bei Pozzuoli, könnte man auf die Einwirkung von gasförmigen Schwefelverbindungen schliessen. Bei einer Behand- lung des zersetzten Gesteins mit warmer Salzsäure lieferte denn auch die Lösung nach Zusatz von Chlorbarium einen erheblichen Niederschlag, während sich in dem frischen Materiale kaum Spu- ren von Schwefelsäure nachweisen liessen. Dies Resultat war insofern schon von vorn herein wahrscheinlich, als ja auch heute noch fast alle Fumarolen in den Phlegräischen Feldern und auf Ischia Schwefelwasserstoff oder schweflige Säure in grossen Massen aushauchen und die zahlreichen Thermalwasser dieses Gebietes vorzugsweise schwefel- und schwefligsaure Salze aufgelöst ent- halten. — : 195; 180 a. Das frische schaumige Gestein besteht aus einer dunklen Glasmasse, in der vereinzelte grössere Feldspäthe und Biotit- blättchen eingebettet sind. Es wird selbst im dünnen Schliffe nur recht ungenügend durchsichtig; jedoch erkennt man ein bräunliches Glas mit nicht allzu reichlichen, runden Gasporen, zahlreichen, farblosen, winzigen Feldspathleisten, trüben Entgla- sungsproducten und einzelnen grösseren Feldspäthen und Augiten. Bald scheint das Glas vorzuherrschen, bald die Entglasungs- producte. b. Die etwas gebleichte, asch-grau gefärbte Varietät liefert bessere Präparate, und hier erweist sich die Hauptgesteinsmasse als ausserordentlich reich an Feldspathmikrolithen, zwischen denen ein Glas mit unbestimmbaren, braunen Körnern liest. c.. In dem ganz zersetzten Gesteine ist zunächst das Glas mit seinen dunklen Körnchen in eine trübe, wenig durchschei- nende Masse (Kaolin?) umgewandelt. Die Feldspathmikrolithe sind nur zum Theil erhalten und die grösseren Krystalle bald ganz, bald theilweise, in letzterem Falle aber nur randlich ver- ändert, während der Kern frisch geblieben ist. Durch ihre hell gelbe Farbe heben sich auch die ganz zersetzten Individuen von der grauen Grundmasse ab. Auffallend frisch erscheinen in dem fast ganz veränderten Gesteine vereinzelt auftretende Biotite, so- dass man an losgelösten Blättchen sogar noch erkennen konnte, dass ein Magnesiaglimmer mit verhältnissmässig grossem Axen- winkel vorliegt. Die Verbreitung der wichtigsten, oben petrographisch ge- nauer geschilderten Gesteinstypen im Bereiche der Fossa Lupara ist auf der beigegebenen Kartenskizze dargestellt. Wenngleich die Vertheilung der einzelnen Trachytvarietäten schon aus der- selben ersehen werden kann, so mag doch das Wichtigste noch kurz hervorgehoben werden. Der Biotit führende Augit-Trachyt (Typ. I) erscheint nur an einem Punkte, nämlich als Gang in der Südwand des Central- kraters und ist durch einen vollen rothen Strich bezeichnet. Weiter verbreitet und zwar vor Allem am NW-Abhange des inneren Kegels findet sich der glasreiche Augit-Trachyt (Typ. I.) theils in losen oder zusammengebackenen Blöcken zu Tage tre- tend. Der grösste Theil der Oberfläche in der Fossa Lupara ist indessen von Bomben oder Rapillimassen (Typ. IH. u. IV.) eingenommen, welche sich von den nördlichen Ausläufern des Cigliano bis zum Mte. Viticella, von dem Hofe S. Martino bis zum Nord- und West - Abfall der Astroni erstrecken und als Trachyt-Obsidiane charakterisirt werden müssen. Die zusammen- 181 hängenden Agglomeratbänke von schaumigem Trachytbimsstein (Typ. V) endlich waren am NO-Eingange des äusseren Ringes bei Le Casette an mehreren Punkten, am ÜCentralkrater, bei der Grotta di Pollicino, sowie bei dem Gehöft S. Martino erschlossen. An letzterem Punkte sind sie mehrfach der Einwirkung von Fu- marolen ausgesetzt gewesen und haben dabei die geschilderten Umwandlungen erlitten. Schliesslich ist auf der Karte noch die von lockerem, grauem Bimssteintuffe bedeckte Schlackenlage der Montagna Spaccata ein- getragen. 182 B. Briefliche Mittheilungen. 1. Herr Eck an Herrn C. A. TENNE. Ueber Augit führende Diorite im Schwarzwalde. Stuttgart, den 8. März 1888. Auf meiner im Jahre 1885 erschienenen geognostischen Karte der weiteren Umgebungen der Renchbäder wurden zwei Dioritvorkommnisse aufgetragen, von welchen dasjenige beim Ge- höft Buseck südsüdwestlich von Oberkirch bisher unbekannt war, das andere im Thale oberhalb Riedle östlich von Offenburg von Herrn PrAarz 1867 (Beiträge zur Statistik der inneren Verwal- tung des Grossherzogthums Baden, Heft 25, p. 11) als Labrador- porphyr, 1883 (Geologische Skizze des Grossherzogthums Baden, p. 12) als Diorit aufgeführt wurde. Der Diorit von Buseck ist nicht anstehend, sondern nur in zahlreichen, ziemlich ansehnlichen Blöcken auf der Anhöhe 3850 m zu beobachten. an deren Südwest-Abhange das genannte Gehöft sich befindet. Das Verbreitungsgebiet der Blöcke ist nur ein klei- nes, einzelne derselben sind in das nach West hinabziehende Diebersbachthal hinuntergeführt worden. Ob das Gestein als eine Ausscheidung innerhalb des ringsum anstehenden Granitits zu be- trachten ist oder eine denselben durchsetzende jüngere Eruptiv- masse darstellt, ist nicht sicher zu ermitteln. Das schwarze, schwer zersprengbare, mittel- bis grobkörnige Gestein lässt ma- kroskopisch als Gemengtheile licht grünlichen, grünlich oder graulich weissen Plagioklas in meist leistenförmigen Krystallen, rabenschwarzen Amphibol oder Augit und braunen Biotit erken- nen, denen sich etwas Quarz, Magneteisen, Eisenkies in kleinen Würfelchen, Kupferkies und Magnetkies in kleinen eingesprengten Partieen hinzugesellen. In Dünnschliffen erweist sich dasselbe unter dem Mikroskop als. holokrystallin. Die Plagioklase sind zum Theil ausser nach dem Albitgesetz gleichzeitig nach dem 183 Periklingesetz verzwillingt, derart, dass die nach dem letzteren Gesetz eingeschalteten Lamellen entweder durch alle Individuen eines Viellingskrystalls nach dem Albitgesetz oder nur durch einen Theil oder nur durch einzelne derselben hindurchsetzen; sie ent- halten Einschlüsse von Maeneteisen, Biotit und Augit und sind zuweilen im Inneren in ein Haufwerk feiner irisirender Blättchen (Museovit) umgewandelt. Die licht grün durchscheinende, nicht stark pleochroitische Hornblende erscheint theils in einfachen Krystallen, welche in der Prismenzone die Hauptsäule und die Längsfläche, zum Theil auch die Querfläche aufweisen und deut- liche Spaltrisse parallel der Fläche der Hauptsäule zeigen, theils in Zwillings- oder Viellineskrystallen nach der Querfläche und schliessen bisweilen Biotit und Maeneteisen ein. Ausserdem sind licht grün durchscheinende, nicht pleochroitische Krystalle von Augit (Diallag) vorhanden mit Hauptsäule, Längs- und Quer- fläche in der Prismenzone, welche deutliche Spaltrisse nach der Hauptsäule und der Querfläche, minder deutliche nach der Längs- fläche zeigen und bisweilen Plagioklas, Biotit, Magneteisen und in dendritisch verzweigten Partieen Eisenhydroxyd einschliessen. Andere Krystalle mit Augitform zeigen die Spaltbarkeit nach der Hornblendesäule oder zum Theil diejenige des Augits, zum Theil diejenige der Hornblende, sind also ganz oder zum Theil in Uralit umgewandelt. Die bräunlich durchscheinenden Tafeln des Biotits sind stark pleochroitisch (hell gelblich und dunkel braun) und führen Einschlüsse von Magneteisen und Augit. Maeneteisen ist zum Theil in oktaödrischen Krystallen vorhanden und bisweilen von’ einem gelb-braunen Hofe von Eisenhydroxyd umgeben. Auf Titanmagneteisen oder Ilmenit dürften opake Partikeln mit gleich- contourirtem Rande grau durchscheinender Substanz („Leukoxen“) zu beziehen sein. Untergeordnet ist Orthoklas, Quarz, vereinzelt Zirkon, farblos und zum Theil in Hornblende eingewachsen, zugegen. Kluftflächen des Gesteins zeigen Ueberzüge von Eisenhydroxyd. Der Diorit oberhalb Riedle wurde etwa bis 1870 am süd- lichen Gehänge des Riedler Thales unterhalb des Wünschbachs (am Nordabhange der Anhöhe 527,7 m zwischen Fussberg und Fritscheneck) behufs Gewinnung von Pflastersteinen gebrochen. Die Bruchstelle ist gegenwärtig verwachsen, sodass sich das Verhalten zum benachbarten Granitit auch hier nicht beobachten lässt; wahrscheinlich bildet das Gestein eine selbstständige Erup- tivmasse innerhalb desselben. Es ist feinkörnig, grünlich schwarz und lässt makroskopisch viele leistenförmige oder breitere Kıy- stalle von weisslichem oder grauem, zwillings-gestreiftem Plagio- klas, Hornblende bezw. Augit und Magneteisen erkennen, in deren Gemenge einzelne grössere Plagioklase ausgeschieden sind. Im 184 Dünnschliff erweist sich das Gestein unter dem Mikroskop als holokrystallin. Die Plagioklase euthalten in einzelnen der nach dem Albitgesetz verzwillingten Lamellen auch solche nach dem Periklingesetz eingeschaltet, führen Einschlüsse von Hornblende und sind im. Innern zum Theil verwittert. Hornblende erscheint in einfachen oder Zwillingskrystallen mit nicht. sehr deutlich hervortretender Spaltbarkeit parallel der Hauptsäule, ist grünlich durchscheinend, pleochroitisch/ (in Querschnitten licht grünlich und bräunlich grün) und führt Einschlüsse von Magneteisen. Daneben ist Augit vorhanden in Krystallen mit. dem charakte- ristischen achtseitigen Querschnitt, ohne deutliche Spaltbarkeit. grünlich durchscheinend, nicht pleochroitisch, mit Einschlüssen von Magneteisen, bisweilen von Biotit umgeben. Einzelne Kry- stalle mit Augitform lassen im Querschnitt fein und nicht sehr hervortretend die Spaltbarkeit der Hornblende erkennen, erschei- nen im Längsschnitt faserig, zeigen Pleochroismus und sind daher als Uralit zu deuten. Nicht sehr reichlich ist Biotit vorhanden, braun durchscheinend, stark pleochroitisch, mit Interpositionen von rothen Eisenglanzblättchen oder Eisenhydroxyd und Umran- dungen von Eisenerzen, welche sich auf den Spaltflächen in das Innere .der Krystalle hereinziehen. Mageneteisen ist ziemlich reich- lich zugegen, zum Theil in geradlinigen und parallelen Krystall- reihungen. Ferner ist etwas Titanit, Orthoklas und Quarz vorhanden. Feine nadelförmige Krystalle im Plagioklas dürften Apatit sein. Zirkon wurde nicht beobachtet. Klüfte des Gesteins sind mit einem Ueberzuge von Eisenhydroxyd bedeckt oder serpentinisirt. Beide Gesteine dürften hiernach den Augit führenden Dioriten anzureihen sein. 2, Herr Gustav KLemm an Herrn C. A. TENNE. Ueber den Pyroxensyenit von Gröba bei Riesa in Sachsen und die in demselben vorkommenden Mineralien. Leipzig, den 19. April 1888. Bei Gröba, etwa 1,5 km nördlich von Riesa an der Leipzig- Dresdener Eisenbahn ist neuerdings durch Steinbrüche und Bahn- anlagen ein Eruptivgestein aufgeschlossen worden, welches wegen seiner eigenthümlichen Zusammensetzung und wechselvollen Aus- bildungsweise, wegen seiner ausserordentlichen Frische und des 185 Vorkommens mehrerer auf Klüften in ihm ausgeschiedener Zeo- lithe einen Besuch jener Localität reichlich lohnt und im Folge seiner Seltenheit das Interesse der Petrographen in hohem Maasse verdient. Auf der Naumann schen geologischen Uebersichtskarte von Sachsen findet es sich als Granit verzeichnet; später wurde es von Ponuıc !) als.Hornblendegneiss beschrieben. Bei der. Auf- nahme und Bearbeitung der Section Riesa - Strehla der geolo- gischen Specialkarte von Sachsen durch den Verfasser ward. es als Pyroxensyenit erkannt. Indem auf die ausführliche Ge- . steinsbeschreibung in den gegenwärtig in Vorbereitung zur Pu- blieation . ‚begriffenen Erläuterungen zu jener Section verwiesen wird, mögen hier einige kurze Bemerkungen über das schöne und eigenartige Gestein verstattet sein, um die Aufmerksamkeit der - Geologen auf das bis jetzt. fast ganz unbeachtete, in Deutschland einzig dastehende Vorkommen hinzulenken. Der Pyroxensyenit von Gröba bildet mehrere flach buckel- förmige Erhebungen in den dort weit ausgebreiteten Gebieten des Schwemmlandes und wird selbst noch von einer dünnen Hülle von Diluvium und Alluvium überzogen. Am Elbufer setzt er den Kutschenstein zusammen, ist jedoch hier ziemlich stark verwittert. Einen umfangreichen Aufschluss, in welchem das Gestein in voller Frische blossgelegt ist, hat ein grosser Steinbruch am Nordende von Gröba (bei Sign. 99,6 der Karte) eröffnet, welcher zur Ge- winnung von Baumaterial für die Mauer des in der Nähe befind- lichen Hafens in einer flachen, aus dem umgebenden Thalsande fast gar nicht hervorragenden Kuppe neuerdings angelegt wurde. Ebendaselbst befinden sich noch mehrere kleinere Schürfe, in denen die Zersetzungserscheinungen des Gesteins sehr deutlich zu beobachten sind. Der Pyroxensyenit von Gröba besteht in seiner Haupt- masse aus einem mittel- bis grobkörnigen Gemenge von Ortho- klas, Plagioklas, Augit, Biotit, Quarz und Hypersthen, bietet also, abgesehen von der ganz untergeordneten Beimischung von Quarz und Hypersthen eine Wiederholung des bekannten Mon- zonites dar. Aus dieser körnigen Grundmasse treten bis 2 cm grosse Orthoklase in Carlsbader Zwillingen porphyrisch hervor, während der Feldspath-Gemengtheil der Grundmasse hauptsächlich, bis fast ausschliesslich von Plagioklas gebildet wird. Indem nun die porphyrischen Orthoklase local zurücktreten, entstehen diabasartige Gesteinsglieder, welche offenbar Analoga zu dem Mon- zoni-Diabas darstellen. Augit und Biotit finden sich im Allge- meinen in ungefähr gleichen Mengen vor. Quarz ist zwar in !) Diese Zeitschrift, 1877, pag. 550. 186 jedem Schliffe nachzuweisen, spielt aber eine durchaus unter- geordnete Rolle. Als Uebergemengtheile sind zu erwähnen: Apatit — dieser stellenweise sehr reichlich ausgeschieden — Pyrit, Magnetit. Zirkon und Rutil, selten Titanit. Die Färbung des Gesteins ist im Allgemeinen eine dunkel grau-grüne. Jedoch entstehen durch Anreicherung oder Zurücktreten der Pyroxene und des Biotites und durch Schwankungen 'in der Korngrösse der (Gemengtheile zahlreiche dunklere oder hellere Abänderungen des Gesteines. Sehr häufig sind in der mittel- bis grobkörnigen pyroxenreichen Gesteinsmasse schwarze, unregelmässig flammige oder streifenförmige, bisweilen mehrere Meter lange und bis zu einem halben Meter dicke Schlieren ausgeschieden, die eine fein- körnige bis dichte Beschaftenheit besitzen und zum Theil ganz allmählich in die normale Gesteinsmodification übergehen. In diesen Schlieren und in ihrer unmittelbaren Umgebung wird der Augit fast ganz durch Hornblende verdrängt. Zugleich beginnt Titanit sich reichlich einzustellen. Schon von Weitem fallen dem Beschauer in der dunklen Syenitmasse helle pegmatitische Gänge auf, welche dieselbe in beträchtlicher Anzahl nach allen Richtungen durchschwärmen. Sie erreichen bisweilen eine Mächtigkeit von mehreren Decimetern und erscheinen bei oberflächlicher Betrachtung scharf gegen den Syenit abgesetzt. Jedoch erkennt man bald, dass oft aus dem letzteren Feldspäthe oder Biotitblätter in die Gangmasse hinein- ragen, und unter dem ‘Mikroskop ist eine Grenzlinie zwischen beiden überhaupt nicht mehr zu finden. Die Gänge bestehen aus einem meist sehr grobkörnigen Gemenge von Feldspath. Quarz und Biotit besitzen oft einen deutlich bilateral - symmetrischen Aufbau, selten drusige Structur. Accessorisch treten in ihnen auf: Kupferkies, Schwefelkies, Zirkon. Titanit und Orthit. letz- terer in bohnenförmigen Körnern, um welche herum sich Andeu- tungen von strahliger Anordnung der Gangmineralien bemerkbar machen. Der Pyroxensyenit zeigt deutliche Neigung zu plattiger Ab- sonderung, die namentlich bei der Verwitterung hervortritt; durch zahlreiche, ihn nach den verschiedensten Richtungen hin durch- setzende Klüfte wird er in würfelige oder unregelmässig polye- drische Blöcke zertheilt. Auf einigen jener Klüfte, in deren Umgebung das Gestein stark angegriffen erscheint — besonders die Feldspäthe sind cavernös und mürbe geworden — haben sich Mineralneubil- dungen vollzogen. Namentlich hervorzuheben ist unter diesen Desmin. der, meist auf Kalkspath aufsitzend. vollständige, bis 1 Centimeter starke Platten von strahligem Gefüge, oder, 187 wenn die Spalte nicht ganz ausgefüllt ward, drusige Auskleidun- gen derselben bildet; die in den Hohlraum hineinragenden Einzel- krystalle lassen die gewöhnlichen Krystallformen erkennen. Oft finden sich auf ihnen kleine Warzen von radialfaserigem, schmutzig gelbem Aragonit. Seltener als Desmin trifft man Prehnit in licht grünlichen, warzigen Krusten, noch spärlicher Stilbit, der sich mit weissem oder geelblichem, grossstrahligem Aragonit zu vergesellschaften liebt. Kleinere Trümer bestanden aus Quarz, Kalkspath und Desmin oder aus Chalcedon. Sehr häufig findet sich als Ueberzug von Kluftflächen Chlorit. Aus dem Verwitterungserus, der oft noch sehr frische Or- thoklasfragmente, gebleichte Biotitblättcehen und Quarz enthält, lassen sich mit leichter Mühe winzige, scharf ausgebildete Zirkon- kryställchen in grosser Menge isoliren. 3. Herr v. GÜMBEL an, Herrn W. DAMES. Ueber die Natur und Entstehungsweise der Stylolithen. München, den 29. Mai 1888. In meiner brieflichen Mittheilung über die Natur und Ent- stehungsweise der Stylolithen (diese Zeitschrift, 1882, Bd. 34, p. 645) habe ich in Zweifel gezogen, ob in horizontaler Rich- tung ausgestreckte Stylolithen überhaupt vorkommen. Eine kürz- lich am Jurakalk bei Burglengenfeld gemachte Beobachtung lässt diesen Zweifel als unbegründet erscheinen, indem ich dort noch im unverrückten Felsen anstehende, zahlreiche, horizontal liegende Stylolithe neben senkrechten und nach verschiedenen Richtungen verlaufenden an verschiedenen Stellen aufgefunden habe. Dieses Vorkommen horizontaler Stylolithe ändert jedoch nichts an der Vorstellung von ihrer Bildungsweise, bei welcher die ho- rizontale Lage nur durch gewisse, unschwer zu erkennende ört- liche Umstände bedingt erscheint. Was zunächst die Beschaffenheit dieser horizontalen Stylo- lithe anbelangt, so ist zu bemerken, dass diese genau mit jener der vertical gestellten übereinstimmt. Wie bei letzteren bemerken wir auch an den horizontalen Zapfen seitlich und an den Enden denselben Ueberzug von Mergel, dieselbe scharfe Streifung und Canelirung, sowie das gleiche plötzliche Absetzen der säulen- förmigen Absonderungen, sodass an eine andere Entstehungs- 188 ursache dieser horizontalen Stylolithe, als wie jene der verticalen nicht zu denken ist, nur dass die Bewegungsrichtung eine an- dere ist. Halten wir an der Vorstellung fest, dass die Stylolithe über- haupt durch den Druck des auflagernden Gesteinsmaterials auf eine krustenartig mehr verfestigte Mergelschicht. welche eine tiefere Gesteinslage bedeckte, entstanden sind, wobei diese Mer- gelrinde durch das auflastende Gewicht zerdrückt und zerstückelt wurde und die einzelnen kleinen Mergelstücke nun in die noch halbweiche Kalkunterlage einsanken, zugleich auch das Gesteins- material der über dem Mergel ursprünglich vorhandenen höheren Schicht in den von den einsinkenden Mergelschollen erzeugten Raum nachdrängt, so ist erklärlich, dass da, wo durch Spalten dem Niedersinken der Mergelstücke ein geringerer Widerstand in seitlicher Richtung entgegengestellt war als gegen abwärts, das Mergelstück seitlich und oft geradezu horizontal in der Richtung des geringsten Widerstandes abgelenkt wurde und eine horizontale Bewegung annehmen konnte, um auf solche Weise horizontal gestreckten Stylolithen den Weg vorzuzeichnen. - 189 C. Verhandlungen der Gesellschaft. 1. Protokoll der Januar - Sitzung. Verhandelt Berlin, den 4. Januar 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der December-Sitzung wurde vorgelesen und genehmigt. Bei der Neuwahl des Vorstandes ward an Stelle des aus Berlin nach Königsberg berufenen Herrn Branco als Schriftführer Herr Koken ernannt. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden wieder- gewählt. Demnach besteht der Vorstand für das laufende Geschäfts- jahr aus folgenden Mitgliedern: Herr Beyrıca, als Vorsitzender. ee als stellvertretende Vorsitzende. Herr HAucHEcorNE, } Herr Damss, | Herr Texne, Herr Weıss, Herr Koken, Herr EBERrRT, als Archivar. Herr LAsArpD, als Schatzmeister. Der Vorsitzende legte die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Bücher und Karten vor. als Schriftführer. Der Gesellschaft ist als Mitglied beigetreten: Herr cand. H. DusBErs in Göttingen, vorgeschlagen durch die Herren v. K&nen, MÜLLER und GREIM. Der Vorsitzende machte Mittheilung von einer Zuschrift des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten über die bislang bekannten Vorkommen von Doppelspath und die in nächster Zeit bei der Ausbeutung des Isländer- Vorkommens zu erwartenden Resultate. Die Zuschrift ist dem Protokoll der Sitzung als Anhang beigefügt. 190 Herr H. PoTonıE demonstrirte unter Vorlegung von Ob- jeeten den unter dem Namen Z’ylodendron E. Weiss bekannten Pflanzenrest aus der oberen Steinkohlenformation und dem Roth- liegenden. Er wies nach, dass man es in den stammähnlichen, eigenthümlichen Resten von Zylodendron nicht — wie bisher angenommen — mit wirklichen Stämmen, sondern mit Mark- körpern höchst wahrscheinlich einer Araucariee (nicht Taxoidee oder Cordaitacee) zu thun habe. Die Felder der Oberfläche der in Rede stehenden Fossilien sind keine Blattpolster, sondern kommen durch den Verlauf der Primärbündel und der von diesen abgehenden Blattspuren zu Stande. Die periodischen Anschwel- lungen von Zylodendron entsprechen denen des Markes lebender Araucarieen (namentlich auffallend bei Araucaria imbricata Ruız et Pavon) an den Stellen, wo die Zweigquirle abgehen. An verkieselten Stücken konnte Vortragender auch die anatomische Structur ermitteln und sowohl das Markparenchym als auch an einem Exemplar mit anhaftendem Holzrest diesen als zu Arau- cartoxylon Kraus gehörig erkennen. Eine ausführliche Abhandlung mit Abbildungen wird voraus- sichtlich in dem Jahrbuch der königl. preuss. geologischen Landes- anstalt erscheinen. Herr G. BERENDT legte Schichtenproben, sowie eine Probe der Soolquelle aus dem Tiefbohrloche des Admiralsgartenbades in Berlin vor und berichtete darüber. (Siehe die betreffende Ab- handlung in diesem Hefte.) Herr LASARD machte Mittheilungen über Veränderungen des Meeresbodens der Nordsee, welche durch Kabelreparatur- arbeiten, die der Vortragende im Juni vorigen Jahres ausführen liess, beobachtet wurden. Die Arbeiten wurden an zwei Punkten, 3° 31° 40% östl. Länge und‘. 521.522 nördliaikreitersisowie 30,39 18“ östl, Länge, und 52.541 H0/Znsral Brei. aus geführt, wobei das Kabel. welches erst im Jahre 1871 auf ebener Fläche gelegt war, von 5 bis 11 Meter hohen Sandrillen voll- ständig bedeckt gefunden ward. Im Jahre 1871 waren derartige Sandrillen weiter nördlich beobachtet worden, dieselben waren demnach seit jener Zeit nach Süden weiter vorgedrungen und hatten diese bedeutende Höhe erreicht. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. V. W. ©. BEYRICH. DAMmES. TENNE. #91 Anhang. Berlin, den 23. December 1887. Nachdem die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und Optik in einer Eingabe an das Reichskanzler-Amt die Befürchtung aus- gesprochen hatte, dass das Vorkommen von Doppelspath auf Island seiner baldigen Erschöpfung entgegengehe, sind durch die Direetion der Geologischen Landesanstalt hierselbst, sowie auf Veranlassung des Herrn Ministers der auswärtigen Angelegen- heiten durch den Kaiserlichen Gesandten in Kopenhagen und den Kaiserlichen Geschäftsträger in Washington, bezw. durch Vermit- telung des Geological Survey Erhebungen über die gegenwärtige Lage und die Aussichten des Isländischen Doppelspath- Bergbaus einerseits und über etwaige anderweitige Fundstellen dieses Mi- nerals andererseits angestellt worden. Da das Ergebniss dieser Ermittelungen auch von wissen- schaftlichem Interesse sein dürfte, so übersende ich der Redaction im Anschluss eine Zusammenstellung der mir auf diese Weise zugegangenen Mittheilungen zur gefälligen Kenntnissnahme und mit der Anheimgabe, dieselben in der Zeitschrift zu veröffentlichen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Im Auftrage: Huyssen. Die einzige Bezugsquelle von Isländischem Doppelspath bil- dete bisher die an der Ostküste der Insel Island gelegene Grube Helgustadafjall am Eskefjord, welche seit 1579 zum Eigenthum der Landeskasse Islands gehört. Dieselbe ist zweimal auf öffent- liche Kosten ausgebeutet worden, und zwar im Sommer der Jahre 1882 und 1885. Der bei weitem grösste Theil des Ertrages dieser Ausbeutung ist verkauft worden; der Rest befindet sich in der Obhut des Vorstehers (des Laboratoriums, STRUER in Kopenhagen (Skindergade 38). welcher den Doppelspath für Rech- nung des Ministeriums für Island vertreibt. Bei dem letztmaligen Betrieb der Grube handelte es sich vornehmlich darum, spätere umfangreichere Gewinnungsarbeiten vorzubereiten. Nach Ansicht des Königl. Dänischen Ministeriums kann die Grube keineswegs als erschöpft angesehen werden. Doch ist von einer Ausbeutung in allernächster Zeit deswegen abge- sehen, weil gegenwärtig die Einführung eines vortheilhafteren Betriebsverfahrens in Erwägung gezogen wird. Nach einem von dem Geologen HrLLAnnp im Norwegischen Archiv für Mathematik und Naturwissenschaft (Bd. IX) veröf- fentlichten Aufsatze kommt der Doppelspath bei Helgustadir in einem netzförmig verzweigten Gange von gewöhnlichem Kalkspath 192 eingesprengt in sehr unregelmässiger Vertheilung vor. In den letzten 200 Jahren (bis 1879) hat ein regelrechter Abbau über- haupt nicht stattgefunden; es wurde nur hin und wieder ohne bestimmten Plan auf's Gerathewohl nach Doppelspath geschürft. Nachdem aber die Grube in den Besitz der Dänischen Regierung übergegangen ist, dürfte für eine planmässige und wirthschaftliche Ausbeutung des noch vorhandenen Spathes gesorgt sein. Nach Prrermann’s geographischen Mittheilungen (1886, Heft XI, p. 349) hat übrigens der Geologe Tu. THORODDSEN auch im nordwestlichen Theil von Island, bei Djupidalr am Breitifjord einen neuen Fundort von Doppelspath entdeckt, wel- cher ebenso beschaffen sein soll wie derjenige von Helgustadir an der Ostküste. (Der Breitifjord liegt fast genau in gleicher Breite westlich dem Reitharfjord gegenüber.) Ueber die Ergie- bigkeit dieser Fundstätte ist indessen bisher noch nichts bekannt geworden. Jedenfalls aber dürfte die Befürchtung, dass das Isländische Vorkommen von Doppelspath binnen Kurzem seiner völligen Erschöpfung entgegengehe, in den vorstehenden Nach- richten keine Bestätigung finden. Wie aus mineralogischen Werken und Sammlungen zu er- sehen ist, hat sich Doppelspath an anderen Orten nur als Selten- heit und immer nur vereinzelt in klaren durchsichtigen Krystallen gefunden, so z. B. in Deutschland namentlich zu Auerbach an der Bergstrasse und zu St. Andreasberg im Harz, in England zu Matlock (Derbyshire), in Norwegen zu Kongsberg, in Spanien zu ÜGestona (Provinz Guipuscoa). Grössere, wenn auch nicht ganz farblose und nur theilweise durchsichtige Kalkspathbruch- stücke sind aus Amerika bekannt geworden. Nach den durch Vermittelung des Geological Survey eingezogenen Erkundigungen findet sich dort das einzige überhaupt nennenswerthe Vorkommen von Doppelspath in Rossie (New -York). Auch hier tritt der Doppelspath nach den Angaben des Director PowELL vom Geo- logical Survey in Washington zerstreut in dichtem Massenkalk auf. Durchsichtige Rhomboeder von geringem Umfange sind sehr häufig, aber selten gross genug, um für optische Zwecke ver- wendbar zu sein. Die Gewinnungskosten sind nicht zu decken, wenn nicht gerade ausnahmsweise ein reicheres Nest von klarem Spath angetroffen wird. Die Ausbeutung der Lagerstätte ist schon seit Jahren eingestellt, und die Grube nicht mehr zugäng- lich. .Wie die Mineralhändler Nıms und STADTMÜLLER in New Haven, Conn., bestätigen, sind grössere Bruchstücke von Doppel- spath an dieser Fundstelle überhaupt noch nicht entdeckt worden. Als mineralogische Seltenheiten sollen ferner Doppelspath - Kry- stalle an folgenden Orten gefunden sein: 195 Aus St. Lawrence County (New York) sind dem Professor Joan Smock in New York Nachrichten über Spathvorkommnisse zugegangen, welche derselbe. indessen für zweifelhaft hält, zumal da er selbst Beweisstücke nicht gesehen hat. Dagegen werden Darwin (Juy County) und Santa Clara County in den Jahres- berichten des Staats-Mineralogen für Californien (Hanks zu San Franeisco) [Sacramento, IV, 1884, p. 114 und VI, 1886, p. 96] als bekannte Fundstellen bezeichnet. Auch aus Lampasas County (Texas) sind dem Geological Survey kürzlich einzelne Stücke zugegangen; weitere Nachforschungen in dieser Gegend werden für aussichtsvoll gehalten. *Endlich bleibt zu erwähnen, dass deutsche Sammlungen auch Belegstücke enthalten, welche angeb- lich aus Mineral Point in Wisconsin und Perth in Unter-Canada stammen sollen. Eine Bestätigung dieser Angaben konnte in- dessen bisher nicht erlangt werden. Insbesondere ist ein Vor- kommen in Mineral Point dem Professor Joun Smock völlig unbekannt , wogegen der , Mineralhändler STAPTMÜLLER kleine Doppelspathstücke aus Wisconsin gesehen haben will, ohne Nä- heres über die Fundstelle zu wissen. Die vorliegenden Nachrichten geben allerdings wenig Hoff- nung, dass ausserhalb der Insel Island bedeutendere Vorräthe von Doppelspath gefunden werden. Doch ist anscheinend der vorliegenden Frage bisher noch keine besondere Aufmerksamkeit zugewendet worden. Erst in Folge gegebener Anregung dürften namentlich’ in Amerika von Seiten des Geological Survey darauf bezügliche Untersuchungen angestellt werden. 2. Protokoll der Februar - Sitzung. Verhandelt Berlin, den 1. Februar 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der Januar - Sitzung wurde vorgelesen und genehmigt. Der Vorsitzende machte Mittheilung von einem Geschenk, welches der Gesellschaft von Seiten der Kaiserl. russischen Mine- ralogischen Gesellschaft in St. Petersburg zugegangen ist, be- stehend in einer auf Herrn von Koxscharow geschlagenen Medaille, und sprach hierfür den Dank der Gesellschaft aus. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1, 13 194 Der Gesellschaft ist als Mitglied beigetreten: Herr Dr. G. Wıcanp, Lehrer an der höheren Bürgerschule in Rostock, vorgeschlagen durch die Herren GeEınırz, Dames und TENNE. Der Vorsitzende legte die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Bücher und Karten vor. Herr A. SCHENCK gab ein allgemeines Bild der geolo- gischen Entwicklung Süd-Afrikas und besprach sodann das Vorkommen des Goldes daselbst. Der Vortrag wird an anderer Stelle (cfr. Augustheft von Prrermanns Mittheilungen) publicirt werden. Herr WAHNSCHAFFE legte ein Diluvialgeschiebe mit Pen- tamerus borealis Eıcnw. vor, welches er in dem bei Havelberg anstehenden rothen Geschiebemergel gefunden hat. Dieser ent- spricht dem westlich der Elbe auftretenden rothen Geschiebe- mergel der Altmark, unter welchem, ebenso wie bei Havelberg, ein blauer Geschiebemergel, oft deutlich von ersterem durch geschichtete Sande und Grande geschieden, auftritt. Der Vor- tragende ist geneigt, den rothen Geschiebemergel der Altmark zum oberen Diluvium zu stellen, da das Vorkommen von ge- schichteten Sanden und Thonen über demselben nach -seiner An- sicht als kein Beweis für die Zurechnung zum Unterdiluvium angesehen werden kann. Der ost-westliche Geschiebetransport, welcher durch das Vorkommen des Borealıs - Kalkes angedeutet wird, würde in diesem Falle der zweiten Vereisung ange- hören, während allerdings vieles dafür spricht, dass auch bereits in der Periode der ersten Vereisung zeitweise ein ost-westlicher (reschiebetransport stattgefunden haben muss. Näheres hierüber findet sich im meinem Aufsatze! Bemerkungen zu dem Funde eines Geschiebes mit Pentamerus borealis bei Havel- berg. (Jahrb. d. kgl. preuss. geolog. Landesanstalt für 1887. Berlin 1888.) Herr PREUSSNER berichtete über einmerkwürdiges Schwe- felvorkommen in Louisiana. Im Jahre 1869 wurde durch die Louisiana-Petroleum- und Kohlen-Oel-Compagnie im Staate Louisiana 228 Meilen von New Orleans, 1 Meile von der Southern-Pacific-Eisenbahn und 8 Meilen von Öalcasieu-River, einem schiffbaren Strom, der sich in den Golf von Mexico ergiesst, beim Bohren nach Petroleum ein 195 Schwefel-Lager von ungewöhnlicher Mächtigkeit entdeckt. Nach den mitgetheilten Bohrtabellen ergeben sich: Mächtigkeit. Tiefe. Gelber und blauer Thon . . . 160 Fuss 160 Fuss Fre und selber Sand -. . . 173 _ „..333 „ on: er ad, Blauer, sandiger Kalkstein . . 48 „ 338 2 Weisser, krümlicher Kalkstein . 60%; 4453 „ Bemer Sehwelel ı. . 2%... 10817, Böll Sehweieh führender Gyps ;} 1. 4.99% 630 Fer Sehwelel Sun. der... 6 6 Schwefel; führender,.:Gyps ;:. . _ 24 „ 680,7, Gyps, sehr: reich an ‚Schwefel . 440 „ 1150, Sehwetel führender Gyps .!.. . 100 „1230 ı, Nach Auffindung dieses Schwefellagers entstand ein Streit zwischen Petroleum-Compagnie und den Grundbesitzern, welcher 1870 dahin entschieden wurde, dass den Letzteren das Eigen- thum an den Schwefel zugesprochen wurde, worauf sich eine neue Gesellschaft unter dem Namen Calcasieu - Schwefel- und Gruben-Compasnie zur Gewinnung des Schwefels bildete. Diese begann unter Leitung des Mr. GRANT, welcher durch die französische Regierung warm empfohlen worden war, 100 Fuss von dem ersten Bohrloche entfernt, ein neues Bohrloch nieder- zustossen, welches folgendes Ergebniss hatte: Mächtigkeit. Tiefe. Gelber und blauer Thon . . 165 Fuss 165 Fuss Grauer und gelber Sand . . 179 „ dam a a, 2er: 3461/2 „ Weisser und blauer Kalkstein. 81!) „ AIR. IE ee een, 12 eZ AO. % En er. 2 92 Be Nachdem diese Tiefe erreicht war, ging man dazu über, einen ‚Schacht zu senken, um zu dem Schwefel-Lager zu gelangen. Der grau-gelbe Sand von 179 Fuss Mächtigkeit wurde dabei so reich mit Wasser getränkt gefunden, dass man sich entschloss, das KınD - CHANDRoN - Verfahren in Anwendung zu bringen und die erforderlichen Maschinen und Vorrichtungen im Werthe von 150,000 Dollar aus Belgien zu beziehen. Das Abteufen des Schachtes misslang, die Gesellschaft selbst fallirte, und wurde das Grubenfeld von der gegenwärtigen Be- sitzerin, „der Louisiana -Schwefel-Compagnie“, erworben. 196 Während des Jahres 1836 wurden zwei weitere Bohrlöcher durch Capt. Ino. A. Grant und T. H. ErLıor gemacht, welche den Schwefel in denselben Verhältnissen sehen lassen, wie sie früher gefunden waren, was sich aus folgenden Mittheilungen ergiebt: 3 3: GRANT's Bohrloch. ELLIOT’s Bohrloch. Mächtiek. Tiefe. Mächtigk. Tiefe. Fuss. Fuss. Fuss. Fuss. Gelber und blauer Thon . . 3 33 85 85 Blauer Thon und feiner Sand 141 174 165 250 Feiner, grauer Sand . . . 121 295 176 421 Kies. N O0 1 a ach 426 6 427 Kalksten YEEl. wer 70 496 138 565 Schwetel V6bs4... 2... 7419 615 45 610 Gypss a: Ws wa u >. Als das Bohrloch Errior’s die Tiefe von 600 Fuss und 45 Fuss in Schwefel erreicht hatte, blieb der Bohrer stecken. Die Analyse des Schwefels aus Bohrloch No. 2 ergab fol- gende Zusammensetzung: ut u DAL Al Aal Pi sn Tiefe. Schwefel. | ' 428 Fuss 62 pCt. | 444 ui, oe | 459 „ SH | Au 33 | 486 , 90 | 496 „ 80% 506 75% 5198, 80°; 516 ', To 526! 1 dugge- F 340 ” 68 ” | Harn Fe Analysen aus dem Bohrloch No. 3 ergaben folgende Zu- sammensetzung: Tiefe. Schwefel. 503 Fuss 70 nCe Dre Alpes 34977 See DIA Sul: 604 , aa 197 Nach den Resultaten der Bohrung schätzt man den Inhalt des Hauptlagers auf ungefähr 1,500,000 tons reinen Schwefel, während das untere Lager, wo das Erz einem Durchschnitts- gehalt von nur 33'/3 pCt. Schwefel, ungefähr 10,000,000 tons enthält, aus denen 3,000,000 tons reiner Schwefel produeirt wer- den könnten. Die Bohrungen ergeben, dass in dem eigentlichen Schwefellager Wasser nicht vorhanden ist. Schwefel ist 50 pCt. schwerer als weiche Kohle; man nimmt daher an. derselbe werde nicht so viel zu gewinnen kosten, obgleich er auf eine ähnliche Weise gewonnen werden soll. Für den Fall, dass Zimmerung nöthig wird, um allen Schwefel abzubauen, so kann das Holz an Ort und Stelle zu nicht hohem Preise gekauft werden. Das Erz aus dem Grossen Lager glaubt man für ungefähr 60 Cents per ton gewinnen zu können, sodass, wenn die Mine eröffnet worden ist, die Productionskosten für rohen oder schwar- zen Schwefel, im amerikanischen Markt als „tertia* bekannt, an der Grube 1,50 Doll., in Liverpoole 7,25 Doll. sein würden. Der meiste Schwefel des Handels stammt aus Schwefel- oder Bimsstein - Erzen von Sicilien, aus Kupfer- oder Schwetel- kiesen. | | Die Schwefelerze von Sicilien enthalten im Durchschnitt 15 — 20 pCt. reinen Schwefel. Bei dem Mangel an Holz ge- winht man den Schwefel dort durch Ausschmelzen mittelst bren- nenden Schwefels, welcher Umstand es macht, dass man 7—-9 tons Schwefelerz gebraucht, um 1 ton Schwefel zu gewinnen. Augen- blicklich ist Schwefel theuer und kostet tertia 17,75 Doll. per ton; im Durchschnitt aber betragen die Herstellungskosten per ton tertia-Schwefel 15 Doll. Diese ungünstigen Verhältnisse bedingen die Abnahme der Production, welche jetzt auf 350,000 tons p. a. geschätzt wird. Der grösste Rival des Sicilianischen Schwefels ist jetzt der Schwefelkies zur Herstellung der Schwefelsäure, und sind die grössten Minen der Welt die von Rio Tinto, Tharsis = Mason und Barry in Spanien. Trotz der günstigen Bedingungen, unter denen diese Erze der Industrie zu Gebote gestellt werden, glaubt man sie durch den Schwefel von Louisiana mit grossem Erfolg zu bekämpfen, wenn nicht ganz verdrängen zu können. Es sollen darum die Arbeiten des Schachtabteufens in den Schwefelminen von Louisiana mit. neuer Kraft in Anspruch ge- nommen werden und will man jetzt das Gefrier - Verfahren von Poersch in Anwendung bringen, da man sich grossen Erfolg davon verspricht, obschon dies Verfahren in Deutschland solchen bisher wohl nicht erzielt hat. 198 Herr E. ZIMMERMANN sprach über quarzitischen Zech- stein mit Productus horridus von der Höhe des Thü- ringer Waldes. Die geognostischen Aufnahmen des Redners im Jahre 1886 auf Blatt Crawinkel im Thüringer Wald hatten denselben ein durch Führung von Produetus horridus als Zechstein charak- terisirtes Gestein finden lassen, welches einerseits durch ganz abnorme petrographische Beschaffenheit, andererseits durch sein Vorkommen auf der Höhe des Gebirges besondere Beachtung verdiente und Wichtigkeit besass.. Ein kurzer Bericht über diesen Fund wurde schon im betr. Jahrbuch der königl. geolog. Landesanstalt gegeben. Die Untersuchungen im Jahre 1887 ver- vollständigten aber die Kenntniss, sodass jetzt darüber kurz fol- gendes zu berichten. ist. Petrographisch erweist sich das Gestein als ein carbonatfreier Quarzit von sehr grosser Härte und Krystallinität, feinstem bis feinem Korn und gelb-brauner bis braun-schwarzer Farbe; er zeigt äusserst selten Andeutung von Schichtung und ist durchaus nach Art der massigen Gesteine des thüringischen Zechsteinriffes von kleinen drusigen Hohlräumchen durchzogen, die mehr die Gestalt von Rissen und Spältchen, nie diejenige runder Blasen haben. Unter dem Mikroskop fällt zunächst die Imprägnirung mit dendritisch nach allen Richtungen vertheilten zartesten Häut- chen von amorphem braunem Eisen- (? und Mangan-) Oxyd auf, welche so dicht ist, dass man in der Regel die Grundmasse gar nicht näher untersuchen kann: wo letzteres möglich ist, zeigt sie eine Zusammensetzung aus lauter unregelmässig umgrenzten, in einander an den Rändern zackig eingreifenden Quarzkörnchen. Zuweilen haben die Dendriten eine durch mehrere Quarzkörnchen ungestört hindurchgehende, regelmässig gefiederte Gestalt, die Axen der Fiederblättchen kreuzen oder treffen sich unter Win- keln, welche den Spaltwinkeln des Kalkspaths entsprechen, und legen die Erklärung nahe, dass das Gestein, an dessen primärer Entstehung in seiner heutigen Beschaffenheit man von vorn herein Zweifel zu hegen berechtigt ist, ehedem grob-krystallinischer Kalk- stein war, auf dessen Körnerspaltflächen das Eisenoxyd sich dendritisch ausschied. Bezüglich des Vorkommens ist hervorzuheben, dass sich das in Rede stehende Gestein zwar auch in geringer Menge auf Hal- den fand auf dem Ausgehenden des regelrecht den Nordostfuss des Gebirges umsäumenden Zechsteins, dass aber die Hauptmasse in Gestalt zahlloser, z. Th. über !/a Kubikmeter grosser, loser Blöcke in der Umgebung einer 1540 Fuss hohen Erhebung eines der Seitenkämme des Gebirges nahe dem Chausseehaus Wegscheid, u 299 nördlich von Oberhof zu finden ist. Die Blöcke liegen verrutscht in den Thälern, welche strahlenförmig von jener Erhebung aus- sehen, und reichen aufwärts bis wenige Meter unter deren höchsten Gipfel. Nur sehr spärliche Blöcke führen Versteinerun- sen, aber fast in jedem Thale ist doch wenigstens einer mit Produetus horridus gefunden, neben welchem einzelne Glieder von Oyathocrinus (alles in Steinkernen und Abrücken) die ein- zieen organischen Reste sind. — Weitere Fundorte, an denen aber die Anzahl der Blöcke stets nur sehr gering und deren Grösse unbedeutend ist, sind noch mehrfach in der näheren Um- sebung von Oberhof bekannt geworden; im Schnabelbachthale daselbst (auf Blatt Suhl) liegen die von Herrn v. Frırsch auf- sefundenen und wegen ihres völligen Mangels an Versteinerungen und ihrer an grobkörnigen Eisenkiesel mit Quarzadern erinnernden Krystallinität für Gangausscheidungen gehaltenen kleinen Brocken bis hinauf zu einer Höhe von nur 200 Fuss unter dem (2300° hohen) Rennsteig und bis zu einer Entfernung von nur 1 Kilom. von diesem; sie erweisen sich durch makroskopische Uebergänge und mikroskopisch durch die eigenthümlichen Dendriten als un- trennbar von den Productus - führenden Gesteinen. — Man ist demnach berechtigt, eine ehemalige Bedeckung des Kammes auch des mittleren Thüringer Waldes mit Zechstein anzunehmen, wie sie für den südlichen durch den Zechstein bei Steinheid in gleicher Weise wahrscheinlich ist. Es liefern die verkieselten Zechsteinblöcke bei Oberhof also den Beweis, (dass zur Bil- dungszeit des Zechsteins der Thüringer Wald nicht als Festland über das Meer emp orragte. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. V. W. 0. BEYRIiCH. Dames. Koken. 3. Protokoll der März - Sitzung. Verhandelt Berlin, den 7. März 1888. Vorsitzender: Herr HAUCHECORNE. Das Protokoll der Februar - Sitzung wurde vorgelesen und genehmigt. Der Gesellschaft sind als Mitglieder beigetreten: Herr Bergbaubeflissener von DEM BoRrNE. vorgeschlagen durch die Herren HAucHECcoRNE, BEY- RICH und Weiss; 200 Herr Sachse, königl. Bergrath in Berlin, vorgeschlagen durch die Herren HAucHEcoRNE, Bey- RICH und Weiss! Herr Dr. phil. Gustav Aporpun ManGorD in Erfurt, vorgeschlagen durch die Herren Haas, ©. Zeıse und J. LEHMANN. Der Vorsitzende legte die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Bücher und Karten vor und machte Mittheilung von der seitens des Organisations-Comite's in London verschickten Einladung zum internationalen Geologen- Congress. Herr R. SCHEIBE sprach über Turmalin in Kupfererz aus Lüderitzland. — In einigen Stücken von derbem Kupfer- glanz, welche im Kuisip-Thal, nahe am Einfluss des Arexananis, Lüderitzland, SW-Afrika. gesammelt worden sind, fanden sich Tur- malinkrystalle eingesprengt. Der Turmalin sieht schwarz aus und tritt in kleinen, sehr dünnen Krystallen auf. Ein scharf ausge- bildetes Individuum der Combination R, —2R, &R, »P2 erreicht 1'/e mm Dicke bei mehreren Millimetern Länge. Andere Kupfer- erze (Kupferkies, Kupferpecherz) aus derselben Gegend scheinen Turmalin nicht zu führen, wenigstens ist bis jetzt solcher nicht aufgefunden worden. Herr BERENDT sprach über die „Paludinenbank“ unter Berlin, über die frühere Gestaltung des Spreethales und über die Wanderung der jetzt lebend gefundenen Palu- dina diluvian.a. Herr K. A. LossEn legte vor und besprach einen Hyper- sthen-Quarzporphyrit aus dem Harz. — Das bis jetzt nur an einer Stelle am Wege von Elbingerode nach dem Hain- holze (Hasselfelder Weg), ungefähr '/s Kilometer südlich der Stadt an der Abzweigung des nach den Pulvermühlen führenden Wegs, in losen Blöcken zu Tag ausgehend gefundene Gestein gehört in die Reihe der Eruptivgesteine der Mittelharzer postgranitischen Gangformation. Nach der Farbe seiner Grundmasse sowohl, wie nach den hauptsächlichen porphyrischen Einsprenglingen von Plagioklas und einem augitischen Mineral zählt das Gestein zu den „Schwarzen Porphyren* F. A. R&emeEr’s und STRENG s. Immerhin giebt indessen ein sichtlicher, wenn auch mässiger Gehalt an kleinen Quarz-Einsprenglingen neben der hohen Härte der Grundmasse und dem Vorkommen vereinzelt eingewachsener Älmandin-Körner die relativ saure Natur dieses 201 Plagioklas-Porphyrs und damit eine allerdings nur theilweise — nicht structurelle — Annäherung an die „Grauen Porphyre“ (Granitporphyr) zu erkennen, deren einer unmittelbar daneben, wohl als Ausfüllung derselben Spalte, zu Tag ausgeht. Der äussere Habitus des Quarzporphyrits ist der eines sogenannten „Hornsteinporphyrs“, die harte Grundmasse ist sehr dicht und splittrig, die Einsprenglinge erreichen nur selten 1 mm oder '1!/s2 mm, bei weitem die meisten haben nur 0,5 mm Durchmesser oder darunter. ) Der Hypersthen zeigt kaum je regelmässige äussere Um- erenzung oder doch nur abgerundete Formen des säuligen, flach domatisch zugestutzten oder des achteckigen basalen Schnittes mit breiten Pinakoid- und schmalen Prismenseiten; meist sind seine Umrisse wie angefressen und dann von einem feinkörnigen, nicht näher bestimmbaren Aggregat (Augit?) oder von Biotit- Läppchen in schmaler Zone gesäumt. Die Spaltbarkeit ist vor- herrschend prismatisch, pinakoidale wird in basischen Schnitten gleichwohl nicht ganz vermisst, namentlich nicht parallel zu der Ebene der optischen Axen, tritt aber sehr zurück gegen die erstere. Der Pleochroismus zwischen grün und licht gelblich roth ist sehr deutlich, die beiden auf einander senkrecht schwin- senden Lichtstrahlen im basischen Schnitt jedoch in der Farbe nicht oder kaum von einander unterscheidbar. — Monokliner Augit mit ähnlichem Pleochroismus ist unter den Einsprenglin- sen, wenn überhaupt, jedenfalls sehr spärlich vorhanden, die un- regelmässige Form, die Kleinheit der Krystallkörner und demzu- folge die relative Seltenheit scharfer Spaltrisse erschweren die Entscheidung. Zahlreiche Glaseier sind häufig, Eisenerz und Zirkon mehrfach in den Hypersthen eingewachsen. Die Umrisse der Quarzeinsprenglinge weisen sichtlich auf die Dihexaederform hin, zeigen im Uebrigen die Einkerbungen und Unregelmässiekeiten der Form wie die Quarze der Quarz- porphyre. — Etwas regelmässiger gestaltet, aber immerhin auch häufig gerundet im Umriss sind die frischen, wasserhell durch- sichtigen, bei gekreuzten Nicols deutlich verzwillingten und mit ebenfalls rundlich verlaufender Zonenstructur ausgestatteten Pla- sioklas-Einsprenglinge, welche örtlich mit dem Hpypersthen zu ganz kleinen, säulig-körnigen Anhäufungen unter Ausschluss der Grundmasse zusammentreten. — Die grössten Krystalloide des Eisenerzes treten ebenfalls als kleine Einsprenglinge hervor. Sie sind stets von abgerundeten Umrissen, bald mehr kornartig, bald mehr taflig und barrenförmig im Durchschnitt, sodass man eher Titaneisenerz als Magneteisenerz: vor. sich haben dürfte, 18 * 202 jedenfalls ist ein Titansäuregehalt durch Leukoxen - Umbildung angezeigt. Die Grundmasse ist zwischen gekreuzten Nicols der Haupt- sache nach in verwaschenen Farbentönen schwärzlich bis lichter blau-grau felderartig gezeichnet und besteht jedenfalls grössten- theils aus mit Quarz untermischten Orthoklas-Krystalloiden, welche aber den Quarz selbst bei sehr starker Vergrösserung nur örtlich in deutlicher umgrenzten Körnehen hervortreten lassen; da, wo sehr spärlich Plagioklas dazwischen sicher erkannt werden konnte, ist er leistenförmig schärfer begrenzt. Im gewöhnlichen Lichte ist die Grundmasse wasserhell durchsichtig, aber kribblig oder staubig durch zahlreiche schlecht umgrenzte Einschlüsse; die kleinsten derselben lassen sich mit einiger Wahrscheinlichkeit als allerfeinster Erzstaub charakterisiren, während die grössten und am regelmässigsten vertheilten darunter sehr sicher als einzelne oder gehäufte Biotit-Läppchen oder. deren Durchschnitte von brau- ner bis licht grünlicher oder gelblicher Farbe erkannt werden, andere spärlichere als Körnchen augitischer Minerale erscheinen; einzelne Zirkonkörnchen fehlen nicht. Letztere, sowie die grös- seren dieser nicht feldspäthigen oder dem (Quarz angehörigen Silicatausscheidungen heben sich bei gekreuzten Nicols leuchtend aus dem dunkel fleckigen Gesichtsfeld hervor. — Ein geringer Phosphorsäure-Gehalt des Gesteins weist auf Apatit hin. Die im Laboratorium der kgl. Bergakademie nach Professor Finkenxer’s Anleitung durch Herrn Chemiker Fischer ausgeführte quantitative Analyse ergab folgende Zahlenwerthe (sub I.), die mit denjenigen des Biotit, Bronzit und Augit!) haltigen Quarz- porphyrits vom Juhhe auf der Spitze des Lemberg?) (LAspEvres’ Orthoklasporphyr) nach einer in demselben Laboratorium durch Herrn Dr. JacoBs ausgeführten Analyse (IH.) verglichen werden mögen. (Siehe die Analysen auf pag. 203.) Der Kieselsäure-Gehalt der Analyse I. übertrifft den Maximal- werth auch des sauersten der Schwarzen Porphyre STRENG’s um rund 10 pCt. Wenn daher bereits 1883 °) hervorgehoben wurde, die meisten Melaphyre des Harzes seien vielmehr Augitporphyrite, nicht zwar als ein porphyrisches Aequivalent der olivinfreien !) ROSENBUSCH (Massige Gesteine, II. Aufl., p. 467) giebt neben dem Biotit nur Enstatit (= Bronzit Lossen) an. Ein Theil der schwach pleochroitischen Augit - Säulchen mit einfacher Spaltungsrichtung pa- rallel der Säulenaxe in meinen Präparaten löscht indessen unter z. Th. beträchtlichen Winkeln schief aus, sodass monokliner Augit neben dem rhombischen vorhanden sein muss. 2?) Diese Zeitschrift, 1883, Bd. XXXV, p. 211 £. ®) Ibidem, p. 212, Anm. 4. P 1. 51011 Sisuls 1969,94 65,91 (66,76 Lase.) TiO3 (ZrO2) . 0,45 0,58 AEOPLRTS, 419053545 15,58 F&03 . . . 0,49 ION Beos® mie, 4,64 2,19 mat. 0,67 1,41 ea Mur, 7 2,26 2,40 NO); 2,42 4,01 I ET 4,25 3,94 E12: U BEL PEN EEER EEE 0,77 1.05 12 SON 0,23 0,20 SS) Se 0,14 0,14 CO3 ee _— Vai Ors2Subst. .. — 0,85 99,71 99,84 Vol-Gew. : »2.12,7119 2.0618 Diabase, sondern. als Vorläufer der echten Pyroxen-Andesite von trachytischem Habitus, so lässt sich der Hypersthen-Quarzporphyrit von Elbingerode nur den Daeiten vergleichen. Das Gleiche gilt vom Gestein des Lembergs (II.), das indessen sichtlich plagioklas- reicher und darum noch typischer porphyritisch ist, während sich bei dem Elbingeroder Gestein die Verwandtschaft mit den säch- sischen Augitquarzporphyren, die ja auch rhombischen neben monoklinem Ausit führen, ganz besonders geltend macht. Hypersthen ist hier zum ersten Mal für das Harzgebiet in einem porphyrischen Gestein und in einem so sauren Gestein nachgewiesen, man kannte das Mineral bisher nur aus Harzburger Gabbro-Gesteinen. Auf die eisenärmeren rhombischen Pyroxene in den Augitporphyriten des Harzes hat RosenBusch zuerst hin- gewiesen‘), nachdem schon Streng das Umwandlungsproduct augitischer Mineralien der Schwarzen Porphyre und Ilfelder Me- laphyre als Schillerspath oder dem Schillerspath verwandt charak- terisirt hatte. Diese Bronzit führenden Augitporphyrite des Harzes zeigen Kieselsäurewerthe zwischen 62 und 54 pCt. und zeigen unter Umständen, wie -RosEngusch ganz treffend hervorhebt ), mikroskopischen Schriftgranit im holokrystallinen Grundmassen- gewebe (so z. B. Bruch am Bolmker Wegehaus). — Monokline !) Massige Gesteine, II. Aufl., p. 479. Wenn mein Freund mich an dieser Stelle die fraglichen Gesteine kurzweg Melaphyr nennen lässt, so hat er die Uebersichtskarte vom Jahre 1880 im Sinn, nicht das obige Citat vom Jahre 1883, 204 Augite finden sich im Harz relativ häufiger in Gesteinen sehr verschiedener Acidität, welche freien Quarz und Mikropegmatit oder submikroskopische Schriftgranit-Verwachsungen zeigen. Jener dem Granitporphyr (bezw. RosENBUscH's Granophyr) sehr ange- näherte porphyrartige Granit vom Meineckenberg, welcher im Jahr- sang 1887 dieser Zeitschrift, p. 235 erwähnt wurde, erwies sich als Malakolith-haltig. Seine chemische Durchschnitts -Zusammen- setzung nach einer Analyse (HI.) des Herrn HAmpE sei ver- glichen mit der des Hysterobas!) vom Garkenholz bei Rübeland (IV.), der ebenfalls Schriftgranit, allerdings ganz mikroskopischen, enthält, im Uebrigen aber vorherrchend bräunlichen Augit führt, ausgeführt von Herrn Dr. BörTIcHEr. NT IV. SORTE gr, 49,03 TiO3 (ZrOs) . 0,26 2,06 A103. 01, 2 12.63 0; 1 an ER 25 3,68 1 OBER. 1,41 10,94 MON 0,10 1,64 Bao TER 0,93 1er Nasa et 249 RR Radar ee 5,74 2,410 SO er re 052 3,42 PO Spur 0,54 SOSBaeN Se Spur 0,51 COST — 3,45 99,52 100,39 Vol.-Gew. . 2,605 2.92 Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. va W. ) HAUCHECORNE. DAmEes. Koken. 1) Vergl. diese Zeitschr. 1886, p. 925, Anm. 1. Druck von J.F. Starcke in Berlin. Jeitschrift Deutschen geologischen Gesellschaft. 2. Heft (April, Mai, Juni 1888). A. Aufsätze. 1. Beiträge zur Geologie und Petrographie der columbianischen Anden. Von Herrn A. HETTNER und Herrn G. Linck. Die Anden, welche die ganze Westküste von Südamerika begleiten, nehmen auch einen grossen Theil des nordwestlichsten der südamerikanischen Staatengebilde ein, welches bis zum Jahre 1860 Neu-Granada hiess, seitdem aber den Namen Columbien führt. Während man in Ecuador zwei Cordilleren mit dazwischen eingesenkten Längsmulden unterscheidet, die durch vulkanische Massen zum Theil ausgefüllt worden sind, treten in Columbien vier durch Längsthäler getrennte Cordilleren auf. Zu den beiden ecuadorianischen Cordilleren, welche anfangs als West- und Central- Cordillere fortsetzen und etwa unter 5° nördl. Br. zu dem Berg- lande von Antiöquia verschmelzen, treten nämlich die Küsten- und die Ost-Cordillere hinzu. Als Küsten-Cordillere bezeichnet man die verhältnissmässig unbedeutende, wegen ihres dichten Ur- waldes noch kaum erforschte Gebirgskette, die nördlich der Bai von Buenaventura die pacifische Küste begleitet und durch die Längsthäler des R. San Juan und des R. Atrato von der West- Cordillere geschieden wird; die Ost-Cordillere ist das Gebirge östlich des Magdalenenstromes, das sich nach dem unglücklichen Ausdrucke der Lehrbücher in dem Gebirgsknoten von Pasto von der Central-Cordillere loslöst, zwischen dem 4 und 7° nördl. Br. eine Breite von beinahe 200 km erreicht und dabei in der Sierra Nevada von Cocui über die Schneegrenze (etwa bis zu 5200‘) ansteigt. Ungefähr unter 7° nördl. Br. tritt sie in mehrere Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 14 206 Ketten auseinander, von denen die westlichste in nördlicher Rich- tung weiter zieht, an die isolirte Sierra Nevada von Santa Marta herantritt und mit derselben verschwindet, während die östlichen nach Nordosten umbiegen und sich weit nach Venezuela hinein erstrecken. Von April 1883 bis August 1884 hatte ich Gelegenheit, einen grossen Theil der Ost-Cordillere und ein kleines Stück der Central-Cordillere zu bereisen. Aber obwohl der Gebirgsbau we- gen seiner geographischen Wichtigkeit einen Hauptgegenstand meiner Aufmerksamkeit bildete, musste ich doch die geologischen Sammlungen auf's Aeusserste beschränken. Denn die grösste Schwierigkeit wissenschaftlicher Reisen in einem Lande wie Co- lumbien liegt in den Verkehrsverhältnissen; die Wege sind mit ganz wenigen Ausnahmen nur Saumpfade von der schlechtesten Beschaffenheit, der Reisende muss Alles was er braucht, mit Ausnahme der gewöhnlichsten Nahrungsmittel, mit. sich führen und hat nur sehr selten Gelegenheit. seine Sammlungen nach seinem Hauptquartier oder nach der Küste zu befördern. Bei der Anlage grösserer Sammlungen wäre ich nicht mit einem Pack- thiere ausgekommen, ein zweites Packthier hätte einen zweiten Maulthiertreiber erfordert. kurz ich hätte, bei der Beschränktheit meiner Mittel. mehrere Reisemonate darum opfern müssen. Dies ist der Grund, warum das mitgebrachte Material nur zur mikro- skopischen. nicht aber zur chemischen Untersuchung ausreicht. Eine zweite Schwierigkeit liegt in der ausserordentlich starken Zersetzung, welche besonders die krystallinischen Gesteine in dem heissen und feuchten Tropenklima erfahren haben und welche es oft unmöglich macht, ein frisches Handstück zu schlagen, ja im Walde oft nicht einmal die Natur des Gesteins erkennen lässt. Dabei absorbieren die äusseren Schwierigkeiten einen Theil der Aufmerksamkeit, selten hat man Zeit. sich länger aufzuhalten, die Lücken eines Profils können durch kein benachbartes ersetzt werden. Gerade durch die krystallinischen Gebiete konnte ich nur flüchtig hindurcheilen. während ich mich in dem Kreidegebiete des mitt- leren Theiles der Ost-Cordillere länger aufhalten konnte. Schliess- lich machte ich diese Reise unmittelbar nach Beendigung meines nicht der Geologie, sondern der Geographie gewidmeten Univer- sitätsstudiums, sodass es mir noch an Uebung in geologischen Beobachtungen fehlte. Herr Dr. G. Lisck in Strassburg hatte die grosse Freund- lichkeit, das von mir mitgebrachte Gesteinsmaterial petrographisch zu bearbeiten. Es erschien angemessen, den petrographischen Beschreibungen eine kurze Erläuterung der Profile beizugeben: eine zusammenfassende Darstellung des Gebirgsbaues von Colum- 207 bien, sowie seiner Beziehungen zu Oberflächengestaltung, Bewäs- serung, Klima, Pflanzen- und Thierwelt, Geschichte und Kultur der Menschen soll dagegen an einer anderen Stelle gegeben werden. | I. Die Central-Cordillere. Zur Central-Cordillere war nur eine Reise gerichtet, welche ich Mitte Juni 1853 von Bogotä aus antrat und Mitte September ebendaselbst beendigte, auf welcher jedoch ein Theil der Zeit Ausgrabungen indianischer Alterthümer gewidmet wär oder durch Krankheit verloren ging. Ich überschritt den Magdalenenstrom oberhalb Honda und begab mich über Mendez und Guayabal nach den Silberminen von Frias ‚und von da über Santa Ana nach Mariquita am Fusse des Gebirges zurück. Von Mariquita schlug ich den Weg über Fresno, Manzanares, die Picona und den Herveo-Pass nach Salamina in Antiöquia ein, passirte den R. Cauca und zog auf dessen linkem Ufer über Marmato, Supia, Rio sucio und Quinchia südwärts bis Anserma viejo. Von da trat ich über Manizales, das erst im Jahre 1846 gegründet, aber bereits die be- deutendste Stadt dieser Gegend geworden ist, über den Päramo de Ruiz, die Ortschaften Libano und Lerida und das am Magdalenen- strom gelegene und durch seinen Tabaksbau bekannte Ambalema die Rückreise nach Bogotä an. In der folgenden Beschreibung sollen die Beobachtungen des Hin- und Rückweges so gut wie möglich vereinigt werden; das Profil stellt die Verhältnisse ent- lang des Heimweges (über den Herveo) dar). Der Magdalenenstrom kann nur im Allgemeinen als die Grenze zwischen der Ost- und der Central-Cordillere betrachtet werden. Südlich von Honda finden wir auf seinem linken, west- lichen Ufer zunächst noch eine niedrige Kette, welche dem Fal- tungssysteme der Ost - Cordillere angehört, erst dann folgt das eigentliche, etwa 20 km breite Längsthal, welches die Scheide der beiden Gebirge bildet. Auf einer ziemlich niedrigen, die Llanos von Mariquita, Garrapata u. s. w. bildenden Ebene, in welche sich die Bäche nur 20—30 m tief eingeschnitten haben, erheben sich theils, besonders nördlich von Honda, einzelne Tafelberge, an denen nackte, senkrechte Felswände mit bewachsenen, nahezu horizontalen Terrassen abwechseln, theils weiter südlich grössere, zusammenhängende, nur an den Rändern von Schluchten ange- !) Eine topographische Karte meines Reisegebietes durch die Cen- tral- Cordillere ist in PETERMANN’s Mittheilungen, 1888, t. 7 erschienen. An älteren Karten sind diejenigen von F. v. SCHENCK ebendaselbst, 1880, t. 3 und 1883, t. 7 u.t. 13 für die Orientirung am geeignetsten. 14° "DUT9JIS98 SAY "9pIaıy -ANdnıg N AOJOTyDS ,opIoay )599-JAn.ıH n JorIydS "IM (8. YIST99RIOAO) "IUDIIOS-BUOOTT "PILLOJJTAA -19A JLIOJErT Ur dOJOIUOS "egskay n ssioun “uRan +9, N 2 LLL————————— N — 208 2 +55 Carbonera del Salado. RE Rio sueio. Po Loma de Guatiea. E00 See Marmato. He Rio Cauca. une 2 Salina del Pozo. ----.-...- - Rjo Chamberi. darum Salamina. A 2 16 Cedral. EN Aguadita. Päramo de Herveo. SF Cabras. ze ER Vitoria. Rio Guarino. > ---= /Picoda, Cerro Guadalupe. Manzanares. EB A eR Agua bonita. zen Tablaro. Fresno. Malpaso. Mariquita. 93Uuv l "000 008 : eyoH n "000 091 : ag pagu ,3/,6G pun g UOHOSIMZ HAOT[LP.IOg) - Tray) PLp AOqn [Yoag 209 fressene Platten, deren Meereshöhe etwa 1000 m beträgt. Wir haben es mit einem ehemals zusammenhängenden, durch die Ero- sion zerschnittenen Schichtungstafelland zu thun, welches in seiner Gestaltung auffällig an die sächsische Schweiz erinnert. Die Schichten sind hier jedoch von viel geringerem Alter und können nur als Absätze des Magdalenenstromes selbst, sei es als alte Schotterterrassen, sei es als Seeausfüllungen, angesehen werden; ob ihre Aufschüttung noch in tertiärer oder erst in quartärer Zeit geschah, ist noch nicht festgestellt. Das Material sowohl der Conglomerate, wie der feineren Sandsteine und Tuffe ist fast ausschliesslich vulkanisch , grossentheils andesitisch (28— 301), stammt also von der Central-Cordillere her, da vulkanische Gesteine in der Ost-Cordillere vollkommen fehlen. Jenseits einer von Lerida über Guayabal und Garrapata nach Mariquita ungefähr süd-nördlich verlaufenden Linie kommen wir in die eigentliche Central - Cordillere. Dieselbe beginnt mit einer Zone von krystallinischen Schiefern, Gneiss und Granit, welche am südlichen Wege bis zum Rio San Juan östlich von Libano, am nördlichen ungefähr bis Manzanares reicht und hier etwa 20 km breit ist; Frias ist noch innerhalb dieser Zone ge- legen. Die häufigsten Gesteine sind Thonschiefer (12—15), auch Hornblendeschiefer, Amphibolit (4 u. 6) und Thonglimmerschiefer (10), während der eigentliche Glimmerschiefer selten ist; ein fein- körniger, grauer, zweiglimmeriger Gneiss wurde bei Agua bonita (1), Hornblendegneiss zwischen Libano und Lerida (2) gesammelt. Mit diesem zusammen kommt ein röthlich weisses, feinkörniges Gestein (22) vor, welches im Handstück als Granit anzusprechen ist, aber ziemlich deutliche Schichtung zeigt. Dagegen habe ich an dem Granit zwischen Frias und Santa Ana und bei Mariquita (20) keine Schichtung bemerkt. Die Anordnung dieser Gesteine ist an verschiedenen Stellen verschieden. Bei Lerida finden wir zunächst Granit und Gneiss und westlich davon in W fallende Schiefer, bei Guayabal und Santa Ana wird der Fuss dagegen durch Schiefer mit steilem östlichem Einfall gebildet, und erst auf dem Rücken von Campo alegre finden wir den Granit, jen- seits desselben aber bei Frias wieder Schiefer. Bei Mariquita tritt der Granit am Fuss auf, dann folgen die krystallinischen Schiefer, welche bald nach O, bald nach W einfallen, aber zwi- schen denselben, bei Agua bonita, auch Gneiss. Etwas westlich von Santa Ana und vermuthlich auch an anderen abseits von meinem Reisewege gelegenen Stellen kommt Augit führender Hornblende-Andesit (31), wie es scheint, gangartig vor. !) Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die von mir mitgebrachten Gesteinsproben, 210 In dieser Zone krystallinischer Gesteine treten eine Reihe Erzgänge auf. welche von den Spaniern schon bald nach der Entdeckung des Landes ausgebeutet wurden. Am wichtigsten ist gegenwärtig das einer englischen Gesellschaft gehörige Silberberg- werk von Frias, wo das Silber besonders aus Bleiglanz, in zweiter Linie aus Schwefelkies und Zinkblende gewonnen wird, aber auch als Weiss- und Rothgiltigerz und gediegen vorkommt; diese Erze finden sich in einem Quarzgange, der im Schiefer aufsetzt. Die geologischen Verhältnisse der Erzadern von Santa Ana scheinen dieselben zu sein. ‚Dagegen wird in Agua bonita (zwischen Fresno und Manzanares) nicht Silber, sondern Gold, wenn auch in ge- ringer Menge, gewonnen! auf einem in Gneiss aufsetzenden Quarz- sange finden sich, sowohl auf der Bestegfläche wie im Innern, Bleiglanz, Schwefelkies und einzelne Goldkörner. Sämmtliche Gesteine sind ausserordentlich stark zersetzt, sodass es oft nicht möglich ist, frische Handstücke zu erhalten und die Lagerungsverhältnisse zu beobachten. Das Zersetzungs- product ist im Allgemeinen eine lateritartige, rothe Erde, welche man gleichermaassen aus Granit wie aus Schiefern hervorgehen sieht; nur in grösserer Meereshöhe tritt eine braune Humuserde an ihre Stelle. Die natürliche Vegetation ist sehr üppig, die Bergformen sind im Ganzen sanft gerundet. Die Kammform waltet vor; vom Fusse des Gebirges führt uns ein ziemlich steiler An- stieg n 6 — S km zu einer mässig hohen, aber nur von den grösseren Flüssen durchbrochenen Kette hinauf, welche zwischen Lerida und Libano die Häusergruppe von Pantanillo (1200 m), östlich von Frias die Häuser von Campo alegre trägt und dann dicht östlich von Fresno vorbeizieht. Westlich von Fresno finden sich. zu beiden Seiten des R. Guarino. zwei weitere von S nach N. verlaufende Kämme (Las Partidas 1950 m, Alto de Agua bonita 1900 m), die sich aber, wie es scheint, wenigstens nach Süden, nicht weit verfolgen lassen, weil hier vulkanische Gesteine störend eingreifen. An dem nördlichen, von Mariquita nach Salamina führenden Wege dagegen folgt auf die Zone des Granit, Gneiss und der krystallinischen Schiefer eine Zone sedimentärer Gesteine, welche ungefähr eine Breite von 12 km besitzt und den scharf gezackten, am Wege 3000 m hohen Kamm des Picona bildet. Nur an der Grenze der beiden Zonen, in der Nähe von Manzanares, finden wir vulkanischen Sand und den schönen Andesitkegel (32) des Cerro Guadalupe. Die Piconaschichten setzen sich aus weissem und braunem Sandstein. gelbem, rothem oder auch grünlich grauem Schieferthon. grauem Thonschiefer mit rother Verwitterungsfläche, schwarzem Kieselschiefer, einem gelben, kieseligen, dünnplattigen 54 Gesteine, welches dem von Monserrate bei Bogotä gleicht und viel- leicht am besten als Wetzschiefer bezeichnet wird, und einem ähn- lichen blau-grauen Gesteine zusammen. Versteinerungen habe ich in diesen Schichten nicht gefunden; ihre Aehnlichkeit mit den Gesteinen der Ost-Cordillere macht es jedoch wahrscheinlich, dass sie der Kreideformation angehören. Der Einfall der Schichten ist auf der Ostseite des Kammes nach Osten, auf der Westseite nach Westen gerichtet, sodass die Picona im Ganzen ein Ge- wölbe bildet. Der R. Guarino umgeht dieselbe in einem grossen südlichen Bogen. Ob die sedimentären Schichten auf seiner Süd- seite überhaupt noch auftreten, und auf welche Weise sie aus- keilen, ist noch nicht bekannt; zur Untersuchung dieser Frage dürfte sich namentlich der Weg von Fresno nach Soledad empfehlen. Schon am Westabhange der Picona finden wir den aufge- richteten Piconaschichten vulkanische Sande horizontal aufge- lagert, jenseits des Rio .Guarinö bei Vitoria treten eigentliche Eruptivgesteine auf und setzen, eine 10 km breite Zone bildend, den Paramo de Herveo!), d. h. die Wasserscheide zwischen Magdalena und Cauca, bis zur Häusergruppe von Aguadita gros- sentheils, wenn nicht ausschliesslich, zusammen; ausser Bimsstein, vulkanischem Sande und diehtem dunklem Augitandesit (35) wurde auf einer Strecke das problematische Gestein (25) gesammelt. Am Ruizwege ist die Zone vulkanischer Gesteine (Augitandesite 35 u. 36) viel breiter (ungefähr 50 km), da sie bei Libano be- einnt und erst in der:Nähe von Manizales endigt. Hier trefien wir auch noch auf Spuren recenter vulkanischer Thätigkeit. Der schneebedeckte, breite, über 5000 m hohe Ruiz ist wahrschein- lich der nördlichste Vulkan in Südamerika. der noch in histo- rischer Zeit thätig gewesen ist, denn auf ihn. und nicht auf den südlicher gelegenen, ungefähr gleich hohen, ausgezeichnet kegel- förmigen Tolima ist wohl die Eruption vom 12. März 1595 zu beziehen, von welcher FrAı Pepro Sımon berichtet, dass der Schlamm, der die ganze Provinz Mariquita verwüstete, durch die Flüsse Guali und Lagunilla herabgewälzt wurde?). Am westlichen Fusse des Nevado liegt ein ausgezeichneter Krater, dessen Meeres- höhe Reıss zu 4900 m bestimmte°), und beim Abstiege nach Ma- !) Copazzı und, ihm folgend, Reıss haben den Herveo fälschlicher- weise anf den breiten, östlich von Manizales gelegenen Schneeberg übertragen, dessen ortsüblicher Name Nevado del Ruiz ist. 2) Vergl. BOUSSINGAULT. Viagio cientificas & los Andes ecuato- riales. Paris 1849, p. 67. Anm. des Uebersetzers AcoSTA. ®) Die Höhenangaben sind überhaupt vielfach nach diesem For- scher gegeben. 212 nizales treffen wir in 3500 m, bei der Termales genannten Localität, eine Solfatare an. Auf dem Westabhange des Herveo verlassen uns die Eruptiv- gesteine bald. Thonschiefer (16), Thonglimmerschiefer (11) u. dergl., die von porphyrisch ausgebildetem Granit (21) durchsetzt werden, treten an ihre Stelle. Vom Cedral abwärts, ungefähr bei Salamina, finden sich hell grauer Sandstein, Wetzschiefer, bunte Letten, weisser Thonschiefer wie bei Pacho in der Ost-Cordillere, also sedimentäre Gesteine, vermuthlich cretaceischen Alters (Ver- steinerungen sind darin noch nicht nachgewiesen). Erst von Sala- mina an bis westlich von Marmato, am linken Cauca-Ufer treten wieder mehr krystallinische Schiefer, Thonschiefer (17), Horn- blendeschiefer (7 u. 8), Talkschiefer, Graphitschiefer (9), Horn- blendegneiss (5) u. a. auf, die von krystallinischen Massengesteinen (Granitporphyr (23 u. 24), Diabas (26) und Porphyrit, bezw. Daeit (27))) durchsetzt werden. An der Caucabrücke bei Marmato findet man Granitporphyr neben Hornblendeschiefer, bei Echendia (unmittelbar nördlich von Marmato) Porphyrit, welcher von Bous- SINGAULT wegen seiner grossen Plagioklaskrystalle als porphy- rischer Syenit bezeichnet wird, neben Graphitschiefer. Dieser zeigt nord-südliches Streichen und westlichen Einfall, der Por- phyrit bildet mächtige Gänge, welche theilweise nur durch ganz dünne Schieferpartieen getrennt werden. In dem Porphyrit setzen die Erzgänge auf, von denen die mächtigeren in dem Schiefer fortsetzen, aber sich merklich verdünnen oder ganz auskeilen, um sich jedoch im nächsten Porphyritgange wieder zu vergrös- sern und anzureichern. Bei Echendia streichen die Gänge von Ost nach West, also senkrecht auf die Streichrichtung des Schie- fers. Die vorherrschende Gangart ist kohlensaurer Kalk mit oft deutlich ausgebildeten Kalkspathkrystallen; die hauptsächlichen Erze sind Schwefelkies und Zinkblende, daneben gediegen Silber, Rothgiltig. Weissgiltig, Bleiglanz u. a. An vielen Stellen finden sich die Erzbänder in sogenannter Caliche, d. h. einer weissen, teigigen Masse (Kaolin), welche wesentlich zersetzter Porphyrit ist und ausser dem Erze auch feste Porphyritstücke einschliesst; das Silber, welches hier gewonnen wird, ist stellenweise sehr goldhaltig. In dieser von krystallinischen Massengesteinen durch- setzten Schieferzone kommen auch mehrfach Soolquellen vor; ich lernte die zwischen Salamina und dem Cauca gelegene Salina del Pozo kennen, wo zwei jodhaltige Salzquellen aus einem Horn- blendefels (5) entspringen. !) Annales de Chimie, t. 34, p. 408. Vergl. darüber auch G. voM RATH, diese Zeitschrift, 1875, p. 319. 213 Jenseits des Kammes, der unmittelbar westlich von Marmato vorbeistreicht, wird die Thalmulde von Supia durch westlich ein- fallende Schieferletten und röthliche Sandsteine zusammengesetzt, welche durchaus den Kreideschichten der Ost-Cordillere gleichen. Am Westrande dieser Thalmulde treten von neuem krystallinische Schiefer und Eruptivgesteine auf. Auf der Loma de Guatica findet sich zusammen mit einem bunten Tuffe (19) ein von Bous- SINGAULT als schwarzer Trachyt bezeichneter Augitandesit (34). Bei Rio sucio finden sich Porphyrite u. dergl., welche wie bei Marmato Erzgänge beherbergen, und hierauf folgen, etwas west- lich von Rio sucio, Sandsteine, Schiefer u. s. w. der Kreideforma- tion, welche nach NO bis NNO streichen und westlichen Einfall zeigen. Bei Salado ist einem System weissen Sandsteins ein 1!/ı m mächtiges Kohlenflötz eingelagert, welches ganz an die Kohlenflötze von Bogotä erinnert; dicht dabei entspringt aus dem Sandstein eine Salzquelle, welche reichlich Kalksinter absetzt. Hiermit schliesst unser Profil im Westen ab. Wir haben zwar den R. Cauca überschritten, aber doch noch nicht die eigent- liche West-Cordillere erreicht. Denn die breite Thalebene, welche weiter südlich die CGentral- und die West-Cordillere scheidet, endigt bei Cartago, und der R. Cauca dringt in nordöstlicher Richtung in das Gebiet der CGentral-Cordillere ein. Die Fortsetzung jener Ebene wird durch das anfangs breite und flache, dann aber steil ansteigende Gebirgsthal des R. Riseralda und jenseits einer ver- hältnissmässig niedrigen Wasserscheide durch den R. San Juan gebildet, der sich nördlich in den wieder zu seiner alten Rich- tung zurückgekehrten R. Cauca ergiesst. Der Salado ist noch 10 — 15 km vom R. San Juan entfernt; erst dahinter erhebt sich der über 3000 m hohe Kamm der West-Cordillere. Die vorstehend mitgetheilten Beobachtungen, deren Mangel- haftigkeit auf den in der Einleitung entwickelten Ursachen beruht, sind natürlich nicht ausreichend, um ein bestimmtes Urtheil über den Bau der columbianischen Central-Cordillere zu gestatten, um so weniger, als auch durch die älteren Beobachter, v. HumBoLpr, BoUSSINGAULT, DEGENHARDT, KARSTEN, ÜORNETTE u. a., die die - Gentral-Cordillere weiter nördlich oder weiter südlich kreuzten, nur vereinzelte Thatsachen mitgetheilt worden sind. Als sicher- gestellt dürften folgende Ergebnisse zu betrachten sein: Jüngere eruptive Bildungen, welche theilweise, wie im Ruiz und dem be- nachbarten Krater, eigentliche Vulkane bilden, setzen zwar den wasserscheidenden Kamm ganz oder grossentheils zusammen, treten aber abseits desselben nur vereinzelt auf, spielen also im Aufbau des Gebirges nur eine secundäre Rolle. Die Central - Cordillere besteht grossentheils aus Gneiss und krystallinischen Schiefern, 214 Granit und anderen krystallinischen Massengesteinen und gewöhn- lichen Sedimentärgesteinen, welche wahrscheinlich sämmtlich oder grossentheils der Kreideformation angehören. Sowohl die krystal- linischen Schiefer wie die Kreideschichten lagern nirgends hori- zontal, sondern sind meist unter steilem Winkel (im: Mittel 45°) aufgerichtet; die Streichrichtung ist im Allgemeinen nord-südlich, also der Streichrichtung der Kämme parallel. Die Central-Cor- dillere ist demnach im wesentlichen ein Faltengebirge, wahrschein- lich posteretaceischen Ursprungs. Einzelne Kämme, wie die Picona, entsprechen tektonischen Gewölben. Ob grössere Bruchlinien vor- handen sind und welche Bedeutung denselben zukommt, kann noch nicht entschieden werden. Man könnte geneigt sein, aus dem häufigen Wechsel krystallinischer und sedimentärer Zonen westlich des Hauptkammes auf Längsbrüche zu schliessen, aber für diesen Wechsel bieten sich auch zwei andere Möglichkeiten der Erklärung dar. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er auf. einer complicirten Faltung beruht, und es ist möglich, dass die krystallinischen Schiefer und die gewöhnlichen Sedimentärgesteine verschiedenartige Ausbildungen desselben geologischen Horizontes sind, dass also ihr Wechsel überhaupt keine tektonischen Stö- rungen voraussetzt. Es ist bisher keinerlei positiver Beweis für das archäische Alter der krystallinischen Schiefer geliefert, im (regentheil hat es, wenigstens westlich des Hauptkammes, vielfach den Anschein, als ob dieselben allmählich in die Kreideschichten übergingen, wie es z. B. von NEuUMAYR und Bückıne in Griechen- land und von WHırney in der kalifornischen Küsten - Cordillere wahrscheinlich gemacht worden ist. Die sie durchsetzenden Eruptivgesteine würden mit den Andengesteinen STELZNER’S zu parallelisiren sein. Jedenfalls verdienen diese Verhältnisse ein eingehendes Studium, welches sich wahrscheinlich in dem Berg- baugebiet südwestlich von Medellin am bequemsten anstellen liesse. Den aufgerichteten und gefalteten Massen, welche bis in die Kreidezeit hinabreichen, sind jüngere, quartäre oder tertiäre, Bil- dungen horizontal aufgelagert, ein Beweis, dass die Gebirgsfaltung gegenwärtig nicht mehr fortdauert oder wenigstens verschwindend gering ist. Dieselben zerfallen in zwei Gruppen, welche beide. aus Schottern, Sanden und thonigen Schichten bestehen, aber durch ihre Farbe schon äusserlich auffallend unterschieden sind. Das Material der rothen Ablagerungen wird wesentlich durch die älteren krystallinischen Gesteine geliefert, welche bei der Verwit- terung, wie wir sahen, in eine rothe, lateritartige Erde übergehen. Die grauen Gerölle (15). Sande und Tuffe dagegen sind vorwie- gend jung-vulkanisch, ihnen fehlt die rothe Farbe, weil sie meist aus grösserer Meereshöhe stammen und unmittelbar nach den in Be 215 vulkanischen Eruptionen abgelagert wurden. Am Östabhange der Cordillere schliessen sie sich an die Tufiplateaus an, welche wir in dem grossen Längsthale zwischen Central- und Ost-Cordillere kennen lernten (vergl. p. 207), die Ablagerungen bei Santa Ana, welche reich an Pflanzen - Abdrücken sind, und über Guayabal erweisen sich als Bruchstücke jener Plateaus, welche durch jün- sere Erosion abgetrennt worden sind. Die rothen Gerölle liegen in Malpaso auf den grauen Geröllen und Sanden auf, während sie bei Santa Ana sowohl in grösserer wie in geringerer Meeres- höhe als diese, aber, soviel ich sehen konnte, nicht in unmittel- barer Berührung mit denselben vorkommen. Es muss noch dahin- gestellt bleiben, ob sie durchweg jünger, oder theilweise jünger, theilweise älter als jene sind. Ihr Absatz erfolgte jedenfalls durch alte Flüsse, über deren Richtung und Verhältniss zu den heutigen Flussläufen sich jedoch bei der dichten Waldbekleidung noch kein Urtheil gewinnen lässt. Sie kommen auch im Caucathale, jedoch in viel geringerer“ Verbreitung am Ostabhange der Central- Cordillere vor. Die groben, rothen Schotter, die sogenannte cinta, enthalten Gold, welches bei Frias, in Malpaso, Cajongora und anderen Minen der Gegend von Mariquita, in San Miguel und Pablaso bei Fresno u. s. w., grossentheils mit der hydraulischen Methode, ausgebeutet wird. Das Gold stammt aus den älteren krystallinischen Gesteinen, wo es, wie es scheint, weniger in Adern, als durch das ganze Gestein zerstreut vorkommt. Die ‚grauen Gerölle, in welchen die vulkanischen Gesteine überwiegen, führen dementsprechend nur sehr wenig Gold, welches die Aus- beutung nicht lohnt. Auch die rothen Ablagerungen des Cauca- thales (bei Manizales und Salamina) scheinen nicht so goldreich zu sein wie am Ostabhange der Central-Cordillere; reiche Gold- seifen finden sich erst wieder in Chocö, am Westabhange der West-Cordillere. Gesteine der Central-Cordillere. Gneiss (1—3). Von der Goldmine Agua bonita, zwischen Fresno und Manza- nares, stammt ein feinkörniger, grauer, zweiglimmeriger Gneiss (1). Brauner, stark pleochroitischer Biotit, dessen Axenfarben zwischen hell gelb und kastanienbraun wechseln, farbloser Muscovit, viel Quarz und wenig theils orthotomer, theils klinotomer Feldspath bilden die Hauptbestandtheile. Zu ihnen gesellen sich u. d. M. zahlreiche kleine, abgerundete Zirkone, wenige im Glimmer ein- geschlossene Rutilnadeln und geringe Mengen von Erz (Maenetit). 216 Die Zersetzung des Glimmers hat reichliche Körner von Epidot geliefert. Ein granitischer, aplitähnlicher Gneiss kommt am Wege von Libano nach Lerida (22) vor. Er ist röthlich weiss, feinkörnig und führt sehr wenig Glimmer (Biotit).. U. d. M. erkennt man neben Quarz und völlig zersetztem Feldspath zahlreiche Fetzen von chloritischen Zersetzungsproducten des Biotit. Hornblende-Gneisse. wurden zwischen Libano und Lerida (2) und an der Manga de los Vargas zwischen Manizales und dem Caucafluss (3) geschlagen. Der eine ist etwas mehr, .der andere etwas weniger geschichtet. Beide sind feinkörnig und von grün- lich grauer Färbung. Völlig kaolinisirter Feldspath und eine schilfige, ziemlich stark pleochroitische Hornblende setzen die Gesteine fast ausschliesslich zusammen, während der Quarz sehr zurücktritt. Als Accessorien trifft man Magnetit und Apatit. Diorit- und Amphibolschiefer (4—B8). Von San Miguel bei Fresno (4) und von der Saline Pozo, westlich von Salamina liegen zwei Dioritschiefer vor. Es sind Gesteine, welche man fast ebensowohl mit dem Namen Gneiss belegen könnte, doch herrscht andererseits der Amphibol so stark vor, dass ein Uebergang in Amphibolit nicht unwahrscheinlich ist. Der Schiefer von dem ersteren Fundort zeichnet sich vor dem anderen durch deutliche Streckung und einen stärkeren Gehalt an Quarz, feldspäthigen Substanzen und Erz aus, während der andere in Adern und Nestern reichlich Caleit führt. Der Am- phibol beider Varietäten ist schilfig und licht bläulich grün ge- färbt. Er lässt sehr schwachen Pleochroisnus und kaum einen Unterschied in der Absorption bemerken. Von diesen beiden Gesteinen durch fast vollständiges Zurück- treten des Feldspathes unterschieden sind die Hornblendeschiefer vom Wege zwischen Libano und Lerida (6), von der Caucabrücke bei Marmato (7) und vom linken Ufer des Rio Chamberi, west- lich von Salamina (8). Sie sind grünlich grau gefärbt, z. Th. dünn-, z. Th. dickschieferige. Derjenige von der Caucabrücke zeichnet sich durch einen reichlichen Gehalt an Epidotkörnern aus. Graphit-, Thonglimmer- und Thonschiefer (9 —17). Die Gesteine haben durchweg einen starken Thongehalt; fast ohne Ausnahme sind sie in hohem Grade zersetzt, mürbe und erdig geworden, meist gelb bis roth, selten grünlich gefärbt. Bei meist sehr vollkommener Schieferung zeigen sie Einlagerun- gen von grösseren oder kleineren Quarzlinsen. Selten sind sie gefaltet. 217 Der einzige bekannt gewordene Graphitschiefer von dunkel- grauer Farbe stammt von Echendia bei Marmato (9). Zwischen Libano und Lerida wurde ein rother. etwas steng- liger Thonglimmerschiefer (10) gesammelt, und am Abstieg vom Päramo de Herveo nach Salamina tritt ein Thonglimmerschiefer (11) auf, der durch Contact am Biotitgranit seine Schieferung eingebüsst hat; nur die lagenweise angeordneten Glimmerblätter lassen dieselbe noch deutlich erkennen. Das Gestein ist von röthlich weisser Farbe und sehr elimmerreich. Der silberweisse Glimmer ist ein Muscovit mit sehr kleinem Axenwinkel. U.d.M. zeigen sich neben dem vorherrschenden Quarz und Glimmer nicht allzu spärlich kaolinartige Substanzen, Eisenoxyd und opakes Erz (Magnetit). Rutilnadeln, herzförmige Zwillinge desselben Minerals und kleine, meist stark abgerundete Zirkone sind nicht selten. Hin und wieder begegnet man einem kleinen Apatitkryställchen. Der Quarz führt reichlich wohl secundäre Glaseinschlüsse, welche öfters die Form des Wirthes nachahmen und ein bräunliches Glas enthalten, das seinerseits wieder röthliche, manchmal nach Art eines regulären Axenkreuzes sternförmig gruppirte Mikrolithe (Rutil?) umschliesst. Thonschiefer wurden gefunden auf dem Anstieg von Guayabal nach Frias (12), bei San Miguel unweit Fresno (13), bei der Golämine Tablazo unweit Fresno (14) (dieser zeigt eine schöne Rutschfläche), auf dem Weg zwischen Agua bonita und Manza- nares (15), an der Westseite des Päramo de Herveo, beim Cedral (16) und am Rio Pozo zwischen Salamina und dem R. Cauca (17). Ueber das relative Alter dieser archäischen Formationsglieder lässt sich nach dem petrographischen Befunde wohl kaum etwas Sicheres aussagen. Nach dem Vorgange von VELAm!), welcher die von CREvAux in französisch Guyana sesammelten Gesteine der archäischen Formation einer ziemlich eingehenden Unter- suchung unterzogen hat, sind die grauen granitartigen Gmneisse älter als die Amphibolgneisse und die Thonglimmer- und Thon- schiefer jünger als die Gneisse. Jedoch wechsellagern nach STELZNER?) in Argentinien auch mit den Schiefern noch Gneisse und gneissartige Gesteine, und es lässt sich somit zwischen Schiefer und Gneiss eine Altersbeziehung vorläufig nicht finden. !) M. CH. VELAIN. Esquisse geologique de la Guyane fran- caise etc. Bull. de la soc. de Geographie, 4e trim., Paris 1885. ?) STELZNER. Beiträge zur Geologie und Palaeontologie der Ar- gentinischen Republik, I, p. 20. 248 Sedimentgesteine (18 u. 19). Die Geschiebe (18) aus dem .grünen Sand der Goldmine von Malpaso (Tolima) bestehen z. Th. aus weissem bis grauem Quarzit, aus grünlich grauen Geschieben von Hornblendeschiefern und aus reichlichen Stücken zersetzter Andesite von grauer oder röthlich grauer Farbe. Den Augitandesit (34) am Wege zwischen Supia und Rio sucio (Cauca) unterlagern röthlich gelbe, gebänderte Tuffe (19). Sie enthalten in zerreiblicher, kaolinartiger Grundmasse Bruchstücke von Plagioklas und licht gefärbtem, kaum pleochroitischem Augit und Hypersthen, und daneben zahlreiche, modellgleich (+ R, — R. © R) rundum ausgebildete Quarzkryställchen, welche bis ca. 2 mm gross werden und durch etwas Eisenoxyd bräunlich gefärbt sind. Granit und Granitporphyr (20 — 24). Die Granite sind durch zwei Vorkommen: vertreten. Es sind echte Granitite. Während das eine Gestein, welches aus den Goldseifen von Cajongora bei Mariquita (20) stammt, von locke- rem Gefüge und mittelkörnigem Habitus, neben fleisch - rothem, stark zersetztem Feldspath, grauen Quarz und reichlich grosse Biotitkrystalle erkennen lässt, zeigt das andere vom Westabhange des Päramo de Herveo (21) bei ebenfalls starker Zersetzung eine mehr porphyrartige Structur und ausserdem zahlreiche Blättchen von silberweissem Glimmer, dessen Provenienz von Biotit, wie bei so vielen sogenannten Muscovitgraniten, u. d. M. kaum einen Augenblick zweifelhaft sein kann. An diese Granite reihen sich _zwei Granitporphyre von der Caucabrücke bei Marmato (24) und dem etwas südlich davon gelegenen Alto bonito (23) an. Der letztere ist von gelblich weisser Farbe. Man erkennt in der Grundmasse mit blossem Auge ziemlich grosse Krystalle von Quarz, orthotomem Feldspath und dunklem Glimmer. U.d.M. erkennt man. dass Quarz, Ortho- klas und farbloser oder kaum gelblich gefärbter Glimmer die äusserst feinkörnige Grundmasse zusammensetzen, in welcher ne- ben den bereits genannten Krystallen, unter denen der Quarz sich durch zahlreiche, farblose Glaseinschlüsse besonders aus- zeichnet, noch einzelne kleine Zirkone und Rutilnadeln und die Zersetzungsproducte des Glimmers, Chlorit, Magnetit und Galeit beobachtet werden können. Das andere Gestein (24) tritt am Cauca bei Marmato in Form eines Ganges auf. Es ist licht grau gefärbt und hat eine ca. 1 cm breite schmutzig gelbe Ver- witterungsrinde. Orthoklas und Quarz sind neben schwarzen 219 Flecken, welche von einem rost-braunen, durch Eisenoxyd hervor- gebrachten Hofe umsäumt werden, die mit unbewaffnetem Auge sichtbaren Gemengtheille. Das mikroskopische Bild ist dem des vorher genannten Gesteins sehr ähnlich, doch ist der Quarz viel ärmer an Einschlüssen, während Maenetit reichlicher vorhanden ist. Will man nach den Umrissen der Zersetzungsproducte Caleit, Chlorit und Magnetit auf die Natur des basischen Einsprenglings schliessen, so kann man hier eher an Amphibol als an Biotit denken. Hier mögen noch zwei Gesteine ihren Platz finden, von denen es dahingestellt bleiben muss, ob sie zu den Sediment- gesteinen oder zu den Eruptivgesteinen zu stellen sind. Das eine von Cajongora bei Mariquita besteht aus unregelmässig ecki- gen Quarzkörnern, welche durch eine kaolinartige Substanz lose verkittet sind. Da das Gestein gansförmig im Granit auftritt, so bin ich bei seinem arkoseartigen Charakter geneigt, das- selbe für eine Kluftausfüllung zu halten. Das andere, vom Ufer des R. Guarinö bei Vitoria (25) stammend, ist von schmutzig grauer Färbung und umschliesst einen ziemlich grossen Fetzen einer dichteren. dunkler gefärbten Varietät. U. d. M. erkennt man, dass die weitaus vorherrschenden eckigen Quarzkörner, welche man mit dem blossen Auge sieht, zahlreiche kleine, theils substanzielle, theils gasförmige Interpositionen bergen. Sie liegen mit wenigen zersetzten Feldspäthen und einigen scharfkantigen Zirkonkryställchen in einer ausserordentlich feinkörnigen , fast felsitischen, caleithaltigen Grundmasse, welche durch kleine Erz- partikel, Chlorit und Eisenoxyd schmutzig grau-grün gefärbt ist. Die dichtere Varietät unterscheidet sich nur durch die Armuth an Einsprenelingsen. Am ehesten könnte man das Gestein für einen Quarzporphyr oder eine Grauwacke halten. Diabas (26). Ein grünlich graues, dichtes Gestein, in welchem man ma- kroskopisch nur hin und wieder eine Plagioklasleiste erkennen kann, tritt am Abstieg von Salamina zum R. Chamberi (26) auf. Bei durchaus diabasartigem Habitus erkennt man in einer reichlich von Carbonaten durchwucherten Grundmasse von kleinen Plagioklasleisten zahlreiche Fetzen von chloritischen Substanzen und viele porphyrische Einsprenglinge von triklinem Feldspath mit grober Zwillingslamellirung und einer Auslöschungsschiefe von 26° im Maximum symmetrisch gegen die Zwillingsgrenzen. Oefters begegnet man auch ziemlich grossen, meist stark zersetzten Indi- viduen von grünlich gelbem, sehr schwach pleochroitischem Augit. 220 Dacit (27). Zwei Varietäten von Dacit, welche von Echendia bei Mar- mato stammen, unterscheiden sich nur durch mehr oder weniger dichte Ausbildung der Grundmasse und grösseren oder geringeren Reichthum an Einsprenglingen von einander. Zahlreiche bis 1,5 cm lange und 0,3 cm breite, weisse Plagioklase mit deutlich wahrnehmbarer Zwillinesstreifung, einzelne Sanidine und kleine, schwarze Hornblendesäulchen sind die mit blossem Auge zu er- kennenden Gemengtheile der licht grünlich grau gefärbten Ge- steine, welche dem bekannten Dacit von St. Raphael, Dep. de Var, zum Verwechseln ähnlich sehen. Auf den Klüften hat sich reich- lich Schwefelkies angesiedelt. U. d. M. erkennt man, dass die durch chloritische Substanzen grün .gefärbte, hin und wieder fel- sitische Grundmasse vorherrschend aus kleinen Plagioklaskrystallen und nur zum geringsten Theile aus Sanidin- und Hornblende- kryställchen und einzelnen Quarzkörnern besteht. Der Amphibol, welcher häufig stark zersetzt ist, zeigt starken, von gelblich grün bis dunkel lauchgrün wechselnden Pleochroismus und grossen Unterschied in der Absorption bei einer Auslöschungsschiefe von höchstens 20° Beim Plagioklas wurde die Schiefe der Aus- löschung gegen die polysynthetische Zwillingsstreifung gemessen und im Maximum zu ca. 30° gefunden. Erz und Apatit sind spärlich vorhanden. Andesite (28 — 59). Zahlreiche Gerölle von Augit führendem Amphibol - Andesit finden sich in der Gegend von Honda zwischen Las Delicias und Hato (28). Grosse eingesprengte Plagioklase verleihen ihnen schon makroskopisch einen porphyrischen Charakter. Sie sind weiss und röthlich weiss bis grau gefärbt. U. d. M. erblickt man in der vorzugsweise aus kleinen Plagioklasleisten mit wenig dazwischen geklemmtem, gelblichem Glas bestehenden Grundmasse neben spärlich vorhandenen Kryställchen von Magnetit und Apatit zahlreiche Individuen von Hornblende und einzelne grössere Ein- sprenglinge von klinotomem Feldspath und als Seltenheit hin und wieder ein Biotitblättchen oder einige Krystalle eines blass grün- lich gelben, monosymmetrischen Pyroxen. Auch einige wohl allogene Quarzkörner mit dihexaödrischen Glasporen konnten beob- achtet werden. Der Amphibol. dessen Auslöschungsschiefe in klinopinakoidalen Schnitten nur ca. 4° beträgt, zeigt, wie stets in den Andesiten, die Spuren von Anschmelzung (ÖOpacitrand) und partieller Umschmelzung zu Augit. Ueberhaupt manifestirt sich der Augit, wo er in den Andesiten neben Hornblende auftritt, DDR als der jüngere Gemenstheil, der häufig auf Kosten des älteren entstanden ist, und es dürfte wohl nur durch ein Versehen zu erklären sein, wenn STELZNer!) das Gegentheil sagt. Der Pla- gioklas (Einsprenglinge) löscht in Schnitten, welche sich unter nahezu 90° kreuzende Spaltrisse besitzen. unter einem Winkel von ca. 25° gegen die besser ausgeprägte Spaltbarkeit und im anderen Schnitten unter einem solchen von ca. 44" im Maximum gegen die Zwilligslamellirung aus. Er ist ausserordentlich reich an meist glasigen, braunen Interpositionen, welche öfters zonar angeordnet sind. Ebenfalls als Gerölle kommt zwischen Guayabal und Frias (29) ein Olivin führender Augit - Hornblendeandesit vor. Es ist ein dichtes, schwarz-graues Gestein mit grossen, porphyrisch ein- gesprengten Plagioklasen. - Von dem vorher beschriebenen Andesit unterscheidet es sich nur durch eine reichlicher vorhandene Glas- basis und die Prävalenz des Augites, welcher mit plagiotomem Feldspath, Magnetit und Glas zusammen die Grundmasse bildet, in der Plagioklas, Augit, Amphibol und Olivin als Einsprenglinge liesen. Der Amphibol hat in klinopinakoidalen Schnitten eine Auslöschungsschiefe von ca. 24°. Der Olivin ist nicht reichlich vorhanden, farblos und meist regelmässig begrenzt, arm an Ein- schlüssen, aber vom Rand und den Spaltrissen aus in grünlich gelbe, serpentinartige Producte umgewandelt. Andere Gesteine (30) von demselben Fundorte zeigen hellere bis schmutzig weisse Farben bei einer meist geringeren Anzahl von grösseren Einsprenglingen. Zum Theil sind sie porös aus- gebildet. Einzelne führen Hypersthen von sehr lichter, röthlich grüner Färbung nnd ganz schwachem Dichroismus. Mit dem Hellerwerden der Farbe geht bei den Gesteinen eine lichtere Färbung der sonst kastanien-braunen Hornblende und des braunen Glases Hand in.Hand. Bei Santa Ana tritt wieder ein Augit führender Amphibol- andesit (31) auf, welcher sich von 28 nur durch die dunklere, schwarz-graue Färbung unterscheidet. Den Cerro Guadalupe, einen vulkanischen Kegel bei Man- zanares, baut ein grauer, durch grosse Plagioklas- und Amphibol- krystalle ausgezeichneter Amphibolandesit (32) auf, welcher nur wenige kleine Körner eines blass grünen, monoklinen Pyroxens führt. !) ALFRED STELZNER. Beiträge zur Geologie und Paläontologie der argentinischen Republik, I, p. 191. — Dort heisst es beim Andesit Zeile 18 v. u.: „Endlich ist hervorzuheben, dass man mehrfach Horn- blendekrystalle sieht, die gänzlich oder theilweise von Augit um- wachsen sind; es liest daher der sehr ungewöhnliche Fall vor, dass sich der Augit erst nach der Hornblende ausgeschieden hat“. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 1. 15 222 Stücke eines Amphibol und Hypersthen führenden Augit- andesit (35) wurden zwischen Arenosa und Las Cabras am Päramo de Herveo gesammelt. Sie sind im frischen Zustande schwarz- grau, wenn zersetzt, gelblich weiss gefärbt. Ein Augitandesit von der Loma de Guatica zwischen Supia und Rio sucio (34) zeigt eine schwarze Färbung und ist sehr frisch; schon mit blossem Auge erkennt man die überaus zahl- reichen kleinen, schimmernden Plagioklasleisten, welehe mit Augit- körnern und nicht allzuviel Magnetit zu einem gleichmässigen (semenge vereinigt sind. Die Basis, welche nicht allzu reichlich vorhanden ist, steckt als ein dunkelbraunes, gekörneltes Glas, welches durch Salzsäure nicht zersetzt wird, zwischen den übrigen (Gemengtheilen. Die mineralogische Zusammensetzung sowohl als insbesondere die bedeutende Frische des Glases lassen dasselbe zu den jüngeren Gesteinen stellen. Vom Päramo de Ruiz stammen zwei Handstücke von Augit- andesit. Das eine (35) von licht grauer Farbe zeigt eckig-kör- nige Absonderung bei wenig ausgeprägtem, porphyrischem Habitus und lässt unter dem Mikroskop in einer Grundmasse, welche vorzugsweise ‘aus Plagioklasleisten und Augitkörnern mit spär- lichen, zwischengeklemmten Resten einer gelb - braunen Glasbasis besteht, zahlreiche Einsprenglinge von triklinem Feldspath und Augit erkennen. Beide Mineralien sind ziemlich reich an Ein- schlüssen farblosen Glases. Der Augit löscht in klinopinakoidalen Schnitten unter einem Winkel von ca. 32° gegen die Verticalaxe aus und ist deutlich pleochroitisch mit einem Farbenwechsel von blass grün bis licht gelblich roth. Die Verschiedenheit der Ab- sorption ist gering. Das andere Handstück von braun-rother Farbe ist offenbar stark verkieselt. Schon mit dem blossen Auge erkennt man den Augit, der sich u. d. M. durch eine schmale braune Umrandung, ähnlich wie man sie beim Olivin der Basalte öfters antrift, aus- zeichnet; seine Auslöschungsschiefe in Schnitten, die annähernd parallel der Symmetrieebene getroffen sind, beträgt ca. 40°. Die reichlichen Glaseinschlüsse des Feldspathes sind braun gefärbt. Es ist nicht möglich, die Andesite nach ihren basischen (remengtheilen in besondere Gruppen zu zertheilen, da dieselben schon im Handstück und noch mehr jedenfalls in der Natur einem bedeutenden Wechsel in Ausbildung und mineralischer Zu- sammensetzung unterliegen. Von den Eruptivgesteinen der ÜOentral-Cordillere haben die Granite und Granitporphyre, ebenso wie der Diabas durchaus den Habitus älterer Gesteine, trotzdem mögen sie 225 z. Th. vielleicht den Andengesteinen STELZNER'S zuzurechnen sein — ein Verhältniss, welches nur durch genaue Feststellung des Alters eruirt werden kann. II. Die Ost-Cordillere. Der südliche Theil der Ost - Cordillere ist noch ganz unbe- kannt. Der mittlere Theil zwischen 4 und 6° nördl. Br. ist ausschliesslich aus sedimentären Gesteinen aufgebaut, welche in ziemlich regelmässige Falten gelest sind. Zu unterst liegt im Allgemeinen ein System von bunten Schieferletten und von Thon- schiefern, welchem dicke Bänke blauen Kalkes und weissen Quarz- sandsteins, dünmplattige Wetzschiefer und andere untergeordnetere Vorkommen eingelagert sind; dasselbe wird durch seine Verstei- nerungen als Gault charakterisirt. Nach oben nehmen der Sand- stein und der Wetzschiefer überhand und bilden einen Schichten- complex, welcher dem sächsischen Quadersandstein und Pläner sehr ähnelt und demselben auch wohl im Alter entspricht. Hier- nach folgt ein System von wechsellagerndem, rothem Sandstein und rothem Thon, welche ihres Habitus wegen meist für tertiär angesprochen worden sind. obwohl man Versteinerungen darin noch nicht gefunden hat. Sie lagern jedoch dem weissen Quarz- sandstein nicht discordant, wie KARSTEN meint, sondern concor- dant auf und scheinen durch Wechsellagerung in denselben über- zugehen. Ungefähr an der*Grenze beider Systeme treten, bald noch im weissen Quarzsandstein, bald im rothen Thone, Kohlen- flötze auf. Dem rothen Sandstein und Thon lagern östlich von Honda und Ambalema ebenfalls concordant der grünlich graue, von Dr. Linck beschriebene Sandstein und bei Pennaliza und Jirardot grünlicher bis gelblicher Tuff auf. Am Abhange des Monserate bei Bogotäa findet sich ersterer sogar am Grunde einer liegenden Falte.e. Da diese Gesteine weiter östlich und nordöstlich nicht mehr vorkommen, in der Breite von Bogota dagegen die west- lichsten Vorketten der Ost-Cordillere fast ausschliesslich zusam- mensetzen, stammt ihr Material jedenfalls von der Central-Cor- dillere her; wahrscheinlich ist dasselbe vorzugsweise durch die Eruptivgesteine derselben geliefert worden. Die röthlichen bis grauen, manchmal stark eisenschüssigen Sandsteine sind ziemlich grobkörnig und von lockerem Gefüge. Thonige Substanzen verkitten die reichlichen Quarzkörner, welche durch kastanienbraune Glaseinschlüsse ausgezeichnet sind. Ausser- dem bemerkt man zahlreiche dunkel gefärbte Körner, welche ihre Provenienz von Pyroxen und Amphibol oft noch recht deutlich erkennen lassen, sodass es nicht ferne liegt anzunehmen, die 157 Sandsteine seien aus andesitischem Material gebildet und somit verhältnissmässig jugendlicher Entstehung. Die bei Pennaliza und Jirardot am Magdalenenstrom auftre- tenden Tuffe sind gelblich weiss gefärbt und zeigen in äusserst feinkörniger, thonsteinartiger Grundmasse, durch welche sie eine grosse Aehnlichkeit mit Porphyrtuffen zeigen, zahlreiche kleine Bruchstücke von Quarz und Feldspath; seltener begegnet man kleinen Körnchen von Epidot, klemen scharfkantigen Zirkon- kryställchen und Erzpartikeln. Profil durch die Ost-Gordillere zwischen Rio negro und Pamplona. Länge 1:800000. Höhe 1: 200 000. Paramo de Sant Urban. Rio negro. Matanza. Päramo del Frio. Pamplona. "eo -- "bar Baja; - Mutiscua. D------ Vetas. em. La Tronadora. No eererspiegel ° > ———— - . ; : i = 2 E © Kr. Kr. Kreide. Granit, Gneiss Kreide. Granit u. Gneiss 3 u. Schiefer. mit Erzgängen. 2 2 Gr., Gn. u. Sch. Kıystallinische Gesteine treten in der Ost - Cordillere erst ‘nördlich von 6° nördl. Br. auf. Ich habe solche östlich von Santa Rosa de Viterbo und Belen, zwischen Mogotes und Onzaga, im Thal von Sube, zwischen San Andres, Piedecuesta und Buca- ramanga und zwischen Rionegro und Pamplona angetroffen. Der ganze, dem Suärezthale folgende Weg bis jenseits Sanjil und Zapatoca, der Weg von Tunja über den See von Tota, Sogamoso, Soatä, Cocui und Mälaga nach San Andres nebst dem Abstecher von Sogamoso über Labranza grande nach der Llanos von Ca- 225 IND sanare, sowie der Weg von Pamplona nach Cücuta bewegten sich dagegen ausschliesslich in sedimentärem, namentlich eretaceischem Gebiet. Die krystallinischen Gesteine scheinen danach hier auf eine centrale Zone beschränkt zu sein. Ueber ihren Zusammen- hang ist noch kein bestimmtes Urtheil möglich. Zwischen Rio negro und Pamplona schalten sich zwei Streifen stark gestörter Kreideschichten zwischen sie ein, von denen der eine östlich von Matanza liegt und nach Süden auszukeilen scheint, während der Streifen von Mutiscua südlich in das breite Kreidegebiet zwischen San Andres und Cocui übergeht. sodass umgekehrt der krystalli- nische Zug des Alto del Frio (zwischen Mutiseua und Pamplona) nach Süden auskeilt. Weiter südlich finden wir daher nur einen krystallinischen Zug zwischen San Andres und Piedecuesta, der in dem tief eingeschnittenen Thale von Sube auch noch weiter westlich unter den Kreidegesteinen aufgeschlossen ist. Ob die krystallinischen Gesteine zwischen Mogotes und Onzaga damit zusammenhängen oder durch Kreide getrennt sind, muss noch un- entschieden gelassen werden. Auch über ihre südliche Erstreckung wissen wir nicht mehr, als dass zwischen Moniquirä und Tunja nur noch Kreide-Gesteine anstehen. Das kleine krystallinische Gebiet östlich von Belen und Santa Rosa wird durch einen schmalen Kreidezug von dem vorgenannten krystallinischen Ge- biete abgetrennt. Die vorherrschenden Gesteine sind in sämmtlichen genannten Gebieten Gneiss (1—4) und grobkörniger Granit (14, 17 u. 13), ‘welche ziemlich nahe mit einander verbunden zu sein scheinen. Thonglimmerschiefer (6 u. 7), Thonschiefer (Ss—10) u. s. w. schei- nen meist nur schmale Streifen im Innern und besonders an den Rändern der Granit- Gneissmassive zu bilden. Auf dem Alto del Frio zwischen Mutiseua und Pamplona treten im Gmeiss eine Ein- lagerung von Amphibolit (5) und ein Diabasgang (21) auf. Zwi- schen Mogotes und Onzaga wird der grobkörnige Granit mehrfach von dünnen Gängen feinkörnigen Granites (15 u. 16) durchsetzt. Quarzporphyr (20) wurde auf dem Westabhange des Alto de los Cacaos (zwischen Mogotes und Onzaga) gesammelt. Granitporphyr (19) findet sich zwischen Piedecuesta und Agua clara (Umpalä) in enger Verbindung mit dem Gramit und etwas südöstlich davon in dem Thale von Sube. In dem krystallinischen Gebiete treten überall zahlreiche Quarzgänge, vielleicht auch Quarzbänke auf. Es ist wahrschein- lich, dass dieselben an vielen Stellen erzhaltig sind. Gegenwärtig findet Erzbergbau nur bei La Baja und Vetas (zwischen Buca- ramanga und Pamplona) statt. Im den Quarzgängen. die im Gneiss (und Granit?) aufsetzen, finden sich Schwefelkies, Zink- 226 blende, etwas Bleiglanz, Rothgültig, gediegen Gold u. a. Es werden Gold, Silber und theilweise auch Kupfer gewonnen. Auf secundärer Lagerstätte findet sich das Gold besonders in den Geröll- ablagerungen zwischen Bucaramanga und Jiron, wo seine Gewin- nung jedoch durch Wassermangel erschwert wird. Den Rand der krystallinischen Gebiete bildet meistens rother Sandstein, welcher mit gleichfarbigem oder gelblichem Schiefer- thon und rothem Kalkstein wechsellagert. Der Sandstein erinnert an den Sandstein des Rothliegenden und scheint sein Material den krystallinischen Gesteinen zu verdanken. Im Thale von Sube und bei Pi@decuesta, also in Berührung mit dem Granitporphyr, findet sich auch Porphyr-Tuff. Diese Bildungen werden von den Schieferletten, blauen Kalksteinen u. s. w. des Gault eoncordant überlagert und gehen durch Wechsellagerung in dieselben über. Sie scheinen also der Kreideformation anzugehören und den un- teren Theil der Schiefer, Quarzite und Kalke Cundinamarca’s zu zu vertreten. Stellenweise grenzen diese direct an die krystal- linischen Gesteine, z. B. in dem schmalen Streifen bei Matanza und Mutiscua. Meistens stossen die steil aufgerichteten Kreideschichten und die krystallinischen Gesteine mit steil geneigter Grenzfläche gegen einander ab. Eine Auflagerung der Kreide auf den krystallini- schen Gesteinen ist nur an wenigen Stellen, namentlich im Thale von Sube und am Üerro de Tibe bei Belen beobachtet worden. An dieser Stelle treten auch seitlich vom Granit horizontal gela- serte Kreideschichten auf; es ist fraglich, ob der Granit hier ein stockförmiges Vorkommen bildet oder eine Insel des Kreide- meeres darstellt. oder ob Verwerfungen vorliegen. Die Hauptmasse der krystallinischen Gesteine ist hier wohl älter als die Kreideformation und spielt im Gebirgsbau eine ähn- liche Rolle wie die krystallinischen Massive der Alpen. Jung- eruptive Gesteine scheinen in der Ost-Cordillere vollständig zu fehlen; einzelne Angaben über vulkanische Vorkommen bei Üor- pAzzı und anderen Schriftstellern beruhen auf Irrthümern. Gesteine der Ost-Cordillere. Gneiss (1 —4). Zwischen Quebradas und Piedecuesta (1 u. 2) und bei Vetas (3) treten dunkel grau und röthlich weiss gebänderte Gneisse auf, deren dunkel gefärbte Bänder sich durch grossen Glimmer- reichthum auszeichnen. Bei der Verwitterung tritt bald eine Umwandlung des Biotit im Chlorit ein und die dunkle Zone wird 227 grünlich, bald erfolgt eine Bleichung des Glimmers unter Aus- scheidung von Eisenhydroxyd und das dunkle Band wird gelblich. Der Gneiss von Vetas führt reichlich Schwefelkies. U. d. M. erkennt man neben zersetztem Orthoklas vorherrschend Plagioklas, Quarz und Biotit, zu denen als Accessorien noch zahlreiche ge- rundete Krystalle von Apatit und seltener solche von Zirkon und braunem Turmalin kommen. Der Quarz hat eranitischen Ha- bitus; der Biotit ist stark pleochroitisch mit zwischen bräunlich und dunkel kastanien-braun wechselnden Farben. Aus dem Flusse von Piedecuesta stammt ein Gerölle (4) eines undeutlich gebänderten Gneiss, der schwache Fältelung zeigt. Die glimmerreichen Lagen sind dünn und wegen des vor- herrschenden dunklen Maenesiaglimmers schwarz. Die dickeren, schmutzig gelben Schichten bestehen aus Feldspath und Quarz. Muscovit ist ziemlich reichlich vorhanden. Im mikroskopischen Bilde tritt neben dem vorherrschenden geranitischen Quarz der fast vollständig zersetzte Feldspath sehr zurück. Die Axenfarben des dunkel kastanien-braunen Glimmers, welcher unter Ausschei- dung von Maenetit und Rutil allmählich in den farblosen Glim- mer überzugehen scheint, sind hell grünlich gelb und braun. Als Accessorien stellen sich neben spärlichen, gerundeten Krystallen von Apatit und Zirkon ziemlich reichlich Andalusit und Sillimanit ein: Der erstere bildet meist grössere Aggregate von Körnern, seltener deutlich prismatische Krystalle, welche bei sehr geringer Absorption stark pleochroitisch sind, und zwar sind die Strahlen parallel a und b farblos, die anderen hell pfirsich -blut- roth. Der Sillimanit, welcher weniger häufig vorkommt, bildet die für ihn charakteristischen filzartigen Gewebe. Die Nadeln sind deutlich quer abgesondert, farblos und lassen keinen Pleo- chroismus erkennen. Amphibolit (5). Als Einlagerung im Gmneiss wurde zwischen Mutiscua und Pamplona (5) ein dichter, grünlich schwarzer Amphibolit beob- achtet, welcher neben dem weitaus vorherrschenden, in Körnern und Säulchen auftretenden. lauch-grünen Amphibol, Quarz, Pla- gioklas, Orthoklas und spärlich Magnetit enthält. Thonglimmer- und Thonschiefer (6 —-10). Ein Thonglimmerschiefer (6), welcher westlich von Mutiscua auftritt, besteht aus kleinen, linsenförmigen Nestern von Feldspath und. Quarz, welche zwischen dünnen Lagen eines paragonit-ähn- lichen Glimmers eingebettet sind. In dem seidenglänzenden, grauen, auf den Schichtflächen fein gefältelten Gestein sieht man 228 überaus zahlreiche winzige, schwarze Turmalinkryställchen. Das mikroskopische Bild wird bedingt durch eine Grundmasse, welche neben Quarz und Glimmer noch einen völlig zersetzten Feldspath enthält. Im ihr liegen die röthlich weiss und dunkel blau-grün pleochroitischen Turmaline, deren Kern oft vollständig wasserhell ist, ferner schwach pleochroitische, chloritische Substanzen, etwas Rutil in einfachen säulenförmigen Krystallen und herzförmigen Zwillingen und selten einzelne runde Körner von Apatit. Zwischen Rio negro und Matanza wurde ein dünnschieferiger, grauer, erdiger Thonglimmerschiefer (7) mit farblosem, muscovit- ähnlichem Glimmer gesammelt. Ein anderer Thonschiefer. (5) mit Glimmergehalt stammt vom Alto de los Cacaos, zwischen Mogotes und San Joaquin. Seine Farbe ist grünlich grau, die Schieferung vollkommen. U.d.M. zeigen sich neben einschlussarmem Quarz, kaolinartigen Substanzen und Chlorit in zurücktretender Menge Muscovit, Hornblende mit gelblich grünen und dunkel blau-grünen Axenfarben, Epidotkörner und einzelne Kryställchen von Schwefelkies. Von demselben Fundort liegen ausserdem theils rothe, theils graue, erdige Thonschiefer (9) vor. deren einer sich durch reich- lichen Epidotgehalt auszeichnet. Die meisten führen ebenso wie die gleich beschaffenen Gesteine am Abstiege von der Mesa de los santos nach Piedecuesta bald mehr. bald weniger reichlich grössere oder kleinere Quarzlinsen. Quarzit (11). Ein Quarzit (11) von schmutzig weisser Farbe tritt gang- förmig im Porphyr zwischen Mogotes und San Joaquin auf. Seine Structur ist zuckerkörnig, und mit dem unbewaffneten Auge ver- mag man ausser Quarz nur einzelne Blättchen eines silberweissen Glimmers zu erkennen. Das Mikroskop zeigt, dass die einschluss- freien Quarzkörner mindestens 90 pCt. der gesammten Gesteins- masse betragen und dass ausser diesen nur kleine Nester von Muscovit und wenige Kryställchen von Pyrit und Titanit an der Zusammensetzung theilnehmen. Granit und Granitporphyr (14—19). Der Granit vom Cerro de Tibe. zwischen Belen und Santa Rosa (14) ist ziemlich grobkörnig und besteht aus grauem Quarz, fleischrothem Orthoklas und ebenso reichlich vorhandenem, weissem Plagioklas, grünlich broncefarbenem Biotit und einzelnen kleinen, gelben Sphenkrystallen. Zu diesen Mineralien. welche man. schon mit blossem Auge erkennen kann. gesellen sich unter dem Mi- kroskop noch Apatit. Magnetit und ganz wenig Caleit. Der 'pla- 229 giotome Feldspath ist fast gänzlich zersetzt und der gelb und braun pleochroitische Biotit ist meist stark in Umwandlung zu Chlorit begritten. Zwischen Moeotes und Onzaga setzen an zwei verschiedenen Punkten im grobkörnigen Granit Gänge von sehr feinkörnigen Varietäten (15 u. 16) auf. Beide sind licht fleischroth gefärbt und wie der mikroskopische Befund lehrt, arm an Feldspath, dessen Individuen stark kaolinisirt sind. Der Quarz herrscht weitaus vor, doch tritt ausserdem in ziemlicher: Menge ein mehr oder minder dunkel gefärbter Biotit auf, der sehr häufig völlig sebleicht oder zu Chlorit zersetzt ist. Magnetit und wenige kleine Zirkone sind die accessorischen Bestandtheile. Die hierher gehörigen Gesteine von Quebradas und Piede- cuesta sind zwei Granite,‘ deren einer demjenigen von Üerro de Tibe (14) äusserlich völlig gleicht. Unter dem Mikroskop hingegen tritt der Plagioklas hier etwas mehr zurück, es erscheint etwas Epidot und hin und wieder kann man mikropegmatitische Structur beobachten. Das Gestein von Piedecuesta (15) ist von etwas eröberem Korn und mehr porphyrartigem Habitus, hervorgebracht durch grosse, meist als Karlsbader Zwillmge auftretende Ortho- klase. Sämmtlicher Feldspath ist von weisser Farbe und in hohem Grade zersetzt. Vom rechten Abhange des Thales von Sube stammt ein Granitporphyr (19). Makroskopisch erkennt man in der schmutzig rothen Grundmasse einzelne Quarzkrystalle, grünliche Feldspäthe und spärliche Muscovitblättchen. Die granitische Grundmasse ist auch mikroskopisch noch äusserst feinkörnig, manchmal fast fel- sitisch. In ihr liegen mehr oder weniger regelmässig begrenzte Krystalle von Quarz mit schönen, farblosen Glaseinschlüssen, stark zersetzte, theils monokline, theils trikline Feldspäthe und ein offenbar aus Biotit entstandener, farbloser Glimmer; chlori- tische Substanzen und Erzpartikel sind spärlich vorhanden. Fluidalstruetur kann öfters deutlich beobachtet werden. Quarzporphyr (20). Am Wege zwischen Mogotes und San Joaquin tritt ein Quarzporphyr (20) auf. Die eine Seite des Handstückes ist schon sehr stark zu Kaolin zersetzt. In dem übrigen verhältniss- mässig frischen, dunkel fleischroth- gefärbten Theile lassen sich makroskopisch kleine Krystalle von Quarz, Feldspath und Biotit unterscheiden. In dem mikroskopischen Bilde erscheinen die drei genannten Mineralien nicht gerade reichlich, aber mit all den Eigenschaften, welche für die Quarzporphyre charakteristisch sind. Die Grundmasse ist grösstentheils felsitisch, hin und wieder 230 mikropegmatitisch struirt und durch Eisenoxyd und chloritische Substanzen — die Zersetzungsproducte des Biotit — getrübt und gefärbt. Zahlreiche winzige Muscovitschüppchen und etwas Mag- netit sind die accessorischen Gemengtheile. Diabas (21). Den Gneiss vom Alto del Frio zwischen Mutiscua und Pam- plona durchsetzt ein Gang von Glimmer führendem Diabas (21), welcher von grünlich grauer Färbung ist und mit unbewaffnetem Auge die einzelnen Bestandtheile nicht unterscheiden lässt. Das Mikroskop zeigt uns eine weitaus vorherrschende Grundmasse, welche aus kleinen, innig verfilzten Feldspathleisten besteht, deren polysynthetische Zwillingsstreifung, wofern sie nicht gar zu sehr zersetzt sind, deutlich wahrzunehmen ist. Darin liegen zahl- reiche, meist regelmässig begrenzte Krystalle eines weingelben, nicht pleochroitischen Augites, dessen Auslöschungsschiefe in Schnitten annähernd parallel der Symmetrieebene im Maximum zu ca. 42° gemessen wurde. Chloritische Substanzen sind reichlich vorhanden und scheinen zum grössten Theil unter Ausscheidung von Maenetit aus dem Augit, zum geringeren Theile vielleicht aus dem spärlich vorhandenen, stark pleochroitischen (hell gelb bis dunkel braun) Biotit entstanden zu sein. Erz ist spärlich vorhanden und scheint dasselbe, soweit es nicht secundärer Maenetit ist, mit Rücksicht auf die Krystallumrisse als Titaneisen gedeutet werden zu müssen. Der Caleit giebt seine Anwesenheit durch Aufbrausen des Gesteins mit Salzsäure zu erkennen. War unter den Gesteinen der Central-Cordillere noch eine ge- wisse Mannichfaltigkeit vorhanden, so ist dies hier nicht mehr der Falle Mit Ausnahme des Sandsteins von Honda und des Tuffes von Penalisa, von denen der erstere sicher, der letztere wahrschein- lich aus andesitischem Material besteht, liegen nur Gesteine der ältesten Formationen vor, doch scheinen die Gneisse, wenn es hier gestattet ist, dem Habitus nach zu schliessen, im Allgemeinen jünger zu sein als ihre oben beschriebenen Aequivalente aus der Central- Cordillere. 231 2. Ueber geriefte Geschiebe von Muschel- kalkstein der Göttinger Gegend. Von Herrn OTTO Lane in Osterode a. H. Hierzu Tafel XIV u. XV. Geriefte Geschiebe werden bekanntlich vorzugsweise in Be- ziehung zu Gletschern gebracht und bei der Bedeutung, welche die Glacialtheorie zur Zeit erlangt hat, nur von dem Gesichtspunkte aus betrachtet, ob sie Gletscherproducte sind oder nicht; das spricht sich z. B. in der Bezeichnung „stries pseudoglaciaires* aus, mit welcher EsrAay an jurassischen Geschieben die Streifen letzterer Art belegt hat. Meiner Meinung nach aber verdienen geriefte und geritzte Geschiebe von der nachbeschriebenen Ausbildung schon an sich, in rein morphologischer Beziehung, Interesse, welches sich aller- dings steigert im Rückblick auf die Glacialtheorie; letztere Rück- sicht kann mich jedoch nicht bewegen, für jene einen ähnlichen Namen wie den von EsBrAay gebrauchten zu wünschen. Gletscherproducte dürften allerdings die Riefen, Streifen und Ritze dieser Geschiebe keinesfalls sein; dagegen sprechen schon die geographische Lage und die örtlichen Verhältnisse ihres Fundpunktes. Dieser liegt nämlich ausserhalb des Gebietes, welches von Glacialtheoretikern für die skandinavisch - baltisch - norddeutsche Inlandeisdecke beansprucht wird, und die orographischen Ver- hältnisse desselben sowie seiner Umgebung widersprechen auch der Annahme einer in grösserer oder geringerer Ausdehnung stattgehabten örtlichen Vergletscherung; selbst für einen „Ferner“ fehlt das entsprechende Firnbecken. Der Fundpunkt ist der „Weinberg“ bei Gladebeck, Kr. Göttingen, ein Randberg des das Leinethalgebiet westlich begren- zenden „Horstes*; er ist von NNW nach SSO gestreckt und erhebt sich steil über die 100 m tiefere östliche Thalsenke; im Südwesten und Westen wird er von der Hochebene durch ein ziemlich tiefes, einer Verwerfung folgendes Thälchen, im Nord- westen durch eine flache, in Lettenkohlen - Schichten ausgetiefte Erosionsmulde getrennt. Seine Form ist auf der Generalstabs- karte (1:25000, Bl. Nörten) nicht richtig dargestellt; er ist nämlich nicht ein-, sondern zweigipflig, da sich etwa 400 m süd- lich von dem 256 m hohen (auf der Karte ist, wohl in Folge eines Druckfehlers, 236 angegeben) Gipfel und getrennt durch eine nach barometrischer Messung nur 237 m erreichende Ein- senkung der Berg nochmals zu 247 m Höhe erhebt. — Die Höhen bestehen aus oberem Muschelkalk. Die gerieften und geritzten Geschiebe wurden auf der Nord- west- bis Westseite des Nordegipfels und zwar in einer Entfernung von 100—150 m von diesem gefunden; sie entstammen alle dem oberen Muschelkalke und zwar wohl meist der oberen (Nodosen- schichten), weniger der unteren (Trochitenschichten) Abtheilung desselben; auch lagern sie fast ausschliesslich noch auf Nodosen- schichten, seltener auf den bergabwärts folgenden Lettenkohlen- schichten. Als typische Exemplare habe ich die nachbeschriebenen sechs Stück ausgewählt; mit Ausnahme von No. 4 und möglicher Weise auch No. 6, welche wohl aus Trochitenschichten stammen, dürften alle diese Geschiebe in den Nodosenschichten (.„Glasplatten“) ihren Ursprung gehabt haben. Zuerst führe ich an (No. 1) ein fünfseitiges, keilförmiges Ge- schiebe mit ziemlich rechteckiger, im Mittel 6,3 em langer und 4,5 cm breiter Oberfläche (a) und nach einer Schmalseite abneh- mender Dicke von 3 em (vergl. Taf. XIV, Fig. 1). Die Unterfläche und die Schmalseitenfläche, welche letztere man als „Keilbahn“-Fläche bezeichnen kann, sind rauh und un- eben; wo sie sich schneiden, ist der gewöhnliche flachmuschlig- splittrige Gesteinsbruch erkennbar. Am ebensten ist eine (b) von den dreieckigen Längsseiten- flächen, während deren Gegenfläche gerade die unebenste und mit einer 0,5 cm tiefen, flach geböschten Ausbuchtung versehen ist, zu deren Entstehung ein alter, in 5 mm Entfernung von der Aussenfläche, zu dieser parallel hinziehender, von Brauneisen und Kalkspath erfüllter Spaltriss den Anlass geboten haben dürfte; von dergleichen Spaltrissen, welche möglicher Weise älter sind als das Geschiebe als solches, ist nur noch ein ganz regellos verlaufender am Gesteinsstücke zu erkennen. Die Oberfläche (a) ist, wie angedeutet, nicht eben, sondern etwas wulstig, und verlaufen die Wülste im Allgemeinen quer von einer Längskante zur andern, überdies aber ziehen ihnen ziemlich parallel, d.h. genau oder angenähert senkrecht auf der Längs- kante, 51 feine bis feinste Rillen oder Riefen; die Querschnitt- form der Rillen, soweit solche genauer erkennbar, entspricht meist 233 der eines mehr oder weniger spitzen Winkel- oder Wurzelzeichens, fast immer mit gerundet endigenden Schenkeln (V) und nicht selten unsymmetrischer Neigung derselben. Diese Riefen sind unter einander nicht alle genau parallel, sondern schneiden sich in Winkeln bis zu 15°, sie verlaufen auch nicht in gleichen Abständen, sondern sind oft dichter geschaart, während 3—8 mm breite Zonen zwischen. ihnen ungerieft hinziehen können ; manche Riefen erstrecken sich nicht über die ganze Fläche, auch bleiben sie nicht von gleicher Tiefe, indem einzelne sich allmählich bis zu 1 mm vertiefen und dabei entsprechend an Breite zunehmen; diese Riefen-Vertiefungen finden sich sowohl auf den Sätteln wie in den Mulden der wellig-wulstigen Oberfläche. Von der Oberfläche (a) setzen diese Riefen auch auf die dreieckigen Seitenflächen fort, auf beiden aber nur noch strecken- weise, nicht über die volle Flächenbreite (abgesehen vom keilför- migen Geschiebe-Ende, wo sich die Spuren sogar bis auf die Unterfläche verfolgen lassen), auf der „unebenen*“ selten bis zu 0,5 em Länge erreichend, auf der „ebenen“ (b) zwar länger, hier jedoch nicht mehr als Riefen ausgebildet, sondern als Bleistift- Strichen ähnliche Linien; dabei stehen sie in diesen Flächen nicht senkrecht auf der Geschiebekante, sondern unter Winkeln von 50 — 80° und schneiden sich also auch unter einander vielfach. Stellt man nun das Geschiebe so aufrecht, dass die meisten Riefen horizontal verlaufen, wie dies in der Skizze darzustellen versucht wurde (die linke untere Ecke des mit der stumpfen Schneide nach oben gestellten Keils ist mit dem Hammer ab- gesprengt und zeigt den frischen, muschlig-splittrigen Bruch), so erhält man den Eindruck eines Querbruches von einem versteckt- schiefrigen oder feingeschichteten Gesteine, an welchem jedoch auffallen: 1. die auf eine wechselnde Discordanz der Schieferung zurückzuführenden Erscheinungen (auf der Seitenfläche b); 2. der Umstand, dass sich jene Structur nur an und in der Nähe der einen Fläche (Oberfläche) offenbart, im übrigen Gesteinsstücke aber nicht verräth; man könnte dies allerdings durch einseitige Einwirkung von Verwitterungseinflüssen zu er- klären versuchen, doch dürfte schon nach makroskopischer Beobachtung nur die Behauptung Wahrscheinlichkeit erlangen, dass dieselben an der Ausbildung der Riefen zu solchen wesent- lich mitgewirkt haben; aber weiter dürfte sich ihre Thätigkeit nicht erstreckt haben und bleibt mithin noch dunkel, welcher Art die erste Bedingung und Veranlassung der Riefen - Entstehung gewesen ist. Andererseits spricht das Herumgreifen der Riefen 934 um die Geschiebekanten, wenn sie auch auf den Seitenflächen nicht mehr als Riefen, sondern nur als Linien ausgebildet sind, entschieden gegen eine den Gletscher - Schrammen entsprechende Bildung derselben. In dem, behufs Herstellung eines Dünnschliffes zur mikro- skopischen Untersuchung ausgeführten und polirten Querschnitte erkennt man mit blossem Auge oder der Lupe, dass von der Kante zur Fläche a aus den Oberflächen - Rillen entsprechende feine, meist mit dunklem, dendritischem Erz-Belag ausgestattete Spaltrisse in das Gestein hinein verlaufen; dieselben sind zwar alle nach einer Seite geneigt, wie dies schon an den Seiten- flächen des Geschiebes beobachtet wurde, aber unter sehr ver- schiedenen Winkeln; sie sind auch von sehr verschiedener Er- streckung; meist erreichen sie nur wenige Millimeter, einzelne jedoch über 1 em Länge; geradlinigen Verlauf besitzen fast nur die ganz kurzen, während bei den übrigen staffelförmige Aus- lösungen, Biegungen und selbst Gabelungen nicht selten vor- kommen. Die mikroskopische Untersuchung lehrt, dass das Gestein vorwaltend aus Organismenresten besteht, welche fast alle gleich gross (etwa 0,1 mm) sind und durch feinkörnige Kalksteinmasse verkittet werden; die Zahl der erwähnten, schon im Anschnitt beobachteten Spaltrisse wird durch die mikroskopische Unter- suchung durchaus nicht erheblich vermehrt, doch findet man da, dass der dunkle Erzbelag durchaus nicht das wesentliche Füll- material der Spaltrisse ist; vorzugsweise sind nämlich letztere zu durchschnittlich 0,01 mm breiten Adern von farblosen, meist ebenfalls 0,01 mm grossen Körnern ausgebildet, welche aller Wahrscheinlichkeit zufolge dem Kalkspath zugehören; diese ziem- lich wasserhellen Adern erstrecken sich hier bis zur Geschiebe- Unterfläche oder wenigstens bis in deren Nähe. No. 2 ist nur ein Spaltstück von einem Geschiebe, welches eine gebogene, einem Kranz - Ausschnitt ähnliche Form besessen haben mag; senkrecht zu der „Kranzlinie“ spaltete das Gestein sehr eben; das vorliegende kleine Spaltstück ist 3 cm breit, im Mittel 3 cm hoch und an der einen Spaltfläche 7 cm, längs der anderen aber nur 6 cm lang, da sich nach dieser Seite das Stück verjüngt (vergl Taf. XIV, Fig. 2, a— ce). Der Spaltrichtung entsprechen auf der Oberfläche und den beiden Schmalseiten zahlreiche Riefen, von denen besonders auf der Oberfläche einzelne sehr stark eingetieft sind; streng pa- rallel zu einander verlaufen diese Riefen nicht, sondern schneiden sich nicht gerade selten, aber doch bei weitem nicht so häufig und unter so hohen Winkelwerthen, wie sich auf der Unter- 2 2 = . j- 235 fläche des Geschiebes eine Menge von „Ritzen“ schneiden, welche die Riefen der anderen Flächen zu vertreten scheinen; in letzterer Beziehung fällt jedoch ungemein auf, dass die nach Zahl und Ausbildung (Tiefe und Längserstreckung) hier vorwaltenden Ritze in ihrer Richtung durchaus nicht jenen Riefen entsprechen, son- dern, unter einander selbst ziemlich parallel, die Richtung jener unter Winkeln von etwa 25° schneiden. Ausserdem erkennt man an dem Geschiebe ein Netz von Kalkspath-Adern, deren Füllmasse sich nicht selten als ein mehr oder weniger feiner Grat über die Umgebung, und zwar sowohl in der Tiefe der Riefen wie auf den zwischen diesen verlaufenden Rücken, erhebt, und deren Kalkspathfüllungen oder sie selbst demnach jünger als die Riefung selbst zu sein scheinen; von diesen Adern schneiden .die beiden auffallendsten (NP und VR), 1 mm mächtigen und einander parallelen, die Riefen auf der Oberfläche unter etwa 45°. Es erscheint mir nicht fraglich, dass an der Vertiefung und Herausarbeitung der Riefen auf Ober- und Seitenflächen die Ver- witterung, also chemische Thätigkeit, auch hier hauptschuldig ist; was aber die Entstehung jener veranlasst habe, lässt sich auch hier zunächst nur in negativem Sinne ermitteln. Dass nämlich die Schichtung nicht in Causalnexus mit der Riefung stehe, zeigen die auf den (sowohl Spalt- wie Geschiebe-) Seitenflächen vorhandenen Spuren derselben, welche ganz abwei- chende Richtung von derjenigen der Riefen besitzen, nämlich. horizontal verlaufen; auf den Schmalseiten- (Geschiebe-) Flächen hat die Verwitterung die Schichtungsfugen zu bis 3 mm breiten, fein gerillten Bändern (YZ und AE auf c) ausgefressen. Für die in ihrer Richtung der ausgezeichneten Spaltungs- fähigkeit entsprechenden tiefen Rillen der Oberfläche bietet einmal das Uebergreifen auf die Seitenflächen wiederum den Beweis, dass sie keine Gletscherschrammen oder etwas Entsprechendes sind; weiter aber führt schon die Aehnlichkeit mit plattig abge- sonderten Kalksteinstücken von Elliehausen (über welche ich in dieser Zeitschrift, 1875, p. 842 berichtete) zu der Vermuthung, dass auch für ihre Anlage secundäre Absonderung maassgebend gewesen ist. Ihnen gegenüber wird man nun sehr geneigt sein, die Ritze der Unterfläche, welche ja mit jenen weder in der Richtung noch in der Ausbildung übereinstimmen, und ganz besonders deshalb, weil sie eben nur auf die Unterfläche beschränkt sind und nicht um die Kanten herumgreifen, als nach Art der Gletscherschram- men entstanden anzusehen und gelten zu lassen. Diese Annahme erhält aber bei Prüfung der polirten Quer- schnittflächen sowie des zugehörigen Dünnschliffes durchaus keine Stütze, denn schon an ersteren beobachtet man dunklere Adern, welche in ziemlich gleicher Menge einmal den Riefen der Ober- fläche, dann den diese schräg schneidenden gröberen Kalk- spathadern, endlich aber auch den Ritzen der Unterfläche (als Fortsetzungen) entsprechen; während erstere ziemlich geradlinig verlaufen, besitzen diejenigen der letzterwähnten Kategorien un- regelmässigeren, gebrocheneren Verlauf; viele dieser Spaltrisse führen farblose, z. Th. recht grobkörnige (Kalkspath-) Füllmasse, viele andere dagegen sind nur an einem dendritischen Erzbelag kenntlich: Trumbildung, staffelförmig unterbrochener Verlauf u.s. w. ist sehr gewöhnlich. i No. 3 gehört zu den unscheinbarsten, aber trotzdem wohl interessantesten Geschieben; seine Kanten sind nur wenig ab- gerundet und .die Aussenflächen flach wellig aus- und einge- buchtet. Es stammt das Stück ersichtlich vom Steinkerne eines Ammoniten und ist durchsetzt von ein paar rundlich gewundenen Rissen und Klüften: nur aus dem Grunde der tiefsten und mäch- tigsten der letzteren ragt ein von Eisenhydroxyd sgefärbter (Kalkspath?-) Grat hervor, während in Folge von Verschiebung mehrorts an anderen Klüften em Rand messerähnlich und scharf über den Gegentheil hervorsteht (vergl. Taf. XIV, Fig. 3). Mit diesen anscheinend jüngeren Rissen und Verwerfungen stehen die nachbeschriebenen Ritze oder feinen Riefen in keinem offenbarem, genetischem Verhältnisse; diese finden sich fast auf eine einzige Geschiebeseite (Oberfläche) beschränkt, indem nur wenige von ihnen an einer Ecke des Geschiebes auf die Seiten- fläche fortsetzen; dieselbe Geschiebe - Ecke ist aber gewisser- maassen der Radiationspunkt der Ritze, von dem aus ihre Mehr- zahl eng fächerförmig ausstrahlt; nur die Minderzahl setzt an anderen Stellen der beiden, sich in jener Ecke schneidenden OÖberflächenkanten ein und zieht Ritzen aus jenem Bündel parallel; auch erreichen nur die Ritze dieses Bündels ziemlich‘ die gegen- überliegende Ecke oder Kante, während die daneben einsetzenden Ritze meist nach sehr kurzem Verlaufe endigen. Diese Conver- genz der meisten und längsten Ritze, welche sich ja zuweilen auch bei echten Gletscherschrammen findet, widerspricht nicht der Annahme, dass sie nach Art der letzteren entstanden seien, und gewinnt diese Annahme eben sehr durch den Gegensatz, in welchem diese nur wenig eingetieften und wesentlich nur auf eine Geschiebefläche beschränkten Ritze zu den an den vorbe- schriebenen Geschieben gefundenen Riefen stehen; das Ueber- greifen der Ritze an der einen Geschiebeecke kann man auch leicht erklären mit dem Hinweise, dass das geritzte Geschiebe nn 237 dem beim Ritzen ausgeübten Drucke nachgebend sich etwas ge- senkt oder gehoben oder überhaupt gewendet habe, sobald der ritzende Körper auf die vorragende Kante, resp. Ecke drückte; eine solche einseitige Senkung bemerken wir ja thatsächlich, wenn wir an einem entsprechend geformten, lose liegenden Ge- schiebe den Ritzungsvorgang nachahmen. Diese Annahme, welche sich ja, was nochmals betont werden muss, wesentlich nur auf die so abweichende Erscheinungsweise dieser Ritze gegenüber den anderen Riefen gründet, verliert jedoch allen Boden bei näherer Untersuchung der Querschnittflächen, denn da (u. d. M.) erkennt man zahlreiche feine, farblose (Kalkspath’?-) Adern, welche ersichtlich den Ritzen der Oberfläche entsprechen und alle steil geneigt auf der Kante des Querschnittes mit der seritzten Oberfläche stehen; dieselben laufen einander z. Th. parallel, z. Th. schneiden sie sich unter spitzen Winkeln; nur die wenigsten von ihnen erreichen die Unterseite des Geschiebes, die meisten endigen kurz vorher. Besassen die bisher betrachteten Geschiebe Riefen oder Ritze, welche für je eine Geschiebefläche oder auch für mehrere einheit- liche Systeme bildeten oder wenigstens nicht als offenbar ver- schiedenen und nothwendig getrennt zu haltenden Systemen an- gehörig zu betrachten waren, so bieten dagegen die im Folgenden beschriebenen Geschiebe der Beobachtung verschieden gerichtete Riefensysteme auf ein und derselben Fläche. No. 4 ist ein angenähert dreieckiges, nur 1,5 bis 2 cm dickes Geschiebe, welches aus zwei einander innig (jedoch bei unebener und nicht ganz horizontaler Grenzfläche) verwachse- nen, in der Structur deutlich und scharf von einander verschie- denen Schichtlagen besteht. Wie ich schon bei früherer Gelegen- heit!) hervorhob, sind Kalkstein - Schichten und -Bänke von fast ausschliesslich organogener Bildung regelmässig an den Schicht- Ober- und Unterflächen mit einer meist nur 1 cm mächtigen Lage gemeinen, compacten,. sogen. „dichten“ Kalksteins ausgestattet; einer derartigen Schicht entstammt das Geschiebe, dessen rauhe, organogene, 1 — 0,1 cm mächtige Lage wesentlich aus Brachio- poden - Schalen und einigen Trochiten besteht, dabei bräunlich gefärbt ist, während die scharf von ihr unterscheidbare, obere Schicht gemeinen Kalksteines licht grau ist und geglättete Ober- flächen zeigt. Nur diese Schichtlage ist gerieft und gefurcht, allerdings nicht in örtlich ganz gleichmässiger Weise. Unter den Riefen und Furchen kann man nach ihrer Richtung !) Diese Zeitschrift, 1881, p. 255, sowie 1888, p. 126, Anm. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 16 238 verschiedene Systeme unterscheiden, welche sich nach ihrer Bil- dung auch, zeitlich ordnen lassen (s. Schema Taf. XIV, Fig. 4). Die Riefen des jüngsten Systems sind zumeist sehr tief ein- gegraben, doch stellen sich einzelne Riefen des nächst älteren Systems als noch tiefere (bis 3 mm tiefe) Furchen dar; ausser diesen gehören aber zum älteren Systeme (II) noch viele flache Riefen und ist es das überhaupt riefenreichste unter allen. Die Riefen dieser beiden Systeme schneiden sich unter etwa 70° und setzen meist über die ganze Oberfläche und an den Seiten bis zur Grenzlinie der organogenen Schicht fort; in letztere hinein kann man nur die Ausläufer der tiefsten Furchen verfolgen und auf der Unterfläche fehlt jede Spur von Riefung; gleichwohl durchsetzen, nach mikroskopischem Befunde an Querschnitten, die den Oberflächen - Riefen entsprechenden feinen Adern auch die organogene, grobstruirte Schichtlage. Von einem dritten, noch älteren Riefensysteme (II) setzen die Riefen nur selten auf längere Erstreckung fort; sie schneiden diejenigen des nächst jüngeren Systems unter ungefähr 20°, die des jüngsten unter 50°. In Richtung aller 3 Systeme spaltet das Gestein leicht; diese durch die Riefen legbaren Spaltflächen stehen beim jüngsten Systeme auf der Oberfläche senkrecht, bei den anderen steil geneigt, sodass sie sich an der einen Randfläche unter etwa 20° schneiden. Gröbere Adern und Trümer, etwa von Kalkspath, sind hier nicht vorhanden, jedoch von ganz feinen, flach gewellten Adern und entsprechenden riefenförmigen Vertiefungen eine ziemliche Anzahl, und ordnet sich auch die Mehrzahl dieser zu einem Parallelsysteme, dessen mittlere Richtung die Riefen des jüngsten Systemes unter ca. 150°, diejenigen des nächst jüngeren unter 80° schneidet; nach der Beschaffenheit der feinen Kalkspath- Grate, mit welchem diese Adern ausgestattet sind, erscheinen sie z. Th. älter, z. Th. jünger als die Riefen. Von No. 5, einem flach spatelförmigen Geschiebe (längste Kante 13 cm), giebt Taf. XV, Fig. 1 eine Skizze; auch hier sind 3 Riefensysteme zu unterscheiden, welche aber auf beiden Flach- seiten des Geschiebes, von der einen oft ununterbrochen um den Rand zur andern fortsetzend, in gleicher Weise auftreten; die Riefen sind nicht gerade sehr zahlreich, jedoch meist ziem- lich tief. | Dasjenige Riefensystem, welches die meisten Riefen enthält, scheint auch das älteste zu sein; zu ihm gehören die der Längs- kante (AC) parallel oder angenähert laufenden Riefen. Nächst jünger dürften die wenig zahlreichen Riefen sein, 239 welche senkrecht auf der Seitenfläche AH stehen; ob zu ihnen oder zu jenen ältesten diejenigen Riefen zu rechnen sind, welche auf der rechten Seite der Skizze (von der Strecke JH ausgehend) dargestellt sind und in ihrer Richtung Mittelglieder zwischen beiden liefern, lässt sich nicht bestimmen. Entschieden jünger, nach den Erscheinungen an den Schnitt- punkten zu urtheilen, sind diejenigen, ebenfalls nur wenigen Riefen, welche der Kante AH angenähert parallel verlaufen; dieselben zeichnen sich vor den anderen durch ihre gleichmässige und meist beträchtliche Tiefe, besonders aber durch ihren stetigen Verlauf aus, während die andern oft intermittirend oder treppen- förmig absetzen; dass auch sie nicht genau parallel zu einander verlaufen, zeigen gleich die beiden bedeutendsten von ihnen, welche nahe der Kante AH ziehen und sich links von J schneiden. Neben diesen Riefen sind nun noch zahlreiche Kalkspath- adern vorhanden, deren Füllmasse zuweilen und bei den mächti- seren unter ihnen sogar regelmässig gratähnlich hervorragt; die ältesten von ihnen zeigen wellig gewundenen (z. B. LM), unter einander parallelen Lauf und dürften wohl ehemaligen Kammer- scheidewänden einer Ammoniten-Schale entsprechen; sie sind älter als alle Riefen; jünger als diese erscheinen dagegen alle anderen in ganz regelloser Weise verlaufenden Adern, sowie die von J nach G ziehende, wiederum verschweisste Verwerfungskluft; nur bei den wenigen, sehr feinen, den ältesten Riefen parallel lau- fenden oder sich in eine von diesen fortsetzenden (z. B. die von D ausgehende) Adern ist es zweifelhaft, ob sie diesen Riefen nicht etwa gleichaltrig sind und nur ihr Kalkspath-Grat jünger ist. Mit dem Hammer geschlagen spaltet das Geschiebe in Rich- tung der Riefen (siehe BC) und stehen die Spaltflächen senkrecht auf der Oberfläche. Schon mit blossem Auge kann man am angeschliffenen Quer- schnitte erkennen, wie von den Schnittpunkten der Riefen mit der Schnittfläche aus feine Risse oder Adern in das Gestein hinein verlaufen; dieselben besitzen sehr verschiedene, zwischen wenigen und mehr als 10 mm .schwankende Länge und erscheint letztere in keiner Abhängigkeit von der Richtung (resp. Alter) der Riefen zu stehen. Nach mikroskopischem Befunde gehen, wie es bei der Richtungsgleichheit betreffender Riefen auf beiden Geschiebeseiten zu erwarten war, einzelne Adern durch das Geschiebe hindurch. Beiläufig bemerkt zeigt der grobkörnige Kalkspath der dicken Adern fast durchweg Viellingsbildung. “No. 6 ist nicht nur das grösste der hier beschriebenen Ge- schiebe, sondern auch dasjenige, welches das Räthselhafte der Riefenbildung am meisten in die Augen treten lässt; es ist Lo> 240 ebenfalls flach spatelförmig (längste Kante BC 12,5 cm, grösste Dicke 2 cm) und auf allen Seiten gerieft. Ueber seine Form soll Taf. XV, Fig. 2a belehren. in welche das Schema der vorwal- tenden Riefenrichtungen eingezeichnet ist. Diese verschiedenen Riefen treten aber nicht in gleichmässiger Anzahl und Verthei- lung auf; die nach EH gerichteten sind die bei Weitem zahl- reichsten. finden sich meist in ganzen Bündeln gehäuft und sind auf der Gegenfläche zu der hier abgebildeten, in verhältniss- mässig ungeheurer Menge, sowie fast ausschliesslich vorhanden. Aelter als diese Riefen sind die nach den beiden anderen Richtungen ziehenden; diese bilden weitmaschigere Netze, und sind die nach F.J gerichteten fast allein auf die bei ABC gele- gene Hälfte der skizzirten Fläche beschränkt; das gegenseitige Altersverhältniss dieser älteren Riefen lässt sich nicht. feststellen (GK scheint jünger als FJ). Es erscheint mir nun gerechtfertigt, die Aufmerksamkeit auf folgende Erscheinungen zu lenken: | Einmal ist darauf hinzuweisen, dass hier besonders deutlich hervortritt, wie die Riefen von der einen Fläche des Geschiebes nach der andern fortsetzen; recht auffällig zeigt sich das an der in Fig. 2b, Taf. XV, nach Photographie vorgeführten Ecke A; die daselbst abgebildeten Riefenbündel ziehen in ganz gleicher Weise nach der Gegenfläche, sodass sie wie mittels einer Dreh- bank hergestellt erscheinen; schon hierdurch liefern die Riefen, wie schon mehrfach betont. den Beweis, dass sie nicht in ähn- licher Weise wie Gletscherrillen entstanden sein können. Dieses Fortstreichen über mehrere Flächen zeigen übrigens in mehr oder weniger vollkommener Weise auch die Riefen der anderen Systeme. Bemerkenswerth erachte ich ferner, dass die Riefen der Richtung FJ nicht als Riefen auf die Gegenfläche fortsetzen, sondern dass sie daselbst von feinen, z. Th. mit Grat ausgestat- teten Kalkspathadern vertreten werden, welche allerdings stark convergiren (s. in Fig. 2e, Taf. XV, unten), von denen aber einzelne schliesslich wieder auf sonst ungeriefter Fläche in einem Stück Riefe endigen; es muss jedoch erwähnt werden, dass auch schon auf der Bildfläche zwischen jenen Riefen eine feine Kalkspathader hinzieht. (Anscheinend regellos orientirte Kalkspathadern [s. z.B. Taf. XV, Fig. 2c] und kleine Verwerfungsklüfte [s. bei B in Fig. 2b Taf. XV] durchziehen übrigens das Geschiebe in mässiger Zahl.) Die Riefen selbst sind, wie dies auch aus Fig. 2b, Taf. XV zu ersehen, meist wenig vollkommen ausgebildet, oft ungleichmässig ver- tieft oder etwas gebogen und ähneln zuweilen sehr den Oberflächen- Riefen vom Geschiebe No. 1; auch verlaufen die Riefen eines und 241 desselben Systems durchaus nicht immer parallel zu einander. Auf der Gegenfläche von der in Fig. 2a, Taf. XV abgerissenen Bildfläche lassen nun die dicht gestellten Riefen des Systems EH bei Kreuzung einer Kalkspathader Verhältnisse erkennen, welchen ich glaubte eine eigene Skizze (Fig. 2c, Taf. XV) widmen zu müssen: Die sonst feine und mit Kalkspath-Grat ausgestattete Ader erweitert sich nämlich allmählich zwischen L und M, zeigt klaffende Ränder und Braun- eisen-Füllung; auf derselben Strecke schieben sich nun zwischen die sonst fortsetzenden Riefen ein Unzahl kleiner und feiner ein, sodass eine mandelförmige, vorwiegend feingeriefte Fläche längs LM ausgetieft ist; diese Fläche ist aber nicht eben, sondern die Ränder der Ader ragen etwa 0,5 mm empor und werden beider- seits von kleinen Thälern begleitet, welche nach der Ader zu steiler geböscht sind als auswärts. Die Untersuchung von an- sowie von dünngeschliffenen Quer- schnitten liess ganz entsprechende Verhältnisse erkennen, wie bei Geschiebe No. 5. | Im Allgemeinen darf man nun auf Grund der Einzel- Untersuchungen behaupten, einmal: dass die Bildung der fraglichen Riefen und Ritze erst nach Loslösung der Geschiebestücke aus dem Verbande ihres Muttergesteins stattgefunden hat, weiter aber: dass dieselben ihre mehr oder weniger starke Eintiefung einer chemischen Thätigkeit, ihre erste Anlage jedoch, wie ihr Zusam- menhang mit Spaltrissen beweist, einer mechanischen Einwirkung verdanken; auch würde die Annahme chemischer Thätigkeit allein nicht die Lage, Ordnung und Richtung der Streifen erklären; die vorgebildeten feinen Spalten eröffneten derselben vielmehr erst das Arbeitsfeld zur Vertiefung und Kantenrundung. Die Verknüpfung der Ritze und Riefen mit Spaltrissen schliesst auch für diejenigen Fälle, in welchen nicht schon durch morphologische Verhältnisse, wie z. B. durch das Herumgreifen der Riefen um die Geschiebekanten, diese Annahme jeder Wahr- scheinlichkeit beraubt ist, die Unterstellung aus, dass die Ritze nach Art der Gletscherschrammen entstanden seien; denn abge- sehen von den theoretischen Schwierigkeiten, welche ein dahin- gehender Erklärungs-Versuch zu überwinden hätte, steht dem schon die Erfahrung gegenüber, welche Gletscherrillen an Ge- steinen von entsprechendem Bestand und Structur nirgends in ähnlichem Verbande mit Spaltrissen kennt. | Solche Spalten und z. Th. weiter klaffende Risse, längs welchen nicht selten sogar Verschiebungen stattfanden, lieferte nun einmal die Torsion oder sonstige örtlich ungleichmässig ein- 242 wirkende Energie, aber Spalten dieser Art, obwohl sie chemischer Thätigkeit zu voller Entwicklung, insbesondere zur massigen Ab- lagerung neugebildeter Substanz (dickere Kalkspathadern) ver- halfen, sollen doch hier weniger das Interesse fesseln, weil sie meist zu regellos verlaufen und deshalb nicht Veranlassung zur Bildung von Streifen - Systemen bieten können. Nur sei bei dieser Gelegenheit noch darauf hingewiesen, dass sich das Alters- verhältniss dieser Klüfte und Adern zu den Streifen - Systemen sehr selten bestimmen lässt, weil das unversehrte Hindurchsetzen von Kalkspath - Graten durch chemisch eingetiefte Riefen keines- _ wegs das jüngere Alter jener beweist; der Kalkspath-Grat kann ja seine unversehrte Erhaltung seiner geringeren Lösungsfähigkeit, in Folge seiner (gröber-körnigen) Structur, oder chemischen Bei- mengungen verdanken. Für diese Streifen kommen nur diejenigen Spalten in Be- tracht, welche ähnlich wie bei der Bildung secundärer Schieferung und Plattung einseitiger Druck hervorruft, der Druck, welcher in einem zwischen die Backen eines Schraubstockes geklemmten und nicht bereits von vorgebildeten Spaltrichtungen durchsetzten Körper wirkt. Ich habe auf solchen Druck schon bei. verschiedenen Ver- anlassungen Bezug genommen, verweise aber hier nur auf diese Zeitschrift, 1875, p. 842, wo ich in ihm die Ursache der tafel- förmigen und plattigen Absonderung nachzuweisen versuchte; richtiger bezeichnet man wohl solche nach der Gesteinsverfesti- gung entstandene Absonderung noch speciell als secundäre zum Unterschied von der bei der Gesteinsverfestigung selbst hervor- serufenen resp. vorbereiteten, deren Formelemente die Natur von „Fugen“ und nicht von Spalten besitzen. Auch diese Spalten sind aller Wahrscheinlichkeit zufolge erst an den Geschieben, also nach deren Lösung aus dem Ver- bande des Muttergesteins, entstanden. Dafür eg nämlich folgende Verhältnisse: 1. Es müsste anderenfalls das Muttergestein lauter, oder wenigstens vorzugsweise geriefte Geschiebe oder entsprechende. Spaltstücke geliefert haben, was nach der Beobachtung am Fund- orte nicht der Fall war; geriefte Geschiebe sind daselbst in der entschiedenen Minderheit. 2. Die Beobachtung an Schnittpunkten verschieden gerich- teter Riefen lässt oft auch dort, wo keine Verwerfung der älteren Riefe bestimmbar, erkennen, wie die eine continuirlich durch die andere hindurchsetzende Riefe jünger sein muss als die geschnittene (vergl. Fig. 2b, Taf. XV); nun sind ja die Riefen nur durch chemische Thätigkeit eingetieft; da führt aber dieses deutliche 243 Altersverhältniss zu der Folgerung, dass solche chemische Thä- tigkeit eine für jedes Riefensystem zeitlich beschränkte, der Spaltrissbildung wahrscheinlich unmittelbar nach- folgende gewesen ist; man darf darnach wohl sogar schliessen, dass die gesteigerte Lösungsfähigkeit des Kalkcarbonats nur durch die das Spaltrisssystem hervorrufenden Druckverhält- nisse gegeben gewesen sei und mit Aufhören der entsprechenden Spannungen auch wieder endigte. Dann wären also die Spaltrisse wesentlich eleichaltrie mit den. dieselben auszeichnenden Riefen und somit entschieden erst am Geschiebe entstanden. — Nur beiläufig sei bemerkt, dass gegen Annahme einer zeitlichen Fortdauer gleich intensiver, chemischer Lösungs - Thätigkeit, der- zufolge also den ältesten Spaltrissen die tiefsten Riefen ent- sprechen müssten, noch verschiedene andere Erscheinungen spre- chen, deren Darlegung ich mir aber ersparen zu dürfen glaube. Dass die Absonderungs-Spalten keine gleichmässige Verthei- lung an den Geschieben zeigen, ist wohl Ungleichmässigkeiten des Gefüges oder chemischen Bestandes der letzteren zuzuschreiben; so dürfte z. B. der in Fig. 2c, Taf. XV, skizzirte Fall vervielfältigter Riefung am Spaltrisse auf von sonstigen abweichende Structur- und Tenacitäts- Verhältnisse betreffender Geschiebepartie zurück- zuführen sein, welche sich schon in der klaffenden Erweiterung des durchquerenden Spaltrisses äusserten. Umgekehrt wird an dem Mangel gut ausgebildeter Riefen, durch welchen die orga- nogen-struirte Schicht des Geschiebes No. 4 so auffällig von der ihr verwachsenen Schicht gemeinen Kalksteins absticht, eben nur ihre Structur die Schuld tragen. Doch muss dabei noch ein Umstand im Auge behalten wer- den: es kommt nicht allein auf die durch Spannung und Gesteins- structur bedingten Modificationen der Lösungsfähigkeit an, sondern auch auf die Gegenwart des Lösungsmittels in mehr oder we- niger reichlichem Maasse; war dieses nur spärlich vorhanden, so konnte die im Uebrigen der Auflösung günstigste Combination von Structur und Spannung doch keine Riefen hervorgehen lassen, sondern bestenfalls „Ritze*; solche verhältnissmässig trockene Pressung mochte demnach die Ursache gewesen sein, dass die Ritze an No. 3 nicht zu Riefen ausgebildet wurden (was sich aber noch auf andere Weise erklären lässt); der immerhin. leicht mögliche Umstand jedoch, dass das Lösungsmittel das Geschiebe nur theilweise reichlich benetzte, wird die örtlichen Ungleich- heiten in der Riefenausbildung oft ungezwungen erklären; so ist es ja wohl nicht unwahrscheinlich, dass die Unterfläche von Ge- schiebe No. 2 trocken blieb, als an den anderen Geschiebe- flächen die Riefen ausgenagt wurden. 244 Auch die Art und Weise der „Fassung“ seitens der „Schraubstockbacken* (um im oben angezogenen Bilde zu blei- ben) musste die Vertheilung der Absonderungs-Spalten beeinflussen; eine nur theilweise, oder eine Fassung mit ganzen Backenflächen wird ja nothwendig andere Producte liefern. Auf nur theil- weise Fassung, welche also nur einen mehr oder weniger grossen Theil des Geschiebes dem Drucke unterwarf, dürfte in erster Linie die so gewöhnliche Erscheinung zurückzuführen sein, dass die Spalten und die ihnen entsprechenden Riefen nur an einer Geschiebeseite entwickelt sind. Senkte sich während der Druck- einwirkung die eine Schraubstockbacke, so entstanden Spalten, welche mit den erst entstandenen zwar das Streichen, aber nicht mehr das Fallen gemein hatten (wie an Geschiebe No. 1); seit- lichen Verschiebungen der Backen oder durch ältere Spaltrisse bedingten Abweichungen der Tenacitätsverhältnisse kann die nicht seltene Erscheinung der zu einem Riefensystem gehörigen Spalten- Convergenz zugeschrieben werden. Die an einem und demselben Geschiebe unterschiedenen Spalten- und Riefensysteme erfordern natürlich die Annahme, dass jenes in verschiedenen Richtungen nach einander gedrückt worden ist, also gewissermaassen seine Lage zwischen den Schraub- stockbacken gewechselt hat. Die Spaltenbildung durfte aber in solchem Falle keine so durchgängige geworden sein, dass die älteren Spalten die Spaltung des Geschiebes schon vollständig bestimmten, denn in diesem Falle wäre das Geschiebe bei erneu- tem, aber anders gerichtetem Drucke jenen entsprechend zer- fallen; dem konnte jedoch vorgebeugt sein durch ihre feste Ver- sinterung. Die geringere Tiefe, welche die Ritze oder Riefen mancher Systeme besitzen — ich erinnere an Geschiebe No. 3 — kann ausser durch Mangel an Lösungsmittel auch so erklärt werden, dass die die Lösungsfähigkeit erhöhende mechanische Spannung nur sehr kurze Zeit angedauert hat. Nun bleibt aber noch die Frage zu beantworten, unter welchen Verhältnissen vorbetrachtete Streifung und Riefung der Geschiebe entstehen konnte und entstanden sein mag. EsrAy, dessen schon erwähnte „stries pseudoglaciaires“ der Beschreibung nach auch dieser durch Spaltrisse bedingten Riefen- Art anzugehören scheinen, ist geneigt, ihre Bildung Murengängen oder Bergrutschen zuzuschreiben (du choc torrentiel des blocs et des pierres les uns contre les autres; — le choc des blocs et ‘des pierres de toutes dimensions qui descendent avec fracas dans les torrents sous des pentes superieures parfois & 45°); für eine 245 solche „stürmische* Bildungsart sind aber den von mir beschrie- benen Geschieben die Verhältnisse gar nicht geboten gewesen, da die Oberflächen - Neigung des Weinbergs vom Gipfel bis zum Fund- orte der Geschiebe 10° nicht übersteigt. Die Geschiebe finden sich, wie schon angegeben, daselbst vorzugsweise in demjenigen Gebiete, dessen Untergrund von No- dosenschichten gebildet wird; diese sowie die unterteufenden Trochitenschichten zeigen den Aufschlüssen in einem Steinbruche, zahlreicheren Schurflöchern und natürlichen Entblössungen zufolge etwas wechselndes Streichen und Fallen; im Allgemeinen dürfte ersteres auf SW -- NO und letzteres auf 12° nach NW zu schätzen sein. Auf diesen Schichten lagert nun in wechselnder, meist nur geringer und oft auf wenige Decimeter beschränkter, bergabwärts nach Westen zu aber anscheinend steigender Mäch- tigkeit eine Lage loser Kalksteine, welche sich theils als kanten- scharfer Schotter, theils als kantengerundete Geschiebe darstellen. Die Steine lagern unverkittet und auch vorzugsweise ohne Thon- oder Lehmpolster an einander, und treten deshalb in dem Niederwalde, welcher den Berggipfel bedeckt, häufig mehr oder weniger grosse, von Vegetation entblösste Stellen des stei- nigen Bodens hervor. Die ganze Stein-Lage kann man darnach als einen Gehänge-Schotter bezeichnen, dessen Hang aber nicht allein dem Fallen der unterteufenden Schichten, sondern auch und vielleicht noch mehr der Berges-Böschung im Streichen derselben (nach SW) folgt; mit den Schichtgesteinen der Berges- höhe, aus deren Zerfall (Desaggregation) er hervorgegangen, ist er ohne scharfe Grenze verknüpft. — Wie angegeben, besteht das Lager wesentlich aus losen, nur mechanisch zusammen- gepackten Steinen, doch will ich damit nicht behaupten, dass nicht in einzelnen Partieen auch etwas erdige, durch die Verwit- terung producirte oder angewehte Substanz zwischenlagere, sowie dass nicht hin und wieder mehrere Gesteine mit einander fest „versintert* oder verkittet, wenn solches vielleicht auch nur vorübergehend, sein könnten. Die vorgefundenen Geschiebe, welche in ihrer Form das Erforderniss einer stattgehabten Ortsveränderung erbringen, können darnach gar keinen weiten Transport erlitten haben, höchstens 100 — 150 m weit; sie finden sich allerdings, jenem Erforderniss entsprechend, ausschliesslich längs der bergabwärts gerichteten Grenze des Schotterlagers, insbesondere häufig längs eines Weges, welcher einen nördlich gerichteten Waldvorsprung westlich begleitet und in seiner südlichen Endstrecke den Mu- schelkalkboden von einem lehmigen trennt, welchen ich, allerdings nicht mit voller Sicherheit, der Lettenkohlenstufe zurechne; an 246 dieser Stelle trifft man einzelne Geschiebe auch auf letzterwähn- tem Boden, Dass dieser Geschiebe-Transport an der Oberfläche des Schotter-Lagers stattgefunden habe, erscheint mir durchaus un- wahrscheinlich; es ist für einen solchen gar kein locomotorisches Moment erkennbar. Einmal ist die Neigung . der Bergböschung zu unbedeutend, als dass die Schwere mit Hülfe von Wind und Wetter den Transport eines Geschiebes von wenn auch nur mässigster Grösse hätte. bewirken können; Rinnsale von Nieder- schlags-Wassern aber, welche dies zu bewerkstelligen vermochten, konnten auf dem höchst wasserdurchlässigen Schotterboden nicht entstehen. Anders liegen die Verhältnisse für das Innere und die Grundfläche des Gehänge-Schotters: hier finden wir zwar festge- packt Stein an Stein, als ob jeder den andern im Fesseln schlage, jedoch der Druck, welchen die bergaufwärts belegenen Partieen ausüben, wirkt nicht nur vertical als Schwere auf ihr unmittelbar Liegendes, sondern auch seitlich auf die bergabwärts am Gehänge lagernden Massen, diese zu einem Bergabwärts-Gleiten drängend; soweit dieselben nun nicht in Folge ihrer eigenen Schwere oder in Boden - Vertiefungen, zwischen Schichtenköpfen eingeklemmt u. Ss. w. gesichert ruhen, werden sie bei Gelegenheit jenem Seiten- drucke nachgeben müssen. Solche Gelegenheit tritt aber verhöltuisemändes gar nicht selten ein, denn absolute Ruhe ist den Bestandtheilen eines Gehängeschot- ters durchaus nicht vergönnt; dafür sorgen schon die chemischen und mechanischen Einflüsse der Witterung und der Vegetation: die' atmosphärischen Wasser und die Pflanzenausscheidungen zehren an den Geschieben und vermindern allmählich ihr Volumen, sodass ein Nachsinken, ein fortdauerndes „Setzen“ des Lagers stattfinden muss; das gefrierende Wasser sowie die sich verdickenden Pflan- zenwurzeln drängen die Geschiebe seitwärts; erlauben endlich die Verhältnisse des Untergrundes, dass das vom Gehänge- Schotter verschluckte Wasser der Regengüsse sich zu Rinnsalen vereinige, welche mit einer ihrer Wassermenge entsprechenden Stosskraft bergabwärts streben, dabei auf die Schottersteine mechanisch ein- wirken, sie bewegen und z. Th. fortführen: so müssen alle diese Umstände eine andauernde Umlagerung der Bestandtheile eines solchen Lagers bewirken. Bei dieser Umlagerung werden all- mählich und in allerdings nach menschlicher Auffassung sehr langen Zeiträumen die dem Untergrunde nahen Schottersteine zu kantengerundeten Geschieben umgeformt bergabwärts transportirt werden können. Zugleich bieten die relativ feste Packung des Gesteins- 247 Schotters, der Mangel eines die Steine einhüllenden weicheren Materiales und die Druckvertheilung im Schotterlager die Gele- senheit zur Hervorrufung von Spaltriss - Systemen in einzelnen Schottersteinen und Geschieben. Wenn sich der Druck grösserer Schotterblöcke. einer versinterten Schotterpartie oder überhaupt einer grösseren Schottermasse auf ein einzelnes Geschiebe con- centrirte, ähnlich etwa wie eine Last auf eine untergelegte Walze drückt, konnte derselbe wohl eine genügende Grösse erreichen, um Spaltriss-Systeme hervorzurufen, welche die chemische Thä- tiekeit der Sickerwasser dabei zu Riefen ausarbeitete. Solchergestalt liefern, meine ich, die Verhältnisse eines Gehänge-Schotterlagers die genügende Erklärung der Bildung geriefter und geritzter Geschiebe. Zur Zeit kenne ich letztere allerdings nur von dem ge- nannten Fundpunkte; ich zweifle aber keineswegs daran, dass sie nieht auch noch an anderen Orten angetroffen werden sollten: dass ihr Vorkommen bis jetzt noch nicht allgemeiner bekannt und ermittelt ist, schreibe ich nur dem Umstande zu, dass man sie zu wenig beachtet oder vielleicht auch manchmal mit wirklichen Gletscherproducten verwechselt hat. -Gleicheültig erscheint mir dabei. ob der Schotter durch Zerfall des den Untergrund bildenden festen Gesteins entstanden ist, oder auf secundärer Lagerstätte ruht. Auch meine ich nicht, dass durchaus nur Kalkstein-Schotter den Geschieben genügende Bildungsverhältnisse biete; allerdings mag nur Kalkstein und die im chemischen Verhalten ihm ähn- lichen Gesteine die günstigsten Bedingungen überhaupt bieten und auch die Entwicklung der Riefen längs der Spaltrisse ge- statten, aber die Hervorrufung dieser sowie unter günstigen Um- ständen vielleicht sogar einer eigentlichen Ritzung nach Art der Gletscherschrammung bei der Geschiebebewegung dürfte auch bei andersartigen Schotter- oder Geröll - Lagen und -Haufen nicht ganz ausgeschlossen sein, wenn nur sonst die nöthigen Bedingun- gen der losen Aneinanderlagerung und des Druckes gegeben sind. -Ebensowenig glaube ich,. dass nothwendiger Weise ein sol- ches Lager entblösst sein und wie dasjenige am Weinberge die Oberfläche der Berglehne bilden müsse; ich meine vielmehr, dass Geschiebe auch in mit Gehängelehm verknüpften Schottern entstehen können, wie sich solche in der Göttinger Gegend ver- breitet finden; man beobachtet da einen allmählichen Uebergang von Lehm in Schotter, indem ersterer nach der Tiefe zu an Zahl und meist auch an Grösse zunehmende Steine enthält, : bis am Grund die Grundwasseradern führende Schotter- und Geschiebe- bank auftritt. Ich denke mir solche combinirte Lager nicht 248 entstanden in der Weise, dass zuerst nur Schotter und darnach in besonderer Bildungsperiode die Lehmdecke abgelagert wurde, sondern glaube, dass beide aus Material von wesentlich derselben Art allmählich hervorgegangen sind. Nothwendige Voraussetzung ist allerdings dabei die, dass Art und Neigung der Grundfläche des Lagers die Bildung von Rinnsalen und Wasseradern ge- stattet habe. Wenn auf solche Fläche von der Bergeshöhe Gesteinsmaterial herabstürzte, -rollte oder langsam -glitt, so mochte dieses zwar, der Gesteinsfolge des hier in Frage kommenden Muschelkalkes entsprechend, sowohl steinig als auch erdig (thonig und merglig) bei der verschiedensten Grösse der Bestandtheile und in wech- selnder Mengung derselben sein, aber aus der Schutthalde wurde bald ein mehr oder weniger grosser Theil des am leichtesten ausschlämmbaren erdigen Materiales ausgespült. Dieses Weg- spülen und Ausschlämmen besorgte theils das in das Schuttlager direct aufgenommene atmosphärische Niederschlagswasser, theils aber und in örtlich viel bedeutenderem Maasse und zugleich in für die Weiterentwicklung des Lagers ganz wesentlicher Weise die an der Berglehne herabfliessenden Rieselwasser. Diese berauben nur die liegendsten Theile des Schuttlagers ihres Ge- haltes an erdigem und überhaupt leicht entführbarem Materiale und differenziren so das Lager in einen liegenden, nur steinigen Theil und in einen hangenden, aus steinigen und erdigen Be- standtheilen regellos gemengten. Erhält nun im Laufe der Zeit diese Decke in Folge der atmosphärischen Angriffe auf die Schichtgesteine der Bergeshöhe (ganz abgesehen von Erderschüt- terungen) Zuwachs, indem von dort zeitweise immer wieder Schutt der verschiedensten Art nachstürzt und herabgleitet, so verhin- dern doch die Rieselwasser und Grundwasseradern, dass sich der liegende Theil des Lagers mit Lehm verstopfe. Die oben ge- kennzeichnete „Unruhe“ im Lager, welches sich nach und nach immer mehr zu „setzen“ strebt, bringt allerdings mit sich, dass auch die zuerst an der Oberfläche belegenen Lager-Bestandmassen, vom neu hinzugekommenen Schutte gedrängt, immer tiefer sinken und schliesslich am Boden anlangen, jedoch gelingt es nur den eingemengten Steinen, welche dabei ihres grösseren Gewichtes halber früher zum Grunde gelangen, dauernd am Grundschotter theilzunehmen, denn alle erdigen, dahin gelangten Bestandtheile fallen dem „Grundwasser“ zum Opfer, welches sie, je nach der wechselnden Wassermasse, in grösserer oder geringerer Menge fortführt; so erklärt sich zunächst die Differenzirung des Lagers in zwei unter einander verschiedene, aber durch Mittelglieder ver- bundene Grenzschichten. 249 Die Verschiedenheit der Ausbildung von liegendster und Ober- flächenschicht eines solchen Gehängelehmes wird aber noch durch andere Umstände gefördert; so kann atmosphärische und orga- nische Thätiekeit auf die Zerkleinerung der Constituenten der Öberflächen-Lage hinarbeiten und in dieser die feinerdigen Be- standtheile ungemein mehren; die mineralische Beschaffenheit der- selben Lage kann bewirken, dass diese bei einer Durchtränkung nach starker Austrocknung so „aufschwillt“, dass die Steine an ihrer Oberfläche „verschluckt“ und beschleunigt den Grund- schichten zugeführt werden; ferner hat Darwın in seinem letzt- veröffentlichten Werke darauf hingewiesen, in wie grossem Maasse Würmer ein Wieder-Emporführen erdiger Theile zur Oberfläche besorgen; endlich ist zu erwägen, eine wie bedeutende, meisten- falls wohl sehr erhebliche Menge Staub die Oberfläche zugeweht erhält und mit Hilfe der Vegetation zu fesseln vermag. Auf diese Weise kann die Oberflächenschicht zu einem steinfreien, feinerdigen, zuweilen sogar lössartigen Culturboden werden, welcher das atmosphärische Niederschlagswasser selbst festhält und nicht mehr oder wenigstens nur zum geringsten Theile an die zu Grunde liegende Schotterbank abgiebt. Trotzdem braucht . letztere noch nicht zur Ruhe zu kommen und kann die Geschiebe- bildung bei felsigem oder durch den Schotter selbst gepflasterten Untergrunde ihren Fortgang nehmen, so lange ihr nur nicht, etwa durch dichten Anschluss der Lehmdecke an die Berglehne, der Zufluss der Rieselwasser abgeschnitten wird. 250 3. Temperaturverhältnisse während der Eis- zeit und Fortsetzung der Untersuchungen über ihre Ablagerungen. Von Herrn OrTrTo TORELL in Stockholm. (Uebersetzt von Herrn FELIX WAHNSCHAFFE in Berlin.) !) Hierzu Tafel XVI. Bei dem Eintritt der Eiszeit wurden von den Gletscher- flüssen des skandinavischen Inlandeises auf den praeglacialen Bildungen Sand und Grand, sowie in grösseren Becken Thone abgelagert. Diese Ablagerungen, welche in Schweden hvitäsand und hvitälera, in Deutschland Diluvialsand und Diluvialthonmergel genannt werden, wurden theils von dem vorrückenden Eise zer- stört, theils von den ungeschichteten Grundmoränen desselben bedeckt. (Grundmoräne — jökellera, „pinmo“ in Schweden, Un- terer Diluvialmergel in Deutschland.) In einem Theile des nörd- lichen Deutschland und Schonens zog sich das Eis allmählich zurück, breitete sich jedoch nachher von Neuem über dasselbe Gebiet aus und hatte dann eine in gewisser Hinsicht andere Richtung. Hierbei lagerten die Gletscherflüsse auf den ältesten Moränen neuen Sand und Thon (== mittlerer hvitäsand und hvitälera, mittlerer Diluvialsand) ab, welche hernach von einer jüngeren Grundmoräne (= obere jökellera, baltische jökellera, oberer Diluvialmergel) bedeckt wurden. Auf der skandinavischen Halbinsel kommen indessen hvitäsand und hvitälera nur aus- nahmsweise nördlich von Schonen vor, sondern es liegt die ältere grandige jökellera oder „pinmo“ oft unmittelbar auf dem ge- schrammten Fels, und darüber finden sich die jüngsten Moränen der Abschmelzperiode (= jökelgrus, krosstensgrus). Letztere werden wiederum hie und da von dem Rollsteinsgrus der Glet- scherflüsse bedeckt und auf diesem sowohl, als auch auf dem jökelgrus lagert an mehreren Stellen Eismeerthon (hvarfvig lera, Yoldialera) mit einer arktischen Fauna. !) Das Original ist veröffentlicht in: „Öfversigt af Kongl. Vetens- kaps-Akademiens Förhandlingar, 1887, No. 6. Stockholm.“ 251 Während der Ausbreitung des Inlandeises über Nord-Europa bis zu der bekannten Grenzlinie für die von Skandinavien stam- menden Moränen gab dasselbe Veranlassung zu gleichartigen Bil- dungen, deren Schichtenfolge im Allgemeinen mit der oben für den südlichsten Theil von Schweden angegebenen übereinstimmt. Untersucht man die fossilen Reste aus den während der Eiszeit, sowie den kurz vor und nach derselben abgesetzten Schichten, so kann man hinsichtlich des Klimas während dieser Perioden wichtige Aufschlüsse erhalten. In den Gletscherflussbildungen des südlichen Schonen, sowohl in den ältesten, welche von der unteren Moräne bedeckt werden, als auch ‘in den über derselben liegenden hatte man vergebens nach fossilen Resten gesucht, bis vor einigen Jahren Theile eines Fischskelettes in den Thongruben bei der Cementfabrik von Lomma durch den Ingenieur A. W. LunpBEre aufgefunden wurden. Hernach wurden mehrere derartige Funde gemacht und man erhielt schliesslich ein so vollständiges Material, dass es Prof. F. A. Sumirr gelang, diese Reste auf den im Eismeer allgemein verbreiteten Gadus polar's SABınE zurückzuführen. Er hat mir hierüber freundlichst die nachstehenden Mittheilungen nebst den dazugehörigen Zeichnungen geliefert. „Die gemachten Funde be- stehen aus drei mehr oder weniger vollständigen Schädeln mit Kiefern, Gaumbogen und dem ziemlich deutlich unterscheidbaren Suspensorium des Unterkiefers, dazu die ersten Wirbel, die Brustflossen und ein Theil der ersten Rückenflosse, alles mit Sicher- heit auf Gadus saida Ler. (= Gadus polarıs SaB.) zurück- führbar. Wir theilen hier einige Abbildungen von den am sichersten bestimmbaren Schädeltheilen mit, indem wir sie ver- gleichen mit den entsprechenden Knochen eines 205 mm langen Exemplars von Gadis sarda, welches Lieutenant SANDBERG vom Weissen Meere mitgebracht hat. Die Knochen sind nahezu gleich gross, soweit die fossilen von Lomma vollständig sind, und werden auf Taf. XVI in doppelter Grösse wiedergegeben. Ausser den abgebildeten Resten kommen unter den Lomma- Funden verschiedene kaum mit Sicherheit bestimmbare Wirbel und längere oder kürzere Theile des Rückgrats, sowie eine ziem- lich deutliche Partie des Schwanzes vor.“ Die Funde gehören theils den Sammlungen der schwedischen geologischen Landesuntersuchung, theils dem zoologischen Museum der Universität Lund an. Hierdurch wurde demnach mit Bestimmtheit bewiesen, dass während des Absatzes des in Frage stehenden Thones ein ark- tisches Klima herrschte und es wurde ein sicherer Ausgangspunkt für die Parallelisirung der süd-schonischen Glacialablagerungen mit denjenigen Deutschlands und Dänemarks gewonnen. Durch die Bohrungen, welche die schonische Cementfabrik bei Lomma aus- führen liess, ist die Schichtenfolge daselbst von unten nach oben folgendermaassen festgestellt worden: 1. Unterer hvitäsand und hvitälera, 2. Untere jökellera, 3. mittlere hvitälera mit Gadus polaris. In der Nachbarschaft von Lomma und bei Lund, wo- selbst die Ablagerungen durch Bohrungen und Ausgrabungen bis zu einer Tiefe von fast 400 Fuss untersucht wurden, wird die letztgenannte Thonbildung von 4. oberer, „baltischer* jökellera bedeckt. Nach den umfassenden Untersuchungen von BERENDT und Juxtzsch zeigt sich im Weichselthale von unten nach oben nach- stehende Schichtenfolge: 1. unterer Diluvialsand (= undre hvitä- sand), 2. unterer Diluvialmergel (= undre jökellera), 3. Thon, Fayencemergel, Sand (== mellersta hvitäbildningar), 4) oberer Diluvialmergel (= öfvre jökellera).. In dem unteren Diluvial- ‘sande und in dem unteren Theile des unteren Diluvialmergels fanden sich daselbst Schalen von Yoldia arctica Gray, daneben jedoch enthält der Diluvialmergel Reste von einem ganz anderen Thon, der durch Cyprina islandıca charakterisirt ist und daher Cyprinenthon genannt wird. Auch in Holstein, Schleswig und auf einigen der dänischen Inseln findet sich der letztgenannte Thon und Dr. GoTTscHE hat beobachtet, dass derselbe bei Kekenis auf Alsen unmittelbar auf tertiären Schichten ruht und von dem unteren Diluvialmergel bedeckt wird. Am Ristingeklint auf Langeland hat Professor JOHNSTRUP Cyprinenthon als Einlagerung in Diluvialmergel ge- funden und er glaubt, dass das interglaciale Alter des ersteren dadurch bewiesen sei, eine Auffassung, die indessen durch die eben erwähnten Funde bei Kekenis und im Weichselthal widerlegt wird. Dass der Cyprinenthon am Ristingeklint in der Moräne vorkommt, beruht ohne Zweifel darauf. dass derselbe bereits sich vorfand, ehe letztere sich bildete, und dass er beim Vorrücken des Eises darin eingepresst wurde („contorted drift“). Der CGyprinen- und Yoldienthon,, welche im Weichselthale älter sind als die mächtigen Ablagerungen des skandinavischen Inlandeises daselbst, enthalten jeder ihre Fauna, jedoch oft durch die Einwirkung des Eises mit einander gemischt. ° Dieselben haben unter vollkommen verschiedenen physikalischen Verhältnissen gelebt, und zwischen dem Absatz der beiden muss ein langer Zeit- raum liegen, in welchem die Temperatur des Meeres von der gegenwärtigen der Nordsee bis zu der des Polarmeeres sich änderte. Die Fauna des Cyprinenthons gehört nämlich der Pe- riode vor der Eiszeit an, als das Klima sich noch nicht we- 253 sentlich von dem in jenen Gegenden jetzt herrschenden unter- schied, während der Yoldienthon darauf hindeutet, dass eine arktische Temperatur zur Zeit vor seiner Bildung in der Ostsee herrschte. Das Vorkommen der Yoldia ist hier um so interes- santer, als dieselbe in keinem anderen Lande in diesem geolo- sischen Niveau beobachtet worden ist. Alle die Thiere, der Hauptsache nach Mollusken, welche im Cyprinenthon aufgefunden wurden. sind noch jetzt lebende Nordsee-Formen. Unter ihnen findet sich die gewöhnliche Auster, Ostrea edulıs, die in Folge ihrer wirthschaftlichen Bedeutung hinsichtlich ihrer Lebensbedingungen besser bekannt sein dürfte als irgend ein anderes Weichthier. Sie kommt in Europa nicht nördlicher vor als bei Thränen unter dem Porlarkreise in Nor- wegen, woselbst die Temperatur am Meeresboden nach Professor Mo#un + 6° C. beträgt. Dr. Trysonm giebt an, dass die Austernbrut an den Mündungen der Schelde sehr spärlich ge- deiht, wenn die Temperatur an der Oberfläche während der Laichzeit nicht bis zu + 21 oder 22°C. hinaufgeht, und an den Küsten Englands wechselt die Temperatur der Meeresoberfläche während der in Frage stehenden Zeit zwischen — 16° und + 28°C. Da sich bei Tarbeck in Holstein eine Austernbank zusammen mit dem Cyprinenthon findet, so wird hierdurch be- wiesen, dass die Temperatur am Meeresboden zur Ablagerungszeit des Thones wahrscheinlich nicht unter die oben angegebene von + 6° €. herabeing und dass sie an der Oberfläche während des Hochsommers bis auf wenigstens + 16° C. anstieg. Vermuthlich wurde der Meeresboden des Üyprinenthones schon vor Eintritt der Eiszeit trocken gelest, aber während der- selben senkte er sich von Neuem und wurde von dem ältesten Yoldienthon bedeckt. Das Meer dürfte damals eine Bodentem- peratur von höchstens + 1° C. gehabt haben. Kein bekanntes lebendes Weichthier bedarf nämlich einer niedrigeren Temperatur als Yoldıa arctica Gray (nach der die Bezeichnung Yoldienthon gegeben wurde), und aus ihrem Vorkommen in fossilem Zustande können daher wichtige Schlüsse in klimatologischer Hinsicht ge- zogen werden. Durch das Resultat der hydrographischen For- schungen auf den arktischen Expeditionen NoRDENSKIÖLD’S ist es möglich geworden, mit grösster Genauigkeit die Temperatur- grenzen anzugeben, innerhalb deren die in Frage stehende Muschel lebt. Man fand, dass sie eircumpolar ist; sie tritt im grosser Menge im Karischen Meere und längs des nördlichen Sibirien auf, wo die Temperatur des Wassers am Boden zwischen 0° und — 2°C. wechselt; sie ist dagegen sehr selten an der Westküste von Spitzbergen, wo die Bodentemperatur — 1° C. (Monn) be- Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 2. 17 254 trägt, aber sie kommt häufig vor in der von Eis erfüllten Henloopen- Strasse innerhalb derselben Inselgruppe. An der Westküste von Grönland trifft man sie selten, aber sie scheint im nördlichsten Theile der Baffınsbay sehr verbreitet zu sein. Bei Finland und Island ist Yoldia niemals lebend gefunden worden und Professor JecHe hat hervorgehoben, dass sie auf keiner von NORDENSKIÖLD S Expeditionen westlich von Nowaja Semlja angetroffen wurde. Die Temperatur an der Meeresoberfläche innerhalb des Yoldiengebietes dürfte nach den gemachten Beobachtungen im wärmsten Theile des Sommers nur ausnahmsweise bis auf + 5° C. ansteigen, wie an der Westküste von Spitzbergen, aber sie ist sicher im Allge- meinen dem Nullpunkt nahe. Dass die Verhältnisse in dem Meere. in welchem der Halländische Yoldienthon abgesetzt wurde. derartig waren, zeigen die in demselben gefundenen Reste des grönländischen Walfisches (Balaena mysticetus) und des Narwals (Monodon monoceros). Der erstere lebt. wie bekannt. von Meeres- thieren. welche an der Oberfläche im oder in der Nähe des Polareises schwimmen, woselbst die Temperatur im Allgemeinen zwischen O0 und + 5° C. schwanken dürfte. Der Narwal hält sich noch weiter nördlich auf; man trifft ihn während der Som- mermonate nicht bei Grönland. aber im November kommt er bis nach Omenak herab; auf der amerikanischen Seite ist die Nord- küste von Labrador seine Südgrenze; bei Spitzbergen ist er äusserst selten, wurde jedoch nördlich von dieser Inselgruppe beobachtet. Die Temperatur an der Meeresoberfläche, woselbst das Thier lebt. kann mithin nicht viel höher sein als 0° C. Von Vendsyssel, nördlich vom Limfjord in Jütland, hat JOHNSTRuUP einen Yoldienthon mit höchst interessanten fossilen Resten beschrieben, die von Prof. StEENsTRUP bestimmt worden sind. Nirgends ist etwas von der jetzt lebenden Fauna dort bekannt geworden, was auf ein kälteres Meer hindeutet. Mit Ausnahme von Pholas erispata, welche in Folge ihrer Lebens- weise bei der Dräggung schwer zu erhalten ist und welche in fossilem Zustande am Jenisey gefunden wurde, leben die übrigen 16 im Thon enthaltenen Arten im Karischen Meere oder gerade nördlich davon. Durch die von NORDENSKIÖLD veranlassten gründlichen hydro- graphischen und zoologischen Untersuchungen jenes Meeres und durch Lecne’s Beschreibung seiner Molluskenfauna ist werthvolles Material für das Studium der Eiszeit gewonnen worden. Die Molluskenfauna bei den Parry-Insein im arktischen Amerika und in dem Eismeeere Sibiriens stimmt, soweit sie bekannt ist, voll- ständig mit derjenigen des Karischen Meeres, wogegen, wie vorher hervorgehoben wurde, die Fauna im Meere an der West- küste von Grönland und Spitzbergen ein anderes Gepräge zeigt, da diese Meere wärmer sind als das Karische. Einen Beweis hierfür liefern nicht nur die hydrographischen Untersuchungen und die soeben geschilderte Verbreitung der Yoldia arctıca, son- dern auch zwei andere Mollusken, Drrlla sceulpta und Bulla semen ReevE!), die beide im Wellington-Canal im arktischen Amerika und im Karischen Meere leben, aber in keinem Verzeichniss der Mollusken von Spitzbergen und Grönland aufgeführt worden sind. Indessen kommen diese nebst Yoldıa arctwa im dem erwähnten Thone von Vendsyssel vor. und Dulla sculpta ist von mir auch in dem jüngeren Yoldienthon bei Varberg angetroften. Der Yoldienthon auf Jütland ist an vielen Stellen dem oberen Diluvialmergel beigemengt, welcher hier mit Geschieben aus dem Kristiania-Gebiet erfüllt ist, und bei Knissel findet sich bisweilen ein grösseres Stück von erstgenanntem Thon als Ein- schluss in der Moräne. Der betreffende Yoldienthon ist vermuthlich ein Aeqivalent des mittleren hvitälera (Gadus polaris - Thon), aber älter als der- jenige Yoldia führende Thon, welcher an Schwedens West- und Ostküste, sowie im Kristianiafjord an mehreren Stellen vorkommt. Dieser letztere Thon ist nämlich jünger als die jüngsten Moränen und Äsar. Dass die Temperatur des Karischen Meeres (0° bis — 2°C.) im Kattegat zu der Zeit herrschte, als die Yoldienthone in Jüt- land und Schweden abgesetzt wurden, dürfte auf Grund obiger Ausführungen nicht bezweifelt werden können. Der obere Yoldienthon wird” durch dieselbe Fauna charakte- risirt wie der mittlere, aber letzterer ist bisher nicht so voll- ständig bekannt. Da, wie vorher erwähnt, sich Reste des grön- ländischen Wales und des Narwales darin befinden, die nur in der Nähe des Polareises vorkommen, so kann man daraus schliessen, dass diese auch noch während der späteren Periode der Eiszeit, als das Inlandeis sich von den Felsgegenden zurück- gezogen hatte, bis zum südlichen Schweden, Schottland und Neu- England reichten, in welchen Ländern die Fauna mit der Yoldia arctica dieselbe geologische Stellung besitzt. !) Auch wenn Bulla semen nicht mit Bestimmtheit von Arten des- selben Geschlechts unterschieden werden kann, welche eine etwas süd- lichere Verbreitung besitzen, sondern, wie LECHE annimmt, nur eine arktische Form von Bulla (Utriculus) turrita« MÖLL. ist, die nach G. O0. SARS keineswegs den Namen einer selbstständigen Art verdient und nur eine Varietät von Utric. pertenwis MıGH. ist, so darf man doch nicht daran zweifeln, dass REEvE’s B. semen eine polare Form ist, welche bisher noch an keiner anderen Stelle als im Wellington- Canal und im Karischen Meere beobachtet worden ist. pp 256 Prüft man die marinen Ablagerungen, welche zunächst älter sind als die Eiszeit, und sucht festzustellen, unter welchen Tem- peraturverhältnissen ihre Faunen lebten, so zeigen die noch jetzt lebenden Formen der ältesten Cragfauna (Coralline crag) Englands und Belgiens eine so grosse Uebereinstimmung mit dem gegenwärti- gen Thierleben im Mittelmeer, dass man annehmen kann, die Tem- peratur desselben sei während der Pliocänzeit im englischen Canal herrschend gewesen. Die dem Red crag angehörende Fauna gleicht sicher„mehr derjenigen der Nordsee und enthält daneben Arten, welche mit einer kalten Grundströmung von Nor- den her eingewandert zu sein scheinen. — Der noch jüngere Norwich crag besteht überwiegend aus Nordsee-Formen und einer grösseren Anzahl arktischer Arten, als in dem Red crag vor- handen sind. Der ebenfalls praeglaciale Bridlington crag ist gekennzeichnet durch einige wenige jetzt ausgestorbene Grag-Formen und im Uebrigen durch eine mit arktischen Arten (z. B. Astarte borealis) gemischte Nordsee-Fauna, von denen die arktischen am meisten mit den im Meere zwischen Nowaja Semlja und Ostfinland jetzt lebenden übereinstimmen. Der in Frage stehende Crag findet sich als eine Einlagerung in der Grundmoräne des skandina- vischen Eisstromes bei Yorkshire in ganz derselben Weise wie der Cyprinen- und Yoldienthon im Diluvialmergel des Weichsel- thales. Wahrscheinlich hat der Skagerrack-Nordsee-Eisstrom an den Küsten von Yorkshire zwei Ablagerungen, von denen die eine zunächst dem CGyprinenthon, die andere dem Yoldienthon entspricht, angetroffen und beide in die Moräne eingepresst („the basement boulderclay“). An den Küsten von Norfolk kommt über dem Norwich crag das sogenannte Forest-bed von Cromer vor und über demselben das Leda myalis-Lager, dessen Fauna in hohem Grade mit dem Cyprinenthon übereinstimmt und eine 5 Fuss mächtige Austern- bank enthält. Als dieselbe sich bildete, kann die Temperatur des Meeres an der Oberfläche nicht niedriger als + 16°C. und am Boden, woselbst die Austern lebten, nicht niedriger als + 6° C. gewesen sein, wogegen wahrscheinlich der vorher er- wähnte kalte Grundstrom die Einwanderung von Astarte borealis veranlasste. Auf dem Leda myalıs - Lager folgt „the Arctic freshwater- bed“ mit Salix polaris und Betula nana und darüber Cromer- till und Contorted drift (= die Grundmoräne des Baltisch -Nie- derländischen Eisstroms: Glacialsand und Glacialthon). 251 Nachstehende Tabelle zeigt die Schichtenfolge innerhalb des Ostsee-Kattegatbeckens, sowie die pliocänen und glacialen Bildun- gen Grossbritanniens. soweit dieselben sich gegenwärtig bestimmen lassen. P = &| Gross- >) Fo ; : 2 &o| britannien. » = E = I >. © — | Zi nn an < | © RR == = 3@ 5 = nd z z mr > rS — = = ei Bee See Bulle 3, Ile a HA Oberster Yoldienthon, jünger als Jökelerus und Rollsteensäsar . le | Obere Moräne (inel. Krosssteens- a bin > web - Va 2 glaiaop HH NIE | sol Hilo * | Mittlerer hvitasand und hvitalera (Yoldienthon, Gadus polarts - en ++ +1|1+1 — |++|+ Untere Moräne . Bea ee Rue Unterer hvitäsand und hvitälera . a le Er nee „Arctic freshwater-bed“ ea a eole Unterer Yoldienthon und Bridling- ton erag!). . oe ee Cyprinenthon und Leda m yalis - La- ger‘) R tn Yindsarf dt yansır E21 * „Forest- bed von Cromer“ Pe? PERBEN TERRA eu lee Norwich crae . . 2.2.2.2.2..4 || — || — I |—|+ ne EN. At — | |— | + Coralline erage . . . 2.2.2..2..1-|— | || — |—-|1—|)+ !) Kommt innerhalb der Gebiete vor, wo ein * dem Zeichen + beigefügt ist. 258 4. Ueber glaciale Erscheinungen im Gro- ninger Hondsrug. Von Herrn F. J. P. van CALKER in Groningen. In einer früheren Mittheilung!) habe ich eine Reihe von Erscheinungen aus dem hiesigen Diluvium beschrieben, welche direct oder indirect die einstmalige Gletscherwirkung bekunden, so das Vorkommen von abgeschliffenen, polirten. geschrammten und gekritzten Geschieben, von Breccien mit zerquetschten Ge- schieben (Meyx’s Individual-Breccien) und von einzelnen anderen Geschiebearten mit charakteristischer Oberflächen - Beschaffenheit. Namentlich aber legte ich Gewicht auf den Nachweis echter Grundmoräne, welche auch a. a. ©. näher beschrieben wurde. Da- gegen suchte ich damals vergebens nach einem Aufschlusse, wel- cher Erscheinungen örtlicher Gletscherwirkung in Form von Stau- chungen, Einpressungen. Verschleppungen gezeigt hätte, wie ich sie nach einer älteren, von A. CoHEN gegebenen Abbildung eines Profiles im Hondsrug vermuthete. Ein neuer Einschnitt in den Hondsrug. unmittelbar vor dem Dörfchen Helpman, östlich von der von der Stadt Groningen dorthin führenden Strasse. unweit der Stelle, von welcher ge- nannte Abbildung stammt. hat meine Vermuthung bestätigt. Zur Tieferlegung eines Fahrweges und zur Gewinnung von Bauterrain wurde nämlich dort im Laufe der letzten Wochen ein durch- schnittlich eirca 5 m tiefer Abstich hergestellt. welcher ein von ONO nach WSW eerichtetes Profil lieferte. Dieses Profil zeigt unter einer dünnen Humusdecke eine undeutlich begrenzte Lage von mit Sand gemengtem Humus, welche sich stellenweise mehr oder weniger trichter- uud schlauchartig in den darunter befind- lichen hier und da lehmreicheren Geschiebesand fortsetzt. Letz- terer hat den Charakter einer Grundmoräne, aus welcher der Lehm mehr oder weniger ausgewaschen ist. Eine grosse Menge von Geschieben, worunter einzelne abgeschliffene und gekratzte, auch solche von beträchtlichen Dimensionen (von 1 m und mehr Grösse). sind aus demselben an’s Tageslicht gekommen. Unter !) Diese Zeitschrift, 1884, pag. 722. 259 Fig. 1. (1: 100) S zur‘ Humus. a Fetter, rother, brauner b Humus mit Sand gemengt. Lehm. € d Grand. Gelber, feiner Sand. en Lehmiger Geschiebesand. Grand mit kurzen, lehmigen Lagen. a e Feinkörniger, zelblich brau- ner Sand. mrr'Poa 22.71 100) si WSW. RER I .. Elche D x " /; RE) MO * 7 / yo Fig. 3. (1: 100) 260 oder zwischen diesem lehmigen Geschiebesande zeigten sich nun an verschiedenen Stellen recht charakteristische Pressungserschei- nungen, von welchen die deutlichsten in den beigefügten Abbil- dungen (Fig. 1—5) dargestellt sind. Fig. 1 zeigt in grossen, deutlichen Wellenlinien anti- und synklinale Richtung der unter dem Geschiebesand liegenden dün- nen Grand-, Lehm-, und Sandlagen, scharf markirt durch die Lage f von sehr fettem, dunkel roth-braunem Lehm, welche aus dem hell gelblichen Grand g und dem noch helleren, feinkörnigen Sande h deutlich hervortritt. Die wellenförmige Lehmlage ist bedeckt von Sand und sandigem Grand, in welchem in Folge von darin parallel der Wellenlinie eingeschlossenen kleinen, dünnen, auf dem Durchschnitte zungenförmigen, lehmreicheren Bänkchen, wenn auch nur in allgemeinen Zügen, die Wellenformen wieder erkannt werden können. Weniger wegen der nur wellenförmigen Störungsform, als vielmehr wegen der deutlichen Unterscheidbar- keit der über einander liegenden Lagen ist diese Stelle von Wichtigkeit, und zwar für das Verständniss der in Fig. 2 und 3 abgebildeten Aufpressungs-, Stauchungs- und Verschleppungs-Er- scheinungen. Unverkennbar zeigen sich nämlich in diesen wieder dieselben Lehm- und Sandlagen wie in Fig. 1, aber nicht nur stark aufgerichtet, sondern auch mehr oder weniger in einander gepresst und gestaucht, was namentlich durch die in den Sand eingepressten dünnen, mannichfaltigen, zungen-, haken- und wellen- förmigen Lehmstreifen deutlich angezeigt wird. Es drängt sich uns die Frage auf, ob und wie es wohl möglich sei, dass an solcher Stelle auf wenig acceidentirtem und nicht beengtem Terrain solche Störungserscheinungen durch vor- rückendes Gletschereis in unterliegenden Lagen hervorgebracht wurden, während man doch auch vielfach beobachtet hat, dass ein Gletscher den unterliegenden Boden, abgesehen von Erosion, fast gar nicht affıcirt hat; — ein Umstand, der bekanntlich häufig gegen die Erklärung solcher Störungserscheinungen angeführt wor- den ist. An der in Fig. 2 dargestellten Stelle machte ich eine Beobachtung, welche mir diese specielle Störungserscheinung zu erklären scheint und welche, ausser ihrem örtlichen Interesse, auch im Allgemeinen von Wichtiekeit sein dürfte mit Rücksicht auf die soeben gestellte Frage. Als ich nämlich einige Tage, nachdem die in Fig. 2 wiedergegebene Abbildung der schräg aufgepressten Lehm- und Sandlagen A, B von mir entworfen worden war, diese Stelle wieder besuchte, war an derselben die Wand bereits einige Fuss weiter abgestochen, und erblickte ich unmittelbar hinter B, wo die ursprüngliche Erscheinung zwar nun verschwunden, aber deren etwas modificirte Fortsetzung erkennbar u . 261 war, einen sehr grossen Geschiebeblock (C), auf welchen die Arbeiter gestossen waren und der zum grössten Theil noch im Boden steckte. Ich bekam sofort den Eindruck, dass dieses Geschiebe wahrscheinlich den ersten Widerstand geboten habe, wodurch unter dem Druck und Schub in der Grundmoräne die Stauchungserscheinung hervorgerufen wurde. Letztere würde dem- nach die beiden Flügel A und B einer schräg liegenden Stau- chungsfalte der zum Theil in einander gepressten Lehm- und Sandlagen darstellen, deren Sattel theils in Folge der starken Biegung, theils vielleicht durch Schub in der Grundmoräne oder auch durch Sickerwasser zerstört ist. Der Geschiebeblock, aus schönem, hellrothem Pegmatit bestehend, lag, wie in Fig. 2 an- gedeutet, mit seiner grössten Längsdimension, welche 1.25 m betrug, in schräger Richtung, sodass sein diekeres, 1:60,55 m messendes Ende nach WSW gerichtet war. Ein Geschiebe von so erossen Dimensionen und denselben entsprechendem Gewichte ‚musste wohl an einer Stelle, wo gerade einmal die Unterlage dem Grundmoränen - Materiale geringeren Widerstand bot, mehr oder weniger tief einsinken, sei es nun, dass dasselbe in der Grundmoräne oder auf der Gletscher-Oberfläche, vielleicht hin und wieder Gletschertische bildend, bis zu der Stelle transportirt wor- den ist, wo es dann schliesslich liegen blieb, um die Stauchungs- erscheinung zu veranlassen und sich selbst, eleichsam durch letztere geschützt, der Weiterschiebung durch die Grundmoräne zu entziehen. Es sei schliesslich noch hervorgehoben, dass die Stauchungsfalte sich längs der Ostnordost- und Ostseite des Ge- schiebeblockes hinzog und dass demnach ebensowohl deren Lage, als das schwächer geneigte Abfallen des ostnordöstlichen (A) und die überkippte Richtung des westsüdwestlichen Flügels (B) der schiefen Falte ganz in Uebereinstimmung wäre mit der allgemei- nen Richtung der Bahn und Fortbewegung des baltischen Eis- stromes, auf welchen die hiesigen glacialen Ablagerungen und Phänomene zurückzuführen sein dürften. 9. Neue Beobachtungen über die Quartär- bildungen der Magdeburger Börde. Von Herrn R. D. SAauLısßury in Beloit und Herrn F. WAHNSCHAFFE in Berlin. Ein zweitägiger geologischer Ausflug durch die Magdeburger Börde, welcher von den Verfassern zu dem Zwecke unternommen wurde, um den amerikanischen Fachgenossen mit den Quartär- bildungen der dortigen Gegend bekannt zu machen. hat in man- cher Hinsicht neue Ergebnisse gebracht, welche die früheren. Beobachtungen !) über diesen Gegenstand bestätigen und ergänzen. Der Ausflug begann beim Bahnhofe Langenweddingen und be- rührte im weiteren Verlauf die Ortschaften Sülldorf, Dodendorf, Sohlen und Westerhüsen. Von Schönebeck aus wurde der Hum- melsberg besucht und vom Bahnhofe Eickendorf aus die Braun- kohlengruben .„Alexander* und „Eintracht“. Von hier ging der Weg über Brumby nach Calbe a. S., woselbst der Ausflug sein Ende fand. Was zunächst die beim Bahnhof Langenweddingen gelegene Grandgerube von Stichnoth betrifit, deren geologisches Profil be- reits mitgetheilt?) worden ist, so war durch das weitere Fort- schreiten des Abbaues an der südöstlichen Wand der Grube. 1—0,5 m unter dem Löss, eine 0.,2—0,8 m mächtige Schicht von z. Th. sehr grossen nordischen Blöcken aufgeschlossen, die im Grand eingelagert war und sich an der Nordostwand auskeilte. Die theilweis mehr als 1 m Durchmesser besitzenden Blöcke, welche auf der Sohle der Grube zusammengehäuft lagen, schienen aus dieser Schicht zu stammen. Einige von ihnen waren deutlich seschrammt. Wenn man die Grösse dieser nordischen Blöcke in Betracht zieht, so erscheint die Annahme unzulässig, dass sie, bei dem vollständigen Fehlen der dazu nothwendigen Gefälls- verhältnisse, durch Wassertransport an diese Stelle geschafft wor- “ !) F. WAHNSCHAFFE. Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde. Abhandl. z. geolog. Specialkarte von Preussen etc., Bd. VII, Heft 1. 2) F. WAHNSCHAFFEE, a. a. 0., p. 47. 263 den seien. Es ist möglich, besonders mit Rücksicht auf die gut erhaltene Schrammung, dass die Geschiebe in Beziehuag zur Steinsohle des Lösses stehen, die vom Verfasser der bereits erwähnten Arbeit als ein Rest des durch die Abschmelzwasser des Inlandeises zerstörten oberen Geschiebemergels aufge- fasst wurde. Diese letztere Ansicht scheint durch die Lagerungsverhältnisse der Quartärbildungen unterstützt zu werden, welche die neuen Aufschlüsse in den Muschelkalkbrüchen zwischen Langenweddingen und Sülldorf darbieten; und dies aus dem Grunde, weil der hier unmittelbar unter dem Löss liegende Geschiebemergel mög- licherweise als ein Rest des in der Börde meist zerstörten oberen Geschiebemergels angesehen werden kann. An der südwestlichen Bruchwand des nahe bei der Mittelmühle gelegenen Bruches ist gegenwärtig nachstehendes Profil zu beobachten: Humoser Löss (Schwarzerde). 0,4 m NER RBOSSPER SIDANEION EN. OH: m G@eschiebemergel'.... „72 N. 3m Nach SO zu scheint der Geschiebemergel unmittelbar auf den nach SW einfallenden Schichtenköpfen des Schaumkalkes zu liegen, während sich nach NW zwischen dem anstehenden Gestein und dem Geschiebemergel eine Grandbank einschiebt. Der Geschiebemergel ist im oberen Theile gelblich braun und wird nach unten zu blaugrau; er führt nordische Geschiebe, welche z. Th. Kopfgrösse überschreiten. In dem zunächst süd- lich gelegenen Bruche liegt an der Südostwand der Geschiebe- merge]l unmittelbar auf dem Muschelkalk, doch war die Wand wegen ihrer Steilheit leider unzugänglich und liess eine Frei- lesung der Schichtenköpfe sowie ein Suchen nach Schrammung, welche hier erwartet werden dürfte, nicht zu. Ebensowenig konnte in dem weiter südlich gelegenen Bruche eine Schrammung wahrgenommen werden, weil sich hier zwischen Geschiebemergel und Muschelkalk eine z. Th. allerdings sehr wenig mächtige Grand- schicht mit grossen nordischen Blöcken befindet. Die Schram- mung scheint hier durch die vom Wasser über die Schichtenköpfe geführten Grande ausgelöscht zu sein. Ein besonderes Interesse boten die zwischen Sohlen und Westerhüsen in vereinzelten, meist nord-südlich gerichteten Käm- men unter dem Löss hervortretenden Grandrücken. Sie treten aus der im Allgemeinen nur flachwelligen Erhebung der Hoch- fläche sehr scharf heraus und zeigen sowohl nach Ost wie nach West hin steile Abhänge. Nach den nur wenig tiefen Auf- schlüssen zu urtheilen, bestehen sie aus groben, oft wenig abge- x 264 rundeten Granden mit deutlicher Driftstruetur, sodass ihr Absatz durch stark strömendes und in seiner Stromgeschwindigkeit viel- fach wechselndes Wasser zweifellos ist. Ihr innerer Aufbau und ihre äussere Form erinnerte Sauıspury lebhaft an die meist in der Nähe, seltener entfernt vom Rande der nordamerikanischen Endmoräne auftretenden Kames. Letztere sind dort in zuweilen kilometerlangen Reihen angeordnet (Ogle Co., Ilinois) und ähneln sogar in einzelnen Fällen der Endmoräne, obwohl sie niemals die Breite und Länge derselben erreichen. Ganz ähnliche Rücken sahen wir auch zwischen Uellnitz und Calbe. Ferner ist bereits früher hervorgehoben, dass ein Zug von Grandrücken in nord- südlicher Erstreckung zwischen Kl. - Ammensleben und Hohen- Dodeleben sich befindet. Die steile Aufpressung des oligocänen Thones in der Grube an der Ostseite des Hummelsberges, sowie die steile Anlagerung des Geschiebemergels an denselben waren bereits früher beob- achtet worden !). Die Zugehörigkeit dieses Thones, welcher auf der Ewarp’schen Karte zu den „Oligoeänbildungen ohne speciellere Altersbestimmung“ gestellt worden ist, zum Septarienthon ist durch die aus ihm stammenden, von Herrn Dr. REIDEMEISTER gütigst übersandten Fossilien bewiesen, unter denen sich ZLeda Deshayestana befindet. Frische Anschnitte in der westlich ge- legenen Grube lassen gegenwärtig erkennen, dass daselbst grosse Störungen in den Lagerungsverhältnissen stattgefunden haben müssen. Im der Sohle dieser ungefähr 20 m tiefen Grube sind horizontal geschichtete. feine Diluvialsande sichtbar und auf dieser wagerechten Unterlage liegen Fetzen von Septarienthon,, feine Diluvialsande, grobe Geröllschichten und vereinzelte Partieen des Geschiebemergels in wirrer Anordnung durch einander gepresst. Mit dem Geschiebemergel vergesellschaftet treten grosse nordische Blöcke auf, während eine dünne, gleichmässige Decke von Löss den ganzen Abhang des Berges überzieht. Diese eigenthümlichen Störungen können nach Ansicht der Verfasser nur durch den Schub des Inlandeises entstanden sein und das ganze Hervor- treten des Septarienthones im Hummelsberge ist vielleicht allein auf diese Druckwirkung zurückzuführen. Eine eingehendere Un- tersuchung konnten wir leider aus Mangel an Zeit nicht ausführen. Wichtige Aufschlüsse über die Lagerungsverhältnisse des Quartärs bieten die beiden Tagebaue der Gruben „Alexander“ bei Eickendorf und „Eintracht“ zwischen Glöthe und Uellnitz. Herr Bergrath Baur hatte bereits im Winter 1887 in einem an WAHNSCHAFFE gerichteten Briefe auf die Bedeutung dieser Gruben !) WAHNSCHAFFE, a. a. O., p. 55. 265 hingewiesen und zum Besuch derselben aufgefordert. Das Profil, welches die östliche Wand der dem Herrn Dr. Mous in Schöne- beck gehörigen Braunkohlengrube „Alexander“ gegenwärtig dar- bietet, wird durch die beigefügte Abbildung Fig. 1 veranschaulicht. Figur 1. Profil von der Ostwand der Braunkohlenerube „Alexander“ bei Eickendorf. 82 Of a 0, 9lo/s,bn0aloo o men ls Hlumosern) . 8 Gelb-brauner uzrar 2 Gelber a 4 Grau-blauer \ 5 Grand und Sand. 6 Thon. 7 Grand und grobes Geröll. Unter-Oligocän: 8 Braunkohlenflötz (mit vereinzelten grossen, nordischen Blöcken an der Oberfläche). Geschiebemergel. Die stets in der Magdeburger Börde die Oberfläche bil- dende humose Lössdecke besitzt hier eine Mächtigkeit von 0,6 m und wird unterlagert von einer ebenfalls 0,6 m mächtigen Schicht gelben, hier etwas thoniger ausgebildeten Lösses, der an seinem Grunde eine im Durchschnitt 0,2 m betragende Steinsohle in sich einschliesst. Darunter folgt eine Geschiebemergel-Bank von 5,8 m 266 Mächtigkeit, deren oberer Theil gelblich braun gefärbt ist, wäh- rend der untere Theil eine blau-graue Farbe besitzt. Dass der gelbliche Theil durch Oxydation der Eisenoxydul - Verbindungen aus der ursprünglich blau-grauen Ablagerung hervorgegangen ist, erkennt man aus dem unregelmässig zapfenförmigen Eingreifen der oberen Schicht in die untere. Obwohl die Grenzlinie zwi- schen beiden im Allgemeinen eine ziemlich scharfe ist, kann man doch meist beobachten. dass eine schmale, marmorirte Zone da- zwischen liegt, eine Erscheinung, welche SarısBury in Nord- amerika vielfach bemerkt hat. Die gelbe Abtheilung besitzt eine durchschnittliche Mächtigkeit von 2,5 — 3,10 m, während die Mächtigkeit der blauen zwischen 2— 2,7 m schwankt. Aus dem Geschiebemergel stammt nach der Angabe des Herrn Bergrath Baur ein grosser, sehr schön geschrammter nor- discher Block, welcher gegenwärtig vor dem Hause des Herrn Obersteigers Aufstellung gefunden hat. Es ist ein mittelkörniger, glimmerreicher und sehr schön geschieferter grauer Gmeiss, wel- cher 1.9 m hoch. 1,4 m lang und 1,36 m breit ist. Die Glät- tung tritt auf mehreren Seiten hervor; auf der dem Hause zuge- kehrten ist sie 0,6 m breit, während die schräg gegen die Schie- ferung gerichtete tiefe Schrammung sieh m 1,5 m langen, parallelen Riefen zu erkennen giebt. Unter dem Geschiebemergel liegen zunächst 2,8 m Sand, Grand und Geröll mit discordanter Schichtung, dann folgt ein durch die ganze Grube in horizontaler Lagerung zu verfolgendes Bänkchen von feingeschichtetem bräunlichem Diluvialthon. und den Beschluss der Quartärschichten macht eine 4,2 m mächtige Ge- röllablagerung, welche sehr viel einheimischen Muschelkalk enthält. Ebenso wie in der früher beschriebenen Grube bei Uellnitz }) finden sich an der Oberfläche des durch den Tagebau aufge- schlossenen, 14—15 m mächtigen oberen Braunkohlenflötzes des Unter - Oligocän über 1 kbm grosse, nordische Blöcke, welche durch Wassertransport nicht dorthin geschafft sein können. Es verdient noch hervorgehoben zu werden, dass die über dem Thon liegende Grandschicht feineres und besser gerolltes Material be- sitzt, als die unter dem Thon befindliche Ablagerung, welch’ letztere z. Th. recht grobes Geröll enthält. Ausserdem zeichnet sich die obere Schicht durch einen mehr gelblichen. die untere durch einen mehr bläulichen Farbenton aus. Den Schlüssel für die richtige Beurtheilung der in Grube . „Alexander“ aufgedeckten Quartärablagerungen bieten die schönen Profile im grossartigen Tagebau der Braunkohlengrube „Eintracht“ 1) F. WAHNSCHAFEE, a. a. O., p. 48—52. 267 zwischen Glöthe und Uellnitz. Figur 2 stellt einen Theil der östlichen Grubenwand dar. welche ebenso wie die südliche zur Zeit des Besuches vollständig frische, nicht überrutschte Profile darbot. Figur 2. Profil von der Ostwand der Braunkohlengrube „Eintracht“ zwischen Glöthe und Uellnitz. En. i e RK OIAKONFUHHARFNUHBUHBEM DH An Il NN rl 7727277 IILIIRNNILANIAUNNN es ARRR E ET BLEI = RESTE ARSZRI ENT ERSTE er — = = — — = SE TE EL Di SEEN AISTERLIRTE a > —— = ————— SORT Er IE ES EER: ° Ey ) 45 67] 25m. „.. 1 Humoser A 6 R , E Quartär:! B feeiner Löss. 3 Gelbbrauner Geschiebemergel. 4 na (local). 5 Thon (oben gelbbraun, un- ten schwarz blau-grau. 6 Grand (local). 7 Localmoräne. Unter-Oligocän: 8 Braunkohlenflötz. Zuoberst liest der Löss mit der Steinsohle, dessen humoser und selber Theil im Durchschnitt je 0,5 m Mächtigkeit besitzen. Darunter folgt Geschiebemergel von gelblich brauner Farbe mit vereinzelten grösseren, meist geschrammten nordischen Geschieben, während einheimische Muschelkalk - Geschiebe von uns gar nicht darin bemerkt worden sind. An der West- und Südwand der Grube liest der Geschiebemergel unmittelbar auf fein geschich- tetem Diluvialthon, der oben gelblich braun, unten schwarz blau- grau gefärbt ist, während sich an der Ostwand, wie dies die Abbildung zeigt, stellenweise geschichtete Sande bis zu Im Mächtigkeit dazwischen einschieben, die hier zugleich mit dem darunter befindlichen Thon schwach wellig aufgepresst sind. Die Mächtigkeit der blau-grauen Abtheilung, an deren Basis eine sogenannte braune „Eiserschicht* sich befindet, steigt an der Ostseite der Grube bis zu 0,9 m, an der Südseite bis zu 1,6 m, 268 während die Gesammtmächtigkeit dieses Thones einschliesslich seines oberen, gelblich braunen Theiles 1 bis 1,90 m beträgt. Wo der Geschiebemergel den Thon unmittelbar überlagert. hat er Theile desselben in sich aufgenommen, sodass er dann am Grunde tho- niger erscheint und nur vereinzelte Geschiebe in sich einschliesst. Die Thonbank ruht auf einer zweiten, jedenfalls früher ge- bildeten Grundmoräne, die als eine Localmoräne bezeichnet werden muss und in ihrer Ausbildung völlig dem Krosssteensgrus in Schweden entspricht. Die Mächtigkeit dieser Bank schwankt zwischen 3.3 bis 6 m. Zwischen dem Thon und der Localmpräne schiebt sich an der Südseite der Grube stellenweise eine bis zu 2,5 m mächtige Grandschicht ein, deren Material ziemlich gut abgerundet ist und viel tertiäre Milchquarze, schwarze Kiesel- schiefer, aber auch nordische Gerölle, wie Granite, Gneisse, Feuer- steine u. s. w. enthält. Die völlig ungeschichtete, unmittelbar über dem Kohlenflötz liegende Localmoräne besteht zum grössten Theil aus einhei- mischen Muschelkalk - Bruchstücken, unter denen sich sehr viel grosse Blöcke bis zu 1,25 m Durchmesser befinden. Dieselben sind stets kantengerundet und geglättet, einzelne von ihnen waren geschrammt. Die Blöcke liegen in einem grandigen, nicht leh- migen Bindemittel wirr durch einander und sind fest zusammen- gepresst. Zwischen den Müuschelkalkblöcken, die mindestens 98 pCt. betragen, liegen vereinzelt oft sehr grosse, nordische Geschiebe, die meist sehr schön geschliffen und geschrammt sind. An der Hand der beigefügten Zusammenstellung einiger (artärprofle aus der Magdeburger Börde mögen noch einige Worte über die vermuthliche Altersstellung der beschriebenen Ablagerungen den Beschluss dieser Mittheilung bilden. Der Aufschluss in der Grube „Eintracht“ ist aus dem Grunde von Wichtigkeit, weil er uns zeigt, dass hier zwei deutlich ent- wickelte, in ihrer petrographischen Zusammensetzung völlig ver- schiedene Grundmoränen über einander vorkommen und dass dieselben durch fein geschichteten Thon, sowie stellenweise durch Sand und Grand von einander getrennt sind. Da eine ganz ähnlich ausgebildete Thonbank, wenngleich von geringerer Mäch- tigkeit, auch zwischen den Sanden und Granden in der Grube „Alexander“ vorkommt, so scheint die Annahme nicht unberech- tist zu sein, dass die Thone hier und dort zu gleicher Zeit abgesetzt wurden und einem bestimmten Zeitabschnitt entsprechen. Die Grube „Alexander“, in welcher Sande und Grande über und unter der Thonbank vorkommen, zeigt recht deutlich, dass in den Wasserströmungen ein Wechsel eingetreten sein muss, da der feingeschichtete Thon sich nur in dem ruhigen Wasser eines (ep) Ne) es | Siyoyumeag “olyoyuneig "9Iyoyuneig -guwroumegorg | POIT aydsıprou | oyaorg oyasıpıou ORTEST | @ossoız INIZULIIIA | ISSOLD INIZULAIIA "[IIIIWIAILYISIH -(jedog) puwad) | [09 pın pueın "puoy -9489q AENEYOS "UOY]L "UOUL "pueın -(edof) pueg "[IIIVUWAITTISIH) "9[yosury4g SsorT 19499 "SSOT A9SOLIMF "„Jydeayurng“ qnın "zyuppn pun a EL BEI "puei) pun pueg -DSTWIIITTISIH "ITYOSULIIS -NW Sne [IOUL, UOS -8015 umz '[[019%) sI9g015 punm pue.ın PISTIWITITTISIH \ "9IyosUura4g "WONIOIT UOS -S018 UOA Fy9LY9S U9NIIIE[OSU EI -0] J9ur9 Lu pueıan) "9[yosursIg Sen -[OYOSUN A9I9YUu) 'pueg pun pueıg "195LIWIAITWISIH "OTLOSULIIS 'pueg pun pueın -uofeydsuampÄyd ZUG EEHTLUEEDISILERT OIJOSUTOIS "Sso’f 19499 'ssorf aasoumpf "„A9PUexXa]V“ 9quıny "FOPUONIIHT "SSOT 194194) (TOFAIWUIOON) "„YULOLB/) CPI“ 9qnıd "zyupoN 'SSOT 19499 "sso'f I9soumy "U9SUIPPaIM -u9UR] Joyuyegl 'SSO"T 19499 'SSO"T 19soumH 220P -[ns pun uodurppaA | -UISUBT U9YOSIMZ OPAOT TOIMIEPSBN Op Saw opgoadıy.rend) AOSLYYIIM Sunpjagsuswwesnz, 'SSOT ION "SSOT Josowung "Sınquapng 18 Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 270 Seebeckens absetzen konnte. Es ist möglich, dass die obere gelbe Lage, des Thones in der Grube „Eintracht“ darauf hin- deutet, dass die ursprünglich blau-graue Ablagerung bei späterer Trockenlegung des See’s den oxydirenden Einflüssen des atmo- sphärischen Sauerstoftes längere Zeit ausgesetzt war. Diese Vermuthung wird auch dadurch bekräftigt, dass in der Grube „Alexander“ unter dem blauen Geschiebemergel in tieferer Lage gelb-brauner Thon vorkommt. Unter der gewiss berech- tisten Annahme, dass auch hier der Thon ursprünglich in blau- srauer Ausbildung abgesetzt wurde, ist es kaum denkbar, dass die Oxydation der Eisenoxydul- Verbindungen des letzteren erst nach Ablagerung der oberen Schichten erfolgt sein sollte, etwa zu der Zeit, als der blau-graue Geschiebemergel in seiner oberen Lage sich gelb färbte.e Im diesem Falle liesse es sich nicht erklären, wie sich noch blau-grauer Geschiebemergel über dem Thon erhalten haben sollte. Was die zuerst gebildete Localmoräne anlangt, die in der Grube „Eintracht“ so gut erhalten geblieben ist, so scheint dieselbe an einigen anderen Punkten jenes engeren Gebietes durch die Gletscherwasser des Eises völlig zerstört worden zu sein, sodass nur noch vereinzelte grosse, nordische Blöcke, ' wie sie sich m den Gruben „Ida Caroline* und „Alexander“ unmittelbar auf der Braunkohle finden, als letzte Reste derselben anzusehen wären, eine Ansicht, die bereits früher ausgesprochen wurde !) und nun durch die Auffindung der Localmoräne in der Grube „Eintracht“ ihre Bestätigung zu finden scheint. Die zahlreichen Muschelkalkgerölle, welche die Geröll- und Grandschicht in den Gruben „Ida Oaroline* und „Alexander“ führen, wären demnach auf die Zerstörung und Umlagerung der dort früher vielleicht ebenfalls vorhandenen Localmoräne zurückzuführen. Als gleich- alterig mit der Localmoräne darf auf Grund der Lagerungsver- hältnisse der früher in der Sohle der Grandgrube bei dem Bahn- hofe Langenweddingen beobachtete Geschiebemergel angesehen werden. Hätten wir somit hier die Grundmoräne der ersten Verei- sung vor uns, so liegt es nahe, den im Muschelkalkbruch bei Sülldorf, sowie in den Gruben „Ida Caroline“ ?), „Alexander“ und „Eintracht“ unmittelbar unter der Steinsohle des Lösses auf- tretenden Geschiebemergel als die Grundmoräne der zweiten Ver- !\ F. WAHNSCHAFEE, a. 2..0., p. 52. ?\, Der in dieser Grube auftretende Geschiebemergel war in der schon mehrfach erwähnten Abhandlung zum unteren Diluvium gestellt, was nach den jetzigen Ergebnissen unzulässig ist. 271 eisung aufzufassen, die in der Börde sonst gewöhnlich zerstört ist, sich jedoch als Rest in der Steinsohle erhalten hat!). Die in dem unteren Theile des Geschiebemergels noch vorhandene blau-graue Farbe bietet nicht den geringsten Grund für seine Zurechnung zum unteren Diluvium. Der bereits früher in der Sudenburg unter der Steinsohle des Lösses beobachtete Kalktuff mit Conchylienschalen scheint einen sicheren Anhalt zu der An- - nahme einer eisfreien Interglacialzeit auch für diese Gegend zu gewähren. Es hat sich bisher nach WannschHarre's Beobachtungen und Auffassung kein Anhaltspunkt dafür ergeben, dass der Börde- löss ein höheres Alter als der obere Geschiebemergel besitzt. Das interglaciale Alter des norddeutschen Lösses, für welches Prnck ?) jetzt wieder naehdrücklich eingetreten ist, indem er die Entstehung desselben in eine zweite Interglacialzeit verlegt, ist vorläufig lediglich eine Vermuthung, welche keine Stütze in den Lagerungsverhältnissen der eiszeitlichen Bildungen Norddeutsch- lands findet. Ponrıq°). welcher nicht an die Lössnatur der Ab- lagerungen von Thiede und Westeregeln glaubt, will dieselben ebenfalls der Stufe der Rixdorfer Sande zurechnen, während er den Löss selbst dem oberen Geschiebemergel gleichstell.e. Nun kann jedoch über den lössartigen Charakter der Ablagerung von Westeregeln, wie dies erst jüngst NEHRING*) von neuem betont hat, sowie über ihre Zugehörigkeit zum typischen Bördelöss gar kein Zweifel bestehen. Auch die lehmige Ausfüllungsmasse der Gypsschlotte von Thiede, welche allerdings viel ungleichmässiger ausgebildet ist und. z. Th. den Eindruck einer Gehängebildung macht, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den lössartigen Bildungen im nördlichen Vorlande des Harzes, welche ihrerseits wieder nach Osten zu ohne Unterbrechung in den Bördelöss übergehen. Das Vorkommen von Irhinoceros Mercki bei Westeregeln beruht, was PonLıgG selbst hervorhebt, auf sehr unsicheren älteren !) Diese von WAHNSCHAFFE vertretene Ansicht scheint SALISBURY auf Grund der gemachten Erfahrungen berechtigt zu sein, obwohl derselbe ein bestimmtes Urtheil darüber nicht abgeben möchte, weil ihm die Lagerungsverhältnisse auf weitere Erstreckung in jener Ge- gend nicht genügend bekannt sind. 2), Länderkunde von Europa, I. Theil, Europa im Allgemeinen, von ALFR. KIRCHHOFF. Das deutsche Reich von ALBR. PENCK, 1887. ®) H. PonLiG. Ueber Elephas trogontherüi und Rhinoceros Merckii von Rixdorf bei Berlin. Diese Zeitschrift, 1887, p. 803. *) A. NEHRING. Ueber die Diluvialfaunen von Westeregeln und . Thiede. Sitzungsbericht der Gesellsch. naturforschender Freunde in Berlin vom 20. März 1888, p. 39. Iso 212 Angaben und Bestimmungen und ist auch von Neurıng!) ab- weichend von seiner Zusammenstellung in dieser Zeitschrift, 1880, wieder angezweifelt, so bei einer Aufzählung der Fundorte dieses diluvialen Säugethieres innerhalb der Provinz Sachsen und der unmittelbar benachbarten Gebiete, welche in Klammern den Zusatz enthält: „angeblich bei Westeregeln“. NEHRING. welcher anfangs die lössartigen Bildungen von Thiede und Westeregeln für jung-diluvial hielt. neigt jetzt der- Penck’schen Auffassung zu. Es spricht jedoch nichts dagegen und vieles dafür. dem Löss der Magdeburger Gegend und der von ihm eingeschlossenen Fauna ein jung-glaciales (jung-dilu- viales) Alter zuzuschreiben, wie dies bereits früher geschehen ist?). Die zoologischen Erwägungen, welche zu anderen An- schauungen geführt haben, können den geognostischen Ergebnissen gegenüber noch nicht als Ausschlag gebend angesehen werden. Der Begriff „jungglacial* muss jedoch für die Fauna erheb- lich weiter gefasst werden als für den Löss selbst, welcher erst beim Beginn der grossen Abschmelzperiode von den glacialen Schmelzwassern am Rande des norddeutschen Flachlandes abge- lagert wurde und einem verhältnissmässig kurzen Abschnitt der Jungglacialzeit seine Entstehung verdankt. Sein Absatz musste aufhören, als das weitere Zurückweichen des Eisrandes einen schnelleren Abfluss der anfangs gestauten Wassermassen nach Westen oder Nordwesten herbeiführte. Die aus verschiedenen Elementen sich zusammensetzende Fauna dagegen wird schon vor der Ablagerung des Lösses während älterer Abschnitte der Jung- glacialzeit eisfreie Gebiete Mitteldeutschlands bewohnt haben und nach dem Zurückgehen des Hochwassers, welches auch ausge- dehnte, von der zweiten Vereisung verschont gebliebene Striche ergriff, noch weiter nach Norden vorgedrungen sein. Die Aehnlichkeit der Lössformation in der Magdeburger Ge- gend mit derjenigen von Jowa, Illinois und den benachbarten Staaten ist nach Sarıssury höchst auffallend. Niemand, der mit dem Löss in jenem Gebiet vertraut ist, wird die Uebereinstimmung desselben mit dem Bördelöss auch nur einen Augenblick in Zweifel ziehen. Diese Aehnlichkeit erstreckt sich nicht nur auf den Löss selbst, seine physikalischen und chemischen Eigenschaften, sondern auch auf seine stratigraphischen Verhältnisse. Am Rande des von den Ablagerungen der Eiszeit freien Gebietes?) am oberen Mis- !) Die diluviale Fauna der Provinz Sachsen etc. Tageblatt der 57. Vers. d. Naturforscher und Aerzte in Magdeburg, 1884, p. 158. ?) F. WAHNSCHAFFE, a. a. 0. — W.Danmes, Die Glacialbildungen der norddeutschen Tiefebene, 1886. ®) Vergl. CHAMBERLIN U. SALISBURY. The driftless area of the upper Mississippi valley, 1886, U. S. G. 8. a sissippi ist der Löss gewöhnlich von einer dünnen Steinsohle unterlagert, die theilweise in dem Löss selbst eingebettet ist. An dem unmittelbaren Rande der erwähnten Gegend ruht die Steinsohle auf anstehenden Schichten des Silurs; jedoch weiter von dem Rande entfernt liegt dieselbe oft auf Geschiebelehm, genau wie in den erwähnten Aufschlüssen in der Börde, während an anderen Stellen. ebenfalls entsprechend. Sand und Grand sich zwischen dem Löss und Geschiebemergel befindet. Die Schwarzerde der Börde hat auch stellenweise ihr Aequivalent in den Vereinigten Staaten, obwohl sie nicht überall vorhanden ist. Hinsichtlich der elacialen, fluvio-lacustern Entstehung des Lösses stimmen die Ver- fasser in ihren Ansichten, welche sie in den beiden bereits erwähnten Schriften niedergelegt haben, genau überein, und es muss beson- ders hervorgehoben werden, dass dieselben ganz unabhängig von einander zu gleichen Schlüssen gelangt sind. Was das Alter des amerikanischen Lösses in der Nähe der „driftless area“ betrifft, so glauben CHAMBERLIN und SALISBURY, dass derselbe dort am Schluss der ersten Vereisung durch die Glacialschmelz- wasser abgesetzt worden sei, jedoch ohne damit aussprechen zu wollen, dass die Entstehung des gesammten Lösses in diese Pe- riode der Eiszeit zu setzen sei. er. 6. Neue Untersuchungen an tertiären Fisch-Otolithen. Von Herrn E. Kokex in Berlin. Hierzu Tafel XVII bis XRX. Indem ich mit der vorliegenden Abhandlung eine Reihe kleiner Beiträge zur Kenntniss tertiärer Fischfaunen eröffne, er- scheint es mir am Platze, nochmals auf die Bedeutung der Oto- lithen für die Palaeontologie zurückzukommen. Die Fische nach ihren Otolithen unterscheiden zu können, wird dort zur Noth- wendigkeit, wo ausser diesen andere Reste nicht oder nicht ge- nügend zur Hand sind. In Ablagerungen tertiären Alters, deren Fischfauna sich unmittelbar an die Gegenwart anschliesst, gewährt diese Methode eine grosse Sicherheit und ermöglicht, trotzdem nur ein gerinfügiger Körpertheil zur Beurtheilung des Ganzen vorliegt, die Beantwortung mancher wissenschaftlichen Frage. Es ist bekannt, in welch’ inniger Beziehung die Otolithen zu den Ausstrahlungen des Gehörnerven stehen, und dass zumal der grosse Sacculus-Otolith durch die in seine Membrana tectoria hineingreifenden Haarzellen der Macula acustica bei jeder Er- schütterung einen Reiz auf die letzten Endigungen der Nerven- fasern ausüben muss. Ob diese Reize dem Fische als Geräusche, Töne, als letzte Reactionen andringender Schallwellen, oder als solche hydrodynamischer Bewegungen zum Bewusstsein kommen, oder ob sie ihm ermöglichen, Veränderungen der Gleichgewichts- lage zu erfassen und auszugleichen, wird schwer zu entscheiden sein und ist hier auch nicht zu erörtern. Der Kernpunkt der Sache ist, dass die an den Otolithen gepresste Epithel-Anhäufung auf der Sacculus-Wand, in welcher die Nervenfasern sich ver- lieren, eine bestimmt umschriebene Form hat, welche in ebenso bestimmten Umrissen auf die Innenseite des Otolithen als Sulcus acusticus sich überträgt. Im Innern des Körpers der Aussenwelt gewissermaassen entzogene Organe werden die einmal gegebene Form stets zäher bewahren als solche, welche dem Wechsel des äusseren Lebens ausgesetzt und einem fortwährenden Anpassungs- und Umgestaltungsprocesse unterworfen sind, wie Zähne, Haut- 2713 bedeckung, Locomotionsorgane. Andererseits wird trotzdem die artliche Verschiedenheit in kleinen, aber scharfen, beständigen Merkmalen zum Ausdruck gelangen müssen. Der Otolith eines Stachelstrahlers ist nicht mit dem eines Anacanthinen zu ver- wechseln, und wie sich die grossen Abtheilungen in allgemeineren Merkmalen unterscheiden, so führt eine beständige Abstufung der Charaktere herab bis zur Trennung eng verwandter Arten, wie Gadus morrhua und @G. aeglefinus, Mugel cephalus und M. saliens. Die Berechtigung mancher in der letzten Zeit vorgenommenen systematischen Umstellung, wie z. B. die Entfernung der Apogo- niden von den Perciden, als deren Unterfamilie sie lange galten, oder die Vereinigung von Uentropristis mit Serranus, von Pagrus mit Sparus, ist auch aus den Eigenschaften der Otolithen er- sichtlich. Es ist aber Sache des Zoologen, den vernachlässigten Otolithen zu ihrem Rechte zu verhelfen; die grossen. Museen würden durch Zusammenstellung umfangreicher Otolithen - Samm- lungen sich ein grosses Verdienst erwerben. Trotzdem ich seit Jahren bemüht gewesen bin, mein Vergleichsmaterial beständig zu vermehren, fehlen mir doch ganze Familien lebender Fische und es erklärt sich daraus, dass ich immer noch einige auffal- lende Otolithen als incertae sedis anführen muss, obwohl nahe Verwandte in den jüngsten Tertiärbildungen (z. B. von Orciano bei Pisa) liegen uni sie gewiss lebenden Gattungen angehören. Dass Otolithen in bestimmten Ablagerungen zu den häufigeren Versteinerungen gehören, ist bekannt. Man wird kaum einen „Sternberger Kuchen“ zerschlagen, ohne diese Körper zu finden; die von Herrn Meyer aus den alt-tertiären Thonen und Sanden von Alabama und Mississippi ausgeschlämmten Otolithen zählen nach mehreren Hunderten und aus dem Meeressande von Wald- böckelheim habe ich Tausende untersucht. Man darf nicht an- nehmen, dass sie zusammengeschwemmt seien, denn sie sind z.B. in unserem gesammten Mitteloligocän, sowohl in den Thonen wie in den Sanden, in gleichmässiger Häufigkeit verbreitet und man könnte mit demselben Rechte die grosse Anzahl gewisser Mol- lusken auf secundäre Anhäufung zurückführen. Die Benutzung der Otolithen zur Reconstruction eines Bildes von der Zusammen- setzung und dem Charakter der tertiären Fisch - Welt hat noch den Vortheil, dass wir es mit den Resten einer normalen ma- rinen Fauna zu thun haben, während in den Fischschiefern, dem Tripoli u. s. w. häufig heterogene Associationen darauf hinweisen, dass hier entweder ungewöhnliche Verhältnisse dauernd herrschten (wie in felsigen Buchten, an denen eine Meeresströmung vorüber führt), oder Naturereignisse, etwa eine übermässige Zufuhr reich mit Schlamm beladenen süssen Wassers, oder eine Aenderung 276 des Salzgehaltes des Meeres, in ihre Sedimentirung eingriffen. Im ersten Falle befremdet die Einmengung von Süsswasser-Ärten (wie z. B. bei Zicata), im zweiten werden die für Schwankungen des Salzgehaltes so ungemein empfindlichen pelagischen Fische, welche an Zahl sehr zurücktreten und ihrer Lebensweise nach mehr auf der hohen See verenden und vergehen werden, in Masse vernichtet. So deutet in den oligocänen Schiefern von Glarus alles auf eine localisirte Küstenfauna, mit Ausnahme der vielen Lepidopiden, welche die hohe See lieben, aber auch auf Raub- zügen die Küste aufsuchen. Sie bieten eine werthvolle Ergän- zung, aber zur Ermittelung des Hauptbestandes der oligocänen Fischfauna wird man sich doch an die Otolithen der Thone und Sande halten müssen. Die reiche Entwicklung grosser Familien, wie der Gadiden. Sciaeniden und Trigliden, deren Körper in den Fischschiefern zu den grössten Seltenheiten gehören, haben wir aus den allein zurückgebliebenen Otolithen ersehen, und wenn wir auch bezüglich der Gestalt des Fisches uns mit einem Schlusse aus der Analogie begnügen müssen, so gewährt das Studium der Otolithen doch alle Daten zur Eröffnung weiterer Gesichtspunkte über die Existenz und einstige Verbreitung der jetzt lebenden Familien und Gattungen in den älteren Tertiär- meeren. Die Wurzeln der gegenwärtigen Gattungen greifen tief in die geologische Vergangenheit zurück und viele der neu ge- schaffenen aus den Tertiärablagerungen dürften vor einer strengen Kritik kaum Stand halten. Wenn aber in der That grosse Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, einen tertiären Otolithen auf eine gegenwärtig noch lebende Gattung zurückzuführen, so wird auch das Interesse an der de- tailirten Kenntniss des Fisches, dem er angehörte, nicht so sehr als Bedürfniss empfunden und zurücktreten vor den Fragen, über welche er uns volle Auskunft geben kann, den Fragen nach der Geschichte der Gattung. Ganz unabhängig von dem hervorgehobenen Werthe der Otolithen für alle Untersuchungen, welche sich an die Statistik und geographische Verbreitung der älteren Fischfaunen knüpfen, besteht noch ihre Wichtigkeit für die stratigraphische Geologie; manche sind auf bestimmte Schichten und Localitäten beschränkt, während andere, durchgehende Arten doch beständige, feine Mu- tationen erlitten haben und dadurch dem Geologen von vielleicht noch höherem Interesse sind. I. Die Fisch-Otolithen des nordamerikanischen Alt- Tertiärs. Das hier bearbeitete, umfangreiche Material ist durch Herrn OÖ. Meyer in New York im Laufe einer Reihe von Jahren zusam- mengebracht. Ein Theil befindet sich in der Sammlung des Herrn OÖ. BoETTGER in Frankfurt a. Main, während die mir direet semachten Zusendungen in der palaeontologischen Sammlung des Königl. Museums für Naturkunde in Berlin aufbewahrt werden. Ich benutze gern die Gelegenheit, beiden Herren für die Liebens- würdiekeit, mit der sie mir ihre Sammlungen zur Verfügung gestellt haben, meinen besten Dank auszusprechen. Die untersuchten Otolithen stammen aus den Vicksburg-, Jackson- und Clayborne-Schichten von Mississippi und Alabama. Von diesen nehmen die Jackson-Schichten unzweifelhaft die Mitte ein zwischen den beiden anderen, während über die relative La- gerung der Clayborne- und Vicksburg-Schichten in der neuesten Zeit eine lebhafte Discussion geführt worden ist. Am Schlusse der palaeontologischen Beschreibung der Otolithen werde ich, soweit es nöthig ist, auf diese Frage eingehen und zu entwickeln versuchen, wie weit und in welcher Weise eine Differenzirung der Fischfaunen der drei genannten geologischen Niveaus sich bemerkbar macht. Die Beziehungen zu dem nord- und mittel- deutschen Oligocän werden gleichfalls im Schlussworte auseinan- dergesetzt werden. Beschreibung der Arten. Acanthopterygüi. Carangidae. Otolithus (Carangidarum) americanns Koken. Taf. XVII, Fig. 1—3. Länge!) 4,7 mm, Breite 2,5 mm, Dicke 0,5 mm. Gestalt lang-elliptisch, hinten schräg abgestutzt, vorn zuge- spitzt und nur im Bereiche des Ostium auf eine kurze Erstreckung senkrecht abgestutzt. Aussenseite flach querconcav, von einer undeutlichen Längserhebung durchzogen, nur undeutlich sculpturirt. Suleus acusticus in eine stark vertiefte, hinten scharf nach unten gebogene Cauda und in ein längliches, zuweilen fast spatel- förmiges, Collicula enthaltendes, flacheres Ostium getheilt. Das !) Die Figuren auf Taf. XVII—XIX sind mehr oder weniger stark vergrössert, die an dieser Stelle gegebenen Maassangaben beziehen sich, wo es nicht anders angegeben ist, auf die abgebildeten Exemplare, 278 Rostrum springt weit vor und ist. wie schon erwähnt, senkrecht abgestutz. Eine Exeisura ostii ist nur schwach entwickelt, oft kaum angedeutet, aber stets geht eine deutliche Nebenfurche, von ihr aus, unter der etwas nach oben gebogenen Crista superior her bis zum Beginn der Cauda. Die Crista superior zieht bis zur Biegung der Cauda. wo sie sich verliert. Ueber ihr liegt eine deutliche Area. Eine feine Ventralfurche verbindet in wei- tem Bogen das Ende der Cauda mit dem vorderen Theile des Ostium. | Sonstige Verzierungen sind meist undeutlich und finden sich noch am häufigsten als Randkerben im caudalen Theil des Ven- tralrandes und am Hinterrande. Zuweilen tritt aber auch eine reichere Zähnelung ein, welche an dem stumpflichen Dorsalrande stets etwas gröber ist als an dem scharfen Ventralrande, wo sie bis zur Ventralfurche reicht. Die Gattung Caranz, mit welcher dieser Otolith zunächst zu vergleichen ist, hat sich gegenwärtig einen grossen Theil der gemässigten und besonders der tropischen Meere erobert. Sie wandern gern und ©. trachurus z. B. ist von der südlichen bis in die nördliche gemässigte Zone ein häufiger Fisch. Die ur- sprünglich mehr südlich gelegene Heimath der Carangiden ins- gesammt tritt im ihrer Vertheilung an den nordamerikanischen Küsten deutlich hervor; nur 8 Caraneiden, darunter 3 Arten der Gattung Caranxz, kommen der Küstenfauna der nordatlantischen Staaten zu, während 24 in der tropischen Fauna der pacifischen Küste (vom Golf von Californien bis Ecuador), 23 der westindi- schen Fauna. 19 der Küstenfauna der südatlantischen und Golf- Staaten angehören. Eine einzige Art. Seriola zonata, ist auf das nördliche Atlanticum beschränkt. Apogonidae. Otolithus (Apogonidarum) hospes KOokENn. Taf. XV, CRig;.,.d®: Länge 3.5 mm, Breite 53 mm, Dicke 0,7 mm. Von rundlicher Gestalt; Innen- und Aussenseite ungefähr in gleichem Grade convex. Die Aussenseite ist durch eine bogen- förmig verlaufende Depression, welche von der. tiefen Exeisura ostii ausgeht. in eine kleinere dorsale und eine grössere und verdiekte ventrale Hälfte geschieden. Etwa die Mitte der dor- salen Hälfte ist wiederum durch eine zum Rande ziehende De- pression eingenommen. Die Sceulptur besteht mehr aus läng- lichen. radial gestellten, etwas unregelmässigen Höckern, als aus eigentlichen Rippen. 279 Auf der Innenseite treten regelmässige, radial gestellte Rip- pen oberhalb des Sulcus acusticus, in der Area, auf. Dem Ventralrande läuft eine Furche parallel, unterhalb welcher der Rand sehr fein und regelmässig gekerbt erscheint. Der Sulcus acusticus ist fast genau wie bei Otolithus (Apo- gonidarum) subrotundus gebildet und bedarf keiner weiteren Beschreibung. Die Exeisura ostii ist sehr tief. Otolithen mit ähnlichen Merkmalen, wie der hier beschriebene, treten schon im Paleocän von Kopenhagen auf (0. lacintatus K.') und O. inte- ger K.?), gehören im unteren Oligocän von Lattorf zu den be- zeichnendsten Fossilien (O0. ingens K. und O. subrotundus K.) und lassen sich durch das Oberoligocän und Miocän bis in’s Pliocän verfolgen. Wegen ihrer Aehnlichkeit mit den Otolithen von Apogon habe ich sie in die Nähe dieser Gattung gestellt, und ihr Vorkommen im Pliocän von Orciano bei Pisa scheint anzudeuten, dass diese Gattung noch nicht erloschen und ein Mitglied der mediterranen Fauna ist. Man kann unter den fos- silen, hierher gehörigen Otolithen zwei Untergruppen unterscheiden. Bei den einen zieht sich die Peripherie des Otolithen öfters zu starken randlichen Vorsprüngen, Zacken aus. bei den anderen bewahrt sie einen mehr regelmässig rundlichen Verlauf. Zu dieser letzteren Kategorie gehören ©. (Apogontdarum) ünteger, 0. subrotundus und O. hospes. Von O. enteger ist der letztere zu unterscheiden durch das relativ längere Ostium des Sulcus, von O. subrotundus durch Mangel eines den dorsal, über dem Sulecus gelegenen Theil des Otolithen durchsetzenden Spaltes, welcher nur auf der Aussenseite durch eine Furche oder De- pression angedeutet ist. Vorkommen: Ein Exemplar aus den Jackson-Schichten. Sparidae. Otolithus (Pagelli) elegantulus Koken. Taf. XVO, Fig. 5 —6. Länge 3,5 mm, Breite 2,5 mm, Dicke 0,8 mm. Gestalt elliptisch, vorn durch das vorspringende Rostrum zugespitzt, hinten gerundet. Ränder wenig scharf. Die Sculptur der Aussenseite gliedert sich in folgender Weise. Die ventrale Hälfte bildet eine von vorn nach hinten gestreckte Erhebung, die dorsale ist flach und von wenigen brei- ten, radial gestellten Rippen durchzogen, welche ihrerseits von eoncentrischen Anwachsstreifen geschnitten werden. Am Dorsal- !) von KOENEN. Ueber eine paleocäne Fauna von Kopenhagen, Ban. 115, t V,f 26. MAE ttE VI 6925, 280 rande erzeugen die Rippen eine stumpfliche Zähnelung; der Ven- tralrand ist ganz. Der relativ breite Suleus acusticus zerfällt in ein deutlich abgesetztes Ostium und eine etwa doppelt so lange Cauda. welche hinten ziemlich scharf nach unten gebogen ist. Die Exeisura ostii ist klein aber deutlich. ebenso das Antirostrum. Die Abtrennung des Ostium von der Cauda geschieht. indem sich sowohl der dorsale Rand des Suleus nach oben, wie der ventrale nach unten biegt; auch ist es stärker vertieft als die Cauda. Vom Ende der Cauda nimmt eine dem Venträlrande parallel ziehende feine Leiste nebst begleitender Depression ihren Ursprung. unterhalb welcher der Rand leicht gewellt erscheint. Dorsal wird der Suleus acus- ticus von einer Crista superior begleitet. über welcher eine schmale, aber ziemlich tiefe Area liest. Von den stumpflichen Zähnen des Dorsalrandes erstrecken sich unregelmässige Furchen auch auf die Innenseite. | Die Form und Sculptur dieses Otolithen stimmt so ausser- ordentlich gut zu den Ötolithen von Pagellus, dass ich ihn unbedenklich dieser Gattung zutheile!). Otolithus (Sparidarum) Söllingensis?) unterscheidet sich durch ein relativ grösseres Ostium, den Mangel einer Excisura, die wellige Biegung der Cauda und durch die Art der Vertiefung der Aussenseite. Vorkommen: Ein Exemplar vom Jackson -River. Otolithus (Sparidarum) insuetus Koken. Taf: XVIL;; Fig 9; Länge 3.5 mm, Breite 2,6 mm. In der äusseren Gestalt ist dieser Otolith dem vorigen recht ähnlich. aber leicht unterschieden durch die viel breitere Cauda des Sulcus acusticus und die nur wenig nach oben gebogene. dorsale Begrenzung des Ostium, welches dadurch zu einem regel- mässigeren Oblong wird. Die Crista superior und die darüber liegende Area sind deutlich entwickelt. Die Sculptur bietet nichts besonders Bemerkenswerthes. Auf eine bestimmte Gattung der Spariden vermag ich diesen Otolithen, der nur in einem Exemplar in den Jackson-Schichten gefunden ist. nicht zurückzuführen. Sceraenidae. Otolithus (Sciaenidarum) radians Koken. Taf. XIX, Fig. 78. Länge 3,5 mm, Breite 3,1 mm, Dicke 0,6 mm. Gestalt flach. rundlich. Der Ventralrand geht in starker ') Diese Zeitschrift, 1884, t. X, f.9. — )l. c,t.XIL £. 11. ee 281 Biesung in den geraden Vorderrand über, der Hinterrand ist ab- gestutzt, fast senkrecht, der Dorsalrand flach gebogen. Die Aussenseite ist sehr flach schüsselförmig, in der Mitte wellig, am Rande mit deutlichen Tuberkeln besetzt. Der Ventral- rand der Innenseite ist mit kurzen, scharfen, bis zu der etwas undeutlichen Ventralfurche reichenden Radialrippen sehr fein und zierlich gezähnt. Der Dorsalrand ist durch die anf die Innen- seite herübergreifenden Tuberkel der Aussenseite verbogen und unregelmässig gezähnt. _ Der Suleus zeigt die bekannte Form’ der Sciaeniden und bedarf keiner weiteren Beschreibung. Die Cauda ist stärker ver- tieft als das Ostium, scharf gebogen und reicht tiefer herab als die ventrale Begrenzung des Ostium. In der Verzierung des Ventralsaumes der Innenseite im Verein mit der flach schüsselförmigen Vertiefung der Aussenseite und der Gestalt des Ostium liegt eine grosse Uebereinstimmung mit den Otolithen von Corveina nigra, welche sich immerhin durch die besonders auf der Aussenseite reichlicher differenzirte Skulptur deutlich unterscheiden lassen). Otolitnıs gebberulus aus dem Oberoligocän von Cassel etc. ist gleichfalls verwandt, doch fehlt ihm die radiale Berippung des Ventralsaumes der Innenseite. Vorkommen: Vicksburg, 1 Exemplar. Otolithus (Sciaenidarum) gemma KokEn. Dat: RIXFRiE:9) 13% Länge 10 mm, Breite 9,5 mm, Dicke 3 mm. Gestalt rundlich: Vorder- und Hinterrand bilden meist eine fast continuirliche, annähernd kreisartige Curve, während der Dorsalrand in gerader Linie verläuft und nur zuweilen eine ganz flache, stumpfwinklige Knickung, deren Scheitelpunkt über der Grenze von Ostium und Cauda liegt, erleidet. Die Innenseite ist gleichförmig convex, die Aussenseite querconcav, in manchen Fällen durch eine noch auf der hinteren Hälfte gelegene, nach vorn eonvex gekrümmte Furche in zwei verdickte Partieen mit da- zwischen liegendem flachen Thale geschieden. Die beiden Ver- dickungen können auch in einander verfliessen, wodurch das Thal in der Mitte oblitterirt und nur noch an den Seiten, besonders an der Dorsalseite, in seinen Anfängen erhalten bleibt. Die Ränder der Aussenseite, welche mit der Innenseite einen sehr scharfen Winkel bildet, sind an gut erhaltenen Exemplaren con- centrisch gestreift, ähnlich, wie ich dieses früher von Collichthys lucıdus beschrieben habe. Sonst besteht die Sculptur aus welli- -) Diese Zeitschrift, 1884, t. X, £. 3, p. 536. 282 gen. anscheinend wenig regelmässigen Erhebungen und Vertie- fungen; an einem jungen Exemplare beobachtete ich etwas regel- mässigere 'Tuberkel. Die Innenseite ist wie bei Umbrina gebildet. Otolithus gemma steht dem O. (Seiaenidarum) irregularis Kokenx ') aus dem Oberoligocän Deutschlands (Cassel, Detmold etc.) sehr nahe und unterscheidet sich hauptsächlich durch die durch- gehends kürzere, mehr rundliche Gestalt und die weniger scharfe Trennung der Aussenseite in eine vordere und hintere Erhebung. Auch habe ich an O0. vrregularis bislang die concentrische Strei- fung des Randes der Aussenseite nicht beobachtet. Beide gehören aber sicher einer Gattung an, welche der lebenden Umbrin« eng verwandt, wahrscheinlich mit ihr identisch ist. Vorkommen: Vieksburg; Red Bluff; Jackson River, Miss. Otolithus (Sciaentidarum) eporrectus Koken. Taf. NVIIL,\ FisF16e Länge 8,25 mm, Breite 5,25 mm, Dicke. 1,5 mm. Die Gestalt ist länglich elliptisch und zwar verlaufen Vorder- rand und Ventralrand in einer continuirlichen Curve, während Hinterrand und Dorsalrand mehr g«eradlinig und von einander schärfer abgesetzt sind; auch innerhalb des Dorsalrandes findet sich, über der Grenze zwischen Ostium und Cauda, ein stumpf- winkliger Knick. Die Innenseite ist convex, die Aussenseite quereoncav und mit einigen groben, zur Längsaxe senkrecht ste- henden Runzeln versehen. Der Sulcus acustieus ist ausgezeichnet durch das für eine Sciaenide sehr lang gezogene, dabei aber immer noch schaufel- förmige Ostium, und die nur wenig und sehr allmählich” nach unten gebogene Cauda, in welcher colliculare Bildungen auftreten. Die Area oberhalb des Sulcus. ist mässig vertieft. In der Sculptur der Aussenseite, der gestreckten Form und geringen Biegung der Cauda ist O. eporrectus dem O, elongatus aus dem Oberoligocän (?Miocän) von Gühlitz ähnlich, anderer- seits aber durch die ganz andere Beschaffenheit des Ostium scharf von ihm getrennt, sodass eine nähere Verwandtschaft nicht anzu- nehmen ist. Vorkommen: Newton, Miss. 1 Exemplar. !, Nach Abtrennung der früher hiermit vereinigten Formen, welche sich durch etwas gestrecktere Gestalt und die alleinige Verdickung der hinteren Hälfte der Aussenseite auszeichnen. In einer späteren Mittheilung werde ich auf diese, sicher zu Umbrina gehörenden Oto- lithen (O. unituberculatus n. sp.) noch zurückkommen. 283 Otolithus (Sciaenidarum) Ülaybornenstis KokEn. Taf. XIX, Fig. 1,4. Grösstes Exemplar. Länge S mm, Breite 6 mm, Dicke 2 mm. Der Dorsalrand ist in der Mitte stumpfwinklig geknickt und stösst fast im rechten Winkel an den Hinterrand: der Ventralrand ist gerundet und deutlich von Hinterrand und Vorderrand abgesetzt. Die Innenseite ist stark convex, die Aussenseite querconcav; die Profilansicht bietet daher eine starke Biegung. Die Sculptur besteht meist nur aus quer über die Aussenseite ziehenden Run- zeln, von denen besonders die am meisten dem Hinterrande ge- näherte stark gekrümmt ist. mit der Convexität nach vorn. Jün- gere und besser erhaltene Exemplare zeigen, dass diese Runzeln ursprünglich von der Mittellinie ausgehenden, hie und da tuber- culos verdicekten Rippen entsprechen, zwischen denen sich an den Rändern noch einzelne lang gezogene Tuberkel einschalten. Das Ostium schliesst sich in seiner Ausbildung eng an die vorige Art (O. eporrectus) an, während die Cauda scharf nach unten ge- bogen ist, wie bei 0. gemma, O. radians und der folgenden Art. Vorkommen: Clayborne, Al., sehr häufig. Otolithus (Sciaenidarum) intermedius Koken. Taf. XIX, Fig. 2 —3. Grösstes Exemplar. Länge 8,3 mm, Breite 7” mm, Dicke 1,7 mm. Der Gestalt nach dem vorigen sehr ähnlich, aber durch- gehends relativ kürzer. Die Aussenseite ist wie bei ©. Ulaybor- nensıs quer gerunzelt, doch ist die Anzahl dieser welligen Er- höhungen grösser und tritt besonders gegen den Ventralrand hin mehrfach Dichotomirung ein. Der Sulcus schliesst sich wiederum mehr an ©. gemma an, indem das Ostium beträchtlich breiter und relativ kürzer als bei den beiden vorhergehenden Arten ist, ohne jedoch die bei jener Art beschriebene Ausdehnung zu er- reichen. Ueber dem Sulcus liegt eine längliche Area, in welcher schwache Radialrippen sichtbar werden; unter der meist nur als duklere Linie hervortretenden Ventralfurche stehen ebenfalls feine, dicht gedrängte Rippchen, wie sie bei O. radians auftreten. Dieser Art ist auch der Otolith am nächsten verwandt. Auf t. 6, f. 218 seiner „Contributions to Geology. Tertiary Formations of Alabama“ bildet J. Lea unter anderen sehr kennt- lich den Otolithen eines Sciaeniden ab, den ich nur auf O. in- termedius beziehen kann, da das Ostium für O. Claybornensis zu gross ist. Er sagt darüber: „It resembles the bone found in the head of fish. It is sub- elliptical. curved — on the inferior part irregulary impressed — on the superior part smooth with a rather‘ irregular longitudinal, impression like a tulipe having a curved stem. In some speeimens this is very perceptible, in others it is obsolete. Two specimens were found in some sand from the Older Pliocene of Maryland, at St. Mary’s.“ Es ist wohl ausgeschlossen, dass die letzterwähnten Stücke von Maryland mit denen aus dem Eocän von Clayborne artlich übereinstimmen. Vorkommen: Clayborne. Al., nicht häufig. Otolithus (Sciaenidarum) similis Koken. Taf, XIX, Fig. 10, 1028 Länge 4.8 mm, Breite 3,5 mm, Dicke 1,4 mm ® 4 e B 2a 5 E OB Sehr ähnlich ©. Claybornensis, aber durchschnittlich kleiner, gleichmässiger gerundet (ohne die scharfe Ecke zwischen Dorsal- und Hinterrand) und besonders auch durch die reichliche. ab- weichende Sculptur der Aussenseite unterschieden. Meist ist die Mitte der Aussenseite deutlich erhöht und von einer flachen De- pression umzogen, in deren Bereiche nur verwischte Rippen auf- treten. Dagegen ist der Rand von dicken, tuberkulosen Rippen besetzt, welche durch kurze, tiefe Furchen geschieden werden und sich zuweilen nach aussen gabeln. Die kleinen Exemplare zeigen diese Sculptur besonders deutlich, während sie sich später mehr verwischt und häufig auf wellige Unebenheiten des Randes reducirt. Auch die mittlere Erhebung der Aussenseite verschwindet zuweilen oder nimmt eine länger gestreckte Form an. Niemals beobachtete ich aber Exemplare, welche die Querrunzeln des ©. Olaybornensis zeigten. Der Sulcus lässt keine erhebliche Ver- schiedenheiten erkennen: der nach unten gerichtete Theil der Cauda ist etwas kürzer: eine Excisura ostii, der auf der Aussen- seite eine besonders tiefe Furche entspricht, meist zu erkennen. Die Innenseite ist bei den kleineren Exemplaren in der ventralen Hälfte fein radial gefurcht. Otolithus simihs ist bei Jackson ausserordentlich häufig, während ich ihn aus den Clayborne-Schichten nicht kenne. Da auch die von mir als ©. Claybornensts bestimmten grossen Oto- lithen von Jackson sich von dem typischen O0. Claybornensis immer etwas unterscheiden und zwar durch längere, elliptische Gestalt, mittlere Erhebung der Aussenseite, Undeutlichkeit der 285 Querrunzeln, während sie in den Typus des O. simels durch alle Uebergänge verfolebar sind, so lasse ich es dahingestellt, ob sie nicht als ältere Exemplare des ©. simelıs anzusehen sind. Die Veränderungen, welche die Otolithen mit zunehmendem Alter des Fisches erleiden, sind zuweilen ziemlich beträchtlich, abge- sehen von der allermeist mit grosser Zähigkeit festgehaltenen Gestaltung des Sulcus acustieus. Dann würde O0. Olaybornenses auf die Clayborne - Schichten. der ihm sehr nahe verwandte ©. similis dagegen auf die Jackson-Schichten beschränkt sein. Otolithus (Sciaenddarum) decipiens Koken. Taf. XIX. ‚Fig, 5 —6. Länge 6,9 mm, Breite 4,5 mm, Dicke 2 mm ” 7 b>] b2 4,5 ” P2) 1 ” Verhältnissmässig grosse Otolithen von Gestalt einer ziemlich gestreckten Ellipse, deren eime Seite (die vordere) meist etwas spitzwinklig ausläuft. während die andere abgerundet ist. Die Innenseite ist stark convex und fast eleichmässig gewölbt. Nahe dem oberen Rande bemerkt man eine starke, gebogene Vertiefung, welche nach vorn gerundet und abgeschlossen endigt. nach hinten sich ganz an den Rand schmiegt und in ihn verläuft. Nur selten kann man eine bestimmtere Form der hinteren Endigung dieses Eindruckes erkennen. Es ist dies die Cauda des Suleus acusticus. Bei sehr gut erhaltenen Exemplaren lässt sich auf der Innenseite eine schwach vertiefte Linie verfolgen, welche im Allgemeinen dem Umrisse des Otolithen entspricht und ein sehr grosses Feld umzieht, das Ostium des Suleus acusticus. Bei Sciaeniden ist dieses ja stets sehr gross und wenig vertieft und bei Corvin« ronchus z. B., deren Otolithen ich zum Vergleich Taf. XIX, Fig. 12 abgebildet habe, trifft man canz analoge Verhältnisse wie bei Otolithus decipiens. Die Cauda des Sulcus Bildet eine sehr starke, in den Rand verlaufende Vertiefung, während man die ganze übrig bleibende, stark convexe Innenseite als Ostium betrachten muss. Beim Präpariren dieser ÖOtolithen bemerkt man, dass die ungewöhnlich grosse Membrana tectoria der ganzen Innenseite des Otolithen fest anhaftet, und ebenfalls, dass die Macula acustica, jene Epithelanhäufung auf der Innenwand des Sacculus, in wel- chen die Nervenfasern endigen, entsprechend gebildet ist. Uebri- gens müsste schon der eigenthümliche, rauhe Glanz der Innenseite solcher Otolithen auf die Vermuthung führen, dass sie von einer festeren Membran bekleidet war, während die frei entwickelte Aussenseite, auch abgesehen von der hervortretenden Sculptur, dem Auge sich anders darstellt. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 19 286 Die Sculptur der Aussenseite ist bei Otolithus decipiens un- regelmässig und wechselnd. Wie bei vielen Sciaeniden grenzen sich im Allgemeinen durch Verdickung der Vorder- und der Hinterseite zwei Erhebungen gegen eine mittlere Depression ab: durch Ausbildung von Furchen und Erhebungen, letztere zuweilen in Form vorragender Tuberkel, tritt eine weitere Differenzirung ein, für welche aber kein bestimmtes Schema anzugeben ist. Otolithus deceipiens gehört zu den häufigeren Funden in {en Ulayborne - Schichten. Trachinidae. Otolithus (Trachini) laevıgatus Koken. Taf. XVIH, Fig. 13 —14. Länge 3,5 mm, Breite 2,1 mm 2 1,5, ” Gr ” 2 Gestalt länglich, vorn zugespitzt; der Dorsalrand ist stärker gebogen als der Ventralrand. Innenseite convex, Aussenseite deutlich concav. Das Rostrum springt stark vor und bezeichnet sich auch auf der Aussenseite als eine an den Ventralrand stos- sende, dorsal von einer Furche begleitete Anschwellung, welche bis zur Mitte des Otolithen (Umbo) läuft und sich dort mit einer vom Hinterrande des Otolithen ausgehenden, den Ventralrand be- gleitenden Verdickung verbindet. Es wird auf dieser Seite ein tiefer liegendes, dorsales Feld der Aussenseite abgetrennt, welches von wenigen flachen, vom Umbo ausstrahlenden Rippen durch- zogen wird. Der Sulceus acusticus ist relativ kurz und schmal. Das Ostium ist ebenso lang wie die Cauda, nur durch eine Ausbie- gung des Ventralrandes von dieser geschieden und nach vorn leicht verengt. Donsal wird der Sulcus von einer Crista be- gleitet, über welcher eine vertiefte, längliche Area sich erstreckt. Eine Ventralfurche ist schwach angedeutet. Otolithen der Gattung Trachinus gehören im norddeutschen Oberoligocän, Meeressand und Septarienthon zu den häufigsten Vorkommen (Otolithus biscissus K.), aber auch aus dem Paleocän von Kopenhagen habe ich eine sehr nahestehende Form (0. see- landıcus K.) beschrieben. während das Unteroligocän bislang noch keine Arten dieses Kreises geliefert hat. Von O, biscissus unter- scheidet sich die nordamerikanische Art durch das Fehlen der randlichen Furchen , beziehungsweise Kerben der Aussenseite, deren deutliche Concavität und Radialseulpur, und durch das Vorhandensein einer Area und einer Crista superior, von 0, see- 287 landieus gleichfalls durch die letzteren beiden Merkmale und durch die abweichende Sculptur der Aussenseite. Otolithus (Trachini) laevigatus ist in den Jackson Beds nicht gerade selten. Cottidae. Otolithus (Cottidarum) suleatus Koren. Par VE Mor >. Länge 3,4 mm, Breite 1,7 mm, Dicke 0,5 mm. Von länglicher Gestalt, mit querconcaver Aussenseite und convexer Innenseite. Die Sculptur der letzteren besteht, abge- sehen vom Sulcus acusticus. in feinen, ziemlich regelmässigen Kerben des Ventralrandes, welche sich bis zu der deutlichen Ventralfurche verfolgen lassen, und unregelmässigen, stärkeren Ausbuchtungen des Dorsat- und Hinterrandes. Der Vorderrand ist durch eine Exeisura ostii eingeschnitten; das Rostrum (nicht ganz erhalten) ist sehr gross, auch das Antirostrum deutlich entwickelt. Der Suleus ist in der Mitte eingeschnürt; Ostium und Cauda sind fast gleich gross, jedes für sich vertieft, die letztere wenig nach unten gebogen. Gegen die deutliche Area ist der Sulcus durch eine scharfe Leiste abgegrenzt. Die Aussenseite ist nur wenig und zwar der Länge nach concav; eine Längeserhebung beeinnt auf dem Rostrum und zieht bis zum Hinterrande, wo sie sich in einer unregelmässigen, dorsal verbreiterten Anschwellung verliert. Eine tiefe Furche, der Exci- sura ostii der Innenseite entsprechend, führt zur Mitte dieser Längserhebung hin, welche durch eine kleine Warze bezeichnet ist. Vom Ventralrand ziehen ziemlich regelmässige Rippen gegen die Längserhebung hin und zwar in der vorderen Hälfte senk- ‘ recht zur Längsaxe. weiter hinten convergirend auf die Mittel- warze. Die Rippen des Dorsalrandes sind weniger zahlreich, derber und ungleichmässig. Zu Trigla scheint dieser Otolith nicht zu gehören, doch ist der Sulcus acusticus der eines cataphracten Fisches. Die läng- liche Gestalt erinnert an Cottus. Vorkommen: Ein Exemplar von Jackson River. Otolithus (Triglae) cor Koxen. Taf. XVII, Fig. 10. Länge 2,6 mm, Breite 1,7 mm, Dicke ca. 0,4 mm. Gestalt etwa dreiseitig, verschoben herzförmig. Der Vorder- rand durch die breite Excisura ostii tief ausgebuchtet. Der Dorsalrand vereinigt sich direct mit dem Ventralrand unter einem 19* 288 spitzen Winkel; beide sind flachbogig gekrümmt. Der Sulcus acusticus ist breit, tief und leicht $-förmig gebogen. Das ver- tiefte Ostium, welches durch eine breite Excisura ausgerandet ist. wird durch eine Verengerung des Sulcus von der Cauda ge- trennt; die letztere ist in ihrem hinteren Theile erweitert, ver- tieft und nach unten gebogen. Die Crista superior ist deutlich entwickelt; über ihr liegt eine längliche Area. . Die Ränder sind stumpflich und etwas gekräuselt Die Aussenseite ist concav und glatt. Dieser Otolith schliesst sich in seiner Gestalt auf das Engste an den von Trigla lineata aus «dem Mittelmeere an, wie die Ab- bildung Taf. XVII, Fig. 11 beweist; der von mir aus dem deut- ‘schen Mitteloligocän beschriebene ©. (Triglae) elipticus entspricht mehr dem rundlichen resp. rhombischen Otolithen von Zrigla corax und 7. aspera. Vorkommen! 1 Exemplar vom Jackson River. Oepolidae. Otolithus (Cepolae) comes Koken. Taf. XV, arios12. Länge 4,5 mm, Breite 3 mm, Dicke 0.7 mm. Gestalt flach! Ventralrand gleichmässig gerundet, Dorsalrand inehr winklig, der Scheitelpunkt dieses Winkels über die Mitte hinaus nach hinten gerückt. Innenseite schwach convex, Aussen- seite im Ganzen flach, mit gewölbter Mitte, darauf folgender con- centrischer Depression und randlich gestellten, unregelmässigen Tu- berkeln. welche aber die radiale Anordnung nicht verkennen lassen. Sulcus gebogen, mit kleiner Cauda. grossem Ostium, beilförmig. Ostium und Cauda vertieft, durch eine schräge Leiste ge- trennt, das Ostium vom Vorderrande geschieden, aber mit dem Dorsalrande in breiter Oeffnung verbunden. Die Ränder des Sulcus leistenförmig ausgebildet. Dorsal eine wohl umschriebene Area, ventral eine starke. dem Ventralrande parallele Depression. Die Zugehörigkeit des Otolithen zu der lebenden Gattung Cepola erhellt unmittelbar aus der gebrachten Abbildung der Sagitta von Cepola rubescens. Taf. XVII, Fig. 4. Vorkommen: Jackson River, Mississippi. 1 Exemplar. Mugilidae. Otolithus (Mugilidarum) debilis Koken. Taf. XVII, Fig. 8. Länge 2,5 mm. Breite 1,9 mm, Dicke 0,3 mm. Gestalt länglich-elliptisch; Dorsalrand nur wenig gekrümmt, 289 der Ventralrand stark und gleichmässig gebogen. Der Suleus acusticus liegt dem Dorsalrande genähert und zerfällt in eine lange, schmale Cauda und ein sehr kleines Ostium. Nur das letzte Ende der Cauda ist kurz hakenförmig nach unten gebogen. Die dorsale Begrenzung des Ostium ist ziemlich stark nach oben gebogen, die ventrale liegt fast in der Verlängerung jener der Cauda. Eine Exeisura fehlt, doch ist eine schwache Ostialfurche an ihrer Stelle vorhanden. Eine Ventralfurche zieht dem Ventral- rande parallel vom Ende der Cauda bis zum Ostium. Ueber der Crista superior liegt eine schwache, längliche Area, aus welcher kurze Rippen und Furchen zum Dorsalrande führen. Die Aussen- seite ist flach concav und besitzt nur undeutliche, randliche Rip- pen oder Anschwellungen. Der Suleus ist ganz wie bei Mugel gestaltet, doch ist die Form der Ötolithen bei dieser Gattung gestreckter, die Sculptur kräftiger, fast derbe, vergl. Taf. XV, Fig. 7. Atherina schliesst sich in der Gestalt näher an, weicht aber besonders durch die ganz gerade gestreckte Cauda ab. Vorkommen: 4 Exemplare von Jackson River. Anacanthint. Gadidae. Otolithus (Gadidarum) Meyeri Koken. Taf. XVII, Fig. 8—9. Länge 4 mm, Breite 2,2 mm, Dicke 1,2 mm. Gestalt elliptisch, hinten zugespitzt, fast apfelkernförmig. Die Innenseite ist gleichmässig gewölbt, glänzend, die Aussenseite ebenfalls gewölbt, besonders vorn oben stark verdiekt und häufig mit einzelnen oder mehreren, relativ grossen, rundlichen Tuber- _ keln bedeckt. Nur das aufgebogene, spitze Hinterende und die Biesung der Ränder lässt die nach Art der meisten Otolithen querconcave Anlage der Aussenseite noch erkennen. Der Ventralrand ist sehr scharf, während dorsal die Aussen- seite fast im rechten Winkel zur Innenseite abfällt. Der Suleus ist sehr wenig vertieft, vorn und hinten ge- schlossen, breit, und durch einen Vorsprung des ventralen Randes in 2 fast gleich grosse Theile geschieden, welche dem’ Ostium und der Cauda entsprechen. Eine Furche, welche in schräger Richtung von vorn oben nach hinten unten zieht, markirt auch eine Scheidung der ihn erfüllenden collicularen Bildungen. Die Ventralfurche ist nur schwer zu erkennen. Vorn ist der Suleus nur wenig vom Vorderrande geschieden; eine zuweilen deutlich ausgeprägte Abschrägung und geringe Einbuchtung desselben lassen 290 erkennen, dass die Partie dem Rostrum und Antirostrum anderer Otolithen entspricht. Obwohl dieser Otolith sich von denen typischer Gadiden ziemlich weit entfernt. so muss ich ihn doch in diese Familie einreihen, da mir keine anderen Fische bekannt geworden sind, deren Otolithen mit der apfelkernförmigen Gestalt und der tuber- kulosen Verzierung der Aussenseite eine ähnliche Ausbildung des Sulcus verbinden. Mit der folgenden und einer unbeschriebenen Art aus dem Meeressand von Waldböckelheim in Hessen bildet er eine kleine, aber charakteristische Gruppe. die einer Gattung entsprechen wird. Vorkommen: In zahlreichen Exemplaren vom Jackson River. Otolithus (Gadidarum) elevatus Koken. Taf. XVIII, Fig. 4 —5. Länge 3.5 mm, Breite 2,5 mm, Dicke 1,4 mm. Dem vorigen ist er nahe verwandt, unterscheidet sich aber schon in der Gestalt durch grössere Breite und Dicke und stär- kere Wölbung der Innenseite. Der Sulcus ist noch breiter und der dorsal darüber liegende Streifen der Innenseite dadurch sehr verschmälert. Eine Ventralfurche vermag ich nicht mehr zu er- kennen. Die wenig zahlreichen, aber kräftigen Tuberkel der Aussenseite liegen fast ganz auf der dorsalen Hälfte. Das Vorkommen einer nahe stehenden Art im Mittel-Oligocän von Waldböckelheim, deren Beschreibung in einem späteren Bei- trage erfolgen wird, ist von grossem Interesse, da diese That- sache für den jüngeren Charakter der Clayborne - Schichten. in denen dieser Otolith nicht häufig gefunden ist, sprechen würde. Otolithus (Gadidarum) mucronatus Koken. Taf. XVII, Fig. 10— 11. Länge 6 mm, Breite 3,2 mm, Dicke 1 mm. Gestalt länglich, vorn abgerundet, hinten scharf zugespitzt. Der Dorsalrand trägt vorn eine schräg nach oben strebende Wucherung. Die Innenseite ist gewölbt, die Aussenseite deutlich querconcav. Der Ventralrand ist schärfer als der Dorsalrand. Der Suleus ist flach, mit schwachen Collicula erfüllt und bildet ein gleich breites, von parallelen und geraden Ventral- und Dorsal-Rändern eingefasstes Band. welches vom Hinterrande des Ötolithen durch einen mässigen Zwischenraum getrennt ist, mit dem Vorderrande aber durch eine sehr schwache Furche noch communieirt. Die Collicula sind durch eine gerade Furche in eine caudale und eine bei weitem grössere, vordere Partie ge- 291 schieden. Ueber dem Sulceus liegt, durch eine Crista von ihm geschieden, eine deutliche Area, welche sich bis zum Vorderrande erstreckt, unter dem Sulcus, dem Ventralrande unmittelbar an- liegend, bemerkt man eine schwache Ventralfurche. Die Aussen- seite ist unregelmässig höckerig und wellig und nur die dem Dorsalrande anliegende Partie durch eine Reihe deutlicher ausge- prägter Tuberkel verziert. Die nächsten Verwandten dieser Art sind ein noch unbe- schriebener Otolith von Lattorf, den ich demnächst abbilden werde. und ©. (Gadidarum) acutangulus und O. difformis. Be- sonders ©. (Gadtidarum) acutangulus, von dem mir jetzt reicheres und besser erhaltenes Material vorliegt, nähert sich in der mu- kronaten Eindigung der Hinterseite und der Protuberanz des Dor- salrandes auffallend, jedoch verläuft bei der amerikanischen Art die ventrale Begrenzung des Sulcus in einer geraden, nicht ge- kniekten Linie, hierin sich an die Lattorfer Form anschliessend, bei der der Sulcus überhaupt nicht differenzirt erscheint, auch nicht durch eine Theilung der Collicula. ©. dıfformes und O. acutanguluıs sind früher von mir falsch gestellt; was ich als Dorsalrand bezeichnet habe. ist der Ventralrand, die Vorderseite wird zur Hinterseite, und dadurch wird die Analogie mit den typischen Gadiden etwas in den Hintergrund gedränet. Es ist mir aber noch keine Gruppe zu Händen gekommen, der ich sie lieber zutheilen möchte. Unter allen Otolithen, welche ich kenne, haben die meisten einen an die Spariden und Perciden sich an- schliessenden Bau des Sulcus. Nur bei den Gadiden, Pleuro- nectiden, Ophidiiden und Gobiiden wird. aber auch nicht immer, das Ostium vom Vorderrande durch eine dazwischen tretende Barre abgedränst. Von diesen scheiden die Gobiiden sofort vom Vergleich aus durch ihre runde, flache Form und den kurzen, beilartig gestalteten Sulcus. Auch bei den Pleuronectiden sind gestreckte und dickgewölbte, oft apfelkernartige Gestalten, wie die besprochenen, ganz ungewöhnlich, und auch der Sulcus ist selbst bei den Platessen, wo er oft weit vom Rande getrennt und in einen langen, ostialen und einen kurzen, caudalen Theil geschie- den ist, doch sehr abweichend, zumal auch durch die Vertiefung des vorderen sowohl wie des hinteren Abschnittes. Bei Fierasfer kann man überhaupt nicht von einem deutlichen Suleus reden. So bleiben nur die Gadiden zum Vergleich übrig, welche sehr ähnlich werden können, aber in manchen Beziehungen, wenigstens in den mir bekannten Arten, eine direete Umkehrung der Ver- hältnisse zur Schau tragen. Stellt man die Otolithen so, dass die Verengung des Sulcus, durch welche er in Ostium und Cauda getheilt wird, von der ventralen Begrenzungslinie ausgeht, wie 232 dies in der That bei Gadiden der Fall ist. so ist hier die ganze ventrale Hälfte des Otolithen angeschwollen, der Zwischenraum zwischen Ventralrand und Suleus schmal, der Dorsalrand zuge- schärft, .das Ostium klein, mit dem Rande oft in Verbindung, die Cauda lang, häufig von ihm getrennt, alles im Gegensatz zu den beschriebenen Formen. Dennoch ist der Gesammthabitus ein sehr ähnlicher und bis auf Weiteres mag die kleine Gruppe bei den Gadiden ihren Platz finden. Von Otohthus mueronatus ist mir nur ein Exemplar von Clayborne bekannt. Pleuronectidae. Otolithus (Platessae) sector Koken. Taf. XVII, Fig. 14 — 16. Länge 7,0 mm, Breite 5,5 mm, Dicke 2,0 mm » 6,1, » 9,2% 2, 15 » Gestalt flach, dem Ausschnitt eines Kreises gleichend, indem der Ventralrand fast gleichmässig gerundet, der Dorsalrand winklig gebrochen ist und zwar so, dass die Halbirungslinie dieses Win- kels den Otolith in zwei fast gleiche Theile theilen würde. In der Jugend ist auch der Ventralrand winklig, die Gestalt daher mehr rhombenförmig. Der Sulceus ist relativ breit, hinten verschmälert bis zur spitzigen Endigung und nur durch einen geringen Vorsprung des ventralen Saumes in eine kleine Cauda und ein grosses Ostium abgetheilt. Die Verbindung mit dem Vorderrande ist ganz auf- gehoben, dagegen zieht eine Furche, etwas hinter dem vorderen Rande des Sulcus beginnend und ein wenig nach hinten gerichtet, zum Dorsalrande des Otolithen oder doch bis in eine Depression, welche unterhalb des winkligen Dorsalrandes sich befindet. Die Innenseite ist bis auf die erwähnte Depression und den Suleus gleichmässig convex, die Aussenseite entweder unregel- mässig concav, oder durch Anschwellung unter dem Dorsalrande scherbenförmig. oder durch gleichzeitige Anschwellung der Gegend des Ventralrandes unregelmässig convex. Nur selten (bei jungen Exemplaren) ist diese ventrale Anschwellung durch zum Rande ziehende Furchen etwas mehr differenzitt. Die Aehnlichkeit mit den Otolithen von Platessen, namentlich von Platessa flesus, von welcher Art ich Abbildungen zum Ver- gleiche gebe (Taf. XVII, Fig. 1—2), ist in der That überraschend. Die kurze Cauda des Sulcus, das lange, vom Vorderrande ge- trennte Ostium, die Verbindung mit dem Dorsalrande oder einer diesen begleitenden Depression, dazu die sanze Form des Oto- 293 lithen, die geringe Sculptur wiederholen sich Zug für Zug bei beiden und schliessen jeden Zweifel an der engen Verwandt- schaft aus. In Amerika ist Otolithus (Platessae) sector von den Ulay- borne- bis zu den Viceksburg-Schichten einer der häufigsten Oto- lithen, besonders aber in den Jackson-Schichten verbreitet und überall durch die gleichen Charaktere ausgezeichnet. Otolithus (Soleae) glaber Korn. Warıık VIE, Fig.'3. Länge 3 mm, Breite 1,6 mm, Dicke 0,9 mm. Hinterseite gerundet-abgestutzt, mit der Andeutung einer Einbuchtung, Vorderseite zugespitzt. Innenseite flach, Aussen- seite gewölbt, glatt. Suleus schräg nach hinten unten gerichtet, vom Vorderrande geschieden, wenn auch nur durch eine sehr schmale Barre. Durch eine geringe Einschnürung in Ostium und Cauda geschieden, deren jedes für sich etwas vertieft ist. Das Ostium verengt sich nach vorn hin etwas. Ein zusammen hängendes Colliculum zieht aus der Cauda in das Ostium, wo es sich plötzlich verschmälert und spitz endiet. Dorsal über dem Suleus eine Area. Auf der Aussenseite deutet eine Furche die Lage des Rostrum resp. der Exeisura ostii an. Die nächstverwandten Formen finden sich im Mitteloligocän von Söllingen und im ÖOberoligocän von Cassel. Auch sSolea Kirchbergeana H. v. Meykr, eine der wenigen fossilen Formen, bei denen die Otolithen in situ überliefert sind, gehört diesem engeren Formenkreise an. Vorkommen: 1 Exemplar aus den Jackson - Schichten. Physostomi. Muraenidae. Otolithus (Congeris) brevior Koken. Pat XV, Bio 7. Länge 3,2 mm, Breite 2 mm, Dicke 1 mm. Gestalt länglich, vorn zugespitzt. Ränder stumpf. Besonders bezeichnend ist der kurze, ziemlich breite Suleus acusticus, dessen ventrale Begrenzung geradlinig bis auf das spitze Rostrum läuft, während die dorsale Begrenzung (nur eine kurze Strecke als Crista superior ausgezeichnet) sich vorn etwas in die Höhe biegt, wodurch eine Erweiterung entsteht, welche man als Ostium aufzufassen hat. Zwischen Rostrum und Antirostrum liegt 294 ein dritter Vorsprung, oben und unten von Furchen eingefasst. welche sich im Ostium verlieren. Der ganze Sulcus ist von höckrigen Bildungen uneben und wenig scharf definirt. Ueber der kurzen Crista superior liegt eine ebenso kurze Area. Der Dorsalrand ist ungleichmässig gekerbt und nur ganz vorn sind zwei Randzähne deutlicher ausgeprägt. Die Aussenseite bietet wenig Bemerkenswerthes. Sie ist querconcav und von einer Längserhebung durchzogen. welche vom Rostrum ausgeht und sich nach hinten allmählich verwischt. Gegen die Ränder hin stellen ‘sich undeutliche Rippen und Fur- chen ein. Besonders ist es die Form des Sulcus acusticus, durch welche die Verwandtschaft mit Conger hervortritt, wie der auf Taf. XVII, Fig. 6 abgebildete Otolith von Conger myrus erken- nen lassen wird. Auch für einen anderen Otolithen möchte ich die Zugehörigkeit zu Conger befürworten, doch ist er leider nicht gut genug erhalten, um ein sicheres Urtheil zu erlauben. Vorkommen: Beide Otolithen, die einzigen bislang sefun- denen Exemplare, stammen aus den Jackson Beds. Otolithus (me. sedis) atf. umbonato K. Länge f. 11 mm, Breite 8,7 mm, Dicke 1,2 mm. Ein einziger, leider stark abgescheuerter Otolith liess sich auf diese interessante Gruppe beziehen, deren Verwandte unter den lebenden Fischen zu finden mir auch jetzt noch nicht ge- lungen ist. Ob dieser Otolith, der von Newton, Miss., stammt, sich mehr an die älteren, nämlich ©, conchaeformis K. aus dem Paleocän von Kopenhagen und ©. umbonatus aus dem Unter- oligocän von Lattorf, oder an den O. minor aus dem Oberoligoeän von Cassel. Freden ete. anschliesst, lässt sich schwer entscheiden, doch scheint Letzteres der Fall zu sein. Die breite Abstutzung der Vorderseite deutet darauf hin. Vorkommen: Ein Exemplar von Newton, Miss. Die erzielten Resultate geben in mehrfacher Beziehung zu Erörterungen Anlass. Die umstehende Tabelle führt 25 Arten auf, welche auf zwölf Familien, und auf mindestens 16, wahr- scheinlich noch mehr Gattungen vertheilt sind. Schlecht erhaltene, zur Bestimmung untaugliche Stücke deuten an, dass diese immer- hin schon stattliche Anzahl durch fortgesetzte Ausbeutung der Schichten sich noch wird vermehren, lassen. Einige der Otolithen liessen sich mit Sicherheit auf lebende Gattungen zurückführen, Clay- | Jack- | Vicks- | Deutsches borne.| son. | burg. | Tertiär?). Otolithus (Carangidarum) americanus.. | — + = | 0) — (Apogonidarum) hospes . = — | EU. — (FPagelli) elegantulus — + — | M — (Sparidarum) insuetus _- -- — |M. — (Seiaenidarum) radians . _- — -- OF — — gemma = +1) 10 —- — eporrectus . . — — +?) | — — — (laybornensis . + ?+ — | — — — intermedius — — = (6) — — similis — = _— — — — dieipiens u. —- — | — (Trachini) laevigatus . u nn. — | E.M.O — (Cottidarum) sulcatus — -4 — !m.o — (Triglae) cor — - ie — (Cepolae) comes . — + | — (Mugilidarum) debilis — + — | — (Gadidarum) Meyeri . — = -- Im — _— elevatus. } + >= N; — — mueronatus .- — — |M. — (Platessae) sector = - n- U. — (Soleae) glaber — + — |; MO — (Congeris) brevior . ; — + — — (inc. sedis) aff. umbonato 3 — -— +?) | E.U.M. 0.Mi. und ich vermuthe, dass reicheres Vergleichsmaterial später auch eine generische Bestimmung der meisten anderen ermöglichen wird. Die Gesammtfauna der hier in Betracht kommenden Schichten. des „Alttertiärs“ von Alabama und Mississippi, besteht zum überwiegenden Theil aus Acanthopterygiern, von denen Vertreter der Carangiden, Apogoniden, Spariden, Sciaeniden, Trachiniden, Cottiden, Cepoliden und Musiliden gefunden wurden. Weitaus überwiegend an Artenzahl sind die Sciaeniden. Die sieben ihnen zugerechneten Arten entfallen auf mindestens vier Gattungen, unter denen aller Wahrscheinlichkeit nach die leben- den Scıaena, Johnius (= Corvina Cuv.) und Umbrina ver- treten sind. Ihnen gesellen sich von Anacanthinen noch drei Gadiden und zwei Pleuronectiden zu, welch letztere mit Sicherheit auf die !) Auch vom Red Bluff, Miss. ”) Nur von Newton, Miss. °) In dieser Columne ist angegeben, ob und in welchem Horizonte verwandte Formen in Deutschland und "angrenzenden Gebieten (Däne- mark) auftreten. E Hocan,. U = Unteroligoeän , M = Mittel- oligocän, O = Oneihlikocn, Mi — Mioeän; — bedeutet, dass ver- wandte Formen nicht beobachtet wurden, 296 Gattungen Platessa und Solea bezogen werden können. Die Physostomen lieferten nur einen Otolithen, der Gattung Conger zugehörig. Ein Otolith unbestimmter Gattung und Familie, aber immer- hin in den Formenkreis derjenigen Stachelflosser, welche sich um die Perciden und Spariden gruppiren, sich fügend, ist dadurch von hohem Interesse, dass er dem Otolitms (ine. sedis) umbonatus, den ich zuerst von Lattorf beschrieb, sehr nahe steht und einer noch nicht ermittelten Gattung angehört. welche im nördlichen Europa aus dem Paleocän (0. eonchaeformis Koren)') bis in’s Miocän verfolgt werden konnte ?). Dieses durch Aufsummirung aller untersuchten Otolithen ge- wonnene Bild der alttertiären Fischfauna bedarf aber noch einer Ergänzung aus dem stratigraphischen Befunde, da die Vertheilung auf die einzelnen Schichten eine ungleichmässige ist. Die meisten Ötolithen lieferten die Jackson-Schichten, nämlich 16 Arten, von denen 2, nämlich ©. (Carangidarım) amerticamıs und ©. (Scrae- nidarum) gemma, mit den Vicksburg-Schichten gemeinsam sind, während einer O, (Sceaentidarum) Claybornensts (und auch dieser sehr fraglich, da eine Verwechselung der nicht gut erhaltenen Stücke mit ©. (Seraenidarum) söonddis nicht unwahrscheinlich ist), auch, und zwar vorwiegend. in den Clayborne-Schichten gefunden wird. Eine Art, O. (Platessae) sector, geht, wie zu betonen ist, durch alle drei Horizonte durch, ist aber in den Vicksburg- Schichten bedeutend seltener und auch nicht ganz typisch ge- staltet. Vier (vielleicht fünf) Arten kamen allein in den Clay- borne-Schichten vor, nämlich ©. (Sciaenidarum) intermedtus, ©. (Sciaenrdarum) Olaybornensis (2), ©. (Sciaenidarum) decipiens, und zwei Gadiden. Drei Arten sind auf die Vicksburg-Schichten (einschliesslich Red Bluff und Newton, Miss.) beschränkt, nämlich O. (Scraenidarum) radtans, O. (Scraentdarum) eporrectus, O. (ine. sedis) aft. umbonato. Eine derartige Statistik kann und wird allerdings durch jeden neuen Fund verändert werden, jedoch scheint mir von Be- deutung, dass die Gadiden in den Vicksburg-Schichten gänzlich fehlen und, mit einer Ausnahme (Platessa) die in ihnen beob- achteten Gattungen resp. Familien Acanthopterygiern, welche in subtropischen und gemässigten Breiten zu Hause sind, angehören. In Verbindung mit anderen Beobachtungen, welche OÖ. MEYER !) von KOENEN. Ueber eine paleocäne Fauna von- Kopenhagen, te Ss ne ?) Von Antwerpen ist mir eine verwandte Form bekannt geworden. Im -Oberoligocän Nord- und Mittel-Deutschlands ist O. minor aus. dieser Gruppe ein charakteristisches Leitfossil. 297 hervorgehoben hat, würde dies für jene Auffassung sprechen, nach welcher die Olayborne-Schichten die Jackson-Schichten über- lagern, die Vicksburg-Schichten aber im Liegenden der letzteren sich befinden. Indessen werden wir eleich sehen, dass man Rückschlüsse aus der Fauna der Fische auf den mehr südlichen oder nördlichen Charakter des Meeres und danach auf das Alter der Ablagerung nur mit grosser Vorsicht anwenden darf. Dehnen wir nunmehr unsere Vergleiche auf das norddeutsche Oligeocän, d. h. auf die Ostseite des alten Atlanticums aus, so ergiebt sich eine Reihe interessanter Beziehungen !). Ich beginne mit den Otolithen der Clayborne- Schichten. Otolithus (Gadidarum) elevatus ist durch eine nahestehende Form im Meeressand von Waldböckelheim vertreten; O0. (Gadt- darım) Meyer! aus den Jackson-Beds schliesst sich eng an. Diese drei bilden eine ausgezeichnete Gattung, welche ich bislang auf keine lebende zurückführen konnte. In den tieferen Schichten des deutschen Oligocäns scheint sie zu fehlen. Otolithus (Gadidarum) mucronatus hat dagegen seinen näch- sten Verwandten im Unteroligocän von Lattorf (noch unbeschrie- ben) und schliesst sich weiter an O. (Gadıdarum) acutangwlus und O0. dıfformis aus dem Septarienthone an. Otolithus (Platessae) sector, ohne jeden Zweifel der genannten Gattung zuzutheilen, beginnt, wie gesagt, in den Vicksburg-Schich- ten. Die Form aus den Ablagerungen der letztgenannten Loca- lität ist etwas dicker, derber, sonst aber dieselbe, wie die der höheren Schichten; sie ist kaum unterscheidbar von einem bei Westeregeln im Unteroligocän gefundenen Otolithen und verwandt mit Lattorfer Vorkommen. Otolithus (Sciaenidarum) intermedüus, vielleicht auf Corvena zu beziehen, hat einige Aehnlichkeit mit O. (Seiaenidarum) gib- berulus :von Oassel. !) Die in meiner ersten Arbeit über die Otolithen der norddeut- schen Oligocänbildungen gewonnenen Resultate konnte ich in Folge eines reichen, mir von den Herreu ANDREAE, BOETTGER, HAUCHE- CORNE, KINKELIN, VON KOENEN, Baron VON NETTELBLAD, REMELE zur Verfügung gestellten Materiales beträchtlich erweitern und er- gänzen, besonders bezüglich der mittel- und oberoligocänen Faunen (Söllingen, Cassel, Mainz, Waldböckelheim, Freden, Sternberger Ge- stein. Mehrere der von mir früher aufgestellten Arten mussten gespalten werden und besonders gelang es auch, das geologische Vorkommen der verschiedenen Formen festzustellen. Die Sammlung des Herrn BOETTGER, überaus reich an Otolithen von Cassel, Wald- böckelheim und benachbarten Localitäten, ergab eine Fülle neuer Arten. Das Erscheinen meiner im Uebrigen abgeschlossenen Unter- suchungen hängt von der Herstellung der mühsam anzufertigenden Tafeln ab. 298 Otolithus (Seraentdarıum) Claybornensis bildet dagegen zu- sammen mit 0. (Scraenidarum) sims und ©. eporreetus (aus den Vieksburg-Schichten) einen Typus. der in Deutschland nicht vertreten zu sein scheint und den ich lebend noch nicht kenne. Auch Otolithus decipiens vepräsentirt eine mir weder aus deut- schen Ablagerungen, noch unter recentem Materiale zu Gesichte gekommene Gattung der Sceiaeniden. | Von den Otolithen der Jackson-Schichten haben wir ©. Meyeri und ©. sector besprochen. Die Pleuronectiden sind ferner durch ©. (Soleae) glaber vertreten. deren Verwandte in den mittel- und oberoligocänen Schichten Deutschlands lebten. Hierher gehört auch Solea Kirchbergeana, deren in situ erhaltene Gehörsteine schon H. v. Meyer beschrieb. Otolithus (Carangedarım) amert- cams, vielleicht der Gattung (aranxz im engeren Sinne angehörig, steht einem noch unbeschriebenen Otolithen von Cassel nahe und tritt in grosser Menge auf. Enger noch sind die Beziehungen des 0. (Trachini) laevigatus zu O. (Trachint) seelandicus (Pal- eocän von Kopenhagen), ©. (Trachini) biscissus (Oberoligocän und Septarienthon), ja schliesslich auch zu dem lebenden Tra- chinus draco. Der Gattung Trachinus kommt hiernach eine grosse geologische Verbreitung zu. Zu den Apogoniden gehört O. hospes, und zwar zu jenen fossilen Formen, die, wie ©, enteger (Paleoeän) und O. subrotundus (Unteroligocän), eime gerundete, nicht in Zacken vorspringende Peripherie besitzen. Die Gattung konnte ich noch nicht feststellen, ich nehme aber an, dass sie noch lebt, da sie auch im Pliocän von Orciano vertreten ist. Die zwei Spariden der Jackson - Schichten schliessen sich am meisten an eine mitteloligocäne Art, ©. Söllingensts, von Söllin- gen an; der eine gehört wohl zu der im Mittelmeer lebenden Gat- tung Pagellus. Von Mugiliden (O. debelis) und Cepoliden (0. (Cepolae) comes) habe ich bislang in deutschen Schichten keine Vertreter gefunden, ebensowenig von Conger (O. brevior aus den Jackson-Schichten). Dagegen sind Cottiden — 0. (Triglae) cor und ©. (Cottidarum) sulcatus, jeder nur einmal in den Jackson- Schichten gefunden — im deutschen Oligocän keine Seltenheiten; ich kenne sie aber nur aus Mittel- und Oberoligocän (O. (Zriglae) ellipticeus von Söllingen ete., O. (Triglae) n. sp. aus dem Meeres- sand von Waldböckelheim, 0. (Peristedion) n. sp. ebendaher, 0. (Cottidarum) n. sp. aus dem Sternberger Gestein). Die Sciae- niden der Jackson-Schichten zerfallen in 2 Gruppen. Eine Art, O. gemma, gehört wohl zu der lebenden Umbrina und hat in O. irregularıs Koken (1884 partim) in Deutschland einen ober- oligocänen Vertreter. O. semiks bildet dagegen mit ©. Claybor- 2,319) nensis aus den Clayborne- und O. eporrectus aus den Vicksburg- Schichten einen für jetzt auf Amerika beschränkten Typus. Die Vicksburg-Schichten lieferten ausser 0. (Platessae) sector und O. (Carangidarım) americanıs drei ihnen eigenthümliche Arten. Von diesen wäre O. radtıans nach seiner Aehnlichkeit mit dem Otolithen von Corvina nigra auf eine Cornina (— Joh- nius) zu beziehen und verwandt mit O. gebberulus aus dem Ober- oligoeän von Cassel. ©. eporreetus gehört zu der specifisch amerikanischen Gruppe des 0. (Seinenidarum) Claybornensis, während ©. aff. umbonato, wie schon gesagt, einer unbekannten Gattung zufällt. welche im ganzen Tertiär, jedenfalls vom Paleocän bis zum Miocän, von Deutschland (und angrenzenden Gebieten) ihre Vertreter hat. Nach Ausscheidung der gegenwärtig in Deutschland noch nicht gefundenen Congeriden, Mugiliden, Cepoliden und ein oder zwei auf Amerika beschränkter Sciaeniden-Gattungen ergeben sich überall Beziehungen zu den norddeutschen Oligoeänbildungen, indessen auch zu den derselben Meeresprovinz angehörenden pal- eocänen Schichten von Kopenhagen, welche von den unmittelbar vorhergehenden Arten bevölkert wurde. Aber während in den deutschen Tertiärmeeren die nordischen Gadiden im auffallender Menge erscheinen, treten sie in Amerika sehr zurück. Häufig ist nur eine Art, welche bei uns erst im Oberoligocän ihre Ver- tretung findet. Dagegen fällt die Mannichfaltiekeit und Häufig- keit der Sciaeniden sehr in’s Gewicht, welche bei uns erst im Oberoligocän erschemen. Ein dritter dem amerikanischen Alt- tertiär eigenthümlicher Zug ist die Häufigkeit einer Platess«; Pleuronectiden fanden sich bei uns stets nur vereinzelt. Wenn man die Zahl der von jeder Otolithen- Art vorliegenden Stücke berücksichtigt, so wird der Charakter der Fauna bestimmt durch die Gruppe des Otolitus (Seraentdarum) sunidhs, ©. (Carange- darum) amertcanus, O. (Platessae) sector, O. (Gadidarum) Meyerr und O. (Seiaenidarum) decipiens. Auch O. (Trachini) laeviga- tus, sowie O. (Sciaenrdarum) gemma und 0. intermedtus ge- hören noch zu den häufigeren Arten; alle anderen sind in einem oder wenigen Exemplaren gefunden. Die angestellten vergleichenden Betrachtungen liefern also für die Alabama - Fauna ein Bild, welches sich von dem aus der Untersuchung der dänischen und deutschen alttertiären Otolithen doch wesentlich unterscheidet. Westliche und östliche Küsten- region des nördlichen atlandischen Oceans waren auch zu dama- liger Zeit faunistisch verschieden }). ‘) Leider konnte ich nnr geringes Material aus dem Pariser 300 Die Beziehungen zu der gegenwärtig die atlantischen Küsten- gewässer der Vereinigten Staaten bevölkernden Fischfauna werden sich aus der folgenden Uebersicht. der ich JorDAax's vortreff- lichen Katalog der nordamerikanischen Fische!) zu Grunde gelegt habe. ergeben. Die Carangiden. zu denen einer der häufigsten Otolithen der Jackson- und Vicksburg - Schichten gehört, sind im Gebiete des Golfs und Westindiens "zahlreich vertreten, mehr als in dem nordatlantischen Meere. Die Apogoniden sind. abgesehen von einer Tiefsee-Art und dem europäischen Apogon imberbis L.. der gelegentlich an die nordatlantische Küste verschlagen ist, auf Westindien beschränkt. | Bei- den Spariden ist zunächst hervorzuheben, dass die Gat- tung Pagellus, der ©. elegantalus so nahe steht, dass ich ihn damit vereinigt habe, fehlt. Indessen enthält die Gattung (ala- mus (SWAINSON) die früher als Pagellus penna von Cuvier und VALENCIENNES aufgeführte Art. Die Spariden sind noch mehr als die Carangiden Bewohner des Südens. Von 71 Arten der ver- schiedenen aufgestellten Gattungen ist nicht eine auf die nord- atlantische Region beschränkt und nur zwei theilen ihre Heimath zwischen Süden und Norden. 34 Arten sind pacifisch, 18 west- indisch. 10 zugleich westindisch und südatlantisch. Auch von Sciaeniden ist keine Art in den nordatlantischen, Gewässern allein zu Hause, aber 3 streifen von den Südstaaten nach Norden hinauf. Dagegen gehören 10 Arten dem Süden. 3 dem Bereiche Westindiens an. Die Gattung Johntus (= Corvina), auf welche ich O. radians gern beziehen möchte, ist nur in der Küstenfauna von Californien zu Hause. Manche der amerikanischen Gattungen müssten behufs generischer Bestimmung der vielen auf die Seiae- niden bezogenen Otolithen noch verglichen werden. Das gänzliche Fehlen der Trachiniden im ganzen nordameri- kanischen Gebiete ist eine sehr auffallende Thatsache. ©. laeıx- gatus beweist, dass dem früher nicht so war und dass erst in Folge irgend welchen Wechsels der Lebensbedingungen die Tra- chiniden ausgewandert sind. Trachinus selbst findet sich an Becken vergleichen, welches zu keinen Schlüssen berechtist. Von Cuise-la-Motte und Grignon erhielt ich durch Herrn Professor An- DREAE Ötolithen der Gattungen Apogon s. str., Trachinus, ?Serranus, die gegenwärtig eine mehr südliche Verbreitung haben und z. B. im Mittelmeere zusammen leben. !\ D. STARR JoRDAan. A Catalogue of the Fishes known to in- habit the Waters of North America, north of the Tropie of Cancer. (Annual Report of the Commissioner of Fish and Fisheries for 1884.) Washington, 1885. 301 allen europäischen Küsten und dann wieder an der Küste Chili’s. Die Verbreitung der Gattung in der Tertiärzeit erklärt diese zoo- geographische Eigenthümlichkeit. Uebrigens sind die Trachiniden im Gebiete Nordamerikas durch nahe verwandte Familien, die Leptoscopidae, Uranoscopidae und Opeisthognatidae, vepräsentirt. Obwohl Trachinus bis England hinauf geht, sind die Trachiniden (und die. genannten Verwandten) südliche, meist tropische Fische. Die Cottiden sind im nordamerikanischen Gebiete durch 3 Gattungen vertreten, von denen nur eine, Peristedion, verglichen werden konnte. Möglicherweise liesse sich also O. sulcatus hier noch unterbringen. Dagegen gehört O. cor sicher zu Trigla, einer segenwärtig dort nicht mehr lebenden Gattung, welche allerdings in Prronotıs einen sehr nahen Verwandten hat, welcher sich eigentlich nur durch die Bezahnung der Palatina unter- scheidet. Tirgla lebt unter gemässigten und tropischen Breiten, und auch die amerikanischen Cottiden sind ziemlich gleichmässig auf Norden und Süden der atlantischen Küste, sowie auf West- indien vertheilt. Cepoliden finden sich nirgends an den atlantischen Küsten der Vereinisten Staaten: sie gehören sonst der nördlichen ge- mässigten Zone an, erstrecken sich aber nach GÜNTHER im Indi- schen Ocean bis Pinange. Der im Alttertiär von Mississippi ge- fundene Otolith ähnelt sehr dem der Cepola rubescens, welche im Mittelmeer zu Hause ist, aber auch bis nach England hinaufzieht. Die Mugiliden, deren Nachweis bislang auf einem einzigen ÖOtolithen von Jackson beruht, sind im Golf und in den west- indischen Gewässern häufiger als im Norden, wohin nur die Ver- breitung zweier Arten reicht. Von den 17 Gattungen der nordamerikanischen Gadiden sind nur drei verglichen; eine generische Bestimmung der Otolithen war dementsprechend unmöglich. Jedoch sind 5 dieser Gattungen Tiefsee-Bewohner und werden kaum in Betracht zu ziehen sein. Bei den Gadiden liest gegenwärtig der Schwerpunkt der Verbrei- tung in hohen Breiten. 7 Arten sind arctisch, 6 auf die Küste der nördlichen Staaten beschränkt, ausserdem 3 beiden Gebieten gemein; nur 3 Arten kommen in den südlichen Gewässern vor, davon 2 allein in ihnen‘). Die weite Verbreitung der Gadiden schon im ältesten Tertiär, besonders im Oligocän, lehrt, dass man sie nicht ohne weiteres für nordische Formen erklären darf, weil sie jetzt vorwiegend im Norden leben, und mahnt zur Vorsicht . .) Alle drei Arten der Gattung Phycis; diese wäre daher in erster Linie noch zu vergleichen. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 20 302 bezüglich aller Rückschlüsse von ihren fossilen Vertretern auf den klimatischen Charakter der damaligen Meere. Bei der Betrachtung der nordamerikanischen Heterosomata, sowohl der Pleuronectiden wie der Soleiden, wird der Vergleich erschwert durch die Unklarheit, welche bezüglich der generischen Abgsrenzungen herrscht. Ich habe die mir vorliegenden Otolithen noch der überraschenden Aehnlichkeit mit den Otolithen von Platessa flesus und Solea vulgarıs auf diese Gattungen bezogen. welche man aber in der Synopsis der amerikanischen Fische ver- sebens sucht. Die bisher als Solea aufgeführten Arten erscheinen unter Achörus, dem alten LAc£Er&:pE schen Namen, die Platessen unter Paralichthys, während Pleuronectes in eine ganze Reihe von Untergattungen und Gattungen gespalten ist. GÜNTHER führt wiederum kein Genus Platessa auf und eitirt die typischen Arten unter Pleuronectes. Die letztere Gattung und ihre Verwandten sind im Wesentlichen nordatlantische und pacifische Fische, wäh- rend Paralichthys auch in den Gewässern der südlichen Staaten verbreitet ist. Paralichthys dentatus L. sp., „the Northern Flounder“, reicht z. B. von Cape Cod bis Florida. Die Soleiden sind dagegen, abgesehen von 2 pacifischen und einer Tiefseeform, auf den Süden und auf Westindien beschränkt. Bei den Congeriden liegt der Schwerpunkt der Verbreitung zwar in Westindien, doch streift gerade die gewöhnlichste Art, Conger conger, hoch nach dem Norden hinauf und ist geradezu kosmopolitisch. Wir erhalten als Resultat, dass die fossile Fischfauna des Alttertiärs von Mississippi und Alabama, soweit wir sie für jetzt aus der Untersuchung der allein erhaltenen Otolithen beurtheilen können, sich recht gut in den Rahmen der Fauna schickt, welche gegenwärtig die Küsten der südlichen Vereinigten Staaten, des Golfes und das westindische Meer belebt. Von den einzelnen Abweichungen betreffen nur zwei ganze Familien, die Trachiniden und Oepoliden; doch kennt man so nahe Verwandte der Trachi- niden, dass sie früher mit dieser Familie vereinigt wurden, und die Cepoliden leben gegenwärtig mit Trachinus und Trigla, einer ebenfalls im besprochenen Gebiete nicht mehr gekannten Gattung, in der an Beziehungen zu der westindischen und Golf-Region so reichen mediterranen Provinz. Gerade diese Uebereinstimmung der Alttertiär - Fauna mit der von JorDAn als Fauna der süd- atlantischen und Golf-Staaten bezeichneten erklärt zugleich die oben schon hervorgehobene Beziehung zum Mittelmeere und die Abweichungen von den älteren Tertiärbildungen Norddeutschlands, bestehend in dem Zurücktreten der Gadiden und dem Vorwalten bestimmter Acanthopterygier, wie der Sciaeniden und Carangiden, welche zwar zur Oligocän-Zeit auch in Norddeutschland erschei- nen, aber doch nicht die Rolle gespielt zu haben scheinen wie in Nordamerika und zumal den Gadiden gegenüber immer zurück- bleiben. Zwischen den Cap-Verden und den westindischen Inseln liest die Verbindung zwischen ost- und westatlantischer Fauna, während höher nördlich die Faunen beider Seiten mehr diver- eiren, sowohl jetzt wie selon zur Eocän- und Oligocän - Zeit. Noch ein Punkt sei betont. Bei Betrachtungen wie den vorhergehenden muss man auch die bathymetrische Vertheilung der Fische, für welche die kli- matische Wärme das Regulativ abgiebt, im Auge behalten. Die Anpassungsfähigkeit des Individuums ist zwar in dieser Beziehung in den allermeisten Fällen eine sehr geringe und eine plötzliche, willkürliche Veränderung ausgeschlossen. Wohl aber können die im Laufe geologischer Zeiten wechselnden Lebensbedingungen Arten oder Gattungen zu tief einschneidenden Aenderungen der Lebensweise veranlassen. Das kann sich darin äussern, dass tropische oder subtro- pische Formen, welche hier grössere Tiefen bevorzugen, auf ihrer Wanderung nach Norden allmählich in flachere, von der Sonne mehr durchwärmte Meerestheile emporsteigen, umgekehrt, dass hochnordische Flachsee - Fische weiter südlich in die grösseren Tiefen eindringen. Alles beides spielt sich noch im Bereiche der Küstenzone ab. Ein Uebergang zur eigentlich abyssalen Region kommt aber auch vor, und man sollte sehr vorsichtig sein, von Thierresten, deren heutige Anverwandte man als abyssische Thiere kennte, einen Schluss auf den Tiefsee-Charakter der fossilen Fauna zu ziehen. Die Gadiden liefern viele Beispiele, wie der Kampf um’s Dasein einzelne Glieder grösserer Gruppen in die Tiefsee drängen kann. Die Glarner Schiefer werden deswegen besonders als Tiefsee - Bildung erklärt, weil der häufigste Fisch ein Lepedopus (Anenchelum) ist. Im der That geht Lepidopus caudatus, obwohl hauptsächlich pelagisch, auch bis zu abyssischen Tiefen, aber gerade das übermässig vergrösserte Auge des Thieres weist darauf hin, dass die Vorfahren Bewohner höherer Meeres- schichten waren und ein wohlgefestigtes Sehorgan besassen, wel- ches selbst den Einwirkungen der Lichtlosigkeit soweit trotzte, dass es nicht verkümmerte, sondern sich vergrösserte, vielleicht der Aufnahme dunkler Strahlen sich anpassend. Der Einbruch eines grösseren Meeresgebietes kann (die Küstenzone zusammen- drängen und im gesteigerten Kampfe um’s Dasein wird dann manche Küstenform in der Tiefsee verschwinden. In den alt-tertiären Schichten Nordamerika’s konnte ich nicht eine einzige Tiefsee-Form nachweisen. Alle aufgeführten Genera 20* 304 und Familien sind Küstenbewohner, d. h. Fische, welche nicht allein vom Klima (mittlere Wärme der oberen Schichten des Meeres), vom Licht, sondern auch von der Beschaffenheit des Bodens abhängen, sodass die Fauna wechselt, je nachdem der Meereserund eben oder felsig und rauh, kalkig oder sandig ist. Immerhin gehen auch diese Fische bis zu 300 Faden Tiefe’), und zieht man die extrem littoralen Formen ab. welche sich an einzelne Verhältnisse angepasst haben und nun an diese gebunden sind, so bleibt auch hier eine in ihrer Facies persistente Fauna zurück, welche im Verfolg der geologischen Verschiebungen der Meeresbe- srenzungen die Ränder je eines grösseren Oceans auch ziemlich gleichmässig invadirt hat, wenngleich ihren Angehörigen verwehrt ist. die grossen Becken zu durchqueren, wie es die pelagischen Fische tun. In den Küstenfischen in dieser Begrenzung haben wir die normalste Fauna eines Oceans zu erblicken, welche am ehesten eine Vergleichung mit anderen Gebieten zu ziehen gestattet und am besten vollzogene Veränderungen in der Gestaltung der Fauna, sei es durch Wanderungen, sei es durch geologische Factoren, wiederspiegelt, während die pelagischen Fische, sehon ihrer An- zahl nach von geringer Bedeutung”), unstäte Wanderer sind. welche ungeheure Flächen durchmessen, ohne irgend einem engeren Be- zirke anzugehören, und die Tiefsee-Fische eine fast einheitliche, unter Hochdruck aufbewahrte, meist alterthümliche Fauna bilden. welche durch Anpassung an das abyssale Leben das Beispiel einer zwar ungestörten, aber auch fast unveränderlichen Existenz bieten. Wohl nie wird es geschehen, dass ein Tiefsee-Fisch sei- nem Käfig wieder entrinnt, aber beständig werden aus den litto- ralen und pelagischen Faunen einzelne geeignete Glieder gleichsam in die Tiefe hinabgezogen. Weder von pelagischen noch von Tiefsee-Fischen haben sich bislang Otolithen sefunden, weil die hier in Frage kommenden Ablagerungen sämmtlich noch der Küstenzone angehören, so die amerikanischen .. Alttertiär“-Schich- ten, so unsere oligcänen Thone und Sande. Pelaeische Fische !) Nur selten gehen die Küstenfische in solche Tiefe und die meisten leben wiel näher der Oberfläche. Wenn man als vorzüg- lichstes Merkmal der beginnenden abyssischen Region den Mangel des Sonnenlichtes betrachtet, so kann man die Grenze etwa bei 300 Faden Tiefe ziehen. Nach den neuesten Untersuchungen von FOL und SA- RASIN ist im Mittelmeer 400 m die grösste Tiefe, bis zu welcher Tages- licht dringt (im März). Je nach dem Stande der Sonne über dem Horizonte dringt das Licht mehr oder weniger tief ein, doch erreicht es 300 m Tiefe zu jeder Stunde des Tages. ; ?) Unter den 1280 Arten mariner Fische, welche JORDAN ].c. aus den verschiedenen Regionen der nordamerikanischen Meere aufführt, erscheinen nur 35 pelagische Arten. 305 finden sich hier und da in den Schiefern, Tiefsee - Fische sehr selten. Bei sehr vielen der hierher gezählten Formen. welche auf Grund der Aehnlichkeit mit bekannten Tiefsee-Fischen als solche angesprochen wurden, dürfte die Frage erlaubt sein, ob sie nicht vielmehr die littoralen Vorfahren jetzt allerdings auf die Tiefsee beschränkter Fische seien. Keinenfalls darf man aus ihnen auf den Tiefsee - Charakter der betreffenden Ablagerung schliessen. Trotz der Beryciden ete., welche am Libanon ge- funden sind, genügt schon das Vorkommen von Rochen, um die Küstenzone erkennen zu lassen. 306 ‘. Vorläufige Mittheilungen über die neuen Knochenfunde in den Höhlen bei Rübeland im Harz. Von Herrn J. H. KLoos in Braunschweig. Es darf wohl als allgemein bekannt vorausgesetzt werden, dass im östlichen Harz, nördlich von der Sattelaxe der Tanner Grauwacke, sich ein Gebiet erstreckt. in welchem sämmtliche Glieder des Devons vertreten sind. Dasselbe dehnt sich zwischen Michaelstein und Blankenburg einerseits, Schierke und Braunlage andererseits in einer Richtung von Nordost nach Südwest aus; es ist in seiner Lagerung stark gestört und äusserst complieirt gebaut. Ein wichtiges Glied dieser devonischen Partie bildet der oberdevonische oder Iberger Kalk, ein alter, paläozoischer Ko- rallenstock, der uns in der Form eines dichten, krystallinischen, marmorartigen Kalksteins zwischen Elbingerode und Neuwerk ent- gegentritt. In diesem Kalk hat die Bode bei Rübeland eingeschnitten, und hier finden sich die seit alten Zeiten bekannten, alljährlich von vielen Touristen besuchten Höhlen, von denen die Baumanns- höhle seit dem 16. Jahrhundert, die Bielshöhle etwa seit 1672 bekannt ist. Wer das Rübelander Thal besucht hat, wird die eigenthüm- liche Absonderung des Kalksteins bemerkt haben, denn sehr auf- fällig sind die coulissenartigen Vorsprünge. welche sich in paral- leler Richtung vom Plateau abzweigen und von beiden Seiten in’s Thal erstrecken. Es geben sich zwei Absonderungsrichtungen zu erkennen, die von Ost nach West streichen, aber entgegen- gesetzt einfallen. Von einer eigentlichen Schichtung ist. nicht die Rede; die nur annähernd parallel verlaufenden Zerklüftungen schneiden sich unter 60 bis 90° und setzen schräg von oben nach unten durch das Gebirge. Einige dieser Zerklüftungen sind vom Wasser erweitert und bilden die Höhlen. Die Erweiterung geht in zweierlei Weise vor sich. Einmal deuten die abgerundeten Formen der Decke und Höhlenwände darauf hin, dass fliessendes Wasser hier aus- waschend gewirkt hat; dann aber, und dies ist gerade in den grössten Räumen der Fall, zeigen die zackigen Umrisse und scharfen Linien, dass die auf den feinsten Klüften circulirenslen Sickerwasser Einbruch und Hohlraum verursachten. An solchen Stellen sind dann auch zahlreiche Blöcke. z. Th. von gewaltigen Dimensionen, in die Spalten gestürzt und legen die schönen Tropf- steinbildungen Zeugniss davon ab, dass neben der mechanischen auch 507 die chemische Wirkung ‘des Wassers die ursprünglich vorhandenen Spalten erweitert hat. Kaum irgendwo sonst ist der Zusammenhang zwischen Höhlenbildung und tektonischen Spalten so deutlich aus- sepräst wie bei Rübeland. Im September vorigen Jahres wurde mir die wissenschaftliche Untersuchung der sogenannten Hermanns- höhle bei Rübeland von der herzogl. Braunschweigischen Forst- direction übertragen und als mir die parallele Erstreckung dieser im Jahre 1866 entdeckten Höhle zu der Baumanns- und Biels- höhle klar geworden war, veranlasste ich die oben genannte Forst- direction, letztere neu vermessen zu lassen. Die Ergebnisse dieser von Herrn Forstassistenten NenrinG in Braunschweig ausgeführten Messungen bestätigen meine Ansicht über die erste Ursache der Höhlenbildung. Bemerkenswerth ist die ost-westliche Richtung sämmtlicher Höhlen und Klüfte, da die weit zu verfolgenden Züge der von Eruptivgesteinen erfüllten "Spalten in diesem Theile des Harzes von Nord nach Süd durch das Gebirge setzen. Beide Systeme, sowohl die Nord-Süd, als die Ost-West verlaufenden Spalten, müssen nach der Lossen’schen Auffassung von der Bildung des Harz- gebirses unter dem Einfluss zweier senkrecht zu einander lie- senden Druckrichtungen (der niederländischen und der hercy- nischen Richtung) als Ausgleichungs-Spannungen aufgefasst werden. Ausser den interessanten Beziehungen zwischen Höhlen- und Gebiresbildung haben die noch nicht abgeschlossenen Unter- ‚suchungen wichtige paläontologische Resultate ergeben. In der Baumannshöhle fanden bereits im 16. und 17. Jahrhundert Nach- grabungen nach Ueberresten vorweltlicher Thiere statt, wie dies aus alten Werken von GESNER, BEHRENS, ZUCKERT U. S. W. er- hell. Auch Lernırz hat fossile Ueberreste aus der Baumanns- höhle gekannt, und im Jahre 1851 wurden in dieser Zeitschrift‘ ‚die Ergebnisse einer neuen Ausgrabung beschrieben — die da- mals gefundenen Knochen sind von Beyrıcn und anderen als zum Höhlenbär, Höhlenhund und Pferde gehörig bestimmt worden —. Im Ganzen hat die Baumannshöhle jedoch wenig Funde geliefert, in der Bielshöhle ist meines Wissens nie etwas gefunden, und die meisten von Rübeland bekannten und in den Sammlungen vor- handenen diluvialen Thiere stammen aus einem Schuttkegel über dem sogenannten schwarzen Marmorbruche, welcher Schuttkegel Jedenfalls auch den früheren Eingang zu einer Bärenhöhle verdeckt. Die Herrmannshöhle ist im Jahre 1866 beim Bau der Chaussee von Rübeland nach Hasselfelde entdeckt worden. Der verstorbene Kammerrath GroTRIAn fand darin eine grosse Zahl Reste von kleinen Thieren — Schneehuhn und diverse Nage- thiere, daneben Geweih und Unterkiefer vom Renthier —. Sie wer- den von STRUCKMANN in seiner Arbeit über die Verbreitung des Renthieres erwähnt. In einem Vortrage, den ich im vorigen 308 Winter im Verein für Naturwissenschaft zu Braunschweig hielt. habe ich mitgetheilt, dass die in der Grorrıaxw’ schen Sammlung vorgefundenen Thierreste aus der Herrmannshöhle bestehen aus Schneehuhn, Lemming, Pfeifhase, Schneehase, Renthier neben Hamster, Wasserratte und Hermelin. Dieselben stammen aus einer Abtheilung der Höhle, welche gegenwärtig um etwa 8 Meter über dem jetzigen Niveau der Bode liegt. Im früheren Zeiten hat die Bode selbst oder ein Zweig derselben ihren Weg durch diese Abtheilung genommen, denn die im. vorigen Herbste ausge- führten Arbeiten haben ergeben, dass letztere über ihre ganze Länge erfüllt ist mit Bodekies.. Es finden sich Gerölle von Grauwacke, Kieselschiefer, Thonschiefer, Diabas, Granit u. s. w., alle stark abgerundet, von der verschiedensten Grösse, dicht zu- sammengepackt in einem. dunklen Lehm, stellenweise 2!/» Meter mächtig. Diese fluviatile Bildung wird unmittelbar vom Kalksinter überkrustet ; sie enthält ganz vereinzelt eingeschwemmte Knochen — die oben genannte Fauna findet sich nur an einer einzigen Stelle im vorderen Theile der Höhle über dem Kalksinter. Zur Zeit wo dieses Niveau der Hermannshöhle unbewohnbar, oder doch wenigstens grösstentheils unzugänglich war, lebten in einer 10 Meter höheren Etage zahlreiche Höhlenbären. Diese zweite oder vielmehr dritte Abtheilung (denn im. .der. tiefsten Etage der grossen Spalte fliesst gegenwärtig noch ein Arm der Bode) wurde Ende vorigen Jahres erreicht, nachdem ich in einer Seitenhöhle über dem Flusslehm mit Geschieben den charakteristi- schen rothen Höhlenlehm aufgefunden und denselben sammt zahl- losen Knochen in einer aufwärts führenden Spalte hatte verfolgen können. In diesem Theile der Höhle finden gegenwärtig die Aus- grabungen statt, und werde ich über die Ergebnisse derselben seiner Zeit ausführlicher berichten. Die ausgezeichnet erhaltenen Schädel gehören zu den grössten bis jetzt bekannten Individuen des Ursus spelaeus. Die Hermannshöhle gehört zu. den. schönsten Bärenhöhlen und enthält dieselbe ein kolossales Material von Individuen des verschiedensten Alters, an welchen sich alle Eigen- thümlichkeiten der Species, des Gebisses u. s. w. in jedem Ent- wicklungszustande verfolgen lassen. Durch eine neuerdings ausgeführte Analyse hat Sr auch herausgestellt, dass der in allen Bärenhöhlen vorhandene sogen. Höhlenlehm eine ganz eigenthümliche, der Diluvialzeit angehörige Bildung ist, welche sich durch einen hohen Gehalt an phosphor- saurem Kalk, sowie durch eine nicht unbedeutende Menge orga- nischer z. Th. stickstoffhaltiger Bestandtheile auszeichnet und als das Resultat eines sehr allmählich vor sich gegangenen Verwitte- rungs- und Verwesungsprocesses des Höhlengesteins sammt der Insassen der Höhle aufgefasst werden muss. ‚Dieses Ergebniss ist geeignet, einiges Licht auf die Frage zu werfen, wie eine so 09 massenhafte Anhäufung von Individuen derselben Species in den Höhlen entstanden ist. Ich möchte dann noch erwähnen, dass erst vor wenigen Tagen in der altbekannten Baumannshöhle durch die fortgesetzten Bemühungen eines dortigen Höhlenführers neue Räume aufgefun- den. sind, ‚welche. die bis jetzt zugänglichen Theile der Höhle an Ausdehnung übertreffen. Nach den Vermessungen des Herrn NEH- RING liegen diese Räume in einer Parallelspalte, aber von ganz gleicher Richtung, sich von Ost nach West erstreckend. _ Am Eingang dieser Räume nun fanden sich in einer von losen, stark abgerundeten Schuttmassen erfüllten Spalte bedeutende Reste vom Ren, daneben solche von kleineren Thieren vor, und es muss die Baumannshöhle seitdem wohl zu den bedeutendsten Fundstellen des Renthieres im nördlichen Deutschland gerechnet werden; die Stelle wird, da der Zutritt augenblicklich nicht ohne Lebensgefahr mög- lieh ist, erst später vollständig ausgebeutet werden können. Ich muss schliesslich erwähnen, dass es mir bis jetzt noch nicht gelungen ist, in den Höhlen bei Rübeland menschliche Ueberreste oder Erzeugnisse, d. h. Spuren des paläolithischen Zeitalters ausfindig zu machen. Es ist auch sehr fraglich, ob das eigentliche Harzgebirge bereits zur Zeit des Höhlenbären vom Menschen bewohnt gewesen ist, wie dies in anderen Theilen Deutschlands unzweifelhaft der Fall war. Man sollte dies umso- weniger annehmen, als auch aus der jüngeren (neolithischen) Steinzeit im eigentlichen Harz keine menschlichen Niederlassungen nachgewiesen werden können. Es sind zwar einzelne Funde aus diesem Zeitalter vom Harzgebirge bekannt geworden, es handelt sich dabei jedoch nur um ganz vereinzelte Gegenstände an weit aus einander liegenden Punkten. Immerhin ist es noch mög- lich, dass sich‘ bei der Bloslegung des alten, jetzt durch einen riesigen Schuttkegel verdeckten Einganges der Hermannshöhle, jüngere Ablagerungen, vielleicht auch Culturschichten finden werden. In Bezug auf diesen Gegenstand darf ich es jedoch nicht uner- wähnt lassen, dass Herr v. Frırscun an einem Geweihstücke, wel- ches ich selbst im Höhlenlehm mitten zwischen unzähligen Knochen _ des Ursus spelaeus vorfand, die Spuren menschlicher Bearbeitung zu erkennen meint. Auch Herr Prof. Fraas hat mir bezüglich des Gegenstandes mitgetheilt, dass er dasselbe mit aller Bestimmt- heit als dem Geweihe eines grossen Cervus elaphus angehörig erkenne, und dass der Schnitt, welcher dasselbe abtrennte, nur durch Menschenhand hergestellt sein könne. Auch könne die Aushöhlung, welche am dicken Ende des Stückes vorhanden ist, nur durch Menschenhand verursacht sein. Der vorläufig ganz ver- einzelt dastehende Fund wird vielleicht durch fortgesetzte Ausgra- bungen seine Erklärung finden; bislang fehlen sowohl die aufge- spaltenen Röhrenknochen als Steinwaffen irgend welcher Art. >10 8. Beitrag zur Kenntniss der tertiären Ab- lagerungen zwischen Cassel und Detmold, nebst einer Besprechung der norddeutschen Pecten-Arten. Von Herrn E. STREMME, z. Z. in Berlin. Hierzu Tafel XX und XXI Durch die Arbeit des Herrn von Kornen: „Ueber das Alter und die Gliederung der Tertiärbildungen zwischen Guntershausen und Marburg“ !) und die im Anschluss daran unternommenen Untersuchungen von Eserr?) („Die tertiären Ablagerungen der Umgegend von Cassel“), BODENBENDER’) („Ueber den Zusammen- hang und die Gliederung der Tertiärbildungen zwischen Frank- furt a. M. und Marburg-Ziegenhain“) und GrAuL?) („Die tertiären Ablagerungen des Sollings“) wurde einerseits eine directe Ver- bindung und Parallelisirung der CGasseler und norddeutschen Tertiär- bildungen mit denen des Mainzer Beckens durchgeführt und an- dererseits eine Uebersicht über die Verbreitung und Gliederung der tertiären Ablagerungen von Frankfurt a. M. bis zum West- rande des Harzes gegeben. Zur Vervollständigung der Uebersicht des nordwestlichen Mitteldeutschlands fehlte noch eine Unter- suchung des nördlichen. beziehungsweise des nordwestlichen Theiles derselben, welche ich auf Veranlassung des Herrn Prof. v. KoEnEx unternommen habe, und zwar habe ich die Gegend von Hohen- kirchen besonders genau begangen, um ein Urtheil zu gewinnen, an welchen Stellen eine Fortsetzung des reichhaltigen Eisenstein- lagers von Hohenkirchen und vom Hopfenberg zu finden sein könnte und hierdurch Herrn Betriebsführer Deus meinen Dank zu erweisen für die Unterstützung, welche er mir durch Mitthei- lung von Bohrprofilen hat zu Theil werden lassen ®). — Ausserdem waren näher zu untersuchen die Tertiärbildungen des Rheinhards- waldes, welche ausserhalb des Bereiches der EBErr- und GRAUL - schen Untersuchungen gelegen hatten, aber bereits von SCHWAR- ZENBERG! („Ueber das Vorkommen der Grobkalk - Formation in !) Rectorats-Programm der Universität Marburg, 1879. ?) Diese Zeitschrift, 1882 und Inaug.-Diss., Göttingen, 1881. ®) Inaug.-Diss., Göttingen, 1884. *) Inaug.-Diss., Göttingen, 1885. °) Siehe den Nachtrag auf pag. 354. Niederhessen“) in den Studien des Göttmgischen Vereins Bergmän- nischer Freunde vom Jahre 1855 erwähnt sind. — Wegen Mangels an Aufschlüssen habe ich über die Tertiärbildungen in Detmold wenig Neues ermitteln können. Es sind bekannt über den Rhein- hardswald: die eben genannte Abhandlung des kurhessischen Berg- eomMmIssars SCHWARZENBERG. der die einzelnen Vorkommen, soweit es die äusserst mangelhafte Topographie seiner Karten über- haupt gestattete, auch schon auf seiner geognostischen Karte von Kurhessen und auf seiner petrographischen Karte des Kreises Hofgeismar angegeben hat, desgleichen die v. DecHen’ sche geo- logische Karte: Section Warburg, 1576, die paläontologischen Arbeiten von Pmuiıppı!) und Speyer?) und eine Studie „Ueber das Alter der Eisensteine bei Hohenkirchen“ von A. v. KoenEn’). Die Tertiärvorkommen von Detmold wurden, abgesehen von einigen älteren Notizen, durch Speyer) bekannt, und ferner giebt v. DEcHEN einige Nachrichten über diese Gegend in seinen Erläuterungen zur geologischen Specialkarte von Rheinland und Westfalen. Die tertiaren Ablagerungen nordlich von Üassel. Der Rheinhardswald erhebt sich auf dem von Fulda, Weser und Diemel dreiseitig begrenzten Gebiet und bildet in seinem geologischen Aufbau eine Verbindung zwischen dem Sollinger Wald und Kaufunger Wald, seinen östlichen und südlichen Nach- barn, wie dies .auch Frıeprıcn Horrmann°’) und Hausmann) schon erkannt haben. Der Rheinhardswald ist ein Buntsandstein- Massiv, durchzogen von tief eingeschnittenen Thälern und gekrönt von einzelnen Basaltkuppen. In einigen dieser Thäler nun und um, resp. unter den Basaltkuppen ist Braunkohlengebirge erhalten, ohne Zusammenhang und nur in kleinen Schollen. Schon Havs- MANN‘) fand diese Zerrissenheit der tertiären Ablagerungen höchst t) Beiträge zur Kenntniss der Tertiärversteinerungen. Programm der Gewerbeschule zu Cassel, 1843. t, Palaeontographica, 1862—1870; und „Die Bivalven der Casseler Tertiärbildungen“ mit Tafel-Erklärungen von A. v. KOENEN in den Ab- handlungen zur geolog. Specialkarte, Bd. 4. ®) Nachrichten von der königl. Ges. der Wissenschaften und der Georg-August-Universität zu Göttingen, 1883. *) OÖ. SPEYER. Die ober-oligocänen Tertiärgebilde und deren Fauna im Fürstenthum Lippe-Detmold. Palaeontographica, XVI. >) Uebersicht der orographischen und geognostischen Verhältnisse vom nordwestlichen Deutschland, p. 160. 6) Ueber das Vorkommen der Grobkalk- Formation in Nieder- sachsen und einigen angrenzenden Gegenden Westfalens. Stud. d. Gött. Vereins Bergm. Freunde, 3. Bd., 1833, p. 260. ”) Ibidem, p. 256 u. 257. 812 auffallend, gerade dies aber ist das Gewöhnliche in unserer Ge- gend, und von einem ursprünglichen Zusammenhange!) der Tertiär- bildungen geben auch im Rheinhardswalde oft allein noch einzelne Blöcke von Tertiär-Quarzit Kunde, welche vermöge ihrer Härte und ihres Gewichts der Erosion widerstanden haben. während. die milderen Gesteine der Tertiärzeit vollständig erodirt sind. Diese ehedem zusammenhängende Decke von Tertiärgebirge wurde dann nebst ihren ‚Unterlagen in. Folge. der grossen Dislocationen’), welche am Schlusse. der Miocänzeit den heutigen geologischen Bau Norddeutschlands im Wesentlichen bedingen, ‚zerrissen, es bildeten sich klaffende Spalten, in welche Schollen ‚der obersten Schichten hineinstürzten und welche auch dem empordringenden Basalt einen Ausweg boten. In solchen grabenartigen Versen- kungen sind dann diese jüngeren Schichten, in unserem Falle besonders Tertiärbildungen, erhalten geblieben, während die in ursprünglichem Niveau zurückgebliebenen Ablagerungen - erodirt wurden, soweit nicht die festen Basaltdecken sie geschützt, resp. festgehalten haben. Diese an anderen Stellen gewonnenen Resul- tate treffen auch für den Rheinhardswald zu und geben eine be- friedigende Erklärung für das, was ich dort beobachten konnte. Der Rheinhardswald besteht im Wesentlichen: aus mittlerem Buntsandstein, der namentlich bei Helmarshausen-Carlshafen vor- zügliche Bausandsteine liefert und durch einzelne Glimmerlagen eine deutliche Spaltbarkeit erhält. Bei Carlshafen lieferte er auch in den Steinbrüchen der Herrn Wenxk Thierfährten von Schild- kröten, die von Hornsteiın im Neuen Jahrbuch für Min. ete., 1876 erwähnt wurden. Am gesammten Westabhange des Rheinhards- waldes wird der mittlere Buntsandstein vom Röth überlagert, der in den Einschnitten der Bergisch-Märkischen Eisenbahn‘ vielfach aufgeschlossen ist; im einzelnen Kuppen, wie z. B. dem Offenberg bei Garlsdorf und dem Schöneberg bei Hofgeismar, liegt darüber auch schon Muschelkalk, der weiter westlich sich gleichmässig darüber legt. Am Südwestfusse des Rheinhardswaldes treten uns die längst bekannten tertiären Ablagerungen von Hohenkirchen und vom Hopfenberg bei Immenhausen entgegen, in denen seit 1697?) lange Jahre hindurch Eisensteinbergbau betrieben wurde, welcher den !) BeyricH. Zusammenhang der norddeutschen Tertiärbildungen. :?) v. KoEnENn. Ueber das Verhalten von Dislocationen im nord- westlichen Deutschland. Jahrbuch der königl. geolog. Landesanstalt, für 1885. ®) J. J. WINKELMANN: Beschreibung der Fürstenthümer Hessen und Hersfeld, Bremen 1697, 2. Theil, Cap. 12, p. 812. . Ker 313 erössten Theil des Eisensteinbedarfs der Veckerhager Hütte lie- ferte.. Während aber früher nur die leicht schmelzbaren Braun- eisensteine abgebaut wurden, hat erst in neuerer Zeit die Ge- -winnung des jetzt viel werthvolleren, hoch manganhaltigen. meist oolithischen Eisensteins stattgefunden. In seiner Studie „Ueber das Alter der Eisensteine bei Hohenkirchen“ theilt Herr von KoEnen folgendes Durchschnittsprofil von Hohenkirchen mit! 1. Lehm 2 m 2. Dunkler Thon SB eu ee: 3. Feiner, weisser Sand. . .....8,8 4. Feiner, gelber Sand 2 5. Glaukonitischer, thoniger Sand. 0,5 „ euoiisensten ohaatıd unllmet 1783. % 7. Gelber Sand Braut] 5 8. Weisser Thon (nicht durchteuft) 2,45 „ In dem Thon No. 2 dieses Profils constatirte Herr v. KoENnEN Leda Deshayesiana, und in einer Bohrprobe des grünen Sandes No. 5 fand er Bruch- stücke von Natica (cfr. Nysti) und Cardita (cfr. tuberculata). Danach sind die Schichten 2 — 5 also marines Mittel-Oli- socän, und unter diesem liegt das Eisensteinlager von Hohenkirchen. Ein gleiches Alter war vorauszusetzen für den petrographisch ganz ähnlichen Eisenstein vom Hopfenberg, obwohl beide Eisen- steinlager nicht mit einander zusammenhängen, sondern von Ver- werfungen begrenzt und vielfach durchzogen sind. | Das Hohenkirchener Tertiärgebirge zieht sich vom Basalt des Gerstenkopfs im Süden nach Hohenkirchen, dort theilweise von Basalt bedeckt, bis etwa 500 m nördlich über Hohenkirchen hinaus, wo es von einem Sandsteinrücken, dem Bringels Berg, begrenzt wird. Westlich wird es durch nordwestlich streichende Verwerfungen gegen Röth abgeschnitten, östlich gegen mittleren Buntsandstein. Im Süden scheint die Begrenzung gegen mittleren Buntsandstein durch zwei von dem Basaltkopf, auf dem die Kirche und ein Theil des Dorfes Hohenkirchen erbaut sind, auslaufende Verwerfungen gebildet zu werden, von denen die eine südwestlich, die andere südöstlich in der Richtung des Gerstenkopfs verläuft. Die Gesammtausdehnung dieser tertiären Ablagerungen beträgt demnach von Süden nach Norden etwa 1'/s km und von Westen nach Osten übersteigt sie kaum 1 km. Der erwähnte Basalt 314 bildet einen nach Osten gerichteten Bogen, welcher nördlich und südlich in zwei elliptischen Kuppen endigt, deren grössere Axen von Westen nach Osten verlaufen. Der Eisenstein war in drei einzelne Theile getrennt, vermuthlich durch Verwerfungen, und wurde haupsächlich nördlich und nordwestlich der Basaltkuppen, zum Theil noch unter dem Dorfe selbst, ausgebeutet. Vergeblich war, nachdem der Eisenstein hier abgebaut worden war, soweit dies wegen der Nähe des Dorfes geschehen konnte, eine Fort- setzung des Eisensteinlagers gesucht worden, und eine Reihe von Bohrlöchern, deren Profile mir Herr Betriebsführer Desus gütigst mittheilte, waren ohne jeden Erfolg. indem sie zum Theil in ge- ringer Tiefe Buntsandstein oder Röth antrafen, zum Theil auch aufgegeben worden waren, ohne das Tertiärgebirge zu durchsinken. Unter diesen letzten Bohrlöchern befanden sich aber einzelne, mit welchen Fossilien führende Schichten erreicht wurden, z. B. zeigt dies folgendes Profil eines Bohrloches beim Mutterteich am Nord- ost- Ausgange des Dorfes: 1. Dammerde 7 Pie 0,60 m 2. Gelber Saum one 6,10 3. Grüner«Sand nun up: 15204, 4, Müuschelgebirge ." "TFTs 5. "Grüner? Sander. rar we 130 6. Grauer\Bettenin: 157. Sessel 7. Grauer, Kiessand . "2 m ee 8. Muschelgebirge, 7773 0,705 9. Grüner Sand mit Muscheln 3,30 „ Ein Bohrloch östlich des Basaltes ergab folgende Schichten- folge: 1. Dammerde 1 m 2. Sandiger Letten .. 3;kdl 3. Gelber Sand .. ie SO 4. Grauer, sandiger Letten 2,75 „ 5. Gelber, sandiger Letten 4,15 „ 6. Weisser Sand 33:08, 1. Grauer Sand. EN 8. Kies @,20F 5 9. Fester Letten 7208006 10. Muschelgebirge . . .. 13,40, 141, Sandstein ..0: wlname au a0nllr 12.3. Muschelgebirge ı !! 1.27 218 18:2 Sandstein. #5 Sn 14. Muschelgebirge . . . 6,61 „ 15. Grüner, sandiger Letten 2,65 „ >15 IaBeGräuen-Rhon ui sih . 3,00 m MeMeschelujef. 155. Hrilıas 10890 „ 135 Weisser Rhon had 9720: 19. Grauer, sandiger Letten 21,10 ,„ Die verzeichneten Versteinerungen führenden Schichten kön- nen nach allem, was wir hier von der Gegend wissen, nicht leicht etwas Anderes als marines Ober-Oligocän oder marines Mittel- Oligeoeän sein, die ja in der Nähe bekannt geworden sind und im Uebrigen dicht über einander zu liegen pflegen; auf marine Bildungen deuten ferner die glaukonitischen „grünen“ Sande hin. Es ist also mit Bestimmtheit anzunehmen, dass diese letzten Bohrlöcher im Hangenden. vielleicht sogar im unmittelbaren Han- senden des Eisensteins eingestellt worden sind, und es dürfte sich empfehlen, diese Bohrlöcher noch tiefer zu treiben. An einer Stelle, 250 m westlich von Hohenkirchen, wo Thon zu Tage tritt, aus welchem ich typische Foraminiferen des Rupel- thons durch Schlämmen erhielt, wurde unter dem Rupelthon Sand erbohrt, das Bohrloch aber schon bei einer Tiefe von etwa 10 m eingestellt. Nördlich von Hohenkirchen tritt Buntsandstein zu Tage, auf welchem indessen Blöcke von Tertiärquarzit umherliegen. Etwa > km nordnordwestlich von Hohenkirchen liegen die alten Eisen- steimngruben am Hopfenberg im Tertiärgebirge, das ringsum durch Verwerfungen gegen Buntsandstein und Röth begrenzt, resp. Zwi- schen diese Schichten eingesunken ist. Die tertiären Ablage- rungen erstrecken sich hier von den Basaltkuppen bei Franken- hausen im Süden bis zur Bergmühle und dem Mühlenhof im Norden. Südlich scheinen sie durch eine von dem nördlichen Basaltkopf bei Frankenhausen nach dem Linsenberg verlaufende Verwerfung abgeschnitten zu sein, während eine zweite Verwer- fung von Hohenkirchen durch die Ziegenstallsteiche nach der Lindenmühle verläuft und sowohl im Süden wie Nordwesten die Grenze gegen mittleren Buntsandstein bildet, letzteres, indem sich von der Bergmühle her gleichsam ein Buntsandsteinkeil in die tertiären Ablagerungen einschiebt. Westlich wird die Grenze durch eine Reihe sich genau von Süden nach Norden hinziehender Basaltdurchbrüche angedeutet, und zwar im Südwesten gegen Röth, während sich nördlicher das Tertiärgebirge unter dem Alluvium des Holzbecke-Thales verliert. Im Norden fand ich als Grenze eine von der Bergmühle nach Ostnordosten laufende Verwerfung, während gegen Nordosten mächtiger Lehm sich auf- lagert. Am deutlichsten aber ist die Begrenzung gegen Südosten durch eine ungefähr in der Richtung Immenhausen - Frankenhausen 316 streichende Verwerfung, die im Eisenbahn-Einschnitt gut aufge- schlossen ist. Gleich östlich der Bahn findet sich in nächster Nähe ein süd-nördlich streichender Basaltgang, in dessen Nach- barschaft der Thon in gelben sogen. Porzellanjaspis umgewandelt ist. Hundert Schritte weiter findet sich auf derselben Seite des Bahndammes die alte Fundstelle für Conchylien des marinen Ober-Oligocäns, welche durch Prmippr u. a. ausgebeutet worden ist, namentlich auch durch den früheren Apotheker PrErrEr in Grebenstein, durch welchen in früheren Jahren Herr vox Kor- nen zahlreiche Fossilien von hier erhielt. Westlich der Bahn wurde das Eisensteinlager abgebaut, welches in unmittelbarer Nähe der Verwerfung noch sehr mächtig war und sich schliess- lich unter 45° und noch grösserer Steigung an der Verwerfung emporzog und an dem mittleren Buntsandstein abschnitt. Ueber die Schichtenfolgen geben folgende Bohrprofile nä- heren Aufschluss, die ich gleichfalls Herrn Betriebsführer Deus verdanke: 1. Profil. Bohrloch hinter dem alten Zechenhaus: 1% Dammerde.. 2 m 2. Gelber Letien > 2 es 3. Blauer Tetien -. ra 4.. sand und Leiten. . Be uEs 9." Gelber ‘Sand. . Se re aiare nn b..= Weisser Sand” .. "2 ur re 7. Schwimmsand = . 72 „To u 8. "Köthllicher sand. 0 SW 9. Weisser Sand = > „er ron 10: "Sand und Leiten Meer 11. Sand und grüner Letten 0,20 „ 12. "Blauer Betten? . . vr 13. Sand en. 0er 14. Brauner Letten _ +. 200m 15. : Kohlen 177 ee 2 orane 16. ‘Grauer Thon. . .- veusnleg 17. Hasenstein“ .. .. eo 18. Sand... 1 2 NR 1:9: Köhler... 7 ea 20 Sander; ee a se De} Ein nur 10 m nördlicher und etwas tiefer getriebener Bohr- versuch ergab folgende Schichtenreihe: t. -2Dammerder nr. 1er WR SR 2." Blauer Betten ar SE 817 3.nSchwimmsand . .” " , aNld85,00:m ERBE Ener nl NEE 2ER 00,208, Bllchlen: 2% 0. tallod; TORTL, Br Bande bolenatsanh. Adsim 0090,70), 1 senseemmulm 70 .. 4. 0,40, ann: en ae, en, 90", Be KRohlemt. 2..32". oem 0,10 5; 10. Sand’ und Kohlemsm.1 ul r’0560 „ 11. Sand mit Schwefelkies . . 0,60 „ 227 7 Samd® mit Kohlen; saniw) 3,10 , Bean. N. ie 3500, Bekohlenen7... ei 1. RR OO, Bande (a... na. ee LO, ERS Kohlent. 1... dumm ans) 500 , San: RR 380 , Par Kohlen! 12: ©... 1.ollail 040 „ Ba Sandlit. 2 hun ea 0,30, BUSSKohlent..\.. kml "0/60 „ aldi.) 22, rate 0b, Bohlen ee, Ss. 20,707 5 EN NENNEN AO N, Bemesandstein. '. . ©... 0.200.000, „m Ban a BUND 26. Schwimmender blauer Thon. 3,30 „ 20, BlaseriThon. ,. Isar: 060 „ 2. Profil. Bohrloch zwischen dem alten Zechenhaus und der - Schmiede: I Dammerde..,.........: sl, 10m Besühunı. 2.°.,0..,0..10 40, 3. _Schwimmsand... .buxsdsrd4,90 „ 2 lesen... 4 .......0034:0,00, 3. .Sandı ... . neldel: suilsı# 2,007 , 6. Sandige Kohlen ...i=1r.h.0-1,00! „ 7. Weisser Sand er O0 SuBraumerlBandı ı:H 1NEHRO7TONF 342 Eisensteimmulm! 5.0050 0590 , LNIBandsurmonmmens. inmuis- bOd, Rh mit Sand! rnit 129900, 12. Sandige Kohlen . °.ı . 12,50, DSRNRECh len PIE IRLARO,5DN, BENENNEN! SHRENETUAOTZON, 894 Rohleniaw „ungmra 11,30 5 LO.RWeisser.Ihon’ 3,’ 1 372005 Zeitschr. d. D. geol, Ges. XL. 2, 21 318 +iıNKöhlen . .. 2. . bes 185% Thon 4% 4, 4.2 Sl De RL Iohlenya1.,3: 1. MEHR 20. Thon, nicht durchsunken 20,10 „ 3. Profil. Bohrloch im „Meissner Teich“. 1. Dammerde . . . 0,80 m 2!) Gelber Lettenl.!o2. 18:20 3. Blauer Letten . . 0,20 „ 4. Grüner Thon... 0,20, 55 Grauer Thon .. ...,.3,60: 60 Sand... 2. ee 1. Grüner. Thon. ..- 10,98% 8.) Grauer Sand. . ...330i a belten.. 1.0 a 109 Kohlen ... ©... 21.20 Igs0) 119 Grüner Sand . . 1LiBe 12) Grauer Sand .. . 020% 130 Sandsten .. .. .. 7.0, Die Bohrlöcher weiter nach Norden hin zeigten immer Mulm, aber in erheblich grösserer Tiefe. Ein etwas mehr nach Westen angesetztes Bohrloch ergab freilich: 1. Rother Sand . . 900m 2.’.Grüner Sand .. IOgISATERE 3. betten,). _ .. Te 42. Dand . Nm 2... E 9. Bettenii.ul . „2. Ve 6: ,38and .-..- .: .. GVEESUBNEE ie BLetten 8. sen a 8r,tPriebsand- .- biszmmauTe> iletien. _- .. .. „BB 10. Sandige Kohlen . 1,66 „ 11. Sandstein. Der letztere Sandstein war als Buntsandstein gedeutet wor- den, und würde hier dann das Eisensteinlager fehlen. Während bisher allgemein angenommen wurde auf Grund der Ergebnisse dieser und früherer Bohrversuche, dass das Eisenstein- lager nach Nordwesten hin sich vollständig auskeilt, und Versuche weiter hinaus nicht gemacht worden waren. vielmehr angenommen wurde, dass der gegenüberliegende Berg aus Buntsandstein be- stände, wurde auf einer Excursion, welche ich bei Beginn mei- ner Untersuchungen mit Herrn von Kornen und Herrn EBERT 319 dort machte, constatirt, dass gerade der gegenüberliegende Theil dieses Berges theils Rupelthon, theils marines Ober-Oligocän ent- hielt, sodass hier also das Hangende des Eisensteinlagers zu Tage tritt und mithin ein Bohrloch auf Eisenstein Erfolg haben könnte. Das scheinbare Auskeilen des Eisensteinlagers würde sich übrigens auch in der Weise erklären lassen, dass hier das Eisensteinlager an einer nordwestlich einfallenden Verwerfung ab- gesunken wäre und dass an Stelle des Eisensteinlagers selbst nur die eisenschüssige Kluftausfüllung der Verwerfung durch die Bohrlöcher angetroffen wurde. Nördlich und nordwestlich von Immenhausen, bei Udenhausen- Mariendorf - Ahlberg, sind Fetzen von Tertiärgebirge, zwischen mittleren Buntsandstein eingeklemmt, vielfach vorhanden, in grös- serer Ausdehnung am Kröniken-Berg, südwestlich von Mariendorf, und in der faulen Brache, zwischen Mariendorf und Udenhausen. Zu Tage treten überall weisse, gelbe und rothe Sande und sehr san- dige Brauneisensteine mit Abdrücken typisch ober-oligocäner Schal- reste. Alle diese Sande und eisenschüssigen Sandsteine sind wohl nur Umwandlungsproducte oder Auslaugungsproducte eines ehemals vorhandenen glaukonitischen Sandes. An der alten Abbau- stelle am Kröniken Berg sammelte ich darin folgende noch be- stimmbare Species: Pecten bifidus MüÜnsT., Pectunculus Philippi Desn.. Arca Speyeri SEMP., Nucula sp., Leda cfr. graciis Desn., Isocardia substransversa D ORB., Cytherea Beyricht SEMP., Corbula sp., Panopaea Heberti BosqauEr, Solen (Ensis) Hausmann SCHLOTH., Dentalium sp., Natica Nysti D ORB,, Turritella Geinitzi SP., Fusus ? elongatus NxST, Lamnulites. Ehedem wurden jene sandigen Brauneisensteine durch Tage- bau, hier Rajolarbeit genannt, für die Veckerhagener Hütte ge- wonnen. Etwa 500 m nördlich von Mariendorf sind Sande, nach oben 2 320 gröbere Quarzgerölle enthaltend, in bis 10 m tiefen Sandgruben aufgeschlossen. Dieselben Sande und Eisensteine mit Meeres- conchylien stehen auch südöstlich von Mariendorf bis zum Fusse des Ahlberges hin an, wo sie von Basalt bedeckt werden. In früheren Jahren wurde hier Braunkohlenbergbau betrieben, der aufgegeben worden ist; jetzt werden hier nur Töpferthone ge- wonnen. Ein zu diesem Zwecke abgeteufter Schacht der Ge- brüder Kersten in Mariendorf durchsank nach ihrer Angabe folgende Schichten, welche steil nach dem Basalt hin einfallen: 1. Basaltgerölle und Lehm . 61/2 Fuss 2.. ‚Gelber. Sand, . er " 3, Okriger „Sand .: 2, Dr Pe 4... Weisser ‚Tmebsand 2 * 5. Kahlenmulm, , 0 st Mi 6.., Grauer, Thon... 0.220 ss 7. Rother, eisenschüssiger Thon. 8. Sand. Während nördlich und östlich in geringer Entfernung der Buntsandstein ansteht, breitet sich das Tertiärgebirge am meisten nach Westen und Südwesten aus. Nicht ganz 1 km südwestlich vom Ahlberg ist ein Bruch in blasigem, aber säulenförmig abge- sondertem Basalt, welcher häufig zersetzte Zeolithe und Kalk- spath enthält. Gelbe Sande und sandige Eisensteine sind ferner südlich vom Ahlberg am Wege von Immenhausen nach dem rothen Stock aufgeschlossen und endlich nordwestlich von Immenhausen bei der Ober-Mühle, an welch letztere Ablagerung sich östlich ein Driesch anschliesst, das „grosse Loh“, auf welchem zahlreiche und riesige Blöcke von Tertiärquarzit liegen. Am Wege von Hohenkirchen nach Holzhausen liegt südlich von Waitzrott das alte Grubenfeld „Lange Maas“, wo gleichfalls in gelbe Sande eingebettete sandige Eisensteine mit oberoligocänen Fossilien zeitweise abgebaut worden sind. Oestlich vom „Sudholz“ und von Holzhausen befindet sich im Österbachthal eine ausgedehntere Braunkohlen-Ablagerung. Das Tertiärgebirge ist hier im Süden von der Burg von Knickhagen nach Norden 4 km weit bis in’s „Schnepfenloch“ nachzuweisen und wurde kurz schon von EgBerr erwähnt (Inaug.-Diss., Göttin- gen, 1881, p. 21), von welchem auch mehrere Profile mitgetheilt worden sind. Eine Südsüdost— Nordnordwest-Verwerfung, welche oberhalb des Braunkohlenwerkes auf eine Länge von 300 m durch Einsinken des Erdreichs in Folge des Bergbaues auch über Tage sichtbar wird, begrenzt die Ablagerungen scharf gegen Osten; die- 321 selbe schneidet auch das Kohlenflötz plötzlich ab, das in un- mittelbarer Nähe der Verwerfung noch 40 Fuss mächtig ist und sich schliesslich an derselben emporzieht. Diese Verwerfung streicht südwärts auf die Burg von Knickhagen los, an der mächtige gelbe Sande zu Tage stehen, die in ihrem unteren Horizonte Versteinerungen und Eisensteine enthalten. Zwischen hier und dem Braunkohlenwerk wurde in der Kellermark ein Schacht ab- geteuft, der bei 110 Fuss Tiefe unter 6 Fuss Deckgebirge die hier weissen und dann gelben Sande, in einer Mächtigkeit von also rund 100 Fuss, durchsank und darunter auf einen durch kalkiges Bindemittel zu Kalkstein verkitteten Sand mit typisch oberoligocänen Versteinerungen traf, welcher ebenda mit einem Versuchsstollen gleichzeitig angefahren war‘). Südlich der Burg schneidet das Tertiärgebirge noch in beträchtlicher Höhe gegen Sandstein schroff ab, während nach W. die Grenze nordwestlich in der Richtung der Thomasteiche (nördlich von Holzhausen) und Osterbach. Maschinenschacht. Beau rar -euo mg 2m Co WB 202.0 2amsam num— m Sa nu m om pam mo nn mu = man aan mundi none mann sace og Em be ” Be “ Ss oz. . ee Baer 6) N =. . £ a SHLIIILTIILILLILLILELTG: en nn weiterhin in der Richtung des Ahlberges verläuft. Die Abla- gerungerungen sind mehrfach von Verwerfungen durchzogen, in einem Hohlwege auf der Holzhäuser Trift ist auch ein kleiner \) EBRRT, a. a. 0. 322 Basaltgang vorhanden. Eine streichende Verwerfung durchsetzt die Kohlenablagerungen selbst und hat unter anderem, bei einer Sprunghöhe von ungefähr 6 m, das mittlere der drei übereinander _ folgenden Kohlenflötze zum grösseren Theil neben das oberste ver- schoben; wir bekommen also hier das Bild eines stufenförmigen Ab- sinkens der Kohlen (vgl. vorstehendes Profil). Interessant ist ferner, dass das Tertiärgebirge hier-durch zum Theil recht mächtige Bunt- sandsteingerölle überdeckt ist, welche von dem es im O. begrenzen- den Buntsandsteinrücken abgerutscht sind. Die Kohlen zeigen häufig zahlreiche Blattabdrücke von Dicotyledonen mit deutlich erhal- tener Nervatur. Nach dem von ihm s. Z. mitgetheilten Profilen, welche über die Schichtenfolge dieser Ablagerungen genügenden Aufschluss geben, konnte EBERT, a. a. O., die Lage der Holz- häuser Kohlen über den mächtigen Quarzsanden und dem marinen Ober-Oligocän und ihr Alter also als untermiocän bestimmen. Einige neuere Bohrprofile vom nördlichen Ausgehenden der Kohlenflötze, welche mir Herr. Obersteiger Knaur freundlichst mittheilte, bestätigen diese Annahme, und theile ich davon fol- sendes Profil eines Bohrloches nördlich vom Wege nach Brill’s Tanne mit: 1. + Lehm. un u SiS Ieeie ehe 2». Sandsteingeröll ..u..2 Ser “ 3. Gelber, thoniger Sand mit Steinen 61). . 4. Schwarzer Letten 1 5 5. Kohlenmulm il ? 6. Kohlen ET ER es 2 7.1. Grauer. Leiten RE Dr a SSR 5 8. Weisser Sand 3:70.33 9. Grauer Letten II A 2 10. Gelber Sand, nicht durchsunken. 81 „ Es wurden überall unter den Braunkohlen noch gelbe Sande angetroffen, welche im Süden von bedeutender Mächtigkeit sind, dagegen unter der eigentlichen Kohlenablagerung abnehmen (ihre Mächtigkeit ist hier nicht festgestellt), aber im Westen wiederum mächtiger werden und zu Tage treten, auch nördlich von Holz- hausen an der Landstrasse von Veckerhagen in Sandgruben auf- geschlossen sind. An der Holzhäuser Trift und nach Norden hin bis in's Schnepfenloch enthalten dieselben zum Theil wieder san- dige Eisensteine. Etwa 3 km nordöstlich vom Osterbach liegen auf mittlerem Buntsandstein die Tertiärbildungen des Gahrenberges, durch- brochen und theilweise überdeckt von Basalt, welcher sich etwa 1 km weit von Südosten nach Nordwesten erstreckt und aus einer 823 Muldenspalte hervorgedrungen ist, wie dies von Herrn v. KoENnEN für derartige Vorkommen als Regel bezeichnet worden ist. Durch den Bergbau ist nachgewiesen, dass die Kohlen hier nach der Längsaxe des Gahrenberges zu einfallen. Am nordwestlichen Abhange des Gahrenberges wird schon seit langen Jahren Braunkohlen - Bergbau betrieben. ich konnte jedoch über Hangendes und Liegendes keinerlei Mittheilungen erhalten. Das Flötz hat eine Mächtigkeit von etwa 25 Fuss und hat zum Liegenden Letten und zum Hangenden Letten und weisse Sande, welche ich in Tagesbrüchen aufgeschlossen fand. Die horizontale Erstreckung des Flötzes dürfte 600 — 700 m in der Länge und etwa 300 m in der Breite betragen; die Kohle ist fest, reich an Lignit und wohlerhaltenen Baumstämmen. Häufig sind Schwefelkiesknollen eingelagert, deren Zersetzung vielleicht Veranlassung zu den fortwährenden Grubenbränden ist; die erdige Kohle liefert „Casseler Braun“. Wenig: westlich des Kohlen- werkes stehen mächtige Sande mit eisenschüssigen Sandsteinen und einzelnen ober-oligocänen Versteinerungen in Hohlwegen an, diese gehören dem Einfallen der Schichten gemäss im das Lie- sende der Kohlen. Nach einer freundlichen Mittheilung des Herın Knaur ergab sich bei Bohrungen nach Thon auf der Nordostseite des Berges folgende Schichtentolge: BuBasaltgerüll u... /2.,F uS8 Dalroekner ‚Sand, :.;.. :..u.4 a Ze riebsand, 40: ı um.n. 09 ® 2 Grauer -Ihon m... 4 n BusN\Veisser. Fhons .. . ,.-..18 = 6. Weisser und gelber Thon 6! „ 7. Sand, nicht durchbohrt; und oberhalb der Teufelswiesen: ee Basaliseroll .".. . >30 2°0..@"Puss PR Gelber sand“. .0 . Alla. Veissersthon® 2%. alfa. 4. Gelber Sand und Thon. 5! „ Srraer leiten: %. .. 2 = Peskonlenmult 2... 100 7, 0SScehwarze Betten .1......,..0 > 8. Kohlen, nicht durchbohrt 5 Ä Oestlich vom Gahrenberg tritt der Sandstein ziemlich nahe an den Basalt heran und wurde hier unter wenigen Fussen gelben -Sandes wiederholt erbohrt; dagegen dehnen sich in südlicher Rich- . 324 tung die Tertiärablagerungen weiter aus. Am Alaunteich fand ich das Ausgehende eines Kohlenflötzes in einem zur Entwässe- rung des Teiches gezogenen Graben, und ein Bohrversuch aus dem Jahre 1586 ergab folgende Schichtenfolge: 1. Weisser Thon 2. Grauer Thon 0 3. Letten A. Kohlen, nicht durchsunken. 4,50 „ Wenig nördlicher, unterhalb der dort vorhandenen Sandgruben wurden erbohrt: 1. Basaltgeröll . . . . 1,10 m 2. Gelber Thon (mit Wasse) 0,50 „ 3. «Blauer. 'Thon'.sulsusy NIeRT 317: 2? SE 4:0: lGraners leiten. ‚zunszl sslaaah TB Su Kohlen rin. Kaır.. AnE 1Hyı 6. Blauer und grüner Thon BP 0 U BET" 7. Sand mit Wasser. In der Richtung seiner Längsaxe erhebt sich südwestlich vom Gahrenberg nach Münden zu auf dem Buntsandsteinplateau ein einzelner Basaltkopf, der Staufenküppel, um welchen sich gleichfalls tertiäre Ablagerungen in geringer Ausdehnung und Mächtigkeit erhalten haben. Nach Norden treffen wir etwa 3 km nordnordwestlich vom Gahrenberg und genau nördlich vom Osterbachthal auf ein dem letzteren ganz analoges Tertiärvorkommen im „Schwarzehohl“ (Forstort Neuhaus). Gerade wie am Osterberg liegen diese Ab- lagerungen versenkt in eine Nord-Süd-Spalte, welche mit der des Österbaehs möglicherweise im Zusammenhang steht, und sind be- deckt von Buntsandstein - Abhangsschutt, der von dem westlich angrenzenden Bergrücken herrührt. Gegen Osten ist im Bett eines nach Norden fliessenden Baches die Grenze gegen den mit- leren Buntsandstein mehrfach aufgeschlossen, während von Westen her die gesammte, nur etwa 500 m weit verfolgbare Tertiärscholle von Sandsteingeröll bedeckt ist, unter dem sie sich auch im Norden und Süden verliert. Die nachweisbare Ausdehnung des Tertiärgebirges ist hier also eine äusserst geringe und erreicht nicht entfernt die auf der v. Decnen’schen Karte angegebene Horizontalausdehnung; übrigens ist bei v. DECHEN diese gesammte Tertiärablagerung auch am falschen Ort gezeichnet, indem sie nicht auf dem Buntsandstein - Plateau des benachbarten Mühlen- berges lagert, sondern tief eingesunken im Thale des Schwarze- 325 hohl. Ebenso sind aber auch die übrigen Tertiärablagerungen der genannten Karte im Gebiete des Rheinhardswaldes nicht ganz verlässlich eingetragen. Im Jahre 1873 wurde im Schwarzehohl nach Braunkohlen geschürft und dabei angetroffen: 1. Buntsandsteingeröll . 7 Fuss > lgruner Sand. 1) h 3. Schwarzer Sand. . 13 n Beekahleın = ann. 1 ERS, Graue Bande ae Be aiker-Dauld ee el B 7. Schwarzer Sand. . 3 m 8. Kohlen und Sand . 3! „ I SET) A la ” 10. Schwarzer Letten N 11. Schwarzer Sand. n 12. Kohlen a #3.‘ Thon '. 14. Grauer Sand. 15. Thon und Sand. 16. Weisser Sand 17. Blauer Thon . 18. Weisser Sand 19. Weisser Thon 20. Grauer Sand. 21. Grauer Thon 22. Grauer Sandstein 23. Blauer Thon . N 24. Grauer Sand, nicht durchsunken. ww mm 8 m AA m RZ Die Schichten 1— 153 wurden in einem Schacht durchteuft, die übrigen durchbohrt. Ein Bohrloch etwas westlicher und mehr auf der Höhe ergab: BeesSaudsteinzeröll’. ". 0. MDN®t Wyss 2. Gelber Sand mit Eisenstein . . 57 h a Grnmner Sand A NIFTTZ N Beaner, Phone. m N le Bohlen u man, en 5 6. Grauer Sand mit Kohlentheilchen 14 & 7. Weisser Thon, nicht durchbohrtt . Ya „ Der grüne Sand No. 2 im ersten und Nr. 3 im letzten Profil enthielt zahlreiche Versteinerungen und es gelang mir noch jetzt auf der Schachthalde folgende Arten zu sammeln: 326 Limopsis retifera SEMP. Ostrea Sp., Pecten bifidus MÜünsr., — semistriatus juv. Münsr., Anomia Philippi SPp.. Spondylus tenwispina SANDEG., Nucula peregrina DEsH., Pectunculus obovatus Lam., — Phtlippü SP., Astarte Henckeliusiana NXST, — concentrica GOLDE.. — laevigata Münsrt., Cardıta cfr. depressa v. KoENEN, Woodia laevigata SP., Oyprina rotundata A. Braun. Cytherea Beyrichi SEme.. Turritella Geinitzi SP., Scalarıa amoena Priz., Delphinula suturalis, Turbo btearinatus Phi. Dentaltum geminalum Sp., Balanus stellarıs BRONN, Oidarites (-Stacheln), Sphaerodus parvus A., Otolithen, Sphenotrochus intermedius Münst. Von Bryozoen waren bestimmbar: Lunnulites subplena Rss., — hippocrepis ROEMER, Biflustra clathrata PruL., Eschara, Hornera gracılis PuiL. Idmonea biseriata PriL., Myrrozoum punctatum PHiıL., Ceriopora orbiculatu Rss. Foraminiferen: Ortistellaria gladius PriL., — acuta PruL., Flabellina obligqua Münsr. Jene Schichten sind somit marimes Ober-Oligocän und auch in den KEisensteinen fand ich Steinkerne von oberoligocänen 327 Arten. Der grüne Sand sowohl, als auch die mächtigen darüber liegenden Sande gehören demnach dem marinen Ober-Oligocän an, und es könnte der schwarze Sand No. 3 im ersten und der graue Thon No. 4 im zweiten Profil also das Mittel-Oligocän vertreten und unter diesem folgen dann hier die wenig mächtigen Kohlen. Ferner findet sich Tertiärgebirge im Rheinhardswalde nur noch bei Hombressen-Beberbeck, Sababurg und Gottsbüren. An zwei auf der SCHWARZENBERG schen und vermuthlich nach dieser auf der v. Decnen’schen Karte, Blatt Warburg, als solchen be- zeichneten Stellen am Staufenberge bei Veckerhagen und südlich Hombressen habe ich neben dem Basalt nichts von Tertiärgebirge, sondern Buntsandstein gefunden, auch waren seitens der Hohen- kirchener Bergwerks - Interessenten an letzterer Stelle vor meh- reren Jahren ausgeführte Schurfarbeiten erfolglos. — 600 m östlich _ von Hombressen stehen in einem Hohlwege steil nach Östen einfallende gelbe und röthliche Sande durchsetzt von Eisen- steinschnüren an. Ihr Liegendes bildet grauer Thon, in dem ich Versteinerungen nicht aufzufinden vermochte. — Weisse und gelbe tertiäre Sande beobachtete ich ferner nordöstlich von Hombressen in der Schweinsbreite. Beide Fetzen sind aber von sehr geringer horizontaler Ausdehnung. In etwas grösserer Ausdehnung sind erst 1!/s km nördlicher, im Gänsepfuhl und in der Roggenbreite, sandige Eisensteine und wiederum Sande aufgeschlossen. Nordöstlich von Beberbeck endlich wurden in 'Thongruben bei der Ziegelhütte des Herrn NıEmEyER, nach des Letzteren freundlicher Mittheilung, folgende Schichtenreihen beobachtet: 1. Thon mit Geröllen. . . . 2—3!/a Fuss Ba Grauer Thon ec... 8 — 10 3. Sandiger Thon und 4. Gelber Sand, von unbekannter Mächtigkeit. ” Wenige Kilometer westlich von hier beginnen bei den aus- gedehnteren Basaltkegeln der Sababurg die nördlichsten Tertiär- ablagerungen des Rheinhardswaldes, welche sich nach Nordwesten bis zum Dorfe Gottsbüren erstrecken. Ausser den beiden Basalt- kegeln der Sababurg erstreckt sich vom Linsengrund am Wirths- haus Sababurg ein auf der v. Deeuen’schen Karte nicht ange- gebener Basaltgang noch über !/g km weit ununterbrochen nach Norden hin. Gegen Südosten zeugen nur noch einzelne Quarzit- blöcke von dem ehemaligen Vorhandensein von Tertiärgebirge, während am Ostfuss der Sababurg mächtige gelbe und weisse Quarzsande mit Quarzgeröllen auftreten; ferner lassen die vielen im Süden vorhandenen Teiche auf thonigen Untergrund schliessen. Am Wege nach Gottsbüren treten bei der Mieths sandige 328 Eisensteine in grösserer Ausdehnung zu Tage und nahebei be- finden sich in der Beckerseite alte Thongruben, in deren Nähe von Herrn Knaur in Holzhausen ausgeführte Bohrungen folgende Schichtenfolge ergeben haben: 1. Sandsteingeröll. . . 32 Fuss — Zoll 2. Blauer, sandiger Thon 3 „ — 9. Blauer Thon’... 2... 2 Au 4. ‘Schwarzer Letten - . ah: 6.5 5. Gelber Thon — „ 4 = 6; “Weisser Sand - — ,„ AS 1. Weissgrauer Letten A 8. Blauer, sandiger Than 3 „ — „ 9. Blauer Thon 1° Re Br 10. Grauer, sandiger Than 2 „ — „ 11.» Gelber Sand . 46 2. — „ 12. Gelber Triebsand . 127 NN 13. Blauer Thon 1 ar 14. Weisser Letten 3 / Fu) 15. Gelber Triebsand, nicht durchbohrt. Ferner ist Tertiärgebirge rings um das Dorf Gottsbüren in Hohlwegen aufgeschlossen. Nordöstlich vom Dorfe, am Wege nach Gieselwerder treten gelbe und rothe Sande, zum Theil stark eisenschüssig, in grösserer Mächtiekeit zu Tage, und ebensolche Sande werden nördlich von Gottsbüren in einem Hohlwese und nordwestlich am Wege nach Wülmersen gegraben, überall dicht an der Grenze des Buntsandsteins und theilweise von Sandstein- Abhangsschutt bedeckt. Alle diese Ablagerungen treten in sehr wechselnden Niveau’s zu Tage, lagern unregelmässig und zer- rüttet, und es dürften daher auch diese Tertiärbildungen in Spalten versenkt liegen. — In grösserer Tiefe ist südwestlich des Dorfes im Bett des Fuldagrabens und etwa 200 m von Gottsbüren ent- fernt mehrfach das Ausgehende eines Kohlenflötzes zu beobachten, welches jedoch vorwiegend aus Mulm besteht; nach dem Lie- genden sind zahlreiche Pflanzenreste eingelagert und die Abla- gerung erinnert an -alten Waldboden. Bei früheren Schürf- versuchen wurden an dieser Stelle auch gut erhaltene Zapfen von Pinus sp.? gefunden, deren ich einige von Herrn Obersteiger Knaur in Holzhausen erhielt. Die Resultate zweier Bohrversuche theilt schon Zınken!) nach Mittheilungen des ehemaligen kur- !) C. F. ZInken. Die Physiographie der Braunkohle. Hannover, 1867, 329 hessischen Bergamtes zu Veckerhagen mit, wonach unter den Kohlen heller Sand folgt. Nördlich von Gottsbüren finden sich noch einmal Spuren von Tertiärgebirge im Benzerholz, sind aber zur Zeit nicht auf- geschlossen. Etwa in der Mitte zwischen hier und Gottsbüren ist in der Trimbach durch Steinbrüche ein grösserer, nord-südlich streichender Basaltgang erschlossen. welcher den weiteren Verlauf der Spalte Sababurg - Gottsbüren andeutet. und es dürfte dieser Basaltgang auch in Verbindung zu bringen sein mit der Tertiär- versenkung im Schwarzehohl und Osterbach, welche sich ja im südlichen Fortstreichen finden. Für die Altersbestimmung der Braunkohlen und der Tertiär- bildungen überhaupt ist im Rheinhardswalde vor Allem das marine Ober-Oligocän brauchbar, welches an einer Reihe von Stellen durch die eisenschüssigen Sandsteine mit Steinkernen und Ab- drücken nachzuweisen ist, so an der „langen Maas“, Hopfenberg, um Mariendorf, am Ahlberg, an der Burg von Knickhagen, Gah- renberg und im Schwarzehohl. Gerade so, wie von KoENENn, EBERT, BODENBENDER und GRAUL dies in den von ihnen näher untersuchten Gebieten gefunden hatten, sind auch hier im Rhein- hardswalde darüber mächtige Quarzsande vorhanden. und in diesen Horizont dürften auch die lose herumliegenden Quarzite gehören. Ueber dem marinen Ober-Oligocän liegt zweifellos die Braunkohle am Ahlberge und am Gahrenberge, vermuthlich aber auch die Braunkohle von Gottsbüren und im Osterbachthal bei Holzhausen, welche sich durch ihre Mächtigkeit auch zunächst an die vom Gahrenberge anschliesst; unter dem marinen Ober-Oligocän und vermuthlich auch unter dem Rupelthon liegt sicher die Braunkohle am Hopfenberg und bei Hohenkirchen und vermuthlich auch die Kohle aus dem Schwarzehohl. Westlich vom Rheinhardswalde sind tertiäre Ablagerungen in einiger Verbreitung nicht mehr vorhanden, höchstens sind unter einzelnen der zahlreichen Basaltkuppen Spuren davon erhalten, so am Igelsknap bei Oberlistingen!), an dem tertiäre Sande mit Quarziten und Quarzgeröllen zu Tage treten, die als Liegendes einen blauen Thon haben. Derselbe scheint indessen keine Ver- steinerungen zu führen, wenigstens ist es. weder Herrn EBERT noch mir gelungen, solche darin nachzuweisen. — Das bei SCHWARZENBERG (2a. a. O.) erwähnte Tertiärvorkommen am Watt- berge bei Friedrichsdorf habe ich nicht ermitteln können, vielmehr !) EBERT. Kalkspath- uud Zeolith-Einschlüsse in dem Nephelin- basalt vom Igelsknap bei Oberlistingen. Ber, des Vereins für Natur- kunde zu Cassel, 1886. 330 fand ich, dass sich der Muschelkalk bis zum Basalt hinaufzieht, auch sind von mehreren Seiten hier ausgeführte Schurfarbeiten erfolglos verlaufen uud dabei erbohrte Mergel dürften dem mitt- leren Muschelkalk angehört haben. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch ein interessantes Profil durch Röth- und Basalt-CGonglomerat, das im neuen Bahn- einschnitt am Rehtberge bei: Grebenstein aufgeschlossen ist, und ferner mache ich auf den an Einschlüssen reichen Basalt des Burgberges von Grebenstein aufmerksam, in dem ich u. a. schöne Phillipsitdrusen mit charakteristischen Zwillings- und Vierlings- krystallen auffand, auch theilte mir Herr v. KoEsnen mit, dass er hier früher Gismondinkrystalle gefunden habe. Die tertiaren Ablagerungen von Lippe-Detmold. Die Gegend von Detmold, aus welcher marines Ober-Oligocän zum Theil schon länger bekannt war, zum Theil durch Speyer !) bekannt gemacht wurde, besuchte ich in der Absicht, ein Urtheil über die geologischen Verhältnisse daselbst zu gewinnen. Auch dort sind nur vereinzelte Tertiärschollen, versenkt zwischen Trias- schichten, erhalten, so zunächst etwa 7 km östlich von Lemgo und von der Domäne Friedrichsfelde mindestens 1 km entfernt zu beiden Seiten der Bega mehrfach aufgeschlossen, während der Fundort „Göttentrup“* noch 2 km weiter nach Nordosten am Thalgehänge eines kleinen Zuflusses der Bega liest; ein dritter, schon durch Speyer bekannter Aufschluss findet sich 3 Stunden nordnordwestlich von dort im Thale der West - Kalle bei Hohen- hausen. Da bei Friedrichsfelde über den von SpEYER angeführten mari- nen Schichten Quarzitblöcke umherliegen, so ist wohl die Annahme gerechtfertigt, dass über dem marinen Tertiär, ähnlich wie in der Casseler Gegend, mächtige Sande mit Quarziten vorhanden gewesen, dass aber die ersteren erodirt, die letzteren allein liegen geblieben sind, und ich möchte deshalb die etwas nörd- licher am rechten Ufer der Bega in bedeutender Mächtigkeit an- stehenden weissen Sande als Hangendes des marinen Ober - Oli- socäns auffassen. Diese Sande werden in mehreren Sandgruben gewonnen bis zu einer Tiefe von über 30 m, in welcher der srosse Wasserandrang den weiteren Abbau verhindert. Als Durch- schnitts - Profil der fiskalischen Gruben dürfte etwa folgendes gelten: !) O. SPEYER. Die oberoligocänen Tertiärgebilde und deren Fauna im Fürstenthum Lippe-Detmold. Palaeontographica, XVI. 331 1. Lehm und 'Gerölle bis. . 0. .0.,6m 2. Sand mit 1 bis 1'/s Fuss mächtigen Thon- und Lettenschichten . . ... 4, 3. Grauer Sand mit Kohlenmulm . ....2, Br Kohlenmulm‘. 2 ron Wins nie L > 5. Weisser Sand, nicht durchsunken . . 10 „ Nach freundlicher Mittheilung des die fiskalischen Gruben beaufsichtigenden Försters Herrn HanpepBur hat ein 100 m ober- halb (nach Nordwesten) vor einigen Jahren abgeteufter Schacht etwa dieselbe Schichtenfolge angetroffen, musste aber in einer Tiefe von 69 Fuss, in welcher die bisher weissen Sande in gelbe übergingen, in Folge des heftigen Wasserandranges eingestellt werden. Bei Göttentrup sind die Aufschlüsse jetzt durchaus unge- nügend, SPEYER theilte folgende Schichtenfolge mit: 1. Lehm, 2. Gerölle von Keupermergeln u. Sand 1!/a Fuss 3. "Schwärzlich grüner ıPhom\\sauwn wind 5 4. Sandiger Mergel von unbekannter Mächtigkeit, mit zahlreichen Versteinerungen. Südlich von Hohenhausen werden tertiäre Thone gegraben, unter denen Braunkohlenmulm folgt; die von Speyer erwähnte Mergelgrube liegst am Ostausgange des Dorfes und wird nicht mehr ausgebeutet. In dem auf der nördlichen Seite des Com- munalweges belegenen Theile der Grube gehen die Mergel in feste Kalksteine über mit Steinkernen von Pectunculus obovatus Lam., Isocardia subtransversa D’ÖRB., Cyprina rotundata A. BRAUN und anderen mehr. Im südlichen Theile der „Kuhle* sind die fast kiesartigen Mergel 2—3 m mächtig aufgeschlossen und bestehen meist aus schlecht erhaltenen Bruchstücken und Steinkernen von Conchylien, am häufigsten ist noch Pecten Hoffmanni. Ausser solchen durch Speyer von dort beschriebenen Ver- steinerungen gelang es mir noch folgende aufzufinden: a. bei Göttentrup: Tornatella punctato-sulcata PmıL., Bulla minima SANDEBG., — superforata BoıL?, Emarginula punctulata PuL., Patella n. sp. cfr. megapolitana. WıEcH., 332 Pecten striato-costatus jwv. Münst., — semistriatus GOLDF., — Hauchecornei v. KoENEN, Lima n. sp. cfr. subauriculata Mont. Nucula comta GOLDF., Astarte Henckeliusiana NxST, Diplodonta lunularis PL. ?, Saxicava arctica Lix,, Balanus stellaris Br. b. bei Friedrichsfelde: Scalaria pusilla Phiı., — subangulata SP. Pecten striato-costatus MÜNST., — crinitus jwv. Münsr., — semistriatus Münsr., — Hauchecornei v. KoENEN, Anomia asperella PsıL., —_ Goldfuss! DESE., Leda gracılıs DesnH., Limopsis retifera SEMP., Cardium cingulatum GOLDF., Astarte Henckeliusiana NXST, — _ gracilis GOLF., — Koeneni Sp., — laevigata Münst., Venertcardia tuberculata MüÜnsT., Syndosmya Bosqueti NYST. Saxicava arctıca Lin., Biloculina obesa Rss., Triloculina aemulans Rss., Oristellaria gladius PiL., Polymorphina, Dentalina linearis Rss., — globifera Rss. Sphenotrochus intermedius MÄäNST., Bryozoen, ÖOtolithen und Fischzähne, Balanus stellarıs Br. ec. bei Hohenhausen: Aporrhars speciosa SCHLOTH. (Steinkern). 330 Anomia Goldfusst Desu., Pectunculus obovatus Lam., Oyprina rotundata A. BRAun, Isocardıa subtransversa D ORB,., Pecten cerinitus jJuwv. MÜnsrt., — striato-costatus MÜnsT. Terebratula grandis Bu. Ausser diesen Fundorten führt v. Decmen !) noch mehrere Punkte an. Bei Dinglingshausen unterhalb Friedrichstelde liegen danach alte Thongruben, in denen Lignit vorkommt und die zum Theil dieselben Versteinerungen geliefert haben; auch 28,5 km südsüdöstlich von Friedrichsfelde, im Hoppenkamp, nördlich von : Holzhausen stehen an der’ östlichen Seite der nach dem 2,2 km entfernten Orte Nieheim führenden Strasse dieselben oberoligo- cänen Mergelschichten an. Bei der vollständigen Uebereinstimmung der Fauna dieser Loecalitäten und sogar der Schichtenfolgen dieses Tertiärgebirges mit denjenigen der Umgegend von Cassel kann ein ursprünglicher Zusammenhang beider nicht wohl zweifelhaft sein, ebensowenig wie der ursprüngliche Zusammenhang dieser Ablagerungen gegen Nordwesten bis Osnabrück, Astrup und den Doberg und nach Nordosten über Hildesheim und Wiepke nach Mecklenburg, sowie nach Cottbus hin und ferner bis Gerresheim und Erkradt bei Düsseldorf, sowie über Neuss, Crefeld u. s. w. bis Elsloo bei Mastricht zweifelhaft sein kann. Bei dieser Gelegenheit sei ferner hervorgehoben, dass auch die Schichtenfolge, welche Berenpr?) in neuester Zeit gab, an- scheinend ohne die v. Kornen’s zu kennen, vollständig mit dieser übereinstimmt, nur dürfte es, nach dem, was wir über die ver- schiedene Färbung der marinen oberoligocänen Sande wissen, - riehtiger erscheinen, die gelben Sande, wie von KoENEN es vorschlug, nicht ohne weiteres für Stettiner Sand zu erklären, sondern mindestens im Auge zu behalten, dass gelbe Sande auch im Ober-Oligocän sehr häufig auftreten. Es stimmt dieses Profil !) v. DECHENn. Erläuterungen der geolog. Karte der Rheinprovinz und Westfalen, Bd. II, p. 708. ?) G. BERENDT. Das Tertiär im Bereiche der Mark. Sitzungs- berichte der königl. preuss. Akad. d. Wiss. zu Berlin, 1885. — Die bisherigen Aufschlüsse des märkiseh-pommerschen Tertiärs etc. Abh. ‘zur geolog. Specialkarte, Bd. VII, 2, 1886. — Die oberoligocänen Meeressande zwischen Elbe und Oder, Diese Zeitschrift, 1886, Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 2». 334 im übrigen auch mit dem, was ÜREDNEr!) in Sachsen beobachtete, wenn, wie v. KoEnEn es vorschlug und was ÜREDNER seitdem auch acceptirte, der obere Meeressand CREDNER's dem Ober- Oligocän, die darüber folgenden Braunkohlen dagegen dem Miocän zugerechnet werden. Es ist also ein grosser Flächenraum. in dem sich diese Bildungen vom Niederrhein bis Sachsen und über ganz Nord- deutschland petrographisch kenntlich verfolgen lassen, und es ist seologisch, zum Theil auch palaeontologisch nachgewiesen, dass diese stratigeraphischen Ergebnisse richtige sind und überall con- stant bleiben. In anliegender Tabelle ergänze ich der Uebersichtlichkeit halber die von Herrn v. KoEnen?) gegebene Tabelle durch die Angaben von BERENDT und ÜREDNER und die Resultate meiner Beobachtungen. Zur Kenntniss der norddeutschen Peecten- Arten. Die Bestimmung der von mir gesammelten Fossilien des norddeutschen Tertiärgebirges wurde wesentlich erleichtert durch die Arbeiten von PrıLıpri°?), Spever®t), v. KoEnEn°), und Koch u. WIECHMANN®), welche die Faunen des Sternberger Gesteins und des Casseler Beckens, sowie auch Detmolds beschrieben haben, namentlich die Pelecypoden boten dabei etwas grössere Schwierig- keiten, zumal für die Gattung Peeten, von welcher in jenen Be- zirken verhältnissmässig wenige Arten, und dabei meist unaus- gewachsen und unvollkommen erhalten, vorkommen, sodass auch !) H. CREDNER. Der Boden der Stadt Leipzig. Erläut. zu den geol. Profilen durch den Boden der Stadt Leipzig etc. Leipzig 1883. — Das marine Ober - Oligocän von Markranstädt bei Leipzig. Diese Zeitschrift, 18S6. ”) v. KOENEn. Comparaison des Couches de l’oligocene supe- rieur et du miocene de l’Allemagne septentrionale avec celle de la Belgique. Ann. de la Soc. geol. de Belg., t. XII, Memoires, 1855. — Desgl. in einer brieflichen Mittheilung an das Neue Jahrbuch für Mi- neralogie etc., 1886, Bd. I. ®) R. A. PnıLıppi. Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- Verstei- nerungen des nordwestlichen Deutschlands, Cassel 1843. s) O0. SPEYER. Die Conchylien der Casseler Tertiär - Bildungen. Palaeontographica, IX, XVI u. XVII. — Die ober-oligocänen Tertiär- gebilde und deren Fauna im Fürstenthum Lippe-Detmold. Palaeonto- graphica, XVI. °) v. KOENEn. Das marine Mittel - Oligocän Norddeutschlands. Palaeontographica, XVI. 6) C. M. WIECHMANN. Die Pelecypoden des oberoligocänen Stern- berger Gesteins in Mecklenburg. Arch. d. Vereins d. Freunde d. Natur-. geschichte in Mecklenburg, Jahrg. XXI u. XXL. Neubrandenburg 1878. Mioeän., | (Zu pag. 334.) Mainz ÜREDNER And. BERENDT. | Belsien. | (Sachsen). | &.| teiner 3 = |1on. | ee RE EEE ;tein Anversien (Sable in v. noir d’Anvers et beck, d’Edeghem, = | gden Bolderien (DUMONT) =. | ück. pars. = | ı Bro- | Braunkohlenbil- Obere Braunkoh- ırdlich dungen der Mark lenstufe. | und in Pommern. =) = | | dto. subsudetische. | Eee ren] ” . * . v * * estein, _ Mächtige glimmer- | Oberer Meeres- ? Glaukonitische \Iergel | haltige Sande der sand. Sande des Bol- „ehrte, | Mark u. in Pom- derien (DUMoNT) Bünde, | mern. Elsloo. = rück), = |, Düs- ) Oligocän, Eocän? Mittel- Unter- N I | | itunter rtreten Söllin- im un- I \ ‚attorf, Atzen- 1, Wol- erwed- regeln, Rund Bünde. Stettiner Sand und ——————_——————————————— Rupelthon. Rupelien sup. et Septarienthon. Unterer Meeres- inf. sand. Tongrien sup. Glaukonitische Tonerien inferienr. Sande bei Berlin. Unteres od. Haupt- braunkohlenflötz. Weisse Thone. nn :Ö/7=5; Te = $ ee see (Zu pag. 534.) Mainzer Becken und re: Zwischen Giessen | Zwischen Cassel ar ; rt | ÜREDNER | 3 Weitarau: Flora von Re | md Detmold. Norddeutschland. | BERENDT. | (Sala) Belgien. ! | | | 5 | Schleswig - Holsteiner 2 | ete. Glimmerthon. | Se 3 Be. _ | au: BE | | ER Hydrobien-Schiehten | Kalten-Nordheim, | Oberer Basalt im Vo- | Holsteiner Gestein | | Anversien (Sable (Litorinellenkalk). Hessenbrücken, gelsberg, Rhön, Ha- , (pars), Sandstein v. | noir d’Anvers et ‚ Basalt von Eekenheim Holzhausen bei bichtswald ete. Bokup, Reinbeck, | d’Edegshem, lg etc, \ Homberg. Obere Braunkohlen, | Melbeck, Dingden Bolderien (Dumoxr) -| 5 Basalttuff, Polirschie- und Berssenbrück. pars. m | fer des Habichtswal- 2 des, Be Unterer Basalt. er 2 Se 23 = ee en er _ R Be et h Corbieula-Schiehten. | Salzhausen, Holz- | Braunkohlen unter d. | Braunkohlen unter d. | Sandsteine vom Bro- | Braunkohlenbil- ' Obere Braunkoh- | | hausen bei Mün- Basalt (Meissner, Ha-| Basalt am Ahlberg u. thener Ufer, nördlich dungen der Mark lenstufe. P den. biehtswald ete.) Gahrenberg; Braun- ravemünde. und in Pommern. | fr} 2? Kohlen von Bonn- | 'I’hon von Gross - Al- kohlen von Holzhau- | BE Neuwied. merode, sen bei Münden u. in Gottsbüren; Braun- dto. subsudetische. kohlenmulm von Det- | mold. | RE l { Ü ! Cerithienkalk u, Land- Quarzsand z. Dh. mit | Quarz-Sand z. Th. mit | Sternberger Gestein, | Mächtige glimmer- | Oberer Meeres- l ? Glaukonitische schneckenkalk. | (uarz- und Kreide- | Quarzgeröllen und) Sande und Mergel haltige Sande der sand. \ Sande des Bol- | Geröllen, oben z. Dh. | Quarziten, eisen- | von Wiepke, Lehrte, Mark u, in Pom- derien (DUMONXT) , Münzenbere und mit Quarziten, unten, | schüssigen Sandstei- Dieckholzen, Bünde, mern. \ Elsloo. E ltockenberg, nördlich von Gunters- | nen u. marınen Fos- Astrup (Osnabrück), | = Quarzit von Mün- | hausen, mit maninen | silien. Crefeld, Neuss, Düs- = Fa den ete. Fossilien. Glimmerhaltige Quarz- | seldort, | Cerithiensand, Sande u. Mergel mit | | | marinen Fossilien v. | | = Detmold. | E1 I —nnt — _— — = r nn _— — = Oyrenenmergel und lilsheim, Enkheim- | Rupelthon. Rupelthon mit Sanden | Rupelthon, mitunter | Stettiner Sand und | Rupelthon. Rupelien sup. et | + Schleichsand. Seckbach, Offen- (Hohenkirchen ete.). durch Sande SEREREEN | Septarienthon. Unterer Meeres- f inf. : | £ |, bach, Plörsheim (Magdeburg, Söllin- | sand. l’ongrien sup. s|r Rupelthon und Mee- etc, gen ete.), mu im un- | vossand. teren Theil. | | | Sand ete, von Lattorf, | Glaukonitische | ' Tongrien inferienr, | | | Calbe a. S., Atzen- | Sande bei Berlin. | I \ dorf, Unseburg, Wol- | S | | | \ mirsleben, Osterwed- | 5 | dingen, Westeregeln, | | | Helmstedt ete. und | | | | Brandhost bei Bünde. | | | | pP: ir n Se f 1 x \ | | Braunkohlen von Kau- | sensteine u. Braun- | Braunkohlen der Pro- | Unteres od. Haupt- | >} | | fungen, Möncheberg | kohlen von Hohen- | vinz Sachsen, An- ' braunkohlentlötz. N) | | etc. ‚ kirchen und vom halt, Braunschweig | Weisse Thone. | 5 | | | | Hopfenberg, Braun- | etc. | | o | r u Fi Ss u } I [a | | kohlen aus dem | | | Schwarzehohl. eg ne er ai n a a Mi ‚aid? en 8 siadlh 5 ‚eralhre Beme ve ” ti 2 2 Er Igefe Er ialse P Ä is ”- MI a PIKUM jl Lg - Et wre Ja eure + ser a \ 5 Bir Vera an 2 9 a a u 399 die Bivalven der Casseler Tertiär-Bildungen !), zu welchen SpEvER die Herstellung der Tafeln noch bewirkt hatte, nach dessen Tode aber Herr vox Kornen die Tafel - Erklärungen und Literatur- Nachweise lieferte, gerade die oberoligocänen Peeten- Arten nur sehr lückenhaft bekannt machen. Es erschien deshalb wünschenswerth, die .oberoligocänen Pecten-Arten specieller zu bearbeiten, zumal da Herr v. KoENnEN die Güte hatte, mir das von ihm seit mehr als 25 Jahren gesam- _ melte umfangreiche Material von Crefeld, Bünde, Freden ete. hierzu zur Verfügung zu stellen, wofür ich genanntem Herrn auch an dieser Stelle nochmals meinen besten Dank ausspreche. Neue Arten habe ich hierbei nicht gefunden, ich habe aber die Gorpruss’schen, Münsrer’schen, PmıLıppr schen und SpeyEr’- schen Arten einer Revision unterziehen und sie theils in grös- seren zweischaligen Exemplaren beschreiben, mehrfach Arten der senannten - Autoren vereinigen und vor Allem eine grössere Zahl von Fundorten für dieselben anführen können. Ausser den bereits eitirten Arbeiten habe ich noch benutzt: GOLDFUSS. Petrefacta Germaniae, 2. Bd., Düsseldorf, 1834—86. O0. SPEYER. Die Tertiärfauna von Söllingen bei Jerxheim. Palaeon- tographica, IX. — Ueber Tertiärconchylien von Söllingen bei Jerxheim im Herzog- thum Braunschweig. Diese Zeitschrift, Bd. XII, 1860. O0. SEMPER. Catalog einer Sammlung Petrefacten des Sternberger Gesteins.. Mecklenburger Archiv von 1861. F. SANDBERGER. Die Conchylien des Mainzer Tertiärbeckens, Wies- baden, 1863. 0. BOETTGER. Ueber die Gliederung der Cyrenenmergel-Gruppe im Mainzer Becken. Bericht über die Senkenbergische naturfor- schende Gesellschaft für 1873—1874, Frankfurt a. M.. 1875. Die Citate, welche dort und besonders in den zuerst ge- nannten Arbeiten mitgetheilt werden, vermeide ich zu wiederholen, da derjenige, der sich mit unserer Fauna beschäftigen will, auch die von GOLDFUSS, SPEYER etc. gegebenen Abbildungen wird mit- benutzen müssen. Pecten decussatws MÜNSTER. P. decussatus MÜNST. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven etc., t. 26, 2: Vorkommen: Ober-Oligocän! Sternberger Gestein, Wiepke, Diekholzen, Astrup, Bünde, Detmold, Freden, Hohenkirchen, Wil- helmshöhe, Oberkaufungen, Crefeld, Gerresheim bei Düsseldorf. !) Abhandlungen zur geol. Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten, Bd. IV, Heft 4. 22, 396 Unsere Art ist von allen die häufigste, und es liegen mir zahlreiche Exemplare fast aller Localitäten und in besonders grosser Anzahl vom Doberg bei Bünde und von Freden vor. Bei Aufstellung seines P. decussatus Münst. hat GoLpruss nur ganz kleine, 9 mm hohe Exemplare aus dem Ahnegraben (Wilhelmshöhe) gekannt und darum ausgewachsenere Schalen von Bünde abermals unter dem Namen P. Münsteri beschrieben und abgebildet. — Entsprechend seinem zahlreichen Auftreten ist die äussere Gestalt von P. decussatus eine mehr oder weniger ver- änderliche und deshalb hat auch Prrmirprpi, 1. c., p. 16, Unrecht mit der Behauptung, dass im Alter die linke Schale der rechten sehr unähnlich würde, und wenn er demgemäss ihre Ungleichklap- pigkeit hervorhebt, so hat er wohl nur rechte und linke Klappen etwas verschieden ausgebildeter Exemplare verglichen. PhiLıppi’s Pecten textus wird vom Autor nur als Varietät unserer Art be- trachtet, und ebenso möchte ich, dem Vorgange von PHıLıppi folgend, den P. pectoralis Münst. gleichfalls nur als etwas ab- weichende Jugendform von P. decussatus ansehen. — Was SAxD- BERGER, |]. c., als Pecten decussatus aus dem Mainzer Becken citirt, rechne ich nach seiner Beschreibung nicht mehr hierher, und ebensowenig gehört hierher, was Des#avyEes (Anim. s. vert., II, p. 75, t. 79, £. 15—17) als P. decussatus von Jeures anführt, letzteres dürfte vielleicht zu dem dort gefundenen, von DESHAYES aber nicht ceitirten P. pietus GoLDF. zu stellen sein. Zu den Beschreibungen und Abbildungen von GoLpruss be- merke ich, dass sich die hervorgehobene Veränderlichkeit der Schalen nicht auf ihre äussere Gestalt, sondern nur auf die Sculpturen erstreckt. Die zahlreichen Rippen können sich ebenso wie die concentrischen Anwachsstreifen bald mehr, bald weniger verwischen, und bei ausgewachsenen Schalen treten ausser den 3 bis 5 Rippen auf dem verlängerten vorderen Ohr der rechten Klappe (es ist viel weiter vorgebogen als die Abbildung von GoLprFüss, t. 98, f. 3a angiebt), in der Regel auch auf dem vor- deren Ohr der linken Klappe Rippen auf, in seltenen Fällen zeigen auch die hinteren Ohren Andeutungen von Rippen. — Mehrere zweiklappige Exemplare von Freden erweisen sich bei- derseits gleichmässig flach gewölbt. Die grössten der Fredener Schalen sind 30 mm hoch und 29,5 mm breit. Pecten macrotus GOLDFUSS. P. macrotus GOLDF. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven ete., t. 28, f.5. — non P. macrotus SPEYER, Söllingen, Diese Zeitschrift. Vorkommen: Ober-Oligocän: Bünde, Freden. Die Mehrzahl der vorliegenden Schalen von Bünde, welche 3371 ich hierher rechne, unterscheiden sich von der vorigen Art nur - durch stärkere Wölbung, besonders der rechten Klappen, und die wesentlich geringere Anzahl der Rippen, zwischen welchen die eoncentrischen Anwachsstreifen oft schon dem unbewaffneten Auge sichtbar werden. Die Rippen selbst sind glatt und die Anwachs- streifen laufen im Gegensatz zu der GoLpruss’schen Beschreibung nur in frühester Jugend über die Rippen hinweg. Die Ohren sind keineswegs grösser als bei P. deeussatus, höchstens ist das vordere Ohr der rechten Klappe zuweilen mehr senkrecht abge- schnitten. Die Anzahl der Rippen ist ebensowenig auf-28 bis 30 beschränkt, sie steigt vielmehr weit höher, ja es finden sich in sehr zahlreichen Exemplaren alle Uebergänge nach dem echten P. decussatus hin. An Grösse steht diese Art der vorigen nur wenig nach. Was Speyer, Söllingen, 1. e., als P. macrotus eitirt, ist später von ihm als ?. bifidus beschrieben und gehört zu P. Söl- lingensis v. KoENEN. Pecten Menkei GoLDrFuss. Taf. XX, Fig. 1a—.c. P. Menkei GOLDF. SPEYER—V. KOENEN, Bivalven etc., t. 30, f. 6. Vorkommen: Ober-Öligocän: Astrup, Bünde, Freden, Ahne- graben (Wilhelmshöhe), Gerresheim bei Düsseldorf. Es liegen mir nur einige Exemplare von Bünde und auch Freden vor, welche ich mit Bestimmtheit hierher rechne, während eine Reihe anderer Schalen eine Verbindung auch dieser Art mit dem echten P. decussatus Münsrt. herstellt. Ein zweischaliges Exemplar von Freden, Taf. XX, Fig. 1, dessen beide Schalen genau gleichmässig flach-gewölbt sind, erreicht eine Höhe von 27 mm und eine Breite von 26 mm. Die zart liniirten Rippen der rechten Schale sind, der Beschreibung von GorLpruss entsprechend, flach und breiter als die Zwischenfurchen, auf der linken Schale aber tritt genau das umgekehrte Verhältniss ein, die Rippen sind relativ schmal, etwas zugeschärft und durch etwa doppelt so breite, flache Zwischenräume getrennt. Gegen den unteren Rand der linken Klappe verlaufen zahlreiche, durch die Lupe deutlich wahrnehmbare, concentrische Anwachslinien, die sonst nur in der Jugend und auf den Ohren deutlicher her- vortreten; die concentrischen Linien der rechten Klappe sind noch feiner und zarter. (In der beigegebenen Figur sind die An- wachsstreifen zu kräftig gezeichnet.) Die Ohren entsprechen den von Gorpruss, 1.c. auft. 98, f. La und c gegebenen Abbildungen; 338 seine Abbildung f. 1b halte ich für eine rechte Klappe mit ab- gebrochenen Ohren. Eine rechte Klappe von Bünde, die 29 mm hoch und 28 mm breit ist, hat einen spitzeren Wirbel und weniger flache Rippen, während andere Schalen von Bünde sich den Fredener Exem- plaren enger anschliessen. Pecten Hausmannı GOLDFUSS. P. Hausmanni GOLDF., II, p. 69, t. 97, f. Sa, b, c, d. — — WIECHMANN, Verz., p. 5, No. 5. P. bifidus PmıL. pars, Prin., Beitr., p. 15. Vorkommen: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Wiepke, Astrup, Bünde, Freden, Gerresheim bei Düsseldorf. Vom Doberg liegen mehrere zweiklappige Exemplare und eine Anzahl einzelner Klappen vor, desgleichen von Freden und Astrup. Die ersteren erweisen sich im Gegensatz zu der GoLD- russ’schen Beschreibung als fast genau gleichklappige, indem die Wölbung der rechten Klappe kaum merklich grösser ist als die der linken. Ferner steigt die Zahl der Rippen auf der linken Klappe bis auf 40 und darüber. Die vorderen Ohren sind fast senkrecht abgestutzt, und das rechte ist an der Basis nur wenig ausgeschnitten; die hinteren Ohren beider Klappen dagegen sind sehr schief abgeschnitten und bei ausgewachsenen Exemplaren ebenso wie die vorderen deutlich gerippt. Ueber die gewöhnlich in der Dreizahl auftretenden Rippen der Ohren verlaufen dicht- gedrängte Anwachslinien. welche auch auf der Schale selbst bei Vergrösserung sichtbar werden. Letzteres zeigt sich noch deut- licher auf den Fredener Stücken, deren rechte Klappen dann auch noch äusserst feine Radialstreifung zeigen. — Die Grösse beträgt bis 35 mm Höhe und 36 mm Breite. Pecten laevigatus GOLDFUSS. P. laevigatus GoOLE., II, p. 68, t. 97,1. oaybees P. propinguus MÜNST. pars. GOLDF., H, p. 68, t. 97, f. 7a—d. Vorkommen: Ober-Oligocän: Astrup, Bünde, Freden?. Die vorliegenden Einzelklappen verschiedenen Alters vom Doberg und ebenso einige von Astrup zeigen, dass GOLDFUSS auch diese Art mit Unrecht ungleichschalig nennt. Die kreis- runden Schalenhälften sind fast genau gleichmässig flach-convex und tragen je 15 bis 17 kräftige Rippen, welche im frühen Jugendzustand durch zahlreiche radiale Linien vertreten sind, die sich aber bald zu Bündeln vereinigen und dann jene Rippen bil- den. Bis zu einem gewissen Alter bleibt auch eine entsprechende mo Liniirung der Rippen bei genügender Vergrösserung sichtbar. Die Rippen der linken Klappe sind meist stumpf zugeschärft (cfr. GOLDFUSS, 1. c., f. 6c) "und von gleicher Breite wie die Zwischen- furchen, die der rechten Klappe dagegen sind niedergedrückt und übertreffen dadurch die Zwischenräume an Breite. Die zarte, dem unbewafineten Auge nicht sichtbare, concentrische Streifung tritt wiederum auf den Ohren deutlich hervor. Die Ohren selbst gleichen sehr denen von P. Hausmann! GoLpr., d. h. sie sind ungleich, deutlich gerippt, die hinteren sehr schief abgeschnitten, und das vordere Ohr der rechten Klappe ist an seiner Basis mit einem Ausschnitt versehen. — Eine linke Klappe ist 32 mm hoch und 30 mm breit, die grösste der vorliegenden rechten Klappen nur 28 mm hoch und 27 mm breit. Was Gorpruss 1. c. als P. propingwus Münst. beschreibt und abbildet, sind zwei wohl nicht auf einander gehörige Scha- len, wenigstens habe ich unter dem gesammten mir vorliegenden Material nichts derartiges aufzufinden vermocht; ich bin vielmehr zu der Ueberzeugung gekommen, dass P. propinguwus wenigstens z. Th. noch zu P. laeviyatus zu stellen ist. Pecten decemplicatuws MÜNSTER. P. decemplicates MÜNnST. GOLDF., II, p. 68, f. 5a—d. Vorkommen: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Astrup, Bünde, Freden, Gerresheim bei Düsseldorf. Es liegt mir nur eine mittelgrosse, rechte Klappe von Bünde, mehrere von Astrup und einige z. Th. beschädigte Schalen von Freden vor. Die erstere entspricht ziemlich genau der von GOLDFUSS, 1. e., gegebenen Abbildung und Beschreibung; die 10 erhabenen Rippen zeigen unter der Lupe deutlich die dort in Figur 5d ver- srössert wiedergegebene feine Liniirung, und nur die Ohren weichen etwas ab. Das vordere Ohr zeigt nur 2 Rippen und ist ver- hältnissmässig länger, während umgekehrt das hintere Ohr ver- hältnissmässig noch kleiner ist als seine Abbildung angiebt und gar keine Rippen zeigt. Die Höhe dieser Schale beträgt 17,5 mm, ihre Breite 17 mm. Das Vorkommen von Astrup schliesst sich dem obigen noch am nächsten an. Auffallend klein sind die Ohren, besonders das hintere Ohr einer rechten Schale. Die Rippen, auf denen eine Liniirung nicht mehr wahrzunehmen ist, spalten sich gegen den unteren Rand hin, einige zeigen auch Dreitheilung. Eine etwas weniger gewölbte linke Klappe dagegen zeigt unter der Lupe jene Liniirung und sehr feine concentrische Streifung, welche sonst gegen den äusseren Rand hin allein noch wahrzunehmen ist. 340 Das vordere Ohr dieser Klappe ist deutlich gerippt. das hintere leider abgebrochen. Die Fredener Stücke erreichen eine viel beträchtlichere Grösse; eine rechte Klappe hat eine Höhe von 34 mm und eine Breite von 32 mm. Diese Schale zeigt durchweg sehr feine concentrische Linien, eine KRadialliniirung aber nur in frühester Jugend, in höherem Alter dagegen eine Zweitheilung der ein wenig flacher gewordenen Rippen. Ueber das sehr kleine hin- tere Ohr auch dieser Klappe verlaufen nur Anwachslinien, das gerippt gewesene rechte Ohr ist zum Theil abgebrochen. Eine kleinere linke Klappe hat nur 7 Rippen. Pecten striato-costatus MÜNSTER. Taf. XX, Fig. 2—Ab. ambiguus MÜNST.-. GOLDF., U, p. 64, t. 96, f. 2a, b, ec. striato-costatus MÜNST. GOLDF., 1, p. 63, t. 96, £. 1a, b. ambiguus MÜnst. Phır., Beitr., p. 49, No. 49. hybridus MÜNST. WIECHMANN, Verz., p. 6, No. 9. zehlasliusl am) Vorkommen: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Wiepke, Astrup, Bünde, Detmold, Freden, Crefeld. Die besten Stücke dieser Art liegen mir von Bünde, Freden und Crefeld vor, ausserdem zwei Schalen von Wiepke und ein Schalen-Bruchstück von Astrup bei Gardelegen. — Besonders die ersteren lassen keinen Zweifel darüber bestehen, dass die von GoLpruss 1. c. als P. striato-costatus Münsrt. beschriebene und abgebildete jugendliche, linke Klappe von Bünde nur ein Jugend- zustand seines P. ambiguus Müxst. ist. Der Name P. ambiguus wurde, weil schon vorhanden, später vom Grafen Münster selbst in P. hybridus umgeändert, letzterer hat aber bislang in der Literatur keinen Eingang gefunden und wird auf Grund obiger Vereinigung überflüssige. Zwar war der Name P. striato-costatus von GoLpruss bereits vergeben, jedoch an eine zur Untergattung Vola gehörige Art; ich behalte deshalb für unsere Art den Na- men P. striato-costatus Münsrt. bei. Die Gorpruss’sche Beschreibung ist zum Theil ungenau und in seinen Abbildungen f. 2a und b sind besonders die Ohren, welche augenscheinlich abgebrochen waren. falsch ergänzt. Die Stücke von DoBERG, darunter ein zweiklappiges Exem- plar von 28 mm Höhe und gleicher Breite (Taf. XX, Fig. 2). sind am unteren Rande halbkreisförmig, flach gewölbt und fast gleich- schalige. Die spitz zulaufenden Wirbel sind in der Regel etwas nach hinten gerückt, sodass der vordere, obere Schalenrand, der zugleich deutlich eingebogen ist, länger wird als der entsprechende hintere Randtheil. Die Ohren sind sehr ungleich, die vorderen 341 besonders gross. Die rechte Klappe zeigt 12 bis 14 bald mehr, bald weniger breite, liniirte Rippen von halbkreisförmigem Quer- schnitt, welche in früher Jugend, sowie gegen den vorderen und hinteren Rand hin Schuppen tragen. Im die weniger breiten, gleichfalls liniirten Zwischenfurchen schieben sich im Alter zu- weilen schmale, meist schuppige Nebenrippen ein. Das vordere Ohr der rechten Klappe ist flügelartig verlängert, an der Basis tief ausgeschnitten und mit 6 schuppigen Rippen geziert; gegen den Schalrand ist das Ohr deutlich abgesetzt und in diesem un- teren Theile frei von Rippen und lediglich mit Anwachsstreifen versehen. Das hintere Ohr ist nur klein, gerade abgeschnitten und trägt gleichfalls sechs, durch hervortretende Anwachslinien schuppige Rippen. Die geraden oberen Ränder der Ohren sind ein wenig übergebogen und erscheinen gezähnelt durch die auch hier noch hervortretenden Anwachslinien. — Die linke Klappe ist etwas gewölbter als die rechte; sie trägt zwölf gleichfalls in Linien abgetheilte, breite Rippen, zwischen welche sich im Alter regel- mässig ein oder zwei, selten auch drei schuppige Nebenrippen einschieben. An der Basis der Ohren sind die Schalenränder rechtwinklig umgebogen, und diese Umbiegungen von dicht ge- drängten Anwachsstreifen bedeckt. Sonst gleicht die Sculptur derjenigen der rechten Schale, auch das hintere Ohr entspricht senau dem der rechten, während das sehr grosse vordere Ohr gekörnelte Haupt- und Nebenrippen zeigt und vorn derartig ab- geschnitten ist, dass sein vorderer Rand mit dem oberen einen spitzen Winkel bildet. Die oberen Ränder beider Ohren fallen in eine gerade Linie, über welche der sehr spitze Wirbel ein wenig hervorragt. Die von Gorpruss als charakteristisch für den unteren Rand der rechten Klappe angegebene und in seiner Figur 2c in vergrös- sertem Maassstabe abgebildete Vereinigung je zweier Rippenlinien zu kleinen, durch Wachsthums- Ansätze sparrig beschuppten Rip- pen zeigen unter den Stücken von Bünde nur zwei zerbrochene Schalen, von denen ich die eine entschieden für eine linke Klappe halte, und ferner einige Bruchstücke von Freden und eine 36 mm hohe linke Klappe von demselben Fundort (Taf. XX, Fig. 3), ebenso das Bruchstück von Astrup. Von Crefeld liegt eine ganze Anzahl gut erhaltener rechter und linker Klappen vor, welche aber, bis auf die gut überein- stimmenden Ohren, ein von den beschriebenen etwas abweichendes Aussehen haben. Beide Klappen (Taf. XX, Fig. 4) sind etwas stärker gewölbt, und besonders ist die linke Klappe viel stärker aufgebogen. Die Rippen der rechten Schale sind ferner gröber liniirt, meist noch zweigetheilt, und über dieselben verlaufen zahl- 342 7 reiche concentrische Anwachslinien, aber Schuppenbildungen zei- gen nur die randständigen Rippen von ganz jungen Exemplaren. Von Wiepke liegen nur zwei jugendliche Klappen vor, wie ich ähnliche auch bei Friedrichsfelde unweit Lemgo aufgefun- den habe. Pecten pietus GOLDFUSS. P. pictus GOLDF. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven, t. 27, f. 5-10. — — v. KoEneEn, Mittel-Oligocän, No. 125, t. 26, f. 3,5 u. 6. Vorkommen: Ober - Oligoeän: Bünde, Detmold?, Freden, Ahnegraben?, Crefeld. — Mittel-Oligocän: Stettin (Sand), ?Herms- dorf, ?Freienwalde, ?Joachimsthal, Söllingen. Ober-Kaufungen; Pariser Becken: Morigny; Belgien: Syst. rup. inf. et sup.; Mainzer Becken (Meeressand und Chenopus-Schicht). Zu seiner Beschreibung und Abbildung kannte GoLDrFUuss nur eine Anzahl linker Klappen, sodass SANDBERGER, 1. c.. sich veranlasst sah, die Vorkommen des Mainzer Beckens von Neuem zu beschreiben und abzubilden. Zu letzteren hinwiederum gab dann BOETTGER, 1. c., noch einige Ergänzungen, während SPEYER, l. c., für die Söllinger Vorkommen zwei neue Species aufgestellt hat. Auf die Zugehörigkeit des P. venosus SPEYER und auch des P. transverse-lineatus SPEYER zu P. pretus GoLDF. und auf die falsche Ergänzung der Ohren bei SPEYER hat zuerst v. Kor- NEN, ]. e., aufmerksam gemacht, der ebenda auch die meisten der übrigen oben citirten Vorkommen bespricht. Mir liegen aus dem Ober-Oligocän nur einige, zum Theil beschädigte Klappen von Bünde und Freden vor. welche hierher gehören, während ich andere, und meist sehr jugendliche Stücke nicht ohne Zweifel hierher stelle. Pecten erinitus MÜNSTER. P. erinitus MÜNST. GOLDF., I, p. 71, t. 98, f. 5a und b. — — PHır. Beitr., p. 49, No. 42. Vorkommen: Ober-Oligocän: Bünde, Detmold, Freden. Diese Art, welche GoLpruss 1. c. als Seltenheit von Bünde anführt und von der er eine beschädigte rechte Klappe abbildet und beschreibt, glaubte Prıuıper, 1. c., auch unter Fredener Stücken aufgefunden zu haben, er war jedoch seiner Sache selbst nicht ganz gewiss. Es liest mir nur ein Bruchstück vom unteren Rand einer flachgewölbten Schale. deren Grösse etwa die des GoLD- russ’schen Originals erreicht haben dürfte, von Freden vor, das ohne allen Zweifel hierher eehört. Dieses Bruchstück zeigt deutlich die unsere Art von allen übrigen unterscheidende und schon mit blossem Auge wahrnehmbare Gitterseulptur, welche GouLprüss, 1. c., in Figur 6b vergrössert wiedergiebt; auch von den flach ausstrahlenden Rippen sind noch Andeutungen vorhanden. 345 Eine weitere Reihe sehr jugendlicher, rechter und linker Schalen von Freden, deren grösste nur 12 mm hoch und 11 mm breit ist, und ebenso einige noch kleinere Schalen von Bünde und Friedrichsfelde bei Lemgo halte ich für Brut der obigen Art, kann die Frage jedoch nicht mit Sicherheit entscheiden, da ich kein ausgewachsenes Exemplar mit Ohren vergleichen kann und auch die Goupruss’sche Abbildung keine Ohren aufweist. Gleiche Schalen aber dürften es gewesen sein, welche Pippi eitirt und die er von Herrn Prof. Levnıs zur Ansicht erhalten hatte, wenigstens liegen mir einige allerdings sehr jugendliche Klappen vor, welche der Wrrre'schen Sammlung entstammen und als Peeten erinitus Münsrt. bestimmt sind, eine Bestimmung, die wahrscheinlich von Prof. Lzeunss ausgeführt worden ist. Diese Stücke sind dünnschalig, gleichklappig, flach-convex und am un- teren Rande halbkreisförmig. Die zugespitzten Wirbel überragen noch eben den oberen geraden Rand der ungleichen Ohren. Beide Schalen sind mit sehr feinen, radialen Linien geziert, die sich verzweigen und immer senkrecht zum äusseren Rand stehen, sodass sie am vorderen und hinteren Rand stark aufgebogen sind. Bei genügend starker Vergrösserung treten über jene Linien hinweglaufende,. noch zartere, concentrische Anwachslinien bald mehr, bald weniger deutlich hervor. Zuweilen werden auch flache, wellige Rippen und Furchen bemerkbar. Die hinteren Ohren beider Schalen sind sehr klein, die vorderen verhältnissmässig gross, fein gerippt und mit zahlreichen Anwachsstreifen bedeckt. Das vordere Ohr der rechten Schale ist an seiner Basis tief spitzwinklig ausgeschnitten. Pecten limatus GoLDFUSs. ar AAT, Bio 1 P. limatus GOLDF. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven etc., t. 27, £f. 14. Vorkommen: Ober - Oligocän: Freden, Ahnegraben (Wil- helmshöhe). GOLDFUSS, 1. c.. giebt nur die Beschreibung und Abbildung einer einzelnen linken Schale, und auch mir liegt nur die von SPEYER 1. c. abgebildete linke Klappe aus dem Ahnegraben im Original vor und ferner eine rechte Klappe von Freden. Die zuerst genannte linke Klappe, welche bei SPEYER in Figur 11a und 11b mit verhältnissmässig zu breit gezeichneten Rippen wiedergegeben ist, wurde in den Tafel - Erklärungen durch von KoEnen nicht ohne Zweifel hierher gestellt; dieselbe entspricht jedoch annähernd der Gorpruss’schen Beschreibung. Die Ohren freilich stimmen weniger mit der von GoLpruss gegebenen Ab- bildung, sie sind mehr senkrecht zum geraden Schlossrand ab- geschnitten, über welchem der spitze Wirbel ein wenig hervorragt. 9344 Pa Ich bezweifle jedoch, dass die Gorprvss’sche Abbildung hier ganz naturgetreu ist. Zu diesem Schluss berechtigt auch die rechte Klappe von Freden (Taf. XXI, Fig. 1), welche ich hierher rechne. Diese Schale ist gleichfalls elliptisch zugespitzt, flach convex und mit etwa 22 schuppigen Rippen bedeckt, die zu je 2 oder 3 unregelmässige Büschel bilden und selbst noch häufig zwei- oder dreigetheilt sind. In die Zwischenräume der Büschel schieben sich in der Regel noch feine, gleichfalls schuppige Ripp- chen ein, welche aber nicht bis an den zugespitzten und etwas nach hinten gerückten Wirbel verlaufen. Ueber dıe gegen den oberen Schalrand scharf abgesetzten, sehr ungleichen Ohren ver- laufen ebenfalls durch Anwachsstreifen schuppige Rippen. Das hintere Ohr ist klein, das vordere dagegen stark verlängert und an seiner Basis tief spitzwinklig ausgeschnitten. Die Zahl der Rippen des vorderen Ohres beträgt vier, zwischen dieselben aber schieben sich noch Nebenrippen ein. Die Höhe dieser Schale erreicht 10 mm, die Breite 9 mm. Pecten cancellatus GOLFDUSS. P. cancellatus GOLDF., IL, p. 59, t. 94, £. 5a, b. ? P. cancellatus WIECHMANN, Verz., p. 5, No. 7. Vorkommen: Ober-Oligocän: Bünde. Ebenso wie GoLpruss liegt auch mir von dieser Art nur eine kleine linke Klappe von Bünde vor, welche vollkommen der von GoLpruss, 1. c., gegebenen Abbildung und Beschreibung ent- spricht und bei einer Höhe von 9 mm eine Breite von 8,5 mm aufweist. KARSTEN und WIECHMANN citiren P. cancellatus auch aus dem Sternberger Gestein, wahrscheinlich aber gehören ihre Exem- plare zu P. striato-costatus Münst., wozu auch die durch von KornEN (cfr. Mittel - Oligocän, No. 125) zum Vergleich herange- zogenen Crefelder Stücke auf Grund eines grösseren Vergleichs- materials gestellt werden mussten. Eine Vereinigung unseres P. cancellatus mit P. striato - costatus scheint mir nicht ange- bracht, da ersterer sich durch die schuppenartigen Höcker auf Haupt- und Nebenrippen genügend unterscheidet; eher halte ich es für wahrscheinlich, dass sich später einmal noch seine Zuge-. höriskeit zu P. striatus Münst. ergeben dürfte. Pecten striatus Münster (non Sow.). P..'striatusMuNst. 'GOLDE, Ip. 6A orten ? P. striatus Münst. Prir., Beitr., p. 48, No. 46. Vorkommen: Ober-Oligocän: Wiepke, Astrup, Bünde, ?Freden. Einige flach-convexe, rechte Klappen von Wiepke bei Garde- 345 lesen und eine ebensolche vom Doberg mit zerbrochenen Ohren und endlich ein Schalenbruchstück von Astrup entsprechen ziem- lich genau der Beschreibung und Abbildung, welche GoLpDrFuss, l. e., von einer rechten Klappe vom Doberg giebt, haben aber mit P. bıfidus, den Pmuiprpi, 1. c., zum Vergleich heranzieht, nicht die mindeste Aehnlichkeit. Die Doberger Klappe ist 19 mm hoch und 18,5 mm breit, und etwa dieselben Dimensionen haben die grösseren der Schalen von Wiepke, während das Bruchstück von Astrup 21 mm breit ist. — Vergleiche die Bemerkung zur vorigen Art. Pecten triangularıs GOLDFUSsS. P. triangularıs GOLDF., II, p. 61, t. 95, f. 2a, b. — — WIECHMANN, Verz., p. 6, No. 8. — — YV, Münster, p. 439, No. 92. Vorkommen: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Bünde. Von Gorpruss nur in einer linken Klappe gekannt und von WIECHMANN |]. c. aus dem Sternberger Gestein eitirt. Von dem Doberger Material rechne ich eine 18 mm hohe und 17 mm breite, flach-convexe Klappe mit abgebrochenen Ohren nicht ohne Zweifel hierher. Pecten bifidus MÜNSTER. P. bifidus MüNST. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven etc., 1.28, f. 1—4 und t. 29, f. 1—9. Vorkommen: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Astrup, Bünde, Detmold, Freden, Güntersen bei Göttingen, Hohenkirchen, Wilhelmshöhe, Kaufungen, Crefeld, Gerresheim bei Düsseldorf. Diese Art ist wohl die charakteristischste und am weitesten verbreitete unter allen oberoligocänen Pecten-Arten und wird spe- ciell am Doberg (Bünde) in ausgezeichneter Erhaltung und in zweiklappigen Exemplaren gefunden. Gorpruss hatte zu seiner Abbildung und Beschreibung nur sanz jugendliche Schalen und hat durch diesen Mangel man- cherlei Irrthümer veranlasst. Allein diesem Umstande dürfte es zuzuschreiben sein, dass SPEYER (Söllingen, p. 67) die Söllinger Vorkommen hierher zieht, und dass Bronn (Ind. pal., p. 920 u. 924), PrıLıppr (Beitr., p. 15, No. 51) und Semper (l. c. p. 159) ihn mit dem gänzlich verschiedenen P. Hausmanni GOoLDF. ver- wechselt haben und Bronx ihn sogar mit seinem P. multisuleatus vereinigte. Was Desnaves (Suppl., II, p. 77, t. 79, £. 21—23) von Jeures und Morigny als P. bifidus GoLpr. anführt, ist schon durch v. Koersen (Mittel-Oligocän, No. 123) berichtigt und zu 346 7 P. inaequalis Au. Braun (SanDe., p. 369, t. 32, f. 3; t. 33, f.5) gestellt worden. P. asperulus Münsr. ist. wie die grosse Zahl der vorlie- genden Klappen von sehr verschiedenem Alter beweist, lediglich eine Jugendform des P. bifidus Münst. Beschreibung: Kreisförmig, ungleichschalig (GoLpruss nennt irrthümlich beide Schalen gleich), mit zahlreichen gespaltenen Rippen, welche durch das Hervortreten concentrischer Anwachs- streifen besonders im Jugendzustand mehr oder weniger knotig erscheinen, während bei älteren Exemplaren nur die Rippen der linken Schale diese Knoten oder Schüppchen durchweg zeigen und auf der rechten Klappe dieselben nur am Wirbel und von den randständigen Rippen zum Theil in Andeutungen bewahrt werden. Die rechte Schale ist flach-convex und trägt 25 bis 30 in der Regel typisch zweitheilige Rippen. und zwar sind die mitt- leren Rippen gewöhnlich schon vom Wirbel ab scharf zweigetheilt, wogegen nach dem vorderen und hinteren Rand zu sich die Zwei- theiligkeit meist verliert. Die Zwischenfurchen der rechten Klappe haben etwa die Breite eines Rippenpaares und sind im ausge- wachsenen Zustande glatt. Die Ohren beider Schalen sind gross, ungleich und deutlich radial-gerippt: das vordere Ohr der rechten Klappe ist verlängert und an der Basis tief ausgeschnitten. Die Anwachslinien treten auf den Ohren am deutlichsten hervor und bilden, besonders auf denen der linken Klappe concentrische Schuppenreihen; dieselben verlaufen bis an den oberen Rand, welcher eben dadurch scharf gezähnelt erscheint. Der obere Rand der rechten Schale greift hakenförmig über den der linken über. — Die linke Klappe selbst ist kaum gewölbt, fast flach. Ueber dieselbe verlaufen eleichfalls 20 bis 30 scharf hervor- tretende Rippen, zwischen welche sich in die viel breiteren Zwischenfurchen vom Rande her je 2 bis 4 feinere Rippchen einschieben und gegen den Wirbel hin zum Theil wieder ver- schwinden. Concentrische Anwachslinsen treten sowohl auf den primären als auch secundären Rippen hervor, sodass die ganze linke Klappe mit dicht gedrängten Schuppen besetzt erscheint. Auf einer rechten Klappe von Astrup treten die concentrischen Linien auch im Alter noch überall deutlich hervor, sowohl auf den mittleren Rippen, als auch den Zwischenrippen; Kaufunger Exemplare bilden den Uebergang zu dem beschriebenen Vorkom- men von Bünde. — Gute Abbildungen finden sich bei SpEvER, Cassel, 1. c. Die zwei grössten der mir von Doberg vorliegenden zwei- schaligen Exemplare sind 28 und 32 mm hoch und 29 und 35 mm breit; eine einzelne rechte Klappe hat eine Höhe von 45 mm au und eine Breite von 50 mm, während eine einzelne grössere linke Klappe entsprechend 37 mm und 42 mm misst. P. bifidus Münst. könnte, wie dies schon v. KoEnen, |. c., No. 123, hervorgehoben hat, „ausgewachsen durch seine Sculptur und besonders durch seine Gestalt allenfalls mit P. Janus GoLDF. (IL, p. 62, t. 95, f. 4a, b) von Bünde etc. verwechselt werden, unterscheidet sich aber schon durch die zum Theil gespaltenen Rippen der rechten Klappe und die mehr zerstreuten, nicht ge- bündelten Rippen der linken Klappe genügend“. Pecten lucidus GOLDFUSS. P. lueidus GOLDF. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven etc., t. 80, f. 1—5 u. 7. Vorkommen : Ober. - Oligocän: Bünde, Wilhelmshöhe, Kau- fungen. Gorpruss giebt nur die Beschreibung und Abbildung einer vom Grafen Münster bei Bünde aufgefundenen rechten Klappe, die der letztere für eine Varietät seines P. brfidus hielt, welchem Vorgange sich auch Pmmuiprpr, 1. e., anschloss. Mir liegen aus dem Ahnesraben mehrere gut erhaltene, zweischalige Exemplare vor, welche in ihrer Gestalt sich zwar eng an P. bifidus Münsr. anschliessen, durch ihre Sculptur und vor Allem durch das fast voliständige Zurücktreten der concentrischen Anwachsstreifen jedoch gut davon zu unterscheiden sind. Zu der Beschreibung und Abbildung von GoLpruss habe ich zu bemerken, dass die Gestalt der Ohren wenig mit derjenigen der mir vorliegenden Stücke übereinstimmt, sich vielmehr enger an die von P. befidus Münsr. anschliesst; die Fältelung derselben ist bald mehr, bald weniger deutlich. — Die linke Schale ist ebenso wie die der vorigen Art weit flacher und trägt 22 bis 23 scharfe Radialrippen; dieselben werden durch doppelt so breite Zwischenfurchen getrennt, in welche sich vom äusseren Rande her einzelne und nicht bis zum Wirbel verlaufende Secundär- rippen einschieben. Farbige Wachsthumsbänder zeigen sich auch auf der linken Klappe, welche sonst glatt ist und auf der sich allein im Jugendzustande unter der Lupe auch über die Rippen hinweglaufende, zarte, concentrische Linien bemerkbar machen, welche nur auf den ungleichen, feingerippten und nicht gefalteten Ohren etwas deutlicher hervortreten. Ein zweischaliges Exemplar aus dem Ahnegraben ist 32 mm hoch und 34 mm breit, eine einzelne rechte Schale wird 36 mm hoch und 39 mm breit. Brauchbare Abbildungen von Exemplaren verschiedenen Al- ters S. SPEYER, Cassel, 1. c. f 348 Pecten Janus MüÜnsTER. P.. Janus MoöNsT. ''GorLpr., DT, 9. 2,1. SE Uan r Vorkommen: Ober - Oligocän: Wiepke, Bünde, ? Freden, Ahnegraben, Crefeld. Vom Doberg bei Bünde enthält die Göttinger Sammlung eine Reihe zweiklappiger Stücke von bester Erhaltung, welche fast genau der Beschreibung und Abbildung von GoLpruss, 1. c., ent- sprechen. Nur die Ohren werden dort mit Unrecht gleichförmig genannt, sind aber m der Abbildung 4a und b genau wiederge- geben; Figur 4d stellt eine jugendlichere rechte Klappe dar, deren Ohren zerbrochen sind und Figur 4c ist eine linke Klappe von P. bifidus Münsrt. Das grösste zweiklappige Exemplar vom Doberg erreicht eine Höhe von 52 mm und eine Breite von 60 mm, während eine einzelne rechte Klappe sogar 59 mm hoch und 70 mm breit wird. — Von den anderen Fundorten liegen nur Bruchstüche vor. Bemerkung: Goupruss giebt als Fundort obiger Art irrthüm- lich Baden bei Wien statt Bünde an. Pecten Hofmanni GoLpFUss. P. Hofmanni GOLDF. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven etc., t. 28, Ta96ru, Hundes 0rn 8: Vorkommen: Ober-Oligocän: ?Diekholzen, Bünde, Hohen- hausen und ?Friedrichsfelde (Detmold), Wilhelmshöhe. Häufig am Doberg und ferner bei Hohenhausen im Detmol- dischen, wo in fast kiesartigem Mergel die kräftigen, grossen Schalen dieses Pec’en ziemlich die einzigen in guter Erhaltung zu gewinnenden Petrefacten bilden. Die Vorkommen beider Fund- orte, von denen mir reiches Material vorliegt, stimmen sehr gut überein und übertreffen an Grösse alle übrigen oligocänen Pecten. Speciell das Vorkommen von Bünde beschreibt GoLDFUss, l. e., und giebt t. 96, f. 4a, b, c genaue Abbildungen beider Scha- len, während SpeyEr, Detmold, 1. e., eine ausführliche Beschrei- bung und auch Abbildung einer linken Schale von Hohenhausen giebt. Zu letzteren bemerke ich, dass nur die grossen Ohren der linken Klappe fast gleich sind, während das vordere Ohr der rechten Klappe stark geschwungen, nach oben weit vorgebogen und an seiner Basis tief ausgeschnitten ist. Die Höhe eines zweischaligen Detmolder Exemplares beträgt 75 mm. seine Breite 80 mm; eine vollständige linke Klappe von Bünde ist 68 mm hoch und 73 mm breit, während eine etwas zerbrochene linke Klappe sogar 73 mm Höhe erreicht, die grösste vorliegende rechte Klappe von dort ist dagegen nur 66 mm hoch und 70 mm breit. 349 Pecten semistriatus GOLDFUSS. Taf. XXI, Fig. 2a — c. pnrstreatus GOLDF., II, p.: 71, t., 98,-f. 5a, bh, c,.d,e. I semneostatus GOLDF., H, p. 72, t. 98, T. 7. Er Schnitgeri SPEYER, Detmold, No. 33, p. 48, t. 5, f. La, b, e. Non P. semicostatus SPEYER, Söllingen, p. 314 und diese Zeitschrift Bd. XII, 1860, p. 506. Vorkommen: Ober - Oligoeän: Sternberger Gestein, Astrup, Bünde, Friedrichsfelde und Hohenhausen (Detmold), Crefeld. GoLpruss kannte nur jugendliche Schalen und eine ausge- wachsene rechte Klappe (von Goupruss selbst als linke Klappe beschrieben) dieser Art von Astrup und er beschrieb deshalb eine hierher gehörige und zum Theil beschädigte rechte Schale von Bünde abermals als P. semzcostatus. Ferner beschrieb SpEYER, Detmold, 1. c., von Neuem als P. Schnitgeri eine bei Hohen- hausen aufgefundene, etwas vollständigere rechte Klappe, welche aber sowohl nach Abbildung als auch Beschreibung sehr gut mit einer vorliegenden rechten Schale von Friedrichsfelde und zahl- reichen, bei Bünde aufgefundenen Exemplaren übereinstimmt. Ausser jenen liegt nur noch eine linke Klappe von Crefeld vor. Ein zweischaliges Exemplar von Bünde (Taf. XXI, Fig. 2) ist 35 mm hoch und 40 mm breit, also fast genau kreisförmig, ungleichklappig und mit grossen Ohren versehen. Die rechte Schale entspricht, wie bemerkt, der Beschreibung von SPEYER, l. e.: „gewölbt, ziemlich dick und mit 20 bis 22 dicht unter den kleinen, stumpfen Buckeln beginnenden, und nur hier äusserst fein gekörnelten Rippen geziert, welche sich alsbald theilen, breiter und der Art flacher werden, dass sie schon auf der Mitte der Schale nur sehr schwach hervortreten und gegen den Rand hin völlig verschwinden. Feine concentrische Anwachslinien sind bemerkbar, und ausserdem treten weisse Querbinden — vermuth- lich als Reste früherer Färbung — hervor. Die Ohren sind gross, das hintere fast gerade abgeschnitten, das vordere am Grunde mit einem kleinen Ausschnitt; beide mit zahlreichen, dichtgedrängten, S-förmig gebogenen (uerrippen geziert, welche an dem, in stumpfem Winkel einspringenden Schlossrande über- stehen und hier feine Zähnchen oder Zacken bilden. Mehrere äusserst schwach gekörnelte Radialrippen, von denen die drei mittleren stärker hervortreten, durchsetzen jene @Querrippchen. Die tiefe Bandgrube bildet ein gleichseitiges Dreieck. Muskel- eindruck gross, rundlich und etwas seitlich von der Mitte ge- legen.“ — Unter der Lupe bleibt eine über und zwischen jenen Rippen verlaufende, äusserst feine radiale Liniirung auch gegen den äusseren Rand hin bemerkbar, welche von ebenso feinen und Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2, 23 zahlreichen concentrischen Linien durchsetzt wird, sodass die anscheinend glatte Schale unter Vergrösserung sehr feine Gitter- sculptur zeig. — Ein davon völlig verschiedenes Aussehen hat die fast flache, gleichseitige linke Klappe. Ueber dieselbe ver- laufen etwa 40, durch hervortretende concentrische Anwachs- streifen meist gekörnelte, scharfe Rippen, zwischen welche sich in den breiten Zwischenfurchen feinere, gewöhnlich glatte Ripp- chen einschieben. Unter der Lupe zeigt auch die linke Schale die charakteristische, sehr zarte Liniirung, welche im Verein mit der vorhandenen feinen, concentrischen Streifung auch hier jene Gitterseulptur hervorruft. Die Körnelung der Rippen ist am deutlichsten gegen den Rand hin. Die grossen, fast rechtwink- ligen Ohren tragen 6 bis 5 Rippen, welche von zahlreichen, unter der Lupe schuppenförmig erscheinenden Anwachsstreifen durchsetzt werden. Eine grössere einzelne, linke Klappe erreicht eine Höhe von 48 mn und eine Breite von 52 mm; eine rechte Klappe wird sogar 55 mm hoch und 56 mm breit. Pecten semieingulatus MÜNSTER. Taf. AXT, Pie dur P. semicingulatus MÜNST. _GOLDF., H, p. 77,:t. 99, £. 11. — — WIECHMANN, Verz., p. 6, No. 10. Vorkommen: Ober-Oligocän: Sternberger Gestein, Astrup, Bünde, Freden, Crefeld? Von Freden liegen einige mehr oder weniger beschädigte, einzelne Klappen und ein zweischaliges Exemplar vor (Fig. 35), von anderen Vorkommen dagegen ist nur noch Bünde mit einer grossen, aber zerbrochenen rechten Klappe (Fig. 4) und Crefeld mit einem Bruchstück einer linken Schale vertreten. Die vorlie- senden Stücke lassen über ihre Zusammengehöriekeit keinen Zweifel, weichen aber verschiedentlich von der bei Gorpruss gegebenen Beschreibung und Abbildung (einer einzelnen rechten Schale) ab. Die Stücke von Freden sind kreisrund, ganz flach-convex, gleichschalig und relativ dünn. Die Wirbel sind spitz und ragen wenig über den oberen Rand der Ohren hervor. Die oberen Schalenränder, auf welchen die gegen die eigentliche Schale scharf abgesetzten Ohren aufsitzen. sind nach der Schale zu ein- gebogen. Die Schale selbst ist vollkommen glatt und nur von concentrischen, farbigen Wachsthumsbändern durchzogen. Feine concentrische Anwachslinien sind allein auf den grossen und un- gleichen Ohren bei Vergrösserung wahrnehmbar. Auf dem vor- deren Ohr der rechten Klappe sind dieselben verkehrt $-förmig gekrümmt und ebenso ist der vordere Rand des Ohres gestaltet, 351 indem der Ausschnitt an seiner Basis nur klein ist; endlich ist das vordere Ohr mit 3 bis 4 flachen Rippen geziert. Das hin- tere Ohr dieser Klappe ist in etwas schiefer Richtung abge- schnitten, und der obere Rand beider Ohren bildet einen nach oben geöffneten, sehr scharfen Winkel. — Die linke Klappe weicht wesentlich in der Gestalt der Ohren ab. . welche kleiner, gleich und symmetrisch in schiefer Richtung abgeschnitten sind, während ihre oberen Ränder in eine gerade Linie fallen. — Bei dem Stück von Crefeld ist auch das vordere Ohr dieser Klappe schwach genippt. und beide Ohren sind sehr fein linüirt. — Bei allen Schalen zeigen beide Ohren unter der Lupe äusserst zarte, concentrische Liniirung. welche auch auf der sonst glatten Schale zuweilen bemerkbar ist. Auf der linken Klappe des zweischa- ligen Exemplares ist endlich noch eine Anzahl sehr flacher Rippen angedeutet (vergl. Fig. 3b). Das letztgenannte Exemplar erreicht eine Höhe von 30 mm und eine Breite von 29 mm, eine einzelne rechte Klappe von Freden mit fehlendem unterem Rande ist sogar 41 mm breit, und das theilweis zerbrochene Exemplar von Bünde hat einen Durch- messer von mindestens 56 mm gehabt. Pecten Hauchecornet v. KoOENEN. P. Hauchecornei v. KOENEN. SPEYER — V. KoOENEN, Bivalven etc., ma, DS u. A Vorkommen: Ober-Oligeocän: ?Sternberger Gestein, Wiepke, Freden, Bünde, Detmold, Crefeld; — Mittel-Oligocän: Söllingen; — Unter-Oligoeän: Lattorf, Calbe, Atzendorf, Unseburg, ?Helmstädt. In seiner Tertiärfauna von Söllingen gab SPEYER zuerst die Beschreibung und Abbildung einer sowohl auf der Innen- als Aussenseite vollkommen glatten und nur bis 4 mm hohen und 4!/g mm breiten rechten Pecten - Schale unter dem Namen P. inornatus. Letzterer wurde dann, weil schon vergeben, in den Tafel - Erklärungen zu Sreyer’s Bivalven der Casseler Tertiär- bildungen durch v. Korxnen in P. Hauchecornei umgeändert. In seinem Mittel - Oligocän ergänzte endlich v. KoxEn die SpEYER'- sche Beschreibung und giebt die Abbildung einer 6 mm breiten und 5,5 mm hohen linken Schale von Crefeld, auch werden hier noch eine ganze Reihe anderer Vorkommen aufgeführt und besprochen. Einige Schalen, welche ich bei Friedrichsfelde (Detmold) auffand, ferner etliche andere von Bünde, Freden und aus dem Ahneeraben (Wilhelmshöhe) sind gleichfalls nur sehr klein und äusserst dünn- schalig und zerbrechlich, die grösste unter allen ist noch eine rechte Schale von Wilhelmshöhe, welche 4 mm breit und 3,5 mm hoch ist. Von Wiepke liest nur ein Steinkern vor. 33% ww \Sog/ IND Pecten pygmaeus MÜNSTER. P. pygmaeus MÜNST. SPEYER — V. KOENEN, Bivalven etc., t. 27, 7MAund Vorkommen: Ober - Oligocän: Diekholzen, Bünde, Freden, Ahnegraben; — Mittel-Oligocän: Söllingen. Die nothwendige Vereinigung des P. impar SPEYER von Söllingen mit der durch GoLpruss von Bünde als P. pygmaeus Münsrt. beschriebenen und abgebildeten Art wurde durch von Kornen, 1. c., vorgenommen. Die Abbildung von GoLpruss ist entschieden ungenau, das vordere Ohr ist falsch ergänzt, und die Ligamentgrube fehlt ganz. Die meisten der mir vorliegenden Schalen stammen von Freden und entsprechen vollständig den Abbildungen und der Be- schreibung von SPEYER; häufig allerdings ist die äussere Sculptur ganz oder theilweise abgerieben Die grösste (rechte?) Schale ist 6,5 mm hoch und ebenso breit. — Vom Doberg habe ich zum Vergleich nur einige mehr oder minder beschädigte Schalen mit verhältnissmässig gut erhaltenen, zahlreichen, concentrischen Linien auf der Aussenseite. Was Pnrmprr in seinen Beiträgen p. 50 als P. antiquatus beschreibt, dürfte zum Theil wenigstens gleichfalls hierher ge- hören, während er umgekehrt zu seinem von Wilhelmshöhe citirten P. pygmaeus auch sicher den P. Hauchecornei v. KoEnEN mit eingerechnet hat. Ausser den bisher aufgeführten Arten wollen Kocn und auch WIECHMANnN den mitteloligocänen Pecten Stettinensis v. KOENEN im Ober-Oligocän des Sternberger Gesteins aufgefunden haben. Dieselben erklären (WıEcHumann, Verz., p. 5, No. 6) einen Abdruck mit Schale und den dazu gehörigen Steinkern von einem Pecten aus echtem Sternberger Gestein aus der Sammlung des Baron v. NETTELBLADT für P. Stettinensis; in der genannten Sammlung sol sich auch noch ein zweites, schlechteres Exemplar dieser Art befinden. — Vermuthlich aber lieet hier eine Verwechselung vor, da P. Stettinensis sonst im Ober-Oligocän gar nicht und auch im Mittel-Oligocän nur aus dem Stettiner Sand und bei Neustadt-Magdeburg bekannt ist; ich lasse es dahingestellt, ob hier etwa eine Verwechselung mit P. hricidus vorliest, welcher mitunter dem P. Stettinensts einigermaassen eleicht. Fassen wir nun die vorbeschriebenen, dem Ober - Oligocän angehörenden 21 Pecten - Arten gemeinschaftlich in’s Auge, so zeigt sich, dass 18 unter ihnen dem Ober-Oligocän eigenthümlich sind und nur 3 auch schon im Mittel-Oligocän auftreten (P. pectus 355 GoLpr., P. Hauchecornei v. Korn. und P. pygmaeus Münsr.), von denen wiederum einer, P. Hauchecornei v. Koen., auch in das Unter-Oligocän hinabreicht. Unter den einzelnen Localitäten hat der Doberg bei Bünde die erösste Anzahl geliefert, und in zweiter Linie ist Freden zu nennen, woran sich Astrup, Wilhemshöhe und Crefeld und das Sternberger Gestein reihen. ‘Die Detmolder Fundorte weisen relativ wenig Arten auf, und von Düsseldorf sind nur Steinkerne bekannt. Eine genauere Uebersicht giebt noch folgendes Ver- zeichniss. Konderte: | 2 [= 358 385 221821318 Namen. =[8|5 SIFIEIGE S er os. nıe2.[=l015 se |lE):1%|18[o0 112 |2|131:° om oe 2 5 belsis|s 28) [33|2|88 | —— |5|8|# 2 | a | Casseler | = 1:5 | | |.S sia|s A|O| Becken. |k | |P |< |A | Detmold. |n [> | > 1. Peeten decussatus Münst. . IH +++ 4141414141411 114) 2. P. macrotus GOLDF. . 111 ++ +11 —|— 3. P. Menckei GoLDF. . . . +. —1—+J—|4+!4+/— + 4. P. Hausmanni GOLDF. + — +++ + -- 5. P. laevigatus GOLDF. ? + — + — — 6. P. decemplicatus Münst. . (+ — — 1 +14+1— + +]1—— 7. P. striato- costatus Münst. ++ — +++ +] 414114) 8. P. pietus GOLDF.. 1212|? 1414111] 2 1141 9. P. erinitus Münst. . . . ++ +1 — 10. P. limatus GOLDF. . . . —1—1—1+1— + 1, BR cancellatus GoLpr. : . (-—— — | — +) [— 1 — | — | — [1] — 12. P. striatus Münst. . . . 1 —— || ?/+/+/ +) — | — || 11) 13. P. triangularıs GOLDF. Ed a En U en ne u ans Monst. - . . (et Hol 15. P. lucidus GOLDF. . +|—|++ + — | [| 16. P. Janus Münsst. . . . + +1—| 2/4) +1 —1 1 j—j|— 17. P. Hofmanmı Goupr. . . +1 +1 +[ ? I + 18. P. semistriatus Münst. . + — +44) +1 4/4) 19. P. semiceingulatus Münst. . + — | — 4/4) / 11] ||| ? | | 20. P. Hauchecornei v. KoEn. . (+1 4/4441) ? II + 21. P. pygmaeus Müsst. . . ———+l-+/+]——- +) — 1-14 1 | | sl al ol alıs\2ol sl1o] 6] 6| 2] 2] sl Nachtrag: Während des Druckes dieser Arbeit geht mir von Herrn Betriebsführer Deeus die Nachricht zu, dass er bei neuerdings auf meine Anregung unternommenen Bohrver- suchen eine Fortsetzung des Eisensteinlagers von Hohenkirchen aufgefunden hat. Etwas nordwestlich von Hohenkirchen ist nach dieser Mittheilung in 15 Bohrlöchern reich manganhaltiger Eisen- stein bis zu einer Mächtigkeit von 2,60 m ‚nachgewiesen worden; das Hangende ist hier nur 1.25 bis 3,50 m mächtig und besteht fast in allen Bohrlöchern übereinstimmend zu oberst aus Thon, darunter Sand und unmittelbar über dem Eisenstein aus „grünem“, sandigem Thon von 0,2 bis 0,5 m Mächtiekeit. Das Eisenstein- lager fällt allmählich nach Osten ein. 338 B. Briefliche Mittheilungen. 1. Herr JOHANNES FELIX an Herrn W. DAMES. Ueber einen Besuch des Jorullo in Mexico. Mexico, den 10. Mai 1888. Am 30. April bestiegen wir, mein Reisegefährte Dr. Lenk und ich, den Jorullo und erlauben wir uns Ihnen einige unserer Beobachtungen bereits heute mitzutheilen. Wie sehon frühere Forscher, hatten wir die Rancheria La Playa als Ausganespunkt für die Besteigung gewählt. Dieselbe liegt unmittelbar am Rand des sogen. Malpais. Dieser stellt nicht mehr, wie es noch BURKART fand, eine senkrechte, nur an wenigen Punkten freien Zugang gestattende Erhöhung dar, son- dern gegenwärtig kann man überall leicht auf diese gelangen; auch konnte keine auf eine Erhebung des Bodens deutende Beob- achtung gemacht werden. Wir kamen vielmehr, wie vor uns schon SCHLEIDEN, zu der Ansicht, dass das Malpais lediglich durch mehrere gewaltige Lavaströme gebildet wird und seine Steilabfälle eben die Enden dieser Ströme darstellen. Bei La Playa fanden wir den Rand des Malpais aus einer bald dichten, bald. porösen basaltischen Lava bestehend; die Mächtigkeit des ‚Stromendes resp. die Höhe des Abfalls beträgt hier 12 — 15 Meter. Von den sogen. Hornitos waren nur noch sehr dürftige Reste vorhanden. Nur einen einzigen fanden wir noch ziemlich erhalten in Form eines etwa 3,5 Meter hohen Kegels, aus zahl- reichen dünnen Lagen eines grobkörnigen Tuffes bestehend, wo- durch eine grossschalige Structur hervorgerufen wurde. Eine Oefinung war indess auch bei diesem nicht mehr vorhanden. son- dern nur mehrere von der Spitze radial verlaufende Risse. Lagen ‚dieses Tuffes überdecken den sich gegen La Playa hin erstrecken- den Theil des Lavafeldes. Da sie sich zweifellos abgesetzt ha- 356 ben, als der Strom, wenn auch bereits mit einer festen Rinde bekleillet, doch noch in Bewegung war, so sind sie in mannich- faltiger Weise gestaucht und gefaltet worden. Durch die aus den mächtigen Lavamassen entweichenden Gase und Dämpfe wurden sie stellenweis gehoben oder selbst aufgebläht und bildeten die berühmten Hornitos. In dieser Erklärung der Bildungsweise dieser letzteren sind wir daher zu demselben Resultat wie BURKART ge- - Jangt. Den Kraterrand des Jorullo selbst erreichten wir wie auch die früheren Forscher auf einem grossen nach Norden zu ausgetretenen Lavastrom emporsteigend. Die Austrittsstelle des letzteren aus dem Krater bildet zugleich die niedrigste Partie des Kraterrandes, und hier verläuft in diesem, von West nach Ost streichend, eine Spalte, aus welcher noch Dämpfe, deren Temperatur 80° betrug, emporstiegen. Da sich in der unmittel- baren Umgebung derselben eine Farrenkraut-Vegetation angesiedelt hat, dürften sie als zumeist reine Wasserdämpfe anzusprechen sein. — Den höchsten Punkt des Kraterrandes fanden wir im Nordost, den zweithöchsten im Nordwest; ersteren ca. 1200 Meter hoch, letzteren 10 Meter niedriger. Die Angabe Burkarr's, dass der Nordwest - Gipfel der höhere sei, scheint demnach auf einer Verwechselung zu beruhen oder es haben gewaltige Ver- änderungen stattgefunden. Auch die Beobachtung Prescher's, dass „die höchsten Spitzen des Kraterrandes von Syenitfelsen gebildet werden“, wie ein solcher „zerrissener, thurmartiger Syenitfelsen auch die höchste Spitze des Kraterrandes im Nordwest bilde“, können wir nicht bestätigen. Nur die zuerst von v. Humsorpr beschriebenen und dann von allen Besuchern gefundenen, in der Lava eingeschlos- senen Syenitfragmente trafen auch wir an. Nach einer vollständigen Umwanderung des Kraters stiegen wir in ihn selbst hinab. Wie auch BurkArr fand, war nur im tiefsten Grund desselben die Temperatur etwas (um 5,5°) erhöht, und erklärt sich dies dadurch, dass oben auf dem Kraterrand ein frischer Luftzug herrschte, welcher im Krater fehlte, und dass ausserdem hier die Temperatur noch durch die von den kahlen, steilen Lavamauern zurückgeworfenen Sonnenstrahlen erhöht wurde. Im Krater fanden wir 41°, oben auf dem Rand 35,5°. Noch bleibt zu erwähnen, dass man in der Lava des mäch- tigen, nach Norden ausgetretenen Stromes zahlreiche grosse Blöcke bemerkt. Dieselben bestehen indess nicht, wie man nach früheren Beschreibungen erwarten sollte, aus Syenit, sondern aus einem fein krystallinischen, wie es scheint, ebenfalls basaltischen Gestein. Wahrscheinlich ist es, dass es die Fragmente der [6 [aD | -ı ersten Erstarrungskruste sind, welche sich auf der vor ihrem Ausfliessen einige Zeit im Krater stehenden Lavamasse bildeten. Eine weitere Tour dürch das Malpais führte uns zu der Hacienda San Pedro de Jorullo. woselbst wir erfuhren, dass der Mataplatanos genannte Bach an der Ostseite des Vulkans ver- schwunden sei. Der Rio de San Pedro existirt dagegen noch, jedoch konnten wir von der bei Burkarr erwähnten Entbindung von Schwefelwasserstoff nichts mehr wahrnehmen. Auch der auf der v. Humsorpr'schen Ansicht des Jorullo sich findende Wasser- fall ist verschwunden. Herr J. LEMBERG an Herrn C. A. TeENNE. Zur mikroskopischen Untersuchung von Galeit, Dolomit und Predazzit. Dorpat, den 26. August 1888. Im 39. Bande, p. 459 dieser Zeitschrift zeigte ich, dass, wenn oben genannte Minerale folgeweise mit Fe2Cls und (NHa)> S behan- delt werden, der Caleit durch abgelagertes FeS schwarz, Dolomit und Brueit dagegen hellgrün gefärbt werden. Diese Schwarz- zeichnung des Caleits ist als Erkennungszeichen wenig geeignet, wenn schon andere schwarze Stoffe, z. B. Magneteisen oder koh- lige Substanzen vorhanden sind; auch manche dem Gestein bei- gemengte Minerale, die, mit FeCl;s oder (NH4)eS in Wechsel- wirkung tretend, gleichfalls schwarz gefärbte Umsetzungsstoffe liefern, beeinträchtigen die Schärfe der Reaction, z. B. manche Brauneisenarten werden durch (NHa4)eS sehr rasch zu FeS um- gewandelt. Es ist somit wünschenswerth, in solchen Fällen ein anderes Kennzeichen für Calcit zu besitzen. Bekanntlich wird aus Aluminiumsalz-Lösungen durch Galeit in der Kälte Thonerdehydrat rasch und vollständig gefällt, es war zu erwarten, dass Dolomit sehr viel langsamer Al-Salze zerlegen wird. Wird ferner Thonerde bei Gegenwart eines Farb- stoffes aus Al-Salz-Lösungen niedergeschlagen, so verbindet sich dieselbe gewöhnlich mit dem Farbstoff zu einem in HsO unlös- lichen, sogenannten Lack, der je nach dem Farbstoff verschieden gefärbt ist. Es wurde nun zu den Versuchen folgende Lösung hergestellt. 4 Theile trockenes Chloraluminium (AleCl) wurden in 60 Theilen Wasser gelöst, 6 Theile Blauholz (Haematoxylon campechranum) zugegeben und dann 25 Minuten unter Umrühren 308 _ und Ersatz des verdampften Wassers gekocht; die tief violette Lösung wurde filtrirt. Weniger AlsÜlg auf obige Wassermenge zu nehmen, ist nicht empfehlenswerth, die zu verwendende Blau- holzmenge dürfte je nach dem Hämatoxylin-Gehalt schwanken. Gröblich gepulverter Doppelspath (Island) oder earrarischer Marmor 5--10 Min. mit obiger Lösung behandelt, und dann die Lösung durch Wasser vorsichtig abgespült, erschien durch ober- flächlich abgelagerte Hämatoxylin-Thonerde violett gefärbt. Durch- sichtiger Dolomit von Traversella war nach 10 Min. fast unver- ändert geblieben, nach 20 Min. waren spärliche, kleine, blass- blaue Stellen an den Dolomitkörnchen warnebmbar. Dolomit von Fahlun und von Auerbach erschien nach 10 Min. im durchfal- lenden Licht farblos, im auffallenden waren sehr spärliche, blass- blaue Stellen zu erkennen. Leicht zerreiblicher, Caleitkörnchen führender Dolomit aus dem Fichtelgebirge wurde zu einem Sand zerdrückt, und dann 5—10 Min. mit der Lösung behandelt. Die CGalcitkörnchen waren violett gefärbt, die Dolomitkörner' da- gegen farblos geblieben. Wurde dieser Dolomitsand erst mit kalter, verdünnter Salzsäure behandelt, bis die CO3- Entwicklung fast ganz aufhörte, und dann der gut ausgewaschene Rest mit der Blauholz - Lösung 10 Min. lang behandelt, so erschienen sämmtliche Körner unverändert farblos im durchfallenden Licht, im auffallenden Licht waren sehr spärlich blass-blaue Stellen an manchen Körnern wahrnehmbar. Aus den Versuchen ergiebt sich zunächst, dass Caleit sehr viel rascher die Thonerde abscheidet als Dolomit, das Verfahren ist somit zur Unterscheidung beider Minerale geeignet; ferner, dass aus AlCls-Lösung die Thonerde langsamer gefällt wird, als Fe-Hydroxyd aus FeCl;-Lösung, welcher Umstand die eben be- schriebene Methode zu einer handlicheren macht, als es die frühere ist. Die zweckmässigste Einwirkungsdauer der Blauholz- Lösung ermittelt man durch Versuche; es schadet nichts, wenn man etwa nach 5 Min. langer Einwirkung die Lösung vorsichtig mit H>0O abspült, und falls die Färbung sich als ungenügend erweist, von neuem Farbstoff-Lösung einwirken lässt. Es ist übrigens nicht zweckmässig, die Färbung des Caleits weiter zu treiben, als zur deutlichen Erkennung nöthig ist, weil die Thon- erdeschicht, beim Abspülen mit H>sO, um so leichter sich ablöst, je dicker sie ist, und beim Trocknen um so stärker schwindet. Sehr gut lässt sich nach obigem Verfahren in Dünnschliffen Caleit neben Dolomit erkennen, wenn das Gestein nicht zu feinkörnig ist (zu den Versuchen wurde Dolomit von Predazzo und aus Ehstland verwendet), auch lassen sich viel bessere Trockenprä- parate erhalten als bei dem früheren Verfahren. Zu diesem Zweck wird der sefärbte Dünnschliff durch Aufblasen von Luft rasch ge- trocknet, dann sofort mit Canadabalsam, der etwas mit Aether verdünnt ist, übergossen, und das Deckgläschen aufgedrückt. Ein Schwinden und Rissigwerden der Thonerdeschicht findet allerdings ‚statt, doch stört das wenig, wenn man bei schwacher Vergrösse- rung arbeitet. Brucit 10 Mit. mit obiger Lösung behandelt, erscheint sehr wenig verändert, sodass man in Predazzit - Dünnschliffen Oaleit durch diese Reaction deutlich sichtbar macht; dass auch der in vielen Predazziten auftretende und meist in Rhomboädern ausge- bildete Dolomit dabei erkannt werden kann, ist selbstverständlich. Mit anderen Farbstoffen sind keine Versuche angestellt wor- den, es ist leicht möglich, dass manche sich besser eignen als Blauholz; auch ist hervorzuheben, dass nicht nur Fe- und Al- Hydroxyd, sondern auch Cr- und Ur-Hydroxyd in der Kälte durch CaCOz3 niedergeschlagen werden, und dass alle diese Hy- droxyde mehr oder weniger leicht Farbstoffe fällen, was bei etwaigen künftigen Versuchen zu berücksichtigen wäre. 360 (. Verhandlungen der Gesellschaft. 1. Protokoll der April-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 4. April 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der März-Sitzung wurde vorgelesen und ge- nehmigt. Der Vorsitzende machte Mittheilung von einem Schreiben des Herrn Hure, Generalsecretär des Organisations-Comite’s des internationalen Geologen - Öongresses. in welchem die deutsche geologische Gesellschaft zur Theilnahme an der geplanten Ver- sammlung aufgefordert wird. Derselbe legte die für die Bibliothek der Gesellschaft einge- sangenen Bücher und Karten vor. Herr FRECH sprach über devonische Aviculiden und Peetiniden. Die monographische Bearbeitung der devonischen Monomya- vier und Heteromyarier Deutschlands, die das 3. Heft des VIII. Bandes der Abhandlungen der königl. preuss. geologischen Landesanstalt bilden wird, hat ein unerwartet reiches Ergebniss geliefert. Zwar werden die genannten Bivalven-Gruppen nur durch die drei Familien der Pectiniden, Aviculiden und Mytiliden ver- treten — ausserdem liegt ein zweifelhaft kleines, vielleicht zu Ostrea gehöriges Stück vor —! trotzdem beträgt die Zahl der unterschiedenen Arten ca. 130, die zu °/; aus neuen Formen bestehen und sich auf 15 Gattungen bezw. Untergattungen ver- theilen. Von den zu der genannten Arbeit gehörigen Tafeln (in 4°) sind bereits 10 auf der königl. geologischen Landesanstalt durch Herrn OnmAann vollendet, während für einige weitere das Ma- terial bereit liegt. Die systematische Anordnung der fraglichen Gruppen ent- 3501 spricht, soweit angängig, der des Zrrrei'schen Handbuchs. DBe- treffs der Familien liess sich das wichtige Ergebniss feststellen, dass eine scharfe Trennung zwischen den Pectiniden, Aviculiden und Mytiliden im Devon nicht vorhanden ist. Dass Avcculopecten ein solches Bindeglied darstellt, war schon früher bekannt, wie der Name der Gattung besagt. Die lange, dem Oberrande pa- rallele Ligamentfurche erinnert mehr an Awtceula als an Pecten, und die Feststellung der Familien - Zugehörigkeit wird dadurch um so schwieriger, dass es selten gelingt, über die Lage des Muskeleindrucks in's Klare zu kommen. In der That ist auch in neueren Arbeiten (z. B. von Brusnausen) Avccula und Avseulo- pecten verwechselt worden. Noch besser zu verfolgen und fast vollkommen unmerklich ist der durch die Gattungen Gosseletia und Myalina vermittelte Uebergang von Aviculiden und Mytiliden. Bei denjenigen (zu neuen Arten gehörigen) Gosseletien, welche sich Myalina am meisten nähern, ist Schalenform, Oberflächen- sculptur, Muskeleindrücke und Ligamentfläche durchaus wie bei der letzteren Gattung gestaltet; nur das Vorhandensein von Zäh- nen ist für Gosseletia unterscheidend. Auch diese beschränken sich bei einer neuen Art der oberen Coblenzschichten (G. miero- don) auf einige schmale und kurze Leistchen, sodass der Ueber- gang vollkommen vermittelt erscheint‘). _Ueberhaupt kommt bei der ganzen Gruppe — vergl. Avzcula und Pterinaea — den Zäh- nen eine geringere Bedeutung zu, als es sonst bei Bivalven der Fall zu sein pflegt. Sachentsprechender würde man verfahren, wenn man die Trennung der Mytiliden und Aviculiden erst von der Trias an datirte. Allerdings stirbt Gosseletia mit dem Ende des Devon aus; jedoch schliessen sich die späteren paläozoischen und unter- "triadischen (Mytrlus edulformis) Myalinen nahe an die devo- nischen an; erst aus St. Cassian sind echte Mytell bekannt. Die Folgerungen für die Entwicklungstheorie ergeben sich von selbst. Einige kleine Aenderungen der bisherigen systematischen Anordnung sind hervorzuheben: Die Trennung zweier Unter- familien, Ambonychinae und Aviculinae, entspricht nicht den thatsächlichen Verhältnissen; zwischen Pferinaea und Gosseletia besteht ein ähnlicher Uebergang wie zwischen dieser Gattung und Myalina. Eine weitere Zwischenform wird durch Zimoptera ge- bildet, eine Awzcula mit gerader Ligamentfläche ohne Spur des !) Wie nahe die Verwandtschaft von Myalina mit den Aviculiden ist, ergiebt sich u. a. daraus, dass ein so vortrefflicher Systematiker wie PAuL FISCHER in seinem Manuel Myalına zu den Mytiliden, die synonyme Gattung Mytılarca zu den Aviculiden stellt. oo OR RG vorderen Ohres. Die von ZırTeL z. Th. hierher gerechnete Gat- tung Lumulicardium gehört in einen anderen Zusammenhang. Hingegen ist von bekannteren paläozoischen Gattungen Cardiola keinesfalls zu den Arciden, sondern mit grosser Wahrscheinlich- keit in die Verwandtschaft der Aviculiden zu stellen }). Die systematische Anordnung lässt sich, nebst Angabe der (Gruppen und der wichtigeren Synonyma, wie folgt veranschaulichen: I. Ostreidae. 1. Eine kleine, zweifelhafte Art (n. sp.) von Vilmar. II. Pectinidae. 2. Aviculopecten, zahlreiche, meist neue, durchweg als Seltenheiten vorkommende Arten. Untergattungen: 3. Orbipeeten nov. nom. — Lyriopecten Harz (non Lyro-pecten Conr.?)): Pecten Hasbacht Arcn. VERxn. 4. Pterinopecten HarL (4 neue Arten). II. Aviculidae. | 5. Avicula. Den Unterschied, welchen die älteren For- men in ihren gleichmässig hohen gestreiften Liga- menten besitzen, erschien zu unbedeutend, um beson- dere Bezeichnungen derselben (Actinopteria HALL, Leiopteria Haut) zu rechtfertigen. Untergattung: | 6. Leptodesma Harz. (Vorderflügel mit lang aus- gezogener Spitze.) 7.. Limoptera Harn (= Myalınodonta ÖEHLERT): Avr- cula bifida SanoB., Pseudomonotis gigantea FALLM. 8. Kochta n. g.: Avieula capuliformis Koch sp. Un- gleichklappig, linke Schale stark gewölbt, schmal, die rechte deckelartig. Flügel undeutlich, Ligamentflläche hoch und kurz. 9. Pterinaea Gr.’) !\ Jedoch gehört nur Cardıola cornu copiae GOLDF. (= interrupta Sow.), nicht Cardiola retrostriata hierher. Der GoLDFuss'sche Name ist wiederherzustellen, umsomehr als die Orthocerenkalke von Elbers- reuth (u. a. mit Enerinurus, Acidaspis und zahlreichen Zweischalern des böhmischen E>) zum Obersilur, nicht zum Oberdevon gehören. ?\ Die Aenderung dieses, eine wohlbegrenzte Gruppe bezeichnen- den Namens erschien angebracht, da die Aehnlichkeit der Namen Lyro- peeten und Lyriopecten zu Verwechselungen Anlass geben muss. 3) Es sei hier noch einmal auf den mehrfach berichtigten, aber, wie es scheint, nicht auszurottenden Irrthum aufmerksam gemacht, bei Pterinea einen beilförmigen Muskeleindruck auf dem hinteren Flügel zu zeichnen. (Vergl. die Lehrbücher von ZITTEL, HÖRNES, PAUL FISCHER.) 363 3 Gruppen, deren Typen Pferinaea lineata, Pt. costata und Pt. ventricosa darstellen. Untergattung: Actinodesma Saxps. (— Glyptodesma + Eeteno- desma Haiu = Dolichopteron Maur. })). 10. @osseletia BARROIS. Die zahlreichen (15) Arten der Gattung, von denen etwa die Hälfte neu ist. lassen sich in zwei natürliche Gruppen ordnen, von denen die eine (Gruppe der @. devontca BarroIs) mit con- centrisch gestreifter Oberfläche näher mit Myalına, die andere Gruppe der @. truncata A. Rön.) mit Radialrippen mehr mit Pterinaea und Ambonychra?) verwandt ist. Die oben erwähnte G. mierodon, welche den Uebergang zu Myalina bildet, steht trotz der näheren Verwandtschaft mit der ersteren Gruppe vereinzelt. 11. Cyrtodonta Bıwuıncs. Diese bisher zu den Arci- den gestellte Gattung gehört ohne Zweifel hierher, wie die Auffindung einer deutlichen, parallel gestreiften Ligamentfläche bei den Rammelsberger Exemplaren und die Verwandtschaft mit einer neuen Art von Gosseletia beweist. 12. Byssopteria Haut. IV. Mytilidae. 13. Myalinoptera n. gen. Typus: Avscula erinita' A. Röm. vom Iberg. Der Umriss erinnert an einige (neu beschriebene) Myalinen, die Gestalt der Liga- mentfläche und das Vorhandensein eines Ohres an die Aviculiden. Eigenthümlich für die Gattung ist ein im Verlauf der Anwachsstreifen ausgeprägter Byssus- ausschnitt unter dem Wirbel und das Fehlen des Öhres im der linken Klappe, während dasjenige der rechten Schalenhälfte eleichmässig gerundet ist. 14. Myalina Hau (= Mytilarca Hart). Die überaus artenreiche (24) Gattung zeichnet sich durch relative Seltenheit der Individuen aus; die geringe Beachtung, welche man derselben bisher geschenkt hat, bringt !) Wie aus einer im Mai d. J. im Neuen Jahrbuch erschienenen Arbeit hervorgeht, haben auch MAURER und SANDBERGER die angeb- lichen Ligamentgruben von Actinodesma als Zahngruben erkannt und auf die Uebereinstimmung der rheinischen Gattung mit Glyptodesma hingewiesen. ?, Die untersilurische Gattung unterscheidet sich durch Lage und Gestalt des vorderen Muskeleindrucks. Die von WENJUKOFF aus dem russischen Devon beschriebene Ambonychia deelwis scheint überhaupt nicht, zu den Aviculiden zu gehören. \ 364 es mit sich, dass mehr als die Hälfte der Arten neu ist. 3 Gruppen: a. Gruppe der Myalına rhenana n. sp. (Myalına s. str. — Plethomytilus Hau). Schale flach gewölbt, Mytrlus-artig, mit concentrischen Anwachsstreifen, zuweilen mit Körnchen bedeckt (M. ornata). b. Gruppe der Myalina belsteinensis!). Vorderrand senkrecht abgestutzt, durch einen scharfen Kiel von der übrigen Schale getrennt. Concentrische An- wachsstreifen. Hierher auch Pferinaea ? erassi- testa Kays. c. Gruppe der Myalina Kaysert n. sp. Aeussere Form wie b, jedoch mit radialen Streifen. Coblenzquarzit. 15. Hoplomytilus Sans. Durch eine unter dem Wirbel liegende, frei in das Innere der Schale hineinragende Platte ausgezeichnet. 1 Art. In stratigraphischer Beziehung sind die behandelten Bivalven- gruppen nicht unwichtig. indem die zahlreichen (ca. 18) Zonen des deutschen Devon meist durch eigenthümliche Arten gekenn- zeichnet sind. Imsbesondere ist die Kenntniss der Aviculiden für die Gliederung des Unterdevon von Bedeutung: Ein Hindurch- gehen einer Art von einer der drei Hauptstufen (Aelteres Unter- devon, untere und obere Coblenzstufe) in die andere, ist nur für Pterinaea costata und Pf. lineata wahrnehmbar. Die älteren Anga- ben über weitere Verbreitung von Pferinaea laevıs, Pt. fascieulata sind auf die nicht hinreichend scharfe Unterscheidung von Arten oder Mutationen zurückzuführen. Zuweilen bilden die Aviculiden auch für die feinere Zonengliederung brauchbare „Leitfossilien“ (Coblenzquarzit — obere Coblenzschichten). Auch die Gattungen besitzen z. Th. eine stratigraphisch beschränkte Verbreitung: Kochtra ist auf das tiefste Unterdevon, Zimoptera, Actinodesma, Cyrtodonta und Byssopteria auf das Unterdevon beschränkt, Pterinaea s. str.?) entsendet nur noch vereinzelte Vertreter in das Mitteldevon und fehlt im Oberdevon gänzlich. Die Gruppen der Pterinaea ventricosa, Gosseletia radiata und Myalına Kayseri ') Die Art wurde anfangs als Pterinaea, später als Gosseletia be- schrieben. ?) Allerdings bezeichnet CLARKE (Fauna des Iberger Kalkes) zahl- reiche Aviculiden als Pierinaea, jedoch stellt bei dem genannten For- scher Pterinaea einen geologischen Begriff, eine Bezeichnung für pa- läozoische Aviculiden ohne Auswahl dar; überhaupt bildet die genannte Arbeit eine, in der neueren geologischen Literatur glücklicherweise ziemlich selten vorkommende Erscheinung. 369 sind ebenfalls dem Unterdevon eigenthümlich. Hingegen ist Orbz- pecten und Hoplomytilus nur im Mitteldevon, Myalinoptera nur im Oberdevon vorhanden. Immerhin werden die Zweischaler für die allgemeine Glie- derung des Devon niemals bedeutendere Wichtigkeit erlangen, da sie zu sehr an bestimmte Schiefer- oder Sandsteinfacies gebunden sind. Diese Zweischalerfacies fehlt bekanntlich unserem Miittel- devon so gut wie eänzlich (auch im Gebiet des Lenneschiefers ist nur das Vorkommen von Bilstein nennenswerth); dieselbe ist im obersten Oberdevon nur local (Aachen), im Unterdevon da- gegen allgemeiner nachweisbar. Hingegen bilden in Amerika die Schiefer der Hamilton und Chemung group Zweischalerbänke yarT &£oyy und auch der Reichthum der Oriskany- und Upper Helderberg - Schichten ist in dieser Hinsicht ziemlich erheblich. Es wird hierdurch verständlich, warum in Amerika allein im Staate New York nach der Monographie Harr’s die in der vor- liegenden Arbeit behandelten Gruppen mehr als die doppelte Zahl der deutschen Arten umfassen. Die Unterschiede der devonischen und silurischen Zweischaler- Fauna sind sehr erheblich: von den im vorliegenden beschriebenen 15 Gattungen sind nur Avzrenlopecten, ? Avtcula, Pterinaea und Myalına aus dem Silur bekannt und die zu diesen gemeinsamen Gattungen gehörigen Arten ordnen sich meist in verschiedene Formenreihen ein. Ambonychia und die nur wenig verschiedene Anomalodonta sind andererseits ausschliesslich untersilurische Gattungen. Auch in das Carbon geht ausser den vier genannten, bereits im Silur vertretenen Gattungen nur Ostrew hinauf, deren Vor- kommen im Devon jedoch noch zweifelhaft ist; andererseits ist die Zahl der im Carbon neu vorkommenden Typen (Postdonia, Rutotia, Monopteria, Pernopecten, Streblopteria) verhältnissmässig unbedeutend. Von Wichtiekeit ist endlich das Studium der geographischen Verbreitung der devonischen Zweischaler. Dasselbe liefert weitere Beweise für das Vorhandensein gesonderter Meeresprovinzen zur Devonzeit, die ursprünglich auf die Vergleichungen der Korallen und Brachiopoden begründet waren. Die verhältnissmässig gering- fügigen Reste, welche aus England, Nord- und West- Frankreich, Asturien und Südspanien bekannt geworden sind, erinnern durch- gehends an deutsche Typen. Aus den, gesonderte Bildungsräume darstellenden Devonablagerungen von Languedoc und Steiermark ist wenig oder gar nichts hierher Gehöriges bekannt. Die russische Devonprovinz, die bei dem Fehlen des Unter- devon auf Mittel- und Oberdevon beschränkt erscheint, lässt auch Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 2. 34 366 auf dem Gebiete der Zweischaler manche Besonderheiten erken- nen. Wie alle abgeschlossenen Meeresbecken erscheint das rus- sische Devonmeer durch Formenarmuth bei grossem Reichthum an Individuen ausgezeichnet. Doch ist neben dem Fehlen zahl- reicher Typen auch das Vorkommen eigenartiger Formen, wie Avienla alula und A. rostrata, hervorzuheben. Andererseits ist das Auftreten einer sonst nur im Aachener Oberdevon bekannten, hier durch eine vereinzelte Art!) dargestellten Gruppe in Russland bemerkenswerth. Grösser sind die Abweichungen von der amerikanischen Devonprovinz, mit der die deutschen Devonbildungen keine ein- zige Art unter ca. 450 überhaupt vorkommenden gemein haben. Die Verschiedenheit mag theilweise darauf zurückzuführen sein, dass die Hauptentwicklung der europäischen Aviculiden und Pectiniden in das Unterdevon, die der amerikanischen in die höheren Abtheilungen fällt. Immerhin sind auch im. deutschen Mittel- und Oberdevon genug Arten bekannt. um eine Vergleichung zu rechtfertigen. Abgesehen von der Verschiedenheit der Arten sind eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Gattungen oder Sectionen dem einen, bezw. dem anderen Meeresbecken eigenthümlich gewesen. Nur in Amerika kommen vor: Crenipecten, Palaeopinna, Pty- chopterta?), Vertumnta, während Kochia, Myalinoptera, Hoplo- mytilus, sowie die Gruppen der Pferinaea ventricosa, Myalıina bilsteinensis und M. Kayser‘! der rheinischen Devonprovinz eigen- thümlich sind. Herr WEISS sprach über Fucoiden aus dem Flysch von San Remo, welche er dort im Winter 1886 und 87 in grösserer Anzahl gesammelt hatte. Besonders gaben ihm Anhalt zur Un- tersuchung solche, welche in grosser Zahl in mergligem Gesteine eingebettet liegen, wovon mikroskopische Querschliffe gemacht werden konnten. Bei deren Untersuchung ergaben sich reichliche Mengen von kleinen Organismen, wohl einzellige Algen, in der ganzen Masse parallel der Schichtung gelagert. Die Fucoiden- körper in ihrer jetzigen Erhaltung verfliessen einigermaassen mit der umgebenden Gesteinsmasse. Das Gestein selbst ist von Kohlenstoff haltiger Substanz durchdrungen, denn sorgfältig mit Salzsäure ausgelaugtes und ausgewaschenes Gesteinspulver giebt !) Avıcula Mariae n. sp. = Avicula subfaleata auct. non ÜONRAD. Die verwandten russischen Arten sind Awcula Imostranzewi WENJU- KOFF und A. Grewingki WENJUKOFF. ”) Die unter diesem Mamen von WENJUKOFF beschriebenen Arten gehören zu Avicula, 367 vor dem Löthrohr auf Platinblech mit salpetersaurem Kali ge- schmolzen sodann Reaction auf Kohlensäure. Die ganze Unter- suchung ist darauf gerichtet, die Algennatur dieser Körper, welche auffälliger Weise von Fuchs und NarHorst geläugnet wird, zu rehabilitiren, wie es unlängst von MAILLARD geschehen ist. Der Vortragende wird Ausführlicheres hierüber in beson- derer Abhandlung mittheilen. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. v. W. 0. BEYRICH. Dames. Koken. 2. Protokoll der Mai-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 2. Mai 1888. Vorsitzender: Herr HAUCHECORNE. Das Protokoll der April - Sitzung wurde vorgelesen und ge- nehmigt. Der Vorsitzende legte die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Bücher und Karten vor. Der Gesellschaft sind als Mitglieder beigetreten: Herr Baron Torr, z. Z. in Berlin, vorgeschlagen durch die Herren Damzs, TEnNnE und Koken; Herr cand. phil. Lieper in Berlin, vorgeschlagen durch die Herren DAamzs, Tenne und Koken. Herr SCHEIBE sprach über Inesit, ein neues wasserhal- haltiges Manganoxydul - Silicat aus dem Dillenburgischen. Der Vortrag ist inzwischen in der A. Schneiper’schen Arbeit über Inesit etc. im Jahrbuch der köuigl. geol. Landesanstalt und Berg- akademie veröftentlicht worden. Herr G. BERENDT berichtete über seine im vergangenen Herbste unternommene Untersuchung des genaueren Verlaufes und der weiteren Forsetzung des bekannten Joachimsthal-Chorin- Lieper Geschiebewalles. Die wichtigste und daher in erster Reihe hervorzuhebende Beobachtung ist hiernach die Feststellung der Thatsache, dass 368 man es in dem genannten Uckermärker Geschiebewall wirklich mit einem solchen. d. h. mit einer wallartigen, den Endmorä- nen heutiger Gletscher völlig entsprechenden einstmaligen Endmoräne des hier längere Zeit, abschmelzend, zum Stillstande sekommenen Eises der Diluvialzeit zu thun hat. Der Hervor- hebung dieses Punktes bedürfe es in doppelter Hinsicht. Einmal deswegen, weil die verschiedenen Aufschlüsse des Geschiebewalles. namentlich bei Liepe, bei Chorin und bei Joachimsthal, zwar schon lange bekannt und auch von Geologen besucht worden sind — im Jahre 1880 hatte der Vortragande selbst die Ehre, den damals in Berlin tagenden deutschen Geologentag zu einem der schönsten Aufschlüsse bei Liepe zu führen — jedoch stets in der Hauptsache nur betreffs des inneren ÄAufbaues, der Art der Gesteine und dergl. Beachtung fanden; zum andern weil die in be- sonderer Abhandlung von Herrn E. GEIsıTz unlängst gegebene Dar- stellung der betreffenden mecklenburgischen Verhältnisse wirkliche Geschiebewälle gar nicht kennt, sodass es bereits den Anschein hatte, als habe es sich bei allen bisherigen Nachrichten von Geschiebewällen nur um die von Herrn E. Geimıtz beschriebenen (Geschiebestreifen gehandelt, d. h. mehr oder weniger breite Land- striche, in welchen der Geschiebereichthum der Oberfläche oder der der Oberfläche nächstliegenden Schicht besonders zuninmt. Solche. durch ihre Geschiebemassen besonders in die Augen fallenden Landstriche giebt es allerdings vielfach in Norddeutsch- land und ganz besonders auch in der in Rede stehenden Ucker- mark. Ja die Breite der einzelnen Streifen wird vielfach so be- deutend, ihre Entfernungen von einander so gering und ihre Uebergänge in einander bei häufig wechselnder Erstreckungsrich- tung so zahlreich, dass es — wie solches sich auch in Mecklen- burg erwiesen hat — vielfach gar nicht möglich ist, dieselben auseinander zu halten und die Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Geschiebestreifen zu behaupten. Dem gegenüber ist der in Rede stehende Uckermärker Geschiebewall ein entweder aus mehr oder weniger gerundeten Hügeln sich zusammensetzender oder auch, was Berichterstatter selbst früher in dem Grade gar nicht kannte, wallartig fortlaufender Höhenzug, von dessen Rücken man beiderseits mehr oder weniger weit das Land zu überschauen im Stande ist. Ebenso unterscheidet sich der Uckermärker Ge- schiebewall, der eben nichts anderes als die grosse, südliche Endmoräne des skandinavischen Eises ist, in seiner inneren Zu- sammensetzung dadurch von den mecklenburgischen Geschiebe- streifen und den auch ihn seitlich begleitenden, in gleicher Weise besonders geschiebereichen Landstrichen der Uckermark, dass er, wo er bisher aufgeschlossen worden ist, sich geradezu als eine 369 : Steinpackung erweist. Dieser Steinpackung sind sowohl Geschiebe- mergel wie geschichtete Bildungen nur untergeordnet eingelagert oder seitlich an und neben gelagert. In dieser Weise hatte der Vortragende im vorigen Herbst Gelegenheit, die erosze Endmoräne in der Gegend von Oderberg und Liepe über Chorinchen und Senftenhütte mit einer Rück- Die südbaltische Endmoräne. £ rendsee & Parmen m © ( Tr dzerkhölz an (I NR 2 WEN, rthe chen Sr. “3 „floh 8 Pinnow 7 Re ‘ IN Hosterwaldgo aaa en vet TR in 9 Templin Ir er | 76 R X a n- Ds ps 7), mmen 7. Fr e wall es I rıedriehswalde „I aUI//YI er Jo8tkkmsthal Altar o Bhf. Löwenberg =N Marienwerder ö Eberswalde Eniw. u. G. Berendt. SS Endmoräng / / { /Derzeitige Eisdacke. Gez. v. M Pütz. 370 biegung bis in die Gegend von Schmargendorf, über Alte Hütte, Joachimsthal, Friedrichswalde und Ringenwalde mit einer aber- maligen Rückbiegung nach Alt - Temmen zu und weiter bis Vor- werk Alt- Kölpin in wununterbrochenem, mit der allgemeinen Oberfläche auf und absteigenden Zuge volle 8 Meilen oder 60 Kilometer genauer zu verfolgen!). Die Breite des Geschiebe- walles schwankt auf diese ganze Erstreckung hin in der Haupt- sache nur zwischen 100 und 400 m. Das Doppelte, also 800 bis 900 m, erreichende Verbreiterungen kommen nur ganz ver- einzelt an zwei Stellen, einerseits bei Senftenhütte, andererseits bei Ringenwalde vor. Die Höhe dieses Kammes oder der einzelnen Kegelberge überragt ihre nächste Umgebung um durchschnittlich etwa 5 bis 10, aber auch zuweilen bis 20 m mit vielfach 25 und 30 Grad erreichendem Böschungswinkel. Die innere Beschaffenheit lassen schon oberflächlich die zuweilen dicht bei dicht aus der Gras- und Moosdecke des sie meist bedeckenden Waldes hervor- blickenden, oder auch Kuppen und Vorsprünge unverhüllt bil- denden gewaltigen Geschiebeblöcke erkennen. Ueberblickt man den bereits angedeuteten Verlauf des Ge- schiebewalles im Ganzen, wie es das beigegebene Kartenbildchen gestattet, so sieht man, dass man es auf der in Rede stehenden Strecke von Liepe bis Alt-Temmen mit zwei grossen, gegen W . bezw. WSW vorgeschobenen bogenartigen Ausbuchtungen der grossen Endmoräne zu thun hat, innerhalb welcher, also gegen ONO der Geschiebemergel, die alte Grundmoräne, in der Hauptsache die Oberfläche bildet, während ausserhalb der Bogen weite, anfangs wellig, weiterhin zum Theil völlig ebenflächige und nur von auf- gesetzten Dünenkämmen durchzogene Sandflächen nach Art der aus Island bekannten Sandr sich vorlegen. Redner geht nun auf das zwischen Senftenhütte und Alte Hütte bis in die Gegend von Schmargendorf sich hinaufziehende, eine volle deutsche Meile lange Endmoränenthal näher ein, schil- dert den Grimnitz- und den Werbellin-See bei Joachimsthal als Muster eines hinter der Endmoräne gebildeten Stau-See’s und eines vom Rande derselben ausgehenden Auswaschungs-See’s und !) Inzwischen ist es dem Vortragenden im Laufe dieses Frühjahres gelungen, die Fortsetzung auf weitere beinah 7 Meilen oder 50 Kilo- meter bis in die Gegend von Strelitz ebenso genau nachzuweisen, sowie in Gemeinschaft mit Herrn WAHNSCHAFFE eine fast 2 Meilen rückwärts gelegene und die Haupt-Endmoräne auf einige Meilen Länge begleitende zweite Endmoräne neu aufzufinden. Näheres darüber siehe im Jahrbuch d. kgl. geolog. Landesanstalt für 1887, sowie in der na- turwissenschaftl. Wochenschrift von Dr. H. PoronıE, HU. Bd., No. 17, welcher auch das umstehende Uebersichtskärtchen entnommen ist. al berührt zum Schluss das zur Zeit noch fragliche Alter der süd- baltischen Endmoräne, sowie die sich aus der Zugehörigkeit zur ersten oder zweiten Vereisung ergebende Northwendigkeit der Aenderung einzelner Anschauungen. !) Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. -V. W. 0. HAUCHECORNE. Tenne. Koken\ 3. Protokoll der Juni- Sitzung. Verhandelt Berlin, den 6. Juni 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der Mai - Sitzung wurde vorgelesen und ge- nehmigt. Der Vorsitzende leste die für die Bibliothek der Gesellschaft eingesangenen Bücher und Karten vor. Der Gesellschaft ist als Mitglied beigetreten: Herr Dr. STREMME, z. Z. in Berlin, vorgeschlagen durch die Herren Damzs, Tenns und Koken. ‘Herr K. A. Lossen ‚machte auf das hohe Interesse auf- merksam, welches sich an ein in Gegenwart des Vortragenden durch J. Gosszrer im Basalt-Conglomerat des ardenni- schen Unterdevons (Poudingue de Fepin an der Basis des Gedinien) zu Salm-Chäteau aufgefundenes Wetz- schiefer (coticule)- Geschiebe knüpft. Die von Dumonr schon 1848 behauptete und gegenüber den Zweifeln oder der Gegenrede der rheinischen Geologen durch GosseLer und Ma- LAISE aufs Neue dargethane ungleichförmige Auflagerung des Devons auf den Schichten der cambrischen Kerne, im vorliegenden Falle auf dem cambrischen Massiv von Stavelot, erhält durch diesen wichtigen Fund eine neue Stütze. Die Gegenwart des so überaus charakteristischen und nirgendwo anders bisher in gleicher Ausbildung gefundenen, Spessartin-reichen Wetzschiefer - Gesteins unter dem klastischen Material des devonischen Brecciengesteins !) Näheres, auch betreffs des inzwischen festgestellten Alters, siehe Jahrb. d. Kgl. Geol, L.-A. für 1887, briefl. Mittheil. 812 spricht für die Selbstständigkeit des älteren „ridement de Y’Ar- denne“ und für die Ausbildung der Faltungs- oder Dislocations- metamorphose der cambrischen Schichten vor Ablagerung, ge- schweige vor der Faltung des Devons und der ihm concordant gelagerten Schichten der Kohlenformation ). Der Vortrag wurde durch Vorzeigung von Gesteinsproben der Dach- und Wetzschiefer des Salm-Thals und der ihnen aufgelagerten Gedinne - Schichten erläutert, welche der Vortragende unter der ebenso lehrreichen als liebenswürdigen Führung des ausgezeichneten Gelehrten von Lille an Ort und Stelle gesammelt hatte. Herr K. A. Lossen legte vor und besprach Palaeopikrit vom Stoppenberge bei Thale im Harz. Das bei schwankendem, meistens zurücktretendem, wenn auch vielleicht nirgends gänzlich vermisstem Plagioklas - Gehalt bald mehr Diabas-, bald mehr Serpentin-ähnliche Gestein hat grünlich- graue bis schwärzlich-grüne Farbe und lässt schon mit blossem Auge glänzende Spaltflächen einer im Dünnschliffe in verschiedener Abtönung fuchsbraun durchsichtigen Hornblende wahrnehmen. Das Mikroskop lässt überdies den vorwiegenden, serpentinisirten Olivin, einen fast stets bis auf ganz kleine Reste chloritisch oder serpentinös umgewandelten Diabas-Augit, hie und da mit einge- zapftem, verändertem Plagioklas, und titanhaltiges Eisenerz erkennen. — Eine von Herrn HamrEe im Laboratorium der kgl. Bergakademie ausgeführte Analyse lieferte das folgende Resultat: S102 22°. 8 FE ID BIOS HE 0,90 AleOs3 er renre 1,03 F03; RR 6,82 FeOi.HE Ser 8,68 MsO . :, 138. 124022,069 VO erree Na20 EN ET 0,40 K309i le 30... ee PoO5 2 DOSE a ar > 0:22 99,67 Vol-Gew. 229% !, In den Annalen der Societe geologique du Nord (XV. Jahrg., Aprilheft, p. 104) hat GOSSELET die Beweiskraft seines Fundes aus- einandergesetzt und weitere Beweise in dem seither ausgegebenen Juni- August- Heft desselben Bandes veröffentlicht. Die in dem Verhältniss des Plagioklas zu Augit angedeutete diabasische (ophitische) Structur, das Zusammenvorkommen des Gesteins mit den im Harz herrschenden echten Diabasen, seine mit dem Verbandverhältniss der letzteren ganz analoge, lager- ähnliche Zwischenschaltung zwischen die palaeozoischen (hier unter- devonischen) Schichten und die Uebereinstimmung, welche in diesen Punkten mit den Palaeopikriten anderer palaeoplutonischer Eruptiv- eebiete, im Silur des Fichtelgebirges, Frankenwaldes, Voigtlandes und im Devon des rechts- und linksseitigen Rheinischen Schie- fergebirges, besteht, gestatten dem Vortragenden nicht, das für den Harz zum ersten Mal nachgewiesene Gestein mit den stoftlich verwandten Serpentingesteinen der Harzburger Gabbroformation (Baste-Serpentinen, RosenguscH s Harzburgiten) zusammenzufassen. Es scheint demselben . unter ‘Würdigung der Structur und der geologischen Rolle vielmehr geboten, sowie diese letzteren Ge- steine als extrem olivinreiche, feldspatharme bis feldspathfreie, eugranitische Gabbro-Typen, so den Palaeopikrit als einen rhyo- taxitischen analogen Diabastypus dem System einzuordnen. Herr HAUCHECORNE legte den ersten Ausschnitt aus der geologischen Karte von Europa im Probeabzuge ohne Schrift vor und besprach denselben. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. V. W. 0. BeYRricH. DAmEs. Koken. Druck von J.F. Starcke in Berlin. Fast ER Ale a Si an N wöfe "N u ' ob akah RE 2 SHE itailsatt lb Batualadı x Kr, : | IHR I; WR UHREN NELTTID EHI EB ET FhaL 100 BI, Hiırile. 199 SArBin Ta NR SEEITRRE 2 HET hp Eh RE, 1 HN TIINTOE N BEIBTLVSINOR 2, ERTEH & ‚so B er ” R 1 1 w - Er a 3 RAR AT LH Hi Ä , zamall 2a A x Ä \ = {ie > RER TER SER ON EDEN NE. (| . . A R ee . E j R re “ Er » f f A /eitschrilt Deutschen geologischen Gesellschaft. 3. Heft (Juli, August, September 1888). A. Aufsätze. 1. Beobachtungen über Entstehung und Alter der Pampasformation in Argentinien. Von Herrn SanrıaGo Rora in San Nicolas. Hierzu Tafel XXII u. XXIH. I. Das Delta des Parana. Allgemeines. Das Terrain, von dem ich hier berichten will, zieht sich zu beiden Seiten des Parana entlang bis nach dem Städt- chen La Paz in der Provinz Entre Rios. Die linke Seite des Parana, also die Provinz Entre Rios, habe ich nur etwa 50 km land- einwärts durchforscht, während ich die rechte bis nach Bahia Blanca kreuz und quer durchreist und durchforscht habe. In diesem Erdstrich treten mit Ausnahme der Sierren de Tandil und de la Ventana nur drei von einander verschiedene Forma- tionen auf. Auf der westlichen Seite des Parana befindet sich die sogenannte Pampasformation, auf der östlichen die Meeres- oder Deltabildung von Entre Rios und zwischen diesen beiden, etwas tiefer eingesenkt, das Delta des heutigen Parana. Ausdehnung. Die Länge des Parana-Deltas vom Zusammen- fluss des Parana und Uruguay bis nach La Paz beträgt beinahe 600 km, womit jedoch nicht gesagt sein soll, dass dasselbe hier aufhört. - Seine Breite variürt zwischen 25—50 km. Bevor der Parana in den La Plata mündet, verbindet er sich mit dem Delta des Uru- guay und erreicht hier eine Breite von über 100 km. Dieses Delta, hier allgemein Islas genannt, bildet eine fast horizontale Ebene, mit dem gleichen Gefälle wie der Parana, nämlich von La Paz bis zur Mündung des La Plata 30 m, und bildet gleich- sam eine breite Rinne zwischen dem Deltagebilde von Entre Rios Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 25 916 und der Pampasformation. Zu beiden Seiten befinden sich die sogenannten Barrancas. Barranca heisst zwar Schlucht; hier ‚versteht man aber darunter einen Terrassen-Absturz}). Auf der rechten Seite bildet dieselbe meistens eine steile, nackte Wand von durchschnittlich 20 m Höhe, um welche die Pampas-Ebene höher liegt als das Delta des Parana. Die Barranca auf der Seite von Entre Rios ist bedeutend höher, indem sie an verschie- denen Stellen eine Höhe von 50 m erreicht; sie bildet aber we- niger eine fortlaufende Wand, da sie mehr von Thälern unter- brochen wird, fällt auch meistens nicht so steil ab wie die auf der rechten Seite und ist an vielen Stellen bewaldet. Diese Barrancas, die ich bei jeder einzelnen Formation eingehender behandeln werde, sind für den Geologen von grösstem Werth, da ihm hier auch die unteren Schichten zugänglich sind, welche im Innern des Landes meistens von anderen Schichten überlagert werden. Kanäle und Lagunen. Das Delta wird von unzähligen Ka- nälen nach allen Richtungen durchkreuzt. Der Hauptkanal fliesst zuerst bis etwas unterhalb der Ortschaft Diamante mehr der Barranca von Entre Rios entlang, durchkreuzt da das Delta und tritt bei der Einmündung des Carcarana an die Barranca der Pampasformation heran, in deren Nähe er bleibt bis nach der Ortschaft San Pedro, wo er sich wieder mehr nach der Mitte hinzieht und in mehrere Arme zertheilt, von denen einige in den Rio Uruguay münden. Dieser Hauptkanal verzweigt sich zwar beständig in verschiedene Arme, zwischen denen sich kleine Inseln befinden, dieselben fliessen aber gewöhnlich nach kurzem Laufe wieder zusammen; bloss ver- einzelte grössere, schiffbare Arme. trennen sich ganz vom Haupt- kanal ab. Diejenigen, welche sich oberhalb Diamante abzweigen, strömen der Küste der Provinz Santa Fe, diejenigen, welche sich unterhalb dieser Ortschaft abtrennen, der Provinz Entre Rios zu, und fliessen dann, erst nachdem sie viele hundert kleine Arme abgesandt und wieder aufgenommen haben, wieder in einen Haupt- kanal zusammen. Die Ufer dieser grossen und kleinen Kanäle sind gewöhnlich etwas höher als das übrige Land und mit Bäumen, Sträuchern und Schlinspflanzen so bewachsen, dass sie nur mit Mühe zu durchdringen sind; es sind dies jedoch nur schmale Streifen zu beiden Seiten des Flusses, während das innere Land mit hohem Schilf bewachsen ist und unzäklige Lagunen enthält. Diese La- gunen sind gewöhnlich von geringer Tiefe; die meisten trocknen im Sommer bei ganz niedrigem Wasserstande des Parana aus ') Ich habe die Barrancas auf der Karte Taf. XXII angegeben. © -] a und füllen sich wieder mit Wasser, sobald der Fluss anschwillt und über die Ufer tritt. Ueberschwemmungen. Dieses Delta ist wie das des Nils periodischen Ueberschwemmungen unterworfen, die aber nie plötzlich auftreten. Da das Wasser sich beim Anschwellen des Flusses auf einer so breiten Fläche und in so viele La- sunen vertheilen muss, so vergehen wenigstens acht Tage von der Zeit an, da das Steigen des Flusses von Corrientes aus telegraphisch gemeldet wird, bis man es in San Nicolas be- merkt, und auch dann geht das Steigen des Wassers noch immer sehr langsam vor sich. Dasselbe fängt gewöhnlich im November an und erreicht die erösste Höhe im April und Mai, während der niedrigste Wasserstand im September und October, manch- mal auch noch im November eintritt. Es giebt nicht selten Jahre, wo der Unterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Wasserstand über 6 m beträgt. Im Jahre 1868 konnte man sogar mit ziemlich grossen Schiffen überall von den Barrancas der Provinz Buenos Aires aus quer über das Delta weg nach der Provinz Entre Rios fahren. Dies ist aber auch der höchste Wasserstand, den ich während meines 22-jährigen Aufenthaltes beobachtet habe. Im gewöhnlichen Jahren ragen die höchsten Ufer. des Stromes und seiner Arme noch über das Wasser empor, während dasselbe über die niedrigen hinfliesst und das innere, tiefer gelegene Land überfluthet, sodass nur noch das hohe Schilf, die Bäume an den Ufern und die von den Isleros sogenannten Gerritos aus dem Wasser hervorschauen. Indianer-Grabstätten. Die Cerritos sind künstliche Erhöhungen, welche gewöhnlich eine Indianer - Grabstätte ber- gen. Da die Indianer keine Werkzeuge zum Graben besassen, so legten sie ihre Todten auf die Oberfläche der Erde, fügten ihre Hinterlassenschaft hinzu und bedeckten dann alles mit Erde, die sie leicht zusammenscharren konnten. Wenn wieder Jemand starb, legten sie ihn darauf und deckten ihn wieder zu. Auf diese Weise entstanden nach und nach grosse Hügel, auf welchen die heutigen Inselbewohner mit Vorliebe ihre Hütten aufschlagen, da dieselben am längsten vor der Ueberschwemmung geschützt sind, leider zum: Schaden des Anthropologen, weil da- durch gewöhnlich die Schätze vernichtet werden, welche diese Grabstätten für denselben bergen. Mitunter treten auch, und zwar sowohl bei niedrigem wie bei hohem Wasserstande, in kürzester Frist kleinere Anschwellungen des Wassers ein, die von durch den Wind verursachten Stauun- gen in der La Plata-Mündung herrühren und hier Repuntes ge- 25 x 3718 nannt werden. Diese sind aber gewöhnlich nur von kurzer Dauer. Es scheint, dass grosse Ueberschwemmungen in früheren Zeiten nicht so häufig und stark auftraten wie heute, da man auf den Inseln sehr häufig Stellen findet, wo die Indianer ihre festen Wohnsitze hatten, wo sie ihre Töpferwaaren verfertigten, über- haupt ihre Arbeiten verrichteten und ihre Todten beerdigten, während solche Spuren auf dem Festlande sehr selten angetroffen werden. Erhöhung des Delta’s. Diese Indianerwohnstätten bie- ten uns die besten Anhaltspunkte, um die Erhöhung des Delta’s während eines Jahrhunderts berechnen zu können. Diese ist aber keineswegs so bedeutend, wie man glauben sollte, wenn man die ungeheure Menge Schlamm in Betracht zieht, welche der Parana auch beim niedrigsten Wasserstande mit sich führt. Das Wasser ist beständig von dem mitgeführten Material gelb gefärbt und nie so klar, dass man auf den Grund sehen kann, wenn es auch nur 1 Fuss tief ist. Trotzdem darf die Ab- lagerung von Schlamm und anderem Material über das ganze Delta, seitdem die Indianer aus diesen Gegenden vertrieben wur- den, also seit etwa 300 Jahren, kaum auf 1 Fuss veranschlagt werden, da die Spuren der Thätigkeit dieses Volkes im Innern des Landes von einer nicht 1 Fuss mächtigen Schlammschicht überlagert sind. Freilich kann in eimem Jahre eine Sandbank oder Insel von bedeutender Ausdehnung und Mächtigkeit ange- schwemmt oder weggeschwemmt werden. und es finden solche Veränderungen im Hauptkanal auch beständig statt. Diese haben aber mit der Erhöhung des Deltas wenig’ oder nichts zu thun, da nur das bei den alljährlichen Ueberschwemmungen über die Ufer der Flussarme in’s Innere der Inseln dringende Wasser das mitgeführte Material ablagert und das Delta erhöht. Beschaffenheit der Schichten. Das Delta besteht hauptsächlich aus Schichten von gelbem, grauem und blauem Letten, die trocken sehr fest, hart und rissig werden. Sie lassen sich mit Wasser zu einem Teige kneten, der sich seifenartig anfühlt. Zwischen diesen Lettenschichten befinden sich abwechselnd sandieer Thon und Bänke von reinem Sand. Alle diese Schichten enthalten einen grossen Procentsatz organischer Stoffe. Geröllstücke von der Grösse einer Haselnuss werden im Innern nirgend gefunden, dagegen sind nicht selten Geröll- und Felsstücke, die sich von den Barrancas abgelöst haben, in der Nähe derselben im Schlamm eingelagert. Der Grund, auf dem diese Schichten ruhen, ist so gut wie nicht bekannt, in der Nähe der Barrancas aber natürlich auf dem Gestein, aus welchem diese bestehen, Wie weit hinaus dasselbe reicht, ist jedoch nicht 379 ermittelt. Die Barrancas fallen meist steil und tief ab, wie dies da ersichtlich ist, wo der Hauptkanal sie bespült. Bohrungen, die bei einem Hafenbau in San Nicolas vorgenommen wurden, ergaben in einer Tiefe von 25 m noch immer dieselbe Abwech- selung von Letten und Sand wie an der Oberfläche; man stiess nirgends auf Pampas-Löss, obschon diese Bohrungen kaum 100 m von der Barranca entfernt vorgenommen wurden. Fauna. In diesen Schichten habe ich bis in eine Tiefe von etwa 7 m, die des Wassers wegen allein zugänglich ist, nur. Reste von solchen Thieren gefunden, welche noch heute in diesem Gebiete leben, mit Ausnahme von Brackwasser - Muschelbänken. Fälschlicher Weise wird San Nicolas als die nördlichste und höchste Grenze für das Vorkommen dieser Bänke im Delta des Parana angegeben. Im ganzen Partido San Nicolas ist: keine solche Bank vorhanden; die nördlichste, die ich kenne, befindet sich etwa eine Stunde unterhalb San Pedro. Von dort an traf ich diese Bänke immer von Strecke zu Strecke bis nach Buenos Aires und der Meeresküste entlang bis nach Bahia Blanca. In San Pedro bestehen sie ausschliesslich aus der Muschel Azara labtata, die noch heute dort vorkommt, wo sich das Salzwasser mit dem Süsswasser im Parana mischt. In der Nähe von Buenos Aires und der Meeresküste entlang sind diese Muscheln mit wirk- lichen Salzwasser- Muscheln gemischt. In der Gegend von Bahia Blanca haben Darwın und andere Forscher mit diesen Muscheln zusammen Reste von ausgestorbenen Landsäugethieren gefun- den, die häufig m der Pampasformation vorkommen, weshalb man dieser ganzen Ablagerung das nämliche Alter geben wollte. Diese Ansicht wurde aber vielfach bestritten und in neuerer Zeit ganz besonders von Herrn Amscnıno widerlegt. Dass diese Muscheln zur Zeit, als die Glyptodonten und Megatheriden noch lebten, auch schon vorgekommen sein mögen, will ich nicht. bestreiten, dass aber diese Muschelbänke im Delta des Parana in einer viel jüngeren Zeit, als diese Thiere längst ausgestorben waren, abge- lagert wurden, steht ausser Zweifel. _ Sie befinden sich überall im Delta des Parana kaum 1 m unter der Oberfläche, im Pampas- löss hingegen ist nirgends eine Spur von solchen zu finden. Es beweist dies genügend, dass sie ganz der Neuzeit angehören und sich zur Zeit ihrer Ablagerung bei San Pedro das Salzwasser mit dem Süsswasser gemischt hat. !) Wir haben hier auch die Erklärung, weshalb das Delta unterhalb San Pedro etwas höher über dem heutigen Wasser- t) In der Nähe einer solchen Muschelbank ist hier auch das Skelett eines Walfisches aufgefunden worden. 380 spiegel des Parana liegt, als weiter oben. Da jene untere Ge- gend längere Zeit beständig unter Wasser war, lagerte sich na- türlich daselbst eine mächtigere Schicht Schlammes ab als da, wo das Land nur periodisch überschwemmt wurde. Um das Vor- kommen der fraglichen Bänke bei San Pedro zu erklären, wird nun von den meisten Forschern angenommen, dass sich das Land zu jener Zeit ein wenig gesenkt und später wieder gehoben habe. AmEGmıno!) giebt an, dass die Muschelbänke bei San Pedro 80 m über dem heutigen Wasserspiegel des Parana liegen. Wenn - diese ‘Angabe richtig wäre, so müsste ein grosser Theil der Pampas unter Wasser gestanden haben, da z. B. der höchste Punkt der Pampasformation bei San Nicolas nicht einmal 30 m über dem Niveau des Parana liegt, und man würde dann die be- treffenden Bänke nicht nur in den Buchten finden. In Wirklichkeit sind sie bei mittlerem Wasserstand nur etwa 2 m über dem Wasser- niveau; beim höchsten Wasserstande sind sie ganz unter Wasser. Von Säugethieren sind nur Hydrochoerus und Myopotamus bonaerensts die eigentlichen Bewohner des Deltas; alle anderen halten sich nur bei niedrigem Wasserstande des Parana hier auf. BURMEISTER nennt die Ablagerungen dieses Deltas Alu- viones und zählt dazu auch die 2 Fuss mächtige Humusschicht, welche über dem Pampaslöss abgelagert ist, obschon dieselbe ihre Entstehung ganz anderen Ursachen verdankt. Es ist ganz ausser Zweifel, dass die Schichten des Deltas aus Material entstanden sind, welches der Parana gebracht hat, und zwar stammt das Wenigste aus den Gebirgen. Das Wasser des Parana ist viel weniger trübe in Paraguay als unterhalb Corrientes und wird immer trüber, je häufiger es kleine Flüsschen aus dem Flachlande aufnimmt; ja der meiste Sand. der unterhalb Diamante sich ab- setzt, stammt aus dem Delta von Entre Rios,. welches wir später kennen lernen werden, und war also schon einmal von Flüssen in einem Delta abgelagert worden. Die Humusschicht über dem Pampaslöss hat mit dieser Ablagerung gar nichts gemein; ich werde dieselbe zusammen mit der Pampasformation behandeln, von der sie nicht zu trennen ist. II. Die Pampasformation. Ausdehnung und Mächtigkeit. Die Pampas bilden ein Flachland, welches mehr oder weniger die gleiche Neigung hat wie die Flüsse, welche dasselbe durchziehen. So erhebt sich in der Nähe von Santa F& eine gleich mächtige Lössschicht über dem Wasserniveau des Parana wie bei Buenos Aires, obschon der !) „Formacion Pampeana“, 1881, p. 160. 381 Wasserspiegel bei Santa F& etwa 30 m höher liegt. In dem- jenigen Theil der Pampasformation, welchen ich durchforscht habe, befinden sich die höchst gelegenen Punkte in der Nähe von ÜCor- doba und der Sierren de Tandil und de la Ventana, während die am tiefsten gelegenen Stellen, mit Ausnahme der Meeresküste, bei der Ortschaft Dolores in der Provinz Buenos Aires vor- kommen }). Einen wie grossen Flächenraum die Pampasformation ein- nimmt, ist noch nicht festgestellt; derselbe wird jedoch von den meisten Autoren viel zu hoch veranschlagt. Die meisten zählen das ganze Flachland von Argentinien und Uruguay zur Pampas- formation. BurMEISTER ?) schreibt: „Unter dem aschgrauen, sandigen Thon (dies bezieht sich auf sein Aluvium) befindet sich in der ganzen argentinischen Republik eine Schicht von rothgelbem, sandigem Thon von 10 bis 60 Fuss Mächtigkeit, welche man die Pampasformation genannt, die aber, sowohl ihrer. Zusammensetzung wegen, als auch weil sie über den gan- zen Boden der Republik verbreitet ist, zu dem Diluvium der alten Geologen gehört. * ÄMEGHINO geht in seiner „Formacion Pampeana* noch viel weiter, indem er nicht nur einen grossen Theil von Argentinien, sondern auch einen Theil der Banda Oriental, Paraguay, Chile, Bolivia, Peru, Brasilien, überhaupt alle Gegenden, wo fossile Reste von solchen Thieren gefunden wurden, welche in der Pampas- formation vorkommen, zu derselben zählt. Ich meinerseits lasse da- hingestellt, wie weit sich dieselbe ausbreitet, und es betrifft alles, was ich von dieser Formation sage, nur die Gegend, welche ich durchforscht und auf der beigegebenen Karte als solche ange- geben habe. In der ganzen Fläche befindet sich mit Ausnahme der Sierren de la Ventana und de Tandil keine Erhöhung des Terrains, die für einen Hügel angesehen werden könnte. Wohl ist das Land in vielen Gegenden wellenförmig, doch erreicht keine dieser Er- höhungen 20 m. Nur den grösseren Flüssen entlang befinden sich Barrancas, die über 20 m hoch sind; es sind dies aber, wie bereits gezeigt worden, nicht sowohl Erhöhungen des Ter- rains, als vielmehr Abhänge, um deren Höhe das Flussbett tiefer liegt. Die bedeutendste dieser Barrancas ist diejenige, welche sich dem Parana entlang hinzieht, doch befinden sich auch zu ‘) Die Höhen sind auf der beigegebenen Karte (Taf. XXIT) in Me- tern angegeben. ?) „Anales del Museo Publico“ I, p. 100. 382 beiden Seiten der Arroyos (Bäche) solche von oft mehreren Metern Höhe. Die Mächtigkeit der Pampasformation ist noch nicht ermit- tell. Nach BurMmEISTER beträgt dieselbe im Allgemeinen 10 bis 60 Fuss, nach Amesumo 10—20 m. AGUIRRE!) sagt, dass in Buenos Aires diese Schicht 50 m, in Merlo 35 m, in Mercedes 25 m, in Chacabuco 15 m betrage, und es würde nach ihm die Pampasformation nach Westen hin an Mächtigkeit abnehmen. Durch die Güte des Gobernadors der Peniteneiaria in Buenos Aires wurde mir Gelegenheit geboten, das Gestein zu sehen, welches der Bohrer beim Graben des artesischen Brunnens da- selbst zu Tage gefördert. Dasselbe war sehr sorgfältig und übersichtlich geordnet und mit Angabe der Mächtigkeit der Schichten versehen. Ich habe davon. Notiz genommen und lasse das Resultat hier folgen: 1.1, Pampaslöss ur one 218. Na era 2. DBläulich gelber, sandiger Thon, ähnlich dem lacustren Mergel . 2 Wear 3,64 „ 8. Thon, ähnlich dem vorigen, blos weniger sandig app 0,80. 4. Pampaslöss, etwas rn ale ill 3, 5. Graulich weisser Thon, ähnlich dem la- eustren {Mergelis ar at He 6. Sehr sandiger Thon, sonst ähnlich dem vorigen ir arte Me Re 1,00 „ 1. Sand. 8. Sand mit Thon gemischt, der Sand vor- wiegend'. er =: Teiln: Sr OA 9. „Plastischer: Thon 7. Brad SE ee 105,Sand 33. SA By Wrhlere 0,58 5 11. Sandiger Thon, bei dem der Thon über- wiegtet Mar. zitat ARE 12. Sand mit Thon a oe ee 13 homm hs na VE dk ah SERerSoR- 14. Sandiger Thon. 0 A re Pole 1404 15. Plastischer, sehr dunkler Thon a tl, 2,40 , 16. ‚Sandieer Thon, srtrasi. w2rh Sees 17,5 Sehr, feiner; Sand „ann: badry) ig 2,84 „ 15. Grober Sand mit Kies Bez 2. N = 50,30 m '!) „Constitucion Geologica de la Prov. Buenos Aires“, p. 31. 383 Demnach wäre das Pampasgestein, wenn man auch noch alle Uebergangsschichten bis zur 7. Schicht dazu rechnet, hier noch nicht 28 m mächtig, und es würden sich, auch wenn man annimmt, dass der höchste Punkt von Buenos Aires noch unge- fähr 7 m höher liegt als die Penitenciaria, noch kaum 35 m ergeben. Natürlich wird der Untergrund, auf dem das Pampas- sestein ruht, nirgends eine ganz wagerechte Fläche bilden; da, wo AGUIRRE seine Messung vorgenommen hat, müsste derselbe wenigstens 15 m tiefer liegen. In San Nicolas habe ich an meh- reren Stellen, wo der Parana die Barrancas bespült, dieselben bis in eine Tiefe von 30 m untersuchen können und immer noch das nämliche Gestein gefunden; hier muss es noch bedeutend mächtiger sein, da es in der Nähe eines anderen Gesteins ge- wöhnlich mit demselben bis zu einem gewissen Grade gemischt ist. In Maipu, welches nur 15 m über dem Meere liegt, hatte man nach AGuIRRE bis in eine Tiefe von 100 m Sondirungen vorgenommen und immer noch das nämliche Gestein getroffen. Der Untergrund, auf dem der Löss ruht, ist noch nicht erforscht. Einige Autoren glauben sich zu der Annahme berech- tigt, dass er überall auf einer Meeresablagerung von Sand ruhe, erstens, weil sich in Entre Rios über dem marinen Sande eine Lössschicht befindet, zweitens, weil man beim Graben von arte- sischen Brunnen in Buenos Aires unter dem Löss auf eine ähn- liche Sandschicht kam und drittens, weil im Süden der Löss in eine solche Schicht übergeht. Diese Thatsachen berechtigen aber durchaus nicht zu einer solchen Annahme. In der Nähe des Städtehens La Paz in Entre Rios befindet sich eine Lössschicht unter dem marinen Sande, die nach BurmEIsTErR beim Graben eines artesischen Brunnens in Buenos Aires ebenfalls unter dem marinen Sande gefunden worden ist. Eine ähnliche rothe Löss- schicht, wie ich sie oberhalb La Paz unter dem marinen Sande beobachtete, tritt auch in Pergamino und San Nicolas an einigen Stellen zu Tage. Petrographische Beschaffenheit der Pampasforma- tion. Die Pampasformation besteht aus einer Humus- und einer Lössschicht. Auf dem Profil I (Taf. XXIII) stellt die Schicht No. 1 die oberste Lage dar, die je nach der Localität dicker oder dünner ist, im Durchschnitt aber von 1—2 Fuss varirt. Nur in seltenen Fällen sieht man, wo sie aufhört, da sie gewöhn- lich ganz allmählich in den Löss übergeht. Sie besteht aus einer sehr humusreichen Ackererde, gewöhnlich kurzweg Humus ge- nannt, welchen Namen ich beibehalten will. Derselbe ist je nach der Oertlichkeit mehr oder weniger mit Sand gemischt, der ge- 384 wöhnlich so fein ist, dass die Körner mit blossem Auge kaum wahrgenommen werden, jedoch enthält: er selten so viel desselben, dass er, zu einem Teige geknetet, sich nicht seifenartig anfühlte und sich nicht zu Thongeräthen und Ziegeln verwenden liesse. Unter dem Mikroskop lassen sich kleine Körnchen von Quarz und Feldspath und Lamellen von Glimmer erkennen. In dieser Schicht trifft man, wenn auch seltener als in den nachfolgenden Abtheilun- gen, lacustre Ablagerungen von einem weisslich grauen Mergel. Wenn man die Schicht No. 1 durchgräbt, so kommt man allmählich, ohne dass man den Uebergang gewahr wird, auf ein ‚hellgelbes, feinerdiges Gestein, das von den neueren Forschern, welche über das betreffende Gebiet geschrieben haben, als Löss bezeichnet worden ist. Ich will diesen Namen beibehalten. ob- schon das Gestein der Pampasformation von demjenigen, welches man in der Schweiz als Löss bezeichnet hat, ziemlich ver- schieden ist. Der Löss, welchen ich in. der Schweiz kennen gelernt habe, ist ein sehr sandhaltiger Thon, der ungemein locker gelagert ist und hie und da Kalkconcretionen enthält. Wir haben in gewissen Gegenden der Pampas, z. B. in der Nähe von Cordoba, auch sehr sandhaltigen Löss. Dort wie hier befinden sich Lagen von reinem Sand dazwischen. Im 'ganz reinen Löss, welcher die Hauptmasse der Pampasformation bildet, sind keine Sandkörner wahrzunehmen, oder doch nur bei ziemlich starker Vergrösserung. ‘ Der Sandgehalt des Lösses wechselt übrigens sehr nach den Localitäten; den Grund hiervon werden wir später kennen lernen. Genaue petrographische Unter- suchungen des Lösses der verschiedenen Gegenden der Pampas- formation sind meines Wissens bis jetzt nicht gemacht worden. Dörına hat Lössproben von Cordoba, Villa Maria und Rosario untersucht und am ersten Orte 85, am zweiten 61, am dritten 59 pCt. unverwitterte (ich möchte sagen „nicht zersetzte*) Ge- steinssplitterchen darin gefunden. In Cordoba hatten die grössten Sandkörner 2 mm, in Villa Maria 0,15 — 0,02 mm und in Ro- sario 0,04 -—- 0,05 mm Durchmesser. Der Löss des obersten Theiles der Pampasformation (Profil I, Schicht 2 auf Taf. XXIII), welcher in San Nicolas 3— 10 m mächtig ist, besteht aus einem sehr homogenen, ungemein feinen, staub- artigen Material, in welchem spärlich Kalkconcretionen (Löss- knollen) vorkommen, welche hier Toscas genannt werden. Das spärliche Vorkommen der Toscas wird wohl ‘dem geringen Pro- centsatz des im Löss enthaltenen Kalkes zuzuschreiben sein. Es giebt Gegenden, wo er, mit verdünnter Schwefelsäure behandelt, nicht einmal aufbraust. Er liegt locker und zerfällt in trockenem Zustande beim Graben zu Staub; auch ist er.sehr' porös und von 385 feinen Kanälchen durchzogen, die wahrscheinlich von den durch Verwesung verloren gegangenen Wurzeln der Pflanzen herrühren. Diesen Kanälchen wird es zuzuschreiben sein, dass der Löss das Wasser wie ein Schwamm aufsaugt; kurze Zeit nach dem stärk- sten Regenguss ist er an der Oberfläche wieder trocken und zeigt auch bei der grössten Trockenheit niemals Risse. Der Löss dieser Schicht fühlt sich etwas sandig an, lässt sich nicht oder nur schwer zu einem Teige kneten und wird zu Töpferwaaren sar nicht, zu Ziegeln nur selten verwendet. Es rührt diese Eigenschaft des Lösses aber nicht von seiner mineralischen Zu- sammensetzung her. Der reine Löss dieser Schicht besteht aus den nämlichen mineralischen Substanzen wie die Hwumuserde, nur dass er jeder organischen Beimischung entbehrt und keine Sandkörner mehr wahrnehmen lässt. Der Grund wird darin liegen, dass der feine Mineralstaub zu ganz kleinen, sehr harten Klümpchen zusammengekittet ist, die wie Sandkörnchen anzu- fühlen sind. Dieser Mineralstaub ist so fein, dass ihn das Wasser durch die Poren der harten Knochenrinde in den Hohlräumen der Kno- chen ablagert. Die Erde, die man in den fossilen Knochen findet, ist nicht von dem dieselben umgebenden Löss zu unterscheiden. Ich erinnere mich nicht, diese Ablagerung, die gewöhnlich die Unebenheiten der darunter liegenden Schicht ausfüllt, geschichtet gefunden zu haben; wohl aber befinden sich in ihr dann und wann Ablagerungen von grünlichem Mergel, die ich später ein- gehender behandeln werde. Auch die Schicht No. 2 geht allmählich in die darunter liegende Lössschicht über (Profil I, No. 3 auf Taf. XXII). Die Schicht No. 53 hat wesentlich die nämliche mineralische Zu- sammensetzung wie die vorige. Die Farbe des Gesteins ist gelb- lich braun und geht allmählich in’s Rothbraune über; es ist nicht so locker gelagert, sondern viel compacter und fühlt sich rauher an als das frühere, was jedoch auch hier nicht von dem darin enthaltenen Sande herrührt, sondern, wie ich bei der früheren Schicht erwähnt habe, von sehr harten, kleinen Körnchen aus Mineralstaub, die in diesen Schichten noch viel schwieriger im Wasser aufgeweicht werden können. Eine ins Wasser gelegte Scholle behält ihre Härte bei, während eine Scholle Ackererde, Thon oder Sand sich aufweicht. In Lagunen und Arroyos, wo dieser Löss die Grundlage bildet, kann der schwerste Wagen wie auf einem Steinpflaster ‚darüber wegfahren, und da, wo die Strasse über denselben führt, 2. B. bei Durchgängen der Arroyos, entsteht nie Strassenkoth. Er wird deshalb in vielen Städten zum Ausbessern der Strassen benutz. Obwohl er sehr porös ist, ist er doch sehr schwer 386 aufzugraben; man muss. sich dazu eines Pickels bedienen. Ein durch eine solche Lössschicht gegrabener Tunnel braucht nicht ausgemauert zu werden. Auch bei der grössten Trockenheit wird der Löss dieser Schicht niemals rissig. Die unterste zu Tage tretende Lössschicht (Profil I, No. 4 auf Fig. XXIII) unterscheidet sich von der vorigen hauptsächlich dadurch, dass das Gestein hier am härtesten und compactesten und seine Farbe rothbraun ist. Die ganze Lössformation ist mit Kalkeoneretionen (Löss- kindel, Toscas) übersäht und durchzogen, die oft sehr eigenartige (Gestalten zeigen und manchmal grosse Felsstücke bilden. Viele dieser Toscas haben sich jedenfalls in den Hohlräumen gebildet, welche die Wurzeln von Pflanzen und die Knochen von Thieren nach ihrer Zersetzung zurückgelassen haben. AmEGHıno!) hat die Bildung dieser Kalkeoneretionen ein- gehend behandelt. Da sie überall im Löss vorkommen, so sehe ich davon ab, näher darauf einzugehen, und bemerke nur, dass ich im Wesentlichen Amsgnuımmos Ansicht theile, nach welcher der zu ihrer Bildung erforderliche Kalk von den Knochen und Schalen der Thiere herrührt, die hier gelebt haben, wenn dies auch auf den ersten Blick unwahrscheinlich erscheinen sollte. Zu sehr vielen Erörterungen haben die Alkalien Anlass gegeben, welche im Löss enthalten sind, und es sind hierüber eine Menge Theorien aufgestellt worden. Dass sie von dem Meerwasser herrühren, welches nach Hebung des Bodens über den Meeresspiegel im Innern des Landes zurückgeblieben und dann verdunstet sein soll, steht gänzlich mit der Art und Weise des Vorkommens dieser Alkalien im Widerspruch. In der Pro- vinz Entre Rios, von der wir bestimmt wissen, dass die Löss- schichten auf einer Meeresablagerung ruhen, sind die durch den Löss fliessenden Gewässer gar nicht oder doch sehr selten alka- lisch, während man in San Nicolas in Schichten, wo bis zu35 m Tiefe bestimmt keine Meeresablagerung getroffen wird, sehr alkali- haltigem Löss begegnet. Der Löss ist manchmal nach einem Regen mit Salpeter so reichlich überzogen, dass der letztere das Bild einer leichten Schneedecke gewährt. Angenommen, es würde sich hier unter der Pampasformation eine Meeresablagerung finden, so ist es doch nicht denkbar, dass diese Salze durch eine Schicht von wenigstens 35 m Mächtiekeit an die Oberfläche dringen. Ebensowenig scheint es das Richtige zu sein, wenn man die Ursachen dieser Erscheinung der mine- ralischen Zusammensetzung des Lösses zuschreiben will, da in \) „Formacion Pampeana“, p. 179 — 200. 387 der Provinz Buenos Aires auf Flächenräumen von wenigen Quadrat- metern, die die nämliche mineralische Zusammensetzung haben, Brunnen mit salzigem Wasser und solche mit Süsswasser vor- kommen. Ich kenne Brunnen, die nicht 20 m von einander ent- fernt sind und von denen der eine Salzwasser, der andere Süsswasser enthält. Sehr wahrscheinlich hat man es hier mit örtlichen Ursachen zu thun. die während der Bildung des Lösses an dem Orte selbst walteten, wo diese Alkalien vorkommen. Die Gypskrystalle, die im Löss getroffen werden, erwähne ich nur, da sie weder zur Erklärung des Alters noch der Ent- stehung der Pampasformation beitragen können. Ihr Vorkommen steht jedenfalls im engsten Zusammenhange mit der Entstehung der Alkalien. Stratigraphische Beschaffenheit. Die stratigraphische Beschaffenheit der Pampasformation ist nicht so gleichmässig, wie es auf den ersten Blick erscheinen könnte. Des homogenen Materials und der Farbe wegen entgehen dem ungeübten Auge desjenigen, der diese Gegenden nur flüchtig durchforscht, Einzelnheiten ihrer Structur, die sehr oft von grosser Wichtigkeit sind. Jeder mit diesem Terrain vertraute Forscher entdeckt aber nicht selten in Gegenden, die er schon oft durchsucht hatte, stratigraphische Eigenthümlichkeiten, die ihm früher entgangen sind. AmEGHINo !) sagt: „Lujan übt auf mich einen besonderen Einfluss aus; es ist der Ort, an dem ich aufgewachsen bin und meine ersten Funde gemacht habe. Auf das Studium dieser Gegend gründen sich die meisten meiner Theorien über die geologische Beschaffenheit der Pampas; hier allein sind alle Schichten vorhanden, welche sich seit der mittleren Pampasformation abgelagert haben (? !). Bei jeder Excursion lerne ich etwas Neues.“ Ganz das Nämliche würde jeder Forscher von einer anderen Gegend der Pampas sagen können, die sein specielles Forschungs- gebiet ist. Amkcnmo’s Pläne und Eintheilungen der Pampas- formation beruhen fast ausschliesslich auf seinen in dieser Gegend gemachten Beobachtungen, woraus er dann Schlüsse auf Natur und Bildung der gesammten Pampasformation zieht. Es ist dies ein Fehler, in welchen die meisten Forscher verfallen und von dem auch ich mich nicht gauz frei weiss. Ich will hier versuchen, den Leser, der diese Gegend nicht von Ansehen kennt, mit der Beschaffenheit ihrer Schichten bekannt zu machen, ohne ihn durch Schilderungen örtlicher Vorkommnisse, die leicht zu falschen Folgerungen verleiten könnten, zu verwirren. \) „Escursiones Geologicos“ etc, 388 In Bezug auf die stratigraphische Beschaffenheit der Pampas- formation lassen sich hauptsächlich vier verschiedene Ablagerungen unterscheiden, nämlich eine Wind-, eine Fluss-, eine Lagunen- und eine Küstenablagerung. Da ich später diese Ablagerungen bei Besprechung der Entstehung der Pampasformation eingehender be- handeln werde, so erwähne ich hier nur die Hauptmerkmale derselben. In den äolischen Ablagerungen laufen die feinen Kanäl- chen mehr :von oben nach unten, im Uebrigen aber wirr durch- einander. In je ältere Schichten man kommt, umsomehr sind diese Kanälchen ausgefüllt, bleiben aber dessen ungeachtet kenntlich, sodass man nach längerer Uebung auf das höhere oder jüngere Alter der Schichten zu schliessen vermag. Diesem Umstande ist es auch zuzuschreiben, dass der Löss nach der Tiefe zu immer compakter wird. — Ein Hauptmerkmal der äolischen Ablagerungen bilden ferner die Kalkconcretionen (Toscas). Dieselben er- scheinen hier wie Wurzeln, die im der Masse gewachsen sind und mit ihren Verzweigungen und Aesten hauptsächlich von oben nach unten verlaufen. Sie bestehen aus einer äusseren weichen Rinde und einem inneren harten Kern. Obschon die Toscas im Allge- meinen mit der Tiefe zunehmen, darf man doch nicht aus dem häufigeren Vorkommen derselben auf das Alter der Schichten schliessen, da in manchen Gegenden in jüngeren Schichten mehr Toscas vorkommen. als an anderen Stellen in älteren. Ein anderes Kennzeichen dieser Gebilde besteht darin, dass die kleinen, harten Mineralstaubklümpchen eine Masse bilden, in welcher keine Körnchen wahrgenommen werden; diese Masse muss vielmehr zuerst zerrieben und geschlämmt werden, bevor man die Körnchen vereinzelt wahrnehmen kann. Die Fluss- oder fluvio-terrestrischen Ablagerungen lassen sich in zwei Gruppen theilen: die einen rühren von Flüs- sen her, welche aus dem Gebirge kommen, die anderen von solchen, welche in den Pampas selbst entspringen. Die ersteren sind im Innern der Pampas höchst selten; wir kennen sie haupt- sächlich nur von den Sondirungen her, welche im Pampaslöss vorgenommen worden sind. Da das Material derselben meist nur aus einem feinen Sande besteht, wurden diese Schichten früher für marine Ablagerungen gehalten, die sich unter dem Löss befinden sollten. In der Nähe von Gebirgen sind sie an den darin enthaltenen Geschieben leicht kenntlich. In den Bar- rancas des Parana bei San Nicolas kenne ich drei Ablagerungen, die von einem aus dem Gebirge stammenden Flusse herrühren. Eine derselben befindet sich 15 km oberhalb San Nicolas, die andere auf der linken Seite des Arroyo del Medio, wo derselbe in das Delta des Parana eintritt, und die dritte etwa 20 km unterhalb San Nicolas. Das Material besteht theils aus einem 389 weisslich grauen Thon, spärlich mit Geröllstücken vermischt, die höchstens die Grösse einer Haselnuss erreichen , theils aus mehr oder weniger feinkörnigem Quarzsand. Es scheint dies ein Fluss gewesen zu sein, welcher während der Meeresablagerungen in Entre Rios in jene Bucht gemündet hat, so seltsam dies auch klingen mag für alle diejenigen, welche jene Ablagerungen für älter halten als die Pampasformation. Das Gestein dieses nicht zu verkennenden Flussufers ruht auf dem Löss der unteren Pam- pasformation, ist 3 m mächtig und wird von einer etwa 4 m dicken Lössschicht der mittleren und einer ebenso mächtigen Schicht der oberen Pampasformation überlagert. Daraus geht hervor, dass dieser Fluss zur Zeit der Ablagerung der mittleren Pampasformation aufgehört hat, hier vorbeizufliessen. Das Erkennen der Ablagerungen, welche von Flüssen her- rühren, die ihren Ursprung in den Pampas selbst genommen, ist so schwierig, dass AmesHıno, den ich als den besten Kenner der Pampasformation anerkenne, in seiner „Formacion Pampeana“ sagt, dass es während dieser ganzen Zeit keine Flüsse und Bäche (Rios und Arroyos) gegeben habe. Diese Ufer sind eben um so schwieriger zu erkennen, als die betreffenden fliessenden Gewässer nicht aus anderen Gegenden kamen und ihr Ablagerungsmaterial also nur aus Löss und Humus bestand. Diese Flussablagerungen, die von bedeutender Zahl sind, scheinen von nicht grösseren Gewässern herzurühren, als die Arroyos sind, welche heute das Land durchziehen. Die Arroyos- Ablagerungen sind erkenntlich an den Kalkconcretionen (Toscas), deren Kanten abgerundet und abgeschliffen sind, sodass sie ganz das Aussehen des Kieses in den Schweizer Flüssen haben, und zwar sind sie so abgelagert, wie man sie häufig in den heutigen Arroyos sieht. In diesem Kiese findet man sehr häufig Knochenstücke und Zähne von ausgestorbenen Säugethieren. Sie sind ganz abge- schliffen und müssen ohne Zweifel längere Zeit in fliessendem Wasser gelegen haben und von demselben transportirt worden sein. Noch ein untrüglicheres, wenn auch viel schwieriger erkenn- bares Merkmal ist das Vorkommen eines schwarz - grauen, ge- wöhnlich aus feinem, manchmal aber auch aus gröberem Sande bestehenden Lösses, welcher theils aus zerriebenen Kalkconcre- tionen, theils aus den schon mehrmals erwähnten kleinen Klümp- chen Mineralstaubes entstanden ist. Wir finden solche Ablage- rungen, mit Humus und Pflanzenhalmen gemischt, sehr häufig an den Ufern der heutigen Arroyos. Da nun bei den Ablagerungen der alten Arroyos die Grashalme und der Humus sich vollständig zersetzt haben, so laufen die feinen Kanälchen oder Poren des Lösses mehr der Länge nach und parallel, während bei dem- 390 jenigen Löss, welcher aus dem vom Winde gebrachten Staub ent- standen ist, diese Poren mehr durcheinander liegen und von oben nach unten verlaufen. Diese Ablagerungen können leicht mit anderen Ablagerungen des Wassers verwechselt werden, nämlich mit solchen, bei denen dasselbe das Material von den kleinen Anhöhen in die Tiefe geschwemmt hät. Einmal darin geübt, kann man aber in den meisten Fällen sofort erkennen, ob es eine Flussablagerung oder eine der letztgenannten Ablagerungen ist, da bei diesen das Material keinen weiten Transport erlitten hat. Ein ferneres Merkmal für das Erkennen der alten Flussufer und Flussbetten besteht darin, dass der rothbraune Löss manchmal mit den gerünlichen lacustren Ablagerungen vermischt ist. In allen Ufern befindet sich eine Unzahl von Wasserrinnen, die dadurch entstehen, dass das Regenwasser die Ufer auswäscht, das Material der verschiedenen Schichten durcheinander mischt und es weiter unten ablagert. Findet sich nun dazwischen noch vom Arroyo transportirter Toskakies, wie ich die Geschiebe nennen möchte, so ist eine Arroyo-Ablagerung gar nicht zu verkennen. In einer solchen Ablagerung lag, um gleich ein Beispiel zu nennen, das Glyptodon Damesit nov. sp.!), welches in eine Wasser- rinne gefallen und theilweise von mit lacustrem Mergel gemengtem Löss, theilweise mit Schlamm und Toscasand zugedeckt worden war. Diejenigen Theile des Skelettes, welche mit Löss bedeckt waren, blieben gut erhalten, während die mit Schlamm und Sand bedeckten theilweise zersetzt wurden. Im Schlamm mag sich noch eine gute Quantität faulender Pflanzenstoffe, wie sie die Arroyos immer auswerfen, befunden haben. Solche Arroyos-Ufer sind in den unteren Schichten der Pampasformation sehr häufig und mögen sich durch Ausfüllung ihrer Betten verloren haben. Wenn einmal einem Arroyo der ‚Abfluss abgeschnitten ist, so ebnet er sich verhältnissmässig sehr schnell aus. Noch viel häufiger aber sind diese Ablagerungen wohl durch die beständigen Kursveränderungen der Gewässer ent- standen. Dörme hat eine sehr ausführliche Abhandlung über Flussablagerungen geschrieben?); die von ihm geschilderte Bil- dungsweise hat auch auf unseren Fall Bezug. Bekanntlich sind die fliessenden Gewässer der Flachländer Kursveränderungen viel mehr unterworfen, als diejenigen der Gebirgsgegenden. Bei den !) Mit obigem Namen habe ich eine Glyptodon-Art belegt, welche sich in einer von mir zusammengebrachten, jetzt dem Museum in Ko- penhagen gehörenden Sammlung von Pampas-Thieren befindet, von wo aus auch die Beschreibung dieser und anderer neuer, von mir provi- sorisch benannter Arten zu erwarten ist. ?) „Boletin de la Academia Nacional de Cordoba“, VI, 1864. a 391 Schlangenwindungen, welche diese Flüsschen machen, wird das eine Ufer beständig unterspült und angefressen und auf dem anderen Material abgelagert, bis zwei, drei und noch mehr Kur- ven sich zu einer einzigen vereinigen, in welcher sich wieder neue Kurven zu bilden anfangen. So haben sich während der ungemein langsamen Bildung der Pampasformation in ihr und aus ihrem Material selbst fluvio-terrestrische Ablagerungen von grosser Ausdehnung gebildet. Eine solche befindet sich bei der Stadt Buenos Aires in der Nähe der Gasfabrik bei der Station Retiro, welche zeitweise vom Wasser des Rio überfluthet wird. Ich konnte nicht ermitteln, wie weit sie sich erstreckt, auch nicht genau erkennen, zu welcher Zeit sie sich abgelagert, da sie nach dem Lande zu mit Schlamm aus dem Delta des Parana bedeckt ist und ich nie. Gelegenheit hatte, dieses Terrain bei niedrigem Wasserstande zu studiren. Müsste ich ein Urtheil über das Alter dieser Ablagerung abgeben, so würde ich ihr kein jüngeres zuschreiben als das der mittleren Pampasformation, da ich bei meinen zwar flüchtigen Beobachtungen kein aus der oberen Pampasformation stammendes Material darin entdecken konnte. Begreiflich ist es für den Fossiliensammler von grosser Wichtigkeit, Natur und Bildung dieser Ablagerungen zu erkennen, da in denselben häufiger Fossilien gefunden werden als in sol- chen, welche auf offenem Lande vom Winde abgelagert wurden. Aber auch abgesehen davon wird es für den Sammler ganz un- möglich, das Alter der gefundenen Reste richtig zu bestimmen, wenn er diese Gebilde nicht kennt. Es ist ganz ausser Zweifel, dass sich auch fluvio-terrest- rische Ablagerungen gebildet haben zur Zeit der Entstehung der oberen Schicht No. 2, obschon man sie in derselben nicht oder doch höchst selten trifft, weil diese Schicht das oberste Stockwerk der eigentlichen Pampasformation bildet und die Flüsse ihr Material in der Tiefe abgelagert haben. Das Niveau der Schicht, in welcher die fossilen Knochen gefunden werden, ist demnach nicht immer maassgebend für das Alter der betreffenden Thiere; es muss zuerst ermittelt werden, zu welcher Zeit die Schicht abgelagert wurde, was in den meisten Fällen aus dem Verhältniss ihrer Lagerung zu der der Grundmasse ersichtlich ist. Verliert sich z. B. eine solche Schicht unter der mittleren Pampas- formation, so wissen wir mit Bestimmtheit, dass sie vor Entste- hung der oberen Pampasformation (No. 2) abgelagert wurde. Ist aber eine solche Schicht nicht vom Löss der unteren oder mittleren Pampasforınation überlagert, so darf man fast sicher annehmen, dass sie der oberen Abtheilung angehört. Immerhin ist es in diesem Falle rathsam, genau zu untersuchen, ob das Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL, 3. 26 392 Material mit dem .hellgelben Löss der oberen Pampasformation gemischt ist. Lagunen-Ablagerungen. Merkwürdig erscheint es mir, dass keiner der älteren Autoren die Lagunen- Ablagerungen er- wähnt, die sich in der ganzen Pampasformation zerstreut vor- finden und die umsomehr auffallen, als sie schon in der Farbe von dem anderen Gestein abweichen. Amecmmo ist der Erste, der dieselben behandelt hat. Wie auf dem Profil I (Taf. XXI), wo No. 5 diese lacustren Ablagerungen darstellt, ersichtlich ist, sind diese sehr häufige. In San Nicolas befinden sich in der Barranca auf einer Strecke von ungefähr 1500 m über 20 solcher Ablagerungen. Diese haben gewöhnlich eine Ausdeh- nung von 100 — 200 m, manchmal aber ziehen sie sich nur wenige Meter hin; an solchen Stellen wird aber wahrscheinlich die früher ausgedehntere Schicht theilweise weggeschwemmt wor- den sein. Die Mächtigkeit varüirt je nach dem Untererunde, auf dem sie ruhen; gewöhnlich sind sie kaum 1 m dick. Schichten von über 3 m Mächtigkeit werden höchst selten getroffen. Man trifft die lacustren Ablagerungen in allen Schichten der Pampasformation, doch habe ich sie stets häufiger in den unteren als in den oberen getroffen, was seinen Grund darin hat, dass sich dieselben unzweifelhaft in Lagunen und Sümpfen abge- lagert haben, die natürlich häufiger in den Niederungen vorkom- men. Ich habe einen Sumpf mit Lagunen entstehen sehen, und da jene Sümpfe zur Zeit der Bildung der Pampasformation auf ähnliche Weise entstanden sein können, so lasse ich hier meine Beobachtungen folgen. Der Arroyo Sepeda fliesst durch eine kleine Niederung des Landes. Da wo derselbe seinen Anfang nimmt, erweitert sich die kleine Mulde zu einer ziemlich grossen, unfruchtbaren Fläche, hier zu Lande Playada genannt. Weil hier die untere Pampas- formation zu Tage trat, hatte ich dieselbe sehr oft auf Fossilien abgesucht. Bei der grossen Trockenheit im Jahre 1878 füllten mehrere starke Stürme das Bett des Arroyo auf eine grosse Strecke mit Staub, trockenen Halmen und Samen von Pflanzen ganz an. Da der Arroyo stellenweise ganz trocken lag, blieb das Material liegen und an einigen Stellen ging der meist von wil- dem Klee herrührende Same in Folge der Feuchtigkeit des Unter- grundes auf, sodass sich bald ein dichter Rasen bildete, auf dem sich nach und nach immer mehr Staub anhäufte, bis der Playada der Abfluss des Wassers abgesperrt war. Die nach der Zeit der Trockenheit folgenden Regengüsse lieferten dem Arroyo nicht genug Wasser, um die entstandenen Dämme zu durchbrechen, 395 und so blieben einige Wasserpfützen auf der Playada zurück, in welchen der Wind Staub und Samen liegen liess, den er sonst darüber hinweg gefegt hätte. Nach dem Austrocknen der Pfützen sing der Same auf, und da der Wind auch die für das Gedeihen der Pflanzen nöthige Ackererde mit abgelagert hatte, konnte der Same keimen, während er im Löss nicht aufgegangen wäre. Es genügt aber schon die dürftigste Vegetation, den von den Winden hergetragenen Staub festzuhalten, und es währt nicht large, bis sich eine öde Lössfläche in ein fruchtbares Stück Land verwan- delt und sich mit einer Humusschicht bedeckt. Da nun das Regenwasser, welches von der Erde nicht aufgesogen worden, durch den Arroyo Sepeda seinen Abfluss in diese Niederung nahm und hier durch die entstandenen Dämme gestaut wurde, so ent- stand hier ein Sumpf mit mehreren Lagunen. Wenn sich hier eine lacustre Ablagerung bildete, würde dieselbe natürlich nicht auf die oberste, sondern auf die unterste Lössschicht zu liegen kommen }). Aus dem Gesagten geht deutlich hervor, wie schwierig es manchmal ist, das wirkliche Alter einer solchen lacustren Abla- serung festzustellen. Nicht selten kommt es vor, dass zwei oder mehrere derselben in einander übergehen und da, wo sie zu Tage treten, als eine einzige Schicht erscheinen. So befindet sich z.B. in der Nähe von Pergamino, am Arroyo gleichen Namens im Camp von Chavaria, eine lacustre Ablagerung, die in einer Länge von ungefähr 530 m beinahe die ganze Barranca bildet. Sogleich erkennt hier der Kundige zwei Alagerungen, eine neuere und eine ältere; in Wirklichkeit besteht sie aber aus dreien, und zwar haben sich zwei derselben in verschiedenen Zwischenräumen während der Bildung des unteren und die dritte zur Zeit der Entstehung des oberen Pampaslösses abgelagert. In den meisten Fällen kann das wirkliche Alter nur aus dem Löss, der auf eimer solchen lacustren Schicht lagert, ermittelt werden: wo dies nicht möglich ist, bleipt das Alter zweifelhaft. Die Altersbestimmung nach den darin vorkommenden Fossilien ist, wie ich nur zu sehr erfahren habe, ganz unsicher. Es ist nicht anzunehmen, dass sich diese Ablagerungen in grossen und tiefen Seeen vollzogen haben und das Material von Flüssen geliefert wurde, die aus anderen Gegenden kamen. Die mineralischen Bestandtheille sind wesentlich die gleichen wie beim Löss, nur der Kalkeehalt und die Farbe, die von dunkel grün bis weiss-grau variirt, sind verschieden. AmesHıno glaubt, !) Hier sei jedoch bemerkt, dass auch häufig lacustre Ablage- rungen auf solchem Terrain vorkommen, wo keine der Zwischenschich- ten fehlt. Ich werde später noch darauf zurückkommen. 20° 394 dass sie von den zersetzten Schalen von Süsswasser-Mollusken herrühren; es scheinen jedoch noch andere Ursachen bei ihrer Bildung mitgewirkt zu haben. Allem Anscheine nach haben sich diese meist geringe Ausdehnung zeigenden, ungemein zahlreichen lacustren Ablagerungen in grossen Sümpfen gebildet, in denen sich grössere und kleinere Lagunen befanden, und hier mögen sich die kolossalen Vierfüssler, deren Reste wir häufig in den Schichten finden, im Röhricht und Schilfe gütlich gethan haben. Sie durften sich ohne Gefahr in dasselbe hineinwagen, weil der den Untergrund bildende Löss sie vor dem Versinken schützte. Während der ganzen Bildung der Pampasformation gab es hier keine Torfmoore und Moräste, in denen diese Thiere versinken konnten und elendiglich umkamen, wie europäische Autoren erzählen. Die Küstenbildungen sind hauptsächlich an dem sehr sandhaltigen, vielfach marine Muscheln und Fragmente von sol- chen enthaltenden Löss zu erkennen. Wir werden dieselben später genauer kennen lernen. — Bei kleineren Unregelmässigkeiten der Lössgebilde, die örtliche Abweichungen in ihrer Lagerung zeigen, will ich mich nicht aufhalten. Ich erwähne diesbezüglich nur, dass Ablage- rungen, wie AMEGHINO sie in seinen „Eseursiones Geologicas etc.“ 1884 zu dem Zwecke beschreibt, eine Eiszeit während der Bildung seiner .„Formacion Postpampeana“ nachweisen zu können, auch in der unteren Pampasformation vorkommen. Es sind dies Ablagerungen von Tosca-Kies und Sand. sowie von geschlämmtem Löss in Vertiefungen und Löchern des Bo- dens. Dieses Material ist so durcheinander gelagert, dass Anme- GHINO diese Bildungen für Moränen ansieht; dieselben sind aber jedenfalls nur durch vom Regen angeschwollene Flüsschen in den Unebenheiten des Bodens abgesetzt worden. Hier in der Nähe von San Nicolas befinden sich mehrere mit Lössschutt gefüllte Kessel, ganz ähnlich den Gletschermühlen, welche ich im Gletschergarten in Luzern gesehen habe, nur sind sie etwas kleiner. Man kann ganz deutlich sehen, wie die vom Wasser im’ Kreise getriebenen Toscas die Lösswände abgeschliffen haben, und doch hat hier kein Eis. sondern nur das Wasser eines ganz kleinen Arroyo gewirkt. Eintheilung der Pampasformation in Stockwerke. BURMEISTER theilt die Pampasformation in zwei Stockwerke ein, was geologisch sehr richtig ist; doch sind die Namen, mit denen er die beiden Abtheilungen bezeichnet, hier nicht anwendbar, da weder die Humusschicht dem Aluvium, noch der Pampaslöss 395 dem Diluvium Europas entspricht. Mag nun auch die Einthei- lung der Pampasformation im zwei Stockwerke für die Zwecke des Geologen ausreichen, so ist sie dagegen für den Paläonto- losen durchaus ungenügend. Wenn man die in dieser Formation vorkommenden Fossilien wissenschaftlich verwerthen und weiter feststellen will, welche Veränderungen die Fauna. während der Entstehung dieser Gebilde erlitten hat, so kann es nicht gleich- gültig sein, ob fossile Thierreste aus oberen oder unteren Schich- ten, oder besser gesagt, aus jüngeren oder älteren Ablagerungen stammen. Die meisten Gelehrten haben die Lössformation der Pampas noch gar nicht richtig erkannt. Sie glauben, dass man es hier mit einer canz der Quartärzeit angehörenden Ablage- rung zu thun habe, ähnlich derjenigen am Rhein, nur dass sie von grösserer Ausdehnung ist. Im Wirklichkeit haben wir es aber hier mit einer ebenso selbstständigen und typischen Forma- tion zu thun, wie es die Tertiär- inelusive Quartärzeit Europas ist; ja sie hat noch den Vortheil, dass wir hier Ablagerungen besitzen, die vom Anfange ihrer Bildung an bis heute keine Unterbrechung erlitten haben, wo wir also das Material so über einander gelagert finden. wie es nach und nach abgesetzt wurde, sodass man nicht nöthig hat, sich der darin befindlichen Fossi- lien zu bedienen, um das Alter eines Stockwerkes zu bestimmen. Würde sich diese Lössablagerung in Europa befinden, so wäre sie schon so studirt und in Stockwerke eingetheilt worden, dass man sich bei den Tertiärgebilden anderer Länder nach dieser Eintheilung zu richten hätte; so aber sollte sie nun in eine der Perioden der Tertiär- inclusive Quartärzeit eingezwängt werden, wo sie nirgends passen will. | AmEGHINO hat Eintheilung und Namen je nach Umständen geändert; doch ist seine Eintheilung wesentlich folgende: die Humusschicht zerfällt in Contemporaneo und Aluviones modernos oder Postpampeano superior; der Löss in Post- pampeano lacustre (nach dieser lässt er ganz neuerlich in „Es- eursiones Geologicas ete.“, 1884, eine Glacialschicht folgen) und Pampeano lacustre, Pampeano superior und Pampeano inferior. Es ist ganz selbstverständlich, dass man diese Lössschichten in Stockwerke eintheilen muss nach der Zeit, in der sie nach und nach entstanden sind, und nicht nach Ablagerungen, welche blos in Farbe oder Material von einander verschieden sind, wenn man die Veränderungen erforschen will, welche die Fauna wäh- rend ihrer Bildung erlitten hat. Aus diesem Grunde ist Ame- GHINO Ss Eintheilung für den Paläontologen durchaus nicht ver- wendbar, indem er eine Periode Postpampeano lacustre und eine 396 Pampeano lacustre als Altersperioden aufstellt, womit man wohl eine Klasse von Gestein, nie aber das Alter desselben bezeichnen kann. Lacustre Ablagerungen sind während der ganzen Zeit der Bildung der Pampasformation entstanden; man findet solche in allen Horizonten, wie bei Behandlung der lacustren Ablagerungen bereits gezeigt wurde. Findet man z. B. Thierreste in einer lacustren Schicht, die sich zu unterst im roth-braunen Löss be- findet. so müsste man nach AmesHmo dieselbe als der Pam- peano-lacustre - Periode angehörend bezeichnen, die nach seiner Eintheilung jünger ist als der Pampeano superior, also jünger als aller rothbraune Löss, während in Wirklichkeit die Thierreste in einer viel früheren Zeit, nämlich zur Zeit der Ablagerung des unteren rothbraunen Lösses begraben wurden. Auch eine Formacion glacial kann unmöglich in das Schema einer Eintheilung der Pampasformation aufgenommen werden. Eine unregelmässige Schichtung von Tosca-Kies und Löss von kaum 1 m Mächtigkeit und 100 m Ausdehnung kann die vorhandenen untrüglichen Beweise, dass die Eiszeit anderer Län- der hier spurlos vorübergegangen ist, nicht verdrängen. Ich be- greife nicht, wie man eine Ablagerung, wie sie AMEGHINno!) an der Hand einer guten Zeichnung beschreibt. für Moränen ansehen kann. AmeGHıno scheint niemals Gletscherablagerungen gesehen zu haben, die sich ja gerade durch ihren ungeschichteten Charakter kennzeichnen. Betrachtet man AmzcHıno's Zeichnung aufmerksamer, so sieht man, dass man einen Querschnitt eines ausgefüllten Arroyo, also eine fluvio-terrestrische Ablagerung, wie ich sie oben beschrie- ben, vor sich hat. Sehr erstaunt war ich, wörtlich Folgendes zu lesen?): „Die neuesten Arbeiten über die Eiszeit setzten es ausser Zweifel, dass dieselbe allgemein und einmalig stattfand, wenn sie auch mit Zwischenräumen von grösserer oder geringerer Kälte abwechselte.e Wenn die Glacialepoche “ler Ablagerung der For- macion Pampeana vorausging. müsste letztere trotz der vielen (segenbeweise, die wir besitzen, einer sehr modernen Epoche an- gehören. Wenn dagegen, wie aus den Beobachtungen hervorgeht, die Dr. Dorrıng in der Nähe der Sierra de la Ventana gemacht hat, die Eiszeit zur Zeit der Postpampeano-Periode vorkam, so gehört die Formacion Pampeana in Uebereinstimmung mit den übrigen geologischen, stratigraphischen und paläontologischen Vor- kommnissen der Tertiärzeit an. Dieses höchst wichtige geolo- gische Problem wird nun durch die in Frage stehenden Schich- ten gelöst.“ !) „Boletin de la Academia Nacional de Cordoba“, VL ?) Ebendaselbst p. 29. BR 397 Leider sind mir die Beobachtungen nicht bekannt, die DOERING in der Nähe der Sierra de la Ventana gemacht hat. Ich habe mich einige Tage in der Nähe derselben und in ihr selbst bei der Station Tornquist, sowie auch in der Sierra vaya bei Hinojo aufgehalten, aber nichts gesehen, was nur einigermaassen zu der Annahme einer Eisperiode berechtigen, geschweige denn zu einer solchen zwingen würde. Ich war im Gegentheil erstaunt, hart am Fusse der Berge so wenig Geröll zu finden; in der Entfernung von einigen Stunden habe ich gar keines mehr ge- trofften. Die Eisenbahn von Buenos Aires nach Bahia Blanca zieht sich längere Zeit in der Entfernung von einigen Stunden dem Gebirge entlang hin, aber nirgends habe ich bei den häu- fisen Abgrabungen Kies oder Schutt weder im Löss, noch in der Humuserde gesehen. Da, wo die Kolonie Tornquist gegründet wird, hatte ich Gelegenheit, etwa 1000 m vom Fusse der Sierra de la Ventana entfernt einen Sodbrunnen graben zu sehen. Zu oberst befand sich eine Humusschicht von weniger als 1 m Mäch- tiekeit, in welcher einige sehr scharfkantige Steinstücke aus der Sierra lagen. Darunter folgte eine etwas über I m dicke, sehr harte Toseaschicht ohne Gerölle oder andere Steine !). Dann folste bis zu einer Tiefe von 50 m Löss ganz von der Beschaf- fenheit des Lösses der Pampasformation, spärlich mit Toscas gemischt. Ein Arroyo, der durch ein Thal fliesst, zu dessen beiden Seiten sich ziemlich hohe Berge befinden, hat ziemlich hohe Ufer, die grösstentheils aus äolischem Löss bestehen; man findet auch lacustre Ablagerungen vom nämlichen bläulichen Mergel, wie an den Arroyos in der Nähe von San Nicolas. Zwischen diesen Lössschichten befinden sich manchmal ziemlich mächtige Kies- schichten, und zwar ist dieser Kies so gelagert, wie er eben von Gebirgsbächen abgelagert wird: nirgends ist eine Spur von Mo- ränen vorhanden. Kommt man näher an die Quelle des Flüss- chens, wo sich das Thal sehr verenst, so hören die Ufer auf, und das Wasser fliesst zwischen scharfkantigen Gesteinsstücken hindurch, die von den Bergwänden heruntergestürzt sind und deren Schichten beinahe senkrecht stehen. Die Pampasformation dehnt sich bis in die unmittelbare Nähe des Gebirges als eine nahezu horizontale Fläche aus, dann ragen plötzlich die Bergspitzen aus ihr hervor. Befindet man sich !) Es ist mir in dieser Gegend aufgefallen, dass man überall von Azul bis Bahia Blanca eine sehr harte Toscaschicht. von durchschnitt- lich 1 m Mächtigkeit trifft. Sie breitet sich wie ein Guss über die ganze Fläche aus; unter ihr liegt der gewöhnliche Löss der Pampas- formation. 398 auf einer derselben, so glaubt man eher auf der Bergspitze einer Insel im Meere zu sein. Verfolgt man das Flüsschen einige Stunden weit in die Pampasebene hinein, so verlieren sich die Geröllschichten in den Uferwänden. Wenn hier eine Eisperiode vorgekommen wäre, so müssten doch gewiss unzweideutige Spuren derselben vorhanden sein, während im Gegentheil alle Vorkommen in den Pampas darauf hindeuten, dass während der ganzen Zeit ihrer Bildung keine grösseren klimatischen Veränderungen statt- gefunden haben. Natürlich kann die Pampasformation nur nach solchen Löss- schichten in Stockwerke eingetheilt werden. die so übereinander liegen, wie sie ohne Unterbrechung abgesetzt worden sind. Da der Löss mit der Tiefe, oder besser gesagt nach seinem Alter in Farbe und Beschaffenheit, Härte und Structur sich ändert, so kann bei einiger Uebung das Alter einer Schicht bestimmt wer- den, auch wenn dieselbe von keiner jüngeren Schicht überlagert wird. Bei den fluvio - terrestrischen und lacustren Ablagerungen ist dies jedoch schwieriger und unsicherer als bei den äolischen Schichten, und es muss das relative Alter aus dem Verhältniss der Lagerung zu der der Grundmasse ermittelt werden. Schon seit Jahren habe ich die Pampasformation in 4 Stock- werke eingetheilt: 1. Humusschicht oder Terreno Humus, 2. Obere Pampasformation, Pampeano superior, 3. Mittlere Pampasformation, Pampeano intermediar, 4. Untere Pampasformation, Pampeano inferior. Obschon die asch-graue Humuserde von dem darunter fol- senden hellgelben Löss des Pampeano superior in Farbe und Beschaffenheit abweicht, so ist es doch nicht möglich, eine scharfe Grenze zwischen den beiden Schichten anzugeben. Dieselben ge- hen so allmählich in einander über, dass man nicht sagen kann: hier hört die Humusschicht auf, und da fängt der Pampeano su- perior an; man könnte vielmehr von einer Uebergangsschicht vom Humus zum Löss sprechen, in welcher manchmal Reste von aus- gestorbenen Thieren gefunden werden. In vielen Gegenden, wie z. B. in der Nähe von Üordoba erreicht liese Uebergangsschicht eine beträchtliche Mächtigkeit. Dorrıng bezeichnet den Pampeano superior als Piso eolitico; da aber auch die Grundmasse des Pampeano inter- mediar und des Pampeano inferior aus äolischem Löss besteht, so könnte diese Benennung zu Irrthümern führen. Zwar wäre eine passendere Bezeichnung als Pampeano superior für diese hellgelben, locker gelagerten Lössschichten mit den dazu gehö- 399 renden lacustren und fluvio - terrestrischen Ablagerungen sehr er- wünscht; denn wenn auch dieses Stockwerk in der hier in Rede stehenden Gegend kaum durchschnittlich 6 m mächtig ist, so sind doch während der Entstehung desselben die meisten Säuge- thiere ausgestorben, die zur Zeit der Bildung der Pampasforma- tion gelebt haben, und es wäre daher in paläontologischer Hin- sicht zweckmässig, wenn man von einem oberen und unteren Theil des Pampeano superior sprechen könnte. (In vielen anderen Gegenden hat dieses Stockwerk eine sehr bedeutende Mächtigkeit, in der Nähe von Cordoba über 30 m; ich habe dort die unteren Schiehten nirgends. zu Tage treten sehen. Der ganze Löss von Entre Rios entspricht dem Pampeano superior.) Dennoch will ich diese Benennung so lange beibehalten, bis die Eintheilung der Pampasformation in Stockwerke eingehender erörtert ist und man zu einer einheitlichen und zweckentsprechenden Benennung kommt. Es ist mir früher aufgefallen, dass AMmEGHINo in seinen Schriften nirgends von dieser Schicht spricht, und dies umso- mehr, als auch die Farbe der fossilen Knochen aus diesem Löss verschieden ist von der Farbe der Knochen, welche in den un- teren Stockwerken vorkommen. KErklärlich wird dies aber, wenn man in seinen „Escursiones Geologicas etc.“ liest, dass seine Theorien über die Pampasformation hauptsächlich auf am Rio Lujan gemachten Beobachtungen beruhen. Trotzdem er behauptet, dass nur dort alle Schichten vorkommen, die sich während der Bildung der Pampasformation abgelagert haben, scheint die be- treffende Schicht dort zu fehlen, wie dies in der Provinz Buenos Aires den meisten kleineren Rios und Arroyos entlang der Fall ist. Sie ist hier sehr oft durch lacustre Ablagerungen ersetzt, weshalb wohl Amzenuıno an Stelle des Pampeano superior seinen Pampeano lacustre gesetzt hat. Auch zwischen dem Pampeano superior und dem Pampeano intermediar kann keine Grenze gezogen werden; letzterer ist vielmehr als Uebergangsschicht zwischen dem Pampeano superior und dem Pampeano inferior zu betrachten. Sie unterscheidet sich zwar von beiden in Farbe und Structur, ähnelt aber in der Nähe des Pampeano superior mehr diesem und in der Nähe des Pam- peano inferior mehr dem letzteren. Alle fossilen Thierreste, welche ich nicht in Löss mit ausgesprochenem Charakter des Pampeano superior oder des Pampeano inferior finde, bezeichne ich als dem Pampeano intermediar angehörend. Diese gelbliche, in’s Roth- braune übergehende, ziemlich festgelagerte Lössschicht hat in San Nicolas eine durchschnittliche Mächtigkeit von 4—6 m. Der Löss des Pampeano inferior ist an seiner dunkel -roth- braunen Farbe, seiner Rauheit und sehr festen Lagerung leicht erkenntlich und bildet die unterste uns zugängliche Schicht. — 400 Ich lasse hier eine Tabelle der von mir gefundenen Fossilien folgen, worin ich die Zahl der fossilen Thiere jeder Art angebe. sowie auch, in welchen Schichten ich sie gefunden habe. Ich ent- nehme die Angaben meinem Tagebuche, das ich seit 18753 führe. Vergleichende Uebersicht der von mir in der Pampas- formation gefundenen Fossilien.) Zahl der Pamp. | Pamp.| Pamp. Humus . N gef. sup. | inter. | infer. Indiv. Homo sapiens 3 nur 2 1 Machairodus 9 — 2 4 B) Caninae, gen. div. 5) — 1 B) 1 Ursus bonaerensis 2 — — 2 == — Bernae 1 — — == 1 Marsupialia i E75 B.e 1 Murini ERSBNET RE 2 — 2 — Tier Myopotamus bonaerensis . » > = 4 1 Ütenomys 12 — 2 10 — Megamys 1 — = = 1 Lagostomus 12 — 6 B) 3 Dolichotis ii m. 1 =- — Cavia A: 4 _- 1 2 1 Typotherium eristatum 5 — —— 5) 2 — Lausent 1 — 1 — u N. ‚Spas 1 — = = 1 Toxodon Burmeisteri 4 u — di 5) — Oweni 4 = — 3 1 — sp. div... I ee 13 — 3 3 ii Haplodontherium Monlezum . 1 — — 1 —. — Darwin 1 — 1: SE oe Equus Argentinus 1 — 1 —T AT; — sp. div. 16 — 7 T- > Hippidium . 4 2 2 2 = Macrauchenia ; 7 — 3 2 2 Palaeotherium sp. div. . B) — — 1 2 Mastodon sp. div. 29 1 Re) 13 7 Suina RR NNeS ERS 1 — — — fi Pachydermata gen. div. . 2. 5 — — 3 2 Palaeolamasiiik. 39. IE Ware W 16 — 3 7 6 ÜERBUS: Satin Ma laeBire 18 — 6 9 3 Megatherium Americam . . . 13 4 4 5) Megathemum sp dw .: . ı 4 — 4 = Scelidotherium sp. div... re al — > 16 3 Destodon! armatusiin El. . 5 e— 1 4 ==> — Vogt ser, geek: 1 En — — 1 !, Bezüglich der in dieser Liste vorkommenden, noch unveröffent- lichten Namen gilt das p. 390 in der Fussnote Gesagte ebenfalls. 401 Zahl der Pamp. | Pamp., Pamp. ; Humus ; . gel. sup. | inter. | infer. Indiv. Lestodon sp. div. ER | 6I| — 1 > — Grypotherium Darwin . . . en — ZN lee _ Meeschi WW. a — U — Rütimeyeri Nr —r In Mylodon sp. div... 11 a 6 2 Mylodon robustus Kuh — 1 — Dasypus villosus (?) 2 | — 2 —, — — conurus 3 = 1 1 1 Eutatus Seguwini . 181 — 9 7 2 — sp. div. . 14 | — 4 Re) 2 Loricata cingulata 1 — — 1 Thoracophorus 1| — jı — Glyptodon Damesi 1 — = 1 — sp. div. 30 1 9 13 12 Doedicurus sp. div. . 10 | — — 7 5) Panochthus tuberceulatus I — _- 4 4 _ Vogti 1| — —— — 1 — Beyrichi ae — 2 1 Hoplophorus ornatus TI — 4 Sudan = Studeri 1 |. — — — 1 — Kelleri ; 2 | — — 1 1 = and. el I — be) 9 3 eleyams 1 — En _ 1 Biloricatorum gen. incert. 16 | — 4 9 3 Summa: | 403 | 4 | 116 | 196°) 97 Ich habe hier nur solche Thiere angeführt, von denen ich einen grösseren Theil des Skelets gefunden und die Lage sowie die Beschaffenheit des Terrains, in welchem sie sich befanden, im Tagebuche notirt habe. Solche, die ich in früheren Jahren ge- funden und von denen die Angabe der Schichten mir jetzt unge- nügend erscheint, habe ich weggelassen; da ich jedoch erst in den letzten Jahren auf die fluvio-terrestrischen Ablagerungen auf- merksam geworden bin, so können doch noch Thiere aus älteren Schichten in neuere gehören, nie aber umgekehrt. In der Humus- schicht habe ich nur Reste von ausgestorbenen Thieren verzeichnet, die ich darin gefunden habe. Natürlich wird man Reste von allen Thieren darin finden, welche in der Neuzeit hier gelebt ha- ben; ich habe aber solchen nur dann Aufmerksamkeit geschenkt, wenn ich sie im Löss getroffen habe, was jedoch selten der Fall war. Nach Ameenmo hat Burmeister die Fauna der ganzen 402 Pampasformation in zwei Abtheilungen gebracht !J. Derselbe sagt, dass BURMEISTER als zum Pampeano inferior gehörend nur die grossen, ausgestorbenen Säugethiere aufzähle, die überall im Pampaslöss vorkommen, und zum Pampeano superior beinahe nur solche, die heute noch hier leben. Er bezeichnet diese Einthei- lung als eine sehr willkürliche, künstliche, die in der Stube eines Gelehrten gemacht worden sei und mit der Wirklichkeit nicht im Einklange stehe. Zieht man aber Burmeister's Eintheilung der Pampasformation in Betracht, so ist dieselbe im Gegentheil sehr richtig, und es wäre jede andere Eintheilung der Fauna eine unnatürliche, da er ja unter Diluvium oder Präglacial die ganze Lössablagerung versteht und unter Alluvium oder Postglacial die Humusschicht und die heutige Deltaablagerung. Mir kommt viel- mehr Amkegumo s Begriff von unserem Pampeano inferior etwas unbegreiflich vor, indem er annimmt, dass blos 2—-5 m unter der Oberfläche liegende Reste nicht dem Pampeano inferior ange- hören können. So sagt er z. B.?);, das Mylodon gracilis, welches sich im Museum von Buenos Aires befindet, könne nicht dem Pam- peano inferior angehören, weil es nur 2 m unter der Oberfläche selegen habe. Aehnliches sagt er von Panochthus tubereulatus und anderen Thieren, welche BuUrMEISTER als dem Pampeano inferior angehörend bezeichnet. Durch diese Kritik zeigt er, dass er einen ganz irrigen Begriff von den Stockwerken der Pampasfor- mation hat. Weshalb sollten die unteren Schichten an den be- treffenden Stellen nicht zu Tage treten können? Alle Fossilien, die Amzgnıno als dem Pampeano inferior angehörend anerkennt. stam- men aus dem Löss, welcher den Grund des Hafens von Buenos Aires bildet, und er glaubt, dass nur dort der Pampeano inferior zu Tage trete. Gerade das Alter dieses Lösses ist aber ein sehr zweifelhaftes, da die oberen Schichten fehlen und das Terrain. so viel ich gesehen habe, meist nicht aus äolischen, sondern aus fluvio-terrestrischen Ablagerungen besteht. Weil diese Gegend die niedrigste in Bezug auf die Höhe über dem Meeresspiegel ist, so ist sie deshalb keineswegs die älteste. Die untere Pampasformation bildet ebensowenig eine wagerechte Fäche, als die obere, sonst müsste sich die Schicht in Rosario 20 m unter dem Wasserniveau des Parana befinden, während dort sicher ebenso alte, ich darf sagen, ältere Schichten bei niedrigem Wasser- stande zu Tage treten, die mit Bestimmtheit festgestellt werden können, da sie aus äolischem Löss bestehen und von allen jün- !, In den Werken, welche ich von BURMEISTER besitze, ist diese Tabelle nicht vorhanden. ?) „Formacion Pampeana“, p. 287. Pr < 403 geren Schichten überlagert sind, die Ablagerung also keine Unter- brechung erlitten hat. Auch sind die unteren Schichten nicht überall von einer gleich mächtigen Schicht der oberen Formation überlagert, wie dies der Fall sein würde, wenn die Fossilien in einer bestimmten Tiefe liegen müssten, um dem Pampeano inferior angehören zu können. | Die Begriffe, die Amecmıno von dem Pampeano inferior hat, erklären mir auch einige Gegensätze in unseren Tabellen über die Vertheilung der fossilen Säugethiere in der ganzen Bil- dung. So sagt er z. B., das Scelidotherium leptocephalum komme häufiger in dem Pampeano inferior vor, während sich von 31 ver- schiedenen Scelidotherien, von denen ich einen grösseren Theil . des Skelets gefunden, nur 3 in dem Pampeano inferior und dagegen 12 in dem Pampeano superior befanden. Von Hoplophorus sagt er das Gleiche. während ich von 31 ebenfalls nur 5 in dem Pampeano inferior und 12 in dem Pampeano superior gefunden habe. Ja, ich schrieb im August 1881, bevor ich noch etwas von AMEGHINO S Publicationen kannte, an Prof. Karr-Vocr nach Genf, dass ich schon lange im Zweifel sei, ob Scelidothertum und Hoplophorus gleichzeitig mit dem Zoxodon etc. gelebt haben, da ich bis zu jener Zeit diese Thiere nur in den oberen und mittleren Schich- ten getroffen hatte. Ferner kommt AmecnHıno, nachdem er die Fossilien behan- delt, wie sie in den verschiedenen Stockwerken vorkommen, zum Schlusse, dass das 7ypotherdum das einzige charakteristische Fossil des Pampeano inferior sei, da es in keiner der oberen Schich- ten vorkomme. Das Zypothertum ist, wie sein Bau unzweifelhaft darthut, ein Säugethier. welches sich hauptsächlich im Wasser aufgehalten, und zwar allem Anschein nach wie Aydrochoerus nur in grösseren, fliessenden Gewässern. Weil die Reste desselben im Löss des Hafens von Buenos Aires öfters, im Innern der Pampas nach Amesnmo aber gar nicht gefunden worden sind, so ist dadurch, auch wenn diese Angabe richtig wäre, noch nicht bewiesen, dass alle Schichten im Innern jünger sind als die des Hafens von Buenos Aires, sondern wir sehen daraus nur, dass grössere, fliessende Gewässer nicht, oder wenigstens nur selten vorhanden waren. Dies wird durch meine Funde bestätigt. Ich habe in San Nicolas zwei vollständige Schädel mit anderen Skelettheilen und zwei vereinzelte Unterkiefer ge- funden, und zwar lagen die beiden Schädel und der eine der Unterkiefer in fluvio-terrestrischen Ablagerungen. Der eine Unter- kiefer befand sich im äolischen Löss des Pampeano inferior. Der- selbe war vielleicht von einem Raubthiere dahin gebracht worden, da der vordere Theil mit den Schneidezähnen fehlte. Den anderen, 404 auch nicht vollständig gebliebenen Unterkiefer fand ich ungefähr 4 Stunden von hier im Ufer des Arroyo Ramallo. Der eine Schädel nebst einem grossen Theil des Skeletes lag etwa 7 km von hier in einer senkrechten Wand der Barranca des Parana. Zu oberst lag nach meiner Schätzung eine 4+—5 m mächtige äolische Lössschicht des Pampeano superior, darunter folgten 2 m äolischen Lösses des Pampeano intermediar, zuletzt kam bis zu der Stelle, wo die Reste lagen, eine 1,5 m mächtige fluvio-terrestrische Lössablagerung, die sich unter dem Deltaschlamm des Parana verliert. Der andere Schädel wurde beim Abgraben der Bar- ranca behufs Errichtung einer Fabrik für gefrorenes Fleisch ent- deckt. Der Ort befindet sich kaum eine Stunde unterhalb San Nicolas am Parana. Als die Knochen entdeckt wurden, benach- richtiete mich Herr HügscHer, der die Arbeiten zur Herstellung der Fabrik leitete, sofort, damit ich dieselben selbst ausgraben könne. Hier hatte ich nun Gelegenheit, die verschiedenen Ab- lagerungen bis in eine ziemliche Tiefe unter dem Wasserniveau des Parana genau zu messen. Es ergab sich folgendes strati- graphisches Profil: 1. Aeolischer Löss . . .. 03,85 m) Oberer Pam- 2. Lacustrer Mergel 30T, 220. 1 OMpeaneN 3. Fluvio-terrestrischer Löss bis zur Stelle, wo die Reste lagen 1,10 „| 4. Fluvio-terrestrisches Löss . . 0,94 „ | Mittlerer Pam- 8: A 6olischer "Böss’;. #2 meines | peano. 6. Lacustrer Mergel „02988 | Wasserniveau des Parana. 7. Fluvio-terrestrischer Löss . .. 3,16, 8:3: \Aeolischer, Löss! er nt Nies a 9. Fluvio-terrestrischer Lös.. . 114, 10." A8olischer "Löss. „ol. unall og Ei: 1 Pr Band. KENBDY DENE DOOR Summa: 29,76 Wäre nun das Typotherium das charakteristische Fossil des Pampeano inferior, so würde mehr als die halbe Höhe der ganzen Barranca bei San Nicolas dieser Formation angehören. Auch in Baradero habe ich Reste des Ziypotherium in der mittleren Pampas- formation gefunden. Das Vorkommen des Typothervum kann durch- aus nicht als Kennzeichen für das Alter eines Stockwerkes dienen. Trotz der zahlreichen Funde von fossilen Thierresten, die man aus der Pampasformation schon besitzt, genügt doch das Material noch lange nicht, um Schlüsse zu ziehen, die sich in Wirklichkeit bewahrheiten. u 405 III. Die Formation von Entre Rios. Bevor ich die Entstehung der Pampasformation behandle, will ich eine kurze Beschreibung der Formation von Entre Rios folgen lassen, weil ich bei Besprechung der ersteren nothwendig auf letztere zu sprechen kommen muss. Physikalische Beschaffenheit. Obschon das Terrain von Entre Rios noch als Flachland bezeichnet werden muss, so bildet dasselbe doch keine so vollkommene Ebene wie das der Pampas. Es wird kreuz und quer von unzähligen kleinen Thälern durch- zogen, die gewöhnlich von einem grösseren oder kleineren Arroyo durchflossen werden, sodass man dieses Land eine hügelige Ebene ' nennen könnte. Die Hügel erreichen aber selten eine Höhe von 80 m; in früheren Zeiten sind sie entschieden höher gewesen. Von Victoria bis nach La Paz treten dem Parana entlang drei Gebilde zu Tage. Zu oberst befindet sich eine Humus- schicht, unter dieser folgt eine Lössschicht und unter der letzteren die Meeresablagerung oder besser gesagt, das Delta von Entre Rios!), Dieses hat schon das Interesse und die Be- wunderung jedes sich mit naturwissenschaftlichen Studien befas- senden Reisenden, der diese Gegend besucht hat, erweckt, indem ihm hier ein der Tertiärformation Europas ähnliches Gebilde schön aufgeschlossen zum Studium vorliest. Für mich ist es schon deshalb von grossem Interesse, weil es den Untergrund der hier vorhandenen Lössformation bildet. Dieses Deltagebilde, wenn man nämlich eine Ablagerung so nennen darf, die in einem Meer- busen entstanden ist, in welchen unzählige Flüsse gemündet ha- ben, besteht hauptsächlich aus Sand von verschiedener Farbe und verschiedenem Korn. ferner aus Thon und Muscheln führenden Kalk. Die Lagerungsverhältnisse sind je nach der Oertlichkeit sehr verschieden. Beschaffenheit der Schichten. Im Hafen von La Paz befindet sich als oberste Schicht der Barranca eine Schicht Humuserde von beinahe 0,5 m Mächtigkeit; darunter folgt eine rostgelbe, etwa 5 m mächtige Lösslage von ähnlicher Beschaf- fenheit wie der Löss des Pampeano superior in San Nicolas; dann trifft man eine hellgraue, ziemlich sandhaltige Lössschicht, in welcher ziemlich viele Toscas vorkommen. Diese ist nicht ganz LO m mächtig. Nach ihr kommt eine Sandschicht, welche die Grundmasse der Deltaablagerung bildet, hier aber nur eine ") Unter dieser Ablagerung habe ich bei niedrigem Wasserstande des Parana an zwei Stellen wieder eine Lössbildung getroffen. # 406 Mächtigkeit von etwas über 1O m hat. Sie variirt etwas in Farbe und Grösse des Korns, doch ist die Grundfarbe gelblich grau. Unter dieser Sandschicht folgt ein rother, geschich- teter Sand, der etwa 0,4 m mächtig ist, dann ein grau-gelber Sandstein von 0,5—1 m Dicke; derselbe zeigt ein nordöstliches Fallen. Darunter befindet sich em rother Sandstein mit der nämlichen Neigung, wie der vorige, er ist aber theilweise in Quarzit verwandelt. Bei mittlerem Wasserstande des Parana ragt er nur wenig und nur stellenweise über den Wasserspiegel hervor. Etwa eine Stunde oberhalb La Paz habe ich an Stelle des rothen Sandsteins eine Lössschicht getroffen, deren Löss sich weich anfühlt, fest gelagert ist und eine rothe Farbe hat: sie ragte nur wenig über den Wasserspiegel des Parana hervor und war, wie der rothe Sandstein, von einem grauen Sandstein überlagert. Burmeister!) erwähnt eine Thonschicht, die von La Paz bis Corrientes die Barranca bilde und von D ÖRBIGNY studirt worden sei. Er bezeichnet dieselbe als Terciär inferior und sagt, dass sie beim Graben eines artesischen Brunnens in Buenos Aires unter dem marinen Sande, auf welchem die Pampas- formation dort ruht, wieder getroffen worden sei und daselbst eine Mächtigkeit von 240 m habe. | Ganz kürzlich traf ich bei meiner zweiten Reise nach Entre Rios, die ich bei niedrigem Wasserstande des Parana unternom- men hatte, bei der Ortschaft Diamante unter dem marinen Sande an einer Stelle eine ganz ähnliche Lössschicht, die auf eine Strecke von etwa 200 m dem Parana entlang etwas über das Wasser hervorragete. Ich befand mich in Begleitung des Herrn Montezun von San Nicolas, welcher mich öfters auf meinen Excursionen begleitete und den Pampaslöss gut kennt. Als ich die Schicht entdeckte, rief ich ihn zu mir und fragte ihn, was er zu diesem Gestein sage. Seine Antwort lautete; „Das ist ja Löss, wie wir ihn in San Nicolas zu unterst im Flussbett bei der Mühle am Ramallo haben.“ Ich hätte zwar der Bestätigung, dass es Löss des Pampeano inferior sei, nicht gebraucht. wollte aber sehen, ob Herr Moxtezun ihn auch erkenne, da Löss von dieser Beschaffenheit in San Nicolas nur selten und blos in den tiefsten Niveaus des Pampeano inferior vorkommt. Zu meinem grössten Bedauern wurde meine Reise plötzlich unterbrochen: eine dringende Angelegenheit rief mich nach Hause, und so konnte ich die Untersuchungen nicht weiter fortsetzen. Ich zweifle aber nicht daran, dass auch noch an anderen Stellen in Entre Rios Lössschichten bei niedrigem Wasserstande des Pa- !) „Anales de Buenos Aires“, p. 120. Mal a in: Be" 407 rana zu Tage treten und meine schon lange gehegte Vermuthung bestätigen, dass die marine Ablagerung dort auf einer Lössfor- mation ruht. Trotz meiner Bemühungen ist es mir aber nicht gelungen, mit Bestimmtheit zu ermitteln, ob dieser Löss mit dem betreffenden Löss der artesischen Brunnen in Buenos Aires identisch ist. Unter den Gesteinen, welche der Bohrer dort zu Tage förderte und die im dortigen Museum deponirt sind, be- finden sich nur diejenigen des marinen Sandes; die der unteren Schichten fehlen ganz). Dass aber der Löss, welcher sich unter dem marinen Sande in Entre Rios befindet, der nämliche ist wie derjenige, welcher an einigen Stellen zu unterst in der Pampas- formation an die Oberfläche tritt, steht bei mir ausser Zweifel. Auch AmesHımo hat kürzlich von einer Schicht gesprochen, die von ihm am Rio Lujan getroffen worden und älter sei als seine Formacion Pampeana. Es ist dies von grosser Bedeutung, ganz besonders für die Bestimmung des Alters der Pampasformation. Bis etwa 10 Stunden unterhalb La Paz zeigen die Bar- rancas ziemlich die gleiche Beschaffenheit; nur bin ich dem rothen Sandstein nicht mehr begegnet, und die Schichten werden allmählich mächtiger und die Barrancas deshalb höher. Beson- ders nimmt der sich über dem marinen Sande befindende Löss an Mächtiekeit zu. Bis hierher habe ich keine fossilen Reste gefunden, dagegen kommen in allen Schichten, sowohl im Sande als auch im Löss und in der Humusschicht spärlich kleme Ge- röllstücke vor, von denen die grössten noch nicht den Umfang einer Baumnuss haben; die meisten derselben trifft man im Sand. Bei La Paz sind sie häufiger als weiter stromabwärts, wo sie immer seltener werden. Von hier an fand ich, anfangs seltener, weiter unten aber massenhaft, verkieseltes Holz im Sande einge- lagert; auch traf ich im unteren Niveau desselben Reste von Landsäugethieren, Fischen, Reptilien, ferner Krebse, Koprolithen und hie und da auch Muscheln. Bei der kleinen Ortschaft Cerritos verändert sich die Bar- ranca wesentlich. Ein Flüsschen hat hier dieselbe durchbrochen. Von hier aus haben wir nun eine Meeresablagerung, und zwar zeigen die Barrancas von diesem Flüsschen an ziemlich die nämliche Beschaffenheit bis zu der Ortschaft Vietoria, von wo an ich sie dann nicht mehr weiter verfolgt habe. Die abwech- selnden Sand- und Thonschichten enthalten Muscheln in grosser Menge. Bei Victoria habe ich in der marinen Ablagerung keine Säugethierreste mehr gefunden; dagegen kommen solche im Löss, ) BURMEISTER spricht zwar von rothem Thon und nicht von Löss, er bezeichnet aber auch den Pampaslöss als Thon. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 2 408 der hier am mächtigsten entwickelt ist, sehr häufig vor. Zwei Stunden oberhalb der Stadt Parana habe ich das letzte Stück ver- kieselten Holzes gefunden. Die Barranca, auf der die Stadt Pa- rana gebaut ist, scheint der Mittelpunkt der marinen Ablagerun- gen zu sein; hier kommen die mannichfaltigsten Veränderungen | in Bezug auf Schichtung und Material vor. Herr Bravarnp!) hat eine sehr detaillirte Schilderung von der Reihenfolge der Schichten zweier in der Nähe der Stadt Parana liegenden Stellen gegeben. Ich habe mich nicht lange genug in dieser Gegend aufgehalten, um alle die kleinen Ab- wechslungen so unterscheiden zu können, wie er es im Stande war; ich fand vielmehr die Grenzen der meisten Schichten ganz unbestimmbar. Als ich nach meiner Rückkehr von Entre Rios Bravarp s Monographie las, welche BurmEISTER im dritten Bande der „Anales del Museo Publico de Buenos Aires“ eben veröf- fentlicht hatte, war ich ganz erstaunt zu sehen. mit welcher Ge- nauigkeit die Mächtigkeit jeder einzelnen Schicht angegeben war. Ich könnte nicht sagen, dass eine der Angaben nicht richtig wäre; die Reihenfolge und Zahl der Schichten ändert sich aber oft auf ganz kurzen Strecken sehr, und nur einzelne Ablagerun- gen dehnen sich auf grössere Flächen aus. _Dessenungeachtet gebe ich hier die Reihenfolge der Schichten so an, wie sie BRA- vARD von der Quebrada beim Kalkofen von Garrigo aufgezeich- net hat, da sie das beste Bild von der mannichfaltigen Abwechs- lung der Schichten giebt. 1. Humusreiche Ackererde (Tierra vegetal) . 1,00 m 2. Sandiger Thon (Löss), der im Bezug auf Ma- terial und Farbe dem der Provinz Buenos Aires ähnlich ist und auch wie dieser Kalkconere- tionen enthält. (Fossilien hat BRAvARrD in dieser Schicht nieht gefunden ()) '. 2... au 23102858 3. Sehr feinkörnige Erde von einer ne weissen statt gelben Farbe. (Es ist dies Löss von weiss-grauer Farbe) . . . ER ZOE 4. Feinkörniger, geschichteter Samak sehr hart, von grauer Farbe, mit Austern, Peeten und Abdrücken von anderen Muscheln . . . 1,00 „ 5. Harter Kalkstein mit unregelmässigen, klei- nen Hohlräumen. die inwendig mit Kalkconcre- tionen angefüllt sind. Es befanden sich wenige Muscheln‘ darin . 122287. naar an NETTE DOES !) „Monografia de los Terrenos marinos terciarios de las Cerca- nias del Parana.“ er 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. RP 409 Feinkörniger, geschichteter, weisser aaa aan. MER - Win.) Tod DaoHt Kalkstein, ähnlich demjenigen von Schicht 5 Geschichteter, grünlicher Thon Weisse Kalkbreecien, ohne Fossilien Geschichteter Kalkstein mit kleineren Hohl- räumen, als die Schichten 5 und 7 zeigen Kalkhaltiger, geschichteter. weisser Sand, iu welchem man Austern und mitunter, wenn auch selten, Steimkerne von Arca und Cytherea findet JESUHIAL WUDlloein. Geschichteter ei Dieser weist eine eigenthümliche Schichtung auf; statt dass die Schichten parallel laufen, fallen sie sammt den unteren mit einem Winkel von fast 40° nach Nordosten ein A er Weisser Quarzsand, et durch Kalk- cement zu einer festen Masse verkittet, der in diesem Falle mit Säuren aufbraust (Sandstein) Grünlicher, aussergewöhnlich feiner Thon, der von ganz dünnen Sandschichten in horizontaler Richtung durchzogen ist i Feiner, weisser Sand mit sehr vielen Austern. Dieser Sand bildet cylindrische Verästelungen, die in die unteren Thonschichten eindringen, ja diese manchmal ganz durchkreuzen. Sie haben einen Durchmesser von 3— 10 und manchmal noch mehr Centimeter und verzweigen sich unregel- mässig wie die Wurzeln von Bäumen. Manch- mal sind sie von Manganoxydflecken ganz be- deckt. Aus den angegebenen Gründen ist die Mächtigkeit dieser Schichten sehr veränderlich und deshalb schwer zu bestimmen; nichtsdesto- weniger schätzt Bravarnp sie annähernd auf Grünlicher Thon. ähnlich der Schicht No. 14, mit Abdrücken von Uytherea . Geschichteter Sand mit Kalldement? (wohl Sandstein) mit gegen 20 abwechselnd weiss und schwarz gefärbten Lagen; die schwarzen wer- den ihre Farbe dem in beträchtlicher Menge vorkommenden Manganoxyd zu verdanken haben Sehr feiner, geschichteter, grünlicher Thon; die Schichten sind durch ganz dünne La- gen von weissem, mit Kalkstaub gemischtem 2° 0,55 0,80 0,10 0,20 0,20 ” EI. 28. 410 Sand getrennt. Diese Schicht enthält zahlreiche Abdrücke einer Cytherea-Art, welche verschie- den ist von der in den übrigen Schichten vor- kommenden, und in den dünnen weissen Sand- lagen befanden sich einige sehr unvollständige Gehäuse einer Schnecke, wahrscheinlich Pha- stanella. Leider waren die Reste so unvoll- ständig, dass sie nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnten in er. Grünlicher Thon, der sich sehr gut zur technischen Benutzung eignen würde, weil gar keine fremden Einschlüsse darin vorkommen Schwärzlicher, sehr feiner Sand. in wel- chem Austern vorkommen . rar Grünlicher Thon, ähnlich demjenigen der Schicht 19 ee Sehr harter, feinkörniger, dunkler Sand, der fester gelagert ist als alle übrigen Schich- ten und an den Abhängen gleich einem Ge- simse vorsteht 132218: PARSE Thon, ähnlich demjenigen der Schichten 19u. 21 Grünlicher, thoniger Sand staluoR Grünlicher, sandiger Thon, mit Austern . Austernbank, deren Schalen durch einen grauen Sand zusammengehalten werden Grünlicher, thoniger Sand. Diese Schicht ist durch eine Muschelbank in zwei gleiche Hältf- ten getheilt; im derselben herrscht eine Arca-Art vor, welche verschieden ist von der Arca Bon- plandiana, die D’ORBIGNY und Darwın in einer benachbarten Barranca gefunden haben . Muschelbank, deren Schalen in einem gelb- grünen Sande gelagert sind. Die zusammen- gehörenden Schalen der Muscheln finden sich fast immer auf einander; sie gehören haupt- sächlich folgenden Arten an; 1. Ostrea Pata- gonica und ©. Alverezi, 2. Pecten Paranensis und PD, Darvini, 3. Arca Bonplandiana und mitunter, wenn auch selten, die in der vorher- gehenden Schicht so häufig vorkommende Arca- Art. : 4. Verschiedene Cardien, darunter Car- dium platense, 5. Venus Münsteri. 6. Wahr- scheinlich die Muschel, die p’OrRBIGNY für eine neue Zellina-Art hielt . 0,55 m oO_— a pe») ep io 0) ya 4.20 „ 0,30 , 411 29. Bunter, thoniger Sand, welcher, abgesehen von Farbe und Härte, eine sehr homogene Masse bildet. ‘In demselben, sowie auch in den be- nachbarten Lagen kommen sehr häufig Reste von Fischen und Reptilien vor, ‘sowie abge- schliffene Steinkerne von Muscheln und Kopro- lithen von Säugethieren. Diese Sandschicht ver- liert sich unter der Delta-Ablagerung des Parana, weshalb ihre Mächtigkeit nur bis zum Wasser- niveau des Flusses angegeben - werden kann. (In dem dieser Schicht entsprechenden Sande hat " Bravarp Reste von Säugethieren, einem Nager, einem Anoplotherium und Palaeotherdcum gefun- den. Er ist der Ansicht, dass sowohl die Steinkerne der Muscheln als die Koprolithen und Säugethierreste von Bächen oder Flüssen aus einer älteren Formation ausgewaschen und hier wieder abgelagert worden seien, also einer älteren Periode als diese marinen Sandlager ner Horn. ‚olrtos., Mowıdon SHERII2B4 300 Totale Höhe der Barranca: 32,63 m Von Cerrito bis nach Victoria trifit man überall in den marinen Schichten Ablagerungen von solchem Material, wie die Meereswogen an den flach in’s Meer sich senkenden Ufern es auswerfen. ' Manche Kalksteingruben bestehen nur aus Mu- schelfragmenten und Sand,‘ wie ich an der Meeresküste bei Bahia Blanca Gelegenheit hatte, aus solchem Material beste- hende Wälle zu sehen, welche das Meer bei Eimtritt der Ebbe zurücklässt. Dort wie hier findet man in diesen Ablagerungen vereinzelte, gut erhaltene, vollständig mit Sand und Schalfrag- menten ausgefüllte Muscheln; auch finden sich darin nicht selten Knochenstücke und Zähne von Fischen. Solche Auswürfe kom- men in allen Niveaus vor, jedoch häufiger in den unteren als in den oberen; oft trifft man mehrere in gewissen Abständen über einander gelagert. Ebenso oft sieht man Austernbänke in gerin- sen Abständen über einander liegen, welche, unter sich parallel, in den Barrancas hinziehen. Manchmal sind sie auch in fast hori- zontaler Lagerung über grosse Flächen ausgedehnt. > Die Landsäugethiere habe ich stets nur in Ablagerungen getroffen, die sich hauptsächlich durch eine dunklere Farbe von dem übrigen Gestein unterscheiden und blos in den unteren Ni- veaus vorkommen. Ich zweifle sehr, ob sie überall im Sande getroffen werden, wie dies mit den Muscheln und dem Holze der Be * X 412 Fall ist. Sehr oft habe ich Reste von Landsäugethieren in der Höhe des Wasserniveau’s des Parana gefunden, welche sich nicht mehr an ihrer ursprünglichen Lagerstätte befanden. Das Wasser des Parana unterwühlt nämlich beständig die aus Sand beste- henden Barrancas, wodurch Einstürze erfolgen. An solchen Stellen schwemmt dann ‚das Wasser den Sand und das leichtere Material weg, während das gröbere Material und die Fossilien zurück- bleiben. Dass Land- und Meeresthiere nicht mit einander gemischt vorkommen, ist eine ganz falsche Behauptung; ich habe sie sehr oft in ihrer ursprünglichen Lagerung bei einander gefunden. Oberhalb der. Stadt Parana befindet sich z. B.. ein Sandstein- lager, in welchem massenhaft Land- und Meeresthiere vorkommen. An dem abgeschlifftenen und polirten. Aussehen der Knochen der Landthiere ist deutlich zu erkennen, dass sie von fliessenden Ge- wässern dahin gebracht worden sind, ‚wo wir. sie ‚eingelagert finden, wenn. auch. manche. derselben keinen weiten Transport erlitten haben dürften. ‚Die Ansicht Bravarp's, dass sie aus einer älteren Erdschicht vom Wasser ausgewaschen und auf se- cundäre Lagerstätte gebracht worden seien, ist entschieden un- richtig. Ich habe. viele Thierreste. darunter namentlich auch Kieferstücke gefunden, die eine solche Behandlung nicht ausge- halten. hätten, Diese müssen. im Gegentheil in ganz frischem Zustande hierher transportirt worden. sein, damit sie so gut er- halten ‚bleiben konnten. BrAvArp hat übrigens nur sehr wenige Reste von Säugethieren hier ‚gefunden; die hierher gehörigen Funde stammen aus ganz. neuer Zeit. Auch aus den Löss- schichten, die ‚sich. über der. marinen Ablagerung befinden, kannte man: früher keine Fossilien. Ich habe meine Funde in diesen Schichten hauptsächlich in. der Gegend von Victoria bis nach Diamante gemacht und ziemlich das Nämliche. gefunden wie in der Pampasformation. Von, der Stadt Parana an weiter strom- aufwärts. habe ich im Löss keine Fossilien mehr entdeckt; ich will damit jedoch nicht behaupten, dass keine vorkommen, denn ich ‚hatte mein Hauptaugenmerk auf die marine Ablagerung ge- richtet. Dagegen findet man hier sehr viel Gyps im Löss ein- gelagert; ja beinahe aller Gyps, der hier zu Lande verbraucht wird, stammt aus diesen Schichten: Obschon die Grenzlinie zwischen dem Löss und der darunter liegenden Sandschicht keine scharfe ist, kann man diese doch vom Wasser aus schon von. Weitem. erkennen. Die hellgraue Lössschicht, . die bei La Paz eine ziemliche Mächtigkeit; hat, verliert sich, bei Diamante ganz. Während von La Paz an. un- gefähr 100 km stromabwärts die Lössschicht sich in einer ‚ge- * 413 wissen Höhe parallel mit dem Wasserniveau des Parana hinzieht, ist weiter unten die Mächtigkeit der marinen und Lössschichten viel unregelmässiger, indem die Barranca in ihrer ganzen Höhe manchmal nur aus marinen Schichten, manchmal, wenn auch seltener, nur aus Löss besteht. Organische Reste der Deltabildung. Ich lasse hier ein Verzeichniss der Land- und Meeresthiere folgen, welche in den marinen Ablagerungen gefunden worden sind. Die Land- säugethiere sind von Herrn AmkzGHımo bestimmt und im Boletin der Akademie von Cordoba mit kurzen Angaben der Hauptcharaktere aufgeführt worden. Da er die bedeutende Sammlung von ScA- LABRINI bearbeitete, so stellte ich ihm auf seinen Wunsch hin auch meine Säugethierreste,. die ich damals aus diesen Ablage- rungen besass, zur Verfügung. Ich nenne nur die Namen und verweise im Uebrigen auf genanntes Boletin. Die Meeresthiere führe ich so an, wie sie BRAVARD auf- gezählt hat. Leider hat er die neuen Arten, welche er gefunden, nur mit Namen belegt, ohne sie zu beschreiben. Die Samm- lung wurde später Privateigenthum BURMEISTER’S, der sie aber auch nicht beschrieben hat, obschon er die Monographie BRAvARD’S reproducirte. Ich kann also nicht wissen, ob sich die von mir gemachten Funde mit jenen Namen decken. Carnivora. Ursina. COyonasua argentina AMEGH., Arctotherium vetustum AMEGH. Rodentia. Eryomyına. Lagostomus antıqwus AMEGH., Megamys patagonienstis LAUR., _— Laurilardi AmkEcnH., — depressidens AMEGH., _— Holmbergı AMmEGH., — laevigatus AMEGH., _- tacedi AMEGH., Muriformia. Myopotamus paranensis AMEGH. Cavina. Hydrochoerus paramensıs AMEGH., Cardiatherium Doeringi AMEGH., _—. petrosum AMEGH, 414 Cardtatherium dentieulatum AMEGH., __ minutum AMEGH., Procardiathertum simplicidens AMEGH., — crassum ÄMEGH., Cardiomys cavinus AMEGH., Cardiodon Marshi AmEGH., — Leidyi AMEGH., Procavia mesopotamica AMEGH., Caviodon multiplicatus AMEGH. Vielleicht hierher gehörig Paradoxymys cancrivorus AMEGH., — — sp. nov. A., —— — sp. nov. B. Pentadactyla. Toxodentia. Toxodon paranensis LAURr., — plicidens AMEGH., — forieurvatus AÄMEGH., Toxodonthertum compressum AMEGH., Haplodontheritum Weldei AmEGH. Typotheridea. Protypotherium antıquum AMEGH. Perissodactyla. Macrauchenidea. Scalabrinitherdcum Bravardi AMmEGH., — Rothi AmEGH., Oxyodonthertum Zeballos! AMEGH., Mesorhinus piramidatus AMEGH., Egquina. Hripphaplous entrerianus AMEGH. Tapirordea. Ribodon limbatus AmEGH. Artiodactyla. Anoplotheridea. Brachytherium cuspidatum AMEGH. Protovervina. Proterotherium cervioides AMEGH. Edentata. Tardigrada. Ortotherium latieurvatum AMECGH., Olygodon pseudolestoides AMEGH. 415 Gravigrada. Mylomorpha. Promegathertum smaltatum AmEGH., Megatherium antiqwuım AMmEGH., Stenodon modıeus AMEGH., Grypotherium Darwin! ?Owen, Interodon crassidens AMEGH., Mylodon? ambiguus AMEGH., Promylodon paranensis AMEGH., Pseudolestodon (sp.?). Rodimorpha. Lestodon antiquus AMEGH., Diodomus Copei AmEGH., s Pliomorphus mutlatus AmeGH., — robustus AMEGH. Loricata. Glyptodontia. Palaehoplophorus Sealabrinii AmEeH., — pressulus AMEGH., Euryurus interundatus AMEGH., Protoglyptodon primeformis AMmEGH. Mesodonlta. Chlamydothertum ‚paranense AMEGH. Pinnipedia. Phoecina. Otaria Fischer! GERV. u. AMEGH. Cetacea. Zeuglodontidea. Saurocetis argentinus BURMEISTER. Delphinoidea. Palaeopontoporia paranensts BRAVv. Balaenordea. Balaena dubia Brav. lveptilia. Emys paranensis Brav., Crocodilus australis BRAV., Schlange. Pisces. Chondropterygta. Squalus eocenus BrAv., — obliqudens Brav., 416 Lamna unicuspidens Brav., — _ elegans Ac., — .. amplibasıdens BRAV., — serridens BRAY., Myliobates americanus BrAY.., Acanthopterygei. Sargus incertus BRAVv., Sparus antıquus Brav., Scurus Agassızi BRav. Mollusca. Pectinibranchra. Margarita punctulata BrAv., - striata BrAV., Scealarıa minuta BRAV., Littorina gigantea BRAV., Phasianella fossilis BrAv., Cerithtum americanum BRAv., Voluta alta SOWERBY, DARwIıRN. Acephala. Ostrea patagontca D’ÖRB,, — Alvarezi D’ÖRB., — elongata Brav., — strangulata BRAVv., — entresiana. BraAY., — accıllata BrRAVv., — foliformis Brav., — ezxcavata BRAV., — semitabulata BRAY., — agglomerans BRAV., Pecten. paranensis D'ÖRB., —- Barwinianus D ORB., Anomra. pdeata BRAV., Osteophorus typus BRAV., Arca Bonplandıana D’ ORB., — obliqua BrAv., — strangulata BRAV., Mytilus trigonus BRAV., Lithodomus ostricola BrAV., Cardium multiradiatum. Sow., — platense D’ ÖRB,, — suborbtieulare BRAV., —_ squamiferum BRAV., — Pygmaeum BRAV., 417 Coleopsts striata BRav., Lucinopsis concentrica BRAV., Oytherea Muenster! D’ORB,, Venus elongata BrAv., — mertdioalis Sow., Solen. Cirripedia. Balanus foliatus Brav., — subconicus BRAV. Crustacea. Homarus meridionahs BrAYv. Echinodermata. Asterias dw Grati Brav. BrAvArn stellt nun Vergleiche an zwischen den Fossilien dieser Sedimente und denjenigen anderer Gegenden, um die Alters- periode dieser Formation zu bestimmen, und lässt die Ent- stehungsursache beinahe ganz ausser Acht. BURMEISTER ist mei- nes Wissens der Einzige, der diese Gebilde studirt und sich einigermaassen mit der Erklärung ihres Entwicklungsprocesses beschäftigt hat. Seine eigenen Beobachtungen beschränken sich jedoch auf die Barrancas bei der Stadt Parana. Bis jetzt sind überhaupt nur die Barrancas dem Parana entlang genauer be- kannt geworden; von der Bodenbeschaftenheit im Innern des Lan- des wissen wir noch beinahe nichts. Solche Forschungsreisen sind gewöhnlich zu zeitraubend und kostspielig, als dass sie mit Privatmitteln ausgeführt werden könnten. Aus diesem Grunde musste auch ich mich auf die Untersuchung der Küste des Parana beschränken. Bildungsgeschichte der Deltaformation. Die Ansicht BuRMEISTER's über die Bildungsgeschichte dieser Formation ist im Wesentlichen folgende: Diese Sedimente lagerten sich in der Nähe der Küste einer Meeresbucht ab, aber den hier im unteren Theile der Schichten häufiger vorkommenden Thonablagerungen nach zu schliessen, konnte da, wo sich heute die Barranca des Parana befindet, im Anfange der Bildung dieser Formation nicht die Küste selbst gewesen sein, sondern ein Theil des weit von der- selben entfernten Oceans. Darauf lagerten die Flüsse und: Bäche beständig Material in diese Meeresbucht ab, und letztere wurde so immer seichter, bis sich mit der Zeit die Austern ansiedeln konnten. _Ueberhaupt deuten die mannichfaltigen, in geringen Abständen so. viele örtliche Verschiedenheiten darbietenden Ab- Den 418 lagerungen auf einen mannichfach veränderten Bildungsprocess hin, und die Strömungen, welche das Material der Formation trans- portirten und ablagerten, wurden zu Zeiten ganz andere als sie bisher gewesen waren. Ich stimme BurMEISTER's Ansichten im Wesentlichen bei, glaube aber, dass bei Beeinn der Bildung der untersten uns zu- gänglichen Schichten da. wo heute. die. Barranca des Parana sich befindet, ein Meeresufer war, weil die Landthiere, ‚sowie die er- wähnten Auswürfe in den untersten Schichten der Barranca vor- kommen. Später senkte sich dieses Meeresufer so bedeutend, dass es ganz vom Meerwasser überfluthet wurde und die Austern- bänke entstehen konnten, welche sich in den oberen Schichten befinden. Wenn man die allgemeinen Erscheinungen in Betracht zieht, welche sich in diesen Sedimenten darbieten, so lassen sich fol- gende Thatsachen mit Sicherheit feststellen: Diese Gegend hat zu jener Zeit bis etwas über Gerrito hinauf eine seichte Meeresbucht oder Lagune gebildet, in welche neben unzähligen kleinen Flüssen ein Strom, vielleicht von der (Grösse des La Plata, gemündet hat. Das letztere ersehen wir dar- aus, dass in den Sedimenten von La Paz an bis in die Nähe von Gerrito keine, Meeresthiere oder wenigstens nur in ‚den untersten Schichten vorkommen, wohl aber Landthiere und verkieseltes Holz... Wir haben es hier ohne Zweifel mit einer fluvio-ter- restrischen Ablagerung zu thun, die von einem grossen Strome herrührt. : Als ich die ersten Stücke verkieselten Holzes sah, hielt ich dieselben für Treibholz, wie der Parana heute‘ solches an den Ufern ‚ablagert, und ich wurde erst, als ich zufällig mit dem Fusse an ein solches Stück stiess, auf: die Erscheinung auf- merksam. Da ich anfänglich keines in den Barrancas eingelagert sah, war ich fast geneigt, zu glauben, dass das Wasser des Parana wirklich die Eigenschaft besitze, Holz zu silieifiziren, wie ‚sich die Leute hier erzählen. ' Später, als solches Holz häufiger vorkam, habe ich es auch massenhaft in ‘den Sand- schichten der Barrancas eingelagert gefunden. Dasselbe hat’ ganz das Aussehen des Treibholzes.. Da, wo die fHluvio -terrestrischen Ablagerungen aufhören 'und die wirklichen marinen Ablagerungen anfangen, wird ‘das’ Holz seltener. Bei der Stadt Parana habe ich keines mehr getroffen. Dass sich zur Zeit, da dieses Material abgelagert wurde, ‘von Öerrito an abwärts die Barranca entlang eine Meeresküste be- funden hat, beweisen auch schon (die häufigen Auswürfe von Sand- und Muschelfragmenten, die sich hier vorfinden. Solche Wälle können nur an einer sanft in’s Meer abfallenden Küste For 419 entstanden sein. Auch die Art und Weise, in der wir hier Land- und Seethiere zusammengelagert finden, bedingt eine solche Meeres: küste. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese Reste mit an- derem beweglichem Material von den Wogen am Ufer ausgeworfen worden sind. Dieser Meerbusen muss unbedingt von einem weit ausgedehnten Flachlande begrenzt worden sein, ‘in welchem weit und breit sich keine Gebirge befanden. Die unzähligen Flüsse, durch welehe die Landthiere hierher gebracht wurden. mussten unbedingt ein weites Flachland durchfliessen, wo sie ihr grobes Material ablagerten, bevor sie in’s Meer mündeten, da in den Sedimenten gar keine Gerölle zu finden sind. Nur sehr selten findet man hier noch vereinzelte, stark abeerundete Rollsteinchen, von denen nur wenige die Grösse einer Wallnuss erreichen. Würde man hier nicht so häufig Landthiere finden, so könnte man glauben, dass man es mit der Küste eines offenen Meeres zu thun habe, in welches weit und breit kein Fluss gemündet habe, und dieses gleichmässige, feine Material von den Meeres- wogen hierher gebracht worden sei. - Welches Land aber hat nun die Küste dieser Meeresbucht gebildet, wenn die Gegend der heutigen Pampasformation zu jener Zeit ein offenes Meer gewesen ist, wie es nach den Theorien D’ORBIGNY'S, Darwın s, BURMEISTER'S, Amegnıno's etc. der Fall sein soll?!) Soviel bekannt ist, bestehen die Länder, welche nördlich und östlich von diesem Gebiete liegen, aus hartem, fel- sigem Gestein, und wir müssten ganz bestimmt grobes Geröll, wie es die jetzigen Flüsse jener Gegenden heute in dem Rio Uruguay ablagern, häufig im Sande eingebettet finden. Denken wir uns aber diese Gegend von ÜCerrito abwärts als einen Meerbusen, in welchen ein grosser Strom gemündet hat, und das Gebiet der Pampasformation als Festland, sodass der rothbraune Löss das sanft in’s Meer abfallende Ufer bildete, so haben wir für diese Meeresablagerung eine Erklärung, welche mit allen beobachteten Thatsachen im Einklange steht. In der Pampasebene können die Flüsse, welche in den Meerbusen ge- mündet, ihr grobes Material zurückgelassen haben; hier können die Thiere gelebt haben, deren Reste durch die Bäche dahin ge- bracht worden sind, wo wir sie jetzt finden; und an solchen Ufern können jene Auswürfe von Muschelfragmenten und leicht beweglichem Material entstanden sein, die so häufig in den Bar- rancas vorkommen. !) Auch BURMEISTER, AMEGHINO und andre neue Forscher glau- ben, dass sich überall unter dem Löss eine Meeresablagerung befinde, die mit derjenigen von Entre Rios gleichzeitig sei. 420 Ganz die nämlichen marinen Ablagerungen, wie diejenigen, aus welchen die Barrancas eines Theiles der Provinz Entre Rios bestehen, sehen wir heute in der Bucht von Bahia Blanca über dem Löss sich bilden, nur mit dem Unterschiede, dass die ein- geschlossenen Muscheln recenten Arten angehören. Welche Erscheinungen stehen also mit der Annahme, dass die Region der Pampasformation zu jener Zeit Festland gewesen ist, im Widerspruche? ; An Thatsachen keine einzige, sondern allein die Annahme, dass die ganze Pampasformation auf einer Meeresabla- gerung ruhe. Auch zugegeben, dass diese Voraussetzung richtig wäre, könnte deshalb nicht gleichwohl diese Gegend schon Fest- land gewesen sein, als noch ein Theil von Entre Rios unter Wasser stand? Müssen sich denn beide Gegenden gleichzeitig über das Wasser gehoben haben? Mit Bestimmtheit wissen wir nur von der Umgebung von Buenos Aires, dass sich unter dem Löss eine Meeresablagerung befindet. Jene Sandschichten, auf welche man in Mercedes, Provinz Buenos Aires. beim Graben artesischer Brunnen gestossen ist, können ebenso gut fluvio-ter- restrische Ablagerungen sein, denn Meeresmuscheln sind darin noch nicht gefunden worden. Da der betreffende Sand mit dem- jenigen von Buenos Aires identisch ist, so kann derselbe von einem Flusse herrühren, der seiner Zeit in das Becken von Buenos Aires gemündet hat. Leider sind in anderen Gegenden der Pampasformation bis jetzt nur wenige Sondirungen gemacht worden; dennoch kennen wir Stellen, wo man in einer Tiefe von 100 m noch immer Löss hatte, so z. B. nach AcuırreE in Maipu, welches nur 20 m über dem Meeresspiegel liegt. Obwohl die Muscheln, welche bei den Bohrungen in Buenos Aires im Sande gefunden wurden, identisch sind mit denjenigen von Entre Rios, so liegen doch zwingendere Gründe vor, welche darthun, dass die marinen Ablagerungen von Buenos Aires älter sind ‚als diejenigen von Entre Rios und erstere Gegend schon Festland war, als letztere noch unter Wasser stand. Ich werde die Gründe dafür später erörtern. Gegen die Annahme, dass die Gegend der Pampasformation einen Theil des Festlandes gebildet habe, welches die Meeres- bucht von Entre Rios begrenzte, sprechen gar keine zwingenden Gründe, wohl aber haben wir einige Beweise für die Richtigkeit dieser Annahme. So kennen wir schon zwei Stellen, wo die fraglichen Schichten auf Löss ruhen, und dass dieser eine ter- restrische Ablagerung ist, wird von keinem hiesigen Geologen von Bedeutung mehr bezweifelt. Ferner sind uns auf derjenigen Seite des Parana, wo sich die Pampasformation befindet, einige Spuren der Formation von Entre Rios im Löss erhalten geblieben. In 421 der Nähe von San Pedro befindet sich in der mittleren Pampas- formation eine Austernbank. deren Muscheln häufig in der Meeres- ablagerung von Entre Rios vorkommen. Vor Jahren, als ich die Gegend von Entre Rios noch nicht kannte, brachte ich einige dieser Muscheln Herrn BURMEISTER. Er sagte mir, dass es eine Auster aus den Tertiärschichten von Entre Rios sei, und fügte hinzu, er besitze viel besser erhaltene Exemplare, fragte mich aber nicht, wo ich die Muscheln ‘gefunden habe. Eine Stunde von der Ortschaft Baradero entfernt befindet sich eine auf der unteren Pampasformation aufruhende Sandbank, in welcher ich Zähne und Knochentrümmer von Säugethieren und Fischen, wie man sie in Entre Rios trifft, gefunden habe. Wie ich schon früher erwähnte, befindet sich auch in den Barrancas in der Ge- gend: von San Nicolas an einigen Stellen eine Flussablagerung in der mittleren Pampasformation, die unverkennbar aus dem gleichen Ma- terial besteht wie die Sedimente bei Parana; ja ich habe auch die dort vorkommenden kleinen, weissen Kieselrollsteinchen darin ge- funden. Auch die Thierreste, welche diese Flussablagerung ent- hält, sind identisch mit denjenigen, die in jenen Sedimenten ge- funden werden. Herr BrAvarp schreibt, dass die untere Hälfte der Barrancas bei San Lorenzo, welche sich gegen Rosario zu unter dem Wasserspiegel des Parana verlieren. aus gleichen marinen Schich- ten bestehe, wie die marinen Ablagerungen in Entre Rios. Ich habe diese Barrancas bei niedrigem Wasserstande des Parana untersucht, aber nirgends marine Schichten entdecken können. Wohl befinden sich im unteren Niveau der Barranca lacustre Ablagerungen, die stellenweise etwas sandiger und mehr von grau- licher Farbe sind als die lacustren Ablagerungen in der Pampas- formation, und ich muss annehmen, dass BRAvARD diese für marine Schichten angesehen hat. In der That kommen auch Ablagerungen von ganz ähnlichem Material und ähnlicher Be- schaffenheit in den marinen Schichten von Entre Rios vor; ich habe aber in den fraglichen Schichten bei San Lorenzo nicht das kleinste Fragment organischer Reste marinen Ursprungs entdecken können, obschon ich gerade darauf meine Aufmerksamkeit rich- tete. Dagegen fand ich einen Schädel von Palaeolama, Zähne von Toxodon und Mastodon, Panzerplatten von Glyptodon und Pa- nochthus, Knochen von Lestodon und Mylodon, sowie von Eguwus — alles Reste von Thieren, welche in der Pampasformation häufig vorkomman. Obschon ich lacustre Ablagerungen von so grosser Ausdeh- nung und Mächtigkeit sonst noch nirgends in der Pampasforma- 492 tion getroffen habe, so nehmen sie doch lange’ nicht die Hälfte der Barrancas ein, wie BrRavarnp angiebt. Es mag Stellen geben, wo sie eine Mächtigkeit von 5 m erreichen, aber durchschnittlich darf man sie nicht über 2 m veranschlagen. Obschon man diese Ablagerungen bis über Rosario hinaus ungefähr im nämlichen Niveau verfolgen kann, so bilden sie doch keine durchgehende Schicht, da sie gewöhnlich auf kurze Strecken von rothbraunem Löss unterbrochen werden. Wenn diese Ablagerungen wirklich identisch wären mit denjenigen von Parana, so hätten wir hier einen der besten Beweise für die Annahme, dass die Pampas zur Zeit jener Ablagerungen Festland gewesen seien, da diese Schich- ten auf dem Löss der unteren Pampasformation ruhen, während BravarD durch sie eine Meeresablagerung unter dem Pampaslöss nachweisen wollte. Ich bezweifle nicht, dass diese lacustren Ablagerungen mit jenen marinen Ablagerungen gleichzeitig ent- standen, wohl aber sehr. dass sie gleichen Ursprungs sind. Sie haben ihre Entstehung ganz entschieden den gleichen Ursachen zu verdanken, wie alle übrigen lacustren Ablagerungen der Pampas- formation. Unzweifelhaft trat in Entre Rios eine Hebung des Terrains ein, nachdem die Sedimente abgelagert waren, während die Pam- pasformation sich in Senkung befand. In Folge davon suchten die Wasser des Flusses, welcher bei Cerrito in die Meeresbucht gemündet, ihren Abfluss nach der Barranca auf der Seite der Pampasformation und nicht mitten durch die Meeresablagerung. Es scheint, dass die Pampas fortfuhren, sich zu senken bis in verhältnissmässig neue Zeit. Erst nachdem die Brackwasser- muschelbänke bei San Pedro abgelagert waren, trat wieder eine Hebung ein, wie wir dies an den Muschelbänken der Meeresküste entlang von Buenos Aires bis Bahia Blanca erkennen können. IV. Die Entstehung des Pampaslösses. Verschiedene Theorien. — Jedem Forscher, der sich mit dem Studium der Pampasformation beschäftigt hat, ist die homogene Beschaffenheit dieses Gesteins aufgefallen, das hier über eine so grosse Fläche ausgebreitet ist, und Jeder hat ver- sucht, die Entstehungsursache zu erklären. Es ist leicht be- greiflich, dass die älteren Autoren sie für eine Meeresabla- gerung hielten, da eine terrestrische Ablagerung von solcher Ausdehnung und so gleichmässigem Material bei den früheren geologischen Begriffen gar nicht erklärlich war. Auffallend ist dagegen, dass man heute noch zu keiner einheitlichen Ansicht über‘ die Ursache ihrer Entstehung gekommen ist. Der Grund 423 hiervon wird wohl zumeist darin liegen, dass ein Jeder seine Theorien, die gewöhnlich nur auf ganz örtlich gemachten Studien fussen, auf das ganze Gebiet anwendet. Kiner der grössten Fehler bleibt aber der, dass viele Forscher nach der vorhandenen Literatur eine Entstehungstheorie ausstudirt und dann die Beweise für ihre Richtigkeit in den Pampas gesucht haben, statt dass sie eine Theorie nach den vorhandenen Thatsachen aufstellten und den Bildungsprocess zu erklären suchten, indem sie die hier wir- kenden Kräfte beobachteten. Dabei verfielen sie auf die grössten Widersinnigkeiten, indem sie die Entstehung der Pampas durch Naturkräfte zu erklären suchten, die früher hier gewirkt haben sollten, heute aber nicht mehr fortwirken. Sie schenkten der Umwandlung, welche sich gleichsam vor unseren Augen vollzieht, keine Aufmerksamkeit, indem sie glaubten, die Pampas hätten schon seit Jahrtausenden aufgehört, sich weiter zu bilden. Es würde zu weit führen, wenn ich alle Theorien erörtern wollte, die von den verschiedenen Forschern über die Entste- hung der Pampasformation aufgestellt worden sind. Ich bespreche hier nur kurz diejenigen BRAvArp's, BURMEISTER Ss und AMmE- GHINO’s, welche Forscher zu dem einheitlichen Resultat gekom- men sind, dass die Pampasformation eine terrestrische Abla- gerung sei und die Säugethiere, deren Reste wir im Löss finden, hier gelebt haben. BrAvarD ist der Ansicht, dass die Pampasformation eine Dünenbildung sei; er nennt sie sogar „Dunas quaternarias“. Er glaubt, dass starke Winde den feinen Sand der Dünen, welche der Meeresküste entlang entstanden, auf der Pampasebene abge- lagert und ausserdem auch die vulkanische Asche der vielen erloschenen Andenvulkane über die grosse Fläche zerstreut haben. Er ist der Ansicht, dass nur der Wind das Agens sein könne, welches den Löss in solcher Weise ablagern konnte, da jede an- dere Annahme mit den hier vorkommenden Thatsachen im Wider- spruche stehe. Er führt dann Beispiele an, wie der Wind noch heute im Stande sei, Kadaver von Pferden und Kühen mit Staub und Sand ganz zuzudecken. BURMEISTER sagt dagegen, dass Bravarps Ansichten mit den in dieser Formation vorkommenden Erscheinungen und That- sachen im Widerspruche stehen, da er in der Nähe von Gebirgen Gerölle im Löss getroffen habe. Er sagt!): „die Winde können wohl den Dünensand hin und her bewegt haben, auch mag das eine und das andere Thier durch von Stürmen transportirten Sand begraben worden sein, nie aber hat eine solche Formation, !) „Anales del Museo Publico“, p. 112. Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 3. 98 424 in welcher Gerölle und Muschelbänke vorhanden sind, vom Winde abgelagert wrdeen können.“ Vor Jahren fand BURMEISTER in einem Gebirgsthale (Quim- balites,. Sierra de Cordoba) zwei G/lyptodon - Panzer, welche leer, d. h. ohne die dazu gehörigen Skeletttheille, auf dem Rücken liegend. wie man sie, nebenbei gesagt, sehr oft findet, im Lehm begraben waren. Gestützt auf diese Wahrnehmung sagt er!): „Die Glyptodon-Panzer sind fast immer leer, ohne die dazu ge- hörigen Skeletttheile, was beweist, dass sie längere Zeit herum- geführt waren, bevor sie fest eingehüllt wurden. Das sowohl, als auch die Anwesenheit von Rollsteinen im Mergel, den ich auch hier unbedenklich für ein Diluvialgebilde halte, spricht gegen die von BrAvArp aufgestellte Hypothese, dass die Pampasformation eine Dünenbildung sei; es ist unmöglich die darin abgelagerten Rollsteine für atmosphärische Deposita zu erklären, man kann nur annehmen, dass sie vom Wasser hierher transportirt, aber nicht, dass sie vom Winde zusammengeweht wurden.“ BurMmEISTER kommt zu dem Schlusse,. dass mehrere Kräfte bei der Bildung der Pampasformation gewirkt haben, so schreibt er?), dass er die Ansicht p’OrBıcny's theile, dass nämlich die Bildung der Pampasformation begonnen habe zur Zeit der Erhe- bung der Cordilleren, welche eine grosse Niveauveränderung des argentinischen Bodens hervorgebracht habe. Auch der Ansicht DAarwıns stimmt er bei, dass nach dieser Erhebung grosse Salz- wasser-Lagunen zurückgeblieben seien. „Aber“, sagt er weiter, „wir theilen nicht die Ansicht dieser beiden Gelehrten, dass die Pampasformation eine Meeresablagerung sei; unsere Meinung ist, dass die Flüsse und Arroyos, hauptsächlich aber grosse Ueber- schwemmungen diese Diluvialschichten von den nahen Gebirgen sowohl in die Lagunen und Buchten als auch in die Ebene und die höheren Thäler abgelagert und so den Boden immer erhöht haben bis zu der Zeit des Alluviums, wo die Ueberschwemmungen aufhörten und die gegenwärtige atmosphärische Beschaffenheit im Lande Platz nahm.“ AMEGHINO kommt im Wesentlichen zu denselben Schlüssen wie BURMEISTER. Er sagt’): „Der gelehrte Direetor des Mu- seums von Buenos Aires (BURMEISTER) ist ohne Zweifel der Wahr- heit am nächsten gekommen. Seine Theorie über: die Entstehung der Pampasformation ist im Grunde richtig, wenn auch die De- tails nicht in perfectem Einklanuge mit den Erscheinungen und !\ „Reisen durch die La Plata-Staaten“, II, p. 88. ?) „Anales del Museo publico.“ ®) „Formacion Pampeana“. p. 147. x > Thatsachen stehen.“ AmEGHıno ist der Ansicht, dass die Pampas ihre Entstehung dem Winde, dem Wasser und unterirdischen Kräften zu verdanken haben), und zwar glaubt er, dass nicht nur zur Zeit, als die Pampasbildung ihren Anfang genommen, eine Hebung des Bodens stattgefunden habe, wie BURMEISTER lehrt, sondern er hest die feste Ueberzeugung, dass während der ganzen Zeit der Pampasbildung in dieser Gegend innere Kräfte gegen die Rinde unseres Globus gewirkt und unzählige Hebungen und Senkungen hervorgerufen, ja er glaubt sogar, dass örtliche Hebungen und Senkungen von ganz geringer Ausdehnung stattgefunden haben. Es ist dies die widersinnigste Ansicht, welche je über die Entstehung der Pampasformation ausgesprochen worden ist. Wenn es nicht AmecHıno wäre, der diese Ueberzeugung hegt und noch in seinen neuesten Arbeiten festhält, so würde ich ebenso wenig näher darauf eingehen, als auf die Aufstellung einer Glacialepoche, sondern diese ganze Erhebungstheorie für geologische Träume- reien hinterm grünen Tische halten. AmEGHıno hat aber seine An- sichten über die Entstehung der Pampasformation nicht im Studir- zimmer, sondern in der freien Natur erworben; dieselben verdienen von mir umsomehr in Betracht gezogen zu werden, als ich durch seine Beobachtungen und Schlüsse mehr als durch jede andere Arbeit über diese Gegend auf Manches aufmerksam gemacht wor- den bin, und locale Hebungen und Senkungen von geringer Aus- dehnung laut den geologischen Lehrbüchern in gewissen Gegenden auch vorkommen. Welche Ursachen und Kräfte diese Senkungen und Hebungen hervorgebracht haben sollen, lasse ich dahingestellt?). Amzsnımo bedarf dieser Hebungen und Senkungen hauptsächlich, um erklären zu können, wie mehrere übereinander liegende lacustre Ablagerun- sen, die durch rothbraunen Löss getrennt sind, entstehen konnten. So sagt er?): „An einzelnen Stellen habe ich das Vorkommen von zwei oder drei lacustren Ablagerungen beobachtet, eine unter der anderen gelagert und durch Schichten von röthlichem Terrain (Löss) getrennt, welche nicht in permanentem Wasser abgela- sert worden sind. Es ist nicht zu bezweifeln, dass diese Stellen im Trocknen lagen, bevor sich die unterste lacustre Abla- gerung bildete. Nachher entstand, ohne Zweifel in Folge einer !) „Formacion Pampeana“, p. 157. ”) Früher nahm AMEGHINO unterirdische Kräfte an; heute ist er der Ansicht, dass durch unterirdische Kanäle das Material gewisser Schichten weggeführt worden und in Folge davon Einstürze erfolgt seien. ®) „Formacion Pampeana“, p. 158. 28° 426 localen Senkung eine Vertiefung, welche sofort vom Wasser eingenom- men wurde; in dieser Lagune wurde dann so lange durch Wasser und Stürme herbeigeführtes Material abgelagert, bis dieselbe aus- gefüllt war. Später, als die betreffende Stelle nicht mehr unter permanentem Wasser stand, wurde durch periodische Ueberschwem- mungen und Stürme Sand und Staub abgelagert und so das Ter- rain fortwährend erhöht, bis es sich von Neuem senkte und wieder eine Lagune entstand. So wiederholte sich das gleiche Phänomen drei und selbst vier Mal.* Hier haben wir, nebenbei gesagt, einen der grössten Wider- sprüche in AmeGHıno s Werke, indem der Autor ja selbst nach- weist, dass während der ganzen Bildung der Pampasformation lacustre Ablagerungen stattgefunden haben, während er in seiner Eintheilung der Pampasformation Pampeano lacustre und Post- pampeano lacustre als Altersperioden aufstellt, die jünger seien als der Pampeano superior. Wie ich schon früher gezeigt habe, kann man damit wohl eine Klasse von Gestein. mie aber eine Altersperiode bezeichnen. Ich würde nicht auf diese Eintheilung zurückkommen, wenn nicht einige andere Forscher dieselbe eben- falls in ihre Arbeiten über die Pampasformation aufgenommeit- hätten. Die lacustren Ablagerungen bieten dazu auch gar keine Anhaltspunkte. Das häufigere Vorkommen derselben in einem Horizonte hat gar nichts zu bedeuten; während sie sich am Rio Lujan häufiger in dem Pampeano superior finden, sind sie bei San Lorenzo häufiger in dem Pampeano inferior und bei San Nicolas am zahlreichsten in dem Pampeano intermediar zu treffen. Wenn ich eine Anzahl solcher Mergelschichten von mitunter ganz unbedeu- tender Ausdehnung über einander gelagert gesehen habe, so habe ich mir nie gedacht, dass man auf die Idee kommen könnte, es müsse bei Entstehung einer solchen Schicht jedesmal eine Sen- kung des Bodens stattgefunden haben. Wie bis jetzt allgemein angenommen wird, sind die lacustren Ablagerungen in Sümpfen und Lagunen entstanden; solche entstehen aber vor unseren Augen massenhaft ohne jegliche Senkung des Bodens, wie ich schon früher bei Besprechung der lacustren Ablagerungen erwähnt habe. Da ich später wieder auf die Entstehung von Lagunen und Sümpfen zu sprechen kommen werde, so sehe ich davon ab, hier noch einmal nachzuweisen, dass weder Senkungen noch Hebungen des Bodens dazu nothwendig sind. Gerade an diesen lacustren Schichten müssten wir es übri- gens am deutlichsten erkennen können, wenn solche locale Sen- kungen und Hebungen vorgekommen wären, indem wir in diesem Falle die Schichten überall verschoben und verworfen sehen müssten. Ich habe aber noch nicht eine einzige getroffen, die 427 sich nicht in der ursprünglichen Lagerung befunden hätte, ob- schon ich in hohen Barrancas deren schon bis fünf übereinander gelagert gesehen habe. Amecumo!) giebt zwar zwei Zeichnungen von Verwerfungen; da dies aber die einzigen Fälle sind, welche bis jetzt beobachtet wurden, und eine natürlichere Erklärung zu- lassen als eine Senkung des Bodens, so gehe ich nicht näher darauf ein. Alle Autoren. welche bis jetzt über die Entstehung der Pampasformation geschrieben haben, suchen zu erörtern, auf welche Art und Weise das Material derselben hier abgesetzt worden sein könnte, indem sie glauben, die gleichmässige Beschaffenheit dieses Gesteins hänge vom Material und der Art und Weise seiner Abla- gerung ab. Keiner kam zu der Ansicht, dass der Löss nicht in seinem gegenwärtigen Zustande abgelagert wurde, sondern dass das Material nach seiner Ablagerung eime Verwandlung erlitten haben muss, wir es also mit einem metamorphosirtem Gestein zu thun haben. Obschon dieser Ausdruck in der Geologie nur für ältere. hauptsächlich krystallinische Gesteine angewandt wird, so kommt er dem Löss des Pampas doch unbedingt zu, da die- ses Gestein entschieden nach seiner Ablagerung eine Umwandlung erlitten hat. Wir sehen ganz verschiedenes Material, welches auf alle mögliche Weise abgesetzt worden ist, in Löss verwandelt; es kommt also gar nicht auf das Material und das Agens an, welches dasselbe an Ort und Stelle transportirt hat, sondern auf die Art und Weise, in der sich die Verwandlung vollzog. Theorie der Entstehung des Lösses in Folge Um- wandlung des Gesteins. Da eine Theorie, die sich auf eine gewisse Ablagerung gründet, gern auf alle Gebilde bezogen wird, die mit dem nämlichen Namen bezeichnet werden, so möchte ich hervorheben, dass das, was ich hier über die Entstehung des Lösses sage, nur auf das Gestein der Pampasformation Bezug hat. In der Provinz Entre Rios haben wir eine Meeresabla- gerung, auf welcher eine Lössschicht ruht. Wenn es nun das Wasser gewesen ist. welches den Löss dort abgelagert hat, so muss die ganze Gegend unter Wasser gestanden haben. Bei der Pampasformation kam man allgemein zu der Ansicht, dass sich der Löss derselben nicht unter einer permanenten Wasser- fläche abgesetzt haben könne, weil sonst die Landsäugethiere, deren Reste wir darin finden, nicht daselbst gelebt haben könnten. Es wurde deshalb zu periodischen Ueberschwemmungen Zu- flucht genommen. Damit solche aber nicht nur in der Tiefe, ') „Boletin de la Academia Nacional“, VI, 428 sondern auch in höheren Lagen Löss absetzen konnten, müssten nothwendiger Weise bei jeder Ueberschwemmung die Thiere um- gekommen sein. AmEGHıno kommt deshalb zu der Ueberzeugung, dass unterirdische Kräfte mitgewirkt haben müssen, weil sonst die Pampasformation als terrestrische Bildung nicht denkbar sei. Diese unterirdischen Kräfte sollen unzählige Bodenerhe- bungen hervorgebracht haben, auf welche sich die Thiere wäh- rend der Ueberschwemmungen flüchten konnten. Damit dann aber auf diesen erhöhten Stellen auch Material abgelagert werden konnte, mussten daselbst wieder Senkungen stattfinden und an anderen Stellen Hebungen. So sagt Ameenmo!): „Unzählige He- bungen und Senkungen, die sich sehr langsam und auf ganz kurzen Strecken vollzogen, veränderten beständig den Kurs des Wassers und machten aus Niederungen Hügel, die nicht über- fluthet, und aus letzteren Niederungen, welche allmählich vom Wasser eingenommen wurden, bis daselbst wieder eine neue He- bung eintrat und wieder ein Hügel entstand. u. s. w.“ Dass solche locale Hebungen und Senkungen auch: in Entre Rios nicht vorgekommen sind, zeigen uns gerade die unteren Sedimente am besten, da wir sie heute noch überall in ihrer ursprünglichen Lagerung treffen, während sie sonst allenthalben verschoben sein müssten. Lässt man alle Erscheinungen bei Seite, die gegen die An- nahme sprechen, dass diese Lössschicht vom Wasser abeelagert worden sei, so muss sich Jedem unwillkürlich die Frage auf- drängen, wie es möglich sein könne, dass das Wasser, welches früher Sand und Thon ablagerte. nun plötzlich eine so homogene Lössschicht auf einer so ausgedehnten Fläche absetzen konnte, während es heute im Delta des Parana, ganz ähnlich wie früher in Entre Rios, wieder Sand und Thon ablagert. Man müsste dem Wasser eine Eigenschaft zuerkennen. welche es nur während der Zeit der Absetzung des Lösses besass. Eine ähnliche Eigen- schaft müsste man während einer gewissen Zeit dem Winde zu- erkennen, wenn allein durch ihn der Löss abgelagert worden wäre, wie BRAvARD annimmt. Man muss sich wirklich darüber wundern, dass nicht Jeder, der die Gebilde von Entre Rios gesehen hat. zur Ueberzeugung kommen musste, dass der Löss aus dem Material der Deltaabla- serung entstanden ist und nur eine Verwandlung des Gesteins stattgefunden hat und noch stattfindet. Trifft man doch so viele Stellen, wo die Verwandlung eine unvollkommene und das Material das nämliche ist, wie dasjenige der Deltaschichten. Solche Stellen !) „Formacion Pampeana“, p. 168. 429 erwähnt z. B. Burmeister ')! „Unmittelbar über dem Kalk. folgt an. vielen Stellen nochmals ein sandiges, vielfach mit Kalk ge- mischtes Gestein, das bald mehrere Fuss mächtig ist, bald aber nur eine ganz dünne Lage bildet und keine Versteinerungen zu enthalten pflegt, wenn nicht in seinen untersten Teufen noch einige Austernschalen oder Kammmuschelklappen auftreten sollten, was hie und da der Fall ist. Damit endet die Tertiärperiode und die Diluvialzeit nimmt ihren Anfang“ ?). Bevor ich die Ablagerung in Entre Rios kannte, war ich hinsichtlich der Entstehung der Pampasformation BrAvarp’s An- sicht. Ich hielt seine Theorie für die einzig richtige, weil sie nicht mit den Erscheinungen der Lagerung der fossilen Säuge- thiere im Widerspruch stand. Als ich 1381 die Gegend von Entre Rios kennen lernte, warf ich mir die Frage auf, woher denn der Wind eigentlich den Löss gebracht haben könnte, der sich hier über den marinen Schichten befindet. Bei eingehender Prüfung dieser Frage wurde mir auch die Entstehung des Pampas- lösses zum Räthsel. Ich fand, dass durch die Thätigkeit der Winde und Stürme heute wohl Dünen und Humusschichten entstehen, nigends aber Löss, und doch konnten diese Agentien früher nicht anders gewirkt haben, als heute. Als ich in der Nähe von Vietoria in Arroyosbetten aus den marinen Schichten stammen- den Sand fand, verfolgte ich den Lauf dieser Arroyos in der Hoffnung, Stellen zu treffen, an denen die marinen Ablagerungen zu Tage träten; ich konnte aber in den meisten Arroyos keine solcher Art entblösste Stellen finden. Die Ufer und Betten be- standen ausschliesslich aus Löss; dagegen fand ich, dass der Löss derselben sehr sandhaltig und die Sandablagerungen in den Betten aus solchem unreinen Löss ausgeschlemmt worden waren. Dass dieser Sand aus den unteren marinen Schichten stammt, ja manchmal der Löss vorwiegend aus ihm besteht, ist unverkennbar und führte mich zu der Erkenntniss, dass der Löss von Entre Rios durch Verwandlung des Gesteins der marinen Schichten entstanden sein müsse. Lange habe ich nach der Ursache geforscht, welche die Ver- wandlung der verschiedensten Materialien in Löss bewirkt, und noch immer hält mich dieser Gegenstand beschäftigt. Bis heute kann ich zu keiner anderen Ansicht gelangen, als dass die Or- ganismen den Hauptantheil daran haben und dass die Vegeta- tion das wesentliche Agens ist, welches diese Umwandlung bewirkt. !) „Reisen in den La Plata-Staaten“, I, p. 417. ?) Unter letzterer versteht BURMEISTER die Lössgebilde. 430 Es ist allgemein bekannt, in welch’ hohem Maasse die Ve- getation die Fähigkeit besitzt. organische und unorganische Stoffe zu zersetzen. Die Wurzeln gewisser Pflanzen dringen in die här- testen Gesteine ein. die sonst einer grossen Zahl chemischer Agentien zu widerstehen vermögen; ganz besonders aber begün- stigt die Vegetation die Zersetzung der Silicate, aus denen der grösste Theil des Sandes von Entre Rios besteht. Nachdem die Sedimente der Deltabildung in Entre Rios abgelagert und all- mählich trocken gelegt waren, begann die organische Welt ihre Arbeit. Die Pflanzen. welche an den trockenen Stellen zu wachsen begannen, entzogen zu ihrem Unterhalte nothwendige Stoffe dem Gestein und brachten sie mit den aus der Atmosphäre bezogenen in Verbindung. Dadurch kamen newe Verbindungen zu Stande, deren Producte die Pflanzen bei ihrer Verwesung an der Ober- fläche ablagerten. Natürlich betheiligte sich auch die Thierwelt an dieser Umwandlung des Gesteins. So entstand über dem Sediment stellenweise eine Schicht Humuserde. Da die Gegend eine sehr unebene Fläche bildete, sich auch nicht überall gleichzeitig über das Wasser heben konnte, so gab es, wie dies heute noch der Fall ist, beständig Stellen, wo das Sediment an die Oberfläche trat. Regenwasser und Winde breiteten immer wieder neues Material über die Humusschichten aus, denen die Pflanzen so lange zu ihrem Leben nothwendige Stoffe entzogen, bis endlich der Löss als eine ausgenutzte Masse zurückblieb. Während die Pflanzen die Stoffe von unten bezogen, und dadurch die Humusschicht in Löss verwandelten, erneuerte sich an der Oberfläche durch Verwesung und Sandablagerung beständig die Humusschicht. Vollzog sich die Anhäufung so schnell, dass die Vegetation nicht Zeit hatte, das Gestein voll- ständig zu zersetzen. so entstand eine unvollkommene Ver- wandlung, weshalb wir Löss von sehr verschiedener Beschaften- heit treffen. Das Gestein, welches von Bahia Blanca bis nach Patagones am Rio Negro getroffen und für die Uebergangs- schicht von der Pampasformation zur patagonischen Formation gehalten wird, besteht aus unvollständig in Löss verwandeltem Sand. Dieser Sand stammt zum grössten Theil von der Küste des Oceans, welcher heute noch theilweise diese Gegend begrenzt und durch dessen Wasser früher ein grosser Theil von Patagonien bedeckt war. Die Winde haben den Sand der Dünen über diese Landfläche zerstreut; die Ablagerung erfolgte aber so schnell. dass die Vegetation, oder besser gesagt, die gesammte organische Welt nicht Zeit hatte, denselben vollständig in Löss zu verwan- deln. NReinen Löss, wie wir solchen im Centrum der Pampas haben, habe ich in der ganzen Gegend nirgends getroffen. Sehr 431 oft besteht sämmtliches Gestein bis in eine beträchtliche Tiefe nur aus Flugssand oder einem schlecht zusammen gekitteten Sandstein. Je weiter eine Gegend von einer Küste oder einem Gebirge entfernt ist, desto reiner ist der Löss, und man kann an seiner Beschaffenheit leicht erkennen, ob er in der Nähe einer Küste oder eines Gebirges entstanden ist. Bei der Stadt Rosario kann man im Löss mit blossem Auge keine Sandkörnchen wahr- nehmen, bei Tortugas lassen sich bei etwas aufmerksamer Be- trachtung feine Sandkörnchen erkennen. Bei Villa Maria sind solche schon leicht zu unterscheiden und bei der Stadt Cordoba ist der Löss sehr sandhaltig: man findet hier oft ganze Sand- lagen dazwischen, besonders Glimmersand. Je reiner der Löss einer Gegend ist, desto langsamer hat sich die Ablagerung des Materials daselbst vollzogen, und es musste da, wo sie schnell erfolete, in der gleichen Zeit eine viel mächtigere Lössschicht entstehen als da, wo sie sich langsam vollzog. So haben wir bei der Stadt Cordoba eine Lössschicht, die über 50 m mächtig ist, während. die entsprechende Schicht bei der Eisenbahnstation Rio Segundo nicht mehr als 6 m und bei Rosario kaum 1 m beträst. An der Farbe des Lösses kann man erkennen, ob eine Schicht schneller oder langsamer entstanden ist. Hat sich die Ablagerung des Materials schnell vollzogen, so hat der Löss die Farbe des an Sandpartikelchen reichen, unzersetzten Gesteins und erscheint z. B. in Bahia Blanca und Cordoba durch den in ihm enthaltenen Sand schmutzig-grau, in Entre Rios weisslich grau gefärbt. Dass sich während der ganzen Zeit der Entstehung der Pampasformation, oder besser gesagt des Lösses, eine Schicht Humuserde an der Oberfläche befunden haben muss, steht ausser Zweifel. AmEGHINo ist zwar nicht dieser Ansicht. Weil wir im Löss keine Zwischenlagen von Humuserde treffen, glaubt er, dass während der Entstehung der Pampasformation auch keine Humusschicht vorhanden gewesen sei. Er schreibt): „Es darf uns nicht wundern, wenn wir im Terreno Pampeano keine Lagen von Humuserde (tierra vegetal) treffen; das Fehlen derselben ist ganz natürlich — so langsam sich auch dieses Terrain gebildet hat, vollzog sich die Ablagerung doch immer noch zu schnell, als dass sich eine Humusschicht bilden konnte.“ — Ja, er glaubt sogar, dass die 2 Fuss mächtige Humusschicht beinahe ebenso viel Zeit zu ihrer Entstehung in Anspruch genommen habe, wie die ganze Pampasformation. Er selbst sagt jedoch an einer an- deren Stelle?), dass da, wo die Humuserde fehle, der Boden !) „Formacion Pampeana“, p. 203. — ?) Ebendas., p. 27. 432 unfruchtbar sei. Sollte früher der Boden fruchtbar gewesen sein ohne Humuserde. jetzt aber nicht? Es steht doch ausser jedem Zweifel, dass zur Zeit. da die Riesenthiere, deren Reste wir im Löss finden und die meistens Pflanzenfresser waren, hier lebten. eine sehr üppige Vegetation vorhanden sein musste, und es hätte ja schon durch deren Verwesung eine Humusschicht entstehen müssen, wenn noch keine vorhanden gewesen wäre. So schnell kann die Ablagerung des Materials nicht erfolgt sein, dass nicht eine Vegetation Platz greifen konnte, sonst hätten die Thiere auch nicht hier leben können. Da aber Thierreste in allen Ni- veau’s gefunden werden. mithin während der ganzen Bildungszeit der Pampasformation Thiere hier existirten, so muss auch be- ständig eine Vegetation zu ihrem Unterhalte vorhanden gewesen sein und eine Schicht Humuserde sich an der Oberfläche befun- den haben. Dass wir nirgends im Löss Zwischenlagen von Hu- musschichten finden, beweist uns gerade, dass diese sich in Löss verwandelt haben. Die Umwandlung vollzieht sich so allmählich, dass man nicht erkennen kann, wo die Humuserde aufhört und der Löss anfängt. Im vielen Gegenden hat die Uebergangsschicht viele Meter Mächtigkeit; da aber, wo die Ablagerung des Ma- terials eine sehr langsame ist und der Boden durch Anbau sehr ausgenutzt wird. tritt der Löss beinahe an die Oberfläche. Aber auch nachdem die Humuserde in Löss verwandelt ist, dauern die metamorphischen Prozesse fort. Das durch die po- rösen Schichten sickernde Wasser löst beständig eine Quantität gewisser Stoffe auf und führt sie der Tiefe zu. wo dieselben dann wieder neue Verbindungen mit dem vorhandenen Gestein eingehen, weshalb der Löss der unteren Schichten auch viel härter und compacter ist als derjenige der oberen. Die festere Lagerung des Löss in den unteren Abtheilungen der Pampasformation rührt demnach nicht so sehr von dem Drucke der auf ihnen lastenden Schichten, als vielmehr von den ihnen durch das Sickerwasser zugeführten Stoffen her. Wenn sie vom Drucke herrührte, so müsste man unfehlbar Biegungen in den Schichten wahrnehmen können, da der Druck nicht überall ein gleichmässiger sein könnte. Ebenso müssten die unteren Schichten z. B. bei der Stadt Cor- doba viel fester gelagert sein als diejenigen, die sich zu unterst in den Barrancas von San Nicolas befinden, da hier nur eine Schicht von etwa 9 m darüber ruht. während dort eine solche von über 530 m sich darüber befindet. Und doch sind die un- tersten Lössschichten, welche in Cordoba zu Tage treten, so locker gelagert, wie diejenigen des Pampeano superior in San Nicolas, auf welchen eine kaum einige Fuss mächtige Schicht ruht. Hieraus sehen wir auch. dass in Cordoba die Anhäufung von Material 435 sich schneller vollzog und in der nämlichen Zeit dort eine mäch- tigere Schicht entstand als bei San Nicolas, sowie wir aus dem Umstande, dass die Metamorphose noch nicht so weit vorge- schritten wie beim Löss des mittleren und unteren Pampeano, schliessen können, dass diese unteren Schichten bei Cordoba jünger sind und dem Pampeano superior entsprechen. Durch den Löss des mittleren und unteren Pampeano kann, wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, ein Tunnel ge- trieben werden. der nicht ausgemauert zu werden braucht. Dieses Gestein ist so compact, dass keine Einstürze erfolgen, was bei dem Pampeano superior nirgends der Fall ist, ob dann eine 30 m oder eine 1 m mächtige Schicht darüber ruht. Man kann mithin an der mehr oder weniger compacten Beschaffenheit des Lösses das Alter einer Schicht erkennen. Art und Weise der Ablagerung des Materials, aus dem der Löss entstanden ist. Dass der Löss der Pampas- formation ein umgewandeltes Gestein ist und die Verwandlung sich erst vollzogen hat, nachdem das Material, aus dem.er ent- standen ist, abgelagert war, kann nach den kurz angeführten Thatsachen gar nicht mehr bezweifelt werden. Reiner Löss kann kaum aus einer anderen Gegend gebracht und als solcher abge- lagert worden, wohl aber an Ort und Stelle entstanden sein. Gestützt auf die Thatsache, dass es nicht auf die Natur des Materials und noch weniger auf die Art und Weise, in der dieses abgelagert wurde, ankommt, sondern nur darauf, wie die Ver- wandlung sich vollzog, will ich weiter erörtern, auf welche Weise das Material, aus dem der Löss entstanden ist, in unsere Pampas gelangen konnte. Versetzt man sich in die Zeit zurück, in welcher die un- teren der uns zugänglichen Lössschichten schon abgelagert waren, so kommt man zu der Ueberzeugung, dass alles Material, aus welchem die darüber folgenden Lössschichten entstanden sind, aus einer anderen Gegend stammen muss, da in denselben kein anderes Gestein zu Tage tritt, aus dem der Löss entstehen konnte. Eine Ausnahme bilden die Sierra de Tandil und Sierra de la Ventana; diese kleinen Gebiete verschwinden aber im Ver- gleiche zur Ausdehnung der Pampas. Schon lange streitet man sich darüber, auf welche Art das Gestein so eleichmässig über eine ausgedehnte Fläche hätte abgelagert werden können, wenn die Pampas Festland gewesen wären, und viele Autoren sind heute noch der Ansicht, dass dieselben unter Wasser gestanden haben müssen. Die Theorien derjenigen Forscher, welche diese Gebilde für 434 marinen Ursprungs halten, beruhen ebensowohl auf an Ort und Stelle gemachten Beobachtungen als die ihrer Gegner, die da glauben, weil sie nur Landthiere in den Pampas gefunden hätten, könnten die letzteren nicht marinen Ursprungs sein. Beide Parteien aber verfielen in den nämlichen Fehler: sie wandten ihre auf localen Beobachtungen fussenden Theorien auf die ganze Gegend an. Ich habe in dem mittleren und oberen Pampeano Säugethierreste gefunden, die mit Meeresmuscheln gemischt waren. Der Löss, in welchem die Meeresmuscheln lagen, ist aber deshalb entschieden nicht in einem Meeresbecken entstanden, son- dern die Lössschicht kam durch Senkung der Gegend unter das Meerwasser zu liegen, oder der Löss entstand in der Nähe einer Meeresküste. Ich habe die volle Ueberzeugung, dass der Ocean einen grossen Theil des Materials zu dem Löss der Provinz Buenos Aires geliefert hat. Bekanntlich ist die Wirkung der Meereswogen nur an steilen und felsigen Ufern, die den Wellen Widerstand leisten, eine zerstörende, während sich bei sanft in’s Meer abfallenden Ufern durch Anhäufung von beweglichem Ma- terial eine aufbauende Wirkung geltend macht. Freilich hat das Meer nur einen ganz mittelbaren Antheil daran gehabt, indem es bewegliches Material, das bei grossen, offenen Küsten meist aus feinkörnigem Sande besteht, durch die Fluthwellen am Strande aufhäufte. Beim Eintritt der Ebbe blieben dann grössere oder kleinere Wälle zurück, aus denen an den flachen, den heftigen Winden ausgesetzten Küsten die Dünen (hier zu Lande Medanos genannt) entstanden. Von diesen Medanos fegten die Stürme den Sand über die Pampasebene hin, wo er so lange vom Regen- wasser und vom Winde hin und her bewegt wurde, bis ihn die Vegetation festhielt und mit der Zeit in Löss verwandelte. Das ‘beste Bild dieses Bildungsprocesses bietet uns heute die Meeres- küste von Buenos Aires bis Bahia Blanca, ganz besonders der Strand letzterer Bucht. Ich habe schon früher nachgewiesen, dass, wenn die Auf- häufung von Material zu schnell erfolgt, die Vegetation nicht Zeit hat, dasselbe vollständig in Löss zu verwandeln. Dies ist ge- wöhnlich in der Nähe der Küste der Fall, und man kann an der Beschaffenheit des Lösses immer erkennen, ob er fern von einer Meeresküste entstanden ist oder nicht. Einige Stunden von Bahia Blanca entfernt haben wir in den oberen Schichten reinen Löss, derselbe wird jedoch immer unreiner, je tiefer man gräbt; in 10 m Tiefe geht er in eine Art Sandstein über. In der Umgebung der Stadt Bahia Blanca habe ich nirgends reinen Löss gesehen. Durch das Studium dieser Küstengegenden ist BrAvArp zu der Ansicht gelangt, dass die Pampasformation eine 435 Dünenbildung sei. Wenn nun aber auch ein grosser Theil des Lösses der Provinz Buenos Aires seine Entstehung dem Material verdankt. welches der Ocean an den Küsten abgelagert hat, so ist deshalb keineswees aller Löss der ganzen Pampasformation aus solchem Material entstanden, und es sagt daher BURMEISTER mit vollem Recht, dass BrAvArp’s Theorie mit den vorkommenden Erscheinungen und Thatsachen unvereinbar sei. Der Löss in der Umgebung von Cordoba ist ebenso entschieden aus Gebirgs- detritus entstanden wie derjenige des oberen Pampeano bei Bahia Blanca aus den Dünen einer Meeresküste. Die Ansicht Bur- MEISTER S nnd AmEGHIno’s, dass der grösste Theil des Pampas- lösses durch grosse Ueberschwemmungen abgelagert worden sei, steht aber ebenso wohl mit den Thatsachen im Widerspruch als diejenige Darwın's und Anderer, welche annehmen, dass die Pampasformation unter dem Wasser entstanden sei. Welche Verheerungen müssten Ueberschwemmungen angerichtet haben, welche im Stande gewesen wären, Material aus den Gebirgen in den Pampas z. B. bei Pergamino abzulagern! Nicht nur müsste bei jeder Ueberschwemmung die ganze Thierwelt unter- gegangen sein, sondern es wäre so auch gröberes Gestein bis weit im die Ebene hinaus abgelagert worden. Diese Ueberflu- thungen müssten sich während der ganzen Zeit der Pampas- bildang bis in die neuere Zeit ungemein oft wiederholt haben, und wir müssten unzweifelhaft deren Spuren noch heute erkennen können. Da wir aber keine Spuren von verheerenden Natur- ereignissen weder in der Lagerung und Zusammensetzung des Materials, noch in der Art und Weise der Einbettung der fos- silen Reste erkennen können, so ist es kaum nothwendig. dieses Thema eingehender zu erörtern. Nehmen die beiden Autoren nur locale Ueberschwemmungen an, so können sie damit nicht erklären, wie Gesteine aus dem entfernten Gebirge hätten hierher gebracht werden können. Sind dagegen Ueberschwemmungen gemeint, die im Stande gewesen wären, aus dem Gebirge stammendes Material im Innern der Pampas abzulagern. so könnten die Spuren, die sie hätten hinterlassen müssen, nicht verwischt worden sein. Auch hier hat das Wasser wie dasjenige des Oceans nur einen mittelbaren Antheil an der Bildung der Pampasformation genom- men, indem es Gebirgsdetritus, überhaupt leicht bewegliche Be- standtheile aus den Gebirgen den Ufern entlang in den Pampas ablagerte, von wo aus das Material von Winden und Stürmen über die weite Ebene zerstreut wurde. Ein Blick auf die Karte von Argentinien zeigt, dass eine grosse Zahl von Gebirgsflüssen sich in der Pampasebene ver- liert; nur wenige münden in andere Flüsse oder in’s Meer, die 436 meisten verlieren sich, nachdem sie eine Strecke weit in den Pampas geflossen, in einen Banado, in welchem sich grössere oder kleinere Lagunen befinden. So verliert sich z. B. der Rio dulce, der in der Sierra de Tucuman entspringt und alle die unzähligen Flüsse und Bäche aufnimmt, die aus dem Osten der Sierra kommen, in den Banado, in welchem sich das Mar chiquita der Provinz Cordoba befindet. Im dem nämlichen Banado verlieren sich auch der Rio primiero und der Rio segundo, welche beide in der Sierra de Cordoba entspringen. Der eben- falls hier seinen Anfang nehmende Rio cuarto verliert sich in der Nähe der Grenze der Provinz Cordoba und Santa Fe in einer Kette von Lagunen, die sich bis zu der Lagune Mar chiquita bei Junin im der Provinz Buenos Aires hinzieht. Diese Lagunen sind manchmal mehrere Stunden von einander entfernt, aber ent- weder durch kleine Arroyos mit fliessendem Wasser oder durch Canados mit einander verbunden. Der Arroyo Santa Catalina und der Rio quinto, von denen ersterer in der Sierra de Cordoba und letzterer in der Sierra de San Luis entspringt, verlieren sich in dem grossen Banado amargo, in welchem sich eine unge- mein grosse Lagune befindet. Auch von letzterer an lässt sich eine Reihe von Lagunen und Canadas bis nach Junin hin verfolgen. Wenn man diese Gewässer verfolgt und ihre Ablagerungen unter- sucht, findet man überall die gleiche mechanische Thätigkeit. Das Gestein, welches bei heftigen Regengüssen im Gebirge in die Flüsse gelangt und von denselben in die Ebene geführt wird, wird immer feiner und abgerundeter, je weiter sich die Flüsse vom Gebirge entfernen, bis es zuletzt nur noch aus Sand und Schlamm besteht. Die Flüsse werden immer wasserärmer und die Gehänge zu beiden Seiten immer niedriger, bis sie zuletzt nur noch eine Canada bilden. In diesen Gegenden befinden sich dann gewöhn- lich sogenannte Medanos (Dünenbildungen), die sich manchmal mehrere hundert Kilometer weit erstrecken. So trifft man z. B. Medanos bei der Ortschaft Carlota in der Provinz Cordoba. wo der Rio euarto schon mehr eine Canada bildet; sie erstrecken sich bis über Veinticinco de Mayo, also über eine Fläche von nahezu 500 km Länge. Viele Autoren sind der Ansicht, dass die hier erwähnten Medanos an einer Meeresküste entstanden seien, was aber durchaus nicht der Fall sein kann, indem sie ganz entschieden aus den feineren Bestandtheilen (Sand und Schlamm) sich gebildet haben, welche der Rio cuarto, Arroyo Santa Catalina und Rio quinto aus dem Gebirge in die Pampas gebracht haben. Wahrscheinlich bildeten diese Gewässer in einer früheren Periode einen Fluss, welcher bei Chacabuco, Mercedes und Merlo vorbeifloss und in die Meeresbucht von Buenos Aires ca 437 mündete, da man in dieser Gegend unter einer 15—50 m mäch- tigen Lössschicht auf eine fluvio-terrestrische Ablagerung stösst. Alle diese Gewässer haben gewiss früher ihre Abflüsse ge- habt; während der Jahrtausende, die sie durch die Pampas flossen, haben sie ihr Bett jedoch allmählich ausgefüllt und sich so immer weiter nach dem Gebirge zurück verloren. Der Umstand, dass diese Flüsse ihr Bett zuerst im Unterlaufe ausfüllen und nicht in der Nähe der Gebirge, wo sie natürlicher Weise mehr Ma- terial ablagern, ist dadurch erklärlich, dass sie immer wasser- ärmer werden, je weiter sie in der Ebene fliessen und deshalb die durch Auffüllung des Bettes dem Abfluss sich entgegenstel- lenden Hindernisse weniger bewältigen können als da, wo sie wasserreicher sind. Um mir darüber klar zu werden, m welcher Weise die Ge- wässer das verwitterte Gestein aus den Gebirgen in den Pampas ablagern, habe ich die Rios primero, segundo und tercero an verschiedenen Stellen studirt, ebenso die Gegenden, in denen sich der Rio cuarto und der Rio quinto verlieren, und ich bin dabei zu folgenden Ansichten gelangt. Als diesen letzteren Flüssen bei Junin durch Ausfüllung des Bettes der Abfluss abgesperrt wurde, entstanden die Lagunen Gomez und Mar chiquita, die im Anfang entschieden nur eine Lagune bildeten und einen viel grösseren Flächenraum einnahmen als heute. Um die Lagune herum bildete sich ein grosser Banado, der bei anhaltend trockener Witterung durch Ver- dunsten und Einsickern des Wassers zeitweise trocken wurde. Der Boden des Banado erhöhte sich allmählich durch das von den angeschwollenen Flüssen hier abgelagerte Material; in der Lagune dagegen wurde durch den Wellenschlag der von den Ge- wässern daselbst abgelagerte Sand und Schlamm beständig an den Ufern ausgeworfen, und es entstanden daraus durch die Thätig- keit der Winde die Medanos. Es vollzog sich hier wieder der nämliche Bildungsprocess wie an der Meeresküste: der Wind fegte den Sand und Staub der Medanos über die unabsehbare Ebene hin, wo er durch die Vegetation in Löss verwandelt wurde; nur erfolgte hier die Ablagerung des Materials viel langsamer, sodass die Organismen Zeit hatten, dasselbe vollständig in Löss umzuwandeln. Ich habe den Löss bei Junin bis zu 10 m Tiefe im Umkreise von 6 Stunden um die Lagune herum an verschie- denen Stellen untersucht und habe ihn in reinem Zustande ge- funden, während die Humuserde ziemlich sandhaltig war. Trotz- dem die Ablagerung des Materials sehr langsam vor sich ging und die Winde beständig den grössten Theil desselben über die weiten Flächen zerstreuten, erhöhte sich doch das Terrain um 438 die Lagune herum mehr als das etwas weiter von derselben ent- fernte. Noch heute ist die Umgebung der Lagune 10 — 12m höher gelegen als die offenen Pampas. Da schon seit langen Zeiträumen das Wasser dort kein Material mehr abgesetzt hat. die Stürme aber bis auf den heutigen Tag noch immer Sand und Staub dieser Medanos über die Pampas hinwehen. so müssen dieselben früher bedeutend höher gewesen sein. Von den Zeiträumen. die solche Ablagerungen in Anspruch genommen haben. können wir uns kaum einen richtigen Begriff machen. und es dürfte em Vergleich mit Ablagerungen anderer Gewässer hier am Platze sein. Nach Horser!) würde von den festen Bestandtheilen, die der Rhein bei Bonn mit sich führt. jährlich eine Schicht von 586 Fuss Länge und ebensolcher Breite und 1 Fuss Dicke ent- stehen können. Nehmen wir an, dass von dem Material. welches die Gewässer in der Lagune Mar chiquito abgelagert. eine Land- strecke ‘von 50 km Länge und Breite nur um 5 m erhöht worden sei, so hätte ein Fluss wie der Rhein bei Bonn 12000 Jahre ge- braucht. um das Material her zu transportiren. Hier sind aber mehr als 25000 qukm um wenigstens 10 m erhöht worden. Schliesslich hat der Wind jedenfalls ebensoviel Material über die Pampas ausgestreut. Dass die fliessenden Gewässer der Gebirge immer wasser- ärmer werden. je weiter sie in die Pampasebene hinaus gelangen, hat seinen Grund in der Bodenbeschaffenheit. In Europa mündet das kleinste Gewässer gewöhnlich in einen grösseren Fluss. und es gelangt das Wasser schliesslich in’s Meer. Hier dagegen ver- lieren sich grosse. aus dem Gebirge stammende Flüsse in den Pampas. Würden dieselben durch wasserdichtes Terrain fliessen. so würden sie sich einen Abfluss verschaffen, oder die ganze Gegend unter Wasser setzen. Da aber diese Flüsse durch eine sehr poröse Lössschicht. mithin durch eine wasserfüh- rende Schicht fliessen, so sickert während des Laufes ein grosser Theil des Wassers naturgemäss in die Tiefe. bis es auf die voll- ständig mit Wasser gesättigte Lössschicht kommt, also auf das Niveau des allgemeinen Grundwassers der Pampasformation. Früher als die Gewässer unter dem Niveau des Grundwassers flossen, verloren sie ihr Wasser nicht und gelangten entweder in einen anderen Fluss oder auch direct in’s Meer. Sobald aber dureh Versanden der Flussbetten das Wasser in einem höheren Niveau floss. sickerte es in den Löss ein: dadurch verlor der Fluss an Triebkraft. und er vermochte die Hindernisse, welehe sich seinem !) In Kar VogT's „Lehrbuch der Geologie“. 439 freien Kurs entgegenstellten. nicht mehr ganz zu beseitigen. Na- türlich mussten sich die Betten und Ufer des Rio cuarto und Rio quinto durch die Ablagerung von Gestein allmählich über das Niveau der umliegenden Gegend erhöhen. trotzdem auch hier der Wind beständig das. leichter bewegliche Material von den Ufern weg über die Pampasebene hinwehte.. Der Grund der Lagune Mar chiquita hob sich dagegen nicht oder doch nur wenig über das ursprüngliche Niveau. da das Wasser durch den Wellenschlag beständig das von den Flüssen abgelagerte Material an den flachen Ufern auswarf. Nachdem die Lagunen auch keinen direeten Zufluss mehr haben, werden sie vom Grundwasser genährt, wenn sie. sich auf dem Niveau desselben befinden. Wir sehen heute viele sol- cher Lagunen, die keinen oberirdischen Zufluss haben, wohl aber einen Abfluss, und die auch nicht vom Regenwasser der umlie- senden Gegend unterhalten werden können, weil die Ränder höher sind als das anstossende Land. Das abfliessende und verdun- stende Wasser wird beständig durch Quellen, d. h. durch Sicker- wasser ersetzt. Solche Lagunen werden hier zu Lande als Lagunos de manantiales (Quellenlagunen) bezeichnet, zum Unterschiede von denjenigen, welche ihr Wasser durch Regen- güsse erhalten und bei trockener Witterung versiegen. Als nun den oben angeführten Flüssen die directe Mündung in die Lagune Mar chiquito abgesperrt worden war, suchte das Wasser der- selben bei anhaltendem Regen einen Abfluss über das niedrig gelegene Land, wodurch neue Banados und Lagunen entstanden. Der Rio quinto scheint die Richtung über Nueve de Julio ge- nommen und einer grossen Zahl von Lagunen die Entstehung gegeben zu haben. Der Rio cuarto nahm. dagegen die Richtung :nach Melincue, und es entstand, wie wir an den hinterlassenen Spuren erkennen können, in dieser Gegend ein Banado von vielen hundert Quadratkilometern Ausdehnung. Ich muss noch bemerken, dass glücklicherweise die Hu- musschicht der Pampas ein ziemlich wasserdichtes Gestein ist. Würde sich statt einer solchen über dem Löss eine wasserdurch- lässige Schicht befinden, so wären die Pampas eine unfruchtbare Wüste. Die Humuserde hat die Eigenschaft, eine grosse Menge Wasser in sich aufzunehmen, das sie nur langsam und allmählich an das darunter liegende Gestein, an die Vegetation und die Ät- mosphäre abgiebt. Das meiste Regenwasser wird von ihr aufge- sogen; der grösste Theil wird von der Vegetation verbraucht, ein Theil verdunstet und nur wenig gelangt in den Löss. Wird nun einer Gegend mehr Wasser zugeführt als die Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 29 440 Humuserde in sich aufnehmen kann, so entstehen Banados und an den tiefer gelegenen Stellen Lagunen. So entstand, als der Rio cuarto seinen Abfluss in der Richtung nach Melincue nahm, in dieser Gegend ein grosser Banado mit grösseren und klei- neren Lagunen. Mit der Zeit grub sich das Wasser Kanäle nach den tiefer gelegenen Lagunen, in welchen das aus den Ge- birgen hergeführte Material abgelagert wurde und wo sich damn wieder eine ähnliche Dünenbildung vollzog wie beim Mar chiquita. In diesem Banado nahmen später die Arroyos Salta, Pergamino, del Medio und Pavon ihren Ursprung. Zuerst bil- deten sich bei anhaltendem Regenwetter lange, schmale Canadas, die wir heute deutlich an den lacustren Schichten erkennen kön- nen, welche zur Zeit der Entstehung des Pampeano superior abge- lagert wurden. Dieselben bilden oft den Uebergang zum Humus und enthalten manchmal noch Reste grosser, ausgestorbener Säugethiere. Allmählich bildeten sich in den Canadas kleinere Kanäle, die sich immer mehr erweiterten und vertieften, bis das Wasser schliesslich durch die obere und mittlere Pampasformation das heutige Arroyobett ausgewaschen hatte. So erhielt das Wasser des Banado einen Abfluss, und da die Betten der Arroyos in ein tieferes Niveau zu liegen kamen als das Grundwasser, so führten sie beständig Wasser, auch nachdem der Banado trocken lag. An diesen Arroyos tritt nun statt einer aufbauenden Thä- tigkeit des Wassers mehr eine abtragende auf. Das Regenwasser schwemmt beständig von beiden Seiten des höher gelegenen Ter- rains Material in dieselben, und wenn auch ein Theil desselben wieder abgelagert wird. bevor die Arroyos in andere Gewässer münden, so wird doch während des Jahres eine grosse Quantität wegeeführt. Da solche Arroyos während der ganzen Zeit der: Pampasbildung sehr häufig waren, wie an gewissen im Löss auftretenden Erscheinungen nachzuweisen ist, so war die Ent- stehung dieser Formation eine um so langsamere, als ein Theil des schon abgelagerten Materials wieder weggeführt wurde. Heute verlieren sich diese Arroyos gegen ihre Mün- dungen hin, im Gegensatz zu den Berggewässern, die sich gegen die Quellen hin verlieren. Dies hat seinen ganz natürlichen Grund. Da die Arroyos da, wo sie ihren Anfang nehmen, am wenigsten Wasser führen, so werden sie hier auch am leichtesten ausgefüllt. Sobald das Bett eines Arroyo ein wenig über das Nivean des Grundwassers erhöht ist, so führt hier derselbe bei trockener Witterung kein Wasser mehr; das Bett füllt sich des- halb verhältnissmässig sehr schnell aus, und es entsteht aus dem ‚Arroyo wieder eine Canada. Der Arroyo Pergamino hat heute 441 nur noch bis etwa 5 km oberhalb des Städtchens gleichen Na- mens ein Bett mit fliessendem Wasser; von da an zieht sich eine Canada bis nach Colon hin. Der Arroyo Salta nimmt heute seinen Anfang in einer Canada, die sich über 50 km weit erstreckt. Von da an, wo der Arroyo Pavon seinen Anfang nimmt, kann man eine Canada bis nach der Lagune Melincue verfolgen; ebenso lässt sich heute noch die Richtung erkennen, in welcher sich der Rio ceuarto von der Lagune Melineue gegen das Gebirge hin verlor. Das Terrain wird immer sandiger, und die Medanos werden immer höher, je mehr man sich der Gegend nähert, ın welcher sich heute der Fluss in den Pampas verliert. Es ist dies in der Nähe von Carlota. Im nämlichen Banado, in wel- chem der Rio cuarto verschwindet. nimmt heute der Arroyo Saladillo seinen Anfang. Auch von den aus den Sierren de Tandil und de la Ventana kommenden Gewässern verliert sich eine Anzahl in der Pampasebene. Diese beiden Sierren scheinen nur die höchsten Kuppen zweier grossen primären Gebirgsketten zu sein, deren Basis und Vorgebirge tief im Pampaslöss begraben liegen. Die isolirten kleinen Felsstöcke von oft nur einigen hundert Metern Ausdehnung. die so jäh aus der Ebene hervorragen, berechtigen sanz besonders zu der Annahme, dass sie die Ueberreste oder Spitzen hoher Berge seien. Was jedem Reisenden, der diese Gegenden besucht hat. sofort auffiel, ist der Umstand, dass man nur unmittelbar am Fusse der Berge gröberes Geröll im Löss gelagert antrifft. Das Fehlen der Gerölle im Löss im geringer Entfernung vom Gebirge zeigt uns aber gerade, dass die näm- lichen Naturkräfte, die heute hier thätig sind, auch in früheren Zeiten gewirkt haben müssen. Wenn hier eine Eiszeit vorge- kommen wäre wie in Europa, so müssten wir Spuren derselben unzweifelhaft finden. Auch sind diese primären Gebirgsmassen in den hier in Frage kommenden Zeiten weder von den Wogen des Oceans bespült worden, noch haben grosse Ueberschwemmun- gen oder Kataklysmen stattgefunden, welchen die Pampasformation nach der Ansicht vieler Forscher hauptsächlich ihre Entstehung zu verdanken hätte. Wenn aber ein solches 'Ereigniss stattgefunden hätte, so müssten wir auf weiten Strecken Gerölle in der Ebene finden. Bekanntlich lagern die Gebirgswässer das gröbere Ge- schiebe da ab, wo sie in ein Thal oder eine Ebene münden, während die feineren Bestandtheile wie Sand und Schlamm je nach dem Verhältniss der Stromstärke mehr oder weniger weit schwebend fortgeführt und grösstentheils an den Ufern abgesetzt werden, von wo aus sie dann der Wind über die Ebene zerstreut. Durch starke Regengüsse angeschwollene Bäche vermögen auch 29° 442 wohl grössere Rollstücke auf dem Boden wegzurollen und weiter in die Ebene hinaus zu transportiren; doch bleiben dieselben im Bette liegen, sobald die nöthige Triebkraft fehlt. Der Wind kann dieselben natürlich nicht über das Land zerstreuen, und wir finden deshalb nur in gewissen Schichten Kies. Wäre der Löss das Product grosser Ueberschwemmungen, so müssten wir we- nigstens noch in einiger Entfernung von diesen Gebirgen überall Gerölle in ihm treffen. Der Beschaffenheit des Lösses in der Umgegend dieser Berg- ketten nach zu schliessen, muss die Gesteinsverwitterung und -Ablagerung in den beiden Gebirgen eine ungemein langsame gewesen sein, da die Verwandlung des Materials in Löss eine ziemlich vollkommene ist, viel vollkommener ‚als in der Umgebung der Sierra de Cordoba. Dass der Löss im der Gegend der Sierren de Tandil und de la Ventana zum grössten Theile aus dem Detritus dieser Gebirge entstanden ist, wird kaum be- zweifelt werden dürfen. Wir sehen dies schon aus dem Um- stande, dass die Pampasebene in der Nähe und zwischen beiden Ketten am höchsten ist. Auf beigegebener Karte (Taf. XXU) ist die Höhenlage verschiedener Punkte in Zahlen angegeben. Die Station La Gama, welche sich so ziemlich in der Mitte der bei- den Ketten befindet (94 km von Olavarria und 98 km von der Station Arroya Corta entfernt) liegt 169 m über dem Meere, Cacharria (101 km von Olavarria) dagegen nur 79mü. M. Es ist anzunehmen, dass sich vor der Entstehung der Pampasforma- tion zwischen den beiden Ketten eine der grössten Bodenvertie- fungen der Provimz Buenos Aires befunden hat, welche dann durch das verwitterte Gestein dieser Gebirge ausgefüllt wurde. Von einer Hebung des Bodens kann gar keine Rede sein, da in diesem Falle entschieden an der einen oder der anderen Stelle ältere Schichten zu Tage treten würden. Ueberhaupt bin ich der Ansicht, dass seit der Zeit, da sich die primären Gesteinsmassen der beiden Ketten aufrichteten, in der Provinz Buenos Aires keine örtlichen Hebungen und Senkungen mehr stattfanden, weil wir keine anderen Schichten als Löss und primäres Gestein zu Tage treten sehen. Die früheren Unebenheiten des Bodens ha- ben sich während der langen Zeiträume durch vom Wasser und Winde transportirtes Material ausgefüllt. Damit soll aber nicht gesagt sein, dass keine Hebungen und Senkungen der ganzen Gegend stattgefunden haben könnten. Die Pampas waren früher jedenfalls viel reicher an Flüssen als heute. Da die Gegend viel unebener gewesen sein muss und die Gebirge jedenfalls eine viel grössere Ausdehnung hatten, so floss das Regenwasser. zu Flüssen zusammen, während es heute 445 auf dem Flachlande liegen bleibt und theilweise in den Boden einsickert, theilweise verdunstet. Man hat bis jetzt diese Art fluvio-terrestrischer Gebilde nur nicht richtig erkannt, weil man sie für marine Ablagerungen hielt und glaubte, dass der Löss der ganzen Pampas aut marinen Schichten ruhe, wie derjenige in der Provinz Entre Rios. Acuviırre glaubt, dass der Löss gegen Westen an Mächtiekeit abnehme, weil man im Buenos Aires in einer Tiefe von 50 m, in Chacabuco aber schon bei 15 m Tiefe auf eine Sandschicht stosse. Der grösste Theil dieser fluvialen Ablagerungen, die in einiger Tiefe im Lösse getroffen werden, besteht aus alten Flussbetten oder Stellen, an denen sich ein Fluss verloren hat. Dies schliesst jedoch nicht aus, dass der untere Theil der fluvialen Ablagerungen bei der Stadt Buenos Aires nicht marinen Ursprungs sein könne. Warum soll sich zu jener Zeit dort nicht eine Meeresbucht befunden haben können? Wie sich in neuerer Zeit herausstellte, sind diese fluvio-terrestrischen Gebilde beinahe in allen Gebieten der Pampas in einer grösseren oder geringeren Tiefe zu treffen; ja man ist beim Bohren un- versiegbarer Brunnen auf zwei. und drei unter einander liegende, durch Löss getrennte fluviale Schichten gestossen. Ganz unbe- egreiflich erscheint Amzeemıno’s Annahme, dass während der Bil- dung der Pampas keine Flüsse durch dieselben geflossen seien und die Entstehung der heutigen fliessenden Gewässer aus neuester Zeit datire. Er sagt!): „Es wäre nichtsdestoweniger interessant, die Spuren eines alten Flussbettes zu finden, aber wir dürfen in dieser Hinsicht keine grossen Resultate erwarten, weil das Was- ser zur Zeit der Pampasbildung keine grossen Betten auswaschen konnte, sondern nur Gräben oder Canadas, deren Kurs durch die periodischen Ueberschwemmungen beständig verändert wurde.“ — AMEGHINO muss also glauben, dass das Relief der Pampas . während der ganzen Bildungszeit ein dem heutigen ähnliches ge- wesen sei. In einer hügeligen Gegend hätten ja Bäche und Flüsse entstehen müssen. Da die Sedimente der alten Flussbetten aus gröberem und lockerer gelagertem Material bestehen als der Löss, so müssen sie auch wasserreicher sein. Die Brunnen, welche im Löss bis unter das Grundwasser-Niveau gegraben werden, werden bei star- kem Wasserverbrauch erschöpft. Da durch langen Wasserver- ‘brauch dem benachbarten Gestein alles Wasser entzogen wird. so muss mit dem Wasserziehen eine Zeit lang gewartet werden. bis dasselbe aus einiger Entfernung durch den Löss sickert und sich der Brunnen wieder füllt. Die fluvio-terrestrischen Ablage- !) „Formacion Pampeana“, p. 216. 444 rungen enthalten dagegen nicht blos viel mehr Wasser, sondern dieses kann auch leichter durch das viel porösere Gestein sickern. Nichtsdestoweniger versiegen auch solche Brunnen. die bis auf eine fluviale Ablagerung hinunter reichen, besonders wenn man in geringer Tiefe eine solche Schicht trifit. Sie müssen dann tiefer gelegt werden, bis man auf eine zweite fluviale Schicht kommt. Ein solcher Brunnen ist dann gewöhnlich unerschöpfbar. Die Kenntnisse, die mir über diese fluvio - terrestrischen Schichten zur Verfügung stehen, reichen nicht aus, um die Rich- tung. in welcher einige dieser Flüsse geflossen sind, sowie deren Grösse annähernd feststellen zu können. Nichtsdestoweniger sind schon so viele Brunnen gegraben worden, dass dies mög- lich wäre, wenn sich Jemand mit dem Studium derselben be- schäftigt hätte. Die meisten dieser Brunnen werden von Privat- leuten hergestellt, wobei Niemand von den Gesteinen Notiz nimmt, welche der Bohrer zu Tage fördert. Das Studium dieser Brun- nenbohrungen ist eben auch mit vielen Kosten und grossem Zeit- verlust verbunden und würde demjenigen, der sich damit befassen wollte, wenig oder nichts eintragen. Dorrıne wies schon vor Jah- ren darauf hin, dass die Regierung Jemand mit diesem Studium beauftragen sollte. Selbstverständlich würde dadurch nicht nur die Neugier einiger Wissbegierigen befriedigt, sondern es wäre auch für die Bewohner dieser Gegenden von grossem Nutzen, wenn man die Wasser führenden Schichten genau kennen würde. Die einzige Arbeit, die ich über diese Schichten kenne, ist von Herrn Dorrıng in Cordoba. Er hat dieselben bei Anlass des Baues der artesischen Brunnen an der Eisenbahnlinie von Cor- doba nach Tucuman sfudirt und das Resultat veröffentlicht !). Nach ihm ist man beim Graben eines Brunnens bei der Station Frias (Catamarca) nach einer etwa 20 m mächtigen Löss- inclu- sive Humusschicht auf eine fluviale, aus Sand und Kies beste- hende Ablagerung von beinahe 4 m Mächtigekeit gestossen. Unter dieser folgte wieder eine Lössschicht, S m mächtig, dann eine Lage von Tosca - Conglomeraten; unter dieser kam eine sehr sandhaltige Thonschicht. und nun stiess man wieder auf eine fluviale Ablagerung. Anfänglich bestand dieselbe aus feinem Sand, der immer eröber wurde und zuletzt in eine Kiesschicht überging. DoErRING weist nach, dass diese Ablagerungen von Flüssen herrühren, die zur Zeit der Lössbildung durch die Pampas flossen oder sich in derselben verloren. ‘Er sagt: „Das Phänomen, dass Flüsse und Bäche, nachdem sie eine Strecke in der Pampasebene fliessen, ihr Wasser durch Einsickern in den ') „Boletin de la Academia de Ciencias Naturales de Cordoba“, VI. 445 Untergrund verlieren, ist charakteristisch für alle kleineren Ge- wässer längs der Sub-Andinen und scheint die Folge des hohen geologischen Alters dieses Continents zu sein. Zur Zeit als von Europa nur die Umrisse eines kleinen Archipels über den Ocean emporragten, dehnte sich hier ein imposanter CGontinent weit über die heutige Küste aus. Während dort am Fuss der primären Gebirge die marinen Schichten entstanden, lagerten hier unzählige Flüsse Kies und Sand um die Gebirge ab. Als im nördlichen Europa noch kaum die erforderlichen Bedingungen für die, Existenz des Menschen vorhanden waren. waren die Ebenen von Süd-Ame- rika schon von einer kleinen (?), primitiven Menschenrasse stark bevölkert.“ — Ich stimme Dorrme’s Ansicht vollkommen bei, dass die terrestrischen Bildungen, die in Europa erst zu Ende der Tertiärzeit ihren Anfang nahmen, hier schon in der Secundär- zeit begonnen haben. Wie man sieht, hat das Wasser überall nur als vermit- telndes Agens bei der Lössbildung gewirkt, ebenso der Wind, dem die Rolle zukam, die vom Wasser abgesetzten leichteren Bestandtheile zu zerstreuen, die Hauptrolle kommt aber unstreitig den Organismen zu, welche die verschiedenen Materialien in Löss verwandelten. Vorkommen der fossilen Reste. Am Schlusse dieses Abschnitts will ich noch das Vorkommen der fossilen Reste in der Pampasformation auf die hier angeführte Theorie prüfen. Man wird sehen, dass dieselbe nicht im Widerspruche steht mit der Art und Weise, in welcher die Fossilien im Löss eingelagert sind. Es sei hier jedoch bemerkt, dass das Folgende nicht ein Versuch ist, die Art und Weise des Vorkommens der fossilen Reste mit meiner Theorie in Einklang zu bringen, sondern ‘dass ich nach der Entstehungsursache des Lösses suchte, weil ich sah, dass die diesbezüglichen Erschemungen mit allen bis jetzt über die Entstehung der Pampasformation aufgestellten Theorien "nicht in Einklang zu bringen waren. Wie schon wiederholt gesagt wurde, sind in unserer Pampas- bildung keine Spuren verheerender Naturkräfte vorhanden. Ja, wenn man nach der Lagerung der Thierreste in der Erde schliessen wollte, könnte man glauben, dass die Naturkräfte frü- her noch milder gewirkt hätten als heute. Wir sehen heute manchmal haufenweise Kadaver von Pferden, Rindern und Schafen beisammen liegen, die jählings umgekommen sind. Bei grosser Trockenheit oder bei sehr kalten Winterstürmen gehen sehr oft Hunderttausende von diesen Thieren zu Grunde. So kamen z.B. im nördlichen Theile der Provinz Buenos Aires . im September 446 1880 bei einem drei Tage anhaltenden Sturme über eine Million Pferde und Rinder um. Nach solchen Stürmen sieht man überall im Camp grosse Haufen verendeten: Viehes bei einander liegen. Wir sehen heute im Camp massenhaft Knochen von Hausthieren, welche von der Natur, d.h. ohne Zuthun der Menschen allmäh- lich mit Erde bedeckt werden !). Von solehen Ereignissen wie die hier angeführten, sind aus früheren Perioden keine Spuren vorhanden, wenigstens kenne ich keine. In den meisten Fällen sind nur Knochen eines Indivi- duums an einer Stelle beisammen. Es sind schon Ausnahmen, wenn man Reste von mehr als einem Thiere zusammentrifft. Während in anderen Gegenden unserer Erde sich die mannich- faltigsten Naturereignisse abgespielt haben und so die verschie- denen Perioden der Secundär-. Tertiär- und Quartärzeit entstan- den sind, hat hier nur eine Epoche gewaltet, während welcher eine terrestrische Bildung entstanden ist, ähnlich derjenigen der Quartärzeit Europas. Die uns bekannten marinen Bildungen, welche während. der Entstehung des Pampaslösses abgelagert wurden, sind in Folge langsamen Sichsenkens eines Theiles des Gontinents entstanden. Nur die primären Gesteinsmassen, welche an einigen Stellen über die Pampasformation hervorragen, zeugen von Gewaltakten der Naturkräfte. _ Es ist ganz natürlich, dass die Pampas ein Paradies sein mussten für die Säugethiere; hier konnten diese sich zu jener kolossalen Grösse und Mannichfaltigkeit ausbilden. Es scheint. dass die Säugethiere gegen das Ende der Tertiärzeit ihre höchste Blüthe erreicht haben und nun wieder im Aussterben begriffen sind. Ja, man könnte glauben, dass alle lebenden Wesen eine beerenzte Existenz haben und wieder aussterben, wie sie ent- standen sind, indem zuerst Species, dann Genera und nachher ganze Familien erlöschen, bis schliesslich das ganze Reich ver- schwindet. Obschon wir heute über 300 Arten von Säugethieren aus den uns zugänglichen Schichten der Pampasformation kennen, so bilden diese dennoch nur einen kleinen Theil der Fauna, welche zu jener Zeit hier. existirte. Fast jedes Stück, das wir finden, rührt von einem noch. unbekannten Thiere her. Immer müssen neue Species und Genera, ja selbst Familien aufgestellt werden. Ganz mit Unrecht hat man Ane@mmo den Vorwurf gemacht, er übertreibe die Sache, indem er in jedem fossilen Knochen, den er finde, ein bisher noch nicht bekanntes Thier sehe. Auch ich hatte früher diese Ansicht, da für mich nur die Unter- !) Diese Knochen werden heute zum Nachtheile des Landes ge- sammelt und nach Europa geschickt. 447 schiede der Genera existirten. In den Species erblickte ich ein solches Chaos, dass ich dieselben nur für Spielarten hielt und glaubte, die Unterschiede derselben seien blos individuelle. Je mehr sich aber mein Vergleichsmaterial anhäufte, und je mehr ich mich in die Sache einlebte, desto deutlicher erkannte ich die Unterschiede der Species. Immer mehr komme ich zu der Ueber- zeugung, dass viel häufiger Knochenreste verschiedener Species, ja selbst verschiedener Genera als einer und derselben Species angehörend angesehen und beschrieben, als dass aus einer und derselben Species verschiedene gemacht werden. Sehr aufgefallen ist es mir, dass wir aus der Pampasfor- mation verhältnissmässig wenige kleine Säugethiere und bei- nahe gar keine Vögel und Kriechthiere kennen. Ich bin aber zu der Ueberzeugung gekommen, dass diese keineswegs weniger häufig vorgekommen sind als die grossen Säugethiere. Weil die Knochen gewöhnlich die Farbe des Gesteins haben, in welchem sie liegen, so erfordert es ein weit geübteres Auge und grössere Aufmerksamkeit, um dieselben zu entdecken. Der Hauptgrund liegt aber darin, dass sie, wie wir später sehen werden, viel sel- tener erhalten blieben als die grossen. Die: Knochen mussten in Löss zu liegen kommen und nicht in Humus, damit sie nicht zerstört wurden. Wir finden deshalb auch häufiger Knochen in den früher beschriebenen fluvio-terrestrischen und lacustren Ablagerungen als im äolischen Löss. weil letzterer aus Hu- muserde entstanden ist. Da die fluvio-terrestrischen und lacustren Ablagerungen denjenigen des äolischen Lösses gegenüber gering sind, so kamen die meisten Knochen auf die Humusschicht zu liegen. Der Process der Versteinerung besteht bekanntlich darin, dass die organischen Substanzen durch mineralische ersetzt werden. Die Verwandlung eines organischen Körpers in einen fossilen hängt hauptsächlich von dem Umstande ab, dass derselbe in ein Gestein zu liegen kommt, wo der Fäulnissprocess die or- ganischen Bestandtheile so langsam zerstört und der Körper so lange seine ursprüngliche Form beibehält, bis die mineralischen Substanzen den Platz eingenommen haben, welcher durch das Verschwinden der organischen Moleküle leer geworden war. Na- türlich müssen im Gestein auch die mineralischen Substanzen vorhanden sein, welche die Versteinerung bedingt. Verendete ein Thier und blieben die Knochen nach der Verwesung des Kadavers auf der Humuserde der freien Luft. dem Regen und der Sonne ausgesetzt, so wurden sie mit der Zeit zersetzt, d.h. sie wurden in ihre Grundelemente aufgelöst, die einestheils vom Regen weggespült, anderentheils von der Atmosphäre und den lebenden Organismen absorbirt wurden, sodass jede Spur der 448 Knochen verschwand. Wurden dagegen die Knochen nach der Ver- wesung des Kadavers oder auch während derselben mit Humuserde bedeckt, so war die Zersetzung eine viel langsamere. Da aber hier die zur Versteinerung nothwendigen anorganischen Substanzen gewöhnlich nicht in genügender Quantität in flüssigem Zustande vorhanden waren, um die durch ‘die Zersetzung frei geworde- nen Theile zu ersetzen, so blieben die Knochen meist unvoll- ständig erhalten. So oft ich Reste ausgestorbener Thiere in der den Uebergang vom Löss in den Humus bildenden Schicht ge- troffen habe, waren sie schlecht erhalten. Ich habe stets nur Knochen, Panzerstücke und Zähne ganz grosser, nie aber solche sanz kleiner Thiere darin gefunden. Hier haben wir die Er- klärung, weshalb die Fossilien, die man im äolischen Löss findet. gewöhnlich schlecht erhalten sind. Derselbe ist eben aus Humuserde entstanden. Von zehn darin vorkommenden Thieren zerfällt höchstens eins nicht in Pulver, nachdem man es blosgelegt hat. Dennoch finden wir mitunter aussergewöhn- lich gut erhaltene Knochen in dieser Schicht. Der Grund hiervon ist folgender: Wir sehen heute noch in den Pampas oft Stellen, wo äolischer Löss zu Tage tritt, derselbe also nicht mit Humuserde bedeckt ist. Sie werden hier zu Lande Des- playadas oder Comederos genannt. Diese, häufig kleinere verticale Zerklüftungen zeigenden Stellen befinden sich meistens an kleinen Abhängen. Kam nun ein frischer Knochen auf eine solche Stelle zu liegen. so wurde er von dem ihn umgebenden Löss bedeckt. Hier war nun die Zerstörung der organischen Sub- stanzen nicht nur eine sehr langsame), sondern im Löss sind auch die mineralischen Substanzen vorhanden, um die allmählich sich verlierenden organischen Bestandtheile zu ersetzen. Solche Desplayadas verwandeln sich sehr oft in kürzester Zeit wieder in fruchtbares Land, indem Wind und Regenwasser die Zerklüftungen ausebnen und Staub, Samen, Grashalme etc. darauf ablagern, sodass bald eine üppige Vegetation entsteht. Jeder, der sich hier längere Zeit mit dem Sammeln von Fossilien beschäftigt, wird solche Desplayadas verschwinden und sogar entstehen sehen. wenn auch letzteres seltener. - Ich will hier eine der bedeutendsten, welche ich verschwinden sah, der Vergessenheit entreissen, weil ich dort den ersten fossilen Menschen gefunden habe. Dieselbe befand sich nicht ganz 10 km von Pergamino theils im Camp von Dionisio Choa, theils in !) Ich habe in der Nähe von San Nicolas Knochenreste von In- dianern im Löss getroffen, welche Reste aus der Zeit vor der Er- oberung herrührten und noch ganz frisch waren. yie. es en 449 dem von Reinaldo Otero ganz in der Nähe vom Saladero. Im Jahre 13576 suchte ich dieselbe in Begleitung von JosE MAYOROTE. einem guten Begleiter, der mir stets in Erinnerung bleiben wird, auf Fossilien ab. In einer ungefähr 3 m tiefen Kluft sah ich ein Stück eines Schädels etwas über den Löss hervorragen. Wir gruben denselben aus sowie auch das Skelett, welches ebenfalls vollständig erhalten war. Leider wurde später durch Ungeschick- lichkeit beinahe Alles zerstört; nur einige kleine Fragmente schiekte ich viel später an Herrn BurmEIsTEr nach Buenos Aires. Noch im Jahre 1881 habe ich auf dieser Desplayada Fossilien ausgegraben. doch wuchs schon an vielen Stellen Gras auf der- selben. Als ich im Jahre 1554 hier wieder nach Fossilien suchen wollte, befand sich darauf ein undurchdringlicher Distel- wald. Von einer Desplayada war keine Spur mehr vorhanden; alle Zerklüftungen waren ausgefüllt. Weitaus am häufigsten tritt jedoch der Löss an den Bar- rancas der Flüsse und Arroyos zu Tage. Die Barrancas sind meist sehr zerklüftet und voll von grossen und kleinen Wasser- rinnen. Fiel nun ein so unbehülfliches Ungethüm, wie z. B. ein Glyptodon, in eine solche Rinne, so musste es zu Grunde gehen und wurde mit der Zeit von dem von den Lösswänden abwit- ternden Gestein bedeckt. Gewöhnlich trennten sich aber Skelett- theile vom Kadaver ab, bevor er ganz zugedeckt war. Wir fin- den deshalb fast nie ein vollständiges Skelett beisammen, ja manchmal trifft man in einiger Entfernung von der Stelle, wo der Haupttheil des Skelettes liegt, vereinzelte Stücke von dem- selben. Kam ein Glyptodon auf. den Rücken zu liegen, so verloren sich die Skeletttheile und der Rand des Panzers, bevor es ganz bedeckt wurde. Der Panzer ist deshalb in diesem Falle gewöhnlich leer, d. h. es fehlen die dazu gehörigen Knochen. BURMEISTER glaubt, dass diese Panzer eine Zeit lang auf dem Wasser getrieben hätten und deshalb die Knochen verloren ge- sangen seien. Wir finden aber häufig vereinzelte Knochen des nämlichen Thieres neben dem Panzer, ja selbst unter demselben liegen. Ferner fehlen bei diesen Panzern gewöhnlich die Ränder. während der übrige Theil unbeschädigt ist. Wie sollten nun fast immer die Ränder und nicht andere Stellen beschädigt worden sein? Es ist entschieden glaubwürdiger. dass. während das Thier allmählich zugedeckt wurde, die am längsten hervorragenden Ränder verwitterten, während diejenigen Theile, welche zuerst mit Löss bedeckt wurden, gut erhalten blieben. Ich könnte unzäh- lige Fälle anführen, wo Knochensplitter und vereinzelte Zähne vom nämlichen Thiere beim Skelett lagen, während grössere Theile fehlten. Der Kadaver musste also schon ganz in Verwesung über- 450 gegangen sein. bevor die Knochen zugedeckt wurden. Wie hätten vereinzelten Zähne und Knochensplitter mit grösseren Skelett- theilen zusammen durch das Wasser an eine und dieselbe Stelle seschwemmt werden können? Ich habe stets nur an solchen Knochen, die ich vereinzeit gefunden habe, Spuren getrofien, welche darauf hinweisen, dass sie vom Wasser getrieben wor- den waren. Bei den Glyptodonten ist in den meisten Fällen der grösste Theil des Skeletts vorhanden. wern das Thier auf den Bauch zu liegen kam. ‘ In diesem Falle hielt nämlich der Panzer die Knochen zusammen, während er allmählich mit Erde zugedeckt wurde. Hier fehlt dann aber gewöhnlich ein Theil des Rückens. wejl dieser am längsten der freien Luft. ausgesetzt blieb. Oft findet man bei genauerer Untersuchung des Terrains, dass ein Thier lebend ‘oder todt in ein Loch oder eine Rinne ge- fallen sein musste, dies ist besonders deutlich zu sehen, wenn dasselbe durch fluvio-terrestrische oder lacustre Ablagerungen be- deckt wurde, da nämlich in diesem Falle das Gestein, welches das Skelett bedeckt, von dem umgebenden verschieden ist. Das Skelett ist dann ziemlich vollständig. Häufig wurde ein Thier theilweise mit Löss oder lacustrem Mergel und theilweise mit Schlamm und faulenden Stoifen zu- gedeckt; dann ist stets der eine Theil des Skeletts gut, der an- dere schlecht erhalten. Im besten Zustande befinden sich immer die Knochen in den lacustren Ablagerungen. Die meisten vollständigen Skelette stammen aus diesen. Die Stellen, an denen der Pampaslöss oder‘ der laecustre Mergel zu Tage tritt. sind aber verschwindend klein im Ver- gleiche zur Ausdehnung der Hauptmasse, die mit einer Humus- schicht überdeckt ist, und es darf mit Bestimmtheit angenommen werden, dass das Verhältniss während der Entstehung der uns zugänglichen Schichten ein ähnliches war. Wenn nun auch ver- hältnissmässig mehr thierische Leichname auf von Humus entblösste Stellen zu liegen kommen als auf die Humuserde, so wurde von 1000 Thieren, die umkamen, kaum eins in solches Gestein ge- bettet. wo die Knochen erhalten blieben. Deshalb auch das spär- liche Vorkommen des Menschen; die Leichen wurden eben nicht im Löss begraben. Vergleichen wir die Lagerung der Reste von heute lebenden Thieren mit derjenigen der ausgestorbenen. die wir aus dem Löss graben. so kann durchaus kein Zweifel dar- über aufkommen, dass letztere in ganz gleicher Weise zugedeckt worden sind. Wir sehen überall meine Ansicht von der Entstehung der Pampasformation bestätigt. Freilich waren ungeheure Zeiträume 451 zu ihrer Bildung nothwendig. Alle Erscheinungen lassen sich mit meiner Auffassung in Einklang bringen, ja jedes einzelne Vorkommniss bedingt einen solchen Bildungsprocess. Die Pampas- formation konnte durch die in der Gegenwart wirkenden Natur- kräfte entstehen; nichts steht mit der Theorie, nach wel- cher die Pampas jetzt noch in ihrer vollen Entwicklung sich befinden, im Widerspruch. V. Das Alter der Pampasformation. Altersbestimmung der Epochen im Allgemeinen — Ueber. die Einreihung der Pampasformation in eine der bestehen- den geologischen Perioden sind die Ansichten verschieden. Dies hat seinen natürlichen Grund darin, dass die chronologische Ein- theilung unserer Erdrinde hauptsächlich auf die geologische Be- schaffenheit eines Theiles von Europa gegründet wird, wo keine der Pampasformation ähnliche Bildung vorhanden ist. Die Alters- bestimmung einer Schicht nach den in ihr vorkommenden orga- nischen Resten ist sehr bequem; sie mag auch auf gewisse Ge- senden mit Erfolg angewandt werden, besonders auf diejenigen, auf welche diese Theorie gegründet worden ist. Wir wissen mit Bestimmtheit, dass Organismen, die in früheren geologischen Zeit- räumen gelebt haben, gänzlich ausgestorben und andere Formen entstanden sind, die während der Ablagerung der älteren Schich- ten noch nicht gelebt haben. Dafür aber, dass die betreffenden Typen in der nämlichen Periode auf der ganzen Erde auftraten oder verschwanden. haben wir keine Beweise; vielmehr ist in neuerer Zeit das Gegentheil bewiesen worden. Die Altersbestim- mung einer Periode nach den darin vorkommenden Petrefacten darf daher entschieden nicht auf alle Gegenden der Erde ange- wandt werden, wenn sie der Wirklichkeit entsprechen soll. Mir scheint überhaupt, dass die verschiedenen Formationen, in welche die Erdrinde eingetheilt ist, nicht so sehr von einer bestimmten Zeitepoche, als vielmehr von der Art und Weise ihrer Bildung abhängig sind. So brauchte z. B. die Kreide- formation entschieden ein Meer zu ihrer Entstehung — weshalb sollen aber an anderen Orten im gleichen Zeitraume nicht grosse terrestrische Bildungen entstanden sein können? Um aber die Gleichzeitigkeit der beiden Bildungen nachweisen zu können, müsste man nach den heutigen geologischen Kennzeichen für die Altersbestimmung die charakteristischen Fossilien der Kreide, also Meeresthiere in der terrestrischen Bildung nachweisen können, da wir keine Landthiere aus dieser Epoche kennen. Einige be- deutende Geologen weisen bereits darauf hin, dass die Bestim- 452 mung einer Epoche nach den im Gestein vorhandenen Organismen nicht immer dem wirklichen Alter der Schichten entsprechen könne. Surss sagt!): „Aber es bedarf kaum der Bemerkung, dass der jeweilige Charakter der Fauna wohl ein höchst werth- volles, passives Merkmal ist, dass aber die physikalischen Ur- sachen der Veränderungen dereinst, nachdem sie richtig erkannt sein werden, die einzige natürliche Grundlage einer Abgrenzung der Zeitabsehnitte sein werden. * Die Theorie der Altersbestimmung einer Epoche nach den organischen Einschlüssen hat für den Paläontologen noch einen anderen Nachtheil. Durch das Auffinden recenter Thierreste in Schichten, die bis zur Zeit für älter gehalten worden sind, wird nämlich nur nachgewiesen, dass letztere einer jüngeren Zeit an- gehören und nicht, dass die betreffenden Thiere schon im einer früheren Zeit gelebt haben als bis jetzt angenommen wurde. Dieser Umstand ist ganz besonders für die Abstammunglehre von grosser Bedeutung. Weil eine allgemeine terrestrische Bildung in Europa erst mit der Quartärzeit beginnt, muss sie deshalb in den Pam- pas auch erst in dieser Zeit begonnen haben? Ich hege die vollste Ueberzeugung, dass die Erosionsarbeiten, welche sich im Centrum Europas seit der Quartärzeit vollziehen, in den Pampas in der Secundärzeit stattgefunden haben. Es ist gar nicht denkbar, dass die Pampasebene schon von jeher ein solches Flach- land gewesen sei; man muss vielmehr annehmen, dass die Ge- birge, von denen noch einige Stöcke über den Löss hervorragen, durch Erosion verschwunden sind. Wir sehen in Gebirgsländern. wie die Natur bestrebt ist, die Unebenheiten des Bodens auszu- gleichen. Das Material, welches die Vertiefungen ausfüllte, ist um so ungleichmässiger, je gebirgiger das Land ist. Wir sehen dies auch in den Gebirgen Argentiniens, wo der Löss in den Thälern mit Schutt und grobem Geröll gemischt ist. Da, wo die Pampasebene nicht an Gebirge stösst, ist das Material ein ganz gleichmässiges. Die vorhandenen Unebenheiten des Bodens haben sich in früheren Zeiten gänzlich ausgeebnet. und darüber ist dann diese homogene Lössdecke entstanden. Im denjenigen Gegenden Europas, auf welche die geologische Eintheilung ge- gründet ist, haben wir gar keine Formation, wie die Lössforma- tion der Pampas sie darstellt, mit welcher man Vergleiche anstellen könnte, um von ihr weg auf das Alter der Pampas zu schliessen. Anders verhält es sich mit der Meeresablagerung von Entre Rios, die grosse Aehnlichkeit mit den tertiären Meeres- !) Das Antlitz der Erde, I, p. 17. 453 becken Europas zeigt. Da dieselbe in innigster Beziehung zu den Pampas steht, so gilt es, ihr Alter festzustellen, um dann auf das Alter der Pampasformation schliessen zu können. Verschiedene Ansichten über das Alter der Entre- riano-Formation. DpÖrsıcny theilt das Flachland von Ar- sentinien in drei Formationen ein und bezeichnet dieselben als tertiär. Die unterste, zu welcher er das Gestein zählt, welches die Barranca des Parana von La Paz bis Corrientes bildet. nennt er Formation Guaranienne. dann lässt er die Formation Patagonienne folgen, zu welcher die Meeresablagerung von Entre Rios gehört, und zuletzt die Formation Pampeenne, welche aus der Lössformation besteht. Darwın möchte die Formation Patagonienne, zu der er auch die Deltabildung von Entre Rios zählt, als gleichaltrig mit der Eocän-Formation bezeichnen. Er sagt!): „Wenn wir betrachten, dass sehr wenige, wenn überhaupt welche von den 59 fossilen Muscheln identisch mit lebenden Species sind oder ihnen über- haupt nahe kommen; wenn wir betrachten, dass einige von den Gattungen jetzt nicht an der Westküste von Südamerika existiren und dass nicht weniger als 12 Gattungen unter den 32 früher eine sehr verschiedene Verbreitung von der der existirenden Species derselben Gattungen hatten, so müssen wir annehmen, dass diese Ablagerungen von beträchtlichem Alter sind und wahr- scheinlich auf den Beginn der tertiären Zeit hinweisen. Dürfen wir nicht die Annahme wagen, dass sie von nahezu gleichaltrigem Ursprunge sind mit den eocänen Formationen der nördlichen Hemisphäre?* BrAvARD ist der Ansicht, dass die Versteinerungen, welche sich in den Sedimenten von Entre Rios befinden, zwei Epochen angehören und ein Theil derselben aus einer älteren Schicht ausgewaschen und durch das Wasser auf secundäre Lager- stätte gebracht worden sei. Er sagt, dass er im Uebrigen D’ORBIGNY's Ansicht beistimme. nach welcher diese Bildung dem Miocän entspreche. Wer die Miocänschichten von Paris und die betreffenden Schichten von Entre Rios kenne, werde ihre Gon- temporanität nicht bezweifeln. Den Pampaslöss hält BravArnp für quartär. BuURMEISTER s Meinung über das Alter dieser Formation geht dahin, dass, wenn man die ganze Tertiärformation in eine ältere und eine neuere eintheilen würde, man die Meeresbildung von Entre Rios zu der neueren zählen müsste. !) Geologische Beobachtungen über Süd-Amerika, p. 199. 454 Alle Autoren, die diese Gebilde kennen, stimmen darin überein, dass sie der Tertiärzeit angehören: nur welcher Pe- riode dieser Epoche sie entsprechen, darüber sind die Ansichten verschieden. Ich glaube nicht. dass sie die Hälfte des Zeitraums der Tertiärepoche Europas für ihre Entstehung beansprucht ha- ben, ja nicht einmal ‚die Zeit des Miocän. Das Verhältniss der Lagerung der Deltabildung zur Lagerung der Pampasformation. Von der Pampasforma- tion wird allgemein angenommen, dass sie jünger sei als die Deltabildung von Entre Rios. Ich stelle der Ansicht, dass die Delta-Sedimente älter seien als die Pampasformation die Frage entgegen, warum die durchschnittlich nicht 8 m mächtige Löss- schicht, die sich dort über der marinen Schicht befindet, eben so viel Zeit zu ihrer Entstehung beansprucht haben soll wie die Lössschichten der Pampasformation, deren Mächtigkeit wir noch gar nicht kennen. Wir dürfen mit Bestimmtheit annehmen, dass, nachdem die Deltabildung sich über das Wasser gehoben und mithin aufgehört hatte, sich weiter zu bilden, die terrestrische, also die Lössbildung, ihren Anfang genommen hat. Alle Dieje- nigen, welche sich mit diesem Gegenstande beschäftigt haben, scheinen unwillkürlich von der Ansicht auszugehen, dass nur während einer gewissen Zeit Löss entstanden sein könne und zwar nach der Ablagerung der marinen Sedimente, welche ja auch überall unter der Lössdecke der Pampasformation voraus- gesetzt werden. Indess wissen wir mit Bestimmtheit nur, . dass sich in der Umgebung der Stadt Buenos Aires unter einer 50 m mächtigen Lössschicht eine marine Ablagerung befindet. Die Sedimente, welche in anderen Gegenden der Pampas in ver- schiedenen Tiefen getroffen worden sind, erweisen sich als fluvio- terrestrische Ablagerungen. Es ist mir überhaupt ein Räthsel, was BURMEISTER und Andere mit der 10—60 Fuss dicken Thonschicht, aus der sie die Pampasformation ableiten, bezeichnen wollen. Das Gestein, welches sich unter einer so mächtigen Lössschicht befindet, ist Löss von ganz ähnlicher Beschaffenheit wie derjenige der oberen Schichten. Von etwa 500 fossilen Säugethieren, von denen ich Reste in den Pampas ausgegraben habe. stammen wenigstens 300 aus tieferen Schichten als diejenigen sind, welche BuURMEISTER als Pampasformation bezeichnet. Die fraglichen marinen Sedimente, die sich unter dem lL,öss in Buenos Aires befinden. sind entschieden viel älter als die von Entre Rios, nicht blos weil hier 50 m Löss darüber liegen, sondern auch weil der Löss reiner ist als in Entre Rios. 455 Der Löss von Entre Rios ist im Vergleich zu demjenigen im Centrum der Pampas sehr schnell entstanden. Die Gegend ist sehr uneben, und da die Sedimente, aus denen der Löss ent- standen ist, sehr oft bis zu den höchsten Punkten reichen, so wurde das Material so schnell zerstreut, dass es von den Orga- nismen nicht vollständig zersetzt werden konnte... Der grösste Theil des Lösses in der Provinz Buenos Aires ist dagegen aus Material entstanden. das aus einer anderen Gegend gebracht wurde; die Ablagerung war eine so langsame, dass die orga- nische Welt Zeit hatte, das Material vollständig zu zersetzen. Weil die Fauna in der Meeresablagerung von Entre Rios eine andere ist als in der Pampasformation, so ist dies durchaus noch kein Beweis, dass die erstere Bildung älter ist. Die Fauna der beiden Formationen muss unbedingt eine verschiedene sein, da die eine derselben eine marine, die andere aber eine ter- restrische Bildung ist. Die neuerdings in Entre Rios gefundenen Säugethierreste haben ganz den Typus derjenigen, welche in der Pampasformation vorkommen (Megathertum, Mylodon, Lestodon, Scelidothertum, Glyptodon, Eutatus, Macrauchenia, Toxodon ete.). Wenn in Entre Rios einige Säugethiere, vorherrschend Nager, gefunden worden sind, welche man bis jetzt in den Pampas noch nicht entdeckt hat. so ist damit noch nicht der Beweis geliefert, dass sie nicht auch vorkommen, denn fortwährend werden Thiere gefunden, die man früher nicht kannte. Ich habe Reste von Megamys, welches als sehr charakteristisches Fossil von Entre Rios gilt, in der Pampasformation gefunden. Mir ist gar kein zwingender Grund bekannt, die Entre- rios-Formation für älter zu halten als die unteren Stock- werke der Pampasformation; wohl aber besitze ich Beweise, dass sie während. der Bildung der mittleren Pampasformation entstanden ist. Wie sollte die schon erwähnte Muschelbank, welche sich bei San Pedro in (der mittleren Pampasformation befindet, entstanden sein, wenn nicht an der Küste des Meeres- beckens von Entre Rios? Es handelt sich hier nicht blos um vereinzelte Muscheln, deren Herkunft eine zweifelhafte ist, weil sie aus zweiter oder dritter Hand in ein Museum gelangt sind, sondern um eine erosse Austernbank, von der sich Jedermann überzeugen kann, dass sie in der mittleren Pampasformation liest. Ferner befinden sich an verschiedenen Stellen in der Bar- ranca des Parana fluvio-terrestrische Ablagerungen. die aus dem nämlichen Material bestehen, wie die Sedimente in Entre Rios. Diese Ablagerungen sind nur noch keinem anderen Forscher bekannt geworden, sonst würden sie ihm sofort aufgefallen sein. Sollten aber diese Beweise nicht genügen, so hebt der Löss, Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 30 456 welcher sich unter den marinen Schichten von Entre Rios befindet, jeden Zweifel. Wir sehen. dass die unterste Schicht in Entre Rios aus Löss besteht von der Beschaffenheit des Lösses des unteren Pampeano, nun fehlt hier aber der Löss des mitt- leren Pampeano und an dessen Stelle befinden sich Delta- sedimente. Ueber diesen folet wieder Löss von ähnlicher Be- schaffenheit und gleich lockerer Lagerung wie der Löss des oberen Pampeano. Ich glaubte, dass diese Thatsachen nur mir bekannt wären; nun sehe ich, dass Darwın ähnliche Beobach- tungen lange vor mir gemacht hat. Er schreibt!): „Unterhalb dieser Schichten wurde eine Masse von rothem, kalkigem Thon, welcher in dem unteren Theile mehr und mehr mergelig wurde und Schichten von Sand enthielt und eine Mächtigekeit von 213 Fuss hat. bis zu einer Tiefe von 470 Fuss vom Niveau des Rio Plata an durchbohrt. Diese untere Masse enthält keine Fossilien, und ihr Alter ist natürlich unbekannt; ich will aber hinzufügen, dass ich an zwei Stellen in der Banda Oriental, unterhalb der marinen tertiären Lager, Schichten von rothem Thon mit mergeligen Concretionen gesehen habe, welche mir wegen ihrer mineralogischen Aehnlichkeit mit der darüber liegenden Pampasfor- mation anzudeuten schienen, dass in einer alten Zeit der Rio Plata eine Aestuarium - Formation abgelagert hat, welche später von den marinen tertiären Schichten und diese wieder von der neueren Aestuarium-Formation mit ihren zahlreichen Resten riesen- hafter Säugethiere bedeckt wurde, und dass endlich das Ganze erho- ben wurde, um die gegenwärtigen Ebenen der Pampas zu bilden.“ ?) Wir sehen, dass die Lössbildung lange vor der AÄblage- rung der marinen Tertiärschichten begonnen hat. Entre Rios war zur Zeit des unteren Pampeano ein Festland, dann hat sich dasselbe während der Entstehung des mittleren Pampeano unter den Ocean gesenkt und ist vom Meerwasser überfluthet worden, bis es sich zur Zeit des oberen Pampeano wieder ge- hoben und wieder eine terrestrische Bildung begonnen hat. Eine ähnliche Senkung hat an der Küste der Provinz Buenos Aires in verhältnissmässig neuerer Zeit stattgefunden; während derselben sind die marinen Ablagerungen mit recenten Muscheln entstanden. Jetzt befindet sich die Küste in Hebung. Relatives Alter der verschiedenen Stockwerke; ihre Bildung reicht bis in's Eocän. Um wieder auf die Alters- !) Geologische Beobachtungen über Südamerika, p. 158. ?, Dass Darwın den Löss als eine Aestuarium - Formation be- zeichnet, kommt hier nicht in Betracht. 457 bestimmung zurückzukommen, so finde ich BuRMEISTER's Ansicht, dass die Deltabildung der oberen Hälfte der Tertiär- und eine 10—60 Fuss mächtige Lössschicht der Quartärzeit entspreche, für richtiger als diejenige Amecnrmo's, der die Pampasformation für pliocän erklärt. Was sollte in den Pampas während der Quartärzeit vorgegangen sein, wenn sie dem Pliocän angehörten? Was sollte aus den Thieren geworden sein. welche seither hier selebt haben, wenn alle aus dem Löss stammenden dem Pliocän angehören würden? Dass seit dieser Zeit nur eine kaum 0,5 m mächtige Humusschicht, das Delta des heutigen Parana und die Muschelbänke längs der heutigen Küste entstanden seien, ist kaum anzunehmen. Auch eine Abtragung statt eines Aufbaues ist in einem Flachlande von solcher Ausdehnung nicht denkbar. Wie ich zur Genüge dargethan habe, hat die Lössbildung in den Pampas bis heute nicht aufgehört; mithin kann die Pampas- formation nicht einer abgeschlossenen Periode, wie dem Pliocän, angehören. Wenn aber BurmEISTER mit einer 10 —60 Fuss mächtigen Thonschicht die ganze Pampasformation bezeichnen will, so zeigt er nur, dass er dieselbe trotz 25jährigen Studiums noch nicht ge- nügend kennt. Mit einer solchen Schicht kann weder die ganze Pampasformation bezeichnet werden, noch stammen die Fossilien, die wir aus den Pampas kennen, blos aus einer 10 —60 Fuss mächtigen Ablagerung. Diese entspricht dem obersten Stockwerke meiner Eintheilung. also dem Pampeano superior. Der grössere Theil der von mir gesammelten Fossilien stammt aus dem Pam- peano intermediar und dem Pampeano inferior, also aus viel älte- ren Schichten. Unbegreiflich ist mir ferner, wie BURMEISTER sagen kann, er sehe keinen Grund, die Thierwelt der Pampas- formation für abweichender von der gegenwärtigen Südamerikas zu erklären als die Thierwelt des Diluviums von der heutigen Europas. Kennen wir doch heute schon aus den Pampas über 300 Typen ausgestorbener Säugethiere, von denen nicht blos Species und Genera, sondern ganze Familien vom Erdboden ver- schwunden sind, während im Diluvium nur einige ausgestorbene Species vorhanden sind. Wenn es auch schwerlich dazu kommen wird, dass wir die Grenzen der verschiedenen Perioden der Ter- tiärzeit Europas in der Pampasformation nachweisen können, so dürfen wir doch mit Bestimmtheit schliessen, dass die uns zu- gänglichen Schichten vom Aluvium bis zum Eocän reichen. Die Deltabildung von Entre Rios hat entschieden in jeder Hin- sicht am meisten Aehnlichkeit mit dem Miocän, mehr als mit jeder anderen geologischen Periode Europas. Mithin dürfte die mittlere Pampasformation ins Miocän und die untere 30* E 458 noch in's Eocän reichen, während sich die obere Pampas- formation mit der in den Humus übergehenden Schicht vom Diluvium bis in's Pliocän erstrecken würde. Die Humus- schicht und die heutige Deltabildung, sowie die Muschel- bänke längs der Küste dürften theils noch dem Diluyium und theils dem Aluvium angehören. Am Schluss dieses Abschnitts lasse ich hier noch eine Eintheilung von Dorrına folgen. Siehe Tabelle pag. 459. Nach dieser Eintheilung würden die verschiedenen Pisos folgenden Stockwerken der Pampasformation entsprechen: Piso guaranitico, Piso pehuenche 6 huilliche, * Untere Pampasformation }). Piso paranense. h Piso mesopotämico, Piso patagönico, Piso araucano, Mittlere Pampasformation. Piso puelche, Piso pampeano inferior. | I Piso eolitico, Obere Pampasformation ?). Piso pampeano lacustre. Humusschicht mit Uebergangs- schicht in Löss, Paranadelta und Muschelbänke längs der Meeresküste. Piso tehuelche, | Piso guerandino, \ Piso platense. | VI. Das Sammeln und Bearbeiten der Saugethiere aus der Pampasformation. Schon von je her haben die eigenthümlichen, riesenhaften Säugethiere, die aus dem Pampaslöss stammen, die Bewunderung der Gelehrten erweckt, und es wird diese Gegend mit vollem Recht als das an fossilen Säugethierresten reichhaltigste Terrain angesehen. Häufig herrscht jedoch eine ganz falsche Anschauung hinsichtlich des Reichthums der Pampasformation an solchen ') Hier sei jedoch bemerkt, dass der untere Theil dieser Schicht in der Pampasformation uns nicht zugänglich ist und dass die Fossi- lien, welche ich als aus dem Pampeano inferior stammend bezeichnet habe, alle aus den obersten Theilen dieses Stockwerks stammen. ?) Diese entspricht wiederum der 10—60 Fuss mächtigen Pampas- formation BURMEISTER’S, Ana 'o[ jerangy ou@lay OSTd FI Teranfe 9 Bugray VOoIIBUurIog "A {ns} IB) » = nmhubg.d mmpnduy) »suoyeujd os © = ce S (Bunhumgıgp Primyndup) Bsuoyı a d 'el) suesduedısod de, MANTA = Ad I 9 gurpuwtonb uoldewioyg "AI EuE = | -pnd »auso Pyorgmy ».ımzy) ourmpuvaonb osıd 7 4 > : ; ja ru han / 3 N ss Fe E (eruosuyu Je] 9P Sopepoy) 3 011B 1 ie) 19 eE 9y9fony9I OStd "IL -2d 9 Ay9afony9ay4 WOoLdBwAfoıT "Il a [BIOR[DOLT 2 (my IIIBLOIM, a £ wen & ' -DUY DURISOPNM, DAISUD%R dued ost .. 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Darüber bemerkt Sterzxer'): „Leider muss ich aber sofort bemerken, dass ich selbst nicht in der Lage gewesen bin, einschlägige Beobachtungen von irgend welcher Be- deutung anzustellen, denn obwohl ich auf allen meinen Reisen sorgfältig nach Säugethierresten ausschaute und nachfragte, habe ich doch nur ein einziges Mal Gelegenheit gehabt, spärliche Panzerfragmente eines G/yptodon in situ zu sehen und zwar an einer Lösswand, welche einige Meilen unterhalb Cordoba die Ge- hänge des Rio primero bildet. Ich bemerke das ganz ausdrück- lich, weil ich gefunden habe, dass man den Reichthum der Pampasformation an solchen Ueberresten oder zum wenigsten die Leichtigkeit ihrer Auffindung in der Regel überschätzt. That- sächlich mögen jene ja recht häufig, und es mag ganz richtig sein, dass man, wie Darwın meint, wohl kaum einen tiefen Durchschnitt in irgend einer Richtung quer durch die Pampas ausführen können würde, ohne dabei auf die Reste irgend eines Säugethieres zu stossen; aber auf der anderen Seite darf man auch nicht vergessen, dass Fundstätten für Knochen fast nur die Flussgehänge nnd Regenschluchten sind, dass diese Entblössungen, soweit sie in kultivirten und leichter zugänglichen Theilen des Landes liegen. bereits vollständig abgesucht wurden und dass neue Aufschlüsse im Gebiete der Pampa zu den grössten Selten- heiten gehören. So wird es erklärlich. dass man z. B. von mei- nem Collegen Lorentz in Entre Rios 1000 Mark verlangte, bevor man ihm den Ort, an welchem wieder einmal Knochen im Löss gefunden waren, zeigen wollte.“ Es kann durchaus keine Gegend der Pampas als abgesucht, viel weniger noch als ausgebeutet betrachtet werden. Ich habe in Gegenden, die 15 Jahre mein specielles Forschungsgebiet waren und die schon vor mir Seguiw abgesucht hatte, an Stellen, die ich hundert Mal durchsucht hatte, immer wieder Fossilien gefunden. Aehnliches sagt Amesuıno von Lujan. Derjenige Forscher, der in diesen Gegenden keine Fossilien entdeckt, wird auch da keine finden, wo noch Niemand nach solchen gesucht hat. Wer im Auffinden von Fossilien in den Pampas keine !) Beiträge zur Geologie und Paläontologie der Argentinischen Republik, p. 269. 461 Uebung besitzt, verliert die Zeit gewöhnlich mit der Untersuchung der Toscas. Ich habe mit Leuten, die sich Jahre lang hier auf- gehalten, ja sogar über die Pampasformation geschrieben haben, kleinere Excursionen gemacht und beobachtet, dass sie über Glyptodon-Panzer (die doch gewöhnlich am ersten zu sehen sind) wegliefen und neben fossilen Knochen Toscas untersuchten, ohne die ersteren zu sehen. Die Knochen haben gewöhnlich ganz die Farbe des Gesteins und ragen nur wenig oder gar nicht über. dasselbe hervor. Die Toscas, welche sehr oft die Form von Knochen haben, weichen dagegen in der Farbe von der Grund- masse ab, sodass der Unkundige in denselben Fossilien zu er- blicken glaubt. Die Pampas sind unstreitig sehr reich an fossilen Säuge- thierresten und werden in dieser Hinsicht nie erschöpft werden. Das Aufsuchen derselben ist jedoch mit sehr vieler Mühe ver- bunden und erfordert grosse Ausdauer. Wenn man 8 Tage lang in einer Gegend gesucht und nichts gefunden hat, was sich der Mühe lohnte nach Hause zu nehmen, so darf man sich die Mühe nicht verdriessen lassen, die Gegend später wieder zu durchsuchen; es kann vorkommen, dass man dabei eine so reiche Ausbeute macht, dass man glauben könnte, die Knochen wüchsen aus dem Boden. Die Fundstätten finden sich zumeist nur in den soge- nannten Comederos und den Rios und Arroyos entlang, d.h. nur hier tritt der Löss zu Tage, während er sonst überall mit einer Humusschicht bedeckt ist. Hier finden nun beständig Ver- änderungen statt, indem neue Stellen entblösst und entblösste zugedeckt werden. Bei jedem starken Regen werden eine Masse von Fossilien abgedeckt und auch wieder sehr viele Knochen zerstört. Ich bin ganz AmzGnmnos Ansicht, dass der grösste Theil der abgedeckten Thiere, die nicht von Sachkundigen ausgegraben werden, für die Wissenschaft verloren ist. FEintweder werden sie von Landleuten gefunden und aus Neugier ausgegraben, wobei sie gewöhnlich verdorben werden, oder sie werden in den Wasser- rinnen vom Regen zerstört, meistens aber wieder zugedeckt, um vielleicht nie mehr zum Vorschein zu kommen. Früher kamen nur solche Fossilien in die Museen, welche durch Zufall gefunden wurden. DAarwın ist meines Wissens der Erste, welcher eine grössere Sammlung von fossilen, aus den Pampas stammenden Säugethierresten, die er auf seinen Reisen gesammelt hatte, nach Europa brachte. In Buenos Aires er- weckten diese Thiere so sehr das Interesse FrRANncIsco XAVIER Munız’, dass er nach solchen suchte oder suchen liess. Ein- gehender beschäftigten sich BRAvArp und Secuvm damit. Me- 462 thode in das Sammeln brachte jedoch erst AmesHıno. Er sah, dass es für die wissenschaftliche Bearbeitung nicht gleichgültig sein könne, ob dieselben aus oberen oder unteren Schichten stammen, und theilte die Pampasformation nach dem Gestein seines spe- ciellen Forschungsgebietes in Stockwerke ein. AMEGHINO hat sich unstreitig um die richtige Kenntniss der Fauna der Pampasformation die grössten Verdienste erworben. Er hat nicht blos mit Methode gesammelt, sondern er war auch sehr vorsichtig im Zusammenstellen der einzelnen Stücke. Es ist in dieser Hinsicht bis jetzt viel gesündigt worden. Voll- ständigere Skelette eines Individuums sind noch sehr wenige, solche, an denen gar keine Partie fehlt, noch keine gefunden worden. Gewöhnlich werden nur vereinzelte Theile eines Thieres gefunden. Man begnägte sich jedoch nicht damit, die einzelnen Skeletttheile so aufzustellen und zu beschreiben, wie sie aus der Erde kommen, sondern man construirte aus vereinzelten Stücken, von denen man vermuthete, dass sie zur gleichen Species gehören könnten, ganze Skelette. So sind Thiere entstanden, die in Wirk- lichkeit nie vorgekommen sind. Wir sehen in Museen Skelette aufgestellt, die nicht nur aus Knochen von Thieren verschiedener Species, sondern sogar aus solchen verschiedener Genera zusam- mengestellt sind. Im Museum von Mailand befindet sich z. B. unter dem Namen Panochthus tuberceulatus ein Thier aufgestellt, dessen Panzer und Schwanz von einem Individuum des Genus Panochthus, der Schädel und Unterkiefer aber von einer Species des Genus @/yptodon herrühren. Der Schädel eines anderen dort befindlichen Skeletts, das den Namen Doedeeurus giganteus trägt, hat am meisten Aehnlichkeit mit dem des G/yptodon Damesi, doch gehört derselbe, wenn er nicht etwa aus Stücken verschiedener Thiere construirt ist, einem Genus der Beloricata an, dessen Schädel noch nicht bekannt ist. Der Unterkiefer dagegen ist von einem Panochthus; die Füsse sind, soweit ich bei oberflächlicher Prüfung urtheilen konnte, aus Individuen der Genera Panochthus und Glyptodon zusammengesetzt; der Schwanz stammt entschieden von Panochthus tuberculatus; Knochen von Doedzeurus habe ich an diesem Skelette nicht entdecken können. Die meisten solcher „Kunstthiere*, wie ich diese Dinge nennen möchte, befinden sich im National- Museum von Buenos Aires, und die dort ausgestellten Schätze dürften meines Erach- tens nur als Schaustücke betrachtet und nicht für streng wissen- schaftliche Arbeiten verwendet werden. Es sind nicht blos voll- ständige Skelette aus, Knochen von Thieren verschiedener Species und Genera zusammengesetzt. sondern sogar einzelne Skeletttheile. wie Schädel, Gliedmaassen, Panzer etc. Die Fragmente sind 465 so geschickt mit Gyps zusammengepasst, dass sie nicht blos der Laie für echt hält, sondern sogar der Fachmann irre geleitet wer- den kann. Von den meisten Skeletttheilen weiss man nicht, aus wie vielen Stücken verschiedener Individuen sie zusammengestellt sind, ja dieselben können sogar aus oberen und unteren Schichten der Pampasformation stammen. Hierüber sind gar keine Angaben vorhanden. Ich könnte hier eine Menge Beispiele anführen, wie Thiere zusammengestellt worden sind aus Knochen von Individuen verschiedener Genera, zwar nicht in unlauterer Absicht, sondern aus ungenügender Sachkenntniss. Es werden sehr oft Knochen zur Ergänzung vollständiger Skelette verwendet, die anscheinend nur kleine individuelle Abweichungen von denselben zeigen; ge- wöhnlich aber stellt sich später bei weiteren Funden heraus, dass diese Abweichungen charakteristisch sind für früher nicht sekannte Species, ja sehr oft werden sie sogar charakteristisch für ganze Genera. Ich komme immer mehr zu der Ueberzeugung, dass man durchaus nicht einzelne Stücke, wie z. B. Schädel aus Knochenfragmenten von verschiedenen Individuen zusammenflicken sollte, selbst dann nicht, wenn man sicher ist, dass sie zu glei- chen Species gehören. Lieber das fehlende Stück durch Gyps ersetzen, dann weiss man doch, dass es nicht echt ist; im an- deren Falle bestehen immer Zweifel. Auch bei Vervollständigung sanzer Skelette durch vereinzelte Knochen von anderen Thieren sollte genau und für Jedermann sichtbar angegeben werden, welche Stücke von anderen Individuen herrühren. Es liest mir fern, Herrn Burnmeister’s Verdienste schmälern zu wollen, er hat mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen: da er nicht selbst sammelt, so muss er sich mit den Stücken zurecht finden, die ihm in’s Museum gebracht werden. Er geht von der Ansicht aus, dass die Stücke besser zur Geltung kommen, wenn er sie, auf wissenschaftliche Grundlage gestützt, zusammen ver- einigt aufstellee. Wenn Sammler vereinzelte Stücke zu einem Ganzen zusammenstellen, so hat dies noch einen Zweck, wenn auch einen verwerflichen. Sie können vollständigere Skelette leichter und zu höheren Preisen an den Mann bringen als die einzelnen Stücke, wie sie in der Erde gefunden werden. Auch ich habe hierin schon Erfahrungen gemacht. Viele Museen wünschen schöne, grosse Schaustücke, während sie für unverdorbenes Material wenig Interesse zeigen. Selbstverständlich muss unter solchen Umständen die richtige Kenntniss der Säugethier - Fauna aus der Pampasformation weit hinter derjenigen der marinen Schichten Europas zurückstehen, wenn auch einige sehr gewissenhafte Gelehrte bei deren Bear- beitung mitgewirkt haben. Remmmarpr hat sich z. B. damit be- 464 snügt, nur den Schädel des Grypotherium zu beschreiben, wäh- rend er doch einen grossen Theil des übrigen Skeletts besass, weil die Knochen auf dem Transport mit anderen gemischt wor- den waren, sodass er nicht sicher feststellen konnte, welche zu dem betreffenden Schädel gehörten. Wenn er zu seinen Leb- zeiten das Material zur Verfügung gehabt hätte, welches jetzt im Besitze des Museums in Kopenhagen ist, so würde es um die richtige Kenntniss der Fauna der Pampasformation ganz anders bestellt sein. Denjenigen Gelehrten. welche sich mit der Sache beschäftigen könnten, fehlt es an genügendem und gutem Material, um mit Erfolg arbeiten zu können. Erst dann wird man aus der Fauna der Pampasformation Schlüsse für die Abstammungs- lehre ziehen können, wenn grosse und unverdorbene, Doubletten enthaltende Sammlungen, die von zuverlässigen Sammlern in den Pampas gesammelt worden sind, in die Hände strenger und ge- wissenhafter Fachgelehrter kommen. 465 >, Mineralien und Gesteine aus dem hessischen Hinterland’). Von Herrn R. Brauxs in Marburg. 1. Palaeopikrit, Webskyit und Granat von Bottenhorn. Die Palaeopikrite des hessischen Hinterlandes sind zum Theil interessant durch ihre Verwitterungsproducte, welche trotz der wesentlich gleichen Beschaffenheit dieser Gesteine sehr verschie- dener Natur sein können. Von solchen Neubildungen hat OssBere !) einen Serpentin der „Schwarzen Steine“ analysirt, und ich habe vor einiger Zeit von Amelose bei Biedenkopf Chrysotil, Metaxit, Pikrolith, Webskyit, Quarz und Kalkspath neben einigen unter- geordnet auftretenden Mineralien beschrieben ?). Seitdem habe ich bei Bottenhorn einen Palaeopikrit aufgefunden, welcher durch seine Verwitterung Anlass zur Bildung von Webskyit und Granat ge- geben hat und durch diese Verschiedenheit unsere Kenntniss von den Verwitterungsproducten des Palaeopikrit ergänzt und vermehrt. Der unten folgenden Beschreibung der Neubildungen gehen einige Bemerkungen über die Bestandtheile des Palaeopikrit, na- mentlich die chemische Zusammensetzung des Augit voraus. Der Palaeopikrit von Bottenhorn findet sich an dem Wege nach Frechenhausen unmittelbar an dem Eingang des Wal- des; das nur von einer dünnen Humusschicht bedeckte Gestein ist durch einen Bruch aufgeschlossen und hat das Material zur neuen Kirche in Bottenhorn geliefert*); seit Fertigstellung der- !) Unter hessischem Hinterland verstehe ich denjenigen Theil des rheinischen Schiefergebirges, welcher das Gebiet der oberen Lahn und Dill umfasst. ?, Ein Beitrag zur Kenntniss des Palaeopikrits und seiner Um- wandlungsproducte. Diss. Würzburg, 1877, p. 27. ®) Studien über den Palaeopikrit von Amelose bei Biedenkopf und dessen Umwandlungsproducte. Neues Jahrb. f. Min. etc,, V. Beilage, Band 1887, p. 275 —329. *) Die Verwendung, welche der Palaeopikrit findet, ist eine recht mannichfaltige und sie würde eine noch ausgedehntere sein, wenn die Verkehrsmittel bessere wären. Wie in Bottenhorn ist auch in Ober- dieten die Kirche bis zur Spitze aus Palaeopikrit erbaut und bei Oberdieten werden selbst Krippen aus ihm gefertigt; in Steinperf be- 466 selben ist der Steinbruch nicht mehr in Betrieb. Das Gestein ist zum Theil noch recht fest und scheinbar frisch, nur an den Wänden einiger Klüfte ist es zersetzt und mürbe; hier finden sich die Neubildungen, der Webskyit und Granat. Der Webskyit durchtränkt das ganz mürbe Gestein und quillt stellenweis aus demselben hervor, die Kluftwände mit einer mehr oder weniger dicken, pechglänzenden Kruste überziehend. Unter uud in dem Webskyit und auf der Rinde des Palaeopikrit sieht man die Kryställchen des Granats aufblitzen, und in Schnüren manchmal grössere Krystalle und derbe Massen von demselben. Typische Serpentine dagegen wie Chrysotil, Pikrolith und Metaxit, welche bei Amelose in den Klüften so häufig sind, fehlen hier ganz, ebenso Kalkspath und Quarz, sodass hierin zwischen den beiden Fundorten ein wesentlicher Unterschied besteht. Die Bestandtheile des Palaeopikrit sind die gewöhnlichen: Olivin, Augit, Feldspath, Magneteisen, Picotit und Glimmer. Der bei Weitem vorherrschende Gemengtheil ist der Olivin; er ist immer in wohl begrenzten Krystallen ausgebildet, deren Be- grenzung durch die Umwandlung zu Serpentin kaum an Schärfe verloren hat. Meist sind die Krystalle einfache Individuen, doch beobachtet man bisweilen auch deutliche Zwillinge, welche aber nicht, wie in anderen Gesteinen, Penetrations-, sontern Juxta- positionszwillinge sind (Fig. 1). Beide Indivi- duen sind mit der Domenfläche, welche zu- gleich Zwillingsebene ist, aneinandergewachsen, und ihre der Verticalaxe parallelen Kanten bilden einen Winkel, welcher in einem Falle zu 62 — 64° gemessen wurde, während er 65° 48° betragen muss, wenn der Zwilling genau parallel dem Makropinakoid getroffen ist. Die chemische Zusammensetzung des Olivin konnte leider nicht ermittelt werden, da die Isolirung nicht gelang, jedoch wurde mikrochemisch ein nicht unbedeutender Kalkgehalt nach- gewiesen; ein durch ein durchbohrtes Deckgläschen isolirter frischer Olivinkrystall gab, mit concentrirter Salzsäure behandelt, nach Zusatz von einem Tröpfehen Schwefelsäure sehr reichlich Gypskryställchen. Es scheint, als ob ein erösserer Kalkgehalt für den Olivin des Palaeopikrit charakteristisch sei, denn sowohl der von Amelose, wie der von den „Schwarzen Steinen“ enthält Kalk, letzterer nach der Analyse von OEBBERE sogar 14 plt. Figur 1. findet sich auf dem Friedhof ein polirtes Grabmal aus Palaeopikrit, und in dem Steinbruch daselbst fand ich behauene Platten von 1!» m Länge bei einer Breite von 60 und einer Dicke von 35 cm. 467 Bezüglich der Verwitterung des Olivin hatte ich schon früher bei Beschreibung des Palaeopikrit von Amelose bemerkt, dass sie in der Regel den normalen Verlauf nehme, bei manchen Kıry- stallen aber einen etwas abweichenden, indem sie nicht auf Rissen im Olivin vorwärts schreite, sondern ziemlich gleichmässig von aussen nach innen, und dass die neu entstandene Substanz in dem ganzen Bezirk des ursprünglichen Krystalls gleich orientirt sei und gleichzeitig mit dem Olivinkern im Innern auslösche. Dieser Art der Umwandlung sind die Olivine in dem Palaeopikrit von Bottenhorn in noch höherem Grade unterworfen, wie in dem von Amelose, sodass die sonst so charakteristische Maschen- structur hier sehr zurücktritt. Was aber ganz besonders bei diesem Umwandlungsproduct auffällt, ist der ausserordentlich starke Dichroismus desselben. Die Substanz ist blau-grün, wenn die Axe e des ursprünglichen Olivinkrystalls, gelb, wenn die Richtung der Axe b in die Schwingungsrichtung des unteren Nicols fällt. Einen ähnlichen Dichroismus habe ich an typischem Serpentin niemals beobachtet, hier sind höchstens geringe Unterschiede in dem Tone der Farbe zu bemerken. Erst bei weiter fortschrei- tender Verwitterung verlieren die Blättchen ihren Dichroismus, werden gelb und sind dann von Serpentin nicht mehr zn unter- scheiden. In dieser dichroitischen Substanz haben wir offenbar ein Uebergangsstadium zu sehen. welches bei der Umwandlung von Olivin in Serpentin vorübergehend entsteht, und in welches der Olivin zuerst übergeht, ehe er zu Serpentin wird. Äls eine solche ihrer chemischen Zusammensetzung nach zwischen Olivin und Serpentin stehende Substanz wurde bisher der Villarsit betrachtet, welcher nach Des Croızsaux (Nouv. Rech., p. 104) mit Olivn die Lage der optischen Axenebene und der ersten Mittellinie gemein hat, sich aber von diesem durch die geringere Härte und einen Wassergehalt von 6 pCt. unter- scheidet. Nach einer neueren Beobachtung von A. Lacrom!) soll dieser Villarsit weiter nichts sein als ein in normaler Weise in Umwandlung begriffener Olivin, welcher einen beson- deren Namen nicht verdient. Den hierdurch frei gewordenen Na- men könnte man wohl übertragen auf diese durch den starken Dichroismus von dem Serpentin unterschiedene Substanz, welche als ein labiles Zwischenproduct entsteht bei der Umwandlung von Olivin in Serpentin: er würde wesentlich dasselbe bezeichnen wie früher. Gleichzeitig mit der Umwandlung des Olivin in Serpentin findet eine Bildung von Tremolith statt, welcher in dem Ser- !) Bull. soc. franc. de min., X, 1887. 468 pentin farblose oder grauliche, büschelförmige Aggregate bildet und auch von dem Rande des Olivins büschelförmig in diesen sich hineinzieht, sodass bei der manchmal recht beträchtlichen Tremolithmenge das Innere des sonst frisch erscheinenden Ohivin- kerns getrübt ist. Unzweifelhaft hat hier der Kalkgehalt des Olivin bei der Verwitterung zur Bildung von Tremolith geführt. Denn der Kalk wird, wovon man sich durch einen Blick auf die zahlreichen Serpentin - Analysen z. B. in Dana leicht überzeugen kann, niemals in den Serpentin aufgenommen, sondern er findet sich bei Serpentinisirung kalkhaltiger Magnesia-Silicate m einem anderen Mineral wieder. Bei Amelose ist dieses der Kalkspath, welcher sich in grösseren Mengen auf den Klüften gefunden hat, während Tremolith in dem Gestein von Amelose nicht zu beob- achten ist. Diesen finden wir bei Bottenhorn, wo wir dagegen Kalkspath nicht antreffen. Es deutet dies auf eine Verschieden- heit der Agentien, welche bei der Verwitterung thätig gewesen sind. Der Augit ist der gewöhnliche, bräunliche, monokline Diabas- Augit. Er ist meist ohne irgendwelche regelmässige Begrenzung und tritt zwischen dem Olivin als Zwischenklemmungs-Masse auf, wobei häufig räumlich getrennte Theile durch gleichzeitiges Aus- löschen als zu einem Individuum gehörig sich zu erkennen geben. Ausser Olivin findet man als Einschluss in dem Augit hier und da schlauchförmige Glaseinschlüsse mit und ohne Bläschen. Die prismatische Spaltbarkeit giebt sich durch grobe Risse deutlich za erkennen; von einer Theilbarkeit nach einem Pinakoid ist nichts zu bemerken. Die Auslöschungsschiefe gegen ce wurde auf Spaltblättchen // © P (110) zu 38 —40° bestimmt. Die chemische Zusammensetzung des braunen, monoklinen Augits aus einem Palaeopikrit ist bisher nicht bekannt, und ich habe mich daher bemüht, dieselbe zu ermitteln. Zur Isolirung des Augits wurde der Palaeopikrit zuerst mit Salzsäure behandelt, wobei der Olivin und Serpentin zersetzt wurde. Die abgeschiedene Kieselsäure wurde durch Kochen mit Sodalösung entfernt, das zurückgebliebene Pulver durch Auswaschen gereinigt und getrocknet. Aus dem Pulver wurde der Augit mittelst des Methylenjodid isolirt, und hierbei konnte von der Eigenschaft der Flüssigkeit, mit der Temperatur das specifische Gewicht zu än- dern, mit Vortheil Gebrauch gemacht werden. Es handelte sich namentlich darum, die schwereren Theile, Picotit ete., zu entfer- nen, was bei der gewöhnlichen Temperatur des Zimmers (14°) nicht möglich war, da bei dieser auch der Augit untersank. Es wurde daher der Scheidetrichter mit der Flüssigkeit und dem Pulver in ein kühleres Zimmer (6°) gebracht, wo die Flüssigkeit schwerer wurde und der Augit nach einigen Stunden in die Höhe stieg, 469 während die schwereren Theile auf dem Boden liegen blieben und abgezapft werden konnten. Im höhere Temperatur zurück- gebracht, fiel der Augit wieder aus und enthielt nur noch, wie ich mich durch das Mikroskop überzeugte, wenige ganz winzige Körnchen von Picotit, die durch Bewegen auf Papier noch mög- lichst entfernt wurden. aber gegen die Menge des Augit kaum in Betracht kamen: im Uebrigen war der Augit frisch und rein und konnte zur Analyse benutzt werden. Im vollkommen reinen, unter dem Mikroskop ausgesuchten Körnchen konnte Chrom nicht nachgewiesen werden. Da das Methylenjodid nicht verdünnt war, ergiebt sich das speeifische Gewicht des Augits zu 3,33 — 9.34. Wie hier kann man natürlich auch in anderen Fällen durch Tem- peraturänderung Trennung und Reinigung des Gesteinspulvers be- wirken und es genügt manchmal schon, wenn man den Scheide- trichter nur mit der Hand umfasst. um zwei gerade schwimmende, im Gewicht wenig verschiedene Mineralien zu trennen. vorausgesezt, dass sie nicht zu fein gepulvert sind. Zur Analyse wurde ein Gramm angewandt, mit kohlensaurem Natron-Kali aufgeschlossen und SiO2, CaO, MgO wie gewöhnlich bestimmt, das Eisen und die Thonerde wurden als Fe203 und AlO3 gefällt und gewogen, hierauf gelöst, in die Sulfate umge- wandelt und nach dem Reduciren das FeO durch Titriren Dbe- stimmt und so 8,86 pCt. FeO gefunden. Eine besondere Probe wurde zur Bestimmung des FeO mit Flusssäure aufgeschlossen, nachdem zur Verhütung der Oxydation schwefelsaures Kali (nach Angabe von A. Kxop, Zeitschr f. Krystallographie. X, pag. 71) zugesetzt war. Der FeO-Gehalt wurde so durch Titriren eben- falls zu 8.86 pCt. gefunden, eine zufällig vollkommen genaue Uebereinstimmung, die aber zeigt, dass Eisenoxyd in erheblicher Menge nicht vorhanden sein kann. Ob durch Glühen das Ge- wicht durch Verlust von Wasser oder dergleichen vermindert wird, wurde, um das Material zu schonen, nicht festgestellt. Die Analyse hat also ergeben: (Juotient. a ei 0,836 Al203 5 6,76 0,066 ns 8,86 QaR2 7 See 0,380 MsO 11,69 0,292 98,78 Bet OF Bd 12 4,63; Mg: Fe=3,1:2,4 21. Wir haben also in dem Palaeopikrit einen normalen Thon- erde- Augit, welcher in seiner Zusammensetzung z. B. mit dem 470 von dem Gillenfelder Maar in der Eifel fast genau übereinstimmt. (RAMMELSBERG, Mineralchemie, p. 410.) Von weiteren Pyroxenen in den nassauischen Palaeopikriten erwähnt OEBBEKRE, welcher diesen Augit fälschlich als Hypersthen betrachtet und die Zusammensetzung des letzteren seinen weiteren Berechnungen zu Grunde lest, noch „intensiv lJauchgrünen Chrom- diopsid“, welcher in dem der „Schwarzen Steine* sogar 10 pCt. des ganzen Gesteins ausmachen soll. Ich habe aber nur in einem meiner Dünnschliffe des Palaeopikrit von den „Schwarzen Steinen“ einmal ein grünes Körnchen gefunden, welches vielleicht Uhromdiopsid sein kann, sonst aber niemals in einem der an- deren Palaeopikrite Chromdiopsid nachweisen können und ich möchte daher vermuthen, dass bei OEBBERE eine Verwechselung mit einem Stück von einem anderen Fundort vorgekommen ist, vielleicht mit dem Palaeopikrit von Schwarzenstein bei Trogen im Fichtelgebirge, in welchem nach GünmseL (Fichtelgebirge, p. 151) sehr reichlich Chromdiopsid vorkommt. Das Magneteisen, mit dem Magneten leicht auszuziehen, enthält Chrom; OEBBERE erwähnt dies von dem der „Schwar- zen Steine“, ich habe es auch in dem von Bottenhorn nach- weisen können. Der nicht magnetische Picotit ist reich an Chrom und ertheilt schon in sehr geringen Mengen der Borax- perle die intensiv smaragdgrüne Färbung. Die ehemalige An- wesenheit von Feldspath wird durch trübe, "graue Partieen angedeutet, nur selten findet man frischere, Zwillingsstreifung zei- gende Körnchen. Der in geringer Menge vorhandene Mangnesia- slimmer ist wohl secundärer Entstehung, wie bei Amelose. In der durch Behandlung des Gesteins von Bottenhorn mit Salzsäure erhaltenen Lösung war Nickel mikrochemisch sehr deut- lich nachweisbar, auch die Palaeopikrite von den „Schwarzen Steinen“ und der Grube „Hilfe Gottes“ enthalten nach OEBBERE Nickel. Es ist ja bekannt, dass SANDBERGER das Vorkommen der Nickelerze mit dem Palaeopikrit wegen dessen constanten Nickelgehaltes in Verbindung bringt und glaubt, das Nickel stamme aus dem Palaeopikrit bezw. dem Olivin desselben. Diese Ansicht hat in der That sehr viel Wahrscheinlichkeit für sich, denn in der Grube „Hilfe Gottes“ wurde früher Nickel gewonnen und auch bei Bottenhorn findet sich in der Nähe des Palaeopikrits ein durch einen Schacht aufgeschlossenes, aber bis jetzt nicht abgebautes Lager von Nickelerzen. Auffallend ist es nur, dass man auf den Spalten des Palaeopikrit keine Nickelerze antrifft. Von den Bestandtheilen des Palaeopikrit sind namentlich der Olivin und der Augit der Verwitterung unterworfen und geben Anlass zu Neubildungen, welche sich auf Klüften und Spalten Re 471 des Gesteins absetzen. Aus dem Olivin bezw. Olivinserpentin hat sich bei Bottenhorn Webskyit, aus dem Augit Granat gebildet. Besonders bemerkenswerth ist das Auftreten des Webskyit bei Bottenhorn durch die von Amelose etwas abweichenden gene- tischen Verhältnisse, welche den Webskyit hier direet mit dem Olivin-Serpentin, nicht aber, wie bei Amelose, mit auf Spalten abgesetzten Serpentin-Varietäten verbinden. ' Die Umwandlung des Olivn in Webskyit kann man unter dem Mikroskop Schritt für Sehritt verfolgen und sie stellt sich in folgender Weise dar: Zunächst entsteht aus dem Olivin das oben erwähnte, stark dichroitische Mineral, welches ziemlich stark doppeltbrechend ist, einheitlich polarisirt und gleichzeitig mit einem etwa noch vor- handenen Olivinkern aulöscht!: wegen dieser Eigenschaften, na- mentlich wegen des starken Dichroismus halte ich es nicht für Serpentin, sondern für ein Uebergangsstadium von Olivin zu Ser- pentin. In diesem Stadium ist dies Mineral ganz durchstäubt von undurchsichtigen, kleinen Oktaöderchen, Stäbchen und Tri- chiten, die wohl als Magneteisen zu deuten sind. Im zweiten Stadium sind die Krystalle gelb, nicht mehr dichroitisch und nicht mehr so einheitlich polarisirend, sie besitzen nun die Eigen- schaften des gewöhnlichen Serpentins in den Formen des Olivin. Die zahlreichen Magneteisen-Partikelchen sind hier fast vollständig verschwunden, statt derselben aber findet man viele gelbe Oktaöder innerhalb der Olivinform im Serpentin, deren Deutung einige Schwierigkeit machte; bei Behandlung mit Salzsäure lösen sie sich wie der Serpentin, an Spineli ist daher nicht zu denken, und bei einem anderen oktaädrischen Mineral waren sie nicht unterzubringen, bis ich durch Untersuchung bei stärkerer (200- facher) Vergrösserung eine Erklärung für diese Gebilde fand: ihre Form verdanken sie dem Magneteisen, ihre Masse ist Ser- pentin, es sind Pseudomorphosen von Serpentin nach Magnet- eisen. Bei Durchmusterung eines Schliffes bei der erwähnten Vergrösserung bemerkt man alle Uebergangsstadien; ein Magnet- eisen-Krystall wird zuerst an einer der Ecken angegriffen, das Magneteisen verschwindet und wird fortgeführt oder wohl bei der Bildung des Granates wieder benutzt. Die Umwandlung schreitet fort, der Magneteisen-Krystall, dessen Dimensionen in der Masse noch deutlich zu erkennen sind, wird kleiner, bis er zuletzt vollständig verschwunden ist. Der an seine Stelle getretene Ser- pentin hebt sich von dem übrigen Serpentin deutlich ab durch Rauhigkeit auf den ehemaligen Oktaöderflächen. Auf diese Weise ist zuletzt alles anfangs ausgeschiedene Magneteisen aus dem Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 31 412 Serpentin wieder verschwunden und auch das letzte Anzeichen desselben, die im Serpentin erhaltene Form verschwindet bei der weiteren Umwandlung, deren Endproduct der Webskyit ist. Während bisher die Form des Olivin erhalten geblieben ist, wird sie nun bei dem Uebergang in Webskyit wegen der mit der Wasseraufnahme verbundenen Volumzunahme der Substanz zu eng, sie öffnet sich und die Masse fliesst heraus, nicht sofort in den amorphen Webskyit übergehend, sondern, ganz wie bei Amelose, erst ein Zwischenstadium durchlaufend, in welchem die Masse aussieht wie ein höchst feinkörniges Aggregat mit Aggregatpola- risation. . Aus diesem entsteht dann schliesslich der amorphe Webskyit. Selten findet man ihn noch in der Form des Olivin, in welchem Fall er sich durch seine einfache Lichtbrechung leicht vom Serpentin unterscheidet, meist bildet er das Bindemittel des ganz zerreiblich gewordenen Gesteins und quillt auf dünneren und dickeren Adern nach aussen, eine schwarz-grüne, vielfach ge- borstene, bis centimeterdicke Rinde auf der Kluftwand bildend. In den übrigen Eigenschaften stimmt der Webskyit von Bottenhorn mit dem von Amelose im Wesentlichen überein; seine Farbe ist schwarz-grün, der Bruch muschelig; das specifische Gewicht wurde zu 1,745 bestimmt. - Vor dem Löthrohr ist er, ebenso wie der von Amelose, in dünnen Splittern zu einer stark magnetischen Kugel schmelzbar }). Die von mir ausgeführten Analysen ergaben folgende Zu- sammensetzung:! 1. II. ui Mittel. Quotient. IV. SO: - un 0,11..:806, 141. Di.LIr Sb 8 Ber FeO ns 8,06,.,.:4,28. 1,9200 Ee03.:.:.., 15,85 „.El,52...10.92 _- — — MeO: ....-v„16,75 17928. h7.46, 1 Or H>0 20,1%, 10,18, 10.48 50559 11.00 Aline: 2629 2125 — 2120 [18 222,00 100,72 99,74 Unter I— II sind die Resultate der Analysen angegeben, unter aq ist das unter 110° entweichende Wasser, unter H20 das erst bei der Glühhitze weggehende Wasser verstanden. In den Mittelwerthen ist das Eisenoxyd als Oxydul in Rechnung gebracht. Die Zusammensetzung führt hiernach auf die Formel !) Meine frühere Angabe, der Webskyit sei unschmelzbar, ist nicht richtig; er zerspringt nach längerem Blasen in kleine Splitter, die bei fortgesetztem Blasen zu einer Kugel zusammenschmelzen. 475 Ha (Mg, Fe) SiOa + 2 aq, worin MgO : FeO sehr annähernd wie 7:3 ist. Berechnet man hierfür die jener Formel entsprechen- den Werthe, so erhält man die unter IV angegebenen Zahlen, welche von den Mittelwerthen und auch von den directen Analysen- Resultaten nicht erheblich abweichen. Die Zusammensetzung des Webskyit von Bottenhorn weicht etwas ab von der des Webskyit von Amelose; letzterer ent- hält etwas weniger Kieselsäure und verhältnissmässig mehr Basen, sodass das Verhältniss von SiO2 : RO bei Amelose 1: 1,2—1,3 ist, während es in dem von Bottenhorn genau 1:1 ist. Zum besseren Vergleich stelle ich die beiden früher von mir mitge- theilten Analysen des Webskyit von Amelose (I und II) und zwei seit jener Zeit neu von mir ausgeführte (IH und IV) hier zusam- men, wobei ich einen einmal gefundenen geringen Thonerdegehalt von 0,4 pCt. vernachlässige, da in keinem anderen Falle Thon- erde gefunden wurde: I. 1. II. IV. Mittel. Quotient. Fe 8711, ,84:96,.,..35,255 -85;93,5735,25 „. 0,5817 Bei r.3,22 3:08 -— 335, 0 E02, ..:,9,10 9 .19..,12.08 9,43 == 91 27,,,21.97,..20,87,..21,04 +21,29...0,532 Hoi — 9,84 9,84 — 9,84 0,547 2,20 — — 1521,20. 1,18 100,13 9985 Die Zusammensetzung des Webskyit von Amelose führte mich damals zu der Formel Hs (Mg, Fe)ı Sis O13 + 6 aq, was den beiden Analysen (I, U) am meisten entsprach, wenn auch die Uebereinstimmung mit den berechneten Werthen 33,11 SiO2 . 13,48 FeO . 22,46 MgO .. 10,11 H20 .. 20,22 aq keine ganz vollkommene war. Nachdem aber jetzt die Analysen des Bottenhorner Webskyit vorliegen, glaube ich der einfacheren Formel: Ha (Mg, Fe) SiO4 + 2 aq den Vorzug geben zu müssen. Beide unterscheiden sich besonders dadurch, dass in dem Webskyit von Amelose die Summe von Eisenoxydul und Mag- nesia etwas grösser ist, als in dem von Bottenhorn, was beson- ders hervortritt, wenn man die Formel des Webskyit von Botten- horn verdreifacht: He (Mg, Fe)3 Sis Oı2 + 6 aq Webskyit von Bottenhorn, Hs (Mg, Fe)ı Sis O13 + 6 aq Webskyit von Amelose; der von Amelose enthält alsdann ein Molekül Base mehr. Das Verhältniss von SiOa : (Mg, Fe)O muss in dem ersten Falle 1:1 SL” 474 sein, was auch die Analysen ergeben, im zweiten 1: 1,3, wäh- rend die obigen vier Analysen 1 : 1,18 ergeben. Dieser Unter- schied in der Formel des Webskyit von Bottenhorn und Amelose verschwindet aber noch mehr, wenn man in dem Verhältniss der Kieselsäure zu den Basen nicht nur MgO und FeO, sondern auch das in der Glühhitze entweichende H>s0 berücksichtigen würde. Alsdann wäre SiO2 : RO bei dem Webskyit von Bottenhorn — 1:1,9, bei dem von Amelose = 1:21. Bilden wir schliesslich aus allen Analysen des Webskyit das Mittel, so bekommen wir: (Juotient. ST) 0,601 Te wer wong 0,177 MW, mr ma 0,481 | EB u a eg u € 0,561 Ag: Tree DIN 1,18 Auch hier ist das Verhältniss von SiO2 : (Mg, Fe)O =1:1,09, sodass also dem Webskyit die Formel Hs (Mg, Fe) SiO4 + 2.aa. zukommt; man könnte ihn auffassen als einen gewässerten Hydro- Olivin; an Stelle des einen Atoms Magnesia ist die aequivalente Menge Wasserstoff eingetreten, und zu der ganzen Verbindung treten zwei Moleküle Krystallwasser. Nun noch einige Worte über den Namen Webskyit. Herr Geh. Rath FErD. RoEMmER hat in dieser Zeitschrift, 1887, p. 222 sein Bedauern darüber ausgesprochen, dass man ein „unschein- bares, amorphes Zersetzungsproduct Webskyit genannt hat“, und er ist der Ansicht, dass, wollte man ein neues Mineral nach dem zu früh von uns geschiedenen ausgezeichneten Forscher benennen, es nur eine durch deutliche krystallographische Form ausgezeich- nete und in ihrer chemischen Constitution specifisch wohl be- grenzte Art hätte sein dürfen. Gegenüber diesem Eiuwande sei es mir gestattet, meine Ansicht zu äussern. Ich glaube, dass auch ein amorphes Mineral einiges Interesse verdient, wenn es eine in ihrer chemischen Constitution speci- fisch wohl begrenzte Art ist, wenn es in grösseren Mengen und an verschiedenen Orten vorkommt und seine genetischen Bezie- hungen klar vor Augen liegen. Die Zusammensetzung unseres Minerals lässt sich nun, wie oben auseinandergesetzt, durch eine einfache Formel ausdrücken, und die gefundenen und berechneten Werthe stimmen für den einen Fundort sehr annähernd überein, während die Differenzen des anderen nicht erheblich sind und in den etwas abweichenden genetischen Verhältnissen begründet sein mögen. Das Mineral 475 ist specifisch wohl begrenzt durch die ungewöhnlich grosse Menge des unter 110° entweichenden Wassers und das hierdurch be- dingte, trotz des hohen Eisengehaltes so geringe specifische Ge- wicht von 1,745 — 1,771. Beide Eigenschaften schliessen eine Verwechselung mit einem anderen Mineral aus. Das Mineral ist bei Amelose und Bottenhorn in grösseren Mengen gefunden worden und würde wohl noch massenhafter hier vorgekommen sein, wenn die betreffenden Steinbrüche nicht ganz ausser Betrieb wären; ausserdem aber hat es sich noch an zwei anderen Orten des hessischen Hinterlandes, bei Steinperf und an den „Schwarzen Steinen“, gefunden, und ferner habe ich es an zwei unter nur wenigen Stücken von Reichenstein nachweisen können, sodass seine Verbreitung keinenfalls eine beschränkte ist. Hierdurch aber wird es wahrschemlich, dass es überhaupt eine Eigenschaft des Serpentins ist, unter nicht näher bekannten Um- ständen durch Aufnahme von ungewöhnlich viel Wasser in ein anderes Mineral überzugehen. Was ferner die genetischen Verhältnisse betrifft, so liegen sie so klar vor Augen, wie man es nur verlangen kann, Schritt für Schritt kann man die Entstehung unseres Minerals aus dem Serpentin, bezw. Olivin verfolgen. Ein gewisses Interesse ist daher wohl kaum dem Mineral abzusprechen. Hierzu kam noch, dass Wessky gerade in den Tagen gestorben war, in denen ich die Untersuchung des von Amelose stammenden Minerals beendet hatte, und da Wessky in einer seiner ersten grösseren Arbeiten über die Krystallstructur des Serpentin durch seine der Zeit weit vorauseilende exacte Methode Klarheit geschaffen hat, so lag es nahe, dieses mit dem Serpentin in so innigem Zusammenhang stehende Mineral nach ihm zu benennen. Und wenn dem Mineral auch die Krystallform abgeht, so bietet es hierfür in der Klarheit seiner genetischen ‚Beziehungen Ersatz. Aus diesen Gründen möchte ich den Na- men Webskyit für unser Mineral beibehalten. Der Granat ist das zweite Mineral, welches sich bei Bot- tenhorn als Neubildung findet; je nach dem Vorkommen ist er entweder in deutlichen Krystallen oder mehr in körnigen Aggre- gaten ausgebildet. Die guten Krystalle haben etwa die Grösse von Hirsekörnern, sind begrenzt von dem Granatoöder und sitzen immer auf der äusseren Rinde des Palaeopikrit, durch ihren leb- haften Glanz schon von weitem in die Augen fallend. Bei ge- nauerer Betrachtung sieht man, dass die Granatoöderflächen nicht einheitlich sind, sondern in der Richtung der Diagonalen geknickt, indem sich über jeder Fläche eine oder mehrere sehr flache 476 Pyramiden erheben, deren Spitzen selten über der Mitte, meist mehr oder weniger nach dem Rande der Fläche zu liegen. Es ‚sind wie bei dem Topazolith von der Mussa-Alp dem Granatoöder vicinale Achtundvierzieflächner, aber nicht so schön und scharf wie bei diesem. Während diese kleineren Krystalle immer ziem- lich isolirt sitzen, bilden die grösseren dieht zusammengedrängt und daher undeutlich in ihrer Form: bis 2 cm breite Schnüre zwischen dem Palaeopikrit und den alles durchtränkenden Webs- kyit. In diesen Schnüren ist der Granat häufig begleitet von grau-grünen, verfilzten Aggregaten eines faserigen Minerals, wohl Aktinolith. Die Farbe des Granats ist gelblich grün bis gras-grün, in letzteren waren durch die Boraxperle Spuren von Chrom nach- zuweisen; die kleinen, isolirt aufgewachsenen Krystalle sind voll- kommen durchsichtig, die anderen weniger. Im polarisirten Licht erweist sich der Granat als schwach doppeltbrechend und verhält sich ganz analog dem grünen Granat von Breitenbrunn): Topa-. zolithstructur mit zonenweis wechselndem Charakter der Doppel- brechung. Die vicinalen Flächen geben sich auch hier, wie bei Topazolith, durch Viertheilung der Granatoederschliffe zu erken- nen, nur sind die Grenzen der Felder nicht ganz so scharf, weil, wie oben erwähnt, die vieinalen Flächen weniger hervortreten wie bei dem Topazolith. Vor dem Löthrohr ist das Mineral ziemlich leicht zu: einer stark magnetischen Kugel schmelzbar. Säuren greifen den Granat schon vor dem Schmelzen sehr erheblich an, und durch Behand- lung desselben mit Schwefelsäure auf einem Objeetträger bekommt man direct sehr viele Gypskryställchen. Das specifische Gewicht wurde bei 12° und mit 0,55 gr an- gewandter Substanz im Pyknometer zu 3,977 bestimmt. Zur Ana- lyse wurden die grösseren, in Schnüren sich findenden Granat- -krystalle benutzt, weil von den kleinen aufgewachsenen Krystallen nicht genug Material zu beschaffen war. Ich erhielt folgende Werthe: Quotient. S03,5 Han 84, 0,582 F&e03 .... 30,12 0,188 AlsOzh ale 1,77 0,017 ION ah re 0,593 100,13 1!) C. Kurein. Optische Studien am Granat. Nachrichten von der königl. Ges. d. Wissensch. und der Georg-August-Universität zu Göt- tingen, No. 16, 1882, p: 535. — Neues Jahrb. f. Min., 1883, I, p. 141. Unser Granat ist demnach ein Kalkeisengranat, dem nur wenig Kalkthongranat isomorph beigemischt ist. Bei der mikro- chemischen Prüfung auf Thonerde, wobei dieselbe durch Cäsiumsulfat als Cäsiumalaun nachgewiesen werden sollte, bekam ich immer Alaunkrystalle in solcher Menge, welche mit der durch die quan- titative oder durch die gewöhnliche qualitative Analyse erhaltenen Thonerde in gar keinem Verhältniss standen und welche nur durch das vorhandene Eisenoxyd so zahlreich entstehen konnten. Die weitere Verfoleung hat ergeben, dass in der That die Lö- sung eines reinen Eisenoxydsalzes mit Cäsiumsulfat ganz ebenso Alaune liefert wie die Lösung eines Thonerdesalzes und dass beide Alaunarten unter dem: Mikroskop sich nicht unterscheiden lassen. Es geht also hieraus hervor, dass man nur dann die 'Thonerde mikrochemisch als Alaun nachweisen kann, wenn Eisenoxyd nicht vorhanden ist; im anderen Falle muss man beide trennen, was immerhin seine Schwierigkeiten hat. Genetische Verhältnisse: Aller Granat, welcher sich bei Bottenhorn findet, ist unzweifelhaft secundärer Entstehung, und, wie der Olivin die Elemente geliefert hat für den Webskyit, so hat der andere Hauptbestandtheil des Palaeopikrit, der Augit, das Material gegeben zur Bildung des Granat; der Process der Verwitterung, welcher zur Neubildung des Granats geführt hat, ist aber kein einfacher, es hat vielmehr neben Oxydation ein mannichfacher Austausch der Bestandtheile der Mineralien statt- gefunden, durch welchen aus dem 'Thonerde - haltigen Augit ein Kalkeisengranat mit sehr wenig Thonerde und als Thonerde- Magnesia-Mineral Helminth oder etwas Aehnliches der Hauptsache nach entstanden ist. | Der Granat findet sich niemals in den frischeren Theilen des Gesteins, sondern immer in der äussersten Rinde und nur da, wo der Olivin-Serpentin in Webskyit übergeht. Wenn man die Dünnschliffe durchmustert, so findet man vereinzelte Granatkry- stalle im Webskyit liegend, welehe nach einer gewissen Richtung hin wohl kleiner, aber immer zahlreicher und dichter gedrängt werden, und geht man diesen Schwärmen weiter nach, so sieht man, dass sie von einem 'Augitkrystall ausgehen, welcher dann von einem dicken Kranze kleiner Granatkrystalle umgeben ist. Während der Augit auch in dem serpentinisirten Palaeopikrit noch verhältnissmässig frisch ist, wird er gegen die Rinde hin allmählich etwas trüb und die vorher lebhaften Polarisations- farben werden schwächer; an denjenigen Stellen der Rinde, wo der Olivin-Serpentin in Webskyit übergeht, umgiebt sich auch der Augit mit Granatkrystallen, deren Menge mit dem Verschwinden des Augits immer zunimmt. DBisweilen findet man den Augit 4718 schon in mehrere Theile getrennt, welche, durch Granatkrystalle und eingedrungene Webskyit- Substanz getrennt, ihren ehemaligen Zusammenhang durch gleichzeitiges Auslöschen kund geben und von denen aus zahlreiche Granatkrystalle in die umgebende Ser- pentin - Webskyit - Masse ausschwärmen; bisweilen ist der Augit bereits vollständig verschwunden, und seine ehemalige Stelle wird durch eine besonders grosse Anhäufung von Granaten angedeutet. Es geht hieraus hervor, dass das Auftreten des Granats an die Verwitterung des Augit gebunden ist: nur in der Nähe des ver- witternden Augits findet sich Granat. Die Thonerde des Augits, welche nur zum kleinsten Theil in den Granat übergenommen wird, finden wir wieder in einem Mineral, das nach seinem optischen Verhalten und seiner Aggre- sation wohl als Helminth gedeutet werden muss. In dem Webs- kyit, zusammen mit Granat, findet man rings um den verwitterten Augit herum wurmähnlich gekrümmte oder halbmond- bis kreis- förmige Aggregate eines Minerals, welches in den frischeren Theilen des Gesteins vollständig fehlt. Es sind kleine, dünne Blättchen, welche sich mit ihrer breiten Seite an einander gelegt haben, aber nicht unter einander parallel sind, sondern mehr oder weniger vom Parallelismus abweichen, wodurch die mannichfal- tigsten gekrümmten Gestalten entstehen. Im polarisirten Licht zeigen sie lebhafte Farben und bisweilen zierliche schwarze Kreuze radialfaseriger Aggregate. Die Farbe eines einzelnen Blättchens im Querschnitt ist wegen des Dichroismus verschieden: grün oder selb; grün wenn die Längsrichtung des Querschnitts mit der Schwingungsrichtung des Nicols zusammenfällt, ‘gelb nach einer Drehung um 90°, wenn also die zur Ebene des Blättchens Nor- male in die Schwingungsrichtung des Nicols fällt. Diese Eigen- schaften stimmen durchaus überein mit dem von A. v. Lasaurx!) beschriebenen und abgebildeten Helminth aus dem Diabas von Kellenbach im Simmerthale, Reg.-Bez. Coblenz, in welchem er mit einem für Apophyllit gehaltenen Mineral als 'Neubildung vorkommt. Ebensolchen Granat findet man an den „Schwarzen Stei- nen“, in deren Nähe ihn auch OEBBERE gefunden hat, und bei Steinperf, an beiden Orten mit Pikrolith auf Klüften im Pa- laeopikrit. Es mag hier darauf hingewiesen werden, dass mit dem 1) Beiträge zur Kenntniss der Eruptivgesteine im Gebiete von Saar und Mosel. Verhandl. d. naturhist. Vereins d. preuss. Rheinlande u. Westfalens, 1878. $ 479 ‚Granat von Bottenhorn das sogenannte Demantoid!) von Poldne- waja, Distriet Syssersk in der chemischen Zusammensetzung und dem Vorkommen nahe übereinstimmt. Die Zusammensetzung der licht gras-grünen Varietät: 35,56 SiOs . 0,57 AlO3 . 30,80 Fe203. 0,64 FeO . 33,05 CaO . 0,16 MgO weicht nur unerheblich von der unseres Granats ab, und das Vorkommen scheint ein sehr ähnliches, da auch der Granat von Syssersk in einem Serpentin- gestein (Diallag-Serpentin) vorkommt und secundärer Entstehung sein soll. Er findet sich nach Lösch (l. ec.) mit Dolomit, etwas Thonsubstanz und Magneteisen in vorwaltend Serpentinasbest füh- renden Kluftausfüllungen und von denselben Mineralien begleitet auch auf „Kluftflächen eines eigenthümlichen, serpentinartigen Gesteins*, zugleich aber auch, mehr oder minder gut kenntlich, in demselben. Auch die fast ebenso zusammengesetzten grünen Granaten ’?) in dem Diallag-Serpentin-Gestein von Dobschau in Ungarn schei- nen :seceundärer Entstehung zu sein, wenigstens liegen sie in dem Serpentin-Gestein fast ausschliesslich um den verwitternden Diallag herum. Da mir aber nur ein Schliff dieses Gesteins zu Gebote steht, so vermag ich es nicht ganz bestimmt zu behaupten. 2. Pseudomorphose von Kalkspath nach Olivin und Chrysotil. An der Landstrasse bei Amelose, ungefähr 200 Schritt ober- halb des Palaeopikrit-Bruches findet man, durch einen Steinbruch aufgeschlossen, Diabas, Kalkstein überlagernd. Der Diabas ist stark verwittert und mürbe, von bräunlich gelber Farbe und durchzogen von zahlreichen Schnüren von Chry- sotil und faserigem Kalkspath. In der Ausbildung der Faserschnüre des Kalkspathes be- merkt man sofort grosse Aehnlichkeit mit denen des Chrysotil, denn ganz ebenso wie die Fasern des Chrysotil wellig gebogen und gekniekt sind, sind es auch die Fasern des Kalkspath, sodass man schon hierdurch auf einen genetischen Zusammenhang beider schliessen kann. Und in der That sieht man schon mit unbe- waffnetem Auge an dem Handstück, dass in diesen Schnüren der Kalkspath allmählich an die Stelle des Chrysotils getreten ist: man findet Schnüre, die an der einen Seite noch ganz aus Chry- . ) A. Lösch. Neues Jahrbuch für Mineralogie ete., 1879, p. 785 bis 791. — Verhandl. d. kais. russ. miner. Ges. (2), 16. Sitzungspro- tokolle des Jahres 1880, p. 299-— 302. ?) vergl. RAMMELSBERG, Mineralchemie, p. 477. 480 sotil bestehen; weiterhin bemerkt man zwischen den Chrysotil- fasern solche von Kalkspath, deren Menge immer mehr und mehr zunimmt, bis schliesslich an der anderen Seite die Schnüre nur noch aus Faserkalk bestehen. Dasselbe beobachtet man im Dünnschliff unter. dem Mikro- skop, wo man noch deutlicher sieht, dass an Stelle des prae- existirenden Chrysotils der Kalkspath getreten ist. In den noch ziemlich frischen Chrysotil dringt von "beiden Kluftflächen her zungenförmig Kalkspath sein, anfangs wenig, zuletzt in solcher Menge, dass nur noch in der Mitte Chrysotil übrig bleibt, bis schliesslich auch dieser verschwindet und die Schnüre vollständig aus Faserkalk bestehen. Hierbei bleibt im Allgemeinen der äussere Habitus der Schnüre, die Biegungen und Kniekungen, unverändert, nur ist die Faserung vielleicht nicht mehr so fein wie bei dem Chrysotil. Ebensolche Pseudomorphosen von Kalkspath nach Chrysotil habe ich auf den Halden einer neuen, aber nicht in Abbau be- findlichen Nickelgrube an dem Bache Perf bei Bottenhorn aufge- funden. Soweit man aus den Handstücken und Dünnschliften erkennen kann, ist das Vorkommen ein ganz analoges. Ferner befindet sich in der Sammlung des hiesigen mineralogischen Instituts ein Stück Faserkalk aus dem Weyherhecker Thale bei Nanzenbach, welcher zweifellos von der Grube „Hülfe Gottes in der Weyherhecke* bei Nanzenbach stammt und ebenfalls eine Pseudomorphose nach Chrysotil ist. ‚Neben. den Pseudomorphosen von Kalkspath nach Chrysotil beohachtet man in dem Gestein von Amelose auch solehe nach Olivin, bezw. Olivin-Serpentin, und wenn bezüglich der ersteren etwa noch Zweifel obwalten, so werden sie beseitigt durch die wohl erhaltene, jetzt durch Kalkspath ausgefüllte Form des Olivins. Der Olivin ist hierbei zuerst in Serpentin umgewandelt und dieser, wie der Chrysotil, durch Kalkspath ersetzt. In. der Regel ist von dem Olivin - Serpentin noch ein kleiner Rest vorhanden, welcher sich bald in der Mitte des Krystalls, bald an dem Rande findet, sodass die Form des Olivins entweder in der Mitte von Serpentin, am Rande von Kalkspath, oder in der Mitte von Kalkspath und am Rande von Serpentin ausge- füllt ist (Fig. 2 u. 3). Der Kalkspath zeigt in diesen Pseudomorphosen keine Spur von Fase- rigkeit, sondern ist körnig, ein oder mehrere Körner füllen die Form. Die Grenzen von Kalk- spath und Serpentin sind häufig unregelmässig, bisweilen aber auch sehr scharf, sodass z. B. Fig.2. Fig.3. die Umrisse des inneren Kalkspathkernes genau 481 parallel gehen den äusseren Grenzen des ursprünglichen Olivin- krystalls (Fig. 2). Solche Gebilde würde man auf den ersten Blick leicht für Olivin halten können, welcher in der Mitte noch frisch und am Rande serpentinisirt ist; ein Tropfen Salzsäure aber verräth den Kalkspath. | Die übrigen Bestandtheile des Gesteins, Augit und Feldspath, sind zu einer grünen, stellenweise durch Eisenhydroxyd gelb und braun gefärbten, faserigen und schuppigen chloritischen Masse umgewandelt, in der man von den ehemaligen Krystallumrissen nur die Leisten des Feldspaths schwach angedeutet sieht. Die Verhältnisse, unter denen die Bildung dieser Pseudo- morphosen stattgefunden hat, mögen etwa die folgenden sein: Das in der Erde circulirende Kohlensäure-haltige Wasser hat auf den in der Nähe des Diabases reichlich vorkommenden Kalk lösend eingewirkt und ist zu einer im Allgemeinen nicht gesättigten Lösung von doppeltkohlensaurem Kalk geworden, welche Kohlen- säure noch im Ueberschuss enthielt; diese Lösung hat auf ihrem weiteren Wege den Diabas durchdrungen und auf die Bestand- theile desselben durch die überschüssige Kohlensäure zersetzend eingewirkt. Hierdurch ist der Olivin zuerst in Serpentin umge- wandelt und gleichzeitig hat sich, wie überhaupt häufig, Chrysotil auf schmalen Klüften abgesetzt. Bei weiterer Einwirkung von Kohlensäure - haltigem Wasser auf Serpentin wird er in hohem Grade von demselben angegriffen, wie wir aus den Versuchen von RıcHarp MÜLLER!) ersehen können. Durch die Zersetzung und Wegführung des Serpentins ent- stehen Hohlräume im Gestein, der Zusammenhang wird gelockert und es zerfällt, wenn kein neues Bindemittel eintritt, zu feinem Grus, wie das z. B. bei dem Palaeopikrit von Amelose im hohem Grade der Fall ist. In unserem ‘Gesteine aber werden die ent- standenen Hohlräume sofort wieder ausgefüllt, indem der Kalk- spath die Stelle des Serpentins einnimmt, und da die Faser- structur des Chrysotil und die Form des Olivin noch deutlich im Kalkspath erhalten ist, so geht hieraus hervor, dass die Um- wandlung ganz allmählich vor sich gegangen ist. Die Magnesia des Olivin findet man z. Th. auf den Klüften des liegenden Ge- steins als Braunspath wieder‘ und die Kieselsäure mag wohl in das Gestein eingedrungen sein. Mit den hier beschriebenen Pseudomorphosen stimmen der Entstehung nach die von A. Maperung behandelten?) „Metamor- phosen von Basalt und Chrysolith von Hotzendorf in Mähren“ !) Mineralogische Mittheilungen von TSCHERMAK, 1877, p. 25. ?) Jahrb. d. k. k. geolog. Reichsanstalt, 1864, p. 1. 482 überein. Auch hier ist der Olivin unter Erhaltung der Form durch Kalkspath ersetzt, und der Kalk stammt ebenfalls aus den in der Nähe anstehenden, kalkhaltigen Gesteinen. Ebenso hat vor einiger Zeit E. Srecner!) Pseudomorphosen von Kalkspath nach Olivin aus einem Diabas von Head of Pier-Aberdour in Fife beschrieben und abgebildet. welche auch nicht direet aus dem Olivin, sondern aus chloritischer Substanz hervorgegangen sind, aber noch deutlich die Olivinform zeigen. !) 'TSCHERMAK. Mineralog. u. petrogr. Mitth., X, p. 177, 1887. 483 >. Äsarbildungen in Norddeutschland. Von Herrn G. BERENDT in Berlin. Im' vergangenen Sommer hatte ich Gelegenheit auch bei uns in Norddeutschland mehrfach stundenlang über echte Äsar zu wandern, wie sie unsere schwedischen Nachbarn wohl grösser, aber kaum deutlicher aufzuweisen haben. Herrn ScHRöDER ge- bührt das Verdienst, zuerst auf diese schmalen und steilen Kies- rücken aufmerksam gemacht zu haben, wie er sie in seinen Auf- nahmegebiet in der Gegend von Brüssow besitzt und in der Folge wohl eingehend beschreiben wird. Bereits im Frühsommer besuchte ich in Gemeinschaft mit ihm und Herrn BEUSHAUSEN mehrere solche Kämme auf Section Wallmow und Gramzow östlich Prenzlau. Die von mir im September d. J. untersuchten Rücken be- finden sich in der Gegend westlich und südlich Pasewalk und gleichen: denen -der Brüssower Gegend auf's Haar. Wie ich jene beim ersten Anblick für echte Äsar erklärt habe, so bin ich auch heute, nachdem ich inzwischen schwedische und auch norwegische Äsar an Ort und Stelle gesehen habe, keinen Augenblick zweifel- haft, dass wir es mit ein und derselben Bildung hüben wie drüben zu thun haben. Mögen die Meinungen über die Entstehungsweise solcher Äsar immerhin noch eine Weile auseinander gehen, die Thatsache ihres Vorkommens in Norddeutschland, wo sie bis jetzt unbekannt waren, ist aber nicht mehr zu läugnen. Zum Beweise dessen genügt ein Ausflug von Pasewalk aus, entweder zu dem südlich der Stadt bezw. des Dorfes Rollwitz und des alten Chausseehauses längs der Kunststrasse sich hin- ziehenden und in den Eiskellerbergen bei Malchow, dem Köth’- schen Berge und einem bis in die Gegend von Dauer und zum Rande des Ueckerthales zu verfolgenden Kiesrücken besonders deutlich hervortretenden Äs, oder zu der auf dem anderen, west- lichen Ufer des breiten Ueckerthales entwickelten Äs-Gruppe von Wilsikow-Werbelow westlich Pasewalk. Dass ein solcher Ausflug lohnend, dafür zeugt schon das umstehend beigefügste Kärtchen der letztgenannten, nebenflussartig sich schaarenden Äs - Gruppe, welches im Maassstabe 1: 37,500 ein verkleinertes Bild des topographischen Messtischblattes giebt. 484 Äsarbildungen der Gegend von Pasewalk. re. By] Auf die nahe liegenden Fragen: „warum sind, wenn die Äsar hier doch so deutlich in die Augen springen, nicht schon lange Äsar aus Norddeutschland bekannt geworden?“ und „warum finden sie sich nicht in grösserer Zahl und ebenso allgemeiner Verbrei- fung wie in Schweden?“ antworte ich zunächst mit der Gegen- frage! „warum ist das noch vielmehr in die Augen springende Vorhandensein und der Verlauf der kürzlich von Oderberg bis Strelitz beschriebenen südbaltischen Endmoräne nicht noch weit früher bekannt geworden?“ Frage und Gegenfrage möchte ich selbst aber damit beantwortet glauben, dass eben immer noch die Bescheidenheit der landschaftlichen Reize und die oft nicht zu läugnende, ermüdend wirkende Eintönigkeit der Reisen im Flach- lande die meisten Geologen abhält, ihre Schritte freiwillig hierher zu richten. In’s Besondere für die Äsar kommt aber noch ein weiterer Grund hinzu. Denselben glaube ich mit Recht in dem bis vor Kurzem verkannten Alter derselben gefunden zu haben. Bis vor Kurzem galten die Äsar in ihrem Heimathlande Schweden für 485 eine der jüngsten, dem Ober - Diluvium entsprechende Bildung, weil sie stets auf dem Geschiebemergel gefunden wurden und von keiner jüngeren Bildung, ausser in einzelnen Fällen von Alluvium, bedeckt waren. Nun hat aber jüngst Herr De GereR den Beweis geführt, und habe ich selbst unter seiner Führung mich überzeugt, dass die Äsar in Süd-Schonen unter den hier jüngeren, mit grösster Wahrscheinlichkeit unserem Oberen entsprechenden Geschiebemergel untertauchen und nur mit ihrem höchsten Kamme oder mit ein- zelnen Kuppen denselben durchragen. Was dort begonnen, hat sich weiter nach Süden naturge- mäss in erhöhtem Maasse fortgesetzt, und statt die, wie es scheint, doch verhältnissmässig grosse Seltenheit scharf heraustretender Äsar auffällig zu finden, muss man vielmehr bewundern, wie es möglich war, dass so schmale und scharfe Rücken überhaupt dem Andringen der folgenden allgemeinen Vereisung standhalten und auf so lange Erstreckung dem Auge noch deutlich sichtbar blei- ben konnten. Allerdings sieht man auch an den wenigen, die sich so deutlich erhalten haben, Anzeichen oft gewaltiger Stauchung mit der der Obere Geschiebemergel, als die Grundmoräne dieser letzten Vereisung, an den Kieshügeln abstösst. Ja es kommen Fälle vor, wo der Geschiebemergel, in fast senkrechter Wand am Kies abstossend, die eine, der Kies die andere Hälfte des Rückens ausmacht, wie z. b. an den Eiskellerbergen bei Malchow; oder wo der Geschiebemergel, gangartig in den Kieshügel hineinge- presst, steil in der Mitte desselben beim Abbau des Kieses stehen geblieben ist, wie an der Mühle bei Dauer, halbwegs zwischen Pasewalk und Prenzlau. In der Regel aber geht die Decke des Geschiebemergels über die niedrigeren Stellen des Kieshügels fort, kriecht zuweilen,. und zwar beiderseits auf den Seiten des Rückens bis zu halber oder dreiviertel Höhe hinauf und lässt dann die höheren Theile oder Kuppen des Kammes entweder frei, oder doch nur von dünner Decke lehmiger Reste verschleiert hervortreten. Das Innere des Äs zeigt in der Pasewalker Gegend, wo nicht besagte Stauchungen die Schichten oft senkrecht gestellt haben, regelrechte, aber beiderseits abfallende (antiklinale) Schich- tung. Dabei lässt sich deutlich eine Zunahme des gröberen Ma- terials nach oben bemerken, während im Inneren feinere Sande mit Grand und Kies wechsellagern, ja selbst Mergelsand und feinge- schichtete Thonmergel, wie z. B. am Feldweg nordöstl. Wilsickow, auftreten. Die Oberfläche des Äs ist hier wie in Schweden oft reich- 486 lich. mit grösseren und kleineren Geschieben bedeckt, welche, wenn man nicht auf die abweichende Richtung der einzelnen Kämme, ihre flussartigen Schlangenwindungen, ihre Schaarung zu kleinen Flusssystemen achtet, sehr wohl an Endmoränen den- ken lassen. Nicht. allein aber, dass solches im vorliegenden Falle durch die angedeuteten Gründe widerlegt wird, die Äsar der Pasewalk - Brüssower Gegend stehen auch nicht einmal als Äsar mit der verhältnissmässig gar nicht so entfernten südbaltischen Endmoräne oder etwaigen och näher gelegenen Buralieibıldungen in Verbindung oder Verhältniss. Abgesehen nämlich davon, dass ihre Richtung und Lage wenig zu diesen Endmoränen stimmt, so verbietet vor Allem die Altersverschiedenheit beider Bildungen jede unmittelbare Bezie- hung auf einander. Denn während die Endmoräne im der Gegend von Fürstenwerder und Feldberg dem oberen Geschiebemergel deutlich auflagert und noch an keiner Stelle seither Geschiebe- mergel auf derselben nachgewiesen wurde, zieht sich derselbe Geschiebemergel, wie bereits erwähnt, nicht nur an den Flanken der in Rede stehenden Äsar bis fast zur Höhe hinauf, sondern geht auch vielfach, wenn nicht sogar über diese selbst, so doch über flache Einsenkungen ihres Kammes in dünner Decke, aber regelrechtem Zusammenhange fort. Die Zugehörigkeit der Äsar hier wie in Schweden ist unter Annahme der Horsr'schen Theorie ihrer Entstehung somit für die erste — vorsichtig ausgedrückt für die der letzten vorher- gehende — Vereisung entschieden, auf deren Eise ihr ursprüng- licher Absatz stattgefunden haben muss. Was diese Housr’sche Entstehungs-Theorie der Asar betrifft, deren allgemeiner Annahme man sich selbst im Amerika zuneigt, so stimmen meine Beob- achtungen in Schweden und Norwegen sehr wohl zu derselben. Ja ich finde keine darunter mit dieser Erklärung, nach welcher sie als Sand und Geröllabsatz auf dem Eise gebildeter grosser Rinn- sale des Schmelzwassers zu betrachten sind, in Widerspruch. Nur so erklärt sich z. B. der schlangenförmig gewundene, bald wieder durch eine Spaltenrichtung im Eise geradlinige Ver- lauf der Äsar, nur so ihr flusssystemartiges Siehschaaren u. a. m. Ganz besonders stimmt aber zu dieser Erklärung noch die hier wie in Schweden gemachte Beobachtung, dass der As in den meisten Fällen unmittelbar einem heutigen Wasserlaufe, einer Wiesenschlänge oder geradezu einem Thale folgt bezw. diese Senken ihm folgen. Ist der Äs der Absatz des auf dem einstmaligen Eise strö- menden Wassers — und die I1jährigen, in den „Meddelelser om 48% Grönland“ uns vorliegenden thatsächlichen Erfahrungen !), welche von schäumenden Bächen und kleinen Flüssen auf dem Eise be- richten, lassen an der Möglichkeit keinen Zweifel — so ist von vornherein anzunehmen, dass ein solcher Schmelzwasser- Abfluss, wenn er sich in Folge des unter ihm fortschmel- zenden Eises mit seinen Absätzen allmählich bis auf die Grund- moräne, den heutigen Geschiebemergel, herabgesenkt hatte, nicht plötzlich aufhören konnte, weil ja nordwärts immer noch ab- schmelzendes Eis vorhanden war. Aber dieser Abfluss konnte nicht mehr auf den Absätzen seines bisherigen Bettes statt- finden, weil dieselben bei ihrer Ankunft auf der ehemaligen Grundmoräne aus der horizontalen oder muldenförmigen Einla- gerung im Eise zu einer sattelförmigen Auflagerung, einem Kiesrücken, auf dem Geschiebemergel geworden waren. Die bisher in der Rinne geflossenen Wasser müssen also an dem Rücken abgleitend sich für eine oder die andere Seite desselben entschieden haben, oder flossen auch wohl, indem sie den sich schlängelnden Rücken an einer niedrigen Stelle durch- wuschen, bald auf der einen, bald auf der anderen Seite. Das so neben dem Rücken ausgefurchte Thal oder Thälchen wurde aber der Vorläufer des heutigen Wiesenthales, weil, wie Herr WAHNSCHAFFE erst kürzlich wieder nachgewiesen hat?), sich der Obere Geschiebemergel zum wenigsten in vielen Fällen — nur wie ein Ueberzug über die Unebenheiten der vorgefundenen Ober- fläche hinwegzieht und somit Rinnen- wie Rückenbildung der vor- hergehenden Vereisung vielfach wiedergiebt. Ein Blick auf das oben (p. 484) gegebene Kärtchen lässt diese Beziehung zwischen Rücken und Rinne auch bereits erkennen. Wie verschieden an Breite und Tiefe diese die Äsar beglei- tenden Rinnen- und Thalbildungen werden mussten, das hing eben ganz von der Wasserfülle, dem Bach- oder Stromcharakter des strömenden Schmelzwassers ab. Den hier in Rede stehenden schmalen Kiesrücken der Pasewalker Gegend folgen noch heute verhältnissmässig schmale Wiesenthäler mit kaum noch nennens- werthen Grabenläufen. Aber schon das Einmünden dieser Wiesenthäler und das Auf- hören der Kiesrücken am Rande des breiten Uecker-Thales lässt vermuthen, dass die den Rand des Uecker-Thales begleitenden, überall unter dünner Lehmdecke oder frei den Diluvialsand zei- genden Höhen, welche sich zu einer randlichen Höhenkette ver- !) Siehe auch H. Rınk:!: „Das Binneneis Grönlands“ in Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde zu Berlin, XXII, 1888, p. 422. ?), Jahrbuch d. kgl. geol. Landes-Anstalt für 1887. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 32 488 binden lassen, nichts anderes sind als der unter dem Geschiebe- mergel zum Theil verdeckte breite Sand-Äs des Uecker- Thales. „ Und verallgemeinernd möchte ich weiter vermuthen, dass die Asar-Bildung vielleicht endlich das Räthsel der schon oft — von mir bereits 1863 — erwähnten auffallenden Randstellung fast aller Höhenpunkte längs der Thäler und Rinnen in Norddeutsch- land zu lösen im Stande ist. In dieser Vermuthung bestärkte mich denn auch die im südlichen Schonen gemachte Beobachtung, dass unsere schwe- dischen Nachbarn keinen Anstand nehmen, auch breitere Höhen- rücken, welche meist nur aus Sand bestehen und bei uns un- fraglich als aus der Bedeckung des Oberen Geschiebemergels in sogenannter durchragender Lagerung hervortauchende Untere Di- luvialsande kartirt werden müssten, für Asar anzusprechen. Was aber in Schonen in mehr oder weniger unmittelbarem Zusammenhang mit den schmalen und echten Äsar des mittleren Schwedens gestattet ist, das muss nothwendig auch seine erwei- terte Anwendung auf das noch südlicher gelegene Norddeutschland finden. Bäche und Flüsse, welche in Skandinavien auf dem Eise ihre Kies und Sandmassen absetzten und so später zu Äsar gleichsam versteinerten, mussten in Norddeutschland bereits zu ansehnlichen Strömen angewachsen sein, welche in gleicher Weise breitere und breitere Sandrücken, die Fortsetzung der Asar, hinterliessen. Neben z. Th. auch in denselben aber mussten sich folgerichtig dann auch die entsprehenden Thäler. wie das Uecker-, das Randow- und das Oder-Thal ausfurchen, für deren Hinein- reichen in die Unter-Diluvialzeit und ursprüngliche Aus- und Vor- bildung in derselben erst kürzlich wieder Herr WAHNSCHAFFE sich ausgesprochen hat. Von den Strömen und ihren begleitenden Sandrücken aber kommen wir ebenso natürlich zu der flächenhaften Ausbildung der Schmelzwasser und der Sandablagerungen des Unteren Diluviums, wie sie uns schon südlich Berlin, wenn auch immer noch in Verbindung mit breiten Sand-Rücken und -Höhen entgegentritt. Alle diese Sandbildungen blicken aber nur streckenweise aus der bedeckenden Fläche des Oberen Diluvialmergels hervor, oder sind uns aus bald natürlichen, bald künstlichen Einschnitten als Z/wischenlagerung zwischen Oberem und Unterem Geschiebemergel bekannt geworden. Daher die Schwierigkeit, den Zusammenhang unter einander und mit den nördlichen Äsar sogleich zu erken- nen. Darum aber wird auch gewiss Manchem die gemachte Schlussfolgerung noch sehr gewagt erscheinen, und habe ich sie auch — obgleich sie mir schon lange sich aufgedrängt hatte — erst jetzt auszusprechen gewagt, nachdem ich echte Äsar bei 489 uns in Norddeutschland erkannt und die schwedischen selbst ge- sehen habe. | Warum — die Frage liest wohl nahe — haben wir nun keine Äsarbildung des Oberen Diluvium, wie sie doch folgerichtig ebenso gut vom Eise der letzten Vereisung hätte zurückgelassen sein können? Nirgends kennen wir solche. Und auch in Schwe- den sind solehe. obgleich man, wie erwähnt. bisher alle dortigen Äsar für so jungen Alters ‚gehalten hatte, ‚bis jetzt nicht nach- gewiesen worden. Es scheint mir daraus hervorzugehen, dass eben eine merkliche Verschiedenheit der das Abschmelzen der ersten und der zweiten Vereisung begleitenden Umstände obwaltete. Und darf ich zum Schluss auch eine Vermuthung hierüber aussprechen, so glaube ich diese Verschiedenheit in den grossen Niveauschwankungen und Lagerungsstörungen suchen zu dürfen, welche nach den verschiedensten bisher gemachten Beobachtungen übereinstimmend in die Zeit des Diluviums verlegt werden und meines Erachtens gerade zum Schluss der ersten Vereisung statt- sefunden, ja mit derselben vielleicht in engem, bedingendem Zu- sammenhange gestanden haben. Durch sie fanden dann die auf dem noch nicht fortgeschmolzenen Eise fliessenden Schmelzwasser erhebliche Massen aus dem Untergrunde des Eises in ihren Bereich sekommenen Gesteins und Gesteinsschuttes, welche sie in ihren Rinnsalen ablagern und somit als Äsar zurücklassen konnten. Das Abschmelzen der letzten Vereisung fand dagegen, wie schon die gleichmässige, deekenförmige und meist oberflächliche Lagerung ihrer Grundmoräne, des oberen Geschiebemergels und manche andere Beobachtungen annehmen lassen, in verhältnissmässiger Ruhe statt und boten sich den auf der Oberfläche des Eises fliessenden Schmelzwassern nirgend mehr aus derselben hervor- ragende Gesteinsmassen, welche den zur Bildung von Äsar nöthi- gen Stoff hätten liefern können. Wie dem aber auch sei; mögen dem einen oder anderen der Fachgenossen solche Vermuthungen, deren Aussprache, gerade durch den Widerspruch, den sie unbedingt finden wird. Klärung in die Verhältnisse zu bringen geeignet ist. mehr oder weniger gewagt erscheinen; mögen die Meinungen über die Entstehungs- weise der Äsarbildungen noch mannichfach auseinander gehen; das Vorhandensein von Äsar auch bei uns in Norddeutsch- land ist, wie ich zum Schluss wiederholen zu müssen glaube, ebenso wie die vorhandene Endmoränen-Bildung, eine nicht mehr zu umgehende und schwer wiegende Thatsache, von der sich jeder an Ort und Stelle zu überzeugen im Stande ist. 32* 490 4. Die Stegocephalen und Saurier aus dem Rothliegenden des Plauen’schen Grundes bei Dresden. Von Herrn HERMANN ÜUREDNER in Leipzig. Siebenter Theil. Palaeohatteria longicaudata URreED. Hierzu Tafel XXIV bis XXVI und 24 Text-Figuren in Zinkographie. (I. Theil: Jahrg. 1881, p. 298;. — U. Theil: Jahrg. 1881, p. 574; III. Theil: Jahrg. 1882, p. 213; — IV. Theil: Jahrg. 1883, P.. 2715, .--..Y. Theil: Jales7LES m 76093: — VI. Theil: Jahrg. 1886, p. 576.) Schon . seit Jahren befinde ich mich im Besitze mehrerer Exemplare von Skeletten aus dem Rothliegend-Kalk von Nieder- Hässlich im Plauen’schen Grunde, die sich vor ihren dortigen Genossen durch ihre Grösse, ihre langen Rippen, ihre starkwan- digen, biconeaven Wirbelhülsen, durch ihren ausserordentlich lan- gen Schwanz, sowie durch ihre wohl erhaltenen Hand- und Fuss- wurzelknochen auf den ersten Blick unterscheiden. Ich hielt sie trotzdem anfänglich ebenfalls für Stegocephalen, wenn auch für Repräsentanten einer besonderen Gruppe, verkannte aber schon damals ihre Aehnlichkeit mit gewissen Reptilien nicht. Seitdem haben sich die Reste dieses interessanten paläozoischen Wirbel- thieres in unserer Sammlung um so viele gemehrt, dass mir augenblicklich die z. Th. wohlerhaltenen Skeletttheile von 16 Indi- viduen und zwar fast alle auf Platte und Gegenplatte vorliegen. Bei der allmählich weiter. fortgeführten, vergleichenden Unter- suchung stellte sich mit immer grösserer Sicherheit heraus, dass wir es mit einem echten Reptil zu thun haben und zwar mit einem Rhynchocephalen, nämlich mit einem Verwandten der neuseeländischen Hatterea. Wegen der mannichfaltigen Bezie- 491 hungen zu letzterer habe ich diesen uralten: Vertreter jener. Ord- nung als Palaeohatterta bezeichnen zu dürfen geglaubt. Auch diesmal habe ich die Beihülfe meines Schülers, ‚des Herrn Franz ErzoLpd im Sammeln der beschriebenen Reste und im Reinzeichnen der Mehrzahl der gegebenen Abbildungen dankbar anzuerkennen. w I. Anatomische und vergleichende Beschreibung des Skelettes von Palaeohatteria ÜRED. I. Die Wirbelsäule. Die Wirbelsäule von Palaeohatteria zliedert sich in vier Abschnitte und zwar in denjenigen des Halses, des Rumpfes, des Saecrums und des Schwanzes. Die Anzahl der sacralen Wirbel beläuft sich wahrscheinlich auf 3, vielleicht auf 4, — diejenige der Caudalwirbel auf etwa 55 und die der praesacralen Wirbel auf 25 bis 27. Von letztgenannten dürften etwa die 6 ersten als Halswirbel anzusprechen sein. Die Länge der praesacralen Region der Wirbelsäule be- trägt gegen 160 mm, des sacralen Abschnittes 20 — 25 mm und des Schwanzes mindestens 250 mm, — die Gesammtlänge also gegen 4530 mm. Die grosse Zahl der Caudalwirbel und die da- durch bedingte Länge des Schwanzes gehören zu den am ersten in’s Auge fallenden Eigenthümlichkeiten von Palaeohatterta, durch welche sie sich direct von den tonnenwirbligen Stegocephalen unterscheidet, da diese, nämlich BDranechtosaurus und Melaner- peton, nur 15 — 17 Schwanzwirbel aufzuweisen haben. Dahin- gegen wiederholt sich bei vielen Sauriern sowie bei den ihnen ähnlich gestalteten sanduhrwirbligen Stegocephalen ein ähnliches Vorherrschen des Schwanzes über die übrigen Körperabschnitte. Die Wirbeleentra. Die Centra sämmtlicher Wirbel sind derbe, einheitliche Knochenhülsen von amphicoeler Form und zwar derart, dass die Chorda einen continuirlichen, sich ununterbrochen durch alle Wirbelkörperhülsen ziehenden Strang bildete, welcher in der Mitte der letzteren (also intravertebral) verengt und intervertebral ver- dickt war. Zu einer wirklichen Abschnürung der Chorda durch das Knochengewebe des Wirbelkörpers ist es‘ also bei Palaeo- hatteria noch nicht gekommen: die Wirbelkörper bestehen viel- mehr aus hohlen, biconcaven Knochenhülsen. Während bei der grossen Mehrzahl der lebenden Reptilien bereits eine procoele Gelenkverbindung der einzelnen Wirbelkörper auf Kosten der 492 Chorda Platz gegriffen hat, weisen nur noch die Geckonen und Hätteria, auf welche letztere wir noch wiederholt zurückzu- kommen haben, jenen primitiven Typus des Wirbelbaues auf. be- sitzen also ebenfalls amphicoele Wirbelkörper, welche wie bei Pa- laeohatteria von der continuirlichen Chorda durchzogen werden '). - Die Centra sämmtlicher Rumpfwirbel von Palaeohatteria (vergl. Textfigur I.) sind durchaus gleichartig und auch fast gleich gross. Sie sind cylindrich gestaltet, in. der Mitte ein wenig zusammengezogen, also auf der Aussenseite schwach aus- geschweift (Fig. I; 1v). Ihre Länge beträgt 5 — 6 mm, ihr grösster Durchmesser ebenso viel. Die Knochenhülse, welche diese Wirbelkörper bildet, ist verhältnissmässig stark und kräftig. Sie birgt in ihrem Innern den Steinkern der Chorda. Durch ihre Zerreissung oder sonstige theilweise Zerstörung wird letzterer zuweilen blossgelegt. Man sieht dann, dass er die Gestalt zweier, mit den Spitzen verschmolzener Kegel besitzt (Fig. I; 3 ch), die jedoch in Folge der starken Einschnürung der Chorda viel stumpfer erscheinen und sich schärfer ‘gegen einander absetzen, Figur I. Wirbelkörper von Palaeohatterra. 1 von aussen (v); — 2 nach Entfernung der dem Beschauer zuge- wandten einen Hälfte der spongiösen Knochenschicht, letztere im Längsschnitte (sp) zu beiden Seiten des Chorda - Steinkernes; auf diesem der zarte, centrale Doppelkegel mit concentrischer Structur (co); — 8 der Chorda -Steinkern, die Oberfläche desselben mit An- deutungen zartester, concentrischer Riefung (c4); — 4 Querschnitt durch die Mitte des Wirbelkörpers; sp = äussere, spongiöse Kno- chenschicht: — co = innere, concentrich struirte Schicht des Doppel- kegels; — ch = Chorda; — 5, co — concentrische Structur des centralen Doppelkegels, stark vergrössert. !) HOFFMANN. Reptilien. Leipzig u. Heidelberg, 1881, p. 464 u. 465. 498 als es bei den schlank sanduhrförmigen Chorda - Steinkernen von z. B. Hylonomus der Fall ist. Dadurch wird zugleich bedingt und im Längsbruche sichtbar, dass die fast cylindrische Knochen- hülse in ihrer Mitte, also über der Chorda - Verengerung, eine beträchtliche Dicke annimmt. während sie sich nach beiden Enden zu in gleichem Maasse mit der intervertebralen Erweiterung der Chorda verdünnt (Textfig. I; 2 sp). Die einander zugewandten, zarten, gerade abgeschnittenen Ränder der Wirbelkörper sind augenscheinlich durch ein schmales Band von Knorpel zu einem elastischen Rohre verbunden gewesen. Was nun die innere Structur der Wirbelkörper-Hülse be- trifft, so kann man bei Exemplaren von so günstiger Erhaltung wie z. B. bei dem Taf. XXV, Fig. 1 abgebildeten, zwei Knochen- lagen, nämlich eine innere und eine äussere von durchaus ver- schiedenem Gefüge unterscheiden. Die innere bildet eine ausser- ordentlich zarte Schicht mit ausgezeichnet concentrischer Structur, sodass sie aus lauter aufeinander liegenden, zartesten Reifen zu bestehen scheint (Textfig. I; 2. co). Bei stärkerer Vergrösserung indessen lösen sich die anscheinenden Reifen in langezogen spin- delförmige Kalkspathfädchen auf, welche concentrisch um die Chorda angeordnet liegen (Textfig. I; 5). Sie resultiren aus der späteren, hydrochemischen Ausfüllung spindeltförmiger Zellen in dem Knochengewebe dieser Schicht, — sind also Zellenstein- kerne!). Dieser dünne centrale Doppelkegel folgte direct auf die Chorda und bleibt oft nach Zerstörung der äusseren Wirbel- körperhülse als dünne Scheide auf dem Chordasteinkern sitzen, welcher dadurch ein concentrisch gerieftes Aussehen erhält. Löst man sie ab, so erblickt man unter ihr den fast vollkommen glat- ten Chordasteinkern, welcher nur sehr schwache Spuren des Abdruckes. jener Riefung auf seiner Oberfläche erkennen lässt (Textfig. I; 5). Die auf den centralen Doppelkegel folgende, mit ihm innig verschmolzene äussere Schicht der Knochenhülse ist es, welche die kräftigen derben Wandungen der letzteren aufbaut (Textfig. I; 2 sp). Ihr Gefüge erscheint auf dem Längs- bruche schwammig-porös, auf dem Querbruche aber gewahrt man, dass das spongiöse Gewebe von groben Längscanälen (den Haver- sischen Canälen) durchzogen wird (Textfig. I; 4). An dem Aufbau der Wirbelkörper von Palaeohatteria be- theiligen sich demnach !) Bezüglich der Structur dieses centralen Doppelkegels bei gewissen Fischen vergl.: C. Hasse, Die fossilen Wirbel (Morph. Jahrb. 2 u. 4) und: Natürl. System der Elasmobranchier; Ergänzungsheft, Jena, 1885. 494 1. die beiderseits, also intervertebral verdickte Chorda, ersetzt durch den sanduhrförmigen Steinkern; 2. ein zarter, knöcherner centraler Doppelkegel, dessen Knochengewebe sich durch concentrisch angeordnete, langgezogen- spindelförmige Zellen auszeichnet; 3. eine dicke Aussenschicht von spongiösem Knochen- gewebe mit Haversischen Längscanälen. Die Gentra der Schwanzwirbel. Während in der Rumpf- wirbelsäule, wie bereits oben constatirt, der Maximaldurchmesser der Wirbelkörper der Länge derselben gleichkommt, ja sie um ein Minimum übertrifft, ändert sich dieses Verhältniss bei den Caudalwirbeln, deren Körper sich nach hinten immer schlan- ker und schmächtiger gestalten und zugleich kürzer werden (vergl. Taf. XXV, Fig. 2 u. 4 und Taf. XXVI, Fig. 5). Die Knochen- hülsen, anfänglich noch ebenso dick und derb wie bei den Rumpf- wirbeln, werden schwächer, obwohl die Trennung in die innere, concentrisch streifige und eine äussere gerobzellige Zone noch immer ausgeprägt ist. Gleichzeitig wird die Einschnürung der Chorda eine immer geringere. Die Steinkerne der letzteren er- halten dadurch gestreckt-sanduhrförmige Gestalt. Die letzten 10 oder 12 Schwanzwirbel, deren Länge zuerst noch 2. schliess- lich nur 1 mm beträgt, bestehen nur noch aus den Wirbelkör- pern, die jetzt zu zarten. cylindrischen Knochenhülsen geworden sind, welche die strangförmige Chorda umschlossen haben, ohne an ihr merkliche Einschnürungen oder Erweiterungen zu be- wirken. Eine Eigenthümlichkeit der Schwanzwirbel vieler lebender Echsen ist die, dass jeder derselben. und zwar Wirbelkörper wie oberer Bogen, durch eine ihre Mitte durchsetzende senkrechte Spalte m zwei Hälften getrennt wird. Die Verbindung beider ist eine nur lockere; auf ihr beruht das leichte Abbrechen des Eidechsenschwanzes !). Diese Quertheilung der Caudalwirbel findet sich bei Lacertiden, Geckonen, Iguaniden und Seincoiden, sowie bei Hatteria, also bei den Vertretern fast aller Familien der lebenden Echsen. ebenso aber auch bei fossilen Sauriern, z. B. ‘bei den jurassischen Homoeosaurus?). Es lag nahe, die gleiche Eigenthümlichkeit bei Palaeohatterca zu erwarten und aufzu- suchen. Es liess sich jedoch mit Bestimmtheit nachweisen, dass !) Stannıus. Handbuch der Zootomie, II. Th., 2. Aufl., 1856, p. 22. — HOFFMANN. Reptilien, 1881, p. 470. ?, v. Ammon. Abhandl. d. kgl. bayr. Akad. d. Wiss., DH. Cl., XV, 2. Abth., p..515 (49). 495 bei ihr diese Zweitheilung der Caudalwirbel noch nicht ausge- bildet ist. Die Körper der Sacralwirbel sind nicht verschmolzen, sondern von einander getrennt untl besitzen ganz den Bau und die Dimensionen der praesacralen Wirbelkörper. Am bestimmtesten und klarsten ergiebt sich dies an dem Taf. XXIV, Fig. 1 abge- bildeten Exemplare, wo die den Sacralabschnitt bildenden Einzel- wirbel etwas gegen einander verschoben und z. Th. aufgebrochen sind, sodass sowohl ihre gegenseitige Selbstständigkeit, wie ihr innerer Bau sichtbar wird. Die oberen Bogen. a. Die oberen Bogen der Rumpfwirbel (vgl. Textfig. I; 1, p. 497). Die Neuralbogen der Rumpfwirbel haben mit dem Wirbelkörper nur in sehr loser Verbindung gestanden, sind viel- mehr augenscheinlich von ihnen durch eine Naht (Neurocentral- Sutur) getrennt geblieben. Es ergiebt sich dies daraus, dass an den Exemplaren, vor deren Einhüllung in den Kalkschlamm bereits ein Zerfall des Skelettes in seine einzelnen Elemente statt- gefunden hatte, auch die oberen Bogen zwar in vorzüglicher Erhal- tung, aber stets isolirt, nie im Zusammenhange mit den Wirbel- körpern angetroffen werden (Taf. XXV, Fig. 1). An den Wirbeln anderer weniger zerstückelter Skelette lässt sich die Verbindungs- naht zwischen Wirbelkörper und Neuralbogen direct beobachten (Taf. XXIV, Fig. 1). Dieses Verhältniss hat Palaeohatteria ge- mein mit den Crocodiliern, mit Hatteria'), mit den Dinosauriern ?). Bei Wirbeln, deren Wirbelkörper einen Durchmesser von 5 mm hat, erreichen die Bogenschenkel eine Höhe von 4 mm. Die Basis derselben besitzt nicht ganz die Länge des zugehörigen Wirbelkörpers, sondern nimmt nur etwa die vorderen drei Viertel des letzteren ein, sodass hinter jedem Bogen eine Lücke (das Foramen intervertebrale) bleibt. | Die Processus spinosi, zu denen sich die Bogenschenkel erheben, bilden kräftige, fast senkrechte, nur schwach nach hin- ten gerichtete, 5 mm hohe nnd ebenso breite Lamellen mit flachbogeig abgerundetem, scharfem oberen Rande, welche nach hinten über die Neuralbogen und deren Zwischenlücken hinweg- greifen, sodass ihr Hinterrand noch etwas über denjenigen der zugehörigen Bogen hinausragt (vergl. Taf. XXIV, Fig. 1 und Textfig. I, Wirbel 1, p. 497). Im Folge dessen berühren die !) BAUR. Zoolog. Anz.. No. 240, 1886. ?) MARSH. Am. Joum. of Science, XXI, 1882. N. Jahrb. f. Min., 1882, IH, p. 285. 496 Ränder der Dornfortsätze einander fast unmittelbar und: bilden einen fortlaufenden, oben bogig ausgerandeten. hohen Kamm (Taf. XXIV, Fig. 1). Nach vorn entsenden die Bogen die schwach nach oben gerichteten vorderen Gelenkfortsätze, welche den nach hin- ten überspringenden Dornfortsatz des vorhergehenden Wirbels an seiner Basis beiderseits umfassen. Hier müssen knorpelige Ge- lenkflächen gelegen haben. mit denen sie articulirten, während eigentliche knöcherne, hintere Gelenkfortsätze fehlen. Letzteres gilt auch von den Querfortsätzen, welche nir- gends nachweisbar waren. Hier und da erkennt man auf der Oberfläche der Bogenschenkel eine kleine warzige Erhöhung. welche das obere Ende einer flachen Gelenkgrube für. die Arti- culation der Rippen markirt haben wird. Diesen Mangel an aus- geprägten Querfortsätzen theilt Palaeohatterva mit den lebenden Echsen. mit Hat!erica und den Crocodiliern, während sie bei den Amphibien stets vorhanden sind. _ Bei den ersten, den Schädelresten nächst gelegenen Wirbeln, voraussichtlich Halswirbeln. sind die Kammfortsätze etwas schmäler als an den Rumpfwirbeln, oben mehr bogig abgerundet und hier mit schwachen Andeutungen einer radialen Kerbung ver- sehen. Von derartigen Halswirbeln sind an dem Taf. XXIV, Fig. 1 abgebildeten Exemplare 6 erhalten. b. Die oberen Bogen der Sacralwirbel unterscheiden sich von den praesacralen in keinerlei Weise (vergl. Taf. XXTV, Fig. 1). c. Die oberen Bogen der Schwanzwirbel. Auch bei den Caudalwirbeln erscheint der obere Bogen stets an den Vorderrand des Wirbelkörpers gerückt, sodass hinter ihm ein grosses Foramen offen bleibt. Das Taf. XXV, Fig. 2 abgebildete Schwanzstück zeigt an einer Stelle den von den Bogenschenkeln umschlossenen, mit Gesteinsschlamm ausgefüllten Neuralcanal im. Querbruche. Er erscheint hier depress, also queroval, und besitzt den halben Durchmesser der Wirbelkörper. Je nach dem Verhalten des oberen Bogens und seiner Fort- sätze lassen sich innerhalb der Schwanzwirbelsäule folgende Ab- schnitte unterscheiden: 1. Bei den ersten, sich an das Sacrum .anschliessenden und ebenfalls noch Rippen tragenden Wirbeln -besitzen der obere Bo- gen, seine vorderen Gelenkfortsätze und der Processus spinosus noch die grösste Aehnlichkeit mit den praesacralen Wirbeln (vergl. Textfig. I, Wirbel 2). Nur der Dornfortsatz hat an Breite und Höhe eingebüsst und beginnt, sich nach hinten überzulegen, — bildet also nicht mehr jene sich beiderseits berührenden, senkrecht Wirbel von Palaeohatteria von der Seite gesehen. 1 = praesacraler Wirbel; — 2 = Sacralwirbel; — 3 = der etwa zehnte Schwanzwirbel; — 4 = der etwa zwanzigste Schwanzwirbel; — 5 = der etwa fünf und dreissigste Schwanzwirbel; — 6 = einer der letzten Schwanzwirbel. % = Wirbelcentrnm; — s = Neurocentral-Sutur; — n = Neural- bogen; — z = vorderer Gelenkfortsatz;, — z° = hinterer Gelenk- fortsatz; — ps = Processus spirosus; — ie = Intercentrum ; — ub = unterer Bogen. emporstrebenden, breiten Lamellen, wie sie noch den letzten prae- sacralen Wirbeln (Taf. XXIV, Fig. 1) eigen sind. Untere Bogen sind noch nicht vorhanden. 2. Bereits vom 5. oder 6. Caudalwirbel an stellen sich untere Bogen ein; im oberen Bogen beginnt der Hinterrand des schräg nach hinten emporsteigenden Processus sich in der Weise einzu- kerben, dass sich ein kleiner, spitzer, hinterer Gelenkfortsatz be- merklich macht, über welchen sich der Dorntortsatz in Form einer kammförmigen Iaamelle senkrecht erhebt, während der vor- dere Fortsatz flach nach vorn ansteigt (vergl. Textfig. II; 3 und Taf. XXV, Fig. 4). Dadurch erhält der obere Rand des Neural- bogens eine rundbogige, tiefbuchtige Ausschweifung. 3. Der Kammfortsatz wird immer kleiner und rückt auf dem sich immer deutlicher abgliedernden und zugleich weiter nach hinten, im den Bereich des nächstfolgenden Wirbels streckenden hinteren Gelenkfortsatz stets weiter nach hinten, sodass er zuletzt nur noch ein Höckerchen am äussersten Ende des Gelenkfort- satzes bildet. In Folge dessen wird die Ausbuchtung des Ober- randes des Neuralbogens immer flacher (vergl. Textfig. I; 4 und Taf. XXV, Fig. 4). 4. Beim etwa 28. der Caudalwirbel verschwindet die letzte Andeutung des Processus spinosus. Die beiden Paare der Gelenk- fortsätze bilden zarte, fast horizontal nach vorn und hinten ver- laufende Spangen, deren Articulation durch Uebergreifen der’ hin- teren Fortsätze über die vorderen stattfindet (vergl. Textfig. II; 5). 498 5. Noch weiter nach hinten verkürzen sich dieselben, sodass sie nicht mehr zu gegenseitiger Berührung gelangen (Taf. XXV, Fig. 2). 6. Sie und mit ihnen die Neuralbogen verschwinden gänzlich, sodass die letzten, ausserordentlich kleinen Wirbel nur noch aus den zarten, cylindrischen Knochenhülsen der Wirbelkörper be- stehen (vergl. Textfig. I; 6 und Taf. XXV, Fig. 4). Die Intercentra und unteren Bogen. Die Intercentra. Fassen wir das Taf. XXIV, Fig. 1 abge- bildete Exemplar von Palaeohatteria in’s Auge, so erblicken wir die den mittleren Abschnitt der Rumpfwirbelsäule zusammen- setzenden Wirbel zwar noch in einer Reihe’ angeordnet, aber auseinander gezogen, sodass sie durch grössere Zwischenräume getrennt erscheinen. Die Neuralbogen sind in Folge ihres ge- ringen Zusammenhaltes auf der Neurocentral-Sutur von den Wirbel- centren getrennt und liegen z. Th. noch ebenso wie die zugehö- rigen Rippen neben letzteren. Es sind also sämmtliche Theile der Wirbelsäule zwar überliefert, aber zusammenhangslos und isolirt.. In diesem Falle erweist sich ein solcher Erhaltungs- zustand als vortheilhaft. Durch die Auseinanderzerrung der Wir- belcentren ist nämlich ein bei derem dichten gegenseitigen An- schluss verdecktes, sich in fossilem Zustande nieht abhebendes Wirbelelement sichtbar geworden, welches trotz seiner Unschein- barkeit eine sehr grosse anatomische und systematische Bedeutung beansprucht. Es sind dies sehr kleine Knochenstückchen, welche ursprünglich zwischen die ventralen Ränder je zweier Wirbel- centren eingeschaltet waren, mit anderen Worten: Intercentra (— Zwischenwirbelbeine — Hypapophysen). Dieselben bildeten, wie eben gesagt, bei Palaeohatteria nur ausserordentlich kleine, Figur II. Wirbelcentra (v) und Intercentra von Palaeohatteria. Vergrössert nach Taf. XXIV, Fig. 1. 499 aber scharf umgrenzte Knochenblättchen (vergl. Textfig. II), welche sich an den ventralen Abschnitt des Hinterrandes des an vorliesendem Exemplare ungefähr 11., 12. und 14. Wirbel- eentrums anreihen, also beim Zusammenschieben der auseinander gezerrten Wirbel zwischen die schwach aufgewulsteten Ventral- ränder je zweier Wirbelcentra zu liegen kommen würden (vergl. Textfig. I; Lu. 2, p. 497). Gleiches wiederholt sich zwischen einigen weiter hinten nach dem Sacrum zu gelegenen Wirbeln, nur dass hier diese Inter- centra in Folge der fast unverrückten Lage der ersteren noch ziemlich in ihrer ursprünglichen Stellung zwischen denselben zum Vorschein kommen. Aus diesen Beobachtungen an gewissen Wirbeln einerseits der vorderen Rumpfhälfte, andererseits der Lendengegend geht hervor, dass sich zwischen sämmtlichen Rumpfwirbeln von Palaeohatteria Intercentra befunden haben. Dieses Resultat ist schon: deshalb von allgemeinem Interesse, weil sich bei den jetzt lebenden Reptilien mit biconcaven Wir- belm(Hatteria und den Geckonen) aber auch nur bei diesen !) das gleiche Verhältniss wie bei Palueohatterta, einem der ältesten Reptilien, wiederholt. Bei Hatteria haben die Intercentra die Gestalt: von Apfelschnitten, welche sich mit ihrem keilförmig zu- geschärften Rande von unten zwischen zwei Wirbelcentra schieben. Aehnlich werden. die Intercentra von Palaeohatteria gewesen sein (vergl. Textfig. IV, \| GW GEN = De >> I a RT ale) Brustgürtel von Palaeohatteria in eine Ebene ausgebreitet. ep = Episternum; — cl = Claviculae; — sc = Scapulae,; — 60. ‚Coraeoideas — A... Humer', !) Diese Zeitschrift, 1885, Taf. XXVII, Fig. 1 u.5. 518 u. 3, Taf. XXIV; Fig. 1, Taf. XXV) gestaltete Knochenspangen. deren medialer Schenkel sich nach vorn etwas ausbreitet, hier rundlich abgestutzt und 14—-15 mm lang ist, während der andere Schenkel sich verdickt und allmählich zuspitzt und eine Länge von etwa 17 mm erreicht. Die groben Ossificationsstrahlen laufen vom Knie des Bogens aus. Der oben beschriebene unpaare, langgestielte Knochen und die beiden ihm anliegenden sichelförmigen Knochenspangen sind von uns ohne weitere Erörterungen als Episternum und QUla- viculae angesprochen worden. Dahingegen haben wir die 3 Knochen, wie sie in gleicher Lage und z. Th. ähnlicher Gestal- tung bei den Stegocephalen, also bei Branchrosaurus, Pelosaurus, Melanerpeton und ÄArchegosaurus aus dem Rothliegend - Kalke von Niederhässlich als ventrale Elemente des Brustgürtels auftreten, nach dem Vorgange anderer Paläontologen als mittlere und seitliche Kehlbrustplatten, Brustplatten oder Thoracalplatten bezeichnet‘), die vielleicht dem Haut- skelett angehören möchten. Dieselben bilden jedenfalls einen der wesentlichsten Charakterzüge, welcher die Stegocephalen von den ihnen im Uebrigen so nahe verwandten Urodelen unterscheidet. Anders aber liegen die Verhältnisse bei Palaeohatteria. Ihr allge- meiner Skelettbau ist nicht der eines Lurches; in ihm vereinigen sich vielmehr so zahlreiche Eigenthümlichkeiten des Reptilien- skelettes, dass es sich von vornherein erwarten lässt, diesen ver- wandtschaftlichen Beziehungen auch im Brustgürtel zu begegnen. Das DBrustbein. das Sternum, der Reptilien besteht aus einer selten und dann nur theilweise verknöcherten Knorpel- lamelle.. Auf der unteren, also ventralen Seite derselben lagert das Episternum, eine kreuz- oder T-förmig gestaltete Knochen- spange, deren hinterer Fortsatz in einen langen Stiel ausläuft, während der vordere Theil zuweilen die Gestalt eines Schildes oder einer rhombischen Platte mit ausgeschweiften Seitenrändern annimmt (vergl. Textfiguren 16, 17, 18). Die Aehnlichkeit eines solchen langgestielten Saurier - Episternums und des die gleiche median-ventrale Lage einnehmenden, gleichfalls mit einem langen Stiel, mit einer vorderen Ausbreitung und mit einem auf erste- rem T-förmig stehenden Kiel versehenen Knochens von Palaeo- hatteria wirkt bezüglich der Deutung des letzteren überzeugend. Auch von fossilen Sauriern sind ähnlich gestaltete Epi- sterna bekannt. Ich erinnere nur kurz an das hammerförmige Episternum von Ichthyosaurus?), — an das T-förmige Epister- !) Diese Zeitschrift, 1885, p. 715 u. 716; 1886, p. 606 ff. 2) QUENSTEDT. Jura, 1858, t. 26, f. 11. — GÖTTE. Archiv für mikrosk. Anat., XIV, 1877, p. 547 etc. Fig. 16. Episternum und Claviculae von Hatteria punc- tata, nach der Natur; Fig. 17. von Uromastix spiniceps, nach GEGENBAUER; Fig. 18. von Iguana tuberculata, nach PARKER. num von Champosaurus!). Neu hingegen ist die Thatsache, dass auch Proterosaurrs aus dem Kupferschiefer ein derar- tiges Episternum aufzuweisen hat, welches trotz seines ungünsti- sen Erhaltungszustandes seine grosse Aehnlichkeit mit demjenigen von Palaeohatteria wicht verkemnen lässt. Es ist das in der Sammlung der Bergakademie zu Freiberg aufbewahrte, uns durch die Güte des Herrn A. SreLzwer wiederholt zugängig gemachte Exemplar und zwar das Original von H. v. Meyver's Beschreibung und Abbildung auf p. 11 und t. 2. f. 1 u. 2 seiner Monogra- phie über Proterosaurus Spener‘ (Frankfurt 1856), an welchem auf Platte und Gegenplatte die freilich noch immer mangelhaften und mit den übrigen Elementen des Brustgürtels zusammenge- pressten Reste dieses interessanten Skeletttheiles überliefert sind. Der vordere Theil des Proterosauwrus - Episternums besteht aus einer dünnen, randlich unvollständige erhaltenen Lamelle von ur- sprünglich quer-ovaler oder abgerundet rhombischer Gestalt mit radiärer Össificationsstructur (vergl. Textfig. 19 auf p. 520). Ihr Längsdurchmesser hat 12 bis 20 mm, ihre grösste Breite 25 bis 30 mm betragen. Nach hinten zu zieht sie sich rasch zu einem lang gestreckten, schlanken Stiel von 40 mm Länge und etwa 5 mm Breite zusammen. Er bildete ganz wie bei Palaeohatteria eine in der Mittellinie verdickte und gewölbte, seitlich flache und dünne, längsgestreifte Lamelle von lancettlicher Gestalt. Die vorliegenden Reste von Platte und Stiel sind z. Th. wie fast alle !) Doro. Bullet. d. Mus. Roy. d’Hist. nat. de Belg., III, 1884, a Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3, 3 Episternum (ep) und Glavicula (cl) von Proterosaurus Speneri. Nach dem Freiberger Exemplar. übrigen Skeletttheile von Proterosaurus in eine schwarze, kohlige Masse umgewandelt, mehrfach geborsten und hier und da von benachbarten Skeletttheilen überragt und bedeckt, — z. Th. aber auch nur als Abdruck erhalten. Trotzdem lassen sich die oben geschilderten Verhältnisse von dem in der Entzifferung solcher Knochengewirre geübten Beobachter mit Sicherheit constatiren. Gleiches gilt hingegen nicht von den anliegenden Theilen des Brustgürtels, deren Deutung ein freier Spielraum gelassen ist. Man glaubt in ihnen Reste zweier plattenförmig ausgebreiteter Coracoidea oder Scapulae zu erkennen, während man den am oberen Rande der Episternalplatte gelegenen, winklig gebogenen Knochen mit grösserer Wahrscheinlichkeit als einer Clavicula zugehörig beanspruchen darf. Aus allen diesen Vergleichen und Thatsachen ergiebt sich der bei der sonstigen Reptilienhaftiskeit von Palaeohatterta sichere Schluss, dass der in Frage kommende Knochen im Brustgürtel der letzteren als Episternum anzusprechen ist. Die ‚grosse Aehnlichkeit der „mittleren Thoracalplatte“ gewisser echter Stegocephalen, z. B. Melanerpeton mit dem Episternum von Palaeohatteria, Proterosaurus u. Ss. W., — die gleiche Stellung 521 derselben im Brustgürtel, — ihre gleich zu erörternden Beziehun- gen zu den Olaviculis legen die Wahrscheimlichkeit nahe, dass die „mittlere Kehlbrustplatte“ der Stegocephalen ebenfalls ein Episternum ist. Für sie, die in vielen Zügen durchaus amphibienartigen Stegocephalen bleibt der Besitz des bei den Urodelen nie vorkommenden Episternums eine charakteristische Eigenthümlichkeit des Stegocephalen- thums, — während der nämliche Knochen als Theil eines repti- lienartigen Skelettes aufhört, diese stegocephale Bedeutung zu besitzen, vielmehr die Zugehörigkeit zu den Sauriern erhärtet. Bei den lebenden Echsen legt sich auf die Unterseite des Vorderendes, sowie der Queräste des Episternums jederseits eine Clavicula auf (vergl. Textfig. 16, 17 u. 18). , Dieselben sind schlanke, nach oben gekrümmte Lamellen, deren mediale, sich zuweilen beträchtlich ausbreitende Enden sich gegenseitig berühren, oder aber mehr oder weniger weit von einander entfernt bleiben. Das andere Ende steigt zur Scapula empor. Das Gleiehe gilt von den beiden oben (p. 517) als Claviculae von Palaehotterta beschriebenen Knochen und ebenso von den bisher als „seit- liche Brustplatten“ bezeichneten Knochenspangen von Dbran- chiosaurus, Pelosaurus, Melanerpeton und anderen Stegocephalen. Was oben über die Werthigkeit des Episternums als classifica- torisches Merkmal gesagt worden ist, das bezieht sich auch auf die Claviculae. Die Scapulae von Pulaeohatteria (sc, Textfig. 15, p. 517; Taf. XXIV, Fig. 1 u. 3; Taf. XXV, Fig. 1) sind kräftige, solide Knochenplatten von ungefähr flach halbmondförmiger Gestalt, wo- bei der sehr dieke Hinterrand schwach ausgeschweift ist, während der zarte Vorderrand in mässig convexer Bogenlinie verläuft. Die so entstandene Halbmondform wird dadurch beeinträchtigt, dass die beiderseitigen Ecken geradlinig abgestutzt sind. Die hintere Hälfte dieser Platte ist stark verdickt und besteht aus Knochen- strahlen, welche von der Mitte dieses Abschnittes aus nach den beiden erwähnten Abstumpfungskanten zu divergiren. Der vor diesem gewölbten Theile liegende bogenförmige, vordere Abschnitt ist viel dünner, sowie zartrandig und mit feiner radiärer Ossifi- cationsstructur versehen. Die Höhe der Scapula beträgt 20 mm, ihre Breite 8—10 mm. Wie früher und auch von Anderen bezüglich der Stegoce- phalen geschehen, kann ich diese in der Zusammensetzung des Brustgürtels eine Hauptrolle spielenden Knochenplatten nur als Scapulae auffassen. Ihre Position würde man sich naturgemäss so vorzustellen haben, dass sie ursprünglich senkrecht standen, os 522 den verdickten Rand nach hinten gerichtet, und dass das eine abgestumpfte Ende in die Knorpellamelle der Suprascapula auslief, während das andere der Grenze gegen das Coracoideum ent- spricht. An dieser letzteren Stelle würde also die Gelenkpfanne für den Oberarm gelegen haben. Das obere Ende der Clavicula hätte sich, emporsteigend an den eonvexen Rand unserer Scapular- platte angeleet. Nach dem Zerfalle des Skelettes wurden die beiden Platten ebenso wie die Schlüsselbeine in eine Ebene mit dem horizontal gelagerten Episternum gepresst (vergl. Textfig. 15, p. 517). Da innerhalb dieser Knochenplatten nirgends eine Spur einer Schultergelenkpfanne wahrgenommen werden kann, so dürfen sie durchaus nicht als in Eines verschmolzene Scapulo - Cora- coldeen aufgefasst werden. Vielmehr müssen die Coracoidea als secrete Knochen an der Bildung des Schultergelenkes theil- genommen haben und finden sich in der That bei Fig. 1, Taf. XXIV und in noch weit besserer Erhaltung bei Fig. 1, Taf. XXV, — in beiden Fällen noch in Verbindung mit den be- reits beschriebenen Elementen des Schultergürtels überliefert. Es sind zwei rundlich ovale. starke Knochenplatten von 11—-12 mm Durchmesser mit ausgezeichnet radiär-strahliger Ossifieationsstructur und mit glatter Oberfläche, auf dieser weitläuftige, aber höchst regelmässige Radialriefen, welche im Abdrucke als scharfe Leisten hervortreten. Lücken (Fenster) innerhalb dieser Knochenplatten, wie sie die Coracoidea fast aller lebenden Saurier durchbrechen (Ohamaeleon und Hatteria sind ausgenommen) existiren nicht. Auch sind die Ränder nicht so vollständig erhalten, dass eine locale Verdickung oder ein schwacher Ausschnitt derselben an der Stelle, wo die Betheiligung des Coracoides an der Schulter- selenkpfanne stattfand, wahrgenommen werden könnte. Die runde Gestalt, sowie die Fensterlosigkeit des Coraco!i- deums hat Palaeohatteria gemeinsam mit den Rhynchocephalen., Dinosauriern und Mosasauriern!) jedoch Hess sich das bei allen diesen Sauriern vorhandene Foramen supracoracoideum (DoLLo, l. c.) nicht beobachten. Auch das Coracoideum von Ichthyo- saurus besitzt die Gestalt einer abgerundet vierseitigen oder ovalen, nur an der Pfannenpartie verdickten und hier mit einem schwachen Ausschnitte versehenen, scheibenförmigen Platte”). Das- jenige von Labyrinthodon Rütimeyert ist gleichfalls „schei- benartig, platt und von rundlich ovaler Form*°). !) DoLLo. Prem. note sür le Simoedosaurien. Bull. Mus. Roy. d’Hist. nat. de Belg., III, 1884, p. 172. 2?) Verel. z.B. QUENSTEDT. Jura, 1858, t. 26,8. 8. ®) WIEDERSHEIM. Labyrinth. Rütimeyerı, Zürich, 1878, p. 21. — Nach gefälliger brieflicher Mittheilung des Herrn K, voX ZITTEL kein Stegocephale, sondern ein Reptil. 523 5. Das Becken. Wuezel Tat. XXIV,. Fie, 13%°Taf, XXV, Fig. 4; Taf. XXVl, Fig. 4 u. 7, sowie Textfig. 20, p. 524) Der Beckengürtel von Palaeohatteria besteht aus 3 Knochen- paaren: den Iea, den Ossa ischiadica und den Ossa pubica, welche von mindestens 3 Sacralwirbeln vermittelst dreier Paare kurzer, kräftiger Rippen getragen werden (siehe p. 504). Das Becken von Palaeohatterea hat demnach einen durchaus reptilien- artigen Charakter: mehrere Sacralwirbel und secerete Ossa pubica, im Gegensatze zu den Urodelen mit nur einem einzigen Sacral- wirbel und ohne Ossa pubica. Die Ischia sind spitz dreieckige, kräftige, weit nach rück- wärts reichende Knochenplatten, deren Spitze schwach bogig nach hinten und aussen gerichtet und deren fast gerade Basis nach vorn gewandt ist (vergl. namentlich Fig. 4, Taf. XXV und Fig. 7, Taf. XXVI, sowie Textfig. 20, p. 524). Die Aussenränder sind concay ausgeschweift, die einander zugewandten Ränder stossen in ihrer vorderen Hälfte in der Medianebene zusammen, diver- giren bogig in der hinteren Hälfte, sodass hier zwischen beiden Ischien ein tief einspringender Winkel offen bleibt. In dieser ihrer allgemeinen Gestalt gleichen die Ischia von Palaeohatterica am meisten: denen von Branchtosaurus am- biystomus'). Unter den lebenden Reptilien hingegen weist nur Ohamaeleon ähnlich geformte und so weit nach hinten reichende Sitzbeine auf, doch sind dieselben auch bei Hatterta mit einem stark nach hinten zurückspringenden Fortsatze ver- sehen, während sie bei den übrigen Echsen und den Orocodiliern viel schmäler, fast balkenartig gestaltet sind und meist nach vorn convereiren. Für das Becken der Dinosaurier ist die starke Rückwärtsverlängerung der Ischia geradezu charakteristisch. ‚Die Länge der beiden Ischia beträgt bei dem Fig. 4, Taf. XXV abgebildeten Exemplare von Palaeohatteria gegen 20 mm, ihre Breite 13 mm. Ihr Aussenrand ist dick, ihr me- dianer, der Symphysis ossium ischii zugewandter Innenrand zarter. In der äusseren Vorderecke erreichen die Ischia ihre grösste Dicke. Man erkennt. hier, an Fig. 4,. Taf. XXV und Fig. 7, Taf. XXVI die Bruchfläche eines kurzen Fortsatzes oder eine Naht, welche diese Aussenecke abstutzt. Es wird dies die Stelle sein, in welcher sich das Ischium mit dem Heum und Pubicum zur Hüftgelenkpfanne vereinigten. !), Diese Zeitschrift, 1886, t. 18, f. 26 u. 27. 524 Figur 20. Beckengürtel von Palaeohatteria, in eine Ebene ausgebreitet. id — Neum; — pw = Pubicum; — is = Ischium; — c — Foramen cordiforme; — 0 = Ineisio obturato- ria; — 4a = Acetabulum; — f = Femur. Die Pubica (vergl. Fig. 4, Taf. XXV; Fig. 4 u. 7, Taf. XXV]) besitzen eine höchst auffällige Form. Es sind zwei grosse, starke Knochenplatten von 15 mm Durchmesser, welche eine nach vorn und nach der Medianlinie zu abgerundete. fast halbkreisförmige, — nach hinten und den Seiten zu winkelig begrenzte Gestalt besitzen. Letzteres wird wesentlich durch einen nach hinten und aussen gerichteten kurzen, kräftigen und breiten Fortsatz bedingt. Nach den Fig. 7. Taf. XXVI abgebildeten Pubicis zu urtheilen, waren dieselben oben flach schüsselförmig vertieft, ihre Ränder also aufwärts gebogen. An der Innenseite des hinteren Fort- satzes befindet sich eine schmale, 2 mm tief öhrartig in das Pubicum eingreifende Einschlitzung. Auf der Gegenplatte der die Knochenlamelle des Pubicums selbst enthaltenden Hauptplatte macht sich diese Einstülpung als Abdruck, und zwar als scharf umrandeter kurzer Zapfen von Gesteinsmasse bemerklich. Die Conturen dieser Partie sind an Fig. 4, Taf. XXV, sowie Fig. 4 u. 7, Taf. XXVI so scharf, dass eine Verkennung dieser Einzel- heiten nicht möglich ist. Namentlich ist die letztbeschriebene Incisio keinesfalls nur eine scheinbare, d. h. aus Verletzung eines ursprünglichen Foramens hervorgegangene. Die oben dargestellten Beobachtungen ergeben folgendes Bild 525 der Pars pubica des Beckens von Palaeohatteria: zwei kräftige, plattenförmige Ossa pubica haben vermittelst ihres zu einem kur- zen Fortsatze verdickten äusseren Hinterendes mit dem. Tleum und vielleicht auch mit dem Ischium in Verbindung gestanden und convergirten, sich fast scheibenförmig ausbreitend nach vorn und nach der ventralen Medianlinie zu, um hier unter Bildung einer Symphyse zusammenzustossen. Die tiefe Incision an der Basis der Pubica, also im acetabularen Ende derselben, entspricht dem Foramen obturatorium, der grosse Zwischenraum. zwi- schen Ischiis und Pubieis hingegen ist das Foramen cordi- forme. Es herrschen demnach im Bau des ventralen Abschnittes des Beckens von Palaeohatterta die gleichen charakteristischen Züge wie bei unseren Sauriern. Auffällig ist nur: die scheiben- förmige Ausbreitung der Pubica, welche an Iguanodon und andere Dinosaurier erinnert !), diese jedoch noch beträchtlich darin übertrifft ‘und der Plattengestalt der Pubica von Plestiosaurws gleichkommt. Die Ilea werden gebildet von zwei ausserordentlich starken, verhältnissmässig niedrigen, gedrungenen Knochen mit sehr gro- ber, nach den Enden radiär ausstrahlender Ossification. Sie sind in der Mitte zusammengezogen und beiderseits ausgebreitet; am stärksten, nämlich kamm- oder flügelartig am oberen, mit den Sacralrippen in Verbindung stehenden Ende, welches dadurch eine grössere Ausdehnung erreicht, als das Deum hoch ist, — etwas weniger am ventralen (acetabularen) Ende. wo sich hin- gegen die grösste Verdickung einstellt. Die eben erwähnte costale Ausbreitung ist zwar hauptsächlich nach hinten gerichtet, erstreckt sich jedoch auch nicht unbeträchtlich nach vorn. Tiefe Aus- schweifungen trennen dieselbe vom acetabularen Ende der dicken Knochenplatte. Es beträgt: bei Fie.1, bei Fig.4, Taf. XXIV Taf. XXV die Höhe des Deums . . ..... 12mm 15 mm die Breite an der Stelle der Ein- SehBärune u ug Im, die Breite des costalen Kammes. . 15 „ I 2, die Breite am acetabularen Ende . 11 „ 14... Ileen von derartig gedrungener Gestaltung treffen wir weder bei den Stegocephalen und Urodelen noch bei den Echsen. Cha- rakteristisch hingegen ist dieselbe, vorzüglich die kammartige !) Vergl. DorLo. Bull. Mus. Roy. d’Hist. nat. de Belg. 1882, t. 9, Basj-p, 526 Ausbreitung des Costalrandes nach hinten und nach vorn für das Ieum der Crocodilier und in noch höherem Maasse der Dinosaurier. An unseren Abbildungen Fig. 1, Taf. XXIV und Fie. 7, Taf. XXVI erkennt man, dass das untere Ende des Ileums sich in zwei Fortsätze theilt, deren einer nach vorn auf das Pubicum, deren anderer nach hinten auf das Ischium zu gerichtet ist. Während sich eine derartige acetabulare Gabelung des Ileums bei den Sauriern nie findet. ist sie bei den Grocodiliern Regel. Aehnliches gilt von den Dinosauriern, wo der vordere Fort- satz mit dem Pubicum, der hintere mit dem Ischium in Ver- bindung steht. Aus dem über den Beckengürtel ‘von Palaeohatteria Ge- sagten resultirt die auf pag. 524 gegebene Reconstruction, welche sich jedoch auf die Zusammenschiebung der thatsächlich über- lieferten Beckenelemente beschränkt. Wie schon bemerkt, lassen sich gewisse Züge, wie sie für das Becken der Dinosaurier charakteristisch sind, in demjenigen von Palaeohatteria nicht verkennen: so das weite nach rückwärts Reichen der Ischia, — die kammartige Ausbreitung des costalen Endes des Heums, — die Gabelung seines acetabularen Endes in zwei mit den ventralen Beckenknochen in Verbindung stehende Fortsätze. 6. Die Vorderextremitäten. Der Oberarm (vergl. Taf. XXIV, Fig. 1; Taf. XXV, Fig. 1 u. 4; Taf. XXVI, Fig. 1 u. 3). Der Humerus von Palaeohatteria ist ein stämmiger, kräftiger Röhrenknochen von 25 — 30 mm, also 5!/efacher Länge eines Wirbelkörpers. Er ist vollkommen geradlinig; seine beiden Enden sind in Folge des Verlustes der wenn auch nur kurzen, knorpeligen Gelenkenden gerade oder bogenförmig abgestutzt. Das Mittelstück dieses Humerus ist annähernd eylindrisch. Nach seinem distalen Ende zu breitet er sich beinahe fächerartig zu fast dreifacher Breite aus, wie bei- stehende Maasse beweisen: Auiere Fig. 3, Fig. Fig. 1 er Taf. XXVI| Taf. Kar Taf. XXIV Länge . . ” 3 25 28 30 Durchmesser" in der Mitte . D 5,5 5,5 Distale Ausbreitung . . . 14 1 | 16 Dahingesen scheint sein scapulares Ende den nämlichen (Querschnitt und Durchmesser zu besitzen wie das Mittelstück. 3a Es ist dies aber nur scheinbar und beruht darauf, dass das distale Ende mit seiner grössten Breite rechtwinklig steht gegen den proximalen Theil, Ersteres besass die grössere Flächenaus- dehnung; nach dieser lagerte sich deshalb der Humerus des zer- fallenden Skelettes auf den Schlamm, während die rechtwinklig darauf stehende Proximalausbreitung in den Gesteinsschlamm hinein gerichtet wurde. Nur an dem rechten Humerus von Fig. 1, Taf. XXV nimmt man den dessen proximale Verbreiterung be- dingten Processus lateralis wahr. An dem flachen, bogig umrandeten Distalende macht sich eine tiefe, scharf ausgeprägte Rinne bemerklich, welche unterhalb der Mitte des Oberarmknochens entspringt und sich nach unten verbreitert und vertieft, — die Fossa supracondyloidea. Sie theilt den Rand der Distalausbreitung in zwei ungleiche Hälften. In dieser Rinne glaube ich und zwar vorzüglich am rechten Hu- merus von Fig. 1, Taf. XXIV ein längliches Foramen epicon- dyloideum oder dessen kalkigen Steinkern wahrzunehmen. Es würde dies ähnliche Verhältnisse andeuten, wie sie bei unseren Lacertiliern herrschen!). Auch bei ihnen ist nur ein derartiges Foramen und zwar das Foramen ectepicondyloideum vor- handen. Bei Hatteria hingegen tritt ausserdem noch ein zweites Foramen, das Foramen entepicondyloideum hinzu, welches Hatteria mit den Säugethieren gemeinsam hat. Da im Humerus von .Pa- laeohatteria von einer zweiten epicondylaren Durchbohrung keine Spur aufzufinden, so glaube ich die vorhandene als das allgemein bei den Echsen vorkommende Foramen ectepicondyloideum an- sprechen zu dürfen. Zadıms und, Ulna,fkıg, 1, Taf, XXIV,; ‚Fie. 1, Taf. XXV). Zwei schlanke, gleichlange und unter einander fast gleiche Kno- chen, ursprünglich mit Knorpelapophysen, jetzt beiderseits offen endend; namentlich am Innenrande ausgeschweift. Aus den fol- genden und den oben bezüglich des Humerus mitgetheilten Maassen ergiebt es sich, dass der Vorderarm von Palaeohatterra fast die Länge des Oberarmes erreichte: Hier Fig. 1 n Radius und Ulna. Taf XXV Taf. XXIV EDS ee Fe ed 23 | 26 Durchmesser in der Mitte . 3 8,8 Breite an den Enden 5 6 !) Vergl. DoLzo. Bull. Mus. Roy. d’Hist. nat. Belg., III, 1884, pP. 1714 fi. 528 Der Carpus von Palaeohatteria ist verknöchert, jedoch sind die Handwurzelknochen an keinem der vorliegenden Exemplare in ihrer ursprünglichen Lage unter sich und zu den Knochen des Vorderarmes erhalten. sondern sind vollständig aus ihrem Ver- bande gelöst und auf der Gesteinsfläche zerstreut (Fig. 1, Taf. XXV, linke Vorderextremität von Fig. 1, Taf. XXIV). Nur in der rech- ten, auch im Uebrigen besterhaltenen Hand von Fig. 1, Taf. XXIV finden sich die Elemente des Carpus. wenn auch isolirt und gegen einander verschoben, so doch ziemlich auf den ihnen ursprüng- lich zukommenden Raum concentrirt. Man zählt hier 8 Knochen- platten, nämlich 7 kleinere und eine grössere. Die ersteren sind rundlich gestaltet, weisen im Bruche ein verhältnissmässig srobspongiöses Knochengewebe auf, sind alle ziemlich gleichgross und zwar 2,5 mm im Durchmesser. Die grössere Platte ist oval. 5:4 mm im Durchmesser und besitzt radiäre Ossifieationsstruetur. Aus dem Vergleiche dieser Knochenstückchen mit der Breite der Metatarsalenden und der dadurch gekennzeichneten Grösse der Handwurzelfläche, ferner aus der rundlichen Form aller Carpus- knochen geht hervor, dass die letzteren von einem ziemlich. brei- ten Knorpelsaume umgeben gewesen sein müssen. Auch bei Proterosaurus, zu welchem unsere Palaeo- hatteria gewisse Beziehungen hat, meinte H. v. Meyer S als die richtige Zahl der Handwurzelknöchelchen annehmen zu dürfen )), obwohl er an dem Berliner Exemplare (l. e., t. 7, f. 5) Andeu- tungen eines neunten zu erkennen glaubte, ja an f. 53 auft.>D (Jena’er Exemplar) deren 9 zur Darstellung brachte. Ich habe dem hinzuzufügen, dass der Carpus des Waldenburger Exem- plares von Proterosaurus ebenfalls aus 9 Knochenstücken zusam- mengesetzt ist (vergl. Textfig. 21, p. 529), nicht aus 8, wie H. v. MEYER t. 9, 1. ec. abbildet, dass somit die normale Zahl der Handwurzelknochen 9 beträgt. Ob nun durch die S aus der Hand von Palaeohatteria überlieferten Knochenstücke wirklich sämmtliche Elemente der Handwurzel dieses Reptils repräsentirt werden, oder ob noch eines derselben verloren gegangen oder im Gesteine verborgen ist, lässt sich nach dem vorliegenden Mate- riale nicht feststellen. Im beiden Fällen aber würde ihre Zahl mit derjenigen bei den meisten lebenden Sauriern übereinstimmen. Bei diesen besteht der Carpus aus dem sich an Radius und Ulna anschliessenden Radiale und Ulnare, — aus 5 mit den 5 Meta- carpalien in Verbindung stehenden Carpalien und aus einem zwi- schen beiden liegenden Centrale, also in Summa aus 8 Stücken. Gesellt sich zu diesen, wie es bei einer Anzahl Echsen der Fall !) H. v. MEYER. Saurier aus dem Kupferschiefer, 1856, p. 27. 529 Figur 21. ! Carpus von Proterosaurus Speneri. Waldenburger Exemplar. Nach dem Original. RR = BRadnssi hs Ua =VRadiale, — u = ulnare; — ti = intermedium; — c = cen- trale;, — 1-5 = 5 Carpalia; — I—V = 5 Meta- carpalia. ist, ein Intermedium, so wird die Zahl 9, ja bei Hatterda durch Einschaltung eines zweiten Centrales die Zahl 10 erreicht. Wegen der isolirten und verschobenen Lage der Handwurzel- knochen von Palaeohatterıa ist die Deutung der einzelnen Stücke, namentlich der grösseren Platte, misslich, nur so viel dürfte bei der Fünffingerigkeit der Hand zweifellos sein, dass » der klei- neren Plättchen als Carpalia anzusprechen sind. Der Metacarpus. Die Mittelhand von Palaeohatteria besteht aus 5 Metatarsalknochen. Dieselben sind sehr kräftig. in der Mitte eingeschnürt, nach beiden Enden zu schwach ausge- breitet. Die Länge derselben beträgt in Fig. 1, Taf. XXIV bei ee = 8. - Di = il, IV 12 V= 10 mm, nimmt also vom ersten bis zum vierten zu, dann im fünften wieder ab. Das erste Metacarpale zeichnet sich ausser durch seine Kürze auch noch durch seine Gedrungenheit und durch die stärkere Ausbreitung seines carpalen Endes aus. Die Phalangen sind bis auf die Endphalangen sämmtlich wie die Metacarpalia in der Mitte eingeschnürt, terminal verdickt. Sie besitzen alle eine Länge von 6 mm, nur im III. Finger ist die zweite und im IV. Finger die zweite und dritte Phalanx kürzer als die ihnen vorhergehenden und folgenden, nämlich nur 330 4 mm lang. Es herrscht also hier das gleiche Verhältniss wie z. B. beim Monrtor, indem eine gleiehmässige Abnahme in der Länge der Phalangen nach der Fingerspitze zu nicht stattfindet. Die Endphalangen sind scharf zugespitzt und krallenförmig gebogen. Die Zahl der Phalangen beträgt in vollkommener Ueberein- stimmung mit den lebenden Echsen beim I. Finger = 2, — beim I. = 3, —beim’HH- rise Ten pen V= 3. Der vierte Finger ist der längste und verdankt dies nicht nur der grösseren Anzahl seiner Phälangen, sondern auch der beträchtlicheren Länge seines Metacarpales. Das Umgekehrte gilt vom ersten Finger. In der Verknöcherung des Carpus. in der Zahl der Hand- wurzelknochen, sowie in der Anzahl der Finger und deren Pha- langen. in den gekrümmten Krallen stimmt die Vorderextremität von Palaeohatteria genau mit derjenigen unserer Echsen überein. 7. Die Hinterextremitäten. Der Femur (Fig. 1, Taf. XXIV; Fig. 4, Taf. XXV; Fie. 7 Taf. XXVI) ist ein sehr kräftiger, langer und vollkommen gerader Knochen, dessen Enden im Vergleiche mit dem Mittelstücke nur wenig verbreitert sind. Gelenkkopf und Condylen waren knor- pelig und sind deshalb nicht erhalten. Am acetabularen Ende erkennt man einen kräftigen, deutlich abgesetzten. inneren Tro- chanter, welcher oben 5 mm Breite erreicht. Mit Einschluss desselben ergeben sich folgende Maasse: Fig. 1, | Fig.'4, | Fig. 4, u Taf.XXV |Taf. xxiv Taf. XXV | Länge. . ; 33 35 | 31 Durchmesser in der Mitte . TR © 6,51 8 Breite am acetabularen Ende 10 10 13 Breite am unteren Ende . 12 12 | 13 Der Unterschenkel (Taf. XXIV, Fig. 1; Taf. XXV, Fig. 1 u. 4; Taf. XXVL Fig. 2). Tibia und Fibula sind zwei schlanke, beiderseits ausgebreitete, gleichlange Knochen, welche mehr als zwei Drittel der Länge des Humerus besitzen. Die ihre termi- nale Ausbreitung bewirkende Ausschweifung macht sich wesentlich auf der Medianseite beider Knochen geltend, während die Aussen- seite fast geradlinig verläuft. Die Tibia ist etwas stärker als die Fibula und oben mehr ausgebreitet als unten, die Fibula hingegen erlangt umgekehrt ihre grösste Ausbreitung an ihrem 551 distalen Ende und ist am Medianrande stärker ausgeschweift, wo- durch ihre Gestalt noch asymetrischer erscheint (vergl. namentlich TatıXXVL Fig-2,'fe). . Fig. 2, Bis 1. Rie. 4. Maasse: in mm. Dat, XNVITaf. XXIV| Tat XV Femur: 12 oe a a EEE — 35 37 Tibia: 1 ; 25 26 30 Durchmesser in der Mitte E 4 4 3 Breite des proximalen Endes 10 Re) a Breite des distalen Endes . 6 6 6 Fibula: Bange. 154 i 25 26 30 Durchmesser in der Mitte i 3 2,5 3 Breite des proximalen Endes h) > 7 Breite des distalen Endes. 6 6 8 Aus dem Vergleiche dieser Maasse und der des Femurs auf pag. 530 mit denjenigen des Ober- und Vorderarmes auf pag. 526 u. 927 ergiebt sich, dass die Länge des Humerus zu der des Femurs sich verhält wie 28 .: 5» oder wie 90. 5, also etwa wie 7:8 oder wie 6:7. während die Knochen des Vorderarmes und des a lang sind. Der Tarsus. Isolirte Fusswurzelknochen finden sich, wirr gemengt mit anderen Theilen der Hinterextremitäten von Fig. 1, Taf. XXIV und Fig. 1, Taf. XXV: auf sie allein gestützt. würde man sich ein Bild des Tarsus von Palaeohatteria nicht machen können. Günstiger gestaltet sich diese Möglichkeit dadurch, dass an einigen anderen Exemplaren nicht nur ganze Gruppen von Fusswurzelknochen. sondern diese z. Th. auch in ihrer urspüng- lichen Lage zu Tibia und Fibula oder zu den Metatarsalien er- halten geblieben sind. Bei der Betrachtung desselben gehen wir von: Fig. 2, Taf. XXVI aus: Dieselbe stellt rechts den grösseren Theil einer Hinterextre- mität dar, nämlich das distale Ende eines Femurs, sowie Tibia und Fibula in vollständigster Ueberlieferung, endlich eine Anzahl Zehen in ziemlich verdrücktem Zustande. © Zwischen diesen und den Knochen des Unterschenkels befinden sich zwei grössere ovale Knochenplatten und ein kleines Plättchen. Von den beiden erste- ren liest die eine wiederum grösste (7:5 mm) unter der Fibula, die andere kleinere (5 : 3,5 mm), mehr länglich ovale neben jener 532 weiter nach dem tarsalen Ende der Tibia zu. Beide Knochen besitzen von ihrem Centrum ausstrahlende Ossificationsstructur. Ihre Ränder sind nicht zart. sondern scharf abgesetzt. Der unter der Fibula gelegene Tarsusknochen ist, worauf wir weiter unten noch zurückkommen, das Fibulare (— Calcaneus), der ihm benachbarte der Astragalus (— Tibiale + intermedium). Das dritte kleine, am hinteren Ende des 1. Metatarsales gelegene Plättchen gehört der zweiten Reihe der Fusswurzel an, ist also ein Tarsale. Direct neben diesem Fusse liegen die 5 Zehen der anderen Extremität nebst einer Anzahl zugehöriger Fusswurzelknochen. Es sind dies fünf rundliche, scharf umrandete Plättchen von spon- giöser Structur und von 2,5 bis 3 mm Durchmesser. Vier der- selben liegen noch in schwach convexer Bogenlinie geordnet hinter den Enden der Metatarsalia, das fünfte ist nach oben verschoben. Der Befund im zugehörigen, erst beschriebenen Tarsus lässt schliessen, dass wir es hier mit 5 Tarsalien zu thun haben. Die Combination der von den Fusswurzeln der bei- den Extremitäten überlieferten Knochen würde ergeben, dass der Tarsus von Palaeohatteria zusammengesetzt ist: in erster: Reihe aus Astragalus und Galcaneus (Fibulare), in zweiter Reihe aus 5 Tarsalien. Diese Auffassung wird durch die Tarsusreste noch mehrerer anderer Exemplare vollkommen bestätigt. Fig. 5, Taf. XXVI stellt den grössten und zwar prachtvoll erhaltenen Theil eines Fusses von Palaeohatterta dar, welcher, nach hinten gestreckt, die Schwanzwirbelsäule fast berührt. Drei Zehen sind vollständig überliefert, die Phalangen der 4. und die ganze 5. Zehe sind durch eine kleine Verwerfung haarscharf ab- geschnitten. Vor jedem der 4 sichtbar gebliebenen Metatarsalia liegt ein kleines, aber wohlerhaltenes, rundlich ovales Tarsale, — den Abdruck eines kleinsten fünften erkennt man direct neben der Verwerfungslinie, durch welche die zugehörige 5. Zehe in ein tieferes Niveau verschoben worden ist. Die 4 erhalten ge- bliebenen Tarsalia stimmen mit denen von Fig. 2, Taf. XXVI in ihrer Lage, Gestalt, Grösse, verhältnissmässigen Dicke und spon- siösen Structur vollständig überein. Hinter ihnen liegt das Frag- ment einer grösseren, augenscheinlich rundlich ovalen Platte, welche mindestens 5 mm Durchmesser gehabt hat, darin ganz den beiden Knochenplatten der ersten Reihe von Fig. 2, Taf. XXVI gleicht und nach ihrer Lage vor der 3. und 4. Zehe das Fibu- lare, also den Galeaneus vorstellt, während der Astragalus durch den Bruchrand der Gesteinsplatte losgetrennt und nicht in 539 unseren Besitz gelangt ist. Während sich die Tarsalia gegen- seitig berühren, ist zwischen ihnen und dem Calcaneus einerseits und den Metatarsalien andererseits ein freier Zwischenraum, der auf Knorpelzonen hinweist. In Fig. 4, Taf. XXV erblickt man neben dem unteren Ende der Tibia fast sämmtliche Handwurzelknochen und zwar z. Th. in schärfster Erhaltung. Die erste Reihe derselben wird vom Calcaneus und Astragalus gebildet, — zwei starken, dick- seränderten Knochenplatten mit radiärer Structur, welche von einem central gelegenen Ossificationspunkte ausgeht. Die Ober- fläche ist glatt mit radiär angeordneten Grübchen. Der Calcaneus ist elliptisch gestaltet, 10 mm hoch, 7 mm breit; seine Längsaxe würde in der Richtung der Unterschenkelknochen und der Zehen liegen. Der Astragalus ist abgerundet fünfseitig und 7 mm im Durchmesser. Die Tarsalia sind so dicht in einer Reihe an einander gedrängt, dass es nicht möglich ist, mit absoluter Sicher- heit zu constatiren, ob ihre Zahl 4 oder 5 beträgt. Nach den Befunden an Fig. 2 u. 5, Taf. XXVI. dürfte letzteres der Fall sein. Am schärfsten hebt sich ein Tarsale ab, welches sich in den einspringenden Winkel zwischen Astragalus und Calcaneus einschiebt. Es ist abgerundet fünfseitig und hat 4 mm im Durch- messer. In unmittelbarem Anschlusse an dasselbe liegen direct unter dem Astragalus so dicht neben eimander, dass ihre gegen- seitigen Grenzen fast verschwimmen, 3 Tarsalia von spongiöser Structur und von etwa 3 mm Höhe, während sich auf der an- deren Seite, also unter dem ÜCalcaneus, der schwache Abdruck eines fünften Tarsales bemerklich macht. An diese Tarsalreihe schliessen sich fast unmittelbar die freilich z. Th. nur spuren- weise erhaltenen Enden der Metatarsalia. Alle diese Hand- wurzelknochen sind. wie gesagt, entweder durch gar keine, oder durch so geringe Zwischenräume getrennt, dass die Betheiligung von Knorpel am Aufbau des Tarsus nur eine minimale gewesen sein kann, vielmehr eine fast völlige Verknöcherung stattgefunden haben muss. Da dieser Tarsus dem grössten der vorliegenden Individuen angehört. so dürfte diese im Vergleiche mit anderen Exemplaren fortgeschrittene Ossification ein durch grösseres Alter bedingtes Stadium repräsentiren. Nach allen diesen Beobachtungen scheint festzustehen, dass der Tarsus von Palaeohatteria bestand: in erster Reihe aus einem grossen, ovalen Calcaneus und einem fast ebenso grossen Astra- galus von rundlich ovaler oder abgerundet fünfseitiger Form, — in zweiter Reihe aus 5 viel kleineren Tarsalien. Aus der Com- bination aller thatsächlich überlieferten Handwurzelreste von Fig. 4, Taf XXV und Fig. 2 u. 5, Taf. XXVI ergiebt sich das weiter 594 hinten (pag. 536, Textfig. 22a) dargestellte Schema eines Pa- laeohatteria-Tarsus. Die Eigenthümlichkeiten im Baue des letzteren werden in noch hellerem Lichte erscheinen, wenn wir denselben einem Ver- gleiche mit dem Tarsus anderer geologisch fast oder ganz gleich- alterigen Wirbelthiere unterziehen. In auffälligem Gegensatze steht der Tarsus von Palaeohatteria zu demjenigen seines Zeit- und Aufenthaltsgenossen Archego- saurwus. Von dem Fusse des letzteren hat Quessrtepr!) schon im Jahre 18561 eine Abbildung gegeben. welche neuerdings Baur einer Erörterung und Deutung unterzogen hat.”). Danach besteht dieser Tarsus aus 11. vielleicht 12 Knochenstücken, nämlich aus Tibiale, Intermedium und Fibulare, — 3 (event. 4) Centralien, — 5 Tarsalien und repräsentirt somit einen echten, jedoch ver- knöcherten Urodelen - Tarsus mit 3 oder 4 Centralien, wie sie in eben dieser Zahl WIEDERSHEIM im Tarsus des Axolotls beobachtet hat’). Diese Beziehung von Archegosaurus zu un- seren lebenden Urodelen im Schema des Fusswurzelbaues harmo- nirt mit anderen Zügen, welche Archegosaurus den Urodelen nahe bringen, so dem Besitze von nur einem Sacralwirbel, dem Mangel eines verknöcherten Pubicums, den kurzen, fast geraden Rippen, endlich dem Besitze von Kiemen während des Jugendzustandes. Der Tarsus von Proterosaurws aus dem Kupferschiefer besitzt mit demjenigen von Palaeohatteria keine direcete Aehn- lichkeit. Am besten ist derselbe an dem grossen, im fürstlichen Schlosse zu Waldenburg (Sachsen) aufbewahrten Liwk’schen Exem- plare conservirt und besteht hier, wie bereits H. v. MEyER ab- bildete) und ich nach eigener Untersuchung bestätigen kann, aus mindestens 6 Knochenstücken. Von diesen liegen 3 direct vor den Metatarsalien, bilden somit die zweite Reihe der Fuss- wurzelknochen. nämlich 5 Tarsalia. Der hierbei als Tarsale I aufgefasste länglich ovale Knochen lässt eine Querfurchung wahr- nehmen, sodass er vielleicht 2 dicht neben einander liegende Stücke repräsentirt und dann 4 Tarsalia vorhanden gewesen sein würden. Von den 3 grösseren zwischen letzteren und den Unter- schenkelknochen gelegenen halte ich das unmittelbar vor der Fibula befindliche für das Fibulare, die augenscheinlich etwas verschobene unter der Tibia liegende scheibenförmige Platte für das Tibiale und das längliche zwischen beide eingeschobene Stück 1): QUENSTEDT. N. Jahrb:f:.Min..etc., 1861, t! A ?) BAUR. Zool. Anzeiger, No. 216, 1886. ®) WIEDERSHEIM. Morphol. Jahrb., Bd. VI, 1878, p. 581, f. 8 u. 10. *, H. v. MEyYErR. Saurier aus d. Kupferschiefer, p. 9, t.9. — HOFFMANN. Reptilien, p. 566. 535 für das vereinigte Intermedio-Centrale. Diese Deutung wird be- stätigt durch den Vergleich mit dem Tarsus der jungen Hat- teria!). Ganz wie bei Proterosaurus besteht hier die erste Reihe der Fusswurzelknochen noch aus 3 später verschmelzenden Stücken: einem trapezförmigen Calcaneus, einem länglichen Inter- medio-Centrale und einem von diesem ziemlich deutlich getrennten Tibiale.. Das Auftreten von 3 diesen Einzelstücken entsprechen- den Knochen im Tarsus von Proterosaurus repräsentirt somit ein in Permanenz gebliebenes Stadium aus dem Entwicklungsprocesse des Hatterta-Tarsus. Ein ähnliches Verhältniss werden wir im Tarsus von Palaeohatteria erkennen. Ueberraschend gross ist die Uebereinstimmung zwischen letz- terem und demjenigen von Stereosternum tumidum CorE aus dem Permo-Carbon der Provinz Sao Paolo in Brasilien?). Der Tarsus dieses Reptils wird ganz wie bei der fast gleichalterigen Palaeohatteria gebildet von 7 Knochen und zwar in erster Reihe von einem grossen, plattenförmigen Galcaneus und einem klei- neren, trapezförmigen Tibiale, in zweiter Reihe aus 5 vor den Metatarsalien liegenden Tarsalknöchelchen. Dieser letztere Umstand erscheint Baur°) bei Erwägung der Thatsache, dass kein damals bekanntes lebendes oder fossiles Reptil mehr als 4 Tarsalia in zweiter Reihe besitzt, von solcher Wichtigkeit, dass er darauf eine neue Ordnung der Reptilien. diejenige der Proganosaurier gründet. Von den lebenden Sauriern scheint Palaeohatteris bezüglich seines Tarsus weit entfernt zu stehen und zwar einerseits in Folge ihres Besitzes zweier getrennter Knochenplatten in der ersten Tarsalreihe, welche bei den Echsen zu einer einzigen ver- schmolzen sind, —- ferner durch das Vorhandensein von 5 Knö- chelchen der zweiten Reihe wie bei den Amphibien, während sie bei den Echsen auf 1. höchstens 5 reducirt sind. In Anbetracht jedoch der Thatsache, dass das grosse Tarsusstück der Saurier von zwei getrennten Stellen (einer tibialen und einer fibularen) aus verknöchert und die Vereinigung dieser beiden ursprünglich discreten Knochenstücke erst später erfolgt, wie solches bei jugend- lichen Individuen (z. B. von Hatteria und Monitor) noch durch eine Naht angedeutet ist, — dass sich ferner die Tarsalia der zweiten Reihe als 5 Knöchelchen anlegen, um später z. Th. unter einander oder mit den Metatarsen zu verwachsen, so scheint es, !) BAYER. Sitzungsber. d. kais. Akad d. Wissensch., math.-naturw. Cl.,; 1884, XC, p. 242. 2) CopE. Proc. Amer. Philos. Soc., Vol. XXIH, No. 121, 1885 — Palaeont. Bulletin, No. 40. ®) BAUR. Arrangement of the Sauropsida. Boston, 1887, p. 103. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 35 936 Figur 22a. Figur 22b. IR Fi J /} lien ER UN v4 [4 long? Fig. 22a. Tarsus von Palueohatteria. Fig. 22b. Knochenstücke im Tarsus eines Mo- nvtor-Embryos nach HOFFMANN. T = Tibia; — Fi = Fibula; —'t = Tibiale + Intermedium = Astragulus; — fi = Fibulare + Centrale = Calcaneus; — 1—5 = 5 Tarsalia; — I—V = 5 Metatarsalia. 1, dass der Tarsus von Palaeohatteria den bleibenden, verknöcherten Embryonalzustand des heutigen Saurier-Tarsus repräsentirt. Das beistehende Bild des Tarsus eines Monitor-Foetus (Textfig. 22b) und das daneben gestellte Schema des Tarsus von Palaeohatteria (Textfig. 22a) decken sich fast genau. Metatarsalia und Phalangen.. ‚An die 5 Tarsalia schliessen sich 5. Mittelfussknochen und an diese die Phalangen der 5 Zehen. Die sämmtlichen Knochen sind in der Mitte eingeschnürt, terminal verdickt und flachbogig abgeschnitten. Die Länge der Metatarsalia beträtt bi t I =%6, — bei ZI 8. bei,IIT = 10; 3 „bei, 79, — 12,70 Reis =, 9m, nimmt also vom /—I/V allmählich zu, im V. wieder beträchtlich ab. Ihre Dicke hingegen vermindert sich vom 7. bis zum IIT. Metatarsale (Durchmesser in der Mitte bei 7 = 5,5, — bei II = 2,5,'— bei III = 2 mm), das IV., längste, ist, wieder etwas stärker und das V. das schlankste.e. Das Z. Metatar- sale ist demnach das plumpste, sodass im Mittelfuss genau die- selben Verhältnisse herrschen, wie bei den Mittelhandknochen (siehe p. 529). Die 1. Zehe besteht aus 2, — die 2. auss.r 208737 208 4, — die 4. aus 5, — die 5. aus 3 Phalangen. Die letzte Phalanx ist hinten dick aufgetrieben, vorn scharf zugespitzt und krallenartig gekrümmt. Die übrigen Phalangen sind an beiden Enden ziemlich stark verdickt und im Vergleiche mit denen der Finger kürzer und plumper. Nur diejenigen der 5. Zehe sind auffällig dünn und schlank. An einigen besonders gut erhaltenen Phalangen sowohl der Zehen, wie der Finger erkennt man, dass deren distales Ende mit einer concaven, ihr proximales Ende mit einer schwach convexen Gelenkfläche versehen ist. Die 4. Zehe besitzt die grösste Länge. nämlich die gleiche wie der Femur und zwar nicht nur in Folge der grössten Zahl der Phalangen, sondern weil auch ihre erste Phalanx und das zugehörige Metatarsale länger ist. wie bei den übrigen Zehen. Alle diese Einzelheiten wiederholen sich genau so bei unseren lebenden Echsen. Bei einem Vergleiche der Zehen mit den Fingern ergiebt es sich, dass zwar deren Zahl, sowie diejenige der sie jedesmal zusammensetzenden Phalangen die gleiche ist, dass aber die letz- teren bei den Zehen kürzer sind als bei den Fingern und dass letztere in Folge dessen eine grössere Schlankheit und Länge besitzen als die Zehen. 8. Abdominalrippen. Bei dem Taf. XXVI, Fig. 4 abgebildeten Exemplare von Palaeohatterta beobachtet man am distalen Ende von 5 Rippen der hinteren Rumpfhälfte 14 sehr zarte Knochenfäden von der Stärke eines Rosshaares. welche in gleichen Abständen auf einen Raum von 10 mm vertheilt sind. Durch schmale Zwischenräume von einander getrennt. laufen sie fast vollkommen geradlinig vom distalen, 1.5 mm breiten Ende der Rippen aus in stumpfem Win- kel nach vorn, lassen sich in ganzer Schärfe 6 — 3 mm weit verfolgen, werden dann undeutlich und verschwinden fast ganz. Die anscheinenden Fäden erweisen sich bei Betrachtung mit der Lupe aus mehreren Gliedern zusammengesetzt, so zwar, dass sich diese an ihren Enden zuschärfen und hier mit den nächsten dicht an einander legen (vergl. Textfig. 23 pag. 538). In einer Entfer- nung von 15 mm vom Rippenende scheinen sie mit entsprechenden Fäden, die von den anderseitigen Rippen ausgehen. zusammen zu treffen. um mit diesen einen nach hinten offenen Winkel zu bil- den. Derselbe würde die Medianlinie der Bauchseite bezeichnen. Bei der bekanntlich mit Abdominalrippen ausgestatteten Hat- teria sind die distalen Enden der 11 letzten Rumpfrippen durch 25 bis 26 Bauchrippen verbunden. sodass je 2 oder 3 derselben auf jede der ersteren kommen. Jede solche sehr dünne und zarte Abdominalrippe besteht aus 3 dicht aneinander gefügten u) Fk 5° [2 538 Stücken: einem mittleren Winkelstücke, an dessen nach hinten divergirende Schenkel sich beiderseits als deren Fortsetzung je ein seitliches Stäbchen dicht anlegt. Auch bei Proterosaurws hängen, wie man an dem von H. v. Meyer auf t. 5 seines citirten Werkes abgebildeten Wiener Exemplare am deutlichsten wahrnimmt, mit den distalen Enden der hinteren Rumpfrippen je 2 oder 3 dünne Abdominalrippen zusammen. Den hier dargestellten und behufs Vergleiches in Textfig. 24 wiedergegebenen Verhältnissen würde der Befund an Palaeohatteria am meisten ähneln. Fig. 23. Bauchrippen von Palaeohatteria. Vergrössert. Fig. 24. Bauchrippen von Proterosaurus. Nach H. v. MEYER. Natürl. Grösse. ce = distale Enden der Rumpfrippen; — a = Abdominalrippen. An den von mir einer Durchsicht unterworfenen H. v. Meyer - schen Originalexemplaren im Berliner, Freiberger und Münchener Museum erkennt man, dass die von Meyer als Bauchrippen auf- gefassten Knochenstäbehen keineswegs lauter einheitliche Stücke sind, sondern sich meistens aus mehreren, an ihren Enden scharf zugespitzten und sich mit diesen eng an einander schliessenden Theilen bestehen. Letztere machen den Eindruck dicker, schlank haferkornähnlicher Schuppen und ich vermuthe, dass sie that- sächlich einem derben, ungefähr Archegosaurus-ähnlichen Schup- penpanzer der Bauchseite entstammen, wie denn auch die Abdo- minalrippen von Hatteria mit Schuppenreihen der Bauchseite in enger Verbindung stehen und wie sie sich auch bei Palaeohatteria wiederfinden (siehe p. 539). Die Unterscheidung beider, also der Bauchrippenglieder und der Bauchschuppen, fällt sehr schwer, sodass die Deutung der beschriebenen zarten Knochengebilde auf 539 der Bauchseite von Palaeohatteria als Abdominalrippen nicht über jeden Zweifel erhaben ist. 9. Schuppenpanzer. An der Mehrzahl der vorliegenden Exemplare von Palaeo- hatteria sind grössere oder kleinere Gruppen von dicht gehäuften oder weitläuftig zerstreuten Schuppen überliefert. Ihre verhält- nissmässige Sparsamkeit im Vergleiche zur Gesammt- Oberfläche ihres einstmaligen Besitzers, die Art der Vertheilung zwischen den Elementen des inneren Skeletts machen es wahrscheinlich, dass sie nur einen schmäleren Streifen der Bauchseite zwischen den beiden Extremitätenpaaren bedeckt haben. Dafür spricht auch die sich an verschiedenen Exemplaren, namentlich bei Fig. 1 u. 3, Taf. XXVI wiederholende Anordnung der Einzelschuppen zu nach hinten divergirenden Strähnen, genau wie sie sich z. B. bei dem nur mit einem Bauchpanzer versehenen Pelosaurus und Ar- chegosaurus wiederholen. | Jedenfalls waren die Schuppen von Palaeohatteria sehr spröde, da sie sich nur selten in vollständiger Erhaltung, sondern meist zerbrochen vorfinden. Sie sind 5—4 mm lang und sehr schmal, nämlich nur 0,5 — 0,75 mm breit, beiderseits und zwar nament- lich am distalen Ende scharf zugespitzt, also von haferkornähn- licher Gestalt, jedoch dünn und auf der Innenseite flach ausge- höhlt. Die einzelnen Schuppen legen sich mit ihren sich zu- spitzenden Enden dicht an einander und haben mit den Schuppen von Pelosaurus und Archegosaurus unverkennbare Aehnlichkeit. Schon pag. 538 ist betont worden, dass Bruchstücke dieser Schuppen, sobald sie sich nicht durch ihre einseitige Aushöhlung als solche verrathen, von Gliedern und Fragmenten der vermu- theten Bauchrippen, denen ja die gleiche Lage und Verbreitung zugekommen sein muss, schwer zu unterscheiden seien, sowie dass ich geneigt sei, einen Theil der von H. v. Meyer als Ab- dominalrippen von Proterosaurus gedeuteten Hartgebilde als Schup- pen des Bauchpanzers anzusprechen. Während sich, wie gesagt, der eigentliche Schuppenpanzer auf die Bauchseite von Palaeohatteria beschränkte, ist die Mög- lichkeit nicht ausgeschlossen, dass die übrigen Theile des Kör- pers auf ihrer Oberfläche mit einem Chagrin von Kalkkörnern bedeckt waren, welche sich beim Zerfalle der Haut dem Kalk- schlamme beigemengt haben und unkenntlich geworden sind. 540 II. Erlauternde Schilderung der 3 vollständigsten, Taf. XXIV, Fig. 1; Taf. XXV, Fig. 1 und 4 abgebildeten Exemplare von Palaeohatteria URED. Im vorhergehenden Abschnitte sind sämmtliche einzelne Ele- mente des Skeletts von Palaeohatteria jedes für sich betrachtet und einer eingehenden und zugleich vergleichenden Schilderung unterworfen worden. Trotzdem dürfte es zweckdienlich sein, we- nigstens die drei vollständigst überlieferten Skelette in ihrem Zusammenhange kurz zu erläutern, weil sich auf diese Weise leicht eine Uebersicht über das z. Th. dichte Knochengewirre erzielen lässt, wie es sich dem Beschauer auf den ersten Blick darzubieten scheint. Fig. 1 auf Taf. XXIV _ bringt ein .bis auf. den grössten Theil des Schwanzes fast vollständig erhaltenes Exemplar von Palaeohatteria zur Darstellung. An den Schädel schliessen sich Hals-, Rumpf- und Sacralabschnitt der Wirbelsäule nebst den zu- gehörigen Rippen, — an erstere der Schultergürtel, das Becken und die Extremitäten, — vom Schwanz hingegen sind nur wenige Wirbel und Rippen, vom Hautskelett nur einige Schuppenhaufen überliefert. Auf den ersten Anblick erscheint das Knochengerüst dieses Exemplars zu einem ziemlich wirren Durcheinander zerrüttet zu sein. Diese anscheinende Ordnungslosiekeit beschränkt sich jedoch wesentlich auf die Elemente der linken Extremitäten, die übrigen Reste fügen sich leicht zu dem vollständigsten Bilde eines Pa- laeohatteria - Skelettes zusammen. Leider gilt dies nicht vom Schädel. Derselbe liegt auf der Seite und ist in dieser Lage zusammengedrückt worden, sodass die Knochen der beiden Schä- delhälften und der Gaumenfläche in eine Ebene auf und neben einander gepresst erscheinen. Nur wenige Knochen sind der da- mit verbundenen Zerberstung in kleine Fragmente entgangen und in Folge davon noch mit Sicherheit zu identificiren. Hierher gehören in erster Linie sämmtliche Kiefer und zwar die Ober- kiefer, Zwischenkiefer und Unterkiefer. Sie alle liegen mit ihrer fast vollständigen Dezahnung paarweise neben einander. Zwischen beiden Oberkiefern erkennt man Bruchstücke zweier mit Zahn- hecheln besetzter Gaumenplatten. Auch noch ein Nasale und Frontale heben sich deutlich ab, während die Knochen der Or- bitalregion und der Hirnkapsel ein unentzifferbares Gewirre von Bruchstücken bilden. Die beiden schlanken Knöchelchen unter dem Hinterende des Unterkiefers sind die Hörner des Zungen- beines. 541 Direct an den Schädel schliesst sich in flach hufeisenför- misem Bogen die Wirbelsäule. In ursprünglichem Zusammen- hange unter einander nnd mit ihren Neuralbogen steht noch eine Anzahl Wirbel des Halses, der Lendengegend, des Beckens und des Beginnes des Schwanzes, — isolirt und verschoben sind die übrigen Wirbel. An allen erst erwähnten zusammenhängenden Wirbelgruppen erkennt man die Wirbelkörper, — an einigen längsgespaltenen Wirbeln mit dem sanduhrförmigen Chorda-Stein- kern, — den oberen Bogen mit dem langen, vorderen Gelenk- fortsatz und dem hohen, senkrecht emporsteigenden Processus spinosus, endlich hier und da auch die kleinen, zwischen den Ventralrändern der Wirbelcentra gelegenen Intercentra. Wenn die Rippen auch nicht mehr mit den Wirbeln in Verbindung stehen, so haben sie doch im Allgemeinen keine sehr beträcht- liche Verschiebung erlitten. Die Halsrippen sind gerade und kürzer als die schwach gebogenen Thoracalrippen, — diejenigen der Lendenregion im Vergleiche mit letzteren nur kurze Stummel. Die Klarheit, in welcher die Sacralrippen vorliegen und eine An- zahl von Wirbeln als Sacralwirbel kennzeichnen. verleiht diesem Exemplare eine ganz besondere Bedeutung. An und auf die Wirbelsäule und die Thoracalrippen legen sich an der ihnen zukommenden Stelle die knöchernen Elemente des Schultergürtels, also das langgestielte Episternum, die beiden halbmondförmigen Scapulae, und wenigstens die eine bu- merangähnliche Clavicula. Auf der einen der sich als Platte und Gegenplatte ergänzenden Gesteinsflächen liegen quer über dem Episternum die wenig deutlichen Reste zweier Coracoidea, welche in der Abbildung bei Seite gerückt worden sind, um das Bild des Episternums nicht zu verdunkeln. Direct neben diesen Resten des Schultergürtels befinden sich die Knochen der Vorderextre- mitäten. Von letzteren ist namentlich die rechte Hand in prachtvollster Erhaltung aller ihrer Theile überliefert; kaum eines der Handwurzelknöchelchen, keines der Metacarpalien und Pha- langen fehlt, nur das klauenförmig gekrümmte Endglied des 2. Fingers ist nach vorn verschoben. Die Skeletttheile der linken Vorderextremität sind zwar gleichfalls zum grössten Theile vor- handen, bilden jedoch ein -wirres Durcheinander und sind von den entsprechenden Knochen des linken Fusses, welcher nach vorn gestreckt war, nicht genau abzugrenzen. Zu beiden Seiten der Sacralwirbel liegen die stämmigen, oben behufs Verbindung mit den Rippen stark ausgebreiteten Ilea und ihnen zugewandt die Ober- und Unterschenkelknochen beider Hinterextremitäten. Zwischen letzteren erblickt man das rechte Ischium, die ersten Schwanzwirbel. sowie die zuge- 542 hörigen oberen Bogen und einige hakenförmig gekrümmte Caudal- rippen. Nach einer ziemlich grossen Unterbrechung folgt eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Skeletttheilen: die unver- sehrte. breit hornförmige Knochenplatte des linken Ischiums, ein Tarsale, der Astragalus, ein Metatarsale und zwei .Phalangen einer Zehe des rechten Fusses, sowie eine Anzahl Wirbel der mittleren Schwanzregion z. Th. mit oberen und unteren Bogen, zwei der letzteren in der seltenen Querlage, wodurch beide Schenkel und der Processus spinosus dieser unteren Bogen sicht- bar werden. Die in Fig. 1 auf Taf. XXV abgebildeten Skeletttheile repräsentiren gleichfalls die Vorderhälfte, also Schädel, Rumpf und Extremitäten einer Palaeohatterıa. Sie entstammen einem Individuum von etwas geringerer Grösse als das vorher beschrie- bene. sind jedoch in Folge der Fäulniss des augenscheinlich in jenen Tümpel eingeschwemmten Cadavers in weit höherem Grade ihres ursprünglichen Zusammenhanges beraubt und dann ziemlich ordnungslos in dem feinen Kalkschlamm eingebettet worden. Von dem Schädel ist, wie bei sämmtlichen übrigen Exem- plaren fast nur die vordere Hälfte, kaum aber ein identificirbarer Knochen der eigentlichen Hirnkapsel überliefert und auch erstere z. Th. in einem der Entzifferung spottenden Zustande der Zu- sammenpressung und Zerberstung der einzelnen Knochen. Mit Sicherheit erkennt man nur die Zwischenkiefer, den Oberkiefer, die Nasalia, Frontalia und das Jugale, zwischen den letzteren, freilich wenig scharf umrandet, das Praefrontale und Lacrymale. Gut erhalten sind beide Unterkiefer, ebenso die Zähne in sämmt- lichen Kiefern. An das Lacrymale und den Oberkiefer sind Reste zweier hechelartig bezahnten Gaumenknochen (Vomera) ein- gepresst. Am Hinterende des Schädels macht sich ein Squamo- sum durch seine gekrümmt fächerförmige Gestalt kenntlich. Hinter dem Schädel liegen die verknöcherten Theile des Schulter- gürtels ausgebreitet, also wiederum das Episternum mit seinem langen Stiel, die eine knieförmige Clavieula, ferner hinter einan- der geschoben die beiden grossen und kräftigen, halbmondförmigen Scapulae und neben ihnen ein rings erhaltenes, ovales, und ein halb durchgebrochenes Coracoid. Dicht daran schliessen sich die Knochen der beiden Vorderextremitäten, freilich diejenigen der linken weit auseinander gezerrt, und bei der rechten über einan- der geschoben. Einige rundliche Knöchelchen des Carpus liegen zerstreut zwischen den anderen Skeletttheilen umher. Die Wirbelsäule ist durchweg in die einzelnen Wirbel und jeder dieser letzteren wiederum in zwei Stücke, den Wirbelkörper 543 und den Neuralbogen zerfallen. Kreuz und quer liegen diese Elemente der Wirbelsäule, nur noch im Allgemeinen der ursprüng- lichen Richtung der letzteren entsprechend im Gestein. Die Wir- belkörper sind z. Th. horizontal gelagert, z. Th. senkrecht gestellt, in beiden Fällen durch die Spaltung der Kalksteinplatte oft mitten durchgerissen und bieten dann einen instructiven Einblick in das von Steinmasse ausgefüllte Innere der Hülsen. Bei horizontaler Lage erblickt man deren einst von. der Ghorda eingenommen Steinkern und den Längsschnitt seiner Knochenhülse; bei senk- rechter Stellung wendet je einer der sich intravertebral verbin- denden Kegel seine Spitze dem Beschauer zu. Die Neuralbogen mit ihrem blattförmigen Dornfortsatz haben sich naturgemäss stets auf die Breitseite gelegt. Die Rippen finden sich der er ale des Rumpfes folgend theils zwischen den Knochen des Schultergürtels, theils mit ihrem vertebral verbreiterten, aber nicht gegabelten Ende den Wirbeln zugewendet. Die hintersten der überhaupt erhal- tenen Rippen müssen zugleich der Lendengegend angehört haben, denn an sie schliessen sich direct einzelne Reste des Beckens und einer Hinterextremität an. Zu ersteren gehören die Frag- mente der Ileen und eine isolirte Sacralrippe, zu letzteren Bruch- stücke eines Femur, eine Fibula, der verschobene Calcaneus und die verstreuten Metatarsalia und Phalangen an, welche mit den nach hinten gezerrten Phalangen der Finger in directe Berührung gelangen. Um die Reste dieses Individuums auf einer Tafel von der Formathöhe dieser Zeitschrift zur Darstellung bringen zu können, ist dieser hintere Theil des Skelettes in der Abbildung zur Seite geschoben und neben den Rumpf gestellt worden. Der Bauchpanzer hat sich überall in seine schmalen, zu- gespitzten Schuppen aufgelöst; nur an einer Stelle findet sich ein grösserer Haufen derselben mit schwacher Andeutung von sträh- niger Anordnung. Während sich in den oben beschriebenen Skeletttheilen doch noch eine gewisse, der ursprünglichen entsprechende Aneinander- gruppirung wahrnehmbar macht, zeigen sich zwischen dieselben einige Knochen versprengt, welche isolirt und gänzlich aus ihrem früheren Connexe gerissen, eine ganz abnormale Lage erhalten haben. Dahin gehört namentlich das hinter das Episternum ver- schwemmte Basisphenoid, deren spitze Stielenden sich einander zuwenden. Die Taf. XXV, Fig. 4 abgebildeten Reste von Palaeo- hatteria ergänzen die eben beschriebenen Exemplare auf das glücklichste, da in ihnen das Becken, die Hinterextremitäten und 544 der Schwanz eines Individuums von fast genau derselben Grösse wie das Taf. XXIV, Fig. 1 dargestellte sehr vollständig über- liefert sind. Vom Becken sind sämmtliche Elemente vertreten. Von den kurzen, dicken Rippen der Sacralwirbel ist wenigstens ein Paar überliefert. Beiderseits derselben liegen die oben stark ausge- breiteten, unten in 2 Fortsätze auslaufenden, diekknochigen Ilea und in dieselbe Ebene mit ihnen gepresst vorn die rundlichen Ossa pubica mit der Incisio obturatoria, hinter ihnen die caudal- wärts spitz zulaufenden Knochenplatten der Ischia. Direct an diese ventralen Knochen des Beckens schliessen sich, noch nach ihrer Gelenkstelle mit jenen gerichtet, die stämmigen Knochen beider Oberschenkel, daran die des rechten Unterschenkels, wäh- die linke Fibula verloren gegangen und die zugehörige Tibia nach der Seite verschoben ist. Nahe ihrem distalen Ende liegt die Gesammtheit der Fusswurzelknochen. Der Tibia schmiegt sich das 19 bis 20 Wirbel umfassende, aus seinem Zusammenhange gerissene äusserste Ende des Schwanzes an. In fast unmittel- barem Anschluss an den Beckenabschnitt folgen einige 20 Schwanz- wirbel, nur die ersten derselben sind vom Ischium und Ileum verdeckt, ihre charakteristisch gestalteten, hakenförmig gekrümm- ten Rippen hingegen seitlich gepresst und deshalb deutlich über- liefert. Im Ganzen sind die Reste von 6 caudalen Rippenpaaren vorhanden. Sämmtliche sich nun anreihende Schwanzwirbel ent- behren der Rippen. In Folge dessen und des Besitzes hoher Neuralbogen sowie unterer Bogen, haben sie sich sämmtlich auf die Fläche ihrer grössten Ausdehnung, also auf die Seite gelegt, und gewähren den vollen Anblick der Einzelheiten ihres Baues. Namentlich lassen sich die Veränderungen, welche sich im oberen Bogen mit der wachsenden Entfernung vom Becken vollziehen, genau verfolgen (siehe pag. 497). Mitten zwischen und neben diesen immerhin noch in grosser Vollständigkeit und gegenseitiger Verknüpfung überlieferten Resten der hinteren Hälfte des Palaeohatterva - Skelettes liegen nun ein- zelne gänzlich aus ihrer Verbindung gerissene Theile der im Uebrigen verloren gegangenen vorderen Skeletthälfte zerstreut, so neben den Ossa pubica ein Humerus (mit dem Foramen ectepi- condyloideum) und der lange Stiel des Episternums, ferner hinter dem Becken ein Oberkiefer mit seinen mittleren grossen Fang- zähnen. endlich nahe dem Schwanzende ein Theil des Schädels. Derselbe gewährt ein sehr vollständiges Bild von der Bezahnung sämmtlicher Kiefer. Zwischen Ober- und Unterkiefer liegt ein isolirtes Intermaxillare, eine hechelartig bezahnte Vomerplatte und ein sägeblattartig mit Zähnchen besetztes. stabförmiges Palatinum. 545 Sehr wichtie sind die Beobachtungen. welche dieser Schädel über die Gegend der Schläfengrube zulässt. Das Jugale legt sich auf das Hinterende des Öberkiefers und gabelt sich nach hinten in einen horizontalen und einen schräg aufsteigenden Ast. Zwischen beiden liegt die seitliche Schläfengrube, welche oben und hinten vom Postorbitale und Squamosum umrahmt wird. Von den 3 Knochen hinter dem Schädel sind die 2 schlanken, meisselför- migen die beiden Hörner des Zungenbeines, der gekrümmt fächer- artige hingegen ist das rechte Squamosum. III. Diagnose der Gattung Palaeohatteria CrED. Allgemeine Gestalt: diejenige einer langgeschwänzten Eidechse von 0.40 bis 0,45 m Länge mit gedrungenen, stämmigen Gliedmaassen. Die Wirbelsäule besteht aus etwa 6 Halswirbeln, etwa 20 Rumpfwirbeln, 3 oder 4 getrennten Sacralwirbeln und 50 bis 55 Schwanzwirbeln. Die Wirbelcentra sind derbe, amphi- coele Knochenhülsen, welche die Chorda nur ein-, nicht abschnü- ren. Die Neuralbögen sind durch Sutur vom Wirbelkörper ge- trennt. An den Rumpfwirbeln lange vordere, an den Schwanz- wirbeln auch lange, hintere Gelenkfortsätze; — ohne Querfortsätze; — Processus spinosi der Rumpfwirbel hoch, breit mit flachbogig abgerundeten oberen Rande, im Schwanze sich rasch bis zu mi- nimalen Höckerchen verkleinernd und zugleich auf dem Neural- bogen immer weiter nach hinten rückend, schliesslich ganz ver- schwindend. Zwischen die Ventralränder sämmtlicher praecaudaler und der ersten caudalen Wirbelcentra schieben sich kleine keilför- mige Intercentra, welche vom 6. Schwanzwirbel an zu unteren Bogen modificirt sind. Rippen an allen praesacralen, an den sacralen und an den ersten 7 Caudalwirbeln.. Rumpfrippen lang und gebogen; Halsrippen gerade, letzte Rumpfrippen kurz gräten- artig, Sacralrippen kurz und dick, Caudalrippen kurz, hakenförmig gebogen. Proximalende aller Rippen verbreitert, ohne Theilung in Capitulum und Tuberculum. Schädel spitz und schmal; Orbitae gross und rund mit Scleralring; Nasenlöcher klein, vorn an der Schnautze gelegen; seitliche Schläfengruben verhältnissmässig klein. Zähne aufge- wachsen, spitz kegelförmig, an der Spitze schwach rückwärts gekrümmt; dünner Mantel von Zahnsubstanz, dieser auf der Innen- seite im unteren Drittel mit zarten Falten. Getrennte Inter- maxillaria, jedes mit 5 oder 4 schlanken, etwas stärker gekrümm- ten Zähnen. Oberkiefer weit auf die Schädeldecke übergreifend mit 16 bis 18 Zähnen, davon der etwa 6. und 7. durch be- 946 sondere Grösse ausgezeichnet. Nasalia fast so lang wie die Frontalia. Zwischen Praefrontale und Maxillare schiebt sich ein grosses Lacrymale. Das Jugale bildet den unteren Rand der Orbita und gabelt sich nach hinten in einen aufsteigenden und einen horizontalen Ast. Ersterer bildet mit dem Postorbitale und Postfrontale einen verticalen Orbitalbogen, letzterer eine hori- zontale Knochenverbindung mit dem Quadratum. Das Squamosum ist gekrümmt fächerförmig, sein nach vorn gerichteter Stiel legt sich von hinten auf das Postorbitale, sein ausgebreiteter unterer Rand grenzt an den Horizontalast des Jugale und an des Qua- dratum. Basisphenoid eine trapezförmige Platte mit kurzen, seit- lichen Fortsätzen, mit zwei kleinen Durchbohrungen nahe dem Vorderende, vorn in das spitze Praesphenoid auslaufend. Vomer mit hechelförmigen Zahngruppen besetzt. Palatina mit einem den Oberkiefern parallelen, zahntragenden Rande. Unterkiefer- hälften schlank, gerade gestreckt, ohne Processus coronoideus, aus Articulare, Angulare, Supraangulare und Dentale, wahrschein- lich auch Operculare und Spleniale gebildet. Der Brustgürtel besteht aus einem lang gestielten, vorn zu einer kleinen, rhombischen Platte ausgebreiteten Episternum, 2 knieförmig gebogenen, seiner Unterseite aufliegenden Clavi- culis, 2 halbmondförmigen, jedoch an beiden Enden abgestutzten. am Hinterrande stark verdickten Scapulis und 2 fensterlosen, rundlichen Coracoideen. Das Becken wird zusammengesetzt aus 3 Knochenpaaren, den kurzen, gedrungenen Ileen, welche sich oben kammartig ausbreiten, unten in 2 Fortsätze gabeln; — den dreieckigen, weit nach hinten reichenden Ischien und den querovalen, platten- förmigen, mit einer Ineisio obturatoria versehenen Pubieis. Die Extremitäten sind kräftig und stämmig, die hinteren ein wenig länger als die vorderen. Im distalen, stark verbrei- terten Ende des Humerus ein Foramen ectepicondyloideum. Carpus aus 8 oder 9 Knochenstücken: Tarsus aus Calcaneus, Astragalus und 5 Tarsalien zusammengesetzt; 5 Metacarpalia und 5 Meta- tarsalia; 5 Finger und Zehen. I. Finger und Zehe aus 2; — Haus: Fand IH.sausı4 ze VI langen. Endphalangen krallenförmig zugespitzt und gekrümmt. Wahrscheinlich waren aus einzelnen Gliedern zusammen- _ gesetzte, zart fadenförmige Abdominalrippen vorhanden. Schuppenpanzer auf die Bauchfläche zwischen den beiden Extremitätenpaaren beschränkt. Die Schuppen haferkornähnlich beiderseits zugespitzt. bilden nach hinten divergirende Reihen. 547 Species: Palaeohatteria longiecaudata ÜRED. Geologischer Horizont: Mittel-Rothliegendes. Fundort: Kalkwerk Niederhässlich im Plauen’schen Grunde bei Dresden. IV. Die systematische Stellung von Palaeohatteria Cren. In dem ersten anatomischen Theile dieser Abhandlung sind bei der speciellen Beschreibung der einzelnen Skelettelemente von Palaeohatteria bereits Vergleiche mit den entsprechenden Hart- theilen von Amphibien und Reptilien angestellt worden. Danach offenbarte sich im Skelettbau von .Palaeohatteria die grösste Uebereinstimmung mit demjenigen der Reptilien und zwar speciell der Echsen und unter diesen wiederum namentlich mit dem von Hatteria, also der Rhynchocephalen. Fassen wir jetzt behufs _ Fixirung der systematischen Stellung von Palaeohatteria diese Beziehungen in kurze Sätze übersichtlich zusammen! Wenn hierbei die sämmtlichen Züge einzeln aufgezählt wer- den, welche für die Abstammung der beschriebenen Skelette von einem Reptil sprechen, so könnte dies auf den ersten Blick über- flüssig erscheinen, da ja die blosse Musterung der Abbildungen genüge, um diese Zugehörigkeit zur Anschauung zu bringen. Thatsächlich aber handelt es sich in diesem Falle um den be- stimmten Beweis, dass bereits in so entlegenen Zeiten wie in der Periode des Rothliegenden Reptilien gelebt haben, die sich in ihren charakteristischen Einzelheiten in keinerlei Weise von sol- chen der Jetztzeit unterscheiden, — kurz, dass schon in pa- laeozoischen Zeiten der Typus der Reptilien fix und fertig neben demjenigen der Stegocephalen, also Am- phibien dagestanden hat. 4A. Die als Palaeohatterta bezeichneten Skelette stammen von einem echten Reptil und zwar von einem Saurier. Dafür spricht die Summe folgender Merkmale: Palaeohatteria besitzt mindestens 3 Sacralwirbel: Palaeohatteria besitzt Halswirbel, diese tragen Halsrippen; die Wirbelkörper haben keine eigentlichen Querfortsätze:; die unteren Bogen der Schwanzwirbelsäule sind selbst- ständig und stehen intervertebral: 5. die Rumpfrippen sind lang und umfassend; 6. das proximale Rippenende ist nicht gegabelt, sondern nur verbreitert und an der Gelenkstelle schwach concav; 7. im Schädel sind distinete Schläfengruben vorhanden; Pomwm u Ne) G 16. 17. 18. 548 in der Schädelbasis ein Basi- und Praesphenoid; der Brustgürtel besteht aus Episternum, 2 Claviculae, 2 Scapulae und 2 Coracoideen: das Becken besteht aus 3 Knochenpaaren,, den Jlea, Ischia und Pubieca: alle 3 haben sich an der Bildung der Gelenkpfanne be- theiliet: das Pubieum mit Ineisio obturatoria: zwischen den Ossa pubica und den Ossa ischiadica ist ein grosses Foramen cordiforme vorhanden; das distale Ende des Humerus wird von einem Foramen ectepicondyloideum durchbohrt; die Hand hat 5 Finger. Die Zahl der Phalangen der- selben beträgt 2. 3, 4,5, 5; die Zahl der Phalangen der Zehen beträgt ebenfalls 2, pa 19 PBHh: die letzten Phalangen sind hakenförmig gekrümmte Krallen; Spuren von Kiemenbogen sind nirgends anzutreffen. B. Palaeohatterea ist ein Rhynchocephale, denn sie hat mit Hatteria punctata folgende Merkmale ge- meinsam!: 1: Die Wirbeleentra sind biconcave Hülsen, welche die Chorda intravertebral zwar stark verengen, aber nicht abschnüren: Wirbelcentra und Neuralbogen sind nicht verschmolzen, sondern durch eine Neurocentralsutur getrennt; jedem Wirbelcentrum schliesst sich hinten und unten ein keilförmiges Intercentrum an: die unteren Bogen der Schwanzwirbelsäule sind modifi- eirte Intercentra; das proximale Rippenende ist nur verbreitert und concav ausgeschweift, und steht nur mit dem Wirbelkörper in Verbindung: die Sacralrippen sind durch Naht vom Wirbelkörper getremnt: das Episternum ist langgestielt, das Coracoid ohne Fenster; der Zwischenkiefer ist paarig. nicht verschmolzen; Postorbitale und Postfrontale sind getrennt; das Jugale gabelt sich nach hinten in 2 Aeste; durch den aufsteigenden Ast des Jugales. das Postorbitale und Postfrontale wird ein geschlossener, verticaler Orbital- bogen gebildet: durch den horizontalen Ast des Jugales wird eine untere, nach dem Quadratum verlaufende, — durch den hinteren 549 Fortsatz des Postorbitale und des Squamosum eine obere Knochenbrücke gebildet; 13. die Gestalt und die Proportionen des Basi- und Prae- sphenoides sınd die gleichen. auch die 2 kleinen Fora- mina in ersterem sind ebenso wie bei Palaeohatterra auch bei Hatterıa vorhanden: | 14. sowohl Palatina wie Vomera sind gezahnt, die Palatina | auf ihrem dem Oberkiefer parallel liegenden Rande; 15. gegliederte Abdominalrippen sind wie bei Hatteria, so wahrscheinlich auch bei Palaeohatterta vorhanden gewesen (noch nieht ganz zweifellos). C. Ergebniss: Palaeohatteria, eines der ältesten bislang bekannten Rep- tilien, ist wie durch den ihr verliehenen Namen angedeutet werden soll, ein der neuseeländischen Haftteria verwandter pa- laeozoischer Rhynchocephale. Mit den Charakteren dieser Ordnung sind jedoch in Palaeo- hatterca noch gewisse, der ersteren fremde Züge combinitt. Hierher gehört zunächst die Gestaltung des Beckens und zwar vor Allem des Ieums. Die kammartige, z. Th. auch nach vorn gerichtete Ausbreitung seines costalen Randes, sowie die Gabe- lung seines acetabularen Endes sind Merkmale, welche nicht den Echsen. sondern vielmehr den Crocodiliern und in noch hö- herem Maasse den Dinosauriern eigenthümlich sind. An letz- tere erinnert auch die plattenförmige Ausbreitung der Pubica, sowie die starke Verlängerung der Ischia nach rückwärts. Auf der anderen Seite ist das Auftreten von 5 Tarsalien der zweiten Reihe und eines getrennten Tibiales und Fibulares im Tarsus von Palaeohatterta ein Verhältniss, welches sich bei unseren lebenden Reptilien nur im Embryonalzustande der Echsen wiederfindet. aber mit Palaeohatteria auch dem gleich- falls palaeozoischen Sfereosternum CopE gemeinsam ist. Palaeohatteria ist demnach ein Rhynchocephale mit einzelnen, noch etwas ausgesprocheneren Anklängen an Crocodilier und Di- nosaurier, sowie an gewisse Embryonalzustände unserer Echsen. Ist schon Hatteria eines der wenigst specialisirten Reptilien, eine seltsame Combination von Zügen hoher und niederer Organisation, so repräsentirt Palaeohatterea eine noch mehr verallgemeinerte Form. | In seiner neuesten Arbeit über Hyperodapedon!) gliedert Huxrey die Rhynchocephalen in 2 Familien: ‘) Quart. Journ. geol. Soc., London, Vol. XLII, 1887, p. 691. 550 1. Rhynchosauridae, mit ungetheiltem Nasenloch, mit schnabelartigen und nach unten umgebogenen Fortsätzen der Intermaxillaria, z. Th. mehr als eine Reihe Zähne auf dem Pala- tinum, z. Th. opistocoele praesacrale Wirbel. Hyperodapedon, vhynchosaurus. 2. Sphenodontidae, mit doppelten Nasenlöchern, bezahn- ten Zwischenkiefern, nur eine Reihe Zähne auf dem Palatinum. amphicoele Wirbel. Hatteria. Dieser Familie würde Palaeohatteria angehören. V. Vergleich von Palaeohatteria Crep. mit ähnlichen palaeozoischen Formen. 1. Vergleich mit Dendrerpeton Owen. Dawson. Air-breathers of the Coal-Period, Montreal 1863, p. 17. — Dawson. Acadian Geology, 2. ed., London 1868, p. 362. — Dawson. Recent explorations of erect trees. Phil. Trans. R. Soc.;, London,‘ Part. IT, 1882, PF642, 2 "FeirschH. Fauna der Gaskohle, Bd. II, Heft I, 1885, p. 5. Früher war ich versucht, die jetzt als Palaeohatteria be- schriebenen Skelette zur Gattung Dendrerpeton zu rechnen. In der That wiederholt sich eine Anzahl wesentlicher Züge dieses „akadischen Mikrosauriers* in unserer sächsischen Pa- laeohatteria, so namentlich die Grösse, die Eidechsengestalt, der Besitz eines langen Schwanzes, der Bau eines Theiles der Zähne, welche an der Spitze nach hinten gebogen, in der unteren Hälfte gefaltet und mit der Basis aufgewachsen sind, ferner die Bezahnung des Vomers, der Bau der Wirbel als ein- heitliche biconcave Hülsen mit blattförmig nach hinten ausgebrei- tetem Dornfortsatz und spitzen vorderen Grelenkfortsätzen, — endlich die langen, gebogenen Rippen mit verbreitertem Proximal- ende. Dahingegen schliessen andere von Dawson z. Th. als geradezu charakteristisch hervorgehobene Eigenthümlichkeiten des Skelettes und der Bezahnung, ferner die sich noch hinzugesellende Nichtüberlieferung so wichtiger Skeletttheile, wie des Brust- und des Beckengürtels, die Berechtigung zu dieser Vereinigung ab- solut aus. Es liegt ja freilich die Möglichkeit vor, dass in der Be- schreibung Dawson’s, welche aus den Jahren 1863 stammt und sich in seiner Acadian Geology 1868 fast wörtlich wiederholt, Irrthümer in der Deutung einzelner wichtiger Züge untergelaufen öl: sind. Aber auf. solche Vermuthungen hin lassen sich ‚generische Identifiecationen nicht rechtfertigen. Aus Dawson’s Diagnose der Gattung Dendrerpeton ergeben sich: vielmehr folgende wesent- liche: Abweichungen von; Palaeohatteria: Die Wirbel besitzen starke Querfortsätze : (diejenigen von .Palaeohatteria keine), — der. Schwanz soll ein ‚Ruderschwanz und die Wirbel desselben: oben und unten mit ‚stachelförmigen Fortsätzen versehen sein (bei Palaeohatterıa ist beides nicht der Fall), — das Ileum von Dendrerpeton ist, auch nach Owen, lang cylindrisch (die Nie- driekeit, Breite und kammartige Ausdehnung des: Ileums. von Pa- laeohatteria ist ein besonders interessanter Zug derselben), — der Humerus von: Dendrerpeton ist länger als der Femur (bei Palaeohatteria herrscht das. umgekehrte Verhältniss), — Zwischen-, Ober- und Unterkiefer von Dendrerpeton tragen, wie ‚wiederholt besonders betont wird, auf ihrem Rande 2. Reihen von Zähnchen: und zwar sind diejenigen der Innenreihe . grösser und dichter sestellt als die der Aussenreihe, — der‘Schädel von Dendrer- peton. ist Hlach und: breit (der. von Palaeohatteria. spitz und ver- ältnissmässig hoch): Im: seiner letzten: diesen: Gegenstand 'be-: handelnden Monographie bildet Dawson den grössten Theil der Schädeldecke eines Dendrerpeton ab und giebt, die von CopE vollzogene Deutung der. ‚einzelnen Knochen derselben.:. Danach sollte es scheinen, dass Dendrerpeton einen echten Stegocephalen- Schädel mit durch die Supratemporalia und Squamosa dachartig geschlossenen Schläfengruben besessen hat. Im dieser. Beziehung stimmen die von A. Frrrsca (l. e., t. 49;,:50, 51) abgebildeten Dendrerpeton-Schädel aus der böhmischen: Gaskohle mit den ame- rikanischen überein und deshalb führt auch Frırsch Dendrerpeton unbedenklich als eine Stegocephalen-Gattung auf (l. e., p: 5 u. 61). Ob aber. diese böhmischen Schädel wirklich einem Dendverpelone Rumpfe zugehört haben, ist freilich noch fraglich. So lange solche ‚Unterschiede zwischen den als Dendrer ei beschriebenen Resten und unserem Rhynchocephalen namhaft ge-. macht werden können, so lange ferner von Dendrerpeton fast die sämmtlichen Elemente des Brust- und .Beckengürtels noch nicht: bekannt, die Intercentra, die unteren Bogen, Hand- und Fuss- wurzelknochen noch nicht nachgewiesen sind, darf. an eine Vereini- sung von Palaeohatterea mit Dendrerpeton nicht gedacht werden. 2. Vergleich nt Haptodus GAUDRY. In der oberen: Stufe des Perms von Autun wurde im Jalıre 1886 ein für die dortige Fauna neues Reptil entdeckt, welches GAupry auf t. 23 des XIV. Bandes des Bull. de la Soc. geolog. de France in natürlicher Grösse, ‘jedoch ohne erläuternde Be- Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 36 or or 89) zeichnung der einzelnen Knochen abbildete und auf p. 431 u. 432 in leider sehr kurzen Worten beschrieb und Haptodus Baylei nannte. DBedauerlicher Weise ist das einzige Exemplar, auf welches dieses neue Genus gegründet ist, nur unvollständig über- liefert. Die Skelettelemente des Schultergürtels, des Schwanzes und der Hand, sowie das Schuppenkleid fehlen gänzlich, — das Becken, der Schädel und selbst die Rumpfwirbelsäule sind nur theilweise erhalten. Trotzdem lässt sich beim Vergleiche der Abbildung der verbleibenden Skelettreste dieses Aaptodus mit Pa- laeohatterta deren ausserordentlich grosse Aehnlichkeit nicht ver- kennen. Beiden gemeinsam sind: die Grösse, die spitze Form des Schädels, die etwas nach hinten gebogenen, schwach gefal- teten, mit den Kiefern verwachsenen Zähne, die Einheitlichkeit der Wirbelkörper, die hohen, kammförmigen Dornfortsätze, die langen, schwach gebogenen Rippen mit verbreitertem Proximal- ende, die Proportionen der Extremitäten und ihrer einzelnen Theile, die Verknöcherung des Tarsus, also wohl auch des Carpus. Trotz dieser in der That vielfachen und wesentlichen Ueber- einstimmungen im Skelettbau des französischen Haptodus und der sächsischen Palaeohatteria musste es unstatthaft erscheinen, letztere der Gaupry' schen Gattung einzuverleiben, und zwar 1. weil es diesem Gelehrten scheint, als ob die Wirbelkörper von Haptodus solid, also durch und durch verknöchert und deren Gelenkflächen fast vollkommen eben seien, während feststeht, dass die Wirbelkörper von Palaeohatteria hohle. bieoncave Hülsen vor- stellen, also einen ganz anderen Typus repräsentiren; 2., weil die Zähne von Haptodıs sämmtlich comprimirt sein sollen, wäh- rend diejenigen von Palaeohatteria sämmtlich kreisrunden Quer- schnitt haben; 3.. weil keine Intercentra vorhanden gewesen zu sein scheinen; 4.. weil die für die event. Zugehörigkeit von Haptodus zu den Rhynchocephalen entscheidenden Züge im Schä- delbau nicht nachweisbar sind; 5.. weil, wie oben schon hervor- gehoben, das einzige Exemplar von Haptodus so wichtiger Skelett- theile wie des gesammten Brustgürtels und des Schwanzes, sowie des Schuppenkleides vollständig entbehrt. Gaupry legt auf dieses Fehlen des Episternums und der Olaviculae (oder wie er diese Knochen nennt, des Entosternums und der Episterna), sowie des Schuppenpanzers an seinem Haptodus - Exemplare einen ganz be- sonderen Werth, indem er ersteres als ein augenfälliges Unter- scheidungsmerkmal von Actinodon und Euchtirosaurus hin- stellt (l. e., p. 432). Derartige negative Befunde, besonders an einem einzigen, auch sonst mangelhaft erhaltenen Exemplare haben nicht den geringsten classificatorischen Werth, der nächste glück- liche Fund wird das Fehlende ersetzen. So bin ich denn auch 553 überzeugt, dass Haptodus ebenso wenig, wie man ihm Schwanz- losigkeit nachsagen darf, weil sein Schwanzskelett nicht. überliefert ist, eines Bauchpanzers und eines knöchernen Brustgürtels ent- behrt hat: auf einen solchen weisen im Gegentheile die sehr kräftigen, stämmigen Knochen der Vorderextremität mit Bestimmt- heit hin. Freilich lässt sich bei so alten Formen, in denen sich die Charakter verschiedener Thiergruppen vereinen können, von vornherein. also auf Grund der überlieferten Skelettpartieen, nicht auf die Morphologie der fehlenden Reste schliessen. Es ist des- halb nicht statthaft, bei AFaptodus trotz vieler sonstiger wesent- lichen Uebereinstimmungen auch diejenige der nicht überlieferten Theile des Schädels, Brustgürtels und Schwanzes vorauszusetzen und ihm dieselben auf dem Wege hypothetischer Ergänzung zu octroiren. 3. Vergleich mit Stereorhachis GAUDRY. In seinen „Enchainements du Monde animal dans les temps geologiques; Fossiles primaires*, Paris 1883, p. 279 ft. beschreibt Gaupry ein Reptil von beträchtlicher Grösse aus der unteren Stufe des Perms von Autun unter dem Namen Stereorhachts. Gewisse der wirr durch einander geworfenen Knochen desselben besitzen eine unverkennbare Aehnlichkeit mit den entsprechenden Skeletttheilen von Palaeohatterta. Dies gilt namentlich von dem langgestielten Episternum (Gaupry's Entosternum), den beiden Bumerang-ähnlichen Claviculae und dem Schulterblatt, ferner von den tief bieoncaven, einen hohen Dornfortsatz tragenden Wirbeln und von den langen, gebogenen, am Proximalende verbreiterten Rippen, endlich von den spitzen, Haferkorn-ähnlichen Schuppen des Bauchpanzers. Diesen gemeinsamen Zügen gegenüber fällt es jedoch schwer in's Gewicht, dass Stereorhachis thecodont ist, dass also seine Zähne in Alveolen eingelassen sind, — dass seine biconcaven Wirbelkörper bis zur intravertebralen Abschnü- rung der Chorda ossificmt sind und dass sein Humerus ganz abweichend gestaltet ist. Alle übrigen Skeletttheile sind nicht erhalten. 4. Vergleich mit Proterosaurus Spenerı. H. v. Meyer. Saurier aus dem Kupferschiefer, Frankfurt 1856. Mit 9 Tafeln (jedoch mit Ausnahme von Taf. V, Fig. 1 und Taf. VI). — H. G. Serrey. Proterosaurus Spenert, Philos. Transact. R. Soc. of London, Vol. 178, 1887, B. p. 187. Die Ansicht, dass Proterosaurus als Vertreter einer beson- deren Ordnung der Reptilien eine gewisse Verwandtschaft mit den Rhynchocephalen zur Schau trage, ist schon früher ausge- 36 * 554 sprochen worden !). Danach würden sich folgerichtig auch nähere Beziehungen zu Palaeohatteria ergeben müssen. Solche sind ja nun auch thatsächlich vorhanden, beschränken sich aber nur auf einen Theil der wesentlichen Merkmale beider. So sind auch bei Proterosaurus die Wirbel biconeav, — die Anzahl der Wir- bel in den 3 Abschnitten der Wirbelsäule ist ungefähr dieselbe, — von Querfortsätzen sind kaum Spuren vorhanden, — die un- teren Bogen des Schwanzes haben eine intercentrale Stellung, — die Rippen sind lang, gebogen und am Proximalende nicht ge- gabelt, nur verbreitert, — Bauchrippen sind vorhanden, — das Episternum ist langgestielt (vergl. oben p. 520), — endlich scheint, nach H. v. Meyer, |]. c., t.4, f. 1 u. 2 zu schliessen, das Becken durch plattenförmige Ausbreitung der Pubica eine ähnliche Ge- staltung wie bei Palaeohatteria gehabt zu haben. Auf der anderen Seite machen sich, ganz abgesehen von zahlreichen, z. Th. recht auffälligen Abweichungen in der Form der Halswirbel und -rippen, der Processus spinosi der Rumpf- wirbel und der einzelnen Abschnitte der Schwanzwirbelsäule, fer- ner in den gegenseitigen Proportionen der Vorder- und Hinter- extremitäten, sowie deren einzelnen Abschnitte, ‘folgende für die Stellung von Proterosaurus zu Palaeohatteria maassgebende we- sentliche Verschiedenheiten im Skelettbau beider Reptilien geltend: 1. die Intercentra treten bei Proterosaurus wie bei allen unseren lebenden Lacertiliern nur zwischen den Wirbelcentren des Halses auf?), bei Palaeohatteria zwischen allen praecaudalen Wirbeln; — 2. Wirbeleentra und Neuralbogen sind nicht durch Nähte getrennt wie bei Palaeohatteria, sondern völlig verschmol- zen; — 3. der Tarsus hat eine durchaus abweichende Zusam- mensetzung, namentlich beträgt in der zweiten Reihe die Anzahl der Tarsalia nicht 5, wie dies bei Palneohatteria der Fall ist, und dem Tarsus derselben einen so. fremdartigen Charakter auf- prägt. Bei der Unvollständigkeit und Undeutlichkeit der über- lieferten Reste des Brust- und Beckengürtels sind Vergleiche dieser wichtigen Knochengruppen mit den ausgezeichnet erhal- tenen entsprechenden Skelettpartieen von Palaeohatteria nicht ausführbar. Gleiches gilt vom Schädel. SEELEyY hat zwar auf Grund des am Londoner Exemplar von Proterosaurus Spenert erhaltenen, aber wie ich mich überzeugte, z. Th. höchst un- deutlichen und sehr fragwürdigen Reste des Schädels eine !) Verel. Baur. Biol. Centralbl. VII, No. 16, 1887, p. 486. ?) Man erkennt diese Intercentra sehr deutlich an dem von H. v. MEveER auf t. 1, f. 1 abgebildeten Exemplare. MEYER bezeichnete sie als „kleine Knöchelchen, welche mit der Einlenkung der Halsrippen in Verbindung gestanden haben werden.“ (l. c., p. 17). 355 Reconstruction des letzteren und zwar sowohl seiner Decke, als seiner Basis versucht, doch halte ich dieselbe auf Grund meiner eigenen Untersuchungen, wie ich sie an jenem Exemplare im Frühjahr 1887 im Museum des R. College of Surgeons zu Lon- don anstellte, für viel zu gewagt, als dass sie überhaupt hier in Vereleich gezogen werden könnte. Jedoch schliesst bereits das oben hervorgehobene Fehlen von Intercentren in der Rumpf- wirbelsäule von Proterosaurus, die Verschmelzung der Neural- bogen mit den Wirbelcentren ein innigeres Verwandtschaftsver- hältniss mit Palaeohatteria aus. Aus einem Schichtencomplexe in New-Mexico, welcher wahr- scheinlich dem oberen Perm angehört, beschrieb Marsı 1878 )) 3 Reptilien-Genera (Nothodon, Sphenacodon, Ophrocodon), welche gewisse Rhynchocephalen - Charaktere aufweisen, nämlich: getrennte Intermaxillaria, unbewegliches Quadratum, biconcave Wirbel und keilförmige Intercentra. Marsm giebt keine Abbil- dungen dieser 2—4 m langen Reptilien und auch nur ganz kurze, wesentlich auf die Bezahnung beschränkte Diagnosen. Letztere reichen nicht dazu aus, sich ein Bild von diesen Thieren zu machen, oder sie mit Palaeohatteria zu vergleichen, jedoch ist schon die Bezahnung der amerikanischen Rhynchocephalen eine durchaus abweichende. ‚VI. Systematische Uebersicht uber die bisher beschriebenen Wirbelthiere aus dem ee Elimpegenden von Nieder- | asslich. Die bis jetzt von uns aus dem Rothliegend-Kalk von Nieder- Hässlich beschriebenen Skelette gehören folgenden Classen, Ord- nungen und Gattungen der Wirbelthiere an: Ä IT. Ampkibia. Ordnung: Stegocephala (Schuppenlurche). Geschwänzte Lurche mit durch Knochenplatten dachartig ge- schlossener Schädeldecke. Diese nur unterbrochen von den Augen- höhlen, den Nasenlöchern und dem Foramen parietale. Der Brustgürtel mit knöchernem Episternum und Clavieulis (mittlerer und seitlichen Kehlbrustplatten). Bauchseite und z. Th. auch die Unterseite der Extremitäten und des Schwanzes mit Schuppen- panzer. | !) MArsH. Notice of New fossil Reptiles. Americ. Journ. of arts, XV, 1878, p. 409. 556 1. Kranzwirbler. Der Wirbelkörper besteht aus einem Kranze von getrennten Knochenstücken. 1. Archegosaurus Dechent! GOLDFUSS. 2. Discosaurus permianus ÜRED. 3. Sparagmites arciger ÜRED. 2. Hülsenwirbler. Der Wirbelkörper besteht aus einer einheitlichen Knochenhülse. a. Tonnenwirbler. Die Wirbelhülsen tonnenförmig, also intravertebral erweitert. Rippen kurz und gerade, Schädel stumpf, Carpus und Tarsus nicht verknöchert, keine Ossa pubica, Schwanz kurz, stummelförmig. 4. Branchtiosaurus amblystomus Crep. (Larve — Br. gractlis. CRED.). 5. Pelosaurus laticeps ÜRED. 6. Melanerpeton pulcherrimum Fr. (nebst Mel. spiniceps ÜRED.). 1. Acanthostoma vorad&x ÜRED. b. Sanduhrwirbler. Die Wirbelhülsen sanduhrförmig, also beiderseits erweitert! die Rippen lang und gebo- gen, mit Capitulum und Tubereulum. Schädel zuge- spitzt, CGarpus und Tarsus theilweise schwach ver- knöchert; secrete Ossa pubica, langer Schwanz. 3. Hylonomus Fritscht GEN. u. DEICHM. Sp. II. Reptilia. Ordnung sSaurı. Unterordnung: BRhynchocephala. Familie! Sphenodontidae. Die Wirbelcentra kräftige, biconcave Hülsen, Wirbelcentra und Neuralbogen durch eine Naht getrennt, keilförmige Inter- centra zwischen allen praecaudalen und den ersten caudalen Wirbel- centren, dann im Schwanze zu unteren Bogen modifieirt, Post- orbitalia und Postfrontalia discret, verticaler Orbitalbogen und 2 horizontale Knochenbrücken. doppelte Nasenlöcher, bezahnte Zwi- schenkiefer, eine Reihe Zähne auf dem Palatinum, bezahnte Vomera, Abdominalrippen (?). 9. Palaeohatteria longiecaudata ÜRED. GÜNTHER schloss seine Abhandlung über Hatteria 1867 ungefähr mit den Worten: ob dereinstige Entdeckungen fossiler Formen in Neuseeland offenbaren würden, dass Hatteria nicht der einzige Vertreter des rhynchocephalen Typus sei und ob 557 derartige palaeontologische Funde überhaupt gerade in der Hei- math der Hatteria gemacht werden würden. — das müsse die Zukunft lehren. Nachdem nun bereits Marsu aus dem oberen Perm (?) Neu- Mexiko’s und Huxrey aus dem triadischen Sandstein Britanniens und Indiens Saurier mit gewissen Charakterzügen der Rhynchoce- phalen kennen gelehrt haben, ist es jetzt ein palaeozoisches Kalksteinflötz im Herzen von Europa, welches der heutigen Hatteria Neuseelands einen ihrer ältesten Verwandten zur Seite stellt! Fnhalt Einleitung . . 490 I. Anatomische und vergleichende Heskhveidfe Bes Skelettes von Palaeohatieria . . WEIN DU, 5,491 TEBie Wirbelsäule 2 202139, EEE Die Wirbelcentra. aades: Runipiessu sa. DON ATERINTDI IE AI) 499 BadesiSehmanzesial; sansra rn VErenktt. 7494 BdessSacralabschnittes ı 1.342 adasireihtzet. . 495 Die oberen Bogen. asındertBümpfwirbel’i ui... wluinsiiil „l. . 495 Barller Sacralwirbel ) edv ah 496 euäder:Schwanzwirhelu. wei sun esta A496 Die Intercentra und unteren Bogen. er dies Intercentra, . ern ay aka Ban 298 Br Edle unteren DOGen..., a aaa He eg 2. Die Rippen. Beer uımpfrippen 1.2.8) el se eis 2 1502 Bardie,Satralrappen. sch u,.2 Betas eher ae ar. 904 2 die-Gandalsınpen. . . wma Zen +05 areseschädel -(Alleemeines) . . ...-- -.... 2... . 506 Die Schädeldecke. N a Desintermasillaravseen il dar. 08 „ern 107 BR Oherlaeten Sn ine Aare 0 Die Jugalia . . RE. a me 1509 Der verticale Örbitalbogen es er 70 Die Squamosa . 511 Die Frontalia, Nasalia, "Praefrontalia u. "Laerymalia 512 Die Schädelbasis. Las BARS eo Ne ee IE AÜTRERT ee ee Prerealatınaa.a SLOWENIEN. I, Ar 5 Bellererkietere 1.30 2. art Das Münsenbein: 7... Ans ur len. ed I. III. EV. NV: NT: 558 ‚4. Der Brustgürtel. Das Episternum . Die Claviculae Die Scapulae . Die Coracoidea 5. Das Becken. a i saDierdseckiaif ui.) sure Han Jo Die Pubica Die lea. 6. Die Vorderextremitäten. Der Humerus . Radius und Ulna Carpus Metacarpus . Zehen Die Hinterextr emikten Der Femur . Tibia und Fibula Karsus Metatarsus und Zehenglieder 8. Abdominalrippen . Fuss Baier 9. Schuppenpanzer . :zwiianancii ı EURE T N Erläuternde Schilderung der 3° vollständigsten, Tal XIV, Re ı Sag xx Fig. 1.u.4 abgebil- deten Exemplare von Palaeohatter va 2 ; Diagnose der Gattung Palaeohatteria . Systematische Stellung von Palaeohatteria A. Palaeohatteria ist ein echtes Reptil und zwar ein Saurier B. Palaeohatteria ist ein Rıhynchocephale und mit Hat- teria nahe verwandt Hr OR Vergleich von Palaeohatteria: 1. mit Dendrerpeton OWEN . 2. mit Haptodus GAUDRY 3. mit Stereorhachis GAUDRY 4. mit Proterosaurus V. MEYER Systematische Uebersicht über die Her Bischrie: benen Wirbelthiere aus dem Mittel-Rothliegeuden :von Niederhässlich 559 . Ein neues Stück der südlichen baltischen Endmoräne. Von Herrn G. BERENDT in Berlin. An einer ganz anderen Stelle, als ich noch in diesem Früh- jahr vermuthete!), hat sich inzwischen die östliche Fortsetzung der grossen, nunmehr aus der Gegend von Alt- und Neu-Strehlitz bis Oderberg klar vor aller Augen liegenden Endmoräne gezeigt. Zwar war meine Vermuthung, dass die mir in früheren Jahren serade an den höchsten Punkten des hinterpommerschen Höhen- zuges bekannt gewordenen ausserordentlichen Geschiebepackungen wirklich Theile einer grossen Endmoräne seien, vollkommen ge- rechtfertigt und ist eine solche Endmoräne in der Gegend zwi- schen Pollnow und Bublitz durch Herrn Keıtmack in diesem Sommer in der That aufgefunden und verfolgt worden, worüber eingehende Mittheilungen desselben in nächster Aussicht stehen. Ebenso sicher dürfte es jedoch inzwischen geworden sein, dass wir es dort in Hinterpommern mit Theilen einer weit rück- wärts gelegenen, der Zeit nach also auch etwas jüngeren End- moräne zu thun haben, deren westlicher Beginn innerhalb eines der am meisten nördlich gelegenen Euszn Geintrz schen Ge- schiebestreifen zu suchen ist. Bald nachdem ich meine erste Mittheilung über die grosse südliche Endmoräne durch die Post versandt hatte, erhielt ich von befreundeter Seite die Gegenmittheilung, dass ähnliche Moränen- bildungen, wie ich beschrieben, auch im Züllichau - Schwiebuser Kreise sich fänden. Die Nachricht kam mir um so überraschender, als ich in meiner Jugend mehrfach im dortigen Kreise bei Ver- wandten auf dem Lande gewesen und mir die ganze Gegend in Gedanken stets als in geologischer Hinsicht besonders einförmig in Erinnerung geblieben war. Grosse Flächen Oberen Geschiebemergels, streckenweise be- deckt mit echtem Geschiebesande, bilden den grössten Theil der Oberfläche des Kreises, dessen Hochfläche einerseits zum Öbra- Bruch bezw. -Thal, andererseits zu der grossen Thalrinne, an deren südöstlichem Rande Schwiebus gelegen ist, scharf abfällt ') Jahrb. d. Kel. Geol. L.-Anst. für 1887, p. 310. 560 und hier den Unteron Sand theils völlig frei, theils in Schluchten und Wasserrissen zum Vorschein kommen lässt. War die Nachricht aber begründet — und das geologische Interesse wie .die mit: offenen Augen durch Moränengebiete der Alpen gemachten Reisen des dortigen Gutsbesitzers, dem ich den Wink verdankte, sprach dafür — so war ein gewichtiger Anhalt für Aufsuchung des weiteren Verlaufs der gewaltigen Endmoräne gegeben, denn die bezeichnete Gegend südöstlich Schwiebus lag genau in der NW—SO verlaufenden Hauptrichtung des Mecklen- burg-Uckermärker Moränenzuges. Mit Schluss der eigentlichen Aufnahmezeit widmete ich daher auf der Rückreise von dem zuletzt besuchten Arbeitsgebiet in Hinterpommern dem Züllichau - Schwiebuser Kreis einige der den Glacial- Verhältnissen entsprechenden kalten Tage Mitte October. Zu meiner nicht geringen Freude fand ich die Nachricht in vollem Maasse bestätigt. Die durch die verhältnissmässig höchsten Punkte bezeichnete Endmoräne zieht sich im flachen Bogen aus der Gegend von Merzdorf bei Schwiebus um die Dörfer Jehser und Walmersdorf bis nahe vor Klein-Dammer, während sich eine im ganzen kleinere, meist Kopfsteine führende, flache Vor- moräne, etwa !/»2 Meile südlicher aus der Gegend des Vorwerks Ewaldsthal an der Schwiebus-Züllichauer Kunststrasse, durch die Colonie Friedrichs Tabor, das Neue Vorwerk, Klipp- Vorwerk, Harter und Brausendorfer Vorwerk genauer bestimmt, bis in die (Gegend des Belwitz- Vorwerk bei Bomst verfolgen lässt. Südlich dieses Gebietes breitet sich ein wohl !/ bis 1 Meile breiter Streifen Geschiebesandes aus, welcher durch seine zahllosen, ver- gebens immer von neuem abgelesenen Fauststeine auffällt. Dieser (reschiebesand lagert entweder, wie oben erwähnt, in regelmässiger Folge auf Oberem Geschiebemergel, welcher ihn streckenweise auch unterbricht oder unmittelbar auf dem Unteren Sande, wäh- rend nördlich der Endmoräne, ebenso wie südlich des Geschiebe- sandstreifens meist weite, fruchtbare Strecken des Oberen Ge- schiebemergels im Zusammenhange sich ausdehnen. Gerade die Unfruchtbarkeit oder wenigstens der, allen Be- bauungsversuchen die grösste Schwierigkeit entgegensetzende Steinreichthum, in Folge dessen der verhältnissmässig schmale Streifen der Endmoräne seiner Zeit im dichten Walde versteckt war, hatte ihn meiner Aufmerksamkeit in früheren Jahren ent- gehen lassen. Dazu kommt noch die alte und immer wieder neue Erfahrung, dass das Auge, sobald es einmal auf eine bisher unbekannte Erscheinung aufmerksam geworden ist, sich sehr bald für dieselbe derartige schärft, dass es m der Folge kaum glaub- lich erscheint, wie es möglich war, diese Erscheinung bei früherer 561 Gelegenheit ganz übersehen zu haben. Uebrigens wäre solches selbst heute noch möglich, falls man eben nicht auf Kreuz- und Querzügen die Gegend durchstreift. Denn der die Vormoräne bedeckende Waldstreifen ist nur durch eine ganze Reihe küm- merlicher Vorwerke (s. oben) unterbrochen und der die vorbei- führende Kunststrasse von Schwiebus nach Züllichau Benutzende, sieht auch diese Rodungen nicht einmal, geschweige denn die auf ihren Feldern zusammengeschleppten Steinhaufen. Und ebenso versteckt sich die Hauptmoräne von der gleich nördlich derselben entlang ziehenden Schwiebus - Bomster Landstrasse aus zumeist noch heute in dichtem Walde. Beide in ihrer allgemeinen Lage schon beschriebenen Theile der Endmoräne verlaufen sich an den genannten Endpunkten, bei Merzdorf und Ewaldsthal einerseits, Dammer oder Oppelwitz und Belwitz- Vorwerk andererseits. Alle diese Orte liegen eine gute !fa bis '/& Meile vom Rande der vorhin ebenfalls bereits ge- nannten Thalrinnen des Schwiebuser Thales im Westen, des Bomster oder Obra-Thales im Osten, welch’ beide sich somit als ehemalige breite Schmelzwasser-Abflüsse der Diluvialzeit kenn- zeichnen, innerhalb deren auch die tiefen Auswaschungsrinnen, wie ich sie aus der Uckermark beschrieben habe !), nicht fehlen. Die langgezogene Seenreihe bei Lanken, westlich Kutschlau einer- seits und der lange Woynowo-See bei Goltzen und Kramazig, südöstlich des in der Karte noch sichtbaren Dorfes Harte an- R S oO ER Kelfschen x 02 1 [2] - 5 I !) a.a. O, pag. 306. 362 dererseits geben vielmehr gute Beispiele solcher tiefen Aus- waschungsrinnen. Die Schwiebuser Doppelmoräne ist durch diese doppelte Abgrenzung in gewissem Grade als ein in sich abge- schlossenes Ganze zu betrachten. Deshalb und weil ihre ganze Ausbildung neben den mit den Uckermärker Moränezug überein- stimmenden Hauptmerkmalen einer Endmoräne doch auch erheb- liche Abweichungen zeigt. möge dieselbe hier noch etwas näher beschrieben werden. Gleich, sobald man von Schwiebus kommend auf der alten Bomster Strasse den Südausgang von Merzdorf erreicht hat. in dessen Gebäuden und Mauern eine ungewöhnliche Menge grosser Steinblöcke verbaut worden ist. sieht man einen fast wallartigen Kranz von Hügeln den Horizont gegen Süden schliessen. Wendet man sich über die Stoppel- und Brachfelder demselben zu, so bemerkt man schon hier und da Leute an der Arbeit entweder vereinzelte grosse Geschiebe auszugraben und zu sprengen oder die gesprengten abzufahren. Die Höhe des Bergkammes aber — und das ist besonders zu beachten, da die Menschen am we- nigsten geneigt sind, ohne Noth Lasten bergan zu schleppen — ist, soweit das Auge reicht. mit zusammengelesenen und zusam- mengewälzten Steinhaufen besetzt, deren einzelne Ausdehnungen von 25 m Länge. 10 m Breite und 2 bis 3 m Höhe erreichen )). Trotzdem zeigt die Oberfläche der Berge noch unzählige kleine Steine und Grand, ja am Wach- und Kabelberge befinden sich Kies- und Sandgruben, welche beweisen, dass die Oberfläche auf 1!/s bis 2 m Tiefe aus- Grand und Kies mit Geröllen besteht. Darunter wird, zahlreichen Aufschlüssen im Uckermärker Mo- ränenzuge entsprechend, gewöhnlicher und zwar wohl Unterer Diluvialsand sichtbar. Der Kamm der Endmoräne, welcher sich zu zahlreichen Kuppen erhebt und nur von einzelnen Pfuhlen und kesselartigen Senken im Style der Moränenlandschaft unterbrochen wird, läuft, von hier an stets mit Wald bedeckt. über den Merzdorfer Pfaften- berg. den Eichberg und den Pfaffenberg bei Jehser zum Galgen- berg NW Keltschen. überschreitet hier, schon mehr in Einzel- kuppen zerfallen. die Bomster Strasse und biegt mit immer kleiner werdenden Steinen weiter und weiter nördlich zurück, sodass er halbwegs zwischen Walmersdorf und Oppelwitz hindurch streichend sich in der Richtung auf Kl.-Dammer Ziegelei zu verliert. Süd- lich dieses Hauptrückens erheben sich, namentlich im Jehser Wald, zunächst, noch einige Reihen kleiner Kuppen oder Wälle, '; In einem solchen Steinhaufen sind mithin allein schon 25 X 10 x 2,5 = 625 Festmeter Steine enthalten. 563 deren Steinreichthum schon an der Oberfläche die Moränen-Natur verräth. Wie ein vorgeschobener Posten aber ragt als letzter derselben nach Osten zu, schon ausserhalb des Waldes, dicht beim Dorfe Keltschen der völlig alleinstehende flache Kegel des sogen. Hohen-Berges empor. Nur aus Ostpreussen, von wo ich ähnliche s. Z. beschrieben !), kenne ich allenfalls Kiesberge von solcher Regelmässigekeit. Diese Regelmässigkeit seiner Kegelform, die durch junges. ihn dunkel vom Horizonte abhebendes Stangen- holz noch in besonderes Licht gesetzt wird, ist so überraschend, dass ich es noch heute bedauere, keinen Gradbogen zur Hand gehabt zu haben, um feststellen zu können, ob der Böschungs- winkel nicht genau dem natürlichen Böschungswinkel lose von einem Punkte aus aufgeschütteter Sand- und Geröllmassen ent- spricht. _ Rings von steinarmen Sandteldern umgeben, besteht der Kegel, wenigstens an der Oberfläche, aus nichts weiter als aus Kies und Geröll bis zu kopfgrossen Steinen. Die zweite oder vielmehr die der Zeit nach erste Y/ı bis 1/5 Meile südlicher gelegene Endmoräne möchte ich in doppeltem Sinne als eine Vormoräne bezeichnen. Sie zieht sich nämlich nicht nur auf ihre ganze Erstreckung vor dem genannten End- moränenwall hin, sondern ist auch. während letzterer mehr eine Steinbeschüttung in !/ bis 2 m Mächtigkeit zeigt, als ein zu einer dichten Bestreuung ausgebreiteter Steingürtel zu bezeich- nen. Ihr Rücken ist breiter, weniger wellig und bucklig und erhebt sich bei Weitem weniger über das umliegende Land. Meiner Meinung nach ist der Eisrand s. Z. an der Stelle dieser Vormoräne noch gar nicht völlig zum Stillstande gekom- men. vielmehr hier immer noch im ganz langsamen Rückschritte begriffen gewesen. Folge davon war, dass der Geschiebemergel, sdie beim Rückgange stetig vor dem Eisrande frei werdende Grundmoräne, nicht wie auf dem eigentlichen Endmoränenwalle bei Merzdorf und Jehser und ebenso an unzähligen Stelien des Uckermärker Geschiebewalles durch die lange an derselben Stelle arbeitenden Schmelzwasser des Eisrandes bis auf den wunterlie- genden Sand durchwaschen werden konnte. Unter der dichten Steinbestreuung oder leichten Beschüttung. die nicht durch den Steingehalt der zerstörten Grundmoräne noch verdichtet wurde, findet man daher grösstentheils noch den fruchtbaren Lehm des Geschiebemergels und konnte man daran denken, die mühsame Arbeit der Beseitigung dieser Steindecke überhaupt zu beginnen. !) Geognostische Blicke in Altpreussens Urzeit, pag. 6, enthalten in Samml. gemeinverständl. wissenschaftl. Vorträge. Berlin, LÜDERITZ- sche Verlagshandlung 1872. 564 Eine ganze Reihe allerdings noch recht armseliger Vorwerke, wie sie oben (p. 560) bereits genannt wurden, ist daher auf Rodungen innerhalb der den Rücken bedeckenden Rackauer Haide und des Schmarser Waldes im Laufe der Zeit entstanden. Noch immer erheben sich auf diesen Rodungen ansehnliche Steinhaufen }), obgleich doch bereits seit einem halben Jahrhundert, ebenso wie auch heute, fast ununterbrochen Fuhrwerke thätig sind, namentlich von Züllichau her, den Steinreichthum dieser Vorwerke und ihrer Nachbarschaft meist nach Tschicherzige zur Oder abzufahren, wo stets Kahnschiffer der willkommenen Ladung harren. Im Ganzen kann man sagen, sind die Steine dieser Vormoräne etwas kleiner, jedenfalls die kleinen, sogar die nur faust- bis kindskopfgrossen bei Weitem vorherrschend. wobei man allerdings bedenken muss, dass die grösseren, die fuss- bis halbmetergrossen von Anfang an an die Wege geschafft und diese Wegeinfassungen auch zuerst abgefahren wurden. Im Laufe von 50 Jahren konnte somit eine erhebliche Entstellung des ursprünglichen Verhältnisses zu Stande kommen. Einzelne kleine Kiesberge, wie nördlich Rackau, östlich Riegersdorf und an der Kunststrasse bei Vorwerk Ewaldsthal legen sich des Weiteren nach Süden vor. Dann folgt, wie be- reits oben erwähnt. die theils freiliegende, theils mit Geschiebe- sand bedeckte, einigermaassen ebene oder doch nur schwach wellige Fläche des Geschiebemergels, der an sich durchaus keinen grösseren Geschiebereichthum zeigt, als der gewöhnliche Obere Mergel der Berliner Gegend und Norddeutschlands im Allgemeinen. !) Einer der grössten, unmittelbar beim Neuen Vorwerk Rackau gelegen, wurde zu 23m Länge und fast 20 m Breite gemessen. B. Briefliche Mittheilungen. 1. Herr Weıss an Herrn vox FRrITscH. Ueber neue Funde von Sigillarien in der Wettiner Steinkohlengrube. Berlin, im August 1888. GERMAR in seinem Werke über die Wettin-Löbejüner Stein- kohlenflora und Fauna hat bekanntlich nur 2 Sigillarien - Arten beschrieben und abgebildet, nämlich eme $. spinmulosa GERM. und eine 8. Brardi Bronen. Die verhältnissmässige Selten- heit des Vorkommens von Sigillarien gehört nicht blos zu den localen Eigenthümlichkeiten dieser Wettiner Schichten, sondern überhaupt zu den Charakteren der Stufe, welche sie darstellen und welche derjenigen der ÖOttweiler Schichten im Saar - Rhein- gebiete gleichsteht. Umsomehr erregt es das Interesse, dass in neuerer Zeit wiederholt reichliche Funde von Sigillarien - Resten in der Wettiner Steinkohlengrube von den Herren Obersteiger Danz und Steiger SEIDEL gemacht wurden, deren erste durch Herrn Dr. Beyscnzas nach Halle gekommen sind, während spä- tere Funde an die Geologische Landesanstalt in Berlin gelangten. Eine vorläufige Notiz hierüber möge gestattet sein, Ausführliches wird der Referent bei Gelegenheit der Publication seiner in Arbeit befindlichen Zusammenstellung der Sigillarien der preussischen Steinkohlengebiete bringen. Die Wettiner Sigillarien bilden nur wenige Arten und gehö- ren den Formengruppen an, welche man als Leiodermarien (mit S. spinulosa), als Cancellaten (mit 8. Brardi), als Rhytidolepis und als Gruppe der alternans (Syringodendron aut.) bezeichnet. Die Rhytrolepis sind, soweit ich sie kenne, nicht so gut in ihren äusseren Merkmalen erhalten, dass ich sie bereits näher definiren möchte; die sogenannte alternans hat Prachtstücke geliefert mit Reihen von Narbenpaaren, deren einzelne Narben 1 Centim. und 566 mehr Längendurchmesser besitzen und wie so häufig oft mehr oder weniger vollständig in eine Narbe verschmelzen. Von Re- nAaurrt werden dieselben, den seitlichen Närbchen der Blattschilder in den übrigen Sigillarien entsprechend, als Spuren von Gummi- oder Harzgängen erklärt. Den Leiodermarien sehe ich mich ge- nöthigt, auch jene Formen anzuschliessen, welche von BouLAy Rthytidodendron genannt wurden (Bothrodendron nach ZEILLER) und sich zwar meist durch ausserordentlich kleine, aber ganz wie bei Sigillarea gebaute Blattnarben auszeichnen und von denen Sie ja in neuerer Zeit auch bei Wettin interessante Funde ge- macht haben, über welche Sie wohl bald berichten werden. Auch Exemplare, die an 8. remosa GOLDENB. sich anreihen, be- wahrt die Sammlung der Geologischen Landesanstalt. Ganz eigenthümliches Interesse bietet aber eine grössere Reihe von Stücken, welche von $. spenulosa beginnend sich all- mählich so fortsetzt, dass sie fast ohne Lücke in 8 Brardı endet. In diesem Falle ist eine erkennbare Scheide zwischen Leiodermarien und Cancellaten nicht vorhanden, ja es ist schwer, Arten in dieser Reihe von einander abzugrenzen. Soweit dies ohne zahlreichere und vollständigere Abbildungen zu verdeutlichen. ist, will ich versuchen, hiervon eine Vorstellung zu geben. Sigellaria spinulosa gehört zu den Leiodermarien, welche keine Spur von Längs- oder Gitterfurchen zeigen, vielmehr ganz glattrindige Oberfläche besitzen. Die eigenthümlichen kleinen, runden, Stigmarien ähnlichen Narben, welche unregelmässig, ein- zeln oder gepaart, meist unter den Blattnarben an dem Ger- MAR schen Originale auftreten und den Namen spinwlosa veranlasst haben, bilden, wie man weiss, keinen constanten Charakter, son- dern sind accessorisch, wahrscheinlich Wurzelnarben, sei es von Luftwurzeln, sei es von Wurzeln, welche sich erst spät und nachträglich an umgestürzten Stämmen unter Umständen ent- wickeln. Letzteres ist eine Vorstellung, welche ich Herrn Dr. PoronıE entnehme. Ausser jenem GERMAR’'schen Originale sind solche Wurzelnarben nur noch an einem Stücke der Universitäts- Sammlung in Halle gefunden worden, welches in einem gewissen anderen Punkte abweicht. Andere Stücke aber, welche sonst. in Allem mit der ersten spinalosa übereinstimmen und wovon eins der besterhaltenen ebenfalls die Halle’sche Sammlung aufbewahrt, entbehren jener Wurzelnarben und könnten als eine enermis be- zeichnet werden, falls man nicht die Art einer anderen benannten anzureihen haben wird. Diese Stücke zeigen eime Oberfläche, auf welcher nur Längs- und Querrunzeln eine eigenthümliche Sculptur hervorrufen, jene länger und gröber, Rissen in der Oberhaut vergleichbar, diese kurz, sehr fein und zart, in der 567 Structur der Epidermis überhaupt begründet: jene bei Beleuch- tung von der Seite, diese bei solcher von oben her am vollstän- digsten sichtbar. Man bemerkt stets in einem schmalen Streifen, welcher von der einen Blattnarbe senkrecht herab zur nächsten verläuft, eine zartere Beschaffenheit der Querrunzeln und Zurück- treten der Längsrunzeln, wodurch dieses Feld sich besonders abscheidet, im Uebrigen aber ist die Oberfläche ganz gleich und findet keinerlei Abgrenzung der nächsten Umgebung der einzelnen Blattnarben zu einem Polster statt. Wenn wir von solchen glatten Exemplaren als einen End- punkt ausgehen und die übrigen mit ihnen vergleichen, so heben wir zunächst hervor, dass diese Längs- und Querrunzelung in stärkerer oder schwächerer Ausbildung bei allen Formen vorhanden ist. Von den anderen sich ziemlich gleich bleiben- den Merkmalen ist die weitaus vorherrschend subquadratische Form der Blattnarben zu betonen, welche nur wenig abweicht und wesentliche Verschiedenheiten nur an dem Zweige der von GERMAR abgebildeten S. Brardi ergeben hat. Die Blattnarbe ist mit entschiedenen Seitenecken versehen, ihr Oberrand ist etwas geschweift, an der Spitze meist abgeflacht oder ein wenig eingekerbt, darüber fast stets ein eingestochenes Pünktchen. Alles dies ist bei den hier zu besprechenden Exemplaren wesentlich gleich. Die erste Variation, welche man bemerkt, wenn man die ganze Reihe der übrigen Stücke überblickt, ist, dass die Entfer- nung der Blattnarben, welche bei jenen glatten ziemlich gross ist, sich mehr und mehr reducirt, die Blattnarben sich also be- trächtlich nähern, wodurch die schiefe Stellung der seitlich be- nachbarten Schildchen sofort deutlich hervortritt. Gleichzeitig stellt sich der Beginn einer Abgrenzung des jede Blattnarbe umgebenden Theiles der Rindenoberfläche ein, indem sich mehr oder weniger vollständige, etwas eingesenkte Grenz- linien, schwache Furchenanfänge, zwischen den schräg neben einander befindlichen Narben ausbilden, welche zugleich durch den ihnen der Richtung nach angenäherten Verlauf der Längs- runzeln und Streifen unterstützt werden, sodass der Anfang eines Polsters um die Narbe herum erkennbar wird. Fig. 1 und 2 deuten dieses Verhalten an. Auch die Streifen feiner Querrunzeln zwischen den unter einander stehenden Blattnarben bleibt und dient zur weiteren Begrenzung des noch unvollständig geschiedenen Polsters.. Im einem Exemplare des Halleschen Mu- seums vom Perlebergschacht, jenem zweiten Wurzelnarben tra- genden Stücke, ist ein Theil der Oberfläche noch ganz frei von allen Grenzlinien zwischen den Schildchen, während der andere Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 3. 37 568 Figur 1. Figur 2. Sigilaria, noch Leriodermaria, mit Anfängen der Polsterbildung, z. B. vom Perlebergschacht. Entspricht der Ss. rkomboidea BRONGN. (non ZEILLER). Theil dieselben, etwa wie in Fig. 2 angedeutet, zeigt. Bei an- deren Stücken ist die Abgrenzung vollkommener und da die Längsstreifen und Runzeln etwas wellige Biegung zeigen, sodass sie von den Grenzfurchen spitz durchschnitten werden. so erschei- nen die Narben auf abwechselnd anschwellenden und sich ver- engenden Feldern stehend, die oben und unten zusammenfliessen (Fig. 2). Mit der stärkeren Ausbildung der eingedrückten Grenz- linien hängt gewöhnlich auch eine sichtlicher werdende Polster- erhöhung des Narbenfeldes zusammen. die oft noch sehr schwach ist, aber im Allgemeinen mit vollständigerer Abschnürung des Polsterfeldes zunimmt, welche wiederum bei dichterer Stellung der Blattnarben eintritt. So lange über und unter der Blattnarbe eine Querfurchung noch fehlt, die Polster also noch unvollständig sind, entsprechen die Abdrücke so ziemlich der Segellaria rhomborden BRoNen. (nec ZEILLER), besonders eine Reihe von Stücken, welche die Geologische Landesanstalt aufbewahrt. Nächstdem wird jedoch die Polsterbegrenzung vollstän- dig, indem sich die seitlichen Bogenfurchen quer über den Nar- ben hin fortsetzen und so das in Fig. 3 entworfene Bild eines Polsters hervorrufen. Darin ist «b die meist schwächere Quer- furche, welche links und rechts in «ce und bd stärker eingedrückt sich fortsetzt; entsprechende Bogenfurchen ce und df begrenzen den unteren Theil, aber concav einspringend und stossen bei ef auf die nächste Querfurche. Die senkrechten Enden dieser 569 ‚Figur 3. Seitenfurchen sind schwächer als’ der übrige Theil oder: verschwinden auch wohl gänzlich. Dass hierdurch ein gitterförmiges System von schräg über: die Oberfläche verlaufenden Fur- chen entsteht, ist eine weitere Folge, nur verlaufen ' die ' Grenzlinien der Furchen ‚nicht in. einer Richtung, sondern in gebrochenen Linien. Es kommt auch der Fall vor, ‚dass die Querfurchen «ab, ef stärker ein- \ gedrückt sind "als die seitlichen und ig 9,1 W ekiinensis dass die Gitterfurchen erst bei gün- olster vollständig ausge- : Ä bildet. Tüntelltitn. stiger schiefer Beleuchtung wahrge- nommen. werden. Wenn die Entfernung der Blattnarben noch etwas grösser ist, das Polster daher ebenfalls grösser und meist auch flacher, so findet sich die Oberfläche durch die Längs- und Querrunzeln entsprechend wie in den früheren Fällen decorirt, namentlich die Querrunzeln sind unter der Blattnarbe charakteristisch ausge- bildet, feiner, seitlich gröber. Werden die Polster kleiner, so treten. die Querrunzeln zurück und hören ‘in den Polstern des Stammes vom GERMAR schen Originale zu 8. Brardi, welches die kleinsten Polster dieser ganzen Reihe besitzt, zum Theil ganz auf. Auch die Längsrunzeln nehmen an Zahl ab. Es empfiehlt sich, für jene Formen mit grösseren Polstern, welche ein von $. Brardi noch abweichendes Ansehen: haben, eine besondere Bezeichnung anzuwenden, da sie die &. ıhombordea Bronen. mit der S. Brardı verbinden. Ich schlage den Namen S. Wettinensis vor, sei es, dass man sie als Art oder als Varietät auf- fassen wolle. Auch sie ist mit der Löbejüner $. Brardt durch Zwischen- glieder verbunden und fügt man dazu Vorkommen aus anderen Localitäten, so greifen die Formen.«noch mehr in einander.. . Hierüber vollständigeren Nachweis zu liefern, wird die Aufgabe Ense dr Zur Lin Shen Arch A Reto GERM. vonLöbejün, und zwar En al FEN, : deren Stamm. geht die Furchenlinie, in ungestörtem Polster vollständig aus-- Bogen gleich stark über der Blattnarbe - gebildet. Cancellata. quer hinweg (Fig. 4). Das Germar’sche Original zu S Brardi von Löbejün ist Sn Figur 4. 570 noch weiter von grossem Interesse deshalb, weil durch Präpariren sich an demselben zeigen liess, dass die Gestalten der Blatt- narben an dem ziemlich langen Zweige sehr verschieden von jener des Stammes sind, indem sie nach oben zu constant quer- rhombische Gestalt wie das Polster zeigen, an manchen Stellen auch von Favulariennarben und Polstern nicht unterschieden wer- den können. ‘ (Ein Bruchstück von solcher Stelle würde sehr leicht als 8. elegans gelten können.) Am unregelmässigsten sind sie, wie erklärlich, in der Nähe des Gabelung des Stammes, weiter oben bleiben sie sich dann etwa gleich und sind, wie an- gegeben, querrhombisch. Es ist kein zweites Beispiel bekannt, wo an einem und demselben Fundorte zwei bisher als Hauptabtheilungen der Sigil- larien, wie die Leiodermarien und Oancellaten, betrachtete Grup- pen von Formen so zu einer zusammenhängenden Reihe verfliessen, wie in diesem Falle. 2. Die Herren W. SALOMoN und H. Hıs an Herrn ©. A. TENNE. Körniger Topasfels im Greisen bei Geyer. Leipzig, im August 1888. In dem Granit vom Greifensteiner Typus, welcher in Form von kleinen Stöcken die Glimmerschiefer - Formation des sächsi- schen Erzgebirges bei Geyer und Ehrenfriedersdorf durchsetzt), bildet Topas einen weit verbreiteten, wenn auch nur selten etwas mehr in den Vordergrund tretenden Gemengtheil. Ueber ihn sagt SCHALCH (l. e., p. 495 — 46) Folgendes: „Der Topas betheiligt sich stellenweise sehr reichlich an der Zusammensetzung des Granits. Er bildet in diesem Falle kleine, höchstens wenige Millimeter grosse, meist unregelmässig begrenzte oder nur ein- zelne Krystallflächen zeigende Körnchen, die sich. durch ihre bläulich weisse Farbe und ihren starken Glasglanz unschwer von den übrigen Gemengtheilen des Granites unterscheiden lassen. In gut ausgebildeten, wasserhellen bis licht gelbliehen, durchschei- nenden Krystallen findet sich Topas in grobkörnigen, pegmati- tischen Ausscheidungen des Granits, sowie in den die Einschlüsse von Glimmerschiefer-Fragmenten umgebenden grobkörnigen Rinden. Unter den Combinationsformen herrschen Po und &P stets vor; !) Erläuterungen zur geologisehen Specialkarte des Königreichs Sachsen, Section Geyer, 571 OP ist zwar vorhanden, aber klein ausgebildet und rauh; auch &©P2, sowie mehrere kleine Pyramidenflächen sind nachgewiesen worden. Aus der Thatsache, dass die Grösse der Topaskrystalle und diejenige des granitischen Kornes einander proportional sind, lässt sich schliessen, dass die Topase sich gleichzeitig mit den anderen Gemengtheilen des Granites ausgeschieden haben.“ Der grösste der drei zusammengehörigen Granitstöcke, näm- lich die Ziegelsberger Granitpartie, ist wie der Aufschluss am Schiesshaus bei Geyer zeigt (1. c., p. 47—48), stellenweise durch einen Silieificirungsprocess, ähnlich demjenigen, welcher sich an so vielen Stellen des Eibenstocker Granitmassivs vollzogen hat, in Greisen verwandelt worden, der hier aus einem gleichmässig körnigen Aggregat von Eisenlithion - Glimmer und Quarz besteht. Ja vielfach ist der Vorgang der Verdrängung granitischer Bestand- theile durch Kieselsäure so weit gegangen, dass ein granitisch- körniges, reines Quarzfelsgestein entstand, das durch allmähliche Uebergänge mit den Greisen verbunden ist. Aus dem ursprüng- lichen Granit sind somit in diesem Falle Feldspath und Glimmer verschwunden und durch secundären Quarz ersetzt worden. Auf Grund dieser Entstehungsweise des Geyerschen Greisens, also bei seiner Abstammung von dem Topas führenden Granit, musste man von vorn herein den für jenen Granittypus so charakteristischen Topas sowohl in dem Greisen, wie in der quarzfelsartigen Modi- fication desselben erwarten. Doch hatte er sich bisher darin nicht nachweisen lassen, sodass es schien, als wenn dieser‘ Ge- mengtheil ähnlich wie der Feldspath durch Quarz verdrängt wor- den oder an jener Stelle des Granitstockes überhaupt nicht vor- handen gewesen sei. Der alte Steinbruch, in dem der Greisen aufgeschlossen ist, wurde nun im Frühling dieses Jahres erweitert und zwar in der Richtung nach WSW, d.h. nach dem Rande der dortigen Granitpartie hin. Auf Veranlassung des Herrn Ober-Bergrath Dr. CREDNER, dem wir überhaupt für seine Unterstützung zu grossem Danke ver- pflichtet sind, unternahmen wir neuerdings eine Excursion nach Geyer, das uns beiden schon von: früher her bekannt war. Es fanden sich bei dieser Gelegenheit faust- bis kopfgrosse, allerdings von der Verwitterung arg mitgenommene Gesteinsbruchstücke, die sich ‘bei näherer Betrachtung als fast reine Aggregate von Topaskörnern ergaben. Auf einem zweiten Ausfluge gelang es sodann, das Vorkommen anstehend zu beobachten und eine Reihe von Uebergängen zwischen dem Topasaggregat und ‘dem Quarz- fels nachzuweisen. Es fand sich dort in dem ‚Quarzfels eine langgestreckte, unregelmässig und undeutlich begrenzte Einlage- rung von etwa 1,5 m Länge und 30—40 cm Höhe, welche fast 572 sanz aus Topaskörnern bestand. Auch der benachbarte, Quarzfels führte bereits einzelne Einsprenglinge oder grössere Aggregate von. Topas. Die Hauptmasse des eigentlichen körnigen Topasfelses besitzt licht gelblich braune oder licht grünliche Farbe, welche stellenweise durch Anreicherung von Ferrit in violett-braune bis braun-rothe Nüancen übergeht. Ueberall macht sich der Einfluss eindringender Verwitterung durch Lockerung des Gefüges bemerk- lich, sodass ‚man leicht mit der Hand selbst grössere Stücke vollkommen zerbröckeln kann. Schon mit blossem Auge erkennt man, dass sie. zum.grössten Theil aus gelblichen, ‚grünlichen, seltener klaren Topas-Körnchen von 2, 3, selbst 4 mm im Durch- messer bestehen. Ein sehr grosser Theil der Körner zeigt ein- zelne Krystallflächen, eine geringe Anzahl deutlich die vollstän- dige Krystallgestalt des Topases. Sieht man daher über eines der . Gesteinsstücke schräg hinweg, so erblickt man eine sehr erosse Anzahl von Krystallflächen, die in Folge ihrer Glätte das Licht. lebhaft reflectiren ‚und dadurch einen starken Glasglanz erhalten.. An den Krystallen wurden beobachtet, die Combinations- formen » P2, Po, ©P und. winzige, Pyramidenflächen; oP2 und P co herrschen ‚sehr stark vor. OP konnte nicht mit Sicher- heit, -aufgefunden werden. Keinesfalls tragen die Krystalle den Habitus der: Schneckensteiner Topase. Um: festzustellen, wie weit. die Anreicherung an Topas in diesen schlierenförmigen Einlagerungen gegangen ist, wurden meh- rere mürbe Stücke zu einem losen, hauptsächlich aus einzelnen Krystallkörnern bestehenden Gruse zerbröckelt. In ‚die auf ein specifisches Gewicht von etwa 3 gebrachte Tnuovuzer’sche Flüs- sigkeit wurde eine grössere 'abgewogene Menge dieses Gruses eingetragen. Mit ‘dem Topas fiel in Form winziger Körnchen eine kleine Menge Zinnstein. Einschliesslich. der letzteren be- trug die Masse des mechanisch. ausgeschiedenen 'Topases’ über 90 Procent. Der in der Tauorer'schen Lösung schwimmende Rest des angewandten Gruses setzte sich zusammen aus: Quarz in wenig zahlreichen , unregelmässig begrenzten Körnern von weisser bis grauer Farbe; — Ferrit und Kaolin, inmnig. mit einander: gemengt, oft eine Art von Gement zwischen. den: Topas- körnern. .bildend und je: nach dem Mengungsverhältniss ‚beider weiss, 'grau-braun bis braun-roth gefärbt; -— kleine, silberweisse, biegsame Blättchen eines Glimmerminerals, das sich optisch! als doppeltbrechend ‚und zweiaxig mit sehr kleinem Axenwinkel ‚erwies, (chemisch lithionfrei, . äusserlich dem Nakrit ähnlich). — winzige Säulchen von Turmalin, aber. nur in. sehr . geringer: Anzahl. 573 Die genannten Minerale traten, im Handstück betrachtet, ausser- ordentlich‘ gegen den Topas zurück. Dieser bildet ein gleich- mässig körniges Aggregat, das an vielen Stellen fast ganz rein und compact, an anderen hingegen locker, porös und löcherig ‚wird. Diese Partieen sind es zugleich, in welchen sich neben dem Topas die übrigen oben aufgezählten Minerale einfinden. Ferrit und Kaolin bilden hier ein allerdings meist nur. hauch- dünnes Cement zwischen den Topaskörnern, die Glimmerblättchen schmiegen sich eng an diese an, oder bilden minimale, radialblättrige Rosetten zwischen denselben; in den löcherigen Zwischenräumen endlich sammeln sich grössere Partieen des kaolinigen Cementes an, sodass man sofort den Eindruck erhält, dass man es hier nicht mit einem ursprünglichen Gesteinszustande zu thun hat. Offenbar sind die Eisenverbindungen und, der Kaolin Reste von ursprünglich in dem Topasaggregate eingesprengtem Feldspath nnd. Eisenlithionglimmer, die hier beide der Zersetzung verfallen sind. - Aus derartigen Verwitterungsvorgängen erklärt sich auch der geringe Zusammenhalt der ganzen Masse. Ursprünglich war diese ein Aggregat von wesentlich Topas nebst wenig Quarz, Glim- mer und Feldspath. Durch die Atmosphärilien ist der letztere ebenso wie der Lithionglimmer zerstört worden. Dass durch diesen Process eine relative Anreicherung von Topas stattgefunden - hat, ist nicht zu bezweifeln. Indessen würde dieses Mineral, wenn man sich das ganze Aggregat in seinem ursprünglichen Zustande denkt, doch, immer noch den bei Weiten grössten Theil, der Gesteinsmasse zusammengesetzt haben. Leider gelang es nicht, von dem eigentlichen Topasaggregat Dünnsehliffe anzufertigen, weil die grosse Härte der Topaskörner und die sehr geringe des sie verbindenden CGementes alle Ver- suche vereitelte. Doch geschah dies mit einer topasreichen Va- rietät des Quarzfelses, in welchen der Topastels randlich über- geht. In diesen Präparaten unterscheidet sich der Topas schon makroskopisch ganz deutlich von dem Quarz. U. d. M. zeichnet er sich vor diesem durch seine starke Lichtbrechung aus, die ihn scharf umrandet hervortreten lässt. Im polarisirten. Licht sind seine Farben viel lebhafter als die des Quarzes. Beide sind an Flüssigkeitseinschlüssen reich; indessen haben die des Topases gewöhnlich viel beträchtlichere Grösse als die des Quarzes und erinnern mitunter durch ihre Formen an die rhombische Kıystallgestalt ihres Wirthes. Einschlüsse von flüssiger CO2 wur- den nicht gefunden. Die Topaskörner gaben sehr häufig gut umgrenzte Durchschnitte und zeigen dann stets gerade Auslöschung. Manche sind achtseitig begrenzt, sind also wahrscheinlich unge- fähr basische Schnitte. In Folge der basischen Spaltbarkeit des 574 Minerals sind andere Körner in den Präparaten häufig von paral- lelen Sprüngen durchzogen. Auf letzteren besonders haben sich Eisenoxyde dendritisch angesiedelt. Durch Nachweis reichlichen Fluorgehaltes wurde die Topasnatur qualitativ chemisch bestätigt. Andere Minerale (ausser Quarz, Topas und Ferrit) wurden in den Dünnschliffen nicht beobachtet. Fasst man die gewonnenen Resultate kurz zusammen, so erkennt man. dass der nur eine secundäre Modification des Gra- nites bildende Greisen stellenweise in einen körnigen Quarzfels, an manchen Stellen aber auch in ein Aggregat von ursprünglich Topas. nebst wenig Feldspath und Glimmer, später nach einge- tretener Zersetzung der letzteren in ein solches von Topas nebst etwas Kaolin und Ferrit übergeht. Dieses Aggregat besteht in seinem jetzigen Zustande zu 90 Procent, in seinem ursprüng- lichen noch immer wesentlich aus Topas. Es ist wahrscheinlich, dass dieses Topasaegregat, obwohl es bis jetzt nur ein einziges Mal anstehend beobachtet worden ist, dennoch viel häufiger und zwar nestförmig innerhalb des Geyerschen Greisens vorkommt. Wenigstens stammen die auf der ersten von uns dorthin unternommenen Excursionen gesammelten Stücke ganz sicher von einem anderen Vorkommen als dem später anstehend gefundenen. Ferner sollen nach der Aussage des dort beschäftigten Arbeiters häufig solche gelblich grüne „faule Stellen“ im Gestein vorkommen. die wegen ihrer Lockerheit nicht als Material für die Strassenbeschotterung benutzt werden können und in Folge ihrer grösseren Ausdehnung oft den Abbau müh- sam machen. : Diese Gesteinsmassen haben auf die Bezeichnung „Topas- fels* unstreitig mehr Anspruch als die oft, aber nicht mit Recht so bezeichnete Breccie des Schneckensteins. Der dortige Topas- brockenfels!) besteht wesentlich aus Bruchstücken von Tur- malinquarzit, die durch Topas und Quarz secundär verkittet und inkrustirt sind. Unter dem Topasfels von Geyer verstehen wir ein zum grösseren Theil aus Topas bestehendes, gleichmässig körniges Gestein. welches schlierige Einlagerungen im dortigen Greisen bildet. t), Vergl. Erläuterungen zur geologischen Specialkarte des König- reichs Sachsen, Section Falkenstein, Topasbrockenfels, p. 40 fi. 3. Die Herren A. SAuER und TH. SIEGERT an Herrn. A. TENNE. Ueber Ablagerung recenten Lösses durch den Wind. Leipzig, im October 1888. Die eigenthümlichen meteorologischen Verhältnisse am Aus- sange des verflossenen Winters 13887 —83 sind Ursache gewesen, dass in gewissen Gebieten des mittleren und nördlichen Sachsens besonders in Folge der häufigen und lang andauernden Winde feine Staub- und Sandmassen von zeitweilig schneefreien Stellen auf- seweht und an windruhigen Orten auf und mit dem Schnee fest- sehalten, als lössähnliche Gebilde wieder abgelagert wurden. So beobachtete man auf fast allen Schneelagen und Schnee- wehen, welche sich an im Schatten der herrschenden südwest- lichen ‘und westlichen Luftströmungen liegenden Gehängen, zu- mal Weg- und Bahneinschnitten oft in ziemlicher Mächtigkeit angehäuft hatten, oberflächliche Anwehungen von Staub, welche bald in Form ziemlich gleichmässiger Lagen die Schneefläche bedeckten, bald abwechselnd dickere und dünnere Schichten bil- deten, je nachdem der Wind die Schneefläche wellig gestaltet hatte. Das Material dieses Staubes aber entstammte nachweis- lich den benachbarten Feldflächen, von welchen durch die ge- meinsame Thätigkeit von Wind und Sonne nicht blos die Schnee- decke zeitweilig, sondern auch der Frost aus der obersten. wenn auch noch so dünnen Bodenschicht entfernt war. In Folge wiederholter Schneefälle und Wehungen entstanden häufig mehrere Staublagen über einander. Beim Zusammen- schmelzen des Schnees summirten sich dann dieselben zu einer gewöhnlich die ganze Böschung, hauptsächlich aber deren unteren Theil gleichmässig bedeckenden Schicht, deren Dicke im ausge- trockneten Zustande durchschnittlich 2—-3, zuweilen auch. 4 cm erreichte. Die Masse besass eine etwas bräunlich bis grau-gelbe Farbe, zeigte zuweilen Andeutungen einer feinen Schichtung und war in der Regel ebenso feinmehlig beschaffen wie der echte Löss. Unter dem Mikroskop betrachtet liess dieselbe wesentlich die Zusammensetzung des Löss, bezw. des Lösssandes, d. h. eines durch beträchtlichere Korngrösse seiner Bestandtheile charakte- risirten Lösses erkennen. Im ersteren Falle betrug die durch- schnittliche Grösse der zuweilen ersichtlich gerundeten, meist aber splitterigen und scharfspitzigen Mineralkörnchen 0,05 — 0,01 mm 376 im Durchmesser. Der Hauptsache nach erwiesen sich dieselben als farbloser Quarz, der jedoch nicht selten von einer zarten Haut von Eisenoxydhydrat überzogen erschien, und als unregel- mässige Fetzen schmutzig brauner Thonsubstanz. Es sei be- merkt. dass in seltenen Fällen die Grösse der scharfeckigen Quarzkörner O,1 mm erreichte. Von anderen charakteristischen und leicht identificirbaren mineralischen Bestandtheilen wurden gefunden: ziemlich häufig eckige Splitter und Spaltstücke saft- grüner Hornblende, die stellenweise z. B. in dem Löss der Bö- schung von Priestewitz eine Länge von 0,08 mm erreichen, häufig Zirkone in rundlichen Körnern, aber auch durchaus scharfkantigen Krystallen bis zu einer Grösse von 0,05 mm, spärlicher roth- braune Rutile und Säulchen :von Turmalin, hie und da traf man auch trübe Mineralfragmente mit den für Orthoklas charakte- ristischen Spaltrissen. einmal ein eckiges Körnehen eines‘ deut- lich zwillingsgestreiften Plagioklas (Winterlöss an der Böschung des Oberauer Tunnels). In allen untersuchten Proben bilden win- zige Glimmerschüppchen (farblos oder schmutzig braun) nicht seltene Bestandtheile; zu erwähnen sind endlich noch Partikel opaker oder röthlich durchscheinender Erze, wahrscheinlich Mag- netit oder Eisenglanz, bezw. beide Minerale. Wie bemerkt, betrug die durchschnittliche Grösse der angeführten Bestandtheile 0.01 — 0,05 mm, dagegen waren auch bis 1,0 mm » messende Körnchen nicht selten, während eine bemerkliche Beimengung von noch gröberem Material nur in solehen Gebieten zu verzeich- nen war, wo immer die benachbarten Feldflächen nicht mehr oder doch nicht ausschliesslich aus typischem Löss, sondern aus Lösssand bezw. Decksand oder auch aus sandigem Geschiehelehm bestanden. Einen in allen untersuchten Fällen nicht wunbeträchtlichen Antheil an der Zusammensetzung dieses recenten Lösses haben endlich organische Substanzen in Form von zarten, dünnen Wurzel- fragmenten und Halmtheilchen. Die reichliche Beimengung und gleichmässige Vertheilung gerade dieser Bestandtheile bedingte eine gewisse Zusammenhaltbarkeit und ausgesprochene Porosität der Ablagerung. In seiner Fähigkeit, Wasser aufzusaugen, gleicht der recente Löss völlig dem typischen diluvialen Löss. Um die im Vorstehenden geschilderte Entstehung und die Lagerungsverhältnisse dieses recenten Lösses an bestimmten Bei- spielen zu zeigen, mögen hier einige charakteristische Profile foleen. Da in dem ganzen Gebiete zwischen Lommatzsch und Meissen typischer Löss der vorwiegende Oberflächenbildner ist, so erwies sich auch das in den Böschungen angewehte Material 57T als durchaus diesem gleichend nnd es wird daher genügen, aus diesem Gebiete nur ein Beispiel zum Beleg beizubringen. 1. Wegeinschnitt südlich von Luga (Section Meissen) durch eine flache Terrainwelle, etwa SO m lane und 5 m tief im Löss mit: Böschungen von ca. 40°. Derselbe hat annähernd die Rich- tung SO—NW, die Profilebene also SW-—-NO. Ausschliesslich Figur 1. SW. a5 ee me 7 7 Seseperrer er > NO. — En die linke Böschung war mit einer bis 3 cm starken. jedoch in ihrer ganzen Länge höchst regelmässig, erst in einer Entfernung von etwa 1 m unter der Oberkante der Böschung beginnenden, recent abgelagerten Lösskruste bedeckt, sodass man von vorn auf die Böschungsfläche blickend, das 'in Fig. 2 in der Länge verkürzt dargestellte Verhältniss der Vertheilung der Anwehung erkemt. Daraus geht jedenfalls hervor. dass die dieselbe be- wirkende Luftströmung genau oder fast genau senkrecht zum Einschnitte, also südwestlich gerichtet gewesen sein muss. Besonders instructiv sind auch ‚die nachfolgenden Profile. 2. Der Einschnitt auf der Westseite des Oberauer Tunnels der Leipzig-Dresdener Eisenbahn (Fig. 3) besitzt bei ca. 500 m Ent- Figur 3. 578 fernung von der: westlichen Tunnelöffnung 6 -- 8 m Tiefe, ist ziemlich genau von Ost nach West gerichtet und lässt unter dem 2—5 m mächtigen Lösssand den Granitit beobachten. Die süd- liche Böschung ist etwa 40° geneigt; ihr oberer, ea. 2 m hoher Theil ist von dem unteren durch einen 2-3 m breiten, hori- zontalen Absatz getrennt. — Der angewehte Lössstaub bedeckte diesen oberen Theil in 1—2 cm, die horizontale Fläche mit 2—3 em Dicke und zog sich auch noch 1-—-2 m an der tieferen Böschung hinab, jedoch nicht ganz bis an die untere Kante der- selben. Das in südlicher Richtung vor dem Einschnitt gelegene Feldplateau wird von Lösssand gebildet, dessen -Schlämmrückstand etwa doppelt soviel mittlere Körnchen (vom 0,5—1 mm Durch- messer) enthielt, als der angewehte Löss, sowie ganz bedeutend . mehr grössere, zwischen 1 und 1,5 mm messende Körnchen als der letztere. 5. Der Wegeinschnitt neben der Eisenbahn bei dem ersten Uebergang westlich vom Bahnhof Pristewitz an der Leipzig- Dresdener Bahn (Fig. 4) zeigt auf der Südwestseite eine etwa Figur 4. Kies. ., nn... Granitit. SW. en: NO. 45° geneigte, 2— 3 m hohe und nach Nordost abfallende Bö- schung, deren obere Partie bis zu 1m Tiefe aus sandigem Kies (altem Elbschotter), deren unterer Theil aus Granitit besteht. — Der Lössstaub hatte die ganze Böschung, sowie den angrenzenden Theil des Weges bedeckt und zwar von oben herein in einer Stärke von 1—2 cm, nach unten sogar von 4—5 cm. Das südwestlich verliegende Terrain wird in unmittelbarer Nähe des Weges von Kies mit schwacher Decke von sandig-kiesigem Deck- sand, weiterhin von Lösssand gebildet. _Im:der oberflächlichen, dem benachbarten Felde entnommenen Schicht befanden sich daher reichlich grössere Geröllchen (von 1 — 5 mm Durchmesser) ein- gemengt, während der daraus ausgeblasene Lössstaub nur wenige. 0,5 — 1 mm grosse Körnchen und gar keine grösseren enthielt und im Gegentheil die grösste Zahl seiner Bestandtheile einen Durchmesser von 0,05 mm und weniger besassen. 4. Der vom Rittergut Baselitz bei Priestewitz in - genau 579 nord-südlicher Richtung nach‘ Kmehlen führende Hohlweg besitzt ca. 5 m Tiefe, seine Böschungen sind 50 = 60° geneigt und werden von 2—4 m mächtigem Löss gebildet, unter welchem ein grober Kies hervortritt. — Die westliche Böschung (Fig. 5) war Kies. z Q W. 0. mit einer 2—4 cm dicken Decke von Lössstaub überkleidet, welche bis herab in den Graben des Weges reichte. Auch hier war der Löss,;des benachbarten. Feldes ein wenig reicher an grösseren, bis 1 mm , dicken Körnchen, als der Lössstaub der Böschung, aber der Unterschied war entsprechend der feinkörnigeren Be- schaffenheitt des Nachbargebietes doch nicht so bedeutend, wie in den vorigen Beispielen. 5.. In der westlichsten der östlich von Heyda bei Riesa gelegenen Kiesgruben war die westliche, also nach Ost hin abfal- lende, 2—2,5 m hohe und ca 40” steile Böschung in ihrer gan- zen Ausdehnung mit einer 1— 2 cm dicken Lössschicht über- zogen (Fig. 6) Die meisten Körnehen derselben besassen weniger Figur 6. .....@eschiebelehm. Kies. als 0,05 mm (meist 0,03—-0,01 mm), nur ‚wenige waren grösser als 0,1 mm, nur ganz vereinzelte grösser als 1 mm und etwas darüber; keines aber erreichte 2 mm Durchmesser. In der ober- flächlicehen Schicht des benachbarten, aus Kies (altem Elbschotter) mit dünner Decke von sandig-kiesigem Geschiebelehm bestehenden 580 Terrains finden sich aber neben den kleinen: Körnchen auch sehr viele, zwischen 1 und 10 mm messende Geröllchen. Ganz das gleiche Resultat der Ausblasung, nämlich die Fortführung der feineren und Zurücklassung der gröberen Be- standtheile zeigten noch mehrere andere, zwischen Heyda und Bahra. also gleichfalls dem Gebiete des Geschiebelehmes und des alten Elbschotters entnommene Proben von angewehtem Lössstaub. Diese gelb-braunen, recenten Lössanwehungen, die, wie dar- gethan, nach Wegthauen des Schnees regelmässig sich wieder- holend an fast allen nach Ost, Nordost und Südost abfallenden Gehängen und Böschungen anzutreffen waren. liessen sich weit in den Frühling hinein. besonders in dem hierauf näher untersuchten Gebiete zwischen Lommatzsch, Meissen und Priestewitz noch fast unversehrt beobachten, ja es trat gerade in dieser Zeit der leb- haft sich entwickelnden Vegetation der Gegensatz zwischen dem schnell mit frischem Grün sich überdeckenden, von Lössanwe- hungen freien Gehängen und den entgegengesetzt gelegenen. mit gelb-brauner Lösskruste überzogenen Lehnen erst recht grell hervor. Es liegt auf der Hand. dass Vorgänge, ähnlich den im Vor- stehenden geschilderten, jahraus jahrein, wenn auch wohl seltener, in dieser auffälligen Weise, sich vollziehen werden und dass die- selben in ihrer Summirung bei den herrschenden westlichen Win- den zum Theil mit, wenn auch nicht allein, Ursache jener eigen- thümlichen, topographisch-geologischen Erscheinung sein dürften die sich in auffällige gesetzmässiger Weise, besonders charakte- ristisch im Lössgebiete darin äussert, dass die längs der mitt- leren und kleineren Thäler nach Ost bis Nord gerichteten Hänge stets eine gleichmässig abgeböschte. mächtige Lössdecke auf- weisen, während die gegenüber liegenden, also nach West bis Süd schauenden Thalseiten fast stets aus dem mit steilem, oft senk- rechtem Absturze hervortretendem Grundgebirge bestehen und die Lössbedeckung erst mit der Plateaukante beginnend: zeigen. — In einer unlängst erschienenen ausführlichen Arbeit (Abhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt, Wien, 38. p. 2830—310, 15. Juli 88): „Ueber den am 5. und 6. Februar 1888 im: Sehlesien, Mähren und Ungarn niedergefallenen Staub“ kommt der Verfasser, ÜC. v. ÜAMERLANDER zu dem Resultate, dass das durchaus lössartige, jedoch kalkfreie Material jenes Staubfalles direct der skandina- vischen Halbinsel entstamme und hält es somit für ausgeschlossen, dass die den betreffenden Gebieten vorliegende, aus nordischen Diluvialbildungen bestehende Tiefebene das Ursprungsgebiet des Staubes sein könne. : Für diese seine Ansicht führt Herr von ÜAMERLANDER wesentlich folgende Gründe an: 581 1. Die den Aufzeichnungen der Wetterwarten zu Folge um jene Zeit stattgehabte nordsüdliche Luftströmung. Die mineralische Zusammensetzung des Staubes, in wel- chem der Verfasser ausser den von uns aus dem säch- sischen recenten Löss aufgeführten mineralischen Bestand- theilen nur noch Epidot gefunden hat. 3. Die vollständige Abwesenheit von Galciumearbonat, wel- ches bei einer event. Abstammung des Staubes aus äolisch aufbereiteten Löss unbedingt vorhanden sein müsse. 8) Sieht man sogleich von Punkt 1 ab, welcher nur für eine nördliche, nicht aber auch nordische Herkunft des Staubes spricht, so bleiben noch Punkt 2 und 3, die aber ebenso wenig beweis- kräftig sind. Die äolischen Aufbereitungsproducte von typischem Geschiebelehm und typischem Löss werden bei der gegenwärtig allerwärts bereits bis nahezu 1 m Tiefe fortgeschrittenen Entkal- kung dieser Diluvialablagerungen ebenso wie in Sachsen os auch in den hier :in Betracht kommenden östlicheren Gebieten zwar löss- artig, aber stets kalkfrei ausfallen müssen. Aber auch die vom Verfasser für die nordische Herkunft betonte starke Betheiligung der von ihm identificirten Mineralbestandtheile und Silicate an der Zusammensetzung des Staubes verliert als Beweismittel an Be- deutung, wenn man die vom Staube ausgeführte Bauschanalyse (Probe von Ostrawitz) vergleichsweise zusammenstellt mit der Analyse, eines zwar typischen, aber nahe der Oberfläche entnom- menen und daher entkalkten Lösses von Meissen und aus der geradezu auffälligen Uebereinstimmung beider mit Recht schliessen muss, dass die Betheiligung von Silicaten an der Zusammen- setzung des entkalkten Diluviallösses und damit auch die Zusammen- setzung des aus diesem aufbereiteten recenten Lösses keine wesent- lich andere sein kann, als die des schlesisch-mährischen Staubes. Staub von Entkalkter Löss von Ostrawitz Meissen (V. CAMERLANDER). (R. SacHssE?)). Kieselsäure . . .- 78,38 78,16 Thonerde . ..... 10,47 10,17 Eisenoxyd ... 1,64 2,88 Beer. ©, 20 0,80 Maenesia. 1! „em 0, 81 0,72 ic) Ta A A 1,99 2538 Naton... ne... 01,19 | 1,14 Glühverlust . . . 4,55 Dr 99,72 TOOSRT ') A. SAUER. Erläuterungen zur geolog. Specialkarte d. Königr, Sachsen, Section Freiberg, p, 89, 1887, ; 982 Wenn nun auf Grund dieser Erwägungen uns nichts zwingt, das Ursprungsgebiet des schlesisch-mährischen Staubfalles in die nördlich vorliegenden Diluvialterrains zu verlegen, so wird man auch weiter zugeben können, dass jedenfalls beide Erscheinun- gen, die von uns geschilderte Bildung von recentem Löss in Sachsen und der schlesisch-mährische Staubfall des Winters 1888, ganz gleichen Ursachen ihre Entstehung verdanken, nur mit dem Unterschiede, dass in den östlicheren Gebieten die äolische Aufbereitung (der oberflächlich zeitweilig schnee- und frostfreien Diluvialflächen hauptsächlich durch nördliche, im mittleren und nördlichen Sachsen dagegen durch westliche und südwestliche Luftströmungen bewirkt wurde. 4. Herr F. E. GEmItz an Herrn W. DAmeESs. Uebenidie ‚südlicher baltinnenE Rostock, den 27. November 1888. Die Mittheilungen der Herren G. BEREnDT und F. Wanrn- SCHAFFE über die südliche baltische Endmoräne!) veran- lassen mich zu eimigen kurzen Bemerkungen, die ich übrigens nicht veröffentlichen würde, wenn es sich lediglich um die Prio- ritätsfrage handelte. Im Jahre 1886 habe ich?) die zehn Mecklenburg durchquerenden, theilweise durch bogenartige Aus- läufer und Querriegel unter einander verbundenen Geschiebe- streifen möglichst eingehend bekannt gemacht. Die Geschiebe- streifen in ihrer ganzen Breite wurden hierbei nicht als blosse Schuttwälle von Endmoränen aufgefasst, sondern als geschiebe- reiche Grundmoränenabsätze mit Endmoränentypus des sogen. Oberen Diluviums auf Bodenerhebungen des sogen. Unteren Dilu- viums resp. des Flötzgebirges. Ich sagte demgemäss’ „Die Ge- schiebestreifen gleichen nicht den Endmoränen moderner Gletscher, vielmehr sind sie zu bezeichnen als die geschiebereichen Grund- !, In PoronıE’s Naturwiss. Wochenschr., II, Berlin 1888, p. 130; diese Zeitschrift, 1888, p. 367; Jahrb. d. preuss. geol. Landesanst. für 1887 (1888), p. 150163, 309 — 810, 8364—371. Vergl. auch die Zei- tungen, „Rost, „Rostocker Zeitung“. 2) Die mecklenburgischen Höhenrücken (Geschiebestreifen) Sal ihre Beziehungen zur Eiszeit! Forsch. z. d. Landes- u. Volkskunde, I, 5, Stuttgart 1886 und: Die Endmoränen (Geschiebestreifen) in Mecklen- burg; Leopoldina, XXIL, 1886, p. 37. 583 moränen - Absätze des sogen. Oberen Diluviums, welche nur in geringer Mächtigkeit (0 — 8 m) auf schon vorhandenen Boden- erhebungen auf- und angelagert worden sind. Doch ist es wegen der Analogie mit den in Skandinavien als Endmoränen bezeichneten, unseren Geschiebestreifen entsprechenden Höhenzügen wohl gerechtfertigt, auch unsere Geschiebestreifen als Endmoränen oder endmoränenartige Anhäufungen der Grundmoräne der letzten Vereisung Norddeutschlands zu bezeichnen.“ In gleicher Weise hatte ich im Jahre 1879) zwar „die Geschiebestreifen (in ihrer Gesammtbreite) nicht als blosse Schuttwälle einer Endmoräne“ aufgefasst, aber einen Theil derselben „als Anhäufungen von Endmoränen * angesprochen. Wenn ich, um irrthümliche Auffassungen zu vermeiden, besonders betonte, dass die Geschiebestreifen „niemals mauerartige Wälle sind, sondern mehr oder weniger breite, schärfer oder undeutlich abgesetzte, durch gewaltige Steinanhäufung ausgezeichnete Mo- ränenablagerungen*“ und auch von einzelnen Stellen (z. B. bei Doberan, p. 45) hervorhob, dass dort „nirgends der Charakter einer Endmoräne ausgeprägt ist, wohl aber derjenige der an Söllen und Kesseln reiehen Grundmoränen-Landschaft*; so ist es andererseits nicht ganz richtig, dass meine Abhandlung „wirkliche Geschiebewälle gar nicht kennt“: Allerdings bin ich in der ge- nannten Abhandlung nicht noch mehr in's Detail eingegangen, sodass die an vielen Stellen. in den Gebieten der verschiedenen Geschiebestreifen, erhaltenen schmalen Endmoränenkämme, Rücken und Kuppen nicht speciell aufgezählt und verfolgt worden sind; nur gegentlich sind einige derselben hervorgehoben.?) Dagegen habe ich an vielen Stellen hervorgehoben, dass die Geschiebe- streifen vielfach als Endmoränen oder „endmoränenartige An- häufungen von Glacialschutt* zu betrachten sind; ihr bogenför- miger Verlauf, ihre Querriegel, die zuweilen sogar benachbarte Streifengebiete verbinden können, werden auf die „zungenförmig nach Süden ausgebuchtete Grenzlinie des jeweiligen Gletscherrandes“ zurückgeführt. Der Moränenlandschaft und der oft grossartig auftretenden Steinpackung ist in meinen Abhandlungen an zahlreichen Stellen Erwähnung gethan.?) Wann- Y) I. Beitr. z. Geo]. Meckl., p. 54 u. 46. ?) Vergl. z. B. p. 24: „einen schmalen Höhenrücken als parallel dem Streifen von Techentin laufende Moräne, die wir nach ihrer Ober- flächenbeschaffenheit gut als Endmoräne bezeichnen könnten“; p. 34: „ein schmaler Rücken mit Steinpackung, der sich schön als Moräne von dem niedrigen Terrain abhebt“. *) Vergl. unter vielen anderen Beispielen die Bemerkung p. 19 über die Fülle der erratischen Blöcke „oft wie Felsmeere in Granit- Zeitschr. d. D. geol. Ges, XL. 3. 38 584 SCHAFFR hat von ersterer zwei getrennte Typen unterschieden, die Grundmoränen- und Endmoränenlandschaft. Beide sind in unseren Geschiebestreifen entwickelt, und zwar ganz naturgemäss, denn unsere Geschiebestreifen sind eben die breiten. staffelartig hinter einander gelegenen und theilweise mit einander quer verbundenen Glacialanhäufungen des langsam rückschrei- tenden. auf Bodenwellen etwas stagnirenden Eisrandes. Von diesem Gesichtspunkte aus habe ich auch die zwischen den Geschiebestreifen belegenen Sandgebiete als „Sandr“ be- zeichnet (pag. 92) und ihr Alter als oberdiluvial betrachtet (pag. 95, 94). Durch die vorangegangenen Untersuchungen sind also in Mecklenburg schon die Endmoränenzüge in den Geschiebestreifen nachgewiesen worden !); einer speciellen Kartirungsarbeit musste es vorbehalten bleiben, die Detailbefunde übersichtlich darzustellen, wobei vielleicht, wie schon a. a. O., p. 7, gesagt, „einzelne (dieser zehn Geschiebezüge) als zusammengehörige Nebenzüge später com- binirt werden müssen.“ Auf p. 15 — 19 meiner erst erwähnten Abhandlung habe ich von Geschiebestreiten IV der Gegend von Feldberg nahezu die gleichen Ortschaften aufgezählt, wie BERENDTr und WAHNSCHAFFE und habe die zipfel- oder bogenartige Fort- setzung nach NNO (Lichtenberg, Wendorf) erwähnt und auf der Karte verzeichnet; es fällt also dieser Theil meines Ge- schiebestreifens mit dem Gebiet der BERENDT- WaAnn- SCHAFFE schen Endmoräne zusammen. Die gegentheilige Behauptung, Jahrb. p. 367, ist daher zurückzuweisen; die Fort- setzung der märkischen Endmoräne im Geschiebestreifen IV be- reits bekannt. Jahrb. p. 367 wird Verwahrung eingelegt gegen die Ein- ordnung des Helpter Berges in einen Geschiebestreifen. ja gegen den dann überhaupt fallenden Geschiebestreifen III. Der Helpter Berg zeigte mir im Jahre 1885 an seinen südlichen und besonders nördlichen Gehängen ziemlich viele Blöcke aus dem oberen Geschiebemergel (p. 48, 51). Den Geschiebestreifen III (dessen eigenthümliche Natur ich übrigens betont habe) über- haupt fallen zu lassen, halte ich für sehr unangemessen; die ausge- gebirgen erscheinend“, mit welcher sehr gut die Beschreibung von WAHNSCHAFFE (p. 162) übereinstimmt! „Die Blöcke geben der Gegend oft den Charakter einer Granitregion, in welcher das anstehende Ge- stein wollsackähnliche Verwitterungsformen zeigt“. ‘) Es werden wohl auch in weiter entlegenen Gegenden noch ana- loge Erscheinungen aufgefunden werden: so fand ich kürzlich Andeu- tungen von Geschiebestreifen auch in Westpreussen, nordwestlich von Danzig. 985 zeichnete Steinpackung an manchen Stellen desselben, so z. B. bei Bröbberow und gegenwärtig sehr schön aufgeschlossen in dem Heidberg bei Teterow,. (die Moränenlandschaften der Diedrichs- häger Berge und Umgebung, bei Kröpelin, am Schmooksberg u. a. m.. müssten wohl vor einer derartigen Negation zuerst in Augenschein zu nehmen sein. Ob er sich vielleicht später an mehreren Stellen als mit Streifen II zusammengehörig erweisen wird, kann vorerst nicht entschieden werden. Bezüglich des Alters der baltischen Endmoräne und der Geschiebestreifen scheint mir eine Differenz der Ansichten nicht vorzuliegen; die Herren Verfasser sehen die Endmoräne für jünger als den Oberen Geschiebemergel an. als eine Bildung der Abschmelzperiode der zweiten Inlandeisbedeckung — meine Ge- schiebestreifen sind ..als Endmoränen oder endmoränenartige An- häufungen der Grundmoräne der letzten Vereisung Norddeutsch- lands zu bezeichnen“ (p. 91). in denen sich local Endmoränen- Schuttwälle oder Steinbestreuung auf dem soeben abgesetzten Glacialschutt ablagern konnten. Wenn ich endlich an zahlreichen Stellen (auch in anderen Publieationen) das Hervortreten hereynischer Kreide- und Tertiärgebirgsfalten, auch Aufschüttungen (nicht „regel- mässige Wellen“) des Unteren Diluviums in den verschiedenen Geschiebestreifen constatirt habe, so war dies der Grund zu meiner Annahme. dass auf solchen ungefähr parallelen Boden- erhebungen der rückweichende Gletscherrand längere Zeit stagniren und hier seine Schuttmassen endmoränenartig anhäufen sollte; zungenartige Ausbuchtungen mit im Gefolge stehenden „Quer- riegeln“ von Glacialschutt, waren hierbei als naturgemässe, einen regelmässig geradlinigen Verlauf modifieirende Erscheinungen eben- falls in Rechnung gezogen. — Zum Schluss sei noch die Frage der Seeenbildung kurz berührt. BEREnDT giebt ein anschauliches Bild von den Ueber- resten alter „Stauseeen“* (p. 306 ff.); dem möchte ich hinzu- fügen, dass manche meiner mit dem vorläufigen Ausdruck „Falten- seeen* oder „Muldenseeen* bezeichneten!) und dazu gehöriger Moore (z. B. Goldberger, Fleesensee z. Th., Kölpin u. a.) eine ähnliche Bildung sein mögen. Auch betrachte ich nach Anre- gung der bezüglichen amerikanischen Literatur einige Sandr- und Moorgebiete als Reste von grossen Stauseeen, so z. B. südlich vom Schweriner Geschiebestreifen; Mangel an Zeit verhinderte bisher die Veröffentlichung einer eingehenden Schilderung. Auch !) Die Seeen, Moore und Flussläufe Mecklenburgs. Güstrow, 1886, p. 14. 38” 86 WAHNSCHAFFE erörtert die Frage der Seebildung und stellt den Begriff der „Grundmoränenseeen* auf (p. 161). Der im übrigen sehr bezeichnende Ausdruck Moränenseeen war in meinem Werke (p. 10) auf die durch Endmoränenabsperrung eines Thales gebildeten eingeschränkt, nicht auf alle für die Moränen- landschaft so charakteristischen Wasserbecken ausgedehnt. Die von WAHNSCHAFFE für viele uckermärkische Seeen angenommene Erklärung als Ausfüllung von schon vor der Entstehung des oberen Geschiebemergels vorhandenen Bodensenken erkenne ich für viele solcher einfachen Wannen an und kann damit leichter das zuweilen, z. B. am Cambser See (l. e.. p. 35). beobachtete tiefe Hinunterreichen des Geschiebemergels an den Gehängen er- klären, als durch Abrutschen an der steilen evortirten Böschung. Für die meisten Seeen indess, von Soll- und Kessel- oder Wan- nenform bis zu den mannichfachen steilufrigen, reich gegliederten und Insel führenden Seeformen, halte ich trotz mehrfacher Ein- wendungen an der Theorie der Evorsion, als der bis jetzt be- friedigendsten fest. Ob übrigens auch einzelne Seeen im spe- ciellen Fall einer Auskolkung durch Gletschereis ihre Ent- stehung verdanken, möchte ich nach der Schilderung von Süss (Antlitz der Erde, II, p. 432 ff.) wenigstens principiell nicht mehr abstreiten. | 5. Herr Ap. REMmELE an Herrn W. DanmeEs. Richtigstellung einer auf die Phacopiden - Species Homalops Altumii hen. bezüglichen Angabe. Eberswalde, im November 1888. In einem im 1. Heft dieses Jahrgangs erschienenen Aufsatz über Trilobiten aus mecklenburgischen Silurgeschieben im Ro- stocker Universitäts - Museum, welche ich bei meinem dortigen Besuche im Jahre 1882 nicht zu Gesicht bekommen komnte, erwähnt Herr GEORG WıGanD (l. e.. p: 44 u. 45) auch die eigen- thümliche Art, für die ich 1554!) die Gattung Homalops_ er- richtet habe, und von welcher dann — unter dem Namen Ho- malops Altumi! — das Kopfmittelschild in der Separat- Ausgabe des Katalogs der von mir beim Geologen-Congress 1885 ausge- !) Diese Zeitschrift, Bd. XXXVI, p. 200, 587 stellten Geschiebesammlung, p. 25, abgebildet worden ist. Ge- nannter Herr führt dieselbe als Synonym von Phacops recurvus Lines. auf, und macht dazu die Bemerkung: „Die Abbildung, welche REemEL& in seinem Katalog (1885) von Homalops Althumit') giebt, zeigt, dass dieselbe zu dieser Art (nämlich PR. recurvus) zu stellen ist.“ Wie Jemand, der auch nur einen Augenblick die beider- seitigen Abbildungen vergleicht, diese beiden Formen einander gleichstellen kann, ist mir ein Räthsel.e. Die Unterschiede sind nämlich dermaassen handgreiflich, dass der citirte Satz in sein absolutes Gegentheil umgekehrt werden muss: ein flüchtiger Blick schon auf die angezogene Abbildung meiner Art zeigt sofort, dass letztere unmöglich zu Phacops recurvus gestellt werden kann. Jeder Gedanke an eine specifische Zusammengehörigkeit ist geradezu ausgeschlossen, wenn man allein nur die vorderen Seitenlappen der Glabella berücksichtigt, welche bei Homalops Altumil von ausnehmend beträchtlicher Grösse und ebenso aus- geprägter Dreiecksform wie bei Chasmops sind, während sie umgekehrt bei der Lınnarsson’schen Art, wie sowohl die bezüg- liche Figur zeigt, als auch die Beschreibung besagt), eine ge- ringe Grösse besitzen und auch in der Gestalt abweichen. Dazu kommt u. a. noch eine namhaft kleinere Ausdehnung der Augen- partie bei dem letzteren Trilobiten, indem der Palpebralrand hier ein merkliches Ende vor der Oceipitalfurche aufhört, dagegen bei meiner Art bis ganz an diese Furche sich erstreckt. Aus der angeführten Abhandlung von Linnarsson, die ich vor Jahren vollständig durchgearbeitet habe, war mir selbstver- ständlich jener Phacops recurvus längst bekannt, und an dem- selben Tage, an welchem ich den neuen Fund Ihnen zeigte und nachher der geologischen Gesellschaft (vergl. oben) vorlegte, be- merkte ich Ihnen bereits, dass beide Trilobiten der nämlichen Gattung angehören. Die Abbildung (t. VI, f. 7 dieses Bandes), : welche zu dem von Herrn Wıcanp als „Phacops recurvus LinrRs.“ bestimmten Kopfschildrest aus einem untersilurischen Kalkstein- geschiebe von Rostock gegeben ist, passt übrigens keineswegs zu der Lınnarsson schen Art, sondern ist auch augenscheinlich auf Homalops Altumii zurückzuführen. !) Der Personenname in dieser Speciesbenennung ist an der be- treffenden Stelle, trotz der Bezugnahme auf jenen Geschiebe-Katalog, jedesmal irrthümlich mit einem h gedruckt! ?, Siehe LINNARSSON, Vestergötlands Cambriska och Siluriska Aflagringar (1869), p. 59 und t. 1, f. 1. 6. Herr OrTrTomArR Novak an Herrn W. DAMmES. Bemerkungen über Pentamerus (Zdimir) solus BARRANDE 3 aus Etage G—g° von Hlubocep bei Prag. Prag, im December 1888. In der Sitzung der deutschen geologischen Gesellschaft vom 1. December 18861!) referirte Herr Dr. Frecm über seine Er- fahrungen, die er während eines mehrtägigen Aufenthaltes im Ge- biete des: böhmischen Silurs und Hereyns, sowie auch in den bezüglichen Prager Sammlungen zu machen Gelegenheit hatte. Da in diesem. Referate (l. e.. p. 920) auf das Vorkom- men eines aus Etage G—g? von Hlubocep stammenden Brachio- poden, der von Uneites gryphus „kaum zu unterscheiden“ wäre, aufmerksam gemacht wird, sei mir erlaubt, in grösster Kürze über das Wesen dieses fraglichen Brachiopoden etwas Nä- heres mitzutheilen. Es handelt sich in dem vorliegenden Falle um die grosse Schale eines Pentamerus, die von BARRANDE zu den Zweischalern sestellt und unter dem Namen Zdemer sous?) beschrieben und abgebildet wurde. | Obwohl von dem fraglichen Brachiopoden bis jetzt nur zwei Stücke bekannt sind, nämlich das Original zu Zdemer solus BARR. und das von mir anbei abgebildete, kann vor allem kein Zweifel obwalten, dass es sich hier um einen Brachiopoden handelt, in- dem .die Schale der beiden genannten Stücke derart erhalten ist, dass die Brachiopoden-Structur derselben, schon bei Betrachtung unter der Lupe deutlich hervortritt. Es ist schon aus diesem Grunde die Verwechslung mit einer Pelecypodenschale gänzlich ausgeschlossen . und hätten BARRANDE in seinem hohen Alter die Augen noch gedient, wäre ihm dieses auffallende Merkmal nicht entgangen. Uebrigens hatte schon BARRANDE bei der Beschreibung von Zdimer solus auf einige Aehnlichkeit der Schale mit gewissen länglichen Pentameren hin- gewiesen. Als mich Herr FrecH in Prag besuchte und ich ihm das anbei abgebildete Stück zur Einsicht vorlegte, war dasselbe ebenso wie das Original zu BARrRAnDE's Zdimir solus gar nicht !) Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIH, p. 917. 2) Syst. Silur. Boh., Vol Non Il 2927 27 2 Figur 1. Figur 2. Pentamerus solus BARR. sp. aus Etage G®? von Hlubocep. (Sammlung der böhmischen Universität zu Prag.) Fig. 1. Grosse Schale von aussen. Fig. 2. Desgl. von innen, die beiden Zahnplatten zeigend. Fig. 3. Desgl. von der Seite. Fig. 4. Desgl., Längsschnitt mit Medianseptum und einer Zahnplatte. präparirt und namentlich die ganze Partie unter dem Schnabel vollkommen verdeckt. Erst nachdem ich das Referat Frecu’s gelesen hatte, habe ich mich entschlossen, das hier abgebildete, nach dem Tode BARRANDE’s entdeckte Exemplar vorsichtig zu präpariren, wodurch nicht nur die beiden nach innen convergirenden Zahnplatten, son- dern auch das Medianseptum zum Vorschein kamen. Ein Blick auf die begleitenden Figuren dürfte vollkommen 590 genügen, um sofort zu erkennen, dass Zdimir solms auf Uneites gryphus durchaus nicht bezogen werden kann, sondern dass man es, wie schon oben bemerkt, mit der grossen Schale eines Pen- tamerus zu thun hat. | Ein auffallendes Merkmal dieser Art wäre ihre längliche Form, ferner die an beiden Stücken gleich deutlich hervortretende unsymmetrische Ausbildung der dicken Schale, die namentlich nach der schrägen Anordnung der Streifen erkemntlich ist, dann der lang vorstehende. am Ende etwas eingebogene Schnabel und das, wie es scheint, kurze Medianseptum. Sofern ich selbst die Brachiopoden des böhmischen Silurs und Hereyns aus eigener Anschauung kenne, ist diese Form allerdings von allen von BAarrAanpe beschriebenen Pentameren verschieden. Doch würde es schwer fallen, auf Grundlage der zwei vorliegenden, bis jetzt nur unvollkommen bekannten Stücke, die fragliche Form auf irgend eine ausserböhmische Art zu beziehen. Es dürfte daher am zweckmässigsten erscheinen, die von BARRANDE vorgeschlagene Artbezeichnung aufrecht zu erhalten und den in Frage stehenden Hluboteper Brachiopoden als Pen- tamerus solus BARR. sp. in die Liste der paläozoischen Bra- chiopoden Böhmens einzureihen. Die Bezeichnung Zdeimer wäre aber jedenfalls einzuziehen. 591 C. Verhandlungen der Gesellschaft. 1. Protokoll der Juli-Sitzung. Verhandelt Berlin, den 4. Juli 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der Juni-Sitzung wurde vorgelesen und ge- nehmigt. Derselbe legte die für die Bibliothek der Gesellschaft einge- sangenen Bücher und Karten vor. Der Gesellschaft ist als Mitglied beigetreten: Herr R. D. Sarısßury (Amerika), z. Z. in Berlin, vorgeschlagen durch die Herren BERENDT, Wann- SCHAFFE und DAMmES. Herr K. A. Lossen sprach unter Vorzeigung von Beleg- stücken über die Umwandlung, welche die kulmischen und devonischen Kieselschiefer (Lydite, Phtanite) innerhalb der Contactzonen um den Brockengranit und den Gabbro oder Quarzaugitdiorit erlitten haben. — Wie die eigenen Beobachtungen zuerst und alsdann ganz damit übereinstimmend diejenigen des Herrn Max Koch gezeigt haben, geht dabei die flintähnliche Beschaffenheit der Lydite und dem entsprechend ihre charakteristische, durch REexarD s, WUNDERLICH s und RoTH- PLETZ’S Untersuchungen bekannte Mikrostructur verloren und wird zufolge einer Umkrystallisirung durch zuckerkörnige, phanero- krystallinische, wenn auch meist fein- bis feinstkrystallinische Quarzitsubstanz ersetzt. Zugleich findet ein Ausbleichen des or- sanischen Pigmentes, manchmal bis zum lichten Weiss statt. während örtlich (mikroskopischer) Turmalingehalt grauliche bis schwärzliche Färbung bedingt. Davon abgesehen wird im Allge- meinen die quarzitisch körnige Structur um so sichtbarer und sreifbarer und die Farbe um so lichter, je hochgradiger die Um- 592 wandlung mit wachsender Annäherung an das Eruptivgestein er- folgt ist. Auch etwas Biotit lässt das Mikroskop hie und da erkennen. Die im Laboratorium der königl. Bergakademie auf Veranlassung des Vortragenden durch Herrn PurAuL ausgeführte Analyse eines solchen quarzitisch feinkörnigen, umgewandelten Kieselschiefers aus dem Unteren Wieder Schiefer im Hangenslen der Tanner Grauwacke, nahe bei dem Forsthause Schluft bei St. Andreasberg ergab: Sı035. ve 7102 (ZrOs ee IN OST RE 313 IRESAOS, 1 RE 1,43 e0* PANBATR 0,16 NE 030°. BO N20' N Vs BO” 7 EEE TER SINE 0,94 PbO3:Hktaittik. a 00H SO: . Br RE On. Organ. Substanz . 0,00 99,89 Vol.-Gewicht. . 2,693. Die klare Erkenntniss dieser Umwandlungserscheinung be- zeichnet insoweit einen Fortschritt, als früher begreiflicherweise Verwechselungen solcher quarzitisch umgebildeter Kieselschiefer mit Quarzitsandsteinen mit kieseligem Bindemittel (Hauptquarzit etc.) unterlaufen konnten, bezw. vorgekommen sind. — Der südliche Thüringerwald und das Königreich Sachsen weisen im phylli- tischen, bald zum Cambrium, bald zum Urschiefer gerechneten Schiefergebirge sehr feinkörige, grauliche oder schwärzliche Quar- zite auf (Graphitoid-Quarzitschiefer sächsischer Geologen), die bis auf den hier gegentheilig relativ hohen Gehalt an kohliger Sub- stanz in der Körnung äusserlich grosse petrographische Aehn- lich mit den quarzitischen Kieselschiefern der Granitcontacthöte des Harzes besitzen (ein Vergleich von Dünnschliffen liegt bis jetzt nicht vor). DBezeichnenderweise sind diese Gesteine von verschiedenen Autoren bald als Kieselschiefer, bald als Quarzit beschrieben worden. Herr K. A. Lossex machte ferner Mittheilung über einen Gang von sehr grobkörnigem Gabbro,. den er im Baste- ui. le ee ee DE | | 2 j | 593 Gestein (Olivinserpentin mit eingewachsenen serpentindurchspick- ten Bastit - Krystalloiden) beobachtet hat. — Dieser Gang. der zufolge seines vorwiegenden Gehalts an Labrador (meistens im Saussurit - Umwandlungszustande) sich schar! von seinem dunklen Nebengestein abhebt, setzt im Forstorte Koleborn längs des un- tersten Theiles der neugebauten Forststrasse auf, «die aus dem Radauthal oberhalb der sogenannten „Grotte* durch den ge- nannten Forstort zum Hasselkopf und Sellenberg aufsteigt. Das schöne Ganggestein zeigt neben dem vorwiegenden feldspäthigen Gemengtheil grünlichen und braunen Diallag (letzterer das ur- sprünglich von A. Streng als Augit beschriebene, später aber von demselben Autor richtig erkannte Mineral) und viel braune bis farblose Hornblende, welche den Diallag gern säumt und dabei tief in denselben eindringt, aber auch in selbstständigen Krystallen gefunden wird. Auch etwas fuchsbrauner Glimmer und etwas Zirkon fehlt nicht. Der interessanteste Gemengtheil aber ist der von JascHz (Die Gebirgstormationen d. Grafschaft Wer- nigerode, 2. Aufl., p. 6) und Zimmermann (Harzgebirge, p. 214) aus der Gabbroformation des Harzes bereits aufgeführte Rutil, dessen andere und namentlich jüngere Autoren nicht mehr Er- wähnung gethan haben. An seiner Stelle findet man dann in der That auch zumeist schwarzes wundurchsichtiges Eisenerz (Titaneisen). in einzelnen Handstücken aber tritt dieses Erz mehr oder weniger zurück und rothes, körniges Rutilaggregat dafür auf, das auch unter dem Mikroskop deutlich die optischen Eigen- schaften dieses Minerals erkennen lässt. Es hat allen Anschein. dass sich diese Rutilmassen auf Kosten des Titaneisenerzes, das örtlich in spärlichen Körnchen (?Restchen) dazwischen liegt, se- cundär gebildet habe. Dafür spricht der Umstand, dass sie laut Ausweis des Dünnschliffs mit Hornblende und Glimmer und den saussuritischen Aegregaten vergesellschaftet sind. Im unverän- derten Diallag oder im normalen Labrador wurden sie dagegen nicht angetroffen. Doch seien weitere Studien darüber vorbehalten. Herr KOKEN besprach einige Saurierreste aus dem Kim- meridge des Langenberges bei Oker. Derselbe trug vor über das Vorkommen von Megalo- saurws im weissen Jura von Nordwestdeutschland. Derselbe machte Mittheilung über zwei neue Vögel aus dem Miocän von Steinheim. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. V. W. 0. BEYRICH. Damks. KokEN. 594 2. Fünfund dreissigste Versammlung der Deutschen geologischen Gesellschaft zu Halle a. S. Protokoll der Sitzung vom 13. August. Herr von FRITSCH eröffnete im Saale der „Stadt Hamburg“ die Sitzung und begrüsste die Versammlung mit einer Ansprache. Durch Acelamation wurden zu Vorsitzenden gewählt: für den 1. Tag Herr von Fritsch, für den 2. Tag Herr H. ÜREDNER. Zu Schriftführern wurden ernannt die Herren SAvER (Leip- zig), Frecn (Halle) und ScheisE (Berlin). Herr LASARD legte den Rechnungsbericht vor, desgleichen eine Erklärung des gerichtlichen Bücherrevisors AporpHı in Berlin als Erwiderung auf das Monitum der Revisoren der vorjährigen Rechnung, der Herren &. BORNEMANN sen. und STRUCKMANN. Zur Prüfung der Rechnung wurden erwählt: Herr CoHENn (Greifswald) und Herr Hıyrzzr (Breslau). Der Gesellschaft sind als Mitglieder beigetreten: Herr Dr. phil. J. J. HyLanp in Leipzig, vorgeschlagen durch die Herren ZırKEL, BECKER und H. ÜREDNER; Herr Prof. Dr. ConsTantın COUNcLER in Münden, vorgeschlagen durch die Herren HAUCHECORNE, BerrıcHn und Weıss; Herr Rittmeister von Hänteın in Blankenburg (Harz), vorgeschlagen durch die Herren v. FrırscHh, DAMES und HoLZAPFEL; Herr cand. W. WOLTERSTORFF in Halle a. S., vorgeschlagen durch die Herren v. Frırsch, HERM. ÜERDNER und FRECH; Herr Dr. OÖ. HerRMmAnN in Leipzig und Herr Dr. G. Kremm in Leipzig, beide vorgeschlagen durch die Herren H. CRENDER, DALMER und SAUER. Herr KIRCHNER heisst die Versammlung im Namen des naturwissenschaftlichen Vereins für Sachsen und Thüringen in Halle willkommen und überreicht den T'heilnehmern als Geschenk: Untersuchungen über Harzer Baryte von O0. Herscrenz, Mitglied genannten Vereins. 595 Herr H. UÜREDNRR legte das Programm für die in das sächsische Gebirge zu unternehmenden geologischen Ausflüge vor. Herr DAMmES leste einen Probeandruck zweier Sectionen der Carte geologique internationale, hauptsächlich Deutschland umfassend, vor und verlas dazu eine Erläuterung des Herrn HAUCHECORNE. Herr ROHRBACH (Gotha) sprach über: a. ergänzendes Kieselsäure-Cement in Quarzconglomeraten; b) sanduhr- förmigen Aufbau von Amethysten. Herr A. SCHENCK (Berlin) sprach über das Auftreten der Kohlen in Südafrika. Derselbe gab zuerst ein Bild von der geo- logischen Entwicklung des ‚Landes und ging dann näher auf das Vorkommen der Kohlen in der oberen Karroo-Formation ein. Die- selben bilden Flötze zwischen den Stormbergschichten und sind wie diese nahezu horizontal gelagert. Nachgewiesen ist das Vor- kommen von Kohlen an verschiedenen Punkten in den Storm- bergen der Cap-Colonie, in der Gegend östlich der Drakensberge bei Newcastle und Dundee in Natal. an mehreren Orten des Hochfeldes in Transvaal und auch an einzelnen Stellen im Oranje- Freistaat. In den Stormbergen wird die Kohle an drei Punkten ausgebentet. bei Molteno und Cyphergat an der Bahn von Aliwal North nach East London und an der Indwe, dem Grenzfluss der Cap-Colonie und Kaffraria. Im Anschluss daran wurde ein eigenthümliches Vorkommen von Kohle auf der Farm Büffelskloof io den Camdeboobergen bei Aberdeen zwischen Beaufort West und Graaff Reinet in der grossen Karroo besprochen. Die Kohle, welche Anthraeit-artig, fast reiner Kohlenstoff ist, tritt hier in tieferem Niveau auf, als in den Stormbergen und zwar nicht als Flötz zwischen den Karrooschiefern und Sandsteinen, sondern gangartig dieselben durchsetzend. Es wurde die Ansicht ausgesprochen, dass diese Kohle wohl aus der. Zersetzung kohlenstoffhaltiger Gase herrührte, die bei der Bildung der Gangspalte auf dieser empordrangen und wahrscheinlich den Eccaschiefern entstammten, welche oft bis zu 10 pCt. Kohle enthalten. Auf den Diamantenfeldern fanden in Schächten, welche diese Schiefer durchteufen, Explosionen durch schlagende Wetter statt. | Ausführlichere Mittheilungen über den vorliegenden Gegen- stand sollen in dieser Zeitschrift folgen. Herr R. BRAuns (Marburg) sprach unter Vorzeigung zahl- reicher Handstücke und mikroskopischer Präparate über einige 596 aus dem Palaeopikrit entstandene Mineralien aus dem hessischen Hinterlande. namentlich über Serpentine und Webskyit von Amelose und über Webskyit und Granat von Bottenhorn. Der Gegenstand des Vortrages ist in dem Aufsatz, pag. 465, ausführlich behandelt. a Herr F. E. GEmITZ (Rostock) legte einige Glaskrystall- modelle vor: holoöädrisch einfache und Combinationsformen mit eingetragenen Krystallaxen; Hemiödrien und Tetartoödrien mit ein- liegendem, farbig ausgezeichnetem Pappmodell der zugehörigen Holoödrie; einfache Formen der optisch zweiaxigen Krystalle mit krystallographischen und optischen Axen, nebst Mittellinien. Die Modelle haben ungefähr eine Höhe von 12 Centim. und zeichnen sich durch elegante Ausführung und ausnahmsweise billigen Preis aus (2 bis 4 Mark pro Stück). Sie eignen sich sowohl für Vor- lesungszwecke, als besonders auch für Anschaffung seitens der Stu- direnden. Der Diener am Mineralogischen Institut zu Rostock, GC. Monn, fertigt dieselben an. Herr voN BORRIES ladet zum Besuch des Museums für Alterthumskunde der Provinz Sachsen ein. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. ve W. OÖ. v. Frırssu. SAUER. FRECH.. SCHEIBE. Nach Schluss der Sitzung fand ein gemeinsamer Besuch der neu aufgestellten Sammlungen im mineralogischen Institut der Universität unter Führung der Herren v. Frırsch und LÜDEckeE und des Provinzialmuseums für Alterthümer unter Führung des Herrn v. BorrıEs statt, und Nachmittags hatte Herr Geh. Re- sierungsrath Prof. Dr. Künn die Freundlichkeit, durch das ihm unterstellte landwirthschaftliche Institut die Führung zu über- nehmen. Protokoll der Sitzung vom 14. August. Vorsitzender: Herr H. ÜREDNER. Als Mitglieder sind der Gesellschaft beigetreten: Herr Dr. phil. Fr. Krantz in Bonn, vorgeschlagen durch die Herren DATHE, KALKOWSKY und Hitze; 597 Herr Dr. phil. G. A. F. MorLEnGraarr, Privatdocent in Amsterdam, | vorgeschlagen durch die Herren v. Kornen, Kroos, und Marrın. Als Ergebniss der Rechnungsprüfung theilte Herr CoHEN mit, dass der Rechnungs- Abschluss für riehtig befunden worden sei und beantragte. dass Herrn Lasarp für die Rechnung Ent- lastung ertheilt und demselben der Dank der Gesellschaft ausge- sprochen werde für die langjährige, umsichtige Führung der Rechnung, die er wegen Wohnortswechsel aufzugeben gezwungen sei. Die Gesellschaft erhob sich dem zustimmend von den Sitzen. Zum. Vorsitzenden für den dritten Sitzungstag wurde Herr voN KoEnEn gewählt. Als Ort für die nächstjährige allgemeine Versammlung wurde auf Einladung des Herrn Conen Greifswald in Aussicht ge- nommen. Herr CoHex hob hervor, dass der Schwerpunkt auf Ausflüge nach Rügen, Bornholm und Malmö gelegt werden solle und mit Rücksicht darauf ein möglichst früher Zeitpunkt der An- meldung zur Theilnahme, etwa Pfingsten 1889, erforderlich sei. Die Dauer der Ausflüge wird etwa S Tage betragen. Herr FRECH (Halle) sprach über Hereynformen. Herr KrLoos (Braunschweig) sprach über Ausgrabungen in den Höhlen bei Rübeland. besonders der Hermanns- höhle. Der Vortrag ist als Aufsatz pag. 306 abgedruckt. Herr FrRAAS (Stuttgart) bemerkte über einen dabei vorge- legten Hirschaugenspross. dass er ihn als dem Cervus elaphus angehörig und sicher von Menschenhand bearbeitet ansehe. Auf- fällig sei hierbei, dass nicht wie gewöhnlich Renthier, son- dern Edelhirsch mit dem Höhlenbären zusammen vorkomme. Dagegen machte Herr v. KOENEN darauf aufmerksam. dass der ÄAugenspross auch vom Elch herstammen könne, was auch mit dem Zusammenvorkommen mit dem Höhlenbär besser im Ein- klang stehen würde. Herr MARTIN (Leyden) sprach über die Insel Urk in der Zuiderzee. Das Eiland besteht aus einem etwa 9 m hohen. westlichen und einem: flachen, kaum über den Meeresspiegel sich erhebenden, östlichen Theile: jener ist ein einzelner Hügel, auf 598 dem das Dorf steht. Unter den Häusern geht an der Südseite hie und da Geschiebemergel zu Tage aus, aber ein eigentlicher Aufschluss fehlt. Dagegen ist in Leiden eine grosse Reihe von Bohrproben Harrınag’s vorhanden, welche zeigen, dass der Hügel aus einem Geschiebemergel besteht, der neben zahlreichen kry- stallinischen Felsarten und Kreidefeuersteinen, namentlich auch obersilurische Kalke in grosser Zahl führt. Diese sind vorherr- schend Beyrichien - untergeordnet Korallen - Kalke; zum Theil sind sie sehr schön geritzt. Braunkohlenbrocken, welche in dem (seschiebemergel vorkommen. machen es sehr wahrscheinlich, dass derselbe als unteres Diluvium bezeichnet werden muss, ent- sprechend der bereits von KLockMmAnN aus anderen Gründen ver- tretenen Ansicht. Unbegründet ist die Darstellung Harrıng’s, wonach das Diluvium geschichtet sein sollte, und ebenso unbe- gründet die auch von STARInG aufgenommene Mittheilung, dass andere als die erwähnten diluvialen Sedimentärgeschiebe auf Urk gefunden seien; die Bestimmungen, welche dieser Auffassung zu Grunde liegen, beruhen auf elementaren Verwechselungen. Der flache, östliche Theil der Insel wird von Uferwällen umgürtet, die aus dem umgelagerten Materiale des Geschiebe- mergels bestehen und die gleichen Geschiebe wie Letzterer in grosser Zahl enthalten. Namentlich an der Südküste des nie- drigeren Theiles der Insel liegen viele erratische Gesteinsbrocken, deren Grösse nach Ost zu mehr und mehr abnimmt — also mit der Entfernung vom Ursprungsgebiete. da die Meeresströmung, welche die Bildung der Uferwälle veranlasste, von W nach OÖ ge- richtet ist. In den Uferwällen finden sich auch zahlreich abge- rollte, cretaceische Feuersteine, übereinstimmend mit den von Mryn als „Wallsteine“ beschriebenen Gebilden. Diese Uferwälle sind auf den von Harrtıng und Srarına publicirten Karten fälschlich als Hügelreihen bezeichnet, und STArRIınNG spricht von Dünen, während Dünen überhaupt nicht auf Urk vorkommen. Innerhalb der Uferwälle befindet sich ein flaches Land, welches zum Theil deutlich geschichtete Meeresablagerungen (Mu- schelsande und Schlick) im den Grabeneinschnitten der Wiesen erkennen liess, zum Theil durch ein von dem diluvialen Hügel abgeschwämmtes Material gebildet worden ist. Solche Süss- wasserablagerungen haben Srtarına veranlasst, von „rivierklei“ auf-Urk zu sprechen, eine Benennung, die (namentlich auch mit Rücksicht auf die weittragenden, daran geknüpften Schlussfolge- rungen) als unberechtigt bezeichnet werden muss. Im Westen besitzt der erwähnte diluviale Hügel von Urk einen Steilabfall, welcher durch die Einwirkung der Brandung entstanden ist, und an ihn schliesst sich als untermeerische Fort- 539 setzung das sogenannte Riff. welches mit Steinen besät ist und offenbar die frühere Ausdehnung von Urk bezeichnet. Wir finden somit ein untiefes Meer mit zahlreichen, grossen Blöcken, welche nach Fortführung des Geschiebemergels zurückblieben, daneben auf der Insel ungeschichtetes Diluvium mit geritzten Geschieben und endlich umgelagertes Diluvium mit abgerollten Geschieben, ohne irgend welche Ritzen. — Vielleicht ist das Diluvium bei späterer Meeresbedeckung auch an anderen Orten des ‘jetzigen Festlandes vielfach umgelagert worden und ist es diesem Um- stande zuzuschreiben, dass &eritzte Geschiebe in Holland seltener sind als in der norddeutschen. Ebene. Herr HOLZAPFEL (Aachen) sprach über eme CGephalopo- den-Facies des unteren Carbon. Zu wiederholten Malen wurden in der Literatur von den Herren v. Kornen und Kayser Clymenien erwähnt, welche bei Breitscheid, östlich von Herborn, vorgekommen sein sollten. Der erstere stellte dann später fest, dass die fraglichen Fossilien keine Clymenien, sondern Goniatiten, wahrscheinlich @on. Henslowi Sow. seien. Hierdurch war indirect bereits das carbonische Alter der fraglichen Kalke festgestellt, welches sich auch aus den strati- graphischen Verhältnissen ergab, nach denen dieselben an der Basis des Carbon, unter ‘den liegendsten Kiesel- und Adinol- schiefern dieser Formation ihre Stellung haben, resp. dieselben zum Theil vertreten. Das Gestein ist ein grauer bis röthlicher, knolliger Kalkstein, der im Allgemeinen linsenförmige Gestalt besitzt, oft als Trochitenkalkstein ausgebildet ist, und vorwiegend ÖOrthoceren und Goniatiten einschliesst neben vielen anderen Formen, die indessen in der Zahl der Individuen sehr zurück- treten. Der Vortragende hat die im Laufe mehrerer Jahre ge- sammelte Fauna bearbeitet, und wird dieselbe demnächst ver- öffentlichen. Dieselbe besteht aus folgenden Formen: 1. Brancoceras ornatissimum DE Kon., 2. Glyphioceras truncatum PuıLı., 3. — Roemert nov. nom. (= @!. platylobum Rem. non PHıLr.), 4. — micronotum PBILL., 5. _ mutabile : PHILL., 6. —e Barroesın. sp. (af. Gl. Malladae BArR.), 7. Nomismoceras speratissimum n. SP., 8. Pericyclus vüurgatus DE Kon.. 9. — Kochti nov. nom. (Gon. fasciculatus DE Kon. non M’ Cory), Zeitschr, d. D. geol, Ges. XL, 3. 39 45. 5% 92. 600 Perieyelus Hauchecorner n. sp. (aff. Gon. plicatıhs DE Kon.), — subglaber n. Sp.. = furcatus M 'Coy, Dimorphoceras Gebertsont! PmıLL., a. Brancoti n. Sp., Prolecanttes Henslowi Sow., = . ceratitordes v. Buch, Nautilus rhenanus NOV. SP.. Orthoceras scalare H. v. M., ur einctum Sow.., — spec. compl, indet., Pleurotomaria Benedeniana DE Kon., _ lodanensis. N. SP., — vıttata PriLe., —_ Denkmannt n. sp., er Noeggerathi GOLDE., un costilata RoEm., = Duponti n. Sp., u radıans DE Kon.. Hespertella limata nov. gen. noY. sp., =. minor N. SP.; -— contraria DE Kon. Sp., Loxonema Lefebvrei L£v.. =: natıcordes n. SP. = Pygmaea N. SP., — cf. breves pe Kon.. -— cf. acuta pe Kon., Macrochtlus maculatus DE Kox., Platyschisma glabrata PhiL., Capulus cf. neritoides. Lepetopsis Sp., Avtculomya peralata n. gen. n. Sp., Chaenocardium halvotordeum Ram. sp., Avicula lima n. Sp.. Avteulopecten ct. Losseni v. Kan., ? Sperifer macrogaster Rem., — cf. biswleatus Sow., ? Camarophoria Dunkeri Rem. Sp.. _ papyracea R@M, SP., Discina marginata n. SP.-, Phillipsıa trimeroides n. Sp., _— subaequalis n. SP., —_ granulıfera n. Sp., 601 53. Phiülipsta nitida n. sp., 54. = glabra n. SP.. 30. B= spec. compl. indet., 56. Oladochonus Michelint E. u. H., 57. Petraja longiradiata FrecH n. sp., 58. Actinotheca parallela FRECH nov. gen. nov. sp. Herr A. SAUER (Leipzig) sprach über die genetischen Beziehungen zwischen Pechstein und Porphyr des Meis- sener Gebietes. Die im Auftrage der königl. geologischen Landesuntersuchung des Königreichs Sachsen vom Vortragenden ausgeführte geolo- sische Kartirung der Section Meissen war für Denselben Veran- lassung, den Beziehungen ..zwischen Meissener Pechstein und den mit diesem auftretenden Porphyren specieller nachzugehen. Sind auch die Untersuchungen über dieses interessante und schwierige Kapitel der petrogenetischen Geologie noch bei Weitem nicht als abgeschlossen zu betrachten, so gestatten die bisher gewonnenen Resultate doch jetzt schon zu erkennen, dass die genetischen Beziehungen zwischen Porphyr und Pechstein in diesem Gebiete sanz anderer Art sein dürften, als man bisher annahm. Mit Recht werden die Pechsteine des Meissener Gebietes als Typus der Pechsteine hingestell. In möglichst frischem Zu- stande, meist obsidianartig schwarz gefärbt, dann, zum Theil we- nigstens in Folge eintretender Veränderung, braune, rothe, grüne, auch gelbe Färbung annehmend, bieten sie eine opake, punkt- wie strichförmige Mikrolithen führende Glasmasse dar mit durch- weg spärlichen, porphyrischen Einsprenglingen von Quarz. sani- dinartigem Orthoklas. etwas Plagioklas, Biotit und Augit. deren Betheiligung in verschiedenen Theilen des Gebietes einigen Schwan- kungen unterworfen ist. Die Vertheilung der Mikrolithen ist bald eine gleichmässige ohne ersichtliche bestimmte Anordnung, bald eine regelmässige oder verworren fluidale, endlich zuweilen eine so schnell unter- brochen wechselnde, dass das Pechsteinglas in dieser Ausbildung an eine Breceie erinnert. Perlithische Sprünge findet man überall. auch in dem allerfrischesten Pechsteine, besonders häufig und regelmässig in der Nähe porphyrischer Einsprenglinge. Dieselben sind daher z. Th. sicherlich als echte Contractionsrisse zu deuten. Bei beginnender Veränderung des Gesteins scheinen sie sich zu mehren und dürften daher zum anderen Theile mit Verwitte- rungserscheinungen im weiteren Sinne zusammenhängen. Mit dem Auftreten reichlicher Perlitsprünge ist nämlich dasjenige einer felsitartigen Substanz eng verknüpft. Wegen ihrer Aehnlichkeit 39% 602 mit der felsitischen Grundmasse der Quarzporphyre ‚hat dieselbe von jeher das Interesse der Petrographen in hohem Grade ge- fesselt und hinsichtlich ihrer genetischen Beziehungen zu dem Pechstene zu verschiedenen Deutungen Veranlassung gegeben. (Gegenwärtig scheint man vorwiegend, dem Vorgange ZIRKEL ’S und RosenguscH'’s folgend, eine primäre Entstehung dieser felsi- tischen Masse zu befürworten. Die makroskopische Untersuchung der Pechsteine im Felde, wie auch ihre Untersuchung mit Hilfe des Mikroskopes, haben dagegen den Vortragenden dazu geführt, dieser felsitischen Sub- stanz unbedingt eine secundäre Entstehung zuschreiben zu müssen. Von einer näheren Beschreibung dieser durch vielfache und an- schauliche Schilderungen wohlgekannten und in der That mit der felsitischen Grundmasse der Quarzporphyre, selbst in ihren ver- schiedensten Erscheinungsformen oft sehr ähnlichen felsitischen Substanz kann hier füglich abgesehen werden; erwähnt sei nur, dass auch bei letzterer ein anscheinend mikrokrystalliner Ha- bitus vorherrscht. Auf welche Erscheinungen gründet sich nun die Annahme von der secundären Natur dieses Felsites? Wenn man seine Vertheilung längs der perlitischen Sprünge mikroskopisch genauer verfolgt, beobachtet man nicht selten, wie die Felsitstreifen nächst dem Pechsteinglase von einem schmalen, trüben Saume begleitet sind. Diese Erscheinung macht mit anderen Worten genau den Eindruck, wie wenn die Entwicklung des Felsites von den per- litischen Sprüngen aus erfolgte, ihr aber unmittelbar eine Trü- bung des Pechsteinglases vorausginge. Vor der um sich grei- fenden Felsitbildung verschwinden auch die Ströme der opaken Mikrolithen, sie werden in offenbarster Weise zerstört, hydrati- sirt, wie das in dem Felsit fein vertheilte, röthlich braune Pig- ment erkennen lässt. Im weiteren Verlaufe führt aber die längs der Perlitsprünge fortschreitende „Felsitisirung* zur Herausbildung einer ausgezeichneten Maschenstructur, wie wir sie vollendeter und schöner bei der Serpentinisirung von Olivingesteinen nicht beobachten. Vor Allem lässt sich dann dieser Vorgang der all- mählichen Aufzehrung der Glasmasse auch makroskopisch Schritt für Schritt verfolgen. Diese Veränderung des Pechsteinglases nimmt aber nicht bloss von den perlitischen Sprüngen ihren Aus- gang, nicht selten verbreitet sie sich vielmehr, ja stellenweise ausschliesslich von kreuz und quer verlaufenden Rissen und Spalten, von porphyrischen Einsprenglingen aus, kurz von Stellen, wo immer Discontinuitäten in der Glassubstanz vorhanden waren oder im Verlaufe der Zeit entstanden. - Und so bildet die Felsit- masse des Pechsteinglases in gewissen Stadien nicht blos ein an 603 regelmässiges Maschensystem, sondern auch ebenso häufig ein ganz unregelmässig verlaufendes Gang- und Trümernetz. Interes- sant war es auch, festzustellen, wie die in der Vertheilung der Mikrolithen zum Ausdruck kommende wechselnde Structur des Gesteinsglases vielfach maassgebend für den Verlauf der Felsit- bildung wurde. Hierfür mögen zwei Beispiele angeführt werden. Bei Sehletta, sowie zwischen Garsebach und Dobritz ist die Fluidalstruetur des Pechsteins eine im Allgemeinen ausgezeichnet parallel-strejfig geradlinige.. Nun geht zwar die Felsitisirung hier in ihren Anfängen vorwiegend auch von perlitischen Sprüngen aus, sie schreitet aber im Grossen und Ganzen in gewissen geradlinig verlaufenden Strichen schneller vorwärts, sodass der schliessliche Effect der einer ausgezeichnet bandstreifigen Felsiti- sirung an diesen Stellen ist. Der Mohorner Pechstein reprä- sentirt einen ausgezeichneten Typus jener durch abrupten Wechsel der Mikrolithenvertheilung hervorgerufenen breceienartigen Structur des Pechsteinglases. Einer ähnlichen Ausbildung begegnet man auch bei den Meissener Pechsteinen. Der nun mit solchem Pech- stein verknüpfte und wie der Vortragende sicher glaubt, aus diesem hervorgegangene „Felsitfels“ spiegelt in der That diese breceiöse Structur des Pechsteinglases wieder, so getreulich, dass die das letztere zusammensetzenden, wie Fragmente erscheinenden Theile der Glasmasse mit ihrer unabhängig von einander ver- laufenden, striemigen Structur, bei ihrer Umbildung in „Felsit- masse“ dann auch schon makroskopisch in die Erscheinung treten insofern, als sie nunmehr überaus verschieden geartete, in nächster Nachbarschaft in der Structur gänzlich von einander abweichende Fragmente eines bald fluidal streifigen, bald rein massigen oder ausgezeichnet sphärulitischen „Felsites* in buntem Wechsel neben einander darstellen, Fragmente, die dazu ohne Raum für irgend welchen Kitt zwischen sich zu lassen, mit ihrem scharf eckigen Verlaufe genau in einander passen. Auch der Spechtshausener Pechstein zeigt Neigung zu dieser Pseudobreceienstructur, nur dass die durch eckige Umgrenzung sich im Glase hervorhebenden Glaspartieen hier nicht so häufig sind. Diese erweisen sich nun häufig als Ausgangspunkt einer dann nach allen Richtungen gleichmässig fortschreitenden „Felsitisirung*“. Es ist schon längst anerkannt, dass die rundlichen von Kopf- bis zu mikroskopischer Grösse herabsinkenden Kugeln mit echten Sphärolithbildungen nichts zu thun haben. Wohl aber trifft man Mikrosphärolithstructur in innigem Wechsel mit mikrokrystallin-massiger die „Felsitku- geln“ zusammensetzen, dazu nicht selten die deutlichen Spuren der allerersten Umwandlungsbahnen, jene perlitischer Sprünge. Aber auch bei dieser Pechsteinmasse ist die Felsitisirung an kreuz- 604 und quer verlaufende Spalten geknüpft, und die nach ' diesem Verlaufe entstandenen Felsittrümer und -Gänge gleichen vollständig den . kugeligen Massen; ja beide Formen treten zuweilen com- binirt auf, indem z. B. .ein derartiges Felsittrum sich local kugelig aufbläht oder was noch häufiger der Fall ist, indem dasselbe seitlich mit warzig - nieriger Oberfläche gegen die Glasmasse abgrenzt. Leider war es bisher nicht möglich, den Chemismus dieser Felsitisirungsvorgänge in allen seinen Phasen zu ergründen. Von den Resultaten der dahin zielenden Untersuchungen kann vorläufig als sicher ausgesprochen werden, dass die aus dem Pechstein unmittelbar hervorgehende, wie bemerkt, zumeist an- scheinend mikrokrystalline Masse unbedingt nicht als Felsit ohne Weiteres bezeichnet und vor Allem keinesfalls mit der felsitischen Grundmasse der fertigen Quarzporphyre direct identificirt werden darf. und zwar in erster Linie deshalb nicht, wejl dieser in Adern den Pechstein durchziehende sogen. Felsit nach zahlreichen Bestimmungen einen so hohen Wassergehalt aufweist, wie er nicht einmal dem ursprünglichen Pech- steine zukommt. einen Wassergehalt nämlich von 9 bis 10 pCt. Die betreffenden Bestimmungen wurden vorläufig an Proben von 4 verschiedenen Punkten des Triebischthales ent- stammenden Pechsteinfelsit vorgenommen. Zur Controlle dienten ferner zwei kürzlich noch von Dr. Korzeck freundlichst aus- geführte Wasserbestimmungen, die genau das gleiche Resultat ergaben. Im Verlaufe weiterer Umbildung scheint nun merkwürdiger Weise in dem „Felsit* eine Art Silicifieirung unter Verdrängung des Wassers sich zu vollziehen, die dann schliesslich den in der Meissener Gegend als Begleiter des Pechsteins bekannten soge- nannten Dobritzer Porphyr hervorgehen lässt. Es bedarf natürlich noch weiterer zeitraubender Untersuchungen. um diesen Vorgang der allmählichen Entwässerung chemisch zu verfolgen. Der Nachweis der secundären Umbildung eines Pechsteines in einen normalen Porphyr steht nicht vereinzelt da, er wurde bekanntlich für den berühmten Vitrophyr des Burgstalles bei Wechselburg schon vor längerer Zeit von RosSENBUSCH geführt. Die verschiedenen Handstücke vom frischest schwarzen Pechstein- porphyr aus der Mitte des Ganges bis zum rostbraunen, matten Quarzporphyr, der sich nach dem Saalbande zu einstellt, bieten hier so ziemlich alle Structurformen vom Vitrophyr bis zum por- phyrischen Mikrogranit dar. Das Profil mit randlicher Umwandlung des Pechsteins in Porphyr wiederholt sich noch an anderen Stellen Sachsens. in 605 seradezu grossartiger Weise aber, mit erstaunlicher horizontaler Ausdehnung im erzgebirgischen Becken, : wo im: unteren Rothlie- senden eine in bestimmtem Niveau auftretende Porphyr-Peckstein- decke, kaum 20 m: Mächtiekeit erreichend, doch constant über einen ‘grossen Theil: der Sectionen Zwickau, Stollberg - Lugau. Liehtenstem, Hohenstein und Chemnitz nachzuweisen war, welche im Hangenden und Liegenden stets aus Porphyr gebildet. in der Mitte einen im der Mächtigkeit' überaus schwankenden Pechstein- kern aufweist und'stets den engsten Verband und allmählichsten Uebergang zwischen vitrophyrischer Innen-' und. porphyrischer Aussenmasse auf Grund übereinstimmender: Beobachtungen. der mit -diesen Aufnahmen betrauten Geologen erkennen lässt ).: (Vergl. ‚die Erläuterungen zu genannten Sectionen von TH. SIEGERT und 'H. MieTzscH.): | Mit dieser Auffassung‘ von ‘der metamorphen Entstehung ge- wisser Quarzporphyre steht nun. endlich, wie der Vortragende -glaubt, eine wenig oder wohl noch gar nicht näher berücksich- tigte, sonst schwer verständliche Erscheinung in einem: sehr wohl 'erklärlichen Zusammenhange, das ist die Erscheinung von: der völligen Unversehrtheit von Einschlüssen basischer Gesteine in (den Porphyren. | In den Erläuterungen zu Section Freiberg (Leipzig. 1887, p.: 58 u. 61) wurde bereits darauf hingewiesen, dass. die zahl- reichen Einschlüsse biotitreichen Gneisses. auch die noch unter "Wallnussgrösse herabsinkenden Fragmente in dem Porphyre des Tharandter Waldes nicht die geringste Einwirkung von Seiten des ehedem geluhtflüssigen Porphyrmagmas, Spuren von Anschmel- zung des Glimmers etc. erkennen lassen. Bedenkt man, dass !) Unter vollständiger Ignorirung der geologischen Erscheinungs- form des Pechsteins und dieses seines Verbandes mit Porphyr haben in der Neuzeit besonders LAGORIO und der ausgezeichnete Mineral- chemiker LEMBERG die secundäre Entstehung des Pechsteins aus Por- phyr oder Porphyrtuff durch nachträgliche Wasseraufnahme als die wahrscheinlichere und vrichtigere Auffassung hinzustellen versucht. Dieser Anschauung zufolge müsste sich also in den angeführten Pro- filen und in noch zahlreichen anderen Vorkommen mit gleichen Ver- bandverhältnissen die Umwandlung des Porphyrs in Pechstein aus- schliesslich von innen heraus vollzogen haben. Das ist aber doch undenkbar, besonders in dem einen Beispiele der über mehrere Qua- “dratmeilen in nahezu horizontaler Lagerung 'sich verbreitenden Por- phyrdecke mit ihrem im Innern nie fehlenden Pechsteinkerne. — Wenn nun ein von den Erscheinungen in der Natur möglichst absehender physikalisch-chemischer Calcül zu so wunderbaren Vorstellungen über die Gesteinsumwandlung führt, wird man wünschen dürfen, derselbe möchte keinen maassgebenden Einfluss in Geologie und Petrographie gewinnen. 606 dieser wasserfreie Quarzporphyr mit ca. 72 — 75 pCt. SiOs zu den schwer schmelzbaren Gesteinen gehört, andererseits aber sich seiner überall gut entwickelten Fluidalstructur zufolge in. einem gewiss leichtflüssigen Zustande befunden, also eine hohe Schmelz- temperatur besessen haben muss, so erscheint es unbegreiflich. dass die eingeschlossenen Gneissfragmente nicht einmal in ihrem basischen, leicht schmelzbaren Biotit die geringste Veränderung erlitten haben. während andererseits der leichter schmelzbare Basalt in bis metergrossen Gneissschollen die Biotitlagen durchaus zu braunem Glase umschmolz. Das sind unlösbare. Widersprüche, wenn man annimmt, dass Porphyre mit derartigen Einschlüssen schon als wasserfreie Eruptivmassen emporgedrungen sind, .da- gegen schon eher verständliche Erscheinungen, wenn man sich das Porphyrmagma als mit Wasser gesättigt, als Pechsteinmagma denkt, dessen Schmelztemperatur durch Druck und Wasserauf- nahme so beträchtlich erniedrigt wurde, dass es eben: nicht im Stande war, den Biotit der unterwegs aufgenommenen Glimmer- gneissfragmente an oder gar umzuschmelzen. Zeigen sich doch auch die Gmeiss- und Thonschieferfragmente des Mohorner Pech- steins völlig intact. Im günstigsten Falle würde man ähnliche Contacterscheinungen, wie wir sie vom Granit kennen, zu er- warten haben. Von einer Verallgemeinerung obiger Anschauungen über die genetischen Beziehungen gewisser Porphyr- und Pechsteinvorkom- men, vorwiegend jener des Meissener Hügellandes, sieht der Vor- tragende natürlich ab. Herr COHEN bemerkt hierzu, dass so stark wasserhaltige Gesteine, wie diese Pechsteine, nicht an freier Oberfläche erstarrt sein können, was Herr Sauer als richtig zugiebt und dahin ergänzt, dass die Pechsteine nur als submarine Ergüsse denkbar seien. Herr RAUFF (Bonn) sprach über die Organisation der Re- ceptaculiten und erläuterte an Modellen den eigenthümlichen Wandbau derselben. — Die wichtigsten Resultate seiner Untersuchun- gen, welche durch 7 vorgelegte Quarttafeln illustrirt wurden und die einen Anhang zum ersten Hefte der Monographie der deut- schen fossilen Spongien von v. ZırtEL und RAurr bilden werden, lassen sich in folgende Sätze zusammenfassen: 1... Die. Receptaculiten (Fteceptaculites, Ischadhtes, Polygono- sphaerites) sind kugelige bis birnförmige, ringsum geschlossene Körper mit centralem Hohlraum, deren kalkige Wand aus zahl- reichen, gleichgestalteten Einzelelementen zusammengesetzt ist, die sämmtlich im Quincunx zu einander stehen und spirale Reihen bilden. Die schüsselförmigen Körper sind nur Bruchstücke der Unterseite. 607 2. Jedes Einzelelement besteht aus 6 Theilen: einem äusse- ren Täfelchen, dessen Grundform der Rhombus ist, vier darunter liegenden, sich kreuzenden Tangentialarmen und einem Radialarm (Säulchen), der etwa senkrecht auf dem Täfelchen, resp. den vier Tangentialarmen nach innen ragt. 8. Auf der Oberfläche unterscheiden sich oberer und un- terer Pol (Wachsthumsanfang) durch abweichende Anordnung der Täfelchen. Letzterer beginnt mit einem Kranz von 8 (oder 4) Täfelchen, ersterer wird durch eine wechselnde, aber stets grosse Zahl von Täfelchen geschlossen. Die Einschiebung neuer Tä- felchenreihen erfolgt durch besonders gestaltete Vermehrungs- täfelchen. 4. Die 4 Tangentialarme verlaufen unter den Diagonalen der Täfelchen. Zwei von ihnen liegen immer in einer Meridional- Ebene; der nach dem unteren Pol hinweisende Arm (distaler Arm) ist zugleich schräg nach aussen gerichtet und mit der Innenfläche des Täfelchens verwachsen, der nach dem oberen Pol zeigende (proximaler Arm) dagegen verläuft schräg nach innen und ist von dem Täfelchen ganz getrennt. Die beiden anderen Tangentialarme (Lateralarme) liegen in einer zweiten Radialebene, welche nicht ganz senkrecht, sondern stets so die erste (Meri- dional-) Ebene durchkreuzt, dass, wenn man das Täfelchen von aussen betrachtet, der zwischen dem distalen und dem rechten lateralen Arme liegende Neigungswinkel dieser Ebenen der stumpfe Winkel ist (Winkelgesetz). Jeder Lateralarm verläuft überdies in dieser Ebene vom Mittelpunkt der Täfelchen- Unterseite aus .leicht und gleich geneigt nach innen. 5. Diesem Winkelgesetz entsprechend erfolgt die Zusammen- fügung der Einzelelemente in eigenthümlicher Weise: Bezeichnet II II IV I die alternirende Stellung von 4 Einzelelementen, von denen I dem unteren, II dem oberen Pole zugewandt ist, so verbinden sich die 4. nach dem Mittelpunkt der Figur gerichteten Tangential- arme dieser 4 Elemente stets so, dass die Enden des rechten, beziehungsweise des linken Lateralarmes von III und IV sich zwischen den distalen Arm von O, der am meisten nach aussen, dicht unter dem Täfelchen liegt, und den proximalen Arm von I, der am meisten nach innen gerückt ist, einschieben. Aber während sich die Enden des distalen und proximalen Armes in einer Meridionalebene über einander befinden, liegen dieje- nigen der Lateralarme in einer Tangentialebene neben einander, 608 und zwar ist der rechtslaterale Arm von II — die Täfelchen stets von aussen betrachtet -—- immer dem oberen Pole zu, der linkslaterale von IV: immer dem unteren Pole zu gelesen. ' Eine Ausnahme von dieser Regel wurde nie beobachtet. 6. Die 5 Arme sind je von einem Kanale durchzogen, der. bei den 4 Tangentialarmen eine hervorstechend spindelförmige (restalt hat. Seine mineralische Ausfüllung nach der Versteine- rung heisse Spindel. — Niemals sind mehr als 4 Tangentialarme mit 4 Kanälen vorhanden. 7. Die gesetzmässige Lage der Tangentialarme ist, wie ge- sagt, eine höchst constante und das sehr wechselnde Aussehen der theilweise oder vollständig erhaltenen Steinkerne wird nicht durch eine verschiedene Zusammenfügung oder wechselnde Aus- bildung der Arme bedingt, sondern lediglich durch den verschie- denen Grad der Verwitterung oder Abreibung, welche den der Oberfläche zunächst liegenden distalen Arm zuerst. den proximalen zuletzt zerstört. | 85. Die Ausfüllungen der Centralkanäle in den Tangential- armen, die Spindeln, erweisen sich aus s. Z. zu erörternden Gründen bei der Verwitterung am schwersten zerstörbar und bleiben häufig isolirt zurück, während die sie ursprünglich ein- hüllenden Arme ganz aufgelöst und verschwunden sein können. Solche isolirten Spindeln sind die von ScHLüÜrEr, diese Zeitschr.. 89. Bd., 1887, t. 2, f. 6 abgebildeten Nadeln. “Ebenso sind die über die Täfelchen scheinbar herausragenden Spitzen bei Hiınpr‘ (Quart. Journ. Geol. Doc., Vol. 40, 18082, 2.0. 1. 1e) nicht die Arme selbst, sondern nur die Spindeln derselben und zwar gehört jede Spitze (Anfangstheil der Spindel) zu demjenigen Täfelchen, auf welchem sie liegt, nicht zu dem,‘ unter welchem sie hervorzukommen scheint. 9. Die Radialarme oder. Säulchen endigen an der inneren (gastralen) Seite mit einer konischen Anschwellung bis zur gegen- seitigen Berührung und faltigen Stauchung ihrer Ränder. Diese Verdickung der Säulchen ist weder durch eine besondere Tafel gedeckt wie das Einzelelement an der Aussenfläche, noch von irgend welchen Querkanälen durchzogen. 10. Die innere (gastrale) Wandfläche ist undurchbohrt. Die von Bırnınas beobachteten, von HınpE bestätigten Porenkanäle (l. e., t. 37, ££3e—g) sind erst an den Versteinerungen ent- standen. 11. Die Gattung Ischadtites unterscheidet sich von Recep- taculites im Wesentlichen nur durch die schlankere Form der Glieder. Bau der Einzelelemente und Tektonik sind dieselben. 609 -—— Es kommen Uebergänge vor, welche eine Trennung schwierig machen. — Die Radialarme von Ischadites endigen innen nicht spitz, sondern wie bei Receptaculites mit konischen Verdickungen, die sich wie dort zu einer dichten. den centralen Hohlraum um- schliessenden inneren Wandfläche zusammenlegen. — Eine Oef- nung am oberen Pole ist in einigen Fällen nachweislich nicht vorhanden gewesen und es wird dadurch wahrscheinlich, dass sie überhaupt fehlte. | 12. Die Gattung Acanthochonia ist identisch mit Zschadktes. 13. Ischadites reicht bis in’s Oberdevon hinauf. (Ischadttes Vichtensis — Sphaerospongia Vichtensis, SCHLÜTER, 1. c., t. 2, B1..2.) 14. Bei der Gattung ‚Polygonosphaerttes (Sphaerospongea) fehlt von den.6 Gliedern des Einzelelementes der Radialarm. Bau und Zusammenfügsung der Tangentialarme folgen ausnahmslos demselben Gesetz wie bei den vorigen Gattungen. — Bei einem Eifeler Polygonosphaerttes tesselatus (Drietyophyton Gerolsteinense, F. R&mer, diese Zeitschrift, 35. Bd., 1533, p. 706, f. a) wurde auf der Aussenseite. der Täfelchen ein senkrechter Dorn beob- achtet. Ob dieses Gebilde seine ursprüngliche. Gestalt bewahrt hat, bleibt zweifelhaft: die auf dem Mittelpunkt der Täfelchen sonst gewöhnlich vorhandenen Knöpfchen (Ramer, Leth. palaeoz., p. 297) scheinen die Rudimente dieser merkwürdigen, ursprüng- lich längeren Dornen (?) zu sein, die leicht abgebrochen wurden. 15. Die Receptaculiten sind nicht kieselige, sondern kal- kige Organismen gewesen und die gut erhaltenen Exemplare haben ihr ursprüngliches Material und die Structur desselben bewahrt. Die verkieselten Stücke sind pseudomorph. Die Receptaculiten können deshalb nicht zu den hexactinelliden Spongien gehören. Ihre systematische Stellung bleibt noch ganz zweifelhaft. 16. Die Archaeocyathiden gehören nicht in die Verwandt- schaft von Receptaculites, ebensowenig die Gattungen Mastopora, Oyelocerinus und Ooelosphaerrdium, welche letzteren ') den Bryo- zoen nahe zu stehen scheinen. | Herr von Fritsch sprach über die geologischen Verhält- nisse des bei der heutigen Excursion zu besuchenden Gebietes der Umgegend nördlich von Halle. ‚Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. v. w. 0. H. CREDNER. SAUER. FRECH. SCHEIBE. !) Ein Aufsatz über diese wird in einem der nächsten Hefte des Neuen Jahrbuches erscheinen. 610 Nachmittags fand eine Excursion nach Sennewitz, Seelen, Galgenberg, Wittekind statt. Protokoll der Sitzung vom 15. August 1883. Vorsitzender: Herr VON KOENEN. Der Gesellschaft sind als Mitglieder beigetreten: Herr Geh. Regierungsrath Prof. Künx in Halle, vorgeschlagen durch die Herren v. Fritsch, H. ÜREDNER und v. KoENEN; Herr Dr. W. H. Hosgs in Baltimore, vorgeschlagen durch die Herren CoHEN, v. KOENEN und DEECKE; Herr Dr. C. Schmipr, Privatdocent in Basel, vorgeschlagen durch die Herren CoHEN, GRAEFF und DEEcKE: Herr Ingenieur L. PıepBoEUF in Düsseldorf, vorgeschlagen durch die Herren Damzs, HoLzAPFEL und v. KoENEN; Herr cand. rer. nat. Rıcmarp KrvurH in Nauen, vorgeschlagen durch die Herren CREDNER, ÜOHEN und v. KoENEN. Den Herren Beyrıch und HAUCHECORNE wurde für ihre Ver- dienste um die internationale geologische Karte der Dank der Versammlung einstimmig ausgesprochen. Herr Beyrıch dankte durch ein Telegramm aus Gastein für die ihm seitens der Vesammlung ausgesprochenen Grüsse. Herr von FRrıITscH (Halle) sprach über die geologischen Verhältnisse der bei der Nachmittags stattfindenden Excursion zu besuchenden Gegend von Langenbogen, Teutschenthal, Ober- röblingen, Benstedt. Herr H. CREDNER (Leipzig) sprach über ein von ihm im Rothliegend - Kalkstein des Plauen’schen Grundes bei Dresden in 16 Exemplaren aufgefundenes, bis dahin unbekanntes Reptil. Dasselbe, ein echter Saurier, weist so mannichfaltige Bezie- hungen zu der in Neuseeland lebenden Hatterıa auf, dass es der Vortragende mit dem Namen Palaeohatteria belegen zu dürfen geglaubt hat. Mit den zahlreichen. diesen Saurier in die Ord- nung der Rhynchocephalen verweisenden Eigenthümlichkeiten sind 611 jedoch und zwar namentlich im Bau des Beckens, gewisse Züge combinirt, in denen sich Anklänge an die Dinosaurier verrathen. Im Anschluss an diese Darlegungen gab der Vortragende eine Uebersicht über die mit diesem Saurier im Kalkstein von Nieder - Hässlich vergesellschafteten Stegocephalen. Dieselben sondern sich nach dem Bau ihrer Wirbel in 2 Unterordnungen, nämlich in 1. Kranzwirbler (rhachitomi) = Archegosaurus, Drsco- saurus, Sparagmites, und 2. Hülsenwirbler. a. die Knochenhülsen sind intraver- tebral erweitert (tonnenförmig) = Branchrosaurus, Pelosaurus, Melanerpeton, Acanthostoma. — b. die Knochenhülsen sind intra- vertebral eingeschnürt (sanduhrförmig) —= Hylonomus. Die diesen Mittheilungen zu Grunde liegende Abhandlung ist als VI. Heft der Monographie des Vortragenden über „die Stegocephalen und Saurier des Rothliegenden von Nieder-Hässlich“ in diesem Hefte der: Zeitschrift unserer Gesellschaft zur Publi- cation gelangt (siehe pag. 490). An dem nämlichen Fund- orte, welcher schon eine so reiche Ausbeute an palaeozoischen Wirbelthierresten ergeben hat, gesellen sich zu Palaeohatterta noch mehrere andere, im Vergleiche mit der letzteren z. Th. riesige Saurier, deren Reste augenblicklich der Untersuchung und Vergleichung unterliegen. Herr SCHEIBE (Berlin) legte vor und sprach über ein Wis- muthnickelsulfid. Dasselbe kommt auf Grube Friedrich bei Niederhövels mit Millerit vor. Es sieht röthlich silberweiss aus. Die dicken, rechteckigen Tafeln, in denen es gewöhnlich auftritt, gehören dem Dee Krystallsystem an. Beobachtet wurden dieKormenoPp (001).P (111). >sP (112). Po(101). co P (110). co P& (100). Die Analyse, mit sorgfältig ausgesuchtem Material ausgeführt, ergab: 22,71 S, 5,69 Sb, 1.96 As, 24,06 Bi, 0,64 Pb, 0775 V5%.KRe, 41,.08.N1, 2,83 Co, ..Gew. — 6,2133... Eine einfache Formel liess sich hieraus nicht ableiten. Die weitere Untersuchung des bis jetzt als neu anzusehenden Minerals ist im Gange. Derselbe sprach ferner über das Gold führende Gestein von Otjimbinque im Swarhaub, Damaraland, Südwest - Afrika. Es ist ein frischer Olivinfels, wesentlich aus Olivin. Augit, Magnet- eisen bestehend, neben denen Granat, Zirkon, Quarz, Gold auf- treten. Letzteres zeigt sich in gut sichtbaren zackigen Massen. Adern von Kieselkupfer durchziehen das Gestein. In einer Durch- schnittsprobe des vorliegenden Materials wurde der Goldgehalt zu 0,117 pCt. bestimmt, 612 Herr voX FRITSCH machte eine Mittheilung des Herrn Prof. Weiss in Berlin über die Sigillarien von Wettin. (Siehe die briefl. Mitth. auf pag. 565.) Herr VAN UALKER (Groningen) sprach über glaciale Er- scheinungen bei Groningen. Herr MarTın (Leyden) sprach über fossile Wirbelthiere vom Pati-Ajam auf Java, vornehmlich über Stegodonten aus diesem Gebirge, sowie über das Vorkommen eines Ichthyosau- rı«s auf Ceram. Ueber den Inhalt dieser Mittheilungen findet sich Ausführlicheres in dem inzwischen erschienenen Hefte der „Sammlungen d. Geolog. R.-Mus. in Leiden“, Ser. I, Bd. 4, Heft 3. Herr vVoX KOENEN (Göttingen) sprach über die Fauna des Unteroligocäns der Gegend von Calbe a. S. Herr J. H. KLoos (Braunschweig) sprach über die mikro- skopische Untersuchung von Gesteinen, welche vorher einem starken Druck ausgesetzt waren. Ver etwa zwei Jahren wurde von der Abtheilung für Strassen- und Wasserbau im Ministerium des Innern des Königreichs Würt- temberg eine Prüfung sämmtlicher Wegebaumaterialien angeordnet. Auf Anregung des Herrn Oberbaurathes LEIBBRAND in Stuttgart sollte das gebräuchliche Beschotterungs - Material auch mikrosko- pisch untersucht werden. um womöglich Thatsachen ausfindig zu machen, welche es ermöglichten, an die Stelle eines Probirens auf Versuchsstrecken die mikroskopische Diagnose zu stellen. Ich übernahm die Untersuchung der Dünnschliffe, und so habe ich eine Anzahl der verschiedensten Gesteine. welche in Würt- temberg für den Strassenbau in Anwendung kommen, mikrosko- pisch untersuchen können. Es wurde ja wohl ursprünglich ledig- lich von dem Gesichtspunkte ausgegangen, dass da. wo mit unbewaffnetem Auge in dichten oder feinkörnigen Gesteinen nicht mehr entschieden werden kann, ob die Bestandtheile sämmtlich in ursprünglichem Zustande vorhanden oder bereits in Zersetzung begriffen seien, das Mikroskop an die Stelle treten sollte. Ich erweiterte von vorn herein diesen Gesichtspunkt, indem es mir schien. dass man hierbei nicht stehen bleiben sollte. Es kommen ja noch ganz andere Verhältnisse bei der Beurtheilung der Wider- standsfähigkeit eines Gesteins gegen Druck oder Stoss in Be- tracht. Namentlich schien es mir wichtig, das Verhältniss von nicht spaltbaren zu den gut spaltbaren Bestandtheilen, sowie die Grössenverhältnisse der einzelnen Minerale zu berücksichtigen. Ich machte aber zu gleicher Zeit darauf aufmerksam, dass eine 613 etwa gestellte Diagnose bezüglich der Dauerhaftigkeit eines Ge- steins zunächst auch auf Versuchsstrecken zu erproben sei, um bestimmte Anhaltspunkte zu gewinnen. - Es lässt sich ja für gewisse Structur- und Ageregationsformen nicht ohne Weiteres die Widerstandsfähigkeit bestimmen, wie z. B. für die verschie- denen Modificationen einer Porphyrgrundmasse. - Die mikroskopische Prüfung hat denn auch, und wie ich glaube wohl zum ersten Male, in Verbindung mit sämmtlichen an- deren Versuchen stattgefunden und werden die erhaltenen Resul- tate gemeinschaftlich in den statistischen Berichten der Abthei- lung für Strassen- und Wasserbau in Württemberg seiner Zeit zur Veröffentlichung gelangen. Was ich hier noch speciell hervorheben möchte, ist, dass auf meinen Wunsch von einigen Gesteinen auch Dünnschliffe von solchen Proben angefertigt wurden, welche in der technischen Versuchsanstalt einem starken Druck ausgesetzt gewesen. Es wurden von diesen Gesteinen Würfel geschnitten, diese ‚einem starken Druck ausgesetzt und schliesslich völlig zerquetscht, sodass die Würfel in lauter Splitter aufgelöst wurden. Ich verglich nun die Dünnschliffe des gedrückten mit denen des ungedrückten Gesteins und ist es mir in keinem Falle gelungen, irgend eine Aenderung im Gefüge und in der Verbindungsweise. der einzelnen Bestandtheile aufzufinden. Es kamen verschiedene Basalte (Me- lilith- und Nephelinbasalt), Porphyre, Granite u. s. w. zur Unter- suchung — bei allen erhielt ich das nämliche Resultat. Es scheint mir dies wichtig zu sein für die Beurtheilung mechanischer Aenderungen in den Gesteinen. Man ist ja häufig geneigt, wenn sich Zerspaltungen und Zerklüftungen der Bestand- theile in den Eruptivgesteinen zeigen. diese dem Gebirgsdrucke zuzuschreiben und mit tektonischen Verhältnissen: in Verbindung zu bringen. Ich meine, dass man in dieser Beziehung sehr vorsichtig sein muss, und dass solche Erscheinungen weit eher zu erklären sind durch chemische Aenderungen gewisser Bestand- theile. Wenn Olivin sich in Serpentin umwandelt, so muss durch die stattfindende Volumzunahme Platz geschafft werden und es lässt sich leicht denken, dass andere Bestandtheile des Gesteins, namentlich die gut spaltbaren Mineralien, zerspalten und zer- brochen werden. Es lässt ‘sich dieser Vorgang - in sehr vielen Gesteinen nachweisen: am schönsten: beobachtete ich denselben in dem bekannten, früher als Schillerfels beschriebenen Horn- blendepikrit von Schriesheim im Odenwald, wie ich dies früher ausführlich beschrieben habe. Herr SAUER (Leipzig) bemerkte hierzu, dass gedrückte Granite 614 in der Natur sich mikroskopisch stets als solche erweisen und sich in den zahlreichen untersuchten Fällen immer absolut sicher, ihrer deutlichen Kataklasstructur zufolge, von den ursprünglich geschichteten Gneissen unterscheiden. Herr SCHEIBE (Berlin) sprach über Inesit. Der Inhalt des Vortrages ist in einer Abhandlung im Jahrbuch der königl. Bergakademie in Berlin erschienen. Der Vorsitzende dankte hierauf den Geschäftsführern für die aufgewandte und durch den Verlauf der Versammlung be- lohnte Mühe und schloss mit der heutigen Sitzung die Allgemeine Versammlung der Gesellschaft. V. w. 0. von KoENEN. SAUER. FRECH. SCHEIBE. Nachmittags fand die geologische Exeursion nach Teutschen- thal, Oberröblingen und Benstedt statt. Im Anschlusse an die in Halle stattgehabte Versammlung wurden von einer grösseren Anzahl der Theilnehmer an letzterer mehrere Excursionen in das sächsische Gebirge ausgeführt, zu welcher der Director der königl. sächsischen geologischen Landesuntersuchung Herr H. Crepxer eingeladen hatte. Dieser Aufforderung Folge leistend, stellten sich von Halle kommend am Donnerstag. den 16. August, Vormittags !/g9 Uhr gegen 20 Mitglieder der geologischen Gesellschaft im Institute der geolog. Landesuntersuchung zu Leipzig ein. woselbst Herr ÜREDNER in kurzem Vortrage und mit Hülfe der betreffenden Blätter der geolog. Specialkarte von Sachsen den allgemeinen geologischen Bau der zu durchwandernden Gegenden erörterte. Nach Besichtigung einiger besonders instructiven Suiten der Sammlungen trennten sich die Theilnehmer in 2 Exeursionsgrup- pen, welche Leipzig fast gleichzeitig, jedoch nach verschiedenen Richtungen verliessen. Die eine dieser beiden Excursionen galt zunächst der Gra- nulitformation von Rosswein und dann dem Meissner Hochlande. Die Theilnehmer an derselben verliessen bei Nieder- striegis den Bahnzug, um von hier aus zuerst den Nordflügel der granulitgebirgischen Antielinale kennen zu lernen. An einer Reihe von frischen und einander eng benachbarten Auf- schlüssen überzeugte man sich von der bankartigen Wechsella- gerung der verschiedensten Granulitvarietäten (normaler lichter 615 Granulit, Biotitgranulit, eranatreiche und granatarme Granulite, Augengranulit), sowie von deren in’s Kleinste gehenden, dieser Wechsellagerung und Bankung durchaus entsprechenden Parallel- structur, endlich von der das Ganze beherrschenden, regelmässigen Schichtenstellung mit nordöstlichem Einfallen. Diesen Granuliten und zwar namentlich den Augeneranuliten sind am rechten Thal- sehänge der Mulde oberhalb Niederstriegis, sowie am Troischau- felsen Amphibolschiefer-Complexe vollkommen concordant aufgelagert, welche sich aus bald ebenschieferigen und dünn- plattigen, bald mehr langflaserigen, zuweilen auch Granat füh- renden Varietäten aufbauen, und schlanke oder plumpe Linsen von flaserigem oder körnigem Gabbro eingeschaltet enthalten, die endlich bei Rosswein die Amphibolschiefer in den Hintergrund drängen. Mehrfach wurde das überhaupt allgemein in den han- gendsten Schichteneomplexen der Granulitformation herrschende Profil: Granulit, Augengranulit, Amphibolschiefer und Flasergabbro den Theilnehmern an der Excursion vor Augen geführt. Vom Nordflügel des mittelgebireischen Satteljoches wendete man sich dessen Südflügel zu, ‘welcher bei Rosswein das linke Thalgehänge der Mulde bildet, und überzeugte sich in den dor- tigen Bahneinschnitten, sowie in den Aufschlüssen am Hartenberge von der genauen Wiederholung des nämlichen Profiles, wie in dem durchwanderten Nordflügel, nur dass sich hier als Liegendes des Flasergabbros noch ein schlank lenticuläres Lager von Bronzitserpentin einstellt, wie solches auch anderorts (z. D. an der Höllmühle und bei Kuhschnappel) die Regel ist. | Noch am Abend des nämlichen Tages fuhren die Theil- nehmer an dieser Excursion nach Meissen, wo Dr. A. SAUER die Führung derselben übernahm. Der nächste Tag, Freitag der 17. August, wurde der Besichtigung der zahlreichen Aufschlüsse direct bei Meissen gewidmet, welche, auf beiden Elbufern gelegen, einen ausserge- wöhnlich klaren Einblick in die petrographische Zusammensetzung und die Tektonik eines Granit-Syenitmassives gewähren. Granitit und normaler Syenit sind die Hauptgesteine des Gebietes. Diese sind geologisch eng verknüpft durch eine breite Uebergangszone eines Syenitgranites, der bald mehr dem Granitit, bald mehr dem Syenit sich nähernd, zuweilen durch reichliche Ausscheidung mehrerer centimeterlanger Orthoklase ein grob porphyrisches Aus- sehen erhält. Das petrographisch Wechselvolle dieses Gebietes wird hauptsächlich durch die zahlreichen Gangbildungen hervor- gerufen, welche feinkörnig granitisch bis äusserst pegmatitisch (z. Th. mit grossen Krystallen von Mikroklinperthit), porphyrisch Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 3. 40 616 oder felsitartig mikrogranitisch entwickelt. den Granit und Syenit nach allen Richtungen durchschwärmen. Den äusserlich ganz einem quarzarmen Porphyre gleichenden Granophyren und deren allmählichen Uebergängen in einerseits felsitartige Gesteine, an- dererseits in feinkörnige, echte, porphyrische Granite wurde be- sondere Beachtung geschenkt, und um über die Altersbeziehungen dieser verschiedenen Ganggesteine einen einheitlichen Ueberblick zu gewinnen, das bekannte Profil an der Knorre genauer studirt. Hier treten in dem Hauptgesteine, dem porphyrischen Syenit- granit, der überdies mehrere früher als Schieferfragmente ge- deutete, biotitreiche Ausscheidungen führt, folgende Ganggesteine einander durchsetzend auf: feinkörniger, glimmerarmer Granit (Aplit), Pegmatit, Granophyr und syenitischer Lamprophyr als jüngste Gangbildung. So kam denn auch besonders bei der Wande- rung längs des rechten Elbufers bis zur Karpfenschänke der Gegen- satz recht zur Geltung, welcher besteht zwischen dem zu Beginn der Excursion besuchten eigenartig schönen, quarzreichen und ziem- lich grobkörnigen Stockgranit der Riesensteine bei Cölln- Meissen und dem die Hauptmasse des Gebietes bildenden Granitit und Syenit. Der Umstand, dass in ersterem Ganggranite, die in letz- teren Hauptgesteinen so häufig sind, fehlen, weist jedenfalls auf ein jüngeres Alter dieses nach seiner Längserstreckung mehrere Kilometer messenden, mitten im Hauptgranit liegenden Stockes hin. Nachmittags wurde die königl. Porzellanmanufactur be- sichtigt und Abends der Albrechtsburg ein kurzer Besuch gewidmet. Die Tags darauf, am Sonnabend den 18. August. aus- geführte Excursion war in das Triebischthal gerichtet, dessen Pechsteine und Porphyre, sowie Syenit mit seinem Con- tacthof bei Miltitz zur Besichtigung gelangten. Nicht blos durch das massenhafte Auftreten verschiedener Pechsteine, son- dern vor Allem, wie die neuesten kartographischen Arbeiten ge- lehrt haben, durch die überaus interessanten und augenfälligen genetischen Beziehungen, welche sich hier zwischen dem Pechsteine einerseits und dem sogenannten Dobritzer Porphyr andererseits darbieten, mus das Triebischthal gleich oberhalb Meissens als ein geologisch besonders wichtiges Gebiet bezeichnet werden und es wurde daher bei diesem Ausfluge in erster Linie versucht, an einer grossen Anzahl von Aufschlüssen zu zeigen, wie in der That das die Meissner Pechsteine charakterisirende zarte, felsitische Geäder das Anfangsstadium eines Umbildungs- processes bedeutet, welches schliesslich zur Entwicklung des hier herrschenden Porphyrs, des sog. Dobritzer Porphyrs führt. 617 Der Syenit des Triebischthales, welcher durchaus demjeni- gen des Plauen’schen Grundes gleicht und sich nur in noch frischerem Erhaltungszustande darbietet, hat das bei Miltitz an ihn herantretende silurische Kalklager und die dasselbe be- sleitenden Schalsteine und Thonschiefer in hochgradigster Weise, und zwar den Kalkstein zu grobkörnigem Marmor sowie in seiner Verbindung mit Schalsteinen zu Kalk-Hornblende- Schiefern und Granat-Epidot-Vesuvian-Gesteinen. umge- wandelt, Manche strahlsteinartige Lagen dieser Contactschiefer werden fast ausschliesslich aus einer farblosen bis lichtgrünen, rhombischen Hornblende zusammengesetzt. Aus den Thonschie- fern gingen hervor: Biotit-Andalusit-Schiefer, sowie eigen- thümliche Fibrolith-Andalusit-Feldspath-Gesteine, in wel- chen Feldspath als contactmetamorphisches Neubil- dungsproduct die gleiche Rolle wie Biotit und Andalusit spielt. Dem Wunsche einiger Theilnehmer entsprechend, als Ergän- zung zu obiger Pechstein- Tour das viel genannte Vorkommen bei Spechtshausen kennen zu lernen, erfolgte noch am Abend von Miltitz aus die Abreise nach Tharandt, von wo aus auf einer halbtägigen Excursion der Pechsteinporphyr von Spechts- hausen mit seinen Felsitkugeln und Felsitgängen , sowie die Basaltkuppe des Ascherhübels mit zahlreichen verglasten Ein- schlüssen von Porphyr, Sandstein und Thonschiefer besucht wur- den. Mit der Rückkehr nach Tharandt erreichte diese Excursion ihr Ende. Die zweite von Leipzig aus unternommene Exceursion war unter Führung des Dr. K. DALmer in die Contacthöfe des Kirchberger und des Eibenstocker Granitmassivs, sowie in das Silur-, Devon- und Culmgebiet von Wildenfels gerichtet. Die Theilnehmer an derselben fuhren am Donnerstag, den 16. August gegen Mittag von Leipzig nach Zwickau und begaben sich von hier aus an demselben Tage noch zu Fuss nach Kirchberg. Unterwegs wurde zunächst das oberhalb Schedewitz am Raschberge sich darbietende Profil durch das mittlere Rothliegende (Tuffe und Conglomerate, überlagert von Melaphyr), ferner die oberhalb der Marienhütte von Cains- dorf gelegenen Aufschlüsse im Unterdevon und in den ver- schiedenen Stufen des Silurs, sowie endlich bei Cunnersdorf und Niederkrinitz die Contactgesteine des Kirchberger Granitmassivs, nämlich Fruchtschiefer (Bruch unterhalb Cun- nersdorf) und Andalusitglimmerfels (Hölle bei Niederkrinitz, wo auch der Contact mit dem Granit sehr schön sichtbar ist), näher 618 in Augenschein genommen. Am andern Morgen besichtigte man zunächst den am ÖOttenstein bei Kirchberg entblössten Contact von grobkörnigem und feinkörnigem Kirchberger Granit, welche letztere Varietät hier Apophysen in die erstere sendet. Hierauf wurde die Strasse nach Wiesenburg verfolet, auf derselben noch einmal der Contacthof durchquert (hart an der Strasse findet sich sehr frischer, feinkörniger bis hornfelsartiger Andalusit- Glimmerfels vortrefflich durch grosse Brüche aufgeschlossen) und in den Nachmittagsstunden noch ein Ausflug in das höchst com- plieirt gebaute paläozoische Gebiet von Wildenfels unter- nommen, wo auf den engen Raum von 8 | ]km zusammengedrängt, nicht nur fast sämmtliche Stufen des thüringisch - vogtländischen Silur und Devon, sondern auch ein völlig mit dem thürin- gisch - fichtelgebirgischen Kulm und Kohlenkalk übereinstim- mender Complex von Kalken, Thonschiefern, Grauwacken und Conglomeraten zu Tage tritt. — Der dritte und letzte Excur- sionstag, Sonnabend, der 18. August, galt den bei Schnee- berg auftretenden Granitstöcken und deren Gontacthöfen. Es wurden insbesondere folgende Punkte besucht: 1. die Granit- brüche bei Oberschlema, 2. der Gipfel des Gleesberges, welcher einen instructiven Ueberblick über das Contactgebiet gewährt, 3. der Gössnitzgrund unterhalb Zschorlau, wo sich Andalusit- Glimmerfels vortrefflich aufgeschlossen findet, 4. die Gegend von Albernau, woselbst sich an ausgedehnten Felsriffen gut verfolgen lässt, wie die Albit- und Quarzphyllite der unteren Phyllitforma- tion bei ihrer Annäherung an den Eibenstocker Granit im Streichen in Fruchtschiefer übergehen. Die Rückreise wurde in den Nachmittagsstunden von Station Bockau aus angetreten. re, 7 er | a) uA len, ae eu gertio/-ohlee } rnit „he 1: ken; Salnirıdamul sel LT aorl-j WE a Bunicknle inet. A 0 mir = Pe Alu, Be aa! a} u. > INN; Ari ir leechisgisil aber) Ne 0) Fu sabunit: „uados.I ‚ukanto BAT a SE weise. RE Ka: Katie ‚birheM;; aoasll. EU mM a 2 ER emagl PT ik iR. ko a Pt, ae W: Rgeie: ul A. 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Ro Beiträge von Mitgliedern _„, „12.1 4478| 97 10. Eresisle; BEE 3 FL IE sl 3. Juni. Wiener Mitglieder 3 2} 200 | — SE Besser'sche Buchhandlung ® „14. 213 | 73 DON. 53 Generaldir. Strippelmann, Berlin „, „48, 25) — Dh: Dr. van Wervecke, Strassburg „, 36; 80 | — Dann Prof. Freih. v. Ettinghausen, Graz „, „. I 140 | 78 Dr Prof. v. Bunsen, Heidelberg ne Bi! 40 | — DI Dr. Büttner, Camberg R ee: 2, — 30..083 Dr. Link, Strassburg 12 Br}: 1004 — 1. Juli. Dr. E. Holzapfel, Magdeburg % > a S0 | — ie Dr. Beushausen, Berlin % 22. 40 | — Ib hang Dr. L. Hubbard, Augusta us I; 20 | — nn Geh. Bergr. Pfähler, Wiesbaden „, wear 20 | — ban;; Prof. Dr. Hintze, Breslau 3 De 40 | — Sa Dr. Simonis, Blankenburg = 28. 59 | 80 a. Klebs, Königsberg 55 DT. 139 | 70 I. Prof. Schafhäutl, München Ei RR <> 59 | sO A Bergrath Breuer, Breslau n- 2: 39 | 8O 14. =, Prof. Dr. L. Szajnocha, Krakau „, „». 30: 40 | 23 1 Dr. Sauer, Meissen > |: 39 | 80 oe Semin.-Oberlehrer Weise, Plauen „‚, „38 39 | 80 a Bergassessor G. Lucke, Georg- Marienhütte r „38 39 | 80 ÄN A. F. Lindemann, Sidholme es „834 40 | 72 Se Dr. Schumacher, Strassburg # „38: 39 | SO 21.0, Bar. v. Knobelsdorf, Schöneiche „, „. 30: 40 | — Sul 9, Dr. Ben Saude, Lissabon = „Bl 96.102 6. August. | Dr. M. v. Tribolet, Neuchatel „, le 40 | — 14. Novmbr. | Dr. K. v. Chrustschow, Breslau „, . 39. a Per Transport | 15185 | 87 pro 1887, T: Ausgaben. Mk. -Pf 1887. Per Cassa: 21. Februar. |An A. Henry, Bonn A.-B. No. I 296 | 96 21- R „ ' W. Pütz, Berlin I 24: D Da 21. März. „ 4A. H. Hauschild, desgl. ar eh 60 | — 13. April. „ Dr. Ebert, desgl. n aBE 3 19 | 30 wo... = uw. Bütz, )degel. Ä u D. 315 | — 9. ©”, „. €. ‚Unte, desgl. = „6 45 | 50 21 5 „. W. Staak, desgl. = N Ti 100 | — Ban; „ Ad. Renaud, desgl. 5 Rate 207 | 50 = „ Dr. A. Tenne, desgl. en BR? ; 150 9. Mai. = W:iRütz, desgl. x sol 100 | — u... „ Ad. Renaud, desgl. 5 ei 355 | 50 BANN. „ H. Wichmann, desgl. 5 2 8 1.95 Br; „ Leop. Kraatz, desgl. A „8. 135 | — DB. 2 „ Prof. Dames, desgl. RE 28 |84 4. Juni. „ R. Zwach, desgl. 5 „: 13 | 45 ER „ Zeichner Kiesewetter, desgl. „ „eu: 101 — al, „. W. Cellin, desgl. 5 »„ Mi. 175 | — 23, „k.W»Pütz; desgl. N 5 295 | — 8. Juli. „ €. Boenecke, desgl. 5 ‘8 10 | 50 RL „ Schneider, desgl. 4 wir 0 18 | 89 Ba, „ E. Ohmann, desgl. = „ 4. 20 = Bars; „ €. Kiesewetter, desgl. = u D. 3 | — BB, „ H. Wichmann, desgl. 3 RR, 21 | 50 28... „ Victor Wolff, desgl. r 2 a AT „ Edm. Gaillard, desgl. 2 BAT 20 | 50 a0), N . dto. SEE ETUI 14 | 20 25. August. | „ Berliner Lithogr. Institut = YEBT Bau a9 E „ A. H. Hauschild, Berlin 3; 1) 28: 94 |— 3. Septmbr. | „ Dr. C. A. Tenne, desgl. & „129! 1501) == 28. October. | „ Klemich, desgl. R ‚ 80. Bi 28. 2 „ Carl Georgi, desgl. ; al, 71 — 1. Deebr. „ Edm. Gaillard, desgl. IRBE “u (Em A „ Kastellan Richter, desgl. 2 1. 75 | — v9 BF BIC AR Fenme, despl. : „34 150 | — Br „ Schneider, desgl. | res 15 | — 1 =EW. Pütz, desel: \; »..86 112 | — 3, „ Edm. Gaillard, desgl. 5 N 20 , 40 #5. %,, 2 dto. 5 88. 18 15 an, „ Dr. C. A. Tenne, desgl. = 88 32 | 20 Ban. „ 4. H. Hauschild. desgl. n „ 40. 26 | 29. „ISES | „ J. F. Starcke, desgl. * „41.1 11162150 29. „ Is b2) dto. „ „ 22. 238 2 RE a dto. a „ 48. 776 | 75 31. „[z#2&]„ G. Richter, desgl. ee 31. „ISOE| „ A. Swoboda, Wien uhs Ah: 79 | 34 31. „JE= |„ C. Kiesewetter, Berlin Kae I Per Transport 6871153 622 Einnahmen. ni Mk. Pf. Per Transport | 15185 | 87 22. Novmbr. | W. B. Clark, Baltimore 7 „240. 20 | — 31. Decmbr. | Besser’sche Buchhandlung: a. für verkaufte Bände 1152 | — b. Mitgliederbeiträge pro 1887 ? „, „4. 842 | 40 dto. 7L. St. 2 20M. 27 Pf.) 142 | 60 Zinsen bei der Deutschen Bank „, „2. 183 | 20 17526 | 07 Am 1. Januar 1888 Cassa-Bestand 7521 M. 53 Pf. Unterzeichnete bescheinigen hiermit, dass dieselben obige Abrech- nung geprüft und mit Ausnahme des Belages No. 10 in der Einnahme, wo 5 Pf. Porto (Abtragegeld) abzuziehen übersehen worden ist, richtig befunden haben. !) Halle, den 14. August 1888. E. CoHen. ' C. HinTze. !) Anm. d. Schatzmeisters: Obige 5 Pf. Porto sind nicht über- sehen, sondern befinden sich als Ausgabe unter Posten Porto des @. Richter, Belag 56, was im Einnahme - Belag No. 10 zu bemerken übersehen ist. Ausgaben. Mk. Pf Per Transport | 687153 31. Dec.},_ |An €. Boenecke, Berlin k Se 11 | 50 2, ee mr. ©, N, Tenne, desgl, » „ 48. 150 | — 3. „Iz .}, Vietor Wolff, desel. nun: 121 — A E= „ Dr. Ebert, desel. & N a0 N nuhe „ WW. Pütz, desgl. u. Bil: 130 | — = DR „ Edm. Gaillard, desg]. 5 2, 76 | 50 Br n 127, Dr, Ebert, desgl. & . 98. ZEN I — 31. „!z=x],„ DBesser'sche Buchhandlung a Le 403 | 85 31. „12%]|, Edm. Gaillard, desgl. U 4185 31. „1221, 6. Richter, desgl. ne 35 | 86 al... „fs „. Vietor Wolff, desgl. . RT 6 | — oe „ Lithogr. Anstalt, desg]. m „89: Se I — ee .1o „ Edm. Gaillard, desg]. ie Ra 20115 Se 5 dto. 7 „ 60. 211125 > A a = „ J. F. Starcke, desgl. ke 0 679 | 25 2 EN a dto. h 62: 946 | 20 a „ Cassa-Bestand: a. bei der Deutschen Bank laut Ein- nahme-Belag No. 42. . M. 6292 20 BemHaänden . . .. .'. „122933 Berlin, den 1. August 1888. Der Schatzmeister der Deutschen geologischen Gesellschaft. Dr. LAsarD. Druck von J.F. Starcke in Berlin. Berichtigung zu Seite 483 (Äsarbildungen). Berichtigend halte ich es für meine Pflicht mit diesen Zeilen ausdrücklich darauf hinzuweisen. dass Herr Eus. GEINITz in einer, mir leider seither entgangenen brieflichen Mittheilung vom 18. August 1886 (diese Zeitschr. 1886 S. 654) echte Äsar aus der Gegend von Gnoien und Schwaan in Mecklenburg beschrieben hat, ihr Vorkommen in einem Theile Norddeutschlands somit schon nachgewiesen war. Die Thatsache selbst bleibt dadurch unbeeinträchtigt. findet vielmehr sogleich ihre unmittelbare Bestätigung von anderer Seite. G.. BERENDT. Berichtigung zu Seite 582. 1. Zeile von oben lies: hindert statt zwingt. Feilschrilt | ie Deutschen geologischen Gesellschaft. 4. Heft (October, November, December 1888). A. Aufsätze. 1. Zur Kenntniss der Bildung und Um- wandlung von Silicaten. Von Herrn J. LEMBERG in Dorpat. I. Die auffallende Thatsache, dass der Sodalith schon in den ältesten Tiefengesteinen sich vorfindet, während der nahe verwandte Hauyn bis jetzt nur in Ergussgesteinen jungen Alters angetroffen wurde, könnte vielleicht durch die Annahme erklärt werden, dass zwar beide Minerale sich in allen geologischen Perioden gebildet hätten, der Hauyn jedoch sehr viel leichter umwandelbar sei als der Sodalith und somit durch hydroche- mische Vorgänge zerstört sei, während der Sodalith sich erhielt. Zur Aufklärung dieser Frage wurden folgende Versuche angestellt. Ä No. 1.1) Hauyn von Niedermendig; derselbe wurde im Digestor bei 2000-— 210° mit folgenden Lösungen erhitzt. No. 2. Mit CaCl-Lösung (25 pCt. CaCls enthaltend) 174 Stunden lang; der abgeschiedene Gyps durch Behandeln mit Wasser entzogen. | No. 3. Mit MsSO, - Lösung (10 pCt.), 150 Stunden; das abgeschiedene CaSO4 durch Behandeln mit KCI-Lösung entzogen. Es wurde ferner Hauyn mit reinem Wasser 288 Stunden bei 200° — 215° behandelt; das Wasser reagirte nach der Ein- wirkung schwach alkalisch und enthielt sehr wenig NagSOı gelöst; gleichzeitig hatte eine schwache Hydratation des Hauyns statt- !) Alle in dieser Arbeit mitgetheilten Analysen sind an lufttrocke- nem Material ausgeführt. | Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 4. 41 626 sefunden: es betrug der Wassergehalt des letzteren nunmehr 2,06 pCt. Als genau unter denselben Umständen Na2SO4-Lösung auf den Hauyn einwirkte, waren Spuren von CaS04 in Lösung gegangen, der Wassergehalt des Hauyns war auf 1,61 pÜt. gestiegen. Es wurde Hauyn erst 10 Stunden bei Hellrothgluht geglüht und dann genau wie früher mit reinem Wasser behandelt; wie zu erwarten, hatte das Glühen!) die Zersetzbarkeit erhöht, es war etwas mehr NasSO4 abgespalten und Wasser aufgenommen worden als früher. Der Wassergehalt des veränderten, durch das Glühen völlig entwässerten Hauyns betrug nunmehr 2,18 pCt., der SOs - Gehalt 11,14 pCt. Nach diesen Versuchen wird es nicht mehr auffallen, dass der Hauyn oft einen nicht unbeträcht- lichen Wassergehalt zeigt, und auch das Auftreten von Na2S0O4 in Quellen, die Hauyn führendem Gestein (Phonolith) entspringen (s. diese Zeitschr., 1883, p. 606), ist verständlich. Nail! ZNDIRDIRE 3: H50: 082% 12 8,82 22,58 Ssıog in! u, DR2IIA 36.05 35,55 A203 2.202282 30,70. SED 007 „m. % 8.00 15.06 9,182) K30Er. ID 1,27 u 2.38 NO Iran, 54 te 0.30 SO; 3». doi12U08 —n — Na0R at % 0,74 ey — Caclae 1%. un 8,50 u 98,906 9839 a0 No. 4. Sodalith aus dem Elaeolithsyenit von Ditro. nicht mehr ganz frisch; derselbe wurde 150 Stunden bei 200° —- 210° behandelt mit folgenden Lösungen. No. 5. Mit CaCle (25 pCt.); während eine Digestion von 174 Stunden genügte, allen Hauyn in ein CaO Silicat überzu- führen, ist in dieser Zeit noch nicht die Hälfte des Sodaliths umgewandelt worden. No. 6. Mit MeS0ı (10 plt.). ') Wohl nicht das Glühen allein, sondern die rasche Abkühlung nach dem Glühen, welche eine Wiederherstellung der ursprünglichen Molecüllagerung verhindert, bewirkt die raschere Umwandlung; bei sehr langsamer Abkühlung würden die geglühten Silicate meist keine Unterschiede aufweisen. Ist das richtig, so müssen verschiedene Theile desselber Lavastromes, die aber ungleich rasch abkühlten, sich bei der späteren hydrochemischen Umwandlung auch ungleich verhalten. ?) MeO, No. 4. Nonsı it Nol6! RR, 1,84 4,45 28,93 RE NT 88,77 32,45 la PBRRNNT LOG 51.60 28,30 . SE 2 0,54 725 _ N BIRNSERENS. ZI 11.26 0.20 Naar, 7028 0.52 BaeB N — 0,35 22 2 Se _- _— 10,12 32.01 100 100 Zum Vergleich wurden noch Versuche mit folgenden ver- wandten Silicaten angestellt. Eläolith von Brevig wurde mit folgenden Lösungen behandelt: | No. 7. Mit MgSO,; - Lösung (10 pCt.) 150 Stunden bei 200° — 210°. No. 8. Mit CaCls - Lösung (10 pCt.) 300 Stunden bei 200) — 210°, \ No. 9. Eläolith erst zu Glas geschmolzen, und dann mit CaCl-Lösung 150 Stunden bei 200°— 210° behandelt; wie zu erwarten, sing die Umwandlung rascher vor sich, und ist das gebildete Product wasserreicher. Es wurde mit MeSO,-Lösung (10 pCt.) 150 Stunden lang behandelt: No. 10. Canerinit von Brevig (Analyse: diese Zeitschrift, 1887, p. 598). Beim Oeffnen des Digestors entwich CO2, und ist das gebildete Mg-Silicat CO2-frei; das abgeschiedene GaSO4 wurde durch Digestion mit KÜCI-Lösung getrennt. No. 11. Der in früheren Arbeiten (1885, p. 966) analy- sirte Kali-Nephelin: KO AleOs 2 SiO2. Alle Umwandlungsproducte von No. 2 ar sind amorph. NO. ND 5. N029°"N0--10.:No, Il. EB 7 17.07,,5,49. 961 ‚94,23 23,38 0.87 13,89 42.20 32,64. -36,36 Mare 32,5 26,54 30,04 Ba ei Hanuofersg 4,02 a Ba 2 ee oe Bela He: 0500 LO Ai E ainoh 12922. 0 I 212,59 ° 10,22 Kaas, nun 05 ei 100 100 EU 7 SEUV 100 41” 628 In genannten Mineralen werden CaO und Alkali sehr leicht durch MgO und viel H2O ersetzt, doch ist bei der grossen Hy- groscopicität der gebildeten Silicate nicht angebbar, wie viel Wasser als Krystallwasser chemisch gebunden ist; die gebildeten Masnesia - Silicate enthalten alle nur Spuren von Schwefelsäure, die nicht weiter bestimmt wurden. Das Silicat MgO Al203 2 SiO> ı H>sO zeigt somit eine ebenso geringe Neigung, sich mit Mg- Salzen zu hauynartigen Verbindungen zu vereinigen, wie Kali- Nephelin mit K-Salzen, während das Na-Silicat NageO AlO3 2 SiOa n H2O und z. Th. auch das Ca-Silicat (Kalk-Cancerinit (1876, p. 582 und 1885, p. 965 dieser Zeitschrift) sich leicht mit Salzen der entsprechenden Basis vereinigen. Ca und Na zeigen also in dieser Hinsicht ein ähnliches Verhalten, ebenso K und Mg. Die Annahme liegst nun nahe, dass, in je höherem Grade Elemente, die verschiedenen natürlichen Gruppen angehören, in ihrem Ver- halten Uebereinstimmendes zeigen, desto grösser auch ihre Nei- gung ist. zu Verbindungen zusammenzütreten, die diese Elemente sleichzeitig enthalten. Hieraus würde sich zum Theil vielleicht das gewaltige Ueberwiegen der Kalk-Natron-Silicate über die Kalk- Kali-Silicate (1887, p. 575) erklären. Auch folgende Thatsachen dürfen vielleicht als Fingerzeige in dieser Frage selten. Das Silicat K2O AleO3 2 SiOg (Kali-Nephelin, aus Kaolin, KHO-Lauge bei 200° dargestellt, 1885, p. 961) wurde 168 Stunden bei 220° mit BaCle-Lösung erhitzt; es bildete sich das, nur Spuren Chlor enthaltende, amorphe Silicat No. 12. | Es wurde ferner der Sodalith No. 4 mit BaCls - Lösung 150 Standen bei 210° behandelt. doch bildete sich auch diesmal dieselbe, nur Spuren Chlor enthaltende Verbildung No. 13. No. 12. Nest: H50......., 20094 4,39 SO... ur 30,87 31466 AbOsar.0. 20824 25.91 Koo0r..2.. > 0,50 BaO ar... 88,91. D3.08% 100 100 Das Silicat BaO AbO3 2 SiO2 hat somit eine ebenso geringe Neigung sich mit BaCle zu verbinden, wie Kali-Nephelin mit KCl: Ba und K zeigen in diesem Fall eine grössere Aehnlichkeit, als z.B. Ba und Na. Darf man hiernach ein häufigeres Zusam- menvorkommen von Ba und K als von Ba mit Na in Silicaten vermuthen? Es scheint in der That, dass im Orthoklas und 629 besonders im Sanidin geringe Ba - Mengen sehr viel häufiger an- getroffen werden, als im Kalknatron-Plagioklas; auch der Baryt- elimmer enthält viel Kali und wenig Natron. Diese durchaus unsicheren Betrachtungen haben keinen an- deren Zweck, als zum Sammeln von Thatsachen anzuregen, welche zur. Lösung der wichtigen Frage verwerthet werden können! wa- rum gewisse Elemente in den Mineralen mit Vorliebe vereint auftreten, andere hingegen sich meiden }). 1. Aus den Versuchen ergiebt sich, dass Sodalith und Hauyn durch MgSO4 - Lösung gleich leicht umgewandelt werden, durch CaCle-Lösung dagegen der erstere langsamer als der letz- tere; dasselbe Verhältniss konnte früher (1883, p. 606) auch bei der Einwirkung von Na2003 - Lösung festgestellt werden. Nun sind freilich diese Versuche nicht ohne Weiteres auf die Natur übertragbar, weil bei ersteren sehr concentrirte Lösungen und hohe Temperatur im Spiel waren; diese beiden Factoren sind aber auf die Geschwindigkeit der Umwandlung von Einfluss, und es braucht sich dieser Einfluss keineswegs in unverändert blei- bendem Verhältniss auf beide Minerale geltend zu machen, wenn Temperatur oder Concentration sich ändern. Eine sichere Grund- lage kann nur durch zahlreiche Versuche, unter Umständen aus- seführt, die den natürlichen möglichst entsprechen, gewonnen werden. Dabei sind auch Versuche über das Verhalten der Silicate zu kohlensaurem Wasser anzustellen, und zwar nicht bloss so, dass man die durch das kohlensaure Wasser gelösten Stoffe ermittelt, sondern es muss auch das rückständige Silicat untersucht werden in Bezug auf Zusammensetzung und chemisches Verhalten (z. B. Rückbildung durch Alkali-Carbonate und -Silicate). Erst dann wird man in der Lage sein, für die in der Natur vorkommenden, sogenannten thonigen Zersetzungsproducte die Ur- sprungsminerale, aus denen sie hervorgegangen, anzugeben ?) Immerhin wird man aus obigen Versuchen schon jetzt !) Auch Verbindungen organischer Stoffe mit anorganischen sind zu berücksichtigen. Der Harnstoff verbindet sich mit NaCl und NaNO; leicht, dagegen gelang es WERTHER (Journ. für prakt. Chem., 35, 61; 1845) nicht, KNO; mit Harnstoff zu verbinden. Macht sich hier der- selbe Gegensatz von K- und Na- Salz geltend, wie bei den Gliedern der Sodalithgruppe? (1883, p. 588). ?) Zur Darstellung solcher künstlicher Thone wird man wohl, wie schon früher (1876, p. 520) hervorgehoben, die natürlichen Kohlen- säure - Gasquellen in ähnlicher Weise ausnutzen, wie das in manchen Bleiweiss-Fabriken geschieht; man erreicht dann, dass das zu zer- setzende Silicatpulver ununterbrochen durch CO3 - Ströme im Wasser aufgewirbelt wird, und die Zersetzung rasch vor sich geht. 630 schliessen dürfen, dass der Unterschied in der Zersetzbarkeit von Bodalith und Hauyn keineswegs ein so grosser ist. um die Annahme zu gestatten, aller einstige Hauyn etwa der Eläo ith- Syenite sei durch Zersetzung verschwunden, während der Sodalith sich erhalten hätte. Man dürfte dann überhaupt nicht erwarten, dass die im Verhältniss zu den Feldspäthen, Hornblenden u. s. w. sehr leicht veränderlichen Minerale: Elaeolith, Sodalith, Ganermit, Olivin in so grossen Mengen aus ältester Zeit erhalten werden konnten, wie es thatsächlich der Fall ist; es ist ferner hervor- zuheben, dass Sodalith durch Einwirkung von NagO 2 SiO2-Lösung (1883. p. 610) sehr viel rascher zeolithisirt wird als Elaeolith, und trotzdem ist ersteres Mineral in den Elaeolith-Syeniten meist sehr gut erhalten. Wenn man berücksichtigt. dass Sodalith und Elaeolith durch schmelzendes NagSO4 leicht in Nosean und ihm nahestehende Verbindungen übergeführt werden (1833, p. 590), so sollte man allerdings erwarten, letztere auch in alten Gesteinen ebenso oft anzutreffen, wie den Sodalith; es braucht zu einem Elaeolith- syenit-Magma nur NagSO4 hinzuzutreten, und alle Bedingungen zur Hauyn-Bildung waren da. Trotzdem ist bis jetzt kein Hauyn in alten Gesteinen nachgewiesen, und auch nicht Pseudomorphosen nach demselben. Es liegt somit nahe, anzunehmen, dass das Auftreten und Fehlen des Hauyns viel weniger an den Gegensatz von altem und jungem Gestein gebunden ist, als an den von Tiefen- und Ergussgesteinen, in dem Sinne, dass in Tiefengestei- nen wohl die Bedingungen zur Sodalithbildung, nicht aber zur Hauynbildung günstig waren. Es mag hier folgende, durchaus hypothetische Betrachtung gestattet sein. Ein Gramm des Hauyns, 15 Minuten weissgeglüht, hatte die Schwefelsäure bis auf Spuren verloren: Hauyn und Sodalith (1537, p. 596) sind bei starker Glühhitze unbeständig, konnten sich also erst in einer gewissen Periode der Abkühlung der Erde bilden. Macht man die wahrscheinliche Annahme, dass der Kern der Erde vorherrschend metallisches Eisen ist, ‘und denkt sich die Erde einst weissglühend, so wird die Atmosphäre aus H, N, flüchtigen Kohlenstoff - Verbindungen und Chloriden bestanden haben, das oberste flüssige Magma dagegen von sehr basischen, eisenreichen Silicaten gebildet gewesen sein; der Sauerstoff in dem heutigen Wasser und in der Kohlensäure war vorherrschend an das Eisen gebunden. Hauyn und Sodalith waren nicht bestandfähig, an- dererseits konnten SOa und SOs3, bei der Gegenwart grosser Mengen von H, in der Amosphäre nur in geringer Menge in den kälteren Theilen derselben sich erhalten. Weitaus der meiste Schwefel musste von der flüssigen Schlacke, unter Bildung der 631 sehr beständigen Schwefelmetalle, aus der Atmosphäre verschluckt werden. Unter den Schwefelmetallen muss das Schwefeleisen überwogen haben, einmal wegen der grossen Masse des Eisens überhaupt, dann weil FeS, nach den Versuchen von BERZELIUS, Rose und BerTHIER auch bei Weissgluht beständig ist und auch beim Glühen im Wasserstoff keinen Schwefel verliert. Neben FeS konnte sich bei sinkender Temperatur allenfalls noch Magnetkies bilden. aber kein FeS>, welches schon durch mässige Gluht zer- legt wird. Bei fallender Temperatur fand eine starke Aenderung in den Affinitätsverhältnissen statt, der Wasserstoff (und CO) reducirte aus den basischen Fe - Silicaten das FeV zu Metall. welches in die Tiefe sank, die oberste Schlacke wurde von Fe- armen Silicaten gebildet, in der Atmosphäre sammelten sich H2O und CO» an. Auch das specifisch schwere FeS musste meist in die Tiefe sinken zum eisernen Kern, ein Theil blieb mit anderen Schwefelmetallen (man könnte auch an Ultramarin - Verbindungen denken) in der schon zäh gewordenen Schlacke. Das Ergebniss der Betrachtung ist, dass der meiste Schwefel in Form von gluhtbeständigen Schwefelmetallen in der Erde vorhanden ist, Sauerstoff - Verbindungen des Schwefels konnten sich in der Pe- riode heftigen Glühens nur in sehr untergeordneter Menge erhal- ten; bei sinkender Temperatur konnten sich somit wenig Hauyn- artige Verbindungen bilden, dagegen sehr viel Sodalith - artige. Die Chloride sind ja im Gegensatz zu den Sulfiden viel flüch- tiger, konnten sich also in erosser Menge in der Atmosphäre erhalten. Als Stütze für diese Behauptungen kann man zur Zeit das Vorkommen von FeS im den Meteoriten anführen (ebenso: CaS —= Oldhamit und FeS + Cr2S; = Daubreelith in einigen Meteoriten); in irdischen Gesteinen ist dieses Mineral bis jetzt nicht angetroffen, sondern nur Magnetkies und besonders Pyrit. Da letzterer bei stärkerer Gluhthitze unbeständig ist, so kann er nur durch spätere Vorgänge aus FeS entstanden sein: z. B. wenn H>S über schwach erhitztes FeS streicht (BERZELIUS) oder durch rein hydrochemische Vorgänge. Wir machen nun die fernere Annahme, dass der Gehalt der Luft an freiem Sauerstoff absolut und relativ geringer gewesen ist in der Periode mässigen Glühens, als später, wo in dem Auf- treten der Organismen eine neue Quelle der O-Entwicklung sich geltend machte. Da die heute gebundene CO2 sich meist in der Luft befand, so musste der damalige relative O-Gehalt geringer sein, selbst wenn wir annehmen, dass die absolute Menge be- trächtlich grösser war als heute. Letzteres ist aber höchst un- wahrscheinlich. Als die Periode heftigen Glühens vorüber war, ein Zerfall von H20, COs, CO also nicht mehr stattfand, musste 632 umgekehrt der freie Sauerstoff von H, CO u.s. w. wieder grössten- theils gebunden werden. und als nun gar heisses Wasser, im Verein mit der Kohlensäure eine sehr kräftige Zersetzung der obersten Kruste bewirkte, mussten die vorhandenen Reste Sauer- stoff von FeCO3, den Schwefelmetallen u. s. w. gebunden werden. Für die archäische Periode wird man daher mit einiger Wahr- scheinlichkeit eine sehr O-arme Luft annehmen dürfen, zumal O liefernde Organismen erst gegen Ende der Periode in ver- hältnissmässig geringer Zahl auftraten !). Seit der Zeit musste eine absolute und starke relative (in Folge der COs-Bindung durch zersetzte Silicate) Vermehrung des Sauerstoffgehalts stattfinden, und es wäre wohl möglich. dass das Maximum des relativen O-Gehalts in die jüngsten Perioden fällt. Man könnte vielleicht dieses Maximum schon in die Kohlen- periode verlegen, wenn man an die Ueppigkeit damaliger Vege- tation denkt, aber aus letzterem Umstande folgt nur, dass grosse Mengen O der Luft zugeführt wurden. keineswegs aber, dass der relative O-Gehalt ein beträchtlicher war. Der letztere hängt ja ausser von der O-Zufuhr noch von den Vorgängen ab, bei wel- chen O gebunden wird, und dieselben müssen damals in grosser Stärke sich abgespielt haben. Die noch immer COsreiche Atmo- sphäre bewirkte eine starke Zersetzung der Silicate,. die dabei gebildeten Carbonate von Fe und Mn mussten viel O binden. dann musste bei dem tropisch feuchten Klima auch die Zersetzung abgestorbener Organismen sehr begünstigt werden, wobei wieder O gebunden wurde. Es ist also die Annahme gar nicht un- statthaft, dass die Luft am Ö-reichsten war, als die Ueppigkeit des Pflanzenwuchses stark nachgelassen hatte. die O - Bindung durch Fe-Verbindungen, organische Substanz u. s. w. aber gleich- falls, und zwar in einem stärkeren Verhältniss. L Machen wir also die 2 Annahmen — 1. dass der meiste Schwefel in Formen von gluhtbeständigen Schwefelmetallen in dem geschmolzenen Magma vorhanden ist und 2. dass der O-Gehalt der Atmosphäre seit der archäischen Periode in Zunahme be- griffen — so folgt, dass die- meisten schwefelsauren Salze der obersten Kruste (von der archäischen Periode an) sich aus !) Aus dem Vorkommen von Bitumen in Gesteinen der archäi- schen Formation darf noch nicht auf die Existenz von Organismen geschlossen werden; Bitumen kann sich auch aus den Elementen bil- den. In der Glühperiode der Erde waren alle Bedingungen zur Bil- dung von Cyanverbindungen vorhanden, welehe in Berührung mit H>0 leicht bituminöse Stoffe (Azulmsäure) liefern. Ferner hebt BERTHELOT hervor, dass die Bildung von Acetylen und Benzol in der Glühperiode der Erde möglich war! also eine neue Quelle der organischen Substanz. 633 Schwefelmetallen gebildet haben, welche durch Eruptivgesteine zu Tage gefördert und durch den atmosphärischen Sauerstoff oxydirt wurden. Es liest nun nahe, den Hauyn als ein solches Ergebniss der Wechselwirkung von Atmosphäre und den in eru- ptiven Gesteinen enthaltenen Schwefelmetallen zu deuten. Diese Oxydation konnte sich nur in Vulkanen, die lange Zeit mit der Atmosphäre in Verbindung standen, vollziehen, daher das Vor- kommen von Hauyn in Ergussgesteinen, dagegen das Fehlen in Tiefengesteinen, die nie die Atmosphäre erreicht haben; in Tiefen- sesteinen finden sich nur gluhtbeständige Sulfide (heute natürlich verändert als FeS2 oder als Sulfate) gewissermaassen als Aequi- valent des Hauyn in Ergussgesteinen. In Tiefengesteinen können sich nur Spuren von Hauyn vorfinden, da wir gesehen haben, dass geringe Mengen Schwefelsäure auch im der Periode lebhaften Glühens sich erhalten konnten. Die Hauynbildung im Vulkan kann man sich nun so vorstellen, dass die Oxydation durch un- mittelbares Zusammentreffen der Atmosphäre mit dem geschmel- zenen Magma oder auch mit porösen Schlacken erfolgte, häufiger aber wohl mittelbar: die Sulfide des Magma werden durch Hs0 zu Oxyd und HsS zerlegt, letzterer verbrennt zu SOa bez. SOs, die theilweise von den Silicaten des Kraters gebunden wird. Durch Einsturz gelangen die gebildeten Sulfate mit dem Magma wieder in Berührung und müssen in jedem Fall von Neuem im Magma eingeschmolzen werden, damit die chemische Verbindung von Sulfat und Silicat zu Stande kommt. Eine Stütze dieser Hypothese würde erst geliefert sein, wenn es gelingt, an heutigen Vulkanen eine Hauynbildung auf eben entwickeltem Wege nach- zuweisen. Da es nun zu allen Zeiten Vulkane gegeben hat, so sollte man nach obiger Hypothese die Gegenwart von Hauyn in den Ergussgesteinen aller Perioden erwarten, und nicht bloss in jungen Gesteinen. Sicher hat sich der Hauyn auch in jeder Periode gebildet, aber in um so geringerer Menge, je relativ ärmer die Atmosphäre an OÖ war. Durch Oxydation des dem Krater entströmenden H>S bilden sich Sulfate, die nur dann durch Einsturz wieder ins Magma gelangen, wenn‘ die Sulfat- bildung in möglichster Nähe des Kraterrandes erfolgt; nun wird eine O-arme Luft einer Schwefelsäure-Bildung in der Nähe des Kraters weniger günstig sein, als eine O-reiche; es werden we- gen relativen O - Mangels viel häufiger SO2 und HaS, welche sich zu Hs0 und S umsetzen, zusammentreffen, und aus dem- selben Grunde wird auch die völlige Oxydation von H>sS in wei- -terer Entfernung vom Krater erfolgen, als dann, wenn die Luft O-reich ist. Bei einer gewissen Verdünnung des O wäre sogar eine Oxydation des H>2S unter Flammenbildung ausgeschlossen, 634 dieselbe könnte dann nur sehr allmählich und selbstverständlich weit vom Vulkan erfolgen. Da es nun nicht ganz unwahrschein- lich ist, dass die Atmosphäre das Maximum an O erst in jüngster Periode erreicht hat, so würde hierin die Erklärung dafür liegen, dass der Hauyn massenhaft erst in jungen Ergussgesteinen auftritt. Die spärlichere Bildung in älteren Perioden, sowie die recht leichte Zersetzbarkeit würden es erklären, dass bis jetzt Hauyn in älteren Ergussgesteinen nicht gefunden wurde. Es wäre noch möglich, dass Oceanwasser sich in’s Magma ergossen und die im ersteren enthaltenen Sulfate den Stoff zur Hauynbildung geliefert haben. Da jedoch im Meerwasser die Menge des Cl die der Schwefelsäure weit überwiegt, so muss die Hauynbildung von einer überwiegenden Sodalithbildung beeleitet sein, und ist diese Entstehungsweise nur in den Fällen zu be- rücksichtigen, wo neben Hauyn viel Sodalith in einem Gestein vorhanden ist. Dass zu allen Zeiten das Ol in grösserer Menge im Oceanwasser vorhanden war als die Schwefelsäure, ergiebt sich aus Folgendem. Natürliche chemische Vorgänge, durch welche das Cl des Meeres in nennenswerther Menge gefällt wird, sind nicht bekannt; die Möglichkeit einer Sodalithbildung auf hydrochemischem Wege ist zwar in früheren Arbeiten (1883, p. 595; 1887, p. 565, 599) dargethan, allein die Bildung erfolgt bei erhöhter Temperatur, somit wohl im Erdinnern, nicht aber im Weltmeer. Dagegen werden die Sulfate sehr leicht durch verwesende organische Substanz reducirt und durch gelöste Me- tallsalze (Fe) als Sulfide niedergeschlagen; das Cl konnte sich somit stark anreichern, die Schwefelsäure aber nicht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass mit dem Eintritt des O-Maximums der Luft auch die Schwefelsäure im Meere ihren höchsten Stand erreichte; erstere Erscheinung suchten wir oben nicht aus einer vermehrten O-Abscheidung, sondern aus einer verringerten Wie- derbindung abzuleiten, während die Ueppigkeit des Pflanzenwuchses gegen früher nachgelassen haben konnte. Damit war aber auch die Menge der organischen Substanz, welche die Sulfate des Meeres reducirte, herabgesetzt. Il. Wie der Hauyn ist auch der Leueit bis jetzt nur m jüngeren Gesteinen nachgewiesen. Diese Thatsache nur durch die Annahme erklären wollen, ein etwa in alten Gesteinen ge- bildeter Leucit sei spurlos umgewandelt worden, ist hier noch weniger statthaft als beim Hauyn. Der Leueit wird nur durch Na-Salze rasch in Analcim umgewandelt, durch CaCb- und MeC]>- Lösung sehr langsam, wie angestellte Versuche lehren; er giebt an Beständigkeit gegen hydrochemische Umwandlung dem Eläolith 635 in nichts nach, wenn er ihn nicht gar übertrifft. Jedenfalls müsste man bei etwaiger Umwandlung auch Pseudomorphosen an- treffen. Es scheint auch hier viel weniger der Gegensatz von altem und jungem, als von Tiefen- und Ergussgestein in Frage zu kommen; in Tiefengesteinen fehlt der Leucit. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Tiefengesteine unter dem starken Druck auflastender Schichten erstarrt sind; wir machen die Hypothese: unter starkem Druck kann sich kein Leucit aus dem geschmol- zenen Magma ausscheiden, sondern es tritt Spaltung in andere Minerale ein. Nachdem man früher in unwissenschaftlicher Weise den Druck, zur Erklärung aller möglichen geologischen Erschei- nungen herangezogen. hat man später, auf Grund der Versuche Busen s, dem Druck wenig Rechnung getragen, doch mit Un- recht; denn die Versuche Bunsen’s beweisen nur für den beson- deren Fall, keineswegs für den Druck überhaupt. Seit den Versuchen von Spring ist die Bedeutung des Drucks für die Gesteinsbildung nicht mehr zu bezweifeln, und da Versuche in dieser Richtung mit grossen technischen Schwierigkeiten verknüpft sind und deshalb selten angestellt werden können, ist es wün- schenswerth, dass die Bedingungen, unter welchen die Versuche Erfolg versprechen, möglichst bekannt sind. Die folgenden Be- trachtungen bezwecken daher nur zu Beobachtungen in der Natur anzuregen, die dann bei Versuchen verwerthet werden können. Die Thatsache, dass der bei Glühhitze reguläre Leucit bei nie- driger Temperatur in eine anisotrope Modification übergeht. spricht nicht für grosse Beständigkeit des Leucit-Moleküls. Da dieser Vorgang gleichzeitig mit einer Volumverminderung, also Näherung der Moleküle, verbunden ist, so ist vielleicht die An- nahme erlaubt, dass, wenn diese Näherung der Moleküle bei hoher Temperatur durch starken Druck herbeigeführt wird, ein voll- ständiger Zerfall des Leucit - Moleküls stattfinden könnte; aus einem flüssigen Magma würde sich unter diesen Umständen über- haupt kein Leucit abscheiden. Vermuthlich wird sich auch hier die von Spring beobachtete Regel geltend machen, dass solche Verbindungen sich durch Druck mit Vorliebe bilden, deren Volum kleiner ist als das des Componenten. Um in dieser Richtung weitere Betrachtung anzustellen, müsste man wenigstens die Dichte der gesteinsbildenden Minerale bei hoher Temperatur kennen. Welche Spaltung des Leucits könnte man nun erwarten? In frü- heren Arbeiten wurde wahrscheinlich zu machen gesucht, dass der Leueit nicht eine Verbindung der 2basischen Kieselsäure vorstellt, sondern aus gleichen Molekülen eines basischen und sauren Leucits zusammengesetzt ist! K20 AlO03 2 SiO2 und K>s0 AlO3 6 SiO2. Es liegt nun nahe, die Spaltung in diese 636 Bestandtheile anzunehmen, wobei das saure Endglied in den me- tameren Orthoklas übergeht; ein Silicat von der Zusammensetzung des basischen Endgliedes ist in der Natur nicht beobachtet. Da nun Leueit, Sanidin und Nephelin sehr oft in Gesteinen zusammen vorkommen (auch die bekannte Pseudomorphose letzt- genannter Minerale nach Leucit gehört hierher), darf vermuthet werden, dass das basische Endglied des Leueits sich mit einem Na-Silicat zu Nephelin umsetzt, etwa nach folgender Gleichung: 10 (N2»0 Al03 2 SiOe) + K20 AlO3 6 SiO,z — K>0 Als0; 2 SiO2 (Nephelin) + 20 (KO AlO3 6 SiO2) (Orthoklas) — 11 (KeO AO; 2 Side + K>0 Als03 6 SiO2) (Leueit) + 10 (Na20 AlO3 6 Side) (Albit). Leucit und Albit!) würden sich bei niedrigem Druck, Or- thoklas und Nephelin bei hohem bilden (Elaeolitsyenit). Es könnte auch das basische Endglied des Leueit sich mit Olivin zu Magnesiaglimmer verbinden, etwa nach folgender Gleichung: K>s0 Al03 2 SiO2a + Ks AlO3 6 SiO> {Leucit) -- 2 MgO, SiO> (Olivin) = K20 AlO3 6 Sid» (Orthoklas) + 2 Mg&O, SiOe + KO Al03 2 SiO2 (Magnesiaglimmer). Bei niedrigem Druck: Leueit und Olivin, bei hohem: Or- thoklas und K-haltiger Magnesiaglimmer. Ist diese Vorstellung richtig, so muss sich der Druck auch bei Ergussgesteinen geltend machen und zwar so, dass ein hoher Gang, der in seinem oberen Theil Leucit zeigt. im unteren, der unter dem Druck der höher gelegenen Massen erstarrte, statt des Leucits dessen Aequivalente: Nephelin und Sanidin, oder Sanidin und K-hal- tigen Magnesiaglimmer aufweist. Dieser Theil der Hypothese wird sich vielleicht durch Beobachtung in der Natur prüfen lassen. Aus der Hypothese folgt ferner, dass Leucit sich in jeder Periode bilden konnte, wenn nur die zur Leucitabscheidung geeigneten Magmen bei niedrigem Druck erstarrten, also z. B. aus Vulkanen zu Tage traten; solche oberflächlich gelegenen Ströme. konnten wohl im Laufe langer Zeiträume, und unter Berücksichtigung des früher starken CO2 - Gehalts der Luft. in ihrer ganzen Masse zersetzt werden. Es ist bekannt, dass Orthoklas und Elaeolith in Tiefen- gesteinen, Sanidin und Nephelin in Ergussgesteinen auftreten, und man darf die Frage aufwerfen, ob nicht erstere die unter !) Die Albitsubstanz kann natürlich auch als Plagioklas oder Na- reicher Sanidin vorhanden sein. 637 hohem Druck erstarrte Modification der letzteren sind, und sich durch grössere Dichte, Härte, Widerstandstähigkeit gegen chemische Asentien und geringere Ausdehnung durch die Wärme unter- scheiden. Als Fingerzeig für das ungleiche chemische Verhalten darf vielleicht angeführt werden, dass die in den jungen Phono- lithen enthaltenen Nepheline oft völlig zeolithisirt sind, während die Elaeolithe der alten Gesteine sich sehr gut erhalten haben; ferner ist die Zeolithisirung der Sanidine im Phonolith ein recht häufiger Vorgang, der Orthoklas der älteren Gesteine zeigt diese Erscheinung selten. Vergleichende Untersuchungen wären sehr wünschenswerth, wobei darauf zu achten ist, dass die verschie- denen Modificationen genannter Minerale dieselbe chemische Zu- sammensetzung besitzen müssen. | Es ist ferner wichtig zu erfahren, ob Nephelin und Sanidin, nachdem sie im festen Zustande einem hohen Druck ausgesetzt waren, dadurch eine bleibende Aenderung ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften erlitten haben, und nun der an- deren Modification: Elaeolith und Orthoklas näher treten. Dass Gläser durch hohen Druck möglicherweise entglast werden, darauf ist schon früher (1885, p. 575) hingewiesen. IV. In einer früheren Arbeit (1887, p. 589) ist auf eine neue Methode, Hydrate von Silicaten darzustellen, hingewiesen, nämlich: zu Glas geschmolzene Silicate mit reinem Wasser bei 200° zu behandeln. Im Folgenden ist eine Reihe von Versuchen mitgetheilt, welche bezwecken. die Brauchbarkeit der Methode zn prüfen. Da das feine Pulver der vereglasten Silicate bei der Hydra- tation meist sehr fest zusammenbackt, ist es durchaus geboten, die Einwirkung des Wassers nicht in einem Zuge stattfinden zu lassen, sondern von Zeit zu Zeit das zusammengebackene Pulver zu zerreiben; anderenfalls werden unveränderte Glastheilchen von schon hydratisirten umhüllt, und die weitere Umwandlung geht sehr langsam vor sich. Das Zusammenbacken wird um so schwächer, je mehr schon umgewandelt ist, und es wurde eine Wasserbestimmung im Silicat nicht eher ausgeführt, als bis ein Zusammenbacken des Pulvers nicht mehr stattfand; darauf wurde das Silicat gewöhnlich noch eine Zeit lang im Digestor behan- delt und dann erst die Analyse ausgeführt; die beiden Wasser- bestimmungen zeigten nur geringe Unterschiede, ein Zeichen dafür, dass die Hydratation ein Ende erreicht hatte. Gewöhnlich haben sich die Silieate in den ersten 300 Stunden zum grössten Theil hydratisirt, 638 No. 14. Oligoklas von Ytterby'), verelast und dann 1023 Stunden bei 210° — 230° mit Wasser erhitzt, hatte 8,60 pCt. H20 aufgenommen; das Wasser reaeirte nach der Einwirkung neutral. Nach einer weiteren 150stündigen Behandlung mit Wasser bei 200°--210° betrug der Wassergehalt 8,65 pCt. No. 15. Andesin von Pojo-skaven !), verglast und 687 Stun- den bei 220°—230° mit H20 behandelt; H>s0-Gehalt imSilicat: 8,17 pCt. Weitere 150 Stunden bei 200° -—- 210° behandelt: H>sO-Gehalt = 8,40 pCt. Das Wasser reagirte nach der Ein- wirkung neutral. No. 16. Geschmolzener Labrador von Helsinsfors, 683 Stunden bei 210° — 230° mit Wasser behandelt: H>0 - Gehalt des Silicats — 8,88 pCt. Weitere 150 Stunden bei 200° 210° behandelt, H20 - Gehalt = 9,15 pCt. Das Wasser reagirte nach der Einwirkung schwach alkalisch. No. 14. No. 15° 'No! 16 H>0 8.65 8.40 9.15 SiOa 57.91 54,80 50,92 AlsO3 27.27 23.65 26.00 Cao 3:93 5,13 8,50 K>0 0,50 0,77 0,53 N30.. 889 6,67 4,90 100 100 100 Es haben sich wirklich Feldspath - Hydrate gebildet: welche Constitution könnte ihnen beigelest werden? In früheren Ar- beiten ist wahrscheinlich zu machen gesucht, dass zu jedem Feld- spath ein entsprechender Analcim gehört, der sich durch. Ver- einigung der beiden Endglieder in wechselnden Verhältnissen bildet. Den beiden Analeim - Endgliedern würden folgende For- meln zukommen: 8 (Na20 AlsOs3 2 SiO2) — 4 H>0 und 5 (Na20 AlsO3 6 SiO2) + 8 HR0; denkt man sich Na durch Ca ersetzt, und nimmt an, dass der HsO-Gehalt dabei unverändert bleibt, so würden sich Ca-Analeime bilden: 3 (CaO AleOs 2 SiO2) + 4 H2O und 3 (CaO AlsOs 6 SiO>) —+ 5 H:0. Wenn sich nun ein Endglied der Ca - Analeime mit dem entgegengesetzten Endgliede der Na-Analcime verbindet, so würden sich gemischte Ga-Na-Analcime bilden, deren procentischer Wassergehalt nur wenig von dem der reinen Na - Analcime ab- !) Zusammensetzung des Minerals, 1887, p. 567 fi. 639 weichen würde. Es wären hier auch Metamerien möglich, worauf schon früher (1885, p. 995) hingewiesen wurde }). Nun ist die Zusammensetzung obiger Feldspath-Hydrate recht ähnlich der von gemischten Ca-Na-Analcimen, und es wäre mög- lich, dass wirklich solche vorliegen. Es leuchtet ein, dass die Existenz von gemischten Analeimen (Leueiten) eine wichtige Stütze für die entwickelte Theorie der Analeim - Constitution liefern würde, worauf schon früher hingewiesen wurde (1885, p. 995), und es wurden deshalb folgende Tastversuche angestellt, denen jedoch ein entscheidender Werth nicht beigelegt werden kam, weil secundäre chemische Vorgänge sich stark geltend machen; und erst die Methode vervollkommnet werden muss. Am nächsten hätte es gelegen, das sauerste Endglied der Ca - Analeime dar- zustellen, um zu ermitteln, ob die Zahl der Wasser - Moleküle unverändert bleibt (3 (CaO Als03 6 SiO2) + 8 H2O), doch stand mir das Ausgangsmaterial, der sauerste Na-Analeim. nicht mehr in genügender Menge zur Verfügung: es wurde nun so geschlossen: wenn die Endelieder der Ca - Analecime dieselbe Zahl von H>V- Mölekülen enthalten, wie die Endelieder der Na - Analcime, so muss auch, wenn man im normalen Analeim (der die Endelieder zu gleichen Molekülen enthält) Na durch Ca ersetzt. die Zahl der H>0-Moleküle unverändert bleiben (CaO AleOs 4Si02 + 2H30). Wenn man natürlichen Analcim oder Eudnophit mit CaCls-Lösung behandelt, so erfolgt der Basenaustausch sehr langsam, und bei der langen Zeit machen sich die secundären chemischen Vor- gänge sehr geltend. Da nun die Erfahrung gelehrt hat. dass, wenn man in einem natürlichen Mineral einen Basenaustausch schon herbeigeführt hat, ein neuer Austausch sich dann rascher vollzieht, so wurde folgendes Verfahren eingeschlagen. Analcim (Fassa) wurde durch K>sCO3-Lösung in Leueit verwandelt, und dieser dann durch Na-Cl-Lösung wieder in Analeim zurückverwandelt?); dieser künstliche Analeim, 889 Stunden bei 210° — 220° mit CaCl-Lösung (20 pCt.) behandelt, ergab das Silicat No. 17, dessen Zusammensetzung ganz gut der Formel CaO Als03 4 SiOa 4 2 H>0 entspricht. Wenn diese Verbindung wirklich ein Ca - Analeim ist, so muss sie sich durch KsCO3 - Lösung in einen Leucit überführen lassen. Eine Rückverwandlung von No. 17 in Na- Analeim (durch Nag0O; -Lösung) würde für gleichartige Constitution noch !) Und zwar mehr als 2, wie früher angenommen wurde! 1. CaO AbO; 6 Si0a + Na20 AlO; 2Si0:; 2. NaO AkOs: 6 SiO> + CaO AlO; 2 SiOs; 3. von jedem Endglied die Ca- und Na- Ver- bindung. ?) Bei 200° lässt sich das alles in etwa 2 Wochen erreichen. 640 nicht beweisen, da, wie frühere Versuche (1885) lehren, alle Si- licate von der Form RO AlsO3 4 SiOe + mH2O durch Na2CQ;- Lösung bei 200° rasch analeimisirt werden. Es wurde nun No. 17 mit einer Lösung, die 10 pCt. K26O3; enthielt und ausserdem mit KC1 gesättigt war, 197 Stunden bei 210°-—-220° behandelt; unter geringer Abspaltung von SiO2 hatte sich das Silicat No. 18 ge- bildet; das abgeschiedene GaCO3 wurde wie früher (1883, p. 571) durch NH4Cl getrennt. Ein reiner Leucit müsste H>Ofrei sein, doch ist es bei dem nicht sehr beträchtlichen H20 - Gehalt nicht ganz unwahrscheinlich, dass ein Leucit, vermengt mit einem H>0 reichen Silicat vorliegt; bei allen früheren Versuchen hat sich ergeben, dass bei Einwirkung von K2003 - Lösung auf Silicate sich leicht secundäre chemische Vorgänge abspielen und der H>0- (Gehalt der gebildeten Producte etwas schwankend ist. Es wurde ferner Eudnophit, der sich gleichfalls sehr langsam mit CaCle- Lösung umsetzt. zuerst durch K2C03-Lösung in Leueit, und dieser dann durch NaCl-Lösung in einen Eudnophit (1883, p. 612) zurück- verwandelt; letzterer zeigte nach 1163stündiger Einwirkung von CaCls - Lösung bei 210° — 220° die Zusammensetzung No. 19, übereinstimmend mit No. 17. No.»12Jf Nobd8sraNeIa8i AT Hs0 8, 2,34 9,00 3105! u. 1586 Mrz AlO; 17102347 23 SA 2BR a0. AINIREEREL SSH — 9,76 RBONUR Mi: = 19.42 — N330 .1#HR. 1,09 = 2,50 100 100 100 Wenn No. 15 wirklich ein gemischter Ca-Na - Analeim ist, so muss er beim Austausch der starken Basen ‘gegen Kali in den normalen Leucit übergehen. No. 15 mit einer Lösung, die 10 pCt. K>sCO3; enthielt und ausserdem mit KÜCl gesättigt war, 662 Stun- den!) bei 200° behandelt, war unter geringer SiO2 - Abspaltung in das Silicat No. 20 umgewandelt; mit grösserer Wahrschein- lichkeit als No. 18 kann dieses als hauptsächlich aus Leueit bestehend gedeutet werden, umsomehr, als eine 4tägige Behand- lung von No. 20 mit NaCl-Lösung bei 100° das Silicat No. 21 giebt. Die Zusammensetzung von No. 21 weicht nur wenig von der des normalen Analcims ab. !) Die Umwandlung erfolgt langsam und war erst nach obiger Zeit beendet. | 641 Der hydratisirte Labrador No. 16 126 Stunden mit K2COs3- Lösung (10 pCt.) bei 200° — 210° behandelt, ergab dagegen statt eines H>0-freien Leueits die recht H>O-reiche Verbindung No. 22; zur Deutung der Zusammensetzung derselben müssen weitere Versuche gemacht werden. Die Umwandlung des Oligoklas-Hy- drats No. 14 in eine entsprechende K-Verbindung gelang bis jetzt nicht ohne gleichzeitige sehr bedeutende SiOs- Abspaltung. N020. No:21..,N0422. H> 0 1,12 39 4,00 SiOa een! 53,63 49,87 03 > 28,92:,.28,439280 CaO 0,24 0,20 0,93 K>0 720,56 — 21,40 Kel ar 02524,18,88 = 100 100 100 Aus den Versuchen ergiebt sich jedenfalls. dass die An- nahme, die obigen Feldspath - Hydrate seinen gemischte UGa-Na- Analeime, keine ganz unwahrscheinliche ist, und dass weitere Versuche in dieser Richtung sich wohl lohnen würden. Wenn wirklich gemischte Ca-Na-Analeime vorliegen, so darf vermuthet werden, dass z. B. verglaster Andesin (CaO AleO3 2 SiOga + Na20 Al203 6 SiO>) und verglaster normaler Analcim, weil bei Behandlung mit demselben Stoff (Hs0O oder K2C6O3; 1887, p. 569) immer gleichconstituirte Verbindungen hervorgehen, demselben chemischen Typus angehören, und sich zu einander verhalten etwa wie Methylamin zu NH3. Aus der gleichen Constitution von geschmolzenem Andesin und Analeim darf wieder ver- muthet werden, dass es einen AÄndesin giebt, der Na statt Ca enthält, triklin krystallisirt, metamer mit Jadeit ist, jedoch geringere Dichte, Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Säuren zeigt, als letzterer. Aus der Annahme eines solchen Na-Plagio- klases (NagO AlsO3 2 Side + Na2O Ale03 6 SiO2) muss auch auf die Möglichkeit eines Na-Anorthits geschlossen werden, der unter den Umständen, wo sich in der Natur Gesteine bilden, unbe- ständig ist, und sich deshalb in Gestalt eines metameren Si- licats im Nephelin und in den Gliedern der Sodalith-Gruppe vor- findet. Es ist nun nicht unwahrscheinlich, dass ein Molekül, welches sehr wenig beständig ist, auch wenig beständige Verbin- dungen liefert, wenn eine grosse Anzahl dieser Moleküle sich mit wenig Molekülen einer anderen, aber für sich beständigen Art verbindet. Es ist somit wenig wahrscheinlich, dass in der Natur sich basische Glieder von reinem Na - Plagioklas vorfinden Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 43 642 werden, dagegen ist Aussicht, dass sich saure antreffen lassen; der für sich beständige Albit, wenn er sich mit wenig Na- Anorthit verbindet, wird beständige Mischlinge liefern. Es wäre somit Aussicht für das Dasein folgender Metamerien von der Form: NageO AleO03 2 SiÖ2 und NageO AleO03 6 SiO2: 1. Feldspath- reihe (Albit, Na- Anorthit); 2. Augitreihe von ersterer durch grössere Dichte, Härte und Widerstandskraft gegen chemische Agentien unterschieden (Jadeit); 3. durch vorsichtiges Glühen entwässerte -Analcime, bei der Behandlung mit KCl-Löung in die entsprechenden Leueite übergehend; 4. die vorigen Silicate (1— 3) verglast; durch KeCO3-Lösung in HsO-reiche Verbindungen über- geführt (1887, p. 588). V. Es wurden noch fernere Versuche mit verglasten Silicaten angestellt. No. 23. Natrolith vom Hohentwiel, 687 Stunden bei 200° bis 230° mit H>O behandelt, zeigte einen HaO-Gehalt von 8,37 pCt., der nach weiterer 150stündiger Behandlung bei 200° — 210° keine Aenderung zeigte; das Wasser reagirte nach der Einwir- kung alkalisch. Unter den unregelmässigen Körnern fanden sich spärliche, sehr schlecht entwickelte Würfel. Durch 150 stündige Behandlung mit KUl-Lösung wurde No. 23 in das K-Silicat No. 24 übergeführt, wobei eine ziemlich starke KHO-Abspaltung stattfand. Diese beiden Verbindungen sind mit den früher (1887, p. 582) dargestellten übereinstimmend. No. 25. Elaeolith von Brevig, 687 Stunden mit H>sO bei 220°— 230° behandelt, wobei unter H20-Aufnahme (6,97 pCt.) sehr bedeutende Alkalimengen abgespalten wurden; nach einer weiteren 150stündigen Behandlung bei 2000—210° betrug der Hs>O-Gehalt 7,28 pCt., und reagirte das einwirkende Wasser stark alkalisch. Bei fortgesetzter Einwirkung würde sich eine Hydro- nephelin-artige Verbindung bilden, wie sie CLARKE (N. Jahrb. für Mineral., 1388, IL p. 192) als Zersetzungsproduet des Sodaliths beobachtete. Geschmolzener Elaeolith hydratisirt sich rasch und nimmt, wie früher (1885, p. 964) dargethan, auch leicht NaCl und Na2eSOı auf, während nicht verglaster Elaeolith sich gegen genannte Agentien widerstandsfähig zeigt. Es ist früher die An- nahme gemacht worden, dass obige Na- Salze die Rolle von Krystallwasser vertreten; darf man eine Stütze für diese An- nahme in der Thatsache sehen. dass ein und derselbe Umstand, die Verglasung des Elaeolith, die Aufnahme von H>s0 und Na- Salz begünstigt? No. 26. Na-Desmin, verglast und dann 1740 Stunden mit 643 H>s0 bei 220° — 230° behandelt; erst nach dieser Zeit war die Hydratation beendet. In einer früheren Arbeit (1885) war festgestellt, dass die Analeimisirung der Zeolithe in alkalisch reagirender Lösung sehr viel rascher erfolet, als in neutraler, es war somit wohl zu erwarten, dass geschmolzene Silicate bei Gegenwart alkalisch reagirender Salze rascher hydratisirt werden. Es wurde verglaster Na-Desmin mit einer Lösung von essig- saurem Natron (30 pCt.) 340 Stunden bei 210°—-220° behandelt, nach welcher Zeit der Wassergehalt des Silicats 9,20 p©t. betrug, und das ursprünglich feine Pulver in runde Körner umgewandelt war; nach einer weiteren 380 Stunden dauernden Behandlung bei 200° betrug der Hs0-Gehalt 9,99 pCt., No. 27. Die Umwand- lung ist somit durch das alkalisch reagirende Natriumacetat sehr beschleunigt worden, doch hat gleichzeitig eine bedeutende SiOs- Abspaltung stattgefunden. Es wurde Oligoklas von Zöblitz (1875, p. 356) verglast und mit einer Natriumacetat - Lösung (30 pCt.) 340 Stunden bei 210° — 220° behandelt; unter Ersatz sämmt- lichen Ca durch Na hatte sich das Silicat No. 28 gebildet; runde Körner. N. 29.2.1024. .N0.29..N0.26..N0.27..N0. 28. Bu ne 88,1 394, 46.97.07, 328,.,9:99, ,,9,15 2102 2..:..48,40 ..49,22 43,89 62,48: 58,41. , 59,97 BDA .24,62..:80,78..47,88. 19;67 ‚19,10 Ba... — 0,92 — — = Br... 21,62. 3,36 — — — BED. ....15,79 - 16 14,08€ 19,36% 11,93 11,78 100 100 100 100 100 100 Leonhardit von Schemnitz, verglast und dann 1019 Stunden bei 220° 230° mit H>sO behandelt, hatte 17,91 pCt. HsO auf- genommen; nach weiteren 150 Stunden betrug der H20 - Gehalt 18,31 pCt., No. 29; hierbei zeigte sich die auffallende Erschei- nung, dass in den ersten 300 Stunden die Hydratation sehr schwach war, dann .aber plötzlich erfolgte, während es sonst ent- weder umgekehrt ist, oder die Hydradation in der ganzen Zeit gleichmässig verläuft. Es wurden gleiche Theile Leonhardit und Leucit zusammen- geschmolzen, und das Glas mit Hs0 1000 Stunden lang bei 210° — 220° behandelt; der Hs0 - Gehalt des Silicats betrug 15,50 pCt. Nach weiterer 150stündiger Behandlung bei 200° bis 210° betrug der Hs0-Gehalt 16,03 pCt., No. 30; auch hier war nach den ersten 300 Stunden die Hydratation sehr schwach, 49* 644 erfolgte dann aber plötzlich. Es wurde ferner Ba-Chabasit No. 31 dargestellt, indem Chabasit (Faröer) erst durch KÜUl-Lösung bei 100° in K-Chabasit übergeführt und letzterer dann mit BaCls- Lösung bei 210° 144 Stunden lang behandelt wurde. Gleiche Gewichtsmengen dieses Ba - Chabasits und natürlichen Analeims wurden zusammengeschmolzen, und das Glas 426 Stunden mit H>30 bei 200° — 210° behandelt; das Silicat hatte 13,10 pCt. H>s0 aufgenommen. Nach einer weiteren 150stündigen Behand- lung bei 200° betrug der Ha0 - Gehalt 13,25 pCt., No. 32. No. 33 giebt die Zusammensetzung eines Seebachits von Rich- mond; zu Glas geschmolzen und dann 680 Stunden bei 220° bis 230° mit HsO behandelt, betrug der Wassergehalt des Si- licats 10,14 pCt. Eine weitere 150stündige Behandlung bei 210° führte keine Aenderung im H2O-Gehalt herbei. Es wurden 2 Theile Analeim und 1 Theil Leucit zusammen- geschmolzen und dann das Glas 948 Stunden bei 210° — 220° mit HsO behandelt; der H20-Gehalt des Silicats betrug 10,61 pCt. Nach weiterer 150stündiger Behandlung bei 200°--210° betrug der H20-Gehalt 9,98 pCt., No. 534. Das Wasser reagirte nach der Einwirkung stark alkalisch. Prehnit (Dumbarton), verglast und dann mit Hs0 542 Stun- den bei 210° -- 220° behandelt. hatte 12,04 pOt. aufgenommen; eine weitere 150stündige Behandlung bei 210° — 220° bewirkte keine Aenderung im Hs0 - Gehalt. Die Zusammensetzung dieses durch COsa leicht zersetzbaren Silicats lässt sich recht gut durch die Formel 2 CaO AlsO3 3 SiOe —+ 3 H>0 ausdrücken. No. 29. No. 30. No. 31. No. 32. No. 33. No. 34. H56:).) . .18&51: 216,05 188 Aa SiO2 .... 49,98 48,49 41,78 48,47 44,57 598,97 A103: 20,52020,81:016, 0, 9 7 DEREN 6 Cao#r 24 10,74 98 — — 5,69 — RO: Lu. 2054518 9,6977. 0/20 - 2,04: 108,13 Na20 — — 6,37% 49656 Bao: — 7 23,89 12,20 — 100 100 100 100 100 100 Abgesehen vom Versuch No. 23. bildeten sich in keinem Fall (von No. 14 an) Krystalle. Aus diesen Versuchen ergiebt sich, dass obige Methode, Silicat-Hydrate darzustellen, eine sehr brauch- bare ist, namentlich dass die Herstellung gemischter Silicate, die gleichzeitig mehrere starke Basen enthalten, gelingt. Zur Deu- tung der Constitution von Silicaten sind aber gemischte Silicate ganz besonders geeignet. Die Geschwindigkeit der Hydratation 645 hängt von der Säuerungsstufe und von der Natur der Basen ab, doch lässt sich nach den wenig: zahlreichen Versuchen keine Regel aufstellen, auch wird bei künftigen Versuchen zu ermitteln sein, ob sich H>0-reichere Hydrate bilden, wenn die Temperatur der Einwirkung eine geringere ist. Zur Entscheidung der Frage, wie sich ein krystallisirtes Silieat, welches gleiche chemische Zusammensetzung mit einem Glase besitzt, gegen H>aO bei hoher Temperatur verhält, wurde Labrador von Helsingfors 2045 Stunden bei 200° — 230° mit H>s0 behandelt; es war trotz der langen Zeit keine Veränderung nachweisbar, und betrug der Hs0-Gehalt des Labrador vor und nach der Behandlung mit Hs0 0,33 ptt. Es wurde Labrador von der Paulsinsel, No. 535, 10 Stunden bei Hellrothgluht geglüht, wobei das gepulverte Mineral noch nicht zusammenbackte, und dann 683 Stunden bei 210° — 220° mit H>20 bekandelt; auch hier hatte, trotz vorhergegangenen Glühens, wodurch ja nach früheren Erfahrungen chemische Um- setzungen beschleunigt werden, keine Hs0-Aufnahme stattgefunden. No. 35 3 VE 0,30 SION are, 5136 AlOs3 27:08 Bar MECHH 8,55 Bee ur; 0,65 NORM, un, 6,13 100 Nach diesen Versuchen ist es verständlich, dass in Gestei- nen, die ausser krystallisirten Mineralen auch Glas enthielten, letzteres spurlos durch reines H>0 umgewandelt werden konnte, während erstere sich recht gut erhalten haben; namentlich muss dieser Vorgang bei alten Gesteinen stattgefunden haben. Auch Contacterscheinungen können so veranlasst werden: ein eruptives Magma durchbreche ein Gestein oder schliesse Stücke desselben ein. so können einzelne Bestandtheile des durchbrochenen Ge- steins verglast werden, während andere unverändert bleiben. Später trete H>20 hinzu, so werden die verglasten Bestandtheile leicht hydratisirt, die nicht geschmolzenen krystallisirten bleiben unverändert. Man hat dann die auffallende Erscheinung, dass die hohe Temperatur des Eruptivgesteins H>0 - reiche Contact- gebilde bewirkt hat, während man doch eher das Umgekehrte erwartet hätte. Vielleicht ist in manchen Fällen auch folgende Erscheinung durch Hydratbildung zu erklären; man beoachtet oft 646 in Gläsern Gasporen, wobei die unmittelbare Wandung der Poren Doppeltbrechung zeigt. Letztere wird einem Druck, den das eingeschlossene Gas ausübte, zugeschrieben. Das findet sicher statt; aber wenn ursprünglich nicht eine Gas-, sondern eine Wasserpore vorlag und das Wasser im Laufe der Zeit vom Glase resorbirt wurde, die unmittelbare Porenwand also jetzt von Hy- draten gebildet wird, so kann Doppeltbrechung eintreten, sei es, dass die gebildeten Hydrate anisotrop sind, sei es in Folge einer Volumvergrösserung und dadurch bewirkten Spannung. Verglaste Silicate hydratisiren sich nicht nur rasch, sondern werden durch alle chemischen Agentien rascher umgewandelt als krystallinische Silicate (1883, 1885 und 1837 nachzusehen), welcher Umstand möglicherweise folgende Erscheinung erklärt. Basische eruptive Gesteine (Melaphyre), die Kalkstein durchsetzen, zeigen bisweilen Contactzonen von Granat, Vesuvian, Augit; oft fehlen aber auch Contactgebilde.e Es war möglich, dass manche eruptive Gang- massen an den Grenzen gegen den kohlensauren Kalk mehr oder weniger glasig erstarrten, im Innern dagegen krystallinisch; diese slasigen Säume konnten nun durch spätere hydrochemische Vor- sänge, wobei auch die erhöhte Temperatur des Ganges wirksam, ja vielleicht nothwendig war, in oben genannte kalkreiche Mine- rale umgewandelt werden, während die krystallinische Mitte des Ganges unverändert blieb. Gänge, die auch an den Grenzen durch und durch krystallin waren, blieben frei von Gontactbildungen. Die bei den Versuchen No. 29 und No. 30 beobachtete Erscheinung, dass das Wasser im ersten Zeitabschnitt eine sehr schwache Einwirkung, dann plötzlich aber eine sehr starke zeigte, konnte auch früher recht oft festgestellt werden bei Versuchen, wo Gläser sich mit alkalisch reagirenden Salzen bei 100° um- ‚setzten. Da diese Erscheinung bis jetzt nur bei Gläsern beob- achtet werden konnte, so liegt es nahe, dieselbe mit dem Amor- phismus, mit einer gewissen Labilität der Moleküle in Beziehung zu bringen; auch in der Natur könnten glasige Silicate eine solche ruckweis erfolgende Hydratation oder Umwandlung zeigen, nachdem sie lange Zeit, scheinbar ohne Wechselwirkung mit Lö- sungen in Berührung waren. Solche plötzlich eintretende Um- wandlungen sind aber auch von starken Volumänderungen begleitet, die Bergschlipfe, Verschiebungen, Einstürze veranlassen können, und es wäre darauf zu achten, ob in Gegenden, wo glasreiche Tuffe vorhanden sind, solche Bewegungserscheinungen oft auftreten. VI. No. 36, Tremolith vom St, Gotthardt. No. 36a. Derselbe zu Glas geschmolzen und dann 150 Stunden mit H>s0 bei 200° — 210° behandelt; das sehr hygro- 647 skopische Pulver hatte beim Trocknen an der Luft COs an- gezogen. No. 37. Wollastonit von Orawitza einen Monat mit MgCls- Lösung bei 100° behandelt; die Formel M&SiO3 2 H>z0 verlangt 26.4 pCt. H2O. No. 38. Wollastonit geschmolzen und einen Monat mit MeCl-Lösung bei 100° behandelt; der im Vergleich zu No. 37 höhere H>0 - Gehalt rührt vielleicht nur von der grossen Hygro- seopicität des Pulvers her, doch bewirkte eine 200 stündige Be- handlung dieses Me-Silicats mit reinem H>0 bei 210° — 220° einen geringen Rückgang des HsO - Gehalts von 30,96 pCt. auf 29,52 pCt.. und als, statt mit reinem H>0, mit einer K2C03- Lösung (15 pCt.) bei derselben Temperatur 170 Stunden lang behandelt wurde, betrug der H20 - Gehalt nunmehr 26,98 ptt., entsprechend der Formel Me SiOs 2H>0. Aus «dem Versuch ergiebt sich die schon oft beobachtete grosse Widerstandsfähigkeit der kieselsauren Magnesia gegen Alkali- Carbonate. No. 36. No. 36a. No. 37. No. 38. Ba ertn. 2,22:021, 307 2674 ,;30,96 8103... ui 587607 45,401 4,42 41,45 BEOGE ulıu0,91 1. 0,60:1-,0,40.15,0,35 DAB 36. 13315,5b):u10;48 — — Med. ..1u24,765 560 28,44 27,26 80: nah br, — 9,48 zer an 100 100 100 100 Die obigen Tastversuche wurden unternommen, um eine experimentelle Untersuchung über die Beziehung der Hornblende zum Augit einzuleiten, wegen anderweitiger Arbeiten wurde jedoch der Gegenstand fallen gelassen. Der Plan war dabei folgender: Hornblende zu schmelzen und als Aueit erstarren zu lassen, und dann die beiden procen- tisch gleich zusammengesetzten Silicate der Einwirkung derselben Stoffe unter denselben Umständen auszusetzen. Uebereinstimmung in der procentischen Zusammensetzung ist nothwendig. weil dann nur die Constitutions-Unterschiede von Hornblende und Augit in Betracht kommen, und nicht ausserdem die Affinität verschiedener Basen sich geltend macht. Man darf also zu solchen Versuchen nicht Hornblende verwenden, die beim Schmelzen Verluste erleidet (H>0, F); auch ist darauf zu achten, dass die Oxydationsstufen des Eisens unverändert bleiben. Ferner lag in der Absicht, die Beziehung zwischen Olivin und Hornblende (Augit) durch Ver- suche zu ermitteln, z. B. die Frage zu lösen, ob reiner Mg- 648 Olivin durch Behandeln mit Alkalisilicat-Lösung in dasselbe Silicat Mg SiOg 2 H20, No. 37, welches aus dem Wollastonit dargestellt wurde, sich überführen lässt. Es mag hier noch folgende Bemerkung über die Augit- (Hornblende) Constitution gestattet sein. Ueber die Rolle des Eisenoxyds in diesen Mineralen sind die Ansichten sehr getheilt; bald soll es als Oxyd, bald als basisches Silicat RO Fe203 SiO>, bald als 4basisches Silicat 3 RO, Fee03 3 SiO2 vorhanden sein, was alles möglich ist. Es könnte unter Umständen aber auch die Verbindung FeO FeO> vorhanden sein, die mit Eisenoxyd bloss metamer, als eine salzartige Verbindung wie FeO SiO2 zu deuten wäre; für sich unbeständig könnte sie, mit gleichconstituirten Silicaten vereint, beständig sein.. Die Annahme ist natürlich eine rein hypothetische, so lange ein Oxyd FeO> mit den Eigen- schaften einer Säure nicht bekannt ist, aber als Fingerzeig für die Möglichkeit darf der, wenigstens schematisch gleich zusam- mengesetzte Pyrit angeführt werden. Auch auf das MnOs, wel- ches als Manganhyperoxyd-Hydrat (MnOs H>0?) die Eigenschaften einer schwachen Säure zeigt, darf vielleicht hingewiesen werden. VI. Mit dem Titanit von Schwarzenstein, No. 39, wurden folgende Versuche angestellt: 174 Stunden bei 200° — 210° mit einer Mg SO, - Lösung behandelt, hatte er CaO gegen M&0 und H>0 ausgetauscht. Die Analyse No. 40 bezieht sich auf ein Gemenge von unverändertem Titanit und dem Umwandlungs- product. Berechnet man zu der CaO-Menge (9,25 pCt.) die dem Titanit entsprechenden Mengen SiOs. TiO2, H>0, bringt sie in Abzug und berechnet den Rest auf 100, so erhält man die unter No. 40a angegebenen Zahlen für die Zusammensetzung des Umwandlungsproducts. Der bei der Umwandlung abgeschiedene Gyps wurde durch NaÜl-Lösung ausgezogen. No. 39... No. -402.N0. 4025 Horst. «ob 059 6,17 10,15 TiO3 !) rss 40, db, Te Sidi si 092, Ha A er Cadıalkul 26 19 9,25 — Med. 9 — 10,21 15,78 100 100° 100 Wurde Titanit 174 Stunden bei 210° mit Na2C0O3 -Lösung (20 pCt.) behandelt, so erfolgte so gut wie gar keine Verände- !), Eisenoxydhaltig. '@ ca 1 a DE ZZ ; 649 rung, desgleicheu als statt Na2COz - Lösung eine solche von NasSiO3 einwirkte. Der Titanit ist somit gegen Alkali-Silicat- und -Carbonat-Lösung recht widerstandsfähig. Zu weiteren Versuchen fehlte es an reinem, namentlich an eisenarmem Material. VIH. Die Versuche über die Hydratation der Gläser ver- anlassten die Frage, ob Silicate, die nach der heutigen Annahme zum Theil basisches Wasser enthalten, dieses wieder aufnehmen, wenn sie vorher durch Glühen entwässert sind. Kaolin von Carlsbad mit 13,97 pCt. H30 wurde durch schwaches Glühen entwässert und dann 518 Stunden mit reinem H20 bei 210°-—-220° behandelt; es war alles HsO (14,00 pCt.) wieder aufgenommen Bei 100° erfolgt die Wiederhydratation sehr viel langsamer; nach 2monatlicher Einwirkung von H>0 enthielt der vorher entwässerte Kaolin nur 3.43 pCt. H>0. Der Serpentin von Hoponsuo (Finland), No. 41, wurde bei schwacher Rothgluht entwässert und dann 174 Stunden bei 200° bis 210° mit Hs0 behandelt. Es waren 18,80 pCt Hs0 vom Silicat aufgenommen, was der Zusammensetzung eines Vorhau- serits (Hydrophit): 2 SiO2, 3 MgO, 3 H20 entspricht. Beim Ste- hen über Schwefelsäure verlor die Verbindung 6,64 pCt. H20, die jedoch beim Befeuchten mit H>20 wieder aufgenommen wurden. Die Wiederhydratation des schwach geglühten Serpentins erfolgt auch bei 100°, jedoch langsamer; nach 1 monatlicher Behandlung mit H>0 hatte der Serpentin 14,45 pÜt. aufgenommen. Es wurde ferner Pechstein von Meissen (1377, p. 508) mit 7,59 pCt. HsO durch schwaches Rothglühen entwässert, und dann 150 Stunden bei 200° — 210° mit HsO0 behandelt. Auch hier erfolete die Wiederhydratation, und es betrug der H»0 - Gehalt 6,02 pCt.; bei längerer Dauer wäre vielleicht alles H>30 auf- genommen. No. 41. EsOseulbessru 15505 S0sllusrah „1943,54 Fe>0; | Al205 } nn Me&i: SA 100 Man darf obige Versuche wohl dahin verallgemeinern, dass die Wiederhydratation bei jeder Temperatur erfolgt, nur um so langsamer, je niedriger die Temperatur ist. Jedenfalls ist die ‘) Beim Stehen über Schwefelsäure entweichen 1,6 pCt. HO. 650 häufig gemachte Annahme, dass wohl durch Hitze ausgetriebenes Krystallwasser, nicht aber basisches Wasser wieder aufgenommen wird, nicht statthaft. Ferner ergiebt sich, dass wenn Sediment- gesteine, die Silicate mit basischem H>0 enthalten. von Eruptiv- gängen durchsetzt werden, die Annahme durchaus nicht nöthig ist, dass erstere in der Nähe des Contacts wasserärmer sein müssen. Wohl wurde zuerst durch die Hitze des Eruptivgesteins Wasser aus den Sediment-Silicaten ausgetrieben, aber es konnte später wieder aufgenommen werden, und man hat nicht nöthig, einen hohen Druck anzunehmen, der das Entweichen des Wassers verhindert haben soll. Ja es konnten sich, wie der Versuch mit dem Serpentin lehrt, bei der Wiederhydratation sogar Hs>0- reichere Silicate bilden als vorher. Findet man ein heutiges Serpentinlager von Eruptivgängen durchsetzt, so tritt die Frage heran: war der Serpertin schon gebildet als die Eruption statt- fand, oder ist das Urmaterial des Serpentins, etwa Olivin, von der Eruption betroffen worden? Ergiebt sich, dass der Serpentin in unmittelbarer Nähe des Ganges wasserärmer ist als in weiterer Entfernung, so hat erstere Annahme einige Wahrscheinlichkeit, es konnte das aus dem Serpentin ausgetriebene H>O noch nicht vollkommen ersetzt worden sein. Aber auch wenn umgekehrt in der unmittelbaren Nähe des Ganges der H>O - Gehalt des Ser- pentins höher ist als in weiterer Entfernung, hat erstere Annahme einige Wahrscheinlichkeit!: das Entwässern nach Glühhitze könnte bewirkt haben, dass sich bei der Wiederhydratation ein wasser- reicherer Serpentin bildete. IX. Im Folgenden ist eine Reihe von Tastversuchen mit- getheilt, die als Wegweiser bei künftigen Untersuchungen über denselben Gegenstand. dienen können. Feldspäthe werden sehr oft in Epidot umgewandelt; es fragte sich, ob auch Epidot bei der Behandlung mit Alkali- carbonat-Lösung dieselben Umwandlungsproducte (Kalinephelin und Cancrinit) giebt, wie sie unter denselben Umständen aus Anorthit und den Mineralen der Sodalith-Gruppe erhalten werden. In allen letztgenannten Silicaten, sowie im Epidot ist das Molekül- Verhältniss von SiO2 : ReO2 wie 2:1. Um nicht die Verhältnisse verwickelt zu machen, wurden die Versuche an einem eisenarmen Zoisit!) (Saualpe). No. 42, angestellt und nicht an eisenreichem Epidot. Zoisit wird durch K>C03; - Lösung recht langsam umgewandelt; eine 708stündige Behandlung bei 200° -—-210° mit einer KsCO3-Lösung von 15 pCt. !) Leider nicht ganz rein. 651 hatte das Product No. 45 ergeben, welches noch viel unverän- derten Zoisit enthält, wie aus dem hohen CaO-Gehalt ersichtlich; die Farbe des umgewandelten Products war braun-roth, während der Zoisit grau gefärbt ist. Wahrscheinlich hat eine Abspaltung eines Fe-Silicats (oder von Fes03?) vom Al-Silicat stattgefunden, doch langte das Material nicht aus, um in dieser Richtung Un- tersuchungen anzustellen. Der abgeschiedene CaCO; wurde wie früher durch NHaUl getrennt. Aus dem geringen H>0-Gehalt darf geschlossen werden, dass sich wesentlich K - Nephelin gebildet hat, auch fanden sich sehr spärliche hexagonale Krystalle (P, OP) unter dem überwiegend -feinpulverigen Product vor. Na2C03-Lösung wandelt den Zeisit rascher in einen Cancrinit um, wobei gleichfalls das Umwandlungsproduct braun-roth gefärbt ist. Es wurde Zoisit 450 Stunden mit Na2003-Lösung (15 pCt.) bei 200° — 210° behandelt, die Behandlung jedoch von 100 zu 100 Stunden unterbrochen, um das zusammengebackene Product von neuem zu pulvern. In den letzten 100 Stunden hatte kaum mehr ein Zusammenbacken stattgefunden und löste sich das Pul- ver leicht in HCl auf, ein Zeichen, dass die Umsetzung vollendet war. Der abgeschiedene CaCO3 wurde durch NH4Cl-Lösung ge- trennt, die hierbei gebildeten NH3-Silicate wurden durch Digestion mit K2003-Lösung auf dem Dampfbade in K-Silicate umgewandelt (1837, p. 579) und dann mit Na2CO;-Lösung 150 Stunden bei 190° — 200° erhitzt. Die Zusammensetzung des meist in sehr feinen Säulen krystallisirten Cancrinits giebt die Analyse No. 44. Die 4,04 pCt. CaO gehören nicht etwa einem unzersetzten Zoisit an, da sich das Ganze leicht in verdünnter HCl - Säure auflöst, sondern einem Natron - Kalk - Cancrinit!). Nach einem früheren Versuch (18387, p. 598) wird Natron-Kalk-Cancrinit durch Na2CO3- Lösung äusserst langsam umgewandelt. Vielleicht lässt sich durch geeignete Behandlung aus dem Zoisit ein noch kalkreicherer Canerimit darstellen. (Siehe die Analysen auf p. 652.) Unter den zahlreichen Umwandlungsproducten des Andalusits steht der Glimmer oben an; es muss bei diesem Vorgang Alkali und auch wohl SiO2 aufgenommen werden, oder wenn keine SiOs- !) Der Kalk ist auch nicht als CaCO; mechanisch beigemengt, was aus folgendem Versuch ersichtlich. Kalte, sehr verdünnte HCl-Säure, die jedoch noch aus feingepulvertem Caleit stürmisch COz entwickelt, bewirkt eine äusserst schwache CO; - Entwicklung aus dem Umwand- lungsproduct des Zoisits; bei Zusatz stärkerer Säure erfolet unter Lösung des Silicats starke CO; - Entwicklung. No. 42... No. 43.7 N0.144. H>0 . 2,09 0,66 6.05 DiQei nei. ae SB 38,43 34,41 AlsO34) ee 53,63 30,33 Cr HE ebd 5437 4,04 Ki -— 21,56 4,31?) N»0) na —- — 20,86 100 100 100 Aufnahme stattfindet, so muss AbOs austreten, damit das für Glimmer bezeichnende Molekül - Verhältniss von AlbOs3 zu SiOs wie 1:2 erreicht wird. Es wurde zunächst Andalusit von Lisenz. der sehr stark mit Glimmer. Quarz und einem weichen, durch Säure zerlegbaren Zersetzungsproduct des Andalusits vermengt war, im feingepulverten Zustande 12 Stunden mit HF und H>»S0«4 behandelt; von 15 Gramm in Arbeit genommenen Andalusit blie- ben nur 6 Gramm nach, die bei weiterer Einwirkung des Säure- gemisches kaum mehr angegriffen wurden. Der so gereinigte, z. Th. rosa gefärbte Andalusit wurde durch schmelzendes Na2CO3 aufgeschlossen und giebt No. 45 dessen Zusammensetzung an. Es wurde nun No. 45 mit einer Lösung von Naa SiOz (15 pCt.) 195 Stunden bei 210° — 230° erhitzt; der grösste Theil des Andalusits hatte sich unter Aufnahme von H>0, SiO>2 und Na20 in eine zeolithische, durch HCl leicht zerlegbare Verbindung (viel- leicht Analeim) umgewandelt, nur 18.07 Po waren noch unver- ändert geblieben. No. 46 giebt die Zusammensetzung des zeolithischen Antheils nach Abzug des unveränderten Restes. Es wurde No. 45 mit einer Lösung von Ks SiÖ:s (15 pCt.) 195 Stunden bei 210° — 230° erhitzt, wobei sich unter Auf- nahme von Kali, SiOe2 und etwas H>2O0 die durch HCl leicht zerlegbare Verbindung No. 47 bildete. Der unveränderte Rest von Andalusit war in diesem Falle etwas grösser als beim vo- rigen Versuch, nämlich 32 pCt. No. 45. No. 46. De 27 0... 0007 S102 0, 35,06 52,0 Are Ab0,. 03.00 "Oaıa Boen Re —_.. Nasld 7 —— 14, a2 —— !) Darin 2,57 pCt. Fe2Os. ?) CO». 655 Die Umwandlung von Andalusit in ein Thonerde-Alkali-Silicat kann auch nach folgender Gleichung erfolgen: 2 AbOs3 SiOs -- Na2C0;3 — Na20 A035 2 Side + Al203 + 003 Es wurde Andalusit mit Alkalicarbonat - Lösung bei 200 ° bis 220° 300 Stunden erhitzt; zur Absorbtion der frei werden- den Kohlensäure war in den Digestor ein Platingefäss mit etwas KHO-Lauge eingesetzt. No. 48. Mit K2CO;-Lösung (40 pCt.). No. 49. Mit Na2CO3 10 H>sO im Krystallwasser geschmolzen. Der Vorgang verläuft nicht ganz glatt; wie erwartet, hat sich vorherrschend ein durch HCl leicht zerlegbares zeolithisches Si- licat (in No. 49 auch Cancrinit) gebildet, daneben ein durch HCl langsam lösbares Hydrat der Thonerde, wahrscheinlich Diaspor (MiTscHERLICH, Journ. f. prakt. Chem., 1861. 83, p. 419). Ausser- dem hat sich in No. 48 etwas von der in HCl leicht löslichen, bekannten Verbindung von Thonerdehydrat mit K2COz3 gebildet. Die Analyse der Umwandlungsproducte wurde in folgender Weise ausgeführt. Zuerst mit HCl behandelt, die abgeschiedene Kiesel- säure durch verdünnte NaHO - Lauge gelöst, der vorher geglühte Rest — unzersetzter Andalusit — AleOs gewogen und dann mit HF und H>sS0: behandelt, wobei ausser AleO03 auch etwas An- dalusit in Lösung geht; die gelöste Thonerde (7,67 u. 17,43 pCt.) sowie der Andalusit-Rest (41.75 u. 30,42 pCt.) wurden gewogen. No. 48. No. 49. Ball 06,45 6,54 Email... 192.45 1) 16475 20158604024 14,35 I; ZA! E50.32:35..12;63 | 10,633) Als03 TR ‚671 2) 17.3 | 2) SiOa Son rad j 18,56 R°) en 80,42 97,42 97,23 Die in beiden Producten enthaltene geringe Menge CO2 konnte wegen Mangel an Material nicht bestimmt werden. Diaspor ist als Begleiter von Cyanit beobachtet worden (G. vom Rarn, Zeitschrift f. Krystall., 5. p. 259): wenn ersterer keine ursprüng- !) Durch HCl zersetzt. ?) In HF löslich. ®) R = Andalusit- Rest. =) N20. 654 liche Bildung ist, so kann er bei der Umwandlung von Cyanit in Glimmer entstanden sein nach folgender Vorgangsweise: 6 AlO3 SiO2 + K2C0;: + 5 H20 —= 6 SiOz 3 Al»03 KeO 2 H>0 —+ 602 + 3 Al203 Hs0. Bei der Umwandlung von Andalusit oder Cyanit in Glimmer nach obiger Gleichung nimmt der gebildete Glimmer ein etwas kleineres Volum ein als die Ursprungsminerale; werden dagegen letztere ohne AlO3-Austritt, unter Aufnahme von SiO2, K20, H>0 in Glimmer umgewandelt, so ist die Volumvergrösserung eine sehr bedeutende, wobei schwerlich die äussere Gestalt der Pseudomor- phose erhalten bliebe !). Es wurde Cyanit (von Franklin, N. Amerika, durch 12stün- diges Behandeln mit HF und H>S0Oı vom Glimmer und Quarz befreit) mit NasSiOz3 - Lösung (15 pCt.) bei 200° — 210° 174 Stunden behandelt, wobei sich unter Aufnahme von SiOs, Na20 und Hz0 die durch HCl leicht zerlegbare Verbindung No. 50 (wahrscheinlich Analeim) gebildet hatte; 36.42 pCt. des Cyanits waren noch unverändert zurückgeblieben. Topas (Schneckenstein), derselben Behandlung unterworfen wie der Cyanit, ergab dasselbe Product, No. 51, doch erfolgte die Umwandlung rascher; nur 22 pCt. des Topas waren unver- ändert zurückgeblieben. No.. 30.7. Ne Hm 7,94 8,21 SIOb nr. a3 52,86 AO 2rgT 23,09 N20, 202 Blase 14,02 98,01 98,18 Es ergiebt sich, dass die gegen die stärksten Säuren wider- standsfähigen Minerale: Andalusit, Cyanit und Topas durch kohlen- und kieselsaure Alkali-Lösung rasch verändert werden; bei der Bildung dieser Minerale durften daher genannte Alkalisalze nicht in grösserer Menge zugegen sein. Durch zahlreiche Versuche ist festgestellt, dass die Verbin- dung der 4basischen Kieselsäure: RO Als03 2 SiO2 eine grosse Neigung besitzt, mit dem Oxyd, Sulphid und den Salzen von R sich zu verbinden; auch die wahrscheinlich 4basischen Silicate im Humit, Helvin und Ardennit weisen dieselbe Neigung auf. Es !, Beim Zusammenstellen der Arbeit finde ich, dass schon TSCHER- MAK (N, Jahrb. f. Min. ete., 1869, p. 482), unter Berücksichtigung der Eigengewichte von Glimmer und Cyanit, sich für die Umbildung nach ersterer Gleichung ausgesprochen. 655 liegt nun nahe, anzunehmen, dass auch die 4basisch kieselsaure Thonerde sich gern mit AleO3 oder Salzen von Al verbindet; der Topas wäre vielleicht eine Verbindung von 3 SiOsa 2 AleOs mit AO; und AlsF«, wobei die beiden letzteren additiven Glieder in ihrem Mengenverhältniss wechseln; 3 SiO2 2 AO: nur mit Als0; verbunden, wäre Andalusit. Topas stände zu 3 SiO2 2 AleOs3 in demselben Verhältniss wie Humit zu Olivin. Es würde sich loh- nen, Versuche in dieser Richtung anzustellen, z. B. 5 SiO2 2 Al2Os3 mit Ale Clg bei Glühhitze su behandeln; vielleicht verbinden sich diese beiden Stoffe mit einander zu einem Ol-haltigen Topas, ähnlich wie NaCl sich unter diesen Umständen mit Na2O AlO3 2 SiO2 zu Sodalith vereinigt. Bei sehr hoher Temperatur würde der Cl- haltige Topas zerfallen, wie der F-haltige ') oder wie der Sodalith. Da bei allen Versuchen von No. 45 an kein Glimmer, son- dern eim zeolithisches Silicat (Na(K):Al—= 1:1) sich bildete, so war zu erwarten. dass auch der Glimmer durch Alkali - Auf- nahme in eine zeolithische Verbindung übergeht, und es wurden deshalb folgende Versuche mit dem Paragonit aus dem Zillerthal No. 52 angestellt. Leider war das Mineral sehr unrein, nament- Kaliglimmer - haltig, aber auch Staurolith- und Cvyanit - Krystalle waren eingesprengt. Es wurde der Paragonit mit einer K2CO3-Lösung (30 pCt.) 174 Stunden bei 200°—-210° erhitzt, wobei, unter COs-Abspal- tung, der Paragonit zum grösseren Theile in das durch HCl leicht zerlesbare Kali - Silicat No. 53 verwandelt war; 38 pCt. waren unverändert geblieben. Das Umwandlungsproduet dürfte wesentlich. K-Nephelin sein. Es wurde ferner Paragonit mit NageCO3 10 H20, welches vorsichtig im Krystallwasser geschmolzen war, 174 Stunden bei 200° — 210° behandelt; unter COs-Entwicklung war der Para- gonit bis auf 37,10 pCt.. die unverändert blieben, in den Can- erinit No. 54 umgewandelt. Bei beiden Versuchen wurde, zur Absorption der freiwerdenden CO, in den Digestor ein kleines Platingefäss mit etwas KHO-Lauge eingesetzt. (Siehe die Analysen auf p. 656.) Wegen der Unreinheit des Paragonits wurde von weiteren Versuchen?) abgesehen: es ergiebt sich jedenfalls, dass auch der Na - Glimmer unschwer durch Alkali - Aufnahme in ein Mineral ') Dass das F als SiFs entweicht, spricht nicht gegen die An- nahme, dass das F als Al»F& vorhanden ist; die Affinitätsverhältnisse ändern sich mit der Temperatur, "und ausserdem kommt die Leicht- flüchtigkeit von SiF« in Betracht. °) In keinem Versuch von No. 46 an wurden Krystalle erhalten, No. 52. No 55m oO mn Syn, 0,33 6,82 Si02.. ..., 40,17 , AO DU SEE AlbOs ".... . 40.2972 30,02 2 KON a, 22 3,00 — Nas. 2.2.9508 — 17,20 Nass er: — —- 1,57 100 98,28:4,1498,06 übergeht, in dem das Verhältniss von R: Al wie 1:1 ist. Paragonit- lager konnten sich nicht bilden, wenn überschüssige Alkali-Silicat- oder -Carbonat - Lösungen zugegen waren. Vielleicht sind sie durch Einwirkung von Na2CO3 -Lösung auf überschüssigen Kaolin bei hoher Temperatur entstanden, wobei die freiwerdende (Os nicht entwich, sondern mit der SiO2 des Kaolins den Kampf um das Alkali aufnahm; es bildete sich unter diesen Umständen nicht ein Feldspath-artiges Mineral (R:Al= 1:1), sondern ein Alkali- ärmerer Glimmer. Schon BiıscHor hat hervorgehoben, dass die grosse Widerstandsfähigkeit des Glimmers gegen CO2 wohl davon herzuleiten ist, dass der Glimmer sich bei Gegenwart von COs gebildet hat. 657 2. Ueber die Fauna der Schichten mit Durga im Departement der Sarthe. Von Herrn GEORG BOEHM in Freiburg i. Breisgau. Hierzu Tafel XXVIL Im Bande XXXIX dieser Zeitschrift, Jahrg. 1887, p. 204 ft. berichtete ich, dass im Departement de la Sarthe eine Durgen- und Megalodonten-Fauna, ähnlich der. betreffenden Fauna in den grauen Kalken von Venetien, entwickelt sei. Mehr als ähnlich konnte ich zur Zeit nicht sagen, da das genaue Studium der gesammelten Fossilien noch fehlte. Immerhin wies ich schon damals darauf hin, dass die Gattungen Megalodon und Durga — welche aus Frankreich überhaupt noch nicht bekannt waren — in den bezüglichen Kalken des Departement de la Sarthe in Formen auftreten, die denen der grauen Kalke Venetiens zum mindesten sehr nahe stehen. Ich wies ferner darauf hin, dass Lithiotis und Peirna hier wie dort massenhaft zu finden sind und dass die Vorkommnisse sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Von meiner Reise zurückgekehrt, versuchte ich zuerst, weiteres Material, vielleicht Ammonordea, aus jenen Kalken des Departement de la Sarthe zu erlangen. In’s Besondere hoffte ich dies bezüglich auf die grosse Sammlung des Herrn GUERANGER in le Mans. Meine Hoffnungen waren vergeblich. Herr GuE- RANGER speciell theilte. mir mit, dass er nichts aus jenen Kalken besitze. So bin ich denn ganz auf das Material angewiesen, welches ich zum kleinsten Theile in der &cole des mines in Paris vorgefunden, zum grössten Theile unter Beihülfe des Herrm CHELOT an Ort und Stelle selbst gesammelt habe. Dasselbe findet sich jetzt vereinigt in der ecole des mines zu Paris, und besteht ausschliesslich aus Pflanzenresten, Pelecypoden und Gastro- poden. Allein diese beweisen vollauf, dass eine Reihe von Durgen und Megalodonten, welche bisher nur aus den grauen Kalken:der Südalpen bekannt waren, sich im Departement de la Sarthe, also im typischen Jura Mittel- europas wiederfinden. | Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 43 658 Folgende Arten aus dem Departement de la Sarthe mögen hier genannt sein: 1. Lithrotis problematica GÜMBEL. 2. Perna Taramelhi Ben. 3. Opisoma (?) sarthacensis n. Sp. A, ‚Megalodon pumilus Gümger (Taf. XXVII, Fig. 5-7). nd N protractus BeHm (Tat. XXVIT. Fig. 8). 6. Duskän: Neeolisi, Barum. 1. — erassa Bemm (Taf. XXVI, "Be 1 u. 2). 8. :Scurriopsis?. sp. (Taf. XXVIL, Fig. 3 u. 4). 9. Natica sp. | 10. COhemnitzia sp. ‚Im Nachfolgenden einige Bemerkungen über die. oben ge- nannten Arten. 1. Lithiotis problematica GÜMBEL. Schöne Stücke, vor Allem von der Mühle von Jupilles. Die- selben sehen . dem venetianischen Vorkommen. zum Verwechseln ähnlich.: Die weiss -gebänderten .„ Zithrotes - Kalke* des. Departe- ment de la Sarthe gleichen im petrographischen Ausselien .durch- aus den. entsprechenden Gesteinen der, Provinzen. V eroma und Vicenza. Lithrotis problematica fand sich in 4 ne an der Mühle von Jupilles. 2 Stücke stammen wahrscheinlich von .Vallas. 2. Perna. Taramellii! Beum. 1884. Perna Taramellii BOEHM. Diese Zeitsehr., Bd. XXXVLp. 766, ER > Die vorliegenden Stücke sind in keiner Weise von dem vene- tianischen Vorkommen zu unterscheiden. Die Bandgruben sind meist gut erhalten und stehen ziemlich dieht. Gewöhnlich liegen nur Wirbelspitzen vor, doch finden sich auch: vollkommene Exem- plare von zum Theil beträchtlicher Grösse. Zum Beispiel ist eines derselben 14 cm lang. Die bekannten weissen Bänder in den grauen Kalken werden hier, wie in Venetien, vielfach von Pernen- Durchschnitten gebildet, deren Schalen in krystallmischen Kalk- spath umgewandelt sind. Wie am ‚angeführten Orte bemerkt worden ist, kommen in den grauen Kalken Venetiens zweifellos mehrere verschiedene Pernen vor. ' Dasselbe gilt auch für die grauen Kalke des De- partement de la Sarthe. Ich fasse die verschiedenen Arten vor- läufig unter obigem Namen zusammen, und dies um so eher, als 659 die Gattung Perna stratigraphisch wenig verwendbar ist. Mit Gervilia Buchi Zıeno und Mytilus mirabilis Lersıus sp. ist Perna Taramelli! bei einigermaassen günstiger Erhaltung nicht zu verwechseln. Erstere Art ist, abgesehen von allem anderen, auftallend ungleichklappig. Mytilus mirabilis hat keine Band- eruben und unterscheidet sich von unserer Art meist auch durch seine gewölbten Seitenflächen. Perna Taramellii fand sich überall in den grauen Kalken des Departement de la Sarthe. In zahllosen Exemplaren bei Vallas. : Vergl. diese Zeitschrift, Bd. XXXIX, p. 210. 3. Opisoma (2) sarthacensis n. sp. Figur 1. Figur 2. Vorder- Ansicht. Seiten - Ansicht der rechten Klappe. Der Holzschneider hat den Ton der Vorderfläche durch Striche von oben nach unten dargestellt, durch welche die eigentliche Skulptur im Schnitt verloren gegangen ist. Ueber letztere vergl. den Text. Die vorliegende Species ist viel höher, als lang — 68 mm zu: 530 mm —- verhältnissmässig dick — 40 mm — mit wenig gewölbten Seitenflächen. Sie ist gleichklappig, ganz ungleichsei- tig, mit nach innen gekrümmten Wirbeln. Der Vorderrand springt nur wenig über die Wirbel hervor. Vom Wirbel erstreckt sich 43 * 660 ein sehr kräftiger, eigenthümlich geschwungener Kiel zuerst wenig nach rückwärts und dann steil nach abwärts. Der Kiel trennt eine‘ hintere Abdachung von dem übrigen Theile der Schale. Diese hintere Abdachung ist nicht erhalten. Die Art besitzt auch eine vordere Abdachung, welche von den Seitenflächen eben- falls durch einen kräftigen, eigenthümlich geschwungenen Kiel getrennt ist. Die Flächen der vorderen Abdachung sind im oberen Theile nur wenig, im unteren Theile stärker nach innen geneigt. Vergl. Holzschnitt Fig. 1. Skulptur ist nur auf der vorderen Abdachung erhalten. Man beobachtet hier sehr. dichte und feine, dem Schalenrande mehr oder weniger parallele Streifen. Das Schloss ist nicht erhalten. Vergleiche und Bemerkungen. Die Species unterscheidet sich von allen mir bekannten Opisomen — vergl. diese Zeitschr., Bd. XXXVI, 1884, p. 768 ff. — sofort durch -ihre äussere Form. Da das Schloss unbekannt, so ist die generische Be- stimmung zweifelhaft. Opisoma (?) sarthacensis fand sich in einem Exemplare in den grauen Kalken der Sarthe bei Jupilles. 4. Megalodon pumilus GÜMBEL. 3 Taf. XXVIL, Fig. 5 — 7. 1880. Megalodus pumilus R. HOERNES. Materialien zu einer Mono- graphie der Gattung Megalodus ete. Denkschr d. math.- naturw. Cl. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch., Wien, Bd. XL, p. 107, t. I, £. 10 — 12. (Vergl. die Angaben in diesem Werke.) Megalodon pumelus, von GümseEL als Varietät des Megalodon friqweter beschrieben, wurde zuerst von BENECkE (Ueber Trias und Jura: in den Südalpen, p. 165) als selbstständige Art auf- gefasst. Im Departement de la Sarthe fanden sich mehr als 20 Exemplare. Die äussere Form ist an wenigen Stücken gut er- halten, meist liegen nur die Wirbeltheile mit dem Schlosse vor. Bezüglich des letzteren kann ich auf die oben genannte Abhand- lung von R. HoErrnes verweisen. In dieser Abhandlung ist t. 1, f. 11b das Schloss der rechten Klappe dargestellt. Man beob- achtet „zwei kräftige Schlosszähne, welche eine tiefe Zahngrube umrahmen“. Dieselben beiden, kräftigen Schlosszähne, deren vorderer am Originale zerbrochen ist, zeigt Fig. 6, Taf. XXVII, der vorliegenden Abhandlung. Trotzdem weicht unsere Abbildung von der bei R. Hoernes, t. 1, f. 11b. wesentlich ab. Bei Horr- nes beobachtet man hinter dem hinteren Schlosszahne die Ein- senkung des Schlossfeldes; hinter dieser erhebt sich, durch eine scharfe Kante vom Schlossfelde getrennt, die Fläche der Area. 661 Bei unserer Abbildung, Taf. XXVII, Fig. 6 beobachtet man hinter dem hinteren Schlosszahne ebenfalls die Einsenkung des Schloss- feldes. Hinter dieser aber erhebt sich eine schmale, gebogene Leiste, und hinter dieser erstreckt sich eine tiefe Furche vom Wirbel nach rückwärts und abwärts. Letztere Furche ist aber nur durch Verwitterung entstanden. Unter derselben — vergl. den gestreiften Schalentheil unter der Furche, Fig. 6 — und in derselben beobachtet man noch Reste der ursprünglichen Schalensubstanz. Denkt man sich die Furche durch diese Schalen- substanz ausgefüllt, so verchwindet sowohl die Furche, als auch die schmale, gebogene Leiste. Man erhält alsdann die breite Fläche der Area, genau wie sie bei Horrnes dargestellt ist. Auch die Furche zwischen der Fläche der Area und dem hin- teren,. leistenförmigen Wulste, Taf. XXVIH, Fig. 7, ist durch Verwitterung tiefer geworden, als sie ursprünglich war. Wie bei dem Originale, Fig. 6, ist dies auch hier unzweifelhaft. fest- zustellen. Verwitterungserscheinungen spielen bei den vorliegenden Fos- silien überhaupt eine grosse Rolle. Wir werden bei Durga Ne- colıst und Durga erassa darauf zurückkommen. Megalodon pumalus findet sich überall in den grauen Kal- ken des Departement de la Sarthe; zahlreich und sehr schön er- halten bei der Mühle von Jupilles, ferner bei Longue Meziere, bei Moulin mort, vor Eegreffin und auch vor Vallas. Es liegen mir 12 rechte, S linke Klappen und 3 ganze Schalen vor. Wie bemerkt, besitzen die einzelnen Klappen meist noch die Schlösser. 5. Megalodon protractus Baum. Taf. XXVIIL, Fig. 8. 1884. Megalodon protractus BOEHM. Diese Zeitschrift, Bd. XXXVI, purrslulda, nn. Die Art entspricht in ihrer äusseren Form durchaus dem Vorkommen aus der Valle del Paradiso in der Provinz Verona. Megalodon protractus fand sich in einem Exemplare, linke Klappe ohne Schloss, bei le Petit-Oisseau. An dem Stücke selbst finden sich schlecht erhaltene Pflanzenreste. Genus: Durga BoEnnm. 1886. Durga BOEHM. Diese Zeitschrift, Bd. XXXVII, p. 728. . (Vergl. die Angaben in dieser Abhandlung.) Durga ist, wie ich hier absichtlich wiederhole, als selbstständige Gattung aufzufassen und erinnert im Zahnbau vor 662 Allem an Pachyerisma. Durga und Pachyerisma werden meist zu den Megalodontiden gestellt. Ob diese Familie der Megalo- dontiden in ihrer heutigen Fassung. beizubehalten ist, darf wohl noch bezweifelt werden. ' Ich stelle nach wie vor jene beiden Gattungen ihrem Zahnbau nach in die Nähe der ‚Cardiiden )). Im Bulletin de la societ@ geologique de France, Serie 3, Bd. XV, p. 411 stellt Cueror Durga ebenfalls zu der Familie der Megalodontiden. Der bezügliche Text, welche unter dem Na- men des Herrn Cueror und dem meinigen erschienen: ist, hat mir zur Revision nicht vorgelegen. FıscHer, Manuel de Conchylio- logie ete., p. 1070, setzt. die Gattung Durga in den Corallien! 6. Durga Nteolist Baum. 1884. Durga Nieolist BOEHM. Diese Zeitschrift, Bd. XXXVI, p. 776, tu 18) Frl IB HE 13, Das Vorkommen entspricht in seiner äusseren Form voll- kommen den venetianischen Exemplaren. Hier wie dort beob- ächtet man in der hinteren Abdachung nicht selten Vertiefungen und Falten. Vergl. diese Zeitschrift, Bd. XXXVIH, p. 754, Fussnote. Die Oberfläche zeigt häufig sehr kräftige, concentrische, wohl auch dachziegelförmig über einander greifende Runzeln. Derart habe ich sie an oberitalienischen Stücken niemals beob- achtet. Die Runzeln sind eine Folge der Verwitterung, wie dies bei Durga erassa näher gezeigt werden soll. Bezüglich des Schlosses der rechten Klappe verweise ich auf die oben eitirte Arbeit. Das Schloss der linken Klappe war bisher unbekannt. An den französischen Exemplaren beobachtet man an der linken Klappe einen sehr kräftigen Hauptzahn, hinter demselben die Grube zur Aufnahme des Hauptzahnes der rechten Klappe. Auch der vordere Seitenzahn ist erhalten. Ebenso der auffallend hoch hinauf gerückte, charakteristische, vordere Muskeleindruck, sowie der accessorische Muskeleindruck auf der unteren Fläche des vorde- ren Seitenzahnes. Die Schale ist vorn bedeutend dicker als hinten. Durga Necolist findet sich ziemlich zahlreich in den grauen Kalken des Departement de la Sarthe. Abgesehen von. schlech- terem Material liegen mir 5 Schlosspräparate der linken, 3 der rechten Klappe vor. !) Soeben geht mir ein Werk von P. DE LORIOL und BOURGEAT zu: Etudes sur les mollusques des couches corallisenes de Valfin. Memoires de la societe paleontologique suisse, Vol. XIII, XIV, XV. Ich freue mich, darauf hinweisen zu können, dass P. DE LORIOL, |. c., p. 270 Cardium septiferum BUVIGNIER ebenfalls zu Pachy- erisma stellt. Vergl. diese Zeitschrift, 1882, Bd. XXXIV, p. 606. 663 7. Durga erassa Bann. Taf. XXVH, Fig. 1—2. ‚1884, Durga crassa BOEHM.. Diese Zeitschrift, Bd. XXXVI. p. 776, A | Stimmt völlig mit dem venetianischen Vorkommen überein. Wie bei Durga Neeolist ist auch hier die Oberfläche mit sehr kräf- tigen, concentrischen Runzeln bedeckt, vergl. Fig. 2, Taf. XXVI. Die Runzeln sind, wie schon bei Durga Nreolisı angedeutet, Fol- sen ‚der Verwitterung. Man kann dies an dem abgebildeten Exemplare deutlich beobachten. , Hier nämlich. liegt an einzelnen Stellen — und zwar über den Runzeln — eine Schalenschicht, die glatt ist. ;, Die eigenthümlichen. Vertiefungen: vorn, ‚an den Wirbeln, vergl. Fig. 2, sind ebenfalls Folge von Verwitterung. Solche Vertiefungen kehren auch bei Durga Necolist wieder. Bei der Mühle von Jupilles fand sich ein Exemplar mit beiden Klappen, welches von oben her zwischen den Wirbeln bis auf das Schloss herunter verwittert ist. Man beobachtet hier die Schlösser beider Klappen im natürlichen Zusammenhange von oben, ungefähr so, wie bei Durga crassa, 1. c., t. 20, f. 2 von unten. Soweit die ziemlich gute Erhaltung ein Urtheil zwässt, entspicht auch das Schloss vollkommen dem des venetianischen Vorkommens. | Durga cerassa ist anscheinend viel seltener als Durga Nt- colis. Das abgebildete Exemplar befand sich in der &cole des mines in Paris.. Das zweite mir vorliegende, Stück stammt von der Mühle von Jupilles. 8. Seurriopsis? sp. Taf. XXVIO, Fig. 3—4. Mehrere Steinkerne und Abdrücke aus den grauen Kalken des, Departement. de la Sarthe, besonders von. der :Mühle von Jupilles. Eine sichere Bestimmung scheint mir, mit vorliegendem Material unmöglich. 9. Natica sp. Mehrere Gehäuse und Abdrücke: einer Natica, welche in ihrer Form an das Vorkommen im .Durga-Horizonte der Valle: del Paradiso erinnert. ‘Eigenthümlicher Weise ist hier wie: dort bei fast allen Exemplaren ' die "ursprüngliche Färbung gut erhalten. Man beobachtet an den. französischen Stücken auf: grauem Grunde zahlreiche, unregelmässig verlaufende, zackige Querstreifen von dunkelbrauner Farbe. Mit den eben genannten Formen finden sich noch — ab- gesehen von den schlecht erhaltenen Pflanzenresten — zahlreiche 664 Pelecypoden und Gastropoden,. die. mindestens 5 weitere Arten repräsentiren. Unter: den Gastropoden dürfte eine Art der Chem- nitzia terebra BENECKE recht nahe stehen. In dieser Zeitschrift, Bd. XXXIX,. 1887, p. 207 wurde dar- auf hingewiesen, dass bei le Petit-Oisseau unter dem Bajocien bläuliche Thone von 0,90 m Mächtigkeit und darunter gelbe Quarz- sande von 1 m Mächtigkeit entwickelt seien. Ungefähr 3 m unter letzteren folgt alsdann der Durga-Horizont. Ich habe die bläu- lichen Thone geschlämmt und mikroskopisch untersucht. Dieselben umschliessen ganz schlecht erhaltene, selbst zweifelhafte Fora- miniferen. Ausserdem finden sich recht selten mehrere Arten Östracoden. Letztere sind an der Form der Schale erkennbar, aber schwerlich diagnosticirbar. Stratigraphisch Brauchbares hat die mikroskopische Untersuchung der Thone mir nicht geliefert. Die eben beschriebenen Formen beweisen, dass die obige Fauna —, bisher ausschliesslich aus der mediterranen Provinz und zwar aus den grauen Kalken der Südalpen bekannt, — sich tief in die mitteleuropäische Provinz erstreckte. Die hier bekannt gemachten Sarthe-Arten sind ent- weder neu oder den grauen Kalken eigenthümlich. Sie ergeben deshalb, das Alter der bezüglichen Ablagerungen betreffend, kein Resultat. Aufgabe der französischen Fachgenossen wird es sein, die etwaige weitere Verbreitung jener grauen Kalke nachzuweisen, ihr Hangendes und Liegendes festzustellen, ihre Fauna und Flora möglichst vollkommen bekannt zu machen. Diese Studien werden voraussichtlich den Schichten mit der oben beschriebenen Fauna eine bestimmte Stellung innerhalb der Serie mitteleuropäischer Jura - Ablagerungen an- weisen. Der daraus sich ergebende Schluss „könnte eventuell für die Stellung, beziehungsweise Gliederung der grauen Kalke Venetiens von entscheidender Wichtigkeit sein.“ Ich habe die gesperrt gedruckte Stelle wörtlich aus meiner brieflichen Mittheilung: diese Zeitschrift, Bd. XXXIX, 1887, p. 210 übernommen, und zwar deshalb, weil Herr Bırrner sich gerade über diese. Stelle ereifert!). Ich halte'sie also aufrecht! Ebenso halte ich alles aufrecht, was ich je vorher über die grauen Kalke gesagt habe. Nur bitte ich meine Fachge- nossen, gütigst berücksichtigen ‘zu wollen, dass ich zwar ver- antwortlich bin. für das, was in den Zeilen meiner Arbeiten steht, nicht aber für das, was Herr Bırıtner zwischen den ’) Verhandlungen der k. k. geolog. Reichsanstalt, ‚1887, p. 309. 665 | Zeilen heraus liest‘). Anders liegt die Sache mit dem auch von BiTTNer citirten?) Schlusssatze aus dem Bulletin de la soci6te eeologique de France, 3° serie, Bd. XV, p. 414°). Der bezüg- liche Satz ist thatsächlich richtig — denn Herr v. Zieno zum Beispiel stellt nach wie vor die grauen Kalke in den Dogger — allein ich würde ihn in dieser Fassung nicht haben drucken lassen. Ich kann es begreifen, wenn man aus dem Satze heraus- liest, dass; ich an. den Beweisen : für. die. Lias-Natur, eines grossen Theiles der grauen Kalke zweifle, was in der That niemals, der Fall war. Allein, da ich doch nun einmal, wie p. 662 schon an- gedeutet, an der Fassung der französischen Publication ganz un- schuldig bin — wie wird es mit meiner „sehr bemerkenswerthen kleinen Schwäche“? *) Meine Ansicht über das Alter der grauen Kalke, ich be- tone das noch einmal ausdrücklich, ist heute genau so, wie sie immer war. Dieselbe lautet dahin: Ein grosser Theil der grauen. Kalke gehört zweifellos zum Lias. Für einen anderen Theil — ich nenne die oberen Par- tieen derselben in den Sette Comuni — ist dies sehr wahr- scheinlich gemacht, aber durch keinen eigentlich zwingenden Grund erwiesen. . Mit anderen Worten: ich erwarte in den oberen grauen Kalken zum Beispiel an. der Ghelpabrücke mit grossem An- scheine des Rechts liasische Funde. Bis diese gemacht sind halte ich mir die Möglichkeit offen, dass in jenen oberen Partieen ‚der grauen Kalke auch unterer Dogger mit vertreten ist. !) Verhandl. der k. k. geol. Reichsanst., 1885, p. 154. 2) Verhandl. der k. k. geolog. Reichsanstalt, 1887, p. 309. .?) „Cette decouverte permettra de fixer d’une maniere definitive läge des calcaires gris de Venetie, facies particulier, que les uns placent dans le Dogger, les autres dans la serie liasique. “ *) Herr BITTXER sagt nämlich 1. c., Verhandl., 1887, p. 310 wört- lich! „Es ist entschieden einer sehr bemerkenswerthen kleinen Schwäche des Herrn BoEHM zuzuschreiben, dass dieser, (nämlich. der angeführte französische) Satz nicht in derselben Form auch in seine ersteitirte (deutsche) Mittheilung aufgenommen wurde.“ Uneingeweihte werden sich fragen, welche Beziehungen zwischen meinen kleinen Schwächen und den grauen Kalken Venetiens bestehen. 666 3. Ueber einige Glossophoren aus Untersilur- Geschieben des norddeutschen Diluviums. Von Herrn AD. REMELE in Eberswalde, Hierzu Tafel XXVINH. In der binnen Kurzem zum Druck gelangenden Fortsetzung vom I. Stück meiner „Untersuchungen über die versteinerungs- führenden Diluvialgeschiebe des norddeutschen Flachlandes etc.“ habe ich eine Anzahl untersilurischer Geschiebe der Gegend von Eberswalde auf der Grundlage erweiterter Beobachtungen be- sprochen und im Anschluss daran, obwohl der specielle Theil jenes I. Stückes bloss gekrümmte Cephalopoden behandelt, auch mehrere andere Fossilien benannt und beschrieben, weil dieselben für einzelne der fraglichen Geschiebe - Arten besonders wichtig sind und ihre öftere unbestimmte Anführung mir misslich zu sein schien. Ich möchte daraus hier einige herausgreifen, die in den Geschieben von jüngerem grauen Orthocerenkalk, nament- lich einem hellgrauen Kalkstein, den ich als Hoplolichas-Kalk bezeichne, vorkommen. Eecyliopterus, genus s. subgenus nov. Das Gehäuse wird von losgelösten und weit auseinander gehenden Umgängen gebildet, die einen subtriangulären Quer- schnitt, zeigen, und an deren Aussenkante ein aufwärts gerichtetes und auffallend breites Schlitzband entlang geht, welches als flügel- artiges, dünnes Blatt die Röhre umkränzt. Dasselbe ist in seinen Hauptcharakteren, sowohl seiner Form nach, als besonders be- züglich der Sculpturmerkmale, analog demjenigen, welches der bekannten Pleurotomaria alata WAHLENB. sp. von der Insel Got- land ein so eigenthümliches Aussehen verleiht. Die neu. aufge- stellte Gruppe gehört auch jedenfalls in die Familie der Pleuro- tomarüdae Was bisher aus derselben bekannt war, speciell die im Folgenden zuerst namhaft gemachte Art, hat man gewöhnlich zu der Porrtrock’schen Gattung Eecyliomphalus gestellt, die von 667 G. Lınpström!) in ihrem früher gemeinhin angenommenen Um- - fang mit Recht als ungereimt bezeichnet wird. indem darin evolute Enomphalus-Arten, die in erster Linie hingehörten, und evolute Pleurotomarien zusammengeworfen seien. Dagegen glaube ich aber nicht, dass dieselbe nun ganz zu cassiren sei, meine viel- mehr, dass der Name „Keeyliomphalus“ für solche Formen mit offenem Gewinde beizubehalten ist, welche der Gattung Puom- phalus Sow. in ihrer ursprünglichen engeren Begrenzung ent- sprechen. Hier fehlt also ein eigentliches Schlitzband, während die Mündung auf der Apicalseite einen Medianausschnitt besitzt. dem auf den Umgängen ein nach der Windungslinie herumlau- fender Grat, verbunden mit einer ebendaselbst nach hinten win- kelig eingebogenen Schalenstreifung, entspricht. Von der Art ist z.B. Euomphalus Angelini! Linpstr.’) aus dem unteren grauen Örthocerenkalk Dalekarliens. Die Arten von Zecyliopterus, welche ich in den vorerwähnten Geschieben des jüngeren grauen Orthocerenkalks unterscheide, sind folgende: 1. Eccyliopterus alatus F. Rorn.' sp. (Eeeyliomphalus alatus im Atlas zu F. R&mer’s Lethaea palaeo- zoica, Stuttgart 1876, t. 5, £. 5.) Das Schlitzband ist hier relativ nach am schmalsten. es misst ungefähr '/s der äusseren Windungshöhe (ohne Einrechnung des Bandes selbst). Namentlich bezeichnend ist sodann das bis jetzt nur bei dieser Species beobachtete Vorstehen des Anfangs- theiles der Röhre auf der Umbilicalseite. 2. Eccyliopterus regularis nov. sp. Ta1. XXVI ;Kıe- Tau.b, Das Schlitzband ist viel breiter, seine Durchschnittslinie in der Verticalebene kommt derjenigen der äusseren Röhrenfläche gleich. Die Röhre entfernt sich gleich sehr rasch von der klei- nen, stark evoluten und auf der Apicalseite etwas überragenden Anfangsspirale, während zugleich der äussere Umgang stark ge- krümmt ist; so bekommt das ganze Gehäuse eine Form, für welche der relativ gleichmässige, weniger excentrische Lauf der Windungen eigenthümlich erscheint. Die in Fig. 1a und b, Taf. XXVIIL, gegebenen Abbildungen ‘) On the Silurian Gastropoda and Pteropoda of Gotland, Stock- holm 1884, p. 116 u. 138. ep 1885t..13, L. 36-38. 668 sind nach. einem ‚Exemplar . angefertigt, welches zusammen mit Nieszkowskia noY.. sp... Hoplolichas tricuspidatus BEXR. , Clino- ceras- Masckei DEwITZ etc. in einem. Eberswalder Geschiebe von Hoplolschas-Kalk gefunden wurde. ‚ Diese Art scheint die. häufigste der neuen Sippe: zu: sein; sie. ist, mir (überdies nicht. allein in Geröllen des. oberen grauen Örthocerenkalks, ‚sondern auch in den. Findlingen. des etwas jün- geren Gresteins, ' welches ich als „grau-grünen plattigen- Echino- sphaeriten-Kalk* (efr. diese Zeitschr., Bd. XXXVH, p. 815) be- zeiehnet habe, mehrmals begegnet. 3. Eeeyliopterus princeps noy. Sp. Taf. XXVIH, Fig. 2a— ce. Diese Form ist leicht kenntlich an der enormen Breite des Schlitzbandes, welches die Röhre selbst ganz erheblich in der @Querdimension: übertrifft, sowie der annähernd senkrechten Stel- lung der ganzen Aussenseite des Gehäuses (einschliesslich des Bandes), was in Verbindung mit der Kleinheit des Aussenkanten- winkels der Röhre zur Folge hat, dass die Apicaltläche der letz- teren sehr steil nach innen abfällt. Sie ist mir bisher nur in Hoplolichas-Kalk-Geschieben vorgekommen. Den Figuren 2a2—e, Taf. XXVII, liegt ein kleines esilar von Eberswalde zu Grunde, welches in einem Geschiebe des unteren Diluvialmergels neben Zechas treceusprdatus, , Illaenus centaurus. Ang., Asaphus tecticaudatus STEINHARDT, Asaphus brachyrhachis m., Euomphalus obvallatus W AHLENB.. Eceyliopter us alatus, Hyo- lithus inaequistriatus m. ete. enthalten war. Dasselbe zeigt be- sonders schön eine Eigenthümlichkeit im Bau des Schlitzbandes, die Linpsrröm an der sogleich noch zu.erwähnenden Eecyliopterus- Art nachgewiesen hat, und die darin besteht, dass jederseits zwischen einer oberen gestreiften und einer unteren glatten Schalenlage quer gegen die Breitseiten des Blattes gestellte Lamellen einge- schlossen‘ sind, welche einen weit ausgeschweiften Bogen nach vorne beschreiben: ‘An einer Stelle (Fig. 2b, Taf. XXVIH) ist auf der Aussenseite noch die Oberschale des flügelartigen Blattes. vor- handen, und da dieselbe sehr dünn ist, so schimmern jene Wachs- thumslamellen auf's deutlichste durch; ebenso scharf sieht man daselbst. den von der Richtung der letzteren durchaus abweichen- den Lauf der Oberflächenstreifen. | Dem nämlichen generischen Typus gehört nun noch, worauf so eben hingewiesen wurde, ein von Lmpsrröm!) unter dem Namen „Pleurotomaria replicata“ beschriebenes Fossil von der DR Lay De ae a 669 Insel Gotland an, welches namentlich, trotz eimes beträchtlich schmaleren Schlitzbandes, an Eecyliopterus princeps erinnert. — Viel häufiger als die vorhin unter \1— 3: angeführten Arten findet sich in unseren Geschieben von jüngerem grauen Ortho- cerenkalk, sowohl den hell grau, als den dunkel grau gefärbten ‚Abänderungen, ein anderes Gastropod,' den ich Euwomphalus declivis Non Taf. XXVIH, Fig,..3 benenne. Das auffälligste Merkmal dieser sehr eharakteristischen Art liest wohl darin, dass ganz constant nur im. älteren Theil des Gehäuses die Umgänge sich berühren, dann aber, nachdem der Spiraldurchmesser ‚im: Allgemeinen auf reichlich. 2!/2.. em ge- wachsen ‚ist, doch mitunter auch schon früher, -die Schlusswindung sich loslöst und nunmehr. ziemlich rasch von dem aufgerollten Theile sich: entfernt; das freie Stück derselben zeigt bei einem der hiesigen Exemplare die namhafte Länge von nahe an 2,5 cm. Die Windungen, deren Querschnitt ein ausgeprägt dreieckiger ist, fallen mit der Aussenfläche bei ‚schwacher Wölbung fast senk- recht nach unten ab, während ihre obere, Fläche von. aussen nach innen zu stark eingesenkt ist. So bekommt die Apicalseite. des eingerollten Theils im Ganzen genommen die Gestalt einer napf- ähnlichen. Vertiefung, deren Abdachung zum Centrum hin jedoch durch die über den Innenrand der nächstjüngeren Windung . empor- ragende Aussenkante der inneren Umgänge unterbrochen. ist. Was das Schlitzband betrifft, so bildet dasselbe zwar nur einen schmalen Saum aufwärts längs der Aussenkante, ist aber dennoch auf's deutlichste ausgebildet und verräth. in. seiner: ganzen Anlage eine unverkennbare Homologie mit demjenigen, welches in extrem starker Entwicklung die-Gruppe Eceyliopterus kennzeichnet. Man kann sich selbst, wenngleich ich vor der Hand die gegen- . wärtig. betrachtete Art noch bei Zuomphalus gelassen habe, die Frage vorlegen, ob dieselbe nicht besser mit Zeeykiopterus zu verbinden wäre. Ebendasselbe müsste dann auch mit dem in ihre Verwandtschaft fallenden Kuromphalıs Gualterratus ScHLoTH. sowie den an letzteren sich anschliessenden Formen geschehen, und die Diagnose von Kccyliopterus wäre angemessen zu erwei- tern. Zwischen diesen zweierlei Formen, den ganz eingerollten und den völlig auseinander gezogenen, bildet Euomphalus dechvis gewissermaassen eine Brücke. Das in Fig. 3, Taf. XXVIIH, wiedergegebene Exemplar fand sich in einem Geschiebe von Heegermühle, unweit Eberswalde, zugleich mit Cherrurus exsul BEYR., Illaenus centaurus AnG., Asaphus brachyrhachis m., Litwitus fallax m. etc. — 670 Endlich ist jetzt noch eine Pteropoden-Art vorzubringen, für die ich den Namen Hyolithus inwequistriatus Taf. XXVII, Fig. 4—6 vorschlage. Dieselbe ist gleichfalls ein sehr charakteristisches Fossil der Findlinge von jüngerem grauen Orthocerenkalk, und zwar trifft man sie ganz überwiegend in solchen von hell grauer Färbung. Sie findet sich in diesen Geschieben neben einem anderen Hyo- lithen., den ich mit F. Ramer zu Hyolithus acutus Fıckhw. stelle, beide in ziemlich gleicher Häufigkeit. Die neu aufge- stellte Species ist im Ganzen etwas kleiner, in der Längsrichtung nur schwach, mitunter selbst nicht in merklicher Weise gekrümmt, hat dabei eine flachere Convexseite, als Ayolkthus acutus, und die Seitenränder sind schärfer und convergiren schneller nach der Spitze zu. Vor Allem aber zeichnet sich die‘ Oberflächen- sculptur als eigenthümlich aus, indem die ganze Schale mit scharf ausgeprägten Längsstreifen von ungleicher Stärke bedeckt ist! zwischen sehr deutlich entwickelten Hauptriefen, die bisweilen etwas gekräuselt oder schwach gekörnt erscheinen, gewahrt man feinere erhabene Longitudinal-Linien, oft nur eine, häufig aber zwei oder noch mehr, selbst bis gegen ein halbes Dutzend. Bei günstiger Erhaltung lässt ausserdem die Oberschale unter der Lupe ganz zarte, die Zwischenräume der stärkeren Längsriefen rechtwinklig durchquerende Streifchen erkennen. Längsstreifen zeigen sich allerdings auch auf der Schale von Hyolethus acutus, jedoch bei Weitem nicht in solcher Ausdehnung und Stetigkeit, wie bei HAyolithus inaeqwistriatus. | Die Originale zu Fig. 4 u. 5, Taf. XXVIH, sind von Ebers- walde. das erstere aus demselben Geschiebe, in dem das in Fig. 2 abgebildete Exemplar von Eceyliopterus princeps gefunden wurde, das andere aus einem Gerölle, welches u. a. noch Illaenus cen- taurus, Cheirurus exsul, Pleurotomaria elliptica His. und meh- rere Individuen von Euomphalus dechiwis enthielt. Das in Fig 6, Taf. XXVIIL dargestellte Stück wurde in der Nähe von Heegermühle gesammelt. me: 671 4. Ueber eine Saurierplatte aus dem ober- schlesischen Muschelkalke. Von Herrn HERMANN Kuvunisch in Breslau. Hierzu Tafel XXIX u. XXX. Die Saurier des deutschen und französischen Muschelkalkes sind in der Mitte unseres Jahrhunderts von HERMANN v. MEYER |) in der ausführlichsten Weise behandelt worden. Von ihm sind mehr als S00 Saurierreste dieses Gebietes, welche aus 46 öffent- lichen und privaten Sammlungen herbeigeschafit worden waren, eingehend beschrieben und auf nicht weniger als 70 Tafelı (Gross-Folio) in ungefähr 1000 Abbildungen musterhaft zur Dar- stellung gebracht worden. Der genannte Forscher ist vor Allem bemüht gewesen, „zu zeigen, welche Theile aufgefunden sind, und diese Theile so darzustellen, dass es möglich wird, nunmehr alles geeignet damit in Verbindung zu bringen, was durch fort- gesetzte Ausbeutung der triasischen Gebilde sich noch wird gewin- nen lassen.“ Die Unterbringung der einzelnen Reste in bestimmte Genera und Species hat er wegen des durchaus vorherrschenden vereinzelten Vorkommens der zahlreichen Skelett-Theile und wegen der daraus sich ergebenden. höchst fraglichen Zusammengehörigkeit derselben thunlichst vermieden. | “Unter dem reichen Material, welches v. Me£yEr für seine Mo- nographie zur Verfügung stand, fand sich nicht ein einziges voll- ständiges Skelett und nur eine geringe Zahl von Kalksteinplatten, welche eine grössere Anzahl von. Skelett-Theilen in mehr oder minder losem Zusammenhange enthielten. Als solche sind her- vorzuheben: | 1. Die fast vollständige, mit einigen Rippenbruchstücken besetzte Wirbelsäule von Nothosaurus mirabeis aus dem Muschel- kalke von Bayreuth (t. 23, p. 29 f£.). welche der Kalksteinplatte seitlich aufliegt und somit eine Seitenansicht gewährt. ") HERMANN v. MEYER. Zur Fauna ‘der Vorwelt. Die Saurier des Muschelkalkes mit Rücksicht auf die Saurier aus Buntem Sand- stein und Keuper. Frankfurt a. M., 1847— 1855. 672 2. Der Brustgürtel von Nothosaurus mirabilis aus dem Muschelkalke von Bayreuth (t. 34, f. 1—3, p. 44 ff.). 3. Der Brustgürtel (von Prstosaurus?) mit Wirbeln, Rippen und Theilen des Gliedmaassenskelettes aus dem Muschelkalke des Bindlacher Berges bei Bayreuth (t. 34, f. 4, p. 48). ....&.. Das Rumpffragment von Nothosaurus "venustus, aus dem Muschelkalke von Esperstädt bei Querfurt (t. 56, f. 1, p. 107 ff.), welches neben einer Menge von Rücken- und Bauchrippen ziem- lich zweifelhafte Theile des Brust- und Beckengürtels, einen Ober- arm- und-einen Vorderarmknochen in regelloser Lagerung aufweist. r 5. Der Vorderrumpf eines Macrotrachelen (Nothosaurus venustus?) aus dem Muschelkalke vom Huy bei Halberstadt (t. 57, f. 1, p. 110.ff.) welcher Bruchstücke und Abdrücke von 16 Hals- und Rückenwirbeln, einige Rippen, die rechte Hälfte des Brust- gürtels, Vorderarmknochen und einige Knochen des Hand- oder Fuss-Skelettes enthält. 6. Die Platte von Jena: (t. 33, f. 37, p. 98) trägt. mehrere Wirbelkörper von auftallend verschiedener Grösse, einen oberen Wirbelbogen nebst Rippenbruchstücken, eine fast vollständige Rückenrippe, ein Hakenschlüsselbein und ein Sitzbein, ist aber ohne grösseren Werth, weil die genannten Reste ohne Zweifel von mehr als einem Thiere herrühren. 1. ..Die. zweite. Platte von Jena dt. 56, f.. 2, p..98). weist Wirbel und Rippen von verschiedenen Sauriern auf und gleich- zeitig Zähne von Fischen und besitzt deshalb noch geringere Bedeutung als die vorangehende. 8. Die Platte mit zerstreuten Resten eines kleinen Macro- trachelen (Macromirosaurus?) aus dem Muschelkalke von Chorzow bei Königshütte in Oberschlesien (t. 66, f. 1, p. 118), unter wel- chen sich eine Rippe, die beiden Hakenschlüsselbeine, Oberarm- knochen, Schulterblatt, Oberschenkelknochen, Wirbelbogen und Wirbeikörper besonders abheben. Hierzu kommt noch die von Herrn GEORG GÜRICH in dieser Zeitschrift (Jahrg. 1884,:p. 125 #., t. 2, £. L’w 2) beschriebene und abgebildete 9. Kalkplatte von Michalkowitz bei Laurahütte in Ober- schlesien, ‘welehe den hinteren Theil des Schädels, Hals, Brust- gürtel und eine Vorderextremität des in die Verwandtschaft der Nothosaurier gehörigen Dactylosaurus gracıks in ungestörter La- gerung enthält. — Hieran reiht sich nunmehr in durchaus ebenbürtiger Weise eine zehnte Saurierplatte: ih 673 Im Sommer 1887 wurde in einem Kalksteinbruche (Podbor II) der Gogolin - Goradzer Kalk - Actiengesellschaft zu Gogolin. in Oberschlesien, welcher dem von Eck!) als „Schichten von Chor- zow“ bezeichneten Niveau des oberschlesischen Muschelkalkes an- gehört, und zwar in der Usca oder Schaale, d.i. dem Hangenden des sogenannten Buchensteines eine dünne Kalkplatte gefördert, welche auf der oberen Schichtfläche eine Anzahl zusammenhän- sender Knochen erkennen liess. Da sie von den Arbeitern weder als Baustein, noch für die Herstellung von gebranntem Kalk für geeignet erachtet werden konnte, wurde sie auf die Schotterhalde geworfen. Trotzdem die Platte dabei mehrfach zerschlagen wor- den war, gelangte sie doch zum grossen Theile in noch brauch- barem Zustande in die Hände des Herrn Betriebs-Inspectors KUBATZER, welcher in ihr ein Stück Rückgrat vermuthete und Herrn Director Enswer hiervon Meldung machte. Letzterer hat die Platte in richtiger Würdigung ihres wissenschaftlichen Werthes den Blicken und Händen der Neugierigen und der unberufenen Sammler entrückt und schliesslich mir, der ich seit einer Reihe von Jahren enge Beziehungen zu den oberschlesischen Kalk- industriellen unterhalte, zum Zweck der wissenschaftlichen Bear- beitung übergeben. Herrn Director Esner gebührt deshalb an erster Stelle das Verdienst, die nunmehr zu beschreibende Saurier- platte für die Wissenschaft gerettet zu haben. Diese Platte, deren Bearbeitung mit Hammer, Meissel und Nadeln viele Wochen in Anspruch genommen hat, ist einschliess- lich der aufgelagerten Knochen nur 1 — 3 cm dick und besteht ‚aus dichtem, mergeligem Kalkstein von gelblicher Farbe, von welchem sich die im Allgemeinen etwas dunkler gefärbte und mit einer glatten Oberfläche versehene Versteinerung recht gut ab- hebt. Jene ist mir der Hauptsache nach in zwei Stücken über- geben worden, welche keinen unmittelbaren Zusammenhang haben, sondern durch ein verloren gegangenes Stück verbunden gewesen sind. Das eine Stück gehört dem Rücken, das andere dem Schwanze eines Nothosaurws - artigen Thieres an; sie sollen im Folgenden der Kürze wegen als Rücken- oder Rumpfstück und als Schwanzstück oder als Rücken- oder Rumpfplatte und Schwanz- platte angesprochen werden. A. Die Rumpfplatte (Fig. 1, Taf. XXIX). Die Rückenplatte besitzt die Gestalt eines unregelmässigen Sechsecks mit 5 ausspringenden und einem einspringenden Winkel. !) Eck. Ueber die Formationen des bunten Sandsteins und des Muschelkalkes in Oberschlesien etc. Berlin 1865, p. 44 ff. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 44 674 Ihre grösste Breite beträgt etwa 19 cm und ihre Länge unge- fähr 10 cm. Sie ist bis auf einen an der linken Seite gelegenen Rand von nahezu 2,5 cm Breite vollständig mit Knochenresten belegt. Bei der Bearbeitung mit Hammer und Meissel sind zwei Stücke von der Hauptplatte losgelöst worden, welche in Figur 2 und 3, Taf. XXX abgebildet sind. Fig. 2b stellt die untere Seite des in Fig. 2a von oben gezeichneten Stückes dar. Die aufgelagerte Versteinerung enthält ein 6 Wirbel um- fassendes Stück der Wirbelsäule, mehr als 6 rechtsseitige und 7 linksseitige wirkliche Rippen in zum Theil fragmentarischer Erhaltung, eine Anzahl mehr oder minder sichtbarer Bauchrippen, die beiden nicht ganz vollständig überlieferten Oberschenkel- knochen, rechts und links je ein Fragment eines Unterschenkel- knochens und drei dem Fussskelett angehörige Knöchelchen. Die Wirbel des Wirbelsäulenbruchstückes sind in unge- störtem Zusammenhange überliefert. Die Wirbelkörper sind in Kalkstein eingebettet, während die oberen Bögen (Neuralbögen) über die Gesteinsmasse vollständig hinwegragen und eine genaue Besichtigung von oben, rechts und links gestatten. Letztere sind sämmtlich des Rücken-Dornfortsatzes (Processus dorsalis s. spi- nosus) beraubt. Der Bogen des vordersten und zugleich grössten Wirbels ist nur in seinem hinteren Theile erhalten und auch hier noch beschädigt, weshalb wir bei ihm auf eingehende Beschrei- bung verzichten. Hervorgehoben soll nur werden, dass er, wie sich aus der Betrachtung seiner vorderen Bruchfläche ergiebt, in seinem höchsten Theile ungefähr 17 mm über die Bauchlinie des Rückenmarkkanales, bezw. über die Rückenfläche des Wirbel- körpers emporragt. — Der zweite Wirbelbogen ist für die genaue Beschreibung einiger Verletzungen wegen auch noch nicht beson- ders geeignet; es soll aber doch wenigstens bemerkt werden, dass er unter dem caudalen Ende seines Vorgängers unter all- mählicher Höhenzunahme hervortritt, um dann schliesslich nach hinten und unten plötzlich umzubiegen und mit dem frontalen Theile seines Nachfolgers in articulirende Verbindung zu treten. — Der dritte Wirbelbogen ist von guter Erhaltung. Von oben gesehen zeigt er eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Schmetter- linge: die Bruchfläche des Rückendornfortsatzes entspricht dem Körper des Schmetterlings, die Querfortsätze seinen Vorderflügeln und die hinteren Gelenkfortsätze seinen Hinterflügeln. Er besitzt in der Mittellinie eine Länge von 17 mm, an den Querfortsätzen eine grösste Breite von 35 mm und an den hinteren Gelenkfort- sätzen eine Breite von 25 mm. —- Der weggebrochene Rücken- dornfortsatz lässt sich in Bezug auf Grösse und Gestalt nur in 675 seinem basalen Theile bestimmen und zwar auf Grund der Bruch- fläche, welche als Grundriss angesehen werden kann. _ Letztere erstreckt sich über die ganze Länge des Bogens, besitzt eiförmige Gestalt, hat. das spitzere Ende nach vorn und das stumpfere nach hinten gerichtet und erlangt am Ende des zweiten Drittels seiner Länge 7 mm grösste Breite, Der Processus dorsalis ist demnach an seiner Basis ein seitlich zusammengedrückter Knochen gewesen, welcher einen eiförmigen Querschnitt, vorn eine‘ scharfe und hinten 'einen stumpfere Kante besessen hat. — Der Quer- fortsatz (Processus transversus s. lateralis) ist auf beiden Seiten des Neuralbogens prachtvoll erhalten. Er ist kurz, aber kräftig; bei einer Breite von etwa 9 — 10 mm ragt er vorn 7 mm und hinten 5 mm über den Haupttheil des Wirbelbogens seitlich vor. Er ist ein wenig nach hinten und unten gerichtet. Das für die Einlenkung einer Rippe bestimmte Ende ist am Rande wulstartig angeschwollen und mit unregelmässigen Längsfurchen versehen. Es ist durch eine rauhe, in der Mitte vertiefte Fläche begrenzt, welche der Symmetrie-Ebene des Wirbels nicht parallel läuft, son- dern im Streichen und Fallen bei genügender Ausdehnung selbige hinten und unten treffen würde. Diese schief gestellte Gelenk- fläche des linken Querfortsatzes besitzt die Gestalt eines gleich- schenkligen Dreiecks, welches mit der Spitze nach unten und der Basis nach oben gerichtet und an den Winkeln abgerundet ist. Die Basis misst 7” mm, die Höhe 8 mm; die Gelenkfläche ist also höher als breit. Parallel zur Basis verläuft in der halben Höhe eine Furche, welche als äussere Andeutung der Grenze zwischen den an der Bildung des Querfortsatzes theilnehmen- den Theilen des oberen Bogens und des Wirbelkörpers anzu- sehen ist. Am Schnittpunkte dieser Furche und der Dreiecks- höhe, also ungefähr in der Mitte der Gelenkfläche, erweitert sich ‚erstere zu einer Grube. Nach v. Meyer!) wird in Nothosaurus mirabelis ein derartiger Bau des Querfortsatzes nur in derjenigen Gegend des Rückerates beobachtet, welche den Uebergang vom Halse zum Rücken darstellt. — Die Gelenkfortsätze sind deut- lich ausgebildet und bis auf den linken vorderen gut erhalten. Die vorderen Gelenkfortsätze erheben sich bis etwa 4 mm über den Querfortsatz und ragen um ungefähr 1 mm weiter nach vorn als die Basis des Rücken-Dornfortsatzes, sodass sie an die hintere Seite der Querfortsätze des voran liegenden zweiten Wirbels nahezu heranreichen.. Ihre Gelenkflächen sind nach vorn und ‚besonders nach der Symmetrie-Ebene des Wirbels zu geneigt, scheinen ellip- IE v Meyer, l:'c., p: 31. 44* 676 tische Gestalt zu besitzen, lassen sich aber im Uebrigen nicht genauer untersuchen, weil die linke verletzt und die rechte von dem hinteren Gelenkfortsatze des zweiten Wirbels vollständig bedeckt ist. Die hinteren Gelenkfortsätze und der sie absen- dende Bogentheil liegen etwas (1 — 2 mm) höher als die Quer- fortsätze und der dazwischen liegende Bogentheil und biegen hinten in einer abgerundeten Kante schrofft nach unten und schliesslich nach vorn um, wodurch der ganze caudale Bogentheil ein gewölbteres Aussehen erhält als der frontale. Die Gelenk- fortsätze ragen über das. hintere Ende des Rückendornfortsatzes noch ungefähr 5 mm hinaus. Daher kommt es, dass die eben erwähnten abgerundeten Kanten mit einander einen Winkel von ungefähr 115° bilden, dessen Scheitel nach oben und vorn ge- richtet und unter dem hinteren Ende des Rücken-Dornfortsatzes gelegen ist. Die Gelenkflächen sind nach abwärts und innen gerichtet und zeigen, so weit sie sich äusserlich verfolgen lassen, elliptische Gestalt. Weiteres über ihre Beschaffenheit liess sich wegen ihrer innigen Berührung mit dem darauf folgenden vierten Wirbel nicht ermitteln. — Die schroff abfallende hintere Fläche des Wirbelbogens ist von der allmählich ansteigenden Vorder- fläche des nächstfolgenden Wirbels durch eine keilförmige Ver- tiefung getrennt, welche sich bis zu einer Tiefe von 6 mm ver- folgen lässt, woselbst die beiden Bögen unmittelbar auf einander aufsitzen. Aus der $-förmigen Krümmung der Begrenzungslinie ergiebt sich, dass der Bogen des dritten Wirbels neben den hin- teren Grelenkflächen mit einem zahnartigen Fortsatze unter den Bogen des vierten Wirbels ragt, während der Bogen dieses mit einem derartigen, mehr nach der Mediane zu gelegenen Zahne unter den Bogen jenes greift. Da die Länge dieser Fortsätze auf 2—3 mm geschätzt werden muss, und da einerseits die vor- deren Gelenkfortsätze über den vorhin in der Mediane gemessenen Bogentheil und andererseits auch die hinteren Gelenkfortsätze über letzteren um 5 mm hinwegragen, müssen wir nunmehr die thatsächliche Länge der Wirbelbogens auf ungefähr 25 mm an- geben. Die Neuralbögen der übrigen Wirbel der Rumpfplatte stim- men in ihrer Form mit dem eben beschriebenen dritten Bogen im Allgemeinen überein. Die Abweichungen in den Dimensionen enthält folgende Tabelle, in welche die beiden ersten und der sechste Wirbelbogen wegen ihrer fragmentarischen Erhaltung nur theilweise und mehrfach nur mit Annäherungswerthen aufge- nommen werden konnten. Die Angaben sind in Millimetern gemacht. | 677 ‚Breite des Neural- Länge ‚des bogens Höhe des Wirbel Dt A an den Neural- Mediane. | Gelenk- £ Quer- bogens. fortsätzen. A #. ? 18 ? FT I. LE ? ? Hr. ig! 25 80 ® IV. 17 25,5 33 9q y 16 26 82 ? v1. ? i Ss He Demnach werden die Neuralbögen unseres dem. Rumpfe an- gehörigen Wirbelsäulen-Fragmentes von vorn nach hinten kürzer, niedriger und. dadurch, dass die Querfortsätze an Länge ab-, die hinteren Gelenkfortsätze dagegen zunehmen, gedrungener. Der Rückenmarkskanal ist mit dunkelbraunem, dichtem Kalk- stein ausgefüllt und hebt sich deshalb auf den Bruchflächen des 1. und 6. Wirbels von der mehr fleischfarbigen, porösen Knochen- masse scharf ab. Trotzdem letztere zu der Medianebene nicht senkrecht stehen und somit keinen idealen Querschnitt des Rücken- markkanales liefern, so lässt sich doch recht deutlich erkennen, dass der Querschnitt herzförmig ist. Das 5 mm hohe und bis 5 mm breite Herz ist mit der Spitze nach dem Wirbelkörper und mit dem Einschnitte nach dem oberen Bogen gerichtet (Text- Fig.1. figur 1). Daraus ergiebt sich, dass der Wirbelkörper an der Rückenseite in der Mittellinie eine Furche besitzt und der obere Bogen in den Rückenmarkkanal mit einer mittel- ständigen Längsleiste hineinragt. Der Wirbelkörper ‘konnte nur auf Grund der Bruchstücke des 1.,und 6. Wirbels bezüglich der Grösse und Gestalt annä- hernd bestimmt werden. Um ein klareres Bild zu erhalten,. habe ich: die, Bruchfläche des 1. Wirbels, bei welchem: übrigens der Körper ‚an der linken Seite von anhaftendem Gestein. fast ganz ‚befreit, werden konnte, angeschliffen und zwar so, dass, möglichst wenig von dem Wirbel verloren ging; dabei ist leider kein Quer- schnitt, sondern ein schiefer Schliff erzielt worden, welcher den "Wirbel von ‚links vorn. nach rechts. hinten anschneidet. Trotzdem konnte mit. ziemlicher Sicherheit festgestellt werden, ‚dass .der Wirbelkörper wenigstens 16 mm lang gewesen ist, dass er. im mittleren Theile 12 mm hoch und ebenso breit ist, ‘dass .er im mittleren Theile etwas eingezogen, und daher schwächer als an den Enden erscheint, dass er einen rundlichen, oben. aber mehr 678 geradlinig begrenzten Querschnitt besitzt und dass er auf der bloss gelegten linken Seite keinerlei auffällige Unebenheiten aufzu- weisen hat. Auch sieht man auf der Schlifffläche eine feine Naht, welche 2 mm seitlich von der Basis des herzförmigen Rückenmark-Querschnittes anhebt und sich bis in den Querfortsatz des Neuralbogens verfolgen lässt. Daraus ist ersichtlich, dass an der Bildung des Querfortsatzes bei dem 1. Wirbel nicht bloss der obere Bogen, sondern auch der Wirbelkörper betheiligt ist. — Der Körper des 6. Wirbels ist 9 mm hoch und am Ende seines vorderen Drittels, bis wohin er auf der rechten Seite von Gestein entblösst ist, 10 mm breit. Da er sich nach der vor- deren Gelenkfläche zu auffällig verbreitert, kann man für diese eine Breite von 15—14 mm annehmen. Auf Grund der Stellung des Gelenkflächenrandes darf man wohl auch sagen, dass die Gelenkflächen nicht senkrecht, sondern schief zur Horizontalen stehen und zwar ein wenig nach vorn geneigt sind. Ueber die sonstige Beschaffenheit der Gelenkflächen liess sich nichts ermit- teln. Aus der Vergleichung der Körper des 1. und 6. Wirbels erhellt, dass im vorliegenden Rumpffragmente auch die Wirbel- körper von vorn nach hinten an Breite und Höhe abnehmen. | Die Rückenrippen oder wirklichen Rippen sind zwar nicht in ihrer ganzen Länge überliefert, bieten aber trotzdem alle wünschenswerthen Einzelheiten. Die auf der linken Seite der Wirbelsäule befindliche erste Rippe ist nur im untersten Theile, welcher etwa 20 mm lang und zu der Längsaxe der Wirbelsäule nahezu parallel gelagert ist, erhalten. Seine Oberfläche ist glatt und gegen das Ende hin mit einigen schwachen Längsfurchen versehen. Er zeigt nach dem Ende hin ein allmähliches, aber geringes Kräftigerwerden. Der Querschnitt an der Bruchstelle ist hoch oval und besitzt etwa eine Höhe von 5 mm und eine Breite von 4,5 mm; das natürliche Ende, welches aus der Ge- steinsmasse nur ungenügend herausgearbeitet werden konnte, ist scharfkantig abgestumpft, queroval, 6,5 mm breit und weniger hoch. — Die 2. Rippe ist ebenfalls nur im unteren Theile überkommen, ist dem eben beschriebenen Fragmente parallel ge- lagert und lässt sich, da das eigentliche Ende von der nächsten Rippe bedeckt wird, nur 353 mm lang verfolgen. Der Querschnitt ist an der Bruchfläche hoch oval, 6 mm hoch und 4 mm breit. — Von der 3. Rippe sind der angebrochene Gelenkkopf, welcher am 1. Wirbel ansitzt, und das untere, 26 mm lange, gerade gestreckte Ende erhalten, während das Zwischenstück ausge- brochen ist und sich nur durch seinen Abdruck in der Gesteins- masse in seinem krummen Verlaufe theilweise verfolgen lässt. Die Messung der Rippenlänge konnte mit ziemlicher Sicherheit 679 vorgenommen werden und ergab in gerader Linie 80 — 85 mm. Der untere Theil, welcher wie bei den ersten Rippen ziemlich glatt ist und nur in den letzten 15 Millim. eine Anzahl feiner Längsfurchen verschiedener Länge aufweist, ist am distalen Ende unverletzt und lässt die genaue Beobachtung der natürlichen Endigung zu. Letztere ist durch eine schwach concave Fläche, welche vermuthlich zur Aufnahme eines Rippenknorpels gedient hat, gerade abgestumpft. Die scharfen, keineswegs aufgetriebenen Kanten bilden eine querliegende Ellipse, deren grösster und kleinster Durchmesser 6,5 mm bezw. 4,5 mm misst. — Die den 3 beschriebenen Rippen homotypen Rippen der rechten Körper- seite sind nur in Bruchstücken überliefert, welche zum Theil in die Kalkmasse fast gänzlich eingebettet und nur mit der Bruch- fläche sichtbar sind, zum Theil auf dem Plattenstücke liegen, welches in Fig. 3, Taf. XXX abgebildet ist. Diese Reste zeich- nen sich in keiner Weise besonders aus und werden deshalb übergangen. Viel auffälliger als bei den besprochenen Rippenpaaren ist bei den folgenden Rippen die symmetrische Lagerung. Sie ge- stattet übrigens einen Schluss auf die Vorgeschichte der Verstei- nerung: Ehe der Kalkschlamm, in welchen das verendete Thier einst horizontal eingebettet worden ist, zu festem Kalkstein er- härtet war, haben sich die Rippen von dem Querfortsatze des Wirbels losgelöst und ihre ursprüngliche Lage zur Wirbelsäule nur insofern verändert, dass sie mit dem proximalen Ende bis zu dem Wirbelkörper hinabgesunken sind, sich dabei um ihren Gelenkkopf als Drehungspunkt um ungefähr 90° nach hinten be- weet und sich so mit der Wirbelsäule in eine Ebene gelagert haben. Die obere Seite der Rippe erscheint deshalb bei unserer Versteinerung vorn, die hintere Seite oben, die untere Seite hin- ten, während die vordere Rippenseite der Gesteinsmasse aufliegt und sich so der weiteren Beobachtung entzieht. Die auf die Rippen der Versteinerung bezogenen Bezeichnungen „vorn“, „hinten“, „oben“, „Höhe“, „Breite* und dergleichen werden also in Bezug auf das ursprüngliche Skelett entsprechend umzu- wandeln sein. Das vierte Rippenpaar ist nahezu vollständig überliefert und ist dem 2. Wirbel in nahezu vollendeter Symmetrie angelagert. Die linke Rippe ist nur mit den äussersten Enden unter anderen Skelett-Theilen verborgen und misst in dem zu Tage liegenden Theile 81 mm. Bei der rechten Rippe ist das proximale Ende ebenfalls nicht ganz sichtbar; das distale Ende, welches in der Länge von etwa 8 mm weggebrochen ist, lässt sich an dem Ab- drucke in der Gesteinsmasse deutlich verfolgen. Die äusserste 680 Grenze ist durch den kranzartigen Eindruck, welchen der durch die terminalen Längsfurchen gekerbte Rand der Rippe als Negativ im Kalkstein hinterlassen hat, scharf gekennzeichnet. Die Länge der Rippen konnte demnach fast genau festgestellt werden; sie beträgt in gerader Linie etwa 82 mm. Die Form. stimmt bei beiden Rippen ebenfalls überein: Unmittelbar hinter dem kräf- tigen Gelenkkopfe, welcher durch eıne flache, mediane Furche den Anschein der Gabelung erhält, tritt in Folge einer auf der Vorderseite gelegenen Concavität eine Verschmälerung der Rippe ein, welche als Gelenkhals angesprochen werden kann. Darauf verbreitert sich die Rippe unter gleichzeitiger kräftiger Krümmung bis zur Breite des Gelenkkopfes, um in den beiden letzten Drit- teln ihrer Länge allmählich schmäler und auch grader zu werden. Die Breite beträgt bei der linken Rippe am Gelenkkopfe 10 mm, an der Einschnürung 8,5 mm, an der Stelle der grössten Breite und zugleich stärksten Biegung 10,5 mm und am äussersten sichtbaren Ende, welches an der nächstfolgenden Rippe unmittel- bar ansitzt, etwa 5,5 mm. Die rechte Rippe, welche sich nicht so vollständig als die linke aus dem Gestein herausarbeiten liess und in .der Abbildung schmäler erscheint, scheint nichtsdesto- weniger dieselbe Breitenausdehnung zu besitzen. Bei beiden Rip- pen hebt am vorderen Theile des Gelenkkopfes eine firstartige, stumpfe Kante an, welche sich fast über die ganze obere Fläche der Länge nach hinzieht und dabei immer spitzer wird, um sich schliesslich im letzten Rippenviertel wieder zu verflachen und un- gefähr 1 cm vor dem distalen Ende sich ganz zu verlieren. Während in den beiden letzten Dritteln die Rippe vorn und hin- ten. gleich gebaut ist, zeigen sich im ersten Drittel deutliche Unterschiede! Der CGoncavität hinter dem Gelenkkopfe entspricht auf der Hinterseite eine: leichte Anschweilung, welche aber jener an Höhe keineswegs kleichkommt. Von der Firste aus fällt die Rippe nach vorn in sanfter Wölbung allmählich bis zu einer Kante ab, in welcher sich die obere und die untere Begrenzungs- fläche der Rippe unmittelbar treffen, während auf der rückwär- tigen Seite derselben eine höher liegende stumpfe Kante die Grenze zwischen der oberen und der hinteren Begrenzungsfläche anzeigt und erst die letztere deutlich nach unten einbiegt. Der Querschnitt der Rippe an der Stelle der grössten Breite und Bie- gung kann sich demnach von. der in Fig. 2 Ya gegebenen schematischen Darstellung, in wel- Fig. 2. cher die nicht genauer bekannte untere Seite durch eine punktirte Linie angedeutet ist, nicht a wesentlich unterscheiden. Der Querschnitt im zweiten Drittel der Rippe und im Anfange des 681 dritten Drittels ist hoch oval und am Ende des letzteren quer oval; die Dimensionen stimmen mit den bei der: ersten, zweiten und dritten linken Rippe angeführten überein. Das fünfte Rippenpaar ist ebenfalls in symmetrischer Lage- rung, aber nur in den beiden oberen Dritteln mit einer in gerader Richtung gemessenen Länge von etwa 53 mm überliefert. In Bezug auf äussere Form und Dimensionen entspricht es dem vierten Paare. Neues dagegen bieten die Gelenkköpfe: Der Gelenkkopf der linken Rippe, welcher bis in die Region des Wirbelkörpers hinabgesunken ist und nicht vollständig von. Ge- stein befreit werden konnte, lässt die Anlage zur Gabelung ziem- lich deutlich erkennen. Ganz ausgesprochen erscheint die Zwei- theilung des Gelenkkopfes bei der rechten Rippe, welche mit dem Seitenfortsatze des zugehörigen Wirbels in gleicher Höhe liegt. Die beiderseitigen Gelenkflächen stehen theilweise in inniger Be- rührung mit einander. Nur die Gelenkfläche des vorderen Astes des gegabelten Gelenkkopfes sitzt an der Gelenkfläche des Pro- cessus lateralis an, während das hintere Gabelende, welches ein wenig länger und nicht so kräftig als das andere ist, in.den hinter dem Querfortsatze liegenden Hohlraum eingreift. Wenn man sich die Rippe in ihre ursprüngliche Lage am Skelett zurück- sebogen denkt, trifft das kurze und dicke Gabelende des Gelenk- kopfes bei der Gelenkfläche des Querfortsatzes auf den oberen, trapezartigen, den Neuralbogen angehörigen Theil, welcher durch eine Furche getrennt ist von dem unteren, dreieckähnlichen, dem Wirbelkörper zugehörigen Theile; an letzteren legt sich das län- gere und weniger kräftige Gabelende des Gelenkkopfes an. Der Einschnitt zwischen den Gabelenden trifft auf die Querfurche der Gelenkfläche des Seitenfortsatzes. Die wenn auch geringe, aber doch auffällige Verschiedenheit in der Länge der Gabelenden steht ohne Zweifel mit der schiefen Stellung: der Gelenkflächen des Querfortsatzes in ursächlichem Zusammenhange. Das sechste Rippenpaar ist nur unvollständig erhalten und ist zwischen dem 4. und: 5. Wirbel gelagert, sodass seine Zuge- hörigkeit zweifelhaft bleibt. Ersteres gilt auch von dem siebenten Rippenpaare. Beide können, da sie keine weiteren Aufschlüsse gestatten, übergangen werden. Den wünschenswerthen Bescheid über die Beschaffenheit der 'Gelenkflächen des 'gegabelten Gelenkkopfes liefert das in Fig. 2a, Taf. XXX abgebildete Stücke. Letzteres ist bei der Präparation der Versteinerung von der Hauptplatte vorn links weggesprengt worden, um auch in die unteren Knochenlagen einen Einblick zu erlangen. Auf diesem Stücke befinden sich die obere Hälfte der bereits in ihrem unteren Ende beschriebenen ersten linken Rippe und das oberste Viertel der ebenfalls bereits theilweise besproche- 682 nen zweiten linken Rippe. — Bei der ersten Rippe wurde die Vorderseite vollständig blosgeleet. Die in kühnem Bogen ge- schwungene Kante, in welcher sich Vorder- und Unterseite der Rippe treffen, konnte deshalb weiter als bei allen anderen Rippen verfolgt werden. Sie verläuft in ebenmässiger Krümmung unter der auf der Vorderseite des proximalen Wirbelendes gelegenen Concavität und biegt kurz (etwa 3—4 mm) vor der Endigung in entgegengesetztem Sinne um, sodass der letzte Theil $-förmige (Gestalt erhält Hierdurch wird die Einschnürung der Rippe hinter dem Gelenkkopfe auf der Vorderseite der Rippe nicht unwesent- lich deutlicher gemacht. Der Gelenkkopf liess sich nur in sei- nem vorderen Drittel gänzlich entblössen. Dort ist er etwa { mm dick und mit einer ganz schwach convexen, nahezu ebenen Gelenkfläche versehen, welche annähernd die Gestalt eines Tra- pezes mit abgerundeten Ecken aufweist. — In ausgezeichneter Weise giebt der obere Rest der zweiten Rippe über die Beschaf- fenheit des Gelenkkopfes Auskunft. Letzterer ist 12 mm breit und bis 8 mm dick. Er besitzt eine Gelenkfläche, welche bei Vernachlässigung der bald zu beschreibenden Einzelheiten im Grossen und Ganzen als ein mit der Basis nach vorn gerichtetes, gleichschenkliges Dreieck mit abgerundeten Ecken angesehen wer- den kann. Die auch bei anderen erwähnte mediane Furche der oberen Fläche theilt dieselbe auffällig in einen vorderen gewölbten und einen hinteren flacheren Theil, welcher letztere ersteren in der Länge um etwa 1,5 mm überragt. Diese Furche biegt am Rande des Gelenkkopfes um und setzt sich quer über die Gelenk- fläche fort, wodurch das Dreieck in ein nach vorn liegendes Trapez und ein nach hinten gelegenes Dreiseit gespalten wird. Die Furche verläuft aber über die Gelenkfläche nicht ganz gerad- linig, sondern macht in der Mitte eine kleine Einbuchtung nach hinten. An letztere schliesst sich nach hinten eine grubenförmige Vertiefung an. Diese Umstände gestatten auch den Vergleich der beiden Gelenkflächentheile in den Umrissen mit einem Biscuit und einem darunter stehenden Herzen (Fig 5). Die Verschieden- artigkeit der beiden Gelenkflächen-Abschnitte wird noch dadurch erhöht, dass der bisceuitförmige Theil schwach convex, der herz- förmige dagegen schwach concav ist. In Textfigur 3 sind diese Verhältnisse dargestellt. — Aus der nun nicht mehr zu bezwei- felnden Gabligkeit des Gelenkkopfes der wirklichen Rippen ergiebt sich ebenfalls, dass das vorliegende Rumpffragment dem vorderen Theile des Rückens angehört, nicht aber dem mittleren und hin- teren Abschnitte, bei welchen nur Rippen mit einfachen Gelenk- köpfen auftreten }). !) Vergl. H. v.:MEYER, ]. c. p. 44. 683 Bauchrippen lassen sich in der Hauptplatte (Fig. 1, Taf. XXIX) und an den von ihr abgesprensten Stücken (Fig. 2 u. 5, Taf. XXX) beobachten. Am vollkommensten erscheinen die winkel- oder zirkelförmigen Knochen, welche wir als Bauchrippen ansprechen, in Fig. 2b, Taf. XXX, weiche die Unterseite des in Fig. 2a abgebildeten Stückes darstellt. Da die linke Seite der Fig. 2b der rechten Seite der Fig. 2a entspricht, ist ersichtlich. dass der verletzte Theil der Bauchrippen an der linken Seite der Wirbelsäule unmittelbar unter und an dem Wirbelkörper ‘des fragmentarisch erhaltenen ersten Wirbels oder gar des ihm vor- angegangenen Wirbels angelegen hat; der nahezu unverletzte Schenkel des winkelförmigen Knochens dagegen lag unter den wirklichen Rippen. In Fig. 2b, Taf. XXX wird unter dem wohl überlieferten Schenkel der ersten Bauchrippe der vordere Rand der ersten Rückenrippe noch deutlich erkennbar. Dieser Schenkel ist in der Nähe des Scheitels 6 mm breit, 4 mm dick und besitzt einen elliptischen Querschnitt, nimmt dann an Breite und Dicke allmählich ab und ändert dabei seinen Querschnitt in einen drei- seitigen um, was in der Abplattung der vorderen Seite des Schenkels seinen Grund hat. In der Entfernung von 25 mm vom Scheitel beginnt die Verjüngung auffälliger zu werden, sodass der Schenkel in der Entfernung von 35 mm vom Scheitel in der Breite wenig mehr und in der Dicke etwas weniger als 2 mm misst; auch tritt die Dreikantigkeit des Knochens hier deutlicher hervor. Da der übrige Theil des Schenkels weggebrochen ist, liess sich die genaue Länge desselben nicht ermitteln. Der linke Schenkel, welcher mit dem rechten einen Winkel von etwa 135" ‚bildet, ist nur in der Länge von 15 mm überliefert und zeigt “ bezüglich seiner Dimensionen und seines Querschnitts von dem rechten Schenkel keine wesentliche Abweichung. Der Scheitel wird überragt von einem plattgedrückten, kopfförmigen oder rich- tiger zungenähnlichen Ansatze von 3 mm Länge und 3 — 2 mm Breite, welcher durch eine im Zickzack verlaufende Naht mit den Schenkeln verbunden ist und deshalb als selbstständiges Mittelstück angesehen werden muss. Eine die beiden Schenkel verbindende, bezw. trennende Naht konnte nicht beobachtet wer- den, weshalb dieselben als einheitlicher Knochen gedeutet werden müssen. — Die drei folgenden Bauchrippen sind so gelagert, dass ihre Schenkel mit den der ersten Rippe parallel verlaufen und das zungenförmige Mittelstück jeder folgenden Rippe an den inneren Scheitel der vorangehenden heranreicht. Bemerkenswerth ist noch, dass das Mittelstück der zweiten Rippe dem inneren Scheitel der ersten Bauchrippe nicht unmittelbar anliegt, sondern merklich unter ihm eingreift. Die keilförmigen Zwischenräume der 684 Schenkel benachbarter: Rippen sind. theilweise durch‘ die unteren Enden anders gelegener Bauchrippen ausgefüllt. Auf ‘der Hauptplatte (Fig. 1, Taf. XXIX) sind die: Bauch- rippen auf der linken Seite an 5 Stellen und auf der rechten Seite derselben an einer Stelle von oben freigelest. Unter der zum ersten Wirbel gehörigen Rückenrippe, welche im oberen "Theile nicht überliefert ist, ist der: linke Schenkel der ersten Bauchrippe in einer Länge von 45 mm erhalten und in musterhafter Weise von Gesteinsmasse befreit worden. Derselbe lässt, besonders schön den Uebergang der anfänglich gewölbten Vorderseite ‚in. eine. ebene erkennen. Der rechte Schenkel verschwindet unter, dem Körper des ersten Wirbels. Das nach vorn gerichtete Mittelstück ist weggebrochen. Diese Lage der Bauchrippe wollen wir der Kürze wegen als Kopflage bezeichnen im Gegensatze zu der umgekehrten Stellung, welche wir Schwanzlage nennen wollen... Nachdem die Enden zweier in Schwanzlage befindlicher Rippen. keilförmig ein- getreten sind, folgt wieder ein linker Schenkel einer Bauchrippe in’ Kopflage, welche mit der ersten und ‚auch nachfolgenden ‚Rip- pen so gleichsinnig liegt, dass wir sämmtliche unter der Bezeich- nung „linke: Mittelreihe* zusammenfassen können. Schliesslich zeigt sich noch das Ende einer Rippe in Schwanzlage. — Seit- ‘lich vom #. und 5. Wirbel zwischen und unter den eigentlichen Rippen sind noch theilweise die linken Schenkel von 3 Bauch- rippen in‘ Kopflage und 2 Enden von Rippen in Schwanzlage sichtbar. © Zwischen den letzten 5 Rückenrippen und den später als Femur zu beschreibenden Knochen liegen ‚die Enden von 4 Bauchrippen in Kopflage, ‘welche zum Theil den so eben erwähn- ten linken Schenkeln der Mittelreihe angehören. «In keilförmiger Zwischenlagerung erkennt man: die mittleren: Theile der. rechten Schenkel von Bauchrippen, welche der linken Aussenreihe ange- hören und Schwanzlage besitzen. Ihnen zugehörig sind offenbar “die ‚spitzen Endstücke, welche als zwischen ‚den letzten: Rücken- rippen liegend bereits "angeführt wurden.: » Auch ‚an .der linken Seite des unteren Endes des Oberschenkelknochens sind 3 Bauch- rippen der linken Aussenreihe, wenn auch nur in: Bruchstücken, sichtbar. —- Auf der rechten Seite der Wirbelsäule. sind nur keilförmig in 'einander greifende Theile von je zwei linken Schen- keln der rechten Aussenreihe mit Schwanzlage' und ‚rechten Schenkeln der rechten Mittelreihe mit Kopflage: aufgedeckt und zwar in der Wandung des Hohlraumes, welcher. durch theilweises Ausbrechen des . rechten‘ Oberschenkelknochens ‚entstanden ist. Uebrigens lässt‘'sich an den: seitlichen Bruchflächen der ‘Rumpf- ‘platte — mit‘ Ausnahme der linken Seite, an:'welcher die Ver- steinerung ' von petrefactenleerer Kalksteinmasse ungefähr. 3 em 685 überragt wird — durchweg unter den Rückenrippen eine Knochen- lage beobachten, welche aus Bauchrippen besteht. Bei dem in Fig. 3, Taf. NXX dargestellten losgetrennten Stücke ist diese Knochenlage blossgelest worden und lässt Bruchstücke von ‚neun neben einander liegenden, keilartig in einander greifenden Bauch- rippen erkennen. Aus der Beobachtung der blossgelegten Bauchrippen und des Verlaufes der übrigen auf den Bruchflächen ergiebt sich, dass sich die Bauchrippen,, wie bereits angedeutet, gliedern lassen in eine linke und eine rechte Mittelreihe mit nach vorn gerichtetem Mittelstück und in eine linke und eine rechte Aussenreihe mit nach hinten gewendetem Mittelstück. Textfig. 4 giebt eine sche- matische Darstellung der gegenseitigen Stellung der vier Reihen von Bauchringen. Fig. 4. Das Gliedmaassenskelett ist auf der Hauptplatte (Fig. 1, Tar. XXIX) und den beiden zugehörigen Stücken (Fig. 2a und Fig. 3, Taf. XXX) in einzelnen Theilen vertreten, von welchen die wichtigsten ebenfalls zu beiden Seiten der Wirbelsäule symme- trisch gelagert sind. Leider sind sie fast sämmtlich nicht nur von fragmentarischer Erhaltung. sondern auch in Folge von Druck- wirkung in der Form verändert. Der auf der linken Seite der Wirbelsäule als Bruchstück überlieferte grösste Knochen liest zu der Längsaxe der Wirbel- säule parallel, besitzt eine Länge von etwa 8 cm und dürfte im unverletzten Zustande wohl ungefähr 10 em in der Länge ge- messen haben. Da er in der vorderen, bezw. unteren Hälfte durch Quetschung eine Formenveränderung erlitten hat, lässt sich dort die ursprüngliche Breite, Dicke und Gestalt nicht genau feststellen; gegenwärtig ist er am vorderen Ende 20 mm breit und bis 6 mm dick. Die Gelenkfläche ist schwach convex. Nach hinten zu nimmt der Knochen allmählich an Breite ab. sodass er in der Entfernung von 5 em von der Gelenkfläche nur noch 12 mm breit ist: die Dicke beträgt daselbst nahezu ebensoviel. Von hier aus wird der Knochen wieder breiter und flacher. Die Zunahme in die Breite findet hauptsächlich auf der linken Seite statt. Da das hintere bezw. obere Ende des Knochens wegge- 'brochen ist, lässt sich über die genauere Beschaffenheit desselben 686 nichts sagen. Wenn man diesen Knochen mit den von H. vox Meyer abgebildeten Theilen des Gliedmaassenskeletts vergleicht, findet man, dass er dem t. 47, f. 5e abgebildeten Knochen am ähnlichsten sieht, von welchem der genannte Autor (pag. 56) es dahin gestellt sein lässt, ob er als Humerus oder als Femur an- zusprechen ist. Wenn man die vielen Abbildungen der unzweifel- haften Oberarmknochen und Oberschenkelknochen vergleichsweise heranzieht, so gelangt man zu der Ueberzeugung, dass unser Knochen den schlanken. geraden, keulenförmigen Oberschenkel- knochen weit näher steht als den: plumpen und krummen Ober- armknochen; wir wollen ihn deshalb. wenn auch mit einigem Vorbehalt, fortan als Femur, und die nunmehr zu beschreibenden Knochen ebenfalls als Theile der hinteren Extremitäten ansehen. Der in ähnlicher Lage befindliche rechte Oberschenkelknochen ist etwa 25 mm in Substanz und ungefähr 20 mm im Abdruck überliefert. Das verquetschte Knochenfragment ist an der vor- deren Bruchstelle 18 mm breit und 8 mm dick, nimmt dann an Breite und Dicke ab, sodass es an der hinteren Bruchfläche 7 mm in der Dicke und 12 mm in der Breite misst und schliess- lich im Abdruck noch auf eine Breite von 11 mm zurückgeht. Der Unterschenkel ist ebenfalls auf beiden Seiten der Ver- steinerung vertreten, aber auch nur in Bruchstücken. Auf der linken Seite der Rumpfplatte liegt, etwa 3 mm vom Femur ent- fernt und ein wenig seitwärts gerückt, das obere, 15 — 20 mm lange Ende eines Unterschenkelknochens.. Er ist durch Druck in seinen Dimensionen und seiner Gestalt allem Anscheine nach nicht unwesentlich verändert worden. An der im Allgemeinen convexen Gelenkfläche ist derselbe 15 mm breit und nahezu 5 mm dick, an der Bruchfläche dagegen nur 14 mm breit und etwa o mm dick. — Ein dem rechten Unterschenkel angehöriges Knochenfragment ruht auf dem Plattenstück. welches unter Fig. 3, Taf. XXX abgebildet ist. Dasselbe ist in Substanz 24 mm und einschliesslich des nicht zu verkennenden Abdruckes im Gestein 33 mm lang und stellt den unteren Abschnitt (Hälfte?) eines Unterschenkelknochens dar. An der gut erhaltenen convexen Gelenkfläche ist er 13 mm breit und nur wenige (3 — 4) mm dick, wogegen an der Bruchstelle bei gleicher Dicke die Breite nur 9 mm beträgt. Aus der Thatsache, dass die Oberfläche des Knochens unregelmässig eingedrückt erscheint, kann man schliessen, dass der Knochen nicht durch und durch aus fester Knochen- masse bestanden hat, sondern ursprünglich im Innern hohl ge- wesen ist oder aus einem weichen Markgewebe bestanden hat. ‚Dies gilt übrigens auch von den drei anderen bereits besproche- nen Knochen des Gliedmaassen-Skelettes. Selbst wenn man von 687 der durch die Verquetschung bedingten Formenveränderung ab- sieht, wird man die beiden Unterschenkelknochen als vollständig homotype Gebilde nicht gut bezeichnen können, sondern in Rück- sicht auf den auffälligen Breitenunterschied vielmehr geneigt sein, den breiteren als Tibia un den schmäleren als Fibula zu deuten. Indessen möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass H. v. MEyeEr (pag. 58) einen Unterschenkelknochen beschreibt , welcher bei mässiger Dicke am oberen Ende doppelt so breit ist als am un- teren. Die Möglichkeit, dass die rechts und links von der Wirbelsäule gelegenen Bruchstücke von Unterschenkelknochen ho- motypen Knochen angehören, scheint demnach nicht ausgeschlossen zu sein. Fusswurzelknochen sind zwei überliefert. Sie liegen auf der linken Seite der Wirbelsäule zwischen den proximalen Enden der vordersten Rückenrippen. Ursprünglich sind sie etwa 3 cm von einander entfernt gewesen, während sie jetzt (d.h. nach Los- sprengung des in Fig. 2, Taf. XXX abgebildeten Stückes von der Hauptplatte) örtlich mehr entfernt und der Fig. 1, Taf. XXIX und Fig. 2a, Taf. XXX zugetheilt erscheinen. Der auf der Hauptplatte befindliche Fusswurzelknochen liest über dem Gelenkkopffragmente der dritten linken Rückenrippe und ist an der nach vorn und aussen gerichteten Seite etwas verletzt. Er ist 7 mm lang, ebenso breit, nahezu 2 mm dick und erinnert in der Gestalt an einen seitlich, aber ein wenig schief zusammengedrückten Wirbelkörper mit deutlich concaver Gelenkfläche auf der Vorderseite. Die bogen- förmigen Kanten, in welchen sich die Gelenkflächen mit der übri- gen Oberfläche treffen, heben sich scharf ab. Die zu Tage lie- gende Oberfläche des in Fig. 2a, Taf. XXX befindlichen Fuss- wurzelknochens hat ungefähr die Form eines Quadrates von 7 mm Seitenlänge, bei welchem zwei gegenüger liegende Seiten schwach concay und die beiden anderen schwach convex erscheinen. In einer Entfernung von ungefähr 2 mm von diesem Knochen liegt ein Knochen, von welchem nicht entschieden werden konnte, ob er einen Mittelfussknochen oder eioen Zehengliedknochen vor- stell. Derselbe besitzt eine keulenförmige Gestalt, ist 23 mm lang und am proximalen Ende 10 mm breit, nimmt dann all- mählich bis auf 4,5 mm ab, um schliesslich am distalen Ende wieder auf 5 mm Breite zu kommen. Die Dicke lässt sich am breiteren Ende, welches eingedrückt ist, nicht genau bestimmen, ist aber allem Anschein nach geringer als am schmalen Ende, an welchem sie etwa 4 — 5 mm beträgt. Hier ist die Gelenkfläche convex nnd runzelig, dort convex und glatt. Als Nagel- oder Klauenglied darf wohl der sich von der Nachbarschaft nicht besonders abhebende Knochen gedeutet wer- 688 dien, welcher dem soeben: beschriebenen Knochen an dem breiteren Ende links seitlich anliegt. Er besitzt annähernd die Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks von 5 mm Basislänge und 8,5 mm Höhe, bei welchem der eine Schenkel nach aussen ein wenig convex und der andere nach dort ein wenig concav erscheint. Die Oberflächenerhaltung ist mangelhaft. Wenn die hierdurch erlangte Kenntniss des Fuss-Skelettes auch durchaus lückenhaft ist, so zwingt sie doch zu der Ueber- zeugung, dass der Fuss des vorliegenden Thieres wie der des Plesiosaurus eine ausgeprägte Zehenbildung besitzt und von der flossenartigen Form des Fusses von Ichthyosaurus durchaus ver- schieden ist. B. Die Schwanzplatte. Fig. 1, Taf. XXX. Die Schwanzplatte ist 12 em lang, 6 — 8 cm breit und 1 bis 2 cm dick. Sie besteht aus drei vereinzelt aufgefundenen, aber zusammengehörigen Stücken, welche in der Abbildung durch angedeutete Sprünge getrennt und durch die eingeschriebenen Buchstaben V, M und H als Vorder-, Mittel- und Hinterstück ge- nauer gekennzeichnet sind. Die Platte trägt auf ihrer Oberseite 7 Wirbel in ungestörtem Zusammenhange. Dieselben sind mit den Wirbelkörpern in den Kalkstein eingebettet, aber glücklicher- weise so, dass letztere an einigen Stellen freigelegt werden konnten. Die genauere Beobachtung der Wirbelkörper wurde übrigens durch den Umstand unterstützt, dass sich an den Bruch- stellen durch mässiges Anschleifen ziemlich deutliche Querschnitte der Wirbelkörper herstellen liessen. Die oberen Bogen liegen sämmtlich frei zu Tage und sind im Allgemeinen von guter Er- haltung. Die Rücken-Dornfortsätze smd weggebrochen; über ihre Grösse und Gestalt giebt nur die Form der Bruchflächen einige Auskunft. Die Seitenfortsätze, welche durchweg aus dem festen (Gestein herauspräparirt werden mussten, 'sind zumeist ein wenig verdrückt, aber im Allgemeinen von befriedigender Erhaltung. Der erste Wirbel ist zwar etwas beschädigt, giebt aber nichtsdestoweniger wichtige Aufschlüsse über seinen Bau, insbe- sondere weil er die Besichtigung von oben, vorn und rechts ge- stattet. Der Neuralbogen ist in einer Länge von 15 mm (an- scheinend nahezu °/s der Gesammtlänge) überliefert und zeigt an den hinteren Gelenkfortsätzen eine Breite von 24 mm. Er besitzt ein sattelähnliches Aussehen. Der Rücken-Dornfortsatz hat, nach der Form der basalen Bruchfläche zu urtheilen, ‘mit seinem un- teren Theile die ganze Mittellinie des Neuralbogens bedeckt, hat scharfkantig begonnen, dann allmählig an Dicke zugenommen, bei ungefähr ?/3 der Bogenlänge das Maximum (3—4 mm) erreicht, 689 hat dann schneller an Dicke abgenommen, um schliesslich als dünne und niedrige Leiste in der Tiefe des hinteren Bogenendes zu verschwinden. Die Höhe des Bogens beträgt 8—9 mm; sie liess sich auf der frontalen Seite des Wirbels, welche ange- schliffen worden ist, bequem messen. Die Schlifflläche, welche zur Längsaxe des Wirbels fast senkrecht steht, liefert übrigens einen Querschnitt des ganzen Wirbels. Auf selbigem bietet der Neuralbogen nichts Besonderes und lässt nicht einmal genau die Einzelheiten der Verwachsung mit dem Wirbelkörper erkennen. Eine 6 mm breite und 3 mm hohe Kalkausfüllung im Neural- bogen, welche, um bei dem bereits verwendeten Vergleichsgegen- BiriE stande zu bleiben, an die Form zweier seitlich an einander m gelegten Herzen erinnert (Textfig. 5), entspricht offenbar dem Querschnitte des Rückenmarkkanales. Dem Umstande, dass die Schlifffläche nicht ganz senkrecht zu der Längsaxe der Wir- belsäule gerathen ist, sondern nach oben eine Neigung von etwa 80° und nach unten eine entsprechende Neigung von ungefähr 100° erhalten hat, ist es zu danken, dass wir nicht bloss über die Grösse und Gestalt des Querschnittes des Wirbelkörpers am vorderen Ende, sondern auch über die Stellung und Beschaffen- heit der frontalen Gelenkfläche und sogar über Eigenthümlich- keiten des caudalen Endes des vorhergehenden Wirbels Aufschluss erhaiten. Die eben erwähnte frontale Gelenkfläche steht senk- recht zur Längsaxe, ist ausgesprochen concav, besitzt eine Höhe von 9 mm und eine Breite von 11 mm. Die Begrenzung bildet oben eine fast gerade, nur schwach nach aussen gekrümmte Fig. 6. Kante, seitlich und unten ein nahezu halbkreisför- miger Rand (Textfig. 6). Der Wirbelkörper ist auf seiner rechten Seite vollständig freigelegt worden, welche Arbeit der das Vorder- und Mittelstück der Schwanzplatte trennende Sprung bezw. Bruch nicht unwesentlich erleichterte. Die Längenmessung ergab 16 mm. Im mittleren Theile ist der Körper seitlich und auch unten stark eingezogen. Die hintere Gelenkfläche liegt senkrecht unter dem äussersten Ende des hinteren Gelenkfortsatzes des zugehörigen Neuralbogens, konnte aber ohne Gefährdung der Versteinerung von Gesteinsmasse nicht befreit und deshalb nicht genauer er- forscht werden. Unter der vorderen Hälfte des Körpers liegt ein mit der Spitze nach hinten gerichteter walzenförmiger Knochen von 9 mm Länge und 2,5 mm grösster Dicke. Dieser Knochen scheint aber nicht allein dem besprochenen Wirbelkörper, son- dern auch dem Körper des vorangehenden Wirbels anzugehören, welcher, wie bereits bemerkt, in seinem hinteren Ende theil- weise und zwar in seinem unteren Drittel in einer etwa 1 mm Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 45 690 dicken Lage erhalten ist. Letzterer hebt sich von seinem Nach- folger dadurch besonders ab, dass zwischen beide eine dem Inter- vertebralknorpel entsprechende gelblich weisse Kalklage von I mm Mächtigkeit eingeschoben ist. An der ventralen Seite dieses Körperfragmentes liegt der walzenförmige Knochen unmittelbar an. Auf der Schlifffläche zeigt sich im Querschnitt auch ein derartiger linker Knochen in übereinstimmender Form und La- gerung. Ohne Zweifel haben wir es hier mit Resten des un- teren Bogens oder Haemalbogens zu thun, welcher allem Anschein nach an der unteren Seite der Gelenkflächen der Wirbelkörper eingelenkt gewesen ist. Hierdurch erweisen sich diese Wirbel als dem Schwanze zugehörig. Mit unserem blossgelegten Wirbel- körper stimmt übrigens der von H. v. Meyer p. 120 beschriebene und t. 57, No. 15a —-d abgebildete Schwanzwirbel eines Macro- trachelen aus Chorzow bei Königshütte in Oberschlesien recht gut überein, insbesondere auch bezüglich der Theilnahme des Wirbel- körpers an der Bildung des Seiten- oder Querfortsatzes. Ganz unzweifelhaft lässt sich erkennen. wie sich der Wirbelkörper vom oberen Theile in den beiden inneren Längsvierteln allmählich nach der Mitte zu verbreitert und schliesslich in den Seiten- fortsatz übergeht, an dessen Bildung aber hauptsächlich der Neural- bogen betheiligt ist. Er hebt sich auf der Bruchfläche von der hellbraunen Knochenmasse des letzteren durch seine dunklere Färbung deutlich ab, liegt in der Höhe des Rückenmark-Kanales und weist dabei einen fast kreisrunden Querschnitt auf. Der Quer- fortsatz, welcher in verdrücktem Zustande in einer Länge von 25 mm überliefert ist und dem Stücke V der Fig. 1, Taf. XXX angehört, liegt der bereits erwähnten Bruchfläche nieht unmittelbar an, sondern ist durch eine 5 mm lange Lücke von ihr getrennt: die ursprüngliche Länge des Querfortsatzes hat demnach unge- fähr 30 mm betragen. Das Fragment ist am der Bruchstelle 8 mm breit und 2—5 mm dick, nimmt dann an Breite allmählich um 1,5 mm zu, um sich schliesslich wieder zu verjüngen und in einer stumpfen Spitze zu endigen; eine wesentliche Aenderung in ° der Dicke wurde nicht beobachtet. Demnach kann mit ziem- licher Sicherheit die Vermuthung ausgesprochen werden, dass der Querschnitt des Querfortsatzes in seinem weiteren Verlaufe an- nähernd queroval gewesen ist. Die folgenden Wirbel stimmen in ihrem Baue mit dem ersten im Wesentlichen überein, nehmen aber an den Neuralbögen an Breite ab und an Convexität zu: dabei werden die Seitenfortsätze immer kürzer, dem Neuralbogen immer ‘mehr entfremdet und schliesslich gänzlich dem Wirbelkörper zugetheilt. Die Abnahme in der Länge ist unbedeutend: der Unterschied zwischen dem 691 ersten und dem letzten Wirbel dürfte etwa 2 mm betragen haben. Die progressive Abnahme der anderen Dimensionen ergiebt sich aus folgender Tabelle: Breite des Neuralbogens | an dem Länge sichtbaren! an den mdeR des Wirbel [Theile der) hinteren Querfort- vordeyen | Gelenk- Mitte. Gelenk- |fortsätzen. Satzes. fortsätze. L ? 23 ? 30 IT. 21 22 15 28 II. 19 21 14 23 IV. 18 20 13 20 V, 17 % 1? 16 VI. 2 18 A 14 vi. 16 17 10 12 Die Angaben über die Länge des Querfortsatzes beziehen sich durchweg auf die verdrückten Fortsätze und liefern in Rück- sicht auf die Thatsache, dass letztere ziemlich gleichmässig durch Druck in der Gestalt verändert worden sind, ein brauchbares Bild von der allmählichen Verkürzung des Seitenfortsatzes. Der Formenunterschied eines verdrückten und eines unverletzten Fort- satzes lässt sich am 4. Wirbel genauer beobachten. Der platt- sedrückte linke Fortsatz ist 21 mm lang, am proximalen Ende 6 mın breit und verbreitert sich dann bis zu 8 mm, um bald mit einem abgerundeten Ende abzuschliessen. Der rechte intact ge- bliebene Fortsatz, welcher als ein nach hinten gebogener Knochen von rundlichem, meist quer ovalem Querschnitt und stumpfer, ab- gserundeter Endigung erscheint, ist 17 mm lang, am proximalen Ende nahezu 5 mm breit und ebenso kurz und dick, vor dem distalen Ende etwa 6 mm breit, aber bedeutend dünner. Beide sind gegen den Neuralbogen scharf abgesetzt, woraus sich schon schliessen lässt, dass sie bereits ganz dem Wirbelkörper ange- hören. Letzteres lässt sich mit Sicherheit erkennen bei den Querfortsätzen des 5. Wirbels. Dieser ist nämlich von dem Sprunge durchsetzt, welcher das mittlere Stück (M) ‘der Schwanz- platte von dem hinteren (H) trennt, und konnte zum Zweck der inneren Untersuchung auf der Bruchfläche bequem angeschliffen werden. Der linke verdrückte Querfortsatz, welcher eine Länge von 16 mm, eine Breite von 6 mm, ein verjüngtes, aber abge- 45* 692 rundetes Ende und eine ausgesprochene Krümmung nach: hinten. besitzt, ist durch den Schliff so günstig angeschnitten, dass man die Zugehörigkeit des seitlichen Fortsatzes zum Wirbelkörper genau beobachten kann. Dasselbe ergiebt auch die Besichtigung des rechten Fortsatzes, welcher überdies noch in seiner ursprüng- lichen Gestalt überliefert zu sein scheint ünd sich in recht be- friedigender Weise vom Gestein befreien liess. Er ist 12 mm lang, an der Basis 6 mm breit, nimmt allmählich an Breite bis zu 4mm ab und schliesst mit einer abgerundeten Endigung; die Breite wird von der Dicke ‘nirgends erreicht. Ob die auf der Oberseite des nach hinten gekrümmten Knochens befindliche Kante, welche in sanfter Krümmung von der Vorderseite des proximalen Endes nach der Hinterseite des distalen Endes ver- läuft, ersterem ursprünglich eigen war oder nur als Ergebniss einseitiger Quetschung anzusehen ist, muss dahingestellt bleiben. Die Basis des Querfortsatzes geht seitlich in eine Leiste über, welche am oberen Rande des Wirbelkörpers hinläuft oder gar dessen oberen Längsrand bilde. Von dieser Leiste und der Basis des Fortsatzes hebt sich der Neuralbogen, welcher oben ein wenig verletzt ist, durch eine Naht deutlich ab. — Am 6. Wirbel ist der linke Querfortsatz von Gestein befreit worden. Er ist durch Druck ebenfalls verändert, stimmt aber bis auf einen geringen Längenunterschied mit seinem Vorgänger im We- sentlichen überein. Nicht zu verkennen ist der unter basaler Verbreiterung vor sich gehende Uebergang in den Wirbelkörper. Letzteres gilt auch bezüglich des rechten Querfortsatzes, welcher nur ander Vorderseite freigelegt werden konnte. — Am 7. Wirbel wurde die Bloslegung des rechten Querfortsatzes wegen der Be- sorgniss, dass die übrigen Wirbeltheile in ihrem Bestande ge- fährdet werden könnten, unterlassen. Der linke Fortsatz dagegen wurde von Gesteinsmasse befreit und als zapfenartiges Gebilde erkannt, welches mit der der Länge des Zapfens in der Breite etwa gleichkommenden Basis dem Wirbelkörper in dessen. unterer Höhenhälfte ansitzt. — DBei der Bloslegung der Querfortsätze konnten ‚auch mehrere Wirbelkörper theilweise von Gesteinsmasse befreit und der Beobachtung zugänglich gemacht werden; dies gilt besonders von den drei letzten Wirbelkörpern. Sie sind 'schmächtiger als ihre Neuralbögen und besitzen schwach concave Gelenkflächen. Letzteres zeigt sich vorzugsweise an dem vor- deren Ende des 6. Wirbelkörpers, welches sich von der benach- barten Bruchfläche aus bequem freilegen liess. Andere wün- schenswerthe Einzelheiten mussten unerforscht bleiben, weil tiefer gehende Präparation zu gewagt erschien. 693 Die systematische Stellung des vorliegenden Thierrestes zu ermitteln, ist nicht leicht, weil insbesondere der wichtigste Skeletttheil, der Schädel, fehlt. Die charakteristischen Merkmale der überlieferten Reste genügen jedoch, um selbige ohne Bedenken in dem Genus Nothosaurus unterzubringen. Die specifische Ein- ordnung oder Benennung will ich unterlassen in der Hoffnung, selbige über kurz oder lang,‘ gestützt auf vollkommieneres Ma- terial, mit grösserer Sicherheit "vornehmen ‚zu können. Diese Hoffnung ist indirect bereits durch eine Unterstützung gefördert worden, welche .mir seitens der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur zu Breslau zur Erforschung der Fauna und Flora des oberschlesischen Muschelkalkes für. das Jahr, 1889 sütigst bewilligt worden ist. Indessen ‚möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass unsere Versteinerung dem Rumpffragmente aus dem Muschelkalke des Huy bei Halberstadt und dem Rumpfe von Esperstädt bei Querfurt specifisch nahe steht, welche Thieren aneehören, die nahezu die halbe Länge von. Nothosaurus mera- bilis, der bekanntesten Species dieses Genus, besessen haben. Zu dem Rumpfe von Esperstädt passt der Grösse nach ein ‚ebenda gefundener Schädel, welcher vom Grafen Münster als Notho- saurus venustus bezeichnet worden ist. Man wird deshalb mit ‚einigem Recht sagen können, dass unsere Reste an Nothosaurus venustus erinnern. Ich schliesse die Arbeit mit dem Bewusstsein ab, durch möglichst genaue schriftliche und bildliche Darstellung des neuen Petrefacts lediglich Material für einschlägige paläontologische Forschungen seliefert zu haben. Das Original kann im mineralogischen Mu- seum der königl. Universität zu Breslau besichtigt werden, in dessen Besitz. es nach seiner Publication gelangen wird. 694 5. Ueber den Cordierit führenden Andesit vom Hoyazo (Cabo de Gata). Von Herrn A. OsAann in Heidelberg. Die Heimath des in allen mineralogischen Sammlungen ver- breiteten Cordierits vom Cabo de Gata ist der Hoyazo, ein kleiner Hügel am Westrand der Sierra Alhamilla, etwa 2 Kilom. südlich der Stadt Nijar in der spanischen Provinz Almeria. Die Sierra Alhamilla bildet einen kleinen Theil des grossen Kettengebirges, das die Süd- und Südostküste Spaniens von Cadiz bis in die Gegend von Carthagena begleitet und die höchsten Erhebungen der ganzen Halbinsel trägt. Sie wird von den südlichen Aus- läufern der Sierra Nevada und der Sierra di Gador durch das breite Thal des Rio Almeria getrennt, streicht in ihrem westlichen Theil fast rein W—0O, um später dem Verlaufe der Küste parallel in eine nordöstliche Richtung umzubiegen. Auf der geologischen Uebersichtskarte des südlichen Theiles der Provinz Almeria von DonavrE!) ist die Sierra Alhamilla mit der Farbe des Cam- briums bezeichnet, doch dürfte ihr Bau, nach dem der benach- barten Sierren zu schliessen. kein so einfacher sein, namentlich wird sich auch Grundgebirge an demselben betheiligen. Von diesem bis 1500 m hohen Gebirge wird im Südosten durch ein breites Thal, des Campo de Nijar, die Sierra del Cabo de Gata getrennt; sie besteht in ihrer ganzen Ausdehnung aus jungeruptiven Bildungen, welch’ letztere die Ostküste Spaniens vom Cabo de Gata selbst bis an das mar menor nördlich Cartha- sena theils in grösseren zusammenhängenden Massen, theils in einzelnen kleinen Hügelgruppen einfassen. Von der Südostspitze der Halbinsel streicht die Sierra in NO-Richtung bei einer mitt- leren Breite von 5—6 km etwa in einer Längenausdehnung von 25 — 530 km und erreicht eine Höhe von über 600 m; gegen Osten grenzt dieselbe direct an das Meer und fällt fast allenthal- ben steil in dasselbe ab. !) DONAYRE. Datos para una resena fisica y geolögica de la region S. E. de la Provincia de Almeria. DBoletin de la Comision del Mapa geolögico de Espana. Tomo IV, 1877. 695 Karte des Cabo de Gata und Hoyazo. (Maassstab 1 : 300 000.) MM) IN) m I INI]] “ I) u 2 | | pr | || Cambrium. Plioeän. Eruptivgesteine. In dem von plioeänen Schichten gebildeten Campo de Nijar erhebt sich ein zweites, aus eruptivem Material aufgebautes Hügel- sebirge, das ebenfalls NO streicht, aber viel geringere Ausdeh- nung besitzt und sich nur bis 300 m über das Meer erhebt; es lässt sich in einzelnen Eruptionspunkten bis südlich Carboneras verfolgen. wo es noch einmal in den mächtigen Andesitbergen der Granatilla eine bedeutende Höhe erreicht. Diese westliche Paral- lelkette führt den Namen Serrata. Westlich von dieser ist im südöstlichen Theil der Provinz Almeria nur noch ein Eruptions- punkt der Hoyazo bekannt, doch ist es nicht unwahrscheinlich, dass eruptive Bildungen unter pliocäner Bedeckung noch weitere Verbreitung besitzen. Die Entfernung des Hoyazo von der Ser- rata beträgt, wie beistehende Orientirungsskizze, die der. Karte von DonAYrE entlehnt ist, zeigt, ca. 9km. Nach einem nochmaligen 696 Aufenthalt in diesem Gebiet hoffe ich eine detaillirte geologische Karte desselben geben zu können. An ihrem Ostabhange lehnt sich an die Sierra Alhamilla ein schmaler Saum pliocäner Hügel; einer der am weitesten nach der Ebene vorgeschobenen ist der Hoyazo. Derselbe wird von den spanischen Geologen als der ausgeprägteste Krater des ganzen Cabo de Gata-Gebietes betrachtet; CALDERON Y ARANYA!) nennt ihn einen verdadero cono truncado, und DoxayrE (l. c.. p. 18) giebt von ihm eine sehr idealisirte Skizze, auf der er als ein aus der Ebene sich erhebender isolirter Berg von typischer Kegelform mit einem centralen Krater dargestellt ist. Die äusse- ren Wände des Kraters werden von Tertiär gebildet, das nach der Theorie der Erhebungskratere durch die eruptive Thätigkeit gehoben sein soll, wie denn die besonders im nördlichen Theile der Sierra del Cabo häufige Ueberlagerung eruptiver Gesteine durch Tertiärschichten auf diese Weise entstanden erklärt werden. Wenn man sich vom Campo de Nijar der Sierra Alhamilla nähert, unterscheidet sich der Hoyazo in keiner Weise von den ihn zunächst umgebenden und theilweise mit ihm zusammenhän- genden tertiären Hügeln; er hat dieselbe langgestreckte, durch Erosion zugerundete Form derselben. An seinem Südabhange gelangt man an eine bis in das Niveau der Ebene reichende Schlucht, die in das Innere desselben führt; sie ist ein den grössten Theil des Jahres ausgetrockneter Wasserlauf, der erfüllt ist mit Trümmern eines andesitischen Gesteines; der Boden des Bachbettes ist ausserordentlich reich an kleinen, ausgewaschenen Granaten, wonach die ganze Schlucht den Namen Rambla de Granatilla führt. In ihrem unteren Theil schneidet diese Rambla in tertiären Kalk, in ihrem oberen in Andesit ein, ihre Wände sind allenthalben stell. Nach etwa 200 Schritten gelangt man durch sie in eine nahezu kreisrunde, kesselartige Vertiefung von bedeutenden Dimensionen: der Boden derselben hat nach DoxAYRE eine Höhe von 236 m, der obere Rand von 2953 m über dem Meere, sodass sich eine Tiefe von 57 m ergiebt; der obere Durchmesser beträgt etwa 300 m. Während der Boden und der untere Theil der Wände des Kessels aus Andesit und AÄndesit- tuffen besteht, wird der obere Rand in einer Mächtiekeit von 5 — 10 m aus einer sehr festen Kalkmasse vom Habitus eines Lithothamnienkalkes gebildet; dieselbe zeigt keine regelmässige Schichtung und enthält stellenweise schlecht erhaltene Reste und !) CALDERON Y ARANYA. Kstudio petrografico sobre las rocas volcanicas del Cabo de Gata& Isla de Alboran. Bol. de la Comision del Mapa geolögico de Espana, Tomo IX, 1882. 697 Steinkerne von Zweischalern und Gastropoden. Der Absturz nach dem Kessel ist in diesem oberen Theile sehr steil, oft senk- recht, zahlreiche Kalkblöcke sind nach unten abgestürzt; in dem andesitischen Material verflachen sich die Wände. .Derselbe ter- tiäre Kalk bildet auch den ganzen äusseren Mantel des Hügels, sowie die benachbarten Erhebungen. Vom Boden der kessel- förmigen Vertiefung erheben sich zwei kleinere Felspartieen von 8—10 m Höhe, sie bestehen ganz aus Andesit und werden von CALDERON für Reste eines zweiten centralen Kraters gehalten, die sich zu dem äusseren wie Vesuv zu Somma verhalten. Gesteine des Grundgebirges, wie sie als Einschlüsse im Andesit ausserordentlich verbreitet sind, wurden nicht anstehend gefunden. Gegen die oben angeführte Ansicht, dass das Tertiär durch die eruptive Thätigkeit gehoben, also älter als diese sei und der kesselförmigen Vertiefung die Rolle eines Explosionskraters zu- komme, lassen sich folgende Einwände erheben: 1. Nirgends finden sich auf dem Tertiär, weder des Hoyazo selbst, noch seiner Umgebung, vulkanische Producte, die auf eine eruptive Thätigkeit nach Ablagerung der ersteren schliessen liessen. 2. Nirgends an. den Grenzen von Andesit und Tertiär finden sich Einschlüsse des letzteren in jenem; ebensowenig sind irgend welche Contacterscheinungen an der Grenze beider Gesteine zu erkennen. 3. An den nördlichen und östlichen Wänden des Kessels werden lockere andesitische Tuffe direct von dem tertiären Kalke überlagert, können also unmöglich jünger als dieser sein. Aehn- liche Ueberlagerungen finden sich, wie schon oben bemerkt, an zahlreichen Stellen im nördlichen Theil der Sierra del Cabo und hier ist sicher festzustellen, dass das überlagernde Pliocän jünger als die eruptiven Massen ist. Man findet hier nicht selten Andesitbrocken in jenem eingeschlossen. Ferner werden die An- desite hier von zahlreichen Gängen durchsetzt, die z. Th. aus Kieselsäure in verschiedenen Modificationen bestehen, z. Th. aber auch erzführend sind und zu einem nicht unbedeutenden berg- männischen Abbau auf Mangan-, Zink- und Bleierze geführt haben. An einzelnen Stellen nun kann man diese Gänge bis an die Grenze gegen das überlagernde Tertiär verfolgen, doch nie in letzteres selbst, sie setzen hier allenthalben sehr scharf ab; es sind mir auch in dem ganzen Tertiär. des südlichen Theiles der Provinz Almeria keine Erzgänge bekannt geworden, stets, wie auch in den bekannten Bergwerken' von Mazarron, südlich Carthagena, setzen dieselben in jungen Eruptivgesteinen auf. Es spricht diese Thatsache für eine Bildung dieser Erzgänge vor 698 Ablagerung des Tertiär und damit natürlich für ein höheres Alter der Eruptivgesteine. Ob nun bei der Entstehung dieser kraterähnlichen Vertiefung gewöhnliche Erosion eine Rolle spielt und die leichte Erodir- barkeit des lockeren vulkanischen Tuttes gegenüber der des festen Kalkes eine solche Aushöhlung ermöglichte, oder ob vielleicht heisse Quellen, wie sie in der Sierra Alhamilla wohl als letzte Reste vulkanischer Thätigkeit noch an verschiedenen Orten vor- kommen, mitgewirkt haben, lässt sich nicht entscheiden. Das Gestein des Hoyazo ist ein Glimmerandesit, der in ge- ringen Mengen rhombischen Pyroxen, Hornblende und monoklinen Augit führt. ‘Die Farbe des frischen Gesteines ist fast schwarz, bedingt durch eine dunkle, glasreiche Grundmasse, in der ma- kroskopisch sehr reichlich Biotit, trikliner Feldspath in kleinen Kryställchen und vereinzelt Körner von Quarz, Cordierit und Granat zu erkennen sind. Bei stärkerer Verwitterung wird die Grundmasse hellgrau, es rührt dies daher, dass die, wie aus der Bauschanalyse des Gesteins zu schliessen ist, wasserreiche Basis ihren Wassergehalt verliert. Glüht man die frische Gesteins- varietät, so geht die dunkle Farbe ebenfalls in Hellgrau über, wobei die‘ Grundmasse eine bimssteinartige Beschaffenheit an- nimmt. Bei mikroskopischer Untersuchung gesellt siäi zu den oben angeführten Gremengtheilen noch ausserordentlich reichlich Cor- dierit in zierlichen, scharf begrenzten Kryställchen, untergeordnet treten Zirkon, Apatit und Erze auf. - Seiner Structur nach gehört das Gestein dem vitrophyrischen Typus der Andesite an. Der trikline Feldspath tritt vorwiegend in Re grösserer Einsprenglinge auf und betheiligt ‘sich nur in untergeordnetem Grade an‘ dem Aufbau der Grundmasse Die Einsprenglinge besitzen ein spec. Gewicht von 2,68—2,71 und zeigen auf Spalt- blättchen nach OP Auslöschungsschiefen von 14-—-22° symmetrisch zur Zwillingsgrenze; sie gehören also der Labrador - Bytownit- Reihe an. Die grossen Differenzen dieser Beobachtungswerthe erklären sich durch den sehr verbreiteten zonaren Bau mit sehr beträchtlichen Unterschieden der’ Auslöschungsschiefen; stets ist die Schiefe der centralen Theile grösser, als die der randlichen. Mit Salzsäure lassen sie sich nicht zum Gelatiniren bringen. Die äussere Umgrenzung dieser Einsprenglinge ist eine regelmässige, und man kann aus’ ihren Durchschnitten auf einen dicktafelför- migen Habitus nach (010) und das Herrschen der Formen (110), (010), (001) und (101) schliessen. Neben Zwillingsbildungen nach 699 dem Albit-Gesetz sind solche nach dem Periklin- Gesetz sehr ver- breitet. Glaseinschlüsse oft in der Form des Wirthes sind gern central gehäuft, winzige Flüssigkeitseinschlüsse mit beweglicher Libelle wurden vereinzelt beobachtet. | Der Biotit ist von den dunklen Gemengtheilen weitaus der häufigste und tritt schon makroskopisch in regelmässig begrenzten Blättchen stark hervor. Ebene der optischen Axen ist (010), der Axenwinkel ist gross, doch bei verschiedenen Blättchen recht schwankend. Im Schliff zeigt das Mineral z. Th. eine deutliche Auslöschungsschiefe und Zwillingsbildungen nach dem TscHERMARK- schen Gesetz. Sehr verbreitet sind Biegungen, Knickungen und Aufblätterung in Folge fluidaler Bewegung. Auf einen Gehalt an Fluor und Lithium wurde mit negativem Resultat geprüft. Der rhombische Pyroxen bildet stets kleine Säulchen, die in der Prismenzone durch stark herrschende Pinakoide und fast verschwindendes Prisma begrenzt zu sein pflegen, denen aber eine regelmässige terminale Begrenzung fehlt. Im Dünnschliff ist das Mineral mit sehr blassgrüner Farbe durchsichtig. Der Pleochrois- mus ist sehr gering, isolirte Krystalle dagegen zeigen denselben deutlich, es ist.c grün, b’ gelb und a röthlich gelb. Monokliner Augit wurde nur sparsam in Verwachsung mit rhombischem ge- trofften, seine Farbe ist ebenfalls hell grün, doch fehlt ihm der Pleochroismus; auch seine stärkere Doppelbrechung und schiefe Auslöschung in prismatischen Schnitten lassen ihn leicht vom Bronzit unterscheiden. Auffallender Weise bildet er bei den regelmässigen Verwachsungen den inneren Kern, der Bronzit die Hülle, so dass er also älter als dieser ist. Hornblende ist, wenn auch häufiger als monokliner Ausgit, doch immer spärlich in Form kleiner in der Prismenzone durch (110) und (010) begrenzter Säulen vorhanden. Ihre Farbe ist srüngelb, es ist a hell grüngelb, b grünbraun, c dunkel grüngelb. Absorption b > c > a. Auslöschungsschiefe auf (010) 16°. Eine bedeutende Rolle seiner Menge nach spielt der Cor- dierit in dem Gestein; er.tritt in 2 Formen auf: einmal sind es unregelmässig begrenzte und optisch einheitlich orientirte Kör- ner, die die Grösse einer Haselnuss erreichen und unzweifelhaft fremde Einschlüsse sind, sodann. stets ideal scharf begrenzte Krystalle. deren Durchmesser bis 0,4 mm beobachtet wurde. Querschnitte dieser letzteren haben die Form regelmässiger Hexa- gone, deren Ecken zuweilen noch schmale, gerade Abstumpfungen aufweisen, sodass zwölfseitige Umrisse entstehen. Stets ist eine Theilung in sechs Felder vorhanden, deren Grenzen in den Hexagonecken verlaufen, je 2 gegenüberliegende Felder sind optisch gleich orientirt und löschen parallel ihrer äusseren Be- 700 grenzung aus. Im convergenten Licht tritt in jedem Feld eine negative Bisectrix senkrecht aus, die Axenebenen stehen normal zu den Hexagonseiten. Es entsprechen also die Umrisse den Flächen (010) mit untergeordnetem (150). Das Zwillingsgesetz ist das gewöhnliche: Zwillingsebene (120). Die einzelnen Felder schliessen nicht selten Lamellen und Zwickel ein, die in ihrer optischen Orientirung mit benachbarten Feldern übereinstimmen. Durch einen sehr verbreiteten zonaren Bau, der sich auch in der Anordnung der Einschlüsse bemerkbar macht. werden die Zwil- lingsverwachsungen complicirter, einzelne Krystalle zeigen nur in ihren peripherischen Partieen die besprochene Zwillingsbildung, während der centrale Theil einheitlich orientirt ist. Zwillings- bildungen nach (130) wurden nicht beobachtet. Längsschnitte sind reetangulär durch Combination der Flächen der Prismenzone mit der Basis; der Habitus der Krystalle ist kurz säulenförmig. Die Doppeltbrechung ist hier stets etwas stärker wie bei den Querschnitten. Nur selten ist die optische Orientirung eine vollständig einheitliche, gewöhnlich tritt. eine Vierfeldertheilung von der Mitte der Seiten aus ein, sodass die Aus- löschungsrichtung je zweier gegenüberliegender Quadranten gleich ist, die zweier anliegender um einen geringen Betrag differirt. Besonders die grösseren dieser Cordieritkrystalle sind reich an Einschlüssen farbloser Nadeln; dieselben besitzen gerade Aus- löschung, mit ihrer Längsriehtung fällt die Axe kleinster Elasti- cität zusammen; auch ihre übrigen Eigenschaften, wie Stärke der Licht- und Doppeltbrechung, sprechen für Sillimanit. In den centralen Theilen der Cordierit-Durchschnitte bilden diese Nadeln ein regelloses Haufwerk, in den peripherischen dagegen sind sie sehr zierlich zonar geordnet; in jedem der Felder ihres Wirthes liegen sie mit ihrer Längsrichtung der äusseren Umgrenzung parallel. Solcher Zonen folgen bisweilen 3 — 4 auf einander. Je geringer die Dimensionen des Cordierites sind, desto reiner pflegt seine Substanz zu sein. Bei normaler Dicke der Dünnschliffe ist das Mineral farblos durchsichtig, erst in sehr dicken Präparaten ist Pleochroismus wahrzunehmen. : Es ist derselbe wie ihn auch die grösseren Gordieriteinschlüsse zeigen a = gelblich weiss, b —= dunkel violett, C. = etwas heller violett, sodass sich die Absorptionb > >a ergiebt, wie sie auch Hussak an dem Cordierit der Laacher See- Auswürflinge fand. Haıpinger giebt die Absorption c > b an. Die Grundmasse des Gesteins besteht vorwiegend aus einem farblosen bis schwach gelblich gefärbten, structurlosen Glase, das an Menge nur wenig den krystallinen Ausscheidungen nach- steht. In hellen Gesteinsvarietäten tritt in dieser Basis die KR N 701 Bildung feiner Fäserchen auf, die sich radial zu Sphärolithen gruppiren und dann zuweilen eine schwache Aufhellung zwischen gekreuzten Nicols erkennen lassen. Es ist dies der Beginn einer mikrofelsitischen Entglasung, die, wie schon oben bemerkt, mit einem Wasserverlust Hand in Hand geht. Von den krystallinen Gemengtheilen der Grundmasse ist vor Allem der CGordierit zu nennen; die Bildung dieses Minerales muss eine sehr lange dauernde gewesen sein, die hexagonalen und rechteckigen Durch- schnitte desselben gehen bis zu ausserordentlich geringen Dimen- sionen herab und erfüllen geradezu die Grundmasse. Bei einem Durchmesser von 0,006 mm geben Querschnitte mit einem Gyps- blättchen, das Roth I. Ordnung zeigt, noch deutlich die Sechs- feldertheilung. Die übrigen Gemengtheile der Grundmasse: Biotit in kleinen Blättchen, Plagioklasleisten und spärlicher rhombischer Pyroxen, sind von untergeordneter Bedeutung. Accessorisch treten im Gestein Zirkon in stark zugerundeten Krystallen und Körnern, Apatit und opake Erze auf. Hexagonal begrenzte, mit violett- brauner Farbe durchsichtige Täfelchen gehören dem Titaneisen an. Eine von Herrn J. SAvELSBERG im chemischen Laboratorium der Universität Heidelberg ausgeführte Bauschanalyse des Ge- steins ergab folgende Zusammensetzung: Stlansuuel. slouiık 103,78 A031: i5d1 a 11862 Fe203 Big. 5,00 ; Weist hat 3,26 MeOor tötiyark aA CEO Arash u 2,50 N50sm AH Hay. ki KROssedi note) :- 2,40 Ir. dieses \% DIRR 100,45 Der hohe Kieselsäure - Gehalt der Analyse ist z. Th. auf Einschlüsse von Quarz zurückzuführen, die sich nicht vollständig entfernen liessen. Die bedeutende Menge an Magenesia erklärt sich aus dem Reichthum an Cordierit. Eigenthümlich ist das Verhältniss der Alkalien: wenn auch ein geringer Theil des Kalis dem Biotit angehört, so wird man doch den grösseren Theil als in der wahrscheinlich SiO3 - reichen Basis vorhanden annehmen müssen; der geringe Gehalt an Kalk und Natron entspricht den nicht bedeutenden Mengen von Plagioklas. Der Wassergehalt ist, 102 da alle Gemengtheile sehr frisch sind, nahezu ganz auf Rechnung der Basis zu setzen, ein geringer Theil desselben wird dem Biotit angehören. | Von grossem Interesse ist ein Gestein, das sich in verein- zelten Blöcken im Hoyazo fand. Dasselbe besitzt ein dioritisches Aussehen und lässt mikroskopisch neben triklinem Feldspath reich- lich Biotit und kleine grüne Kryställchen erkennen, die sich bei mikroskopischer Untersuchung als Augit erwiesen. Im Schliff findet man dieselben krystallinen Gemengtheile, die der Andesit führt, wieder mit Ausnahme des rhombischen Pyroxens und Cor- dierits, dagegen ist ihr Mengenverhältniss hier ein anderes. Die dunklen Gemengtheile treten auf Kosten der Eisen- und Magnesia- freien bedeutend. hervor und unter ihnen herrscht der Augit. der den Habitus eines Malakolithes besitzt. Er zeigt hier stets rundum ausgebildete Krystallform und wird nicht selten von Horn- blende und Biotit umschlossen. ist also älter als diese beiden. Die Hornblende, nach Farbe und Pleochroismus mit der des An- desites identisch, ist auch hier reichlicher vertreten und erweist sich als älter wie der Biotit. Der Plagioklas als der jüngste Gemeng- theil schliesst sämmtliche übrigen ein; z. Th. mit rohen Krystall- umrissen, z. Th. in Form unregelmässiger Körner füllt er die Zwischenräume zwischen diesen aus. Das Gestein ist holokrystallin, seine Structur hyp- bis panidiomorph, wie sie Tiefengesteinen eigen zu sein pflegt und durch langsame Krystallisation unter hohem Druck bedingt ist. Man hat also hier eine Tiefenausbil- dung des Andesites vor sich, die sich in ihrer Structur und, wie durch das stärkere Hervortreten der farbigen Gemengtheile docu- mentirt wird, durch höhere Basicität von jemem unterscheidet. Sehr verbreitet sind im Andesit des Hoyazo fremde Ein- schlüsse, deren Dimensionen von Kopfgrösse bis zu mikrosko- pischer Kleinheit wechseln. Unter ihnen lassen sich wesentlich 8 Typen unterscheiden. 1. Reine Quarzbrocken, bis zu Faustgrösse beobachtet; sie sind sehr häufig stark zugerundet und zeigen eine Oberfläche, die wie angeschmolzen aussieht; dabei besitzen sie eine ausser- ordentlich rissige Beschaffenheit, die auf rasche und bedeutende Temperaturänderungen schliessen lässt. _ Mikroskopisch kleine Quarzkörner zeigen dieselben Eigenschaften, zugleich sind sie im Andesit sehr ungleichmässig vertheilt und pflegen mit anderen unzweifelhaft fremden Einschlüssen gehäuft vorzukommen, sodass auch ihre secundäre Natur ausser Zweifel steht. Die Substanz dieses Quarzes ist mit Ausnahme kleiner Flüssigkeitseinschlüsse rein. 2. Knollen, welche ungefähr aus gleichem Mengenverhältniss 1083 Quarz und Cordierit bestehen; auch sie kommen bis zu Faust- grösse vor und grenzen sich stets scharf gegen den Andesit ab. Beide Mineralien zeigen wesentlich Körnerform und sehr gleich- mässige Dimensionen von etwa 0,5 cm Durchmesser, nur der Cordierit hat zuweilen regelmässige Begrenzung, die durch (110) (010) und (001) gebildet wird. Der Winkel 110:110 wurde zu 119° 14° gemessen. Nach der Basis tritt eine sehr voll- kommene Theilbarkeit auf, die mehr einer Absonderung wie einer wirklichen Spaltbarkeit zu entsprechen scheint; beim Zerschlagen des Minerales erhält man leicht Platten nach dieser Fläche, die ihrerseits nicht mehr weiter zu spalten sind, sodass diese Eigen- schaft nicht in dem molekularen Bau begründet, sondern lediglich an einzelne Flächen minimaler Cohäsion gebunden ist. Auch sie ist wahrscheinlich eine Wirkung starker und plötzlicher Tempe- raturveränderungen. Diese Absonderungsflächen (001) spiegeln zuweilen in einem Einschluss alle gleichzeitig ein, in Folge einer schriftgranitartigen Verwachsung; dieselbe tritt noch deutlicher in mikroskopischen Präparaten hervor, wo sowohl Cordierit wie Quarz häufig in einem ganzen Schliff einheitlich orientirt sind. Die durch die Absonderung nach (001) entstandenen Platten des Cordierit geben im convergenten Licht den Austritt der spitzen negativen Bisectrix; der optische Axenwinkel wurde gemessen in Oel: 2 Hxa eo s % Mit Zuhülfenahme des mittleren Brechungsexponenten, der an einem Prisma zu Ina — 1.5438 bestimmt wurde, ergiebt sich Na = 850 50% Auch bei diesen Präparaten, ist: der // der Axenebene schwin- gende Strahl weniger stark absorbirt als der zu ihr normal schwingende. Die Substanz dieses Cordierites ist ausserordent- lich rein, besonders fehlen die sonst so verbreiteten nadelförmigen Einschlüsse. Die Analyse von unter der Loupe ausgesuchtem Material ergab mir die unter I. angeführte Zusammensetzung; H. ist die von GmeLın am Cordierit vom Cabo de Gata ausge- führte Analyse; das zu derselben verwandte Material muss, wie schon der niedere SiO2 - Gehalt erkennen lässt, sehr unrein ge- wesen sein; sie ist deshalb zur Berechnung der Formel un- tauglich. E I SION DS 42,3 AlbOs3 32.44 33,4 Fe303 dh) 15,9 Dede 9.17 — Mnd. Spur 1,7 MeO. aa: 6,63 5,8 VaO8E au, — 14H 99,97, 1002 Aus I. ergeben sich die Atomverhältnisse: SI02 . 2%... 2055008 Al203 2% 0,312 neo0,3 20 02 0,019 a el Ms0.... 0,166 und hieraus das Verhältniss RO : ReO3 : SiOa —= 1: 1.1 EP Dieser Cordierit entspricht also der Formel 3 (Me, Fe)O 3 (Al. Fe)aOs 8 SiQs. Das spec. Gew. des Minerals wurde zu 2,625 — 2,628 bestimmt. 9. Am verbreitetsten und in den grössten Dimensionen treten Einschlüsse eines grobflaserigen Biotitgneisses auf, der ebenfalls sehr reich an Cordierit ist und dem die zahlreichen, im Andesit verbreiteten Granaten entstammen. Der Cordierit zeigt hier matten Glanz, er ist trübe bis undurchsichtig in Folge zahlloser Ein- schlüsse farbloser Nadeln, die seine Substanz zuweilen geradezu verdrängen können. Diese Nadeln werden von Säuren nicht im geringsten angegriffen und lassen sich durch HeSOı und HFl leicht isoliren. Zuweilen zeigt sich eine gesetzmässige terminale Begrenzung, gewöhnlich aber sind sie an den Enden zugerundet oder fasern sich aus. Ihre Dicke beträst bis 0,007 mm; ihre Auslöschung ist stets parallel der Längsrichtung, mit ihr fällt die Axe ce zusammen. Die Analyse von ca. 1 gr isolirten, nahezu reinen Materiales ergab mir: iR: 1I. Als 03... u: 63,92. vos SO »5,48.0:.8059 98,95 100,0 705 Durch die Analyse ist die Sillimanitnatur des Minerales ausser Zweifel gestellt, die ideale Zusammensetzung desselben ist unter II angeführt. / In einem Durchschnitt zeigte der Cordierit eine polysyn- thetische Zwillingsbildung ähnlich der der Plagioklase, sonst sind die Körner sämmtlich einfache Individuen. | Der Granat ist in ausserordentlicher Menge am Hoyazo ver- breitet, man hat denselben früher an einer Stelle desselben ge- sammelt (zu welchem Zweck ist mir nicht bekannt). und noch jetzt ist ein kleiner Haufen dieses Minerales von ca. 1 m Durchmesser und 1 dem Höhe dort vorhanden. Der Granat erreicht stellenweise einen Durchmesser von 2 cm, doch pflegen /3—!/a cm die gewöhnlichen Dimensionen zu sein und den am besten ausgebildeten Krystallen zu entsprechen. (211) herrscht stets, neben ihm ist untergeordnet (110) sehr verbreitet. Die Flächen von (211) sind // den Com- binationskanten mit (110) gestreift, in Folge oscillatorischer Com- bination mit Hexakisoktaädern der Zone (211) (110). An einem Krystall wurde der Winkel von (110) zu einem solchen Hexakis- oktaöder zu 191° 14° gemessen, es liegt also das Hexakisoktaöder (213) vor, dessen Winkel zu (110) 160° 54’ beträgt. Die Farbe der Granaten ist dunkel kirschroth, sie schmelzen vor dem Löthrohr leicht zu einer opaken Kugel. Eine qualitative Untersuchung ergab bedeutende Mengen Eisen, sowie etwas Mangan, dagegen die Abwesenheit von Chrom; das Mineral ist also Almandin. Auffallend hoch und dem des Pyrop sehr nahe stehend ist der Brechungsexponent; denselben bestimmte Herr Mıe ny» = 1,813, n,; = 1,809. Die im Andesit eingeschlossenen Almandine verhalten sich stets vollkommen isotrop und beherbergen gelegentlich kleine Flüssigkeitseinschlüsse, die sich reihenförmig zu ordnen pflegen. Was nun die Rolle, welche Granat und Cordierit im Andesit des Hoyazo spielen, anbetrifft, so ist ersterer sicher wie der Quarz ein Fremdling, der sich nicht aus dem Magma ausge- schieden hat, sondern-in der Form, in der man ihn noch jetzt im Gestein findet, randliche Abschmelzungen ausgenommen, ein- geschlossen wurde. Dasselbe gilt auch von den grösseren Cor- dieritkörnern, die alle ihre Eigenschaften, welche sie im Gmeiss aufweisen. besonders ihren Reichthum an Sillimanit bewahrt haben und häufig noch mit Gneissfragmenten verwachsen sind. Anders verhalten sich die stets wohlbegrenzten Cordieritdrillinge, sie sind zweifelsohne in dem Magma selbst auskrystallisirt. Der ausserordentliche Reichthum an diesen letzteren, der den Andesit des Hoyazo auszeichnet, verbunden mit zahlreichen Einschlüssen Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 46 706 von Cordieritgesteinen des Grundgebirges legt es nahe, beide Erscheinungen in ein causales Verhältniss zu bringen, und führt”zu der Ansicht, dass ein Theil solcher Einschlüsse von dem eruptiven Magma gelöst wurde, und dass unter veränderten physikalischen Verhältnissen der Cordierit sich wieder in Krystallform ausschied. Dass durch einen solchen Process dieses Mineral entsteht, be- weisen die von Hussar!) beschriebenen Auswürflinge des Asama Yama, sowie ähnliche Gebilde vom Laacher See, die v. Lasaurx?) untersuchte. In beiden Fällen ist das Auftreten des Cordierit nach Form und Zwillingsbildung genau dasselbe wie in dem An- desit des Hoyazo, und in beiden Fällen ist dasselbe gebunden an den Contact fremder Einschlüsse mit eruptiven Gesteinen, im ersteren Fall andesitischer , im letzteren trachytischer Natur. Achnlich sind die Verhältnisse bei dem von PromaskA°) be- schriebenen Basalt von Kollnitz im Lavanthal, wo das Mineral in Begleitung von Spinell sich in der Lösszone um eingeschlos- sene Schieferbrocken gebildet hat. Von deren Rändern nimmt seine Menge nach dem Basalte hin schnell ab, dem normalen Basalt selbst ist es durchaus fremd. Es kann also seine Bildung auf dem oben angedeuteten Wege in Magmen sehr verschiedener chemischer Zusammensetzung stattfinden. Um so leichter wird dies geschehen können, wenn Cordierit - reiche Gesteine selbst gelöst werden, weil dann die zur Bildung des Cordierites nöthigen Bestandtheile und zwar zugleich in dem erforderlichen stöchiometri- schen Verhältniss vorhanden sind. Leider haben Versuche, welche die Bildung des Minerales auf diesem Wege künstlich anstrebten, noch zu keinem Resultat geführt®). !) HussaXk. Ueber den Cordierit in vulkanischen Auswürflingen. Sitzungsber. d. k.k. Akad. der Wissenschaften, LXXXVH. Bd., 1883. 2?) v. LASAULX. Ueber Cordieritzwillinge in einem Auswürfling des Laacher Sees. Zeitschr. für Krystallogr., Bd. VIH, 1883. ?) PROHASKA. Ueber den Basalt von Kollnitz im Lavanthale und dessen glasige Cordieritführende Einschlüsse. Sitzungsber. der k. K. Akad. der Wissensch., Bd. XCH, 1885. *) PROHASKA erhielt beim Umschmelzen von Schieferbrocken und langsamem Erstarren der Schmelze Spinelle, ähnlich denen, welche den Cordierit im Basalt von Kollnitz begleiten; ausserdem farblose, gerade auslöschende Nadeln, deren Natur nicht sicher festzustellen war. Ich schmolz Dichroit vom Cabo de Gata mit Hornblende-Andesit von der Wolkenburg im Gewichtsverhältniss 1:10 zusammen. Das feingepulverte Gemenge beider wurde in einem Platintiegel einem zwölf- tägigen Glühen in einem grossen Ringofen, wie sie bei der Fabrication des hydraulischen Cämentes zur Anwendung kommen, ausgesetzt. Die Benutzung eines solchen Ofens wurde mir gütigst von Herrn Dr. HEU- BACH. zur Verfügung gestellt, wofür ich ihm hier meinen besten Dank ausspreche. Der Versuch misslang insofern, als der grösste Theil der 107 In jungen Eruptivgesteinen findet der Cordierit noch in zwei Gebieten eine allgemeinere Verbreitung: in den Lipariten der Um- gegend von Campiglia marittima «und in den Andesiten der Donau- Trachytgruppe in Ungarn. In den ersteren, neuerdings wieder von DALMER!) untersuchten Gesteinen tritt er ebenfalls in scharf begrenzten Krystallen auf, nebenbei aber auch in grösseren kör- nigen Aggregaten, von denen G. vom Rarn‘) sagt: „Der Cordierit findet sich im Gestein der Val delle Rocchette häufig in körnigen Asgregaten, welche fast wie fremdartige Umhüllungen erscheinen“. DArmer erwähnt in den Lipariten Putzen von dunkler Farbe, die wesentlich aus Augit, Plagioklas und Granat bestehen, und welche er für fremde Einschlüsse zn halten geneigt ist. Bemerkenswerth ist noch, dass sich der Cordierit nur in den vitrophyrischen und Quarzporphyr-ähnlichen Gesteinsvarietäten findet, in den graniti- schen dagegen fehlt; die letzteren gehören nach ihrer Structur dem centralen Theile der erstarrenden Eruptivmasse an und hat- ten nicht Gelegenheit, fremde Einschlüsse aufzunehmen, sodass auch diese Thatsache durch die Annahme der oben angeführten Entstehungsweise des Dichroits eine ungezwungene Erklärung findet. Aus den Andesiten der Donau-Trachytgruppe führt A. Kocn#’) Einschlüsse von Dichroitgneiss an, welcher in seinem Aeusseren dem gleichen Gesteine aus Sachsen sehr ähnlich sein soll, und zieht hieraus den Schluss, dass der Andesit eine Gneissdecke durchbrochen habe und der ganze Gebirgsstock auf einer Gneiss- srundlage sich erhebe. Aus den erwähnten Beispielen lässt sich der Schluss ziehen, dass der Cordierit in jungen Eruptivgesteinen in den meisten, wenn nicht in allen Fällen unter Mitwirkung accessorischer Be- standmassen entstanden ist und nicht der normalen, mineralo- gischen Zusammensetzung jener zukommt. Dass dies auch in erstarrten Masse aus einem braunen Glas bestand. In demselben hatten sich zahlreiche braune durchsichtige Oktaöder von Spinell ge- bildet, sowie farblose Leisten, die eine bis 24° gemessene Auslöschungs- schiefe, sowie zuweilen Zwillingsbildung zeigten. Mit grosser Wahr- scheinlichkeit lag hier ein trikliner Feldspath vor. Andere im Labo- ratorium des mineralogischen Institutes mit einem Gas- Gebläse ausge- führte Schmelzversuche führten zu demselben Resultat. !) DALMER. Die Quarztrachyte von Campiglia und deren Bezie- hungen zu granitporphyrartigen und Granitgesteinen. Neues Jahrbuch f. Mineral. etc., 1887, Bd. II. ?) G. vom RATH. Geognostisch - mineralogische Fragmente aus Italien, II. Theil. Diese Zeitschrift, Bd. XX, 1868, p. 327. ®) KocH. Geologische Beschaffenheit der am rechten Ufer gele- genen Hälfte der Donau - Trachytgruppe nahe Budapest. Diese Zeit- schrift, Bd. XXVIIL, 1876. 46* 708 alten Eruptivgesteinen theilweise der Fall ist, dafür spricht sein Vorkommen in dem von M. Koch beschriebenen Kersantit aus der Umgebung von Michaelstein im Harz. Es ist dies der ein- zige Kersantit, in dem Dichroit bekannt ist, er bildet hier die- selben zierlichen Krystalle und schliesst, wie bei Kollnitz, Spinell- oktaöder ein. Auch dieses Gestein ist ausgezeichnet durch einen aussergewöhnlichen Reichthum an fremden Einschlüssen, die ihrem ganzen mineralogischen Bestande nach dem Grundgebirge entstammen. In den Graniten, welche Cordierit führen, hat dieser meist die Form unregelmässiger Körner und dürfte ein normaler Gesteinsgemengtheil sein. 109 6. Neue Crustaceenlarven aus dem lithogra- phischen Schiefer Bayerns. Von Herrn PAUL OPPENHEIM in Berlin. Hierzu Tafel XXXT. Es giebt, wie allbekannt, leicht keine Sedimentärbildung, die in ihrem Entstehen günstigere Bedingungen für die Erhaltung organischer Ueberreste geboten hätte, als der lithographische Schiefer. Der von den Korallenriffen des Kelheimer Diceraten- kalkes und den zackigen Klippen der Frankendolomite durch die Brandung abgelöste feine Schlamm muss in so verschwen- derischer Fülle in den seichten Buchten des Jurameeres ver- theilt gewesen sein, dass alle organischen Gebilde unmittelbar nach ihrem Verenden von einer dichten Lage des plastischen Materials bedeckt und so, wenn nicht als Originale, so doch jedenfalls als gute Abgüsse der Nachwelt erhalten blieben. Nur so ist es erklärlich, dass rein organische, der Verwesung und Zersetzung unterworfene Gebilde mit all den Einzelnheiten ihres sröberen und feineren Baues auf tinsere Tage überliefert worden sind; so die Federn der Archaeopteryc, die Flughaut von Ram- phorhynchus; so die verschiedenen aus dem lithographischen Schiefer bekannten Medusen (Rhrzostomites admirandus, Palae- gina gigantea u. a), so die Muskeln ganoider Fische, deren histo- logische Zusammensetzung und Structur ©. Reıs!) mit aller Bestimmtheit zu ermitteln im Stande war; so endlich auch die so äusserst zarten und hinfälligen, nur schwach mit Kalksalzen imprägnirten Larven der Crustaceen. Seitdem GERSTÄCKER und v. SEEBACH die unter verschiedenen Namen als Phalangıtes, Pal- pipes und Pyenogonites in die Literatur eingeführten spinnen- ähnlichen Wesen als Phyllosomen, also Palinuriden-Larven, nach- zuweisen im Stande waren, konnte man mit ziemlicher Sicherheit im lithographischen Schiefer noch weitere Ueberreste pelagischer Crustaceenstadien erwarten. Bei der Bearbeitung der dieser 1) Die Coelacanthinen mit besonderer Berücksichtigung der im Weissen Jura Bayerns vorkommenden Gattungen. Palaeontographica, Bd. XXXV, 1888. 110 Formation entstammenden Insektenreste des Münchener paläonto- logischen Museums stiess ich nun unter den Problematica auf Gebilde, welche mir mit Crustaceen in näherer Beziehung zu stehen schienen. DBriefliche Anfragen in Dresden ergaben, dass auch Dr. DeichmÜüLLer ähnliche Formen aufgefunden und wie ich als Crustaceenlarven gedeutet hatte. Auch in der Sammlung des naturwissenschaftlichen Vereins zu Augsburg fanden sich bei näherer Besichtigung dieselben Objecte, und man war hier wie in Dresden und München entgegenkommend genug, mir die betref- fenden Stücke zur Bearbeitung anzuvertrauen. Dem Directorium des Münchener paläontologischen und des Dresdener mineralo- gischen Museums, wie demjenigen des Augsburger „Naturwissen- schaftlichen Vereins“ spreche ich hierdurch meinen verbindlichsten Dank aus. In gleicher Weise fühle ich mich den Herren Prof. Dr. R. Hertwiıg in München und Dr. HıLGEenporrr in Berlin gegenüber verpflichtet, für die freundliche Unterstützung, welche sie mir durch Gewährung von recentem Material und werthvolle Rathschläge zu Theil werden liessen. | Wenngleich ich wohl weiss, wie viele Einzelheiten an den Objecten sich bei ihrer naturgemäss nicht gerade glänzenden Er- haltung noch als dunkel und streitig ausweisen, und wie sehr jeder einzelne günstige Fund beitragen kann, ihre Organisation näher aufzuklären, so habe ich mich dennoch nach zweijähriger Beschäftigung mit dem vorliegenden Gegenstand entschlossen. das bisher Erkannte zu publieiren. Glaube ich doch, dass juras- sische Grustaceenlarven, die in wesentlichen Punkten abweichen von den. recenten Formen, für den Zoologen auch dann von Interesse sein dürften, wenn. über Einzelheiten ihres Baues die Discussion noch nicht abgeschlossen wäre, und bin ich anderer- seits fest überzeugt, dass bei der Häufigkeit der Objecte einige Bemühungen von Seiten der Sammler und Sammlungsvorsteher leicht gerade zu den Funden führen dürften, welche geeignet sind, das Fehlende zu ergänzen und das Dunkle aufzuklären! Die auf Taf. XXXI dargestellten Objecte sind meist Stein- kerne; nur in seltenen Fällen, so in Fig. 2 und 5 sind Ueber- reste der ursprünglichen Chitinsubstanz erhalten. Sie liegen stets auf der einen Seite, die Beine weit von sich gestreckt und wen- den so dem Beobachter fast immer die Profilansicht zu; alle sind sie indessen, da sie naturgemäss sehr wenig Widerstands- fähigkeit besassen, durch den Druck der sich auflagernden Ge- steinsmassen etwas platt gedrückt, und dadurch werden ursprünglich übereinander liegende Gebilde manchmal nebeneinander sichtbar; so ist in Fig. 2 das Abdomen en face, während die übrigen Körpertheile ein Profilbild darbieten. Beim ersten flüchtigen 71l Anblick erkennt man an den stellenweis nur wie ein flüchtiger Hauch über die Gesteinsplatte ausgebreiteten Objecten eine am sehärfsten chitinisirte, dem Cephalothorax der erwachsenen For- men entsprechende, fast helmförmige Kapuze, randlich ein grosses, häufig mit Kalkspathkrystallen erfülltes, länglich eiförmiges Ge- bilde, welches man, da das Facettenauge der Insekten unserer Formation in ganz analoger Weise erhalten zu sein pflegt, wohl auch hier als das gleiche Organ anzusprechen berechtigt sein dürfte; zwei nahe bei einander am Cephalothorax entspringende Beinpaare, von denen das letzte ausserordentlich kräftig ist und im Verhältniss zur Grösse des Thieres geradezu gigantische Pro- portionen aufweist, und ein nicht in allen Fällen sichtbares, von dreieckiger, breiter Hautduplicatür überragtes und umschlossenes Abdomen. — Wenden wir uns nach dieser cursorischen Ueber- sicht der näheren und ausführlicheren Betrachtung der einzelnen Theile zu! Die dem Cephalothorax in seiner Anlage entsprechende, bei den recenten Zo&a - Larven so ausgebildete und dort mit langen Stacheln, stellenweis sogar mit Dornen und ähnlichen Anhängen versehene Hautduplicatur (RS), ist bei den jurassischen Formen in sehr analoger Weise entwickelt. Sie scheint, wie ich an Fig. 1, auf welcher die unten liegenden, durch Druck etwas ver- schebenen Theile sichtbar werden, zu erkennen glaube, aus zwei in der Mittellinie verwachsenen, sphärisch-dreieckigen Hälften zu bestehen; nach unten setzt sie sich direct in den später zu be- sprechenden, das Abdomen umgebenden Hautpanzer fort, von welchem sie durch eine ziekzackförmige Verwachsungslinie ge- trennt ist; seitlich endigt sie in eine erhabene, bogenförmige Leiste, welche das von mir als Auge gedeutete eiförmige Organ lateral bedeckt und beschützt. — Von Dornen, Stacheln und sonstigen Anhängen der Kapuze ist an den vorliegenden Exem- plaren nichts zu erkennen, damit aber natürlich kein Beweis für das Fehlen dieser schon bei den recenten Formen so zarten und hinfälligen Gebilde erbracht. Das Organ, welches die uns im Profil zugewendete Stirnseite der Larve einnimmt (O), ist von eiförmiger Gestalt und liegt, wie natürlich, nie in derselben Ebene wie die Duplicatur, meist vertieft, selten erhaben gegen dieselbe. Es beginnt etwas unter- halb der Spitze des Thieres und setzt bis zur Ansatzstelle des ersten Extremitätenpaares fort. Es muss ein verhältnissmässig harter und 'starrer Körper gewesen sein, ‘da sein Inneres fast stets mit Kalkspath-Krystallen erfüllt ist. Da, wo die Oberfläche, wenn auch spärlich, noch erhalten ist, wie z.B. auf Fig. 5, beobachtet man schräge, einander annähernd parallele Leisten von 112 Chitinsubstanz , die vielleicht den Facettenleisten entsprechen könnten. Die Gesammtform des Organs, wie die Lage dieser Chitinsubstanz, welche gerade auf dem hintersten Theile des Auges an dem in Fig. 5 dargestellten Objecte entwickelt ist, lässt einen Zweifel an der Homogenität des Gebildes sehr wenig einleuchtend erscheinen und hindert uns, etwa nur die obere Partie als Facette zu betrachten ‚und den Entstehungsort für die Kalkspath - Krystalle vielleicht innerhalb der stärker chitinisirten, seitlichen Kapuzenränder zu suchen, eine Auslegung, die mir An- gesichts der ungeheuren Grösse (15 mm Länge, 7 mm Breite), welche die Ocelle so gewinnen würde, zuerst einleuchtete. Aehn- lichkeit scheint das Auge in Form, Grösse und Lage mit dem der Hyperinen (Phronima sedentarta und ähnlicher Formen) be- sessen zu haben und wie bei diesen als ein grosses, länglich eiförmiges, weit nach aussen und nach hinten vorragendes, bla- siges Organ an beiden Seiten des Kopfes hervorgeleuchtet zu haben; ob es sitzend oder gestielt war, ist natürlich bei dem Erhaltungszustande nicht mit Sicherheit zu ermitteln; doch ver- muthe ich das erstere. Die Extremitäten setzen unterhalb des Auges und innerhalb der Kapuze ein. Ich beobachtete an sämmtlichen mir vorliegen- den Exemplaren nur zwei Paare, welche ziemlich in gleicher Höhe am Cephalothorax zu entspringen scheinen; da ihnen anscheinend keine weiteren Gliedmaassenpaare vorhergehen. so muss man die- selben wohl als erstes und zweites Maxillarbeinpaar betrachten und annehmen, dass die Antennen, von welchen keine Spur mehr sichtbar, zu zart und hinfällig waren, um conservirt werden zu können. Das erste Extremitätenpaar (Mxf‘) ist verhältnissmässig kurz und schwach; von Gliederung vermag ich an ihm nichts Sicheres festzustellen. Um so robuster und massiger ist dagegen das zweite Paar‘ (Mxf‘) ausgebildet, welches, seitlich nach ab- wärts ausgebreitet, bei allen Exemplaren unversehrt erhalten ist. Meist liegen beide Beine auf einander gepresst, sodass die ent- sprechenden Theile zu verschmelzen scheinen; so in Fig. 1, 3, 5 u. 6; selten sind sie wie in Fig. 2 u. 4 völlig von einander ge- trennt. Das Bein scheint einästig zu sein; es setzt mit starkem Protopodit ein und besteht dann anscheinend nur aus drei Gliedern, wenigstens vermag ich nicht mehr mit Sicherheit von einander zu trennen, obgleich es an Fig. 4 fast den Anschein hat, als wäre das letzte Tarsalglied aus zwei Stücken zusammengesetzt. Der erste Abschnitt des Ischiopodit ist, wie Fig. 5 deutlich erkennen lässt, mit starken, abstehenden Dornen besetzt und sehr kräftig entwickelt. Die darauf folgenden Stücke sind schwächer aus- gebildet, das letzte löst sich an dem auf Fig. 4 dargestellten 113 Exemplare in 6 haarfeine, zierliche Borsten auf. Gestalt und Lage dieser Beinpaare erinnern stark an die als Erichthus und Alma bekannten Stadien in der Stomatopoden-Entwicklung; doch scheint mir das zweite Gliedmaassenpaar, welches bei diesen recenten Formen schon die gewaltige Waffe des Geschlechtsthieres erkennen lässt, bei den jurassischen noch mehr der Locomotion als dem Nahrungserwerb und der Vertheidigung gedient zu haben. Das Thoraco-Abdomen ist ebenfalls von einer sphärisch-dreieckigen Duplieatur (ABS) umgeben, die es in seiner ganzen Länge als anscheinend freier, nicht mit ihm verwachsener Panzer umkleidet. Von der Thoracalkapuze, deren untere Fortsetzung es bildet, ist dieses panzerähnliche Gebilde durch eine unregelmässige Zickzack- linie getrennt. Der Hinterleib ist an den auf Fig. 2, 3, 4, 5 dargestellten Objecten erhalten, auf letzterer Type anscheinend in seiner ursprünglichen Lagerung verrückt, nur auf Fig. 2 dagegen mit einiger Deutlichkeit in seinen Einzelheiten erhalten. Ich glaube 10 Segmente an ihm unterscheiden zu können, was beweist, dass wir in ihm nicht das Abdomen der Decapoden-Zo&a, sondern ein dem Thoraco - Abdomen der älteren Stomatopoden- Larven analoges Gebilde zu sehen haben. Der eigentliche Thorax besteht aus drei gleichmässig breiten, gliedmaassenlosen Ab- schnitten. Das Abdomen besitzt deren anscheinend 7 (vielleicht auch 8, da die letzten Segmente sehr schwer von einander zu trennen sind), welche auf beiden Seiten mit zarten, aus zwei Theilen zusammengesetzten, am Rande stark zerschlitzten Gebilden besetzt sind. Diese entsprechen wohl zweifellos den Anlagen der Pleopoden und zeigen grosse Aehnlichkeit mit den gleichwerthigen Abdominalanhängen junger Alöma-Larven, deren Schwimmfüsse die gleiche Structur und Anordnung erkennen lassen. Von einem Telson - ähnlichen Gebilde ist an diesem wie an allen mir vor- liegenden Stücken — ich verfüge im Ganzen über 23 Exem- plare — keine Spur zu erkennen, sodass man bei der starken Chitinisirung, welche gerade dieses Gebilde bei den recenten Crustaceen-Larven aufweist, wohl berechtigt sein dürfte, es den fossilen Formen abzusprechen. Die Länge der ganzen Larve beträgt etwa 45 — 50 mm, die des Rücken- und Schwanzschildes, welche beiden ungefähr gleiche Dimensionen aufweisen, schwankt zwischen 20 und 25 mm; das zweite Beinpaar ist 55 — 60 mm lang; das als Auge aufge- fasste Gebilde misst 15 mm in der Länge und 7 mm in der Breite. Wenn wir uns jetzt nach eingehenderer Besprechung der Morphologie der vorliegenden Formen, für welche ich dem uner- müdlichen Erforscher der Crustaceen - Entwicklung zu Ehren den Namen COlausia lithographica vorschlage, der Frage 114 ihrer systematischen Stellung und ihrer Zugehörigkeit zu‘ juras- sischen Typen zuwenden, so müssen wir folgerichtig zuerst die Entscheidung darüber fällen, ob wir überhaupt befugt sind, in diesen wunderlichen Gestalten wirklich Crustaceen-Larven zu er- blicken. Ich glaube, dass diese Frage unbedingt bejaht werden muss! Die Gestalt der Extremitäten und die Entwicklung der Hautduplicatur weisen auf Crustaceen hin, und die geringe Zahl der ersteren, wie die schwache Chitinisirung der letzteren, zwin- gen uns, in ihnen keine geschlechtsreifen Thiere zu sehen, sie also als Stadien in der Entwicklung eines jurassischen Krusters aufzufassen. Die Grösse der Olaustia, die Gestalt ihrer Extremitäten, wie die Zahl der Segmente, welche ihren Körper zusammensetzten, scheinen mir mit. Bestimmtheit dafür zu sprechen, dass wir das zu ihr gehörige Geschlechtsthier unter den Thoracostracen zu suchen haben. Ganz analoge Formen unter den recenten Larven der höheren Krebse zu ermitteln, ist mir nun nicht gelungen. Weder vermochte ich in Craus’ zahlreichen Abhandlungen, ins- besondere in seinen von so vielen Abbildungen begleiteten klas- sischen „Untersuchungen zur Erforschung der genealogischen Grundlage des Urustaceensystems* bis in die Einzelheiten ent- sprechende Gestalten aufzufinden, noch boten die Publicationen der Challenger - Expedition willkommenen Anhaltspunkt für die Vergleichung dar. Von den Decapoden-Zoden unterscheiden sich unsere Typen scharf und sicher durch die Zahl der Beinpaare, die Gestalt der langen, vorderen Schwimmfüsse, wie durch den Besitz der eigenthümlichen, das Thoraco - Abdomen umhüllenden Hautduplicatur und den Mangel des Telson. Während die. re- centen Zo&en 6 bis 7 Gliedmaassenpaare (Mandibeln, Maxillen und Kieferfüsse) aufweisen und ein gliedmaassenloses Abdomen, wie ein wohl ausgebildetes Telson besitzen. lassen die fossilen Typen nur 2 Extremitätenpaare erkennen, und das Abdomen ist gleich- mässig mit Pleopodenanlagen versehen und entbehrt der Schwanz- platte. Auch gelangt bei keiner der mir bekannten Decapoden- Zoeen die bei den fossilen Formen so stark ausgebildete, das Thoraco- Abdomen umschliessende Duplicatur zur Anlage. ' Grosse Aehnlichkeit und Verwandtschaft zeigen die jurassischen Typen dagegen mit den recenten Stomatopoden-Larven; doch sind auch hier, wenngleich zweifellos das Typische ‘und Wesentliche der Stomatopoden-Organisation bei der Clausia vorliegt, ganz wesent- liche Unterschiede von den recenten Formen vorhanden. Form und Ausbildung der Extremitäten des Kopfes, wie die Entwick- lung von Pleopoden an den auf den gliedmaassenlosen Thorax folgenden. Abdominalringen und die Gestalt derselben lassen mir 115 die Zugehörigkeit der jurassischen Larven zu Stomatopoden als wahrscheinlich erscheinen. Doch hindert wieder die Grösse des Auges, der Mangel des Telson und vor Allem die eigenthümliche Entwicklung der Duplicatur, sowohl die stark an die Zo&a erin- nernde helmartige Form des Rückenpanzers, als auch das Vor- handensein eines bei den recenten Stomatopodenlarven fast völlig fehlenden und vielleicht auf das Pleon reducirten Schwanz- schildes, eine innigere Verbindung mit den recenten Typen vor- zunehmen. Wir glauben also, in den uns vorliegenden fossilen Larven Stadien in der Entwicklung eines jurassischen Stomato- poden zu erblicken, welche, so typisch auch die Grundzüge ihrer Organisation entwickelt sind, dennoch, wie dies theoretisch auch nicht anders zu erwarten, in vielen Einzelheiten ihres Baues abweichen von ihren recenten Verwandten. Nun ist, diese Crusta- ceen - Familie im lithographischen Schiefer — und es erscheint bei der verhältnissmässigen Häufigkeit der Larven und bei der genaueren Kenntniss, welche wir gerade von der Thierwelt dieser Formation durch die seit einem Jahrhundert so sorgfältig betrie- bene Sammelarbeit mehrerer Generationen besitzen, angebracht, zuerst das Bekannte herbeizuziehen — bisher nur durch die Gattung Sculda Münst. vertreten, welche, neuerdings von DAmEs auch in der oberen Kreide des Libanon nachgewiesen, im litho- sraphischen Schiefer in 3 Arten erscheint. Sämmtliche Formen dieser Familie sind nun bedeutend kleiner als unsere Larven. Wenn nun auch bei der Metamorphose der Crustaceen recht häufig durch Verkürzung der einzelnen, in der Larvenform über- mässig ausgebildeten Körperregionen — ich erinnere nur an die Phyllosomen — eine Verminderung ihres Volumens eintritt, so ist dieselbe dafür auch wohl in allen Fällen von starkem Wachs- thum des entwickelten Thieres gefolgt, und wir müssten also für Larven, welche, wie unsere Olausia, 45—-50 mm erreicht haben, wenigstens eine Länge von 90-100 mm, also das Doppelte, für das erwachsene Geschlechtsthier annehmen, während die. jurassi- schen Sculda-Arten nur 20—-30 mm erreichen. Diese Differenz in der Grösse zwischen den bisher bekannten Sculda-Arten und dem Clausta-Stadium scheint mir darauf hinzuweisen, dass das ‚den Stomatopoden zugehörige ansehnliche Geschlechtsthier, in dessen Entwicklungskreis die Olausia gehört, bisher noch nicht aufgefunden worden ist, was bei der Verschiedenheit der Lebens- bedingungen für beide Theile — die Larve ist pelagisch, die erwachsene Form litoral — nichts Ueberraschendes hat. Dass die jurassische O7ausıa in wesentlichen Punkten ihrer Orga- nisation abweicht von ihren recenten Verwandten, vermag uns nicht in Erstaunen zu setzen und entspricht eigentlich durchaus unseren 116 theoretischen Principien. Der Darwinismus zwingt uns zu der Annahme, dass in einer so weit zurückliegenden Periode wie der des weissen Jura auch die Entwicklung der vielen dort vertre- tenen, jetzt zum grossen Theile ausgestorbenen Krebsgattungen sich nicht genau nach dem Schema vollzog, welches wir an den recenten Formen festgestellt haben, dass die Zeitgenossen der Archaeopteryx, Pterodactylus und Compsognathus in ihrer Ent- wicklung Stadien aufwiesen, welche von ihren heutigen Nachkom- men vielleicht längst unterdrückt wurden. Es wäre dies sogar möglich bei den Formen, welche sich wie Penaeus im Wesent- lichen unverändert bis auf unsere Tage erhalten haben, höchst wahrscheinlich aber bei allen den Gattungen, welche wie Sculda, Aeger, Hefriga, Mecochtrus, Eryon u. A. bereits im Jura oder in der Kreide als ausgestorben zu betrachten sind. Es ist nun a priori anzunehmen, dass gleichwerthige Larven- stadien älterer Formationen in ihrer ganzen Organisation um so tiefer stehen, je weiter die Zeit, in welcher sie entstanden, von der Gegenwart entfernt ist; es ist wahrscheinlich, dass, da die Anpassung gerade in der Jugend am wirksamsten ist und den Gesetzen der Vererbung am meisten entgegenarbeitet, wir gerade in den Larvenformen vergangener Perioden Formen aufzufinden im Stande sind, welche die phylogenetische Entwicklung schärfer und klarer wiederspiegeln, als die ihnen’ in der Jetztzeit ent- sprechenden Stadien; es werden, mit einem Worte, fossile Larven den recenten gegenüber häufig embryonale Verhältnisse wieder- geben. Ich glaube, dass dies auch an der jurassischen Clausta nachzuweisen sein wird. Als solche alte, an die phylogenetische Entwicklung erinnernde, von den Entromostracen übernommene Züge glaube ich an der Olausia deuten zu können: den Mangel des Telson und Form und Ausdehnung der Hautduplicatur. Alle Thoracostracen, auch die Stomatopoden, besitzen schon in ihren Larvenstadien eine wohl ausgebildete Schwanzplatte, während die Entromostracen dasselbe nicht zur Entwicklung ge- bracht haben und nur in den Krallen und Furcalgliedern des letzten Abdominalsegmentes ein Analogon dafür besitzen. Wenn wir nun in der gänzlichen Abwesenheit des Telson an allen uns vorliegenden Exemplaren nicht eine durch nichts begründete und bei der starken Chitinisirung gerade dieses Theiles des Crusta- ceen-Skelets geradezu unerklärliche Zufälligkeit der Erhaltung sehen wollen, so müssen wir darin nothwendig einen noch von den Entomostracen herrührenden, in der heutigen Entwicklung der Stomatopoden unterdrückten Zug erblicken. — Was aber vor Allem an die niederen Krebse an der Clausia erinnert, das. ist die Ausbildung der Hautduplicatur. 117 Bei fast allen Entromostracen — wenn wir einen Theil der Copepoden ausnehmen — bemerken wir, dass da, wo überhaupt eine Hautduplicatur vorhanden ist, dieselbe als Schild oder Schale den ganzen Körper bedeckt und sich meist an Thorax und Ab- domen gleichmässig anschmiegt, sodass man wohl sagen könnte, dass bei den niederen Krebsen im Allgemeinen passiver Schutz gegen äussere Angriffe der activen Bewegungsfähigkeit vorgezogen wird. Anders bei den Malacostracen, wenigstens bei den Thora- costracen. Dort umhüllt die Duplicatur stets und in allen Fällen nur die Thoracalregion, um die für die Lebensfunctionen des Thieres wichtigsten Organe, Herz, Gefässe und das Centralnerven- system, meist auch die Kiemen gegen feindliche Eingriffe wirksam zu schützen. Das Abdomen dagegen ist frei und ermöglicht so eine bessere und energischere Schwimmthätigkeit in den oberen Wasserschichten, auf welche die höheren Krebse und besonders ihre pelagischen Larvenstadien im Gegensatz zu den meist auf dem Grunde der Gewässer ihr Dasein fristenden Entomostracen im Wesentlichen angewiesen sind. Zwischen beiden stehen auch in dieser Hinsicht die Leptostracen; denn bei Nebalia sind die ersten 3 Segmente des Abdomen, wie CrLAus angiebt, noch vom Rückenschilde umschlossen, während das 4. sogar jederseits eine flügelförmige Integumentplatte erzeugt, welche vielleicht als letztes Rudiment des ursprünglichen Schwanzschildes aufzufassen sein würde. Diese Organisation des Integumentalschutzes, diese Concen- tration desselben auf den Mittelleib, wie sie die Thoracostracen charakterisirt, ist nun aber wohl in allen Fällen schon bei ihren Larven vorhanden, wie dies bei der pelagischen Lebensweise der- selben und der mit dieser verbundenen leichteren Locomotions- fähigkeit auch durchaus geboten erscheinen muss; die Zoöa der Decapoden zeigt wenigstens schon in ihren ersten Stadien ein meist stark mit Dornen und Stacheln bewehrtes Rückenschild und einen freien, ausserordentlich biegsamen und gelenkigen Hin- terleib. Anders dagegen bei den Stomatopoden. Dort entbehrt die junge Larve bis in verhältnissmässig späte Stadien hinein des für die Decapoden - Zo&a so typischen, frei beweglichen Ab- domens. Dasselbe ist bei ihr anfänglich durch eine breite, stark chitinisirte, ungegliederte Platte, das Pleon, repräsentirt, an deren Basis später die einzelnen Segmente, von dem nach hinten an- scheinend stark vergrösserten Thoracalschild bedeckt und be- ‘ schützt, sich anlegen (Erichthoidina brevispinosa Cuaus). Erst später, wenn die Larven schon das Alıma- oder Erichthus-Sta- dium erreicht haben, tritt mit der Verkümmerung der ursprüng- lich angelesten Thoracal - Gliedmaassen auch eine Reduction des 118 Hautschildes auf, und das Abdomen gelangt wie bei den übrigen Thoracostracen zu freier und selbstständiger Thätigkeit. Bei unserer jurassischen C/ausia nun ist, wie wir gesehen haben, der Hinterleib von einer dichten, ihn eng umschliessenden Du- plicatur bedeckt; dadurch gewinnt der ganze Habitus der Thiere etwas Entomostracen-ähnliches, und, wenngleich an ihre Zugehö- rigkeit zu den niederen Krebsen nicht zu denken ist und die Gestalt der Gliedmaassen dieselbe schon unmöglich macht, so scheint mir doch eine gewisse habituelle Aehnlichkeit mit Meta- nauplius - Stadien von Copepoden oder Phyllopoden, welche eben die Anlage des Rückenschildes erkennen lassen, also z. B. mit der von Craus auf t. 19, f. 4 seines schon mehrfach eitirten Werkes abgebildeten Larve von Driaptomus nicht von der Hand zu weisen. Wenn wir nun auch an eine Homologie beider Ge- bilde nicht wohl denken können, da das Rückenschild von Drapto- mus wohl zumeist der Kapuze der Clausia entsprechen dürfte, so dürften wir dennoch berechtigt sein, in der auffälligen Schwanz- duplicatur der jurassischen Form zumal in Hinblick auf die Ent- wicklung der recenten Stomatopoden und auf Nebaha etwas Pri- maeres, Entomostracen- Aehnliches zu erblicken und in ihr ein früheres Entwicklungs - Stadium zu sehen, welches in der Meta- morphose der recenten Stomatopoden, soweit diese bisher erkannt, anscheinend unterdrückt wurde; vielleicht könnten wir auch hier noch einmal analoge Gestalten auffinden, wenn es gelänge, die Verwandlung der interessanten Tiefseeformen zu studiren, welche die für die Kenntniss des marinen Thierlebens, zumal der abys- sischen Zonen so bahnbrechenden Forschungs-Expeditionen der letzten Jahrzehnte, insbesondere die des Challenger, uns kennen gelehrt haben. Ich bin mir des Hypothetischen und des Beweises zum Theil noch Entbehrenden wohl bewusst, welches, durch Natur und Er- haltung der Objecte bedingt, in meinen Ausführungen liest. Bessere und zahlreichere Funde, wie sie bei der Häufigkeit der Objecte für mich zweifellos sind, sobald erst einmal die Aufmerksam- keit der Sammler auf diese interessanten Formen gelenkt sein wird, werden die Kritik an ihnen zu führen haben. Vielleicht gelingt es auch dem Zufall oder systematischer Sammelthätigkeit. uns Zwischenformen zwischen der Larve und dem Geschlechts- thiere auffinden zu lassen, wie dies für die Phyllosomen anschei- nend geglückt ist. Nach Autopsie der Münchener Originale Orrer’s scheint es auch mir, wie schon v. SEEBACH vermuthete, äusserst wahrscheinlich, dass die Palinurina tenera OPpEL ein Zwischenglied in der Entwicklung bildet, welche von den Phyllo- somen des lithographischen Schiefers zu Palinurina Tlongipes N» ss führt; es dürfte dies an anderer Stelle ausführlicher zu begrün- den sein. Solche Zwischenformen werden sich wahrscheinlich auch zwischen Clausıa und dem zu ihr gehörigen Geschlechts- thiere, also event. einer erösseren Sculda - Art oder verwandten Stomatopoden - Form auffinden lassen, und sie erst werden volle Klarheit zu verbreiten 'im Stande sein über die genetischen Be- ziehungen unserer Larven wie über die phylogenetischen Folge- rungen, welche aus diesen zu ziehen sind. Es erscheint von vorn herein unwahrscheinlich, dass die eben beschriebenen jurassischen Formen mit den einzigen, sonst bisher fossil bekannten Zoöa-ähnlichen Crustaceen-Larven, den von DAmES 1886 in dieser Zeitschrift aus dem obercretaceischen Kalkschiefer von Sahel Alma im Libanon als Pseuderichthus cretaceus und als Protozoea Halgendorfi beschriebenen Stadien specifisch zu vereinigen wären. Sicheres lässt sich darüber noch nicht fest- stellen, da einerseits von den cretaceischen Formen bisher nur die Rückenschilder mit ihren Stacheln vorliegen, während es an- dererseits möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich wäre, dass der Mangel von Anhängen am Thoracalschilde der jurassischen Typen den Zufälligkeiten der Erhaltung zuzuschreiben wäre. Merk- würdig sind die im Verhältniss zu den recenten Formen gigantischen Proportionen, welche die fossilen, sowohl die jurassischen wie die eretaceischen, Larven erreichen, und welche, wie HiILGENDORF (Sitzungsber. der Ges. naturforscherder Freunde zu Berlin, 1885, pag. 184) in seinem ersten kurzen Referate über die cretaceischen Typen angiebt, unter den recenten ÜOrustaceen - Larven nur von den Phyllosomen erreicht werden. Es muss hier genügen, die Thatsache festzustellen, für welche eine befriedigende Erklärung vorläufig wohl nicht gegeben werden kann. ‘. Die Kreidegeschiebe des mecklenburgischen Diluviums. Von Herrn F. E. GEINITZ in Rostock. Zur Orientirung für die Heimathsbestimmung der mecklen- burgischen Kreidegeschiebe sind im Folgenden die in Frage kom- menden anstehenden Vorkommnisse zusammengestellt. In Schweden ist die Kreideformation nur in den süd- lichsten Theilen, in Schonen und den angrenzenden Gebieten von Blekinge und Halland bekannt. Aus den neueren Arbeiten von B. Lunp6ren !) und J. C. Mogerg ?) gebe ich folgenden Auszug. Nach Lunp6rEn tritt die Kreide in drei getrennten Gebieten auf. 1. Kristianstad-Gebiet, mit den Vorkommen in Halland und Blekinge. Mächtigkeit bis 500 Fuss. Folgende Gesteins- arten kommen vor: Hauptsächlich der Trümmerkalk (Gruskalk) von Ignaberga, d. i. ein Kalkstein mit Sandsteinstructur, bestehend aus feineren und gröberen Kalkkörnern, die aus zertrümmerten Mollusken-, Echinodermen- und anderen Schalen bestehen, zwischen denen mehr oder weniger gut erhaltene Fossilien oft reichlich vorkom- men, z. Th. auch reiner, gelb-weisser oder grau-weisser Kalk- stein, nur aus Kalkkörnern bestehend, fest oder lose, dicht oder grobkörnig, z. Th. finden sich auch zwischen den Kalkkörnern noch farblose oder grünliche, kleine oder grössere Quarzkörnchen (Sandkalk), grau, oft sehr ähnlich dem Sandkalk von Köpinge (z. B. bei Hanaskog), sowie grössere oder kleinere Rollstücke von ÜUrgebirgsgesteinen und deren Einzelmineralien. Zuweilen überwiegen die Quarzkörner, sodass ein fast reiner Sandstein !) Undersökningar öfver Brachiopoderna i Sveriges Kritsystem: Lunds Univ. Arsskr. XX, Lund 1884; ÖOfversigt af Sveriges mesozoiska bildningar: Ebenda, Tom. XXIV, 1888. ?) Cephalopoderna i Sveriges Kritsystem, I. Sveriges Kristsystem systematiskt framstäldt!: Sver. Geolog. Undersökning, Ser. ©, No. 63. Stockholm 1884. Mit Karte. — Die Herren DAMES, JOHNSTRUP und LUNDGREN waren mir bei dem petrographischen Vergleichsstudium in liebenswürdigster Weise behülflich, wofür ich ihnen an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. 721 entsteht (z. B. der als Geschiebe auftretende Ähussandstein, aus gleichgrossen, farblosen Quarzkörnern bestehend). Dazwischen finden sich auch etwas gröbere Conglomerate, mit weissem, har- tem Kalkstein verkittet (z. B. am Immeln - See). Feuerstein tritt zuweilen in untergeordneten Mengen auf, als Lager oder Knollen; er ist immer weiss gesprenkelt, nie rein schwarz oder erau-schwarz, dadurch leicht von dem des Malmögebietes zu unterscheiden !). | Die localen Anhäufungen von Kreidevorkommen im Diluvium des südlichen Halland und Bleckinge (Ö. Karup, Gropemölla, Bästadt) gehören dem Gruskalk der Mammillatus - Zone an?). Die Geschiebe von Gräseryd in Halland?) enthalten Actinocamax quadratus und verus. Von Tormarp im südlichen Halland beschrieb H. Luxp- BOHM*) ein Conglomerat, ähnlich den Blöcken von Bjernum im nördlichen Schonen, als anstehend in Klüften des Gneisses und Dioritschiefers. Es besteht aus Geröllen von Gmeiss und Diorit- schiefer des Untergrundes, in einer Grundmasse, die gebildet wird aus Trümmern von Kreidefossilien (Muscheln, Bryozoen), Kalkspath, Quarz, Glaukonit, mit Titaneisen. Granat, Hornblende, Holzkohle. Die Rollstücke und Mineralkörner sind vom Kreide- schlamm fein polirt. Die graue, harte oder weiche erdige Masse erfülit auch oft die Steinkerne der grossen Ostreen. 2. Ystadsgebiet. Mächtigkeit über 1500 Fuss erbohrt. Das gewöhnlichste Gestein ist der Sandkalk oder Köpinger Grünsand, ein mürber, kalkiger Sandstein mit mehr oder weniger zahlreichen _ *) Ueber den weissgefleckten Feuerstein hatte Herr Prof. B. Luxp- GREN die Güte, folgende Notiz an Herrn Prof. DamEs zu geben: „Der weissgefleckte Feuerstein kommt weder in der Schreibkreide noch im Saltholmskalk vor, ist dagegen für das Kreidegebiet des nordöstl. Schonen sehr charakteristisch, obschon diese Varietät (die einzige die dort vorkommt) gar nicht häufig ist. Es scheint, dass dieselbe haupt- sächlich auf die durch Beleinnitella mueronata charakterisirten Locali- täten beschränkt ist (so z. B. Hanaskog, Kjuge u. s. w.). Doch darf ich nicht mit Sicherheit sagen, dass sie der Mammullatus- Zone fehlt; jedenfalls habe ich diese Varietät weder bei Ignaberga, Balsberg, noch bei anderen Mammuillatus-Localitäten in situ gesehen. Als Geschiebe kommt dieser weissgefleckte Flint ziemlich häufig in fast ganz Schonen vor, so z.B. auch in der Malmögegend, bei Limhamn u. s. w., in situ jedoch nur im nordöstl. Schonen.“ ?) Hummer. Beskr. till Kartbl. Bästad. Sver. Geol. Unders., No. 60, 1877. MOBERG, 1. c. ®) LUNDGREN. Geol. Fören. Förh., VI, 18883, p. 615. *) Geol. Fören. Förhandl., X, 1888, p. 166. Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 4. 47 122 grünen Glaukonitkörnern. CGonglomerate von silurischen Schie- fer- oder rhätischen Sandstein - Fragmenten, durch gewöhnlichen Sandkalk verbunden, sind seltener. Feuerstein fehlt. Der Sandkalk der unteren Etagen (Eriksdal, Kullemölla, Rödmölla) ist locker oder dicht, z. Th. ähnlich dem von Orstorp im Kristianstadgebiet, ferner sehr ähnlich dem Arnagerkalk der Stampeaa auf Bornholm, nur etwas kalkärmer (bei Kullemölla mit 71 pCt); gelb-grau oder grün, mit vielen kleinen, weissen Glimmerblättchen. Der gröbere Sandstein oder Gruskalk enthält viele farblose Quarzkörner, meist Glaukonit. auch grössere Phos- phoride. Die grosse Uebereinstimmung mit den Gesteinen von Bornholm ist noch besonders zu betonen. Der eigentliche Köpinger Grünsand oder Sandkalk wechselt nach Farbe und Festigkeit, sowie nach Grösse der Bestandtheile, doch ist er stets grau-gelb und immer als feinkörnig zu bezeich- nen; z. Th. ist er ein loser Sand von geringem Zusammenhalt. 68,2 pCt. in Säure unlöslicher Rückstand besteht aus feinem (Juarzsand mit Glaukonitkörnchen. Festere Lager, durch höheren Kalkgehalt ausgezeichnet (Rückstand in Säuren nur 36,1 pÜt.), bildet der sogen. Sandkalkstein oder pilsten (d. h. Bau- stem). Eine andere Varietät ist der sogen. Kullemöllamergel, durch grösseren Thongehalt ausgezeichnet. Die Geschiebe von Gräseryd in Halland und Käseberga') südlich Köpinge, im Ystadgebiet, enthalten Zrephyla lenticularıs, Inoceramus lingua, Scaphites binodosus, Actinocamax quadratus und verus. Es sind Gesteine, die Aehnlichkeit mit dem Kö- pinger Sandkalk haben, graue, mit Quarzsand gemischte Kalk- steine, das von Käseberga feiner, gelber, ohne Flint und einge- streute grössere Körner, der von Gräseryd mehr grau, mit Flint und oft eingesprengten groben, grünen Körnern. Das Käseberggestein wird von LUNDGREN beschrieben als ein leichter, poröser, sandig- thoniger Kalkstein von hellgelber oder gelb-grauer Farbe, nicht so weich als der lockerere Sandkalk von Köpinge und viel we- niger Quarzkörner als dieser enthaltend; sehr kalkarm. mit Salz- säure behandelt behält er seine Form und besteht aus einer thonigen Masse mit eingestreuten kleinen, grünen Körnern und weissen Glimmertafeln; der natürliche Rückstand beträgt 47 pCt. — Das Gestein hat sehr viel Aehnlichkeit mit dem von Blykoppeaa auf Bornholm. !) LUNDGREN. Om Scaphites binodosus fran Käseberga. Öfversigt af K, Vet. Akad. Förh, 1880, 37, No. 10. Mobers, 1. c., p. 84. 129 8. Malmösgebiet. Die Kreideablagerungen des Malmögebietes sind als östliche Fortsetzung der dänischen Kreide zu betrachten. Ihre Mächtig- keit ist über 800 Fuss. Die hier auftretenden Gesteine sind meist Kalksteine von grosser Reinheit. aber wechselnder Structur: harter und weicher, dichter Kalkstein, Schreibkreide mit Knollen und Lagern von schwarzem oder grauem, nicht weiss- seflecktem Feuerstein (= Tullstorpskrita). Die jüngeren Schichten (tage danien, yngste krit) bestehen aus Fischschiefer, Saltholmskalk, Limsten und Faxekalk. Der Saltholmkalk ist ein lockerer oder festerer, zäher Kalkstein von zwei Varietäten; hart, grau oder grau-weiss, „Hart- stein* oder dunklerer, etwas abfärbender, gelb-weiss „Weich- stein“. Er enthält mehr oder weniger zusammenhängende Lager von unreinem Feuerstein, von hell-grauer, auch dunkel-grauer oder gelber Farbe. Oft führt er Fische, Krebse und die eylin- drische Spongie Ophriomorpha. Der Limsten oder Bryozoenkalk besteht aus losgelösten oder zerbröckelten Theilen von Bryozoen, Korallen, Muscheln u.a.m. Der Faxekalk oder Korallenkalk, in den bekannten Varietäten, steckt wie der vorige voller Versteinerungen. Die dänische Kreide!) besteht aus folgenden Gesteinen: Schreibkreide mit schwarzem oder grauem Feuerstein, Salt- holmskalk, Limsten (= Bryozoenkalk), Faxekalk?), Fisch- schiefer, Grünsand, Glaukonitkalk. Der Grünsand von Lellinge (bei Kjöge), zur jüngsten Kreide, „nyere Kridt“, gehörig, ist ein lockerer, kKalkhaltiger, srau-grüner und gelblicher Sandstein mit untergeordneten, feste- ren Lagen eines unreinen, blau-grauen Kalksteins und kieseligen Partien, die ähnlich den Flintlagen im Limsten sind. Das Lellingegestein hat viele Beimengungen von Sand, Thon und Eisen, im Gegensatz zu den Varietäten des Saltholmskalkes, wie aus beistehenden Analysen °) ersichtlich: (Siehe die Analysen auf pag. 724.) Der Arnagergrünsandstein von Bornholm ist meist ein kalkhaltiser Sandstein, der auch in losen Sand übergehen kann, oder ein kieseliges Bindemittel erhalten, sodass er in Quarzit übergeht: immer enthält er viel mehr Glaukonit als die seelän- !) F. JOHNSTRUP. Om grönsandet i Själland. Vidensk. Meddel. Naturh. Foren. Kopenhagen 1876. ?) R. v. FISCHER - BEnzon. Ueber das rel. Alter des Faxekalkes. Kiel 1866. — Jonnsrtrup. Faxekalkens Dannelse. Kopenhagen 1865. ?) JOHNSTRUP, a. a. O., p. 18. AT* 124 Saltholmskalk, Grünsand- Grünsand- weiss, gelb, kalk, stein, kryst. locker |blau-grau|gelb-weiss In Salzsäure unlöslicher Rückstand (Sand, Thon) I 3,01 9,60 40,76 Thonerde, Eisenbestand- | theile, phosphorsaurer Kalkar ee er 0,20 0,88 1,22 2,20 Kohlensaurer Kalk u. Ma- gnesia . N 99,29 96,11 89,18 57,04 dischen Gesteine; in seinen unteren Lagen treten oft reichlich grosse Phosphoritknollen auf. Der Arnagerkalk („Graakridt“) ist ein grau-weisser Kalk- stein ähnlich dem Pläner mit 40—50 pCt. sehr feinen Sand- und Glimmerbestandtheilen, wodurch ein Uebergang zwischen Grün- sandstein und reinerem Kalkstein entsteht. In nebenstehender Tabelle sind die schwedischen und dä- nischen Kreidevorkommen nach LUNDGREN, JOHNSTRUP U. A. zu- sammengestellt. Von den Vorkommen der norddeutschen Kreide im Balticum kommen für uns folgende in Betracht: 1. Feuerstein führende Schreibkreide von Rügen. 2. Die verschiedenen Localitäten des Senon, Turon und Cenoman in Mecklenburg und der näheren Umgebungen (Pom- mern, Holstein); ihre Verhältnisse sind früher mitgethelt )). 3. Die Kreidegeschiebe Ost- und Westpreussens zeigen im Allgemeinen eine ziemlich erhebliche Differenz von den unsri- gen. Der Grünsandstein und todte Kalk (harte Kreide) herrscht dort vor, während unser gemeinstes Geschiebe, der Feuerstein, ausserordentlich zurücktrit. Sehr charakteristisch ist für die dortigen Geschiebe der grosse Reichthum an Spon- gsien, ebenso an Phosphoriten. Unter dem Namen harte Kreide wird dort z. Z. noch sehr verschiedenartiges Gestein zusammengefasst. H. ScHRöpEr hat die senonen Kreidegeschiebe beschrieben?) und ihre petrographische Charakteristik gegeben. Die „harte Kreide“ oder der „todte Kalk“ ist nach ScHrö- DER ein scheinbar homogenes, fein poröses Gestein, zuweilen vom Ansehen eines dichten Thones; in der dunkel- bis hellgrauen Grundmasse liegen in verschiedener Anzahl kleine Glaukonitkörn- ') Vergl. Flötzformationen Mecklenburgs, 1883. IX. Beitrag zur Geol. Mecklenb., 1887. ?) Diese Zeitschrift, 1882, p. 248, 25 "BILDAOSEH "ENLIIM KCDUDI efowsjmy :yfexpues -pÄrsseIg | -ouypp Yu uoyyaryag aan -WIOG ° uro4spues "epfowopuyl "DÄAISBIG "SMID.APOND cum» -un.co "NTENIOSBUIY ‘[epsyumg :y1feypues "UL 7 097 | may yıwuı uoryaryag "IEIATUOJSUO9HIBULIO L & pejseg epjywado.rnn ‘dnmeyy 'O UOA ANeysurdg :puepeg — (aaag da yoeu) ofeygeureg “uLoJs -puessnyy; 'uwvyspley -(uoz |‘og ‘eutewddog ‘3aoq B -UOBUODHN Anz | -speg “Sung "A "wfoysa} Suesragan) (epfowu | -fepr "drogaag "BSroqeus] (SnDgpamumu =) -poy) dnıs4sos, :yer | :yea9wosuo) 'yeNPUeS | SnsoM.AHUaagns XDUMd "YL 2 10deuly d -9gwoJsuoy ‘yfeypueg | (yreysnag) Aeytowuumız | -ougay yw usyyarydS ;ULSISpuBSsuyy "BUNTEILL) ‘prgassıs “Kgiom ‘pue.gs "Ana, e51DAqpıof -gonly 'Soyseueg :uU19JS "U9OM “pungorug ° dn.ıo] "9ourdoy | -Tond Ta Nuardsadsstom Xu] ° suA9Ig -[eg Kqurenh ‘dog | :(puesunig) ypeyxpues | “urogsypey ' eypurs DIDUOLHmm 0 :HPIOANATOAUOS | -SINL : PpWayqrwayag | 19po uragspuesasurdoy | “(yeysurg) AepOWUMmATL | -uwoogg Yım UOFDTUIS "9XB 7 ‘guy suAoIS ((dıopuuy :doJoIyosyasL T | WOA AOFOIUISYOSTT) “uogswrT mn yeyoxe, g| 'daoL eysg uuey wpoygpeg ‘adur | -wrg : yegswjoyggpes -[9'T : uogswur (y[eN "UUByurT :004SUITT -sufoyypeg‘puesunısg, "dxogouuy :9EJOXe I ‚(wmpoyquwrog jour) 9PIOAy Oypstur "PTIIH - OUTEeNN 'PIAOH- PRISA 91499 - PEISUCHSLIM su] Dngm.ıgata] PyBOINS soyhrypunuy rw !snu -9.990UJ pun uayLuow -wy ‘uopuwsjg Juyo (uarue a) 9PIAay 9radunp 126 chen und feine Glimmerblättchen. Meist führt das Gestein wenig kohlensauren Kalk. Eine helle, weniger harte, meist Kohlensäure- reichere Verwitterungsrinde ist charakteristisch, Dieselbe Masse durchzieht das Gestein auch oft in unregelmässigen Flecken von körniger Beschaffenheit — offenbar Reste des ursprünglichen, nicht verkieselten Gesteins. Andere Varietäten führen mehr Sand- körnchen und werden als sandige, glaukonitische Kreidemergel bezeichnet; andere sind als Glaukonitsandstein aufgeführt. Nach SCHRÖDER finden sich in Preussen folgende Senongeschiebe: Untersenon: a. mergeliger Sandstein mit Znoceramus cardis- sotdes und In. lobatus, b. Sandstein mit I/noc. lobatus, c. Quarzit mit Actinocamaxz quadratus und Exo- gyra laciniata, d. lose Versteinerungen mit Act. subventrticosus und Exog. auriceularis. OÖbersenon: 1. Harte Kreide mit Belemnitella mucronata, f. Feuersteinknollen mit Ananchytes ovata. 4. Die Genomangeschiebe sind in Preussen relativ häufig, gegenüber dem sehr seltenen Auftreten in Mecklenburg. Sie sind zuletzt eingehend von NörTLıne beschrieben. Literatur der mecklenburgischen Kreidegeschiebe: 1846. BOLL. Geognosie der deutschen Ostseeländer, p. 135, 143 bis 151. 1852. Arch. Ver. Nat. Meckl., VI, p. 59—65. 1853. Arch., VII, p. 58— 71. 1856. Arch., X, p. 29—48 (Brachiopoden). 1859. v. Lürzow. Arch., XII, p. 109—110. (Einige Kreidegeschiebe von Boddin.) 1859. BoLL. Arch., XIIH, p. 166—170 (Serpula, Asterias), p. 181. (GÖRNER sche Sammlung). 1860.-- KocH. "Arch., XIV, p. 425. (Feuerstein ete. vom Heiligen Damm). 1876, 1877. BRAPH- Arch, XRX, 2.2678 ARRXT 290 Far Zarrentin). 1885. RÖMER. Lethaea erratica. p. 151—160. 1886. GEINITZ. Arch., XL, p. 12—13 (Cenoman u.a. m.). 1888. STEUSLOFF. Arch., XLI, p. 228 (Neubrandenburg). I. Cenoman. 1. Von dem typischen, glaukonitischen Grünsandstein mit Serpula Damesi! NörtzL. fand Herr Postverwalter STEHLMANN in Dobbertin auf dem an Kreide- und Silurgeschieben besonders !) NöTLING. Die Fauna der baltischen Cenoman-Geschiebe. Pal. Abhandl. von DAMES u. KAYsER, Il, 4. AT reichen Terrain nordöstlich von Dobbertin, im oberdiluvialen Deckkies, ein ca. 15 cm langes Stück, welches sich von den preussischen (oft wohl als Goncretionsbildungen aufzufassenden) Geschieben, die ich in den Königsberger und Danziger Museen zu vergleichen Gelegenheit hatte, in keiner Weise unterscheidet. Neben zahlreichen Individuen der Serpula finden sich noch un- deutliche Ostrea, Anomian und Pecten. 2. Zwei lose Exemplare von einer grossen, kegelförmigen Serpula, die hierher gehören (s. folgende Bemerkung) fanden sich in Diluvialsanden bei Rostock und Goldberg; Born erwähnt solche von Parkentin. Interessant ist auch das Vorkommen einer Serpula (bisher nach Borr’s Vorgang als Serpula Bardensıs Hac. bestimmt) in dem anstehenden mecklenburgischen Genomankalk bei Gielow)). Auf Grund besseren Materials möchte ich diese Form von der Rügenschen Species v. HAGEnow’s trennen. Es sind trochusartig aufgerollte, rechts oder links gewundene Röhren mit etwas excen- trischem Wirbel. breit und tief genabelt, deren quer gerunzelte (z. Th. auch durch feinwellige Längsrunzeln wie bei 8. ampul- lacea Sow., Geinrrz, Elbthalgeb., I, p. 254, feingegitterte) Win- dungen sich in Form einer schmalen, oder auch recht hoch hinauf ‚reichenden Lippe auf die vorhergehende Windung auflegen und dadurch eine bald schwache, bald tiefe Längsrinne auf ihrer oberen und unteren Seite hervorrufen. S. ampullacen Sow. (Min. Conch., t. 597, f. 1—5) zeigt dieselben Furchen. Die Abbildung der $. ampullacea .bei Reuss, Verst. d. böhm. Kreideform., t. 24, f. 6 ist zwar höher, zeigt aber diese Furchen, auch erwähnt er p. 20 das hohe Hinauf- greifen der Windungen. Die Abbildungen von 8. ampullacea Belbrhalceb,, T., t. 6anfP1OFT1L; I, t. 37, f. 6. & 8o- werbyi MANnTELL, Geol. Sussex, t. 18, f. 14 — 15; 8. Phulopst RÖMER, Nordd. Kreide, t. 16, f. 1; 8. Bardensis v. HAGENoOWw, N. Jahrb. f. Min., 1840, t. 9, f. 16 heben diese Lippen und Furchen nicht hervor. Obgleich mir aus Gielow bisher nur die kegelartig aufge- rollten Formen bekannt sind, möchte ich diese Formen doch als mit der aus den Öenomangeschieben beschriebenen $. Damesi« Nörr. ident betrachten. Kırsow”) erwähnt Uebergänge des schei- benförmigen zu kegelförmigen Gestalten der $. Damesü. Bei f ‘) Flötzform. Mecklenb., p. 68. BoLL, Arch. Nat. Mecklenb., VIII, 1854, p. 82. ?) Cenomanverst. d. Diluviums v. Danzig. Schr. nat. Ges. Danzig, DS 1881, p. 18. 128 der grossen Veränderlichkeit der Serpula-Formen möchte ich die S. Damesit Nörr. nur als Varietät von $. ampullacea Sow. (incl. der oben genannten Formen) betrachten, ausgezeichnet durch das lippenartige Uebergreifen der Schalenwindungen. Schon Bor betont die grosse Aehnlichkeit der Gielower Formen mit S. am- pullacea Reuss, 24, 6, will aber für diesen Namen $. Bardensis Ha. einführen. | 3. Ein Gerölle von Grambzow bei Teterow (Deckkies) weicht petrographisch insofern von den gewöhnlichen preussischen Cenomangeschieben ab. als es ein stark durch Brauneisenerz ver- kitteter Grünsand ist. Im einem Cement von unreinem Braun- eisenerz liegen kleine eckige Körner von Quarz, etwas Feldspath (z. Th. Mikroklin) und reichlich Glaukonit. Das Gerölle enthält den deutlichen Abdruck eines 57 mm hohen und 54 mm breiten Pecten laminosus MAnr. 4. Der hell-grünlich-graue, Glaukonit-haltige Kalkstein mit Ammonites Coupei Ber. von Warnemünde (VII. Beitr. z. Geol. Meckl., 1886, p. 12) weicht in petrographischer Hinsicht von den preussischen Cenomangeschieben ab, scheint dagegen mit dem von GoTTscHE !) beschriebenen Hamburger Fund übereinzustimmen. 5. Eine Exogyra halıotoıdes Sow. mit hell grauem, mer- geligem Kalk. und ein loses Exemplar von Krakow und Alt- Käbelich. sowie mehrere lose E. /ateralis Nızss. von Käbelich und Serpula sp. von Krakow mögen cenomanen Ursprungs sein. Bezüglich der Frage der Ausdehnung des baltischen Ceno- man sind die Vorkommen von anstehendem Cenoman in Mecklen- burg (Kalk, Thon, Grünsand im mittleren Mecklenburg, Grünsand und Thon im Tiefbohrloch von Rostock) von grosser Bedeutung). Il. Turon. Von den einheimischen Turonlagern stammen zweierlei Arten von Geschieben: 1. Bandstreifiger Feuerstein und Versteinerungen des turonen Kreidekalkes’) (Wollin, Wittenborn, Poppentin ur a. 0i.), Gerölle von streifigem Feuerstein fanden sich in den Dilu- vialkiesen, Strandgeröllen u. s. w. bei Petersdorf bei Malchow, Kritzow, Gnoyen, Heiligendamm; in dem Bohrloch in Strassburg i. U. vielfach in dem Diluvialkies bis zu grossen Tiefen. !) Beitr. zur Geogn. Hamburgs, 1876, p. 11. ?) Vergl. Flötzformat. Meckl., p. 64. IX. Beitr. z. G. M., p. 39. ®) Flötzform. Mecklenb., p. 71. f. 129 Von den weiter unten bei den Geschieben der Mucronaten- kreide aufgeführten Feuerstein-Versteinerungen mögen mehrere in diesem Horizont und von diesem einheimischen Ursprung sein. Ziemlich sicher hierher gehören die nicht allzu häufigen Funde von Ananchytes gebba und Meicraster cf. Leskei Dasm. Z. Th. noch mit Schale erhalten, zeigen diese Stücke keinen weiten Transport an. 2. Brunshauptener resp. Karenzer Grünsandstein!). In Diluvialsanden von Malliss, Crivitz, Brunshaupten, Althof bei Doberan, am Strande von Brunshaupten fand ich Gerölle des leicht kenntlichen Grünsandes, z. Th. mit den be- kannten Versteinerungen, den ich vorläufig noch zum unteren Turon rechne. Auch Herr Jonmnstrup erklärte, dass ihm vorge- legte Stücke nicht mit dem Lellinger Grünsand übereinstimmen. Allerdings sind in dem Karenzer Grünsand die im Saltholmskalk und auch Arnagergrünsand häufigen cylindrischen oder abgeflachten Spongien (Ophromorpha) ebenfalls sehr gewöhnlich. III. Unter-Senon. 1. Actinocamax quwadratus. Nur mit Reserve mögen zwei wahrscheinlich bei Rostock gefundene lose Exemplare erwähnt werden, die aber vielleicht verschleppte Funde sein mögen. 2. Trümmerkalk. Von dem typischen Trümmerkalk von Ignaberga nur wenig abweichend, habe ich zwei Gerölle zu erwähnen. Das eine, aus dem unterdiluvialen Kies bei der Hintersten Mühle bei Neubran- denburg ist ein feinkörnig - poröses Trümmergestein mit etwas Glaukonitgehalt und schlecht (als Steinkerne) erhaltenen Ver- steinerungen. Das andere, von Rostock, mit vielen Muschelschalresten (besonders ein kleiner, glatter Pecten), weicht nur durch hervor- tretenden Gehalt an farblosen, hirsekorngrossen Quarzrollstückchen vom Typus ab. Andere ähnliche, aber nicht sicher bestimmbare Gerölle fand ich bei Warnemünde und Goldberg. Heimath: Gegend nordwestlich von Kristianstad. 38. Lose Actinocamazxz subventricosus. In ziemlicher Häufigkeit finden sich lose, oft sehr gut erhal- ‘) Flötzform., p. 38 f£.; IX. Beitr. z. Geol. Mecklenb., p. 45. — GOTTSCHE, Sed. Gesch. Holsteins, p. 49. 130 tene Exemplare von Acthnocamazxz swbventricosus WAHLENB., die aus Trümmerkalken in dem Diluviallager herausgefallen sein mö- gen. Als Fundpunkte sind zu nennen: Rostock, Todendorf bei Teterow, Prüzen. Crivitz, Krakow, Goldberg, Alt- Käbelich bei Oertzenhof, Malliss. 4. Gräseryd-Gestein. Von Goldberg liegt ein hell-grünlich-grauer, dichter, mer- geliger Kalkstein mit vielen stark glänzenden Quarzkörnern und versprengten Glaukonitpünktchen vor, in dem ein grosses Frag- ment von Actinocamax subventrricosus liegt. Herr LunpGrEn be- merkte dazu, dass es „möglicherweise identisch ist mit den Ge- schieben von Gräseryd, Halland*“. Im Uebrigen hat das Gestein grosse Aehnlichkeit mit dem Arnagergrünsand. Ein anderes Geschiebe von Warnemünde ist nur etwas feinkörniger und Glaukonit- und Glimmer-reicher; es hat gleichfalls nach LunpGren Aehnlichkeit mit obigem. Die äussere Rinde ist durch Entfernung des Kalkes etwas porös und lässt den Glau- konit deutlicher hervortreten. In dem Gestein liegt in mäan- drischer Windung eine Aphrocalliste. Lieber möchte ich das Gestein zur „harten Kreide“ zählen (s. u.); es ist ein verkie- selter Grünsand. 5. Waldheimia sweciea LUNDGR. Drei 3,5—4,5 cm lange Exemplare der von LunpGREn !) aus den Mammillatus - Schichten des Kristianstad - Gebietes (Oretorp) beschriebenen Brachiopoden von Serrahn und Wismar. Das Ge- stein ist ein dem Köpingesand resp. dem Gräseryd-Gestein ähn- licher glaukonitischer Sandkalk. 6. Ein glänzender, mittelkörniger Quarzitsandstein (Warne- münde) von hell grauer Farbe, mit einzelnen Glaukonitkörnern, wenig Kalk, u. d. M. neben dem Quarz vereinzelte Körner von Feldspath, Glimmer und ein feinkrystallinisches Kieselcement zei- gend, mit einer cylindrischen Ophromorpha, könnte als verkie- selter Ähus-Sandstein aufgefasst werden, oder als ein abnorm grosskörniger und heller Bornholm-Sandstein. 7. Tosterup-Gonglomeraät. Ein grösseres Gerölle, das ich bei Bartelsdorf unweit Rostock fand, ist ein durch glaukonitischen Sandkalk verkittetes Conglomerat von Sandsteinschiefer, Silurkalk und Phosphorit- knollen, identisch mit dem Gestein von Tosterup bei Köpinge. !) Unders. Brachiop. Sver. Kritsyst., p. 60, t. 3, £. 7. 151 Ein anderes Conglomerat, ohne Phosphorite, mit feinkörniger, sandiger Kalkgrundmasse, einem Belemnit-Fragment, von Bolten- hagen, wurde schon von VorrıscH!) beschrieben. Ein gleiches Conglomerat wurde bei Dobbertin durch Herrn STEHLMANN ge- funden. Weiter rechne ich hierzu ein Warnemünder Gerölle von Glaukonit-reichem Conglomerat mit Phosphoriten und Schalen von Gryphaea cf. vestceularıs. Aus dem Kies von Kösterbeck bei Rostock stammt ein Stück gelb-braunen, dichten Mergels, mit vielen, erbsengrossen, verwitterten Phoshoritknollen, Quarzkörnern und linsenförmigen, oolithartigen Kalktheilen. Undeutliche Pecten und viele dünne Serpula liegen darin. Nach LunpGrENn ist es „möglicherweise zum Tosterup-Conglomerat* gehörig. Ein sehr ähnlicher, gerölle- armer Mergel von Bartelsdorf erfuhr die gleiche Bestimmung durch Lunperen. (Vielleicht gehört dasselbe aber zur jüngsten Kreide.) 8. Zwei Gerölle von Zarrentin und ?Rostock möchte ich gleichfalls hier anreihen, obgleich sie sowohl LUNDGREN als JOHN- strkup unbekannt waren. In einem gelblichen, dichten Mergel liegen in grosser Menge eckig abgestossene, graue, glänzende Quarzkörner von bedeutender Grösse (bis 3 mm lang); auch ein- zelne Sandsteinschiefer-Fragmente und zersetzte Phosphorite finden sich. Die Ausfüllung der kurzen Alveole von Actinocamazx cf. subventricosus und mehrere Muschelsteinkerne und Abdrücke sind die organischen Reste. 9. Arnagergrünsand. Neben mehreren Funden (Warnemünde, Satow, Sternberg, Goldberg etc.), die durch Vergleichen ganz sicher auf den Born- holmer Grünsand zurückzuführen sind, giebt es viele, die bei der grossen Aehnlichkeit des Bornholmer Gesteins mit mehreren schwedischen und namentlich auch mit der preussischen sogen. harten Kreide nur unsicher hierher gehören. Der Grünsand von Korsodde auf Bornholm ist als ein echter Sandstein zu bezeichnen. Der feine, kalkig-thonige Cement zeigt nur zuweilen strahlige, kieselige Neubildungen. Die Bestandtheile der grösseren Brocken sind neben dem herrschenden Quarz ziemlich reichlich, Feldspäthe (in allen Stadien der Frische, auch Mikroklin häufig), dann Glimmer, Augite, runde Glaukonitpar- tieen, auch Apatit. Zuweilen treten kleine Oolithe auf. Ein Stück Quarzit-ähnlichen, grosskörnigen Grünsandes mit wenig Kalkbindemittel von Satow, enthält mehrere Fragmente von !) Arch. Nat. Meckl., 1863, p. 87, Num. 57. 132 Belemnitella cf. mucronata. Es hat grosse Aehnlichkeit mit dem Grünsand von Korsodde auf Bornholm. Dasselbe Gestein, z. Th. mit etwas reichlicherem, grünlich grauem Kalkmergel-Bindemittel zwischen den grossen, stark fett- slänzenden Quarzkörnern, meist reich an Glaukonitkörnern, oft mit heller, poröser Verwitterungs - Oberfläche ist bei Warne- münde, Goldberg, Sternberg in mehreren kleinen Stücken gefunden. Es enthält zum Theil Belemniten, Korallen, Turrz- tella sp., sowie Ostrea hippopodium Nıuss., ©. flabelliformis NıLss. Eine ziemlich ebenflächige Spaltbarkeit ist den Geröllen eigen- thümlich. Wahrscheinlich gehört hierzu ein (LunDGREN unbe- kanntes) Geschiebe von Dassow, ein durch Verwitterung mürber, hellklingender, licht grünlich grauer Glaukonit-Sandstein mit Aetz- nocamazx subventrrcosus. Schon nicht mehr ganz mit dem typischen Arnagersand übereinstimmend ist ein etwas feinkörniger, dunkler Glaukonit- Sandstein von Mestlin bei Goldberg, der ein 9 cm langes Stück Fischwirbelsäule enthält, von 6 Wirbeln zu 27 mm Durchmesser, bei 15 mm Höhe. 10. Die feinkörnigen, glimmerhaltigen, zuweilen sefritteten Glaukonit-Sandsteine mit Spongien und Fucoi- den, die nach Angabe Prof. Jomsstrup’s z Th. zum Arnager- srünsand gehören, ebenso die hornsteinartigen, grossen und gelblichen Feuersteine, die nach demselben Autor z. Th. im Arnagerkalk auftreten, sind bei uns reichlich vertreten. Eine Trennung von den obersenonen Geschieben erschien mir unmög- lich; sie sind daher mit diesen zusammen aufgeführt. 11. Arnagerkalk. Typischer Arnagerkalk, von licht grau - grüner bis weiss- licher Farbe, dicht, mit Sand- und Glimmerbeimengungen, Glau- konitkörnchen und stellenweise auch Phosphorit, ist an mehreren Stellen gefunden (Rostock, Bartelsdorf). Von Spongien, Na- tıca, Lamna sind undeutliche Reste darin. Vielleicht eine Varietät desselben ist nach JOHNSTRUP ein grau - grüner ebensolcher, u. d. M. feinkrystallinischer Kalkstein von ?Goldberg mit Ostrea und TZerebratula, der sich durch hel- lere, hirsekorngrosse Oolithen und Kalkspathdrusen auszeichnet. Ein dichter, mergeliger, wenig sandiger und glimmeriger, durch Verwitterung hellgrauer Kalkstein von ?Krakow, mit vielen Phosphoritknollen und unendlich vielen pulverkornartig heraus- fallenden Glaukonitkörnchen hat nach Jonnstrup Aehnlichkeit mit einem westlich von Arnager vorkommenden Gestein, von dem es 133 e n sich nur durch seinen hohen Gehalt an Glaukonit unterscheidet; LunpGren war dies Gestein unbekaint. Ein ebensolches Ge- rölle mit hornsteinartigen Ausscheidungen stammt aus dem Kies von Zarrentin; neben den massenhaften Glaukonitkörnern liegen vereinzelte Quarzkörnchen. Aehnliche Gesteine bilden die Ausfüllung von losen Gry- phaea vesicularis von Warnemünde, Gielow u.s. w. Nach JEnTzscH finden sich solche auch in Ostpreussen. Ein dichter, grauer Kalkstein (Pläner) mit strichweise ver- theilten Glaukonitkörnern von Wismar führt ein gutes Exemplar von Spondylus spinosus Sow. (nicht armatıs GoLDF.). Solcher „Glaukonitpläner“ ist nicht ganz selten. Auch Zeima Hopert Manr., Plecatula, Pecten sp. kommen darin vor. Eine ziemlich gute .-Coelosmelis sp. enthält ein ähnliches Gestein zwischen ihren Septen. Vielleicht gehören hierzu mehrere Echiniden, die lose, mit Kalkschale und einsitzendem, hellgrauem, Glaukonit-haltigem Kalk oder auch Feuerstein, gefunden werden, z. B. Salenia petahfer« Ag. Galerites Roemeri Des., vulgarıs Lam., var. elongatus Röm., abbreviatus Lam., Rhotomagensis D’ORB., von Krakow, Rostock, Bützow; Discoidea ?rotula Ac. u. a., Pygaulus sp., Ananchytes ovata Lam., Hemiaster sp. IV. Ober-Senon. 1. Weissgefleckter Feuerstein des Kristianstad- Gebietes. Der weissgesprenkelte Feuerstein des Kristianstad - Gebietes ist sehr leicht wieder zu erkennen. Er tritt in mehrfachen Va- rietäten auf. Entweder ist es ein dunkelgrauer Flint mit zahl- reichen kleinen, weissen, strichartigen Flecken, äusserlich an manche Sphärolithe erinnernd, oder es wechseln grössere, hell grün-graue Fiecken mit den kleineren ab. oder es tritt der Feuer- stein gegen diese Gesteinsmasse zurück. Unter dem Mikroskop erkennt man den normalen Feuerstein mit seiner verworren fein- faserigen Structur (in aller Deutlichkeit oft die Silicifieirung zei- gend), daneben Körner von Quarz, Mikroklin, Glimmer, Glau- konit etc. Die hellen Flecken stellen das ursprüngliche Gestein dar. Die Gesteinsmasse ist als ein silicifieirter, gefritteter Grünsand zu bezeichnen, der mehr und mehr in Sandkalk übergehen kann; sein Gehalt an Glaukonit ist gering. Findlinge dieser Feuersteine sind in Mecklenburg nicht selten; das Rostocker Museum besitzt solche von Rostock, Warnemünde, Sternberg, Dobbertin, Goldberg, Vorbeck, 134 Kl.-Lantow. In Holstein treten sie auf. Aus Preussen habe ich sie bei Mewe bei Dirschau und Culm gesehen. An Versteinerungen enthalten unsere Geschiebe: Gryphaea vesteularıs Lam., Östrea plicata Nıuss., O. larva Niuss., Pecten cf. pwuichellus Ninss., P. membranaceus Nırss. (in grosser Menge), Lima semisulcata Nıuss., Mytilus aff. lanceolatus Sow. (Reuss, Böhm. Kr., II, 15, t. 91,.:f. 2; verel. auch n OÖRrsıene tern, ar pl. 389: M. Gallienne:), . Arca subglabra » ORB., Corbis aff. typica StroLızkA (Cret. Fauna S. India, IV, 254, -t. 13, £. 11— 12; vergl, auch, C. ronındata D ORB, . (Geiy., Elbth., IL’o1, u boss 139) Lucina (Eriphyla) lenticularis GOLDF., Pyrula planınata Niuss. (vergl. auch Römer, Nordd. Kr., 78, t. 11, f. 11; oben 34 mm Durchmesser, Win- dungen oben und seitlich mit stumpfen Höckern neben der ausgeprägten Längsstreifung), Serpula SP., Foraminiferen. Ein grün-grauer, sehr mürber Sandstein (?Warnemünde), der grosse Aehnlichkeit mit dem Köpingegrünsand zeigt, enthält cylindrische, z. Th. verästelte Spongien (Ophromorpha), die in den charakteristischen, weissgesprenkelten Feuerstein übergehen; Knollen dieses Feuersteins sind noch von Bryozoen überzogen. Ich möchte dies Stück ebenfalls aus dem Kristianstadbecken ab- leiten. U. d. M. liegen in dem faserigen Flint vereinzelte Quarz- und Feldspathkörnchen des ursprünglichen Sandkalks. 2. Köpingesandstein, Sandkalk. Die Geschiebe von Köpingesandstein treten in verschiedenen Varietäten auf. Eine derselben dürfte als typischer Sandkalk zu bezeichnen sein; von lichter grün - grauer Farbe, mit hellen Glimmerschuppen, locker sandig, wodurch aussen oft zahlreiche grubige Vertiefungen ausgewaschen werden; die Schalen von Ostrea und Pecten sind sehr wohl erhalten, die der anderen Muscheln oft weggelaugt; oft zeigen sich bei den Muscheln drusenartige Höhlungen. U. d. M. leicht kenntlich, die Quarzkörner und Feld- späthe, Glimmer, Glaukonite durch kleinkrystallinisches Aggregat von Kalkspath verkittet. Andere Varietäten gleichen denen des Arnagerkalkes so, dass sie nicht sicher zu bestimmen sind. 135 Manche gröberkörnige Glaukonit - Kalksandsteine dürften hierher zu rechnen sein; vergl. Num. 9. Endlich sind wohl ‚manche der Geschiebe der „harten Kreide* auch hier unterzubringen. In einem Sandkalkgerölle von Warnemünde, nach Lunp- GREN „wahrscheinlich zum Köpingesandstein gehörig* („obschon dieser doch etwas feinkörniger und glaukonitreicher ist“), lagen folgende Versteinerungen, z. Th. in sehr grosser Individuenzahl: Ostrea hippopodium Niuss., — semiplana Sow., — _ cwrvirosiris NıLss., — Jlateralis Nıuss., Anomia cf. subtruncata D ORB., Spondylus latus Sow. (in zahlreichen grossen Exemplaren, immer nur von der Innenseite zu sehen; nicht In. labratus WAHLB., LUNDGREN, Sponylusarterna; Sver. Kritsyst., Stockholm 1885, t. 1). Pecten laevis Nıuss., — membranaceus NiLss.. Actinocamax subventricosus WAHLB. (in zwei deutlichen, grossen Exemplaren). Einige andere, dem typischen „Pilsten* analoge Geschiebe von Rostock, Warnemünde, Dobbertin enthalten: Ostrea hippopodium Niuss., — semiplana Sow. (= ©. suleata Buums.), — ?frons Park. (ein Exemplar), Lima semisulcata Nıuss., Pecten laevıs NiLss., — Nilsson! GOLDF., — ?subaratus, undulatus Nıuss. (in wenigen ungenü- genden Exemplaren), — serratus NILsS., -- ?Faujasi Derk., Lucina sp., Belemnitella mueronata SCHL., Scalpellum sp., Foraminiferen. Geschiebe, die z. Th. petrographisch mit Arnagerkalk zu verwechseln sind, dunkler grüne Sandkalke, „pilsten“, fanden sich bei Rostock, Warnemünde, Zarrentin, Satow. Ihre Ver- steinerungen sind, ausser einigen undeutlichen: Ostrea lateralis Niuss., Pecten serratus, subaratus NıLss., ? Trochus laevis Nıuss. 136 Zwei Geschiebe dieser Art (?Warnemünde) haben nach LunpGren auch Aehnlichkeit mit dem Käseberga-Gestein. Andere glaukonitische, grün - graue Sandkalke mit reich- lichem Kalkspathecement (Warnemünde, Rostock, Wismar, Goldberg) können von Arnagergrünsanden kaum unterschieden werden. Sie führen Gryphaea cf. vesicularis Nıuss. (junges Exemplar), Ostrea hippopodium Nırss., semiplana Sow., Belemnitella mucronata SCHL., Terebratula carnea SOW., Foraminiferen. Endlich kommen auch noch gröber körnige, z. Th. silicificirte Glaukonit - Sandsteine vor, die dem Arnagergrünsand täuschend ähnlich sehen, von LunpGren jedoch als „wahrscheinlich Kö- pingesandstein* bestimmt. (Goldberg, Neubrandenburg, Dobbertin, Pöel.) Versteinerungen! Belemnttella mucronata Schu. (in grosser Menge zusam- menliegend), Aptychus rugosus SHARPE (Moberg, Ceph. p. 41, 43). Turritella sexlineata Röm., Gryphaea vesicularıs Lam., Spondylus latus SOWw., Pecten ?subaratus Nıuss., ?serratus NıLss., Serpula cf. laevis GOLDF., Spongien (Ventriculites etc.), Terebratula carnea Sow. Ein Glaukonit - Sandstein enthält auch grössere Knochen- partieen eines Fisches. 2a. Hell gelb-grauer Kalkstein mit Glaukonit- und Quarz- körnchen, sowie mit Kalkschalen-Trümmern, dadurch ein Zwischen- glied zwischen Gruskalk und Sandkalk bildend, auch z. Th. durch seine Versteinerungen auf das Kristianstad-Gebiet hinweisend. Fundorte: Goldberg. ?Warnemünde. Versteinerungen:! Ostrea larva Lam. (= 0. pes hominis Hac.). — semiplana Sow., — hippopodium Nıuss,., Pecten cf. laevis Nıuss., Lamna Sp., ? Oypridina Ligeriensis D’ORB, 737 3. Silieificirte Grünsande und Glaukonitmergel, „hartenHrerde: Nicht selten finden sich (Warnemünde, Rostock, Gold- berg, Dobbertin) Gesteine, welche mit der preussischen „harten Kreide“ theils als identisch, theils als sehr verwandt zu be- zeichnen sind. Viele dieser Stücken wurden mir als Varietäten des Arnagergesteins, oder .des Gräseryd- resp. Köpinge- srünsandes von JOHNSTRUP und LUNDGREN bezeichnet. Es liegen hier unzweifelhaft Bruchstücke eines vom Kristianstad-Becken resp. von Bornholm nach Osten sich erstreckenden resp. erstreckt habenden Senonlagers vor, das im Zusammenhang mit der preus- sischen Kreide steht. a. Z. Th. sind sie von den in Ostpreussen von mir gesam- melten resp. gesehenen Geschieben der dortigen harten Kreide nicht zu unterscheiden. Wie diese enthalten sie zwischen den Körnchen von Quarz, Feldspath, Glaukonit und Glimmerblättchen eine z. Th. opake, mergelige und verkieselte, z. Th. deutlich fein- faserige, aus Chalcedon bestehende, zuweilen auch eine amorphe Opal - Grundmasse. Auch die zahlreichen Kalkschalenstücke sind mehr oder weniger vollständig in Chalcedon umgewandelt. Das Gestein zeigt in allen Stadien den Silicifiecirungsprocess. Die Verwitterungsrinde, die Flecken unverkieselten Gesteines, und andererseits wieder Schnüre und Lager von stärker, fast flintartig verkieselten Partieen sind weiter charakteristisch. Das blau-graue Gestein hat oft einen sehr hellen Klang; durch spätere Verwit- terung verliert es seinen fettigen Glanz und wird porös. Auf Klüften zeigen sich oft Dendriten. Versteinerungen sind häufig: die Schalen meist gut er- halten. Folgende Liste ist zu nennen: Sequota Sp., Foraminiferen, Spongien nicht selten, aber weit spärlicher als in Preussen (Aphrocallistes, Vermiculites etc.), Ostrea hippopodium Nıuss., O. sp., ©. plicata Nıuss., O. sulcata Bue., O. larva Lam., | Anomia cf. subtruncata D’ORB., A. sp., Spondylus Sp., Lima semisulcata Nıuss. (häufig), L. ovata Nıuss., ZL. Hoper‘ Mant., L. cf. canahfera GoLpor., L. gra- nulata NILSS., Pecten subaratus Nıuss., P. serratus Nıuss., P. sp., P. curvatus GEIN., P. membranaceus NILSS., Inoceramus ef. latus Mant., 1. cf. Cuvieri Sow., Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 48 & 138 Of. Lucina lenticularıs GoLpr. (häufig), L. ?fallax FoRB., Corbis aff. rotundata D’ORB,., Dentahum sp., Belemnitella mweronata Sc#r. (nicht selten), Lamna sp. Hier mögen noch eimige Geschiebe desselben Horizontes an- gereiht werden, die z. Th. noch der harten Kreide entsprechen. b. Ein hell graues, hartes, dichtes Glaukonit-Mergelgeschiebe von Warnemünde, voll von Belemnitella mucronata und Ostrea hippopodium, u. d. M. Verkieselung zeigend, viele Bryozoen füh- rend, ist den Herren Jonunstrur und LUNDGREN gänzlich unbe- kannt, kommt nach JEnTzscH in Ostpreussen selten vor. e. Als feinkörnige, glimmerhaltige Glaukonit-Sandsteine resp. silicifieirte Glaukonitmergel von hell bis dunkel grün-grauer Farbe sind, den preussischen Varietäten der harten Kreide, aber auch den Vorkommen im AÄrnagerkalk gleich, mehrfache Funde zu nennen (Rostock, Güstrow, Zarrentin), welche dichte. cylin- drische, oft hirschgeweihartig verzweigte Concretionen um ebenso geformte Spongien (Ophtomorpha und Fucoides Lyngbyanus Ar. Ber.) bilden. Im südlichen Schweden kommen nach Luxp- GREN derartige Gesteine als Geschiebe vor. Einige mäandrisch gewundene Spongien finden sich in ähn- lichem Gestein. Foraminiferen auch mikroskopisch häufig. Ein solcher feinkörniger Sandstein von Zarrentin enthält Pinna cf. triangularıs Hac. d. Geschiebe von Wismar und Schwaan mit Inoceramus Cripset Mat. gleichen einem dichten, etwas glimmerhaltigen, harten Thon. e. Andere Geschiebe gleichen einer harten Schreibkreide, mit unregelmässigen Schnüren von grauem Feuerstein oder auch fast ganz aus wejsslichem Feuerstein bestehend; sie dürften wohl der folgenden Gruppe zuzurechnen sein. Ihre Versteinerungen sind: Spongien (Aphrocallıstes etc.), Ostrea hippopodium NIuss., Spondylus latus Sow., Lima cf. Hoper‘ Mant., Inoceramus COripsii var. deciptens Zwrr., In. Sp., Rhynchonella plicatilis Sow. 4. Schreibkreide mit Feuerstein. Die obersenone Mucronatenkreide mit den verschiedenen Va- rietäten des darin vorkommenden Feuersteins und den Pyrit-Con- eretionen ist natürlich weit verbreitet. Ihre Heimath ist theils j Be gr f} 139 in dem nördlichen Gebiet von Malmö, Dänemark (Stevn und Möen), Rügen, theils in dem einheimischen Boden (Heiliger Damm, Brodhagen, Warnemünde, Wustrow etc.) zu suchen. Oft sind an den Stellen, wo die Kreide in nicht grosser Tiefe ansteht resp. angestanden hat, die Kreide- und Feuersteinstücken in enormer Anzahl, oft beide geschrammt, im Geschiebemergel oder auch im Kies enthalten; ersterer wie weiss gefleckt von ihnen, als „Local- moräne“* geradezu zu Kalkbrennereien verwerthbar (Brodhagen, Warnemünde, Wustrow; s. Flötzform., p. 61 ff.. IX. Beitr. z. Geol. Meckl., p. 43). Die Feuersteine oft am Strande oder in Kies- lagern völlig abgerollt (Wallsteine Meyx’s), oder in ihrer ur- sprünglichen Knollenform. Wie auch bei den Silurkalken der verschiedenen Horizonte, so ist ebenfalls bei den Kreidegeschieben die Erscheinung öfters zu beobachten. dass dieselben zuweilen nesterweise in grosser localer Anhäufung auftreten; sowohl der Geschiebemergel als besonders die Sande sind dann durch eine überraschende Menge von Feuersteinen, Kreidestücken und losen Versteinerungen ausgezeichnet (z. B. der sogen. „Korallensand‘*). Um nur einige Beispiele anzuführen, seien die Grandlager von Bartelsdorf bei Rostock, Krakow, Burg Schlitz u. a. genannt. Es sind offenbar grössere schollenartige Partieen in jene Lager ge- rathen, die sich dann auf der secundären Lagerstätte auflösten. Versteinerungen, theils lose, theils im Feuerstein, seltener auch in der Kreide, sind vielfach beschrieben. Folgende Liste habe ich nach dem Rostocker Material zusammengestellt: Foraminiferen: Dentalina sulcata Nıwss., D. montle Hac. sp., Oristellarta Sp., Frondtieularia sp. | Spongien: Die Spongien bedürfen noch einer eingehenden Untersuchung. Ich nenne vorläufig Vioa (oft vorkommende Bohrgänge), Amorphospongia (oft zu den kugeligen „Klappersteinen* Veranlassung gebend), Jerea, Siphonta, Scyphta, Ventrieulttes, Aphrocallistes, Leptophragma. Coelenteraten: Porosphaera (Achilleum, Coscinopora) globularis PsıLL. sp., Moltkia Isis ForcHH. (lose, meist wohl aus dem Danien), 48* 740 Coralhum Sp., Parasmiha centralıs Mant. sp., P. sp., P. cf. Gravesi Ev. u. H. (in Kreide, vielleicht Turon?), Coelosmiltia SP., Placosmihia sp. (in Kalk, vielleicht Turon?), ? Caryophyllia sp., Oyclabacia Fromenteli BöLscHE, (. stellifera BÖLscHE, Stephanophyllia sp., Koninckia Sp., Echinodermen: Crinoiden: Zahlreiche Stielglieder, theils im Feuerstein, ‚theils lose, von Pentacrinus Bronni, P. Agassızi, P. bicoronatus, P. stalıferus, P. Klödent! Hac., Bourguetoerinus elliplicus Miww. (— Eugeniacrinus Ha- genowi GOLDEF.), -Asteriden: Viele Tafelstücke und ‚ein guter vollständiger Feuersteinabdruck von Asterias (Stellaster, Gontaster) quinqueloba GOLDF., (dazu die vielen von Borr, Archiv Nat. Meckl. 13, 168 unterschiedenen Formen). Echiniden: Ziemlich gut erhaltene Gehäuse, ferner einzelne Stacheln, Asseln, Genitaltafeln von Otldaris subvesiculosa D ORB., O. ?Vendocinensis Ac., C- perlata Sor., 0. septifera Mant., Stacheln von C. pistillum Quesst., (. Jouanneti Desm., 0. ?hirudo Sor., C. excavata Cort., (. perornata FoRrB., C©. Forchhammerti Des., (. pleracantha Ac., (. clavigera KrLön. etc., Temnicidarıs Baylei Corr. (deutliche Schalenfragmente). In ganzen Exemplaren: Salenıa scutigera Münsr., — cf. prestensis Des. (— pygmaea Hae.). In ganzen Exemplaren, Fragmenten und Stacheln: Oyphosoma radıatum Sor., (. granulosum GoLDr., Ü. Königi Ac., C. Sp., Letosoma Sp., GFoniopygus SP., Galerites: Diese Gattung ist nebst Ananchytes die gemeinste, ihre Formen lassen sich zu Tausenden in den Diluvial - Ablage- rungen sammeln. Manche haben ihre gut erhaltene Kalkschale, sie mögen zum grossen Theil aus den einheimischen Lagern ent- 741 stammen, einige von ihnen auch älteren Schichten als der Mu- eronatenkreide zugehören. Die meisten sind als Feuersteinkerne erhalten. Ihre verschiedenartige Conservirung ist ausführlich von QuEnsTEDT besprochen. - @Galerites vulgaris Lam. (In mehreren Varietäten, z. B. G. globosus, @. conicus, auch in sehr grossen Exemplaren, von 5 cm Durchmesser der Basis.) @. abbrewiatus Lam. (In normalen, hohen und flachen, auch grossen Exemplaren, selten auch von fünf- eckig ovaler Basis. Beide Arten die bei weitem häufigsten.), condcus AG., albogalerus Lam., subuculus KLEin, hemisphaericus BreyN. (rundliche Form mit convexer Basis), globosus RÖMER (Kreide, VI, 14; fast kugelig), Römerti Desor (rundlich kugelig, mit flacher Basis), Rhotomagensis D Or, (vielleicht nur Varietät von abbreviatus), Echinobrissus ? minimus Ac. (p'ORB) (ein verdrücktes Feuerstein - Exemplar), Ananchytes ovatus Lam. (In grösster Häufigkeit in allen Erhaltungszuständen, als Flintsteinkern, mit Schale, in riesigen und kleinen Exemplaren, mit Uebergangs- formen zu den verschiedenen Varietäten, resp. Arten: A. conicus Ac., A. accuminatus QUENST., A. per- conicus Hac., A. streatus Lam., 4. corculum GOoLDF., A. semiglobus Lam., A. gebbus Lam. Jedenfalls auch in Exemplaren, die aus der Mucronatenzone stammen, nicht blos aus älteren Horizonten, Holaster ?planus w’ Org. (3 Exemplare in Feuerstein), Cardiaster Ananchytis D’ORB., Mieraster cor anguinum Lam., Hemiaster cf. amygdala GoLDr. . RR aan Anneliden: Serpula gordialis Schu. (—= implieata Hac.), häufig, conica Hac.., umbelıcata Hac.., cylindrica BoLL., granulata Sow., subtorgquata MÜnsrt., 142 Serpula fluctuwata Sow. (= undulata Hac.), S. gracıks Hac.. S. canteriata Hac.. Seisps S. Nöggerathii GOLDF., S. heptagona Hac. S. costata Hac.., S. angulata (serrata BoLt). Bryozoen: Zahlreich im Feuerstein und lose im „Ko- rallenkalk* vorkommend. Ihre Liste wird demnächst durch Herrn OswALp im Archiv d. Vereins d. Fr. d. Naturgesch. Mecklenb. veröffentlicht. Brachiopoden: Cramia: Zahlreiche lose Exemplare, die z. Th. jedenfalls dem Ignaberga-Kalk entstammen (Ss. 0.). Orania ıignabergensts RETz., Or. eraniolarts L. (— brat- tenburgensts SToB.), Cr. costata Sow. (isolirt und auf Feuerstein), Ur. tuberculata Nıuss., Or. antıqua DrrrR., C7,:5D., Or. cf. parisiensts DEFR. (auf Bel. mucron.), Thecidea : hippocrepis GoLpr. (von Kristianstad?), Th. corrugata Hac., Th. sp. (kleine Form, glatte Schale mit kegelförmiger Spitze, und bis zum Vorderrand laufendem Septum), Argtiope Armbrust! ScHLöng., A. Buch Hag., A. sp., Rrhynchonella plicatılis Sow. (Rh. octoplicata Reuss., Rh. retracta Röm., in Feuerstein, auch in Sandkalk), Rh. limbata Scatu... Rh. flustracea Schr. (aus Faxe-Kalk?), Ih. sp., Terebratulina striata Want. (= chrysalis ScHhL. — locellus Hac., lose und in Feuerstein)., T. gracilis Schu. (lose), T. Giser Hac. (lose), Terebratula obesa Sow. (= Sowerbyı Hac.) Mehrere der grossen Formen, in Feuerstein, auch isolirt. I. carnea Sow. Der häufigste Brachiopod, meist in Feuerstein erhalten. Terebratella Humboldt Hag. (lose und in Feuerstein), T. pulchella Nıuss. (lose), Magas cf. pumius Sow. (wenige Schalen). Pelecypoden. Gryphaea vesicularıs Lam. (Eins der gewöhnlichsten Fossilien), 143 Östrea frons PARK. (in Feuerstein), Exogyra lateralis Nıuss. (selten), E. eornw arietıs Nıuss. (lose, selten),, Spondylus fimbriatus GoLpr. (Vielfach in Feuerstein vor- kommend, bisher fast allgemein nach v. HAGENow als Sp. hystrix aufgeführt), Sp. cf. aequalis H&BErT, Sp. cf. latus Sow., Lima Hoperi Manrt., L. cf. punctata Sow. (Nıuss.), ZL. semisuleata Nıuss., L. Forchhammert Hac.. L. ovata Nırss., L. canalifera GoLDrF., L. tecla GoLDr., L. decussata GOLDF., Peeten Nilsson! GoLDrF., P. membranaceus Nıuss.. P. laewis Nızss., P. .serratus Nırss., P. eretosus DErFR., P. pulchellus Nıuss., P. subaratus Nıuss., P. curvatus Gem., P. ?lineatus Nıuss., P. ptychodes GoLDF. — P. septemplicatus NıLss.), Vola striatocostata D’ORB., V. ?aequwecostata Lam., Inoceramus Oripst Manxr. (var. decipiens Zirr.), ? In. Cu- vier! Sow., In. Brongniartı Sow., Pinna restituta v. Hac. (non GoLDF.), Pholadomya cf, Esmarkt PuscHh (in Kreide). Gastropoden. Natica sp., Dentalium medium Sow. (? Schreibkreide). Cephalopoden. | Belemnitella mucronata ScuorH. (in grösster Menge, iso- lirt, auch in Feuersteinknollen, auch Jugendformen, und angebohrt von „Talpina“, Scaphites cf. constrietus Sow. (in grauem Feuerstein). Cirripedier. Pollicipes Sp. Ostracoden. Cythere sp. Decapoden. Fische. Knochen und Schuppen in Kreide und Feuerstein. V. Jüngere Kreide. Er. Ssaktholm-Kalke Nächst dem Feuerstein der Schreibkreide ist das häufigste Kreidegeschiebe der Saltholm - Kalk mit seinem unreinen Feuer- 144 stein vertreten; oft in über einen Kubikfuss grossen, schön ge- schrammten Stücken. Meist ist es der dichte bis feinkörnige, hell gelblich graue Kalkstein; zuweilen kommen auch hell graue bis grünlich graue, fein krystallinische Kalksteine vor. Der Feuer- stein ist mehr vom Habitus eines feinsten, gelblichen Sandsteins, oder Hornsteins (ein sehr charakteristisches Bild u. d. M. gebend, mit der feinfaserigen und -körnigen Silicifieirungs-Zwischenmasse, zahlreichen Foraminiferen u. s. f., z. Th. auch Sandkörnchen), zuweilen auch in schwach glänzenden, hellgrauen Feuerstein über- gehend, andererseits auch hell blau - grauer oder braun - grauer, immer sehr matt schimmernder Flint; zuweilen ist dieser licht blau-graue, matte Feuerstein recht abweichend von dem typischen „unreinen Flint“, in Schweden nicht bekannt, und zeigt dann Aehnlichkeit mit der preussischen „harten Kreide* oder silici- fieirtem Kristianstads-Grünsand. Da wo er z. Th. mit dem nor- malen „oren flint* in Uebergängen verbunden ist, ist an seiner Stellung nicht zu zweifeln. Korallen sind selten. Foraminiferen, mikroskopisch sehr häufig. Sehr häufig sind die 10—12 mm im Durchmesser haltenden, eylindrischen oder etwas zusammengedrückten, schlangenartig ge- bogenen Spongien, die mit dem Namen Ophromorpha bezeichnet werden. Ihr Inneres zeigt öfters Silicifieirung in dunklen Feuerstein. Echinodermen. Pentacrinus Bronni Hac., ist sehr häufig im Feuerstein, Ananchytes sulcata GoLDF. (— A. testudinarius Bor in lit.), Das bezeichnende Fossil, meist in dem unreinen Feuer- stein erhalten, selten noch mit Schale, ist sehr häufig). Daneben finden sich auch Formen, die Uebergänge zu An. ovata Lam. bilden, An. cf. semiglobus Lam.. seltener, Ordarıs sp., ©. sceptifera Ag. (Stacheln), Cyphosoma sp. (5 kleinere Exemplare in unreinem Feuer- stein, von Pinnow und Wismar), 0. ?magnificum Ac. (Saltholm-Flint von Ludwigslust), Gomiopygus? (Flint, ein Exemplar), Mierospis ?sp. (Ein Exemplar von Kadow.), Galerites sp. (Ein Exemplar von Dobbertin.), Hemiaster amygdala GoLpr. sp. (häufig), H. punctatus D’OrRB. (= Bucklandli GoLDF. sp. = pru- nella aut.), Vergl. LUNDGREN. Anmäkn. om An. sulcata. Geol. Fören. ori VIII, p. 282. 145 H. lacunosus D’ORB. (häufig), H. ?inaequalis D’ORB., Cardtaster ananchytis D’ OrB. (2 Exempl.), Meeraster cor angwinum Ac. (2 Exempl.), . Bryozoen, nicht selten ganze Lagen des unreinen Feuersteins erfüllend. Anneliden. % Serpula cf. gordialis SCHL., S. umbelicata Hac. (Varietät mit langem, gerade gestrecktem Ende, starken Anwachsringen, ähnlich der tertiären S. corrugata GoLDF.) in dem oben erwähnten grauen Feuerstein, S. serrata BoLn. Brachiopoden. Terebratula lens Nırss. (äusserst häufig) — T. ineisa Buch, T. carnea Sow. (viel seltener), T. fallax Lunder., T. ef. biplicata Sow. (1 Exempl.), Rhynchonella sp. Bivalven. Meist selten. Gryphaea vestieularıs Lam. (häufig, auch in den unsicheren grauen Feuersteinen), Östrea lateralis Nırss.. O. flabelliformis Nırss., 0. Iip- popodium Nıiuss.. Exogyra cf. lacındata Nıuss. (in Grünsand-ähnlichem Flint), Spondylus faxeensıs (2). Lima canalıfera Goupr., afl. Hoperi Manr.. Pecien sp.. cf. serratus Nıuss., Avtcula ?Roxelana vw OrB. (ein kleines Exemplar in hell grünlichem Kalkstein, wahrschemlich Saltholm-Kalk), Pinna cf. decussata GoLpr. (nicht selten im unreinen Flint), Modiola cf. caprtata (oder Myoconcha cf. ceretacea D’OrB.), Pectunculus ?ovalis Nınss. oder sublaevıs Sow., Oyprina sp., Venus sp. Gastropoden. Dentalium glabrum (häufig), Natıca sp. a. Ausser den normalen Varietäten des Saltholm-Kalkes findet sich noch ein dichter, grünlich grauer Kalkstein, der voll steckt von Dentalium glabrum Geim., deren dunkel blau-graue Schalen und weisse Steinkerne sich eigenthümlich von dem Gestein ab- 746 heben. Dazu kommen noch vor Bryozoen, Foraminiferen, Echi- niden-Stacheln, Schalstücke von Ostreen, Serpula u. a. Vereinzelt treten grosse, glänzendglatte Glaukonitkörner hinzu. In Schweden ist das Gestein nach LunpGeREN unbekannt, in Dänemark bildet es nach gütiger Mittheilung von Prof. Jounstrur den Uebergang vom Saltholm-Kalk zum oberen Grünsand. b. Ein sehr augenfälliges Conglomerat entstammt nach JoHnstrup dem obersten Saltholm-Kalk, nur bei Aasoi bei Kjöge bekannt. Derselbe dichte, graue Kalkstein wie vom vorigen Gestein, mit einzelnen Dentalien, tritt als Cement stark zurück gegen hell gelbliche, flache, glatt geschliffene Kalklinsen, die ein- heitlich rhomboedrich spalten, einen Durchmesser von 1D—12 mm erreichend, bei einer Dicke von 1—2 mm. Ausserdem ist das Gestein sehr reich an grossen, glatten, glänzenden Glaukonit- körnern, Quarzkörner treten zurück. Das gleiche glaukonitische Conglomerat, mit vielen undeut- lichen Muschelschalen, auch Bryozoen, fand sich in einem Ge- schiebe, verwachsen mit kieseligem Kalkstein, der in der Mitte in dunkelgrauen, unreinen Feuerstein übergeht. Das Gestein wird zum gleichen Niveau gehören. Crania-Schalen sind nicht darin, die sonst in ähnlichen dänischen Gesteinen reichlich auftreten. Ein Stück des obigen dichten Dentalienkalkes (a) mit Tere- bratula lens (von Rostock) enthält ein grosses Rollstück des "hellen und dunklen Saltholm-Feuersteins. c. Eine Varietät von grün-grauem Kalkstein mit reichlichen Glaukonitkörnern, die viel Aehnlichkeit mit dem kalkigen Kö- pinge- Gestein hat, möchte ich vorläufig noch zum Saltholm- Kalk stellen. Geschiebe der Art enthalten: Terebratula lens und carnea, Dentalium glabrum, Ostrea lateralıs, Tellina, Natıca. 2. Baxe-Kalk Unzweifalhafte Gerölle von Faxe-Kalk kenne ich aus dem mäch- tigen Kieslager von Neubrandenburg, von Satow, Leven- storf und Rothenmoor bei Malchin, Rostock. Sie ent- halten u. A.: Caryophyllia faxeensis, Cypraea bullarıa, Certithium, Trigonva. Eine Kalkbreceie, dem Faxe-Kalk sehr ähnlich, mit Spondylus cf. faxeensis, wurde in dem Kies von Blankenberg gefunden. 147 8. Limsten. Der typische Limsten wurde gefunden in den Sandgruben bei Zarrentin, Pinnow. Gadebusch. Neben den ihn zusammensetzenden Bryozoen fand sich Spon- dylus cf. latus Sow. 4. Ockergelber Bryozven-Feuerstein. Der von Gorrtsche !) beschriebene ockergelbe Feuerstein mit massenhaften, theils in eingeschlossenen, theils auf ihm in Höh- lungen aufsitzenden Bryozoen, findet sich ziemlich häufig. 5. Lellinge-Grünsand. Die porösen Kalksandsteine. welche nach Vergleich mit den Kopenhagener Stücken zu dem Lellinge-Grünsand gehören, fanden sich in Mecklenburg bei Satow, Rostock, Warnemünde, Krakow. Einige derselben sind dem Köpinge-Sandstein sehr ähnlich, dass manche Stücken nur fraglich hierher gestellt werden konnten. Die Versteinerungen sind meist nur als Abdrücke und Stein- kerne erhalten. Folgende sind zu nennen! Caryophyllia faxeensis, Östrea Sp., Pecten Nüssoni! GoLprF., P. Sp.. Arca cf. subglabra D’ ORB., Venus, Tellina ete., Turbo, Certthium. Die opalartigen, harten, splittrig brechenden Kieselgesteine und zugehörigen weicheren, dichten, glaukonitischen Kalksteine, welche dem Brunshauptner und Heiligenhafener Pläner entsprechen, haben nach Aussage Prof. Jounstrup’s durchaus keine Aehnlich- keit mit dem dänischen Lellinge-Gestein. Ich stelle sie demnach, wie bisher?), zum Turon (s. o.), entgegen der Annahme GorTsche£'s?). 6. Verschiedene Gesteine der jüngsten Kreide. a. Ein dichter, grauer Kalkstein (von ?Warnemünde) mit schichtenweise vertheilter, massenhafter Anhäufung stark glän- zender, abgerollter Glaukonitkörner und vereinzelten Ostreenschal- stücken zeigt etwas Aehnlichkeit mit dem oben (Salth. c.) be- schriebenen Stück. Nach Jomnstrup kommen ähnliche Gerölle bei Kopenhagen vor. !) Die Sedimentärgeschiebe d. Prov. Schleswig-Holstein, 1883, p. 46. *) Flötzform. Meckl., 1883, p. 42 fi. IX. Beitr z. Geol. Meckl., 1887, p. 45. Berl e. 9.49, 148 b. Noch ähnlicher der Saltholm-Varietät ist ein Stück von Krakow, mit vielen Glaukonitkörnern und Muschelschalen in hellem, dichtem Mergelkalkstein. c. Als eine Varietät von diesen, ebenfalls bei Kopenhagen vorkommenden Greröllen bezeichnete mir Herr JoHNsTtrRup ein Ge- rölle vom Hohen-Schönberg bei Kalkhorst, welches in dem dich- ten, lichtgrauen Kalkstein spärlichere Glaukonitkörner führt, dafür rundliche Kalkspathstücken, die theils als Gerölle; theils als Echinidenstacheln u. dergl. anzusehen sind; daneben finden sich kleine Zamna-Zähne. Zwischen b und c ist ein anderes Gerölle von Krakow mit Gryphaea vesicularts. d. Ein anderes Stück, von Wismar, enthält fast keinen Glaukonit, dafür viele ÖOstreenschalen und eine Zeima cf. semi- sulcata. Auch dieses Gestein findet sich in Geröllen bei Kopen- hagen. e. Ein Gerölle vom Galgenberg bei Neubrandenburg, licht gelblich grauer Pläner mit zahlreichen Muscheln (? Lucina) hat nach JoHNnsTtRuUPp denselben Ursprung. f. Ebenso endlich ein mehr sandiger, dunkelgrüner Kalk- stein mit vielen weissen Muschel- und Schneckenschalen; welches schon Aehnlichkeit mit dem aschgrauen Tertiärgestein hat. Da- gegen erwiesen sich andere sehr ähnliche Kalksandsteine als in Dänemark unbekannt. Die bisher beschriebenen Geschiebe sind nach Angabe von Herrn LunpGren in Schweden unbekannt. g., der Num. f. ähnlich, aber durch viele grosse, glänzende Glaukonitkörner und durch lagenweise Anhäufung weisser Conchylien- Fragmente (darunter Dentalvum, Foraminiferen) ausgezeichnet, ist ein hellgrauer, sandiger Kalkstein, der nach Jonnstrup sehr häufig als Geschiebe bei Ystadt im südlichen Schweden, bisweilen auch bei Kopenhagen sich findet, und nach ihm zur jüngsten‘ Kreide zu zählen ist. 749 Unsere Kreidegeschiebe vertheilen sich also folgendermaassen: Heimath: Il. Cenoman. m Grünsandstein mit Serpula Da- mesit, Lose Serpula Damesit, Eisenschüssiger Grünsand, Hell grünlich grauer, glauko- nitischer Kalkstein, Exogyra haliotoide« und E. lateralis. a ver on Bandstreifiger Feuerstein, Ananchytes ovata etc., Brunshauptener und Karenzer Grünsand. II. Unter-Senen. ? Achinocamax quadratus, Trümmerkalk, m ww ma = 5 Actinocamasx subventiicosus, Gräseryd- Gestein, Waldheimia suecica, ? Ahus - Sandstein. Tosterup - Conglomerat, Arnager - Grünsand, Arnager-Kalk. Di7DoiRe 8,8 en.0;n. Weissgefleckter Feuerstein, Köpinge-Sandstein, „Harte Kreide“, DR SU CE » Schreibkreide mit Feuerstein und isolirte Versteinerungen. V. Jüngere Kreide. Saltholm-Kalk und Flint, Faxe-Kalk, Limsten, Bryozoen - Feuerstein, Lellinge - Grünsand, Verschiedene Gesteine der jüngsten Kreide. ae Nordöstliche Ostsee. Desgl. ? ? ? Mecklenburg und nordöstliche Nachbarschaft. Mecklenburg. o) Gegend nordwestl. von Kristian- stad. Desgl. Südliches Halland. Oretorp bei Kristianstad. ? Ahus. Tosterup bei Köpinge. Bornholm. Bornholm. N.O.Schonen (Kristianstad-Gebiet). S. Schonen (Köpinge, Ystadt). Oestliche Fortsetzung von Kri- stianstad und Bornholm. Rügen, Möen, Stevns Klint, Malmö, event. Mecklenburg. Saltholm, Malmö. Faxe, Malmö. Desgl. ? Lellinge (Seeland). Seeland, z. Th. auch Ystad. 750 8. Ueber Edestus protopirata Tr». Von Herrn H. TRAUTSCHOLD in Breslau. Nachdem ich mehrere Male über zahnartige Gebilde berichtet, die sich im oberen Moskauer Bergkalk gefunden, und die ich zu dem Genus Zdestus gezogen hatte!), ist auch in ZirtEr’s vor- trefflichem Handbuch der Paläontologie im Jahre 1887 jenes Genus unter den problematischen Ichthyodorulithen zur Besprechung ge- kommen. Nach Zırrer ist der Geschlechtscharakter von Zdestus wie folgt! „Sehr grosse, bis !/s m lange, symmetrische, mehr oder weniger gekrümmte, schmale Gebilde, angeblich von zelliger Knochenstructur. Querschnitt am dicken Ende eiförmige, am ent- gegengesetzten leistenförmig. Auf einem Rande steht eine Reihe grosser, dreieckiger, abgeplatteter, an den zugeschärften Seiten gekerbter Zähne, welche offenbar nach einander entstanden sind und eine eigenthümliche Segmentirung des Stachels andeuten ?)*“. Dieser Charakter passt so wenig auf das Fossil von Mjatschkowa, dass ich mich genöthigt sehe, dasselbe von Zdestus zu trennen. Ich erlaube mir daher, die Artbezeichnung meines Edestus proto- pirata zum Geschlechtsnamen zu erheben und das Fossil Proto- pirata centrodon zu nennen. Vor Allem passt auf das Fossil von Mjatschkowa nicht die Krümmung, ferner ist der Querschnitt weder ei- noch leistenförmig, endlich ist keine Segmentirung bei dem russischen Fossil vorhanden. Wie die naturgetreue Zeich- nung auf der meinem Artikel vom Jahre 1884 beigegebenen Tafel zeigt, verläuft der Kiel des Fossils fast geradlinig, und auf dem Kiel, der bei einem meiner Exemplare eine Länge von 7!/g cm hat, ist nirgend ein Einschnitt zu bemerken. Auch die Grenze zwischen dem mit Schmelz bedeckten Zahne und der matten Wurzel bildet ebenfalls eine gerade Linie. Wie erwähnt, sind die Zähne seitlich zusammengedrückt und ein senkrechter Querschnitt zeigt den Zahn als spitzen Kegel, die Wurzel als etwas kürzeren, umgekehrten Kegel’). Die dickste Stelle befindet !) Die Kalkbrüche von Mjatschkowa 1879. Ueber Edestus, Bull. soc. nat. Moscou 1884 u. 1886. ?) ZırteL. Handbuch, IH, p. 119. ®) Einer der Zähne zeigt folgende Dimensionen: der untere Rand des Dreiecks 4 cm, der längere freie Rand 4!/s cm, der kürzere Rand 2,4 cm. sich auf der Grenzlinie zwischen Zahn und Wurzel oder genauer Wurzelkil. Nach NEwBERRY sind die amerikanischen Zdestus- Reste frei hervorragende Organe, echte Flossenstacheln gewesen, da sie rund herum glatt und wie polirt sind. Dass dem nicht so ist bei dem Fossil von Mjatschkowa, habe ich schon früher hervorgehoben. Nur die Oberfläche des Zahnes besteht aus Schmelz, der Kiel ist rauh, so rauh, dass das Gestein (Fusu- linenkalk) an ihm in dünner Lage haften geblieben ist und ihn weiss gefärbt hat, während die ganze Substanz des Fossils schwarz gefärbt ist. Es unterliegt daher keinem Zweifel, dass der Kiel in das Fleisch des Fisches eingesenkt war, und nur der oder die Zähne frei hervorstanden. Es handelt sich aber noch um die andere wichtige Frage. ist das, was ich l. c. Alveole genannt habe, wirklich für die Aufnahme von Zähnen bestimmt oder stellt es nur eine Mittelrinne dar, wie sie viele Ichthyodorulithen, z.B. Ctenacanthus, haben? An dem in meinem Artikel vom Jahre 1884 beschriebenen Fossil scheint es, als wenn zwei leere Al- veolen an einander stiessen, da an einer Stelle die Ränder der Rinne sich einander zu nähern scheinen. Da jedoch die Ränder der Rinne stark beschädigt sind. so bin ich zweifelhaft geworden, und halte das Bestehen einer einzigen zusammenhängenden Rinne für nicht ausgeschlossen. Im letzterem Falle hätten wir es mit einem im Fleisch eingelagerten Flossenstachel zu thun, der an seinem vorderen Ende emen freien Zahn trägt. Was von den Innenwänden der Rinne erhalten ist, lässt wahrnehmen. dass sie nicht so glatt sind wie der Zahn, aber sie sind auch nicht so raulh wie die Aussenwände des Kiels, nicht so stark mit Kalk- resten bedeckt und nicht so weiss gefärbt. Wenn der scharfe Kiel des Fossils, wie NEwBERRY sagt. gegen die Kiefernatur desselben spricht, so spricht gegen die Zahnnatur des Carcharzas- ähnlichen Zahnes, dass an den drei vorhandenen Exemplaren keinerlei Abnutzung zu beobachten ist. Auch die Structur des Kiels spricht für Flossenstachel-Natur, da sie schon dem unbewafineten Auge als ziemlich grobzellig erscheint, ganz so wie an den Bruchstellen anderer Ichthyodoru- lithen. Um hierüber noch mehr Klarheit zu schaffen, liess ich einen Dünnschliff anfertigen aus einem Querschnitt senkrecht durch Zahn und Kiel. An dem angeschliffenen Fossil nimmt man schon unter der Lupe wahr, dass das Gewebe im Zahn nach aussen hin, in der Breite von fast einem Millimeter dicht ist, nach der Mitte zu aber porös wird. Die Wurzel oder was hier dasselbe ist, der Kiel ist dagegen ganz und gar porös von Rand zu Rand: nach der Mitte hin und in der Mitte selbst ist das Ge- webe nicht bloss locker, sondern enthält grössere Hohlräume. Etwas verschieden stellt sich die Textur unter dem Mikroskop bei 250maliger Vergrösserung dar. Was sich unter der Lupe als dichteres Band um die poröse Mitte des Zahnes längs dem Rande hinzieht, erscheint als Gewebe vielfach verzweigter und verschlun- gener Knochenfaserbündel, deren Enden als runde Erhöhungen in den durchsichtigen Schmelz hineinreichen. Diese Knochen- faserköpfe sind von einander durch ungleiche Zwischenräume ge- trennt und nach der Spitze des Zahnes sind sie hohl, was auf . eine Verbindung derselben durch einen Kanal hinweist. Von diesen Faserköpfen strahlen auch einzelne kleine isolirte Fasern in den Schmelz hinein, und bilden dieselben eine wenig dunkle Zone längs des Zahnrandes. Was das Innere des Zahnes anbe- langt, so haben sich in den Hohlräumen nach der Spitze zu dunkle Kerne erhalten, die nur noch durch einzelne Fasern mit dem umgebenden Gewebe in Verbindung stehen. Die Hohlräume sind im Allgemeinen in die Länge gezogen (von unten nach oben), vergrössern sich nach der Mitte zu, nehmen dort auch verschie- dene Formen an und entbehren des 'Kernes. Innerhalb des Wurzelkiels erstrecken sich die Hohlräume bis an den Rand, der 153 nicht von Schmelz bedeckt ist, und nehmen wie im Zahn gegen die Mitte hin an Grösse zu. Diese Structur entscheidet die Ichthyodorulithen - Natur des Fossils von Mjatschkowa, denn wir sehen uns unter den Fischzähnen vergeblich nach einer ähnlichen um; doch begegnen wir einer analogen in der Textur der Haut- schilder, die von Mc Cor (Petrodus) und von mir (Ostinaspis) beschrieben sind. Nach dem: Auseinandergesetzten stellt sich heraus, dass das in Rede stehende Fossil nicht dem Geschlecht Zdestus zugezählt werden kann, 1. weil die Edesten freie Flossenstacheln waren, 2. weil die Zähne der Edesten zwar auch mit dem Kiel ver- wachsen, aber durch Segmente von einander getrennt waren, 3. weil sie keine Rinne an dem Stachelkörper haben, 4. weil sie nicht mit dem Kiel der Flosse der ganzen Länge im Fleisch des Fisches eingelagert waren. Die Diagnose des neuen Genus Protoperata würde demnach folgendermaassen lauten müssen, so lange nicht vollständigeres Material vorliegt: Geradgestreckter oder sehr wenig gekrümmter Ichthyodorulith mit scharfem, seitlich zusammengedrücktem Kiel, der im Fleische eingesenkt und mit Mittelrinnen versehen war. Auf dem zugeschärften Ende des Kiels sitzt ein grosser, freier, mit Schmelz bedeckter, stark seitlich zusammengedrückter, drei- eckiger, mit gezähnten Rändern versehener Zahn. Hieran will ich noch die Bemerkung knüpfen, dass von den vier bekannten Kdestus-Arten drei (E. vorax, E. Heinrichs und E. Davisil) nachgewiesenermaassen segmentirt sind, dass aber bei E. minor NEWBERRY dieser Nachweis fehlt. NEWBERRY sagt selbst in seiner Beschreibung des einzigen vorliegenden Zahnes, dass er über die Segmentirung des nur in einem kleinen Bruch- stück vorhandenen Kiefers nichts zu äussern weiss (Geol. surv. of Illinois, II, p. 85). Ob also FE. minor bei dem Genus Zdestus zu bleiben oder zu Protoprrata zu ziehen ist, muss bis zur Auf- findung vollständigerer Reste eine offene Frage bleiben. Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4. 49 154 9. Thoracosaurus macrorhynchus Br. aus der Tuffkreide von Maastricht. Von Herrn E. Kokex in Berlin. Hierzu Tafel XXX. Das zu beschreibende Stück befindet sich im Besitze des geologischen Reichsmuseums zu Leiden und wurde mir von Herrn Prof. K. Marrın, dem ich auch an dieser Stelle meinen Dank für die bewiesene Liebenswürdigkeit abzustatten mir erlaube, zur Bearbeitung übergeben. Ueber die Auffindung des Restes bezie- hungsweise über das genauere geologische Niveau ist nichts Nä- heres bekannt; dem anhaftenden Gesteine nach dürfte es aus den höheren Lagen der Maastrichter Schichtenfolge stammen. Die Erhaltung ist im Allgemeinen eine günstige, stellenweise vorzüg- lich zu nennen: die Knochen sind vollständig aus der Gesteins- masse herausgearbeitet und die Nähte und Trennungsfugen mit grosser Schärfe zu verfolgen. Die einzelnen Stücke, in welche der Rest zerfallen war, liessen sich wieder zusammenfügen und bilden nun den auf Taf. XXXI dargestellten Schädel, an wel- chem nur der vordere Theil der Schnauze und das eigentliche Schädeldach fehlen; auch die Choanenmündung ist leider stark beschädigt. Die Zähne sind zum grössten Theile ausgefallen oder abgebrochen. Beschreibung. Das Basioccipitale bildet den Hinterhauptscondylus, doch tragen auch die Exoccipitalia dazu bei. während sowohl bei Gavialis gangeticus wie bei Tomestoma Schlegeli die Naht zwi- schen Exoccipitale und Basioccipitale den eigentlichen Condylus unberührt lässt. Die unter dem Condylus liegende Fläche des Basioceipitale ist sehr charakteristisch gestaltet, indem die etwa fünfseitige Fläche durch eine Kante. welche in der Mitte halb- kreisförmig gebogen ist, seitlich scharf in die Höhe strebt und sich verliert, in zwei getrennte Partieen zerfällt, deren untere unter dem Einflusse der Halsmusculatur gewisse Veränderungen erlitten hat. Zunächst ist die scharfe mediane Leiste bemer- - 159 kenswerth, welche bei Gartales ganz fehlt, bei Tomistoma ange- deutet, bei Alligatoren sehr kräftig ist; doch fehlt den letzteren ebenso wie den genannten langschnauzigen Gattungen die quer über das Basioccipitale verlaufende Kante. Seitlich ist ‚die untere Fläche rauh, doch nicht so stark wie bei Zomestoma; das Basi- sphenoid hat an der Bildung dieser Tuberositäten kaum Antheil, dagegen legen sich die Pterygoidea dieht daran. Unter dem Con- dylus und über der mehrfach erwähnten Kante liegt eine rundliche Einsenkung, in deren Tiefe ein kleines Foramen einmündet. Wäh- rend bei Tomistoma sowohl die seitlichen Eustachischen Röhren, wie die Mündung des mittleren, intertympanischen Raumes, bei Gavialıis wenigstens die letztere, zwischen Basioccipitale und Basisphenoid gelegene, sichtbar werden, liegen sie bei dem Maastrichter Gavial noch ganz auf der Unterseite, im Zusammen- hange mit der Grösse und Lage der Choanenöftnung. Ueber das Basisphenoid ist wenig zu bemerken, da es 2. Th. beschädigt, z. Th. durch andere Knochen verdeckt ist. Wie gewöhnlich, dringt eine tiefe, intertympanische Höhlung auf- wärts gegen die Paukenhöhle hin. Die Exoccipitalia bilden die seitliche, z. Th. auch die untere und obere Wandung des Hinterhauptsloches. Seitlich endigen sie in einen (beschädigten) stumpflichen Fortsatz und überbrücken dort den Canalis ossis quadrati. Die vier bekannten Foramina, welche hier in den Schädel eintreten (For. hypoglossi, For. vagi, For. faciale + For. vasorum, For. carotidis internae), sind deutlich getrennt. wie bei Gavial und Alligator, während bei Tomistoma und Crocodelus die mittleren beiden in eine gemein- same Mündung verschmolzen sind. Der Durchschnitt des Hinterhauptsloches ist abgeflacht, fast nierenförmig und weicht hierin sowohl von Gavralis wie Tomistoma ab. Das Quadratum schliesst sich in seiner Gestalt eng an das von Tomistoma an. Das gilt besonders für die eigentliche Gelenkfläche gegen den Unterkiefer hin, welche breit und sattel- förmig gebogen ist. während sie bei Gavealis sich nach‘ der in- neren Seite hin stark, fast keilförmig verschmälert und wenig ausgebogen ist. Der Ansatz für das seitliche Ende des Exocci- pitale ist ziemlich hoch und schmal, bei Gavtalıs breiter und besonders vorn niedriger. Die Oeffnung für die sogen. Chorda tympani ist unterhalb des genannten Ansatzes deutlich sichtbar. Auf der Unterseite verläuft eine bogenförmige Erhebung. Das Quadratojugale trug einen nach vorn in die seitliche Schläfengrube ragenden Fortsatz, von dem aber nur die Basis noch erhalten ist. 49* 156 Das Jugale wird nach innen durch Oberkiefer und Os transversum von der Peripherie der Gaumenlöcher vollständig abgedrängt. Die Pterygoidea sind in ihren seitlichen Platten sehr gut erhalten, während die mittlere Partie, welche die Choanen nach vorn abgerenzt, weggebröckelt ist; doch sieht man seitlich die ersten Anfänge der sich aufwölbenden vorderen Knochenplatten, sodass der Vorderrand der Choanen ziemlich genau mit der punktirten Linie in Fig. 1, zusammenfallen muss. Die Choanen waren demnach weit geöffnet, rundlich oval und nicht so quer gezogen wie bei Gawzalıs. Das Uhoanenseptum wurde erst weiter vorn, an Querbrüchen, sichtbar. Die Palatina sind verhältnissmässig lang, nach vorn zuge- spitzt und zweitheilig, sodass sie zusammen die Gestalt einer Speerspitze nachahmen. Sie sind durch eine breite Furche ge- trennt. doch kommen die Vomera, obwohl nicht tiefliegend, nicht ganz heraus. Im dieser Gestalt der Palatina liegt eine Combi- nation von Gawralis und Tomistoma, bei welchem letzteren sie breit abgestumpft endigen und die Vomera zwischen sich hervor- treten lassen. Mehr an TZomistoma erinnert die lang dreiseitige Gestalt der Gaumenlöcher; ihr muschelartig ausgehöhlter, vor- derer Anfang ist sehr auffallend. Die Oberkiefer bilden den wesentlichsten Theil der Schnauze. Sie sind unterwärts abgeplattet, im Uebrigen stark gewölbt, sodass die Alveolen und Zähne etwas nach aussen sehen. Auf der Oberseite sind sie mit Rillen und Furchen bedeckt. Auf dem erhaltenen Theile zählt man 16-17 Alveolen; da auf der Oberseite schon der Anfang der Zwischenkiefer sichtbar wird, so blieb die Anzahl der Zähne jedenfalls hinter der des Gavial zurück, überschritt aber die für Tomistoma geltende Zahl von 20 jederseits. Die Zähne sind schwach, deutlich gebogen, ohne hervortretende Kanten und nur sehr undeutlich gestreift, im Uebrigen aber auch schlecht erhalten. Es sei noch erwähnt, dass man auf der Oberseite den Contact der lang und schmal ausgezogenen Nasalia mit den Praemaxillen sieht; zu einer eigentlichen Verschränkung der Knochen kommt es aber nicht. Einige Maassangaben. Länge von der Hinterseite des Condylus bis zur vorderen Bruchiläche '. "72 7, Wear Länge von der Hinterseite des Oondylus bis zur vorderen Endigung der Nasalia . . . . 450 „ Breite vom Aussenrande des Quadratum bis zur Mittellinie °, . . mw er. un 2 ee Be an [® 197 Ganze Breite also . . . 0: »240 mm Breite quer über die Eereniaha en ET ge Breite 275 mm vor dem Condylus (innere Endi- Be iontale)i in, H.sauahl. N. wieder, EreedessSehnauzentheiles 4.1! ul. Warn; ine! 38 Entfernung der Aussenränder der Pterygoidea von einander . . AN RE ah Länge des linken lache, ROLLER RER a Breite des linken Gaumenloches . . Be Vom Aussenrande des linken a zu demsides rechten ui) «. 10543 Breite der Palatina zwischen den Ei olechinn 80, Insofern die anzustellenden Vergleichungen dazu dienen sollen, eine Bestimmung des beschriebenen Restes herbeizuführen, kom- men nur zwei fossile Crocodiliden in Betracht, nämlich Zhora- cosaurus neocaesariensts De Kay sp.!) aus der oberen Kreide von New Jersey und Gavialis macrorkynchus Bu. sp.”) aus dem un- tersten Tertiär (Calcaire pisolithique) des Mont Aime. Thoracosaurus steht unzweifelhaft nahe, aber die vor den Augenhöhlen liegenden Schädeldurchbrüche und noch mehr die dicke Schnauze mit ihren gedrungenen, differenzirten Zähnen zei- gen, dass an eine specifische Uebereinstimmung des Maastrichter Gavials mit Thoracosaurus neocaesariensıs nicht zu denken ist. Dagegen sind die Beziehungen zu Gavealis macrorhynchus Br. so eng, dass ich auch nicht einmal einen specifischen Unter- schied anzugeben weiss, und es ist also diese Art einer der we- nigen Typen, welche aus der oberen Kreide bis in die Tertiärzeit fortgelebt haben. GeRvAIs kurze Beschreibung lautet: „Crocodilus macrorhynchus, Buaınv., Atlas cite, pl. 6. — Cro- codelus tsorhynchus, PomEL, Arch. bibl. univ. Geneve, t. V, p. 303 (du caleaire pisolithique du mont Aime, dans le departement de la Marne). Espece de Grocodiliens du genre des Gavials, ayant le museau allonge de ces animaux, la forme concavo - convexe de leur vertebres, ä& peu pres la meme disposition dentaire, et pa- raissant ne se distinguer de l’espece actuelle que par quelques differences de forme. Nous en avons fait figurer plusieurs belles !) De Kay. Zoology of New York, II, p. 28, 1842. Gavialis neocaesariensis. Der Gattungsname Thoracosaurus ist von LEIDY. (Proceed. Ac. Nat. Sc. Philadelphia, Vol. VI, p. 35.) ?) Osteographie, t. VI. Als Orocodilus. — GERVAIS, Zool. et Pal. Frane., p. 252 giebt unter dem Namen Gavialis macrorhynchus eine gute Beschreibung und genaue Abbildungen. I Or 00 pieces. Les unes sont de la collection du museum; elles ont deja ete publiees par M. pe BramvirLe; les autres appartien- nent & l’ecole des mines ou A l’ecole normale. Ges dernieres ont ete recueillies par M.. H£Bert. Le m&me geologue a rap- porte du terrain cretace de. Maestricht une vertebre concavo- convexe de Crocodiliens qui differe tres-peu de celle du Gawalks macrorhynehus du mont Aime, que nous donnons sous le No. 23.“ Die Uebereinstimmung mit Gervars’ Abbildungen, die leider in sehr kleinem Maassstabe gehalten sind und leicht, obwohl anscheinend ungerechttertigt. den Eindruck des Schematisirten machen könnten, springt in die Augen. Die Hinterseite des Schädels, welche besonders wichtige Charaktere liefert, ist nicht abgebildet, doch genügt es, auf folgende übereinstimmende Merk- male aufmerksam zu machen. 1. Die allgemeine Form des Schädels, insbesondere seine allmähliche Breitenabnahme nach vorn hin. Die Berührung der Nasalia mit den Praemaxillaria. Die Lage und Gestalt der Choanen (obwohl bei unserem Exemplar nicht vollständig erhalten). 4. Die dreiseitig-gestreckte Form der Gaumenlöcher und ihre muschelförmige vordere Endigung. 5. Die Form der Palatina und ihre Einkeilung zwischen die Oberkiefer. 6. Die Abplattung der Oberkiefer auf der Gaumenseite und die schräge Stellung des Alveolarrandes. Die Zahl der Zähne. Ye SO) —] 5 Ich stehe demnach nicht an, das Maastrichter Fossil mit Brarmsvirze’s Crocodihus macrorhynchus zu vereinigen. dessen osteologische Kenntniss dadurch in manchen Punkten sefördert wird. Auch für die Beurtheilung der geologischen Stellung des Caleaire pisolithique ist dies nicht unwesentlich. Von Interesse ist, dass GERvAIS schon nach einzelnen Wirbeln das Vorkommen des Gavial vom Mont Aim& in Maastricht vermuthete. Eine sichere Bestimmung wäre aber nach diesen Wirbeln unmöglich gewesen. Zu welcher Gattung ist nun dieser „Gavial* zu stellen? Ich selbst habe früher!) auf die Abbildung bei Gervaıs hin, und zwar besonders veranlasst durch die Verbindung der Nasalia mit den Zwischenkiefern, die Zugehörigkeit zu Tomistoma aus- gesprochen. Ich komme darauf weiter unten noch zu sprechen. !) E. Koken. Die Dinosaurier, Crocodiliden und Sauropterygier des norddeutschen Wealden. Berlin 1887, p. 93. nn 2 7159 In der That ist bei Gawalis die Zwischenkieferpartie von den Nasenbeinen weit getrennt. Aber bei der näheren Untersuchung des vorliegenden Fossils bin ich anderer Meinung geworden. Es fragt sich zunächst, welches die wichtigsten Charaktere der Gattung Tomestoma sein sollen. | LyDERker!), welcher den Gavealis macrorhynchus ebenfalls, wenn auch mit Fragezeichen, unter Tomistoma aufführt, giebt folgende Gattungsdiagnose: „Praemaxillen mit den Nasalien ver- bunden; 1. und 4. Zahn der Unterkiefers von Ausbuchtungen des Schädels aufgenommen; obere und untere :Zahnreihe ver- schränkt; Fossa supratemporalis: kleiner als die Augenhöhlen; Gesichtslinie concav. Kleine interdentale Gruben im cranialen Schnauzentheile zur Aufnahme der (nicht vergrösserten) Unter- kieferzähne. Bei dem typischen 7! Schlegeli ist der Vorderrand der Augenhöhle nicht aufgeworfen; ?"/2» Zähne; Unterkiefer-Sym- physe erreicht den 15. Zahn; nur 4 praemaxillare Zähne; Prae- maxillen nicht verbreitert.“ Zieht man mit LYDEkkEr auch Gawialosuchus eggenburgensts Tovza et Kan und NHeltosaurus champsordes Owen zu Tomte stoma, so kommen bei dieser Gattung auch 5 Praemaxillarzähne ‚vor, ist der Vorderrand der Orbita zuweilen etwas aufgeworfen und der Zwischenkiefertheil verbreitert (was übrigens auch bei T.. Schlegeli der Fall). Gerade mit Hinblick auf die echten Gaviale könnte man aber noch andere Punkte in die Diagnose aufnehmen, die z. Th. wichtiger sind als die oben genannten. 1. Die Gaumenlöcher sind relativ lang und schmal, dreiseitig — bei Gavwealıis kürzer, breiter, oval. 2. Die Choanen sind rundlich, weit nach unten geöffnet, bis hinten durch das Septum getheilt — bei Gavialıs quer gezogen, schmal, fast nach hinten sich Öffnend, hinten ohne Septum. 3. Der Schädel verschmälert sich von der grössten Breite _ zwischen den Quadratis bis zur Schnauzenspitze sehr all- mählich und die Schnauze bleibt gedrungen — bei Ga- vialıs setzt sich der Schnauzentheil schroffer ab und ist . schwächer. 4. Die Vomera treten zwischen den Palatinen durch auf der Gaumenseite hervor — bei Gavwalıs nicht. Das eigentliche Schädeldach ist im Verhältniss zur Total. [won | !) R. LYDEKKER. Catalogue of the Fossil Bepule and ‚Amphibia in. the British Museum, part I, p. 64. SER 160 schmal, die oberen Schläfengruben sind klein — bei Ga- vialis ist das Schädeldach breit, die Schläfengruben gross. 6. Die Augenhöhlen sind länglich, nach oben gewendet — bei Gaviahis rund, mehr seitlich gewendet. 7. Die interorbitale Region ist enge und vertieft — bei Gavialis flach und breit. 8. Die Gaumenbeine stossen breit abgestumpft gegen die Oberkiefer — bei Gawalis sind sie zwischen dieselben eingekeilt. 9. Die Zwischenkiefer-Oberkiefer - Naht ist in der Mitte nach vorn ausgezogen — bei Gawalıs spitz nach hinten ver- längert. 10. Von den im Exoceipitale liegenden Löchern (Foramen N. hypoglossi, For. N. vagi, For. faciale + For. vasorum, For. carotidis internae) münden die beiden mittleren in eine gemeinsame Grube aus — bei Gawahs sind alle vier getrennt. 11. Der unter dem Condylus liegende Theil des Basioceipitale ist fünfseitig, nach unten ausgedehnt, in der Mitte von Muskelinsertionen verändert — bei Gavrakis trapezförmig mit stark nach unten divergirenden Seiten, kürzer, in der Mitte glatt. 12. Der Condylus ist relativ kleiner, daher mehr vom Exocci- pitale, besonders auch seine Naht mit dem Basioceipitale sichtbar — bei Gavzalıis grösser, die letztere Naht durch ihn verdeckt. 13. Das Foramen maenum ist breiter als hoch — bei Ga- viales mindestens so hoch als breit. 14. Die Gelenkfläche des Quadratum ist sattelförmig gebogen, an der Innenseite breit — bei Gawalıis fast ganz gerade, nach der Innenseite keilförmig verschmälert. Lässt man diese einzelnen angeführten Merkmale mit Hinblick auf den fossilen Gavial vom Mont Aim&e und von Maastricht an sich vorüber passiren, so gewinnt man bald den Eindruck, dass er in vielen Punkten zwar an Tomistoma, in anderen an Gavialks sich anschliesst, in manchen aber auch für sich steht. Die durchgeführte Trennung der Oberkiefer durch die sich erreichenden Nasenbeine und Zwischenkiefer, die Grösse und Gestalt der Gaumenlöcher, die Configuration der durch ein starkes Septum sgetheilten Choanen, die allmähliche Verschmälerung des Schädels nach vorn hin, die Ausbildung der Gelenkfläche des Quadratum, im Allgemeinen auch die in der Oceipital - Region herrschenden Verhältnisse mögen als die Hauptmomente hervor- 761 gehoben werden, die an Tomestoma erinnern; ihnen gegenüber stehen aber andere Eigenschaften, welche mit dem TZomistoma- Typus nicht wohl vereinbar sind, z. B. die schwächliche Bezah- nung, welche anscheinend aus zahlreicheren, gleichförmigen Zähnen bestand, die Grösse der Schläfengruben, die Trennung der 4 auf der Hinterseite des Exoccipitale vorhandenen Löcher, die spitze Endigung der Gaumenbeine, das Nichtauftreten des Vomer auf der Gaumenseite. Es würde nicht den thatsächlichen Verhältnissen entsprechen, das Fossil, sei es bei Tomistoma, sei es bei Gavialis unterzu- bringen. Dagegen erscheint mir der schon von Ley gemachte Vorschlag, den Gavralis macrorhynchus der Gattung Thoraco- saurus einzuverleiben !), aller Beachtung werth. Die Ueberein- stimmung ist in der That eine vielfach überzeugende, und die Punkte, in denen sich Divergenzen ergeben, sind entweder un- wichtig, oder es sind transitorische Merkmale, welche wohl für die Geschichte der Gattung von hoher Bedeutung sind, aber nicht zur Trennung verwendet werden dürfen. In ihnen ist das con- servative Moment der Ererbung überwunden durch den Druck der äusseren Verhältnisse, und gewissermaassen in einem Zustande der Erweichung zeigen sie sich herantretenden Impulsen gegen- über nachgiebiger als andere Skeletteigenschaften. Das gilt für die stärkere Bezahnung und, zusammenhängend damit, die mas- sigere Bildung der Schnauze bei Thoracosaurus neocaesariensıs, welche noch ganz Tomistoma-ähnlich ist, aber offenbar schon die ersten Einwirkungen beginnender Schwächung in der plötzlichen Verschmälerung der Nasenbeine erkennen lässt. Gerade dieses Verhalten der Nasenbeine ist charakteristisch und als ein Hauptmerkmal der Gattung Thoracosaurus aufzufassen. LYDERKER führt in der Diagnose der Gattung Thoracosaurus das Merkmal auf: „Nasals not reaching the Praemaxillae*. Das ist wohl etwas viel gesagt, da an dem einzigen Schädel weder die Prä- maxillen, noch die vordere Endigung der Nasalia erhalten sind. Im Gegentheil ist aus der Art, in welcher die letzteren sich ver- schmälern, mit ziemlicher Sicherheit zu folgern, dass sie mit den Prämaxillen in Berührung kamen. Ob das Schädeldach mehr oder weniger grubig, der Schnauzen- theil rauher oder glatter ist, spielt generisch keine Rolle, eben- sowenig das Auftreten von Schädellücken vor den Augenhöhlen, von denen Leypy ausserdem nicht einmal bestimmt anzugeben vermag, ob sie nicht zufällige Beschädigungen sind. Die Foramina suborbitalia des Pelagosaurus liegen jedenfalls anders, !) LEiDy. Cretaceous Reptiles of the United States, 1864, p. 11. a 162 nämlich zwischen Lacrymale und ÖOberkiefer, und diese Stelle ist auch bei lebenden Crocodiliden stets nur dünnwandig, zumal unter ihr ein geräumiger Kanal verläuft. Aus diesen Erörterungen geht hervor, dass sowohl der Ga- vial von Maastricht und vom Mont Aime, wie auch der ame- rikanische TZhoracosaurus eine bezeichnende Mittelstellung zwi- schen Gavial und Schnabelkrokodil einnehmen. Diese morpho- logische Aehnlichkeit. welche durch das zeitliche Auftreten ‚einen bedeutsamen Hintergrund erhält. ist nicht auf Convergenz, auf ‚Anpassungswirkungen innerhalb getrennter Linien, sondern auf genealogische Verknüpfung zu schieben. und man hat in Thora- cosaurus meocaesartensts einen langschnautzigen Crocodiliden zu .erblicken, der entweder selbst der Ausgangspunkt für die eigent- lichen Gaviale und Tomistomiden geworden ist. oder doch als -Schaltform die Merkmale dieses Collectivtypus sich annähernd bewahrt hat. Je nach dem würde die Trennung der beiden Gattungen bis höchstens in die oberste Kreide zurückreichen, wahrscheinlich in das Eocän fallen, oder könnte erheblich älteren Ursprungs sein. Immer aber würde eine Abzweigung der beiden Linien Gavtalis und Tomistoma aus Vorfahren zu folgern sein, welche beiden schon relativ nahe standen. Die von mir vermuthete Parallel-Entwicklung der Gaviale und Tomistomiden aus mesozoischen Vorläufern!) wird durch die nä- here Kenntniss des „Gavials“ von Maastricht beziehentlich vom Mt. Aime& und seine Verwandtschaft mit Z’horacosaurus unwahrschein- lich. Vielleicht nimmt man jetzt besser an, dass aus der' grossen Masse der mesozoischen, von Dorro als „Zongrrostres“ bezeich- neten Crocodiliden sich nur jene eine Gruppe als lebenskräftig bewies, welcher schon Pholidosaurus angehört und welcher später Thoracosaurus und die Tomistomiden entspringen. Teleosaurus, Steneosaurus und Verwandte erlagen im Kampfe; anscheinend spielt ihre ausschliesslich marine Natur dabei eine Rolle. Was in den Brack- und Süsswassern des englischen und deutschen Wealden an Langschnauzern lebte, strebt dem Typus Zomestoma. zu. Dieser war der ältere, und erst nachdem er in den wesentlichsten Zügen sich schon gefestigt hatte, nachdem auch der Uebergang ‚aus den ebenflächigen Wirbeln in procoele vor sich gegangen war. lösen sich von ihm Formen ab, welche allmählich zu Ga- vialis hinleiten. Dass die Trennung der Nasalia von den Prae- maxillen bei Gawalis ein secundär erworbenes,. nicht ein von den Steneosauren ererbtes Merkmal ist, scheint mir aus dem Befund !) DAMES u. KAYSER, Paläont. Abhandl. Bd. II, 5. Heft; p. 93 #., 104 ff. etc. Ya at I A 163 bei Zhoracosaurus neocaesariensis und „Gavialis“ macrorhynehus hervorzugehen. Dann fügen sich auch die Gaviale, als Unter- familie, wenn man will, in den Rahmen der Macrorhynchiden ein, welche von mir aufgestellte Familie gewissermaassen die modernen Langschnauzer umfasst, wie sie sich in den bracki- schen und ausgesüssten Gewässern der Wealdenzeit zuerst ent- wickelten. Die Aehnlichkeit des Gavialschädels mit dem der Teleosaurier ist demnach in gewisser Beziehung eine Wieder- holungsserscheinung. welche häufiger auftreten, als man bisher angenommen hat, und der sorgfältigsten Beachtung werth sind. Die Entwicklung einer Thiergruppe geht bezüglicher einzelner Merk- male nicht immer gerade Bahnen, sondern auch in Kreislinien. Nachdem ich einmal das Gebiet der Systematik betreten habe, seien mir noch einige weitere Ausführungen gestattet, um- somehr als mein Versuch einer natürlichen Eintheilung der Cro- codiliden !) theilweise missverstanden ist?), wie aus LYDERKER’S Bemerkungen hervorgeht. Wenn man die Orocodiliden in drei Unterordnungen theilt, nämlich die Parasuchra, Mesosuchra und Eusuchta, und nun die Beziehungen dieser Gruppen zu einander so formulirt, als ob einerseits durch dieselben Stadien eines Entwicklungsganges dar- gestellt, andererseits aber in ihnen gleichberechtigte Kategorien gegeben sind, so begeht man nach zwei. Seiten hin Irrthümer. Will man überhaupt die Parasuchra, deren Organisation man durch Belodon genau kennt, als Crocodiliden bezeichnen, was nicht einwandsfrei ist, so muss die Gruppe einen höheren Rang einnehmen als die beiden anderen, ja es fragt sich, ob man dann nicht besser thut, die Ordnung der Crocodika als solche aufzugeben, da durch die Einbeziehung der Parasuchia die Diagnose so erweitert wird, dass man keine Grenzen zu den Dinosauriern ziehen kann. Im Gegensatz zu dieser Fremdartiekeit der Parasuchra bie- ten die aufgestellten Gruppen der Mesosuchrw und Eusuchra kein Merkmal von solchen Werthe, dass es ihre Trennung rechtfer- tigte, wie ich das früher auseinandergesetzt habe. Am Besten ist es, den Namen Crocodilia auf sie zu beschränken und. die Parasuchia ihnen gleichzustellen. | Drittens ist es verfehlt zu sagen, dass die Entwicklung der Crocodile durch die Parasuchta über die Mesosuchia zu den Enusuchra gegangen sei. Die Parasuchia haben mit den Meso- 2) Koken, 1. c., p. 98 ft. ?) LYDEKKER. The Geological Magazine, Juli 1887, p. 307. — ‚Vergl. auch das Referat im N, Jahrb. f. Mineral.. ete., 1889, I, p. 301. 164 suchia keinen genetischen Zusammenhang, und sterben als hoch- specialisirte Typen aus; die Mesosuchia und BPusuchia bilden eine einheitliche Gruppe verschiedener genetischer Familien und, soweit sie heute noch existiren, vollzog sich in jeder dieser Fa- milien die Umänderung der amphicoelen Wirbel in procoele, das einzige Merkmal, auf das man sich bei einem Getrennthalten der Mesosuchia von den Eusuchia noch berufen kann. Hierzu noch einige Ausführungen. Der Schädel des Belodon hat viel mehr vom Lacertilier als von einem Crocodiliden in unserem Sinne. Dafür sprechen folgende Züge: 1. Die Paariekeit der Parietalia und Frontalia. Das Pa- rietale tritt zwar auch bei den meisten Lacerten unpaar auf, ist aber immer paarig angelegt, wie bei den Crocodiliden das Fron- tale, und bei manchen (Hatteria, Geckonen) bleibt es paarig. 2. Die oberen Schläfengruben, nach hinten unvollkommen begrenzt durch die vom Parietale abwärts ziehende Leiste, seitlich und vorn vom Squamosum, Postfrontale und Parietale umgeben, sind ganz lacertilisch gebaut und lassen sich unmittelbar mit denen eines Teju, niemals aber mit den oberen Schläfengruben eines Crocodils vergleichen. >. Die Choanen oder innere Nasenöffnungen liegen, we- nigstens bei Delodon, genau wie bei Tejiden. Von einem Fort- satze der Pterygoidea, der sich zwischen den Palatinen durch bis an die Vomera legen soll, vermag ich nichts zu sehen. Die Erhaltung von Stagonolepıs ist aber so schlecht, dass ein Irrthum hier nicht wunderbar wäre‘). Uebermässig viel Gewicht kann ich diesem Merkmal, das auch bei Schildkröten wiederkehrt. überhaupt nicht beilegen. 4. Die Pterygoidea sind ebenfalls ganz lacertil. Sie kom- men kaum in Contact, weichen nach hinten weit von einander, sich säbelartig verdünnend, und legen sich schliessich an die Quadrata an, alles den Crocodiliden fremde Eigenschaften. Zusammen mit den Palatinen und Transversen umschliessen sie schmale Gaumenlöcher, von deren Umgrenzung der Oberkiefer ausgeschlossen ist und die denen der Crocodiliden gar nicht gleichen, sondern ganz auf Lacertilier herauskommen. Auch das starke Vorspringen der Ossa transversa ist Eidechsencharakter. 5. Eine mittlere eustachische Röhre ist überhaupt nicht vorhanden’), und das Loch auf der Gaumenseite, welches ') Huxtey. The Crocodilian Remains found in the Elein Sand- stome, 1877..p. 22. ?”\ LYDEKKER deutet eine Furche, die durch steiles Ansteigen der seitlichen Fortsätze auf der palatinalen, gegen das Innere des Schädels ie u re BE 169 H. v. Meyer so deutete, entsteht nur durch das Auseinander- weichen der Flügelbeine, unterhalb der eigentlichen basicranialen Schädelaxe. 6. Das äussere und mittlere Ohr liegen offen und das Pterygoid begrenzt theilweise den Gang des letzteren nach unten hin. 7. Die Ausbildung des Basisphenoids mit den starken seit- lichen Fortsätzen zum Anschluss an die Pterygoidea ist ganz lacertil. 8. Die grossen, zur oberen Schläfengrube führenden Durch- brüche für die Vena und Arteria temporalis, zwischen Exocci- pitale, Supraoecipitale und Squamosum. 9. Das Auftreten eines zweiten Postfrontale. 10. Die Existenz einer Columella (nach LyvErkkr)!). Diesen vielen, echt lacertilen Merkmalen gegenüber können diejenigen, welche man für die Zugehörigkeit zu den Crocodiliden ins Feld führt, nicht aufkommen, zumal wenn man auch das übrige Skelett mit ins Bereich der Betrachtungen zieht. Die Einpflan- zung der Zähne in distinete Alveolen ist bei sehr verschiedenen fossilen Reptilien, ausserdem auch bei Geckonen und Schlangen beobachtet, und schliesslich kommt alles auf die Bepanzerung des Rückens und die Gestaltung der Wirbel hinaus, welche unleugbar eine gewisse Verwandtschaft anzeigen. Sie ist aber nicht grösser als etwa zu den Liacertiliern oder Dinosauriern hin, und durch die wunderbare Rolle des Zwischenkiefers und die Lage des äusse- wie bei Eidechsen rasch ansteigenden Fläche des Basisphenoids ge- bildet wird, als unvollständig geschlossene mittlere Eustachische Röhre. (Vergl. die Beschreibung von Belodon sp. und Parasuchus Hislopi in Palaeontologia Indica, Ser. IV, Vol. I, 1885, p. 21 u.23.) Das ist keinesfalls richtig, denn wenn überhaupt eine mittlere eustachische Röhre auftritt, entsteht sie als retropharyngeale Ausstülpung zwischen Basisphenoid und Basioceipitale oder in einem dieser beiden Knochen und gewinnt durch dieselben hinweg einen Weg zur Paukenhöhle. Erst dadurch wird der ursprünglich sackartig endigende Hohlraum zu einem intertympanischen Gange, fälschlich mittlere eustachische Röhre genannt. Er bleibt eben eine secundäre, den Krokodilen eigene Er- scheinung. Bei LYDEKKER's Deutung bleibt ohnehin unklar, wohin denn diese, auf der Vorderseite des Basisphenoids ziehende Furche eigentlich führen soll, um mit dem Ohre in Verbindung zu treten. Bei Farasuchus Hislopı ist auch den seitlichen eustachischen Röhren eine falsche Stellung zugewiesen. Nach der dort gegebenen Deutung würden dieselben an der Hypophysis cerebri, aber nicht vom mitt- leren Ohre entspringen. ‘) Auch die von CorE beschriebene grosse epiphysale Bildung über dem Gehirne, über welche allerdings nach deutschen Funden nichts bekannt ist, wäre hier anzuführen. 166 ren, wahrscheinlich als Spritzloch fungirenden Narinen. sowie die differenzirte Bezahnung charakterisiren sich die Parasuchra, soweit man die von Delodon allein bekannten Verhältnisse auf sie über- tragen darf, als selbstständige. den Crocodiha verwandte, aber gleichwerthige Reptiliengruppe, welche vermuthlich die Trias nicht überdauert hat. Eine genetische Anknüpfung an die Mesosuchra nzunehmen, ist gänzlich unstatthaft und widerstreitet auch einiger- maassen der geologischen Ueberlieferung, da Belodon noch im Rhät vorkommt, die sehr abweichenden echten Crocodiliden aber schon im Lias in Fülle auftreten. Warum man nun letzthin die Aehnlichkeit der Belodonten resp. Parasuchta gerade mit den Rhynchocephaliden betont, ver- mag ich nicht einzusehen; im Schädel erinnert allerdings der geschlossene, ‘verknöcherte, untere Schläfenbogen an Sphenodon, aber das ist denn doch kein Merkmal von so immenser Tragweite und muss schon den Unterschieden in der Bezahnung gegenüber zurückstehen. Alle anderen Aehnlichkeiten erstrecken sich mehr oder we- niger auch auf andere Lacertilier, wie man denn überhaupt in dder Begeisterung für Sphenodon häufig vergisst. dass die sogen. „Hatterta - Charaktere“ zuweilen nur solche der Eidechsen ins- gesammt sind oder sich doch bei einigen von ihnen wiederholen. In der ausgeführten Abtrennung der Parasuchta von den eigent- lichen Crocodiliden (1886 von mir als Crocodelea s. str. !) den Parasuchia als Unterordnung der Crocodilia gegenüber ge- stellt) stimmt LYDEKKER mit mir überein, obwohl er nach meiner "Ansicht die Kluft zwischen beiden noch lange nicht scharf genug bezeichnet und imsbesondere die vielen lacertoiden Merkmale der Parasuchia nicht gebührend hervorhebt. Meine Crocodrlia s. str. hatte er anfänglich als Crocodelia vera aufgeführt, später aber die Bezeichnung Eusuchia gewählt, welche die Me- sosuchta Huxrey’s mit einschliessen sollen. Wenn man die Be- ziehungen der Parasuchia zu den Crocodiliden überhaupt noch nomenclatorisch ausdrücken will, so wäre es wohl besser, die Ordnung Crocodtloidea, die Unterordnungen Parasuchia und Croeodtilia zu benennen, schon um Missdeutungen des Namens Eusuchta aus dem Wege zu gehen. Die Crocodelordea schalten sich dann in der Synopsis des Systems zwischen Zacertika und Dinosauria ein. !) Sowohl in dieser Zeitschrift, 1856, p. 668 als N. Jahrbuch £. Mineralogie etc., 1889, I, p. — 301 — ist irrthümlich Crocodılina statt Orocodilia stehen geblieben. 167 Vor Allem aber kann ich mich mit der weiteren Theilung der Eusuch’« Lyp. nicht einverstanden erklären und wüsste auch nicht, dass ich an einer Stelle meiner Arbeiten etwas gesagt habe, was einer solchen Eintheilung nahe kommt. Dieselbe widerstreitet ganz meiner Auffassung eines natürlichen Systemes. LyDeEkker hat die Crocodilka in der folgenden Weise arangirt:! Eusuchia ) : ; Alligator 2 Brevirostrine \ Di; a = section a en) CUrocodilus n F Family: Tomistoma ‚S jet Longirostrine Gavvalis © Crocodilidae section | Thoracosaurus © > Rhamphosuchus & en \ Pristichampsa ! Heterosuchus Subfamily: ? Hylaeochampsa Bernissartüinae Bernissartia Theriosuchus nos Brevirostrine Goniopholis Family: De section | Nannosuchus ei: EL ER. wenvasuchus Goniopholidae | Goniopholidinae Ne (0 ; . ongirostrine ® a Pholidosaurus az section: 2 Subfamily: ai Dr retmosuchmae — . . ....... Pebosuchüs = / = . . \ Suchosaurus m) inc. sedis = ! Hyposaurus k= Subfamily: \ Dacosaurus = Metriorhynchinae ! Metriorhynchus 5 ine.ssedisıis alaı werk lediokdenledeon Family: Machimosaurus i Subfamily: Pelagosaurus Teleosauridae Teleosaurinae | Steneosaurus ı Teleosaurus Subfamily: Oricosaurus. Oricosaurinae'). !) Später aufgestellte Unterfamilie (Geolog. Magaz., 1888, p. 452 Quart. Journ. Geol. Soc., London, XLV, p. 41). Geosaurus wird hier mit Oricosaurus vereinigt und diese Gattung zum Typus einer besonderen, den Metriorhymehinae sich im Schädelbau näher anschlies- senden „Unterfamilie“ gemacht, deren Hauptcharaktere Mangel der Be- panzerung und Vorhandensein knöcherner Scler oticalplatten sein sollen. Nach meiner Erfahrung war Cricosaurus bepanzert. Schwach ver- knöcherte Scleroticalplatten kommen auch bei Alligator vor. Ein derartiges, mit Zuhülfenahme . von Unterbegriffen wie Series, Subfamily, Section und nochmals Section aufgebautes System wird den Zwecken der Uebersicht entgegen kommen, aber natürlich ist es nie und nimmer. Ebenso gut kann man theilen: Jurakrokodile, Wealdenkrokodile und moderne Krokodile, denn das geologische Prineip sieht durch alle Lücken der zoologischen Bemäntelung heraus. Gerade das ist es nun, was ich aus der Welt schaffen möchte; weil es mir aber nicht möglich war, auf Literaturnotizen hin die Leitlinien der Verwandtschaft zu ver- folgen, so beschränkte ich mich paradigmatisch auf die Fa- milie der Macrorhynchrdae und im Uebrigen auf rein hypothe- tische Vermuthungen. Um noch deutlicher zu werden, setzen wir einmal den Fall, die letzteren hätten sich bewahrheitet, so wür- den wir, von den lebenden Formen ausgehend, zunächst drei Familien haben: Crocodihidae — bis Bernissartia herabführend, Alligatoridae — bis Gontopholis ete. herabführend, Maecrorhynchidae, in den Zweigen der Tomistomatinae und Favialinae — bis Pholidosaurus und Steneosaurus latı- frons etc. herabführend. Ferner würde sich vielleicht ergeben, dass Machtmosaurus näher mit Goneopholis verwandt ist!) und ebenfalls den Alligato- riden. Teleidosaurus wiederum den Crocodiliden näher anzu- schliessen sei. Im Uebrigen wird dann ein Rest von Entwick- lungsreihen zurückbleiben, die stecken geblieben sind in den zuerst von Owen zur Begründung seiner Amphicoelia aufgegriffenen Merkmalen. Auch diese würden als Familien zu bezeichnen sein, insoweit sie selbstständig neben einander herlaufen. Eine Familie nenne ich eben einen Complex genetisch verwandter Gattungen, der zeitlich unbeschränkt ist, nicht die Projection eines solchen Strahlenbündels auf der willkürlich hindurchgelegten Ebene einer geologischen Periode. Das System wird dadurch complicirter, seine Interpretation schwieriger, aber es baut sich auch, wie ich es einmal genannt habe, perspectivisch auf. und das ist eine noth- wendige Forderung, seit die Palaeontologie in der Systematik der Thiere das ausschlaggebende Wort spricht. Keine Wissen- schaft kann die Thatsachen einfacher machen als sie sind, und es ist zwar der Wunsch unserer Erkenntniss, sie möchten auf !) Die Stellung bei Pelagosaurus und Teleosaurus ist unhaltbar und als gezwungen zu bezeichnen. 169 möglichst einfachen Principien beruhen, aber wir haben kein Recht, die Erfüllung dieses Wunsches vorauszusetzen. Zudem ist es nur die Praxis, die verwickelter wird, denn es wird zugestanden werden müssen, dass die Abstammung ein an und für sich einfacheres Princip der systematischen Gruppi- rung ist, als subjectiv herausgegriffene Merkmale, deren Werth meist nur auf Vereinbarung oder in dem „sie volo sic jubeo“ einer höchsten Autorität beruht. In einem künstlichen Systeme sind die traditionellen Be- sriffe der Gattung und Familie willkürliche Abschätzungen und wandelbar mit den Neigungen der Autoren. Dem Systeme Ly- DEKKERS würde ein strenger Systematiker aber vorzuwerfen haben, dass die Aufstellung einer grösseren Anzahl von Familien dadurch vermieden ist, dass sie unter der Verschleierung von " Hülfsbegriffen auftreten, die erst durch die neuere Zeit eingeführt sind und eigentlich nur Verlegenheitsnamen oder Oonnivenz gegen eine andere Anschauung bedeuten. In die letztere Rubrik gehört auch wohl die Beibehaltung der Procoelian Series und Amphicoelian Series. Ich habe seiner Zeit nachgewiesen, dass keines der Merkmale, welche man zur Trennung der amphicoelen und procoelen Orocodile benutzt hat, stichhaltig ist, und dass z. B. Pholidosawrus eine echte Ueber- gangsform ist. Dass die Beschaffenheit der Wirbelendflächen ganz irrelevant ist, gesteht auch LyYDEkKKER zu; vermuthlich wa- ren schon im Wealden einige Gattungen procoel, sicher war es Heterosuchus (? Hylaeochampsa). Ich habe ferner auseinander- gesetzt, dass die Beschaffenheit der Choanen viel zu stark betont ist, und: dass schon die Teleosaurier im Stande waren, ihre Re- spirationsorgane beim Fressen zu verschliessen, indem das Velum palati gar nicht unter dem Hinterrande der Pterygoidea resp. dem Vorderrande der Palatonares, sondern unter dem Hinterrande der Palatina entspringt. Dadurch ist bewiesen, dass eine Ver- einigung der ventralen Platten der Pterygoidea nicht nothwendig ist, um diesen Apparat wirksam zu machen, und dass die hier- durch bewirkte Aenderung in Gestalt und Stellung der Palato- nares nur eine zweite Rolle spielt. Bei den posttriassischen Crocodiliden treten in der Choanenbildung weder morphologische, noch solche Unterschiede zu Tage, welche auf bedeutende physio- logische Differenzen schliessen lassen, sondern die Weiterführung der Choanen durch die Palatina und Pterygoidea ist ein allen gemeinsames Merkmal, welches nur durch die grössere oder geringere Betheiligung der Pterygoidea alterirt wird. Diese letztere Erscheinung findet ihre befriedigende Erklärung in Aen- Zeitschr. d. D. geol. Ges. XL. 4, 5 50 770 derungen der Kopfmusculatur, welche in Folge geänderter Lebens- weise alle Crocodiliden, aber nicht in gleichem Maasse, be- troffen hat!). Besonders war es die mächtige Entwicklung der Flügelbein- Kiefer-Museulatur auf Kosten der Temporal-Muskeln und der Hals- Musculatur, welche auf den Schädel. nicht allein auf die Lage der Choanen, umgestaltend eingewirkt hat. Die Flügelbeine werden nach hinten und unten, die Quadrata nach oben und aussen gedrängt und so eine gewaltige Höhlung für die Massen des Musculus pterygo - maxillaris geschaffen. Das Basisphenoid wird in sich selbst zusammengeschoben und seine Unterseite geht gleichsam auf in der Wandung des weiten intertympanischen Ganges, dessen verticale Ausdehnung sich dadurch vergrössert. Indem das Basisphenoid vor den nachdrängenden Pterygoiden ausweicht, stellt sich auch die das Ende der Choanenöffnung bezeichnende Aufwölbung der letzteren fast an den Hinterrand des Schädels und wird von den sich vereinigenden ventralen Blättern der Palatina und Pterygoidea nach und nach um- schlossen. ; Der Musculus temporalis verlor dagegen immer mehr an Bedeutung und bei manchen Alligatoren sind die oberen Schläfen- gruben. in denen er entspringt, ganz geschlossen. Dass die oberen Schläfengruben bei den beiden langschnauzigen Crocodi- liden der Gegenwart, welche in Folge der am wenigsten verän- aerten Lebensweise auch sich am nächsten an die alten Typen anschliessen, bei Gawzalis und Tomistoma, bei Weitem am grössten sind, giebt einen Fingerzeig, wo die Ursache der eingetretenen Veränderungen liegt. Auch die Halsmusculatur ist bei diesen Thieren weniger geschwächt; sie weisen z. B. unter dem Hinter- haupts-Condylus kräftige Tuberositäten und auch sonst markante Insertionsstellen für die verschiedenen Muskeln auf. Es wäre von Interesse, die Beziehungen des Nuchalpanzers, welcher den älteren Crocodilen fehlt und bei Alligatoren am stärksten vor- handen ist, sowie der ersten Halswirbel. welche beide Momente für die Fähigkeit, den Hals zu bewegen. von grosser Wichtigkeit sind. zu den Aenderungen der Halsmusculatur weiter zu verfolgen. Es hat den Anschein, als ob alle die berührten Verhältnisse im Zusammenhange mit der Verdrängung der Crocodilier aus dem Meere und ihrer stärkeren oder geringeren Anpassung an das Land im Zusammenhange ständen, worauf ich auch die bei Alli- gatoren am höchsten gesteigerte Pneumatisirung der schweren Schädelknochen zurückzuführen geneigt bin. !) KoxEn, 1. ce, p. 10H 771 Für die Einzelheiten der hier nur angedeuteten Verhältnisse verweise ich auf meine frühere ausführliche Arbeit; hier kommt es mir nur darauf an, zu zeigen, dass die Rückwärtswanderung der Choanenmündung nur im Zusammenhange mit einer viel all- semeineren Erscheinung verstanden werden kann, dass sie von Aenderungeen der Musculatur und nicht von solchen der Art der Ernährung bedingt ist, und dass sie keine grössere Rolle spielt, als die Umformungen, welche z. B. das Quadratum, das Exoccipitale, das Basisphenoid und andere Knochen erlitten haben. So bleibt schliesslich keines der nach alter Gewohnheit so accentuirten Merkmale durchgreifend genug, um zur Trennung grösserer Gruppen innerhalb der Orocodiia s. str. verwendet werden zu können. Gewiss haben die jüngeren Crocodiliden den älteren gegenüber gemeinsame Veränderungen erlitten, aber die- selben liegen im Zuge einer allgemeinen Umformungstendenz, welche die ganze Masse ergriffen hat, und treten innerhalb ver- schiedener Verwandtschaftslinien zu verschiedener Zeit und in verschiedener Stärke auf. Wenn im Allgemeinen die amphi- coelen Wirbel bis zur oberen Kreide herrschend sind, im Tertiär nur noch procoel gebaute vorkommen, so fällt das zusammen mit einem viel weiter gültigen Gesetze, dass bestimmte Umfor- mungen, besonders Anpassungserscheinungen sich meist in kurzer Zeit und sehr allgemein vollziehen. Ich bin aber überzeugt, dass, wenn die amphicoelen Grocodilier der mittleren und unteren Kreide besser gekannt sein werden, Niemand wagen wird, sie auf Grund dieses einen Merkmales von den obercretacäischen resp. tertiären abzuschliessen. Zeigt doch schon Pholidosaurus, wie ich nachgewiesen habe, die überraschendste Uebereinstimmung mit: modernen Typen bezüglich des Baues der Gehörorgane und des Gehirns, eine Uebereinstimmung, welche die bedeutungs- losen Unterschiede einzelner Skeletttheile weit in den Schatten stellen muss. Es erscheint mir nach alledem ungerechtfertigt, die eigent- lichen Orocodilia anders als nach Familien zu gruppiren, und wenn man noch nicht in der Lage ist, dieselben überall in rich- tiger Weise auf genetischer Basis abzugrenzen. und wenn man im Besonderen wegen mangelhafter Kenntniss der cretaceischen Formen noch nicht die Berührungen der gutgekannten Wealden- Gattungen mit den lebenden ausfindig machen kann, nun so mache man lieber ein paar Familien mehr als nöthig, aber achte die Principien der natürlichen Systematik!). Die von mir auf- ’) Vergl. meine Bemerkungen, |. c., p. 98 ff. 507 IT gestellte Familie der Macrorhynchidae ist die erste in dieser Weise definirte, welche amphicoele und procoele Gattungen um- fasst, und wenn man sich jetzt auch noch dagegen sträubt, die alte Eintheilung über Bord zu werfen, und immer noch einige Reste wieder mit zu verbauen strebt, so bin ich doch überzeugt, auf dem richtigen Wege zu sein. Ich habe vielleicht Gelegenheit, mich demnächst auf einem anderen Gebiete der Palaeontologie über ähnliche Fragen auszusprechen. und ich erachte es in Ueber- einstimmung mit Herrn Damzs. der dieser Auffassung sowohl in seiner Archaeopteryx - Abhandlung, wie auch wiederholt in seinen Vorlesungen Ausdruck verliehen hat, für eine der vornehmsten Aufgaben der Palaeontologie, die Systematik in dieser Richtung zu reformiren. Nachschrift. Nachdem diese Arbeit schon zum Druck eingeliefert war, ist ein Aufsatz von Hure erschienen, betitelt: Contribution to the Skeletal Anatomy of the Mesosuchia based on Fossil Remains from the Clays near Peterborough in the Collection of A. Lerps, Esqu. [Proceed. Zool. Soe., 1888, Part IV, April 1st, 1889]. An der Hand eines für derartige Untersu- chungen ausgezeichneten Materiales, nämlich vereinzelter, in dem ÖOxford-Thone ringsum frei erhaltener Theile der Wirbelsäule und der Gliedmaassen prüft Verfasser die Beziehungen der beiden Gattungen Metriorhynchus und Steneosaurus zu einander und zu lebenden Crocodiliden. Es ist mir nicht mehr möglich, an dieser Stelle auf die morphologischen Betrachtungen des Verfassers ein- zugehen. Ich will nur hervorheben, dass trotz des einleitenden Satzes: „The primary divisions of the Order Crocodika laid down by Cuvier and extended by R. Owen and by T. Huxrey, are so true to nature that they have been substantially adopted by all subsequent writers and have proved insusceptible of ma- terial modification* — der Verfasser bezüglich der lebenden Crocodiliden zu einer Anschauung gelangt, die sich von der meinigen nicht sehr entfernt. Er schliesst nämlich mit den Worten: „Die grosse Aehnlichkeit zwischen diesen Mesosuchra und Allgator in verschiedenen Einzelheiten des Skelettes, auf welche aufmerksam gemacht worden ist, und die sehr grosse Uebereinstimmung des Hautpanzers mit dem von Jacare sind von Interesse, da sie die Vermuthung nahe legen, dass der Entwicklungsgang der Alligatoridae nicht durch die Gaviale und Crocodile führt und diese drei Gattungen nicht auf einander folgende Entwicklungsphasen, sondern eher drei verschiedene ge- netische Reihen repräsentiren. Es ist dies nicht die allgemein ‚diese Ansicht mit der anderen combinirt, dass Ent- hen in der Systematik zum Ausdruck kommen müs- de zu einer Anordnung der Crocodiliden kommen, si theils® durchgeführt , theils hypothetisch vorausge- “ nor ara ER EN: 1774 B. Briefliche Mittheilungen. 1. Herr J. NöLTIna an: Herrn ©. A. TENNeE. Ueber das Vorkommen von Kreide unter dem Di- luvium der Gegend von Oldenburg i. Holst. Hannover, den 18. Februar 1889. Durch anderweitige Beschäftigung an einer eingehenderen Untersuchung vorliegenden Stoffes verhindert, erlaube ich mir fol- gende Mittheilung als vorläufigen Bericht für die Zeitschrift. Bei Studium des Blattes No. 60 „Oldenburg i. Holst.“ der Generalstabskarte fiel mir der Parallelismus auf, der zwischen dem Höhenzug der Insel Fehmarn, dem Fehmarsunde, den Höhen auf Land Oldenburg, dem Oldenburger Graben und den Erhe- bungen südlich dieses Einschnittes herrscht; alle diese Höhen und Senkungen streichen WNW —- OSO. Da das hypothesirte Kreidegebirge Rügen-Möen in derselben Richtung streichen soll, glaubte ich in allen diesen Objecten Parallelfaltungen des erwähnten Gebirges annehmen zu dürfen und beschloss, das Liegende des Diluviums in diesem Landstriche eingehender zu untersuchen. ; Die Resultate einer Excursion im Anfang October vorigen Jahres sprachen für meine Annahme; in drei Fällen konnte ich Kreide constatiren: 1. 4 klm westlich von Heiligenhafen steht auf 24 Schritte blos liegend am Strande ein Kreidemergel von ungestörter Schichtung an. 2. Auf dem Hofe Heringsdorf, Herrn MÜLLER gehörig, ist ein Areal von 58 Tonnen, auf dem oft 20 em unter der Ackerkrume sich anstehende weisse Schreibkreide befindet. 3. Auf dem Gute Kalkberg, 3 klm südlich von Heringsdorf. befindet sich dieselbe Kreide wie dort. Jedes Vorkommen war petrefactenlos; weitere Arbeiten sollen das Material näher bestimmen. Ebenso hoffe ich durch fernere Excursionen weitere Resultate aufzudecken. BE. . 175 2. Herr LANXGSDORFF an Herrn W. DAMES. Ueber isolirte Zechstein-Ablagerungen im Gebiete der Tanner Grauwacke an den südlichen Ausläu- fern des Bruchbergs. Clausthal, den 21. März 1889. Dass der Zechstein in seiner Auflagerung auf die Schichten des Hereyns früher eine viel grössere Ausdehnung als jetzt ge- habt haben muss, ergeben beispielsweise die zahlreichen isolirten Zechsteinpartieen, welche E. Kayser in seiner geologischen Karte der Sectiou Lauterberg (1879) in der Gegend von Lauterberg als Auflagerungen der Tanner Grauwacke andeutet. Verfasser dieser Mittheilung hatte vor einiger Zeit Gelegen- heit, an der Hand der Kayser’schen Karte in der Gegend zwi- schen Lonau und Sieber bezüglich der Erstreckung der Zech- steingrenze mehrere Beobachtungen zu machen, deren Resultate in Folgendem kurz zusammengefasst sind. Es muss hier vorausgeschickt werden, dass eine genaue Angabe aller der isolirten Zechstein - Auflagerungen der bezeich- neten Gegend mit der Schwierigkeit zu kämpfen hat, dass diese Auflagerungen, welche das ehemalige Ausgehende des zusammen- hängenden Gesteinsgebietes bezeichnen, aus eben diesem Grunde eine geringe Mächtigkeit besitzen, ja oft sich nur durch dichte Anhäufung zerstreuter Kalkbruchstücke bemerklich machen. Offen- bar aus diesem Grunde hat sich Kayser bei der Feststellung der nördlichen Zechsteingrenze in dieser Gegend grosse Zurück- haltung auferlegt und dieselbe auf ein die Wirklichkeit nicht erreichendes Maass beschränkt. Wenigstens lässt sich an dem Höhenzug (Langefast), welcher vom Bruchberge aus sich zwischen den Thälern der Siebern und Gr. Lonau südlich gegen Herzberg ausbreitet, die allgemeine Grenze des Zechsteins viel weiter nörd- lich — nämlich auf dem den Grat dieses Zuges bezeichnenden „Fastweg“* bis zur Höhenkurve von 440 m —- verfolgen, als Kayser dies auf der Karte angiebt. Von Herzberg aus bis zu der bezeichneten Stelle des „Fast- weges“ sind, obgleich Kayser diese ganze Strecke — vom Nord- ende von Herzberg an aufwärts — als der Tanner Grauwacke zugehörig bezeichnet, weder anstehende Grauwackenschichten, noch Grauwacken - Bruchstücke, wohl aber Kalkbruchstücke als vorherrschendes Gestein zu beobachten. Erst von der Höhenkurve von 440 m — von der Gegend 116 an, wo das „kleine und grosse Zaunkönigthal* in den „Fastweg“ einschneiden — treten hier und da Grauwacken auf und erst in der Nähe der in der Generalstabskarte mit der Zahl 515 bezeich- neten Kuppe treten deutlich geschichtete Conglomerat-Grauwacken in Masse auf. Abgesehen von einem ganz schmalen Zechstein- streifen herrschen nur Grauwacken vor. Bei weiterer nördlicher Verfolgung des „Fastwegs“ liegt im Grauwacke-Gebiet noch die- jenige Stelle, wo sich links der Fahrweg horizontal von dem ersteren abzweigt. Verfolgt man diese horizontale Strecke bis zum Einschnitt des „Schüd“-Thals, so treten von da an in einer Weselänge von 375 m, welche sich um die vortretende Kante der „Langefast“ herumbiegt, zum Theil deutlich geschichtete Zech- steine auf. Es darf mithin constatirt werden, dass hier eine Stelle vorliegt, an welcher der Zechstein bis zur Höhe von 500 —520 m (zwischen diesen Kurven liegt die bezeich- nete Wegstrecke) ansteigt. — Auch an anderen Stellen, so z. B. an den „Scheffelthals- köpfen“, an deren Berggrat sich ein von Lauterberg nach dem Grossen Knollen führender Fusspfad hinzieht, lässt sich die Zech- steingrenze viel weiter nördlich, nämlich bis zur 480 m - Kurve verfolgen. — Es soll hiermit nicht behauptet werden, dass die ehemalige Zechsteingrenze im Allgemeinen mit den jetzigen Höhenkurven in directem Zusammenhang stehe; im Gegentheil wird solche in vielen Fällen durch ganz andere Momente, z. B. durch das Auf- treten von. Gangspalten (so an der .„Grossenthalsköpfen“. wo auch Kayser Spalten andeutet) bedingt. — Immerhin liefert aber das Hinantreten des Zechsteins bis auf so bedeutende Höhen einen Beweis, dass die Annahme zu- lässig ist, dass ein grosser Theil der Oberfläche des Harzes, welcher jetzt von älteren Gesteinen eingenommen wird, früher eine Zechsteindecke getragen haben muss. Lt C. Verhandlungen der Gesellschaft. 1 Protokoll der November - Sitzung. Verhandelt Berlin, den 7. November 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der Juli-Sitzung wurde vorgelesen und ge- nehmigt. Der Vorsitzende leete die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Bücher und Karten vor. Der Gesellschaft sind als Mitglieder beigetreten: Herr J. H. A. NöLrtıns in Hamburg, vorgeschlagen durch die Herren DAmESs, GOoTTSCHE und EBERT, Herr Dr. R. PönnLmAnn, Assistent am Mineralogischen Institut in Leipzig; Herr Dr. W. Brunns in Leipzig, vorgeschlagen durch die Herren ZırkEL, EHRrREN- BERG und ÜREDNER; Herr Dr. C. SArper in Coban, Guatemala, CentralAmerika, vorgeschlagen durch die Herren v. ZiıTTEL, ROTHPLETZ und Dames. Herr DAMmES legte einige Wirbelthier-Reste aus dem oberen Jura von Fritzow bei Cammin vor als Ergänzung der von SADEBECK im 17. Bande dieser Zeitschrift, p. 651 f. gegebenen Aufzählung der dort beobachteten Fauna. Mit Aus- nahme einiger Fischschuppen ‘gehören sämmtliche, von Herrn KowAuLEwskı zur Bestimmung zugesendete Stücke dem städtischen Museum in Stettin, welchem Herr Pastor STRECKER in Fritzow seine reiche Sammlung zum Geschenk gemacht hat. Die Fische sind vertreten durch Aybodus polyprion .Ac. und Hybodus cfr. raricostatus Ac., ferner durch Strophodus. reti- 178 culatus, den schon SADEBECK |. c., p. 692 anführt, und Aste- racanthus ornatıssimus Ac., deren Zusammenvorkommen inso- fern interessant ist, als A. Smrtu WoopwArp neuerdings den Beweis geliefert hat, dass Asteracanthus die Stacheln von Stro- phodus sind. — Von Knochenfischen kommen häufig einzelne Zähnchen vor, die unzweifelhaft zu Pycenodonten gehören, aber eine weitere Bestimmung nicht erlauben. In der Grösse und Form passen sie auf verschiedene Mesodon- oder Meerodon-Arten, wie sie Frick aus dem Kimmeridge von Hannover beschrieben hat. — Als einzige bestimmbare Euganoiden - Species ist Zepre- dotus giganteus Ac. vorhanden in Gestalt einzelner Zähne und einer grossen Schuppe der Seitenlinie (von SADEBECK fraglich zu Gyrodus gezogen); neben ihm deuten kleine, glatte Rhomben- Schuppen und in der Grösse diesen entsprechende Zähne auf das Vorhandensein kleinerer Arten hin. Die Reptilien haben je einen Vertreter der Orocodilier, der Schildkröten und der Dinosaurier gestellt. — Die Crocodilier- Zähne, welche bei SApEBECcK, 1. c., p. 695 als ? Ichthyosaurus spec. indet. figuriren, gehören zu Machimosaurus und zwar — nach ihren Dimensionen zu urtheilen — nicht zu Machimosaurus Hugii, dem weitverbreiteten Typus der Gattung, sondern zu einer kleineren, anscheinend neuen Art. — Die Schildkröten - Reste bestehen aus Fragmenten von Rücken- und Bauchpanzer, die durch ihre Dicke auf Plesiochelys hinweisen, weiter aber keine Bestimmung zulassen. — Die Dinosaurier endlich sind durch einen kleinen Megalosaurus - Zahn repräsentirt, der mit keiner bekannten Art übereinstimmt. Wie zu erwarten war, schliesst sich die Fritzower Wirbel- thier-Fauna der subhereynischen. oberjurassischen auf das Engste an. Bei der geringen Ausdehnung des Aufschlusses ist die Zahl und Verschiedenheit der gefundenen Arten bemerkenswerth. Herr BERENDT machte Mittheilung über einige bemerkens- werthe Ergebnisse der diesjährigen geologischen Untersuchungen und. Kartenaufnahmen im Bereiche des Flachlandes. Als solche bezeichnete derselbe in erster Reihe die von ihm gefundene Fortsetzung der in der Mai - Sitzung dieses Jahres (siehe auch Jahrb. d. Geol. Land.-Anst. f. 1857, p. 5301 — 310) näher be- sprochenen südlichen baltischen Endmoräne einerseits nach Nord- westen bis in die Gegend von Neu - Strelitz. andererseits nach Südosten über Drossen, Zielenzig, Schwiebus bis Bomst‘). Ein ') Eine darauf bezügliche Abhandlung nebst Kärtchen erscheint im Jahrb. d. G. L.-A. f. 1888, p. 110—122. Z. Th. s. a. diese Zeitschr., p. 559 — 564. | 109 zweites ebenso wichtiges Ergebniss ist die in Gemeinschaft mit Herrn WAHnscHAFFE gelungene Feststellung des oberdiluvialen Alters eines mit dieser ungeheuren Endmoräne in engstem Zu- sammenhange stehenden, etwas rückwärts gelegenen Parallelstückes derselben in der Gegend von Gerswalde. Boitzenburg, Fürsten- werder und Feldberg!). Ein dritter Punkt ist die durch Herrn KeıtHnack erfolgte Auffindung einer weit rückwärts in Hinter- pommern gelegenen, vielleicht in der Folge als nördliche baltische zu bezeichnende ganz ähnliche Endmoräne. Als viertes, zwar nicht gleichwerthiges, aber auch nicht unwichtiges Ergebniss wird endlich die Auffindung echter schwe- discher Äsar bezeichnet. Bisher wurden solche nur von Herrn EUGEN Geinıtz in der Gegend von Gnoien und Schwaan in Mecklen- burg beobachtet. Jetzt sind dieselben auch in der Gegend von Pasewalk, Brüssow und Prenzlau aufgefunden worden und darf man ihre weit grössere Verbreitung unter der Decke des Oberen Geschiebemergels auch im übrigen Norddeutschland vermuthen ?). Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. V. W. 0. BEYRICH. Dames. Koken. 2. Protokoll der December - Sitzung. Verhandelt Berlin, den 5. December 1888. Vorsitzender: Herr BEYRICH. Das Protokoll der November-Sitzung wurde vorgelesen und genehmigt. Der Vorsitzende legte die für die Bibliothek der Gesellschaft eingegangenen Bücher und Karten vor. Der Gesellschaft sind als Mitglieder beigetreten: Herr Dr. Hans Lenk in Würzburg, vorgeschlagen durch die Herren Damzs, FELIX und Koken; Herr A. von Reinach in Frankfurt a. M., vorgeschlagen durch die Herren KınkELin, BÖTTGER und Koken. !) Ausführliches s. Jahrb. d. G. L.-A. f. 1887, p. 868-871. ?) Näheres darüber s. diese Zeitschr., p. 483— 489. 180 Herr K. A. Lossen legte vor und besprach Gneissgranite, welche sich nach der eigenen und nach Herrn Max Koc#’s Erfah- rung als Structurabänderungen der Eruptivgranit-Gänge im Harzburger Gabbro und in dem „Ecker-Gneiss“ ge- nannten Antheil der Granit- und Gabbro-Contactzone hie und da finden; so im Zillierwald und am Eschenbeck auf dem rechten, im Sandweg und im Hange zwischen der Hassel- bach - Mündung und der Muxklippe auf dem linken Eckerufer und nach Herrn Koc#’s Beobachtungen im Kaltenthale. Das Hauptstructur-Element des Gmeiss-ähnlichen Gefüges dieser Gesteine sind lang ovale, übrigens unregelmässig begrenzte, ein- fache oder nach dem Karlsbader Gesetz verzwillingte Orthoklase bis zu 0,5 cm Längsaxe, welche in roh paralleler Anordnung por- phyrartig aus dem feinkörnig streifigen Gesteinsgrunde hervor- treten. Die Streifung geht der Längsaxe der Orthoklas - Ein- sprenglinge parallel und ist durch den Wechsel biotitreicher und biotitarmer bis -freier Lagen bedingt. Im den ersteren folgt die Lage der zahlreichen Glimmerblättchen annähernd der Structur- fläche, in den letzteren herrscht granulitisch - körniges Quarz- Feldspath - Mosaik ohne Parallelstructur. Dabei ist das Korn dieses Mosaiks häufig ein so feines, dass die Gesteine Granu- liten ähnlich werden. Blutrothe Granatkörnchen als häufige accessorische Gemengtheile erhöhen diesen Eindruck. Noch viel mehr aber tritt der granulitartige Habitus dieser eruptiven Gmeissgranite bei der Betrachtung mikroskopischer Prä- parate hervor. Dabei fallen zunächst in dem Quarz - Feldspath- Mosaik vereinzelte, aber im Ganzen gar nicht so seltene Mikro- pegmatit-Körnchen auf, die in parallel polarisirtem Lichte zwischen gekreuzten Nicols eigenthümlich korallenähnlich aus- sehen, indem Quarzstängelchen, die in anderen zugehörigen Körn- chen einen rundlichen oder rundlich eckigen Querschnitt erkennen lassen, in paralleler oder nahezu paralleler Stellung ein einheit- liches Feldspathmosaik - Feldehen durchziehen. Ferner lehrt die aufmerksame Beobachtung, dass ein Theil der grösseren Ortho- klase jene äusserst zarte Mikroperthit - Structur aufweist, welche uns DAaruz und Becke aus den Granuliten classischer Gebiete kennen gelehrt haben. Der Vergleich mit Gramulit- Präparaten, welche unter der freundlichen Mitwirkung von Herrn DArue wiederholt wurde, liess keinen Zweifel an den für viele Granulite so charakteristischen Structurausbildungen zu. Der Vortragende wies auf die Analogie dieser granulit- artigen Eruptivmassen mit den analogen Eruptivgängen im Granit von Striegau in Schlesien hin. An. beiden Stellen, im Harzer Gabbro - Gebiet, wie bei Striegau, kommen Ueber- 781 gänge der Granat führenden, feinkörnigen, granulitarti- sen Gangausfüllungen in grobe Pegmatite vor. Darin ist gewiss ein nicht zu unterschätzender Hinweis auf die Deu- tung wenn nicht aller, so doch vieler Granulit- und Pegmatit- Massen der Urschiefer-Formation als alter Eruptivmassen gegeben, wozu ja auch J. Leumann’s und Danzıe’s Beobachtungen auf- fordern. So lange die archäischen Formationen ein von den tüchtigsten Forschern so viel umstrittenes, vieldeutiges Kapitel der Erdgeschichte darstellen, hält es der Vortragende für richtig, Structuren, welche als notorische Eruptivgesteins - Structuren aus jüngeren Eruptivformationen innerhalb der Versteinerungen führen- den Sedimente sicher nachgewiesen sind, zum Ausgangspunkt des Urtheils darüber zu machen, welche Massen aus der Urschiefer- formation den Eruptivformationen angehören. Schliesslich hebt der Vortragende noch besonders hervor, dass die Gneiss- oder Granulit-ähnliche Parallelstructur der Harz- burger Eruptivgranit-Gänge eine durchaus primäre Structur ist. welche nichts gemein hat mit Druckschieferung, wie solche anderen Eruptivgneissen seeundär aufgepresst worden ist. Er weist unter diesem letzteren Gesichtspunkt namentlich auf die wichtigen neueren Beobachtungen der skandinavischen und bri- tischen Fachgenossen, sowie diejenigen von Um. BAarroıs an den bretonischen Granit - Massifen hin und hebt ganz besonders die hohe Bedeutung des „Recent work of the geological survey in the north - west High - Lands of Scotland“ (Quart. journ. of the geologic. soc. Aug. 1888, p. 578—441) für die Aufhellung der Wirkungen der Dislocations-Metamorphose auf alte Eruptivgesteine und Sedimente hervor. Herr BEUSHAUSEN besprach einige Lamellibranchiaten des Spiriferensandsteins. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. V. W. 0. BEYRICH. DAmES. Koken. 182 Für die Bibliothek sind im Jahre 1888 im Austausch und als Geschenke eingegangen: A. Zeitschriften. Altenburg. Mittheilungen aus: dem Osterlande. Neue Folge. Bd. IV. Augsburg. Naturhistorischer Verein. Berichte, Bd. XXIX. Berlin. Königl. preussische geologische Landesanstalt. Jahrbuch für 1886. — Königl. preussische Akademie der Wissenschaften. Sitzungs- berichte, 1887, Heft 40 —54 und 1888, Heft 1— 37. — Zeitschrift für Berg-, Hütten- u. Salinen-Wesen in Preussen, Bd. XXXVIL — Naturwissenschaftlicher Verein von Neuvorpommern u. Rügen. Mittheilungen, Bd. XIX. — Botanischer Verein für die Provinz Brandenburg. Verhand- lungen, Bd. XXIX. Bern. Naturforschende Gesellschaft. Mittheilungen. 1887. Bonn. Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und Westfalens. Verhandlungen, Bd. XLIV, 2 nnd XLV, 1. Bordeaux. Societe Linneenne, Actes, Bd. XL. u. XLI. Boston. Society of natural history. Memoirs, Bd. IV, 1—6. Bremen. Naturwissenschaftlicher Verein. Abhandlungen, Bd. X, 1—2. Breslau. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Jahres- bericht, Bd. LXV. Brünn. Naturforschender Verein. Verhandlungen, Bd. XXV. Buenos Ayres. Academia nacional de ciencias en Cördoba. Boletin, Bd. X u. XI. Bukarest. Bureau geologique. Anuarulan biuroului geologien, Bad Vv x Caen. sSociete Linneenne de Normandie. Bulletin, Bd. IV. 1. Caleutta. Geologecal survey of India. Kecords, Bd. XX, 4; XXI, 1, 2. — Memoivrs, Bd. XXIV, 1. — .Palaeontologia indıca, Ser. X, Vol. IV, part. 3. Canada. Geological and natural history survey. Summary Re- port of the operations. III. Annual report of the Departe- ment of the interior. — Annual report II. Carlsruhe. Naturwissenschaftlicher Verein. Verhandlungen Bd. X. Cherbourg. Societe nationale des sciences naturelle. Memotres, Bd. XXV. Christiania. Vrdenskabs Selskabet. Forhandlingar, 1887. Colmar. sSocıete d’historre naturellee Bulletin, 1886-1888. 185 Danzig. Naturforsch. Gesellschaft. Schriften, Serie 2, Bd. VIL 1. Darmstadt. Verein für Erdkunde. Notizblatt, 4. Folge, Bd. VII. Delft. Ecole polytechnique. Annales, Bd. TI, 4. Denver. Colorado scientific society. Proceedings, Bd. U, 3. Des Moines. Biennial Report of the State librarian to the 90 vernor of the State Jowa, 188%. Dijon. Academie des sciences, arts et belles-lettres. es 3. Serie, Bd. IX. Dorpat. Naturforscher-Gesellschaft. Sitzungsberichte, Bd. VIIL 2. — Schriften, Bd. I—IV. — Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands, 1. Serie, Bd. IX, 4. Dresden. Naturwissenschaftliche Gesellschaft Isis. _Sitzungsbe- richte, 1887 u. 1888, Januar — Juni. Dublin. Royal Irish academy. Transactions, Bd. XXIX, 1, 2. — (unningham Memoers, Bd. IV. — List of the papers published in te Transactions, Cunningham Memoirs and Irish manuseript series of the R. Irısh Academie, 1186 — 1886. Düsseldorf. Naturwissenschaftlicher Verein. Mittheilungen, Bd. I. Edinburgh. AR. physical society. Proceedings, Bd. IX, 2. Frankfurt a. M. Senkenbergische Gesellschaft. Berichte, 1888. — Abhandlungen, Bd. XV, 1, 2,3. Genf. Societe de physique et d’historre naturelle. : Memotres, Bd.. XXIX. 2. | — Socıete geologique suisse. (Compte rendu des travausx, 1886, 1887 Görlitz. Neues Lausitzisches Magazin. Bd. XLIH, 2 u. XLIV. Gotha. Prrermann’s Mittheilungen, Bd. XXXIV. — Ergän- zungshefte 89—91. Güstrow. Siehe Neubrandenburg. Haag. Archives Neerlandaises des sciences etc. Bd. XXI, 4, 5; Xu, 1, Harlem. Archives du Musee Teyler, 2 ser, Bd. IL, 1. — Catalog der Bibliothek, Lief. 5 —-6. Halle. Zeitschrift für die Naturwissenschaften, Bd. VL 5—6. — K. Leopoldinisch-Carolinische Deutsche Akademie der Natur- forscher. Verhandlungen, Bd. 45—51. Hannover. Naturhistor. Gesellschaft. Jahresberichte 34—37. — Architeeten- und Ingenieur- Verein. Zeitschrift, Bd. XXXIV. Harrisburg. Pensylvania geological survey. Annual Report, 1886. Kiel. Naturwissenschaftlicher Verein für Schleswig - Holstein. Schriften, Bd. VI, 1. Königsberg i. Pr. Physikal.-ökonomische Gesellschaft. Schriften, Bd XXVM. 184 Lausanne. Schweizerische geologische Gesellschaft. Mittheilun- gen, 1888, 1, 2. — sSocıete Vaudoise des sciences naturelles. Bulletin, No. 97 —98, Leipzig. Verein für Erdkunde. Mittheilungen, 1886, 1887. Liege. Societe royale des sciences. Memoires, 2 ser., XIV, XV. Lille. SocietE geologique du Nord. Annales, XIV, 5-6; XV, 1—4. London. Geologıcal society. Quarterly Journal, Bd. XLIV, No. 173—176. — Abstracts of the Proceedings, No. 515 bis 526. — Lisr of the members, Nov. 1887. 4 Lund. Acta Universttatis Lundensis. Lunds Universitats Ars- Skrıft, Bd. 33. Magdeburg. Naturwissenschaftlicher Verein. Abhandlungen, 1887. Mailand. Socıeta italiana di seienze naturah. Atti, Bd. XXX, 1—4. Manchester. Geologecal society. Transactions, Bd. XIX, 13—15, 18 — 20. — Literary and philosophical society. Memoürs, Bd. X. — Proceedings, Bd. XXV, XXVI. Minnesota. Geological and natural history surve Y. Annual Report XV. — Buletin, 1887, 2—4. Montreal. The Canadian record of sctence, Bd. IH, 1—4. — Catalogue of Canadta plants, part. IT—IV. Moscau. Societe imperiale des naturalistes. Nouveaus memoires, Bd. XV, 4. — Bulletin, 1888, 1-2. München. Kgl. baierische Akademie der Wissenschaften, math.- physik. Klasse. Abhandlungen, Bd. XVI, 2. — Sitzungs- berichte, 1887, 2,3; 1888: 1 URL Neubrandenburg. Verein der Freunde der Natur geschichte in Mecklenburg. Archiv, Bd. XLI. New Haven. 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Societa Toscana di seienze naturalı. Processi verbalı, Bd. VI, 8.170. Presburg. Verein für Naturkunde. Verhandlungen, Neue Folge, Bd. V2-WI, Regensburg. Zoologisch-mineralog. Verein. Berichte, 1886/7, 1. Rio de Janeiro. Museum nacional. Archivos, Bd. VN. Rom. Societä geologica daltana. Bolletino, Bd. VI, 1—2. — NR. accademia dei Lincei. ZRendiconti, 4 ser, Bd. II) 2 Semester, 6 -115;,.Dd. IV, 1: Semester „„1—13; 2. Se- mester, 1—5. — R. comitato geologeeco d’Italia. Bolletino, Bd. XVII, 9—12; a Sacramento. Calfornia State Mining Bureau. Annual report of the State Mineralogıst. San Francisco. California Academy of sciences. Bulletin, Bd. 1, 8. Santiago. Wissenschaftlicher Verein. Verhandlungen, 1—6. St. Etienne. Societe de Pindustrie minerale Bulletin, 3 ser., Bd. 1 53 4; M>11-2\ St. Gallen. Naturwissenschaftl. Gesellschaft. Bericht, 1885/6. St. Petersburg. Oomete geologiquwe. Bulletin, VI. 11—12; VL, 1225. 5) Memorres, ‘Bd. V,-1==4 3; VL 1-2; VILI—2. — Academie impertale des sciences. Bulletin, XXXI, 2—4. —) Memoires, XXXVL 2-5. — Societe des naturalistes. Travauz, Bd. XIX. Stockholm.. Sversges offentliga Bibliothek. Accessions - Catalog, 1887. — Geologiska füreningens. Förhandlingar, Bd. IX, 7; X, 1-5. Stuttgart. Verein für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Jahreshefte, Bd. XLIV. Tiflis. Materialien zur Geologie des Kaukasus, 1887. Tokyo. Seismological society of Japan. Transactions, Bd. XI, XL. — College of science. Imperval university. Journal, I, 1—3. Venedig. NR. estituto veneto di scienzee Memorie, Bd. XL, 2 Arash 2 9. Washinston. Smithsonian Institution. Report, 1885, 2. — Mis- cellaneous collections, Bd. XXXI— XXX. — United States geological survey. Monograph, XI. — Mı- neral Resources, 1886. Zeitschr. d.D. geol. Ges. XL. 4. 1 [bp | 186 Wien. K. k. Akademie der Wissenschaften, mathem. - naturwis- senschaftl. Classe. Sitzungsberichte, I. Abtheilung: XCHI, 4—5; XCIV; XCV; XCVL: — I. Abtheilung: XCHE 3 — XCIV; XCV; XCVI. — K. k. geolog. Reichsanstalt. Jahrbuch, Bd: XXXVH, 2—4; XXXVIH, 1-3... Abhandlungen, Bd. XT,.2..— Ver- handlungen, 1887, 16—18; 1888. 1—1B8, — K.k. geographische Gesellschaft. Mittheilungen. Bd. XXX. K. k. naturhistorisches Hofmuseum. Annalen, IH, 1-4. Zürich. Allgemeine schweizerische Gesellschaft für die gesamm- ten Naturwissenschaften. Neue Denkschriften, Bd. XXX, 1. — Schweizerische naturforschende Gesellschaft. Verhandlungen, 1886/7. B. Abhandlungen und Bücher. Barrıo. P. del. Noticia sobre .el terreno earlonaite de Coronel 1 Lota. 8%. Santıago’ 1397: Barroıs, COm., Modifications et transformations ‚des Granulites du Morbihan. 8°. Lille 1887. (Sonderabdruck.) — Les Pyroxenttes des les du Morbthan. — Observations preliminaires sur les roches des environs de Lanmeur [Finistere]. Sonderabdruck. (Amn. soc. geol. du Nord, t. XV, p. 238), 8% Tile 1684 — Note sur Vexistence du genre Oldhamia dans le Pyrendes. Sonderabdruck. (tbid. p. 154)... 8. Lille 1888. — . 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Fiano Romano. 8°. Rom 1887. (ibid. LSV, m 3-6,4.) | — Sopra alcuni fossili recentemente trovatı nel Tufo Grigio de Peperino presso Roma. 8°. Rom 1887. Sonderabdruck. (Boll. soc. geol. ital., Vol. VI.) — ı La vitis vinifera fossile nei Dintorni di Roma. 8°. Rom 1887. Sonderabdruck. (tbid., Vol. VI, fasc. 3.) — Supra una sezione geologica presso Roma. 8°. Rom 1888. Sonderabdruck. (ebid., Vol. VII.) — Sulla corbieula fluminalis dei Dintorni di Roma e sul fossili che U Accompagnano. 8°. Rom 1888. Sonderabdr. (ebid., Vol. VII.) Orerıcı, E. et SquınasoL, S., Escursioni et adunanze della se- ziome paletnologica al congressa geologico di Savona. 8°. Rom 1888. Sonderabdruck. (Boll. soc. geol. vtal., Vol. VI, fasc. 4.) DereAno, J. F.N., Kstudo sobre os brilebites e outros. fosseis das quarzites da base. do systema selurico de Portugal. Supplemento. 4°. Lisboa 1888. DEwALQUE, G., Un nouveau dosage du fer des eaux minerales de Spa. 8°. Brusxelles 1887. 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Sonderabdruck. (Sitzungsber. d. k. böhm. Ges. d. Wissensch., Jan. 1387,) Forir, H.. Contributions a Petude du systeme eretace de la Bel- gique. IT. Etudes complementaires sur les Crustaces; III. Bibliographie des Thoracostraces cretaces connus en 1887. 8°. Liege 1887. Sonderabdruck. (Ann. soc. geol. Belg. Memoıres, t. XIV, 1887.) GossELET, M. J.. Lecons sur les nappes aquiferes dw nord de la France 8°. Lille 1888. Sonderabdruck. (Ann. soc. geol. dw Nord. t. XIV, p. 249.) — Ohne Titel, behandelt Beobachtungen in den Steinbrüchen von Bachant. 8°. Lille 1888. Sonderabdruck. (Ann. soec. Geo Norah 12 RoVaap. 119.) — Sur la presence dw Üoticnle dans le poudingue de Salm- | le-Chateaw et de la Biotite dans les schistes, qui accom- pagnent Parkose gedinienne. 8°. Lille 1888. Sonderabdr. (ibid. t. XV, ». 104.) GRAEFF. FR., Mineralogisch - petrographische Untersuchung von Elaeolith-Syeniten von der Terra di Pingua, Prov. Rio de Janeiro. Habilitationsschrift. 8°. Stuttgart 1887. Sonder- Abdruck. 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Sonderabdruck. — Om the chert and seliceous schists of the permo-carboniferous strata of Spitzbergen and on the characters of the Sponges therefrom, which have been described by Dr. E. v. Dunı- xowsky. 8°. London 1888. Sonderabdruck. (@eol. Mag. Dek. III Vol. V,:No. 6.) 189 JonESs, Rup., Notes on the palaeozoic bivalved Entomostraca, No. XXTY. On some stilurian Ostracoda from Rarkand. Sl London 1888. Sonderabdruck. KAtzer, F., Das ältere Palaeozoicum in Mittelböhmen. 8°. Prag 1888. Kossmann, B., Der Kieselmagnesit von Kosewitz. 8", — Die Marmor-Arten des deutschen Reichs. 4°. Berlin 1888. LASPEYRES, H.. GERHARD vom Rartn,, eine Lebensskizze 8". Bonn 1838. LAuBE, G. ©., Geologie des böhmischen Erzgebirges, II. Th. Er pras 1887, LissauErR, A., Die prähistorischen Denkmäler der Provinz West- preussen und der angrenzenden Gebiete. Mit 5 Tafeln und 1,,Karte,in 4,,Bl. 4°, Leipzig, 1887. LunDdGRen, B., Anmärkningar om Permfossil fran. Spetsbergen, mit 1 Tafel. 8°. Stockholm 1887. Sonderabdruck. (Br hang tıll k. svenska vet. acad. handlingar, Bd. 13, Afd. IV, No. Y.) MACPHERSoN, J., Sucesion estratigrafica de los terrenos arcarcos de Espana. 8°. Madrid 1887. — ‚Etude de roches, eruptives recueilles par M. Cnorrar dans les affleurements secondatres au Sud du Sado. 8°. 1887. — KRelacıiön entre la forma de las depressiones oceanicas Y las dislocaciones geologteas. 8”. Madrid 1388. Maxowsky, A... Der Löss von Brünn und seine Einschlüsse an diluvialen Thieren und Menschen. 8°. Brünn 1888. MarTIn, K., Ein neues untersilurisches Geschiebe aus Holland. 8°. Amsterdam 1888. — Aanteekeningen bij eene geognostische overzichtskaart van Suriname. 8°. Leiden 1888. Sonderabdruck. MaArrın, K., Neue Wirbelthierreste von Pati-Ajam auf Java. 8°. Leiden 1888. Sonderabdruck. — . Ein Ichthyosaurus von Ceram. 8°. Leiden 1888. Meddelelser om Grsnland, Heft X mit Atlas, XI, XIL XII. 8°. Kopenhagen 1887 —88. MÖLLER, E., Petrographische Untersuchung einiger Gesteine der Rhön. Inaugural-Dissertation. 8°. Stuttgart 1887. NIKITIN, 8... Sur la propagation de quelgues ammonites juras- siques. 83°. Petersburg 1887. Sonderabdruck. (Bull. Com. geol., Vol. VI, No. 11.) — Notes sur les depöts jurassiques des environs de Sysran_ et de Saratov. 8°... Petersburg 1888. Sonderabdruck. (vbid. Vok. VII) x Be 90 Nıkıtın, S., Les vestiges de la periode eretacee dans la Russie centrale. 4°. Petersburg 1888. Sonderabdruck. (Mem. Com. geol., Vol. V, No. 2.) Pexck. A., Die Bildung der Durchbruchthäler. 8°. Wien 1888. Prrnö. J., Die geologischen Verhältnisse der Umgebungen von Borosjenö, Apatelek. Buttyin und Beel im Feherkörös-Thale. 8°. Budapest 1888. Sonderabdruck. PFEIFFER, E., Beitrag zur Erklärung der Bildung von Steinsalz- lagern. Entgegnung. 5°. Cöthen 1887. Sonderabdruck. (Chemiker-Zeitung, 9. Nov. 1587.) PIEDBOEUF, J. L., Das Petroleum Centraleuropas, wo und wie es entstanden ist, mit specieller Anwendung auf die deutsche Petroleum-Industrie. S°. Düsseldorf 1883. RoDLER, A., Ueber ein Schädelfragment eines Sivatheriden aus dem Knochenfeld von Maragha am Urmiasee in Nordpersien. s° Wien 1858. Sonderabdruck. Sacco, F., On the orıgin of the great alpine lakes. 8°. Edin- burgh 1587. Sonderabdruck. — II passagıio tra ıl Liguriano ed dd Tongriano. 8%. Roma 1553. Sonderabdruck. ScHhaivr, C., Lebensbild des Professors der Mineralogie an der Universität Dorpat Dr. C. Grewinek. 8°. Dorpat 1887. SCHULZE, E., Ueber die Flora der subherzynischen Kreide. Dis- sertation. 8°. Halle 1888. — Sorex alpinus am Brocken. 8°. Halle 1887. SPEZIA. G., Sulla orıgine del gesso micaceo e anfiboheo di Val Cherasca nel’ Ossola. 3". Torino 1887. Starrr. F. M., Essad d’une classification du Gneiss de Eulen- gebirge. 3°. Brüssel 1888. Sonderabdruck. — Bodentemperatur - Beobachtungen im Hinterlande der Wall- fischbay. 8°. Berlin 1887 und Wien 1888. — Ueber Niveauschwankungen zur Eiszeit nebst Versuch einer Gliederung des Gebirgsdiluviums. 8° Weissensee 1888. — Richtigstellung. 8°. Weissensee 1888. WArDSCHMIDT, E., Die mitteldevonischen Schichten des "Wupper- thales bei Elberfeld und Barmen. 8°. Elberfeld 1888. Wurte, Om. A., Contributions to the Paleontology of Brasil compresing descriptions of eretacesus invertebrata fossils mainly from the provinces of Sergipe, Pernambuco, Para and Bahra. gr. 8°. Rio de Janeiro 1888. ZsıGMoOXDy, W.. Mittheilungen über die Bohrthermen zu Har- kany, auf der Margaretheninsel nächst Ofen und zu Lippik, und den Bohrbrunnen zu Alesüth. 8°. Pest 1873. | | | | | 91 C. Karten. Geologische Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. 1:25000. Lieferung 34 u. 35. Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen 1: 25000. Bl. Langhennersdorf, Nassau, Freiberg, Plauen, Dippoldis- walde, Rosswein und Kühnheide, nebst Erläuterungen. Geologische Specialkarte der Länder der ungarischen Krone: a. 1:144000: E6: Westl. Umgebung von Komorn u, Neuhäusel, D5: Umgebung von Pressburg. b.sor: 15000: 18 zone, XXVI Rovat. Umgebungen von Hadad- Zsibo und Banffy-Hunyad. Geological survey of Japan: Bl. Kadzusa, Zone 9, Col. XII. Bl. Chiba, ERDE > 5 Bl. Mito, FE Re . Geologecal survey of New Yersey. Atlas. Bl. 10, 14 u. 15. 192 I. Namenregister. A. hinter den Titeln bedeutet Aufsatz, B. briefliche Mittheilung, P. Protokoll der mündlichen Verhandlungen. BERENDT, G., Der Soolquellen-Fund im Admiralsgartenbade in Berlin . a _- Ueber die Paludinenbank unter Berlin. P. — Ueber den Joachimsthal- Chorin - Lieper Geschiebewall. P. — Asarbilduneen in Norddeutschland. A. , — Ein neues Stück der südlichen baltischen Endmoräne. A.\. — Ueber geologische Untersuchungen im Bereiche des Flach- landes. P. 4 BEUSHAUSEN, Ueber Lamellibranchier des Spiriferensandsteins. 12 BoEHM, G., Ueber die Fauna der Schichten mit Durga im De- partement dder Sarthe. A. BrAUNS, R., Mineralien und Gesteine aus dem hessischen Hin- terlande. An, — Ueber einige aus dem Palaeopikrit entstandene Mineralien. P. VAN ÜALKER, J. P., Ueber glaciale Erscheinungen im Groninger Hondsrug. A i — Ueber olaciale Erscheinungen bei Groningen. E; CoHEN, Ueber Erstarrung der Pechsteine. P. ÜREDNER, I, Die Stegocephalen und Saurier aus dem Rothlie- genden des Plauen’schen Grundes bei Dre sden, VII. Theil. A. — Ueber Palaeohatteria. P. : DAamzs, W., Ueber Wirbelthierreste aus dem oberen Jura von Fritzow., DPD. 0.22 Su ee N DEEKE, W., Fossa Lupara, ein Krater in den Phlegräischen Feldern bei Neapel. A. . 5 Eck, Ueber Augit führende Diorite im Schwarzwalde. B. FELIX, J., Ueber einen Besuch des Jorullo in Mexiko. B. i F RAAS, Ueber einen bearbeiteten Augenspross von (ervus ela- Dhusı DB. RRrecH, R,, Ueber devonische Aviculiden und Pectiniden. P. — Ueber Hereynformen. IR. GEINITZ, F. E., Receptaculitidae und andere Spongien der meck- lenburgischen Silurgeschiebe. 4. I — Ueber die südliche baltische Endmoräne. ee — Vorlage einiger Glaskrystallmodelle. P. N — Die Kreidegeschiebe des mecklenbureischen Diluviums. A. V. GÜMBEL,, Ueber die Natur und Entstehungsweise der Stylo- lithen. Bo 22... no. ee HAUCHECORNE, Vorlage des ersten Ausschnittes aus der geolo- gischen Karte von Europa. P. HEDINGER, Das Erdbeben an der Riviera in den Frühlingstagen 1887. A, 193 HETTNER, A., und Linck, G., Beiträge zur Geologie und Petro- eraphie der columbianischen Anden. A. Hıs, H., siehe SALOMON, W. - HOLZAPFEL, Ueber eine Cephalopoden -Facies des unteren Car- bon. P. sah KıEsow, J., Ueber Gotländische "Beyrichien. Adı KLEMM, ©, ' Deber den Pyroxen-Syenit von Gröba bei Riesa. B. KLoos, FE Vorläufige Mittheilungen über die neuen Knochen- funde in den Höhlen von Rübeland im Harze. A. — Mikroskopische Untersuchung von Gesteinen, welche vorher einem starken Druck ausgesetzt waren. P. — Ueber die Hermannshöhle bei Rübeland. P£. ; v. KOENEN, Ueber einen bearbeiteten Hirschaugenspross von Rübeland. P. Stuhelssslk sabnaskhe —_ Ueber die Fauna des Unteroligocäns der Gegend von Palbe a8. era rıltaud Koken, E., Neue Unter suchungen an tertiären Fisch:Otolithen. A. _ Saurierreste aus dem Kimmeridge des Langenberges bei OÖker. P. Re — Megalosaurus im weissen Jura Norddeutschlands. P.. . . — Ueber zwei neue Vögel aus dem Miocän von Steinheim. £. — Thoracosaurus macrorhynchus Br. aus der Tuffkreide von Brei Al Hai). -zusme min - ilondakkl udn -.A- 2 KoLBE, H. J., Zur Kenntniss von Sihtghagen in fos- silen Hölzern. A. KuniscHh, H., Ueber eine 'Saurierplatte aus dem oberen 'schle- sischen Muschelkalke. A. . iM: LAanG, O., Beobachtungen an Gletscherschliffen. A, . . —. Deber geriefte Geschiebe von Muschelkalkstein der Göttinger id nor. ara obrosliit. hlas LANGSDORFF, Ueber isolirte Zechstein-Ablagerungen im: Gebiete der Tanner Grauwacke an den südlichen Ausläufern des Bruchberges. B. } LASARD, Ueber Veränderun gen "des Meeresbodens der Nor dsee, P LEMBERG, J., Zur mikroskopischen niaeges von Üaleit, Dolomit und Predazzit. B. \ — Zur Kenntniss der Bildung und Umbildung von Silicaten. A. Linck, G., siehe HETTNER, H. LOSSEN, K. A,, Ueber Hypersthen-Quarzporphyrit aus dem Harz. P. — Ueber Geschiebe von Wetzschiefer im Poudingue de Fepin. P. — Ueber Palaeopikrit vom Stoppenberge bei Thale i. Harz. P — Ueber Gneissgranit als Structurabänderungen der Eruptiv- granit - Gänge im Harzburger Gabbro. P. j ö — Umwandlung "kulmischer und devonischer Kieselschiefer in- nerhalb der Contactzonen um den Brockengranit und den Gabbro. P. j — Ueber einen ‚Gang von air srobkörnigem Gahbro im Baste- Gestein. P. MARTIN, Ueber die Insel Urk in der Zuiderzee. P... NÖLTING, J., Ueber das Vorkommen von Kreide unter dem Di- Juvium der Gegend von Oldenburg i. Holst. B. . . 5 NoVvAk, O., Bemerkungen über Pentamerus (Zdimir) solus BaR- RANDE aus Etage G-g? von Hlubocep bei Prag. B. 194 OCHSENIUS, 0., Einige Angaben über die Natronsalpeter - Lager landeinwärts von Taltal in Atacama. A. . OPPENHEIM, P., Neue Crustaceen-Larven aus dem Jithographi- schen "Schiefer Bayerns. A. OSANN, A., Ueber den Cordierit führenden Andesit vom Hoyazo (Cabo de Gata). A. it PoTonIE, H., Ueber 7, ylodendr on. P\. PREUSSNER, Schwefelvorkommen in Louisiana. P. i RAuFF, Ueber die Organisation der Receptaculiten. 7: ReMELE, A., Richtigstellung einer auf die Phacopiden - Species Homalops Altumii Rem. bezüglichen Angabe. B.. — Ueber einige Glossophoren aus Untersilur - Geschieben ' des norddeutschen Diluviums. A. ROHRBACH, Ueber ergänzendes Kieselsäure - Cement in Quarz. conglomeraten. P. MD. — Ueber sanduhrförmigen Aufbau von “ Amethysten. ABS; SANTIAGO RorTk, Beobachtungen über Entstehung und Alter der Pampasformation in Argentinien. A... SALISBURY, R. D. und WAHNSCHAFFE, F., Neue Beobachtungen über die Quartärbildungen der Magdeburger Börde 4. SALOMON, W. und Hıs, H., a Topasfels im Greisen bei Geyer. B.. „ 7BSEMNESROUEINNIE EN. SAUER, A., Ueber Riebeckit, ein neues Glied der Hornblende- gruppe, sowie über Neubildung von Albit in granitischen Orthoklasen. A. . SAUER, A. und SIEGERT, " Di, Ueber "Ablagerung vecenten Lösses durch den Wind. B. ; SCHEIBE, R., Ueber Turmalin im Kupfer erze aus Bädefitzland. P. — Ueber en Wismuthnickelsulfid. P. — Ueber das Gold führende Gestein" von Otjimbingna ° im Swar- haub, Damaraland. P£. — Ueber. Inesit. P.. er Ian ' f 367. SCHENCK, A., Ueber die Geologie Südafrika’s. P.. __ Ueber das Auftreten der Kohlen in Südafrika. P.. SIEGERT, E., siehe SAUER, A. STREMME, E., Beitrag zur Kenntniss der tertiären Ablagerungen zwischen Cassel und Detmold, nebst einer Besprechung der norddeutschen Peeten-Arten. A. TORELL, ©., Temperaturverhältnisse während der Eiszeit und Fortsetzung der Untersuchungen über ihre Ablagerungen. A. TRAUTSCHOLD, ED Ueber Edestus protopirata TRD. A... . WAGNER, R., Veber einige Cephalopoden aus :dem Röth und unteren Muschelkalk von’ Jena. A! WAHNSCHAFFE , ae, mit Pentumerus borealis EIcHw. P. ; Weiss, E., Ueber F ucoiden aus dem F Iysch v von San Remo! P. — Veber neue Funde von Sigillarien in der Wettiner Stein- kohlengrübe. : B: . ., . 2 «2 RL ATEREEEEE WIGAND, G., Ueber die Trilobiten der silurischen Geschiebe in Mecklenburg» Aryl tod. neunumo man € A ar ZIMMERMANN, E., Ueber quarzitischen Zechstein mit Productüs horridus von der Höhe des Thüringer Waldes. 2. 198 95 II. Sachregister. Acanthochonia , Acidaspis mutica EıcHw. cfr. ovata EMmMR. Actinocamax subventricosus quadratus R Admiralsgartenbad (Berlin), Soolquelle des Albit, Neubildung von, in Orthoklasen Amethyst . : Amphibolit der columbiani- schen Anden . Amphibolschiefer der colum- bianischen Anden ; Amphion Fischeri EıcHw. . Analcim ey Andalusit . Anden, columbianische, Geo- logie der Andesin 638. Andesit von Cabo de Gata. Andesite d. columbianischen Anden Anobüldae . t Anthribites Rechenbergi n. Sp. N Apogoniden, tertiär Archaeocyathus.. . . Ardennen, erste Faltung der Wetzschiefer- Gesehiehe im Unterdevon der. „Arnagergrünsand "Arnagerkalk . n 8 A sarbildungen in. Nord- deutschland Astylospongia castanea RoEM. diadema KLÖDEN. pilula Rom. praemorsa GOLDF. Sp.. 102. Seite. Astynomus tertiarius n. sp. 185 Atacama, Natronsalpeter von 153 Aueit, in Diorit 182 Angittrachyt (der Fossa Lu- para)uiı. 175. 177 Augittrachyt- Gläser 178 Aulocopium aurantium 23 = gotlandicum rss äRts 28 Aviculiden, devonische 360 Backsteinkalu.. shrratlasd. slarhl] Beneckeia Buchi v. ALB. 30. 85 — tenuis v. SEEBACH . . 24 Berlin, Soolquellen in 102. 190 Beyrichia Buchiana JONES . 1 — — yar. nutans 7 —- Jonesii BOLL . ..... 13 —_ _-. yar. elavata KoLMoDIn 15 — Klödeni MCov . . . 8) — — ‚var. protuberans . 10 — — var. bicuspis . ....7’11 — — var. nodulosa. ....1..12 — Lauensis n. SP... 8 —- Lindströmi n. sPp.i,.....: 5 >, NA HEXDANSA, .ıyh > 6 — Maccoyana JONES ... 18 — tuberculata SALTER. . 12 var. granulata JONES 18 BoLL var. Gotlandica 4 Beyrichien, gotländische.. . 1 Bördelöss, Alter des . al! Caleit, mikroskop. Untersu- chung des . I Hola8T Cancrinit 627. 651 Carangiden, tertiär 277 Carbon, unteres, Cephalopo- denfacies d. 1 599 Cepola, tertiär 287 196 Seite. Ceratites nov. f. indet. . 85 | Eeccyliopterus Cheirurus cfr. affınis Ang... 82 | — alatus — cephaloceros NIESZK. 85 | — princeps. — exsul BEYR. 8S0 | — regularis — _cfr. granulatus AnG. 83 | Edestus minor — hemieranium Kur. 82 , — protopirata . — pseudohemieranium Eiszeit, Temperaturverhält- NIESZR. . s1 nisse der — spinulosus NIESZK. 81 | Elaeolith 627. — cfr. tumidus AnG 84 | Enerinurus laevis Ang. —— variolaris LINNARss. Ss6 | — cfr. obtusus An. Clausia litographica 713 | — punctatus WAHLENE. Coelosphaeridium . .. 609 | Endmoräne, südbaltische Coelosphaeridium ceyelocri- 559. nophilum . „21 | Entrerios-Formation . Columbianische Anden, (reo- Kpidot = ..N% an PLTI logie der 205 | Erdbeben an der Riviera Conger, tertiär 293 (1SST. Conolichas 72 | Euomphalus declivis Cordierit von Cabo de Gata 694 | Eusuchia Cottiden, tertiär 287 Croeodiliden, Systematik der 763 | Faxekalk . Crustaceenlarven 109 Feuerstein, ockergelber mit Curculionites senoniceus . 136 Bryozoen Cyanit 2. 654 | — streifiger Cybele bellatula Darı. 88 | — weissgefleckter — cfr. coronata Fr. ScHm. 89 | Fischotolithen, tertiäre — dGrewingki Fr. SCHM. S9 | — von Nordamerika. — cf. Wörthi Eıchw. 90 | Fossa Lupara . . Uyeloerinus 609 | Fucoiden a.d. Flysch ı von 8. Cyclocrinus Spaski Eichw. 21 Remo Cyprinenthon . u 252 Cyrtometopus. sl. S2 | Gabbro, grobkörniger des Harzes Dacit der eolumbianischen Gadus polaris Sap. Anden 220 | Gadiden, tertiäre Dendrerpeton 550 | Geriefte Geschiebe Devonische Avieuliden 360 | Geschiebe, cenomane . — Pectiniden . 360 | — geriefte Diabas der columbianischen — Kreide- Anden . „219. 230 | — obersenone . Ne Diluvium von Groningen 258 | — silurische 17. 39. — der Magdeburger Börde 262 | — turone — in Mecklenburg . 982 | — untersenone Diorit, augitführender , im Geschiebewall, von Joachims- Schwarzwalde 182 thal etc. - 1257048012579. Dioritschiefer der columbia- Glaskrystall-Modelle . nischen Anden 216 | Gletscherschliffe Dolomit, mikroskopische Un- Gneiss der columbianischen tersuchung des 357 Anden . . Susi 245: Doppelspath 191 | Gold von Südwest-Afrika Durga crassa 663 | Gräseryd-Gestein 4 — Nicolisi 662 | Granat von Bottenhorm (Hes- sen). TIN Granat vom Hoyazo Granit der columbianischen Anden . : 18. 228 Granitporphyr der columbia- nischen Anden 218. 228 Graphitschiefer d. columbia- nischen Anden 2216 Greisen . A) Groningen, Diluvium$bei 11258 Grünsande, silicificirte . . 787 Haptodus . 550 Harte Kreide . . 187 Harz, Hypersthen- Quarzpor- phyrit des . 200 Hauyn . 625.629 Homalops Altumi Rem. » 586 Hoplolichas . . 59. 64 Hoplolichas-Kalk . . 666 Hoyazo (Cabo de Gata). 694 Humit . 654 Hyolithus inaequistriatus 670 Hypersthen - na des Harzes 200 TIMaenus centrotus DALm. . 77 — :Chiron HoLım . . 2.73 — fallax'’HoLm 0.0.76 — Linnarssoni HoLım . . 76 — parwuluscHoLm . 0.0, 74 — cfr. Schmidti Nısszk. . 78 — -sinuatus Houm’\) „vv 75 ED RITA NEN 078.79 Inesit 867. 613 Insektenbohrgänge in fossi- len Hölzern N 131 Jorullo . ANESHD Ischadites . 606. 608 Kalke, ran aRnyru DiG Kalkspath n. Olivin und Chrysotil 2019 Karenzer Grünsandstein . . 129 Kali-Nephelin 627 Kaolin . 649 Kieselschiefer, Contacterschei- nungen der. im Harze. Ss Knochenhöhle von Kübeland im Harz ANNE. DONZEREOG Köpinge-Sandstein El Labrador . 638. 645 Leiodermaria spinulosa GERM. 565 Seite. Lellinge-Grünsand . 747 Leonhardit 648 Leueit . ERLOT, 634 Lichas cfr. eicatricosa 67 — deflexa SIÖGR. 66 — cfr. gibba Anc. 70 — Holmi FR. SCHMIDT 58 — jllaeniformis zit — illaenoides NIESZK. . 55 — aff. illaenoides NiESZK. — nasuta n. Sp. ı 69 — cfr. pachyrhina Dam) 65 — af. proboscidea Dames 64 — triconica. } 12 — tricuspidata BEYR. 59 Limsten 147 Lithiotis pr oblematica 658 Löss, Alter des. 2m Entstehung von 575 — Entstehung des Pampas- 422 Louisiana, Schwefel in 194 Magdeburger Börde 262 Magnesiaglimmer 636 Mastopora 609 Mecklenburg, Kreidegeschie- be aus . 120 En Silurgeschiebe aus . 17. 89 Meeresboden, Veränderun- gen des. 190 Megalodon protraetus” 661 —. pumilus . 660 Megalosaurus 593 Musiliden, tertiäre . .. 288 Muschelkalk, unterer, von Jena . 24 Na -Desmin 642 Natrolith 642 Natronsalpeter- Lageri in Ata- cama Aa 158 Nephelin 1m) 636 Nieszkowskia. . 84. 85. 86 Nothosaurus . 671 — venustus 693 Oberschlesien, Muschelkalk Non ın 671 Oligoklas . 638 Orthit 22. a0 186 Orthocerenkalk , jüngerer grauer - . END 666 Otolithus ( Apo gsonidarum ) hospes ‚ABRUTSRDLNDR. 278 Otolithus (Carangidarum ) americanus AN: (Cepolae) comes . (Congeris) brevior (Cottidarum) sulcatus — (Gadidarum) elevatus Meyeri mucronatus : (Mugilidarum) debilis (Pagelli) elegantulus — (Platessae) sector (Sciaenidarum) Claybor- nensis deeipiens eporrectus . gemma . intermedius radians . similis (Soleae) glaber (Sparidarum) insuetus . (Trachini) laevigatus (Triglae) cor ; — (ine. sedis) aff. umbonato Palaeohatteria longicaudata 490. Palaeopikrit von Thale im Harz. von Bottenhorn (Hessen) Palinurina tenera Paludina diluviana . Pampasformation, in Ar gen- tinien Pampaslöss, Entstehung des Parana, Delta des . Paragonit . Parasuchia Pecten biflidus MÜNST. cancellatus GOLDF. . crinitus Münst. decemplicatus MÜnsT. decussatus MÜNST. Hauchecornei v. Kön. . Hausmanni GOLDE. . Hofmanni GOLDF. Janus MÜNnsST. laevigatus GOLDF. limatus GOLDF. lucidus GOLDF. Menkei GOLDF. pictus GOLDF. pygmaeus MÜnST. semicingulatus Münst.. 316. 380. 198 Seite. 277 288 238 287 290 289 290 288 279 292 283 285 282 281 283 280 284 293 280 286 287 294 610 812 465 118 200 451 422 316 655 764 345 344 342 339 339 351 338 348 348 838 348 347 387 342 362 | 390 | Seite. Pecten semistriatus GOLDF. 349 — striatocostatus MÜNST. . 340 — striatus MÜNST. 344 — triangularis GOLDE.. 345 Pectiniden, devonische 360 — tertiäre 335 Pechstein . 649 — von Meissen 3: BL Pentamerus borealis Eıchw. 194 Pentamerus (Zdimir) solus BARR-2Eu,: 588 Perna Taramelli 658 Phacops buceulenta SIJÖGR. 45 —- conicophthalma SEs. u. Bek..: 51 — Downingiae Müurch. 41 — dubius STEINH. 42 = scfr. Eichwaldi Be; SCHMIDT 53 ur exalıs Eıchw. . 43 — . macroura SIÖGR. 49 -—- marginata FR. SCHMIDT 54 — maxıma. ER: SCHMIDT -; ‚.; 47 — Panderi FR. SCHMDT . . 44 —- recurvus LINNARSS. 44. 587 — Stokesi M. Epw.. — tumida AnG. ec 53 — Wesenbergensis FR. SCHMIDT Wrangeli PR. Schmior Phlegräische Felder Platessa, tertiär Polygonosphaerites Porphyr von Meissen . Predazzit, mikroskopische Untersuchung des Prehnit Proterosaurus : Protozo&a Hilgendorfi Pseudosphaerexochus . Pseuderichthus eretaceus Pyroxensyenit von Riesa Quartärbildungen der Mag- deburger Börde . (Juarzit d. columbianischen Anden Quarzporphyr der columbia- nischen Anden Receptaculites a7: aff. Ischadites Koenigi MURCH, Sulege ae Rhytidolepis alternans 89, Y I a A En 4 Br, ha 2 » Riebeckit . Riesa, Pyroxensyenit von Riviera, Erdbeben an der Röth, von Jena. . Rübeland, Knochenhöhle bei Saltholmkalk Sandkalk . Sanidin Sarthe, Jura im Depart. der Saurier a.d. Rothliegenden d. Plauenschen ne 490. Schwarzwald, augitführender Diorit des. i Schwefel in Louisiana Sciaeniden, tertiär.. Scurriopsis J Sedimentgesteine der colum- bianischen Anden Seenbildung . Serpentin . Sigillaria Ä Brardi GEEM. . rhomboidea BRONGN. Wettinensis Silicate, Bildung und Um- wandlung der. Sillimanit . Sodalith ) Sodalithtrachyt . Selea, tertiär . Soolquellen in Berlin . Spaltrisse in Gesteinen Spariden, tertiär Sphaerexochus merus Bey. Sphaerospongia . 5 Stegocephalen des Plauen’- schen Grundes 490. 555 Stereorhachis . Stylolithe, Bildung der Südafrika, Geologie von Kohlenvorkommen in 969. 102. . 799 Seite. Seite. 138 | Taltal, Natronsalpeter von . 158 184 | Tertiär von Alabama . 295 109 | — von Cassel.. sll 24 | — von Detmold 830 306 | — von Steinheim. 594 Tertiäre Fisch-Otolithen . 274 743 | Thonglimmerschiefer der co- 134 | lumbianischen Anden 216. 227 636 | Thonschiefer der columbia- 697 nischen Anden 216.227 Thoracosaurus macrorhynchus 754 556 | Thüringer Wald, Zechstein des 198 182. | Titanit . 648 194 | Tomicidae 135 280 | Topas A er ea 663 ı Topasfels im Greisen bei Geyer { 570 218 | Tosterup- Conglomerat 1780 585 | Trachinus, tertiär 286 649 | Trachyte der Fossa Lupara 175 565 | Tremolit 646 569 | Trigla, tertiär s 287 568 | Trilobiten, silurische . 39 569 | Trochospongia 23 Trümmerkalk 129 625 | Turmalin, in Kupfererz : aus 704 Lüderitzland 200 625 | Tylodendron . 190 175 | 293 | Urk, Insel im Zuiderzee 597 190 | 129 | Waldheimia suecica 730 219 | Webskyit . 471 87 | Wismuthnickelsulfid 611 609 | Wollastonit 647 611 ' Yoldienthon 252 187 | Zdimir solus BARR. 588 194 | Zechstein des Thüringer 595 Waldes . 198 Zoisit 650 a 109} (Jı Jı . {op} {op} renen ° er ne {op} DR SESESESESES % SUSI ISIN h er) [ep PEN er) —I (CS) = a er Eu ee 0: -Uu- u, u. 800 Druckfehler - Verzeichniss lies: lies: lies: o. lies: o. lies: lies: tür Band XL. „DANnTZz“ statt DAnZz. „Rhytidolepis“ statt Rhytiolepis. „der“ statt die. „Fig. 1 entspricht“ statt Entspricht. „der Gabelung“ statt des Gabelung. „ILremolit“ statt Tremolith. Druck von J. FE. Starcke in Berlin. 4 \ Ms any al Su m ee Pete a a Monte + das RU SIEENINN, FORM oma rg Er P BA Hinida® er IH: sei * NOTARE A Hi. in a vr : e 2 Ar Isih a 725 as. 367 Di KARO At BETTER \ S . | > Hl be id I a Denise. win u s | ‚> tlaidar ArLEH : RE Erklärung der Tafel TI. Figur 1. Beyrichia tuberculata BoLL var. Gotlandica KIESOW von Östergarn. Schicht e. — (Reichsmuseum in Stockholm.) Figur 2—6. Beyrichia Lindströmi Kızrsow von Östergarn. — Schicht e. Figur 7-9. Beyrichia Lindströmi var. eepansa KIESOW von Öster- garn. — Schicht ec. — (Die Originalexemplare zu Fig. 8u.9 im Reichs- museum zu Stockholm.) Figur 10. .Beyrichia Duchiana JONES von Wisne myr bei Fard- hem. — Schicht c. Figur 11—13. Beyrichra Buchiana var. nutans KIESOW von Wisne myr bei Fardhem. — Schicht ce. Figur 14. Beyrichia Buchiana var. nutans Kızsow von Öster- garn. — Schicht c. ART - PPPerZ na .—d > u. Euer en RU) an KULT RAU Et e GEEER nt ana a IM 17 re wnruatk A mol : : we TRT is ER ERLET TERN 4 WR EEE I a naar ı | wir ‚iror 007 Nbknhidb Aal ul bios Tor re EI EATGER EIERN rt ddsidar x pP] er er aA yaıyı ark a nur ara 3 lot TEE BE yürker Re ‚IE7 rg Ras A Kir ur or = . hhuhk ale Bl Hemd! wos en ar se ee N inyı dla riet dad yag: lee in) ir Ka > sr Bee any | Si use oA neolsshon ‚er. suchb) A same et und EN =“ ; Be £\ u 2 be R | Naular EEE ER ; r 1404 ) air B ae ihr RR II bes DE IS 277 EN A. = Re \ R: (.aorelgie Si ad ya Bi mv roll aaoh Bularnuseh „KL 1 ui Se a 3 dal DE ENTE NETTER IT) MET EEE Erklärung der Tafel I. Figur 1u.2. Beyrichia Lauensis KrEsow von Lau. — Schicht f. Schicht c. Figur 4a, b, c. Beyrichra Klödeni var. protuberans BOLL von Lau. — Fig. 4b Ansicht von vorn, Fig. 4c Ansicht von oben. — Schicht f. — (Reichsmuseum in Stockholm.) Figur 3. Beyrichia Klödeni M' Coy von Fäarösund. Figur 5. Beyrichia Klödeni var. protuberans BOLL, Jugendexem- plar von Lau. — Schicht f. — (Reichsmuseum in Stockholm.) Figur 6. Beyrichia Klöden var. bicuspis KıEsow von Quarn- berget bei Slite. — Schicht h. — (Reichsmuseum in Stockholm.) - Figur 7. Beyrichia Klödeni var. bieuspis KiESOW, Jugendexemplar, von Quarnberget bei Slite. — Schicht h. — (Reichsmuseum in Stockholm. Figur 8. Beyrichia Klöden var. nodulosa BOLL von Slite.. — Schicht c. Figur 9. Beyrichia Klödeni var. nodulosa BoLL von Färösund. — Schicht ce. Figur 10 und 11. Beyrichia Jonesii BoLL. (Nach BoLr'’schen Öriginalexemplaren.) Figur 12. Beyrichia Jonesii BOLL von Skäret bei Gannarfve. — Schicht ce. Figur 13. DBeyrichia Jonesi var. clavata KOLMODIN von Djupvik in Eksta. — Schicht c. Zeitschr. d.Deutsch. geol. Ges 1338. SE er] ara es a (7 ei „ t 1; | E14 N" R.; Be: y 1 . TE RTER ) .: : A ö Ä PR NEIL TI WEL TTLT EEG SER er Eee EN a $ N \ 347 n j di Mile HHRrT His Eu 113195 LEBE TE BER TTLIT { 8 ar. le EEREIn ES] E 1819 ? 2 ” inlznuh . F (3 kl x, s Be £ K inurl Iwan zalıyın 17% 598193 “ i rl ah N \ | ’ f a ne m = > tft: 4 \ i i N : i ve x Hi nu : Hi \ N N ROTEN 1 aa an > ihn 1 ur ne hr aan Wr re een j ln ieh) N ialohık Wi WERTE i & al ur orslohultasf Su imbidı EEE EUR ET u Be i r c a 5 4 4 N} “N. Erklärung der Tafel III. Figur 1—5. DBeneckeia tenuis v. SEEBACH. Figur 1. Grosses Exemplar mit zwei Lateral- und drei Hülfsloben. Figur 1a. Lobenlinie desselben Exemplars, an der mit dem Pfeil bezeichneten Stelle vom Stein abgezeichnet. Figur 2. Grosses Exemplar mit zwei Lateral- und zwei Hülfsloben. Figur 3. Exemplar mit zwei Adventivloben. Figur 4a, b, ec. Lobenlinien von Exemplaren verschiedener Grösse. Figur 4b nicht bis zum Nabel vollständig. Figur 5. Lobenlinien mit Andeutung von drei Adventivloben im Aussenlobus. Vergrösserung ?/. Figur 1—4 in natürlicher Grösse. — Die Originale zu den Abbildungen 4a, b, € befinden sich im geologischen Museum der Universität Göttingen, die der übrigen in der Sammlung des Ver- fassers. Fig. 4c aus Röthdolomit vom Hausberg bei Jena.; die übrigen aus Röthdolomit von Kunitz bei Jena. a Taf. Zeitschr. d Deuisch. geol. Ges. 1888. nat.del. A 2 RWagner a 27 h er . " eu 7 ’ a ” ‘ 4 . a 3 ng s 4 ei P “ r ’ > 31- x re E D * ‘1 % ’. + i r PR | ” 74 - \ 344373 Ar; 3% Mr ‚ ; a Sinn That fee ee h “ Be ne -Ierı N 34 $ er’ ) \ < h f R r ö Bi j u ö 3 } N - - $ {% 1.» = 3 2 = je EN # i BD 5 i ri u .- r der \ Wr ig l fi E . . Erklärung der Tafel IV. Figur 1—4. DBeneckeia Buchi v. ALBERTI aus der unteren Abthei- lung des unteren Muschelkalks (nnterer Wellenkalk) von Zwätzen bei Jena. Fig. 1—3 von der Viehtreibe, Fig. 4 aus dem Rosen- thal bei Zwätzen. Figur 1. Wohnkammer-Exemplar. Varietät mit breiteren und flacheren Loben und geradlinig verlaufender Lobenlinie. Figur 2. Dieselbe Varietät mit drei Lateral- und fünf erkennbaren Hülfsloben. Der Aussenlobus erscheint in Folge von Verdrückung und Abreibung von der ersten bis zu der mit einem Pfeil bezeichneten Sutur zu schmal. Figur 3. Wohnkammer-Exemplar mit nach vorn convexer Lobenlinie. Mit zwei Adventiv-, drei Lateral- und nur zwei weit- gespannten Hülfsloben. Fig. 3a. Lobenlinie desselben Stückes, an der mit dem Pfeil bezeichneten Stelle vom Stein abgezeichnet. Figur 4. Lobenlinie mit schmalem Aussenlobus und engem ersten Seitenlobus. Fig. 4a. Lobenlinie desselben Stückes mit vier Hülfsloben. Vom Stein abgezeichnet. Figur 5. Deneckeia tenwis aus Röthdolomit von Kunitz. Fig. 5. Querschnitt des Stückes mit drei Windungen. Fig. 5a. Loben- linien mit zwei Adventivloben und Andeutung von Zähnelung im im Grunde des zweiten Laterallobus. Originale zu den Abbildungen in der Sammlung der Verfassers. — Figur 1—5 in natürlicher Grösse, = Ta£IV Zeitschr. d.Deuisch. geol Ges. 1883. Erklärung der Tafel V. Figur 1. Ceratites nov. f. indet. Fig. 1 Seitenansicht, Fig. 1a Ansicht gegen die Mündung, Fig. 1b Lobenlinie. Aus der oberen Ab- theilung des unteren Muschelkalks im Rosenthal bei Zwätzen. Figur 2. DBeneckeia tenwis v. SEEB. Ansicht eines Bruchstückes von vorn. Aus Röthdolomit von Kunitz. Figur 3. Deneckeia Buchi v. Au. Vollständiges Exemplar aus der Oolithbank z des unteren Muschelkalks von Dermbach (nördliche Rhön). Figur 4—5. DBeneckeia Buchi. Fig. 4a Kammerwand von vorn, Fig. 4b von hinten. Aus unterem Wellenkalk der Viehtreibe bei Zwätzen. Fig. 4c Steinkerne von fünf Kammern mit dem Innenlobus. Aus unte- rem Wellenkalk des Rosenthales bei Zwätzen. Fig. 5 Lobenlinien mit sehr schmalem zweiten Laterallobus. Aus unterem Wellenkalk des klei- nen Heiligenbergs bei Zwätzen. Figur 1—5 in natürlicher Grösse. Original zu Fig. 2 im geolog. Museum der Universität Göttingen, die der übrigen Abbildungen in der Sammlung des Verfassers. r Men geol. Ges. 1888. tschr. d.Deutsch. ei Wagner ad nat.del. Erklärung der Tafel VI. Figur 1. Phacops Stokesı MiLNE Epw. Rostock, Phacitensand- stein. Figur 2. Ph. Downingrae MurcH. Glabella. Rostock, Phaciten- sandstein. Figur 3. Ph. Downingiae MurcH. Kopfschild. Rostock, Bey- richienkalk. Figur 4 Ph. dubius STEINH. Rostock, Beyrichienkalk. a Ansicht von oben. b Profil. Figur 5. Ph. exilis Fr. ScHhm. *ı. Rostock, Orthocerenkalk. Figur 6. Ph. Panderi Fr. Scum. °/ı. . Rostock. Figur 7. Ph. recurvus LINNARSS. ?/. Rostock, Unter-silurischer Kalkstein. Figur 8. Ph. bucculenta SIÖGR. Rostock, Makrourakalk. a Ansicht des Kopfes von unten. b im Profil. ?ı. Figur 9. Ph. bueculenta SIÖGR. Ein Exemplar im verwitterten Makrourakalk von Rostock, im Profil. Figur 10. Ph. Wrangeli Fr. SCHMm. Backsteinkalk, Dobbertin. a ganzes Exemplar. b zwei Leibesringe vergrössert. Figur 11. Ph. Wrangei Fr. ScHhm. (= Ph. delphinocephalus BoLL in Hitt.). a Profil. b untere Ansicht eines Exemplars mit besonders vortretendem Rande. Rostock. Figur 12. Ph. maxima FR. ScHhm. Kopfschild. (Die Glabella- partie von einem anderen Exemplar, welches dieselbe deutlicher zeigte). Rostock. Figur 13. Ph. maxima FR. SCHM. Pygidium, von oben, von der Seite. Lith. Adlers Erben, Rostock. Erklärung der Tafel VI. Figur 1. Phacops macroura SIÖGR. a Kopfschild. b und ce Pygidium. d linke Wange mit Spitze. Figur 2. Ph. conicophthalma SARS n. BOEK. Rostock, Echino- sphaeritenkalk. Figur 3. Ph. Wesenbergensis FR. SCHM. Rostock. Figur 4. Ph. Eichwaldi Fr. ScHm. Rostock. Figur 5. Ph. tumida AnG. Rostock. Figur 6. Ph. marginata Fr. Schm. Unter - silurischer , grauer Kalkstein von Warnemünde. Figur 7. Lichas illaenoides NIESZK. Grauer, dichter Ortho- cerenkalk. a von oben; b von der Seite; c Pygidium. Figur 8. L. illaenoides Nıeszk. Grauer Orthocerenkalk, ?Rostock. Figur 9. L. Holmi FR. SCHM. Ober - silurischer Korallenkalk, Neustrelitz. a von oben; b Profil; ce hintere linke Partie. Lith Adlers Erben, Rostock. Br "; j En IIEHART: Erklärung der Tafel VIIL Figur 1. Lichas tricuspidata BEYR. Grauer Orthocerenkalk. a von oben; b von der Seite. Figur 2. L. aff. proboscidea DAMES. Grauer Orthocerenkalk von Goldberg. N a Abdruck mit Horn: b Steinkern. Figur 3. L. aff. proboscidea« DAmEs. Grauer Orthocerenkalk von Rostock. a von oben; von der Seite. Figur 4 L. defleea SJÖGR. Orthocerenkalk von Rostock. a von oben; b von der Seite; c von hinten. Figur 5. L. efr. cicatricosa LOVEN. Ansicht von oben. Dichter, grauer Kalk von Rostock. Figur 6. L. cicatricosa ehr. meargaritifer (NIESZK.). Backstein- kalk von Rostock. a und b Kopf. c Pygidium. Figur 7. L. nasuta n. sp. Backsteinkalk von Rostock. a von oben; b von der Seite. Figur 8. L. cfr. gibba Ant. a Kopf im grauen, ober-silurischen Kalkstein. b Pygidium in röthlich grauem Kalk. Rostock. Figur 9. L. ilaeniformis n. sp. Phacitenoolith. Taf. VIIL. Lith. Adlers Erhen, Rostock. uk yunı I a k ! MA 14 Ye Se 7 .stlsdeld u N 1 u N ‚MiGH MR. Ct Ye, N PET Ir Aalitetgonl: „muoH isvorr oki " IR ER wer BihinrT : aıoH, sn A Hund i MIR eher N Hm Mia er \rhe 33] Mayemgo] nW nl SE Mi Pa Ar ® } us Figur Figur a Figur Figur Figur Figur Brüsterort. Figur Figur Rostock. Figur Rostock. Erklärung der Tafel IX. 1. JIllaenus Chiron HoLm. Grauer Orthocerenkalk. a Pygidium von Doberan. b linke Wange von Doberan. Glabellastück mit rechtem Augendeckel. Pa LU Chiron HOLM. Grauer Orthocerenkalk, Rostock. Vordertheil der Glabella. b Profil. 8. , IM. 4. Il. 5. IH. 6. IN. Te U. 8. I. 9. IN. sinuatus HOLM. Orthocerenkalk von Wismar. Linnarssoni HOLM. Kopfstück von Rostock. Linnarssoni HoLm. Pygeidium vergrössert. parvulus HoLm. Dichter, grau - grüner Kalk, centrotus DALM. Rother Orthocerenkalk, Rostock. sp. Rechte Wange. Grauer Orthocerenkalk von fallae HoLm. Pygidium. .ÖOrthocerenkalk von = & ey ze Tat a Zeitschrift der Deutsch. geol.Ges. 1888. Lith. Adlers Erben, Rostock. 21) ae se u 275 2 “Adel > u HU LTE HIOHFII rer N rm Fi konz York vw NH Kr ö Aysjaofl ivy FE IRENE b ‚tioR 1534991 136 or ıl ge HOF ehohsnn, andszatatiu I.) UML LEE wor. Alsılumıa BER UrareR vaheergbes a at AUT, KT war | TEN Re: Erkust on il A Dune; Be wo end Kar) 1 TO LEN TR U yr FERN. „20 Arsen DET A ori FIVE ED TER RTET iur ls TER Ward ur: I i ne 677 n13 won IM Ha ar Eee Eossohs Inn N he 84 [ Hanmteoll u? a 4 A LE Reenboin END PETE ET Acer Ve Faner N IE I rn We Fi gu 5 Ba el nit Bes? Br nen - RN H' Be ro var Br ro Ki DIE | a ' \ Er = a hi Sit Aka} ErE- 1-1 Be 5 Atari ‚wur x. BEN 343 er 14 air ..: DOIRRT 108 ine N a ni Axortj. art: Hi 18 Ka En F ya) SB sie ah ri syere 2 FR ya Hana dl See Sr A | NULRESETT 33 ira Fr Ada ner ie I ot BUMH mm 3 ar I Agar Geraund Bine m 93h Han AHA ans are SC mer : usa : Ich 6 a Bu) WER 0 er 4a‘! Hands: Bil re) Alk His lien nl a roch ar! al we lfiod Erklärung der Tafel X. Figur 1. Cheirurus ecsul BEYR. Glabella und linker Kopfschild- Rest. Orthocerenkalk von Rostock. Figur 2. Ch. spinulosus NıESK. Glabella auf Backsteinkalk von Goldberg. Figur 3. Ch. (Öyrtometopus) pseudohemicranium NiEszk. Back- steinkalk von Rostock. a von oben. b von der rechten Seite. Figur 4. Ch. (Oyrtometopus) pseudohemicranum NIESZK. var. do- lichocephala. Grauer Orthocerenkalk von Rostock. Figur 5. Ch. cfr. affinis Ang. Glabellastück. Grauer Kalkstein von Rostock. Figur 6. Ch. (Pseudosphaerexochus) hemieranium KuT. Grauer Kalkstein von ?Rostock. Figur 7. Oh. (Pseudosphaerexochus) cfr. granulatus. Leptaena-Kalk. a Glabella von oben; b Glabella von rechts. - Figur 8. Ch. (Nieszkowskia) cr. tumidus Ang. Linke Seiten- ansicht. Grauer Orthocerenkalk von Rostock. Figur 9. Ch. (Nieszkowskia) cfr. tumidus AnG. Linke Seiten- ansicht. Grauer Orthocerenkalk von Rostock. Figur 10. Ch. (Nieszkowskia) cephaloceros NIESZK. Backstein- kalk von Rostock. a von oben; b rechtsseitie. Figur 11. Ch. (Nieskowskia) cephaloceros NIESZK. Linke Seite. Frischer Backsteinkalk von Rostock. Figur 12. Ch. (Nieszkowskia) vartolaris LINNARSS. Glabellastück. Backsteinkalk von Rostock. Figur 13. Sphaerexochus mirus BEYR. a von hinten oben; b rechte Seite. Figur 14. Amphion Fischeri Eıcnw. Glabella. Orthocerenkalk von Rostock. Figur 15. Cybele bellatula DALm. Grauer ÖOrthocerenkalk von Rostock. Figur 16. (©. cfr. coronata F. ScHM. Grauer Orthocerenkalk- stein von Rostock. Figur 17. CO. Grewingki Fr. ScHum. DBacksteinkalk v. Rostock. Figur 18. 0. efr. Wörthi EıcHw. (?rex). Figur 19. Acıdaspis mutica EmMR. Graptolithengest. v. Rostock. a Glabella;} b rechte Wange mit Auge; c ein Thoraxglied. Figur 20. _Ac. mutica Emmr. Pygidium. Ober-silur. Grapto- lithengestein von Rostock. Figur 21. Ace. cfr. ovata EmMR. Dasselbe Gest. ebendaher. Figur 22. Ace. cfr. ovata Emmr. Desel. Figur 23. Enerinurus punctatus WAHL. Pygidium. Ober-silur. Kalkstein. Figur 24. Ener. cfr. obtusus Ang. Pygidium. Ober-silur. Ko- rallenkalk von Rostock. Figur 25. Ener. cfr. laevis Ang. Pyeidium. Öber-silur., feiner, hellgrauer Kalkstein von Rostock. Zeitschrift der Deutsch. geol. Ges. 1888. Taf.X. Zu Lith.Adlers Erben Rostock. Erklärung der Tafel XI. Figur 1. Ein Stammstück Braunkohlenholz aus einem Flötz bei Zschipkau in der Nieder-Lausitz mit einem Bohrgange nebst Puppen- kammer von Anthribites Rechenbergi n. sp. (natürl. Grösse). a Ende des Ganges (Puppenkammer); b der geräumige Theil der Puppenkammer, mit a continuir- lich verbunden; c zeigt die Stelle, wo an der Seite des Holzstücks der wei- tere Verlauf des Larvenganges zu beobachten ist. Figur 2 repräsentirt die zu dem in Fig. 1 dargestellten Stamm- stücke gehörige abgespaltene, obere Holzschicht. a und b sind die ergänzenden blinden Theile von a und b. Figur 3. Das in Fig. 1 dargestellte Holzstück von der Seite gesehen. ce ist die Fortsetzung des Ganges a—b (vergl. Fig. 1c). Figur 4a. Vergrösserte Abbildung der in Fig. 1 in der Puppen- kammer bei b befindlichen versteinerten Puppe. b die vor der Puppe liegende vermuthliche, zuletzt abge- worfene Larvenhaut. - Figur 5. Breiter, von mehreren Larven bewohnt gewesener Lar- vengang von Astynomus tertiarius n. sp. auf der Oberfläche dessel- ben Holzstücks aus dem Braunkohlenflötz bei Zschipkau. a Eingang zu einer Puppenkammer; b Durchschnitt der zweiten Puppenkammer. Figur 6. Dasselbe von der Seite gesehen. b ist eleichb in Rio, 5: x Durchschnitt eines zu einem Tomiciden oder Anobiiden gehörenden Ganges. Figur 7. Frassgang einer Larve des recenten (erambyx Scopoli FÜssr. unter Rinde von Prunus cerasus L. Figur 8. Frassgang der Larve des provisorisch aufgestellten Curculionites senonicus n. sp. auf verkieseltem Holze aus dem Fisch- schiefer (Senon) bei Sahel Alma im Libanon. Figur 9. Frassgänge des recenten Magdalinus stygius GYLL. im Splint von Ulmus. Tarı "Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1888. Bi ee er: C. Laue Üth. EEE een ag ar 1 ER BO nut en : } ET RERERCRRGBRRRRRRRRNSRER NE, US Cu 2.2 RENTE Z nee ira Dh en Tafel XI. Zeitschr. d.De :ovinz Atacama che-) lager. Nanediem ogSchneegrenze (reich an Steinsalzlagern.) 2 0 st West /ulkan_—,Chaco ar Cerro de Azufre VELRSEN (Schwefelberg% DIN Ze BES MT L Glen Fr R = N EI A SR 2 ) DAR 'nderhummhöhe gerhde Taltal ga ber (Höhen einfach) 25%328.B. Se 1 LER DEV Trachytgesteine Fr Zaven, Bimsteine etc. « Süber ° Kupfer B lich Ührer Begrenzungen nicht als absolut genau ‚gelten. e Berliner litho er. Institut. Gez.v.C.Och Zeitschr. d.Deutsch.geol. Ges. 1888. | | } e, e ® a >, von Taltal in der chilenischen Provinz Alacama Profil durch die Natronsalpeter-Gegend s und Andern über die Nitrat-Caliche) lager nach den officiellen Berichten von A.Pissi Längen 1:1000000; Höhen 1:100.000. BETT EEE \ Amdler == E (neich an Steinsala lage) Vulk Insel ba Punta.Ballenas u "mut Phosphalguano Taltal | ? ER | ie SE Zurplyre (dugie-,Labrader, ete.Jund Mandelsteine EI Jurakalk WESE) Trachytgesteine Phosphatquano = Ammoniakguanı R Bergwerk ı Süber 3 Kupfar lich. ihrer Begrenaungen nicht als absolut genau get. Berliner lithagr Inatltuk y' 102) ‚Lanen, Bimsteine et0. [a as R ET Cneiss ETE Syenit und krystallinische Schiofin = atronsalpeter (Üaliche) > Salz ‚meinen geolagischen Beschreibung vor Mtasama. ‚gezeichnet. worden, können, also hinsi ni Zeichenerklärung: & Bemohnte Urte Bemerkung, Dis Gesteinsgebiete sind nach. der Bissis'schen. allg: = y Gez.v. C Ochsenius. v | | .geol. Ges. 1888. Tafel XM. = JÄRTEN AT: AtlaD RE mh! nn ZB TEEN N 23 DR ZEHN ZN EEE Auyittrachytbänke/ Typ.1). on N BB#%*] Glasreicherdugitrachyt(Typ I). N N N EIER] Zapüli und Bomben (Typ HuMV). INIM Agglomeratbanke von Trachytbimstein (Typ { BIS Schlackenschicht der Montagna Spaccata.. sa Stellen ehemaliger Fumarolen. RN \ S = ( x) AU Pozzuoliiasf 7° —— WS VD Äi Zn Zu Berliner lithogr Institut «VIR Toter ob Sirielie R ars , Ai e A ’ FE R Fr { ' Ic cÄNER FIR 41 v z $ A Bi ck iR IN Bee | il a kein DR; Ä) ab: used : 2 Kr. y : 5 hi‘ ih Ast ut Ib; mau» BR lang ka A dh “ | a menlin dia sieh un ort. htei als Ma fe ara Pe N 2 Aal a gantilatlae OB ange ediilsi- AY IT. 6 TA bau NY ershuil ur. adsitlaaar) ar] n j Ay KHIEISEE AN In nl ansti ab sad a Erklärung der Tafel XIV. Fieur 1 = Geschiebe No. 1. a Oberfläche, b Seitenfläche; beide schneiden sich bei abgerundeter Kante unter rechtem Winkel. — Die scharfe, gerade Linie, welche die rechte obere Ecke abschneidet (NO), giebt die Lage des behufs mikrosko- pischer Untersuchung ausgeführten Querschnittes an. Figur 2 = Geschiebe No. 2. a Unterfläche, b Oberfläche, c Seitenfläche; die gegenseitige Lage dieser Flächen ist aus der Buchstaben- jeigabe zu ersehen. An der Ecke OÖ ist ein Stück ausge- brochen. Auf Fig. 2a entspricht CJ einem mit dem Hammer hervorgerufenen Spaltrisse, BF und LG, sowie die von D sich hinabziehende Linie feinen Kalkspathadern; gröbere solche stel- len VRund NP in Fig. 2b dar; letztere ist auch in Fig. 2c als NX sichtbar. — Spuren der Schichtung verrathen sich in den Bändern YZ und AE in Fig. 2c, sowie TR in Fig. 2b. Figur 3 = Geschiebe No. 3; die scharfe gerade Linie an der un- teren rechten Ecke (NO) hat gleiche Bedeutung wie in Fig. 1. Figur 4. Schema der Riefensysteme auf Geschiebe No. 4: I Rich- tung der jüngsten Riefen, II der nächstjüngeren, III der äl- testen Riefen; A Richtung der Kalkspathadern. Taf. XIV. u Ur ad ak. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1888. WP: Erklärung der Tafel XV. Figur 1 = Geschiebe No. 5. Bei BC ist eine Ecke mit dem Hammer abgeschlagen. Von J zieht nach G eine kleine Verwerfungs- kluft, an welcher das wieder fest angesinterte Eckstück etwas gehoben wurde. NO giebt die Lage des Querschnittes für mikroskopische Prä- parate an. Fierur 2 = Geschiebe No. 6. 2a 2b giebt die äussere Form von Geschiebe No. 6 an; in die- selbe ist das Schema der zugehörigen Riefensysteme ein- gezeichnet; NO hat dieselbe Bedeutung wie in Fig. 1. giebt das nach einer Photographie entworfene Bild des- selben Geschiebes; bei der photographischen Aufnahme war die Ecke A dem Öbjectivglase am nächsten; wegen der starken perspectivischen Verzerrung empfiehlt es sich, bei der Betrachtung die Figur quer zu nehmen, nämlich die Seite AB zur linken Grenzlinie (A oben, B unten) zu wählen. giebt ein Bild von der Stelle des Geschiebes No. 6, an welcher längs eines erweiterten Spaltrisses (LM) eine ver- stärkte Riefung stattgefunden hat; die punktirten einfachen und Doppel-Linien entsprechen Kalkspathadern. Taf. XV. ‚Deutsch. geol. Ges. 1888. chr.d Feits ’ h } f : ‘ ar \ N x E ac 2 H f y f [Ar \ x 3 % f n Be y $ f 48 >) R ” . z Rn ; 5 + EN TIERE ö R Ems ; % nd r Erklärung der Tafel XVI. Figur 1: Zwischenkieferknochen von Gadus saida. a: b: d: g: hz Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von aussen gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von aussen gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von innen gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von innen gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von unten gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von unten gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitalera bei Lomma, von oben gesehen, Exemplar aus dem Weissen Meere, von oben gesehen. Figur 2: Oberkieferknochen von Gadus saıida. a: a Exemplar aus der mittleren hvitalera bei Lomma, von aussen gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von aussen gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von innen gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von innen gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitalera bei Lomma, von unten gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von unten gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von oben gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von oben gesehen. Figur 3: Unterkieferknochen von Gadus saida. a: b: de Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von aussen gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von aussen gesehen, Exemplar aus der mittleren hvitälera bei Lomma, von innen gesehen, Exemplar vom Weissen Meere, von innen gesehen. Zeitschr. d.Deutsch.geol. Ges.1888. laut. SOME, Fig. ld. SS —— II Var Rs SENSrtenseez Kie Ike. En N DD Be ee nn) Berliner lithogr. Institut. Erklärung der Tafel XVII. Figur 1-3. Otolithus (Carangidarum) americanus KOKEN. Fig. 1 u.2 von der Innenseite, Fig. 3 von der Aussenseite. Figur 4. Cepola rubescens L., Mittelmeer. Linker Sacculus- Oto- lith (Sagitta) von der Innenseite. Figur 5—6. Otolithus (Pagelli) eleyantulus KOKEN. Fig. 5 von der Innenseite, Fig. 6 von der Aussenseite. Figur 7. Mugil saliens L., Mittelmeer. Linker Sacculus-Otolith (Sagitta) von der Innenseite. Figur 8. Otolithus (Mugilidarum) debilis KOKEN. Von der Inhen- seite. Figur 9. Otolithus (Sparidarum) insuetus KoKEn. Von der Innen- seite. Figur 10— 11. Otolithus (Gadidarum) muceronatus KOKREN. Fig. 10 von der Aussenseite, Fig. 11 von der Innenseite. Figur 12. Otolithus (Cepolae) comes KoKEn. Von der Innenseite. Figur 12a. Otolithus (inc. sedis) aff. umbonato KorEn. Von (ler Innenseite. Figur 13. Caranx trachurus L., Mittelmeer. Von der Innenseite. Figur 14—16. Otolithus (Platessae) sector KoKEN. Von der Innenseite. Baer, . ’ ur er u, ang del W Pur Inkl. ZLIr & 3: Bx Bahn re Erklärung der Tafel XVIIE. Figur 1—2. Platessa flesus L., Nordsee. Sacculus-Otolithen von der Innenseite. Figur 3. Otolithus (Soleae) glaber KokEn. Von der Innenseite. Figur 4-5. Otolithus (Gadidarum) elevatus KOKEN. Fig. 4 von der Aussenseite, Fig. 5 von der Innenseite. Figur 6. Conger myrus L., Mittelmeer. Rechter Sacculus - Oto- lith von der Innenseite. Figur 7. Otolithus (Congeris) brevior KOKEN. Von der Innenseite. Figur S—9. Otolithus (Gadidarum) Meyeri KOKEN. Fig. 8 von der Innenseite, | Fig. 9 von der Aussenseite. Figur 10. Otolitlwus (Triglae) cor KOKEn. Von der Innenseite. Figur 11. Tixgla lineata L., Mittelmeer. Rechte Sagitta, von der Innenseite. Figur 12. Otolithus (Cottidarum) suleatus KOKEN. Von der Innenseite. Figur 13—14. Otolithus (Trachini) laevigatus KOKEN. Fig. 13 von der Innenseite, Fig. 14 von der Aussenseite. Figur 15. Otolithus (Apogonidarum) hospes KoOKEN. Von der Innenseite. Figur 16—17. Otolithus (Sciaenidarum) eporrectus KOKEN Fig. 16 von der Innenseite, Fig. 17 von der Aussenseite. aut Taf.Xy Sa v ıe yeol.t E e tschr d Deutsch hi 7 Die 7 del. IP: Erklärung der Tafel XIX. Figur 1. Otolithus (Sciaenidarum) Claybornensis KOKREN. Von der Innenseite. Figur 2-3. Otolithus (Sciaenidarum) intermedius KOKEN. Fig. 2 von der Innenseite, Fig. 3 von der Aussenseite. Figur 4. Otolithus (Sciaenidarum) Claybornensis KOKEN. Von der Aussenseite. Figur 56. Otolithus (Seiaenidarum) decipiens KOKEN. Fig. 5 von der Aussenseite, Fig. 6 von der Innenseite. Figur 7—8 Otolithus (Sciaenidarum) vadıans KOKEN. Fig. 7 von der Innenseite, Fig. S von der Aussenseite. Figur 9. Otolithus (Sciaenidarum) gemma KOKEN. Von der Innenseite. Figur 10. Otolithus (Seiaenidarum) simiıs KOKEN. Von der Innenseite. Vergl. Fig. 14, Aussenseite desselben. Figur 11. Otolithus (Sciaenidarum) similis KOoKEn. Von der Innenseite. Figur 12. Corvina ronchus L., Atlantischer Ocean. Sagitta von der Innenseite. Figur 13. Otolithus (Seiaenidarum) gemma KoKEN. Von der Aussenseite. Figur 14. Otolithus (Sciaenidarum) similis KOKEN. Von der Aussenseite. Vergl. Fig. 10, Innenseite desselben. TarXıIX DET TEE > Drussaf Bertuo> el. Wi Pre Dil. . Druskof BerowelD. « 14 24 BY oh a er HAN ie BE Anke Bm. aaa Bil £ 0 | ER a PH I R ; R % % DET TEE : 3 ) 3 j TRUE Ar A DaF ’ 7 ® “ A TEE ET gi Cr Ben 2. ax ar & Is & u u Baia an De Erklärung der Tafel XX. Figur 1. Pecten Menkei GoLDF.; Freden. 1a rechte Klappe, 1b linke Klappe, lc Seitenansicht. Figur 2. Pecten striato-costatus MÜNST., Bünde, 2a rechte Klappe, 2b linke Klappe, 2c Seitenansicht. Figur 3. Pecten striato-costatus MÜUNST.:! Freden. Linke Klappe. Figur 4. Pecten striato-costatus MÜNST.; Crefeld. 4a rechte Klappe, 4b linke Klappe. Alle Abbildungen sind in natürlicher Grösse, Die Originale befinden sich im Göttinger Museum. Tat IR: schr.d.Deutsch.geol. Ges. 1888. en A in, in Berl htdruck von Alb. Frisch Ic L ee el rin Tritt nehlmiinsi, u ÄRA 5 ö £ i MIELE Kr ihnen Yi Bnta asanäde z h ne ee a en u Erklärung der Tafel XXI. Figur 1. Pecten limatus GOLDF.; Freden. Rechte Klappe. Figur 2. Pecten semistriatus GOLDF., Bünde. 2a rechte Klappe, 2b linke Klappe, 2c Seitenansicht. Figur 3. Pecten semicingulatus Münxsr.; Freden. 3a rechte Klappe, 3b linke Klappe, 3c Seitenansicht. Figur 4. Pecten semieingwlatıus Münst.; Bünde. Rechte Klappe Alle Abbildungen sind in natürlicher Grösse. Die Originale befinden sich im Göttinger Museum Be neuisch.geol. Ges.1888. Taf. ad. Tiehtdruck von Alb. Frisch in Berlin. Zeitschr. d.Deutsch.geol.Ges.188B. | Tafel XAIL. 65° 6% Monte Unseras | Concordia N | Geologische Karte | eines Theiles von | ARGENTINIEN. Ch rpanee A z > ei TER j d * Sie >> 2 1 = } TAG ; SE { ) Entworfen von a $. R: \ 3 \ | De N \ J \ S ö | VE R N DNS Ra \ Santiago Roth i 1886. N ‚Maasstab‘ 13.000.000. N Pe 0 BE 77 | Vullpunkt-Röm. unter der ebersten Stufe gegen | SHAUPTSTÄDTE | « Städte ae » Kisenbahnstalionen und Colonıen = Barrancas | === Dünen — Zisenbahnen Grenzen \\ über dem Hauptportale der Quthatnule N BEN Pampas Formation BEE] Antre Rios Formation I Neuere Bildungen ] Asltere Formation „Botrille ss Suladillo‘ Netose SW Quillalonquen 0" vl Y ey je i F } As Ban Be N LEE va m Fe i \ z N , Su 2 2 So | „—h Thertiner liter, Instutun ee — ee nn 2 0 nut 2002,02. Zeitschr d.Deutsch.geol.Ges 1888, Tafel XXI. 1. PROFIL over BARRANCA oes PARANA Bajada de Antonio San Nicolas | La Bataria I. PROFIL per BARRANCA oes PARANA ın ENTRE-RIOS La Paz S" Antonio Tomas Curtiembre Gerrito >. on \ | | | Ill. PROFIL ver BARRANCA oes PARANA ın ENTRE-RIOS Parana Arroyo del Salto Diamante Arroyo Ensenad Victoria IV. PROFIL QUER DURCH DIE PAMPAS, nurch pas DELTA ones PARANA uno ourch ENTRE-RIOS Bahia Blanca S.delaVentana S.de Tandil ä Pampas-Formation B5 Martin Carcia Entro Rios-Formation Bann ns No Enno uns: EEREE EEE | EEE EEE nation. Grauer höss. Mittlere Pampas- Untere Pampas- Dacustrische Abla Flupioterrestrische Alte Flussbelten Formation. Formation. Jerungen Ablagerungen. NEnistepker 1 08S Rn ne BITere | Slareenend} Er m [| [m = Thon. Anlkstein, Muschelreste Terkieselte Hölzer Säugelhierreste hüh Hotkersand. Dende Schicht, Aelt L. 777 P u} Zildungen Ieltere Formationen Tuere Bildung Borliaee Iiihnpofnanitt | | FR 7er Erklärung der bei sämmtlichen Abbildungen auf Tafel XXIV bis XXVI zur Anwendung gelangten Buchstaben-Bezeichnungen. Schädeldecke: ce = Halsrippen; p = Parietalia; es = Sacralrippen; ‘f = Frontalia; - ') ee = Caudalrippen; pf = Praefrontalia; ab = Abdominalrippen (?). n — Nasalia; | Brustgürtel: im — Intermaxillaria; sqg — Squamosa; - 20 — Postorbitalia; fp.= Postfrontalia; 3 = Jugalia; m — Maxillaria superiora; Beckengürtel: ! —= Laerymalia. ep = Episternum; cl = Claviculae; sc — Seapulae; co = Coracoidea. ti = Dea; Schädelbasis: a ee - S a: 0 euhiea,n,, bs — Basisphenoid,; i.o — Incisio obturatoria; vo = Ossa vomenis; | f.e = Foramen cordiforme. pl = Palatina; : 1 q = Quadratum; Extremitäten: mi — Unterkiefer; h = Humerus; ar — Articulare; f.e = Foramen ectepicondyloi- an — Angulare; deum; d = Dentale; r.= Radius; sa — Supraangulare; u = Ulna; hy = Hörner des Zungen- cp = Knochenplatten des Car- beines. pus; belsäule: ME — vo (c, 2, IIE - s ’ 2 ° %= Wirbelcentrum; f = Femur; ie —= Intercentrum; ti — Tibia; ch = Chorda dorsalis; fi — Fibula; n = Neuralbogen; a — Astragalus; z = vordere Gelenkfortsätze; ca — Calcaneus; _ zp = hintere Gelenkfortsätze; t — Tarsalia; - 2.5 = Processus spinosi; mt — Metatarsalia (I, II, III, - h= Hypapophysen = untere |! IV. V): Bogen; ph — Phalangen. - %.s = Sacralwirbel; £ v.c = Schwanzwirbel; Bauchpanzer: c = Rumpfrippen; | sc = Schuppen. Erklärung der Tafel XXIV. Palaeohatteria longicaudata ÜRED.; In natürlicher Grösse. Figur 1. Ein bis auf den grössten Theil des Schwanzes fast vollständig erhaltenes Exemplar. Siehe dessen: Beschreibung auf pag. 540. Figur 2. Theile eines Schädels. Die beiden Unter- und Ober- kiefer, sowie das bezahnte Palatinum und ein Vomer mit Zahnhechel sind in eine Ebene gepresst. Figur 3. Im einer Ebene ausgebreitete Knochen des Schädels, an welche sich Skeletttheile des Brustgürtels anschliessen. Taf. XXW. ee Gez.v. H.Credner ı Lith.Anst.v. E.A Funke, Leipzig. Sie Zeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. 1880. TREE EI wEEtzoll : 3 y an IatluAnstv. EA Finke, leipzig Be .: Palaeohatteria longicandata Cred. (Nat. Grösse) i I Fe N Erklärung der Tafel XXV. Palaeohatteria longicaudata ÜRED.; in natürlicher Grösse. Figur 1. Die isolirten Theile der Vorderhälfte eines Skelettes. Siehe die Beschreibung dieses Exemplares auf pag. 542. Der hintere Theil des überlieferten Skelettes ist in der Abbildung auf die Seite neben den Rumpf gestellt worden. In Wirklichkeit schliessen sich die mit + bezeichneten Stellen direct an einander. Figur 2. Eine Anzahl Wirbel aus dem hinteren Drittel des Schwanzes, auf Platte und Gegenplatte. Wirbelkörper, obere und un- tere Bogen. Siehe pag. 494 u. 497. Figur 3. Schädel, auf der Seite liegend und in eine Ebene ge- presst. Siehe pag. 509 u.f. Figur 4. Hinterhälfte (Becken, Hinterextremitäten, Schwanz) nebst isolirtem und hinter den Schwanz verschobenem Schädel. Siehe die Beschreibung dieses Exemplares auf pag. 543. Zeits chr. d. Deutsc « ir x 1 {N Gez.Y. H.Credner u. E. Et LithAnst KENT ES EICH, ARE 2 r a Fe A 5 E “ hi = > r E ! Er y x Be R & Sc & \ x < i E > EA, Ü £: Te a D er % 3 r Y x s 6 2 1 > e e - z E 5 2 en 2 ne - £ 5 < \ ze 3 Fe E e Fi < ö . u 2 R 2 2: en a Ü "kr; ' e ” a. Jeitschr. d. Deutsch. geol. Gesellsch. 180. TacıNNV. : Lite Anstv KAFunke, Leipaig: Gory.lilrelner ik Rtzold. Palaeohatteria longicaudala Cred. (Nal.Grösse) Pe » Erklärung der Tafel XXVI. Palaeohatteria longicaudata ÜRED,., in natürlicher Grösse. Figur 1. Wirr durch einander geworfene Knochen des Schädels, des Schultergürtels (Episternum und Coracoid) und der Vorderextre- mität, sowie eine Anzahl Thoracalrippen und Schuppen des Bauch- panzers. Figur 2. Rechte Hinterextremität und linker Fuss. Siehe pag. 530 u. 531. Figur 3. Episternum, Humerus, Rumpfrippen und Schuppen des Bauchpanzers. Figur 4. Zwei Lendenwirbel, eine Anzahl Rumpfrippen, an diese sich anschliessend Abdominalrippen (?), 2 Sacralwirbel nebst Rippen; die beiden Pubica und das linke Ischium, Fragmente des linken Ileums und Femurs, einige Caudalrippen. Figur 5. Vordere Hälfte des Schwanzes, die Wirbel mit den Neuralbogen und den intercentralen unteren Bogen, die ersten Wirbel mit Caudalrippen. Daneben der grösste Theil des rechten Fusses. Figur 6. Gruppe von bezahnten Knochen der Schädelbasis (Pa- latinum, Vomer), ein Unterkiefer in senkrechter Stellung; zwei Wirbel- körper. Figur 7. Ein Becken, und zwar 2 Sacralwirbel nebst einer Sacralrippe, beide Pubica und Ischia, ein lleum sowie ein Femur. Rt nenn EEE & .—_ N = T Fe] (eb) Tai >) er = z jraR} [77 = =] rs ap — # Jeitschr. d. Deulsch. geol. Gesellsch. 1888. 2 Tat XNM. Fig. 5. Gez,.v.li0redner uk Rtzoll. H g LituAnstv. E.AFunko, Leipzig: Palaeohatteria longicaudata Cred. (Nat.Grösse,) ö Er ie ET 04 wi EUERTEERTTEERE EST 2 a Erklärung der Tafel XXVII. Alle Exemplare stammen aus den grauen Kalken des Departement de la Sarthe. Das gesammte Material befindet sich in der ecole des mines in Paris. Figur 1—2. Durga crassa BOEHM. — pag. 669. Fig. 1. Ansicht von hinten, Fig. 2. Ansicht desselben Exemplars von vorn. Figur 3—4. Scurriopsis? Sp. Ausguss eines gut erhaltenen Abdruckes. — pag. 669. Fig. 3. Ansicht von oben. Fig. 4. Ansicht .desselben Exemplars von der Seite. Figur 5—7. Megalodon pumilus GÜMBEL. Ueber die Verwitte- rungserscheinungen an den Originalen zu Fig. 6 und 7 vergl. den Text. — pag. 660. Figur 8. Megalodon protractus BOEHM. — pag. 661. ie BEN ts E & co = eo) {eb} S un [®) ab) 3 = 03 “= ei - E 2 3 = Be - u s CR. 5 ID) FT SALE 19387 sh Surrälrt : ne | LE 4 a Php Erten ren ee Te SIE: am a inusli BEREIT EN, os es “ Be KR it Isar rang Bl a i = } Et t4d vd Ge nr Sin N RHT | : S ” “ f & 5 : > > ET ce 2 ut DT N it ab m x En x % er S | BE rind, ab una ulaz Mi > O eshnne tild ur 2 hist NIEREN Th oa ee Ha Fin Frl 6 2.30 I TH 5: BE PAIESUNELE ; 573 (LU + -& NRUuNFE 2) AR PRO ON, ‚ : - anrlrhimanc ne u.a 25 ihr vadst] aailmktınta 19h Asinzusiadız R 5 Fr He md i E | i 7 ‚> % E r14 Syaar gi : $ Bohr ] z En sn) Marsa a Ex A P % 4 - Mlensz.un 33h din nsah 19 Bam? i#; es el = ; e ee rag } EN he elle aralamean se warte, BEE Sin eu ee BATE, abıum aabuiftye bisrssutatl Hagssh Erklärung der Tafel XXVIH. Figur 1. Eecyhopterus regularıs REM. a. Apicalansicht, an welcher der im Stein sitzende Anfangs- theil punktirt ergänzt ist. b. Seitenansicht ein wenig von oben her bei untenliegendem Schlitzband. Figur 2. Eceyliopterus princeps ReM. a Seitenansicht gegen den hinteren Theil des äusseren Umgangs. b. Vergrössertes Bild des Schlitzbandes. Querschnitt mit der Durchschnittslinie der Apicalfläche des Schlitzbandes. Figur 3. Euomphalus declivis REM. Ansicht gegen die obere oder Apicalseite; daneben ein Stück des Schlitzbandes vergrössert. Figur 4. Hyolithus inaequistriatus REM. a. Ansicht gegen die Convexseite. b. Ein Schalenstück der nämlichen Fläche, stark vergrössert. Figur 5. Dieselbe Art. Seitenansicht. Figur 6. Dieselbe Art. Vergrösserte Ansicht der mit einem ansehnlichen Theil der Schale versehenen Concavfläche. Alie Abbildungen, bei denen nicht Anderes angegeben ist, sind in natürlicher Grösse. Die dargestellten Exemplare stammen sämmtlich aus Geschieben von jüngerem grauem Orthocerenkalk, welche zu Eberswalde oder in dessen Umgegend gefunden wurden. . Taf. XXVII. Gezılıthv E Diva] Diese! \ B ee nn = , Taf. XXIX. geol. bes.1888. h. Deutse Zeitschr d. ET mn anne \Y Jar - Taf. XXD Zeitschr. d. Deulsch. geol. Ges. 1888. Erklärung der Tafel XXXI. Figur 1. Olausia lithographica. Exemplar in Druck und Gegen- druck aus der Münchener Staatssammlung. Die beiden Hälften der Kapuze scheinen verdrückt und die hintere in Folge dessen weiter unten vorzuleuchten. Das Auge mit Kalkspathkrystallen erfüllt, durch eine leistenförmige Erhabenheit seitlich geschützt; das zweite Beinpaar zusammengeschlagen, nur in seinen Endigungen zu trennen. Figur 2. Desgl. Exemplar aus der Dresdener Sammlung. Haut- duplieatur in ihren Umrissen sehr verwischt, deutlich dagegen die beiden Schwimmfüsse und das Thoraco-Abdomen, welches in seinen 7 letzten Segmenten mit eigenthümlich zerschlitzten Pleopoden-ähnlichen Anhängen besetzt ist und 10 Segmente erkennen lässt. Chitinsub- stanz an Beinen und Abdomen noch erhalten. Fieur 8. Desel. Exemplar aus der Münchener Sammlung. Kapuze etwas verdrückt. Unter dem deutlich ausgebildeten Schwanzschilde schimmern einzelne Segmente des Abdomens hervor. Das Auge als grubenförmige Vertiefung erhalten. Die letzten Glieder des fest zu- sammengepressten Beinpaares nach oben geschlagen. Figur 4° Desgel. Exemplar aus der Dresdener Sammlung. Zeigt mit wünschenswerther Deutlichkeit die Schwanzduplieatur und die zarten, borstenförmigen Endigungen der Beinpaare. Figur 5. Desgl. Exemplar aus der Augsburger Sammlung. Auge mit parallelen Leisten bedeckt; Oberschenkel des zweiten Beinpaares stark bedornt; Abdomen unter der Duplicatur erhalten. Figur 6. Desgl. Exemplar aus der Augsburger Sammlung. Ab- dominal-Duplicatur trefflich erhalten. Auf sämmtlichen Figuren bedeutet RS = das Rückenschild, AbS = das Schwanzschild, Mxf‘ = den ersten Kieferfuss, Mxf” = den zweiten Kieferfuss, Th = den Thorax; — das Abdomen, Pl = die Pleopoden desselben, —+Ocelle ch. geol. Ges.1888. Zeitschr. d. Deuts a .Ohmann gez. u. Iıth. ia Erklärung der Tafel XXXI. Figur 1. Schädel des Thoracosarrus macrorhynchus BLAINV. Sp., von der Gaumenseite gesehen. In ?°s der natürl. Grösse. Das Ori- ginal ist im Besitze des geologischen Reichsmuseums in Leiden. Figur 2. Dasselbe Stück, von hinten gesehen. Der besseren Beleuchtung wegen ist die Gaumenseite nach oben gewendet. In ?s der natürlichen Grösse. Figur 3. Spitze eines zugehörigen Zahnes. In natürl. Grösse. Druck v A. Renaud | Zeitschr. d. Deutsch. geol Ges. 1888. W Pütz ad nat.in lap.dol Fig.2. Taf. XNXU Druck v A Renaud Zeitschrift der ; Deutschen geologischen Gesellschaft. —— — SE Bund. I. Heft. Januar, Februar und März 1888. Bei Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung). , W. Behrenstrasse 17. Die Herren Mitglieder werden gebeten, bei Zusen- dungen an die Deutsche geologische Gesellschaft folgende Adressen benutzen zu wollen: 1. für Manuscripte zum Abdruck in der Zeitschrift und darauf bezügliche Correspondenz: Herrn Dr. C. A. Tenne, Berlin N., Invaliden- strasse 43, königl. Museum für Naturkunde; i 2. für sämmtliche, die Bibliothek betreffenden Angele- genheiten, namentlich auch Einsendungen an dieselbe: Herrn Dr. Th. Ebert, Berlin N., Invalidenstrasse 44, königl. geologische Landesanstalt; e: 4 3. für die übrige geschäftliche Correspondenz (Anmel- dung neuer Mitglieder, Wohnortsveränderungen, Aus- trittserklärungen, Reclamationen nicht Rp 4 Hefte ete. ete.): 3 Herrn Professcr Dr. W. Dames, Berlin N., Inva- 7 lidenstrasse 43, königl. Museum für Naturkunde. Der Vor a . Kr - 3 { R,' | I £ Fi an 7 z - Dia x Bi Fa | : Ei pe ji" $ / - - —— it F ‚Wr = > } « s = % On — Fer «Fl Tle if Bu EIER: ke L ’ —— $ der — XL. Band. 2. Heft. “ April, Mai und Juni 1888. | (Hierzu Tafel XIV—XX1.) Berlin, 1888. Bei Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung). W. Behrenstrasse 17. Die Herren Mitglieder werden gebeten, bei Zusen- | dungen an die Deutsche geologische Gesellschaft folgende Adressen benutzen zu wollen: e 1. für Manuseripte zum Abdruck in der Zeitschrift und darauf bezügliche Correspondenz: = Herrn Dr. €. A. Tenne, Berlin N., Invaliden- strasse 43, königl. Museum für Naturkunde; = 2. für sämmtliche, die Bibliothek betreffenden Angele- genheiten, namentlich auch Einsendungen an dieselbe: Herrn Dr. Th. Ebert, Berlin N., Invalidenstrasse 44, königl. geologische len | R für die übrige geschäftliche Correspondenz (Anmel- dung neuer Mitglieder, Wohnortsveränderungen, Aus- trittserklärungen, Reclamationen nicht eingegangener Hefie etc. ete.): Herrn Professor Dr. W. Dames, Berlin N., inva- lidenstrasse 43, königl. Museum für Naturkunde. os Hr EN, Fr a Der Yorstand. Zeitschrift oe s; Ssder | Deutschen geologischen Gesellschaft, — - XL. Band. x 2 Bei 0. Juli, August und September 1888. x a ö Bei Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung). Bene Fi | W. Behrenstrasse 17. Die Herren Mitglieder werden gebeten, bei Zusen- dungen an die Deutsche geologische Gesellschaft en Adressen benutzen zu wollen: 1. für Manuscripte zum Abdruck in der Zeitschrift und darauf bezügliche Correspondenz: Herrn Dr. C. A. Tenne, Berlin N., Invaliden- strasse 43, königl. Museum für Naturkunde; 2. für sämmtliche, die Bibliothek betreffenden Angele- | E genheiten, namentlich auch Einsendungen an dieselbe: Herrn Dr. Th. Ebert, Berlin N., Invalidenstrasse 44, königi. geologische Landesaneiait? 3. für die übrige geschäftliche Correspondenz (Anmel- dung neuer Mitglieder, Wohnortsveränderungen, Aus- trittserklärungen, Reclamationen nicht eingegangener R Hefte 'ete. ete.). Herrn Professor Dr. W. Bam Berlin N., Inva- lidenstrasse 43, königl. Museum für Naturkunde. 4 Der Vorstand. =% 4 F- ; en = I, vu} 7 \ Mr in ii - We y IA 0 ad Ts 2 SÄL. Band. ER INT TA He cher, November und December 1888. Ee _ lierzu Tafel. XXVII—XXXII) (Und aus dem 3. Hefte: Tafel XXII u. XXIM.) = 2 E m 3 5 En 2°». Berlin, 1888. | Sr Be e Bei Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung). | ee = W: Behrenstrasse 1% Di. Herren Mitglieder werden gebeten, bei Zusen- dungen an die Deutsche geologische Gesellschaft folgende Adressen“ benutzen zu wollen: 1. für Manuscripte zum Abdruck in der Zeitschrift und darauf bezügliche Correspondenz: Herrn Dr. ©. A. Tenne, Berlin N., allen ; strasse 43, königl. Museum für Naturkunde; 2. für sämmtliche, die Bibliothek betreffenden Angele- genheiten, namentlich auch Einsendungen an dieselbe: Herrn Dr. Th. Ebert, Berlin N., Invalidenstrasse 44, königl. geologische Landesanstalt; 3. für die übrige geschäftliche Correspondenz (Anmel- dung neuer Mitglieder, Wohnortsveränderungen, Aus- trittserklärungen, Reclamationen nicht eingegangener Hefte etc. ete.): % Herrn Professor Dr. W. Dames, Berlin N., Inva- lidenstrasse 43, königl. Museum für Naturkunde. | “x. Der Vorstand. ® Register dem XXXI. bis XL. Bande der Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft. 1579 — 1888. I. Namenregister. A. hinter den Titeln bedeutet Aufsatz, B. briefliche Mittheilung, P Protokoll der mündlichen Verhandlungen. — Die römische Ziffer giebt den Band, die arabische die Seite an. ARZRUNI, A., Mineralien aus dem Kasbek-Gebiet vom Kaukasus. P. — XXXL 216. — Resultate einer krystallographischen Untersuchung des Coquimbit. P. — XXXIL 226. — Ueber die von A. v. INOSTRANZEw am Ufer des Ladoga-See's ge- fundenen Reste aus der Steinzeit. P. — XXXI. 796. — Eine Kupferkiespseudomorphose von Nishnij-Tagil, am Ural. A. — XXXU. 25. — Gesteine aus dem Golddistricte von Berjösowsk am Ural und Ge- winnung des Goldes daselbt. P. — XXX. 205. — KARPINSKIJS Arbeit über Einschlüsse flüssiger Kohlensäure im Quarz. P. — XXXIN. 175. — Lösch’s Diallag-Serpentin vom Ural, das Muttergestein des De- mantoids. P. — XXX. 175. — Ueber sog. anomale optische Erscheinungen am Analcim. P. — XXXIN. 185. — Resultate der von den Herren BAMBERGER und FEUSSNER ausge- führten Untersuchung des Sodalith’s von Tiahuanaco. P. — XXX. 352. — Resultat einer von Herrn BAMBERGER am Picroanalcim ausge- führten Analyse. P. — XXXIH. 355. — Chromeisenlagerstätten des Urals. 2 — Rappe’s „Internationale Farbenskala“. P. — XXXIV. 451. — Cossa’s Analyse des Uralischen Chromturmalins. P.— XXXIV. 451. — Chemische Zusammensetzung und krystallographische Eigenschaften der Arsenkiese. P.L — XXXIV. 451. — DBrechungsexponenten des Rutils, bestimmt durch €. BAERWALD. P. — XXXIV. 459. — Herrn Korn s Untersuchung des Vesuvians von Kedabek. P. — XXXIV. 815. — Beobachtungen an Nephrit und Jadeit. PL — XXXIV. 820. — Albit von Kasbek. P. — XXXV. 221. — Ueber einen Paragonit-Schiefer vom Ural. A. — XXXVI. 680. — Untersuchung einiger granitischer Gesteine des Urals. A. — XXXVI. 865. — Geologische Karte vom Bezirk Syssert (Ural). PL — XXXVI 474. — Biegsame Sandsteine von Delhi im mineralogischen Museum der Universität zu Berlin. P. -— XXXIX. 506. BALTZER, A., Ueber den Mechanismus der Gebirgsbildung. B. — EL RXEIL .192. — Ueber Lössvorkommen bei Bern. P. — XXXVII. 709 1* IV BARGATZKY, A., Stachyodes, eine neue Stromatoporide A. — XXXIH. 688. BAUER, M., Die Krystallform des Cyanits. A. — XXXIT. 244. — Ueber die Auffindung von mittlerem Lias am Südabhange des grossen Seeberges bei Gotha. B. u. P. — XXXI 782. 804. — Dioptas aus den Cordilleren von Chili. A. — XXXI. 714. — Nochmals die Krystallform des Cyanits. A. — XXXH. 717. — Das diluviale Diatomeenlager aus der Wilmsdorfer Forst bei Zinten in Ostpreussen. A. — XXXII. 196. BAUMHAUER, H., Ueber künstliche Kalkspath-Zwillinge. P. — XXXI. 638. — Ueber künstliche Zwillinge am chromsauren und schwefelsauren Kali durch Temperaturerhöhung. P. — XXXV. 639. BEcK, R., Das Oligocän von Mittweida mit besonderer Berücksichtigung seiner Flora. A. — XXXIV. 735. — Beiträge zur Kenntniss der Flora des sächsischen Oligocäns. A. — XXXVII. 342. BECKER, A., Ueber Olivinknollen im Balsat. A. — XXX. 31. — Schmelzversuche mit Pyroxenen und Amphibolen und Bemerkun- gen über Olivinknollen. A. — XXXVL. 10. BEHRENDSEN, O., Die jurassischen Ablagerungen von Lechstedt bei Hildesheim. A. — XXXVI. 1. VAN BENEDEN, T. J., Ueber einige Cetaceen-Reste vom Fusse des Kaukasus. A. — XXXIN. 88. BERENDT, G., Gletschertheorie oder Drifttheorie in Norddeutschland ? A. — XXXLI. 1. -—- Ueber Schichtenstörungen im Diluvium des Samlandes, der Gegend von Stettin und von Wiepke, Kr. Gardelegen. P. — XXXL 216. — Cyprinenthon von Lenzen und Tolkemit in der Gegend von Elbing. A. u. P. — XXXI 69. 798. — Ueber das Vorkommen von marinem Unteroligocän in Zietzow bei Rügenwalde und über die mitteleuropäische Phosphoritzone der Kreideformation. PL — XXXI 799. — Ueber Riesentöpfe und ihre allgemeine Verbreitung in Norddeutsch- land. A. u. P. — XXXM 56I 21 — Ueber Cervus tarandus aus dem unteren Diluvium der Umgegend von Berlin. P. — XXXIL 651. — Ueber die geognostische Uebersichtskarte der Umgegend von Berlin. P. — XXXII. 665. — Ueber Tiefbohrungen in Berlin und in Spandow. P. — XXX. 821. — Ueber die Bohrung bei Rügenwaldermünde. P. — XXXIHL 173. — Ueber die Brunnenbohrung im königl. Generalstabsgebäude. P. — XXXIH. 184. — Ueber die Sande im norddeutschen Tieflande und die grosse diluviale Abschmelzperiode. P. — XXXIV. 207. — Ueber Bohrproben aus zwei Tiefbrunnen in Berlin und Rixdorf. P. — XXXITV. 453. — Ueber das Diluvium von Osnabrück und Halle a./S. B. — XXXIV. 687. — Ueber Schrammung von Septarien im Septarienthon Bei Werbellin- See’'s. PL — XXX. 658. — Ueber das Bohrloch vom Dominium Lindenwald. P. —- XXXV, 213. — Ueber „klingenden Sand“. A. — XXXV. 864. -— Marine-Schaalreste von Colberg. P. — XXXVI 188. — Kreide und Tertiär von Finkenwalde bei Stettin. A.u. P. — XXXVI 866. 882. V BERENDT, G., Quarzit-Geschiebe der Braunkohlen-Formation. P. — XXXVI. 882. — Süsswasserbecken der Interglacialzeit. PL — XXXVII. 550. — Ueber Elephas primigenius von Rixdorf. P. — XXXVIN. 554. — Das unterdiluviale Alter des Joachimsthal-Oderberger Geschiebe- walles. B. u. P. — XXXVI. 804. 1031. — Ueber Bison priscus von Rixdorf. P. -— XXXVII. 245. — Gelenkquarz von Delhi. PL — XXXVII. 252. — Der oberoligocäne Meeressand zwischen Elbe und Oder. A. u. P. — XXXVM. 255. 250. — Dreikantner von Leuthen. P. — XXXVII. 478. — Paludinen-Thone aus der Bohrung der Brauerei Tivoli bei Berlin. P. — XXXVII. 478. — Der Soolquellen-Fund im Admiralsgartenbade in Berlin. A. u. P. — XL. 102. 190. — Die Paludinenbank unter Berlin. ?. — XL. 200. — Ueber den Joachimsthal-Chorin-Lieper Geschiebewall. P. — XL. 367. — Asarbildungen in Norddeutschland. A. — XL. 483. — Ein neues Stück der südlichen baltischen Endmoräne A. — 11599. — Ueber geologische Untersuchungen im Bereiche des Flachlandes. P. — XL. 777. BEUSHAUSEN, Ueber Lamellibranchier des Spiriferensandsteins. P. — XL. 780. | BEYRICH, E., Vorlage der von Herrn Dr. REvER angefertigten Modelle zur Erläuterung seiner vulcanologischen Theorien. P. — XXXI. 208. Die Entwickelung der Kreideformation in Ost-Aegypten. P. — XXXI. 435. Die Jura-Formation in den Central-Apenninen. P. — XXXI. 635. Ueber das Braunkohlenlager von Wienrode am Nordrand des Harzes. PL — XXXI 639. Vorlage eines Exemplares Enerinus Carnalli von Meiningen. P, — XXXI 654. Ueber die Zurechnung der Wealden-Bildungen zur Kreideformation. P. — XXXI. 663. Ueber das Vorkommen von Homalonotus in den Wissenbacher Schiefern des Harzes. PL — XXX. 518. Genereller Bericht über den internationalen geologischen Congress in Bologna. P. — XXXII. 699. Ueber das Vorkommen von Zinkblende im oberen Muschelkalk bei Thale. ?.L — XXXIHU. 700. Dolomit im Wellenkalk bei Kissingen. PL — XXXIV. 673. Die allgemeine Versammlung in Meiningen. P.L — XXXIV. 814. Die Versammlung französischer Geologen in Foix. PL — XXXIV. 814. Schwerspathkugeln im Gault von Vils. PL — XXXV. 398. Krone von Enerinus Carnalli von Kösen. P. — XXXV. 872. Gekritzte Geschiebe aus dem Mansfelder Rothliegenden. P, — XXXVI 185. Erläuterungen zu den Goniatiten L. v. Bucth's. Anhang: Be- merkungen zu Gontatites cer atitordes und Gon. cueeulatus. A. — XXXVL 203. Jurassisches Geschiebe bei Stettin. PL — XXXVIL 404. - Ueber junge Individuen von Posidonomya Becheri. P.— XXXVL 404. vI BevRicH, E., Ueber Placuna (2) miocenica von der Oase des Jupiter Ammon. P. — XXXVI. 404. — Ueber: Peeten ‚multicostatus. P. — XXAVI S9%. — Ueber das Diluvium am Nord- und Südrande des Harzes. P. — XXXVLU. 1035. — Ueber Geschiebe von Mittenwalde, ähnlich dem „grauen Sternberger Gestein“. P. (VIH. 245: — Ueber Elephas amtiguus und Rhinoceros leptorrhinus von Rixdorf. P: — AXXVII 462. — Ueber Ammonites planicosta von Swinerhöft (W ol) P.— XXXVIL. 481. — Ueber die Gliederung des Rothliegenden. P. — XXXVIH. 699. BEYsSCcHLAG, Ueber Thierfährten aus dem mittleren Keuper Süd-Thü- ringens. P; — XXXV. 870. BLEIBTREU, K., Beiträge zur Kenntniss der Einschlüsse in den Basalten mit besonderer Berücksichtigung der Olivinfels-Einschlüsse. A. TE RXRVL ABI: BoEHM, G., Die Bivalven der Schichten des Diceras Münsteri (Dieeras- kalk) von Kelheim. A. — XXXHL 67. — Ueber die Bivalven-Fauna des Diceraskalkes von Kelheim. P. — XXXIV. 200. —_ Ueber die Beziehungen von Pachyrisma, Megalodon, Diceras und Caprina. A. — XXAIV. 602. — Zur Kritik der Gattung Praeconia. A. — XAXIV. 618. — Bivalven von Stramberg. P. — XXAV. 211. — Geologisches aus Oberitalien. B. — XXXVI. 180. _— Ueber Versteinerungen aus den grauen Kalken ven Öberitalien. P.. — XXXVL 190. — Beitrag zur Kenntniss der grauen Kalke in Venetien. A. — XXXVL 737. — Ueber südalpine Kreideablagerungen. P: — XXXVIL 544, — Die Gattungen Pachymegalodon und Durga, A. — XXXVIH. 728. — Das Alter der Kalke des Col dei Schiosi. B. — XXXIX. 208. —_ Die Facies der venetianischen grauen Kalke. B. — XXXIX. 204. — Ueber die Fauna der re mit Durga im Departement der Sarthe. A. — XL. 657 BÖLSCHE, Ueber das De bei Osnabrück. B. — XXAIV. 442. BORNEMANN, J. G., Die Excursion nach Liebenstein. P. — XXAIV. 678. — Paläontologisches aus dem cambrischen Gebiete von Canalgrande in Sardinien. A. — XAXV. 20: — Ueber Cambrische Fossilien aus Sardinien. P. — XXXVL 399. — (yclopelta Winteri von Gerolstein. P. — XXXVI 693. — Ueber Cambrische Archaeocyathus-Formen. P, — XXXVI 702. — Cyelopelta Winteri, eine Bryozoe aus dem Eifler Mitteldevon. A. — XXXWVL 864. — DUeber fossile Kalkalgen. PL — XXXVl. 552. — Ueber fossile Kalkaleen. P.. — XXXVIN. 478. — Ueber fossile Thierspuren aus dem Buntsandstein. P. — XXXIX. 629. — Der Quarzporphyr von Heiligenstein und seine Fluidalstructur A. u. P. — XXXIX. 793. 836. BORNEMANN, L. G. jun., Untersuchungen über Rhyncholithen. P, — XXXV. 649, vi BRANCo, W., Beobachtungen an Aulacoceras v. HAUER. A. — XXX. 401. —_ Ueber die Verwandtschaftsverhältnisse der fossilen Cephalopoden. A. u. P. — XXXLD. 596. 660. — Eine Graphularia aus dem Mainzer Becken. PL — XXXIV. 815. — Tertiäre Belemniten. PL — AXXAIV. 815. — Thonige Ablagerungen des Vienenburger Diluviums. PL — XXXV. 649. — ÜUeber die Anfangskammer von Bactrites. A. — XXXVU. 1. — Ueber einige neue Arten von Graphidaria und über tertiäre Belemniten. A. — XXAXVIL 422. — Ganoid-Fische aus dem Wealden von Obernkirchen. P. — XXXVL. 1034. BrAauns, D., Die Bryozoen des mittleren Jura der Gegend von Metz. le Au IXXXT. 308. — Ueber die Vuleane Japans. PL — XXXAIV. 457. — Ueber japanische diluviale Säugethiere. A. — AXXV. 1 BrRAUNS, R., Bimssteine auf primärer Lagerstätte von Görzhausen bei Marburg. B. — XXXVI1. 234. — Mineralien und Gesteine aus dem hessischen Hinterlande. A. u. P. — XL. 465. 59. BRUDER, G., Ueber den Jura von Hohenstein. PL — XXXVI 412. BRUHNS, W., Der Porphyritzug von Wilsdruff-Potschappel. A. — XXXVIH. 736. BückiIng, H., Ueber die krystallinischen Schiefer des Spessarts. BD. — XXXIL 415. — Ueber durch Druck hervorgerufene optische Anomalien. B. — XXXII. 199. — Ueber Gebirgsstörungen in der Nähe von Schmalkalden. P. — XXXM. 218. — Ueber die krystallinischen Schiefer in Attika.. A. u. P. — XXXIV. 118. 348. VAN CALKER, F. J. P., Beiträge zur Kenntniss des Groninger Di- luviums. A. — XXXVI 713. — Diluviales aus der Gegend von Neu-Amsterdam. A. — XXXVI. 192: — Anachytes sulecatus in Diluvialgeschieben von Neuw Amsterdam. B. — XXXVM. 452. — Ueber glaciale Erscheinungen im Gronmeer Hondsrug. A. u. P. .— XL. 258. 612. | CAPELLINI, J., Brief an die in Saarbrücken versammelten Geologen über den Congress in Bologna. PL — XXX 514. ÜREDNER, H., Ueber Gletscherschliffe auf Porphyrkuppen bei Leipzig. und über geritzte einheimische Geschiebe. A. — XXXL 21. — Ueber Schichtenstörungen im Untergrunde des Geschiebelehns, an Beispielen aus dem nordwestlichen Sachsen und angrenzenden Landstrichen. A. — XXXIL 75. — Ueber Conglomerate aus der Glimmerschieferformation des Erz- gebirges. PL — XXX 204. — Ueber Glacialerscheinungen in Sachsen, nebst vergleichenden Vor- bemerkungen über den Geschiebemergel. A. — XXXH. 572. — Ueber die Betheiligung einheimischen Materiales an der Zusammen- setzung des Geschiebelehmes. PL — XXXI. 659. — Die Stegocephalen (Labyrinthodonten) aus dem Rothliegenden des Plauen schen Grundes bei Dresden. I. Theil und II. Theil. A, — XXXII. 298. 574, VII ÜREDNER, H., Die Stegocephalen aus dem Rothliegenden des Plauen’schen Grundes bei Dresden. III. Theil. A. — XXXIV. 213. — Ueber die Genesis der granitischen Gänge des sächsischen Granulit- gebirges. A. — AXXIV. 500. — Die Stegocephalen aus dem Rothliegenden des Plauen’schen Grundes bei Dresden. IV. Theil. A. — XXXV. 275. — Ueber die Grenzen der Zechsteinformation. PL — XXXVL 676. — Ueber die Entwickelungsgeschichte der Branchiosauren. P. — . XXXVI 685. — Die Stegocephalen aus dem Rothliegenden des Plauen’schen Grundes bei Dresden. V. Theil. A. — XXXVI. 694. — Das „marine Oligocän“ von Markranstädt bei Leipzig. A. — XXXVIN. 493. — Die Stegocephalen aus dem Rothliegenden des Plauen’schen Grundes bei Dresden. VI. Theil. A. — XXXVIH. ‚576. — Ueber Archegosaurus von Offenbach. P, — XXXVIH 696. — Ueber die Gänge von basischen alten Eruptivgesteinen im Tannen- bergthal. PL — XXXVIN. 706. — Ueber die Stegocephalen des Rothliegenden. PL. — XXXIX. 630. — Die Stegocephalen und Saurier aus «dem Rothliegenden des Plauenschen Grundes bei Dresden. VI. Theil. A. — XL. 490. — Ueber Palaeohatteria. P. — XL. 610. DAHLL, T., Ueber Norwegium, ein neues Schwermetall. A. — XXXI. 480. DALMER, K., Ueber das Vorkommen von Culm und Kohlenkalk bei Wildenfels unweit Zwickau in Sachsen. A. — XXXVI 379. — Ueber den Kohlenkalk von Wildenfels in Sachsen. B. — XXXVI. 876. — Beitrag zur Kenntniss der Granitmassen des Ober-Engadins. A. — XXXVM. 189. — Ueber das reichliche Vorkommen von Topas im Altenberger Zwitter. B. — XXXIX. 819. DAMES, W., Ueber cambrische Diluvialgeschiebe mit Scolithes-Röhren und solche mit Peltura scarabaeoides. P.— XXXI 210. — Ueber Posidonien-Schiefer und unteren braunen Jura von Dobbertin bei Goldberg in Mecklenburg. P. — XXXI 654. — Ueber Geschiebe mit Paradosides-Resten von Rixdorf bei Berlin. P. — XXXT. 795. — Ueber das Vorkommen der Reste von Cervus megaceros in der Umgegend von Berlin. PL — XXXI. 650. — Ueber Cephalopoden aus dem Gaultquader des Hoppelberges bei Langenstein unweit Halberstadt. A. — XXXL. 685. — Ueber ein Diluvialgeschiebe mit Illaenus crassicauda von Sorau. P. — XXXI. 819. — Vorlage tertiärer Wirbelthierreste von Kieferstädtl in Oberschlesien. P. — XXX. 350. — Geologische Reisenotizen aus Schweden. A. — XXXHI. 405. — Aufenthalt in Pikermi bei Athen. P. — XXXIV. 456. — Ueber Lestodon-Reste aus Uruguay. PL — AXXXIV. 816. — Hirsche und Mäuse von Pikermi in Attica. A. — XXXV. 92. — Ueber Aneistrodon. P. — XXXV. 211. — Resultate der Untersuchung über Archaeoptery&. P. — XXXV. 650. — Ueber Ancistrodon DeBEY. A. — XXXV. 655. — Ueber das Humerusfragment eines Dinosauriers (Iyuanodon sp.) von Stadthagen. PL — XXXVI. 186. IX Dauzs, W., Ueber Protospongia aus dem Culm von Hagen. P. — XXXVL 667. Ueber Kreide-Mollusken von Aachen. P. — XXXVI. 882. Ueber Petrefacten aus dem Daghestän und der Turkmenensteppe. P. — XXXVM. 218. Ueber Geschiebe von Sedimentär-Gesteinen von Langenstein. P. — XXRXVM. 1029. Vorlage eines Stückes Beyrichienkalkes von Langenstein. P. — XXXVIM. 474. Ueber Pecten crassitesta von Langenstein. PL — XXXVM. 474. Ueber einige Crustaceen aus den Kreideablagerungen des Libanon. A. — XXXVM. 551. Ueber senone Phosphoritlager bei Halberstadt. P. — XXXVM. 915. Ueber Kantengeschiebe am Nordfusse des Regensteins bei Blanken- burg. P. — XXAIX. 229. Ueber das Vorkommen der von F. ROEMER beschriebenen Bilobiten- ähnlichen Körper. P. — XXAIX. 512. Ueber Wirbelthierreste aus dem oberen Jura von Fritzow. P. — RA TIT. DATHe, E., Ueber Geschiebelehm mit geschrammten Geschieben bei Saal- bruch und Wurzbach in Ostthüringen. PL — XXX. 710. Beiträge zur Kenntniss des Granulits. A. — XXXIV. 12. Variolite der Gabbrogruppe in Schlesien. B. — XXXIV. 432. Ueber Phyeodes eircinnatum aus dem Cambrium bei Lobenstein. P. — XXXIV. 452. Ueber die Gliederung der zweiglimmerigen Gneisse im Eulen- gebirge bei Glätzisch-Hausdorf. P. — XXXV. 219. Prehnit von Neurode. P. — XXXV. 393. Variolite von Hausdorf, Hohenfriedeberg und Bolkenhayn. P. — XXXV. 870. Ueber J. LEHMANN’S Werk „Untersuchungen über die Entstehung der altkrystallinischen Schiefergesteine etc.“ P. — XXXVI. 188. Ueber ein Eruptivgestein (Diorit) vom Spitzberg, Böhmen. P. — XXXVI 200. Ueber die Stellung der zweiglimmerigen Gneisse des Eulen-, Erlitz- und Mense-Gebirges in Schlesien. P. — XXXVI 405. Ueber schlesische Culmpetrefacten. B. — XXXVI. 542. Ueber Kersantit im Culm von Wüstewaltersdorf (Schlesien). P. — XXXVD. 1034. Ueber Olivinfels von Habendorf bei Langenbielau in Schlesien. P. — XXXVM. 913. Ueber Quarz-Augitdiorit von Lampersdorf in Schlesien. P. — XXXIX. 231. Ueber Neue Fundorte schlesischer Mineralien. P. — XXXIX. 232. 504. VON DECHEN, H., Ueber Dislocationen in den sedimentären Formationen des nordwestlichen Deutschlands. PL — XXXI 644. Ueber Bimstein im Westerwalde. A. u. P. — XXXIH. 442. 511. Ueber die Taunus-Schiefer. P. — XXXV. 644. Vorlage des 2. Bandes der „Erläuterungen etc.“ — XXXVI. 687. v. LAsAuLx Entdeckung des Granit vom Hohen Venn. P. — XXXVI. 693. Granit von Montjoie. P. — XXXVI 882. DEECKE, W., Ueber Lariosaurus und einige andere Saurier der Lom- bardischen Trias. A. — XXXVIL 170. X DEECKE, W., Fossa Lupara, ein Krater in den Phlegräischen Feldern bei Neapel. A. — XL. 166. DEGENHARDT, Ueber die Verbreitung der Wälderthonformation. P. — XXXVL. 678. DENCKMANN, Ueber die Oberfläche eines Diabases mit "Abkühlungs- erscheinungen. P. — XXXIX. 624. Dewirz, H., Ueber einige ostpreussische Silurcephalopoden. A. — XXXH. 371. DiENER, (C., Ein Beitrag zur Kenntniss der syrischen Kreidebildungen. A..—"XXXIX. 314. DÖLTER, C., Ueber die Darstellung künstlicher Mineralien. P. — XXXV. 388. — Synthetische Studien am Granat. P. — XXXV. 636. Dorn, Ueber den Steilabhang der Schwäbischen Alb. P.— XXXV. 645, N. DÜCKER, Ueber die Auffindung von Fährten im Wealden von Reh- burg (verlesen durch Herrn“ HAUCHEGORNE). P. — XXAI. 799. — Die weite Verbreitung und die Ursache schwarzbräunlicher Fär- bung an Petrefacten. P. — AXXL. 668. — Ueber sedimentäre Ablagerung des Diluviums. P. — XXX. 670. Dvrk, Ueber den Einfiuss der Erdrotation auf die Veränderung der Flussläufe. P. — XXXI 224. DUNIKOWSKI, E. von, Geologische Untersuchungen in Russisch-Podolien. A. — XXXVL 41. EBErT, TH., Die tertiären Ablagerungen der Umgegend von Cassel. A. — XXXII 654. — Ueber ein Kohlenvorkommee im westpreussischen Diluvium. B. — XXXVH. 808. — Ueber die Steilufer der Weichsel bei Neuenburg. P. — XXXVL. 1038. — Ueber die Wohnkammer eines Nautilus von Kromolow (Russisch- Polen). PL — XXXVUl. 479. -— Ueber die Gattung Moira Au. Ab. P. — XXXIX. 224. —- .Baueria geometrica von Waldböckelheim. P. XXXIX. 224. — Ueber die Gattung Spatangus. P. — XXXIX. 229. Eck, H., Bemerkungen zu den Mittheilungen des Herrn H. POHLIG über „Aspidura, ein mesozoisches Ophiurengenus“ und über die Lagerstätte der Ophiuren. im Muschelkalk. A. — XXXI 35. — Ueber einige Triasversteinerungen (Korallen, Enerinen, Asterien, Ammoniten, „Stylorhymchus“). A. XXXI. 254. — Die sedimentären Ablagerungen des Steinkohlengebirges, Roth- liegenden, Buntsandsteins und Unteren Muschelkalks im Schwarz- wald. P. — XXXI 654. — Beitrag zur Kenntniss des süddeutschen Muschelkalks. A. — XXXIL 32. — Zur Gliederung des Buntsandsteins im Odenwalde. A. — XXXVI. 161. — Das Lager des Üeratites antecedens BEYR. im schwäbischen Muschel- kalk. A. — XXXVI. 466. | — Trichasteropsis eiliecia (UENST. sp. aus norddeutschem Muschel- kak. A. — XXXVU. 817. — Bemerkungen über das „rheinisch-schwäbische“ Erdbeben vom 24. Januar 1880. A. — XXXVI. 150. — DBemerkungen über einige Emerinus-Arten. A. — XXXIX. 540. — Ueber Augit führende Diorite im Schwarzwalde. B. — XL. 182. VON ERCKERT, Ueber die Topographie des Fundortes der Cetaceen in Daghestän. Pr -—ıXX XV 7221. XI i FELIX, J., Ueber tertiäre Laubhölzer. B. — XXXIV. 489. — Untersuchungen über fossile Hölzer. A. — XXXV. 59. — Korallen aus ägyptischen Tertiärbildungen. A. — XXXVI 415.. — Kritische Studien über die tertiäre Korallen-Fauna des Vicentins nebst Beschreibung einiger neuer Arten. — A. — XXXVL. 379. — Untersuchungen über fossile Hölzer, II. A. — XXXVIl. 483. — Untersuchungen über fossile Hölzer, III. A. — XXXIX. 517. — Ueber einen Besuch des Jorullo in Mexiko. B. — XL. 355. FRrAAs, O., Die geologischen Verhältnisse der Eisenbahnlinie Stuttgart- Freudenstadt. PL — XXXI. 642. — Ueber das Diluvium in Schwaben, verglichen mit dem in Nord- deutschland. P. — XXXU. 655. — Ueber Pferdezähne und Katzenreste bei Weinheim. P. — XXXVIL. 1. — Ueber einen bearbeiteten Augenspross von Üervus elaphus. P. — Al: 3597. FRECH, Fritz, Die Korallenfauna des Oberdevons in Deutschland. A. — XXXVI. 21. — Ueber Korallenkalke von Dillenburg. P. — XXXVL. 217. — Ueber das Kalkgerüst der Tetrakorallen. A. — XXXVII. 928. — Nachtrag zur „Korallenfauna des Oberdevons in Deutschland“. A. — XXXVI. 946. — Ueber die nähere Altersbestimwung der Etagen F, G, H BARRANDE'S. P. — XXXVUL 917. — Die Versteinerungen der untersenonen Thonlager zwischen Sude- rode und Quedlinburg. PL — XXXIN. 141. — . Die paläozoischen Bildungen von Cabrieres (Languedoc). P. u. A. — XXXIX. 226. 860. -— Ueber das Devon der Ostalpen, nebst Bemerkungen über das Silur und einem paläontologischen Anhang. P. u. A. — XXXINX. 616. 659. — Ueber Bau und Entstehung der Karnischen Alpen. A. — XXXINX. 139. — Ueber devonische Avieuliden und Pectiniden. PL — XL. 360. — Hereynformen. P. — XL. 597. FRANTZEN, Ueber den Muschelkalk in Schwaben. und Thüringen. B. — XXXII 69. FRIEDRICH, P., Ueber die Tertiärflora. der Pronvinz Sachsen. P. — XXXN. 679. — Ueber Tertiärpflanzen von Kokoschütz. P. — XXXII. 501. — Ueber Sequoia Couttsiae HEER in Quarzitgeschieben Holsteins. P. — XXX. 502. v. Fritsch, K., Ueber das Bohrloch von Zscherben südwestlich von Halle in Sachsen. PL — XXX. 678. — Ueber Versteinerungen von Halle und Thale. P. — XXAIL 679. — Ueber tertiäre Säugethierreste in Thüringen. B. — XXX. 476. — Vorlage zweier Zähne von Mastodon arvernensis. P. — XXXIV, 672. FucHs, Tn., Die Versuche einer Gliederung des unteren Neogen im Gebiete des Mittelmeers. A. — XXXVIL 131. DE GEER, G., Ueber die zweite Ausbreitung des skandinavischen Land- eises. A. — XXXVH. 177. — Ueber ein Conglomerat im Urgebirge bei Westana in Schonen. A. — XXXVIL. 269. xl GEINITZ, F. E., Ueber das Vorkommen von Lias und unterem braunem Jura zu Goldberg in Mecklenburg. B. — XXXT. 616. — Der Jura von Dobbertin in Mecklenburg und seine Versteinerun- gen. A. — XXAI. 510. — Beobachtungen im sächsischen Diluvium. A. — XXXII. 565. — Ueber die gegenwärtige Senkung der mecklenburgischen Ostsee- küste. A. — XXXV. 301 -— Ueber die Fauna des Dobbertiner Lias. A. — XXXVI 566. — Ueber ein Graptolithen führendes Geschiebe mit Oyathaspis von Rostock. A. — XXXVL 854. — Ueber Asar und Kames in Mecklenburg. B. — XXXVHI. 654. — Anstehender oligocäner Sand in Mecklenburg. B. — XXXVH. 910. — Receptaculitidae "und andere Spongien der mecklenburgischen Silur- geschiebe. A. — XL. 17. — Ueber die südliche baltische Endmoräne. B. — XL. 582. — Vorlage einiger Glaskrystallmodelle. PL — XL. 596. — Die Kreidegeschiebe des mecklenburgischen Diluviums.. A. — XI. 720: GEINITZ, H. B., Zur Nereiten-Frage. B. — XXXI 621. — Palaeojulus oder Scolecopteris. B. — XXXI 623. — Ueber Renthierfunde in Sachsen. B. — XXXII. 170. — Kreischeria Wiedei H. B. GEIN., ein fossiler Pseudoscorpion aus der Steinkohlenformation von Zwickau. A. — XXXIV. 238. — Ueber Kreischeria Wiedei, Annularia sphenophylloides und über Kreidepetrefacten von West-Borneo. B. — XXXV. 204. Jeber Korallen und Brachiopoden von Wildenfels. B. — XXXVI. 661. Teber die Grenzen der Zechsteinformation und der Dyas über- haupt. P.L — XXXVI 674. GILLIERON, V., Erwiderung auf den Aufsatz des Herrn ROTHPLETZ. B. — XXXV. 387. GOLDSCHMIDT, V., Ueber den „Index der Krystallformen der Mineralien“ und über „Krystallographische Projeetionsbilder*. P. — XXXVIM. ei! 701. — Ueber Projection und graphische Krystallberechnung. P. — XXXIX. 642. GOTTSCHE, (., Ueber japanisches Carbon. B. — XXXVI 653. — Auffindung cambrischer Schichten in Korea. B. — XXXVI. 875. — Ueber die Wirbelthierfauna des miocänen Glimmerthons von Langenfelde bei Altona. PL — XXXVN. 816. — Ueber ein Dolomitgeschiebe von Schönkirchen. P. — XXXVH. 1031. — Ueber das Alter des Limonitsandsteins auf Sylt. P. — XXXVL. 1035. — Ueber Pentremites robustus und P. cervinus aus dem Carbon von Chester, J1l. PL — XXXVIOI. 245. — Ueber die diluviale Verbreitung tertiärer Geschiebe. P. — XXXVM. 247. — Ueber die Fauna der Paludinenbank von Tivoli. PL — XXXVM. 470. — Ueber devonische Geschiebe von Rixdorf. PL — XXXVII. 472. — Ueber Septarienthon von Lübeck. P. — XXXVIM. 479. — Ueber die obere Kreide von Umtamfuna (Süd-Natal. P _— XXXIX. 622. — Ueber ein Geschiebe mit Eurypterus Fischeri Eıcanw. P. — XXXIX. 622. — Ueber die Molluskenfauna des Mitteloligocins von Itzehoe. P, — XXXIX. 623. 2 1 Do a Be IR i 7 L u 3 GOTTSCHE, C., Ueber das Vorkommen der Auster zu Tarbek (Hol- steins). P. — XXXIX. 642. — Ueber zerbrochene und wieder verkittete Geschiebe von Schobüll bei Husum. P, — XXXIX. 841. GRABBE, A., Beitrag zur Kenntniss der Schildkröten des deutschen Wealden. A. — XXXVI 17. GRIGORIEW, P., Der Meteorit von Rakowska im Gouvernement Tula in Russland. A. — XXX. 417. VON GRODDECK, A., Ueber Grauwacken und Posidonomyenschiefer am Harz. B. — XXXL. 186. — Sericitgesteine von Holzappel. P. — XXXIV. 658. — Kersantitgang im Oberharz. P. — XXXIV. 658. — Zur Kenntniss der Zinnerzlagerstätte des Mount Bischoff in Tas- manien. A. u. P. — XXXVL 642. 689. — Quecksilbererz-Vorkommen am Avalagebirge in Serbien. P, — XXXVI. 690. — Zur Kenntniss der Zinnerzlagerstätten des Mount Bischoff in Tas- manien. I. Theil. A. — XXXVII. 370. — Gesteine und Erze von Tasmanien und vom Schneckenstein. P. ‘= XXXVI 69. — Dritter Beitrag zur Kenntniss der Zinnerzlagerstätten des Mount Bischoff in Tasmanien. A. — XXXIN. 78. — Ueber die Abhängiekeit der Mineralfüllungen der Gänge von der Lage derselben. B. — XXXIX. 216. — Ueber Turmalin enthaltende Kupfererze von Tamaya in Chile nebst einer Uebersicht des geologischen Vorkommens der Bor- mineralien. A. — XXXIX. 237. GROTRIAN, H., Ueber die BORNHARDT'sche Electrisir-Maschine zur Entzündung der mit Sprengmaterial versehenen Bohrlöcher. P., — XXXI. 642. — Ueber einen Schädel von Ursus arctos aus dem Moorsande von Calvörde im Herzogthum Braunschweig. P. — XXXU. 658. GRUMBRECHT, Bemerkungen über Einschnitte der Eisenbahn zwischen XII Goslar uud Vienenburg in der oberen Kreide. 4. — XXXI 453. GRUNER, H., Ueber Riesenkessel in Schlesien. B. — XXXI. 183. GUISCARDI, Ueber Erscheinungen am Vesuv. B. — XXXI. 186. VON GÜMBEL, Ueber die Bildung der Stylolithen und über Fulgurite. B. — XXXIV. 642. — Dopplerit vom Kolbermoor bei Wasserburg. P. — XXXV. 644. — ; Ueber Fulgurite. 5. — XXXVL 179. — Ueber die Beschaffenheit der Mollusken-Schalen. B. — XXXVI. 386. — Ueber die Natur und Entstehungsweise der Stylolithen. B. — XL. 187. GÜRICH, G., Beiträge zur Kenntniss der niederschlesischen Thonschiefer- formation. A. XXXIV. 691. — Ueber einige Saurier des oberschlesischen Muschelkalks.. A. — XXXVI 125. — Ein neues fossiles Holz aus der Kreide Armeniens nebst Bemer- kungen über paläozoische Hölzer. A. — XXXVI. 433. — Ueber Dactylosaurus. B. — XXXVIL 457. — Beiträge zur Geologie von Westafrika. A: — XXXIX. 96. — Ueber Enecrinus gracilıs von Gogolin i. O.-S. B. — XXXIX. 498. .GYLLING, H. J., Zur Geologie der cambrischen Arkosen-Ablagerung des westlichen Finland. A. — XXXIX. 770. XIV HaAHn, Organische Einschlüsse in den Meteoriten. P. — XXXV. 636. HALFAR, A., Ueber Nautilus sp. von Nieder-Paulswitz und JInocera- mus sp. von Reinerz in Schlesien. P. — XXXI, 438. — Ueber eine neue Pentamerus-Art aus dem typischen Devon des Oberharzes. A. — XXXL 705. —- Ueber die Gliederung des Harzer Spiriferensandsteins. P. — XXXI. 798. — Ueber einen Pentamerus von Michaelstein bei Blankenburg im Harz... P. -- XXXIL 441. 444. — Schichtenfaltung im Devon und Culm des Ackerbruchberges. P. — XXX. 350. — Ueber neue Petrefacten aus den Wissenbacher Schiefern des Harzes. P. — XXX. 502. — Ueber ein a Conocardium aus dem Devon des Oberharzes. A. — XXX. — Schichtenfaltung Eu Transversalschieferung im Unterdevon des Altvatergebirges. PL — XXXIV. 459. — Petrefacte des g — Ueber die Drachenschlucht bei Eisenach. PL — XXXV. 680. — Eine Asteride im Spiriferensandstein bei Goslar. P. — XXXV. 682. — 6Goniatitenkalk bei Hahnenklee. PL — XXXVH. 218. — Homalonotus von der Festenburg (Harz). PL — XXXVN. 555. — Moränenfaltung und Untergrundschrammung eines ehemaligen Gletschers südwestlich von Bozen. P. — XXXIX. 506. — Ueber Petrefacten aus dem Oberharzer Goniatitenkalk. PL — XXXIX. 834. — Homalonotus im unteren Goslarer Schiefer. PR — XXXIX, 842. HAmM, Beobachtungen im Diluvium der Umgegend von Osnabrück. A. U. BD.» .XRXXIV. 629..658. HANIEL, J., Ueber Stgellarıa Brasserti HAnIEL. B. — XXX. 338. HAUCHECORNE, Ueber Bleierze aus dem Buntsandstein von St. Avold in Deutsch-Lothringen. PL — XXXI. 209. — Neues Vorkommen von Cannelkohlen vom Egmontflötz bei Czernitz. P. — XXXL 215. — Ueber die zu Gross-Ströbitz erbohrten Kreidemergel. P.L— XXXI. 215. DIE -— Ueber ein neues Vorkommen von Steinsalz und Kainit zu Stass- tur, { 35. — Ueber FINKENER’sS Analyse des Eisens von Bitburg bei Trier. P. — XXXIL 635. — Ueber einen Bohrkern aus dem Bohrloch bei Cottbus. P. — XXXI. 799. — Ueber einen kupfernen Trinkbecher. PL — XXXI. 216. — Ueber das Modell eines neuen Bohrers. PL — XXXIL 174. — Ueber die im Congress zu Bologna zur Sprache kommenden Fragen. P.L — XXX. 515. — Bericht über den internationalen geologischen Congress in Bologna. P. — XXX. 699. 712. — Ueber Kohlen von Rjasänj und Tula. P. — XXXIV. 201. — Belgische geologische Landesanstalt. PL — XXXIV. 656. — Vorlage der topographischen Grundlage zur europäischen geolog. Karte. P. — XXXIV. 656. — Die Versammlung französischer Geologen in Foix. P. — XXXIV. 814. XV HAUCHECORNE, Anemometer neuerer Construction und Pressungsverhält- nisse, unter denen die schlagenden Gasarten aus den Klüften des Gesteins austreten. PL — XXXV. 682. — Ueber Kupfererze von der Walfisch-Bay. P. — XXXVI. 668. — Lepidotus aus der Wealdenkohle von Obernkirchen. P.— XXXV1 887. — Vorlage des 4. Bandes des Jahrbuchs der geolog. Landesanstalt. P. — XXXVI. 217. — Demonstration von vermittelst Flusssäure herauspräparirten Ver- steinerungen. P. — XXXVIL 217. — Ueber Schwerspath als Absatz in Brunnenröhren der Grube „Güte | des Herrn“. PL. — XXXIX. 224. — Scheinbar vegetabilischer Einschluss in Chalcedon.. P. — XXXIX, 224. — Vermeintlicher Petroleum-Fund bei Striegau P. — XXXIX. 511. — Mineralproducte aus den hangenden Thonen der Braunkohlengruben von Dux. P. — XXXIX. 617. — Vorlage des ersten Ausschnittes aus der geologischen Karte von Europa. P. — XL. 373. VON HAUER, F., Der geologische Bau Bosniens und der Hercegowina. RK IT "654. — Geologische Specialkarte des Kohlenbeckens von Teplitz und Dux. P. — XXXIL. 654. HEDINGER, Das Erdbeben an der Riviera in den Frühlingstagen 1887. A. — XL. 109. HEER, O., Ueber Sigillaria Preuwiana RoEm. B. — XXXIV. 689. HEım, A., Zum Mechanismus der Gebirgsbildung. A. — XXXIL 262. — „Der Bergsturz von Elm. A, u.. B. — XXXIV. 74. 485. — und A. PEnck, Aus dem Gebiet des alten Isargletschers und des alten Linthgletschers. A. — XXXVI. 161. HELLAND, A., Ueber die glacialen Bildungen der nordeuropäischen “Ebene. A. — XXXI. 63. — Ueber die Vergletscherung der Färöer, sowie der Shetland- und Orkney-Inseln. A. — XXXL 716. — Geschwindigkeit der Bewegung der grönländischen Gletscher im Winter. B. — XXXIH. 693. VON HELMERSEN, G., Riesentöpfe in Ourland. B. — XXX. 631. HETTNER, A. und Linck, G., Beiträge zur Geologie und Petrographie der columbianischen Anden. A. — XL. 205. HEUSLER, Ueber Braunkohle im Contact mit Basalt von Horhausen. P. — XXAXI. 652. HILGENDORF, F., Die Steinheimer Gürtelechse Propseudopus Fraasü. A.:— XXXVIL 858. -Hıs, H., siehe SALomon, W. HoLM, G., Bemerkungen über Jllaenus crassicauda \WAHLENBERG. A. — XXXIL 559. HOLZAPFEL, E., Ueber einige wichtige Mollusken der Aachener Kreide. A. — XXXVI. 454. — Ueber die Fauna des Aachener Sandes und seine Aequivalente. A. — XXXVO. 595. — Ueber eine Cephalopoden-Facies des unteren Carbon. P. — DEI 599: HORNSTEIN, Ueber die Auffindung von Räth und Lias in Kassel. P. — HHRKL, 648. — Ueber Basalt von Kassel. P. — XXXI. 651. VI HORNSTEIN, Ueber Kreidegeschiebe aus dem Tertiär des Habichts- waldes. PL — XXXII 658. — Ueber einige Schlussfolgerungen aus den Versuchen Nısss’ und WINKELMANN’S über spec. Gewichte einiger Stoffe in füssigem und starrem Zustande. PL — XXXV. 636. — Ueber Beobachtungen im oberen Haslithal. PL — XXXV. 647. HoveEr, M., Ueber das Vorkommen von Phosphorit- und Grünsand- Geschieben in Westpreussen. A. — XXX. 698. Huyssen, Uebersicht der bisherigen Ergebnisse der von preussischen Staate ausgeführten Tiefbohrungen im norddeutschen Flachland und des bei diesen Arbeiten verfolgten Planes. A. — XXXI. 612. JÄKEL, O., Ueber diluviale Bildungen im nördlichen Schlesien. 4. — XXXIX. 277. JENTZSCH, A., Ueber das Vorkommen von Cenoman-Geschieben und anstehenden Kreideschichten, von Scolithes-Sandstein, von Üya- thaspis integer und von Sandsteinen der Braunkohlenformation in Preussen. B. — XXXI. 790. — Ueber völlig abgerundete grosse Gerölle als Spuren Riesenkessel- ähnlicher Auswaschungen. B. — XXXU. 421. — Ueber die geschichteten Einlagerungen des Diluviums und deren organische Einschlüsse. PL — XXXH. 666. — Uebersicht der silurischen Geschiebe Ost- und Westpreussens. A. — XXX. 623. — Ueber rothe Quarze in preussischen Gesteinen. B. — XXXIV. 440. — Ueber Diatomeen-führende Schichten des westpreussischen Dilu- viums. A. — XXXVI. 169. . — Ueber die Bildung der preussischen Seen. PL — XXXVI. 699. — Ueber eine diluviale Cardium-Bank zu Succase bei Elbing. B. — XXXIX. 492. — Ueber den Seehund des Elbinger Yoldia-Thones. B. — XXXIX. 496. JUNG, O., Analyse eines Granitporphyrs von der Kirche Wang in Schlesien. A. — XXXV. 828. KALKOWSKY, ERNST, Ueber Hercynit im sächsischen Granulit. A. — XXXII. 533. — Ueber den Ursprung der granitischen Gänge im Granulit in Sachsen. Ein Beitrag zur Kenntniss des Granites. A. — XXXIH. 629. KArscH, F., Ueber ein neues Spinnenthier aus der schlesischen Stein- kohle "und die an der Steinkohlenformation überhaupt. A. — XXXN. KAYSER, E., Zur “1 "nach dem Alter der hercynischen Fauna. A. — XXAL 54. — Ueber einige neue Versteinerungen aus dem Kalk der Eifel. 4. — XXXI 301. -— Ueber Bronteus und Cheirurus aus dem Hercyn. B. — XXXI 413. — Ueber Dalmanites rhenanus, eine Art der Hausmanni-Gruppe und einige andere Trilobiten aus den älteren rheinischen Dachschiefern. A. — XXX. 19. — Ueber Versteinerungen aus dem körnigen Rotheisensteine der Grube Schweicher Morgenstern unweit Trier. PL — XXXH. 217. — Ueber die Fauna aus dem älteren oder sogen. Taunusquarzit des Hunsrück. P. — XXXI. 443. — Mittheilung eines Schreibens von Herrn G. DE TROMELIN über die Lagerungsverhältnisse der Kalke von Erbray, Nehou etc. in West- Frankreich. P. — XXXI. 448. XVII KAYSER, E., Ueber einen Pentamerus von Michaelstein bei Blanken- burg im Harz. P.L. — XXXIL 444. Ueber ein Zusammenvorkommen von Stringocephalus Burtini, Uneites gryphus und Calceola sandalına im Eisenstein von Rübe- land und Hüttenrode im Harz. P. — XXX. 676. Ueber Macropetalichthys Prümiensis. P. — XXX. 677. Dechenella, eine devonische Gruppe der Gattung Phillipsia. A. — XXXIL 708. Ueber Dinichthys? eifeliensis von Gerolstein. PL —- XXX. 817. Ueber hercynische und silurische Typen im rheinischen Unterdevon. P. — XXAXIL 819. Vorlage von Korallen und Crinoiden der Tanner Grauwacke des Harzes. P. — XXXIU. 174. Ueber einige neue devonische Brachiopoden. A. — XXXI. 331. Ueber eine neu aufgefundene Querverwerfung bei Andreasberg. P. — XXXIH. 348. Ueber devonische Versteinerungen von der asturischen Küste. P. — XXXIO. 349. Ueber die Fauna des chinesischen Kohlenkalks. P. — XXXII. 351. Ueber das Alter des Hauptquarzits der Wieder Schiefer und des Kahleberger Sandsteins im Harz, mit Bemerkungen über die herceynische Fauna im Harz, am Rhein und in Böhmen. A. — XXXII. 617. Ueber Verwerfungen am Süd-Abhange des Brocken-Massivs. P, — XXXIN. 700. Moränen im Harz. P. — XXXIH. 708. Ueber Versteinerungen aus dem rechtsrheinischen Devon. P. — XXXIV. 198. Ueber eine riesige Rhynchomella aus dem Taunus-Quarzit. P, — XXXIV. 815. Ueber paläozoische Versteinerungen von Spitzbergen. PL — XXXIV. 818. Ueber Goniatiten-Aptychen. P. — XXXIV. 818. Beschreibung einiger neuen Goniatiten und Brachiopoden aus dem rheinischen Devon. A. — XXXV. 306. Ueber Orossopodia vom Grossen Ifenthale (Harz). P. — XXXV. 398. Nemertites-ähnliche Fährten in der Tanner Grauwacke (Harz). P. — XXXV. 398. Lodanella, eine Spongie aus dem Unterdevon von Nassau. P. — XXXV. 639. Pentamerus im rheinischen Unterdevon. PL — XXXV. 869. Dietyophyton-Abgüsse. PL — XXXVI. 401. Bericht über seine Reise in das silurische Gebiet Böhmens. P. -—— XXXVL 887. Lodanella mira, eine unterdevonische Spongie. A. — XXXVM. 207. Ueber die geologische Stellung der hessisch-nassauischen Tenta- eulitenschiefer. PL — XXXIX. 625. Ueber eine Bereisung des Hohen Venn. B. — XXXIX. 808. KEILHACK, H., Ueber Glacialerscheinungen bei Lüneburg und Bern- burg. P. — XXXIV. 456. Präglaciale diluviale Süsswasserbildungen Norddeutschlands. P. — XXXV. 390. Ueber postglaciale Meeresablagerungen in Island. A. — XXXVI 145. | 2 XVII KEILHACK, H., Photographieen von Island. PL — XXXVI 187. —— Ueber das Diatomeen-Lager von Klieken. PL — XXXVI 401. — Uebersichtskarte von Island. P. — XXXVI 699. — Ueber kohlenführende Schichten von Lauenburg. P. — XXXVM. 549. — Beiträge zur Geologie der Insel Island. A. — XXXVII 376. KıEsow, J., Ueber Gotländische Beyrichien. A. — XL. 1. KINKELIN, Veber Schichtenbau, Pliocänflora und Diluvialgebilde des Unter-Mainthals. P, — XXXVII. 684. KLEgs, R., Ueber Harze aus dem Samlande. B. — XXXIIL 169. KLEMM, G., Mikroskopische Untersuchungen über psammitische Ge- steine. A. — XXXIV. 771. — Ueber den Pyroxen-Syenit von Gröba bei Riesa. B. — XL. 184. KLIVER, Ueber die Steinkohlenflötze im Saar- und Nahe-Gebiet. P. — XXXII. 506. KLOocHE, F. und Koch, K. R., Messung der Bewegung des Morteratsch- Gletschers. P. u. B. — XXXI. 638. 786. KLOCKMANN, F., Ueber Orthoklas-Zwilllnge vom Scholzenberg bei Warmbrunn in Schlesien. B, — XXXI. 421. — Ueber Basalt-, Diabas- und Melaphyr-Geschiebe aus dem nord- deutschen Diluvium. A. — XXX. 408. — Beitrag zur Kenntniss der granitischen Gesteine des Riesengebir- ges. A. — XXXIV. 373. — Krystallographische Untersuchung des Mikroklins und des Albits. Anhang zu voriger Arbeit. A. — XXXIV. 410. — Ueber die gesetzmässige Lage der Steilufer der norddeutschen Flussthäler. P. — XXXIV. 819. — Ueber die Eruptivgesteine des Magdeburgischen. P. -— XXXVIL 297. Kroos, J. H., Vorläufige Mittheilungen über die neuen Knochenfunde in den Höhlen von Rübeland im Harze. A. — XL. 306. — Ausgrabungen in der Hermannshöhle bei Rübeland. P. — XL. 597. — Ueber die mikroskopische Untersuchung von Gesteinen, welche vor- her einem starken Druck ausgesetzt waren. PL — XL. 612. KnoPp, Der geologische Bau des Kaiserstuhlgebirges. P. — XXXI. 651. — Ueber Koppit im Kalkstein des Kaiserstuhles. PL — XXXVM. 712. Koch, C., Die Quellen an der unteren Lahn. P. — XXXIL 654. — Ueber die Vorkommen des ÖOrthoceras-Schiefers und dessen Re- präsentanten im Gebiete von Nassau. P. — XXXIM. 519. Koch, K. R., (cfr. KLOCkE). Koch, M., Ueber die Zusammensetzung eines vulkanischen Sandes von Bruttig. a. d. Mosel. PL — XXXIX. 230. VON KOENEN, A., Vorlage von Pentamerus rhenanus aus dem Wissen- bacher Schiefer nordwestlich von Marburg. P. — XXXI. 641. — KocH’s Arbeiten, betreffend die Lagerungsverhältnisse im Mainzer Tertiärbecken. Ps. NEE 644. — Ueber das Alter und die Gliederung der Tertiärbildungen Zwischen Guntershausen und Marburg. P. — XXXL 651. — Ueber Nephelinbasalt vom "Wakenbühl bei Bengendorf. P. — XRXT/ 652. — Ueber Coccosteus-Arten aus dem Devon von Bicken. P. — XXXI. 673. — Vorlage von Versteinerungen aus dem Ober-Devon von Bicken und von Wildungen. P.L— XXXI. 673 — Ueber die Gattung Anoplophor« a ( Uniona ar 4A. — XXXII. 680. XIX von KOENEN, A., Ueber Clymenien bei Bicken. B. — XXXV. 208. — Ueber das Bohrloch von Sypniewo. P. — XXXV. 218. — Nordische Glacial-Bildungen bei Seesen und Gandersheim. B. — XXXV. 622. — Ueber Anoplophora. B. — XXXV. 624. — Ueber den Ursprung des Petroleums in Norddeutschland. P. — XXXVL 691. — Alter der Störungen im nordwestlichen Deutschland. P. -- XXXVL 107. — Ueber das Mittel-Oligocän von Aarhus in Jütland. A. — XXXVLI 883. -— Die Fauna des Unter-Oligocäns der Gegend von Calbe a. 8. P. — XL. 612. KokEn, E., Die Reptilien der norddeutschen unteren Kreide. A. — XXXV. 735. — Ueber Fisch-Otolithen, insbesondere über diejenigen der nord- deutschen Oligocän-Ablagerungen. A. — XXXVI 500. — DUeber Ornithocheirus hiüsensıs KOKEN. B. — XXXVIL 214. — Ueber das Vorkommen fossiler Crocodiliden in den Wealdenbil- dungen Norddeutschlands und über die Systematik der mesozoi- schen Crocodiliden. P. — XXXVIM. 664. — Paläozoische Pleurotomariiden. PL — XXAXIN. 616. — Neue Untersuchungen an tertiären Fisch-Otolithen. A. — XL. 274. — Saurierreste aus dem Kimmeridge des Langenberges bei Oker. P.. — XL. 598. — Megalosaurus im weissen Jura Norddeutschlands. P. — XL. 593. — Zwei neue Vögel aus dem Miocän von Steinheim. P. — XL. 593. — Thoracosaurus macrorhı ynchus BL. aus der Tuffkreide von Maastricht. A. — XL. 754. - KousE, H. J., Zur Kenntniss von Insekten-Bohrgängen in fossilen Hölzern. A. — XL. 131. KOLLBECK, F., Ueber Porphyrgesteine des südöstlichen China. A. — XXXV. 461. KosMAnn, B., Ueber Maassregeln zum Schutz der Wasserquelle zu Zawada in Ober-Schlesien. PL — XXXIIL 654. — Ueber die Lagerung der pflanzenführenden und der conchylien- führenden Schichten im oberschlesischen Steinkohlengebirge. P. — XXXI. 675. — Das Schichtenprofil des Röth auf der Max-Grube bei Michalkowitz (Oberschlesien). A. — XXXV. 860. KUCHENBUCH, Ueber concentrische Färbung eines Sandstein-Geschiebes. P. — XXXIX. 502. Küch, R., Ueber gebänderte etc. Andesitlaven und Kieselsinter von Pasto. | P. — XXXVL. 812. — Ueber Anden-Laven des südlichen Columbien. PL — XXXIX. | 503. KüHn, J., Untersuchungen über pyrenäische Ophite.e A. — XXX. 812. KuniscHh, H., Ueber den ausgewachsenen Zustand von Enerinus gra- eilis Buch. A. — XXXV. 195. — Ueber den Unterkiefer von Mastodonsaurus Sılesiacus n. sp. A. —_ 1. —. XXXVD. 528. — Dactylolepis Gogolinensis n. gen. n. sp. A. — XXXVL. 588. DRG xX Kunısch, H., Voltzia Krappitzensis nov. sp. aus dem Muschelkalke Oberschlesiens. d. — XXXVIN. 894. — Ueber eine Saurierplatte aus dem oberen schlesischen Muschel- kalke. A. — XL. 671. LAnpo1s, H., Ueber einen ungewöhnlich grossen Ammonites Coes- feldiensis ScHhL. B. — XXXIX. 612. Lang, H. O., Ein Beitrag zur Kenntniss norwegischer Gabbros. A. — XXXI. 484. — Ueber einen Pendel-Seismograph. A. — XXXIL 775. — Ueber den Gebirgsbau des Leinethales bei Göttingen. A. — XXXII. 799. — Ueber sedimentäre Gesteine aus der Umgegend von Göttingen. 4. — XXXOIL 217. — Beobachtungen an Gletscherschliffen. 4. — XL. 119. — Ueber geriefte Geschiebe von Muschelkalkstein der Göttinger Gegend. A. — XL. 231. LANGSDORFF, Ueber die Spalten im West-Harz. P. — XXXVI, 686. — Ueber isolirte Zechstein-Ablagerungen im Gebiete der Tanner Grauwacke an den südlichen Ausläufern des Bruchberges. B. — XL. 774, LASARD, AD., Die Anwendung des Microphons bei der Beobachtung | von Erdbeben. P. — XXXIL 211. — Brief über dle Finanzlage der Gesellschaft. PL — XXXI. 632. — Versteinerungen und Mineralien aus Amerika. P. — XXXVI 8s8. — Ueber Veränderungen des Meeresbodens der Nordsee. P. — XL. 190. v. LAsaurx, A., Die Salinellen von Paterno am Etna und ihre neueste Eruption. 4. — XXXI 457. — Ueber die von SARTORIUS V. WALTERSHAUSEN aufgenommene Karte der Valle del Bove. P. — XXX. 670. LAUFER, E., Ueber zwei interessante Aufschlüsse im Diluvium der Provinz Brandenburg. P. — XXXIV. 202. — Ueber die Analyse eines Orthoklas-freien Melaphyr von Winter- stein (Thüringen). P. — XXXIV. 204. — Ueber Aufschlüsse im Diluvium von Schonen und der Insel Hven. B. — XXXV. 619. — Ueber die weitere Verbreitung von Riesenkesseln in der Lüne- burger Haide. B. — XXXV. 623. LEHMANN, J., „Untersuchungen über die Entstehung der altkrystallini- schen Schiefergesteine ete.*“ P. — XXXV. 639. LEHMANN, PAUL, Beobachtungen über Tektonik und Gletscherspuren im Fogarascher Hochgebirge. A. — XXXIH. 109. LEMBERG, J., Zur Kenntniss der Bildung und Umwandlung von Sili- caten. 4. — XAXXV. 557. — Zur Kenntniss der Bildung und Umbildung von Siliecaten. A. — XXX VI. 959. — Zur mikroskopischen Untersuchung von Caleit, Dolomit und Pre- dazzit. B. — XXXIN. 489. — Zur Kenntniss der Bildung und Umbildung von Silicaten. 4. — XXXIX. 559. — Zur mikroskopischen Untersuchung von Caleit, Dolomit und Pre- dazzit. B. — XL. 357. — Zur Kenntniss der Bildung und Umwandlung von Silicaten. d. — XL. 625. XXI Lerpstus, R., Ueber die Verbreitung der Eppelsheimer Sande im Mainzer Tertiärbecken. P. — XXAXI. 644. — Ueber die diluviale Entstehung der Rheinversenkung zwischen Darmstadt und Mainz. P. — XXXII. 672. | — Vorlage von Tafeln zur Monographie des Halitherium Schinzi. P. — XXXIL 672. — Ueber ein neues Quecksilber-Seismometer und die Erdbeben im Jahre 1883 bei Darmstadt. A. — XXXVI. 29. — Begrüssung der Versammlung in Darmstadt. P. — XXXVI. 670. — Ueber die Entstehung der Rheinebene zwischen Darmstadt und Mainz. P. — XXXVIO. 674. — Ueber die Excursionen der Versammlung zu Darmstadt. P. — XXXVIL 713. — Ueber die hessisch - nassauischen Tentaculiten - Schiefer. P — XXXIX. 628. LIEBE, TH., Ueber diluviale Eisbedeckung in Mitteldeutschland. B. — XXXIV. 812. LIncK, G., siehe HETTNER, H. Loczy, Geologische Beobachtungen in China. P£ — XXX. 501. LORENZEN, JOH., siehe STEENSTRUP. LORETZ, H., Untersuchungen über Kalk und Dolomit. I. Einige Kalk- steine und Dolomite der Zechsteinformation. A. — XXXI. 756. — Petrefactenfunde im Thüringer Schiefergebirge. B. — XXXI. 632. — Ueber die ältesten Versteinerungen des Thüringer Schiefergebirges. P. — XXXIV. 673. — Ueber einige untersilurische Versteinerungen Thüringens. P. — XXXVI. 200. — Ueber die Lagerung des Unterdevons und Silurs in Thüringen. P. -—- XXXVIL 888. — Ueber die beiden Hauptstreichrichtungen im paläozoischen Schiefer- gebirge des südöstlichen Thüringer Waldes. P. — XXXVII. 468. Lossen, K. A., Ueber Oryphaeus rotundifrons aus dem Zorger Schiefer ‚ des südlichen Unterharzes. PL — XXXI. 215. — Die künstliche Darstellung von Kalknatronfeldspäthen und Augi- tandensiten durch FOUQUE und MicHEL Levy. P. — XXXI 226. — Ueber Tiefseeschlamm aus dem Stillen Ocean. P. — XXXI. 226. — Ueber die Gliederung und Lagerung der märkischen Diluvial- ablagerungen. P. — XXXI. 437. — Ueber Albit-Porphyroide aus dem Harz. PL — XXXI 441. — Ueber Augit-führende Gesteine aus dem un, -Massiv im Harz. P. — XXXI. 206. — Vorlage von Albitgneiss aus dem rheinischen Unterdevon der Ge- gend zwischen Kirn und Herrstein. P.L — XXXIL 444. — Ueber Kersantit aus dem Unterdevon von Michaelstein bei Blanken- burg im Harz. P. — XXX. 445. — Erläuterung des geologischen Baues des Bodens der Stadt Berlin. P. — XXXIL 654. — Ueber Vorkommen der Eisenerze bei Elbingerode P. — XXX. 174. — Verwerfung des Granites im Oderthale, Harz. P. — XXXII. 348. — Ueber Cordieritgneiss am Harz. PL — XXXIN. 707. — Ueber eine Brockenbegehung mit Hrn. 0. ToRELL. P. — XXX. 708. — DÜUeber devonische Albit-haltige Eruptivgesteine von Elbingerode P. — XXXIV. 199. XXIl Lossen, K. A., Ueber den Zusammenhang von dynamischen Störungen und regionalmetamorphischen Gesteinen im Harz. P. — XXXIV. 205. Ueber eine Änorria und einen Crinoidenstiel aus dem Quarzit- sandstein des Kienberges bei Usenburg. PL — XXXIV. 445. Ueber Zugehörigkeit der Keratophyre zu den Albit und Mikro- perthit führenden paläozoischen Eruptivgesteinen. P,k — XXXIV, 455. Denkmal für KARL Koch. P. — XXXIV. 459. Ueber den Kersantitgang im Oberharz. P. — XXXIV. 658. Abhängigkeit der Ausfüllungsmassen der Unterharzer Gangspalten von der Lage dieser Spalten zum Granitstock des Rammberges. P. — XXAXIV. 660. Quarze aus Quarzporphyr des Spitzinger Steins. P. — XXXIV. 678. Ueber Orthoklasporphyr vom Juhhe. £, — XXXV. 211. Ueber die Abbildung eines Dünnschliffpräparates von Diabas. P. — XXXV. 215. Ueber die Eruptivgesteine im Harz. P. — XXXV. 215. Gründe für die metamorphische Natur der Taunus-Schiefer. P. — XXXV, 644. Ueber J. LEHMANN S Werk „Untersuchungen über die Entstehung der altkrystallinischen Schiefergesteine etc.“ P. — XXXVI 187. Gliederung des sogen. „Grenzlagers“ zwischen Kirn und St. Wendel. P. — XXXVI. 400. Eruptivgesteine des Rothliegenden im Gebiete der Prims. P. — XXXVI 666. Ueber Erzstufen von Norwegen. P. -— XXXVL 887. Ueber den Granit vom Hohen Venn. P. — XXXVI. 222, Ueber die Faltenverbiegung niederländischer Falten durch die Druckkraft des herceynischen Systems. P. — XXXVU. 222, u. 224. Ueber ein Torsionsspaltensystem in einer Fensterscheibe. P. — XXXVIH. 251. Ueber Kersantit-Gänge des Unterharzes. PL — XXXVIH. 252. Ueber Fragmente quarzitischer Schichtgesteine im Gabbro vou Harzburg. P. — XXXVDOI 474. Ueber Palatinit und die Melaphyr-Frage. P,k, — XXXVI. 921. Ueber Albit- und Epidot-Krystalle als Kluftausfüllung im Diabas von Neuwerk a. d. Bode. P. — XXXIX. 224. Ueber Keratophyr von Elbingerode. PL — XXXIX, 225. Ueber einige Faciesbildungen des Brockengranits. P. — XXXIX, 233. JASCHES Gliederung innerhalb des Brockengranit-Massivs. P. — XXXIX. 505. Ueber einen Elaeolith-Syenit von Nagy-Köves bei Fünfkirchen. P. — XXXIX. 506. Ueber die zu Hornschiefer umgewandelten Schieferthone von Tholei. P. — XXXIXN, 507. Ueber die Regional-Metamorphose in den Ardennen. P. — XXXIX. 643. Ueber die Porphyre von Thal im Thüringerwalde. P. — XXXIN. 837. Ueber Hypersthen-Quarzporphyrit aus dem Harz. P. — XL. 200. Ueber Geschiebe von Wetzschiefer im Poudingue de Fepin. F. — xXL:.811. Ueber Palaeopikrit vom Stoppenberge bei Thale i. Harz P. — XL. 372. Ueber die Umwandlung kulmischer und devonischer Kieselschiefer innerhalb der Contactzonen um den Brockengranit und den Gabbro. P. — XL. 591. XXIII Lossen, K. A., Ueber einen Gang von sehr grobkörnigem Gabbro im Baste-Gestein. P. — XL. 592. — Ueber Gneissgranit als Structurabänderungen der Eruptivgranit- Gänge im Harzburger Gabbro. P. — XL. 780. LOTHEISSEN, Ministerialrath, Ansprache an die Versammlung in Darm- stadt. PL — XXAVI 672. LUNDGREN, B., Ueber die Heimath der ostpreussischen Senon-Geschiebe. B. — XXXVI 654. MARTIN, K., Phosphoritische Kalke von der westindischen Insel Bonaire. A. — IXM. 473. — Ueber die Insel Urk in der Zuiderzee. P. — XL. 597. MAURER, F., Ueber Meganteris ovata aus dem rheinischen Unterdevon. P. — XXXI 641. — Ueber das Alter des Hereyn. B. — XXXIV. 194 — Ueber das rheinische Unterdevon. Pk — XXXV. 633. — Ueber die Vertheilung der Arten im rechtsrheinischen Unterdevon. P. — XXXVM. 681. MAYER-EYMAR, Ueber die Grundzüge seiner Classification der Belem- niten. P.L — XXXV. 640. MEYER, O., Einiges über die mineralogische Natur des Dolomits. A. IXXXT. 445. — Ueber Ornithocheirus hilsensis KOKEN und über Zirkon-Zwillinge. B. — XXXVIL 664. MEyn, L., Das Phosphorit-Lager von Curacao. A. — XXXI 697. v. MoJsısovics, Die geologischen Verhältnisse von Bosnien und der Hercegovina. P. — XXXI 644. — Vorlage von Tafeln zur Monographie der mediterranen Trias- Cephalopoden. P. — XXXI. 644. NASSE, R., Bemerkungen über die Lagerungsverhältnisse der meta- morphischen Gesteine in Attika. A. — XXAIV. 151. NATHORST, A. G., Ueber cambrische Medusen. B. — XXXVL 177. NEEF, MAGNUS, Ueber seltenere krystallinische Diluvialgeschiebe der Mark. A. — XXAIV. 461. NEHRING, A., Uebersicht über vierundzwanzig mitteleuropäische Quartär-Faunen. A. — XXXLD. 468. NessiG, W. R., Die jüngeren Eruptivgesteine des mittleren Elba. A. — XXXV. 101. NEUBAUER, P., Ueber den Granit von Königshain bei Görlitz. B. — XXXI 409. NEUMAYR, M., Die jungtertiären Binnen-Ablagerungen im südöstlichen Europa. P. — XXXIL 644. — Ueber das Alter der Salzgitterer Eisensteine. B. — XXXIL 637. — Die krystallinischen Schiefer in Attika. A. — XXXUIL 454. — Ueber Loriolia, eine neue Echinidengattung. A. — XXX. 570. — Ueber einen Saurierrest von Windisch-Bleiberg. P. — XXXIV. 663. — Raubthiergattung Eupleres P. — XXXIV. 663. — Nomenclator palaeontologieus. P. — XXXV. 635. — Bivalvenschlösser und deren genetische Beziehungen und Bedeu- tung für die Classification. PL — XXXV. 635. — Ueber Paludina diluviana KUNTH. A. — XXXIX. 605. Nıes, Vorlage von Pflanzenresten aus dem Ceratitenkalk von Rothen- burg am Neckar. P. — XXXI 641. — Ophiocoma ventricarinata FRAAS. PL — XXXV, 635. — Schwäbische Liasfossilien. P,kL — XXXV. 635. XXIV NIKITIN, S., Diluvium, Alluvium und Eluvium. A. — XXXVI. 37. NOELLNER, ALEXANDER, Ueber einige künstliche Umwandlungsproducte des Kryolithes. A. — XXXII. 139. NOETLING, F., Ueber das Vorkommen von Riesenkesseln im Muschel- kalk von Rüdersdorf. A. — XXXI. 339. — Die Entwickelung der Trias in Niederschlesien. A. — XXXI. 300. — Ueber Cenomangeschiebe in Ostpreussen. PL — XXXIN. 352. — Fund diluvialer Knochenreste von Fort Neudamm bei Königsberg i. Pr. PL — XXXIH. 355. — Ueber einige Brachyuren aus dem Senon von Mastricht und dem Tertiär Norddeutschlands. A. — XXXIHI. 357. — Ueber Lituites lituus MONFORT. A. — XXXIV. 156. — Ueber Diatomeen führende Schichten des westpreussischen Dilu- viums. A. — XXXV. 318. — Beitrag zur systematischen Stellung des Genus Porambonites PANDER. A. — XXXV. 355. — Ueber das Alter der samländischen Tertiärformation. A. — XXXV. 671. — Ueber die Lagerungsverhältnisse einer quartären Fauna im Ge- biete des Jordanthals. A. — XXXVII. 807. — Entwurf einer Gliederung der Kreideformation in Syrien und Palästina. A. — XXXVII. 824. — Die syrische Kreideformation. P. — XXXIX. 224, NÖLTING, J., Ueber das Vorkommen von Kreide unter dem Diluvium der Gegend von Oldenburg i. Holst. B. — XL. 773. NovAR, O., Bemerkungen über Pentamerus (Zdimir) solus BARRANDE aus Etage G-g? von Hlubocep bei Prag. B. — XL. 588. VON NORDENSKIÖLD, A, E., Ueber drei grosse Feuermeteore, beob- achtet in Schweden in den Jahren 1876 und 1877. A. — XXX. 14. . OCHSENIUS, C., Ueber die Salzablagerungen der Gegend von Salt Lake City. B. — XXM. 411. — Ueber Mutterlaugensalze. PL — XXX. 507. — Geologisches und Montanistisches aus Utah. A. — XXXIV. 288. — Ueber Concretionen von Atacama. P. — XXXVI 886. — Ueber das Alter einiger Theile der südamerikanischen Anden. A. — XXXVIO. 766. — Ueber das Auftreten von Phosphorsäure im Natronsalpeterbecken von Chile. B. — XXXVID. 911. — Ueber das Alter einiger Theile der südamerikanischen Anden. H. A. — XXMIR. 801. — Einige Angaben über die Natronsalpeter-Lager landeinwärts von Taltal in Atacama. A. — XL. 153. OEBBEKE, K., Ueber den Glaukophan und seine Verbreitung in Ge- steinen. A. — XXXVII. 684. — Ueber Glaukophan und seine Verbreitung in Gesteinen. B. — RRRUIRK 211: OPPENHEIM, P., Neue Crustaceen-Larven aus dem lithographischen Schiefer Bayerns. A. — XL. 709. Osann, A., Ueber den Cordierit führenden Andesit vom Hoyazo (Cabo de Gata). A. — XL. 694. PABsT, W., Untersuchung von Chinesischen und Japanischen zur Por- zellanfabrikation verwandten Gesteinsvorkommnissen. A. — XXXH. 223. XXV PENCK, A., Die Geschiebeformation Norddeutschlands. A. — XXXI 117. — Ueber Palagonit- und Basalttuffe. A. — XXXI 504. — Ueber das Vorkommen von geologischen Orgeln und Riesen- kesseln zu Rüdersdorf. B. — XXXI 627. — Ueber den Löss in Deutschland. P. — XAXXV. 394. — Ueber pseudoglaciale Erscheinungen. P. — XXXVI. 184. — DBeobachtungen über den Aufbau des Elballuviums bei Hamburg von Herrn E. WICHMAnN. B. — XXXVI. 458. — siehe HEIM, A. — BÖHM, A., RODLER, A., Bericht über eine gemeinsame Excursion in den Böhmerwald. A. — XXXIX. 68. PENECKE, K. A., Ueber die Fauna und das Alter einiger paläozoischer Korallriffe der Ostalpen. A. — XXXIX. 267. PFAFF, FrR., Einige Beobachtungen über den Lochseitenkalk. A. — XXXM. 536. — Einige Bemerkungen zu Herrn Heım’s Aufsatz „Zum Mechanismus der Gebirgsbildung“. A. — XXXI. 542. — Zur Frage der Veränderungen des Meeresspiegels durch den Ein- fluss des Landes. A. — XXXVI. 1. PHILIPPI, R. A., Spargamiotes von Atacama. P. — XXXVI. 886. PıcArD, K., Ueber eine neue Crinoiden-Art aus dem Muschelkalk der Hainleite bei Sondershausen. A. — XXXV. 199. — Ueber Ophiuren aus dem Oberen Muschelkalk bei Schlotheim in - Thüringen. A. — XXXVIL. 876. PörscHh, Ueber die Abteufung von Schächten in schwimmendem Ge- birge. PL — XXXVI 706. PoaLiG, H., Ueber eine Hipparionen-Fauna von Maragha (Nordpersien), über fossile Elephantenreste Kaukasiens und Persiens und über die Resultate einer Monographie der fossilen Elephanten Deutsch- lands und Italiens. B. — XXXVI. 1022. —- Ueber Thierfährten und Medusenabdrücke aus dem Unteren Roth- liegenden des Thüringer Waldes. PL — XXXIN. 644. — Ueber krystallinische und halbkrystallinische Schiefergesteine aus den vulkanischen Gebilden des Siebengebirges. P.— XXXIX. 645. — Ueber spanische fossile Elephanten. PL — XXXIX. 646. — Ueber Elephas trogontherii und Rhinoceros Merckii von Rixdorf bei Berlin. A. — XXXIX. 798. — Ueber einige geologische Aufschlüsse bei Bonn. B. — XXXIX. 811. PoToNIE, H., Ueber Tylodendron. P. — XL. 190. PREUSSNER, Auftreten und geognostische Verhältnisse der isolirten Jura- und Kreide-Schollen in Pommern. P.L — XXXII. 173. — Ueber die Fruska gora in Slavonien. PL — XXXVII. 464. — Ueber Geschiebe von Swinerhöft (Wollin). ?£. — XXXVIL. 480. — Ueber ein Profil im Kalkofenthal auf Rügen. PL — XXXVM. 663. — lIchthyosaurus-Wirbel von der Insel Wollin. P. — XXXVIL. 916. — Ueber Phosphorite von Curacao. P. — XXXIX. 230. — Ueber Versuche zur Herstellung von Dreikantnern. P.— XXXIX. 502. — Ueber das Schwefelvorkommen in Louisiana. P — XL. 194. PRINGSHEIM, G., Ueber einige Eruptivgesteine aus der Umgegend von Liebenstein in Thüringen. 4. — XXX. 111. PRÖSCHOLDT, H., Ueber Thalbildung des Bibrabaches. PL — XXXIV. 674. — Ueber die Gliederung des Buntsandsteins am Westrand des Thü- ringer Waldes. A. — XXXIX. 348. xxviI VON QUENSTEDT, Monographie der Ammoniten des schwäbischen Lias. P. — XXXV. 644. RAMMELSBERG, (., Ueber die Zusammensetzung des Kjerulfins. A. — XXXI. 107. — Ueber die chemische Zusammensetzung der Glimmer. A. u. P. — ANXAT. 016.798 — Ueber die Vanadinerze aus dem Staat Cördoba in Argentinien, A. u. P. — XXXI. 708. 818. — Ueber das metallische Eisen aus Grönland. A. u. P. — XXXV. 695. 869. — Ueber die Gruppen des Skapoliths, Chabasits und Phillipsits. 4A. RRRUE 220 A112, — Ueber einen Glimmer von Brancheville, Conn. P. — XXXVH. 551. — Ueber die chemische Natur des Eudialyts. A. — XXXVII. 497. — Beiträge zur chemischen Kenntniss des Vesuvians. A, — XXXVIHI 507. — Bildung von Eisenglanz in der Fabrik „Hermannia“ zu Schöne- beck. P. — XXXVM. 913. voM RATH, G., Zur Kenntniss des Cyanits. B — XXXIT 632. — Einige Wahrnehmungen längs der Nord-Pacific-Bahn zwischen Helena, der Hauptstadt Montanas, und den Dalles (Oregon) am Ostabhange des Kaskaden-Gebirges. A. u. P. — XXXVI 629. 678. RAUFF, Ansprache gelegentlich der 34. Versammlung der Gesellschaft in Bonn. PL — XXX, 618. — Ueber die Organisation der Receptaculiten. P. — XL. 606. Reıss, W., Die geologisch-geographischen Verhältnisse der Cordilleren Peru’s und Columbiens. PL — XXXVIL 811. — Ueber Schwefelkugeln des Cumbal. P.L — XXXVI. 822. — Die Beziehung von Kalkspath-Conceretionen zu der concentrischen Färbung gewisser Sandsteine. P. — XXXIX. 502. REMELE, A., Ueber ein Geschiebe mit Parado.xides-Resten und Bemer- kungen üher die Herkunft unserer Diluvialgeschiebe P. — XXXM. 219. — Ueber Basaltgeschiebe der Gegend von Eberswalde. B. — XXXH. 424 — Ueber neue Lituiten aus norddeutschen Diluvialgeschieben und Bemerkungen über die Herkunft unserer Diluvialgeschiebe. P. — XXX. 4832. — Ueber die Basalte und basaltähnlichen Geschiebe der Eberswalder Gegend. B. — XXX. 638. __ Veber untersilurische Geschiebe von Eberswalde mit Palaeonau- tılus. P. — XXX. 640. — Ueber Kalksteingeschiebe aus der Zone der Wesenberg’schen Schicht. P — XXXIL 643. — Ueber Geschiebe von untersilurischem Fenestellenkalk oder Lep- taenakalk. PL — XNXXH. 645. — Ueber Geschiebe vom Alter des Sadewitzer Kalks. P. — XXX. 648. — Ueber Nileus Volborthi in einem Geschiebe des Vaginatenkalks von Eberswalde. P. — XXX. 650. — Ueber Cervus megaceros aus dem Diluvium von Hohen-Saaten. P. — XXXII 650. — Zur Gattung Palaeonautilus. A. — XXXUL 1. — Ueber ein Geschiebe von Paradoxides-Gestein aus Eberwalde. P. — XXXM. 181. xXXVI REMELE, A., Ueber einen Stalactiten aus der libyschen Wüste. P. — XXXIH. 184. — Ueber Strombolitwites, ein neues Subgenus der perfeeten Lituiten. P. — XXXII. 184. — sStrombolitwites, eine neue Untergattung der perfeeten Lituiten, nebst Bemerkungen über die Cephalopodengattung Aneistroceras Borr. 4. — XXX. 187. — Nachträgliche Bemerkungen zu Strombolituites m. und Ancıstro- ceras BOLL. B. — 418. — DUeber ein Tessini-Gestein-Geschiebe von Eberswalde. P. — XXX 491. — Ueber das Herkommen und die Altersstellung der Geschiebe von elaukonitischem Orthocerenkalk. P.L — XXXII 492. — Ueber die Heimath verschiedener versteinerungsleerer Diluvial- gerölle der Mark. P. — XXXII 497. — Ueber ein Geschiebe mit Harpides hospes BEYRICH von Neu-Strelitz. P. — XXX. 500. — Beziehung der Graptolithen-Geschiebe zu anstehenden Schichten des südlichen Schwedens. P. — XXXIL 500. — Ueber das Vorkommen des schwedischen Ceratopygekalkes unter den nordischen Diluvialgeschieben. B. — XXX. 695. — Ueber Diluvialgeschiebe von Eberswalde. PL — XXXAII. 700. — Ueber Cervus tarandus von Eberswalde P. — XXXIL 703. — Ueber einige gekrümmte untersilurische Cephalopoden. A. — XXXIV. 116. — Rhynchorthoceras. P. — XXXIV. 201. — Ueber Geschiebe des Wesenberger Gesteins. P. — XXXIV. 445. — Ueber Rhynchorthoceras Angelini BOLL sp. £. XXXIV. 650. — Ueber neue Funde von Fenestellenkalk. PL — XXXIV. 651. — Ueber das Vorkommen der Geschiebe von Macrouruskalk und über einige Bornholmer Geschiebe. B. — AXXV. 206. — Ueber ein Paradoxides führendes Geschiebe von Liebenberg. P. — XXXV. 871. — Ueber Kreidegeschiebe bei Eberswalde. PL — XXXV. 872. — Ueber Homalops, eine neue Phacopiden-Gattung. P. — XXXVl. 200. — Ueber Silurgeschiebe der Mark Brandenburg. P. — XXXVI. 884. — Ueber paläozoische Geschiebe von Eberswalde. P. — XXXVI. 221. — Obersenone Geschiebe von Eberswalde P. — XXXVII. 550. — Ueber schwedischen Cystideenkalk als märkisches Geschiebe. P. — XXXVI. 813. — Bemerkungen über die geologische Stellung des Joachimsthal- Lieper Geschiebewalles. B. u. P. — XXXVIL 1014. 1031. — ÜUeber zwei neue Trilobiten aus untersilurischen Diluvial-Geschie- ben von Eberswalde P. — XXXVIL 1032. — Ueber Trinueleus-Schiefer als Diluvialgeschiebe. PL — XXXVII. 243. — Ueber die Systematik der Lituiten. P,— XXXVIIL 467. — Richtigstellung einer auf die Phacopiden-Species Homalops Altumxi REM. bezüglichen Angabe. B. — XL. 586. — Ueber einige Glossophoren aus Untersilur-Geschieben des nord- deutschen Diluviums. A. — XL. 666. REUTER, G., Die Beyrichien der obersilurischen Diluvialgeschiebe Ost- preussens. A. — XXXVI. 621. RICHTER, R., Aus dem Thüringischen Diluvium. A. — XXXI. 282. XXVII ROEMER, F., Notiz über ein Vorkommen von oberdevonischem Gonia- titen-Kalk in Devonshire. A. — XXXI. 659. — Ueber eine Art der Limuliden-Gattung Belinurus aus dem Stein- kohlengebirge Oberschlesiens. A. — XXXV. 429, — Notiz über die Gattung Dietyophyton. A. — XXXV. 704. — Ueber ein massenhaftes Vorkommen von Granat-Krystallen im Boden der Stadt Breslau. A. — XXXVIH. 723. — Notiz über Bilobiten-ähnliche, als Diluvial-Geschiebe vorkommende Körper. A. — XXXVIN. 762. — Notiz über ein als Geschiebe vorkommendes Bilobiten-ähnliches Fossil. A. — XXXIX. 137. — Ueber den Granatenfund auf der Dom-Insel in Breslau. B. — XXXIX. 219. RösınG, Erzgänge von Innai (Japan). B. — XXAIV. 497. ROHRBACH, Ueber Chiastolith. PL — XXXIXN. 632. — Ergänzendes Kieselsäure-Cäment in Quarzconglomeraten. P. — X1L.,595, — Sanduhrförmiger Aufbau von Amethysten. P. — XL. 595. RoTH, Der Ausbruch des Aetna am 26. Mai 1879. A. — XXXI. 399. ROTH, SANTIAGO, Beobachtungen über Entstehung und Alter der Pam- pasformation in Argentinien. A. — XL. 375. ROTHPLETZ, A., Ueber mechanische Gesteinumwandlungen bei Hainichen in Sachsen. A. — XXXI. 355. — Ueber Gerölle mit Eindrücken. B. — XXXH. 189. — Radiolarien, Diatomaceen und Sphärosomatiten im silurischen Kieselschiefer von Langenstriegis in Sachsen. A. — XXX. 447. — Riesentöpfe bei Paris. B. — XXXI. 807. — Der Bergsturz von Elm. A. — XXX. 540. — Nachtrag zu dem Aufsatz „Bergesturz von Elm“ in Bd. XXXIT. 540. B. — XXXIV. 430. — Zum Gebirgsbau der Alpen beiderseits des Rheines. A. — XXXV. 134. - — Ueber das Rheinthal unterhalb Bingen. P.L — XXXVIL 694. SADEBECK, A., Ueber Bos primigenius von Ellerbeck und die Lager- stätte der diluvialen Säugethiere in Holstein. B. — XXXI. 205. — Ueber die angebliche Hemiödrie des Manganits. B. — XXXI. 206. SALISBURY, R. D. und WAHNSCHAFFE, F., Neue Beobachtungen über die Quartärbildungen der Magdeburger Börde. A. — XL. 262. SALOMON, W. und Hıs, H., Körniger Topasfels im Greisen bei Geyer. B. — XL. 570. SANDBERGER, F., Ueber die Bildung von Erzgängen mittelst Aus- laugung des Nebengesteins. A. — XXXIH. 350. —- Ueber Bimsstein-Gesteine des Westerwaldes. A. — XXXIV. 146. — Das Alter der Bimsstein-Gesteine des Westerwaldes und der Lahn- gegend. A. — XXXIV. 806. — Ueber Zirkon in geschichteten Felsarten. A. — XXXV., 193. — Ueber den Bimsstein und Trachyttuff von Schöneberg auf dem Westerwalde. A. — XXXVI 122. in SANNER, H., Beiträge zur Geologie der Balkan-Halbinsel. A. — XXXVNL. 470. SAUER, A., Ueber Turmalinfels in Sachsen. P.L — XXXVI 690. -— Ueber den Eruptivstock von Oberwiesenthal im Erzgebirge. P. — XXXVI. 695. -— Mineralogische und petrographische Mittheilungen aus dem sächsi- schen Erzgebirge. A. — XXXVL. 441. XXIX SAUER, A., Ueber merkwürdige Contacterscheinungen zwischen zwei Erup- | tivgesteinen aus dem sächsischen Erzgebirge. P.— XXXVII. 702. — — TDUeber eine eigenthümliche Granulitart als Muttergestein zweier neuer Mineralspecies. PL — XXXVIII. 704. — Ueber Riebeckit, ein neues Glied der Hornblendegruppe, sowie über Neubildune von Albit in granatischen Orthoklasen. A. — UXTA 138. SAUER, A. und SIEGERT, Tn., Ueber Ablagerung recenten Lösses durch den Wind. B. — XL. 575. SCHEIBE, R., Ueber neue Gestalten am Magneteisen. P. — XXXVII. 469. — Ueber Eisenglanz von Elba, Quarz von Baveno, Schwefelvorkommen von Truskaviec. P. — XXXIX. 614. — Maeneteisen aus dem Habachthal (Pinzgau). P, — XXXIX. 617. — Ueber Turmalin im Kupfererze aus Lüderitzland. P. — XL. 200. — Ueber ein Wismuthnickelsulfid. P. XL.'611. — Ueber das Gold führende Gestein von Otjimbinque im Swarhaub, Damaraland. P. — XL. 611. — Inesit, ein neues wasserhaltiges Manganoxydul-Silicat. P — XL. 367. 614. SCHENCK, A., Ueber fossile Hölzer Aegyptens. B. — XXXIV. 434. -—— Ueber die geologischen Verhältnisse von Angra Pequena. bb. — XXXVO. 534. — Zur Geologie von Angra Pequena und Grossnamaqualand. B. — XXXVII. 236. — Die Geologie Südafrikas. PL — XL. 194. — Ueber das Auftreten der Kohlen in Südafrika. PL — XL. 595. SCHIRLITZ, P., siehe WALTHER, J. SCHLÜTER, CL., Crustaceen aus norddeutscher Kreide und norddeut- schem Tertiär, sowie einige Echiniden und die Patina von En- erinus hlüiformis. P. — XXXI 428. — Vorlage eines Exemplars von Ammonites spinatus. P. — XXXI. 428. — Neue und weniger gekannte Kreide- und Tertiär-Krebse des nörd- lichen Deutschlands. A. — XXXI. 586. — (boelotrochium Decheni, eine Foraminifere aus dem Mitteldevon. A. — XXAIT. 668. — Paläozoische Korallen aus den Rheinlanden. PL — XXAII. 432. — DÜUeber einige Anthozoen des Devon. A. — XXX. 75. — Archaeoeyathus in russischem Silur? A. — XXXVII. 899. , — Ueber Sceyphia oder Receptaculites cormmu copiae GOLDF. sp. und einige verwandte Formen. A. — XXXINX. 1. SCHMID, E. E., Ueber Mastodonten-Reste führende Walkerde P. — XXXIV. 672. SCHMIDT, C, W., Die Liparite Islands in geologischer und petrogra- phischer Beziehung. A. — XXXVL. 737. — Ueber das Gebirgsland von Usambara. B. — XXXVII. 450. SCHMIDT, FR., Einige Mittheilungen über die gegenwärtige Kenntniss der glacialen und postglacialen Bildungen im silurischen Gebiet von Ehstland, Oesel und Ingermanland. A. — XXXVI 248. — Nachträgliche Mittheilungen über die Glacial- und Postglacial- Bildungen in Ehstland. B. — XXXVL. 539. SCHNEIDER, Ueber neue Manganerze aus dem Dillenburgischen. P. — XXXIX. 829. SCHREIBER, Ueber die geologischen Verhältnisse bei Gommern, P, — XXXV. 868. XXX SCHRÖDER, H., Ueber senone Kreidegeschiebe der Provinzen Ost- und Westpreussen. 4. — XXXIV. 243. — Nachträge zu obigem Aufsatz. — XXXVIL 551. SCHÜTZE (cfr. Weıss). P. ScHuLz, EuUGENn, Vorläufige Mittheilungen aus dem Mitteldevon West- falens. B. — XXXVI 656. — Devonischer Echinide aus dem Valmethal. PL — XXXVNM. 222. — Vorgänge bei der Faltung des niederrheinischen Schiefergebirges. P. — XXXX. 629. SCHULZE, G., Die Serpentine von Erbendorf in der bayerischen Ober- Pfalz. A. — XXXV. 433. SCHWERDT, R., Untersuchungen über Gesteine der chinesischen Pro- vinzen Schantung und Liautung. 4. — XXXVI. 198. SCHWEINFURTH, G., Zur Beleuchtung der Frage über den versteinerten Wald. A. — XXXIV. 139. — TÜUeber die geologische Schichtengliederung des Mokattam bei Cairo. A. — XXXV. 709. SEECK, A., Beitrag zur Kenntniss der granitischen Diluvialgeschiebe in den Provinzen Ost- und Westpreussen. A. — XXXVI 584. SIEGERT, E., siehe SAUER, A. SJÖGREN, siehe STAPFF. SPEYER, O., Ueber das Bohrloch No. VII. von Gr.-Ströbitz und die aus demselben geförderten tertiären Versteinerungen. P. — XXXI. 213. — Ueber Terebratulina gracilis aus dem Bohrloch von Gr.-Ströbitz. P. XXXI. 803, — Stalactitenförmige Bildungen in den Diluvialkiesen von Gräfen- tonna. P. — XXX. 173. — Ueber die Fauna und Flora der Kalktuffe von Burgtonna und Gräfentonna. P,R— XXX. 174. STACHE, G., Ueber die Silurbildungen der Ostalpen mit Bemerkungen über die Devon-, Carbon-, und Perm-Schichten dieses Gebietes. 4A. — XAXXVL 277. STAPFF, F. M., Mikroskopische Untersuchung von Gesteinen aus dem Gotthardtunnel. B. — XXXI 405. — SJÖGRENS mikroskopische Untersuchung von Gesteinen aus dem Gotthardtunnel. B. — XXX. 619. — Geologische Beobachtungen im Tessinthal. 4. — XXXII. 604. — Geologische Beobachtungen im Tessinthal. Fortsetzung aus XXXII. 604. 2. Strandbilder. 3. Gletscher. 4. — XXXIV. 41. 511. Ueber die Gotthardbahnstrecke Erstfeld-Arbedo. P. — XXXVL 191. — Ueber den Steinsalzberg Cardona. P. — XXXVI 401. STEENSTRUP, K. J. V. und LORENZEN, JOH., Ueber das metallische Eisen aus Grönland. Aus den dänischen Originalabhandlungen im Auszuge von Ü. RAMMELSBERG in Berlin. A. — XXXV. 69. STEINMANN, G., Ueber den braunen Jura Lothringens. P. — XXXI 649. — Mikroskopische Thierreste aus dem deutschen Kohlenkalke (Fora- miniferen und Spongien). 4. — XXXIH. 394. — Ueber Acanthospongia aus dem böhmischen Silur. B. — XXXIH. 481. — TUeberblick über die Ausbildung des lothringischen Jura. P. — XXXIN. 522. — .Geologischer Bau des Gebietes im Westen von Metz, zwischen Gorze und Amanweiler. P. — AXXXII. 522. XXXI STELZNER, A., Nekrolog B. v. Corra’s. P. — XAXI 637. — Ueber die über die Bildung der Erzgänge aufgestellten Theorieen. P. — XXXIL 644. — Ueber die Metamorphose, welche die Destillationsgefässe der Zink- hütten erleiden. PL — XXXH. 664. — Die Erzlagerstätte vom Rammelsberge bei Goslar. B. — XXX. 808. _ STERZEL, J. F., Ueber ein Exemplar von Scolecopteris elegans aus dem Hornstein von Altendorf. B. — XXXI. 204. — Ueber Scolecopteris elegans ZENKER und andere fossile Reste aus dem Hornstein von Altendorf bei Chemnitz. II. Fortsetzung zu: Ueber Palaeojulus dyadicus GEINITZ und Scolopteris elegans ZENKER, diese Zeitschr. 1878 p. 417—426. A. — XXXIL 1. — Ueber die Flora der unteren Schichten des Plauen’schen Grundes. B. — XXX. 339. — Ueber die Fruchtähren von Annularia sphenophylloides ZENKER Sp. A. — XXXIV. 685. — Ueber Annularia sphenophylloides ZENKER sp. DB. — XXXV. 208. — Neuer Beitrag zur Kenntniss von Dicksontites Pluckeneti BRONGN. SP. A. — XXXVI. 773. STREMME, E., Beitrag zur Kenntniss der tertiären Ablagerungen » zwischen Cassel und Detmold, nebst einer’ Besprechung der nord- deutschen Pecten-Arten. A. — XL. 310. STRENG, A., Ueber Olivinkrystalle im Dolerit von Londorf. P, — XXXVL 689. — Ueber die Dolerite von Londorf. P. — XXXIX. 621. — Ueber die Verwitterung der basaltischen Gesteine des Vogels- berges. P. — XXXIN. 621. STRUCKMANN, S., Ueber den Serpulit (Purbeckkalk) von Völksen am Deister, über die Beziehungen der Purbeckschichten zum obereu ' Jura und zum Wealden und über die oberen Grenzen der Jura- formation. A. — XXXI 227. — Ueber Diluvialschichten mit Süsswasser- und Meeres-Conchylien von Sassnitz auf Rügen. B. — XXXL 788. — Ueber den oberen Jura von Hannover. P, — XXX. 660. — Ueber die Verbreitung des Renthiers in der Gegenwart und in älterer Zeit nach Maassgabe seiner fossilen Reste unter beson- derer Berücksichtigung der deutschen Fundorte. 4. — XXX. 128. — Ueber die Ausgrabungen in der Einhornhöhle P. — XXXIV. 664. — DBegrüssungsrede. PL — XXXVI. 669. — Vorlage der Gotthardbahnkarte von Herrn STAPFF. P. — XXXVl. 674. — Die Portland-Bildungen der Umgegend von Hannover. A. — XXXIX. 32. — Notiz über das Vorkommen des Moschusochsen (Ovibos moschatus) im diluvialen Flusskies von Hameln an der Weser. A. — XXXIX. 601. TÄGLICHSBECK, Ueber den Kohlenbergbau bei Saarbrücken. P. — XXXIIL 523. TECKLENBURG, Geognostische Beschreibung des un A. — XXXV. 399. | N XXXU TECKLENBURG, Ueber das mittlere Rothliegende bei Offenbach. P. — XXXVII. 681. — Ueber einen Hand-Tiefbohrapparat. P. — XXXVII 707. TENNE, C. A., Ueber Flussspath von Schonen. P. — XXXVI. 556. — Ueber Markasit von den Asphaltwerken zu Limmer. P. — XXXVI. 557. — Ueber Gesteine des Cerro de las Navajas (Messerberg) in Mexico. 4. u. P. — XXXVO. 610. 816. TIETZE, E., Zur Würdigung der theoretischen Speeulationen über die Geologie Bosniens. Ar URN. »DBE — Die Versuche einer Gliederung des unteren Neogens in den öster- reichischen Ländern. A. — XXXVL 68. — Die Versuche einer Gliederung des unteren Neogens in den öster- reichischen Ländern. 4. — XXXVIL 26. TOoRELL, O., Die Verbreitung der Yoldia artica. P. — NXXI. 670. — Ueber die Temperatur-Verhältnisse zur Zeit des Absatzes der Cyprinen- und Yoldien-Thone der Ostsee-Länder. P.— XXXIX. 639. — Temperatur-Verhältnisse während der Eiszeit und Fortsetzung der Untersuchungen über ihre Ablagerungen. A. — XL. 250. TOoULA, F., Ueber einige von Herrn H. SANnER im Sliven-Balkan ge- sammelte F ossilien. A. — XXXVI. 519. TRAUTSCHOLD, H., Ueber Eluvium. A. — XXXIL 578. _ Ueber Edestus protopirata TRD. A. — XL. 750. TSCHERMAK, G., Ueber die optischen Eigenschaften der Plagioklase. P. — XXXL 637. — Ueber mimetische Krystallformen. P.L. — XXXI. 638. TSCHENYSCHOW, TH., Ueber einen im Gouvernement Sarätow im Juli 1852 gefallenen Meteorit. A. — XXXV. 190. TULLBERG, S. A., Ueber die Schichtenfolge des Silurs in Schonen, nebst einem Vergleiche mit anderen gleichalterigen Bildungen. 4. — XXXV. 228. UuriG, V., Ueber die Diluvialbildungen bei Bukowna am Dnjstr. 4. — XXXVI. 274. VANHÖFEN, Einige für Ostpreussen neue Geschiebe. B. — XXXVIH. 454. VATER, H., Die fossilen Hölzer der Phosphoritlager des Herzogthums Braunschweig. A. — XXXVI 783. VERWORN, M., Ueber Patellites antiguus SCHLOTH. A. — XXXVN. 173. — Zur Entwicklungsgeschichte der Beyrichien. 4. — XXXIX. 27. WAAGEN, W., Ueber Richthofenie. P. — XXXIV. 674. — Ueber den Salt-range und das geologische Alter des Produetus- limestone. P. — XXXVI 881. WapA, T., Ueber japanische Mineralien. P. — XXXVL 698. — Ueber die geologische Landesanstalt Japans. PL — XXXVIN. 217. WAGNER, R., Ueber neuere Versteinerungsfunde im Röth und Muschel- kalk von Jena. B. — XXXVL. 807. — Ueber Enerinus Wagneri BEN aus dem Muschelkalk von Jena. B. — XXXIX. 822. Ueber einige Cephalopoden aus dem Röth und Unteren Muschel- kalk von Jena. A. — XL. 4. WAHNSCHAFFE, F., Ueber Gletschererscheinungen bei Velpke und Danndorf. A u P XXX 2 aa — Ueber geschrammte Schichtenköpfe des Rüdersdorfer Muschelkalks. P. — XXX 710. XXXII WAHNSCHAFFE, F., Ueber ein Diluvialprofil zwischen Rudow und Glienecke. PL — XXXAIV. 205. — Ueber einige glaciale Druckerscheinungen im norddeutschen Di- - Juvium. A. — XXXIV. 562. — Ueber Glacialerscheinungen bei Gommern unweit Magdeburg. A. u. P. — XXXV. 831. 867. — Diluvialgeschiebe: Dreikantner. P. — XXXVI 411. — Quartärbildungen der Umgesend von Magdeburg. P. — XXXVI 698. — Interglaciale Ablagerungen. PL — XXXVI. 549. — Mittheilungen über das Quartär am Nordrande des Harzes. A. u. P. — XXXVI. 897. 1035. — Die lössartigen Bildungen am Rande des norddeutschen Flach- landes. A. — XXXVI. 353. — Ueber Dreikantner aus der Gegend vou Rathenow und ihre Ent- stehung. PL — XXXIN. 226. — Ueber Vivipara vera im unteren Diluvium der Gegend von Rathenow. P. — XXXIX. 226. — Ueber die Herkunft concentrisch gefärbter Sandstein-Geschiebe. P. — XXXIX. 502. — Diluvialgeschiebe mit Pentamerus borealis Eıchtw. P. — XL. 194. WALDSCHMIDT, E., Ueber die devonischen Schichten der Gegend von Wildungen. A. — XXXVI. 906. WALTHER, J., Die gesteinsbildenden Kalkalgen des Golfes von Neapel und die Entstehung structurloser Kalke. A. — XXXVI. 329. — Ueber geologische Beobachtungen im Golf von Neapel. B. — SRERVIE 537. — Die Function der Aptychen. B. — XXXVID. 241. — und SCHIRLITZ, P., Studien zur Geologie des Golfes von Neapel. 4. — XXXVII. 295. WEBSKY, M., Ueber Aphrosiderit von Striegau. PL — XXXL 211. — Ueber Eisenkies von Ordubad am Araxes in Russisch-Armenien. P. — XXXI 222. — Vorlage eines Stückchens Meteorstein aus Schlesien und einer Probe des „Titanomorphit“. P. — XXXI. 800. — Ueber Manganspath von Daaden. P. — XXXI. 801. —- Ueber ein Delessit-artiges Mineral aus den sogen. Melaphyren des Thüringer Waldes. PL — XXXI. 801. — Vorlage von Topas von Miask im Ural und von Tellursilber von Botes in Siebenbürgen. PL — XXXI. 441. — Gaylussit von Gehren in Thüringen nebst einer Mittheilung über das Vorkommen desselben von Herrn R. NoBack in Gehren. P. 0 — XXX. 448. — Vorlage von Manganspath und Kieselzinkerz von Eleonore-Grube bei Beuthen in Oberschlesien. PL — XXXI. 446. — Vorlage einer Suite der Posphate von Branchville, Connecticut. P. — XXX. 647. — Ueber Schwefel von Wilhelms-Bad bei Kokoschütz in Ober- schlesien. P. — XXXII. 650. — Bericht über den Ankauf der Mineralien-Sammlung des Herrn ÜZETTRITZ für das mineralogische Museum der Universität. P. — XXXIHI 504. — Ueber Vorkommen von Hornsilber auf dem St. Georg-Schachte bei Schneeberg. P. — XXXII. 703. — Biographisches über STENnon. PL — XXXIIL 705. XXXIV le M., Sendung des Bergverwalters CASTELLI. P. — XXXIV. 655. Ueber ein Zirkon-ähnliches Mineral von Gräben bei Striegau. P. — XXXIV. 814. Ueber Apatit von Burgess und Kjerulfin von Bamle. P. — XXXV. 211. Discussion über die Darstellung künstlicher Mineralien durch Herrn DÖLTER. P. — XXXV. 389. Ueber angeblich kıystallisirten Anthraeit von Kongsberg. P. — XXXV. 632. Reducirter Raseneisenstein als angeblicher Meteorstein. P — XXXV. 869. Flussspath von Kongsberg. P. — XXXVL 188. Opal von Queretaro. PL — XXXVI. 409. Manganmineralien von Wermland. P. — XXXVL 414. Ueber Idunium, ein neues Element. P. — XXXVI. 666. Phosphoritknollen von Proskurow. P. — XXXVL. 556. Pseudomorphose von Bleiglanz und Eisenkies nach Fahlerz von Peru. P. — XXXVI. 556. Bastnäsit von Pike’s Peak. P. — XXXVILU. 246. Ueber Rutil, Pyrophyllit und Cyanit aus Georgia. PL — XXXV. 473. Mit Brauneisenstein imprägnirter Quarzit von Mount Morgan (Queensland). PL — XXXVII. 662. Malachit von Clermont und Queensland. PL — XXXVII 663. Serpentin von Obersdorf in Schlesien. PL — XXXVIH. 663. Ueber Granaten aus dem Untergrunde der Dominsel zu Breslau. P. — XXXVMl. 914. WEERTH, O., Ueber die Localfacies des Geschiebelehms in der Gegend von Detmold und Herford. A. — XXXILH. 465. Weıss, E., Bemerkungen zur Fructification von Noeygerathia. A. — XXXI. 111. Referate über Arbeiten von H. STuR. P. — XXXI 212. Ueber die Flora der Ostrauer und Waldenburger Schichten. P.L — XXAXL 217. Ueber Pflanzenreste aus dem niederschlesichen Steinkohlengebirge. P. — XXXI. 428: Ueber die Verbreitung der Schichten des liegenden und hangen- den Flötzzuges von Waldenburg nach SCHÜTZE. P. — XXXT. 430. Ueber Petrefacte aus der Steinkohlenformation Oberschlesiens. P. — XXXI 435. Ueber die Flora der Radowenzer Schichten des schlesisch-böhmi- schen Steinkohlenbeckens. P. — XXXI 439. Ueber die Schwadowitzer Schichten des schlesisch - böhmischen Steinkohlenbeckens. PL — XXXI. 668. Ueber Phillipsit, Desmin, Natrolith und Kalkspath von Wingendorf bei Lauban. P. — XXXI. 800. Ueber den sogen. faserigen Bruch des Gyps. P. — XXXI. 300. Ueber einen Quarzkrystall von Carrara. P. — XXXI. 800. Ueber Steinmark von Neurode in Schlesien. P. — XXX. 445. Pseudomorphose von Kalkspath nach Kalkspath von Krinsdorf bei Schatzlar in Böhmen. P. — XXXII 446. Ueber silurische Thonschieferplatten von Angers mit KEopteris Morieri, SAPORTA. P. — XXX. 822. Beiträge zur Kenntniss der verticalen Verbreitungen von Stein- kohlenpflanzen. P} — XXXII. 176. XXXV Weıss, E., Ueber Lomatophloios maerolepidotus GOLDBG. P. — XXX. 354. Ueber gangförmige Eruptivgesteine des nördlichen Thüringer Waldes. P. — XXXID. 483. sth Vorlage von und Erläuterungen zu fünfzehn Tafeln von Calamiten. P. — XXX. 489. Ueber Dr. STERZEL'S Untersuchungen an der fossilen Flora des Plauenschen Grundes. P. — XXXII. 489. Ueber Stur’s Morphologie der Calamarien. PL — XXXIU. 489. Ueber die geologischen Verhältnisse bei Saarbrücken. P. — XXXIN. 504. Ueber das Auftreten von Pflanzenresten in den Cuseler Schichten von Cusel. P. — XXX. 704. Vorlage einiger Pflanzenreste von Crock. P. — XXXII 704. Ueber Gneisseinschlüsse im Granit des Thüringer Waldes. P. — XXXII. 709. Ueber mikroskopische Schliffe von Oldhamer Steinkohlenpflanzen. P. — XXX. 709. Vorlage galvanoplastischer Copieen von Stegocephalen. P£. — XXXIV. 649. Zwei Schneidemaschinen. PL — XXXIV. 649. Ueber fossile Pflanzen von Meisdorf, Alsenz und Merzdorf. P. — XXXIV. 650. Gesteinsgänge und Zechstein bei Liebenstein. PL — XXXIV. 677. Amalgam von Friedrichssegen, Molybdänglanz von Lomnitz, An- dalusit von Wolfshau, Feldspathe von Hirschberg, Oligoklas von Cunnersdorf. PL — XXXIV. 817. Ueber Sigillaria minima und Calymmotheca Haueri von Walden- burg. P, — XXXIV. 818. Ueber Goniopteris arguta STERNB. P. — XXXV. 209. Ueber Schwefel von Kokoschütz. PL — XXXV. 211. Ueber den Calamites transitionis GöPP. P. — XXXV. 396. Gedrehte Krystalle des Haarkieses von Dillenburg. P.— XXXVI. 183. Bleiglanz von Diepenlinchen und Hennef a. d. Sieg. P.— XXXVI. 410. Ueber den Porphyr mit sogenannter Fluidalstructur von Thal im Thüringer Wald. A. u. P. — XXXVI. 858. 881. Ueber Granitporphyr am Scharfenberg. P. — XXXVI. 882. Ueber D. Srur’s: Die Carbonflora der Schatzlarer Schichten. P. -— XXXV1. 814. Vorlage eines Photogramms von Pecopteris Pluckeneti. P. — — XXXVI. 814. Stammreste aus der Steinkohlenformation Westfalens. PL — XXXVIL. 815. Ueber Geschiebe in Steinkohlenflötzen. PL — XXXVI. 251. Pflanzen aus der Trias von Commern. P.L — XXXVII. 479. Fossile Pflanzen von Salzbrunn in Schlesien. P. — XXXVII. 914. Mittheilungen über das ligurische Erdbeben vom 23. Februar 1887 und folgende Tage. A. — XXXIX. 529. Ueber das ligurische Erdbeben. P. — XXXIX. 614. Ueber den Porphyr von Heiligenstein. P.L — XXXIX. 837. Ueber Fayolia Sterzeliana. P. — XXXIX. 842. Ueber Fucoiden aus dem Flysch von San Remo. P. — XL. 366. Ueber neue Funde von Sigillarien in der Wettiner Steinkohlen- grube B. — XL. 565. 3*F XXxXVI VAN WERWECKE, L., Ueber die Trias Lothringens und Luxemburgs. Pi - ‚AXNIN 512. WICHMANN, ARTHUR, Ueber Fulgurite. A. — XXXV. 849. — Ueber Gesteine von Labrador. A. — XXXVL 485. — Zur Geologie von Nowaja Semlja. A. — XXXVII. 516. WIGAND, G., Ueber die Triboliten der silurischen Geschiebe in Mecklen- burg. A. — XL. 39. WINTERFELD, F., Ueber quartäre Mustelidenreste Deutschlands. A. — XXXVN. 826. WOECKENER, H., Ueber das Vorkommen von Spongien im Hilssand- stein. A. — XXXI. 663. WOLLEMANN, Das angebliche Hrppotherium gracile Kaup aus dem Löss von Linz und dem Postpliocän des Altai. P. — XXX. 643. — Ueber Hippopotamus aus der Höhle von Balve. P. — XXXIK. 643. WÜRTEMBERGER, G., Ueber den oberen Jura der Sandgrube bei Goslar. A. — XXXVL. 559. ZEISE, O., Ueber das Vorkommen von Riesenkesseln bei Lägerndorf. A. — XXX. 514. — Gletschertöpfe bei Itzehoe. P. — XXXIX. 616. ZIMMERMANN, E., Ueber einen neuen Ceratiten aus dem Grenzdolomit Thüringens und über Glacialerscheinungen bei Klein-Pörthen zwischen Gera und Zeitz. B. — XXXV. 382. — Ueber das Oligocän bei Buckow. P.L — XXXV. 628. — Ueber quarzitischen Zechstein mit Productus horridus von der Höhe des Thüringer Waldes. P. — XL. 198. ZIRKEL, F., Ueber schillernden Obsidian. B. — XXXVI. 1011. ZITTEL, Zusatz zu dem Aufsatz von H. WOECKENER:! Ueber das Vor- kommen von Spongien im Hilssandstein. A. — XXXL 665. — Ueber das Vorkommen von Spongien im Hilssandstein. B. — XXXI 786. Als besondere Anhänge sind den Bänden beigegeben: Jahrgang 1880 Band XXXL. Gedenkworte am Tage der Feier des hundertjährigen Geburtstages von CHR. S. WEISS, gesprochen von: BEYRICH, „Bi 1.442 sah -ialludse naAl DaSr ER HAUCHECORNE .S- - - 0. 0. ech a RAMMELSBERG, .Ü...4 uns. ara ee a RE WEBSKY, M..... .:... 5%... Wr I. Weıss, E. . vi. Jahrgang 1882 Band XXXIV. FRANTZEN, Uebersicht der geologischen Verhältnisse bei Mei- DINZEeN,., A. neo et ea er 0 a ik I. ee Aachen, obere Kreide von. XXX VI. 595. Aachener Kreide - Mollusken. XXXVL 454, 882. — Sand, seine Fauna und seine Aequivalente. XXXVI. 59. Aarhus, Mittel - Oligocän von. XXXVII. 883. Abies pectinata. XXXVI. 807. Ablagerungsgebiet der nordeuro- päischen Gletscher. XXXI. 63. 98. Absatz von Baryt in Brunnen- röhren. XXXIN. 224. Abschmelzperiode, diluviale, im norddeutschen Tief lande. XXXIV. 207. Abteufung von Schichten i. schwim- mendem Gebirge. XXX V1. 706. Abyssinien, fossile Hölzer von. XXXIX. 520. Acanthochonia. XXXIX. 21, XL. 609. — devonica sp. nov. XXXIX. 24. Acanthospongia aus böhmischem Silur. XXXIH. 481. Acanthostoma vorax CRED. XXXV. a. Acer trilobatum Au. Br. XXXIV. 764. Acervularia pentagona. XXXIII.89. Acidaspis mutica EıcHhw. XL. 93. —n. sp. XXXVIM. 918. — cfr. ovata Emmr. XL. 99. Ackerbruchberg, Schichtenfaltung am. XXXII. 350. Aeridütes. XXXU. 522, XXXVL 572. Acrochordiceras Damesii. XXXI. 334. Acroura armata n. sp. Pıc. XXXVII. 880. — granulata. XXX1. 43. — prisca. XXXI. 35. Actaeonella gigantea Sow. XXXVI. 598. — maxima MÜLL. sp: XXX VI. 598. — (Volvulina) laevis Sow. XXXVI. 598. Actaeonina coniformis J. MÜLL. XXXIX. 197. Actinocamax quadratus. XXXIV. 257, Xu 729. — subventricosus. XXXIV. 258, XL: 729. RE nenn) (Berlin), Sool- quelle des. XL. 102, 190. Aegypten, fossile Hölzer XXXIV. 434. Aegyptische tertiäre XXXVI. 415. Aelteste Versteinerungen des Thü- ringischen Schiefergebirges. XXXIV. 673. Aeschna, Libellula. XXXVI. 581. Aetna-Ausbruch 1879. XXXI. 399. Afrika (West-), Geologie von. XXXIX. 96. —— (Süd-), Geologie von. XL. 194. von. Korallen. — (West-), Gneiss von. XXXIX. 119, 130. (Süd- -West-), Gold von. XL. 611. — (West-), Kalke von. XXXIX. 133. — (West-), Laterite von. XXXIX. 126. Aktinolith. XXX1. 377. Aktinolithschiefer, Caleit aus. XXXI. 380. — Epidot in. XXXI 379. epidotreiche. XXXI. 386. Feldspath in. XXXI. 378. Glimmermineral in. XXXI. 380. von Hainichen. XXXI. 374. Alabama, Tertiär von. XL. 295. Älandsgeschiebe. XXXVIH. 202, 796. XXXVII Alandsgesteine. \XXVI. 627. Alb, Steilabhang der schwäbischen. XXXV. 645. Albit aus dem Granit des Riesen- gebirges. XXXIV. 416. von Neuwerk. XXXIX. 224. Neubildung von, in Orthoklasen. XL. 138. -haltige Eruptivgesteine Elbingerode. XXXIV. 199. -—- und Mikroperthit führende Eruptivgesteine. XXXIV. 455. Albitgneiss. XXXII. 444. bei ı Alt-Oschatz, Albit-Porphyroide aus dem Harz. | XRXI 441. Alectryonia frons PARK. XXXIV. 261. — larva Lam. XNXIV. 262. — sulcata BLUMB. sp. XXXIV. 261. Alexandrinenstrasse, Berlin, Tief- | bohrung. XXXIV. 453. Algen von Dobbertin. XXXI. 531. — von Langenstriegis. XXXI. 452. — Kalk-, fossile. XXXVI. 552, XXX VIN. 478. — Kalk-, von Neapel. XXXVI. 229. Alkaliglimmer. XXXI 679. Allothigene Gemengtheile psammi- tischer Gesteine. XXXIV. 771. Alluvium, Definition. XXXVI. 37. — (Elb-). XXXVII. 458. — von Schlesien. XXXIX. 280. Alluviale Bildungen, baltische. XXXVI 268. Alm-Seekreide. XXXIII. 269. Alpen, Gebirgsbau der. XXXV. 134. — postcarbonische Faltung in den. XXXIX. 760. Alpines Devon. XXXIX. 714. — Diluvium. XXXVIDL. 161. Alpine (Süd-) Kreideablagerungen. XXXVM. 544. Altenburger Zwitter. XXXIX. 818. Altendorf, Calamarienreste von. XXXU. 17% Altenstein, Granitporphyr von. | XXXIL. /119. Alter der Anden von Südamerika. XXXVIH. 766, XRXIX. 301. — . des Hauptquarzits im Harz. XXXIU.’617. — des Hercyn. XXXIV. 194. Alter der hereynisch. Fauna. XXXI. 54. -— des Kahleberger Sandsteins im Harz. XXXIII. 617. der Salzgitterer Eisensteine. XXXL. 637. der Schichtenstörungen in Nord- west-Deutschland. XXX V1.707. der Taunus-Schiefer. XXXV. 644. der Wieder-Schiefer im Harz. XXXII. 617. Glacialschrammen von. XXXV. 847. Alveolites ramosa A. XXXVI. 110. ROEM. -—— suborbieularis LAm. XXXVLH. 108, XXXIX. 276. Amalgam von Friedrichssegen. XXXIV. 817. Amauropsis exaltata GOLDF. XXXVI 472. | Amerikanische Mineralien u. Ver- steinerungen. XXXVI. 888. Amethyst. XL. 595. Ammoniten. XXX). 596. — des schwäbischen Lias. XXXV. 644. Ammonites athleta aus Geschiebe. XXXVI 404. Becheri (GF.) v. B. XXXV1.211. Buchii. XXXI. 332. Buchi v. ALBg. XXXVI. 809. carbonarius (GF.) v. B.XXXVI. 213. — Coesfeldensis ScHL. XXXINX. 612. — (Harpoceras) aff. comptus Rein. XXXVI 568. — (Lytoceras) cornu copiae Young. XXXVI. 566. (Acrochordiceras) Damesii. XXXI. 334. (Harpoceras) XXXVI 567. evexus v. B. XXXVI 204. expansus v. B. XXXVI. 201. geigas ZIET. XXXIN. 65. Gravesianus D'ORB. XXXIX. 62. (Harpoceras). XXXII. 517. Henslowi (Sow.) v. B. XXXVL 210. Hoeninghausi v.B. XXXVL 211. inaequistriatus vV. MÜNSTER (v. B.). XXXVI. 216. Eseri ÜÖPPEL. XXXIX Ammonites Listeri v. Be XXX VI. 213. — (Harpoceras) lythensis. XXX1l. 514. — Münsteri v. B. XXXVI 212. — multiseptatus v.B. XXXV1.213. — (Harpoceras) Murchisonae Sow. juv. XXXVL567. — Noeggerathii v. B. XXXVI. 205. — (Harpoceras) n. sp. XXXL. 517. — — opalinus Rein. XXXI. 517, XXXVI. 568. —_ Öttonis. XXXI. 8334. — planicostavonWollin. XXX VII. 481. — portlandicus DE LoR. XXXIX. 64. — primordialis v. B. XXXVI. 206. — retrorsus v. B. XXXVI. 216. E- simplex v. B. XXXV1. 212. — speciosus (MÜNSTER) v. B. XXXVI. 216. — sphaericus (MART.)v.B.XXXVI. 215. — (Harpoceras) serpentinus Rein. XXXVI 567. — — striatulus Sow. XXX. 517, XXXVI 567. — Strombecki. XXX]. 333. — subeontrarius n. sp. XXXVIL 23. — subnautilinus (ScHrL.) v. B. XXXVI 206. — tenuistriatus (MÜNSTER) v. B. XXXVL 216. Amorpher Kohlenstoff. XXXVI. 441. Amphibole, Schmelzversuche mit. XXXVD. 10. Amphibolgranit als XXXVL 601. Amphibolit der columbianischen Anden. XL. 227. — vom Saltpond. XXXIX. 117. Amphibolschiefer der columbiani- schen Anden. XL. 216. Amphiglypha prisca. XXXI. 35. Amphion Fischeri Eıchw. XL. 87. Amplexus Sow. XXXVL. 83. — carinthiacus sp. n. XXXIX. 273. — helminthoidesn. sp. XXX VI1. 88. — hereynieus RoEm. XXXVI. 83, RXXIX. 278. — ? tenuicostatus MSTR. sp. XXXVL. 88. Geschiebe. Amsterdam, Diluvium von. XXXVIL 792. Analcim. XL. 638. — optische Erscheinungen am. XXXIH. 185. — pseud.nach Leucit. XXX V11.453. Anamesit, auf den Färöer. XXXI. 121. Ananchytes ovatus Lam. XXAXIV. 276. — sulcatus in Diluvialgeschieben v.Neuw-Amsterdam. XXXVIH. 452. Aneillaria singularis v. Kon. n. sp. XXXVIH. 887. Aneistroceras. XXXII. 187, 478. — Barrandei. XXXI. 389. — undulatum. XXXI. 387. — Doppelkammerung bei. XXXIL. 386. Anecistrodon. XXXV. 221, 655. — armatus P. GERVAIS sp. XXXV. 664. — libycus Damzs. XXXV. 668. — Mosensis DAMES. XXXV.. 662. — texanus DAMES. XXXV. 664. — vicentinus DAMES. XXXV. 667. Ancyloceras borealis n. sp. xXXXVI. 23. — Ewaldı. XXXI. 690. — gigas. XXXII. 688. — obliquatum. XXXIH. 693. Ancylus sp. cf. fluviatilis. XXX VI. 813 Andalusit. XL. 651. — von Wolfshau. XXXIV. 817. Anden, columbianische, Geologie der. XL. 205, 223. — — Gesteine der. XXXVII. 812, KRITIK 503, XL. 21952226, 228, 229. — Alter der südamerikanischen. ARAXVHL 7766, XRXIE9301. Anden-Laven des südlichen Colum- bien. XXXIX. 503. Andesin. XL. 638, 641. Andesit von Arita. XXX. 257. — von Cabo de Gata. XL. 694. — der columbianischen Anden. 220: — von Columbien. XXXIX. 508. Andesit-Laven von Pasto. XXXVII. 812. Anemometer. XXXV. 632. Anfangskammer Bactrites. KAXVI 1. Angra Pequenna, Geologie von. XXXVII. 534, XXXVUI '236. Angustisellati. XXXIL. 602. Anhydrit aus Gotthardtunnel-Ge- steinen. XXXI. 407. Anisocardia portlandica XXRIX. 60. AnmeldungneuerMitglieder. XXX1. 213, 221, 428, 439, 633, 6836, 195,/ XXXIL 203,218, 431, 445, 640, 648, 652, 660, 817, von Sp, nn. XXXIIL 179,174, 175,852, | 483, 503, 504, 512, 699, XXXIV. 198, 202, 451, 456, 649, 656, 657, 814, XXXV. 210, 215, 388, 396, 633, 645, 867, 869, XXXVL 182, 185, 190, 399, 405, 412, 666, 674, 699, 881, 886, XXXVI. 216, 218, 544, 550, 811, 815, 1028, XXXVII. 243, 246, 251,462, 662, 664, 674, 696, 913, XXX 223,7226,1.502,11614, 617, 621, 639, 829, 836, XL. 189, 194, 199, 367, 371, 591, 594, 596, 610, IT. 109 Annularia sphenophylloides ZEn- KER Sp. XXXIV. 685, AXXV. 203, 204. Anobiidae. XL. 135. Anomalien, optische. XXXII. 199, XXXID. 185. Anomaloxylon vicentinum sp. n. XXXIX. 527. Anomia Ewaldi sp.n. XXXIN. 154. — intercostata ZITTEL. XXXIX. 158. — splendens n. 262. Anomien-Sand. XXXVII. 143. Anoplophora. XXXIH. 680, XXXV. 624. — donacina. XXXI1. 685. — lettica. XXXIM. 686. Anthophyllit, Schmelzversuche mit. XXXVL. 11. Anthozoen des Devon. XXX. 75. Anthracit von Kongsberg. X\XXV. sp.» AXXIV. 632. Anthracomarti KARscH. XXXIV. 560. Anthracomartus KArRScH. XXXIV. 560. XL Anthracomartus Völkelianus. KarscHh. XXXN556, 561. Anthracosaurusranigeps GOLDENB. XXXVII. 595.. Anthracosia securjformis Lupw. sp. XXXIL. 6%. Anthribites Rechenbergi n. sp. XL. 134. a: Anthromorpha margahita. XXXVI. 105. Antillia Duncan. XXXVI. 390. — cylindroides Rs. sp. XXXVH. 389. Apatit von Burgess. XXXV. 211. — psammitischer Gesteine. XXXIV. 779. — aus Schlesien. XXXIX. 504. Apenninkalk. XXXVII. 295. Aphanitischer Kalkstein. XXXIL 249. Aphrosiderit von Strigau. XXXI. 214. Apocynophyllum helveticum Hr. XXXIV. 768. ı Apogoniden, tertiär. XL. 278. Aporrhais granulata Sow. XXXIX. 198. — papilionacea SCHLOTH. (GF.). XXXVL 888. — (Lispodesthes) Schlotheimi RoEMm. sp. XXXVI 481. 883. — speciosa SCHLOTH. XXXVIH. 39. — cf. stenoptera GOLDF. sp. XXXIX. 194. : Apseudesia celypeata. XXXI 319. -— cristata. XXXI. 318. Aptychen, Function der. XXXVIL. 241. Aptychus. XXXVI. 569. — von Goniatiten. XXXIV. 818. Arachniden der Steinkohlenforma- tion. XXXIV. 556. Araneae. XXXIV. 559. Araucarioxylon Kr. p. p. XXXVI. 823. — Armeniacum n. sp. XXXVH. 4883. — cf. keuperianum UnG. sp. XXXVL 825; — Koreanum sp. n. XXXIX. 519. — Martensi sp. n. XXXIX. 520. Arbedo-Erstfeld, Uebersichtskarte der Strecke. XXXVL. 191. 674. Arca sp. XXXVII.525\ sp. 4 Pi, Er ' rn XLI Arca subhereynica sp n. XXXIX. 159. Archäische Formation auf Nowaja Semlja. XXXVIH. 540. Archaeocalamites radiatus (BRoNGnN.) STUR. XXXV. 396. Archaeocyathinae. XXXV]. 706. Archaeocyathus. XXXVI 400, XL. 609. — actus. XXXVI 703. — bilobus. XXXVI 704. — concentrieus. XXXVI. 704. Ichnusae. XXXVI. 704. infundibulum. XXXVI. 703. planus. XXXVI. 704. sinuosus. XXXVI. 704. spatiosus. XXXV1. 704. umbrella. XXXVI. 704. in russischem Silur? XXXVIL. 899. Archaeopteryx. XXXYV. 650. Archegosaurus. XXXIV. 231. — Decheni. XXXIV. 231 — latirostis. XXXIV. 235. — v. Offenbach. XXXVIH. 696. — Wirbelbau v. XXXVI. 718. Architarboidae KArRscH. XXXIV. 560. Architarbus rotundatus SCUDDER. XXXIV. 560. — silesiacus Rom. XXXIV. 560. | Arcotia margaritata sp. n. XXXIX. 180. Ardennen, erste Faltung der. XL. 371. — Dietyophyton aus den. XXXVl. 401. — Regionalmetamorphose der. XXXIR. 1643. — Wetzschiefer-Geschiebe im Un- terdevon der. XL. 371. Arethusina Haueri sp. n. XXXIX. 736. Argentinien, Pampasformation in. XL. 376, 380, 450. Aristolochia Aesculapi XXXIV. 767. Arita, Andesit von. XXXI. 257. — Basalt von. XXXI. 260. Armenien, neues fossiles Holz aus der Kreide von. XXXVI. 433. Arnager Grünsand. XL. 731. Arnagser Kalk. XL. 732. Arsenkiese. XXXIV. 451. Arthrotaxis. XXX]. 115. Hr. Asar, baltische. XXXVI. 260. —- in Mecklenburg. XXXVII. 654. Asarbildungen in Norddeutschland. XL.: 483. Asellati. XXXII. 602. Aspidura coronaeformis. 40, XXXVIIL 877. loricata. XXXI. 38. Ludeni. XXXI. 39. prisca. XXXI. 40. scutellata. XXXI. 35. similis. XXXI. 40. squamosa. XXXIT. 40, XXXVIL. 879. Astarte borealis. XXXI. 696. interlineata LYcETT. XXXVl. 168. Kickxi Nyst. XXXVID. 891. rhomboidalis PrwLı. sp. XXXTV. 619. similis Münst. XXXIX. 162. Studeri DE LoR. sp. XXXIV. 624. terminalis F. RoEMm. XXXIV. 618. Aster Ermita. XXXI. 39. XXXI. ' Asteriacites Eremita. XXXI. 38. — ophiurus. XXXIL 39. Asterias cilicia. XXXI. 43. — Weissmanni. XXXI. 45. Asteride im Spiriferensandstein von Goslar. XXXV. 632. Asterien. XXXI. 42. — ‚der Trias! XXXI. 263. Asteropsis. XXXI. 42. Astraeospongia meniscoides DE- WALQUE. XXXIX. 23. Astrocoenia aegyptiaca n. Sp. XXXVL 432, 438. Astrohelia similis MaAy.-Eym. XXXVL 422. Astylospongia castanea RoEM. XL. 23. — diadema KLÖDEN. XL. 22. — pilula Rorm. XL. 22. — praemorsa GOLDF. sp. XL. 22. Astynomius tertiarius n. sp. XL. 135. Atacama, Concretionen von. XXXVI. 886. — Natronsalpeter von. XL. 153. Athyris compressa nom. nov. XXXIX. 726. — cf. fugitiva BARR. sp. XXXIX. Tan. XLII Augit, Schmelzversuche mit. XXXVU. 12. — in Diorit. XL. 182. — führende Gesteine vom Brocken. XXX. 206. — psammitischer XXXIV. 780. Augit-Aktinolithschiefer v. Nowaja Semlja. XXXVII. 530. Augit-Granit v. Labrador. XXXVI, 490. Augit - Hornblendeporphyrit von Unkersdorf. XXXVII. 752. Augitporphyrit von Kaufbach. XXXVII. 754. Augittrachyt (der Fossa Lupara). XI 178.100. Augittrachyt-Gläser. XL. 178. Aulacoceras. XXXI. 401. Aulocopium aurantium. XL. 23. — gotlandicum. XL. 23. Aulopora serpens Gr. XXXVI. KURS): Ausfüllungsmassen d. Gangspalten im Unterharz. XXXIV. 660. Authigene Gemengtheile psammi- tischer Gesteine. XXXIV. 782. Auvergne, Basalttuffe der. XXX. 552. Avalagebirge in Sibirien, Queck- silbererze vom. XXXVI. 690. Avicula hians n. sp. XXXVII. 924. — pectinoides REUSS. XXXIN. 156. Aviculiden, devonische. XL. 360. Avold, St., Bleierze von. XXXI. 20% Axim, Gesteine von. XXXIX. 112, Axinit. XXXIX. 258. Gesteine. Babingtonit, Schmelzversuche mit. XXXVM. 13. Backsteinkalk. XL. 17. Bactrites, Ausavensis XXXVI. 921. —? Hyatti. XXXVI. 3. — Anfangskammer v. XXXVIL 1. Badener Tegel. XXXVIH. 75. Bänderthone, baltische. XNXXVL 264. Balkan, 497. — Fossilien von. XXXVI. 519. Balkan-Halbinsel, Geologie von. XXXVIL. 470. STEIN. Geologie des. XXXVL. | Ballerades, Devon von. XXXIX. 380. Baltische alluviale XXXVL 268. — Bänderthone. XXXVI. 264. — Diluvium. XXXVI 248. Dünen. XXXVI 268. (Süd-) Endmoränen. XL. 367. Flussthäler, Bildung der. XXXVI 270. Geschiebelehm. XXXVI. 258. Seeen. XXXVI. 269. — Torfmoore. XXXVI. 269. Balve, Hippopotamus von. XXXIX. 643. BARRANDES Etagen F, G, H. XXXVIM. 917, 921. Baryt als Absatz in Brunnen- röhren. XXXIX. 224. Baryteglimmer. XXXI. 690. Basalt von Arita. XXXII. 260. von China. XXXVIH. 230. auf den Färöer. XXXI. 721. von Horhausen. XXXI. 652. von Kassel. XXXI. 651. von Mellemfjord. XXXV. von Salesl. XXXIV. 655. des Vogelsberges. XXXIX. vom Wackenbühl. XXXI. 652. -als Geschiebe. XXXI. 84, 121, 191, XXXIL 408, 424, 638. -Geschiebe in der Mark. XXXIV. 498. — , Einschlüsse XXXV. 489. — , Granitfragmente im. XXXIH. 53. —, Olivinknollen im. XXXIH. 31. Basalttuff. XXXI 504. Basalttuffe der Auvergne. XXXI. 582. — Böhmens. XXXI. 549. — von Palma, von Fernando Po. XXXT. 564. — Schwabens. XXXI. 539. Bastit im Feldspathporphyrit von Kesselsdorf. XXXVIN. 750. Bastnäsit von Pike’s XXXVI. 246. Batrachier aus Thüringischem Di- luvium. XXXI. 292. Battersbyia M. E. u. H. XXXVL. 9% — aff. gemmans Dunc. XXXVI. 99 Bildungen. 01. 621. in denselben. Peak. u -- XLIII Bau, Gebirgs-, der Alpen. XXXV. 134. — der Karnischen Alpen. XXXIX. 139. — des Seinethal. XXXH. 799. Baueria nov. gen. XXXV. 686. — geometrica NÖTL. nov. spec. XXXV. 686, XXXIX. 224. Bauxit. XXXIX. 621. 'Baveno, Quarz von. XXXIX. 615. Bayerisches Vorland, Entstehung der Seebecken des. XXXVII. 166. — — Quartärbildungen. XXXVIIL. 161. Begrüssungsreden etc. siehe Pro- tokolle d. allg. Vers. Beirode, Gneiss von. 165. — Granitporphyr. XXX. 165. Belemniten, Ciassification der. XXXV. 640. — tertiäre. XXXVII 422. Belgien, geolog. Landesanstalt von. XXXIV. 656. XXX. Belinurus Silesiacus. XXXV. 429. | Beneckeia Buchi v. ALP. 80, 35. — tenuis V. SEEBACH. XL. 24. Berenicea diluviana. XXXI. 325. — Luceana. XXXI. 328. Beresit. XXXVI. 865. Bergkrystall von Carrara. XAXI. 800. ‚Bergsturz von Elm. XXXII. 540, XXXIV. 74. 430. 485. Berjosowsk, Gesteine von. XXXVI. 865. — Golddistriet von. XXX. 205. — Minerale von. XXXVI. 888. Berlin, Alexandrinenstrasse, Tief- bohrung. XXXIV. 453. — Generalstabs- Gebäude, bohrung. XXXII. 184. — Soolquellen in. XL. 102. 190. Bern, Löss bei. XXXVIIL. 709. Bernburg, Glacialersckeinungen bei. XXXIV. 456. Beryll aus Schlesien. XXXIX. 232. Betula Salzhausensis GÖPr. XXXVII. 851. Beucha, Glacialschrammen bei. XXXV. 847. Beuthen, Manganspath von. AXXI. 446. Tief- Bewegung diluvialer Eismassen. XXAL 76. — der- Gletscher. XXXI. 76, 638, 786. — der grönländischen Gletscher. XXXIN. 693. Bewegungsrichtung der diluvialen Eismassen. XXXI. 76. Beyrichia Baueri n. sp. XXXVL. 640. — — tripartita. XXXVI. 689. — Bolliana n. sp. XXXVL. 645. — umbonata. XXXVII 646. Bronni n. sp. XXXVIL 637. Buchiana JonES. XXXVL. 642, XL..T — var. angusta. XXXVI. 641. — — incisa. XXXVI. 641. — — lata. XXXVI. 641. — — nutans. XL. 7. Buchiano - tuberculata. XXXVD. 640. .dubia. XXXVID. 648. Jonesii BoLL. XL. 3. — var. clavata KoLMmonpin. Xu; 15! Kochü BoLL. XXXVI. 643. Klödeni M’Cov. XL. 9. — var. protuberans. XL. 10. — var. bicuspis. XL. 11. — var. nodulosa. XL. 12. Lauensis n. sp. XL. 8. Lindströmi n. sp. XL. 5. — var. expansa. XL. 6. Maccoyana JonES. XXXVL. 643, XL. 13. — var. lata. XXXVI. 644. — — sulcata. XXXVI. 644. Noetlingi n. sp. XXXVI. 637. — — conjuncta. XXXVIL 686. primitiva VERw. XXXIX. 28. Salteriana JONES. XXXVII 645. tuberculata BoLL var. Gotlan- dica. XL. 4. tuberculata KLÖD. sp. XXX VI. 632. — var. gibbosa. XXXVII 634. er 2 madar JONES! ARKV. 634. — tuberculato-Buchiana. XXXVI. 640. — -Kochiana. XXXVI. 643. tuberculosa bigibbosa. XXXVL. 635. — SALTER. XL. 12. XLIV Beyrichia tuberculosa var. granu- lata Jones. ‚XL. 13. Wilkensiana Jones. XXXVIH. 647. Entwicklungsgeschichte der. XXXIX. 27. Formenreihen 660. Morphologie der. XXXVL. 629. Beyrichien d. obersilurischen Di- luvialgeschiebe Ostpreussens. XXXVI. 621. — gotländische XL. 1. Beyrichien-Kalke. XXXVI. 667. — vonLangenstein. XXX VII. 474. Bibliothek, Zugänge zur. XXXI. 805, XXXI. 823, XXXIH. 720, XXXIV.’ 821,-.:XXXV. 874, XXXVI. 891, XXXVI. 1037, der. XXXVL. XXXVLUI. 927, XXXIX. 845, XL. 782. Bibrabach, Thalbildung des. XXXIV. 674: Bicken, Clymenien von. XXXV., 208. Bildung des Petroleum. XXXVI. 693. Bilobiten-ähnliche Körper als Ge- schiebe. XXXVIN. 762, XXXIX. 137, 512. Bimsstein von Görzhausen bei | Marburg. XXXVIIL 234. — von Schöneberg, Westerwald. XRRXYIZ 122; — im Westerwalde XXXII. 442, XXXIV. 146, 806. Bimsstein-Gesteine d. Lahngegend. XXXIV. 806. Bingen, Rheinthal XXXVI 694. Binkhorstia nov. gen. XXXIII. 3865. — Ubaghsii. XXXIH. 365. Biota orientalis ENDL. XXX V1.806. Biotit - Granit von Labrador. XXXVL 489. Bishoff, Mount-, Zinnerzlager- stätte des. XXXII. 642, 689, XXXVIL 370, XXXIX. 78. Bison priscus v. Rixdorf. XXXVII. 245. Bitburg, Eisen von. XXXIL 635. Bivalven des Diceras-Kalk. XXXIL 67. — -Fauna der Diceraskalke von Kelheim. XXXIV. 200. unterhalb. I Bivalven von Stramberg. XXXV. 211. Bivalvenschlösser. XXXV. 635. Blaafjeld, Graphit-haltiger Feld- spath- von. XXXV. 701. Blagodat (Berg), Magneteisen von. XXXVII. 469. Blattina chrysea E. Gem. XXX. 520, XXXVI. 570. af. chrysea. E. GEM. XXXVI 571. incerta E. GEIN. n. sp. XXXVI. En all. Langfeldti. XXXIH. 521, XXX VI. LE Mathildae E. Gem. XXXVI. 571. nana E. GEN. XXXVl. 571. (Mesoblattina) Dobbertinensis E. GEM. n. sp. XXXVI 570. protypa. XXXH. 519, XXXVI. 569. ' Blechnum Göpperti ETTINGSH. XXXIV. 738. Bleierze von St. Avold. XXXIT. 209. _ Blockwälle im Oderthal. ı Bleiglanz von Diepenlinchen und Hennef a. d. Sieg. XXXVI. 410. XXX. 708. ' Bodenbewegungen in der Rhein- ebene. XXX. 672. | Böhmen, Basalttuffe von. XXXIL 549. — Hercyn u. Devon in. XXXVIIL 917. — hereynische Fauna in. XXXIHM. 617. Böhmischer Kamm, Gneiss und Glimmerschiefer desselben. XXXVL 407. Böhmisches Silur. XXXVI. 887. Böhmerwald, angebliche Glacial- bildungen. XXXIX. 68. Börde. XXXVI. 698. Bördelöss, Alter des. XL. 271. Bohrer. XXXIH. 174. Bohrung im Generalstabsgebäude. XXXID.. 184. — in Rügenwaldermünde. XXXILH. 173. Bohrloch v. Sypniewo. XXXV. 213. — von Zscherben bei Halle. XXXI. 678. Bonebed-Sandstein als Geschiebe. XXXI. 793. XLV Bonn, Löss bei. XXXIX. 812. — tertiärer Sand von. XXXIX. 816. Bonnaire, phosphoritischer Kalk von. XXXI. 423. Bormineralien, geologische Grup- pirung der. XXXIX. 260. — Vorkommen der. XXXIX. 253. Borneo, West-, Kreidepetrefacten von. XXXV. 204. Bornholmer Geschiebe. XXXV. 206. Bos primigenius. XXXI. 205. — (Bison) priscus BOJANUS spec. XXXV. 49. Bosnien, Geologie von. 664, XXXII. 282. Botes, Tellursilber von. XXXH. 441. Bottenhorn in Hessen, Granat von. XL. 475. — Palaeopikrit von. XL. 465. Bove, Valle del. XXXD. 670. Bozen, Moränenfaltung bei. XXXIX. 506. Brachiopoden aus dem rheinischen - Devon. XXXV. 306. — neue devonische. XXXII. 331. — von Wildenfels. XXXVI. 661. Brachydeirus. XXX. 675. Brachyuren aus dem Senon von Mastricht und dem Tertiär Norddeutschland. XXXI. 857. Brackebuschit. XXXH. 711. Brancheville Conn., Glimmer von. XXXVIH. 551. — Phosphate von. XXX. 647. Branchiosauren, Entwickelungs- geschichte der. XXXVL 685. Branchiosaurus. XXXII. 303. — amblystomus CRED. XXXII. 575, XXXVIH. 576. 697. — gracilis. XXXIUL. 306, XXXV. 275. Brandenburg, Diluvium XXXIV. 202, 205. — Geschiebeformation von. XXXT 152. Braunenbruch, Diluvium von. XXXIH. 466. Brauner Jura bei Lechstedt (Hil- desheim). XXXVIH. 8. Braunkohle v. Hochhausen. XXXIL 692. von. Braunkohle von Salesl. XXXIV. 655. — von Wienrode XXXI. 639. Braunkohlenformation, Quarzitge- schiebe der. XXXVI. 882. Braunschweig, Phosphoritlager des Herzogthums. XXXVI. 783. Breccien im Diluvium. XXX V1. 728. Brececienbildung von Hainichen. XXXI 374. 889. Breslau, Granat im Boden der Stadt. XXXVIM.’ 723, 914, XXXIX. 219. Brewsterit. XXXVI. 247. Brocken, Augit-führende Gesteine vom. XXXH. 206. — Verwerfungen am Südabhang des. XXXII. 700. Brockengranit, Faciesbildungen des. XXXIX. 233. Bronteus. XXXI. 413. — meridionalis TRroMm. XRXIX. 474. — Rouvillei sp. n. XXXIX. 475. GRASS. — thysanopeltis BARR. XXXVIM. 916. Bronzit, Schmelzversuche mit. XXXVM. 10. Bryozoen aus Jura von Metz. XXXT 308. — mitteldevonische. XXXVI. 864. Bryozoen-Feuerstein. XL. 747. Buceinopsis danica v. KoEn.n. sp. XXXVII. 886. Buchiceras syriacum v. BucH sp., Stufe des. XXXVII. 841. Buckow, Oligocän bei. XXXV. 628. Bukowna, am Dnjestr, Diluvial- bildungen bei. XXX. 274. Buntsandstein, Gliederung des. XXXIX, 358. — in Niederschlesien. XXXI. 311. — im Odenwalde. XXXI. 161. — am Westrand des Thüringer- waldes. XXXIX. 343, 348. — Fährten im. XXXIX. 629. Burgess, Apatit von. XXXV. 211. Bustamit, Schmelzversuche mit. XXXVH. 13. Cabo de Gata, Gesteine des. XL. 694. Cabrieres, Carbon von. XXXIX, 458, XLVI Cabrieres, Devon von. XXXIX. 385, 402, 488. — Gres Armoricain von. XXXIX. 891. — Perm von. XXXIX. 457. — Silur von. XXXIX. 391, 488. -— Untersilur von. XXXIX. 394. Cäment d. psammitischen Gesteine. | XXAIX. 791. Cämentbildner. XXXIV. 802. Cairo, versteinerter Wald XXXIX. 139. Calamarien. XXXII. 489. — aus dem niederschlesischen Steinkohlengebiete. XXXI. 498. Calamarienreste aus Hornstein von Altendorf. XXXI. 17. Calamiten, Studien über. XXXIL. 489. von. Calamites transitionis GÖPP. XXXV, 396. Calamophyllia crenaticosta Rs. sp. XXXVI 447, XXXVU. 406. Calceola sandalina. XXX. 677. Caleit, mikrochemische Unter- suchungen des. XXXIX. 489. — mikroskop. Untersuchungen des RL. 357. — in Aktinolithschiefer. 380. Callianassa antiqua OTTO. XXXIX. 199: Calophyllum paucitabulatum. XXXID. 76. Calymmotheca Haueri von Wal- denburg. XXXIV. 818. Camarophoria formosa SCHNUR. XXXVI. 924. — glabra n. sp. XXXVI. 919. — rhomboidea PsuıLL. XAXXVI. 924. Cambrische Arkosen d. westlichen Finland. XXXIX. 770. — glaukonithaltiges Conglomerat AXXTL von Eberswalde. XXXII 701. — Fossilien aus Sardinien. XXXVI 396. — Gebiet von Canalgrande, Sar- dinien. XXXV. 270. — Geschiebe. XXXI. 210, XXXII. 701, XXXVIL 221. — — in Schlesien. XXXIX. 289, Cambrische u. silurische Geschiebe Norddeutschländ und ihre Hei- math. XXXIII. 434. — Medusen. XXXVl. 177. — Schichtengruppe auf Oeland. XXX. 417. Cambrium des Hohen Venn. XXXVIO. 222, XXX. 811. — in Korea. XXXVI. 875. Campophyllum quadrigeminum. XXXIL 98. Campylodiscus. XXXIL 455. Canalgrande, cambrisches Gebiet von. XXXV. 270. Cancrinit. XL. 627, 651. Cannelkohlen von (Czermnitz. XXXI 215. Caprina. XXXIV. 602. Capulus hereynicus. XXX. 819. Carangiden, tertiär. XL. 277. Carbon, unteres, Cephalopoden- facies des. XL. 599. — von Cabrieres. XXXIX. 453. — von Chester, J1l. XXX VII. 245. — japanisches. XXXVI. 653. — v.Nowaja Semlja. XXXVIIL 542. — der Ostalpen. XXXVI. 277, 366. Carbonflora d. Schatzlarer Schich- ten. XXXV1. 814. Carbonate der psammitischen Ge- steine. XXXIV. 787. Carcharodon megalodon. 478. Cardiola Grebei. XXXH. 819. — rigida. XXXH. 820. Cardiopteris frondosa GöPP. XXXVII. 914. Cardium alutaceum GOLDF. XXAIX. 162. — Noeggerathi J. MüLL. XXXIX. 163. — pectiniforme MÜLL. XXXVII 598, XXXIX; 164. — productum Sow. XXXVI. 461. Cardium-Bank, diluviale, b.Succase. XXXIX. 492. Cardona, Steinsalzberg. XXXVI. 401. Carnivoren aus Thüringisch. Dilu- vium. XXXI 287. Carolia von der Oase des Jupiter Ammon. XXXVI. 404. Carpinoxylon n. gen. XXXV1. 848. — compactum n. sp. XXXVI. 848. Carpolithes nitens HR. AXXIV. 769. AXXI. XLVII Carpolithes nymphaeoides nov. sp. ‚ XXXIV. 769. Carrara, Bergkrystall von. XXXI. 800. Carya ventricosa Ung. XXXIV. 761. Cassel, Basalt von. XXXI. 651. — Rhätin. XXXI. 643, XXXILL 654. — Tertiär von. XXXHI 654, XL. 8311. Cassia pseudoglandulosa ETTINGSsH. XXXIV. 767. Cassidaria nodosa SoL. XXXVI. 887. Caunopora placenta PrıL. XXXIX. 276. Cedroxylon. XXXIX. 516. — cf. Aquisgranense GÖPP. Sp. XXXIX. 147. Cementkupfer. XXX. 216. Cenomangeschiebe. XL. 726. — bei Eberswalde. XXXIN. 702. — in Nordost-Deutschland. XXXI. 790. — von Ostpreussen. XXXIH. 8352. Cephalopoden im Gault. XXXLU. 685. -— im Muschelkalk. XXXI. 332. — im Silur. XXXI. 371. — gekrümmte untersilurische. KRALV. 116, — Verwandtschaftsverhältnisse d. fossilen. XXXII. 596. Cephalopodenfacies des Carbon. XL. 599. Cepola, tertiär. XL. 287. Ceratit, neuer, aus dem Grenz- dolomit Thüringens. XXXV. 382. Ceratiten. XXXIIL 596. Ceratites antecedens BEYR. XXXL. 36, XXXVIL 466. — Buchii. XXXH. 332. — fastigiatus. XXXI 267. = now. f. indet. XL. 36: — Öttonis. XXXH. 334. —- Schmidi. XXXV. 384. — semipartitus. XXXI. 276. — Strombecki. XXX. 333. Ceratopyge-Kalk Schwedens, als diluviales Geschiebe. XXXII. 695. Cercopidium Heeri. XXXII. 529. unteren Cercopis Heeri E. GEIN. XXXVL 581. — jurassica E. GEIN. n. sp. XXXVI. 581. Cerithium Kappenbergense sp. n. XXXIX. 62. — magnicostatum CONR. Sp. XXXVM. 872. — Muensteri KEFERST. XXXIX. 192, — orientale ConR. sp. XXXVI. 873. — provinciale ZERELI. XXXVM. 874. Ceromya cretacea MÜLL. sp. XXXVI. 472, Cerro de las Navajas, Gesteine des. XXXVIL 610. 1011. Cervus megaceros. XXAIH. 650. — Penteliei nov. sp. XXXV. 93. — (?) Sika Temm. u. ScHL. KNXV. 42, — tarandus. XXXLH. 651, 728. — — bei Eberswalde XXXIL 703. Cetaceen-Reste vom Daghestän. RAR. 213225 — vom Kaukasus. XXXIX. 88. Cetotherium Rathkei BRANDT. XXAIX. 88, Chabasitgruppe. XXX VI. 220, 236. Chaetetes amphistoma n. sp. XXXVH. 953. — crinalis SCHLÜT. sp. XAXXVU 954. — tenuis n. sp. XXXVI. 956. — undulatus GIEBEL. XXXVI. 920. Chalcedon, Einschlüsse in. XXXIX. 224. Chauliodes, siehe Hagla. Cheirurus. XXX]. 414. — cfr. affınis Ang. XL. 82. — cephaloceros NIESZK. XL. 85. — exsul BEYR. XL. 80. — cfr. granulatus Ang. XL. 83. — hemicranium Rurt. XL. 82. — pseudohemicranium NIESZK. XL. 81. — Quenstedti BARR. XXXIX, 735. — — mut. nov. praecursor. XXXIX. 735. — spinulosus NIESZK. XL. 81. — cfr. tumidus An. XL. 84. — variolaris LINNARSS. XL. 86. XLVIII Chemnitzia D’ORB. XXXVI. 780. — Canossae n. sp. XXAVI 781. — oblita. XXXIL 329. — Paradisi n. sp. XXXVI. 782. Chester, J1l., Carbon von. XXXVII. 245. Chiastolith. XXXIX. 632. Chile, Dioptas aus. XXX1U. 714. — Phosphorsäure im Natronsal- peterbecken von. XXXVI. 911: China, Geologisches aus. XXXII. 501. — Gesteine von. XXXI. 224, XXXV. 461, XXXVIN. 199. Chinesische Provinzen Schantung und Liautung. XXXVI. 198. Chinesischer Kohlenkalk, Fauna d. XXXIM. 351. Chlorit in Aktinolithschiefer. XXXIT. 380. — aus Schlesien. XXXIX. 505. Chlorquecksilber bei Waldböckel- heim. XXXII. 511. Chromeisenlagerstätten des Urals. XXXIV. 206. Chromturmalin. XXXIV. 451. Chrysotil aus Schlesien. XXXIX. 508. — Umwandlung in Kalkspath. XL. 479. Circophyllia annulata Rs. sp. XXXVI. 394. Circusthäler auf den XXX. 731: Cladochonus tubaeformis sp. XXXVII. 114, 598. Cladocora? sp. XXXVI. 433. — cf. manipulata MıcH. sp. XXXVI. 440. — (?) paueicostata Rs. sp. XXXVI. 407. Oladocupressoxylon pannonicum FELIx. XXXV. 90. Cladyodon. XXXVI. 141. Clathrotermes Geinitzi. 523. — interalata. XXXI. 526. — (Elcana) Geinitzi HEER. XXXVI. 577. Clausia litographica. XL. 718. Clermont, Malachit von. XXXVII. 663. Färöer. LUDWw. XXX. Clisiophyllum Dana. XXXVIL 89. | | Clisiophyllum Kayseri’ nov. sp. XXXVD. 92. — (Dibunophyllum) praecursor nov. sp. XXXVNM. 91. Cluytia aglaiaefoia Wess. et WEB. XXXIV. 765. Ulymenien bei Bicken. XXXV. 208. Coccosteus. XXXH. 673. — brachydeirus. XXXI. 675. — carinatus. XXXIL 673. — inflatus. XXXU. 674. Coelocyathus socialis. XXXVIL. 909. Coeloma balticum. XXXT. 604. — Credneri, XAXXIH. 358. Coelopleurus Zaddachi nov. sp. XXXV. 686. Coelosphaeridium. XL. 609. — cyelocrinophilum. XL. 21. Coelotrochium Decheni. XXXL 668. Col dei Schiosi, Turon des. XXXIX. 208. Colberg, marine Schalreste von. XXXVIL 188. — marines Diluvium von. XXXV1. 189. Coleopteren d. Dobbertiner Lias. XXXVI. 588. Columbianische Anden, Geologie der. XL. 205. — Gesteine der. XXXVUH. 812, XXXIX.. 503,.X1,, 215, 226. Columbien, Cordilleren von. XXXVD. 811. — fossile Hölzer v. XXXIX. 522. Commern, Triaspflanzen von. XXXVI. 479. Conchylien im Diluvium. XXX. 153. Concretionen in Atacama. XXXVL 886. Conger, tertiär. XL. 293. Congerien-Schichten. XXXVIH. 120. Conglomerat, Gerölle in. XXXI. DDR -— aus Glimmerschieferr. XXXH. 304. — im ÜUrgebirge. XXXVII. 269. — Kalk-, Geschiebe. XXXII. 701. — Tosterup-, Geschiebe. XL. 730. Congress, Internationaler geolo- gischer, in Bologna. XXXII. 514. 699. 3 XLIX Coniferenreste aus Hornstein bei Altendorf. XXXLH. 13. Conocardium Bocksbergense. XXXIV. 1. Conolichas. XL. 72. Contacterscheinungen zwischen zwei Eruptivgesteinen in Sachsen. XXXVII. 702. — der Kieselschieferr im Harz. Ale 59; Contactverhältnisse zwischen Oli- vinknollen und Basalt. XXXII. 36. Coquimbit. XXXI. 226. Corällchen, Diabas vom. XXX. 138. —, Gneiss vom. XXXLH. 150. —, Granitporphyr vom. XXX. 137. Corbis Seccoi n. sp. XXXVI. 778. Corbula lineata J. MÜLL. XXXIX. 172. Corbulamella striatula GF. sp. XXX. 173. Cordierit von Cabo de Gata. XL. 694. — in Feldspath als Geschiebe. XXXI 85. Cordieritgneiss am Harz. XXXIH. 107. Cordilleren Peru's und Columbiens. XXXIL 811. Cordoba, Vanadinerze aus. XXXID. 708. - Cornoxylon Conw. XXXVI. 845. — conf. erraticum Conw. XXXVI. 846. — myricaeforme n. sp. XXXVI 846. Cornuspira carbonaria. XXXI. 396. Coscinocyathus anthemis. XXXVI 704. — cealathus. XXXVI. 705. — campanula. XXXVI. 704. — eancellatus XXXVI. 704. — corbieula. XXXVI 704. — ceornucopiae. XXXVI. 704. — eylindrieus. XXXVI. 704. — dianthus. XXXVI. 704. — elongatus. XXXVI 704. — Pandora. XXXVL 705. — Proteus. XXXVI. 705. — tener. XXXVI. 704. — tuba. XXXVI. 704. — verticillus. XXXVI 704. — vesica. XXXVI. 705. Cottiden, tertiär. XL. 287. Urania implicata bei Davidson. XXXVNM. 176. Credneria sp. XXXIX. 148. — poritoides DES. XXXV. 689. Crinoiden der grauen Kalke Vene- tiens. XXXVL 758. Crinoiden - Art, neue, aus dem Muschelkalk der Hainleite. RRXV..199: Crinoidenstiel aus dem Quarzit- sandstein des Kienberges. XXXIV. 445. Crinoidenstielglieder aus der Tan- ner Grauwacke des Harzes. XXXIM. 174. Crocodiliden, Systematik der. XL. 736. —, mesozoische. XXXVII 664. — der Wealdenbildungen Nord- deutschlands. XXXVIIH. 664. Orockim Thüringer Wald, Pflanzen- reste von. XXXIIH. 704. Crossopodia im Grossen Ifenthal (Harz). -XXXV. 3983. Crustaceen der Kreide desLibanon. XXXVIN. 551. Crustaceen-Larven. XXXVIIL. 568, XL#409: Cryphaeusrotundifrons. XXXT. 215. Culm von Wildenfels bei Zwickau. XXXVL 379. — von Wüstewaltersdorf, Kersantit im. XXXVH. 1034. Culmconglomerat vom stein. 'XXXL 355. Culmpetrefacten, schlesische. XXXVI. 542. Cultstätte am Gleitsch. XXXI. 283. Cumbal, Schwefelkugeln vom. XXXVI. 812. Cunnersdorf, Oligoklas von. XXXIV. 817: Cupressinoxylon Göpp. XXXYVI. 804. — sequoianum MERCKL. emend. (eretaceum). XXXVI. 813. Cupressoxylon erraticum MERCKL. XXXVII 484. — cf. sylvestre MERCKL. XXXVIM. 487. Cupressus funebris.. XXXVI. 806. — sempervirens. XXXVI. 805. Curacao, Phosphorit von. XXXI. 697, XXXIX. 230. 4 Lichten- Curculionites senoniceus. XL. 136. Curland, Riesentöpfe in. XXX. 631. Cusel, Pflanzenreste aus Roth- liegendem von. XXXIL 704. Cyamodus. XXXVI 136. — Tarnowitzensis. XXXVI. 136. Cyanit. XXXI. 244, 632, XXXI. 717, XL. 654. — von Georgia. XXXVII. 473. — aus Schlesien. XXXIX. 232. Cyathaspis, Geschiebe mit, von Rostock. XXXVI. 854. — integer. XXXI. 793. — Schmidti E. GEIN. 857. Cyathophora Fuerstenbergensis. XXXII 34. Cyathophyllum aquisgrarfense nov. nom. XXXVM. 27, 40. — basaltiforme A. RoEm. XXXVIl. 48. — caespitosum Gr. XXXVI. 27, 33, 946, XXXIX. 2738: — ceratites Gr. XXXVL. 27. — Darwini nov. nom. XXXVL. 36. — decorticatum BILLINGS. XXXVLD. 28 XXXVI. — Frechi nov. nom. XXXIX. 21a, — helianthoides Gr. AXXVM 26, XXXIX. 273. — heterophylloides FRECH. XXXVNU. 80, XXXIX. 273. — heterophyllum M. E. et N. XXXVI. 27. — hexagonum Gr. XXXVIIL 28. — Kunthi Dames. XXXVI. 35, 947. — Lindströmi nov. nom. XXXVI. 38. — minus A. RoEM. sp. 34. — quadrigeminum. XXXIH. 98. — Sedgwicki M.E. et H.XXXV1. 42. — tinocystis. XXXVN. 28. — vermiculare GOLDF. XXXIX. on XXXIX. 274. Cybele bellatula DALm. XL. 88. — cfr. coronata Fr. ScHMm. XL. 89. XXXVH. Cybele Grewingki FR. Schm. XL. 39. — cfr. Wörthi Eıchw. XL. 90. Cyeloerinus. XL. 509. — Spaski EıcHhw. XL. 21. Cyclopelta Winteri n. sp. XXXVI 693, 864. Cycloseris Perezi J. H. XXXVI. 415. Cyclurus. XXXII. 502. Cylichna bodana sp. nov. XXXIX. 198. Cypricardia (?) Sanneri n. sp. XXXVI. 525. Cypridina Kayseri n. sp. XXXVH. 925: — splendens n. sp. XXXVIH. 926. Cyprimeria faba Sow. sp. XXXVI 467. Cyprina (?) (Venulites) n. sp. XXXVI. 525. Cyprina rotundata A. BRAUN? XXXVIIL 891. Cyprinenthon. XXXIX. 639, 642, xl. 252 — von Westpreussen. XXXV. 321. Cyrena caudaeformis sp.n. XXXIX. 167. — cretacea DRESCH. XXXIX. 168. — cyrtodon sp. n. XXXIX. 169. — ellipticoides sp. n. XXXIX. 167. — ovoides sp. n. XXXIX. 167. — subherceynica sp.n. XXXIX. 166. Cyrtometopus. XL. 81, 82. Cystideen-Kalk, schwedischer, als märkisches Geschiebe. XXXVIO. 813. Cytherea libanotica FR. sp. XXXVIIO. 869. — ovalis GOLDF. sp. XXXVI. 464. — plana Sow. XXXVL 467. — tumida J. MÜLL. sp. XXXIX. 170. Czernitz, Cannelkohlen von. XXXI. 215: Daaden, Manganspath von. XXXI. 801. Dachsteinkalk. XXXVL. 345. Dacit der columbianischen Anden. XL. 220: Dactylolepis Gogolinensis n. gen. n. sp. XXXVL. 588. Dactylosaurus. XXXVIIL 457. ä Dactylosaurus grachis XXXVI. 125. Dänemark, Geschiebeformation v. XXX 175. —, Gletscherschliffe. XXXI. 86. Daghestän, Petrefacte vom. ZEANH, 218, 227. Dalbergia retusaefolia HR. XXXIV. 766. Dalles, Geologie der. XXXVI. 629. .Dalmanites rhenanus. XXXIM. 19. Danndorf, Diluvium von. XXXL. 174. —, Glaeialschrammen von. XXXV. 846. Dapedius efr. punctatus Ac. AXXVI. 566. Daphne persooniaeformis Wess. et WEB. XXXIV. 766. Darmstadt, Erdbeben bei. XXXVI. 29. —, Rheinebene zwischen Mainz und XXXVMl. 674. —, Rheinversenkung zwischen Mainz und. XXX. 672. Darwinia rhenana. XXXI1. 80, XXNXNVH:'73. Datolith. XXXIX. 258. Decaphyllum Koeneni nov. gen. nov. Sp. AXXVI. 70, 947. Dechenella. XXXI. 703. — Verneuili. XXXII. 705. — verticalis. XXXH. 706. Deckenschotter. XXXVIH. 161. Decksand, Bildung des. XXXI. 10. Deckthon. XXXI. 666. Delessit vom Thüringer Wald XXX. 801. Delhi, Gelenkquarz von. XXXVI. 252, AXXIX. 506. Delta des Parana. XL. 376. Demantoid führende Gesteine. XXXIH. 175. Dendracis conferta nov. sp. AXXVI. 426, 432. ' —Haidinseri Rs. XXXVI. 424. —- mierantha n. sp. XXXVI. 425. Dendrerpeton. XL. 550. Denkmal für KArL Kocn. XXXIV. 459. Dentalium Kickxi Nyst. XXXVl. 3. — n. spec.? XXXVII. 890. Deseloizit. XNAXXTI. 709. Desmin. XXXVI 243. nov. Sp. LI Destillationsgefässe der Zink- hütten, Metamorphose der. XXX. 664. Detmold, Geschiebelehm von. XXXIL 465. — Tertiär von. XL. 330. Detritogene Kalke. XXXVII 345. Deutsche oberdevonische Korallen- fauna. XXXVI. 21, 946. Deutschland, fossile Elephanten von. XXXVIN. 1022. — Löss in. XXXV. 394. Devon, alpines, Facies des. XXXIX. 720. —, Stratigraphie des. XXXIX. 714. —, Anthozoen des. XXXHI. 75. von Ballerades. XXXIX. 380. vomMontBataille. XXXIX. 374. in Böhmen. XXXVIL 917. von Cabrieres. XXXIX. 402,488. —, Fauna des. XXXIX. 480. (Unter-) von Graz. XXXIX. 661. der östlichen Karnischen Alpen. XXXIX. 678. der westl. Karnischen Alpen. XXXIX. 690. von Nowaja Semlja. XXXVII. 541. der Ostalpen. XXXVI. 277, 301, 308, 833, 337, IXXIX. 267, 659. der Ostkarawanken. XXXIX. 667. rechtsrheinisches; Petrefacten aus. XXXVIO. 681. (Unter-), rheinisches. XXXV. 633. —, Brachiopoden in. 306. —, Pentamerus in. XXXV. 869. von La Serre. XXXIX. 367. vom Berge la Touriere. XXXIX. 378. (Unter-) in Thüringen. XXXVI. 888. des Val d’Isarne. XXXIX. 367. vom Wolayer Thörl. XXXIX. 118. ; Devonische Aviculiden. XL. 360. — Brachiopoden, neue XXXII. 331. — —, rheinische. XXXV. 306. — Bryozoen. XXXVI 864. 4* XXXV. Devonische Geschiebe.. XXXVH. 1031. — von Rixdorf. XXXVIH. 472. — in Schlesien. XXXIX. 293. Korallen. XXXVH. 21, 120, 946. Meeresprovinzen d. Ostalpen. XXX. 722. Pectiniden. XL. 360. Schichten, Gliederung der. XXXI. 662. — — d. Gegend von Wildungen. XXXVJ. 906. Versteinerungen von Arnao. XXXIIL 349. Dewitzer Berg, Diluvium und Gla- cialerscheinungen am. XXXI. 23. Diabas der columbianischen Anden. XL. 219, 230. von Axim (Goldküste). XXXIX. 114. von Gran Bassa. XXXIX. 116. von China. XXXVIIL 226. vom Corällchen. XXXI. 138. von Herborn. XXXIX. 624. von Nowaja Semlja. XXXVII. 527. vom Passbruche, Ostharz. XRXV. 215. vom Tannenbergthal. XXXVIH. 706. im norddeutschen Diluvium. XXXI. 412. -Geschiebe der Mark. XXXIV. 465. Diademopsisparvituberculata n. sp. XXXVI. 762; Diallag-Magnetit-Gestein von La- brador. XXXVI. 495. — -Serpentin v. Ssyssert. XXXII. 175. Diastopora Mettensis. XXXI. 329. — retiformis. XXXI. 331. — scobinula. XXXI. 330. Diatomaceen in Kieselschiefer. XXXU. ‚447. Diatomeen führende Schichten des westpreussischen Diluviums. XXXV. 318, XXXVI. 169. — -Lager v. Klieken. XXXV1. 401. — —, diluviales, bei Zinten, Ost- preussen. XXXIII. 196. DibunophyllumThoms. XXX VI. 90. Dicalamophyllum Altendorfense. XXXL. 13. Lil Diceras. XXXIV. 602. — Pironai BöHm. XXXIX. 203. — -Kalk,Bivalven des. XXXIIL 67. — -Kalke von Kelheim, Bivalven- Fauna. XXXIV. 200. Dicksonites Pluckeneti BRoNG. sp. XXXVIN. 773. Dietyophyton. XXXV. 704. — Gerolsteinense. XXXV. 707. — tuberosum HALL. XXXV. 705, XXXIX. 9. — aus den Ardennen. XXXVI. 401. Dietyospongidae. XXXIX. 10. Diebrock, Diluvium von. XXXII. 470. Diepenlinchen, Bleiglanz von. XXXVL 410. Dillenburg, Haarkies von. XXXVI. 183. —, Korallenkalke von. XXXVI. 217. Dillenburgische Manganerze. XXXIX. 829. Diluviales aus der Gegend von Neu - Amsterdam. XXXVI. 792. Diluviale Eisbedeckung in Mittel- deutschland. XXXIV. 812. —, Mächtigkeit der. XXXI, 74. Fische, norddeutsche. XXXV. 391. Flussläufe. XXXI. 18, 105. Flussschotter. XXXIL 584. Kalktuffe von Gräfentonna. XXXIH. 74. Knochenreste von Königsberg. XXXII, 355. Landschnecken, norddeutsche. XXXV. 391. Mollusken, norddeutsche. XXXV. 391. — aus Thüringen. XXXI. 292. Nagelfluh. XXXVIL 161. Säugethiere, japanische. XXXV. de Schichten von Elbing, Fauna der; AXXXV.. 343. Süsswasserbildungen. XXXV. 390. Süsswasserschnecken. XXXV. 391. Zweihufer Thüringens. XXXL 291. — Zweischaler, norddeutsche. XXXV, 392, LIII Diluvialablagerungen, Fauna der. XXI. 7, 141. Diluvialbildungen, Bildung der ge- schichteten. XXXI. 9. —, Wechsellagerung geschichteter | und ungeschichteter. XXXI, 10. Diluvialbildungen am Dnjestr. XXXVI 274. Diluvialgebilde des Untermain- thales. XAXXVIII. 684. - Diluvialgebirge, Lagerung desnord- europ. XXXI. 4. Diluvialgeschiebe siehe Geschiebe. Diluvialhügel von Leipzig. XXX. 584. Diluvialkies von Gräfentonna. XXXIH. 174. — bei Leipzig. XXXI. 30. Diluvialmergel. XXXVI. 722. —, Analysen. XXXVI. 725. —, Bildung des ungeschichteten. XXL 6. — mit Bruchstücken älterer For- mationsglieder. XL. 7. Diluvialthon, Schichtenstörungen im unteren. XXXIV. 563. Diluvialzeit, Hauptwasserläufe der. XXXIL 18. —, Temperaturverhältnisse der. XXXIX. 639. Diluvium, Definition. X\XXVI. 37. —, unteres. X\XXIX. 227. —, Bildung des nordeurop. XXXI. a —,-alpines. XXXVII. 161. — von Amsterdam. XXXVIH. 792. —, baltisches. X\XXVI. 248. — an den bayerischen Vorland- seeen. XXXVIM. 161. — der Provinz Brandenburg. XXXIV. 202, 205. — vonBraunenbruch. XXXII. 466. —, marines von Colberg. XXXVI. 189. — am Dewitzer Berg. X\XXI. 23. — von Elbing. XXXIX. 492. — von Groningen. XL. 258. — von Halle a./S. XXXIV. 637. — am Nordrande des Harzes. AXXVI. 897, 1035, XXXIX. 223. -—— von Herford und Diebrock. XXXIH. 470. — von Lauenburg. XXXVI. 549. Diluvium der Umgegend von Magdeburg. XXXVI 698. der Magdeburger Börde. XL. 262. in der Mark und in Skandi- navien. XXXI. 437. in Mecklenburg. XL. 582. von Osnabrück. XXXIV. 442, 629, 637. älteres von Klein Pörthen. XXXV. 384. —, rheinisches. XXXIX. 811. — bei Sassnitz auf Rügen. XXXI. 188. — undKreideaufRügen. XXXVIH. 663. —- in Russland. XXXI. 580. —, nordisches in Sachsen. XXXH. 48 —, sächsisches. XXXIH. 565. —, schlesisches. XXXIX. 281. ı — von Schonen und derInselHven. AXNXV. 619, — in Schwaben und Norddeutsch- land. XXX. 655. — am kl. Steinberg. XXXI. 21. — in Thüringen. XXXI. 282. — emisehe Naust ANNT 292. — —. (armivoren des. XXXT. 287. —— bei Veipke und Danndorf. XXXH. 774. — von Vienenburg mit thonigen Ablagerungen. XXXV. 649. — an der Weichsel b. Neuenburg. XXXVI. 1033. —, Diatomeen führende Schichten des westpreussischen. XXXV. 318, XXXVL 169. —, Kohlenvorkommen im west- preussischen. XXXVI. 803. — am Züricher See. XXXVII. 163. -— mit glacialen Druckerscheinun- gen. XXXIV. 562. —, geschichtete Einlagerungen d. XXXVI 666, 127. — , Emporpressungen i. nordeurop. XXXT. 15. —, Fauna des norddeutschen. XAXT. 7. —, Musteliden des deutschen. XXXVD. 826. —, Schichtenstörungen im nord- deutschen. XXXI. 15, 126. Dinichthys eifeliensis. XXX. 817. Dinosaurier von Stadthagen. XXXVI. 186. — ‚-Fährten. XXXI. 799, Dioptas aus Chili. XXX. 714. Diorit. XXXIX. 231. -— von China XXXVIIL 221. — von Nowaja Semlja. XXXVIH. 526. —-, Augit führender, im Schwarz- walde. XL. 182. — v. Spitzberg, Böhmen. XXXV1. 200. Dioritschiefer von China. XXX VII. 208. — der columbianischen Anden. XI. 216: Diplotmema. XXX VII. 780. Dipyr., XXXV1. 230. Discosaurus CRED. XXXV. 294. .— permiacus CRED. XXXV. 294. Dislocationen. XXXI. 644. Dislocations-Metamorphismus. XXXVL 187. Djara, Stalaktiten von. XXXI. 184. Dnjestr, Diluvialbildungen am. XXXVL 274. Dobbertiner Lias, Fauna des. XXXVI. 566. Dobbertin, Algen von. XXXI. 531. —, Insektenfauna von. XXX. 519. Dogger in Lothringen. XXXI. 649. Dolerit, auf den Färöer. XXX]. 721. — von Fiskernaes. XXXV. 701. — von Londorf. , XXXVI - 689, XXXIX. 621. Dolomit. XXXI 445. —-, mikrochemische Untersuchung des. XXXIX. 489. —, mikroskopische Untersuchung des. XL. 357. — im Wellenkalke von Kissingen. XXXIV. 673. — aus Zechstein. XXXI. 756. —, Röthi-. XXXV. 387. Dolomitgeschiebe von Schön- kirchen, XXXVLH. 1031. Dombeyoxylon affıne. XXXINX. 522. Doppelkammerung bei Ancistro- ceras. XXX11. 386. Doppelspath. XL. 191. Dopplerit von Kolbermoor bei Wasserburg. XXXV. 644. Drachenschlucht bei Eisenach. XXXV. 630. | Eberswalde, LIV Dreikantner. XXXVL. 411, .731, AÄXXIX. 226, 229, 287, 502. — von Leuthen. XXXVII. 478. Drifttheorie. XXXL. 1, 141, XXX. 670. Dromiopsis gibbosus. XXXI. 610. Druckerscheinungen, glaciale im Diluvium. XXXIV. 562. Dünen, baltische. XXXVI. 268. Durga n. g. XXXVL 191, 774. — XXXVIH. 728. — , Ccr4882.n., sp. XXXVL 191,176; XL, 668. — Nicolisi n. sp. XXX VL 191, 776, XL. 662. — trigonalis n. sp. XXXVI. 191, 778. Dux, Mineralproduete von. XXXIX. 617. Dyas,Grenzen der. XXXV1. 674, 676. Dynamische Störungen im Harz. KAXTYV.., 205. Ebenoxylon tenax nov. sp. XXXVIH. 348, untersilurische Ge- schiebe von. XXXVIH. 1032. | —, cenomane Geschiebe bei. XXX177702 —, Geschiebe von Fritzower Jura- kalk bei. XXXIH. 702. —, obersenone Geschiebe von. XXXVN. 550. —, paläozoische Geschiebe von. XXXVM. 221. —, zwei neue untersilurische Tri- lobiten von. XXXVH. 1032. Eccyliopterus. XL. 666. — alatus. XL. 667. — princeps. XL. 668. — regularis. XL. 667. Echinarachnius germanicus. BEYR. sp. XXXV. 687. Echinocyamus piriformis AGass. XXXV. 687. Echinodermen der samländischen Tertiärformation. XXXV. 685. Echinolampas subsimilis DARCH. XXXV. 688. Echinosphaeriten in Thüringen. XXXVL 200. Edestus minor. XL. 753. — protopirata. XL. 750. Eger, Böhmen, Granulit von. XXXIV.r25. Se Ehstland, Glacialbildungen in. XXXVI. 248, XXXVU. 539. Eifelkalk, Versteinerungen aus. XXXIL 301. Eimbeckhausen, Plattenkalke v. XXXI. 228. Eindrücke in Geröllen. XXXI. 358. XXXVI. 189. Einhornhöhle. XXXIV. 664. Einhufer aus thüringischem Dilu- vium. XXXI. 291. Einlagerungen, geschichtete, des Diluviums. XXXVL 666. Einpressungen von Geschiebelehm. XXL 71. Einschlüsse in den Basalten. XXX. 831, 53, XXXV, 489, XXXVI. 10. in Chalcedon. XXXIX. 224. älterer Formationen im Dilu- vialmergel. XXXI. 7. im Granit des Thüringer Wal- des. XXXIH. 709. —, organische, in Meteoriten. XXXV. 636. —, Zerspratzung von, in Ge- steinen. XXXVII 706, 707. Einschmelzversuche, künstliche. BZRAIM. 35. Einwirkung des Meereswassers auf die Gesteine. XXXVII 338. Eis, Mächtigkeit d. diluvialen, in Nord-Deutschland. XXXI. 74. Eisbedeckung, diluviale in Mittel- Deutschland. XXXIV. 812. Eisen von Bitburg. XXXI. 635. —, das metallische, aus Grönland. XXXV. 695, 869 Eisenerze von Elbingerode. XXX. 174. — in psammitischen Gesteinen. XXXIV. 776, 790. Eisenglanz von Elba. XXXIX. 614. — in Sulfatöfen, künstl. Bildung. XXXVIL 913. Eisenglimmer. XXXI. 683. Eisenkies v. Ordubad in Armenien. XXXIL 222. Eisen - Magnesiaglimmer. XXXI. 683. Eisenmesser, grönländisches. XXXV. 700. Eisensteine, Alter der Salzgitterer. XXXIL 637. LV Eismassen, Bewegung der diluvia- len. XXXI. 76. —, Grenzen der diluvialen. XXXI. 65. Eiszeit der Färöer. XXXI. 724. —, Temperaturverhältnisse der. XL. 250; Elaeolith. XL. 627, 642. Elaeolith-Syenit von Fünfkirchen. XXXIX. 507. Elba, geologischer XXXV. 108. —, Eisenglanz von. XXXIX. 614. Bau von. —, Eruptivgesteine von. XXXV, 101. —, Macigno-Formation v. XXXV. 131. Elballuvium bei Hamburg. XXXVII 458. Elbing, Diluvium von. XXXV. 343, XXXIX. 492. Elbingerode, albithaltige Eruptiv- gesteine. XXXIV. 199. —, Eisenerze von. XXXIH. 174. —, Syenitporphyr von. XXX. Ks: Elcana, siehe Clathrotermes. — Geiitzi. XXXIL 523. — interealata. XXXH. 526. Blea foliacea. XXXI. 3138. Elektrisir-Maschine. XXXI. 642. Elephantenreste Deutschlands. XXXVH. 554,'1022. — Italiens. XXXVI. 1022. — Kaukasiens. XXXVH. 1022. — Persiens. XXXVI 1022. Elephas antiquus bei Rixdorf. XXXVID. 468. — (Euelephas) antiquus FALcCO- NER. XXXV. 38. — — ADAMS. XXXIX. 646. — meridionalis NESTI. XXXV. 20. — primigenius von Rixdorf. XXXVM. 554. — trogontheri POHLIG. XXXIX, 198. Elm, Bergsturz von. XXXIIl. 540, XXXIV. 74, 480, 485. Eluvium. XXXI. 578. —, Definition. XXXVI. 37. Emporpressungen im nordeurop. Diluvium. XXXI. 15, 127. Enaliosuchus macrospondylus nov. gen. nov. Sp. XXXV..792. Encrinen der Trias. XXXI. 257. Encrinurus laevis Ang. XL. 9. — n. sp: XXAXIX. 736. — Nowaki sp. n. XXXIX. 735. — cfr. obtusus Ang. XL. 9. — punctatus WAHRLENB. XL. 91. Encrinus, Uebersicht der Muschel- kalk-Arten. XXXIX. 550. — sp. XXXIX. 540. — aculeatus v. MEYER. XXXVl. 807, XXXIX. 548. — Beyrichi. XXXV. 199. -— Carnallı. XXXIL 654. — — von Kösen. XXXV. 872. — 'gracilis v. Buch. XXXV. 195, | XXXV1. 807, XXXIX. 498. — Wagneri BEn. XXXIX. 882. Endmoränen in Norddeutschland. XXXI. 19, 103. —, südbaltische. XL. 367,559, 582. Endoceras Barrandei. XXXV]. 390. — Burchardii.: XXXVI. 391. — Damesii. XXXVI. 380. Endophyllum M. E. etH. XXXV1. 74. — cfr. Bowerbanki M. E. et H. XXXVH. 80. — elongatum SCHLÜT. XXXIX. 2710) — prisecum MR. sp. XXXVI. 76. Endothyra, Schalenstructur von. XXX. 399. — Bowmanni. XXXII. 399. — crassa. XXXIl. 398. Engadin (Ober-), Granitmassen des. XXXVII. 139. England, Vergletscherung von. XXXL 758. Enoplocelytia granulicauda. XNXXI. 594. Enstatit, Schmelzversuche mit. XXXVM. 10. Entalophora caespitosa. XXXI. 338. — straminea. XXRT. 1331. Entrerios-Formation. XL. 465. Eophrynoidae KArscH. NXXXIV. 560. Eopteris Morieri. XXXIH. 822. Epidot. XL. 650. — von Neuwerk.’ XXXIX.: 224. — in Aktinolithschiefer. XXXI. 379. Epidot-Aktinolithschiefer. XXXI. 382. Epistilbit. XXXVI. 247. | Equisetites Eppelsheimer Sande, Lagerungs- verhältniss der. XXXTI. 644. mirabilis STERNE. XXXVIH. 915. | Erbendorf, Serpentine von. XXXV, 433. Erdbeben bei Darmstadt. XXXV1. 29. —, das rheinisch-schwäbische vom 24. Jan. 1880. XXXVII. 150. ı —, ligurisches. XXXIX. 529. ı — an der Riviera (1887). XL. 109. Erdrotation, ihr Einfluss auf Fluss- läufe. XXXIL 224. Eriphyla lenticularis GOLDF. sp. XXXVI. 458. Frlitz - Gebirge, _zweiglimmerige Gneisse im. XXXVI. 405. Erosion auf den Färöer. XXXI. 129. — auf den Shetland-Inseln. XXXI. 143. Erosionsgebiet der nordeuropäi- schen Gletscher. XXXI 98. Erstfeld-Arbedo, Uebersichtskarte der Strecke. XXXVI. 191, 674. Ertelingrube in Norwegen, Lage- rungsverhältnisse der. XXXI. 494. Eruption d. Aetna 1879. XXX1.399. — der Salinellen von Paterno. XXXI 457. Eruptivgesteine, Üontacterschei- nungen zwischen. XXXVII. 102. — , Albitund Mikroperthitführende. XXXIV. 455. —, palaeozoische, mit Albit und Mikroperthit. XXXIV. 455. — (Diorit) vom Spitzberg, Böhmen. XXXVL 200. — von Elba. XXXV. 101. —, albithaltige, von Elbingerode. XXXIV. 199. — ım Harz. XXXV. 215. — zwischen Kirn und St. Wendel. XXXVI. 400. — des Magdeburgischen. XXXVI. 221. — im Gebiete der Prims. XXXV1. 666. — von Liebenstein in Thüringen. XXXLH. 111, 119. — (des Thüringer Waldes. XXXII. 483. | R t LVII Eruptivstock von Oberwiesenthal. XXXVI. 695. Eryon eonf. Hartmanni v. MEYER. XXXVI 569. Erze von Tasmanien. XXXVMl. 695. Erzgänge. XXXI. 644. —, Bildung der. XXXI. 350, XRXVI 691. — von Imnai. XXXIV. 427. Erzgebirge (sächsisches), Contact- erscheinungen im. XXXVIH. 702. — (—), Gesteine und Mineralien. XXXVI. 441. Erzlagerstätte des Rammelsberges. XXXIL 808. Erzstufen aus Norwegen. XXXVI. 887. Eselsprung, Gneiss vom. XXXIl. 135. | —, Granitporphyr vom. XXX. 157. Eselsreste von Weinheim. NXXVII. 51.2; Estheria, siehe Posidonia. Eudialyt, chem. Natur des. XXXV1UIL 497. Eugnathus Nienstedtensis sp. n. XXXIN. 67. Eulengebirge, zweiglimmerige Gneisse im. XXXVI. 405. Euomphalus declivis. XL. 669. — minutus. XXXI. 517. — (Straparollus) minutus ZIET. XXXVI 569. Euphorbioxylon speciosum sp. n. XXXIX. 524. Eupleres. XXXIV. 663. Eupleurodus sulcatus nov. gen., nov. sp. XXXVI. 142. Europäische geol. Karte. XXXIV. 656. Eurypterus Fischeri XXXIX. 622. Eusuchia. XL. 767. Eutaxit. XXXVI. 812. Exeursionen der allgemeinen Ver- sammlungen, siehe Protokolle derselben. Exogyra auricularis. XNXXIV. 260. — conica SOw. XXXIV. 259. — haliotoidea Sow. KXXXIV. 260. — cf. lateralis Nıuss. sp. XXXIX. 153. EICcHw. Fährten von Dinosauriern. XXXI. 799. Färöer. XXXI. 718. Fahlerzpseudomorphose von Peru. XXXVM. 556. Faltenverbiegung. XXXVI. 224. Faltung der Schichten des Acker- bruchberges. XXXIHI. 350. —, postcarbonische in den Alpen. XXXIX. 760. —, erste der 371. — d. niederrheinischen Schiefer- gebirges. XXXIX. 629. Farbenskala, internationale. XXXIV. 451, Fascicularia caespitosa.. XXXIH. 103. — conglomerata. XXXII. 99. Fauna des Cyprinenthones von West-Preussen. XXXV. 324. — des Devon von Cabrieres. XXXIN. 480. — des Diatomeenlagers v. Zinten in Ostpreussen. XXXII. 198. — Bivalven-, des Diceras-Kalkes von Kelheim. XXXIV. 200. -— der Diluvialablagerungen. ART 7141. — der diluvialen Schichten an der „Quelle“ bei Elbing. XXXV. 348. — , hereynische, Alter derselben. XXXL 54. — , hercynische, im Harz, am Rhein, in Böhmen. XXX. 617. — des Jura von Dobbertin. XXXI. 518. — — (Lias) von Dobbertin. XXXVI 566. — der Kreidegeschiebe preussens. XXXIH. 852. — der Geschiebe senoner Kreide Preussen. XXXIV. 255. -— d. chinesischen Kohlenkalks. XXX. 351. —, quartäre. XXXIL 468. —, — der „Fuchslöcher“. XXXI. 284. —-, quartäre, d. Jordanthals. XXXVIIL 807. — der Süsswasserablagerung von Succase. XXXV. 335. 299, Ardennen. XL. Ost- LVNI Fauna, präglacialer Süsswasser- | bildungen zwischen Oder u. Weser. XXXV. 390. — der Steinkohlenformation Ober- schlesiens. XXXI. 435. — der niederschlesischen Trias. XXXD. 340. Favia confertissima Rs. emend. FEL!'XXXVIL:413: Favosites Lam. XXXVL. 100. dillensis n. sp. XXXVIL 947. fibrosa GF. sp. XXXVH. 105, 947. Goldfussi D'ORB. XXXIX. 275. —- Nicholsoni noy. sp. XXXVIL 104. — polymorpha Gr. sp. XXXVI. 103, XXXX. 275. — radiciformis QUENST. sp. XXXVIL 949. reticulata BLamv. XXXVI. 104, XXXIX1975. stromatoporoides F. ROEM. sp. XNXXVI. 950. Faxehügel, Geschiebeformation d. XXXI. 179. Faxekalk. XL. 746. Faxekalk, Geschiebe. XXXI. 87. Fayencemergel, Schichtenstörun- gen im. XXXIV. 586. Fayolia Sterzeliana WEISS. XXX. 842. Fegonium n. gen. XXXVI. 836. — dryandraeforme n. sp. XXXVI. 838. — lignitum nov. sp. XXX VII. 360. — 'Schenki n. sp. XXXVI 839. Feldspath, optische Eigenschaften. XXI. 637. —, Graphit-haltiger von Blaafjeld. XXXWV 1701. von Hirschberg. XXXIV. 817. in Aktinolithschiefer. XXXI. 378. von Ki-mönn-hsien. XXXII. 224. psammitischer Gesteine. XXXIY. ‚775: Feldspathporphyrit von Kessels- dorf. XXXVIL. 750. Fenestellen-Kalk. AXAXNIL 645, XXXIV. 651: Fensterscheibe, Torsionsspalten- system in einer. XXXVIIL 251. cristata BLum. sp. XXXVIL 103. raripora n. sp. XXXVI. 948. | ' Finländische Geschiebe. Fernando Basalttuffe H64. Po, von. | Festenburg, Homalonotus von der, XXXVI 555: Feuermeteore. XXXIH. 14. | Feuerstein, ockergelber mit 'Bryo- zoen. XL; 747. | —, streifiger. XL. 728. —, weissgefleckter. XL. 733. Ficoxylon tropicum SCHLEIDEN Sp. XXXV..81. Finkenwalde, Kreide und Tertiär von. XXXVI 886, 882. XXXVL 627. Finland, cambrische Arkosen des westl. XXXIX. 770. | —, Granulit von. XXXIV. 35. —, Olivindiabas des westlichen. 187..; ' Fische, norddeutsche diluviale. XXXV. 391. —- aus Thüringischem Diluvium. XXXL:292, ' Fisch-Otolithen. XXXVI. 500, 540, XL. 274. —, tertiäre. XL. 274. — von Nordamarika. XL. 274. Fischschiefer. XNXXVIH. 844. Fiskernaes, Dolorit von. XXXV. 01. Fjorde, auf den Färöer. XXXI. 733. Flötzzüge von Waldenburg. XXX1. 430. Flora, oligocäne von Mittweida. XXXIV. 735. der unteren Schichten d. Plauen- schen Grundes. XXXIH. 339, 489. des sächsischen XXXVIL 342. —, fossile, von Stockhein. XNXI. 178. Floren, miocäne. XXXVIIH. 108. Fluidalstructur beim Porphyr von Thal. XXXVI 858. 881. — des Quarzporphyrs v. Heiligen- stein. XXXIX. 793, 837. Flussläufe, diluviale. XXXL 18, 105. —, Veränderung derselben durch den Einfluss der Erdrotation. XXXL 224. Flusssäure als Präparirmittel für Versteinerungen. XXXVIL217. Oligoeäns. “ — pusillus Flussschotter, altdiluvialer, Leipzig. XXXII. 584. Flussspath von Hardenberga. XXXVI 556. — von Striegau. XXXVI. 188. Flussthäler, Bildung d. baltischen. AXXVI. 270. Flysch v. S. Remo, Fucoiden aus. XL. 366. Foetorius Erminea. XXXVIE 846, 859. von AupD. und. BAcHm. I"XXXVII: 848, 859. — putorius K. u. Br. XXXVI 888, 858. Fogarascher Hochgebirge, Tekto- nik und Gletscherspuren im. XXXIHL 109. | Foix, Versammlung von. XXXIV. 814. Foraminiferen aus Kohlenkalk. XXXI. 394. — aus Mitteldevon. XXXI. 668. Foresit:. XXXVI. 247. Formen, mimetische. XXXT. 638. Fossa Lupara. XL. 166. Fossile Pflanzen von Meisdorf, - Alsenz und Merzdorf. XNXXIV. 650. Fowlerit, Schmelzversuche RXXVM., 18. Foyait von den Los-Inseln und von Tumbo. XXXIX, 97. Frankenau, Wurzeln im Thone von. XXXIV. 770. Freetown, Olivingabbro = HRRIX, 108. Frenela robusta. NAXVI. 806. Freudenstadt, Lagerungd. Muschel- kalks bei. XXXI. 41. Friedrichssegen, Amalgam XXXIV. 817. Fritzower Jurakalk b. Eberswalde. FRRXI ‚702. Fructification von Nöggerathia. XXX. 111. Frusca gora. XXXVII. 464. Fuchslöcher, Knochenlager der. XXXT. 284. Fueoiden a. d. Flysch von S. Remo. | XL. 366. Fünfkirchen, Elaeolith-Syenit von. ERRIX.. 507; mit. von. von. Fünfkirchen, Phonolith von. AXAXIX. 507; Fulgurite. , XXXIV.,642,.XXXV. 849, XXXVI. 179. Fumarolen Islands. XXXVIII. 416. Furchung von Schlifffllächen auf anstehendem Fels cf. Glacial- schrammen. Fusulinella Struvei. XXXIL 397. Fusus biformis BEyr. XXXVI). 885. — Deshayesi DE Kon. XXXVM. 885. — elongatus Nyst. XXXVIH. 886. — erraticus. DE Kox. X\XXVH. 385. — Haimei var, .nov. crebricosta. AXXIX, ‚195. — Holzapfeli sp. 'n. XXXIN. 196. — multisulcatus-NyYst. "XXXVIL. 886. — n. sp. XXXIX. 196. — suderodensis sp. n. XXAXIN. 194. | — Waeli Nyst. XXXVII. 885. &abbro von Harzburg, quarzitische Schichtgesteine im. XXXVIL. 474. —, grobkörniger des Harzes. XL. 592. —, norwegische. XNXXI. 484. Gabbrogruppe Schlesiens u. ihre Variolite, XXXIV. 432. Gadiden, tertiäre. XL. 289. Gadus polaris SAB. XL. 251. - Gänge, granitische im sächs. Gra- nulit. ı RXXTIL. ‚629,11 XAXTV. 300. —- von Liebenstein in Thüringen. SNRIE 111,.1703 — , Mineralfüllungen der. XXXIX. 216. Galerites subconieus vom Kopet- Dash. XXXIL 1220 Gandersheim, Glacialbildungenvon. XXX V..622. Gangausfüllungen im Harz. XXXIX: I 216: Gangbildungen in Kieselschiefer. XXXI. 461. Ganggesteine von ‚Elba. XXXV. 105. — im Drusenthal. XXXIIL. 484. Ganggranite von Hirschberg. XXXIV. 378. Gangspalten im Unterharz. XXXIV. 660. Gangvorkommnisse bei Walden- burg. XXXII. 504. Ganoid-Fische aus dem Wealden von ÖObernkirchen. XXXV1. 1034. Gata, Cabo de. XL. 694. Gault, Cephalopoden im. XXXIl. 685. Gaylussit. XXXI. 448. Gebirgsbau der Alpen. XXXV. 134. — der Karnischen Alpen. XXXIX. 139. — des Leinethales. XXXII. 799. —- der Rheinebene zwischen Darm- stadt und Mainz. XXXI. 672, XXXVMl. 674. Gebirgsbildung, Mechanismus der. XXX11192,2.262, 542, Gebirgsstörungen bei Schmalkal- den. XXXIH. 218. Gedinnien im Hohen Venn. XXXIX. 809. Geinitzia formosa HEER. XNXXIX. 147. Gekritzte Geschiebe aus dem Mansfelder Rothliegenden. XXXVI 185. Gelenkquarz von Delhi. XXXVIN. 952, XXXIX. 506. Geologie von Angra-Pequenna, XXXVN. 534, XXXVII. 236. — des Balkan. XXXVII. 497. — der Balkan-Halbinsel. XXXVIH. AO. — von Bosnien. XXXII. 282. -—— — u.d.Hercegovina. XXXI. 644. — der columbianischen Alpen. XL. 205. — der Dalles. XXXVI. 629. — von Elba. XXXV. 103. — des Fogarascher Hochgebirges. XXXIH. 109. — d. Kaskaden-Gebirges. XXXVI. — des Golfes von Neapel. XXX VI. 537, XXXVII. 295. — v. Galizisch-Podolien. XXXVI. 56. — v.Russisch-Podolien. XXXVL41. — von Rhodope. XXXVI. 477. —- des Rumelischen Mittelgebir- ges. XXXVII. 488. Geologie von Südafrika. XL. 194. — von Westafrika. XXXIX. 96. Geologische Beobachtungen im Tessinthal. XXXIIN. 604, XXXIV. 41, 511. — Karte von Europa. 656. — Landesanstalt Japans. XXXVII. 217: — Orgeln. XXXI 132. — Reisenotizen aus XXXII. 405. Geologisches aus China. XXXII. 501. Georgia, Cyanit von. XXX VII. 473. —, Pyrophyllit von. XXXVIM. 473. —, Rutil von. XXXVIH. 473. Geriefte Geschiebe. XL. 231. Gerölle im Diluvium, völlig gerun- dete. XXXIL 421. — in Conglomeraten. XXXI 355. —, zerdrückte in Conglomeraten. XXXIL 356. — mit Eindrücken. XXXI. 358 XXXVI 189. Gerolstein, Cyclopelta Winteri von. XXXVI 693. 864. Gervillia (?),n. sp. XXXVI. 524. Geschiebe, Alands-. XXXVII. 202. 796. —, Bornholmer. XXXV. 206. —, Deutsche. XXX]. 88, XXXL. 576. 659. —, Finländische. XXXVI. 627. — von Hellefors-Diabas. XXXVI. 800. — von Hulterstadt-Kalk. XXXVI. 885. —- smäländischen Ursprungs. XXXII. 497. XXXIV. Schweden. | ’ —, abgeschliffene. XXXVI. 724. —, ellipsoidische. XXXV1. 731. —-, geborstene XXXI. 119. —, geborstene und wieder verkit- tete. XXXIX. 841. —, gekritzte. XXXTL XXXVL 724. —, geriefte. XL. 231. —, geritzte einheimische bei Leip- zig. XXXI 30. —, geritzte. XXXL 21, 28, 70, 119, 180: —, geschrammte. XXXVI 724. 39.81, XXXII. 710, Geschiebe, Kanten-. XXXVI. 411, BI KKKVIL 478, XXX. 226, 229, 287, 502. —, kugelförmige. XXXVI. 731. —, polierte. XXXVI. 724. —, zerdrückte, in Breccien. XXX VI. 127. Grösse 119. Heimath d. sächsischen. XXXI. 30. Heimath der. XXXD. 222, 440, 441. -—— — cambr. u. silur. XXXIL. 434. — — senonen. Kreide Preuss. XXXIV. 281. Transport der. XXXI. 2, 1483. derselben. "XXXIL in bei Amsterdam. XXXVI. 793. auf den Färöer. XXXI. 726. bei Groningen. XXXVI. 718. vom Harzrande. XXXV1l. 1029. in der nordeuropäischen Ebene. XXXI. 63, 118. auf den Orkney-Inseln. XXXI 746. in Ostpreussen. XXXIV. 243, XXXVI 584, 654, XXXVIM. 551, XXXVIN. 454. in Russland. XXXI. 581, 584. nordische, in Schlesien. XXXIX. 287. aus den ÖOstseeprovinzen in Schleswig-Holstein. XXXVL. 1031. auf den Shetland - Inseln. XXXI. 739. von Swinerhöft. XXX VII. 480. mit Ammonites athleta. XXX VI. 404. von Amphibolgranit. XXXVI. By. mit Ananchytes sulcatus. XXXVIM. ‚452. von Basalt. XXXI. 84, 121, 191, XXXU. 408, 424, 638, XXXIV. 498. mit Beyrichien, obersilurische. XXXVM. 621. von Bonebed-Sandstein. XXXI. 193. mit Bilobiten-ähnlichen Kör- pern. AXXVIIL 762. LXI Geschiebe, cambrische. XXXI. 210. —, eambrische und silurische in Norddeutschland. XXXI1. 434. cambrische, von Eberswalde. XXXII 701, XXX. 221. —, — in Schlesien. XXXIX. 289. —, cenomane. XXXI. 790. von Cenoman-Gestein. XXXTI. 352, 702. —, cenomane. XXXX. 726. von schwedischem Ceratopyge- Kalk. XXXII. 695. mit Cyathaspis. XXXVI 854. märkische, aus schwedischem Cystideenkalk. XXX. 813. devonische. XXXVI. 1031. — von Schlesien. XXXIX. 293. — von Rixdorf. XXXVIL 472. von Diabas. XXXIH. 412, XXXVI 465, XXXVI. 800. ‚ Dolomit-, von Schönkirchen. XXXVI 1031. mit Eurypterus. XXXIX, 622. von Faxekalk. XXXI. 87. von Feldspath mit Cordierit. XXXI. 85. glaukonitischen Kalkconglo- merates. XXXII. 701. - granitische. XXXIL 84, 121, XXXVI. 584, 594, 602, 812. von Granitporphyr. XXX VI. 622. Graptolithen führendes, XXXVI 854. von Graptolithen - Gestein. XXXUl. 501. - von mittlerem Graptolithen- schiefer. XXXVII. 221. von Grünsand in Westpreussen. XXXH. 698. mit Harpides hospes. XXXLI. 500. von Hellefors Diabas. XXXVL. 800. von Hornblendegest. 483. von Hulterstad-Kalk. XXXVL 885. von Hpyperit XXXIV. 481. mit Illaenus XXXL. 819. mit Illaenus Roemeri. XXXVI 885. von Fritzower Jurakalk. XXXIl. 702, XXXIV. ın der Mark. crassicauda. LXII Geschiebe, jurassisches, bei Stettin. XXXVI. 404. —, — in Schlesien. XXXIX. 294. —, — von Wollin. XXXUL 173. — vonKieselsandstein. XXXV.871. —, Kreide“. XXXT. 79, 'XXXV. 872,,24%..,120 —, — ‘Ostpreussens, Fauna der. XXXIl. 352. —, — in Schlesien. XXXIX. 294. —, krystallinische der Mark. XXXIV. 461. —, liassisches, von Wollin. XXXVII. 480. 663. — mit Lithoglyphus naticoides. XXXVI 471. — vonMacrouruskalk. XXX V, 206. — von Melaphyr. XXXD. 415. — von glaukonitischem Ortho- ceren-Kalk. XXXIH. 492. — , paläozoische. XXXVI. 221. vgl. cambrische, devonische, silu- rische, — mit Paradoxides. XXXI 795. — = Oelandicus bei Ebers- walde. XXXIH. 181. 700. — 222 Tessin. XAXI XXXIH, 491. — von Kieselsandstein mit Para- doxides Tessini. XXXV. 871. — mit’ Peltura. XXXT. 210. -— von Phonolith. XXXT. 121. — von Phosphorit. XXXI. 698. — von Quarzit m. Sequoia Coutt- siae. XXXIl 502. — von Rapakivi. XXXIL 84, 121, XXXVI. 612. — von Rhombenporphyr. XXXT 67, 121, IX Xy. at — von Retiolitesschiefer. XXXVI. 221, — mit Rhynchorthoceras Zadda- chii. XXXIV. 201. — 2.2 Anselini. XXXIV.' 650. -—— von Sadewitzer Kalk. XXXI. 219, 648. — von Saltholms-Kalk. XXXT. 87. -—- von concentrisch gefärbtem Sandstein. XXXIX. 502. — von Sandstein mit Wellenfur- chen. XXXVI. 783. —, senone, Fauna derselben. XXXIV. 255. —, senone, bei Neuw-Amsterdam. XXXVII. 452. Geschiebe, senone, ostpreussische. XXXVI 654. —, senone, in Preussen. XXXIV. 243. —, senone, in Ost- und West- preussen. XXXVM. 551. . —, obersenone. XXXX. 733. —, obersenone, von Eberswalde. XXXVIL. 550. —, silurische,. XXXL 121, XXXVI. 834, XXXX, 17, 39, 666. —, — in Preussen. XXX. 623. —, — vom Harzrande XXXVLIL ATA. —, — in Schlesien. XXXIX. 289. —, obersilurische, Ostpreussens. XXXVD. 621, 667. — des „grauen Sternberger „Ge- steins“. XXXVIHL 245. — von Syenitgranit. XXXVI. 608. —, tertiäre. XXXT 124. —, — Verbreitung. XXXVIH. 247. —, — in Schlesien. XXXIX. 295. —, Trias-. XXXTL' 123. er — von Trinucleus - Schiefer. RARVM EVER ER XR VL: DA3. —, untersenon. cf. senon. — , untersilur. cf. silur. —, turone. XXXX. 728. — von Wesenberger Gestein. AXXIV. 445, XXX. 644. — von Zirkonsyenit. XXXX. 67. —, Quarzit-, der Braunkohlenfor- mation. XXXVL 882. —, gekritzte, im Mansfelder Roth- liegenden. XXXVI. 185. — inSteimkohlenflötzen. XXXVILH. 51. —, Kreide-, im Tertiär des Ha- bichtswaldes. XXXIL 659. — , Wetzschiefer-, des Unterdevon in den Ardennen. XXXX,. 371. Geschiebedreikantner. XXXVI. 411,731, „RRRERE 220 9223, DIT -—— von Leuthen. XXXVIIL 478. Geschiebeformation der Mark Brandenburg. XXXI. 152. — Dänemarks und Schwedens. RAR TII: — Holsteins. XXXI 168. — Norddeutschlands. XXXI. 117, 193. LXIM Geschiebeformation der Provinz Preussen. XXXI 161. -— Sachsens. XXXI. 186. — SKandinaviens. XXXI. 135. — des Faxehügels. XXXIL 179. Geschiebelehm. XXXI. 71, 117, 152. —, gangförmig. XXXI. 71. — mit geschrammtem Geschiebe. XXX. 710. —, baltischer. XXXVI. 258. — von Detmold u. Herford, Local- facies im. XXXIIL 465. — , Schichtenstörungen im Unter- erunde des. XXXI. 33, 73, 128, XXX. 75, 95. -—, — an Schichten im. XXAXIL 107. Geschiebemergel. XXXI. 572, 777. — in der Mark Brandenburg. XXXVIE 192. — mit Versteinerungen. XXXI. 124. Geschiebewall von Joachimsthal- Liepe. XXXVI. 1014, 1031. — von Joachimsthal - Oderbere. XXXVI. 804. 1031. — von Joachimsthal etec. 307, 559, 582. Geschiebezüge in land. XXXI. 19. Geschrammte Geschiebe Ostthü- ringens. XXXI1U. 710. — Schichtköpfe des Rüdersdorfer Muschelkalks. XXXIL. 710. Geschwindigkeit der Bewegung diluvialer Eismassen. XXX1.76. Gesteine, Alands-. XXXVI. 627. — von Berjosowsk. XXXVII. 865. —, massige, von China. XXXVIL. 272. , schiefrige, von China. XXXVII. 199. —, deutsche, als Geschiebe. XXXI. 88. — des sächs. Erzgebirges. XXXVIO. 441. — aus dem Gotthardtunnel. XXXI. 405, 619. .— von Labrador. XXXVI. 485. — von Liebenstein. XXXIL 111. _ —, psammitische. XXXIV. 771. — der Grube Myedno Rudjansk. XXXH. 26. — von Schantung und Liautung. XXXVIM. 198. -— von Tasmanien. XXXVII. 695. — vom Ural. XXXVH. 865. XL. Norddeutsch- Gesteinsfragmente in psammiti- schen Gesteinen. XXXIV. 781. Gesteinsgänge im krystallinen Grundgebirge. XXXIV. 677. Gesteinsumwandlungen von Haini- chen. XXXI 355. Glaciale Bildungen, angebliche im Böhmer Wald. XXXIX. 68. — in Ehstland. XXXVI. 539. —- in Ingermanland. XXXVI. 248. — in Island. XXXVIIL 433. — d. nordeurop. Ebene. XXXI. 68. — nordische, bei Seesen und Gandersheim. XXXV. 622. — auf Oesel. XXXVI. 248. — — Schonens. XXXII. 406. Glaciale u. postglaciale Bildungen im silurischen Gebiet von Ehstland, Oesel und. Inger- manland. XXXVI. 248. Glacialerscheinungen am Lewitzer Berg: XXXI., 24. auf den Färöer. XXXI. 724... bei Gommern. XXXV. 831, 867. bei Lüneburg und Bernburg. XXXIV. 456; in Norwegen. :XXXI 747. auf den Orkney-Inseln. XXXL 145. bei Klein-Pörthen. XXXV. 382. -. in Sachsen. XXXIL,. 572, in Schottland. XXXI. 750. auf den Shetland-Inseln. XXXIL 138. — am Kl. Steinberg. XXXI 22. — bei Velpke und. Danndorf. XXX. 774. Glacialgeschiebe, einheimische, in Sachsen. XXXII 576, 659. Glacialschotter. XXXVIL. 161. Glacialschrammen auf anstehen- dem Fels auf den Färöer. ION er — im norddeutschen Glacialge- Dieter DORKı >17... 209128, XXXIV. 658, XXXV? 846. bei Alt-Oschatz. XXXV. 847. bei Beucha. XXXV. 847. bei Danndorf. XXXV. 846. bei Gommern. XXXV. 846. — bei Halle. XXXV. 846. — bei. Hermsdorf. XXXV. 848. — bei Hohburg. XXXV. 847, LXIV Glacialschrammen bei Joachims- thal. XXXV, 848. — bei Landsberg. XXXV. 846. — bei Lommatsch. XXXV. 848. — bei Osnabrück. XXXV. 846. — bei Rüdersdorf. XXXIH. 710, XXXV. 848. — bei Taucha. XXXV. 847. — bei Velpke. XXXV. 846. —. bei Wildschütz. XXXV. 847. Glaskrystall-Modelle. XL. 596. Glauconia obvoluta SCHL. Sp. XXXIX. 181. — ornata DRESCH. sp. XXXIX. 184. i — undulata DRESCH. sp. XXXIX. 183. Glaukonit der psammitischen Ge- steine. XXXIV. 787. Glaukophan. XXXIX. 211. Glaukophan - Verbreitung in Ge- steinen. XXXVII. 634. Glaukophan im Orthoklasporphyr von Elbingerode XXXIU. 175. Gleichenberg in Steiermark, Pala- gonittuff von. XXXI. 545. Gletscher, Bewegung der grönlän- dischen. XXXII. 693 —, Isar-. XXXVID. 161. — auf Island. XXXVII. 433. —, Linth-. XXXVUL 161. — , Ablagerungsgebiet der nord- europäischen. XXXI. 63, 98. — , Mächtigkeit derselben in Nord- europa. XXXI. 74. — auf den Orkney-Inseln. XXXI. 746. — auf den Shetland-Inseln XXXI. 142. — im Tessinthal. XXXIV. 511. Gletscherbewegung. XXXI. 76, 638, 786. Gletschererosion. XXXI. 94. — Gebiet der nordeurop. XXXL 98. Gletschererscheinungen am Harz. XXXIU. 708. Gletscherinvasionen. XXXI. 91. Gletscherschliffe. XL. 119. — in Dänemark. XXXI 86. -— auf den Färöer. XXXI. 724. — im Haslithal. XXXV. 647. — auf Porphyrkuppen bei Leipzig. XAXL/ 2% 131, Gletscherschliffe auf den Orkney- Inseln. XXXI. 745. — auf Muschelkalk bei Rüders- dorf. XXXT. 129. — 2.d. Shetland-Inseln. XXX1. 739. Gletscherschrammen vergl. aueh Glacialschrammen. Gletscherschrammen. XXXII. 775. —, Richtung derselben auf an- stehendem Gestein. XXXI. 25, 64, 80, 131, 147, 181. Gletscherspuren im Fogarascher Hochgebirge. XXXDHI. 109. Gletschertheorie. XXXI. 149. Gletschertöpfe siehe Riesentöpfe. Glimmer, chemische Zusammen- setzung ders. XXXI. 676, —, Alkali-. NXNXL 679. —, Baryt-. XXXL 690. — v. Brancheville Conn. XXXVI. 551. —, Kali-. XXXI. 679. — , Magnesia-. XXXI. 682, XL. 636. —, Magnesia-Eisen-. XXXI. 638. —, Natron-. XXXI. 679. — der psammitischen Gesteine. XXXIV. 775, 784. Glimmermineral in Aktinolith- schiefer. XXXI. 380. Glimmerporphyrit von Labrador. XXXVI. 494. — von Wilsdruf. XXXVIH. 749. Glimmersand, oligocäner.XXXVIH. 263. Glimmerschiefer vom Böhmischen Kamm. XXXVL 407. — von China. XXXVIIH. 205. — (Granat-) von Nowaja Seml]ja. XXXVUL 529. —, Conglomerate aus. XXX. 204. Glimmerthon von Langenfelde, Wirbelthierfauna des. XXXVI. 816. Glücksbrunn, Gesteine von. XXXN. 127. Glyphaea sp. aus d. Lias von Dobbertin. XXXVI. 569. Glyptostrobus europaeus BRONGN. sp. XXXIV. 755. Gmelinit. XXXVI. 240. Gneiss, Albit-. XXXII. 144, — von Beirode. XXXH. 165. — vom DBöhmischen Kamm. XXXVL 407. —- von China. XXXVLUI 199.. Gneiss der columbianischen Anden. ER. 215, 226, — vom Corällchen. XXXI. 150. —, Cordierit-, v. Harz. XXXIL. 707. —, zweiglimmeriger, vom Erlitz- Gebirge. XXXVL 405. — vom Eselsprung. XXXH. 157. —, zweiglimmerige, im Eulen-, Erlitz- und Mense-Gebirge. XXXVI. 405. — von Glücksbrunn. XXXI. 128. — vom Grumbach. XXXI. 135. —, zweiglimmerige, von Glätzisch- Hausdorf. XXXV. 219. — von Liebenstein in Thüringen. XXX. 115. —, zweiglimmerige, vom Mense- Gebirge. XXXVI. 405. — v. Nowaja Semlja. XXXVI11.528. — von Reinerz. XXXVI 408. — von Ringerigets Nickelwerk. XXXI 493. — von Steinbach: XXXIL. 135. —, Tessiner, Tektonik des. XXXVI 19. — von Voigtsdorf. XXXVI. 409. —, westafrikanischer. XXXIX. 119, 130. Görzhausen bei Marburg, Bims- steine von. XXXVIII. 234. Göttingen, Gyps von. XXXI1. 239. —, Kalkstein von. XXXII. 242. —, Kalktuff von. XXXIIL 265. —, Quarzit von. XXXIH. 218. —, Sandstein von. XXXIIL 226. —, Sedimentgestein von. XXXII. ART. Gold von Südwest-Afrika. XL. 611. Golddistriet von Berjösowsk. XXXIL 205. Gommern, Geologische Verhält- nisse bei. XXXV. 867. —, Glacialerscheinungen bei. XXXV. 831. —, Glacialschrammen. XXX V. 846. Gomphocerites Bernstorffi. E.GEin. DICKE 521, XXXYL..522. Goniaraea anomala Rs. sp. XXX VI. 431, 485, 437. — elegans LEYM. sp. XXXV1 417, 424, 427, 446. Goniastraea Cocchi D’AcH. emend. FEL. XXXVII 414, Goniatiten. XXXII. 596. — L. v. BuchH’s. XAXXVL 203. LXV Goniatiten aus dem rheinischen Devon. XXXV. 306: Goniatiten-Aptychen. XXAIV. 818. Goniatiten-Kalk. XXXI. 659. — bei Hahnenklee. XXXVII 218. — des Harzes. XXXIX. 835. Goniatites augulo-striatus C. KocH (M: 8.). XXXV. 306. — Becheri. XXXVI. 217. — ceratitoides v. B. XXXVI 218. — clavilobus SAanDB. XXXVL. 920. — crispiformis. XXXI. 301. — cuceullatus v. Be XXXVL 218. — discoides n. sp. XXXVIL 920. — Giebeli. XXXI. 273. — inexpectatus sp. n. XXXIX.733. — lateseptatus BEYR. AXXIX. 132. \ — aff. lateseptatusBEYR. XXXVH. 916. — oceultus BARR. XXXVII 918. — reflexicosta n. sp. XXXV. 308. — Stachei sp. n. XXXIX. 733. — subundulatus sp. n. XXXINX. 464. — — var. nov. major. XKAXIX. 465. — :tenuis. XXXIL 332, — verna-rhenanus MAUR. XXXVII. 918. —- Wildungensis n. sp. XXXVM. ‚ng21: Goniopteris arguta STERNB. XXXV. 209. Goslar, Asteride im Spiriferen- Sandstein’von. XXXV. 632. —, der obere Jura der Sandgrube bei. XXXVH. 559. —, Kimmeridge von. XXXVL. 573. —, Korallenoolith von. XXXVL. 568. —, obere Kreide von. 458. Goslarer Schiefer. XXXIX. 844. Gotha, Lias von. XXXI 782. —, Rhät von. XXXI. 782. Gotländische Beyrichien XL. 1. Gotthardbahnstrecke Erstfeld-Ar- bedo, Uebersichtskarte der. XXXVIL 191, 674. Gotthardtunnel - Gesteine. 405, 619. Gräben, Zirkon ähnliches Mineral von. XXXIV. 814. 5 XXXI. XXX LXVvi Gräfentonna, diluviale Kalktuffe von. XXXIII.’ 174. —, Diluvialkies von. XXXIM. 174. Gräseryd-Gestein. XL. 730. Granat, Synthetische Studien am. XXXV. 636. —, Umschmelzungsproducte des- selben. XXXV, 636. — von Bottenhorn (Hessen). XL. 475. — im Boden der Stadt Breslau. XXXVIN. 723, 914. — von Breslau. XXXIX. 219. — vom Hoyazo. XL. 705. — psammitischer Gesteine. XXXIV. 780. Granatgranulit. XXXIV. 18. Gran Bassa, Gestein von. XXXIX. 116. Granit als Geschiebe. XXXVI. 602. — des Brockens, Faciesbildung. XRXIX. /233: — von China. XXXVIH. 212. —- der columbianischen Anden. XL. 218, 228. — von Glücksbrunn. XXX. 124. — vom Grumbach. XXX. 135. — vom Harz. XXX: 233, XXX. 348. —, dessen Verwerfung im Öber- harz. XXXIII. 348. — von Königshain. XXXI. 409. — von Labrador. XXXVI. 489. — bei Montjoie. XXXVI. 882. — von Steinbach. XXXIH. 135. — mit Einschlüssen vom Thürin- ger Walde. XXXIII. 709. — unter dem Cambrium des Hohen Venn.-XXXVI 693, XXXVI. 223. Granitfragmente im Basalt vom Buckerberg. XXXIH. 53. Granitische Diluvialgeschiebe in Ost- und Westpreussen. XXXVI. 584. — Gänge im Granulit Sachsens. XXXII. 629, XXXIV. 500. — Gesteine vom Ural. XXXVI. 865. — — des Riesengebirges. XXXIV! 878. Granitit als Geschiebe. 594. Granitmassen des Ober-Engadin. XXXVIH 139. XXXVI. Granitporphyr vom Altenstein. XXX, 119. — von Beirode. XXX. 165. — als Geschiebe. XXXVI. 622. — von China. XXXVI. 214. — der columbianischen Anden. XL. 218, 228. — vom Corällchen. XXXH. 137. — vom Eselssprung. XXXH. 157. — von Glücksbrunn. XXXNM. 131. — von Herges. XXXIL 170. — am Scharfenbere. XXXVI 882. — v. d. Kirche Wang, Schlesien. XXXV. 828. Granulit von Eger in Böhmen. XXXIV. 25. — aus Lappmarken in Finnland. XXXIV..85: — des ostbayerischen Waldgebir- ges. XXXIV. 12. — von Waldheim XXXVII. 704. —, granitische Gänge im sächsi- schen. XXXIH. 629, XXXIV. 500. —, Hercynit im XXXIU. 533. —, Turmalin-. XXXIV. 21. — -Gebiet, sächsisches. XXXVI. 188. Graphit-haltiger Feldspath. XXXV. 701. Graphitoid — amorpher Kohlen- stoff in der Glimmerschiefer und Phyllitformation des säch- sischen Erzgebirges. XXXVIL 441. Graphitschiefer d. columbianischen Anden. XL. 216. Graphularia Beyrichi n. sp. XXXVI. 426. | — Brauni n. sp. XXXVL. 427. — aus dem Mainzer Becken. XXXIV. 815. —, neue Arten von. XXXVII. 422. — senescens TATE sp. XXXVNM. 495, 432. Graptolithen von Langenstriegis. XXXII 448. Graptolithen führendes Geschiebe von Rostock. XXXV1. 854. Graptolithen-Gestein als Geschiebe. XXXIH. 501. Graptolithen-Schiefer, mittlerer, als Geschiebe. XXXVI. 221. in Sachsen. sächsischen. x r LXvıi Graue Kalke. XL. 657. — — von Öberitalien (Venetien). XXXVI. 180, 190, | 737. — — im Deptm. de la Sarthe. XXXIX. 204. „Graues Sternberger Gestein“ von Mittenwalde. XXXVIH. 245. Grauwacken am Harz. XXXL. 186. Crinoiden-Stielglieder aus. KXXEH. 174. — von Nowaja XXXVIL. 540, Graz, Korallenkalk von. XXXINX. 661. —, paläozoische. Bildungen von. XXXIX. 660, 667. —, Unterdevon und Silur von. XXXINX. 661. Greisen. XL. 570. Grenzen der diluvialen Eismassen. XXXI 65. „Grenzlager“ zwischen Kirn und St. Wendel. XXXVI. 400. Armoricain von Cabrieres. XXXIX. 391. Grönland, Eisen von. XXXV. 695, 869. —, Bewegung der Gletscher in. Fv ARKIM. :698; Groningen, Diluvium bei. XXXVI M2, XL. 258. Grünsandgeschiebe in Westpreus- sen. XXXH. 698. Grünsande, silieifieirte. XL. 729 Grünsand, Lellinge-. XL. 747. Grünsandstein, Korenza. XL. 129. Grünschiefer von Hainichen. XXXI. 374. Grumbach, Gesteine von. 135. Grundgebirge, Gänge im krystalli- schen. XXXVI. 677. Grundgrus. XXXI. 136. Grundmoräne. XXXI. 33. —, Bildung der. XXX. 777. Gryllacris Schlieffeni E. GEIN. n. Sp» XAXVIL; 580. Gryllus Dobbertinensis E, GEIn. RAXIE I 523/ IXXVI:572. Semlja. Gres XXX. Gürtelechse von Steinheim. XXXIH. 358. Gulo borealis NıLs. XXXVI: ee: 356. Gyps. XXXI. 800, Gyps, . Auslaugung desselben. XXXI. 799. — von Göttingen. XXXUI. 239. — aus Gotthardtunnel-Gesteinen. XXX. 407. —, umgewandelt in XXXIL 701. Gyrodes. XXXVI 467. Gyroporellen, Struktur der. XXXVU. 553. Phosphorit. Haarkies von Dillenburg. XXXVI. 183. Habachthal, Magneteisen aus. XXAIX; 617: Habendorf (Schlesien), Olivinfels von. XXXVII 913. Habichtswald, Kreidegeschiebe im Tertiär vom. XXXI. 658. Hagla (Chauliodes) similis GIEE. XXXVI. 576. Hahnenklee, Goniatitenkalk bei. XXXVN. 218% Hainichen, Aktinolithschiefer von- XXX. 374. —, Breccienbildung von. 374, 389. Grünschiefer von.|XXXL 874. Halberstadt, upsphondager bei XXXVIM. 915. Halle, Diluvium von. XXXIV. 637. , Glacialschrammen von. XXXV., 846. Hallia.M. E.. et H. XXXVIL 81. — prolifera A. RoEM. sp. XXXV. 82. Hamburg, Elballuvium bei. XXXVIM. 458. XXXI Hand-Tiefbohrapparat. XXXVIL. 107. Hannover, oberer Jura von. XXXU. 661. — , Portland-Bildungen bei u. deren Fauna. XXXIX. 32. —, Wealden von. XXXIX. 57 Haplothecia nov. gen. XXXV11. 68. —- filata ScHrL. sp. XAXXVII 68. Haptodus. XL. 550. Hardeberga, Flussspath von. XXXVH. 556. Hardeberga-Sandstein. XXXVLH. 221,556. Harmotom. XXXVL 242. Harpes Rouvillei sp. n. XXXIX, 466. LXVIL Harpides hospes, Geschiebe mit. XXXIHI. 500. Harpoceras. XXXI1I. 517. — siehe Ammonites. Harte Kreide. XL. 737. Harz, Contaeterscheinungen der Kieselschiefer im. XL. 591. —, Diluvium am Nordrande des. XXXVN. 897, 1035, XAXIX. 229; —, Dislocationsmetamorphismus im. XXXIX. 225: —, Eruptivgesteine vom. XXXIV. 658, XXXVII 252, NXXIN. 233, XL. 200, 215, 592. -—, Gabbro, grobkörniger vom. XL. 3923 —, Gangausfüllungen im. XXXIX. 216. —-, Gangspalten im Unter-. XXXIV. 660. —, Gletschererscheinungen am. XXXI. 708. -—, Goniatitenkalk des. XXXIX. 834. —, Goslarer Schiefer im. XXXIX. 344. —, Granit des. XXXIX. 233. — , Grauwacken am. XXX. 186. —, Alter des Hauptquarzit im. XXXMI. 617. — , hereynische Fauna im. XXXIM. 617. -—, Hypersthen-Quarzporphyrit d. XL. 200. — (Ober-), Kersantitgang NXXXTV.V658. — (Unter-), Kersantitgänge XXXVIIE'252. —, Moränen im. XXXII. 708. — , Petrefacten aus Wissenbacher Schiefer vom. XXXIH. 502. — , Quartär an dem Nordrande des- selben. XXXVII 897, 1085. — , Regionalmetamorphose im. XXXIV. 205. — (West-), Spaltenim. XXX V1.686. — , Untersenon am Nordrande des. XRAIKX. 1141. — (Ober-), Verwerfungen im. XXXII. 348, 700, XXX VI. 687. — Alter der Wieder-Schiefer im. © KRXNES6HT. Harzburg, Phosphoritlager XXXVI. 784. im. im. von. Harzburg, quarzitische Schicht- gesteine im Gabbro von. XXXVIH. 474. Harze aus dem Samlande. XXXIH. 169.8 Haslithal, „Gletscherschliffe“ im. XAXV, 647. Hauptquarzit im Harz, Alter des. XXXIH. 617. Hauptwasserläufe zur Diluvialzeit. XXXI 18. Hausdorf, Variolit von. XXXV., 870. Hauyn. XL. 625, 629. Heiligenstein, Quarzporphyr von. XXXIX. 793, 837. Heimath der Diluvialgeschiebe. XXXU. 222, 440, 441. -— d. cambrischen und silurischen Geschiebe Norddeutschlands. XXXII 434. — der Geschiebe senoner Kreide in Preussen. XXXIV. 281. Heinitz-Grube bei Saarbrücken. XXXIH. 523. Heliastraea acervularia MAY.-Eym. XXXVI 421. -— columnaris Rs. XXXVM. 411. — Defrancei M. E. et H. XXX V1. 407. -— Ellisiana DEFR. sp. 422. — inaequalis Rs. XXXVI. 410. — Lucasana DEFR. sp. XXXVH. 411. — microcalyx n. sp. XXXVI 450. — Schweinfurthi n.sp. XXXVT. 449. Helictoxylon anomalum nov. sp. XXXV, 66. Heliolites Barrandei XXX. 271. — vesiculosa sp. n. XXXIX. 272. Heliophyllum cf. limitatum. XXXIH. 87. — Troscheli. XXXIM. 85. AXXVI. HÖöRN. Hellefors - Diabas, Geschiebe. XXXVI. 800. Helmstedt, Phosphoritlager der Mulde von. XXXVI. 792. Hemeschara sp. XXXIX. 150, Hemiglypha loricata. XXXI. 35. Hennef a. d. Sieg, Bleiglanz von. XXXVI 410. Herborn, Diabas von. 624. XXXIX. LXIX Hercegovina, Geologie der. XXXI. 644. Hereyn, Alter des. XXXIV. 194. — in Böhmen. XXXVIU. 917. Hercynische Fauna, Alter der. AXXI 54. — -- im Harz, am Rhein und in Böhmen, XXX. 617. — Schotter. XXXVI. 897. Hereynit im sächsischen Granulit. XXXII.. 538. Herford, Diluvium von. XXXIHM. ı Hölzer,paläozoische. XXXVI1. 433. 470. — Geschiebelehm von. 465. Herges, Granitporphyr von. XXXL. 170. XXX Hermsdorf, Glacialschrammen von. XXXV. 848. Herschelit. XXXV1..238. Herstellung, künstliche, von Mine- ralien. XXXV. 388. Hessische Tentaculiten-Schiefer. AXXXIX. 625,627. Heteropora conifera. XXXI. 337. — pustulosa. XXX1. 336. Hilssandstein. XXXI. 663, 786. Hinnites. XXXH. 321. Hipparionenfauna (Persien) XXXVL. 1022. Hippopodium bajocense D’ORB. XXXIV. 620. — Cotteaui DORB. XXXIV. 622. — corallium D’ORB. XXXIV. 625. — gibbosum DORB. XXXIV. 619. — giganteum QUENST. XXXIV. 625. — lueiense DORB. XXXIV. 621. — siliceum QUENST. XXXIV. 625. Hippopotamus von Balve. XXXIX. 643. Hippotherium gracile Kaur. XXXIN. :6438. Hirschberg, Feldspathe XXXIV. 817. —, Ganggranite von. XXXIV. 378. —, Orthoklas von. XXXIV. 817. Hirsche von Pikermi. XXXV. 92. Holzappel, Sericitgesteine von. XXXIV. 658. Hölzer, anatomische Untersuchung lebender. XXXVI. 805. fossile. . XXXIV. 439, XXXV. 59, XAXVIM. 4383, XAXVM. 483, XXXIX. 517. von. | Hölzer, von Maragha | fossile, XXXIX. 520. — — Aegyptens. XXXIV. 434. Abyssiniens. — — mit _ Insektenbohrgängen. Re. — — der Phosphoritlager des Herzogthums Braunschweig. XXXVI. 783. — — vom Monte Grumi. XXXIX. 925. — — mit Wurzeleinschlüssen. XXNV, 83. —, tertiäre Laub-. XXXIV. 439, XXRXYV. 59. Hohburg, Glacialschrammen von. XXXV, 847. Hohenfriedberg, Variolit von. XXXV. 870. ' Hohenhöwen, Palagonittuff von. XXXT. 539. '- Hohenstein, Jura von. XXXVL 412. ' Hohes Venn.:AAXVIl 292 XXXIX. 808. | — —, Granit vom. XXXVI 693. Holz, neues fossiles, aus der Kreide Armeniens. XXXVII. 433. Holstein, Geschiebeformation von. XXXI. 168. Homalonotus. XXXIX. 842, — von der Festenburg. XXXVII. r.- 55. — aus dem Harz. XXXII 502, 518. : Homalops, eine neue Phacopiden- Gattung. XXXVI. 200. — Altumi Rem. XL. 586. Hoplolichas. XL. 59, 64. Hoplolichas-Kalk. XL. 666. Hoploparia calcarifera. XXXI. 595. — nephropiformis. XXXI. 591. — sp. n. XXXL 596. — suleicauda. XXXI 59. Horhausen, Basalt von. XXXI. 652. —, Braunkohle von. XXXI. 652. Hornblende psammitischer Ge- steine. XXXIV. 780. —, Schmelzversuche mit. XXXVI. 1% : Hornblende - Diabas von Axim. XXXIX.. 114. Hornblende-Gesteine als Geschie- be.-XXXIV. 483. Hornblende-Porphyrit v. Potschap- pel. XXXVILL 748. LXX Hornblende- Schiefer von China. XXXVIL 211. Hornfels, Orthoklas-. XXXIX. 510. Hornschiefer von Tholei. XXXIX. 508. Hornsilber von Schneeberg. XXXII 703. Hornstein von Altendorf, Calama- rienreste aus. XXXI. 17. — --, Coniferenreste aus. XXXII. 13. Hoyazo (Cabo de Gata). XL. 694. Hulterstad - Kalk (Geschiebe). XXXVI: 885. Humboldtilith. XXXVI. 224. Humerusfragment eines Dinosau- riers. XXXVE 186. Humit XL. 654. Humlenäs, Orthoceren-Kalk von. XXXHL 495. Hunsrück, Versteinerungen aus Taunusquarzit des. XXXH. 443. Hven, Diluvium von. XXXV. 619. Hyalostelia Smithi. XXXU. 395. Hybocephalus Hauchecornei gen. et spec. nov. XXXVII. 1032. Hydropsyche, s. Phryganidium. Hylonomus Fritschi Gem. und DEICHM. spec. XXXVM. 724. Hyolithus inaequistriatus. XL. 670. Hyperit-Geschiebe in der Mark. XXXIV. 481. Hypersthen, Schmelzversuche mit. XXXVH. 10. Hypersthen - Quarzporphyrit Harzes. XL. 200. Hyploplesion Fritsch. XXXVN. 134. des Ibacus praecursor nov. XXXVIH: 555. Ichthyosaurus in der lombardischen Trias. XXXVIM. 194. hildesiensis n. sp. XXXV. 761, 764. polyptychodon n. sp. 11. sp. ind. XXXYV. 736. — Strombecki v. MEYER. XXXV. 119. -Wirbel von der Insel Wollin. XXXVI. 916. Idunium. XXXVI. 666. sp. XXXV. | ee Iffenthal, gross., im Harz, Nereiten- ähnliche Abdrücke aus dem. XXXV. 393. Iguanodon im Wealden von Stadt- hagen. XXXVI. 186. Illaenus centrotus DALM. XL. 77. Chiron Horm. XL. 73. crassicauda. XXXI. 559, 819. Dalmani. XXX. 570. fallax Horm. XL. 76. Linnarssoni Horm. XL. 76. parvulus Horm. XL. 74. Roemeri VoLB. (Geschiebe). XXXVI. 885. cfr. Schmidti NIEszk. XL. 78. sinuatus Horm. XL. 75. — sp. XL. 78, 79. Ilsenburg, Quarzitsandstein vom Kienberg bei. XXXIV. 445. Inesit. XL. 367, 613. Ingermanland, Glacialbildungen in. XXXVI. 248. Innai, Erzgänge von. XXXIV. 497. Inoceramus. XXXI. 438. — cardissoides GOLDF. XXXIV. ade — Cripsii MAnt. XXXIV. 273. aus des Turkmenen- steppe. XXXVI. 219. —- dubius Sow. XXXVI. 569. Insectenfauna des unteren Jura von Dobbertin. XXXI. 519. Insecten des Dobbertiner Lias. XXX V1. 569. — aus Thüringischem Diluvium. XXXI. 294. Insectenbohrgänge in fossilen Höl- zer RD, TR Interglaciale Zeiten. XXXT. 93,195. Interglacialzeit, Ablagerungen der. XXXVL. 549. —, Ablagerungen der, in Skandi- navien. XXXVIH. 185. —, Süsswasserbecken der. XXXVIH. 550. Irland, Vergletscherung XXXI. 754. Isargletscher. XXXVII. 161. lsarne, Devon des Val d’-. XXXIX. von. 367. Ischadites. XXXIX. 21, XL. 606, 608. Island, Fumarolen auf. XXXVIH. 416. ‚ — Geologie von. XXXVII. 376. j LXXI Island, Glacialablagerungen auf. XXXVII. 433. —, Gletscher auf. XXXVII. 433. —, Laven, präglaciale, auf. XXXVM. 394. —, Liparite von. XXXV11. 737. — , Maccaluben auf. XXXVII. 413. Miocän auf. XXXII. 377. „ Palagonit von. XXXI. 512. ‚ postglaciale Meeresablagerun- gen in. XXXVI. 145. —, heisse Quellen auf. XXXVII. 408. , Kohlensäure - Quellen auf. XXXVI. 427. Solfataren auf. XXXVII. 413. ‚ Uebersichtskarte von. XXXVI. 699. —, vulkanische XXXVII 399. Bildungen auf. Isländische Photogramme. XXXVI | =, oberer, 187. | Itacolumit von Delhi. XXAXVII | 252. Italien, fossile Elephanten von. XXXVI. 1022. — (Öber-), Geologisches XXXVI 180. — —, Versteinerungen aus den grauen Kalken von. XXXVI aus. 190. Itzehoe, mittleres Oligocän von. | AXXIX. 623. Jaettegryten von Rüdersdorf. XXXI. 339. Japan, Erzgänge von Innai. XXXIV. 427. — , Phoeäna-Reste von. XXXV. 43. Japanisches Carbon. XXXV1. 653. Japanische diluviale Säugethiere. XXXV. 1. — geologische Landesanstalt. XXXVIO. 217. — Gesteine. XXXII. 244. — Mineralien. XXXVI. 698. Jena, Röth und Muschelkalk von. XXXVI. 807, XL. 24. Joachimsthal - Lieper Geschiebe- wall. XXXVII 1014, 1031. — -Oderberger Geschiebewall. XXXVII 804, 1031, XL. 307, 5394582. — in Lothringen. Joachimsthal, Glacialschrammen von. XXXV. 848. Jordanthal, Quartärfauna des. XXXVID. 807. Jorullo. XL. 355. ' Juglandinium Une. emend. XXXVI. 840. — longiradiatum n. sp. 841. XXXVL | — sp. XXXVL. 842. Juhhe, Orthoklasporphyr. XXXV. 26% —, Quarzporphyrit. XXXV. 211. Jupiter-Ammon-Oase, Placuna (?) miocenica von der. XXXVI. 404. Jura von Dobbertin. XXXH. 510. XXXVI. 569. — von Fritzow XXXII. 702. der Sandgrube Goslar. XXX VII 559. oberer, von Hannover. XXXII. 661. — von Hohenstein. XXXVI. 412. — von Lechstedt bei Hildesheim. XXXVIL. 1. als Geschiebe. bei r) XXXI 649, XXXIH. 522. — inMecklenburg. XXXI. 654, 616. — von Metz, Bryozoen aus. XXXI 308. — ven Nowaja Semlja. XXXVII. 543. — ım Depart. der Sarthe. XL. 657. | — bei Völksen. XXXI. 297. | Juraformatiou, obere Grenze der. RX: 297. Jura-Geschiebe in Schlesien. XXXRX. 294. — — bei Stettin. XXXVI 404. — iz yon! WoHin: XXRIERUN 73: Jura - Schichten mit Petroleum. XXXI. 663. Jura - Schollen in Pommern. XXX. 173. Kahleberger Sandstein im Haız, Alter des. XXXIH. 617. Kaiserstuhl, Koppit vom. XXXVII. 112. Kaiserswalde, Gneiss u. Glimmer- schiefer bei. XNXXVI. 407. Kalifeldspath + Muscovit nach Leucit. XXXVIL 453. LXXII Kaliglimmer. XXXI. 679. Kali-Nephelin. XL. 627. Kalke, detritogene. XXXVI. 345. —, Fenestellen-. XXXH. 645. —, graue. XL. 657. —, korallogene. XXXVI. 345. —, Leitha-. XXXVN. 142. —, Leptaena-. XXXII. 645. — der Lissauer Breccie. XXXVIM. 473. —, Lochseiten-. XXXV. 165. —, phosphoritische, von Bonaire. XXXT 423. —, phytogene. XXXVII. 345. —, Platystrophia-. XXXIL 645. —, psammogene. XXXVI. 345. —, Fauna der Purbeck-. XXXI 231. — , Radioliten-. XXXVIL 840. -—, structurlose, Entstehung der. XXXVIE 1229. —, Trümmer-. XL. 729. — , westafrikanische. XXXIX. 13 — aus dem Zechstein. XXXI. 75 Kalkalgen, fossile. XXXV1. 55 XXXVIN. 473. — des Golfes von Neapel. XXXVH. 229, XXXII 536, Karawanken, Silurder. XXXIX.675. Karenzer Grünsandstein. XL. 729. Karnische Alpen, Bau der. XXXIX. 139. —, Uebersicht des Palaeozoi- cum der. XXXIX. 700. —, östliche, Devon der. XXXIX. 678. —, östliche, Silur der. XXXIX. 676. — —, westliche, Devon der. XXXIX. 690. — —, westliche, Silur der. XXXIN. 682. Kaskaden-Gebirge, zur Geologie des. XXXVI. 629. Kassel, Basalt von. XXXI 651. —, Lias von. XXXI. 643. siehe auch Cassel. ı Katzenreste bei Weinheim. XXXVIH. 712. Kaufbach, Augitporphyrit von. XXXVIH. 754. Kaukasus, (Cetaceenreste vom. XXXIXN, 88. > Elephantenreste vom. XXXVI. 1022. —, Mineralien aus dem. XXXI. Kalkconglomerat, cambrisches, bei | Eberswalde. XXXII. 701. Kalkofenthal (Rügen), Profil im. XXXVII. 663. Kalkspath. XXXI. 638. — nach Ölivin und X, 498. —, pseudom. nach Kalkspath. XXXI. 446. Kalkstein von Göttingen. XXXII. 242. -—, aphanitischer. XXXIII. 249. —, Oolith-. XXXIH. 256. —, sandiger. XXXIH. 247. —, Zellen-. XXXIH. 258. Kalktuff bei Göttingen. XXX. 265. —- von Gräfentonna. XXXIH. 174. Chrysotil. Kames in Mecklenburg. NXXVIH. | 654. Kantengeschiebe. XXXVI 411, 731, XXXVIUH 478,..XXXIX. 226, 229, 287, 502. Kaolin. XL. 649. Karawanken, Devon der. XXXIX. 667. | Kesselsdorf, 216, XXXIV. 815. —, Miocän: vom Fusse des. XXXIX. 94. | Kedabek, Vesuvian v. XXXIV. 815. Kelheim, Bivalven-Fauna von. XXXIV. 200. Keratophyr GÜMBEL's. XXXIV.455. Kersantit im Culm von Wüste- waltersdorf. XXXVI. 1034. — von Michaelstein. XXXII. 445. Kersantitgang im Oberharz. XXXIV. 658. Kersantitgänge des Unterharzes. XXXVII 252. Feldspathporphyrit. XXXVID. 750. Keuper von Gross-Ströbitz. XXXI. 223: — von Süd-Thüringen mit Thier- fährten. XXXY. 870. Kieferstädtl, Wirbelthierreste von. XXXII. 350. Kienberg, Crinoidenstiel und Knorria aus Quarzitsandstein des. NXXIV. 445. Kieselsäure der psammitischen Gesteine. XXXIV. 783. Kieselsandstein-Geschiebe. XXXV. | 871. Kieselschiefer, Contacterscheinun- gen der, im Harze. XL. 591. —, Entstehung des silurischen. XXXI. 457. —, Ganebildungen im. XXXL. 461. — von Langenstriegis, Versteine- rungen im. XXX. 447. —, Protococcen? in. XXXIl. 467. —, Radiolarien im. XXXI. 447. Kieselsinter von Pasto. XXXVI. 813. Kimmeridge von Goslar. XXXVI. 573. Ki-mönn-hsien, AXXII. 224. Kirn, Eruptivgesteine bei. XXXVI. 400. Kissingen, Dolomit im Wellenkalk von. XXXIV. 673. Kjerulfin. XXXI. 107. — von Bamle. XXXV. 211. Klastische Gemengtheile psammi- tischer Gesteine. XXXIV. 771. Klastischer Staub in psammiti- schen Gesteinen. XXXIV. 781. Klieken, Diatomeen-Lager von. | XXXVE!401. „Klingender Sand“. XXXV. 864. Gesteine von. Knochenhöhle von Rübeland im Harz. XL. 306. Knochenlager der Fuchslöcher. XXXT. 296. Knochenreste, diluviale, von Fort Neudamm bei Königsberg 1./Pr. XXXII. 355. Knollen, Lithothamnium-. XXXVI. 235. Knorria im Quarzitsandstein von Usenburg. XXXIV. 445. Königsberg, diluviale Knochen- reste von. XXXIII. 355. Königshain, Granit von. XXXI. 409. Köpinge-Sandstein. XL, 734. Kösen, Encrinus Carnalli XRXV. 872. Kohlen von Rjasänj und Tula. XXXIV. 201: Kohlen führende Schichten Lauenburg. XXXVH. 549. Kohlenbergbau bei Saarbrücken. XXXIL 523. von. von | | LXXIL Kohlenkalk, Foraminiferen XXXTII. 394. —, Spongien aus. XXXII. 394. — von Wildenfels bei Zwickau. XXXVI 379,876. Kohlenkalkfauna, chinesische von Lo-ping. XXXIL 351. „Kohlenrothliegendes“ des Plauen- schen Grundes. XXXIH. 343, 489. Kohlensäure, flüssige, im Quarz. XXXIU. 175. — im Meerwasser. XXXVII. 326. Kohlensäurequellen auf Island. XXXVIM. 427. aus. ı Kohlenstoff, amorpher, in der erz- gebirgischen Phyllit - Forma- tion. XXXVIL 441. Kohlentorf, plastischer, Dopplerit. Kohlenvorkommen im westpreussi- schen Diluvium. XXXVII. 803. siehe: | — in Südafrika. XL. 595. ' Kokoschütz, Pflanzenreste von. XXX. 501, XXXV! 211. ' Kolbermoor, Dopplerit aus dem. XXXV. 644. Kometoid. XXXII. 28. Kongsberg, Anthraecit von. XXXV. 632. Kopet-Dagh, Kreide des. XXNXVI. 218: Koppit. XXXVIN. 712. Korallen aus der Tanner Grauwacke des Harzes. XXXIIH. 174. — aus Muschelkalk. XXXII. 32. —-, stratigraphische Bedeutung der oberdevonischen. XXRXVL. 122. —-, Verbreitung der, im Ober- devon. XXXVN. 120. —, paläozoische. XXXIlI. 432. — aus ägyptischen Tertiärbildun- gen. XXXVI. 415. —, tertiäre, des Vicentin. XXXVJ. 379. — der Trias. XXXI. 254. —, Vorkommen in verschiedenen Faciesbildungen. XXXVIL.126. — von Wildenfels. XXXVI 661. —, Tetra-, Kalkgerüst der. XXXVIL. 928. Korallenfauna des Oberdevons in Deutschland. -XXXVO. 21, 322, 946. LXXIV Korallenkalke von XXAVM. 21% — von Graz. XXXIX. 661. Korallenoolith von Goslar. XXXVI. 5623. Korallogene Kalke. XXXVI. 345. Korallriffe, paläozoische, der Ost- alpen. XXXIX. 267. Korea, cambrische Schichten in. XXXV1 875. —, fossile Hölzer aus. XXXIX. 517. Krähbergtunnel. XXXV. 899. Krebse aus Kreide und Tertiär des nördlichen Deutschlands. XXXT. 586. — aus der Kreide des Libanon. XXXVM. 551. Kreide, obere, von XXXVIL 595. — von Armenien, neues Holz aus. XXXVII: 433. — von Finkenwalde. XXXVI. 866, 882. Dillenburg. Aachen. —, obere, von Goslar. XXXI. 453. | ' Krystallberechnung. XXXIX. 642. — des Kopet-Dagh. XXXVH. 219. —-, mitteleuropäische, mit Phos- phorit. XXXI. 800. — von Rügen mit Schichten- störungen. XXXIV. 593. — von Rügenwaldermünde. XXX. 173. —, südalpine. XXXVIl. 544. — von Süd-Natal. XXXIX. 622. — in Syrien und Palästina, Glie- derung der. XXXVII. 324, XXXIX. 314, 341. — , weisse, Feuerstein führende in Syrien. XXXVIL 847. — der Turkmenensteppe. XXXVI. 219 —, Crustaceen aus d. syrischen (Libanon). XXXVIl. 551. —, Krebse aus norddeutscher. XXXT. 586. —, Mollusken der Aachener. XXXVI. 454, 882. —, Podophthalmaten der deutschen. XXXI. 589. — , Reptilien der norddeutschen unteren. XXXV. 735. —, Schichtenstörungen in scher: 'XXXI. 128. —, Versteinerungen d., von West- Borneo. XXXV. 204. nord- däni- Kreide-Geschiebe. XXXI. 79, XL. 720. — bei Eberswalde. XXXV. 872. —- aus tertiären Sanden vom Habichtswald. XXXIL 658. — aus Mecklenburg. XL. 720. — — ÖOstpreussens, Fauna der. XXXII 353. —, senone, in Ost- und West- preussen. XXXIV. 243. — in Schlesien. XXXIX. 294. Kreidemergel von Gross-Ströbitz. XXXI. 215. Kreide-Schollen XXXIH. 173: in Pommern. ' Kreischeria Wiedei H. B. GEM. XXXIV. 238, 559, XXXV. 204. Kromolow (Russisch-Polen), Nau- tilus von. XXXVII 479. ı Krosssteinsgruss. XXXI. 135. Kryolith, künstliche Umwandlungs- producte des. XXXIII. 139. Kryptotil, neues Mineral. XXXVIH. 705. Krystallformen d. Mineralien. XXXVIO. 701. — d. Niobsäure XXXVII. 712. Krystallinische Schiefer von Attika. XXXII 118, 348, 454. — — von China. XXXVII. 199. von Nowaja Sem]ja. XXXVII 528. Krystallzeichnen. XXXIX. 642. Künstliche Mineralien, Darstellung von. XXXV. 388. Kugelsandsteine. XXXVI. 734. Kupfererze von Tamaya in Chile. XXXIX. 237. — mit Turmalin Land. XL. 200. von Lüderitz — von der Wallfisch - Bay. XXXVL 668. Kupferner Trinkbecher. XXXIH. 216. Kupferkies-Pseudomorphosen von Nishnij-Tagil. XXX. 25. Labrador. XL. 638, 645. — , Diallag-Magnetit-Gestein von. XXXVL 495. —, Gesteine von. XXXVI. 485. —, Glimmerporphyrit von. XXXVI, 494. u 53 KL ; a y a XXX. 298, ö XNXXVI. 141. Dacertilia. XXXVI. 141. Laegerndorf, Riesenkessel von. XXXINX. 518. | Laevipatagus nov. gen. XXXV. | 688. — bigeibbus BEeyYR. sp. XXXV. 689. —, Labradoritfels Labrador, Granite von. 489. von. XXXVI 49. © —, Norit von. XXXVI. 492. Labyrinthodontia. Lagerung des unt. Muschelkalks von Rohrdorf bei Nagold. XXX. 40. — — v. Aach bei Freudenstadt. XXX. 41. — — am 50. Lagerungsverhältnisse der Eppel- heimer Sande. XXXI. 644. — der Ertelien-Gruben (Norwe- gen) XXXI. 494. — der Grube Mjedno Rudjansk. XXXH. 26. — im Spessart. XXX]. 415. Lagune, Niger-. XXXIX. 124. Lahngegend, Bimssteine d. XXXIV. 234. Lampersdorf, Quarz-Augit-Diorit von. XXXIX:. 231. Lamprosaurus Göpperti v. MEYER. XXXVIL 132. Landeis, zweites skandinavisches. XXXVI. 177, 200. Landsberg, Glacialschrammen von. AXXXV, 846. Landschnecken, norddeutsche di- luviale. XXXV. 391. Langenfelde bei Altona, Wirbel- thierfauna von. XXXVI. 816. Langenstein, Beyrichienkalk von. XAXVIH. 474. —, Pecten ’erassitesta von. /RXKXVIM. 474. —, Sedimentärgesteine von. XXXVIE 1029. Langenstriegis, Algen? von. XXXII. 452. —, Graptolithen von. XXX. 448. —, Kieselschieferr von. XXX. 447. XRKUL Schwarzwald. XXXI. | | — brunsvicense n. Sp. LXXV Lappmarken, Finnland, Granulit von. :XXXIV. 85: > Lariosaurus. XXXVIIN. 170. Larix europaea DC. XXXVI. 809. — pendula SALISB. XXXVI. 809. La ‘Serre, Devon von. XXXIX. 867. Laterite, westafrikanische. XXXIX. 126. Latimaeandra Hopfgartneri. XXX. 32. ı Latisellati. XXXII 602. ı La Touriere, Devon des Berges, XXXIX: 878. Laaubhölzer, tertiäre. XXXIV. 489, XXXV: 59. | Lauenburg, Diluvium von. XXXVLH. 549. —, Kohlen führende von. XXXVL. 549. —, Torf von. XXXVH. 549. Schichten ı Laurinium Ung. emend. XXXVI. 844. XXXV. 845. — Meyeri nov. sp. XXXVLI. 488. Laurinoxylon diluviale UnG. sp. XXXV,59 Laven, Anden-, des südlichen Co- lumbien. XXXIX. 508. —, präglaciale, in Island. XXX VI. 394. Lechstedt bei Hildesheim, Jura von. XXXVII 1. Leda Deshayesiana DvchH. XXXVIN. 891. — papyracea sp. n. XXXIX. 160. Lehme, lössartige. XXXVLD. 903. Leinethal, Gebirgsbau des. XXXI. 193: Leiodermaria spinulosa GERM. XL.565. Leipzig, Diluvialhügel bei. XXXV. 584. — , Diluvialkies bei. XXXI. 30. —, Gletscherschliffe bei. XXXI. 21,2781. Leistenbildung i. den Luftkammern .. von Nautileen. XXXIl. 384. Leitblock. XXXVI. 201. Lellinge-Grünsand. XL. 747. Lendorf, Dolerit von. XXXIX. 62. Lenita patellaris (LESKE) AGAss. XXXV. 687. “Lenneschiefer. XXXVI. 656. LXXVI Leonhardit. XL. 643. Lepidotus von Obernkirchen. XXXVI. 887. Leptaena retrorsa. XXXII. 385. Leptaena-Kalk. XXXII. 645. Leptaxis expansa n. sp. XXXV1. 384. Leptolepis Bronni AG. XXXVI 966. Leptomussa elliptica Rs. sp. XXXVI. 385. Leptophyllia. XXXVI. 420. — dilatata Rs. XXXVD. 401. — Panteniana CAT. sp. XXXVIL 402. — Pasiniana D’AcH. sp. XXXVI. 436. Lestodon platensis aus Uruguay. XXXIV. 816. Leucit. XL. 684. —, umgewandelt XXXVL. 453. —, — in Kalifeldspath + Muscovit. XXXVU. 458. in Analcım. Leucitophyre von Wiesenthal. XXXVI. 448. Leuthen, Dreikantner von. XXXVINM. 478. Leythakalk. XXXVI. 142. Lherzolithe der Pyrenäen. XXXII. 398. Lias von Gotha. XXXI. 782. — von Kassel. XXXI. 643. — von Lechstedt (Hildesheim). XXXVIL 4. — von Mecklenburg. XXXI. 616. —, oberer, im Dep. de la Sarthe. XXXIX. 204. -——, Fauna desDobbertiner. XXX. 510, XXXVI. 566. Liasfossilien, schwäbische. XXXV. 685. Lias - Geschiebe. 668. Liautung, Gesteine von. XXXVIU. 198. Libanon, Crustaceen der des. XXXVII. 551. Libellula. XXXH. 529. — (Aeschna) Brodiei XXXVI. 581. Lichas cfr. cicatrieosa. XL. 67. — deflexa SJÖGR. XL. 66. — cfr. gibba Ang. XL. 70. — Holmi Fr. ScHhMmiDT. XL. 58. XXXVIIL 480, Kreide HAGEN. Lichas illaeniformis. XL. 71. illaenoides NIESZK. XL. 55. aff. illaenoides NıESZK. XL. 57. meridionalis sp. n. XXXIX. 465. nasuta n. sp. XL. 69. cfr. pachyrhina Darm. XL. 65. aff. proboscidea DAmES. XL. 64. triconiea. XL. 72. tricuspidata BEYR. XL. 59. Lichtenstein, Culmconglomerat v. XXXI. 355. Liebenstein, Eruptivgesteine von. XXX. 111,119. —, Gneiss von. XXXI. 115. —, Topographie von. XXXH. 112. —, Zechstein von. XXXIH, 112, XXXIV. 677. Ligurien, Erdbeben in. XXXIX. 529. Lillia viticulosa Ung. XXXV. 64. ı Lima Beyrichi Eck. XXXVIL 809. — prussica n. sp. XXXIV. 264. | — (® n. sp. XXX VL 524. Limmer, Markasit von. XXXVL. 597. Limnaea sp. XXXVII. 814. Limonitsandstein auf Sylt. XXXVI. 1035. Limopsis (Peetuneulina) XXXVL. 525. Limsten. XL. 747. Lingula im Thüringer Schiefer- gebirge. XXXI. 632. Linthgletscher. XXXVIIL 161. Liopistha aequivalvis Gr. XXXVL 471, XXXIX, 172. Liparite Islands. XXXVIL 737. Lispodesthes. XXXVI. 481. Lissauer Breccie, fossile Kalkalgen der. XXXVII 473. Litharaea rudis Rs. XXXVI. 446. Lithion-Eisenglimmer. XXXI. 689. Lithionglimmer. XXXI. 681. Lithiotis problematica. XL. 658. Lithoglyphus naticoides im Ber- liner Diluvium. XXXVII. 471. Lithophyllia debilis n. sp. XXXVII. 400. Lithothamnien-Knollen. 235. -—— —, Analysen :-von.; «XXXVH. 238. Lithostrotion proliferum von Wil- denfels. XXXVI. 877. sp. sp. XXXVLH. LXXVII - Lithostrotion sp. XXXIM. 104. Lituiten. XXXI. 184. — in norddeutschen Geschieben. XXXIL 432. —, imperfecte. XXXII. 436. — perfecete. XXX. 434. —, Systematik der. XXX VII. 467. Lituites applanatus. XXXI. 438. —. Dankelmanni. XXXI. 438. — Decheni. XXXI. 436. — Hageni. XXXN. 436. — heros. XXXII. 437. — lituus. XXXU. 434, XXAIV. 156. — perfectus. XXXH. 434. Lobopsammia arbuscula n. sp. XXXVI 416. — sp. XXXVI. 431. Lochseitenkalk. XXXH. 586, XXXV. 165. Lodanella. XXXV. 639. — 'mira. XXXVIL 207. Lomnitz, Mikroklin von. XXXIV. 389, —, (Ober), Molybdänglanz von. XXXIV. 817. Löss, Alter des. XL. 271. — (Begriff). XXXV. 650. — bei Bern. XXXVII. 709. — bei Bonn. XXXIX. 812. — in Deutschland. XXXV. 394. —, Entstehung von. XXXVIU. 359): XL. ’575. —, Entstehung des Pampas-. XL. 422. — von Göttingen. XXXIH. 270. — im Diluvium von Vienenburg. XXXV. 650. Lössartige Bildungen am Rande des norddeutschen Flachlan- des. XXX VII. 353. — Lehme. XXXVNH. 903. Lomatophloios macrolepidotus. XXXIH: 354. Lombardische Trias-Saurier. XXXVM. 170. Lommatsch, Glacialschrammen v. XXXV.: 848: Loncophorus. XXXIX. 230. Londorf, Olivinkrystalle im Dolerit von. XXXVI. 689. Lo-ping, chinesische Kohlenkalk- fauna von. XXXII. 351. Loriolia. XXXIL. 570. — Foueardi. XXXII. 572, Los-Inseln, Foyait von den. XXAIX, 97. Lothringen, Jura von. XXXI. 649, XXXII. 522. —, Trias von. XXXII. 512. Louisiana, Schwefel in. XL. 194. Lueina sp. XXXVI. 779. Lübeck, Septarienthon von. XXXVII: 479. Lüderitz - Land, Kupfererze mit Turmalin aus. XL. 200. Lüneburg, Glacialerscheinungen bei. XXXIV. 456. Lüneburger Haide, Riesenkessel in’ der.. XXXV. 623. Luft im Seewasser. XXXVII. 316. Lupara, Gesteine der. XL. 166. Lutra vulgaris ErxL. XXXVJ. 852, 860. Luxemburg, Trias von. XXX. 512. Lytoceras, siehe Ammonites. Maccaluben, siehe Solfataren. Maecigno. XXXVIIL 299. Maecigno-Formation auf Elba. XXXV.'131: Macrodon Beyrichi. XXX. 323. — sp. XXXVI. 524. Macromerosaurus Plinii. XXXVII. 189. Macropetalichthys Prümensis. XXXIL 677. Macropeza liasina E. GEIN. n. sp. XXXVI. 582. Macrourus-Kalk, Geschiebe von. XXXV. 206. Madrepora lavandulina Mıc#. XXXVL 447. — ornata DEFR. XXXVI 420, 436, 437. Mächtigkeit des diluvialen Eises in Nord-Deutschland. XXXI. 74. Märkische Geschiebe aus schwedi- schem Cystideen - Kalk. XXXVIH, 813. Mäuse von Pikermi. XXXV. 92. Magdeburger Börde. XL. 262. Magdeburg, Eruptivgesteine bei. XXXVN. 227. —, Quartärbildungen bei. XXXVI. 698. Magnesia - Eisenglimmer. XXXI. 683. LXXVIIH Maenesiaglimmer. XXXL 682, XL. 636. Magnesiahaltige Zeolithe. AXXXIM. 355. Magneteisen von XXXVII 469. Blagodat. | i — aus dem Habachthal. XXXIX. | 617. —, neue Gestalten am. XXXVII. | 469. Mainthal, s. Untermainthal. Mainz, Rheinebene zwischen Darm- stadt und. XXXVII. 674. —, Rheinversenkung zwischen Darmstadt und. XXXIL 672. Malachit von Clermont in Queens- land. XXXVDI. 663. Malta, . Schioe -Schichten XXXVI. 140. Manganerze aus dem Dillenburgi- schen. XXXIX. 829. Manganit. XXXI. 206. Manganmineralien von Wermland. XXXVE 414 Manganspath von Beuthen. XXXH. 446. — von Daaden. XXXI. 801. Mansfelder Rothliegendes mit ge- kritzten Geschieben. XXXV1. 185. Maragha (Persien), Hipparionen- fauna von. XXXVIL 1022. Maretia Grignonensis DESMAREST sp. XXNXV. 688. — Sambiensis BEYR. sp. XAXV. 688. Marialith. XXXVI. 232. „Marines Oligocän*“ von Markran- städt. NXXVIH. 493. Mark, Diluvium in der. 437. Markasit von Limmer. \XXV1. 557. Markranstädt, „marines Oligocän“ von. XXXVII 493. Massengesteine von China. XXXVII. 212. — von Nowaja Semlja. XXXYVIM. von. XNXXT. 526. Mastodon arvernensis. XXXAIV. 672. Mastodonsaurus Silesiacus n. sp. XXXVM. 528. Mastopora. XL. 609. Material, nordisches, im deutschen Diluvium. XXX]. 96. Mechanismus der Gebirgsbildung. XXXIH. 192, 262,542. Mecklenburg, Asar und Kames in. XXXVIM. 654. ‚ Diluvium in. XL. 582. ‚ Jura in. 'XXXL 616, 654. ‚ Kreidegeschiebe aus. XL.720. —, Lias von. XXXI 616. , Riesenkessel in. XXXH. 72 ,‚ anstehender oligocäner. Sand in. XXXVII 910. Silurgeschiebe aus. XL. 17, 39. Meckkibuzglschg Ostseeküste, Senkung derselben. XNNT. 301. Mediterranstufen. XNXXVII 26, 64. —, erste, charakteristische Fossi- lien der. NXXVH. 153. | Medusen, cambrische. XXXV1. 117. ' Medusenabdrücke aus dem Roth- liegenden. XXXIX. 644. ' Meeresablagerungen, postglaciale, in Island. XXNXVIL 145. Meeresboden, Veränderungen des. Meeresprovinz, ' Meeressand, XL: 190: devonische der Ostalpen. NXXIN. 722. oberoligoeäner. XXXVII 250,255. ; Meeresspiegel - Veränderungen. XXXYyEN. Meerwasser, Einwirkung auf die Gesteine. XXXVIIL 338. ' —, Kohlensäure im. NXXVIIL 326. ' —, Luft im. XNNVII. 316. ' —, Salzgehalt im: XXXVIIL 333. ' — siehe auch Seewasser. Megalodon. XXXIV. 602. — angustus. XXXVI 774. — ovatus n. sp. XXXVL 773. | — protractus n. sp. NXXVI 773, XL. 661. — pumilus. XL. 660. Megalosaurus. XL. 593. | Meganteris ovata. NXXI. 641. | Meisdorf, | | fossile Pflanzen von. XXXIV. 650. Meissen, Pechstein von. XL. 601. —, Porphyr von. XL. 601. Mejonit. XXXVI. 255. Melanerpeton A. FRITScH. XXXTY. 289. — pulcherrimum A. FRITSCH. XXXVD. 694. — spiniceps ÜRED. XXXV. 289. F " LXXIX Melanopsis bucceinoidea Bour&G. XXXVI. 813. — faseolaria PaARR. X\XXVIL. S16. — jebusitica Let. XXXVIl. 816. jordanica ROTH. XXXVII. 816. laevigata LAm. XXXVII. 812. — — var. XXXVUI. 813. minutula BoURG. XXX VIL. 816. Noetlingi BOURG. XXX VI1l.817. ovum Bour@g. XXXVIL 816. — prophetarum BOuRG. XXXVIL. 813. — Saulcyi Bour@G. XXXVUI. 816. Melaphyr von Winterstein (Thü- ringen). XXXIV. 204, 205. Melaphyr-Frage. XL. 921. Melaphyr-Geschiebe in der Mark. XRXIV! 479. — im norddeutschen Diluvium, XXXIL. 415. Meles Taxus SCHREIBE. XXXVI. 828, 854. Mellemfjord, Basalt von. XXXV. 701. —-, Eisen von. XXXV. 698. Membranipora elliptica v. HAG. sp. XXXIX. 150. — megapora D’ORB. XXXIX. 149. Mense-Gebirge, zweiglimmerige Gneisse im. XXXVI. 405. Mergel, Münder. XXXI. 228. Merzdorf, fossile Pflanzen von. XXXIV. 650. Mesenteripora Methensis. XXXI. 329. — scobinula. XXXI. 330. Mesoblattina, siehe Blattina. Mesozoische Crocodiliden. XXXVID. 664. Messer, grönländisches XXXV. 700. Messerberg (Cerro de las Navajas), Gesteine vom. XXXVII 610. —, Obsidian vom. XXXVII. 610, 816, 1011. Metamorphische Gesteine in Attika. XXXIV. 151. — — des Taunus XAXXV. 644. Metamorphismus, Dislocations-. XXXVL 187. Metamorphose der Destillations- gefässe in Zinkhütten. XXX. 664. Meteor vom 18.März 1877. XXX. 26. Eisen-. Meteor vom 29. 1877. XXXIT. 28: Meteorit von Rakowska. XXX. 417. — von Saratow. XXXV. 190. Meteorite, organische Einschlüsse in ihnen. XXXV. 6836. Meteorstein, angeblicher. XXXV. 869. Meteorsteinfall XXX: 14: Metz, Bryozoen aus dem Jura von. XXXI. 308. Miask, Topas von. XXX. 441. Michaelstein, Kersantit von. XXXIL 445. —, Pentamerus von. XXXIH. 441, 444, Michalkowitz, Röth der Margrube bei. XXXV. 860. Mikroklin aus dem Granit des Riesengebirges. XXXIV. 410. — von Schwarzbach und Lomnitz. XXRIV. 389. Mikromitrax nov. 368. — holsatica. XXXII. 363. Mikroperthit führende Eruptivge- steine. XXXIV. 455. Mikrophon. XXX. 221. Mikroplasma radians. XXXIUL 78. Mikrovermiculit in psammitischen Gesteinen. XXXIV. 789. Mimetische Formen der Krystalle. XXXI 638. Mineralien aus Amerika. XXXVI. 888. von Berjosowsk. XXXVJ. 888. aus Japan. XXXVL 698. aus dem Kaukasus. XXXI. 216. des sächsischen Erzgebirges. XXXVL. 441. —, künstliche. XXX. 664, XXXV. 388. April bei Ställdalen. gen. AXXHl. Mineralfüllungen der Gänge. XXXIX. 216. Mineralproducte von Dux. XXXIX. 617. Miocäne Floren. XXXVII. 108. Miocän, Gliederung des, in Oester- reich. XXX VII. 26. — Islands. XXXVII. 377: — vom Fusse des Kaukasus. XXXIX. 94. LXXX Miocän, Säugethierfauna des. XXXVIl. 103: Mitteldevon, Foraminiferen aus. XXXI. 668. — Westfalens. XXXVI. 656. Mitteldeutschland, diluviale Eis- bedeckung in. XXXIV, 812. Mittelmeer, Neogen im Gebiete d. XRR VIE AS Mitteloligoeän von XXXVIU. 883. Mittenwalde, Geschiebe von. XL. 245. Mittweida, oligocäne Flora von. XXXIV. 735: Mjedno Rudjansk, Gesteine von. XXXIL 26: ‚ Lagerungsverhältnisse von. XXXIL 26: Modiola (Brachydontes) nov. sp. XXX VI. 523. Moira Koeneni EBERT. 224. Mokattam, geolog. Schichtenglie- derung des. XXXV. 709. —, Pholaden? Meer. XXXV. 715. Mollusken der Aachener Kreide. XXXVI 454. —, norddeutsche diluviale XXXV. 391. — aus Thüringischem Diluvium. XXXI: 292. Mollusken-Schalen, Beschaffenheit der. XXXVI. 386. Molybdänglanz von Ober-Lomnitz. XXXIV. 817: Monotis Alberti. XXXIl. 323. Mont Bataille, Devon des. XXXIX. 374. Monte Grumi, fossile Hölzer von. RRRIX 525: Monticulipora boloniensis n. sp. XXXVI. 951. — fibrosa GF. XXXIX. 276. — Turrubiae M. E. et H. var. nov. borussica. XXXVII. 952. Montjoie, Granit bei. XXXVI. 882. Montlivaultia ilarionensis n. Sp. XXXVNM. 408. Moränen im Oderthal. XXXII. 708. — auf d.Orkney-Inseln. XXX1. 746. — auf den Shetland-Inseln. XXXI. 742. — bei Velpke XXXN. 775. Aarhus. XXXIX. und Danndorf. Moränenfaltung beiBozen. XXXIX. 506. Moränengrus. XXXVJH. 200. Moränenlandschaften in deutschland. XXXL 19. Moränenmergel. XXXVII. 192, 200. Moränenthon. XXXVHL. 200. Morgan, Mount-, Quarzit vom. XXXVII. 662. Morsum-Kliff (Sylt), Limonit-Sand- stein von. XXXVIIL 1035. Mosel, vulkanischer Sand von der. XXXIX. 230. Mount Bischoff in Tasmanien, Zinn- erzlagerstätte d. XXXVI 642, 689, XXX VIL 370, XXXIX. 78. Münder Mergel. XXXI. 228. Mugiliden, tertiäre. XL. 288. Multisparsa Luceana. XXXI. 328. Murchisonia cf. attenuata LINDSTR. XXXIX. 730. Murex Deshayesi Nyst. XXXVII. 884. Mus (? Acomys) Gaudryi nov. sp. XXXIX. 98. Muschelkalk, Uebersicht der Arten von. XXXIX,550. —, geschrammte Schichtköpfe des- selben bei Rüdersdorf. XXXIH. —, Lagerung desselben. XXXL. 40 Nord- —, Cephalopoden aus. XXXIL 332. —, neue Crinoiden-Art aus. XXXV, 199. -— von Jena, Versteinerungen im. XXXVI. ‚807. —, unterer, von Jena. XL. 24. —, Korallen aus. XXXIH. 32. —, Ophiuren aus. XXXI. 46, 280, XXXVII. 876. — in Schlesien (Nieder-). XXXL. 316. — — (Ober-). XL. 671. — —, Saurier aus d. XXXVI. 125. — —, Voltzia Krappitzensis aus d. XXXVII. 894. — (Oberer) von Schlotheim; Ophiuren. XXXVII. 876. — in Schwaben und Thüringen. XXXIIL 692. —, schwäbischer, ÜCeratites ante- cedens im. XXXVIH. 467. — in Süddeutschland. XXX. 32. Muscovitgneiss v. China. XXXVI. 208. F LXXXI Muscovitgranit als Geschiebe. XRXVI. 591. Mustela foina Brıss. NXXVII. 838, 857. — martes 7. Musteliden, Verbreitung zur Quar- tärzeit. XNXXVII. 854. Mustelidenreste, quartäre. XNXXVII. 826. -Mutterlaugensalze. XNXXIII. 507. Myoconcha Beyrichi. XXXII. 328. Myrica salicina Ung. XXXIV. 762. Mytilus mirabilis LEPsıus sp. RXXVI 767. — suderodensis sp. n. 157. Briss. XXXVIL 838, ANXIX. Na-Desmin. XL. 642. Nagelfluh, diluviale. XXNXVIM. 161. Nagethiere aus thüringischem Di- luvium. XXXI 289. Nagold, Lagerung d. Muschelkalks bei. XXXIH. 40. Namaqualand (Gross-), Geologie von. XXXVII. 236. Nariea Recruz. XXXVI 779. — Paosi n. sp. XXXVI. 780. Nassau, ÖOrthoceras-Schiefer in. XXX. 519. Natal, Kreide von. XNXIX. 622. Natica (? Gyrodes) RoEm. XXXVI. 476. bulbiformis Sow. XXXIN. 188. — var. nov. borealis. XXXIX. 188. — var. orientalis FRECH. XXXVIN. 871, XXXIX 189. cognata. XXXII. 330. — cretacea GOLDF. XXXVI. 474. — (Amauropsis) exaltata GOLDF. IXXVI. 472. — Eyerichi. XXXI. 330. — Gaillardoti. XXXII. 330. — hantoniensis Pırk. XXXVIH. 889. — Klipsteini J. MÜLL. XXXIX. 186. — Iyrata Sow. XXXIX. 186. — Nysti DORB. XXXVII. 890. — subhereynica sp. n. XXXIX. 187. Natrolith. XL. 642. Natronglimmer. XXXI. 679. acutimargo | ı Neapel, Geologie d. Golfes Natronsalpeter-Lager in Atacama. XL. 158 — von Chile, Phosphorsäure im. XXXVM. 911. Nautiliden, Leistenbildung in der Luftkammer der. XXXII. 384. Nautilus. XXXT. 438. — mit Wohnkammer. 479. XXXVIH. ı Navajas, Gesteine vom Cerro de las. XXXVII 610. —, Obsidian vom Üerro de Jas. XXXVII. 610, 816, 1011. | Navicula. XXXII. 452. Neaera celava BEYR. XXXVIM. 891. von. 295. von. XXXVM. 537, XXXVIH. —, Kalkalgen des Golfes PRAVEN 22I: Neerocareinus quadriseissus Sp. n. XXXII. 368. — sp. n. XXX]. 609. — Woodwardi. XXXI. 608. Nemertites-ähnlich Fährten in der Tanner Grauwacke (Harz). RARV. 398. Nemoura, s. Phryganidium. Neocom am Harzrande. \XXVIH. 474. Neogen in d. österreichischen Län- dern, XXXVI. 68, XXXVIM. 26. — im Gebiete des Mittelmeeres. XXXVU. 131. Nephelin. XL. 636. Nephelin, Kali-. XL. 627. Nereiten. XXXI. 621. Nereiten-ähnliche Abdrücke aus dem Grossen Iffenthal, Harz. XXXV. 393, Neritina Jordani. XXXVII. 816. Neu-Amsterdam, Ananchytes sul- catus als Geschiebe von. XRXYVHI: 452. -—, Diluviales von. XXXVI. 792. Neudamm, Fort bei Königsberg, diluviale Knochenreste von. XXXIH. 355. Neuenburg, Steilufer der Weichsel bei. XXXVI. 1033. Neurode, Prehnit von. XXXV. 393. —, Steinmark von. XXXTII. 445. Neuropora damaecornis.. XXXI, 334. LXXX]I Neuwerk, Albit von. XXXIX. 224. —, Epidot von. XXXIX. 224. Nicolien-Sande, XXXV. 718. — -Sandstein. XXXV. 718. Niederschlesien, Buntsandstein in. XXXH. 311. Nieszkowskia. XL. 84, 85, 86. Niger-Lagune. XXXIX. 124. Nileus Volborthi. XXXH. 650. Niobsäure,. Krystallform der. XXXVII. 712. Nishnij-Tagil, Kupferkiespseudo- morphose von. XXXIH. 25. Noeggerathia. XXXI. 111. Nomenclator palaeontologicus. XXXV. 635. Norddeutsche Kreide, Reptilien der: XXXV. 735. Norddeutsches Flachland, löss- artige Bildungen am Rande des. XXXVIH. 353. — Tiefland, Sande des. XXXIV. 207. Nord-Deutschland, Diluvium von. AXXL. 63; 118, XXXTIL 665; —, Geschiebeformation von. XXXT. 117, 193. —, Glacialschrammen in. XXXI 21, 24,128, XAXV. 846. —, Petroleum in. XXXVI. 691. —, Riesenkessel in. XXXI. 56, 64. —, Seeenplatte in. XXXI. 19. —, Vergletscherung von. XXXI. 158. Nord-Europa, Mächtigkeit der di- luvialen Gletscher in. XXXI. TA. Nordost-Deutschland, Cenoman in. XXXL. 790. —, Senon in. XXXI. 790. Nordwest-Deutschland, Alter der Störungen in. XXXVI. 707. Nord-Pacific-Bahn, Beobachtungen an der. XXXVI.: 629. 678. Norit von Labrador. XXXVI. 492. Norwegen, Erzstufen aus. XNXXVI. s Er Er Dr 887. —, Erzvorkommen in. XXXVI 837. —, Glacialerscheinungen in. XXX. 745. Norwegische Gabbro. XXXI 484. Norwegium. XXX]. 480. Nothosauria. XXXVL 125. Nothosaurus. XL, 671. — latifrons nov. sp. XXXVL 132. — venustus. XL. 693. Nowaja Semlja, Archäische For- mation auf. XXXVIIL 540. —, Carbon auf. XXXVII. 542. —, Devon auf. XXXVIIL 541. —, Gesteine auf XXXVII. 526. —, Jura auf. XXXVIl. 543. —, Perm auf. XXXVII. 543. —-, Silur auf. XXXVIU. 541. —, Tektonik von. XXXVIL. 545. —, Tertiär auf. XXXVIIL 544. —, Thonschiefer von. XXXVHI 9833. Nucula Caecilia D'ORB. XXXVL. 569. -— Chasteli Nyst. XXXVII. 545, 891. — tenera J. MÜLL. XXXIX. 161. Nymphaeops Coesfeldiensis. XXXI. 597: Nyssa ornithobroma Ung. XXXIV. 768. Oase des Jupiter Ammon, Placuna miocenica aus der. XXXVI. 404. Oberdevonische Korallenfauna in Deutschland. XXXVH. 21, 122, 946. Oberdevon, Verbreitung der Ko- rallen im. XXXVIH. 120. Ober-Engadin, Granitmassen des. XXXVI. 139. Oberflächen-Wellen im nordeurop. Diluvialgebiet. XXXL 16. Oberitalien, Geologisches aus. XXXVL 180. —, Versteinerungen aus d. grauen Kalken von. XXXVI 190. Obernkirchen, Ganoid-Fische aus dem Wealden von. XXXVI. 1034. —-, Lepidotus von. XXXVL 887. —, Wälderthonformation von. XXXVL 678. „Oberoligocän, marines“, von Markranstädt. XXXVIL. 493 Oberoligocäner Meeresand zwisch. Elbe und Oder. XXXVIIL 250, 258. Oberschlesien, KRiesenkessel in. XXXI. 718,183. LXXXII Oberschlesischer Muschelkalk. XL. | 671. — —, Saurier aus dem, XXXVI. 125. — —, Voltzia Krappitzensis aus dem. XXXVIIL 894. Obersdorf, Serpentin von. XXXVIM. 663. Obersenone Geschiebe von Ebers- walde. XXXVI. 550. Öbersilurische Diluvialgeschiebe Ostpreussens, mit Beyrichien. XXXVI. 621. Oberwiesenthal, Eruptivstock von. XXXVI. 695. Obsidiane desCerro de lasNavajas. XXXVL. 613, 816, 1011. Octacium rhenanum SCHLÜT. XXXIX. 28. Odenwald, Gliederung des Bunt- sandsteins im. XXXII. 161. Oderthal, Blockwälle im. XXXIH. 708. —, Verwerfungen im. XXXII. 348. ÖOdontochile. XXXIL 21. Oeland, geolog. Ausflug XXXI. 415. —, eambrische Schichtengruppe auf. XXXII. 417. —, Silur auf. XXXIH. 421. Oesel, Glacialbildungen auf. XXXVI. 248. Oesterreich, Gliederung d. Miocän in. XXXVIIL 26. —, Neogen von. XXXVI 68, XXXVII. 26. Offaster sp. aus der Turkmenen- “. steppe. XXXVII. 219. Offenbach, Archegosaurus von. .... XXXVII.. 696. —, Mittleres Rothliegendes bei. XXXVII 681, 698. Oligoeän (Mittel-) von NT TARXVIL 888. — bei Buckow. XXXV. 628. —, mittl., von Itzehoe. XXXIX. 623. —, „marines“, von Markranstädt. XXXVII. 493. nach. Aarhus. —, (Ober-),Meeressand. XXXVII. 20/2085 — von Mittweida. XXXIV. 735. Oligocäne Fisch-Otolithen, nord- deutsche. XXXVI. 500, 540. — Flora Sachsens. XXXVIIl. 342. Oligocäner Sand, anstehender, in Mecklenburg. XXXVII. 910. Oligoklas. XL. 638. — von Cunnersdorf. XXXIV. 817. Olivin, Umwandlung in Kalkspath. XI, 479: Olivin-Diabas von Gran XXXIX. 116. — im westl. Finland. XXXIX. 787. Olivinfels v. Habendorf. XXXVIM. 913. —, Zusammensetzung v. XXX. 33. Olivinfels-Einschlüsse. XXXV. 489. Olivingabbro v. Freetown. XXXIX. 108. ÖOlivinknollen. XXXVIL 10. — im Basalt. XXXII. 31. — —, Ursprung der. XXXII. 58. — —, Zusammensetzung von. XXX. 39. Olivinkrystalle im Dolerit von Londorf. XXXVI 689. Oolith-Kalkstein. XXXII. 256. Opal von Queretaro. XXXVI. 409. Ophiarachna Gorgonia. XXX]. 37. Ophiocoma ventricarinata FRAAS. XXXV. 685. Ophioconis. XXXI 41. Bassa. Ophioderma Hauchecornei. XXXI. 835. — (Ophiorachna’?) XXXI 40. Ophite der Pyrenäen. XXXII. 372. Ophiura loricata.. XXXI. 40, XXXVI. 808. -— prisca GF. XXXVI. 809. — scutellata. XXXI. 39. Ophiuren. XXXI 35. — im Muschelkalk. XXXT. 46, 280. — des Oberen Muschelkalkes bei Schlotheim. XXX VII. 876. BÖHM. squamosa. Opisoma STOoL., .emend. XXXVI. 768. — excavata n. sp. XXAVI 771. — hipponyx n. sp. XXXVI. 772. — — af. n. sp. XXXVI 772. Optische Anomalien. XXXII. 199. — — am Analcim. XXXIH. 185. —- Eigenschaften von Feldspath. XXXI. 637. Orbitulites circumvulvata GÜMBEL. XXXVI 760, — ‚praecursor GÜMBEL. XXXVI. 160. 6* LXXXIV Organische Einschlüsse in Meteo- riten. XXXV. 686. Orgeln, geologische. XXXI. 132, 340, 627. ÖOrkney-Inseln, Diluvium auf den. XXXI. 744. —, Gletscher auf den. XXXI. 746. —, Gletscherschliffe auf den. XNKL. 745. —, Moränen auf den. XXXI. 746. | KokEN XXNV.VE2U U RXRVE | Ornithocheirus hilsensis n. Sp. 664, XXXVH, 214. Orthit. XL. 186. Orthoceras alticola BARR. XXNXIX. | 731. — Berendtii. XXXII. 389. — n. sp. XXXVI. 918. — opimum. XXX). 820. — potens BARR. XNXIN. 732. Orthoceras - Schiefer XXX 519; Orthoceren -Kalk, glaukonitischem. XNXII. 492. — von Humlenäs. XXXIH. 495. —, jüngerer grauer. XL. 666. Örthoklas von Hirschberg. XXXIV. 817. — — mit Neubildung von Albit. XL. 138. — von Scholzenburg. NXXIV. 376. | —, Zwillinge von. XXXT. 421. Orthoklas-Hornfels. XXXIX. 510. Orthoklas-Porphyr v. Elbingerode. | XXXIN: 175. — von Juhhe XXXV:. 211. Orthophlebia megapolitana E. GEIN. XXXVI. 572. — parvula E. GEIN. n. sp. XXXVI. 578. — (Phryganidium) furcata GIEB. NXXXVL ‘578. — — jntermedia GIEB. XXXVI. >74. Örthostoma terebelloides XXXVUI. 890. Osnabrück, Diluvium bei. XXXIV. 442, 629, 637. PH1r. —, Glacialschrammen von. XXXV. | 846. Ostalpen, Carbon 277, 366. —, Devon der. XXXVI. 277, 301, 8303, 333, 837, XXXIN. 267, 659. der! XXXVL in ‘Nassau. | Geschiebe von Ostalpen, devonisehe Meerespro- vinz der. XXXIX. 722. —., palaeozoische Korallenriffe d. XXXIX. 267. —, Permbildungen der. XXXVI. 277, 367. —, Silur der. XXXYVI. 277, XXXIX. 702. Ostbayer. Waldgebirge, Granulit vom. XXXIV/ 12% Ostkarawanken, Devon der. XXNIN. 667. Ostpreussen, Üenomangeschiebe von. XXXIM. 352. , granitische Diluvialgeschiebe in. XXXVI. 584. —, Senon-Geschiebe XXXVI 654. und Westpreussen, senone Geschiebe von. XXXVI. 551. Ostsee-Küste, Senkung d. mecklen- burgischen. XXXV. 301. Ost-Thüringen, geschrammte Ge- schiebe. XXXHL 710. Östrea cf. Heberti Coqu. XXXIX. 151. — gingensis. XXXVIH. 131. — sp. XAXXVI. 522. von. Ost- ' Otolithen, Fisch-. XXXVI. 500. —, --, tertiäre. XXXVI, 540, XL. 274. —, —, von Nordamerika.’XEL. 277. — von Alosa sardina. XXXVTI. 528. — von Apogon rex mullorum. XNAVTL/ 534. von Atherina hepsetus. XXX VI. 536. von Box boops. XXXVI. 538. — — salpa. XXXVI 539. von Cataphracten. XXXVI. 535. ..— 555. — von Clupea harengo. XXXVI. 591: — — — melanostita. X\XXV. 527: von Collichthys lucidus. XXXVI. 537. von Corvina nigra. XNXXVI. 586. von Fierasfer acu. XXXVI. 528. von Gadiden. XXXV1. 529, 540. von Gadus sp. XXXVI. 531. — — morrhua. XXXVI. 532. von Gobius niger. XXXVI. 540. von Lepidopus candatus. XXXVI 539. F LXXXV Otolithen von Lota fluviatilis. | Otolithus (Gadidarum) elevatus. XXXVI. 530. XL. 290. -— von Lueioperca sandra. XXXVl. | — (VI. 541. 533. — von Merluccius XXXVI 529. esculentus. -— von Mullus surmuletus. XXXVI. 537. — von Pagellus XXXVI. 539. mOormyrus, yo» Perca fluviatilis. XXXVIL 533. = von Pereiden»i XXXVL. / 533, 549. — von Peristedion cataphractum. XXXVI. 555. — von Pleuronectiden. XXXVI 548. — von Rhombus maximus. XXXVL 529. — von Sargus annularis. XXXVI1. 538. — — -— Rondeletii. XXXVI 538. XXXVI. 586, — von Sciaeniden. 554. — von Scorpaena porcus. XXXVIl. 535. — von Serranus cabrilla. XXXVI. 534. — — /— sseriba. XXXVIL 534. — von Smaris vulgaris. XXXVI. 537. — von Solea vulgaris. XXXVI. 529. - — von Spariden. XXXV1. 538, 556. — von Trachiniden. XXXVI. 534, 598. — von Trachinus draco. XXXVI 584. -— von Trigla aspera. XXX VI. 535. Ötolithus (Apogonidarum) hospes. XL. 278. — (Apogoninarum) ingens. XXXVI 550. — — subrotundus. XXXVL 552. — (Carangidarum) americanus. XL. 277. — (Cepolae) comes. XL. 288. — (Congeris) brevior. XL. 293. — (Cottidarum) 287; — (Gadidarum) acutangulus. XXXVI. 546. — — difformis. XXAVI 547. — = elegans; AXXVI 542. sulecatus. XL. — — latisuleatus. XXXVL 545. — — Meyeri. XL. 289. — — mucronatus. XL. 29%. -—— — planus. XXXVI. 545. — — tubereulosus. XXXVI. 540. — (incertae sedis) erassus. XXXVI. XXXVL. 559. — — minor. XXXVI. 559. — — umbonatus. XXXVI 557 — — aff. umbonato. XL. 294. — (Merluccii) emarginatus, XXXVI. 547. — (Musilidarum) debilis. XL. 288. — (Pagelli) elegantulus. XL. 279. — (Percidarum s. str.) varians. XXXVI. 549. — (Seiaenidarum) Claybornensis. XL. 283. — — decipiens. XL. 285. — — elongatus. XXXVI. 555. _ — eporrectus, XL. 282. — — gemma. XL. 281. — — gibberulus. XXXVI. 554. — — intermedius. XL. 283. — — irregularis. XXXVI. 554. — — radians. XL. 280. — — similis. XL. 284. 2 (Soleae) glaber. XL. 293. — — indet. XXXVI. 549. — — lentieularis. XXXVI]. 548. — (Sparidarum) insuetus. XL. 280. — — Söllingensis. XXXVI 556. — (Trachini) biseissus. XXXVI 553. — — laevigatus. XL. 286. — (Triglae) cor. XL. 287. — — ellipticus. XXXVL 555. Ovibos mochatus von Hameln. XXXIX. 601. Oxyrhina gomphodon. XXXI. 477 Ozokerit vom Salt Lake. XXX1. 413. Pachymegalodon. XXXVIH. 728. Pachymeridium dubium. XXX. 529, XXXVI. 582. Pachyphyllum M. E. etH. XXXVL. 65. Pachypleura Ewardsi XXXVIL. 191. Corn. LXXXVI Pachyrisma. XXXIV. 602. Palaeoclymenia. XXXIH. 13. — planorbiformis. XXX. 13. Palaeohatteria longieaudata. XL. 490, 610. Palaeojulus. XXX]. 623. Palaeonautilus. XXX. XXXIM. 13. depressus. XNXXIH. 13. hibernieus. XXXII. 13. hospes RrE. XXXN. XXXIM. 2, 18: incongruus. XXXIII. 13. Odini. XXXIH. 13. — planorbiformis. XXXIH. 13. Palaeopikrit von Thale im Harz. XL. 372. — v.Bottenhorn (Hessen). XL.465. 640, 641, ' Palmoxylon radiatum n.sp. XXXVI. ' —- seleroticum n. 831. sp. KAXVIL 829. — variabile n. sp. XXXVI. 832. ı Paludina diluviana KuxtH, lebend. XXXIX. 606, XL. 200. ' — quedlinburgensis sp. n. XXXIX. Palaeospongia prisca. XXXVI. 399. | Palaeozoicum d. Karnischen Alpen, Uebersicht. XXXIX. 700. — von Cabrieres. XXXIX. 360. — von Graz. XXXIX, 660, 667. Palaeozoische Geschiebe v. Ebers- walde. XXXVI. 221. — Hölzer. XXXVN. 433. —- Korallriffe der Ostalpen. XXXIX. 967. — Schiefergebirge des Thüringer Waldes. XXXVIDH. 468. — Versteinerungen von Spitzber- | gen. XXXIV. 818. Palästina, Kreideformation XXXVII. 824. Palagonit. XXXI. 504, 567. — führende Gesteine. XXXT. 529. — Islands. XXXI. 512. — Sieiliens. XXXI. 522. Palagonittuff' vom Hohenhöwen. XXXI. 539. — von Gleichenberg mark. XXXI. 545. Palatinit. XXXVID. 921, XXXIX. 508. Palechinus aus dem XXXVID. 222. Palinura tenera. XL. 718. Palma, Basalttuffe von. XNXXI. 564. Palmacites Daemonorhops HR. XXXIV. 757. Palmoxylon SCHENK. XXXV1. 826. — oligocenum n. sp. XXXVII. 345. — parvifascieulosum Ss. XXXVI. 830. in. in Steier- Valmethal. sp. 19. Paludinenbank v. Tivoli. XXXVIIH. 470. Pampasformation in Argentinien. XL. 376, 380, 451. Pampaslöss, Entstehung des. XL. 422. . | Paradoxides in Geschieben. XXXI. 795, NXXXIL 219. vs Oelandicus, Geschiebe mit, bei Eberswalde. XXXII. 181, 700. — Tessini, Geschiebe mit, bei Eberswalde. XXXII. 491. Paradoxides führendes Geschiebe von Liebenberg. XXXV. 871. Paragonit. XL. 655. — vom Ural. XXXVI. 680. Parana, Delta des. XL. 376. Parasuchia. XL. 764. Paris, Riesenkessel bei. XXX. 807. Passbruch, Diabas vom. XXXV. 215. Pasto, Andesitlaven und Kiesel- sinter von. XXXVJ. 812. Pastos, Provincia de los. XXXVI. 811. Patella Neumayri. XXXVII. 663. Patellites antigquus SCHLOTH. XXXVI. 173. Pechstein. XL. 649, — von Meissen. XL. 601. Pecopteris mentiens. XXXH. 11. | — Pluckeneti. XXXVI. 814. Pecten Baueri n. sp. XXXIV. 269. bifidus Münst. XL. 345. — cancellatus GOLDF. XL. 344. — crassitesta vom Harzrande. XXXVM. 474. — cretosus var. nitida Sow. XXXIV.:266: crinitus MüÜnsTt. XL. 342. curvatus GEIN. XXXIX. 155. decemplicatus. MÜnst. XL. 339. decussatus MüÜnst. XL. 335. Hauchecornei v. Kön. XL. 351. Hausmanni GOLDF. XL. 338. En % LXXXV1 Pecten Hofmanni GOLDF. XL. 348. — Janus MünsTt. XL. 348. — laevigatus GOLDF. XL. 338. —_ Jatissimus. XXXVHI: 128. — leithaianus. XXXVI. S90. - imatus GoLDF. XL.‘ 343: — Jucidus GoLDF. XL. 347. — mediocostatus n. sp. XXXIV. 268. — Menkei GoOLDF. XL. 337. — multicostatus NILSSOn. XXXVI. 390. — pietus GoOLDF. XL. 342. — pygmaeus MstTr. XL. 352. — semiecingulatus MsTR. XL. 350. — semistriatus GOLDF. XL. 349. — stettinensis v. KoEn. XXXVII. 891. — striatocostatus Münst. XL. 340. — striatus MÜnsT. XL. 344. — triangularis GOLDF. XL. 345. — undulatus NıLss. XXXIV, 266. Pectiniden, devonische. XL. 360. —, tertiäre. XL. 335. Pectinura. XXXI. 41. Pectolithartige Silicate. XXXVI. 939. Pelosaurus CREDN. XXXIV. 214. — Jlaticeps ÜREDN. XXXIV. 215, | | Petrophyllia nov. gen. XXXVIH. RAXVI. 706. Peltura scarabaeoides in Geschie- ben. XXXI. 210. Penaeus libanensis XXXVIl. 554. — septemspinatus.n. sp. XNXXVII. 554. Pendel-Seismograph. XXXI. 775. BRoccHı. Pentacrinus Erckerti. XXXVIL 219. Pentamerus borealis Eichw. XL. 194. — Hercynicus. XXXI. 705. — von Michaelstein. XXXH. 441, 444, >— (Zdimir) solus BArR. XL. 588. — im rheinischen Unterdevon. RXXV. 869. Pentremites cervinus, Structur von. XXXVM. 245. -— robustus. XXXVII. 245. Peperin. XXXI. 556. Perm von Cabrieres. XXXIX. 457. — von Nowaja Semlja. XXXVIH. 543. Perm der Ostalpen. XXXVI. 277, 367. Perna Taramellii n. sp. XXXVI. 191, 766, XL. 658. Perowskit v. Wiesenthal. XXXVII. 445. Persien, Elephantenreste von. XXXVI. 1022. Peru, Cordilleren von. XXXVI. 811. — Fahlerzpseudomorphose von. XXXVIM. 556. Petraia MÜNSTER. XXXVIM. 93, 97. — decussata Mstr. XXXVIH. 94. — nov. sp. XXXVI. 96, 97. — radiata MsTR. XXXVI. 9. — semistriata MsTR. XXXVH. 96. Petrefacten aus rechtsrheinischem Devon. XXXVIM. 681. — aus d. Wissenbacher Schiefern. XXXIIL 502. ı Petroleum, Bildung des. XXXV1. 693. — -führende Schichten. XXXVI. 693. —— in jurassischen Schichten. . XXX1. 663. -— in Norddeutschland. XXXVI 691. — angebi. v. Striegau. XXXIX.512. 397. — Grumi CAT. sp. XXXVI. 398. Pferdezähne bei Weinheim. XXXVII. 712. Pflanzen, fossile, aus der Trias von Commern. XXXVII. 479. -— von Crock im Thüringer Walde. XXXII. 704. — aus Rothliegendem von Cusel. XXXIIL 704. — von Kokoschütz. XXXIN. 501. —, fossile, von Meisdorf, Alsenz und Merzdort. XXXIV. 650. — der Radowenzer Schichten. XXXI 439. u Ceratiten - Kalk von Rothenburg a. Neckar. XXXI. 641. —, fossile, von XXXVIL '914. — der Schwadowitzer Schichten. XXX. 6833. —, Präparate von Steinkohlen-, XXXIN. 709. Salzbrunn. LXXXVII Pflanzen, verticale Verbreitung d. Steinkohlen. XXXII. 176. Pflanzenreste, norddeutsche dilu- viale. XXXV. 39. Pfuhle. XXXIL. 65. Phacidum umbonatum n. sp. XXXIV. ‚252. Phacops buceulenta SJÖGR. XL. 45. — conicophthalma Srs. u. XI, — Downingiae MurcH. XL. 41. — dubius STEINH. XL. 42. Bck. — cfr. Eichwaldi FR. ScHMiDT. XIn 58 — Escoti sp. n. XXXIX., 473. — exilis Eıchw. XL. 43. — fecundus BARR. XXXVL. 917. — — mut. nov. supradevonica. XXXIX, 469. — Ferdinandi. XXXII 20. — Grimburgi sp. 'n. XXXIX. 734. — latifrons BRONN. XXXIX. 740. — macroura SJÖGR. XL. 49. — marginata FR. SCHMIDT. XL. 54. —- maxima FR. SCHMIDT. XL. 47. — occeitanicus TROM. GRASS. RRAIR: 77, — Panderi FR. SCHMIDT. XL. 44. — recurvus LINNARSSs. XL. 44, 537. — Schlotheimi BROnN. XXXIX, 470. — Stokesi M. Epw. XL. 40. — tumida Ang. XL. 53. — Wesenburgensis FR. SCHMIDT. XL. 52. — Wrangeli FR. SCHMIDT. XL. 46. Phakolith. XXXVI. 239. — von :Salesl. XXXIV. 655. Phillipsastraea D’ORB., Kritik der Gattung. XAXVIL 44. — ananas GF. sp. XXXVII. 49. -— Barroisi sp. n. XXXIX. 461. — Bowerbanki M. E. et H. sp. XXXVNM. 63. — Hennahi Loxsp. XXXVI. 59, XXXIX., 275. —- intercellulosa M. E. et H. sp. XXXVIL. 48. — irregularis A. ROEM. sp. XXXVD. 64. — Kunthi nov. spec, XAXVI. 62, Phillipsastraea pentagona GF. sp. XXXVM. 54. — — var. micrommata F. RoEM. XXXVI. 56. — Roemeri, VERN. .et H. sp. XXXVII 57, — (Pachyphyllum) devoniensis M. E. et H. XXXVD. 67,68. — — Ibergensis A. ROEM. sp. XXXVLD. 66. Phillipsia. XXXH. 703. Phillipsit von Wingendorf. XXXI. SON. Phillipsitgruppe. 249, Phlegräische Felder. XL. 166. Phoca grönlandica im Yoldiathone. XXXIX. 496 Phocäna-Reste von Japan. XXXV. 43. Pholaden (?) -Meer, Mokattam. XARY na | Pholadomya cf. Esmarki Nızss. sp. XXX. 171, Pholidops antiqua SCHLOTH. Sp. XXXV). 174 Phonolith von Fünfkirchen. XXXIX. 507. — als Geschiebe. XXXI. 191. Phosphate von Branchville. XXXH. 647. Phosphorit von Curacao. XXXI. 697, XXXIX, 230. -— in mitteleuropäischer Kreide. XXXI 800. —, pseudom., n. 701. Phosphoritgeschiebe in preussen. XXXJH. 698. Phosphoritischer Kalk v. Bonnaire. XXXIL 423. Phosphoritknollen von Proskurow. XXXVLD. 556. Phosphoritlager d. Herzogthums Braunschweig. XXXV]. 783. — von. Halberstadt. XXXVIM. 915. — von Harzburg. XXXVI. 784. — der Helmstedter Mulde. XXXVI. 799, Phosphorsäure im Natronsalpeter- becken von Chile, XXXVII. 913; Photogramme, Isländische. XXXVI, 18% XXXVL 220, Gyps.. ‚ XXXI. West- Re Be" i . ü LXXXIX Phryganidium balticum. E. GEIN. XXX. 527, XXXVL1 575. — (Hydropsyche) Seebachi E. GEIN. n. sp. XXXVI. 576. — (Nemoura) sp. XXXVIL 576. — (? Polycentropus) perlaeforme #2 GEN. m. m/ Y/RRXVL 575. siehe auch Orthophlebia. Phycodes circinnatum DBRrocn. XXXIV. 452. Phyllit von Ki-mönn-hsien. XXXL. 224. — von Nowaja Semlja. XXXVII. 531. Phyllocoenia Koeneni XXX. 148. Phytogene Kalke. XXXVIL 345. Pie de Cabrieres, siehe Cabrieres. Picea excelsa LK. XXXVI. 809. Pieranaleim. XXXII. 355. Pikes Peak, Bastnäsit XXXVID. 246. Pikermi, Hirsche u. Mäuse von. XXXV. 92. sp. n. von. Pileolus Oliphanti Nört:.., Stufe des. XXXVII. 843. Pinna quadrangularis GOLDF. 2, RRXER. 158. Pinus insignis DoueL. XXXVL | 810. — rotunde - squamosa Lupw. XXXVM. 351. — silvestris L. XXXVI. 809. -— simplex nov. sp. XXXVII. 346. —- strobus L. XXXVI. 810. Pisanella semiplicata NYsTt. XXXVIN. 887. Piperno. XXXVIM. 812. Pistosaurus. XXXVI. 135. Pityoxylon Kr. XXXVI. 820. — jnaequalis n. sp. XXXVI 483. — insigne nov. sp. XXXV. 87. — Krausei n. sp. XXXVII. 486. — piceoides (cretaceum) n. Sp. XXXVI. 821. Placodontia. XXXV1. 136. Placodus. XXXVI. 1386. Placuna (?) miocenica Oase des Jupiter XXXVI. 404. Placunopsis sp. (n. sp. ?). XXX VII. 523. Plagioptychus. XXXIX. 204. aus der \ Ammon. Plataninium Ung. emend. XXXVI. 842. — subaffine n. sp. XXXVl. 843. Platanus aceroides Göpp. XXXIV. 763. Platessa, tertiär. XL. 292. Plattenkalke, Eimbeckhäuser. XXXI. 228. Platystrophiakalk = Fenestellen od. Leptaenakalk. XXX. 645. Plauenscher Grund, Flora der un- teren Schichten des. XXX. 339, 489. — —, „Kohlenrothliegendes“ des. XXXI. 343, 489. — —, Stegocephalen desselben. XXXIU. ‚298,574, XXXIV. 213,7 AXRXV. 275; v& RX VI. 694, XXXVII. 576, XL. 490, 555, 621. Pleistocän, Gliederung des deut- schen. XXXIX. 806. — von Nowaja Semlja. XXXVIH. >44. Plesiosaurus n. 185, 786. Pleuraster Chopi. XXXL 36. Pleurodietyum aff. Dechenianum Kays. XXXVo. 111. Pleuromya (?) sp. XXXVII. 526. sp. AXXV. 780, Pleurosternon Koeneni n. sp. XXXVI 19 Pleurotoma denticula BAsT. XXXVII. 888. — Duchasteli Nyst. XXXVIM. 889. intorta. XXXVIII. 889. Konincki Nyst. XXXVII. 888. laticlavia BeyR. XXX VII. 888. regularis DE Kon. XXXVIL. 889. Selysi DE Kon. XXXVIII 888. turbida SoL. XXXVII. 887. Pleurotomaria prisca STEININGER? XXXVI.: 928. — turbinea SCHNUR. XXX V11. 923. Pliocänflora des Untermainthales. XXXVII. 684. Podocrates Dülmensis. XXXI. 603. Podolien, Galizisch-, Geologie von. XXXVI. 56. — Russisch-, Geologie XXXVI 41. Podopthalmaten der norddeutschen Kreide, XXXI. 589, von. Pörthen, Kl., XXXV. 382. Polycentropus, s. Phryganidium.. Polygonosphaerites. XL. 609. Polyptychodon. XXXV. 789. Diluvium von. Pommern, Jura - Schollen in. XXX. 173. —, Kreide-Schollen in. XXXIM. 173. —, Riesenkessel in. XXXI. 73. Porambonites PANDER. XXXV.355. —- Baueri NÖTLING. XXXV. 362. — Schmidtii n. sp. XXXV. 356. Porites incrustans DEFR. sp. XXXVI. 444. polystyla Rs. XXXVI. 430, 445. pusilla n. sp. XXXVI 445. ramosa CAT. sp. XXXVI 416, 435, 437. sp. XXXV]. 417. „Porcellan-Gesteine“ XXXI. 223. Porphyr d. Mt. Bischoff. XXXIX. 78. — von Meissen. XL. 601. — des kleinen Steinberg’s XXXI. 21: — mit Fluidalstructur von Thal (Thür. W.). XXXVI. 858, 881. — von Thal. XXXIX. 837. Porphyr-Gesteine des südöstlichen China. XXXV. 461. — von Elba. XXXV. 126. Porphyr-Kuppen, Gletscherschliffe auf. XXXTL 21. Porphyrite von China. XXXVII. 218. aus China. — des Magdeburgischen. XXXVIL | 221. Porphyritzug von Wilsdruff-Pot- schappel. XXXVIH. 736. Porphyroide, Albit-, aus dem Harz. XXXI 441. Portland-Bildungen der Umgegend von Hannover. XXXIX. 32. oberer. XXXIX! 39. unterer. XXXIX, 35. -Versteinerungen d. Umgegend von Hannover, Uebersicht. XXAIX. 44; — —, Verbreitung der. XXXIX. 52. Posidonia (Estheria) opalina QuENST. XXXVI 569. Posidonien-Schiefer aus Mecklen- burg. XXX1. 654, LXL Posidonomya Becheri. XXXVI.404. Posidonomyen-Schiefer am Harz. XXXH. 186. Postglaciale Meeresablagerungen in Island. XXXVI. 145. — vuleanische Bildungen Islands. XXXVIH. 399. Potamogeton amblyphyllus. XXXIV. 756. Potschappel, Porphyritzug von, und seine Gesteine. XXXVIH. 136. Praeconia. XXXIV. 618. Präglaciale Laven Island's. XXXVIOL 394. Präparate v. Steinkohlen-Pflanzen. XXXIH. 709. Präpariren von Versteinerungen mit Flusssäure. XXXVM. 217. Predazzit, mikrochemische Unter- suchungen des. XXXIX. 489. —, mikroskopische Untersuchung des. XL. 351. Prehnit. XL. 644. — von Neurode. XXXV. 393. Preussen, Geschiebeformation von. XXXT. 161. —, Silur-Geschiebe. XXXI. 623. —, Tiefbohrung in. XXXH. 612. Preussische Seeen. XXXV]. 699. | Prims, Eruptivgesteine im Gebiete der. XXXVI. 666. Prismatin —- neues Mineral. XXXVIH. 704. Proboseina Jacquoti. XXXI. 324. Projection. XXXIX. 642. Propseudopus Fraasii. 358. Proskurow, Phophoritknollen von. XXXVI. 556. Proterosaurus. XL. 553. Proteus n. sp. XXXVI. 918. Protocardia biseriata ÜoONR. XXXVIH. 864. — moabitica LART. sp. XXNXVII. XXXVH. sp. 867. Protocardien-Quarzit. XXXIM. 218. Protococcen? in Kieselschiefer. XXXI. 467. Protokolle der allgemeinen Ver- sammlungen. NXXXI 686, XXXIL 652, 'XXXTL” 504, XXXIV. 1657, RRRWV. 683, XXXVI 669, XXXVH. 670, XXXIX, 618, XL. 594, LXLI Protokolle der Sitzungen. XXXI. 208, 213, 221, 428, 485, 439, 683, 635, 795, 798, XXXL. 203, 215, 218, 431, 448, 445, 640, 648, 817, 818, XXXIL. 22, 174, 175, 348, 350,'352, 483, 503, 699, 705, XXXIV. 198, 202, 206, 445, 451, 456, 649, 656, 814, 815, XXXV. 209, 210, 214, 388, 393, 396, 628, 632, 867, 869, XXXVI. 132,185, 190, 399, 405, 412, 666, 667, 881, 886, XXXVI. 216, 218, 224, 544, 550, 555, 811, 815,1028, 1033, XXXVII. 243, 246, 251, 462, 470, 479, 662, 663, 913, 917, XXXIX. 223, 226, 231, 502, 506, 512, 614, 617, 829, 836, XL. 189, 193, 199, 360, 367, 371, 591, EN TI 9E Protomyia dubia E. GEIN. n. sp. XXXVI 582. Protopharetra. XXX VI. 400. — polymorpha. XXXVI. 705. Protospongia carbonaria. XXXVI. 4.667. Protozo&a Hilgendorfi. XXXVI. 572, XL: 719. Psammitische Gesteine. XXXIV. Ehe Kalke. XXXVII. Deophaibtn alpinum. XXXVII. Be. hakelensis O. FR. XXXVM. 557. — minor O. Fr. XXXVII. 558. Pseuderichthus cretaceus. XXXVIl. 558, XL. 719. Pseudodiadema veronense n. Sp. XXXVL 761. Pseudoglaciale Erscheinungen. XXXVL 184. Pseudometeorit. XXXV. 869. Pseudomorphose nach Fahlerz von Peru. XXXVII. 556. — von Phosphorit nach Gyps. XXXI. 701. — von Kalkspath nach Kalkspath. XXXI. 446. — von Analeim XXXVH. 453. — von Kalifeldspath + Muscovit nach Leueit. XXXVI. 456. nach Lewueit. Psendomorphose von Kupferkies nach Magneteisen. XXXM. 25. — von Topas nach Quarz. XXXVIH. 371: Pseudoseulda. XXXVIH. 566. Pseudosculdidae. XXXVII. 567. Pseudosphaerexochus. XL. 82, 83. Pterinea? XXXVI. 923. Ptychophyllum eifliense. 305. Purbeck von Völksen. XXXI. 227. Purbeckkalk, Fauna des. XXXI. 231. Pyramidalgeschiebe. XXXVI. 411, XXXIX. 226, 229. Pyrenäen, Lherzolithe aus den. XXXII. 398. —, Ophite aus den. XXXIIL 372. Pyrgulifera corrosa sp. n. XAXIX. 190. Pyrophyllit von Georgia. XXXVIM.. 478. Pyroxen von Wilsdruff- Potschap- pel. XXXVIIL 743. Pyroxene, Schmelzversuche mit. XXXVI..10. Pyroxensyenit von Riesa. XL. 184. XXXI, Quartärbildungen siehe Diluvium. _Quartär - Fauna des Jordanthals. XXXVIL 807. — —- der „Fuchslöcher“. XXX1. 284. Quartär-Faunen. XXXIH. 468. Quarz von Baveno. XXXIX. 615. — von Carrara. XXXI. 800. —, Gelenk-, von Delhi. XXXVII. 252 —, Rosen-, aus Schlesien. XXXIX. 504. — mit Einschluss von Kohlen- säure XXXIH. 175. —, Pseudomorphose von Topas nach. XXX VII. 371. — in Aktinolithschiefer. 879. —, rothe, in preussischen Ge- steinen. XXXVII. 440. — der psammitischen Gesteine. XXXVM. 774. — aus Quarzporphyr. XXXVI. 678, XXXIX. 837. Quarz - Aktinolithschiefer. XXXI 382. XXX LXLII Quarz- Augitdiorit von Lampers- dorf. XXXIX. 231. (Juarzeinsprenglinge, geschwänzte, im Porphyr. XXXIX. 837. Quarzit d. columbianischen Anden. XL. 228. — von Göttingen. XXXII. 218. — von Mount Morgan. XXXVIII. 662. — , (Glimmer-), von Nowaja Sem]ja. XXXYVILS2B2I, 1 AR YI: 588. — , Protocardien-. XXXIH. 218. Quarzitgeschiebe aus Holstein mit Sequoia Couttsiae. XXX. 502. — d. Braunkohlenformation. XXXVI. 882. Quarzitische Schichtgesteine im (Gabbro von Harzburg. XXXVIL. 474. Quarzitsandstein des Kienberges. XXXIV. 445. Quarzporphyr von China. XXXVIM. 216. -— der columbianischen Anden. ae 72 — von Heiligenstein. XXXIX. 793. 837. — des Magdeburgischen. XXXVII. 221. — des Spitzinger Steins. XXXVIH. 678. Quarzporphyrit vonJuhhe. XXXIX. 211. Quarz-Sandsteine der Braunkohlen- formation. XXXI. 798. Quarzschiefer, Turmalin-, Breccie. XXXVI. 374, XXXIX. 86. Quecksilbererz am Avalagebirge in Serbien. XXXVI. 690. Quecksilber-Seismometer. XXXVI. 28: Queensland, Malachit von. XXXVI. 668. — Quarzit von. XXXVIII. 662. Quellen in Island, heisse. XXXVIM. 408. ——, Kohlensäure- daselbst. XXXVIN. 427. — von Zawada bei Preis-Kret- scham. XXXI. 654. Quercinium compactum SCHLEIDEN. XXXV, 75. Quercinium leptotichum SCHLEID. sp. XXXV. 77 — montanum MERCKLIN. XAXV. 12. — primaevum GÖPP. sp. XXXV. 69. — vasculosum SCHLEID. Sp. XXXV. 176. Quercus Haidingeri ETTINGSH. XXXVIM. 761. (ueretaro, Opal von. XXXV1, 409. Radiolarien in Kieselschiefer. XXXU. 447. Radioliten-Kalke. XXXVIH. 840. Radiolites syriacus CoNR., Stufe des. XXXVII. 842. Rakowska, Meteorit von. XXXH. 417. Ramberg, Spalten in der Gegend des. XXXIV. 660. Rammelsberg. XXXIH. 808. Ranina cretacea nov. sp. XXXVIH. 558. Raninella Schlönbachi. XXXI. 612. Rappakiwi, Geschiebe von. XXXI. 84, 121, XXX VL) 612. Raseneisenstein, durch Brand re- dueirt. XXXV. 869. Receptaculites XL. 17, 606. — cornucopiae GOLDF. Sp. XXXIX. I — eifeliensis sp. n. XXXIX. 26. — aff. Ischadites Koenigi MURCH. XL. 18. Rechnungsablage pro 1878. XXXI. 656. — — 1879. XXXIL 682. — — 1880. XXXIL 530. — — 1881. XXXIV. 682. — — 1882. XXXV. 652. — — 1883. XAXVL 710. — — 1884. XXXVIL 716. — — 1885. XXXVID. 718. — — 1886. XAXIX. 656. _ 1887. XL. 620. Beciterhin Unterdevon. XXXVIN. 681. Reexcavation alpiner Seebecken. XXXVIN. 169: Regionalmetamorphische Gesteine des Harzes. XXXIV. 205. Regionalmetamorphose der Ar- dennen. XXXIX. 643, Rehburg, Vogelfährten von. XXXI | 199. Reinerz, Gneiss bei. XXXVI. 408. Remo, S., Fucoiden aus dem Flysch Y., XL.: 366. Renthier, Verbreitung des. XXXIT. 728. Renthierfünde i in Sachsen. NXXIH. 170. Reptilien dernorddeutschen unteren Kreide. XXXV. 735. Retiolites-Schiefer, als Geschiebe. HANXVI) 221. Retzia trigonula. XNXXII. 333. — ? umbra BARR. sp. XXXIX. 728. Rhabdophyllia crassiramosa n. sp. XXXVH. 406. — granulosa D’AcHa. XXXVI. 435. — tenuis Rs. XNXXVI. 404, Rhät in Cassel. XXXI. 643. — von Gotha. X\XI 782. Rhein, hereynische Fauna XXXIT. 617. Rheinebene zwischen Darmstadt und Mainz, Entstehung der. XXX. 672, XXXVII 674. —, Bodenbewegungen in der. XXXH. 672. Rheinisches Devon, XXXV. 306. -—— —, Pentanerus im. XAXXV. 869. — (Unter-). XXXV. 633. Diluvium. XXXIX. 811. (nieder-) Schiefergebirge, Fal- tung des. XXXIX. 629. — -schwäbisches Erdbeben. XXXVI 150. Rheinkies. XXXIX. 814. Rheinthal unterhalb Bingen. XXXVI 694. Rheinversenkung, Entstehung der, zwischen Darmstadtund Mainz. XXX: 672, XXXVII. 674. Rhinaspis erratica gen. et spec. nov. XXXVII. 1032. Rhinoceros leptorrhinus von Rix- dorf. XXXVII. 402. — Merckii von Rixdorf. XXXIXN. am. Gonilatiten im. | 798, 800. — —- von Westeregeln. XXXIX. 802. — — von Sibirien. XXXIX. 803. — -Reste von Japan. XXXV. 43. Rhizocaulon Sap. XXXVI. 832. — najadinum n. sp. XXXVI, 833. LXLIII Rhizocupressoxvlon Protolarix FELIX. XXXV. 86 Rhizonium smilaciforme nov, XXXV. 84. — typhaeoides nov. sp. XXXV, 86. Rhodonit, Schmelzversuche mit. RXAXVHN 8: Rhodope, Geologie der. XXXVI. 417. Rhombenporphyr, Geschiebe von. XXX. 67, 121, XXXVI. 798. Rhyncholithes cf. acutus QUENST. XXXVI 569: Rhyncholithen. XXXIX. 649. Rhynchonella angusta n. sp. XXNXIX. 31. Dannenbergi n. sp. XAXINX. 813. — Henrici. XXXIIL 820. Ibergensis. XXXII. 332. Losseni. XXXIH. 820. — Megaera BARR. sp. XXXIX. 729, aff. Pengelliana XXXIV. 199. Sappho var. hircina BARR. sp. XNRXIX. 730. aus dem Taunus-Wuarzit. NNXTV.0815. triloba. XXXIV. 198. — Zelia BARR. XXXIX. 730. Rhynchorthoceras. XXXIV. 122. Angelini. XXXIV. 135, 650. Beyrichii. XXXIV. 128. Breynii. XXXIV. 127. — Damesii. XXXIV. 132. Oelandicum. XAXXIV. 134. tenuistriatum. XXXIV. 137. Zaddachii. XXXIV. 130, 201. Rhyolith von Arita. XXXII. 256. Rhytidolepis alternans. XL. 569. Richthofenia. XXXII. 352, XXXIV. 674. Richtungen der Gletscherbewegung in Nordeuropa. XXXI. 77. Richtung der Gletscherschrammen auf anstehendem Gestein. ANNT. 25641280, 19171475 180. Riebeckit. XL. 138. Riesa, Pyroxensyenit von. 184. Riesengebir ge, Albit vom. XXXIV. 216. —, Granite vom. XXXIV!. 373. —, ' Mikroklin aus Granit vom. XXXIV. 410. sp. XL. LXLIV Riesenkessel-ähnliche Auswaschun- gen. XXXIL 421. Riesentöpfe in Curland. XXXI. 631. — in Lägerndorf. XXXIX. 513. — in der Lüneburger Haide. XXXV. 628. — in Mecklenburg. XXXIL 72. — in Norddeutschland. XXXN. 56, 64. — in Oberschlesien. 183. — bei Paris. XXXII. 807. — in Pommern. XXX. 73. -—- von Rüdersdorf. XXXI. 339, 627, XXX. 56. -— von Uelzen. XXXI. 61. -—— am Ural. XXXI. 632. — von Wapno. XXXI. 353. XXX. 59: Ringerijets Nickelwerk, Gesteine von. XXXI. 498. Rinnen im norddeutschen Diluvium. XXXL 13. Rippersroda, Walkerde von. XXXIV. 672. Ritzung cf. Frietionserscheinun- gen. Riviera, Erdbeben an der. XL. 109. Rixdorfer Sande. XXXIX. 805. Rixdorf, Bison priscus von. XXXVII. 245. —, devonische Geschiebe von. XXXVIM. 472. — , Elephas antiquusvon. XXXVI. 4 683. -—, — primigenius von. XXXVIL 554. —, Rhinoceros leptorrhinus von. XXXVI. 462. —, — Merckii von. XXXIX. SO. —, Tiefbrunnen von. XXXIV. 453. Rjasän, Kohlen von. XXXIV. 201. Roasenda, Tegel vom Garten. XXXVI. 136. Rodderberg, Tuffbänke des. XXXIX. 814. Röth, von Jena. XL. 24. -—— Versteinerungen im. XXXVIL 807. — der Max-Grube bei Michalko- witz. XXXV. 860. Röthidolomit. XXXV. 387. 798, XXXII 73. Rohrdorf b. Nagold, Lagerung des -Muschelkalks. XXX. 40. Rosenquarz aus Schlesien. XXXIX. 504. Rostock, Geschiebe mit Cyathaspis von. XXXV]. 854. Rotheisenstein von Grube Schwei- cher Morgenstern und von Walderbach, Versteinerungen aus. XXXH. 217. Rothliegendes, Gliederung. XXXVIM. 699, 701. — , Medusenabdrücke aus. XXXIX. 644. — von Cusel, Pflanzenreste aus. XXXID. 704. —, Mansfelder. XXXVI. 185. — , mittleres, bei Offenbach. XXXVII. 681. 698. — des Plauenschen Grundes; Ste- gocephalen desselben. XXAXII. 298,574, XXXIV. 275, XXX VI. 694, XXXVIUM. 576, XL. 490. 555, 621. —-, Spaltensystem XXXV. 630. — mit Thierfährten. 44. im Thüringer. XXXX. 6 . Rübeland, Knochenhöhle bei. XL. 306. | Rüdersdorf, geschrammte Schicht- köpfe. XXXT., 129, XXX. 710. — , Riesenkessel von. XXXI. 339, 627, XXXH. 56, XXXV. 848. Rügen, Diluvium von. XXXIL 788. XXXVII. 668. — , Schichtenstörungen der Kreide. XXXIV. 593. Rügenwalde, Kreide von. XXXII. 173. Rumelisches Mittelgebirge, logie des. XXXVI. 488. „Rundhöcker“? im Haslithal. XXXV. 647. Russisches Diluvium. XXXI 580. — Silur? (Archaeocyathus). XXXVII. 899. Rutil von Georgia. 473. — aus Gotthardtunnel-Gesteinen. XXXT. 406. — psammitischer Gesteine. XXXIV. 778, 790. Geo- XXXVII. LXLV Rutil aus Schlesien. XXXIX. 232. | —, Zwillingsverwachsung an. XXXIT, 406. Saar-Nahe- Gebiet, Steinkohlen- flötze des. XXXIII. 506. Saarbrücken, Kohlenbergbau von. XXXIU. 523. —, Steinkohlenformation bei. XXXII. 505. Sachsen, Turmalinfels von. XXXVI. 690. Sadewitzer Kalk-Geschiebe, XXXI. 648. Sächsisches Diluvium. XXXI. 91, 572, XXX. 565. Erzgebirge, Contacterscheinun- gen im. XXXVIU. 702. Geschiebe, Heimath der. XXXI. 30. Geschiebeformation. XXXL 186. Granulit. XXX VI. 188, XXXVIL. 704. — mit. granit. Gängen. XXX. 629, XXXIV. 500. Renthierfunde XXXII. 170. Tertiär-Flora. XXXI. 679. Säugethiere, japanische diluviale. XXXV. 1. —, norddeutsche diluviale. XXXIM. 255, 416,. XXXV. 390. Säugethierfauna des Mioecän. XXXVII. 108. Säugethierreste im Diluvium von Neudamm bei Königsberg. XXXIN. 255. — in Thüringen. XXXI 476. _ Salenia Pellati CortEauv. XXXV. 686. Salinellen von Paternö. XXXI. 457. Salesl, Basalt von. XXXIV. 655. —, Braunkohle von. XXXIV. 655. Saltholmskalk. XL. 734. Saltholmskalk-Geschiebe. 87. Salt-Lake, Ozokerit vom. XAXI. 413. —, Salzlager vom. XXXI. 411. Saltpond, Amphibolit von. XXXIX. 117 RX. Salt-range. XXXVI. 881. Salzbrunn (Schlesien), fossile Pflanzen von. XXXVIH. 914. — , Hercynit in. XXX. 533. Oligocän-Flora. XXXVII. 342. Salzgehalt des Seewassers. XXXYVII. 338. Salzgitter, Alter der Eisensteine von. XXXU. 637. Salzlager vom Salt Lake. XXXlI. 411. Salzlösungen, Einwirkung auf die Bildung der Erzgänge. XXXVL 691. Samländische Harze. XXXII. 169. — Tertiärformation. XXXV. 671. — —-, Echinodermen der. XXXV. 685. Sand, Aachener, Fauna u. Aequi- valente des. XXXVI. 59. ‚ Anomien-. XXXVI. 595. ‚ Eppelsheimer. XXXI 644. —, klingender. XXXV. 864. ,‚ oligocäner, von Mecklenburg. XXXVIN. 910. —, Nicolien-. XXXV. 718. —, tertiärer, von Bonn. XXXIX. 816. ‚ vuleanischer, von der Mosel. KRRIX. 230. Sande des norddeutschen landes. XXXIV. 207. — von Rixdorf. XXXIX. 805. Sandiger Kalkstein. XXXIH. 247. Sandkalk. XL. 734. Sandstein der Braunkohlenforma- tion. XXXL 798. —, biegsamer, v. Delhi. XXXVI. 252, XXXIX. 506. — von Göttingen. XXXIIL 226. Hardeberga-. XXXVIL. 211, 556. —, Hils-. XXXT. 663, 786. ‚„ Kahleberger, im Harz, Alter des. XXXIU. 617. , Köpinge-. XL. 734. — , Limonit-, auf Sylt. XXXVL. Tief- Er 1035. — , Nicolien-. XXXV. 718. —, Seolithen. XXXI 210, 792. Tiger;. »XXXVIl. 221. Trigonien-. XXXVIlI. 836. Sandsteine von Nowaja Sem]ja. XXXVII. 538. —-, westafrikanische. XXXIX. 118, or at. Sandsteingeschiebe, concentrisch gefärbte. XXXIX. 502. — mit Wellenfurchen. XXXVI. 133. LXLVI Sanidin. XL. 636. Sapotoxylon Gümbelii n. sp. XAXV. 67. — taeniatum n. sp. XXXV. 68. Sarätow, Meteorit von. XXXV, 190. Sardinien, cambrische von der Insel. XXXVI. 399. Sarkolith. XXXVI. 224. Sarthe, Deptm. de la, graue Kalke des. XXXIX. 204. —, —, Jura des. XL. 657. —, —, Lias des. XXXIX. 204. Saurier der lombard. Trias. XXXVOL 170. — a. d. Rothliegenden d. Plauen- schen Grundes. XL. 490, 556. — des oberschlesischen Muschel- kalks. XXXVL 125. Saurierrest von Windisch-Bleiberg. | i x ars ı — —, Lingula in. XXX 632. ı —, Petrefacten XXXIV. 663. Schalen, Beschaffenheit der Mol- lusken-. XXXVI. 386. Schalreste, marine, von Colberg. XXXVI 188. Scharfenbere, Granitporphyr am. | } enberg, porphy | —, krystalline, XXXVI 882. Schantung, Gesteine von der chi- nesischen Provinz. XXXVIL | 198. Schatzlarer Carbonflora. XXXVI. 814. Scheuersteine. XXXI. 28, 31. Schichtenbau des Untermainthales. XXXVIM. 684. Schichtenfaltung am Ackerbruch- berg. XXXIH. 350. — im Unterdevon. XXXIV. 459. Schichtenfolge bei Schlotheim. XXXL 46. — bei Zscherben. XXX. 678. Schichtengliederung des Mokattam. XXXV. 709. Schichtenstörungen in der Braun- kohle von Wienrode. XXXI. 639. — im norddeutschen Diluvium. AXXI. 15, 126. — im unteren Diluvialthon. XXXIV. 563. — im Fayencemergel. XXXIV.588. -— im Untergrunde des Geschiebe- lehmes. XXXI. 33, 73, 128, XXXL. 75. Fossilien | | — des | == des Schichtenstörungen der dänischen Kreide. XXXT. 128. — in d. Rügen’schen Kreide. XXXIV. 593. —, Alter derselben in Nordwest- Deutschland. XXXVI. 707. Schichtgesteine, quarzitische, im (Gabbro von Harzbure. XXXVI. 474. Schiefer, Fisch-. XXXVII. 844. | —, krystallinische von Attika. XXXII. 118, 348, 454. | ——, Tentaculiten-. NXXIX. 625. 627. Schiefergebirge, niederrheinisches, Faltung des. XXXIX. 629. —, Aelteste Versteinerungen des- selben. XXXIV. 673. Thüringer Waldes. XXXVII. 468. im Thüringer. XXXH. 632. Schiefergesteine, altkrystallinische. XXXVI. 187, 188. —, Entstehung der. XXXV. 636 von China. XXXVIH. 199. — von Nowaja Semlja. XXXVIIL 528. Siebengebirges. XXXIX. 645. Schildkröten des deutschen Weal- den. XXXVIL 17. Schillernde Obsidane. 613, 816, 1011. Schio - Schichten auf Malta. XXXVI. 140. Schizaster acuminatus XXXV. 688. Schlesien, Alluvium in. XXXIX. 280. —, Apatit von. XXXIX. 504. Aphrosiderit von. XXX]. 211. ‚ Chlorit von. XXXIX. 505. ‚ Chrysotil von. XXXIX. 505. , Culmpetrefacten aus. XXXVIL 542. —, Cyanit von. XXXIX. 232. Diluvium von. XXXIX. 281. —, Granitporphyr aus. XXXV.828, — , Jura-Geschiebe in. XXXIX. 294. — (Nieder-, Muschelkalk in. XXXVI. 316. XXXVL. AGASS. — (Ober-), Muschelkalk in. XL. 671. ELXLVII Schlesien (Ober-), Muschelkalk, Bauzier in. XXXVI. 125. — —, Voltzia Krappitzensis in. XXXVII. 894. —, Rosenquarz 504. —, Rutil aus. XXXIX, 232. —, Sillimanit. XXXIN. 232. —, Silurgeschiebe in. XXXIX, 289. — , Spinnenthiere der Steinkohle. von. XXXIV. 556. — (Ober-), Steinkohlengebirge. XXX. 675. — —, —, Fauna. XXXI. 435. —, Tertiär in Nord-. XXXIX. 295. —, Tertiäre Geschiebe in. XXXIX. | 295. — (Nieder-), Thonschieferforma- tion. XXXIV. 691. aus. AXXX. — —, Fauna der Trias von. XXXU. 340. =, Variolite von. XXXIV. 432, XXXV. 870. Schleswig-Holstein, Geschiebe aus. XXXVIL 1037. Schlier. XXXVH. 147, XXXVIHL ua Schlotheim, Ophiuren des oberen Muschelkalkes bei. XXXVII. 876. —, Schichtenfolge bei. XXXI. 46. Schmalkalden, Gebirgsstörungen bei. XXX. 218. Schmelzproducte von Granat. XXXV. 636. Schmelzversuche mit Pyroxenen und Amphibolen. XXXVI. 10. Schmelzwasser-Rinnen im nord- europ. Flachlande XXXI. 13. Schnecken, Süsswasser-, im Dilu- vıum. XXXV. 891. Schneckenstein, Topasgestein des. XXXVII. 69. Schneidemaschinen. XXXIV. 649. Schöneberg (Westerwald), Bims- stein und Trachyttuff von. RRXYI 122. Schönkirchen, Dolomit von. XXXVI. 1031. Scholzenberg, Orthoklas vom. XXXIV. 376. Schonen, Conglomerat im Urge- birge von. XXXVIH. 269. —, Glacialablagerungen in. XXX. 406, XXXV.:619. —, Silur in. XAXXV. 223. Schotter, alpiner. XXXVIII. 161. Schotterlehme. XXXVI. 903. Schottland, Glacialerscheinungen in. XXXLI. 750. —, Vergletscherung von. XXXI. 750. Schwaben, Basalttuffe von. XXXI. 539. —, Diluvium von. XXXUD. 655. —, Lias - Versteinerungen von. XXXV. 635, 644. — , Muschelkalk in. XXX. 692. Schwämme aus Korallenoolith. XXXH. 662. Schwarzbach, Mikroklin von. XXXIV. 389. Schwarzwald, Augit führender Diorit des. XL. 182. —, Lagerung des Muschelkalks im. XXXH. 50. Schweden, geologische Reise- notizen aus. XXXIII. 405. -— Geschiebeformation von. XXXI. Ks. Schwedischer Cystideenkalk als märkisches Geschiebe. XXXVI. 813. Schwefel von Kokoschütz. XXX. 650, XXXV. 211. — in Louisiana. XL. 194. —. von , Truskaviec. XXX. 615. Schwefelkugeln vom Cumbal. XXXVH. 812. Schweicher Morgenstern, Versteine- rungen von der Grube. XXXI. DIR: Schwerspathkugeln im Gault von Vils. XXXV, 398. Schwimmendes Gebirge. 706. Sciaeniden, tertiäre. XL. 280. Scolecopteris. XXXI. 623. — elegans. XXXI 204, XXX. 1. — ripageriensis. XXXI. 6. Scolithes-Sandstein. XXXVIH. 210, 792. XXXVI. fl LXLVII Sculda laevis. XXXVIH. 566. — syriaca nov. sp. XXXVII. 558. Sculdidae. XXXVII. 565, 567. Scurriopsis. XL. 663. Scutellina Michelini COTTEAU Sp. XXXV. 687. Scyphia cornucopiae GOLDF. XXXIX. 1. Sedimentär-Gesteine der columbia- nischen Anden. XL. 218. — aus der Umgesend von Göttin- gen. XXXII. 217. — von Langenstein. XXXVII. 1029. Sedimenttuffe von Neapel. > = AXXVIH; .3IE Seeen, alte baltische. XXXVI. 269. —, Bildung der. XXXVI 699, XXXVINH. 166, 169, XL. 585. ‚ des bayrischen Vorlandes. XXXVIM. 166. —, — der preussischen. XXXVI. 219699. —, Reexcavation der alpinen. XXXVI. 169. Seeenplatte in Norddeutschland. XXXL 19. Seekreide von Göttingen. XXXOL 269. Seesen, Glacialbildungen von. XXXV. 622. Seewasser, Kohlensäure im. XXXVII. 326. —, Luft im. XXXVII. 316. —, Salzgehalt im. XXXVII. 333. Seismograph. XXXI. 775. Seismometer. XXXVI. 29 Senkung der mecklenburgischen Ostseeküste. XXXV. 301. Senon (Unter-) am Nordrande des Harzes. XXXIX. 141. — von Mastricht, Brachyuren aus. XXXIN. 357. — in Nordost-Deutschland. XXXI. TI. — , unteres, von Suderode a. Harz. XXXIX. 141. — in Syrien. XXXVII. 846. Senone Geschiebe b. Neuw-Amster- dam. XXXVIII 452. ostpreussische. ’ 2 Terr XXXVl. 654. — — in Ost- und Westpreussen. XXXIV. 243, XXXVI: 551. Senone (ober-) Geschiebe von Eberswalde. XXXVH. 550. — — -— aus Mecklenburg. XL. 733. — (unter-) — — —. XL. 729. Septarienthon von. Lübeck. XXXVI. 479. Sequoia Couttsiae HeER. XXXIM. 502, XXXVIIL 351. — gigantea. XXXVI. 806. Sericitgesteine von Holzappel. XXXIV. 658. Serpentin. XL. 649. — von Erbendorf. XXXV. 433. — von Obersdorf. XXXVII. 663. — von Ssyssert. XXXIH. 175. Serpentinsand der Superga. XXXVD. 134. Serpula filiformis Sow. XXXIX. 151. — gordialis SCHL. var. serpentina Gr. XXXIX. 151. Serpulit von Völksen. XXXI. 227. Serre, la, Devon von. XXXIX. 367. Shetland-Inseln. XXXI. 716, 734. — —, Erosion der. XXXI. 743. — —, Fjorde. XXXI. 743. . — —, Glacialerscheinungen. XXX1. 7138. — —, Gletscher auf den. XXXI. 142. — —, Gletscherschliffe auf den. XXXL 739. — —, Moränen auf den. XXXI 142. Sibirien, Rhinoceros Merckiüi von. XXXIX. 803. Sieilien, Palagonit von. XXXT. 522. Siebengebirge, krystallin. Schiefer- gesteine des. XXXIX. 645. Sigillaria. XL. 565. — DBrardi GERM. XL. 565, 569. — Brasserti. XXXID. 338. — minima von Waldenburg. XXAIV. 818. — Preuiana Rom. XXXIV. 639. -— rhomboidea BRONGN. XL. 568. — Wettinensis. XL. 569. Silicate, Bildung und Umbildung der. XXX V:2 557, 7RRXXx VII. 959, XXXIX. 559, XL. 625. —, Pektolith-artige. XXXVL. 959. Sillimanit. XL. 704. — aus Schlesien. XXXIX. 232. RER Silur Böhmens. XXXVI. 887. — von Cabrieres. XXXIX. 391, 488. —, Cephalopoden aus. XXXLH. 371. — bei Graz. XXXIX. 665: en der östl. BIRKIX. -676: XXXIX. 682. der Karawanken. XXXIX. 675. Karnischen Alpen. der westl. Karnischen Alpen. von Nowaja Semlja. XXXVII. 541. — auf Oeland. XXXIL. 421. — der ÖOstalpen. XXXVL 277, XXXIX. 702. —-, russisches, thus. XXXVII. 899. — Schonens. XXXV. 223. — in Thüringen. XXXVI 888. mit Archaeocya- Silurgeschiebe XXXI 121, XL. 17, 39, 666. —, (Unter-). XXXVIH. 1032. — vom Harzrande XXXVID. 474. — d. Mark Brandenburg. XXXV1. 884. —, (Ober-), Ostpreussens. XXXVII 621, 667. — in Preussen. XXXIH. 623. — in Schlesien. XXXIX. 289. Silurische Kieselschiefer , stehung der. XXXIl. 457. — Trilobiten. XL. 89. Ent- — Typen im Unterdevon. XXXIL. 819. Siphonalbildung bei den Vagina- ten. XXXIL. 371. Skandinavien, Diluvium in. XXXI 437. —, Geschiebeformation in. XXXIL 135. —, Ablagerungen der Interglacial- zeit in. XXXVIL 185. —, Vergletscherung von. 147. Skandinavisches Landeis, tung des zweiten. LIT Skapolithgruppe. XXXVI 220 i 222, Sliven - Balkan, Fossilien XXXVI. 519. XXXI. Verbrei- XXXVL. I vom. ‚Smälandische Geschiebe XXXIL. 497. Smilotrochus cristatus n. sp. XXXVI. 382. — incurvus DAcH. XXXVL. 381. — undulatus n. sp. XXX VI. 383. Smithia (Phillipsastraea) Hennahii. XXXIM. 82. Sodalith. XL. 625. — von Tiahuanaco. XXXIU. 352. Sodalithtrachyt. XL. 175. Sölle. XXXIL 72. Solea, tertiär. XL. 293. Solecurtus abbreviatus XXXIX. 171. -— Klöberi sp. n. XXXIX. 170. Solfataren Islands. XXXVIM. 413. Soolquellen in Berlin. XL. 102, 19. Spalten in der Umgegend des Rammberges (Unterharz). XXXIV. 660. — im Westharz. XXXVI. 686. Spaltensysteme im Rothliegenden Thüringens. XXXV. 630. Spaltrisse in Gesteinen. XL. 129. Spandow, Tiefbohrung in. XXXL. 821. Sparagmites arciger ARXV. 722. Sparganiotes. XXXVI. 886. Spariden, tertiär. XL. 279. Spatangus. XXXIX. 229. sp. n. ÜRED. Specifische Gewichte von Körpern in flüssigem und starrem Zu- stande. XXXV, 686. Spessart, Lagerungsverhältnisse um. XXI. Alb. Sphaerexochus mirus BEYR. XL. 87. Sphaeria lienitum Hr. XXXIV. 10% Sphaeronites. XXXIX. 12. Sphärosomatiten in Kieselschiefer. XXX. 447. Sphaerosomatites. XXXH. 453. — mesocenoides. XXXII. 454. reticulatus. XAXII. 455. spiculosus. XXXII. 454. spinosus. XXX]. 454. verrucosus. XXXII. 455. non, XXX. 12, XL. 609. — cornu copiae, GF. sp. XXXIX. 13. — cf. Gerolsteinensis sp. XXXIX. 20. rs = F. RoEm. Sphaerospongia megarhaphis sp. n. XXXIX.-79. Rathi Kays. sp. XXXIX. 14. cf. Rathi KAys. sp. XXXIX. 15. sculpta sp. n. XXXIX. 16. -— Vichtensis sp. n. XXXK. 17. Spinell im Graphit-haltigen Feld- spath von Blaafjeld. XXXV. 702. Spinnenthier der schlesischen Steinkohle. XXXIV. 556. Spirifer ceultrijugatus F. Rorm. XXXIX. 462. — trisectus Kays. XXXIV. 199, XXXV. 311. — unduliferus n. sp. XXXV. 310. — Winterii. XXXII. 331. Spiriferen-Sandstein von Goslar, mit Asteriden. XXXV. 632 Spitzberg (Böhmen), Diorit vom. XXXVI. 200. Spitzbergen, palaeozoische Ver- steinerungen von. AXXIV. s18. -Spitzinger Stein, Quarzporphyr vom. XXXVIl. 678. Spongien im Hilssandstein. XXXT. 663, 786. — aus Kohlenkalk. XXXIH. 394. Spongophyllum elongatum. XXX. 94. — Kunthi. XXXIOI 96. —- semiseptatum. XXXIM. 95. — torosum. XXXII. 92. Spongosphaera tritestacea. XXX. 449. Squalodon, Verbreitung im Miocän. XXXVI. 101. ? — sp. XXXIX. 94. Squillidae XXXVII. 567. St. Wendel, Eruptivgestein bei. XXXVI 400. Stadthagen, Dinosaurier von. XXXVI. 186. — Iguanodon im Wealden von. XXXVI 186. Stachyodes, eine neue Stromato- poridae. XXXIII. 688. — ramosa. XXXIIL 691. Ställdalen, Meteorsteinfall XXXIN. 14. -Stalaktiten aus Djara in der ]i- byschen Wüste. XXXII. 184. — aus Diluvialkies. XXX. 174. von. Stammreste aus d. Steinkohlenfor- mation Westfalens,. XXXVI. 815. Statutenänderung. XXXVI. XXXIX. 638. Staub, klastischer u. psammitischer Gesteine. XXXIV. 781. Stauchungen im Untergrunde des Geschiebelehmes. XXXH. 95. 688, — an dem Geschiebelehm einge- lagerten Schichten. XXXH. 107. Stegocephalen. XXXIX. 630. — des Rothliegenden des Plauen- schen Grundes. XXXIHI. 298, 574, AXXIV. 213, XXXV. 275, XXXVM. 694, XXXVIH. 576, XL. 490,: 555, 621. — galvanoplastische Copieen von. XXXIV. 649. | Stegodon sinensis OWEN. XXXV. 44. Steiermark, Palagonittuff von Glei- chenberg in. XXXI 545. Steilabhang der schwäbischen Alb. XXXV. 645. Steilufer der norddeutschen Flüsse. XXXTV. 819. — der Weichsel bei Neuenburg. XXXVIH. 1033. Steinbach, Gneiss von. XXXI. 135. —, Granit von. XXXI. 135. Steinberg, Kleiner, Diluvium und Glacialerscheinungen am. XAXI 27 —, Porphyr des. XXXT. 21. Steinheim, die Gürtelechse von. XXX. 358. —, Tertiär von. XL. 594. Steinkohlenflötze des Saar- und Nahe-Gebietes. XXXIII. 506. Steinkohlenformation bei Saar- brücken, Gliederung der. XXX. 505. —, oberschlesische. XXXH. 675. —, Fauna der oberschlesischen. XXXI 485. —, Spinnenthiere der schlesischen. XXXTV. 556. - — Westfalens, Stammreste aus der: XXXVI. 815. Steinkohlenpflanzen, verticale Ver- breitung von. XXXIL. 176. —, Präparate von. XXXII. 709. Steinmark von Neurode. \XXL. here Cardona. NNXXVI. ee kelläid. XAXIV. Sen Reste ‚aus der., XXXI. Sranon, Biographie des. XXX. nacht a 5 Sternberger Gestein, Geschiebe von. XXXVIII. 245. Stettin, jurassisches Geschiebe bei. XXXVL 404. Stichopsammia n. gen. \XXVL. 417. — gyrosa n. gen. n. sp. XXXVL. 417. Stilbit. XXXVI. 247, Störungen, dynamische im Harz. XXXIV, 205. — im nordwestlichen Deutschland, Alter der. XXXVI. 707. Stomatopora dichotoma. XXXI. 320. — dichotomoides. XXXI. 322. Stomechinus excavatus GOLDF. Sp. XXXVI. 763. Strandlinien, Veränderung der. AR. 1. Strandzüge im Tessinthal. XXXIV. 41. Straparollus, s. Euomphalus. Streichrichtungen im Thüringer Wald. XXXVIIL 468. Striatopora subaequalis M. E. | et H.. sp. XXXVIL 950. — vermicularis Mc. CoY sp. NAXVH, 105, XXXIX. 275. — — var. filiformis F. RoEm. IRRE VI: 106. Striegau, Aphrosiderit von. XXXI. 211. —,,; Flussspath von. XXAIL 188. —, angebl. Petroleum von. AXXIX. 512. Stringocephalus Burtini. XXXL. 676. — sp. XXXIV. 199. Stroebitz, Gr.-, Keuper von. XXXI. Bat. . —, Kreidemergel von. XXXI. 215. —, Tertiär von. XXXI. 213. CI Stromatopora. GOLDF. XXXVM. Et. — coneentrica. GEF. XXXVII. 116, 956, XAXIX, 275: — indubia MAur. XXXVII 956. — philocelymenia. n. sp. XXXVL. 118. ı — stellifera A. RoEM. XXXVI. LT. Strombolituites. XXXIV. 116, XXX]. 184, 187, 478, siehe Aneistroceras. — Barrandei. XXXIH. 184, 192. — Bollii. XXXIV. 119. — Torelli. XXXIH. 184, 192. — undulatus. XNXXIV. 117, ‚ XAX VI: 484,191: Strophomena aft. corrugatella DAvıps. XXXVI. ‚919. Strukturlose Kalke, Entstehung der; AXXVIE 229; Stylolithe, Bildung der. 642, XL. 187. XAXIV., | Stylophora sp. XXXVI. 451. — cf. annulata Rs. XXXVI 427, 433. — costulata M. 434. — Damesi n. sp. XXXVI. 434. Stylorhynchus. XXXI. 279. Subdelessit. XXXI. 801. Succase, diluviale Cardium-Bank bei. XXXIX. 492. —, Fauna der Süsswasserablage- rung. XXXV. 335. Suderode, unteres Senon XXXIX, 141. Südafrika, Geologie von. XL. 194. EDWs. XXX VI von. —, Kohlenvorkommen in. XL. 599: Südalpine Kreideablagerungen. XXXVI. 544. Südamerikanische Anden, der. XXXVII. 766. Süddeutschland, Muschelkalk in. XXX. 32. Süsswasserablagerung v. Fauna. XXXV. 335. Süsswasserbecken der Luleralacial- zeit. XXXVII. 550. Süsswasserbildungen, sek i. Diluvium Norddeutschlands. XXXV. 890. Süsswasser-Schnecken, norddeut- sche diluviale. XXXV. 391. Alter Succase, Sulfatöfen, Eisenglanz aus. XXXVII. 913. Superga, Serpentinsand der. XXXVI. 134. Swinerhöft, Ammonites planicosta von. XXXVIN. 481. —, Geschiebe von. XXXVII. 480. Syenitgranit als Geschiebe. XXXVI 608. Syenitporphyr von Elbingerode. BRARUNEN TEE Sylt, Limonitsandstein v. XXXVII. 1035. Syrien, Kreideformation in. XXXVII. 824, XXXIX. 314, 341. —, Senon in. XXXVIH. 846. Syringopora incrustata n. Sp. NERV Li — philoclymenia F. Rorm. RIAVIE*LIR Syssert (Ural), Karte XXXVI. 474. —, Gesteine von. XXXIH. 175. von. Taenioxylon Fer. XXXVL 849. — eperuoides n. sp. XXXVIH. 491. — spec. XXXYV]. 852. — variaans FEL. (cretaceum). XXXVI. 852. Taltal, Natronsalpeter von. XL. 153. Tamaya in Chile, Kupfererze von. RRXIN. 23T — —, Turmalin von. XXXIX. 238. Tannenbergthal, Diabas von. XXXVII. 706. Tanner Grauwacke des Harzes, Heste in der, XXX, 174, RAXV. 898. Tasmanien, Gesteine und Erze von. XXXVII 69. Taucha, Glacialschrammen XXXV, 847. Taunusgesteine, metamorphische. XXXV. 644. Taunusquarzit des Hunsrück, Ver- steinerungen aus. XXXI. 443. Taunus-Schiefer, Alter der. XXXV. 644. Taxodium distichum. XXX VI. 807. Tegel, Badener. XXXVIH. 75. -—, blauer, im Garten Roaseuda. XXXVI. 136. von. cı .—- Echinodermen , Tegel von Walpersdorf. XXX VI. 82 Tektonik im Fogarascher Hoch- gebirge. XXXII. 109. Tellursilber von Botes. XXXIL 441. Temperaturverhältnisse zur Dilu- vialzeit. XXXIX. 639. — zur Eiszeit. XL. 250. Tentaculitenschiefer, hessische. XXXIX 625,.627. Terebratula angusta var. Ost- heimensis. XXXI. 38. — Ecki XXXIH. 69. Terebratulina gracilis. XXXI. 803. Teredo sp.? XXXVHIL 892. Terquemia. XXXH. 321. Tertiär von Alabama. XL. 295. — (Sand) bei Bonn. XXXIX. 816. — bei Cassel. XXXILL 654, XL. 311. — von Detmold. XL. 330. —- von Finkenwalde. XXXVI. 866. 832. —- vom Habichtswalde, Geschiebe im. XXXII. 659. — von Nowaja Semlja. XXXVIIL 544. — in Nord-Schlesien. XXXIX. 295. —, samländisches. XXXV. 671. — —, Echinodermen des. XXXV. 683. — von Steinheim. XL. 594. — von Gross-Ströbitz. XXXIT. 213. — von Warburg. XXXI 651. — von Zietzow. XXXI. 799, Tertiäre Brachyuren Norddeutsch- lands. XXXIIL 357. samländische. XXXV. 685. —- Fisch-Otolithen. XXXVIL 500. — Geschiebe. XXXI 124. — —, Verbreitung der. XXXVII. 247: — ‚— in Schlesien, XARIX7 295 — Korallen des Vicentin. XXXVII. 319, — — aus Aegypten. XXXVI. 415. -- Krebse des nördlichen Deutsch- lands. XXXI 586. — Laubhölzer. XXXIV. 439, XXXV. 59. — Musgiliden. XL. 288. — Pectiniden. XL. 335. —- Pflanzen von Kokoschütz. XRXIH Hole m u da a Tertiäre Pflanzen der Provinz Sachsen. XXXII. 679. — Wirbelthierreste von Kiefer- städtl. XXXII. 350. Tessin, Tektonik des Gneiss von. XXXVI 19. Tessinthal, Bau des oberen. XXXIH. 604, XXXVI. 195. —, geologische Beobachtungen im. XXX. 604, XXXIV. 41, a: Tetraödrische Hemiedrie. XXXI. 206. Tetragonis Eifeliensis F. RoEM. RAXNV, 7105, XXX. 8. Tetrakorallen, Kalkgerüst der. XXXVIM. 928. Thal (Thür. W.), Porphyr von. BERENT. 858, 881, ARXIX. 837. Thalbildung des Bibrabaches. XRXT. 674. Thale im Harz, Palaeopikrit von. XL. 372. ‚ Zinkblende von. 706. Theodoxia Jordani BuTTL. XXXVII. 818. Thierfährten aus dem Buntsand- stein Thüringens. XXXIX. 629. — im mittleren Keuper Süd-Thü- ringens. XXXV. 870. — aus dem Rothliegenden Thü- ringens. XXXIX. 644. Tholei, Hornschiefer von. XXXIX. 508. Tholeiit. XXXIX. 508. Thonglimmerschiefer der colum- bianischen Anden. XL. 216, 227. Thonige Substanzen in psammi- tischen Gesteinen. XXXIV. 789. Thoniges Cäment. XXXIV. 801. Thonschiefer von Nowaja Sem]ja. XXXVIM. 533. — der columbianischen Anden. AI. 916, 397. Thonschieferformation Nieder- schlesiens. XXXIV. 691. Thoracosaurus macrorhynchns BLAINV. sp. XL. 754. Thracia Nysti v. Koen.? XXXVIIL 892. — Tombecki DE LorıoL. XXXIX. 61. RXXIL CHI Thüringen, neuer Ceratit aus d. Grenzdolomit von. XXXV. 382. —, Diluvium von. XXXI 287. , Carnivoren des. XXXT. 287. ‚ Einhufer des. XXXI. 291. ‚ Insekten des. XXXI. 294, — —, Mollusken des. XXXI. 292. ‚ Nagethiere. XXXI. 289. ‚ Vielhufer des. XXXI. 290. -—, Vögel des. XXXI. 291. — —, Zweihufer des. XXXIL 291. —, Echinosphaeriten aus. XXXVI. 200. —, Eruptivgesteine von. XXXI. IT, III, RRRTIIE 985: —, Muschelkalk in. XXXII. 692. —, Säugethierreste. XXXIIIL 476. —, Schiefergebirge von, mit Lin- gula. XXXIL 632. —, —, Petrefacten des. XXXII. 632. —, Silur in. XXXI. 888. — , Spaltensysteme im Rothlie- genden von. XXXV. 680. — , Thierfährten in d. Formation v. XXXV. 870, XXXIX. 629, 644. —, Unterdevon in. XXXVI. 888. —, Untersilurische Versteinerun- gen von. XXXVI. 200. Thüringer Wald, Buntsandstein am Westrande des. XXXIX. 343, 348. — —, Delessit. XXXL 801. — —-, Einschlüsse im Granit. XXXIH. 709. — —, Eruptivgesteine des. XXXIIH. 483. — —, paläozoisches Schieferge- birge im. XXXVII. 468. — —, Pflanzenreste von Crock im. XXXII. 704. — —., Streichrichtungen im. XXXVIN. 468. — —, Zechstein des. XL. 188. — , vergl. auch Thüringen. Tiahuanaco, Sodalith von. XXXIIL 352. Tiefbohrapparat. XXXVII 707. Tiefbohrungen in Berlin. XXX. 821, XXXIV. 453. — von Lindenwald. XXXV. 213. — in Preussen. XXXI. 612. — in Rügenwaldermünde. XXXII. 173. — in Spandow. XXXH. 821. — von Sypniewo. XXXV. 213. CIV Tiefbohrungen von Zscherben bei | Transport d. Geschiebe. XXXL 143. Halle. XXXII. 678. Tiefbrunnen in Berlin u. Rixdorf. XXXIV, 453. Tiefseeschlamm. XXXI. 226. Tigersandstein. XXXVI. 221. Timor, fossiles Holz von. XXXIX. 519. Titanit. XL. 648. — aus Gotthardtunnel - Gesteine. XXXI 406. — psammitischer Gesteine. XXXIV. 780. Tivoli, Paludinenbank von. XXXVIH. 470, 478. Tomicidae. XL. 135. Topas. XXXIX. 818, XL. 654. — von Miask. XXXI. 441. —, dichter weisser, vom Mount Bischoff. XXXVI. 647, 689. -—, pseudomorph nach Quarz. XXXVI. 371. Topasfels im Greisen bei Geyer. XL... 570. —-, porphyrischer vom Mount Bischoff. XXXVI 643, 689. Topasgestein vom Schneckenstein. XXXVID. 695. Topographie von Liebenstein RRAI. II, Torf von Lauenburg. XXXVL. 549. Torfmoore, baltische. XXXVI. 269. Torsion niederländischer Falten. XXXVI. 222, 224. Torsionsspaltensystem in einer Fensterscheibe. XAXXVM. 254: Tosterup-Conglomerat. XL. 730. Touriere, la, Devon vom Berge. XXX. 378. Toxoceras. XXXNH. 693. — obliquatum. XXX. 697. Trachinus, tertiär. XL. 286. Trachypora cireulipora.. XXXI. 304. —- Simensi n. sp. XXXVI. 107. Trachyt von Arita. XXXVI. 255. — des Cerro de las Navajas. XXXVIL 613. — von China. XXXVIU. 228. — der Fossa Lupara. XL. 175. Trachyttuffe von Arita. XXXI. 247. — von Schöneberg, Westerwald. XXXYV1..122. | —, Enerinen der. ' Trinkbecher aus Kupfer. Transversalschieferung im Unter- devon. XXXIV. 459. Trapa Credneri SCHENK. XXXIV. 765. Traversella, Magneteisen XXXVID. 470. Trematosphaeria lignitum. XXXIV. 132. Tremolith. XL. 646. Trias in Lothringen u. Luxemburg. XXXI 512; von. — in Niederschlesien. XXXI. 300. —, Asterien der. XXXL 263. XXXI 257. —, Ichthyosaurus in der lombar- dischen. XXXVIIH. 194. —, Korallen der, XXXL 254. —, Saurier der lombardischen. XXXVIM. 170. Trias-Geschiebe. XXXL 123. Trias-Pflanzen von Commern. XXXVIL 479. Trichasteropsis cilicia QUENST. sp. XAXTL 45, XXXVH. 817. Tricehopteridium eracile E. GEM. XXXAIL 528, XXXVL 576. Trichotropis Konincki Jos. MÜLL. sp. XXXIX. 185. Tridymit (künstlich). XXXIH. 664. Trigla, tertiär. XL. 287. Trigonia alata SCHLOTH. sp. XXXVI. 882. — distans CONR. XXXVIIL 860. — —, Stufe der. XXXVIH. 839. — pseudocrenulata sp. nov. XXXVIIL 862. syriaca FR. XXXVIIL 856. —, Stufe der. XXXVIH. 837. — Vaalsiensis J. Bönm. XXNVL 456, 882. Trigonien - Sandstein. AXXXVIH. 836. Trilobiten aus rheinischen Dach- schiefern. XXXII. 19. —, neue, aus untersilurischen Ge- schieben von Eberswalde. XXX VAL 1032 —, silurische. XL. 39. RIXIE 216. Trinucleus-Schiefer als Geschiebe. XXXVD. 814, XAXXVIL.: 243. Tritonium flandricum DE Kon. XXXVIN. 885. Trochammina Roemeri. XXX. 396. Trochocyathus cyelolitoides BELL. SP. XXXVI. 429, XXXVI. 380. Trocholites. XXXII. 12. — ammonius. XXXII. 12. — planorbiformis. XXX. 8. Trochosmilia acutimargo Rs. XXXVIO. 384. — Beyrichi n. sp. XXXVIL 428, 438. — (? Leptophyllia) multisinuosa Mren. sp. XXXVI. 420. Trochospongia. XL. 23. Trockentuffe v. Neapel. XXXVIIH. | 308. Trümmerkalk. XL. 729. Trusenthal, Ganggesteine im. XXXIH. 484. 5. Truskavice, Schwefel von. XXXIX. 615. Tsuga ceanadensis. CARR. XXXVI. 809. Tudicla Monheimi XXRIX. 197. Tuffe, Eintheilung u. Entstehung. XXXVIL. 307. —, Sediment-. XXXVII. 311. —, Trocken-. XXXVII. 308. —, Wasser-. XXXVII. 310. Tuffbänke vom Rodderberg. XXXIX. 814. Tula, Kohlen von. XXXIV. 201. Tumbo, Foyait von. XXXIX. BT. Turbinolia sp. XXXVII. 892. Turbo (?) sp. ind. XXXVIL 527. — (Eunema) sp. XXXVII. 526. — toriniaeformis. XXX. 331. Turkmenensteppe, Kreideablage- rungen der. XXXVI. 219. —, Petrefacten aus der. XXXVI. 218. Turmalin vom Mount Bischoff. XXXVI. 684, 689. — in Kupfererz aus Lüderitzland. XL. 200. — psammitischer Gesteine. XXXIV. 779. — von Tamava. XXXIX. 238. — vom Ural. XXXIV. 451. Turmalinfels in Sachsen. XXXVI. 690. Turmalingranulit. XXXIV. 21. MöLL, ev Turmalin - Quarzitschiefer - Breccie. XXXVII 374, XXXIX: 86. Turon, des Col dei Schiosi. XXXIX. 203. — in Syrien. XXXVIN. 836. Turon-Geschiebe. XL. 728. Turritella acanthophora J. MÜLL. XNXXIX. 178. Eichwaldiana Gr. XXAIX. 176. nodosa A. ROEM. XXXIX. 176. nodosoides n. sp. XXXIX. 177. (?) Oerendzikensis n. sp. XXXVII 526. sexeineta GF. XXXIX. 174. — sp. XXXVL 569. Tylodendron. XL. 190. Typen, silurische, im Unterdevon. XXXI. 819. Typhis euniculosus NysT. XL. 885. Uelzen, Riesenkessel von. XXX. 61. Umwandlung der Gesteine von Hainichen. XXXI. 355. — von Gesteinselementen des Kieselschiefer. XXXI. 459. Uneites eryphus. XXX. 677. Uniona PoHnLiG. XXXIL. 680. Unkelstein. XXXIX. 818. Unkersdorf, Augit - Hornblende- porphyrit. XXXVIH. 752. Unterdevon des Altvatergebirges. XXXIV. 459,656. ’ — der Ardennen mit Wetzschiefer- Geschieben. XL. 371. —, rheinisches. XXXV. 633. —, rechtsrheinisches. XXXVII. 681. —, Schichtenfaltung im. XXXIV. 459. — in Thüringen. XXXVI. 888. Unterharz, Kersantit - Gänge. XXXVIL 252. Untermainthal, Diluvialgebilde, Pliocänflora und Schichten- bau. XXXVIH. 684. Untersilur von Cabrieres. NXXIX. 394. Untersilurische gekrümmte Cepha- lopoden. XXXIV. 116. — Versteinerungen Thüringens. XXXVI 200. Ural, granitische Gesteine des. XXXVI. 865. | —, Paragonit vom. XXXVLH. 680. Ural, Topas von Miask im. XXX. AA. —, Turmalin vom. XXXIV. Urdnik - Gebirge in XXXVIH. 464. Urgebirge, Conglomerate XXXVII 269. Urk, Insel im Zuiderzee. XL. 597. Ursus arctos. XXXH. 658. Usambara, Gebirgsland XXXVII 450. Utah, Geologisches u. Montanisti- sches aus. XXXIV. 288. 451. -Slavonien. aus. von. Vaginaten, Siphonalbildung bei den. XXX. 371. CVI ; Verhandlungen der Gesellschaft. XXXI. 208, 428, 633, 795, XXXI. 203, 431, 640, 817, XXXIIH. 172, 348, 483, 699, -"XXXIV. 198, 445, 649, 814, XXXV. 209, 388, 628, 67, XXXVI 182, 399, 666, 881, XXXVII. 216, 544, 811, 1028, XXXVIN. 243, 462, 662, 913, XXXIX. 223, 502, 614, 829, XL. 189, 360, 591, 777. Vermetus sp. XXXI. 479. ı Versammlung in Foix. XXXIV. 814. ' Versteinerter Wald bei Cairo. XXXIV. 139. Versteinerungen aus Amerika. Val d’Isarne, Devon des. XXXIX. | 367. Valle del Bove, XXXII. 670. Valmethal, Palechinus aus dem. XXXVIL 222. Vanadinerze aus Cordoba. XXXL. 7108. Vanadinit. XXX. 710. Variolit von Bolkenhayn. XXXV, 870. -— von Hausdorf. XXXV. 870. — von Hohenfriedeberg. XXXV. 870. — der Gabbrogruppe in Schlesien. XXXIV. 432. Velpke, Diluvium von. XXX. 774. —, Glacialschrammen von. XXXV. 84. Venericardia Kickxi NYsT. XXXVIL 819. Veneridae. XXXVI. 462. Venetien, graue Kalke von. XXXVI 180, 190, 737. Venn, siehe Hohes Venn. Venn-Sattel, Tektonik des. XXXVMU. 222, XRXIX. 811. Veränderungen des Meeresboden. XL. 190. — des Meeresspiegel. 292, Vergletscherung der Färöer etc. XXXI. 716. Englands. XXXI. 753. Irlands. XXXI. 754. Norddeutschlands. XXXI. 753. Schottlands. XXXI. 750. Skandinaviens. XXXI. 747. XXXVI 1, | | | | —, devonische, XXXVL 888. vom Balkan. XXXVII. 519. aus Cambrium v. Canalgrande, Sardinien. XXXV. 270. von Arnao Asturien. XXXIIH. 349. — —, rechtsrheinische. XXXIV. 198. — aus Fenestellenkalk. XXXIV. 651. aus Kreide von West-Borneo. XXXV. 204. im Röth und Muschelkalk von Jena. XXXVL. 807. aus Rotheisenstein von der Grube Schweicher Morgen- stern und von Walderbach. RAXTLISIT. aus schwäbischem Lias. XXXV. 635. — vom Sliven-Balkan. XXXV]J. 519. ‚ palaeozoische, v. Spitzbergen. XXXIV. 818. aus der Tanner Grauwacke. XXXIHN. 174, XXXV. 393. aus Taunusquarzit des Huns- rück. XXX. 443. aus Thüringischem Schiefer- gebirge. XXXIV. 673. des thüringischen Untersilur. XXXVI, 200. Verwachsungsband der Cephalo- poden. XXXI. 380. Verwerfungen bei Andreasberg. XXXID. 700. — am Südabhang des Brockens. XXXII. 700. in ru Sl BE u u une EZ a CVII Verwerfungen im Granit des Ober- harzes. XXNIII. 348. | —- im Oberharz. XXXVI. 687. — im Oderthale. XXXII. 348. Vesuv, Erscheinungen am. XXX. | 186. Vesuvian, chemische Zusammen- setzung des. XNXXVIIH. 507. — von Kedabek. XXXIV. 815. Vicentin, tertiäre Korallen des. AXXVI. 379. Vielhufer aus thüringischem Dilu- vium. XXXT. 290. Vienenburg, Diluvium von. XXXV. 649 —, Löss von. XXXV. 650. Vils, Schwerspathkugeln im Gault von. XXXV. 398. Vioa sp. XXXV1l. 527. Vivipara vera VON FRAUENFELD im norddeutschen Diluvium. RXXIX. 227. Vögel aus Thüringischem Dilu- vıum. IXXI. 291. Vogelfährten von Rehburg. XXXI a Vogelsberg, Basalt vom. XXXIX. 621. Voigtsdorf, Gneiss bei. XXXVI. 409. Volksen, Jura von. XXXI. 227. — Purbeck von. XXXI 227. Voltzia Krappitzensis n. sp. XXXVM. 894. Volumgewichte im flüssigen und festen Zustande der Körper, Verhältnisse. XXXV. 636. Voluta Siemsseni BoLL. XXXVII. 889. Volutoderma fenestrata ROEM. sp. XXXVL 477. Vuleane des östlichen Japan. XRXIV. 457. Vuleanische Bildungen Islands, postglaciale. XXXVIH. 399. Wackenbühl, Basalt vom. XXXI. 652. Wälderthonformation bei Obern- kirchen. XXXVI. 678. Waenerit. XXXI. 109. Walchia imbriecata. XXXI. 15. Wald, versteinerter bei Cairo. XXXIV. 189. ' Waldböckelheim, Chlorquecksilber von. XXX.’ 511. Waldenburg, Calymmotheca Haueri von. XXXIV. 818. — Flötzzüge. XXXI. 430. — Sigillaria minima von. XXXIV. 818. Walderbach, Versteinerungen von. RINIE 217: Waldheimia suecica. XL. 730. Walkerde v. Rippersroda. XXXIV. Se Wallfisch-Bay, Kupfererze von der. XXXVI. 668. Wang, Granitporphyr Kirche. XXXV. 828. Wapno, Riesenkessel von. XXXI 353, AXXII. 59. Warburg, Tertiär von. XXXI. von der 651. Wasserklüfte von Zawada bei Preiskretscham. XXXI. 654. Wasserläufe zur Diluvialzeit. XXXI. 1S. Wasserquellen von Zawada bei Preiskretscham. XXXI. 654. ı Wassertuffe von Neapel. XXXVIH. HR: Wasserverhältnisse Norddeutsch- lands! XXXI. 17. | Wealden. XXXII. 660, 663. —, hannoverscher. XXXIX. 57. — Norddeutschlands, Crocodiliden des. XXXVII. 664. — von Öbernkirchen, Ganoid- Fische aus dem. XXXVL. 1034. — —, Iguanodon aus d. XXXVI. 186. — —, Schildkröten d. XXXVL 17. MWehskyit. AXXIX. 229°#* XL, 471. Weichsel, Steilufer der, bei Neuen- burg. XXXVI. 1033. Weichsel-Thal, altes. XXXI. 14. Weinheim, Pferdezähne, Katzen- u. Eselsreste bei. XXXVIL. 7112: Weisser Jura bei Lechstedt (Hil- desheim). XXXVII. 18. Wellige Bodenerhebungen im nord- europ. Diluvialgebiet. XXXI. 16. Wendel, St., Eruptivgesteine bei. XXXVI. 400. CVIII Wermland, Manganmineralien von. | XXXVI 414. Wernerite. XXXVl. 223,. 227. Wesenberger Gestein als Geschiebe. XXXII. 644, XXXIV. 445. Westafrika, Geologie von. XXXIX. 96. — jüngste Bildungen von. XXXIX. 123. Westana, Conglomerat im Urge- birge von. XXXVIIL 269. Westeregeln, Rhinoceros Merckii von. XXXIX. ‚802. Westerwald, Bimsstein vom. XXXLII 442, XXXTV. 146, 806. —, Bimsstein und Trachyttuff des. XXXVIL 122. Westfalen, Mitteldevon von. XXXVI. 656. —, Stammreste aus der Stein- kohlenformation von. XXXVI. 815. Westpreussen, Cyprinenthon. ANXV 821 —-, granitische Diluvialgeschiebe. XNXXVI 584. — , senone Geschiebe. XXXV1.551. Westpreussisches Diluvium, mit Diatomeen -führenden Schich- ten. XXXV. 318, XXXVL. 169. — —, Kohlenvorkommen. XXXVI. 803. Wieder Schiefer im Harz, Alter der. XXXII. ‚617. Wienrode, Schichtenstörungen in der Braunkohle von. XXXI. 639. Wiesenthal, Eruptivgesteine von Ober-. XXXVI. 69. —, Leucitophyre, von.: XXXVI. 448. —, Perowskit von. XXXVII. 445. Wildenfels, Culm und Kohlenkalk bei. XXXVI. 379, 876, 661. — Korallen und DBrachiopoden von. XXXVI. 661, 876. — Lithostrotion proliferum von. XXXVl. 877. Wildschütz Glacialschrammen von. XXXV, 1847. Wildungen, devonische Schichten der Gegend von. XXXVII. 906. Wilsdruff - Potschappel, Por- phyritzug von. XXXVIIL 736. Windisch - Bleiberg, Saurierrest von. XXXIV. 663. Wingendorf, Phillipsit von. XXXI. SO. Winterstein (Thüringen), Ortho- klas-freier Melaphyr von. XXXIY.' 204,205. Wirbelthiere, miocäne, von Kiefer- städtl. XXXIL: 350. —, —, von Langenfelde bei Altona. XXXVID. 816. Wismuthnickelsulfid. XL. 611. Wissenbacher (Orthoceras-) Schiefer. XXX VII. 682. — Schiefer des Harzes, Petrefacten aus. XXXII 502. Wolayer Thörl, Devon des. XXXIX. 718. Wollastonit. XL. 647. Wollin, Ammonites planicosta von. XXXVII 481. —, Ichthyosaurus-Wirbel von. XXXVII. 916. —, Jura-Geschiebe auf der Insel. XXX TB. Wolpersdorf, Tegel von. XXXVIH. 32, Woodwardia minor nov. Sp. XXXIV.:754; Wüstewaltersdorf, Kersantit im- Culm von. XXXVIL 1034. Wurzeln aus Thon von Frankenau. XXXIV. TI: Xylomites varius HR. var. Salicis. XXXIY. 753. Yoldiıenthon. XXXIX. 496, 639. XL. 252. | ZawadabeiPreiskretscham, Quellen von. XXXIL 654. Zdimir solus BARR. XL. 588. Zechsteinformation, Grenzen der. XXXVI 674, 676. —, Dolomit aus der. XXXI. 756. —, Kalk aus der. XXXI. 756. Zechstein von Liebenstein. XXXI. 112, XXXIV. ‚677. — des Thüringer Waldes. XL. 198. — von Zscherben. XXX. 678. Zellen-Kalkstein. XXXIU. 258. CcIX Zeolithe, Magnesia - haltige. ERRXII. 355. Zerspratzung eingeschlossener Ge- steinsfragmente. XXXVM. 706, 707. Zietrisikit vom Salt Lake. XXXI. 413. Zietzow, Tertiär von. XXXI. 799. Zillerthal, Magneteisen vom. XXXVIN. 469. Zinkblende-Vorkommen bei Thale. EXIT. 700. Zinkhütten, Metamorphose der Destillationsgefässe in. XXXII. 664. Zinkspinell (künstlich). 664. Zinnerz, Ursprung des. XXX VI. 690. Zinnerzlagerstätte des Mount Bischoff. XXXVI. 642, 689, XXXVIN. 370, XXXIX. 78. Zinten in Ostpreussen, Diatomeen- lager bei. XXXIII. 196. Zirkon in geschichteten Felsarten. XXXV. 19. XXXLM. — in .Gotthardtunnel - Gesteinen. XXXI. 405. — psammitischer Gesteine. ARKIV. IT. Zirkon, Zwillinge. NXXXI. 406, XXXVI 665. Zirkon-ähnliches Mineral von Grä- ben. XXXIV. 814. Zirkonsyenit, Geschiebe v. XXXI. 67. Zoantharia rugosa expleta. XXX. 76. Zoisit. XL. 650. Zonotrichites lissaviensis. XXXVIM. 473. Zscherben, Schichtenfolge XXXN. 678. —, Zechstein von. XXXI. 678. Zürichersee, Quartärbildungen am. XXXVIN. 168. Zugänge zur Bibliothek. XXXI. von. S@o. XXX 0593, xx. 720... RX XIV, 801, XXX V. 874, XXXVI 891, XXXVIn 103,8 XV 111. 927, RR. 845, XL. 782, Zweiglimmerige Gneisse im Eulen-, Erlitz- und Mense-Gebirge. XXXVI. 405. Zweihufer aus thüringischem Di- luvium. XXXI. 291. Zweischaler, norddeutsche dilu- viale. XXXV. 392. Zwillinge von Cyanit. 249. von Kalkspath. XXXI. 638. von Orthoklas. XXXTI. 421, XXXIV. 376. von Rutil. XXXL 406. von Zirkon. XXXI. 406, XXXVI 665. Zwillingsbildung, künstliche, durch Temperaturerhöhung. XXXV. 639. Zwitter, Altenberger. XXXIX. 819. XXXI. J. F. Starcke, Berlin W | € = Be ILERE.B1h oiuen Ro siuneanas % Br) \ h av Lu ll lern. alas ‚Alsnoirgeail AutulsrionoN | F& HITAZ e RE M ‚OL Se „dt bett Dre ER Aid B1V27 or. ureibsN Se I ıE NINE AN Laut) SOrrärreN al IUEIZE u hr u u IN | | j | | i | | FIL. ler, ZA ad AUZZZ. Red Fa VIEL A88\ ER er x LEER CR EILER ER S AIR Ne Lkt at e Er hr u ‚-slnT art 9aziad | ihr)» gar An PEN Mi. -NH 1] WIITAZZ i we My: { st rodssigakmdidlh ann, studie | F 40. ER 7. man | x plibr adlaatsabiaron LHIUTIUETEN AN | a os ZI lau | LZ7I. 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